2 Freitag, 20. Juli 1928 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach- au vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Saupt⸗Nebenſtelle R 1. 9¼11 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben — Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Boilage Witlag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Nr. 333— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 100 0 8 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e eee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht ener Kataſtrophe Aufklärungen, auf oie man gewartet hat Mitteilungen der Reichsbahndirektion Die Reichsbahndirektion München ſetzt ſich nun in einer ſehr eingehenden Erklärung mit den verſchiedenen, anläßlich der Kataſtrophe im Hauptbahnhof gegen ſie er⸗ hobenen Vorwürfen auseinander. Wir greifen im nach⸗ ſtehenden die weſentlichen Punkte heraus: Die Reichsbahn ſtellt feſt, daß die Zentraliſierung des Sicherungsdienſtes nur auf die beiden Flügelbahnhöfe be⸗ ſchränkt iſt, während im mittleren Teil des Hauptbahnhofes die Weichen noch an Oort und Stelle bedient werden und die Signalſtellung nicht in zwangsläufiger Abhängigkeit von der Weichenſtellung und von den Streckenblockfeldern ſich be⸗ finden. Der Umbau der Gleiſe dieſes mittleren Teiles für die Zentraliſierung iſt fertig. Die Zentraliſierung iſt bereits genehmigt; 350 000 Mk. ſind als erſte Rate zur Verfügung geſtellt, doch können die Arbeiten erſt nach der Zeit des ſtar⸗ ken Verkehrs durchgeführt werden.(Wozu zu bemerken iſt, daß dieſe Arbeiten nicht nach, ſondern vor der Zeit des ſtärk⸗ ſten Verkehrs durchgeführt werden mußten, denn darüber be⸗ ſteht ja kein Zweifel, daß das Fehlen dieſer Zentra⸗ liſierung des Sicherungsdienſtes mittelbar durch das Mißverſtänonis bei einem Telephongeſpräch die außer⸗ ordentlich.. ſchwere Kataſtrophe herbeigeführt hat und es liegt die Annahme nicht fern, daß die Reichsbahn ſicher⸗ lich für andere, nicht in gleichem Maße vordringliche, der Sicherheit der Reiſenden dienende Zwecke, Mittel flüſſig ge⸗ macht hat, die für den größten Bahnhof Deutſchlands in aller⸗ erſter Linie erforderlich geweſen wären.) Das ſogen. Syſtem der Pexrſonaleinſparung iſt nach Auffaſſung der Reichsbahn nicht ſchuld an dem Unfall. Nach Durchführung des Perſonalabbaues der Jahre 1923 und 1926, dem eine weitere Perſonalminderung ſeither nicht ge⸗ folgt iſt, ſtand der Perſonalſtand trotz des geringeren Zug⸗ verkehrs. urn faſt ſieben Prozent über dem der Vorkriegszeit, im Münchener Hauptbahnhof ſogar 14 Prozent.(Wenn man dieſe Zahlen lieſt, dann möchte man allerdings meinen, daß, was vor dem Kriege bei ſtärkerem Verkehr mit geringerem Perſonalſtand geleiſtet werden konnte, auch jetzt möglich iſt. Das Bild ändert ſich aber etwas, wenn man zum nächſten bunkt kommt.) Die Reichsbahn gibt an, daß drei der fraglichen Stell⸗ werksbeamten innerhalb 24 Stunden 16 Stunden Dienſt hatten und einer 13 Stunden. Sie betont aber, daß die Arbeitszeit innerhalb einer Woche von 52 bezw. 54,2 Stunden, ſomit auf den Tag umgerechnet auf 7,5—7,75 Stun⸗ den feſtgeſetzt iſt und daß lediglich dem Wunſche des Perſonals Rechnung getragen wurde, wenn innerhalb der Woche einer jeweils raſcher auf⸗ einander folgenden dienſtlichen Beanſpruchung längere Ruhe⸗ zeit folgte.(So begreiflich an ſich dieſer Wunſch des Per⸗ ſonals iſt, ſo muß man aber doch ſagen, daß er offenſichtlich mit den dienſtlichen Zweckmäßigkeiten nicht vereinbar iſt, denn es iſt nun einmal vollſtändig ausgeſchloſſen, daß— nament⸗ lich an Tagen mit Hochbetrieb— ein Beamter an ſo verant⸗ wortungsvoller Stelle ſeinen Dienſt 16 oder 13 Stunden lang mit der Leiſtungsfähigkeit durchführen kann, die hier ab⸗ ſplut erforderlich iſt.) f Ueber die Rettungsaktion ſagt der Bericht der Reichsbahndirektion, daß die außerordentlichen Schwierigkeiten inmitten der von zahlreichen Zügen befahrenen Gleiſe nicht überſehen werden dürfen. Der Hilfszug traf 13 Minuten nach Eingang der Meldung beim Bahnbetriebswerk ein. An⸗ geſichts der ſtarken Zuſammenpreſſung von Holz⸗ und Eiſen⸗ teilen in den ineinander geſchobenen Waggons war es die Hauptaufgabe, ſofort mit Schneidebrennern größere Teile der Seitenwand herauszuſchneiden. Ein Hilferuf war nur an einer einzigen Stelle zu vernehmen, wie denn auch nach über⸗ einſtimmender Auffaſſung aller am Rettungswerk Beteiligten und auch nach dem Sektionsbefund der Leichen ſämtliche Toten bereits vor dem viel ſpäter einſetzenden Brand ihren ſehr ſchweren Quetſchungen und Brüchen erlegen waren. Der ein⸗ zige Schwerverletzte ſei dann an der Stelle, wo im An⸗ fang ſeine Hilferufe zu hören waren, durch angeſtrengteſte Ar⸗ beit aus den Trümmern befreit worden. Ohne Hilfe der Schneidebrenner ſei das nicht möglich geweſen, auch habe man es nicht verantworten können, mit dem Anſetzen der Schneide⸗ brenner bis zum Eintreffen der Feuerwehr zu warten.(Die Feuerwehr wurde freilich erſt zu einem viel ſpäteren Zeit⸗ punkt alarmiert). Daß bei Anwendung von Schneidebrennern örtlich eng umgrenzte Entflammungen entſtehen, ſei un⸗ vermeidlich. Zu dieſem Zweck wurden in den Hilfszügen eigene Löſchmittel mitgeführt. Man habe außerdem unter Zu⸗ hilfenahme der Ausrüſtung benachbarter D⸗Zugwagen insge⸗ ſamt 20 Handfeuerlöſcher herbeigebracht und aus dem Tender mit 18 Kbm. Inhalt größere Waſſermengen auf die brennenden Stellen geworfen und dieſe wirkſam gedämpft. Erſt um 22,25 Uhr habe ſich vom letzten Wagen her ein Brand⸗ herd entwickelt, der ſehr raſch auf den vorletzten Wagen ühergriff. Bereits nach 15 Minuten ſef die Feuer we Her an⸗ gefordert worden, Infolge der Belaſtung der Fern⸗ ſprechleitungen ſei dieſer Hilferuf aber erſt um 22,35 Uhr bei der Hauptfeuerwache eingetroffen. Die Tätigkeit der — Feuerwehr ſei anfangs durch die große Entfernung von der nächſten Anſchlußſtation, über 15 Gleiſe hinweg, behindert worden. Ein Waſſermangel ſei an der Unfallſtelle nie einge⸗ treten, da für die Löſcharbeiten zwei Lokomotivtender mit zu⸗ ſammen 44 Kbm. Waſſer zur Verfügung ſtanden. Ueberzeugend legt die Reichsbahndirektion dar, daß der nachträglich gemachte Vorſchlag, die Feuersgefahr durch Zurückziehen der Lokomotive des aufgefahrenen Zuges zu vermeiden, angeſichts der Schwie⸗ rigkeit des Auseinanderreißens der drei ineinander geſcho⸗ benen Fahrzeuge techniſch nur ſehr ſchwer ausführbar geweſen und angeſichts der Hilferufe eines Schwerverletzten auch kaum zu verantworten geweſen wäre. Die Gas beleuchtung des einen Wagens habe weder bei der Entſtehung noch bei der weiteren Ausdehnung des Feuers eine Rolle geſpielt. Im übrigen ſei die Einführung der elektriſchen Beleuchtung jetzt für alle D⸗Zugwagen erfolgt. Auch alle neuen Perſonenwagen werden mit elektriſchem Licht ausgerüſtet. Der Bericht der Reichsbahndirektion ſchließt mit dem nochmaligen Dank an die zahlreichen Hilfskräfte, die das Rettungswerk in Hervorragendem Maße unterſtützt haben. Die Beiſetzung der Opfer Auf den Gebäuden der Reichsbahndirektion München ſtanden am Donnerstag aus Anlaß der Beiſetzung der erſten Opfer der Münchener Eiſenbahnkataſtrophe die Fahnen auf Halbmaſt. Auf dem Oſtfriedhof waren nebeneinander die ge⸗ ſchloſſenen Särge der Leichen der ſieben Todesopfer auf⸗ gebahrt. Der Sarg des Landespolizeihauptmanns Max Niedermayer, der als erſter am Donnerstag vormittag beigeſetzt wurde, ſtand im Separatraum der Leichenhalle. Zu der Trauerfeier für die beiden Offiziere hatte ſich eine große Trauergemeinde eingefunden. Von Augsburg waren unter Führung von Polizei⸗Oberſtleutnant von Tumma viele Offiziere und 50 Mann in eigenem Kraftwagen gekommen. Die Landespolizei in München hatte eine Hundertſchaft und ihre Kapelle geſandt, die mit einer Trauerweiſe die Feier einleitete. Nach einer kurzen Anſprache eines Vorſtands⸗ mitgliedes des Münchener Feuerbeſtattungsvereins richtete tiefbewegt der Chef der Augsburger Landespolizei ergreifende Worte an die Verſammlung. Ganz München und Bayern und ein großer Teil des Reiches, an der Spitze der Reichs⸗ präſident, nahmen herzlichen Anteil an der Trauerfeier um die Todesopfer. Das Wort nahm dann Präſident von Völcker Er bemerkte u.., im diesjährigen Sommer überſtiegen die Verkehrsanforderungen im Reichsbahndirektionsbezirk Mün⸗ chen um ein ganz erhebliches Maß den Normalbetrieb Da ſei es verſtändlich, daß auch die Möglichkeit von Gefahren und Mißverſtändniſſen eintrete. Einem ſolchen ſei leider auch der Verſtorbene zum Opfer gefallen. Er als Chef der Eiſenbahn⸗ direktion München und Bayern könne heute nichts anderes tun, als den Ausdruck des großen Schmerzes und Mitgefühls zu überbringen. Er tue das auch namens der Hauptverwal⸗ tung der Reichsbahn und Gruppen verwaltung Bayern, des Reichspräſidenten, des Reichskanzlers, des Reichsverkehrs⸗ miniſters und des Miniſterpräſidenten Dr. Held. Es folgte dann noch eine Reihe weiterer Anſprachen. Während der Sarg in den Verbrennungsofen rollte, ſpielte die Landespolizeikapelle den Präſentiermarſch. Die vor der Halle ſtehende Hundertſchaft gab die Ehrenſalve ab. Am Nachmittag fand auf dem Oſtfriedhof noch die kirch⸗ liche Ausſegnung der ſieben aufgebahrten Augsburger Opfer ſtatt. Die vier Mitglieder der Familie Deißler wurden zu gleicher Zeit ausgeſegnet. Die übrigen Leichen wurden unmittelbar nach der Ausſegnung per Bahn nach Augsburg verbracht. Um 23 Uhr fand im Waldfriedhof unter großer Anteil⸗ nahme der Bevölkerung die Beerdigung des Landespolizei⸗ Veterinärs Dr. Kirchleitner ſtatt. Bei dieſer Beerdi⸗ gung wie auch bei der nachfolgenden im Weſtfriedhof waren ungefähr die gleichen Behördenvertreter erſchienen wie am Vormittag. Für die bayeriſche Regierung und für das Mini⸗ ſterium des Innern legte Miniſter Stützel perſönlich unter ehrenden Nachrufsworten an beiden Grän Kräne nieder, Um 5 Uhr wurde auf dem Weſtfriedhof der Oberleut⸗ nant Rudolf Deiſinger zu Grabe getragen. Bei dieſer Beerdigung war auch der frühere Reichspoſtminſſter Stinglr anweſend. Unter dem Salut einer Hundertſchaft und unter den Klängen des Präſentiermarſches wurde der Sarg in die Erde geſenkt. Mit dem Liede vom guten Kameraden ſchloſſen auf beiden Friedhöfen die Trauerkundgebungen. Feuer im Konzertſaal Paris, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Feuer, das geſtern nachmittag in dem größten Pariſer Konzertſaal Peyel ausbrach und beträchtlichen Schaden an⸗ richtete, forderte auch ein Menſchenopfer. In der Totlette des oberen Stockwerkes entdeckte man den Leichnahm des ameri⸗ kaniſchen Muſikprofeſſors Dalton, der vom Rauch einge⸗ kreiſt ſich nicht mehr hatte rechtzeitig in Sicherheit bringen können und den Tod durch Erſticken fand. Bei den Ret⸗ tungsarbeiten wurden 6 Feuerwehrleute durch Glasſplitter mehr oder weniger ſchwer verletzt. Chamberlains Antwort an Kellogg Die britiſche Antwortnote auf den Kriegsächtungspakt⸗ vorſchlag Kelloggs wurde am Donnerstag abend veröffentlicht. Sie beſteht eigentlich aus fünf einzelnen Noten, die Chamberlain für die Regierungen Großbritanniens, Auſtraliens, Südafrikas, Neuſeelands und Indiens über⸗ reichte. Alle dieſe Regierungen nehmen den Vertrag in der vorgeſchlagenen Form an und erklären ſich zur Unter⸗ ſchrift des Kelloggpaktes in der letzten Faſſung vom 23. Juni bereit. Die engliſche Regierung bekundet ihre Befriedigung darüber, daß alle Unterzeichner des Locarno⸗ vertrages eingeladen worden ſind und daß es offenbar der Wunſch der amerikaniſchen Regierung ſei, allen Mitgliedern des Völkerbundes den Beitritt zu ermöglichen. Chamberlain bezieht ſich dann auf die engliſche Note vom 19. Mai, die, wie bekannt, 5 drei engliſche Vorbehalte betreffend gewiſſer Gebiete enthält,„deren Wohlfahrt und In⸗ tegrität von beſonderem und lebenswichtigem Intereſſe für den Frieden und die Sicherheit Englands ſind“. Die engliſche Regierung unterzeichne, ſo erklärt Chamberlain weiter, den Kelloggpakt nur unter dem Vorbehalt, daß er die Handlungs⸗ freiheit Englands gegenüber dieſen Gebieten in keiner Weiſe einenge. Die neue Note wiederholt dann, daß England den Haupt⸗ wert darauf lege, daß, wenn ein Unterzeichner des Paktes zu kriegeriſchen Handlungen übergehe, die anderen Unterzeichner automatiſch von ihren Verpflichtungen befreit werden ſollen. Ferner betont die Note, daß„keinem neuen Vertrag zuge⸗ ſtimmt werden könne, der Verpflichtungen abſchwächen oder untergraben würde“, die auf Grund des Locarnovertrages und der Völkerbundsſatzungen eingegangen worden ſeien. Der erſte Punkt ſei, ſo wird betont, bereits erledigt durch die Abänderung der Präambel, wonach jede unterzeichnete Macht, die nationale Intereſſen durch den Krieg zu fördern beabſich⸗ tige, von dem Vorrecht des Paktes ausgeſchloſſen werde. Die britiſche Regierung ſei, ſo wird weiter erklärt, mit den in der amerikaniſchen Note vom 28. April ausgeführten Anſich⸗ ten einverſtanden, daß der vorgeſchlagene Vertrag in keiner Weiſe das Recht der Selbſtverteidigung beein⸗ trächtige oder behindere. Jeder Staat ſolle allein kompetent ſein, zu entſcheiden, wenn die Umſtände eine Zuflucht zum Kriege zum Zwecke der Selbſtverteidigung nötig machten. Die im Auftrage der Regierungen der Dominions und Indiens übergebenen Antwortnoten weiſen im übrigen zwei Unterſchie de gegenüber der engliſchen Antwort auf. 1. wird in dieſen Antworten auf die Empire⸗ Monroe-⸗Doetrin Chamberlains nicht Bezug genommen, ob⸗ wohl auf der letzten Reichskonferenz die Reichs verteidigung zu einer allen Reichsangehörigen gemeinſamen Pflicht erklärt worden war. Ferner werden in den Noten der Regierun⸗ gen der Dominions und Indiens die Locarnover⸗ pflichtungen nicht erwähnt, da ja bekanntlich die Domt⸗ nions dieſen Verpflichtungen nicht beigetreten ſind, ſondern ſie nur auf der Reichskonferenz in allgemeiner Form gebil⸗ ligt haben. Stkaatsſtreich in Aegypten England als Drahtzieher § London, 20. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das gegyptiſche Parlament iſt burch ein Dekret des König Fuad aufgelöſt und die Wahl für vorerſt drei Jahre aufge⸗ ſchoben worden. Dieſer Staatsſtreich von oben war, wie wir bereits vor Wochen meldeten, unvermeidlich, nachdem die Regierung der überwältigenden Mehrheit vom König unter durchſichtigen Vorwänden ihres Amtes enthoben worden war, Nichts deſtoweniger hat die Entſcheibung in ganz Aegypten ungeheuere Erregung hervorgerufen. Wie immer bei ſolchen Kriſen iſt die Gefahr unkontrollierbarer Wutausbrüche der leicht erregbaren Volksmenge ſehr groß. Eine für heute in Tanta einberufene Verſammlung der Wafdiſten, in der der frühere Miniſterpräſident Nahas Paſcha ſprechen ſollte, iſt deshalb verboten worden. Die Wafdiſten erkennen jedoch das Verbot nicht an und die Regierung hat umfangreiche Ver⸗ ſtärkungen der lokalen Polizei und der Garniſon herange⸗ zogen, um allen Notfällen gewachſen zu ſein. Aehnlich ge⸗ ſpannt iſt die Lage in allen Teilen des Landes. Die Auflöſung der beiden Häuſer des Parlaments iſt eigentlich nicht die einzige Maßnahme, mit der man die neue Diktatur einführen will. Die Freiheit der Preſſe wird energiſch eingeſchränkt, die verfaſſungsmäßigen Paragraphen über die bürgerliche Freiheit, Verſammlungs⸗ und Koali⸗ tionsrechte uſw. außer Kraft geſetzt. Die Adminiſtration wird auf dem Verordnungswege weitergeführt werden und die königlichen Dekrete werden Geſetzeskraft haben. Das farbloſe Kabinett, das nach der jüngſten Regierungskriſe unter der Leitung von Mahmud Paſcha zuſtande kam, wird dem König während der parlamentsloſen Periode zur Seite ſtehen. Dadurch wird der merkwürdige Zuſtand einer Diktatur ohne Diktator geſchaffen. Es iſt nicht zu verwundern, wenn man allgemein hinter den ſtarken Maßnahmen die Hand eines unſichtbaren harken Mannes ſucht. Von engliſcher Seite wird jedoch amtlich be⸗ tont, daß Lord Lloyd, der britiſche Oberkommiffar in Kairo, mit dem Staatsſtreich nichts zu tun habe, daß es ſich viels 5 mehr um eine rein aegyptiſche Angelegenheit handele. Dieſgg offizibſe Auslaſſung findet begreiflicherweiſe in Aegypten nit viel Glauben.„„ 5 l 5 „ Drahtloser Telepbonverkehr Schweiß—Amerika. um Mittwoch dieſer Woche wurde der brahtloſe Telephonverkehr zwiſchen der Schweig und Nordamerika eröffnet, ehe 2. Seite. Nr. 333 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Jult 1928 Anſchluß⸗ Kundgebungen auf dem Wiener Sängerfeſt Sängerehrung für Graf Lerchenfeld Geſtern mittag fand beim deutſchen Geſandten Graf von Lerchenfeld ein Frühſtück ſtatt, an dem Bundesminiſter Schmitz, Bürgermeiſter Seitz und Landeshauptmann Buris, ferner Rechtsanwalt Licht⸗Dresden mit dem Ge⸗ ſamtvorſtand des Deutſchen Sängerbundes, ſowie den Spitzen des Sängerhauptausſchuſſes und der Wiener Geſangvereine teilnahmen. Am ſpäteren Nachmittag verſammelten ſich über 800 Sän⸗ ger des Schleſiſchen Sängerbundes unter der Leitung ihres Bundeschormeiſters Melcher ⸗ Breslau vor der Freitreppe des Gartens der deutſchen Geſandtſchaft, um dem Vertreter des Deutſchen Reiches ihre Huldigung darzubringen. Nach einem einleitenden Vortrag des Vereinsorcheſters ſang der Männerchor das Lied„Mein Schleſierland“. Hierauf hielt der zweite Vorſitzende Fuchs ⸗ Breslau eine Aunſprache an den Grafen von Lerchenfeld, die mit dem vom Chor geſungenen „Schleſiſchen Sängerſpruch“ und einem Heil auf den Ver⸗ treter des Deutſchen Reiches ſchloß. In ſeinem Dank für die beſondere Aufmerkſamkeit der Schleſier erklärte Graf v. Lerchenfeld, ſeine Aufgabe hier ſei es, den Gedanken der Einheit unſeres deutſchen Volkes im Deutſchen Reich und der Vaterlandsliebe aller Deutſchen, gleichgültig welchen Stammes, zu hegen und zu pflegen. Ge⸗ rade das ſchleſiſche Volk habe in den letzten 12 Jahren in vorbildlicher Treue und Tapferkeit zu der vaterländiſchen Idee geſtanden.„Laſſen Sie mich“, ſagte Graf v. Lerchenfeld am Schluß“, den Regenbogen, der ſich ſpeben über Ihnen wölbt zu einer frohen Vorbedeutung ſtempeln, als dem Symbol der Brücke die von einem deutſchen Stamm zum andern dem ganzen deutſchen Volk ohne Rückſicht auf die Grenzen geſchla⸗ gen iſt. Laſſen Sie meinen Dank für Ihre beſondere Kund⸗ gebung in den Ruf ausklingen: Dem deutſchen Volk in allen ſeinen deutſchen Stämmen über alle Grenzen hinaus Heil! Heil! Heil!“ i In dieſen Ruf ſtimmten alle Anweſenden begeiſtert ein und ſangen das Deutſchlandlied. Vannerübergabe Im feſtlich geſchmückten großen Konzerthausſaal wurde in Anweſenheit der zahlreichen bereits eingetroffenen Sänger⸗ gäſte und der offiziellen Vertreter das Bundes banner, das bisher in der früheren Feſtſtadt Hannover in Verwah⸗ rung war, an den Oſtmärkiſchen Sängerbund in feierlicher Weiſe übergeben. Der Bürgermeiſter von Hannover, Vinke, ſchilderte den Zug des Banners von Stadt zu Stadt und teilte mit, daß das Banner nunmehr als immerwährendes Symbol des deutſchen Männergeſanges auch eine bleibende Stätte finden ſoll:„Das Sänger⸗Muſeum in Nürnberg“. Der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Schulrat Jakſch, übernahm ſodann das Banner für die Zeit der Wiener Feſt⸗ tage in ſeine Obhut. 0 5 8 Der Vorſitzende des Sängerbundes, Dr. Friedrich Liſt, ſprach den Dank des Bundes an Hannover für die treue Hut des Banners aus. Desgleichen dankte er der Stadt Wien für die Vorbereitung des Feſtes und führte aus, es ſeien Tage von hoher Begeiſterung für das deutſche Vaterland und die deutſche Einheit und Geſchloſſenheit, Tage, wie ſie der Deutſche Sängerbund noch nie geſehen habe. zu erwarten. Der Vorſtand des Oſtmärkiſchen Sängerbundes, der das Banner übernommen hat, erklärte u.., das deutſche Lied ſei ein Bindeglied zwiſchen allen deutſchen Stämmen und habe das in ſchwerſter Zeit bewieſen. Dem diesmaligen Sängerbundes⸗ feſt komme die größte Bedeutung zu, da in dieſen Tagen die Kundgebung lebhafteſten Ausdruck finden und von Mann zu Mann und von Frau zu Frau ſich übertragen werde: Der Anſchlußwille des öſterreichiſchen an das deutſche Volk. Es handele ſich darum, daß das ganze deutſche Volk davon er⸗ füllt ſei, daß man gegen den Willen eines großen Volkes, das die Welt beſchenkt habe mit den Gaben der reinſten Kultur, dieſe Vereinigung nicht hindern könne. Beide Redner fanden ſtürmiſche Zuſtimmung. Eduard Kremſers Deutſches Bittgebet mit Orgelbegleitung kam durch die Sänger der alten Feſtſtadt Hannover zum Vortrage. Die Feier wurde mit einer Reihe von Liedern und Anſprachen der einzelnen Bundesvorſitzenden eingeleitet. Die Chöre diri⸗ gierten Hans Stieber und Hans Heinrichs. An der Orgel ſpielte Profeſſor Franz Schütz. * Mamas er Streſemann reiſt nach Karlsbad J Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Streſemann wird, wie dem B. T. aus Prag gemeldet wird, am Sonntag in Karlsbad zum Kurgebrauch eintreffen. Er wird die Reiſe von Baden⸗Baden nach Karlsbad im Auto zurücklegen. Der Prager Berichterſtatter des B. T. behauptet, daß für die Zeit von Streſemanns Aufenthalt auch Beſuche von Dr. Beneſch Titulescu erwartet werden. Da auch der Prager öſter⸗ reichiſche Geſandte Marek zur Zeit in Karlsbad weilt, ſchließt der Berichterſtatter des B.., daß während des Aufenthaltes Streſemanns in Karlsbad politiſche Beratungen er⸗ folgen würden. Wie weit das zutrifft, läßt ſich ohne weiteres nicht ſagen. Als Streſemann vor 4 Wochen in Berlin war, hatten ihm die Aerzte für 2 Monate für den Kurgebrauch ſtrengſte Ab⸗ ſtinenz von der Politik empfohlen und er war auch gensigt, dieſem Gebote ſich zu fügen. * Otto Keinath Mitglied des Reichswirtſchaftsrates. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat Herrn Otto Keinath, das ge⸗ ſchäftsführende Präſidialmitglied des Reichsverbandes des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels, unter dem 12. Juli d. J. als Arbeitgebervertreter des Handels in den vorläufi⸗ gen Reichswirtſchaftsrat berufen. * Flugdienſt Schanghai—Hankau. In Nanking finden, wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Peking gemeldet wird, zurzeit wich⸗ tige Beratungen über die Aufnahme eines Flugdienſtes zwi⸗ ſchen Schanghai und Hankau ſtatt. Es beſteht Hoffnung auf eine Beteiligung deutſcher Firmen, obwohl eine ſtarke internationale Konkurrenz ſich um die Einrichtung der neuen Luftfahrtroute bewirbt. i i Der Vegrüßungsabend Schon lange vor Beginn des Begrüßungsabends war die rieſige, 80 000 Menſchen faſſende Sängerhalle bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Geſangsvorträge leitete der Thü⸗ ringer Sängerbund unter dem Chormeiſter Wilhelm Rin⸗ kens ein. Es folgten Lieder der Subetendeutſchen, des Bayeriſchen und des Oſtmärkiſchen Sängerbundes. Die offizielle Begrüßungsrede der Ehrengäſte und der aus aller Welt herbeigeſtrömten deutſchen Sänger hielt der Vorſttzende des Feſtausſchuſſes, Schulrat Jakſch, der unter begeiſtertem Beifall ausführte, daß alle hier Verſammelten von einem Gedanken und einem Sinne beſeelt ſeien, daß nämlich die Stunde kommen müſſe, in der alle politiſchen Grenzen zwiſchen den deutſchen Stämmen fallen und Allmutter Germania nur eine Grenze, ein Volk und eine Sprache findet. Hierauf hielt Bundeskanzler Dr. Seipel folgende Anſprache: Liebe deutſche Sänger! Im vorigen Jahre haben wir in Wien wahrhaft unter der Anteilnahme der ganzen Welt Beethoven gefeiert. Der große Sohn des Rheinlandes hat in unſerem Wien den Gipfelpunkt der Muſik erſtiegen. Dies ließ hundert Jahre, nachdem er von uns gegängen war, noch unſere Stadt als den Vorort der muſikaliſchen Welt erſcheinen. Heute feiern wir einen anderen, ganz anderen, aber wieder in ſeiner ganzen Art einzigen Genius unſerer Stadt: Franz Schubert. Im Lied, im beſchwingten und beſeelten Lied hat jenes Kind unſerer Stadt das höchſte geleiſtet. Er iſt am 19. November 1828 als 32jähriger geſtorben und hat mit der Kraft ſeiner unſterblichen freundſchaftsfrohen, gebe⸗ freudigen Seele die Freundſchaft der Welt errungen. Selbſt⸗ verſtändlich ſpricht ſeine Kunſt nur zu jenen, die ſeine Töne und zugleich die Sprache ſeiner Lieder ganz unmittelbar verſtehen, weil eine verwandte deutſche Seele in ihm lebt, weil dieſelbe deutſche Mutterſprache ihm zu eigen iſt. Zur Bekundung dieſer Gemeinſamkeit des Geiſtes ſind Sie, deutſche Sänger, zu uns ins Schubertland Oeſterreich gekommen. Ich heiße Sie im Namen ſeiner Regierung aufs herzlichſte willkommen.“ b Nachdem Bundesminiſter für Unterricht Schmitz vor allem die allen Deutſchen gemeinſame Kultur geprieſen hatte, hieß namens der Stadt Wien Bürgermeiſter Seitz die Feſt⸗ gäſte willkommen. Seine Rede gipfelte in der Aufforderung: Deutſche ſeid ſtark im Willen zur Einheit! Denn die Einheit wird Eure Tat ſein. Der deutſche Geſandte Graf Lerchenfeld wies ſodann auf die tiefe Bedeutung des Sängerbundesfeſtes für die Bewertung des deutſchen Kulturlebens als Einheit unde für die Einordnung der beſonderen öſterreichiſchen Kul⸗ tur in dieſe Einheit hin. Wir alle, ſo ſagte Graf Lerchenfeld, erblicken in der öſterreichiſchen Eigenart ein Kulturgut von unſchätzbarem Werte. Wer Oeſterreich und Wien als auf⸗ merkſamer und liebevoller Beobachter durchwandert, der muß erkennen, daß hier außerordentliche Kulturwerte wohnen. Für den empfindſamen Deutſchen aus Nord, Süd und Weſt iſt dieſes Oeſterreich von jeher von außerordentlicher Anziehung geweſen. So iſt auch das zehnte Deutſche Bundesſängerfeſt ein Mittel, das öſterreichiſche Innenleben für das große deutſche Geſamtleben neu in Erſcheinung treten zu laſſen. Der Vorſitzende des Oeſterreichiſch⸗deutſchen Volksbundes, Direktor Neubacher, betonte in ſeiner Rede die Notwendig⸗ keit des Anſchluſſes. Sämtliche Reden erregten namentlich bei den immer wieder betonten Willensvorſätzen zur Einheit und Einigkeit wahre Orkane der Begeiſterung, die ſich ſtets von neuem in der Abſingung des Deutſchlamdltedes Luft machte. Aus Chicago brachte ein Deutſchamerikaner Grüße. Dann ſangen die Steirer, größtenteils in der Nationaltracht ihrer grünen Joppen, Heimatlieder, die gewaltigen Beifall hervor⸗ riefen. Nach einer Ehrung des bald 80 Jahre alt werdenden Sängerbund den Abend mit dem Vortrag einzelner Geſänge. und dem rumäniſchen Außenminiſter Liederdichters Ottokar Kernſtock ſchloß der Oſtmärkiſche Max Hölz in Verlin E Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Zum Empfang von Max Höl z, der gegen alle Abrede bereits Don⸗ nerstag vormittag in Berlin angekommen war, hielten die Kommuniſtiſche Partei und die übrigen kommuniſtiſchen Or⸗ ganiſationen geſtern abend auf dem Brunnenplatz im Norden der Stadt eine Verſammlung ab. Die Teilnehmer an der Demonſtration waren wiederum mit zahlreichen Fahnen und Transparenten erſchienen, auf denen die Vollamneſtte und beſonders die Freilaſſung von Rudolf Margis gefordert wurde. Gegen 6 Uhr traf auf dem Platze ein mit Girlanden und roten Fahnen geſchmückter e ein, auf dem Hölz und die übrigen aus der Strafanſtalt Sonnenburg ent⸗ laſſenen proletariſchen Gefangenen ſtanden. Hölz wurde von der Verſammlung mit ſtürmiſchen Rotfrontrufen begrüßt, während man die Sozialdemokraten und die ſog. Klaſſen⸗ juſtiz mit Niederrufen bedachte. Nach dem Geſang der Inter⸗ nationale formierte ſich ein Demonſtrationszug. In ſeiner Mitte befand ſich der Wagen mit Max Hölz. Die Po⸗ lizei hatte durch Verkehrsumleitung den Demonſtranten freie Bahn verſchafft. Der immer mehr anwachſende Zug mar⸗ ſchierte dann nach dem Luſtgarten. Dort fuhr Hölz unter lebhaftem Gejohle der Menge um den Platz herum. Das Wort ergriff er im übrigen nicht. Das beſorgten ſtatt ſeiner andere berühmte Zeitgenoſſen. Mit dem abermaligen Geſang der Internationale ſchloß die Agitatton. * Arbeiterpartei und Arbeitsloſigkeit. Die engliſche Arbeiterpartei hat beſchloſſen, ein Tadelsvotum gegen die von der Regierung gegenüber der Arbeitsloſigkeit eingenommene Haltung im Unterhaus einzubringen. Die Debatte darüber findet vorausſichtlich am 25. d. Me ſtatt. g Löwenſteins Leiche gefunden Paris, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das franzöſiſche Fiſcherboot Nr. 155 St. Thereſe de Lenfant Jeſus aus dem Hafen von Calais befand ſich geſtern nachmittag gegen 4 Uhr auf offener See. Während es bei der Gegend von Cap Gris Nez mit Makreelenfang beſchäftigt war, ſah der Bootsführer plötzlich zwiſchen zwei Wellenbergen einen Leichnam ſchwimmen. Der Tote wurde an Bord genommen und in eine Wagenplane eingewickelt. Das Boot lief dann ſofort den Hafen von Calais an, wo der Leichnam an Land gebracht wurde. Am linken Handgelenk fand man eine gol⸗ dene Armbanduhr mit einer Erkennungsmarke, die folgende Aufſchrift trug: A. Löwenſtein, 35. Rue de la Scienne, Bruxelles. Der Leichnam befand ſich bereits in einem Zu⸗ ſtand ſtark vorgeſchrittener Verweſung.. Die ſofort benachrichtigte Feuerwehr ſchaffte den Leichnam um 6,30 Uhr in die Totenhalle. Der Bürgermeiſter von Ca⸗ lais und ein Spezialkommiſſarx leiteten ſofort eine Unter⸗ ſuchung ein. Im Laufe des Abends fand die Sezierung des Leichnams ſtatt. Auf dem Rücken, der Bruſt und an den 2 Schultern zeigten ſich verſchiedene Wunden. Der Bauch war wahrſcheinlich infolge des Falles aufgeriſſen. Das Fleiſch hing in Fetzen herunter. Das Geſicht war zur Hälfte abgefreſſen, ebenſo teilweiſe der linke Fuß. Der Leichnam trug nur eine Unterhoſe, Strümpfe und Schuhe, da bei längerem Aufenthalt im Waſſer die Körper durchweg ihre Kleider verlieren. Der ſezierende Arzt ſtellte übrigens die Anlage der künſtlichen Zähne genau feſt, ſodaß es möglich ſein wird, die Identifizie rung einwandfrei vorzunehmen. Der Führer des Bootes, der den Leichnam zuerſt geſichtet hat, erklärte, von Journaliſten und Poliziſten befragt: Ich glaubte auf der Höhe von Cap Gris Nez den Leichnam eines Matroſen entdeckt zu haben. Ich bin noch ganz überraſcht, zu hören, welche Bedeutung meine Entdeckung hat. Wir haben übrigens alle Vorkehrungen getroffen, die infolge des Zu⸗ ſtandes ſtarker Verweſung der Leiche notwendig waren, indem wir ſie in eine Plane einwickelten, die ſorgfältig an der Schiffswand befeſtigt wurde, N N Der Eindruck der Todesnachricht in Brüſſel V. Paris, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Brüſſel wird gemeldet: Die Nachricht, daß man den Leichnam des verſchwundenen Bankier Alfred Löwenſtein in den franzöſiſchen Gewäſſern gefunden hat, vief in den belgi⸗ ſchen juriſtiſchen Kreiſen ein Gefühl ſtarker Erleich⸗ terung hervor, denn mit dem Auffinden des Leichnams ſind alle Schwierigkeiten beſeitigt, die ſich juriſtiſch aus dem Verſchwinden Löwenſteins ergeben hatten und die bisher die Todeserklärung unmöglich machten. Der Sohn Tßwenſteins wird nunmehr rechtmäßiger Erbe der Hinterlaſſenſchaft Löwenſteins werden können. Ein Familienrat wird dem⸗ nächſt die Frage der Verwaltung des Vermögens prüfen. Frau Löwenſtein wurde ſofort verſtändigt und wird heute früh in Calais erwartet. Muſſolini befiehlt Sofortige Rückkehr der Geretteten Das Mailänder Preſſebüro des Regierungschefs gibt folgende Mitteilung heraus: S Der Regierungschef hat verfügt, daß ſämtliche bisher geretteten Schiffbrüchigen der Nobile⸗Expedition unver⸗ züglich nach Italien zurückkehren. Die„Citta di Milano“ hat Befehl erhalten, die Schiffbrüchigen ohne Verzug nach Narvick an die norwegiſche Küſte zu bringen. Außerdem hat der Regierungschef alle italieniſchen Mitglieder der Ex⸗ pedition aufgefordert, ſich jeglicher weiteren Berichte in Form von Telegrammen, Interview uſw. zu enthalten. Die„Citta di Milano“ wird von Narvick nach Kingsbay zurückkehren, um ſich dort an den weiteren Nachforſchungen nach der abgetriebe⸗ nen Luftſchiff⸗Gruppe zu beteiligen. Dieſe Anordnung Muſſo⸗ linis wird zurückgeführt auf die wachſende Angriffe des Auslands auf Nobile. 5 Letzte Meldungen Ricklins Berufung verworfen — Paris, 19. Juli. Der Kaſſationshof hat heute die von Dr. Ricklin gegen das Kolmarer Urteil eingelegte Berufung verworfen. Dr. Ricklin war bekanntlich zu einem Jahr Ge⸗ fängnis und 5 Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt worden. Einbruch in die Pariſer tſchechiſche Geſandtſchaft — Parfs, 19. Juli. In das Gebäude der tſchechoflowa⸗ kiſchen Geſandtſchaft in Paris wurde eingebrochen. Der Täter drang in das Schlafzimmer der Gattin des Geſandten, Oſufky, ein. Der Dieb bedrohte ſie mit einem Revolver und raubte Schmuck im Werte von 100 000 Franken. Es gelang ihm, unbekannt zu entkommen. 5 N 7 Flammentod im Auto — Paris, 20. Juli. Etwa 15 Kilometer von Gayonne entfernt überſchlug ſich infolge Reifenſchadens ein Antomobil auf der Straße. Der Wagen geriet in Braud und die fünf Inſaſſen kamen in den Flammen u m. Da die Leichen vollſtändig verkohlt ſind, war es noch nicht möglich, die Per⸗ ſonalien der Verunglückten feſtzuſtellen. Piraten überfallen einen deutſchen Dampfer — London, 20. Juli. Wie aus Hankau gemeldet wird, wurde auf dem Jangtſe ein deutſcher Dampfer von Piraten angegriffen. Die Deutſchen gaben Feuer auf die Angreifer und töteten mehrere von ihnen. Banditen überfallen einen Eiſenbahnzug — Newyork, 19. Juli. Wie aus Mexiko ⸗Stadt ge⸗ meldet wird, brachten etwa 200 Banditen in der Nähe von Rincon den nach Laredo fahrenden Zug zum Ent⸗ 8 leiſe n. Als ſie ſich an die Plünderung begaben, wur⸗ den ſte von der Militärbegleitmannſchaft angegriffen und in die Flucht geſchlagen. Drei Rebellen, die in die Hände der Soldaten fielen, wurden ſtandrechtlich erſchoſſen. Bei der Zugentgleiſung wurden ſieben Reiſende verletzt. Erdbeben in Südamerika — Lima, 20. Juli. In der Gegend von Cochapoyas wurde ein ſtarkes Erdbeben verſpürt, dem noch mehrere ſchwächere folgten. Zahlreiche Häuſer wurden zerſtört. f M * Verweigerung der Einreiſe nach England. Die britiſche Regierung hat einer ruffiſchen Delegation zur Teil⸗ nahme an der Konferenz des Verbandes der Bauarbeiter die Einreiſeerlaubnis nach England verweigert. * 4 Pr f s f 1 1 1 1 1 f e 2 i 8 5 ee 0* den einzelnen Gruppen in den verſchiedenen Hotels einge⸗ Freitag, den 20. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 393 Mit ber 5(Von unſerm nach Wien entſandten Bad Iſchl, 18. Juli. Zweiter Tag: Ausflug nach Gmunden Zwei Tage währte der Aufenthalt im von hohen Bergen umſchloſſenen Bad Iſchl, an das ſich die mannigfachſten Er⸗ innerungen an die entſchwundene Kaiſerzeit knüpfen. Weilte doch Kaiſer Franz Joſef hier mit Vorliebe und auch Kaiſer Wilhelm J. ſtieg gern in dem Hotel ab, in dem wir vortreffliche Unterkunft gefunden haben. Der Montag vormittag war der Erholung von den Strapazen des Sonntags gewidmet. Man ſchlief ſich gehörig aus und unternahm dann nach Neigung Spaziergänge, um Bad Iſchl kennen zu lernen. Vom Kaiſer Franz⸗Joſephs⸗Platz, zu dem man in einer halben Stunde gelangte, hatte man einen überraſchend ſchönen Rund⸗ blick über Bad Iſchl und die Berge. Auch die in herrlichen Anlagen außerhalb des Städtchens liegende kaiſerliche Villa 4 begegnete großem Intereſſe. Nach dem Mittageſſen, das von nommen wurde, traf man ſich wieder gegen 2 Uhr zur Fahrt nach Gmunden im Iſchler Bahnhof. Diesmal wurden die Ausflügler durch keinen Rauch beläſtigt, da die Vollbahn, die an der Traun entlang nach Ebenſee führt, elektriſch be⸗ trieben wird. In Ebenſee blieb noch Zeit, ſich im Garten des am Seeufer gelegenen Reſtaurants mit einem Gſpritzten oder einem Glaſe Bier zu erfriſchen, was ſehr nötig war, denn die Gluthitze zeigte immer noch keine Neigung zur Mäßigung. Wir haben ſchon in Salzburg feſtſtellen können, daß man in Oberöſterreich einen vorzüglichen Gerſtenſaft braut, und fan⸗ den dieſe Wahrnehmung in Bad Iſchl und an all den ſonſtigen Orten beſtätigt, wo ſich die Mannemer ſehen ließen. Ehe das Dampfboot„Kaiſer Franz Joſef.“, das die Liedertäfler auf⸗ nahm, ſich in Bewegung ſetzte, wurden der Badiſche Sänger⸗ ſpruch und ein Lied angeſtimmt. Der ſtarke Beifall, den die Einheimiſchen und Fremden ſpendeten, zeigte, daß die Man⸗ nemer mit ihren geſanglichen Leiſtungen Eindruck gemacht g hatten. Viel trug zu dem ausnehmend vorzüglichen Vortrag auch die fröhliche Stimmung bei, die alle Sänger beſeelte. In⸗ mitten ſo herrlicher Naturſchönheiten, losgelöſt von allen All⸗ tagsſorgen, ergibt ſich die richtige Stimmung eigentlich ganz von ſelbſt. Unvergeßlich ſchön geſtaltete ſich die Fahrt über den 12 Km. langen und 4 Km. breiten Traunſee. Auf der rechten Seite hochragende, zumteil bewaldete Felſen, zur Linken anmutig am Ufer hingelagerte Dörfer, unter denen das auf einem Vorſprung erbaute uralte Traunkirchen den erſten Platz einnimmt. Auf dieſer Seite wurden wir auch auf das Schloß des Herzogs von Cumberland aufmerkſam ge⸗ macht. Als nach ſtark einſtündiger Fahrt auf dem zweitgrößten See des Salzkammergutes das alte Solbad Gmunden am Nordende erreicht war, wurde im Kurgarten⸗Reſtaurant, von dem aus man einen prachtvollen Ueberblick über den See hat, der Kaffee eingenommen. Während vor allem die älteren Semeſter hier zwei Stunden im wohligen Dolce kar niente unter den ſchattigen Bäumen der am Seeufer ſich hinziehenden Eſplanade verweilten— an einem Tiſche wurde ſogar„Skat gedroſchen“— fuhr ein großer Teil der Liedertäfler, von denen ſich mehrere ſchon am Vortage im Wolfgangſee erfriſcht hatten, mit dem Motorboot nach dem nahegelegenen Gmundener Strandbad, von dem ſie geradezu enthuſiasmiert zurückkehrten.„Lieber Freund“, ſo wurde uns von verſchiedenen Seiten verſichert,„da haben Sie was verpaßt. Hier wäre Ihnen Gelegenheit ge⸗ geben worden, Vergleiche mit dem Mannheimer Strandbad an⸗ zuſtellen.“ Auf den Anſichtskarten ſieht man in der Tat eine Auf der Sängerfahrt nach Wien Mannheimer Liedertafel durchs Salzkammergut derte die Ausflügler über den etwa 12 km langen und 2 km R. Sch.⸗Sonderberichterſtatter) großzügige, mit der modernſten Eleganz geſchaffene Anlage, die den verwöhnteſten Anſprüchen entgegenkommt. Die Man⸗ nemer waren in ihrer ausgelaſſenen Fröhlichkeit bald der Mittelpunkt des Intereſſes der zahlreichen Strandbadbeſucher, auch der Zuſchauer, die von dem mit dem feinſten Geſchmack errichteten und ausgeſtatteten Reſtaurant aus ſich an dem mun⸗ teren Leben und Treiben im Waſſer ergötzten. In der ſiebenten Abendſtunde wurde wieder das Dampfboot beſtiegen, das zum zweitenmal am Hoinsnuwirt vorbeifuhr, der regelmäßig aus ſeiner am Seeufer gelegenen Wirtſchaft zum Landeſteg eilt und jeden Fahrgaſt mit einem derben Klaps bewillkommnet bezw. verabſchiedet. Er ſoll ſich wegen dieſer allzu vertrau⸗ lichen Geſte ſchon verſchiedene Prozeſſe auf den Hals geladen haben. Aber das läßt den behäbigen Wirt kalt. Er klopft ruhig weiter. Dabei ſtrahlt ſein kupferrotes Vollmondsgeſicht die höchſte Zufriedenheit aus, wenn er die Seefahrer mit un⸗ artikuliertem Gejodel begrüßt. In Ebenſee war noch Zeit zu einer Gruppenaufnahme durch Photograph Graßmück. Aber auch mehrere Amateurphoto⸗ graphen waren ſeit Salzburg eifrig am Werke, charakteriſtiſche Gruppen und bemerkenswerte Einzelheiten im Bilde feſt⸗ zuhalten. Kurz nach 8 Uhr landeten die Ausflügler wieder in Bad Iſchl. Nach dem Abendeſſen war ein Zuſammenſein in dem über der Stadt gelegenen„Stabsquartier“(Hotel Bauer) vorgeſehen. Aber als man ſich zum Aufbruch an⸗ ſchickte, ſandte ein Gewitter einen an ſich hochwillkommenen Platzregen herab, der die Zuſammenkunft vereitelte, denn als der Guß aufhörte, war die Zeit ſchon zu weit vorgerückt. Am Dienstag kamen, um mit dem Reiſeheft zu ſprechen, die Frühaufſteher auf ihre Rechnung, denn ſchon um.35 Uhr ſollte der Zug nach dem Wolfgangſee abgehen. Aber da ſeit der Abreiſe von Mannheim kein Zug fahrplanmäßig ſich in Bewegung geſetzt hat, kamen auch die Nachzügler noch recht⸗ zeitig an. Um halb 6 Uhr war man übrigens durch einen hef⸗ tigen Donnerſchlag rechtzeitig Morpheus Armen entriſſen worden. Es regnete auch auf dem Gang zum Bahnhof. Als man aber auf Station Wolfgang den Dampfbahnzug verließ, herrſchte wieder das ſchönſte Wetter. Ein Dampfboot beför⸗ breiten Wolfgangſee zum gegenüberliegenden Kurort St. Wolfgang, wo zwei Sonderzüge der Zahnradbahn bereitſtehen ſollten. Aber da nur ein Zug ſichtbar war, muß⸗ ten etwa 40 Liedertäfler eine Stunde warten, bis ſie befördert werden konnten. Die Fahrt auf den Schafberg erinnert un⸗ willkürlich an die gleichartige„Beſteigung“ des Rigi, nur mit dem Unterſchied, daß man nicht ſo wie hier durch den Rauch der Lokomotive beläſtigt wird, weil in der Schweiz alle Berg⸗ bahnen elektrifiziert ſind. Wann wird Oeſterreich in der Lage ſein, ſeine Ausſichtsbahnen in der gleichen Weiſe zu moderni⸗ ſieren? Abgeſehen von der unangenehmen Rauchentwicklung der Lokomotive war die Auffahrt entzückend. Als ſich ein aus gedehntes Neuſchneefeld im Süden zeigte, als die Hochgebirgs⸗ rieſen ihre Häupter emporreckten, als das Panorama mit dem tiefgrünen Wolfgangſee in der Tiefe immer gewaltiger wurde, da vergaß man Hitze und Rauchgeſtank. Nach einſtündiger Fahrt war die Endſtation Schafbergſpitze in 1730 m Höhe er⸗ reicht. Von hier hatte man nur noch etwa 300 m zu klettern, um auf den Gipfel zu gelangen. 5 5 Der Rundblick war überwältigend. Es genügt, wenn wir feſtſtellen, daß man 13 Seen, über 200 Bergſpitzen und 70 Orte ſieht, um einen Begriff von der Großartigkeit des Panoramas zu geben. Die Fernſicht war nicht gut, da ſich die erſten Anzeichen der ſchweren Ge⸗ witter bemerkbar machten, die ſich nachmittags über dem Salzkammergut entluden. Aber was man ſah, genügte, um die Bezeichnung„öſterreichiſcher Rigi“ für den Schafberg als gerechtfertigt erſcheinen zu laſſen. Als man ſich im ſchmucken Gipfelhotel geſtärkt hatte, wurde die Rückfahrt angetreten. Im Grandhotel St. Wolf⸗ gang, einem Etabliſſement, das jedem Weltkurort zur Zierde gereichen würde, wartete von 1 Uhr ab das Mittageſſen. Der Hotelbeſitzer hatte die Liebenswürdigkeit, ſein Orcheſter wäh⸗ rend des Mahles ſpielen zu laſſen. Bei den Rheinliedern, die das Programm aufwies, wurde kräftig mitgeſungen. Zum Schluß brauſte das Deutſchlandlied durch den gaſtlichen Raum. Nach dem Vortrag der Chöre„Liebesklage“ von Mathien Neumann und„Frühling am Rhein“ von Breu vor dem Hotel ſtatteten die Liedertäfler dem zu St. Wolfgang ge⸗ hörigen hiſtoriſchen Gaſthaus„zum weißen Rößl“ einen Beſuch ab, um hier eine ganz beſonders fidele halbe Stunde zu verleben. Auch die Kirche von St. Wolfgang, die bewunderungswürdige Kunſtſchätze birgt, wurde nicht ver⸗ geſſen. Als das Dampfboot uns wieder zur Bahnſtation überſetzte, hatte ſich die Himmelsphyſiognomie vollſtändig ver⸗ ändert. Schwarze Wolken hingen unheildrohend an den Berg⸗ 5 ſpitzen. Die Blitze zuckten und der Donner grollte. Aber wir kamen noch glücklich„trockenen Fußes“ über den See. Als die Mannemer aber kurz nach 4 Uhr wieder im Zügle ſaßen, öffneten ſich des Himmels Schleuſen, um erſt am ſpäten Abend geſchloſſen zu werden. Die Abkühlung war trotz der herab⸗ ſtürzenden Waſſermaſſen nicht ſehr bedeutend. Aber man war auch für dieſe Kleinigkeit dankbar. Der Abend wurde mit einer Zuſammenkunft im Kurhaus beſchloſſen. Die Lieder⸗ tafel brachte im Rahmen des Kurkonzertes mit großem Er⸗ folge mehrere Chöre zum Vortrag. Die Nacht iſt wieder ſehr kurz, denn am morgigen Mittwoch heißt es ſchon um.38 Uhr: Auf nach Wien! 5 * Die deutſchen Sänger in Wien Wien, 19. Juli. Heute nachmittag ſetzte mit der feierlichen Uebergabe des Bundes banners durch den Vertreter der Stadt Hannover an den Präſidenten des Deutſchen Sän⸗ gerbundes der erſte offizielle Akt der Feſtlichkeiten des 10. deut⸗ ſchen Sängerbundsfeſtes ein. Der Feſtakt war von kurzer Dauer. Die Bundesfahne wird nach dem Ablauf der Feſttage dem Nürnberger Sängermuſeum überwieſen. In der Feſt⸗ ſtadt herrſcht trotz der tropiſchen Hitze ein überaus großer Ver⸗ kehr, nachdem am Dienstag und Mittwoch über 8 7 100 000 Sänger in Wien. eingezogen waren. Der Zugangsverkehr nimmt ſtundenweiſe beängſtigende Formen an, aber überall ziemlich glatt durch⸗ geführt werden konnte. Die aus den beſetzten und abgetrenn⸗ ten Gebieten kommenden Sangesbrüder wurden beſonders herzlich empfangen, nicht minder die auslandsdeutſchen Ver⸗ eine, die in der Stärke von 10000 Sängern, darunter 2000 amerikaniſchen Teilnehmern, eingetroffen ſind.. Die Wiener Zeitungen bringen begeiſterte Artikel, in denen man namentlich dem Weſen der Geſangvereine nach der künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Seite hin gerecht wird. Die großen Vereine von Deutſchland ſeien vielfach geſellſchaft⸗ lich richtung⸗ und tonangebend. Beſonders freudig wird die Teilnahme der offiziellen Vertreter der deutſchen Regierung, des Junenminiſters Severing und des Reichstagspräſi⸗ denten Lich e begrüßt. Miniſter Severing ſei einer der klüg⸗ ſten Köpfe im heutigen Deutſchland, deſſen Beſonnenheit in bewegten Tagen dieſes Land vor manchem Schaden bewahrte, Nach Wien komme er als ein Unbekannter, während Reichs⸗ tagspräſident Loebe, der anläßlich des paneuropäiſchen Kon⸗ greſſes in Oeſterreich freundliche Reden gehalten hat, in denen er den Anſchluß an Deutſchland propagierte, ſchon Ge⸗ legenheit hatte, ſich die vollſten Sympathien dieſer Stadt zu erwerben. f e Das 10. dentſche Sängerfeſt hat derart gigantiſch Formen angenommen, wie man ſie bisher nicht gekannt hat. In drei Hauptaufführungen kommen über 100 000 Sän⸗ ger zu Wort. Nebenher finden über 60 Stundenkon⸗ zerte ſtatt, beſtritten von den beſten deutſchen Geſangver⸗ einen, darunter allein 12 Geſangvereine aus dem Rheinland. Ueber das nächſte deutſche Bundesſängerfeſt entſcheidet der am Montag ſtattfindende Sängertag. Um eine Kolliſion mit dem Deutſchen Turnfeſt zu verhüten, wird man beſchlie⸗ ßen müſſen, das Feſt 1932 ſtattfinden zu laſſen. Zur Ueber⸗ nahme des letzteren haben ſich bereits bisher die Städte Leipzig und Frankfurt a. M. gemeldet. 1 ——..—— ...——— Deutſche Kammermuſik Baden⸗VBaden 1928 Zum zweiten Mal hat ſich die„Deutſche Kammermuſtk Baden⸗Baden“, unter dieſem Namen die Fortſetzung der Donaueſchinger Muſikfeſte, auf dem breiteren und ſichtbareren Podium ihrer neuen Heimat präſentiert. Die neue Bezeich⸗ nung dieſer Veranſtaltung, in der ſich der Querſchnitt moder⸗ — nen Muſikſchaffens jeweils in Teilgebieten erſchließt, iſt dies⸗ mal noch weniger zutreffend empfunden worden als das vorige Mal. In Wirklichkeit ſind nicht nur deutſche Autoren mit Kompoſitionen vertreten, und außerdem nehmen mechani⸗ ſche und Film⸗Muftik, Kurzopern uſw. einen ſolch breiten Raum ein, daß die Bezeichnung„Deutſche Kammermuſik“ den Bereich der Baden⸗Badener Muſikdarbietungen nicht mehr deckt. f i 5 Die Erfahrungen der zurückliegenden Muſikfeſte ſich zu⸗ nutze machend, hat man allmählich darauf verzichtet, in erſter Linie unbekannte muſikaliſche Talente zu fördern und ſtatt deſſen mehr die muſikaliſchen Probleme wie ſie ſich auf den einzelnen Gebieten der verſchiedenen Muſikgattun⸗ gen bieten, in den Vordergrund geſtellt. Vor drei Jahren hat man durch die Wiederaufnahme der Madrigalkompoſition zu einem neuen Vokalſtil angeregt, was inzwiſchen ſeine Früchte getragen hat; Gebrauchsmuſik, mechaniſche Muſtk, Filmmuſik, Kurzoper ſind zum erſten Mal bei dieſen Muſikfeſten zum greifbaren und praktiſch nachprüfbaren Objekt der Erörterung ſtian Morgenſtern, von der ausgezeichneten Züricher Sopra⸗ Soliſten vertreten ſind, ſtark Sprache, gleichzeitig wird in rezitativiſcher Durchführung eine Melodie angeſtrebt, das Geſpräch des verlorenen Sohnes mit form verſucht wurde, zwieſpältig. Setzt man voraus, daß es der Hauptzweck des diesjährigen Feſtes war, Kantate und Orgelwerk in neuer Geſtalt zu hö⸗ ren, ſo muß man ſagen, daß die aufgeführten Tantaten⸗ werke eindrucksvoller und ſtilſicherer die Neugeſtaltung in ihrem Bezirk ſiunfällig zu machen vermochten, als die Orgel⸗ werke. Schon das erſte Werk, Erhart Er matingers „Hymnen“ für Sopran und Kammerorcheſter nach den Ge⸗ dichten„Kinder des Glücks“ und„Des Morgens“ non Chri⸗ niſtin Wir z⸗Wuyß geſungen, zeigte das deutlich, obwohl bei aller Geſchloſſenheit der künſtleriſchen Mittel die Unterord⸗ nung des Geſanglichen unter das Inſtrumentale den Typus der Solokantate nicht voll zur Geltung bringt. Hugo Herr⸗ manns Kammerkantate, gleichfalls nach Gedichten von Mor⸗ genſtern, für Soli, Flöte, Saxophon und Kontrabaß, erzielte demgegenüber einen weit ſtärkeren Eindruck. Das„Notturnd paſtorale“ des„Gebets der Rehlein“ mußte ſogar wiederholt werden. Was diefer, durch den Dirigenten Hugo Holle und ſeine unglaublich geſchulte Madrigalvereinigung glän⸗ zend interpretierten Kompoſition das Feſſelnde gibt, iſt die überzeugende Souveränität der Geſtaltung, namentlich im Chorxiſchen, der kaum noch Erdenſchwere anhaftet. Darius Milhauds Kantate für Sopran, Tenor, Bariton, Baß und Kammerorcheſter nach dem Text von André Gide„Die Rück⸗ kehr des verlorenen Sohnes“ geht faſt ſchon mit der Orcheſter⸗ beſetzung, 21 Inſtrumente, die allerdings nur durch je einen ins Opernmäßige. Milhaud überträgt die rhythmiſchen Werte des ſprachlichen Wortgebil⸗ des in eigenartiger Weiſe auf den Bereich der muſikaliſchen dem Bruder erſcheint als muſikaliſch⸗dramatiſcher Höhepunkt. Im Ganzen aber erſcheint die Art, wie hier die Kantaten⸗ Als Soliſten leiſteten Rehfuß, Wirz Wyß, Witt und Oſterkamp Her⸗ faſt wie kein zweites mit Tradition behaftet iſt, blieb in mechaniſches Klavier, die Gräff, Richter und Rapold brachten das Werk in höchſter Vollendung zu Geh Hauer, eine der eigenartigſten Geſtalten unter den modernen Komponiſten, erzwang ſich hier mit dieſer praktiſchen Dok mentierung ſeiner Zwölftontheorie auf die atonalſte Weiſe di tonalſte Wirkung. Die geiſtige Verwachſenheit des Ton⸗ mi! dem Wortdichter brachte den ungewöhnlich ſtarken und, trotz aller Einwände, überzeugenden Eindruck, der von dieſem We ausging, das, ebenſo wie die übrigen Kantaten, in Hermann Scherchen ſeinen klaſſiſchen Interpreten fand.. Die Bilanz der Orgelwerke war weniger günſtig w die der Kantatenwerke, die doch wenigſtens einen ſichtbar Erfolg zu verzeichnen hatte. Mit am beſten ſchnitt noch Fide Finkes Fautaſie und Fuge über den Choral„Aus Not“ ab, die von Kurt ÜUtz⸗Prag ſchlechthin meiſterhaft 5 wurde. Wenn hier manches in ſeiner ſchroffen Gege 0 keit auch uneinheitlich wirkte, ſo hat man doch den Ein eines aus tiefer Empfindung und formaler Energie gebo Werks, das ſich ſofort auch eines äußeren Beifalls zu verſichern wußte. Ernſt Peppings Choralvorſpiele dagegen, N feſſelnd eigentlich nur im Doppelkanon, blieben matt und blut⸗ leer, alles konſtruktive Können vermochte hier nicht z wärmen. Aehnlich erging es, etwas mehr Sympathie bege nend, Humperts Orgelſonate und namentlich Philipp Ja nachs Romanzero III., von Heinrich Byell geſpielt. Neuorientierung auf dem Gebiet der Orgelkompoſi on, Wirkung hinter den Erwartungen zurück. g Eine Vormittagsaufführung„Film und Muf brachte zunächſt eine ſpritzige„Wochenſchaumuſik“ pt hau d, dann von Eruſt Toch eine höchſt amüſante 3 dem Film„Die Kinderfabrik“; Wolfgang Zellers muſik zu dem Scherenſchnittfilm von Lotte Reiniger„A Geſchichte des Prinzen Achmed“ kommt der Märchenphan ſtark entgegen, am intereſſanteſten war die Film H mith zu dem grotesken„Vormittagsſpuk“ ſch Hu Herrmanns zu einem abſtrakt 4. Seite. Nr. 333 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Juli 1928. Momentbilder aus Wien Was ſich jetzt tut auf allen Eiſenbahn⸗ und Schiffahrts⸗ linien, die nach Wien führen, wie es hergeht auf allen Bahn⸗ höfen und an allen Landungsſtellen, dafür ſucht man eigentlich vergeblich nach einem treffenden Ausdruck! Die Maſſen⸗ transporte im Kriege hatten doch einen etwas anderen Cha⸗ rakter. Das Militäriſche ſchließt ſchon den Maſſenbegriff in ſich und fällt daher nicht ſo auf. Aber wenn jetzt in den Wie⸗ ner Bahnhöfen ein Sonderzug nach dem anderen einrollt, und aus ihnen ſich ein Strom kofferbepackter Ankömmlinge er⸗ gießt, und ſich in langem, ſchier endloſen Zug aus den gefüllten Bahnhofshallen in die Stadt er⸗ gießt, ſtundenlang, bald breit angeſchwollen, bald fadendünn, aber endlos, endlos und ſich immer wieder erneuernd, dann kann man nur noch von einer modernen— Völkerwanderung ſprechen. Von den Empfangstribünen vor den Bahnhöfen erſchallen immer wieder Fanfarengrüße, als Willkommen für die zuletzt Gekommenen, dann werden auch dieſe von dem Strom mit fortgeriſſen, während die mächtigen Bahnhofshal⸗ len immer wieder neue Scharen ausſtrömen laſſen. * Das Wiener Straßenbild wird vollſtändig von dem Bilde der Sängermaſſen beherrſcht, obwohl erſt etwa ein Drittel der erwarteten Gäſte bereits in den Mauern unſerer Stadt weilt. Der Flaggenſchmuck der Straßen iſt ſchon nahezu allgemein. Auch die Züge der Straßenbahnen tragen ſchon Fähnchen⸗ ſchmuck. Es iſt ein überaus feſtlicher und überwältigender Eindruck. Nach der tropiſchen Hitze der letzten Wochen hat ein geſtern abend niedergegangenes Gewitter willkommene Ab⸗ küthlung gebracht und den Staub aus den Straßen entfernt. Die Ringſtraße als Feſtzugſtraße präſentiert ſich ſchon höchſt impoſant. Tribüne reiht ſich an Tribüne und man kann ſich leicht vorſtellen, was das für einen Anblick geben wird, wenn erſt hier der Feſtzug inmitten der Hunderttauſende von Zu⸗ ſchauern von Morgens bis in die Abendſtunden ununterbro⸗ chen dahinziehen wird! Zahlreiche Händler und Händlerin⸗ nen verkaufen Feſtabzeichen, Fähnchen und Feſtandenken. 2 Der Prager Univerſitätsſängerſchaft„ie Barden“ war von der tſchechiſchen Regierung urſprünglich verboten worden, in Wien Couleur zu tragen. Dieſes Verbot hat die Prager Regierung aber noch rechtzeitig wieder aufgehoben und ſo werden nun am morgigen Donnerstag die„Barden“ in vollem Wichs in Wien ihren Einzug halten. Sie ziehen durch die Stadt zur Univerſttät, wo ſie im großen Feſtſaal vom akademiſchen Senat empfangen werden. *. Die heſſiſche Sängerſchaft veranſtaltet am Freitag nach⸗ mittag auf dem Karlsplatz vor der berühmten Fiſcher v. Er⸗ lachſchen„Karlskirche“ eine große Kundgebung für das deutſche Lieb. Die Sängerſchaft, über 2000 Mann, ziehen unter den Klängen der Marſchmuſik des Kapellmeiſters Eduard Pfleger zum Karlsplatz, wo dann die Maſſenchöre, geleitet von Muſik⸗ direktor Otto Neumann aus Mainz, zum Vortrag gelangen werden. 4 Das neueſte Chorwerk von Richard Strauß„Die Tageszeiten“, ein Zyklus für Männerchor und Orcheſter nach Wichtungen von Eichendorff, aut ber Opus zahl 76, deren Ur⸗ aufführung bekanntlich auf dem 13. Deutſchen Sängerbundsfeſt en Wien deerch den Wiener Schubertbund erfolgt, iſt nun dem Dresdener Lehrergeſang verein für die deutſche Uraufführung übertragen worden. Das ſchöne Werk wird am 18. Oktober unter Leitung von Generalmuftkdirektor Frttz Buſch in Dresden gur reichsdeutſchen Erſtaufführung ge⸗ langen. * Daß gar manche Sänger auch auf etwas ungewöhnlicherem Wege die Reiſe nach Wien angetreten hat, beweiſt folgender Fall: Am 26. Juni hat Paul Nickel von der Liedertafel „Martenburg“ in Preußen mit einem Einſpänner die Fahrt nach Wien angetreten. Die Reiſe führte über Landsberg, Breslau, Glatz, Brünn nach Wien. Morgen wird Herr Nickel vom Bürgermeiſter der Stadt Wien empfangen werden, dem er einen Brief der Stadt Marienburg überbringt. 1 8 Der 62jährige Opernſänger Karl Stuhr, Mitglied des Bundes⸗ und Berliner Sängervereines„Cäcilia melodia“ hat die Reiſe mit einem Fahrrad gemacht. Er legte trotz ſchweren Gepäcks die 1000 Kilometerſtrecke in 22 Tagen zurück. Den ein⸗ zigen Unfall hatte der„fahrende Sänger“ in Bamberg zu be⸗ klagen, wo ihn ein Motorfahrer von rückwärts in ſein Fahrrad anderen Früchte 1 4 9 5 5 2 e Nachrich! Stäotiſche Nachrichten Aus der Bürgerausſchußſitzung vom 17. Juli 1928 In nicht⸗ öffentlicher Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes vom 17. Juli 1928 wurde die Veräußerung einer Reihe von Grundſtücken behandelt und den hierüber gefaßten Beſchlüſſen des Stadtrats zugeſtimmt. Hiernach werden u. a. für Wohnungsbauzwecke 8 Plätze, ferner 3 größere Geländeflächen im Induſtriehafen und ein Platz auf Gemarkung Brühl für induſtrielle Zwecke ver⸗ kauft. Außerdem wurde einer Geländeveräußerung im Wege des Tauſchs zur Erſtellung eines Wohngebäudes im Stadtteil Sandhofen zugeſtimmt. * Wohnungsbau in Maunheim. Zu den von der Stadt ver⸗ anlaßten Wohnung sbauten zur Behebung der Woh⸗ nungsnot geſellt ſich hier eine rege Privatbautätigkeit. Neuer⸗ dings ſchreibt die Gadſah(Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Angeſtelltenheimſtätten, München) den Bau von 112 Wohnungen(Zeppelin⸗, Erlen⸗, Oehmd⸗ und Heuſtraße) aus, ebenſo die„Heimat“ Gemeinnützige Bau⸗ und Sied⸗ lungs⸗A.⸗G., Berlin, den Bau von 153 Wohnungen in der Kronprinzenſtraße. * Standkonzert. Zu dem am Sonntag, 22. Juli, 11.30 Uhr vormittags, bei gutem Wetter auf dem Friedrichsplatz ſtattfindenden Standkonzert hat die Kapelle Becker folgenbes Programm aufgeſtellt:„Per aspera ad astra“, Marſch(Urbach), Ouvertüre zu„Roſamunde“(Schubert, Liebesfeier, Lied (Weingartner), Fantaſie aus der Oper„Toska“(Puceini), „Bei uns zu Haus“, Walzer(Strauß), Ben Hur, Marſch (Armandola). * Schlechte Ausdünſtungen. Letzter Tage zogen große Nebelſchwaden einer Säure, die einen ſcharf beißenden Geruch verbreiteten, der vielfach zum Huſten reizte, über den Luiſen⸗ ring und den Jungbuſch. Vielfach hatte man die Anilin im Verdacht, die ja öfters ſolche Odeurgerüche über den Rhein herüberſchickt. Die Anilin trug aber diesmal keine Schuld, denn wie uns aus Ludwigshafen gemeldet wird, wurde beim Ausladen von eiſernen Transportfäſſern, die Schwe⸗ felſäure enthielten, in der Fabrik Dr. Raſchig ein ſolches Faß undicht. Die Säure trat an mehreren Stellen aus, ver⸗ urſachte einen ſtarken Nebelſchwaden, der die Straßen⸗ paſſanten beläſtigte, indem er zum Huſten reizte. Zur Beruhi⸗ gung ſei mitgeteilt, daß es ſich keinesfalls um das Entweichen geſundheitsſchädlicher Gaſe oder dergleichen handelt. * Städtiſche Krankenanſtalten. Am 16. Juli ds. Is. be⸗ fanden ſich in den Städtiſchen Krankenanſtalten 1091 Kranke(626 männliche, 465 weibliche), und zwar im Krankenhaus 964, im Spital für Lungenkranke 92, im Geneſungsheim Neckargemünd 35. Von den im Kranken⸗ haus befindlichen Kranken waren 317 in der mediziniſchen Abteilung, 295 in der chirurgiſchen Abteilung, 187 in der gynäkologiſchen Abteilung, 109 im Säuglingskrankenhaus, 81 in der dermatologiſchen Abteilung, 15 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗, Ohrenkranke und 10 in der Abteilung für Augenkranke. In der Heimabteilung ſind 120 Kinder zur Verpflegung untergebracht. * Geſangsvorträge im Krankenhaus. Am Sonntag, 15. Juli ds. Is. hat der Verein Sängerkranz Mannheim im Krankenhaus geſungen und damit bei den Kranken große Freude hervorgerufen. * Rettungsſtation der Waldhofer Sanitätskolonne. Seit Freitag hat die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Mannheim⸗Waldhof, auf der Frieſenheimer Inſel eine Rettungsſtation eingerichtet, auf der ſich ein ausge⸗ rüſteter Rettungsnachen mit einem geprüften Rettungs⸗ ſchwimmer befindet. * Leichenländung. Geſtern wurde bei Worms die Leiche des Kaufmannslehrlings Ludwig Gl aſer aus Ludwigshafen, der beim Baden auf Mannheimer Seite ertrunken iſt, ge⸗ ländet. * 75. Geburtstag. Seinen 75. Geburtstag begeht am mor⸗ gigen Samstag Herr Vincenz Mechler, früher Geſchäfts⸗ führer der Buchdruckerei J. Gremm. * Von der Ernte. Der Ausfall der Wintergerſte iſt überall gut. Der Halm iſt ſtark, der Körnerertrag reich. Auch alle ſtehen vorzüglich. Hackfrüchte brauchen hineinfuhr und ihm auch die Guitarre, die Herr Stuhr auf dem[dringend Regen und die Hackarbeiten ſind durch die Trockenheit Rücken trug, zertrümmerte. Dr. Gr. T. ͤ—— 8 ſehr erſchwert. Kommunale Chronik Die Bürgermeiſter in Karlsruhe wiedergewählt * Karlsruhe, 19. Juli. Die auf heute abend anberaumten Bürgermeiſterwahlen, die wegen des Ablaufs der Mandate der bisherigen Amtsinhaber im September bezw. Oktober dieſes Jahres erforderlich geworden waren, ergaben mit großer Mehrheit die Wiederwahl der bisherigen Bürgermeiſter. Abgegeben wurden 101 Stimmen. Da⸗ von entfielen auf den bisherigen Bürgermeiſter Dr. Finter 93(lauf den Kommuniſten Bock 5, 3 ungültig), auf den bis⸗ herigen 1. Bürgermeiſter Sauer 89(der Kommuniſt Rie⸗ dinger erhielt 5 Stimmen, 5 Zettel waren weiß, 2 zerſplittert); auf den bisherigen ſtellvertretenden Bürgermeiſter Klein ⸗ ſchmidt entfielen 87 Stimmen(der Kommuniſt Heymann erhielt 5 Stimmen, 9 waren ungültig) und auf den bisherigen ſtellvertretenden Bürgermeiſter Schneider 90(8 auf den Komm. Lechleiter, 6 Zettel waren weiß, 3 ungültig). N sch. Hockenheim, 19. Juli. Wegen des erfolgten Ein⸗ ſpruchs der Reichsbahn gegen die geplante Straßenführung beſichtigte der Bezirksrat das neue Baugebiet beim hieſigen Bahnhof. Bürgermeiſter Klein und Stadtbau⸗ meiſter Kober, die die Führung übernommen hatten, gaben die nötige Aufklärung und begründeten die Abſicht der Stadt, weshalb die Straßenführung gegen früher abgeändert werden ſolle. Anſchließend fand eine außerordentliche Sitzung des Be⸗ trksrats im hieſigen Bürgerſaal ſtatt, in der die Sache be⸗ raten und ſofort darüber entſchieden wurde. Die Entſchei⸗ dung fiel dahin, daß der Antrag der Bahn verworfen und den Anträgen der Stadtverwaltung in allen Punkten ſtatt⸗ gegeben wurde. Hierauf beſichtigte der Bezirksrat gleichzeitig auch noch das neuerſtellte Wöchnerinnenheim St. Eliſabeth, bei der er ſich ſehr lobend über die zweckmäßige Einrichtung ausgeſprochen hat. Tagungen Badiſche Imkertagung— Bienenwirtſchaftliche Ausſtellung * Schwetzingen, 19. Juli. Vom 11.—14. Auguſt 1928 findet in Schwetzingen die Hauptverſammlung des Badiſchen Lan⸗ des vereins für Bienenzucht ſtatt. Gleichzeitig wird in Schwetzingen eine große bienenwirtſchaftliche Ausſtel⸗ lung veranſtaltet, die einen inſtruktiven Ueberblick über den Stand und die große wirtſchaftliche Bedeutung der Bienen⸗ zucht geben wird. Das wiſſenſchaftliche Inſtitut für Bienen⸗ zucht in Freiburg wird ſich mit einer Sonderſchau an der Aus⸗ ſtellung beteiligen. Im Anſchluß an die Tagung und die Aus⸗ ſtellung wird am 14. Auguſt ein großer Honigmarkt ſtatt⸗ finden, auf dem die badiſchen Bienenzüchter beſonders er⸗ leſene und geprüfte Qualitätserzeugniſſe zum Verkauf brin⸗ gen. Die Durchführung der großzügigen Veranſtaltung B dem Bienenzucht⸗ Bezirksverein Schwetzingen über ragen. Tagung der badiſchen Aufſichtsbeamten Nach Behandlung interner Vereinsangelegenheiten am Samstag, tagte am 15. Juli im Nowackſaale in Karlsruhe die Hauptverſammlung des Landesverbandes der Gefängnis und Erziehungsbeamten, der im Auftrage des Juſtizminiſterſ Oberregierungsrat Dr. Curtaz beiwohnte. Nach Begrü ßung der zahlreichen Kollegen und Gäſte durch den erſten Vor⸗ ſitzenden Wittes⸗Karlsruhe hielten der Bundesvorſitzendi⸗ Hornig ⸗Berlin und Oberaufſeher Keller vom Landes⸗ gefängnis Freiburg Vorträge über die Aufgaben des neuzeit⸗ lichen Strafvollzuges. Man gewann einen intereſſanten Ein⸗ blick in die ſchwierige und verantwortungsvolle Arbeit der ſichtsbeamten mit der Beſoldungsreviſion am allgemeinen zu⸗ ihrerſeits das Beſte einzuſetzen, um den Strafzweck der Beſſe⸗ rung zu erreichen. Sie verdienen dafür volle Anerkennung und das Verſtändnis der weiteſten Kreiſe unſerer Bevölke⸗ rung. Aus den Verhandlungen ging hervor, daß die Auf⸗ ſichtsbeamten mut der Beſoldungsreviſion am allgemeinen zu⸗ frieden ſind, da ſie ihnen die Angleichung an die Sicherheits⸗ beamten gebracht hat. Nur haben ſie noch Wünſche hinſicht⸗ lich der Beförderungsverhältniſſe und Gradab⸗ zeichen. Es ſollen entſprechende Eingaben an das Mini⸗ ſterium gerichtet werden. Die nächſtjährige Hauptverſamm⸗ lung findet in Freiburg ſtatt. PFF TT—TTPTTTT des Tuba⸗Motivs der eigentliche Witz iſt, unter Ernſt Meh⸗ lich, Baden⸗Baden als Dirigent und mit den Soliſten Wikt, Pechner, Olga Tſchörner⸗Schramm und dem ausge⸗ zeichneten Baſſiſten Oſterkam p. Den größten Beifall fand Hermann Reutters Muſik zu dem Einakter„Saul“ von Lernet⸗Holentia unter Ernſt Mehlich, obwohl es ſich dabei eigentlich nicht um eine Kurzoper im gewohnten Sinne, ſon⸗ dern um melodramatiſch verarbeitete Schauſpielmuſik handelt. Walter Gronoſtays„In zehn Minuten“, unter Al⸗ fons Dreſſel, varriiert einen witzigen Einfall, der aller⸗ dings unnötig breit gerät, mit luſtigem Schwung, Belli Heer⸗ mann, Peters, Pechner und der Holle⸗Chor leiſte⸗ ten das Geſangliche. Für die Regie der Opern hatte Friedrich Schramm ⸗Düſſeldorf die äußerſte Präziſton aufgeboten. Bühnenbilder und Koſtüme nach den Entwürfen von Heinz Poxrep⸗Baden⸗Baden gehörten mit zu den beſten künſtleri⸗ ſchen Erfolgen, die es in Baden⸗Baden zu konſtatieren gab. Dieſem Maler wären größere Aufgaben zu wünſchen. Gleichzeitig während der Muſikwoche tagte im nahen Lich⸗ tental die Muſikantengilde“ unter Fritz öde. In einer„Offenen Singſtunde“ wurde das Ziel der hier gepflegten Jugend⸗ und Volksmuſik in überzeugender Weiſe klar. Was in ſtiller Arbeit hier heranwächſt, fand da in ſuggeſtiv⸗vernehmlicher Form einen Ausdruck, der zu einem beſonberen Erlebnis wurde. ius. st, Unveröffentlichte Briefe von Goethe und Schiller. In den Beſitz des Antiquariats J. A. Stargardt in Berlin gingen folgende Hanbſchriften⸗Sammlungen über: Eine Sammlung von 1250 un veröffentlichten Briefen der Autoren des Stutt⸗ garter Morgenbſlatts an die Redaktion dieſer Zeit⸗ ſchrift, darunter Goethe, Schiller, Jean Paul, Immer⸗ mann, E. T. A. Hoffmann, Kerner, Schwab, Hauff, Hebel, Peſtalozzi uſw. Ferner die Sammlung des verſtorbenen Grafen Moerner, Schweden, enthaltend Autographen Napoleons, ſeiner Familie, Generale uſw., ſowie die Bibliothek des verſtorbenen Bibliothekars am Berliner Kam⸗ mergericht Noſter, die beſonders reich an Werken und Zeit⸗ ſchriften zur Geſchichte von Pommern und Rügen, der Mark Brandenburg, Thüringen, Waldeck und Lippe iſt. Das Kaiſer Wilhelm⸗Inſtitut für mediziniſche Jorſchung in Heidelberg Da mehrfach in letzter Zeit irrtümliche Angahen in der Preſſe erſchtenen ſind, teilt die Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften folgendes mit: Die Geſellſchaft errichtet in Heidelberg ein Kaiſer Wil⸗ helm⸗Inſtitut für medizintſche Forſchung, das als ein Zentralinſtitut für die Zuſammenfaſſung von phyſtkaliſcher, chemiſcher und phyſiologiſcher mit der kliniſchen Forſchung gedacht iſt. Das Inſtitut ſoll hervorragenden Ge⸗ lehrten Gelegenheit geben, in nahem Zuſammenhang mit kliniſchen Inſtituten auf mediziniſchem Gebiet zu arbeiten. Als Leiter des pathologiſchen Teil⸗Inſtituts iſt Geh. Reg. Rat Prof. Dr. v. Krehl, Senator der Kaiſer Wilhelm⸗Ge⸗ ſellſchaft, auserſehen. Er iſt ein Schüler von Carl Ludwig und kliniſch von Leberecht Wagner und Heinrich Curſchmann. Als Polikliniker arbeitete er in Jena und Marburg, als Kliniker in Greifswald, Tübingen, Straßburg und Heidelberg, wo er geblieben iſt. Er kann als Nachfolger von Bernhard Naunyn in Straßburg, als ſein Fortſetzer in der Auffaſfung der Krankheitsvorgänge und als der Weiterbildner der kli⸗ niſchen Auffaſſungen in deſſem Sinne gelten. 8 Zum Leiter des phyſikaliſchen Teil⸗Inſtituts iſt Dr. K. W. Haußer ernannt worden. Dieſer, ein Schüler des Heidelberger Phyſikers Lenard, war von 19131916 Aſſiſtent in Danzig, ging dann in die Induſtrie über, wo er bis 1919 bei der Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie, Telefunken tätig war und ſeitdem als Laboratoriumsleiter im Wernerwerk der Siemens u. Halske.G. meiſt auf optiſchem, metallo⸗ graphiſchem Gebiete, über techniſche Elektronenröhren und bio⸗ logiſch⸗phyſtkaliſche Strahlungsforſchungen arbeitet. Die Leitung des chemiſchen Teil⸗Inſtituts wird Prof. Dr. Kuhn übernehmen. Als Schüler und Aſſiſtent von Richard Willſtätter⸗München promovierte er 1922 mit einer Unterſuchung„Ueber Spezialität der Enzyme“. 1925 wurde ihm an der Münchener Univerſität die venta legendi für Chemie verliehen, und ſchon im folgenden Jahre wurde er zum b. Prof, für allgemeine und analytiſche Chemie an der Eidgen. FTT... Techn. Hochſchule in Zürich ernannt. Dieſen Wirkungskreis wird er wegen ſeiner Berufung an das Kaiſer Wilhelm⸗In⸗ ſtitut aufgeben, nachdem er in dieſem Jahre einen Ruf, als Direktor des Chem. Inſtituts an die Univerſität Leipzig zu kommen, aus demſelben Grund abgelehnt hat. Das phyſiologiſche Teil⸗Inſtitut erhält in dem bis⸗ herigen wiſſenſchaftlichen Mitglied des Kaiſer Wilhelm⸗In⸗ ſtituts für Biologie, Prof. Dr. O. Meyerhof, ihren Leiter. Otto Meyerhof habilitierte ſich, nachdem er 1909 in Heidelberg den mediziniſchen Doktorgrad erlangt hatte, in Kiel als Privat⸗ dozent und erhielt 1918 den Profeſſorentitel. Seit 1024 ar⸗ beitet er am Kaiſer Wilhelm⸗Inſtitut für Biologie auf den Gebieten der allgemeinen Phyſiologie und Biochemie. 1923 erhielt er den mediziniſchen Nobelpreis für Arbeiten über die Energieumwandlungen im Muskel. Er iſt Ehrenmitglied zahlreicher ausländiſcher Geſellſchaften, u. a. auch Ehrendoktor der Univerſität Edingburgh. O Von der Freiburger Univerſität. Der Direktor der Univerſitätsbibliothek in Freiburg, Profeſſor Dr. Jacobs, hat einen Ruf nach Berlin als Erſter Direktor der preußiſchen Staatsbibliothek erhalten. Ein Opfer ſeiner Forſchungen. Der bedeutendſte japa⸗ niſche Bakteriologe, Dr. Hideo Nogucht iſt, wie die „Oſtaſtat. Rundſchau“ meldet, ein Opfer ſeiner Forſchungen geworden und in Acera an der Goldküſte dem gelben Fie⸗ ber erlegen, deſſen Erreger er vor zehn Jahren entdeckte und zu deſſen Bekämpfung er ſeitdem unermüdlich tätig war. Als das Rockefeller⸗Inſtitut im vergangenen Jahre freiwillige Forſcher in die gefährlichen Sümpfe der Goldküſte entſandte, ſchloß ſich Nogucht dieſer Expedition an, obſchon man ihm dringend davon abriet, da er zu alt ſei, um ſich den An⸗ ſtrengungen und Gefahren jener Fiebergegend auszuſetzen. Im Vertrauen auf die eigene Schutzimpfung mit dem von ihm erfundenen Serum arbeitete Naguchi unverdroſſen weiter, als ihn das Fieber ergriff, erholte ſich auch davon, während die Affen, die er mit ſeinem eigenen Blute geimpft hatte, eingingen. Wenige Tage vor Antritt der Rückreise erkrankte der berühmte Gelehrte leider aufs neue am gelben Fieber und ſtarb im Alter von 51 Jahren. „ Freitag, den 20. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 333 5 Aus dem Lande * Friedrichsfeld, 19. Juli. Vermißt wird, wie ſchon kurz gemeldet, ſeit Samstag der ledige 50 Jahre alte Fabrikarbeiter Paul Heißler von Friedrichsfeld. Samstag nacht gegen halb 12 Uhr ſoll er noch in einer Wirtſchaft in Schwetzingen geſehen worden ſein und dabei in einem Geſpräch die Aeußerung getan haben, daß er zu Fuß nach Friedrichsfeld die Heimreiſe antreten wolle. Alle Nachforſchungen nach dem Vermißten ſind bisher erfolglos geblieben. „ GHeidelberg, 19. Juli. Am Samstag findet in der Aula der Univerſität das akademiſche Diſziplinarverfahren gegen die Mitglieder des Corps Saxoboruſſia ſtatt, die an dem Unfug im Stadttheater neben dem Gelegenheits⸗ arbeiter Leopold Wimmer beteiligt waren. Heidelberg, 19. Juli. Das hieſige Schwurgericht verhan⸗ delt am 26. Juli gegen den Taglöhner Wendelin Götzmann aus St. Leon wegen Körperverletzung mit Todes ⸗ folge, und am Freitag, den 27. Juli, gegen den Arbeiter Franz Ries wegen Totſchlags(Erſchießung des Schutz⸗ manns Kern) und Diebſtahls. * Immendingen, 19. Juli. Die Stadt Immendingen beabſichtigt die Erweiterung ihres jetzigen Friedhofes unter gründlicher Umgeſtaltung der ganzen Anlage. Zu dieſem Zweck hat ſie ein Preisausſchreiben erlaſſen. Das Preisgericht hat nunmehr ſeine Entſcheidung gefällt. Der Entwurf des Regierungsbaumeiſters Paul Motz aus Konſtanz 3 den erſten Preis und wurde zur Ausführung empfoh⸗ Jen. Dem Gartenarchitekten Ludwig Benſel in Freiburg i. Br. wurde der zweite Preis zuerkannt. Die Entwürfe des Archi⸗ tekten G. Wehinger⸗Donaueſchingen und des Gartenarchitek⸗ ten Vogel⸗Hartweg in Baden⸗Baden wurden angekauft. * Lörrach, 16. Juli. Am Sonntag abend ertrank im Rhein bei Hüningen in der Nähe der Kanalmündung ein 20jähriger junger Mann aus Hüningen. Er geriet in einen Strudel und verſankſofort. Die Leiche konnte noch nicht e Aus der Pfalz * Limburgerhof, 19. Juli. Heute nachmittag 2 Uhr wurde hier das 3,jährige Söhnchen des Architekten Emil Kuhn mit dem Auto eines Baumeiſters aus Ludwigshafen über ⸗ fahren. Das Kind ſtarb kurze Zeit darauf an den erlitte⸗ nen Verletzungen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. 33* Oggersheim, 16. Juli. Am Samstag ertrank im Wil⸗ erſinnweiher der 24jährige, erſt kurz verheiratete Maurer Eugen Wagner von hier. Er rutſchte auf der Gehbrücke aus, fiel ins Waſſer und ſank unter. Ein Herzſchlag hatte ſeinem jungen Leben ein jähes Ende bereitet. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche blieben ohne Erfolg. * Frankenthal, 17. Juli. Vergangene Nacht geriet ein hieſiger Einwohner auf dem Zirkusplatz Krone mit meh⸗ peren Bedienſteten des Zirkus in Streit. Er wurde dabei ſchwer mißhandelt. Einer der Täter, ein Pole, wurde verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. * Kaiſerslautern, 16. Juli. Gegen 2 Uhr nachts geriet in der Trippſtadterſtraße an der„Roten⸗Hohl“ ein mit Mineral⸗ waſſer beladener Laſtkraftwagen in Brand, der durch die Motorſpritze der hieſigen Feuerwehr gelöſcht wurde. Die Urſache des Brandes iſt auf Fehlzündungen im Vergaſer des Motors zurückzuführen. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Perſonen wurden nicht verletzt Nachbargebiete Darmſtabt, 19. Juli. In den geſtrigen Morgenſtunden wurde im Bahnhof Kranichſtein der Rangierer Wilhelm Trojan aus Aſchaffenburg beim Rangieren überfahren und ſchwer verletzt. Der Verunglückte iſt im Stadtkranken⸗ N ſeinen Verletzungen erlegen. * Fraukfurt a.., 19. Juli. Der Syndikus des Frankfurter Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ Vereins Dr. Faß⸗ bender iſt ſeines Amtes enthoben worden, weil ihm zur Laſt gelegt wird, 10 000/ Vereinsgelder unter⸗ ſchlagen zu haben. Bei der Staatsanwaltſchaft iſt gegen ihn Anzeige erſtattet worden. Dr. Faßbender ſoll ſeine Verfehlungen bereits eingeſtanden haben. zu einer Geldſtrafe von 6000 Mark verurteilt. Gerichtszeitung Reviſionsanmeldung im Hein⸗Prozeß * Koburg, 19. Juli. Der Verteidiger des geſtern vom Schwurgericht Koburg zum Tode verurteilten Raubmörders Hein hat gegen das ergangene Urteil Reviſion an⸗ gemeldet.— Hein hatte das Todesurteil aufrechtſtehend ent⸗ gegengenommen, ohne eine Spur von Erregung zu zeigen. Stellvertretung und Strafantrag Eine große Anzahl weniger ſchwerer Straftaten, wie bei⸗ ſpielsweiſe Beleidigungen, leichte Körperverletzungen, Haus⸗ friedensbruch und andere bedürfen zu ihrer Strafverfolgung bekanntlich der geſonderten Stellung des ſogenannten Straf⸗ antrages. Als ſolcher genügt, daß der von der Straftat Be⸗ troffene zu Protokoll des die Anzeige aufnehmenden Beamten erklärt, daß er die Strafverfolgung wünſche, oder auch ein Schreiben dieſes Inhaltes beim Gericht oder bei der Krimi⸗ nalpolizei einreicht. Gerade bei dieſen Straftaten geringerer Art kommt es aber ſehr oft vor, daß nicht der Verletzte ſelbſt ſich zur Polizei begibt, um die Anzeige zu erſtatten, ſondern daß er irgendeinen anderen dort hinſchickt. Darf nun dieſer, in Vertretung des Verletzten Handelnde ohne weiteres Straf⸗ antrag für denſelben ſtellen, und wie weit iſt ein ſolcher gül⸗ tig? Die Frage wird außerordentlich oft aufgeworfen und hat ſogar ſchon mehrfach das Reichsgericht beſchäftigt. An ſich iſt nach der Rechtſprechung des RG. ein ordnungsgemäß bevollmächtigter Vertreter ohne weiteres berechtigt, für den von ihm Vertretenen einen gültigen Strafantrag zu ſtellen. Dabei kann dieſe Vollmacht ſowohl mündlich als auch ſtill⸗ ſchweigend erteilt werden, und man wird eines von beidem wohl meiſt anzunehmen haben, da ja die von dem Bevollmäch⸗ tigten zu erſtattende Anzeige nur bei Stellung des Straf⸗ antrages praktiſchen Wert hat. Irgendwelche Formvorſchrif⸗ ten für die Vollmachterklärung beſtehen nicht. Eine andere Frage iſt nun aber die, wie ſich die Ge⸗ richte zu einer ſolchen Vollmacht, die nur ſtillſchweigend er⸗ klärt iſt, zu ſtellen haben. Nach der Rechtſprechung des RG. (RGSt. 60, 281; 44, 348; Jur. Wochenſchr. 56. Jahrg. Heft 36) hat der Bevollmächtigte, der für den Verletzten Strafantrag ſtellt, keine Verpflichtung, von ſich aus dem Gericht ſeine Voll⸗ macht nachzuweiſen. Die Strafverfolgungsbehörden haben vielmehr ſelbſtändig zu prüfen, ob der Strafantrag form⸗ oder friſtgerecht von einem Berechtigten geſtellt iſt. Wie ſie das machen, liegt in ihrem eigenen Ermeſſen. Iſt das Ge⸗ richt nach der ganzen Sachlage überzeugt, daß der Straf⸗ antrag oroͤnungsgemäß geſtellt iſt, ſo kann es überhaupt von einer Beweiserhebung darüber abſehen. Hat das Gericht da⸗ gegen Zweifel oder erhebt der Beſchuldigte Einwendungen gegen die Vollmacht des Vertreters, ſo ſteht dem Gericht fret, auf welche Weiſe es in eine Prüfung dieſer Vollmacht eintre⸗ ten will. Es kann dazu den Verletzten ſelbſt hören, kann ſich aber auch mit einer ſchriftlichen Beſcheinigung desſelben zu⸗ frieden geben, ebenſo auch mit einer entſprechenden Erklärung des Vertreters. Im übrigen iſt es nach der Rechtſprechung des RG. für die Wirkſamkeit des Strafantrages gleichgültig, wann evtl. die Prüfung der Berechtigung des Vertreters er⸗ folgt. Bekanntlich beträgt die Friſt, innerhalb der der Straf⸗ antrag geſtellt werden muß, 3 Monate. Ein von dem Vertre⸗ ter geſtellter Strafantrag bleibt aber auch gültig, wenn in die Nachprüfung ſeiner 5 rg, nach lauf Reſer Iriſt eingetreten wird. 20 8 Harte Strafen. Wegen Zuwkberhandlung gegen das Tabakſteuergeſetz wurde vom Schöffengericht Neu⸗ ſtadt a. d. Haardt der Zigarrenhändler Hugo Weigand Er hatte von ſeinem Lager Tabakwaren in leere Verpackungen umgefüllt. Ein weiterer Zigarrenhändler von Neuſtadt er⸗ hielt durch Strafbefehl eine Geldͤſtrafe von 22 000 Mark. Eine Rabenmutter vor Gericht. Wegen Erdroſſelung ihres Kindes hatte ſich die ledige Landwirtstochter Katharina Bader von Magnetsried vor dem Schwurgericht München zu verantworten. Die Rabenmutter erwürgte gleich nach der Geburt das Kind und verbrannte dann die Leiche. Das Gericht billigte der unglückſeligen Mutter angeſichts ihrer offenſichtlichen Reue mildernde Umſtände zu und verurteilte ſie zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren unter voller Anrechnung der Unterſuchungshaft. nun aus ſeiner 23monatlichen Unterſuchungshaft von Veni⸗ Die Bilder der Woche General Pangalos, der Ex⸗Diktator von Griechenland, iſt zelos, ohne daß dieſer erſt das Kabinett befragte, freigelaſſen worden. Der einſtige Diktator will ſich nicht mehr am poli⸗ tiſchen Leben beteiligen.— General Obregon wurde am 1. 7. abermals zum Präſtdenten von Meziko gewählt. Bereits im Jahre 1920 hatte er dieſes Amt inne. Jedoch konnte er ſeinen Amtsantritt nicht mehr erleben; die Kugel eines Attentäters traf ihn vor einigen Tagen während eines Bankettes tödlich. — Bei der Ueberfliegung des Kanals ſtürzte der belgiſche Großbankier Baron v. Löwenſtein aus ſeinem eigenen Flug⸗ zeuge in das Meer und ertrank. Man glaubte erſt, daß es ſich um ein Börſenmanöver Löwenſteins handle. Inzwiſchen iſt aber unzweifelhaft der Tod Löwenſteins feſtgeſtellt worden. — Der Chef der Heeresleitung General v. Heye und der Gruppenkommandeur General Kreß von Kreſſenſtein beſich⸗ tigten anfangs Juli bei der großen Kavallerietruppenübung in der Nähe von Magdeburg den Uebergang des Reiter⸗ regimentes 7 über die Elbe.— Am 8. Juli, als dem 90. Ge⸗ burtstag Zeppelins, nahm in Friedrichshafen die Tochter des Grafen Zeppelin, Gräfin Hella Brandenſtein⸗Zeppelin die Luftſchifftaufe des neuen und bisher größten Zeppelin L 127 vor.— Unter den noch verſchollenen Opfern der Nordpol⸗ expedition befindet ſich auch der bekannte norwegiſche Nord⸗ polflieger Leutnant Dietrichſon, der als Begleiter Amundſens an der Hilfsexpedition teilnahm.— Der berühmte deutſche Kunſtflieger Ernſt Udet, als Führer der 1. deutſchen Hilfs⸗ expedition für die Nobilemannſchaft und Amundſen, wollte mit ſeinem Leichtflugzeug„Flamingo“ den Verſuch machen die Mannſchaften zu retten. Unterdeſſen wurde aber der Plan e da die Mannſchaften großenteils ſchon gerettet waren, als die Expedition aufbrechen ſollte.— Die beiden deutſchen Piloten Riſtiez und Zimmermann ſtellten mit der Junkersmaſchine D. 1231 einen neuen Weltrekord im Dauerfluge auf, indem ſie 65 Stunden 27 Minuten in der Luft blieben.— Dr. Benvenuto Hauptmann, der Sohn des berühmten deutſchen Dichters Gerhardt Hauptmann, hat ſich mit der Prinzeſſin Eliſabeth Hermine Auguſte Viktoria von Schaumburg⸗Lippe verlobt.— Das Locarnvauto, eines von den älteſten Autotypen, iſt auf ſeiner Freundſchaftsfahrt Paris Berlin, zur Befeſtigung guter Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſollte dieſes Unternehmen bei⸗ tragen, am 14. Juli in Berlin eingetroffen. Die beiden Führer, Schriftſteller Pierre Jrondy und Dr. Duesburg, N wurden bei ihrer Ankunft in Berlin aufs lebhafteſte begrüßt. 5 Veranſtaltungen Freitag, den 20. Juli Unterhaltung: Künſtlerſpiele„Libelle“..30 Uhr. 0 Lichtſpiele: Alhambra, Fräulein Chauffeur“. Schau burg:„Mutter und Kind“.— Segla:„Sonne Süden Leidenſchaf“.— Capitol:„Sonne Süden, Leiden ſchaft“,— Gloria,„Der Bettelſtudent“.— Ufa: „Charlys Tante“. N Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt Kunſthalle: 11—1, 3 Uhr.— Mufeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 15255 0. 151 5—„ Flanelarium; Beſicht! gung—4 1 VV! im Monat gull Ahein Pegel 14 16.17 16 1 20. Necar⸗Pegel 14.16 17. 16 180 20. Waldshür 3,00 z, 88/268 f. 7 288 7,68 Schuſtezinſe! 175 165.74.70 120 168 Mannheim 0 3,35 3,213.21 85 20 Kehl.9485 2,88,852,88.87 Jagſtfeld 0,400.42 0,210,250 Maxau.58.484,47 4. 474,47 4,49 Mannheim.78.,3603,30.84 8,323.87 Hau 2,202.12 2,10 2,05 2 02.02 Cöln 1871.77.72.59.65 164 8 — 2 25 3 8 2 2 2 — 2 5 . 2 80 Hergusgeder: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. e Furt 1 Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner euilleton: l. V. K. Fiſcher— Kommunatpolftik u. Lokales: 1..: Franz Kircher port und dene aus aller Welt: Willy Mülſer Handelsteil! 1 Ehmer Gericht und alles llebrige: Franz Firrgen— Anzeigen Mar Filter 8 ee 1 8 e S dN S d S N N d SS S 9 N 8 Haberſ Astor P Sigarehenfabriſt N W N im 79 55 Sinne des Vortes iſt unſere oBERST in Heuer Arbeln ende Der auf melſmounliger Orientreile 1 Caßaſteinftauf durch den Chef unſeres Hauſos bildete die Grundlage. auf der das Mert erſtand. Doch alle Bemühungen wären unzureichend geweſen wenn uns nicht bis zum jüngſten Lehrling hinab jener Mille zu fjöchſter Leiſtung 9 gon hätte. der= gepaart mit fachlichem eee alſoin ein Melſterſtüek geſingen laßt. 6. Seite. Nr. 333 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Juli 1928 Länderkampf Auſtralien-Deulſchland Die Auſtralier ſiegen mit:2 Punkten Froitzheim ſchlägt Cummings in drei Sätzen; Dr. Buß unterliegt gegen Moon in fünf Sätzen; das Doppelt geht glatt verloren. Das iſt die kurze Formel der Begebenheiten dieſes ereignisreichen Donnerstag nachmittag, das wäre ſo ein Reſumee für eilige Leſer, doch die Bedeutung dieſes Länderkampfes erheiſcht ein näheres Ein⸗ gehen auf die auch heute nicht minder erbitterten Kämpfe, fordert er⸗ neut ein Kritik, wenn ſie auch teilweiſe bereits erwähnte Tatſachen wiederholen wird. Laſſen wir alſo nochmals die Geſchehniſſe des zweiten Tages Repue paſſieren, verſuchen wir, den wechſelvollen Verlauf der Einzelſpiele zu ſchildern, um ſchließlich auf das Doppel zu ſprechen kommen, jener Begegnung, die uns ſo recht draſtiſch vor Augen führte, wo es bei uns am meiſten fehlt, wo wir wohl noch lange nicht die Spielſtärke internationaler Extraklaſſe erreichen wer⸗ den. Was Wunder, daß ſich dieſe Erkenntnis auch beim Publikum allzu deutlich bemerkbar machte; die im 2. Satz begeiſterten, beifalls⸗ frohen Zuſchauer wurden mehr und mehr deprimiert, verſchwunden war die innere Anteilnahme, verflogen jede Begeiſterung, denn es ſpielten nur noch Cummings und Moon, deren grandioſes Können aber bei der ſchwachen Gegenwehr der Süddeutſchen die herrlichen Kampfmomente des 2. Satzes nicht wieder aufkommen ließ. Schade, das Ende war etwas eintönig, der Abſchluß der beiden interna⸗ tionalen Großkampftage hatte nicht ganz den erhofften Höhepunkt zu bringen vermocht. Doch gehen wir hübſch der Reihe nach. Der zweite Tag ſteht wiederum im Zeichen beſten Tenniswetters, ſtarken Beſuches, und was die Hauptſache iſt, ganz hervorragenden Sport. Der Meiſterſchaftsplatz iſt dicht umſäumt, ſelbſt Mannheims Oberbürgermeiſter bekundet großes Intereſſe. Froitzheim ſchlägt Cummings Wiederum eröffnete Altmeiſter Froitzheim den Reigen ber Wett⸗ ſpiele. Er iſt ſofort in beſter Form, Cummings hält ſich bis zwei recht gut, doch dann dominiert Froitzheim, mit unübertrefflicher Sicherheit holt er ſich den erſten Satz mit 673. Prachtvolle Bälle folgen; am Netz, aus allen Lagen, immer wleder die gleiche frap⸗ pierende Sicherheit, ſo landen die Bälle in den äußerſten Ecken, ſo ſitzen die Schläge, genau an die Linie plaziert; Cummings kann im 2. Satz nur ein einziges Spiel gewinnen:1. Trotz ſchärfſter Ge⸗ genwehr führt Froitzheim im 3. Satz bereits wleder mit:1, Cum⸗ mings holt auf, doch Froitzheim iſt ſoſort wieder in Front, gewinnt Cummings Aufſchlagſpiel trotz 40:0 und iſt gleich beim erſten Matſch⸗ ball erfolgreich—:3. Deutſchlad führt mit:1. Dr. Buß unterliegt gegen Moon Inzwiſchen haben auch Dr. Buß und Moon ihr Einzel begonnen, bas zu einem gigantiſchen Kampf wurde. Bis drei beide, iſt der erſte Satz völlig ausgeglichen, dann wird Moon aber beſſer und ge⸗ winnt trotz einiger fabelhafter Bälle von Dr. Buß mit:3. Im zweiten Satz hält Dr. Buß ſeinen Gegner in der Rückhandecke feſt. Schade, daß der 2. Aufſchlagball zu ſchwach iſt und Moon immer wieder Gelegenheit zum Angriff gibt. Iſt das Spiel aber erſt ein⸗ mal im Fluß, dann gibt die famoſe Sicherheit von Dr. Buß den Ausſchlag. Der 2. Satz fällt mit:1 glatt an Mannheims Spitzen⸗ ſpieler, der aber im 3. Satz reichlich unſicher iſt und infolge ſchwacher Angaben mit:6 unterliegt. Im 4. Satz hat Dr. Buß ſeine Sticher⸗ heit wieder reſtlos zurückerlangt. Moon kann feinen gefürchteten Aufſchlag erſt beim dritten Mal gewinnen, Dr. Buß holt ſich den Satz mit:2 ſehr ſicher. Die Entſcheidung naht, atemloſe Spannung herrſcht auf den Tri⸗ bünen. Ein glänzender Ball leitet den 5. Satz ein, beide ſpielen kußerſt konzentriert. Moon holt ſich ſeinen Auſſchlag, 110. Wieder ein kraſſer Unterſchied in der Schärfe der Angabebälle, Moon führt :0. Dr. Buß holt auf, der Beifall wagt ſich nur ſchwach hervor. Erſt als der Mannheimer dem Gegner den Anſchlag abnimmt, wird mit neuer Hoffnung der Beifall ſtärker. Dr. Buß führt 40:15, muß aber doch das wichtige Spiel abgeben,:4. Moon holt ſich wiederum ſeinen Aufſchlag:5. Doch Dr. Buß gibt ſich noch nicht geſchlagen. Erneuter Beifall, neues Hoffen: 325. Der Beifall ſteigert ſich, als der Mannheimer den ſcharfen Auſſchlag von Moon nochmals ge⸗ winnt,:5. Doch dann kommen wieder die ſchwachen Angaben, die Moon den Endſieg möglichen, 46. Das Doppelſpiel Das Doppelſpiel wird alſo die endgültige Entſcheidung in dem heißumſtrittenen Länderkampf bringen. Als ob hier ein ge⸗ ſchickter Regiſſeur die Hand im Spiele hätte, ſo war der Endſieg bis zur letzten Begegnung in Frage geſtellt. Als allerdings Dr. Buß nach heldenhafter Gegenwehr und glänzenden Leiſtungen knapp unterlegen war, da konnte es nicht mehr zweifelhaft ſein, doß die Auſtraller gewinnen würden. Das Doppel iſt und bleibt vorerſt noch unſere Schwäche. Alle Optimiſten, die an die Möglichkeit eines Sieges im Doppel gedacht hatten, wurden wieder einmal mehr eines Beſſeren belehrt. An dieſe frappierende Sicherheit, an dieſe wundervollen Flug⸗ und Schmetterbälle können wir noch nicht heran. abgeſehen davon, daß eben zwei gute Einzelſpieler einer derart glänzend eingeſpielten Kombination unterliegen mußten. Zu allem Unglück erreicht Froitzheim im Doppel bei weitem nicht die große Form des Elnzelſpiels. Beifall überſchüttet die beiden Paare; der Kampf beginnt. Froitzheim ſchlägt auf, das erſte Spiel fällt leicht— viel zu leicht — an die Süddeutſchen. Doch ſchon beginnen die Gäſte zu kämpfen, unheimlich ſchnell folgen die Flugbälle, die Auſtralier ſind fabel⸗ haft gewandt im Ausnutzen aller Gelegenheiten. Schon führen die Auſtralier mit:1. Dr. Buß läuft zu größter Form auf, iſt zeit⸗ weiſe der beſte Mann auf dem Platze; das Spiel ſteht 414, aber Cummings⸗Moon ſiegen:4. Der zweite Satz bringt den Höhepunkt der Begegnung. Dr. Buß gelingt alles, auch Froitzheim iſt etwas ſicherer geworden, ſo daß endlich ein:2⸗Sieg gelingt. Doch jetzt dominieren die Auſtralier; Froitzheim will kein Lob glücken, wäh⸗ rend die Gäſte mehr und mehr in Front kommen. Ohne Spiel⸗ verluſt wird der dritte Satz gewonnen. Der vierte und letzte Satz wird durch die glänzenden Schmetterbälle von Moon entſchieden. Nur ſelten können die Süddeutſchen erfolgreich ſein, mit 612 blei⸗ ben Cummings⸗Moon Sieger und ſichern ſich ſo mit:2 Punkten, 11:11 Sätzen und 96:97 Spielen den Endſieg. Zum Schluß noch eine kleine Berichtigung. Die Hiſtorie von der Aufgobe der„hiſtoriſchen“ Tennisplätze entſpringt lediglich einer falſchen Information. Süddeutſchlands führender Tennisklub wird ſein Heim und ſeine Plätze nach wie vor am Friedrichring haben und hoffentlich noch recht oft derart große Tage erleben. 5 H. B. Das Enoͤſpiel der Zonenſieger Frankreich wartet auf ſeinen Gegner um den Dapispokal Bevor Frankreich als Verteidiger in den Kampf um den Davis⸗ pokal eingreift, muß erſt der Gegner ermittelt werden, der ſich aus dem Endſpiel der beiden Zonenſieger ergibt. Während USA. ſich ſchon ſeit längerer Zeit als Sieger der amerikaniſchen Zone quali⸗ fiziert haben, iſt der Gewinner der Europa⸗Zone erſt in der letzten Woche in Italien ermittelt worden. Die Italiener haben damit erſtmalig die Gelegenheit erhalten, eine größere Rolle im interna⸗ tionalen Tennisſport zu ſpielen; mit dem Ausſcheiden von Auſtra⸗ lien und Südafrika waren ſie einwandfrei die ſtärkſte Nation ihrer Zone, wie ſie überhaupt nach Frankreich zurzeit in Europa führend ſind. Das Interzonen⸗Endſpiel zwiſchen USA. und Italien geht vom 20. bis 22. Juli in Paris vor ſich. Die Amerikaner marſchieren mit Tilden, Hunter, Henneſſey und Lott auf, ſind alſo aufs beſte gerüſtet. Der große Tillen allein dürfte ihnen bereits den Sieg ſichern, da er beide Einzelſpiele gegen H. L. de Morpurgo und Gaslini gewinnen ſollte, ſowie das Doppel, das er mit Hunter beſtreiten wird. Ita⸗ liens Chancen wachſen auch nicht, wenn de Stefani mit von der Partie ſein ſollte, was vorerſt noch fraglich iſt. Ein:2, möglicher noch:1 Sieg der Amerikaner ſcheint ziemlich ſicher, obſchon de Mor⸗ purgo nicht unterſchätzt werden darf. Der Italiener iſt heute einer der beſten Spieler Europas und Tilden wird alle Mühe mit ihm haben, wenn er ihn ſchlagen will. Es iſt mit größter Wahrſcheinlich⸗ leit anzunehmen, daß de Morpurgo wenigſtens einen Punkt für Italien ſichert, wenn er es nicht ſogar doch auf zwei bringen ſollte. Der vorausſichtliche Sieger des Interzonenſpiels wird USA. heißen. Die Amerikaner haben damit das Recht, in der darauffol⸗ genden Woche, ebenfalls in Paris, gegen Frankreich anzutreten und zu verſuchen, den Franzoſen die koſtbare Trophäe wieder zu ent⸗ reißen. Pferbeſport Hoppegarten(19. Juli) 1. Flibuſtier⸗Rennen. Für Zweijährige. 2800 4. 1200 Meter. 1. J. von Ribbentrops Finnland(Huguenin), 2. Altendorf, 3. Dalie. Ferner liefen: Perſianer, Don Joſe, Indra, Hulda, Kolt⸗ ſchale. Tot. 17:10, Pl. 11, 13, 15:10. 2. Gulliver⸗Rennen. Für Dreijährige. 3900. 1800 Meter. 1. Ch. Holländers Bernhard(Zehmiſch), 2. Ordensſchweſter, 3. Alſterblümchen. Ferner liefen: Ariane, Mirim, Sonnenlicht, Windſpiel. Tot, 23:10, Pl. 10, 12, 11:10. 3. Trachenberg⸗Rennen. Für Zweijährige. 3900 /. 1200 Meter. 1 A. und C. v. Weinbergs Pellegrino(O. Schmidt), 2. Rebell, Tot. 45:10. 2 liefen. 4. Hannibal⸗Rennen. 10 400 4. 2800 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Aurelius(O. Schmidt), 2. A. Schumanns Geranium (Haynes), 3. Dr. E. Thomſens Impreſſioniſt(Pretzner). Tot. 14:10. Drei liefen. 5. Zama⸗Rennen. Für drei⸗ und vierjährige Stuten. 5200 J. 2000 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Pelopea(O. Schmidt), 2. Pollas, 3. Orlamünde. Ferner liefen: Goldalma, Noſtra, Felſen⸗ feſt, Eiſenbraut. Tot. 27:10. Pl. 13, 18, 14:10. 6. Sporu⸗Rennen. Für Zweijährige. 10 400 /, 1000 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Otero(O. Schmidt), 2. Findling, 3. Marchetta. Ferner liefen: Wendelin, Blanker, Hans, Sterneck. Tot. 24:10, Pl. 16, 15:10. 7. Sieger⸗Reunen. 2800. 2200 Meter. 1. Frhr. O. von Richi⸗ hofens Teneriffe(Böhlke), 2. Waldrada, 3. Caro Bube. Ferner liefen: Gutenberg, Nutria, Bromo, Bubi, Parbid, Quo vadis, Spanahild, Kasbek, Süd Cop, Canio,. Tot. 36:10, Pf. 18, 35, 68:10. Schwimmen Rangliſte der deutſchen Schwimmvereine Der„Schwimmer“, das amtliche Organ des Deutſchen Schwimm⸗ Verbandes, veröffentlicht eine intereſſante Aufſtellung über die Er⸗ folge der deutſchen Schwimmvereine, die einer offiziellen Rang⸗ Li ſte gleichkommt. Als Maßſtab wurden die Erfolge bei den Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften genommen, und zwar wurden für einen Sieg 13 Punkte, für einen zweiten Platz 8, für einen dritten ö verteilt, bei Staffeln wurden die Punktzahlen verdoppelt. Nach einer ſolchen Aufſtellung ergibt ſich eine klare Ueberlegenheit der beiden Magde⸗ burger Vereine Hellas und 96, wobei Hellas eine überlegene Füh⸗ rung hat. An dritter Stelle folgt Poſeidon Leipzig vor Sparta Köln. Bei den Damen iſt Germania Berlin an der Spitze. Die Rangliſte ergibt folgendes Bild: Herren: 1. Hellas Magdeburg 132 Punkte; 2. Magdeburg 96 93 Punkte; g. Poſeidon Leipzig 75 Punkte; 4. Sparta Köln 52 Punkte; 5. Boruſſta⸗Sileſia Breslau 44 Punkte; 6. Poſeidon Berlin 24 Punkte; 7. Jungdeutſchland Darmſtadt 21.; 8. SV. Zeitz 21 Punkte; 9. SV. Göppingen 19 Punkte; 10. ASV. Breslau 19 Punkte.(Bayern 17, Nürnberg mit 8 P. an 14. Stelle.) Damen: 1. DSC. Germania 94 Berlin 54 Punkte; 2. 1. Magde⸗ burger Des. 43 Punkte; 3. Amateur⸗SV. Oberhauſen 42 Punkte; 4. SV. Hildesheim 99 29.; 5. Boruſſia⸗Poſeidon Stettin 29.; 6. DSV. Bochum 27 Punkte; 7. Nixe Charlottenburg 22 Punkte. Eiteratur * Leibesübungen und Körpererziehung— Wandern und Ingend⸗ bewegung. Zwei volkstümlich gewordene Gebiete, denen gerade in allerjüngſter Zeit ein raſtloſes, produktives Schaffen der führenden Köpfe auf der ganzen Linie galt! Täglich erweitert ſich der Kreis der Anhänger. Da iſt keine deutſche Familie, in der ein ernſter In⸗ tereſſent fehlen würde. Der durch ſeine wertvollen Lehr, Lern⸗ und Erziehungsſchriften auf dem Gebiete der Leibesübungen und Kör⸗ pererziehung— Wandern und Jugendbewegung bekannt gewor⸗ dene produktipſte deutſche Verlag Wilhelm Limpert in Dres⸗ den hat einem allgemeinen Wunſche nach der Schaffung eines über⸗ blicklichen Juformationsmittels über dieſe Gebiete entſprochen. Auf unſerem Redaktionstiſch liegt die 64 Seiten faſſende, mit nahezu 50 Bildern ausgeſtattete Schrift„Bücherſplegel für Leibes ⸗ Ae mit einem Anhang der Literatur für Wandern und Jugendbewegung verſehen. Ein herrliches, anſprechendes Schriftchen! Es iſt Ratgeber und Führer zugleich, überdies ein erneutes Beweis⸗ ſtück für das emſige verlegeriſche Schaffen des auſſtrebenden Fach⸗ verlages, deſſen Aufgaben dahin abzielen, Qualitätswerke.— wirk⸗ lich geiſtige Wertſtücke— zur Förderung des Ideal⸗Gedankens: Körpererziehung— Jugendbewegung herauszubringen. Das Schriftchen iſt koſtenlos unter Angabe desjenigen Spezlalgebietes, worüber er eingehend unterrichtet ſein will, vom Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden⸗A 1, Marienſtraße 16, zu verlangen. Handelsnachrichten Die deutſchen Girozentralen in den letzten oͤrei Jahren Ein ziffernmäßiges Bild der Entwicklung der deutſchen Gir o⸗ zentralen, der Spitzeninſtitute der in provinziellen und Landes⸗ Sparkaſſen⸗ und Giroverbänden zuſammengeſchloſſenen Spar⸗ kaſſen, zeigt eine geſunde Aufwärtsbewegung. Zurzeit veröffent⸗ lichen 20 Girozentralen leinſchl. der Deutſchen Girozentrale— Deutſchen Kommunalbank—) allmonotlich ihre Bilanzen nach dem bekannten einheitlichen Schema, nach dem auch die Bilanzen der übrigen öffentlichen und der privaten Banken aufgeſtellt werden. Wenn auch die Vergleichsmöglichkeit der Bilanzen dadurch ſtark beeinträchtigt iſt, daß erſt in der letzten Zeit alle Girozentralen Zwiſchenbilanzen veröffentlichen und ferner früher dieſe Bilanzen teilweiſe nach verſchiedenen Muſtern aufgeſtellt wurden, ſo ſind einige Hauptziffern dieſer Bilanzen doch geeignet, die Entwicklung der Girozentralen zuverläſſig zu veranſchaulichen.— Die Bilan z⸗ ſummen der Girozentralen, alſo die Geſamtheit ihrer eigenen und fremden Mittel, zeigen in den letzten drei Jahren folgende Entwicklung: darin Bil.⸗Summe der * Stichtag Zahl der berich⸗ Bilanzſummen Deutſchen Girozentrale tenden Girozentralen in Mill. RM. in Mill. RM. 30. 4. 25 14 1122.2 299,6 31. 10 25 16 1427.2 307.1 80. 4. 26 16 1998.8 492,2 31. 10. 28 17 2330.8 501,6 30. 4. 27 18 2819.5 574.0 81. 10. 27 19 3049.3 620.2 30. 4. 28 20 4043.8 764,0 31. 5. 28 20 48640 878, Die von den Girozentralen verwalteten Kapitalbeträge haben ſich danach in den letzten drei Jahren auch bei Berückſichtigung der ſtatiſtiſchen Fehlerquellen mindeſtens verdreifacht.— Das Eigenkapital der Girozentralen nahm in dieſer Zeit im Verhältnis zum Geſamtvermögen laufend ab, eine Entwicklung, die allen deutſchen Kreditinſtituten gemein iſt. An den oben an⸗ gegebenen Terminen betrug das Kapital plus Reſerven in Pro⸗ zenten der Bilanzſummen: 30. 4. 25 31. 10 25 80. 4. 28 31. 10. 26 30. 4. 27 31. 10. 27 30. 4. 28 81. 8. 28 6,4 v. H. 7,4 v. H. 5,5 v. H 59 v. 5. 5,5 v. H. 58 v. H. 5,2 v. H. 5,0 v. H. Dieſer niedrige Prozentſatz von 5 v H.(bei 91 Aktienbanken 9,8 v..) erklärt ſich aus der beſonderen rechtlichen Struktur der Girozentalen als öffentlich⸗rechtliche Inſtitute. Während bei den Privatbanken die Höhe des Eigenkapltals und der Reſerven als Gradmeſſer für die Beurteilung der Sicherheit, für deren Ge⸗ ſchäfte alle angeſchloſſenen Kommunalverbände als Garantieverbände haften, nur einen Grundſtock des Betriebskapitals, ohne als Garantiekapital nennenswerte Bedeutung zu beſitzen.— Die Haupt⸗ poſten der fremden Mittel der Girozentralen zeigt die fol⸗ gende Tabelle(um Doppelzählungen zu vermeiden, ſind die Ziffern der Deutſchen Girozentrale— Deutſchen Kommunalbank— heraus⸗ genommen worden): 5 Zahl der langfriſtige Mittel Stichtag berichtenden Bilanzſumme: Kreditoren insgeſamt davon Oblig. Girozentralen in Mill. RM. in N in i in Mill. 3 2 8 30. 4. 26 15 1506, 1177.0 104,9 42,2 30. 4. 27 17 2245.5 13016 720,1 270.4 30. 4. 28 19 3279.8 1863,4 1186,4 505,6 Die langfriſtigen Mittel— insbeſondere die durch Aus⸗ gabe von Kommunsolanleihen beſchafften— haben alſo erheblich ſtärker als die kurz⸗ und mittelfriſtigen Kreditoren zugenommen. Die Inanſpruchnahme des Kapitalmarktes erfolgte in der Haupt⸗ ſache durch Emiſſionen von Kommunalanleihenz; die in der zweiten Tabelle zwiſchen den Ziffern der Spalte 5 und s beſtehende Differenz beruht im weſentlichen auf den langfriſtigen Darlehen, die von der Deutſchen Girozentrale ous Mitteln ihrer eigenen „Deutſchen Kommunalanleihen“ an die einzelnen Girozentralen weitergeleitet worden ſind. Auf der Anlageſeite zeigen die Ziffern der folgenden Tabelle: Zahl der Debitoren in Stichtag berſchter den laufender Rechnung Langfristige Girozentralen 5 in Mill RM. Ausleihungen 30. 4. 26 16 791.1 524, 30. 4 27 18 678.5 1078, 30. 4. 28 20 102,4 1276.0 eine entſprechende g größere Vermehrung der langfriſtigen Anlagen; doch habe ſich auch das kurzfriſtige Kreditgeſchäft günſtig entwickelt. — Mannheimer Probuktenborſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannbelm mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 19. Juli 1928. Weizen inl. 27.50-26.75 J Futter-Gerſte 28.—.24,50 J Preß⸗Stroh 3,205,680 „ ausl. 28.80.75 Pfälzer Gerſte— Gebund. Stroh 5,.—.20 Roggen inl.— Mais g.'ſchein 24.75.25,— Raps mit Sack—.. „ aus! 27,25-28.—Biertreber 17,50-18.50 Kleſeamen—.—— Hafer inländ. 27 25.29,50 Wieſenben, loſe—'mehl.0 ut S 385. 75.98.— Hater ausl. 27. 25.28.25 Rotkleehen.20..70]'ibrotm. ſüdd m. S,—.— Drau-Gerſte int.— Lußz.⸗Kleeh. verg. 13.—.14— Roggenm. m. S. 39, 75-38. ausl. 81.— 5.—„»unverg. 9,—9,80 Weizenkleie m. S— „ 54. Pfälziſche Hänte⸗Verſteigerung Ludwigshafen. Auf der geſtrigen Ludwigshafener Auktion, bei der 4373 Stück Kalbfelle, 1895 Rinderhäute, 340 Ochſenhäute, 872 Farrenhäute, 992 Kuhhäute, 242 Häute 2. Kloſſe und 609 Hammelfelle angeboten wurden, waren Verkauf und Beſuch wurden alle Häute 10—15 v. H. höher als auf der letzten Auktion bewertet. Kalbfelle bis 9 Pfund wurden zurückgezogen. Im einzel⸗ nen erzielten je Pfund in Pfennigen: bis 29 30—48 50—59 60— 179 80100] 100 u. mehr Ochſenhäute— 10⁵ 110 108¼— 1125 1027 98˙ Jin derhäute“— 118-112 114—116“%115¼ 118% 110 25 Ruh bäute— 107107] 102.—111¼8][ 1091186 105·/— Farrenhäute— 103/ 97 887 94 80—82— Kalbfelle und Freſſer bis 9 Pfund zurückgezogen, über 9 Pfd. 167. norddeutſche 168,75—164, Schuß 134, ungeboren 106,25, Freſſer 120,50; Leichte Häute(2020 Pfd.) 10.„ Häute 2. Klaſſe: Rinderhäute o. K. 102, m. K. bis 49 Pfund 95,75, m. K. über 50 Pfund 94; Ochſenhäute o. K. 100, m. K. über 50 Pfund 99; Farren o. K. 73,50, m. K. 72,25; Kuhhäute o. K. bis 49 Pfund 93,25, über 50 Pfund 91, m. K. bis 49 Pfund 89, über 50 Pfund 89; Schußhäute 83,75 Blößen 65,25, trocken 113,50. Berliner Metallbörſe vom 19. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 19 18. Elektrolyttupfer 139,75 189,75 Aluminium in 5 Rafſinadekupfer—.——.— Barren.94 1 Blei—.——.— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bb. Pr.)-.—— Zuttenzinn—.——.— „ e Ver) 5 Nickel 8,50 3,50 Plattenzink———— Antimon 0,850,900 0,850.90 Aluminium.90 1,90 Silber für 1 Gr. 80,7582, 25 82.50.82. London. 19, Juli.(Metalle), In Oſt,.. d. engl. t. v. 1018 Kg. . 18. 19. 1 Blei 21.— Kupfer Kaſſa 63.05 68.08 beſtſeleci 66.75 66,75 ink 24,85 24 85 do. 3 Monat 6315 68.85[ Nickel——— ueckſlb. p. Fl. 20,85 20.88 da. Elektro 68.25 89.25[ Zinn Kasia 217 88 218.25 Reaulus 5——.— Kind wird es Kinderseiſe ist in den ersten 10 Jahren zollte jede Muttet iht Kind nur mit det teinen. milden N IVE&X. 51 1E waschen und baden. Das ihr einst danken, weil ihm dadurch spãter manche Sorge um die Erhaltung seines guten Jeints erspart bleibt. Nivea- überlettet und nach ärztlicher Vor- schrift besonders für die empfindliche Haut der Kin- der hergestellt.-Preis 70 Pf. 3 Sonnengebräunt wird Ihr Kõrpet. wenn Sie ihn t Luft, und Sonnenba dern. vot Fahrten und Wanderungen mit NIVEA- CREME einreiben. Nivea-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der Sonnenstrahlen und vermindert die Gefahr Sonnenbrandes: Aber trocken naß den Sonnenstrahlen aussetzen. Dosen M 0,20 bis.20/ Tuben aus reinem Zinn M 0,60 u..00 5. 0 schmerzhaften sie allein enthält das hautpflegende Eucerit. muß Ihr Körper sein; Sie dürfen ihn niemals Hammelfelle, Wolle, 85, 8 ſehr gut. Bei flottem Geſchäft 3 — Freitag, den 20. Juli 1928. 23 2 ere Neue Mauunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 4 Seite. Nr. 33g 4 rene ie g 5 a General Pangalos, 35 N 7 der freigelassene Ex Diktator von Griechenland 1 Deutsche Presse-Photo-Zentrale Berlin. 8 Es 1 General Haye(links) u. Gen. Kreß v. Kressenstein als Beobachter der Truppenübung bei Magdeburg Deutsche Presse- Photo-Zentrale Berlin 111118 Kunstflieger Udet in seinem Flamingo + Deutsche Presse-Photo-Zentrale Berlin, General Obregon, Baron Alfred Löwenstein, der neue, nunmehr einem Altentat zum Opfer der verunglückte belgische Großbankier gefallene Präsident von Mexiko Deutsche Presse- Photo-Zentrale Berlin.. Deutsche Presse-Photo-Zentrale Berlin.. Die Taufe des Riesenluftschiffes L. Z. 127 Leutnant Dietrichson „Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen der verschollene Nordpolflieger g Deutsche Presse- Photo-Zentrale Berlin. Deutsche Presse-Photo-Zentrale Berlin Risticz und Zimmermann in ihrem Rekordflugzeug Deutsche Presse- Photo-Zentrale Berlin, 5 Deutsche presse · Photo · Zentrale 5 N* 9 i 1 8 Dr. B. Hauptmann mit seiner Braut Prinzessin Elisabetin i einn eutsche Presse · Photo- Zen 8. Seite. Nr. 33 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Juli 1928 Ein Blitk über die Der Kampf gegen die Hitze Seit einiger Zeit leidet nicht nur Amerika, ſondern auch ein großer Teil von Europa unter einer ſengenden Hitze. In Frankreich, in England, in Deutſchland, in Oeſterreich und Ungarn— überall dasſelbe Bild! Die Menſchheit flüchtet vor der Glut in die Wälder, in das Waſſer der Seen und der Flüſſe, um Abkühlung zu finden. Die Benutzung der Freibäder ſteigt in das Ungemeſſene. Aus Budepeſt wird berichtet, daß das badende Publikum ſogar das Badekoſtüm als eine Beläſtigung empfand und ſich davon befreite, bis die Poltzei einſchritt und wieder für die notwendige Bekleidung am Badeſtrand ſorgte. Auch die überfüllten Bäder gewähren nicht mehr die erſehnte Erfriſchung und viele Millionen müſſen ſich ſtöhnend eingeſtehen, daß ſie im Kampfe gegen bie Hitze die Schwächeren ſind und ohnmächtig unterliegen. In den heißen Sommertagen machte ſich fühlbar, daß die Hitzwelle für uns eine Ausnahmeerſcheinung iſt, die uns meiſtens unvorbereitet überraſcht und gegen die wir uns nicht zu wehren wiſſen. Sie iſt auch in den Vereinigten Staaten von Amerika eine ſolche vorübergehende Erſcheinung, wenn ſte dort auch mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit auftritt. Aber auch der Amerikaner weiß ſich gegen die Hitze nicht recht zu helfen. Er verdirbt ſich den Magen mit Eisgetränken, und er zieht aus der heißen Großſtadt mit Kind und Kegel hinaus in die Parks und an die Flußufer, um dort im Freien ſein Lager aufzuſchlagen und zu übernachten, Oft iſt aber die Hitze im Freien nicht minder groß als im geſchloſſenen Raum. So ſucht man auch dort nach einem kühlen Hauch und findet moiſt nicht, was man ſucht. In den Ländern, in denen die Hitze unabwendbar iſt und ſich in jedem Jahre über viele Monate hin erſtreckt, iſt man viel beſſer zum Kampfe gerüſtet und hat aus der Erfahrung bie Kenntnis gewonnen, wie man ſich auch inmitten der größten Hitze die Segnungen der Kühle verſchaffen und er⸗ halten kann. So weiß z. B. der Inder ſehr gut, ſich der furchtbaren Hitze anzupaſſen, die in den weiten Ebenen ſeines Landes monatelang brütet. Die Anpaſſung erfolgt vor allen Dingen auf dem Gebiete der Ernährung. Es iſt dies das wichtigſte Kapitel und es kann auch dem von der Hitze geplag⸗ ten Europäer nur dringend geraten werden, ſich einer be⸗ ſtimmten Diät während der heißen Tage zu befleißigen. Er wird ſich damit gegen die üblen Folgen der Hitze am beſten wappnen. Für den Inder iſt während der Hitzeperiode der Reis das Univerſalnahrungsmittel Er bereitet ſich den ſogenannten Kondſchi, ein mildes Reis⸗ waſſer, dem etwas Zitronenſaft und etwas Salz hinzugefügt wird, damit es einen würzigen Geſchmack erhält. Dieſen Kondſchi benutzt er ſowohl als Getränk wie auch als Speiſe. Reiswaſſer läßt ſich ſehr leicht und einfach zubereiten. Man nimmt zwei Eßlöffel voll Reis, den man zehn Minuten lang mit Waſſer kochen läßt. Man nimmt dann den Reis heraus, läßt die Flüſſigkeit abkühlen und das Reiswaſſer iſt fertig. Für den europäiſchen Geſchmack iſt eine Miſchung mit Zitronen⸗ oder irgendeinem Fruchtſaft zu empfehlen. Der Inder begnügt ſich häufig mit dem reinen, ungewürzten Kondſchi. Es iſt ganz erſtaunlich, wie dieſe Gewöhnung an eine einfache und reizloſe Diät den Inder befähigt, auch der glühendſten Hitze ſtandzuhalten. Neben dem Kondſchi kommen nur ganz einfache Nahrungsmittel in Betracht. So wird im Laufe des Tages Buttermilch und ſaure Milch gegeſſen. Aber auch dieſe Nahrungsmittel werden mit Waſſer verdünnt, ſo daß ſie faſt klar und durchſichtig werden. Auch hier kann man dem Geſchmack eine Konzeſſion machen und die Speiſe oder das Getränk mit etwas Zitronenſaft miſchen. Es kommt natürlich ſehr viel darauf an, wie dieſe Getränke und Speiſen zubereitet werden. Die Buttermilch, die der Inder genießt, hat faſt denſelben Duft wie Rahmkäſe. Ein weiteres Er⸗ friſchungsgetränk verſteht man in Indien aus Roſenſaft zu⸗ zubereiten, den man in abgekühltem Waſſer auflöſt. Die Hauptſache aber iſt und bleibt immer der Kondſcht, das Reis⸗ waſſer. Der Inder ſucht während der Hitzeperiode nicht das Freie auf, ſondern verweilt im Zimmer deſſen Temperatur er kühl und friſch zu erhalten verſteht. Die Fenſter werden während des Tages mit Vorhängen gegen die Sonne abgeſchloſſen. Die Vorhänge ſelbſt ſind aus einer beſtimmten Pflanzenwurzel geflochten. Sie werden unter Waſſer geſetzt, ſodaß ſtändig Waſſertropfen das Wurzel⸗ geflecht entlang herabrinnen. Die Wirkung dieſer Abküh⸗ lungsmethode iſt ganz erſtaunlich. Die Verdunſtung des Waſſers verbreitet nicht nur eine außerordentlich wohltuende Kühle, ſondern teilt auch das Aroma der Pflanzenwurzel dem Zimmer mit. Außerdem entſteht eine Luftbewegung, die wie eine leichte Briſe durch das Zimmer weht. So werden dieſe Vorhänge zu einer Quelle der Erfriſchung, der kaum ein anderes Abkühlungsmittel gleichkommt. Der Aufenthalt im Zimmer iſt auch bei größter Hitze angenehm. Natürlich muß man auch durch die Kleidung der hohen Lufttemperatur Rechnung tragen. Auf dieſem Gebiete weiß ſich der Europäer eigentlich am wenigſten der Hitze anzu⸗ paſſen. In Indien trägt man ein wallendes Gewand aus weißem Muſſelin mit einer Art Jacke darüber, die aus dem⸗ ſelben Stoff angefertigt iſt. Auch die Kopfbedeckung iſt aus Muſſelin gefertigt. In dieſer Tracht iſt der Inder, wenn er ſich im Freien aufhalten muß, auch gegen die glühendſten Sonnenſtrahlen gewappnet. Die Gewänder ſitzen ganz locker am Körper und geſtatten auf dieſe Weiſe der kühlen Luft⸗ bewegung den Durchzug. Sehr häufig werden in Indien im Sommer grüne Blätter der Rizinusſtaude unter dem Turban oder der ſonſtigen Kopfbedeckung getragen. Wie man be⸗ hauptet, geht von dieſen Blättern eine kühlende Wirkung aus, die den Kopf gegen die Sonnenhitze ſchützt. Deutſchland Kampf mit Einbrechern Einbrecher drangen in der Nacht zum Donnerstag in das Billengrundſtück des Ingenieurs Walter Quindt in der Schöneicher Straße 39 in Friedrichshagen ein. Der Beſitzer der Villa iſt gegenwärtig verreiſt, ſo daß die Gattin allein in der Wohnung weilte, während ſich in einer ab⸗ vermieteten Dachſtube der Arbeiter Kallies aufhielt. Frau Quindt wurde gegen 2 Uhr nachts durch ein Geräuſch plötz⸗ lich aus dem Schlafe aufgeſchreckt. Als die Frau nach der Urſache des Geräuſches forſchen wollte, gewahrte ſie die Ein⸗ brecher und rief laut um Hilfe. Die Rufe wurden von Kal⸗ lies gehört, der ſich ſofort auf die Einbrecher ſtürzte. Er wurde aber zu Boden geſchlagen, ſo daß er der großen Uebermacht wegen den Kampf nicht wieder aufnehmen konnte. Aber auch in der Nachbarſchaft waren die Hilferufe gehört worden und aus den angrenzenden Häuſern eilten Bewohner hinzu und umſtellten das Gartengrundſtück der betreffenden Villa. Unter den Leuten befand ſich auch der 38jährige Finanzanwärter Otto Dietze, der als erſter den bedrängten Bewohnern zu Hilfe eilen wollte. Kaum hatte Dietze den Garten der Villa betreten, als er hinterrücks von einem der Einbrecher, der ſich hinter einem Baum verſteckt gehalten hatte, angegriffen wurde. Es kam zu einem erbitterten Ring⸗ kampf zwiſchen den beiden Männern, in deſſen Verlauf Dietze ſeinen Revolver zog und zunächſt einen Schreckſchuß abgab. Dennoch verſuchte der Angreifer Dietze mit einem ſtumpfen Gegenſtand niederzuſchlagen. Noch im letzten Augenblick ge⸗ lang es Dietze, dem Einbrecher zuvorzukommen und ihn durch einen Bruſtſchuß niederzuſtrecken. Unterdeſſen waren die Be⸗ amten des Ueberfallkommandos am Tatort eingetroffen. Das Grundſtück wurde eingehend nach den übrigen Einbrechern bgeſucht, jedoch war es ihnen in der allgemeinen Aufregung Hereits gelungen, über einen Zaun hinweg in den Wald zu flüchten. Ein Arzt konnte bei dem Niedergeſchoſſenen nur noch den Tod feſtſtellen. Die Leiche wurde nach Aufnahme des Tatbeſtandes nach der Halle des Köpenicker Kranken⸗ hauſes gebracht. In den Taſchen des Toten fand man Pa⸗ piere auf den Namen Wladimir Dremlonfenko aus Litauen. 2 Eine Burg zu verkaufen Der Verſuch, die romantiſch gelegene Burg Katz bei St. Gvarshauſen, deren Beſitzer in Konkurs geraten iſt, preiswert an den Mann zu bringen, iſt nicht geglückt. Infolgedeſſen muß das Schloß, das der frühere Landrat des Kreiſes St. Goars⸗ Hauſen wieder reſtaurieren ließ, am 31. Auguſt d. J. öffentlich meiſtbietend verſteigert werden. Der letzte Beſitzer hatte ver⸗ geblich verſucht, ein Kurhotel auf der Burg zu errichten. 525 Millionäre in Berlin Nach einer Statiſtik über die Vermögensverhältniſſe der Berliner verteilt ſich die Berliner Einwohnerzahl von 4 Millionen über 1,3 Millionen Haushaltungen. Während früher auf eine Haushaltung durchweg 5 Plätze gezählt wur⸗ den, iſt dieſe Zahl nunmehr auf drei geſunken. Von dieſen Haushaltungen verfügen nur 92 600 über ein Ver⸗ mögen. Die weitaus überwiegende Zahl der Berliner Be⸗ völkerung beſitzt kein Vermögen. Kapitalbeſitz haben: 60 000 mit einem Vermögen unter 10 000„, rund 2 000 Ein⸗ wohner beſitzen ein Vermögen von 10—25 000, 957 Berliner haben 0/5 bis 1 Million und 525 ſind Millionäre. Opels Wettfahrt mit dem Schnellzug Die Ankündigung Fritz Opels, eine Wettfahrt mittels Motoryachtboot mit einem Schnellzug zu vollführen, hatte am Mittwoch mittag Tauſende und Abertauſende von Menſchen an die Ufer des Rheines gelockt. Plötzlich ſichtete man in wei⸗ ter Ferne einen dunklen Punkt, umgeben von weißen Waſſer⸗ ſäulen, der ſich in raſender Geſchwindigkeit näherte. Don⸗ nerndes Getöſe erſcholl, während die Rennyacht durch den Rhein ſchoß. Um 4 Uhr 27 Minuten erreichte Fritz von Opel ſein Ziel, die Hohenzollernbrücke, während der Schnellzug um 4,29,20 Minuten die Brücke paſſierte. Somit hat Fritz von Opel die Wettfahrt mit dem Fernſchnellzug, die bei Porz am Rhein begann, mit einem Vorſprung von 2 Minuten und 20 Sekunden gewonnen. Oeſterreich Raubmöder ſuchen die Leiche ihres Opfers zu verbrennen Am Mittwoch nachmittag hörten ein Forſtarbeiter und ein Gärtner im Lainzer Tiergarten in Wien mehrere Schüſſe fallen. Sie ſchenkten ihnen zunächſt keine weitere Beachtung. Eine Stunde ſpäter bemerkte der Forſtarbeiter, daß in dem Wildpark mächtige Flammen emporſchlug. Er ging an den Brandherd und fand in brennendem Geſträuch die Leiche einer 25—30 jährigen Frau. Inzwiſchen hatte ſich auch ein Wolkenhruch über den Park entladen und das Feuer gelöſcht, ſo daß die Leiche ziemlich unverſehrt aus dem Feuer gezogen werden konnte. Die Frau war ſehr gut angezogen und ſchien den beſſeren Ständen anzugehören. Die Unglückliche hatte 4 bis 5 Schüſſe in die Stirn und in den Mund erhalten. Eine Gehirnverletzung hatte den ſofortigen Tod zur Folge. Da der Ringfinger gebrochen war und bei der Frau auch kein Handtäſchchen gefunden wurde, ſcheint es ſich um einen Raubmord zu handeln. Der Täter hat dann die Leiche mit Benzin übergoſſen und angezündet, um die Spur zu verwiſchen. Die junge Frau, deren Perſonalien noch nicht bekannt ſind, war auffallend hübſch, ſchlank und modern gekleidet. Dänemark Rettungstat deutſcher Aerzte Wie aus Näſtved gemeldet wird, ging der Kaufmann Rasmuſſen beim Baden an der Steilküſte der Inſel Mön plötzlich unter. Einem anderen Badenden gelang es, ihn durch Tauchen zu finden und an die Oberfläche des Waſſers zu ziehen, jedoch entſpann ſichein Kampf zwiſchen dem Er⸗ trinkenden und ſeinem Retter, ſo daß der Retterr ihn wieder loslaſſen mußte. Rasmuſſen verſank abermals. Durch die Hilferufe aufmerkſam gemacht, eilten zwei deutſche Aerzte in einem Motorboot zur Unglücksſtätte. Einer der Aerzte, Dr. Thiel aus Flensburg, ließ ſich ein Tau um den Leib binden und tauchte nach dem Verunglück⸗ ten. Es gelang ihm auch, Rasmuſſen zu finden und ins Motorboot zu ziehen. Obgleich der Verunglückte kein Le⸗ benszeichen mehr von ſich gab und mindeſtens eine halbe Stunde lang unter Waſſer gelegen haben muß, ge⸗ lang es den beiden Aerzten nach vielſtündigen Be⸗ mühungen, Rasmuſſen wieder ins Leben zurückzurufen. Die däniſche Preſſe widmet den beiden deutſchen Aerzten und ihrer Rettertat die wärmſte Anerkennung. Ein däniſcher Impfgegner hungerſtreikend im Gefängnis In Dänemark gibt es eine Gruppe fanatiſcher Impf⸗ gegner, die ſchon vor einigen Jahren durch ihre abſolute Ablehnung des Impfgeſetzes im Vordergrund des öffent⸗ lichen Intereſſes ſtanden. Nach längerer Ruhe iſt jetzt wieder ein Fall akut geworden, der den alten Streit in erneuter Heftigkeit wachzurufen droht. Ein Handfertigkeitslehrer Björn in Kopenhagen, der ſeinen Sohn vor jeder Impfung zu wahren gewußt, dafür aber mit einer endloſen Kette von Geldſtrafen belegt worden iſt, iſt von der Polizei zwangsweiſe ins Gefängnis gebracht worden, um die nicht bezahlten Geld⸗ ſtrafe abzuſitzen. Björn hat ſofort mit dem Hungerſtreik be⸗ gonnen. Wie verlautet, hat Björn wiederholt erklärt, er habe gegen die Impfung ſeines Sohnes nichts einzuwenden, ſofern ihm von ärztlicher Seite erklärt werde, daß der Knabe durch die Impfung nicht der Möglichkeit einer Geſundheits⸗ ſchädigung ausgeſetzt werde. Hierauf hat er jedoch niemals Antworten bekommen, weswegen er ſich auf den entſchtedenen Ablehnungsſtandpunkt geſtellt hat. Wie wir weiter hören, wird die Geſundheitsbehörde ſich nicht durch den Hungerſtreik des Impfgegners beeinfluſſen laſſen, ſondern— um keine Präzedenz zu ſchaffen— eine Zwangsbeſpeiſung des Arre⸗ ſtanten vornehmen, falls er bei ſeiner Weigerung der Nah⸗ rungsaufnahme bleibt oder ſeine Geſundheit von dem frei⸗ willigen Faſten Schaden zu nehmen droht. Amerika Ehe eines Oelkönigs mit ſeiner Adoptivtochter Der amerikaniſche Multimillionär Marland, der Präſt⸗ dent der Marland⸗Oel⸗Geſellſchaft, hat im Alter von 54 Jah⸗ ren Fräulein Lydie Miller, ſeine frühere 28jährige Adop⸗ tivtochter geheiratet. Fräulein Miller war die Nichte der erſten Frau Marlands und wurde nach dem Tode ihrer Mut⸗ ter zuſammen mit ihrem Bruder George vor 16 Jahren von dem Ehepaar Marland an Kindesſtatt angenommen. Die Beiden wurden wie Sohn und Tochter erzogen. Als Frau Marland erkrankte, war Fräulein Miller ihr eine treue Pflegerin. Wie erzählt wird, hat Frau Marland kurz vor ihrem Tode ihrem Manne ſelbſt geraten, nach ihrem Ab⸗ ſcheiden ſeine Adoptivtochter zur Frau zu nehmen. Der Oel⸗ könig wird mit ſeiner jungen Frau in dem Staate Oklahoma wohnen, wo er als Brautgeſchenk mit einem Koſtenaufwand von 8 Millionen Mark einen Palaſt hat errichten laſſen. Der Tod des Zigennerkönigs Vor kurzem ſtarb Naylor Harriſon, einer der zahl⸗ reichen amerikaniſchen Zigeunerkönige, in ſeinem Lager in der Nähe der Stadt Morriſtowu in dem nordamerikaniſchen Staate New Jerſey. Er war der Beherrſcher des Zigeuner⸗ ſtammes der Rommanis und erreichte ein Alter von 85 Jah⸗ ren. In dem Lager, in dem er ſtarb, hielt er ſich während der letzten 50 Jahre auf, wenn er mit ſeinem Stamme nicht unterwegs war. Seit ſeinem Knabenalter hat er zahlreiche Zigeunerfahrten durch Amerika, Kanada und Mexiko unter⸗ nommen und dabei vorübergehend ſein Lager aufgeſchlagen, wo er gerade eine geeignete Stelle fand. Während der letzten vier Jahre hat er ſein ſtändiges Lager nicht mehr verlaſſen. Man ſagte ihm große Ehrlichkeit nach. Um ſo bemerkens⸗ werter iſt es, daß er mit ſeinen Zigeunern ein großes Ver⸗ mögen zuſammengerafft hat. Seine Hinterlaſſenſchaft wird auf rund 1 Million Dollars geſchätzt. Im Laufe ſeiner Zigeunerfahrten erwarb er zahlreiche wertvolle Grundſtücke in allen Teilen des Landes. Noch kurz vor ſeinem Tode ver⸗ kaufte er ein Grundſtück in der Nähe von St. Louis für 100 000 Dollars. Der Zigeunerkönig hinterläßt acht Söhne und drei Töchter. Die Söhne ziehen alle als echte Zigeuner im Lande umher oder verdienen in irgend einem Zirkus ihren Lebensunterhalt. Die Beiſetzungsfeierlichkeiten im Lager begannen damit, daß alle perſönliche Habe des alten Zigeuners verbrannt wurde. Ein Wrack beim Transatlantiſchen Nachtrennen Am 30. Juni ſtarteten vier kleine Yachten in Newyork zu einem transatlantiſchen Rennen nach dem ſpaniſchen Hafen Santander. Die kleinſte von ihnen war die Yacht Rofa, die auch deshalb Intereſſe erregte, weil die Frau des Beſitzers und Kapitäns Roos als regelrechter Matroſe die Fahrt mit⸗ machte. Wie jetzt bekannt wird, wurde dieſe Vacht am Mor⸗ gen des 7. Juli von einem heftigen Sturm überraſcht. Ihre beiden Maſten wurden weggeriſſen, ſodaß das Schiff dem Wind und den Wellen preisgegeben war. Der Kapitän und ſeine Mannſchaft ſchweben in größter Lebensgefahr. Glück⸗ licherweiſe fuhr ein Oeltankſchiff vorbei, das den Kapitän und die Bemannung an Bord nehmen konnte und die Nacht ins Schlepptau nahm. Während der Nacht riß aber das Tau und die Nacht verſchwand in der Dunkelheit. In dem Rennen führt zur Zeit die Yacht Atlantic. f Das Ende einer romantiſchen Ehe Vor mehr als zehn Jahren erregte die Ehe einer ameri⸗ 1 kaniſchen Millionärstochter mit einem einfachen Matroſen in den amerikaniſchen Geſellſchaftskreiſen außerordentlich großes Aufſehen. Die Heldin dieſes romantiſchen Abenteuers war die Tochter eines Pittsburgers Millionärs namens George Lauder, eines früheren Geſchäftsteilhabers Carnegies. Fräulein Lauder lernte den Matrosen in Florida kennen, wo ſie damals mit ihrer Familie ihre Ferientage verlebte. Der Matroſe, ein Mann in mittleren Jahren, namens Kel⸗ lum, wurde von dem Millionär als Führer bei einigen Tiſcheretausflügen verwendet. Fräulein Lauder faßte zu dem Seemann eine romantiſche Neigung und ſetzte ihn durch ein größeres Darlehen inſtand, ein eigenes Boot zu kaufen. Bald wurden die Beziehungen noch enger, und im Jahre 1919 ging die Millionärstochter mit dem Matroſen eine beimliche Ege ein. Es handelte ſich um eine ausgeſprochene Liebesheirat, obgleich der Matroſe ein etwa 50 Jahre alter Witwer und die Millionärstochter ein noch nicht 25 Jahre altes junges Mädchen war. Kellum brachte zwei Kinder mit in die Ehe. Vor vier Jahren verſchwand das Ehepaar aus den Augen der Geſellſchaft. Es begab ſich auf einem Segelſchiff, das in eine Luxusyacht umgewandelt worden war, zu einer Kreuzer⸗ fahrt in die Südſee. Seitdem wurde von dem Paar und ſeinen ſechs Kindern nichts mehr gehört. Vor einigen Tagen tauchte Frau Kellum ganz unerwartet von Honolulu in San Franzisco auf. Sie war von ihrer älteſten Tochter begleitet und erklärte, ſie ſeß nach den Vereinigten Staaten zurück⸗ gekehrt, um ſich ſcheiden zu laſſen. Auf die Mitteilung näherer Eenzelheiten ließ ſie ſich nicht ein, doch unterliegt es keinem Jelfel, daß die romantische Ehe nach zehnjähriger Dauer ein nüchternes Ende gefunden hat. n . 1 e N 2 Freitag, den 20. Juli 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgube) 9. Seite. Nr. 333 Zum erſten Male nach dem großen Völkerringen bereitet Deutſchland ein großes Turnfeſt mit richtiger Friedensmuße vor. Auch 1923, als die Turner in München zuſammenkamen, war freilich der Krieg längſt beendet. Aber die innenpolitiſche Atmoſphäre Deutſchlands war damals noch ſtark vergiftet. Die Inflation wirkte ſich aus und machte die Veranſtaltung zu einem zweifelhaften Genuß. Dem Aufmarſch der Turner, der ſich vom 25. bis 29. Juli d. J. in Köln vollzieht, ſtehen glücklicherweiſe keinerlei Schwierigkeiten äußerlicher Art mehr im Wege. Die Deutſche Turnerſchaft feiert ſeit 1860 alle vier Jahre ſolche Feſte. In Köln wird das 14. Feſt begangen. An Er⸗ fahrung mangelt es daher den Veranſtaltern nicht. Dennoch ehen ſie dieſes Mal vor einer beſonders ſchweren Aufgabe. Gilt es doch, etwa 300 000 Menſchen während eines Zeitraumes von fünf Tagen in einer Stadt unterzubringen, die insgeſamt über kaum mehr als 1500 Hotelbetten verfügt. Die Schulen und ſonſtigen öffentlichen und privaten Gebäude werden alſo alle verfügbaren Räume frei machen müſſen, damit es wenigſtens zu Maſſenquartieren beſcheidener Art langt. Schon heute ſteht feſt, daß mindeſtens 150 Sonderzüge nötig ſein werden, um— neben den fahrplanmäßigen Verbindungen — die Herbeiführung der Feſtteilnehmer zu bewerkſtelligen. 170 000 Turner und Turnerinnen aus Deutſchland und der übrigen deutſchſprachigen Welt ſind bisher angemeldet. Dieſe Zahl wird ſich aber wohl noch auf 200 boo und darüber er⸗ höhen. Von den unangemeldet eintreffenden Feſtbummlern gar nicht zu reden. Rechnet man doch, daß dem Hauptfeſttag rund 100 000 Zuſchauer beiwohnen werden. Schon um der Turnerſchaft Gelegenheit zu bieten, ſich auf dem Feſtgelände zu verpflegen, müſſen 30 000 Sitzplätze dort geſchaffen werden. Dieſe Angaben dürften genügen, um die geradezu gigantiſchen „Vorbereitungen zu umreißen, die zu treffen ſind. Doch genug von dieſen Begleiterſcheinungen. Letzten Endes ſpielt ja die Bequemlichkeit nicht die Hauptrolle, ſon⸗ dern die turneriſche Arbeit, die geleiſtet wird. Dieſe wird nach weſentlich anderen Geſichtspunkten als bei den Sportlern be⸗ trieben, die bei Veranſtaltungen ſolcher Art nur ihre allerbeſte Ausleſe zum Endkampf antreten laſſen. Bei den Turnern aber wird entſcheidender Wert darauf gelegt, daß ſtets große Maſſen des Nachwuchſes in Wettbewerb mit den erprobten Kräften treten. Daher iſt auch irgendeine Vorausſage über den zu erwartenden Sieger in irgendeiner Uebungsart kaum möglich. Das Turnerfeſt iſt die KLampfſtätte der Mehr⸗ kämpfe. Hier gilt es, die Vielſeitigkeit der Bildungsarbeit bei den verſchiedenen Stämmen Deutſchlands zur Schau zu ſtellen. Krone aller Wettkämpfe iſt der Zwölf kampf, der eine Miſchung von leichtathletiſchen und Geräteübungen dar⸗ ſtellt. 3800 Turner und Turnerinnen werden an dem Mehr⸗ kampf teilnehmen. Man bedenke, welche Unzahl von Schieds⸗ richtern und Geräten allein hierfür erforderlich ſein wird. Mit den Leiſtungen der einzelnen Turner iſt es bei dem großen Wettbewerb noch nicht getan. Jeder Kreis, der meiſt irgendeiner deutſchen Landſchaft gleichzuſetzen iſt, hat zu zei⸗ gen, was er in ſeiner Geſamtheit zu leiſten vermag. Wer für einen Kreis eintritt, iſt mitverantwortlich für die Note der Geſamtdurchführung, die vom Schiedsrichterkollegium er keilt wird. Im Durchſchnitt weiſt jeder Kreis 2000 Teilnehmer auf. Dieſe Darbietungen allein beſchäftigen alſo etwa 36 000 Turner und Turnerinnen. Bei der Eigenart der deutſchen Turnerſchaft iſt es verſtändlich, daß die größte Aufmerkſamkeit dem Geräteturnen zugewandt wird, weil das deutſche Turnerfeſt die einzige Möglichkeit bietet, einen Maßſtab für die Leiſtungen der verſchiedenen Turnkünſtler des großen Bundes zu gewinnen. Die Anforderungen, die dabei an die Konkurrenten geſtellt werden, ſind ſo erheblich, daß es als ein großes Ereignis anzuſehen iſt, wenn es dem Zwölfkampf⸗ ſieger eines Turnfeſtes gelingt, noch ein zweites Mal den Kranz des Beſten zu erringen. Die Darbietungen der„großen Kanonen“ werden von den ſachverſtändigen Zuſchauern daher mit beſonderem Intereſſe verfolgt. Um ihnen die Beobachtun⸗ gen zu erleichtern, ſind in die täglichen Unterhaltungsabende der einzelnen Kreiſe, die in den großen Sälen der Stadt ſtattfinden, ſogenannte Sondervorführungen eingeſtreut, die den Rahmen für ganz außergewöhnliche neue Leiſtungen bie⸗ ten ſollen. Jede dieſer Darbietungen iſt von den Teilnehmern vorher ſchriftlich zu erläutern und wird erſt zugelaſſen, wenn ſie nach Meinung des Schiedsgerichtes etwas ganz Außergewöhn⸗ liches verſpricht. Mit der Fülle der turneriſchen Arbeit iſt aber der Inhalk des Feſtprogrammes noch nicht erſchöpft. Soll es doch das Feſt der Einheit aller deutſchſprachigen Stämme ſein. Daher ſtrömen auch die Oeſter reicher in Maſſen nach Köln, die Su⸗ detendeutſchen aus der Tſchechoſlowakei, die Ueberſeedeutſchen aus aller Welt. Nordamerika entſendet eine ganze Expedition. Allein aus Newyork ſind 517 Teilnehmer gemeldet, von denen 40 die Wettkämpfe mitmachen. Sie alle aber wollen dem Feſt der Deutſchen beiwohnen, dem größten, das die weltpolitiſche Lage überhaupt erlaubt. In der Feſtfolge trägt man dieſem Gedanken Rechnung durch Vorführung einer Maſſenübung. Wie in München werden ſich auch in Köln 30000 Menſchenkörper, dem Wink einer Fahne gehorchend, zu den Klängen eines Orcheſters von hundert Inſtrumenten im gleichen Rhythmus bewegen. 1 Die Wirkung einer ſolchen Darbietung auf die Zuſchauer iſt erfahrungsgemäß beſonders ſtark, da ſie nicht nur ein un⸗ vergeßliches Bild vermittelt, ſondern als überaus eindrucks⸗ volles Symbol gewertet wird. Ordnen ſich doch hier Deutſche aller Welt einer lenkenden Hand freiwillig unter. Geſondert davon erfolgen die Kundgebungen, bei denen die verſchiedenen Stämme ihre beſondere Weſensart zum Ausdruck bringen. Am Schlußſonntag des Feſtes werden ſich alle 200 000 Tur⸗ ner und Turnerinnen zu einem gewaltigen Feſtzug vereini⸗ gen, der ſich in zwei großen, ſieben Kilometer langen Schlan⸗ gen durch die Stadt windet. Die beiden Reihen werden anein⸗ ander vorbeigeführt, damit man nicht nur für die Zuſchauer marſchiert iſt, ſondern auch Gelegenheit findet, alte Freunde und Bekannte aus andern Gauen und aus andern Ländern wie⸗ derzuſehen und zu begrüßen.— In einem großen Weiheakt klingen die Feſttage aus, von denen man wohl erwarten darf, daß ſie bei allen Beteiligten unvergeßliche Erinnerungen hlin⸗ terlaſſen werden. Turnrat Erich Harte. 5 ETAGE b . 2. Haus neben Hirschilan- 6 . 9 Sismarcistrale Einfamilienhaus mit ca. 15. Zimm. u. Zubehör, freiwerdend Sept.⸗Okt., f. Rechts⸗ anwälte, Aerzte od. a. Bitrohaus geeig., zu verkaufen. Eds Anſchr. v. Intereſſ. unter L M 3890 an D. 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Demnach werden alſo für die beiden vergangenen Jahre 9 v. H. gezahlt. Darüber hin⸗ aus erhalten aber die Stücke, die als„für 1926 gezogen“ heraus⸗ kommen, noch eine Zuſatzvergütung von 7,5 v. H. vom Nennwert. Danach würde alſo der Rückzahlungsbetrag eines Stückes für 1926 am 5. Oktober, dem erſten Auszahlungstog, betragen: 100% zurückgezahlt zu 500 v. H.— 560.— 1 Zinſen für 1920 zu 4,5 v. H. 22.50 Zinſen für 1927/8 zu je 4,5 v. D. 48.— 1 Zuſatzvergütung—.50% 52.504 575.— Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß ein Zinsverluſt da⸗ durch entſtanden iſt, daß der Betrag erſt jetzt, ſtatt Ende 1926, ge⸗ zahlt wird. Als Entſchädigung dafür gilt einmal die Zuſatzver⸗ gütung von 7,5 v. H. vom Nennwert, außerdem die Möglichkeit des Empfanges des Gegenwertes bereits ab Oktober, ſtatt erſt Dezem⸗ ber 1928. Die oben geſondert ausgewieſenen 52,50 // werden alſo für eine Zeit von nur 21 Monaten, anſtatt voller 2 Jahre, bezahlt. Auf das Jahr berechnet ergibt ſich daraus eine Jahresverzinſung von 30 J, öder zu dem Rückzahlungswert von 500/ geſetzt, von 6 p. H. Praktiſch hat alſo das Reich den Zins von 4,5 auf 6 v. H. erhöht. Dieſe Entſchädigung von 1,5 v. H. über dem geſetzlichen Zins wird aber nur für das Kapital gezahlt, nicht auch für die an ſich ſchon Ende 1926 fällig geweſenen Zinſen von 22,50/ verqutet. Bezichtet man auch bieſe ein, ſo ermäßigt ſich der Ertrag für 1927.28 auf 5,74 v. H. Dabei iſt es noch ungeklärt, ob die 7,5proz. Zuſatz⸗ vergütung der Kapftalertragsſteuer unterliegt; das hängt davon eb, ob es ſich hier rechtlich um eine Verzinſung oder ein Agio handelt. Die Stücke, die für 1927 gezogen gelten, erhalten nur die Ent⸗ schädigung, die in der verfrühten Auszahlung ab Oktober liegt. Demnach: Zinſen 1928/27 je 4,5 v. HD. 45. 1 Zinſen 1928 4,5 v. H.. 2550 67.50 4 Die Zinſen für 1928 laufen nur 9 Monate, daher praktiſch 6 v..; unter Berückſichtigung der verſpäteten Auszahlung der Zinſen für 1926/7 mit 45, ergibt ſich für 1928 eine Verzinſung von 5,50 v. H. Weſentlich iſt nun, daß das Reich betont, zu dieſer Erhöhung keine Verpflichtung vor. Im Abl.⸗Geſ. beſagt 8 13, daß S 2 r John Cockerill- Ougrée⸗Marihaye Angleur⸗Athus Die Verwaltung der Hüttenwerke John Cocker lil in Se⸗ ralng⸗Lüttich beruft auf den 23. Juli eine go. H. ein, um ſich bevollmächtigen zu laſſen, die Aktien in Namensaktien mit fünf⸗ jachem Stimmrecht umzuwandeln. Derſelben Verſammlung wird die Erhöhung der Verwaltungsratsſitze vorgeſchlagen. Wie verlauter, ſteht dieſer letzte Vorſchlag mit der Berufung mehrerer Herren der Sbeiésté Générale de Belgique in den Verwaltungsrat der Cockerill⸗Geſellſchaft im Zuſammenhang. Die Société Generale de Belgique habe im Hinblick auf die ao. HV. 65 000 Aktien hinter⸗ legt und beanſpruche entſprechend khrer Beteiligung eine höhere Au⸗ ahl von Sitzen. Die Frage liegt nahe, ob durch dieſe intenſive Duterenennahme der Société Generale an Cockerill nicht der erſte läge tehrſach erörtert und der immer wieder in den verſchiedenen Ver⸗ ſammlungen der Hüttenwerke in Abrede geſtellt wurde. Es liegt ſchon ſeit geraumer Zeit eine Zufſammenfaſſung der verſchiedenen Großunternehmungen in der Luft, ohne daß es aber möglich war, Greiſbares feſtzuhalten. Es iſt bekannt, daß auf dem Programm der großen einheimſſchen Banken und ins⸗ beſondere auf demjenigen der Soctete Génsrale de Belgique der Zu⸗ ſammenſchluß mehrerer großen Induſtriegeſellſchaften ſteht, um da⸗ raus ein wichtiges„Konſortium“ zu bilden. Die Worte des Gouver⸗ neurs Jadot der Soelsté Générale, der gleichzeitig Vorſitzender der Hütten⸗ und Stahlwerke Angleur⸗Athus iſt, auf der HV. der letzteren:„Von dem Tage an, wo unſre großen Induſtrie⸗ geſellſchaften vereinigt ſind und ihre Erzengung ſpezlaliſtert haben, wird die bg Schwerinduſtrie nicht mehr auf den Weltmärkten geſchlagen werden können“ ſinb von Bedeutung für die kommende Zukunft. Da dle Soetéte Génsrale de Belgique, die die Kontrolle über die Werke Angleur⸗Athus hat, eine vorherrſchende Stellung bei Cockerill einzunehmen beginnt und eine ſtarke Beteiligung bei Ougrée⸗Marihaye beſitzt, dürfte es nach der KZ. ſomit nichk ſchwer werden, das Zuſammengehen der ͤͤrei bedeutendſten metallurgiſchen Unternehmen des Beckens von Lüttich vorzubereiten und dem„Kon⸗ ſortlum“ weitere Anhänger zu gewinnen, beſitzen doch nicht allein die Speicztts Gensrale, ſondern auch die drei anderen Werke anſehn⸗ liche Aktienpakete in anderen Induſtrieunternehmen, wie z. B. bei der Arbeb⸗Luxemburg und bei Hadir⸗Differdingen. Allerdings er⸗ ſcheint die Stellung von Ougrée⸗Marthaye ungefährdet dadurch, baß die Socists Commereiale de Belgigue(Socobelge), ihre Tochtergeſell⸗ ſchaft, 20 000 Aktien beſitzt, die 100 000 Stimmen bedeuten Ihre Ent⸗ wicklung und ihre Organiſation würden vielleicht ein Opfer von der andern Seite rechtfertigen; jedenfalls dürfte es nicht mehr lange dauern, bis ſich bedeutende Begebenheiten in der belgiſchen Schwer⸗ industrie abſpielen werden. Sie werden vielleicht von andern Zu⸗ ſammenſchlüſſen begleitet ſein, die ſich auf das Gebiet des Bergbaues erſtrecken und auf die wir an dteſer Stelle ebenfalls mehrfach hin⸗ gewieſen haben. 1 Keine Jutereſſennahme von Speyer Elliſſen an der Internatlo⸗ nal Holding Compauy. Die gemeldete Intereſſennahme von Speyer Elliſſen an der International Holding Company wird von zuſtän⸗ diger Seite dementiert. Wie wir dazu von derſelben Seite noch er⸗ fahren, hat ſich ein Mitinhaber von Lazard Speyer Elliſſen anläßlich einer Geſchäftsreiſe über die Situation des Löwenſteinſchen Nach⸗ laſſes inſormiert. Seiner Anſicht nach ſei nicht zu befürchten, daß irgendwelche Pakete von Aktien der International Holding Corpo⸗ ration und von Kunſtfeiden⸗ und Elektroaktten, die von ihr verwaltet werden, an den Markt kommen. Die Engagements der International Holding werden in verſtärktem Maße von dem Bankhauſe Henry Schröder betreut werden, was auch daraus hervorgeht, daß die Büros der Holding Corporation in die Räume der Schröder⸗Bank verlegt worden ſind. :7, Otapi Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſchaft Berlin. Die GV. genehmigte die ab 21. Jult zahlbare Dividende von 127 v. aus einem Reingewinn von 108 550 Pfund Sterling. Auf verſchie⸗ dene Anfragen aus Aktionärskreiſen erklärte die Verwaltung, eine Kapitalerhöhung ſei bei der Geſellſchaft nicht geplant. Es ſei vor der Hand kein Geldbedarf vorhanden. Sollte dies ein⸗ treten, ſo könnte die Geſellſchaft geeignete Mittel finden, um zu Geld zu kommen. Sie brauche nur die im ektenkonto verbuchten 103000 Stütck eigene Anteile, die zu pari zu Buch ſtänden, zu ver⸗ werten. Die Bauxit Truſt Co. in Zürich, an der die Geſell⸗ ſchaft erheblich beteiligt iſt, entwickele ſich welter in aufſteigender Linie. Der Bauxitbedarf habe ſich in den letzten Jahren erheblich geſteigert. Die Geſellſchaft werde in Zukunft ſehr vorſichtig mit der Aufnahme von neuen Betriebsgegenſtänden ſein, damit die ſolide Grundlage nicht geſtört werde. Bismarckhütte 9 v. H.(5 v..] Dividende.— Umfangreiche Neubauten. Die Bismarckhütte Ach. die im vorigen Jahr gelegent⸗ lich des Erwerbs der Eiſenhütte Sileſia ihr Kapital um 16,2 Mill. ouf 30 Mill. Zloty erhöhte, und von den neuen Aktien bisher lediglich für den Erwerb der Skleſia 8 Mill. verwandte, weiſt für 1927, nach Abzug aller Unkoſten, über die nichts Näheres er⸗ ſichtlich iſt, ein etwas geringeres Betriebsergebnis von 5,5(5,64) Mill. Zloty aus. Die offenen Abſchreibungen werden auf 1,89(2,68) Mill. Zloty bemeſſen und danach noch 1,52 Mill. Goldzloty der offenen Rücklage überwieſen, die damit auf 3 Mill., alſo 10 v. H. des neuen AK., anwächſt. Der Reingewinn beträgt dann nach n innerhalb 30 Jahren die Ausloſungsrechte zu tilgen ſeien, erwähnt alſo nichts davon, daß jedes Jahr ein gleicher Betrag zu ziehen ſet. Das geht noch deutlicher aus K 15 hervor, in dem es heißt: „ſoweit der Inhalt des Tilgungsfonds erſt in ſpäteren Jahren au verausgaben iſt“. Dieſer Fonds kann alſo anwachſen, weil Til⸗ gungen unterbleiben, wie bisher. Andererſelts iſt aber jedes Jahr der gleiche Betrag in den Fonds zu legen. Zu dieſer klaren Rechtslage ſteht aber im Widerſpruch ein Poſſus des§ 13, wonach die Tilgungen ab 1926 beginnen ſollen. Das kann nur ſoviel heißen, daß 1926 das erſte Tilgungsjahr iſt. Danach wäre alſo das Reich verpflichtet geweſen, 1926 mit der Ausloſung zu be⸗ ailnnen; weil es das nicht getan hat, liegt Verzugsſchaden vor, der nach dem bürgerlichen Recht zu erſetzen iſt. Es wäre übrigens an der Zeit, wenn das Reich ſich einmal genau dazu äußern würde. Ju dieſem Zuſammenßang verdient etwas anderes Beachtung. Auch Länder und Städte ſind noch vielfach mit den Ziehungen im Rückſtande. Dieſe lehnen eine Entſchädigung ab, obwohl hier die Rechtslage klar iſt. Denn lt.§ 34 und 42 hat bei dieſen die Tilgung in 80 gleichen Jahresraten zu erfolgen. Hierzu ſei das jüngſte Bei⸗ ſpiel herangezogen. Die Stadt Pforzheim loſt jetzt die zu 80 v. H.(J) rückzahlbaren Ausloſungsrechte die planmäßig ſchon 1926 und 1927 hätten getilgt werden müſſen wie ſie ſagt mit dem„geſetzlichen Zins“ von 5 v. H. ein. Es iſt zweifellos, daß dieſer Zins nicht geſetzlich iſt, denn ein Verzugsſchaden liegt vor. Für 1928 wird aber nur der halbe Zins gezahlt, da ab Juli die Einlöſung möglich iſt. Ins⸗ geſamt werden alſo 12,5 v. H. Zinſen gezahlt. Nebenbei ſei bemerkt, daß die Bekanntmachung erſt im Juli erfolgte, obwohl am 30. 6. be⸗ reits die Verzinſung aufhörte. Da hier der Rückzahlungswert 800 v. H. iſt, ergibt ſich inſolge der Verweigerung eines Verzugszinſes ein empfindlicher Verluſt. Die Stadt zahlt an Zinſen auf 100 4 Nennwert: 12,5 v. H. von 800 v. H.= 100 l. Sie hätte zu zahlen, wenn man den Verzugszins mit 7 v. H. annimmt: für 1926 5 v. H. von 800. 1. 40. 4 für 1027 7 v. 8 von 840.%. 58,80%¼ für./8 7 v. H. von 898.80%= 31.46% 1390.20% Wenn alſo dieſe 30,26 einbehalten werden, ſo entſteht dadurch ein Jahresverluſt von 1,20 v. H. oder anders ausgedrückt es werden ſtatt 6,26 v. H. nur 5 v. H. Zinſen gezahlt. Dieſes Beiſpiel ſei hier erwähnt, um zu zeigen, welche Vermöb⸗ genswerte den Gläubigern durch die verſpäteten Ausloſungen ent⸗ zogen werden. Bei der Menge der noch nicht getilgten Ausloſungs⸗ rechte, die ſehr hoch in die Millionen gehen, ſollte man dieſe Frage nicht ſo achtlos übergehen.. Mill. Aktien teil. 500 000 Goldzloty werden für Unterſtützungs⸗ zwecke verwandt und dann 134610(i. V. 139 801) Zloty vor⸗ getragen. Nach dem Bericht hatte Polen an dem Konjunkturauf⸗ ſchwung einen hervorragenden Anteil. Der Eiſenverbrauch ſtieg je Kopf der Bevölkerung von 19,1 auf 28 Kilo. Infolgedeſſen konnte die Erzeugung erheblich geſteigert werden, und zwar die von Roh⸗ eiſen von 60 475 Tonnen auf 10g 350 Tonnen, die Rohſtahlerzeugung von 213 474 auf 301 256 Tonnen. Die Beſchäftigung war in allen Fabrikattonszweigen gut mit Ausnahme des Röhrenwalzwerks und der Edelſtahlfabrikatton. Der Röhrenabſatz ging infolge der ſchlech⸗ ten Geſchäftslage der rumäniſchen und polniſchen Naphthainduſtrie um 6473 Tonnen zurück. Für Edelſtahl fehlte das frühere Haupt⸗ abfatzgeblet Deutſchlond. Die weitere Entwicklung der Lage in Polen wird günſtig beurteilt. In 1028 in Angriff genommene um⸗ fangreiche Neubauten dürften ſich bis in das Jahr 1920 hinei erſtrecken. Ausdehnung des engliſchen Chemietruſts. Die Leitung der Imperial Chemical Induſtries Lid hat den Aktionären der Wels⸗ bach Light Co., die nicht nur Glüßſtrümpfe, ſondern auch Beleuch- tungskörper und Heigapparate zur Verwertung von Leuchtgas her⸗ ſtellt, ein Verſchmelzungsangebot gemacht. Vorausgeſetzt, daß dieſes Gebot von mindeſtens 76 v. H. der Welsbach⸗Aktionäre angenom⸗ men wird, würde ein Tauſch von einer Chemietruſt⸗Stammaktie gegen je zwei Welsbach⸗Aktien, zuſätzlich einer Chemietruſt⸗Nach⸗ zugsaktie für je 20 Welsbach⸗Aktien erfolgen. Dieſe Bedingungen kommen einer Bewertung der Welsbach⸗Aktie von 98 8 d gleich, während der Kurs ſich bisher im Hinblick auf die niedrige Ver⸗ zünſung von 25 v. H. auf nur 128 6 d ſtellte. Das Kapital der Welsbach⸗Geſellſchaft beträgt 257925 Pfund Sterking. „ Zuſammenſchluß Flottmann ⸗ Weſtſalia. In den.⸗V. der Maſchinenfabrik Flottmann.⸗G. in Herne(4 v. H. Dividende) und der Maſchinenfabrik Weſtfalia.⸗G. in Gelſenkirchen(Gewinnvortrag 5 900 000.) wurde der Verſchmel⸗ Nu beider Geſellſchaften genehmigt. Die Floktmann „G. übernimmt das geſamte Eigentum der Weſtfalta unter Aus⸗ ſchluß der Liquidation und gewährt dafür unter Erhöhung ihres .⸗A. um 744000 R. für je 10 000 R. nom. Weſtfalta⸗ Aktien 8000 R. nom. Flottmann⸗ Aktien. In der.⸗V. von Flottmann wurde noch mitgeteilt, daß der Beſchäftigungsgrad weiter recht be⸗ friedigend ſei, der Umſatz im Junt d. J. ſei der höchſte ſeit der Stabiliſterung geweſen.— In der.⸗V. der Weſtfalia.⸗G. wurde mitgeteilt, daß bie Beſchäftigungslage etwa Mitte vor. Is. etwas ſchlechter geworden ſei, da die Nachfrage aus dem Ruhrbergbau nach Schrämmaſchinen zugunſten der hahe, Wenn auch die Frage der Weiterentwicklung des Schrämm⸗ maſchtnen⸗Bedarfs noch ungeklärt ſei, ſei doch im Augenblick noch eine Nachfrage nach großen und kleinen Maſchinen dieſer Art feſt⸗ zuſtellen. Die Weſtfalta.⸗G. erzielte 1927 bei 594 000(548 865) R./ Einnahmen gegenüber Unkoſten von 437 600(892 887)., öffent⸗ lichen Laſten von 108 800(98 071) R. und Abſchreibungen von 34 700 (25329) R. einen Reingewinn von 20 900(25 829)., wovon 15000.4& ſatzungsgemäß an den.⸗R. gehen. Dleſer Zuſammen⸗ ſchluß iſt ein weiterer Schritt in der Vereinigung der für den Berg⸗ baubedarf arbeitenden mittleren Maſchineinduſtrie des Bezirks. Die deutſchen Spareinlagen auf den Kopf der Bevölkerung Die Spareinlagen auf den Kopf der Bepßlkerung betragen nach dem Stand vom 31. Mai 1928 im Reich 91,40 /, in Preußen 93,86„ und in den Ländern 87,58 l. Es ergibt ſich folgende Reihen⸗ folge der Länder: 1. Bremen(271,94); 2. Schaumburg⸗Lippe(239,4); 3 Hamburg(216,66); 4. Lippe⸗Detmold(200,36); 5. Waldeck(127,88); 6. Baden(118,30); 7. Württemberg(104,78); 8. Anhalt(108,76) 9. Heſſen(98,85); 10. Preußen(93,96); 11. Thüringen(77,20); 12. Sachſen(74,92); 13. Oldenburg(63,48); 14. Bayern(59,02); 15. Meck⸗ lenburg⸗Schwerin(43,84); 16. Lübeck(43,41): 17. Braunſchweig(88,68); 18. Mecklenburg⸗Strelitz(26,85); und folgende Reihenfolge der Pro⸗ vinzen: 1. Rheinprovinz(128,00): 2. Hannover(126,69); 8. Weſtfalen (119,39); 4. Brandenburg(94,07); 5. Pommern(93,27); 6. Hohen⸗ zollern(90,08); 7. Schleswig⸗Holſtein(89,52); 8. Prov. Sachſen(85,19) 9. Heſſen⸗Naſſau(79,74); 10. Niederſchleſien(69,41); 11. Oſtmark (48,00); 12. Oberſchleſten(46,86). In Berlin entfallen auf den Kopf der Bevölkerung 60,45 AI. Vor einer Neuregelung der Verhältniſſe im Schrotthandel. Mie verlautet, finden Ende nächſter Woche zwiſchen dem kürzlich ge⸗ gründeten Reichs per band der freien Schrotthändler Deutſchlands(Mittel⸗ und Kleinhändler) und der Weſt⸗ deutſchen Schrottgemeinſchaft(Vereinigung der bei der Dortmunder ee zugelaſſenen elf Großhandelsfirmen) en e ſtatt, bie eine Neuregelung des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen dieſen beiden Gruppen bezwecken. Vom Reichsverbande iſt der Schrottgemeinſchaft ein Abkommen vorgeſchlagen worden, nach dem den Mitgliedern des Reichsverbandes eine Art Meiſtbegünſti⸗ gungsrecht eingeräumt werden ſoll. Die dem Reichsverbande angeſchloſſenen kleineren und mittleren Schrotthändler würden auf Grund dieſer Vereinbarung laufend beſtimmte Mengen an die elf Großhändler verkaufen, und zwar zu Preiſen, die in einer ein ⸗ heitlich feſtgelegten Relation zu den Uebernahme⸗ preiſen der Dortmunder Einkaufszentrale der Werke ſtehen, Da⸗ durch würde die kartellmäßige Organ ſatſon des weſt⸗ deutſchen Schrottgeſchäfts zu einer erheblich verſtärkten Ge⸗ 1,32 Mill.]. Wie bereits kurz angedeutet, kann die Dividende 9 v. H. er höht werden. An ihr nehmen 22% 8 ſchloſſen heit gelangen. In Kreiſen des Schrottgroßhandels be⸗ ſteht überwiegend Geneigtheit, dieſen Vorſchlag anzunehmen, und es iſt daher wahrſcheinlich, daß die kommenden Verhandlungen zu bbauhämmer etwas nachgelaſſen 1 einem positiven Ergebnis führen werden. Der Reichsverband hat übrigens die ausdrückliche Erklärung abgegeben, daß er ein direktes Kontrahieren mit der Dortmunder Einkaufszentrale nicht auſtrebt. Tariferböhung der Reichsbahn Dem Monatsbericht der Disconto⸗Geſellſchaft entnehmen wir u..: Im Zuſammenhang mit der Möglichkeit weiteren Konjunktur⸗ abſtiegs knüpften ſich die Befürchtungen neuer Belaſtungen beſonders auch an die Frage der Tariferhöhung der Reichsbahn. Ende Junt hatte der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie in einer Eingabe an den Reichsverkehrsminiſter die Forderung erhoben, daß die Er⸗ höhung der Gütertarife zum mindeſten ſo lange wie mög⸗ lich noch vermieden werden müſſe. Allerdings würde ſie dann unter Umſtänden in einer Zeit erfolgen, in der ihr Einfluß auf die Ent⸗ wicklung der Konjunktur zum mindeſten nicht günſtiger ſein würde. Demgegenüber hat nun der Verwaltungsrat der Reichsbahn⸗ geſellſcheft ſoeben erklärt, daß die eingetretene Verzögerung die Not⸗ wendigteit einer Tariferhöhung noch geſteigert habe. Das An⸗ wachſen der lau fenden Einnahmen ſei im Vergleich zum Vorjahre zum Stillſtand gekommen. Andererſeits laſſen die Ziffern der arbeitstäglichen Wagenſtellung bis Ende Juni noch keine Einſchränkung des Eiſenbahngüterverkehrs als Folge verringerten Glterumſchlags in der Wirtſchaft erkennen. Tatſache iſt aber, daß ſchor leit Herbſt vorigen Jahres der Betriebsüberſchuß dauernd zu⸗ rückgeht und die finanziellen Ausſichten für das Jahr 1928 weit un⸗ günſtiger ſind als früher. Durch die im April eingetretene Lohn⸗ erhöhung haben die Ausgaben einen ſcharfen Auftrieb erfahren. Zu den Perſonalausgaben treten die Erhöhung um 110 Mill.„ bei den Reparationsleiſtungen, weiter Ausgaben für die Verzinſung der Vorzugsaktien und anderes, ſo daß die jährliche Geſamtlaſt der Reichsbahn ſeit einem Jahr um 650 Mill.„ geſtiegen iſt, während bei den Einnahmen keinesfalls mit wachſender Entwicklungstendenz 0 ie obere i 3 ie Problematik liegt auch vom Standpunkt der Reparations⸗ gläubiger, die ſelbſtverſtändlich die Tariferhöhung Nenn en, darin, daß Erhöhung der Eiſenbahntarife gerade unter den deutſchen Verhältniſſen ohne weiteres gleichbedeutend iſt mit neuer Er⸗ ſchwerung des Exports. Umgekehrt muß Exporterleichterung für Deutſchland aus dem bekannten Transferzuſammenhang heraus oherſter Grundſatz einer richtig verſtandenen, das heißt nach wirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten geletteten Reparationspolitik ſein. Kommt die Reichsbahn unter dem Druck des von ihr verlangten jährlichen Neparationsbeitrages von 660 Mill.„ in wachſende finanzielle Schwierigkeiten, ſo kann, auch mit dem Auge des Dawesplanes be⸗ trachtet, eine die ohnehin ſchon überſetzten Tarife noch weiter ver⸗ teuernde Tariferhöhung keinesfalls eine dauernde Döſung bringen. Die ſchwierige Lage der Reichsbahn, die nur der Ausdruck der im Dawesplan üherſchätzten Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft iſt, wirft ein helles Schlaglicht auf das Problem der Reparattons⸗ e das auch mit Bezug auf den Reichs haushalt akut wer⸗ en kann, ſobald die ritckläufige Wirtſchaftsentwicklung zu einer fühlbaren Senkung der laufenden Steuererträgniſfe führen ſollte. Nom deutſchen Weinmarkt Eine gut verlauſene Rebenblüte— Kampf nt 5 gegen die Wein⸗ bergſchädlinge— Ruhige Lage des Weingeſchäftes— Die Pfalz verkauft bis Anfang Juli mehr als 2 Millionen Liter Wein Die Rebenblüte iſt gut verlaufen und die Weind günſtig, ſoweit ſie nicht vom Froſt betroffen worden al, Kegenperkode vor dem 11. Juni waren noch mehrfach Ausbrüche der onoſporg n zu ſpät oder gar nicht beſpritzten Weinbergen erfolgt Dle warme Witterung beſchleunigte die Entwicklung des Pilges ſodaß die ſpäteren Regenfälle neue Ausbrüche in weiter Verbpeitung her⸗ vorbrachten. In der Pfalz lagen darüber Meldungen aus nicht weniger als 80 Gemarkungen vor. Erfreulicherweiſe hat jedoch dle Krankheit keinen ſtärkeren Grad erreicht und der Befall ſich meiſt auf Wenige Blätter der Stöcke beſchränkt. Oidium, daß in ſeinen erſten Anſätzen weniger leicht zu bemerken iſt, wurde nur aus 7 pfälsiſchen Gemarkungen gemeldet. Spring wurm iſt in manchen Lagen im Weſten des Reiches ſtärker aufgetreten und da die Rau⸗ pen letzt in dicht zuſammengeſponnenen Blättern leben ſind che⸗ miſche Bekämpfungsmittel nicht am Platze, ſondern es mmitſſen die Blattknäuel ſamt den darin enthaltenen Schädlingen einzeln abge⸗ leſen und verbrannt werden. Der gleichfalls ſtark aufgetretene Heu wurm konnte durch rechtzeitiges Vorgehen bekämpft und ſtärkerer Schaden verhütet werden, ſodaß im ganzen zu Befürch⸗ tungen kein Anlaß iſt. Wenn es infolge der Froſtſchäden auch an den Voraus ſetzungen für einen„guten“ Herbſt fehlt, ſo darf man nach dem jetzigen Stand der Weinberge doch annehmen, daß noch ein befriedigendes Geſamtergebnis erzielt werden wird. 25 Das Weingeſchäft bewegt ſich in ruhigen Bahnen und die zeinverſteiger ungen der letzten Zeit haben wieder rück⸗ gene ge Preise geſehen. Daraus darf allerdings nicht auf ein Sinken der Weinpreiſe im Handel geſchloſſen werden. Bei der Verſteige⸗ rung des Leiſtadter Winzervereins am 10. d. M. wurden 19 Stück und 12 Halbſtück 1927er Weißweine, drei Viertelſtück 1926er Weißweine und 2 Halbſtück 1927er Rotweine angeboten. Die 1927er Weißweine erzielten 13401800, burchſchnittli o 1. i 1927er Rotweine 800 0 g e 1 und die 1926er Welßweine, 261 000 Flaſchen der Jahrgänge 1917, 1921 1922, 1924 verſteigert. Die zweitägige Weinyerſteig 0 5 mann Simon in Bingen a. Rhein. . 1 b nen u. W en ummern 1921er, 1923er, 192 turwein ausgeboten. 6. Würzburger Steinweine erreichten 1 eine etwas regere Kaufneigung ſeſtſtelle Poſten Weißweine wurden 78—85 1 110 r 010 180 4, die 100 Liter, bezahlt. An der Moſe l b e man für kleinere verbeſſerte Weine 1230—1380% für mitt⸗ ere 9 3 701 und für Naturweine 1927er e eppendem Geſchäftsgang. ür 19 wurden in Uerzig, Zeltingen, Bine e 30 15 2500 4, für ioarer 14002200, le Fuder(960 Liter), ohne Faß, 19 7er aus angelegt, an der Nahe 13001400 für das Stück Iz für erer Deldeshelmer 19502400 beſſeren Lagen, in der Pf a Mark, Ruppertsberger 19002200%, Wachenhelmer 19501890 1 1500— 1600, für die Dürkheimer 1800—1650% und Gimmeldinger 1000 Liter. Deviſenmarkt Im h Frühverkehr notierten Pfunde gegen 9. 20. Nem- Vork, 488104486 0 Schweiz Baden können. Für kleinere 20. 18.18 29,51 19. 19.15 29.50 24745 f tockholm 20 cholm i 1 8 24.22 Holland Madrid Brüſſe 340% Oslo Naſfand. 9291 L278 Kopenhagen Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 12.07 1 18.19 18,20 18.19 18.18 .1890 und Pfunde mit 20,872 gehandelt Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 19. Juli 19. 25.24 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war gegenüber den Vor⸗ tagen etwas ſtiller. Die Frachten und S 0 1 auf dem ſeitherigen Stond. e e eee 9 1 — 15 — 1 FGreitag, den 20. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 333 Statt besonderer Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß meine liebe Frau, die gute Mutter meines Kindes, unserè liebe Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante, Frau Friedel Maier geb. Dritschler unerwartet rasch am 19. Juli 1928 verschieden ist. Mannheim, Tullastr. 21, 3. Zt. Lindenhofstr. 80, den 20. 7. 1928. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emil Maier und Kind. Die Beerdigung findet Samstag, den 21. Juli 1928, nachm. 2 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. 4036 == li SDS N Nurkee e 2 0 d eder N Ea ende 9 gotrag. Horrenkleider Brym Wwe., G 4, 19. Tel. 26036(b. Rennert] A 15— geben während der Use Wir Saison- Ausverkäufe auf unsere ohnedies sehr niederen Preise in Tabakspfeifen, Spazierstöcken und Spielwaren(einige Markenartikel ausgeschl.) 20 910 Rabat . N 5 en- Heleihabe. N..7 FDP ee Tieferschüttert machen wir Verwandten und Be- kannten die schmerzliche Mitteilung, daß mein lieber Mann, Vater, Schwiegersohn, Schwager und Onkel Gottlieb Stier Welchenwärter a. DO. gestern nacht nach langer Krankheit verschieden ist. In tiefer Trauer: Die Gattin Frau E. Stier geb. Gilbert und Sohn Mannheim, Draisstraße 69, den 20. Juli 1928. Die Beerdigung findet Samstag mittag.30 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 9999 1 Lüster- Sakkos 24“ 18 14 950 819 Leinen- Joppen 11% 890 6 490 Tussor- Anzüge. 3350 26 27 9 489 8 C 1, 4 Gebrüder Marschall C 1, 4 Leben im Strandbad lassen müssen. Die F Juli, nachmittags aus stalt. 7 Statt jeder besonderen Anzeige. Mein lieber guter Sohn, mein einzig geliebter Bruder, unser lieber Neffe und Vetter Hans hat am Sonntag, den 15, Juli sein junges blühendes Mannheim(Q 7,), 20. Juli 1928. Im tiefen Schmerz um stille Teilnahme bittend Helene Zwerger.]W˖e. Heinz Zwerger und alle Verwandten. findet am Samstag, den 21. Uhr von der Leichenhalle 4037 abe meine Prat wieder aurgenommen Dl. P, Hübner, Ant 9 7, 17. Tel. 21830 38301 Intl. Jeröftentichungen der Staat Manabeim Anträge auf Erhaltung der Gräber für eine weitere 20lährige Ruhedauer, wofür die Gebühr R. 50.— für ein Grab beträgt, ſind bis längſtens 10. September 1928 beim Fried⸗ ofamt, Rathaus N 1, Zimmer 13 zu ſtellen; päter einkommende Anträge werden nicht be⸗ ritckſichtigt. 0 t Fundamenten, Einfaſſungen R 9 Akan ee ted. 1 55 au. B3353 Vermietungen haltung nicht beantragt wird, ſin päte⸗ 5 ſtens 10. September 1928 zu entfernen; nach e 7 5 e, Herrſchaftl. möbliert. Ablauf dieſer Friſt wird der Friedhofausſchuß über die nicht entfernten Materialien ge⸗ eignete Verfügung treffen. 1 Mannheim, den 7. Juli 1928. Der Oberbürgermeiſter. 5 Sonder-Verkauf VOI Herser u. Deutschen 82¹ Brücken— Laufer— Kellms— Dlvandecken zu labelnait billigen Preisen mit evtl. 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Bonn, O4, 6 f ffn — 400 Bei ccnmnpmduhmplandaanggnmnnonnddbſ e 8 7 5 2 Sram G Mte l rruüf Vorliebe SER Frauringe Ludwig Groß, ang 2. 4a 7 * I. Seite. Nr. 333 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe)„ Freitag, den 20. Juli 1928 8 5 25 . fon 0 1 12 5 2 f 5 f i b * 1 J 0 1* 1 2 5 a 8 2 2 5 222ͤã ͤ ͤÄVddddddTbTbbcbbTbbb. 223 8. 1 1 5. 0 f i Trotz des gewaltigen Käulerstromes überall gut sortierte Läger N f Herren-Konfekſion 53 Das gesamſe VDarenlager ist bedeufend im Preise HBerabgese izt!* Die Redugierung des Preises ist flir Jeden Kunden deutflicg sichibar? 0 Moderne Herren- 8 f HHerren-Anaüge Deffermänfel 10. i 885 aus strapazlerfäh. Stoffen 34., 28. 17. 80, 2 t 9 5 e i f Herren-Anaüge 3 5 5 neee, pe 1 3 8 — 8*—— ID 2 5 »» 9. 70., 60.-, 43.—, 2 f FEleganfe 8— f 3 f 5 Kiffelungüge 330.78, 2. f Herren-Angüge 5 3 9*. erstklassige Ausstattung 98.—, 83., 7.—, Einlenüpfongüge.50, 3. 4. 1 Nod. 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