. * Dienskag, 24. Juſi 1928 4 N preiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus die Poſt 7.⸗M..— ohne we eld. der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ vorbehalten. 2 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle 86, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 9011 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, wetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Witlag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Muſſolini zur Nobile-Tragödie Kannibalismus italieniſcher Expeditionsteilnehmer? Rede im Miniſterrat Muſſolini hielt in der Montag ⸗Sitzung des italieniſchen Miniſterrats über die innen⸗ und außenpolitiſche Lage eine Rede. Zur außenpolitiſchen Lage erwähnte er die Wieder⸗ aufnahme der diplomatiſchen Beziehungen mit Oeſterreich, den Abſchluß des Vertrages mit Ungarn, die Zuſtimmung Ita⸗ liens zum Kellogg⸗Pakt und die Paraphierung des Vertrages von Tanger. Die wirtſchaftliche Lage Italſens bezeichnete Muſſolini als befriedigend. Dann kam Muſſolini auf die Polarexpedition zu ſprechen und betonte dabei u.., ehe man ſich ein endgültiges Urteil bilde, müſſe erſt das Ende der Aktion abgewartet werden. Vorläufig könne man nur gegen die Beſchimpfung der Unternehmer des unglücklichen Polfluges prote⸗ ſtie ren. Erſt wenn alles im Bereich der Möglichkeiten zur Auffindung der anderen Gruppen der Schiffbrüchigen durch⸗ geführt ſei, werde eine objektive und normale Unterſuchung des Unternehmens ſtattfinden, die natürlich nur Italien zu⸗ komme. Andere diesbezügliche Vorſchläge, von welcher Seite ſte auch kommen ſollten, ſeten widerſinnig und beleidigend und würden unverzüglich zurückgewieſen. Dann ſprach Muſſolini allen benen, die ſich um die Rettung der unglücklichen Schiff⸗ brüchigen bemühten, den Dank des ſtalieniſchen Volkes aus. Muſſolini kam ferner auf den Miniſterwechſel in Itallen zu ſprechen und ſtellte für das kommende Jahr fol⸗ gende Richtlinien auf: Unabänderlichkeit des durch die Stabiliſierung feſtgeſetzten Lirakurſes, abgeſehen von weiterer Steuerbelaſtung und von Auslandsanleihen für den Staat, ſtrenge Kontrolle über die Aufnahme von Auslandsanleihen durch Private und vermehrte Sparſamkeit in den Staats⸗ Was geſchah mit Malmgreen? Nach Mitteilungen der„Nya Dagligt Allehanda⸗ hält der ruſſiſche Flieger Tſchuchnowski, wie dem Blatt vom ruſſiſchen Hilfskomitee für die Rettungsexpedition auf Spitz⸗ bergen auf Aufrage beſtätigt wird, aufs beſtimmteſte an ſeinen früheren Mitteilungen ſeſt, nach welchen er bei der Entdeckung der Malmgreen⸗Gruppe, als er die Gruppe fünfmal in ganz geringer Höhe überflog, drei Menſchen auf der Eisſcholle geſehen habe. Tſchuchnowski erklärt eine Täuſchung für aus⸗ geſchloſſen. Der den Flieger begleitende Photograph Bluwſtein hat außerdem ein ausführliches Filmbild von der Gruppe aufgenommen und außerdem eine Aufnahme mit einer mo⸗ dernen Flugzeugkamera. Film und Platte dürften demnach obllige Aufklärung des Myſteriums bringen. Das Hilfs⸗ komitee verweigert im übrigen jede ſonſtige Auskunft. Bekanntlich hatte Tſchuchnowski ſchon urſprünglich von Prei Leuten berichtet, während der„Kraſſin“ nur zwei, näm⸗ lich Zappi und Mariano, an Bord nehmen konnte. Die An⸗ gaben der beiden Italiener, Malmgreen ſei auf eigenen Wunſch an einer einſamen Stelle zurückgelaſſen worden, ver⸗ lieren immer mehr an Boden. Gilbert bei Pointaré Beſprechungen um die Reparations⸗Endſumme Parker Gilbert, der Geueralagent für die deutſchen Re⸗ parationszahlungen, iſt am Montag im Finanzminiſterium wiederum von dem Miniſterpräſidenten Poincaré emp⸗ fangen worden. Auch in Pariſer politiſchen Kreiſen wird un⸗ umwunden zugegeben, daß Parker Gilberts Tätigkeit in Paris mit dem Problem der Reviſion des Dawes⸗ planes und der endgültigen Feſtſetzung der Geſamthöhe der deutſchen Verpflichtungen im Zuſammenhang ſtehen dürfte. In Paris glaubt man weiter, daß Poincars einer Re⸗ viſion des Dawesplanes nicht unbedingt ablehnend gegen⸗ überſtehe, ſofern gleichzeitig die franzöſiſche Schuld bei ſeinen Alliierten in entſprechendem Maße herabgeſetzt werden würde. Poincars habe Parker Gilbert jetzt ein großes Entgegenkom⸗ men gezeigt, was ſich zwangsläufig aus den Schwierigkeiten erkläre, denen Poincars bei der Aufſtellung des Budgets für 1929 begegne. Es würde daher für Poincars eine große Er⸗ leichterung ſein, wenn er eine Ermäßigung der franzöſiſchen Kriegsſchuld zugeſtanden erhalte, für deren Zinſendienſt zu⸗ ſammen mit der inneren Schuld nicht weniger als drei Viertel der Budgeteinnahmen verausgabt werden müßten. Der Vatikan und Mexiko In einer Proteſtnote beſtreitet der vatikaniſche„Oſſer⸗ vatore Romano“ die vom Präſidenten Calles dem Klerus zugeſchriebene Schuld an der Ermordung Obre⸗ gon s. Daß der Mörder einen Roſenkranz und das Bild eines hingerichteten Prieſters auf ſich trug, habe man erſt zwei Tage nach ſeiner Verhaftung erfahren. Man könne den angekündigten Prozeß nur begrüßen. Der Heilige Stuhl warte ruhig die Ergebniſſe dieſes Prozeſſes ab, in der Ueber⸗ zeugung, daß der Klerus und die wahren Katholiken Mexikos verleumdet wurden und weder moraliſch noch materiell am Morde beteiligt weren. Ein Geſuch Nobiles um Teilnahme an der neuen„Kraſ⸗ ſin“⸗Expedition nach deſſen Reparatur iſt von dem Hilfs⸗ komitee abgelehnt worden, und zwar wegen des ſchwachen Ge⸗ ſundheitszuſtandes des Generals. Grauſige Behauptungen aus ſkandinaviſch-engliſcher Quelle § London, 24. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Erregung über die rätſelhaften Hintergründe der italieniſchen Nordpolexpedition iſt in England viel größer, als die zurückhaltenden Kommentare der Preſſe vermuten laſſen. In allen Schichten der Bevölkerung, vom einfachſten Arbeiter bis zu den diplomatiſchen Kreiſen, übt man ſeit Wochen überaus ſcharfe Kritik an Nobile und ſeinem Unternehmen. Die Engländer, deren Weltanſchauung von Grundſätzen des Sports durchſetzt iſt, ſtehen verſtändnislos vor den Dingen, die über die Durchführung der Rettungs⸗ aktion bekannt geworden iſt. Daß General Nobile als erſter aus dem Notlager abtransportiert wurde, wirkte bereits außerordentlich befremdend, die Kritik hat ſich jedoch zum Horror geſteigert infolge des Schickſals des Schweden Mal m⸗ green. Wie ſtark die Erregung iſt, läßt ſich daraus erſehen, daß heute die„Daily Mail“, das faſziſtenfreundlichſte Blatt Englands, ausführlich die ſkandinaviſchen Berichte widergibt, nach denen die Italiener Zappi und Mariano nicht nur Malmgreen lebend zurückgelaſſen, ſondern ſogar ſeine Klei⸗ dungsſtücke mitgenommen und bei einer ſpäteren Rückkehr Fleiſch von dem toten Körper des Schweden gegeſſen hätten.(1) Die„Daily Mail“ knüpft an dieſe Be⸗ richte die dringende Forderung, daß die tatſächlichen Vorgänge 2 eine beſchleunigte und gründliche Unterſuchung geklärt werden. Zappi gemütskrank Zappi ſoll nach einer Meldung aus Narwik gemütskrank geworden ſein. Er hat der Mannſchaft des„Kraſſin“ gegen⸗ über auf ihre Frage über das Ende Malmgreens außer⸗ ordentlich widerſpruchsvolle Angaben gemacht. Heimreise des Polarhelden Nach einer Meldung der„Nya Dagligt Allehanda“ wird die„Eitta di Milano“ in Narwik erwartet. Auf dem Nar⸗ wiker Bahnhof iſt bereits ein italieniſcher Sonderzug für die Mitglieder der Expedition eingetroffen. Im allgemeinen wird große Geheimnistuerei getrieben, jedoch er⸗ fährt man, daß der Sonderzug, der an den fahrplanmäßigen Ds Zug nach Stockholm angehängt werden ſoll, auf der Station Krylbo nordweſtlich von Stockholm abgehängt und durch Schweden geleitet werden ſoll. An die Inſaſſen des italieniſchen Wagens iſt von Rom aus ſtreugſte We i⸗ ſung gekommen, ſich während ber Fahrt durch Schweden jeden Verkehrs mit der Außenwelt zu enthalten. Gedenkfeier des Kabinells Pointaré * Paris, 24. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Kabinett Poincaré kann in dieſen Tagen auf ein zweijähriges Beſtehen zurückblicken. Am 23. Juli 1926 wurde nach einer Reihe kataſtrophaler Tage, die ſchließlich zum Sturz des Kabinetts Herriot führten, das Kabinett der nationalen Unton gebildet, das ſich abgeſehen von den unbedeutenden Umbildungen nach den letzten Kammerwahlen bis heute unverändert am Ruder erhalten hat. Vor einem Jahre luden die Miniſter Poincaré zu einer intimen Feier ein, in der der Miniſterpräſident mit Glückwünſchen überhäuft wurde. Dieſes Jahr mußte man davon abſehen, den Ge⸗ burtstag des Kabinetts der nationalen Union feſtlich zu be⸗ gehen, da die meiſten Miniſter gegenwärtig in Carcaſ⸗ ſonne weilen, um dort an den Feſtſpielen anläßlich der 2000⸗ Jahrfeier der Stadt teilzunehmen. Am 1. September wird jedoch Poincaré die Miniſter auf ſein Landgut einladen, um mit ihnen das zweijährige Beſtehen ſeines Kabinetts gebüh⸗ rend zu feiern. Venizelos Regierungsprogramm Wie aus Saloniki gemeldet wird, hielt Venizelos am Sonntag eine große Rede, deren Inhalt als Regierungs⸗ programm aufzufaſſen iſt. Venizelos kündigte drakoniſche Geſetzesmaßnahmen gegen den Kommunismus an, trat für weitgehende Dezentraliſation der Verwaltung ein und verſprach Hebung der Landwirtſchaft, Steuer⸗ und Schul⸗ reform, Sparpolitik und Durchführung des großen Ent⸗ wäſſerungswerkes in Macedonien. Zur außenpolitiſchen Lage erklärte Venizelos u.., Grie⸗ chenland wünſche eine herzliche Verſtändigung mit der Tü r⸗ kei, die in einem umfaſſenden Freundſchafts⸗ und Siche⸗ rungspakte gipfeln müſſe. Weiter ſprach Venizelos die Hoff⸗ nung aus, daß es gelinge, mit Italien einen Freund⸗ ſchaftspakt abzuſchließen. Nr. 339— 139. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſckzäntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeiger. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Aus der Welt der Technik. Wandern und Reisen: Geſetz und Recht 200 000 zu viel § London, 24. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Bericht der Regierungskommiſſion über die Arbeitsloſig⸗ keit im Bergbau wurde geſtern bekannt und hat durch ſeine beiſpielloſe Offenheit ſenſationell gewirkt. Im weſentlichen ſagt der Ausſchuß nichts geringeres als:„Es ſind 20000 0 zuviel in den Kohlenrevieren. Sie werden nie wieder Arbeit finden können. Die meiſten von ihnen kaun England nicht länger ernähren, ſie müſſen daher aus⸗ wandern.“ Die furchtbare Lage der Bevölkerung in den Bergbau⸗ gebieten wird damit offiziell nicht nur ohne Umſchweiſe zu⸗ gegeben, ſondern gleichzeitig als hoffnungslos erklärt. Par⸗ lament und Oeffentlichkeit, namentlich aber auch die Regie⸗ rungen der britiſchen Dominien, werden aufgefordert, die gigantiſche Umſiedlungsaktion, die unvermeidlich iſt, mit Tatkraft zu unterſtützen. Die für die Auswanderung hauptſächlich in Betracht kommenden Dominien Kanada und Auſtralien haben ſich bisher durch ihre Auswande⸗ rungspolitik gegen die Ueberſiedlung engliſcher Bergarbeiter gewehrt, da ſie befürchten, daß die ſeit Generationen an In⸗ duſtriearbeit gewöhnten Leute gegenüber den harten landwirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben der Koloniſation verſagen werden. Die ganze Frage wird vermutlich für lange Zeit eine der wichtigſten der engliſchen Politik bleiben, namentlich auch aus innerpolitiſchen Gründen, da die Regierung, nachdem die Lage einmal offiziell zugegeben worden iſt, nicht riskieren kann, daß ihr im kommenden Wahlkampf Untätigkeit in dieſer Frage vorgeworfen wird. Paris und das Sängerfeſt IJ Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Pariſer Preſſe iſt einigermaßen aus dem Häuschen, weil in Wien Deutſche aller Stämme und Gaue feierlich ſich dazu be⸗ kannt haben, daß ſie ein Volk ſind und den gleichen Anſpruch haben über ihre ſtaatliche Gemeinſchaft zu beſtimmen, wie alle Völker. Irgendwo wird in dieſem aufgeregten Chorus dabei die Frage aufgeworfen: Was man wohl in Berlin ſagen würde, wenn Frankreich ſich anmaßte, im Namen etwa der romaniſchen Schweiz oder der im Tal von Aoſta franzöſiſch Sprechenden zu reden. Darauf wird— und wir glauben damit auch die Auf⸗ faſſungen beſonders unterrichteter politiſcher Stellen wieder⸗ zugeben— zu erwidern ſein: Man würde in Deutſchland ver⸗ mutlich nichts einzuwenden haben, ſo Frankreich im Namen aller Franzoſen, auch etwaiger noch„Unerlöſter“(ſofern ſolche ſich finden laſſen) das Wort führen wollte. Wieweit Frank⸗ reich im Namen aller Romanen zu reden legitimiert wäre, wäre eine Angelegenheit, über die zunächſt die Angehörigen der lateiniſchen Raſſe zu entſcheiden hätten. Indes dieſe Vergleiche hinken auf ſämtlichen Füßen und mit ihnen wird die ganze Erörterung auf ein falſches Gleis geſchoben. Niemand hat in Wien den Verſuch gemacht, im Namen des„Germanentums“ zu reden. Auch in Frankreich dürfte nicht unbekannt ſein, daß von Deutſchland nie auch nur der geringſte Verſuch gemacht worden iſt, ſich in die Angele⸗ genheit der Deutſch⸗Schweizer oder der Holländer einzumiſchen, ohſchon es ſich jawohl in beiden Fällen dem Blute nach um Abkömmlinge deutſcher Stämme handelt. Alle dieſe leiden⸗ ſchaftlichen Ausbrüche der Pariſer Preſſe beweiſen doch wohl nur das Eine, daß man in Frankreich dem Problem des mit⸗ teleuropäiſchen Deutſchtums nach wie vor verſtändnislos gegenüberſteht. Wien iſt nicht, wie es im„Petit Par iſien“ anmutig heißt, von Reichsdentſchland im Intereſſe ſeiner impe⸗ rialiſtiſchen Anſprüche„für einige Stunden b eſetzt worden“; vielmehr iſt in jenen Feſttagen auf eine erhebende Weiſe zum Ausdruck gekommen, daß es ſich bei Reichsgenoſſen und Deutſchöſterreichern um ein Volk handelt und daß auf beiden Seiten der gleiche Wille beſteht, dies einheitliche Volk auch in einem gleichen einheitlichen Staat zuſammenzufaſſen. Im übrigen iſt man in Berlin der Meinung, daß das deutſche Volk die Pariſer Erregungszuſtände mit Ruhe und Gelaſſenheit ertragen kann. Vermutlich der nämlichen Auf⸗ faſſung wird man auch in Wien ſein. * Tſchitſcherin kommt nach Frankfurt. Wie verlautet, wird der Volkskommiſſar für Aeußeres, Tſchitſcherin, ſich demnächſt zur Erholung nach Frankfurt begeben. 90 ED Deine Leung Seite. Nr. 339 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Hurt 1028 Streſemann in Karlsbad Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsaußenminiſter iſt, wie der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet wird, geſtern abend in Begleitung ſeines älteſten Sohnes und des Legationsſekretärs von Maltzan in Karlsbad ein⸗ getroffen. Frau Streſemann wird in den nächſten Tagen er⸗ wartet. Der behandelnde Arzt Dr. Schulmann und Legations⸗ rat Boltze waren bereits am Tage vorher in Karlsbad ein⸗ getroffen. Dr. Streſemann hat in Eger ſeine Fahrt unter⸗ brochen, um das Wallenſteinhaus und die alte Stauffenburg zu beſichtigen. Von dort fuhr er gegen Abend nach Karlsbad, wo er von dem derzeitigen deutſchen Geſchäftsträger in Prag v. Heeren, dem Vorſtand der Karlsbader Staatspolizei, dem Kurdirektor und zahlreichen Kurgäſten, die ihn mit Heil⸗ rufen begrüßten, empfangen wurde. Dr. Streſemann iſt im Hotel Briſtol abgeſtiegen. Es wird erneut— ganz unſeren Informationen entſprechend— verſichert, daß Dr. Streſemann zunächſt keine anderen Ab⸗ ſichten habe als in Karlsbad die Kur zu gebrauchen und ſich zu erholen. An politiſche Beratungen beſonderer Art denke er nicht. Am ſelben Abend iſt übrigens auch Dr. Beneſch in Karlsbad eingetroffen: zum Beſuch des Präſidenten Maſaryk! Graf Brockdorff⸗Rantzau auf Arlaub Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Graf Brockdorff⸗Rantzau, der deutſche Botſchafter in Moskau, ſoll Dienstag nachmittag ankommen und dann etwa zehn Tage in Berlin bleiben. Ueber die Natur der hier von ihm zu führenden Verhandlungen iſt das Erforderliche von uns ſchon geſagt worden. Nach Abſchluß der Berliner Beſprechun⸗ gen wird Graf Brockdorff ſeinen Urlaub antreten, den er zunüchſt auf ſeinem Gut in Schleswig ⸗Holſtein verbringen wird. Hernach will er, wie das„B..“ erzählt, Südbayern aufſuchen. Seine Rückkehr nach Moskau dürfte Ende Sep⸗ tember oder anfangs Oktober erfolgen. Gegen Erhöhung der Eiſenbahntarife Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichs kabinett hat ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung auch mit der Erhöhung der Eiſenbahntarife beſchäftigt und iſt dabei zum Ergebnis gekommen, daß eine Notwendigkeit die Tarife zu erhöhen nicht vorhanden ſei. So berichtet das„B..“ Außerdem ſeien die von der Reichseiſenbahn⸗ geſellſchaft beigebrachten Unterlagen nicht ausreichend. Um die Meinungsverſchiedenheit mit der Reichseiſenbahn, die die Tariferhöhung für notwendig und die Unterlagen für ausreichend hält, aus der Welt zu ſchaffen, wird nunmehr das Schiedsgericht angerufen werden. Durchſtechereien Die Vorgänge beim Reichsbahn⸗Zentralamt Wie die„Voſſ. Ztg.“ erfährt, hat der Präſident der Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe, Frhr. v. Eltz, der mit der Un⸗ terſuchung der Vorgänge im Reichsbahnzentralamt Berlin be⸗ auftragt worden war, ſein umfangreiches Gutachten ab⸗ geſchloſſen und dem Generaldirektor der Reichsbahnhauptver⸗ waltung überreicht. Eine Abſchrift des Gutachtens iſt der Staatsanwaltſchaft zugeleitet worden. Nach den Enthüllungen über ſchwere wirtſchaft⸗ liche Mißſtände in der Geſchäftsführung des Eiſenbahn⸗ Zentralamts, die zu der ſofortigen Amtsenthebung des Reichs⸗ bahndirektors beim Eiſenbahnzentralamt, Neumann, ge⸗ führt haben, wurde die Staatsanwaltſchaft mit der Bearbeitung der ſtrafrechtlichen, Präſtdent Frhr. v. Eltz mit der Prüfung der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge beauftragt. Gegen Reichsbahndirektor Neumann iſt bisher die Vorunterſuchung noch nicht eröffnet worden. Die Eltz⸗Kommiſſion hat ihre Ar⸗ beiten nunmehr beendet. Dieſe Arbeiten hatten ſich in erſter Linie darauf zu beſchränken, ob durch die vom Eiſenbahn⸗ zentralamt mit Privatfirmen geſchloſſenen Verträge der Reichsbahn wirtſchaftliche Nachteile entſtanden ſind. Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Gutachten, das der Präſident der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe, v. Eltz, über die vor einigen Monaten aufgedeckten Mißſtände im Eiſenbahnzentralamt erſtattet hat, kommt, wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, zum Ergebnis, daß die Verträge des Zentralamtes zum Teil nicht günſtig waren und der Reichsbahn tatſächlich geſchadet haben. Das geht be⸗ ſonders aus den Verträgen zwiſchen dem Eiſenbahnzentral⸗ amt und der Firma Warning hervor. Warning hatte an das Eiſenbahnzentralamt 1925 ein Angebot zur Lieferung von 80000 ſogen. Tenderlagerſchalen gerichtet. Das Zentralamt ging auf dieſes Angebot ein und ſchloß mit der Firma einen Vertrag, der der Firma eine uneingeſchränkte Monopol⸗ ſtellung verſchaffte. Warning gab die Aufträge an zwei 55 Werke weiter und erhielt jeweils ſehr beträchtliche Pro⸗ viſionen. Die Frage, warum Warning dieſe Monopolſtellung er⸗ halten hat, ſcheint trotz eingehender Prüfungen nicht geklärt zu ſein. Das Reichsbahnzentralamt führt als Hauptmoment an, daß Warning, der über große Beziehungen zur Metall⸗ induſtrie verfügte, den Auftrag am ſchnellſten hätte ausführen können. Die Kommiſſton ſollte weiter zur Ueberzeugung ge⸗ kommen ſein, daß die Warning bewilligten Preiſe zu hoch waren. Deutſch⸗iſchechiſche Differenzen Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Tſchechoflowakei hat man bekanntlich ein Geſetz über die Behandlung der deutſchen„Markprioritäten“ er⸗ laſſen, über das man mit Recht im Reiche verſtimmt war. Vor kurzem ſind auch die Ausführungsbeſtimmungen zu die⸗ ſem Geſetz erlaſſen worden. Dennoch möchte man— wie wir feſtzuſtellen Gelegenheit hatten— in Berlin die Hoffnung nicht aufgeben, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung ſich doch bemüht zeigen wird, Wege zu finden, um den deutſchen An⸗ ſprüchen nachträglich gerecht zu werden. Man würde es hier ſchlecht verſtehen können, wenn die Prager Regierung bei ihrem oft beteuerten lebhaften Bemühen um freundſchaftliche Beziehungen zum Reich für die deutſchen Beanſtandungen keinerlei Entgegenkommen zeigen ſollte. Das würde wohl oder übel doch wohl auch etwaige Beziehungen und Verhand⸗ lungen der Zukunft belaſten. * * Der argentiniſche Vizepräſidentſchaftsnachfolger ge⸗ ſtorben. Der neugewählte argentiniſche Vizepräſident Fran⸗ eisecv Beirv iſt geſtorben. Abſage der Manöver an der Oſtſee Das Reichs wehrminiſterium teilt mit: Die für Mitte September angeſetzten Uebungen der Reichswehr an der Oſtſeeküſte, an denen Teile des Heeres und der Marine gemeinſam teilnehmen ſollten, finden in dieſem Jahre nicht ſtatt. Den Grund für das Ausfallen dieſer Uebungen bildet im weſentlichen die angeſpannte Lage der Reichsfinanzen und das Beſtreben, im Rahmen des Wehrhaushalts Erſparniſſe zu erzielen. Die Bereitſtellung der Truppen in dem für die ge⸗ planten Manöver wünſchenswerten Umfange hätte in dieſem Jahre wegen der gleichzeitigen Heeresübungen in Schleſien verhältnismäßig hohe Aufwendungen bedingt. Aus dieſem Grunde erſchien es zweckmäßig, eine gemeinſame Uebung für Heer und Marine erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt vorzu⸗ nehmen, wo die Heranführung der beteiligten Truppenkörper vorausſichtlich unter vergleichsweiſe günſtigeren finanziellen Vorbedingungen möglich ſein wird. Stralſunds Befreiungsfeier Die Gedenkfeier der Stadt Stralſund anläßlich der 300. Wiederkehr des Tages der Befreiung von der Belagerung durch Wallenſtein begann am Montag mit zwei Vorträgen im Rathaus. Prof. Paul ſprach über„Stralſunds Politik im 30jährigen Krieg“. Den zweiten Vortrag hielt Dr. Ahn⸗ lund⸗Stockholm über„Wallenſtein und Guſtav Adolf“. Der Vortragende gab eine Charakteriſtik der beiden großen Männer und eine Darſtellung ihrer Rollen im 30jährigen Kriege. Abends fand in der Marienkirche ein geistliches Abend⸗ konzert ſtatt. Um 10 Uhr wohnten Zehntauſende dem großen militäriſchen Zapfenſtreich bei, der auf dem Marktplatze ſtatt⸗ fand und der in das Deutſchland⸗Lied ausklang. Als Huldi⸗ gung für ie anweſenden ſchwediſchen Gäſte wurde auch das ſchwediſche Jationallied geſpielt. Der Jall Lambach Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Parteigericht des Landesverbandes Potsdam der deutſch⸗ nationalen Volkspartei ſollte geſtern in erſter Inſtanz die Entſcheidung über den Fall Lambach treffen. Dieſe Entſchei⸗ dung iſt nun auf Dienstag abend vertagt worden und„Der Jungdeutſche“, der über mancherlei gute Beziehungen in dieſer Richtung verfügt, meint: Die Vertagung ſei„durch Eingreifen höherer Inſtanzen der Partei“ erwirkt worden. Es ſcheint übrigens noch nicht ſicher zu ſein, ob heute abend wirklich das Urteil in Sachen Lambach gefällt werden wird. Wie die„Deutſche Allgem. Zeitung“ hört, verſtärke ſich die Meinung, daß die letzte Entſcheidung im Fall Lambach „angeſichts ſeiner Bedeutung“ von den zuſtändigen oberſten Parteiinſtanzen gefällt werden müßte. Vartſch wird begnadigt Nach einer Meldung aus Moskau ſoll der in dem ſogen. Wirtſchaftsſpionageprozeß zu einer Gefängnisſtrafe von drei Jahren verurteilte deutſche Staatsangehörige Bartſch in der nächſten Woche vom Vollzugsausſchuß der Sowjetunion begnadigt werden, nachdem ſich alle befragten Behörden für eine Begnadigung Bartſchs ausgeſprochen haben. Es iſt jedoch damit zu rechnen, daß Bartſch aus der Sowfetunkon ausgewieſen werden wird. Flucht eines Amneſtierten Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der auf dem Transport von Sonnenburg nach Tegel in Küſtrin entwichene Oberleutnant Reinhold Raphael ſtand unmittel⸗ bar vor ſeiner Entlaſſung. Während er noch auf dem Traus⸗ port war, war die Verfügung der Staatsanwaltſchaft Lands⸗ berg an die Direktion des Tegeler Strafgefängniſſes bereits unterwegs, worin die Entlaſſung Raphaels angeordnet wurde. Wie das Acht⸗Uhr⸗Abendblatt mitzuteilen weiß, nimmt man an, daß Raphael, wenn er von dieſer Verfügung Kenntnis erhält, ſich freiwillig den Behörden ſtellen wird. Raphael wird nicht weiter verfolgt werden. Von Rechts⸗ wegen hätte er nämlich nach der Amneſtteverordnung ſchon von dem Zuchthaus Sonnenburg entlaſſen werden müſſen. Dort aber hatte man überſehen, daß auf Grund der Amneſtie⸗ beſtimmungen die volle Unterſuchungshaft in Anrechnung zu bringen geweſen wäre. Die Opfer der Liſſaboner Revolte Offiziell wird jetzt die Zahl der bei den Kämpfen in der Samstag⸗Nacht getöteten und verwundeten Perſonen wie folgt angegeben: Es wurden ſieben Perſonen getötet, 29 ſchwer und 31 leicht verletzt. Auch in Oporto ſollen Vorbereitungen zu einem Auf⸗ ſtand aufgedeckt worden ſein und es wurden dort im Laufe des Sonntags zahlreiche Offiziere, Aerzte und Geſchäftsleute verhaftet. Beſonderes Aufſehen erregte die Feſtnahme des früheren Mintiſters Ribeiro. Verſchwörung gegen den König von Spanien Wie dem„Matin“ aus Toulon gemeldet wird, hat die franzbſiſche Polizei ſteben Perſonen verhaftet, die unter dem Verdacht ſtehen, ein Komplott gegen den König von Spanien gelegentlich ſeiner Reiſe nach Canfrane zur Ein⸗ weihung des Pyrenäentunnels geplant zu haben. Es ſollen Dokumente ſowie die Kaſſe der Verſchwörer beſchlagnahmt worden ſein. Drei der Verhafteten ſind inzwiſchen wieder freigelaſſen worden, gegen die übrigen wird Anklage wegen Anſchlags gegen die Sicherheit des Staates erhoben werden. Zuſammenſtöße in China Nach den letzten Meldungen aus Schanghai ſoll es in der Provinz Schantung zu Zuſammenſtößen zwiſchen chineſiſchen irregulären Truppen und japaniſchen Truppen gekommen ſein. Die Japaner ſollen ſechs Tote und 24 Verletzte zu verzeichnen haben. 5 Bei Tſchefu iſt es am Sonntag zu Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen Soldaten der ehemaligen Schantung⸗Armee und Sol⸗ daten der nationalen Armee gekommen. Letztere ſollen unter⸗ legen ſein. Da der ehemalige Kommandeur der Schantung⸗ Truppen ſich darauf nach dem Süden in Marſch geſetzt haben ſoll, ind Kriegsſchiffe nach dem Hafen von Tſchefu ent⸗ ſandt worden. Neue Walobrände in Frankreich y Paris, 24. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Waldbrände in Südfrankreich haben in den letzten Tagen infolge der andauernden Trockenheit von neuem gewal⸗ tigen Umfang angenommen. Wie aus Perpignan ge⸗ meldet wird, ſteht nunmehr der Berg Ceret an der ſpaniſch⸗ franzöſiſchen Grenze, der bisher verſchont geblieben war, in Flammen. Die Flammen der Umgebung von Las Allas bil⸗ den ein weites Flammenmeer. Ein ſtarkes Truppenaufgebot mußte herangezogen werden, um eine Reihe bedrohter Bauern⸗ gehöfte von den Flammen zu iſolieren. Das Feuer hatte zu⸗ nächſt den auf ſpaniſchem Boden liegenden Abhang des Berges ergriffen und konnte hier nach mühſeliger Arbeit faſt völlig erſtickt werden. Plötzlich griff es jedoch von neuem um ſich und richtete beſonders zwiſchen den beiden Dörfern Canhal⸗ loups und Recaſſens viel Schaden an. Die Bevölkerung dieſer Orte hat von den Behörden Hilfe verlangt. Einer Truppen⸗ abteilung, ſowie einer Anzahl Gendarmen und Zöllner gelang es ſchließlich, das Feuer einzudämmen. In einem Teil der Preſſe werden heftige Angriffe gegen die Behörden geführt, die den verheerenden Waldbränden in Südfrankreich fafſt untätig gegenüherſtehen. Jedes Jahr fallen in Südfrankreich Hunderte von Hektar Wald dem Feuer zum Opfer, ohne daß die Regierung ſich bisher zu einer einheitlichen und organiſterten Bekämpfung entſchloſſen Letzle Meldungen Frankfurt als nächſte Feſtſtadt beſtimmt Am Montag fand im Kleinen Konzerthaus eine Sänger⸗ bundtagung ſtatt, bei der trotz harten Kampfes die Stadt Frankfurt a. M. als nächſter Feſtort für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt im Jahre 1932 beſtimmt wurde. Der frühe Termin wurde mit Rückſicht auf die im Goethejahr 1932 geplante Feter gewählt. Der Frankfurter Oberbürgermeiſter Dr. Landmann hatte darauf hingewieſen, daß im Jahre 1932 der hundertſte Todestag Goethes ebenſo von der ganzen Welt pietätvoll be⸗ gangen werde, wie der hundertſte Todestag Beethovens. Auch die Stadt Berlin und die Stadt Leipzig hatten ſich um das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt beworben. Bei der Abſtim⸗ mung entfielen dann auf Berlin 15, auf Leipzig 90 und auf Frankfurt a. M. 173 Stimmen. Durch Schlangenbiß getßtet — Berlin, 23. Juli. Am Samstag früh fanden Spazker⸗ gänger auf der durch die Rochener Heide nach Brandenburg führenden Chauſſee dicht am Waldrand einen Knaben und ein Mädchen tot auf. Die beiden hielten ſich eng um⸗ ſchlungen. Die von dem Fund benachrichtigten Landjäger brachten einen Arzt mit, der feſtſtellte, daß die Kinder, der zwölfjährige Sohn Paul und die achtfährige Tochter Marie des Arbeiters Petzold aus Görzke bei Brandenburg an einem Kreuzotterbiß geſtorben ſind. Der Knabe hatte die Bißſtelle am Fuß, das Mädchen an der Hand. Geheimnisvolle Mordtaten — Paſſau, 23. Juli. In der ſogenannten Hanslau umwell Paſſau drang in das Anweſen der Landwirtswitwe Wam⸗ prechtshammer ein Mann mit vorgehaltenem Revolver ein und erzwang von der Witwe die Herausgabe von 300 Schil⸗ ling. Ein Sohn der Witwe nahm die Verfolgung des Räu⸗ hers auf und wurde von dieſem durch einen Revolverſchuß in die rechte Bruſtſeite ſchwer verletzt. Die Schwägerin der Beſitzerin, die ſich bei der Feldarbeit befand, wurde ſpäter erſchoſſen auf einem Kleeacker gefunden. Die Leiche war mit Klee zugedeckt. Innerhalb von zwei Jahren iſt dies der dritte Raubmord auf dieſem Anweſen. Man vermutet, daß es ſich ſedesmal um ein und denſelben Täter handelt, von dem aber noch jede Spur fehlt. Abgeſtürzt — Zürich, 24. Juli. Der Student Hans Chriſt aus Zürich fiel auf der Schneeglocke, einem großen Gipfel der Silvretta⸗ 7 9 in Graubünden in eine Gletſcherſpalte und erfror arin. Die 80jährige Geliebte getötet— Der Mörder 60 Jahre alt — Paris, 23. Juli. Ein merkwürdiges Eiferſuchtsdrama ereignete ſich heute in einem Stadtteil des Nordens. Ein 60 Jahre alter Mann, der nur mit einem Hemde bekleidet war, ſprang aus dem dritten Stocke einer Wohnung und wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er ſtarb. Er hatte ſich noch vor dem Sturze Schnittwunden am Halſe mit einem Raſtermeſſer beigebracht. Die Polizei ließ die Wohnung öffnen und fand dort die 80 Jahre ſ alte Geliebte des Mannes im Bette, ebenfalls kaum bekleidet, mit durchſchnittenem Halſe vor. Dr. Ricklin begnadigt — Paris, 23. Juli. Der Präſident der franzöſiſchen Republik, Doumergue, hat heute den verurteilten elſäſfiſchen Abgeordneten Dr. Ricklin begnadigt. Dieſer Beſchluß iſt dem Abgeordneten mitgeteilt worden. 15 Perſonen im Wilnaer Gebiet wegen Spionage verhaftet i — Warſchau, 22. Juli. Im Wilnaer Gebiet iſt eine an⸗ geblich zu Gunſten Sowjetrußlands arbeitende Spionage⸗ 5 aufgedeckt worden. 15 Perſonen wurden ver⸗ aftet. 52 Verletzte bei einem Zugzuſammenſtoß — Chicago, 23. Juli. Auf dem hieſigen Bahnhof fuhr heute ein vollbeſetzter elektriſcher Vorortzug der Illinois⸗ zentral⸗Eiſenbahn auf einen anderen haltenden Vorortzug, der gleichfalls voll beſetzt war. Unter den Paſſagieren der beiden Züge entſtand eine Panik. Etwa 52 Perſonen wurden verletzt, davon 12 ſo ſchwer, daß ſie in ein Krankenhaus über⸗ führt werden mußten. Ausſchreitungen in Indien — Kalkutta, 23. Juli. Als Folge eines Generalſtreiks der Eiſenbahnarbeiter an der ſüdindiſchen Eiſenbahn ſind geradezu anarchiſtiſche Zuſtände eingetreten. Von zahlreichen Stationen werden die erſten Gewalttätigkeiten, Ausſchreitungen und Ueberfälle der Streikenden gemeldet. Mehrfach ſind blutige 3 uſ a mmenſtöße mit den Polizeitruppen erfolgt. In Regierungskreiſen beſteht die Befürchtung, daß ſich die Streik⸗ bewegung unter Umſtänden auf ganz Britiſch⸗Indien aus⸗ dehnen könnte. i 1 8 6 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 339 Wirtſchaftliches Soziales * Erziehungsbeihilfen für Kriegerweiſen. Bekanntlich iſt bei der Verabſchiedung der 5. Novelle zum Reichsverſorgungs⸗ geſetz im Dezember v. Is. der Betrag von 20 Millionen Reichsmark vom Reichstage für Erholungsbeihilfen für Kriegerwaiſen bewilligt worden. Auch hat ſich durch eine ſoeben erlaſſene Verfügung der Reichsarbeitsminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen damtt einverſtanden erklärt, daß Anträgen, die bis zum 31. Juli 1928 (bisher 1. Mai 1928) geſtellt werden, mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober 1927 entſprochen werden kann. Auch ſolche Waiſen, die von 10 Mark monatlich erhalten, wenn ſie ausſchließlich auf die Rente und Zuſatzrente nach dem Reichsverſorgungs⸗ geſetzt angewieſen ſind, und wenn die mit dem Schulbeſuch im Zuſammenhang ſtehenden Koſten, z. B. für Bekleidung, aus dem Einkommen der Waiſen und ihrer unterhaltspflich⸗ tigen Angehörigen nicht ohne Gefährdung ihrer wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe beſtritten werden können. Ferner wird die Beſtimmung, daß für Kinder, die eine Mittelſchule uſw. beſuchen, eine Erziehungsbeihilfe von mehr als 10 Mark monatlich erſt vom vollendeten 15. Lebensjahr an gewährt werden kann, mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 dahin er⸗ gänzt, daß der Vollendung des 15. Lebensjahres auch der Uebertritt von der Volksſchule in eine Mittelſchule uſw. gleich zu erachten iſt. Einmalige Koſten, die durch die Be⸗ ſchaffung von Werkzeugen, Berufskleidung uſw. bei Ar tritt der Berufsausbildung entſtehen, können bei der Bemeſſung der laufenden Erziehungsbeihilfe im Rahmen der Grundſätze berückſichtigt werden. Anträge ſind an die amtlichen Fürſorge⸗ ſtellen zu richten. Stäbtiſche Nachrichten Bürgerausſchußvorlagen Die nächſte Sitzung des Bürger⸗Ausſchuſſes findet am Freitag, den 27. Juli, 16 Uhr ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt der Antrag des Stadtrats auf Herſtellung der Käfertaler⸗Straße zwiſchen Garniſonſtraße und Riedbahn, für die insgeſamt 269 285/ vom Bürgerausſchuß angefordert werden. Für die Herſtellung des Speckweges ſollen die Eigentümer der an den Speckweg zwiſchen Alte Frankfurterſtraße und Punkt A. 6. im Stadtteil Waldhof angrenzenden Grundſtücke nach Maßgabe des Ortsſtraßen⸗ geſetzes zur Tragung der Straßenkoſten für ver⸗ pflichtet erklärt werden. Der die Anlieger belaſtende Betrag mit 600/ iſt, ſolange dieſe Zahlung durch dieſe nicht erfolgt, aus Anlehensmitteln zu decken. Die Koſten der Kanalherſtellung mit 41 000 4 find laut Antrag des Stadtrats aus Anulehens⸗ mitteln zu beſtreiten. Für die Erſtellung von Wohn⸗ und Arbeitsräumen für den Kanalbetrieb im Pumpwerk Suiſenring ſollen 64000/ bewilligt und dieſe in Höhe von 34000/ aus dem Erneuerungs⸗Fonds entnommen werden. 30 000/ ſind, wie der Stadtrat beantragt, in drei Raten für die Voranſchläge 1929/31 einzuſtellen. Straßenbahnlinien nach der Gartenſtadt Waldhof Stadtratsbeſchlüſſe vom 5. und 12. Juli: Für die Er⸗ ſtellung einer zweigleiſigen Straßenbahnlinie vom Bahnhof Waldhof nach der Garten vorſtadt Waldhof werden 300000 4 aus Anlehensmitteln bewilligt. Solange An⸗ lehensmittel nicht zur Verfügung ſtehen, iſt die Summe aus bereiten Mitteln zu decken. Für die anläßlich der Erſtellung dieſer Linie erforderliche Verbreiterung des Speckweges von der Franziskusſtraße bis zur Alten Frankfurterſtraße und dieſer Straße vom Speckweg bis zum Hanauerplatz, ſowie für Verlegung des Straßenkanals im Hanauerplatz und in der Hanauerſtraße vom Hanauerplatz bis zur Waldſtraße werden 70 800% aus dem Anlehensfonds für Straßenherſtellungen bereitgeſtellt.— Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. In der Begründung der Vorlage wird u. a. aus⸗ geführt: Die Notwendigkeit einer Straßenbahn verbindung nach der Gartenvorſtadt Waldhof iſt ſeit Jahren anerkannt. Die Ausführung wurde jedoch behindert durch techniſche und finan⸗ zielle Schwierigkeiten. In erſterer Beziehung kam in Betracht, daß die zuſtändige Eiſenbahndirektion Mainz die Ueberfahrt von Straßenbahnwagen über die Eiſenbahngleiſe beim Bahn⸗ hof Waldhof nicht geſtatten wollte; die Erſtellung einer Unter⸗ oder Ueberführung wäre aber viel zu teuer geworden. Im Lauf der Verhandlungen gelang es dann, von der Reichsbahn⸗ direktion die Genehmigung zu erhalten, die Eiſenbahngleiſe mit 4 Straßenbahnzügen— je ein Trieb⸗ und Anhänge⸗ wagen— morgens und abends kreuzen zu dürfen. Die Koſten der neuen Linie einſchließlich der Koſten für den Ausbau der Straßen(aber ohne Kanal) ſind nach einem erſten Projekt auf 652 600/ berechnet. Da die Linie wenig⸗ ſtens in den nächſten Jahren kaum rentabel ſein wird, iſt die Aufwendung eines ſo hohen Betrages unter den heutigen Finanzverhältniſſen nicht möglich. Es mußte daher, um die Herſtellung einer Verbindung überhaupt zu ermöglichen, eine 8 83 2 5 5 5„ ble weſentliche Herabſetzung der Koſten angeſtrebt wer⸗ nur die Volksſchule beſuchen, können die Erziehungsbeihilfe 5 0 g 8 l 15 den. Dies gelang dadurch, daß nach dem jetzigen Projekt der Endpunkt der Linie an den Eingang zur Gartenſtadt, die ſogen. Waldpforte, gelegt wird, während das erſte Projekt die Weiterführung der Linie durch die Waldſtraße bis zum öſtlichen Ende der Gartenſtadt vorſah. Weiter entſchloß man ſich, Hanauerplatz und Hanauerſtraße vorläufig nicht orts⸗ ſtraßenmäßig auszubauen. Schließlich wurde geprüft, ob nicht die Herſtellung einer vorerſt nur eingleiſigen Linie eine erhebliche finanzielle Erleichterung ſchaffen könne. Die auf dieſer Grundlage aufgeſtellten Berechnungen ergaben für die zweigleiſige Linie bis zur Waldpforte einen Aufwand von 800 000/ für die Straßenbahn und 70 800/ für die ſofort notwendig werdenden Straßen⸗ und Kanalbauarbeiten, mit⸗ hin zuſammen 370 800 /. Die eingleiſige Linie würde etwa 40 000% weniger erfordern; bei dieſem verhältnismäßig geringen Unterſchied erſcheint es angezeigt, die Linie ſofort zweigleiſig zu machen, umſomehr als in wenigen Jahren die Straßen, wenn die Linie am neuen Friedhof vorbei nach Käfertal fortgeſetzt wird, zur Herſtellung des zweiten Gleiſes wieder aufgeriſſen werden müßten. Die neue Linie wird als Pendellinie betrieben werden. Für die verkehrsarmen Stunden iſt Einmannwagen⸗ Betrieb vorgeſehen. Ob die Betriebskoſten und der Kapital⸗ dienſt erwirtſchaftet werden können, erſcheint zweifelhaft. Trotzdem wird man nach Lage der Verhältniſſe die Herſtel⸗ lung der Linie nicht mehr länger hinausſchieben dürfen. In der Gartenvorſtadt und ihrer unmittelbaren Umgebung woh⸗ nen bereits rund 800 Haushaltungen; nach Erſtellung der Linie wird der weitere Ausbau der Gartenvorſtadt erwartet werden dürfen. Es lag nahe, auch zu prüfen, ob dem Verkehrsbedürfnis der Gartenſtadt nicht durch Einrichtung eines Autobus⸗ verkehrs genügt werden könne. Die Prüfung hat aber ergeben, daß ſelbſt bei vorſichtigſter Berechnung mit einem jährlich Fehlbetrag von mindeſtens 30 000% gerechnet werden üßte. Der Gedanke wurde aus dieſen und anderen Gründen nicht weiter verfolgt. Beheizung der Straßenbahnwagen Stadtratsbeſchluß vom 5. Juli: Zur Herſtellung von Heizungsein richtungen in 50 Straßen bahn⸗ triebwagen werden 35 000/ bewilligt. Die Summe iſt bdarlehensweiſe der Fondskaſſe zu entnehmen, entſprechend zu verzinſen und in fünf Jahren— erſtmals 1929— aus der Wirtſchaft rückzuerſetzen. Der Bürgerausſchuß wird um Zu⸗ ſtimmung erſucht. In der Begründung der Vorlage heißt es u..: „Der Wunſch nach Beheizung der Straßen bahn⸗ magen iſt faſt ſo alt wie die Straßenbahn ſelbſt. Es iſt ihm ſchon vor dem Kriege in beſcheidenem Maße dadurch ent⸗ ſprochen worden, daß 12 Straßenbahnwagen durch Anordnung eines zwelten Satzes Anfahr⸗ und Bremswiderſtände heizbar gemacht worben waren. Der wirtſchaftliche Niedergang der Straßenbahn in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit machte nicht mur die Ausdehnung der Heizung auf weitere Wagen, ſondern auch die Erneuerung der bereits vorhandenen Heizungs⸗ einrichtungen unmöglich, ſo daß während einer Reihe von Jahren jegliche Beheizung der Straßenbahnwagen fehlte. Erſt im Jahre 1926 war es wieder möglich, 20 neue Triebwagen mit einem doppelten Satz von Anfahr⸗ und Bremswiberſtänden auszurüſten und ſie ſo heizbar zu machen; zwei ſeitdem weiter beſchaffte Triebwagen beſitzen dieſe Heiz⸗ einrichtung ebenfalls. Die vielfach geäußerten Wünſche laſſen es angebracht er⸗ ſcheinen, weitere Triebwagen heizbar zu machen, zumal die Herſtellung in eigener Werkſtätte der Straßenbahn nur 700% je Wagen koſtet. Zunächſt ſollen weitere 50 Triebwagen heiz⸗ bar eingerichtet werden, ſo daß wenigſtens einzelne Vororts⸗ ſtrecken mit geheizten Wagen bedient werden können. Ein Dre beſonderer Stromverbrauch tritt nicht ein. Die unter den Sitzbänken angeordneten Widerſtände erzeugen, wenn die Wagen anfahren oder elektriſch gebremſt werden, Wärme, die nach den Erfahrungen des vergangenen Winters ausreicht, um die Temperatur im Innern der Wagen um etwa 6 Grad Celſtus gegenüber der Außentemperatur zu erhöhen. Von der Heizbarmachung von Anhängewagen muß leider vorerſt abgeſehen werden, da dieſe nur durch Zufüh⸗ rung von Leitungsſtrom geheizt werden könnten, was außer⸗ ordentlich hohe Betriebskoſten verurſachen würde.“ N * Wahlbezirk Mannheim. Bekanntmachung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer. Der auf der Wahlvorſchlagsliſte Nr. 2 (Genoſſenſchaftsverband und Landbund) gewählte Landwirt Hermann Gebhard in Eppingen iſt am 24. 6. geſtorben. An ſeine Stelle tritt der nächſte Bewerber der Liſte, Landwirt und Bürgermeiſter Heinrich Wegert in Schweigern, Amt Tau⸗ berbiſchofsheim. Gemäߧ 35 der Wahlordnung wird dies hiermit bekannt gegeben. * Inſektenſtich⸗ Blutvergiftung. Der Direktor der Getreide⸗ firma Weingart u. Kaufmann Stefan Kaufmann, iſt in St. Wolfgang, wo er zur Erholung weilte, im 41. Lebensjahr geſtorben. In letzter Woche war er von einem Inſekt ge⸗ ſtochen worden. Die Wunde ſchien anfangs unerheblich, es trat aber Blutvergiftung hinzu, die den jähen To d des in der Blüte ſeiner Jahre ſtehenden Mannes herbeiführte. * Exrungene Sängerpreiſe. Die vom Quartett„Lie der⸗ hain“ Mannheim unter der bewährten Leitung ihres Diri⸗ genten, Herrn M. Win der, in letzter Zeit auf verſchiedenen Geſangswettſtreiten errungenen Preiſe ſind von heute an im Mannheimer Muſikhaus O7 ausgeſtellt. * Freiwilliger Tod. Zu der unter dieſer Spitzmarke im geſtrigen Abendblatt enthaltenen Notiz wird uns von Wein⸗ heim mitgeteilt, daß der Milchhändlerin Maria Gräber aus Nieder⸗Liebersbach bei Weinheim aus dem Sitzkaſten ihres Milchwagens ein Geldbetrag von 280 Mark, ein Scheck⸗ buch und ein Notizbuch entwendet wurden. Die Gendarmerie in Weinheim ermittelte als Täter einen 20 Jahre alten Reiſenden aus Nieder⸗Liebersbach, der in das Bezirks⸗ gefängnis nach Mannheim überführt wurde, wo er dann aus Furcht vor Strafe Selbſtmord durch Erhängen ver⸗ übt hat. * 86. Geburtstag. Frau Juliana Roſenberger, Rheindammſtraße 5, begeht am heutigen Dienstag in körper⸗ licher und geiſtiger Friſche im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ihren 86. Geburtstag. i Veranſtaltungen * Ferienkarten für den Friedrichspark. Vielen Erholungs⸗ bedürftigen, die ſich der hohen Koſten wegen einen auswärti⸗ gen Aufenthalt nicht geſtatten können und doch eine Ausſpan⸗ nung nötig haben, bietet die Parkleitung durch Ausgabe eines billigen Ferien⸗Abonnements angenehmen Erſatz. Die Ferienkarten haben vom 1. Auguſt bis Mitte Oktober Gültigkeit. Es iſt nicht nur Einzelperſonen, ſondern auch gan⸗ zen Familien und beſonders den Kindern während der ſechswöchigen Ferienzeit ermöglicht, Ruhe und Erholung in den ſchattigen, wohlgepflegten Parkanlagen zu finden. (Näheres ſiehe Anzeige.) * Ferienfahrten mit dem Dampfer„Jürſt Bismarck“, Im Anzeigenteil werden die regelmäßigen Ferienfahrten im Monat Auguſt bekanntgegeben. Dieſe Woche fallen ſämtliche Rheinfahrten aus, da der Dampfer für Turner⸗ fahrten nach Köln gemietet iſt. Am 11. und 12. Auguſt findet eine Zwei⸗Tagesfahrt nach der Loreley ſtatt.(Nähe⸗ res ſtehe Anzeige.) * Gaſtvortrag im Planetarium. Am Mittwoch, den 25, Juli, 17 Uhr, ſpricht Herr von Dickhuth⸗Harrach, Mit⸗ glied der Internationalen Aſtronomiſchen Geſellſchaft, im Planetarium im unteren Luiſenpark über das Thema„Im Lande der Mitternachtsſonne“. Der Vortragende hat im Berliner Planetarium viele volkstümlich wiſſenſchaftliche Vor⸗ träge in außerordentlich erfolgreicher und anregender Form gehalten. f * Konzert im Reunwieſen⸗Reſtaurant. Im Rennwieſen⸗ Reſtaurant findet am Mittwoch abend ein Spezialkon⸗ zert der Kapelle Fritzſche unter Leitung des früheren Mannheimer Regiments⸗Obermuſikmeiſters Max Vollmer ſtatt. Mit dem Konzert iſt eine Gartenbeleuchtung verbunden. (Näheres ſiehe Anzeige.) Wallenſteins Schickſalswende Die vergebliche Belagerung non Stralſund Vom 22. bis 24. Juli begeht die Stadt Stralſund feſtlich den Tag, an dem vor 300 Jahren Wallenſteins Heer die Be⸗ lagerung aufgeben mußte. Zor den Toren Stralſunds mußte Wallenſtein zum erſten Male die Bitterkeit einer Niederlage erfahren. Er mußte es erleben, daß eine mittlere Hanſeſtadt dank dem Opfermut, der guten Führung und der Tapferkeit der Bürger, ſeinen Heeren mit Erfolg trotzte. Vor Stralſund neigte ſich des mächtigen Feldherrn Stern. Dieſer heldenmütigen Vertei⸗ digung einer Stadt gegenüber einem übermächtigen Feind haben ſich ſchon früh Legende und Sage bemächtigt. Iſt es doch auch ein einzigartig daſtehender Fall in der Geſchichte des großen Krieges, daß eine Stadt dieſem mächtigſten Manne der damaligen Zeit Einhalt gebot. Wallenſtein, durch den Wider⸗ ſtand aufs äußerſte gereizt, ſoll ausgerufen haben:„Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, ſo muß ſie doch herunter!“ Noch heute iſt im Stralſunder Ratskeller ein Bild zu ſehen, das folgende Szene. die ſich zwiſchen den Unterhändlern Wallenſteins und den Vertretern der Bürgerſchaft abgeſpielt haben ſoll, veranſchaulicht. Wallen⸗ ſtein verlangte für den Preis des Abzuges eine hohe Ent⸗ ſchädigungsſumme. Er erhielt zur Antwort:„Det hähben wi nich!“ Als er den Einlaß einer kaiſerlichen Beſatzung ver⸗ langte, da hieß es:„Dat do wi nich“. Und als Wallenſtein in höchſtem Maße erzürnt die Bürger von Stralſund Schelmen nennen ließ, da erhielt er die kurze und treffende Antwort: „Dat ſind wi nich“. Wenn dieſe Szene vielleicht auch erfunden iſt, ſo zeigt ſie doch deutlich die mannhafte und durch nichts ins Wanken zu bringende Haltung der Stralſunder Bürgerſchaft und ihrer Führer. Stralſund war für Wallenſtein ein äußerſt wichtiger Punkt. Im Beſitze dieſer Stadt hätte er eine geeignete Operationsbaſis gegen Schweden und Dänemark ſein eigen nennen können, auch wäre er Herrſcher über die Oſtſee und die Küſte und über das ganze Pommernland geworden. Der Pommernherzog, der nicht halb ſo viel Widerſtandskraft als die Bürger der Stadt Stralſund aufbrachte, gewährte den kaiſerlichen Truppen freien Durchzug und Unterſtützung. Stralſunds Lage war ſehr bedrohlich. Kundſchafter brachten Meldung von den herannahenden Truppen Walleinſteins unter dem Feldmarſchall Arnim. Wie ſollte eine einzelne Stadt der überlegenen Macht Wallenſteins ſtandhalten? Aber unter der entſchloſſenen Führung des Bürgermeiſters Lam⸗ bert Steinwich wurde ein Widerſtand organiſtert, der ſich ſieg⸗ reich bewähren ſollte. Guſtav Adolf ſandte der ſchwer be⸗ drohten Stadt Geld, Truppen und Waffen. Die Feindſelig⸗ keiten begannen, als Teile des kaiſerlichen Heeres die Stral⸗ ſund vorgelagerte Inſel Dänholm beſetzten. Der ſtädtiſchen Flotte gelang es, die Truppen wieder zum Abzug zu zwingen. Nun begann ein Belagerungskrieg, wie man ſich ihn heftiger nicht vorſtellen konnte. Vom 13. Mat an war die Stadt voll⸗ kommen eingeſchloſſen, aber die Bürger hatten es verſtanden, genügend Lebensmittel herbeizuſchaffen. Sturm auf Sturm rollte gegen die Stadt, aber in heldenmütigem Kampfe wurden alle Angriffe abgeſchlagen. Auch Frauen und Kinder halfen in ihrer Weiſe mit, die Verteidiger der Stadt zu unterſtützen. Wallenſtein war inzwiſchen ſelbſt herbeigeeilt, um die An⸗ griffe zu leiten. Bisher unterſtanden die Truppen dem Feld⸗ marſchall von Arnim, der als evangeliſcher, gleichzeitig auch zur Führung von Verhandlungen auserſehen war. Verhand⸗ lungen waren jetzt überhaupt an der Tagesordnung. Denn immer öfter verſuchte Wallenſtein durch Unterhändler einen friedlichen Ausgleich zu finden. Von Mal zu Mal wurden ſeine Forderungen geringer, aber die klugen Bürger witterten Morgenluft und gingen auf nichts ein. Zum Schluſſe waren von allen Forderungen Wallenſteins nunmehr übriggeblieben der ehrenvolle Abzug der Truppen und Zahlung einer ge⸗ ringen Entſchädigungsſumme. Zwölftauſend Mann waren bei den vergeblichen Sturmverſuchen auf Stralſund getötet wor⸗ den. Ungeheuer hatte der Ruf Wallenſteins, der bis dahin als unbeſtegbar galt, gelttten. Man merkte überall an dem Beiſpiele Stralſunds, daß Wallenſtein auch kein Zauber⸗ küünſtler ſei und daß Mut, Einigkeit und Ausdauer Wunder vollhringen können. Vom 13. Mai bis 24. Juli dauerte die Belagerung. Auch die ſchwergeprüfte Stadt Stralſund hatte grauſam gelitten. Aber der Kampfgeiſt der Bevölkerung war ungebrochen. Schließlich blieb Wallenſtein nichts anderes übrig, als ſang⸗ und klanglos abzuziehen. Das heißt, nicht ganz ſo ohne Muſik. Denn ein luſtiges Horn, vom Turm der Stadt Stralſund geblaſen, tönte den ahziehenden geſchlagenen kaiſerlichen Truppen wie zum Spott nach. Seit dieſer Zeit erklingt jedes Jahr am Tage der Befreiung Stralſunds vun der Belagerung Wallenſteins zum Andenken an dieſe glor⸗ reichen Tage vom Turme der Stadt das luſtige Horn. Die vergebliche Belagerung Stralſunds aber war der erſte Anſtoß zu Wallenſteins Niedergang. 5 Dr. Otto Lichthardt. Geheimrat Dr. Schwoerer nach Berlin berufen. Ge⸗ heimrat Dr. Schwoerer im Miniſterium des Kultus und Unterrichts, Referent des Badiſchen Hochſchulweſens, iſt zum ſtellvertretenden Präſidenten der Notgemein⸗ ſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft ernannt worden. ee 4. Seite. Nr. 989 Neue Mannheimer Zeitung[Mfttag⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Juri 1928 Tagungen Tagung des Deutſchen Gerichts vollzieher⸗Bundes Von.—9. Juli tagte in Karlsruhe zum 17. Male die Verſammlung der Deutſchen Gerichtsvollzieher, die der J. Vorſitzende, Obergerichtsvollzieher Gamm Berlin, unter ſtarker Beteiligung der Bundesmitglieder mit Begrüßungs⸗ worten an die Vertreter der Juſtizbehörden und Organiſa tionen eröffnete. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden die Fragen der Beſoldung und Eingruppierung Dabei kam zum Ausdruck, daß die Leiſtungen der GV. in kei⸗ ner der einzelnen Beſoldungsordnungen die richtige Würdi⸗ gung erfahren haben. Die Verſammlung war einmütig der Auffaſſung, daß eine dem Leiſtungsprinzip entſprechende Wertung der Dienſttätigkeit der GV. erſt dann gegeben iſt, wenn die Einſtufung nach Gruppe 40 und die Gleichſtellung mit der Beamtengruppe 4b in den Penſionierung beſoldungs⸗ mäßig feſtgelegt iſt. Allgemeine Mißſtimmung wurde darüber laut, daß für dieſe Minderbewertung abermals die ſog. Neben⸗ einnahmen der GV., die jedoch zur Beſtreitung der Unkoſten und für beſonders geleiſtete Mehrarbeit dienen und außerdem als Anſporn gedacht ſind, zu Unrecht haben herhalten müſſen. Die alte Forderung des Bundes nach einer Aenderung der Amtsbezeichnung Gerichtsvollzieher in Gerichts⸗ kommäſſar wurde wieder einmütig herausgeſtellt und zwar mit der Begründung, daß die jetzige Amtsbezeichnung nicht die notwendig klare Scheidung zulaſſe zwiſchen den GV. und den Beamten anderer Behörden, die auch eine Voll⸗ ſtreckungstätigkeit ausüben, aber mit dem GV. nicht in Ver⸗ gleich geſtellt werden können. Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm die Syſtemfrage in Anſpruch. Auch hier herrſchte einheitliche Auffaſſung dar⸗ über, daß das preußiſche GV.⸗Syſtem das Zweckmäßigſte ſei, ſowohl für die Parteien als auch für die Juſtizverwal⸗ tungen ſelbſt. Durch den engen Verkehr zwiſchen dem GV. und den Parteien ſchaltet es den Bürokratismus ſo gut wie ganz aus, wirkt erheblich auf die ſchnelle Erledigung der Voll⸗ ſtreckungsaufträge ein und trägt ſo am beſten zur Wahrneh⸗ mung der Belange von Gläubiger und Schuldner bei. Gleich⸗ zeitig kommt es den Intereſſen der Juſtizverwaltungen ent⸗ gegen, weil es in der Billigkeit jedem anderen Syſtem ſtandhält. Die Verſammlung befaßte ſich auch mit Abänderungsvor⸗ ſchlägen zu den§8 775 und 808 ZPO. Der Zwang zur ſchroffen Durchführung der Zwangsvollſtreckung die oft zum Ruin der Schuldner führt und meiſt deshalb wicht der Befriedigung des Gläubigers dient, müſſe abgeſtellt werden und zwar dadurch, daß dem GV. geſetzmäßig Be⸗ wegungsfreiheit in der Durchführung der Zwangsvollſtrek⸗ kung belaſſen wird für die Fälle, wo er aus ſeinen prak⸗ tiſchen Erfahrungen heraus und nach ſeinen pflichtmäßigen Ermeſſen zu der Ueberzeugung kommt, daß durch kurze Friſtenertellung dem Gläubiger und Schuldner geholfen werden kann. Zu§ 808 wurde ausgeführt, daß es ehrver⸗ letzend auf den Schuldner wirken muß, wenn Siegelmarken den jetzigen Beſtimmungen entſprechend für Jeden erkennbar angelegt werden. Irgendwelchen praktiſchen Zwecken dient dieſe Art der Kenntlichmachung nicht; denn Gerichtsverhandlungen haben die Tatſache hinreichend oft bewieſen, daß die Siegel meiſtens ſofort vom Schuldner wie⸗ der entfernt werden, ſobald der GV. den Ort der Vollſtreckung verlaſſen hat. Eine Ausſprache über die Bekanntmachung des Bundesrats vom 8. Okt. 1914 betreffend das Mindeſtgebot bei Verſteigerungen förderte mancherlei Bedenken gegen die weitere Beibehaltung dieſer Verordnung zu Tage; Mißſtände ſeien durch ſie des⸗ halb gegeben, weil ſie eine häufigere Verlegung der Verſtei⸗ gerungstermine notwendig macht, die hohe Koſten verurſacht und doch nur ſelten zur Verbeſſerung des endgültigen Pfän⸗ daungsergebniſſes führt. Aus der Tagung gewann man die Ueberzeugung, daß die GV. nicht nur auf die Wahrnehmung ihrer eigenen Juter⸗ eſſen bedacht ſind, ſondern vor allem auch das Beſtreben haben, durch Vorſchläge auf Grund ihrer reichen Erfahrung auf die ſachdienliche Vertretung der Partetintereſſen hinzuarbeiten, Ant die Härten, die der Beruf des GV. für die Schuldner kraft des Geſetzes mit ſich bringt, nach Möglichkeit zu baſeitzgen. ö Aus dem Lande Fertigſtellung der Schleuſen am Karlstor in Heidelberg * Heidelberg, 24. Juli. Mit der Fertigſtellung der Schleuſen am Karlstor iſt ein wichtiger Bauab⸗ ſchnitt im Kanalbau bei Heidelberg vollendet. Von Donnerstag oder Freitag ab wird der Schiffahrtsverkehr nur noch durch die Schleuſe gehen. Neuer Brand im Sägewerk Benz * Löffingen, 23. Juli. Das Sägewerk Beuz, das erſt vor kurzem von einem verheerenden Feuer heimgeſucht worden war, wurde wiederum von einem Bran de betrof⸗ fen, bei dem die damals verſchont gebliebene Kyaniſier⸗ anſtalt vollkommen niederbrannte. Die Entſtehung des Feuers iſt noch unbekannt. Die Bekämpfung des Brandes war infolge ſtarken Waſſer mangels ſehr ſchwierig. Die Feuerwehren der ganzen Umgebung waren aufgeboten und erſt nach dreiſtündiger Tätigkeit konnte ein Teil der Wehren wieder abrücken. Die neue Automobilſtraße auf den Blauen Dz. Freiburg i. Br., 21. Juli. Im Hinblick darauf, daß nun auch der ſüdlichſte Gipfel des Schwarzwaldes, der Blauen, dem Automobilverkehr erſchloſſen iſt, fand heute auf An⸗ regung d. Präſidenten Hauſer vom Freiburger Automobilklub, der ſich für die Erſchließung des Blauen⸗Gipfels für den Ver⸗ kehr ſchon immer eingeſetzt hat, eine Beſichtigungsfahrt ſtatt. Landrat Schmidt- Mülheim würdigte nach herzlichen Be⸗ grüßungsworten die Bedeutung der neuen Automobilſtraße für den bisher ſo verkehrsarmen Amtsbezirk Müllheim. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß die neu geſchaffene Autoſtraße neben dem Kurort Badenweiler auch dem ganzen Amtsbezirk zugutekommen möge. Namens des Freiburger Automobil⸗ klubs dankte Präſident Hauſer für die Vollendung der Straße und hob ihre Vorzüge ins rechte Licht. Forſtrat Schüler gab eine kurze Schilderung der Schwierigkeiten, die bisher der Schaffung der Automobilſtraße, die ſeit Jahre ein Holzabfuhr⸗ weg war, entgegenſtanden. Die Straße wird bei ihrer Länge von acht Kilometer und vier Meter Breite einen beſonderen Anziehungspunkt für den Verkehr bilden. Was die Koſten der Erbauung anbetrifft, ſo werden die waldbeſitzenden Ge⸗ meinden nicht mehr belaſtet werden. Die Mehrkoſten werden für den Ausbau und Verbeſſerung der Straße größtenteils von der ſtaatlichen Kurverwaltung getragen. * Weinheim, 22. Juli. Der Ortsgruppe Weinheim des Volksbundes für Kriegsgräberfüſorge wurde auf ihre Bewerbung der Friedhof von Parſy⸗Tigny bei Soiſ⸗ ſons als Patenfriedhof angeboten. Dieſer Friedhof, auf dem u. a. über 100 Angehörige bad. Regimenter liegen, wird vom Gartenarchitekten des Volkbundes in nächſter Zeit beſucht und ein Ausgeſtaltungsplan entworfen wenden. Weinheim, 22. Juli. Auf dem geſtrigen hieſigen Schweinemarkte wurde ein Händler aus Neulußheim von der Gendarmerie dabei ertappt, als er beim Vieheinkaufe altes, nicht mehr in Kurs befindliches Silbergeld als vollwertig mit in Zahlung gab. Bei ſeiner Gehilfin— einer Frau aus Käfertal— wurde gleichfalls altes Silbergeld vorgefunden. Es iſt Strafanzeige wegen Be⸗ truges erſtattet. g * Lahr, 22. Jult. Die Entwicklung der Wirtſchaftslage im Bereiche der Handelskammer für den Kreis Offenburg gibt für das zweite Vierteljahr kein einheitliches Bild. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Gewerbe iſt aber eine we⸗ ſentliche Aenderung der Wirtſchafts lage noch nicht eingetreten. Das gilt ſowohl bezüglich des Beſchäftigungs⸗ grades(die meiſten Betriebe arbeiten noch mit voller Beleg⸗ ſchaft), als auch hinſichtlich des Auftragsbeſtandes und des Beſtellungseingangs. Dagegen iſt nicht zu verkennen, daß bei wichtigen Gewerbezweigen des Bezirks ein nicht unerheblicher Rückgang eingeſetzt hat, beſonders bei der Textilindu⸗ ſtrie, bei der Leder⸗ und Zigarrenin duſtrie. Daß ſich eine allgemeine Verſchlechterung der Wirtſchaftslage durchſetzen will, geht daraus hervor, daß der Zahlungs⸗ eingang gegenüber früher noch erheblich mehr zu wünſchen übrig läßt. Es muß damit gerechnet werden, daß im Laufe des dritten Vierteljahres auch dann, wenn ſich der Rückgang nicht beſchleunigen ſollte, Arbeitseinſchränkungen in ver⸗ ſchiedenen Gewerbezweigen erforderlich werden. Aus der Pfalz Maßnahmen gegen Brandfälle in der Pfalz * Ludwigshafen, 22. Juli. In einer neuerlichen Verfü⸗ gung weiſt die Regierung der Pfalz auf die Maßnahmen gegen Brandunfälle hin. Immer wieder entſtehen Brände, weil entgegen den beſtehenden Verboten in Räumen mit leicht entzündlichem Inhalt(auch Erntevorräten!) geraucht wird. Die Bevölkerung ſei deshalb erneut zur Vorſicht im Umgang mit Feuer und Licht hingewieſen. Regierungspräſident Dr. Pfülf auf Reiſen * Speyer, 22. Juli. Am Freitag hat der neue Regie⸗ rungspräſident Dr. Pfülf in Begleitung des Kirchenpräſi⸗ denten D. Dr. Fleiſchmann das proteſtantiſche Waiſen⸗ haus und Melanchthonheim in Zweibrücken, das prote⸗ ſtantiſche Waiſenhaus in Pirmaſens und die Bergzabener Anſtalten des Diakoniſſenhauſes Speyer beſichtigt und ſich über den Zuſtand dieſer Anſtalten ſehr befriedigend ge⸗ äußert. In Pirmaſens wurden Dr. Pfülf Bauplatz und Pläne für die neue proteſtantiſche Kirche gezeigt. * * Ludwigshafen, 23. Juli. Ein am Theaterneubau be⸗ ſchäftigter verh. 50 Jahre alter Maurer von Frieſenheim fuhr geſtern nachmittag in betrunkenem Zuſtande auf ſeinem Fahrrade in der Seilerſtraße in das Schaufenſter eines Metzgerladens. Die Scheibe ging in Trümmer. Der Maurer verletzte ſich erheblich an Kopf und Hals. Er kam in das ſtädtiſche Krankenhaus, wo er nach Anlegung eines Verbandes wieder entlaſſen wurde. Geſtern nachmittag gegen 6 Uhr ertrank beim Baden im Rheine der 24 Jahre alte Robert Jung von hier. Er ließ ſich mit einem mit Luft gefüllten Autoſchlauch vom Strandbad aus ſtromabwärts treiben, geriet bei der Walzmühle unter die dort liegenden Schiffe und kam nicht mehr zum Vorſchein. * Speyer, 22. Juli. Die älteſte, noch erhaltene Son⸗ nenuhr in Deutſchland iſt nach Mitteilung der„Speyerer Zeitung“ eine Sonnenuhr an der Kloſterkirche in Otter ⸗ berg bei Kaiſerslautern. Die Uhr befindet ſich in einem Teil der Kirche, der ſchon vor 1225 errichtet wurde. Sie iſt etwa 5 Jahre älter als die Sonnenuhr am Straßburger Münſter. . Schlank, gesund und schön. Versuchen Sie tausenderlel verschledene von außen anzuwendende Schönheitsmittel, lassen Sie Ihren Körper äußerlich behandeln und pflegen mit den modernsten und kostbarsten Mitteln— das wird Ihnen nicht helfen, wenn Ihr inneres System bzw. Ihr Stoffwechsel nicht in Ordnung ist..(Laut Originalbrlef.) Es bereitet mir eine Freude, Ihnen mitzuteilen, wie wunderbar Ihr Kruschen-Salz bei mir gewirkt hat. 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Die Aufführung von Gerhart Hauptmanns Scherzſpiel„Schluck und Jau“ im Bandhaus des Heidelberger Schloſſes ſoll nach dem Willen des Dichters eine Mußſik begleiten, die in Lied und Tanz die Seele des Volks der ſchleſiſch⸗böhmiſchen Grenzlande ſpiegelt, der Haupt⸗ manns Ahnen entſtammen. Man hat hierfür die Muſik des größten Meiſters Böhmens, Friedrich Smetanas, ge⸗ wählt, des Komponiſten der unſterblichen„Verkauften Braut“. Mit der Auswahl der Muſik und ihrer Anpaſſung an das Spiel iſt Emil Alfred Herrmann betraut worden, der auch die Einrichtung der Muſik Webers zu Kleiſts„Käthchen von Heilbronn“ für die Heidelberger Feſtſpiele beſorgt hat. Die Inſtrumentation der Muſik zu„Schluck und Jau“ beſorgt Kapellmeiſter Bachenheimer. Der Sommernachtstraum⸗ Vorſtellung am 12. Auguſt im Schloßhof wird Reichsinnen⸗ miniſter Severing beiwohnen. Ergänzend ſei noch be⸗ merkt, daß Katja Ster na in der Rolle der Roſalie bei den Aufführungen des Käthchen von Heilbronn im Schloßhof be⸗ ſchäftigt wird. Kunſt und Wiſſenſchaft Kleine Mitteilungen. Anläßlich der großen Kunſt⸗ ausſtellung in Düſſeldorf wurde Max Beckmann(deſſen große Ausſtellung in Mannheim noch erinnerlich ſein dürfte) goldene Medaille der Stadt verliehen.— Im September ſoll in Budapeſt eine Tagung der Direktoren ſämtlicher großen Muſeen Europas ſtattfinden. Auf der„Inter⸗ nationalen Kunſtausſtellung 1928“ in Venedig iſt auch deutſche Bühnenkunſt vertreten. Zur Beteiligung aufgefordert wurden Ewald Dülberg und Traugott Müller(Berlin) ſo⸗ wie Oskar Strnad(Wien). Georges Becker, der Doyen der ſchweizeriſchen Muſtikwiſſenſchaft, Verfaſſer der „Schweizermuſik von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert“ und zahlreicher anderer Publikationen, ſtarb dieſer Tage, gajährig, in Genf.— Die„Guildhall Library“ in London feiert zurzeit die hundertſte Wiederkehr ihrer Eröffnung. Bei dieſer Gelegenheit erfährt die Oeffentlichkeit, daß die Bib⸗ liothek bei ihrer Gründung einen Beſtand von 1700 Büchern hatte, der ſich in den abgelaufenen 100 Jahren auf 200 000 Bände vermehrt hat. Metiſt handelt es ſich um Werke, die auf die Geſchichte Londons und Groß⸗Britanniens Bezug haben. Das Deutſchlandlied in Gegenwart des Komponiſten Aus den Tagen des verfloſſenen Wiener Sängerfeſtes er⸗ zählt das„Neue Wiener Journal“ folgende nette Epiſode: Im Café Weſtminſter auf der Martahilferſtraße. Alle Tiſche ſind von deutſchen Gäſten beſetzt, die die Vorträge der Muſikkapelle mitſingen. Schubert⸗Lieder, deutſche Volks⸗ weiſen, dann aus vielen hundert Kehlen das Deutſchlandlied. Endloſe Heilrufe ertönen nach der letzten Strophe. Die Stim⸗ mung hat ihren Höhepunkt erreicht Da nähert ſich einem Tiſche, an dem ein deutſcher Sän⸗ gerverein flott mitgeſungen hat, ein Wiener, wendet ſich an den Aelteſten von der Tafelrunde, anſcheinend den Chor⸗ meiſter des Vereins, und ſagt höflich grüßend: „Ich geſtatte mir, Sie darauf aufmerkſam zu machen, daß Sie das Deutſchlandlied wohl zum erſtenmal in Gegen⸗ wart des Komponiſten geſungen haben.“ „Sie wollen uns wohl verulken, junger Mann, der alte Haydn iſt doch ſchon längere Zeit tot..“ „Erſtens iſt Haydn unſterblich und zweitens, mein Wort darauf, er ſteht draußen vor dem Kaffeehauſe..“ „Nun wird die Sache aber noch toller. Was meinen Sie denn mit dem Quatſch?“ Der Wiener erwidert:„Bitte ſich ſelbſt auf die Gaſſe zu bemühen. Sie werden Herrn Haydn perſönlich Ihre Hul⸗ digung darbringen können!“ und zeigte bei dieſen Worten auf das Haydn⸗Monument, das ſich vor der Mariahilfer Kirche erhebt. Dieſe aufklärende Mitteilung hatte ſtärkſte Wirkung. Scharenweiſe zogen die Sängergäſte zum Standbild des Komponiſten der Volkshymne; es gab noch eine halbe Stunde 5 einen wirklichen„Haydn⸗Lärm“ in der Mariahilfer⸗ traße. 7 Adam im Spiegel der Anekdote Zum 125. Geburtstag des Komponiſten des„Poſtillon von Lonjumeau“ am 24. Juli Adolphe Charles Adam, der uns ſo beliebte Opern wie den„Poſtillon von Lonjumeau“ oder„König für einen Tag“ ſchenkte, komponierte auf höchſt eigenartige Weiſe. Nach dem Eſſen legte er ſich auf ſein Sofa, ließ ſich, ſogar in den Hundstagen, dick einpacken, u. a. mit einem Inlett voller Eiderdaunen, auf ſeinen Kopf legte er eine ſeiner großen Katzen, eine andere auf ſeine Füße. Man konnte glauben, daß er nun erſticken würde. Er aber erfand in ſolcher Lage ſeine heute noch ſo beliebten zündenden Melodien. * 1* Adams große Katzenliebe war in ganz Paris be⸗ kannt. Sie führte einmal zu einer originellen Verwechflung. Es wurde im Jahre 1839 vor dem Zuchtpolizeigericht ein Adolphe Adam angeklagt, weil e. einer alten Frau ihre ſchöne Lieblingskatze geſtohlen habe. Ganz Paris glaubte, der Angeklagte ſei der berühmte Komponiſt des„Poſtillon“ und der Zuhörerraum war überfüllt. Als der Beklagte aber erſchien, mußte er die Senſationslüſternen arg enttäuſchen. Er hieß wohl Adolphe Adam; er war aber kein Komponiſt, ſondern ein ganz gewöhnlicher Katzendieb. ***. Adams Name hat nicht nur zu der kalauerartigen Scherz⸗ frage Anlaß gegeben:„Wie hieß der erſte Komponiſt?“, wo⸗ rauf man die Antwort„Adam“ erwartete, ſondern es wurde auch folgender reizende Dialog erzählt, der ſich zugetragen haben mag oder liebenswürdig erfunden wurde: Zu Adam kam ein Herr und bot ihm ein Libretto einer Oper„Eva“ an. Adam ließ ſich den Text vorleſen, fand aber bald, daß er ihm nicht zuſage. Er ſagte nun dem Textautor manches Verbindliche über ſein Libretto, meinte aber er müſſe zu ſeinem Bedauern doch auf die Kompoſition verzichten. Nach dem näheren Grund gefragt, ſtand er Rede:„Wiſſen Sie mein Lieber, ich heiße Adam und könnte mich leicht an dieſer „Eva“ verfündigen, und da befürchte ich, würde daun das Publikum ſich als die ziſchen de Schlange erweiſen.“ E. r. 83 1 * E N Ia r eee . * * 1 5 4 * Unterſuchungshaft. Drenstag, den 24. Jult 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) IN. Veranſtaltungen Dienstag, den 24. Juli Konzerte: Friedrichspark.30 Uhr.— Rennwieſenreſtaurant 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra: Hauptmann Sorrel und ſein Sohn. Palaſttheater: Frühlings⸗ Erwachen. Schau⸗ burg: Mutter und Kin d.— Scala: Kiki.— Capitol: Jiebe und Diebe.— Gloria: Der Bettelſtudent.— Ufa: Die Filmkönigin. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ jag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichti⸗ Nachbargebiete 5 Tödlicher Automobilunfall * Straßburg, 22. Jult. Unweit Jubenheim beläſtigte eine Weſpe einen ſein Auto ſelbſt führenden Pariſer Herrn na⸗ mens Guillaume. Er ſchlug nach der Weſpe. In dieſem Mo⸗ ment fuhr der Wagen an einen Bau m. Frau Guillaume er⸗ litt ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat. Der Mann erlitt ſchwere innere Verletzungen. Man transportierte den Schwerverletzten nach Straßburg ins Spital. 5 * Hirſchhorn, 22. Juli. Durch den niederen Waſſerſtand des Neckars mußte die Ueberfahrt mit der Fähre eingeſtellt werden. Um den Verkehr nicht ganz zu unterbrechen, ſah ſich die Gemeinde veranlaßt, eine Notbrücke zu erſtellen. Dieſe iſt vom Ersheimer Ufer bis in die Hälfte des Neckars gebaut. Die letzte Notbrücke wurde im Jahre 1921 aufge⸗ ſchlagen.— Die Leiche des am Ersheimer Badeſtrand er⸗ trunkenen jungen Mannes aus Hamburg wurde geſtern mit⸗ tag bei der Fähre geländet.— Aus Rotterdam kam die Mel⸗ dung, daß der aus Hirſchhorn ſtammende 16fährige Scheffs⸗ junge Johann Beldermann ertrunken iſt. Er wurde geſtern in Rotterdam beigeſetzt. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Außerordentliche Schöffengerichtsſitzung vom 23. Juli Der Einbruch bei einem hieſigen Arzt vor Gericht Durch den Dienſtboten, mit dem er ſeit langer Zeit ein Verhältnis unterhielt, hatte A. W. aus Ludwigshafen in Er⸗ fahrung gebracht, daß in der Wohnung des Dienſtherrn ſeiner Bekanntſchaft viel Bargeld aufbewahrt wird. Da er ſelbſt, ſeit einem Jahre arbeitslos, in ſchlechter pekuniärer Lage war, beſchloß er, den Arzt heimzuſuchen. Er brach die Wohnung auf, öffnete das Geldoͤſchränkchen und erbeutete etwa 50 000 Mark. W. gibt heute an, eine ſolche Summe habe er garnicht ſtehlen wollen, ſein Wunſch war nur, etwas Geld für die Ausführung ſeiner„Erfinderideen“ auf die Hand zu bekommen. Merkwürdigerweiſe hat er aber von dem geſtohlenen Gelde gar keinen Pfennig für Erfindungen verwendet; er ſpielte ſich als größer Darlehensgeber auf. So er⸗ hielt ſein Bruder für den Kauf eines Unternehmens 22 000 Mark, ſeine Mutter für einen Hauskauf 10 000 Mk., ein „Freund“, den er im Gefängnis früher kennen gelernt hat, 6000 Mark für landwirtſchaftliche Maſchinen. Alle drei woll⸗ ten daran geglaubt haben, daß W. die große Geldſumme durch den Verkauf ſeiner Erfindung habe. Vor dem erweiterten Schöffengericht ſtanden nun heute A. W. wegen Diebſtahls im Rückfall, ſein Bruder, ſeine Mutter und ſein Freund wegen Hehlerei zur Anklage. Da A. W. kein unbeſchriebenes Blatt mehr iſt und in Anbetracht der hohen Summe, die ge⸗ ſtohlen wurde, verurteilte das Gericht A. W. zu drei Jah⸗ ren ſechs Monaten Gefängnis, die Hehler erhielten acht, ſechs und zehn Monaten, wobei der Mutter wegen ihres Alters und Unbeſcholtenheit Strafaufſchub auf Wohlverhalten gewährt wurde. Vor dem Schöffengericht II hatte ſich G. S. wegen gefähr⸗ licher Körperverletzung zu verantworten. Sein Mäd⸗ cen, mit dem er über ein Jahr ein Verhältnis hatte, brach mit ihm.., der ſchon ſeit langer Zeit eiferſüchtig war, hatte dies ſchwer getroffen. An einem Abend, als er mit Freunden die Meſſe beſuchte, ſah er ſeine frühere Geliebte mit anderen herumlaufen. Er kam darüber ſehr in Aerger, ſetzte ſich mit ſeinen Freunden in eine Wirtſchaft, um noch einige Stein Bier zu trinken. Dann ging er nach Hauſe, um die Untreue abzupaſſen. Als ſie kam, verſetzte er ihr nach kurzem Wort⸗ wechſel einen Lungenſtich, der äußerſt gefährlicher Natur war. Statt ſich nach der Verletzung um das Mädchen noch zu kümmern, ſprang er davon. Heute iſt er voll geſtändig, er will ſeine Tat aus Eiferſucht getan haben, die ihn aller Sinne beraubt habe. Das Gericht verurteilte S. zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten, abzüglich 2 Monaten —— * Der Maßkrug als Waffe. Das Gericht in Lingenfeld verhängte über den 27jährigen Fabrikarbeiter Otto Nees, der in einer Sonntagsnacht zwei Brüder mit einem Maß⸗ krug ſchwer mißhandelt hatte, zu 3 Monaten Gefängnis. Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen) * Deutſche Qualitätsreifen. Der Continental⸗Reifen, das Quali⸗ tätserzeugnis Deutſchlands größter Reifenfabrik, konnte ſeinen guten Ruf nur erreichen, weil die Continental alles, was es an Neuem, Befſerem auf dem Gebiete der Reifenfabrikation gab, ſich zuerſt zu eigen machte. Nie wurde ein Reifen geſchaffen, der mehr Qualität in ſich birgt. Die Vorzüge des Continental⸗Reifens ſind genügend bekannt. Jeder Autofahrer weiß, daß er ſich auf ſeine Continental⸗Reifen verlaſſen kann, namentlich auch dann, wenn er infolge Ortsunkenntnis ganz außergewöhnlich ſchlechte Straßen oder Chauſſeen berührt. Während der Urlaubs⸗ und Reiſezeit ſowie bei größeren Touren kann dieſer Fall bei der allgemeinen ſchlechten Beſchaffenheit der Straßen ſehr oft eintreten. Es iſt verſtändlich, wenn die Autofahrer dem Continental⸗Reifen, bedingt durch deſſen Zuverläſſigkeit, in geſteigertem Maße ihr Zutrauen ſchenken. Die Weltlämpfe beim Das 14. Deutſche Turnfeſt wird in ſeinen Rieſenausmaßen Be⸗ teiligungsziffern aufzuweiſen haben, wie ſie kaum eine andere Ver⸗ anſtaltung der Leibesübungen bisher erreicht hat, noch in abſehbarer Zeit erreichen wird. Eine gewaltige Organiſationsaufgabe gilt es nach den monatelangen Vorbereitungen nunmehr praktiſch zu löſen, ſollten all die feinen Rädchen des techniſchen Turnfeſtbetriebes rei⸗ bungslos ineinanderlauſen. Abgeſehen von der turneriſchen Teil⸗ arbeit des Kreisturnens, des Turnens der Altersriegen und der übrigen Sondervorſührungen und nicht zuletzt des großen Schau⸗ turnens der Männer und Frauen am Hauptfeſttage bildet die Ein⸗ teilung und Durchführung der eigentlichen Wettkämpfe ein in dieſer Beziehung ſchlecht zu übertreffendes Meiſterwerk. Die Wettkämpfe, die bei allen Deutſchen Turnfeſten ſtets auf einen beſonderen Grundton abgeſtimmt waren, werden auch beim 14. Deutſchen Turnfeſt eine beſondere Note aufweiſen. Rein zahlen⸗ mäßig betrachtet, bilden zur Geſamtteilnehmerzahl von 200 000 die Wettkampfteilnehmer einen verhältnismäßig geringen Prozentſatz. Wenn jedoch nach den vielen vorausgegangenen Ausſcheidungsturnen trotzdem 7000 Wettkämpfer und Wettkämpferinnen auf den Plan treten, eine Zahl, die vom Turnausſchuß der D. T. nach den vorzüg⸗ lichen Leiſtungen bei den Ausſcheidungen um weitere 1000 auf 8000 erhöht werden mußte, um die Härten einigermaßen auszugleichen, ſo ſtellt dieſe Tatſache der Gemeinſchaftsarbett der D. T. das beſte Zeugnis aus. Angeſichts dieſer gewaltigen Teilnehmerzahl, zu der noch die Spieler, Schwimmer, Fechter und Ringer kommen, bedarf es ſchon einer großzügigen und gut ausgebauten Stadionanlage, wie ſie die Stadt Köln ihr eigen nennt. Nicht weniger als 1400 Kampf⸗ richter aus allen Teilen Deutſchlands ſind notwendig, um die Wer⸗ tung der einzelnen Gruppen vorzunehmen, ohne den übrigen um⸗ fangreichen Apparat, der erforderlich iſt, die einzelnen Wettkampf⸗ ergebniſſe weiter zu verarbeiten, zu berechnen und zuſammenzu⸗ ſtellen, damit in möglichſt kurzer Zeit das Geſamtbild und Ergebnis der Oeffentlichkeit übergeben werden kann. 14. Deutſchen Turnfeſt ſte unſere Vaterſtadt in Köln ehrenvoll vertreten und manchen Eſchen⸗ kranz nach Hauſe bringen werden. In den einzelnen Kämpfen ſtehen: Zwölfkampf Männer: Endreß, Turnverein 1846, Adler, Tv. 1849, Ebel,„Jahn“ Neckarau, Uhrig, Badenia Feudenheim, Brauch, Bab, Fendenheim. Zehnkampf Männer: Ernſt, Nill, Stix, Wühler, K. König, ſämt⸗ liche Ty. 1846. Gutfleiſch, Seufert, Badenia Feudenheim. Neunkampf Männer, 1. Altersklaſſe: Ort,„Jahn“ Neckarau.— Neunkampf Männer, 2. Altersklaſſe: Schirmack, Ty. 1846, Groh, „Jahn“ Neckarau. Fünfkampf Männer: Greulich, Tv. 1846, Waas, Turngemeindg Käfertal, Zahnleiter, Tg. Käfertal, Möll, Ty. Seckenheim, Dr. Chriſti mann, Ty. 1846, Steitz, Tg. Käfertal, Lohnert, Tv. Seckenheim, Lier Tg. Rheinau, Kolle, Tg. Käfertal, Kaſt MG., Stalf,„Jahn Neckarau, Tripele, Tg. Käfertal, Brück, Tv. 1846, Blankenburg unk Withöft, Ty. 1846. Fünfkampf, Aeltere[: Volkert, Tv. 1846, Hans Benſinger, Bad, Feudenheim, Rau, Ty. 1846. Fitufkampf, Aeltere II: Gg. Benſinger, Badenia Feudenheim, Döring, Tv. 1846, Bleich, Tv. 1846, und Greulich,, Ty. 1846. Siebenkampf Turnerinnen: Greulich, Höfler, Latin, Schütter, Bechtler, Gernsheimer, Zimmermann, ſämtliche Ty. 1846, Rohr und Greiner, Turngen. Rheinau, Groh und Lutz,„Jahn“ Neckarau. Vierkampf Turnerinnen: Appel und Janſon, Bad. Feudenheim, Krebs,„Jahn“ Neckarau, Mann, Tb. Germanta. An den Schwimmwettkämpfen nehmen teil: Bater, Karl Weck und Gretl Stoll, Tv. 1846. In den Spielen ſtehen: Fußball: Ty. Mannheim v. 1846, Fauſtball über 40 Jahres „Jahn“ Neckarau, Trommelball, Turnerinnen: Turnerb. Germanta, R G. Die Mehrkämpfe, ſowohl die reinen Geräte- als auch die gemiſchten Kämpfe, tauben von jeher in der D. T. an vorderſter Stelle. Die Krone aller tur⸗ neriſchen Wettkämpfe, der Zwölfkampf der Männer, vereinigt 1440 Bewerber, der Zehnkampf 640. Für die 1800 Volksturner kommt ein Fünfkampf zum Austrag. Auf Grund der nach kurzer Vorbereitungs⸗ zeit bei den Ausſcheidungsturnen feſtgeſtellten Leiſtungen, mußte gerade in dieſer Kampfart eine bedeutende Erhöhung eintreten. Die Aelteren treten mit 720 Teilnehmer in einen gemiſchten Neun⸗ kampf und mit etwa 300 Teilnehmer in einen volkstümlichen Fünf⸗ kampf. Auch die Wettkämpfe der Frauen vereinigen eine ſtattliche Teilnehmerzahl. Auf den gemiſchten Siebenkampf entfallen 960, auf den volkstümlichen Vierkampf 720 Teilnahmeberechtigte. Die Volksturner, tragen außerdem beim Deutſchen Turnfeſt ihre D..⸗Meiſterſchaften aus. Für die Männer iſt an erſter Stelle der volkstümliche Zehn⸗ kampf zu nennen. Ausgeſchrieben iſt ferner zu den Kurz⸗, Mittel⸗ und Langſtreckenläufen, zum Hoch⸗, Weit⸗ und Stabhochſprung. Zum Kugel⸗ und Steinſtoßen kommt außerdem Speer⸗ und Diskuswurf, ſowie das Schleuderballwerfen. Die Staffelläufe ſind ausgeſchrieben über viermal 100, viermal 400 und dreimal 1000 Meter, ſowie zur Kreisſtaffel. In ähnlichen Reihen bewegen ſich die Kämpfe der Frauen mit dem volkstümlichen Vierkampf und den Einzelkämpfen, 109 Meter⸗Lauf, Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, Speerwurf, Schlagballwurf, Diskuswerfen und der viermal 100 Meter ⸗Staffel. In den Spielen fällt die letzte Entſcheidung gleichfalls in Köln. Während für die Sommerſptele jeweils die 18 Kreismeiſter an den Endſpielen Teil⸗ nahmeberechtigung haben, ſind die Winterſpiele, Handball und Juß⸗ ball ſchon weiter vorgeſchritten. Die Kreisgruppenſpiele ſind bereits erledigt, ſo daß in Köln nur die acht Kreisgruppenmeiſter anzutreten haben. Neben den Wettſpielen hat die Anregung gelegentlich des Turnfeſtes, Freundſchaftsſpiele auszutragen, lebhaften Anklang ge⸗ funden. Bereits jetzt liegen die Meldungen von 120 Mannſchaften vor, die ſich im Schlag⸗, Fauſt⸗ und Schleuderball, im Trommelball, Barlauf, Hand⸗ und Fußball, außerhalb der Meiſterſchaftskämpfe gegenübertreten. Erſtmals findet außerdem auf dem Deutſchen Turn⸗ feſt in Köln ein Tennisturnier ſtatt, das wider Erwarten eine gute Beteiligung aufzuweiſen hat. Nicht vergeſſen ſeien ferner die Wett⸗ ſptele im Hockey und Rugby. Die Schwimmer verzeichnen, was bet dem ausgedehnten Schwimmbetrieb in der D. T. nicht anders zu erwarten war, ebenfalls ein umfangreiches Programm an Wettkämpfen. Für die Turner und Turnerinnen, ſowie für die Altersturner in zwei Klaſſen findet ein Meſſen der Kräfte in Mehrkämpfen, im Springen, in Einzelkämpfen, Tauchen und im Waſſerballſpiel ſtatt. Die Fechter ermitteln die Beſten im Degen⸗, Florett⸗ und Säbelfechten. Die Ringer haben das athletiſche und Freiringen in ihrem Programm. Von ganz beſonderer Bedeutung ſind die wiſſenſchaftlichen Unter⸗ ſuchungen gelegentlich der Wettkämpfe auf dem Deutſchen Turnfeſt. Jeder Wettkämpfer erhält mit ſeiner Wettkampfkarte eine ſogen. Meßkarte, auf Grund deren Vordrucke im Anſchluß an die Wett⸗ kämpfe riegenweiſe die Meſfſungen und Unterſuchungen durch die Aerzteſchaft vorgenommen werden. Die Ergebniſſe dieſer Unter⸗ ſuchungen werden wohl ein wertvolles Material ergeben. 5 Der Mannheimer Turngan ſtellt zu den Wettkämpfen in Köln ebenfalls eine ſchöne Anzahl be⸗ fähigter Turner und Turnerinnen, von denen zu erwarten iſt, daß Leichtathletik Hoffmeiſters Weltrekord Das im allgemeinen ſchwach beſetzte leichtathletiſche Sporbfeſt des Sus. 96 Schalte in Gelſenkirchen machte durch zwei Ereig⸗ niſſe von ſich reden. Im Diskuswerfen konnte Hoffmeiſter⸗ Münſter eine glänzende Leiſtung bieten, er ver beſſerte den von dem Amerikaner Hartranft mit 47,89 Meter ſeit langen Jahren ge⸗ haltenen Weltrekord im Diskuswerfen um faſt einen Meter auf 48,77 Meter.— Im 100⸗Meter⸗Laufen mußte ſich Hubert Houben eine neue, allerdings ſehr knappe Niederlage durch den in 10, Sek. ſiegenden jungen Dortmunder Jonath gefallen laſſen.— Schüller⸗ Krefeld ſiegte bei einem kleinen Sportfeſt in Grevenbroich bei ſchwacher Konkurrenz über 100 Meter in 10,7 Sek. und über 200 Meter in 22,5 Sekunden ganz überlegen. Neuer Frauen⸗ Weltrekord im Diskuswerfen Die polniſche Athletin Frl. Konopacka, die bereits Inhaberin der Weltrekorde im beſt⸗ und beidarmigen Diskuswerfen mit 39,18 Meter bezw. 64,60 Meter iſt, wartete jetzt mit einem neuen Welt⸗ rekord im beidarmigen Diskuswerfen auf. Frl. Konopacka warf bet einem vorolympiſchen Meeting in Warſchau die Scheibe rechts 37,67 Meter und links 27,71 Meter, erreichte alſo zuſammen die neue Weltbeſtleiſtung von 65,38 Meter. Die Polin, die ihr Land in Amſter⸗ dam vertreten wird, hat im Diskuswerfen allererſte Siegeschancen. Muderſport Dresdener R. V. geht mit nach Amſterdam Die endgültige Vertretung im Rudern Der Olympia⸗Ausſchuß des Deutſchen Ruder⸗Verbandes hat den Dresdener.⸗V. auf Grund ſeines Sieges beim Mainzer Aus⸗ ſcheidungsrennen am letzten Sonntag mit der Deutſchen Vertretung im Vierer ohne Steuermann bei der Olympiſchen Ruder⸗Regatta betraut. Das Dresdener Boyt iſt beſetzt mit H. Zänker, W. Gödecke, Roll und W. Zieſche. Müller und Moeſchter vom Berliner Rig. Hellas können ſich damit ganz auf den Zweier ohne Steuermann konzentrieren. Die endgültige deutſche Vertretung für die Olym⸗ piſche Ruder⸗Regatta hat damit folgendes Ausſehen: Einer: Flinſch (Frankfurter.⸗V. 65); Doppelzweier ohne Steuermann: Müller⸗ Myoeſchter(Hellas Berlin); Vierer ohne Steuermann: Dresdener .⸗V.; Vierer mit Steuermann: Sturmvogel Berlin; Achter: Ami⸗ citla Mannheim; Erſatz Wild⸗Bender(Heidelberger.⸗K.). Davis pokalſpiel US A. Italien a Das Interzonen⸗Endſpiel um den Davispokal in Paris zwiſchen Italien und den U. S. A. wurde am Sonntag mit dem Ergebnis von :1 für Amerika abgeſchloſſen. Italiens Meiſter H. L. de Mor⸗ purgo zeigte nun endlich doch ſein Können als Klaſſeſpieler und er⸗ rang einen harterkämpften, ſehr eindrucksvollen Fünfſfatzſieg mit:4, 628,:3,:6,:3 über Franeis Hunter. Gaslini war dem Ameri⸗ kaner John Henneſſey erwartungsgemäß nicht gewachſen. Henneſſey „ 63,:4. Das Geſamtergebnis ſtellt ſich ſomit auf 411 r U. S. A. 0 Teunis⸗Clubkämpfe Saarbrücken Mannheim Eine Tennismannſchaft des V. f. R. Mannheim abſolvierte in Saarbrücken zwei Klubkämpfe mit wechſeludem Erfolg. Den T. C. Grün⸗Weiß Saarbrücken vermochten die Mannheimer überlegen mit 12:4 Siegen, 27:12 Sätzen und 209:158 Spielen abzufertigen, dagegen unterlagen ſie gegen Blau⸗Weiß Saarbrücken mit:10 Siegen, 19:20 Sätzen und 169:191 Spielen. Die Mannheimer hatten nicht ihre beſten Kräfte zur Stelle. aas Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. 6, 2 Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, Direktion Ferdinand Heyme. er— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A, Meißner her— Kommunalpolitik u. Lokales: k..: Franz Kircher— aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Uebrige: Frans Kircher— Anzeigen: Max Filter Chefredatteur Kurt Fi Feuilleton: i. 2 Sport und N (Ge g. Sekte. Nr. 399 Neue Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Dienstag, den 24. Furt 198 Mord aus 5000 Meilen Entfernung Tomaſſo Martin, ein junger und ſchöner Italtener, hetratete vor einiger Zeit ſeine Couſine, ein entzückendes Mädchen von 19 Jahren. Zwar hatten die Angehörigen der Braut ihr dringend von dieſer Ehe abgeraten, da Tomaſſo Ebenſo träge wie leichtſinnig war, aber die temperamentvolle Neapolttanerin, die ihren Vetter abgöttiſch liebte, ließ ſich nicht überreden und beſtand auf ihrem Willen. Es dauerte nicht lange und der junge Ehemann, der be⸗ reits als Bräutigam wenigſtens ein Dutzend Liebesabenteuer gehabt hatte, bereute es bitter, ſich feſt gebunden zu haben und wurde der Frau, der er die über alles geliebte Freiheit geopfert hatte, überdrüſſig. Er ſann nach Mitteln und Wegen, die läſtigen Feſſeln der Ehe abzuwerfen, und ſchiffte ſich eines ſchönen Tages nach den Vereinigten Staa⸗ ten ein, unter dem Vorwand, daß er in Newyork größere Ausſichten hätte, ſein Glück zu machen. Sobald er genügend Geld verdient haben würde, wollte er ſeine junge Frau nachkommen laſſeen In Amerika nahm Tomaſſo ſein altes Leben wieder auf, das mit Liebesintrigen und zweifelhaften Vergnügen ausge⸗ füllt war. Seine Briefe an Frau Martin wurden immer ſel⸗ tener und kürzer, und er erwähnte darin nie auch nur mit einem Worte ſein Verſprechen, ſte im Falle ſeines Erfolges zu ſich zu nehmen und ſchwieg ſich über ſeine weiteren Pläne aus. Schließlich hielt es die verlaſſene Gattin, die ihren Mann noch ebenſo heiß liebte wie zuvor und vor Sehnſucht nach ihm verging, nicht länger aus. Sie trieb das notwendige Reiſe⸗ geld auf und ſchneite eines Tages Tomaſſo ins Haus. Ohne ihr zu verraten, in welche Verlegenheit ihr plötz⸗ liches Erſcheinen in Newyork ihn brachte, begrüßte der treu⸗ loſe Ehemann ſeine Frau mit ſolch eiſiger Miene und zeigte ihr ſo deutlich, wie unwillkommen ſie ihm war, daß die Unglückliche die Torheit ihrer Reiſe einſah und ſchon nach wenigen Tagen die Rückfahrt antrat. Jedoch vermochte auch dieſe ſchwere Enttäuſchung nicht, ſie von ihrer Liebe zu heilen, und ſie konnte ſich zu einer Eheſcheidung nicht entſchließen. Bald nach ihrer Rückkehr nach Italien erkrankte ſie und ſchrieb davon ihrem Manne. Er antwortete ihr mit einem Überaus zärtlichen Briefe in dem er ſie ſeiner treuen Liebe verſicherte und ihr mitteilte, daß es ihm jetzt geglückt ſei, viel Geld zu verdienen. Sobald ſeine Geſchäfte es erlaubten, be⸗ abſichtige er heimzukehren und wolle auch einen ausgezeich⸗ neten amerikaniſchen Arzt mitbringen, der ſte n n Deutſchland Peinliches Badeerlebnis Auf einer Wanderung im Kreiſe Hann. Münden fühlten zwet junge Mädchen aus Kaſſel das Bedürfnis, ein erquickendes Bad zu nehmen. Da ſte keine Badeanzüge mit⸗ führten, ſuchten ſie ſich eine geſchützte Stelle aus und ſtiegen ohne Badeanzug in das Waſſer. Sie hatten aber nicht mit wet Hunden aus dem nahen Dorfe gerechnet. Dieſe durch⸗ ſuchten die Kleidungsſtücke nach Nahrungsmitteln, zerrten ſie hin und her und zerfetzten ſie. Schließlich rannten ſie dem Dorfe zu, jeder gerade das notwendigſte Kleidungsſtück im Maule. Nach mehreren Stunden kam ein Paddelboot an den geängſtigten nackten Geſtalten vorbei, die ſich hinter einem Gehüſch zeigten, und es konnte für die Herbeiſchaffung der Kleider Sorge getragen werden, die zur Rückkehr in die Ziviliſatton notwendig waren. Gattenmord Am 27. Junt war in dem zur Flur Altgerings⸗ walde bei Chemnitz gehörenden Sornziger Walde in einer Schonung von jungen Fichten ein unbekannter weib⸗ licher Leichnam gefunden worden, der ſchon ſtark verweſt, völlig entkleidet und mit Fichtennadeln zugedeckt war. Die der Toten gehörenden Kleidungsſtücke wurden an zwei ver⸗ ſchiedenen Stellen im Walde gefunden. Den Erhebungen der Mordkommiſſion der Chemnitzer Kriminalpolizei und Gen⸗ darmeriebeamten iſt es gelungen, die Tote als die Land⸗ arbeiterin Olga Zimmer, geborene Klimmbeil, geb. am 1. April 1900 in Rinſchef in Polen feſtzuſtellen. Die Kleidungs⸗ ſtitcke ſind als die der Zimmer erkannt worden. Der Ver⸗ dacht der Täterſchaft fiel auf den Ehemann der Zimmer, den jährigen polniſchen Landarbeiter Rudolf Zimmer, der am 3 Juni 1928 mit ſeiner Frau zuſammen in Grünlichtenberg geopheitet hatte und ſeit dieſer Zeit verſchwunden war. Die Erörterungen ergaben, daß Zimmer in Ebeleben in Thü⸗ ringen Arbeit angenommen hatte. Er iſt von dort nach Chem⸗ Uitz gebracht und der Staatsanwaltſchaft zugeführt worden. Er geſtand, ſeine Ehefrau, mit der er angeblich ſchlecht zuſam⸗ mengelebt habe, in der Nacht vom 4. zum 5. Juni in den Sornziger Wald gelockt und vorſätzlich durch Erwürgen ge⸗ tötet zu haben. Um die Spuren der Tat zu verwiſchen, habe er die Leiche und die Kleider mit Waldſtreu zugedeckt. Zim⸗ mer unterhielt bereits ſeit etwa einem Jahr mit elner jetzt ebenfalls in Gbeleben tätigen polniſchen Landarbeiterin ein Liebesverhältnts, mit der er die Ehe einzugehen beabſichtigte. Sich ſelbſt verraten In Wattenſcheid im Ruhrgebiet wurde ein in Bor⸗ beck wohnender Doktor unter Mordverdacht in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Der Mord liegt neun Jahre zurück. In einem Dorfes des Kreiſes Allenſtein wurde eines Tages ein Förſter von Wilddieben erſchoſſen. Damals war ein als Wilddieb bekaunter Mann wegen Verübung dieſer Tat zu lebensläuglichem Zuchthaus verurteilt worden. Aber die Eltern des Verurteilten waren von der Unſchuld ihres Sohnes überzeugt und betrieben mit aller Tatkraft Er⸗ mittlungen nach Eutlaſtungszeugen. Der fetzt verhaftete Doktor hatte auch zu den Wilddieben gehört, wie man ſich erzählte, und er hatte ſein Beſitztum in Oſtpreußen im Stich gelaſſen und war ins Ruhrgebiet geflüchtet. Hier hatte er den Mund nicht halten können, ſondern hatte Bekannten gegen⸗ über geäußert, er könne nicht mehr in ſeine Heimat zurück, weil er dort einen Förſter erſchoſſen habe. Die Unterſuchung wird nun ergeben, was die Wahrheit iſt, ganz beſtimmt heilen würde. Die liebevollen Zeilen riefen im Zuſtand der Kranken eine bedeutende Beſſerung hervor, aber Wochen ver⸗ gingen und Tomaſſo kam nicht. Statt ſeiner traf ein zweiter Brief ein, in dem der fah⸗ nenflüchtige Gatte erklärte, daß er wegen ſeiner Geſchäfte die Abreiſe aus Newyork immer noch verſchteben müſſe. Das Schreiben war von einem Päckchen begleitet, das eine kleine Phiole mit weißem Pulver enthielt. Es ſei dies, ſchrieb Tomaſſo, eine Medizin, die er von einem berühmten amerikaniſchen Arzt bekommen hätte und deren Wirkung geradezu wunderbar wäre. Seine Frau dürfe aber das Pulver nicht in ihrer Wohnung einnehmen, ſondern müſſe es unbedingt am Ufer des Fluſſes tun, der unweit von Val Grande, wo ſte lebte, vorbeifloß.„Sag niemandem ein Wort über meinen Brief und verbrenne ihn, ſpbald du ihn geleſen haſt“, fügte der unheimliche junge Mann am Schluſſe hinzu. Das vertrauensſelige, naive Kind, denn ein ſolches war Frau Martin in ihrer Verliebtheit geblieben, konnte es zwar nicht über das Herz briegen, den Brief des fernen Gatten, der von ſeiner rührenden Beſorgtheit zeugte, zu vernichten, befolgte aber im übrigen aufs gewiſſenhafteſte den ſeltſamen „mediziniſchen“ Rat, deſſen ſinnloſe Einzelheiten ihre ſüd⸗ italteniſche Leichtgläubigkeit als eine Art Magte zur Ver⸗ ſtärkung der Wirkung auffaßte. Sie begab ſich an das Fluß⸗ ufer und nahm das„Zaubermittel“ ein Ausflügler ſtießen ganz zufällig auf die Leiche der un⸗ glücklichen jungen Frau, die dicht am Waſſer lag. Ihre Hand hiel noch krampfhaft die Phiole mit den Reſten des weißen Pulvers umſpannt. In ihrer Taſche wurde auch Tomaſſos verhängnisvoller Brief gefunden, aus dem einwandfrei hervorging, daß der Verbre⸗ cher es zuſtandegebracht hatte, von jenſeits des Atlantiſchen Ozeans, aus einer Entfernung von 5000 Meilen, ſeine Gattin umzubringen. Die Unterſuchung der Leiche und des Pulvers ſtellte feſt, daß die„wundertätige Medizin“ nichts anderes als ein augenblicklich tötendes Gift war. Der Gattenmörder wurde ſteckbrieflich verfolgt, es erwies ſich aber, daß er aus Newyork geflüchtet war und die Vereinigten Staaten verlaſſen hatte. Eine Zeitlang ſchien er verſchwunden zu ſein, bis man vor kurzem auf ſeine Spur gekommen iſt, die nach Südamerika führte. Dieſer Tage wurde Tomaſſo Martin in einer kleinen Stadt der Republik Uruguay verhaftet und wird demnächſt an Italien aus⸗ geliefert, um dort wegen ſeines teufliſchen Verbrechens ab⸗ Frankreich Der Eiffelturm krümmt ſich Die tropiſche Hitze der letzten Tage-hat verſchie dentlich dazu geführt, daß ſich infolge der Ausdehnung der Etiſenbahn⸗ ſchienen Unfälle ereigneten. Wie jetzt feſtgeſtellt wird, wird auch der Pariſer Eiffelturm durch die außergewöhnliche Hitze beeinflußt. Der Turm, der ganz aus Metall hergeſtellt iſt, zeigt unter dem Einfluß der Hitze eine Neigung von 10 bis 14 Zentimeter. Wenn eine oder zwei Seiten des Turmes den Sonnenſtrahlen ausgeſetzt ſind, ſtehen die beiden anderen im Schatten und erfahren nicht die gleiche Ausdehnung. Daraus ergibt ſich eine leichte Neigung des Turmes im Sinne des Schattens. Der Eiffelturm ſcheint die Sonne zu fliehen. Dieſe Tatſache war übrigens vom Erbauer vorhergeſehen und gefährdet in keiner Weiſe die Sicherheit des Turmes. England Die„Schreckenskammer“ der Frau Ein originelles Muſeum iſt jetzt in London eröffnet wor⸗ den. Die Frauen waren von jeher und ſind noch heute ge⸗ neigt, um ihre Schönheit zu erhalten und der Mode zu folgen, die ſchlimmſten Opfer zu bringen. In früheren Zeiten haben ſie Korſetts ertragen, die ſo ſtarr waren wie die Küraſſe, und heute legen ſte auch noch Gürtel um, um ſchlank zu erſcheinen, die nicht geringere Marterwerkzeuge darſtellen. Das eng⸗ liſche Miniſterium für Hygiene hat daher ein Muſeum er⸗ öffnet, das als die„Schreckens kammer der Frauen“ bezeichnet wird. Da ſieht man nach einem Bericht der „Comoedia“ alle Mittel, die von Damen angewendet werden, um abzumagern oder auch um dicker zu werden oder ganz einfach um ſo zu bleiben, wie ſie ſind. Man ſieht auch andere moderne Marterwerkzeuge, und hofft, daß die Frauen, wenn ſie ihnen ſo recht draſtiſch vorgeführt werden, in ſich gehen und ſich auf die Würde ihres Körpers beſinnen werden, ſo daß ſie aufhören, ſich in dieſer Weiſe mißhandeln zu laſſen. n 2 n n n Miß Elſie Ekengreen, eine junge, anmutige Amerikanerin aus Waſhington, die ſoeben von einer Europareiſe nach den Vereinigten Staaten zurückgekehrt iſt, hätte um ein Haar während der Ueberfahrt ein Menſchenleben auf dem Gewiſſen gehabt. Ste ſelbſt erzählt davon mit unſchuldigem Augenauf⸗ ſchlag und halb verſchämtem Lächeln, und es hat den Anſchein, daß die Erinnerung an die kritiſchen Minuten ſie jetzt noch mit angenehmem Gruſeln erfüllt. 5 Unter den Reiſegefährten Miß Ekengreens an Bord des Dampfers Rochambeau befand ſich der junge Amerikaner Morton Hoyt, deſſen Vater während der Präſidentſchaft Rooſe⸗ velts Miniſter geweſen war. Vom erſten Tage der Ueberfahrt an hatte er ſich an den Triumphwagen ſeiner hübſchen Lands⸗ männin geſpannt, und zwiſchen den beiden kam es zu einem angeregten Flirt, der dem jungen Mädchen eine willkommene Zerſtreuung auf der Reiſe bot. Als Miß Elſie und Morton Hoyt eines Abends in ziemlich vorgerückter Stunde auf dem Deck promenierten, ließ ſich der Jüngling zu einem glühenden Liebesgeſtändnis hinreißen. Miß Ekengreen überlegte einen Augenblick und ſagte darauf lachend:„Wenn Sie wollen, daß ich an Ihre Liebe glaube, dann ſpringen Sie über Bord. Statt jeder Antwort warf der funge Amerikaner ſeinen Hut in der Dunkelheit verſtändigen, und gegen Morgen end Jahren. Herr Ritter, iſt eure Liebe ſo heiß ** Der Löwe als Nachttier Die Beobachtung eines engliſchen Forſchers, daß in In⸗ dten der Tiger auch am Tage ſeine Beute ſichtet und jagt, hat in der„Times“ eine lebhafte Diskuſſion hervorgerufen. Bei dieſem Anlaß weiß Abel Chapman intereſſante Erfah⸗ rungen in Afrika über die Lebensgewohnheiten der Löwen zu berichten. Nach ſeiner Meinung wäre es unberechtigt, aus vereinzelten Fällen allgemeingültige Schlüſſe zu ziehen und etwa auch für den Löwen eine gewohnheitsmäßige Tagesjagd anzunehmen. Lediglich ein Mißerfolg der Jagd in mehreren Nächten kann einen ausgehungerten Löwen hin und wieder veranlaſſen, von ſeiner normalen Gewohnheit abzuweichen und bei Tage zu jagen, und es iſt natürlich, daß ſolche Be⸗ obachtungen von uns überſchätzt werden, weil wir die Tau⸗ ſenden von jagenden Raubtieren in dem tiefen Dunkel der tropiſchen Nacht gar nicht unterſcheiden können. Der Löwe iſt ſeinem ganzen Weſen nach ein Nachttier. In allen Teilen von Afrika hört man etwa eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit das erſte, noch leiſe Brüllen des erwachenden Löwen, das Präludium gleichſam für die nunmehr begin⸗ nende Jagd, und dies ſetzt mit der gleichen Pünktlichkeit wie der erſte Schlag des Gong, der die Europäer am Ab zur Mahlzeit ruft. Für die Afrikareiſenden iſt es wie eit Signal, das ſie an die Stunde des Abendeſſens erinner Durch die Stille der Nacht ertönen dann die heulenden Ruf durch die die Löwen, oft in weitem Umkreis, ſich miteingn erzittert der ſchweigende Wald und die Ebene von dem mark⸗ erſchütternden Gebrüll, das auf eine erfolgreiche Jagd und auf eine reichliche Mahlzeit deutet.„Niemals“, ſo erzählte der engliſche Afrikaforſcher,„habe ich bei meinen zahlreichen Jagdexpeditionen eine Löwenjagd am Tage geſehen, und nur drei oder vier ſolcher Fälle ſind von meinen Gefährten be⸗ obachtet worden.“ Auch über die Art der Jagd ſind ſehr widerſprechende Meinungen verbreitet. Mit aller Energie ſetzt ſich hier der Engländer für die Ehrenrettung des Königs der Tiere ein, der niemals„auf Witterung“ jagt. Das Er⸗ ſchnüffeln der Bodenſpur des Waldes iſt nicht Art des Löwen, dieſe niedrigere Form der Jagdkunſt überläßt er vielmehr der Hyäne und anderen weniger edlen Naubtierraſſen. Der Oßzwe ſenkt nicht ſein Haupt, ſondern ſtolz emporgerichtet wittert er das Wild auch noch in weiteſter Entfernung in de Luft. Das iſt die für ihn charakteriſtiſche Art der Aufſpürung der Beute, und nur in ſeltenen Fällen zeigt es ſich, daß er nicht nur die Einatmungstechnik der Naſe, ſondern auch die ſchnüffelnde Hundenaſſe beſitzt, die durch die Blutſpur eines Tieres gereizt wird. Von einer ſolchen Reaktion erzählt der Afrikaforſcher ein merkwürdiges Beiſpiel:„Eines Abends hat⸗ ten mein Bruder und ich beim Einbruch der Nacht einen ver⸗ wundeten Hirſch zurückgelaſſen. Gegen Morgen kehrten wir an jene Stelle zurück und fanden, daß ein Obwe die Spur des Tieres verfolgt hatte. Etwa eine Meile weiter entdeckten wir ihn in majeſtätiſcher Haltung beim lautlos eifrigen Ver⸗ zehren unſerer Beute.“ Amerika Zollunterſuchung mit Röntgenſtrahlen Alle Perſonen, die in Newyork ankommen und het denen die Zollbehörde irgendwelchen Argwohn hegt, werden von jetzt an mit Röntgenſtrahlen durchleuchtet werden, wie einer der Inſpektoren der amerikaniſchen Zollbehörden, J. P.'Connor, mitteilt.„Wenn unſere Agenten in Europa“, ſo erklärt er, „uns berichten, daß eine reiche Amerkkanerin z. B. in Paris eine Menge Diamanten gekauft hat und ſie die Steine bei der Zollreviſton nicht vorzeigt, dann werden wir ſie einfach bitten, in einen beſonderen Verſchlag zu treten, den wir in den Zoll⸗ jämtern eingerichtet haben. Hier wird ſie mit Röntgenſtrahlen durchleuchtet, und dadurch ſteht man ſofort, ob irgendwelche feſten Gegenſtände irgendwo an ihr verborgen ſind. Hat ſte einen Diamanten verſchluckt, bevor ſte das Schiff verließ, ſo wird man ihn genau feſtſtellen können. Verbirgt ſie ein Perlenhalsband in dem hohlen Abſatz ihrer Schuhe, ſo wird dieſes ſo gut ſichtbar ſein, als wenn ſie es um den Hals trüge.“ Auſtralien Das Leben vor 600 Millionen Jahren Profeſſor Sir David hat in dem Felsgeſtein des ſüd⸗ lichen Auſtraliens vollſtändig erhaltene Reſte tieriſchen Lebens entdeckt, das mindeſtens um 600 Millionen Jahre zurückliegt. Dieſe Lebensſpuren ſind alſo viele Millionen Jahre älter als alle, die man bisher entdeckt hat. Nach den aufgefundenen Proben waren die Tiere aber auch damals ſchon ſehr weit entwickelt. Es handelt ſich um Tiere, die eine gewiſſe Aehnlichkeit mit dem heutigen Seekrebs und mit anderen tieriſchen Küſtenbewohnern aufweiſen. Die Funde ſind beſonders deshalb überaus wertvoll, weil die Tiere mit ihren Gliedern und Schalen vollſtändig erhalten ſind. Auch die Färbung ber Tiere in zartem Rot und hellem Grün dſt noch ebenſo lebhaft wie vor vielen hunderten Millionen zur Seite und ſtürzte ſich, ohne zu zögern, in die dunklen Wogen. Miß Elſie hatte kaum Zeit gehabt, ein erſchrockenes „Ach!“ auszuſtoßen. Dann ſchrie ſie allerdings laut um Hilfe. Der Kapitän, der ſich auf der Kommandobrücke befand, hatte glücklicherweiſe den tragiſchen Schluß der kleinen Liebes⸗ ſzene geſehen und vernahm die Hilferufe des fungen Mädchens. Er gab unverzüglich den Befehl, das Schiff zu ſtoppen und ein Rettungsboot hinabzulaſſen, das den ertrinkenden Amerikaner mit großer Mühe auffiſchte. Er fühlte ſich dermaßen erſchöpft, daß er, ſobald er an Bord gehoben wurde, das Bewußtſein verlor. Auch als er wieder zu ſich kam, rühmte er ſich keines⸗ wegs ſeiner Heldentat und lehnt es ſogar kategoriſch ab, über ſeinen Sprung in die See, der ihm ſo leicht hätte zum Ver⸗ hängnis werden können, irgendwelche Erklärungen abzugeben. Bis zum Ende der Ueberfahrt iſt der Jüngling aus feiner Kabine nicht mehr zum Vorſchein gekommen. 5 Ob die kleine Epiſode eine Fortſetzung gehabt hat, bleibt unbekannt. Miß Ekengreen mag an die Liebe ihres Ver⸗ ehrers, nachdem er die„Waſſerprobe“ ſo glänzend beſtanden hat, geglaubt haben, da aber von einer Verlobung der beiden nichts laut geworden iſt, darf man annehmen, daß der moderne „Ritter“ ſeinerſeits nach dem kalten Bade von dieſer Liebe geneſen iſt und die gefühlloſe Dame ſeines Herzens„zur ſelben Stunde verließ“. i rer . Drensrag, den 24. Ful 1928 Das Vorlesungs verzeichnis der Universität Freiburg J... für das Wintersemester 1928/29 fist erschienen und durch alle Buchhand- lungen sowie gegen Einsendung von 65 Pfg. vom Sekretariat zu beziehen. Freiburg, den 21. Juli 1928. Ed Akadem. Rektorat. ,, 1 Nach kurzer tũckischer Krankheit verschied am Sonntag in Bad Ischl mein lieber Mann, unser guter Vater, Sohn, Bruder und Schwager, Herr weit Maunh. 2 Ea200 Julius Wolff(R. D..) Immob.⸗ u. Hypoth.⸗ Makler, Mannheim, O 7. 22, Feruſpr. 29 826. Reklamewagen N W (geſchloſſener Kaſtenwagen) für Lebensmittel Sparen 910 Leit,& Kral und deld! 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Ferifkerrehungen der HaadtManmbein Die Pfänder vom Monat Jauuar 1928, und zwar 92 Lit. A Nr. 18 856 bis 20 868(rote Scheine), Sit. B Nr. 47 627 bis 538 420(weiße Scheine), Sit. G Nr. 36 801 bis 41632(grüne Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Juli 1928 aus⸗ gelöſt i ſie Anfang Auguſt 928 verſteigert werden. 5 1 Städt. Leihamt. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Ohne Nummer. 37 Oeffentliche Sitzung des Landgerichts Mannheim 1 5 für Handelsſachen— H. 256/28. 1 5 Maunheim, den 138. Juli 1928. Gegenwärtig: a Landgerichtsdirektor Dr. Bodenheimer als Vorſitzender, Handelsrichter Grohe, Handelsrichter Wagner als bei. Richter, Juſttizoberſekretär Ziegler 858 als Urkundsbeamter der Geſchäftsſtelle. In Sachen der Firma Burberrys Ltd. in London, 15., 16. u. 17. Golden Square, Klägerin, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Max Kaufmann in Mannheim, O g. 18, gegen die Firma., Beklagte, wegen unlauteren Wettbewerbs, Verſtoßes gegen das Warenzeichengeſetz uſw., ſchloſſen die Parteien den folgenden Vergleich: 1. Die Beklagte verpflichtet ſich, bei Ver⸗ meiden einer Vertragsſtrafe von 100 engl. Pfund für jeden Fall der Zuwiderhandlung, in Zukunft in ihren Ankündigungen und Empfehlungen die von ihr angebotenen Stoffe nicht mehr als„Burberry⸗Stoffe“ zu bezeich⸗ nen, ſoweit ſie nicht tatſächlich von der Klägerin fabriziert oder bezogen 1 Die Beklagte trägt die Koſten des Rechts⸗ ſtreites. 5 5. g Die Klägerin darf dieſen Vergleich auf Koſten der Beklagten binnen eines Monats von heute an in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ hier einmal veröffentlichen. Vorgeleſen und genehmigt gez.] Dr. Bodenheimer.(gez.) Ziegler. Ausgefertigt Der Urkundsbeamte:(gez.) Heß. . Versteigerung einer Kompl. Feilenhaufabrik. Auftragsgemäß verſteigere ich am Donners⸗ tag, den 26. Juli, vormittags 10 Uhr, in der Fahrlachſtraße 18(Halteſtelle der Elektriſchen Viehhofſtraße) die kompl. Maſchinen⸗Aulage ſowie Bürveinrichtung. 5 kompl. Feilenhau⸗ maſchinen Robel 4, 0, 2; desgleichen Frohwein 1, 8, 10, 17; 1 desgl. Amendorf M.., Kanten⸗ kippmaſch., Meiſelſchleifmaſch., Tiſchbohrmaſch., Schmirgelmaſch., fe 1 Motor mit Anlaſſer, 15 und 20 PS., Spannſchienen und Schalttafel, 8 Schleifſteingarnituren, Feldſchmiede m. Mo⸗ tor, kompl. Sandſtrahlgebläſe, gerüſt mit Laufkatze und Flaſchenzug, Vor⸗ gelege mit 2 Lager und 2 Scheiben, Trans⸗ miſſion mit 10 Lager und 14 Riemenſcheiben, ca. 130 Meter Ledertreibriemen, 2 Glüh⸗ und 2 Härtetzfen, Dampfkeſſel⸗Anlage, Hobelmaſch., Boöché, Elektro⸗Motor, Amboß und Holzklotz, 2 Dezimalwaagen mit Gewichten, 3 Schraub⸗ ſtöcke, Werktiſch, Emailofen, eiſ. Schubkarren, Bruſtbohrmaſch., 3 Eiſenbaſſins, Betonbaſſin, ca. 50 Ztr. Kohlen und Holz, ca. 30 Kg. natur⸗ harter Stahl, 79 Kg. Aluminium⸗Geſenke, 77 Kg. Blei⸗Geſenke, ca. 35 kl. 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Dabei muß man aber berückſichtigen, daß dieſe Summe dem Schuldner nicht voll ausgezahlt wurde, weil der Zeichnungspreis in der Mehrzahl der Fälle unter 100 v. H. lag, daß aber auf der anderen Seite ein größerer Betrag zurückgegeben werden muß, wenn man an das Aufgeld denkt, das Optionsauleihen rechneriſch hervorrufen. Abgeſehen davon iſt aber die tatſächliche Geſamt⸗ verſchuldung nicht um den angegebenen Betrag geſtiegen, weil ver⸗ ſchledentlich Tilgung früherer Emiſſionen ſtattfanden. Nominell die meiſten Anleihen konnten in Holland aufgelegt werden, zu erklären durch die Vielzahl der allerdings meiſtens unbedeutenden Kirchenanleſhen. Unter den Ländern der Vorfahre fehlt Schweden; auch England und die Schweiz ſind nur je dreimal vertreten. Es handelt ſich bei dieſen Angaben aber nur um die offiztellen Begebungsländer; waren Abſchnitte vom Konſortium in einem anderen Lande als in ſeinem eigenen untergebracht, ſo iſt deren keine Erwähnung getan, weil es keine erſchöpfende Aufzeich⸗ nung über ſolche Vorgänge gibt. Amerlka Holland England Schweiz Januar 1 8—— Februar 3 8 2— März 5 17— 1 Apel 8 6 1— Mat 9 6— 1 Juni 8 8— 1 20 48 3 3 A 688 Trotz der nur 20 Anleihen ſteht Amerika hinſichtlich des Kapi⸗ talbetrages bei weitem an der Spitze und ſpielt land nur eine untergeordnete Rolle mit den 48 Emiſſionen. Allerdings wird der prozentuale Anteil noch etwas erhöht durch die Markanleihen, die in folgenden beſonders ausgewieſen d; es handelt ſich bei diefen um Hypothekenpfandbriefe und idtanleihen; auch auf England entfällt von dieſen ein kleiner Teil. Doſlars 216.350,00—. NM. 908.670.000.—. 83,10 v. 9 Gulden 25 000.—= RM.(.783 000.—..00 v. Pfunde 750.000.—. Rot 15.800 000.—.40 v. H Franken 68.000.000. NM. 54 400.000.—=.86 v. 5 Mark 78, 000.000.— RM. 73.000,00.— Amfang der Reichsbahn⸗Waggonaußträge Die neuen Waggonbauaufträge der Reichsbahn, über die wir ſchon kurz berichteten, umfaſſen 325 Stück Stadtbahnwagen für den inzwiſchen elektrifizierten Groß⸗Berliner Stadtbahnverkehr, ferner 100 moderne, ganz ſchwere D⸗Zugwagen und gegen 700 Perſonen⸗ wagen neueſter Konſtruktion für Eil⸗ und Perſonenzüge. In dieſen Auftrag werden ſich 30 Waggonbauanſtalten, die der Deutſchen Wag⸗ gonbauvereinigung gehören, teilen. Ein kleinerer Teil dieſes Auf⸗ trages iſt bereits vergeben worden. Sämtliche Aufträge laufen für Rechnung des Betriebsjahres 1929. Vorſchüſſe daraufhin können aus Etatsgründen unter keinen Umſtänden gewährt werden. Be⸗ deckte und offene Güterwagen, beſonders Großraumwagen, nach denen ſeitens der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Großinduſtrie dringlicher Bedarf vorhanden iſt, kommen vorerſt noch nicht zur Vergebung, weil die Finanzierung noch auf ſehr große Schwierigkeiten ſtößt, doch wird bereits mit Rückſicht auf die Dringlichkeit dieſer Be⸗ ſchaffung bei der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn er⸗ wogen, ob es nicht möglich iſt, einen größeren Auftrag auf dieſe Wagen noch im Herbſt dieſes Jahres gleichfalls für Rechnung des Betriebsfahres 19290 zu ertetlen. Die Entſcheſdung darüber fällt aber erſt Ende Auguſt oder Anfang September. r Hamburg ⸗Mannheimer Verſicherungs⸗Als.— Oppoſitlon. Die erſte HB. der zum Mutzenbecher⸗Nonzern gehörenden Hamburg⸗ Mannheimer Verſicherungs⸗AG. am 28. Juni war auf Antrag eines Aktionärs verklagt worden, ber verſchiedene Poſten der Bllanz be⸗ mängelt hatte. In der geſtrigen HB. legte der frühere Direktor der Hamburg⸗Mannheimer Verſicherungs⸗A., Dr. Oſter, eine von der Verwaltungsbilanz abweichende Bilanz vor, die jedoch gegen dte Stimmen des Antragſtellers abgelehnt wurde, wogegen dleſer Wider⸗ ſpruch erhob. Die Verwaltungsbilanz wurde genehmigt und die Dividende auf 12 v. H. feſtgeſetzt. Auch hiergegen erhob Dr. Oſter Widerſpruch. Angeſichks eines gegen Dr. Oſter ſchwebenden Pro⸗ zeſſes wurde dieſer von der Eutlaſtung ausgeſchloſſen. Gegen die Entlaſtung der übrigen Vorſtandsmitglieber legte er Widerspruch ein. Zum Streit Viktoria⸗Michael. Die Michael⸗Oppoſitionsgruppe hat in ihrem letzten Rundſchreiben u. a. auf die Gründung von Tochtergeſellſchaften der Viktoria hingewieſen, deren Ausſonderung aus dem Geſchäftskreis der Viktoria Allgemeine Verſicherungs⸗ A. ⸗G. nach ihrer Anſicht infolge der Beſitzverhältniſſe bet den neuen Tochterunternehmen eine Schädigung der frelen Aktionäre bedeutet. Die Verwoltung der Viktoria ergänzt etzt ihre Erwiderungen auf die Angriffe Michaels durch einige Mitteilungen über dieſe neu gegründeten Geſellſchaften. Keine Aktie, der neu gegründeten Geſellſchaften befinds ſich danach in Pripatbeſttz. Einzige Aktionärin der Rhein⸗Geſellſchaft, die einen Teil ber Or⸗ ganiſation im Rheinkand übernommen hat, ſei die e ſchaft, die Viktorig Feuerverſicherungsa.⸗G. Auch von ben Aktien der Viktoria Rückverſicherungs⸗A.⸗G., die in keiner Weiſe durch Abtretung eines Geſchäftsgebiets oder dergleichen unterſtützt wor⸗ den fel, befänden ſich etwa 80 v. H. im Beſttz der Viktorta⸗Geſell⸗ ſchaften, nur 20 v. H. in Händen einer Großbank. * Lokomotivfabrik 12 0 u. Söhne in Kaſſel.— Vor größeren Entlaſfungen. Die Geſellſchaft, eine der größten Lokomotipfabriken Europas, fieht ſich gezwungen, im Herbſt zu großen Entlaf⸗ fungen zu ſchreiten. Die von anderer 0 1 88 über Entlaſſungen von—4000 Mann, alſo 80—90 v. H. 55 geſan⸗ ten Belegſchaft, find allerdings ſtark übertrieben. Die G. wird, nachbem ſie in letzten Monaten mit ausländiſchen Aufträgen hauptfächlich für Südafrika verhältnismäßig gut beſchäftigt war, und ihren Arbeiterſtand auf 5000 Mann erhöhen konnte, umfangreiche Entlaſſungen und. durchführen. In welchem Ausmaß und in welcher Weiſe die Entlaſſungen erfolgen ſollen, ſteht bis jetzt noch nicht feſt. Die unbefriedigende Lage des Lokomotivbaues hat vor allen Dingen dadurch einen bedrohlichen Charakter an⸗ genommen, daß die deutſche Reichsbahngeſellſchaft den für Herbſt 1928 erwarteten großen Auftrag nicht ertetlen wird, Die vor Srei Jahren eingerichteten Abteilung für Straßenbaumaſchinen und Laſt⸗ automoßfle knönen die Ausfälle im Lokomotivbetrieh nicht ausglei⸗ chen, obwohl ſie zurzeit ausreichend beſchäftigt ſind. * Siegen⸗Splinger Gußſtahl⸗Aktienverein, Solingen. Bei der G. haben ſich die Umſätze im 1. Halbjahr 1928 ſowohß bei dem Solinger Werk als auch bei den Werken in e land ner Auch dos geldliche Ergebnis hat ſich gebeſſert, 1 ie Verkaufs⸗ preiſe immer noch zu wünſchen übrig kaſſen. Der vorliegende Auf⸗ tragsbeſtand gewähre der Geſellſchaft für die nächſten Monate be⸗ friedigende i Die Adder bat den Antrag ge⸗ ſtellt, 2,5 Mill..“ Sproz. Schuldverſchreibungen von 1926 zum Handel an der Berliner Börſe zuzulaſſen. „ Bevorſtehende Sanierung beim Eiſenwerk Kaiſerslautern. Die G. ſchließt das am 31. März abgelaufene GJ. mit einem Betriebsverkuſt von 87676.“ ob, der durch die Abſchreibungen von rund 100 000.4 auf 187 616.& erhöht wird. Zur Deckung diefes und des letztjährigen Verluſtetz iſt die Zuſammenlegung des 1 840 000.“ betragenden Aktienkapitals in einem Ausmaß von höchſtens:1 und deſſen Wiedererhöhung in Ausſicht genommen. Ueber den Betrag der Wiedererhöhung ſchweben allerdings noch Unterbandlungen mit einigen Großaktionären. Wie die Frkf. Ztg. mitteilt, wurde fämtlichen Angeſtellten der Abteilung Eiſenhoch⸗ und Brückenbau vorforglich ab 31. Dez. d. J gekündigt, weil ihr die Reichsbahn ſeit ſieben Monaten keine Aufträge mehr erteilt Habe, Jetzt ſeien einige Aufträge in Ausſicht geſtellt worden, und die weitere Entwicklung werde erweiſen, ob die genannte Abteilung endgültig ſtillgelegt werden ſoll. Die andern Abteilungen ſeten mit Aufträgen reichlich verſehen, namentlich nach Radiatoren herrſche niff urzeit rege Nachfrage. . 2. 1 ee der Gebr. Lutz⸗Ach. in Darmſtadt. Der Kurs ber Aktien dleſer Geſellſchaft haste in letzter Zeit beträchtliche Ein⸗ im erſten Halbjahr 1928 e— Zinsfuß— Schuldner Die Kriſe der Einzelanleihen unterlag ähnlichen Schwankun⸗ gen wie in den früheren Jahren, jedoch wurde die Dawesanleihe nicht mehr erreicht. Das Hauptgewicht lag auf denen bis 1 Million und denen von—5 Millionen/ l umgerechnet), die beide zuſam⸗ men über die Hälfte ausmachen. Zum erſten Male erſcheint auch eine Anleihe(kath. Kirche) mit einem Nennwert unter 100 000 l, während die großen über 50 Millionen auf einige Induſtriean⸗ leihen und Pfandbriefe öffentlich⸗ rechtlicher Kreditanſtalten(Ren⸗ tenbank, Landesbankenzentrale) zurückzuführen ſind. unter 100.000— 9 ev.. bis 1 Million 2 28 91 v. 5. bis 5 7 27% v. 5 F 10,84 v. H. bis 25 5= 19,28 v. H. di 5„= 48582 v. 5. über 50 1,24 v. 6. Wie ja ſchon die verſchtedenen Mitteilungen und Berechnungen der Preſſe anläßlich der Auflegung ber Anleihen ergaben, entfällt das Hauptkontingent auf die Kirchenonleihen; faſt in gleiche öhe N. halten ſich die Induſtrieobligat die ja infolge der ung gen [Lage des inneren Kapitalmarktes faſt ganz auf das Ausland an⸗ Die Gemeindeanleihen waren gering, es hängt dies die durch die Deutſche Giro⸗ gewieſen ſind. mit der bekannten Sperre zuſamm zentrale beſchafften Gelder für Städte ſind im folgenden unter öffentlichen Banken ausgewieſen: Gemeinden 5= 6,02 p. H. Induſtrie 20= 31.84 v. H. öffentl. Banken 9= 10,84 v. H. Kirchen 27 2 32,52 v. 5. private Banken 16= 19,28 v. H. Das ſchon erwähnte Uebergewicht der Kirchenanleihen führte ich zu dem Hervortreten des proz. Zinſes, da dieſe meiſtens ſo ſtattet ſind wegen des ha 6 nungs⸗ preiſes. Der Sproz. iſt zurückzuführe Auflage von 2 Stadtanleihen und 2 Kirchenanleihen, bei denen der Abſatz ſchwierig war. 5 b 8 88 272 5 1 r„ o d. v. 5 190= 2190 Y 5. CC 6,5 v. ö. 10= 12,10 v. H. 8 v. H. 4. 484 v. F. führung von Auslandskapit niedrigen Sätze bis 6,5 v. H. Hauptteil ſtellte. Wir erſehen hieraus, daß die ſehr vorteilhaft war; denn gerade d g l entfielen auf Amerika, das ja den bußen zu verzeichnen. Der Grund hierfür dürfte in der Wahrſchein⸗ lichkeit zu ſuchen ſein, daß laut Fra Ztg. die Geſellſchaft im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr mit einem größeren Verluſt abſchließt und daß eine Sanierung bei entſprechenden Veränderungen des Geſell⸗ ſchaſtszweckes * AG. fi das GJ. 1927 enbau vorm. Johann Caſpar dürfte das Unternehmen ungefähr 1. 2 verlautet, :3 erwogen. ine n verlautet lung eines neuen Maf 8 um eine kleine handliche Fran⸗ ſt von einem früheren Poſt⸗ aft mit der Poſtverwaltung uſtrie und Brit Wie ſchon gemeldet, einem Verluſt von bei einem AK. von 2 Mill. R. abſchli eine Zuſommenlegung des Ak. im * Junghans baut Fra Gebr. Junghans AG. die aufgenommen. Es handelt ſi kiermaſchine. Die Me beamten in jahrelangen, in Ge angeſtellten Verſuchen konſtruiert en. * Verkauf des Städtiſchen Elektrizitätswerks Recklinghauſen an die Ver. Elektrizitätswerke Weſtfalen. Die Stadtverwaltung Reck⸗ Uünghauſen hat beſchloſſen, die Städt. Gas⸗ und Elektrizitätswerke, für welche erſt vor einiger Zeit eine Amerikganleihe von 6,3 Mill. Reichsmark aufgenommen worden iſt, an die Ver. Elektrizitäts⸗ 500 000 R wird mit werke Weſtfalen zu verkaufen. Die ſtädt. Werke, die in Geſellſchafts⸗ form mit 3,5 Mill. 0 ben wurden, wieſen nach 15 von 1,03 Mill. aus. Als Rail genannt. ors ſtatt Dividende. Wall Street, das noch dem„Journal of Commerce“ gewöhnlich über die Abſichten der General Motors Corporation gut unterrichtet iſt, hill wiſſen, daß im Auguſt 25 v. H. Dividende in der Form von Gratisaktien ausgeſchüttet werden. Die G. verfügt über 12 600 900 zutoriſterter Sh die ſte nach Gutdünken jederzeit ausgeben darf. Die Dividende in der genannten Höhe wurde bei den aus⸗ ſtehenden 17 400 000 Shares nur 4850 000 Shares erfordern. Es wir vom Verwaltungsrat ſchon früher die Schafffung neuer Aktien aus erwogen worden, man wolle aber warten, bis des befriedigenden Geſchäftsganges dem letzten Geſchä 2 8 55. Der deutſche Außenhandel im 1. Halbjahr 1928 Nachdem im Laufe des Jahres 1997 ſowohl die Einfuhr als auch die Ausfuhr mit verhältnismäßig nicht ſehr bedeutenden Schwankun⸗ gen ziemlich beträchtlich angeſtiegen war, machte ſich zu Anfang des laufenden Jahres eine ſehr merkliche Einſchränkung der Einfuhr gel⸗ tend. Da gleichzeitig die Ausfuhr namentlich in den Monaten Februar und März einen erfreulichen Auſſchwung nehmen konnte, verringerte ſich der Umfang des Einfuhrüßherſchuſſes auf weniger als die Hälfte des Januarwertes— ſofern unter Beiſeiteſtellung der Goldeinfuhr der reine Warenverkehr betrachtet wird. Im zweiten Viertelfahr iſt dann freilich die Ausfuhr wieder zu⸗ rückgegangen; da aber die Einfuhr faſt genan im gleichen Schrittmaß zurückblieb, war der Einfuhrüberſchuß im April und Mai ziemlich unverändert. * f* 2 12 0 n re. Der deutsche Außenhande 2800 in Kit. NA 7 1 1 7 4 degemt- Einfuh — 600 e——. e doion.- Ein une 200 2—— 2 tebensmntel- ee 4%* 2485 e 7. Einfuhr 0 11 0 eie.— 1 Fertig mgren Einfuhr g 9 5 200 r 2 N dohstoft-Austehr 1 l- Ausfuhr 5 o shsmshe⁰pỹ˖esesοsοεσ— o 5 288 o do oονοοο .1227 II. 122 2 LH. 2 I. 2.228. 1828 Dieſes Bild hat ſich durch die jetzt vorliegenden Ergebniſſe des Juni wieder verſchoben. Während die Ausfuhr unverändert ge⸗ blieben iſt, weiſt die Einfuhr wieder eine fühlbare Zunahme auf, die Paſſivität der Bilanz(der Einfuhrüberſchuß) iſt dadurch wieder grö⸗ ßer geworden. Die Zunahme der Einfuhr liegt hauptſächlich auf dem Gebiet der Lebensmittel und in etwas geringerem Maße bei den Rohſtoffen. Die Veränderungen in allen anderen Gruppen der Ein⸗ fuhr und der Ausfuhr ſind unbedeutend. An Gold ſind rd. 48 Mill. Mark eingeführt worden. Sp. Internationale Rohſtahlgemeinſchaf Anhaltende Ueberſchreitung der deutſchen Beteiligungsziffer. De deutſche Rohſtahlerzeugung weiſt zwar für das zweite Viertel⸗ jahr einen R 6 rund 500 T in der 660 000 To. beträgt die Erzeugu = egenüber dem vorhergehenden Vierteljahr von iesmal die deutſche Beteiligungsziffer ritten worden, und zwar um rund ten Beteiligung von 3161 o. o. Es ſind daher unter der Voraus⸗ ſetzung, daß die de andsbeteiligung, die auf 825 000 To. für das zweite Viertelja öht wurde, nicht überſchritten worden iſt, Sonderabgaben für Mehrerzeugung von 662 474 Dollar zu zahlen(im erſten Vierteljahr 1 162 424). Von dieſer Summe wird allerdings ein weſentlicher Teil an die deutſche Induſtrie zurück⸗ fließen, weil diesmal wohl alle Mitglieder der J. R. G. ihre Be⸗ tetligung überſchritten haben, ſodaß Zahlungen für Mindererzeugung nicht zu leiſten ſind. „Die Belaſtung aus dem Mißverhältnis zwiſchen deutſcher teiligung und Erzeugung wird ſich demnach geringer ſtellen her. Für das erſte Vierteljahr war dieſe Belaſtung auf 0,60 f die Tonne der Geſamterzeugung berechnet worden. Mit 2 vom 1. Jult an iſt bekanntlich eine Neuregelung der Abgaben t fol 7,5 v. 1 1 berf us wirkungen dieſer Regelung werden in erſter ge abhängen. Wird die deutſche Induſtrie in ſt rauf den Auslandsmarkt gedrängt, dann erſch nahme der Belaſtung nicht ausgeſchloſſen. Dieſe Belaft ger drückend empfunden, wenn man endlich innerhalb der r Bildung von Verkaufsverbänden für die verſchiedenen Walz⸗ nie er d 15 85 0 u E. in den abe find die größten in der Geſchichte der G. beſtünde. Monaten gleichen 8 4 D ˖ ugsrecht angeboten werden ſoll, wird einer für dieſe Woche einberufenen AR.⸗Sitzung zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. Die bevorſtehende Erhöhung des Kapitals der Polyphon⸗ werke iſt die dritte ſeit der Umſtellung auf Gold. Nebenzweck der Erhöhung dürfte jedoch ſein, das Kapital zu verwäſſern, um die Rente nicht allzuſehr anſchwellen zu laſſen. Nach einer kürzlich veröffentlichten Zwiſchenbilanz vom 31. März 1928 weiſt das Unternehmen eine außerordentlich ſtorke Liquidation auf. Dieſe Zwiſchenbilanz verzeichnet an Barmitteln, Wechſel und Gut⸗ haben nicht weniger als 3,42 Mill.., womit die geſamten mit 2,96 Mill. R. ausgewieſenen Gläubiger nicht nur gedeckt, ſon⸗ dern mit einem erheblichen Betrag überdeckt werden. Daneben verfügte die G. noch übere Betriebsmittel von 10,5 Mill.., die ſich aus 7,50 Mill, R. Schuldner und 3 Mill. R. Vorräten zu⸗ ſammenſetzen, 5 „ Zuſammenſchlußbewegung der engliſchen Baumwollſpinnereten. — Die größte Spinne reivereinigung der Welt. Der Daily Telegr,. meldet aus Mancheſter: Der Schatzkanzler wird heute bei Erörte⸗ rung der neuen Finanzakten einen Abänderungsantrag einbringen, der bezweckt, die Verſchmelzung von Baum wollſpinnerelen unter der Bezeichnung Lancaſhire Textile Corporation oder irgendwelcher ähnlichen Geſellſchaft durch Befreiung von Stempelſteuer⸗ und Transfergebühren zu erleichtern. Dleſe Beſtimmung wird ſich nicht auf die gegenwärtig notleidenden Firmen in Lancaſhire beſchrän⸗ ken, ſondern in allen Fällen angewandt werden, wo bereits vor⸗ handene Geſellſchaften zu größeren Einheiten zuſammengeſchloſſen werden. Von der Maßnahme wird eine erhebliche Förderung der Verſchmelzungsbewegung erwartet, Wenn alles gut geht, dann wiod die Corporation die größte Verbindung von Spinnereien der Melt ſein. Schätzungsweiſe beträgt die finanzielle Erleichterung 200 090 Pfund Sterling. Dieſes Zugeſtändnis iſt das Ergebnis langwieriger lungen der Vereinigung der Baumwollſpinnereibeſitzer und 1 1 dibbey Owens im Sypiegelglasſyndikat. Wie die ge 8. mit teilt, ſind die Verträge zwiſchen dem Verein Deutſcher Spiegek⸗ glasfabriken Köln und der Deutſchen Libbey⸗Owens⸗Geſellſchaft für maſchinelle Glasherſtellung in Gelſenkirchen⸗Rotthauſen über den Eintritt letzterer in das Spiegelglasſyndikat heute unterzeichnet worden. Nach Aeußerungen des Generaldirektors der Delog, Berg⸗ aſſeſſor Keſten, ſoll die Aufnahme der Spiegelglasfabrikatjon in Gelſenkirchen unmittelbar bevorſtehen. * Die Finanzferung der Frankfurter Meſſe. Da die Subve tionierung der Frankfurter Meſſen aus ſtädtiſchen Mitteln nich mehr wie früher erfolgen kann, ſind in Kreiſen der Fraukfurtes Wirtſchaft Beſtrebungen im Gange, eine Organſſatſon zur Mlt⸗ finanzierung der Meſſen ins Leben zu rufen. Außer einer Reihe an der Meſſe unmittelbar beteiligter Zweige hat ſich ouch die In⸗ duſtrie⸗ und Handelskommer für dieſen Plan eingeſetzt, der zu⸗ nächſt für die Dauer von zwei Jahren die Meſſe garantieren ſhll. Der Getreidehandel gegen die Schener⸗ Transaktion. Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Verbandes der Getreide⸗ und Fut⸗ termittelvereinigungen Deutſchlands e.., die Spitzenorganiſation des deutſchen Getreidehandels, hat zu den im Juſammenhang mit der Schenertrausaktion aufgeworfenen Fragen in einer Sitzung vom 21. Juli Stellung genommen. In der einmütig gefaßten En kk⸗ [chließung heißt es u..:„Das Eindringen der öffentlichen Hand in die Getreidewirtſchaft iſt aus finanziellen Gründen nicht notwendig, weil die zur Bewegung der Ernte erforderlichen Mittel ſtets zur Verfügung ſtanden. Die Gründe, die zur Aufhebung der unſeligen Zwangswirtſchoft führten, beſteßzen auch heute un⸗ vermindert fort. Dieſe Gründe ſprechen aber auch gegen jede kalte Sozialiſterung, ſei es in Form einer künſtlichen Hochzüchtung von Genoſſenſchaften oder ſonſtiger bureaukratiſcher Betriebe. Sie beweiſen die Notwendigkeit der Erhaltung des individnell arbeiten⸗ den Handels, der immer zweckmäßig und billig gearbeitet hat.“ Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Rem⸗Vork„ Schweiz Paris Holland.. Brilſſel 84.88 84.89 Oslo. 18,19 18,16 Mailand 92,91] 82 78 Kopenhagen 19.19 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1885 und Pfunde mit 20, 9625 gehandelt Berliner Metallborſe vom 23% Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 24. 95724 12005 21. 28.24 12.07 24. 496 09 124.15 21. 4000 8 10 124.24 25 29.67 Stockholm, Madrid — 1 8 19. 23 Koffern 189,75 189,75 Aluminium in Raffinadekupfer—.——— Barren.94.94 Blei—.——.— inn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗ Pr.„ üttenzinn—.——.— 4.(x. Berk.)— 7—.— ckel 0.50 Plattenzink———— 1 Antimon 0,85-.90 9,85-0,90 Aluminſum.90.90 Silber für 1 Gr. 8250.82.— 80,2582, London, 23. Jukk.(Metalle). In Ot. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 19. 28. 19. 23.] Blei 21.15 20 15 Kupfer Kaſſa 68,05 62,85] beſtſetect 66,75 66,75 ink 24.85 24.85 do. 8 Monat 68.98 68.28 Nicke—— ue ckſüb. p. Fl. 20.85 20,88 do. Elektrol. 69,25 69,25[ Zinn Kaſſa 219.25 216,15 Regulus—— Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 23. Juli 1928. Dei zen inl. 22.50 Futter⸗Gerſte 23.50.24,— Preß⸗ Stroh 5, 20.5,60 „ ausl. 27.75-80.50 Pfälzer Gerſte— Gebund. Stroh.—-.20 Roggen inl. 27,25-26,50 Mais a.'ſchein 24.75.28,— Raps mii Sgk„ ausl.— Biertreber 17,78,16.50 Kleſeamen———— Hafer inländ. 27.28.28, e neu 6,80-.—'mehl. 0 ut S 35.25.35.50 Hafer ausl.— Motkleehen.20.9. 70'brotm. ſüdd m. S.. Brau⸗Gerſte int.— Lug.⸗Kleeh. verg, 13.—14— Roggenm. m S. 88,.—.97.— ausl.—„ neu 9, 4010,20 Weſzenkleie m. S 1414,25 Frachtenmarkt in Duisburg⸗Muhrort vom 23. Juli Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich ſtiſt, doch wurden einige Reiſen zu Berg wie zu Tal zu unveränderten Nac abgegeben. Die Schlepplöhne erfuhren ebenfalls keine Veränderung. 8 4 Mienstag, ben N. Fut 1928 2 Neue Maunh elmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 339 lerischer Meisterschaft gestaltet Un eO Der deen eines Mannes, dessen Leben Kampf für sein Kind war. Keln Sekt, keine mondänen Frauen, keine Affären. gondern eins schlichte, aber blutvoll lebendige Geschichte, die gerade des- Halb so besticht, weil sie mit Macht an unser menschliches Fühlen appelliert, weil sie begeistert und rührt, ohne rührsam zu sein. Ein Film schönster und edelster Prägung des Menschlichen; mit künst- lichen Wiedergabe, wie sie eben von jeher die internationale Spitzen- produktion auszeichnet. Schönes reichhaltiges Belprogramm. Jugendliche haben ls 6 Uhr Zutrlts. Anfangszeiten.00, e und von ſener Delikatesse der bild- .00,.00, S. 30 Uhr Augerst angenehmer, kühler Aufenthalt! rolle. 2. Hm: Anfang 5 Uhr, giltig 28 1. Aug. bis Mitte Oktober u.— Mk. pro Person freier Besuen d. Abonnements- Konzerte. Wochen-Konzerte Dienstag abend— Mittwoch nachm. Donnerstag und Samstag abend Sonntag 2 Doppelkonzerte 8208 Berner dodler. I 1 Taideheger fest. 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Z. sollten Sie über die vielen Verrich- tungen des Flit-Zerstdubers wahrend eines einzigen Tages lesen. hinterlassen. Die Stechmücken werden daher allgemein als eine der heim; tückischsten Insekten-Arten betrachtet, wel- che die Luft bevölkern. Blond oder Brünett? Die Mücken stechen! Wenstechen sie? Sie werden erstaunt sein, wenn Sie es erfahren! Wenn mücken haben für blonde Leute. lich:„Nach den Mitteilungen zu urteilen, die uns zugegangen sind, scheinen Stechmücken blonde Menschen ihren dunkleren Ge- schwistern vorzuziehen.“ eine Stechmücke hungrig ist, fällt sie über alles her. Nach Dr. A. Moore Hogarth vom Institut für Pestforschung in Lon- don können sich die Brünetten glücklich schätzen, denn die Stech- eine Vorliebe Er sagt wört⸗ Außerdem stören bekannt- lich die Stech- mücken Ihren Es gibt nichts, was Schlaf. während der Nacht auch nur an- nähernd so störend ist wie das Gesumm einer Stechmücke, weil es jeden Augenblick einen An- griff des gefährlichen Insekts aus dem Hinterhalt erwarten läßt. Deutsch- Amerikanische Petroleum- Gesellschaft Abt. Sperialproduxte, Hamburg 36 Die gelbe Flit- Packung mit dem schwarzen Band Erhältlieh in allen einschldgigen Geschdſtan Mücken und Schnaken Tötet Auto-Lack A* schäft Angeb. unter S270 SSUchEe Helrschaftliche Etage 11—12 Zimmer, Mädchenzimmer u. Veranda, in der Oſtſtadt geſucht. Gefl. Angebote unter K P 102 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8860 egal.-3 Zim. Wohnung Aeboten- 3 Zim.-Wohnung mit Küche und Bad. Näheres unter K Ng durch die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 4895 Wohnungstausch nach München. 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