Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung ſrei ins Haus oder durch die Poſt 1.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirt e Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſt 4 5 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nehenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 10/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Wiltag⸗ Ausgabe 7 9 Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 040 9 je einſp. .. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 dellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Wenn man Kamerun be⸗ kommen könne, ſo wäre dies ein Ideal für Polen. Seiner Meinung nach könne Frankreich dazu gewonnen werden, mit Polen zuſammen eine Art gemeinſamer Wirtſchafts⸗ —herrſchaft über eine der früheren deutſchen Kolonien aus⸗ zuüben. Eine ſolche Beteiligung Polens würde dann einen beſonderen Trumpf in der Hand Frankreichs darſtellen. Man müſſe ſich darüber klar ſein, daß Deutſchland mit allen Mit⸗ teln danach ſtrebe, ſeine früheren Kolonien wieder zu ge⸗ winnen, ſobald im Jahre 1931 die Reviſion der Mandats⸗ verteilung in Angriff genommen werde. Wie ſich England und Italien dazu ſtellen würden, wiſſe man heute noch nicht. Auf jeden Fall müſſe man in Polen alles vorbereiten und wenn Polen in Kamerun feſten Fuß gefaßt habe, ſo ſei das auch für Frankreich eine beſonders günſtige Poſition. Im übrigen habe Polen auch ein Recht auf eine deutſche Ko⸗ Lonie, denn die ehemals deutſchen Provinzen Poſen und Pomerellen ſeien, als ſie noch unter deutſcher Herr⸗ ſchaft ſtanden, an der Eroberung der deutſchen Kolonien betei⸗ ligt geweſen. Das Recht dieſer beiden Provinzen gehe nun⸗ mehr auf Polen über... i Reichseinnahmen an Steuern Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſind an Steuern, Zöllen und Abgaben im Monat Juni 1928 insgeſamt 557,2 Millionen Mark aufgekommen, und war 344,8 Millionen aus Beſitz⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern und 211,4 Millionen Mark aus den Zöllen und Verbrauchsabgaben. Das Aufkommen aus der veranlagten Einkommenſteuer war um 17, Millionen Mark, aus der Körperſchaftsſteuer um 5,6 Millionen Mk. und aus der Umſatzſteuer um 13,7 Millionen Mk. geringer als im Mai. Es iſt darauf zurückzuführen, daß im Mai noch größere Beträge auf den vierteljährlichen Vorauszahlungstermin vom 10. April 1928 eingegangen waren. An Lohnſteuern ſind im Juni 6,9 Milltonen Mark mehr als im Mai, nämlich 124,9 Millionen Mark aufgekommen, eine Folge der Beſſerung der Arbeitsmarktlage in dieſer Jahres⸗ zeit. Die Einnahmen ſind aus den Zöllen gegenüber Mat um 5,6 Millionen Mk. geſtiegen. Bei der Ta bakſteuer ſind dagegen 19,3 Millionen Mark weniger aufgekommen, weil im Mai die Bezahlung der in der zweiten Maihälfte fälligen Steuerzeichen zu er⸗ folgen hatte und weil, im Mai die Abnahme von Steuer⸗ zeichen infolge der Umſtellung auf die geſetzliche Neuregelung der Zahlungsfriſten für die Tabakſteuer beſonders leb⸗ haft war. Der Geſamtveranſchlagung von 8862 Millionen Mk. im Reichs haushalt ſtehen an Einnahmen in dieſem Vierteljahr 208 7,7 Millionen Mark gegenüber. Ein Viertel des Jahres⸗Soll iſt alſo, wie üblich, im erſten Vierteljahr nicht erreicht worden, weil die Zahltermine für die Abſchlußzah⸗ lungen der veranlagten Einkommenſteuer, der Körperſchafts⸗ ſteuer und der Umſatzſteuer in ein ſpäteres Vierteljahr fallen. Die Reichsbahn im Juni Die Deutſche Reichsbahn ſtellt für den Juni einen Rückgang des Verkehrs feſt. Die arbeitstägliche Ge⸗ ſtellung betrug 147 859 gegen 149 077 Wagen. Der erwartete Zuwachs infolge des Rheinſchifferſtreiks iſt nicht eingetreten. Der Ruhrbergbau litt unter Abſatzſchwierigkeiten. Die Haldenbeſtände ſind auf 2,2 Millionen Tonnen geſtiegen. In Oberſchleſien war der Kohlenabruf gut, aber auch hier ſtiegen die Lagerbeſtände. Die günſtigen Lieferungsbedingungen er⸗ möglichten es der Landpwirtſchaft, künſtliche Düngemittel, namentlich Kali, in größeren Mengen zu übernehmen. Da ſich auch der Auslandsabſatz zufriedenſtellend entwickelte, überſtieg der Verſand den des Vormonats um etwa 43 Pro⸗ zent. Der Kartoffelverſand ging weiter um 62 Prozent zu⸗ rück, während ſich der Verſand von Brgotgetreide, Mehl und Zucker, etwa auf der Höhe des Vormonats hielt. Der Ver⸗ ſand von Bauſtoffen war kaum verändert. Der Perſonen verkehr hat der Jahreszeit ent⸗ sprechend zugenommen. Im Monat Mai wurden ins⸗ geſamt 415,12 Mill. vereinnahmt. Für Betrieb und Unterhaltung wurden 289,69, für Erneuerungen 82,76 Mill. 4 verausgabt. Der Zinſendienſt erforderte 45,44, die dceſetzliche Abſchreibung 8,30 Mill.. Zurückgeſtellt wurden 3 Polen verlangt frühere deutſche Kolonien Der Terror in Oberſchleſien In welcher Weiſe ſich der polniſche Terror gegen deutſche Zeitungen austobt, geht aus einer von der„Kattowitzer Ztg.“ veröffentlichten Statik hervor. Die„Kattowitzer Zeitung“ wurde danach ſeit dem 1. Januar vorigen Jahres insgeſamt 28 mal, der„Oberſchleſiſche Kurier“ 37 mal und der ſozia⸗ liſtiſche„Volkswille“ 13 mal beſchlagnahmt. Wie aus Bielitz gemeldet wird, wurde vor einigen Tagen in Nikelsdorf eine deutſche Elternverſamm⸗ lung, die ſich mit den amtlichen Einſchüchterungsverſuchen betr. die Anmeldung deutſcher Kinder zum deutſchen Unter⸗ richt befaſſen wollte, geſprengt. Die im Saal anweſende Polizei ſah tatenlos zu, wie die Ruheſtörer die Verſamm⸗ lungsteilnehmer ſchwer mißhandelten. Zu den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen Nach einer amtlichen Mitteilung aus Berlin ſind anläßlich der Wiederaufnahme der Unterhaltungen zwiſchen den Bevoll⸗ mächtigten für die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhand⸗ lungen Polens authentiſche Zuſicherungen dahingehend ge⸗ geben worden, daß die polniſche Grenzzonenver⸗ ordnung eine allgemeine Maßnahme darſtelle, die in keiner Weiſe gegen die Angehörigen irgend eines Staates, alſo auch nicht gegen die deutſchen Staatsangehörigen, gerichtet ſet, und daß 955 auch nicht in einem ſolchen Sinne gehandhabt werden würde. Aufgabe der deutſchen Unterhändler wird es ſein, bei den eingehalten werden. für den Ausgleich und für die Vorzugsdividende zuſammen 14,6 Mill. J. Die Einnahmen reichten ſomit zur Beſtreitung der Ausgaben nicht aus. Das Defizit von 26 Milllio⸗ nen wurde dem Vortrag von 1927 entnommen. Die Münchener Kataſtrophe Die unbefriedigende Erklärung der Reichsbahndirektion Die Erklärungen der Reichsbahndirektion München zu der ſchweren Kataſtrophe im Münchner Hauptbahnhof haben die Oeffentlichkeit und damit auch die Preſſe nicht be⸗ friedigt. Beſonders ſcharfe Kritik wird daran geübt, daß tat⸗ ſächlich ein Hörfehler oder ein Mißverſtändnis bei einem tele⸗ phoniſchen Geſpräch zu der vorzeitigen Ablaſſung des zweiten Zuges führen konnte. Man weiſt darauf hin, daß die Ver⸗ hältniſſe im Hauptbahnhof München durchaus unzulänglich ſeien. Insbeſondere wird dringend die Bereinigung der wei⸗ teren Fragen, insbeſondere der Frage, welche Urſache den Brand hervorrufen konnte und wie eine Verzögerung in der Alarmierung der Feuerwehr eintreten konnte, verlangt. Die„München⸗ Augsburger Abendzeitung“ betont, nicht Menſchen griffe ſie an, denn an menſchliche Un⸗ zulänglichkeit müſſe man immer denken, aber man müſſe fra⸗ gen, ob das gegenwärtige Syſtem der Reichsbahn mit dieſen Unzulänglichkeiten rechne. Dieſe Frage müſſe verneint werden angeſichts der großen Reihe von ſchweren Eiſenbahn⸗ kataſtrophen in der letzten Zeit. Die„Münchner Neueſten Nachrichten“ verlangen eine genaue Auskunft darüber, welche Arbeitszeit die Stell⸗ werksbeamten nicht durchſchnittlich, ſondern an dem fraglichen Tage tatſächlich gehabt hätten. Weiter ſei zu beklagen und darüber Beſchwerde zu führen, daß die Angehörigen der Todesopfer und der Verletzten von der Reichsbahndirektion micht benachrichtigt worden ſeien. Die Beiſetzung der Opfer der Kataſtrophe erfolgt, ſo⸗ weit München in Betracht kommt, am Donnerstag, in Augs⸗ burg am Freitag. Die Gebäude der Reichsbahn werden an dieſem Tage ſchwarz flaggen. Verfehlter Schulerlaß in Eſtland Der Runderlaß des eſtniſchen Unterrichtsminiſters über die Erſetzung des Deutſchen durch das Engliſche⸗ findet in der Oeffentlichkeit ſcharfe Kritik. Die Revaler Schulverwaltung wendet ſich gegen den Erlaß mit dem Hin⸗ weis, daß in dieſem Jahre eine Aenderung der Lehrpläne nicht mehr ſtattfinden könne, weil dadurch Verwirrung ent⸗ ſtände. Der bekannte Pädagoge Kann führt in einem eſtniſchen Blatt aus, das Inkrafttreten der Verfügung würde für die kaufmänniſchen Lehrlinge verhängnisvoll, weil jeder Kaufmann die Kenntnis der drei Ortsſprachen Eſtniſch, Deutſch und Ruſſiſch verlange. Wenn nun in der Mittel⸗ ſchule kein Deutſch mehr gelernt werde, ſy wie fetzt in der Elementarſchule kein Ruſſiſch, ſondern Engliſch, ſo werde kaum ein Geſchäftsmann einen Lehrling einſtellen wollen, der nur ein paar Worte Engliſch könne und kein Wort Ruſſiſch und Deutſch verſtehe. ö Verhandlungen über das Niederlaſſungsrecht Garan⸗ 47 855 zu ſchaffen, daß die polniſchen Zuſicherungen auch wirklich Englands Stellung zur Räumungsfrage und Reparationspolitik London, 19. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In politiſchen Kreiſen erörtert man lebhaft eine Erklärung über die Rheinlandräumung, die Sir Auſten Cham berlain geſtern im Unterhauſe abgab. Nachdem der Außen⸗ miniſter auf die unn ſchon traditionell gewordene Interpella⸗ tion über die Räumung die ebenſo bekannte Antwort gegeben hatte, England habe volles Verſtändnis für den deut⸗ ſchen Standpunkt, müſſe aber aus politiſchen Grün⸗ den die Initiative den nächſtbeteiligten Staaten überlaſſen, fügte Chamberlain einen eigenartigen Satz hinzu: Außer den Beſatzungsmächten müßten noch andere Mächte gefragt werden, ehe man an die vorzeitige Räumung denken könne. Dieſer Gedanke hat lebhafles Aufſehen erregt. Man fragt ſich, welche Mächte der Außenminiſter im Auge hatte. Begreif⸗ licherweiſe drängt ſich dabei die kürzliche Aktion des pol⸗ niſchen Außenminiſters Zaleski auf. Daß die Regierung offiziell die Forderungen Polens, ein Oſtlocarno zur Vor⸗ bedingung der Räumung zu machen, ablehnt, hat ſie deutlich zu erkennen gegeben. Es iſt aber durchaus denkbar, daß ſie in irgend einer Form Polens Anſprüche in Betracht ziehen werde. Die dunkle Aeußerung Chamberlains drängt zwar nicht unbe⸗ dingt zu dieſem Schluß, da ſich die ſpontanen Antworten des Miniſters während der außenpolitiſchen Fragezeit ſchon oft als rein perſönliche Augenblicksanſicht herausgeſtellt haben. Darüber wird man vermutlich in den nächſten Tagen weitere Aufklärung fordern. In dieſem Zuſammenhang verdient auch eine Erklärung des Finanzminiſters Churchill Beachtung, der geſtern zum erſten Male offiziell zur letzten Phaſe der Reparations⸗ politik Stellung nahm. Churchill erklärte, die Regierung ſei bereit, Vorſchläge für eine endgültige Regelung der Reparationsfrage ſorgfältig zu prüfen, vorausgeſetzt, daß dieſe Vorſchläge die Rechte und Intereſſen Englands nicht ver⸗ letzen. i Franzoſen zur Näumungsfrage V Paris, 18. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Zu dem Beſchluß des Nationalrates der Sozialiſtiſchen Partei, für die ſofortige und bedingungsloſe Rheinlandräumung einzu⸗ treten, bemerkt das Parteiorgan„Populaire“ in einem Leitartikel: Vom rein nationalen Standpunkt aus müſſen wir das Rheinland ebenſo räumen wie die Ruhr. Auf fran⸗ zöſiſcher Seite verknüpft man hartnäckig die Freigabe des Rheinlandes mit der Idee, ſich etwas dafür bezahlen zu laſſen. Wir ſind gegenteiliger Anſicht und lehnen es ab, den durch unſere Regierung vertretenen Gedanken der materiel⸗ len Gegenleiſtung zu unterſtützen und das aus dem einfachen Grunde, weil wir nicht zugeben, daß die Beſetzung irgend einen Wert als Garantie oder Sicherheit in ſich ſchließt. Für uns bildet die Beſetzung der Rheinlande eine dauernde Gefahr. Die Meinung von Herriots Preſſeorgan V Paris, 19. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zu dem Beſchluß der franzöſiſchen Sozialiſtenpartei, die Räu⸗ mungsfrage betreffend, nimmt heute das Organ Herriots, der „Quoditien“ in folgender Weiſe Stellung: „Die 2. Internationale fordert ſtändig die ſofortige Räu⸗ mung des Rheinlandes und wird auf ihrer nächſten Tagung den Ausdruck ihres Willens in dieſer Hinſicht erneuern. Wel⸗ ches wird wohl die Lage Paul⸗Boncours ſein? Das Mandat, das er von ſeiner Regierung erhalten hat, geſtattel ihm nicht, dieſer Forderung der 2. Internationale ſeine Zu, ſtimmung zu geben. Wird er ſich andererſeits in formellg Oppoſition zur 2. Internationale ſetzen? Wir erkennen ohne weiteres an, daß die ſo geſtellte Frage heikel iſt, aber man hätte nicht geſtatten ſollen, daß ſie überhaupt geſtellt werde Deutſchland ſelbſt verlangte in den Beſprechungen von Thoiry nicht die ſofortige und vollſtändige Räumung des Rheinlandes ohne Gegenleiſtung. Deutſchland ſchlug uns vor, zu verhandeln und ein Geſchäft zu machen, Zug um Zug. Frankreich ſollte ſeine Truppen zurückziehen. Deutſchland ſollte nach Uebereinkunft mit den Vereinigten Staaten die Obligationen des Dawesplanes zugunſten Frank⸗ reichs und der übrigen Alliierten mobiliſteren. Zu dieſer Zeit erhob Streſemann noch keine anderen Anſprüche. Es ſind vielmehr die franzöſiſchen Sozialiſten, die durch ihren unklugen Feldzug für eine bedingungsloſe Räumung Deutſchland dazu geführt haben, ſeine urſprüngliche For⸗ derungen zu ändern. Die franzöſiſchen Sozialiſten ſind für die Rede Hermann Müllers verantwortlich, in der er die Räu⸗ mung des Rheinlandes wie ein Recht forderte, ohne etwas als Gegenleiſtung anzubieten. Dieſe Haltung der franzöſiſchen Sozialiſten hat auch die Haltung der 2. Internationale be⸗ ſtimmt. Die ſozialiſtiſchen Parteien der anderen Länder waren der Anſicht, daß ſie keinen Grund hätten, unnach⸗ giebiger zu ſein als ihre Kameraden, die unmittelbar an der Frage intereſſiert wären. Da die franzöſiſchen Sozialiſten aber die Räumung bedingungslos verlangten, haben auch die Sozialiſten anderer Länder ſie verlangt und das um⸗ ſomehr, als ſie dadurch den Intereſſen ihrer eigenen Regie⸗ gierungen dienen konnten. Aber wo und wann hat in der franzöſiſchen Sozialiſtenpartei eine Debatte ſtattgefunden, um die Partei zu einer Stellungnahme zu ermächtigen? Auf welche Unterſtützung im Lande zählt die Soztaliſtenvartet zu⸗ gunſten einer Politik, die nur Rückſicht auf die deutſchen For⸗ derungen nimmt und ihnen die berechtigten franzöſiſchen For⸗ derungen opfert.“ * Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) * Seite. Nr. 331 Donnerstag, den 19. Juli 1928 5 Hölz in Freiheit Der Ferienſtrafſenat des Reichsgerichts hat unter Vorſitz des Senatspräſidenten Arndts in Sachen Max Hölz gemäß dem Haftunterbrechungsantrag der Verteidigung einen Be⸗ ſchluß gefaßt, nach dem der Verurteilte ohne Verzug mit Strafunterbrechung aus der Strafanſtalt Sonnenburg zu ent⸗ laſſen iſt. Das eingeleitete Wieberaufnahmeverfahren geht unabhängig hiervon weiter. Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In⸗ ſtinktloſe bürgerliche Literaten haben in edler Konkurrenz mit den Kommuniſten ſeit Jahr und Tag die Freilaſſung von Max Hölz ſozuſagen als die dringendſte. Aufgabe be⸗ handelt. Es kann nicht wundernehmen, daß nun die Tore des Zuchthauſes vor dem Thüringer Räuberhauptmann auf⸗ geſprungen find. Irgendwo lieſt man in einer begeiſterten Schilderung des ſoeben Entlaſſenen: Hölz ſei ſicher kein Mordbrenner aus Luſt am Morden und Brennen geweſen, vielmehr„ein Fanatiker der ſozialen Gerechtigkeit.“ Und an einer anderen Stelle werden mit ſchmerzlichem Bedauern die Verfehlungen feſtgelegt, die das Bürgertum und die hürger⸗ liche Juſtiz an Hölz begangen haben. Daß beſagter Hölz doch auch manches gegen Staat und Geſellſchaft unternommen hat, wird nicht erwähnt, daran iſt jebe Erinnerung geſchwunden. Nur ſchüchtern meint der„Börſenkurier“, daß die von Hölz verübten Handlungen am Ende doch wohl für eine mehr⸗ jährige Zuchthausſtrafe genügt hätten. Ein erfreulich nüchternes Urteil bewahrt ſich wie immer, wo der Kommunismus im Spiele iſt, die Sozialdemokratie. Im„Vorwärts“ lieſt man die kurze Wolffnottz über Hölzens Entlaſſung, ſonſt nichts. In der Schriftleitung des ſozialdemokratiſchen Zentralorgans weiß man vermutlich noch, daß Hölz ſich unter anderem zu folgenden Straf⸗ taten bekannt hat: Hochverrat, Totſchlag, Freiheits⸗ beraubung, räuberiſche Erpreſſung, Raub, Brandſtiftung, Ge⸗ fährdung von Eiſenbahntransporten. Im übrigen iſt Max Hölz nun frei und von neuem auf das Bürgertum losgelaſſen worden und er iſt auf dem Wege ein Nationalheld zu werden. In der„Roten Fahne“ wird behauptet: Die Freilaſſung ſet auf den Druck der Maſſen hin erfolgt. Die Sountagskundgebung, der„Rieſenaufmarſch“ hätten dieſe „Freilaſſung eingeſtandenermaßen“ beſchleunigt. Das ſteht einſtweilen im Zweifel. Das Reichsgericht wird ſich wohl nicht von dem Berliner Pöbelhaufen haben beein⸗ fluſſen laſſen. Intereſſanter iſt die Mitteilung der„Roten Fahne“, die ſich beiläufig auch in einem führenden bürger⸗ lichen Blatt findet, daß Max Hölz ſich geweigert hätte, die Strafanſtalt zu verlaſſen, denn auch noch vier andere Zeit⸗ genoſſen, die mit ihm noch die Sonnenburger Luft teilten, ſeien zu entlaſſen. Auf Zureden ſeines Verteidigers und des „raſenden Reporters“ und nachdem ihm das Verſprechen ward, daß auch die vier von ihm bezeichneten Herren heute das Zuchthaus verlaſſen würden, war Hölz ſo gütig weg⸗ zugehen. Aber was heißt„weggehen?“ Im Aut), ſo⸗ zuſagen als Triumphator, die ganze Bevölkerung Sonnen⸗ burgs harrte der Entlaſſung des„berühmten Gefangenen“— wurde er zu Freunden gebracht, wo er die Nacht verbrachte. Er durfte natürlich in Berlin nicht zu früh eintreffen, denn heute abend iſt wieder Rummel. Um 8 Uhr abend, wenn der Zug eintrifft von Sonnenburg, wird der Schleſiſche Bahnhof von roten Fahnen und dergleichen wieder wimmeln. Dann findet ein Umzug durch den Oſten und Norden Berlins tat, um 9 Uhr im Luſtgarten eine Maſſendemonſtration für Hölz.— So ehrt man die ganz großen Männer der Nation. Die Spionage bei der Luftfahet⸗Vorſuchsanſtalt In Berlin iſt am Mittwoch der wegen der Spionage bei der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt feſtgenommene Regierungsbaumeiſter Ludwig zum erſten Male von dem mit der Unterſuchung dieſer Angelegenheit betrauten Unter⸗ ſuchungsrichter Jung vom Landgericht III vernommen wor⸗ den. Auch die Mitverhafteten, der lettiſche Staatsangehörige Schaibe und der Photograph Höpfner, die die Photo⸗ graphien von Plänen anfertigten, ſind bereits vom Unter⸗ ſuchungsrichter gehört worden. Die Vernehmungen ſind je⸗ doch noch nicht abgeſchloſſen und werden noch geraume Zeit in Anſpruch nehmen. Regierungsbaumeiſter Ludwig verteidigt ſich mit der Be⸗ hauptung, daß er keinerlei Geheimniſſe der deutſchen Luft⸗ fahrt verraten, ſondern lediglich Mitteilungen wiſſenſchaft⸗ licher und techniſcher Natur ſeinen Auftraggebern geliefert habe, wie ſie ſeit längerer Zeit jeder Fachzeitſchrift für Flug⸗ zeugbau und Luftfahrt zu entnehmen ſeien. Zum Hamburger Phosgengasunglück 300 Schadenerſatzanſprüche Ein Hamburger Rechtsanwalt hat im Auftrag von etwa 300 Perſonen, die Angehhrige verloren ober geſundheit⸗ liche Schäden durch die Phosgengas⸗Kataſtrophe erlitten haben, Schadenerſatzklage gegen den Hamburgiſchen Staat ein⸗ geleitet. Die Anſprüche belaufen ſich auf mehrere Mil⸗ lionen Mark kund werden mit der unzureichend ausgeübten Aufſichtspflicht des Gewerbeaufſichtsamtes begründet. Auch habe der Hamburgiſche Staat anläßlich früherer Beſchwerden wegen Entweichens von Phosgengaſen geantwortet, daß kein Grund zur Beunruhigung vorliege. 51. Genfer Ratstagung Die 51. ordentliche Tagung des Völkerbundes iſt für den 30. Auguſt einberufen worden. Der alphabetiſchen Reihen⸗ folge der Staatennamen entſprechend fällt der Vorſitz diesmal Finnland zu, das ſich gegenwärtig durch ſeinen Außen⸗ miniſter Prokope in Genf vertreten läßt. Prokope wird dann auch die am 3. September zuſammentretende neunte ordentliche Bundesverſammlung eröffnen, die nach Anhörung eines polniſchen Expoſés des eröffnenden Ratspräſidenten ſich ihren Präſidenten ſelbſt wählt. Die 51. Ratstagung dürfte, wie auf den während der Bundesverſammlung ſtattfindenden Ratstagungen ſeit 1926 üblich, bis zur Neuwahl des Erſatzes für die ausſcheidenden Ratsmitglieder Holland, China und Columbien dauern, wo⸗ mit die 52, Tagung beginnt. * Amneſtie in der Tſchechoflowakel. Wie aus Prag ge⸗ meldet wird, beabſichtigt das Juſtizminiſterium, anläßlich des zehnjährigen Beſtehens der Republik e e Amneſtle zu er⸗ laſſen, die ſich auf politiſche Verdrechen beziehen fall. Engliſche Wirtſchaftskonferenzen 8 London, 19. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Zwei Konferenzen, die für das engliſche Wirtſchaftsleben von größter Bedeutung ſind, nahmen geſtern ihren Anfang. Die eine iſt die Zuſammenkunft der Bergarbeiterdele⸗ gierten in der waliſchen Kohlenſtadt Llandudno, die andere Konferenz iſt die der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der eng⸗ liſchen Eiſen bahnen in London. Wenn man in Betracht zieht, daß die Bergarbeiter unter Führung des Senators Cook die radikalſte und die Eiſen⸗ bahner unter Führung des Abg. Thomas die gemäßigſte Gruppe der Arbeiterbewegung ſind, ſo fällt die Tatſache auf, daß beide Konferenzen eine gemeinſame Tendenz zeigen. Es iſt nicht mehr zweifelhaft, daß die Zeiten der direkten Aktionen vorüber ſind. Immer mehr ſetzt ſich der Ge⸗ danke ber gemeinſamen Verantwortung von Unternehmer und Arbeiter für die Produktion durch. Die Bergarbeiterkonferenz erklärte ſich trotz des Wiberſtandes von Seiten der ſogenannten Minori⸗ kätenbewegung für die Vorſchläge der Nationalen Arbeits⸗ gemeinſchaft, die in den letzten Monaten mit einer mächtigen Unternehmergruppe unter Führung von Sir Alfred Mon d und dem Generalrat der Gewerkſchaften zuſtandegekommen iſt. Die Vorſchläge ſind ihrer Tendenz nach auf einen dauer⸗ haften Arbeitsfrieben gerichtet. Die Heftigkeit, mit der dieſe Richtung bei den Bergarbeitern vorherrſchte, machte ſich in einem regelrechten Hinauswurf einiger kommu⸗ niſtiſcher Delegierter Luft. Bedeutend friedlich ging es auf der Konferenz der Eiſen⸗ bahner zu. Die Geſellſchaften befinden ſich in einer kri⸗ tiſchen finanziellen Lage und fordern von den Arbeitern und Angeſtellten gewiſſe Opfer hinſichtlich der Löhne und der Ar⸗ beitszeit. Die Gewerkſchaft antwortete mit einem intereſſanten Vorſchlag, daß alle Mitarbeiter der Eiſenbahnen, vom erſten Direktor bis zum letzten Arbeiter, ein Teil der notwendigen Einſchränkung tragen ſollte. Vormalch auf einem Arbeiterkongreß Fünf kommuniſtiſchen Mitgliedern des engliſchen Berg⸗ arbeiterverbandes aus dem ſchottiſchen Bezirk Lancaſhire, denen der Zutritt zu den Verhandlungen des Bergarbeiter⸗ kongreſſes verweigert worden war, gelang es am zweiten Verhandlungstage, auf die Tribünen des Verhandlungs⸗ ſaales zu kommen. Von dort aus beſchimpften ſie die Redner mit den gröbſten Worten und gaben ihrem Proteſt auch ſonſt draſtiſchen Ausdruck. Als der Präſident des Kongreſſes, Herbert Smith, ſie zum Verlaſſen der Tribüne aufforderte und ſich ſelbſt dort⸗ hin begab, um die Ruheſtörer auszuweiſen, wurde er von dem Sübwaliſer Kommuntiſten Horner, dem Freunde Cooks, tätlich angegriffen. Horner wurde jedoch in dem ſich entſpinnenden Handgemenge von dem 66jährigen Präſtdenten Smith durch Boyhiebe regelrecht zu Boden geſchlagen. Das Tragikomiſche an dieſem Zwiſchenfall iſt, daß der niebergeſchlagene Horner Titelinhaber der Waliſer Leicht⸗ gewichtsmeiſterſchaft im Boxen iſt. Horner und ſeine Freunde verlteßen ſchließlich fluchtartig den Saal. Siolittis VBeiſetzung Wie aus Cavour gemeldet wird, fand am Mittwoch das feterliche Leichenbegängnis für den verſtorbenen Miniſterprä⸗ ſidenten a. D. Giolitti ſtatt. Zahlreiche Senatoren, Abgeord⸗ nete und frühere Miniſter erwieſen dem Verſtorbenen die letzte Ehre. Drei Bataillone Carabinieri waren zu den Beſtattungs⸗ feierlichkeiten abgeordnet worden. Trauerreden wurden auf den perſönlichn Wunſch des Verſtorbenen nicht gehalten. Obregons Ermordung Mexpiko⸗City, 19. Juli.(United Preß.) Der Mörder des Generals Obregon iſt, wie nunmehr feſtſteht, der 28jäh⸗ rige, aus Lagos im Staate Jalisco gebürtige Zeichner Joſe de Leon. Seine Frau und ſeine Mutter ſind ebenfalls ver⸗ haftet und einem eingehenden Verhör unterzogen worden. Präſident Calles gibt eine Erklärung heraus, in der betont wird, daß der Mörder des Generals Obregon geſtan⸗ den hätte, daß er aus religtöſem Fanatismus ge⸗ handelt habe und daß die Behörden, die mit der Unterſuchung beauftragt worden ſind, den vollen Beweis in Händen hätten, daß der Klerus hinter ſeiner Tat ſtände. Nach dem Wunſche der Witwe Obregons, die ſich ſcheinbar inzwiſchen von ihrem Zuſammenbruch etwas erholt hat, wird ihr ermordeter Gatte unter ben einfachſten Feierlichkeiten bet⸗ geſetzt werden. 1 200 Banditen, die in der Nähe von Rincon den nach La⸗ reo beſtimmten Zug zur Entgleiſung gebracht hatten, wurden, als ſte den Zug plündern wollten, von der be⸗ gleitenden Militärmannſchaft angegriffen und geſchlagen. 3 Rebellen, die unverwundet in die Hände der Soldaten fielen, wurden auf der Stelle erſchoſſen. Von dem Zug waren zwei Wagen ineinandergeſchoben wopden, wobei 7 Perſonen verletzt wurden.. Von anderer Seite wird noch ergänzend gemeldet: Der bisherige Polizeichef iſt abgeſetzt und durch einen neuen erſetzt worden. Dieſer teilte geſtern abend mit, der Mörder habe endlich ein Geſtändnis abgelegt und zugegeben, daß er bei ſeinem Anſchlag Mithelfer gehabt hätte. Es ſet jedoch wenig wahrſcheinlich, daß die Verſchwörer in batholiſchen Kreiſen zu ſuchen ſeien und daß die Katholiken damit gerech⸗ net hätten, daß Obregons Tod die Regelung der zwiſchen dem mexikaniſchen Staat und der Kirche beſtehenden Differenzen erleichtern würde. Der Beſitzer und zwölf Angeſtellte des Reſtaurants, in dem General Obregon ermordet wurde, ſind verhaftet worden. Auch der merikaniſche Arbeitsminiſter ermordet? Nach noch unbeſtätigten Meldungen aus Mexiko-Stadt iſt angeblich Arbeitsminiſter Louis Morones von Obrego⸗ niſten erſchoſſen worden, da man ihn im Verdacht hatte, an der Ermordung Obregons mitgewirkt zu haben. * Pauamas neues Einwanderungsgeſetz. Panama hat ſein neues Einwanderungsgeſetz veröffentlicht, das, entgegen der erſten Leung, die japaniſche Einwanderung nicht vollkommen ausſchließt, dagegen aber die Jahresquote der Chineſen, Syrier, Türken und der afrikaniſchen Neger auf je fünf Per⸗ ſonen beſchränkt. N Auf der Suche nach Amunsdſen Das franzöſiſche Marineminiſterum veröffentlicht ein amk⸗ liches Communiqué, worin es die Maßnahmen in allen Ein⸗ zelheiten bekannt gibt, die nunmehr zu den Nachforſchungen nach Amundſen getroffen worden ſeien. 13 franzöſiſche, nor⸗ wegiſche und italieniſche Schiffe ſowie 13 Waſſerflugzeuge ſeien in Spitzbergen verſammelt, die nach einem ein⸗ heitlichen Plan vorgehen ſollen. Jedem der Schiffe ſei ein Flugzeug zur Aufklärung beigegeben worden. Man rechne beſtimmt damit, Amundſen wieder zu finden, vorausgeſetzt, daß er mit dem Flugzeug die Packeisgrenze erreichen konnte. Die Meldung, wonach Fiſcher auf der Bäreninſel Spuren des Amundſenſchen Flugzeuges„Fatham“ entdeckt haben ſollen, wird in Fachkreiſen äußerſt ſkeptiſch beurteilt.„Latham“ war einmal ein Waſſerflugzeug und konnte deshalb über⸗ haupt keine Räderſpuren hinterlaſſen; außerdem iſt das Flug⸗ zeug ſchon ſeit einem Monat verſchollen. Wie aus Spitzbergen gemeldet wird, wird das Verhältnis zwiſchen den geretteten„Italia“⸗Leuten und ihren Ret⸗ tern ſcheinbar immer unhaltbarer. Die Maßnahmen der ruf ſiſchen und ſchwediſchen Hilfsexpeditionen werden oft dur ch die Italiener durchkreuzt oder unbeachtet gelaſſen. So erklärte der Kapitän des„Kraſſin“, daß er hauptſächlich deshalb zur Advent⸗Bay zurückkehren müſſe, weil die Ma⸗ ſchine des Piloten Tſchuchnowski reparaturbedürftig ſei, es dieſem aber nicht gelungen ſei, von den Italienern ein Erſatz⸗ flugzeug zu bekommen, um nach der mit der Ballonhülle ab⸗ getriebenen Gruppe und Amundſen ſofort ſuchen zu können. Die leitenden Perſönlichkeiten der italieniſchen Expedition, General Nobile und der Kapitän der„Citta di Milano“, ſollen dem Kapitän des„Kraſſin“ erklärt haben, daß es un⸗ ſinnig ſei, weiter nach der Ballongruppe zu forſchen. Von Moskau hat der Chef des„Kraſſin“ inzwiſchen den Befehl bekommen, eine neue Baſis zu ſuchen, um von ihr aus nach den noch nicht geretteten Leuten ohne Aufent⸗ halt die Suche aufzunehmen. y Paris, 19. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Morgen früh wird der Petroleumdampfer„Le Rhine“ unter dem Befehl des Schiffsleutnants Chretienne den Hafen von Cerbourg verlaſſen und nach Spitzbergen abgehen, um an den Nachforſchungen nach Amundſen und Gilbaut teilzunehmen. Der Dampfer wird mit einer Bretterplattform verſehen, um zwei Waſſerflugzeuge mit einem Akttonsradius von je 500 Kilometer aufzunehmen. Der Führer der Mannſchaft der beiden Waſſerflugzeuge wird der Schiffsfähnrich Fourrier ſein, ein ausgezeichneter Flieger vom Hafen von Cherbourg. Letzte Meldungen Berlin beteiligt ſich an der Filchner⸗Spenbe — Berlin, 18. Jult. Der Magiſtrat hat in ſeiner heutigen Sitzung einen Beitrag von 12000/ zu dem fetzt gegründeten Filchner⸗Fonds bewilligt. Durch dieſen Jonds ſoll dem Forſcher die Möglichkeit gegeben werden, die von ihm auf ſeiner mehrjährigen Reiſe gewonnenen Ergebniſſe voll aus⸗ zuwerten und die begonnenen Arbeiten fortzuſetzen. Hungerſtreik auch in Hamburg — Hamburg, 19. Juli. Eine Anzahl nichtpolttiſcher Ge⸗ fangener iſt in der Strafanſtalt II des Hamburger Staats⸗ gefängniſſes Fuhlsbüttel geſtern in den Hungerſtreik getreten, um eine Erweiterung der Amneſtie zu erzwingen. Neue Wendung im Fall Jakubowski 5 — Neu⸗Strelitz, 18. Juli. Die Staatsanwaltſchaft Neu⸗ Strelitz iſt von Staatsminiſter von Reihnitz angewieſen wor⸗ den, die Eröffnung der Vorunterſuchung gegen die im Falle Jakubowski Verhafteten, Landarbeiter Blöker, Nogens und Kreuzfeld in die Wege zu leiten. Die Vorunter⸗ ſuchung ſoll wegen Mordes und Meineids eröffnet werden, den die Beſchuldigten in der Hauptverhandlung gegen Jakubowski geſchworen haben ſollen. 5 Zu den weiteren Ermittelungen ſind Kriminalrat Gen⸗ nat⸗Berlin und Kriminalkommiſſar Trettin⸗Berlin hinzu⸗ gezogen worden. Hanbgranaten⸗Exploſion— Drei Soldaten getbdtet — Danzig, 18. Juli. Auf dem Gelände der Kaſerne des 18. Infanterie⸗Regiments in Skierniewicht explobierten 500 Hanbgranaten, wodurch drei Soldaten getötet wurden. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß ein Sol⸗ dat beim Verladen der Granaten eine Zigarette rauchte. Opfer der Hitze in Frankreich — Paris, 18. Jult. Die Hitzewelle hat auch geſtern, ob⸗ ſchon die Temperatur bedeutend geſunken iſt, wieder zahl⸗ reiche Opfer gefordert. Nach dem„Petit Fournal“ er tranken wiederum 30 Perſonen beim Baden. Die Zahl der von Hitzſchlägen Betroffenen iſt außerordent⸗ lich groß. Bei Autounfällen wurden acht Perſonen getötet und 45 Waldbrände in Frankreich Paris, 19. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In Ermenonville bet Senlis brach geſtern ein Feuer in dem Teil des Waldes aus, der unter dem Namen die Einöde bekannt iſt und der dem Inſtitut de France gehört. Der Wald iſt berühmt wegen ſeiner hiſtoriſchen und literariſchen Erinnerungen. So unternahm hier James Jacques Rouſſeaux zahlreiche Spaziergänge. Das Feuer fand an der Heide und dem Humusboden günſtige Nahrung. Durch einen Spaziergänger wurden die Wärter auf den Brand auf⸗ merkſam gemacht. Sie begannen ſofort Gräben auszuheben, um den Brand zu beſchränken, der bereits 6 Hektar Wald erfaßt hatte. Es heißt, daß das Feuer auf die Un vorſich⸗ tigkeit eines Rauchers zurückzuführen iſt, Kampf gegen albaniſche Räuber — Belgrad, 19. Juli. Die albaniſche Bande, die kürzlich über die Grenze in Mazedonien eindrang, hat in der Nähe von Novi Bazar eine Gendarmerie⸗Abteilung in einen Hinterhalt gelockt. Fünf Gendarmen und drei Bauern wurden getötet und mehrere verletzt. Ein Maſſenaufgebot von Polizei und Militär unter Führung eines Generals iſt einge⸗ ſetzt worden, um die Bande unſchädlich zu machen, bevor ſie die Grenze erreicht. Die„Columbia“ abgeſtürzt — New Mork, 19. Juli. Das durch den Ozeanflug New Dork—Cottbus berühmt gewordene Flugzeug„Columbia“ iſt am Mittwoch mit Levine abgeſtürzt. Während Levine unverletzt blieb, wurde das Flugzeug gänzlich zerſtört. 1 N de S. de N ſchwer verletzt. 12985 1 1 1 4 burg, der Mittlere Konzerthausſaal, der Neue Saal der Hof⸗ Hurg ſind für die Stundenkonzerte zur Verfügung geſtellt, die port mit 24 Werken, und zwar 16 Originalwerken und 8 Be⸗ Oeeſungen vom Eſſener Schubertbund. Der Wiener Julius Eigenart dieſer ſchweizeriſchen Bühne an der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Grenze in Betracht ziehen würde. Baſel ſelbſt be⸗ t ja eine uralte Theatertradttion, die in neuerer Zeit noch erbt den 19. Hul! 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 891 e Das Wiener Was wird man Alle Sänger der Welt intereſſiert fetzt die Frage: Was wird man auf dem Wiener Sängerbundesfeſt ſingen? Es iſt begreiflich, daß dieſem gigantiſcheſten aller je gefeierten Sän⸗ gerfeſte auch ein ebenſo gigantiſches Konzertpro⸗ gramm entſprechen muß. Und in der Tat, der Wiener Muſikausſchuß, an deſſen Spitze der allverehrte Chormeiſter des Wiener Schubertbundes, Profeſſor Vietor Keldorfer ſteht, hat eine Rieſenarbeit leiſten müſſen, um die Programme für das Wiener Sängerbundesfeſt in oberſter Inſtanz zu über⸗ prüfen und feſtzuſetzen. Sollte doch, einem grundſätzlichen Be⸗ ſchluß des Muſikausſchuſſes zufolge, kein Werk, und mochte es auch noch ſo populär ſein, zweimal in der Vortragsfolge erſcheinen. Es finden aber innerhalb ber drei Tage, Donners⸗ tag, Freitag, Samstag, nicht weniger als 56 ſogenannte Stun⸗ denkonzerte ſtatt, in denen mehr als ein halbes Hundert der angeſehenſten Vereine aus aller Welt klaſſiſche und zeitgenöſ⸗ ſiſche Männerchorwerke zum Vortrag bringen werden. Alle großen Konzertſäle der Muſtkſtadt Wien, der große Konzert⸗ hausſaal, der große Muſtkvereinsſaal, der Feſtſaal der Hof⸗ ihren Namen daher haben, daß ihre Dauer genau mit einer Stunde begrenzt iſt. Außerdem finden Sonderkonzerte in der Auguſtiner⸗Kirche, der Lichtentaler Pfarrkirche(Schubertkirche) und der Alſer⸗Kirche(Beethovenkirche) ſtatt. Auch Konzerte im Freien auf dem Meldenplatz und auf dem Karlsplatz wer⸗ den veranſtaltet. Schließlich kommen ſieben Bünde in einem eigenen Bündekonzert in der Sängerhalle zu Worte. Den Höhepunkt des muſtkaliſchen Teiles bilden natürlich die drei Hauptaufführungen in der Sängerhalle, von denen bie beiden erſten mit gleichem Programm als Schubertehrung und das örttte als Anſchlußkundgebung gedacht iſt. Die Komponiſten Eine unenbliche Fülle kfaſſiſcher und zettgenöſſiſcher Män⸗ nergeſangskompoſttion wird gewiſſermaßen vor uns in Reih und Glted aufmarſchtieren. An der Spitze aller Komponiſten ſteht, auch der Zahl der aufgeführten Werke nach, Franz Schu⸗ arbeitungen. Mozart, Beethoven und Brahms erſcheinen auf der Vortragsorödnung nur mit Bearbeitungen, Schumann, Iiſzt und Bruckner dagegen mit einer größeren Anzahl von Originalwerken. Dazu noch Reger mit 10 Männerchorwerken, Silcher mit 9 und Hegar mit 6. An der Spitze ber zeitgenöſſiſchen Tondichter ſteht Alt⸗ meiſter Hugo Kaun mit 10 Werken. Ihm zunächſt rücken ber Oeſterxeicher Joſef Reiter mit 13 und Rudolf Beck mit 11 Aufführungen. Es folgen Walther Moldenhauer(10), Mat⸗ thien Neumann und Victor Keldorfer je 9, Erwin Lendvat (), Aug. v. Othegraven(), Guſtav Wohlgemuth(), Hans Wagner⸗Schönkirch(), Richard Strauß(). Mit—5 Auf⸗ führungen treten noch in die Erſcheinung Waldemar v. Bauß⸗ ern, Max Egger, E. S. Engelsberg, Carl Führich, Fritz Gambke, Siegmund von Hausegger, Hans Heinrichs, Hugo Jüngſt, Karl Kämpf, Wilhelm Kienzl, Adolf Kirchl, Armin Knab, Ed. Kremſer, Carl Laftte, Wilhelm Nagel, Franz Neu⸗ hofer, Fr. W. Niemeyer, Joſef Pöll, Joſ. Schwartz, Johann Strauß, Bruno Stürmer, Richard Trunk, Max v. Weinzierl und K. F. Zöllner. Die Neuheiten Unter ben angemeldeten Männerchorwerken ſind zahlreiche Neuheiten, die in Wien nun ihre Uraufführung erleben wer⸗ den. Hervorgehoben ſei davon Richard Strauß dem Wiener Schubertbhund anvertrautes neues Chorwerk„Die Tages⸗ zeiten“, das aus fünf Teilen beſteht:„Wenn der Hahn kräht“ —„Der Morgen“— Mittagsruh“—„Der Abend“—„Die Nacht“. Erwin Lendvai, einer der hlendendſten Techniker im Chorlted, iſt mit einer Uraufführung„Warnung“ vertreten, Cüngerfeſt n Wlen ſingen? Die Dirigenten Nur einem Manne von vielfältiger Erfahrung und von unbeſtrittenem künſtleriſchen Rufe konnte man die Leitung dieſes größten aller Sängerbundsfeſte anvertrauen. Die Oeſterreicher, die ihn diesmal zu ſtellen hatten, einigten ſich einmütig auf Viktor Keldorfer, den Chormeiſter des Wiener Schubertbundes. Keldorfer verbindet in ſeinem ur⸗ wüchſigen Muſikantentum, in ſeiner überragenden Beherr⸗ ſchung bes Techniſchen und in ſeiner oftmals erprobten Or⸗ ganiſattonsgabe alle jene Eigenſchaften, die ihn zum Leiter einer derartigen Koloſſalveranſtaltung prädeſtinieren. Kel⸗ dorfer iſt auch ſchon der Leiter des[X. Sängerbundsfeſtes in Hannover geweſen. Als Feſtdtrigent teilt ſich Profeſſor Kel⸗ dorfer mit Guſtav Wohlgemuth, den Bundesmuſikbirek⸗ tor des Leipziger Gauſängerbundes. Auch dieſer iſt ein Mu⸗ ſiker größten Formats, gefeierter Führer bei den Feſtkon⸗ zerten in Graz(1902), Breslau(1907), Nürnberg(1912), Han⸗ nover 1924). Er iſt der Schöpfer der vielgeſungenen Chöre „Dem Andenken der Gefallenen“,„Schön iſt die Jugend“ und „Sollſt nicht weinen“. Aber außer dieſen beiden Feſtͤtrigenten wird das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt in Wien noch eine große Anzahl der berühmteſten und populärſten deutſchen Chorführer ver⸗ einen, denen der deutſche Chorgeſang die wertvollſten An⸗ regungen verdankt. Hier noch Namen zu nennen, were ein Unrecht, Man müßte ſie dann alle nennen. Dr. G. E Abreiſe der Mannheimer Sängervereinigung nach Wien Der Aufmarſch zum Sängerfeſt Geſtern nachmittag kurz vor 4 Uhr hatten ſich die Mit⸗ glieder der Mannheimer Sänger vereinigung mit ihren Angehörigen auf dem Hauptbahnhof eingefunden, um ihre Reiſe zum deutſchen Sängerbundesfeſt in Wien an⸗ zutreten. Die Strecke führt über Stuttgart, Ulm, München, Salzburg, Linz nach Wien, wo der Zug um halb 2 Uhr heute nachmittag eintreffen wird. Wie die Sänger in ihrer dunkelblauen Kleidung und der ſchmucken Sängermütze einen adretten und ſauberen Eindruck machten und ſicherlich in Wien Beachtung finden werden, ſo muß auch dem Vorſtand des Bahnhofes ein Wort der Anerkennung ausgeſprochen werden für die Bereitſtellung des Sonderzuges. Der Zug, der den offiziellen Namen„Sängerzug Nr. 28 nach Wien“ führt, beſtand aus 12 vierachſigen g. Klaſſe⸗Wagen, die alle ſauber hergerichtet waren, genügend Luft und Licht hatten und ſo den Wienfahrern alle Bequemlichkeit boten. Zu ber Verabſchtebung hatte ſich eine große Menſchen⸗ menge, namentlich Angehörige der Sänger, eingefunden. Gbenſo war der Lindenhofſteg brechend voll von Menſchen. Als die 510 Sänger von ihren verſchiedenen Vereinslokalen mit ihren Fahnen anmarſchiert kamen, fanden ſie die Waggons ſchon mit ihren Vereinsnamen verſehen, ſodaß ſich der große Verkehr auf dem Bahnſteig dank der von der Bahn getrof⸗ fenen Vorbereitungen glatt und ohne jedes Gedränge ab⸗ wickelte, Obwohl verſchiedene Vereine angeſichts der großen Strapazen eines Sängerfeſtes beſchloſſen hatten, von der Mitnahme von Damen Abſtand zu nehmen, ſo hatten doch einige Frauen die Reiſe gewagt. Als Reiſeleiter fun⸗ gieren: Dir. Gg. Vollath und Ob.⸗Inſp. Honeck, ferner als techniſche Beileiter die Vorſtandsmitglieder des Eiſen⸗ bahngeſangvereins„Flügelrad“, Hock, Schwarzmeter und Plättner. Vor Abfahrt des Sonderzuges ſangen verſchtedene Ver⸗ eine noch einige Lieder, für die ſte ein dankbares Publikum fanden. Allmählich aber rückte die Abfahrtszeit heran. Es hieß Scheiden. Da erſchallte der badiſche Sängerſpruch. Nach nochmaligem herzlichem Abſchiednehmen und reichlichen Frauentränen rollte ſobann der Sonderzug unter begeiſtertem Hüte⸗ und Tücherſchwenken und den jubelnden Zurufen der zurückgebliebenen Menſchenmenge langſam und ſicher zur Bittner ſteuert ſeinen„Nächtlichen Gang durchs Taubental“ bet. Bahnhofshalle hinaus gen Wien. mäßig abgeflaut iſt. Wirlſchaftliches Soziales Die Lage bes Arbeitsmarktes (Mitgeteilt vom Landesarbeitsamt Sübweſtbeutſchland) Die Arbeitsloſenziffer hat ſich weiterhin geſenkt. Am 11. Juli wurden im Bezirk des Landesarbeitsamts Sübdweſt⸗ beutſchland noch 23 978 Hauptunterſtützungsempfänger gezählt gegenüber 24 922 vom 4. Jult. Nach Unterſtützungszweigen getrennt bezogen am 11. Jult 20 357(20 794) Perſonen ver⸗ ſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung, 3616(4128) Kriſen⸗ unterſtützung. Nach Hoheitsgebieten getrennt ſtanden in Württemberg und Hohenzollern am 11. Juli noch 4306(4395), in Baden 19 667(20 527) Perſonen in Unterſtützung. Die Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes beruhte zu einem guten Tell auf einer geſteigerten Aufnahmefähigkeit der meiſten Außenberufe und der von ihnen unmittelbar abhängigen Gewerbe. Ins⸗ beſondere forderte das Baugewerbe in der Berichtszeit im wel⸗ teren Umfage als bisher Fach⸗ und Hilfskräfte an. An Malern machte ſich infolge der günſtigen Witterung ſogar verſchiedent⸗ lich ausgeſprochener Mangel bemerkbar. In der Landwirtſchaft nahmen zwar die Entlaf⸗ ſungen von Aushilfskräften mit Beendigung ber Heuernte noch ihren Fortgang, die Erbſenernte führte andererſeits gleich⸗ zeitig zu erneuter Perſonalnachfrage. In Kalk⸗ und Gips werken wird zum Teil mit Ueber⸗ ſtunden gearbeitet. In der Induſtrie der Steine und Erden blieb der Arbeitsmarkt im übrigen ztemlich ruhig. Die Metallverarbettung und Maſchinen ku duſtrie iſt durchſchnittlich— ſteht man von der Nachfrage nach Fachkräften beſtimmter Branchen ab— wenig aufnahmefähig. Eine An⸗ zahl Großbetriebe ſchritt zu Einzelentlaſſungen. Der Arbeits⸗ markt der Fahrradinduſtrie verſchlechterte ſich, der des land⸗ wtrtſchaftlichen Maſchtnenbaues hingegen hat ſich neuerdings wieder gebeſſert. Eine Pflugfabrik konnte 50 Arbeiter ein⸗ ſtellen. Uhren⸗ und Edelmetallinduſtrie blieben aufnahme⸗ fähig. In der chemiſchen Induſtrie erſtreckte ſich die Nachfrage in ber Hauptſache auf junge Arbeiterinnen der Zellulvidfabrikation(Mannheim). Im uneinheitlich be⸗ ſchäftigten Spiunſtoffgewerbe hat eine Hadernſortier⸗ anſtalt ihren Betrieb eingeſchränkt. Die Nachfrage nach Perſonal aus der papiererzeu⸗ genden In duſtrte befriebigte. Hingegen ſind noch keine Anzeichen für eine allgemeine Behebung des Abſatzmangels in der Leder induſtrie vorhanden, wenn auch eine größere Leberfabrik von ber bisherigen Kurzarbeit zu Vollarbeit über⸗ gehen konnte. Ein anderer Betrieb hat für 100 Leute Kurz⸗ arbeit eingeführt; auch Entlaſſungen wurden beobachtet. Im Holz und Schuitzſtoffgewerbe machte ſich unter dem Einfluß der Belebung des Baugewerbes eine etwas ſtärkere Nachfrage nach Bauſchreinern geltend. Im Bekleidungs⸗ gewerbe blieb bie Konfektion durchſchnittlich weiter gut be⸗ ſchäftigt, während das Geſchäft in der Maßſchneiderei ſaiſon⸗ Die Betrtebseinſchränkungen in der Schuhinduſtrie nahmen noch ihren Fortgang. Infolge Stillegung einer Schuhfabrik wurden über 60 Leute arbeits⸗ los. Im Friſeurgewerbe konnte der außerordentlich ſtarken Perſonalnachfrage, insbeſondere ſoweit ſie ſich auf Damenfrtſeure erſtreckte, angeſichts des verhältnismäßig ge⸗ ringen Kräfteangebots zu einem erheblichen Teil nicht ent⸗ ſprochen werden. Das Verkehrsgewerbe bot gute Be⸗ ſchäftigungs möglichkeiten für Transportarbeiter; die Reichs⸗ bahn ſtellte Güterarbeiter ein. Trotz des Fortſchritts der Jahreszeit wird noch weiterer Bedarf an Fachkräften von den ſonſt um dieſe Zeit mit Perſonal geſättigten Hotel⸗ gewerbes gemeldet. Im weſentlichen handelt es ſich um Nachfrage aus Kurorten des Hochſchwarzwaldes. *Der Reichsverfaſſungstag in Baden geſetzlicher Feiertag. Nach einer Verordnung des Staatsminiſteriums üiſt der 11. Auguſt(Reichsverfaſſungstag) geſetzlicher Feiertag im Sinne des§ 1 Abſ. 1 der Verordnung vom 18. Juni 1892. Auf ihn finden daher die Beſtimmungen der Verordnung Anwen⸗ dung. Im Hinblick auf den Stand der landwirtſchaft⸗ lichen Arbeiten und auf die Notwendigkeit einer un⸗ behinderten Einbringung der Ernte können ſolche lanbwirtſchaftlichen Arbeiten, die zur Erntezeit auch ſonſt an Sonntagen geduldet werden, am 11. Auguſt allgemein ver⸗ richtet werden. CCC ̃⁵¼‚?vd.!—— ff! rr. TT:... y y ᷣͤ y y Das Theater an der Dreiländerecke Von unſerem Schweizer zu-Korreſpondenten Es dürfte wohl keine zweite Bühne geben, die durch ihre geographiſche Lage in ihrem Spielplan ſoweit beeinflußt wird, wie dies beim Bafler Stadttheater der Fall iſt. Ein Blick auf die zu Ende gehende Spielzeit zeigt ein internationales Durch⸗ einander, das nicht verſtändlich wäre, wenn man nicht die eine internationale Miſſion erhalten hat, was deutlich genug daraus hervorgeht, daß das Bafler⸗Enſemble zehn Vorſtel⸗ lungen im Elſaß und elf auf badiſchem Boden durchführte. Die Aufführungen in Mülhauſen und Straßburg haben zudem eine polttiſche Note erhalten. Der Kampf um das Deutſchtum der Elſäſſer empfing durch gute deutſche Bühnen⸗ darbietungen einen neuen Impuls. Wenn die Gaſtvorſtel⸗ lungen der Bafler auch im Kolmarer Autonomiſtenprozeß breiten Raum einnahmen, ſo iſt daraus erſichtlich, welche Be⸗ deutung der Miſſion eines deutſchen Theaters im Elſaß bei⸗ gemeſſen wird. Daß man in Paris dieſe Aufführungen deut⸗ ſcher Bühnenwerke auf Elſäſſerboden nicht ſehr ſchätzt, das ging in der vergangenen Spielzeit aus der oft beinahe ge⸗ häſſigen Kritik der regierungstreuen Preſſe hervor. Der Elſäſſer aber, der durch bieſe Gelegenheit klaſſiſche Werke in feiner Mutterſprache zu hören bekam, möchte dieſe Beſuche der Baſler kaum miſſen. Anders verhält es ſich mit den Vorſtellungen auf deutſchem Boden. Die nahe an der Schweizergrenze liegenden Ort⸗ ſchaften Lhrrach und Badiſch⸗Rheinfelden beſitzen keine eigenen Bühnen und begrüßen es, wenn von Zeit zu Zeit die Bafler bet den Badenſern gaſtieren. Zwar wird in den letzten Monaten das Bafler Theater von den deutſchen Grenz⸗ orten aus wieder öfters beſucht; immerhin iſt der Stand der Vorkriegszeit noch nicht erreicht, wo die Theaterleitung auf die große Zahl von Beſuchern aus dem Wieſental, Lörrach und den anderen Grenzorten im Spielplan Rückſicht nehmen mußte. gewachſen. Felix Weingartner, der in der verfloſſenen Spiel⸗ zeit verſchledene Opern ſelbſt leitete, iſt zur Leuchtreklame des Theaters geworden. Wie ſich ſeit einem Jahr das ganze Mutſikleben der alten Rheinſtadt um dieſen Prominenten dreht, ſo ſtrahlt er auch am Himmel über den Brettern. Dieſer Glanz geht ſo wett, daß dadurch der andere in ſeiner Art ebenſo bedeutende deus ex machina des Bühnenhimmels oft faſt zu ſehr in den Hintergrund tritt: Oskar Wälterlin, der geſchickte Regiſſeur und hervorragende Direktor des Thea⸗ ters. Wälterlin iſt es aber trotz der vielen Hemmungen in der Organiſation gelungen, das Bafler Theater zur erſten ſchweizeriſchen Bühne zu machen. Die weitgeſteckten Ziele eines Wälterlin erhalten leider da und dort weſentliche Einſchränkungen durch die einzigartige obherſte Behörde des Theaters, die Theaterkommiſſion. Ein Gottfried Keller hätte auch da wieder reichlich Stoff für ſeine Seldwyler gefunden. Aus irgendwelchen unerfindlichen Er⸗ wägungen heraus ſitzen nämlich in dieſer Kommiſſion nicht Leute vom„Bau“, ſondern Laien aller Berufsſtände, die zum Teil ſchon vor 30 Jahren zu dleſem Sitz kamen und ihn his heute treu hüteten. Fachleute und Künſtler, die doch in erſter Linie bei der Leitung einer Bühne mitſprechen ſollten, werden da weder gehört, noch zu den wichtigen Entſcheidungen beigezogen. Sogar der Direktor ſelbſt, dem die künſtleriſche Leitung unterſteht, hat in der Kommiſſion nur beratende Stimme. In dieſer Winterſpielzeit kam es beinahe zu einem Theaterſkandal, weil die Kommiſſion zwei der beſten Mit⸗ glieder des Enſembles entließ und damit beim Publikum einen Sturm der Entrüſtung entfachte. Was für Perſpektiven ſich aus dieſer ſchönen Ordnung der Dinge für eine unbeein⸗ flußte Theaterkrittk ergeben, kann man ſich an den Fingern abzählen. Dieſe Sabotage einer wirklichen Kritik hat kürzlich auch Furtwängler bei ſeinem Baſler Gaſtſpiel erfahren müſſen, wo er von einem mit Felix Weingartner eng be⸗ freundeten Muſtkreferenten in einer Art und Weiſe kritiſiert wurde, die zum Aufſehen mahnt. Der Spielplan ließ entſprechend der internationalen Ein⸗ ſtellung des Bafler Theaters an Vielfältigkeit nichts zu wünſchen übrig. Hindemith erlebte mit„Hin und Zurück“ die Aber nicht nur infolge ihrer geographiſchen Lage iſt die Baſler Bühne weit über ihre frühere Bedeutung binaus⸗ 4 ſchweizeriſche Uraufführung, ebenſo Toch mit der„Prinzeſſin auf der Erbſe“ und der Spanier de Falla mit ſeiner Tanz⸗ pantomime„Liebeszauber“. Das Schauſpiel brachte neben Klaſſikerauffüh rungen, die namentlich im Elſaß immer ſtarken Beſuch erfahren, als ſchweizeriſche Uraufführungen Werfels „Paulus unter den Juden“, des Baflers C. A. Bernoulli „Zwingli“, und Eckart Peterichs„Der letzte Dauphin“. Der „Volpone“ Stefan Zweigs wurde in kräftig⸗derben Strichen hingeſetzt und fand ungeahnten Beifall. Neben Molnar ſpukte natürlich auch der Hexer im Bafler Stadttheater. Es ſoll ſogar einen Beſucher gegeben haben, ber erklärte:„Ich bin nun ſchon zweimal in der Aufführung geweſen und weiß immer noch nicht, wer eigentlich der Hexer iſt, aber das drittemal hoffe ich ihn rauszufinden!“ Aber dieſe boshafte Verſton hat ſicher⸗ lich Wallace ſelbſt in die Welt geſetzt, während er in Montreux⸗ Territet ſeine Ferien und die Tantismen genoß, die ihm aus aller Welt zuſtrömten. Die Operette litt wie überall unter dem Tieſſtand und der Armut ber gegenwärtigen Erzeugniſſe auf dieſem Gebiet. An Gaſtſpielen aus aller Welt iſt nie Mangel zu verſpüren. Curt Goetz wurde mit ſeinem Enſemble in ſeiner Vaterſtadt Baſel ſtürmiſch gefeiert. Die Bafler bilden ſich ordentlich etwas darauf ein, daß einer der ihren in Deutſchland als Luſt⸗ ſpieldichter an erſter Stelle ſteht. Neben dem Berliner Staats⸗ ſchauſpiel mit Jeßner kam das Freiburger Stadttheater zu Gaſt. Und natürlich die Franzoſen und Italiener, die ihre eigene Gemeinde haben. Auch der„Grand Guignol“, die Moritatenbühne, die jeder Beſucher von Paris kennt, kommt alljährlich nach Baſel, ebenſo der„Blaue Vogel“ aus Berlin. Wenn wir noch das Moskauer Künſtlertheater, die Stagione 'Opera Italiana und die Wiener Sängerknaben erwähnen, ſo dürfte dieſer kleine Ausſchnitt zur Genüge zeigen, daß die Baſler die ganze Welt bei ſich ſehen können. Daß die Baſler Oper einen guten Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus beſttzt, geht daraus hervor, daß anläßlich des Partſer Gaſtſpiels der Wiener Staatsoper eine Sängerin des Bafler⸗ Enſembles nach Paris gebeten wurde, um die Donna Anna anſtelle der erkrankten Wiener Primadonna zu ſingen. Leiber war aber auch die Bafler Primadonna erkrankt— und die Wiener mußten ſich mit einer franzöſiſchen Sängerin behelfen, 1 wohl nicht gerade zur Einheitlichkeit der Aufführung bei⸗ lulg„„ 0 2 5 5 a s Sete ber r Nene Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Furt 1928. Stäbdtiſche Nachrichten Verwanotſchaftsbeziehungen der Hauptmieter und Antermieter in Mannheim Bei allen Erörterungen über die Wohnungsnot als eine der wichtigſten Volksfragen der Gegenwart ſpielt eine Haupt⸗ rolle die Prüfung des Umſtandes, ob und wie dite in der gleichen Wohnung zuſammenlebenden Hauptmieter und Unter⸗ mieter mit einander verwandt ſind, welches die verwandt⸗ ſchaftlichen Beziehungen ſind zwiſchen Familien ohne ſelbſtän⸗ dige Wohnung und den Wohnungsinhabern, von denen ſolche Familien in die Wohnung aufgenommen wurden. Als ſolche Untermieter ſind anzuſehen Familien mit oder ohne eigene Hauswirtſchaft, ferner Einzelperſonen mit eigener Hauswirt⸗ ſchaft aber ohne eigene Wohnung. Nicht zu Untermietern in dieſem ſtatiſtiſchen Sinn gehören Einzelperſonen ohne eigene Hauswirtſchaft, wie Zimmerherren, Schlafgänger uſw. Nach den neueſten Veröffentlichungen des Statiſtiſchen Reichsamts über die Ergebniſſe der Reichswohnungszählung vom 16. Mai 1927 zählt Mannheim 5752 Haushal⸗ tungen und Familien ohne ſelbſtändige Woh⸗ nung. Bei Verwandten wohnen 3419, bei Nichtver⸗ wandten 2333 Untermieter familien in Mannheim. Wir beſprechen getrennt die Untermieterfamilien bei Ver⸗ wandten überhaupt und die ſpeziell bei Eltern. In Mann⸗ heim wohnen von jedem Hundert der Haushaltungen noch Familien ohne ſelbſtändige Wohnung bei Verwandten über⸗ haupt 59,4 Untermieterfamilien. Vergleichen wir Mannheim mit den anderen fünfundvierzig Großſtädten des Deutſchen Reiches. Im Durchſchnitt aller Großſtädte wohnen von jedem Hundert der Haushaltungen und Familien ohne ſelbſtändige Wohnung 52,2 bei Verwandten überhaupt, alſo bei Eltern, Schwiegereltern, Großeltern, oder bei Kindern, Schwiegerkin⸗ dern, Enkeln, oder bei ſonſtigen Verwandten. Innerhalb der ſechsundvierzig Großſtädte wohnen verhältnismäßig am meiſten Untermieterfamilien bei Verwandten in Mülheim a. d. Ruhr 79,3 vom Hundert aller Untermieterfamilten; in Lu d⸗ wigs hafen a. Rh. 76,1; in Krefeld 74,8; dagegen verhältnis⸗ mäßig am wenigſten in Hamburg 35,0; in Altona 40,7; in München 42,0 vom Hundert aller Untermieterfamilien. Mannheim ſteht in der Reihe der deutſchen Großſtädte am neunzehnten Platz, zwiſchen Nürnberg mit 59,5 und Bremen mit 58,2 vom Hundert der Untermieterfamilien als bei Ver⸗ wandten in deren Wohnung lebend. Wie viele von jedem Hundert der bei Verwandten über⸗ haupt in die Wohnung aufgenommenen Untermieterfamilien leben nur ſpeziell bei den Eltern? In Mannheim treffen wir 86,1 von jedem Hundert der bei Verwandten als den Hauptmietern wohnenden Untermieter bei den Eltern lebenden, ebenſo viel wie auch in München⸗Gladbach und Stettin. Diesmal ſteht Mannheim in der Reihe der Großſtädte an achter Stelle, über Kiel mit 85,8 aber unter Aachen mit 86,5 als Verhältniszahl für die ſpeziell bei den Eltern woh⸗ nenden Untermieterfamilien. Ging die Spanne für die bei Verwandten überhaupt woh⸗ nenden Untermieterfamilien von 79,3 in Mülheim a. Ruhr herunter bei je 35,0 in Hamburg, ſo iſt ſie für die ſpeziell bei Eltern lebenden Untermieterfamilien viel geringer. Sie reicht nur von Chemnitz mit 89,4; Erfurt mit 89,2; Ludwigs⸗ Hafen a. Rh. mit 88,2 herunter, bei Hamborn mit 70,4; Ham⸗ burg mit 74,3; München mit 74,7 von jedem Hundert der bei Verwandten lebenden Untermieterfamilien als ſpeziell bei Eltern wohnend. Im Durchſchnitt aller ſechsundvierzig deut⸗ ſchen Großſtädte wohnen von jedem Hundert der bei Ver⸗ wandten überhaupt lebenden Untermieterfamilien 81,9 ſpeziell bei Eltern. Während alſo der Anteil der bei Verwandten unter⸗ gebrachten Untermieterfamilien ſehr ſchwankt in den deutſchen Großſtädten, iſt es ziemlich regelmäßig der Fall, daß die bei Verwandten als Hauptmieter lebenden Untermieterfamilien speziell bei den Eltern wohnen.— 2. * * Erlaubnis zur Veranſtaltung von Lotterien. Folgenden gemeinnützigen Vereinen wurde die Erlaubnis zu Lotterien erteilt: dem Münſterbauverein Breiſach, dem Landesverband hadiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen in Heidel⸗ berg, dem e. V. Witwentroſt in Pforzheim, dem Verband evangeliſcher Jugendheime und Jugendherbergen in Karlsruhe. Saiſon⸗Ausverkauf Geht man in dieſen Tagen durch die Straßen Mannheims, dann wird man bald hier, bald dort größere Anſammlungen von Menſchen vor den Schaufenſtern zahlreicher Laden⸗ geſchäfte bemerken. Und ſtellt ſich jemand vor den Eingang der Geſchäfte, ſo ſieht er, wie ein Strom von Menſchen ſich immer in die Geſchäftsräume hinein⸗ und wieder heraus⸗ wälzt. Es iſt ein ſtändiges Kommen und Gehen. Der Grund für dieſe„Maſſenbewegung“ iſt der„Saiſon⸗Ausver⸗ kauf“, der namentlich die Hausfrauen elektriſiert und an⸗ geſichts der reduzierten Preiſe zum Einkauf lockt. Der tüch⸗ tige Kaufmann weiß, daß gerade in dieſen Tagen die Zei⸗ tungsreklame zum Erfolge verhilft. Wie vielgeſtaltig ſind die während der Saiſonverkäufe erſcheinenden Zeitungs⸗ anzeigen, die doch unbedingt die Leſer, beſonders aber die Leſerinnen, anſtacheln müſſen, einmal die in der Anzeige an⸗ geprieſene„ualttätsware mit den bedeutend herabgeſetzten Preiſen“ wenigſtens in den Schau⸗ fenſtern zu beſichtigen, um ſich dann infolge der„billigen Preiſe“ zu einem„Saiſoneinkauf“ zu entſchließen. Die ſenſationellſten Gegenſtände ſind in den durch geſchickte Hände feſtlich dekorierten Schaufenſtern zum Verkaufe ausgeſtellt. Man ſieht die modernſten Kleider für Damen und Herren, die ſchönſten Hüte, die feinſten bembergſeidenen Strümpfe, die allerneueſten Schuhtypen für Damen und Herren, Krawatten und Kragen, Seide und Stoffe u. a. mehr. Für die Ferien⸗ und Reiſezeit werden Reiſekoffer und ⸗Utenſilien angeboten. Für die Badezeit ſind Trikots, Bademäntel, Badeanzüge, Badeſchuhe und Badehoſen ausgeſtellt. Außerdem kann man ſein Geld in modernſten Herrenanzügen und Hüten, in allen nur denkbaren Sportartikeln, in Parfümerien und auch ſonſt noch in verſchiedener Weiſe anlegen, und zwar wertbeſtändig. Unbeſchränkte Gelegenheit für einen billigen Einkauf bietet der Saiſonausverkauf. Und wie der lebhafte Verkehr— trotz der glühenden Julihitze— vor den Ein⸗ gängen der Kaufhäuſer Mannheims zeigt, dürfte eine nicht mindere Kaufluſt vorhanden ſein. So wird wohl das Er⸗ gebnis des Saiſonausverkaufes für den Käufer und Verkäufer ein zufriebenſtellendes ſein. Erwähnt ſei noch, baß die Schaufenſterdekorationen und die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Auslagen in ver⸗ lockender und überſichtlicher Weiſe dem Käufer die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Geſchäfte vor Augen führen. Maunheim kann es in dieſer Beziehung mit jeder anderen Großſtadt, nament⸗ lich mit Frankfurt a. M. aufnehmen. Mit Vorliebe benützen die Hausfrauen die Saiſon⸗Ausverkäufe zur Auffriſchung ihrer Toiletten⸗ und Wäſchebeſtände und der Haushaltungs⸗ gegenſtände. Wir wir hören, ſind die hieſigen Geſchäftsleute mit dem bisherigen Verlauf des Saiſon⸗Ausverkaufs teil⸗ weiſe recht zufrieden. Reiſefiewer Mein Freund Max, der iß en ganz komiſcher Kauz unn wenn ich recht boshaft ſein wollt, dann dät ich ſache, er duht im Summer ſchpinne. Annere Leit die fange im Mai ſchun an, närriſch zu werre, um dann im Juni widder normal zu ſein. Awwer der bewußte Max, der fangt im Juni, wenn's richdig warm werd, an mit ſei'm meſchuggene Kram unn hört erſcht im Oktober uff, wenns widder kalt werd. Sogar ſein Urlaub bringt ihm kee Abklehlung, denn in ſo Sache hott'r Pech, wie keen zwetter. Denn wie'rs macht, iß verkehrt: fahrt'r an die See, dann hotts dort Newel unn Rege unn in de Berge ſcheint die Sunn, fahrt'r in die Berge, dann duhts dort wie mit Kiwwel platſche, während am Meer s ſcheenſchte Wedder tß. Fahrt'r im Junt, dann ſcheint erſcht im Juli die Sunn, unn geht'r im Juli beim Sunneſchein fort, dann duhts Wedder am negſchte Tag umſchlage unn duht ſo lang regne, bis'r widder heemreiſe muß, um dann ſcheen zu bleiwe, bis in de Herbſcht nei. Schun aus dem Grund dät'rs ihm emool gönne, wenn'r mit'm Wedder emol Glick hawwe dät, denn dorch die viele Mißgeſchicker werd'r immer ſchpinniger. Am erſchte ſcheene warme Dag, do macht'r Plän, wo er in dem Johr hiln)gehe könnt. Hott'r dann uln)gefähr die Gegend, wo'r hiln)will, dann ſchreibt'r an ſämtliche Bergermeeſchterämter vun'r Umgegend unn läßt ſich gute Gaſchthäuſer nenne unn wenn'r iwweral Antwort her hott, dann ſchreibt'r an alle Gaſchthäuſer unn froogt nooch'm Preis unn ſo weider. Die 1 Veranſtaltungen Donnerstag, den 19. Juli Konzerte: Fri ebrichspark: Konzert.00 Uhr. Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“..30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra, Fräulein Chauffeur“,— Schan⸗ burg:„Der Gefangene auf Caſtell d“.— Scala Der Geiger von Florenz“.— Capitol:„Galgen“ 5 ochze tt“.— Gloria:„Es war“.— Palaſt⸗Theater:„ie und Trompetenblaſen“.— Ufa⸗Theater:„Liebe“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.—. Städt. Kunſthalle: 11—1, 3 Uhr.— Muſenm für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichti⸗ gung—4 Uhr. .——————. dene Gaſchthäuſer die Antworte, dann macht'r ſe nit uff, ſonner duht ſe ſcheen uff en Haufe lege bis alle do ſinn un dußt oft ſchdundelang vor der Tabell ſitze unn griewle, warum der odder ſeller noch kee Antwort'ſchriewwe hott. Iß awwer der letſchte Name durchg'ſchtriche, dann iß'r drei Dag nit zu ſchbreche unn an dem Dag, wo'r die Brief uffmacht, do ſchließt'r ſich eiln) unn will vun'r ganze Welt nix wiſſe. Hott'r awwer ſchließlich des Ergebnis, dann duht'r nix verroote unn laaft bloß mit'me verklärte'ſicht in'r Weltg'ſchicht umme⸗ nanner. Neulich do habb ich'n emool beobachtet, wie'r als im Tele⸗ 95 was ſucht unn ſcheinbar nit finne kann. Uff mei Froog, ob'r die Nummer vun Wiesloch ſuche dät odder gucke wollt, wann ſein Zug fahre dät, do 5 hott'r ganz verwirrt des Buch zugeklappt unn mich ganz wittend aln) geguckt. Schbäter hott'r'rs dann eiln)gſchdanne, daß'r den Ort, wo'r hiln)fahre wollt, unner de Fernſchbrech⸗ teilnehmer vunn Mannem'ſucht hott. Awwer daß'r Reiſe⸗ fte wer hott, des wollt'r nit eilnsgſchdehe, deß iß jo ſchließ⸗ lich aach e Krankheit, die bloos annere merke unn bei der de Pazient ganz munter dabei iß. Ich habbin dann gefroogt, ober tuvwerhaupt wiſſe dät, was Reiſeftewer ſei unn do hott'r bloos mit'm Kopp gewackelt. Alſo Reiſefiewer iß“, habb ich'ſagt, „e ſchwere Krankheit, die unheilbar iß, unn en Bekannter hot's emvol definiert: Reiſeftewer iß es akute Erkrankung der Gehirnsnerve unn hott ſein hegſchte Schtand erreicht, wenn'r vor der Reis im Telephonbuch nvochguckt, wann de Zug fährt unn feſchtſchdellt, daß de Dampfer mit fliege kann.“ Die Antwort, die ich dodruff'krieggt habb, kann mir ſich jo uln)'fähr vorſchdelle, awwer aus ſo Sache mach ich'r nix draus. 8 1 5 5 4 Unn ſchließlich wenn's e paar Dag vor ſeiner Ahreis iß, dann geht'r in jeder freie Minut aun de Baßnhof naug unn guckt ſich die Leit an, die verreiſe duhe. Er drängt ſich an die Schalter hiln) unn baßt uff, wo die Leit hiln fahre unn dabei ſoll'r ſogar ſchun emool gheult hawwe.— Wenn'r dann als vun ſeiner Reis zurück iß, dann iß'r grab noch ſo, unn je mehr Rege daß'r'hatt hott, je ſchlimmer iß's. Do ſchdeht'r aach widder ſchdundelang am Bahnhof unn guckt ſich ball die Aage raus, obgleich'r weeß, daß des gar keen Werz hott unn daßr doch mit nochemool fortfahre kann, So wie des mei'm Freund Max geht, ſo geht des awwer noch viele, bei de eene merkt'rs mehr unn bei de annere halt weniger awwer die Hauptſach bleibt, daß's jeden e biſſel fortziehe buht unn daß jeder merkt, daßr naus muß, um auszuſchbanne unn ſich zu erhole. Unn wenn dann alles vorbei iß, dann hott mir meeſchtens doch e Er⸗ innerung, vun der mir widder e ganzes Johr zehrs unn runnerknabbere muß. 0 * Das Land Baden zerfällt in die vier Landeskommiſſa⸗ riate Karlsruhe, Wannheim, Freiburg und Konſtanz, die zur Ueberwachung der Bezirksverwaltungen eingeſetzt ſind. Die 53 Amtsbezirke Badens ſind wie folgt zu elf Kretſen gruppiert: Mannheim hat drei Amtsbezirke, Heidel⸗ berg vier, Mosbach ſieben, Karlsruhe ſechs, Freiburg ſi Konſtanz ſechs, Villingen drei, Waldshut vier, Lörrach v Offenburg fünf und der Kreis Baden vier. 0 2 2 en und das Tür die Reise 50 e 8. 0 aſte e 2. Free börige Chlorodon Zahnbürſte mit 0 Borſtenſchnitt zur Beſeitigung fauliger, übel⸗ rechender Speiſereſte in den Zahnzwiſchenräumen und zum Wei ne. Die geſch. Ohlorodont-Zahnbürste von beſter Adreſſe ſchreibt'r all uff e großes Blatt Papier unn hängt des iwwer ſein Schreibdiſch newe de Barometer. Kumme dann vun el. de ür erwachen 25 Mi., für Kinder 70 Pf., iſt in blau⸗wei Driginal⸗Ehlorodontpackung überall erhältlich. Pf. iſt kegrüner Berliner Kunſtferien Von Oscar Bie Wieder iſt die Zeit gekommen. Ob man ſich erholt oder nicht, das wird ein nie gelöſtes Problem bleiben. Aber das eine iſt ſicher, man verläßt den Beruf mit leichtem Herzen. Man ſteigt in die Natur, einmal um ſich zunächſt auszu⸗ ſchalten, und dann um neue Maßſtäbe zu gewinnen, und end⸗ lich um den inneren Boden zu düngen. Mehr kann man nicht ſagen. Was laſſe ich zurück? In der Kunſt, in der Muſik, im Theater war der Winter, wie es meiſtens ſo iſt, nicht ſehr ſchöpferiſch, es war Markt und es war Verwaltung, alſo das Ummwechſeln beſtehender Werte und ihre Organiſation im Großbetrieb. Die Muſik hinterläßt uns beſonders Sorgen, die Sorgen um die Oper, die nicht geſtillt ſind, ſondern eher noch gewachſen. Von wichtigen Uraufführungen war auch hier nichts zu merken, es gab nur eine ſchöne Galerie be⸗ währter Stücke von Walters reizendem Corregidor bis zu Klemperers großartigem Oedipus und Cardillae. Die um⸗ gebaute Lindenoper mußte ſich erſt langſam wieder einrichten und wird erſt in der nächſten Spielzeit ihre volle repräſentative Tatigteit entwickeln können. Das Kapitel Kroll iſt immer ſchwieriger geworden. Der ernſte und zielbewußte Klemperer hatte zahlreiche Widerſtände zu überwinden, nach außen und nach innen. Dieſe Oper im Grünen, immer etwas entlegen, konnte kein einträgliches Repertvire finden. Die Volksbühne und ähnliche Unternehmungen reichen nicht für die Erhaltung. Klemperer wurde verſtimmt und krank und dachte an eine grundiegenbe Aenderung. Jetzt hat man ihm Legal als Direktor zugegeben, damit er ſich den muſikaliſchen Aufgaben allein widmen kann. Aber niemand ſieht klar, wie es da weitergehen ſoll. In der Städtiſchen Oper wiederum hat der Kampf um Brund Walter nicht aufgehört, deſſen an ſich ver⸗ ſtäöndliche Urlaube, obwohl er den ſchönen Aufbau des In⸗ nollendet hat, ſtellvertretende Engagement ig machen und allerlei Aergernis bervor⸗ 1 ter Vertrag gemacht, aber weiß man, ober daun bleiben wird, wenn er nicht nach ſeiner Faſſon ſtitüt butſcheus ie e Und was kam beim Schauſpiel heraus? Die wirklichen Erfolge waren kaum ſehr literariſcher Art. Ich mein die Stücke, um die ſich die Leute geriſſen haben. Der Darſtellungs⸗ erfolg der Dorothea Angermann war eine große Ausnahme Molnars Spiel im Schloß rollte durch Hunderte von Vor⸗ ſtellungen, wie nie ein Stück in Berlin. Von Hokuspokus bis zum Broadway, von Marcel Fradelin bis zu den Artiſten, von der Konſtance, die ſich richtig verhält bis zur Revue. Es liegt in der Luft, vom Coeurbuben bis zur Krankheit der Jugend: ſehr viel Theater, ausgezeichnete Aufführung, Organiſation der Regie. Piscator ſchoß zuerſt den Sen⸗ ſationsvogel ab, aber dann verſpekulterte er ſich und ging in die Brüche, aus denen er jetzt durch eine neue Sanierung wieder gerettet werden ſoll. Eine gewiſſe Müdigkeit kam zu⸗ letzt über den Theaterwinter. Man wurde ſchon faul zu be⸗ richten. Dunkel erinnere ich mich noch eines Stückes von Dietzenſchmidt„Mord im Hinterhaus“ im Schillertheater, wo ein möblierter Herr einen Hauswirt totſtach, während der Mann der Geliebten des Hauswirts ſich aufhängte, weil er ſich für den Mörder hielt, und ein alter weiſer Jude mit ſehr langen Redenarten den wirklichen Mörder ſchließlich zum Geſtändnis brachte. Und dann habe ich noch eine ſchwache Vorſtellung von einem Stück„Das Bett“ von Lavedan im Renaiſſanee theater, wo revueartig durch 14 Bilder immer ein anderes Schickſalsbett gezeigt wird, das der Kinder, das der Kokotte, das des alten Ehepaars, des Faulenzers, der über⸗ ſpannten Frau, des Verbrechers, des Kaiſers Napoleon und ſo weiter, bis ich ſchließlich in meinem eignen lag. Ja, hoffentlich fehlt uns Reinhardt nicht zu ſehr in der nächſten Spielzeit, der ſo viele neue Unternehmungen plant, und hoffentlich ſetzt ſich Feſſner wieder feſt in den Sattel, der infolge einer Reihe von Malheurs von den Parteien, auch den politi⸗ ſchen, hin⸗ und hergezerrt wurde und mit dem„Prinzen Louis Ferdinand“ von Unruh ſich in der Gunſt des Publikums zwi⸗ ſchen Rechts und Links wieder etwas zentraliſterte. Und die Kun ſt? Die großen Maſſenausſtellungen ſind ſo wirr, daß man ſie ſchnell vergißt. Einzig die neu beheimatete Sezeſſion verriet einige Pflege. Die Salons behelfen ſich gern mit toten Meiſtern, um eine gewiſſe Sicherheit zu haben. Der Kunſtmarkt konzentriert ſich weſentlich auf Sammelkunſt, auf Furore machte. Die Läden für alte Meiſter verdichten ſich immer mehr in der Gegend der Bellevueſtraße, und auch ohne daß man es äußerlich merkt, pulſiert hier der eigentliche Kunſthandel. Die altchineſiſche Ausſtellung, die man zur Zeit bei Paul Caſſirer ſieht, von Dr. Otto Burchard veranſtaltet, gehört in dieſe Rubrik. Es ſind zur Abwechſlung einmal nicht Keramiken und Tonfiguren, ſondern Malereien, die im Lande ſelbſt eine viel größere Rolle ſpielen. Malereien mit leichten Temperafarben, auf Papier oder Stoff, die aufgerollt an der Wand hängen oder über den Tiſch liegen. Werke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, wie ſie in ſolcher Fülle noch nie in Berlin zu ſehen waren. Es iſt das Letzte, was ich in dieſer Stadt vor den Ferien beſichtige, und der Klang dieſer zarten Malereien wird mich hinausbegleiten. Frühlingsnächte im Pfirſichblütengarten des Dichters Litaipe, oder entlaubte Bäume und ein Kloſter in beſchneiten Bergen, oder ein Mäd⸗ chen, das Schmetterlingen zuſchaut, oder ein Dichter zu Eſel mit einem Pagen, der ihm eine Zither nachträgt, oder ein Dämonenjäger mit ſeiner Gemahlin, die auf der Flöte bläſt, und ſo immer fort durch Felſen, Flüſſe, Seen, Tiere, in einer muſikaliſchen Einheit und impreſſtoniſtiſchen Empfindlichkeit, daß die ganze ſpätere europäiſche Kunſt der Landſchaft hier vorweggenommen erſcheint. Was iſt Geſchichte? Dieſe alten Chineſen dichteten, ſahen und ſangen irgendwo die gleichen Erlebniſſe wie die Europäer und keiner wußte von einander. Fret will ich mich machen von Schule und Richtung, um ihnen gleich zu werden. Ich will den Augenblick faſſen und durchkoſten, den die Natur, die Wirklichkeit mir gibt, will die Spannung zwiſchen der letzten äußeren Realität und inneren Erlebnisfähigkeit ver⸗ größern, will Wahrheit neu ſchaffen, aus der allein Güte und Erkenntnis ſprießen. Nur ſo iſt das Leben, auch das unglück⸗ lichſte, immer wieder reif zur Empfängnis und immer wieder bereit zur Mitteilung. Auf dem Litaipebild ſteht ein chimeſt⸗ ſcher Spruch: Der Himmel gab uns dieſe Nacht, ein ſanfter Wind haucht Pfirſichblütenduft, zündet die Lampen an, nehmt das Weinglas und dichtet, und wer es nicht kann, trinke den Becher aus. Es ſind Farben auf Seide gemalt. Der Künſtler hat ſich nicht genannt. wirken kann? Ja, es ſind Kriſenferien wie im Parlament. alte Werke, auf Auktionen, von denen die Huldſchinſkyſche 1 Donnerstag, den 19. Fult 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 8. Seite. Nr. 331 Prof. Dr. S. Loewe nach Mannheim berufen Auf die durch das Ableben des Prof. Dr. Leſſer frei⸗ gewordene Stelle des Laboratoriums vorſtandes der hieſigen Krankenanſtalten wurde gemäß Stadtrats⸗ beſchluß vom 12. Juli ds. Is. der ordentliche Profeſſor Dr. Siegfr. Loewe, Direktor des Pharmakologtſchen Inſtituts der Univerſität in Dorpat berufen. Dr. Loewe iſt 1884 zu Fürth in Bayern geboren, er ſtudierte Medizin in Freiburg, Berlin, Straßburg i. Elſ. und München. Die ärztliche Staatsprüfung legte er 1907 in München, die Doktorprüfung 1908 in Straß⸗ burg ab. In den Jahren 1905 bis 1910 war er mit kurzen Unter⸗ brechungen mit Arbeiten im Phyſiologiſch⸗Chemiſchen Uni⸗ verſitätsinſtitut Straßburg beſchäftigt und von 19101912 Leiter des Chemiſchen Laboratorlums der Pſychiatriſchen⸗ und Nervenklinik der Univerſität Leipzig. Ab 1912 war Loewe Aſſiſtent am Pharmakologiſchen Inſtitut Göttingen und ſpäter Direktor dieſes Inſtituts. 1918 wurde ihm der Profeſſortitel verliehen. Seit Anfang 1921 iſt er ordentlicher Profeſſor der Pharmakologie, Diätetik und med. Chemie an der Untverſität Dorpat, Direktor des Pharmakologiſchen In⸗ ſtituts der Univerſttät und Leiter der Pharmakologiſchen Ab⸗ teilung des Staatlichen Arzneiprüfungsamts in Eſtland. Profeſſor Dr. Loewe, der durch eine große Reihe hervor⸗ ragend wiſſenſchaftlicher Arbeiten auf verſchiedenen Gebieten bekannt geworden iſt, hat den Ruf angenommen und wird den Dienſt an dem durch Leſſers Arbeiten berühmt gewordenen Inſtitut am 1. Oktober ds. Is. antreten. * * Die Aſtronomen in Mannheim. Vom 18.—21. Juli tagt in Heidelberg der Internationale Aſtronomenkongreß mit etwa 200 Teilnehmern aus dem In⸗ und Auslande. Die Teilnehmer an dem Kongreß werden am Samstag, 21. Juli der Stadt Mannheim einen Beſuch abſtatten. Ver⸗ treter der Stadt werden die Gäſte am Nachmittag am Haupt⸗ bahnhof empfangen. Im Ritterſaal des Schloſſes werden ſie dann durch Oberbürgermeiſter Dr. Heitmerich begrüßt, worauf eine Beſichtigung des Schloßmuſeums erfolgt. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt nehmen die Gäſte an einer Hafen⸗ und Stromfahrt teil, um ſodann wieder nach Heidelberg zu⸗ rückzukehren. * Abkühlen vor dem Baden! Wieder werden Fälle be⸗ richtet, in denen Badende ſofort beim Hineingehen in das Waſſer vom Herzſchlag betroffen werden, heute wieder der Todesfall des 17jährigen Bernhard Barth in Bruchſal, der beim Baden in der Saalbach ſofort ſein Leben einbüßte. Der Badeluſtige ſollte ſich am beſten durch fünf oder zehn Minuten Wartezeit abkühlen, dann zuerſt Bruſt, Rücken und Oberſchenkel beſpritzen und erſt dann beim Ver⸗ ſpüren des Abkühlungsgefühls in die Flut ſteigen. * Der Siegeszug des deutſchen Rundfunks. Am 1. Juli 1928 betrug die Zahl der deutſchen Rundfunkteilnehmer 9 984 248(ohne Schwarzhörer!). Da am 1. April die Hörer⸗ zahl 2234 732 betrug, iſt eine Vermehrung um 49 516, gleich 2,2 Prozent, zu verzeichnen. Die Pfalz hat ja diesmal durch die Errichtung des Kaiſerslauterer Senders auch ihren guten Teil zur Vermehrung der Hörerzahl beigetragen. * Ausgeriſſener Fürſorgezögling. Ein 16 Jahre alter Fürſorgezögling aus Mannheim, der in der Anſtalt Schwarzach untergebracht war und ſich ſchon ſeit Monaten herumtrieb, wurde geſtern bei Verübung eines Fahrrad⸗ diebſtahls in Frankenthal aufgegriffen. Eine Reihe weiterer Diebſtähle werden dem Jungen zur Laſt gelegt. * Beſtattung von Amandus Korn. Gine ansehnliche Ge⸗ meinde näherer Bekannten und Freunde verſammelte ſich letzter Tage im Krematorium, um der Feuerbeſtattung des Heimatdichters und Schriftſtellers Amandus Korn aus Ludwigshafen beizuwohnen. Pfarrer Dr. Gerber gab zu⸗ nächſt ein Lebensbild des Toten, nicht des Schriftſtellers, ſondern des Menſchen. Der Dichter habe ſich mit den Pro⸗ blemen des Lebens und mit ſeinem Gott, dem allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde, auf eigene Weiſe ab⸗ gefunden, aber der Menſch war edel, hilfreich und gut. Ebenſo unaufdringlich wie ſeine Muſe war auch Korn ſelbſt und nie darauf bedacht, in erſter Reihe zu ſtehen. Im Stillen aber wirkte er hilfsbereit für die Armen und Bedrängten. Und deshalb ſeien mit Recht auf den Verſtorbenen die Worte anzuwenden: „Willſt du glücklich ſein im Leben, Trage bei zu Andrer Glück, Denn die Freude, die wir geben, Kehrt zum eignen Herz zurückl“ Im Namen des Literariſchen Vereins der Pfalz, der Orts⸗ gruppe Ludwigshafen a. Rh. und im Namen des Eiſenbahn⸗ Beamtenvereins legte hierauf Oberinſpektor Walther einen Kranz nieder und ſchilderte in warmen Worten die Verdienſte des Toten nach der literariſchen Seite hin. Stets habe er mit Begeiſterung die Intereſſen des Vereines vertreten und neidlos ſei er ſtets beſtrebt geweſen, auch jüngeren Talenten die Bahn zu ebnen.. d Beranſtaltungen Der Kärntner Volkskunſtabend, der heute von der Frauen⸗ gruppe Mannheim des Vereins für das Deutſchtum im Aus la d im Ballhaus veranſtaltet wird, ſei allen Freunden des Anſchlußgedankens nochmals empfohlen. Kommunale Chronik * Heddesheim, 18. Juli. In der Gemeinderatsſitzung vom 17. Juli wurde die Beſeitigung und Herſtellung der vierten Brücke am Bannholzgraben den Submitanten Bickel und Schimpf übertragen.— Dem Geſuch des Verwaltungsrats Muckenſturm wegen Einrichtung der Waſſerleitung ſoll in nächſter Zeit näher getreten werden.— Gegen die unent⸗ geltliche Anbringung einer Anſchlagtafel an das Rathaus wird nichts eingewendet.— Mehrere Geſuche wurden verbeſchiedet. sch. Reilingen, 18. Juli. In der letzten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung, in der 44 Mitglieder anweſend waren, führte Bürger⸗ meiſterſtellvertreter Martin Haſſel den Vorſitz. Der 1. Punkt, Uebernahme der Koſten für das freiwillige Tuber⸗ kuloſetilgungsverfahren durch die Gemeinde, mit Wirkung vom 1. April 1928 ab, wurde nach kurzer Beratung einſtimmig an⸗ genommen. Der Grundſtückstauſch zwiſchen der Gemeinde Reilingen und dem Bahnarbeiter Philipp Debelt Eheleute und die Zahlung eines Aufgeldes von 2000 Mk. an die Ge⸗ meindekaſſe, wurde ohne Ausſprache einſtimmig angenommen. Der 3. und letzte Punkt betraf den Abſchluß des Dienſtver⸗ trages mit Bürgermeiſter Karl Friedrich Eichhorn. Ueber dieſen Punkt entſpann ſich eine lebhafte Ausſprache, die über eine Stunde währte, bis endlich die Mehrheit des Bürger⸗ ausſchuſſes der Meinung war, daß nun genug über die An⸗ gelegenheit debattiert worden ſei, und daß man zur Ab⸗ ſtimmung ſchreiten müſſe. Der Dienſtvertrag wurde ſodann von der Wirtſchaftlichen Vereinigung, der chriſtlich⸗ſoztalen Partei, den Demokraten und einem Teil des Zentrums an⸗ genommen und zwar waren 32 Stimmen dafür, 11 dagegen, bei einer Stimmenthaltung. Damit war die Tagesordnung erledigt und die Sitzung konnte geſchloſſen werden. * Der Bürgerausſchuß Stockach genehmigte in ſeiner am 17. Juli abends abgehaltenen Sitzung den Voranſchlag für 1928/29. Bei 420 350 RM. Einnahmen und 492 786 RM. Aus⸗ gaben beträgt der ungedeckte Aufwand 72 416 RM. Er kann durch 175 Prozent der Grundſteuerbeträge gedeckt werden. Es entfallen alſo auf 100 RM. Grundvermögen 70 Pfg., auf Betriebsvermögen 28 Pfg., auf Gewerbeertrag 525 Pfg. Der letztfährige Prozentſatz kann beibehalten werden. Aus dem Lande Noch ein Opfer von Hasloch * Schollbrunn bei Wertheim, 18. Juli. Der Pfarrer Lotz von Schollbrunn war auf die Kunde von der Exploſton der Pulverfabrik in Hasloch mit ſeinem Fahrrad an die Un⸗ glücksſtätte geeilt, um dort im Bedarfsfalle Beiſtand zu leiſten. Der Weg führte ſteil abwärts. Pfarrer Lotz ſtürzte in der Nähe vom Eiſenhammer kopfüber vom Rad und wurde in bewußtloſem Zuſtand ins Wertheimer Krankenhaus verbracht. Der Verunglückte iſt nunmehr im Alter von 51 Jahren in Ausfüllung feiner Pflicht geſtorben. Ein neuer Mord im Schwarzwald? * Villingen, 19. Juli. Der 23jährige Friſeurgehilfe Oskar Ludwig, der am Sonntag zum Beſuche von Bekannten einen Ausflug nach Aiſteig bei Oberndorf unternommen hatte und in der Nacht zu Fuß nach Oberndorf zurückging, wurde von einem des Weges kommenden Mann mit eingeſchlagener Schädeldecke im Straßengraben aufgefunden. Ludwig wurde ins Krankenhaus nach Oberndorf transportiert, wo er, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, verſtarb. * * Wiesloch, 18. Juli. Das 3 fährige Töchterchen des Stukkateurs Gerner in Dielheim bei Wiesloch hatte Stachelbeeren gegeſſen und trank Waſſer darauf. Nach einigen Stunden ſtellten ſich Schmerzen ein. Der herbeige⸗ rufene Arzt konnte nur die Unmöglichkeit einer Hilfeleiſtung feſtſtellen. Geſtern iſt das Kind geſtorben. * Schöllbronn(Amt Ettlingen), 16. Juli. Heute früh gegen 1 Uhr brach in dem Anweſen des Bonifaz Merklinger Feuer aus. Das Wohnhaus, die Scheune, Stallungen und der Schopf verbrannten. Das Großvieh konnte gerettet werden, während das Geflügel in den Flammen um⸗ k a m. * Lahr, 16. Juli. Der Täter, der ein zum ſtädtiſchen Neuhof auf dem Langenhag gehöriges kleines Wohn haus in der Nacht vom 13. auf 14. Juni in Brand ſteckte, iſt nun ermittelt und feſtgenommen. Es handelt ſich um den ver⸗ heirateten Obermelker des Gutes, Paul Conrad aus Plötz in Preußen, der die Tat aus Rache begangen hat, da ihm gekündigt worden war. * Kehl, 17. Jult. Am Freitag mittag gegen 11 Uhr wurde die 51 Jahre alte Witwe Duckmann in der Annenſtraße ermordet aufgefunden. Die Frau, die in dürftigen Ver⸗ hältniſſen lebte, war von dem Täter beim Aufwaſchen ü ber⸗ fallen und mit einem Strumpf erdroſſelt worden. Unter dem dringenden Verdacht, den Mord begangen zu haben, wurde der Flurnachbar der Ermordeten, ein 28 Jahre alter erwerbsloſer Arbeiter Max Vetter verhaftet. * Hauſach, 16. Juli. Am 15. Juli waren 50 Jahre ver⸗ gangen, daß die Teilſtrecke Hauſach Wolfach der Bahn⸗ linie Hauſach—Schiltach—Freudenſtabt dem Verkehr über⸗ geben wurde. Die Inbetriebnahme der Bahn brachte für das Kinzig⸗ und Wolftal bald einen bedeutend wirtſchaftlichen Aufſchwung. Neben der ſchnell aufblühenden Holz⸗ induſtrie entwickelte ſich auch ein reger Fremdenverkehr. Landwirtſchaft Umſchuldungskredite für die Landwirtſchaft Die Badiſche Girozentrale Mannheim hat aus dem Erlös der exſten Tranche der 25 Millionen Dollaranleihe zur Umſchuldung von landwirtſchaftlichen Krediten gegen zweite Hypotheken 750 000 Dollar erhalten, im weſentlichen um drückende Perſonalkredkte der einzelnen Landwirte in niedriger verzinsliche zweite Hypotheken umzuwandeln, alſo auch die kurzfriſtigen Darlehen, die gegen Stellung einer Sicherungshypothek eingeräumt wurden. Nicht abgelöſt wer⸗ den dürfen aber feſte Hypothekarkredite langfriſtiger Art, ins⸗ beſondere alſo nicht die Darlehen aus Mitteln der Deutſchen Rentbankkreditanſtalt. Der Umſchulungskredit ſoll in Höhe von höchſtens 20 v. H. des amtlichen Wertes gegeben werden und zuſammen mit der erſten Hypothek mit etwa 5060 v. H. der Schätzung abſchneiden. Kredite unter 300/ ſollen nicht umgeſchuldet werden. Der Zinsſatz für die Umſchuldsdarlehen iſt 6½ v. H. pro Jahr, wozu ein jährlicher Verwaltungskoſten⸗ beitrag in Höhe von 7 v. H. kommt. Die Darlehen ſind mit 1,17 v. H. jährlich zuzüglich erſparter Zinſen zu tilgen. Die Laufzeit beträgt 30 Jahre, für Pächter und Klein⸗ bauern 10 Jahre eventl. mit Verlängerung für Pächter aber höchſtens bis zum Ende der Pachtzeit.— Landwirkle, die dieſe Gelegenheit benutzen wollen, wenden ſich an die Kredit⸗ inſtitute, mit denen ſie in Geſchäftsverbindung ſtehen. Die Entſcheidung über die einzelnen Anträge fällt der beim Badi⸗ ſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband gebildete Kreditausſchuß, dem Vertreter des Reiches, des Landes Baden, des Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes bezw. der Girozentrale, der land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und Berufsvertretungen, der 1 8 Handelskammern und Handwerkskammern ange⸗ ren. eee Brieffaflen Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können 15 gegeben werden. Beantwortung jurtſtiſcher, medizink⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. F. A. B. Reiſen. Die Erneuerung muß vor dem 4. Auguſt 1098 unter gleichzeitiger Einſendung des entſprechenden Betrags beim Reichspatentamt in Berlin erledigt ſein. J. E. Neckarau. Der Vorſitzende des Rentnerbundes iſt Herr Gehrig, O 3, 1. M. S. M. Erkundigen Sie ſich einmal bei der Einhornapotheke am Markt. E. Min. Im Rahmen eines Kunſtinſtituts kann ein Kind ſchon mit dem 6. Jahre auftreten, ſonſt erſt vom 14. Lebensjahr ab. A. H. Z. Das braucht der Hauseigentümer nicht zuzulaſſen. Ohne gegenſeitige Verſtändigung iſt das nicht zu machen. a Fr. Be. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich war nicht auf dem Flugplatz. B. D. 65. Die Hausamelſen kann man vertreiben, wenn man an die Türe und in die Schränke ein kleines flaches Gefäß mit ver⸗ dünnter Karbolſäure ſtellt. Die Ameiſen verziehen ſich bei dem Ge⸗ ruch in wenigen Tagen, bei Luftzug verſchwindet ber Geruch ſehr ſchnell. Man kann auch einen Schwamm mit Zuckerwaſſer kränken. Die Ameiſen beißen ſich hleron feſt. Wenn genügend Ameiſen an dem Schwamm feſtgebiſſen ſind, taucht man ihn ins helße Waſſer. Wenn man auf dieſe Art die Königin vernſchten kann, hört die Plage von ſelbſt auf. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abein Pegel] 18. 1416 17.16 15 meter- Hegeiſ 18 14 1617.18 15. Valdes 755.7275 Schuſtezinſe.50 l. 78 l. 881.75 l. 0 l Manne 45.408,38 9218.24.20 Ach 288.84.832,88 Jagſtfeld 0,510, 400,42 0,210,258 Maxau.834.59.474,47 a Mannheim.52 3,78.840,32 Kaub.24.20 2005202 Cbln 15840187.89 01.65 Waſſerwärme des Rheins 22 C Herausgeber: Drucker und Verleget Druckeret Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, Direktion Ferdinand Heyme. Theſredatteur Kurt Ftiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik 5. A. Meißner euilleton i. B. K. Flſcher— Fommunalpolltik u. Lokales:,.: Franz Kircher— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max FFllter —.— Der ſpätere Ausbau der Bahnlinie bis Schiltach erfolgte acht Jahre ſpäter. f 5 ö 5 s muſo eu al. q s, uνẽ r: ö Kopfschuppen und ausgefallene Haare auf Schultern und Kleidung, unangenehmer Geruch des Haares wirken un- ordentlich und abstoßend.— Es gehört zur gesellschaft- ichen Fflicht jedes Menschen, derartiges zu vermeiden. Gebrauchen Sie regelmäbig Ihre Kopfhaut bleibt sauber und schuppenfrei Ihr Haarwuchs wird kräftig angeregt. und das Haar fugt sich leicht zur eleganten Frisur. Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Jukt 1928 Aus der Pfalz Proteſt des Verkehrsvereins von Ludwigshafen Ludwigshafen, 17. Juli. Der Verkehrsverein Ludwigs⸗ hafen nahm in ſeiner heutigen Vorſtandsſitzung neben lokalen Fragen auch zu der unterſchiedlichen Berechnung der Staatsgebühren bei amtlichen Verbriefungen in Bayern gegenüber den Nachbarländern Stellung und ſprach ſeine Entrüſtung darüber aus, daß in Bayern die Ge⸗ bührenſätze mitunter 8 bis 10 mal höher ſind als z. B. in dem benachbarten Mannheim. Für die pfälziſche und Lud⸗ wigshafener Wirtſchaft ſei dies von wichtiger Bedeutung. Die Beſteuerung der juriſtiſchen Perſon in Bayern mit Kirchen⸗ ſteumern z. B. ſpreche Bände für die Wirtſchaftsfeindlichkeit Bayerns. Es ſei höchſte Zeit, daß hier eine Aenderung eintritt und auch in Bayern, ſpeziell aber in der Pfa Iz, eine Gleichheit der Gebühren eintrete. Auch der pfälziſche Ver⸗ kehrsverband werde ſich in ſeiner Ludwigshafener Tagung mit den Gebühren beſchäftigen. Die Zwiebelernte im pfälziſchen Hauptanbaugebiet * Zeiskam, 17. Juli. Die Zwiebelernte im pfälzi⸗ ſchen Hauptanbaugebiet iſt in vollem Gange. Die Quali⸗ tät der Ernte wird als gut angeſprochen. Das Ernteergeb⸗ nis läßt zu wünſchen übrig. Die Preiſe haben einen Rück⸗ gang gegenüber der vorigen Woche zu verzeichnen. Der Handel bewilligte heute durchſchnittlich.20 M. pro Zentner. (Wie bekannt, kommt der größte Teil der Zeiskamer Ernte auf den Hauptmarkt nach Mannheim. Die Schriftl.) ** * Ludwigshafen, 18. Juli. Hier wurden aus dem Rhein ebenfalls zwei männliche Leichen gezogen, die von der Rhein⸗ polizei noch nicht namhaft gemacht werden konnten, trotzdem vermutliche Angehörige gegenübergeſtellt wurden. Eine Leiche wurde gleich unterhalb der Rheinbrücke geländet. Die andere Leiche konnte bei der Anilinfabrik geborgen werden. Bei ühr dürfte es ſich um einen jungen Bur chen im Alter von etwa 20 Jahren handeln.— Vom Verwaltungsrat des Reichspoſt⸗ miniſteriums iſt die Erbauung eines neuen Poſtgebäu⸗ des auf dem Bürgermeiſter⸗Krafft⸗Platz grundſätzlich ge⸗ nehmigt worden. Mit dem Bau kann nach Flüſſigwerden der Mittel, jedoch vorausſichtlich früheſtens im Spätjahr, be⸗ gonnen werden. * Edenkoben, 16. Jult. Bei dem heute morgen hier wütenden heftigen Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen ſchlug der Blitz innerhalb 10 Minuten zweimal ins Amtsgericht ein. Die Gerichtsſitzung mußte unter⸗ brochen werden. * Schaidt bei Germersheim, 17. Juli. Die Heidelbeer⸗ ernte des Bienwaldes iſt in vollem Gange. Der Er⸗ trag iſt mäßig. In den letzten Tagen wurden über 1000 Zentner den Großhändlern, die ſich hier in großer Zahl eingefunden haben, abgeliefert. Die Großhändler bewilligen durchſchnittlich 40—42 M. pro Ztr. Nachbargebiete a Lampertheim, 16. Juli. Im Hauſe der Witwe Herweck in der oberen Römerſtraße brach heute vormittag gegen 7 Uhr ein Brand aus. Kleidungsſtücke und Möbel ſtanden in Flammen. Durch das raſche Eingreifen der Nachbarſchaft und der ſchnell herbeigeeilten Feuerwehr gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die neue Gemeindewaſſerleitung trug weſentlich zur Lokaliſtierung des Feuers bei. Die Brand⸗ urſache konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden.— Auf der Halteſtelle Sandtorf ließ ſich geſtern morgen ein junger Mann von dem um 6 Uhr von Mannheim kommenden Zuge über⸗ fahren.— Um der Errichtung eines Ehrenmales für unſere heimiſchen Gefallenen, Vermißten und an den Folgen des Weltkrieges Verſtorbenen näher zu treten, hatte Bürgermeiſter Keller einen größeren Kreis aus allen Schichten der Bevölkerung zu einer Beſprechung in den „Kaiſerhof“ auf Samstag abend eingeladen. Nach näheren Aus⸗ führungen des Bürgermeiſters wurde die Bildung eines Ar⸗ beitsausſchuſſes in die Wege geleitet.— Mit dem Schnitt des Roggens wurde bereits letzten Samstag begonnen, und haben im Zuſammenhang damit die dreiwöchentlichen Ernte⸗ ferien an den hieſigen Volksſchulen ihren Anfang genommen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der in Mannheim geborene Reiſende A. S. hatte ſich heute wegen Diebſtahl, Betrug und Urkundenfälſchung vor dem Schöffengericht 11(Vorſitz.: Amtsgerichtsrat Schmitt) zu verantworten. Er hatte bei einer hieſigen Photographen⸗ anſtalt eine Beſtellung erhalten, doch gleich am erſten, Tag zeigte er ſeinen Hang zum Unehrlichen, indem er einen Beſtellzettel fälſchte, um dadurch die Proviſion zu erhalten. Dieſer Trick gelang ihm aber nicht. Um ſich dennoch Geld zu verſchaffen, ſtahl er einem jungen Mann, der bei der gleichen Familie wie er ein Zimmer gemietet hatte, einen Anzug und andere Gebrauchsgegenſtände im Werte von 200 /, die er ſofort verſilberte. Heute will er Not vorſchützen. Das Gericht verurteilte., der gleichzeitig noch von Nürnberg, Fürth und München wegen Betrügereien geſucht wird, zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 6 Monaten. Auch vor dieſem Gericht hatte ſich der Taglöhner M. aus Magdeburg zu verantworten. Während er hier bei einer größeren Fabrik in Arbeit ſtand, hatte er einen Anzugſtoff auf Ratenzahlung gekauft. Nach kurzer Zeit blieben die Raten aber aus. M. gibt an, der Stoff ſei ihm entwendet worden, die Anklage wirft ihm jedoch var, er habe die Firma um den Stoff betrügen wollen. Die Beweisaufnahme konnte aber die Schuld des M. nicht klarſtellen. Obwohl M. ſchon mehrmals wegen Betrügereien verurteilt worden iſt, mußte ihn in dieſer Sache das Gericht mangels Beweiſes frei⸗ ſprechen. S8, der im großen Preis von Deutſchland auf dem N Der Mörder Hein zum Tode verurteilt * Koburg, 19. Juli. Geſtern abend gegen halb 9 Uhr wurde im Mordprozeß Hein nach längerer Beratung des Gerichts das folgende Urteil gefällt: Der Angeklagte Hein iſt ſchuldig zweier Verbrechen des Mordes, eines Verbrechens des Totſchlags, eines Verbrechens des Mordverſuchs, und eines Verbrechens des Totſchlagsver⸗ ſuchs, ſämtliche unter ſich zuſammenhängend. Er wirdzwei⸗ mal zum Tode und zueiner Zuchthausſtrafe von 15 Jahren verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf Lebensdauer aberkannt. Die Koſten des Ver⸗ fahrens trägt der Angeklagte. Die ihm gehörige Piſtole und Munition werden eingezogen. In ſeinem Schlußwort betonte der Angeklagte, er wiſſe nicht, wie er zum Mörder geworden ſei. Jetzt ſehe er erſt richtig ein, was er getan habe. Er habe das alles nicht ge⸗ wollt. In der Begründung des Urteils wird u. a. ausge⸗ führt, daß Hein ſich durchaus nicht ſo widerwillig an den Taten Larms beteiligt habe. Er habe mehr oder weniger gleich aktiv daran teilgenommen und auch andere dazu verleiten wollen. Namentlich habe er ſich kaltblütig an den Rau b⸗ iütberfällen im Kloſter Lauſitz und in Ohligs be⸗ teiligt. In Ohligs habe er ſogar einen Poſtbeamten, der völlig wehrlos war, in den Rücken geſchoſſen. Sein Verhalten paſſe in ſein ganzes Syſtem und er habe durchaus kein Doppel⸗ leben geführt. In zwei Fällen der Tötungen ſei ihm die Vor⸗ ſätzlichkeit ſeines Handelns nachgewieſen worden. Im Falle Jena habe das Gericht die Ueberlegung verneint, dagegen habe er in Plauen und Unter⸗Siemau mit voller Ueberlegung gehandelt. * § Verurteilung einer Falſchmünzerfamilie. Das erwei⸗ terte Schöffengericht Hanau verurteilte den Kaufmann Heinrich Laufer wegen Verbreitung falſcher Zweimark⸗ ſtücke zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehr⸗ verluſtt und Polizeiaufſicht; ſeine Ehefrau, deren Bruder und einen Proviſionsreiſenden wegen Beihilfe zu je einem Jahr Gefängnis. 5 5 8 Urkundenfälſchung. Bürgermeiſter Bächle von Wald⸗ mohr hatte ſich dieſer Tage vor dem Schöffengericht Pirma⸗ ſens wegen Urkundenfälſchung zu verantworten, die er begangen haben ſoll, um ſein Gehalt zu erhöhen, in⸗ dem er eine diesbezügliche Entſcheidung durch einen Dritten mit dem Namen des zweiten Bürgermeiſters unterſchreiben ließ. Der Strafantrag lautete auf ein Jahr drei Monate Zuchthaus, das Urteil auf vier Monate Gefängnis. Aus Handel und Wandel * Ein Siegerwagen ausgeſtellt. Der Mercedes⸗Sportwagen Ty ür burg ⸗ ring am Sonntag, den 15. Juli Sieger geweſen iſt, iſt im Verkaufslokal der Daimler Benz.⸗G., Heidelbergerſtraße p 7, 2 ausgeſtellt. lehensmittel für Hausfrauen, die mit dem Pfennig redinen b Kristallzudcer z pid 1 Vollcels, gloslert, gul kochend Pfd. 339 ö 7 Eler- Bruch. Spaghetflzpid 933 Margarine ohne Salx 2 Pakele 9334 Edamer Kase 2% pid 70% Tilsſter Kàse, vollfelt ½ Pfd. 70 Camemberttien. Sdheduel 883 Jualltät bel let die beste Empfehlung fur jede Ware. Die über- ragende Qualitat der Mifa- Räder ist bekannt. Moderne Fabrikations- methoden und der Ver- kauf durch 280 Mifa- Fabrik- Verkaufstellen 7 baben die niedrigenPrei. Oelsar dinen Dose 283 er ee ee e Sees ücht. E Speiseöle Flasche 30. 122 278 81e uber enge f Mifa-Räder sind — Erfrischungen— bill und gut! 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Einem ſiegreichen K ibkampf gegen die Dapispokalſpieler der Philippinnen folgte das nale Turnier, das die Dänen Peterſen und Worm, den Anglo⸗Sia⸗ meſen Fiſher und den Inder Bobb im Kampf mit Spielern der deut⸗ chen Extraklaſſe vereinte. Und nur zehn Tage ſpäter, noch unter dem friſchen Eindruck 5 ö hexoiſchen Endkämpfe des Internationalen haben wir bereits ei neue, noch bedeutſamere internationale Begegnung. Wieder ſind es Davis⸗Pokalſpieler aus fernen Landen und keine geringeren als die zur internationglen Extraklaſſe zählenden Auſtralier Cummings Moon, denen Froitzheim und Dr. Buß als Vertreter Süddeutſchlands D gegenüberſtehen. Mannheims Tennisgemeinde hat wiederum große Tage mit Begegnungen von einer Bedeutung, wie wir ſie leider in anderen Sportarten ſchon lange nicht mehr erleben durften. Was Wunder, daß die„hiſtoriſchen“ Plätze am Friedrichsring am erſten Tage wieder einmal mehr ganz im Zeichen der Großkämpfe ſtehen. Groß iſt die Anteilnahme und doch, man hätte bei einem Län⸗ Herkampf einen vielleicht noch beſſeren Beſuch erwarten dürfen. Auch Fonſt gibt es noch ſo einiges, was zu beanſtanden wäre; nehmen wir bas weniger Erfreuliche vorweg. Da rattern Motorräder vorbei, da huppen Autos, da klingelt die Straßenbahn und was es ſonſt noch an Lärm inmitten der Großſtadt gibt, alles Momente, die den Spie⸗ lern die Konzentration auf den Kampf merſchweren und zugleich mit die Hauptgründe, die den Mannheier Tennisklub veranlaſſen, zum nächſten Jahre einen Platzwechſel vorzunehmen und die alte„hiſto⸗ riſche“ Stätte aufzugeben. Und noch eines; iſt es nicht möglich, zu Spielen von ſolch' großer Bedeutung erfahrene Spieler für das Amt der Linienrichter zu„gewinnen“? Was nützt der beſte Schiedsrichter — Ofan und Klein— wenn ein junger Lintenbeobachter verſonnen in den blauen Himmel träumt!— Ja, der blaue Himmel, er iſt in dieſem Jahr der gute Bundes⸗ genoſſe der“ Mannheimer und wird es hoffentlich auch heure noch bleiben. Es iſt zwar warm, reichlich warm ſogar, worunter„Alt“⸗ Meiſter Froitzheim am meiſten zu leiden hat, ſonſt, ja ſonſt wäre wohl auch der zweite Siegpunkt geglückt, doch davon ſoll gleich die Rede ſein. Kommen wir alſo zu den Kämpfen, zu den beiden erſten Einzelſpielen, die beide erſt nach fünf Sätzen entſchieden wurden, die beide prachtvolle Leiſtungen brachten und— das beweiſen ja be⸗ reits die knappen Ergebniſſe— heiß umſtritten waren. 0 Froitzheims knappe Niederlage Als erſte betreten Froitzheim und Moon den Meiſterſchaftsplatz, ernatio⸗ I Bild. dief ſer und und ſchon iſt auch der Kampf im Gange. 8 3 5 1 2 iche Rund ſchau raſchend ſchnell zurechtgefunden, liegt im erſten Satz immer wieder knapp in Führung, doch Froitzheim zieht regelmäßig gleich, bis es ihm gelingt, bei fünf beide, durch einen Doppelfehler von Moon be⸗ günſtigt, deſſen Aufſchlag zu gewinnen und dann den erſten Satz mit :5 an ſich zu bringen. Ungemein ſcharfe und plazierte Bälle von Moon bringen dann den Auſtralier mit 310 und 41 in Front, doch Froitzheim holt mit wundervollen Grundlinien⸗ und Diagonalſchlä⸗ gen Spiel um Spiel auf und gewinnt auch bei fabelhaftem Täuſchen über Länge und Richtung des Balles den zweiten Satz mit:4.— Moon iſt etwas depremiert, ſodaß unſer Altmeiſter auch im 3. Satz ch mit:0 und 311 in Führung liegt. Doch jetzt ändert ſich das Moon kommt mächtig auf, zieht gleich und kann nach hartem Kampf mit 613 ſeinen erſten Satzſieg landen. Im 4. Satz iſt Froitzheim dem forcierten Tempo des Auſtraliers nicht ganz gewachſen; Moon führt bereits:0, dann 51, Froitzheim t zwei Spiele 1555 iſt aber nicht vom Glück begünſtigt, ſodaß auch Satz mit 613 verloren geht. Die Entſcheidung naht, und man ahnt bereits, daß Froitzheim im 5. Satz der größeren Ausdauer s 20 Jahre jüngeren Gegners kaum mehr gewachſen ſein wird. Taktik Froitzheim läßt zwar nochmals neue Hoff nung auflommen; er weiß Moon ein wenig ſcharfes Sicherheits⸗ ſpiel aufzuzwingen. Beide ſind jetzt überaus vorſichtig geworden; jedes Spiel iſt hart umkämpft, Froitzheim führt:0, dann Moon:2 und Froitzheim wieder:2, doch Moon holt abermals auf. Froitz⸗ heims Fußverletzung macht ſich erneut bemerkbar, zudem bleiben einige erfolgverſprechende Bälle gerade noch am Netz hängen, ſodaß ſich Froitzheim nach heroiſcher Gegenwehr nochmals mit:83 ge⸗ ſchlagen geben muß. Moon hat mit:7;:6;:37:3; den erſten Punkt für Auſtralien erkämpft. Dr. Buß ſchlägt Cummings Inzwſichen hat auf dem anderen Meiſterſchaftsplatz Dr. Buß nach verlorenem erſten Satz die beiden folgenden an ſich zu bringen vermocht. Cummings war zunächſt, nachdem jeder ſeine beiden erſten Aufſchlagſpiele gewonnen, mit ſcharfen Vorhanddrives:2 Sieger geblieben. Doch jetzt hat Monnheims Spitzenſpieler die Schwäche ſeines Gegners erkannt und ſetzt ihm mit exakt auf Rück⸗ hand placierten Bällen mächtig zu. Obwohl Cummings der beſſere Läufer, muß er den zweiten und dritten Satz jeweils mit 613 an den prachtvoll und ſehr überlegt ſpielenden Mannheimer ab⸗ geben. Der vierte Satz ſcheint bereits die Entſcheidung zugunſten von Dr. Buß zu bringen. Der Mannheimer führt:0, durch drei() Doppelfehler von Cummings begünſtigt:0 und dann, da Cummings völlig aus dem Schlag gekommen iſt, 30 und ſchließ⸗ lich:1. Es müßte bereits 511 heißen, doch der Linienrichter wer nicht bei der Sache und ein überſehener Ausball verhalf Cum⸗ mings zu einem wichtigen Punkt, mährend Dr Buß etwas unſicher wird. Schon beherrſcht auch Cummings die Situation, holt Spiel um Spiel auf und gewinnt den vierten Satz mit:4. Alſo auch hier fünf Sätze. Dr. Buß iſt im entſcheidenden Satz wieder in Hochform, ſeine Bälle haben lange Fahrt, genau placiert ſitzt der kilreine Wade in 1 1 linken 2 5 3 bie überlegene zum 14. Deutschen Turnfest Das Heſt für jeden Freund der Leibesübung und Aus dem Inhalt Turnen und die Neuzeit/ Turne Dich gesund/ Siegeslauf des Deutschen Turnens/ Spiele der Turner/ Deutsche Turnschulen/ Der jüngste Turner Mitarbeifer Prof, Dr. Oskar Berger/ Stadtverordneter B. Gödde/ Franz Wiedemann Sportrat Dörr/ Ministerialdirektor Arthur Mallwitz/ Edgar Stahff Verstärkter Umfang Besondere Ausstanlung- Das Turnerheft der„Woche“(Ar. 29) ist überall für 30 Pf. zu haben muß ſich aber doch Doppel und vorher Froitzheim ſollte Cum pator; 3. Po inder. Lonni, Illa. Frhr. S. A. v. retter; Arlette. junge, Nicomedes, Fa 2. Preis von Tön 8(W. f Aalborg, rdinaria Irrwiſch Siga, gräfin, Thermidor, 4. Preis von Wal Blumenfeld⸗R. ſitzer. Ferner ban. Tot: Friedige 18 ſchutz; 3. Irrmal. Pl: 12, 13:10. ſtole(L. Varga); 2. Seotch Wh Oppenheims Jvy(L. liefen: Diavolo berta, Sergey, 20 Stunden Düll einem zudem ohne Leiſtung iſt finſter und daher zurückgel beſondere zu kämpfen hatte. 0 1 E 2, 13 letzger Der Länderkampf ſteht:1. W Der Donnerstag abend(.30 Uhr) bringt das wohl entſcheidende (.30 Uhr) die beiden gekreuzten Einzelſptele. Dr. Buß gegen Moon Dot: 13, Oppenheims 2 e Tarr Eypreſſe Tot: 15, Pl: 12, 3. Hülſerberg⸗Jagdrennen. F. Pallaſch, S onn enkäfer, Samſons liefen: 15, Pl: 12, 5. Niederheide⸗Jagdreunen. Ehrpr. u. 45 u. H. Baumgärtners Bandola(Herr Herm. Baumgärtner); Ferner Maſer, Agrippa, 6. Niepkuhlen⸗Ausgleich. 4500 J. Hector; 3. ky, Saturn, Sonnenſchein 3. Tot: 3 Jägerhof⸗Ausgleich. Sitn Patroclus, O Von Mannheim nach Rüdesheim geſchwommen Am vergangenen Samstag nachmittag 745 Uhr ſtartete am Her⸗ 12 Uhr 45 Minuten an Land gegangen. Schwimm⸗ beſonders ſchwer 256, 6d i mings ſchlagen können, Ferner liefen: e ee e. Maharadia liefen: Tot: 5 2 rner utaſt. isber as); Pl: 1 0e 25 12 5 05 n, 15 19210. Dreij. H. Weber); 2. Seppel 2; Sperber, Hercules. dniel. 1. Ehrpr. u. 4500 Bunödſchuh(E. Bonißurg, 80, 18310. liefen: El Leib kitraſſier. 3000 /. Varga); 2. denbock Irrlicht; Mira 2, raßburg. — weckbad der Ingenieur Auguſt Dülhl von Dauerſchwimmen im Beiſen einer Kontrolle. einem Boot mit. In Rüdes egt. Beſonders oder da es war, beachtenswert, überſehbar Das grohe e F 0 2 (L. Liebes 14 40 45 8 Trutzfeſte, 3000 0 Adler von Babren, Tot: . 1 8 2. Waldmeiſter, 00 l. 1650 Meter: Ferner liefen: 2400 Meter: 1. Tuckhühnchen, wenn Sch kamen und der Schwimmer zudem auf der Strecke zwiſ heim nach Rüdesheim mit beſonders ſchwierigen Waſſerverhältniſſen Ein Waggon Junker& Ruh (Modell 1928) = eingetroffen. Größte Auswahl Teilzahlung gesfatftei! Opgenneit bälle folgen und Punkt um Punkt fällt an den Mannheimer. Cummings iſt durch eine Armverletzung an der Entfaltung ſeines vollen Könnens behindert, wehrt ſich verzweifelt, ſchwachen Angaben von Dr. holt bei einigen Buß bei:0 und:2 nochmals auf, :3 geſchlagen te wird er enden? geben. nur in Hochform Siegeschancen haben, während das Doppel wohl an die glänzend eingeſpielten Auſtralier fallen dürfte. Beſtimmt wird es bei allen Begegnungen nochmals zu ganz großen Kämpfen kommen. 1 5 5 Pferdeſport 1 8 5(18. 1 5 wei. 3000 e Meter:„ Winkelried, Tacitus, Abteilung: 1. Varga); 2. Lebens⸗ Churfürſt, Lauſe⸗ 7750 34:10. 400 Meter: 1. Geſt. Sturm ixe. Ferner Sankta Marie, 3000 Meter: 1. M. Elektriker. Ferner 0 Hof⸗ 40, Pl: 75 29710 9 4 200 Met 0 1 Geo; 3. Lau⸗ Stahleck, Interur⸗ 3700 Meter: 1. H. 2. Grenz⸗ Tot: 16, 1. A. Vogdts Pi⸗ Miſtral, 16, 16, 22:10. S. A. v. Ferner Ro⸗ 4, Pl: Frhr. Kronprinz. 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Jult 1928 7 N Verlängerte Lebensdauer der Reichsbevölkerung Ourchſchnittsalter für Männer 36, für Frauen 38,8 Jahre Die Sterblichkeitsverhältniſſe, die durch die neue deutſche Sterbetafel für die Jahre 1924 bis 1926 dargeſtellt werden, können als verhältnismäßig ſehr günſtig bezeichnet werden. Insbeſondere haben die Sterbenswahrſcheinlichkeiten nach der „Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ aller Altersſtufen im Vergleich zu dem Jahrzehnt 19011910 eine ſtarke Verminderung erfahren. Im erſten Lebensjahr ſtarben in den Jahren 1924 bis 1926 nur noch 115,4 bzw. 93,9 von je 1000 lebendgeborenen Knaben und Mädchen gegenüber 202,3 bzw. 170,5 im Jahrzehnt 1901 bis 1910 und 252,7 bzw. 217, in den 70er Jahren. Die Säuglings⸗ ſterblichkeit hat ſomit ſeit dem Beginn des 20. Jahrhunderts um rund 44 v. H. und ſeit Beſtehen des Deutſchen Reiches um mehr als die Hälfte abgenommen. Noch weit ſtärker war der Rückgang der Sterblichkeit unter den Kleinkindern im Alter von 1 bis 5 Jahren. Von je 1000 Kindern, welche die Gefahren des Säuglingsalters überſtanden haben, ſterben im 2. Lebens⸗ jahr mit 16,2 bzw. 14,9 jetzt nur noch zwei Fünftel ſoviel Kin⸗ der wie vor 20 Jahren(Von der Mitte des Jahrzehnts 1901 bis 1910 ab gerechnet) und nur noch ein Viertel ſoviel Kinder wie in den 70er Jahren. Im 3. bis 6. Lebensjahr iſt die Sterblichkeit der Knaben un) Mädchen ſogar auf ein Fünftel bis ein Sechſtel ihrer früheren Höhe geſunken. Die Wahr⸗ ſcheinlichkeit der 10 jährigen, im nächſten Altersjahr zu ſterben, hat bei den Knaben von 2,4 in den Jahren 1901 bis 1910 auf 1,4 auf 1000 und bei den Mädchen von 2,6 auf 1,2 auf 1000 abgenommen. Erheblich ſchwächer iſt die Verminderung der Sterbefälle in den Altersſtufen von 15 bis 25 Jahren; in dieſem Alter macht ſich die durch die Entwicklung der Ge⸗ ſchlechtsreife bedingte Konſtitutionsſchwächung der jugend⸗ lichen Perſonen in der Sterblichkeit ſtark bemerkbar. So iſt die Sterbenswahrſcheinlichkeit der ofährigen männlichen und weiblichen Perſonen gegenwärtig mit 4,3 bzw. 3,8 auf 1000 nur um rund 15 bzw. 21 v. H. niedriger als im Durchſchnitt der Jahre 1901—1910. In den nächſthöheren Altersſtufen da⸗ gegen, in welchen die Sterblichkeit durch dite genannte Um⸗ ſtellung des Organismus nicht mehr beeinflußt wird, haben die Sterbenswahrſcheinlichketten beider Geſchlechter, und zwar heſonders die der Männer, einen nicht unerheblich ſtärkeren Rückgang erfahren. Von 1000 30jährigen Männern ſtarben nur noch 4,1 gegenüber 5,6 im Durchſchnitt der Jahre 1901 bis 1910, und die Sterblichkeit der 35⸗ ſowie der 40jährigen Männer hat mit 4,3 und 5,4 auf 1000 Lebende gegenüber 7,0 und 9,2 um rund 40 v. H. abgenommen. Im Alter von 30 bis unter 35 Jahren insbeſondere iſt das Leben der Männer jetzt weniger gefährdet als in den füngeren Alters⸗ ſtufen von 20 bis 25 Jahren, während früher und ſelbſt noch in den letzten Vorkriegsfahren die Sterbefälle von 30⸗ bis 40jährſgen Männern wett zahlreicher waren als die von 20⸗ bis gofährigen. Auch beim weiblichen Geſchlecht hat die Sterblichkeit in den mittleren Altersſtufen einen ſtärkeren Rückgang erfahren als in den jugendlichen Altersjahren. Die beim männlichen Geſchlecht beobachtete Umkehrung der Sterblichkettsverhältniſſe beider Altersgruppen hat fedoch beim weiblichen Geſchlecht bisher nicht ſtattgefunden. Haupt⸗ ſächlich wohl infolge der Gefährdung durch Schwanger⸗ ſchaften ſterben auch fetzt noch weit mehr als 80⸗ und 35jährige Frauen, Deutſchland Eine Greiſin im Bett verbrannt In Berlin brach am Samstag abend kurz nach 19 Uhr im Hauſe Eliſabethſtraße 24 ein gefährlicher Wohnungsbrand aus. Als die Feuerwehr eintraf, ſtanden ſämtliche Räume in hellen Flammen. Die Inhaberin der Wohnung, die 80 Jahre alte Witwe Anna Schuldt, konnte ſich nicht mehr rechtzeitig retten und kam baher in den Flammen um. Das Feuer wurde nach kurzer Zeit gelöſcht. Als Frau Schuldt zu Bett ging, ſtellte ſie eine Petroleumlampe auf den Nachttiſch. Plötzlich muß ſie wohl dieſe Lampe umgeſtoßen undaufs Bett geworfen haben. Im nächſten Augenblick ſtand das ganze Bett in Flammen. Frau Schuldt ſuchte ſich zwar durch Flucht zu retten; es gelang ihr aber nur, bis zur Mitte des Zimmers zu kommen, wo ſie zuſammenbrach. Inzwiſchen hatte das Feuer immer größeren Umfang angenommen und die Greiſin verbrannte. Der ſßrechende Gockler Folgendes wahres Geſchichten wird der„Frkf. Ztg.“ vom Bodenſee gemeldet: Der Gärtner B. hatte ſeines Nachbarn ſchönſten Hahn getötet. Es war das ein Unglück des ſtolzen Tieres, denn der Tod war ihm nicht zugedacht, ſondern nur eine Strafe mittels Vogeldunſt, Der Hahnbeſtitzer und der Hahntöter konnten ſich über den Schaden nicht einigen. Sie waren aber klug genug, zur Beilegung des Streites nicht den Richter anzurufen, ſondern baten im Anſchluß an eine Ge⸗ meinderatsſitzung den Ortsvorſteher und zwei Gemeinderäte, Aim Namen des Dorfes“ Recht zu ſprechen. Dem wurde ſtattgegeben, während die übrigen Mitglieder des Kollegiums als Zuhörer anweſend blieben; denn der Wahr⸗ ſpruch hatte praktiſche Bedeutung. Klug und weiſe wie alle Ortsvorſteher ſind, und derjenige von A⸗dorf ganz beſonders, Iteß er erſt den Kläger ſein Herz erleichtern. Er verlangte eine ſo hohe Entſchädigung für ſeinen ſchönſten Gockler, daß dafür zwei ſolcher Tiere hätten erſtanden werden können, aber„e Schtrof mueß ſei“, ſagte er zum Schluß.„So Gärtner, jetzt dürfet Ihr Euern Mage ausleere“, ſagte dann der Orts⸗ vorſteher. Der Gärtner lehnte eine Entſchädigung ab, weil er das Recht habe, fremdes Getter in ſeinem Garten weg⸗ zuſchteßen, dieſen Gockler aber ſchon deshalb, weil er ihn ſchon oft verſcheucht habe,„immer aber kam der Kerle mit ſeinen drei Lieblingshennen wieder, führte ſie in meine Erd⸗ beerbeete und hieß ſie freſſen.“„Na, na, Gärtner, der Gockler konnte doch nit ſchwätze“, meinte der Ortsvorſteher. Darauf der Gärtner:„Doch, der konnte ſchwätze. Kaum war er im Beet, dann ratterte er: Dock⸗dock⸗dock⸗dobo⸗ſtonn⸗ſe, doos! Dock⸗dock⸗dock⸗dovo! Dodo! Doobol Do⸗ſtonn⸗ſe, dobol Er hatte die Sprache des Gocklers allen Ernſtes ſo täuſchend nach⸗ geahmt, daß der Ratsſaal vor Lachen dröhnte. Die Sache ſchten erledigt. Darauf aber meinte der Kläger, wenn ſein Gockler ſo ſchwätzen konnte, dann müſſe er noch mehr fordern. Worauf der Gärtner ſchlagfertig erwiderte, daß er es nur Tonute, weil er ſeine Erdbeeren fraß,„nur meine Erdbeeren Auch die Sterbenswahrſcheinlichkeiten der 45⸗ und 50jähri⸗ gen Männer haben mit einer Abnahme um rund 40 v. H. gegenüber den der letzten großen deutſchen Sterbetafel zu⸗ grunde liegenden Sterblichkeitsverhältniſſen der Jahre 1901 bis 1910 einen verhältnismäßig ſehr günſtigen Stand erreicht. In den höheren Altersſtufen dagegen macht ſich die Beſſerung der Sterblichkeitsverhältniſſe mit zunehmendem Alter in immer geringerem Maße bemerkbar, da die Folgeerſchei⸗ nungen der allgemeinen Abnutzung des menſchlichen Organis⸗ mus und der Abnahme ſeiner Regenerationsfähigkeit durch die Fortſchritte der ärztlichen Kunſt nur in begrenztem Maße hingehalten werden können. Immerhin erſcheint die erreichte Verminderung der Sterbefälle der 70jährigen Männer und Frauen von 69,4 bzw. 62,1 auf 58,1 und 52,0 auf 1000 ſowie die Abnahme der Sterblichkeit der 8b jährigen Männer und Frauen ſehr bemerkenswert. Die ſtarke Abnahme der Sterbeuswahrſcheinlichkeiten ſämtlicher Altersjahre wirkt ſich naturgemäß in einer erheb⸗ lichen Lebens verlängerung der Bevölkerung aus. Dieſe Lebens verlängerung macht ſich, entſprechend dem beſonders großen Rückgange der Sterblichkeit im Säuglings⸗ und Klein⸗ kindalter, verhältnismäßig am ſtärkſten in den erſten fünf Lebensjahren bemerkbar. Von einer gleich großen Grund⸗ maſſe Lebendgeborener erreichen fetzt 12 v. H. der Geborenen mehr das erwerbsfähige Alter als in den Jahren 19011910 und ſogar 23 v. H. mehr als unter den Sterblichkeitsverhält⸗ niſſen der Jahre 18711880. Dieſe Zunahme iſt inſofern von großer Wichtigkeit, als durch ſie die Auswirkungen des ſtarken Geburtenrückgangs auf die produktive Volkskraft zu einem beträchtlichen Teil abgeſchwächt werden. Die Zunahme ber Aufwuchsziffer des weiblichen Geſchlechts hat ferner die Be⸗ deutung, daß für die Erhaltung eines beſtimmten Bevölke⸗ rungsbeſtandes unter den heutigen Sterblichkeitsverhältniſſen eine beträchtlich geringere Gebärleiſtung der Frauen not⸗ wendig iſt als vor 20 Jahren und noch mehr als vor 50 Jahren. Will man die geſamten Sterblichkeitsverhältniſſe eines Zettabſchnittes durch eine einzige Zahl ausdrücken, ſo bedient man ſich der aus der Sterbetafel erſtchtlichen Lebenserwar⸗ tung der neugeborenen Kinder oder der mittleren Lebens⸗ dauer. Es wurden nach den Sterblichkeitsverhältniſſen der Jahre 1871 bis 1880 die neugeborenen Knaben durchſchnittlich 35,6 Jahre und nach den Sterblichkettsverhältniſſen der Jahre 1901 bis 1910 durchſchnittlich 44,83 Jahre alt. Unter den gegen⸗ wärtigen Sterblichkeitsverhältniſſen hingegen beträgt die mitt⸗ lere Lebensdauer der Knaben 56 Jahre. Der geſamte Rück⸗ gang der Sterblichkeit ſeit den 7ober Jahren kommt mithin einer Verlängerung des Lebens der neugeborenen Knaben um durchſchnittlich 20,4 Jahre gleich. In gleichem Maße iſt die Lebenserwartung der neugeborenen Mädchen von 38,5 auf 58,8 Jahre geſtiegen. In Dänemark, England und Wales, Auſtralien und Neuſeeland erreichen die Neugeborenen, hauptſächlich infolge einer niedrigen Säuglingsſterblichkeit und Kleinkinderſterb⸗ lichkeit, durchſchnittlich ein noch höheres Alter als im Deut⸗ ſchen Reich. geben dieſen Verſtand und dieſe Sprache, Ihr hennit's jo an mir ghört.“ Gegen dieſe Beweiſe half nichts: Und weil der Gockler tatſächlich auf fremdem Boden war, war der Kläger froh, daß er die ſprachbildenden Erdbeeren, die ſein Gockler gefreſſen hatte, nicht noch bezahlen mußte. Oeſterreich Durch einen Hahn getötet Aus Preßburg wird gemeldet, daß im Dorfe Lon na in Karpatho⸗Rußland ſich ein merkwürdiges Unglück ereignet hat. Das achtzehn Monate alte Kind eines Bauern ſpielte auf dem Hofe ſeiner Eltern. Plötzlich wurde es von einem großen Hahn überfallen. Der Hahn ſprang dem Kinde auf den Kopf und hackte ihm beide Augen aus. Bevor die Mutter, die dem gräßlichen Unglück zuſah, herbei⸗ ſpringen konnte, war das Kind unter furchtbaren Schmerzen ſchon geſtor ben. Schweiz Auf dem Montblanc verirrt Der franzöſiſche Flieger Thoret führte Ende der vori⸗ gen Woche einen Flug über den Montblanc aus und bemerkte dabei an einer Stelle zwiſchen dem Montblanc und dem Col du Midi einen Touriſten, der mit einem Tuche winkte. Allem dem Flieger durch Zeichen zu verſtehen geben, daß er Hilfe nötig habe. Der Flieger kehrte deshalb nach der nächſten Landeſtelle zurück, malte auf die Unterſeite der Flügel in Rieſenbuchſtaben die Worte:„Nicht weiter gehen“ und ſetzte eine Rettungsexpedition in Bewegung. Er flog dann nach dem Montblanc zurück, beſchrieb langſam über dem Touriſten mehrere Kreiſe und kehrte abends wieder nach der Landeſtelle zurück. Es iſt dies das erſte Mal, daß ein verirrter Berg⸗ ſteiger von einem Flugzeug aus entdeckt worden iſt. Leider er⸗ wieſen ſich die Bemühungen des Fliegers als zwecklos. Die Rettungsexpedition ſuchte das ganze Gebiet ab, in dem der Touriſt geſehen worden war, ohne etwas zu finden. Man nimmt an, daß der Bergſteiger den Rat des Fliegers nicht befolgt hat, ſondern weitergegangen und dabei in einen Ab⸗ grund geſtürzt iſt. Dänemark Beim Telephonieren getötet In der Nacht zum Sonntag wurde die Frau eines dä⸗ niſchen Kapitäns in Kopenhagen beim Telephonteren durch einen elektriſchen Stromſchlag getötet. Die Frau wurde nachts von ihrer Schwägerin angerufen. Das Telephon ſtand auf dem Nachttiſch. Während die Frau ſprach, berührte ſie mit ihrer freien Hand eine elektriſche Nachtlampe, die aus Stahl war, und ebenfalls auf dem Nachttiſch ſtand. Im gleichen Augenblick ſank ſie mit einem Aufſchrei in die Kiſſen zurück. Das Dienſtmädchen kam hinzu und ſah ihre Frau leblos im Bett liegen. Ein ſofort herbeigeeilter Arzt konnte nur den Tod feſtſtellen. An der linken Hand waren Anſcheine nach hatte der Touriſt ſich verirrt und wollte deutliche Brandwunden zu erkennen. Wie Sachverſtändige feſtgeſtellt haben, iſt durch die Lampe, die nicht in Ordnung war, der elektriſche Strom in den Körper der Frau geleitet worden. Durch das Telephon geriet die Frau in den Strom⸗ krets und wurde getötet. Der Ehemann befindet ſich auf großer Fahrt und kommt früheſtens in einem halben Jahre zurück. England Sekt im Badewaſſer Eine Folge der andauernden Hitze ſind Schwimmgeſell⸗ ſchaften, die jetzt vielfach in der engliſchen Geſellſchaft veran⸗ ſtaltet werden. Eine ſolche Veranſtaltung endete in London mit einem großen Skandal, denn die von der Geſellſchaft, beſtehend aus jungen Leuten, gemietete Badeanſtalt mußte von der Polizei um 5 Uhr früh geräumt werden, wo⸗ bei verſchiedene Teilnehmer gezwungen waren, im Bade⸗ anzug, da ihnen die Kleidungsſtücke und die Bademäntel geſtohlen worden waren, nach Hauſe zu gehen. Merk⸗ würdig waren die weiteren Feſtſtellungen der Polizei, denen zufolge die Geſellſchaft ſich damit vergnügt hatte, das Bade⸗ waſſer mit Sekt und anderen alkoholiſchen Getränken ge⸗ ſchmeidig zu machen. Der Verwalter der Badeanſtalt er⸗ klärte, er ſei in ſeinem Leben zum erſtenmal Zeuge geweſen, daß man Sekt ins Badewaſſer gieße. Die Angeſtellten der Anſtalt waren noch ſtundenlang damit beſchäftigt, das Waſſer* von den hineingeworfenen Flaſchen, Gläſern, Hüten, Schuhen und anderen Gegenſtänden zu reinigen. Indien Die Folgen einer leichtfertigen Heirat Es iſt ſchon wiederholt vorgekommen, daß eine Europäerin zu einem exotiſchen Manne eine romantiſche Zuneigung ge⸗ faßt und ſich dadurch unglücklich gemacht hat. Es ſei daran er⸗ innert, daß eine Berlinerin vor mehreren Jahren einen Afghanen heiratete und nur mit großer Mühe nach dem Tode ihres Mannes losgekauft und vor einem Sklavendaſein be⸗ wahrt werden konnte. Ein neuer ähnlicher Fall dieſer Art wird aus Indien gemeldet. Die Engländerin Mabel Ferres heiratete im Jahre 1914 in Johannisburg(Südafrika) einen mohammedaniſchen Indier, dem ſie dann nach dem tndiſchen Heimatsorte Napſari folgte. Der Inder war ein Untertan in dem engliſch⸗indiſchen Vaſallenſtaate Baroda. Die Eng⸗ länderin hat ſich inzwiſchen mit ihrem indiſchen Manne ent⸗ zweit und die indiſche Behörde angerufen, um der Ausliefe⸗ rung an ihren Mann zu entgehen. Sie machte im Jahre 1914, als ſie in Napſart anlangte, die niederdrückende Entdeckung, daß der Inder bereits eine einheimiſche Frau hatte, mit der ſie jahrelang zuſammenleben mußte. Ihr Mann kehrte zu Beginn dieſes Jahres nach Südafrika zurück, und die Eng⸗ länderin benutzte dieſe Gelegenheit, um das Haus des Ju⸗ ders zu verlaſſen und ſich nach Bombay zu begeben. Der Inder iſt vor kurzem zurückgekehrt und verlangt die Aus⸗ lieferung ſeiner Frau. Die Engländerin macht geltend, daß ihre Ehe nach ſüdafrikaniſchem Rechte ungültig ſet, da der Inder damals bereits verheiratet war. Ferner führt ſie an, ſte ſei damals minderfährig geweſen und ihre Heirat ſei durch Vorſpiegelung eines falſchen Alters zuſtande gekommen. Außerdem ſei ſie eine Engländerin und infolgedeſſen dem in⸗ diſchen Geſetz, wonach die Frau ihrem Manne ausgeliefert werden muß, nicht unterworfen. Der Mann verlangt die Auslieferung, insbeſondere auf Grund der Angabe, die Frau habe ihm Gold und Edelſteine geſtohlen. Nach längeren Ver⸗ handlungen hat die Behörde in Bombay entſchieden, die Frau, die ſich ſeit April dort in Gewahrſam befindet, falle unter das indiſche Geſetz, da ſie durch ihre Hetrat ihre engliſche Staatszugehörigkeit verloren habe, und müſſe ihrem Manne ausgeliefert werden. Der Inder hat kürzlich geäußert, er habe 3000 Rupien letwa 5000 /) auf die Wiedererlangung ſeiner Frau verwendet und werde, wenn es nötig ſein ſollte, noch einmal ſoviel ausgeben. Wenn ſeine Frau aber zu ihm zurückkehre, ſo könne ſie ſicher ſein, daß ſie Napfart lebend nicht wieder verlaſſen werde. Trotz dieſer Drohung wird die Engländerin der Gewalt des Inders überantwortet werden, China Raubüberfall auf einem franzöſiſchen Kriegsſchiff Aus Schanghai wird berichtet, daß zwei Matroſen des Kreuzers„Michelet“ in der Nacht in die Kabine des mit der Matertalverwaltung beauftragten Leutnants eindrangen und auf den Offizier mit einem Schraubenſchüſſel einſchlugen. Sie verſuchten ihn zu erwürgen und ließen ihn, als ſie glaubten, daß er tot ſei, liegen. Alsdann verſuchten ſie, den Geldſchrank zu erbrechen. Durch den Lärm wurde ein anderer Offizier wach. Die beiden Matroſen flüchteten, wurden aber von einem Wachtpoſten verfolgt. Einer von ihnen wurde feſtgenommen und hat die Tat eingeſtanden. Amerika Ein aufregender Zwiſchenfall hork Zeuge, wie ein angeſehener Finanzmann, Horace Poor, der Präſident der Garfield National Bank aus dem 5. Stock⸗ werk eines Privat⸗Krankenhauſes auf die Straße herabſtürzte und doch mit heiler Haut davonkam. Einige Autodroſchken⸗ kutſcher und zwei Poliziſten hörten in der 5. Avenue, wie in einer benachbarten Straße eine Frau durchdringende Hilfe⸗ rufe ausſtieß. Sie eilten den Rufen ſofort nach und ſahen zu ihrem Schrecken, wie ein Mann im Schlafanzug mit dem Kopf nach unten von einer Fenſterbank herunterhing. Die Frau, die die Rufe ausſtieß, war eine Krankenpflegerin namens Randolph. Sie hielt den Patienten verzweifelt an dem einen Fußgelenk feſt. Als die Poliziſten auf dem Schauplatz er⸗ ſchienen, war ihre Kraft faſt vollkommen erſchöpft. Sie war aber doch noch imſtande, ein bis zwel Minuten lang den Patienten vor dem Abſturz zu bewahren. Inzwiſchen nahmen die Autoführer alle erreichbaren Kiſſen aus ihren Wagen und häuften ſie auf der Straße auf. Die Zuſchauer, die ſich raſch anſammelten, holten aus einem benachbarten Hotel ein Bettuch und ſpannten es über den Kiſſen aus. Als alle dieſe Vor⸗ bereitungen getroffen waren, ließ die Krankenpflegerin los und der Patient ſtürzte herab. Er fiel mit ſeinem Gewicht ſo ſchwer auf das Bettuch auf, daß es nachgab. Immerhin war die Schwere des Falles gebrochen, ſodaß der Patient verhält⸗ nismäßig ſanft auf die aufgehäuften Kiſſen aufſchlug. Ein paar Kratzer waren alles, was er von dem Abenkeuer davontrug. Dzr Finanzmann hatte offenbar die Abſicht, durch einen Sprung aus dem Fenſter Selbſtmord zu begehen. Er war vor 12 operiert worden und hatte einen Nervenzuſammenbruch erlitten. 855. 8 1 Eine große Schar von Straßenpaſſanten waren in New⸗ 1 5 1 1 8 a Au ddl u MK 82* 5 * nene eee ee e ee 1 * Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) geſucht. 59 91 die Geſchäftsſtelle r Reederei und Speditionsfirma ſucht per ſofort Akezuisiteur 22 r allererſte unter G A 113 an d. 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Es ſegt deshalb im Interosse der Einsender von Angeboten Zeichen und Nummer genau zu beachten, damt unllebsams. Verwachslungen vermieden werdet lle bctahnelg der kee Menth. flug Donnerstag, den 19. Furt 102898 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Wo ſind die„angemeſſenen Grenzen der Befäfſgung der öffentlichen Hand? Die Mannheimer Produktenbörſe zur e Eingabe an den Reichsernährungsminiſter Angeſtchts der immer noch ungeklärten Zuſammenhänge und des letzten Zieles der Scheuertransaktion, die in den letzten Tagen imme mehr einer ſcharfen Kritik der Fachverbände unterzogen wurden hat der Vorſtand der Mannheimer Produktenbörſe eine Eingabe an das Reichsernährungsminiſterium gerichtet, die Auf⸗ klärung über die Transaktion ſelbſt und über die damit verbun⸗ denen bzw. in Ausſicht genommenen Maßnahmen verlangt. Nach⸗ dem bisher von zuſtändiger Seite nur unzureichende Erklärungen abgegeben wurden, die keineswegs auf den Kern der für die deutſche Ernährungswirtſchaft ſo bedeutſamen Angelegenheit eingingen, ſo iſt zu hoffen, daß die Anfrage der Mannheimer Produktenbörſe endlich eine Beantwortung findet, aus der man erſehen kann, wohln eigentlich die Fahrt gehen ſoll. Wir haben bereits in unſerer letzten Wochenbetrachtung auf Hintergründe aufmerkſam gemacht, die u. U. zu dem Erwerb der Scheuer⸗Intereſſen geführt haben können und hoben auf den Widerſpruch hingewieſen, der zwiſchen der Regierungserklärung bezüglich der Betätigung der öffentlichen Hand und dieſer Transaktion klafft, Auch die Eingabe der Mann⸗ heimer Produktenbörſe, die wir nachſtehend wiedergeben, geht von dieſer Betrachtung aus. Es iſt an der Zeit, daß endlich reſtloſe Aufklärung gegeben wird. „Herr Reichsminiſter Müller hat am 3. Juli dss. Is. in der Regierungserklärung folgendes ausgeführt:„Die Reichsregierung wird es ſich beſonders angelegen ſein laſſen, einer durch die Be⸗ dürfniſſe der Bevölkerung nicht gebotenen Ausdehnung der wirt⸗ ſchaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand angemeſſene Schranken zu ſetzen.“ Alle im deutſchen Wirtſchaftsleben ſtehenden Männer haben dieſer Erklärung freudig zugeſtimmt, waren doch im Laufe ber letzten Jahre die verſchtedenſten Verſuche, mit öffentlichen Mitteln wirtſchaftliche Betätigung zu treiben, vom größten Mißerfolg begleitet. Um ſo größer war das Erſtaunen der an der Getreidewirtſchaft beteiligten Kreiſe, als wenige Tage ſpäter die Verhffentlichung des Aufkaufs des ſogenanuten Scheuerkonzerns durch die Preußenkaſſe und Rentenbankkrebitanſtalt in der Togespreſſe erfolgte. Die all⸗ ſeitige Ablehnung, die dieſe Transaktion in der geſamten Fachpreſſe gefunden bat, wird dem Herrn Miniſter ein Beweis dafür ſein dürfen, daß hier ein Geſchäft abgeſchloſſen wurde, welches nach vorherigem Anhören der Führer des deutſchen Getreidehandels und der deutſchen Mühleninduſtrie niemals zum Abſchluß ge⸗ kommen wäre. Warum man die Erfahrung derjenigen Männer, welche ſeit Johrzehnten in den beteiligten Wirtſchaftszwelgen führend ſind, nicht vor Abſchluß des Geſchäfts verwertet hat, bleibt unerklärlich. Gerade der hiſtortſche Aufbau des Scheuerkonzerns hätte die erwerbenden halbſtaatlichen Inſtitute veranlaſſen müſſen, vorher die Spitzen der Getreide⸗ und Mühlenverbände autachtlich zu hören. Gleichzeltig mit der Ankaufsmelbung gingen durch die geſamte Preſſe Nachrichten von beabſichtigter Einfuhrkontingentierung, Preis⸗ ſtabiliſiernng und Einbeziehung bes genoſſenſchaftlichen Handels mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und ber Nonſumvereine in den neuen nun in der öffentlichen Hand befindlichen Konzern. Da dleſe Meldungen von keiner offiztellen Seite Widerſpruch erfuhren, ſieht ſich der Vorſtand der Maunheimer Produkteubörſe im Namen ſeiner 750 Mitglieder veranlaßt, dem Herrn Reichsernährungs⸗ miniſter gegenüber ſeine warnende Stimme gegen jedweden zwangs⸗ weiſen Eingriff in die freie Getreidewirtſchaft zu erheben. Die Brotverſorgung der deutſchen Bevölkerung hat ſich dank der vorbildlichen Tätigkeit des Getreldehangdels und der Mühlen⸗ induſtrie ſeit der Stabiliſterung unſerer Währung ganz reibungslos abgewickelt. Die Nöte unſerer Landwirtſchaft haben ihre Urfache elnerſeits in den gegenüber der Vorkriegszeit weſentlich geſtiegenen allſettigen Laſten der deutſchen Erwerbsſtände und der für die Land⸗ 77 ẽ õ o Großbritanniens Kohlenausfuhr ii der erſten Jahreshälfte Nückgaug um 1 700 000 To.— Steigerung der deutſchen Bezüge um 633 000 To. Nach den fetzt vorliegenden Ermittlungen des Board of Trade belief ſich die Kohlenausfuhr Großbritan⸗ utens in der erſten Jahreshälfte(ohne Berückſichtigung der Bunkerkohlenlieferungen) auf 24,5 Mill. To. gegen 26,2 Mill. To. in der gleichen Zeit des Vorfahres. Der Ausfuhrrückgang iſt in erſter Linie auf den ſcharfen Wettbewerb zwiſchen polniſcher und eugliſcher Kohle auf den ſkandinaviſchen Märkten verurſacht worden, denn der Export nach Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland hat ſich gegenüber dem Vorjahr allein um 1,1 Mill. To. verringerk. Von anderen Ländern, die erheblich weniger engliſche Kohle aufgenommen haben, ſind zu nennen: Frankreich mit 214 000, Belgien mit 180 000, Italien mit 274000, Spanten mit 34 000, Kanada mit 184 000 und Malta und Gibraltar mit 162 000 To. weni⸗ ger als in den erſten 6 Monaten des vergangenen Jahres. Die eng⸗ Iiſche Kohlenausfuhr nach Deutſchland hat ſich dagegen um 663 000 To. erhöht, während außerdem noch der Export nach Süd⸗ amerika um 110 000, nach Portugal um 107 000, nach den U. S. A. um 57 000 und nach Algier um 86 000 To. zugenommen hat. :9 Zur vierten Auslandanleihe der Reutenbank⸗Kreditauſtalt. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, bringt der preu⸗ ßiſche Miniſter des Innern im Anſchluß an den Runderlaß vom 5. Nop. v. J. den kommunalen Kreditanſtalten einſchließlich der Spar⸗ kaſſen und deren Aufſichtsbehörden zur Kenntnis, daß nach einer Mitteilung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft die Beratungsſtelle für Auslandkredite auch für die vierte Auslandanleihe der Rentenbank⸗Kreditanſtalt angeſichts der wachſenden Verſchuldung der Landwirtſchaft auf dem Wege über Aus⸗ landanleihen feſtgelegt hat, daß das hereinkommende Geld wirklich eine die landwirtſchaftliche Erzeugung hebende Verwendung finden müſſe⸗ J. Henry Schröder übernimmt die Löwenſtein⸗Intereſſen. Wie man hört, werden die Löwenſteinſchen Finanzierungs⸗Geſellſchaften künftig durch das Londoner Bankhaus Schröder Überwacht werden. Auch die Büros werden bei der Schröder⸗Bank untergebracht. Es heſtehe ſomit keine Gefahr, daß der Beſitz an Oöwenſteinſchen Holding⸗Anteilen veräußert wird. * Intereſſennahme des Bankhauſes Speyer⸗Elliſſen an der Jn⸗ ternational Holding Nach luxemburgiſchen Preſſemeldungen ſchweben zwiſchen der Tb wenſteinſchen International Holding and Inveſtment u. Co. und der Berlin⸗Frankurter Bankfirma Lazard, Speyer⸗Elliſſen Verhandlungen, die eine ſtarke Beteilgung des deutſchen Hauſes an der Internatlonal olding zum Gegenſtand haben. Eine Erklärung der Berliner In⸗ 5 von Lazard, Speyer⸗Elliſſen war hierzu nicht zu erhalten. e Reichsbahneinnahmen im Mai. Die Einnahmen der Reichs⸗ Hahngeſellſchaft beliefen ſich im Mai, wie die„Reichsbahn“, das amtliche Nachrichtenblatt der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft mit⸗ teilt, auf 130 686 000 R/ im Perſonen⸗ und Gepäckverkehr, 254 719 000.“ im Güterverkehr und 29 724 000./ an ſonſtigen Einnahmen, zuſammen alſo 415 129 000 R. 4. Dem ſtehen 440 905 000 Reichsmark an Ausgaben gegenüber. Darunter Löhne mit 97 809 600 Reichsmark, für Erneuerung der Reichsbohnanlagen 82 769 000 R% und Verzinſung der Reparationsſchuldverſchreibungen 45 441 000./ Der Monat Mai brachte gegenüber dem April rund 12 Mill..% Mehreinnahmen, dle Ausgaben erhühten ſich aber um rund 27 Mill., was insbeſondere auf die geſteigerte Bautätigkeit und die vermehrte Erſatzbeſchaffung von Fahrzeugen zurückzuführen iſt. Dem Vortrag aus 1927 mußten infolgedeſſen 28 Mill. entnommen werden. Der Güterverkehr iſt im Juni zurückgegangen. Der Perſonen verkehr hat der Jahreszeit entſprechend zu⸗ enommen. 8 Badiſche Lokalbahnen Ac. in Karlsruhe. Die o. HB. ge⸗ nehmigte die vorgelegte Bllanz nebſt Gewiun⸗ und Verluſtrechnung. Das ahr 1927 ſchließt mit einem Verluſt von 23 866 R. gegen⸗ * ———— wirtſchaft unerträglichen Höhe der Zinſen für Realkredite, anderer⸗ ſeits in der qualitativen Mißernte der letzten zwei Jahre, die eine vollwertige Veräußerungsmöglichkeit des Inlandsgetreibes erſchwerte. Jeglicher Verſuch jedoch, zwangsweiſe das eherne Geſetz von Angebot und Nachfrage zu durchbrechen, muß früher oder ſpäter zuſammen⸗ brechen. Dies beweiſen die Mißerfolge der Getreibemonopole in der Schweiz und Norwegen, ja ſelbſt die Ppolorganiſation Canadas kann ſich den Schwankungen des Weltmarktes nicht entziehen. Es erhellt alſo ohne weiteres, daß auch durch den Uebergang des Scheuerkonezrus an die landwtirtſchaftlichen Bankinſtitute, an dieſen fundamentalen Grundſätzen nichts geändert wird. Eine etwaige Kontingentierung ber Getreideeinfuhr dürfte in keiner Weiſe geeignet ſein, die Brotgetreidewirtſchaft in Deutſchland zu heben, die Unabhängigkeit vom Ausland zu fördern und unſere Handelsbilanz günſtiger zu geſtalten. Es hat ſich dur die Wirkung des Einfuhrſcheinſyſtems in der Praxis ſowe vor dem Krieg als auch in den letzten Jahren nach dem Krieg ergeben, daß gerade durch dieſes Syſtem ein natürlicher Ausgleich von Ein⸗ und Ausfuhrbedarf bewirkt wird. Hierdurch wird letzten Endes nicht mehr Getreide eingeführt, als tatſächlich zur Ergänzung des Zu⸗ ſchußbedarfs jeweils erforderlich iſt. Es wäre daher ſchon von all⸗ gemeinen Geſichtspunkten aus geſehen, eine Kontingentierung der Getreideeinfuhr abzulehnen. Dazu kommt noch, daß die praktiſche Durchführung der Kontingentierung zu ſo ſchweren Ungerechtigkeiten ftihren müßte, daß auch von dieſer Seite aus mit den größten Schwie⸗ rigkeiten zu rechnen wäre. Bei ben erſten Veröffentlichungen über den Aufkauf des Scheuerkonzerns durch die landwirtſchaftlichen In⸗ ſtitute iſt zum Ausdruck gebracht worden, daß der Scheuerkonzern die Kontrolle über 50—60 v. H. der deutſchen Brotgetreideeinfuhr ausübe. Es iſt bereits in der Tagespreſſe gegenüber dieſer völlig haltloſen Feſtſtellung richtig geſtellt worden, daß des Scheuerkonzern tatſächlich höchſtens 10 v. H. der Brotgetreideeinfuhr kontrolliert. Denn es iſt zu beachten, daß diefenigen Partien, die die Getreide⸗ kommiſſion und Induſtrie.⸗G. als Vermittler einführt, hier nicht geltend gemacht werden können, da nur der Erwerber ſelbſt, der die Ware verzollt und dem Konſum gewährt, die Einfuhr tatſäch⸗ lich kontrolltert. Es braucht nicht im einzelnen auseinandergeſetzt zu werden, welch ſchädliche Wirkungen derartige ſich auf die Getreideeinfuhr er⸗ ſtreckende Monopolmaßnahmen gerade für unſeren ſüddeutſchen Wirt⸗ ſchaftbezirk mit ſich bringen würden. Es iſt dem Herrn Reichs⸗ ernährungsminiſter aus der Kenntnis der Wirtſchaft ſeiner engeren badiſchen Heimat heraus ſicherlich bekannt, daß mit der Tätigkeit des freien Getreidehandels und der unabhängigen ſüdweſtdeutſchen Großmühleninduſtrie das Aufblühen und die wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung des Oberrheins auf das engſte verbunden iſt. Allein der Platz Mannheim lohne Ludwigshafen) hat im letzten Jahr über 630 000 Tonnen Weizen eingeführt, wobei feſtzuſtellen iſt, daß der ſogenannte Scheuerkonzern bei der Einfuhr diefer Weizenmengen nicht beteiligt iſt,(Die einzige im hieſigen Bezirk gelegene Mithle des Scheuer⸗ konzerns, die Hefftſche Kunſtmühle, hat ihren Sitz in Worms.) Es iſt nicht zu bezweifeln, daß jede Zwangsmaßnahme, die dieſe freie Handelstättgkeit in irgend welcher Beziehung einengt, zu den ſchwer⸗ ſten Schädigungen der oberrheiniſchen Wirtſchaft führen müßte. Bei der großen Beunruhigung, die zahlloſe um das Wirtſchafts⸗ leben hochverdiente Kreiſe durch die Ungewißheit der weiteren Ent⸗ wicklung der Scheueraktion betroffen hat, iſt dringend geboten, daß die Regierung bezw. das Reichsernäh⸗ rungsminiſterium alsbald eine Aufklärung darüber erteilt, ob mit dem Verkauf des Scheuerkonzerns an Inſtitute, die nach früheren Regierungserklärungen in der Hauptſache die Aufgabe haben, die Landwirtſchaft mit langfriſtigem Leihkapital zu ver⸗ ſehen, die Abſicht verbunden iſt, irgend welche ſtaatlichen Ein⸗ griffe in die freie Getreidewirtſchaft vorzunehmen.“ über einem Vorfahresverluſt von 210 960., ab. Der verbleibende Verluſt ſoll aus den vorhandenen Rücklagen gedeckt werden. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſeien noch unklar. de? Die erſten Freigabezahlungen an Sigle und Kaſt u. Ehinger beſtätigt. Zu widerſprechenden ausländiſchen und deutſchen Mel⸗ dungen über die erfolgten erſten Freigabezahlungen an zwei Stutt⸗ garter Farbenfabriken erfährt man jetzt folgendes: Die Verwal⸗ kungen der G. Sigle u. C. Gmb. in Stuttgart und der Kast und Ehinger Gmbß. in Stuttgart haben in dieſen Tagen dle Beſtätigung ſowohl vom Büro des Verwalters für feindliches Eigentum wie von ihren Vertrauensleuten erhalten, daß die Zahlungen auf Grund des Freigabegeſetzes an ihre Vertrauensleute durch Schecks erfolgt ſeien. Die Barüberweiſung auf Grund der Scheckzahlungen wird demnächſt in Stuttgart erwartet. Zur Zeit der amerikantſchen Mitteilung hatten die Stuttgarter Firmen noch keinerlef Beſtätigung, wodurch ſich auch das damalige Dementi erklärt. Die Kaſt u. Ehinger Gmb. hat zunächſt 362 182 Dollar, die Sigle u. Co. Gmbß. 361 000 Dollar erhalten. Dieſe 782 182 Doll. ſtellen jedoch, wie man weiter hört, nicht den Gegenwert der vorläufig zuerkannten 80 v. H. aus der Freigabezahlung dar, ſondern nur einen ſolchen von rund 95 v. H. Was mit den reſtlichen 15 v. H. geſchehen iſt, iſt bei den Firmen noch unbekannt. Doch nimmt man an, daß dieſe 15 v. H. eine einſtweilige Rückſtellung amerikaniſcherſeits für die noch abzuziehenden Steuern ſowie für die Zins rechnung uſw. darſtellen. Der Reſt aus dieſer Rückſtellung wird nach Feſtſetzung und Abzug der endgültigen Höhe dieſer Poſten noch erwartet. Aus der Höhe dieſer erſten Freigabe⸗ zahlungen kann man ungefähr einen Rückſchluß auf die vorläufige Behandlung auch der übrigen Geſellſchaften, die Freigabezahlungen erwarten, ziehen. 27 Stahlwerk Deking Ach. in Düſſeldorf. Aus Verwaltungs⸗ kreiſen erfahren wir, daß das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr beſſere Erträgniſſe gebracht hat als das Vorjahr und daß aller Vor⸗ ausſicht nach eine weitere Erhöhung des Geſamtverluſtes nicht ein⸗ treten wird.(J. V. erhöhte ſich der Verluſt um 169 000/ auf 540 000 Mark). An Stelle des Direktors L. Comblés iſt Direktor L. Huy als Vorſtandsmitglied beſtellt worden. * Zu den neuen internat. Elektrotruſtplänen. Die Verhand⸗ lungen zwiſchen dem belgiſchen Elektroftnanzmann Heinemann und der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmun⸗ gen, die zurzeit in Berlin ſtattfinden, haben in den letzten Tagen weitere Fortſchritte gemacht. Es handelt ſich dabei in der Hauptſache um ägyptiſche Elektrogeſchäfte ſowie um die Frage eines Aktienaustauſches zwiſchen der belgiſchen Sofina und der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen. Waßrſcheinlich wird die Sofina zu dieſem Zwecke eine Kapitals⸗ erhöhung vornehmen; es beſteht auch die Möglichkeit, daß bei der Ge⸗ fellſchaft für elektriſche Unternehmungen aus dieſen Beſprechungen die Notwendigkeit einer Kapitalstrausaktion erwächſt. In dieſem Zuſammenhange ſei auch erwähnt, daß nach unſeren Informationen hinter den anhaltenden amerikaniſchen Käufen in Stemens u. Halske⸗Aktien die General Eleecetrie Co. in Newyork ſteht, die ihrerſeit Beziehungen zur A. E. G. unter⸗ hält. Auch dieſes Moment ſpricht dafür, daß die internationalen Elektro⸗Vertruſtungspläne nach dem Tode des belgiſchen Finanz⸗ mannes Löwenſtein wieder in Fluß gekommen ſind. * Vorfahresdividende der Elektrizitätswerke der Argen Ac. in Wangen im Allgäu. Der AR beſchloß, der GV. am 9. Auguſt die Verteilung einer Dividende von 10 v. H.(wie i..) auf die Sta. und von wieder 7 v H. auf die VA. für das GF. 1927/8 vorzuſchlagen. * Voltohm Seil⸗ und Kabelwerke.⸗G. in Frankfurt a. Main. Die.⸗V. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß. Der Ge⸗ ſchäftsgang im laufenden Jahre ſei befriedigend, das Frankfurter Werk gut beſchäftigt. Die finanzielle Lage des Unternehmens ſei weſentlich beſſer als im Vorjahre, und man be⸗ trachte die Ausſſchten im allgemeinen als befriedigend, wenn man auch über das endgültige Ergebnis noch nichts ſagen könne. Das Werk Hahn im Taunus liege ſeit der Ruhrbeſetzung ſtill. Mit Rück⸗ licht auf die ſtarke Ueherproduktlon in der Drahtſeilinduſtrie beſtehe kaum Ausſicht auf Wiedereröffnung des Betriebes. Die erzielten Die engliſche Kohleneinfuhr über Hamburg im erſten Halbjahr 1928 Angeſichts der Differenzen, die ſich in letzter Zeit durch die ver altete Handhabung in der Kontingentierung der engliſchen Kohlen⸗ einfuhr ergeben haben, iſt es von Intereſſe, die Entwicklung der eng⸗ liſchen Kohleneinfuhr über Hamburg im erſten Halbjahr 1927 zu ver⸗ folgen, da ſich der weitaus größte Teil der engliſchen Kohleneinfuhr nach Deutſchland über die Häfen von Hamburg, Altona und Harburg vollzieht. Die Ziffern gehen aus der folgenden Zuſammenſtellung hervor, die die geſamten Waſſerankünfte umfaſſen: England Ruhr Schleſien Polen Alles in Tonnen] Jangar 1932— Febr. 8 750— Pac N 7094— April 2918 15 442— Mak. 2449 089 4900— Junt„% 5 059 1739 Insgeſamt: 1 414 526 48 187 1739 „„„„„CccccccbGcbbPbPbTGbbTbTbTbTbTbTbGbTbTbTbTbcbcbcbTbbbbcb Preiſe ſeien immer noch nicht auskömmlich. ſtarke Neigung, die Preiſe nach unten zu halten, da man die rige Lage der Induſtrie nicht noch mit Preiserhöhungen 5 kaſter 2e: Maſchinenfabrik Hartmann AG., Offenbach a. M. dehnung. Die Geſellſchaft hat dle geſamten Fabrikat anlagen der ſeit 1891 beſtehenden Dampfkeſſel⸗ und Ma ſchinenfabrik G. Rochow, Kommanditgeſellſchaft in Of 0 am Main angekauft. Die erworbene Fabrik iſt 15000 Quadrat⸗ meter groß und mit Geleisanſchluß verſehen. Die Maſchinenfabrik Hartmann beabſichtigt, ihre Abteilung Apparatebau in die neu jübernommenen Anlagen zu verlegen. * Nengründung einer Automobilgeſellſchaft mit ausländiſchem Kapital.— Kleine Schapirobeteiligung? Mit einem Kapital von 1 Mill.% wurde in Berlin die Saint⸗Didier Automo⸗ bile AG. in Berlin gegründet. Die Gründer ſind die Beka Berliner Kraftfahrzeug⸗Vertriebs GmbH. in Berlin, Saint Didier Automobiles St. A. in Paris, Dr. jur. Michael Zeiner in Berlin, Oskar Blum, Berlin⸗Lichterfelde, Helm. 5 8 Berlin⸗Lichterfelde. Gegenſtand bes Unternehmens iſt die Her⸗ ſtellung von und der Handel mit Kraftfahrzeugen jeder Art, Fahr⸗ rädern, Kraftfahrzeug- und Fahrrad⸗Zubehör ſowie mit allen Sportartikeln im In⸗ und Ausland, die Errichtung, der Erwerb und Betrieb von Goragen, Tankſtellen und Reparaturwerkſtätten. Von dem Kapitol übernimmt die Beka 336 000 A, Saint Didter 600 000 4, Dr. Zeiner 40 000 /, Herr Blum 000 und Herz Schmidt 4000 /. Die Beka, die aus der Excelſior Maſchinen Gmb. gegründet 1921, hervorgegangen kſt, bringt ihr gefamtes Geſchäft mit allen Aktiven und Paſſiven ein, wofür ihr 330 000 Aktien nominell gewährt werden, während die übrigen Gründer ihre Einlage bar bezahlen. Da im Gründungsvertrag vereinbart iſt, daß drei Schuldforderungen gegen die Beka nicht übernommen werden ſollen, und die Beka wiederum dieſe Forderungen durch neue Aktien obgelten wird, wird auch Schapiro eins kleine Beteiligung an der neuen Geſellſchaft erhalten, da eine der drei Forderungen ihm gehbhrt. Den Auffichtsrat bilden Bankier Manes Levy, Paris, Generaldirektor Ulrich Mü hre mann, Berlin, RA. Dr. Curt Calmon, Berlin, General⸗ direktor Guſtave Daehr, Paris, Generaldirektor Etienne de Crozals, den Vorſtoand Diplom⸗Ingenleur Wladimir Katz Berlin⸗Charlottenburg, Dr. fur. Zeiner, Berlin, Ingenſent Caſimir Veisblatt, Parks, Joſeph Pernirkoß, Berlin, e Um den britiſchen Eiſenſchutzzoll.„Daily Expreß“ meldet, daß die Regierung nach wie vor entſchloſſen ſſt, trotz Droßung mit Obſtruktion im Unterhaus gegenüber der Deputation von Ab⸗ geordneten und führenden Induſtriellen, die in der nächſten Woche Baldwin auffordern werden, ſofort einen Schutzzoll auf Eiſen und Stahl einzuführen, bei ihrer bisher verfolgten Politik zu bleiben und daß ſte die ſofortige Durchführung disſes Zolles ablehnen wird. Berliner Metalſboͤrſe vom 18. Juli Prelſe 1 Feſtmark für 1 Kg. 5 g 16. 18, Elektrolyttupfer 140.— 189, 75 Aluminium in Raffinabekupfer—.——.— Barren 194.84 Blei——.— inn ausl.—.—— Rohzink Bb.⸗Pr). üttenzinn———.— (fr. Verk.)—.——.— Nickel 3,50.50 .——— ß Antimon 0,870.92 90,85⸗0,90 Aluminſum 1,90.90 Silber für 1 Gr. 81.—.82.50 80,758.82, 28 London. 18. Juli.(Metalle), In Lſt. ſ. d. engl. t. v. 1016 Kg. 18. 19. 16. 18. Blel 20.65 21— Kupfer Kaſſa 62,95 63,05 beſtſelect 66,75 66,75 5 05 24 75 24,88 do. 3 Monat 68 29 6315 Nickel—.— ueckflb. p. Fl. 20.65 20,85 50, Elektrol. 69.25 60,25 Zinn Kaſſa 210.50 217.88] Regulus Badiſche Zentral⸗Häuteauktion——15proz. Preiserhöhungen. Auf der geſtern in Mannheim abgehaltenen Zentral⸗Häute⸗Auktion wurden im einzelnen folgende Preiſe erzielt(je Pfund in Pfg.): bis 20[ 30—48 5059 60 f 80100 J 100 u. ehr ochſenhaute 120 10 85-115 103 11s— Ninderhäute 121 111120155128 109118 111%— Kuhbüute 100 105 II- 119106 17 104113— Farrenhäute 121 109 ¼½ 99107 5892 72—82— Kalbfelle bis 9 Pfd. 192.204,25; über 9 Pfund 167,75—177,50 Schuß⸗Kalbfelle 141; Freſſerfelle 128,75; Schuß ⸗Freſſerfelle 96; Schaf⸗ felle, vollwollig, fein, 90,5, halblang, fein, 70; Blößen 62, Lamm⸗ felle 60. Die Auktion bekundete Houſſeſtimmung, ſo daß bei gutem Beſuch und flottem Verkauf die vorſtehenden Preiſe gegen⸗ über der letzten in Karlsruhe abgehaltenen Auktion durchweg Preiserhöhungen bedeuten. Dieſe betragen bet Kalbfellen und Ham⸗ melfellen 5, bei Farren 6, bei Ochſen 10 und bei Rinder⸗ und Kuhhäuten fe 15 v. H. 5 * Karlsruher Produktenbörſe vom 18. Jult.(Eig., Dr.] Getreide, Mehl und Futtermittel: Entſprechend den auswärtigen Notierungen iſt der Brotgetreidemarkt wieder etwas feſter geworden. Bei den widerſprechenden Ernteberichten begegnet die Feſtigleit einſtweslen noch allgemeiner Zurückhaltung. Futtermittel ſind wieder gefragt. Insbeſondere ſtehen prompte Kleie, Mals und alle ölhaltigen Futtor⸗ mittel im Vordergrund. Südd. Weizen 27.5028, deutſcher Rogge alte Ernte, nominell 28.50, Futtergerſte ſe nach Qual. 22.752475, deutſcher Hafer je nach Qual, nom. 28.5029, Plata⸗Mais, bezugs⸗ ſcheinpflichtig, Julilieferung, 24— 24.75, Weizenmehl, Mühlenforderg. 3636.50, Roggenmehl, Mühlenforderung, prompt 38.50 99.50, Weizenfuttermehl 1717.25, Spezialfabrikate entſprechend teuerer, Weizenkleie fein, per Juli Auguſt 14, Weizenkleie grob, per Juli⸗ Auguſt 1414.25, Biertreber je nach Qual. 17.75—18, Malzkeime je nach Qual. 17.50—17.75, Trockenſchnitzel alte Ernte ohne Angebot, Rapskuchen aus deutſcher Saat loſe 18.50 18.75, prompte Lief ⸗Term., Erdnußkuchen, Mannheimer Fabrik., loſe 23— 23.25, prompte Liefe⸗ rung teuerer, Kokoskuchen 24.50— 24.25, Sojaſchrot Mannh. Fabrikat mit Sack 21.75 21.25, prompte Lieferung teuerer, Speiſekartoffeln, gelbfleiſchig, neu 13, bto. weißfleiſchig, neu 12.— Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte.50—8 Mark, Luzerne ſe nach Qual., neu.50775, Welzen⸗, Roggenſtroh, draht⸗ gepreßt, bei kleinem Angebot.50—7 Mark. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Rußhrort vom 18. Jul Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ziemlich leb⸗ haft, Die Frachten zu Tal und Berg blieben unverändert, ebenſo die, Schlepplöhne. Siteratur * Baperiſches Landes⸗Adreßbuch für Indnuſtrie, Haudel und Ge⸗ werbe(Bayernbuch) Ausgabe 192829. Adreßbuchverlag der Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer München. Inhalt: Ortsteil: Sämt⸗ liche handelsgerichtlich eingetragenen Firmen Bayerns mit Fern⸗ ſprech⸗ und Poſtſchecknummern, Behörden und öffentlichen. tungen. Branchenteil! leinſchließlich Kleingewerbe und werk von Bayern rechts des Rheins). 1*—— Donnerskag, den 19. Julk 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 3381 N rose Judendvor stellung der Bob May's qugendbühne gabe d. Motorſtärke Lig iiginellsten U. Heitersten —— Tipfenspiele Deutschlands 8 0 Die Darbietungen der qugendbühne sind hochkünst-⸗ lerisch und lösten überall bei Jung und Alt einen Sturm der Begeisterung aus. 8282 b Nur zwei Vorstellungen Freitag, den 20. Juli:„Kasperl in tausend Nöten“ und„Ehrlich währt am längsten“ 5 Samstag, den 21. Juli:„Kasperl und sein Fernrohr“ u.„Wer zuletzt lacht, lacht am besten“, Lassenöffnung nachmittags 2 Uhr, Anfang 2 Uhr EFEinder kleine Preise 25,„50, 75 Mk. Plauno-Lager 0 3, 15. Dalast-Thcater 2 Ute 2 Mumbmumammmmmm mmm au einer billig. Stäg. Motorrad- Ferienfahrt in d. Schweiß. Alpen? Gefl. Zuſchr. m. An⸗ 5 7 Wer beteiligt ſich Heute Zim ntzten Mal! Ab heute Donnerstag in Erstauffuhru ͥ. Wunsch. Kaufpersghfigun bet 817 Heckel Nach dem bekannten Romen von Alexander Dumas I ind un Mug b . Jugendliche haben nachm. Zutritt f Beginn 3 Uhr Folrag. Herrenklelder i Wenn du meine Tante siehst, . Drum we, 8 4. 19. Sag', ich lass sie grüßen. e Tel. 20086(5. g in ihrem neuesten soeben fertiggestellten Grofl- Film: i W Wenn du„Charley's Tante“ siehst, 8 u i f 5 iche- IAul 5 1 5 G Vor Anzeige el ern er Wirst du lachen müssen Tisch-, Divan- ö Abd morgen Freltag: Seneca fen— 5 Solang die Erde Tanten kannte, Im Doppelsplelplan: 10 Monatsraten lief, Ward uber keine noch gelacht, a n en a Doch nur bei Charley's Affentante, S238 Gibt's was zu lachen,— daß es kracht. Wanzen ö Hauptdarsteller: Flöhe, Schwaben ote. 5 Sle treffen dle Tante morgen ö Mady Christians johannes radlaene uren e im UF-THEATE. Ri 5 Hiſd M 7„Wanzen-Vertilgs-. a Eal9s KRiemanin Ide aroff Lotte Essenz, Preis à FI. Uedem Mark.— aus der Kufürsfen-Drogerlo, 4, 18/14 Lorring/ Fritz Kampers. e Die so aberaus beliebte FHadu christans ist die 1 Heldin dieses Filmes. Sie beherrscht als schmucker, selbstverständlich für einen Mann gehaltenen Chauffeur 5 die komischsten Situationen und bleibt selbst im VDas große Doppelprogramm schicken Chauffeurdress ein frauliches Wesen von be 1 2 raubernd verführerischer Anmut und Fraulichkeit. ö H E21 TTy LI E d t K 2 2 g Hierzu das gute Beiprogramm![Lillian Harvey g 5 Beginn 3 Unr. 5 S274 5 u. Trompetenblasen zin köstlicher Filmschwank in 8 Akten nach dem gleichna- 2. n be ee eee 5 2 0 Lebpardenla. Jelkors Aamachhitte Paket 75 1 15 dalenpergamentpapder e 1 75 5 Ein e e e a 7 F deweksbehntten, Pasthanack Tueker In ältgsten Tapespreen and eker an Aasctzen 1 0% Hsgtzbrantweln..40 70 ohne Flasche 1 fal Ab lbetrbranntweln un,.70 g 7 2 I 2 F f ohne Hasche 5 der aun. Ommibus-Ventehts- Ges, m. b. H. Fat. Aärungs-Welngszig Le. 40 J n, ü Tobaunakreun Dane Abn welle Hlen: f Sämti Cendrze le: All, dallan, „ i a gent den. F inn a Perth iin, Mp, Jr Ip. a e ee ae dene * e und Fester e, ee. en. ern a Aenderungen vorbehalten. 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Angebote erbet unter 6 d 11 an l“„ 7 Schwehinger de. Nedkerslodl, Nite. Beſceftsſtale öieſes Plates. 37201* 2. Seite. Nr. 331 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Juli 1928 Handtücher— l Hemdentuch, vollbrelt, Bettuch-Kretonne Bettdamas 55 em 1 85 50l. Qerstenkorn-Handtuchstoft 25 Rohnessel, 80 em beet, te, 38 em br., Mtr. stat kladig und zolid 150 em br., sehr sonde blüten- Eau, m. rot. Nante, a8 em br., 2 2 n. Bei,. 2 5 9 Mr.485 batdare enquel. Ne. 90 Gäsertuch- Stoff Hemdentn. 88/4 em be rot-weiß kar., 58 em br.. Mir. 45 HRohnessel, 80 42 aus Ia. südd. Rohware.. 68. Bettuch-Linam, 150 em breit, 1 70 Bett damast, 190 em brett nandenen-bren, Mee, 5 krftige, solide Can n. 42 4 Hemdentnch, 38/ em d 90 streng zolſde Qnalitat. Nr. ausger. Areltenqatfüt- Mt. 1. 45 grau-rot gestr., 45 em br.. tt. 4 Hohn 1, 80 extta stark, für Bettwäsche, Mtr. Zettucli- Halbleinen 1 35 ohnesse em breit, lit 60. Hemdemtuch, 83/ em breſt, 1 10 dauerhafte Qualitat Mtr. 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