* E Monkag, 23. Juli 1028 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 55 vorbehalten. Poftſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. g, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend- Ausgabe Nr. 338— 139. Sahrgaug eue Mannheimer Seitung Mlannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 940 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Molorrad fährt in einen Eiſenbahnzug Am Sonntag abend gegen 7 Uhr fuhr an der ſchranken⸗ loſen Ueberfahrt der Nebenbahnſtrecke Roth⸗Greding (Bayern) ein mit vier Perſonen beſetztes Motorrad mit Soziusſitz und Beiwagen in die Maſchine eines fahren⸗ den Zuges. Das Motorrad wurde zur Seite geſchleudert; ein Kind war auf der Stelle tot, einer Frau wurden beide Beine abgefahren. Der Führer des Motor⸗ rabdes und ein zweiter Mann wurden ſchwer verletzt. Von den Verletzten iſt bis jetzt noch niemand ver⸗ neßßmungsſähig. Hervé fordert ſofortige Räumung Guſtave Her vs ſetzt in der„Victoſfre“ ſeine Kam⸗ 8 für die unbedingte vollſtändige Räumung der Rhein⸗ l fort und ſchreibt: Ich bin ſicher, daß es möglich iſt, mit dem neuen demo⸗ kratiſchen Deutſchland, das für die Kriegserklärung von 1914 keinerlei Verantwortung trägt, erfolgreich eine Politik der Wiederverſöhnung zu verſuchen. Wenn dieſe Politik nicht mit Hilfe der franzöſiſchen nationalen Parteien betrieben wird, dann werden die franzöſiſchen Linksparteien ſie betreiben und die Ehre und den Nutzen davon in Anſpruch nehmen. Auch wenn die franzöſtſchen nationalen Parteien aus Mangel an Einſicht oder politiſcher Kühnheit dieſer Politik entgegen⸗ arbeiten, wird ſte ſich durchſetzen, denn ſie liegt in der Natur und in der Logik der Dinge und ſie ent⸗ ſpricht den Intereſſen der deutſchen und der franzöſiſchen Na⸗ tion. Die Räumungsfrage iſt ſekundärer Art. Die Haupt⸗ ge iſt, ob die franzöſiſchen nationalen Parteien rechtzeitig begreifen werden, daß eine Gelegenheit geboten iſt, die Evo⸗ lution ber deutſchen öffentlichen Meiung in republikaniſchem mnd friedlichem Sinne zu beſchleunigen und die Grundlagen des wirklichen deutſch⸗franzöſiſchen Friedens aufzurichten. Der Kanzler auf Urlaub im Schwarzwald J Berlin, 28. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett iſt heute vormittag um 11 Uhr zu der angekündigten Sitzung zuſammengetreten, die zur Stunde noch andauert. Der Reichskanzler dürfte noch im Laufe des heutigen Tages zu ſeinem Urlaub nach dem Schwarz⸗ wald ſich begeben. Zur Verfaſſungsfeier wird er wieder in Berlin ſein. Während ſeiner Abweſenhett wird er von dem älteſten Reichsminiſter, in dieſem Falle von dem Reichswehr⸗ miniſter Dr. Gröner, vertreten. Dr. Streſemann in Karlsbad Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt, wie aus Karls⸗ bad gemeldet wird, am Sonntag nachmittags gegen 6 Uhr dort eingetroffen. Zum Fall Lambach Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berltner Bürv.) Die Ausſchlußverhandlungen gegen Lambach ſollen am heutigen Montag in ihr entſcheidendes Stadium treten. Als einen ſymptomatiſchen Auftakt dazu verſendet die Preſſeſtelle des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes einen Auf⸗ ſatz, der in der Verbandszeitſchrift„Deutſche Handelswacht“ erſcheint. Der Verfaſſer iſt das Mitglied des Reichswirt⸗ ſchaftsrats, Max Habermann. In dieſem Aufſatz ſagt Habermann u..: Die Deutſchnationale Volkspartei ſteht vor der Wahl, ob ſte eine echte politiſche Gruppe bleiben will, die auf dem ge⸗ gebenen politiſchen Schlachtfeld ein möglichſt großes Maß von Macht erſtrebt oder ob ſie das Sammelbecken aller Reſſentiments der Wilhelminiſchen Aera werden will. Im erſten Fall wird ſie gut tun, ihre Verbindungen als ein wichtiges politiſches Aktivum zu pflegen. Im andern Fall wird ſie den Weg der Monomanen„durch Reinheit zur Kleinheit“ wandeln. Jugend, die etwas will, kann freilich nicht mehr zuwarten. Die Wollenden werden dann eben in revolutionäre Bünde abgegrenzt, wo ſie ſich auch nicht mehr mit der Vertretung von ſo peinlichen Angelegenheiten, wie Fürſtenabfindungen und ähnlichen aufzuhalten haben. Autobusunglück bei Metz Ein den Verkehr von Metz nach dem Flugplatz Frescaty vermittelnder Autobus fuhr am Sonntag nachmittag gegen einen Baum und ſchlug um. Zehn Inſaſſen wurden verletzt. Fünf von ihnen mußten ins Krankenhaus be⸗ fördert werden. Schweres Eiſenbahnunglück bei Voſton Bei einem Eiſenbahnunglück, von dem ein Güterzug mit 20 Zirkuswagen in Barmington(New⸗Hampſhire) be⸗ troffen wurde, kamen— ſoweit bisher feſtgeſtellt werden konnte— ſechs Arbeiter ums Leben. Viele wurden verletzt. Das Unglück iſt dadurch entſtanden, daß ein Zir⸗ kuswagen von einem offenen Güterwagen herunterrollte, auf die Geleiſe fiel, ſodaß die folgenden Wagen entgleiſten und ſich übereinander türmten. Ergänzend wird gemeldet: Bisher ſind acht Leichen geborgen, Viele Perſonen ſind verletzt, 300 Angeſtellte des Bernardo⸗Zirkus arbeiteten ſtundenlang in ſtrömendem Re⸗ gen, um die Verunglückten aus den Trümmern herauszuholen. Zwei Waggonladungen mit wilden Tieren ſind unverſehrt geblieben. Keines der Tiere iſt entkommen. Wie ein Franzoſe Polen beurteilt „Ein politiſch⸗literariſcher Skandal Paris, 28. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ein polittſch⸗literariſcher Skandal unterbricht plötzlich den Pariſer Sommerfrieden. Dieſer Tage erſchien ein Buch:„Wohin geht Rußland?“ aus der Feder des linksbürgerlichen Advokaten und ppolitiſchen Schriftſtellers Guibaud⸗Ri⸗ bau d. Er ſchildert die Verhältniſſe in Sowjetrußland ziem⸗ lich vorurteilsfrei und kritiſcher, als dies andere franzöſiſche Beſucher getan haben. Das Buch hätte wahrſcheinlich kein beſonderes Aufſehen hervorgerufen, wenn der Verfaſſer es unterlaſſen hätte, die polniſche Republik auf das ſchärſte an⸗ zugreifen. In einer für einen franzöſiſchen Publiziſten ſehr gefährlichen Art ſchrieb er: „Als ich Polen durchquerte, hatte ich den Eindruck, in einer ganz ſonderbaren Gegend zu ſein. Polen verdankt ſeine Exiſtenz der greiſenhaften Laune der Schöpfer des Ver⸗ ſatller Vertrages. Es iſt i ein Land ohne Seele und ohne Individualität. Es erweckt N ein feindſeliges Empfinben. Ueberall ſieht man Bajonette und Revolver. Auf jedem Bahn⸗ hof ſtehen bewaffnete Männer mit harten Geſichtern. Die Offiztere find herausfordernd, die Poliziſten übertrieben ſtreng. Sogar die Eiſen bahn beamten ſind bewaff⸗ net und machen den Eindruck, als wollten ſte beim Durch⸗ löchern der Fahrkarten gleichzeitig einen Revolverſchuß ab⸗ geben. Poken verurſacht einem ein Alpͤrücke.“ Gegen dieſe Schilderung proteſtierten hieſige maßgebende polniſche Perſönlichkeiten. Der Autor wird als Tatſachen⸗ fälſcher bezeichnet. Der literariſche Skandal, den das Buch verurſachte, wird zu einem Prozeß des Schriftſtellers Henry Beraude gegen Guibaud⸗Ribaud führen. Der Verfaſſer macht nämlich die Mitteilung, daß Beraude, der vor zwei Jahren in Sowfetrußland war und dann in dem Pariſer Blatt„Je Journal“ eine Artikelrethe veröffentlichte, dis⸗ krete Unterhandlungen führte, um von ruſſtiſcher Seite Geld zu bekommen. Beraude ſoll die Reiſe nach Rußland in Er⸗ wartung eines ſowjetruſſiſchen„Geſchenkes“ gemacht haben, ſchreibt der Pariſer Advokat. Als er das Geld nicht bekam, reiſte Beraude wütend heim und ſchrieb ſeine Brandartikel gegen die Sowjets. Wie man hört, will Beraude eine Ver⸗ leumbungsklage gegen Guibaud⸗Ribaud einbringen. Nach franzöſiſchem Geſetz kann der wegen Verleumdung Angeklagte den Wahrheitsbeweis antreten. f Die Affäre Baoſtieber Wegen ſeiner Ausſagen im Schachty⸗Prozeß wurde der deutſche Monteur Wilhelm Badſtieber von der Firma Knapp in Berlin⸗Eickel friſtlos entlaſſen. Er hatte durch ſeinen in Bochum wohnenden Stiefvater Klage auf Weiter⸗ zahlung ſeines Gehalts in Höhe von 950 Mk. monatlich an⸗ geſtrengt und machte geltend, daß für die Firma ein Grund, die Gehaltszahlung einzuſtellen, nicht vorliege. Ueber die Frage der Entlaſſung könne erſt durch die einwandfreie Feſt⸗ ſtellung des Tatbeſtandes nach ſeiner Rückkehr entſchieden werden. 5 Die Firma ließ erklären, daß ſie ſelbſt ein großes In⸗ tereſſe an der gerichtlichen Aufklärung habe. Nunmehr wird ein neuer Termin in der Angelegenheit anberaumt. Schweres Autounglück — Paris, 23. Juli. Unweit der Ortſchaft Troiſſervux bei Beauvais verunglückte ein mit fünf Perſonen beſetztes Automobil. Sämtliche Inſaſſen wurden getötet. Die Tragödie um Nobile Neue Rettungsexpedition für Amundſen Eine Bekanntmachung der norwegiſchen Admiralität be⸗ ſagt, das franzöſiſche Polarſchiff„Pourquoi pas“ und der Robbenfänger„Heimland“ würden in den nächſten Tagen die Suche nach der Latham, dem Flugzeug Amundſens und Guilbauds, an der grönländiſchen Küſte entlang aufnehmen. Der franzößiſche Kreuzer„Strasbourg“, der norwegiſche Kreuzer„Nordenskiöld“, der franzöſiſche Aviſo„Quentin Rooſevelt“ und der norwegiſche Dampfer„Michael Sars“ wer⸗ den zwiſchen Spitzbergen und Grönland ſuchen. Der Robben⸗ fänger„Hobby“ wird mit Rijſſer Larſen und Lützow Holm an Bord neue Nachforſchungen in der Hinlopen⸗Straße anſtellen. Die ſchwediſche Expedition zurückgerufen Die ſchwediſche Hilfsexpedition auf Spitzbergen iſt end⸗ gültig zurückberufen worden. Damit kommt die von den Ruſſen erbetene Zuſammenarbeit mit den Schweden bei den beabſichtigten Nachforſchungen des„Kraſſin“ nach Amundſen und der Ballongruppe nicht zuſtande. Wieweit der ruſſiſche Plan von dem ſchwediſchen Beſchluß berührt wird, muß ab⸗ gewartet werden. Einer der Geretteten geſtorben? Nach einem Drahtbericht des Sonderberichterſtatters des „BA“ in Kingsbay hat ſich am Sonntag an Bord der „Cäitta di Milano“ ein Todesfall ereignet. Obgleich über die Perſon des Verſtorbenen ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt wird, glaubt man doch annehmen zu dürfen, daß es ſich dabet um den Marineoffizier Mariano handelt, dem vor einigen Tagen bekanntlich ein Bein amputiert wurde. Ferner verzeichnet die Meldung das Gerücht tber eine ſo ſchwere Erkrankung Zappis infolge der Aufregung über die gegen ihn in den letzten Tagen erhobenen ſchweren Beſchuldigungen wegen des Todes Malmgreens. i Weiter wird aus Kingsbay gemeldet, daß Nobile bel der Rückreiſe nur einen Tag in Stockholm bleiben wird. Die Nachricht, daß der ruſſiſche Eisbrecher„Kraſſin“ einen europäiſchen Hafen anlaufen werde, um die notwendigen Reparaturen vorzunehmen, wird bereits wieder dementiert Der Eisbrecher ſoll verſuchen, den Schaden in Kingsbay ſelbſt auszubeſſern. Falls der„Kraſſin“ doch noch Kingsbay ver⸗ laſſen wird, bleibt der Flieger Tſchuchnowſki mit vier Mechanikern und zwei Journaliſten in Kingsbay. Wann der „Kraſſin“ wieder fahrtbereit ſein wird, iſt noch ungewiß. In Kingsbay befinden ſich noch die beiden italieniſchen Flugboote Maddalenas und Penſos, ferner eine aus acht Mann beſtehende Alpenfägergruppe unter Hauptmann Sora. E Nobile hat einer Mailänder und einer römiſchen Zei⸗ tung ſeine geſamten Aufzeichnungen über ſeine Polarexypedi⸗ tion für zuſammen drei Millionen Lire verkauft, Zur polniſch⸗litauiſchen Spannung Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der ausländiſchen Preſſe wird ſchon ſeit längerem über die bevorſtehende Entſcheidung in den polniſch⸗litauiſchen Streitfragen geſprochen und zwar von einer Entſcheidung, die eine Verſchärfung des Konfliktes bringen ſoll. Deutſch⸗ land verfolgt, wie überall, das Ziel möglichſt jeden Konflikt zu verhindern; deshalb verſucht es die beſtehenden Differen⸗ zen beizulegen. Es hat ſonderlich an einer Zuſpitzung der Lage im Oſten keinerlei Intereſſe. So hat der deutſche Ge⸗ ſandte in Kowno, wie bereits berichtet wurde, in einer länge⸗ ren Anſprache mit Woldemaras ſich über die Sachlage unter⸗ richten laſſen und iſt nach ſeinen Kräften beſtrebt, eine Klä⸗ rung herbeiführen zu helfen. Ob auch ſeine Schritte von Erfolg begleitet ſind, wird erſt die Zukunft zeigen. Eine offizielle Demarche jedoch, von der in dieſem Zu⸗ ſammenhang von ausländiſchen Blättern immer wieder die Rede ift, hat nicht ſtattgefunden, ebenſo kein kollektiver Schritt in Gemeinſchaft mit Rußland. Zu einem ſolchen Unternehmen hat die deutſche Politik, da das Reich ja ſchließlich direkt an den Auseinanderſetzungen zwiſchen Polen und Litauen beteiligt iſt, kein Intereſſe. Ueberdies würde ein ſolches Vorgehen bei der großen Empfindlichkeit der öffentlichen Meinung Litauens auch kaum zum gewünſchten Erfolge führen können. deſtelle N Deine A Ienlung N Seite. Nr. 388 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Montag, den 28. Juli 1928 Das nächſte Sängerfeſt 1933 in Frankfurt? Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Wiener Meldung ſoll das nüchſte deutſche Sänger⸗ bundesfeſt— im Jahre 1933— vorausſichtlich in Frankfurt a. M. abgehalten werden, dort, wo in der Paulskirche vor 80 Jahren edle deutſche Männer für Deutſchlands Einheit ſprachen, unter ihnen nicht wenige Oeſterreicher. Man hofft bis dahin, nicht wie in Wien wieder Kundgebungen für den Anſchluß machen zu müſſen, ſondern ihn als bereits durch⸗ geführt feiern zu können. Nachklänge zum Sängerfeſt Daß bet dem geſtrigen Feſtzug, der den Glanz und Höhepunkt des Sängerfeſtes darſtellte, die Tiroler Dele⸗ gation ohne Fahne und fonſtige Abzeichen marſchierten, hatte folgenden Grund: Wie die Morgenblätter mitteilen, durfte auf Veranlaſſung des Bundeskanzlers Seipel ein mit Trauerflor verhüllter Südtiroler Bundeswagen nit michtge⸗ führt werden. Der bekannte Tiroler Patriot, Pater Inner⸗ kofler, hatte daraufhin eine geharniſchte Kund⸗ gebung gegen Seipel veranlaßt und die Tiroler gingen ohne Zeichen mit. Von der Größe des Feſtzuges bekommt man einen Be⸗ griff, wenn man ſich vorſtellt, daß er 35 Kilometer Länge ge⸗ habt hätte, wären alle Gruppen gleichzeitig hintereinander auf⸗ geſtellt worden. Es waren 9000 Vereine mit 7000 Bannern zugegen. Das wäre alſo von Mannheim nach Heidelberg und wieder zurück. Erfreulicherweiſe iſt die Unfallſtattſtik nicht groß. Lediglich zahlreiche Fälle an Hitzebeſchwerden, die aber ohne Folgen blieben, waren zu verzeichnen. Drei Sänger kehren nicht mehr in die Heimat zurück. Ein Sänger ſtürzte nachts aus dem Feiſter einer Schule, in der er Quartier hatte und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er alsbald ſtarb. Durch Abſturz aus einem Wagen des Rieſenrabes im Prater erlitt ein Sänger einen Schädelbruch. Doch wird er am Leben bleiben. Ein 46jähriger Sänger aus Wiesbaden erlag einem Herzſchlag. Der jährige Lehrer Schmichal aus Stettin, der längere Zeit ſchon an einer Gemütskrankheit litt, ſtürzte ſich von der Donaubrücke in die Fluten und wurde mit ſchweren Kopfverletzungen tot geborgen. 8 Seipel und Muſſolini J Berlin, 22. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Ver⸗ ſchiedene Berliner Blätter beſchäftigen ſich in Zuſchriften aus Wien mit der ſogenannten„Südtiroler Aktion“ Seipels. Die„Deutſche Allgem. Ztg.“ meint— im weſent⸗ lichen deuten das auch die anderen an—, die Bilanz dieſer Aktion ſei vorläufig nicht zu ziehen:„Sobald Seipel den Er⸗ trag ſeiner Südtiroler Aktion überblicken wird, darf man auch wieder erhöhte innenpoltiſche Aktivität von ihm er⸗ warten, Sicher iſt, daß er ſich mit einer Politik der kleinen Augebinde von Muſſolint nicht zufrieden geben wird. Iſt ſeine Aktion ein Fehlſchlag, ſo wirb damit nicht bewieſen ſein, daß ſie falſch war, ſondern daß Italien das Stichwort, das Oeſterreichs Kanzler ihm gebracht, nicht verſtanden hat und in eine Aera der verſäumten politiſchen Gelegenheiten tritt.“ i Das alles iſt unzweifelhaft richtig. So ungefähr haben dieſe Dinge in Berlin die geſehen, die von ihnen ſeit ihren Anfängen wußten und ſie durch die/ verſchiedenen Stadien verfolgt haben. Nachgerade allerdings iſt man in Berlin peſſimiſtiſch geworden. Man hat aufgehört, an einen Wechſel der faſztſtiſchen Methoden in Südtirol zu glauben. Man meint hier, daß Muſſolini vielleicht immer noch möchte, aber daß er nicht ſo kann, wie er will. Die Unterörgane ſcheinen doch ſtärker zu ſein als der ſtarke Mann im Palazzo Chigt. Wieder Ruhe in Liſſabon Die Lage in Liſſabon und im ganzen Lande iſt vollſtändig ruhig. Die Gründe, die zu der Meldung über größere Un ruhen Anlaß gaben, ſind darin zu ſuchen, daß in der Sams⸗ tag⸗Nacht in den St. Georgs⸗Baracken einige Soldaten unter Führung von zwei Offizieren meuterten. Die Regierung ließ von den benachbarten Baracken Truppen heranbringen und verhinderte jedes Entkommen der Meuterer. Ein offizielles Communiqus teilt mit, daß die Regierung die revolutionäre Bewegung unterdrückt habe. Die Revo⸗ luttonäre hätten ſich am Samstag bedingungslos ergeben. Rumäniens Anleihe⸗Nöte Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Bukareſter Meldungen über ben bevorſtehenden Rücktritt Bratianus werden in hieſigen unterrichteten Kreiſen einſtweilen nicht ohne leiſe Zweifel aufgenommen. Die Situation, ſagt man uns, ſei für Bratianu und ſein Kabinett ſicher ſchwierig. Aber die Bemühungen um die Anleihe hätten doch wohl den Zweck, mit der Währung auch die gegen⸗ wärtige rumäniſche Regierung zu ſtabilteren. Nun herrſcht freilich immer noch Ungewißheit über den Ausgang der An⸗ leiheverhandlungen, günſtige Nachrichten wechſelten mit un⸗ günſtigen. Nach den bisherigen Erfahrungen pflegten die günſtigen von der Regierungsſeite herzukommen, die un⸗ günſtigen von der Seite der Oppoſition. Was einſtweilen feſtſtehe, ſei lediglich, daß die Anleiheverhandlungen neuer⸗ dings ernſtlichere Formen angenommen haben, als ihnen bis⸗ lang zu eigen war und daß ſie wohl vor irgend einem Abſchluß ſind. Aber ob dieſer Abſchluß der rumäniſchen Regterung die erſehnte Anleihe in vollem Ausmaß bringt oder einen Abbruch der Verhandlungen bedeutet, läßt ſich von hier aus vorläufig nicht beurteilen. Nur ſoviel glaubt man ſagen zu können, daß das Schickſal der Anleihe auch das des Kabinetts Bratianu ſein dürfte. In den bisherigen Meldungen aus Bukareſt war nur davon die Rede, daß die Anleihe mit Unterſtützung franzöſt⸗ ſcher, engliſcher und amerikaniſcher Banken zuſtande kommen ſoll. In Berlin weiß man indes daß die vumäniſche Regie⸗ rung nach wie vor auch auf die Beteiligung der deutſchen Reichsbank großen Wert legt. Die Bebingungen der Reichsbank aber für eine Beteiligung an einer Anleihe haben ſich nicht geändert. Man wünſcht hier, daß bie deutſchen Beſitzer der Vorkriegs⸗ anlethe nicht ſchlechter geſtellt werden als etwa Franzoſen und Engländer. Davon wird man nicht abgehen. Proteſtnote Japans Gegen die chineſiſche Vertragskündigung „Daily Telegraph“ berichtet aus Tokto: Die fapaniſche Regierung hat eine in den entſchiedenſten Ausdrücken gehal⸗ tene Proteſtnote gegen die Aufhebung des chineſtſch⸗japaniſchen Vertrages an den nationaliſtiſchen Außenminiſter Dr. Wang durch den japaniſchen Geſandten in Peking überreichen laſſen. Darin wird die chineſiſche Erklärung als ein Vertrags⸗ bruch bezeichnet. Am Schluſſe heißt es: „Wenn die Nationalisten ihr gegenwärtiges Vorgehen fortſetzen, dann wird die japaniſche Regierung gezwungen ſein, ſelbſtändig Maßnahmen zum Schutze ihrer Rechte und Intereſſen zu ergreifen. Der Korreſpondent des fapaniſchn Blattes„Afah!“ in Mukden berichtet, bet einer Unterredung zwiſchen dem japa⸗ niſchen Generalkonſul und General Tſchanghſuchling habe der letztere den ihm erteilten Rat, ſeine Verhandlungen mit den Nationaliſten einzuſtellen, angenommen. Der General habe dies Tſchiangkaiſchek in einem Telegramm mitgeteilt, das be⸗ ſage, wegen der japaniſchen Intervention ſet er zu ſeinem Be⸗ dauern gezwungen, die Verhandlungen einzuſtellen, wenn auch ſein Wunſch nach Vereinigung und tung des Friedens unverändert ſet. Die Wirren in Mexiko Angeſichts der von dem Führer der Agrarpartei ausge⸗ ſprochenen Drohung mit einer Bauern revolution ſind der Arbeitsminiſter Morones, der Chef des Induſtrie⸗ departements Gasce und der Direktor der Nattonal⸗ druckerei, Moneda, von ihren Poſten zurückgetreten. Die Zurückgetretenen waren ſämtlich Sozialiſten und Gegner des Generals Obregon. Sie wurden von den Agrariern als die für die Ermorbung des Generals moraliſch Verantwortlichen bezeichnet. Die Beiſetzung Obregons Unter Salutſchüſſen wurde am Sonntag die Leiche des Generals Obregon in Navafoa(Sonora) beſtattet. Der Verkehr wurde während 15 Minuten eingeſtellt. Alle Theater haben als letzte Huldigung für den Verſtorbenen geſchloſſen. Munitionsexploſion in Polen — Warſchau, 23. Jult. Durch Exploſton in einer pyro⸗ techniſchen Anſtalt entſtand ein großes Feuer, durch das die große Fabrik vollſtändig zerſtört und vier Arbeit er ge⸗ tötet wurden. .. nach Aufrechterhal⸗ ** Befreiungsfeier in Stralſund Am Sonntag begann in Stralſund die 300fährige Jubelfeier der Hanſeſtadt Stralſund, die zum Andenken an die Befreiung von der Belagerung durch Wallen⸗ ſtein vor 300 Jahren begangen wird. Die Stadt ſteht im Zeichen des damaligen Zuſammenwirkens der Stadt mit den Schweben, die Feier iſt daher auch ein Ausdruck der deutſch⸗ ſchwediſchen Freundſchaft von heute. Von Schweden trafen am Sonntag zwei Torpedoboote, zwei Schulſchiffe und dret Unterſeeboote ſowie eine Ab⸗ ordnung der ſchwediſchen Armee ein. Letztere wurde am Bahnhof von zwei Reichswehrkompagnien mit militäriſchen Ehren empfangen. Im Hafen von Stralſund ſind als Ver⸗ tretung der deutſchen Marine zweit Torpedoboote angekom⸗ men. Die ganze Stadt iſt feſtlich geſchmückt, u. a. auch mit den ſchwediſchen Farben. Streikbeſchluß der Saarbergarbeiter Der Lohnkonflikt im franzöſiſchen Saarbergbau hat eine weitere Verſchärfung erfahren. Der Beſchluß des freigewerk⸗ schaftlichen Bergarbeiterverbandes, ſofort die notwendigen organiſatoriſchen Maßnahmen einzuleiten, um am 1. Aug uſt in den Streik eintreten zu können, falls auch in den nächſten Tagen die erkämpfte Loherhöhung nicht erzielt wird, zeigt den Ernſt der Lage. Die Lohnforderung wird von der Arbeiterſchaft damit be⸗ gründet, daß ſeit Abſchluß des letzten Lohntarifes, vor allem aber nach der Durchführung der Rationaltſterung im Saar⸗ bergbau, die bekanntlich mit einer Maſſenentlaſſung verbun⸗ den war, die Leiſtungen ſtiegen und daß die franzöſiſche Grubenverwaltung infolgedeſſen zur Einlöſung ihres für dieſen Fall gegebenen Verſprechens der Lohnerhöhung ver⸗ pflichtet iſt. Der 16er Ausſchuß bes Gewerkvereins chriſtlicher Berg⸗ arbeiter hat beſchloſſen, an die Saarregierung vermittelnd heranzutreten, um jede Verhandlungsmöglichkeit anzuknüpfen. Angeſichts der ernſten Lage hat ſich der Vorſitzende des Ge⸗ werkvereins chriſtlicher Bergarbeiter, Imbuſch, nach Saar⸗ brücken begeben. Er iſt der Anſicht, daß die Regterungskom⸗ miſſton, um zukünftig Konflikte zu vermeiden, nach deutſchem Vorbilde Schlichtungs inſtanzen einführen müſſe. Letzte Meldungen Verhaftung eines Kölner Rechtsanwalts T Köln, 23. Juli. Wie die„Köln. Zeitung“ meldet, wurde der hieſige, etwa 40 Jahre alte Rechtsanwalt S cheeben, ber bis vor kurzem Inhaber einer Treuhand⸗ und Reptſtonsgeſell⸗ ſchaft war, verhaftet. Gegen ihn llegt ſowohl aus Köln, als auch aus anderen rheiniſchen Städten eine Anzahl Anzeigen wegen Veruntreuung in Konkursſachen vor. Der„Los Angeles“⸗Kommandanut in Berlin — Berlin, 23. Jult. Wie wir hören, wird. der Komman⸗ dant des Luftſchiffes„Los Angeles“, Roſendahl, am Mitt⸗ woch in Berlin eintreffen. Roſendahl wird auf dem neuen Luftſchiff„Graf Zeppelin“ die Ueberfahrt nach Newyork mitmachen. Die Beiſetzung Löwenſteins — Brüſſel, 23. Juli. Am Sonntag nachmittag erfolgte auf dem Evere⸗Friedhof die Beiſetzung des Bankiers Lbwen⸗ ſtein. Nur die allernächſten Verwandten waren zugegen. General Sawoff 7 Paris, 22. Jult.(Von unſerem Parſſer Vertreter) Bei Nizza iſt der bulgariſche General Sawoff plötzlich ge⸗ ſtorben. Er war Generaliſſimus der bulgariſchen Armee im erſten Balkankrieg gegen die Türkei und nach dem Weltkrieg bulgariſcher Geſandter in Paris. Dieſen Poſten mußte er vor drei Jahren aus Geſundheitsrückſichten aufgeben. Exploſion in einer Warſchauer Feuerwerksfabrit Vier Tote — Warſchau, 28. Juli. In der Vorſtadt Wola iſt eine pyrotechniſche Werkſtätte in die Luft geflogen, weil ein dort beſchäftigter Arbeiter unvorſichtig mit Feuer hantiert hatte. Das Gebäude iſt niedergebrannt. Vier Perſonen ſind ver⸗ brannt. Eine Perſon erlitt Brandwunden. Prozeſſion in Unterfranken Von E. von Roon In dem weiten Talgrund leuchten gelbblühende Wieſen als wäre ein Stück Sonne auf die Erde gefallen. Aus dem bunten Teppich ſteigt der altersgraue Torturm von Münner⸗ ſtadt in das ſeidige Blau des Himmels. Drinnen in der ſchmalen Straße und auf dem Marktplatz verſchwinden die kleinen, altertümlichen Häuſer faſt unter hellgrünem Birken⸗ laub, Blumen bedecken die Erde, ſäumen die Fenſter, wehen um Heilige und Madonnen, die aus barocken Niſchen lächeln. Mächtig und einſam ſteht die Pfarrkirche auf einem ſtillen Platz am Rande des Städtchens. Zwiſchen den romaniſchen Rundbogen des Mittelſchiffs zieht kein Weihrauchduft, das kleine Weihwaſſerbecken mit dem Zeichen des Fiſches aus der Karoblingerzeit iſt ausgetrocknet, es riecht nach Mörtel. Der Handwerker hat den Prieſter verdrängt, Wandmalereien er⸗ ſtehen aus der Tünche, toscaniſche Würfelkapitele ſtreben halb befeit aus hölzerner Umhüllung. Durch die herrlichen Glasfenſter des 15. Jahrhunderts fällt farbiges Licht auf den Hochaltar, ein modernes Ungetüm in gotiſchem Stil. Man hat Renaiſſanceſkulpturen an ihm an⸗ gebracht, die Tillmann Riemenſchneider und Veit Stoß zu⸗ geſchrieben werden und beweiſen, daß auch große Künſtler manchmal dem ſchlechten Geſchmack ihrer Zeit unterliegen. Die Grabmäler an den Kirchenwänden, von denen die ritter⸗ lichen Herren und die edlen Damen von Schaumburg und von Schneeberg in Lebensgröße auf die Nachwelt herabblicken, er⸗ innern vollends an die peinlichen Renaiſſanceeßzimmer aus der Zeit unſerer Großeltern. s In der Kapelle rechts von der ſpitzbogigen Vorhalle ſind fromme und weltliche Gegenſtände wirr gehäuft. Ein Chriſtus am Kreuz liegt über ein paar Balken hingeſchoben, arm und nackt wie ein leidender Menſch. Ein Baldachin aus altem, goldgeſticktem Samt hängt in ſchweren Falten ſchlef über einem heiligen Grab, die wildbewegten Gewänder zweier vergoldeter Heiliger verdecken freundlich ein Epitaph, auf dem eine Ritterfamſlie von amtemraubender Häßlichkeit abgebildet äſt. Der rieſige. g aus buntbemaltem Stein glänzt friſch und neu; vier Jahrhunderte haben nichts über ſeine rohe Kunſtloſigkeit vermocht. An dem plumpen, geflochtenen Steinzaun, der die heilige Stätte umſchlteßt, lehnen die zier⸗ lich geſchnitzten Wappen der Zünfte von Münnerſtadt, wie ein luſtiger Proteſt des 18. Jahrhunderts gegen die Vergan⸗ genheit und gegen die Gegenwart, die ſich in Geſtalt würdiger Bürger naht. In dunklem Rock, mit Orben und Ehrenzeichen betreten ſie die Kapelle, ergreifen Kruzifix und Baldachin, die goldenen Hetligen und die Zunftwappen und ordnen ſich draußen im Sonnenſchein zur Prozeſſion. Aus dem köſtlichen, durch Wappen gezierten Hof des Deutſchherrenhauſes huſcht ein kleines Ding im weißen Kleid, einen Kranz im blonden Haar, feierliche Erwartung im Geſichtlein. Die Prozeſſion zieht durch die Straßen, neigt ſich vor Altären, Blechmuſik dröhnt fromm und falſch in helle Knabenſtimmen, über Kinderköpfen wogen weiße Lilien, ſchimmern in der Sonne, verſchwinden in der Auguſtinerkirche zwiſchen dem ſtrahlenden Reichtum verſchnörkelter Ornamente, die weiß und golden über bie Wände jubeln. Ueberall ſieht die frohe Kunſt des 18. Jahrhunderts auf die Prozeſſion herab. Der heilige Nepomuk ſteht auf den Brücken, am Eingang alter Städtchen lächeln die Marien an⸗ mutig und ein wenig geziert am Kreuz empor, am Wieſen⸗ rand liegt der Heiland hingeſunken unter ſeiner Laſt. Auf den Bildſtöcken, die in unerſchöpflicher Mannigfaltigkeit den Weg begleiten, ſchweben zwiſchen leichtem Muſchel⸗ und Pflanzenzierrat ſchlanke Engel und holbdſelige Hellige, ſpielen pausbäckige Putten um den grauen Stein. Es iſt, als zögen die Seligen wie eine himmliche Prozeſſion durch die lachende Flur. Ein neuer Regiſſeur des Heſſiſchen Landestheaters. Günter Haenel von der Piscatorbühne in Berlin, der als Gaſtregiſſeur in Darmſtadt verſchtiedene Werke in der letzten Spielzeit herausbrachte, wurde als Regiſſeur des Schauſpiels an das Heſſiſche Landestheater verpflichtet. Uraufführung in Dresden. Die feſtlichen Tage mit ihren ſtürmiſchen Huldigungen für die kühnen Ozeanflieger Köhl und Hünefeld fanden am Samstag mit der Urauffüh⸗ rung des dreiaktigen Schauſpiels„Die Furcht vor dem Glück“ von E. G. von Hünefeld im Theater„Die Komödie“ ihren Abſchluß. Der Dichter wohnte der Auffüh⸗ rung bei. Wie gu erwarten war, wurde die Vorſtellung für die Dresdner zur Senſation. Das bewieſen das ausverkaufte Haus und die Hunderte, die vor dem Theater auf das Auto warteten, das den Dichter und Flieger bringen ſollte. Der Ozeauflieger, der ſchon als Lyriker, Dramatiker und Feutl⸗ letoniſt in literariſchen Kreiſen bekannt iſt, wurde im Verlauf der Aufführung, beſonders nach dem 2. Akt, mit ſtürmiſchen Huldigungen bedacht. Auch an Kränzen und Blumen⸗ gebinden aller Art war kein Mangel. Dem Stück liegt eine feinſinnige Idee zugrunde: Wirkt in einem Künſtler das Glück fördernd auf ſeine Schaffenskraft oder das Unglück? In Beziehung hierzu bringt der Verfaſſer den Gedanken, daß man unter Umſtänden Furcht vor dem Glück haben kann. Dieſes Problem hat die Tochter eines bei Paris anſäſſigen Barons in ihrem letzten Roman behandelt, und der Dichter zeigt in ſeinem Stück an ihr und ihrem Bräutigam, der ſich als Komponiſt einen Namen gemacht hat, daß beides möglich iſt. Er ſchafft keine Kunſtwerke ſeit ſeiner Verlobung, ſie aber umſo mehr. Um ſeiner Kunſt dienen zu können, verläßt er die Braut; aber die Sehnſucht treibt ihn nach drei Jahren zu ihr zurück, denn auch die Trennung hat ſeine Schaffenskraft nicht geſtählt, wenn er auch Schlager komponterte, die ihm viel Geld einbrachten. Das Stück geigt die Zeitverhältniſſe um 1831 und 1834 in Frankreich. Der Vater der Verlobten iſt eingefleiſchter Anhänger der geſtürzten bvurboniſchen Königs⸗ familie und vermag den Umſturz nicht zu überwinden, ihm iſt als alten Ariſtokraten alles verhaßt, was der neuen Zeit hul⸗ digt. Der Verfaſſer hat leider allzuviel Betrachtungen über die alte und die neue Zeit eingeſchaltet und fraglos auf die Gegenwart anſpielen wollen. Dadurch iſt aber die dramatiſche Schlagkraft ſehr geſchwächt worden. Immerhin zeigen die ausgezeichneten Charakteriſterungen der Geſtalten und der feingeſchliffene Dialog viel Talent. Wenn die oben bezeich⸗ nete Idee dichteriſch vertiefter behandelt worden wäre, ſeeliſche Kämpfe die innere Wandlung der Verlobten und Künſtler⸗ maturen gezeigt hätten, würde das Schauſpiel an künſtleriſchem Wert gewonnen haben. Die Aufführung war ausgezeichnet, G. Ir Tang, 1 * 1 4 Montag, den. Juli 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 888 Die bisher größte Kundgebung für den Anſchluß Der am Sonntag im Rahmen des 10. Deutſchen Sänger⸗ hundfeſtes deranſtaltete große Feſtzug war eine gewaltige Heerſchau aller deutſchen Stämme und eine eindrucks⸗ volle Kundgebung für den Anſchluß. Er war eine der größ⸗ ten Kundgebungen, die Wien bisher erlebt hat, denn von 10 Uhr morgens bis gegen 7 Uhr abends zogen über 160 000 deutſche Sänger über den Wiener Ring. Die Zahl der Zu⸗ ſchauer wird auf nahezu eine Million geſchätzt. Die Sonntagsfeier begann mit der großen Schubert⸗ Huldigung vor dem Burgtor. Der öſterreichiſche Bundespräſtdent Ha i⸗ niſch gab in kurzen Worten ein Bild des unſterblichen Künſt⸗ lers. Dann hielt der Vorſitzende des Wiener Feſtausſchuſſes, Schulrat Jakſch, die Gedächtnisrede. Nach einigen muſikali⸗ ſchen Darbietungen bildete ſich dann der Feſtzug, der an dem Miniſterzelt vorüberzog, in dem ſich außer Bundespräſt⸗ dent Hainiſch Bundeskanzler Dr. Seipel, Reichstagspräſtdent Loebe, Oberbürgermeiſter Dr. Seitz und zahlreiche Gäſte ver⸗ ſammelt hatten. Der Feſtzug wurde von Fanfarenbläſern zu Pferde er⸗ öffnet, denen Herolde in Koſtümen des 15. Jahrhunderts und öſterreichiſche Sachſenküraſſiere von 1809 folgten. Dann kamen die Auslandsdeutſchen. Zuerſt die Vereine aus Deutſch⸗Südweſtafrika. Es ſchloſſen ſich an die Vereine aus Nords und Südamerika, Polen, dem Baltikum, Rumänien, der Schweiz, Jugoſlawien, Ungarn uſw. Allein der Vorbei⸗ marſch der Sänger aus dem beſetzten und abgetretenen Gebiet dauerte mehrere Stunden. Die Rheinländer wurden immer wieder mit begetſterten Zurufen begrüßt, desgleichen die Ver⸗ treter des Sudetenlandes. Einen Begeiſterungsſturm ent⸗ fachte der Vorbeimarſch der Südtiroler, die ohne Fahne und ohne jedes nach außen hin ſichtbare Sym⸗ bol im Feſtzuge marſchierten. Groß war auch die Abteilung der Sachſen, die mit 1600 Vereinen und etwa 18 000 Mann vertreten waren. Auch der Berliner Sängerbund mit ſeinem prächtigen Feſtwagen erregte Aufſehen. Den Abſchluß des Lunge bildeten die Gruppen Niederöſterreich und Burgen⸗ and. Ihre Feſtwagen bilbeten den künſtleriſchen Höhepunkt der Veranſtaltung. Neun Stunden dauerte der Vorßbeimarſch und Hunderttauſende fubelten den Sängern zu. 5 Einzelheiten aus dem Feſtzug Die Durchführung des heutigen Feſtzuges bot ein Bild muſterhafter Ordnung und Diſziplin. Der Ein⸗ druck, den ber Vorbeimarſch einzelner Gruppen aus den be⸗ drängten deutſchen Gebleten auf die Zuſchauer machte, wird dieſen unvergeſſen bleiben. Dies gilt ganz beſonders von den Vertretungen der Geſangvereine aus dem Rheinlande, der Rheinpfalz, dem Saarland, den Städten Saarbrücken, Lu d⸗ wigs hafen, Zweibrücken, Pirmaſens und Trier. Faſt ausnahmslos ſangen die Vereine aus dieſer Gegend beim Vorüberzilehen an der Tribüne mit den Ehrengäſten und auch im weiteren Verlauf ihres Marſches die„Wacht am Rhein“ und den Rheiniſchen Sängergruß. Den Saar ländern, die Tafeln mit der Aufſchrift:„Das Saargebiet zurück zum Vater⸗ land!“ trugen, wurden burch begeiſterte Zurufe und immer⸗ wäbrendes Tücherſchwenken die herzlichſten Sympathien be⸗ zeugt. as Gefühl der Zuſammengehörigkeit mit den Deut⸗ ſchen in den verlorenen Gebieten zeigte ſich auch in den ſtür⸗ miſchen Zurufen, die die in großer Zahl im Feſtzuge vertre⸗ tenen ſudetendeutſchen Sänger begrüßten. Auch den Danziger und Marienburger Sangesbrüdern ſowie den Schleſtern aus dem Abſtimmungsgebiet galten herzliche Grüße und Zukunfts⸗ wünſche. Den Gefühlen, die die Zuſchauer beim Anblick alter Volksgenoſſen aus den abgetretenen Gebieten erfüllten, ver⸗ lieh der Wagen des Deutſchen Schulvereins mit ſeiner Mahnung„Hände weg von deutſcher Erde!“ würdigen Ausdruck, wie deſſen begeiſterte Aufnahme zeigte. In der Sänger halle, wo an 40 000 Perſonen den Feſtzug erwarteten, nahmen auf dem Rieſenpodtum des un⸗ geheuren Raumes über 35 000 Sänger Aufſtellung und trugen nun unter Begleitung von 400 Muſtkern Maſſeuchöre vor. Immer und immer wieder erſcholl ſtürmiſcher Beifall. Mit dem Feſtzug hat das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt ſeinen Abſchluß gefunden. Mit 140 Sonderzügen werden die Sänger heute aus Wien abtransportiert. Die größte und ſtärkſte Anſchlußkundgebung, die Deutſchland und Oeſterreich bisher erlebt haben, liegt hinter uns. i „Wir wollen ein Staat ſein!“ Loebe für den Anſchluß Bei dem Empfang im Rathauſe gab Bürgermeiſter Seitz dem warmen Gefühl der Wiener für die deutſchen Gäſte Aus⸗ druck. Dieſes Feſt, ſo ſagte Bürgermeiſter Seitz, wird uns immer in Erinnerung bleiben als eine Kundgebung der Ver⸗ bundenheit aller Deutſchen. Dafür danke ich im Namen der Wiener Bevölkerung, im Namen Wiens, der alten deutſchen Stadt an der Donau. Grüßen Sie unſere Brüder im Reich und ſagen Sie ihnen, daß hier ein Volk lebt, das ſich eins fühlt mit den deutſchen Stammesbrüdern, und ſeiner hiſtori⸗ ſchen Aufgabe gerecht werden wird. Wien wird deutſch blei⸗ ben und ſeine Sendung erfüllen,(Stürmiſcher Beifall.) Nach den Ausführungen des Präſidenten Liſt, der für die Aufnahme in Wien dankte, ergriff der Präſident des Deut⸗ ſchen Reichstages, Vorſitzender des Deutſch⸗öſterrei hiſchen Volksbundes, Loebe, das Wort. Er ſprach zuerſt von dem ungeheuren Eindruck, den die faſt neun Stunden dauernde Veranſtaltung des Feſtzuges auf ihn gemacht habe. Dieſer Tag ſet zur größten Anſchlußkundgebung und Einheits⸗ kundgebung der Deutſchen geworden, die die Welt je geſehen habe. Dann fuhr Loebe fort: 5 „Wir werden der ganzen Welt eine Kunde mitbringen: Wir waren nicht in einem fremden Land und wir kamen nicht aus einem fremden Land. Weil wir ein Volk ſind und eine Nation, wollen wir auch ein Stat ſein. (Stürmiſcher Beifall.) Kann man auf die Dauer einem 70 Millionenvolk verbieten, was jedem anderen Volk erlaubt wird?(Rufe: Nein!) Ebenſowenig wie die italieniſche Eini⸗ gung oder die Einheit der jngoflawiſchen Völker verhindert werden konnte, noch viel weniger wird man verhindern kön⸗ nen, daß das deutſche Volk ſich das Selbſtbeſtimmungsrecht erringt. Herr Beueſch und Herr Marinkowitſch, wenn Sie dem deutſchen Volke das Recht beſtreiten, dann ſagen wir Ihnen, Ste vernichten damit die Magna charta Ihrer eigenen nationalen Entſtehung. Das vorbehaltloſe Bekenntnis Loebes fand naturgemäß unbeſchreiblichen Jubel und begeiſterte Zuſtimmung. Vilanz des Sängerfeſtes Das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt in Wien 1928 iſt vor⸗ über. In ſeinen Rieſendimenſionen hat es alles, was die Welt vorher an Feſten erlebt und geſehen hat, weit in den Schat⸗ ten geſtellt und jeden Rekord gebrochen. So iſt die eigens für dieſes Feſt erbaute Rieſenſängerhalle im Wiener Prater mit ihren Mammuthausmaßen als größte Holzbauhalle der Welt zugleich das Symbol des ganzen Feſtes geworden. Uebertraf doch das Wiener Sängerbundesfeſt 1928 das letztvoraufgegan⸗ gene Sängerbundesfeſt in Hannover 1924 an Zahl der er⸗ ſchtenenen Feſtgäſte faſt um das Vierfache und das vor 38 Jahren in Wien abgehaltene 4. Deutſche Sängerbundesfeſt 1890 um mehr als das 15fache. Und wenn doch alles— man möchte faſt ſagen: militäriſch geklappt hat—, ſo iſt das das Verdienſt der Wiener Arbeitsausſchüſſe, die wirklich Heroiſches geleiſtet haben. Von der ſagenhaften„Oeſterreichi⸗ ſczen Schlamperei“ war in dieſen Tagen der äußerſten Span⸗ nung und Anſpannung auch nicht das geringſte zu bemerken geweſen. Ohne daß jedoch die„Weana Gmüatlichkeit“ dar⸗ unter irgendwie gelitten hätte. Das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt in Wien 1928 ſtand im Zeichen der Ehrung Schuberts— im Zentenarium des Todes⸗ jahres des großen deutſchen Liederfürſten mund im Zeichen der Anſchlußkundgebung. Von den drei Hauptaufführungen in der Sängerhalle ſtanden die erſte und zweite offiziell im Zeichen der Schubert⸗Huldigung, und auch der Feſtzug am Sonntag begann im Zeichen der Schubert⸗Huldigung vor dem Burgtore unter Teilnahme aller offiziellen Kreiſe Oeſter⸗ reichs. Die dritte Hauptaufführung in der Sängerhalle am Samsdag mittag war dagegen ausgeſprochen als Anſchluß⸗ kundgebung bezeichnet. Daß ſie in dieſem Sinne einen durchaus würdigen und imponierenden Verlauf genommen hat, iſt bekannt. In Wirklichkeit war aber dieſe ſtrenge Scheidung zwiſchen Schubertehrung und Anſchlußkund⸗ gebung gar nicht aufrechtzuerhalten. Wenn auch Franz Schubert in dem politiſchen Milieu, in dem er ſein kurzes Leben verbracht hat, in der Aera der Metternichſchen Reaktion, ſich gewiß nicht hat träumen laſſen, daß er einmal der Apoſtel des Anſchlußgedankens werden würde, ſo hat er doch durch die Werke, mit denen er in ſo ſelbſt⸗ loſer und verſchwenderiſcher Weiſe das deutſche Volk— ohne Rückſicht auf Stämme und politiſche Grenzen— beſchenkt hat, tatſächlich eines der Samenkörner in die deutſche Erde hin⸗ eingeſenkt, aus denen einmal die deutſche Einheit erſprießen muß. Wie in den Feſtreden immer wieder von den Führern der beutſchen Sängerſchaft betont wurde: Durch das deutſche Lied zur deutſchen Einheit! Dieſe Parole wurde ſchon bei der Eöffnung des Sänger⸗ bundesfeſte.s durch die feierliche Bannerübergabe ſeitens der Stadt Hannver im großen Konzerthausſaale ausgegeben. Und dieſes Motto zog ſich wie ein roter Faden durch das ganze Feſt. So ſtand das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt in Wien 1928 von der erſten Minute bis zum Schluſſe im Zeichen der Anſchlußhoffnung und des Anſchlußwillens! * Bevölkerung und Säuger Zwiſchen der Wiener Bevölkerung und den deutſchen Sängern war der Anſchluß ſofort hergeſtellt. Zuerſt waren es die ſchönen Wienerinnen, die in hellen Scharen zu den deutſchen Sängern übergingen, Dann folgte die ganze Bevölkerung nach. Wohl bot ſich der Verſtändigung manche Schwierigkeit, denn zwiſchen der„Waterkant“ und dem „Donauſtrand“ gibt es doch noch ſo manche„Heimatklänge“, die nicht gleich in die große Scheidemünze„Hochdeutſch“ um⸗ zuwechſeln ſind. Aber wo die Zunge verſagte, half das Herz nach und ſo ſah man allerorten die große Verbrüde⸗ rung ſich reibungslos vollziehen: Auf der Straße, auf der Straßenbahn, auf dem Karuſſell im Wurſtelprater und end⸗ lich bis in die ſpäte Nachtſtunde, oder ſagen wir ehrlich bis in die frühe Morgenſtunde draußen beim Heurigen in Sie⸗ vering, Grinzing und Nußdorf. Und merkwürdig, die Wiener rieben ſich die Augen. Sie erkannten ihr altes Wien mit einem Male nicht wieder. Ja, was war denn geſchehen? Wien war— über Nacht eine wirkliche Großſtadt geworden. Es hatte einen Straßen⸗ verkehr, einen Wagenverkehr und ſogar— einen Nachtver⸗ kehr bekommen. Kein Wunder, daß es auch den deutſchen Sängern gewaltig imponierte, Von der Frühe bis in die Nacht ſah man ſie ſcharenweiſe auf— Entdeckungsreiſen aus⸗ ziehen. Durch den Stephansdom, durch die Kaiſergruft, durch die Hofburg und durch Schönbrunn zog Tag für Tag eine end⸗ loſe Prozeſſton. Wiens Stadtbild ſtand vollkommen im Zeichen der deutſchen Sänger. Die gaſtronomiſcken Ziffern des Säugerbundesfeſtes Wien hat ſein Debüt als Fremdenſtadt großen Formats durchaus beſtanden. Es war hier nicht alles ſo ſehr billig, und man ſah immer wieder, wie die deutſchen Gäſte Multi⸗ plikationsexempel zwiſchen Mark und Schilling veranſtalteten. Aber es war alles zu haben und im Ueberfluß zu haben. Die Ziffern des Konſums müſſen denn auch ganz gewaltig geweſen ſein und dürften ſich in einem befruchtenden Milltonenſtrom deutſcher Reichsmark in die öſterreichiſche Wirtſchaft ergoſſen haben. Ein Wiener Blatt hat folgende Rechnung gufge macht, die wohl von der Wirklichkeit nicht desavouiert wird: Angenommen, daß die meiſten Sangesbrüder auch An⸗ hänger des Gambrinus ſind, und daß man bei 30 Grad Hiße die gaſtronomiſche Bilanz mit dem Bierkonſum be⸗ ginnen muß, daß von 200 000 Feſtgäſten beiderlei Geſchlechts 150 000 Biertrinker ſind und von dieſer jeder täglich nur 5 Krügel Bier trinkt, ſo ergibt das 750 000 Krügel täglich oder in fünf Tagen 3 750000 Krügel oder 1875 009 Liter, oder 18750 Hektoliter Bier! Der Maſſenzuſtrom zu den Heurigen und in die verſchiedenen Stadtweinkeller hat gezeigt, daß die deutſchen Sänger auch dem Wein nicht abhold ſind. Wenn alle 200 000 Feſtgäſte täglich nur einen Liter Wein getrunken haben, ſo hat das in 5 Tagen 1000 000 Liter oder 10000 Hektoliter Wein ausgemacht. 150 Fäſſer von der Größe des berühmten Heidelberger Rieſen⸗ faſſes wären nötig geweſen., die Menge des während der Feſttage getrunkenen Bieres und Weines zu faſſen. Dieſen enormen Flüſſigkeitsmengen muß natürlich auch die feſte Unterlage im Magen entſprechen. Zu den Lieblings⸗ ſpeiſen der Trinker gehören die Würſtchen, die„Frankfurter“, wie man ſie in Wien nennt, und die„Wiener“, wie man in Frankfurt und anderswo in Deutſchland ſagt. Wenn jeder Feſtgaſt täglich nur ein Paar Würſtchen verzehrt hat— gewiß werden es viel mehr geweſen ſein— ſo ergibt das für die Feſtdauer 1000 000 Paar Würſtchen. Iſt ein Paar Würſtel etwa 20 Zentimeter lang, ſo ergibt das eine Länge von 200 Kilometern in Würſten. Hat jeder Feſtgaſt ferner täglich ein Viertelkilo Fleiſch verzehrt, ſa ergibt das 250 000 Kilogramm Fleiſch. Da ein mittelſtarker Maſtochſe etwa 250 Kilo Fleiſch liefert, ſo müſſen von den Feſtgäſten in fünf Tagen 1000 Ochſen verzehrt ſein. Der Brotkonſum endlich, ein halbes Kilo auf den Kopf gerechnet, ergibt 100 000 Kilo täglich oder in fünf Tagen 500 000 Kilo oder 400 000 Laib Brot. Zur gaſtronomiſchen Bilanz gehören auch noch zwei Schalen Kaffee täglich. Das ſind 2 500 000 Schwarze, Braune und Melangen in fünf Tagen. Sind unter den Feſtgäſten nur die Hälfte Raucher und rechnen wir bloß 2 Schilling pro Kopf und Tag, ſo ſind eine Million Schilling allein in die Luft geblaſen. Eine Hochkonjunktur hatten die Autotaxi. Hat jeder Feſtgaſt täglich nur 20 Schilling verbraucht, ſo ſind rund 20 Millionen Schilling in Wien zurückgeblieben. Dr. Mirtkſchaftliches · Soziales 2 2 Die Neuabgrenzung der Arbeitsämter In der in den nächſten Tagen erſcheinenden Nummer der Zeitſchrift„Der Städtetag“ behandelt der Vizepräſident des Deutſchen Städtetages, Dr. Fritz Elſas, der ſeit der Er⸗ richtung der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ heitsloſenverſicherung auch deren Vorſtandsmitglied iſt, die Neuabgrenzung der Arbeitsämter. Er führt u. a. aus: „Der Vorſtand der Reichsanſtalt war bei der Neuabgren⸗ zung der Arbeitsnachweisbezirke vor eine höchſt ſchwierige, aber auch höchſt wichtige Aufgabe geſtellt. Bei der Beurteilung des Ergebniſſes der Beratungen des Vorſtandes und des Ver⸗ waltungsrats der Reichsanſtalt iſt voranzuſtellen, daß die Neueinteilung der Arbeitsamtsbezirke zu einer außerordent⸗ lich ſtarken Zuſammenlegung geführt hat. Aus 887 öffentlichen Arbeitsnachweiſen ſind 361 Arbeitsämter geworden. Betrachtet man die neugebildeten Bezirke, ſo er⸗ geben ſich erhebliche Größenunterſchiede, ſowohl räumlich als auch hinſichtlich der Zahl der Einwohner und der Kranken⸗ kaſſenmitglieder. Derartige Unterſchiede ſind aber unvermeid⸗ lich. Es wäre ein rein äußerlicher Schematismus geweſen, wenn man auf eine beſtimmte Zahl von verſicherungspflich⸗ tigen Kaſſenmitgliebern oder auf eine beſtimmte Fläche ein Arbeitsamt zugeteilt hätte. In einer ganzen Reihe von Fällen ſind die Bezirke ſo groß und umfaſſend, daß ſich die Errichtung von Nebenſtellen als notwendige Folge ergibt. Es iſt ganz unbeſtreitbar, daß die Intereſſen der Verſicherung und die ordnungsmäßige Durchführung der damit zuſammenhängenden Verwaltungs⸗ aufgaben überwiegend für große Bezirke ſprechen, während die Aufgaben der eigentlichen Arbeitsvermittlung die perſtn⸗ liche Fühlungnahme des Vermittlers mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern dringend nötig machen. Hier muß zwiſchen dem doppelten Aufgabengebiet der Reichsanſtalt ein gewiſſer Intereſſenausgleich ſtattfinden. Es iſt jedoch nicht leicht, die Beſorgnis zu unterdrücken, daß die unentbehrlichen Zweigſtellen die Neigung in ſich tragen, ſich„auszubauen“, und es wird vielfach an die neuen Bezirksarbeitsamtsvorſitzenden große Anforderungen an Takt und Geſchicklichkeit ſtellen, das Kräfteverhältnis zwiſchen den Bezirksarbeitsnachweiſen und den Zweigſtellen richtig auszubalancieren. Die Gefahr, daß aus den Zweigſtellen beſonders örtliche Arbeitsämter ent⸗ ſtehen und ſo eine vierte Inſtanz im Aufbau der Reichsauſtalt künſtlich ins Leben gerufen wird, muß von Anfang an er⸗ kannt und die Innenorganiſation eutſprechend eingerichtet werden. Trotz dieſer Bedenken darf nicht verkannt werden, daß die Neuabgrenzung der Bezirksarbeitsnachweiſe vielfach einen erheblichen Fortſchritt darſtellt. Im großen und ganzen wird man doch ſagen dürfen, daß aus der nunmehr getroffe⸗ nen Neueinteilung das Beſtreben erſichtlich iſt, eine Ab⸗ grenzung von Verwaltungsbezirken für die Arbeitsämter unter wirtſchaftlichen Geſichtspunkten und unter Berückſichti⸗ gung der Tatſache zu ſchafſen, daß der Verwaltung die Hilfsmittel des modernen Verkehrs zur Verfügung ſtehen. Es iſt das erſte Mal, daß eine der⸗ axtige organiſatoriſche Arbeit von einem aus Vertretern der öffentlichen Körperſchaften, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuſammengeſetzten Kreis in Angriff genommen und zu löſen verſucht wurde. N i i Die Neuabgrenzung der Arbeitsnachweisbezirke bildet eine nicht unweſentliche organiſatoriſche Vorarbeit für den Aufbau der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung, Sie iſt freilich nicht Selbſtzweck, ſon⸗ künftighin ab von der Auswahl der Perſönlichkeiten, die als Leiter der Arbeitsnachweiſe beſtellt werden, von der Auswah der Menſchen, die in ihren Verwaltungsausſchüſſen mitarx beiten und von der Möglichkeit, die durch das ganze Geſetz leider herbeigeführte Loslöſung der Aufgaben von der Ge⸗ meinde noch nachträglich in der Praxis in die im ſozial⸗ wirt⸗ ſchafts⸗ und finanzpolitiſchen Intereſſe dringend nötige Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Gemeinden, Organen der Reichsanſtalt und Wirtſchaft auszugleichen und umzugeſtalten. dern nur Mittel zum Zweck. Ob ſte ſich bewähren wird, hängt 1 iſt bei den Beſichtigung ſtets in beſter Ordnung befunden 4. Sele. Ar 88 FF ai Mannheimer. Zeitung Abend Ausgabe . Montag, den 28. Nun 1928 Stäbtif he N achrichten 1 Koſten der Lebenshaltung in Mannheim ie und 1926 bis im 7 5 5—— 15 i In 31. März 1927 herausgegeben. Darnach iſt der Geſa mt⸗ aufwand in der offenen Armenpflege ohne Ein⸗ Vom ſtädtiſchen Fürſorgeamt Das ſtädtiſche Fürſorgeamt Mannheim hat dieſer Tage ſeinen Tätigkeitsbericht für die Zeit vom 1. April * rechnung der ergänzenden 880 288 auf 1562 919/ mithin faſt aufs doppelte geſtiegen. In der geſchloſſenen Fürſorge betrug der Geſamtaufwand einſchließlich der Fürſorge für Obdachloſe 1243 011 957 242) /. Hiervon entfallen auf die allgemeine Fürſorge 572 100. Der Geſamtaufwand über ergän⸗ zende Fürſorge für Erwerbsloſe beziffert ſich auf 251598 180 871). In der Sozialrentnerfürſorge wurden 883 692(660 244)/ ausgegeben. In Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalten, Altersheimen uſw. waren am 1. April 1926 240 Perſonen, am 31. März 1927 225 Perſonen untergebracht. Der Aufwand ſtellt ſich auf 201 250(153 791). In der Klein⸗Rentnerfürſorge beliefen ſich die Aufwen⸗ dungen für offene Fürſorge zuſammen auf 489 843(366 308)% und in der geſchloſſenen Fürſorge(Krankenhäuſer, Heil⸗ und Pflegeanſtalten, Altersheime uſw. auf 129 631(117 300) J. Für hilfsbedürftige Minderwertige wurden 275 471 (265 755)/ ausgegeben. In der Sozialfürſorge betrug der Fürſorgeaufwand 264042/ Lebensmittelabgabeſtelle Das Fürſorgeamt hat auf Grund der in vielen Fällen gemachten Erfahrung, daß durch die Abgabe von Lebens⸗ mitteln anſtatt Bargeld eine beſſere Verwendung der Unterſtützung gewährleiſtet iſt, eine eigene Lebens⸗ mittelabgabeſtelle eingerichtet. Die zur Abgabe be⸗ ſtimmten Waren werden bei hieſigen Großfirmen eingekauft und zu einheitlichen Packungen zuſammengeſtellt. Jedes Paket enthielt: 3 Pfund Weißmehl, 1 Pfd. Grieß, 1 Pfd. Reis, 1 Pfd. Hülſenfrüchte, 1 Pfd. Teigwaren, 1 Pfd. Zucker, Pfd. Fett, . Pfd. Malzkaffee, 1 Stück Seife. Der durchſchnittliche Ein⸗ heitswert eines Paketts ſtellte ſich auf 3 Al. Ausgegeben wurden 17739 Pakete im Geſamtwerte von 53 217 /. Davon entfielen auf: Erwerbsloſe 10 206 Pakete, Unterſtützte der allgemeinen Fürſorge 5428 Pakete, ſoziale Rentenempfänger 550 Pakete, Kleinrentner 27 Pakete, Kriegs⸗ beſchädigte und Hinterbliebene 397 Pakete, Minderjährige 1131 Pakete, zuſammen 17739 Pakete. Volksküche. Die Volksküche, Alphornſtr. 2, eine von der Stadt Mannheim finanzierte Einrichtung des Badiſchen Frauen vereins, hatte im Jahre 1926/7 46 998(37 946) Portionen Eſſen abgegeben, und zwar 41 619(82 628) gegen Abgabe von Eßkarten des ſtädt. Fürſorgeamts, 74 auf Koſten der privaten Wohltätigkeit und 5305(5318) Portionen an Selbſtzahler. Die Küche wurde durchſchnittlich monatlich von 3900 Perſonen beſucht. Hausratsbeſchaffung durch Minderbemittelte. Gegenüber der Hausrat G. m. b. H. Frankfurt am Main Mannheim, Gemeinnützige Möbelverſorgung für das Rhein⸗, Main⸗ und Lahngebiet“, wurden nach dem Beiſpiel anderer Städte(darunter Frankfurt a.., Wies⸗ baden, Mainz, Darmſtadt) Ausfallgarantien(Bürg⸗ ſchaften) für Hausratsbeſchaffung durch Minderbemittelte übernommen. c i Es handelt ſich hierbei um eine Art Mittelſtandsfürſorge. Den minderbemittelten Volkskreiſen ſoll durch dieſe auf ge⸗ meinnütziger Grundlage arbeitende Einrichtung Gelegenheit geboten ſein, billigen und einwandfreien Hausrat zu an⸗ gemeſſenen, den ſoztalen Verhältniſſen der Käufer Rechnung tragenden Zahlungsbedingungen zu beſchaffen. Auf Grund der von den beteiligten Städten gemachten günſtigen Er⸗ fahrungen hat der Wohlfahrtsausſchuß grundſätzlich beſchloſ⸗ ſen, die gemeinnützige Einrichtung in gleicher Weiſe wie die anderen Städte durch Uebernahme von Ausfallgarantien bei Hausratsbeſchaffung durch Minderbemittelte fördern zu helſen. Grundſätzlich werden jedoch Bürgſchaften nur in be⸗ ſchränktem Umfange, d. h. nur bei Beſchaffung notwendigen und einfachen Hausrats und nur hinſichtlich ſolcher Käufer übernommen, deren perſönlichen Verhältniſſe eintgermaßen Gewähr für die Erfüllung der durch ſie eingegangenen Zah⸗ lungsverpflichtungen bieten. Die Käufer werden angehalten, Käufe nur innerhalb des Rahmens ihrer finanziellen Lei⸗ ſtungsfähigkeit zu tätigen. Die Hausrat G. m. b. H. iſt ver⸗ einbarungsgemäß verpflichtet, Geſchäftsaufträge in ange⸗ meſſener Weiſe auch den bad. Handwerksmeiſtern im Bereiche des Handwerkskammerbezirks Mannheim zukommen zu laſſen.— In der Zeit vom 1. November 1926 bis 31. März 1927 wurden 61 Garantien übernommen. Beteiligt waren 44 Arbeiter und 17 Angeſtellte. Die Bürgſchaften erſtreckten ſich auf die Beſchaffung von 8 Küchen⸗, 8 Schlafzimmer⸗Ein⸗ richtungen und im übrigen auf den Kauf von Einzelhausrat (Betten, Schränke, Tiſche, Stühle uſw.). Die getroffenen Vereinbarungen gelten vorerſt auf ein Jahr. a Die Phosgenvorräte in der 38. Farbeninduſtrie in Ludwigshafen Auf eine kurze Aufrage der kommuniſtiſchen Fraktion im hayeriſchen Landtag, in der darauf hingewieſen worden war, daß die Einwohnerſchaft der vorderen Pfalz durch das Bekanntwerden des Lagerns von Phosgengas in chemiſchen Fabriken, ſo bei der J. G. Farbeninduſtrie in Ludwigshafen, ſtark beunruhigt worden ſei, teilt das bayeriſche Staats⸗ miniſterium des Innern mit: Die J. G. Farbeninduſtrie, Werk Ludwigshafen, benötigt zur Herſtellung von Farbſtoffen und pharmazeutiſchen Prä⸗ paxaten Phosgen. Das Phosgengas wird ſchon ſeit der Zeit vor dem Kriege im Werk Ludwigshafen ſelbſt hergeſtellt und gelagert. Für die hierfür beſtimmte Anlage der Fabrik ſind die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen vorgeſehen. Für die Sicherheit der Anlage ſpricht, daß ſie durch die gewaltige Erderſchütterung bei der O ppauer Kataſtrophe keinerlei Schaden erlitten hat. Die Anlage ſteht unter fortlaufender Kontrolle des Gewerbeaufſichtsbeamten; ſie worden. Nach Bekanntwerden der Hamburger Phosgen⸗ kataſtrophe hat die Firma ſofort den betriebsleitenden Chemi⸗ ker zum Studium nach Hamburg entſandt; zu Aenderungen Hinſichtlich der Ludwigshafener Anlage hat ſich hierbei ein Anlaß nicht ergeben. Weder für die Arbeiterſchaft, noch für die Umgebung des Werkes beſteht Grund zur Beunruhigung. * * Maunheimer Erfindermeſſe. Wie wir hören, wird die Erfindermeſſe vom.—16. September im Roſengarten Fürſorge für Erwerbsloſe von abgehalten. Der Reichsverband Deutſcher Erfinder E. V. Mannheim hat bereits ſeine Ausſchreibungen ergehen laſſen. Vor kurzem hat der Leiter des Städt. Nachrichtenamtes, Verwaltungsdirektor Dr. Emil Hofmann, eine intereſſante und leſenswerte Broſchüre über die Preis bewegung die Koſten der Lebenshaltung in Mannheim Jahre 1927 veröffentlicht. Daraus iſt zu entnehmen, daß das Jahr 1927 verhältnismäßig beurer und faſt durchweg im Preiſe höher war, als 1926. An der Mannheimer Pro⸗ duktenbörſe bewegte ſich im Jahre 1927 der Preis für 100 Kg. Weizenmehl, Spezial 0 zwiſchen 37,50 und 42,50 J, für Weizenbrotmehl zwiſchen 27,50 und 34,50„ und für Roggenmehl zwiſchen 33,50 und 41,00 J. Auffallend iſt die große Steigerung des Preiſes für Roggenmehl. Der Zuckerpreis iſt im Jahre 1927 ermäßigt worden. Der Eierpreis dagegen weiſt im Jahre 1927 eine ähnliche Bewegung auf, wie in den Jahren 1924, 1925 und 1926. In allen vier Jahren mußten zu Beginn des Jahres für ein großes Ei jeweils 20 Pfg. bezahlt werden. Der niedrigſte Preis für ein Ei betrug 1924 13 Pfg. und in den folgenden Jahren 14 Pfg. Bezüglich des Milchpreiſes kann Dr. Hofmann Erfreuliches berichten. Zu Beginn des Jahres 1924 koſtete ein Liter Vollmilch 40 Pfg., 1925: 38 Pfg., 1926: 35 Pfg. und zu Beginn des Jahres 1927: 32 Pfg. Der Preis iſt alſo von Jahr zu Jahr zurückgegangen. Ein Vergleich des Milchpreiſes in Mannheim mit den Preiſen in anderen deutſchen Städten zeigt, daß die Milch in rerſchiedenen Städten teuerer iſt als hier. Beim Butterpreis iſt es ähn⸗ lich, wie beim Eier⸗ und Milchpreis, 2,10/ war der niederſte Preis des ganzen Jahres. Das Rindfleiſch war im Jahre 1927 verhältnismäßig teuer. Es koſtete an 39 Stich⸗ tagen mehr, als an den entſprechenden Tagen des vorher⸗ gehenden Jahres. Die Kartoffeln waren mit 6 Pfg. für das Pfund ausnahmslos teurer gegenüber 1924 und 1925. Die Gemüſepreiſe waren den größten Schwankungen unterworfen. Die Preisbewegung war bald ruhiger, bald ſtürmiſcher. Dr. Hofmann kommt zu dem Reſultat, daß wie im Jahre 1926, ſo auch im Jahre 1927 die Preisbewegung wieder enttäuſcht und die erſehnte Stabtliſterung der Preiſe immer noch nicht gebracht habe. Das durchſchnitt⸗ liche Preisniveau ging wieder aufwärts, weshalb die Koſten der Lebenshaltung in 1927 weiter geſtiegen ſind. * i * Ein ſeltener Beſuch. Heute mittag erſchien Signor Me⸗ loni aus Sardinien, um der Redaktion ſeinen gezähmten Strauß vorzuſtellen. Der 3 Meter hohe Vogel war vor einen leichten Zweiräder geſpannt, auf dem er ſeinen Herrn unbeirrt von Straßenlärm und Autoverkehr durch Mannheim führt. Mehrere Pfund Brot und 30 Eier find ſeine tägliche Nahrung, die er gerne mit einigen Leckerbiſſen würzt. Und was ſo ein Straußmagen nicht alles vertragen kann: man munkelt nämlich, daß er in dem Hauſe, für das er Dienſte tut, alle hohen Preiſe verſchluckt hat. Signor Meloni und ſein Pflegling ſind zurzeit von einem hieſigen Waren⸗ haus verpflichtet, um Reklamefahrten durch Mannheim zu machen. 1 * Abgefaßte Badediebin. Nachdem ſich in letzter Zeit in einem hieſigen Familienbad die Diebſtähle in den Da⸗ menkabinen wieder gemehrt hatten, gelang es nun am vergangenen Samstag dank beſonderer Beobachtungsmaß⸗ nahmen die diebiſche Elſter in der Perſon der 25 Jahre alten, berufsloſen M. aus Ludwigshafen zu faſſen, die inzwiſchen auch eingeſtanden hat, ein Perlen kollier im Werte von 800 Mark, zwei Damenringe, ebenfalls von erheblichem Wert, und im letzten Falle am Samstag vormittag 50 Mark in Geld⸗ ſcheinen aus Einzelkabinen entwendet zu haben. Es dauerte lange, bis ſich der Verdacht auf die Feſtgenommene richten konnte, da ſie als Beſttzerin eines Opel⸗Zweiſitzers täglich am Bad mit dem Wagen vorfuhr und niemand ahnen konnte, daß die„Dame“ mit der Diebin identiſch iſt. Am Samstag vormittag hatte ſie noch vom Bade aus telephoniſch mit ihrem Freunde eine Autotour für den Sonntag vereinbart. Statt deſſen hat ſte nun ſamt ihrem ſchnittigen Opel etwas plötzlich unfreiwilligen Aufenthal im Schloß linken Flügel nehmen müſſen. * Das Motorradunglück bei Bad Dürkheim. Zu dem bereits in unſerem Morgenblatt berichteten tödlichen Unglücks⸗ fall meldet der Polizeibericht: In der Nacht zum Sonntag iſt ein 22 Jahre alter Maler aus Neuſtabt a. d. H. mit einem Großkraftrad auf der Straße zwiſchen Wachenheim und Bad⸗ Dürkheim gegen einen Steinhaufen gefahren und geſtürzt. Während der Fahrer nur leichtere Verletzungen davontrug, hat ſeine Beifahrerin, eine 20 Jahre alte Kontoriſtin von Mannheim, einen Schädelbruch er⸗ litten und iſt auf dem Transport nach dem Städtiſchen Krankenhaus hier geſtorben. * Verloren und nicht abgegeben wurde eine kleine goldene Damen armbanduhr im Schloßgarten; ein ſchwarzer Saffianledergeldbeutel mit 10 Mk., einem goldenen Ehering (gez.„Johanna“) und einem goldenen Siegelring(gez. „D..“) am Strandbad; eine ovale, goldene Broſche mit ſchwarzem Stein und goldenen Kreuzchen mit Perle von der Augartenſtraße bis Richard⸗Wagnerſtraße. * Entwendet wurde: Eine ſilberne Herren⸗Remontoir⸗ Uhr mit Widmung:„Berliner Gewerbeausſtellung 1896“ und dem Bildnis der Germania und ein Sparkaſſen buch mit 340 Mk. Einlage vor einem Hauſe in der Holzſtraße; ein weißes Emaillſchild mit der Aufſchrift: Friedrich Schütze uſw. an einem Hauſe in der Heinrich⸗Lanzſtraße; vier verſchiedenfarbige ſeidene Damenunterkleider und Wäſche aus einem Auslagekaſten in O 2 und eine goldene Da men⸗ armbanduhr im Damenfreibad am Rheinvorland. * Beim Baden ertrunken. Geſtern nachmittag iſt beim Strandbad der 32 Jahre alte Bahnbedienſtete Jak. Brunſt, wohnhaft in Böhl(Pfalz), beim Baden ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. * Freiwilliger Tod. In vergangener Nacht hat ſich ein 19 Jahre alter Proviſionsreiſender aus Nieder⸗ Liebersbach, der ſich wegen Diebſtahls im Bezirks⸗ gefängnis befand, erhängt. Beranſtaltungen * Frießrichspark— Rheiniſcher Abend. Der von der Kapelle L. Becker veranſtaltete Rheiniſche Abend be⸗ wies eine außerordentliche Zugkraft. Großes Intereſſe galt auch Carl Hermann Hauth, der den Rheiniſchen Liebes⸗ u. Weinliedern ein glänzender Interpret war. Auf dieſen ge⸗ nußreichen Abend hin darf man ſich ſchon auf die nächſte Ver⸗ anſtaltung der Kapelle Becker, den Schweiger Abend mit dem Berner Doppelquartett freuen,. Kommunale Chronik g Oberbürgermeiſter⸗Kandibaten von Heidelberg * Heidelberg, 22. Jult. Fur die demnächſt erfolgende Oberbürgermeiſterwahl der Stadt Heidelberg kommen fol⸗ gende Kandidaten in Frage: der Bürgermeiſter Wieland⸗ Heidelberg, Landgerichtsdirektor Dr. Wein de l⸗ Heidelberg und Oberbürgermeiſter Dr. Gärtner⸗ Osnabrück. Dr. Gärtner ſoll die meiſten Ausſichten haben. i Darlehensaufnahme * Raſtatt, 22. Juli. Der Stadtrat hat beſchloſſen, zur Hebung der Neu bautäti gkeit und der Npcteſt an ds⸗ arbeiten eine Reihe von Darlehen zit tätigen. Ein Darlehen der Bank der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten in Berlin in Höhe von 708 000 Mark, ein Darlehen der Bad. Girozentrale von 500 000 Mark zum Zinſatz von 8 und ein gleiches zum Zinsſatz von 7 90, ferner ein Darlehen des Bank⸗ hauſes Speyer⸗Elliſſen in Frankfurt von 1 Million und ein Darlehen von 155 000 Mark auf dem freien Anlehensmarkt. Ferner einen Kredit von 390 000 Mark an den Gewerbeverein Raſtatt zur Erſtellung v. Kleinwohnungen a. d. Baugenoſſen⸗ ſchaft Gartenſtadt und an Kriegsbeſchädigte zur Erſtellung von Kleinwohnungen uſw. zu bewilligen. * * Karlsruhe, 22. Juli. Dem Bürgerausſchuß wird eine Vorlage über den Aus bau der Tullaſtraße, der Rint⸗ heimer⸗ und Mannheimerſtraße zugehen, um damit die Vor⸗ ausſetzung für den Bau der beſchloſſenen Straßenbahn nach dem Vorort Rintheim zu ſchaffen. Der Koſtenauf⸗ wand mit rund 240 000 Mark ſoll aus Anlehensmitteln be⸗ ſtritten werden.— Ihr 25 jähriges Jubiläum in ſtädtiſchen Dienſten konnten jüngſt 5 Beamte und 1 Arbeiter feiern. FP. Schriesheim, 22. Juli. In der Gemeinderats ſttzung vom 18. Juli wurden für 2 Sozialrentner die Bei⸗ träge für den Medtzinalverein Mannheim auf die Gemeinde⸗ kaſſe übernommen, zwei Geſuche um Stundung und um Be⸗ freiung zur Zahlung der Hundeſteuer wurden abgelehnt und ein Geſuch um Befreiung zur Zählung der Hundeſteuer genehmigt; ein Geſuch um Stundung zur Zahlung der Um⸗ lage für 1927/28 konnte aus prinzipiellen Gründen nicht ge⸗ nehmigt werden. Verſchiedene Anträge auf Ermäßigung der Gebäudeſonderſteuer wurden verbeſchieden. Die Mitglieder der Freiw. Sanitätskolonne ſollen gegen Unfälle verſichert Tagungen Jahreshauptverſammlung des Badiſchen Landes ⸗ 5 fiſcherei⸗Vereins e „Der Badiſche Landesfiſcheret⸗ Verein hathe wach Säckingen du ſeiner 14. Jahreshauptverſammlung einge⸗ laden. Die Ausſchußmitglieder des Landesvereins traten am Mittag zu einer Sitzung zuſammen, Am Nachmittag des 21. Jult tagte in der Aula des Schulhauſes die Generalbere ſammlung. Der erſte Vorſttzende, Miniſter Beers begrüßte die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Die Erſtattung des Jahresberichtes zeigte ein weiteres A n wachſen bes Vereins, der insgeſamt 9887 Mitglieder auß; weiſt. Im Hauptteil ſeines Referats wies er auf den Rü cke gang der Berufsfiſcherel hin durch die zunehmende Schädigung der Fiſcherei durch Korrektionen, Kanaltſationen 1 Intereſſantes Material ergab das zahlen⸗ mäßige Ergebnis des Fiſchfanges in Baden, das und Abwäſſer. 1927 992 D. der das ſeit vielen Jahren Vortrag Dr. Kochs würdigte dann weiter in großen Zügen die Arbeiten des Landesfiſcherei⸗Vereins auf den verſchiexg , Die Rechnungsablegung der Kaſſenverwallung ergan und Berufsfiſcher deutlich zum Ausdruck kamen Es folgte ein intereſſantes Referat des Landtagsabg. Amann über das Fiſchſterben und ſeine Urſache unde die Meberbeſetzung des Fiſchereiberufes. Unter lebhaftem Beifall wandte er ſich gegen die von Fiſchern der anderen Randſtaaten des Bodenſees ge⸗ übte Raubfiſcherei. Miniſter Leers unterſtrich die Ausfüß⸗ rungen Amanns und wandte ſich in ſeinen Darlegungen gegen Art und Umfang des Badens in den verſchiebdenen Gewäſſern, das ohne Zweifel zu einer Gefa hrdung der guten Sitten führe. Bei dem Kapitel A b wa ſſer deckt die Aus⸗ ſprache oft fkandalöſe Zuſtände auf. 5 Landesverband der bad. Damenſchneidermeiſterinnen 5 Der Landesverband badiſcher Damenſchneidermeiſterinnen hielt am 14. und 15. Juli ſeine diesjährige Tagung in Frei⸗ burg i. Br. ab. Schon am Samstag waren eine größere Anzahl Damenſchneidermeiſterinnen und Damenſchneider⸗ meiſter in Freiburg eingetroffen, um den am Nachmittag im Reſtaurant Fahnenberg ſtattfindenden Beratungen, die mehr interner Natur waren, teilzunehmen. Abends trafen ſich die Gäſte mit den hieſigen Mitgliedern zu einer gemütlichen Unterhaltung auf dem Dattler. Einen beſonderen Inhalt be⸗ kam die Zuſammenkunft durch die Ehrung einiger dem Be⸗ rufe ſchon mehrere Jahre angehörenden Mitglieder durch die hieſige Handwerkskammer. Dr. Brecht als Vertreter der Freiburger Handwerkskammer überreichte den Jubilarinnen je ein Diplom mit anerkennenden Worten für ihre langjährige geleiſtete Arbeit im Intereſſe des Berufes. Trotz Hundstags⸗ hitze wurde dann den ganzen Abend, neben geſanglichen und deklamatoriſchen Vorträgen, dem Tanze gehuldigt. Am Sonntag vormittag fand die öffentliche Verſammlung ſtatt, an der neben den auswärtigen und den hieſigen Mitglie⸗ dern eine größere Anzahl Gäſte teilnahmen, darunter als Vertreter des Unterrichtsminiſteriums Gewerbeſchuldtrektor Dr. Schumacher. Herr Hellwig, als Vertreter der Vereinigten Innungen, Dr. Brecht als Vertreter der vier badiſchen Hand⸗ werkskammern, Frl. Schwalbe, Vorſteherin der Städkiſchen Frauenarbeitsſchule, Direktor März vom Arbeitsamt ſowie eine größere Anzahl Gewerbelehrer und Gewerbelehrerinnen. Nach der Begrüßung durch die Vorſitzende des Landesver⸗ bandes, Frau Moritz ⸗ Freiburg, erſtattete dieſe den Jahres⸗ bericht. Ganz beſonders in kleineren Ortſchaften bringt man der Notwendigkeit weiblicher Innungen noch kein Verſtändnis entgegen. Hierauf ſprach Gewerbelehrer Wunderle in längerer intereſſanter Ausführung über den neuen Gewerbe⸗ ſchullehrplan für Baden, wofür er reichen Beifall erntete. Ala nächſter Tagungsort wurde Schwetzingen feſtgelegt. 5 1 2 * . — 8 Abteg, ben 28. Hurt 1028 5. Seike. Nr. 888 8 Aus den Rundfunk Programmen Dienstag, 24. Juli Deutſche Sender Be lin(Welle 48,9) Königs wuſterhauſen 20.80 Uhr: Bunter Abend. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Militärkonzert. Frankfurt(Welle 428,6) 12.90 Uhr: Mittagskonzert, 18.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Geſangskonzert,.15 Uhr: Von Kaſſel: Nordiſche Muſik. Hamburg(Welle 994,7) 20 Uhr: Die grüne Stadt, anſchließend⸗ Aktuelle Stunde. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Heitere Vorträge von Brund Fritz, 21 Uhr: Militärkonzert, 22.80 Uhr: Tangmuſik. Langenberg(Welle 468,8) 18 Uhr: Veſperkonzert, 20.15 Uhr: Eulenſpiegeleien. geipzig(Welle 335,8) 20.15 Uhr: Szenen aus klaſſiſchen Dramen, anſchließend Nachtmuſtk. 21 Uhr: München Welle 535,7) 20 Uhr: Abendveranſtaltung. Stuttgart(W. 379,9) 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20.15 Uhr: Zoologiſcher Garten. Ausländiſche Sender: Hern(Welle 411) 20.90 Uhr: Orcheſterkonzert, 22 Uhr: Berner Stadtorcheſter. Budapeſt(Welle 555,6) 20 Uhr: Sendeſpiel, anſchl. Zigeunermuſtk. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Tanzmuſik. Daventry(Welle 1604,3) 20 Uhr: Abendkonzert, 22.30 Uhr: Tanz. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Bunt. Konz., 28 Uhr: Jazöband. Paris(Welle 1750) 20.45 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Aus Brünn: Kon⸗ zertübertragung. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: 1. Sendeſpiel: Oper: Der verſchwen⸗ deriſche Sohn. Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Operumelodien. Zürich(Welle 588,2) 21.30 Uhr: Muſik aus der galanten Zeit. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Das neue Monette⸗Kurzwellen⸗⸗Vorſatzgerät iſt da! Dieſer Apparat wird Ihrem Gerät vorgeſchaltet und Sie können dann ohne weiteres die kurzen Wellen und Amerika hören. Preis nur Mk. 39.50. Aus der Pfalz Die Stromverſorgung der Pfalz * Ludwigshafen, 22. Juli. Einer Broſchüre der Pfalz⸗ werke.⸗G. entnehmen wir, daß der Verſorgung der Rhein⸗ pfalz mit elektriſcher Energie 339 Konzeſſions⸗ und Pacht⸗ netze mit rund 313000 Einwohnern und 282 Netze im Eigen⸗ tum der Gemeinden mit rund 548 000 Einwohnern dienen. Die Stromlieferung geſchieht durch vier Speiſepunkte: das Groß hraftwerk Mannheim, das Kraftwerk Hom⸗ urg, das Umſpannwerk Zudwigshafen⸗Munden⸗ heim und das Umſpannwerk Kaiſerslautern. Ein fünftes Kraftwerk, das noch im Bau befindliche Umſpannwerk Lan⸗ dau, wird bis Herbſt dieſes Jahres in Betrieb genommen und ähnliche Ausmeſſungen wie das Kaiſerslauterer Werk (bei Otterbach) erhalten. „Die Stadt Ludwigshafen bezieht ihre Energie in der Hauptſache über ein 20 kV. Kabel Großkraftwerk Mannheim— Rheinbrücke— Ludwigshafen. Die Vorderpfalz wird von ber Station Mundenheim aus geſpeiſt und zwar über die Leitungen nach Frankenthal, Nie⸗ derkirchen, Speyer und Landau und deren Verzweigungen. Daß von Mannheim, wie oben erwähnt, ein Kabel über die Rheinbrücke nach Ludwigshafen und von Ludwigshafen ein Kabel nach Mundenheim verläuft, kann in belaſtungs⸗ ſchwachen Zeiten, etwa bei notwendigen Reparaturen der 100 kV.-Anlage, die Vorderpfalz auch mit einer Spannung von 20 kV vom Großkraftwerk Mannheim aus direkt verſorgt werden. Aehnlich liefert in der Mittelpfalz das be⸗ reits erwähnte Umſpannwerk Kaiſerslautern die Energie über die Leitungen zum Elektrizitätswerk Kaiſerslau⸗ tern, zur Eiſenbahnwerkſtätte Kaiſerslautern, nach Meh⸗ kingen, Waldfiſchbach, Steinwenden und Kaulbach, womit die wichtigſten Verteilungspunkte des mittelpfälziſchen 20 KV- Netzes berührt und verlorgt ſind. Es werden heute rund 96 Prozent aller Gemeinden mit 93 Prozent aller Einwohner mit Strom des Pfalzwerkes verſorgt. (Welle 1250) Unterhaltungskonzert, 3 3 keäbens⸗ehb gebe) Gerichtszeitung Ein internationaler Gauner Ein Warenhausdetektiv in Dortmund beobachtete an einem Matabend dieſes Jahres auf dem Dortmunder Haupt⸗ bahnhof auf Bahnſteig 3 das Publikum, das vor dem Berliner Eilzug ſtand. Dabei fiel ihm ein Mann auf, der über dem rechten Arm bis über die Hand weg einen Paletot trug und allem Anſchein nach mit einem anderen Mann zuſammen⸗ arbeitete. Der Detektiv ſah, wie die beiden Leute eine Fran, die für ihren abreiſenden Sohn einen Platz ſuchte, von einem Abteil zum anderen verfolgten. Die Fran hatte eine ge⸗ ſchloſſene Hanbtaſche am Arm, die die kleinere der beiden auf⸗ fallenden Perſonen nicht aus dem Auge ließ. Plötzlich dräng⸗ ten ſich beide dicht an die Frau heran. Der Kleinere bedeckte mit dem über dem Arm hängenden Mantel die Taſch und griff blitzſchnell mit der einen Hand hinein. Der Detektiv hielt ihm den Arm feſt, konnte jedoch nicht verhindern, daß der Mann, offenbar ein Taſchendieb, die Börſe ſeinem Be⸗ gleiter zuſteckte, der damit verſchwand. Der erſtere wurde feſtgenommen, und bei Nachprüfung ſeiner Perſonalten ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen internationalen Taſchen⸗ dieb, den Friſeur Hugo Gonktewioz, handelte. Er hatte in Deutſchland zuletzt in Köln gewohnt, iſt von da nach Holland gefahren und war auf der Reiſe von Holland über Dort⸗ mund nach Berlin begriffen. Aus den Strafakten geht her⸗ vor, daß der Taſchendieb in Czenſtochau geboren und in Breslau, Berlin, Potsdam, Hamburg, Hindenburg und Koſel ſchon vielfach vorbeſtraft iſt und noch von den Staatsanwalt⸗ ſchaften Gleiwitz und Beuthen geſucht wurde. Insgeſamt hat er über 8 Jahre in Gefängniſſen und Zuchthäuſern in Deutſch⸗ land zugebracht. Das Schöffengericht Dortmund verurteilte ihn, obſchon er den ihm vorgeworfenen Taſchendiebſtaßl be⸗ ſtreitet, zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Gleichzeitig wurde Stellung unter Polizetaufſicht angeordnet. * 5 Wegen Unterſchlagung verurteilt. Das Schöffengericht Neuſtadt a. d. H. verhandelte gegen den Winzer und Kirchendiener Philipp Braun, geboren 1873 in Rupperts⸗ berg. Braun war von dem verſtorbenen Prälaten Detzel beauftragt, die Pachtzinſen für die Jahre 1924, 1925 und 1926 zu erheben. Er entledigte ſich ſeines Auftrages dahin, daß er in dieſer Zeit 3000„ von dem vereinnahmten Geld für ſüch behielt und verbrauchte. Das Urteil lautete auf ſechs Monate Gefängnis.— Der 21jährige Heinrich Heindel, kaufmänniſcher Angeſtellter aus Lambrecht, hatte ſich wegen Unterſchlagung zu verantworten. Er war bei der Firma Scheufelen in Frankeneck tätig und beſorgte die Ueberweiſung der Erwerbsloſen beiträge an das Landesarbeits⸗ amt München. Er hat die Beträge hierzu von dem Geſchäfts⸗ führer der Firma erhalten, das Geld aber unterſchlagen und für ſich verwendet. Das Gericht erkannte auf neun Monate Gefängnis. 5 Das Züchtigungsrecht überſchritten. Das Ferien⸗Be⸗ zirksſchöffengericht Darmſtadt beſchäftigte ſich mit einer An⸗ klage gegen den 59 jährigen Lehrer Kl. aus Rüſſelsheim wegen Körperverletzung. Der Lehrer hat eine Schüler in mit dem Rohrſtock geſchlagen, daß das 18jährige Mädchen finger⸗ dicke Striemen auf dem Rücken hatte und während fünf Tagen den Schulunterricht deswegen nicht beſuchen konnte. Durch den als Sachverſtändigen vernommenen Arzt wurde die Tatſache beſtätigt. Der Lehrer gilt im allgemeinen nicht als ſcharf. Er hatte vertretungsweiſe die Schulklaſſe über⸗ nommen, der das Mädchen angehörte. Die Schülerin wurde wegen ihres Lachens und Sprechens verſchiedentlich ver⸗ mahnt und ſchließlich ſchlug der Lehrer zu. Das Gericht erkannte auf eine Geldſtrafe von 25, evtl. 5 Tage Gefäng⸗ nis. Es hielt nur fahrläſſige Körperverletzung für gegeben. Aus Handel und Wandel (Hin weiſe auf Anzeigen) Flit— das radikal wirkſame Inſektenvertilgungsmittel Die Mottenplage iſt gegenwärtig in Mannheim ſehr 23 5 Die Schnaken beginnen ſich ebenfalls ſchon recht unangenehm bemerkbar zu machen. Deshalb iſt es ganz beſonders angebracht, auf die Vorzüge des flüſſigen Inſektenvertilgungs mittels „Flit“ aufmerkſam zu machen, das in keiner l fehlen darf. Um fliegende Inſekten(Mücken, Schnaken, Weſpen uſw.) zu töten, ſchließt man Türen und Fenſter und zerſtäubt„Flit“ wach sden 5 allen Teilen des Zimmers, bis der Raum völlig in einen Nebel gehüllt i, Nach wenigen Minnten[tegen alle e ot am Boden. Gegen die kriechenden Inſekten(Ameiſen, chen⸗ 5 Wanzen uſw.) get man in ihren Schlupfwinkeln, Niſt⸗ und Brutplätzen vor. für die Honsfrau iſt„Flit“ infolge dern Begnemlichkeit der Anwendung und der unfehlbaren Wirkung ebenſe unentbehrlich wie eines der bekannten Waſchmittel. Daß„Flit“ mit burchſchlagendem 1 0 euch in der Landwirtſchaft angewen⸗ det wird, geht aus einem Gutachten des Prof. Dr. Scharr vom Bakteriologiſchen Inſtitut der Landwirtſchaftskammer für die Pro⸗ vinz Brandenburg und für Berlin hervor. Die Prüfung des In⸗ ſektenbekämpfungsmittels„Flit“ erſtreckte ſich, ſo wird u. a. aus⸗ geführt, auf ſeine Wirkung Fliegen, Mücken, Spinnen und Käfern gegenüber. Verſuche wurden in Wohnräumen, Stallungen und Kellern verſchiedener Güter der Provinz Brandenburg durchge⸗ fkührt. Vor Beginn waren Wände und Decken in den Stallräumen und Kellern überaus dicht mit Fliegen und Mücken beſetzt. Beſ Beginn des Zerſtäubens ſetzte ſich der Schwarm von Inſekten ſofort in Bewegung und flog in größter Unruhe in den Räumen umher. Etwa fünf Minuten nach Beendigung der Behandlung eines Raums lagen ſämtliche Fliegen und Mücken am Boden. Die in den Stall⸗ räumen befindlichen Menſchen, Pferde, Kühe und Schweine wurden durch den„Flit“⸗Sprühregen in keiner Weiſe beunruhigt oder be⸗ einträchtigt. Nach etwa einer halben Stunde konnten die Räume gelüftet werden. Die in Mengen am Boden liegenden Inſekten waren reſtlos getßtet. MNeritag 60 23 dl 1 2 N 8 4 * ee* O wolkenlos. W heiter. O halb bedegt. G wolkig. O bedeckt. o Negen. A Sraupeln.— Nebel.& Gewitter O Windftille. O ſehr leichter Oft. H mahlger Südſüdweſt. Aſtrmiſcher Rordweſt. zr Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahle die Temp ratur an. Die Anien verbinden Orte mit gleichem—— Lane Luftdrds Wetternachrichten der Karlsruher sandeswetterwarte Das ſeit einigen Tagen über Nordoſteuropa liegende Tiefdruckgebiet hat ſeinen Einfluß nur bis zu den deutſchen Mittelgebirgen ausgedehnt, während Süddeutſchland noch im⸗ mer im Bereich des von Weſteuropa bis nach Polen ſich er⸗ ſtreckenden Hochdruckteiles geblieben iſt. Auch von den neuen, heute ſüdlich von Island vorſtoßenden Tiefdruckgebieten wird kaum eine Beeinfluſſung unſerer Witterung zu erwarten ſein Vorausſichtliche Witterung für Dienstag, 24. Juli: Fort⸗ dauer des beſtehenden Witterungscharakters. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Ahein Pegel] 17 16 19. 20. 21. 28. Nedar- Pegel 17. lig 18. J 20, J 21.28 Waldahut.887.97 7,50 788.50 7,80 0 f e.781,70 120.83.57 1,53 Maungeim 3,21 3,21.208,22 8, 20 8,10 Fehl eee ee c e 0 Safe 1%%— Maxau 4474.47 3,47 4,48.44.83 Maunhel„308,848.82.57 5,28 5,21 Laub.102,05.02.02.03 2,00 Faln 1721.58.65 1,641.65 1,88 Waſſerwärme des Rheins 21,3 C Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 8, 7 Sheſredatteur Kurt Fist 0. uber fn r r er— Verantwo ebakteure: r Politik: 5. U. Meißner altketen; t. B. K. 89— Kommunalpolttik u. Lolgles: b. B.: 3 Kircher- Sonne und Hitze sind Feinde der Reifen. Die„innere Qualität des CONTINENITAL- Reifens macht ihn auch gegen diese Einflüsse nenila Reifen Heſcrung m durch Heiz. port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Hine: Marx Filter unempfindlich. 4 N en Juſion Jußball-Leichtathletik doch genehmigt Süddeutſcher Fußball⸗Verbandstag Kein neuer Verbandspokal— Eindrucksvolle Demonſtration für die Wieberaufnahme des Spielverkehrg mit ben zeutral⸗ europäiſchen Berufsſpielerverbänden— Keine Verbandsſpiele au hohen Feiertagen— Wiederwahl des Verbands⸗ Vorſtandes. Bab Kiſſingen,. Jult.(Drahtber.) Als Ort ſeines diesjährigen Verbandstages batte ber S d⸗ deutſche Fußball⸗ und Leichtathletlkverband das wundervoll gelegene Bab Kiſſingen gewählt, deſſen Regenten⸗ bau einen denkbar guten Rahmen für die Verhandlungen ab⸗ gab. Als durch Regierungsvertreter und den Oberbürgermeiſter vie Begrüßung vorgenommen wurde, waren 235 Vereine des Sf.(von beſtehenden 20 004) vertreten. Bei der Vorloge des Jahresberichts machte ſich eine ſtarke Op-ppoſttton bemerkbar. Schon am Vor⸗ ahend hatten Vorbeſprechungen beſtimmter Intereſſengruppen ſtatt⸗ gefunden, wobet eine heftige Kritik geäußert wurde, die ſich vor⸗ nehmlich auf den Zuſammenſchluß von Fußball und Leicht⸗ athletik bezog. Bei der Erſtattung des Berichts ging der Ver⸗ bamdsvorſitzende Kartini⸗Nürnbergl gleich auf dieſe Angriffe ein und ſtreifte dabei auch ſchon die ſpäter zu erlebigenden An⸗ träge. Aus dem Bericht iſt zu entnehmen, baß der Verband ſich für einen Verkehr mit den Berufsſpielern der ſog. Oſtſtaaten einſetzen wird. Aus der geleiſteten Arbeit des vergangenen Jahres iſt her⸗ vorzuheben die Schaffung des Jugendheims, bie Fuſlon zwiſchen Fußball und Leichtathletik, deren Sanktionierung in Bab Kiſſingen erfolgen ſollte, der Amateurſchutzvertrag, das neue Spielſyſtem und eine ſehr ausgedehnte Lehr⸗ und Kurs⸗ tätigkeit. Der Verband zählt 20004 Vereine mit 302 870 Mit⸗ gliedern. Darunter ſind allein 160 000 Fußballer, 60 000 Leichtath⸗ leten und 80 000 Paſſive, Bei der Kritik, die am Jahresbericht geübt wurde, hatte Baurat Krau ß⸗Fürth die Führung der Oppo⸗ ſition. Er wie auch andere Sprecher griffen vornehmlich die Fuſton iwtſchen den Verbänden von Fußball und Leichtathletik an, eine Maßnahme, dite ſie in mancher Hinſicht für verfehlt anſahen. Nach einer fünfſtündigen Debatte, in der alles ffür und Wiber ein⸗ gehend beſprochen wurde, wurde ſchließlich der Jahresbericht ein⸗ ſtimmig angenommen. Genehmigt wurden ferner der Kaſſenbericht und ber neue Haushaltsplan. Der Punkt Anträge ſah zunächſt die Genehmigung der Ver bandgfuſton vor. Der berelts im Vorfahre durch die Vorſtände der beiden beteiligten Verbände (Süddeutſcher Fußballverband und Sübb. Leichtathletikverband) vor⸗ genommene Zuſammenſchluß zu einem Sübdeutſchen Fußball⸗ und Veichtathetikverband wurde von der Verſammlung einſtimmig ſanktlontert. Die vorher geubte Kritik trat bei der Erledi⸗ gung dieſes Antrages nicht mehr in Erſcheinung. Die Aenderungen in der Zuſammenſetzung der Behörden wurden ebenfalls genehmigt. Der Verbands vorſttzende Kartint hatte im Verlouf der Dis⸗ kufflon über den Jahresbericht einen Angriff auf die Preſſe er⸗ hoben und ihr ſenſatlonelle Berichterſtattung in beſtimmten Ffällen (Wacker München, Phönix Karlsruhe, Verſtöße auf den Spiel⸗ plätzen] vorgeworfen. Dazu iſt zu bemerken, daß der Verband am wenigſten Veranlaſſung hat, ſich zu beſchweren, wenn einmal Jrrtümer vorkommen. Umgekehrt iſt der Vorwurf zu machen, daß der Verband die Preſſe nicht genügend informiert und ſie von ſich auß nicht unterſtützt, Bei ber Fortſetzung ber Beratungen am Samstag abend kam zunächſt der Antrag des Verbands⸗Vorſtandes auf Wiedereinführung eines Ver banbspokalg zur Sprache. Dieſer Pokal⸗Spiel⸗ betrieb hätte zwetfelsohne bei zahlreichen Bezirksligavereinen An⸗ klang gefunden, da er dazu angetan ſchien, zugkräftige Spiele und ba⸗ mit auch Erleichterung ber wirtſchaftlichen Nöte zu bringen. Zur allgemeinen großen Ueberraſchung zog aber der Verbands ⸗ Borſtand gleich bei Eröffnung der Antrags⸗Beratungen ſeine Mainzer Jubiläums-⸗Regatta Zweiter Tag Der zweite Regattatag brachte bet ſehr gutem Beſuch außerordent⸗ lich guten Sport. Leichter Seitenwind aus Norboſt hatte keinen Ein⸗ fluß auf die Ergebniſſe. Das Waſſer war nur leicht gekräuſelt. Das Aus ſchetbungs rennen für die Olympia⸗Regatta im Vierer ohne endete uit einem ſicheren Steg des Dresdener Rubervereins, der nach an⸗ fänglich ſcharfem Rennen die ſchlecht ſteuernden Mannſchaften von Kölner Rh. 1891 und Berliner Ruderklub ſicher ſchlagen kounte. Die meiſten Rennen verliefen äußerſt ſpannend und wurden erſt im Ziel entſchieden. Eine Enttäuſchung brachte das große Einer⸗Reunen, in welchem Walter Flinſch ſich nur ganz knapp gegen Auguſt von Hoven vom Ludwigshafener Ruderverein behaupten konnte, während ber Schweizer Meiſterruderer Schneider vom Seeklub Luzern Dritter im geſchlagenen Feld blieb. Den Großherzogs⸗Vierer gewann der Offen⸗ bacher Ruderverein mit Handbreite nach ſchürfſtem Endkampf gegen den Kölner Club für Waſſerſport, den Jubtläums⸗Achter konnte die Matnz⸗Kaſteler Rudergeſellſchaft nach ſchönem Rennen mit einer halben Länge aus dem Feuer reißen. Auch heute brachte bei gutem Wetter und ſtarkem Beſuch eine ausgezeichnete Organtſation die Re⸗ gatta zu gutem Abſchluß. Der Dresdner Ruderverein wurde nach Schluß der Regatta als Vertreter Deutſchlands im Vierer ohne Steuermann der Olympia⸗Regatta in Amſterdam proklamiert. Vorrennen Zweiter Einer. 1. Lauf. 1. K. Grether, R. G. Wiking Berlin, 7255; 2. Gg. Lerch, R. G. Worms,:06; 3. H. Stolzenberg, Akad. R. Verb. Angaria Hannover,:08; 4. E. Paul, Frankfurter R. G. Ober⸗ rad, 8118. Ueberlegen gewonnen 2. Lauf: 1. H. Bayerwaltes, R. V. Bamberg,:07,8; 2. H. Roller, Frankfurter R.., 808; 3. W. Ehren⸗ fels, Heidelberger R. Kl., 811. Nach Kampf mit halber Länge ge⸗ wonnen. Dritter Achter. 1. Lauf: 1. Frankfurter R. B. 6286; 2. Offenbacher R. G. Undine:89; 3. Kölner R. V.:45; 4. Limburger R. V.:49. Nach Kampf ſicher mit einer Länge gewonnen. 2. Lauf: 1. R. Kl. Germania Köln 6729; 2. Mainzer R. G.:80; 8. Mainzer R. V. 6181; 4. R. V. Rüſſelsheim:86. Schönes geſchloſſenes Rennen mit wech⸗ ſelnder Führung, durch Endvorſtoß mit halber Länge gewonnen. Harter Kampf um den zweiten Platz. 5 Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. Lauf: 1. Frankfurter R. G. Germania:07; 2. Mainzer R. G.:22; 3. Kölner R. V. 77 auf⸗ gegeben. Ueberlegen gewonnen. 2. Lauf: 1. Frankfurter R. G. Sach⸗ fenhauſen 7107; 2. R. G. Biebrich Wiesbaden 716. Ueberlegen. Entſcheidungsreunen Olympia⸗Ausſcheidungsreunen Vierer ohne Steuermann. 1. Dres⸗ dener R. V.:55, 8; 2. Reungemeinſchaft Köln 77/91:03,4; 8. Ber⸗ liner R. Kl..112. Außerordentlich ſcharfes Rennen mit wechſelnder Führung. Am Start geht zunächſt Berlin in Führung, die bei 300 Meter jedoch Dresden durch vorzügliches Steuern übernimmt, wäh⸗ rend die beiden anderen Boote auf gleicher Höhe ktegen. Bei 600 Me⸗ ter fällt Dresden zurück und Köln geht vor Berlin an die Spitze. Es entwickelt ſich nunmehr ein außerordentliches Gefecht, in welchem bei 1200 Meter Berlin durch ſchlechte Steuerung gänzlich zurück fällt. Dresden ſetzt energiſchen Spurt an, den Köln zunächſt aßweiſen kann, jedoch im Endgeſecht unterliegt. Dresden geht in wundervollem End⸗ ſpurt mit anderthalb Längen als Steger durchs Ziel. Vorlage zurück, ohne baß ſich ein ſtärkerer Widerſpruch erhoben hätte. Hier, wie auch bei der Beratung weiterer Anträge erwies ſich immer wieder, wie Verband und Verbandstag von ihrem Vorſtand, insbeſondere vom erſten Vorſitzenden Kartint, taktiſch einfach meiſter⸗ lich geleitet werden. Ablehnung fand auch der bedeutſame, auf eine Reformierung des Bundestages hinzielende Antrag des 1. FC. Nürnberg, zukünftig die ſüddeutſche Vertretung für den Bun⸗ destag je zur Hälfte aus Vorſtands⸗ bezw. Vereinsvertretern zuſam⸗ menzuſetzen. Dafür fand aber ein Kompromißvorſchlag auf Ein ⸗ richtung eines Aelteſten rates, ber in Zukunft vor allen wichtigen Anläſſen zuſammen mit dem Verbandsvorſtand den in Frage ſtehenden Gegenſtand beraten ſoll, Annahme. Der Aelteſtenrat wird ſich aus acht Mitgliedern zuſammenſetzen; jeber Bezirk ſtellt zwei Aelteſte, und zwar je einen aus ber Bezirksliga und einen aus der Kreisliga und ABC⸗Klaſſe. Nach längerer Debatte, bei der ſich der Verbands⸗Spielausſchuß vergeblich gegen dieelnnahme wehrte, beſchloß die Verſammlung dann auch, einen Antrag bes 1. F. C. Nürnberg folgenden Inhalts gut⸗ zuheitzen: Verbands wettſpiele können ohne Zuſtimmung der beteiligten Vereine nicht ſtattfinden an Weihnachten, Syl⸗ veſter, Neujahr, Oſtern und Pfingſten, ſoweit in den betreffenden Gebieten Fronleichnam und Allerheiligen gefeiert werden, auch an dieſen Tagen nicht. Jeden zweiten Monat iſt ein Sonntag für alle Bezirksligavereine in allen Bezirken von Pflichtſpielen freizuhalten.“ — Nach Annahme eines Antrages der Sp.⸗Bg. Fürth, der beſagt, daß bet den Sübbeutſchen Verbands⸗Schlußſpielen die Schleds richter nicht aus den beteiligten Bezirken genommen werden wertvollen Antrag des F. V. Lörrach, der folgendes wollte:„Nach Beendigung des Spieles haben ſich die beiden Mannſchaften mit dem Schiedsrichter auf der Mittellinie des Spielfeldes einzufinden und bort den Sportruf aufeinander und auf den Schiedsrichter auszu⸗ bringen.“ Man bedauerte vielfach die Ablehnung dieſes Antrages, der gewiß manche Ausſchreitungen nach Schluß der Spiele unmög⸗ lich bezw. zumindeſtens eingeſchränkt hätte. Von den wefteren an⸗ genommenen Anträgen befaßten ſich die meiſten, ſoweit ſie noch An⸗ ſpruch auf Bedeutung machen konnten, mit Handballfragen. Zu einer eindrucksvollen Demonſtratton kam es bei der Beratung des einſtimmig angenommenen Antrages, daß der Verband weiter⸗ hin ſeinen ganzen Einfluß beim Deutſchen Fußball⸗Bund aufbleten ſolle, um die Spielſperre gegen die benachbarten Länder Oeſter⸗ reich, Tſchechoſlowakel und Ungarn in vollem Umfange aufzuheben. Am Sonntag vormtttag befaßte ſich der Verbandstag lange Zeit mit bem Haushaltsplan für das kommende Jahr, der nach einer unweſentlichen Aenderung auch einſtimmig angenommen wurde. Ziemlich glatt vollzogen ſich auch durchweg die Neuwahlen, die zum Teil eine ſtarke Bertrauenskundgebung für den bishertgen Vorſtand waren. Als Tagungsorte für den Verbandstag 1929 bewarben ſich Mannheim, Nürnberg und Stuttgart. r Mannheim als Tagungsort wurde ſchlletzlich mit großer Mehrheit gewählt. Der neue Vorſtanb. Die Vorſtandswahlen beim Verbandstag des Sſtödeutſchen Fußball⸗ und Athletik⸗Verbandes in Bad Kiſſingen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender: Karttul⸗ Nürnberg: 2. Vorſitzender: Flierl⸗ Fürth; 3. Vorſ. und Vors. des Verbands⸗Jugend⸗Aus⸗ ſchuſſes: Schindek⸗ Worms; 4. Vorſ. und Vorſ. des Leichtathletik⸗ Ausſchuſſes: Ritzen ⸗Ulm; Schatzmeiſter: Ras bach⸗Wlesbaden; Spielausſchuß: Vorſitzender: Wohlſchlegel⸗ Offenburg, ſtellvertr. Vors.: Pfoſch⸗ Mannheim; Beiſitzer: Vogel⸗ Offenburg; Ver⸗ bandsgericht: Vors.: Richard Ras bach⸗ Wiesbaden; Beiſitzer: Bau⸗ rat Kraus⸗Fürth; Verbandsſportwart: Miller ⸗Nürnberg: Verbandsſpielwart: Schiff⸗ Frankfurt a..; Beiſitzer zum Jugend⸗ Ausſchuß: Heuffler⸗Karlsruße, Altfelix⸗ Mannheim, Becker ⸗ Wie 18. Jungmann⸗Achter. 1. Akad. R. Kl. gihenus Bonn 642,2; 2. Frankfurter R. V.:45,83; 3. R. Kl. Griesheim:50,8; 4. R. B. Rüſſelsheim:51, 5. Koblenzer R. G. aufgegeben. Durchweg ge⸗ ſchloſſenes Rennen mit wechſelnder Führung. Bei 1000 Meter fetzt ſich Bonn durch und vergrößert den gewonnenen Vorſprung, hart be⸗ brängt von Frankfurter Verein. Bonn erwidert mit Erfolg den von Frankfurt angeſetzten Spurt und gewinnt mit Dreivertel Länge. Die übrigen Boote folgen mit geringſten Abſtänden. 14. Zweier ohne Steuermann. Heidelberger R. Kl.(Bender, Wild) Alleingang in:48. 15. Jungmann Einer. 1. W. Haſenbeck Wſptv. Godesberg:40, 2. H. Stolzenberg, Akad. R. Verb. Angaria Hannover 846,6; 3. H. Dimpfl Frankfurter R. V. 4. E. Paul, Frankfurter R. G. Oberrad und 5. P. Diehl Rüſſelsheimer R. V. aufgegeben. Zunächſt geſchloſſe⸗ nes Rennen mit wechſelnder Führung. Bei 500 Meter gibt Rüſſels⸗ heim auf, bei 1300 Meter Dimpfl an zweiter Stelle liegend, kurz barauf Paul Oberrad. Zwiſchen Hannover und Godesberg entſpinnt ſich ein erbitterter Kampf bis ins Ziel, den der Godesberger mit knappſtem Vorſprung für ſich entſcheiden kann. 16.„B! Vierer. 1. Wſptv. Herne 7782; 2. Koblenzer R. G.:49; 8. Flörsheimer R. V.:52. Bis 1000 Meter ziemlich geſchloſſenes winnt überlegen. Zwiſchen den beiden anderen Booten ſcharfer Kampf um den zweiten Platz, in welchem bei 1600 Meter Koblenz Überſpurtet und im Endgefecht eine Länge vor Flörsheim das Ziel paſſtert. 17. Hochſchul⸗Vierer. 1. Univerſität Frankfurt:25,4; 2. Heidel⸗ berger R. Kl. 727,4; 3. Untverſität Bonn 7148. Wechſelnde Führung zwiſchen Frankfurt und Heidelberg. Von 900 bis 1500 Meter vermag ſich Heidelberg an die Spitze zu ſetzen; hier macht Frankfurt einen mächtigen Endvorſtoß, geht an Heidelberg vorbei und gewinnt im Endͤgefecht mit Dreiviertel Länge. 5 18. Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. Frankfurter R. G. Germania:18; 2. Mainzer R. G. 7129,2; 8. Frankfurter R. G. Sach⸗ ſenhauſen. Geſchloſſenes Rennen mit wechſelnder Führung. Bei 1400 Meter leichte Koliſſion zwiſchen Mainz und Sachſenhauſen, worauf letztere aufgeben. Germania gewinnt mit einer Länge. Der zweite Bugmann Goriſſen erfocht ſeinen 50. Sieg. 19. Zweiter Einer. 1. Hans Bayerwaltes, R. B. Bamberg:54; 2. K. Grether, R. G. Wiking Berlin:02; 8. H. Roller, Frankfurter R. B.:06,56; 4. Gg. Lerch, R. G. Worms 807,6; 5. H. Stolzenberg, Akad. R. V. Angaria Hannover aufgegeben. Am Start geht Bamberg in Führung, muß dieſe bei 600 Meter an Wiking Berlin abgeben, um ſie bei 900 Meter wieder an ſich zu nehmen. Der Bamberger geht N Endſpurt mit drei Längen Vorſprung als erſter durchs Zie 20, Großherzogs⸗Vierer. 1. Offenbacher R. V.:14; 2. Kölner Kl. f. Wſpt. 714,1. Hartes Bord⸗ an Bordrennen über die ganze Strecke. Von 1300 Meter an ſetzen die Offenbacher zu ſchärfſtem Vorſtoß an, laufen bei 1700 Meter ziemlich gleich und gewinnen nach erbittertem Endkampf im Ztel mit Handbreite. 21. Junior⸗Vierer. 1. Frankfurter R. V. 7727; 2. Frankfurter R. G. Germania:87; g. Kölner R. V. und 4. R. Kl. Germania Köln bei 1100 Meter ſowie Kaſteler R. G. bei 1500 Meter aufgegeben. Das Rennen liegt von vornherein zwiſchen den beiden Frankfurter Ver⸗ einen. Frankfurter Verein dehnt ſeine Führung immer weiter aus und gewinnt ſicher zweieinhalb Längen. dürfen, befaßte ſich die Verſammlung längere Zett mit dem ſportlich Rennen; hier geht Herne langſam in entſcheidende Führung und ge⸗ „... 22. Leichter Vierer. 1. Deſſauer R. B.:24; 2. Kaſteler R. G. 7288; 3. Mannheimer R. G.:41; 4. Wſptv. Herne:44; 5. R. V. Eltville aufgegeben. Wechſelnde Führung, die bei 1600 Meter Deſſau end⸗ gültig an ſich reißt und ſicher mit zwei Längen gewinnt. 28. Erſter Einer.[(Rheinpokal). 1. Walter Flinſch, Frankfurter R. V.:88; 2. Auguſt v. Hoven, Ludwigshafener R. V. 7288,2; 3. J. Schneider, Seeklub Luzern:47; 4. H. Roth, R. Kl. Rhenania Koblenz :02; 5. W. Engels, R. G. Wiking Berlin. Vom Start an geht Fliuſch in Führung, gefolgt von Engels⸗Berlin, Schneider⸗Zuzern und Hoven⸗Ludwigshafen. Bei 500 Meter führt vorübergehend Engels, fällt jedoch alsbald wieder zurück und gibt bei 1000 Meter auf. v. Ho⸗ ven ſchiebt ſich auf den zweiten Platz vor und geht hart an Flinſch heran, und bedrängt ihn bis ins Ziel ſehr hart. Flinſch erwidert den Spurt und geht mit halber Länge als Sieger aus dem überaus harten Rennen hervor. 24.„B“ Achter. 1. Koblenzer R. G.:44; 2. Flörsheimer R. V. :45. Scharfes Bord⸗ an Bordrennen über die ganze Strecke unter leichter Führung von Flörsheim über Zweidrittel der Bahn. Hier überſpurtet Koblenz die Flörsheimer Mannſchaft und gewinnt mit Viertel Länge gegen die im Ziel ſtark aufkommenden Flörsheimer. 25. Dritter Achter. 1. Frankfurter R. V.:81; 2. R. Kl. Ger⸗ mania Köln 631,4; 3. Offenbacher R. G. Undine:86; 4. Mainzer R. G.:87; 5. Kölner R. V.:49. Unter leichter Führung von Frank⸗ furt ſetzt ſich das Feld in Bewegung. In dem geſchloſſenen Reunen geht bei 800 Meter vorübergehend Mainzer Geſ. an die Spitze, wird aber alsbald von Frankfurt und dann von Germanig Köln überholt, Zwiſchen beiden letzteren entſpinnt ſich ein erbittertes Endgefecht. Frankfurter Verein geht im Endgefecht langſam heraus und gewinnt mit Viertellänge. 26. Jubiläums⸗Achter. 1. Renngemeinſchaft Mainz⸗Kaſtel:24. 2. Frankfurter R. G. Germania:25; 3. Eſſener Turn⸗ und Fechtklu! 67238. Am Start geht zunächſt Eſſen, dann Reungemeinſchaft Mainz Kaſtel in Führung. Frankfurt liegt bis 1500 Meter an letzter Stelle ſchraubt ſich hier vor und bedrängt die Mainzer ſtark. Mainz gewinn mit halber Länge über ſeinen im Ziel ſtark aufkommenden Gegner H. Bff. Neue Meldungen für Amſterdam Die Vertreter Frankreichs Der franzöſiſche Leichtathletlkverband entſende zu den leichtathletiſchen Wettkämpfen in Amſterdam folgende Ex. peditton: 100 Meter: Auvergne, A. Mourlon, Duffau, Cerbounen 200 Meter: A. Moulon, Cerbonney, Degrelle, Manngert. 406 Meter: Feger, Krotoff, Jackſon, Dupont. 800 Meter: Ser phin, Martin, Feger, Keller, Barathon,. 1800 Meter: La⸗ boumegue, Seraphin, Martin, Pelé, Barathon. 8000 Meter: Ladoumegnue, Beddarl, Duquetzne. 10000 Meter: Bendari, R. Marſchall, Laufaux. 3000 Meter: Steeple, Dardſques, Dugnesne, Marathon: El Quaft, Gerault, Gullleaume Tell, Denis. 110 Meter Hürden: Sempe, Marchand, Viel. 400 Meter Hür⸗ den: Viel, Adelheim, Max Robert. Hochſprung: Menarb, Lewden, Cherrier. Stabfprung: Ramadier, Veuttier, Vin⸗ tousky. Weitſprung: Flouret, Alzteu. Kugelſtoßen: Pao, Duhour. Diskus: Paolt, Noel, Speerwerſen: Degland. 4 mal 100 Meter: A. Mourlon—Duſau—Cerbonney Auvergne. 4 mal 400 Meter: Feger, Krotoff, Jackſon, Dupont. Für Drei⸗ ſprung, Hammerwerfen und Zehnkampf wurden keine Meldungen abgegeben. Jugoſlowiens Olympfavertreter im Radfaßren ſind in Holland eingetroffen. Sie fuhren von Amſterdam nach Bloemendal weiter, wo ſte Quartier bezogen haben und üßre letzten Vorberei⸗ tungen treffen. Mexikos Olympla⸗Mannſchaft ſſt jetzt vollzählig in Amſterdam. Noxwegenssdeichtattlettktruppe beſteht nur aus 11 Köpfen, dem 1500 Meter⸗Läufer R. Jörgenſen, dem Marathonmeiſter Johan Stba, dem Zehnkämpfer Frederikſen, den Hochſpringern Tommelſtadt und Midtlyng, den Weitſpringern Aaſtad und Lenth ſowie den Dis⸗ kuswerfern Trandem, Aſktlöt und Stenerud, von denen Letzter auch für das Hammerwerfen gemeldet wurde. Jennis Deutſchlauds Teunisſieg über Auſtralien Das Enbreſultat. 712 für Deutschland Der nach 15 Jahren zum erſten Mal wieder ausgetragene Tenni kampf zwiſchen deutſchen und ausſtraliſchen Spielern endete auf den Rot Weiß⸗Plätzen im Grunewald mit einem überlegenen 772⸗Sieg der Deutſchen. Von 10 vereinbarten Spielen gewannen die Auſtra⸗ lier nur zweit, Deutſchland ſieben, während das letzte wegen Dunkel heit abgebrochen werden mußte. Der überlegene Steg iſt für den deutſchen Tenntsſport ſehr erfreulich, aber die Auſtraller ſpielten nicht in der Hochform, mit der ſie unbedingt beſſer abgeſchnitten hät⸗ ten. Am Sountag machten F. W. Rahe und 5. Hopman den Anfang Der Roſtocker war durch ſein eminent ſicheres Grundlinienſpiel üben legen und gewann 624,:5,:2. Einen wundervollen Fünfſatzkampf gab es zwiſchen Dantel Prenn und J. B. Hawkes. Blendende Netzt attacken riſſen das Publikum wiederholt zu ſtürmiſchem Beifall hin. Nachdem der Auſtralter zuerſt dominiert hatte, kam Prenn mit ſeiner bekannten Zähigkeit und Energie in Schwung und gewann schließlich :6,:6,:8,:2, 671. Endlos war das Treffen zwiſchen Hans Mol⸗ denhauer und J. Crawford. Nach Verkuſt des zweiten Satzes wurde der junge Auſtralter vorſichtig, aber der deutſche Meiſter ſetzte ſich mit ſeinem vartattons reichen Spiel doch durch und gewann 612, 326, :2, 1119. Zwei Altmeiſter, Gerald Patterſon und Otto Froitzheim, lieferten ſich zum Schluß einen Kampf von ungeheurer Wucht und Schärfe. Der Auſtralier war in den beiden erſten Sätzen in Front. Frottzheim riß dafür den dritten an ſich und der nierte Satz brachte einen erbitterten Kampf um jeden Punkt, bis beim Stande non:5 die einbrechende Dunkelheit ein unfreiwilliges Ende machte. Der Clubkampf zwiſchen dem DT Rot⸗Weiß Berlin und dem Cricket⸗ Club Melbourne endete alſo mit einem:9⸗Sieg ber beutſchen Ver⸗ tretung. 5 Schwimmen Berges ſchwimmt Weltrekord Der zweite Tag der deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwim⸗ men im Hochſchulſtadion zu Darmſtadt brachte zahlreiche Entſchei⸗ dungen und dementſprechend intereſſante und ſpannende Kämpfe. Durch das Einſchieben eines Sonderrennens, das der Darmſtädter Olympiakandidat Berges ſchwamm, gewann die Veran⸗ ſtaltung an Bedeutung. Berges konnte mit 6,44,2 Minuten einen neuen Frei⸗Weltrekord über 500 Meter aufſtellen. Der 1 Rekord gilt bei 6,58,2 Me 5 1500 Meter beliebig: Hellwig, Univerſität Jena, 25,64 Min. Amal 100 Meter⸗Stafſel beliebig: 1. Univerſität Heidelberg 4,47 Min.; 2. Techniſche Hochſchule Darmſtadt 4,50 Min,— 40 Meter ⸗Strecken⸗ tauchen: 1. Dörffel⸗ Heidelberg, 29,1 Sek.; 2. Miſſel, Univerſität Han⸗ nover, 30,8 Sek. Mehrkämpfe für Studenten: 1. Kohlitz⸗Dresden, 4.; 2. Miſſel⸗ Hannover, 8.; 3. Siegel⸗Khln und Klein⸗Göttingen, ſe 10 Punkte. 100 Meter Seite; 1. Watrin⸗Heidelberg, 20,2 Min.; 2. Schwabe⸗ Götkingen, 1,23,2 Min.— Springen: 1. Klima⸗Wien, 147,58 Punkte: 2, Kohlitz⸗Dresden, 142.70 Punkte; 8. Herbert⸗Darmſtadt, 188,40 P.— 100 Meter Rücken: 1 Frank⸗Hefdelberg, 118 Min.; 2. Ohlwein⸗Ham⸗ burg, 1,19 Min.— 100 Meter beliebig: 1. Vogt⸗Heidelberg, 1,07 Min.; 2. Watrin⸗Heldelberg, 1,07 Min.; 3. Stolz⸗Halle, 1,08,4 Min.— Ge⸗ miſchtes Turmſpringen: 1. Klima⸗Wien, 67,0 Punkle; 2. Hagen⸗Jeng, 61,66 Punkte.— 200 Meter Bruſt: 1. Becker⸗Darmſtadt, 3,11,4 Min.; 2.„ 3,18. Min.; g. Rothmann⸗Gießen, 3,22 Min.— Hoch⸗ ſchul⸗Mehrkämpfe:(. Technische. Dermſtadt, 23 Punkte, 2. Untperſität Heidelberg.— Waſſerball: Heidelberger Univerſita gegen Univerſttät Göttingen:1, Halbzeit:0, Univerſität Göttingen gegen Techniſche Hochſchule Darmſtadt 018, Halbzeit 028. 5 2 auch Vorſtand, Gemeinderat Philipp Forſchner, e kurzen Rückblick über das vergangene Geſchäftsjahr. Martin Montag, den 28. Jult 1928 2. Selle Nr. 2 Aus dem Lande f Der Sonntag in Baden ⸗Baden rr. Baden⸗Baden, 22. Juli. Die nun ſeit Wochen herr⸗ ſchende Hitze hielt auch heute noch an und geſtaltete den Sonntag wiederum zu einem von denen, die als hochſommerlich ſchön bezeichnet werden dürfen. Aber ſo gern man auch ſon⸗ niges Wetter hat, man ſehnt ſich doch nach einem Witte⸗ rungsumſchlag, denn die Gärten und Felder brauchen Regen und unſer vielgerühmter Blumenflor auch, der trotz ſorgſamſter Pflege an manchen Stellen zu verwelken beginnt. Der Fremdenverkehr hat, wie ſtets im Monat Jult, etwas nachgelaſſen, aber er darf immerhin als gut bezeichnet werden und wird mit Beginn der Ferien wieder eine bedeu⸗ tende Steigerung erfahren, zu der auch die im Auguſt ſtatt⸗ findenden Internationalen Rennen auf dem grünen Raſen in Iffezheim weſentlich beitragen werden. Mag die Hitze auch manchmal läſtig fallen, die Lu ſt zu Au sflügen iſt trotzdem die gleich große geblieben und beſonders am heu⸗ tigen Sonntag war der Paſſanten verkehr wieder ein außerordentlich ſtarker. Geſtern abend ſchon und heute vor⸗ mittag brachten die Züge aus den großen Städten viele Be⸗ ſucher, unter denen ſolche aus Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim, Freiburg und Frankfurt beſonders ſtark vertreten waren. Die während des Tages im Kurgarten ſtattgefundenen Konzerte hatten viele Beſucher und abends war dann in dem⸗ ſelben ein Maſſenpublikum anweſend, welches dem für halb 10 Uhr angeſetzten großen Feuerwerk beiwohnte. Das Sängerfeſt 1929 * Freiburg, 22. Juli. Bekanntlich veranſtaltet der Ba⸗ diſche Sängerbund ſein erſtes Bundesſängerfeſt nach dem Kriege im Jahre 1929 in Freiburg. Es wird das zehnte badiſche Bundesſängerfeſt ſein. Die Hallenfrage ſoll, wie wie man hört, zufriedenſtellend gelöſt ſein. Das Begrüßungs⸗ konzert am Samstagabend wird ein Sonderkonzert großer badiſcher Vereine ſein, während für den folgenden Sonntag⸗ vormittag zwei Konzerte für Land⸗ und Stadtvereine vorge⸗ ſehen ſind. Das genaue Datum ſteht noch nicht feſt. Zu den Veranſtaltungen ſollen nur wertvolle Kompoſitionen zugelaſſen werden. Waldbrand an der Schwarzwaldbahn * Triberg, 21. Juli. Am Freitag gegen abend ertönte durch das Triberger Alarmwerk plötzlich Meldung von Großfeuer. Der Brandherd lag erfreulicherweiſe nicht in menſchlichen Behauſungen, einen Waldbrand, der an der vierten Kehre der Schwarz⸗ waldbahn oberhalb Triberg am Sceelenwald ausgebrochen war. Die Urſache wird ziemlich im Funkenflug einer Maſchine zu ſehen ſein, zumal in dieſem Gebiet ſchon ähn⸗ liche Vorfälle, wenn auch kleineren Umfangs, zu verzeichnen geweſen ſind. Die Triberger Feuerwehr rückte in Laſt⸗ autos ab, teilweiſe wurden auch Züge zur Beförderung be⸗ nützt. Von der Reichsbahn waren Hilfszüge von Villingen an die Brandſtelle beordert worden. Zunächſt hatten die Flammen in dem trockenen Unterholz reichlich Nahrung ge⸗ funden und fraß ſich bei dem lebhaften Südweſtwind raſch die Halde hinauf, bis es den Hochwald erreichte. Infolge der zangen Trockenheit fand das Feuer gute Vorbedingungen, ſo⸗ daß es ſich ſchlteßlich faſt über die ganze Halde, die etwa 150 Meter höher noch von der Bahn aufſtrebt, verbreitete. Es mußte, da die Gefahr einer weiteren Ausdehnung gegeben war, zu weiteren Hilfsmaßnahmen geſchritten werden. Es wurden auch die Feuerwehren von Villingen und St. Ge⸗ orgen gerufen, außerdem eine Kompagnie Reichswehr. Der Abenöſchnellzug Frankfurt und Dortmund. Triberg Kon⸗ ſtans und Ziütriche mußt in Triberg 20 Minuten liegen blei⸗ ben, um noch Hilfsmannſchaften mitzunehmen, die er am Brandort abſetzte. Der ſonſtige Verkehr wickelte ſich glatt weiter ab. Der Schaden läßt ſich bei der Größe der Fläche und da das Feuer am Freitag abend noch nicht zum Stehen gekommen war, noch nicht abſehen. Er wird aber, da es ſich teilweiſe um guten Walböbeſtand handelt, erheblich ſein. Der Vorfall zeigt erneut, wie gut die Einführung des elek⸗ träſchen Betriebes, an den die Reichsbahn nicht heran⸗ gehen will, gerade auf der ſteigungs⸗ und tunnelreichen Schwarzwaldbahn wäre, wo die ſtarke Beanſpruchung der Dampflokomotive immer wieder ſolche Schäden durch un⸗ vermeidlichen Funkenflug hervorrufen kann. Fiſchſterben im Bodenſee * Konſtanz, 22. Juli. Im Bodenſee, in der Nähe von Hagnau, iſt in der letzten Zeit ein großes Fiſchſterben be⸗ obachtet worden. Viele kleine Fiſche ſind dieſem Fiſchſterben zum Opfer gefallen. Es handelt ſich vorwiegend um„Kretzer“. Schuld an dem Sterben iſt eine Fiſchkrankheit, die erſt kürzlich bet den Nekarfiſchen beobachtet wurde. Die Fiſche können kein tiefes Waſſer mehr aufſuchen, beſonders in der Konſtanzer Bucht. Das für Fiſche jetzt zu warme Waſſer befördert die Verbreitung und den Fortſchritt der größtenteils durch Pilzwucherungen verurſachten Seuche. 5 54 * Schriesheim, 22. Juli. Die Generalverſammlung der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Schriesheim fand am vergangenen Samstag im Gaſthaus zum„Schwarzen Adler“ ſtatt. Der 1. gab einen Ringelſpacher, Vorſitzender des Aufſichtsrats, brachte die Umſatzbilanz, Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zur Kenntnis der Mitglieder. Die Bilanz weißt einen Rein⸗ gewinn von 1400 Mark aus. Der Kaſſe gehören 83 Mitglieder an. noſſenſchaften Karlsruhe, gab über die einzelnen Zahlen der 8 Bilanz nähere Auskunft und hob hervor, daß ſich das junge Unternehmen gut entwickelt und ſichere Rücklagen geſchaffen habe. Der Reingewinn wird nach dem Vorſchlag der Ver⸗ waltung verteilt. Der erſte Vorſtand Philipp Forſchner und Aufſichtsratsmitglied Jakob Seitz wurden wiedergewählt, Pfarrer W. Kamm tritt neu in den Aufſichtsrat. E Schutterwald bei Offenburg, 21. Juli. Der geſamte Fiſchbeſtand des hieſigen Brandweihers iſt durch die große Hitze vernichtet worden, was in den heißen Som⸗ mern der früheren Jahre nicht der Fall war. * Lörrach, 22. Juli. Als am Freitag früh der erſte Zug von Weil⸗Leopoldshöhe nach Freiburg fuhr und gerade den Tunnel paſſtert hatte, bemerkte der Lokomotivführer auf den Schienen Eiſenſtangen und ſonſtige Hinder niſſe die abſichtlich kreuz und quer dort hingelegt waren. Die Hin⸗ derniſſe wären ſtark genug geweſen, um eine Entgleiſung des Zuges an dieſer Stelle herbeizuführen, wo der Bahndamm —10 Meter hoch iſt und die Etſenbahnbrücke über die Wieſe ſondern es handelte ſich um zu vermieten. Landwirtſchaftsrat Wiehl, vom Verband landw. Ge⸗ 50 100 am, hell. Raum mit Waſſereinrichtung per ſo fort geſucht. (Lindenhof bevorzugt). Näheres d. Tel. 22230. Emi! Wohnungen jeder Größe laufend geſucht. 4360 B. Weber, 8 6, 1. Telephon Nr. 23 014. Zimmer u. Küche beſchlagnahmefret von jung. beffer. 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Angestellte der Firma Batschari und Mitglieder des Preisgerichts sind bewerb ausgeschlossen. Die Verteilung der Preise: erfolgt Ende Oktober 1928 durch ein Preisge- richt unter dem Vorsitz des Herrn Notar Justizbat Falk, Baden-Baden. Die Preise werden den ori- ginellsten Einsendungen zuerkannt. Stilistische Vollkommenheit also ist nicht massgebend. Die Veröffentlichung der Preistragernamen erlolgt in dieser Zeitung 5 NA. Sarscha Baden- Baden, den 20 Jul 1928. CGlARETTENMFASRIK A= 4 von der Teilnahme am Wett Seite. Nr. 388 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Viriſchakte us Weiter geſtiegene Paſſivität des deutſchen Außenhandels Der beutſche Außenhandel zeigt im Juni 1928 im reinen Waren⸗ verkehr einen Einfuhrüberſchuß von 24 Mill 4 gegen 191 Mill.& im Vormonat. Der Rückgang der Einfuhr, ber ſeit Januar von Monat zu Monat zu verzeichnen war, iſt in dieſem Monat erſt⸗ malig unterbrochen. Die Einfuhr hat gegenüber dem Vormonat etwas, wenn auch nur um 29,2 Mill. 4 zugenommen. Die Ausfuhr ohne Reparationsſachlieferungen iſt gegenüber dem Vormonat faſt unverändert. Die Zunahme der Einfuhr entfällt in der Haupt⸗ ſache auf die Lebensmittel, in geringerem Umfange auch auf die Rohſtoffe. Die Einfuhr von Fertigwaren hat dagegen ab⸗ genommen. Die Ausfuhr von Fertigwaren und von Rohſtoffen iſt geſtiegen. Da die Ausfuhr von Lebensmitteln aber in ſtarkem Maße geſunken iſt, ſo ergibt ſich für die Geſamtausfuhr eine geringe Abnahme(um 0,6 Mill.). Im einzelnen iſt folgendes zu bemerken: Einfuhr An ber Zunahme der Leben smitteleinfuhr in Höhe von 25,0 Mill.„ ſind Saiſonwaren wie Kartoffeln(5,5 Mill.), Obſt(5,1) und Gemüſe(8,4) beteiligt, außerdem Gier(5,1), Gerſte(5,4), Mais (%) und Zucker(8,4). Die Einfuhr von Südfrüchten zeigt einen ſaiſonmäßigen Rückgang(6,7 Mill.), desgleichen die Einfuhr von Butter(5,1). Die Zunahme der Rohſtoffeinfuhr um 12,9 Mill. Mark verteilt ſich auf eine große Anzahl von Waren. Am ſtärkſten iſt die Zunahme bet Bau⸗ und Nutzholz mit 7,0 Mill. Hervorzuheben iſt, daß die Einfuhr von Wolle erheblich(um 11 Mill.), in geringerem Umfang auch die Einfuhr von Baumwolle abgenommen hat. An der Abnahme der Fertigwareneinfuhr um 15,8 Mill. ſind wieberum, wie in den beiden Vormonaten, die Textilfertigwaren ſtark beteiligt(6,9). Ausfuhr Der Rückgang der Ausfuhr von Lebensmitteln und Getränken um 8,5 Mill.„ entfällt faſt zur Hälfte auf Roggen(3,7 Mill.) Bei der Ausfuhr von Rohſtoffen, die im ganzen um 1,3 Mill. zugenommen hat, wird der Rückgang bei Rohtextilien (4,6), Steinkohlen(2,0) ausgeglichen durch die Zunahme bei Koks (8,4 Mill.) und geringe Zunahme bei einer größeren Anzahl von Waren. An der Zunahme der Fertigwarenausfuhr mit 7,7 Mill.„ ſind zahlreiche Waren beteiligt, insbeſondere Walzwerks⸗ erzeugniſſe und Eiſenwaren(9,9) und Maſchinen(ohne elektriſche) mit 4,0 Mill. Erheblich zurückgegangen iſt die Ausfuhr von Textilfertig⸗ waren(10,6 Mill.). ‚I———— Neue Elektro⸗Finanzierungsgeſellſchaft Gründung durch eine internationale Gruppe Unter dem Namen Maatſchappif tot Finauciering van elee⸗ triſche Oondernemingen(Finanzlerungs⸗Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen) iſt ſoeben eine Geſellſchaft mit dem Sitz in Am⸗ ſterdam gegründet worden, die ſich die Finanzierung elektriſcher Unternehmungen, Verwaltung und Beteiligung an Betrieben zur Aufgabe ſtellt, welche hauptſächlich auf dem Gebiet der elektriſchen Induſtrie tätig ſind. Das Geſchäftskapital beträgt 10 080 000 fl., eingetellt in 30 6proz. Prioritätsaktten, 4000 6proz. Vorzugsaktien und 6000 Stammaktien zu je 1000 fl. Beteiligt ſind: Proehl u. Gut⸗ mann⸗Amſterdam, Teixeira de Mattos⸗Amſterdam, Speyer u. Co.⸗ Newyork, Chaſe Securities Corporgtion, Newyork, Dresdner Bank Berlin, Darmſtäbter und Nationalbank Berlin, Glektrizitäts⸗A.⸗G. vormals W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. und Hambros Bank Ltd., London. Die vorſtehende Meldung, zu der nähere Einzelheiten noch fehlen, läßt ohne Zweifel guf bedeutſame Pläne ſchließen. Schon die Zuſammenſetzung der Gründer durch erſte deutſche und aus⸗ ländiſche Banken zeigt, daß Profekte bedeutenden Umfangs ins Auge gefaßt ſind. Von dem Anfangskapital von 10,03 Mill. Gulden ſoll, wie wir noch hören, zunächſt nur ein Teil einbezahlt werden. Die Gründer ſind ungefähr zu gleichen Teilen daran beteiligt. Es handelt ſich, ſoweit wir unterrichtet ſinb, nicht nur um Intereſſen⸗ nahme an ſchon beſtehenden Unternehmungen, ſondern auch um eine Förberung der künftigen Elektrowirtſchoft, die bekanntlich in allen Ländern eine auf internationale Zuſam menarbeit gerichtete Tendenz aufweiſt. Die Beteiligung engliſcher und amerikaniſcher Banken deutet darauf hin, daß die Intereſſen der neuen Gruppe nicht auf dem Kontinent beſchränkt bleiben ollen. Vertreter der gengunten Banken werden in ber Verwaltung der holländiſchen Geſellſchaft vertreten ſein. Oberrheiniſche Metallwerke.⸗G. in Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft berichtet von ſtarken Betriebseinſchränkungen und zeitweiliger Kurzarbeit im abgelaufenen.⸗J. und von einem be⸗ ſonderen Ausfall, der durch eine für die Erzeugung von grö⸗ ßeren Autobeſtandtellen nötig gewordenen Umſtel lung bedingt war. Durch den monatelangen Leerlauf wurde der Gewinn abſorbiert. Außerorbentlich geſchäftserſchwerend war das Ueber⸗ del zeitun 2 ziele durch die Kundſchaft. Im Monat Mal belebte ſich das Geſchäft in allen Abteilungen und es war möglich, bis Jahresſchluß den Um⸗ ſatz gegenüber 1926 um 60 v. H. zu ſteiger n. Ueberdies ver⸗ blieb ein feſter Auftragsbeſtand von mehr als 400 000 R. I. Die Lage des Unternehmens kann heute wieder als zukunftsſicher angeſprochen werden. Bei einem Rohgewinn von 434 048& ergibt ſich nach Abzug der Unkoſten und nach 48 092„ Abſchreibungen ein buch⸗ mäßiger Ueberſchuß von 3884, der nach dem Beſchluß der.⸗B. auf neue Rechnung vorgetragen wurde. In der Bilanz ſtehen u. a. 276 497% Debitoren und 671272„ Vorräten bei 300 000/ A. ⸗K. 139 767/ Kreditoren, 393 231„ Bankſchulden, 98 408% Akzepte, 15 000„ Grundſchuld und 52 400„ Aufwertungshypotheken gegen⸗ er. * Feldbahnfabrik Liebrecht.⸗G. in Manunheim⸗ Neckarau. Wieder dividendeulos. Der Rohgewinn der.⸗J. 1927 wird mit 122 020(115 906)& ausgewieſen. Nach Abzug der 89 641(84 305)% Unkoſten, 6000(18 750)/ Abſchreibungen, nach Zuführung von 12 000 10 000)„ zur Delkredere und nach 10 000(5000)/ verbleibt ein Gewinnvortrag von 4888(1490) J. In der Bilanz ſtehen u. a. bei 60 000 4 A. K. 107 158(44 338)„ Kreditoren, 71 500(42 500). Waren und 162 707 90 507)& Debitoren gegenüber. * Der Linoleumtruſt übernimmt die Rohpappenfabrik Ac. Worůms. Die Peutſche Linoleumwerke AG. in Bietigheim, die ſeit einiger Zeit einen billigeren Fußbodenbelag aus bebruckker Woll⸗ filzpappe(„Stragula“) in den Handel bringen, haben eine maßgeb⸗ liche Beteiligung an der Rohpoppefabrik AG. in Worms(805 000 Reichsmark AK.) erworben, die ſich mit der Herſtellung der nötig⸗ ſten Pappe vorzugsweiſe befaßt, „ Vorfahrsdividende bei Gebrüder Großmann.⸗G. in Brom⸗ bach? Wie wir erfahren, iſt es noch zweifelhaft, nachdem die G. im Vorfahre die Dividendenzahlung mit 8 v. H. wieder aufgenommen hat, ob für das am 31. Auguſt 1928 ablaufende.⸗J. dieſer Satz wird aufrecht erhalten werden können. Beſtimmte Angaben könnten naturgemäß heute noch nicht gemacht werden. * Konſervenfabrik Joh. Braun.⸗G. in Pfebdersheim⸗Worms. In der heutigen o..⸗V. vertraten 10 Aktionäre ein A. K. von 1458 920 R. mit 72 946 Stimmen, Der bekannte Abſchluß fand ein⸗ ſtimmige Genehmigung. Wie der Vorſitzende bemerkte, habe ſich die Verwaltung zur Aus ſchüttung von 6 v. H. Dividende entſchloſſen, nachdem die Aktionäre einige Jahre ohne Gewinnanteil geblieben ind, weil man das Unternehmen innerlich kräftigen wollte. Der Vortrag von 50 820 l ſei abſichtlich gleich wie l. B. feſtgeſetzt worden, damit es nicht heiße, die Geſellſchaft habe ihre Dividende 3. T. aus dem Gewinnvortrag bezahlt. Daß ausſcheidende.⸗R.⸗Mitglied und Vorſitzender dieſes Gremiums, Louis Rühle ⸗ Worms, wurde wie⸗ dergewählt. Harburger Gummiwarenfabrik Phöniz Lebhafte Ausſprache— Die Verwaltung zu den Zufammeuſchluß⸗ verhandlungen In der HV. wurden von einer ganzen Reihe von Aktionären Fragen an die Verwaltung gerichtet, deren Beantwortung in man⸗ chen Teilen eine wertvolle Ergänzung des nicht gerade ſehr auſſchluß⸗ reichen Geſchäftsberichtes bildete. So wurde nritgeteilt, daß die mit .5 Mill. ausgewieſenen Beteiligungen einen Nominalwert von 2,62 Mill.„ hätten. Die Bantverbinoͤlichkeiten, die am 31. Dez. 27 noch mit 4,32 Mill.& ausgewieſen waren, belaufen ſich zurzeit auf ungefähr 5,5 Mill. 4. Die erhebliche Anſpannung, die ſich alſo im laufenden Jahr noch verſchärft hat, ſei durch die Ausbehnung des Umſatzes hervorgerufen, die infolge der hohen Generalunloſten not⸗ wendig geweſen wäre. Der Umſatz habe 1027 rund 30 Mill. be⸗ tragen, alſo mehr als das vierfache Aktienkapital(7,2 Mill. J) und ſei im laufenden Jahr weiter geſtiegen. Damit habe aber auch gleich⸗ zeitig die Zinsbelaſtung aus der Kapitalanſpannung zugenommen. ie Entwicklung der Preiſe ſei nicht befriedigend. Zu den im vorigen Monat bekanntgewordenen Verhandlungen in der Gummi⸗Induſtrie erklärte heute die Verwaltung im Gegen⸗ ſatz zu ihren damaligen Darlegungen, 208 Fuſiousverhandlungen im weiten Umfange geſchwebt hätten. Die Verhandlungen Über den Zuſammenſchluß innerhalb der deutſchen Gummi ⸗Induſtrie ſeien zu einem vorläufigen Stillſtand gekomen, da die Vielfeitigkelt der zu löſenden Fragen eine Ueberwindung der Meinungsverſchiedenheiten bisher verhindert habe. Ob die im Intereſſe der deutſchen Gummi⸗ Induſtrie von den leitenden Perſhulichkeiten angeſtrebte Verſtändi⸗ gung erzielt werden könne, laſſe ſich heute noch nicht ſagen. Zu dem Vorwurf, daß ſie den Börſengerüchten über eine Dividendenerhöhung nicht rechtzeitig entgegengetreten ſei, gab die Verwaltung die vecht bemerkenswerte Erklärung ab, daß die Dividendenfeſtſetzung von dem Ausgang der damals ſchwebenden Fuſtonsverhandlungen ab⸗ hängig geweſen ſel. Zur Frage der Gewinnvertetlung wurde mitgeteilt daß die Verwaltung den Reingewinn in der vorgeſchlagenen Weiſe zur Stärkung der finanziellen Lage verwenden müfe. Dagegen führte ein Aktionär aus, daß nach den Satzungen aus dem verfügbaren Reingewinn mindeſtens 5 v. H. Dividende verteilt werden müßten. Ein entſprechender Antrag wurde gegen notariellen Widerſpeuch mehrerer Aktionäre abgelehnt. Ueber die Ausſichten befragt, erklärte der Vorſtand, daß in Anbetrocht der finanziellen Lage der Geſellſchaft und des Umſtan⸗ des, daß ſte überwiegend nur ſalſonmäßige Artikel herſtelle und ſtark vom Wettbewerb abhängig ſei, über die weitere Entwicklung ſchreiten der vereinbarten und an ſich ſchon weitgehenden Zahlungs⸗ — eee Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotterungen in Mark je Stuck Die mit T verſehenen ſind Terminturſe während ſich die mit. verſehenen noch in Bi⸗/% verstehen. Mannheimer Eſfektenböeſe vom 23. dull 29. 20 Hab. Bank„ 166,0 Bfälg,Hypoth. B. 180,0 Nh. 1475 Bk. 199,0 Mh. Greditbank. 127,0 Südd. Disconto 139,0 188.0 1 7 7 Hof 141,0 Kleinkein Heidlö. 195,0 Lud wigsh. A. Br. 2320 Schwartz Storch. 174,0 Werner Worm 187,0 187 farlsr Maſch. C. H. Knorr„ 149.0 Mannh Gummi 39,50 Neckarfulmffhrz. 51. eee e 160,0 Had. Aſſekurung 235.0 8 255 5 00 annh. Berſich. 151. Pberrh. Verſich. 184.0 U.. f. Seilind. 64.—60.— 195 em Heid. 138,0 Brown, Sou. C. 192,0 182,0 Nh. Elektr..⸗G. 147.8 J. G. Farben 259,028 Rheinmühlenw. 190,0 Rhenania., Waß& Freytag 141,01 88.— gellſtoffWaldhſ. 207.0 404,0 dub. Zucker 15101 Gebr. Fahr. 88. J Deutſche Zinol.. 878.0 Frankfurter Börſe vom Telſenk. Guß Bank- Alkkien. 155 b 140,5 145,7 Haß, 135.5 eg. 5. St A. ge Babſſch Ban 1895 188.8 e e a „Brau. Jb. 198,0 eſtereg. 5 Babe, Bob. G8 1575—— Wange 8 129 5 125. Bayr. Hyp. u. Wb. 182, auge ö Ch. Brock..⸗W. 92. IBarmer Vankv. IOberſcht. G. Bed 850„ 5 lbelb. 15,0 1 erliner Hand.—— IStavi⸗Min. A. 50,50—.— Cement Karlſt.. 122,0 ICom, u. Priob. 184.0 IPhönte Bergbd. 88,25—.— Chamott. Annw. 120, 1 Darmſt. u. Nb. 266,0 UAtdein Braunk. Chem. W. Albt. 90,— D. Hypothekenbk. 184,0 8 1 5 198.0 Font. Nürnb. ug.—. 5 5 Bank 184,5 175 an bergan 1 102.7 D. Effekt u. Wech. 121,0 UK. u. Naur dh.=, Dalmler Motor 204.0 D. Ueberfee⸗Bk.. 104,5 1 ae D. Vereinsbank 103.0 Dingler Zwelbr., IDisconto⸗ Ges, 158,0. 3 IDresbner Bant 184, e.— 5 Arkfrt, Hyp.⸗Bk. 150,2 5 Dilſfid. Rat. Dürr 87, Taneran u. M 0h. 143.0 142.0 TRordd. Pigyd 185,0 1840 Ciſen Katſersl. 2 ITMittelb. Cd.⸗B. 200,0 Deſterr. U. St. B... Elektr. Bicht un 211.0 Nürnberg..- B. 160,0 160,0 Baltimor.& Ohio—.— Elf. Bad. Wolle. VDeſterr. 85500 15 94.— Aman 80 18— Pfälz. 5. Bk. 160, 3 maillstuur— Rhein, Trevubt. 1270 Induſtrie⸗ Aletien. Enzinger Union 78.— 75, Eichb.⸗Maun. P. Eiölinger Maſch. 9,75 Kempf⸗Stern. 191,9 Enling. Spin T 22 Hain er St.⸗AH. 276,0 Neichsbank.. 267,0 Sie Fe 100 0 402240 i Faber, Joh. Blei 88,50 Schöfferh. Bind. 358,0 387,0. N wart ⸗Storch 1275 178•0 0 Schlei Südd. Pisconts 137.0 ö 09,0 109,0 187.0 Bergm. Elektr. 188,0 Bing Metallw. 170,0 Drem.⸗Befig. Oel 61,50 o Crausport- Alctlen. Schantungbahn.——. de 18 89.4165, 154.0 Wiener Vankver. 15, Württ. 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St. 2100 Ramm. Katſersl. Volth. Seil. u. K. 88. Alebeck Montan kenn r Irrptag 143,5 ebe on—.— Kledinger Masch.———— Ten. Waldg. St 207.5 Robberg Darmſt.—— Faun de, Led. Pente—— 120,5 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 0, 186,0 gerswerke denn 9 112,0—.— Schlind ag. 559.—.——, Drown, Bod..- Jederwerk Rothe.—.— Schnellpr. Irkt. 72.— 72, Raſtatter Wagg.—— Judwigsd. Walz. 125,0—.— Schramm Lach. 128,0 Ufa, Luß Maſchinen.. 1 194,2 Juz ſche Induft.—.——— Schuh. Bernels 84,50 Mainkraftwerte. 115.0 148,8 Seta 83.— induſt.Wol. A e Wes Stem.& Halaſt 800 10% h. Stab! 5 1085 102,8 Südd. Draht 7., 8% Mö Stadt. 1) 98,25 1. U 82.50 S. Leb. St. Ingb.* 950 0 89 9 55 Motoren Deuß 50, Südb. Zucker 1517 n pf/ 96, Motor, Oberurf. 98,501—.— 0 chußg. J8 108,0 Tritt. Beſig.. fe S. Sch.13 ee ee Berliner Börſe vom 23. Juli Vault ⸗Alellen. Induſtrie⸗Alctien. Sbem. Albert.. 1180 90,— Bank f. Brauind 155,0 Aceumulatoren. 182,0 Foncard. Spiun. Darm. Bankver. 449,0 Adler e Oppenh... Iaimier Benz. 101.7 Bank f. el. Werte 152,7 Adlerwerke. 115,0 IDeſſaner Gag. 199.5 IBerl.Handelsg. 279,5 282,0 A- G. f. Berkhrw. 186,6 185.0 Diſch.⸗Atlant⸗T. 149,5 ICom. u. Privid. 184,0 Alexanderwerk 63,.— It 15 5 IDarmſt. u. N B. 265, TAllg. Elektr.⸗G. 172.6 D. Eiſenb.⸗Sign.— 1Deutſche Bank 163,5 Ammendf. Pap. 224,0 229,0 IDeutſche Erböl 185,7 8 Bk. 105,4 Anglo⸗ C. Guan.———.— Diſch. Gußſtahl 104,0 IDiscontdomm. 189,3 159,0 Anhalt. Kohl. + 97,50 Deutſchegabelm 78,25 Dresdner Bank 188,7 Annener Gußſt.—.— Deutſche Nali. rankf. Augem. 183.8 Aſchaffbg. Zellſt. 224,2 Mlitteld, Arebb. 200,0 108-0 Augab. Nachaſch. 1007 Oeſterr. Kredithk. 34. 113.5 Mannh. Verſich.—. Balcke Maſchin. 482 Reichsbank 288 9 5 ene 5 128,0 Fhein. Creditbk. 127,8 J. B. Bember 0 Bergmann Elk. 480, deutſch. Dis. 188,0 188,0 1 Berl.⸗Gub. Hut 65.— 64, Crausvort- Alken. Pg cs. 180—.— 1D. Reichsbahn 7928 1 e — ochum Gußſt.———.— 5 5 Aa J l.. 1880 Seen die. e 1770 Sic megeunen 7850 ae 8 0 1 Eſchw. Bergwerk 202,2 Sil 1 127 f r. Beſigh. Oelf. 62, . 180 1070 Srem. N 3 89 1 75 Naa Aachen 1100 5 Aufi.—.—— Bremer Vulkan 184, 5„. 5 F Sremer Welle. 1650 1870 Pam ner. 2540 19. Silbamerſte 190% Brown. Bon. Ac. 162,7 Felten& Gulll. 129.0 Ian 0 Dich 200 0 Buderusſelſenw. 31,75 80,65 5 A— 7 68.80 IRordd. Lloyd 154,7 1 8 ben Seiden 182 ne Hereſn Eldeſchiff 61,15 Ebem. Gelſenk 76.— Gaggenau.⸗A. 29.50 Petersunionßrf, 108,0 Bf. Rähm, Kay. 57.— Philipp. A. G. Fk.—.— Porzellan Weſſel 37.——.— 0 Rein. GebbeSch 115,0 1Rheinelekt. S. A alan e. Rhenanig Aach.— KReinp, Stettin Flein, Sch. E Beck, 102,0 Anort, Hellbr. 148.0 Konferv. Braun 32, Seſtverzinsliche Werte. D. An! Aeg 17700 Donners marckh.—.— Dürener Metall 244.0 Dürkoppwerke 56,50 59,75 TDynamitRobel 128,7—.— Elektr. Aieferung— IElktr. Licht u.. 213,02 Emaille Ullrich—.— / Tinte& Hoffm.. * Leichte Senkung der amtlichen Großhandelsſtandziffer. Die ga. den Stichtag des 18. Juli berechnete Großhandelsſtandziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber der Vorwoche von 141 au 141, oder um 0,4 v. H. geſunken, Von den Hauptgruppen iſt bi Standziffer für Agrarſtoſe um 0,5 v. H. auf 185, 130,0), die ſz Kolonlalwaren um 0,6 auf 137,4(188,2) und die für induſtrielle Roß⸗ ſtoffe und Halbwaren um.4 v. H. auf 194,8(185,4) zurückgegangen Die Standzifer für induſttielle Fertigwaten weist mit 159,6 gegene über der VorwochebeineVeränderungauf. * Avi⸗Ausfuhrpreiſe. Der aus Vertretern der eiſenſchaffenden und der eiſen verarbeitenden Induſtrie beſtehende Ausſchuß hat nach dem Durchſchnitt der Auslandspreiſe in den letzten Wochen folgende Weltmarktpreiſe ermittelt, die für bie Ausfuhrlfeferungen im Monat Auguſt gelten ſollen: Rohblöcke 81.50., Vorblöcke 86.50., Knüppel 98 R. /, Platinen 95.50 R/, Formeiſen 956.50 RI, Stabeiſen 115.50., Bandeiſen 122.50., Walzdraht 120., Grobbleche 128., Mittelbleche 132 R/, Feinbleche über 1 um 142.50 N, Feinbleche 1 mm und darunter 14.50., Ein neues Glasſyndikat in Deutſchland. In Köln warde ein Syndikat gegründet, das die Erzeugung eines neuen Artttels nämlich Dickglas zuſammenfaßt. Geſchäftsführer ſind die Direk⸗ toren des Vereins Deutſcher Spfegelglasfabrikanten. Das Syndikat 5 den Einkauf des gezogenen Dickglaſes in Deutſchland über⸗ nehmen. Börſenberichte vom 23. Jull 1928 Frankfurt geſchäftslos Zum Wochenbeginn nahm die nun ſchon einige Zeit herrſchende ſtarke Geſchäftsſtille eher noch zu und nur vereinzelt lonnten Umſätze zuſtande kommen. Dabel überwog bie Abgabenei⸗ gung und die Tendenz war meiſt etwas ſchwäche r. Am Gelo⸗ markt trat zwar keine Erleichterung ein, doch iſt man für die Zu⸗ kunft weiterhin wenig opttmiſtiſch geſtimmt, da man mit großen An⸗ ſprüchen der Landswpirtſchaft rechnet. Doch entbehren die Meinungen von einer wahrſcheinlichen baldigen Diskonterhöhung der Reichsbank ofßenſichtlich der Grundlage. Bei der erſten Notlerung waren gegen die Schlußkurſe vom Freitag überwiegend kleine Ab⸗ ſchwächungen von—2 v. H. zu verzeichnen. Im Verlaufe blie⸗ ben die Kurſe meiſt etwas behauptet bei welterhin faſt voll⸗ kommener Umſatzloſ igkeit. 5 Berlin luſtlos Die heutige Mittagsbörſe eröffnete in derſelben luſtloſen Stim⸗ mung, in der die vergangene Woche geſchloſſen hat. Es lagen ſo gut wie gar keine Anregungen vor. Die Unſicherheit auf den lüter⸗ nationalen Geldmärkten und der näher rückende Ultimo mahnten zur Zurückhaltug. Es wird zwar allgemein mit einer Erhöhung des Reportgelöſatzes um 4 v. H.(man ſpricht ſogar ſchon von einem halben Prozent) gevechnet, glaubt aber im übrigen, daß aus dleſem erhöhten Satze keine Schwlerigkeiten entſtehen werden, zumal die Engagements ſchon rein kürsmäßlg eher kleiner geworden ſind. Der Gel markt war heute wieder leichter, Tagesgelb—8 v. O. und darunter, die übrigen Sätze blieben unverändert.. 5 Als in der zweiten Börſenſtunde einige Kaufaufträge zur Ausführung kamen, wurde die Spekulation 1 Deckungen ver⸗ anlaßt, ſodaß die Schlußkurſe überwiegend kelchte Erholungen bis zu 2 v. H. aufweiſen konnten. Sehr lebhaft ölſeb das Geſchäft in Oberkoks und Adlerwerken. Auch e Kupfer hatten 574 v. H. über Anfang. Deviſen gegen Reichsmark waren etwas geſucht und ber Dollar notierte.19; gegen Newyork ſind die euro⸗ päiſchen Valuten durchweg angeboten London mit 48612 nach 48628, Holland 40287 nach 4028. Termindeviſen gegen Reſchsmark un⸗ verändert. 5 N Mannheimer Produktenbörſe vom 28. Jul.(Elgenbericht.] Ole Tendenz am heutigen Probuktenmarkt war für Brotgetrelde r für Futtermittel feſt. Von Auskandsweizen wurden angeb den lalles waggoufrei Maunheim in hl): Manttopg 173* IV 8, Auſtral 14.80 Kanſas Gulf per August 15,40, Baruſſe 79 Alto 13.80, Roſafs 79 Kilo 13.50. Jul. Weizen per Auguſt 20, ink. Roggen ver Auguſt 24.5025, ausl. Roggen 27.50, inl. Haſer 7728, aus Hafer 2727.50, ausl. Braugerſte 31.98, Futtergerſte 24, Mai auf Bezugſchein 25, Biertreber 1818.50, Rapskuchen 19.50. Weizen⸗ mehl ſüdd. 38.35.50, Weizenbrotmehl füdd⸗ 20.50—.27,50, ioggen⸗ mehl 60—70proz. 36.5088, Welzenfuttermehf 16.7817, Welgentleig fein 14, Roggenkleie 16.50, Soyaſchrot 21.50. e Mannheimer Viehmarkt am 23. Full Preis kür 50 Kg. Lebendgewicht Seſamtzufubr. 4399 Stuck * Ochſen. 198 St Kühe. erst. Köber t. 4 %„Mf. 0).,„ Mt. 5031 e 1 1 „ 3535„ 33 8 11 22 88% 3.„ 35 9 7 7 25 3 V 5 2 Mk, Schafe 55. 5 85 1. a 425 1 883 reſſer,..— St. 3—49 16 S eee, een eee Marktverlauf: Mit Grove ruhig, kleiner Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausver⸗ kauft, mit Arbeitspferden mittelmäßig, mit Schlachtpferden ruhig. 20. 20. i 20, Gebhard Textit 115,2 Ians feld. Akt. 119.0 1 Weſtereg, Atral 250, IGelſenk-Bergw 182,7 Markt⸗ u. Kühlh⸗ 180,0 150,8 Wing: n 135 IGelſenk. Gußſt.—.——— Mech. Web. Find. 211.0 Wiesloch. Tonm 102.0 Genſchow& Co. 96,50 Mez Söhne 61,75 Wiſſener Metall 188,2 erm. Portl.-g. 195,0 Miag⸗Mühlen 144,5 Wittener Gußſt. 68,50 . die 270 50 et Feng 70 Wolf, Buckau.—.——,— eſ. f. elkt. Unt. 257 toxen Deutz, 5 1 Hebr, Goebhardt 185.0 Motoren Mone 3 00 Toe eee 68 0 266 Geer f.—— agel 809 10675„Waluhof ged. 7 berz F. P. 1— eckarſulm. 61.— 7 Seine Mash. 1290 INordd 11 5 705 Freiverktehrs⸗Kurſe. Grizner Maſch. 130,. i Adler Kall Grkrſtw. Mh. 96%—— 5 e 110 5 Benz⸗Motor 87 Geb. Großmann 88.25 10 renſt.K Aöpp⸗ 123˙0 Deutſche Petrol. 82.88 GrünsBilfinger 178,0 Gruſchwitz Fertil 91. TPhöni Bergb. 89, 28 IRathgeb. Wag. 86, ackethal Draht 91,59 Falle Maſg. 125,0 Reisholz Papier 242,0 ammerſ. Spin.—.— Rhein. Braunk. 9 55 ann, M. Egeſt. 52, Abein Ehamotte 60, ann. Waggon—.———IRhbein. Elektri 147,7 anſa loyd.—.— 1 be 179,0 .⸗Wien Gum. 90,25 hel. Maſch. Led. 50 Bergwk.———.—IRheinſtahl.. 140,0 189,0 Harpen. Bergb. 150,0 IRhenanig Ch. Härtm. Maſchin. 21,8021, IRiebec Mont. 185,0 Hebwigshütte 100,0 IRomb, Hütten Hilpert Maſch. 80.— Rotter Braunk.. n 112,0 Roſtßzer Zucker 57, leſch Kupfer 138,7 Alülckforth. Ferd. 82,85 1 irſchber deb. 112,5 TRütgerswerke 86,50 98,80 IBoeſch Elf. St. 180,0 Sachſenwerrk 57 l a IHohenlog.⸗Wk. 82.— ISalzbetfurth 426 4 Prß Kalfant.5 10 Fel ann 1415 Saxo 35 4 0 3% e ae% Ne wee 7108, Scheidemantel 9% N Stadie 8 93,28„ Humboldt Mſch.—— Taube 9575 5 Badge eat 190 0, 1937 0 40 adetersle ge ¼ Lanbſch. tog 9,86 Mg ech„25 Schubfabrit ern 28027 Sauer ken. i b) Ausl. Rentenwerte. üdel& Fo. 188.8 5 n ae 84, 67.68 Salem. Halske 30 158,8 Stettiner ulkan. e 5% Mexikaner 39,59 39,80 Tall. Aicher 251.0 Stoehr Kammg. 266,0 4½ Oeſt. Schagg. 35,78—,— HRarlzr. Maſch.—.—. Stoewer Nühm. 4780 4%„ Goldrente C. M. Remy. e e Sſelberger Bunk 172,8 4½% L konp. Nie.. 1789 Kibeneswerke 12,5 120,0 Süd. Imma.—%%, Silberrts 3,38. 5 148,0 148,0 Teleph. Berliner 05 4½%% Papierrte Thoeridelfab f 4,50 36.80 4 ld Au 40 Tietz, Leondärd 3% 4% 80 C. H. Knorr Kollm.& Jourb. 46,80 Transradio 4477 E 1110. 5 4% Turk untffn! 18,75 Unionwerk Auſch 104,0 4% eite 1011 41, 33 —.— Dlamonb.. 1785 89,50 Helbburg 3,57—.85 ochfrequenz„186, 0„138, Petersb. It. Hob..20 Ronnenderg. Kuſſenbank. 2,75 Sloman Salpet. 90/956 Südſee Phosph.—— Ufa— . ) Reichs ⸗ u. Staats Dun Ablöſgſch. 513 dto ſalch 40 ohne Muslöſger. 17.9. 9% Reichsanl. 2787.50.5 Coldanleihe 95,50 8ʃ 5% B. Rohlenanl. 19,54 — — — — 19. Loewe& To. 280,8 C. Lorenz 159, 152,7 Both Portl. Cem. Magirus.-G. 44,75 Mannes mann 180,2 Gebr. Rörting 71,50 Koſthelmer Cel... re 1 ronprinz Met. 112,211 f Kofſhäuf. Hütte 60,—,— Varziner Papier 140,2„% 00 J en 2150 167,5 Der, B. rtf Bu. 94.— 94,„ust. Ries. Sah meer Fo. 58% Ber. Chem. Char! 184,%, n 1914—,81 Agukghülte. 070.5 J. Biſch Miel Jo 4%„„ Woldrte indes Eism, 184,0 162,5 fch. Glan self. 624,06% Front. 1 Lindenderg. e e uh Br 65,— 63,75 8% De. l. Stb alte 21740 ITarbindfröm 788,5 220.0] der Staplwerke 92785 82765 5, e NS. Jingel Schutfab.—— Stahl. v. b. Zup 205,0 3% De. Goldpri.— Ver.Ultramakin 154,0.0% Sböck. a. ß.—— i 90.—.60%.„ neuen.—. Voigt& Haeffner 6%„ Obligat. Bogkländ each. 78,— 78. 4%% Anat. Ser. 18.72 Wanderer Werke 148,0 Weſer. Akt. ⸗Geſ— 1—.— 85 Tednant spe Montag, den 2. Furt 1928 .— d. Seite. Nr. 888 mir etwas aus den Händen gleiten ließe, daß ich die Kraft nicht mehr beſaß, zu halten. Was ihn von mir entfernte? War es Langeweile, Ueber⸗ mut ober ſeine Natur, die ſich fetzt rückſichtslos Bahn brachf Ich wußte es nicht. Die Rolle einer eiferſüchtigen Frau iſt immer undankbar. Wenn ich in einem Theaterſtück mitwirken müßte, ſo würde ich zehnmal lieber die komiſche Alte geben, denn die iſt doch wenigſtens wirklich komiſch, aber eine eiferſüchttge Gattin mag ſich benehmen wie ſte will, ihre Rolle wird immer eine elende und lächerliche ſein. Sie wird nichts damit ausrichten Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗Husgabe) Hungskraft für ihn beſaß. Ein unbeſtimmter Verdacht ſtieg en mtr auf. Fräulein Himmelreich mit ihren gelben Stmpelfranſen und ben neuglerig grellen Augen, von ber die Herren immer mit einem gewiſſen Lächeln ſprachen Ich wies den Verdach wett zurück— aber in einem Punkt täuſchte ich mich nicht. Egon blieb mir verändert gegenüber. Vor Weihnachten fuhren wir nach Danzig, um Einkäufe zu machen. Wir ſpeiſten in einem Reſtaurant, das mit Spie⸗ geln geſchmückt war, und ich bemerkte in der gegenüberliegen⸗ den Ecke eine auffallende Frau in einer lila Pailletten⸗Totlette, RNentag, deu. Hunt 108 Bekenntmniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten,) „Alles im Deben iſt mir ſo ziemlich etnerlet, Männer, Frauen, Begebenheiten. Dur mich iſe alles nur aus Lange⸗ weile, Farce und Elend zuſammengeſetzt. * Komfort iſt die einzige Sache von Wert, die unſere Kul⸗ tur uns zu geben vermag. Dieſen kann ich zu Hauſe genießen. Alles, was geſchieht, geſchteht nur, damit wieder etwas an⸗ deres geſchehen kaun, bas ſelbſt wieder gegen ein anderes zur Vergangenheit wirb. Im Grunde geſchieht alles umſonſt und alle Mühe und Arbeit der Menſchen iſt nichts wie Eitelkeit. Alles iſt ettel“, predigte Rislo, während wir, vor dem Wind geſchützt, in den mageren Strandhaferbünen ſaßen und auf das blaue Meer ſchanten.„Eitel iſt alles, was eines wahr⸗ haften Zweckes entbehrt.“ 5 „Sie hätten Prediger werden ſollen, ſagte ich. Ich ent⸗ ſetzte mich über ſeine revolutiondren Anſichten. Er ſtand auf dem Standpunkt, daß Krieg ein Verbrechen ſeil.„Der Sold der Soldaten wird vom Volk bezahlt.“ So bachte auch er. Er nannte bie Uniform nie anders wie„ihre Liprs“ und die Hofleute„Lakaten.“ Für die Kolonten hatte er nichts Abri. „Wir können ſa nicht kolontſteren, bieſe Kolonten kaugen nur dazu, daß wir dort verwildern und die Wilben aber nicht deutſch werben.“ Er ſchwärmte für eine freie Nation, aber„ein Volk iſt uur fret, 1 es aufgeklärt ist, denn Vorurteile ſtubd auch Feſſeln. Egon unb ich deſchloſſen, unſeren geſellſchaftlichen Verkehr im zweiten Winter einzuſchrünken und ſagten die Feſte, von denen wir uns keinen Genuß versprachen, ab. Als Tante Erneſtine ſich darſiber beklagte, erwiberte ihr Egon:„Liebe Tante, wir finden keinen Geſchmack mehr an dem Treiben ber Welt. Meine Fran unterhält ſich am Reb⸗ ſten mit Wurſtſabrikanten.“ Dieſen Strandpromenaben ſah Egon gleichgültig on Sie berührten ihn nicht, ein Fritz Rislo war kein Mann, auf Er war meiner J* e war überhaupt etwas gwiſchen uns nicht mehr wie wir Mer lebten. Egon brachte keine Blumen und eine Geſchenke mehr unter die Serviette. Es Mann mit ben hoßen Stulpſtlefeln auch Hade. Frſther war er nie des frither, 115 5 andern dieſer 5 f genden Parfüms umſchwebte ſte. Egon, der ihr den Rücken mid während er das Gelb wechſelte, indem er aus der Weſten⸗ er Egon den Zettel, wie zufällig, mit hin. Egon gab mir den mit einem himmelaufſtrebenden Reihertoque, die uns zu beobachten ſchien. Sie war klein, zierlich und üppig, ihre Wangen waren roſa geſchmimkt. Der Duft eines bdurchdrin⸗ drehbe, begann ſich zu beun ruhigen.„Wer iſt das?“ fragte er den Oberkellner.„Eine Polin aus Lemberg“, ſagte der und zwinkerte mit den Augen. Plstzlich ſah ich, wie bie Dame einen Zettel aus ihrem ſubernen Notiebüchlein riß, etwas barauf kritzelte und dem bicken Kellner winkte. Sie verhandelten länger miteinanber. Dann näherte ſich dieſer Faun in weißer Weſte unſerem Tiſch, taſche ohne hinzuſehen vor uns auf den Tiſch rollen ließ, ſchob Mantel um, der Faun half. Als ich mich umdrehte, war der Zettel verſchwunden. Ich fing einen blitzenden Blick von ber Dame auf, den ſie unter ihrem weißen Schleter Egon zuwarf. Das Parfum nach Wallflower war ſo ſtark, daß ich umwill⸗ kürlich den Atem anhielt. Auf ber Straße trennte ſich Egon von mir. Ich machte meine Einkäufe; als ich zum Tee ins Hotel zurückkam, mel⸗ dete mir der Portier, der Herr Baron ließe mich bitten, allein zum Bahnhof zu fahren, er ſet beim Notar nicht fertig ge⸗ worden und käme mit bem letzten Zuge nach. Er kam jedoch nicht mit dem nächſten Zuge mach, ſondern erſt am anderen Morgen. Den letzten Zug hatte er verſäumt. Ich war naße daran, zu ſagen: Du haſt wohl gar nicht daran gebacht, ihn zn benützen? Aber ich unterdrückte meinen Verdacht. Dies alles machte mich ſehr unglücklich, und ich fand kein Mittel, unſer recht froſtig gewordenes Verhältnis zu änbern. Wenn man einem Manne gegenüber gleichgültig iſt, kann nan bieſer Veränderung in Reſignatton zuſehen und in Er⸗ gebeuheit auf Beſſerung hoffen. Aber ich liebte ihn. Ich litt unter bieſem Froſt, ich brauche Wärme, Licht und Sonne! 8 Och flüchtete zu Ihnen. an Ihren Brieſen, Ihren Ge⸗ dichten, ich ließ ſogar Monſieurs flammende Erklärungen aus dem Grabe ber Vergeſfenheit wieber aufſteigen. An den ein⸗ ſamen Abenden betrachtete ich meine Bilder vom Rhein mit Wehmut... Ich hatte das Gefüßl, als ob ich etwas verlöre, Mummes mud Del der Beerdigung im Beisein der ihm nahagestamdem em beruftiehen u. militärischen Vereine, zage leh aufrienrtlgen und herzlichen Dank. 499 Mannheim,(D 6, 10, den B. Juli 1928. Frau Bertele, Bectermdster Wu. und nichts zurückerzwingen, was ſie verlor. Ich war fung, ehrgeigig und ſtolz. Ich ſaß in meinem Wagen, als gingen mich alle auftauchenden Frauenköpfe an den Fenſtern nichts an, aber innerlich burchlebte ich alle Marter, die nur der kennt, der liebt Egon gegenuber bemüßte ich mich, gleichmäßig heiter zu ſein. Wir beſprachen wirtſchaftliche Angelegenheiten bei Tiſch Des Abends gähnte er hinter ſeiner Zeitung und warf ver⸗ ſtohlene Blicke nach der alten tichenden Uhr, bis es Zeit war, im den„Triton“ zu gehen Ich hatte einen hohen Begriff von der Schönheit und dem Ernſt der Ehe. Daß Egon mich plötzlich ohne Grund vernach⸗ läſſigte, verletzte mich bief. Ich hätte ihm vielleicht verziehen, oder wenigſtens es verſtanben, wenn ſeine Oiebe einen würbigen Gegenſtand gehabt hätte, aber auf ein Fräulein Himmelreich wollte ich icht elferſüchtig ſein. Ich wußte nur zu genau, wie ein Mann ſolche leicht verſchenkte Gunſt im Grunde verachtet. Ich be⸗ ſchloß, mich gar nicht mehr darum zu bekümmern, wohin Egon des Abends oder des Nachmittags verſchwanb, aber ich hatte Prinzipten damals. Man hat woßl meiſt Grundſätze, aber urtt vierundzwanzig Jahren will man ſie in Taten umſetzen — unb das iſt das Verderbliche. Ich ſagte mir, wenn Egon mich betrügt, ſo iſt er nicht der Mann, den ich geltebt habe. Ich kann ihn ſogleich nicht mehr achten, und wo man nicht achten kann, beginnt auch bald bie Leidenschaft zu entfliehen. Es hatte zwiſchen uns nie Geheimniſſe, Heimlichkeiten oder Unwahrheiten gegeben. Jetzt aber ſah ich überall ſolche. Auch wenn ich gewaltſam die Augen ſchloß. Frauen leben nicht nach Grundſätzen. Ste hängen, was die Sitten anbelangt, von denen ab, die ſte lieben. Nie habe ich das alte Wort ſo verſtanden wie heute, Ich lebte nur durch ſeine Liebe, und nun hatte er mir den Boben entgogen, auf bem ich ging. b Zu bieſer Zeit ging ich viel aus Meer. Ich warf mich in die Dünen, um dort in den Himmel zu ſchauen, neben mtr ſaß meine große Dogge. Hier wurde ich ruhiger. Das kleine öde, weltabgeſchiebene Bad hat mir an Nachmittagen oft den Frieden gebracht. Aber mein junges Herz bäumte ſich auf, ſo oft die Kunſt, der Genuß einer ergreifenden Muſik mir ans Gemüt griff. Wenn ich meine Orgel hörte, kamen mir die Tränen.(Fortſetzung folgt) g 5 4 Metalle, Papler, (Kunstpllssee 100 verschled. 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Juli 1928 * 1 Ein wichtiges Ereignis! ANEUNDIduNd DER FLIT-WO(eHRE Heute ist der erste Tag der Flit- Woche! Eine ganze Woche ist besonders dafür vorge- sehen, unsere Leser darüber aufzuklären, welche Gefahren dle Insekten für Gesundheit und Leben bringen und wie diese Schädlinge am besten be- kümpft und beseitigt werden. Gesundheit ist das höchste Qut! Je mehr wir über die Insekten und ihr unheilvolles Treiben aufgeklärt werden, desto besser können wir un- sere Gesundheit hüten. Unter- richten Sie sich daher genau über Flit, das beste Insekten- Vertilgungsmittel, das jemals erfunden wurde. VrRMCrrEr lie en Ein wissenschaftlich erprobtes Insekten- vertilgungsmittel für den Haushalt! Elit ist das Produkt tiefgründiger, ernster Forschung duroh kübrende Wissenschaftler der Inseßten-Kunde und Chemle. Flit ist unschädlich im Gebrauch. Flit hat die alten Methoden verdrängt, weil es alle Insekten mit Brut auf der Stelle vernichtet. 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