1 4. Samskag, 21. Juli 1028 el Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt un.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſordetung e Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. gupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1,9, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr 6, 8 tr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 0 9 8 an 5 Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Abend ⸗ Ausgabe hei er Geitu Nr. 336 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach 1 i bei 1 0 40 9 9 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits ir l uſw. berechtigen zu keinen Erſa anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder ur verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Nocht Unterzeichnung des Kellogg Paktes Am 28. Auguſt in Paris „So feierlich wie möglich“ Paris, 21. Juli.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Waſhingtoner Kabelmeldungen an die großen Boulevard⸗ blätter kündigen mit Beſtimmtheit die Unterzeichnung des Kelloggpaktes für die letzte Woche des kommenden Monats in Paris an. In einer merklich amtlich inſpi⸗ rierten Notiz bemerkt hierzu der Petit Pariſien“: „Briand und Kellogg ſind der Anſicht, daß dieſe Unter⸗ zeichnung ſo feierlich wie möglich zu geſtalten ſei. Der amerikaniſche Staatsſekretär hätte ſicherlich gewünſcht, daß dieſe Zeremonie in Waſhington ſtattfindet, aber es ſei ſicherlich ſchwierig, ſo fern von Europa, wenn nicht alle, ſo doch die Mehrzahl der Außenminiſter zu vereinigen, die dem Pakt beigetreten ſind. Andererſeits hätte man, wenn neben der Unterſchrift Kelloggs nur die der in Waſhington beglau⸗ bigten Botſchafter und Geſandten der teilnehmenden Mächte geſtanden hätten, dieſem diplomatiſchen Akt wenigſtens in den Augen der Oeffentlichkeit nicht die gleiche Bedeutung beige⸗ meſſen. Der Pakt muß alſo doch wohl in Europa unterzeich⸗ net werden, und in dieſem Falle konnte er es nur in Paris. Es bölteb die Frage des Zeitpunktes. Je früher, beſto beſſer. Die franzöſtſche Regierung hatte, als ſie die Unterzeichnung in Paris anregte, den 4. Juli, den Tag der amerikaniſchen Unabhängigkeitsfeier, vorgeſchlagen. Dieſes Datum kam nicht ain Frage, da die Mehrzahl der Antworten in dieſem Augen⸗ blick noch nicht zuſtandegekommen war. GEbenſo war es mit dem 14. Juli. Schließlich wählte Kellogg den 28. Aug uſt. Die Wahl dieſes Datums erklärt ſich leicht. In dieſer Zeit der Ferien genießen die Außenminiſter eine größere Be⸗ wWegungsfreiheit. Außerdem haben die meiſten unter ihnen die Gewohnheit, wenn ſie ſich zur Völkerbundstagung nach Geuf begeben, über Paris zu reiſen. In dieſem Jahre ſoll der Völkerbundsrat am 29. oder 30. Auguſt zuſammen⸗ treten. Die Unterzeichnung des Paktes am 28. würde alſo den Zuſammentritt des Rates nicht verzögern!“ In linksſtehenden Zeitungen wird die Zuſtimmung Eng⸗ lands mit einigen ironiſchen Kommentaren verſehen. Der „Quoditien“ ſchreibt:„Der Abſchluß des Kelloggpaktes iſt ein angelſächſiſcher Sieg, in dem England und die Vereinigten Staaten, die den Krieg außerhalb des Geſetzes ſtellen, ſich doch gleichzeitig das Recht geſichert haben, jedes⸗ mal, wenn ſie es wollen, zu den Waffen zu greifen. Früher gab es nur eine Monroe⸗Doktrin, heute gibt es deren zwei, die beide in gleicher Weiſe für den Frieden der Welt bedrohlich ſind. Aber Frankreich hat wenigſtens nichts verloren, wenn es dem Pakt ſeine Zuſtimmung gibt.“ Noch ſchärfer klingt die Bemerkung des„Oeuvre“: „Verſtehen wir uns recht, ſo ſagt Herr Chamberlain zu Herrn Kellogg: Die Entſendung von Kriegsſchiffen nach Aegypten wird ebenſowenig eine kriegeriſche Handlung ſein, wie die Ausſchiffung von amerikaniſchen Matroſen in Nicaragua.“ Ein Berliner Kommentar Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Meldung franzöſiſcher Blätter, daß am 28. Auguſt die Außen⸗ miniſter der Großmächte zuſammenkommen, um den Kellogg⸗ pakt zu unterzeichnen, ſcheint, wie wir von zuſtändiger Stelle hören, den Dingen etwas vorauszueilen. Hier iſt von ſolchen Plänen bis jetzt nichts bekannt. Ueberdies kann eine Anregung über den Unterzeichnungsort und termin natürlich erſt dann ergehen, wenn alle Antworten der zur Zuſtimmung aufgeforderten Staaten in Waſhington vor⸗ liegen. Dies iſt aber vorläufig noch nicht der Fall. Die Note der tſchechoſlowakiſchen Regierung wird erſt heute oder morgen dem amerikaniſchen Botſchafter in Prag über⸗ geben werden. g 5 Miniſter Severing a ſüber das neue Reichskabinett f Berlin, 21. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsinnenminiſter Severing hat in der neueſten Nummer der„Soz. Monatshefte“ von den Ausſichten des Kabinetts Müller⸗Streſemann unter anderem gemeint: „Die vorliegenden Anzeichen geben im Augenblick weder zu einem übertriebenen Optimismus noch zu beſonderer Schwarzſeheret Berechtigung. Das Band, das die Regierungs⸗ parteien umfaßt, iſt noch ſehr loſe. Die Zuſammenarbeit im Kabinett, die ſchon viel reibungsloſer war und in den nächſten Monaten zumeiſt auf die laufenden Verwaltungsarbeiten ſich erſtrecken wird, könnte Brücken für eine beſſere und feſtere Bindung der Parteien im kommenden Parlamentswinter ſchlagen. Folgt die Volksvertretung dem Willen und dem Beiſpiel der Regierung, dann iſt die feſtere parlamen⸗ tariſche Baſis für eine erſprießliche Zuſammen⸗ arbeit gegeben und dann beſteht die Ausſicht, in einer län⸗ geren kriſenfreien Zeit nützliche Arbeit zum Wohle des Volksganzen zu leiſten., Die„Germania“ findet, daß Herr Sepvering die Lage richtig beurteilt. Sie hält indes, damit die Severingſchen Wünſche erfüllt werden, dreierlei für nötig: „Die Regierung muß ſich vollſtändig darüber klar ſein, daß die Führung, die immer nur die einer mittleren Linie ſein kann, bei ihr liegt. Die Parteien müſſen ſich einer ruhigen vernünftigen Haltung befleißigen und davon abſehen, ſich in Agitationsanträgen zu übertrumpfen. Sie müſſen die Sache der Reichspolitik gemeinſam zu führen trachten und das Trennende durch politiſche Rückſicht und kulturelle Toleranz auf allen Gebieten mildern. Es würde ebenſowenig mit Extratouren Scholzſcher Art(?) noch mit ſpezifiſch ſozialiſtiſchen Methoden gehen. Der dritte Prüfſtein liegt in der Regelung, die die Regierungsverhält⸗ niſſe im Herbſt erhalten.“ Das iſt mit Ausnahme der leiſen Anſpielungen auf die unverjährbaren Schulgeſetzwünſche des Zentrum un⸗ gefähr dasſelbe, was auch von uns in den letzten Wochen immer wieder betont worden iſt. Für eine fraktionelle Preſtigepolitik— die„Germania“ ſpricht höflicherweiſe von „Agitationsanträgen“— iſt kein Raum, wenn aus der loſen Verbindung der Parteien eine von Dauer werden ſoll. Im Herbſt gilt es, die Regierungsbildung in Preußen zu der im Reiche in Beziehung zu ſetzen. Das war ſchließlich die Vor⸗ ausſetzung, unter der das Kabinett der Perſönlichkeiten oder Köpfe zuſtande kam. Wird ſie nicht erfüllt, ſo wird es zu⸗ ſammenbrechen. * Flottenübungen in der Oſtſee. Reichspräſident von in wird ſich am 8. Auguſt nach Kiel be⸗ geben und an Bord des Linienſchiffes„Schleswig⸗Holſtein Schiffsübungen beiwohnen. Am Abend desſelben Tages wird er wieder nach Berlin zurückkehren. Reichswehrmtiniſter Groener wird am 7. und 8. Auguſt an den Flottenübungen teilnehmen, am 9. Auguſt die milttäriſchen Anlagen Kiels be⸗ ſichtigen und am Tage darauf nach Berlin zurückfahren. Wieder ein Eiſenbahnunglück Zugzuſammenſtöße im Rheinland Wie aus Düſſeldorf gedrahtet wird, fuhr in der Nacht zum Samstag zwiſchen Flutbrücke und Hauptbahnhof Neuß ein Güterzug auf einen anderen haltenden Güter 8 ug auf. Von dem fahrenden Zug wurde die Lokomotive und einige Wagen beſchädigt. Von dem haltenden Zug wurde der Packwagen, der als letzter Wagen lief, vollſtändig zer⸗ trtmmert, wobei er in Brand geriet und völlig aus⸗ brannte. Unter den Trümmern wurde der Zugführer tot hervorgezogen. Ein weiterer Eiſenbahnbeamter zog ſich beim Abſpringen erhebliche Verletzungen zu und wurde ins Krankenhaus in Neuß ſtberführt. Die Feuerwehren von Neuß und Düſſeldorf löſchten den brennenden Wagen, ehe das Feuer übergreiſen konnte. Ein aus Neuß kommender Güterzug mußte 300 Meter vor der Eiſenbahnhrücke halten. Als die Strecke wieder freigegeben wurde, ſetzte ſich der Zug zunächſt rückwärts in Bewegung, um die Steigung beſſer zu nehmen. Dabei kamen die letzten Wagen in den Blockabſchnitt, der bereits für einen folgenden Güterzug freigegeben war. Der zweite Zug fuhr auf den erſten auf. Die letzten Wagen dieſes Zuges, darunter der Packwagen, in dem ſich z wei Eiſenbahnbeamte befanden, wurden vollſtändig zertrüm⸗ mert. Während ſich der eine Beamte durch Abſpringen retten konnte, wurde der andere tot unter den Trümmern hervorgezogen. Zuſammenſtoß in einem Pariſer Bahnhof — Paris, 21. Juli. In der vergangenen Nacht ſtieß im Care de Lyon ein Perſonenzug mit einem Güterzug zuſam⸗ men. Die Lokomotive und zwei Wagen des Perſonenzuges ſtlürzten um. Sieben Reiſende wurden leicht verletzt. Machtvolle Anſchlußkundgebung in Wien Heute mittag fand die dritte große Aufführung beim Sängerbundsfeſt ſtatt, die als eine machtvolle Anſchlußkund⸗ gebung gedacht war. Es gelangten hierbei Maſſenchöre von 30 000 Sängern zur Aufführung. Großen Beifall fand eine Rede des Bundesvorſitzenden Dr. Friedrich Liſt⸗ Berlin, in der in flammenden Worten der Anſchlußgedanke ſtark propagiert wurde. U. a. führte Liſt aus, die deutſch⸗ öſterreichiſche Volksverbundenheit ſei in dem gewaltigen Welt⸗ kriege zur Schickſalsverbundenheit geworden, zu einer Waf⸗ fenbrüderſchaft, in deren Reihen mit den anderen Volks⸗ genoſſen auch die deutſchen Sänger gekämpft hätten und ge⸗ ſtorben ſeien. Bei den Worten des Redners, die dem Ge⸗ denken an die im Weltkrieg gefallenen treuen Kameraden galten, ſang ein verdeckt aufgeſtellter Chor das Lied„Ich hatt einen Kameraden“. Zum Schluß ſeiner Rede ſagte Liſt:„Aus den Flammen der Begeiſterung des heutigen Tages möge die Liebe zum großen deutſchen Vaterlande, befreit von allen Schlacken und Vorurteilen, erſtehen, damit die Welt ſieht und ſerkennt, daß der Deutſche Sängerbund und jeder einzelne ſeiner Sänger nur das eine Ziel im Auge bat, durch die Pflege des deutſchen Liedes dem deutſchen Gedanken in der Welt zu dienen für des deutſchen Volkes Einigkeit und Größ.“ Rütkblick und Vorſchau Köln und Wien im Zeichen Jahns und Schuberts— Anſchluß⸗ frage und Rheinlandräumung— Der Glaube an Groß⸗ deutſchland Köln und Wien ſind in dieſen Tagen die Blickpunkte, auf die Millionen deutſcher Augen gerichtet ſind. Keinen gibt es unter uns, der nicht mindeſtens einen Angehörigen oder Freund unter den Armeen der Turner und Sänger hat, und iſt er gar noch durch gleichgeartete Beſtrebungen oder Be⸗ tätigungen an ſie gebunden, ſo hat er im Augenblick für nichts mehr Intereſſe, als für die beiden großen Feſte an Rhein und Donau. Eine halbe Million deutſcher Männer hat ſich auf ausgedehnter Turn⸗ und Sängerfahrt zu den beiden Stätten begeben, die in der deutſchen Geſchichte einen hervor⸗ ragenden Platz einnehmen. Es wäre gewiß reizvoll, der poli⸗ tiſchen, künſtleriſchen und geiſtigen Verbundenheit der beiden Domſtädte in der Vergangenheit nachzuſpüren und ſicherlich werden Feſtartikel und Feſtreden manches aufſchlußreiche zutage fördern. Aber darauf kommt es nicht ſo ſehr an, ſo intereſſant es auch im einzelnen ſein mag. Für den Hiſto⸗ riker und damit auch für den Politiker iſt die Parallel⸗ erſcheinung die beachtenswerteſte, wenn wir daran denken, daß vor ſechzig und mehr Jahren zwar der Rahmen der⸗ artiger Feſte begrenzter, ihr Inhalt aber nicht minder reich als der gegenwärtige war und ihre politiſche Bedeu⸗ tung verblüffend ähnlich der heutigen iſt. Man hat ſich frei⸗ lich daran gewöhnt, die Bemühungen und Beſtrebungen, die deutſche Einheit in jenen Jahren vor Bismarcks entſcheidendem Eingreifen mit Hilfe von Schützen⸗ und Sängerfeſten und an⸗ deren Veranſtaltungen zu erreichen, mit ſpöttiſchem Achſel⸗ zucken abzutun. Sie haben auch dem zwar reichlich phantaſtiſchen aber, wie wir namentlich aus dem Briefwechſel mit Friedrich J. von Baden wiſſen, durchaus ideal und deutſch geſinnten Herzog Eruſt II. von Koburg den Spitznamen„Schießernſt“ ein⸗ getragen. Gewiß war es ein ausſichtsloſes Beginnen, nur auf dieſem Wege die Erneuerung Deutſchlands erreichen zu wollen. Aber kein anderer als Bismarck hat es immer von neuem anerkannt, daß die durch ſolche Feſte angefachten großen nationalen Impulſe, die, angefangen im Schillerjahr 1859 in der Folgezeit immer ſtärker das deutſche Volk er⸗ regten, geiſtige Bauſteine ſeines eigenen großen Werkes ge⸗ weſen ſind. Der Vergleich mit der Bedeutung der gegen⸗ wärtigen Feſte liegt zu nahe, als daß er nicht gezogen wer⸗ den ſollte. Nur hüte man ſich beizeiten vor ſchiefen Urteilen. Man darf die Reißſchiene nicht ſo anlegen, als ob wir in unſerer Fortenwicklung um 60 Jahre zurückgeworfen wären und wir zu den gleichen Mitteln greifen müßten, von denen wir doch wiſſen, daß ſie wenig nutzbringend ſind. Das Ver⸗ gleichsmoment liegt in einer anderen Ebene. Dadurch, daß Hunderttauſende gleichzeitig im Weſten und Oſten ſich ver⸗ einigen, die einen, um zum erſten Male nach dem Kriege dem deutſchen Turngedanken und ſeinem großen Schöpfer Jahn, deſſen 150. Geburtstag in nächſte Nähe gerückt iſt, zu huldigen, die anderen, um den 100. Todestag Franz Schuberts in Dank⸗ barkeit feſtlich zu begehen, werden ſie ganz von ſelbſt allein ſchon durch die Umwelt in einen Gedankenkreis hinein⸗ gezwungen, der aufs tiefſte mit den politiſchen Lebensfragen der Deutſchen verbunden iſt. Denn Köln, das ſchon befreite, iſt und bleibt das Symbol der Beſatzungsnot, Wien, das un⸗ freie und unerlöſte, iſt das Wahrzeichen der Not Deutſch⸗ Oeſterreichs. Die Schickſalsverbundenheit der beiden Haupt⸗ probleme Deutſchlands, Rheinlandräumung und Anſchluß geht auch in jubelnder Feſtesſtimmung unter Fahnen und Muſik nicht verloren. Mißgünſtige Auslegungskunſt wird ſelbſtverſtändlich auth dem Wiener Feſt den Sinn unterlegen, daß es nichts weiter ſei, als ein bewußtes Manöver der Wilhelmſtraße, um gegen den Stachel des Verſailler Vertrages zu löcken. Einiges da⸗ von haben wir ja bereits in den letzten Tagen im„Figaro“ und anderen Pariſer Blättern zu leſen bekommen, in denen vor der„teutoniſchen Inpaſion“ gewarnt und die Verboche⸗ ſierung“ Franz Schuberts als bedenkliches Symptom ge⸗ wertet wird. Nun, dieſe Ausgeburten können wir zu den übrigen legen. Wir haben es wahrlich nicht nötig, eine ſo großartige Anſchlußkundgebung erſt noch zu organiſieren, denn das Wiener Sängerfeſt wird es ganz von ſelbſt dazu. Wenn der Bundeskanzler Dr. Seipel bei der Begrüßung der deutſchen Sänger ſich korrekt darauf beſchränkte, nur von Schubert und der Muſik zu ſprechen, ſo weiß jedermann, daß er ſich auf ſtaatspolitiſchen Gründen Zurückhaltung auferlegen muß. Anders ſchon klangen die Worte des deutſchen Ge⸗ ſandten Grafen Lerchenfeld, der vor der Feſtſtellung nicht zurückſchreckte, daß Oeſterreich nach Kultur und Geſchichte ein Teil des Deutſchen Reiches geweſen ſei. Die wahre Herzensmeinung iſt aber den Worten der vielen nichtbeam⸗ teten Sprecher zu entnehmen. Iſt es nicht, als ob allerorten verſchüttete Brunnen der Tiefe wieder emporquellen und auf⸗ rauſchen? Mag auch vieles im Rauſch der Sekunde über⸗ ſchwenglich gemeint und geſagt werden, mag auch manches nach der Rückkehr in die Nüchternheit des Alltags wieder ver⸗ ſinken, das eine bleibt unverrückbar beſtehen: Die blutsver⸗ wandten Deutſchen in Oeſterreich haben durch den Beſuch der reichsdeutſchen Sänger eine begrifflich garnicht meßbare Stärkung ihres Nattonalgefühls erhalten, wie noch nie zuvor. Und umgekehrt kommt jeder der 150000 Sänger als be⸗ geiſterter Anhänger und Vorkämpfer des Anſchlußgedankens in die deutſche Heimat wieder zurück. Das Gefühl der Bluts⸗ verbundenheit wird in der kommenden Zeit ſtärker lebendig werden, als es bisher der Fall geweſen iſt, zumal Unkennt⸗ nis und Unvertrautheit leider allzuoft Blick und Urteil ver⸗ wirren. Gewiß, auch dieſes Sängerfeſt wird die Anſchluß⸗ frage nicht löſen. Aber es wird aufklärend in Deutſchlaud 2. Sekte. Nr. 336 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Samskag, den. Furt 1928 und auch in Oeſterreich wirken. Der Kampf um jede große Sache trägt bald hinauf auf die Wogenkämme des Lebens, bald verſinkt er wieder in faſt ausſichtsloſe Tiefen, um dann mit doppelter Macht den Weg in die Höhe anzuſtreben. Jetzt und in der Folge vom Anſchluß zu ſprechen, heißt ſich ſtändig und von vornherein der großen Tragik bewußt zu ſein, mit der Klarheit und Wahrheit den Kampf ums Licht führen müſſen. „Wie Wieder vereinigung noch einmal mög⸗ Iich, iſt fetzt ſchwer zu ſagen. Aber ein Volk, das einen Hermann und Luther hervorgebracht, darf nimmer ver⸗ zweifeln. Sein Sinnbild bleibe: Ueber ſechs Ströme die aufgehende Sonne! Nach der Herſtellung der natürlichen Völkerſcheiden wird das wahre Gleichgewicht der europäiſchen Völker hergeſtellt ſein.“ Der Mann, der dieſe Worte ſchrieb, hieß Friedrich Ludwig Jahn, deſſen 150. Geburtstag am 11. Auguſt wiederkehrt. Sein Name und ſein Werk ſtehen im Mittelpunkt des Kölner Turnfeſtes und ganz von ſelbſt baut ſich dergeſtalt eine geiſtige Brücke von Wien nach Köln. Auch Jahn erkannte das Anſchlußproblem, nur ſpannen ſeine Gedanken noch weiter, als es heute denkbar und erwünſcht erſcheint. Jahns Biograph, Dr. Schultheiß, gibt zu den eben zitierten Worten noch die Erläuterung, daß Belgrad und Semlin Jahn als berufene Hauptſtadt eines Oeſterreichs der Zukunft galten. Daß aber Böhmen und ebenſo die deutſch⸗ üöſterreichiſchen Alpenländer für ihn zu Deutſchland gehören ſollten, iſt nicht zu bezweifeln. Galten ihm doch das Nord⸗ alpenland, das Donauland und das Karpathenland als natür⸗ liche deutſche Staatsgebiete. Die Hauptſtadt dieſes wahrhaft großen Deutſchlands ſollte Teutona heißen und an der Elbe liegen. Man könnte erſchrecken vor der Kühnheit, mit der dieſes erträumte Deutſchland über alle hiſtoriſchen Abgren⸗ zungen und Staaten hinwegſchreitet, aber man darf nicht ver⸗ geſſen, daß das Zeitalter Napoleons mit ſeinen fortgeſetzten Umgeſtaltungen der europäiſchen Landkarte gar leicht ſolche Gedankenflüge erzeugen konnte. Wir heutigen Zeitgenoſſen des 20. Jahrhunderts, in dem die Technik den Ausſchlag gibt, ſind nüchterner geworden und wiffen, zumal nach den grauſamen Erkenntniſſen des Krieges und bes Friedens, daß derartig weitfliegende Wünſche nach Utopien gehören. Aber wir ziehen aus den Ideen des deutſchen Turnvaters die Lehre, daß der Zuſammenſchluß ber Deutſchen, d. h. derer; die zuſammenkommen wollen und müſſen, allen zeitgebundenen Widerſtänden zum Trotz einmal kommen wird, weil natio⸗ nale Lebensnotwendigketten dazu zwingen. Das Feſt am Rhein wird naturgemäß die Gedanken und Sinne der 200 000 Turner zuerſt auf das Nächſtliegende, die Befreiung der Rheinlande, lenken. Aber auch das wertvolle Stück aus Jahns geiſtiger Erbſchaft wird nicht vergeſſen wer⸗ den. Wer die Turnbewegung aus der Zeit des deutſchen Idealismus auf ihre Unterlagen hin prüft, weiß, daß ſte Volksgeſundheit und nationale Erziehung fördern will. Krieg und Nachkrieg haben auch hier die große Läuterung gebracht, ſie arbeitet, nicht um Spitzenleiſtungen und Rekorde zu ſchaf⸗ fen, ſondern um das Wettſpiel der Kräfte zur Nacheiferung ftr alle zu entfeſſeln. Mit dem Urgedanken der nationa⸗ len Erziehung, wie ihn das deutſche Turnen in ſich birgt, iſt aber auch das Bekenntnis zu nationalen Hochidealen un⸗ trennbar verbunden. Und wie in Wien, ſo werden auch in Köln Jahns wunderbare Worte als Mahnung und Anfeue⸗ rung erklingen:„Das Streben nach Einheit iſt ein Hochgedanke. Auf Einheit iſt alles in der Welt gebaut. Für das deutſche Vaterland darf man keinen Gedanken zu hoch, keine Arbeit zu langſam und mühevoll, kein Opfer zu groß halten. Deutſchlands Einheit war der Traum meines er⸗ wachenden Lebens, das Morgenrot meiner Jugend, der Son⸗ nenſchein meiner Manneskraft und der Abendſtern, der mir zur ewigen Ruhe winkt.“ So reichen ſich Turner und Sänger die Hände, Kämpfer ohne Uniform und Waffen, aber immer wieder von neuem verbunden durch die Pärole Großdeutſch⸗ land. Wir aber, die wir daheim geblieben find, grüßen mit freudig bereiten Herzen nach Köln und Wien, die heute noch in getrennten Reichen liegen müſſen. Doch Geduld!„Es kommt ein Tag, da wird geſpannt ein einzig Zelt ob allem deutſchem Land!“ Kurt Fischer Noch keine Regierung in Belgrad — Belgrad, 21. Juli. In Regierungskreiſen verlautet, daß der mit der Kabinettsbildung beauftragte General Hatſchitſch ſeinen Auftrag dem König zurückgeben werde, da es ihm nicht gelungen ſei, eine Regierung zuſtande zu bringen. Die Hauptſchwierigkeiten lägen in der Haltung der Kroaten, die mit dem jetzigen Parlament nicht zuſammen⸗ arbeiten wollen. rr ⏑⏑,. Rumäniſche Anleiheverhandlungen Ueber das nunmehr vorliegende Ergebnis der rumäni⸗ ſchen Anleiheverhandlungen wurde eine amtliche Mit⸗ teilung verbreitet, die beſagt: Miniſterpräſident Bra⸗ tianu hat im Miniſterrat die Ergebniſſe der Verhandlungen über die Auslandsanleihe ſowie über die Stabiliſ tierung der Währung dargelegt. Die hauptſächlichſten Emiſſions⸗ banken würden, nach den Ausführungen des Miniſterpräſt⸗ denten, auf Grund des Studiums der Lage der National⸗ bank, des Budgets ſowie des Wirtſchaftslebens Rumäniens ihre Zuſtimmung zur Stabiliſierung erteilen. Man habe ſchriftlich die Bedingungen feſtgeſetzt, unter denen die Emiſſion im Herbſt ſtattfinden könne. Eine Emiſſion im Laufe des Sommers ſei nicht mehr möglich. Die Anleihe werde be⸗ geben durch eine franzöſiſche, eine engliſche und eine ameri⸗ kaniſche Finanzgruppe und unter Beteiligung von Groß⸗ banken der übrigen wichtigen europäiſchen Märkte, ſo daß faſt die geſamte internationale Finanz an Anleihe und Stabiliſterung teilnehmen würden. 8 Der Miniſterrat hat, ſo heißt es, den Entſchluß gefaßt, eine Parlamentsſitzung auf den 26. Juli einzuberufen, um von den Kammern zu verlangen, die Nationalbank zu bevoll⸗ mächtigen, Abkommen mit den ausländiſchen Emiſſions⸗ banken zu unterzeichnen. Schon von fetzt ab ſoll die Natio⸗ nalbank das Recht zum Kauf von Deviſen erhalten, und zwar nach dem zwiſchen der Regterung und der Nationalbank gemeinſam feſtgeſetzten Kurs. Die Regierung ſoll durch ein Geſetz ermächtigt werden, mit den oben bezeichneten Finanz⸗ gruppen einen Vertrag gemäß den vorliegenden Plänen zur Aufnahme einer Anleihe von 250 Millionen Dollar zu beſchließen. Die erſte Tranche ſoll ſich auf 80 Millionen Dollar belaufen. Auf dieſe Tranche ſoll ſofort ein Vorſchuß von 20 Millionen Dollar gewährt werden. Die Regierung wird dem Parlament den notwendigen Geſetzentwurf vorlegen und dann die erforderlichen Maß⸗ nahmen für die Reform der Eiſenbahnen und die Reorgant⸗ ſation des geſamten Wirtſchaftslebens treffen. Gelegentlich der Annahme der erwähnten Geſetze durch die Kammer beab⸗ ſichtigt die Regterung, eine Einladung an die Induſtrie⸗ und Kapitalgruppen des Auslandes zu richten, um ihre Mit⸗ arbeit für die beſſere Verwertung der Boden⸗ ſchätze Rumäniens zu gewinnen. **. Das Communiqué Bratianus zur Anleihefrage kann von zuſtändiger Seite noch nicht beurteilt werden, da man authen⸗ tiſche Informationen über die Angelegenheit noch nicht beſttzt. Es iſt jedenfalls feſtzuſtellen, daß nach einer Bukareſter Mel⸗ dung des Pariſer„Oeuvre“ die ausländiſchen Banken zur Zeit ſich hinſichtlich einer Staßiliſterungsanleihe für Bukareſt ablehnend verhalten. Nach dieſer Darſtellung ſoll in Bitkareſt vorerſt ein proviſoriſches Uebereinkommen getroffen worden ſein, laut welchem die Anleihe für den Herbſt in Ausſicht geſtellt wird. Die Bank von Frankreich hat Rumä⸗ nien einen 400 Millionen Franken⸗Vorſchuß bewilligt, auf⸗ grund deſſen und mit Rückſicht auf die in Ausſicht geſtellte Anleihe für den Herbſt Rumänden 5 Milliarden neuer Banknoten ausgeben will. Die ſchwere Beſchädigung des„Kraſſin“ Kopenhagen, 21. Juli.(United Preß.) Der Eisbrecher „Kraſſin“ ſoll, wie ſich im Dock herausgeſtellt hat, einen ſo ſchweren Schaden am Propeller erlitten haben, daß dieſer nicht auf Spitzbergen behoben werden kann. Das Schiff muß daher in ein anderes Dock gebracht werden und man glaubt nicht, daß der Eisbrecher vor dem 12. Augnſt wieder auf Spitzbergen eintreffen kann. Wie die„United Preß“ aus Stockholm erfährt, hat die ſchwediſche Regierung die Order, nach der die unter Thorn⸗ bergs Leitung ſtehende ſchwediſche Hilfsexpedition zurück⸗ kehren ſollte, für die nächſte Zeit aufgehoben. Wie verlautet, iſt dieſer Schritt auf wichttge ſchweödtſch⸗italteniſche Verhandlungen zurückzuführen, die jedoch noch nicht zum Abſchluß gelangt ſind. Erneuter Vulkanausbruch auf den Philippinen — Mauifla, 21. Juli. Der Vulkan Mayon in der Provinz Albay(Inſel Luzon) zeigt erneute Tätigkeſt. Der Krater ſchleudert Lavamaſſen und ungeheure Rauchſäulen hervor. Die Bevölkerung wurde von einem paniſchen Schrecken er⸗ griffen. Das Geſchäftsleben iſt vollkommen gelähmt. — evolution Nr. 21 in Liſſabon? Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.] Wie gemeldet wird, kommen aus Liſſabon Mitteilungen über eine„ernſte Bewegung“ in der Hauptſtadt. Es ſollen ſcharfe Kanonenſchüſſe gefallen ſein. Ueber Liſſabon iſt der Belagerungszuſtand verhängt. Die Straßen ſind ſeit geſtern 7 Uhr menſchenleer. Es könnte unter Umſtänden wie⸗ der eine Revolution bedeuten, die 231. innerhalb der 17 Jahre portugieſiſcher Republik. Letzte Meldungen Eine traurige Statiſtik — Köln, 21. Juli. Bei der Vermißtenzentrale in Köln ſind in den erſten 17 Tagen dieſes Monats allein aus Köln 90 Vermißte gemeldet worden. Weiterhin wurden 118 Ver⸗ mißte aus der übrigen Rheinprovinz und 178 aus dem übrigen Reichsgebiet gemeldet. Es gelang, 83 der Vermißten als tot feſtzuſtellen. Von dieſen 83 Perſonen waren 60 im Rhein ertrunken. Ricklin ſoll begnadigt werden — Paris, 21. Jult. Den Blättern zufolge verlautete ge⸗ ſtern in offiziellen Kreiſen, daß die Regierung beſchloſſen habe, den autonomiſtiſchen Abgeordneten Dr. Ricklin, deſſen Verurteilung nach Ablehnung ſeiner Berufung an den Kaſ⸗ ſationshof endgültig geworden iſt, in aller Kürze zu be⸗ gnadigen. Ein Flugzeug am Montblanc abgeſtürzt — Paris, 21. Juli. Nach Meldungen aus Bonneville (Hochſavoyen) iſt geſtern abend gegen 7 Uhr ein Flugzeug auf die Felſen bei Moles geſtürzt. Man nimmt an, daß es fich um den Apparat des franzöſiſchen Fliegers Thore han⸗ delt, der einen Flug um den Montblane ausführte. Hilfs⸗ maßnahmen wurden ſofort in die Wege geleitet, jedoch wird es ſchwierig ſein, die Abſturzſtelle zu erreichen. Kabinettskriſe in Rumänien — Bukareſt, 21. Juli. Nach einer Meldung des„Ade⸗ verul“ ſoll Bratianu beabſichtigen, gleich nach der Beendt⸗ gung der dreitägigen Parlamentsſeſſion in ſeiner Stellung als Mintiſterpräſident zurückzutreten, um als Miniſter ohne Portefeuille im Kabinett zu verbleiben. Zum Finanz⸗ miniſter ſoll Antoneſeu, der die Verhandlungen mit den ausländiſchen Banken geführt hat, ernannt werden. Auch Außenminiſter Tituleſeu ſoll angeblich beabſichtigen, aus der Regierung auszuſcheiden. Unruhen in Aegypten kam es bei der geſtern in Tanta von der Wafdpartei angehar⸗ tenen Verſammlung zu Demonſtrationen und Ruheſtörungen. Die Polizei wurde von der Menge mit Steinen augegriffen, worauf ſie mit Bajonettangriffen antwortete. Die Menge wurde auseinandergejagt und zehn Perſonen in Haft ge⸗ nommen. Preſſevertretern gegenüber erklärte der neus Miuniſte präſident, er wolle„ein wohlwollender Diktator“ ſein und die Korruption in Verwaltungs⸗ und anderen Be⸗ hörden beſeitigen. Die Wirtſchaftslage des Jandes ſolle ge⸗ werden. * * Annahme des engliſchen Totaliſator⸗Geſetzes. Das Unterhaus nahm geſtern in dritter Leſung das Geſetz über die Einrichtung des Totaliſator⸗ Betriebes auf britiſchen Rennplätzen an. 0 1 1 5 N e N 3 0 r Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß am Montag, den 23. Juli 1928 im hinteren unteren Saale des Wartburg⸗Hoſpiz eine Mitgliederverſammlung ſtattfindet. Rechtsanwalt Dr. Florian Walbeck, M. 5. L. wird über die„Politik des Babiſchen Landtags“ ſprechen. Der Vorſtand. TTT Das Haus in der Ebene 5 Von Erika Gorrenz Irgendwo in einer ſanften Landſchaft des ſüdlichen Deutſch⸗ lands ſteht das Haus und wartet auf mich. Zwiſchen dem See und den Bergen ruht es in der geſegneten Ebene, iſt Schutz und Obdach in der großen. Weite der Welt und Begrenzung im unendlichen Raum. Seine Fenſter ſind geöffnet der Sonne, dem Wind und den Sternen. Roſen und wilder Wein hängen über die Terraſſe. Im Garten reifen die Pftrſiche. Das Gras ſteht hoch auf den Wieſen. Es duftet nach Sommer. An den Fenſtern wehen Vorhänge aus hellem geblümten Cretonne und zarten, durchſichtigen Stoffen, hin und wieder mit einer Ranke verziert. Sie winken, wie freundliche Frauen, näher zu treten in die kühle Halle, wo niedrige Seſſel und Tiſche ſich luſtig lagern auf bunten Matten, weiter zu gehen durch die hellen Zimmer, in denen die Möbel ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich wohnen. Sie ſind von einfachen und klaren Linien. Das Licht hüſcht in vielen Tönen über das matte Holz. Es fängt ſich im kühlen Schimmer des Porzellans, das hinter einer Glasvitrine träumt. Sie allein erinnert noch an gebauſchte Zeiten. An den Wänden lächeln liebe Bilder. Ein paar Ra⸗ dierungen, eindringliches Spiel zierlich verwirrter Linien, trauernde Zweige über einem See und das ſüße Antlitz einer Madonna von Boticelli. Und da ſind manche zärtlich be⸗ hütete Koſtbarkeiten, ſchlanke Gläſer und bizarre Tongefäße, in einer Schale blüht türkiſcher Mohn. Das Schlafzimmer hat Fenſter nach allen vier Seiten. Des Nachts wandert der Mond hindurch und die ſilbernen Wolken. Die Dinge des Hauſes ſind nicht weſenlos. Sie find voll Heiterkeit, wenn die morgendliche Sonne die Zimmer durch⸗ flutet und der warme Wind den Geruch reifender Felder hereinträgt, und ſie ſind geheimnisvolle Schatten, wenn die Dämmerung ihre Konturen verwiſcht und nur hie und da ein altes ſilbernes Gerät leuchtet auf dunklem Holz. Wenn der Wind an den Fenſterläden rüttelt und ſchauer⸗ lich im Kamin heult, wenn der Regen endlos herniederfällt, daun iſt es gut ſein im Haus zwiſchen Seſſeln und bunten Kiſſen, beim Schein einer verſchwiegenen Lampe. Dann wer⸗ den die Geiſter aus dem Bücherſchrank lebendig, die unſterb⸗ lichen und geliebten. An ſolchen Tagen iſt es gut, Nietzſche zu leſen, den dunklen Wanderer, deſſen Stimme wie das Brauſen des Windes iſt und wie der Geſang der Nächte. Oder Hölderlin, den Liebling unter den Göttern. Und viele andere noch. Mörike und Eichendorff und traurige Verſe von Verlaine.— Und an ſolchen Tagen iſt es gut, Tee, den duftenden Trank der Weiſen zu trinken aus bunten Schalen. Segen über Segen birgt das Haus. Irgendwo in der Ebene Süddeutſchlands ſteht das Haus und wartet auf mich. Ein guter Stern beſchützt es zur Nacht. Es iſt das Ziel meiner Sehnſucht, wie alles, was fern iſt und nicht erreichbar. a 4 Die Schätze von Tell Jara Die Uniwperſität London ſtellt augenblicklich die neueſten Funde des bekannten Archäologen Sir Flinders Petrie aus, die dieſer in den letzten Wochen gelegentlich der Ausgrabungen von Tell Fara gemacht hat. Tell Fara bedeutet:„Stadt der Zuflucht“; es war nämlich auf weithin im Umkreiſe die ein⸗ zige Stelle, wo die Wüſtenbewohner ſtets Waſſer finden konnten. Heute iſt es ein großer, fünfzig Meter hoher Schutt⸗ haufen mit nach drei Seiten ſteil abfallenden Hängen. Unter den von Flinders ausgegrabenen Stücken iſt beſonders be⸗ merkenswert eine Art tragbaren Kalenders, beſtehend aus einer Elfenbeinplatte mit dreißig Löchern in drei Reihen zu je zehn, welche die Tage des damaligen Monats bezeichneten. Durch einen in die Löcher paſſenden Pflock wurden die ein⸗ zelnen Tage bezeichnet. Beinerne Figuren der Königin des Himmels, Knöchelſtückchen als Spielzeug und goldene, ſchön gearbeitete Ohrringe mit goldenen Quaſten ſind weiter er⸗ wähnenswert. Die einzige Inſchrift fand ich auf einem Kruge; ſie lautet in der Uebertragung:„die Ausgaben des Hauſes des Amen Schebanieh, des Arabers.“— Der wichtigſte Fund wurde in einer aus Ziegeln errichteten Grabſtätte ge⸗ macht. Es iſt eine maſſiv ſilberne Schale ſyriſcher Arbeit, die mit einem flachen Blattmuſter von 24 Blättern verziert iſt. Neben der Schale lag ein ſilberner Schöpflöffel in Form einer Schwimmerin mit ſeltſamer Haartracht. Man lernt nie aus (Nachdruck verboten.) Auf der Plattform des Eiffelturms gibt es ein Varieté. 17 Der Magen eines erwachſenen Menſchen kann durch⸗ ſchnittlich drei Liter Flüſſigkeit faſſen. * Bei den Banunegern kann ein Ehemann ſeine kinderloſe Frau gegen deren Schweſter umtauſchen. * Die Sonne bewegt ſich in jeder Sekunde 10 Kilometer in gerader Linie nach dem Sternbild des Herkules zu. * Infolge der Fortſchritte der Lanbwirtſchaft durch ratio⸗ nellen Betrieb, wiſſenſchaftliche Unterſuchungen uſw. produ⸗ ziert man jetzt in Deutſchland auf einem Hektar 57 v. H. mehr Weizen als im Jahre 1881. E Die geſamte Maſſe der Zellen, die in einem Menſchen⸗ körper bei 60⸗ bis 70 jährigem Leben gebildet find, werden auf 16 000 Billionen geſchätzt.. 1 * In einem Kubikmillimeter Blut haben die Menſchen 45 bis 5 Millionen roter Blutkörperchen, und zwar die Männer die größere, die Frauen die kleinere Zahl; von den Tie en hat die Katze im Kubikmillimeter 9,9, das Pferd 7,4, der Affe, das Kaninchen und der Hund ungefähr 6,0, der Buchfink. 6, die Eidechſe 13 und der Froſch 0,4 roter Blutkörperchen. Der heſſiſche Landſchaftsmaler Georg Altheim, doſſen Gemälde man in den letzten Jahrzehnten in allen heſſiſchen Ausſtellungen antraf, iſt am Donnerstag nach ſchwerem Leiden geſtorben. Altheim war Finanzbeamter und war Oberred⸗ nungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe in Darmſtabdt. 8 — London, 21. Juli. Nach einer Meldung aus Kai og hoben und das Verhältnis mit England befriedigend geregelt 4 5 r e ͤ e n n n n & a 7 . * * ee ee 3 Samptag, den 21. Fult 1028 Neue Mauheimer Zeitung[Abend⸗Ausgäbrf g. Seite. Nr. 8898 Ferienzeit und Ferienkoloniſten Köln und Mannheim Vebdeutſame Projekte Näher und immer näher rückt die von Alt und Jung gleich ſehnſüchtig erwartete ſchöne Ferienzeit, um wieder einmal auszuſpannen von der Tretmüßhle des Alltags und für ſeinen Beruf neue Kräfte zu ſammeln. Die Ferienzeit, wenn von goldenem Sonnenſchein umſtrahlt, iſt die ſchönſte Zeit des Jahres. Tauſende von Straßen führen ins Freie; aber den richtigen Ort zu finden iſt die Kunſt. Der eine liebt den Hochwald oder das Gebirge, der andere die ſchäu⸗ mende und wildbrauſende See, und wieder andere ein Tal im ſchönſten Wieſen⸗ oder Waldesgrunde. Schon lange vor Beginn der Ferien werden Reiſepläne ausgeheckt und gründ⸗ lich mit Freunden und Bekannten durchbeſprochen, um dann nicht ſelten im letzten Augenblick wieder über den Haufen geworfen zu werden. Iſt man dann ſoweit, daß man reiſen kann, ſo ſtellt ſich noch im letzten Augenblick zu allem Ueber⸗ druß das Reiſefteber ein, das in unſerem modernen Zeitalter eigentlich eine überwundene Sache ſein ſollte. Man läuft bald zehnmal am Tage zum Verkehrsverein oder zum Reiſebüro und telephoniert noch ein dutzendmal, um ja den richtigen und den beſten Zug zu erwiſchen. Wenn dann der Tag der Abreiſe kommt, ſo atmet alles erleichtert auf. Der Junggeſelle iſt in dieſer Beziehung etwas phlegma⸗ tiſcher; meiſtens reiſt er an den Ort, der ihm von ſeinen Freundeskreiſen empfohlen wird. Anders der Familienvater, der vielleicht durch Erfahvungen gewitzigt doch etwas vorſich⸗ tiger in der Auswahl ſeines Ferienaufenthaltes iſt. Die Zeitungsanzeigen werden ſchon ein halbes Jahr vorher ſtudtert und ſobald er etwas Paſſendes gefunden hat, wird Familienrat abgehalten und geſchrieben. Am meiſten aber freut ſich die Schul fugend auf die Ferien. Am 28. Juli iſt der letzte Schultag, worauf die goldene Fertenzeit begtunt. Volle 6 Wochen lang haben die Kinder dann reichlich Gelegenheit, ſich in Feld und Wald zu erholen und ſich nach Herzensluſt zu tummeln, denn kein Schulranzen drückt mehr und keine Schulaufgaben ſind mehr zu machen. Statt deſſen tyranniſtert man die Eltern, die ſchließlich ſehr froh ſind, wenn der Junge am 10. Septe m⸗ 2 der wieber in die Schule muß. Leider können ſich infolge ber ungünſttgen Wirtſchafts⸗ perhältniſſe und ber großen Arbeitsloſigkeit nicht alle Men⸗ ſchen, ſo dringend ſie es hätten, Ferienreiſen gönnen. Die Rhein⸗Badeanſtalten, vor allem das ſchöne Strandbad, bieten aber auch hinreichende Gelegenheit zu Luft⸗ und Sonnen⸗ bädern. Und wie bei den Erwachſenen, ſo kann ſich auch bet der Schuljugend nur ein kleiner Prozentſatz die Freuden des Ferienlebens erlauben. Hier greift dann die Ferien⸗ Tolonte und die Arbeitsgemeinſchaft für Kin⸗ bererholung ein. Wie wir hören, kommen in dieſem Jahre 400 Kinder, darunter etwa 200 Knaben, durch die Vermittlung ber Ferienkolonie in den badiſchen und heſſiſchen Odenwald. Die Kinder werden in 16 Kolonien eingeteilt und zwar je acht Knaben⸗ und acht Mädchen⸗ Kolonien. f Die Abreiſe ber Ferienkolonte erfolgt am 30. Juli, ihre Rückkehr nach Mannheim am 25. Auguſt. Die Kinder kommen hauptſächlich nach Waldhilsbach, Gatberg, Vobenfeld, Speckbach, Efenbach, Neuenkirchen bei Aglaſterhauſen, Haag bei Eberbach, Waldwimmersbach, Strümpfelbrunn u. a. Orte mehr. Ste ſtehen unter der Aufſicht des ſie begleitenden Hauptlehrers und deſſen Frau, die beide um das leibliche und geiſtige Wohl der Kinder bemüht ſinb und auch dafür orgen, daß nicht alle Schulweisheit wieder ver⸗ ſchwitzt wird. Wer die Fertenkoloniſten in den letzten Jahren bei der Rückkehr auf dem hieſigen Bahnhof geſehen hat, war erſtaunt über deren geſundes und prächtiges Aus⸗ ſehen, denn manches Kind hat in der Kolonte ſeine ſchönſten Tage verlebt. Unvergeßlich iſt der Jubel, wenn die Kinder abfahren; aber ebenſo groß iſt auch die Freude bei der Heimkehr. 4 Geht der Mannheimer nach auswärts, ſo prüft er mit kritiſchem Blick die öffentlichen Einrichtungen, Straßen und Anlagen und zieht Vergleiche mit Mannheim. Vielfach hat er ſeine Freude daran, daß in Mannheim doch manche öffentliche Einrichtung beſſer ausgebaut iſt und auch beſſer funktioniert wie auswärts. Er macht aber auch die Wahrnehmung, daß andere Städte das ſchon lange beſitzen, was Mannheim noch fehlt. Wer z. B. die Preſſa in Köln beſuchte, war überraſcht über das ideale Ausſtellungsgelände und noch mehr über die luftigen und ſchönen Ausſtellungsgebäude, die wir leider nicht beſitzen, So lange wir aber keine Ausſtellungs⸗ hallen haben, ſo lange können wir auch keine Ausſtellung ab⸗ halten und Fremde und Kongreſſe nach Maunheim ziehen, Wer Über die Hohenzollern⸗Brücke ging und auch die Hohe Straße durchwanderte, mußte feſtſtellen, daß es in Köln ge⸗ nau ſo wie in Mannheim noch ſehr viele Verkehrs⸗ ſünder gibt, die die rechte Straßenſeite nicht einhalten können. Es wurde mir aber geſagt, daß dieſe Verkehrs⸗ hinderer keine Einheimiſchen, ſondern lauter Fremde ſeien! Die Liliput⸗Bahn,„Faule Gretel“ genannt, umfährt das ganze Ausſtellungsgelände mit„Rheingold“geſchwindigkeit in 26 Minuten. Ganz im Gegenſatz zu ſeinem Namen iſt das Bähnchen recht fleißig. Sie puſtet und pruſtet um das Ge⸗ lände herum, daß man ſeine Freude an der„Gretel“ hat, die wie ein ſchönes, großes Kinderſpielzeug ausſteht. In jedem Wagen ſitzen 4 Perſonen, verſchiedene Wagen haben auch Sonnendächer. Als dieſe Bähnchen zum erſten Male vor 20 Jahren auf den großen Ausſtellungen in Düſſeldorf, München und Dresden aufkamen, trug man ſich auch in Mannheim mit dem Gedanken, eine ſolche Liliput⸗Bahn in den Wald⸗ park hinauszuführen. Man nahm aber davon Abſtand, weil das Riſiko ſowohl für die Stadt als auch für die Fahr⸗ gäſte zu groß geweſen wäre. Die Straßen und die öffentlichen Anlagen in Köln ma⸗ chen einen ſauberen Eindruck. Die Straßenbahnwagen ſind ſchon mit Rückſicht auf die vielen Fremden immer reinlich, was man ja auch von der Mannheimer Straßenbahn behaup⸗ ten kann, die Schaffner entgegenkommend und trotz aller Ar⸗ beit heiter und froh gelaunt. Kommt ihnen aber mal' ein Fahrgaſt recht ungezogen, ſo ſind die Kölner auch nicht auf den Mund gefallen, ſo wenig wie die Straßenbahnſchaffner anderer Städte. Die beiden Uferſchnellbahnen nach Bonn Godesberg und nach Königswinter haben komfortabel aus⸗ geſtattete, luftige Wagen wie ſie die O. E. G. bald einführen wird. Im übrigen iſt der Eindruck, den man von Köln und der Preſſa mitnimmt, der denkbar beſte. * Der Wunſch der hieſigen Gartenſtadt⸗ Bewohner nach Erſtellung einer elektriſchen Straßenbahn nach der Gartenſtadt wird bald erfüllt werden. Wir wir ſeinerzeit meldeten, hat der Stadtrat der Vorlage zugeſtimmt. Sobald nun der Bürgerausſchuß die hierfür erforderlichen Mittel genehmigt und die Konzeſſion von der Regterung erteilt iſt, werden im Intereſſe der Gartenſtadtbewohner die Bauarbei⸗ ten beſchleunigt durchgeführt. Wie wir hören, muß aber bei der Ueberkreuzung des Speckweges und der Waldpforte ein Pendelverkehr eingerichtet werben. 5 5 4 Das Hochbauamt iſt gegenwärtig dabei, den Her⸗ zogenriedpark in der erſten Bauetappe als öffentlichen Park auszubauen. Bekanntlich ſind mehrere Bauetappen vor⸗ geſehen. Bei der rieſigen Ausdehnung des ganzen Parkes iſt es begreiflich, daß einige Jahre bis zur Erledigung der Bau⸗ arbeiten hingehen werden. Spaziergänger können vom Hoch⸗ geſtade aus, das an den Herzogenriedpark angrenzt, ſich davon überzeugen, wie die Feldbahngleiſe gelegt und die Arbeiter eifrig damit beſchäftigt ſind, Erdbewegungen vorzunehmen, den Humusboden fortzutragen und Wege anzulegen. Nach ben vom Beigeoroͤneten Zizler in der neueſten Stadtbaukunſt enthaltenen Darlegungen ſoll ein Tur m⸗ bau am rechten Kopf der Friebrich⸗Ehert⸗Brücke das Schluß⸗ ſtück der einheitlich geſtaltenen Front bilden und weithin ragend die Neckarlandſchaft beherrſchen. Nach Zizler würde auch ein Stadthaus am linken Neckarufer eine glänzende Lage haben. Es läge ebenſo bequem zur Innenſtadt, wie für den Stadtteil im Norden und Nordoſten. Städtebaulich be⸗ trachtet, könnte hier vor dem Flußbett des Neckars ein Stadt⸗ haus entſtehen von einer Stärke des Eindrucks, der nicht all⸗ täglich iſt. Das Hochbauamt hält das Gelände am Ende der Auguſta⸗Anlage bis zur Riedbahnbrücke vortrefflich für einen Ausſtellungspark mit Ausſtellungsräumen und Stadt⸗ garten geeignet. In Verbindung mit den gegenüber liegenden Spiel⸗ und Sportplatzanlagen, dem Luiſenpark und den Reun⸗ wieſen, könnte hier ein großes Jeſtgelände erpichtet werden, das ebenſo der Pflege und Veranſtaltung von Aus⸗ stellungen, als auch der Erholung dienen könnte. Man ſteht hieraus, daß das Hochbauamt eine Reihe vor⸗ züglicher Profekte ausgearbeitet hat, J..: Fr. Kircher. 5 Staͤoͤtiſche Nachrichten Beſuch des Planetariums durch die Milglieset der Internat. Aſtronomiſchen Geſellſchaft Von der zurzeit in Heidelberg tagenden 28. Verſamm⸗ lung der Aſtronomiſchen Geſellſchaft machte ſich eine größere Zahl, in der Hauptſache bedeutende amerikaniſche und eng⸗ liſche Aſtronomen, von den geſtrigen wiſſenſchaftlichen Nach⸗ mittagsſitzungen frei, um dem Mannheimer Planetar tum einen erſtmaligen Beſuch abzuſtatten. Sowohl in England als auch in Amerika beſtehen zurzeit keine derartigen Plane⸗ tarten, ſodaß dieſe Vorführung für die Vertreter dieſer Na⸗ tionen von großem Intereſſe war. Auch die Leiter der Plane⸗ tarien von Wien und Jena waren hierbei anweſend. GEin⸗ gehende Beſichtigung und Erklärung von Kuppelbau, Zeiß⸗ Projektor und Demonſtration dauerte nahezu 2 Stunden. Es wurden die beſonderen und weſentlichen Gipfelleiſtungen bar⸗ geboten, die man im Planetarium zur Darſtellung bringent kann: Der feſtſtehende, nachtklare Sternenhimmel unſerer Breite, die Tages⸗ und Jahresbewegung der Sterne, eine Wanderung unter den Geſtirnen nach dem Nordpol und dem Aequator, Stern⸗ und Sonnenzeit, der 18jährige Saroſeyklus“ des Mondes(Bewegung der Monbknoten im Uhrzeigerſinn), die Schleifenbahnen der inneren und äußeren Planeten beim Ablauf eines Jahres in ber ungeheuer kurzen Zeitſpanne von nur 7 Sekunden und wohl als eine der Höchſtleiſtungen des Zeiß⸗ Projektors, die Präzeſſton, d. i. die Bewegung des Polarſterns in 29 000 Jahren auf einem kleineren Kreis, das ſogenannte Platoniſche Jahr. An die Vorführungen anſchließend wurden die Haupt⸗ werke der beiden berühmten Aſtronomen ber früheren Mannheimer Sternwarte von Chriſtian Mayer 1752 und E. Schönfeld 1860, die für die Entwicklung der ſpäteren Firſtern⸗Aſtronomie von großer Bedeutung geworden ſind, eingeſehen. Dieſe äußerſt wertvollen wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beiten wurden von der hieſigen Schloßbibliothek zur Ver⸗ fügung geſtellt. N Mit dem denkbar größten Intereſſe wurden alle dieſe eindrucksvollen Darbietungen im Planetarium von ben Fach⸗ genoſſen der Aſtronomie verfolgt. Von allen Teilnehmern wurde beſonders freudig der Gedanke der menſchen⸗ und völker verbindenden Kulturfunktion der Planetarien auf⸗ genommen. * * Verkehrsunfall. Auf dem Friebrichsring wollte geſtern abend nach 8 Uhr ein Perſonenkraftwagen einen Radfahrer überholen. Da der Radfahrer die Herrſchaft über ſein Rad verlor, mußte der Kraftwagenführer ſtark bremſen. Dadurch wurde der hintere Teil ſeines Wagens zur Seite geworfen und eine 43 Jahre alte Frau, die gleich⸗ zeitig den Friedrichsring überqueren wollte, gegen den Randſtein geſchleudert. Sie verletzte ſich am Kopf und brach den rechten Kußchel, ſodaß ſte ins Allg. Kran⸗ kenhaus überführt werden mußte. Der Lebensrelter Von Elſe Well Wir haben einen lieben alten Freund, einen Dichter. Er hauſt mutterſeelenallein in einem winzigen alten Garten⸗ häuschen, und wenn er auch gerade kein Menſchenfeind iſt, liebt er doch ſeine„Freiheit“ über alles, und außer ganz weni⸗ gen wahren Freunden ſieht er die„Menſcher“(wie er ſagt) lieber von weitem. Seine Wirtſchaft verſorgt er natürlich allein; ſeit vielen Jahren kämpft er nun ſchon einen ſtummen, aber deshalb nicht minder erbitterten Kampf mit den„Dä⸗ monen des Haushalts“, ſeinen einzigen wirklichen Feinden. Urgemütlich iſts aber trotzdem bei ihm. Mag man auch erſt ein Weilchen„ausräumen“ müſſen, ehe man ein Plätzchen zum Sitzen findet, und mag man die ſchönſten Gemälde in die Staubdecke, die ſich gleichmäßig dick über alle Möbel breitet, entwerfen können— jedem, den er gerne bei ſich hat, weiß er eine Freude zu bereiten, und wem er gar aus eigenen Werken vorlieſt, der geht köſtlich heſchenkt nach Hauſe. 5 Eines Tages ſahen wir auf einem Spaziergang die roſig⸗ eiförmige Glatze unſeres Freundes vor uns auftauchen. Er empfing uns mit ſchweren Vorwürfen: Ob wir— ſeit etwa einem Jahr ſtolze Beſitzer eines ſchmucken roten Kanus— eigentlich nie daran gedacht hätten, daß er ſich die von Son⸗ neuſtrahlen vergoldete oder im Mondlicht ſilbern glänzende Welt auch einmal gern vom Waſſer aus anſchauen würde? Ob bir denn immer alle Romantik ſelbſtſüchtig allein genießen wollten?— Wir waren tief beſchämt und verabredeten noch für denſelben Abend eine kurze Fahrt. Er kam ſtrahlend an, aber ſein Geſicht wurde merklich länger, als er das im Waſſer doch recht klein ausſehende Boot gewahrte.„Aber, Kinder, ich weiß ja garnicht, ob ich im Schwimmen noch ſicher bin“, wehrte er ſich zaghaft gegen den noch eben ſo erſehnten Ge⸗ nuß. Wir beruhigten ihn ſo gut wir könnten und brachten ihn auch ſchließlich ſo weit, daß er mit ſchwerer Selbſtüber⸗ windung jus Boot ſtieg. Nun war er uns schlechten Menſchen ausgeliefert! Als wir ſeine mit der Entfernung vom Lan⸗ dungsplatz zunehmende Angſt gewahrten, wurden wir gar noch übermütig, erzählten dem armen Mann Schauergeſchich⸗ ten von Bootsunfällen und ſetzten das Boot in ſchaukelnde Bewegung, ſodaß es ſogar einem zünftigen Paddler hätte un⸗ 4 gemütlich werden kennen. Natürlich achteten wir dementſpre⸗ chend auf unſeren Kurs— und rums⸗bums ſaßen wir feſt auf einem großen, dicken Felſen. Daß unſer Paſſagier nicht vor Schreck aus dem Boot geſprungen iſt, wundert mich heute noch. Jedenfalls machte er alle Anſtalten dazu. Erſt als wir ihm klargemacht hatten, daß jede Bewegung ſeinerſeits ſicheren Tod bedeute, und daß er bei ruhigem Verhalten mög⸗ licherweiſe nochmal mit dem Leben davonkommen könne, blieb er regungslos und ſtumm auf ſeinem Platz ſitzen. Wir hatten das Boot bald wieder flott und erreichten nach kurzer Fahrt unſer Ziel, eine kleine Inſel mitten im Fluß. Hier, als er wieder feſten Boden unter ſeinen Füßen fühlte, kam Leben in unſeren ſtummen Gaſt. Die überwäl⸗ tigende Schönheit der mondverklärten Sommernacht kam ihm zum Bewußtſein.„Durch Not und Gefahren trug uns das Schifflein ins Märchenland“, flüſterte unſer Dichter. Wie gebannt blickte er in das zauberhafte Bild. Wir andern tauchten in die nachtſchwarze, im Mondlicht unirdiſch glitzernde Flut und ließen ihn allein auf ſeiner Märcheninſel. Wunder⸗ bar erfriſcht traten wir bald die Heimfahrt an. Unſer Freund war ſo benommen von ſeinem Erleben, daß er beim Ein⸗ ſteigen weiter keine Schwierigkeiten machte. Sanft umfing ihn die Ruhe des weich dahingleitenden Bootes. Erſt allmäh⸗ lich kam ihm der Sinn für Irdiſches zurück.„Ich ſitze im Naſſen“, behauptete er auf einmal.„Ach, das wird der Angſt⸗ ſchweiß von vorhin ſein“, lachten wir ihn aus. Ankunft zeigte es ſich jedoch, daß er recht gehabt hatte. Der große Fels mußte wohl von unſerer Bootshaut ein Fetzchen zum Andenken behalten haben und an der entſprechenden Stelle wies die Hoſe unſeres Dichters einen fauſtgroßen Waſſerfleck auf. Auf dem Feſtlande focht ihn das allerdings nicht mehr an. Glücklich wie ein beſchenktes Kind plauderte und ſtrahlte er auf dem Heimweg. Wir wollten ihn gern mal wieder mitnehmen, aber er hatte immer gerade etwas Dringendes vor, ſodaß nie eine Verabredung zuſtande kommen wollte. Als wir ihn ſchließ⸗ lich einmal ſtellten, wurde er ſehr verlegen. Dann gab er ſich einen Ruck und ſagte in ſeinem allerfreundlichſten Ton: „Alſo, wenn ihr wieder ein Loch in eurem Boot habt und jemand braucht, der draufſitzt, damit ihr nicht untergeht, dann ladet euch diesmal einen andern ein! mer ein erhebendes Gefühl bleiben, euch— und mir das Leben gerettet zu haben, aber eine Wiederholung dieſer Tat könnt ihr mir altem Mann wirklich nicht zumuten.“ Bei unſerer Es wird mir zwar im⸗ Von Liebe und Ehe Der Mann von heute iſt nicht verwundert, wenn eine Frau ſich weigert, ihn zu küſſen; er verſteht nur nicht, wie ein denkendes Weſen ſich eine ſolche vielverſprechende Gelegenheit entgehen laſſen kann. 5 N Manchmal benkt eine Frau, daß ſie heiratet, weil ſte ihren Mann braucht; meiſtens aber denkt ſie, daß der Mann ſte braucht. 8 Vor ber Hochzeit iſt ein Mann glücklich, daß die Angebetete viele Dinge und Eigenschaften in ihm ſieht; nach der Hochzeit iſt er glücklich, wenn ſeine Frau dieſe Fähigkeit verliert, * Die Frau ſieht dem Erkalten der Liebe weit nachdenklicher entgegen, als der Mann. Sie weiß, daß es mit der Liebe wie mit dem Gebäck geht: Beide laſſen ſich nicht aufwärmen. E Vor der Hochzeit kommt die Holde gern unerwartet in das Büro des Mannes, um ihm zu ſagen, was ſie tut; nach i kommt ſie ebenſo unerwartet, um zu ſehen, was er tut. 4 l Ganz ſchlaue Männer laſſen ſich vom Barbier die Haare nicht mit duftenden Eſſenzen einreiben. Wozu ſoll man die Frauen grundlos eiferſüchtig machen! . Die heutige Frauenmode hat auch etwas Gutes: Früher mußte der Mann ſtundenlang warten, bis die Frau angezogen war; heute iſt ſie fertig, ehe ſie anfängt. 8. 7 0 Wenn heute eine Frau klagk, daß ſie nichts anzuziehen hat, ſagt ſie die Wahrheit. 1 Eine Frau zu heiraten, die launiſch und unberechenbar iſt, i gleicht der ſtändigen Bereitſchaft im Schützengrabenkrieg. . Die unglücklichen Ehen werden ſolange nicht aufhören, als der Mann mehr darauf ſteht, was in dem Seidenſtrumpf als in dem dazu gehörenden Kopfe ſteckt. M. A. . Seite. Kr. 880 Neue Naunheimer Zektung(Abenb⸗Ausgabef Samstag, den. Juli 1928 X. Deulſches Sängerbundesfeſt Von unſerm nach Wien entſandten R Sch.⸗Sonderberichterſtatter) Mit der Mannheimer Liedertafel von Bad Iſchl nach Wien Konzert im Kurſaal zu Bad Iſchl Als wir unſern letzten Bericht mit der Bemerkung ſchloſſen, ber Schlaf in der Nacht zum Mittwoch werde ſehr kurz ſein, hatten wir bas Richtige getroffen. Die Stunden, die die Liedertäfler am Dienstag abend im Kumaal zu Bad Iſchl mit Einheimiſchen ud Kurfremden verbrachten, geſtal⸗ teten ſich zu einem unvergeßlichen Verbrüderungsfeſt. Etwa 4500 Perſonen mögen dem Konzert beigewohnt haben. Der Saal war dermaßen überfüllt, daß ſich Viele im Vor⸗ raum mit einem Stehplatz begnügen mußten. Die Be⸗ Hörden waren durch den Bezirkshauptmann von Bad Gmunden und die beiden Iſchler Bürgermeiſter vertreten. Die Kurgäſte ſetzten ſich aus allen möglichen Nationen zu⸗ ſammen. Als die Mannheimer den Saal betraten, waren nur noch die für ſie reſervierten Plätze frei, an die ſie ſtütr⸗ miſche Heilrufe geleiteten. Der Dirigent des Bad Iſchler Kurorcheſters(Wiener Sinfoniſches Orcheſter), Konzert⸗ direktor Andre Hummer, hatte für den Abend ein Pro⸗ gramm zuſammengeſtellt, das das enge Verbundenſein bes öſterreichiſchen mit dem deutſchen Volke ſtark betonte. Als der Marſch„Deutſchland über Alles!“ verklungen war, er⸗ hoben ſich die Verſammelten und ſtimmten bas Deutſchland⸗ lied an. Nach dem vom Dirigenten komponierten flotten Marſch„Deutſchlands Wacht!“ wurde die„Wacht am Rhein“ gemeinſam geſungen. Die Aktivität der Mannheimer Liedertafel hatte einen beſonders glücklichen Abend. Die anweſenden Paſſtven konn⸗ ten feſtſtellen, daß die Stimmen durch die Strapazen der letzten Tage nicht notgelitten hatten. Sämtliche ſechs Chöre, die im Laufe des Abends zum Vortrag gelangten, zeichneten ſich durch Klangſchönheit, Friſche und feinſte Nuancterung aus. Kapellmeiſter Mannebeck dirigierte ſtraff und mit Schwung. Schon der ſtimmungsvolle Chor„Wenn die Schwalben heimwärts ziehn“, der die Liedergaben der Mann⸗ heimer einleitete, erzielte minutenlangen Beifall. Die Chöre „Flamme empor“ von Trunk und„Tanz und Geſang“, zwei in ihrem Charakter grundverſchiedene Kompoſitionen, zeigten, wie fein der Liedertafelchor den Stimmungsgehalt zu erfaſſen und auszuſchöpfen vermag. Bürgermeiſter Voglhu ber dankte herzlich den Liebertäflern für die Teilnahme an dem Konzert. Als er bemerkte, daß die Mannheimer bei ihrer Sängerreiſe den Spruch beherzigt hätten:„Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen, den läßt er ohne Frauen reiſen!“ er⸗ widerte ſpäter Vorſttzender Georg Müller, ganz ohne Weiblichkeit ſeien ſie denn doch nicht gekommen, denn die Etedertäflerinnen ſeien wie in Hannover durch eine Dame vertreten.(Damals war es die Gattin des Vorſtandsmit⸗ gliedes Langer). Bürgermeiſter Voglhuber gab den Lieder⸗ täflern den Rat, ihre Frauen einmal allein nach Bad Iſchl zu ſchicken; ſie würden ſich ſicher ebenſo wohl fühlen, wie ihre Männer. Das Ortsoberhaupt ſchloß ſeine überaus herzlichen Ausführungen mit der Ueberreichung eines Bildes mit Widmung in Schwarz⸗weiß⸗Druck, das Bab Iſchl aus der Vogelſchau darſtellt. Vorſitzender Georg Müller betonte in feiner Erwiberung, daß er zum drittenmale Gelegenhelt habe, für die Aufmerkſamkeiten zu danken, die ihr in Bad Iſchl zuteil wurden. Die hier verlebten Stunden würden bei Allen in angenehmſter Erinnerung bleiben. Zum dauernden Ambdenken überreichte Herr Müller dem Bürgermeiſter das Vereinsabzeichen. Als das Konzert um 11 Uhr beendigt war, wurde die Fidelitas in einem Tanzkaffee fortgeſetzt. Wer daran teilnahm, iſt höchſtens zwei Stunden noch ins Bett ge⸗ kommen. Aber die Nachtruhe wurde gern geopfert, weil die allgemeine Fröhlichkeit keiner Steigerung mehr fähig war. Abſchied von Bad Iſchl— Jen über den Semmering a nach Wien Am Vorabend war folgender„Kompagniebefehl“ aus⸗ gegeben worden: 4 Uhr Wecken, halb 5 Uhr Gepäckabgabe, 5 Uhr Beendigung des Frühſtücks und Marſch zum Bahnhof, halb 6 Uhr Abfahrt. Das Wetter war nicht vielverſprechend. Die Rgenwolken hingen beinahe bis zu den naſſen Dächern des Kurortes herab. Von Ausſicht keine Rede, umſo köſtlicher dafür die Abkühlung nach der Glutßhitze der letzten Tage, die an Jeden die höchſten Anforderungen geſtellt hatte. Mit der nun ſchon gewohnten Verſpätung ſetzte ſich der Sonder⸗ zug in Bewegung. Bald kam ber wildromantiſche Hall⸗ ſtätter See in Sicht, der, von drei Seiten von mächtigen Bergen umſchloſſen, in ſeiner düſteren Stimmung überwäl⸗ tigend wirkt. Nach der Fahrt durch das nicht minder wild⸗ romantiſche Koppental wurde Bab Auſſee in Ste ier⸗ mark erreicht. Hier verabſchiedeten ſich von uns mehrere Mitglieder eines Geſangvereins aus Bremerhaven, die von München aus über Innsbruck, Berchtesgaden und Salzburg Bad Iſchl erreicht hatten und nun über Graz nach Wien weiterfuhren. Von Auſſee hatte die Lokomotive wieder ſtarke Steigungen zu überwinden, bis der höchſte Punkt der Salz⸗ kammergutbahn(Klachau) in einer Höhe von 832 Meter er⸗ reicht war. Der Regen, der kurz nach der Abfahrt von Bad Iſchl wieder eingeſetzt hatte, war längſt immer mehr zuneh⸗ mender Aufheiterung gewichen, ſodaß die wechſelvollen Ge⸗ birgsſzenerien ſich in ihrer vollen Schönheit präſentierten. In Stainach⸗Irdning mündet die Strecke nach ſtarkem Gefälle in Selztal. Auf dem Bahnſteig ſtand das warme Frühſtück bereit: ein Paar warme Würſtchen mit einem Viertelliter Wein. Wer bei dem etwa zweiſtündigen Aufenthalt in Selztal das Leben und Treiben auf dem Bahn⸗ ſteig beobachtete, wird nicht ſagen können, daß ſich bei den Liedertäflern die gu geringe Nachtruhepauſe bemerkbar machte, wie überhaupt allen Reiſeteilnehmern das geſunde Lachen auf der ganzen Reiſe in überreichem Maße beſchert wurde. In Bruck a. Mur entſtand ein unfreiwilliger zwei⸗ ſtündiger Aufenthalt, weil wir uns dermaßen verſpätet hatten, daß der Anſchluß⸗Schnellzug nicht wartete. Um 2,50 Uhr ſollten wir in Wien eintreffen. Nach 2 Uhr ſetzte ſich erſt in Bruck der Zug wieder in Bewegung. Zum letztenmal auf der unvergeßlich ſchönen Reiſe durfte das Auge bei der Fahrt über den Semmering das öſterreichiſche Hochgebirge bewun⸗ dern. Durch 15 Tunnels und über etwa 20 Viadukte, von denen der größte 288 Meter lang und 25 Meter hoch iſt, führt die Semmeringbahn. In der fünften Nachmittagsſtunde blieben die Berge zurück. Die Wiener Vororte kamen in Sicht, Wiener Neuſtadt und Kurort Baden. Um halb 6 Uhr fuhr der Zug in den feſtlich beflaggten Südbahnhof ein. In die Quartiere Unvergeßlich ſchön war die Reiſe nach Wien, aber man ſeufzte doch erleichtert auf, als man den Zug verlaſſen durfte. Wie eine Schar aufgeſcheuchter Vögel ſchwärmte die Reiſegeſellſchaft auseinander, um ſich mit dem Auto oder mit der Straßenbahn in die Quartiere befördern zu laſſen, die im 8. Bezirk(Joſefſtadt) unmittelbar hinter dem Zentrum Wiens liegen. Die Erfahrungen, die man mit der Nachtruhe in den Quartieren machte, waren recht unterſchiedlich. Die einen machten ſofort wieder Kehrt, weil man nicht Luſt hatte, eine Ungezieferfagd zu veranſtalten, während die andern wieder es ſehr gut trafen. Mehrere Vorſtandsmitglieder, die in einem Hotel unterkamen, mußten ſich mit einer Notunter⸗ kunft begnügen, da ſie erſt für Donnerstag gemeldet waren. Ein Vorſtandsmitglied ſchlief im Badezimmer. Bei dem un⸗ geheuren Fremdenzuſtrom, der alle früheren Erfahrungen weit hinter ſich läßt, müſſen derartige Zwiſchenfälle in Kauf genommen werden. Um 8 Uhr traf man ſich im Reſtaurant Kaiſerhof, dem Standquartier während des Wiener Aufent⸗ haltes, zum Abendeſſen, bei dem der Vorſttzende der Reiſekommiſſton, Bankdirektor Kloſtermann, Veranlaf⸗ ſung nahm, der Reiſekommiſſion, die die Vortvur ſo ausgezeichnet vorbereitet und durchgeführt hatte, den wohl⸗ verdienten Dank auszuſprechen, in erſter Linie Oberingenieur Egetemeyer und Großkaufmann Fauth, von denen der erſtere die Reiſe durchs Salzkammergut entworfen und bis in alle Einzelheiten feſtgelegt hat, während der letztere den Finangzplan geſtaltete. Wenn die Reiſe einen völlig reibungs⸗ loſen Verlauf genommen hat— für die Zugverſpätungen können ſie nicht verantwortlich gemacht werden—, ſo iſt dies vornehmlich dieſen beiden Herren zu verdanken. Lob und Anerkennung gebührt aber auch Bauamtmann Enders, der die Verhandlungen mit der Bahnverwaltung führte, und Schriftführer Heins, der einen großen Teil der ſchriftlichen Arbeiten auf ſich nahm. Schließlich wurden noch Vorſitzender Müller und Vorſtandsmitglied Baumann lobend er⸗ wähnt. Herr Kloſtermann ſchloß mit einem Hoch auf die Reiſe⸗ kommiſſion, das die Aktivität mit dem deutſchen Sängerſpruch bekräftigte. So ſpät wie am Vortage iſt es nicht geworden, weil Alle zu übermüdet waren. * Die„Sängerluſt“ Reiſe Unter den Männergeſangpereinen Mannheims, die das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt in Wien beſuchen, befindet ſich auch die„Sängerluſt“— Vorſitzender Kaufmann Adam Ammann, Dirigent Muſikdirektor Emil Sieh—, die in der Stärke von 84 Mann ſich am Mittwoch nachmittag 4 Uhr am Hauptbahnhof einfand. Paſſivität und die übrigen männ⸗ lichen und weiblichen Vereinsverwandten waren zum Ab⸗ ſchieb am Bahnhof erſchienen. Trennungsſchmerz und glück⸗ liche Reiſewünſche endeten ſelbſtverſtändlich in muſtkaliſchen Akkorden, nach deren Verklingen die fahrenden Sänger ſich in den zwei für die„Sängerluſt“ durch Plakate kenntlich ge⸗ machten Wagen häuslich einrichteten. Ein beſonderer Hut⸗ ſchmuck unterſchted die Herren auch ſonſt noch von den übrigen Fahrtgenoſſen. Es hieße ſtark übertreiben, wollte man die 840 Kilometer lange Reiſe, beſonders die Nachtfahrt, als ein reſtloſes Ver⸗ gnügen bezeichnen. Die allgemeine Begeiſterung, wie ſie bei ſolchen Fahrten ſich unweigerlich äußert, hielt zwar bis nach Mitternacht vor und über die Hitze ſetzte man ſich mit Galgen⸗ humor und allerlei mitgeführten alkoholiſchen und antialko⸗ holtſchen Bolsmiſchungen hinweg. Einige enragierte Skat⸗ brüder bemogelten ſich zum Gaudi ihrer Fahrtgenoſſen von Seckenheim bis Wien in einem Rekorddauerſkat, zu dem ſie eige eigens für dieſen Zweck gemachten Tiſchplatte mit⸗ gebracht hatten. Aber man war doch froh, als der Tag graute und die Unglücksſtrecke des Münchener Hauptbahnhofs paſſiert war. Ganz ohne Hemmnis ſollte die Weiterfahrt allerdings nicht abgehen, denn ca. 20 Kilometer hinter Salzburg, wo die Bahn Steigung hat, blieb der Zug auf den von einem Spritz⸗ regen naſſen Schienen ſtecken und konnte erſt, als eine von Salzburg requirierte Hilfsmaſchine eingetroffen war, mit deren Unterſtützung beſchleunigten Tempos ſeinem Ziel zu⸗ ſtreben. Einige Stationen weiter, bei Attnang⸗Puchheim, zwang ein Wagendefekt die Reiſeleitung des Sonderzuges den fahrplanmäßigen Schnellzug zu beſteigen und die Sängerſchar ſich ſelbſt zu überlaſſen, die denn auch wohlbehalten pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit 12.15 Uhr in Wien eintraf, mit Muſik und Anſprachen, in der der Verbrüderungsgedanke lebhaften Ausdruck und Anklang fand, empfangen und ſogleich von nicht immer ganz ortskundigen Führern nach den Quartieren geleitet. Im Hotel Fuchs in der Mariahilferſtraße trafen ſich „Sängerluſt“⸗Mitglieder. Dort begrüßte Vorſitzender Am⸗ mann die Anweſenden, ihnen allerlei gute Reiſeratſchläge er⸗ tetlend und ſte im Hinblick auf die gehabten Strapazen mit der Ausſicht auf die untzweifelhaften Schönheiten der weiteren Reiſe ins Salzkammergut und nach Tirol tröſtend. s Dem Vorſchlag eines mit einer pelzähnlichen Schuberb⸗ mähne behafteten Sängerluſtlers: das Wiener Strandbad auf⸗ zuſuchen, er wüßte dort einen ſchattigen Baum, von dem aus man das Badeleben in aller Bequemlichkeit genießen könne, wurde von einigen Gleichgeſinnten freudig zugeſtimmt. Die übrigen ſahen ſich die Stadt Wien etwas näher an und nach dem Abendeſſen im Hotel Fuchs erfreuten ſie ſich und die anweſenden Einheimiſchen mit einigen prächtigen Chor⸗ und Quartettvorträgen. Bemerkt ſei noch, daß uns die Einwohnerſchaft der an der durchfahrenen Bahnſtrecke liegenden Orte ausnahmslos mit begeiſterten„Heil“⸗Rufen und Tücherwinken begrüßten, ſo⸗ gar die ruß⸗ und ſtaubgeſchwärzten Bahnarbeiter nahmen da⸗ ran teil. Außerordentlich liebenswürdig und entgegenkom⸗ mend benimmt ſich die Wiener Bevölkerung. 1 Marktbericht Nicht allzu viele Beſucher hatten ſich auf dem heutigen Markte eingefunden, weshalb auch der Handel ziemlich mäßig war. Ferner war die Beobachtung zu machen, daß die Ge⸗ müſezufuhr ſchon flauer wird. Weiß⸗ und Rotkraut, Tomaten und Bohnen waren hauptſächlich zu ſehen und dann noch Blumenkohl, Gurken(Eſſiggurken), gelbe und rote Rüben. Zwiebel und Zitronen waren in Maſſen zu haben. Dagegen war die Belieferung des Marktes mit Obſt recht gut. Vor allem ſtanden viele Körbe voll Birnen zum Kaufe bereit. Heidelbeeren, Johannisbeeren uſw. waren reichlich zugeführt. Mit Befriedigung kann feſtgeſtellt werden, daß die Kartoffeln in ihrer Preislage bereits geſunken ſind, wenn auch nicht zu erheblich. Lebendes und totes Geflügel fand wenig Abſatz, denn die Preiſe waren teilweiſe zu hoch. Ein anderer Anziehungspunkt für viele Hausfrauen waren die Blumenſtände. Hoffentlich hat der heutige Markt die Ein⸗ und Verkäufer wiederum befriedigt. ** * Brennende Grasfläche. Auf der Neckarwieſe rechts unterhalb der Friedrichsbrücke geriet am geſtrigen Abend eine Grasfläche von etwa 100 qm, vermutlich durch Weg⸗ werfen eines noch brennenden Zigarrenſtummels, in Bran d. Das Feuer wurde durch die alarmierte Berufs⸗ feuerwehr gelöſcht. a * Brennender Schutthaufen. Vermutlich durch mit Feuer ſpielende Kinder geriet ein Schutthaufen auf dem Schuttabladeplatz am Gießen bei der Almenſiedlung in Brand. Der Brand wurde durch die alarmierte Berufs⸗ feuerwehr(Wache II) mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Die Fälle, in denen durch Kinder Feuerſchaden hervorgerufen wird, nehmen in letzter Zeit ſtark zu. Man ſollte daher ein ſchärferes Augenmerk auf die Kinder haben, die gerne „Feuerles“ machen. * Wieder zwei Briefpoſtwagen im Bafler Nachtſchnell⸗ zug. Bekanntlich wurde vom Sommerfahrplan dieſes Jahres ah im Nachtſchnellzug 44 Hamburg— Frankfurt Baſel einer der ſeit Jahren geführten beiden Briefpoſt wagen geſtrichen und einem erſt fünf Stunden ſpäter in Frank⸗ furt abgehenden D⸗Zug beigegeben. Dadurch kam ein Teil der norddeutſchen Poſt mit großer Verſpätung nach Baden. Den gegenüber dieſem Mißſtand von verſchiedenen Seiten erhobenen Klagen iſt nun inſofern Rechnung getragen, als der Nachtſchnellzug wieder beide Poſtwagen mit ſich führt. Der Berliner Nachtſchnellzug D 44, der den Hamburger An⸗ ſchlußwagen mit ſich führt, kommt 1,12 Min. nachts in Mannheim an. Beranſtaltungen * Volksfeſt Eulbacher Markt in Erbach i. O. Am mor⸗ gigen Sanntag beginnt das Große hiſtoriſche Volksfeſt, am Montag iſt großes Pferderennen und am Sonntag, 29. Juli Großer Flugtag.(Näheres ſiehe Anzeige). 8 Film⸗Rundſchau Ufa⸗Theater:„Charleys Tante“ So unverwüſtlich wie als Bühnenſtück iſt dieſes Luſtſpiel auch als Film und ſo feiert man ein fröhliches Wiederſehen, lacht ſich etwa vorhandene trübe Gedanken vom Herzen her⸗ unter und freut ſich über das köſtliche Spiel Sidney Chap⸗ lins, der die Kunſt der Mimik in blendender Weiſe be⸗ herrſcht. Einen ſolchen Film kann man nach längerer Zeit ruhig noch ein zweites Mal ſehen, ohne daß er ſeine Wirkung verliert. Schauburg:„Mutter und Kind“ Einem Hebbelſchen Motiv entſpringt dieſer Film und damit iſt er aus tiefem, innerem Erleben entſtanden. Das ſtürmiſche Ringen einer Mutter um ihr Kind iſt das Weſens⸗ moment. Der Gatte— eingeſchworen auf Hab und Gut— will den Erſtgeborenen ausliefern. Aber die waghalſige Flucht der Mutter mit dem Kinde heißt ihn einen anderen Weg gehen. Mit Hanſen, dem reichen Bremer Senator, und ſeiner Gamahlin Renate, denen der unbarmherzige Tod ihr nettes Mädchen Dagmar und mit ihm das einzige Kind und die Erbin des großen Vermögens entriſſen hatte, wird ein Pakt geſchloſſen, ihr erſtes Kind ihnen zu eigen zu geben. Henny Porten in der Hauptrolle der Mutter wie auch das Spiel ihres Partners Chriſtian iſt meiſterhaft.— Pat und Patachon als„Schwiegerſöhne“ verſtehen durch ihr heiteres Spiel, wie immer, ausgezeichnet zu unterhalten. Im itbrigen bietet die Wochenſchau intereſſante Bilder von den Er⸗ eigniſſen der vergangenen Tage. Oie Her lil esch cer Joe 9 5 . 1 1 * beckten Anweſen des Primus Dold brach Feuer aus, das 1 d — ben 21. Juli 19289 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 330 Aus den Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 22. Juli Deutſche Sender rin(Welle Königswuſter hanſen(Welle 1280) .30 Uhr: Frühkonz., 11.30 Uhr: Gartenkonz., 22.0 Uhr: Tanzm. Dres 1 au(Welle 822,6) 19 uhr: Uebertragung aus Gleiwitz, 20.30 Uhr: Bunter Abend 22.30 Uhr: Uebertrag. aus Berlin: Tanzm. Aran furt(Welle 428,6) 8 Uhr: Morgenfeier, 11.30 Uhr: Von Kaſſel Konzert, 16 Uhr: Konzert, 19.80 Uhr: Orgelkonzert, 20.30 3 5„ anſchl. Von Berlin: Tanzme⸗ urg(Welle 894,7) 20 Uhr: Der elbinde ſchließen Hanel e 5 Uh r Raſtelbinder, anſchließend RI n ig s berg(Welle 303) 20 Uhr: anſchließend Tanzmuſik. a ug en be 1g(Welle 468,8).05 Uhr: Morgenfeier, 20 Uhrt Köln: Tanz im Freien, 21 Uhr: Alte und neue Chormuſik, 22 Uhr: Fortſetzung des Tanzes im Freien. Beipzig(Welle 365,8) 18.30 Uhr: Uebertragung aus dem V. S. B. Stadion, anſchlteßend Konzert. München(Welle 535,2) 20 Uhr: Abendkonzert, 22.30 Uhr: Konzert. Stuttgart(Welle 379,7) 11 Uhr: Morgenfeier, anſchließend Pro⸗ menadekonzert, anſchließend Schallplatten, 14 Uhr: Funkheinzel⸗ mann, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Von Jägern und Wilderern, anſchließend Uebertragang aus Greiners Großgaſtſtätten im Hindenburgbau. 5 1 We rn(Welle 489,0), Aus klaſſiſchen Operetten, ö Ausländiſche Seuder: Bern(Welle 411) 20.80 Uhr: Abendkonzert, 2 Uhr: Konzert des Berner Skadtorcheſters. 2 u da p e ſt(Delle 558,6) 19.46 Uhr: Sendeſpiel, anſchl. Zigeunerm. Dabentry(Welle 491,8) 21 Uhr: Balladenkonzert, 22.30: Epflog. Davemtry(Welle 1604,83) 21.05 Uhr: Abendkonzert, 22.15 Uhr: Pianorezite ten Malkans elle„Die 540) 1 Uhr: Uebertragung der Oper: ter ane“. Pa xis lle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert, In den Pauſen: Nachr nöienſt. Welle 948,0) 19 Uhr: Aus Brünn: Operettenmuſik, Tanzm⸗ 8(Welle 4478) 21 Uhr: Großes Abendorcheſter. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Der große Name, anſchl. Abendmuſik. Zürich(Welle 588,2). 22.30 Uhr: Lieder u. Arien, Wunſchkonzert. Hadio-Spezialhaus Gebr. Heftergott 8 Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 Valvo⸗Röhren marſchieren wie immer an der Spitze. Höchſt⸗ leiſtung bei geringſtem Verbrauch. Unübertrefflich bie nene Hochfrequenzröhre 5 406 und die neuen Doppelgitterröhren. Alſo nur Valvo⸗Röhren kaufen. Aus dem Lande Wahl des Heidelberger Oberbürgermeiſters Heidelberg, 21. Juli. Die Wahl des Oberbürger⸗ meiſters iſt auf Sonntag, 29. Juli, vormittags von 11 bis 12 Uhr feſtgeſetzt worden. 8 Weinheim, 20. Juli. Unter Vorſitz von Oberbürger⸗ meiſter Huegel hielt geſtern abend die 750 Mitglieder zählende „Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft die Stadt Wein⸗ heim“ e. G. m. b. H. in der Volksleſehalle ihre ordentliche Generalverſammlung ab. Aus dem Geſchäftsbericht des Poſt⸗ inſpektors Grimm iſt zu entnehmen, daß die Genoſſenſchaft bisher 246 Einfamilienhäuſer mit 316 Wohnungen er⸗ richtet hat. Allerdings könne zunächſt wegen der Höhe des Pritvakdiskonts nicht im gleichen Bautempo wie ötsher fort⸗ gefahren werden, da durch die erhöhten Baukoſten die Miet⸗ ginsſchraube zu ſtark angezogen werden müßte, was für die meiſten Mitglieder nicht tragbar ſei. Landrat Dr. Pfaff ſprach dem Vorſtande und Aufſichtsrat für das uneigennützige Wirken, ebenſo der Stadtverwaltung für die Förderung des genoſſenſchaftlichen Kleinwohnungsbaues den Dank der Staatsregierung aus. Dem Vorſtande und Aufſichtsrat wurde einſtimmige Entlaſtung erteilt. Weinheim, 20. Juli. Unter Vorſitz von Landrat Dr. Pfaff genehmigte der Bezirksrat Weinheim in ſeiner heutigen Geheimſitzung eine Kapitalaufnahme der Gemeinde Hemsbach und je eine Bürgſchaftsübernahme der Gemein⸗ den Rippenweier und Oberflockenbach. * Schonach, 20. Juli. In dem alten mit Schindeln ge⸗ e das Gebäude binnen kurzer Zeit einäſcherte. Die Feuerwehr konnte nichts mehr retten, ſondern mußte ſich auf den Schutz des anliegenden Waldes beſchränken. Ueber die Entſtehungs⸗ Arſache iſt nichts bekannt. a * Waldshut, 20. Juli. Die auf Veranlaſſung des Betzirks⸗ amts und der Staatsanwaltſchaft vorgenommene Suche nach der vermißten Eliſabeth Fſabo führte noch zu keinem Ergebnis. Man nimmt an, daß die Leiche der Verſchwun⸗ denen von dem Mörder entweder vergraben oder im Schluch⸗ ſee verſenkt worden iſt. 0 8 r 3 2 7 2 25 5 * 1 . 2 FFF TTT W inn 1 e Fels, Mannheim, N 7,7 1. U Daus Roc e Billigere 5 i Sportliche Rundſchau Deutſch⸗auſtraliſche Tenniskämpfe— Prenn ſchlägt Crawford Auf der Anlage des„Rot⸗Weiß⸗Klubs“ im Grunewald nahm am Freitag der deutſch⸗auſtraliſche Tenniswettkampf, eine der be⸗ deutendſten diesjährigen Tennisveranſtaltungen in Deutſchland, ſei⸗ nen Anfang. Die deutſchen Spitzenſpieler erhalten hier Gelegenheit, mit den beſten Auſtraliern zuſammenzutreffen. Der erſte Tag ver⸗ lief ſehr erfolgreich für die Deutſchen, denn Daniel Preun ver⸗ mochte den 19jährigen Auſtralter J. Crawford überzeugend 36, 610, 886, 61 zu ſchlagen. Prenn verzichtete auf Netzſpiel und ver⸗ ſuchte den Gegner durch ſcharf forctertes Angriffsſpiel von der Grundlinie aus zu erſchüttern, was ihm auch gelang. Crawford ver⸗ fügt über ein reiches Repertgire von Schlägen, beſitzt einen ſehr ſchnellen Aufſchlag, ſpielt aber ohne ſedes Temperament. Im zweiten Spiel war Werner Stapenhorſt dem überaus ſchnellen Auſtralier Hopmann nicht gewachſen. Immerhin hielt er ſich über fünf Sätze, ehe Hopmann 613, 416,:2,:7, 612 gewann. Otto Froitzheim zog dann alle Regiſter ſeines taktiſchen Könnens gegen Hawkes, den ſchwächſten der Auſtralier, der mehr ein Doppelſpezialiſt iſt. Ohne Satzverluſt bezwang Froitzheim den Auſtralier 618,:5, 715. Hawkes führte im letzten Satz beretts 512, aber mit ſeinen unnachahmlichen Paſſierſchlägen holte ſich Frottzheim fünf Spiele hintereinander. Tilden disqualifiziert—.. und ſchlägt de Morpurgo Die American Lawn⸗Tennis⸗Aſſociation hat William T. Tilden vorläufig disqualiftziert, weil er gegen die Amateurbeſtimmungen verſtoßen hat. Die Begründung lautet, daß Tilden während des Wimbledon⸗Turnters honorierte Artikel in einer engliſchen Zeitung (Evening⸗Standard) über das Turnier geſchrieben habe, was den be⸗ ſtehenden Beſtimmungen, auf die beſonders die Engländer ſcharf achten, zuwiderläuft. Damit iſt Tilden für die weiteren Entſchet⸗ dungsſpiele um den Davispokal gegen Italien und Frankreich kalt⸗ geſtellt. Nach der Darſtellung des Exweltmeiſters erhält die Sachlage allerdings ein anderes Geſicht, Tilden erklärt ungefähr folgendes: „Ich wetſe den gegen mich erhobenen Vorwurf mit aller Entſchieden⸗ heit zurück. Alle Artikel, die ich während des Wimblebonturniers ſchrieb, bildeten Kommentare, aber keinesfalls Berichte über das Turnier. Die gegen mich erhobene Behauptung und die daraus ſolgende Entſcheidung des Verbandes beruhen auf einer falſchen Auslegung der Sachlage.— Die Nichtaufſtellung Tildens ſeitens des amerikaniſchen Verbandes iſt anſcheinend eine Art Schilöbürger⸗ ſtreich. Da Tilden nun einmal gegen Italien nicht geſtellt war, forderte ihn H. L. de Morpurgo zu einem Freundſchaftsſpiel heraus, das in Paris vor einer zahlreichen Zuſchauermenge zum Austrag kam. Tilden erwies ſich einwandfrei als der Beſſere und fertigte den Italtener:4,:0, 61 ab, nachdem er einmal im erſten Satz Mor⸗ purgos Widerſtand gebrochen hatte. Athletik Rhein⸗Neckar⸗Gau Am 15. Jult fand in Mannheim eine Sitzung des erweiterten Ausſchuſſes im Rhein⸗Neckar⸗Gau ſtatt. Der Rhein⸗Neckar⸗Gau iſt bekanntlich führend im Deutſchen Athletik⸗Sportverband 1891. Stellt er doch allein zur Olympiade drel Kandidaten. Es ſinb bies die hervorragenden Sportsleute Rheinfrank, Mühlberger und Gehring⸗Ludwigshafen. Bedauerlicherweiſe iſt der äußerſt kampf⸗ ſtarke Rupp⸗Mannheim infolge eines Mißgeſchickes nicht unter den Kandidaten zu finden, obwohl er gegenwärtig der Beſte in der deut⸗ ſchen Halbſchwergewichtsklaſſe iſt. In den Gau neu aufgenommen wurde die Schwerathletikabtei⸗ lung der Spielvereinigung Sandhofen. Das diesjähr. Gaujugendfeſt wurde dem V. f. K. Oftersheim zur Aus⸗ fithrung übertragen. Als Gauvertreter für den Kreistag in Offen⸗ burg wurden die Gauvorſtandsmitglieder Pfeiffer und Drees⸗ Mannheim beſtimmt. Beſtraft mit einem ſtrengen Verweis und Ent⸗ hebung von ſeinem Amt als Gaujugendleiter wurde Guſtav Krumm (V. f. R. Mannheim), da er anläßlich der Ringkämpfe im Mann⸗ heimer Apollotheater, ausgeführt von Profts, ſich dieſen als Schieds⸗ gerichtsmitglied zur Verfügung ſtellte. Jedem Amateur iſt jede Art Tätigkeit bei Berufs⸗Veranſtaltungen unter Androhung ſtrengſter Strafen unterſagt. Derartige Kämpfe von Berufsringern ſind im übrigen mit den Kämpfen von Amateuren nicht zu vergleichen. Es fehlt dort der wirkliche Kampf, was für jeden Amateur erſte Vor⸗ ausſetzung beim Ringen iſt. Pf. Stadtverband Maunheim⸗Lubwigshafen Die führenden Schwerathletik treibenden Vereine von Mannheim und Ludwigshafen haben in einer letzten Sitzung den Beſchluß gefaßt, den Stadtverband fül Schwerathletik und Raſeuſpiele Mannheim⸗ Ludwigshafen wieder aufleben zu laſſen. Die Mannheimer Sportgemeinde wird dieſe Tatſache allgemein begrüßen, war es doch der Stadtverband, der in früheren Jahren immer mit großzügigen Veranſtaltungen auf den Plau getreten iſt. Nunmehr darf man hoffen, im Herbſt eine gauz große Veranſtaltung im Nibelungenſgal zu erleben. Mitglieder des Stadtverbandes ſind: Sportvereinigung 84, Verein für Körperpflege 86, Sportverein 06, Verein für Raſenſpiele, Athletik⸗Abt., V. f. L. Neckarau, ſowie Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen. Pf. Die Stromſtaffel zum Deutſchen Turufeſt Die Rheinſtaffel zum Deutſchen Turnfeſt, die am Dienstag, 24. Juli in Köln eintreſſen wird, wird am Vormittag, den 21. Juli von Baſel aus beginnen. Etappenweiſe wird die Strecke zurückgelegt werden. Die Staffel ſelbſt trifft am Sonntag, 29. Juli, abends gegen 6 Uhr, an der Neckarſpitze ein. ö Aus allen Nebeuflüſſen werden Teilſtaffeln in den Rhein mün⸗ den und der Hauptſtaffel die Urkunden zur Weiterleitung nach Köln übergeben. Die Neckarſtaffel hat ihren Anfang bereits am vergangenen Sonntag genommen und die Strecke durch Württemberg zurückgelegt. Dieſelbe wird am kommenden Sonntag fortgeſetzt und von den badi⸗ ſchen Schwimmern übernommen. Der Mannheimer Turngau wird mit ſeiner Schwimmerſchaft in Wieblingen eingeſetzt. Die Teilnehmer werden mit einem Dampf⸗ boot der Firma Fendel der Staffel bis Wieblingen entgegenfahren und die Urkunde in Empfang nehmen. Zwiſchen 5 und.30 Uhr am Sonntag abend iſt in Maunheim mit dem Paſſteren der Neckar⸗ brücken zu rechnen. Sämtliche Schwimmer des Gaues, ſowie alle Faltbootfahrer werden die Staffel von der Ebertbrücke ab begleiten bis zur Mündung in den Rhein, wo die Urkunde der Neckarſtaffel Boxſport Weltmeiſterſchaft im Fliegengewicht 75 Auf engkiſchem Boden, in Clepton, werben am 29. Auguſt der Titelhalter Brown(USA.) und ſein Herausforderer, der eng⸗ liſche Meiſter Jonny Hill, um die Weltmeiſterſchaft im Fltegen⸗ gewichtsboxgen kämpfen. Die Kampfbörſe beträgt 70 000. Kunte Hanſen wieder nach USA. Dänemarks bekannter Schwergewichtsboxer Knute Hanſen ik wieder nach Amerika abgereiſt, wo er Mitte Auguſt entweder gegen Jonny Risko oder gegen Jack Sharkey boxen wird. Den ein⸗ zigen Kampf, den der Däne in Europa austrug, gewann er leicht gegen den Italiener Bertazszolo. . 5 Sonnabend den g ld—— 1 S erm. 7222 2 Hos — Hd* + 3 7 8 2 8 f — 8 — 8 2 8— 71 8 1 5 — 1 1 0 eee ee 0 70 1. a — I dortz G0 9585 165 579 18 2 Oi 70 5 5 20 O wolkenlos. W heiter, O halb bebe. O wolkig. O bedeckt, o Regen. A Graupeln.» Rebel.& Gewilter O Windstille. O- ſeht leichter Oſt. mäßiger Sübfüdweſt. B ſtmiſcher Rordweſt. Je Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Temge⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit glel hem auf Meeresniveau umgerechnete Lufthruck Wetternachrichten der Karlsruhergandeswelterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Suft, Tem- S See · S 2 2 höbe 12 70 19 5 88 S5— Wetter u W C 0 5 Seis Nicht. Stärke Wertheim 1510— 12 24 9 Nfleichtf wolkig Königſtuhl] 568 700% 14 1 13 N leicht wollen Karlsruhe 1207660 11 26 12 N„ wolkig Bud.⸗Bad. 218 7661 l4 25 10„ wolkenk. Villingen 780 767% is 23 0„ beiter Feldbg. Hof 1275 648,1 12 16 9„ wolkig Badenweil.— 766,8 16 24 13 1 2 St. Blaſien 780— 2 24 9 heiter Höchenſchw!— Die Luftbruckverteilung über Europa hat ſich ſeit geſtern nicht erheblich geändert. Ganz Weſt⸗ und Mitteleuropa iſt von kühlen ozeaniſchen Luftmaſſen überflutet und hat nun⸗ mehr normale Temperaturverhältniſſe. Eine weſentliche Aeu⸗ derung iſt für morgen nicht zu erwarten. Insbeſondere be⸗ ſteht vorderhand keine Ausſicht auf Abſchluß der Trocken⸗ periode. Wetterausſicht für morgen Sonntag: Fortdauer des be⸗ ſtehenden Wittetungscharakters. SAAB Herausgeber: Drucker und e Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim, E 6, 2 g Direktion Ferdinand Heyme. 85 7 Chefredakteur Kurt Fiſchet— Verantwortl. Redakteure: ffür Pollttt:. el: Melßner euilleton: i... K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: i,.: Franz Klrcher port und Neues aus 57 Welt: Willy Müller— Handelsteſl; Kurt Ehmer Gericht und alles UHebrige: ſtranz Kircher— Anzelgen Max Filter . auch S. I borſa krer Anden im NVS U. Lagen 44. gro ſte Befriedigung. Die Karosserie wird nicht erochũttert auf eteinigen Hegen, 4, a Locherigen Stra Hen. Die Türen schlie en under voll undl hlei ben gerdusdllos. Man itt in der ele- ganten P oleterung 0 Bequem, wie da lleim im N lub. 75 gesvel. 8 tuncdlenlang Lakren Cie one Ermüdung. Ahld.: Gebr. Zimmermann Deitfeld/ Pfalz: Heinrich Bfeiffer/ Frankfurhain: Autohaus Win. Slöchler, UHschster Stage%s/ Gernsbach: Gebr. Goldstein/ ider/ NMahet Maschinenfabrik Becher/ Kaiserslautern! Gebr. Stoffel, Fackelstr. 10/ Karlsruhe.: nertan& Gramling, denwisstr. 58 Kehl a. Rh. 1 K. Kretz, Hauptstr 88 Konstanz; Kenst. Fahrzeug- und Sporthaus, Winelmetr. 42/ Mugbacht Gebr. fat Otenburg J. B. Are Uinck, Hauptstraße 17 Stuttgart: NMSeFlliala, Charlottenplatz 6 Siutegart: Nebert Michel, Kornbergstr. 29 Walldürn I. B. 1 K. Bähre Worms NR.: dg. Herwehe, Römerstr. 32 Würzburg: Kramag, Kraftwagen- une laschinen G. m. b.., Exereierplatz 3. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Juli 1888 Brieſe an die„Neue Mannheimer zeitung“ Offene Anfrage Am 19. Juli ſollten laut Beſtimmung die Fahrkarten zum Ferienſonderzug am 31. Juli nach Hamburg verkauft werden. 30 Minuten nach Beginn des Schalterdienſtes, alſo um 8 ½ Uhr, wurde mir nebſt 30—35 anderen Wartenden der Beſcheid, daß die Karten nach Hamburg ausverkauft ſeien. Ich frage an, wann und unter welchen Umſtänden ſind dieſe ver⸗ kauft worden? Anmerkung: Vom Bahnhof Mannbeim be⸗ kamen wir folgende Auskunft:„Für den Ferienſonderzug Baſel Hamburg am 31. ds. Mts. iſt uns für die Zielſtationen Hannover, Bremen und Hamburg nur eine beſchränkte An⸗ zahl Fahrkarten zum Verkauf zugewieſen worden., die bei der ſtarken Nachfrage und mehrfachen Abforderung ſchon kurze Zeit nach Schalteröffnung vergriffen war. Zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß ſich in die Beſetzung der Sonderzuges außer Baden auch die Reichsbahndirektion Frankfurt am Main teilt, und daß im Ganzen nicht mehr Fahrkarten ver⸗ kauft werden dürfen, als Sitzplätze vorhanden ſind.“ * Motorrad— Autohupe Zu dieſem oft beſprochenen Thema ſoll hier noch ein letztes Wort geſprochen werden, ein Wort, das vielleicht zur Abhilfe dieſer„Qual“, denn anders iſt es wohl nicht zu nennen, führen kann. Sollte das Bezirksamt denn wirk⸗ lich nicht in der Lage ſein, ein Verbot herauszugeben und mit Strafe bedrohen die Motorfahrer, die mit offenen Puf⸗ fern, eine vollſtändig unnütze Manipulation, durch die Stadt raſen, ſowohl am Tag aber, was ganz gewiß noch ſchlimmer iſt, auch in der Nacht. Das Bezirksamt ſollte außerdem den Chauffeuren unterſagen, ab 10 Uhr abends ihre Autos zum Zeitvertreib brummen und vor allem ihre Hupen, die ge⸗ radezu eine Tortur ſind, nicht in der Nacht wie beſeſſen heulen zu laſſen. In früheren Jahren hat man dieſe ſchrillen Hupen nicht gekannt und es ſind weniger Auto⸗ Unfälle paſſiert wie dies jetzt leider der Fall iſt. Der Verkehr in der„Groß⸗ ſtadt“ Mannheim iſt ganz gewiß nicht ſo groß, als daß es nicht genügte, wenn beim Einbiegen oder beim Ueberqueren einer Straße ein Signal gegeben wird! So wie es jetzt ge⸗ ſchieht, iſt es ein Unfug; man hat nicht einmal ſeine Nacht⸗ ruhe und„Ruhe iſt des Bürgers erſte Pflicht.“ Es iſt unbedingt Sache des Bezirksamts, dafür Sorge zu tragen, daß dieſem Unfug Einhalt geboten werde, und Pflicht, dieſe Ruheſtörungen zu verbieten. I I. S. * Keine Kraftwagen in den Walbdpark Wenn irgendetwas geeignet wäre, die Einheimiſchen noch mehr zu Fahrten nach Heidelberg oder ſonſtigen Anziehungs⸗ punkten der rechten oder linken Rheinſeite zu veranlaſſen, ſo wäre dies die Zulaſſung von Kraftwagen in den Waldpark. Seine Hauptanziehungskraft beſteht zum guten Teil in dem rr Fehlen von Motorfahrzeugen mit ihrem Lärm, ihrem Ge⸗ ruch und ihrer Staubentwicklung. Der Park iſt nicht viel umfangreicher als beiſpielsweiſe der Schloßgaxten in Schwet⸗ zingen oder die Lichtentaler Allee in Baden⸗Baden, als daß der Gedanke, eine von dieſen Anlagen von Motoren durch⸗ raſſeln zu laſſen, nicht unſtunig wäre. Der Verkehrs⸗ verein Mannheim würde eine ſtarke Werbekraft ver⸗ lieren, wenn er zuließe, daß der Waldpark den Kraftfahr⸗ zeugen freigegeben würde. Gehen nicht in ſteigendem Maße Tauſende im Winter zur Erholung weg, auch Nichtſporttrei⸗ bende, nur um ſicher zu ſein, daß die Nerven wenigſtens einige Wochen lang unbehelligt von Fahrlärm bleiben und die Lungen zeitweiſe einmal reine Luft atmen können. Recht⸗ lich wäre es, den Eingang zum Waldpark, nämlich die Schleife Stephanienpromenade zur Schwarzwaldſtraße, für Kraft⸗ wagen zu verbieten, damit endlich auch der Zugang nicht beſtändig in Staubwolken gehüllt und von üblen Gerüchen er⸗ füllt wird. Für die paar Strandbadwochen im Jahr ge⸗ nügen Fahrräder, Droſchken und Rheinboote vollauf: wer aber zu Fuß geht, würde Reinigung und Erfriſchung des Strandbadaufenthaltes raſch in das Gegenteil verwandeln laſſen, ſobald Kraftfahrzeuge zugelaſſen werden. AK Strandbäder Bei der jetzigen heißen Witterung kann man es der Be⸗ völkerung Mannheims nicht verdenken, wenn ſie ſowohl am Rhein wie am Neckar, ſich in den Fluten kühlt oder auch Sonnenbäder nimmt, wenn nur damit nicht nebenbei große Unannehmlichkeiten für das übrige Publikum ver⸗ bunden wären. Einesteils iſt es die Verunreinigung des Strandes durch das weggeworfene Papier. Am ſtädtiſchen Strandbad ſind Körbe aufgeſtellt, in die das Papier hineingeworfen werden kann. Am Neckarſtrand befinden ſich ſolche Körbe aber nicht und es wäre wohl angebracht, daß ſie dort auch aufgeſtellt würden. Man kaun es dem Spazier⸗ gänger in der Neckarpromenade nicht verargen, wenn er über den häßlichen Anblick der Papierfetzen ärgerlich wird. Schlim⸗ mer aber als dieſe Verunreinigung des Strandes ſind noch die Feuer, die neuerdings von der Jugend angezündet werden. An den letzten Abenden waren 12—20 ſolcher Feuer, die mit ihrem Qualm ein Spazierengehen auf der Neckarpromenade ganz unmöglich machten. Hier müßte unbedingt von der Schutzmannſchaft eingeſchritten werden. Bei der Trockenheit kann auch ſehr leicht ein größerer Brand entſtehen. Die Hauptſache iſt aber, daß es dem Spaziergänger nicht unmöglich gemacht wird, die Promenade zu benutzen. Ein ſtändiger Beſucher der Neckarpromenade. Friedhofswunſch! Schon ſeit vielen Jahren werden die beiden linksſeitigen Tore am ſtädtiſchen Hauptfriedhof ſehr ſorgſam verſchloſſen gehalten, und nur dann, wenn es gar nicht mehr anders geht, geöffnet(Dauptſächlich an den Allerheiligentagen), a auch da ſo raſch wie möglich wieder verſchloſſen. Erkun⸗ digungen bei der Friedhofverwaltung nach dem Grunde dieſer Maßnahme wurden dahin beantwortet, daß dieſe Tore zwecks, Kontrolle der Friedhofbeſucher geſchloſſen bleiben; es ſollen auf dieſe Weiſe Diebſtähle verhindert werden. Wegen. dieſer Maßnahme müſſen zugleich mit dem Einſender dieſes viele Friedhofbeſucher, ſonders in den vorderen Teilen liegen, jahraus jahrein den. bedeutenden Umweg bis zur Leichenhalle machen, nur damit ev. Diebe nicht zu den oben genannten Seitentoren hinaus können, oder auf gut Deutſch geſagt, lichtſcheuen Ge⸗ ſindels wegen müſſen Hunderte, ja Tauſende ehrlicher und pietätvoller Menſchen einen derartigen Umweg machen. Das nennt man den Teufel mit Pelzebub austreiben. Wir fragen, ob dies wirklich ein ſtichhaltiger Grund ſein kann; wagen es jedoch ernſthaft zu bezweifeln, denn einmal ſind die übrigen geöffneten Tore nie überwacht, ſo daß jeder⸗ mann, ob ehrlich oder ob Dieb, völlig unbehelligt paſſieren kann; und zum andern haben durch das Geſchloſſenhalten dieſer Tore die Diebſtähle nicht ab⸗, ſondern eher zugenom⸗ men. Im übrigen ſind wir der Ueberzeugung, daß der⸗ artige Maßnahmen keinen Friedhofsdieb abhalten, auch nur ein Blümchen oder Pflänzchen weniger zu ſtehlen, ſodaß ſchließlich nicht Diebe, ſondern ehrliche Menſchen kontrolliert werden. Will man ernſtlich Diebſtähle verhindern, ſo ſorge man für geſchultes und ausreichendes Aufſichtsperſonal; das gegenwärtige Geſchloſſenhalten der Tore benachteiligt nur ordentliche Menſchen. Ich ſehe heute davon ab, genauer auf dieſe Sache ein⸗ zugehen, da ich hoffe, daß ſchon dieſe Zeilen genügen, um die zuſtändige ſtädtiſche Behörde zur ſchleunigſten Beſeitigung eines ſolchen Mißſtande. zu veraulaſſen, ſodaß künftighin, wenn nicht beide, dann doch wenigſtens das zweite Tor ſtändig ge⸗ öffnet wird. Das Offenhalten der Tore iſt übrigens ſchon mit Rückſicht auf den ſtetig zunehmenden Verkehr mit Kraft⸗ wagen und ſonſtigen Fahrzeugen notwendig, da bekanntlich auf der Straße„Am Friedhof“ ſonderer Weg vorhanden iſt. für die Fußgänger kein be⸗ keine flüssigen Praparate, sondern nut Ortizon] 12 Kugeln in i Glas Wasser gelöst geben ein erfrischendes Mund⸗ Wasser, das gründlich reinigt, wirk⸗ sam und nachhaltig desinfiziert.& Vekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.) Er zog einen grünſeidenen Vorhang von einem großen Gemälde, welches über dem mit Eisbärfellen bedeckten Diwan an der Mittelwand hing und trat einen Schritt zurück. Wäh⸗ rend er hörbar atmete, wartete er auf den Eindruck, den dieſes Bild auf mich machte. Es war ein ziemlich grob gemalter Akt 175 jungen blonden Weibes, das in rote Seidenkiſſen geſtützt mit einem Apfel ſpielt und den Beſchauer dabei mit halbgeſchloſſenen Augen anlächelt. „La pechereſſe“. Ich konnte nicht ernſt bleiben. f „Iſt das Werk nicht gut?“ fragte Rislo mit einer vor Aufregung heiſeren Stimme. „Doch, aber es ſtellt keine Fiſcherin dar, ſondern eine Sünderin“, lachte ich. Rislo betrachtete erſt mich, dann ſein Bild verblüfft. „Gott, was für eine arme Sprache iſt doch die franzöſiſche,“ ſagte er...„als ich das Bild auf einer Ausſtellung auf dem Lido fand, hab ich es für eine Fiſcherin angeſprochen. Nun, die Fiſcherinnen ſind ja auch nicht immer von Tugend ver⸗ barrikadiert.“ Und er ſchloß den Vorhang wieder feierlichſt, wie der Küſter in der Kirche ein Heiligtum vor profanen Blicken ſchützt.. Darauf öffnete er die Türe zu dem Muſikſaal, der mir kahl wie ein leerer Konzertſaal entgegengähnte, und in deſſen Mitte eine Art Kommode, mit grüner Plüſchdrapierung ge⸗ ſchmückt, ſtand. Hinter dieſer nahm Rislo Platz, um ein Konzert⸗Allegro von Chopin anzukurbeln. Ich mache mir nicht viel aus dieſer Konſervenmuſik, aber ich erkannte gleich die geiſtvolle Art d' Alberts, Chopin anzu⸗ packen, ſeinen weichen, durchgreifenden Anſchlag und ſeinen warmen Glanz, den er dieſen Kompoſitionen vor allen an⸗ deren verleiht...„Jetzt kommt die Carreſo, paſſen Sie auf!“ rief Rislo, während er hinter dem Inſtrument auftauchte und verſchwand, wie in einem Kaſperle⸗Theater.. Sie kam wirk⸗ lich. Schon an ihrem erſten perlenden Lauf, der temperament⸗ voll und kräftig über die Taſten rollte, erkannte ich ſie. Ich bedeuerte nur, daß ſie ſich eine Liſztſche Rhapſodie erwählt hatte, von der ich nicht weiß, iſt ſie wirklich ſo ſchrecklich, oder hat ſie nur der Dilettant auf dem Gewiſſen? Rislo ſprang wie elektriſiert von dieſer Muſik in die Höhe, ſeine Augen blitzten, er ſah aus, als wolle er in Pelz⸗ ſtiefeln zum Tſchardas antreten.„Ah, das iſt Muſik, nicht wahr?“ rief er.„Und nun kommt das ſchönſte.. Dazu müſſen wir aber auf den Turm hinauf. Sie ſind doch ſchwin⸗ delfrei?“ Ich verſicherte ihm das und wir ſtiegen eine ſehr enge Wendeltreppe hinauf in ein Turmzimmer mit Glaswänden, gegen die der Meerwind Seeſand warf, und von deſſen Höhe aus man 9 7 weiten Blick auf das Meer hatte. Der Wind trieb die Wellen hoch und ſchäumend gegen die Molen, man ſah nur weiße Berge und grüne Abgründe, die ſich türmten und ſenkten, um dann in breiten, glänzenden, glasgrünen Wellen auf dem weißen Sand zu zerfließen. „Ste lieben das Meer?“ fragte Rislo. Ich liebe und ftirchte es. 20⁰) „Warum fürchten? Das Meer iſt groß und gut, es wird Ihnen nichts anhaben, das Böſe kommt nur von den Men⸗ ſchen. Dagegen muß man ſich widerſtandsfähig machen. Se⸗ hen Sie!“ Er reckte ſeinen muskulöſen Arm aus.„Alles, was ich beſitze, meinen Namen in der Geſchäftswelt, meine Fabrik, mein Haus, hab ich mir geſchaffen. In der Stadt meinen ſie, ich wollte mich auf etwas herausſpielen, das ich nicht bin Den Ehrgeiz überlaſſe ich anderen. Ich betreibe nur mein Geſchäft und abends fahre ich ans Meer.. Daß meine Muter in dem alten Haus blieb, iſt ihr eigener Wille. Mich hats immer aus dem Laden hinausgedrängt. Ich habe ſchon als Junge unter der Wachstuchdecke gelitten, auf der wir die Mahlzeiten nahmen. Ich haſſe das Spießbürgertum, dem ich entſtamme. Manchmal bekomme ich Luſt zu ſchauſpielern, dann ſpiel ich denen war vor, einmal Miſanthrop, im Sommer den Verliebten, im Winter Kunſtmäcen„ manchmal den Nar⸗ ren, das liegt mir ganz gut. Dann lüge ich, wie vorhin, als ich Sie den Strandweg herunterkommen ſah. 5 „Und warum haben Sie vorhin gelogen?“ „Nun, ich konnte doch nicht mit der Tür ins Haus fallen, ich wollte nämlich Ihr Urteil über mein Haus wiſſen Nun weiß ich'.“ Er fuhr ſich durch das volle Haar, das ihm wie einem Tenor nach rückwärts wogte..„Es gefällt Ihnen nicht, nein! Sie ſagten, es ſei alles wunderbar, innerlich lächelten Sie über mich, wie über meine Fiſcherin. Es iſt auch ſo eine Narrheit von mir, den Leuten mein Haus zu zeigen. Aber ich habe Sie doch dabei kennen gelernt, beſſer, wie wenn ich dreimal wöchentlich mit Ihnen beim Landrat oder einem Kammerherrn dinierte. Ich kenne Sie ſchon lange. Ich ſah Sie an Ihrem erſten Tag ins Meer ſchwimmen. Sie haben ſo eine ſchöne Nackenlinie und eine leichte und doch kräftige Art, die Wellen zu ſchlagen. Es gibt ſo wenig gutgebaute Men⸗ ſchen, dafür habe ich einen Blick. Ich weiß, Sie lachen über mich,“ fuhr er fort, indem er auf das wogende Meer ſchaute, in deſſen Ferne die roten Heulbojen am Horizont tanzten wie ſchwimmende Kinderbälle.„Aber wenn ich mir ein Monokel ins Auge klemmte und im Dogceart an Ihren Fenſtern vor⸗ beikutſchierte, für Sie bliebe ich doch der Sohn von Frau Risko aus dem Laden am Markt.. Glauben Sie nicht, daß ich meine Mutter nicht liebe, weil es eine einfache Frau iſt. Ich achte ſie hoch, aber in einem Haus würden wir ein⸗ ander nur quälen. Man ſoll ſeine Neigungen niemals an⸗ deren aufzwingen. Alte Leute prägt man nicht mehr um und junge brauchen Ellenbogenfreiheit, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Ich habe gearbeitet, um mir den Platz in der Welt zu ſichern, von dem aus man die Wahrheit ſagen darf. Wenn mir die Welt hier zu eng wird, pfeife ich meinem Chauffeur. Ich reiſe viel, ſehe viel und ſchweige. Andere reiſen nicht, ſehen nichts und reden... Das iſt der Unterſchied. Trotzdem bin ich einſam. Denken Sie nicht, daß ich mich verheiraten will... Ich kann die Frauen gar nicht leiden, ſie ſind geſchwätzig, putzfüchtig und beſchränkt. Sie lächeln? Sie haben ein Grübchen, wie nett.. ich habe das ſo gern. Was können dieſe Durchſchnittsweibchen mir geben? Ich ver⸗ lange Geiſt, Schönheit, Geſundheit und Geſchmack. Nie habe ich das jemals vereint gefunden. Du lieber Gott, wen ſoll man denn hier verehren? „Meiden ſollſt du Nonnen, Frauen von Verwandten, Freun⸗ den, Lehrern und Königen“, heißt's in dem indiſchen Lehr⸗ buch der Liebe. was bleibt da noch viel übrig?“ Mislo hatte den Arm auf den Fenſterflügel geſtützt und ſchaute auf das Meer. 55. 1 wehenden 5 meinen Nacken ſtreifen. 2 g .. zuführen, dazu bin auch noch nicht alt genug „Die Polinnen haben mich einmal intereſſtert, aber das iſt alles Oberfläche, wie der Schaum, der dort auf den Wellen prachtvoll ſchimmernd ankommt. Sobald er ans Ufer kommt, zerfließt er. Wir wollen den Rauſch und begehen die Torheit, dieſen feſthalten zu wollen; wir verpflanzen etwas in die vier Wände der Ehe, was ſich nicht auf Flaſchen ziehen läßt Wir gehen mit tauſend Illuſionen in die Ehe, ſonſt ginge man ja nicht hinein. Aber iſt das ſchönſte an der Liebe nicht die Illuſion? Ich habe keine mehr. Die meiſten Männer ſind reſignierte Ehemänner. Ja, das iſt meine Meinung, gnädige Frau. Dort unten ſehen Sie die hohe Düne. Schon als Junge habe ich ⸗ſie beobachtet. Jedes Jahr frißt das Meer⸗ waſſer ein Stück ihres Fundamentes weg und eines Nachts wird ſie einſtürzen, weil ſie es muß, es iſt wie ein Naturgeſetz. So iſt es mit der Ehe.“ Wir ſchwiegen, es war mir, als hörte ich dicht hinter mir ſein Herz klopfen. „Sie machen hohe Anſprüche an das Glück, 1 Rislo.“ Er zuckte die Achſeln.„Glück? Das iſt etwas fr Aben⸗ teurer und Phautaſten, aber um eine Wirtſchafterin heim⸗ Nur Wirt⸗ ſchafterinnen können dauernde Zufriedenheit verbreiten. Aber ein großes Glück kann keine Dauer haben. Die größten Männer haben meiſt mit einfachen, primitiven Frauen zu⸗ ſammengelebt, ohne Anſpruch an den Rauſch,. Den gaben ihnen andere. Der Rauſch hat keine Dauer, aber er hat eln Vorſpiel und das allein iſt es vielleicht wert, gelebt zu haben. Ich bin ein Heide, glaube an nichts, hoffe auf nichts und er⸗ warte nichts mehr. Ich habe nur den Glauben der Griechen, daß in einem ſchönen Körper auch eine ſchöne Seele wohnt.“ Er' ſchwieg. Es war, als hielte er den keuchenden Atem an. Der an das Fenſterkreuz geſtemmte Arm begann zu be⸗ ben. Ich wandte mich um. Sein Geſicht ſchien verwandelt, in ſeinen Augen ſah ich kleine Flämmchen tanzen, es war, als habe er auf einmal fremde Augen bekommen, wie man ſie an Faunen ſieht. Eine beklemmende Stille entſtand in dem engen Turm⸗ zimmer. Es war nur eine Minute, mir erſchien ſie wie ein kurzes Leben... Da ſchrillte eine Klingel rufend durch das ſtille Haus. Fritz Rislo zuckte zuſammen, er verwandelte ſich, als fiele die Verzauberung von ihm ab.„Das iſt meine Mut⸗ ter“, ſagte er. Wir ſprachen nichts mehr. Er ließ mich vorangehen, ſchloß mir die Türen auf, und als ich draußen auf der Wald⸗ ſtraße ſtand, drückte er mir heftig die Hand. Seitdem beſtand zwiſchen Fritz Rislo und mir etwas wie ein Vertrag. Wenn wir uns in der Stadt trafen, grüßten wir uns wie Fremde, kam ich nach dem Strand, ſo erwartete er mich ſchon auf der Terraſſe des Strandſchloſfes. Wenn ich, mein Bad genommen hatte, wanderten wir am Ufer dieſes ſtarken, immer ſtürmenden, blaugrünen Meeres entlang in die Dünen oder durch den ſchmalen Kiefernwald, der mir einen traurigen Erſatz für unſere Eichenwälder darſtellte. Wir waren Freunde, ohne daß wir uns dieſes Gefühls verſicherten. „Ich beſuche keine Geſellſchaften“, ſagte Rislo.„Was ſoll ich mit all dieſen Leuten reden und wozu? Je mehr einer an ſich ſelbſt hat, deſto weniger können andere ihm ſein. Warum geht man ins Wirtshaus? Aus Unfähigkeit, die Einſamkeit und in dieſer ſich ſelber zu ertragen. Der geiſtvolle Menſch“, Rislo lächelte verſchmitzt,„iſt einem Virtuoſen zu vergleichen, der ſein 1 allein ausführt“, ſagt e 1 Wortſetzang fal i , aber deren Gräber im alten Friedhof, be⸗ 4 2 8 reren eee, rr eee enn rr ee eee 4 Sems tag, den 21. Jult 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 3868 III. Warum im Wohnwagen? Es iſt für mußevolle Reiſende gleich mir die beſte Art, Großbritannien, Frankreich, Amerika, Italien, Oeſterreich oder ſonſt ein Land zu ſehen, das ziemlich gute Straßen und eine Bevölkerung beſttzt, die nicht herbeiſtürzt, um mit ſtrah⸗ lenden Mienen den Fremdling zu maſſakrieren. Vier Sorten von Reiſenden gibt es. Da ſind die Waren⸗ hauseinkaufer, die bei einem ſechswoöchentlichen Aufenthalt in Paris keine glühendere Freude kennen, als die Entdeckung einer Stelle, wo man für 1583,61 Dollars, Zoll einbegriffen, ein Groß Handtaſchen kauft, die— Spaß!— wie warme Semmeln zu 25 Dollars das Stück abgehen werden. Für ſie bei denen das Frühſtück aus Eiern mit Speck, das Mittagbrot aus Speck mit Eiern beſteht, und die ihr Geſchirr ſelbſt wa⸗ ſchen. Bei ſolchem Leben würden die Herren Einkäufer die feinen Nachtlokale, wo es Schnecken gibt, vermiffen.(Nicht als ob ſie ſich je dazu verſtiegen hätten, Schnecken zu ver⸗ zehren, aber ſie ſpeiſen gar zu gern in weltſtädtiſchen Lokalen, wo ſich wahrſcheinlich andere Leute hin und wieder einmal Schnecken ſervieren laſſen.) Die zweite Sorte reiſt— aus Skandinavien, Deutſchland, England in genau ſo großer Zahl wie aus Amerika— ins 5 Ausland, weil es ſchick iſt. Dieſe Leute haſſen vielleicht die Ozeanfahrt und verfluchen das Baccarat, aber wenn die vor⸗ nehme Welt ſich in Monte Carlo oder am Lido träfe, und ſie wären nicht dabei, ſo würden ihre Bilder nicht in der„Vogue“ oder im„Tatler“ erſcheinen; mit einem einzigen Jammer⸗ ſchrei wären ſie ſo von der Geſellſchaftsleiter herabgeſtürzt, die ſie mit ſo erbaulichem Fleiß erklommen hatten. Wohn⸗ wagen für ſolche Reiſenden.. aber nicht doch. 2 Die dritte Sorte reiſt, um die von Baedecker oder Mar⸗ tell mit drei Sternen angemerkten Plätze zu beſichtigen, oder, beſſer geſagt, um ſagen zu können, man habe ſich beſichtigt: Shakeſpeares Geburtsort, John Strattons Heimatſtadt, den Eiffelturm, den großen Canyon von Arizona, das Haus, in dem Dr. Crippen ſeine Frau ermordet hat, die Adlon⸗Bar, das römiſche Forum oder das Grab Juliens, das eine der hübſcheſten antiken Tränken iſt, die ſich in Verona erhalten haben. Sie kehren dann nach Hauſe zurück und halten im Frühſtücksklub der Herren, in der literariſchen Damengeſell⸗ ſchaft oder im Pfarrkränzchen Vorträge. Für ſolch ernſtgeſinnte und hochgemute Forſcher wäre der Wohnwagen nur ein Hindernis. Sie waren vielleicht gezwun⸗ gen, drei volle Monate darauf zu verwenden, um ganz Europa abzumachen, wenigſtens wenn ſie auch Eſtland und die Inſel Man in ihr Programm einbegriffen hätten. Aber dann gibt es einen vierten Typ des Reiſenden, einen faulen und verrückten Kerl, der die Anſichtskartengegenden vermeidet und ſich gern tagediebiſch herumtreibt, wobei er Hört, was die Leute in den Seitengaſſen der Städte, in kleinen armen Bauernhäuſern und in den Dorfläden ſagen, eſſen, tra⸗ gen und leſen. Er hält ſich abſeits von den Hauptſtraßen, von den Eiſenbahnen und von der Burgruine, die nach der Schätzung bes Profeſſors Osman T. Igfelt im Jahre 1927 1 allein 1656387 mal gekodakt worden iſt. Er kann auf der Dorfwieſe Halt machen, auf düſterer Heide oder hinter einer Baumwollſpinnerei und doch für die Nacht ein wohnlicheres Heim haben, als nur irgend ein Gaſthaus abſeits der Haupt⸗ ſtraße zu bieten vermag. 1 Es gibt indeſſen noch einen Grund für das Wohnwagen⸗ reiſen, der tief in der menſchlichen Natur liegt und deshalb ſelbſt für Sklaven der Vornehmheit und Sklaven der Damen⸗ klubkultur eine gewiſſe Verſuchung bieten muß. Der Wohn⸗ wagen rührt an dem Zigeunerinſtinkt, der in uns allen, wenn auch noch ſo verſteckt, ſchlummert, dem Inſtinkt, der kleine Jungen datzu treibt, ſich fortzuſtehlen und Kartoffeln am Felde zu röſten, der den engliſchen Milord zur Elefantenjagd nach Afrika treibt und der Babbitt veranlaßt, ſein komfortables Heim zu verlaſſen, im Freien zu bivouacieren und dabei zu behaupten, daß ihm durchwachſener Speck und ſchierer Regen ſehr zuſagten. Jene Sehnſucht nach Freiheit und Einfachheit .. und ein gwiſſes angenehmes Maß von erlaubter Unge⸗ waſchenheit— hat ernſtgeſinnte Yankes hinaus in die unbe⸗ kannten Prärien getrieben, wo ſie an der Seite von Plan⸗ wagen dahinſtapften, ſie hat Alan Cobham, Lindbergh, Nobile, Byrd, Coſtes und die Beſatzung der„Bremen“ aus ruhiger Sicherheit, in der ſie ſich eines mäßigen Rufes erfreuten, hin⸗ aus in vermeidbare Gefahren getrieben. Keine Art des Reiſens reizt den Zigeunerinſtinkt mehr als das Umherziehen in einem vom Automobil gezogenen Wohnwagen. Man kann dabei ſein Lager für eine Woche aufſchlagen oder bereits am folgenden Tag zweihundert Kilo⸗ meter weiter in einer ganz anderen Gegend ſein. Man kann von der Küſte zur Bergſchlucht wandern, ohne ſich vorher durch Telegramm eine Höhle in der Schlucht reſerviexen zu müſſen. 5 5 Es iſt ſeltſam, oder vielmehr, es iſt bezeichnend ſüß die beiden Völker, wie ſich der allgemein verbreitete Zigeuner⸗ inſtinkt in der Art zeigt, in der der Amerikaner, und in der der Engländer eine Automobiltour macht. 5 Des Engländers Hauptdeviſe labgeſehen von„die Ame⸗ rikaner lieben das Geld, aber, Gott ſei dank, tut das keiner von uns“) lautet:„Mein Haus iſt meine Burg“. Das bleibt es auch auf Rädern. Der Engländer, der noch nicht durch den Geſchwindigkeitsfimmel verderbt iſt und der es ſich leiſten kann— das heißt, der nicht ſo bemittelt iſt, daß er mit Chauf⸗ 1 Abend lagert er ſo weit wie möglich von jedem anderen 1 Wohnwagen. Die Gegend hat er vielleicht noch nie geſehen, 1 aber hier hat er ſein gewohntes Haus, das er abſchließen, aus dem er Fremdlinge und bolſchewiſtiſche Spione fernhalten und in dem er ſeine geheiligte Abgeſchloſſenheit genießen kann, und ſeine gewohnten Beſitztümer, die richtige Pfeife, die Frau, die Pantoffeln, den Räucherlachs und den Tee zur Hand hat. f utomobiltouriſt hingegen, deſſen Motto hſte Anbau meines Büros“, alle Welt er ſo En feur reiſen muß— zieht mit dem Wohnwagen los. Am ch großen Ben zi nE geb ie vermögen von 8000 Litern. Der A Boote beträgt demzufole i 8 bracht, die b. Niedergehen der Boot auf dem Meer eine Kühlung glands, Von Sinclair Lewis los, darüber zu ſtreiten, ob die transportable Abgeſchloſſen⸗ heit des Engländers oder die transportable Geſelligkeit des Amerikaners ſchöner ſei. Daß ſich darin aber ein grundlegen⸗ der Unterſchied manifeſtiert, ſteht außer Zweifel. Aber wozu braucht man einen Wohnwagen für eine Auto⸗ mobiltour? Warum iſt das beſſer als in Gaſthäuſern zu über⸗ nachten oder ein Zelt mitzunehmen, das man am Abend auf⸗ ſchlägt? 5 Der Wohnwagen übertrifft zunächſt beide hinſichtlich der Menge von Gepäck, die man mit ſich führen kann. Im Auto⸗ mobil iſt für zwei Handkoffer Platz. Das iſt ſchön und gut für einen Ausflug, der nicht länger als eine Woche währt. Aber nach einem Monat oder zweien hat man es ſchon etwas ſatt, ohne Wärmeflaſche,„den Oxforder Gedichtsband“ und die übrigen Lebensnotwendigkeiten auszukommen und ſich dabei ſelbſt täglich zu verſichern, daß das letzte überlebende Hemd wirklich viel ſaubers iſt als es ausſieht(oder iſt). In einem geräumigen Wohnwagen kann man ſich min⸗ deſtens ebenſo viel Luxus leiſten als ein Sommerhäuschen bietet. Der Wohnwagen iſt wie eine Yacht, nur daß er den Vorteil bietet, nicht zu ſtampfen, wenn man ſchlafen will. Als Schriftſteller habe ich hier zwei Schreibmaſchinen, fünfzehn⸗ hundert Blatt Papier, Briefumſchläge und ſonſtiges Zubehör, vierzig Bücher und dazu noch genügend Kleidung für jeden Notfall. Leute, die in der glücklichen Lage ſind, nicht ſchreiben zu müſſen, können ſtatt deſſen ein Faltboot, Angelruten Flinten, Golfſtöcke, Tennisgerät und all das übrige Rüſtzeug mitnehmen, das man für eine Sportart braucht, zu der man auf einer Dreimonate⸗Tour Gelegenheit finden mag, und obendrein noch Geſellſchaftskleider für den Fall, daß die Rei⸗ ſenden einmal das Naturleben über bekommen und Gelegen⸗ heit zu einem Tanzabend finden ſollten. Ein beſonderer Vorteil des Wohnwagens gegenüber dem Hotelaufenthalt liegt ferner darin, daß in jedem Lande die Hotels zumeiſt ſchlecht und zumeiſt teuer ſind. Die Vorzüge des Wohnwagens vor dem allnächtlichen Kampieren im Zelt 5 Kennen Sie die zuſammenlegbaren Zelte, die ein Junge in fünf Minuten aufſtellen kann? Laſſen Sie ſich geſagt ſein, daß der Junge unter Aſſiſtenz von zwei durch die Fahrt nervös gemachten Erwachſenen eine halbe Stunde dazu braucht. Dazu kommt das Vergnügen, bei Wind zu kochen, der die Flamme ausbläſt, wenn man einen Petroleumkocher benutzt, oder einem den beizenden Rauch in die Augen treibt, wenn man ſich ein Lagerfeuer angezündet hat. Dazu die Fiktion, daß das Trittbrett des Wagens einen bequemen Sitz abgibt, und die Käfer, Stechmücken, der Sand, der auf das gebratene Steak fliegt, und der Schlaf in einem wackligen Faltbett oder am Boden, wo ſich, nachdem man die Liegedecke ausgebreitet hat, ganz erſtaunliche Wurzeln hervorhexen. Wenn man einen Wohnwagen hat, braucht man nur ins Feld hinauszufahren, die zuſammenlegbaren Stühle und den TDiſch herauszuſtellen und in zwei Minuten— in dieſem Falle ſind es richtige zwei Minuten— kann Madame an einem ausgezeichneten wohlabgedeckten Petroleumherd kochen; dazu ſteht ihr ein großer Schrank mit Lebensmitteln zur Ver⸗ fügung anſtelle der zwei Konſervenbüchſen und der einen Kekstrommel, die alles ſind, was man hinten im Automobil unterbringen kann. Die Betten ſind ebenſo gut wie die im Schlafwagen, und ſie laſſen ſich ſogar leichter machen. Beim Aufſtehen am Morgen, findet man ein ſauberes Taſchentuch, ohne erſt Ausgrabungen unter dem Reſervereifen, dem Schlepptau und einer vergeſſenen, höchſt klebrigen Tüte Schokolade vornehmen zu müſſen. i Gegenüber einem Wohnwagen, der Motor und Führerſitz enthält, beſitzt der Anhängewohnwagen den Vorzug größerer Wendigkeit. Auch iſt es oft erwünſcht, den Wohnwagen ab⸗ zuhängen und ihn auf einem Bauernhof beizuſtellen, um das Automobil für Bergſtraßen und Waldwege freizubekommen, die für den Wohnwagen unpaſſierbar ſind. Das mag wie Reklame klingen, aber Sie können es mir glauben, daß es ſich bei mir nicht um Propaganda, ſondern nur um den Eifer eines temperamentvollen Neubekehrten handelt. 5 Schon in den nächſten Tagen wird das unlängſt fertig⸗ geſtellte Rieſeuflugboot„Roma r“— das vorläufig größte Flugboot der Welt— von Travewünde aus ſeine erſten Probeflüge unternehmen. Nach erfolgreichem Abſchluß der Verſuchsflüge wird die„Romar“ in den Beſitz der Deut⸗ ſen Lufthanſa übergehen und vorausſichtlich noch in dieſem Sommer verſuchsweiſe auf der 5 5 5 neuen trausozeaniſchen Route, die über die Azoren N nach Amerika 5 0 führt, eingeſetzt werden. Dieſer erſte Verſuchsflug würde prak⸗ tiſch die Geburt des deutſchen transozeaniſchen Flugverkehrs bedeuten, für den, wie wir erfahren, zurzeit ſchon drei wei⸗ tere Rieſenflugzeuge im Bau ſind bzw. ihrer Vollendung ent⸗ gegengehen. 8 Zwei weitere Rieſenflugboote werden von Rumpf einen 4000 Kilometer. gen angebracht, der„Romar“ ſind Vorrich ber die Melt Babbitts' durch das im Bau befindliche Flugboot der Dor, Ozeanrieſe geht ſeiner Vollend Copyright by United Preß Aſſociations of America. Nachdruck, auch im Auszug, verboten. Und doch bezweifle ich, daß es in ganz Amerika auch nur ein Dutzend Anhängewohnwagen gibt. Irgendwo in Amerika gibt es einen heute noch unbekannten Henry Ford, der Mil⸗ lionen mit der Herſtellung von Anhängewohnwagen verdienen wird. Ich erwarte, daß man mich noch mit achtzig Jahren friedlich meine Pfeife in einem Faltſtuhl neben dem Wohn⸗ wagen finden wird, frei von allen nervenzerrüttenden Dräng⸗ niſſen der Städte und doch im Genuß von jeglichem Komfort, den die Stadt bietet. Wozu der Wohnwagen gerabe in Eng⸗ land? Ich ſchreibe zurzeit am Tiſch in meinem angenehm durchwärmten Wagen. Nach zwei Wochen prächtigſten Sonnen⸗ ſcheines(das engliſche Klima iſt genau ſo arg verleumdet, wie die amerikaniſche Badeſtube) iſt es zu kühl geworden, um draußen zu ſchreiben. Fünfundzwanzig Kilometer entfernt liegt das graue Canterbury, ſechs Meilen von hier liegt Faverſham mit ſeinen gedrängten windſchiefen Läden aus dem ſechszehnten Jahrhundert, und jenſeits davon erſtreckt ſich das Mündungsgebiet der Themſe. Nicht fünfzig Meilen weit liegt Dover. Von dort wäre man in ſechs Stunden in Paris. Drei⸗ undſechzig Kilometer entfernt liegt Sevenvaks mit dem Her⸗ zogsſchloß von Knole, das ſich ſeit den Tagen, als Jacob. dort abzuſteigen pflegte, nicht verändert hat, Knole, das mit 0 ſeinen dreihundertfünfundſechzig Zimmern, den zweiundfünfzig Treppen, dem Wildpark von tauſend Morgen, ein Symbol jener Zeit iſt, als Höflichkeit, nicht Jazz und Klugtun, das Ideal des Gentleman waren.(Wahrſcheinlich war es garnicht das Ideal. Vermutlich hatte Jacob J. eine Neigung zum [Klugtum. Aber es kann dem anmaßenden modernen Geiſte nicht ſchaden, ſich durch dieſen Herrenſitz und das Bild groß⸗ zügigerer Zeiten in ehrfurchtsvolles Staunen verſetzen zu laſſen.) 5 All das und obendrein hundert anheimelnde Dörfer, hun⸗ dert altehrwürdige Kirchen liegen im Umkreis von einer Stunde und laden uns ein. Stets aber können wir zu dieſem Wohnwagen, unſerer Burg, zurückkehren. Morgen ziehen wir ö weiter an die Südküſte, und das verſchlafene Cinque Ports wird unſer Nachbar ſein. Auch dort werden wir wieder unſen Eigenheim mit allen ſeinen liebgewonnenen Bequemlichkeiten mit haben. a 5 N Warum nicht im Wohnwagen? * Deutſchland g Raubmord um Inflationsmillionen 185 In der Nacht zum Mittwoch wurde in Hamburg auf den 85jährigen Altmöbelhändler Voges in der Elbſtraße ein Raubmordverſuch verübt. Voges wurde im Schlaf über⸗ fallen und durch Schläge über den Kopf erheblich, jedoch nich lebensgefährlich verletzt. Der unerkannt entkommene Täter erbeutete, ſoweit wie bisher feſtſteht, aus einer Truhe, neben dem Bett des Möbelhändlers ſtand, nur Million und Billionenſcheine aus der Inflationszeit. 8 Spanien 89 85 Wurde Don Carlos vergiftet? 3 Aus Madrid wird berichtet, daß die dortige königli Akademie der Geſchichtswiſſenſchaft beſchloſſen hat, das Ge⸗ dächtnis des Königs Philipp II. von Spanien, des Erbauers der berühmten ſpäniſchen Armada, von einem Verdacht zu reinigen, der ſeit vielen Jahrhunderten auf ihm ruht. Ne der geſchichtlichen Ueberlieferung ſoll der König den Prinz Don Carlos im Jahre 1568 vergiftet haben. Um die Richtig keit dieſer Behauptung nachzuprüfen, ſollen die ſterblich Reſte des Don Carlos ausgegraben und auf ihren Giftgeha! unterſucht werden. In fachwiſſenſchaftlichen Kreiſen ſieht man dieſem Verſuche mit großem Jutereſſe entgegen. Wen! König Philipp ſeinen Sohn wirklich vergiftete und dazu Mineralgift, etwa Arſen oder Queckſilber verwandte, würde ſich die Giftſpur auch jetzt noch nachweiſen Wenn der Tod aber auf ein Pflanzengift zurückzuführen ſein ſollte, ſo würde man ſchwerlich noch eine Spur davon vor⸗ finden. Don Carlos wurde im Escoral begraben, jenem düſteren Schloß bei Madrid, wo die Angehörigen der ſpani Hauptſache auf chemiſchem J * 5 toren mit Seewaſſer ermöglichen. Außer den üblichen H hen und Seitenſteuern iſt für Fahrten auf dem Ozean ein Se ſteuer angebracht. Beide Boote beſitzen je zwei S 11 ſchwimmer, die ſchon größer ſind als ein ganzes Sport flugzeug. n f„ Das ganze Boot beſteht aus acht waſſer dichten teilungen, von denen jede gegen die andere völlig a geſchloſſen werden kann. Die Anordnung iſt hier ſelbe wie bei den großen Ozeandampfern. Selbſt wenn dieſer Abteilungen infolge Havarie mit Waſſer vollaufen, einträchtigt das nicht die Schwimmfähigkeit des Bpotes. dann vermag es, falls die Motoren noch in Takt ſind, v Waſſer aus zu ſtarten. An der Spitze des Flugzeugrumpf befindet ſich der ſogenaunte Kolliſions raum, der einem etwaigen Zuſammenſtoß oder Anprallen die Wuch Stoßes aufnehmen und verhindern ſoll, daß dem t!. Teil des Flugzeuges Schaden zugefügt wird. In den Kabin können bequem zwölf Paſſagiere untergebracht w mit den Piloten, dem Navigator, dem Funker, dem monteur und dem Luftboy können alſo acht zeh ſonen außer Poſt und Gepäck befördert werden. An Größe und Umfang werden dieſe Boote ſtärke von 5000 Ps aufweiſt. un; 8. Seite. Nr, 336 en a Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Ln Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche Produktionsminderung und Auftragsrückgang— Zunehmende Kurzarbeit— Neuer Beharrungszſtand auf ermäßigtem Niveau— Steifer Geldmarkt Das Abklingen der Konjunktur wird immer deutlicher und die Abſchwächung des Erzeugungsumfanges erſtreckt ſich auf die deutſche Geſamtwirtſchaft. Die Sorge, mit der die Gelſenkirchener Bergwerks⸗ gefellſchaft in ihrem letzten Geſchäftsbericht der Entwicklung bes deutſchen Bergbaues entgegenſteht, findet ſich in verſtärktem Maße in dem in dieſer Woche veröffentlichten Bericht des Reichs kohlen verbandes, der ebenfalls zu dem Ergebnis kommt, daß das ganze bisher geübte Verfahren der Kohlen⸗ 8 Angswirtſchaft verfehlt iſt, weil eine ſtarre Regelung der Preiſe zu unzulänglichen Erlöſen führt. Die bewilligten Preiſe dürfen bei guter Marktlage nicht überſchritten werden, während ſie bei abfallender Konfunktur oder in umſtrittenen Gebieten nicht hereingeholt werden können. Mit beſonderem Nachdruck wird in dem Bericht des Reichskohlenverbandes ferner auf die Gefahr hingewie⸗ ſen, die dem deutſchen Kohlenbergbau von dem Ausbreitungsdrauge der polniſch⸗oberſchleſiſchen Kohleninduſtrie drohe, namentlich im Falle einer Wiederzulaſſung polniſcher Kohle zum deutſchen Markt. Dieſe bildet aber bekanntlich einen weſentlichen Teil der polniſchen Forderungen für den Abſchluß eines deutſch⸗polniſchen Handels⸗Ver⸗ trages. Wie vereinbart, ſollen die Verhandlungen zwiſchen der pol⸗ niſchen und der deutſchen Delegation im Herbſt wieder aufgenommen werden. Hoffentlich gelingt es dann, ſchwere Schübigungen wichtiger deutſcher Wirtſchaftszweige durch eine vermehrte Einfuhr aus dem unter weit ungünſtigeren ſozialen Verhältniſſen arbeitenden Polen hintauzuhalten. Die Symptome der Unſicherheit und Rückganges beſchränken ſich aher keineswegs auf den Kohlenbergbau, ſondern auch die Groß⸗ eiſeninduſtrie und die Fertigwareninduſtrie berichten übereinſtim⸗ mend von Produktions⸗ und Auftrags minderung. So zeigte der Vierteljahrsbericht der Vereinigten Stahlwerke eine Verminderung der Produktion, des Umſatzes und bes Auftragsbeſtändes, berichtete die deutſche Maſchineninduſtrie von weitergehender Abſchwächung und daß die allgemeine Verteuerung in Deutſchland den Abſatz nach dem Auslande zu lohnenden Preiſen verhindere. Weiter iſt nach dem Bericht des Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Jnduſtriebundes in Elber⸗ feld die Lage der Fertigwareninduſtrie ſehr uneinheitlich, da neben einzelnen Zweigen, die noch über ausreichende Aufträge verfügen, in vielen anderen die Lage als direkt ſchlecht bezeichnet wird. Dieſe Berichte ſind nicht„ ſchwarz gefärbt, wie nielfach angenommen wird, ſie entſprechen vielmehr der tatſächlichen Lage, wie die Berichte der doch gewiß unparteiiſchen Janbesürbeitsämter beweiſen. Nach dieſen blieb die Arbeitsmarktlage Mitte Jult un⸗ einheitlich. Der Saiſonaufſchwung und die abſchwächenden Tendenzen ſtehen einander gegenüber. Ueber dem Durchſchnitt liegen Schleſien, Oſtpreußen, Pommern und die Nordmark, unter ber durchſchnittlichen Entwicklung liegen Brandenburg, Rheinland und Weſtfalen. In der weſtlichen Induſtrie läßt ſich beobachten, daß bei dem gegenwärtigen Abbröckelungsprozeß die Neigung zur Verjüngung der Belegſchaft ſtärker iſt als bei einer direkten Kriſis. Eine zwiſchenörtliche Ver⸗ mittlung iſt vielfach unmöglich. Die Antriebe zur Belebung kamen haupkfächlich von den Außenberufen. Die Vermittlungen für die Dandwirtſchaft waren lebhaft. Bezirksweiſe hatte auch das Baugewerbe eine Belebung, ſo Mitteldeutſchland und die Nordmark, auch in Saächſen, weniger dagegen in den anderen Gebieten. Dennoch ſind die Bauſtoffinduſtrien nicht immer voll beſchäftigt, teilweiſe(Heſſen) iſt die Beſchäftigung ſogar rückgängig. Im Bergbau iſt die Lage Unberündert, die langſame Verſchlechterung des Ruhrbergbaues ſchrei⸗ tet fort. Der Braunkohlenbergbau und auch der Kaltbergbau bleiben gut beſchäftigt. Der Metall⸗ und Maſchinenmarkt zeigt die gewohnte nichteinheitliche Entwicklung. In der chemiſchen Induſtrie bleibt die Situation befriedigend. Die Entwicklung in den einzelnen Bezirken des Spiunſtoffgewerbes iſt recht verſchieden, ſo haben die ſächſiſchen Spinnereien und Webereien eine beſſere Nachfrage zu melden, wäh⸗ rend im ſonſtigen Mitteldeutſchland Verſchlechterungen erfolgten. Auch im Bekleidungsgewerbe werden neue Berſchlechterungen ge⸗ meldet. Wenn auch in der Konfektion teilweiſe die Lage etwas ge⸗ heſſert iſt, ſind die Schuhfabriken erneut ſchlechter beſchäftigt und nehmen weitere Einſchränkungen vor. Hinzu kommt eine weitere ſtarke Zunahme der Kurzarbeit, die nach der Statiſtik der freien Gewerkſchaften ſich im Juni von 48 auf 5,6 v. H. verſtärkte und die in ber Zwiſchenzeit in noch weiterem Maße in zahlreichen In⸗ duſtriezwetgen eingeführt werden mußte. 5 Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres iſt alſo, allein ſcho vpm Arbeitsmarkt her betrachtet, eine Verſchlechterung der Wirt⸗ ſchaftslage feſtzuſtellen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben e es nur bei ganz beſonders günſtigen Wirtſchafts⸗ verhältniſſen möglich iſt, im Sommerhalbjahr die Arbeitsloſigkeit auf weniger als eine halbe Million herunterzudrücken. Schon bei leichtem Abklingen der Konjunktur hält ſich die Ziffer auf einem Stund non 609 000700 000 und zeigt damit eine mehr oder weniger feſte Gtenze an. Allerdings ſind dabet, wie die Diskonto⸗Geſellſchaft in ihrem letzten Wirtſchaftsbericht u. a. ausführt, einige Einſchrän⸗ kungen zu machen, inſofern als einmal unter dem heutigen Syſtem der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenunterſtützung die ſtatiſtiſche Erwerbsloſtakeit wohl als relativer, weniger dagegen als abſoluter Maßſtab für den Stand der wirtſchaftlichen Tätigkeit und den er⸗ reichbaren Produktionsgrad verwendbar iſt and ſodann alle unter dem Begriff der Rationaliſierung zuſammengefaßten Beſtrebungen ſchlechthin in gewiſſem Umfang Arbeitskräfte freimachen, ſoweit es nicht gelingt, die Erfolge der Rattonaliſierung in Produktionserwei⸗ terung und damit wieder in Schaffung neuer Arbeitsgelegenheit umzuſetzen. 5 Im armen Deutſchland iſt der Zwang zur Produktions verbilli⸗ gung unter dem Druck der inneren und äußeren Belaſtungen ver⸗ ſchiedenſter Art ſo mächtig, daß man ihm ſoweit wie irgend möglich nachgeben muß, ſelöſt wenn er ſoztal unerwünſchte Folgen mit ſich bringt, deren Bekämpfung der Wirtſchaft wieder neue Opfer koſtet. Die Geſtaltung der Probuktionskoſten iſt neben der Frage der Kapi⸗ talbeſchaffung diefenige Kraft, die am ſtärkſten den Weg der weiteren Konjunkturentwicklung beſtimmen wird. In der Lohnbewegung iſt ein gewiſſer Stillſtand eingetreten. Dabei iſt aber zu bedenken, daß ſich im erſten Halbjahr 1927 das Lohnniveau um etwa 8 v. H. gegen⸗ über dem Stande von Anfang 1927 gehoben hatte. Hinzu kommt weiter bei unverändert hohem Steuerdruck eine Steigerung der ſozia⸗ len Laſten. Alles in allem genommen kann die Lage zuſammeunfaſſend dahingehend gekennzeichnet werden, daß wir uns im Stadium einer langſamen, aber beharrlich fortſchreitenden Verminderung des Ge⸗ ſchäftsumfanges bei im weſentlichen unverändertem Preisſtand be⸗ finden. Symptome für eine kritiſche Verſtärkung der rückläufigen Konjunktur ſind aber noch nicht vorhanden und die Disco iſt daher der Auſicht, daß ſich ſchließlich ein neuer Beharrungszuſtand auf einem niedrigeren Stande des Umſatzes und der Produktion an⸗ bahnen werde. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt man deshalb die Ent⸗ wicklung der amerikaniſchen Konjunktur, die anſcheinend ſich wioder zu beleben beginnt. Tritt eine wirkliche Belebung in USA. ein, ſo kaun naturgemäß ihre Auswirkung auf Europa und die deutſche Wirtſchaft nicht ausbleiben. Sie dürfte die retardierenden Momente in Deutſchland u. U. mildern, weil alsdann eintretende Prots⸗ ſteigerungen in Amerika das Exportgeſchäft der deutſchen Induſtrie beleben und damit einen Ausgleich gegen den Rückgang des deutſchen Inlandsgeſchäftes herbeiführen würden. Dieſe Hoffnungen ſind zur Stunde aber noch recht vager Natur, da bis fetzt nur Anzeichen einer amerikaniſchen Konfunkturbelebung zu verzeichnen ſind unk die Auswirkung der Präſidentſchaftswahlen auf das dortige Wirt⸗ ſchäftsleben ſich in keiner Weiſe beſtimmen laſſen. Der Geldmarkt verharrt nach wie vor in ſeiner Verſteifung, und auch der Mediv⸗Reichsbankausweis brachte die immer noch an⸗ geſpannte Geldmarktſituation zum Ausdruck. Wie ſchon früher mit⸗ geteilt, ſind die Gründe für ſteife Geldmarktlage in den nunmehr beendeten Vorauszahlungen auf die Einkommenſteuer zu ſuchen, zu denen diesmal noch größere Abſchlußzahlungen für das vergangene Jahr hinzutraten. Weiter wurde der Markt durch die am 16. Jult begonnene Einzahlung auf die zweite Induſtrieobligationszinſenrate, die ſich zwar über mehrere Wochen verteilt, aber größtenteils doch ſchon am 16. geleiſtet wird, zu ſuchen. Hinzu kommt außerdem noch der ſtarke Geldbedarf für den Reiſeverkehr. Bisher blieb die Newyorker Diskonterhöhung auf den deutſchen Geldmarkt ohne beſondere Rückwirkungen, und die anfangs verſpürte Nerysſität iſt allgemeiner Beruhigung gewichen, um ſo mehr, als auch Newyyrk ſich ziemlich raſch beruhigt hatte. Nachdem dort der Tages⸗ geldſatz wieder auf 5,5—6 v. H. herabgegängen war, lag für neue Geldzurückziehungen aus Deutſchland kein Anlaß mehr vor. Der Rückgang des Dollars von 4,2020 auf 4,1890 innerhalb weniger Tage, d. h. wieder nter Parität, beweiſt, daß die amerikantſchen Geld⸗ zurückziehungen eine glatte Erledigung fanden. Weun auch die großen Geldofferten aus der Schweiz, aus Frankreich und aus ben ſkandi⸗ naviſchen Ländern einen reichlichen Ausgleich für die abgezogenen kurzfriſtigen amerikanſſchen Gelder bieten, ſo bleibt im ganzen ge⸗ ſehen, die Entwicklung der deutſchen Geldmarktlage immer noch ziem⸗ lich unſicher und es iſt wohl kaum für die nächſte Zeit mit einer fühlbareren Entlaſtung zu rechnen. Die günſtige börſentechniſche Situation gab der Tendenz der Börſenwoche einen Halt. Die Hauſſeengagements haben durch mehr oder weniger unfreiwillige Verkäufe einer Anzahl von Spekulanten eine neue Verringerung erfahren, während auf der anderen Sette die Baiſſe⸗ Engagements zweifellos eine recht beträchtliche Zunahme erfuhren. Infolge der überaus geringen Beteiligung des Publikums war die berufsmäßige Spekulation faſt ganz unter ſich, Deckungen und Glattſtellungen der überaus vorſichtig operierenden Spekulation wechſelten miteinander. Eine liechte Belebung erfuhr das Geſchäft erſt dann, als das Ausland in mäßigem Umfange wieder mit Käufen eingriff, und zwar intereſſierte ſich Amertka, die Schweiz und Hol⸗ land vör allem für Elektröpapiere. Die Käufe des Auslandes galten als Beweis dafür, daß das gegenüber dem Vorjahr weſentlich er⸗ mäßigte Kursniveau einen gewiſſen Anreiz ausübt, ohne daß die allgemeine Luſtloſigkeit, die in den letzten Tagen kaum mehr zu überbieten war, davon weſentlich beeinflußt wurde. Kurt Ehmer. eee eee Mheiniſche Eiſengießerei und Maſchinen⸗ 5 fabrik AG. in Mannheim Die GV., in der 109 613 Stimmen vertreten waren, genehmigte den Abſchluß, der bei einem Fabrikatlonsüberſchuß von 692 766%(i. V. einſchl. Umſtellungsgewinn 902 148) und 334 12 (485 902)„ Unkoſten, 20 741 186 194)„/ Steuern und 100 770(180 621 Mark Zinſen, ſowle nach 169 784(804 537)„ Abſchreibungen eine Reingewöünn von 1845„ ergibt der ſich durch den Portrag aus dem Vorjahr auf 4597„ erhöht. Daraus werden die Vor zugs⸗ akte mitt 6 v. H. verzinſt und reſtllche 3677 vorgetragen. Nach dem Bericht für das Geſchäftsjahr 1927 haß dieſes eins verhältnismäßig günſtige, aber noch nicht ausreichen de e e gebracht. Da. die Preiſe, beſonders für die Gußerzeugniſſe, zu niebrig e iſt das Ergebnis un⸗ günſtig beeinflußt worden. Durch die im erſten Drittel ds. Is. erfolgte Zufammen legung der gefamten Bekrigbe und die dämtt verbundene Auſſtellung neuer Spezill⸗ ntaſchinen wird es möglich ſein, die Unkoſten noch weiter zu ſeuken und die Fabrikalſon günſtiger zu geſtalten. Wegen Verwertung der freigewordenen, wervollen Gelände in der Schwetzingerſtraße mit rund 7000 Quadratmeter ſind Verhandlungen im Gange. Der Auftragseingang iſt in den letzten—8 Wochen auf dem Gebiet der Schotterwerks⸗ u. Straßenbaumaſchinen zurückgegangen, doch hofft die Verwaltung durch die eingeleitete Ra⸗ tionallſierung einen Ausgleich zu ſchaffen. 5 e n ber Bikanz erſcheinen die Verpflichtungen äs Darlehen und bel Bänken mit 2,48(2,01) Mill. A, lefeennten Anzählungen usw. mit 0,60(9,9) Milt.„ und Akgzeptperbindlichkeiten mit 0,11 (0,11) Mill., andererseits Barmittel mit 58 620(5128), Außen⸗ ſtände mit 0,5(0,41 Mill. 4, Materialvorräte, Halb⸗ und Fertig⸗ fabrikate mit 0,08(0,78) Mill.%, Betelligungen und Wertßpapteke mit 55 00g(10 003) /. Grundſtücke und Gebäude ſtehen mit 1,79 (1,83) Mill., Maſchinen und Betriebseinrichtungen mit 1,77(1,72) Mill.„ zu Buch bei unv. 2 Mill.„ Sta.⸗ und 12 000% VA. ⸗Ka⸗ pital.— Der fatzungsgemäß in ſeiner Geſamthelt ausſcheidende AR. würde durch Zuruf einſtimmig wledergewählt. Direktor Dr. Alfons Karſten⸗ Berlin hatte gebeten, von ſeiner Wiederwahl abzuſehen. de? Chemiſche Fabriken Billwärder[vorm. Hell n. Sthamer] in Hamburg. Die Geſellſchaft hat, wie wir erfahren, den Verkauf pon Kaliſalpeter und raffiniertem Natronfalpetet an de J G. Farbeninbuſtrie 5 in Berlin übertragen Bis ton wird in unverändertem Maße fortgeführt. ert inſofer eſellſchaft die einzige war, die N bisher mit der Ber ur Dies 28: Maſchinenfabrik Rheinland AG. in Düſſeldorf. Die Geſell⸗ ſchaft, deren 3 Mill./ betragendes Aktienkapital ſich größtenteils im Beſitze der Klöcknergruppe befindet, bleibt für 1927 wieder divi⸗ dendenlos. Nach Abſchreibungen von 141 192, ergibt ſich ein kleiner Reiutzewinn von 3764„(i. B. 3486), der wiederum auf neue Rechnung vorgetragen wird. Per Bezirksverband Oberſchwäbiſcher Elektrizitätswerke in Bi⸗ berach a. d. Riß. Die geſamte Erzeugung einſchl. Fremdſtrombezug im Jahre 1927 betrug 1d. 113 Mill. KW.(davon Elgenerzeugung aus Waſſerkräften 94,08 Mill.* KW.). Durch dieſen Jahres⸗ ſtromabſatz ſind die OW. unter den in der Vereinigung der Elektri⸗ zitätswerke zuſammengeſchloſſenen 601 größeren deutſchen El.⸗Un⸗ ternehmungen an die 40. Stelle gerückt, am Umfang des Hochſpan⸗ nungsleitungsnetzes gemeſſen, ſtehen die OW. an 5. Stelle. Die Einnahmen aus Stromverkauf betkugen 74(6,18) Mill.&, ſonſtige 0,09(0,19) Mill.. Die Betrlebsunkoſten erforderten 3,21 (2,59) Mill.%, Vetwaltungskoſten 0,39(0,4) Mill., Zinſen 1, (0,89) Mill., Abſchreibungen 1/6(2,14) Mill.. Es verbleibt ein Gewinn von 84 524(44 114)/ der, der auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. Die Summe der Vermögensrechnung hat ſich ſehr ſtark erhöht von 33,22 auf 41,34 Mill. Dieſe Zunahme iſt faſt ausſchließlich durch die verſchiledenen Anlagepoſten verurſacht, die mit 30,92(22,2) Mill. eingeſetzt ſind. Auf der Gegenſeite ſtellen den größten Poſten dar, Ankehen und Schuldverſchreibungen, vermehrt bekanntlich durch die 7zinſ. Obligationsanleihe von 1927 mit 9,99 Mill., insgeſ. 38,96 gegen 25,65 Mill./ i. V. Im übrigen(Mill. Mark): Vorräte 1,39(4,44), Beteiligungen 1,18(0,71), Ban 8 0,74(0,39)(Aktiv⸗ Darlehen 3,(4,53), Außenſtände 1/08(2,09), da gegen Verpflichtungen 2,47(1,39), Rütckkage und Schuldentilgung 5,85 (6,0) Millionen l. ze: Selve⸗Automobilwerke As., Hameln an der Weſer⸗— Be⸗ zugsrecht 41 zu parti, Wührend der Fabrikatlonsgewinn von 1,12 auf 0,03 Mill./ zurückging, ſtiegen die Ausgaben auf 1,28 (1,00) Mill., allerdings enthalten ſie bereits höhere Abſchreibungen von 0,58(0,44) Mill. Nach Aufzehrung des Gewinnvortrags ergibt ſich damit ein Ver buſt von 0,2 Mill.„/ bei 1½6 Mill.„/ Kapftal. Die., über die wir bereits berichtet haben, beſchloß, das Kapital um 350 000% 7 v,. H. VBA., die von Dr. Selve übernommen werden, zu erhöhen: Dieſet verpflichtet ſich, den älten Aktionären ein Be⸗ zugsrecht dergeſtalt anzubieten, daß auf vier Aktien eine neue zu park unnesmann⸗Mulag Motorene und Laſtwagen⸗Ach. Die ab. 1 tte nur über Kufſichtsrotsmahlen zu beschließen. Ueber der 10 90 s aa wit K 5 da 15. 7 aufe. be ers mae 0 Linie noch De 1 der e hoch in erlter Hane vorhanden. Die Einzsſung der Badenwerk⸗ Auf wertungsanleihen 8 Die von uns anläßlich der Konverſion der Kohlenanleihen des Badenwerkes gebrachte Mitteilung, daß die Papiermarkanleihe von. 1921 vorzeitig getilgt werden ſollte, wird jetzt Tatſache. Geplant war laut Antrag bei der Spruchſtelle eine Abfindung von 77 v. H. Man hatte dieſes Angebot an der Börſe für zu niedrig empfunden, und bevor noch bekannt wurde, daß die Geſellſchaft auf alle Fälle freiwillig über 80 v. H. herausgehen würde, ſetzte eine Aufwärts⸗ bewegung in dem Papier ein, die den Kurs bald auf 82 v. H. brachte. 5 Die Spruchſtelle hat nun eine Quotenerhöhung vorgenommen (über das freiwillige Angebot der Geſellſchaft hinaus), und zwar ſind einzulöſen die Stücke über., 6 und R 12 mit 100 v.., die beiden größeren von R. 30 und R. 60 mit 86,66 v.., ſo daß auf dieſe Barzahlungen von., 26 und Ne, 52 geleiſtet werden. Die beiden kleinen Stücke ſind an der Börſe ſeit der Umſtellung nicht mehr lieferbar; die beiden größeren verzeichnen noch einen Umlauf von Rel 870 000. Die Feſtſtellung der Quote war hier ſchwierig, da die Anleihe nicht 1932 fällig, ſondern nach den alten Bedingungen zu tilgen war. Man hätte nach dieſen mit einer Laufzeit bis 1962 rechnen dürfen. Allerdings war ab 1932 Geſamttilgung zuläſſig. Dieſes letzte mag auch der Grund dafür geweſen ſein, daß bie Spruchſtelle für die Be⸗ meſſung des Diskontes die Fälligkeit auf 1988 vorverlegte. Zu bedauern iſt, daß der Spruch, der ſchon am 22. Juni 8 2 wird. St. ſoll das Unternehmen in dem bisherigen Umfang weilen fortgeführt werden. Späterhin bürfte ſich ge⸗ gebenenfalls ein Abbau der Produktion nicht umgehen laſſen. Seit Mürz wird an Stelle des Selve⸗Motors ein Moybach⸗ Fabrkkat für dis Maunesmannwagen verwandt. Aus dem alten Fabrikattonsprogramm iſt noch ein erheblicher Rohmaterialbeſtand Die Stadt Aochen hatte außer dem im März d. J. gewährten Kredit von 450 000, der Geſellſchaft in ſteuerlicher Hin⸗ ſicht Entgegenkommen bereits gezeigt und auch weiter zugeſagt. Der finanzielle Status det Geſellſchaft ſet gegenwärtig zu⸗ friledenſtellend. Ob es gelinge die aus der alten Fabri⸗ kation noch vorhandenen Wagen einigermaßen nutz⸗ bringend abzuſtoßen, ließe ſich fetzt noch nicht überſehen. :? Zuſammenſchlußbewegung im deutſch⸗engliſchen Holzgeſchäft. In der erſten, rein formellen Hauptverſammlung des Britiſh und European Timber Truſt, Ltd., der bekanntlich im April gegründet wurde, um die polniſchen Holzkonzeſſtonen der zum Mandl⸗Gebrſt⸗ der⸗Gutmann⸗Konzern gehörenden Auglo⸗European Company, Old. und Foreſt Exploitation, Std. zu übernehmen und gleichzelkig das Schwergewicht der unter der Firma Britiſche Holzagentur AG. Wien bisher betriebenen Abſatzorganiſation nach England zu verlegen, wurde mitgeteilt, daß ſich die Geſellſchaft auf ein Jahr das Bezugs⸗ recht auf die Hälfte des Aktienkapitals eines der führenden deut⸗ ſchen Holzhandelshäuſer geſichert hat. Es dürfte ſich hierbei um dis bereits an der Gründung des Britiſh u. European Timber Truſt intereffierte Magdeburger Firma Otto Tuchmann Ach. handeln. 227 Schener⸗Gruppe.— Zu den Veründerungen im Auſſichtsrak. — Scheuer und der Hauſabund. Kommerzienrat A. Zlelenziger iſt berantnlich aus dem Aufſſichtsrat der Getreide⸗Induſtrie⸗ und Kommiſſtons⸗Ach.(Scheuer⸗Konzernf ausgeſchleben. Wie B. hierzu hört, iſt dieſe Veränderung nicht von den neuen Ma⸗ joritätsbeſitzern(Rentenbankkreditanſtalt und Preußen⸗ kaſſe) veranlaßt worden. Vielmehr iſt Kommerzienrat Welk nende auf eigenen Wunſch ausgeſchieden, und offenbar deshalb, weil ex es mit ſeiner Stellung als ſtellvertretender Vorſtaud der Berlißer Pro⸗ duktenbörſe nicht vereinbar hielt, die Transaktionen euers zu decken,— von denen er übrigens ſelbſt überraſcht worden iſt. Ds freilich nach vollzogenem Verkauf das freiwillige Ausſcheiden Zielen⸗ zigers aus dem AN. noch taktiſch richtig war, iſt eine andere Frage Vielfach hört man die Anſicht, Faß Zielenziger, der übrigens auch noch der zweite Vorſitzende des Verbands der Getreide⸗ und Jutler mittelverkinigungen(des Spitzenverbandes ſür den Getkeidehandel) iſt, jetzt die Intereſſen ſoines Berufsſtandes bei einem vorläufigen Verbleiben im Aßt. wohl beſſer hätte wahrnehmen können, als außerhalb des Gremiums.— In dieſem e e auch die Nachricht, daß Direktor Karl Scheuer ſeinen Sitz im Präß⸗ dium des Hanſabundes, den er im letzten Jahre erworben hat, ſchon in den allernächſten Tägen niederlegen dürfte, weil es geplant iſt, kommen unmöglich iſt, daß der Hanſabund, wie es geplant iſt, zuſammen mit den übrigen Spitzenverbänden der Wirtſchaft gegen eine Transaktion öffentlich proteſtiert, an der einer feiner Führer entſcheidend beteiligt iſt. :2 Drutſch⸗holländiſche Filmzuſammenarbeit. Die NB. Inter⸗ ternationale Maatſchappyt voor ſprekende Films, Amſterdam(Sy⸗ ſtem Küchenmeiſterf u. die Deutſche Lichtſpfel⸗ Syndikat Abs. haben gemeinſam dis Frequenz Tonfilm Gmog., nuit 100 000, gegründet. Zu Geſchäftsführern wurden die Herren! Dr. Hans Henkel und Generalölrektor Iſtdor Fett ßbeſtellt, Der Sitz der Geſellſchaft iſt Berlin. Mohſtahlgewinnung und Walzwerkleiſtung iim Fun Die Feilschen„Stahl und Eiſen“ veröffentlicht die al der ſtatiſtiſchen Erhebungen des Vereins Beulſcher Eiſen⸗ u. Slaßk⸗ Induſtrielled über bie bdeutſche Rohſtählgewinnung it Juni 1928. Danach iſt die dentſche Röhſtahlgewinnung im Juni 1928 mit 1 294 538 Tonnen um 45773 Tonnen höher als die des Maj. Da der Juni aber 26 Arbeikstage zählte, während in den Stählwerken im Mal nur an 25 Tagen gearbettet worden war, iſt die dürchſchnittliche ar⸗ beitstägliche Gewinnung im Juni mit 49 790 Tonnen um 161 To. niedriger als die bes Mai. Ste entſpeicht 88,57 g. H. der durchſchuftts lichen arbeitstäglichen Gewinnung des Jahres 1918 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges. 55 N An der gleichen Stelle veröffentlicht der Verein Deutſcher Eiſen⸗ und Stußlinduſtrieller auch das Ergebnis feiner Erhebungen über die Leiſtung der deutſchen Walzwetke einſchließlich Her mit dieſem verbundenen Schmiede⸗ und Preßwerke im Juni 1928. Die Leiſtung ift mit 1067 646 Tonnen um 81 288 Tonnen höher als im Mai. Die Furchſchnittliche arbeitstägliche Leiſtung im Juni(26 Arbeitstage iſt mit 41063 Tonnen um 1609 Tonnen oder um 4,07 v. H. höher als die des Mai(8 Arbeitstage). Sie entſpricht 80, 84 6. H. er Furch⸗ ſchnittlichen arbeitstäglichen Gewinnunßz des Jahres 1919 im Deut⸗ ſchen Reich damaligen Umfanges. z: Rückgaug der Kapitalverkehrsſtener⸗Einnahmen. Die Kapi⸗ talverkehrsſteuer⸗Eiunahmen ſind im erſten Vlerteljahr des Rech⸗ nungszahres 1828.29 gegenüber dem erſten Quartal des Vorjahres um faſt ein Drittel, und zwar von insgeſamt 53,09 Mill./ auf 37, Mill.„ zurückgegangen. Für den Berichtsmonat, Juni 1928, ergibt ſich eine Geſamteinnahme an Kapitalyerkehrsſteuer von 14,95 Mill. Der ſtarte Rückgang gegenüber dem Vormonat entfüllt im wefenk⸗ lichen auf die Börſenumſaßzſteuer, die von 29, Mill. auf 16,1 Mill., Jun 1928 7,00 Mill.* abgenommen hat. :7 Verlängerung des Ausnahmetarifs 185 für Hafer Verhand⸗ lungen der geſetzlichen Beruſsvertretungen der Lafdwirkſchaft mit den zuſtändigen Stellen der Reichsbahngeſellfchaft haben den Erfolg gezelkigt, daß der Ausnahmetarif 135 für Hafer zur u S fuhr nach Frankreich, Oeſter reich, Italſen u. der Schweiz, der ürſprünglich am 30. Juni 1928 außer Kraft kreten ſollte, bis auf jederzeitigen Widerruf längstens os zum 31. Dezember 1928 verlängert worden iſt. Der Ausnahmetarif 188 war seinerzeit ge⸗ währt worben, um die Benachteiligung der füdbeutſchen Hafer⸗ erzeugungsgebiets zu mildern, Lie dadurch eingetreten war, daß der Dukechfuhrtarif D 99, der bei der Durchfuhr von Hafer voll der Tſchechoſtlowakei nach der Schweiz, Oſterreich uſw. gewährt wird, gusländiſchen Hafer auf deutſchen Bahnen beim Transgort nach der Schweiz billiger befördert als inländiſchen. Er gewährt gegenüber den nokmalerweiſe anzuwendenden Sätzen des Notkariſs in den Eut⸗ fernungen bis Km eine Ermäßigung von 25 y.., die in don weiteren Entfernungen ahnimmt, ſo daß ſie bei 1200 Fm. nu⸗ 0 1 5„ Bei 178 8 dle Satze des 5 * . n 121 2 r „(ß ² lee eee eee. r A bree Rr Ur d eln r * Samstag, den 21. Juli 1928 Nene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) ca. 70 em breit... Meter i Kokos-Läufer ca. 67 em breit Teppide u. Vorlagen bekannte Marken- dualitäten well unſer dem Hindes preis Halbstores Zu ganz erstaun! 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