Mikkwoch, 18. Juli 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatli N. M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 5 Ice Poſtſcheckonto 17590 Karlsruhe. Ge aup chäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: aldhofſtr. 8, i 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Witlag⸗ Ausgabe 8 S Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Elf Fragen an Nobile Mißtrauen und Erregung in Schweden Wie reimt ſich das? „Stockholms Dagblad“ enthält die aufſehen⸗ erregende Anklage eines ſchwediſchen Offiziers, der folgende elf Fragen an Nobile richtet: 1. Wie iſt es möglich, daß ein Radio⸗Amateur in Pennſyl⸗ vanien in.S. A. ein Telegramm über Nobiles Poſition hat auffangen können, ohne daß es die„Citta di Milan o“ ge⸗ hört hat? Die Poſttionsbeſtimmungen waren falſch! Wa⸗ rum? Das einzig Authentiſche, was das Telegramm enthielt, war, daß es„kalt war“. Die ganze Welt wundert ſich darüber. Aber könnte das darauf beruhen, daß das Wort eine Chiffre war und daß ähnliche Telegramme Tag und Nacht zwiſchen Nobile und„Citta di Milano“ gewechſelt wurden? 2. Später wurde bekannt, daß Malmgreen das Radio in⸗ ſtandgeſetzt habe. Warum mußte Malmgreen einem unverletz⸗ ten Radiotelegraphiſten mit internationalem Zertifikat bei der Inſtandſetzung des Radios helfen? Der Telegraphiſt mußte hierzu ſelbſt kompetenter ſein. Warum ſchickte nicht Mal m⸗ green vor ſeinem Aufbruch eine Mitteilung durch das Radio? Aus gewiſſen Telegrammen geht hervor, daß er ver⸗ letzt war, bevor er ſich auf ſeine Wanderung begab. 3. Warum wird beſonders betont, daß die Expedition keine Schußwaffen bei ſich hatte? Wohin kam denn das Gewehr, womit Malmgreen laut Bericht einen Eis⸗ bären erlegte am Tage nach der Kataſtrophe? Auf ſeinem Marſch hatte er keine Schußwaffe bei ſich. N 4. Warum unternahmen die Italiener laut Telegramm eine ziemlich lange Expedition gegen die Togerinſel zu, die fütuf Tage dauerte, ausſchließlich, um in Erfahrung zu bringen, ob der Schwede Malmgreen hinfinden könnte? Und warum tet Nobile dem ſchwediſchen Flieger Lundborg davon ab, nach Malmgreen zu ſuchen?. 55 „. Warum wurde nicht ſtatt deſſen eine Expedition nach Oſten gemacht, nach der Stelle, wo ſich die havarterte Ballon⸗ halle befinden ſollte? 8 5 8. Warum war es ben ſchwediſchen und norwegiſchen Flie⸗ 8 unmöglich, Nobile zu finden, obwohl ſie die Stelle paſſier⸗ u, wo er ſich befand? Warum verſchwieg Nobile ſeine Poſttivn den Schweden gegenüber, während er ſie Maddalena mitteilte? 5 g ö 7. Enthielten die zwei plombierten Stahlbomben, die Maddalena herabwarf, irgendeine Erklärung dieses Myſteriums v 8. Von wem erhielt Zundporg den Auftrag, um jeden Preis zunächſt Nobile zu retten? 9. Wie konnte Nobile mit ſeinem gebrochenen Fuß eine derartige Beweglichkeit entfalten, daß er die 20 Minuten zum Landungsplatz des Flugzeuges und nachher von der Ma⸗ ſchine des Hauptmanns Thornberg nach der„Citta di Milanv“ Iief, ohne daß irgendein Bericht mitteilt, er ſei an Bord des Flugzeuges bezw. des Dampfers getragen worden? 10. Warum vermied man möglichſt lange alle nicht ⸗ italieniſchen Hilfsexpeditionen? N 11. Findet General Nobile nicht, daß er der Welt ein authentiſches Kommuniqus ſchuldig iſt? Geheimniskrämerei Die beiden deutſchen Filmphotographen Hartmann und Schubert, die ſich auf der Heimreiſe von Spitzbergen befinden, erklärten einem Vertreter der Stockholmer Zeitung „Nya Dagligt Allehanda“, es herrſche auf und von der Citta di Milano eine höchſt merkwürdige Nachrichten⸗ it bermittelung. Die beiden Deutſchen berichten, daß anfangs eine große Anzahl internationaler Zeitungskorre⸗ ſpondenten ſich auf Spitzbergen befunden hätten. Ste ſeien jedoch heimgereiſt, weil ſie ihre Anweſenheit als zwecklos an⸗ geſehen hätten. Nachdem die beiden Deutſchen an Bord der Citta di Milano gelangt waren, erhielten ſie Beſcheid, daß ſie nicht in Verbindung mit Nobile treten könnten. Niemand durfte mit dem General ſprechen oder ihn ſehen. Niemand, der an Bord kam, durfte ein Wort mit einem Angehörigen der Beſatzung ſprechen, ohne daß ein Schiffsoffizier anweſend war. Die beiden Deutſchen berichten ferner, daß alle Fäden des Nachrichtendienſtes an Bord des Schiffes in der Hand des Kapitäns Romagna zuſammen liefen. Den Korre⸗ ſpondenten wurde auch nichts mitgeteilt, was nicht vorher Rom mitgeteilt worden ſei. a Der Eisbrecher Kraſſin“ Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Dampfer„Kraſſin“, der die durch die Expedition des Generals Nobile in große Gefahr Gebrachten rettete, gehörte, wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, bereits vor dem Kriege zum Beſtand der ruſſiſchen Marine, und hieß damals „Admiral Bakkeron“, nach ſeinem Erbauer, der die neueſten techniſchen Errungenſchaften in den damals modern⸗ ſten Eisbrecher Rußlands hineinkonſtruierte. Schon vor dem Krieg hat der Dampfer viele Schiffe aus Eis not gerettet und ſie nach Petersburg gebracht. Im Kriege war das Schiff in Archangel ſtationtert und diente dazu, die Transportſchiffe der Alliierten in den Hafen 310 geleiten. Der »Kraſſin“ beſitzt außerordentlich ſtarke Maſchinen, mit denen E gegen die gewaltigen Eisſchollen ankämpfen kann, green einen ganz hervorragenden Mann verloren. Die Ballongruppe aufgegeben In Stockholm wird nachſtehendes vom Montag abend datiertes Telegramm des Leiters der ſchwediſchen Hilfs⸗ expedition aus Spitzbergen, Kapitän Tornberg, an das ſchwediſche Verteidigungsminiſterium veröffentlicht: „Habe ſoeben folgende Auskunft von„Kraſſin“ über die Ballongruppe erhalten.„Kraſſin“ hat Nobile vor⸗ geſchlagen, nach der Bergung der Viglieri⸗Gruppe große Er⸗ kundungsflüge nach der Ballongruppe zu organiſieren. Wäh⸗ rend dieſer Nachforſchungen ſollte„Kraſſin“ hier verbleiben. Darauf iſt die Antwort erfolgt, die italieniſche Re⸗ gierung habe beſchloſſen, bis auf weiteres Erkundungs⸗ flüge einzuſtel len.„Kraſſin“ nimmt ein Flugzeug am Kap Wrede auf und fährt darnach zu Advents⸗Bay. Die ſchwediſche Rettungsexpedition kann ohne„Kraſſins“ Hilfe Nachforſchungen nach der Gruppe nicht anſtellen. Auch ſcheint die ſchwediſche Flughilfe nicht mehr notwendig und erforder⸗ lich, da zwei große neureparierte italieniſche Flug⸗ boote hier anweſend ſind. Es iſt ſonderbar, daß Nobile mich nicht von ſeiner Unterhaltung mit„Kraſſin“ und der italie⸗ niſchen Regierung unterrichtet hat.“ Das Telegramm erregte in Stockholm großes Aufſehen, da aus dem letzten Paſſus klar hervorzugehen ſcheint, daß Kapitän Tornberg, deſſen knappe und fachliche Berichte nie ein überflüſſiges Wort enthielten, über das Vorgehen des Ge⸗ nerals Nobile ſehr empört iſt. Nobile an Malmgreens Mutter Das Stockholmer„Afton Bladet“ veröffentlicht ein Telegramm des Generals Nobile an Frau Anna Malm⸗ green. Nobile erklärt darin u..: Schweden habe in Malm⸗ Dies werde ſich erſt ſo recht aus ſeinem erſten vollſtändigen Bericht über die furchtbaren Abenteuer, die die Beſatzung der„Italia“ zu beſtehen hatte, herausſtellen. Die letzten Meldungen von der„Eitta di Milano“ be⸗ ſagen, daß an Bord eine ziemlich gedrückte Stimmung herrſche. Auch engliſche Kritik an Nobile § London, 18. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Auch in der engliſchen Preſſe werden jetzt Stimmen der Kritik an dem Polarunternehmen Nobiles laut. Die engliſchen Blätter boten bisher in ihrer Berichterſtattung über die Tragödie im hohen Norden den ſeltſamſten Kontraſt zu der ſkandinaviſchen, deutſchen und franzöſiſchen Preſſe dar. Die politiſchen Beziehungen zu Italien gebieten England, in ſolchen Fällen ſtarke Zurückhaltung und ſo war von allen Zweifeln, die in der Welt laut geworden ſind, bisher nichts in die engliſche Preſſe gedrungen.(J) Jetzt veröffentlichen die „Daily News“ inen Aufruf für die Durchführung einer unparteiiſchen internationalen Unter ſuchung. Die unvollkommenen Berichte über die Handlungsweiſe Nobiles und die Zurücklaſſung Malmgreens auf dem Eiſe hätten in vielen Ländern ſo ſtarke Erregung hervorgerufen, daß nur noch eine ſchleunige und gründliche Unterſuchung aller Vorgänge die ſchweren Angriffe gegen Italien entkräften könnte. Die ganze Welt habe ſich für die Rettung der Ver⸗ unglückten eingeſetzt, darum habe auch die ganze Welt ein Recht darauf die Wahrheit über das Unternehmen zu erfahren. Arſachen der Italia“ Kataſtrophe Die an Bord des„Kraſſin“ befindlichen Teilnehmer der Nobile⸗Expedition teilten dem Korreſpondenten der Telegra⸗ phenagentur der Sowjetunion mit, daß bis auf Eisbil⸗ dung an der Hülle und an den Schrauben der„Italia“ alles normal verlief. Die Eisbildung nahm dem Luftſchiff die Möglichkeit, zu manövrieren. Die nachfolgenden Beſ ch ä⸗ digungen des Steuers und der Riß in der Hülle bewirkten die Kataſtrophe in großer Entfernung von der Küſte. Die Notlandung erfolgte auf der Eisſcholle, auf der die Viglieri⸗Gruppe bis zur Ankunft des„Kraſſin“ verblieb. Der mechaniſche Teil des Luftſchiffes arbeitete die ganze Zeit gut. Sämtliche Motoren funktionierten bis zum Anprall auf das Eis, wo Nobile ſie ausſchaltete. Nach Loslöſung der Hauptgondel ſtieg das Luftſchiff in beträchtliche Höhe und wurde vom Wind in einer erheblichen Entfernung von der Nobile⸗Gruppe abgetrieben. Mariano nahm als erſter Rauch an der Stelle wahr, wo die Hülle raſch niederging, was, wie er erzählt, 30 Minuten nach dem erſten Anprall erfolgte. Die Forſchungsarbeit wurde ſolange als möglich fortgeſetzt. Pro⸗ feſſor Behunek arbeitete nach der Kataſtrophe auf dem Eiſe weiter. 5 * In dem Beleidigungsprozeß des Reichsaußenminiſters gegen den völkiſchen Rechtsanwalt Dr. Müller⸗Plauen findet, wie im B. T aus Dresden gemeldet wird, am 27. 9. vor dem Landgericht Plauen ein neuer Termin ſtatt. Von anderer Seite allerdings wird behauptet, daß der Mül⸗ ler⸗Streſemann⸗Prozeß durch die Amueſtie hinfällig wurde, da es ſich um politiſche Angriffe Müllers gegen Itreſe⸗ mann handelt. i Nr. 320— 139. Jahrgang 55 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 0540 8 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. eklamen 34.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Nocht gleichzeitig die General Obregon ermordet Nach einer Meldung aus Mexiko iſt General Obregon, der bekanntlich vor kurzem zum Staatspräſidenten gewählt wurde, und am 1. Dezember ſein Amt antreton ſollte, auf einem Feſtmahl in der Nähe der Stadt durch fünf Schüſſe getötet worden. i Das Attentat geſchah um 2 Uhr nachmittags mexikaniſcher Zeit. Der Attentäter wurde verhaftet. Seine Perſön⸗ lichkeit konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die politiſchen Folgen dieſer Tat ſind nicht abzuſehen. In Mexiko herrſcht ungeheure Aufregung.. 5 General Obregon war eine der markanteſten Perſönlich⸗ keiten in Mexiko. Er war bereits von 1920 bis 1924 Staats⸗ präſident. Der gegenwärtige Präſident Calles beabſichtigt, energiſche Maßnahmen zu ergreifen, um die Ruhe im Lande zu ſichern. Ueber die Umſtände, unter denen ſich der Mord des Gene⸗ rals Obregon abſpielte, liegt ein Bericht vor, wonach der Mör⸗ der Juan Escapilario heißt und angibt, Hauptmann in der mexikaniſchen Armee zu ſein. Der Mörder hatte ſich in die Umgebung des Generals eingeſchlichen unter dem Vorwand, er ſei Preſſezeichner. Er ſprach den General an und forderte ihn auf, ſeine Zeichnungen anzuſehen. Als ſich Obregon umwandte, gab der Mörder aus nächſter Nähe fünf Schüſſe aus einer automatiſchen Piſtole ab. Die Leiche Obregons wurde in die im Zentrum der Stadt gelegene Wohnung des Generals gebracht. Die benachbarten Straßen wurden auch für Journaliſten abgeſperrt. Präſident Calles begab ſich ſelbſt zur Polizeiwache, um dort perſön⸗ lich das Verhör des Mörders zu leiten. Man weiß noch nicht, wer als Nachfolger von Calles nunmehr die Präſidentſchaft übernehmen wird. In gewiſſen Kreiſen erklärt man es für möglich, daß Präſident Calles im Amte bleiben wird. f In Erwartung der engliſchen Note London, 18. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſche Note an die Vereinigten Staaten wird heute dem amerikaniſchen Botſchafter überreicht werden. Die Note wird zwar nicht vor Freitag veröffentlicht, doch iſt über den Inhalt bereits ſoviel bekannt geworden, daß man die engliſche Antwort mit einiger Beſtimmtheit vorausſagen kann. Ohne Zweifel wird England in dieſer Note den Kellogg⸗ pakt in der Form des letzten Entwurfes annehmen und abſchwächende Interpretation der letzten Kelloggſchen Note als Grundlage für die Auslegung des Paktes bezeichnen. Es heißt, die engliſche Antwort halte die Mitte zwiſchen der glatten Annahme Deutſchlands und der mit Vorbehalten verſehenen Zuſtimmung Frankreichs. In einigen wichtigen Punkten dürfte jedoch England noch weiter gehen als Frankreich. Vor allem werden die berühmten„be⸗ ſonderen Intereſſengebiete“ eine Rolle ſpielen, in denen ſich England freie Hand vorbehält. Darunter iſt vor allem Aegypten zu verſtehen. Ferner dürfte wieder die dunkle Anſpielung auf Rußland in der Note enthalten ſein, falls es der amerikaniſchen Diplomatie nicht noch in letzter Stunde gelungen ſein ſollte, dieſen überaus ernſten engliſchen Vorbehalt zu beſeitigen. 8 Die engliſche Politik in der ganzen Frage iſt, ſich nirgends die Hände binden zu laſſen, außer in den Beziehungen zu Amerika, wo gebundene Hände auf beiden Seiten ſehr er⸗ wünſcht ſind. Ueberreichung der belgiſchen Antwort Der belgiſche Außenminiſter Hymans überreichte am Dienstag dem amerikaniſchen Botſchafter in Brüſſel, Gibſon, die Antwortnote der belgiſchen Begierung auf die Note Kel⸗ loggs. Der amerikaniſche Schritt wird in der Note begrüßt. die Genugtuung darüber erklärt, daß der Paktentwurf die Völkerbundsſatzungen und Locarnoverträge unangetaſtet laſſe. Rumäniſche Währungsſtabiliſierung unter Beihilfe Deutſchlands Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der rumäniſche Geſandte iſt nach Berlin zurückgekehrt und man be⸗ hauptet in Bukareſt, daß er mit Vollmachten zu neuen und erheblichen Zugeſtändniſſen wiederkehrt. Es handelt ſich zu⸗ nächſt um die Beteiligung der deutſchen Reichsbank an der geplanten rumäniſchen Stabiliſierungsanleihe, die, wie man ſich erinnern wird, von Dr. Schacht davon abhängig gemacht wurde, daß Deutſchland beſſer geſtellt werde als Frankreich. Vielleicht darf man annehmen, daß man in Rumänien von der Berechtigung des deutſchen Anſpruches ſich überzeugt hat. Jedenfalls trifft es zu, daß die Verhandlungen zwiſchen der rumäniſchen Regierung und der Reichsbank oder was dasſelbe iſt, zwiſchen dem Geſandten Comnen und Dr. Schacht nun wieder beginnen ſollen. Schachts nach Paris, um dort mit Strong und Mel⸗ Lon zu konferieren, wird als unrichtig bezeichnet, Schacht wird hier die Verhandlungen mit Rumänien führen, an denen fürs erſte deutſche politiſche oder diplomatiſche Stellen nicht teil⸗ nehmen werden. Laufen die Dinge mit der Reichsbank aber gut, ſo darf man wohl damit rechnen, daß auch der ganze Fragenkomplex angerührt wird, der swiſchen Deutſchland und Rumänien noch zu bereinigen iſt. Dann wird die Annahme des Vorſchlages durch Belgien und Die Meldung eines hieſigen Blattes, von einer Reiſe Dr. . Seite. Nr. 320) Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 18. Juli 198 —— eimitlicher Bericht der Reichsbahn Die Reichsbahndirektion München teilt amtlich mit: 0 Wie in der Preſſemittetlung, die in den Morgenſtunden des 16.17. Juli ausgegeben wurde, ausgeführt iſt, kam der Vorzug 52 841 durch eine nicht vom Lokomotivführer eingelei⸗ tete Schnellbremſung zum Stillſtand. Die genaue Unter⸗ ſuchung des ganzen Zuges und eine Bremsprobe haben er⸗ geben, daß im dritten Wagen hinter der Lokomotive in einem Abteil die Notbremſe gezogen war; die Angaben des Lokomotipführers ſind hiermit beſtätigt. Der Zug wurde nicht durch ein Signal zum Halten veranlaßt. Bei der durch den Sicherheitsdezernenten der Reichsbahndirektion bald nach dem Unfall vorgenommenen Prüfung der Einrichtungen auf Blockſtelle Donnersbergbrücke und Betriebshütte 1 des Haupt⸗ bahnhofes München wurde feſtgeſtellt: Auf Blockſtelle Don⸗ nersbergbrücke war das Freigabeſeld für Vorzug 52841 noch rot, weil dieſer an der Blockſtelle noch nicht vorbeigefahren war, Damit ſtand im Einklang, daß das Blockfeld in der Richtung München Lain noch weiß zeigte und durch die Druck⸗ knopfſperre noch nicht ausgelöſt war. Letztere Einrichtung ver⸗ hütet die Freigabe einer Blockſtrecke, bevor ein Zug, der in ſie eingetreten iſt, ſte auch tatſächlich verlaſſen hat. Auf der Betriebshütte 1 war das Blockfeld übereinſtimmend mit dem vorgeſchilderten Befund auf Block Donnersbergbrücke rot. Alle Bleiſiegel ſowohl auf Block Donnersbergbrücke wie auf der Betriebshütte! waren unverletzt. Dadurch iſt der Beweis erbracht, daß ein Eingriff in die Einrichtung, der eine Veränderung der Blockfelder ermöglicht hätte, nicht vorgenommen war. Es ſtand damit feſt, daß nach Einfahren des Vorzuges 52 841 in den Gleisabſchnitt dieſer für einen zweiten Zug(Stammzug 52.841) nicht wieder freigegben war. Der F. 1 in der Abgangshalle des Hauptbahnhofes hat den nachfolgenden Stammzug 52 841 die Abfahrtserlaubnis erteilt, nachdem ihm von den Stellwerksbeamten auf Betriebshütte J, wie dieſe zu⸗ geben, das Ausfahrtsſignal auf Gleis 8 auf„Freie 8 ahrt“ geſtellt war. Der Vorzug war auf Gleis 6 abgefahren. Auf dieſe Art gelangte der Stammzug auf den noch vom Vorzug belegten Gleisabſchnitt. Den Beamten auf Betriebshütte 1 (Oberſtellwerksmeiſter Schnellrieder und Stellwerksmei⸗ ſter Schall) war es nicht entgangen, daß das Blockfeld für den Gleisabſchnitt bis Block Donnersbergbrücke rot war. Weil aber die Rückmeldung des Vorzuges 52 841 von Block Donnersbergbrücke länger ausblieb, als ſie erwarteten, er⸗ kundigten ſte ſich mittels Fernſprechers bei Block Donners⸗ bergbrücke nach dem Vorzug. Aus der Auskunft, die ſie von Wärter Hechtl auf Block Donnersbergbrücke erhielten, glaubten ſie ſchließen zu dürfen, daß trotz des roten Blockfeldes der Vorzug 52841 den vorliegenden Gleisabſchnitt ſchon verlaſſen habe und ſtellten deshalb das Ausfahrtſignal auf Gleis 8 auf freie Fahrt. Die Ausſagen der an dieſem Ferngeſpräch beteilig⸗ Italien auf der Preſſa 50 Ein Zwiſchenfall Berlin. 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Köln beherbergt zur Zeit nicht weniger als drei italieniſche Preſſe⸗ ausſtellungen. Vor einigen Tagen iſt mit dem üblichen Ge⸗ pränge die offizielle italieniſche Ausſtellung im Staaten⸗ haus eröffnet worben, bie ſich, wie alles offtgiell italieniſche, in den Dienſt der Verherrlichung Muſſolinis ſtellt und nebenher Itallen als Reiſeland preiſt. Im Kölner Volks⸗ haus aber haben die Anttfaſßziſten eine Sonberausſtellung organiſiert, in der die Kehrſeite des italieniſchen Preſſeweſens von heute gezeigt, die nebenher auch ein Bild der italieniſchen Emigration darſtellt. Schließlich befindet ſich noch im Hauſe der Arbeiterpreſſe auf der Preſſa eine Vitrine, worin die Er⸗ mordung Matteottis auf Grund von Preſſedokumen⸗ ten gewürdigt wird. Daneben ſinb noch einige Photographien über die Zerſtörung des„Avanti“ durch die Faſziſten zu ſehen. Dieſe kleine Ausſtellung aber hat, wie der„Vorwärts“ zu be⸗ richten weiß, den Zorn des faſziſtiſchen Ausſtellungskommiſſars in Köln hervorgerufen. Der hat im Namen ſeiner Regterung von der Leitung der Preſſa verlangt, ſie möchte die Konzen⸗ trations⸗A.⸗G. als den verantwortlichen Organiſator der ſoztaldemokratiſchen Abteilung im Hauſe der Arbeiterpreſſe zur Entfernung der antifaſziſtiſchen Ausſtellung bewegen. Die Ausſtellungsleitung hat dieſes Erſuchen weitergegeben. Die Konzentrations⸗A.⸗G. aber hat im Einvernehmen mit dem ſozialdemokratiſchen Parteivorſtand es rund abgelehnt, mit der unſeres Erachtens durchaus zutreffenden Begrnüdung, daß deutſche Ausſteller es nicht nötig haben, von ber italient⸗ ſchen Regierung ſich Vorſchriften über den Inhalt einer Aus⸗ ſtellung machen zu laſſen. Zur Vozener„Siegesfeier“ Ei Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Leſer des„Vorwärts“, der durch Zufall die Anweſenheit des italieniſchen Königs in Bozen bet der Enthüllung des „Sieger“⸗Denkmals miterlebt hat, erzählt dem ſozialdemokra⸗ tiſchen Zentralorgan u..: „Schon auf der Strecke Brenner Bozen fiel mir auf, daß alles ein kriegsmäßiges Ausſehen hatte... Der Zug war mit Fafztſten und Soldaten aller Art überfüllt, die Stationen waren zu Heerlagern geworden. Je nüher wir Bozen kamen, deſto toller wurde es. Jeder Zug brachte Maſſen von Schwarz⸗ hemben, zumeiſt blutjunge Leute. Zunächſt bekam man den Eindruck, daß die Tiroler Bevölkerung ſich mit der Denkmals⸗ enthttllung abgefunden habe. Faſt Zweldrittel aller Häuſer ſind grün⸗weiß⸗rot dekorlert, doch erkundigt man ſich, ſo er⸗ fährt man, daß die Dekoration Zwang iſt. Jeber Haus⸗ beſitzer, jeder Mieter erhielt ſo und ſoviel Meter Stoff und eine Menge Fahnen. Wehe dem, der ſie nicht benutzte. Am Tage der Einweihung des Denkmals hörte man kein beutſches Wort. Man meinte, man ſei in Neapel. Die Beamten antwor⸗ teten überhaupt nicht auf Deutſch. Wenn ein Deutſchſtämmiger hier ſprechen will, muß er ſich ſcheu nach allen Seiten erſt umſehen, ob ihm niemand aufpaßt. Die Hotels find beſchlagnahmt, in einem deutſchen Hotel z. B. 140 Zimmer. Bezahlt wird natürlich nicht viel... Kein Deutſcher darf ſich auf der Straße ſehen laſſen, Es war ein Jeſt der Ita⸗ Heuer e W ten Beamten gehen auseinander. Mit der Klärung des Inhalts und des Wortlauts dieſes Geſprächs, das für die Beurteilung dieſer Schuldfrage von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, befaſſen ſich zurzeit Staatsanwalt und Gericht. Die Reichsbahndirektion muß daher davon abſehen, ſich ein endgültiges Urteil zu bilden, welchen beſtimmten Perſonen ein urſächliches Verſchulden an dem Unfall beizu⸗ meſſen iſt und das iſt der Grund, warum ſie den Preſſever⸗ öffentlichungen gegenüber bisher in dieſer Richtung größte Zurückhaltung übte. Nach dem Dienſtplan haben die drei Beamten eine durch⸗ ſchnittliche tägliche Dienſtzeit von acht Stunden. Der zum Stillſtand gekommene Vorzug 52841 trug die vorgeſchriebenen Schlußſignale, drei rote Signale. Die Strecke weſtlich der Hackerbrücke iſt gerade und überſichtlich. Ueber die Ge⸗ ſchwindigkeit des Stammzuges vor dem Aufſtoß läßt ſich Sicheres nicht feſtſtellen. Bet der Unterſuchung der Ge⸗ ſchwindigkeits⸗Meßeinrichtung unmittelbar nach dem Unfall wurde feſtgeſtellt, daß der Zeiger auf dem Zifferblatt bei 28 Kilometer in der Stunde ſtehen geblieben iſt. Infolge der Einwirkung des Aufſtoßes auf die Meßeinrich⸗ tung kann daraus allerdings nicht gefolgert werden, daß die Lokomotive vor dem Aufſtoß tatſächlich dieſe Geſchwindigkeit hatte. Nachdem die Vorſchrift beſteht, daß zwiſchen Einſteig⸗ halle des Hauptbahnhofes und der Endweiche nur 20 Kilo⸗ meter angewendet werden dürfen, iſt nicht anzunehmen, daß der Stammzug an der Aufſtoßſtelle bereits eine hohe Ge⸗ ſchwindigkeit erreicht hatte. Nach Angabe des Lokomotiv⸗ führers war ihm die Sicht auf die Schlußlichter durch den ausſtrömenden Dampf der Zylinder ⸗Reinigungs⸗ hähne, die aus techniſchen Gründen in der Regel nach der Endweiche gezogen werden, nicht unweſentlich beeinträch⸗ tigt, ſodaß er den Aufſtoß nicht mehr habe vermeiden können. Von den ineinander geſchobenen Wagen des Vor⸗ zuges war der Schlußwagen mit elektriſcher, der vorletzte Wagen mit Gasbeleuchtung ausgerüſtet. Eine Gasexploſion iſt nicht eingetreten. Als das Feuer ſich in den beſchädigten Wagen weiter ausdehnte, wurden die beiden Gaskeſſel des vorletzten Wagens aus dem Feuerbereich entfernt. Auch eine Exploſion eines Schneideapparates hat nicht ſtattgefunden. Wieder ein Eiſenbahnunglück — Warſchau, 17. Juli. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück er⸗ eignete ſich am Dienstag auf der Station Leszno bei Warſchau, wo ein Güterzug auf einen Perſonenzug auf⸗ fuhr. Beibe Lokomotiven wurden vollſtändig zertrümmert. Sechs Wagen wurden teilweiſe ineinandergeſchoben, darunter zwei vollbeſetzte Perſonenwagen. Bis fetzt konnten nur neun Verwundete geborgen werden. Die endgültige Anzahl der Toten und Verwundeten iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Bergungsarbeiten ſind noch im Gange. Wirbelſturm in China — Paris, 18. Juli. Nach Meldungen aus Hanoi wurden die chineſiſchen Provinzen Tonking, Handi und Haifong durch einen Wirbelſturm heimgeſucht, der zahlreiche Straßen zer⸗ ſtörte, Dächer abdeckte und Bäume entwurzelte. Der Dampfer „Caplay“, der 250 Paſſagiere, darunter 110 freiwillige Rekru⸗ ten, an Bord hatte, lief in der Mündung des Song⸗Tombac⸗ Fluſſes in der Dunkelheit auf einen Felſen undſank. Durch Exploſion des Schiffskeſſels wurden zahlreiche Perſonen getötet. Man rechnet mit einem Verluſt von etwa 30 Men⸗ ſchenleben. Ferner ſank die Schaluppe„Diamant“, wobei 20 Aramiten ums Leben kamen. Außerdem ſind zahlreiche Dſchunken untergegangen. Annahme des Finanzgeſetzes Zu Beginn ber letzten Sitzung dieſes Seſſionsabſchnittes nahm das Haus von der Mandatsniederlegung des Abg. Marum(Soz.) Kenntnis. Präſident Dr. Baumgartner benützte die Ge⸗ legenheit, um unter Zuſtimmung des Hauſes dem Staatsrat Dr. Marum den Dank für die beſonders als Vorſitzender des Haushaltsausſchuſſes während 9 Jahre dem Lande geleiſtete Dienſte auszuſprechen. Er begrüßte darauf den neuen ſoztal⸗ demokratiſchen Abgeordneten, Parteiſekretär Oskar Trinks⸗ Karlsruhe. Nachdem eine große Reihe von Geſuchen perſönlicher Natur erledigt worden war, wurde die Beratung des Staats voranſchlags zu Ende geführt. Der ſtellvertretende Vorſitzende des Haus⸗ haltsauſchuſſes Abg. Dr. Glockner(.) erſtattete den Be⸗ richt über das Finanzgeſetz. Danach betragen die ordentlichen Ausgaben 283 404 790 /, die ordentlichen Einnahmen 277 835 960/ jährlich. Die außer ordentlichen Aus⸗ gaben für 1928 und 1929 betragen 39 442 450 //. Die außerordentlichen Einnahmen für beide Jahre 25 972 130 /. Zu den außerordentlichen Ausgaben kommen noch bie aufrechtzuerhaltenden Kreditreſte der Jahre 1926 und 1927 im Betrage von 18 300 J. Es ergibt ſich ein Fehl⸗ betrag für 1928 und 1929 von 24 627 480 /. An Steuern ſollen erhoben werden, vom Grundvermögen bei einem Ge⸗ ſamtwert des ſteuerbaren Grundvermögens von nicht mehr als 20 000/ 2 Hunderttetle, bei einem Geſamtwert von mehr als 20 000% 225 Hundertteile, vom Betriebsvermögen 275 Hundertteile, vom Gewerbeertrag 150 Hunderttetle. Für gen Wohnungsbau ſollen 30 Millionen auf Anleihen genommen werden. 5 Der Haushaltsausſchuß hat beſchloſſen, dem Finanzgeſetz zu zuſtimmen. Er ſpricht den dringenden Wunſch aus, daß der Finanzminiſter mit Rückſicht auf den ungünſtigen Abſchluß bet den ihm zuſtehenden Vermittlungs⸗ befugniſſen einen ſtrengen Maßſtab anlegt und Vermittlungen nur gewährt, wenn er die Deckung als unbedingt ſicher an⸗ ſieht. Der Landtag erklärt weiter, daß die gegenwärtige Regelung des§ 12 des Gebäudeſonderſteuergeſetzes nur eine Notregelung darſtellt und daß bei Vorlage des Budgets für die Jahrs 1930/31 geprüft werden ſolle, ob im 8 12 die alte he dem Vizepräſidenten der General Motors, Raskob, zurück. Schluß der Landtags tagung Der Empfang der Amneſtierten Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Dee amneſtierten politiſchen Gefangenen aus dem Zuchthau in Sonnenburg ſind geſtern abend auf dem Schleſiſchen Bahnhof eingetroffen. Die kommuniſtiſche Partet, der Roto frontkämpferbund, die Rote Hilfe und andere kommuniſtiſche Organiſationen hatten ihre Anhänger mit roten Fahnen, Mus ſikkapellen und dem übrigen Tam⸗Tam vor dem Bahnhof aufe geſtellt. Die Poltzei hatte ſehr große Abſperrungen vor genommen, um Zwiſchenfälle, wie ſie ſich am Sonntag ereig⸗ neten, zu verhüten. Gegen 8 Uhr kamen aus einem kleinen Portal neben dem Haupteingang des Bahnhofes die Fret⸗ gelaſſenen heraus, von der Menge mit Rotfrontrufen und Hochrufen auf die Internationale begrüßt. Man überreichte ihnen Sträuße mit roten Blumen und nahm ſie auf die Schul⸗ tern. Dann formierte ſich ein Demonſtrationszug nach der Weberwieſe. Dort wurden die bekannten Hetzreden vom Stapel gelaſſen. Auch die Amneſtierten ergriffen das Wort. In der Hauptſache wurde die Freilaſſung von Max Höl zz gefordert und betont, daß der Kampf jetzt erſt recht weiter⸗ gehen werde. Dann wurden die Freigelaſſenen wieder auf die Schultern gehoben und in ihre Quarttere gebracht. Aehnlich ſpielte ſich der Empfang am Stettiner Bahnhof für die aus dem Zuchthaus Gollnow Kommenden ab. Zu irgendwelchen Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Die„Bremen“⸗Flieger in Budapeſt — Budapeſt, 18. Juli. Die„Bremen“ ⸗Flieger trafen am Dienstag nachmittag um.30 Uhr aus Wien auf dem Buda⸗ peſter Flugplatz ein, wo ſie von Vertretern der Regierung und der Ungariſchen Luftverkehrsgeſellſchaft empfangen wurden. Ricklin bleibt vorläufig in Haft In einer Note des Präsidenten der Republik wird mitge⸗ teilt, daß er eine Verordnung unterzeichnet habe, auf Grund deren die in Kolmar verurteilten Autonomiſten Roſſe, Schall und Faßhauer begnadigt werden. Es wird hinzugefügt, daß Dr. Ricklin zur Zeit nicht begnadigt werden könne, da ſein Antrag auf Kaſſation des Urteils eine derartige Maßnahme unmöglich mache. 8 Außerdem ſind neben den verurteilten Kommuniſten noch der Royaliſt Leon Daudet begnadigt worden. Wie der „Temps“ berichtet, ſoll ſich vor allem der elſäfſiſche Unterſtaats⸗ ſekretüär Oberkirch entſchieden für die Autonomiſten ein⸗ geſetzt haben, deren Begnadigung zur Beruhigung der Gemüter im Elſaß erforderlich ſei. f Wieder ein Autounglück — Bremen, 17. Jult. Ein mit etwa 40 Perſonen beſetzter Autobus der Bremer Vorortverkehrsgeſellſchaft nannte geſtern abend in einer Kurve beim Bahnhof Vegeſack gegen eins Mauer. Der Führer ſoll infolge der großen Hitze die Ueber⸗ ſicht verloren haben. Steben Perſonen wurden ver⸗ letzt, darunter eine Perſon ſchwer. Zu dem Tunneleinſturz bei Ehambery 8 — Paris, 17. Jult. Wie aus Chambéry gemeldet wird, konnten von den vor einigen Tagen bei dem Tunneleinſturz verſchütteten vier Arbeitern zwet noch lebend, wenn auch ſchwer verletzt, geborgen werden. Die Leichen der beiden anderen ſind noch nicht gefunden worden. Ford unterſtützt Hvover — Newyork, 18. Juli. Nach einer Meldung des repu⸗ blikaniſchen Hauptquartiers für die Präſidentſchaftswahlen hat ſich Ford bereits erklärt, mit ſeinem ganzen Einfluß für die Wahl Hoovers einzutreten. Ford iſt zum Vizepräſidenten des Ingenieur⸗Ausſchuſſes des republikaniſchen National⸗ komitees gewählt worden, woraus ebenfalls ſeine ſtärkere Beteiligung an der Politik hervorgeht. In politiſchen Krei⸗ ſen führt man den Schritt Fords auf ſeine Gegnerſchaft zu Relation wieder hergeſtellt werden kann. Ebenſo ſoll ge⸗ prüft werden, ob und inwieweit die Realſteuern geſenkt werden können. N Es folgen nunmehr die Erklärungen zur Abſtimmung. Abg. Bock(Komm.) lehnte das Finanzgeſetz ab. Abg. Dr. Mattes(D. Vp.) machte die Zuſtimmung da⸗ von abhängig, daß der volksparteiltche Antrag auf Sen⸗ kung der Realſteuern angenommen wird. Finanzminiſter Dr. Schmitt erklärte: Um den Ausfall von 2 Millionen durch die Annahme des Initiativantrages zur Fleiſchſteuer zu vermeiden, hat die Regſerung eine Not⸗ löſung vorgeſchlagen. Ihr Notprogramm heißt: Sparen und wieder ſparen und große Vorſicht walten laſſen beim Vollzug des Budgets. Es ſoll geprüft werden, wie die Senkung der Realſteuern ermöglicht werden kann. Auch ſoll eine Prüfung nach der Richtung ſtattfinden, ob bezüglich der Relation bei Verwendung des Landesanteiles am Aufkommen der Ge⸗ bäudeſonderſteuer der alte Zuſtand ſich wieder herſtellen läßt. (Vom Landesanteil werden jetzt 57 v. H. für den allgemeinen Finanzbedarf, 43 v. H. für den Wohnungsbau verwendet; früher war das Verhältnis 60:40). Die Finanzlage iſt ge⸗ ſpannt und ernſt. Ich hoffe aber, daß es möglich ſein wird, in den nächſten Budgetfahren die Finanzußzte zu meiſtern. Die Abgg. Maier ⸗ Heidelberg(Soz.), Eggler(Ztr.) und Dr. Glockner(Dem.) erklären die Zuſtimmung ihrer Parteten zum Finanzgeſetz, das von den Abgg. Mayer⸗ Karlsruhe(Dutl.) und von Au(Wirtſchpt.) abgelehnt wird. In der Abſtimmung findet der Inittattpgeſetzentwurf auf völlige Aufhebung der Fleiſchſteuer zum 1. April 1930 in beiden Leſungen einſtimmige Annahme. Das Finanz ⸗ geſetz wird nach Ablehnung aller Abänderungsanträge in erſter und zweiter Leſung mit 45 Stimmen der Regierungs⸗ parteien gegen 20 Stimmen der Oppoſttton in der Ausſchuß⸗ faſſung angenommen. Die vom Ausſchuß vorgeſchlagenen Entſchließungen finden faſt einmütige Annahme. Der volksparteiliche Senkung antrag fällt mit 47 gegen 17 Stünmen. Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Es tritt nunmehr eine Tagungspauſe ein. Nüchſte Sitzung vorausſichtlich Dienstag, den 11. September, vorm. 9 Uhr. Ausſprache Über das Schluchſeewerk. Mit dem Wunſche guter Erholung nach der anſtren gen⸗ den Arbeit der letzten Monate ſchloß der Präſident um 8 Uhr die Sitzung.. 5 ö 5 4 L * nne N — 7. Mittwoch, den 18. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 329 Au der Süngerfahrt nach Wien Mit der Mannheimer Liedertafel durchs Salzkammergut (Von unſerm nach Wien entſandten Erſter Tag: Mannheim-Salzburg-Bad Iſchl Um das letzte vorwegzunehmen: die Mannheimer Ztedertafel, die in Stärke von 97 Herren und einer Dame eine Sängerreiſe durchs Salzkammergut zum 10. Deutſchen Sängerbundesfeſt unternimmt, iſt am Sonntag abend wohlbehalten in Bad Iſchl angekom⸗ men. Es war ein ſehr ſtrapaziöſer Tag, da die tropiſche Hitze, die beſonders unangenehm in Salzburg empfunden wurde, allen ſtark zuſetzte. Als eine wahre Erlöſung wurde es des⸗ halb empfunden, als Bad Iſchl gegen 7 Uhr abends endlich in Sicht kam. Im Schnellzug Mannheim Salzburg Man ſoll möglichſt bequem reiſen, vor allem, wenn lange Strecken zurückzulegen ſind. Von dieſem Grunbſatz ging der Vorſtand der Mannheimer Liedertafel aus, als er den Be⸗ Wſchluß faßte, den Teilnehmern an der Sängerreiſe auf der Fahrt von Mannheim bis Salzburg die Annehmlichkeiten der zweiten Klaſſe zuteil werden zu laſſen. Der Abſchied von Mannheim vollzog ſich am Samstag in der herkömmlichen Weiſe. Außer den Angehörigen der Wienfahrer hatten ſich auf dem dritten Bahnſteig zahlreiche zurückbleibende Aktive eingefunden, in deren Namen Vorſtandsmitglied Cal m⸗ bacher allen recht fröhliche, eindrucksreiche Tage und eine geſunde Rückkehr wünſchte. Die herzlichen Abſchiedsworte, die den freudigſten Widerhall fanden, wurden durch den Ver⸗ einswahlſpruch bekräftigt. Die erſte Verſpätung, die das Programm des erſten Tages der Sängerreiſe inſofern beein⸗ flußte, als der Aufenthalt in Salzburg abgekürzt werden mußte, kommt auf das Konto der Reichsbahnverwaltung. Da zu dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach München, der in Mannheim um 28,02 Uhr abgeht, der Andrang ſehr ſtark war, wurde davon Abſtand genommen, den Mannheimer Teil an den von Karlsruhe kommenden in Mühlacker anzuhängen. ener liefen zweit Schnellzüge hintereinander, der Anannheimer als Nachgug. Mannem hinnel Diesmal wars zu verſchmerzen, denn die unerträgliche Hitze ließ eine aus⸗ 8 Wanderung zur Beſichtigung der Sehenswürdig⸗ tten in Salzburg ohnehin nicht zu. Um 11,28 Uhr ſetzte ſich der Zug, dem brei Sonderwagen für die Liedertän r angehüngt waren, unter Heilrufen und Tücherſchwenken der Zurückbleibenden und Abreiſenden in Bewegung. Bald hatte man es ſich bequem gemacht. In Hbelberg wurde der zweite Vorſitzende, Direktor Klo⸗ ſtermann, in Empfang genommen. Noch lange herrſchte ſröhlichs Leben in den Abteilen. An Schlaf dachten die met⸗ ſten erſt, als es ſchon zu dämmern begann. Um halb 8 Uhr verließ der Zug den Stuttgarter Hauptbahnhof. Zwei Stunden ſpäter grüßte im Morgengrauen das Wahr⸗ 75 15 Ulm, das Münſter, die Wienfahrer, ſoweit ſie nicht in Morpheus Armen lagen. Abſtlich friſch war noch die Mor⸗ 1 8 Aber nicht mehr lange, Die Sonne, die am wolken⸗ pſen Himmel immer höher ſtieg, verhieß wieder einen Tro⸗ pentag. Um 7 Uhr ſollte nach dem Reiſeprogramm in Mü n⸗ chen bie Reiſe nach Salzburg fortgeſetzt werben. Um 715 Uhr kamen wir erſt an. Im Nu waren Alle auf dem Bahn⸗ ſteig, wo bie Kaffeetafeln ſchon lange der Wienfahrer harrten. Erfriſcht und für die weiteren Ereigniſſe geſtärkt, wurde wie⸗ der ber Zug aufgeſucht, der um 7,45 Uhr aus der Halle dampfte. Der Zug verſuchte zwar in flotter Fahrt durch den lachenden Sommermorgen die Verſpätung einigermaßen wieder einzu⸗ holen, aber es blieb trotzdem bei einem Verluſt von 1 Stunde 20 Minuten zu Ungunſten des Aufenthaltes in Salzburg. Auf dieſer letzten Teilſtrecke zwiſchen Bayerns Hauptſtadt und der erſten größeren öſterreichiſchen Stadt bekam man ſchon einen Vorgeſchmack von den unbeſchreiblich ſchönen Naturgenüſſen Im Salzkammergut, als die Rieſen des bayeriſchen Hochgebir⸗ ges zur Rechten immer näher rückten und zur Linken der hiemſee herübergrüßte. Sonntagsfriede breitete ſich über die abwechflungsreiche Landſchaft, über die Städte und Dörfer * — Münchner Vilder Von Richard Rieß Hunde aller Raſſen, vereinigt Euch! Wir haben in den letzten zehn Jahren eine ganze Anzahl von Proteſtverſammlungen erlebt, denn es gab in dieſem Dezennium allerhand Grund zum Proteſte. Und wenn in . Zuſammenkünften oft auch nicht gerade das zur * Sprache kam, was mit Recht zum Widerſpruche heraus⸗ forderte— ſchön wars doch! In kalten Wintertagen geriet man in Hitze, den ſonſt leiber mangelnden Vorrat an Edel⸗ metallen verſchaffte man ſich durch ausgiebiges Reden, das ja bekanntlich„Silber“ iſt, und da auch die Saalwirte mit dem Bierkonſum zufrieden waren und im übrigen durch das Pro⸗ teſtieren niemandem ein Leid geſchah, waren die meiſten bdieſer Verſammlungen harmlos⸗vergnügliche Unterbrechungen jenes neudeutſchen Alltags, gegen deſſen Unarten eben gerade pro⸗ teſtiert werden mußte. „Bei all dem Proteſtieren kommt man auf den Hund“, ſagte einmal meine Frau, und die kennt ſich im Leben aus. „Schaffen und nicht reden ſei die Parole!“ Goethe hat be⸗ kanntlich mal etwas Aehnliches geſagt, indem er dem Künſtler riet,„zu bilden und nicht zu reden“, aber gebildet ſind wir und gebildet haben wir heutzutage ſchon genug. Wer das nicht glaubt, ſehe unter„Ueberproduktion“ im Phraſen⸗Wörter⸗ buche nach. Daß das Proteſtieren aber auf den Hund gekom⸗ men iſt, erfuhren wir Münchner neulich, an einem himmel⸗ blauen, ſommerſprießlichen Sonn⸗ und Sonnentage, denn auf der Thereſienwieſe, allbo die Münchner Revolutionen, Oktoberfeſte und andere Volksbeluſtigungen ſtattzufinden pflegen, hatten ſich nicht weniger als 6000 Hundebeſitzer aus dem ganzen Lande, wo Bier und Radi fließt, zuſammen⸗ gefunden.„Wer zählt die Spitze, nennt die Dackeln, die da in Fülle näherwackeln“, hätte Schiller zweifellos gedichtet, wenn er die„Kraniche des Ibykus“ rings um die Bavaria fliegen gelaſſen hätte. Aber es waren mitnichten nur Spitze und Dackeln, es waren auch Schnauzer, Bullies, Foxlu, Boxer, Windſpiele, Schäferhunde, Möpſe, rund mie aus den„Flie⸗ genden“, Schotten, Ruſſeln, Japaniſche Palaſthündchen ja, Hunde ſogar, die in ihrer Perſon gleich vier his ſechs dieſer R. Sch.⸗Sonderberichterſtatter) die ſich meiſt in tiefe Talmulden kuſchelten. Der überaus rege Ausflugsverkehr, auf den die Züge, die uns begegneten, aufmerkſam machten, war ſchon in Ul m auffällig, wo ein rie⸗ ſiger Sonderzug eine Maſſe Ausflügler aufnahm. Ueberall fröhliche Stimmung, ein herzliches Erwidern der Grüße und Heilrufe der Wienfahrer. In Salzburg Als der Zug gegen halb 11 Uhr in Salzburg einlief, konnte ohne jeden Aufenthalt die feſtlich beflaggte Stadt be⸗ treten werden, weil die Zoll⸗ und Paßkontrolle wegfiel. Die Sängerabzeichen genügten zum Paſſieren der Sperre. Glühend heiß brannte die Sonne, als der Bahnhofsplatz zur Abgabe des Gepäcks im gegenüberliegenden Lokalbahnhof der Salzkammer⸗ gutbahn überſchritten wurde. In Gruppen ſtrebten alsdann die Wienfahrer der Drahtſeilbahnſtation am Fuße des Mönch⸗ berges zu, die meiſten in drangvoller Enge in der Straßen⸗ bahn, wobei man ſich von ber außerordentlichen Hhflichkeit des Schaffners überzeugen konnte, der ſich, obwohl der Wagen ſo vollgepfropft war, wie bei beſonderen Anläſſen in Mannheim, nicht aus der Ruhe bringen ließ und auch mit dem Einkaſſteren fertig wurde. Er hatte ſogar noch Zeit, auf die Scherzworte der Fremden einzugehen und ihnen den Weg zu weiſen. Auf dem Wege zur Drahtſeilbahnſtation wichen wir zwar von dem vorgeſchriebenen Wege ab, verſäumten aber nicht, einen Blick in den Dom, eines der größten und edelſten Denkmäler der ttalieniſchen Hochrenatſſance, zu werfen, in dem in feierlicher Prozeſſion das Allerheiligſte an uns vorbeigetragen wurbe. Die Orgel erklang, der Domchor ſang. Es waren Augenblicke, die wir nicht ſo leicht vergeſſen werden, weil ſie uns in eine andere Welt verſetzten. Die Drahtſeilbahn beförderte uns ſchnell hinauf zur Feſtung Hohenſalzburg, die, 180 Meter über der Stadt liegend, einen prachtvollen Rundblick geſtattet. Von einer Beſichtigung der Innenräume mußte der vorgeſchrittenen Zeit wegen Abſtand genommen werden. Man begnügte ſich damit, auf der Reſtaurationsterraſſe, auf der man ungefähr wie auf der Molkenkur in Heidelberg auf die Stadt herabſteht, den Durſt zu löſchen und die üblichen Kartengrüße zu ſchreiben. Dann kam man gerade noch recht zum Mittageſſen in dem Feſtſaale des in nächſter Nähe der Drahtſeilbahnſtation ge⸗ legenen Stieglbräukellers, eines großſtädtiſchen Reſtaurants, das nicht allein durch ſeine ausgedehnten Räumlichkeiten, ſon⸗ dern auch durch die Leiſtungen ſeiner Küche imponierte. Der erſte Vorſitzende der Liedertafel, Prokuriſt Georg Müller, ergriff während des Eſſens, das in fröhlichſter Stimmung verlief— die Hitze hatte noch nicht die Lebensgeiſter erſchlafft— das Wort, um zweier Mitglieder zu gedenken, die zur Reiſegeſellſchaft gehören, des einen, der am Sonntag ſeinen Geburtstag beging, und des andern, des Bäckermeiſters Wenneis, der am Samstag ſeine ſilberne Hochzeit und ſein 40 jähriges Geſchäftsjubtläum feierte. Herr Müller, der ſeine herzlichen Worte mit einem Hoch auf die Beiden ſchloß, forberte die Aktivität auf, den Vereinswahlſpruch anzuſtimmen, der machtvoll durch den plötzlich in Feſtbeleuchtung erſtrahlenden Saal klang. Um 1 Uhr war man ſchon wieber auf dem Wege gum Fahrt nach dem Luſtſchloß Hellbrunn bereitſtanden. Die berühmten Waſſerkünſte, u. a. die Neptungruppe und das aus dem Jahre 1780 ſtammende mechaniſche Theater, ein burch Waſſerkraft getriebenes Orgelwerk mit 150 beweglichen Figuren, wurden ebenſo bewundert, wie die wohlgepflegten Parkanlagen. Auf das Betreten des Schloſſes habe ich ver⸗ zichtet. Ein unhöflicher Führer, der erſt zur Raiſon gewieſen werden mußte, machte die Wanderung durch die an ſich ſehens⸗ werten Räume nicht angenehmer. n ̃ Auf der Salzkammergutbahn nach Bad Iſchl Unvergeßliche Eindrücke vermittelte die Fahrt nach Bad Iſchl, die gegen 4 Uhr mit der Salzkammergutbahn angetreten wurde. Man glaubte ſich an den Vierwaldſtädterſee verſetzt, ſo ſtark ähnelte zuweilen die Szenerie der des größten Schweizerſees. Von neuem flammte das durch die lähmende Raſſen im Sinne des Wortes„verkörperten“, und ſie alle, teils ſtttſam im Maulkorb, teils im Arme ihrer Herrlen und Fraulen, hatten ſich zu einer Proteſtverſammlung zuſammen⸗ gefunden. Vorn das Auto mit den Feſtordnern, Radfahrer anſchließend und dann der lange, unenblich lange Zug— ſo bewegte ſich„der Münchner und ſein Hund“ durch die Haupt⸗ ſtraßen, und gemeinſam demonſtrierte man gegen die Ver⸗ teuerung eines der lebenswichtigſten Bedarfsartikels einer ſo hundefrohen Stadt wie Münchens. Die Forderung:„Jedem Münchner ſeinen Hund an den Topf!“ ſollte bis zu den Ohren der Stadtväter gellen, 40 Mark Hundeſteuer? Trambahn⸗ verbot für den vierbeinigen Kameraden? Verbote über Ver⸗ bote? Das iſt wirklich keine Kunſt! Und wir nennen uns eine Kunſtſtadt?? War es weiſe Vorſicht der Polizei, für die vierbeintgen Demonſtranten Maulkorbzwang anzuordnen, etwa mit dem Hintergedanken, daß die Begleiter ſich an dieſe Mund⸗Verſperrungsapparate gleichfalls, wenn auch nur ſinn⸗ bildlich, zu halten hätten? Immerhin, der Notſchrei der Sechstauſend hat bereits zu einer Hundedebatte im Magiſtrat geführt. Man hat die Sache zwar vertagt, aber, wer weiß, eines Tages erwachen wir doch mit dem„Hund in der Trambahn““ Schilda a. d. Iſar A propos die Trambahn. Da gibts eine nette Geſchichte. Ihr kennt doch die Streiche der„Schildbürger“ ſeligen An⸗ gedenkens. Nun, Schilda, ihre Stadt, iſt zeitlos und ein Stückchen Schildaer Geiſtes, lebt auch heute noch, hier und da. In Schilda a. d. Iſar war man ſehr für den Fortſchritt, und ſo kam man dazu, auch der Trambahn neue Wägen zu bauen. Man vergaß hierbei nicht etwa die Feuſter wie die alten Schiloͤbürger ſeinerzeit beim Rathausneubau—— nein, man baute Rieſenfenſter, und war ſo ſtolz auf dieſes Glas, daß man gerne auf die üblichen Sonnenſchutz⸗Gardinen verzichtete und einzig und allein in den Ecken für Vorrichtungen ſorgte, dieſe Eckfenſter zu bewegen. Die alten offenen Sommerwägen aber, die wurden zum alten Eiſen geworfen. Denn, ach, der Schildaer Trambahn⸗Gewaltige wünſcht, daß der Bürger den Unterſchied zwiſchen einer Trambahnfahrt und einer Ver⸗ gnütgungsreiſe beizeiten kennen lerne.— Die Schildaer Bür⸗ Theaterplatz, wo Wagen der elektriſchen Straßenbahn gur Hitze ſchon ſtark herabgeſtimmte Intereſſe auf. Die Baßn, die am Mond⸗, Kroten⸗ und Aberſee entlang führt und ſehr ge⸗ ſchickt angelegt iſt, entzückt ſtändig durch neue Landſchaftsbilder. Diefblau glänzt der Seeſpiegel zwiſchen den ſteil aufragenden Schroffen des Hochgebirges. Schade, daß die Bahn nicht elek⸗ triftziert iſt. Die Rauchſchwaden, die die Lokomotive ausſtößt, beläſtigt ſtark die Reiſenden und legt außerdem oft einen ichmutzigen Schleier vor die entzückenden Landſchaftsbilder. Gegen 7 Uhr lief der Zug mit den todmüden Wienfahrer in Bad Iſchl ein. Hier erwartete uns eine ganz beſondere Ueber⸗ raſchung. Auf dem Bahnſteig ſchmetterte die 48 Mann ſtarke Salinenkapelle den muſikaliſchen Willkomm, während der Männergeſangverein Bad Iſchl die Mannheimer Gäſte mit dem Vereinswahlſpruch begrüßte. Hieran ſchloſſen ſich herzliche Worte des Vereinsvorſitzenden Ponz, auf die Herr Müller im Namen der auf das angenehmſte überraſchten Liedertäfler erwiderte. In geſchloſſenem Zuge ging es dann unter Voran⸗ tritt der Kapelle und enthüllter Liedertafelfahne zum Kur⸗ garten. Auf dem ganzen Wege bereiteten die Iſchler den Mannheimer Gäſten ſtürmiſche Opationen. Im Kurgarten an⸗ gekommen, begrüßte der erſte Bürgermeiſter Voglhuber, der mit dem zweiten Bürgermeiſter Dr. Koch erſchienen war, die Mannheimer auf das herzlichſte. Vorſitzender Müller dankte ebenſo herzlich, während die Aktivität den deutſchen Sängerſpruch anſtimmte. Sieben junge Damen in National⸗ tracht überreichten alsdann den Wienfahrern Alpenroſen⸗ ſträußchen. In Gruppen begab man ſich alsdann in die zuge⸗ wieſenen Hotels, wo man, von den Strapazen der Reiſe aus⸗ ruhend, den Abend verbrachte und noch manch ſtimmungsvolles Lied ſang. ** 1 Die Abreiſe der Mannheimer Sänger Als letzte Vorbereitung für die Wienfahrt hielt die Mannheimer Sängervereinigung am Montag abend, 16. Jult, in der Liedertafel die Hauptprobe ab. 5 Im Anſchluß daran wurden dann vom 1. Gauvorſitzenden Dir. Gg. Vollath die letzten Anordnungen bezüglich der Reiſe getroffen, Als Reiſeileiter werden fungieren: Dir. Gg. Vollath, Ob.⸗Inſp. Honeck, ferner als techniſche Beileiter die Vorſtandsmitglieder des Eiſenbahngeſangvereins„Flügel⸗ rad“, die Herren Hock, Schwarzmeier und Plättner. Zum Schluß wurde den beiden Dirigenten der Wiener Proben, Chormeiſter EC. Hartmann und Muſikdirektor Guggenbühler der beſondere Dank für ihre uneigen⸗ nützige Mitwirkung zum Ausdruck gebracht und durch Singen des Deutſchen Sängergrußes bekräftigt. An den vorherigen Proben hat ſich noch zur Verfügung geſtellt: Muſikdirektor Dinand und Kapellmeiſter Leger. Der Sonderzug der Mannheimer Sänger⸗ vereinigung geht mit guten Schnellzugswagen Mittwoch nachmittag.15 Uhr vom Hauptbahnhof ab. Von den Vereinen der Mannheimer Sängervereinigung nehmen 510 Sänger teil. Es ſind die Vereine: Frohſinn Feudenheim, Lindenhof, Frohſinn Mannheim, Singverein, Harmonie Lindenhof, Sängereinheit, Liederhalle, Sängerhalle Neckarau, Arion, Flügelrad, Eintracht, Sängerrunde, Sänger⸗ bund, Sängerkrang, Flora, Concordia, Teutonia Feudenheim, Sängerluſt, Lehrergeſangverein, Sängerhalle, Kath. Männer⸗ chor, Sängerkreis, Liederkranz Rheinau. Ferner vom„Pfalz⸗ gau“: Seckenheim 1861, Concordia Brühl, Liederkranz Hei⸗ delsheim, Liedertafel Weinheim; zuſammen 57 Teilnehmer. In Bruchſal ſteigen von den dortigen Vereinen 60 und in Bretten ſteigen 46 Teilnehmer ein, ſo daß der Sonder⸗ zug zuſammen 672 Teilnehmer zählt. Verein für das Deutſchtum im Auslande Frauengruppe Maunheim. Der Verein für das Deutſchtum im Ausland Deutſcher Schulverein E. V.(V. D..), der ſich dies Ziel der deutſchen Volksgemeinſchaft geſtellt hat und der als echter Volksverein alle Stände, Schichten und Konfeſſionen unſeres Volkes umfaßt, ſieht es auch als ſeine Aufgabe an, das gegen⸗ ſeitige Verſtändnis der deutſchen Stämme zu fördern, ins⸗ beſondere der deutſchen Stämme innerhalb und außerhalb des Reiches. Dieſem hohen Ziele dienen die zahlreichen Volks⸗ kunſtgruppen aus Deutſch⸗Oeſterreich, die der V. D. A. auch in dieſem Sommer in alle Teile des Reiches entſendet, unter ihnen auch eine Gruppe aus Kärnten, die im Badnerland, der Weſtmark des Reiches Aufführungen ihrer heimtſchen Volkskunſt veranſtalten wird. Jeder, dem es wirklich ernſt iſt mit dem Ziele der deutſchen Volksgemeinſchaft, ſollte nicht verfehlen, öteſen Kärntner Volkskunſtabend am Donnerstag, 19. Jult im Ballhausſaal zu beſuchen. iſt, daß„Breiſen“, Amerikaner, Angel⸗ und andere Sachſen, kurz alles, was ſich„Ausländer“ nennt, gerne die Sommer⸗ ferien dort verbringen. Die Schildaer ſind, wie gefagt, Leute von Mut und Ausdruckskraft. Nur vor einem zittern ſie in Ergebenheit: vor der Uniform ihrer Trambahnſchaffner. Und dies mit gutem Grund. Denn ſie haben wohl ſchon ihre Erfah⸗ rungen. Ein Schildaer Trambhahnſchaffner weiß genau, daß er der Vorgeſetzte ſeiner Fahrgäſte iſt, er kennt ſeine Pflicht und macht den Fahrſchein erſt ein bißchen feucht, ehe er ihn aushändigt— nicht ohne ihn zuvor mitten durchgeriſſen zu haben. Dies aber tut er wahrſcheinlich zur Bekundung des Dir gebührenden Hochachtungsgrades, dann aber auch, um Dir Gelegenheit zu augenfälliger Demonſtration Deiner Minderwertigkeit zu geben: wenn nämlich vergebliches Suchen gleich zweier Trambahnzettel⸗Fetzen Dir die Rüge des Ober⸗ diktators aller Trambahnbenützer einträgt, des Herrn Kon⸗ trolleurs.— Wagſt Du aber, den Herrn Schaffner mit einem beſonderen Anliegen zu beläſtigen, dann 5 Es iſt dreißig Grad im Schatten; wer aber durch die Münchner Ludwigſtraße fährt, gleitet meiſt über beſonnten Aſphalt.„Wovos des Fenſter ſoll i aufmacha? Daß's wieder banem ziahgt und i es wieder zuamacha muaß. San ja eh Türen auf. immer was anders wolln d' Leut Alle Mitfahrenden lächeln den Herrn, der die Bitte geäußert, dankbar an. Er hat ſich geopfert, wenn auch ohne Erfolg. Der Schaffner aber durchſchreitet nach jeder Halteſtelle den Wagen, und immer, wenn er an dem kecken Herrn vorbel muß, gibt er ſeinem Unwillen erneut Ausdruck. „. Erſcht geſtern hot ſi daner bſchwert, weil i van Fenſter aufgmacht hab. Aber die Leut wiſſen ja ſelber net, was wolln.. Thereſienſtraße!“ „Genga S' doch auf zum Magiſchtratt, wann Eahna was net paßt.. Galeeerieſtraße. Steigt jemand aus „Ueberhaupts. Sie ſitzen zwanzig Minutn in der Trambahn und i bin an ganzu Tag herinnen und bin an Kriegsbeſchädigter. Was ſoll nacha i ſagn? Odeonsploo Hauptbahnhof umſteign.. 1“ 8 Der Herr ſitzt und ſchweigt Schweiß rinnt ihm in Bächen vom Haupt.„Und i ſag Eahna, des Fenſter bleibt zual! ger ſind Leute, die im allgemeinen mit ihrer Meinung nicht hinter jenen Bergen halten, durch die ihr Land ſü ßeyüßmt geworden Perufa⸗Maffäcäſtraß!!“ Es iſt Zeit, daß der Herr ausſteigt. Er geht durch das Kreuzfeuer nicht moßr Faufßar zuſtimmen⸗ . Sette. Nr. 229 Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Juli 1928 Städtiſche Nachrichten Bürgerausſchußſitzung vom 17. Juli In der Kürze liegt die Würze, dachte ſich der Bürger⸗ ausſchuß, als. er geſtern in der Zeit von nachmittags—5 Uhr eine Reihe von Vorlagen erledigt hatte. Während in früheren Jahren ſonſt im Monat Juli meiſtens nur eine Sitzung ſtatt⸗ fand, gibt es in dieſem Jahre deren zwei, denn der geſtrigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes folgt noch eine weitere Be⸗ ratung am nächſten Dienstag. Dann erſt beginnen für Stadt⸗ rat und Bürgerausſchuß die großen Ferien, die ſie reich⸗ lich verdient haben. Trotz Julihitze war die Sitzung leidlich beſucht. Von ber großen Sonnenglut war nicht viel zu verſpüren, denn der Saal war angenehm kühl. Die erſten zwei Vorlagen, die ſich mit Straßenherſtellungen befaßten, für die zuſammen 119 620 Mark angefordert wurden, gelangten einſtimmig und ohne Debatte zur Annahme. Auch bei den angeforderten 72 000 Mark für die Inſtandſetzung von Räumen im Schloß bewies der Bürgerausſchuß ſeine Gebefreudigkeit für die Erhaltung hiſtoriſcher Räume und Sehenswürdigkeiten. Stv.⸗V. Drei⸗ fuß erkundigte ſich allerdings nach dem Staatsbeitrag für Ueberlaſſung einer Wohnung in den Schloßräumen. Bei⸗ geordneter Zöpffel erwiderte darauf, daß wegen des Staatsbeitrages noch nicht verhandelt wurde, weil der Koſten⸗ anſchlag für die Wohnung von Oberregierungsrat Dr. Ber⸗ nauer noch nicht aufgeſtellt ſei, da die Wohnung noch benützt wird. Wenn der Staat einen Beitrag gibt, ſo gehe dieſer von den 72 700 Mk. ab. Sty. Irſchlinger verwies auf die wert⸗ vollen Schloßräume mit den koſtbaren Stuckdecken und befür⸗ wortete die einſtimmige Annahme der Vorlage, was auch ge⸗ ſchah. Der einzige Punkt, der eine längere Ausſprache und das größte Intereſſe hervorrief, war die 5 Errichtung eines Dienſtwohngebäudes für Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich. Der angeforderte Betrag für die Errichtung eines ſchlichten und einfachen, aber würdigen, auch für Repräſentationszwecke geeigneten Wohn⸗ hauſes, beziffert ſich auf 120 000 Mk., worin die Grundſtücks⸗ und Anliegekoſten mit inbegriffen ſind. Das Haus ſoll Am oberen Luiſenpark erbaut werden. Wie wir ſchon kurz mel⸗ deten, iſt ein Wohnhaus, beſtehend aus Gartengeſchoß, Erd⸗ geſchoß und Obergeſchoß vorgeſehen. Die für die Oberbürger⸗ meiſterwohnung in Ausſicht genommene Reißvilla ſoll für an⸗ dere Zwecke verwendet und der Garten bis auf weiteres zur Erholung für die Bevölkerung der dichtbebauten Weſtſtadt ge⸗ öffnet werden. Es handelt ſich darum, ob in die im Jahre 1840 erbaute Reißvilla nochmals 80 000 Mk. für die Inſtand⸗ ſetzung des Hauſes als Dienſtwohnung des Oberbürger⸗ meiſters hineingebuttert werden ſollen oder nicht, nachdem ſchon im Jahre 1917 ein ähnlich hoher Betrag für Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten der Reißvilla verausgabt worden iſt. Es wurde reiflich erwogen, ob man den großen Betrag von 80 000 Mark abermals in das Haus hineinſtecken ſoll, oder ob nicht einm Neubau für den Oberbürgermeiſter den Vorzug ver⸗ diene. Das Hochbauamt arbeitete ein Projekt aus, während die Bauſachverſtändigen des Stadtrates Ludwig, Perrey und Reidel die Reißvilla eingehend beſichtigten. Obwohl über der Sitzung ſchon ſo etwas wie Jerienſtimmung lag, ſo verlief ſie boch ruhig und ſachlich, ſo daß man nur Lebus rn kann, daß es nicht immer ſo iſt. Und doch lag eine gewiſſe Oppoſtttonsluft im Saale. Die Sozialdemo⸗ ratte begnügte ſich mit der Rolle des ſtummen Zuſchauers; ſie ſtand Gewehr bei Fuß und beſchränkte ſich lediglich auf einige Zwiſchenrufe gegenüber dem kommuniſtiſchen Red⸗ ner. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich hatte den Vorſitz an Biürgermeiſter Dr. Walli übergeben und die Sitzung ver⸗ laſſen. Stv.⸗V. Kaiſer begründete kurz die Vorlage, indem er betonte, daß die Mehrheit des Stadtverordnetenvorſtandes ſich für einen Neubau ausgeſprochen habe und die Annahme der Vorlage empfehle. Für die Fraktion der Deutſchen Volkspartei, deren Vor⸗ ſitzender Dr. Waldeck durch eine Sitzung im Landtage am Erſcheinen verhindert war, begründete Str. Ludwig den Standpunkt der Fraktion mit der Erklärung, daß ſte der Errichtung der Dienſtwohnung zuſtimme. Wenn die Fraktion der Deutſchen Volkspartei trotz ſchwerer Bedenken zu dieſem Entſchluß gekommen iſt, ſo war für ſie maßgebend, daß es aus wirtſchaftlichen Gründen nicht zweckmäßig iſt, in ein im Jahre 1844 erbautes Haus, das im Jahre 1917 bereits mit etwa 100 000 umgebaut wurde, noch weitere 80 000/ zu ſtecken. Die Fraktion hält es für richtiger, durch die Erſtellung eines neuen Hauſes neue Werte für die Stadt zu ſchaffen. Erleichtert hat der Fraktton ihre Zuſtimmung auch die Zuſage, daß der von der Stadtverwaltung nicht verwöhnten Weſtſtadt durch Oeff⸗ nung des Reißgartens ein neuer Erholungsort gegeben werden ſoll. Wenn die Fraktion der Vorlage zu⸗ ſtimmt, ſo kann ſte ſich aber mit dem vorliegenden Entwurf nicht befreunden. Sie hat wiederholt erklärt, daß es nicht möglich iſt, ein Haus, das auch repräſentativen Zwecken dienen ſoll, zum Preiſe von 120 000 4 zu erſtellen. Die an⸗ geſetzten Preiſe vom Hochbauamt ſind die geringſten Submiſſionspreiſe, auch das urſprüngliche Projekt hat eine weſentliche Kürzung erfahren. Es ſei nicht ſeine Abſicht, an der Arbeit des Hoch⸗ bauamtes Kritik zu üben. Die Fraktion halte es aber für eine Pflicht, darauf hinzuweiſen, daß der neue Entwurf ſo zuſammengedrängt iſt, daß die Frage aufgeworfen werden muß, ob es nicht imm Intereſſe des Ganzen liegt, die vorgeſehene Summe um etwa 25 000 4 zu erhöhen. Die Frak⸗ tion iſt der Anſicht, daß man nicht dadurch ſpart, daß man möglichſt knapp und billig baut, ſondern ſte iſt der Auf⸗ faſſung, daß dadurch am beſten geſpart, wenn etwas zweckentſprechendes Gutes erſtellt wird. Der Bürgerausſchuß hatte den Ausführungen von Stadt⸗ rat Ludwig mit größtem Intereſſe angehört, da die von ihm vorgebrachten ſachlichen Argumente allgemein einleuchteten und ſeine Ausführung als Bauſachverſtändiger beſonders bemerkenswert waren. Gegner der Vorlage waren die Kommuniſten, deren Redner, Stv. Kuß wohl für ein reprä⸗ ſentatives Wohngebäude, aber für Ablehnung ber Vorlage iſt. Stv. Schneider gab namens der wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung eine längere Erklärung ab, in ber die Ablehnung der Vorlage ausgeſprochen wird. Auf Vorſchlag des Stv. Dr. Moekel wurde eine Pauſe gemacht, um den Antrag der Deutſchen Volkspartei auf Erhöhung der angeforderten Bau⸗ ſumme von 120 000 auf 150 000/ zu beraten. Nach Wiederzu⸗ ſammentritt gab er die Erklärung ab, daß ſeine Fraktion nicht für den Antrag ſtimmen würde. a Bei der hierauf vorgenommenen Abſtimmung wurde die ſtadträtliche Vorlage mit dem Antrage auf Erhöhung der Bau⸗ ſumme gegen die Stimmen des Zentrums, der wirtſchaftlichen Vereinigung, der Chriſtlich⸗ſoztalen Reichspartei und der Kom⸗ muniſten angenommen. Damit bekommt der Oberbürger⸗ meiſter ein neues Dienſtwohngebäude und das Hochbauamt 30 000 Mk. mehr, denn bei den angeforderten 120 000 Mk. wäre ſchließlich doch noch eine Nachforderung gekommen. Damit war die Tagesordnung ber öffentlichen Sitzung nach einſtündiger Dauer erledigt. Es folgte eine geheime Sitzung, die kurz nach 5 Uhr beendet war. ch. A. Raucht nicht im Walde. Im Hinblick auf die infolge der Trockenheit beſtehende erhöhte Brandgefahr für die Wälder weiſt das heſſiſche Polizeiamt die Walbdbeſucher und darunter beſonders die Raucher und Touriſten immer wieder nachdrücklichſt auf die Beſttmmungen des 8 98 des Forſtſtrafgeſetzes hin. Es iſt nach dieſen verboten, mit un⸗ verwahrtem Feuer und Licht, alſo brennenden Zigarren, Zigaretten, pfeifen ohne Deckel, den Wald zu be⸗ treten, im Walde brennende wie auch glimmende Gegen⸗ ſtände wegzuwerfen oder unvorſichtig zu handhaben und im Walde oder in gefährlicher Nähe Feuer anzuzünden. Ins⸗ beſondere iſt vor dem Abkochen der Touriſten im Walde zu warnen. Ebenſo iſt das Abbrennen von Wald⸗ flächen oder Grundſtücken, die an Waldungen grenzen, ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde verboten. Wer einen Waldbrand wahrnimmt, ſoll, wenn die ſofortige Unterdrückung des Brandes nicht gelingt, ſo ſchnell wie möglich den Orts⸗ vorſteher oder die Ortspolizeibehörde der nächſten Gemeinde benachrichtigen. Hierbei ſei auch erwähnt, daß Jeder auf Auf⸗ forderung der Forſt⸗ oder Ortspolizeibeamten zur Hilfe⸗ leiſtung bei den Löſcharbeiten verpflichtet iſt, ſofern er der Hilfeleiſtung ohne erhebliche eigene Nachteile Folge zu leiſten vermag. Schule und Zweiſchriftigkeit Von einem angeſehenen Mannheimer Schulman n erhalten wir folgende bemerkenswerte Zuſchrift: In Freiburg t. B. wurde auf einer Tagung der Schulvereinigung deutſcher Städte die Frage behandelt, wie man den Schuletat ver⸗ ringern könne, ohne die Leiſtungen zu reduzieren. Die gleiche Frage wurde einſt auch auf einer engliſchen Schulkonferenz beraten, und da meinte der Biſchof von Mancheſter, man könne und dürfe auf dieſem Gebiete nicht ſparen durch Einſchrän⸗ kung der Ausgaben, ſondern wirkſamer dadurch, daß man nichts Unnützes in der Schule betreibe. Wie ſieht es aber in dieſer Hinſicht bei uns aus? 5 Schon vor nahezu 50 Jahren hat Kommerzienrat Fr. Soennecken⸗ Bonn in ſeinem„Aufruf an das deutſche Volk zur Aufhebung der unnützen Zwe tſchriftig keit darauf hingewieſen, daß durch Einführung von nur einer Schriftart in einem einzigen Elementarſchuljahr 250 Millionen Lernſtunden geſpart werden und in der ganzen Elementar⸗ ſchulzeit 2 Milliarden Lernſtunden. Die ſind aber nicht umſonſt zu haben. Die dadurch verurſachten Koſten belaufen ſich zu einem Betrage, der ohne Aufblähung an die Zahlen der In⸗ flationszeit erinnert. Dies iſt aber umſomehr zu beachten, als durch die hälftige Einſchränkung des völlig überflüſſigen Schreibkrams in der Grundſchule die Kurzſichtigkeit, die Engbrüſtigkeit, Kurzatmigkeit, Blutarmut und insbeſon⸗ dere der ſogenannte Schulbuckel wirkſamer bekämpft wür⸗ den, als alle Aerzte es zu tun vermögen. Alſo doppelter Gewinn durch Aufhebung unſerer Doppelſchriftigkeit. Von dem weit größeren Gewinn, der ſich hieraus für die Verbreitung und Feſtigung des Deutſchtums im Ausland er⸗ gäbe ein andermal, wenn es gilt, die weit verbreitete, beſon⸗ ders im Ausland beſtehende Meinung zu bekämpfen, als könne die deutſche Sprache nur durch die fälſchlich genannte deutſche Schrift dargeſtellt werden und nicht ebenſo gut durch 1 einmal in allen Ländern beſtehende Weltſchrift, die da t latein. * Von Karlsruhe nach Maunheim geſchwommen. Am Sonntag ſchwammen zwei Mannheimer Lehrer, Hellmuth Frey und Erich Eſ p enſchied von Karlsruhe⸗Maxau nach Mannheim. Sie brauchten für die 60 Kilometer Strom⸗ ſtrecke(Kilometer 195 bis 554) etwa 8 Stunden. * Zuſammenſtoß. Geſtern abend rannte Ecke Friedrich⸗ Karl⸗Straße und Richard⸗Wagner⸗Straße ein Auto mit einem Motorradfahrer zuſammen; der Motorradfahrer flog in einem Bogen vom Ra de, klagte über Schmerzen 00 umd wurde ſofort zum nächſten Arzte gebracht. Die eingelei⸗ 5 tete Unterſuchung muß die Schulofrage klären. * Die Welt und Mannheim⸗Ludwigshafen. Auf der Erde leben rund 1680 Millionen Menſchen aller Farbſchattierungen, in unſerm Europa rund 465 Millionen, vorwiegend Weiße, im Deutſchen Reiche rund 63 Millionen, wobei Bayern mit knapp 7,5 Millionen an zweiter, Baden mit 2,4 Millionen an fünfter Stelle ſteht. Unter den deutſchen Städten ſteßt der Einwohnerzahl nach Mannheim mit faſt 253000 Et wohnern an 28ſter und Ludwigshafen a. Rh. mit 105 000 an 46ſter Stelle. N 5 Beranſtaltungen Von der Handels⸗Hochſchule. Im Rahmen ber öffenz⸗ lichen Vorträge des Sommerſemeſters ſpricht Profeſſor 15 Katz⸗Roſtock am Freitag, 27. Juli in der Aula 4 1 das Thema„Pfſychologiſche Unterſuchungen üdes den Hunger und den Appetit“. Der Vortrag iſt öffentlich umb unentgeltlich. f 8 * Friedrichspark. Bei der großen Hitze ſucht alles aus dem Danern der Stadt herauszukommen. Zu einem der beſten und ſchönſten Erholungsplätze der Stadt gehört der Fried⸗ richspark, der durch ſeine Lage, ſeine alten, ſchattenſpendenden Baumbeſtände und ſeinen vielen Sitzplätzen, Wegen, Raſen⸗ flächen angenehmen Aufenthalt bietet. Im Anzeigenteil ſind die Konzerte erſichtlich; am kommenden Sonntag iſt ein Rheiniſcher Abend, wozu die Mitwirkung des Opernſängers C. H. Hauth aus Mainz, ein Meiſter des ſtimmlichen und humoriſtiſchen Vortrags, geſichert iſt.(Näheres Anzeige. e T2222 * Die elegante Dame und der genflegte Herr gebrauchen der, ſondern ſchadenfroher Blicke.„Recht is eam gſchegn“, Penſum„München“ erledigt, dann rate ich Euch, nicht nur die 5 ſagt einer, der direkt an der Tür ſitzt, wo ein Luftzug nicht ſelten iſt..„„woos muß er ſich mit dem Herrn Schaffner ſtreitn.., bei dera Hitzn...“ Kleiner Reiſe⸗Tip Den norddeutſchen Freunden, die in jedem Jahre von dem in München wohnenden Reiſetips für ihre Ferienfahrt nach Süddeutſchland wünſchen, wird eine Fahrt in der Münch⸗ ner Trambahn zur Sommerszeit zwar möglicherweiſe Ge⸗ legenheit zu Volksſtudien, aber ſicherlich keine„Erholung“ bieten. Die blauen Dampfkeſſel, in die ſie ſich gewagt, haben ſie hoffentlich zum„Ungererbad“ gebracht, jenem ſtädtiſchen Freiluft⸗, Sonnen⸗ und Waſſerbade, das als Sehenswürdig⸗ keit unſerer Stadt dem„Hofbräuhauſe“ und der Glyptothek würdig an die Seite geſtellt werden kann. Zwar wird hier kein Bier ausgeſchänkt und nicht jeder badebehoſte Ungerer⸗ Heros gleicht an Ebenmaß des Körpers den klaſſiſchen Vor⸗ bildern unſeres Plaſtik⸗Muſeums, das Bad an ſich aber ver⸗ dient einen ganzen Sternen⸗Himmel im Bädecker. In idylli⸗ ſcher Landſchaft bieten Flußlauf(Würm) und Baſſin, Teich und Brunnen⸗Rondell Badefreude in unterſchiedlich tempe⸗ rierten Gewäſſern. Ringsum den Waſſerbecken aber iſt gut Stieſta zu halten. Hier fänd Epikur luſtvolles Behagen, wäh⸗ rend Peripatetiker, außer dem Lenden⸗Dreieck nur den Zwicker tragend, auf grünen Wegen wandelnd und ſichtlich philoſophiſche oder dichteriſche Probleme wälzen... es ſei denn, daß es etwa das Problem des übermorgen fälligen Wechſels iſt, der ſie gerade bewegt... Etwas abgeſchloſſen von dieſem Gymnaſion liegt der romantiſche„Luitpoldſee“, in dem man, von Tannen beſchattet, ſich als badenden Pan füh⸗ len darf, ſo man es nicht vorzieht, den Worten der Schwa⸗ binger Dichter zu lauſchen, die ſich auf den Bänken vom Morgenſchlafe auszuruhen pflegen. Hier ſind, zumal in den frühen Mittagsſtunden, manche Münchner Koryphäen zu ſehen: Studenten treffen ihre Profeſſoren, und mancher Den⸗ ker, der hier unſchwer praktiſche Nabelbeſchauung treiben kann, fühlt ſich als Buddhas neueſte Inkarnation. Durch die Tannen aber träufelt das Sonnenlicht dieſes ſich endlich zum Sommer bekennenden Juli. Münchenpilger, Ihr werdet mir, nach der Muſeums⸗ Arbeit, für dieſen Reiſetip dankbar ſein. Habt Ihr aber das oberbayeriſchen Berge und das Gebiet der Seen zu Ausflugs⸗ orten zu wählen. Denkt auch mal an die uralten Städte und Ortſchaften der ſchwäbiſch⸗bayertſchen Hochebene. In der Gegend um Ulm und Augsburg ſind Köſtlichkeiten zu finden, die dem Schnellzugsgaſte verborgen bleiben, weil dieſe Orte zumeiſt an Nebenbahnen gelegen ſind. So Blaubeuren, in der Nähe von Ulm, das Städtchen des„Blautopfes“, eines Sees von merkwürdig opaliſterender Waſſerfarbe, vor allem aber eines ſeit Jahrhunderten proteſtantiſchen Schulzwecken dienenden früheren Benediktinerkloſters. In dem achthundert⸗ jährigen Bau haben Männer wie D. F. Strauß, Fr. Viſcher Krais, C. Märklin und viele andere Leute, die ſpäter Weltruf erlangten, ihre erſte Schulausbildung erhalten. Am ſehens⸗ werteſten aber iſt der Hochaltar des Chores der ehemaligen Kloſterktrche. Der prachtvolle Altar mit ſeinen Doppeltüren erſchließt Holzplaſtiken, wie man ſie ſelbſt in Schwaben, der Heimat der ſüddeutſchen Holzbildnerei, ſelten ſieht. Die Einheitlichkeit der Gliederung und der Reichtum der innigen Durchgeſtaltung machen dieſen Altar zu einem Hohenliede bejahenden Glaubens. Vor dieſem Werke empfindet auch der ſonſt nur der Materie Verfallene, daß Kunſt fromm machen kann. 5 Nach Blaubeuren wende man ſich über Memmingen, das im Zeichen gotiſcher Bau⸗Erinnerungen ſteht und mit ſeinen uralten Türmen und Toren dem Archäplogen viel gibt, nach Ottobeuren. Die Ottobeurer Kloſterkirche, in der Architek⸗ tonik Barock, in der Ausſttatung aber froheſtes Rokoko, ihrer gott⸗frohen Helligkeit, der Rieſenorgel und dem Chorgeſtühl, wie es auch in Schwaben, dem Gau der Holzſkulptur⸗Tradi⸗ tion ſelten ihres gleichen findet,— man muß ſie geſehen haben, wenn man die Denkmäler deutſcher Kunſt kennen will. Und man wird dem frommen Führer danken, der den Gaſt mit gütiger Bereitwilligkeit und ſichtlichem Stolz durch die Schatz⸗ kammern des Muſeums führt, in denen Kelche und Mon⸗ ſtranzen von Jahrtauſenden künden und ein unter Glas verwahrtes Meßgewand daran erinnert, das Martin Luther auf der Reiſe nach Rom hier weilte und die heilige Meſſe zelebrierte. 50 Verliner Theater „Der Präſident“ von Georg Kaiſer, von dem das Komödienhaus die Berliner Erſtaufführung brachte, iſt wohl das ſchwächſte Stück, das er geſchrieben hat. Es ſoll eine Parodie auf die Titelſucht ſein, aber bewegt ſich in den flachſten Bahnen des gewöhnlichen Luſtſpiels. Ein hohler, aber ehrgeiziger Mann bekommt zufällig die Akten eines ein⸗ gegangenen Vereins gegen Mädchenhandel in die Hand und um ſich eine Stellung zu machen, erneuert er den Verein, 1 läßt ſich zum Präſidenten ernennen, beruft einen Kongreß, vom Präfekten empfangen, von Jburnaliſten interviewen und ſpricht ins Radio. So aufgeblaſen er herumfuchtelt, ſo wenig Ahnung hat er von der Materie ſelbſt. Seine Tochter iſt eben aus dem Kloſter zurückgekommen, voll frommer Gefühle, aber die Begeiſterung über das Werk des Vaters läßt nach, als ein fremdes Paar ſich bei ihr einſchleicht, ihr Vertrauen gewinnt, ihr die Wahrheit über den Vater klarlegt und ihr einredet, daß es nunmehr unabhängig vom Kongreß den wahren Kampf gegen den Mädchenhandel ſelbſtändg führen wolle. Dieſe Leute ſind Hoteldiebe und verſchwinden, nachdem ſie ſich in den Beſitz eines Geheimkoffers gebracht haben, in dem nicht nur wichtige Papiere, ſondern auch ſehr viel Geld liegt. Das iſt auf eine höchſt unwahrſcheinliche Weiſe zuſam⸗ mengezimmert, ohne tieferen Witz und pſychologiſchen Einblick und gibt höchſtens den Hauptdarſtellern ein paar gute Mo⸗ mente, die weniger Falkenſtein als Präſident, als Hedwig Wangel als ſchlaue Diebin ausnutzt. Eine ſchleppende, ſom⸗ merliche Aufführung. Man klatſchte. Oscar Bie —— Heidelberger Feſtſpiele. Marja Solveg wurde von Guſtav Hartung zur Mitwirkung bei den Feſtſpielen gewon⸗ nen. Sie wird bei der Bandhausaufführung von Hauptm zuns „Schluck und Jau“ die Sioſtlill und bei der Schloßhofauffüh⸗ 1 von St keſpeares„Sommernachtstraum“ die Titania pielen. Karl Perron 7. In Dresden verſchied der bekannte Baritonſänger Karl Perron kurz nach ſeinem 70. Ge⸗ burtstage. Perron war am 3. Juni 1858 in Frankenthal geboren. 1 * * r T n A et r 4 N „„ rr err N * 8 Wittwoch, den 18. Hurt 1028 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 329 Film⸗Rundſchau Scala:„Der Geiger von Florenz“ Als Verfaſſer und Regiſſeur dieſes ausgezeichnelen Fil⸗ mes zeichnet Paul Czimmer. Der Inhalt iſt kein ſchlechter Gedanke, denn er ſchildert dem Beſchauer nicht nur die Laune Eines reichen Künſtlers, ſondern läßt ihn auch, was das ſchönſte Mud intereſſanteſte iſt, die prächtigen Landſchaftsbilder aus Florenz und ſeiner Umgebung ſehen. Der Stoff des Film⸗ romans iſt der alte: Ein verhätſcheltes Töchterchen reicher Leute erhält eine zweite Mutter, und letztere muß die Liebe teilen, was mit der Zeit unerträglich wird. Die Tochter wird in eine Penſion geſchickt, aus der ſie entflieht und ſich als Hütefunge auf den Heimweg macht. Ihren Unterhalt verdient ſie ſich mit Geigenſpiel. In dieſer Situation trifft ſie einen Maler, der ſich nicht nur an ihrem Geigenſpiel ergötzt, ſon⸗ dern den hübſchen vermeintlichen Jungen mit ſich in ſein Künſtlerheim nimmt, wo er ihn als Modell zu dem Bilde „Der Geiger von Florenz“ benützt. Dieſes Bild findet bei Kunſtkennern großen Anklang, ſo daß es auch dem Vater des Mädchens zu Geſicht kommt, der in dem Bilde ſeine Tochter erkennt. Er eilt zu dem Maler und fordert ſein Kind. Dieſer läßt, als er éErführt, daß ſein Modell ein Mädchen iſt, nicht locker und fordert Rense als Frau, was ihm auch nach langem Bitten gelingt. Eliſabeth Bergner als„Geiger von Flo⸗ renz“ und Walter Rilla als Maler geben hier ausgezeich⸗ nete Leiſtungen. Die Deultg⸗Wochenſchau, zwei Lu ſt⸗ ſpiele amerikaniſchen Formats, und ein Orgelſolo„Tom der Reimer“, Ballade von Löwe, vervollſtändigen das gute Programm: 5„ Schauburg: Der Gefangene auf Caſtell d If 5 Wer kennt ihn nicht, den weltberühmten phantaſtiſchen Roman von Alexander Dumas:„Der Graf von Monte Ehriſto“? Jeder hat ihn geleſen, hat ſich die handelnden Perſonen im Gedächtnis eingeprägt. Die Geſtalten des Haſſes und der Liebe zeigt uns das Spiegelbild der Leinwand in dieſem gewaltigen Rieſenfilm. Der Schiffer Eömüind Dantes, der Held des Dumasſchen Romans, ſchmachtet 14 Jahre un⸗ ſchuldig in einem unterirdiſchen Verließ des Kaſtells. Dann erfolgt ſeine wunderbare Errettung. Die furchtbare Räche als Graf von Monte Chriſto an ſeinen Verderbern und Fein⸗ den iſt der Abſchluß dieſes abenteuerlichen Lebens. Jeder Lieb⸗ haber eines vielaktigen Films größten Ausmaßes dürfte hierbei auf ſeine Rechnung kommen.— Im weiteren Pro⸗ gramm noch allerlei Luſtiges in amerikaniſcher Aufmachung, und ſchließlich der gediegene Wochenbericht der Schauburg⸗ Vichtſpiele. 5 F. Der Schwarzwälder Doppelmord ö * Freiburg, 17. Juli. Der Metzger Thomas Meiſel, der ſich einem anderen Handwerksburſchen gegenüber als Mörder der bekden Lehrerfunen Gersbach aus Manuheim bezeichnet hatte, iſt am Montag von Stockach, wo ſeine Ver⸗ Haftung erfolgte, nach Freiburg transportiert worden. Es peſtätigt ſich, daß ſich Meiſel bisher über ſeinen Aufenthalt am Mordtage nicht auswetſen konnte, N 5 5 . Kleinsteinbach bei Durlach, 16, Hulk. Ein äußerst ſelt⸗ fames Grlebnis widerfuhr der gajährigen Witwe Roß wag⸗ Die Greiſin war ſeit einer Reihe von Jahren vollſtändig bund, Nun ſtellte ſich bei ihr plötzlich wieder das Auge n⸗ ſig ſteht heute genau ſo gut wie vor ihrer licht ein und Erblindung. „ Karlsruhe, 17. Jult. In der Nacht zum Montag, kurz nach 2 Uhr, wurde ein Ehepaar von hier während ſeines nächtlichen Spazierganges in der Wolfartsweiererſtraße von zwel Männern angehalten, die ſich als Bahnpolfzeibeamte ausgaben. Der Ehemann und die Ehefrau wurden von⸗ einander zetrennt und forkgeſchleppt. Der eine der Täter ſuchte dann die Frau in das an die Straße grenzende Gartengelände zu zerren, ließ aber auf die Hilferufe der Fran hin von ſeinem Vorhaben ab. Auch der Ehemann wurde wieder freigelaſſen. Die Polizei ſuchte das Gelände 4 an der Straße und um den Rangierbahnhof ab, konnte aber die Täter leider nicht mehr ermitteln. 8 * Niederbühl 6. Maſtatt, 17. Juli. Von einem kalten Blitz ſchleg getroffen wurde heute morgen die etwa 40 jähr. Ehefrau Baumer als ſie vom Fenſter ihrer Wohnung in der Murgtalſtraße das Gewitter beobachtete. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. Die Frau konnte wieder ins Bewußtſein zurückgerufen werden. 5 N f 85 * Villingen, 16. Juli. Zum dritten Mal innerhalb 14 Tagen entſtand am Samstag durch Funkenflug vortüber⸗ fahrender Züge in der Nähe des Bahnhofes Kirnach ein Rainbrand. Der Brand hatte ſchon auf den Hochwald übergegriffen, als Arbeiter des Schotterwerkes ein weiteres Umfichgreifen verhüteten. Da der Rain in hellen Flammen ſtand und auch mehrere aus Bahnſchwellen hergeſtellte Holz⸗ ſchmellen hochaufloderten, mußte die Villinger Motorſpritze in zweiſtündiger Arbeit das Jeuer löſchen 5 * Klengen(Amt Villingen), 15. Jult. Einen ſchweren Un⸗ fall mit tödlichem Ausgang erlitt der 54 Jahre alte Stein⸗ brucharbeiter Ferdtnand Schaaf aus dem benachbarten Ueberauchen. Schaaf war in der Nacht zum Dienstag mit ſeinem Nad die ſteile Straße beim Kalkwerk zur Bahn ge⸗ fahren, als er die Herrſchaft über das Rad verlor und ſtürzte.“ Bewußtlos und mit einem ſchweren Sthädelbruch wurde er in das Villinger Krankenhaus verbracht, wo er ſeinen Verletzun⸗ gen erlag. * Von der Inſel Reichenau, 16. Julj. Beim Baden auf der Rheinſeite iſt hier der 8 Jahre alte Sohn Edmund des Wagnermeiſters Brendle ertrunken. Als Schwimm⸗ behelf hatte er eine gut verkorkte Oelkanne mitgenommen, da ſie ihn am Schwimmen behinderte, hat er ſie abgetan. Der Knabe war aber ſchon zu weit im See hinaus geſchwommen, um mit eigener Kraft wieder ans Ufer zu gelangen und ver⸗ ſank in den Fluten, Aus der Pfalz Unterſchlagungen beim Zirkus Krone * Frankenthal, 17. Juli. Nach der„Frankenthaler Ztg.“ hat das Gaſtſpiel des Zirkus Krone in Frankenthal ein dickes Ende gefunden: Der Bürxochef des Zirkus und einer ſeiner Sekretäre wurden geſtern abend von der Kriminal⸗ polizei bderhaftet und ins Landgerichtsgefüngnis einge⸗ liefert. Sie ſtehen im Verdacht, während der Gaſtreiſe des Unternehmens in Spanien für die Sonderzüge ſtark überhöhte Gebühren verbucht und den Ueberſchuß für ſich verwendet zu haben. Die Unterſchlagungen werden auf 25 000/ geſchätzt. Die beiden Verhafteten werden ſich daher wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung (falſcher Buchung) zu verantworten haben; ob für den Prozeß das Frankenthaler Gericht oder das von München(Wohnſitz⸗ gemeinde des Unternehmers) zuſtändig iſt, ſteht noch nicht feſt. Der Raubmord in Grünſtadt * Grünſtadt, 17. Jult. Die Unter ſuchung im Grün⸗ ſtadter Raubmord wird weiterhin fortgeſetzt. Die geſtern ver⸗ hafteten Tüncher, Vater und Sohn, befinden ſich noch immer in Haft. Den gänzen Tag über wurden geſtern Verdächtige von hier vernommen, zu einer Verhaftung lag jedoch kein Beweis⸗ material vor,. Die Beiſetzung des Opfers fand heute nach⸗ mittag um 4 Uhr ſtatt. Auſſehen erregende Verhaftung a * Zweibrücken, 18. Jult. Die franzöſiſche Beſaßungs⸗ behörde hat hier wieder eine Aufſehen erregende Verhaf⸗ hung vorgenommen. Geſtern nachmittag.30 Uhr wurde Polizeioberinſpektor Franz Bauer von hier auf die fran⸗ zöſiſche Gendarmerie beſtellt, wo ihm eröffnet wurde, daß er verhaftet ſei. Unmittelbar darauf wurde Bauer von fran⸗ zöſiſchen Gendarmen im Auto nach Landau gebracht und dort in das franzöſiſche Militärgefängnis eingeliefert. Ueber die Griinde der Verhaftung konnte bis jetzt nichts Beſtimmtes in Erfahrung gebracht werden, fedoch vermutet man einen Zuſammenhang mit dem Zweibrücker Flaggenzwiſchen⸗ fall, wo die franzöſiſche Anklagebehörde bekanntlich der deut⸗ ſchen Polizei eine läſſige Unterſuchungsführung zum Vor⸗ wurf gemacht hat. Bauer war einer der am längſten ausge⸗ wieſenen Pfälzer und iſt erſt vor Jahresfriſt von den Franzoſen mit Gefängnis beſtraft worden. 8„ 2585 Ludwigshafen, 14. Jult. Geſtern nachmittag gegen 2 Uhr brach an einem mit 50 Ztr. Altmetall beladenen Fuhrwerk auf der Rheinbrücke die Vorderachſe. Da der Wagen umgeladen werden mußte, entſtand eine Verkehrs⸗ ſtüörung von etwa 20 Minuten. Es ſammelten ſich während dieſer Zeit eine größere Anzahl Straßenbahnwagen und ſonſtige Fahrzeuge zu beiden Seiten der Rheinbrücke an, Ludwigshafen, 16, Juli. Ein mit Montagearbeiten be⸗ ſchäftigter 20 Jahre alter Schloſſer ſtürzte am Samstag mittag in der Fabrik Gebr. Giulint bei Mundenheim aus etwa 16 Meter Höhe ab und zog ſich dabei zwei Rippen⸗ brüche, eine Zerreißung des Rippenfelles, eine Verletzung der Wirbelſäule und Kopfverletzungen zu. Sein Zuſtand ſoll jedoch nicht lebensgefährlich ſein. Nenſtadt a. d. G 7, Jul. Bel dem geſtrigen Ger wikter ſchlug der Blitz in bie der Stadt Ludwigshafen gehörige Wal dmaunsburg, bekanntlich das Erholungs⸗ heim der ſtädtiſchen Beamten von Zudwigshafen. Er traf die Wirtſchafterin, Frau Froſch, die gerade im Begriffe war, den Mittagsbraten zu bereiten. Der Blitz ſtreifte die Fran, ſte wurde ohnmächtig, erholte ſich aber bald wieder. Schaben hat ſie keinen erlitten.. 5 Sportliche Rundſchan Deuſche Olympiavertretung im Schwimmen Die beutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften 1928 gelten gleichzeitig als letzte Ausſcheibungen für die Beſetzung der Olympiſchen Schwimmwettkämpfe. Die vor kurzem veröffentlichte vorläufige Meldeliſte des Deutſchen Schwimmverbandes hat auf Grund der Meiſterſchaftsreſultate verſchiedene Abſtriche bezw. Veränderungen erfahren und ſieht nunmehr wie folgt aus; — Herren: 100 Meter Freiſtil: Heitmann, Schubert, Heinrich. 400 Meter Freiſtil: Heinrich, Berges. 1509 Meter Freiſtil: W. Handſchuhmacher. 5 200 Meter Bruſt: E. Rademacher, Bubdig, Stetas. 9. 100 Meter Rücken: Küppers, Schumburg, Schulz(Nürnberg.. Kunſtſpringen: Riebſchläger, Mundt, Plumans. f Turmſpringen: Riebſchläger, Plumans, Grothe. 4 mal 200 Meter Freiſtilſtaffel: Heinrich, Heitmann, Schubert, Berges, J. Rademacher, Lambertz. 3 f a Waſſerball: Gebr. Rademacher, Amann, Cordes, Beneke, Protze, Kühne, K. Bähre, Gunſt, Kipfer, Blanck. 5 5 a 5 Damen: 5 a 100 Meter Freiſtilt Erkens, Lehmann, Schönemann. 400 Meter Freiſtil: Erkens, Lehmann, Schönemaun. 200 Meter Bruſt: Mühe, Schrader, Zimmermann. 100 Meter Rücken: A. Rehborn. 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: Erkens, Lehmann, Schönemann, 5. K A. Rehborn, Wunder, Schneider(Stettin). Kunſtſpringen: Söhnchen, Meudtner, Borgs. Turmspringen! Borgs, H. Rehborn. Die Schweizer Athleten für Amſterdam Geſtützt auf die von der techniſchen Kommiſſton unterbreiteten Vorſchläge ſowie auf die anläßlich der letzten internattonalen Mee⸗ tings und der ſchweizeriſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften erzielten Reſultate hat das ſchweizeriſche Athletik⸗Komttee für die Olympiſchen Spiele folgende Leichtathleten deftnitiy angemeldet: Paul Martin für 800 und 1500 Meter; Adolf Meter für Zehnkampf, W. Nüeſch für Kugelſtoßen; A. Conturbia für Diskuswerfen; Alfred Sutter für Weitſprung; Tſchopp, Weibel und Goldſmith für 100 Meter. Die 4 mal 100 Meter⸗Stafette beſtreiten Sutter⸗Tſchopp⸗Weibel⸗Goldſmith. Die Athleten, die Baſel am 25. Juli verlaſſen, werden von Dr. Chatenay, Vizepräſident des A. C. und P. Rüegſegger, Präſident der Veranſtaltungen Mittwoch, den 18. Juli Konzerte: Friebrichspark: Konzert.00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“..30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Spreewald mädel“.— Schar⸗ burg:„Der Gefangene auf Caſtell d If“.— Scala „Der Geiger von Florenz“.— Capitol:„Galgen hochzeit“.— Gloria:„Es war“.— Palaſt⸗Theater: Siebe und Trompetenblaſen“,— Ufa⸗Theater:„Liebe“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10.—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—4,—8 br.— Mufeum für Ratur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonne tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm, von—5 Uhr; Dienstag—8 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planeiarium: Beſichtſ⸗ gung—4 Uhn. — ñ—————.— Die auſtraliſchen Tennisſpieler in Mannheim Die beiden Auſtralier Cummings und Moon ſind geſtern nacht aus Kopenhagen kommend in Mannheim eingetroffen. Moon hat bei dem Länderkampf gegen Dänemark ſowohl den däniſchen Meiſter Peterſen in 4 Sätzen mit 10:12,:5,:8,:1, wie auch den aus⸗ gezeichneten Dänen Ulrich in 3 glatten Sätzen 611, 725, 618 geſchlagen. Auch das Doppelſpiel gewannen die beiden Auſtralier gegen dis ſtarke Kombination Ullrich⸗Gleerup ohne Satzverluſt 614, 678, 715. Unter Berückſichtigung des Umſtanbes, daß die Auſtralter in England, be⸗ ſonders in Wimblebon wochenlang auf Grasplätzen geſpielt haben, iſt der erſte Erfolg heim Spiel auf harten Plätzen beſonders groß zu nennen, 5 Tennis⸗Eniſcheidungen in Müuchen Mit Ausnahme des Herrendoppels wurden die Konkur renzen beim Münchener Tennisturnter um bie bayeriſchen Meiſterſchaften zum Abſchluß gebracht. Im Herreneinzelſpiel gewann zunächſt der Däne Worm ſeine Vorſchlußrunde gegen Makfer⸗Spanlen 10:8, 671, während der Argentinier Zappa zugunſten ſeines Landsmannes Robſon verzichtete. Robſon ſicherte daun das Endſpiel gegen Worm :8,:7,:5. Wegen, der großen Hitze wurden nur zwei Siegſätze geſpielt. Im Gemiſchten Doppel hatben ſich Miß Ryan⸗Dr. Kleim⸗ ſchroth:2, 618 über Frau Rau⸗Worm und Frau Friedleben⸗Hioßſon :2,:7 über Mlle. Papot⸗Tataruzga für das Endſplel qualiftziert. Hter blieben Miß an⸗Dr. Kleinſchrot kampflos Sieger, well a„ antrebem kounte. Im amend oppe en + em⸗ van 670,:1 tber 10 Lodig⸗Frau Richter(Berlin. 5 5 Nuberſport 8. Simburger Regatta Die Schlußergebniſſe Großer Vierer. Kaſteler RG., Alleingang kn 750. Lahn Jungmann⸗Bierer. 1. Limburger Rel. 7708, 2. RG. Sahm ſtein 7209,4. Zimburg hat bis 1000 Meter bereits über eine Länge Vorſprung herausgeholt, den es immer mehr vergrößert und ſchließ⸗ lich nach ſchönem Enbſpurt überlegen gewinnt. Dritter Achter. Preis vom Schloß Dehrn. I. Kölner RV. 62097 2. Neuwieder Rez. 618,37 8. RV. Kaſſel:17. Nach wechſelnbes Führung ſetzt ſich det 1000 Meter Köln 77 endgültig an die Spitz e nach prächtig burchgeführtem Endſpurt mit fünſviertel Doppelzweier ohne Steuermann. Preis von der Lahn. Mafnu⸗ zer RB.(de Beiſac) Alleingang in 7208. Ermunterungs⸗Bierer. 1. eich. Lahnſtein 6182,37 J. Bimburger RB. 6152,81 8. RB. Kaſſel aufgegeben. Scharfes Rennen ur wechſeluder Führung. Bet 1400 Meter ſpurtet Lahnſtein und kann etwa eine Länge Borſprung herausholen, muß ſich aber wacker gegen den Gegenvorſtoß der Limburger, bie bis ius Ziel bis auf nappſten Unterſchied betlaufen, wehren. 5 Beſchränkter Achter. Preis vom Greifenberg. 1. Rſpiv. Tei tonia Frankfurt 6165 2. Wormſer RV. 66,2. Ueber 9 ganze Strecke harter Kampf um die Führung, bie Worms bis 1400 Metes mit halber Länge hält; hier ſetzt Teutonia zum Vorſtoß ein, läuft ſtetig bet und gewinnt im Ziel mit einem Meter Vorſprung. Großer Achter. Preis vom Dom. 1. Kaſteker Rc. 6701, 2. Kür ner Reel. Germanta 6207. Kaſtel nimmt bald entſchetdende Fuß rung, dehnt dieſe weiter und weiter aus und gewinnt ganz überlegen unb fährt die beſte Zeit des Tages.. 85 Hanoͤb all a Um bie Polizei⸗Handballmefſterſchaft Polizeiſportuerein Heibelberg 555 11 Polizeiſportverein Hau nove 4(818). Bei glißender Sommerhitze wurde am Sonntag erſt ge Abend ein prächtiges Hand ballſpiel auf dem Sportplatz der Seibel, berger Poltzet ausgetragen zwiſchen dem Nordbeutſchen Meiſter der D. S. B. Poltzetſportverein Hannover und ben Deutſchen Handballmeiſter in der D.., dem Poltzeß⸗ ſportverein Heidelberg(früher Raſtatt). Das Treffen ſtellte bie Zwi⸗ ſchen runde um die Beutſche Handballmeiſterſchaft der Poliziſten dar Die Heidelberger Poliziſten hatten anfänglich einen ziemlich ſchwie⸗ rigen Stand, in dem ſte ſich der Spielregeln der D. S. B. anpaſſen mußten. Das Treffen ſtand bis zur Halbzeit unentſchieden f, Die Heidelberger imponierten wieder durch eine vorzügliche Kom⸗ Hinationsfähigkeit unb leiſtete im beſonderen die Stürmerreihe durch ein ſpielſicheres Durchgreifen ein großes Treffen. Der Tormann Hilker ſowie der Mittellaufer Sator waren überragend. Die Polt⸗ ziſten von Hannover zeigten eine ſtilvolle Technik und eine au⸗ erkennenswerte Ballfüßrung,. Das nüchſte Treffen beſtreitet nunmehr Heidelberg beim Deutſchen Turnfeſt in Köln, wo es ſeinen Meiſter⸗ ſchaftstitel zu vertetdigen haben wird, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Necar-Pegelſ 12. 18.14. .488,48,3,40 5,47 0,51 0,40 0,2 M eim Jagel 7 es Waſſerwärme des Mheins 22 C Hergusgeber: Drucker und Verle ck. 5 Neue Mannheimer N Mannheim, Eg 5 Direktion Ferbinand Heyme. 6, 2 Chefredakteur gurt giſcher— Verantwortl. ebakteure; Für Politik: „A. Mel— euilleton i. B. K. Fiſcher Kommunalpolitik u. Lokales:,.: Franz 1— port und Neues aus aller Welt; Willi Müller— Handelsteil! Kurt E— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Agen Max Filter 1 8 2 Werner Iwele Eaumaussfaffung Teppiche Dekoraſiopen Tapefen E S, EPlenkcen) 8311 techniſchen Kommiſſion, und Trginer Duckworth begleitet. —— 6 Seite. Nr. 329 Mittwoch, den 18. Juli 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) FCEin litt über die Well Der Vandenkrieg in New⸗York In dem Newyorker Stadtteil Brooklyn ſind in der vori⸗ gen Woche dem Bandenkrieg abermals vier Menſchenleben zum Opfer gefallen. Vier Dockarbeiter ſtanden in friedlicher Unterhaltung an einer Straßenecke. Ein Auto fuhr im Ge⸗ ſchwindtempo vorüber und mehrere Perſonen, augenſcheinlich Italiener, die darin ſaßen, gaben auf die vier Arbeiter Re⸗ volperſchüſſe ab. Zwei wurden getöte t, zwei ſchwer verwundet. Bandenkrieg! In dieſem Falle mußten völlig Unſchuldige darunter leiden, denn die Polizei iſt der Anſicht, daß die Revolperſchützen die Arbeiter fälſchlich für Mitglieder einer feindlichen Bande hielten, während die Dockarbeiter die harmloſeſten Menſchen von der Welt waren. In den wenigen Tagen, in denen der Bandenkrieg in Newyork wütet, ſind bereits mehr als 6 Menſchen auf offener Straße erſchoſſen worden. Die Newyorker Polizei hat von den Mördern nicht die geringſte Spur entdeckt. Der Ban⸗ denkrieg iſt in Chicago ſchon ſeit vielen Jahren eine bekannte Erſcheinung. Die dortige Polizei vermag zwar auch nicht viel gegen dieſe Kämpfe der„Unterwelt“ auszurichten, aber ſie weiß doch mit den Methoden der Bandenführer beſſer Be⸗ ſcheid. In Newyork iſt dieſer Krieg noch etwas Neues. Die Bandenführer von Chicago haben erſt ſeit kurzem einen Fi⸗ lialkrieg in Newyork eröffnet. So iſt die Polizei dort noch ziemlich hilflos. Oder aber ſie ſieht der gegenſeitigen Ver⸗ lilgung der Verbrecher mit derſelben Gelaſſenheit zu, mit der man auch in Chicago dieſe Vergänge verfolgt. Wenn gelegent⸗ lich unſchuldige Menſchen dabei ums Leben kommen— um ſo ſchlimmer! In Newyork iſt der Bandenkrieg ausgebrochen, weil ein Bandenführer, der ſich in Brooklyn niedergelaſſen hatte, durch die Konkurrenz von Chiccago geſtört und benachteiligt wurde. Brooklyns Bandenführer hieß Frank Yale. Auch er ſtammte aus Chicago wo alle Bandenführer, die etwas auf ſich halten, in die Lehre gegangen ſein müſſen. Er hat ſich wahrſcheinlich aus Chicago nach Brooklyn zurückgezogen, weil er in Chicago die Rache einer feindlichen Bande fürchten mußte. Es wird behauptet, er habe dort im Jahre 1924 den Bandenführer O' Bannion getötet, der im Alkohol⸗ ſchmuggel eine führende Rolle ſpielte und nur in einem ge⸗ miſſen John Tor rio einen ernſthaften Konkurrenten beſaß. Damals ſtanden Yale und Capone in den Dienſten Torrios. Wer von ihnen beiden O' Bannion tötete, iſt nie mit Sicherheit feſtgeſtellt worden. Man weiß nur, daß Torrio es nach der Tötung ſeines Gegners vorzog, nach Europa überzuſiedeln. An ſeiner Stelle wurde Capone, der unter dem Namen„Nar⸗ bengeſicht“ Freund und Feind bekannt iſt, Bandenführer. Vale verließ Chicago und ließ ſich in Brooklyn häuslich nie⸗ der. Warum ihm der Boden von Chicago zu heiß wurde, iſt der Außenwelt nicht bekannt geworden. Wahrſcheinlich hatte ihm Capone zu perſtehen gegeben, daß er in ſeinemReich allein zu herrſchen wünſche. Vale gründete in Brooklyn eine Zigarrenfabrik. Dies war aber lediglich der Deckmantel für ſeine wirklichen Ge⸗ Deutſchland Der Blutfleck an der Zimmerden Einen grauſigen Fund machte am Sonntag nachmittag ein Duisburger Beamter in ſeiner Wohnung in Ruhrort. Als ſich an der Decke eines Zimmers ein großer Blut flecken zeigte, begab ſich der Beamte in die über dem Zimmer gelegene Dachkammer, die er zu ſeinem Erſtaunen verſchloſſen fand. Als er die Tür gewaltſam öffnete, bot ſich ihm ein ſchreck⸗ licher Anclick. Ueber dem Kopfende eines Bettes hing an einem Wandhaken die bereits in Verweſung übergegangene Leiche eines etwa 40fährigen Mannes. Eigentümlicherweiſe kannte niemand im Hauſe dieſen Mann und keiner wußte ſich zu erklären, wie er in die Dachkammer gekommen war. Die Leiche muß dort ſchon etliche Tage gehangen haben, da ſie bereits in Verweſung übergegangen war. Die Mordkommiſſion nahm den Tatbeſtand auf. g 8 Ein Kind von Ratten angefallen In Neuenhaus bei Rügenwalde in Pommern hat ſich ein gräßliches Unglück ereignet. Dort bewohnt der Arbeiter Brökel mit ſeiner Frau und einem neun Jahre a[ten Kind das zu Wohnzwecken hergerichtete Spritzenhaus. Als das Elternpaar die Wohnung verlaſſen hatte und das Kind allein im Bett zurückließ, haben Ratten das Kind über⸗ fallen und derart im Geſicht, an den Händen und am Körper zuge richtet, daß es in ein Krankenhaus übergeführt werden mußte. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. Frankreich 5 Der entlaufene Zoo Es erweiſt ſich, daß in den Straßen einer Weltſtadt nicht allein unzählige Geldbeutel, Brieftaſchen, Schmuckſachen und ſonſtige koſtbare oder auch wertloſe Gegenſtände aufgeleſen werden können, ſondern auch Tiere der verſchiedenſten Gat⸗ tungen, von Hunden ganz zu ſchweigen, Vierfüßler, gefiederte, Reptilien, die von ihren Beſitzern verloren oder vergeſſen wurden, manchmal auch dieſen einfach ausgeriſſen ſind. Solche herrenloſe Geſchöpfe werden in Paris von der Polizei der Vorſchrift gemäß nach dem ſtädtiſchen Hundezwinger gebracht, mo ſie ſo lange bleiben müſſen, bis ſich ihr Beſitzer gemeldet hat, um ſie abzuholen. Die mannigfaltigſten Vertreter des Tierxreichs, die im Laufe eines Jahres in den Straßen von Paris herrenlos umherirren bezw. kriechen und von den Hü⸗ tern mitunter nicht ohne Mühe eingefangen werden, dürfte wenn auch nicht allen vertretenen Gattungen, ſo doch dem ſtattlichen Quantum nach, für die zoologiſchen Garten einer mittelgroßen Provinzſtadt vollkommen ausreichend ſein. So haben im vorigen Jahre folgende„ſelbſtändige“ Tiere tage⸗ oder wochenlang die Gaſtfreundſchaft des ſtädtiſchen Hunde⸗ zwingers genoſſen: 17 Pferde, 3 Kühe, 20 Schweine und Ferkel, eine Schlange, die über einen Meter lang war, 4 Iltiſſe, 2 Bären, 27 kleine Vögel, 5 Affen, 1 Krähe, 7 Wildſchweine, 4 Ochſen, 6 Eſel, 9 Hammel, 1 Storch, 5 Füchſe, 8 Gänſe, 1 Schakal, 3 Schildkröten, 1 Kamel, 21 weiße Ratten und 1 Man⸗ guſte. Die kleine Manguſte, die auf dem Hundezwinger län⸗ gere Zeit interniert blieb, kam ihm auf die Dauer ziemlich teuer zu ſtehen, da ſie ſich inbezug auf Nahrung ſehr verwöhnt erwies. Das exotiſche Tierchen fraß täglich mehrere friſche Eier, ein halbes Pfund Hühnerfleiſch und trank anderthalb iter Milch aus. 8 a 5 g ſchäfte. Er widmete ſich dem Alkoholſchmuggel und führte bald in Brooklyn eine in Chicago ſeit langem bekannte und be⸗ rüchtigte Spezialität des Bandenweſens ein. Er gründete ſo⸗ genannte„Knüppelvereine“, mit anderen Worten: Er ſchloß gewiſſe Gewerbezweige zu Organiſationen zuſammen, und ſtellte dann die Angehörigen dieſer Gewerbeart, meiſt kleine Kaufleute, vor die Wahl, ihm entweder einen ſtattlichen Ver⸗ bandsbeitrag zu zahlen oder aber ſich ausplündern und brand⸗ ſchatzen zu laſſen. i 5.. Vor kurzem richtete Capone in Brooklyn Zweigſtellen der Knüppelpereine ein, die er in Chicago gegründet hatte. Seit⸗ dem lebte auch in New Pork der Bandenkrieg auf. Edward Lynch, der in den Dienſten Nales geſtanden hatte, ging zu Capone über. Vor etwa zwei Monaten wurde er auf offener Straße erſchoſſen. Das nächſte Opfer war James Gia mat a, Capones Vertreter in Brooklyn. Eine Woche ſpäter ſollte Hale in einen Hinterhalt gelockt werden, doch ſchlug der Ver⸗ ſuch fehl. Ein paar Tage darauf fiel ein gewiſſer Cartar von einer rotgekleideten Frau im Automobil auf den Broad⸗ way, die Hauptverkehrsſtraße New Vorks, gelockt, und wäh⸗ mobil aus niedergeſchoſſen. ebenſo die Frau, die als Lockvogel gedient hatte. Ob Carter zu Capone oder zu Yale hielt, hat ſich nicht feſtſtellen laſſen. Sicher iſt nur, daß er häufig vorbeſtraft war und wiederholt an Raubüberfällen auf Poſtſendungen teilgenommen hatte. Die New Yorker Polizei ſtand bei dieſem Straßenmord zu⸗ nächſt vor einem Rätſel und mußte erſt von einigen Chicagver Kollegen darüber aufgeklärt werden, daß Carter zweifellos von den Angehörigen einer feindlichen Bande niedergeknallt worden war. 5 a 5 5 ein gewiſſer Murphy erſchoſſen, als er ruhig an der Tür ſeines Hauſes ſtand, Er gehörte zu den Gegnern Capones. Kurz darauf folgten ihm zwei weitere Mitglieder ſeiner Bande im Tode nach, und vor kurzem erreichte dann in Brooklyn auch den Bandenführer Frank Pale ſein Schickſal. Diesmal glückte es, ihn im Automobil auf die Straße a1 locken, ſo daß er von einem vorüberfahrenden Wagen aus niedergeſchoſſen werden konnte. Seine Gegner hatten für den Notfall ſogar ein Maſchinengewehr mit auf die Fahrt ge⸗ nommen, wie ſich ſpäter bei der Auffindung des Mordwagens ergab. Frank Yale war mitten in der Arbeit getötet worden. Er war gerade damit beſchäftigt, neue Kräfte gegen Capone anzuwerben. Vor ein paar Tagen wurde bann in Brooklyn ein gewiſſer Senter von Kugeln durchlöchert tot auf der Straße aufgefunden. Man nimmt an, daß er den obenerwähn⸗ ten Edward Lynch getötet hat und dafür nun ſelbſt ins Gras beißen mußte. Das Begzeichnendſte iſt, daß während dieſes Bandenkrieges Capone in Miami in Florida ſitzt und ſeine Sommerferien genießt. 5 „Der Held lebt Eine ſonderbare Geſchichte erzählt„M..“ im„Hamb. Fremdenblatt“: Vor wenigen Tagen traf ein Mr. T. O. Kara⸗ halas aus Boſton in Paris ein, um ſein eigenes Grab zu beſuchen. Als der Boſtoner Kaufmann vor einiger Zeit er⸗ fuhr, daß er offiziell in Frankreich beigeſetzt ſei und ſogar ein Denkmal zum Beweife ſeiner Tapferkeit erhalten habe, nahm er den erſten Europadampfer, um ſich davon zu überzeugen. Mr. Karahalas wurde in der Schlacht von Belleau in Nord⸗ frankreich verwundet und kehrte nach den Vereinigten Staaten zurück. Nach ſeiner Heilung verlegte er ſich auf den Getreide⸗ handel. Unterdeſſen wurde nach einem Granatenangriff der bis zur Unkenntlichkeit entſtellte Körper eines amerikaniſchen Soldaten in Frankreich gefunden. Bei dem Gefallenen fand man einen Briefumſchlag, der an Mr. Karahalas adreſſiert war. Der Krieger wurde in franzöſiſcher Erde beigeſetzt und ihm ein Denkmal mit nachfolgender Inſchrift errichtet:„Hier ruht T. O. Karahalas, der als Held in der Schlacht bei Belleau fiel.“— Kopfſchüttelnd betrachtete der Boſtoner Getreide⸗ händler die Ruheſtätte und legte einen Kranz mit nachfol⸗ gender Inſchrift nieder:„Der Held lebt und ſah ſein Grab am 16. Juni 1928 mit eigenen Augen.“ Dieſer Tage wurde, wie die„Rhein. Weſtf. Ztg.“ meldet, in Stockholm der Amerikaner Reginald Lehrs durch einen Gnadenakt des ſchwediſchen Juſtizminiſters aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen. Dieſe Nachricht weckt die Erinnerung an einen ſenſationellen Fall der ſchwediſchen Kriminalgeſchichte, den Prozeß gegen den„Geheimbund der weißen Hand“, der im Herbſt 1919 in Stockholm verhandelt und damals in der Weltpreſſe nur deshalb nicht die gebührende Beachtung fand, weil ſich Europa in jenem Jahr des Friedensſchluſſes mit an⸗ deren, wichtigere Fragen vollauf beſchäftigt ſah. Ein Haupt⸗ ziel der ruſſtſchen Emigration, die mit dem Ausbruch der Re⸗ ſich ein gewiſſer Hadjetlaché, Garde durch ſein flottes Auftreten aus. In ſeiner Geſell⸗ ſchaft ſah man täglich den früheren Generalquartiermeiſter rikaner Lehrs. Die Ruſſen mieteten Villa im Stockholmer Tiergartenviertel am Ufer des Fjords und veranſtalteten dort prunkvolle Feſte. Als ein gewiſſer ſpurlos verſchwand, fiel dies nicht weiter auf, da Lewitzki vorher die Abſicht geäußert hatte, eine Amerikareiſe anzu⸗ treten. Auch das Verſchwinden des Finnen Calvé, der ebenfalls zu der luſtigen Geſellſchaft gehörte, erregte kein be⸗ ſonderes Aufſehen, da das Gerücht ging, Calvé habe wegen einer dunklen Angelegenheit das Land verlaſſen müſſen. Erſt als im Sommer 1919 abermals ein Gaſt der Villa, der Ruſſe Ar daſche mw, verſchwand, begann die Stockholmer Polfzei Verdacht zu ſchöpfen. Eine Hausſuchung bei Hadfetlachs, der eine ruſſiſche Emigrantenzeitung herausgab, und über den nicht 4 dem Bandenkrieg auf offener Straße zum Opfer. Er wurde rend einer Verkehrspauſe von einem benachbarten Auto⸗ Die Revolverſchützen entkamen, Der Baudenkrieg ging weiter. Zunächſt würde in Chicago volution im Zarenreich einſetzte, war Stockholm. Unter den vielen Ruſſen, die dort ein Aſyl gefunden hatten, zeichnete Offizier der kaiſerlichen; ſich eine luxuriöſe ldie demſelben Zwecke dienen. der ruſſiſchen Nordarmee, General Giſſer, und den Ame⸗ Englanz Die Pfeifſenmode in Englaud i In der Nachkriegszeit gewann es den Anſchein, als ſei der typiſche Engländer mit der kurzen Pfeife im Mund im Ausſterben begriffen. Die junge männliche Welt wandte ihre Vorliebe mehr und mehr der Zigarette zu. Statt der kurzen Pfeife führte ſie mehr und mehr die lange Zigarettenſpitze im Munde. Darin iſt nun, wie die Londoner Blätter feſt⸗ ſtellen, in der letzten Zeit ein bemerkenswerter Wandel ein⸗ getreten. Die kurze Pfeife kommt wieder zu Ehren. Die männliche Jugend hat das Gefühl, daß die Zigarette ein Attribut der Frau iſt und daß es einen weibiſchen Eindruck macht, wenn der junge Mann Zigaretten raucht. Man iſt in England froh, daß der alte Brauch ſich wieder durchfetzt, und man zollt dem engliſchen Kronprinzen, dem außerordentlich populären Prinzen von Wales, die Anerkennung, daß er auch hier eine führende Rolle geſpielt hat. Der Kronprinz hat nie auf die Pfeife verzichtet, hat ſich überall mit ihr gezeigt, und hat es auf dieſe Weiſe durch ſein Beiſpiel durchgeſetzt, daß der junge Engländer auch auf dem Gebiete des Tabaks jetzt wieder allgemein der väterlichen Sitte huldigt. Die Pfeife iſt wieder vollkommen geſellſchaftsfähig geworden. Neuer⸗ dings iſt eine neue Art in den Handel gekommen, der ſo⸗ genannte Fünfminutenbrenner, d. h. eine kleine elegante Pfeife, die gerade für fünf Minuten Tabak hält und die man bequem zwiſchen zwei Tänzen rauchen kann. Griechenland 3 Umwandlung des Achilleion in ein Hotel Das griechiſche Kabinett hat beſchloſſen, das Schloß Achälleion auf Korfu, das früher im Beſitze des deutſchen Kai⸗ ſers war, für eine Dauer von 25 Jahren an eine engliſche G⸗ ſellſchaft zu verpachten. Das Achlilleion iſt ſeiner zeit im Zu⸗ ſammenhang der deutſch⸗griechiſchen Schulden regelung für 15 Millionen Drachmen in den Beſitz der griechiſchen Regierung übergegangen, und es tauchte ſchon vor einem Jahre einmal der Plan auf, das Schloß für Hotelzwecke zu verpachten. Man hat ſich nun entſchloſſen, das Angebot einer engliſchen Geſell⸗ ſchaft anzunehmen. Das Schloß ſoll in ein Hotel von 450 Zimmern umgewandelt und es ſoll außerdem ein Spielkaſind errichtet werden. Die nötigen Bauten ſollen im Laufe von fünf, Jahren mit einem Koſtenaufwand von 8 Millionen Mark hergerichtet werden. Die Geſellſchaft hat ſich verpflichtet, durch den Bau von elektriſchen Straßenbahnen die nötigen Verkehrs⸗ möglichkeiten zu ſchaffen. Nach einer mit der griechiſchen Regierung geſchloſſenen Vereinbarung ſoll den Einwohnern von Korfu und den griechiſchen Staatsbeamten der Zutritt zu dem Spielkaſino verboten ſein. Amerika Das laſterhafte Newyork Ein Vierzehner⸗Ausſchuß hat über das Vorhandenſein von Trunkſucht und anderer Laſter in Newyork Bericht er⸗ ſtattet und darin feſtgeſtellt, daß das Laſter gegenwärtig in Newyork eine weit größere Herrſchaft ausübt, als vor 23 Jah⸗ ren. Zu jener Zeit trat der Ausſchuß zum erſten Male in Tätigkeit. Es war damals im Staate Newyork ein Geſetz in Kraft getreten, das den Ausſchank von Alkohol mit einer erdrückenden Steuer belegte und das beſtimmt war, auf dieſe Weiſe den Trinkſtätten Newyorks und ihrem Unweſen ein Ende zu machen. Die Inhaber der„Saloons“ wußten aber das Geſetz zu umgehen. Sie verwandelten ihren Ausſchank äußerlich in ein Hotel und erhielten ſich unter dieſem Deck⸗ mantel ihre alte Kundſchaft. Der Vierzehner⸗Ausſchuß wurde von ſtaatswegen eingeſetzt, um dieſer Umgehung des Gefetzes einen Riegel vorzuſchieben. Er hat ſeitdem das Nacht⸗ und Klubleben von Newyork ſtändig unter Beobachtung gehalten und iſt zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Dinge heute trotz des Alkoholverbotes ſchlimmer liegen, als vor etwa einem Viertelfahrhundert. Zu den Newyorker Klubs und heimlichen Ausſchankſtätten, wie ſie heute im Betriebe ſind, gehört als unzertrennliche Begleiterſcheinung eine weibliche Kundſchaft, die dieſelbe Rolle ſpielt wie die Geiſhas in Ja⸗ pan. Dieſer weibliche Anhang dient dazu, Gäſte anzuziehen. Da die geheimen Trinkſtätten einander eine ſehr ſtarke Kon⸗ kurrenz machen, ſo kommt es ſehr darauf an, in welcher dieſer Laſterhöhlen die ſchönſten gefälligen Frauen verkehren. Die Vierzehner⸗Kommiſſion hat feſtgeſtellt, daß eine erhebliche Zahl dieſer Frauen ganz offen von der Proſtitution leben. Von 157 Nachtklubs und geheimen Trinkſtätten waren 132 ausgeſprochene Laſterhöhlen, in denen käufliche Dirnen ver⸗ kehrten. Neuerdings ſind auch Tanzſalons aufgekommen, 15 1 c 155 e 3 5 Der Mörderklub der„Weißen Hand“ die peſten Gerüchte im Umlauf wafen, ergab, daß der ehe⸗ malige Gardeoffizier und der Amerikaner Lehrs an der Spitze einer Organiſation ſtanden, die ſich„Geheimbund der weißen Hand“ nannte und angeblich den Zweck hatte, gegen Leute die mit den Bolſchewiſten in Verbindung ſtanden, Femejuſtiz zu üben. In Wirklichkeit handelte es ſich jedoch um ganz ge⸗ meine Raubmorde. Die drei Verſchwundenen waren zuerſt erpreßt und dann grauſam ermordet worden. Als Lockvögel dienten die bildſchönen Frauen der ruſſiſchen Gardeofftziere und die 16jährige Tochter des Generals Giſſer, die ebenfalls zu der unheimlichen Geſellſchaft gehörte. Ardaſchew war drei Tage lang in Ketten gehalten und ſchließlich gezwungen wor⸗ den, einen Scheck zu unterſchreiben; dann brachten ihn die Berbrcher um, nähten die Leiche in einen Sack und warfen dieſen in den Fjord. In dem Keller der Villa fand man Säcke, auf denen bereits die Namen der Männer mit Kreide geſchrieben waren, die die Bande als nächſte Opfer in Ausſicht genommen hatte. So waxen der frühere ruſſiſche Marine⸗ attaché in Stockholm, Staſcheſki, von dem man wiſſen wollte, daß er mit Bolſchewiſten in Verbindung ſtand, ferner Lewitzki, der häufig in der Villa zu Gaſt war, eines Tages wenn er dieſe furchtbare Zeit überſteßht. der vielgenannte, aus der Raſputinaffäre bekannte Bankier Rubinſtein, ſowie der damals in Stockholm weilende Kraſſin auserſehen. Der Anführer der Bande, Hatjetlachs, wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, da das ſchwediſche Strafgeſetzbuch die Todesſtrafe nicht kennt. Ge⸗ neral Giſſer wurde bereits vor einigen Jahren aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen und betreibt jetzt in Stockholm eine Schuh⸗ macherwerkſtatt. Jetzt erhält auch Lehrs die Freiheit zurück, wäbrend der Hauptſchuldige, Hadjetlachs, wahrſcheinlich erſt in 20 Jahren mit einer Begnadigung wird rechnet können, ö — 19% Mang ug usch gun sur Bunjcpnez eie unebenen unge een gen bunugaat Mues dien! siv nozavch uobiaggebne zun ig age zavausling nongga ui gnoch gg ene eme e egupeb zszo; den Bungee neun 1 ellig un zd gönbogz 890 boyz moa bungzaſge um enafar Poul A Zoilleuasbang age um gebannt see g S d uszeoaileg ne um ugezu end i(uonlagaevehuz gun spyflgunc Gugench gn) Ji O00 O Oel ua guvalnvu seo h a zerscpnn snohgug ag ud zavcuoglnng unge umz 5/0 g 6G ae gg pn ⸗gunacd uschi mog inv 1 Me mengen 80 bunu ga arziu si g I jibvajuvog jvajo vis 4 e gau Bunſſpiaag emmoudbur gage aeg n alen ao 5 nv gunpzg 499 Dungelauvlug uschhnvg ane bunvzuthenoch 10 sy! -ein unagzuog ge An chat(ai) lee e ais N unomgeune un ute eee een enn ee hne en ig nn gung dog ascnlogz 20 Inv zlvaggvungofenzz Daeldat guide usgadal dunpit 1 aun netelaes Pus mopoa gaga gun mochhhaeung gaocughlog nun dig np zog bun; een en eee e eee) eech wie avat usgoflaza ne cru gung lar zee inv dg 310 fungen; unten d munen- as meg 1918 Jjavis 499 19194 ae ui een eee lee eg eee enen e. daga ngen udn ne de go zd n uon ug! 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Die Mehrkoſten, die durch Bewohnung dieſer Villa gegenüber den Koſten bei Bewohnung einer größeren Einſtockwohnung entſtehen, werden im vereinbarten Betrage von jährlich 2000 Mk. erſtattet. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. Oberbürgerm Dr. Heimerich verläßt den Saal, be⸗ vor die Vorlage behandelt wird. 1. Bürgermeiſter Dr. Walli begründet die Vorlage. Er gibt auch den Wortlaut des volksparteilichen Antrags be⸗ bekannt, der eine um 25 000% höhere Summe verlangt, um etwas Richtiges bauen zu können. Das urſprüngliche Objekt ſah einen Betrag von 150 000% vor. Durch verſchiedene Ab⸗ ſtriche wurde dann der zweite Voranſchlag auf 120 000/ er⸗ mäßigt. Stu.⸗V. Kaiſer(Ztr.): Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die notwendigen Reparaturen in der Reiß ⸗Villa vorgenommen werden müſſen. Die Reparaturen in der Villa würden etwa 80 000„ betragen. Der Stadtrat wählte eine Kommiffion, die die Villa beſichtigte. Sie mußte den verlangten Aufwand ennen. Jetzt trat die Frage auf, ob man nicht zweck⸗ mäßiger einen Neubau errichten ſollte. Die Mehrheit des Stadtrats entſe ich dafür, zumal der Aufwand hierfür mit 12 nicht allzuſehr über die Reparaturkoſten hinaus⸗ Dazu käme noch, daß der Oberbürgermeiſter auf einen 5 ſeiner Aufwandsentſchädigung, die ihm nach dem Ver⸗ trag zuſteht, verzichtet. Dieſe Beträge kapitaliſiert, werden ihr den Differenzbetrag zwiſchen der alten und neuen ausgleichen. Wir kamen daher zu der Ueberzeugung, den Neubau empfehlen zu müſſen, und zwar aus verſchiede⸗ nen Gründen heraus. Durch den Neubau werden neue Werte chaffen, es iſt keine einmalige Ausgabe, die verloren geht, dient auch für ſpäter. Was andere Bürger in der Oſtſtadt können wir auch unſerem Oberhaupt zugeſtehen. Str. Ludwig(D. Vpt.): Wir ſtimmen der Errichtung eines jenſtgebäudes für den Oberbürgermeiſter zu. Wenn wir rutz ſchwerer Bedenken zu dem Entſchluß gekommen ſind, 8 als weitere 80 000„ hinein zu bauen. Wir ſind zu dem gekommen, trotzdem uns hauptſächlich aus der Weſt⸗ erhebliche Bedenken zugekommen ſind; aus der Weſt⸗ ſtadt, die an und für ſich ſtiefmütterlich behandelt wird, die eine Entwertung ihrer Gegend durch den Wegzug des Ober⸗ igermeiſters ſieht. Es ſoll zwar durch die Oeffnung des rtens r die Weſtſtadt ein Aequivalent geboten werden. Wenn wir der Errichtung eines Dienſtwohngebäudes zu⸗ ſeimmen, können wir uns mit dem vorgelegten Entwurf kei⸗ neswegs befreunden. Als vor Wochen in der hierzu einge⸗ ſetzten Kommiſſion und im Stadtrat uns die Frage für die Errichtung eines Dienſtwohngebäudes vorgelegt wurde, haben die 3 Sachverſtändigen des Stadtrats, Reidel, Perrey und ich übereinſtimmend erklärt, daß es unmöglich iſt, dieſes Gebäude zum Preiſe von 120 000% zu errichten, und wir haben an unſerer Anſicht feſthalten müſſen, trotzdem uns vom Hochbauamt ſ. Zt. wiederholt erklärt worden iſt, daß es in der Lage ſei, das Gebäude ſo zu errichten. Endlich am letzten Freitag, als wir zum erſten Mal den Koſtenvoranſchlag zu Geſicht bekamen, haben wir feſtſtellen müſſen, daß nicht nur die in dieſem Voranſchlag eingeſetzten Einheitspreiſe geringſte Submiſfionspreiſe ſind, die bei der geringſten Ueberteuerung das ganze Projekt über den Haufen werfen, ſondern daß man uns hier ein ganz anderes Projekt vorlegte, als es uns ur⸗ ſprünglich gezeigt wurde. Es iſt abſolut nicht meine Abſicht, an der Arbeit des Hochbauamtes irgendwelche Kritik zu üben. Ich ſtelle ausdrücklich feſt, daß das Hochbauamt ſich alle Mühe gegeben hat, um mit den ihm zur Verfügung geſtellten Mit⸗ teln das Beſte zu errichten. Mit dieſem Betrag kann man, wie ich ſchon erwähnt habe, nicht beſſer bauen, und dem Hoch⸗ bauamt kann kein Vorwurf gemacht werden. Ich halte es für meine Pflicht, darauf hinzuweiſen, daß der neue Entwurf im Gegenſatz zum alten ſo zufſammenge⸗ drückt worden iſt, daß die Frage aufgeworfen werden muß, oh es nicht zweckmäßiger iſt, durch Bewilligung von etwa 2530 000% etwas zu ſchaffen, was auch wirklich dem Zweck voll und ganz entſpricht. Laſſen Sie mich darauf hinweiſen, daß das erſte Projekt eine Länge von 27 Metern hatte, dieſe Länge wurde daun auf 19,5 Meter zuſammengeſtoßen. Das erſte Projekt hatte eine ſehr wirkungsvolle Vorhalle. Dieſe Vorhalle iſt gefallen. Wenn heute ein Beſucher bei Regen 5 vor dem Hauſe ſteht, ſo muß er ſich den Regen auf den Kopf fallen laſſen, bis ihm das Haus geöffnet wird. Ich möchte darauf hinweiſen, daß die geſamte Grundfläche des Hauſes um ungefähr 60 am gekürzt worden iſt. Die Diele hat heute eine Größe von 24 qm, eine Vorhalle, die im allgemeinen der eines Bürgerhauſes entſpricht, die aber meiner Anſicht nach einem Repräſentantenhaus keinesfalls entſprechen kann. Wollen wir nach dem zweiten Stock, ſo müſſen wir ein Trep⸗ penhaus betreten, das eine Breite von 2,30 Meter hat. 2,30 Meter iſt die Breite eines Sfedelungshauſes. Die Treppe im Hauſe des Oberbürgermeiſters muß ſchon breiter ſein. Im erſten Obergeſchoß liegen Räume, die eine durchweg ſchlechte Propoſition haben. Auch hier trifft das Hochbauamt keinen Vorwurf, da eben alles zuſammengedrängt wurde. Dort gibt es Räume von 6 auf.80 Meter und.63 auf.80 Mtr. e Verhältniſſe nicht gerade ideal ſind, ſieht jeder ſofort. Wenn nun entgegnet wird, und das wird kommen, daß dieſes Haus den Zwecken des Oberbürgermeiſters entſpricht, daß er damit zufrieden iſt, ſtehen wir auf dem Standpunkt, daß man ein Haus bauen muß, das nicht nur den Zwecken des heutigen Oberbürgermeiſters entſpricht, ſondern auch ſeinen Nachfolgern genügt. Wir haben ja jetzt bei der Villa Reiß geſehen, daß ſie nicht den Zwecken des jetzigen Oberbürger⸗ meiſters entſpricht. Wir müſſen jedenfalls etwas bauen, was auch ſpätere Beſitzer befriedigt, Wir ſind immer für äußerſte Sparſamkeit eingetreten, wir ſind aber der Anſicht, daß da⸗ durch am beſten geſpart werden wird, wenn wir etwas Zweck⸗ entſprechendes, Hervorragendes erſtellen und wir bitten Sie deshalb, unſerem Antrag ihre Zuſtimmung geben zu wollen. Stv. Kuß(Komm.): Es kann allerhand geſpart werden, wenn die Reißſche Villa hergerichtet wird. Man verſteht es aber ſehr gut, mit Zahlen zu operieren, um die Sache ſchmack⸗ haft zu machen. Ich behaupte, daß die 120 000/ für den Neu⸗ bau bei weitem nicht reichen werden und ein ſpäterer Ober⸗ bürgermeiſter ſich nochmals mit dieſer Angelegenheit zu be⸗ faſſen hat. Ich weiß auch, daß die 1600 am Boden für die Stadt ein Objekt von 64000% find. Mit dieſen 64000 kommen 200 000% zuſammen. Die Villa Reiß kann auch mit bedeutend weniger Mitteln bequem und gut hergerichtet wer⸗ den. Wir haben ja gehört, daß der Neubau wenig geeignet iſt zu Repräſentationszwecken, während dies bei der Villa Reiß beſtimmt der Fall iſt. Ich bin überzeugt, daß in dieſen Räumen unter Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer auch Wohn⸗ kultur getrieben wurde und es daher heute nicht nötig iſt, den Stuck und die Tapeten alle abzureißen. Es iſt erſtaunlich, daß man hier auf einmal Geld hat, während man bei der Er⸗ ſtellung der Elektriſchen nach der Gartenſtadt 10 Jahre brauchte. Wir ſehen nicht ein, daß auf dieſe Art Geld ausge⸗ geben wird, in einer Zeit, wo hunderte und aberhunderte armer Leute in Löchern wohnen, die geſundheitsſchädlich ſind. Der Oberbürgermeiſter muß eine Wohnung haben, die ſeinen Bedürfniſſen entſpricht, die Wohnung ſoll eingerichtet werden, wie es ſich gehört, dazu ſind jedoch keine 80 000/ nötig. Stv. Heinr. Schneider(Wirtſch. Verein.): Wir haben in der nichtöffentlichen Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 6. März lfd. Is. namens der Arbeitsgemeinſchaft der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung und der Deutſchnationalen Volks⸗ partei eine Erklärung abgegeben, daß wir dem Dienſtvertrag mit Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, weil er ver⸗ ſchiedene untragbare Beſtimmungen enthält, unſere Zuſtim⸗ mung nicht geben könnten. Dieſer Sitzung voraus ging ſchon damals eine Beſprechung betr. den Bezug der Reiß'ſchen Villa durch den Herrn Oberbürgermeiſter. Man hat auch, nachdem die Bedenken bei einem Nichtbezug der Villa ein⸗ gehend erörtert waren, mit Genugtuung feſtſtellen können, daß dieſe Frage ihre Löſung gefunden hatte, dahingehend, daß der Herr Oberbürgermeiſter die Villa Reiß beziehe. Die Verein barung, die mit dem Herrn Oberbürger⸗ meiſter getroffen und die Zuſtimmung der Mehrheit des Kollegiums vom 6. März erhielt, beſagte in ihrem 8 8 „Herre Dr. Heimerich erhält die Villa Reiß(E 7, 20) mit zugehörigem Garten als freie Dienſtwohnung nebſt freier Beheizung, Warmwaſſerbereitung, Beleuchtung. Haus und Garten werden durch die Stadt unterhalten. Die Mehrkoſten, die durch die Bewohnung dieſer Villa gegen⸗ über den Koſten der Bewohnung einer größeren Einſtock⸗ wohnung entſtehen, werden im vereinbarten Betrage von lährlich 4000 1 erſtattet. Die Stadt wird die erforderliche Umgeſtaltung im Innern der Villa durchführen.“ 81 Angeſichts dieſer Situation war die Angelegenheit der Wohnung erledigt und die Frage analog der Begründung der Vorlage vom 6. 3. 1928 zum Dienſtvertrag mit dem Herrn Oberbürgermeiſter, wo es im Abſatz 2 wörtlich heißt: Freie Dienſt wohnung ſamt Beheizung und Beleuchtung, wird in vielen Städten neben dem vollen Gehalt gewährt; in Mannheim hat überdies der Oberbürgermeiſter kraft Teſta⸗ ment der Geſchwiſter Reiß, Anſpruch auf freie Dienſtwohnung (d. h. in der Villa Reiß), nunmehr erledigt. Zum nicht geringen Erſtaunen kam nun die Vorlage des Stadtrates vom 14. Juni 1928, den S 3 des Dienſtvertrages zu ändern und eine Villa im oberen Luiſenpark zu bauen und einen Garten mit insgeſamt 1600 Quadratmeter Boden⸗ fläche zu genehmigen. Ein großer Teil der Mannheimer Bevölkerung, bis weit in die Arbeiterkreiſe hinein, hat ſich einer Erregung bemächtigt. Man nahm an, daß die Villa Reiß bei gründlicher Inſtandſetzung dem Oberbürgermeiſter genüge, zumal viele Mannheimer ältere Villas mit ihren früheren zeitgemäßen Inneneinrichtungen heute noch von Bürgern mit gutklingenden Namen aus den prominenten Kreiſen bewohnt ſind. Es will eben bei der Bevölkerung nicht recht Verſtändnis dafür aufkommen, daß dem Herrn Ober⸗ Hürgermeiſter die ſo lange von dem verſtorbenen Ehrenbürger und ſeiner Schweſter bewohnte und von vielen dort ver⸗ kehrenden Repräſentationsperſonen beſuchte Billa, heute den Zwecken, den ſie teſtamentariſch verſchrieben iſt, nicht dienen ſollte, mit ſchönem Garten, Garage und ruhiger ſtiller Lage in einem guten Stadtviertel. Die Bewohner der Weſtſtadt bedanken ſich, gegen eine Herabwürdigung ihres Stadtteils mit der Motivierung, das Viertel ſei nicht mehr, was es einſt⸗ mals in wohnlicher Beziehung war. Die in der Vorlage zum Umbau bzw. Inſtandſetzung der Reiß⸗Villa eingeſetzte Summe von 80 000 4 iſt zu hoch an⸗ geſetzt und wurde in einer vorausgegangenen Beſprechung mit nur 48 000/ angegeben. Zu berückſichtigen iſt aber noch, abgeſehen von dem Bezug durch den Herrn Oberbürger⸗ meiſter, daß das Haus zum übergroßen Teil neuinſtandgeſetzt werden muß, auch wenn es für andere Zwecke verwendet würde, ſo daß die ganze Summe der Inſtandſetzung, gegenüber der Neubaukoſten einer Villa am oberen Luiſen⸗ park, überhaupt nicht in die Kalkulation gefetzt werden darf. Wenn man aber die Bauplatzkoſten von 1600 Quadratmeter Platz am oberen Luiſenpark mit je 50% Summa: 80 000 4 in Rechnung ſtellt, wenn dieſer Platz anderweitig verkauft wird, ſo dürfte noch ein weſentlich günſtigeres Bild für die Inſtandſetzung der Reiß⸗Villa für den Herrn Oberbürger⸗ meiſter in Frage kommen. 5 g Im Gegenſatz hierzu wird von vielen Sachverſtändigen die Neubauſumme von 120 000 l bei Berückſichtigung einer 80proz. Ueberteuerung gegenüber den Friedensbaukoſten als entſchieden zu nieder angenommen, um wirklich einen Neu⸗ bau zu erſtellen, der dem renovierten Aeußern und Innern der Villa Reiß nur einigermaßen gleichkommt. Ganz eigen⸗ artig mutet es an, daß die neue Vorlage davon ſpricht, daß der Herr Oberbürgermeiſter von den ihm in 8 3 der Ver⸗ einbarung zugeſtandenen Mehrkoſten für Aufwand und Be⸗ dienung von 4000„ bei Bezug der Villa Reiß, nur auf 2000 A verzichtet, ſofern eine neue Villa erſtellt wird. Der Mehrkoſtenaufwand von 4000 4 gemäß 8 3 der Verein⸗ barung iſt ja nur für den Bezug der Reiß⸗Villa gegeben und müßte auch bei Nichtbezug ganz fallen. Ferner kann die Be⸗ ſtimmung der freien Dienſtwohnung nur aufrecht erhalten bleiben, wenn der Herr Oberbürgermeiſter die Wohnung in der Villa Reiß bezieht, da die Beſtimmung der freien Dienſt⸗ wohnung für den Herrn Oberbürgermeiſter ein Beſtandteil des Teſtaments der Erblaſſer bildet. Aus wirtſchaftlichen Gründen heraus und im Intereſſe des Anſehens des Herrn Oberbürgermeiſters ſelbſt halten wir uns verpflichtet, dieſe Bedenken zum Ausdruck zu bringen. Keine parteipolitiſche Gegenſätze ſollen es ſein, die wir hier wiedergeben, ſondern die Meinung des größten Teiles der Mannheimer Bevölkerung, insbeſonders der Alt⸗ Mannheimer, die ſich auf den Boden der gegebenen Tatſachen ſtellen, daß das Haus des Ehrenbürger ⸗Geſchwiſterpaares Reiß keine würdigere Verwendung finden kann, als wenn der jetzige Oberbürgermeiſter Herr Dr. Heimerich ſeinen Wohnfitz in dieſem Hauſe nimmt. Wir lehnen die heutige Vorlage ab. 5 Stv. Dr. Moekel(Ztr.): Ich habe vor, nur eine kurze Er⸗ klärung abzugeben. In 8 3 des Vertrages mit dem Herrn Oberbürgermeiſter hat die Stadtgemeinde die Verpflichtung übernommen, die Umgeſtaktung der Villa Reiß vorzunehmen. Das Hochbauamt legt einen Plan vor, deſſen Koſten ſich af 70000 Mark belaufen. Angeſichts der Höhe der Summe kön⸗ nen wir uns der Einſicht nicht verſchließen, daß es wirtſchaft⸗ lich richtiger iſt, die Sache ſo auszuführen, wie die heutige Vorlage es vorſchlägt. Wir glauben, daß dieſer Weg der wirtſchaftlich beſſere iſt. Damit wollte ich meine Erklärung ſchließen. Nun höre ich, daß ein Antrag eingegangen iſt, wo⸗ nach dieſe Summe erhöht werden ſoll. Ehe wir über dieſen Antrag abſtimmen, bitte ich um eine Pauſe von 5 Minuten, um zu dieſem Antrag Stellung zu nehmen. Ich verhehle nicht, daß unſere Stellungnahme auf Grund der Vorlage in ihrer jetzigen Höhe gefaßt wurde. Sollte dieſe Summe er⸗ höht werden, müſſen wir erſt dazu Stellung nehmen. Sty. Morell(Chriſtl.⸗Soz. Reichsp.): Ich kann es ſehr gut verſtehen, daß der Herr Oberbürgermeiſter den Wunſch hat, Am oberen Luiſenpark in einer 120 000 Reichsmark⸗Billa zu wohnen. Die Villa Reiß enthält 14 Zimmer. Der Vor⸗ gänger des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Heimerich, Ge⸗ heimer Hofrat Dr. Kutzer benügte ſich in dieſem Hauſe mit 7 Zimmer des erſten Obergeſchoſſes als Wohnung. Heute ſolf nun ein ſolches Haus nicht mehr entſprechend ſein und man will es durch ein kleines Sanſſouci erſetzen.(Heiterkeit) Der ſozialdemokratiſche Oberbürgermeiſter, der ja ſicher die große ſoziale Not des Mannheimer Proletariats und die Armut der Stadt Mannheim jetzt zur Genüge kennen gelernt hat, ſollte einſehen, daß er ebenfalls im Intereſſe ſeiner ſozialen Ein⸗ ſtellung ein kleines Opfer bringen muß und ſich mit einer ſchönen 14 Zimmer⸗Wohnung in E 7, 20 ſich zufrieden geben und ſich dieſes Haus nach ſeinen Wünſchen häuslich einrichtet. Mit den Bauplatzkoſten kommt der geplante Villenbau Am oberen Luiſenpark auf mindeſtens 220000 Reichsmark zu ſtehen, bei einer jährlichen Verzinſung von 10 Prozent. Das wären im Jahre alſo 22000 Mk., für deren Aufbringung die Stadtverwaltung aber vom Herrn Oberbürgermeiſter nur 2000 Mk. vergütet werden ſollen. Damit würde ſich das Ge⸗ halt des Oberbürgermeiſters auf ſtädtiſche Koſten mindeſtens um 20 000 Mk. erhöhen. Ich werde die Vorlage ahlehnen, Hierauf tritt eine Pauſe von 5 Minuten ein. Wiedereröffnung der Sitzung.05 Uhr. Sty. Dr. Moekel(Ztr.): Die Grundlage für unſere Ent⸗ ſchließung iſt das Projekt des Hochbauamtes, das mit einem Koſtenaufwand von 120 000 Mk, errichtet werden kann. Wir können uns nicht denken, daß dieſer Voranſchlag unrichtig iſt und wir können uns ebenſowenig vorſtellen, daß er nicht die Zuſtimmung des Oberbürgermeiſters und Stadtrates gefun⸗ den hat. Wir ſind deshalb der Anſicht, daß wir dieſer Vorlage zuſtimmen und alſo den weitergehenden Antrag ablehnen. Die Abſtimmung: Abgeſtimmt wird zunächſt über den Antrag der Deutſchen Volkspartei, die mit 120 000 Mk. feſtgeſetzte Bauſumme auf 150 000 Mk. zu erhöhen. Der Antrag wird mit 43 gegen 98 Stimmen angenommen. Dafür ſtimmen die Volkspartei, die Sozialdemokraten und zwei Demokraten, dagegen 5 Demo⸗ kraten, das Zentrum, die Wirtſchaftliche Vereinigung, Deutſch⸗ nationale, Kommuniſten und die kleinen Parteien. Schluß der Sitzung.10 Uhr. Kommunale Chronik * Rot, Amt Wiesloch, 15. Juli. Beim 2. Wahlgang zur Bürgermeiſterwahl wurde hier der frühere Gemeinderat Joh. Vetter mit 28 Stimmen zum Bürgermeiſter gewählt. Der Kandidat der chriſtlichen Arbeiterpartei erhielt 10 Stimmen. * Badenweiler, 9. Juli. Der Bezirksrat beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, die Blauenſtraße für den Automo⸗ bilverkehr frei zu geben. Die Freigabe ſoll mit ſofor⸗ tiger Wirkung erfolgen, doch iſt zu dem Beſchluß noch die Ge⸗ nehmigung des Landeskommiſfärs in Freiburg notwendig. Kleine Mitteilungen * Zurückgeſtelltes Millioneuanleiheprojekt. Auf die von der Bürgerſchaft geſchloſſen gemachte Oppofſition hin man verweiſt auf die Geldmarktverhältniſſe und die wirtſchafk⸗ liche Lage der Steuerzahler— ſoll nun die Verhandlung des Projektes einer über drei Millionen Mark großen Anleihe für Kanaliſation, Kleinwohnungsbau uſw. um einige Monate zurückgeſtellt werden. 5 Der Stadtrat von Bad Dürkheim gab ſeine Einwilli⸗ gung zum vorgeſchlagenen Umbau des Schlachtha 84 Neubaues. Der Koſtenpunkt beträgt etwa 15 000 l. b 1 Uohpgaszun * —— e Mang die uso 1 17 1 dunugaa —— — 030! ige an 1 rns 1 en een er eee 9 ö Meittwoch, den 18. Jurk 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 829 Jetunbesamif — dhe Nachrichten Verkündete: Monat Juli 1928: 4. Poſtaſſiſtent Emil Hauſer u. Anna Meinzer Glaſer Heinrich Hamann u. Anna Dietz Ing. Ernſt Ohlendorf u. Luiſe Kretz Schreiner Georg Wurm u. Bertha Biedermann „Kaufm. Karl Jung u. Eliſabeth Schenk Arbeiter Wilh. Jäger u. Barbara Dehouſl Graphiker Hch. Maiwald u. Martha Hennrich Schloſſer Herm. Dickgießer u. Dorothea Schmidt Dachdecker L. Kunz u. Barb. Dold geb. Schüßler Schloſſer Chriſtian Otto u. Irma Braun Arbeiter Friedrich Kempf u. Thereſia Göſſel Betriebsingenieur Emil Hilbert u. Lili Hetſch Kraftwagenführer Karl Moff u. Juliana Mayer Buchdr. Joes Sylberberg u. Sura Garfunkel Tapetendrucker Joſeph Zettelmeyer u. Roſalie Lang geb. Bauer Matroſe Eduard Beck u. Ida Debus Spengler Hermann Probſt u. Elſa Cramme Schreiner Theodor Gliewe u. Eliſabeth Bugert Kellner Peter Schlöffel u. Sofie Schleihauf Volkswirt Dr. rer. pol. Hans Oeſt u. Johanna Zachoval 5 8 7. Kaufmann Anton Rüſch u. Frieda Bender Kaufmann Ernſt Weber u. Gertrud Bauer Kaufmann Karl Bleile u. Regine Greiner Dek.⸗Maler Gg. Hoffmann u. Anna Neumann Ingenieur Herm. Wühler u. Lina Schumacher Muſiker Manfred Kann u. Käthe Diefenbach Elektrotechniker Wilh. Kühn u. Elifab. Klein Hilfsſchloſſer J. Porombka u. Magd. Hofmann Buchdrucker Hch. Kunkler u. Anna Heckmann Schloſſer Otto Erfurth u. Thereſe Rothweiler Eiſendreher Wilh. Bender u. Katharina Dieter Kaufm. Friedrich Meckler u. Helene Pfiſterer Oberzugſchaffner Emil. Kempf u. Anna Hodde Ingenteur Jakob Ries u. Lina Flach Metzger Friedrich Blum u. Eliſabeth Schmitt Parteiſekretär Dr. rer. pol. Hans Bertram und Helene Schmitz. * S 8 Getraute: 29. Monat Jult 1928: 5. Kaufmann Ludwig Erbrecht u. Paula Wolf Mechaniker Karl Helmling u. Anna Hetzel 80. 7. Schneider Wilhelm Adler u. Hilda König Kaufm. Willi Blochmann u. Luiſe Mittaſch Elektromonteur Robert Bühl u. Emma Kaiſer Kaufm. Wilh. Dreher u. Luiſe Ehnes geb. Kurz Maſchinendr. Karl Hildebrand u. Emma Froſch Preſſer Ludwig Hofſtetter u. Anna Hartmann Packer Georg Jehle u. Elſa Eder Arzt Dr. med. Friedr. Jrion u. Marie Goebels Techniker Hermann Klenk u. Luiſe Maurer Schloſſer Emil Klock u. Elſa Schweinfurth Kaufm. Joſef Langenbach u. Katharine Schätzle Schloſſer Karl Mutterer u. Käthe Finſelberger Eiſendreher B. Rahäuſer u. Wilh. Umminger Maſchiniſt Otto Schuſter u. Karolina Wagner Seiler Erich Stojkov u. Margarete Spießbauch Kraftwagenführ. H. Weinbrecht u. Lina Schwenk Kaufmann Joſef Zell u. Gertrud Vogel Kaufmann Paul Braun u. Franziska Müllich 2 Kaufmann Otto Horneff u. Wilhelmine Ritz Schloſſer Auguſt Kopp u. Maria Reichel Elektrotechniker Herm. Götter u. Sofie Kübler Hilfsarbeiter Willi Maier u. Luiſa Riffel Metzger Wilhelm Rebholz u. Roſa Weber Schiffer Jakob Schelling u. Friederike Krämer Betriebsleiter Gg. Schwarz u. Gertr. Weczera. Geborene: Monat Juni und Juli 1928: 26. Former Wilhelm Klefenz 1 S. Herbert 27. Baumeiſter Joh. Mich. Saemann 1 S. Werner Taglöhner Adam Falter 1 S. Helmut Friſeur Ernſt Otto Konradt 1 S. Ernſt Karl 28. Eiſendreher Heinrich Berle 1 S. Kurt Fuhrm. Alb. Karl Klenk 1 T. Johanna Maria Bankbeamter Emil Arthur Eiſele 1 T. Renate Druckereibeſitzer W. Vogel 1 S. Wolfg. Werner Seiler Peter Schneider 1 T. Eleonore Ruth Uhrmacher W. K. Roeſinger 1 T. Waltraud Lieſe Ingenieur Paul Ernſt Joſeph Schlemmer 1 S. Paul Wilhelm Arbeiter Joſef Herm 1 T. Sannchen — — 1 2 8 29. Kfm. Felix Dionyſ. Schill 1 T. Alice Hildegard 8 Eiſendreher Ad. Enger 1 T. Ellen Maria Suſt 5. Monteur Hch. Fäth 1 S. Günther Jerdinand Dipl.⸗Ing. Hugo W. Konrad 1 S. Klaus Fritz Arb. Joſef Ant. Hofmann 1 T. Ingeborg Julie Fabrikarbeiter Alfred Ferd. Hammel 1 S. Kurt Schloſſer Joſef Breunig 1 T. Giſela Tennislehrer Willi Frank 1 T. Gerda Kaufmann Heinrich Rauſch 1 T. Sigliude Bäcker Friedrich Hauck 1 T. Erika Maria Syndikus Dr. jur. Joh. Ernſt Friedrich Paul Lamprecht 1 T. Ilſe Erika Verſich.⸗Beamter Gg. Siffling 1 T. Ruth Anna „Former R. M. Hauſi 1 S. Joſef u. 1 S. Rudolf Kaufamun Felix Flachs 1 S. Karl Joſef Bäcker Eugen Haller 1 S. Eugen 25 Wagenbautechniker Joſef Wilhelm Boßart 1 S. Rainer Ottmar Rudolf 5 Abteilungsleiter K. Fr. Haffa 1 S. Joh. Guſtav Schuhmacher Martin Hilbert 1 S. Kurt Herbert Steuerm. Joſef Klingelberger 1 T. Margareta Dipl.⸗Ing. Wilh. Ferdinand Erich Hüttemann 1 T. Eva Margarete Johanna Kernmacher Leonhard Holzwarth 1 S. Leonhard Reiſender Georg Karl Buſch 1 T. Maria Lore Steueraſſiſtent E. Maier 1 S. Emil Jakob Fr. Eiſendreher Edmund Andr. Waltenberger 1 T. Irmgard Johanna „Schreiner Georg Phil. Keller 1 T. Alma Kath. Lagerarb. A. Faulhaber 1 S. Egon Joſef Alb. Bankbeamter Hch. Etzel 1 T. Emma Magdalena Wirt Eugen Schneider 1 S. Hans Eugen Schloſſer K. Gottl. Feil 1 T. Lieſelotte Paula Händler Adam Hofmann 6. 1 S. Joſef Polizeiwachtm. O. Schmitt 1 S. Harald Herm. „Händler Eugen Joſ. Aicheler 1 S. Joſef Eugen Juſtizoberſekretär E. Ritter 1 T. Martha Roſa Schloſſer Ktlian Baunach 1 S. Kurt Wilhelm Kaufm. Joſef Neher 1 S. Georg Adolf Joſef Kaufmann Jakob Fröhlich 1 S. Ernſt Alfred Konditor Otto Groh 1 S. Heinz Otto Verſicherungsbeamter Julius Will 1 S. Rudolf Leopold Julius Spengler Andreas Frank 1 S. Edgar. Geſtorbene: Monat Jult 1928: Thereſe geb. Eberhardt, Wwe. d. Privatmanns Joſef Jürgen, 76 J. 3 M. Clitgeelh Schmitt, Wwe. des Zuſchlägers Jo Schmitt, 67 J. 7 M. 4. Käthe Annelieſe Ziegler, 2 Tage 1 5. led. Hausangeſtellte Eliſ. Schweizer, 16 J. 10 M. Ingeborg Riſelſtein, 3 M. 24 Tg. Straßenbahnführer Joſef Frey, 60 J. 3 M. led. Invalide Leopold König, 59 J. 1 M. Karoline geb. Behr, Wwe. d. Eiſenbahnſekret Auguſt Fiedler, 85 J. 11 M.. 6. Fuhruntern. F. X. Angſtenberger, 57 J. 6 M. Lina geb. Weinberger, Ehefrau d. Kaufmanns Sigmund Klaus, 62 J. 6 M. Maria Katharina geb. Zimmermann, Ehefr. d. Rentenempf. J. Fr. Nanzhorn, 71 J. 6 M. Waltraud Edelgard Roth, 1 J. 8 M. Eliſabeth geb. Sterner, Wwe. des Steinhauers Johann Buſter, 64 J. 2 M. 1 Philippine geb. Samſel, Wwe. d. Stadtarbeiters Jakob Karcher, 71 J. 4 M. Schneidermeiſter Pius Denk, 40 J. 11 M. 7. Emilie Luiſe geb. Maier, Ehefr. des Schloſſers Hubert Franz X. Schneckenbecher, 21 J. 10 M. Heinz Mink, 1 M. 19 Tg. Maria Roſa geb. Himmelhahn, Wwe. des Zoll⸗ beamten Peter Anton Herkel, 74 J. 4 M. Katharina Friederike geb. Drecker, Witwe des Schneiders Wilhelm Hofmann, 86 J. 6 M. 8. Kurt Rottmann, 1 Stund. Waltraud Parmentier, 4 M. 14 Tg. Härter Friedrich Schäuble, 67 J. 4 M. Werkmeiſter Jul. Benjamin Harpp, 76 J. 2 M. 9. Barbara geb. Biebel, Wwe. d. Bahnaſſiſtenten Philipp Urnau, 78 J. led. Arzt Dr. med. Walter Rauh, 24 J. 11 M. Kaufmann Philipp Jakob Maier, 44. 4 M. led. berufsloſe Joſefine Capallo, 47 J. 8 M. Anna Roſine geb. Götz, Ehefrau des Hetzers Michael Ebersmann, 48 J. 1 M. 10. Schriftſetzer Phil. Chriſttan Rub, 66 J. 4 M. Rentenempfänger Franz Hardt, 67 J. 3 M. Privatmann Wilhelm Dimer, 74 J. 5 M. Vergolder Jofef Thomas, 64 J. 2 M. Helmut Graze, 8 Tage 11. Beatrice Wilhelmine Johanna geb. Chaloupecky Ehefrau des Lichtpauſers Franz Wilh. Inh. Joſef Wetz, 57 J. 1 M. Mitten in blühendster Gesundheit im Alter von 6% Jahren. gestern früh 3½% Uhr rasch und unerwartet nach Kurzer, schwerer Krankheit unser innigstgeliebtes Kind und Schwesterchen Irmgard Mannheim(Uhlandstr. 41), 18. juli 1928 In tiefer Trauer Familie Friedr. Wagner Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 19. Juli 2¾ Uhr von der Leichenhalle aus statt. verschied vor dem Kauf: Billig ist nur das Rad, das obne Reparaturen in Wind und Wetter viele Jahre läuft. Selen Sie misstrau- isch gegenüber namen- losen oder unbekannten KRädern. Der Ruf einer Marke entscheidet. Mifa- Qualitat ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfah- rung und verbürgt höch- ste Leistungsfähigkeit. 3810 (Priller vor Pr D 705 18 S156 N 0 0 8 übertragung. Unterricht in Krankheits- Vierfacher Sechsfach 38801 e 75 77. Tide neuer Moder aufgenommen Df. b. 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Perfönlich Schon von jeber war der Insekten, wie Fliegen, haftende Geſellſchafter ſind Franz Pfeiffer, Mensch den Angriffen Mücften, Wanzen, Flöhe, Kaufmann, Mannheim, Joſef Kirner, Kau der Insekten ausgesetzt, Schaben. mann, Ladenburg und Edmund Jerie, Ele die in dem Unterricht in Krantheitsübertragung die heimtückische An⸗ griffsweise erlernt haben. Fliegen, Mücken, Schna⸗ ken und andere gefähr- liche Insekten verbreiten Krankheit und Tod da- durch, daß sie auf ihren Wegen überall die krankheitserregenden Bakterien ablegen. Die Wissenschaft hat dem Menschen ein un- fehlbares Verteidigungs- mittel geschaffen- Flit. Verwende es stets zu Deinem Schutz. In venigen Minuten tötet Flit mit absoluter Sicherheit alle wider⸗ lichen und gefährlichen Flil-Hactung mit dem sdiuargen Hand „ER NVICHTET, Fliegen, NMücen, Schnaken, Motten, Schaben, Beitwanzen, Flöhe, Ameisen Flit tötet nicht allein dieses Ungeziefer, son- dern zerstõrt auch dessen Eier, weil es in die Ritzen und unzuganglichen Ver- stecke dringt, in denen sich das Ungeziefer ver- borgen hält. Flit tötet Motten und ihre Larven, ohne die Stoffe anzugreifen oder einen üblen Geruch zu verbreiten. Fllt ist unschàdſich fü den Menschen und wegen seiner 100% igen Wirk⸗ samkeit sparsam im Gebrauch, Anwendung mittels des Flit-Zer- führer. stäuberts, Erhältlich Hefftſche Kunſtmühle Aktiengeſellſchaft, in allen einschlä⸗ Mannheim. Albert Wagner, Mannheim, iſt gigen Geschäften. Deulsch-Ameriſtanische Peiroleum- Gesellschari Abteilung Sezialprodulie Hamburg 36 l 422 trotechniker, Mannheim. Die offene Handels⸗ geſellſchaft hat am 23. Juni 1928 begonnen. Auguſt Völkel, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Oberrheiniſche Verſicherungs ⸗Geſellſchaft, Die Generalverſammlung vom 11. Juni 1928 hat den Verſchmelzungsvertrag vom 9. Juni 1928 genehmigt, Aktiengeſellſchaft ihr Vermögen als Ganzes unter Ausſchluß der Liquidation auf die Allianz und Stuttgarter Verein Verſiche⸗ rungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft in Berlin überträgt. Heinrich Kaufmann Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. ſtand des Unternehmens iſt ferner der Handel mit techniſchen Oelen und Fetten. ſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 5. Juli 1928 iſt der Geſellſchaftsvertrag in 8 2 (Gegenſtand des Unternehmens) Ludwig Reinhardt iſt nicht mehr Geſchäfts⸗ Mannheim. als Geſamtprokuriſt derart beſtellt, daß er in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Süddeutſche Reviſions⸗ und Treuhand⸗ Aktien ⸗Geſellſchaft, Mannheim. ſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 2. Juli 1928 in 8 12(Ver⸗ gütung des Aufſichtsrates) geändert. Bechem& Poſt, Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Hagen. Die Prokuren des Karl Menſing und des Walter Cramer ſind erloſchen. Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 1. Juni 1928 iſt der 8 15 des Geſellſchafts⸗ vertrags abgeändert. Sind mehrere Geſchäfts⸗ iſt jeder von ihnen zur berechtigt. führer beſtellt, ſo Alleinvertretung der Geſellſchaft Diplom⸗Ingenieur Walter Cramer, Hagen, iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Heinrich Lanz glied beſtellt. Aktiengeſellſchaft, heim. Diplom⸗Ingenieur Dr. Ernſt Röchling, Mannheim, iſt zum weiteren Vorſtandsmit⸗ Amtsgericht Mannheim F. G. 4. wonach die Der Gegen⸗ Durch Be⸗ geändert. Der Geſell⸗ Mann⸗ . In der ſucht. Oberstadt 5731 gröberen hellen Raum Tantal un, e he Partei in nur prima Lage u. ruhig., feinem Hauſe, möglichſt Oſtlage, per bald, ſpäteſtens .] mit Kraftanſchluß für Schneider⸗Werkſtatt ge⸗ Angeb. unt. 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Das Anwachſen der Einfuhren Englands— ein charakteriſtiſches Zeichen der Nachkriegszeit— iſt zum Stillſtand ge⸗ kommen, während Englands Ausfuhrgeſchäft ſich gebeſſert hat. Heute lebt Groß⸗Britannten bereits erheblich weniger von den unſichtbaren Poſten ſeiner Handelsbilanz, wie Schiffahrtseinnahmen, Zinſen aus Aberſeeiſchen Inveſtierungen uſw., als dies noch vor wenigen Mona⸗ zen der Fall war. Es ſollte daher, wenn nicht unvorhergeſehene Um⸗ ſtände eintreten, ſehr bald in der Lage ſein, erhöhte Kapitalinveſtie⸗ rungen im Auslande vorzunehmen. Im erſten Quartal 1928 beltef ſich die Einfuhr Englands auf etwa E 406,5 Millionen, d. h. ſie betrug etwa 3,7 Prozent weniger als in ber entſprechenden Zeit des Jahres 1927. Die britiſche Ausfuhr da⸗ gegen ſtellte ſich für den gleichen Zeitabſchnitt auf etwa& 297,2 Mil⸗ lionen oder umfaßte 6 Prozent mehr als im erſten Quartal 1927, während die Wiederausfuhr in Höhe von& 44,2 Millionen eine Steigerung von 2,2 Prozent erfuhr. Das Reſultat dieſer Verſchie⸗ hungen des Handelsverkehrs iſt für 1928 ein um nahezu 25 Prozent geringerer Einfuhrüberſchuß dem erſten Quartal des Jahres 1927 gegenüber. Bis zu einem gewiſſen Grade wurde dieſe Veränderung durch den Rückgang der Preiſe für verſchiedene Rohſtoffe herbei⸗ geführt, und es darf ferner nicht überſehen werden, daß die Einfuhr des Vorjahres deshalb ungewöhnlich angewachſen war, weil Ab⸗ ſchlüſſe für die Lieferung von Erzeugniſſen der Schwerinduſtrie, die während des Bergarbeiterſtreikes im Jahre 1926 getätigt waren, erſt im erſten Quartal des Jahres 1927 zur Ausführung gelangten. Die Ziffern des rein deutſch⸗engliſchen Handelsverkehrs ſind zweckmäßigerweiſe im Zuſammenhange mit den Ziffern der haupt⸗ ſächlichſten Lieferanten reſp. Kunden Englands zu betrachten. Groß⸗ Berltanniens Einfuhrhandel aus den zehn wichtigſten Gebieten ſtellte ſich in der Reihenfolge der Ziffern für 1928 folgendermaßen(in& 000): Januar bis März 1928 1927 1926 1914 Vereinigte Staaten„ 1 1„51,150 65,338 57,884 43,443 Argentinten 1 1 20,988 19,759 17,927 8,337 Indien und Ceylon„ t 20,980 19,144 21,869 12,868 Frankreich:„ 1 17,798 17,825 17,816 12,454 Autſtralieinn„1 1 16,758 15,411 20,122 12,406 Neuſeelandz 1 1 16,621 14,176 14,057 6,745 Deutſchland„„ 1 1 15,427 15,705 14,992 20,054 Holland„14,724 14,908 15,474 6,760 Dänemark„ 12,487 11,280 11,723 6,037 Belgte n 312281 18,057 9,386 5,947 Die obigen Ziffern laſſen eine Reihe höchſt beachtenswerter und intereſſanter Tatſachen erkennen. Deutſchland hat wie Argentinien, Indien, Frankreich und eine Reihe anderer Länder im großen und ganzen die Warenlieferungen nach England auf demſelben Niveau wie im vergangenen Jahre halten können, trotzdem Englands Ein⸗ fuhr, im ganzen betrachtet, nicht unerheblich zurückgegangen iſt. Die⸗ ſer Rückgang tritt beſonders bei den Vereinigten Staaten in Erſchei⸗ nung, deren Lieferungen nach England von& 63,3 Millionen im erſten Quartal 1927 auf& 51,1 Millionen ſanken. Das Ergebnis dieſer Betrachtung ſcheint ſomit für die deutſche Wirtſchaft auf den erſten Blick nicht ungünſtig. Es iſt fedoch wenig ermutigend, wenn wir die Ziffern im Zuſammenhang mit der Vor⸗ kriegsentwicklung betrachten. Eine Stabiliſterung der Ausfuhren Deutſchlands nach England auf einer Summe von etwa 2 14—15 Mil⸗ lionen im erſten Quartal der letzten Jahre, bleibt noch erheblich unter dem Durchſchnittsbetrage der letzten Jahre vor dem Kriege— näm⸗ lich& 20 Millionen— zurück. Der wenig günſtige Eindruck wird noch verſtärkt, wenn man die Preisverſchiebung berückſichtigt, die durch die allgemeine Geldentwertung hervorgerufen wurde. Von den zehn Ländern, die in der obenſtehenden Tabelle enthalten ſind und die die hauptſächlichſten Lieferanten Englands auf dem Weltmarkte darſtellen, weiſt allein Deutſchland eine geringere Ziffer als vor dem Kriege auf. Während ſich alſo der Einfuhrhandel Englands aus den Ge⸗ bieten ſeiner hauptſächlichſten Lieferanten in der Nachkriegszeit der Friedenspertode gegenüber zum Teil weſentlich erhöht hat, iſt bei Deutſchland ein Abſinken dieſes Handelsverkehrs zu beobachten. Als Folge dieſer Entwicklung ſehen wir denn auch, daß Deutſchland von dem zweiten Platze, den es in der Liſte der Lieferanten vor dem Kriege hatte, auf den 7. ftel. Die Tatſache, daß eine derartige Ent⸗ wicklung noch neun Jahre nach Abſchluß der Feindſeligkeiten eintreten konnte, wo doch anormale pfychologiſche Faktoren überwunden ſein ſollten, läßt die Frage berechtigt erſcheinen, ob beide Länder ſich etwa mit einem dauernd verringerten Umfang ihres Handelsverkehrs in der Nachkriegszeit abzufinden haben werden. Wir werden dieſe Frage verneinen dürfen, denn ſicherlich iſt der engliſche Markt für die deutſche Wirtſchaft doch von zu großer Bedeutung, als daß er in irgendeiner Weiſe vernachläſſigt werden kann. Es müſſen vielmehr von beiden Setten, ſowohl von engliſcher wie von deutſcher Seite, Anſtrengungen gemacht werden, die Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern zu beleben. Anders ſtellt ſich die Lage Englands als Lieferant dar. Die Aus⸗ fuhr Englands nach den zehn wichtigſten Ländern in der Reihenfolge ihrer Höhe für 1928 ſtellen ſich folgendermaßen(in& 000): Januar bis März 1928 1927 1926 1914 Indien und Ceylan 24,694 21,379 24,576 20,015 AJC 15,984 16,585 9,384 Vereinigte Staaten von Amerika 11,609 10,915 13,929 10,261 Deutſchland 3 10,693 9,032 6,467 9,323 Iriſcher Freiſtaat 383.708 8,560 8,908— Argentin en 585849 6,813 7,257 5,209 Hollands 868,877 7,182 8,682 1,840 Süd⸗ Afrika.„„„„„ 35,056 7,756 9,022 5,785 Soo( 8089 7,597 8,978 8,464 Kang. 6,173 6,233 4,954 Hier ſehen wir, daß Englands Ausfuhr nach Deutſch⸗ land im erſten Quartal 1928& 10,69 Millionen betrug gegenüber E 9,03 Millionen im erſten Quartal 1927 und 9,32 Millionen in den erſten dret Monaten des Jahres 1914, eine Steigerung, die unter Berückſichtigung der inzwiſchen erfolgten Preiserhöhungen nicht er⸗ heblich ins Gewicht fällt. Als Abſatzgebiet für engliſche Waren hat Deutſchland den vierten Platz in der internationalen Kundenliſte Englands, den es bereits vor dem Weltkriege inne hatte, beibehalten. Um das Bild der Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern zu vervollſtändigen, ſei kurz auf die Wiederausfuhr Englands nach Deutſchland hingewieſen. Die Ziffer der Wiederausfuhr ſtellte ſich im erſten Quartal der betreffenden Jahre folgendermaßen. 1914: E 5,67 Millionen, 1926: 4,78 Millionen, 1927: 7,54 Millionen, 1928: 8,36 Millionen. Man ſieht alſo, daß die britiſche Wiederausfuhr nach Deutſchland von ziemlicher Bedeutung iſt, daß ſie ſeit dem Rück⸗ ſchlage im Jahre 1926 ſtändig an Umfang zugenommen hat, und daß dteſer Umfang heute im Werte— und ſicherlich auch der Menge nach— größer als in der Vorkriegszeit iſt. Das Ergebnis der obigen Unterſuchungen dürfte vom deutſchen wie vom engliſchen Standpunkte aus betrachtet, kaum als befriedigend bezeichnet werden können; es iſt feſtzuſtellen, daß, obwohl weder Deutſchland noch England heute in ihrem Warenverkehr den Stand der Vorkriegszeit erreicht haben, England doch ſich dem Umfange ſeiner Vorkriegsziffer in einem höheren Grade nähert, als dies bei Deutſchland gegenüber England der Fall iſt. ee Steigender Kapitalbedarf der Akliengeſellſchaften Verminderte Neugründungen Die Zahl der Neugründungen von Aktiengeſellſchaften im Mai bleibt mit 24 und einem Nominalkapital von 14 Mill. Mark hinter denen des März und April, aber auch hinter dem Monats⸗ durchſchnitt des erſten Viertelfahres 1928 zurück.(März 28 Neu⸗ gründungen mit 14,27 Mill. Mark Kapital, April 32 mit 21,39 Mill. Mark, im erſten Viertelfahr 1928 Monatsdurchſchnitt 27 mit 20 Mill. Mark Kapital.) Von dieſen Kapitalien entfallen auf Barzahlungen 7,65 Mill.(März 11,78, April 14,36 Millionen Mark). Während alſo die bare Kapitalbeanſpruchung durch Gründungen erheblich zurückgegangen iſt, iſt der Kapitalsbedarf infolge der u m⸗ fang reichen Kaptitalserhöhungen weiter geſtiegen. Von 70 Geſellſchaften wurden Erhöhungen um insgeſamt 173 Mill. vor⸗ genommen. Auf Barzahlung entfallen hiervon 132 Mill. Mk.(März 4 Geſellſchaften um 36,3 Mill. Mk., hiervon 34 Mill. Barzahlungen, April 75 Geſellſchaften mit 111,3 Mill. Kapital bei 96,67 Mill. Bar⸗ zahlungen.) Der Kapitalbedarf der Aktiengeſellſchaften nach dem Kurswert beltef ſich im Mai auf 145,55 Mill.(März 48,67, April 125,84 Mill.), davon entfallen auf die Induſtrie der Grunbſtoffe 1,35 Mill., auf die verarbeitende Induſtrie 99,5 Mill., auf Handel und Verkehr 43,95 Mill.(März 48,67 Mill., April 125,84, davon Grund⸗ ſtyfſe 8,5 bezw. 5,1, verarbeitende Induſtrie 19,25 bezw. 66,36, Handel und Verkehr 18,47 bezw. 53,69 Mill. Mk.). Von den 33 Geſellſchaften wurden, wie„Wirtſchaft und Statiſtik“ weiter mitteilt, Kapitals herabſetzungen um 34 Mill. vor⸗ genommen. Davon entfielen allein 18,75 Mill. auf die Gerling⸗ Konzern Rückverſicherung AG., die ihr mit 25 v. H. eingezahltes Ka⸗ pital auf Vollzahlung umſtellte. Aufgelöſt wurden 112 Geſell⸗ ſchaften, von denen 53 noch nicht auf Reichsmark umgeſtellt hatten, die übrigen Geſellſchaften verfügten über 15,55 Mill. Kapital. In Konkurs gerieten ſechs Geſellſchaften(Nominalkapital 740 000 Mark), davon ſtammten 3 aus der Inflationszeit, 2 aus der Zeit nach der Stabtliſterung und eine aus der Vorkriegszeit. 2: Arbeiterentlaſſungen bei der Adler⸗Bergbau AG. in Kupfer⸗ breh.— Vorarbeit für den endgültigen Abbruch. Die G. hat jetzt den Belegſchaften ihrer beiden Zechen Grube—6 und Johann Deimels⸗ berg zu. rd. 2400 Mann, auf Ende des nächſten Monats gekündigt. Die Stillegung dieſer Anlagen ſoll die Vorarbeit für endgültigen Abbruch ſein. Es handelt ſich um die Zechen, für deren Aufrecht⸗ erhaltung der preußiſche Landtag eine Kreditaktion aus Staats⸗ mitteln beſchloffen hatte, die aber auf Anordnung des preußiſchen Handelsminiſters unterblieb. (Ach. Sächſiſche Werke in Dresden.— Keine Ablehnung det Auslandsanleihe. Die von anderer Seite veröffentlichte Behaup⸗ tung, wonach die Beratungsſtelle bezw. die Reichsprüfungsſtelle in Berlin die Aufnahme einer Auslandsanleihe der AG. Sächſiſche Werke in Höhe von 85 Mill. J, für die der ſächſiſche Landtag die Bürgſchaft des ſächſiſchen Staats zugebilligt hat, nicht genehmigt häten, iſt unzutreffend. Von amtlicher Seite wird hierzu noch weiter mitgeteilt, daß die Verhandlungen mit dem Reiche bezw. den Beratungsſtellen, die vor mehreren Monaten ſtattgefunden haben, im Einverſtändnis fämtlicher Beteiligten bis zu gegebener Zelt zurück⸗ geſtet porden ſind. Der AG. Sächſiſche Werke fließen durch die Be⸗ willtgung von 15 Mill.& aus der vom ſächſiſchen Landtag beſchlof⸗ ſenen weiteren Einzahlung auf die 60 Millionen/ Aktien zunächſt Mittel zu, die für die Finanzierung der Erweiterungsbauten in den nüchſten Monaten ausreichen. * NSi.⸗Sanierungspläne? Die Lage der NSu., Vereinigte Fahrzengwerke AG. in Neckarſulm bleibt hinſichtlich der finanziellen weiteren Entwicklung vorläufig noch ungeklärt. Bekannt iſt, daß es der G. nicht gelang, die 4 Millionen⸗Dollaranleihe zu erhalten, was zur Folge hatte, daß auch die ſeinerzeit beſchloſſene Aktlen⸗ Sanbe(7,5 Mill. R.%) ſcheiterte. Der Kapitalbedarf(AK. gegen⸗ zärkig 12,5 Will. R.%) iſt jedoch weiterhin dringend, zumal neben den Bebürfniſſen der Betriebsmittelſtärkung noch ein erhebliches Abſchreibungsbedürfnis für einen Teil der Berliner Beteiligungen vorhanden iſt. Die mit rund 4,5 Mill.., zu Buche ſtehenden Beteiligungen enthalten nach einer Erklärung vom März d. J. die Kraftdroſchkenbeteiligung mit 2,5 Mill..“, während die reſt⸗ lichen Beteiligungen Grundſtücke, die nach ſachverſtändiger Schätzung ſtille Rücklagen enthalten ſollen, darſtellen. Die iſt bemüht, dieſen Berliner Grundbeſitz aufzulöſen. Die Verwirklichung der nicht beſtrittenen Sanierungsabſichten wird in erſter Linie von dem Erfolg der Grundſtücksverkäufe abhängen. Der Abſchluß der ſüd⸗ deutſchen Werke in Neckarſulm liegt, wie man weiter erfähet, bereits vor und zeigt naturgemäß ein günſtigeres Bild als die⸗ jenigen der Berliner Anlagen und Betelligungen, deren endgülti⸗ ger Abſchluß noch bevorſteht. Die Bilanzſitzung wird nicht vor Mitte Auguſt ſtattfinden. Aus Berliner Verwaltungskreiſen hört man, daß es zu einer Abſtoßung von Berliner Grundſtücken bis⸗ her nicht gekommen iſt. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahre wird gegenüber dem Vorfahr als gut bezeichnet. Die Umſütze im Motorradgeſchäft haben ſich gegenüber dem Vorfahr verdoppelt. * R. Stock u. Co., Spiralbohrer⸗, Werkzeug⸗ u. Maſchinenfabrik AG. in Berlin. Wie verlautet, hat das am 39. September abgelau⸗ fene GJ. 1927 bisher einen zufriedenſtellenden Verlauf genommen. Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen wird ſich eine Gewinn⸗ anteilerhöhung(i. V. 5 v..) ermöglichen laſſen. Dieſe Frage hänge jedoch von der weiteren Entwicklung des G. und den bei der Bi⸗ lanzaufſtellung herrſchenden Verhältniſſen und Ausſichten ab. Es ſteht nämlich zu befürchten, daß das Inlandsgeſchüft etwas abflaut und das Ausfuhrgeſchäft keinen völligen Ausgleich dafür bieten könnte. In dieſem ungünſtigen Fall würde aber zum mindeſten ſicher mit einem Vorjahrsdivisendenſatz gerechnet werden. :? Saunierungspläne der AG. für Eiſeninduſtrie und Brücken⸗ bau vorm. Joh. Caſpar Harkot in Duisburg. Der Abſchluß für 1927 wird nach Blättermeldungen einen erheblichen Ver buſt er⸗ geben, über deſſen Höhe in Verwaltungskreiſen noch nichts mitge⸗ teilt wird(t. V. Reingewinn 99 148). In Verwaltungskreiſen be⸗ ſchöftigt man ſich, wie verlautet, mit einer Sanjerung durch Zuſam⸗ menlegung und Wiedererhöhung des AK.(2 Mill.). Irgendwelche beſtimmte Vorſchläge liegen indeſſen noch nicht vor. JR. Friſter in Berlin⸗Oberſchöneweide— Dividendenlos. Wie verlautet, wird in der demnächſt ſtattfindenden Bllanzſitzung ein Ab⸗ ſchluß vorgelegt werden, der die Ausſchüttung eines Gewinnantetls (ü. V. 5 p..) nicht geſtattet. Der erzielte Reingewinn beträgt rd. 100 000(t. V. 329 023) L. 5 Um die Karſtadt⸗Sparkaſſe.— Amtliche Unterſuchung ein⸗ geleitet. In Verfolg der kürzlichen Erklärung der Spitzenverbände der deutſchen Kreditinſtitute, insbeſondere alſo des Zentralverban⸗ des des Deutſchen Bank und Bankiergewerbes und des Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes gegen die neu eingerichtete Karſtadt⸗ Sparkaſſe hat das preußtiſche Handelsminiſterium gemeinſam mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium eine Unterſuchung in die Wege gelettet, ob die von der Karſtadt AG. eingerichtete Kundenſparkaſſe — die übrigens bereits von einer Reihe Dresdner Modehäuſern nachgeahmt wird—, die bekanntlich den Einlegern für künftige Warenanſchaffungen im Hauſe Karſtadt einen Zinsſatz von 12 v. H. gewährt, gegen das Depotgeſetz verſtößt. Wie die Unterſuchung auslaufen wird, bleibt natürlich abzuwarten. * Bergius über die Kohleverflüſſigung.— Außerordentliche Fortſchritte.— Zucker aus Holz. Aus Anlaß des jährigen Jubi⸗ läums der Niederländiſchen chemiſchen Vereini⸗ gung machte Dr. Bergius(Heidelberg) bemerkenswerte Mit⸗ teilungen über die von der J. G. Farbeninduſtrie ſeit 1926 erreichten Verbeſſerungen des Bergius⸗Verfahrens für Kohlehydrierung. Dr. Bergius bezeichnete laut Blättermeldungen die durch die J. G. Farbeninduſtrie in den letzten beiden Jahren erreichten Fortſchritte als außerordentlich. Nach dem neuen Verfahren der J. G. Farben konnten die durch den Bergius⸗ Prozeß aus Kohle gewonnenen Oele leichter zerlegt werden. Es ſei jetzt möglich, ſämtliche durch Berginiſierung entſtandenen Oebe in Benzin umzuwandeln. Durch ein neues Verfahren könne die J. G. Forbeninduſtrie nach Belieben leichte oder ſchwere Oele gewinnen. Was die Rentabilität der Kohleverflüſſigung an⸗ betrifft, fe würde die J. G. Farbeninduſtrie die Kohleverflüſſigung Von den Weltwarenmärklen Der Baumwollmarkt ſtand unter dem Einfluß der amt⸗ lichen amerikaniſchen Ernteſchätzung auf 46,69(i. V. 41,90) Mill. acres Anbaufläche. Dieſe Zunahme der Anbaufläche um 11,4 v. H. brachte ſcharfe Preisrückgänge, bis eine Ergänzung des Berichts dar⸗ legte, die Ernte verzögerte ſich, es hätten vielfach Umpflanzungen ſtattfinden müſſen uſw. worauf ſich die Aufmerkſamkeit wieder den Witterungsberichten zuwandte, aus denen ſich ergibt, daß weite Flächen dringend Regen bedürfen. Der Durchſchnittsſtand wird auf 80 v. H. gegenüber einem Fünfjahrsdurchſchnitt von 85 v. H. ange⸗ geben. Unter Schwankungen lag der Markt zuletzt wieder etwas feſter. Die vierte Serie der Kolonialwollverkäufe in Lon⸗ don eröffnete wider alle Erwartung in feſter Haltung. Allgemein hatte man, ſowohl in England wie auf dem Kontinent, einen Preisrückgang in Merin um mindeſtens 5 v. H. vorausgeſagt. Statt deſſen blieben die Preiſe der Mai⸗Auktion voll behauptet. Von allen Zweigen des Wollgewerbes lagen Kaufaufträge vor und es ſcheint, daß namentlich deutſche und franzöſiſche Fabrikanten für ſpäter eine Geſchäftsbelebung erwarten und ſich mit Rohmaterial verſorgen wollen. Bevorzugt waren Kreuzzuchten. Jute hat ſich weiter befeſtigt. Der Markt wird geſtützt durch große Fabrikationsaufträge der Werke in Kalkutta, die auf Mongte hinaus Beſchäftigung beſitzen. Auch die Spinnereien in Dundee be⸗ richten über flotten Verkauf ihrer Fertigware. Der Kontinent kauft greifbare und ſchwimmende Partien. Firſts, greifbar in Hamburg, wurden mit 87 Pſt., 10 Sh. bezahlt; Juli— Auguſt koſtete 36 Eſt. 17 Sh. 6d die To., neue Ernte Juli⸗ Auguſt 40 Eſt. 10 Sh., Auguſt⸗September 3739 ſtr. Der Häutemarkt erholt ſich wieder, ſodaß die Preiſe au den Weltpverkaufszentren erneut anziehen konnten, in Chicago ver⸗ gangene Woche um einen halben Cent für ſchwere Stierhäute. Fre⸗ gorifie⸗Häute zogen gleichfalls an und beſte ſchwere argentiniſche Ochſenhäute koſteken 127 d, leichte 1236 d, Saladeros ſeſt; bei einem Verkauf von 20 000 Liebig⸗Kolon⸗ Häuten wurden 1274 d für, 1137 bis 12 d für leichte Ochſenhäute bezahlt, gegenüber vorausgegangenen Verkäufen eine Preiserhöhung um 9 v. H.. 777... niemals in großtechniſchem Umfange durchgeführt haben, wenn ſich das Verfahren als nicht durchaus wirtſchaftlich erwieſen hätte. Das Deutſche Reich hat Bergius' Arbeiten niemals finanziell unterſtützt. Wäre dies der Fall geweſen, ſo hätte er ſeine Arbeften um fünf Jahre früher zum Abſchluß bringen können. Seine ge⸗ ſamten Verſuche und die Durchführung ſeien aus privaten Mitteln beſtritten worden. Weiter machte Dr. Bergius wichtige Ausführungen über die Zuckererzeugng aus Holz. In Deutſchland ſtehe man im Begriff, auch das Holzzuckerverfahren in großtechniſchem Umfange durchzuführen. * Der weſtdeutſche Getreidehandel gegen die Schener⸗Traus⸗ aktion. Die Börſen zu Dortmund, Duisburg, Düſſeldorf, Eſſen, Köln, Krefeld, des Vereins Rheiniſch⸗Weſtfäliſcher Getreidehändler e. V. Duisburg, und des Vereins Münſteriſcher Getreidegroßhänd⸗ ler e.., Münſter, hoben über den Verkauf der Mehrheit des Scheuer⸗Konzerns folgende Entſchließung gefaßt: Ueber den Ver⸗ kauf der Mehrheit des Scheuer⸗Konzerns ſind die Einzelheiten noch nicht ſo zuverläſſig bekannt, daß dazu endgültig Stellung genommen werden kann. Soviel ſteht aber ſchon feſt, daß zwei unter ſtaatlicher Verantwortung arbeitende Bankinſtitute ſich durch dieſen Kauf an der Privotwirtſchaft beteiligt haben. Damit tritt tatſächlich der Staat in Wettbewerb zum freien Handel und zu der freien Müllerei. Das bedeutet einen ſo grundlegenden Umſturz der bisherigen Verhältniſſe, daß es als unfaßbar bezeichnet werden muß, wie ein ſolcher Beſchluß der halbſtaatlichen Banken gefaßt und von den aufſichtsführenden Miniſterien gebilligt werden konnte, ohne daß namhafte, an der Transaktion nicht direkt beteiligte Sachverſtändige aus Müllerei, Getreſde⸗ und Mehlhandel gutachtlich gehört worden ſind. Diez iſt um ſo mehr zu beklagen, als das ſo überraſchend getätigte Geſchäft, ſoweit darüber bisher Zuverlüſſiges verlautet, nicht nur eine Bedrohung des freien Handels 1 der freien Müllerei in ſeinen möglichen Auswirkungen bedeutet, ſondern Schaben für die Ernährungswirtſchaft und Verluſte für die Staats⸗ kaſſe verſpricht. Es ſcheint, daß den kaufenden Banken und deren Aufſichtsorganen beim Erwerb Möglichkeiten vorgeſchweht hahen, die einer ſachverſtändigen Prufung keineswegs ſtand⸗ halten. Wenn ber Akttenkauf als ſolcher nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, ſo glauben wir jedenfalls fordern zu dürfen, daß keinerlei in das Wirtſchaftsleben eingreifende Folgerungen aus dieſem Kauf gezogen werden, ohne daß vorher die Spitzenorgani⸗ . der oben bezeichneten Körperſchaften gutachtlich gehört erden. 3 Vor Wiederherabſetzung der Newyorker Diskontrated Die An⸗ ſichten darüber, oh die als Vorbeugungsmaßnahme gedachte Erhöhung der Diskontrate die Makler darlehen einſchränken werde und wann eine ſolche Wirkung eintreten könnte, gehen in Newyork außeinander. Es iſt ſchwierig, über die Geſtaltung der Gelöſätze eine Vorherſage zu machen, da tatſächlich kein wirtſchaftlicher Gel d⸗ mangel beſteht, ſondern nur künſtlich geſchaffen ist. Einige Kreiſe rechnen, wie wir ſchon im geſtrigen Börfenberlcht kurz mitteilten, mit der Möglichkeit, daß die Bundesreſervebank in Newyork ſich aus polätiſche n Gründen veranlaßt ſehen köunte, den Dis⸗ kontfatz wieder herabzufetze nn. Durch die hohen Geldſätze wind auch die Auflegung von ausländiſchen Anleihen beeinflußt, weil dieſe den Zeichnern eine Rendite von etwa 7 v. H. gewähren müſſen, um jetzt Anziehungskraft für die Aufnahme diefer Anleihen zu beſitzen. Auf das kurzfriſtige Gelögeſchäft mit dem Ausland übt die Diskonterhöhung ebenfalls eine ungünſtige Wirkung aus, 90⸗ tägige Darlehen ſind nicht unter 5886 v. H. erhältlich. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 1 3 118 New. Dort.. 496,0 486 28 Schweiz.. 28.24 28.35 Stockholm 19.18 18,16 Parls.. 124. 24,124.20 Sofland.. 12.07 1205 5 42357 29 Brſſek:. ges 54 Se. 1040 1%„ Mailand.. 52,910.80] Kopenhagen 13.19 18.19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1930 und Pfunde mit 20.887 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 17. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 5 17. 18. 17 Elektrolytkupfer 140.— 199,75 Aluminium in Naffinadekupfer—.—— Barren 1,94.94 el 5—.——.— Zinn ausl,—.— 5 Rohzink Bb. Pr.—.—.— Janet—.——.— 3. Kr. Verk.)—.——.— Nickel 8,50 3,50 Plattenzink—.—.————] Antimon.870,92 0,850.90 Aluminum 1590.90 Silber für 1 Gr. 81.—8250 80,7552, London, 17. Jult.(Metalle). In Ot.(. d. engl. t. v. 1016 Kg. 8 16, 17.] Wiel 20,68 20 f Kupfer Kaſſa 62.95 62,88 beſtſelec! 66,75 686,75 ink 2475 25 45 do. 3 Monat 68.28 8320 Nickel 8—[ Bueckſib. p. Fl. 40.68 50. Elektrol. 69.25 65,25] Zinn Kaſſo 210.50 209.— Reau lu 5 7 103. Württ. Zentralhäuteverſteigerung in Stuttgart.— Preis⸗ ſteigerung. Auf der geſtrigen 103. württ. See kamen 14 679 Großvtehhäute, 22 715 Kalbfelle und 418 Hammeffelle zum Ausgebot. Die Verſteigerung hatte regulären Beſuch; Gebote und Zuſchläge fielen mit flottem Zug. Entſprechend der allgemein feſtzuſtellenden Preiserhöhung des Häutemarktes, ſetzte ſich nach den letzttätigen ſtarken Rückſchlägen ebenfalls auf der Stuttgarter Ver⸗ ſteigerung eine Presser höhung durch. Kalbfelle gewannen Hurchſchnittlich 5 v.., leichte Häute rd. 8 v.., Ochſen zwiſchen 8 u. 10 v.., Rinder⸗ und Kuhhäute zwiſchen 5 und 20 y. H. und zwar Aae e 5 125 niederen, am meiſten in den höchſten Gewichts⸗ aſſen. et Bullen waren die Schwankungen nich In einzelnen wurden erzlelt:. 8 e L bis 2 8040 5050 90— 79 80100[ 100 f. ehr Hchſenhäute 120 100101103 104102 1069799— Ninderhäute 121 114119 111—117 111118 104.55— Tuhbäute 108-110 0116112116 106— Farrenbäute 12¹ 105118 99—102 8995 77—81— Frachtenmarkt in Duisburg⸗Muhrort vom 17. Juli Das Geſchäft an der heutigen Börſe war weiterhin ziemlich rege. Die Frachten zu Berg und Tal behaupteten ihren Stand ebenſo blieben die Schlepplöhne unverändert.. 8 N * Neue Mannheimer Zeitung(Mitkag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 329 Mittwoch, den 18. Juli 1928 Heuie letzter rag 5 unseres VVV! 8 Ig dle Ein Grog-Lustspiel mit Cläre Rommer Ib Hinten All. 5 spannende Akte Beginn 3 Uhr 8274 Heute und morgen: Ahne Trotz 76 ben Eridnes nur noch er defangene auf Castell U 10 sensationelle Akte nach 5 Roman „r dlat on Monte Tuntto“ von. n en Dumas Bel programm! Beginn 3 Uhr Faden nnen Mittwoch— Nachmittagkonzert 3 Donnerstag— Abendkonzert Sonntag— 2 Konzerte Rheinischer Abend Opernsänger H. Hauth, Malnz. flestaur.„Harmonie“ Lindenhof Schöner schattiger Garten. Erstklassige Küche. Mittagessen im Abonnement.00. Bestgepflegte Weine u. Biere sowie alle Erfrischungen. Haute Mittnoch RONZERT. 8807 Mannheimer Rhein-u. Hafenfahrten — Telephon 30687— Raddampfer„Fürst Bismarck“ 450 Person. Wochenprogramm: 8702 Heute Mittwoch 8 yer 9 Uhr(Kheinbräcke) Speyer Mx. 1. Donnerstag 7 Uhr Gheinbre) fdeshelm 3 Stunden 0 Mk..50 Rückkunft 11 Uhr. Freitag 3 Uhr(Fried- riohspk) Hefdelberg 2 Stunden Aufenthalt Mk 120.— Musik immer an Bord Kinder die Hälfte. 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