7 4 * bereitet werde, ſei eine der gefährlichſten Tatſachen, die in woch, 25. Juli 1928 *„ Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1,11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Lambach wird aus der deutſchn Das Arteil Im Verfahren gegen den deutſchnationalen Reichstagsabg. Lambach hat der Ehrenausſchuß des Landesverbandes Pots⸗ dam 2 folgendes Urteil gefällt: Das Parteimitglied Walter Lambach, M. d.., hat in bewußter Ausſchaltung der zuſtändigen Par⸗ teiinſtanzen Verſtöße gegen die program ma⸗ tiſchen Grundſätze der Deutſchnationalen Volkspartei und Auseinanderſetzungen mit einem Fraktionskollegen in verletzender Form durch die Preſſe in die Oeffentlichkeit ge⸗ bracht. Er hat ſich dadurch im Sinne des§ 17 der Parteiſatzung ſchwerſter Verletzung der Parteizucht und ſtar⸗ ker Schädigung des Anſehens der Partei ſchuldig gemacht. Er wird deshalb durch einſtimmigen Beſchluß des Lan⸗ desvorſtandes aus der Partei ausgeſchloſſen. Gegen dieſen Beſchluß ſteht dem Ausgeſchloſſenen innerhalb vier Wochen die Berufung an das Parteigericht zu. i Im Spiegel der Kritik Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ehrenausſchuß des Deutſchnationalen Landesverbandes von Potsdam 2 war geſtern erſt um 8 Uhr abends zuſammengetre⸗ ten. Als er endlich mit dem Spruch über den„Ketzer“ Lam⸗ bach fertig war, ging die Uhr ſtark auf Mitternacht. Man hat, wie uns berichtet wird, ſehr heftig gerungen, dann iſt man zu dem Urteil gekommen, auf das man im Grunde vorbereitet ſein mußte; ſeitdem Steinhoff, ſozuſagen der erſte Char⸗ gierte der Potsdamer Deutſchnationalen, am Samstag ſich maßgeblich dahin geäußert hat: Es käme in dieſem Falle nicht bHarauf an, zu fragen: was kommt darnach? Vielmehr nach altem beutſchen Brauch: Was iſt recht? Man hat alſo alle politiſchen Erwägungen beiſeite geſchoben und Hat ſich, vielleicht nicht ſo ſehr vom ſtrikten Recht als von dem Drang der heißen Herzen leiten laſſen. Die Rache für den ge⸗ kränkten Geiſt von Potsdam und ein wenig wohl für die von Lambach den Potsdamer Deutſchnationalen zugefügte Unbill, verlangt Rechtfertigung. Politiſch— darüber iſt im Ernſt kein Wort zu verlieren—iſt dieſer Spruch für die Deutſchnationalen „ eine Torheit. Er reißt alle Gegensätze, die man ſeit Jahren immer wieder In übergleiſtern verſtand, auf und ſtürzt die Partei nicht in kine, vorausſichtlich vielmehr in eine ganze Reihe von Kriſen. Es handelt ſich ja hier nicht nur um den Gegen⸗ ſatz von Monarchiſten und Vernunftrepublikanern in der deutſchnationalen Partei, es geht vielmehr auch um die Gegenſätze Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder wie das geſtern ein„alter Frontoffizier“ im„Jungdeutſchen“ ausdrückte, um das Widerſpiel zwiſchen Rechtskapital und nationalem Mittelſtand, wofür man, wenn man will, auch ſagen kann: Hugenberg und die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften. f f 5 Alle dieſe Strömungen und Gegenſtrömungen— auch das, was ſich neuerdings„volkskonſervatir“ heißt— ge⸗ hören hierher. Ebenſo die gegenwärtigen Strömungen zwi⸗ ſchen Jungen und Alten, zwiſchen„völkiſchen“ von der Art Freytag⸗Loringhovens und Everlings, und dem leiſe Anſchlußkundgebung in Graz Auf dem Freiheitsplatze in Graz fand am Dienstag in Anweſenheit von 2000 deutſchen Gäſten vom Sän⸗ gerbundesfeſt, unter denen ſich auch Reichstagspräſident Löbe und zahlreiche Parlamentarier befanden, eine ein⸗ drucksvolle Anſchlußkundgebung ſtatt. Nachmittags war in Graz eine Ortsgruppe des öſterreichiſch⸗deutſchen Volksbundes feierlich ins Leben gerufen worden. Löbe hielt eine Rede, in der er u. a. ausführte: „Wir ſtrecken unſere Hand nicht aus nach fremdem Gut und nach fremdem Volk. Wir appellieren an das Geſetz, das die Entente geſchaffen hat, aber dem deutſchen Volke verwei⸗ gert. Wir haben es mit Freuden begrüßt, als Bundeskanzler Dr. Seipel die Lockungen der Kleinen Entente mit der Erklä⸗ rung ablehnte, Oeſterreich werde nichts ohne Deutſchland tun. Wir haben, als wir bei Dr. Seipel erſchienen, ihm erklärt, daß auch Deutſchland nichts ohne Oeſterreich tun werde. Laſſen Sie uns in dieſem Sinne an der großen Idee der nationalen Einigkeit weiter arbeiten! Es wird der Tag kommen, an dem auch die Vertreter Oeſterreichs in den deutſchen Reichstag ein⸗ ziehen werden!“ 55 Löbe erntete ſtürmiſchen Beifall. Am Abend fand beim Bundeshauptmann von Steiermark, Dr. Rintelen, ein Feſteſſen ſtatt. Reichstagspräſident Löbe begibt ſich auf Ein⸗ „ladung der politiſchen Parteien nach dem Burgenlande. Die Verdauungsſchmerzen 2 0 Das„ our nal de D ebats“ ſchreibt in einem langen Artikel, die Annexion Oeſterreichs, die ſoeben vor⸗ n könnten. Mitteleuropa werde einem Deutſch⸗ Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Bei fürchtungen werden ſichtlich auch überall da geteilt, wo man sgabe Aitlag⸗ Au 8 2 zaunheimer General Anzeiger A 2 lage alionalen Partei ausgeſchloſſen liberaliſierenden Elementen, etwa um Lindeiner⸗Wilden, wer⸗ den nun wohl auch in Bewegung geraten und auch der beſte Freund der Deutſchnationalen wird nur ſagen: Man ſieht, wie es anfängt, wie es enden wird, weiß man nicht. Dieſe Be⸗ nicht mit den Unentwegten durch dick und dünn zu gehen ge⸗ wohnt iſt. 5 5 Die„D. A..“ fürchtet, daß der Ausſchluß Lambachs als Vorſtoß gegen den Gewerkſchaftsführer auf⸗ gefaßt wird und die Meinung Nahrung erhalten möchte, die Deutſchnationale Partei ſei nur eine Partei des Großgrundbeſitzes und des Großkapitals. Die„Berliner Börſenzeitung“ aber nennt den geſtrigen Beſchluß ſchlechthin einen„Widerſpruch und eine politiſche Unklarheit dazu“. Stolze Zufriedenheit trägt eigentlich nur die„Deutſche Zeitung“ zur Schan, die auf Lambach beſonders erboſt iſt, weil er ihren Oberprieſter Bang zu arg zerzauſt hat. Das Urteil— heißt es dort— ſtellt nur eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit dar, an der auch die wahrſcheinlich erfolgende Be⸗ rufung Lambachs kaum etwas wird ändern können.“ Das mag ſchon ſein. Wen die Götter verderben wollen, ſtrafen ſie bekanntlich mit Blindheit.„Die Hugenbergpreſſe ſchreibt, ihrer Taktik getreu, faſt gar nichts. In ein paar kleinen Zeilen wird der nackte Urteilsſpruch wiedergegeben. Sonſt kein Wort. Nur im„Tag greift Herr v. Freytag⸗ Loringhoven in die Saiten, um nachzuweiſen, daß den Deutſch⸗ nationalen nicht eine große, ſondern eine ſtarke Rechte nottue. Die Freiheit und die innere Wiedergeburt könnten uns doch nur große weltpolitiſche umwälzungen bringen, die„unabhängig von uns eintreten werden.“ Dafür aber bedürfe man keiner zahlenmäßig großen, ſondern einer „ſtarken Rechten, hinter der geſchloſſen alle die ſtehen, denen das Vaterland wichtiger iſt, als die Intereſſen ihrer Berufs⸗ gruppe und die Deutſchlands Freiheit nicht nur auf den Lippen und im Herzen, ſondern im Willen trügen.“ Ob dieſe Rechte im Reichstag nun durch 30 oder 50 oder 100 Abgeordnete vertreten würde, ſei gleichgültig. Des Barons Freytags Ideal iſt alſo die fanatiſierte Sekte. Aber iſt ſie auch das Ideal des Geheimen Finanz⸗ rates Hugenberg und gelten ihm die Ziele ſeiner Berufs⸗ gruppe wirklich nichts? Lambach wird, wie er noch geſtern nacht auf Anfrage mitgeteilt hat, an die deutſchnationale Parteivertretung appellieren, die in der erſten Septemberwoche zuſammentreten ſoll. Das„Berl. Tagebl.“ meint, er würde bei der Gelegenheit ausführen, daß ein politiſches Programm von ſolcher Tragweite nicht durch einen rein formellen Beſchluß geklärt werden könne und daß der Abg. Hugenberg mit ſeiner bekannten Grün⸗ dung einer Sondergruppe die tatſächliche Einheit der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei aufgehoben und ſich eines viel gröberen Verſtoßes gegen die Parteidiſziplin ſchuldig gemacht habe, als Lambach ſelber. 5 Ob Herr Lambach mit ſeiner Argumentation ⸗Glück haben wird? Aber ſelbſt wenn er im September mehr Glück hätte als jetzt: Der Stein, der nun einmal ins Rollen kam, wird kaum mehr aufzuhalten ſein. Stellung dann haben werde als im Jahre 1914. Mit einem deutlichen Seitenhieh auf Briand erklärt das Blatt weiter, wenn die vitalen Intereſſen Frankreichs und Europas auf dem Spiele ſtünden, hätten weder die Miniſter noch der Mi⸗ niſterpräſident das Recht, auf die Meinung eines ein⸗ zelnen Kollegen zu hören. Schließlich dürfe man nicht vergeſſen, daß die Rhein landbeſatzung zur Ausübung eines Druckes durch die Aufrechterhaltung der Beſetzung be⸗ nutzt werden könne. l 5 In der„Liberté“ ſtellt Bainville die Frage, was man gegen die Wiener Kundgebungen machen wolle. Ein Diplomat, der von ſeiner Regierung beauftragt würde, gegen die Wiener Vorgänge zu proteſtieren, würde ſich lächerlich machen. Das ändere aber nichts daran, daß dieſes Feſt in Wien ſehrernſt genommen werden müſſe und daß der Anſchluß bald vollzogen ſein werde, wenn man keine Schritte dagegen unternehmen wolle. Auch die franzöſiſche Linkspreſſe gegen den Anſchluß Die Aufregung über die großdeutſchen Kundgebungen in Wien hat ſich in Paris immer noch nicht gelegt. Bemerkenswerter Weiſe wenden ſich jetzt auch die Links⸗ blätter gegen Löbe. So ſchreibt zum Beiſpiel heute„Oeuvre“(Radikal⸗So⸗ zialiſtiſch:„Wir müſſen die deutſchen Republikaner warnen. Handelt es ſich darum, ein größeres Deutſchland wieder zu d beleben, ſo gehe nwir nicht mit. Es hat keinen Zweck, uns den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland als eine wirtſchaftliche Notwendigkeit darzuſtellen. Wir wollen nicht den Tod Oeſter⸗ reichs, aber man hat uns am Sonntag klar gezeigt, was der i Europa eintrete 7 85 ausgel„das in gewiſſer Beziehung eine ſtärkere 7 Anſchluß für uns bedeutet, um uns künftig noch von irgend⸗ welchen Argumenten beeinfluſſen zu laſſen“““. 7. N us der Wo Mehrheit. vor wenigen Wochen Miniſterpräſident war, wurde bekannt⸗ lich vom König Fuad ſeines Amtes entlaſſen und zwar a geſchichte verwickelt hatte. has Paſcha noch vor Jahren, ehe er alſo Miniſterprä war, als Rechtsanwalt die Verteidigung der Intereſſen e es ägpytiſchen Prinzen, des Schwagers von König Fuad, ge dieſen letzteren vor dem Gericht übernommen hatte— alle dings gegen eine unzuläſſig hohe Vergütung. Als man aber einſah, daß durch dieſe Geſchichte die Wafd⸗Partei in den Augen der Bevölkerung dennoch nicht in erwünſcht kompromittiert wurde, faßte man den Beſchluß, ſie dad loszuwerden, daß man das Parlament auflöſte und alle Tätigkeit unmöglich machte. daß ſich die Wafd⸗Partei den künſtlich herbeigeführten Ve hältniſſen fügen wird. Ganz im Gegenteil: höchſtwahrſchein lich werden demnächſt die inneren Parteikämpfe noh mehr zugeſpitzt. dafür aktiv vorbereiten. Nr. 341— 139. Sahrgang 1 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. eklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen i keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. t der Cochnik. Wandern und Reisen Geſetz und Necht ————.———————— l Die Lage in Aegypten Von Dr. Artaſches Abeghian 5 Seit 1924, ſeit der britiſche Oberbefehlshaber(der Sirdar) der ägyptiſchen Armee und der Generalgouverneut vom Sudan Sir Lee Stack von ägyptiſchen Fanatikern in Kairo er⸗ mordet wurde, ſeither kommt auch Aegypten zu keiner Ruhe. Als ſchärfſtes Anzeichen dieſer latenten Kriſe Aegyptens darf der allerletzte Handſtreich des Königs Fuad angeſehen werden: die Auflöſung des Parlamentes, die Vertagung der Neuwahlen auf drei Jahre, die Aufhebung der Preſſefreiheit und die Ausſtattung des Königs mit allen geſetzgeberiſchen Funktionen. Das diesbezügliche königliche Dekret iſt am 19. Juli und zwar auf einem einſtimmigen Beſchluß der Regie⸗ rung Mahmud Paſchas hin erlaſſen worden. In einem Schreiben an den König begründet der ägyptiſche Miniſter⸗ präſident dieſen Schritt folgendermaßen:„Da das Parlament in ſeiner gegenwärtigen Form die Errichtung normaler Ver⸗ hältniſſe nicht begünſtigte, die vom Lande ſo herzlich erſehnt werden, darf es kein Hindernis zur Errichtung dieſes Zieles ſein. Das Miniſterium hielt es daher für unumgänglich, daß beide Kammern aufgelöſt und die Wahlen bis zu dem Zeit⸗ punkte vertagt werden, an dem man hoffen darf, daß die Nation ihre wahre Meinung äußern wird. Das Miniſterium hielt es außerdem für notwendig, das Wahlgeſetz zu revi⸗ dieren“. 1 Daß nun das Handeln Fuads und Mahmud Paſchas einem Staatsſtreich gleichkommt, unterliegt keinem Zweifel. Selbſt die engliſche Preſſe, die ſich den ägyptiſchen Ereigniſſen gegenüber„neutral“ verhält, bezeichnet ihn als eine„innere Revolution“. Der Akt vom 19. Juli iſt alſo eine offene Verletzung der Verfaſſung und bedeutet eine Rückkehr zum abſoluten Regime. Er wird aber auch dadurch begründet, daß„eine kleine Gruppe“ ihren Einfluß dahin be⸗ nutzt habe, um die parlamentariſche Mehrheit in einen„dem Staate gefährlichen Parteigeiſt zu beeinfluſſen“. Unter dieſer„kleinen Gruppe“ ſind die Anhänger der ſog. Wafd⸗ d. h. der Unabhängigkeitspartei gemeint, die auch unter dem Namen der Zaghluliſten bekannt ſind, da der verſtorbene Zaghlul Paſcha der berufene und lebenslange Führer dieſer Richtung und der geſamten ägyptiſchen Freiheitsbewegung war. Mahmud Paſcha und ſeine Kabinettsmitglieder dagegen ſind die Führer der ſog. Konſtitutionell⸗ Liberalen Partei. Somit erhält die ägyptiſche Kriſe vor allem in den ägyptiſchen Parteiverhältniſſen ihre Erklärung. g Die ſeitens ihrer Gegner als eine„kleine Gruppe“ be⸗ zeichnete Wafd⸗Partei hatte in dem geſchloſſenen Par⸗ lamente die übergroße Mehrheit hinter ſich: nicht weniger als etwa 85 Prozent aller Abgeordneter. Der Reſt zählte An⸗ hänger unter allen übrigen Parteien, unter denen allerdings die Könſtitutionell⸗Liberalen an Zahl und Einfluß die erſte Stelle einnahmen. Die anderen Parteien vermögen als führende Kräfte kaum in Betracht kommen. Aber auch die Liberale Partei kann in dieſer Hinſicht bei weitem nicht mit der Wafd verglichen werden. Zur Gefolgſchaft der letzteren gehören breiteſte Schichten der Land⸗ und Stadtbevölkerung, aber auch der intellektuellen Kreiſe und der Jugend. Daß dies auch der wahren Stimmung des Landes entſpricht, be⸗ weiſt allein die Tatſache, daß das Ergebnis der wiederholten parlamentariſchen Wahlen in Aegypten das gleiche blieb, daß ſie allemale alſo den Wafdiſten die bei weitem große Mehrheit ſicherten. Allerdings hatten ſie in letzter Zeit, nach dem Tode ihres Führers Zaghlul Paſcha, an Einfluß einiger⸗ maßen eingebüßt, immerhin blieben ſie nach wie vor in der Zaghluls Nachfolger Nahas Paſcha, der erſt 0 5 dem Grunde, weil er ſich angeblich in eine Beſtechungs⸗ Die Sache war nun die, daß Ma Es iſt aber mehr als fragli Es verlautet auch, daß die Wafdiſten b hnen aufgezwungenen Kampf aufgenommen haben und 2. Seite. Nr. 341 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) alktttwoch, den 28. Jukt 1928 phangigket ant 5 5 5 8 abhängigkeit verlangt. Zaghlul und ſeine Geſinnungs Abbruch des franzöſiſchen Ozeanfluges genoſſen wurden britiſcherſeits verfolgt und verbannt, ſchließ⸗ lich aber freigelaſſen. Als Zaghlul ans Ruder kam, unter⸗ nahm er im Herbſt 1924 eine Reiſe nach London, um die da⸗ malige Arbeiterregierung Mac Donalds zu gewiſſen Konzeſ⸗ ſionen zu bewegen, jedoch erfolglos. Der greiſe Führer und Miniſterpräſident mußte abdanken. Ihm folgten Ziwar Paſcha und andere, die Beziehungen zwiſchen London und Kairo aber blieben geſpannt. Schließlich unternahm der König Fuad ſelber in Bgleitung des derzeitigen Prämiers Sarwat Paſcha im vergangenen Winter eine Reiſe nach London, es gelang ihnen ſogar das Foreign Office zu einigen Konzeſſionen ge⸗ neigter zu machen, es wurde ſogar ein Vertragsprojekt fertig⸗ geſtellt, die Mehrheit des ägyptiſchen Parlaments aber, be⸗ ſtehend aus den Wafdiſten, lehnte es ab. Sarwat mußte zurück⸗ treten, und Nahas Paſcha folgte ihm. Dieſer vermochte nichts beſſeres zu erreichen. Im Gegenteil, als er eine Geſetzvorlage betr. das Vereins⸗ und Verſammlungsrecht bearbeiten ließ, um ſie dem Parlamente vorzulegen, mußte er ſie bald wie⸗ der zurückzuziehen, da ſie der Deklaration 1922 widerſprach und da die engliſche Regierung mit einer Flottendemon⸗ ſtration drohte. Als er ſchließlich abdankte und ihm Mahmud Paſcha folgte, gingen Nahas und ſeine Partei in die Oppo⸗ ſition über und machten, als Mehrheit, der Regierung das Leben ſauer. Bei all unſerer Kritik zu den Urhebern des ägyptiſchen Staatsſtreiches und bei all unſerer Anerkennung der Ver⸗ dienſte der Wafdiſten in ihrem ungleichen Kampfe um die volle Freiheit Aegyptens müſſen wir zugeben, daß ſie in ihren Forderungen zu weit gehen und in den gegebenen politiſchen Verhältniſſen manch Unmögliches verlangen. Sie ſind mehr Revolutionäre, Freiheitskämpfer, als Politiker. Sie vernach⸗ läſſigen eben die tatſächlichen Beziehungen im Leben der Völker, die reelle politiſche Lage zu ſehr, ſind mehr Gefühls⸗ Hund Vernunftsmenſchen. Nicht nur die Maſſen, ſondern auch die Führer, von Zaghlul beginnend. Von Kompromiſſen wollen ſte nichts hören. Nahas Paſcha ſchien zu ſolchen ge⸗ neigter zu ſein, wurde jedoch ſchnell beſeitigt. Seine Gegner und vor allem die Liberalen, alſo die Partei Mahmud, Sar⸗ wat Paſchas und anderer prominenter Perſönlichkeiten, der Vertreter der oberen Schichten des ägyptiſchen Volkes, die engere wirtſchaftliche Beziehungen zu England haben, ſind im Gegenteil durchweg Kompromißleute. Sie beachten oft die Lebensintereſſen ihres Volkes nicht im verlangten Maße und werden auch von ihm bekämpft. So kommt es alſo, daß die extremen Elemente in Aegypten der Reihe nach das Ueber⸗ gewicht gewinnen und das Land in einen ewig ruheloſen Zuſtand hineinziehen. Daß nun der Staatsſtreich Fuads und Mahmud Paſchas nicht berufen iſt, wie es ſeine Urheber ver⸗ ſichern wollen, Ruhe in Aegypten zu ſchaffen, vielmehr Unruhe zu ſtiften, ſcheint leider mehr der Wirklichkeit zu entſprechen. Das Geheimnis um Malmgreen Die geſtrigen Stockholmer Abendblätter kommentieren die Erklärungen Muſſolinis zur Nobile⸗Kataſtrophe und weiſen darauf hin, daß zwiſchen der italieniſchen Regierung und den Regierungen Norwegens und Schwedens eingehende Verhandlungen geführt worden ſeien. Die ſchwediſche Regie⸗ rung habe ihre Forderung auf Klarſtellung des Ablebens Malmgreens energiſch aufrecht erhalten. Der ruſſiſche Flieger Tſchuchnoswfki wiederholt ſeine Behauptung, bei ſeinem Erkundungsflug zwei Leute auf dem Eiſe feſtgeſtellt zu haben, die ſtanden und einen, der auf dem Eiſe lag. Ein Irrtum ſeinerſeits ſet ausgeſchloſſen. Die Meldung aus Kingsbay, er habe wahrſcheinlich ein Bündel Kleider auf dem Eiſe für einen Menſchen gehalten, ſei völlig aus der Luft gegriffen. Im übrigen erwarte er die Entwicklung des von ſeinem Photographen aufgenommenen Filmſtreifens ab, der den Fall klären dürfte. Ueber die Heimreiſe der Italiener werden die widerſprechendſten Nachrichten verbreitet, wie man annimmt, mit der Abſicht, den genauen Termin und die Reiſeroute geheim zu halten. In den von den Italienern angeforderten Wagen werden 14 Perſonen Platz nehmen, und zwar außer Nobile und den andern Geretteten auch einige Offiziere der„Citta di Milano“. Die Mitglieder der italieniſchen Geſandtſchaft in Stockholm werden nach Narvik kommen, um die Italiener auf ihrer Fahrt durch Schweden zu begleiten. Nobile paſſiert Berlin General Nobile wird auf ſeiner Rückkehr nach Italien mit ſeinen Begleitern vorausſichtlich am Freitag in Berlin eintreffen. Amunoͤſen aufgegeben Die Kopenhagener Zeitung„Extrabladed“ veröffentlicht eine Erklärung des Leiters des norwegiſchen Luftverkehrs⸗ weſens, Meiſterlin, der die weitere Suche nach Amundſen als zwecklos bezeichnet, da man ein Unglück über dem Eismeer nunmehr als wahrſcheinlich annehmen müſſe. Litauiſche Note an den Völkerbund Die Regierung Litauens hat dem Völkerbund eine Note zugehen laſſen, in der ſie auf die bevorſtehenden polniſchen Manöver im Wilnagebiet hinweiſt und in der betont wird, daß in Varonai jeden Sommer litauiſche Manöver ſtatt⸗ finden, ſo daß die Angaben der Polen, es handle ſich um eine Antwort auf die litauiſchen Manöver, nicht ſtichhaltig ſeien. Das Zuſammenziehen der polniſchen Truppen bedeute für Litauen eine ſo große Gefahr, daß die litauiſche Regie⸗ rung ſich gezwungen ſehe, ihrerſeits erhebliche Verſtärkungen an den wichtigſten militäriſchen Punkten zu ſammeln. Zum Schluß erſucht die Note, der Völkerbund möge die Tatſachen nachprüfen und im poſitiven Falle die in der Reſo⸗ lution des Völkerbundsrates vom 10. Dezember 1927 vor⸗ geſehenen Organe in Tätigkeit treten laſſen. Polniſch⸗litauiſcher Grenzzwiſchenfall Nach einer Meldung der„Glos Prawdy“ aus Wilna, wurde bei Neutroki die die polniſch⸗litauiſche Grenze abſchrei⸗ tende Grenzwache aus dem Hinterhalt von litauiſchen Schützen beſchoſſen. Ein polniſcher Soldat wurde getötet, ein anderer ſchwer verletzt. * Neue Volksabſtimmung in der Schweiz. Das Volks⸗ begehren auf eine Verfaſſungsreviſion im Sinne eines allge⸗ meinen Verbots der Annahme von Orden und Ehren⸗ zeichen fremder Regierungen hat 75 000 Unterſchriften er⸗ bracht. Da 50 000 Unterſchriften notwendig waren, iſt die Volksabſtimmung über dieſe Frage geſichert. 2 2 1 2 22 2 Die deutſche Not in Südtirol Der Klerus an den Papſt Eine Denkſchrift über die Vergewaltigung des Deutſchtums in Südtirol hat der Klerus des deut⸗ ſchen Teiles der Diözeſe Trient an den Papſt geſandt und durch einen beſonderen Abgeordneten am Hl. Stuhl über⸗ reichen laſſen. In der Denkſchrift wird beſonders auf das Verbot des deutſchen Religionsunterrichts hingewieſen und u. a. erklärt, der deutſche Teil der Diözeſe Trient habe 171 Seelſorgegemeinden mit einer Einwohnerzahl von 170 325; davon ſeien 141238 Deutſche und nur 21731 Italiener der Reſt Ladiner. Von den ſchulpflichtigen Kindern hätten 87,5 v. H. deutſche und nur 12,5 v. H. italieniſche Mutter⸗ ſprache. Die Erteilung des Religionsunterrichts in italieni⸗ ſcher Sprache an 180 000 deutſche Kinder ſei ganz und gar unmöglich, da die Kinder uur deutſch verſtänden. In 79 Gemeinden befinde ſich überhaupt kein einziges Schulkind mit italieniſcher Mutterſprache. Eine erſchreckende Zunahme der religiöſen Unwiſſenheit und der ſittlichen Verwilderung der heranwachſenden Jugend ſei die Folge des Verbots des deutſchen Religionsunterrichts. Selbſt ein italieniſcher Fürſtbiſchof habe vor dem Kriege die Mutter⸗ ſprache als das unerläßliche Mittel bezeichnet, den Kindern die erhabenen, ſchwer faßbaren Wahrheiten des Katechismus zu vermitteln. In der Denkſchrift wird dann die allgemeine Einführung wenigſtens des deutſchen Pfarrunterrichts geſor⸗ dert ſowie die Entſendung eines apoſtoliſchen Viſitators deut⸗ ſcher Sprache, der Bürger eines neutralen Staates ſein müſſe. Die Stralſunder Befretungsfeier Zahlreiche Gäſte aus allen Teilen Norddeutſchlands ſind zur 300 Jahrfeier Stralſunds herbeigeetlt. Der Diens⸗ tag war der große Tag der Stralſunder Feſtwoche. Der Tag begann mit einem militäriſchen Wecken. Dann holte die Wachtparade die ſchwediſchen Feldzeichen zum Gottesdienſte ab. In St. Nikolai und St. Marien wurden dann Feſtgottes⸗ dienſte abgehalten. Nach der Feier in den Goteshäuſern er⸗ folgte die hiſtoriſche Umſegelung des Dänenholms, der kleinen Inſel zwiſchen Stralſund und Rügen, auf der vor 300 Jahren ein Teil des Wallenſtein'ſchen Heeres von Stral⸗ ſunder Fiſchern erfolgreich blockiert worden war. Darnach erſcholl vom Nikolai⸗Turm das ſogenannte Hohnblaſen jener Fanfaren, mit denen der Abzug der Wallenſteiner von Stral⸗ ſund quittiert wurde. Nachmittags wurde im Stadttheater der weihevolle Feſt⸗ akt der 300⸗Jahrfeier abgehalten. Oberbürgermeiſter Dr. Heydemann hielt die Begrüßungsanſprache, in der er die deutſchen und ſchwediſchen Gäſte willkommen hieß. Ge⸗ ſandter Freytag von der Kulturabteilung des Auswätigen Amtes legte dar, daß zwar die Zeiten, in denen Uneinigkeit und Abfall das Reich zerriſſen, vergangen ſeien, daß aber der Geiſt Stralſunds erhalten bleiben möge. Der ſchwediſche Staatsminiſter v. Ribbing ſchloß ſeine Rede, in der er die Glückwünſche des Königs und der Regierung übermittelte mit den Worten:„Wir ehren die Bürgerſchaft Stalſunds, die vor 300 Jahren ihre Freiheit verteidigte!“ Nach einem Vertreter des Reichswehrminiſteriums kam ein Vertreter des ſchwediſchen Heeres zu Wort. Darauf hielt Prof. Wehrmann Stargard die Feſtrede. Der Tag ſchloß mit einem Fackelzug. Dr. Ricklins Entlaſſung und Heimfahrt In Kolmar wurde am Dienstag kurz vor 3 Uhr Dr. Rick⸗ lin aus dem Gefängnis entlaſſen. Sein erſter Gang war zum„Elſäſſer Kurier“, um dort das Auto zu erwarten, das ihn nach Dammerkirch heimführen ſollte. Das Perſonal und die Redaktion bereiteten Dr. Ricklin einen überaus herzlichen Empfang. Bald ſammelte ſich eine größere Volksmenge vor dem Gebäude des„Elſäſſer Kurier“ an. Als gegen 6 Uhr ſein Auto mit noch fünf anderen eingetroffen war, und Dr. Ricklin heraustrat, wurde ihm eine ſtarke Ovation zuteil. Von ſtämmigen Armen wurde er in die Höhe gehoben und Unter ſtändigen Hochrufen der Volksmenge in ſein Auto getragen. Unter ſtürmiſchen Hochrufen auf Ricklin ſetzte ſich der Autozug in Bewegung, der bald auf neun Autos angewachſen war. In den Dörfern, die zu paſſieren waren, war die Frei⸗ laſſung bekannt geworden, und allenthalben auf ſeiner Durch⸗ fahrt wurde er freudig begrüßt. In Mü lhauſen, wo die Autos gegen 8 Uhr eintrafen und mitten durch die Stadt fuhren, wurde Dr. Ricklin ein beſonders ſympathiſcher Empfang bereitet und beſonders begeiſtert war natürlich der Empfang in Dammerkirch, ſeiner Heimat, wo er von ſeinen Mitbürgern jubelnd begrüßt wurde. In einem Auf⸗ ruf erklärt er, daß noch viel Arbeit bis zur Beruhigung der Geiſter geleiſtet werden müſſe. In der Begnadigung ſehe er den erſten Schritt zu einer Verſtändigung, dem aber wei⸗ tere Schritte folgen müßten. Er werde nach wie vor ſein Programm vertreten, es ſei das Programm ſeiner Wahl⸗ kampagne, und es ſei das Programm, das er 1918 ſchon im elſaß⸗lothringiſchen Nationalrat eingebracht hatte. Der Auf⸗ ruf endigt mit einem Appell an die Einigkeit der Elſäſſer zur Wahrung ihrer Eigenart und ihrer Heimatforderungen im wohlverſtandenen Intereſſe von ganz Frankreich! Der Fall Raphael Wie das„B..“ erfahren haben will, hat das preußiſche Juſtizminiſterium in der Angelegenheit des amneſtierten ehemaligen Oberleutnants Raphael die Strafvollſtreckungs⸗ behörden um Auskunft gebeten, auf Grund welcher Berechnung ſie zur Haftentlaſſung Raphaels gekommen ſeien. Raphael war bekanntlich wegen gefährlicher Körperver⸗ letzung, Meineids, Beihilfe zum Mord und wegen Anſtiftung zu verſuchter Gefangenenbefreiung zu insgeſamt acht Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt wor⸗ den. Auf Grund der Amneſtie war ihm die Strafe wegen Beihilfe zum Mord auf die Hälfte zu kürzen, die Strafe wegen Körperverletzung zu erlaſſen. Es bleiben alſo die Strafen wegen Meineids und wegen Anſtiftung zu verſuchter Ge⸗ fangenenbefreiung. Nur wenn auch dieſe beiden Delikte aus politiſchen Motiven begangen wurden, wäre die Haftentlaſ⸗ fung zu Recht erfolgt. Das Juſtizminiſterium hat alſo zu⸗ nächſt zu prüfen, ob für die genannten letzten Delikte poli⸗ tiſche Gründe maßgebend waren. Gegebenenfalls wird eine gerichtliche Entſcheidung erfolgen. Eine Mitteilung des Marineminiſteriums beſtätigt, daß der Flieger Paris in Horta feſtliegt, da es ſich als not⸗ wendig erwieſen habe, einen Motor auszuwechſeln und an dem zweiten eine kleine Reparatur vorzunehmen. a Eine weitere Mitteilung des Miniſteriums vom Nach⸗ mittage beſagt, daß auch der zweite Motor ausgewechſelt werden müſſe und daß unter dieſen Umſtänden der Flug aufgegeben werden müſſe. i Maedonalös Mißtrauensvolum abgelehnt Das engliſche Unterhaus lehnte am Dienstag abend den von Macdonald im Namen der Arbeiterpartei eingebrach⸗ ten Tadelsantrag gegen die Regierung Baldwin, in der dieſer vorgeworfen wird, daß ſie in den vier Jahren ihres Beſtehens die Arbeits loſigkeit nicht zu mildern ver⸗ ſucht habe, mit 331 gegen 151 Stimmen ab. Ein Zuſatzantrag des Konſervativen Croft, in dem das Unterhaus die Arbeitsloſenkriſe als auch die Oppoſition der Sozialiſten und Liberalen gegenüber den von den Konſer⸗ vativen vorgeſchlagenen Abhilfemaßnahmen bedauert, wurde mit 305 gegen 135 Stimmen angenommen. Das Tanger-Abkommen Der„Matin“ berichtet, die ſpaniſche Regierung habe, um der Unterzeichnung des Tanger⸗Abkommens eine größere Feierlichkeit zu verleihen, die Außenminiſter von Frankreich, England und Italen zu dieſem Zweck nach einem Seebad in der Nähe von Barcelona eingeladen. Briand und Chamber⸗ lain hätten dieſe Einladung angenommen, dagegen habe Muſſolini mitgeteilt, daß es ihm unmöglich ſei, Italien zu verlaſſen. Unter dieſen Umſtänden erſcheine es zweifelhaft, ob die geplante Zuſammenkunft ſtattfinden werde. Mexiko nähert ſich oem Völkerbund Das Generalſekretariat des Völkerbundes hat ein Schrek⸗ ben des mexikaniſchen Außenminiſtertums erhalten, in dem die Regierung Calles mitteilt, falls ſie an der für den 5. No⸗ vember 1928 vorgeſehenen Internationalen Konferenz zur Vereinheitlichung der Wirtſchaftsſtattſtik ſich beteiligen werde. In Völkerbundskreiſen ſieht man mit Befriedigung auf dieſes erſte Zeichen einer Fühlungnahme zwiſchen Mexiko und dem Völkerbund. — Letzte Meloͤungen Straßenbahnunglück in Berlin — Berlin, 25. Juli. Geſtern abend kurz nach 8 Uhr haf ſich abermals ein ſchweres Straßenbahnunglück in Berlin ereignet, und zwar an der Ecke Petersburger Straße und Frankfurter Allee. An der Straßenkeuzung ſtieß ein Zug des Ringes 9 mit einem Anhänger einer anderen Linie zu⸗ ſammen. Dieſer ſtürzte um und wurde faſt völlig zertrüm⸗ mert. Es wurden insgeſamt 19 Perſonen verletzt von denen zwei im Krankenhaus Aufnahme finden mußte Die Tochter mit dem Raſiermeſſer ermordet ö — Breslau, 24. Juli. Die 33 Jahre alte Eliſe Geier en mordete geſtern in ihrer Wohung ihre ſechs Jahre alte Tochtet Ruth mit einem Raſtermeſſer. Dann ſetzte ſie die Wohnung in Brand, deren Diele ſie mit Petroleum getränkt hatte Sie wurde verhaftet und gab bei ihrer Vernehmung an, ſie habe ſich an ihrem Hauswirt, mit dem ſie Streitigkeiten ge habt habe, rächen wollen. Das Kind habe ſie getötet, weil ſie nicht wollte, daß die Tochter als Kind einer Verbrecherin weiter leben ſollte. Die Mörderin befand ſich in großer wirtſchaft⸗ licher Notlage. Exploſton eines Munitionslagers — Wien, 24. Juli. Wie die„Wiener Stunde“ aus Bel⸗ grab berichtet, iſt in Cattaro das füdflawiſche Munitions⸗ depot in die Luft geflogen, wobei eine Anzahl von Wach⸗ ſoldaten getötet wurde. Da die Exploſtonen zur Stunde noch andauern, konnte bisher mit der Bergung der Toten noch nicht begonnen werden. Man vermutet, daß es ſich um ein Attentat handelt. Selbſtmord einer deutſchen Familie in Wien — Wien, 24. Juli. Der im Bezirk Döbling in Unter⸗ miete wohnende Reichsdeutſche Baron Karl Friedrich von Helmolt ſowie deſſen Gattin und Tochter aus erſter Ehe wurden in der mit Leuchtgas gefüllten Wohnung leblos aufgefunden. Aerzte der Rettungsſtelle konnten bei allen drei Perſonen nur noch den bereits eingetretenen Tod feſt⸗ ſtellen. Materielle Notlage dürfte die Urſache der Tat ſein. Fliegerlandung im Hochgebirge — Bern, 25. Juli. Üdets einwandfreie Landung auf der Zugſpitze iſt noch in aller Erinnerung. Nunmehr iſt es auch dem ſchweizeriſchen Fliegerhauptmann Wirth gelungen, eine Landung im Hochgebirge auszuführen, und zwar landete er geſtern vormittag halb 10 Uhr mit ſeiem Flugzeug glatt neben dem Werkhaus Jungfraujoch in den Berner Alpen. Gewitterſchäden und Dürre in Italien — Rom, 24. Juli. Infolge der ſtarken Hitze ſind in meh⸗ reren Orten Italiens ſchwere Gewitter niedergegangen, die großen Schaden anrichteten. Bei Caltaniſſetta(Sizilien) wurden oͤrei Menſchen durch einen Blitzſchlag ſchwer ver⸗ wundet. Durch die große Trockenheit gerieten bei Üdine weite Strecken Weidelandes in Brand. Bei Venedig ver⸗ brannte das Getreide auf etwa 200 Aeckern. Titulesen tritt zurück — Bukareſt, 25. Juli. Dem„Adeverul“ zufolge hat Titu⸗ leſcu ſeinen Rücktritt als Außenminiſter endgültig beſchloſſen. Er reiſt am Samstag nach London, um dort dem König ſein Abberufungsſchreiben zu übergeben, da er noch immer formell rumäniſcher Geſandter in London iſt. Die jugoflawiſche Kriſe — Belgrad, 25. Juli. Der Führer der floweniſchen Klerikalen und gegenwärtige Innenminiſter Dr. Koro⸗ ſchetz iſt vom König mit der Kabinettsbildung beauftragt worden. Dr. Koroſchetz wird nach einem mehr formellen Ver⸗ ſuch, die Kroaten in die Regierung einzubeziehen, ſich be⸗ mühen, aus den bisherigen Koalitionsparteien eine Regie⸗ rung zu bilden. a —— digem Aufenthalt wurde die Fahrt nach Salzburg fort⸗ ohne jede Behelligung durch die Zollkontrolle in den bereit⸗ Bahnſteig hatten ſich nur wenige Angehörige eingefunden. An konnte, obwohl die Vergünſtigung, mit der Preſſekarte auf der dieſe Angewohnheit der Briten dieſes paradteſiſche Land in hat die wochenlange Hitze auch die härteſten Peſſimiſten aus der Purjtaner, 95 5 Abendanzug anlegen? Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) — ö g. Seite. Nr. 341 Mkttwoch, den 28. Jui 1928 Nachklänge vom X. Den Wieder daheim! Tat haben die Sänger, die erſt ſpüt antraten, ſo gut wie nichts Die Liedertäfler haben als Erſte die Reiſe nach Wien an⸗ getreten, als Erſte ſind ſie auch wieder in Mannheim ein⸗ getroffen. Allerdings ſtark reduziert, denn einige blieben am Montag morgen in Wien zurück, ein Tell bröckelte in München ab, ſodaß von da ab zwei Wagen zweiter Klaſſe bequem aus⸗ reichten. Die Abreiſenden ſtanden noch völlig unter dem über⸗ wältigenden Eindruck des Jeſtzu ges, als am Montag um 6 Uhr früh im Calonnaden⸗Café⸗Reſtaurant am Rathaus⸗ platz zum letztenmale der Kaffee eingenommen wurde. Da keine Ausſicht beſtand, mit einem kursmäßigen Schnellzug fortzukommen, hatte die Reiſeleitung für Plätze im Sonder⸗ zug der Bayern, der bis München lief, geſorgt. Der Zug ſtand im Bahnhof Hütteldorf⸗Hacking, in den am Donnerstag mittag der Sonderzug der Mannheimer Sängervereinigung einge⸗ laufen war, bereit. Ehe man dahin kam, hatte man die Straßen⸗ und Stadtbahn zu benützen, da genügend Autos in der frühen Morgenſtunde nicht verfügbar waren. Der Bahn⸗ hof Hütteldorf liegt vom Stadtzentrum ungefähr ſo weit ent⸗ fernt wie der Mannheimer vom Heidelberger Hauptbahnhof. Trotzdem brauchte man micht mehr wie 28 Groſchen(etwa 17 Pfg.) zu bezahlen, den Einheitsfahrpreis für ſämtliche Strecken während des ganzen Feſtes. Dabei wurden die 28 Groſchen nicht etwa auf 30 aufgerundet, weil den Schaffnern bei ſtrenger Strafe verboten war, Trinkgeld anzu⸗ nehmen.„Wir werden geköpft“, bemerkte ein Schaffner, als wir das erſtemal den Verſuch machten, uns für eine liebens⸗ würdige Auskunftserteilung erkenntlich zu zeigen. Um.45 Uhr wurde bet ſtrahlendem Sonnenſchein, der dem Feſt von Anfang bis zu Ende, von einer vprüberziehen⸗ den Gewitterdrohung am Donnerstag nachmittag abgeſehen, beſchteden war, mit dem bayeriſchen Sonderzug Wien ver⸗ laſſen. Abſchiedsgrüße flatterten aus allen Fenſtern zu beiden Seiten der Bahnſtrecke.„Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus!“ ſchmetterte die Kapelle der Sänger aus Bad Tölz. Die Muſikanten trugen die Nationaltracht: lange gelbe Schoßröcke und Spitzhüte. Auf den größeren Stationen begrüßten Kapellen den Sonderzug, der um 41 Uhr Linz er⸗ reichte. Ausgeſucht ſchöne junge Damen in der entzückenden Linzer Tracht verteilten Blumen und ließen ſich nicht lange nötigen, als die Kapelle einen Walzer ſpielte. Nach halbſtün⸗ geſetzt, wo man in ber fünften Nachmittagsſtunde eintraf. Während die Stedertäfler, die bis München fuhren, im Zuge blieben, hatten die andern, die ohne Abſtecher Mannheim zu⸗ ſtrebten, zwei Stunde Aufenthalt, der zur Einnahme des ver⸗ ſpäteten Mittageſſens benützt wurde. Um halb 8 Uhr wurden ſtehenden Vorzug des kursmäßigen Schnellzuges geſtiegen, der gegen 11 Uhr in München einlief. Hier war nun aus⸗ reichend Gelegenheit, ein gutes Glas Bier zu trinken, das unwillkürlich zu Vergleichen mit dem Wiener Gerſtenſaft, der wührend der Feſttage in ungeheuren Quantitäten vertilgt wurde, anregte. Um 12 Uhr verließen die Mannheimer mit dem Wien—Partiſer Schnellzug die bayeriſche Hauptſtadt, um am Dienstag morgen um halb 7 Uhr, etwa zwei Stunden ſpäter, wie vorgeſehen, in Mannheim einzutreffen. Auf dem der Sperre machte man genau wie bei der Ausreiſe Schwierig⸗ keiten, weil bie Reiſeleitung mit der Teilnehmerliste nicht zur Stelle war. Offenbar wollte man uns recht eindringlich zu Gemüte führen, daß Deutſchland nicht Oeſterreich iſt. Die„Sänger luſt“ hat ſchon am Sonntag abend ihre Süngerreiſe, über die wir kürzlich berichtetey, nach Salzburg angetreten. Die andern Vereine, ſpweit ſie Sängerreiſen un⸗ ternehmen, haben am Montag Wien verlaſſen. Persönliche Erlebniſſe beim Festzug Ich habe den Feſtzug in Nürnberg und Hannover mit⸗ gemacht. Es ſtamd deshalb von vornherein feſt, daß ich von dem Wiener„Marſch der 160 000“ nicht Abſtand nehmen finder eilten dienſtbefliſſen herbei, wenn man einen Schluck 5 N 9 1 8 üſchen Sängerbundesſeſt vom Feſtzug geſehen, wenn ſte nicht ſo ſchlau waren, ſich vor⸗ her unter die Zuſchauer zu miſchen. In Wien ſetzte am Sonn⸗ tag ſchon ſehr früh das Leben und Treiben in den Feſtſtraßen ein. Begann doch die Spalierbildung ſchon um 6 Uhr. Die Liedertäfler, die um 11 Uhr das Mittageſſen einnahmen, mar⸗ ſchierten gegen 1 Uhr nach der Burggaſſe ab, die den Badenern zur Aufſtellung zugewieſen war. Nach dem jedem Sänger mit dem Feſtbuch zugeſtellten Plan erfolgte die Einreihung der ſieben Gruppen in den Zug vom Norden und Weſten aus. Vor den Mannheimer Vereinen ſtandoen die Heidelberger mit ihrem eindrucksvollen Feſtwagen, für den die Stadtver⸗ waltung die Hälfte der Koſten beigeſteuert hat. Der von vier ſchweren Gäulen gezogene Wagen trug das Heidelberger Faß mit einem Modell des Heidelberger Schloſſes, vor dem eine reizende Wienerin, die die Muſe darſtellte, ſaß, während im Vordergrund Perkeo mit dem Humpen Platz genommen hatte. An der rechten Seite war„Heidelberg du Jugendbrunnen“, an der linken„Alt⸗ Heidelberg du Feine“ zu leſen. Der Ent⸗ wurf des reich mit Blumen dekorierten Wagens ſtammte von Bildhauer Hans Fries in Heidelberg. Zwei Fanfaren⸗ bläſer, Standartenträger und Herold bildeten den Vortrab. Außer den Heidelbergern ſtellten der Pforzheimer Sängergau eine wirkungsvolle hiſtoriſche Gruppe, die die Goldſchmiedekunſt verſiunbildlichte. Auf hohen Stangen wur⸗ den vergoldete Enbleme getragen. Nach mehrfachem falſchem Alarm wurde kurz vor 4 Uhr der Marſch in Zwölferreihen angetreten. Schon in der Bur g⸗ gaſſe war der Empfang durch die Wiener der allerherzlichſte. Selbſt aus den Dachfenſtern flatterten die Taſchentücher, wenn die Heilrufe der Sänger erbrauſten. Die Mannheimer er⸗ zielten einen ganz beſonderen Beifall mit dem Pfalzlied, das Wein und Mägdelein verherrlicht. Wenn der bekannte Refrain geſungen wurde, wenn die Wiener hörten„Es lebe die Jugend, es lebe die Liebe, es lebe der perlende, ſchäumende Wein!“ warteten die ſtürmiſchen Heilrufe des Publikums nicht erſt das Ende des Liedes ab, das ſich für einen Feſtzug aus⸗ gezeichnet eignet, weil es in flottem Marſchrhythmus gehalten iſt und die Pfälzer Eigenſchaften gut betont. Wenn die Mann⸗ heimer gewußt hätten, daß ſie mit dem Lied auf ſo leichte Art Eindruck machen würden, dann wäre jedenfalls der Text beſſer gelernt worden. Es war notwendig, daß die Mannheimer große Lebhaftigkeit an den Tag legten, denn ſie hatten keine Kapelle in der Nähe. Dafür waren 25 Kapellen an der Feſt⸗ zugsſtraße aufgeſtellt. Am Radetzkydenkmal vor dem Kriegs⸗ miniſterium z. B. wurde der Radetzkymarſch geſpielt. Am Feſtzelt vor dem Burgtor, von dem aus der öſterreichiſche Bundespräſtdent, der deutſche Reichstagspräſident und zahl⸗ reiche andere prominente Perſönlichkeiten dem Vorbeimarſch bis zum Schluß beiwohnten, hieß es„Augen rechts!“ Im ſtrammen Gleichſchritt, gut ausgerichtet, wurde unter den leb⸗ hafteſten Heilrufen defiliert, ebenſo, als man in der Prater⸗ ſtraße an der zweiten Tribüne vorbeikam, die für Ehrengäſte reſerviert war. Hier hatte auch Muſikdirektor Karl Weidt Aufſtellung genommen. Am beſten war der Kontakt zwiſchen Süngerſchaft und Publikum auf dem Ring, in der Praterſtraße und in der Hauptallee des Praters. Man hörte ſehr oft den Zuruf„Heil Mannheim!“„Heil Wien!“ ſcholl es ebenſo leb⸗ haft zurück. Manchmal ſchwollen die Rufe zu einem wahren Orkan an, Unzählige weiße Tücher flatterten an den Straßenfronten, ein unvergeßlich großartiger Anblick. Pfad⸗ Waſſer nehmen wollte. Nahezu ohne Stockung vollzog ſich der Zug, der gegen 6 Uhr am Ziel anlangte, Während die Sänger rechts zum Feſtplatz abſchwenkten, begaben ſich die Fahnen⸗ träger zur Rotunde, wo die Wahrzeichen mit einer mächtigen Medaille geſchmückt wurden. Im Schweiß gebadet langten die Sänger auf dem Feſt⸗ platz an. Es iſt deshalb nicht verwunderlich, daß ein wahrer Sturm auf die Erfriſchungsſtätten unternommen wurde. In⸗ zwiſchen marſchierten immer neue Scharen an der am Ziel gufgeſtellten Kapelle vorbei. Das meiſte Intereſſe wurde den maleriſchen Trachtengruppen entgegengebracht, deren Vorbei⸗ rieſigen Preſſetribüne neben dem Feſtzelt Platz nehmen zu dürfen, nicht weniger unvergeßliche Eindrücke verhieß. In der marſch allein 45 Minuten dauerte. Als wir um halb 8 Uhr den Prater verließen, um zum Abendeſſen im Kaiſerhof nicht zu ſpät zu kommen, konnten wir noch den Schluß des Zuges bewundern, den die Oeſterreicher ſtellten. Geradezu beüng⸗ ſtigend war der Anſturm auf die Straßenbahn. Aber man hörte kein erregtes Wort, obwohl der Wagen doppelt ſoviel Fahrgäſte enthielt, wie vorgeſchrieben iſt. Als wir am Rats hausplatz anlangten, begann die a Beleuchtung des Rathauſes, eines impoſanten gotiſchen Monumentalbaues, der von 1873 bis 1883 von Friedrich v. Schmidt geſchaffen wurde. Der Er⸗ bauer wurde durch Errichtung eines Standbildes in der An⸗ lage an der Rückſeite des Rathauſes geehrt. Der 100 Meter hohe Mittelturm iſt von dem„eiſernen Rathausmann“ ge, krönt, einem 8 Meter hohen kupfernen Bannerträger, der mit einem Scheinwerfer beleuchtet wurde. Die übrige Beleuchtung, die im Turm beginnt, iſt indirekt. Die feine Gliederung der Architektur kommt wundervoll zur Geltung. Eine vieltauſend⸗ köpfige Menge wohnte dem bezaubernden einſtündigen Schau⸗ ſpiel, das ſchon am Samstag entzückte, bet. 3 Riehard Schöbs gelder, — Die Tragödie der Fremöenlegion Dieſer Tage traf aus Afrika nach fünfmonatlichem Ver⸗ mißtſein ein Brief von einem LVaden burger Sohn ſeinen Vater ein. Der Brief lautete folgendermaßen: 1e ber Vater! Endlich finde ich den Mut, dir einen Brief zu ſchreiben. Du dachte vielleicht, ich wäre ſchon längſt tot. Wenn ich tot wäre— würde es beſſer fur dich un d mich ſein! Ans Verzweiflung ging ich in die Legton. Ich bin jetzt in Ein⸗ol⸗Habjar zur Ausbildung. Morgens haben wir 3 Stunden Exerziß und mittags drei Stunden. Nachmittags iſt Revue und da muß alles„prop“ ſein— iſt es nicht ſauber, gibts Priſon. Man könnte alles ſauber bringen, hat aber keine Wichſe oder Geld, für welche zu kaufen. Denn wir bekommen alle 15 Tage 3,75 Fr ken. Das reicht gerade, um ein Brot zu kaufe — da wir ſehr wenig zu eſſen bekommen. Wenn du gut ſein wollteſt und mir Geld, Zeitungen und Zigar ſchicken, wäre ich dir mit ganzem Herzen dankbar. Ich 5 mir ſelbſt ein trauriges Los gewählt Meine Lage kann du dir vorſtellen. Schreibe mir bitte ſchnell— ich wart darauf.“ 8 Der Brief ſtammt von einem kräftigen und geſund Jüngling, der zur Reichswehr wollte und in der Legi gelandet iſt— einer der vielen Tauſenden, die fern an un barem Heimweh kranken. Jüngſt kam ein junger Oe reicher, der bet einem Bauer in Arbeit ſtand und bat Auskunft, wie es in der Legion ſei. Seine Mutter ha ihm aus Oeſterreich geſchrieben,„er ſolle unbedingt in Fremdenlegion, da ſei er 5 Jahre„verſorgt“ und brau nicht mehr die Landſtraßen auf⸗ und abzutippeln!“«⸗ Die Aufklärung über die Frembenlegton iſt noch viel zu wenig ins Volk gedrungen und viel intenſtver geſchehen. Wie könnte es ſonſt ſein, da wöchentlich ſo viel geſundes, junges deutſches Blut nach Af abgeſchoben werden könnte? In Ladenburg iſt ein ehem Degtonär, der ſ. Zt. aus Arbeitsmangel, geſund und tat in die Legion ging. Gebrochen an Leib und Seele kehr er nach 5 Jahren heim— eine bittere Sorge für die Seine — eine lebende Warnung! Füngſt beſuchte mich ein erfolg⸗ reich reklamierter Jugendlicher, der nach ſechsmonat⸗ lichem Fernſein heimkehrte. Er erzählte, daß er zu Mut⸗ ters Geburtstag die Nachricht von ſeiner Bef erhalten habe. Er ſchrie es in jubelnder Freude u 5 1 in Erinnerung noch tief, tief bewegt über dieſes Glück. Z mal verſuchte er zu fliehen— zwetmal wurde er mit fängnis beſtraft,— er litt unſäglich an Heimweh.„Liebe der Heimat hungern, als in der Legion„gute“ Tage leben. Das Legionärlos iſt ein bitteres Los!“ ſagte er. zählt die zerbrochenen Exiſtenzen, das verlorene Leben vieler tauſender deutſcher Söhne? Wer die Tränen, die goſſen werden?— Und was haben die Verblendeten ihrer Rückkehr— nach den fünf Jahren? Arbeit find am Anfang überhaupt nicht. Die Erwerbs lof ſorge nimmt ſie nicht auf— den Angehörigen können nicht zum Ernährenlaſſen hinſetzen. Was beginnen? zweiflungsvoll legten viele mir ſchon nach ihrer R dieſe Frage vor. Hier iſt ſchwer, ſchwer raten und 0 Eine Tragödie voll tiefer Traurigkeit, voll Herzelei ist Kapitel„Fremdenlegion“ für unſer Volk, für die Fam n, die es trifft, für die armen, armen Jünglinge. Ern h mern ſoll man es der Jugend:„Vergeßt nie, da Deutſche ſeid! Bleibt dem Vater lande treu N 87 Englands Platz an der Sonne Ein Hundstagsball— Sport der Könige— Das i Auto⸗Girl„ (Von unſerm Londoner Vertreter) Die tropiſche Hitze dieſer Tage bringt die Engländer um ihr liebſtes Geſprächsthema: endlich, endlich einmal önnen ſie nicht über das Weiter ſchimpfen. Es iſt bekannt, daß nur den Verruf gebracht hat, es regne hier ſtets und man könne vor Nebel nichts ſehen.„Scheußliches Wetter heute“ iſt eigentlich nichts anderes als ein freundliches„Guten Tag“, das man ſich zuruft; aber Worte fveſſen ſich in die Vorſtellung ein. Der richtige Engländer fühlt ſich nicht wohl, ehe er in ſeinem Hauſe durch geeignete Fugen und Ritzen in Türen und Fenſtern eine ſolche Zugluft hergeſtellt hat, daß er ſich auch im Lehnſtuhl vom Klima„verfolgt“ fühlen kann. Jetzt dem Gleichgewicht gebracht, und jedermann muß zugeben, daß England ſeinen Platz an der Sonne gefunden hat. Manu zieht ſich aus der Affäre, ſo gut es geht. In zwei Stunden iſt der Londoner per Bahn oder Autobus an der See, und Hunderttauſende, wenn nicht Millionen von Stäbtern bevubl⸗ kern die Meeresküſte. Die Themſe iſt Abend für Abend weithin bedeckt von Booten; in jedem Fahrzeug iſt ein Gram⸗ mophon in Aktion, und das Ganze bewirkt im Einklang mit der dampfenden Hitze ein wohlige Gehirnerweichung. Klei⸗ der, männliche und weibliche, ſtehen unmittelbar vor der Ab⸗ ſchaffung. Ein richtiger Badeanzug wird ſchon faſt als Win⸗ termantel angeſehen. Es hat ſich manches geändert im Land Nach dem Kalender iſt die Ballſaiſon noch nicht ganz be⸗ endet, aber wer möchte bei dreißig Grad im Schatten den N Eine Gruppe junger Leute aus der dieſer Kalamitüt auf den rettenden Gedanken ündstagsball zu veranſtalten. Als Ge⸗ Babeanzug ade kranbkleid iety iſt mmen, (Gutgeſinnten die jungen Herren und Damen der beſten Ge⸗ bekannter Sportsmann, verſammelte dieſer Tage ein paar stürzten im„Ring“ wütend auf einander los und hackten ſich erſchöpft umſank, Krallen, mit denen ſie ſich tiefe Wunden beibrachten; ſelbſt im Zuſtand ſchwerſter Erſchöpfung mußten ſie vom ſellſchaft mit farbigen, eleganten, aber ſehr ſpärlich beklei⸗ denden Badeanzügen vor den Augen einer Nöegerkapelle. Champagner floß in Strömen, nicht nur in die Gläſer, ſon⸗ dern gelegentlich auch über die Schultern der Damen, was als beſonders erfriſchend galt. Von Zeit zu Zeit kühlte man das heiße Blut durch einen Sprung ius Waſſer ab und hielt ſo bis in den hellen Morgen hinein durch. Zum Abſchluß gab es noch einen kleinen Skandal: ein boshafter Schalk hatte die Bademäntel verſteckt, in denen die Damen zur Geſellſchaft gekommen waren. So hatten wenigſtens ihre im Auto nicht weniger zu ſehen als während des Balles. Wer den Sommer auf dem Lande verlebt, fühlt die Hitze nicht weniger als der Londoner. Doch gibt es da ge⸗ nügend Zeitvertreib. Der Baron Jardine zum Beiſpiel, ein Freunde in einem Pferdeſtall, der mit dicken roten Teppfchen belegt war in der Mitte befand ſich ein„Ring“, wie man ihn aus Boykämpfen kennt. Aber die Kämpfe, die hier ver⸗ anſtaltet wurden, waren beſonderer Art: zwei Hähne mit Schnäbeln und Sporen, bis der eine vor Blutverluſt Die Tiere hatten ſilberne Sporen an den aber „Schiedsrichter“ auseinandergeriſſen werden, denn ihre Wut war, grenzenlos. War ein Kampf beendet, ſo wurden die kleinen Gladiatoren ſorgfältig verbunden und in Käfige ge⸗ ſperrt. Dann trat ein neues Paar auf den Plan. Das ging ſo lange, bis plötzlich die Tür aufging und— die Polizei zum größten Vergnügen des Publikums in einer Partner das Vergnügen, in der Zweiſamkeit der Heimkehr erſchien. Die Folge war ein Prozeß, der ſich dieſer Tage G volle Produkte mühſamer Dreſſur, beſchlagnahmte der 8 Der Baron Jardine iſt um eine Erfahrung— und die Die Sportwelt i bereichert worden: tung, der Geſchwindigkeit der Fahrt, der Produkt Rauchſchwaben und ſelbſt in der Kürze der Haare zu treffen. Ihre kleine„Milchkanne“, wie ſie ſelbſt das chen nennt, iſt in allen Farben des Regenbogens ben mit Sorgfalt ſo präpariert, daß ſie den größtmöglichen nacht. Es iſt für das Motor ⸗Girl Ehrenſache, jedes, was ſich auf der Straße bewegt, zu überholen. ſie dabet in Schwierigkeiten, ſo hält ſie unbekſtmmert läßt die andern die Suppe auslöffeln, die ſie eingebe Ste hat ſich zum Fluch der Straße entwickelt. In Ha Hof iſt das Motor⸗Girl daran zu erkennen, daß es lich von mechaniſchen Dingen ſpricht, ohne etwas da verſtehen. Statt Benzol ſagt ſie„Saft“, ſtatt Motor ſcheibe“, und von dem ganzen Wagen ſpricht ſie als von„der alten Karre“. Die Familie liebt ft wenig wie der Straßenpaſſaut, da ſie aus Prinzi und Benzin riecht. Das Erſtaunlichſte iſt aber Motor⸗Girl allein in ihrem 4. ene. Nr. 221 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, den 2. rekt 1928 Städtiſche Nachrichten Straßenerlebnis Eine junge Frau, die in einer ſehr belebten Straße ein ungefähr Zjähriges Kind an der Hand führte und ganz friedlich ihrer Wege ging, wurde plötzlich von einer alten Frau angerempelt und mit den häßlichſten Schimpfworten tituliert. Das kleine Mädchen fing furchtbar an zu weinen und zu ſchreien, da die alte Frau es mit Gewalt von der Mutter los zureißen verſucht hatte. Im Nu hatte ſich eine Menge Zuſchauer angeſammelt, die für die Mutter des Kindes Partei ergriff. Es hatte ſich herausgeſtellt, daß die Schwiegermutter das Recht zu haben glaubte, der Mutter einfach auf offener Straße das Kind wegreißen zu können. Die Szene geſtaltete ſich ungemein häßlich. Zum Schluß wäre die alte Frau noch ſchlagfertig geworden, wenn nicht ein Mann Mutter und Kind beſchützt und ſie fort⸗ begleitet hätte, während die alte Frau ſich ſchimpfend und tobend zurückzog. Der Vorfall hatte eine große Menſchenmenge angelockt. Man ſollte glauben, daß eine Frau hoch in den Sechziger Jahren ſich mehr beherrſchte und kein ſolch abſtoßendes Bei⸗ ſpiel geben ſollte. E. IL. X. * * St. Jakobstag. Der 25. Juli bringt in der römiſch⸗ katholiſchen Kirche den Gedenktag an den heiligen Ja⸗ ko b. Seine Berufung zum Jünger Jeſu und zum Apoſtel erfolgte, wie die Bibel berichtet, von ſeiner Tätigkeit als Fiſcher hinweg. Jakobus, der Bruder des Johannes, war ein ſtürmiſcher Geiſt und ein glühender Verfechter des neuen Glaubens. Sein lebhaftes Auftreten als Apoſtel trug ihm den Beinamen„Donnersſohn“ ein. Mit Petrus und Jo⸗ hannes zuſammen bildete er die unmittelbare Umgebung des Herrn. Die Zeit nach Chriſti Kreuzestod ſah ihn für län⸗ gere Dauer an der Spitze der chriſtlichen Gemeinde Jeru⸗ ſalems. Vorübergehend ſoll er auch in Spanien ſich auf⸗ gehalten und gepredigt haben. Im Jahre 44 erreichte dieſen eifrigen Vorkämpfer der chriſtlichen Glaubenslehre der Mär⸗ tyrertod. Die Ueberführung der ſterblichen Ueberreſte des Apoſtels nach Spanien ſoll an einem 25. Juli ſtattgefunden haben, weshalb an dieſem Tage das Gedächtnis des heiligen Jakob begangen wird. * Glück im Unglück. Zwei Paddler aus Mannheim ken⸗ terten mit ihrem Paddelboot in der Nähe der fliegenden Brücke bei Gernsheim. Während es den beiden jungen Leuten gelang, ſich in einen eiſernen Nachen zu retten, trieb das Paddelboot rheinabwärts. Es wurde bei Gunters⸗ lum aus dem Rhein gefiſcht. Inzwiſchen waren auch die Paddler auf dem Landweg eingetroffen und konnten zu ihrer Freude einen ihrer beiden Ruckſäcke, in dem ſich die Bar⸗ ſchaft von 900 Mark befand, wieder in Empfang nehmen, worauf ſie ihre Fahrt fortſetzten. * Losziehung. Die Ziehung der Geldlotterie für bedürf⸗ tige badiſche Kriegerwitwen und ⸗Waiſen findet garantiert am kommenden Freitag ſtatt. Geſamt⸗ und Höchſtgewinne 12 500 Mk., 5000 Mk. und 1000 Mk., Näheres ſiehe Anzeige im geſtrigen Abendblatt. * Wiederum ein Raſenbrand. Durch mit Feuer ſpielende Kinder geriet geſtern nachmittag am Waldrande links der Schießſtände, Waldhof, eine Raſenfläche von etwa 400 Quadratmeter in Brand. Das Feuer wurde durch die alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. * Waldbrand. Vermutlich durch Brandſtiftung gerieten geſtern abend im Käfertalerwald etwa 800 gm Forlen⸗ wald in Brand. Nach Beſeitigung der Gefahr durch die alarmierte Berufsfeuerwehr wurde um 21.25 Uhr die freiw. Feuerwehr Waldhof zum Bewachen der Brandfläche alar⸗ miert. Dieſe wurde um 5 Uhr heute früh durch Forſtarbeiter abgelöſt. a * Zuſammenſtoß zweier Motorradfahrer. Ein Motorrad⸗ zuſammenſtoß erfolgte geſtern abend kurz nach halb 10 Uhr beim Ueberholen auf der Sandhoferſtraße vor dem Boots⸗ haus„Vorwärts“. Beide Fahrer kamen zu Fall. Die Ma⸗ ſchinen wurden teilweiſe ſtark beſchädigt, während die Fahrer ſelbſt mit dem Schrecken davonkamen. Glücklicherweiſe hat⸗ ten beide Fahrer ein mäßiges Tempo, ſodaß dadurch ein größeres Unglück verhütet wurde. ö Warenhaus Knopf in Fla * Karlsruhe, 24. Juli. Im Warenhaus Knopf in der Kaiſerſtraße enſtand, wie ſchon im geſtrigen Abendblatt gemeldet, Dienstag nachmittag kurz vor 3 Uhr auf bisher nicht aufgeklärte Weiſe Feuer, das ſich fehr raſch zu einem Großbrand entwickelte. Die geſamten Waren vorräte und die Inneneinrichtung ſtehen in Flammen. Sämt⸗ liche Karlsruher Feuerwehren arbeiten gegenwärtig an der Bekämpfung des Rieſenbrandes. Ob auch Opfer an Men⸗ ſchenleben zu beklagen ſind, iſt bis jetzt nicht feſtzuſtellen geweſen. Ergänzend erfahren wir noch, daß das Feuer kurz vor Schichtwechſel des Perſonals, und zwar im Teppichraum ausbrach. Das Perſonal verſuchte, durch Hausſchlauchleitun⸗ gen den Feuerherd zu dämpfen, aber bereits in wenigen Minuten ſchlugen die Flammen zu den Fenſtern und zum Dach heraus. Da der Brand die ganze Ecke des Warenhauſes an der Lamm⸗ und Zähringerſtraße ergriffen hatte, wurde ſofort Großfeuer gemeldet. Sämtliche Feuerwehren der Stadt Karlsruhe und der Vororte trafen alsbald ein und begannen ſofort mit der Bekämpfung des Feuerherdes, der ſich im drit⸗ ten Stockwerk befand. Im Dachgeſchoß gelang es zwei Büro⸗ angeſtellten, einer Dame und einem kriegsbeſchädigten Herrn mit künſtlichem Bein nicht mehr, rechtzeitig ins Freie zu kommen. Beide wurden durch ein nach der Kaiſer⸗ ſtraße gelegenes Jenſter über eine große Leiter gerettet. Das Innere des Gebäudes iſt beinahe vollſtändig ausgebrannt oder durch Waſſerſchaden unbrauchbar geworden. Um 5 Uhr war das Feuer im weſentlichen gelöſcht. Der Schaden iſt einſtweilen nicht feſtzuſtellen. An der Brandſtelle weilten u. a. Staatspräſident Rem⸗ mele, Kultusminiſter Leers, Polizeidirektor Hauſer und die höheren techniſchen Beamten des Waſſerwerks.— Es bürfte feſtſtehen, daß ſämtliche Warenhausbeſucher und das geſamte dienſttuende Perſonal in Sicherheit gebracht worden ſind. Als ſich geſtern abend der Berichterſtatter und der Zeich⸗ ner der„Bad. Preſſe“ nach den Löſcharbeiten im oberen Stock⸗ werk einen Weg in das Innere ſuchten, bot ſich ihnen ein grauenvolles Bild der Zerſtörung durch Waſſer und Feuer. Durch wahre Sturz bäche muß man ſich die Treppen hinauf einen Weg bahnen. Im erſten Stock wateten ſie durch fußhohes Waſſer. An allen Ecken ſtrömte und goß es von oben. Das Feuer ſelbſt hat im Par⸗ terre und im erſten Stockwerk keinen großen Schaden ange⸗ richtet. Im zweiten Stockwerk wirkte der Herd des Feuers, das Teppichlager, wie ein aus gebrannter Krater. Die aufgehäuften Teppichbeſtände, in dem ſich viele echte Beranſtaltungen * Schwarzwaldrundfahrt der Mannheimer Omnibus⸗ Verkehrs⸗Geſellſchaft. Am kommenden Sonntag, 29. Juli, veranſtaltet die Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft m. b. H. mit Ausſichtswagen eine Schwarzwald⸗Rund⸗ fahrt. Die Fahrt geht über Bruchſal, Bretten, Pforzheim nach Wildbad, Dobel, Herrenalb und zurück nach Mannheim. Eine Autofahrt gehört zu den ſchönſten Ausflügen, zumal wenn die Fahrt durch den herrlichen Schwarzwald geht. Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß der Om⸗ nibus täglich abends.50 Uhr ab Paradeplatz nach Heidelberg zu den Feſtſpielen fährt.(Näheres ſtehe heutiges und geſtri⸗ ges Mittagblatt.) — * Mit Feuer ſpielende Kinder. Von der Diffensbrücke bis zur Kammerſchleuſe und noch weiter machte ſich am Sonntag abend die badende Jugend des Vergnügen, ein⸗ zelne Teile des dürren Graſes anzuzünden, wodurch ein ganz anſehnliches Feuerchen entſtand. Die ſtarke Rauch⸗ entwicklung wirkte auf die Vorübergehenden ſehr un⸗ n Perſerteppiche befanden, ſind vollkommen verkohlt. Ab und zu züngeln hie und da noch die hellen Flammen empor. Wände und Fenſter waren vollkommen ausgebrannt. Ver⸗ kohlte Holzſtücke, zerbogene Eiſenſtangen, zerſprungene Glas⸗ ſtücke liegen umher, und durch die kahlen bis auf den Stein zerſtörten Fenſteröffnungen ſchauen von den umliegenden Fenſtern und Dächern die Neugierigen. Fürchterlich ſieht es im dritten Stockwerk aus Feuer und Waſſer haben die Wandverkleidungen vollkommen bis auf den nackten Stein herabgeriſſen. Man watet überall durch eine fußhohe Schicht von Waſſer, Kalk und Zement. Auf der Seite der Lammſtraße hat das Feuer vor allen Din⸗ gen in den Holzbeſtänden der Haushaltungsabteilung reichlich Nahrung gefunden. In wirrem Durcheinander liegen auch hier Eiſenſtangen, Holzreſte und zerſtörte Waren über der Schlammſchicht. Bis zum Glasdach ſind die Wände kahl und vom Rauch geſchwärzt. Dieſes Stockwerk iſt in der Tat ſo gut wie ausgebrannt. An irgend einer Stelle ſuchen Angeſtellte noch mit Waſſereimern zu löſchen, um vielleicht wertvolle Papiere zu retten. Sie geben das Bemühen auf, weil vom Dachſtock her, durch den das Feuer weiterbrennt, ſich die Rauchentwicklung beizend auf die Atmungsorgane legt und neue Waſſermengen von oben kommen. Auch Berichterſtatter und Zeichner ergreifen die Flucht. In den Lagerräumen befanden ſich große Vorräte. Unter anderem an Schuhwaren, Schirmen, Gardinen und anderen Gegenſtänden. Vollkommen ausgebrannt iſt der Dekora⸗ tionsraum und die Plakatmalerei, während die Konfektionsabteilung und die Spielwarenabteilung, ſowie die unteren, nach der Kaiſerſtraße zu gelegenen Räume weniger unter dem Feuer litten. Auch in der Lebensmittelab⸗ teilung, die ſich im dritten Stock befindet, wurde großer Schaden angerichtet. Intereſſant iſt, daß ſich die dort ge⸗ lagerten Wein⸗ und Sektflaſchen infolge der großen Hitze ſelbſtentkorkten und der Wein und Sekt im wahrſten Sinne des Wortes in Strömen auf dem Boden floß. Eine erhebliche Störung durch das Großfeuer erlitt der Karlsruher Straßenbahnbetrieb der auf ſeinen Hauptlinien Durlach⸗Rheinhafen vom Mark'b⸗ platz aus über Ettlingerſtraße, Feſthalle, Mathyſtraße und Karlſtraße umgeleitet werden mußte. Auch der Straßenver⸗ kehr, beſonders in der Kaiſerſtraße, erlitt durch die notwen digen Abſperrungsmaßnahmen erhebliche Störungen. Der Andrang des Publikums zum Brandplatz war bis in die ſpäten Abednſtunden aus allen Stadtteilen ſehr groß. Der Brandplatz wurde die ganze Nacht über von einem Brand⸗ kommando und von einer Polizeiabteilung bewacht, da die Gefahr von Diebſtählen beſtand. Gleich nach Ausbruch des Brandes war übrigens die Kriminalpoltzei ſofort zur Stelle, um alle unſtcheren Elemente aus dem Warenhaus zu entfernen. erſonen ein Vergnügen, ſich hinzuſtellen und die feuermachenden Buben noch aufzumuntern, obwohl die Gefahr beſtand, daß die Holz⸗ ſtützen an den Bäumen Feuer fangen konnten. Schließlich erſchien ein Mann mit einem Beſen und unterdrückte die angenehm. Trotzdem machte es verſchtebenen Flammen. Es dürfte ſich empfehlen, die mit dem Feuer ſpielenden Kinder auf die große Gefahr aufmerkſam zu machen die damit verbunden iſt. Aber daß man die Kinder noch zum Feuerles⸗Spielen ermuntert, ſollte man doch nicht für möglich halten. * Beim Baden ertrunken. Heute früh kurz nach 5 Uhr wurde bei der J. G. Farben, Werk Oppau, die Leiche eines 25—26 Jahre alten Mannes aus dem Rhein gezogen. Die Leiche war mit ſchwarzer Badehoſe bekleidet und zeigte an ber einen Geſichtshälfte einige Hautabſchürfungen. Dem Befund nach iſt der Mann nur kurze Zeit im Waſſer ge⸗ legen. Werner Twele Raumaussfaffung Tepeſen Dekoreſionen Teppiche E 2, 1 C lenken) 8211 Sthule und Zweiſchriſtigkeit Vom Bund für deutſche Schrift, Berlin W. 30, wird uns geſchrieben: Der kleine Aufſatz des angeſehenen Mannheimer Schulmanns mit obiger Ueberſchrift in Ihrem geſchätzten Blatt v. 18. Juli geht von irrtümlichen Vorausſetzungen aus, denn die Angaben des verſtorbenen Kommerzienrats Soen⸗ ecken, den er als Gewährsmann heranzieht, über die An⸗ zahl der bei Aufhebung der Zweiſchriftigkeit zu erſparenden Lehrſtunden ſind nachgewieſenermaßen falſch. Herr S. er⸗ rechnete die Zahl von 2 Milliarden Lehrſtunden, die zuviel er⸗ teilt würden, nach den Schreibſtunden, die überhaupt in den Schulen vorgeſehen ſind, und teilte dieſe Zahl durch 2, ſodaß auf jede der beiden Schriftarten dieſelbe Anzahl von Stunden kam. Dieſe Rechnung iſt irreführend, denn wenn ein Kind die erſte Schriftart erlernt hat, und mit der Technik des Schrei⸗ bens vertraut iſt, ſo braucht es erfahrungsgemäß zur Erler⸗ hung der zweiten Schrift nur einen geringen Teil der Stun⸗ den, die es für die erſte Schrift benötigte, etwa ein viertel oder noch weniger. Dem Verfaſſer als Schulmann hätte ein ſolcher Irrtum eigentlich nicht unterlaufen dürfen. Uns will aber ſcheinen, daß es dem Verfaſſer erſt in zwei⸗ ter Linſe um die Erſparnis von Schulſtunden zu tun iſt, denn er ſcheint zu den Deutſchſchriftgegnern zu gehören, ſonſt hätte ex als die von den Kindern allein zu erlernende Schrift nicht die Lateinſchrift, ſondern die deutſche Schrift gefordert. Er will in der Hauptſache mit ſeinem Vorſchlage der deutſchen Schrift den Todesſtoß verſetzen. Wenn aber denn ſchon die Zweiſchriftigkeit aufgehoben werden ſoll, warum lehren wir dann die Kinder nicht lediglich die deutſche Schrift und machen ſie mit der Lateinſchrift erſt dann vertraut, wenn ſie fremde Sprachen lernen müſſen? Das Leſen der welſchen Schrift, das leider nötig iſt, um die vielen lateinſchriftigen Straßen⸗ und Firmenſchilder zu entziffern, zu lernen iſt eine ganze Kleinigkeit und erfordert nur wenige Stunden. i 5 Noch eins. Der Verfaſſer ſagt, unſere Schrift ſei„Fälſch⸗ lich deutſch genannt“. Weiß er nicht, daß unſere Frakturſchrift im deutſchen Nürnberg im Kreiſe Dürers geſchaffen wurde, und daß unſere Schreibſchrift ſich ganz allein in Deutſchland entwickelt hat? Wenn auch die Urahnen unſerer Schrift in der römiſchen Halbunziale bezw. in ber Karolingerſchrift zu ſuchen ſind, ſo haben wir Deutſchen ſie uns aus dieſem Rohſtoff doch ganz allein geformt und ſie mit unſerem Geiſte befruchtet. Wir nennen doch das in deutſchen Werken verhüttete Eiſen auch deutſchen Stahl, wenn auch das Erz aus Schweden ſtammte. Oder nicht? Kunſt und Wiſſenſchaft S Eine neue Wiſſenſchaft. Prof. Jellinek hat eine neue Wiſſenſchaft begründet, die er als Spurenkun de der Elektrizität bezeichnet. Er ſtellte nach Reclams „Univerſum“ feſt, daß die Elektrizitätsſpuren bei Menſchen, Tieren und anorganiſchen Stoffen ſtets die gleichen morpho⸗ logiſchen Merkmale, nämlich die drei Grundtypen(Spirale, Kreis u. Gerade) und die Zeichen der Periodik und der Sym⸗ metrie zeigen. Eine gleiche Geſetzmäßigkeit bilden die durch die Elektrizität erzeugten Färbungen. Die Spurenkunde der Elektrizität bietet nicht nur dem Arzt und Elektrophyſiker, ſondern auch dem Kriminaliſten, Verſicherungstechniker, Werkſtoffprüfer u. a. wertvolle Anregungen und praktiſchen Nutzen. st. Georg Altheim, der heſſiſche Landſchaftsmaler, deſſen Gemälde man in allen heſſiſchen Ausſtellungen der letzten Jahrzehnte antraf, iſt nach einem ſchweren Leiden ge⸗ ſtor ben. Altheim bevorzugte in ſeiner Malerei Motive aus der näheren Umgebung Darmſtadts, bekannter ſind ſeine Bilder aus dem Ried, von den Ziegelhütten, Kranichſtein, Arheilger Mühlchen, aus der letzten Zeit Blick von der Marienhöhe in die Rheinebene, auf die Bergſtraße uſw. Seine Bilder, die ſtets gern von Privaten gekauft wurden, zeich⸗ neten ſich durch ſolide Technik aus. Er bevorzugte ſonnen⸗ überglänzte Landſchaften, die einem eigenen lichten Kolorit wiedergegeben ſind. Von Beruf war Georg Altheim Ober⸗ rechnungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe in Darmſtadt. Kleine Mitteilungen. Das Deutſche archäologiſche In⸗ ſtitut in Berlin, welches ſchon in Athen und Rom Zweig⸗ ſtellen errichtet hat, will jetzt auch in Paläſtina eine Zweigſtelle gründen. Die Eröffnung dieſer Zweig⸗ 8 anſtalt ſoll im Frühjahr 1929 durch eine Vortragsreihe einer Anzahl Berliner Profeſſoren geſchehen.— An Stelle des ver⸗ ſtorbenen Freiherrn von Gumppenberg wurde der Münchener Schriftſteller Dr. Benno Rütte nauer(der wiederholt in der„Neuen Mannh. Ztg.“ zu Wort gekommen iſt) in den Literaturbeirat der Stadt München berufen.— Hugo v. Hofmannsthal beſchäftigt ſich zurzeit damit, für Richard Strauß ein neues Opernlibretto zu ſchreiben, dem eine um 1860 in Wien ſpielende Handlung zugrunde liegt. Außerdem arbeitet er an einem Roman, der im Jahre 1830 gleichfalls in Wien ſich abſpielt.— Der Schwiegerſohn Emile Zolas, Mau⸗ rice Le Blond. veranſtaltet mit dem Verleger Frangois Bernouand eine neue Geſamt⸗ Ausgabe der Werke Emile Zolas. Die Ausgabe iſt auf 50 Bände berechnet und wird zum erſten Male das geſamte Schaffen des großen fran⸗ zöſiſchen Dichters in einer Sammlung umfaſſen. Der teuerſte Tenor. Der berühmte ſpaniſche Tenor Hipolito Lazaro, der jetzt nach Paris gekommen iſt, hat bei ſeinen letzten Engagements in Amerika nicht weniger als 3500 Dollar für den Abend erhalten. Vor 18 Jahren trat er in Spanien zum erſtenmal auf und erhielt damals die beſcheidene Summe von 35 Peſeten für fünf Tage. Im Ver⸗ laufe des letzten Jahres hat er 195 Vorſtellungen und fünf Konzerte, beſonders in mittelamerikaniſchen Städten und in Havana gegeben. Er ſingt in fünf Sprachen, Spaniſch, Ita⸗ lieniſch, Franzöſiſch, Engliſch und Hebräiſch. Eine ungewöhn⸗ liche Leiſtung für einen Tenor vollbrachte er, als er 42 Vor⸗ ſtellungen hintereinander gab. Bonn lehnt das Brahmsfeſt ab. Das 7. Deutſche Brahmsfeſt ſollte im Frühjahr 1929 in Bonn abgehalten wer⸗ den. Die Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Brahms⸗ Geſellſchaft und der Stadtverwaltung Bonn haben jedoch zu einem ablehnenden Beſcheid der Stadt geführt. Maßgebend waren vor allem finanzielle Gründe, da die Durchführung des von der Brahms⸗Geſellſchaft in Ausſicht genommenen Programms vorausſichtlich nicht nur die von der Stadt zu zeichnende Bürgſchaftsſumme von 20 000 Mark aufzehrt, ſon⸗ dern ſogar noch einen darüber hinausgehende: Fehlbetrag ergeben haben würde. 0 N. N 58 1 20 2 . 2 — 2 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 341 Vor dem Hauptfeſt Letzte Vorbereitungen (Von unſerem nach Köln entſandten Sonderberichterſtatter) Köln, 24. Juli 1928. Obwohl erſt am morgigen Mittwoch die Hauptfeſttage be⸗ ginnen, geben die Turner bereits heute am Vortage dem Straßenbild der Domſtadt ein nicht alltägliches Gepräge. Noch legt man mit tauſend fleißigen Händen die letzten Ergänzun⸗ gen an die Ausſchmückung der Straßenzüge, die erkennen laſſen, daß Kölu zu Ehren der Deutſchen Turner ſein feſt⸗ lichſtes Kleid anlegen wird. Beſonders die Ringſtraße, auf der ſich am nächſten Sonntag der Feſtzug bewegen wird, zeigt rei⸗ chen Flaggenſchmuck. Die Tribüne der Ehrengäſte am Opern⸗ haus, dem Berührungspunkt der 4 Feſtzüge, iſt nahezu fertig⸗ Ageſtellt. Am eindrucksvollſten hat ſich die Aachenerſtraße, die Hauptanmarſchſtraße zum Stadion, verändert. Ein Wald von J rot⸗weißen Wimpeln quer über die Straße geſpannt, wirkt äußerſt freundlich und belebend. Die Innenſtadt ſteht ebenſo⸗ wenig nach wie die Ufer des Rheins, die ſich dem Ankommen⸗ den im bunten Schmuck der Guirlanden und Fahnen repräſen⸗ 4 tieren. 5 * Während draußen auf der großzügigen Stadionanlage die Kölner Jugend den einleitenden inoffiziellen Teil des Turn⸗ feſtes, der ſeit letzten Sonntag währt, beſchließt, erhalten be⸗ reits die Obleute der Turnerſchaft die letzten Anweiſungen 19 für die am Donnerstag beginnende praktiſche Arbeit er weit⸗ 1 verzweigten Betätigungsgebiete der Deutſchen Turnerſchaft. Der Empfang der Deutſchen Preſſe am Dienstag vormittag im Kongreßſaal der Preſſa durch die Stadtverwaltung und den Kölner Hauptausſchuß führte be⸗ reits den größten Teil der über 500 gemeldeten Vertreter führender Zeitungen zuſammen. Gewiſſermaßen als„Haus⸗ herr“ übermittelte Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer die Grüße der rheiniſchen Metropole Köln. Namens der D. T. ergriff deren 1. Vorſitzender, Prof. Dr. Berger, das Wort, 1 um für die Deutſche Turnerſchaft der Deutſchen Preſſe den Dank ob der Verdienſte um die Verbreitung der D. T. zum Ausdruck zu bringen. Der verdienſtvolle Vorſitzende für das 14. Deutſche Turnfeſt, Gödde, Stadtverordneter der Stadt Köln, ſchloß ſich an mit der Anerkennung für die bisherige Mitwirkung an dem Aufbau des Rieſenfeſtes. In großen Umriſſen entwickelte der Preſſewart der D. T. Wiedemann die Beſtrebungen der Turnerſchaft zur weiteren Unterſtützung —— der Tagespreſſe, dem Wunſche Ausdruck verleihend, daß die beſtehende freundſchaftliche Verbindung noch feſter werde. Ueber die Arbeit und die Einrichtung der Preſſeſtelle beim 14. Deutſchen Turnfeſt, die zum erſtn Male in dieſer Aus deh⸗ nung bei einem Turufeſt geſchaffen worden iſt, gab der Leiter der Preſſeſtelle, Körner, die notwendigen Aufklärungen. Nach einem von der gaſtfreundlichen Stadtverwaltung ge⸗ gebenen Imbiß brachten Omnibuſſe die Preſſevertreter zum Stadion, um denſelben ein Bild von den bis ins kleinſte gehenden Vorbereitungen an Ort und Stelle zu geben. Am Nachmittag herrſcht an den Rheinufern ſchon reges Leben und Treiben. Die Kölner Bevölkerung läßt ſich das Eintreffen des erſten Sonderdampfers nicht entgehen. In regelmäßigen Abſtänden legt Schiff an Schiff an den verſchiedenen Landungsbrücken aun, um Tauſende frohbewegter Turnerinnen und Turner nach genußreicher Rheinfahrt an Land zu ſetzen. Mit Muſik nehmen die langen Züge den Weg in ihre Quartierbezirke.. Die Rheinſtaffel begeiſtert empfangen in Köln eingetroffen In der Zwiſchenzeit füllt ſich die Terraſſe an der langen Preſſafront immer mehr. Der Zeitpunkt naht, an welchem der letzte Schwimmer der Rheinſtaffel aus dem Waſſer gehen ſoll, um die Grüße und die Wünſche von den Ausgangs⸗ punkten der Haupt⸗ und Nebenſtaffeln zu überbringen. Die Meldungen beſagen, daß die Staffel weiter fortſchreitet. Ent⸗ 2 Se Endergebnis der deutſchen Sechstagefahrt * Von 87 Geſtareten 11 ſtrafpunktfrei— Der Zündapp⸗Sieg 1 5 Pößneck, 23. Juli. Noch am letzten Tage gab es harte Prüfungen. Mit großem Geſchick waren zwei Berg⸗ und Talſtrecken als Sonderprüfungs⸗ ſtrecken gewählt worden, Strecken von je etwa—5 Km. Läuge, die ebenſo ſteil bergab wie bergauf führten. Zum letzten Male wurden Fahrer und Fahrzeuge auf harte Proben geſtellt; erfreu⸗ 1 licherweiſe aber ſchied nur ein Fahrer, nämlich A. Müller⸗Zſchopau, 1 infolge Ventilbruchs aus. 50 von den 87 zur erſten Etappe geſtar⸗ Deulſt * teten Sechstagefahrern haben dieſen. großen und im ganzen gut „„ gelungenen DMV. ⸗Wettbewerb beendet. Nur elf Fahrer ſind ſtrafpunktfrei geblieben, und von dieſen elf fuhren ſechs Fahrer Zündapp. Das iſt ein außerordenlicher Erfolg des Nürnberger Fabrikots, der gut und ehrlich errungen wurde. Die eine der drei Zündapp⸗Mannſchaften, beſtehend aus den Fahrern Hieronymus, Fiſcher und Vielhauer, beendete die Deutſche Sechstagefahrt ſtrafpunktſrei; ihr gebührt ſomit der Titel: Sieger der Deutſchen Sechstagefahrt 1928. Zweiter Preisträger wurde die 1. Mannſchaft der Zündapp⸗Werke, Fahrer Weißmantel, Glaß und Siekmann, mit insgeſamt nur neun Laſtpunkten, und dritter Preis⸗ träger die De.⸗Mannſchaft der Zſchopauer Motorenwerke(20.). Der Da.⸗Erfolg iſt deshalb beſonders gewichtig, weil DW. nur eine einzige Mannſchaft gemeldet hatte. Alle anderen Fabrikm imn⸗ ſchaften, acht an der Zahl, ſind ausgeſchieden! Klubmeiſter der Deutſchen Sechstagefahrt 1928 wurde die erſte Mannſchaft des Motorradklubs von Deutſchland, Fahrer: v. Krohn, 1 Kittner und Salbach, mit insgeſamt 81 Straſpunkten. Zweiter 1 Klubpreisträger wurde die 3. Mannſchaft des Matorradklubs von Deutſchland mit 161 Punkten, dicht gefolgt von der 2. Mannſchaft g des Polizeiſportvereins Berlin mit 162 Punkten. 9 Folgende elf Fahrer haben die Sechstagefahrt ſtrafpunktfrei g beendet: f 5 f N Maſchinen bis 250 cem: von Krohn auf Zündapp, Kittner auf Zündapp, Siekmann auf Zündapp, Hieronymus auf Zündapp, Fiſcher auf Zündapp, Vielhauer auf Zündapp. Maſchinen bis 350 cem: C. Friedrich Da., Hith(Schüttoff). Maſchinen bis 500 cem: Honne auf BMW. 8 5 Beiwagenmaſchinen bis 600 cem: Mauersberger auf Victoria. Von den 50 Fahrern, die den Sechstagewettbewerb beendeten, fuhren 17 Excelſtor⸗Reifen, 17 Continental⸗Reifen: der Reſt ver⸗ teilt ſich auf die Fabrikate Dunlop, Englebert, Fireſtone, Good⸗ hear, Metzeler, Peters Union, und drei Fahrer fuhren gemiſchte Reifen, alſo vorn andere Reifen als hinten. Wie der Motorrad⸗ erfolg, der diesmal im erfreulichen Ergebnis zum Großen Motor⸗ radpreis von Deutſchland ſteht, weil diesmal nur deutſche Ma⸗ ſchinen ſiegreich waren und keine Auslandsmaſchine ſtraſpunkt 1 1 Schleſinger D., ei die Fahrt beenden konnte, ſo war alſo auch die deutſche Reifen⸗ induſtrie diesmal ganz überlegen in Front, und mehr als bei anderen Wettbewerben war gerade bei dieſer Sechstagefahrt die Reifenbewährung für das Endergebnis ousſchlaggebend. 5 Die ſtraftpunktfreien Sieger erhalten das goldene DM.⸗ Schild. Aber auch fene Fahrer, die bis zu fünf Strafpunkten er⸗ halten hatten, wurden gerechterweiſe noch mit dem goldenen M. Schild ousgezeichnet. Das ſind in der 250 cem⸗Klaſſe: Kohlrauch auf Wanderer, A. Fleiſchmonn auf Triumph und Glaß auf Zündapp und in der Beiwagenklaſſe über 600cheem Millauer auf Wanderer. 8 5 Die Ehrenpreiſe, geſtiftet vom Deutſchen Motarfahrerverband, vom Präſidenten des MD. Julius Frucht, vom Ain D. und von dem um das, Gelingen der Veranſtaltung beſonders verdienten Verlag C. G. Vogel⸗Pößneck werden auf die erſten bis dritten Preisträger der Klubmonnſchaft und auf die Preisträger der erſten 2 ** Moſtkowſki auf Zündapp. Triumph, e auf 0 0 5 1. Zündapp, Leimer auf New perial, Bartels au; Thönus 5 auf FN., Puttins auf EB Bayon auf BMW ppen auf BMW., Polſter auf D⸗Rad, Weichelt auf D⸗Rad. Birnholz auf Rode auf Ernſt 1. Heck auf Har⸗ hölagefahrt des J. M gegen der pünktlichen Abwicklung an den beiden erſten Tagen, ergeben ſich am letzten Tag Verzögerungen durch Gegenwind, der an die Staffelſchwimmer große Anforderungen ſtellt, ſo daß die Leiſtungen von 6 und 8 Km. mitunter auf 2 Km. herabgedrückt werden. Doch allen Gewalten zum Trotz wird es kurz nach? Uhr abends auf dem Rheinſtrom lebendig. In der Ferne naht, begleitet von Faltbooten, das die Staffel von Baſel bemutterte Motorboot und kurz vor 8 Uhr ſteigt an den Feſtwieſen der„Preſſa“ der letzte Mann der großen Rheinſtaffel, begeiſtert mit„Gut Heil“⸗Rufen empfangen, an Land. Die Rheinſtaffel iſt nach beiſpielloſem Verlauf, nach⸗ dem alle Nebenſtaffeln den Anſchluß gefunden hatten, glücklich zu Ende geführt. Eine organiſatoriſche Leiſtung die reſtloſe Anerkennung verdient. Unter dem Kreuzfener der Photographen und Film⸗ operateure wird der Schlußmann mit dem Köcher zur Feſt⸗ wieſe geleitet. Als erſter dankt der Schwimmwart der D.., Braun, der wackeren Turner⸗Schwimmerſchar für das gute Gelingen. Ihm folgt der Vorſitzende der D.., Dr. Berger, der dem Schlußmann als Vertreter den geſamten Staffel⸗ Teilnehmern die Anerkennung für ihre Leiſtungen ausſpricht. Die Urkunde der badiſchen Turner 5 hat folgenden Wortlaut: 5 5 „Wo der Schwarzwald raget in badiſchen Gauen, Wo von ſonnigen Pfälzer Höhen Burgen ſchauen, Zwiſchen heſſiſchen Städten ſagenumblüht, Wo des Rheinlandes goldner Wein erglüht, Da ſind wir geſchwommen mit friſch⸗frohem Mut, Durch die Wogen des heiligen deutſchen Stroms, Zu der Stadt Hehren ewigen Doms. 5 Die Euch bindet Sprache und Land, 8 Und Jahn'ſche Turner mit ſtählernem Band, Reich mache das Feſt Euch an Freude und Kra Zu Ehren der Deutſchen Turnerſchaft.“ 5 Gut Heil! 5 Die„Preſſa“ überreichte durch ihre Geſchäftsleitung der Deutſchen Turnerſchaft für ihre Leiſtung eine künſtleriſche Jahnplakette, die Dr. Berger mit Dankesworten und dem Bemerken entgegennahm, daß dieſelbe dem Jahnmuſeum ein⸗ verleibt würde. Die Mitwirkung Dr. Bergers von der An⸗ weſenheit des in Amerika lebenden Enkels des Turnvaters Jahn fand ebenſo beifällige Aufnahme als das zum Ab⸗ ſchluß geſungene Deutſchlaudlied, womit die glückliche An⸗ kunft der großen Rheinſtaffel ihren Ausklang fand. i R G 8 1 5 N. auf Horley⸗Davidſon mit Beiwagen, Gubela auf Harley⸗Davidſon mit Beiwagen. N 6 Alle anderen Fahrer, die die Sechstagefahrt beendet haben, er⸗ halten das bronzene DMV. ⸗Schild. Nach Abſchluß der Deutſchen Sechstagefahrt ſei geſagt: Solche Wettbewerbe brauchen wir! Wohl ſoll der Landſtraßen⸗ und der Qualitäts⸗ und Schnelligkeitsſport auf dem Nürburgring weiter ge⸗ pflegt werden, aber Querfeldeinfahrten haben ihre eigene und wertvolle ſportliche und techniſche Note. Organiſatoriſch wäre von⸗ nöten, mehr Funktionäre oder Klubbeamte zu beordern. Auch die Preſſe will nicht erſt nach Redaktionsſchluß bedient werden. Sonſt aber: Den Veranſtaltern, dem DM., ob ſeiner guten Schöpfung Lob und Anerkennung. Techniſch war die Fahrt in vielem inter⸗ eſſant. Sie war erneut eine Abſage für Maſchinen über 500 cem, ſoweit es ſich nicht um Beiwagenmaſchinen handelt. Daß manches an Montagemöglichkeiten weſentlich verbeſſert werden muß, wu ode gleichfalls erwieſen. Und daß die deutſchen Motorradfabriken zwar nicht die ſchnellſten aller Maſchinen des Weltall, bauen, dafür aber Matorräder für den praktiſchen Gebrauch, für den Chauſſeeverkehr ebenſo wie für die Gewaltanſtrengungen wilder Feldwege und kaum je von Kraftfahrern befahrener Wald⸗ und Bergwege— daß die deutſche Motorradinduſtrie ſolche Maſchinen baut, wie wir ſie taglich und in jedem Gelände brauchen—, das hat dieſe Sechstagefahrt klar und erfreulich bewieſen! S. Dpepſch lag. Leichtathletik Weitere Meldungen für Amſterdam Englands Leichtathleten Mit einem überaus ſtarken Aufgebot von Leichtathleten wird England zu den Amſterdamer Olympiſchen Spielen erſcheinen. Ob⸗ wohl einige Wettkämpfe, wie Diskus und Speerwerfen nicht beſchickt werden, beſteht die Expedition doch aus 61 Athleten. In ſämtlichen Jaufkonkurrenzen iſt England durch vier Läufer vertreten, im Mara⸗ thonlauf ſogar durch ſechs, zum Hochſprung kommen vier, zum Weit⸗ ſprung zwei, zum Stabhochſprung, Hammerwerfen und Zehnkampf je einer und zum Kugelſtoßen je zwei Athleten. Für die viermal 100 und viermal 400 Meter ⸗Staffel ſtehen noch je zwei Erſatzleute, die an den Einzelkonkurrenzen ſtberhaupt nicht teilnehmen, zur Verfügung. Um die Stärke der engliſchen Olympiavertretung nur andeutungsweiſe zu dokumentieren, ſeien einige der bekannteſten Olympiakämpfer für den Union⸗Jack genannt, wie London, Butler, Gill, Rangley, Rinkel, Lowe, Tatham, Ellis, Hayne, Harper, Lord Burgley, Gaby, Nokes ſuw. Im einzelnen ſieht die namentliche Nennungsliſte wie folgt aus: 100 Meter: Gill, Heap, London, Rang⸗ ley; 200 Meter: Butler, Gill, Rangley, Hambidſe; 400 Meter: Green, Hanlon, Leigh⸗Wood, Rinkel; 800 Meter: Lowe, Hougthon, Starr, Tatham; 1500 Meter: Aſhby, Bell, Ellis, Thomas; 5000 Meter: Beavers, Johnſton, Light, Oddie; 10 000 Meter: Beavers, Conſtable, Muggrigdege, Sutti, Smith; Marathonlauf: Ferris, Payne, Har⸗ per, Bignall, Me. Leo Wright, H. Wood.— Hindernislaufen: Bid⸗ dulph, Blewitt, Morgan, Olliver; 110 Meter Hürden: Lord Burgh⸗ ley, Baby, Lucas, Neame; 400, Meter Hürden: Lord Burghley, Chauncey. Livingstone⸗Learmouth, Percival; Hochſprung: Gordon, Simons, Turner⸗Earestomn, Van Geyzel.— Weitſprung: Cohen, Revans.— Hammerwerfen: Nokes.— Kugelſtoßen: Howland, Dr. Salisbury, Wods.— Stabhochſprung: Bond; Zehnkampf: Ford; 400 Meter⸗Staſſel: Butler, Gill, Hambidge, Heap, London, Rangley, Robb, Smouha; viermal, 400 Meter⸗Staffel: Green, Craner, Hanlon, Leigh⸗Wood, Rinkl, Lowe, Cuy Butler. 0 5 Oeſterreichiſche Amſterdamer Streitmacht Die öſterreichiſche Expedition, die zu den Olympiſchen Spielen nach Amſterdam gehen wird, ſteht nunmehr in allen Einzelheiten feſt. Sie umfaßt insgeſamt 39 Kämpfer. Man hat in allen Konkurrenzen nur einzelne Leute entſandt, die irgendwie Chancen geltend machen Bozen gemacht werden, wo ja auch die Beteiligung weitaus die ſtärkſte iſt. Im Einzelnen entſendet Oeſterreich folgende 39 Olympia⸗Teilnehmer: Gewichtheben: Stadler, Andryſchek, Haas, Hangl, Nitterl, Hipfinger, Freiberger, Zeemann, Schilberg, Leppelt. Ringen: Wiesberge Seſta, Schlanger.— Boxen: Pospiſchil, Fraberger.— Leichtathletik: Weſſely, Geißler, Frl. Lauterbach, Frl. Perkaus. Schwimm Schäfer, Staudinger, Frl. Löwy, Frl. Bornett, Frl. Bienenfeld. Rudern: Viktor Fleßl, Leo Loſert(Doppelzweier Wiking Dinz). Radfahren: Schaffer, Duſika.— Fechten: Brünner, Baylon, Dr. Ettinger, Lion, Schönbaumsfeld, Berger, Hohenlohe ⸗Schillingsfürſt. — Reiten: General Pongracz, Oberſtlt. Grachegg, Major Jaies, Segeln: Dr. Johanny, Angerer.: Schwedens Olympia⸗ Leichtathleten Die ſchwediſche Expedition zu den Amſterdamer Leichtathletik⸗ Wettbewerben, die am Dienstag Stockholm verläßt, ſetzt ſich wie ſolgt zuſammen: 200 Meter: Kugelberg; 400 Meter: Kugelberg, Bylehn, Wachenfeldt; 800 Meter: Bylehn; 1500, 5000 und 10 000 Meter: Edin Wide; Marathonlauf: Eklöf; 4 mal 400 Meter⸗Staffel: Kugelberg, Bylehn, Wachenfeldt, Peterſſon; 110 Meter Hürden: Wennſtröm, Sten Petterſſon; 400 Meter Hürden: Sten Petterſſon; Zehnkampf: Janſſon, Lindblad; Weitſprung: Svenſſon, Hallberg; Hochſprung: Adolfſſon, Janſſon; Stabhochſprung: Lindblad; Hammerwerfen: Skoeld, Lind. — Fräulein Heublein auf der Weltrekordjagd Die ausgezeichnete Athletin Heublein⸗Barmen verbeſſert in den letzten Wochen ein um das andere Mal ihren eigenen Weltrekord im Kugelſtoßen. Neuerdings gelang es ihr, bei den Vereinsmeiſter⸗ ſchaftn der.Spyg. Barmen, die glänzende Leiſtung von 12,51 m zu erzielen, womit ſie ihren eigenen Wetlrekord um über einen halben Meter verbeſſerte. Auch im Diskuswerfen iſt die Rhein⸗ länderin ſehr tüchtig. Ihr letzter beſter Wurf ging über 37 Meter. Tennis f Frankreich für Tilden Der franzöſiſche Teunisverband hat geſtern einen fo bp me ll Proteſt gegen die Disqualifikation Tildens eingelegt. Er hat an den amerikaniſchen Verband telegraphtert und gebeten, die Maß⸗ nahme wenigſtens bis zur Beendigung der Schlußkämpfe des Da 3. Pokals am 29. Juli zu ſuſpendieren. 1 Der Sekretär der amerikaniſchen Vereinfgung hat bereits geg wortet, daß er die Mitglieder des verantwortlichen Komftees zu eine dringlichen Sitzung zuſammenberufen werde, wobei der franzöſiſche Appell durchberaten werden ſolle. Dieſe Sitzung könne aber nicht v Beginn der nächſten Woche ſtattfinden. 5 Tilden ſelbſt war geſtern in Auteuil Gegenſtand großer S pathiekundgebungen. Als er als Zuſchauer bei den ame kaniſch⸗italteniſchen Kämpfen erſchien, bereiteten ihm die vielen ſchauer eine begeiſterte Ovation.. 5 3 Da Tilden nach ſeiner Suſpendierung für das Davispoka. mit Italien nicht in Frage kam, hatte der italieniſche Spitzenſ de Morpurgo den Amerikaner zu einem Freundſchaftsſp herausgefordert, das mit dem klaren Sie ge Tilden s:4, 1 endete.. Die Disqualifikation des amerikaniſchen Tennismeiſters Willia Tilden ſcheint immer weitere Kreiſe zu ziehen. Wie aus Paris g meldet wird, hat der dort weilende Präſident des amerikaniſchen 5 nisverbandes, M. Wean, ſeine Demiſſion nach Amerika 9 kabelt, da er ſich mit dem Vorgehen der amerikaniſchen Behörde ni einverſtanden erklären konnte. Auch die Tennisverbände von Englan und Frankreich haben ihre beſondere Sympathie dem amer iſche Champion zum Ausdruck begracht. a i 7 2* i Schwartz bleibt Der 12⸗Runden⸗Titelkam 1 0 ˖0 ausforderer, meiſters F381 Schwartz können und auf eine Beteiligung in größerem Ausmaße verzichten Mabeco, Schroth auf India ley⸗Davidſon, Ratge a auf Wanderer, Willi R 1 ö müſſen. Wirkliche Chancen können nur i! chwerathletik g 1 8 55 1 end Schwartz in Filippion. e Frisco Grande, endete lerten Runde 1. Seite. Nr. 341 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9 Mittwoch, den W. Juli 1928 1 Blick über Ein oͤreijähriger Knabe entführt Die Berliner Kriminalpolizei beſchäftigt ſich in dieſen Tagen mit der Aufklärung einer Kindesentführung. Es han⸗ delt ſich um den dreijährigen Sohn Heinz des Ehepaares Nieolat aus der Genter Straße 28 im Norden der Stadt. Nieblat war früher Polizeibeamter in Flatow und hat nach ſeiner Verabſchiedung Anfang Juli d. J. in der Genter Ecke Luxemburger Straße eine Schankwirtſchaft übernommen. Als am vergangenen Freitag Frau Nicolai mit dem kleinen Heinz abends gegen ſieben vor dem Lokal in der Genter Straße ſpazieren ging, trat ein etwa jähriges Mädchen an die Mutter heran und knüpfte mit dieſer ein Geſpräch an. Frau Nicolai kannte das Mädchen, da es ſchon mehrmals in dem Lokal verkehrte und hegte deshalb auch keine böſe Ahnung, das Kind unter der Obhut dieſer Frau noch kurze Zeit auf der Straße zu belaſſen. Während Frau Nicolai nach dem Lokal zurückkehrte, um in der Küche zu arbeiten, verſchwand das Mädchen mit dem Kinde. Alle Nachforſchungen der Kri⸗ minalpolizet nach dem Verbleib des Kindes blieben zunächſt erfolglos Das Mädchen hatte bei den Beſuchen in dem Lokal mehrmals erzählt, daß es im Hauſe Kottbuſer Damm 38 Woh⸗ nung habe. Dieſe Angaben entſprechen aber nicht den Tat⸗ ſachen, da das bezeichnete Haus bereits vor längerer Zeit des Untergrundbahnbaues wegen abgeriſſen worden iſt. Da das Verſchwinden des Kindes immer ſtärkere Beſorg⸗ nis erregte, hatte man die weiteren Nachforſchungen bereits zer Reſervemordkommiſſion übertragen. Dank der Aufmerr⸗ ſamkeit eines Schankwirtes war es aber am andern b ed e e eee Deutſchland 7, Pferdekräfte— die menſchliche Höchſtleiſtung An hochtrainierten Kurzſtreckenläufern hat der engliſche Phyſiologe A. V. Hill, der grundlegende Studien über die menſchliche Muskelarbeit unternommen hat, die bisher größte Leiſtung menſchlicher Kraft gemeſſen und ſie zu etwa 74 PS berechnet. Die Pferdekraft iſt gleich 75 Meterkilogramm per Sekunde. Es iſt nicht leicht, führt Prof. Dr. Carl Op⸗ penheimer in„Reclams Univerſum“ dazu aus, bei menſch⸗ licher Muskelkraft die effektiv geleiſtete Arbeit zu meſſen, am wenigſten beim Laufen auf flachen Bahnen, wo die Hebung einer Laſt ja nicht in Betracht kommt. Hier iſt die geleiſtete Effektivarbeit ausſchließlich Ueberwindung zweier Widerſtände, des Luftwiderſtandes in den Muskeln und Ge⸗ lenken des Läufers ſelbſt. Da es zunächſt darauf ankam, die einzelnen Geſchwindigkeiten auf der kurzen Strecke genau zu meſſen, wurden in kurzen Abſtänden auf der Bahn Draht⸗ ſpulen niederlegt, die an einen Galvanometer abgeleitet waren; der Läufer trug um den Leib ein ſtark magnetiſier⸗ tes Stahlband, ſo daß bei jeder Rolle eine Ablenkung des Galvanometers erfolgte und aus der photographiſch⸗regi⸗ ſtrierten Kurve jede Teilgeſchwindigkeit ganz genau berechnet werden konnte. Hill vergleich die geleiſtete Widerſtands⸗ arbeit eines Läufers mit der Arbeit eines fallenden Regen⸗ tropfens, bei dem ebenfalls die Kraft, hier die Schwerkraft, konſtant bleibt, während die Widerſtände von der Reibung in der Luft herrühren und die Grenzgeſchwindigkeit des Fallens von dem Verhältnis der konſtanten Kraft zu dieſen Wider⸗ ſtänden abhängt. Sowohl rechneriſch wie experimentell fand er, daß die geleiſtete Arbeit mit der dritetn Potenz der Ge⸗ ſchwindigkeit wächſt. Der Sprinter hat alſo bei den hohen Geſchwindigkeiten eine ganz enorme Arbeit je Sekunde zu leiſten, die eben auf 7,4 P8, rund 550 Meterktlogramm per Sekunde berechnet wird. Dies dürfte nach den bisherigen Beobachtungen eine menſchliche Höchſtleiſtung darſtellen. Zum Vergleich wird angeführt, daß beim ſtrammen Bergſteigen mit Laſt die Leiſtung nur bis höchſtens 7 Ps beträgt, der Sprinter alſo in der Sekunde etwa die 15—20fache Arbeit wie der Bergſteiger zu leiſten hat. Holland Geheimnisvolle Epidemie auf einem Ueberſeedampfer Auf dem holländiſchen Lloyd⸗Dampfer Inſolinde, der An⸗ fang dieſer Woche in Rotterdam ankam, ſind während der Fahrt von Oſtindien nach Holland acht Fahrgäſte an einer ge⸗ heimnisvollen Halskrankheit geſtorben. Der erſte Fall der Erkrankung wurde feſtgeſtellt, kurz nachdem der Dampfer den Hafen Sadang verlaſſen hatte. Ein Regierungsbeamter er⸗ krankte ſchwer und konnte noch nach dem Hafen zurückgebracht werden. An demſelben Tage ſtarb eine alte Frau an denſel⸗ ben Krankheitserſcheinungen. Sie wurde auf hoher See be⸗ erdigt. Am nächſten Tage ſtellte der Arzt feſt, daß mehrere Fahrgäſte von der gleichen geheimnisvollen Krankheit an⸗ geſteckt worden waren. Im Verlauf der folgenden zehn Tage, in denen das Schiff die Strecke von Sardang nach Aden zurück⸗ legte, ſtarben ſechs von den erkrankten Fahrgäſten. Sie wur⸗ den ebenfalls auf hoher See beerdigt. An Bord brach eine Panik aus, da keiner mehr glaubte, ſeines Lebens ſicher zu ſein. Als der Dampfer in Aden ankam, lagen 70 Fahrgäſte krank darnieder. In Aden lieferte ein engliſcher Dampfer dem Schiffsarzt der Inſolinde ſeinen ganzen Vorrat an Se⸗ rum aus. Die kranken und geſunden Fahrgäſte konnten nunmehr geimpft werden mit dem Erfolg, daß die Krankheit einen leichteren Verlauf nahm umd neue Erkrankungen nicht mehr vorkamen. In Marſeille wurden die erkrankten Fahr⸗ gäſte au Land geſetzt und in einem Sonderzug nach Holland be⸗ fördert. Die Aerzte ſind ſich über die Natur der gefährlichen Halskrankheit, die anginaähnliche Züge aufweiſt, noch nicht im klaren. Ungarn Ein Maſſeuprozeß gegen ehemalige Kriegsteilnehmer Vor dem Bubdapeſter Gericht iſt ein Prozeß anhängig ge⸗ macht worden, der bis in die Kriegszeit zurückreicht. Der Kläger iſt ein gewiſſer Dietrich Harder, ein ſibirtſcher Ge⸗ ſchäftsmann, der vor dem Weltkriege ſeinen Wohnſttz in Omsk hatte und ein Vermögen im Werte von 15 Millionen Rubel beſaß. Als der Krieg ausbrach und die erſten Kriegs⸗ gefangenen in Sibirten auftauchten, knüpfte Harder ſofort mit den gefangenen deutſchen, öſterreichiſchen, ungariſchen und bulgariſchen Offizieren freundſchaftliche Beziehungen an. Er vermittelte den Briefwechſel mit ihren Angehörigen, ver⸗ ſchaffte ihnen Beſchäftigung und half ihnen mit Geld aus. Zu Beginn des Jahres 1918 war Harder dann den Kriegs⸗ Tage gelungen, den Kleinen wiederzufinden und ſekne Entführerin unſchädlich zu machen. Der Gaſtwirt, der ſein Lokal in der Veteranenſtraße betreibt, hatte gerade den Bericht in ſeiner Zeitung geleſen, als ihm einfiel, daß kurz vorher eine jüngere Frau mit einem kleinen Jungen in ſeiner Wirtſchaft geweſen war. Die Frau hatte für ſich ein Glas Bier, für das Kind eine Limonade beſtellt. Er ſah ſie mit dem Kinde gerade noch im Hauſe Veteranenſtraße 28 verſchwinden und benachrichtigte ſchleunigſt das nächſte Polizetrevier, daß unverzüglich Krimi⸗ nalkommiſſär Dräger von der Mordkommiſſton in Kenntnis ſetzte. Die Beamten durchſuchten ſyſtematiſch das ganze Haus und kamen ſchließlich im dritten Stock an die Wohnung einer älteren Frau. Kaum hatten ſie die Räume betreten, da ſahen ſie in der Küche den kleinen Heinz ſitzen und gang munter ſpie⸗ len. Seine Entführerin befand ſich in einem anderen Zimmer. Das Kind wurde ſofort ſeinen Eltern wieder zugeführt. Scha⸗ den ſcheint es nicht gelitten zu haben. Die Frau wurde feſt⸗ genommen. Sie iſt eine 27 Jahre alte Lina Karow, die aus Wetzlar ſtammt und zuletzt in der Waſſertorſtraße wohnte. Vor einigen Tagen war ſie mit dem Kinde zu der Frau in der Veteranenſtraße zugezogen und hatte erzählt, daß der Junge ein Kind ihrer Schweſter ſei. Entführung gibt ſie an, daß ſie zuerſt nur habe mit dem Kna⸗ ben ſpazieren gehen wollen. Dabei habe ſte ſich ſo verſpätet, daß ſie die Vorwürfe der Mutter gefürchtet und ſich deshalb nicht zurückgetraut habe. Ob dieſe Angabe ſtimmt, ſteht noch dahin. Die Vernehmung der Feſtgenommenen wird wohl weitere Klärung bringen. D N r gefangenen, die unter der Sowjetherrſchaft in Krasnojarsk ſchwere Leiden zu erdulden hatten, bei der Flucht behilflich. Da er mit der Einziehung ſeines ganzen Vermögens durch die Sowjetregierung rechnen mußte, ſo nahm er die Gelegen⸗ heit wahr, faſt ſein geſamtes Barvermögen unter die mit ihm befreundeten kriegsgefangenen Offiziere zu verteilen. Er gab jedem Gefangenen zwiſchen 4 und 600 Rubel und ließ ſich als Quittung Zahlungsanweiſungen auf den Wiener Bankverein und deſſen Filiale in Budapeſt ausſtellen. Die Gefangenen verpflichteten ſich, das Geld ſechs Wochen nach der Erreichung der Heimat bei der Filiale einzuzahlen oder an ſte zu überweiſen. Kurz darauf war Harder ſelbſt ge⸗ zwungen, mit ſeiner Familie vor den Bolſchewiſten aus Sibirien zu fliehen. Er nahm zunächſt in Berlin Aufenthalt. Die Zahlungsanweiſungen hatte er in Omsk in der Obhut eines Freundes zurückgelaſſen, da er ſie ſelbſt während ſeiner Flucht nicht in ſicheren Gewahrſam nehmen konnte. Es dauerte ein paar Jahre, bis ſie ihm zugeſchickt werden konn⸗ ten. Harder iſt nunmehr in dem Beſitz ſämtlicher Quit⸗ tungen und hat die Hilfe des ungariſchen Gerichtes in An⸗ ſpruch genommen, um ſein Geld wieder zurückzuerhalten. Er hat ſich bereit erklärt, auf die Hälfte der Beträge zu verzichten und auf dieſe Weiſe die Geldentwertung in Rechnung zu ſtellen. Das Gericht ſucht eine gütliche Einigung herbet⸗ zuführen, doch ſind bis jetzt nur etwa 15 bis 20 Proz. der da⸗ mals in Sibirien verteilten Geſamtſumme zur Zurückzahlung angeboten worden. Frankreich Wie ſich die Fran die moderne Herrenkleidung denkt Eine Ausſtellung moderner Herrenbekleidung, die ſoeben in Paris eröffnet worden iſt, enthält einige in ihrer kühnen Originalität erſchreckende Modelle, deren Schöpferinnen Frauen ſind. So erregt ein von Mariette Lydis entwor⸗ fenes Raucherkoſtüm berechtigtes Aufſehen; zu einer Art marokkaniſcher Tunika wird ein Turban von leuchtender Farbe getragen, der auf einer Seite des Kopfes balanetert. Ferner ſieht man orangefarbene und lavendelblaue Weſten, lavendelfarbene Hoſen aus Seidengewebe und Röcke mit Um⸗ ſchlagmanſchetten. Ein Modell von jugendlichem Reize, eben⸗ falls von Frauenhand entworfen, zeigt einen pliſſterten und gebluſten Rock und Hoſen, die ſich an den Knien erweitern, um dann an den Knöcheln ſich in ſeinem Pliſſee zu verengen. Raubüberfall im Eiſenbahnzuge In der Nacht von Sonntag zum Montag, kurz vor Mit⸗ ternacht, wurde in dem von Marſeille nach Lyon abgehenden Expreßzug ein Attentat verübt. In einem der Poſtwagen war ein Poſtbeamter namens Jouve gerade mit der Ordnung der Briefſchaften beſchäftigt, als ein Individuum in den Wa⸗ gen eindrang. Der Eindringling hielt Jouve einen Revol⸗ Alarmſignal, oder du biſt tot! Sodann zwang er den Poſt⸗ beamten, mehrere Poſtſäcke zu öffnen und ihm verſchtedene Briefe zu übergeben. Daun zog der Dieb das Alarmſignal. Der Zug fuhr ſofort langſam weiter, der Dieb ſprang aus dem Wagen und konnte in der Nacht verſchwinden. Bald danach ſprangen der Lokomotivführer und mehrere Reiſende ebenfalls auf die Gleiſe, konnten aber den Flüchtenden nicht mehr einholen. Die Polizei fand einige Briefe, welche der Dieb weggeworfen hatte, während er alle Wertbriefe behielt. Vorläufig kennt man die Höhe des Schadens nicht. Von dem Dieb fehlt bisher jede Spur. Dänemark Wunderbare Wiederbelebung eines Ertrunkenen durch einen deutſchen Arzt Die däniſche Preſſe berichtet über die außerordentlich be⸗ merkenswerte Art, wie ein ertrunkener Mann nach längerer Zett wieder zum Leben erweckt wurde. Der Vorfall ereignete ſich in dem Seebade Moen, wo zwei Männer in der Nähe der Klippen unvermutet in tiefes Waſſer gerieten. Während der eine ſich durch Schwimmen retten konnte, ging der andere, ein Mann namens Rasmuſſen, unter. Nach einiger Zeit kam ein deutſcher Arzt, Dr. Thiele, aus Flensburg in einem Motorboot an der Unglücksſtelle an. Als er von dem Vorfall hörte, ſprang er ins Waſſer und holte Rasmuſſen, der bereits ſeit mehr als einer halben Stunde untergegangen war, aus der Tiefe wieder an die Oberfläche. Dr. Thiele machte ſich ſofort daran, den Ertrunkenen durch künſtliche Atmungs⸗ verſuche wieder ins Leben zurückzurufen. Ein Erfolg ſchien anfangs faſt ausgeſchloſſen. Der Arzt ließ aber nicht nach, Und tatſächlich ſetzte nach mehrſtündigem Bemühen die Atmung wieder ein. Der Ertrunkene war gerektet. Er erklärte, ſein Ueber die Beweggründe zu der ver vor und rief ihm zu:„Rühre dich nicht, ziehe nicht das 1 elt Verſinken in die Tiefe und ſein Aufenthalt auf dem Meeres grunde erſcheine ihm wie ein herrlicher Traum. Der bemer⸗ kenswerte Fall beweiſt von neuem, daß man bei Ertrunkenen durch die richtige Anwendung der künſtlichen Atmung viel er⸗ reichen kann. Es kommt dabei allerdings ſehr auf die näheren Umſtände an. Gewöhnlich tritt der Tod ein, wenn ein Menſch etwa zwei Minuten vollſtändig untertaucht. Der oben berich⸗ tete Fall beweiſt indeſſen, daß es auch Ausnahmen gibt. Man nimmt an, daß in dieſen Fällen ſofort bei dem Untertauchen eine zeitweilige Atmungsunterbrechung eintritt. Wird die Atmung nach dem Untertauchen noch fortgeſetzt, ſo tritt Waſſer in die Lungen ein, meiſtens mit der Wirkung, daß ſpätere Wie⸗ derbelebungsverſuche erfolglos ſind. Bei der Atmungsunter⸗ brechung werden die inneren Organe nicht beſchädigt, und in ſolchen Fällen können künſtliche Atmungsverſuche, wie der vorſtehende Fall beweiſt, auch nach längerer Zeit noch von Er⸗ folg ſein. Märchenhafte Fiſchfänge im Kattegatt— Tauſende wirft man wieder ins Meer In dieſen Wochen werden im Kattegatt enorme Mengen an Fiſchen, namentlich Makrelen, gefangen, wie man es ſeit vielen Jahren nicht erlebt hat. Die großen Fänge, auch an anderen Stellen, haben es mit ſich geführt, daß die Aus⸗ fuhr nach Deutſchland ſich nicht lohnt, da durch die Ueber⸗ füllung der Märkte von höherliegenden Fiſchplätzen die Preiſe ſehr ſtark geſunken ſind. Die Totalzufuhr zum Ska⸗ gener Markt in der vorigen Woche betrug über 50 000 bis 60 000 Stieg Makrelen, wobei bemerkt werden kann, daß man nur die größten Fiſche zu Markt bringt, während die mittel⸗ großen Fiſche zu Tauſenden wieder ins Meer geworfen wer⸗ den. In der Gegend von Frederikshavn ſind die Fänge ſo groß geworden, daß man nicht einmal die Netze hat entleeren können. In verſchiedenen Fällen war der Fang ſo märchen⸗ haft, daß man mit einem einzelnen Grundnetz mehrere Jol⸗ len beladen mußte. Auch hier haben die enormen Fänge einen kataſtrophalen Einfluß auf die Preiſe gehabt. Waren die Preiſe ſchon in der vorigen Woche auf eine Krone per Kiſte(12 Stieg große Makrelen) geſunken, ſo iſt der Preis in den letzten Tagen auf 50 Oere per Kiſte heruntergegangen. Man hat nicht einmal genügend Holzkiſten für die Fiſch⸗ mengen, ſo daß man ſelbſt die allerbeſte Ware in Bahnwage hat laden müſſen, um ſie direkt zu den Guano⸗Fabriken in,, Deutſchland zu ſenden. Japan Exploſion eines japaniſchen Marineluftſchiffes Das japaniſche Marineluftſchiff Nr. 80 iſt am Samstag in der Nähe von Kyuſhu in die Luft geflogen. Wie die Unterſuchung ergab, war das Luftſchiff zu einer Notlan⸗ dung auf offenem Waſſer gezwungen. Infolge der Unvor⸗ ſichtigkeit eines Mannes der Beſatzung, der die Havarie mit offenem Licht unterſuchen wollte, gerieten die Gaszellen in Brand. Bei der darauf folgenden Exploſton blieb die ganze Beſatzung bis auf einen Mann wie durch ein Wunder un⸗ verletzt. Dieſer erlitt ſchwere Brandwunden, dürfte jedoch mit dem Leben davonkommen. 25 Amerika In 567 Stunden um die Welt— Ein neuer Schnelligkeits⸗ rekord Der amerikaniſche Fliegerhauptmann Charles B. D. Col⸗ lyer und der Schriftſteller John Henry Mears haben mit 23 Tagen, 15 Stunden und 8 Minuten= 567 Stunden einen neuen Rekord für die Reiſe um die Welt auf⸗ geſtellt und den letzten Rekord um viereinhalb Tage verbeſſert. Collyer und Mears reiſten per Schiff von Newyork nach Europa. Sechs Tage ſpäter ſtarteten ſie im Flugzeug von Cherbourg. In weiteren ſechs Tagen hatten ſtie Europa überflogen und waren in Tokio gelandet. Von dort fuhren ſie per Dampfer nach den Vereinigten Staaten zurück. Im ganzen legten ſie 32 000 Kilometer bei einem Tagesdurchſchnitt von 1950 Kilometern zurück. Fünfzehn Tage verbrachten ſie auf dem Schiffe, acht in der Luft. Internationaler Diamantenſchmuggler Wie Amſterdamer Blätter melden, haben amerikanische Kriminalbeamte eine internationale Diamante m⸗ ſchmuggelorganiſation entdeckt, die ihren Sitz in Paris hat und Verbindungen zu ähnlichen Organfſationen in London, Antwerpen, Brüſſel, Berlin unterhält. Die Leiter der ſogenannten„Diamantenbrigade“ unterhielten Be⸗ ziehungen zu Diamantengroßhändlern, in erſter Linie Amert⸗ kanern und übernahmen gegen entſprechnde Proviſtonen den Schmuggel von Diamanten nach Ländern, in denen die Diamanten ſehr hohen Zöllen unterliegen(in den Vereinigten Staaten z. B. 20 Proz. des Wertes der Waren). Welch großen Umfang der Diamantſchmuggel nach den Vereinigten Staaten annahm, erhellt aus Schätzungen, nach denen jährlich für 500 Millionen Dollar Juwelen in die Vereinigten Staaten ge⸗ ſchmuggelt werden ſollen. Die amerkkaniſchen Behörden or⸗ gantſteren zur Bekämpfung des Schmuggels mit Diamanten 3. Z. einen Informationsdienſt in den großen Diamanten⸗ zentren des Kontinents, und zwar London, Paris und Berlin, durch den die Diamantenkäufe für amerkkauiſche Rech⸗ nung nach Möglichkeit überwacht werden ſollen. Afrika 1 Ein Weg durch die Kalahari⸗Wüſte er engliſche Hauptmann Clifford hat ſich mit fünf weißen Begleitern auf zwei Motorwagen einen Weg 5 0 Gals; hari⸗Wüſte gebahnt und dabei große Gebiete durchquert, die bisher niemals von dem Fuße eines Weißen betreten worden ſtnd. Der Ausgangspunkt der Expedition war Mahglapye in Oſtafrika, der Endpunkt die Victorkafälle, die nach mehreren Wochen und nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten er⸗ reicht wurden. Der Hauptmann ſollte prüfen, ob eine ſtän⸗ dige Verkeh us ſtraße durch die Wüſte angelegt werden kann. Er bejahte die Möglichkeit unter der Voraußſetzung daß es gelingt, hier und da Waſſerſtellen anzulegen. Die Ex⸗ pedition begegnete einem Eingeborenenſtamm, der den Ge⸗ brauch des Waſſers überhaupt nicht kennt, ſondern lediglich aus den Wurzeln einer beſtimmten Pflanze Feuchtigkeit zur Befrledigung des Durſtes gewinnt. Großwild wurde in rei⸗ cher Zahl angetroffen, doch konnte die Expedition keinen län⸗ geren Jagdaufenthalt nehmen, da die Waſſervorräte raſch zur Neige gingen. Auf dem gleichen Wege iſt vor fünfzig Jahren einmal eine Burenſchar vorgedrungen. Sie mußte aber wie⸗ der umkehren, nachdem ſte 250 Teilnehmer und 9000 Stück Bieh durch den Tod eingebüßt hatte. i 8 liltwoch, den 25. Juli 1928 2124 n* 2431* 2852 4 n 75 Neue Man r Zeitung[eiittag⸗Ansgabe) 7. Sie. A. 841 Füm⸗Nundſchas An Alhambra:„Hauptmann Sorell und ſein Sohn“ Ein Großfilm der Menſchlichkeit von der Liebe eines Vaters für ſeinen Sohn. Alle Bitterniſſe und Kämpfe des us muß der Hauptmann Sorell durchkoſten. Sein Sohn n alles auf der Welt; ſeine Frau verläßt ihn bei ſeiner Rü ehr aus dem Weltkrieg. Der Exiſtenzkampf begiunt. Seine frühere Stellung iſt beſetzt, und um das Leben 3 u friſten, nimmt S. eine Stellung als Hausknecht an. Alle Er⸗ niedrigungen werden mit eiſerner Energie durchgebiſſen und nach Jahren iſt er Geſchäftsführer eines Hotels. Unter den größten Opfern des Vaters wurde ſein Sohn ein berühmter Chirurg. Kriegsverletzungen ſetzen dem Leben des Vaters ein ſchnelles Ende, er ſtirbt glücklich in dem Bewußtſein der hterfüllung gegen ſeinen ihn innig liebenden Sohn. Das mumenſpiel der internationalen Filmſchauſpieler und die iſt zu loben, beſonders das Schickſal des Helden dieſer hr gezeichneten Begebenheiten berührt die Herzen ner ſehr ſympathiſch. Ein luſtiges Beiprogramm in noch die Lachmuskeln der Alhambrabeſucher in Be⸗ 58 J: der Wochenbericht bringt auch allerlei Neues und Inutereſſantes. 2 Capitol:„Liebe und Diebe“ Der Name Heuuy Porten ſpricht ſchon für die Güte 25 es, mit dem die Direktion des Capitoltheaters ihren chern aufwartet. Es iſt eine Detektivkomödie mit den 1 F laublichſten Bildern. Ein geſtohlenes Brillantenkollier git dem Stück die Grundidee, Henny Porten als Trägerin 1 5 Hauptrolle die Güte des Erfolges. Irrungen und trrungen eines Heeres von Detektivs und Unterſuchungs⸗ 1 führen zu komiſchen Situationen. Die Szenen im 0 gnis, in den Hotelzimmern und in dem-Zug rufen 25 jervor, bis ſchließlich eine Mondäne in das Netz de os gerät und die ganze Diebſtahlsangelegenheit ſick—„Es zogen drei Burſchen“ iſt ein Luſt⸗ ſpielt. Hier liegt Wahrheit darinnen, denn dieſe drei Re⸗ kruten, wie ſie in ihre Garniſon einrücken, erinnern an die 2 gszeiten. Hans Brauſewetter als bayeriſcher Sepp Harry Lamberts⸗Paulſen als waſchechter Teddy Bill als Hamburger Ju 7 Berliner Maxe und Rekruten, wie man N Anna Ries Schloſſer 12. Kaufm. Friedr. Sannwald 14. Obertelegraphenſekretär Wilhelm Achtmann u. Oskar Beißwenger u. Suſanne Schärf ſie nicht ſchöner wünſchen kann. Köſtlicher und urwüchſiger Jumor durchzieht das ganze Luſtſpiel. Es ſind drei Seelen und ein Gedanke. Alle nur möglichen bekannten Rekruten⸗ und Soldatenlieder durchfluten die heiteren Epiſoden und erſt, als die Mutter des Regiments, der geſtrenge Herr Feld⸗ webel, in ſeiner Würde vor den jungen Rekruten erſcheint, kehrt alles wieder zur Wirklichkeit zurück. KG. Aus dem Lande Ir Ladenburg, 24. Juni. Die Ernte hat begonnen und wird ſchon allenthalben Frucht geſchnitten, gebun⸗ den und in guter Qualität in die Scheunen geborgen, teil⸗ weiſe auch ſchͤn zur Dreſchmaſchine gebracht und gedroſchen. Am Samstag beginnen die Ferien in der Volksſchule, acht Tage ſpäter ſchließt auch die Realſchule ihre Pforten. Die Frage der Realſchule iſt viel umſtritten, derweil die einen von Abbau redeten, erſtreben die Weitſichtigen den Aufbau einer Oberſekunda, um den Schülern eine beſſere Möglichkeit weiterer Ausbildung zu gewährleiſten. — Am 2. Auguſt werden aus unſerer Stadtgemeinde 51 Kinder auf den Heuberg zur Erholung gebracht. Ein Teil der Kinder wird bei Feldarbeiten in Luft und Sonne beſchäftigt und gekräftigt werden. Der Neckar bietet auch Gelegenheit zur Erholung. Nur dürfte das Fehlen einer Badeanſtalt, wie wir ſie vor und während des Krieges noch hatten, als Miß ſtand empfunden werden— ebenſo der Mangel jeglicher Gelegenheit für die weibliche Jugend, die Schwimmkunſt zu erlernen. * Heidelberg, 24. Juli. Hier tagte der badiſche Krüp⸗ pelfürſorgeverein. Aus dem Jahresbericht geht her⸗ vor, daß die drei zur Verfügung ſtehenden Werkſtätten im Krüppelheim Heidelberg nicht ausreichen und deshalb ein eigenes Lehrlingsheim mit neuen Werkſtätten errichtet wer⸗ den muß. Die Landesverſammlung beſchloß aus einer Sammlung in Baden, die 92 000/ ergab, 80 000/ der Orthopädiſchen Anſtalt zur Errichtung und zum Ausbau von Werkſtätten und den Reſt für Vereins⸗ und Fürſorgezwecke zur Verfügung zu ſtellen. eee * Villingen, 23. Juli. Am Samstag nacht ereignete 5 hier ein ſchwerwiegender Zwiſchenfall mit der Po⸗ lize i. Ein Einwohner in der Kanzleiſtraße hatte nach über⸗ mäßigem Alkoholgenuß einen ſeiner ſchon öfter vorgekom⸗ menen Anfälle, weshalb die Frau gegen drei Uhr morgens die Polizei zu Hilfe rufen mußte. Zwei die Treppe herauf⸗ kommenden Polizeibeamten trat der Wüterich mit einem Prügel entgegen, den er dem erſten Beamten über den Kopf ſchlug, wobei das Licht in Trümmer ging. Gleich⸗ zeitig trat er dem zweiten Beamten derart auf den Ko pf, daß dieſer rückwärts die Treppe hinabſtürzte. Mit ſchweren Verletzungen mußte der zweite Beamte weggetragen werden, Die„Anfälle des Täters“ werden gründlich unterſucht. * Schonach, 23. Juli. In Verbindung mit dem Brande der letzten Woche, wo der Kolmenmartishof abbrannte, wurde der Beſitzer des Hofes Primus Dold zur Klärung der nähe⸗ ren Umſtände von der Gendarmerie feſtgenommen, aber als⸗ bald wieder nach ſeiner Vernehmung auf freien Fuß geſetzt. Es beſteht bekanntlich der Verdacht, daß bei den zahlreichen Bränden alter Höfe Brandſtiftungen mitſpielen,— In den unteren Klaſſen der Volksſchule treten derzeit die Ma⸗ ſern und der Keuchhunſten in erheblicher Ausdehnung auf. Die Erkrankungen verlaufen jedoch gutartig, ſodaß man bis zum Ferienbeginn mit dem Erlöſchen rechnet. DS—8.—...8 8 Y——b— MWaſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Ahein Pegel] 19. 20. 21. 28. 24 25. Nedar-Pegel 18. 20. 21.28. 2. 25 Waldshut 2,89 2,63 2,90 2,80 2,81 271 Schuſterinſel 1,20.63.57 7591.50 142 Mannheim 3,20 8,223,208, 103,012.90 Kehl 2,88 2,82.79 2,702,652,55 Jagſtfeld. Maxau 4,47 4,48 4,44 4,334.30.28 5 Mannheim 328.873,28.213, 1308/05 Kaub.022,02.08.002, 101,92 Cöln.65 1,6421765.881,58.51 Waſſerwärme des Rheins 22 C Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 . 5 Direktion Ferdinand Heyme. Ebefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: i. V. K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: i,.: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter E22 2 e u. Anna Lebkuchen 6. Hilfsdreher Theodor Schuck 1 Kaufmann Oskar Liebmann 1 Kfm. Franz Joſef Münch 1 S. Hermann Joſef Kfm. Julius Lorch 1 S. Kurt Iſaak Guſtav 12. led. Kraftwagenführer Wilh. Orth, 24 J. 6 M. led. Schloſſer Ed. L. Sachſenweger, 23 J. 11 M. Anna Magdalena geb. Kraft, Ehefrau d. Fein⸗ T. Giſela Elſa S. Rolf Monat Juli 1928: 11. Arbeiter Joh. Schreck u. Anna Daubenberger Kunſtglaſer Gg. Schönhütte u. Eliſabet Markert Former Willi Müller u. Maria Knapp Schreiner Jakob Rehberger u. Maria Kilb Schloſſer Karl Bollack u. Johanna Laas Maſch.⸗Techn. Phil. Stumpf u. Franziska Löb Kaufmann Georg Bühler u. Gertrud Aßfalg Schloſſer Philipp Nagel u. Frieda Leiß Kaufmann Karl Endreß u. Elſa Flach 2. Metzgermeiſter Hugo Fiedler u. Helene Müller Kaufmann Karl Müller u. Gertrud Stech Verbandsbeamter Willi Kaiſer u. Eliſe Wodey Arb. Friedrich Heiß u. Frieda Kumpf Monteur Paul Maier u. Eliſabeth Mattern Schuhmacher Karl Roos u. Eliſabet Kleber Arbeiter Philipp Schütt u. Berta Häberle Bäcker Otto Jäger u. Anna Röſch Arbeiter Karl Wilhelm u. Katharina Häffner Former. Karl Schlär u. Emilie Walk Dipl.⸗Kfm. Max Zähringer u. Eliſabeth Kritter Arb. Froͤr. Hattler u. Marg. Kögel geb. Kinne Lackierer Fr. Breitenreicher u. Marg. Spratler Fabrikmeiſter Paul Wahl u. Frieda Englert Kaufmann Ernſt Wons u. Hildegard Kah Maler Hugo Gehlert u. Philippina Hobs Schloſſer Johann Klein u. Margareta Kripp Kaufmann Leonhard Brand u. Maria Clade Packer Otto Wölfl u. Wilhelmine Ocker Hilfsarbeiter Karl Sebert u. Kath. Fahrnbach Kaufmann Richard Hetzler u. Roſa Durler Rottenmeiſter Robert Bleſch u. Luiſa Kaufmann Fuhrmann Linus Stieber u. Maria Löffler Buchbinder Ignaz Strobel u. Helena Kreuter Holzdreher Eduard Arnold u. Eliſabetha Weiß „Ingenieur Karl Speck u. 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Anita Thea Hannelore Kaufmann Albert Hiller u. Johanna Kaiſer Kaufmann Sigmund Lazar 1 T. Ilſe Vorarbeiter Karl Humm u. Maria Chriſtoph Gipſer Herm. Hch. Britſch 1 S. Herm. Friedr. Diplom⸗Handelslehrer Joſef Kimmel u. Fran⸗ Schloſſer Frz. Joſ. Kaiſer 1 T. Ingeborg Roſa ziska Hennenlotter Baumeiſter Joſef Vincenz Langenberger 1 T. Artiſt Friedrich Luley u. Irma Seubert Anita Emilie Margot Schloſſer Peter Müller u. Hilda Schreiner Schloſſer Friedrich Meier 1 T. Hildegard Kaufmann Karl Oeſtringer u. Anna Rabold Gewerkſchaftsſekretär Wilhelm Thelen 1 S. Chemiker Dr. phil. Alb. Proß u. Berta Knecht Balthaſar Roman Willibald Monteur Friedrich Römer u. Kamilla Hund 8. Former Friedrich Joh. Rottmann 1 S. Kurt Kernmacher Nikolaus Rößling u. Emma Metz Muſiker Wilhelm Schönig u. Mina Meßinger Arbeiter Karl Schwarz u. Maria Balduf Schreinergehilfe Eugen Martin Wagenblaß u. Katharina Laule 5 Friſeur Karl Wahrheit u. Frieda Bauknecht Schloſſer Karl Weber u. Elſa Schultheiß Buchhalter Adam Zabler u. Emilie Schiller Lehrer Otto Müller u. Margarete Dilling Forſtrat Max Langer und Magda Wonke geb. Beltermann 1 „Steinhauer J. Seyler u. Anna Buſch geb. Graf Architekt Otto Walter u. Ver. Hehn geb. Vetter Kaufmann Guſtav Zöller u. Thereſia Paulus Eiſendreher Karl Schweizer u. Hilda Scheler. Geborene: S — 2. Maurer Jakob Wilh. Kaufmann 1 T. Johanna Regina Helene Bernhard Hermann 3. Kaufm. Adolf Meyer 1 S. Horſt Paul Adolf 6. 4. Gärtner Herm. Fahlbuſch 1 S. Hermann Kurt 11. Eiſendreher Heinrich Ruf 1 S. Paul Anton Geſchäftsführer J. Gölz 1 S. Wilh. Ernſt Frdr. 5. Arbeiter Friedr. Wilhelm Wagener 1 S. Willi Theodor Philipp Kraftwagenf. H. J. Braun 1 T. Irma Joſefine für dauernde Beschäftigung ges „Schmied M. Phil. Schreyer 1 S. Martin Peter 10. Tagl. Friedrich Eugen Bucher 1 T. Sonja Kunſtgärtner Joh. Michael Hörner 1 T. Anna M Sattlermeiſter Friedr. Roſenzweig 1 S. Rudi 4. 12. Bildhauer Johann Pfiſter, 54 J. 7 M. erKzeugdreher Angebote mit Lebenslauf und Zeugnisabschriften an Rheinmetall, Abetterznnahme Fabrikant Arthur Neuſchäfer 1 S. Günther Rechtsagent Froͤr. Wilh. Werner 1 S. Gerhard Mechaniker J. K. Segewitz 1 S. Lothar Julius Fuhrm. Aug. Joh. Speckert 1 T. Erika Maria Maſchinenformer Ernſt Haas 1 T. Annemarte Rohrleger Hugo Rohrmann 1 T. Magda Kriegsinvalide Otto Pfiſterer 1 T. Meta Kfm. Hch. W. Haber 1 T. Ingeborg Eliſabeth Schiffer Joh. Heinr. Enſel 1 T. Gertrud Luiſe Eiſendreher Georg Kratzert 1 S. Georg Margot Mathilde Helene Schloſſer Joſef Schütter 1 T. Erna Margarete e Georg Chriſtian Joh. Ziegler T. Thea Elektromechaniker Georg Martin Rogler 1 T. Margareta Suſanna Geſtorbene:* onat Juli 1928 Sofie geb. Dudenhöffer, Ehefrau des Sattlers Franz Kunt, 38 J. 4 M. Hilfsarbeiter Georg Zieger, 46 J. 2 M. Gärtner Johann Baptiſt Bender, 52 J. 6 M. Katharina geb. Fuchs, Ehefrau des Kaufmanns Johann Schermer, 29 J. Regina geb. Weingärtner, Wwe. des Konſtantin Anderer, 78 J. 9 M. nicht über 17 Jah zur Beſorguna geſucht. ucht. Ea 273 brckulſcher 5 Laufjunge von kleinen Botengängen 75 Se 481 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds Bl. mechanikers Ernſt Heinr. Höfer, 29 J. 4 M. Werkmeiſter M. Louis Finſelberger, 47 J. 9 M. 13. Kaufmann Ernſt Schwarz, 39 J. 4 M. Joſefine geb. Heſſer, Wwe. d. Schloſſermeiſters Friedrich Schmitt, 69 J. 8 M. Magdalena geb. Spiegl, Ehefr. d. Oelfabrikant. Friedrich Jakob Holl, 44 J. 6 M. led. Dekorationsmaler Peter Koſt, 23 J. 5 M. Marie Luiſe geb. Häffner, Ehefr. d. Schreiners Philipp Hermann Filſinger, 36 J. 7 M. 14. Platzmeiſter Jakob Bender, 60 J. 7 M. Max Joſef Becker, 15 Minuten Verlademeiſter Daniel Gülch, 60 J. 3 M. Berta geb. Kalter, Wwe. des Kaufmanns Let Hirſchler, 72 J. 1 M. 15. Rentenempf. Ad. W. Hockenberger, 69 J. 9 M. Rentenempf. Ant. Rudolf Schimpf, 76 J. 8 M. Oberrealſchüler Otto Frz. Stumpf, 18 J. 11 M. Eva geb. Schmid, Ehefr. des Heizers Theobald Fiſcher, 55 J. 1 M. Eliſe geb. Engler, Ehefrau des Bäckermeiſters Eberhard Karl Kühnle, 43 J. 6 M. led. Rentenempfänger Karl Riedel, 78 J. 1 M. Olga Emilie Dorothea geb. Eiſele, Ehefrau d. Retuſcheurs Peter L. J. Jütten, 48 J. 3 M. Kleinrentner Gottlieb Walter, 69 J. 1 M. Waagmeiſter Edmund Vilgis, 67 J. 5 M. 16. Maurer Michael Biereth, 78 J. Anna Karoline Eberhardine geb. Kempter, Ehe⸗ frau des Heizers Damian Vieres, 61 J. Anna geb. Weller, Ehefrau d. Schloſſers Joſef Kohlruß, 24 J. 11 M. Eliſabeth geb. Schwein, Wwe. d. Gärtners Joh, Ferdinand Baron, 75 J. 6 M. Wilhelmine geb. Forſter, Ww. d. Eiſengießerei⸗ beſitzers Georg Schneider, 82 J. 4 M. Arbeiter Wilhelm Jehring, 58 J. 5 M Suſanna Höll, 5 J. 1 M. Franz Beran, 5 M. 27 Tg. 17. Irmgard Gertrud Frieda Wagner, 6 J. 6 M. Maria geb. Keilbach, Witwe des Kaufmanns Heinrich Zentner, 75 J. 6 M. Emma geb. Pfoh, Ehefr. des Zugführers Joſef Staudenmaier, 48 J. 8 M. 18. Maurer Angelin Reichel, 74 M Jüngerer Reisender der insbeſondere gute Branchekennt⸗ niſſe beſitzt, von Großhandlung in re, Jüngeres, beſſere 1. 8. geſucht. 3⁰ Madchen (mögl. tagsüber) auf Kautſtraße 8, III. Haus⸗ und Küchengeräten 8904 gesucht gegen Gehalt und Proviſion. Angebot mit Zeugnisabſchrift. u. Photographie unter L H 120 an die Geſchäftsſtelle⸗ 8 17 S uU ht 8788 ſFeffebdöforfk. . Megllbk HEISEVFRTRE TER U. Ig. EAPEDIENI aus der Branche von größerem Mannheimer Unternehmen ges. 8 5 Ausführl. Bewerbung erb. unter 5 E 2 112 an d. Geschäftst. ds, Bl. der Sachversicherung ist geboten. Angeb. unter F P 102 an die schäftsstelle ds. Blattes. Lübenspessicholungs- Aogel cha Veftreter U. Stille Vermittler aus allen Kreisen bei sehr gutem Ver- dienst. Gelegenheit zur Mitarbeit in 8696 Hoher Verdienst! Arbettsfreudige Damen und Herren für vornehme, hohen Gewinn bringende 9 Werbetätigkeit ſofort geſucht. 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Iſt doch nach den Ausweiſen der fünf Departemental⸗ und der 54 ſtädti⸗ ſchen Arheitsloſenunterſtützungsfonds die Zahl ber Werktätigen, die zu ihnen ihre Zuflucht nehmen müßen, von der im März 1027 erreichten Höchſtziffer oon 81 916 in ſchnellem Tempo faſt ohne Unterbrechung bis auf 1659 am 30. Juni 1928 geſunken. Hlerzu iſt allerdings ſofort zu bemerken, daß bei der eigenartigen Struktur der Arbeitsloſenzählung und Unterſtützung in Frankreich dieſe Statiſtik nur als allgemeine Angabe gewertet werden kann, nicht aber als abſolut treue und ſichere Feſtſtellung der Arbeitsmarkt- verhältniſſe. Noch vorſichtiger muß man in der Beurteilung der Berichte ſein, die in großer Anzahl über Arbeitermangel einlaufen. Bei einer einfachen Zuſammenzählung der Nachfragen und Angebote käme man zu der verblüffenden Schlußfolgerung, daß Hier hundert⸗ tauſende Arme der Wirtſchaft fehlen. Aber ſchon die Statiſtik lber die Bewegung der Arbeitseinwanderung aus dem Auslande müßte eine ſolche Auffaſſng ins Wanken bringen. Denn wenn der Z u⸗ fluß fremder Arbeiter aus Fronkreſch immer ſtärker und er doch keine Tendenz des Anwachſens, was vielleicht tellweiſe auf beſonders ſtrenge Handhabung der Beſtimmungen über die Aus⸗ länder in Frankreich zurückzuführen iſt; dagegen wird der A b⸗ fluß fremder Arbeiter aus Frankeich immer ſtärker und iſt nach den letzten Wochenausweiſen auf über 25 v. H. der Ein⸗ wanderer angewachſen.(Durchschnittlich auf die Woche gegen 2000 ankommende und 600 abziehenbe fremde Arbeitskräfte.) Das iſt gerade fetzt zu Beginn der Ernte, die ſtets große Maſſen Saiſon⸗ arbelter nach Frankreich lockt, recht bemerkenswert. Und dann genügt auch ein kurzer Blick auf bie Arbeitsangebote und Nachfragen, um zu erkennen, daß das rieſige Plus der letzteren beinghe ausſchließlich auf die Landwirtſchaft entfällt, alſo eine Folgeerſcheinung der in Frankreich in füngſter Zeit wieder ſtark anschwellenden Landflucht iſt. In der Induſtrie dagegen iſt mehr Nachfrage als Angebot nur für 0 Kategorien ge⸗ lernter Arbeitskräfte und Speztoliſten vorhanden. Ueber Mangel an ungeſchulten„ wird ſo gut wie nirgends geklagt, eher über das Gegenteil. 5 g Einen vorläufig noch leichten Schatten auf das Bild ber fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaft wirft der Rückgang der franzöſiſchen Au s⸗ führ im Vergleich zum Vorfahr. Er iſt für die Hochofen⸗ und Elſeninduſtrien ſchon recht beträchtlich, beträgt doch das Minus für Stohl, Stab⸗ und Gußeiſen in den erſten fünf Monaten des laufenden Jahres 180 000 Tonnen gegen den gleichen Zeitabſchnitt von 1927(1 080 000 gegen 1 260 000 Tonnen). Trotzdem ſind Hütten⸗, Walzwerke und Gießereien gut beſchäftigt, da der Verbrauch im Inlande in ſtändiger Zunahme begriffen iſt. Das hat beſonders in der anwachfſenden Bautäligkeit ſeſnen Grund. In Bau⸗ eiſen, Trägern uſw. ſind für piele Werke die Beſtellungen bereits bis in den Herbſt hinein voll ausreichend. Selbſtverſtändlich kom⸗ men dabei noch keinerlel Auswirkungen des großen Loucheurſchen Wyhnungsbautenprogramms in Betracht, das bie Zuſtimmung des Parlamentes unmittelbar vor deſſen Vertagung erhalten hat. Für Pariſer Mitarbeiter) die zweite Hälfte des kommenden Jahres ſind Neuanlagen oder Erwelterungen beſtehender Betriebe ins Auge gefoßt. Für Waggon⸗, Lokomotlven⸗ und Maſchinenbau hat iich der Rückgang der Ausfuhr ſchon recht bemerkbar gemacht, wie aus dem Jahresbericht der„Societe Francaiſe de Conſtructions mecani⸗ ques“ hervorgeht. Es wird nämlich die Notwendigkeit hervorgehoben die Probuktlonsgweige zu vervielfältigen, da die vorliegenden Be⸗ ſtellungen in großen Fabrikaten nicht mehr zur vollen Beſchäfti⸗ gung der Betriebe gusreichen. Andererſeſts wird auch über un⸗ lohnende Preiſe geklagt; das zeigt eine Erklärung in der GV. der „Spetete lorraine des acteries de Pombas“. Sie lautet:„Die tat⸗ ſächliche Stabiliſierung und chaftliche Anpaſſung, die ſich an ſie anſchloß, haben betr is rückgänge und eine bedeutende des der Verkäufe ine metallurgtque de Kuntange“, d von nahezu zehn Millionen Frances für d beklagt ſich noch ſtärker über die Folgen rung in der Praxis, die durch die nunmel kaum beſeitigt werden dürfte. In den elek iſt die Mißſtimmung geringer. Der Bedarf mehreren Betrieben werden Neuanlagen Beiſpielsweiſe kündigt die ſt befriedigend. in Ausſicht genon der Ki auch die von 10 000 Erweiterungen an, zu leiſtungen mit Induſtrie, in der beſpnders das langfame Tempo der Kunſtdünger⸗ aufträge beanſtandet wird. Das wird man wohl mit dem ſtand der diesjährigen ſſen, deren Ausfall als mitteln ckſtoff⸗ werke ſind allerdings eine ſchwere e los geworden, da das famoſe„Offiee national de l' Az in Toulouſe, jener un⸗ glückliche Verſuch einer Staatsinduſtrie, der Mißbräuche das vorige Abgeordnetenhaus im beſchäftigte, vorläufig ſeinen verluſtreichen ſtellt hat. Am wenigſten erfreulich iſt die Lage der Wol l⸗, Baum ⸗ woll⸗ und Leinenin duſtrien. Aus Roubaix, Tourcoing, Armentleres, überhaupt aus dem ganzen Norden ſind die Berichte recht peſſimiſtiſch angehaucht. Stillegungen von Betrieben ſind frei⸗ lich bisher vermieden worden, ober mehrfach haben ſich Verkür⸗ zungen der Arbeitszeit und Einſchiebung von Feierſchichten als not⸗ wendig erwteſen. Indeſſen ſcheinen die Ausſichten in letzter Zeit ſich etwas zu beſſern, wenn auch die Preiſe ſtark gedrückt werden. Dieſe Induſtriezweige dürften übrigens, ſoweit ſich das bis jetzt überſehen läßt, von dem Ausfuhrrückgang im erſten Semeſter 1928 wenig in Mitleidenſchaft gezogen worden ſein. Die Rationaliſierungspläne haben trotz ſyſtematt⸗ ſcher Propaganda noch keinen fruchtbaren Boden gefun⸗ den. In den Generalverſommlungen kam man auf dieſe Reform, die in gewiſſem Umfange durch die franzöſiſche Arbeiterkonfödera⸗ tion gebilligt wird, nicht zu ſprechen. Was die Lohn bewegun⸗ gen betrifft, ſo mehren ſich die Anzeichen dafür, daß von den Gaherkſchaften dite„Anpaſſung an den Goldfranes“ erſtrebt wird. Sporadiſch auftretende Ausſtände verurſachten keine ernſt⸗ lichen Betriebsſtockungen, aber infolge des Anztehens der Preiſe für Lebensmittel erſter Ordnung ſind Lohnſchwierigkeiten mit Be⸗ ſtimmtheit zu erwarten. Im zweiten Halbjahre werden ſich die Folgen der Stabiliſierung im frauzöſiſchen Wirtſchaftsleben deutlich erkennen laſſen. wegen eigenartiger Jahre 1927 mehrfach Betrieb ganz einge⸗ nr Steuerforberungen des Einzelhandels Gegen die Nach⸗Erhebung der Vermbgenſtener, für ſtärkere Sloſfelung und breiſührigen Durchſchuitt bei der Einkommeunſteuer. Die Reichsregierung hat in ihrer programmatiſchen Erklärung vom 3. Jult anerkannt, daß die Stärkung der Sparfähtgkett und da⸗ mit die Förderung der Kaßltalbildung eln wichtiges Ziel der gegen⸗ wärtigen Wirtſchaftspolittk darſtellt, zu deſſen Erreichung eine Linde⸗ rung der drückenden Steuerlaſt erforderlich iſt. Die Hauptge⸗ meinſchaft des Deutſchen Einzelhandels erachtet es als eine mit dem vorſtehenden Ziele völlig unvereinbare Maßnahme, daß 41 Mill. R. Vermögenſteuer, die im Jahre 1926 aus Gründen der Steuermilderung durch 1 Vorſchriften nieder⸗ geſchlagen wurden, nunmehr nacher hoben werden ſollen. Eine ſolche Nacherhebung würde 1 1 die Bildung von Betriebskapital fördern, ſondern durch zuſätzliche Belaſtung erſchweren, zumal im r 1928 ſchon die reguläre Vermögensſteuer lohne die Nachzahlung) 520 Mill. R./ ſtatt 442 Mill. N. im Rechnungsjahre 1927 erbringen ſoll. Das fetzt beſchloſſene Ein kommenſteuer⸗ ſenkungsgeſetz wird dem kaufmänniſchen Mittelſtande keine merklichen Vorteile bringen. Für die weiteren Vorlagen auf dieſem Gebet fordert die Haupigemeinſchaft bei der Einkommenſteuer ins⸗ heſondere eine ſtüärkere Differenzierung der unteren und mittleren Staffeln des Steuertarifs und die Veran⸗ lagung des Einzelhandels nach dem brelfährigen Durch⸗ cht t.— Das dringend notwendige Steuervereinheit⸗ lichungsgeſetz muß den Umbau ber Gewerbeſteuer in eine Ge⸗ werbe⸗ und Berufsſteuer bringen, unberechtigte Steuerbefreiungen und ⸗bevorzugungen aufheben und mit Hilfe dieſer u. anderer vom Einzelhandel bereits der vorigen Reichsregierung vorgeſchlagener Mittel die derzeitige Ueberſpannung der Realſteuern beſeitigen. Der Zwiſchenabſchluß der Telephonſabrik Berliner.⸗G., Berlin. Da laut Beſchluß der HV. vom Mai 1927 das GJ. der G, auf das Kglenderfahr verlegt wurde, ergab ſich die Notwendig⸗ keit, für die Zeit vom 1. Julf bis 31. Dez. 1927 hinter das GJ. vom 1. Juli 1926 bis 30. Juni 1927 einen Sonberabſchluß aufzuſtellen, Im Vergleich zum Jahre 1925/0 konnte i. J. 1926/27 ein Bruttoüberſchuß von 3 608 303.“ erzielt werden, von dem nach Abfſetzung der 3 716069 R. Unkoſten und der 157 638 R. Ab⸗ ſchreibungen bei 268 410., vorgetragenem Gewinn des Vor⸗ jahres nur ein kleiner Saldo von 3100 R verbleibt, der vor⸗ getragen wird. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung des vorangeg in⸗ genen Jahres wies die Unkoſten nicht aus, ſondern ergab lediglich den Rohgewinn von 41728.,, der ſich um die Abſchreibungen von 38 697 R. ermäßigt. Der damalige Gewinnvortrag ſtellte ſich auf 265 378“. Für das Zwiſchengeſchüft vom Juli bis Dez. 1927 wird ein Brutioüberſchuß von 2249 080 R. ausgewieſen. Hiervon gehen 1 956 181.“ Unkoſten und 87 465./ Abſchrei⸗ Bungen ab, ſo daß ſich einſchließlich des erwähnten Gewinnvortrags ein Ueberſchuß von 208 584 R. ergibt, aus dem, wie bereits angekündigt, eine Dividende von 2,5 v. H. ausgeſchüttet werden ſoll. Es gelangen dann noch 96 084 g/ zum Vortrag. Wie die Berwaltung noch mitteilt, hofft ſie nach Ueberwindung der Schwie⸗ rigkeiten der vergangenen Jahre nunmehr zu einer dauernden Rentabilität der Geſellſchaft gelongen zu können, wozu auch der J..ͤ⸗Vertrag mit dem Ful d⸗Konzern beitragen ſoll Dabef ſei jedoch zu berückſichtigen, daß ein Arbeiten mit Gewinn weſenklich vom Ausmaß der Mittel abhänge, die die Reichspoſt⸗ verwaltung zur Moderniſterung des e e zur Ver⸗ fügung ſtelle. Der Geſchäftsgang des laufenden Jahres könne als normal beztechnet werden. „ Betriebseinſchränkungen auf den Eiſen⸗ und Stahlwerken Hoeſch. Ab Donnerstag, 26. Juli wird auf den Eiſen⸗ und Stahl⸗ werken Hoeſch wegen Mangels an Aufträgen in allen Be⸗ trieben außer der Abteilung Drahtverfeinerung nur noch 5 Tage in der Woche gearbeitet werden. „ Juterngtlonale Baumaſchinenfabrik Al) in Neustadt a d. H. — Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Nachdem 90 000„ zur Ueberweiſung an die Spezlalreſerve vorweg genommen wurden, — die Gefamtreſerven erhöhen ſich damit von 188 250 auf 278 250 K- — und nach Abzug der Unkoſten und Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 107 49(26 115). Die G. beſchloß hieraus die Verteilung von 5(0) v. H. Diotdende; mit Ruückſicht auf größtmöglichſte Flüſſigkeit ſah man von einer hößeren Dividende ah, Auß ber Bilanz: Grundſtücke 220 000(ünnv.), Grundſtuück 387 000(un.), Maſchinen uſw. 229 000(189 400), Vorräte 1 455.316 1 105 586), Außenſtände 617 944(404 386) M, denen gegenüber eine Million AK. Hypotheken 600000(unv.), Kreditoren einſchl, Bank⸗ ſchülden 146 482(475 736), Delkerede 110 521 55 217).— Die Heſchäftigung des lfd. Gg. wird als weiterhin befriedigend Get und man hofft untar dem üblichen Vorbehalte auf normal bezeichnet werden. Rechnungsf l Ach. hat ſich mit Sitz in der Kantonhauptſtadt Glarus * Eine intereſſante Schweizergründung. Unter der Firma eine Akktlengeſellſchaft gegründet, deren Zweck der Ankauf und die Verwertung von Patenten für elektriſche Fernſteuerung(Tel⸗ Syſtem, insbeſondere für Uhren, Signalapparaten, Ferndrucker und Reklameapparate, ſowie die Durchfführung aller Geſchäfte, die mit der Verwaltung und Verwertung ſolcher Patente im In⸗ und Auslande im Zuſammenhang ſtehen, iſt. Das Ax. beträgt 100 000 Schweizer Franken. Im Verwaltungsrat ſtehen an erſter Stelle zwei deutſche Reichsangehörige, und zwar Dr. Karl Jung, Farmer in München, und Dr. Richard Frankfurter, Rechtsanwalt in Berlin. Außerdem gehören dem Verwaltungsrat noch drei Schweizer Staats⸗ angehörige an. * Günſtiges Bezugsrecht bei der Deutſche Linoleumwerke Ach. Die Aktien der Deutſche Linoleumwerke AG. in Berlin ⸗Stuttgart wunden an der Frankfurter Börſe beſonders für fſüddeutſche Rech⸗ nung ſtark aus dem Markte genommen. Wie wir aus ſehr gut informierten Kreiſen erfahren, ſteht die Durchführung der Kopi⸗ talerhöhung bald bevor. Es iſt ein Bezugsrecht von 3 zu 1 vovausſichtlich 115 v. H. in Ausſicht zu nehmen. fkapitalerhöhung der Henkel u. Co., Fabrik chemiſcher Pro⸗ dukte G. m. b. H. in Holthauſen bei Düſſeldorf. Die G. hat ihr Stammkapital von 10 auf 24 Mill. RIH erhöht. * Eſtol Ach. in Mannheim. Die zum van den Bergh⸗Konzern gehörende Geſellſchaft weiſt bei einem Aktienkapital von 900 090, für 1927 einen Rohertrag von 1,49(1,52) Mill. und nach Abzug der Unkoſten von 1,47(1,42) Mill.„ einen von 97 890 auf 26 325% ermäßigten Reingewinn auf. Aus der Bilanz: Anlagen 1/05 (1,02) Mill. J, Vorräte 0,64(0,63), Außenſtände 1,18(1,45) Mill. I, dagegen Kreditoren 2,40(2,81) und Abſchreibungsreſerve 0,43(0,32) Millionen Mark. * Georges Geiling n. Co..⸗G., Bacharach a. Rh. Wie mit⸗ geteilt wird, beſteht nach den noch ſchwebenden Verhandlungen einer Mehrheitsgruppe, die wohl über die Hälfte des Stammkapitals beſitzt, durchaus die Möglichkeit, entgegen dem bis⸗ herigen Aufſichtsratsbeſchluß für 1927 die Diotdendenzahlung in ge⸗ ringer Höhe nun doch vorzunehmen. Auch wird die Mehrheits⸗ gruppe, die ſich der Verwaltung als ſolche überraſchend präſen⸗ tierte, einen Fachmann in den Aufſichtsrat entſenden. * Errichtung eines belgiſchen Zuckertruſts. Die Aktionäre der S. A. des Sucreries de Saint⸗Jean in Brſtſſel werden auf den 2. Auguſt zu einer ao. G. einberufen. Auf der TO. ſteht die Auflöſung der Geſellſchaft und Einbringung des geſamten Kapitals in eine im Verein mit der S. A. Compagnie Sucriere Enropeenne et Coloniale in Brüſſel neu zu errichtende Truſtgeſellſchaft unter der Bezeichnung Truſt Commercial et Colonial in Brüſſel. Das Aß, des neuen Unternehmens beträgt 37,5 Millionen Franken. * Die Reform der Außenhandelsſtatiſtik. Nach Genehmigung des Regierungsentwurfes einer Verordnung zur Ausführung des Geſetzes über die Statiſtik des Warenverkehrs mit dem Ausland durch den wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats iſt der Entwurf jetzt auch vom Reichsrat verabſchiedet worden. Die grundlegende Aenderung gegenüber dem bisherigen Zuſtande be⸗ ſteht darin, daß die Einfuhr nicht mehr geſchätzt werden wird, ſon⸗ dern vielmehr im einzelnen deklariert werden muß. Ueber die Ausgeſtaltung der hierbei zu verwendenden Formulare finden noch interne Beſprechungen mit Vertretern des Groß⸗ und Ueberſee⸗ handels ſtatt. Die Verordnung tritt am 1. Oktober d. J. in Kraft. * Die Durchführung der Landwiriſchaftsumſchuldung. Die auf Grund aller feſtgeſetzten Sätze für die einzelnen preußiſchen Pro⸗ vinzen und außerpreußiſchen Länder errechneten Beträge aus dem Erlts der Umſchuldungsanleihe ſind jetzt den Umſchuldungs⸗Kredit⸗ inſtitnten überwieſen worden, Die bei den Inſtituten gebildeten Kreditausſchüſſe haben die Prüfung der eingereichten Anträge be⸗ gonnen. Aus Krelſen der Landwirtſchaft wird erklärt, daß der vor⸗ geſehene Betrag von 105 Mill.., nicht ausreichen dürfte zur vthlligen Durchführung der Umſchuldung, insbeſondere infolge Ein⸗ beziehens der Roggenſchurden und Scheiterns der Sonderanleihe für Oſtpreußen. Der Reichslandbund hält es für unbedingt erfor⸗ derlich, daß im Herbſt die Umſchuldung mit neuen Mitteln ſort⸗ geſetzt wird, Eine gewiſſe Erleichterung iſt jetzt inſofern einge⸗ treten, als die Rentenhank⸗Kreöttanſtalt ſich mit eigenen Mitteln an der Aktion der Länder beteiligt, die keine eigenen Grundkredit⸗ inſtitute haben. * Verband für ſechsegiges Drahtgeflecht. Bekanntlich iſt dieſer Verband im Juni vor. Jahres inſofern aufgelöft worden, als mit Rückſicht auf verſchiedene außenſtehende Werke die Proiſe freigegeben worden ſind während die Vereinigung noch beſtehey blieb. Infolge der freien Konkurrenz ſind die Verhältniſſe am Geflechtmarkt der⸗ artig ſchlecht geworden, daß die Werke ſchon länger daran arbeiteten, Die franzöſiſche Wirtſchaft im erſten Halbjahr 1928 (Von unſerem ſtändigen Die Kohlenförderung des Ruhrgebietes 5 50 Sins 5 im erſten Halbjahr 1928 Die wöchentlichen Anſchreibungen über die Kohlenförderung im Ruhrgebiet geben zwar nur vorläufige Werte, die erfahrungsgemäß nachträglich gewiſſe Ergänzungen erhalten, indeſſen kennzeichnen ge⸗ rade dieſe Wochenwerte in ihrer fortlaufenden Reihe ſehr deutlich den Konjunbturzuſtand. Die ſtarken Schwankungen, denen die Kurve unterliegt, ſind durch die verſchiedenen Feier⸗ und Feſttage bedingt, abgeſehen davon aber zeigt die Kurve einen durchaus ein⸗ deuligen Verlauf. 5 7527[8 2— 7 8 N 6 entörcderung 10 9 ö... 6 N„ ö 258 1 5 1 Wöchet Nuhr-Nohlenſärd 9 N 4 ml. e) 1 5 e 10 550— 7 9 f ö 5 Keksefzeu gun? N.5 2 ebe„ 10 1 ö 174 33*V( Presskehlenherstellung mn mne* q ca N τνιτ ττττ ν 2 Wüßvend in der zwei te des votigen Jahres die 9 hlenforderung ziemlich regelmäßig ange gen war und di auch noch bis in den März dieſes Jahres ſortgeſetzt 91 fällt nach der Oſterpauſe die Förderziffer merklich und in tenderem Ausmaß ab, ſo daß in der letzten Malwoche ein Ti von weniger als 1,8 Mill. Tonnen zu verzeichnen war. 0 ſich allerdings die Förderung wleder erholt, doch iſt der Förde vom Frühjahr noch bei weitem nicht wieder erreicht. Auch die Koksgewin nung war bis Anfang März dauernd angeſtiegen, dann aber iſt auch auf dieſem Gebiet ein Ritckgang ein⸗ getreten. Die Preßkohlenherſtellung, die an ſich geringere Bedeutung hat, weiſt keine beträchtlichen Veränderungen auf. ein neuer Verband für das Inland unter Betei, ligung ſämtlicher maßgebenden Werke ſeſt und definitiv mit Wirkung vom 1. Jult öſs. Is. gegründet wurde, Die Geſchäftsführung iſt als beſondere Abteilung dem be⸗ reits beſtehenden Drahtverband G. m. 5. H. in Düſſeldorf mit Fiktale in Mannheim angegliedert worden. Die Sübddeutſche Drahtinduſtrie AG., Mannheim⸗ Waldhof, welche bereits dem alten Verband an⸗ gehörte, iſt auch Mitglied des neuen. * Daß kommende eugliſche Kohlenkartell. Nachdem bisher ſchen Vertretern der Reviere, die Maßregeln zur Einſchrä der Förderung bzw. Abſatznormung eingeführt haben, nur 12 unverbindliche Vorbeſprechungen ſtattgefunden haben, ſoll am 26, 7. zum erſtenmal eine regelrechte n guſammen⸗ treten. Die inzwiſchen von der Regterung zu verkündende 111 für die Ausfuhrreviere in Form von Frachtnachläſſen dürfte die Beſtrebungen nach einem Einheitskortell fördern. * Polniſch⸗engliſche Kohlenverhandlungen.— Zur Aus ſchaltung des Auslandswettbewerbs. London, 24. Jult. Reuter verbreitet eine Meldung aus Warſchau, wonach die polniſchen Bergwerks⸗ beſitzer beſchloſſen haben, mit den britiſchen Bergwerksbſitzern Ver⸗ handlungen zu eröffnen zu dem Zweck, den Wettbewerb zwiſchen engliſcher und poluiſcher Kohle auszuſchalten, namentlich 3 die ſkandingviſchen Märkte in Frage kommen. Man halte es fürn wahr⸗ i daß die polniſchen Bergwerksbeſitzer die Feſtlegung von Mindeſtpreiſen und eine Verteilung der Außlaudusmürkſe vor⸗ ſchlagen werden. Man will einen günſtigen Ausgang der Weshand⸗ lungen vorausſehen. * Schweizeriſcher Außenhandel. Die Ein ſuhr A Halbfahr 1928 beträgt 1981 Mill. Franken gegen 1195 Mill. in der gleichen Zeit des Vorfahres, die Ausfuhr 1020(958) Mill.(958) Mill., das Paſſivum der Handelsbilonz alſo 311(285) Mill. Franken. Die Zahlen halten ſich, trotzdem ſie gegen das zwefte Halbfahr 1927 etwas zurückbleiben, im Vergleich mit früheren Jah⸗ ren noch immer auf ganz anſehnlicher Höhe. Auch ſteht babe Deuktſchland noch immer on der Spitze, obgleich ſich bie ſtets deutlicher werdende Abschwächung der Konjunktur in Deutſchland, die der wichtigſte Faktor des vorausgegangenen Aufftiegs war, ent⸗ ſprechend fühlbar macht. Bei der Einfuhr hat die Metallinduſtrie zum Teil überraſchende Mehreinfuhren guſzuweiſen, was natürlich in erſter Linie auf eine erhöhte Glſeneinfuhr zurückzuführen iſt. Allerdings ſpielen dabej auch die auf dem Eiſenmarkt ein⸗ getretenen Preisbefeſtigungen eine gewiſſe Rolle. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen wi⸗ 2 24, 25. 24. 25. Nem⸗Nork„ 40 9091485, Schweiz. 25,24 25,29 Stockholm 18,15 18.15 Paris... 124,182, 17[Holland.. 1203 13,07 madrid, 29.47 29.52 Brüſſel 84,85 34,08 Oslo 158,19 18.10 Mailand 22 78] 92,82 Kopenhagen 18,18 15.18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1890 und Pfunde mit 20,88 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 24. Juli Preiſe 1 Jeſtmark fur 1 Kg. 28. 1 23 24 Glektrolytkupfer 139,75 189.75 Aluminſum in Raffinabekupfer—.——.— Barren.94.94 Blei 5———.— Zinn ausl.—.——.— Rohzinf Bb. Pr.)„%! Hültenzinn 2—.— 1 Gr. Verk.)——.— Nickel.50 3,54 Plattenzint—.———— Antimon.850,90 90,85⸗0.90 Aluminium.90.90 Silber für 1 Gt. 80,25⸗82,.— 81.75 88. London. 24. Juli.(Metalle). In At. J. d. engl. t. v. 1016 Kg. 28. 24. 28. 24. J Ble 20 18 29,70 Kupfer Kaſſa 62,85 68,85 beſtſelect 86,8(6,78 Zint 24.85 245 do. 8 Monat 63.25 63.25[ Nickel— Sa 5 20.55.4 do. Elektrol. 69,25 69,25 Zinn Kaſſa 216.15 217.68 Regulus Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom.—13. Juli 1928 ſind angekommen talwärts: 3 beladene Dampfer mit 4 Tonnen, 3 leere Schlepplähne und 20 beladene mit 6051 Tonnen, bergwärts: 2 beladene Dampfer mit 2718 Tonnen, 6 leere Schleppkähne und 120 beladene mit 81652 t. Abgefahren ſind talwärts: 18 beladene Dampfer mit 2280 Tonnen, 62 leere Schleppkähne und 28 beladene mit 13 300 Tonnen, berg⸗ wärts: 2 beladene Dampfer mit 30 Tonnen, 28 leere Schlepp⸗ kähne und 13 beladene mit 4630 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind angekommen talwärts: 12 beladene Schleppfähne mit 720 f, bergwärts abgefahren ſind 19 beladene Schleppkähne mit 1318 t. In der Zeit vom 14.—20. Juli 1928 ſind angekommen tal⸗ würts: 1 leerer Dampfer und 2 beladene mit 12 Tonnen, 3 leere Schleppkähne und 25 beladene mit 6756 Tonnen, bergwärts: 2 leere Dampfer und 19 beladene mit 2159 Tonnen, 5 leere Schleppkähne und 102 beladene mit 61 725 Tonnen, Abgefohren ſind talwärts: 13 beladene Dampfer mit 676 Tonnen, 76 leèere Schlepp⸗ kähne und 20 beladene mit 6131 Tonnen, bergwärts; 7 beladene Dampfer mit 976 Tonnen, 25 leere Schleppkähne und 23 beladene 5 7 1 71 0 2 5 19 0. 5 ſind talwärts angekommen: de hleppkähne m Tonnen, a f ſind: 1 leerer Schleppkahn. F Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 24. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe zie 2 7 2 5 m lich gering. Es wurden wohl Kähne ſowohl fitr 15 55 1 er den Verband zu ernenern. Dies iſt nunmehr in einer am 42, 5. M, ſtaltgefundenen Verſammlung in der Weiſe geſchehen, daß Stand. * für Talreiſen aus dem Markt genommen, jedoch ohne ändern der Frachten. Die Schlepplöhne behaupteten ihren fee — — — * Werkrwoch, den 28. Jult 1028„Seite Nr. 341 Neue 5 3[(Mittag⸗.— Mein lieber Mann, unser lieber Papa, Sohn u. Onkel AK Obst ist heute während seines Kuraufenthaltes sanft entschlafen. Mannheim-Neckarau, 24. Juli 1928. Traubenstr. 3 Für uns alle: Thekla Obst. Am Sonntag, den 23. Juli ds. Js. verschied unerwartet in Ischl infolge einer Blutvergiftung, die er sich während seiner Erholungsreise zugezogen hatte, unser Vorstandsmitglied, Herr Direktor 8890 Stefan Kaufmann Mannheim. Voll tiefer Trauer stehen wir an der Bahre des uns aus der Vollkraft seines Lebens so plötzlich entrissenen Mannes, der seine ganze Kraft unserem Unternehmen gewidmet hat. Seine ausgezeichneten Fähigkeiten, seine umfassenden Kenntnisse, 2 Liebenswürdigkeit, seine nie ermudende Schaffensfreudigkeit ließen ihn hervorragenden Anteil nehmen an dem Aufbau und der Entwicklung unserer Gesellschaft; Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft erwarben ihm unser aller Wertschätzung und Freundschaft. In nie erlöschender Dankbarkeit werden wir seiner stets e Berlin, Mannheim, den 24. Juli 1928. Aufsichtsrat und Vorstand Weingart- Kaufmann- Landsberg Getreide-Aktiengesellschaft. seine Chef, Herr Direktor Vorgestern verstarb plötzlich auf der Erholungsreise unser hochverehrter Stefan Kaufmann Mannheim. Veferschüttert betrauern wir den Verlust dieses so außerordentlich tüchtigen Mannes, der uns jederzeit ein Vorbild an Eifer und Pflichterfüllung, aber auch stets ein gütiger Freund und Berater gewesen ist. Unsere Verehrung und Dankbarkeit werden nie vergehen. BERLIN, MANNHEIM, den 24. Juli 1928. Dle Prokuristen und Angestellten der Weingart— Kaufmann— Landsberg Getrelde-Aktlengesellschaft. 8898 . rſteigerung. . 5 30. Inli, von 10—12 und 2 1 r, am Dienstag, ben 81. Juli, 12 unb von 14—18 Uhr und falls er⸗ fordert am Mittwoch, den 1. Auguſt 1 bon—12 Uhr findet in der Turnhalle der riebrichſchule in Maunheim U 2 die Ver⸗ ſteigerung der im Bereich der Städt. Straßen⸗ 15 Mannheim in der Zeit vom 1. Jult bis 1. Dezember 1927 gefundenen und nicht ab⸗ geholten Gegenſtände ſtatt. ur 0 gelangen: Herren-, Damen⸗ und Kinderſchirme, Spazierſtöcke, Geldbeutel, Handtaſchen, Mappen, Brillen, Ringe, Handſchuhe, Eßgeſchirre, Bücher u. a. m. 40 Städt. Straßen bahnamt. Bekannimachuns. Die Evang. Kirchenregierung hat unterm 25. Mat öſs. Is. die Aufhebung der Evang. Kollektur Mannheim beſchloſſen. Demgemäß geht die Verwaltung der Kollektur⸗ und Pfründegüter mit Wirkung vom 1. Auguſt 1928 an auf die Evaug. Pflege Schönau in 151 d bezw. Evang. e e bt. Heidelberg, ee„über. Von dem genannten Zeitpunkt an iſt dieſe für ſämtliche Geſchäfte, insbeſondere Ein⸗ und Auszahlungen, zuſtändig. Sie wird jeweils am 1. und 3. Donnerstag im Monat vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Uhr in dem bisherigen Ver⸗ waltungsgebäude einen Amtstag abhalten, auf dem auch Einzahlungen. werden können. Evang. aolegeg Mannzein Magenbeſchwerden! Nehmen Sie Dr. Sollbrennen g Storchen-Drogerie, Marktplatz I 1. 16. 8060 Tel. 38055 /5 Mannheim J 6.-17 Es gelangen mit behördlicher Ge nehm! Saub. Fran nimmt u. renwäſche z. Waſch. u. Büg, an.. f Glaser. 2 Poſtk den. Pflegestelle Bba25 für 1Ljähr. krüftig. 1 5— Uaste dalegenheit zur Anschaffung gings Automobils! Montag. den 30, Juli 1928 ab 9 Uhr vormiſtags. bei der 8894 Jungbusch-Garage LI gung zum Ausgebot: Cd. 40 personenwagen 2˙,4- U. ö- Sitzer, offen und geschlossen] bd, 10 Last- Und Lieferwagen Günstige Zahlungsbedingungen. 40% Anzahlung. Rest nach Vereinbarung. Verzeſchnis wrd auf Wunsch kostenlos zugesandt. 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