1 65 5 Donnerstag, 26. Juli 1028 1 1 WMitlag⸗ Ausgabe 1 8 Nr. 343— 139. Sahrgang 2 je einſp. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlun Bder die Poſt monatlich.⸗M..— ohne 1 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 m. ellamen Bei evtl. e chaftlichen Vethältniſſe Nach⸗ 34.⸗M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,9, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, een ene 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Idreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erscheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Aiannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. Kellogg⸗Pakt und Abrütung Englands Stellungnahme Debatte im Anterhaus In der Unterhausſitzung vom Mittwoch befragte Sir Ro⸗ bert Thomas den erſten Lord der Admiralität, ob er im Hinblick auf die bevorſtehende Unterzeichnung des Kellogg⸗ Paktes beabſichtige, im kommenden Jahre den Marine⸗ etatherabzuſetzen und welcher Art die Streichung ſein würde. Bridgeman antwortete ausweichend, daß er noch nicht in der Lage ſei, über ſeine Maßnahmen hinſichtlich des Marine⸗ etats im nächſten Jahre etwas auszuſagen. Major Crawford ſpielte in einer anderen Frage auf die Rede Sir Johnſons Hicks an, in der der Innenminiſter darauf hinwies, daß England von Amerika eine Herab⸗ ſetzung des Flotten bauprogramms erwarte, um dem Kellogg⸗Pakt nicht nur einen theoretiſchen, ſondern auch einen praktiſchen Wert zu geben. Er erkundigte ſich, ob der erſte Lord bereit ſei, ſich vor der Feſtſetzung des nächſtjährigen Marineetats mit dem Innenminiſter in Verbindung zu ſetzen. Eine Antwort iſt darauf nicht erfolgt. Der Abgeordnete Malone erkundigte ſich daraufhin, ob Es nicht die Pflicht des erſten Lords der Admiralität ſet, im Hinblick auf die zuſtimmende Antwort Chamberlains zu den amerikaniſchen Vorſchlägen ſchon jetzt darauf hinzuweiſen, daß die Voranſchläge zuſammengeſtrichen werden könnten. Bridgeman gab zu verſtehen, daß es nicht üblich ſei, ſchon jetzt dem Hauſe bekannt zu geben, was man im nächſten Jahre zu tun beabſichtige. Was aber den Kello gg⸗Pakt anlange, ſo weiſe er die Abgeordneten darauf hin, daß das Recht der Selbſtverteidigung nicht beeinträchtigt ſei und daß dieſes Recht für das Kabinett die Grundlage für ſeine Ent⸗ ſcheidung über den kommenden Marineetat bilden müſſe. Die britiſchen Veſatzungskoſten Der britiſche Außenminiſter beantwortete am Mittwoch eine Anfrage des Abgeordneten Wedgewood über die Koſten der engliſchen Rheinlandbeſatzung, die nach Angaben Chamberlains insgeſamt 1299 700 Pfund jährli ch be⸗ trügen. Aus den Daweszahlungen erhalte England 950 000 Pfund, die im Falle einer Zurückziehung der Beſatzung fort⸗ fielen. Auf die Frage Wedgewoods, wieviel England von der Räumung gewinnen würde, erklärte Chamberlain, England könnte 22 Prozent des Betrages, den es für ſeine Rheinland⸗ truppen erhalte, als Reparationsregelung beanſpruchen, falls nicht— was wahrſcheinlich ſei— im Falls einer Zurück⸗ ztehung der engliſchen Truppen dieſe durch andere Truppen erſetzt würden. g . ĩ ͤwwwwwßwwßßGwGGGGwGbGßGG GwG ßGGͤc((coçꝙçé0é0éͤGoꝙbGßbGb(bcbcbVbPbTbTbPbPGbTGTPTGTVTbTVTbTVTbTVTVT''(''''Tbbb'' Amerikaniſche Note an China London, 28. Fulf.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der amerikaniſche Konſul in Nanking hat geſtern der chineſiſchen Regierung eine Note überreicht, in der die Vereinigten Staa⸗ ten ihre Bereitſchaft zur Reptſton ihrer Verträge mit China erklären. Der Geſandte Amerikas in Peking, Mac Murray, wird zum Bevollmächtigten für die Verhandlungen ernannt. Die Vereinigten Staaten ſind bereit, vor allem einen neuen Handelsvertrag abzuſchließen, der China volle Acttonomte in ſeiner Zollpolitik gewährt. Ferner ind die Amerikaner auch der Abſchaffung der Ex⸗ territorkalität nicht abgeneigt, unter der Voraus⸗ ſetzung, daß die amerikaniſchen Bürger in China von der Rationaliſtiſchen Regierung angemeſſenen Schutz erhalten. Die amertikaniſche Note iſt gleichzeitig, wie die„Times“ erfahren, einigen anderen intereſſierten Regierungen zur Kenntnisnahme zugeſandt worden, zugleich mit einer An⸗ regung, daß die neun Mächte der Waſhingtoner China⸗ konferenz Besprechungen über die neue Lage aufnehmen ſoll⸗ ten, um möglicherweiſe gemeinſame Grundlinien ihrer China⸗ politik zu finden. Der Schritt Amerikas findet in engliſchen politiſchen Krei⸗ ſen lebhaften Widerhall, der nicht immer ohne Kritik bleibt. Die wichtigſte Seite dieſer Angelegenheit iſt zunächſt die aus der Note hervorgehende Auffaſſung Amerikas, daß die Nan⸗ kinger nationaliſtiſche Regierung ihre Autorität in China in einem Grade konſolkdiert hat, der eine de facto Anerkennung möglich macht. Die Wirkung des amerikaniſchen Eingreifens auf Japan iſt nicht ausgeblieben. Baron Tanaka, der japaniſche Mini⸗ ſterpräſident, gewährte geſtern den ausländiſchen Preſſe⸗Ver⸗ tretern in Tokio ein Interview, in dem er abſchwächende Interpretationen der japaniſchen Maßnahmen in China gab. Das Verbot des Anſchluſſes der Mandſchurei an das itbrige China ſei nicht aus imperialiſtiſchen Motiven, ſondern auf Wunſch Tſchangſolins ſelbſt erfolgt, der einen Vorwand zum Abbruch der Verhandlungen mit Nanking geſucht habe. Fer⸗ ner ſei die Warnung an die chineſiſchen Nationaliſten wegen der Kündigung der Verträge durchaus mißverſtanden wor⸗ den. Japan ſei bereit, über die Reviſion ber Verträge zu verhandeln und wehre ſich lediglich gegen die ungeſetz⸗ mäßige Beſeitigung der Verträge durch einſeitige chineſiſche Dekrete. Japan ſtehe dem chineſiſchen Nationalismus nicht feindlich gegenüber und werde ihm ſoweit als möglich ent⸗ gegenkommen. Während ſo die Japaner einlenken und ihre Hände in Unſchuld waſchen, ſchweigt London ſich aus. Weder die engliſche Preſſe, noch das Parlament, noch die lei⸗ tenden Stellen der Außenpolitik haben ſich bisher über eine Umgeſtaltung der Chinapolitik vernehmen laſſen. Es ſcheint allerdings, daß eine Erklärung zu der neuen Lage zurzeit vorbereitet wird. Offenbar will man zunächſt noch den Ver⸗ lauf der Vollkonferenz der Kuomintang abwarten, die am 1. Auguſt in Nanking beginnt. Die chineſiſchen Generäle haben hre Pekinger Be⸗ ſprechungen beendet und begeben ſich teils per Schiff, teils über Land nach Nanking. Man ſieht mit Spannung dem Ausgang des erſten Zuſammentreffens der Generäle mit den Zivilpolitikern entgegen, das nach dem Siege der nationali⸗ ſtiſchen Armeen erfolgt. Unſicher erſcheint noch, ob Fengyn⸗ ſiang zur Nankinger Konferenz eintreffen wird. Von ſeiner Anweſenheit hängt natürlich viel für die Haltung der Gene⸗ räle ab, die ihre Armeen nicht demobiliſteren können, falls dies nicht von allen Seiten gleichzeitig geſchieht. Der Geographenkongreß ohne Deutſchland Berlin, 286. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Chamberlain hat, wie kurz gemeldet, bei der Eröffnung des internationalen Geographenkongreſſes in Cambridge in ziem⸗ lich ſpitzigen Wendungen die Abweſenheit deutſcher Vertreter bedauert. Dazu erklärt die„D. A..“ von unterrichteter Seite folgendes: Der engliſche Kongreß der Geographen iſt eine Veran⸗ ſtaltung des Conseil de Recherche, einer Vereinigung, der die Entente und die neutralen Staaten angehören und deren Aufgabe es iſt, wiſſenſchaftliche Unternehmungen zu organi⸗ ſieren. Eine Abteilung des Conſeil iſt die Unjon internatio- nale geographique. Unter den Statuten dieſer Union findet der engliſche Geographenkongreß ſtatt. Dieſe Statuten ſind aber für die deutſchen Gelehrten nicht annehmbar, da ſie ziemlich ſtark nach politiſchen Geſichtspunkten aufgeſtellt ſind. Urſprünglich waren nach den Beſtimmungen der Union die Mittelmächte überhaupt aus g eſchloſſen. Daher hatte man zum letzten Geographenkongreß— vor einigen Jahren in Kairo— mit Rückſicht auf dieſe Satzungen die bereits ein⸗ geladenen deutſchen Gelehrten wteder ausgeladen. Der Ausſchluß der Mittelmächte wurde dann vor zwei Jahren fallen gelaſſen. Aber auch jetzt noch enthalten die Satzungen geradezu unmögliche Beſtimmungen. So iſt es nicht zu verſtehen, daß die Abſtimmungen nicht nach wiſſen⸗ ſchaftlichen Geſellſchaften, ſondern nach Staaten erfolgen. Die engliſchen u. franzöſiſchen Kolonien haben gleichfalls Stimm⸗ recht. Man kann ſich daher leicht vorſtellen, welche Bedeutung den Beſchlüſſen unter Umſtänden beizumeſſen iſt. Seit Jahren wird darüber verhandelt, um, vor allem im Intereſſe der internationalen Wiſſenſchaft, hter Wandel zu ſchaffen. Mündliche und ſchriftlͤche Verhandlungen im Mai und Junt dieſes Jahres, die eine Beteiligung Deutſchlands an der engliſchen Tagung zum Ziele hatten und die beſonders auch bei der Jahrhundertfeier der Geſellſchaft für Erdkunde in Berlin gepflogen wurden, ſcheiterten völlig. Nicht an der Hartnäckigkeit und dem mangelnden Entgegenkommen der deutſchen Gelehrten, ſondern an dem geringen Entgegen⸗ kommen der anderen Seite.— Tuchnowski bleibt babei Nach einer Moskauer Meldung der„B..“ hat der ruſſiſche Flieger Tuchnowski feſtgeſtellt, daß auch auf den Filmaufnah⸗ men, die er bei der Sichtung der Malmgreen⸗Gruppe gemacht habe, deutlich drei Perſonen erkennbar ſeien. Das Schickſal Malmgreens wird ſomit immer geheimnisvoller. Nach weiteren Meldungen aus Oslo iſt die„Citta di Milano“ ebenſo wie die„Queſt“ mit Hauptmann T horn⸗ berg nunmehr in Narwik eingetroffen. Die Flagge der „Eitta di Milano“ ſtand auf Halbmaſt, ob wegen des un⸗ glücklichen Ausganges der Expedition überhaupt oder wegen eines Todesfalles an Bord des Schiffes, iſt noch unbekannt. Ueberreſte des„Weißen Vogels“? Eine Meldung der„National Tidende“ beſagt, daß an der däniſchen Weſtküſte Wrackteile eines Flugzeuges gefunden worden ſeien, die eine ſilberweiße Färbung und den Reſt einer Radivanlage aufwieſen. In Dänemark glaubt man, die Ueber⸗ reſte des„Weißen Vogels“, des Flugzeuges Nungeſſers und Colis, gefunden zu haben, und hat die franzöſiſchen Be⸗ hörden von dem Fund unterrichtet. Falls es ſich wirklich um Teile des„Weißen Vogels“ han⸗ delt, müßte die e über dem Kanal oder in der Enge des Kanals eingetreien ſein. Das neue Fiasco zwiſchen Kowno und Warſchau (Von unſerem Warſchauer Vertreter) Der Mißerfolg der polniſch⸗litauiſchen Verhandlungen ließ ſich ohne Sehergabe vorausſagen. Schon die Königs⸗ berger Konferenz fand ja nur geſchäftsordnungsmäßig einen glatten Abſchluß. Für die litauiſche Seite iſt und bleibt die gewaltſame Entreißung Wilnas eine Grundtatſache des polniſch⸗litauiſchen Verhältniſſes und damit ein unüberwind⸗ liches Hindernis nicht nur für gutnachbarliche, ſondern ſelbſt für normal⸗nachbarliche Beziehungen. In Polen beging man demgegenüber einen Irrtum, als man meinte, Litauen ſei im Grunde des Wilnaſtreits müde und ſuche eine ſchickliche Form, um von ſeinem eigenen Standpunkt herunterzukommen. Zu dieſer polniſchen Selbſttäuſchung hatte u. a. der bekannte Kow⸗ noer Profeſſor Herbaczewski beigetragen, ein Stuben⸗ gelehrter und politiſcher Dilettant, der auf konfuſe Weiſe in polniſch⸗litauiſcher Verſöhnung macht und wiederholt in War⸗ ſchau auftauchte. Herbaczewskis Formel war: Man müſſe Kowno die Sache erleichtern. Man müſſe ihm Opfer ſeiner Selbſtachtung erſparen! Dieſe an ſich wohlfeil erſcheinende Konzeſſion wurde nun von Zaleski in Königsberg mit kleiner Münze in der Hal⸗ tung des Beatus poſſidens ausgezahlt. Man unterſtrich das große Entgegenkommen, das darin beſtehen ſollte, wenn Polen ſtatt„Staatsgrenze“— Zollgrenze zu ſagen vorſchlug oder wenn erläuternd hinzugefügt wurde, daß keinerlei ausdrück⸗ liche Anerkennung des gegenwärtigen Zuſtands durch Kowno beanſprucht würde. Damit war die litauiſche Anſicht freilich völlig ver⸗ kannt. Der Bruch des Abkommens von Suwalki und der Ueberfall auf Wilna ſind nach litauiſcher Anſicht völker⸗ rechtliche Verbrechen, deren Sühne durch die tatſäch⸗ lichen Machtverhältniſſe zwar verhindert wird, die aber jeden⸗ falls dem Uebeltäter nicht die Poſe erlauben könnten, daß er aus Großmut ſeinem Opfer erlaſſe, das Geſchehene auch noch gutzuheißen. Polen ſeinerſeits will ſtch, wie begreiflich, keineswegs als Uebeltäter betrachten laſſen. Gegen den Vertra gvon Suwalki wird demgemäß angeführt, er ſei nur ein Militär⸗ abkommen geweſen, daß eine beſtimmte Demarkationslinie feſt⸗ ſetzte. Dieſe könnte niemals die künftige Staatsgrenze präfu⸗ diziert haben. Bezüglich des Han dſtrei chs Zeligows⸗ kis gerät die polniſche Berteidigung dann freilich in eine Bedrängnis, denn die früher beliebte Theſe, es habe ſich um eine ſpontane Selbſtbefreiung der Wilnger Bevölkerung gehandelt, läßt ſich heute nicht mehr halten. Denn Pil⸗ ſudſki ſelbſt hat inzwiſchen wiederholt ſich dazu bekannt, Zeligowski den ausdrücklichen Befehl zu ſeinem Ueberfall auf Wilna gegeben zu haben; er hat es u. a. bereits im Oktober 1920 vor den Geſandten der Entente im Belvedere getan, wie der damalige Geſandte Italiens Tommaſini inzwiſchen in ſeinen Memoiren berichtete. Hier bleibt alſo in der polniſchen Selbſtverteidigung regel⸗ mäßig ein Loch. Es ſteht feſt, daß die polniſche Heeresleitung am 8. Oktober 1920 einen Waffenſtillſtand mit Litauen ſchloß und dann dieſer am 9. Oktober auf Befehl derſelben Heeres⸗ leitung gebrochen wurde. Trotz aller Geduldproben, denen die Kownoer Regierung ſeither und letzthin insbeſondere Herr Woldemaras die Welt unterzogen haben,— dieſen Ur⸗ ſprung des Streits wird man gerechterweiſe nicht vergeſſen dürfen. Litauen hat alſo ein Fundament, auf das es ſeine Forderungen ſtützen kann, aber unter der Aegide von Wolde⸗ maras wurde dieſes Fundament freilich überbelaſtet. Und außerdem geſchwächt. Redet jemand von früh bis ſpät von nichts als Recht und Recht, dann darf er ſich nicht ſelber auf dieſem Gebiete grober Verſtöße ſchuldig machen. Es iſt aber bekannt, wie unter dem Regime Woldemaras 3. B. das Memelſtatut ausgeführt wird. Zugleich aber wurde, wie geſagt, das Fundament der formal nicht unbeachtlichen litauiſchen Rechtseinwände gegen die Entſtehung des heutigen Zuſtands zu ſehr belaſtet. Das geſchah durch den Ton ſchärf⸗ ſter Polemik, der Woldemaras öffentliches Auftreten in der polniſch⸗litauiſchen Streitfrage kennzeichnet. Das geſchah ins⸗ beſondere neuerdings durch jenen überbefrachteten Wunſch⸗ Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 28. Juli 1928 a der in Geſtalt eines Kownoer Sicherheits⸗ rſchlags letzthin der polniſchen Regierung überreicht Mreb, eine Sammelliſte ſo ſtarker Zumutungen, daß der blniſche Völkerbundsvertreter alsbald klagend zum Khadi Kerbund gelaufen kam: das verſtehe Litauen unter„gutem ernehmen, von dem der Friede abhängt“. In dieſem Sicherheitsvorſchlag kehrt nämlich Rownod den Spieß um. Von einer Anerkennung des beſtehen⸗ den Zuſtands durch Litauen iſt natürlich keine Rede. Viel⸗ mehr ſoll nunmehr Polen förmlich anerkennen, daß der be⸗ ſtehende Zuſtand ſtrittig iſt. Es ſoll ferner anerkennen, daß dieſes ſtrittige Gebiet nicht nur Wilna umfaßt, ſondern bis Grobdno reicht. Es ſoll einſeitig, jenſeits der polniſch⸗litau⸗ iſchen„Verwaltungsgrenze“ Truppen und Befeſtigungen 50 Kilometer landeinwärts entfernen. Es ſoll— an ſich eine berechtigte Forderung— die materiellen Schäden, die Zeli⸗ gowskt anrichtete, geldlich vergüten. Aber ſelbſt dann, wenn es alle dieſe Bedingungen erfüllte, ſollte es noch nicht ſo viel getan haben, daß ein unmittelbarer Verkehr zwiſchen Polen und Litauen ſtattfinden könnte. Dieſer Verkehr dürfte viel⸗ mehr weiterhin nur indirekt— über Oſtpreußen und Lett⸗ land— vor ſich gehen und die Bewohner des ſogen. ſtrittigen Gebtets ſollten davon ausgeſchloſſen ſein. Selbſt wenn ſich alle dieſe litauiſchen Forderungen juri⸗ ſtiſch wunderbar aus gewiſſen Prämiſſen ableiten ließen, ſo iſt ihr Widerſpruch mit der tatſächlichen Macht⸗ und Beſitzlage doch zu eklatant, als daß ſie irgend jemand in der Welt völlig ernſt nehmen könnte. Mit der Ueberſchreitung der Grenze zwiſchen Ernſt und Unernſt aber wird ſelbſt der Propagandazweck vereitelt, auf den es allenfalls, da ein Verhandlungsztel hier kaum vorgeſchwebt haben kann, litauiſcherſeits abgeſehen wurde. Wird man ſomit dem Vorgehen Woldemaras nicht zu⸗ ſtimmen können, ſo freilich auch nicht dem polniſchen Ver⸗ fahren. Ob es möglich geweſen wäre, ſogar den ltitauiſchen Sicherheitsvorſchlag als bloße Maxtmalforderung anzuſehen und nach der Herausſchälung ihres brauchbaren Kerns, nämlich nach einer Entmilitariſierung einer ſchmäleren Zone beiderſeits der„Verwaltungsgrenze“ zu ſtreben, ſei dahingeſtellt. Hätte Polen dieſes getan, ſo hätte es frei⸗ lich einen ausgezeichneten Beweis ſeiner Nichtangriffs⸗Ab⸗ ſichten gegeben. Dieſen Beweis hätte ſelbſt Kowno aner⸗ kennen müſſen, während es auf einen bloßen„theoretiſchen“ Nichtangriffs⸗Vertrag mit drei Worten zu erwidern pflegt: Vertrag von Suwalki. Ganz gewiß aber hätte Polen an einer anderen Stelle einen wirklichen praktiſchen Schritt vorwärts tun können, in der Richtung„zum guten Einvernehmen, von dem der Friede abhängt“. Dies betrifft die Verhandlungen der Verkehrs⸗ kommiſſion. Litauen ſchlug dort die Einführung eines mit⸗ telbaren Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Bahnverkehrs zwiſchen Polen und Litauen vor. Das mag für Polen nicht befriedi⸗ gend ſein, ein bedeutender Fortſchritt gegenüber dem gegen⸗ wärtigen Zuſtand wäre es jedoch unbedingt. Denn müßten ſelbſt Reiſende, Frachten, Briefe, Depeſchen einen Umweg machen,— man frage nur die Geſchäftsleute, ob ihnen damit nicht, im Vergleich mit den heutigen Verhältniſſen, ſchon ein großer Dienſt erwieſen wäre. Heute braucht jeder Brief, jede Depeſche, jede Ware einen ſpeziell beauftragten Mittels⸗ mann in Riga oder Königsberg, der die betreffende Sendung, ſet es, wenn ſie aus Litauen kommt, nach Polen, ſet es, wenn ſie aus Polen kommt, nach Litauen neu adreſſieren muß. Nach dem litauiſchen Vorſchlag wäre das nicht mehr nötig geweſen. Und zum erſten Mal hätte wieder der Lem⸗ berger, Krakauer, Warſchauer, Poſener Kaufmann ohne Mit⸗ telsperſon mit ſeinen Geſchäftsfreunden in Kowno, Schau⸗ len oder Wilkomir Korreſpondenz und Waren austauſchen können. Wenn man ſich das vergegenwärtigt, ſteht man, daß Polen durch ſeine Ablehnung das Kind mit dem Babe ausge⸗ ſchüttet hat. Reſümtieren wir die Lage, ſo werden wir der Meinung Ausdruck geben müſſen: es iſt der Zeitpunkt gekommen, daß ein vom Völkerbund beauftragter Vermitt⸗ ler die auseinanderſtrebenden Parteien wieder näherzu⸗ bringen verſuchen ſollte. So wie bisher geht es nicht weiter. Zum polniſch⸗litauiſchen Konflikt V Paris, 26. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Einer Ankündigung Chamberlains im Unterhaus, der britiſche Geſandte in Riga habe Inſtrukttonen erhalten, um in Kowno beim litauiſchen Miniſterpräſtdenten auf die Beachtung der Empfehlungen des Völkerbundes hinſichtlich des litauiſch⸗pol⸗ niſchen Konflikts zu beſtehen, fügt der„Matin“ folgende redaktionelle Bemerkung hinzu: Schon ſeit bald 9 Monaten macht ſich Woldemaras gleich⸗ zeitig über den Völkerbundsrat und die Großmächte luſtig. Dreimal fanden Konferenzen zwiſchen Polen und Litauen Über die techniſchen Probleme der Wiederaufnahme der Be⸗ ziehungen ſtatt. Dieſe Fragen könnten mit gutem Willen leicht geregelt werden, aber jedesmal verliefen die Be⸗ ſprechungen ergebnislos und Polen wurde ſogar unterdeſſen gezwungen, gegen tatſächliche Provokationen zu proteſtteren. Man erinnere ſich nur daran, daß in der litautſchen Verfaf⸗ ſung Wilna als Hauptſtadt Litauens aufgeführt wird. Es iſt die höchſte Zeit, daß die Großmächte intervenieren, um nicht jedes Preſtige in dieſer erbärmlichen Angelegenheit zu ver⸗ lieren. Es iſt von höchſter Bedeutung, daß Sir Auſten Cham⸗ berlain anerkennt, daß Deutſchland eine Haltung ein⸗ nimmt, die derjenigen Großbritanniens und Frankreichs vollkommen entſpricht. Wir müſſen übrigens hoffen, daß der Völkerbundsrat und die Vertreter im kommen⸗ den September ein Wort über die Obſtruktionstaktik Wolde⸗ maras zu ſagen haben werden. Muſſiſche Kriegsſchiffe in deutſchen Häfen I Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.). Neun ruſſiſche Kriegsſchiffe ſollen, wie uns berichtet wird, in den nächſten Wochen deutſche Häfen anlaufen. Es iſt leider zu befürchten, daß dieſer ſowjetruſſiſche Beſuch nicht nur marine⸗ techniſche Zwecke verfolgt. Aus völkerrechtlichen Gründen läßt er ſich freilich nicht verhindern. Wobei immer zu be⸗ merken bleibt, daß dieſe völkerrechtlichen Bindungen durch⸗ aus einſeitig ſind. Die Sowfetunion pflegt ſich be⸗ kannterweiſe um ſie nicht zu kümmern. * Beſprechung v. Guerards mit Dorpmüller, Am Don⸗ nerstag ſoll, wie wir erfahren, eine Beſprechung des Reichs⸗ verkehrsminiſters v. Gusrard mit dem Genetaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, stattfinden, in der die Fortfüh⸗ rung der Unterſuchung des Münchener Eiſenbahn⸗ unglücks beraten werden ſoll. Der Fall Lambach Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im „Jungdeutſchen“ werden die Mitglieder des Ehrenausſchuſſes genannt, der am Dienstag den Ausſchluß Lambachs aus der Deutſchnationalen Partei verfügt hat. Außer dem bereits ge⸗ nannten Landtagsabg. Steinhoff als Vorſttzenden ſetzte das Gremium ſich zuſammen aus den Herren Kaufmann Mi⸗ chaelis, dann Dr. Frantz, Schimmelpfennig, Ge⸗ heimrat Dous, der in dieſem Falle als Parteianwalt fun⸗ gierte. Schulrat Strauß, Amtsgerichtsrat Matz und von Buchner. Man ſieht alſo: die üblichen deutſchnationalen Partei⸗ honoratioren, die nicht immer mit beſonderem politiſchen Weit⸗ blick geſegnet zu ſein pflegen. Zur Sitzung ſind dann noch eingeladen geweſen, aber nicht erſchienen die beiden Landesgeſchäftsführer Könnecke, Major Lyons, Frau Dr. Elſe Neumann, Studienrat Dr. Beetz, Oberſt a. D. v. der Oſten, der Landtagsabg. Kaufhold und Kaufmann Ziebarth. Ohne Stimmberechtigung waren zur Sitzung zugelaſſen der Reichstagsabg. Ohler und die Landtagsabg. Klein und Brunner. Die beiden letzten ſind Arbeitnehmervertreter, aber ſie hatten bei dem hochnotpeinlichen Verfahren ja nur das Zuſehen. Der„Jungdeutſche“ ſchließt daraus, daß man auch den Streit Lambachs mit dem Oberfinanzrat Bang zur Ur⸗ teilsbildung herangezogen hat. Es hätte ſich nicht um einen Rechtsſpruch, ſondern um einen Machtſpruch gehandelt, womit das jungdeutſche Organ wohl recht haben dürfte. Herr Lambach wird, wie inzwiſchen beſtätigt worden iſt, an die höheren Inſtanzen appellieren. Solange bleiben alſo die Dinge in der Schwebe. Solange bleibt Lam⸗ bach auch Mitglied der Deutſchnationalen Reichstagsfraktion. Das iſt ja das Eigentümliche ſeiner Situation: die Fraktion hat ihm eine Rüge erteilt, ſich aber wohl gehütet, ihn heraus⸗ zutun. Vielleicht ſchon um deswillen gehütet, weil ſie wußte, daß Lambach in der Fraktion keineswegs allein ſteht. Einer von denen, die mit Lambach zu gehen entſchloſſen ſind, meldet ſich bereits zu Wort: Der Reichstagsabg. Lejeune⸗ Jung hat an Herrn Steinhoff eine Schreibebrief gerichtet, in dem er ihn mit knappen Worten, durch die Zorn und Erregung blitzen, auf die„Divergenz“„zwiſchen den Auffaſſungen der Deutſchnationalen Reichstagsfraktion und des Potsdamer Lan⸗ desvorſtandes“ aufmerkſam macht. Beachtlicher als das, was der„Jungdeutſche“ ſonſt in dieſem Zuſammenhange zu vermelden hat, iſt das Urteil der „Deutſchen Tageszeitung“, die ſich mit hörbarem Ruck an die Seite Lambachs ſtellt. Das Hauptorgan des Reichslandesbundes ſetzt ſeine Hoffnung auf das Appellations⸗Parteigericht und glaubt, das würde finden, daß Lambach mit ſeiner Forderung, auch Republikanern die Zugehörigkeit zur Partei zu ermög⸗ lichen, nichts anderes gewollt hat, als die Sicherung des Nachwuchſes.„Tatſache iſt doch, daß ſchon die erſte neue Generation von der Monarchie als ſolcher kaum noch eine perſönliche Vorſtellung hat, daß ſie herangewachſen iſt unter der republikaniſchen Staatsform und daß ſie und die nächſte Generation in der Schule erzogen wird, vielfach im Sinn republikaniſcher Einſtellung. Soll allen dieſen, die gleich⸗ wohl in großer Zahl ſich innerlich rechts gerichtet fühlen, die Parteitür vor der Naſe zugeſchlagen werden?“ Studenten gegen Lambach Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Lambach findet Gegnerſchaft bei den deutſchnationialen Stu⸗ denten oder wenigſtens hei der Mehrheit von ihnen. Wie die Preſſeſtelle der deutſchnationalen Volkspartei nämlich mitteilt, mißbilligt das„Arbeitsamt der deutſchnationalen Stu⸗ dentenſchaft“ in einer Erklärung die zuſtimmende Stellung⸗ nahme der drei deutſchnationalen Studentengruppen Göt⸗ tingen, Kiel und Leipzig zu dem bekannten Repueaufſatz über die Monarchie. Dieſe Stellungnahme bedeute„ein eigen mäch⸗ tiges und ſatzungswidriges Vorgehen“, wodurch in der Oeffentlichkeit der Eindruck entſtehen könnte, als ob die über⸗ wiegende Mehrheit der maßgebenden Vertreter der deubſch⸗ nationalen Studentenſchaft in dieſer Frage uneins wäre oder ſich gar mit den Lambachſchen Ausführungen identifiziere. Die deutſchnationale Studentenſchaft ſchließt ſich der dem Abg. Lambach von der Parteivertretung ausgeſprochenen Mißbil⸗ ligung an.— Auch dem Ausſchluß? Aus Severings Meſſort Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der neue Reichsinnenminiſter wird ſich Mitte Auguſt in Urlaub begeben. Bis dahin dürften irgendwelche weitere Verände⸗ rungen in ſeinem Miniſterium ſich kaum vollziehen. Es wird alſo dabei bleiben, daß eine etwaige Umorganiſation frühe⸗ ſtens im Herbſte einſetzt. Wie wir hören, hat ſich Herr Severing mit großer Wärme dafür verwandt, daß der zur Dispoſttton geſtellte Miniſterkaldirektor v. Kameke wie⸗ der in Preußen angeſtellt wird. Es ſcheint nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß Herr v. Kameke Rat am Oberſten Verwaltungs- gerichtshof wird. Herr v. Keudells füngerer Bruder iſt einſtweilen nicht abgeſchoben worden. Er hat auf Reichs⸗ koſten einen Studtenurlaub erhalten, der ihn, wenn wir nicht irren, nach England führt. Irgendwelche Angriffe aus dieſem Anlaſſe ſind alſo gegen Herrn Seyering wirklich nicht am Platze. Loebe im Burgenland Reichstagspräſtdent Loebe hat ſich, wie berichtet, von Graz aus nach dem Burgenlande begeben. Auf der Fahrt wurde der Reichstagspräſident von der Bevölkerung überall herzlich begrüßt.— In Eiſenſtadt fand vor dem alten Schloß am Mittwoch abend eine eindrucksvolle Anſchlußkund⸗ gebung ſtatt. Landeshauptmann Leſer erklärte, die Verfaſ⸗ ſung Oeſterreichs habe dem Burgenlande die größte Freiheit gegeben und das Selbſtverwaltungsrecht. Nichts könnte die Entſchloſſenheit des Burgenlandes erſchüttern, auch ihr Land mit der Waffe zu verteidigen und durch den Zuſammenſchluß Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reichs eine großdeutſche Volksgemeiſchaft zu ſchafſen, durch die allein die e und die Erhaltung des Burgenlades gewährleiſtet * 0 Loebe gab der Erwartung Ausdruck, daß man dem deutſchen Volke das nicht weigere, was man den Tſchechen, Polen und Jugoflawen zugeſtanden habe, nämlich die Freiheit des volklichen und nationalen Zuſammenſchluſſes. Auch alle anderen Reden enthielten ein entſchiedenes Bekenntnis zum Deutſchtum und zum nationalen Zuſammenſchluß. Die Fahrt durch das Burgenland geſtaltete ſich für die deutſchen Gäſte zu einem wahren Triumphzuge. Auslieferungsbegehren Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hat, wie dis „Köln. Ztg.“ berichtet, an die deutſche Regierung das Aus⸗ lieferungsbegehren für die deutſchen Staatsangehörigen, den Bäcker Weiß und die Arbeiter Schimmel und Lutz ge⸗ ſtellt, die am 5. Juli d. J. vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau unter der Anſchuldigung, die franzöſiſche Fahne von dem Offizierskaſino in Zweibrücken herabgeriſſen zu haben, wegen ſchweren Diebſtahls und Beleidigung der franzöſiſchen Beſatzungsarmee zu je 5 Jahren Zuchthaus verurteilt worden ſind. Es handelt ſich um ein im Abweſenheitsverfahren er⸗ gangenes ſog.„In Contumaciam⸗Urteil“, da die drei Ange⸗ ſchuldigten ſich der ihnen brohenden Verhaftung rechtzeitig da⸗ durch entzogen haben, daß ſte ſich ins Rechtsrheiniſche begaben und zu der Verhandlung vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht nicht erſchienen ſind. Auch die Auslieferung des vom franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht in Landau am 16. Juli ebenfalls im Abweſenheits⸗ verfahren wegen des ſog. Maximiliansauer Zwiſchenfalls vom 3. Junt unter der Anklage der Gewalttätigkeit gegenüber einem franzöſiſchen Offizier und Beleidigung der franzöſiſchen Beſatzungsarmee zu 2 Jahren Gefängnis und 200 Franken Geldſtrafe verurteilten Arbeiters Merz aus Neupfotz iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsarmee verlangt worden. Von zuſtändiger Seite in Speyer wird uns dieſe Nach⸗ richt als wahrſcheinlich bezeichnet. Eine amtliche Nachricht darüber liegt nicht vor. Auf Grund des Rheinlandabkommens ſind die Franzoſen zu ihrer Forderung an und für ſich berechtigt. Eine andere Frage iſt es natürlich, ob im Zeichen der Verſtändigung und Verſöhnung die Ausübung dieſes Rechts nicht ein kraſſes Unrecht gegen den Friedensgedanken bedeute. N Deckeneinſturz im Weimarer Fernſprechamt Im großen Saal des Orts⸗ und Fernſprechamtes der Hauptpoſt Weimar iſt am Mittwoch früh kurz nach 10 Uhr die geſamte hängende Decke eingeſtürzt. Wie durch ein Wun⸗ der iſt die große Zahl der Fernſprechdamen mit dem Leben davongekommen, da ſich die verhältnismäßig dünne Gips⸗ decke wellenförmig über die hohen Klappenſchränke gelegt hat, an denen die Beamtinnen arbeiteten. Nur der Telegraphen⸗ oberſekretär Wolf, der an einem niedrigen Schreibtiſch arbeitete, wurde tödlich verletzt. Der Unglücksſaal liegt dicht unter der Decke, die mit einem Hängeboden verkleidet war. Dieſer Hängeboben iſt anſcheinend nur durch ſtarke Drähte am Dach befeſtigt ge⸗ weſen. Das Unglück, hat ſich nach Angabe einer der Damen Urplötzlich ereignet. Der Saal bildet einen einzigen Trüm⸗ merhaufen und wird von der Decke faſt vollkommen zugedeckt. Der Unfall dürfte dadurch geſchehen ſein, daß Handwerker, die die Bodenfenſter ausbeſſern ſollten, den unter dem Dach befindlichen Hängeboden betreten haben und daß dieſer das Gewicht nicht ausgehalten hat. Der Fernſprechverkehr mit Weimar iſt völlig unterbunden. Bei dem Unfall wurden außerdem drei Damen verletzt. Letzte Meloͤunge Schweres Trambahnunglück in Aachen — Aachen, 25. Jult. Auf der Kleinbahnſtrecke Aachen Rote Erde entgleiſten heute am Ausgang der abſchüſſigen Etſenbahnunterführung drei Wagen des Straßenbahnzuges der Linie 18 und fuhren mit großer Gewalt gegen ein Haus. Der Triebwagen überſchlug ſich und wurde zer⸗ trümmert. In die umliegenden Krankenhäuſer wurden 13 Verletzte überführt. Die Inſaſſen der Anhänger blieben unverletzt. 1 Als Urſache des Unglücks wird angenommen, daß der Führer den Wagen auf der oͤurch Regen ſchlüpfrig gewordenen Strecke nicht mehr rechtzeitig bremſen konnte. Auf den Um⸗ ſtand, daß die Wandungen des Wagens ſtandgehalten haben, iſt es zurückzuführen, daß die Verletzungen, ſo weit ſich jetzt überſehen läßt, durchweg nicht gefährlicher Natur ſind. Der Fürſtbiſchof von Brixen lehnt ab — Innsbruck, 26. Juli. Wie aus Bozen gemeldet wird, hat der Fürſtbiſchof von Brixen die Erteilung von ftalie⸗ niſchem Religionsunterricht an deutſche Kinder für ſeine Dibzete abgelehnt.. Drohender Seeleuteſtreik in Frankreich V Paris, 26. Juli. In den großen franzöſiſchen Handelshäfen droht ein Maſſen⸗ ſtreik der Seeleute auszubrechen, infolge der Weigerung der Reeder die Lebensmittelzulage zu erhöhen. Es fanden geſtern in verſchtedenen Häfen Verſammlungen der Seeleute ſtatt, in denen beſchloſſen wurde, heute die Arbeit nicht auf⸗ zunehmen. Wie aus Le Havre berichtet wird, konnte der große Dampfer„France“ geſtern nachmittag noch mit voller Mann⸗ ſchaft auslaufen, dagegen iſt ein anderer Handelsdampfer im Hafen geblieben, weil die Matroſen die Antwort der Reeder auf ihre Forderungen abwarten wollen. Dieſer Beſcheid wird heute gegeben werden. Fällt er negativ aus, ſo werden die Seeleute in Le Havre unverzüglich die Arbeit niederlegen. Erdbeben im Smyrna⸗ Gebiet Konſtantinopel, 26. Juli.(United Preß.) Zwei heftige Erdſtöße, die insgeſamt 10 Sekunden dauerten, ereigneten ſich geſtern abend in dem von mehreren Erdbeben bereits ſchwer heimgeſuchten Gebiet von Smyrna. Der angerichtete Sach⸗ ſchaden iſt beträchtlich, kann aber ſchätzungsweiſe noch nicht angegeben werden. Glücklicherweiſe ſind diesmal keinerlei Perſonen zu Schaden gekommen. Hinrichtung eines mexikaniſchen Gouverneurs — Laredo(Mexiko), 25. Juli. Der Gouverneur des Staa⸗ tes San Luis Potoſt(Mexiko), Saturino Cedillo, iſt in San Luis Potoſt von einer Militärabteilung hingerichtet worden. Es wird behauptet, daß er die Leitung einer revolutionären Bewegung übernommen hatte. * Deutſchland und Eſtland. Bei dem Beſuch des neuen deutſchen Geſandten Schrötter beim eſtniſchen Außenminiſter Rebane wurde disſem der Standpunkt der Reichsregierung mitgeteilt, die nach wie vor an dem Abſchluß eines Pau⸗ ſchalabkommens feſthält. Die neue Reichsregierung ſteht alſo in der Frage auf dem gleichen Standpunkt wis die frühere Regierung. (Von unſerem Pariſer Vertreter.) 2 4 5 Donnerskag, den 26. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 343 Halloh! Halloh? Radio Wien! Sängerhalle! Anſchlußkundgebung! Geflügelte Worte, die man zum erſtenmale am Samstag mittag zu Beginn der unvergeßlichen dritten Hauptauffüh⸗ rung in der Sängerhalle hörte. Der Anſager, der mit den Dirigenten auf dem Turmpodium ſtamd, hatte das erſte und das letzte Wort. Und das mit Recht. Die Millionen, die nicht mach Wien pilgern konnten, ſollten auch in der Lage ſein, zu hören, was bei dem gigantiſchen Verbrüderungsfeſt in der Mammuth⸗Sängerhalle geſprochen und geſungen wurde. Bet dieſer Gelegenheit haben wir ſo recht empfunden, welche Be⸗ deutung dem Radio bei der Ueberbrückung von Raum und Zeit zukommt. Wenn man bedenkt, daß in Mannheim die Auſprache des vielgefeierten Präsidenten des Deutſchen Sängerbundes, R. A. Dr. Liſt, und die Maſſen⸗ und Bünde⸗ chöre genau ſo deutlich gehört wurden, wie in der Halle, ſo kann man erſt in vollem Maße ermeſſen, welcher Fortſchritt mit der Erfindung des Radios der Menſchheit beſchert wurde. Nicht minder unentbehrlich war beim Sängerfeſt der Laut⸗ ſprecher. Schon beim Begrüßungsabend am Don⸗ nerstag wäre es ungezählten Tauſenden nicht möglich geweſen, die Anſprachen, die durchweg auf den Anſchlußgedanken abge⸗ ſtimmt waren, zu hören, wenn die Lautſprecher nicht die Stimme des Redners weithin über den Feſtplatz getragen hätten. Wer aus der drückenden Schwüle, die in der Sänger⸗ Halle den Schweiß aus allen Poren trieb, in die kühlere Um⸗ gebung flüchtete, konnte bei einem Glaſe Bier in aller Ge⸗ mütlichkeit den Reden lauſchen. Man darf infolgedeſſen ſagen, daß Radio und Lautſprecher beim Sängerfeſt bewieſen haben, 198 ſte für derartige Maſſenveranſtaltungen unentbehrlich ind. Wir haben jetzt Verkehr und Oröonung! So ſchrieb zu Beginn des Sängerfeſtes eine Wiener Zeitung. Im letzten Augenblick hatte man verſchiedene Neuerungen im Straßenverkehr eingeführt, die ſich ſehr bewährten. An verſchiedenen Stellen waren durch weiße Streifen die Uebergänge für das Publikum markiert. Die Sänger haben ſich ſchnell an dieſe Verkehrsbrücken ge⸗ wöhnt, die bei zwei Schilling Strafe nicht ſeitwärts verlaſſen werden durften. Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß Wien das Münchner Syſtem übernommen hat. Wer in Wien Papier und Obſtreſte wegwirft und dabei in flagranti ertappt wird, muß ſofort zwei Schilling Strafe zahlen. In der ſozial⸗ demokratiſch regierten Stadt Wien hat man ſich dazu ent⸗ ſchloſſen, dieſe im Intereſſe der Sauberhaltung der Straßen unbedingt notwendige Polizeimaßnahme einzuführen. Wie lange wird man noch in Mannheim zögern, dieſem Beiſpiel zu folgen? Wer für die Wiener Feſttage ein beſtimmtes Programm entworfen hatt, mußte bald nach der Ankunft feſtſtellen, daß die Dispoſitionen völlig über den Haufen geworfen wurden, weil er nicht mit den rieſigen Entfernungen gerechnet hatte. Straßen⸗ Untergrund und Hochbahn erweiſen ſich von vornherein als unentbehrlich, noch mehr die Autotapi, die wohl ſo glänzende Geſchäfte noch nicht gemacht haben. Vom frühen Morgen bis ſpät in die Nacht hinein ſauſten die Autodroſchken in Maſſen durch die Straßen, wobei auffiel, wie wenig im Vergleich zu Mannheim gehupt wurde. Dabei war der Fahrpreis erſtaun lich billig. Wir haben, als wir, um zur dritten Hauptaufführung zurecht⸗ zukommen, mit drei Liedertäflern ein Auto in Anſpruch nahmen, für die Fahrt vom Stadtzentrum bis zur Feſthalle je Perſon einen Schillng bezahlt und dabei eine Strecke un⸗ gefähr wie vom Paradeplatz bis Rheinau zurückgelegt. Und dann der ſpottbillige Fahrpreis auf der Straßenbahn: 28 Groſchen für alle Entfernungen, ohne jeden Aufſchlag beim Uebergang auf die Untergrund⸗ und Hochbahn. Wir ſind bei der Abreiſe am Montag morgen nahezu eine Stunde ge⸗ fahren, ohne mehr als 28 Groſchen(etwa 17 Pfg.) zu be⸗ zahlen. Ein beſonderes aktuelles Kapitel, wenn man lieſt, daß der Mannheimer Stadtrat ſich mit der Erhöhung des Preiſes der Fahrſcheinhefte einverſtanden erklärt hat, und ſich ver⸗ Feſtbilder gegenwärtigt, wie kompliziert kleinſtädtiſch der Tarif der Mannheimer Straßenbahn im Vergleich zum Wiener iſt. Auf⸗ fallend war die Höflichkeit der Schaffner. Wie man uns erzählte, hat dazu nicht wenig ein Ukas der Stadtverwal⸗ tung beigetragen, der bei Androhung ſofortiger Entlaſſung dem Fahrdienſtperſonal die größte Liebenswürdigkeit zur Pflicht machte. Wir haben bei unſeren zahlreichen Fahrten in der Tat nicht wahrnehmen können, daß auch nur ein Schaffner nicht bereitwilligſt Auskunft gegeben hätte.„Ich bin voll⸗ kommen heiſer!“ bemerkte ein Schaffner, als wir ſpät heim⸗ wärts fuhren. Man darf auf die Verkehrsziffern geſpannt ſein, die das Sängerfeſt erzielt hat. Es werden Rekordzahlen ein. Nach Grinzing, dem bekannten Heurigen⸗Weinort, hat die Straßenbahn am Freitag allein 100 000 Perſonen be⸗ fördert. Es hat überraſchend gut geklappt Als die zwei Herren, die die Mannheimer Liedertafel aus⸗ geſandt hatte, um alle Einzelheiten der Sängerreiſe genau feſtzulegen, zurückkehrten, brachten ſte recht peſſimiſtiſche Nach⸗ richten mit, die ſich vornehmlich auf Unterkunft und Ver⸗ pflegung bezogen. Die Wiener ſind der Rieſenbeteiligung nicht gewachſen. Das war das Alpha und Omega bei der Un⸗ terhaltung in den letzten Wochen vor dem Feſte und noch auf der Fahrt nach Wien. Wider Erwarten löſte eine angenehme Enttäuſchung die andere ab. Die erſte war die Tatſache, daß am Donnerstag von 111 Sonderzügen 109 beinahe auf die Minute pünktlich in Wien einliefen. Mit berechtigter Ge⸗ nugtuung konnte beim Begrüßungsabend Bürgermeiſter Seitz von dieſer Glanzleiſtung Mitteilung machen. Mit der Unterkunft machte man recht unterſchiedliche Erfahrungen. Am beſten waren die Sänger in den Außenbezirken unter⸗ gebracht, weil dort die meiſten Häuſer noch nicht ſo veraltet wie im Zentrum ſind. Von den Liedertäflern, die in der Joſefſtadt(8. Bezirk) wohnten, haben verſchiedene flüchten müſſen, weil ſie es vor Ungeziefer nicht aushalten konnten. In einem Falle mußte ſogar die Hilfe der Polizei in An⸗ ſpruch genommen werden, weil die Quartierwirtin die Koffer nicht herausgeben wollte. Die Wohnungskommiſſion hat zwar jedes Quartier beſichtigt, aber ſelbſtverſtündlich nicht ſo gründ⸗ lich, daß die Wanzen, die nachts die Sänger plagten, entdeckt wurden. Dabei ſtanden noch ſo viele nicht angemeldete Quartiere zur Verfügung, daß Maſſenunterkünfte in dem vorgeſehenen Umfang garnicht nötig geweſen wären. Ohne Polizeiſtunde Eine Polizeiſtunde gah es während der Feſttage nicht. Die Straßenbahn fuhr bis 3 Uhr nachts ohne Aufſchlag. Die Gaſt⸗ ſtätten durften bis zum Morgen geöffnet ſein. Die Polizei hatte die Weiſung erhalten, nur bei groben Exzeſſen einzu⸗ ſchreiten. Wenn Sängergruppen noch ſpät nachts durch die Straßen zogen, ſchlug ſich der Schutzmann ſeitwärts in die Büſche. Da die Wiener infolge der Hitze bei geöffnetem Fenſter ſchliefen, wurden Viele durch mehr oder minder melodiöſen Geſang Morpheus Armen entriſſen. In aller Frühe ſetzten ſchon die Autorund fahrten und die Führungen ein. Eine ſtündige Fahrt im Verkehrs⸗ auto koſtete 6 Schilling. Man bekam bei einer ſolchen Ent⸗ deckungsreiſe wenigſtens einen Begriff von den vielen Wiener Sehenswürdigkeiten. Zu einer Beſichtigung der Muſeen uſw. langte es während der Feſttage ja doch nicht. Die Mann⸗ heimer, die in Wien zurückgeblieben ſind, haben das Ver⸗ ſäumte in Muße nachholen können. Zudem war während der Feſttage der Andrang zu den Hauptſehenswürdigkeiten unge⸗ heuer. Den Stephansturm z. B. haben an einem Tage 2000 Perſonen erklettert. In Schönbrunn wanderten vom frühen Morgen ab viele tauſende durch die Schloßräume. Die Führer beſchränkten ſich auf wenige Andeutungen, weil immer neue Scharen nachdrängten. Die Blaukappen beherrſchen die Stadt So plakatierte eine Wiener Zeitung ſchon zu Beginn des Feſtes. In der Tat dominierte die blaue Sängermütze voll⸗ kommen, ſo vollkommen, daß ſelbſt die Wiener Weiblichkeit davon Beſitz ergriff, weil ſie ſchnell herausgefunden hatte, daß die Sängerkopfbedeckung vorzüglich kleidete. Aber man trug nicht nur Mützen in dunkelblau. Man ſah auch hellblaue, hellgrüne, orangefarbene und weiße. Zweifellos haben die Sängermützen ſiegreich das Feld behauptet. Wien wird ſich mit dieſer Kopfbedeckung wohl abfinden müſſen, ſelbſt wenn man nach wie vor auf dem Standpunkt ſteht, daß die Mütze in ihrem ſportsmäßigen Ausſehen keine paſſende Kopfbsdeckung für Sänger iſt. Etwas mehr Sportbegeiſterung wäre aller⸗ dings bei der Pflege des Geſanges angebracht. Richard Schönfelder. ** Die„Sängerluft⸗Reiſe 65 Nach dem großen Feſtzug am Sonntag verließ die „Sängerluſt“ das ſchöne Wien in Richtung auf Salzburg, das mit dem Nachtſchnellzug morgens 5,20 Uhr erreicht ward. Im Bahnhofſpeiſeſaal wartete ſchon der Kaffee, nach deſſen Einnahme ſich die Fahrt bis Hallein fortſetzte zwecks Be⸗ ſichtigung des dortigen Salzbergwerks. Die Reiſe dorthin geſtaltete ſich landſchaftlich ungleich in⸗ tereſſanter als die Fahrt nach Wien. Salzburgs berühmten Schloßberg löſte das imponierende Maſſiv des Unterbergs ab, dem die Teufelshörner und noch eine ganze Reihe anderer teils bewaldeter, teils kahler, zerklüfteter Bergrieſen folgte, während neben dem Bahnkörper die ſchäumende Salzach ihre grau⸗weißen Fluten dahinwälzte. In Hallein angekommen, gings in drückender Schwüle auf ſteilen Pfaden und Treppen zum Salzbergwerk, das nachgewieſenermaßen ſchon in vor⸗ chriſtlicher Zeit von den Kelten betrieben wurde. In weiße Leinenhoſen und dito Kittel gehüllt, drang unter ſachkundiger Führung die Sängerſchar mit dem ſie begleitenden halben Dutzend Damen in die ſalzige Unterwelt, durch kilometerlange Stollen, über ſteile Rutſchen und über einen unterirdiſchen Salzſee, um nach einſtündiger intereſſanter Wanderung die Förderkarren zu beſteigen, die ſie auf abſchüſſiger Bahn pfeil⸗ geſchwind wieder ans Tageslicht beförderte. Ein anweſender Photograph nahm das intereſſante Ereignis im Bilde auf. Nach dem Mittagsmahl im„Blauen Stern“ wurde der Schnellzug nach Innsbruck beſtiegen. Die etwa fünfſtün⸗ dige Fahrt benützte man zum Austauſch von allerlei Sänger⸗ bundfeſterlebniſſen in Wien: an den rieſigen Feſtzug, an die noch rieſigere Zuſchauermenge, die zum großen Teil von mor⸗ gens 8 Uhr bis nachmittags 5 Uhr, wo der Zug vor der Feſt⸗ halle ſich auflöſte, in glühendem Sonnenbrand ausharrte und durch unaufhörliche Heilrufe ihrer Sympathie für Deutſchland deutlichen Ausdruck verliehen. Man erinnerte ſich auch der wunderbaren Organiſation des Straßenbahnweſens, der gro⸗ ßen Liebenswürdigkeit der Schaffner, und der ſtets auskunfts⸗ bereiten Dienſtwilligkeit und verkehrsſichernden Diſziplin der Polizei.— Ueber die perſönlichen Erlebniſſe ſchwieg man ſich dem Berichterſtatter gegenüber aus, der nur von einer nächt⸗ lichen Spritztour nach Grinzing zum„Heurigen“, wo es„toll“ hergegangen ſein ſoll, Kenntnis erhielt.— Unter Erzählungen und ſonſtigem ernſthaften Tun durchfuhr man die herrliche Gebirgslandſchaft bis Innsbruck, das gegen 9 Uhr erreicht und alsbald der Marſch nach den Hotels„Weißes Kreuz“,„Maria Thereſia“ und„Grauer Bär“ angetreten wurde, wo in allen drei Häuſern eine freundliche Aufnahme der Wanderſchar harrte.. * 89. Geburtstag. Privatier Jakob Martin, 8 6, 25, ein bekannter Mannheimer Bürger, feiert am morgigen 27. Juli im Kreiſe ſeiner Kinder, Enkel und Urenkel ſeinen 89. Geburtstag. Früher als angeſehener fleißiger Bür⸗ ger und Wirt des Gaſthauſes„zur Morgenröte“,„Neue Schlange“, manchem noch wohl bekannt, verbringt er jetzt ſei⸗ nen Lebensabend bei ſeiner jüngſten Tochter in Heidel⸗ berg, Handſchuhsheimerlandſtraße 47a. In der Gemeinde Handſchuhsheim iſt Herr Martin n der älteſte Bürger und bei allen ſehr beliebt. Zur Gesundhaltung! .., Mannheim, fel. 28795 U, 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 26396 eee Erlebnis Von Emil Krehbiel⸗Stuttgar. In einer Geſellſchaft, durch gemeinſames Intereſſe an den Evangelien gebildet, befand ſich ein Menſch: Joſef Sauer, der ſehr jung war; er litt an einem intenſiven Erleben des Wortes und hatte ein träges Gedächtnis. Die Sprache trug ihm das Denken, wie der Rumpf den Kopf des Menſchen trägt. Das Schreiben war daher für ihn recht ſchwierig, hin⸗ gegen wirkte er nicht ſelten fruchtbar durch das lebendige Wort von Menſch zu Menſch. Seltſamerweiſe vermochte er wiederum nicht vor einem größeren Kreis zu ſagen, was er bei Einzelnen oft ſehr fein und eindrucksvoll, weckend, zu prägen wußte. Mit Gefühl der Unzufriedenheit verließ er deshalb auch jene Geſellſchaft. Als er in ſeinem Zimmer war, ſchob er den Vorhang zurück, um ſich im Mondlicht, das breit in den Raum floß, zur Ruhe zu legen. Nun geſchah das Seltſame, daß, während die Hand den Vorhang, ganz langſam, zögernd faſt, zurückſtreifte, der Körper unbeweglich blieb und ſich ſeine Augen nach innen wandten, ein Geſchehen zu erfaſſen, das er ſelbſt war und handelte. Joſef Sauer hing im Maſtkorb eines Schiffes, das auf wildbewegtem Meere trieb. Ein Streifen Land verſchwand im Rücken. Die Gefahr war groß, denn der Rumpf des Bootes war ſchmal und trug doch einen un verhältnismäßig hohen Maſt. Die Planken knirſchten unter der Wucht der Wogen und begannen ſich zu löfen. In dieſem Augenblick ſchöoß in des Menſchen Seele ein Strahl, deſſen Subſtanz Verzichtwille war, Es gelang ihm, das Grauen, das ihn überwältigen wollte, zu vernichten. Der Maſtkorb fiel ab. Gleichzeitig löſte ſich eine Wolke aus dem düſteren Zelt über ihm und wölbte ſich über ſeinem Haupt. Er ſpürte feinen Regen, der an ſeiner Haut niederrann und ein Rieſeln liebenden Troſtes in ſeine Seele hinein. Er ſpaunt den linken Arm wagrecht über die Flut. In ter Arm ungeheuren Willen aus. Mit dieſem Arm, deſſen Hand den Maſt umſpaunt, durchſtößt er, ehernen Vertrauens voll, den noch feſten Boden des Schiffes. Im ſauſenden Niederſchteßen teilt die Kraft ſeiner Linken die tobenden Waſſer. Aus dem Meeresgrund empor bäumt ſich ein Gipfek, in dem feſtgerammt der Maſt ſtehen bleibt. Die Spitze des Maſtes wächſt zu einem Kelche aus. Silber ſchwimmt darin, tragendes Silber. Sauer klettert hinauf. Hier will er bleiben, hier iſt es wohnlich. Eine brandende weit geſpannte Woge toſt vom entſchwundenen Land herüber, den Spalt im Meere zu erfüllen und den Maſt zu brechen; doch ſie erſtarrt zu einem rieſigen kupfernen Bogen.—— Taufende von Menſchen wandern auf dieſer Brücke nach dem Kelch und verlaſſen ihn wieder in ehrfurchtsvollem Staunen. Denn der Silberſpiegel zeigt alle Geheimniſſe des göttlichen Geiſtes. Ich will noch hinzufügen, daß man in jener Geſellſchaft, die Sauer verlaſſen hatte, ſich gefragt hatte, was„Glaube“ ſei. Neue Schrift für die halbe Meuſchheit. Die„Lite⸗ rariſche Welt“ weiſt darauf hin, daß gegenwärtig für die halbe Menſchheit neue Schrift eingeführt werden ſoll. Der bekannte japaniſche Gelehrte Prof. Tanakadate teilte kürz⸗ lich in Geuf mit, daß die Japaner ſpäteſtens in einigen Jah⸗ ren die engliſche Transſkription einführen werden. Das tür⸗ kiſche Parlament hat gerade während des Beſuchs des afgha⸗ niſchen Königs ein Geſetz über die Einführung des lateiniſchen Alphabets beſchloſſen, wobei die Transſkribierung die unga⸗ riſche ſein ſoll. Die kommuniſtiſchen Mitglieder der Kuo⸗ Min⸗Tang wollen die Proklamationen in lateiniſcher Schrift drucken laſſen und die kommuniſtiſchen Republiken Zentral⸗ aſiens haben bereits vor drei Jahren das ruſſiſche Alphabet eingeführt. Vor drei Jahren erſchien in Aſerbeidſchan öke erſte Zeitung in der neuen Schrift, und jetzt wollen Turke⸗ Der Brief Paſſedefini ſchreibt einen Brief: „Geliebte! Einzige! Ich muß Dir wehen Schmerz kun. Ich heirate morgen. Vorbei die ſchöne eit unſerer Liebe! Vorbei die Stunden des Glücks! Ach! Ich weiß, ich werde keine andere Frau wieder ſo lieben können, wie ich Dich liebte. Und doch, es muß ſein. Lebe wohl! Auch heute noch Dein getreuer Paſſedefini.“ Dieſen Brief trug er in eine Kanzlei. 85 „Könnten Sie mir den Brief fein ſäuberlich abſchreiben?“ „Bitte ſehr!“ 5 „Was koſtet das?“ „Zwei Mark mit Auslagen.“ „Und im Dutzend?“ Peter Prior. tönenden Wellen entſtrömt der Troſt, den ſeine Seele empfangen, der Hand dieſes Armes. Indes wirkt ſein rech⸗ ſtan, Usbekiſtan, Tatariſtan, ſogar Buchara und Chiwa auf dieſem Wege folgen. . Seite. Nr. 342 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Juli 1929 Slädtiſche Nachrichten Straßenerlebnis i Auf dem belebten Gockelsmarkt ſtand in der heißen Mit⸗ tagsſonne ein kleines Auto. Das Auto iſt nicht gedeckt und das ungefähr jährige Kind, das ſich darinnen befindet, iſt der heißen Sonnenglut ausgeſetzt, hochrot im Geſicht, fängt das Kind laut zu weinen an. Autobeſitzer oder Beſitzerin iſt weit und breit nicht zu ſehen. Nahezu 1½ Stunden ſteht das verlaſſene Kind in der Hitze, erzählt mir ein Händler vom Markt. Mitleidige Hände laſſen ſich herbei, um ſchützende Dach des Autos wenigſtens über das weinende Kind zu ziehen. Eine mitleidige Marktfrau ſchenkt der Kleinen eine Banane, eine andere wäſcht mit friſchem Waſſer den Schweiß und Schmutz von Kindes Geſicht und Hände. Zwei herbeigerufene Polizeibeamte machen ſich Notizen, können aber zu ihrem Bedauern die Lage der Kleinen nicht verbeſſern, da ſie nicht wiſſen, wo die Beſitzer des Autos ſich aufhalten. Kinder umlagern das kleine Ge⸗ fährt. Dem Kind im Auto wird es Angſt und bange. Die Händlerinnen verſuchen erſt gutmütig und als dies nichts mützt, mit Grobheit die angeſammelte Jugend zu ver⸗ treiben. Das Kind im Auto aber weint und wartet weiter. Eine ſolch wirklich fahrläſſige Behandlung eines Kindes, das des das man ſo lange allein ließ, ſollte von Rechtswegen be⸗ ſtraft werden, denn nur ein ganz rückſichtsloſer Menſch kann ein Kind einem ſolchen Sonnenbrand ausſetzen. E..-A. * * Beginn der Hundstage. Mit dem 22. Juli haben kalendermäßig die„Hundstage“ begonnen. Es iſt dies ge⸗ wöhnlich die heißeſte Zeit des ganzen Sommers. Doch manch⸗ mal, und es iſt nicht ſelten, iſt das Wetter auch außerordent⸗ lich ſchlecht. Wir haben die letzte Woche ſchon„Hundstage“ erlebt. Weuft die Hitze bis zum 22. Auguſt, dem aſtronomiſchen Ende der Hundstage anhalten ſollte, ſo können ja noch genug Schweißtropfen vergoſſen werden. Geſtern abend zwiſchen und 10 Uhr ſtellte ſich erfreulicherweiſe durch den ſchon lange herbeigewünſchten Regen eine leichte Abküh⸗ Jung ein. Stellenweiſe regnete es ziemlich ſtark, was eine Flucht aus den Gartenreſtaurants in die gedeckten Lokale zur Folge hatte. Leider hörte das Regenwetter aber bald wieder auf. Heute vormittag war von der Abkühlung jedoch nichts mehr zu verſpüren. Nun iſt auch die Zeit gekommen, in der die ſogenannten hellen Nächte“ ihr Ende erreicht haben. Dafür kann man ſich aber an der unbeſchreiblichen Pracht des Sommernachthimmels erfreuen, der häufig gerade in der Zeit der„Hundstage“ eine ſeltene Klarheit auſweiſt. * Lotterie. Dem Arbeiter ⸗Samariteer⸗Bund, 17. Kreis Baden, wurde eine Lotterie mit 120 000 Loſen genehmigt, deren Ziehung bereits am 18. Auguſt ds. Is. im alten MRathausſaal in Mannheim ſtattfindet. Insgeſamt werden gusgeſpielt: 2627 Gewinne für 22 114 J. 1. Gewinn iſt eine Drei⸗Zimmer⸗Einrichtung für 2700 /, der 2. Gewinn eine Zwei⸗Zimmer⸗Einrichtung oder ein Schwermotorrad für 1800/ und der 3. Gewinn ein Liehr⸗Piano zu 1400/ uſw. * An die Hundebeſitzer. In letzter Zeit iſt es vorgekom⸗ men, daß Hundebeſitzer von einem unbekannten Mann an⸗ gehalten und gefragt worden ſind, wo ſie die Hunde⸗ ſteuermarke ihres Hundes hätten. Auch drohte der Unbekannte, den Hund einziehen zu müſſen, wenn er ihn mochmals ohne Marke antreffen würde. Es empfiehlt ſich deshalb, daß ſich die Hundebeſitzer von dem Hundefänger zunächſt den Perſonalausweis vorzeigen laſſen, ehe ſie Auskunft geben. Des weiteren wird darauf aufmerkſam gemacht, daß der Hundefänger ſtets einen amtlichen Ausweis bei ſich trägt. Bei zwangsweiſem Einzug der Hunde, für die die Hundeſteuer nicht rechtzeitig bezahlt wor⸗ den iſt, erhält der Hundefänger einen beſonderen ſchriftlichen Auftrag, der dem Hundebeſitzer beim Einzug des Hundes ausgehändigt wird. Beranſtaltungen „ Rheinfahrten. Vom heutigen Donnerstag an werden mit dem ſchmucken Rheindampfer„Beethoven“ wieder Rheinfahrten ausgeführt. Näheres ſiehe Anzeige. ir= 1 Ein Erntetag Die Morgendämmerung zieht langſam den grauen Schleier von den erwachenden Fluren. Bam, bam! Die Dorfuhr kündet die vierte Morgenſtunde. Die Arbeit pocht an die Türen. Eine Haustür knarrt irgendwo. Dann noch eine. Bald wird es in allen Höfen lebendig. Geräuſchvoll malmen in den Ställen die Kühe ihr Futter, die Pferde pruſten und ſtampfen. Die Knechte langen die Senſen vom Haken an der Wand, und die Mägde ſuchen die Sicheln im Winkel unter der Bodentreppe. Ein Tag der harten Arbeit beginnt. Der Feldweg ſchlängelt ſich durch die weiten Aehrenfelder. Auf den Gräſern am Wegrand blitzen Tautropfen. Ein küh les Lüftchen ſtreicht über die nickenden Aehren, und die erſte Lerche ſteigt aus den Halmen empor und bringt jubelnd dem jungen Tag ihren Morgengruß. Der Wetzſtein ſirrt. Griff der Senſen. An den braunen Armen ſpannen ſich die Muskeln. Ziſchend fährt der blanke Stahl ins Korn. Schurp, ſchurp! Schlag um Schlag. Die Mägde müſſen ſich tummeln, um den fleißigen Mähern auf den Ferſen zu bleiben. Was er abmäht, haben ſie wegzunehmen und auf dem Acker zum Trocknen auszubreiten. Bis der rote Feuerball der Sonne hinter dem Bergrücken emporſteigt, iſt ſchon ein tüchtiges Stück Arbeit getan. Da fährt eine ſchwielige Hand über die Augenbrauen. Schweißtropfen rinnen von der Stirn. Die Geſichter der Schnitter röten ſich von der Anſtrengung. Sicheln und Senſen werden ſtumpf. Immer wieder fährt die Hand zum Wetzſtein. Es iſt Zeit, daß die Bäuerin das bringt. Manch Augenpaar richtet ſich auf den Weg, woher ſie kommen muß. Endlich, da kommt ſie, den ſchweren Korb auf dem Kopfe. Alle Mann herbei! Unter dem ſchattigen Birn⸗ baum läßt man ſich nieder. Herrlich ſchmeckt der duftende Morgenkaffee und das friſche Weißbrot. Und ein tüchtiges Stück Schwarzbrot, rund um den ganzen Laib, dick mit But⸗ ter und weißem Käſe beſtrichen, ſtellt bald den murrenden Ma⸗ gen zufrieden. Der Großvater ſitzt abſeits und den gelt derweilen die Senſen, damit die Arbeit nachher wieder flott vorwärts ſchreiten kann. Die Senſe führt er nimmer, das mögen die Jüngeren tun; er hat ſeinen Teil geſchafft im Leben. Die Sonne meint's gut, immer heißere Strahlen ſendet ſie herab, gleichſam, als wollte ſie ſagen: Seht, ich möchte auch das meinige dazu beitragen, daß heute die Frucht gut heimkommt. Sie ſorgt auch dafür, daß der Durſt nicht alle wird, und fleißig macht der Moſtkrug die Runde. Fertig! Der letzte Strich iſt getan, der letzte Halm geſunken. Der erſte Teil des Tagewerks iſt beendet, der zweite, das Binden und Einfahren, beginnt am frühen Nachmittag. Mitt⸗ lerweile muß die Sonne noch wirken und das Gras u. Un⸗ kraut dörren, und ſie beſorgt es gründlich. Der Nachmittag kommt mit ſeiner Gluthitze. Das Binden und Einfahren beginnt. Stand am Morgen der Schweiß in Tropfen auf Stirn und Wangen, ſo rinnt er jetzt in kleinen Brünnlein. Die Wagen raſſeln, die Peitſchen knallen. Die Garben flie⸗ gen auf den Wagen. Immer höher türmen ſie ſich empor. Und es iſt wirklich eine Kunſt, ſolch eine hochgeſchichtete Fuhre ebenmäßig zu laden. Nicht mindere Geſchicklichkeit erfordert es, den vollbeladenen ſchwankenden Wagen über die Furchen und Unebenheiten des Ackers hinweg auf die ſichere Straße zu lenken. Und wer nicht richtig laden und nicht gut fahren kann, gilt nicht als vollwertiger Bauer. Die Sonne ſenkt ſich mählich hinter den Wald. Aus dem Waldſaume treten ſchon die Abendſchatten. Der Acker iſt leer, der letzte Wagen fährt heimwärts. Arme barfüßige Kinder ſuchen, unbekümmert um die ſtarrenden Stoppeln, die Aehren zuſammen, die verſtreut auf dem Acker herumliegen. Noch iſt das Tagewerk nicht ganz beendet. Zu Hauſe müſſen die Wa⸗ gen abgeladen werden. Und das Bergen der Garben hoch unterm heißen Ziegeldach der Scheune koſtet noch einmal Schweiß genug. Endlich iſt auch dieſe Arbeit getan. Und dann ruht ſichs bei einem Pfeifchen und einem kühlen Trunk Moſt auf dem Bänkchen vor dem Hauſe doppelt gut. A. Weber. * * Ein Mannheimer im Hochgebirge verſtiegen. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, hat ſich in der Nähe von Dalaas und Srnuberg an der Hallbachwand der 21jährige Schreck aus Mannheim Rheinau ver ſtiegen. An einem langen Seil wurde er durch eine Rettungs⸗ expedition geborgen. — Arbeitsgewohnte Fäuſte preſſen den Frühſtück 5 8 1 5 geen D urnfeſt in Köln ig ſahen ſchon ſeit langem die deut ſt in Köln entgegen. In hellen 8 Mit großer Spa Turner ihrem 7 eilten und eilen nach Köln. Selbſt aus fernen Ländern wie Amerika, Braſilien uſw. kamen und kommen die Abordnungen der dort wohnenden deutſchen Turner nach Köln zu dieſer großangelegten Veranſtaltung. Auch dieſes Feſt wird zur Einheit des deutſchen Volkes erheblich bei⸗ tragen. Sagt ja der Altmeiſter Jahn, daß das Turnen die Volksgenoſſen enger zuſammenſchließt, daß ſte ein Herz und eine Seele werden. Welchen gewaltigen Aufſchwung erlebte ſeit einigen Jahren die„Turnerſache“, und vielleicht keine Deviſe iſt ſo allgemein angenommen in unſeren Tagen als die:„Ein geſunder Geiſt in einem geſunden Körper. Die„Kölniſche Illuſtrierte Zettung“ enthält nun in hren neueſten, ſehr umfangreichen Nummer, die vor allem auf das Kölner Turnfeſt in Bild und Wort abgeſtimmt ist, Aufnaß⸗ men der leitenden Perſönlichkeiten des Kölner Feſtes, Wiedergabe von Muſterleiſtungen deutſcher Turner(ſtehe die Abbildung) und Photographien des in ſeinen Ausmaßen be⸗ deutend vergrößerten, aber in ſeinen Einzelheiten für die verſchiedenſten turneriſchen Uebungen ſehr ſorgfältig her⸗ gerichteten Feſtplatzes uſw. bereichern dieſe Feſtausgabe Im Zuſammenhang mit dem Turnfeſte iſt in der gleichen Num⸗ mer ein programmatiſcher Aufſatz veröffentlicht:„Jahn und Aunſere Zeit“. Andere Bilder erinnern noch an die machtvolle Kund⸗ gebung der deutſchen Sänger in Wien. Für Kurzweil und richtig angewandten Zeitvertreib ſorgt alſo wiederum aus⸗ gezeichnet die neueſte Nummer der„K...“ und beſonders 15 1 Turner grüßt ſie dieſes Mal mit einem „Gut Heil!“ 7 3 führt ab, es wirkt sehr milde, versuch es, und „ Du bist im Bilde de eee eee eee eee— Kommt die heiße Woche wieder? Das Strahlungswetter Mitte Juli hat uns eine heiße Woche gebracht, deren enorm hohe Temperaturen wohl zu der Auffaſſung verleiten könnten, daß es bei uns noch nie ſo heiß geweſen ſei. Gewiß gehören Mittagstemperaturen von 35 Grad Celſius zu großen Seltenheiten, aber der„Deutſche Rekord“ iſt damit noch nicht erreicht, Es iſt überhaupt noch micht möglich, ein abſchließendes Urteil über dieſen Sommer zu fällen, da auch der Auguſt noch erhebliche Temperaturen bringen kann. Als Anhalt mag uns dafür der nach Prof. Hellmanns Aufſtellung heißeſte Sommer von 1834 dienen, der bis 1766 zurück den Rekord hält. Wir haben drei ſich immer mehr ſteigernde Hitzeperioden in Berlin zu unter⸗ ſcheiden, zunächſt eine kurze vom 20. bis 23. Juni(Höchſtwert 32,5), die zweite längere vom 3. bis 12. Juli(Höchſtwert 34,4) und die dritte und längſte vom 15. Juli bis 3. Auguſt, die das Thermometer auf 35 Grad emportrieb. Im ganzen waren 77 Sommertage, wenn man den Mai hinzunimmt, ſogar de zu ver⸗ zeichnen. Dafür ſetzte aber auch ſchon am 24. September Nacht⸗ froſt ein. Die Durchſchnittstemperatur des damaligen Glut⸗ Juli entſprach der von Konſtantinopel. Die höchſte Mo⸗ natstemperatur, die bisher auf der Erde konſtatiert wurde, ergab ſich in dem„Todestal“ der nordamerika⸗ niſchen Mohawe⸗Wüſte zu 38,9 Grad. Die drei heißeſten Sommer von 1834, 1886 und 1911 brach⸗ ten jedoch noch nicht den wärmſten Tag überhaupt. Das war der 20. Juli 1865 für Berlin, an dem das Thermometer bis zu 37,6 emporkletterte. An ſich gehört 1865 nur zu ſehr warmen Sommern, da es in der Geſamtbeurteilung zuſam⸗ men mit den Jahren 1917, 1889 ſowie mit der Gruppe von drei ſehr warmen Sommern von 1857 bis 1859 hinter den Erſt⸗ genannten zurückſteht. Noch wärmer als in Berlin war es 1911 am 23. Juli in Sachſen, wo das Thermometer in Chem⸗ nitz und Jena 40 Grad erreicht haben ſoll. Die bisherige Betrachtung ſtützte ſich auf wiſſenſchaftliche Meſſungen der Temperatur. Wahrſcheinlich iſt es in früheren Jahrhunderten, in denen man Thermometer noch nicht kannte, noch wärmer und dürrer geweſen. Prof. Henmig beurteilt den Sommer 1473 als vielleicht den trockenſten, der je vorgekommen iſt. Sogar in Ungarn konnte man die Donau durchwaten. In Oeſterreich gediehen ſo ſchwere Weine, daß niemand ſie unvermiſcht trinken konnte. Der Böhmerwald brannte achtzehn Wochen lang. Auch 1540 war unerhört heiß in ganz Mitteleuropa, wahr⸗ ſcheinlich das heiße ſte Jahr, das je vorgekommen iſt. In Regensburg fiel von März bis Ende Juli faſt gar kein Regen, in Mafland regnete es fünf Monate lang nicht. Die [Themſe hatte einen ſo niedrigen Stand, daß das Salzwaſſer des Meeres bis London vordrang. Auch der Wein dieſes Jahrganges ſoll ſehr berauſchend geweſen ſein. Nach belgiſchen Chroniken war das Jahr 1566 ſo heiß und trocken, daß viele Menſchen und Tiere verſchmachteten und verhungerten. 1691 ſoll ſogar von Juni bis zum fol⸗ genden Januar kein Regen gefallen ſein. Nach hartem Win⸗ ter war 1684 ſehr trocken, noch mehr 1719. Auf dem flachen Lande war kein Waſſer aufzutreiben, auch in Antwerpen nicht. Man konnte die Fiſche mit der Hand greifen, ſo nied⸗ rig war der Waſſerſtand. Gegen Ende des folgenden Winters waren die Landleute gezwungen, die Strohdächer der Scheu⸗ nen abzudecken und die Strohſäcke ihrer Betten leer zu ma⸗ chen, um damit das verhungernde Vieh zu verſorgen. Im Vergleich zu dieſen furchtbaren Auswirkungen von Hitze und Dürre iſt der bisherige Sommer, der in ſeinem Anfange ſchon als verregnet gelten ſollte, obwohl nur pro⸗ grammäßig die Niederſchläge zunahmen, noch als harmlos zu bezeichnen. Worin er jedoch einen traurigen Rekord auf⸗ zuſtellen ſcheint, das iſt die Anzahl der Todesfälle durch Er⸗ trinken beim Baden. Wenn wir auch gegenwärtig geſteigerte Zirkulation der Luftmaſſen beobachteten, die uns vor ſö gefährlichen Hitze⸗ und Dürreperioden wie eben geſchildert, bewahren wird, ſo iſt doch nach dem Rhythmus des„Abtropfens“ der polaren Kaltluftmaſſen nach der erſten Wärmeperiode um den 10. Juni mit einer Wiederholung der„Heißen Woche“ im Auguſt als mit einer wahrſcheinlichen Wendung zu rechnen. Dazu kommt, daß auch die Sonnenflecken Mitte Juli wieder mehr aufflackerten, und daß am 8. Juli früh gegen 2 Uhr Nord⸗ licht beobachtet wurde. Man kann daher mit abnormen Wit⸗ terungsverhältniſſen wie 1917 rechnen, als auch ein Sonnen⸗ fleckenmaximum herrſchte. Dr. Kr. Heidelberger Jeſtſpiele Gerhart Hauptmanns„Schluck und Jau“ Die traditionelle Bandhaus⸗Aufführung war dem geiſti⸗ gen Mittelpunkt der diesſommerlichen Feſtſpiele, Gerhart Hauptmann gewidmet. Trotz äußeren Glanzes, hervor⸗ ragender Sonderleiſtungen und vielen Beifalls kaun man doch nicht uneingeſchränkt behaupten, daß der Verſuch, das „Spiel zu Scherz und Schimpf“, wie Hauptmann ſelber ſeinen„Schluck und Jau“ benannt hat, zu neuem Bühnen⸗ leben zu erwecken, geglückt iſt. Daran hinderten Unzuläng⸗ lichkeiten des Stückes auf der einen Seite, Unvollkommen⸗ heiten der Inſzene und des Geſamtſpiels auf der anderen, trotz Pallenberg und Klöpfer, die, jeder in ſeiner Art, hervorragendes boten. Ausführliches und auch Grund⸗ ſätzliches wird darüber noch im Abendblatt zu ſagen ſein. K. F. Mannheimer Künſtler auswärts. Kapellmeiſter Fritz Mahler⸗Mannheim wurde eingeladen, im Königsberger Rundfunk ein Sinfoniekonzert und eine Opernaufführung zu dirigieren. Mahler wird„Die Prinzeſſin auf der Erbſe“ und„Egon und Emilie“ von Toch zuſammen mit Hindemiths „Hin und Zurück“ zur dortigen Erſtaufführung bringen. Die Salzburger Feſtſpiele wurden am 26. Juli im Feſtſpielhaus mit der Uraufführung von Richard Bil⸗ lingers Tanz⸗ und Zauberſtück„Das Perchtenſpiel“ eröffnet. Die Darſtellung wurde der Exl⸗Bühne übertragen. Als Gäſte wurden gewonnen: Alice Hetſey(Deutſches Volks⸗ theater, Wien), Franziska Kinz(Rheinhardt⸗Bühne, Berlin⸗ Wien) und die Wiener Tänzerin Grete Wieſenthal. Die be⸗ gleitende Muſik ſtammt von dem Wiener Komponiſten Paul Koeniger.(Regie Eduard Köck. Muſikaliſche Leitung Dr. Bernhard Paumgarten. Szene Robert Kautsky) Das Vermögen der Augsburger Fugger erreichte in ſeiner Blütezeit die Höhe von 4 Millionen Goldgulden. 5 * Das erſte Bankgeſchäft wurde 1402 in Frankfurt am Main begründet. 5 * * 8 PDonnerskag, den 28. Jult 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) als Ausdruck c höchſter körperlicher und techniſcher Künne 7 1 Der Dauerflug von 65 Stunden 25 Minuten hat den Welt⸗ rekord in den Beſitz der bekannten Flieger Riſticz und Zimmermann, und damit wieder in deutſche Hände gebracht. Der bisherige italieniſche Weltrekord iſt, ſchon kurze Zeit nach ſeiner Aufſtellung, durch dieſen Laugſtreckenflug über 8100 Kilometer— mehr als ein Fünftel des Erdumfangs— um faſt 7 Stunden übertroffen worden und dadurch für vor⸗ ausſichtlich längere Zeit wieder in deutſchen Beſitz überge⸗ gangen. Kaum ein anderer Flugrekord, auch kaum der Höhen⸗ und der Geſchwindigkeits⸗Rekord, ſtellt derartig hohe An⸗ ſprüche an die Kräfte der Flieger und ihrer Maſchine. Man kann ſagen, daß ein ununterbrochener Flug von faſt drei Tagen an geiſtiger und körperlicher Konzentration faſt Ueber⸗ menſchliches von den Piloten fordert. Aber auch die Leiſtung der Maſchine und des Motors iſt ein wahres Sinnbild tech⸗ niſcher Konzentrationsfähigkeit, iſt in der Tat eine unge⸗ heuerliche Auswirkung in vollendeter Weiſe zuſammenge⸗ ballter Energien in der Richtung auf ein beſtimmtes Ziel. Die außergewöhnliche Leiſtangsäbiskeit der Junkers⸗ ſchine W' 33 und ihres Motors L 5 hat ſich ja ſchon bei der et eines Schweſter⸗Flugzeuges, nämlich der der„Bremen“ den Ozean, gezeigt. Auch der Erfolg der„Bremen“ i letzten Endes, abgeſehen von der Konzentrationsfähig⸗ eit und der Kraft ihrer Führer, ab von der Energiemenge, hie die kleine Maſchine nutzbringend in ihrem Innern kon⸗ zentrieren konnte; das Gelingen jedes Langſtreckenfluges hängt eben heute noch davon ab, wieviel Betriebsſtoff mit⸗ geführt werden kann, und zwar weniger räumlich als gewicht⸗ mäßig; man weiß ja, daß die Flugzeuge, die derartige Re⸗ korde aufſtellen, oft erſt nach vielen Verſuchen im Stande ſind, ſich überhaupt vom Boden zu erheben, ſo ſchwer ſind ſie durch den mitgeführten Brennſtoff belaſtet. Daß hierdurch gleichzeitig die Unmöglichkeit der verkehrspraktiſchen Aus⸗ nutzung des Langſtreckenfluges mit den heute zur Verfügung ſtehenden Flugmaſchinen bewieſen wird, ſteht auf einem an⸗ deren Blatt und ſchmälert nicht die Leiſtung der Maſchinen. Aus den von der Rekordmaſchine von Riſtiez und Zim⸗ mermann mitgeführten 2385 Kilogramm Brennſtoff— bei einem Geſamtfluggewicht von 4000 Kilogramm— mußte während 65% Stunden das Höchſte an Energie herausgeholt werden, was der Motor herauszuholen im Stande war. Der Motor arbeitete mit erhöhter Verdichtung, alſo auch ge⸗ wiſſermaßen mit höchſter Konzentration, mit geſteigertem Wirkungsgrad. Dadurch ergab ſich eine Erhöhung der Lei⸗ ſtung oder eine Verminderung des Brennſtoff⸗Bedarfs. Der Motor verbrauchte Benzol, da andere in Frage kommende Brenunſtoffe ſo hohe Verdichtungsgrade nicht aushalten, ſon⸗ dern, anſtatt durch den Zündungsfunken, im beabſichtigten Moment von ſelbſt zu früh zünden und den Motor nicht ſeine volle Leiſtung erreichen laſſen. Das ſcheint eigentlich nicht im Sinne des Leitgedankens der höchſten Konzentration zu liegen; denn Benzin z. B. hat einen weſentlich höheren Energiegehalt, nämlich 10 500 Kalorien je Kilogramm gegen⸗ über 9600 von Benzol; der Begriff der Kalorienzahl, ge⸗ wiſſermaßen des Nährwertes, iſt ja von ganz anderer Seite in den letzten Jahren in das Bewußtſein der Maſſe gedrun⸗ gen, und man verſteht auch als Late, daß normalerweiſe ein um 9 Prozent höherer Kaloriengehalt auch ein um ebenſo⸗ viel größeres oder länger dauerndes Arbeitsvermögen er⸗ möglicht. Aber wie bei manchen Ernährungsfragen, iſt auch hier der Kalortenwert eine mehr oder minder theoretiſche Zahl die durchaus nicht immer identiſch zu ſein braucht mit dem wirklichen Nährwert. Auch beim Brennſtoff iſt, wie beim Nahrungsmittel, oft die„Qualität der Kalorie“ wichtiger als deren Quantität. Manche Brennſtoffe ſind in manchen Fällen, wenn man ſo will, ſchwer verdaulich— man kaun wohl Mo⸗ tor und Maſchine mit komplizierten lebenden Weſen ver⸗ gleichen. Es findet keine reſtloſe Verbrennung ſtatt, ſodaß wertvolle Kalorien verloren gehen. Kann man das vermei⸗ den, dann vergrößert ſich der Aktlons⸗Radius der Flug⸗ maſchine, und zwar weſentlich hinausgehend über den dur) die Höhenverdichtung allein zu erzielenden Gewinn von 12 bis 15 Prozent. Weſentlich iſt auch, daß Benzol unter allmählich anſteigendem Druck verbrennt, nicht plötzlich,„briſant“, wie man ſagt, ſchlagartig, ſo daß auch bei ſehr hoher Verdichtung der Motor nicht übermäßig beanſprucht wird, vor allem nicht das Triebwerk, das ja nach den auftretenden Höchſtdrücken be⸗ meſſen werden muß. Und was der Einbau eines feſteren, alſo ſchwereren Triebwerkes für derartige Rekord⸗Leiſtungen bebeuten würde, kann man ſich leicht vorſtellen: jedes Gramm Mehrgewicht würde ein entſprechendes Gramm Minderge⸗ wicht an Brennſtoff zur Folge haben müſſen und eine ent⸗ ſprechend niedrigere Rekord⸗Leiſtung. Das Eigengewicht des Flugzeuges muß ſo niedrig wie möglich gehalten werden, ſonſt ſind derartige Energie⸗ Konzentrationen als Voraus⸗ ſetzungen neuer Rekorde unmöglich. Daß es ſich auch zeit⸗ lich um ungeheuere Konzentrierungen der Leiſtung handelt, erſieht man daraus, daß der einzelne Verbrennungsvorgang nur etwa eine fünfzigſtel Sekunde dauert, und in dieſer un⸗ geheuer kleinen Zeitſpanne wirkt ſich die Verſchiedenartig⸗ keit des Verbrennungs⸗Charakters verſchiedenartiger„Nah⸗ rungsmittel“ aus und beeinflußt die Leiſtung und den Rekord entſcheidend. Diwl.-Ing. A. Lion, Berlin. * Fliegen und Mücken in der heißen Jahreszeit. In der jetzigen heißen Jahreszeit, beſonders bei feuchtwarmer, ſchwüler Witterung, nimmt die Zahl der kleinen Inſekten, der QOuälgeiſter, die Menſchen und Tiere belüſtigen, in erſchreckender Weiſe zu. Aus weiter Ferne kommt die Schmeißfliege herangeflogen, wenn ſie irgendwo Fleiſch wit⸗ tert, um ihre Eier, Schmeiß genannt, daran abzulegen. Im Freien begegnet uns die graue Aasfliege, die ſich in ver⸗ weſenden Pflanzen⸗ und Tierſtoffen aufhält. Der Stich einer ſolchen Fliege birgt die Gefahr der Vergiftung in ſich. Die Stubenfliege mit ihrer Frechheit, Aufdringlichkeit u. Naſchhaftigkeit iſt jedermann bekannt. Ebenſo unangenehm bemerkbar machen ſich an warmen Sommerabenden, beſon⸗ ders in der Nähe von Gewäſſern, die Mücke n. Als Schutz gegen Mücken⸗ und Inſektenſtiche ſind Einreibungen mit Fenchelöl zu empfehlen. Nach erhaltenem Stich gilt als Lin⸗ derungsmittel angefeuchtete Waſchſeife(durch ihren Aetzkaligehalt), weiter das Auflegen von friſch geſchnittenen Zwiebeln, ſauren Apfelſtücken, das Aufreiben von Sauerampfer, das Aufträufeln von Zitronenſaft in Glycerin. Eine brennende Zigarre dicht an die Stichwunde gehalten, zer⸗ ſtört das Gift durch ihre Hitzewirkung. Jilm⸗Nundſchau Ufa:„Die Filmkönigin“ Es iſt ein amerikaniſcher Film, der im Titel viel ver⸗ ſpricht, aber im großen und ganzen wenig hält. Ein Waren⸗ hausmädel hat große Aehnlichkeit mit einer Filmdiya, die von ihrem Verehrer entführt wird und ſo die Direktion des Theaters in große Not verſetzt, Das Warenhausmädel ſoll einſpringen und das Publikum täuſchen. Es ſoll kein Skandgl entſtehen. Zuerſt die Weigerung. Aber der Dollar zieht, denn zum Heiraten braucht man Geld und 1000 Dollar ſind nicht pon Pappe. Ihr Auftreten auf der Bühne ſchlägt ein, die Täuſchung ſcheint zu gelingen, wenn das ſcharfe Auge des Zeitungsreporters nicht wäre. Es entſtehen wieder die üblichen Konflikte und nur die ſchnelle Wiederkehr der„ech⸗ ten“ Filmdiva rettet den ganzen Schwindel. In der Haupt⸗ rolle ſehen wir die amerikaniſche Schönheit Laura La Plante, die auch dem ſonſt unintereſſanten Stück zu ihrem ſchönen Namen verhilft.— Das Beiprogramm„Geſtachelte Plagegeiſter“ und„Caniſte, der Goldſucher“ zeichnen ſich durch ihre ſchönen Naturaufnahmen aus, denn Alaska, das Goldland, zieht auch heute noch eine Unmenge Abenteurer an. Dann wäre noch die intereſſante Ufa⸗ Wochenſchau zu erwähnen. Auf mehrmonatiger Orientreiſe hat Havſes-ſeit 30 J. J. n ahren als mae Ale, mann tärig- dis für Waldorf⸗Astoria zigaretten bbchhnders geeigneten Ciba perſünlich eingettauf⸗ i lüchtlinge waren es. 8 bier Türen dort Griechen nennt ſie. und ro Enttäuſchung. Ihr einziges Gut ber Coba ſemem aus der alten Heunat. Darß der nenne Roden guß andere Ernte dem Unktunbigen der ſie un Berkranen auf den alten Namen verarbeltet· erwächſt ot ſchwe. N NN e e e 100 e, 2 e,, ,x,.., W h 1 3 . Wa V D 8 N Vs 5 4 3 2. „5—— Aus dem Lande Ein aufregender Tag für Karlsruhe * Karlsruhe, 25. Juli. Nachdem die Berufsfeuerwehr vom Großfeuer im Warenhaus Knopf zurückgekehrt, gerade wie⸗ der ihre Fahrzeuge in Oroͤnung gebracht hatte, wurde von der Straße aus lebhaft„Feuer“ gerufen. In einem Material⸗ und Geräteſchuppen der Brauerei Schrempp, in dem das Schreiner⸗ und Küferholz lagerte, und wo die Malerwerkſtätte und ein Gerätemagazin untergebracht war, war Feuer aus⸗ gebrochen. Durch die großen Holzvorräte gut genährt, griff das gefräßige Element auf den Dachſtuhl über, der völlig nie⸗ derbrannte. Nach etwa zweiſtündiger Tätigkeit konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Während es an die⸗ ſer Brandſtelle reſtlos gelöſcht iſt, wird es unter den Trüm⸗ mern im Warenhauſe Knopf wohl noch einige Tage glimmen. Während des Warenhausbrandes wurde ein Löſchzug nach dem Lagerplatze der Rheiniſchen Blechwarenfabrik A. G. in der Zeppelinſtraße gerufen, von wo man einen Raſenbrand meldete, der jedoch von Arbeitern gelöſcht werden konnte. Am gleichen Nachmittag, um 6 Uhr, entſtand, vermutlich durch Funkenflug einer Lokomotive, am Bahndamm hinter dem ſtädtiſchen Gaswerk Ul ein neuer Brand. Zuerſt war es nur dürres Gras in einer Ausdehnung von etwa 5 Am,, das Feuer gefangen hatte. Das Feuer ſprang jedoch auf einen Ma⸗ terialſchuppen über, der Woltünde abbrannte. Auch hier griff die Feuerwehr mit einem Löſchzug ein, der nach einer halben Stunde des Brandes Herr geworden war. So hat die Landeshauptſtadt geſtern vier Brände erlebt. Für⸗ wahr ein harter Tag für die Wehrleute und Schutzmannſchaf⸗ ten, wie auch für die Sanitäter. Selbſtmord eines flüchtigen Mörders Freiburg, 24. Juli. Auf der Flucht vor der ihn verfol⸗ genden Polizei hat ſich heute mittag im Mooswald bei Frei⸗ burg der Fabrikarbeiter Vögtle erſchoſſen. Er hatte geſtern die Fabrikarbeiterin Lohneiſen, die ſeine Liebes⸗ anträge zurückwies, in ihrer Wohnung ermordet. Durch die unglückſelige Tat des 24 Jahre alten Fabrikarbeiters Vögtle, der die 18jährige Arbeiterin Karoline Lohneiſen ermordet hat, ſind zwei allgemein geachtete Familien ſchwer betroffen wor⸗ den. Der Täter ſelbſt genoß zum Kummer ſeiner Eltern nicht den beſten Ruf, ſein Vater hatte ihn mit großen Opfern aus der Fremöenlegion, bei der er mehrere Jahre zu⸗ gebracht hatte, zurückerhalten. Er fand in Kollnau Arbeit. Die von ihm ermordete Karoline Lohneiſen verfolgte er ſchon einige Zeit mit Liebesanträgen, die jedoch von dieſer abgewie⸗ ſen wurden. Am Sonntag abend ſah man das Mädchen noch beim Tanz. Wie er in die Wohnung der Familie Lohneiſen ge⸗ kommen iſt, weiß man nicht. Vermutlich hat er ſich unbeobach⸗ tet einſchleichen können, um die grauſige Tat auszuführen. Drei junge Burſchen in einem Weiher ertrunken * Immendingen, 24. Juli. In Möhringen(Baden) wollten dret Burſchen von 12 bis 14 Jahren aus Eßlingen im Stauwether ein Erfriſchungsbad nehmen, gerieten an eine tiefe mit Schilf und Moraſt verſehene Stelle und ertranken alle drei. Der Vorgang ſptelte ſich ſo ſchnell ab, daß ein in nächſter Nähe befindlicher, in Möhringen wohnhafter Mann die drei Burſchen nur noch als Leichen bergen konnte. Es handelt ſich um die Söhne des Mühlenbeſitzers Gönner, des Polizeidieners Dietrich und des Landwirts Bertſche. * Heidelberg, 24. Jult. Aus allen Orten des Neckartales, von Heidelberg bis Heilbronn, treffen Nachrichten ein, die ſich ſehr günſtig über den diesjährigen Fremden verkehr ausſprechen. Das Neckartal iſt beſonders ſtark beſucht von Fremden aus Norddeutſchland. * Bruchſal, 24. Juli. Der„Bruchſaler Bote“ ſchreibt in ſeiner geſtrigen Nummer, daß durch die Milliarden ⸗ heere von Schnaken Schloß⸗ und Stadtgarten zu Stätten der Qual geworden ſeien. Nicht einen Augenblick könne der Beſucher verweilen. Er ſchließt ſeine Schilderung mit den Worten: Es wäre eine dankbare Aufgabe für den Verkehrs⸗ verein(), hier Abhilfe zu ſchaffen, mehr als alle Plakate und Faltblätter würde die Beſeitigung dieſes Uebels für Bruchſal werden. aſtardußale „„ 2 2— 1 8 e. ee. eee . 75 80 4210 1— 8.— 1 3— e,,. 3 0 e 2 5— ie 1488 1000* 8 85 „ e e 8 25 e 5 0 5 a e 5 e ö. 8 Maldorf- Astoria verurbeitet nur Jaßatze echter und edelſtor Prwuenienh! 5 6 Seite. Nr. 345 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Jun 1929 radfahrer zuſammen. Verletzungen. geleitet. Unterſuchung der von ſeinem etwas wurde, entwendete der Frau beutel mit etwa 20 Mk. Inhalt, anlage vergraben wurde. * Frankenthal, 25. Juli. ſtange aufgelegt hatte. Ludwigshafen gebracht. ſchen Friedhofes ſind lautet, einen Betrag auszuwerfen. * Pirmaſens, 23. Juli. * Pirmaſens, 22. * Worms, 25. Juli. . * ſtüürzte ſich Montag nachmittag Krankenhaus. 8 der Nach Bei Aus der Pfalz i* Ludwigshafen, 24. Juli. Heute abend gegen 7 Uhr fuhr in der Bismarckſtraße ein Laſtauto mit einem Motor⸗ Während der Beifahrer unverletzt blieb, wurde der Fahrer in ſehr verletztem Zuſtande nach dem Krankenhaus verbracht. Der Führer des Autos erlitt leichtere über die Schuldfrage iſt ein⸗ :: Speyer, 24. Juli. Auf dem hieſigen Wochenmarkt wurde eine ältere Frau von hier, als ſie ſich mit einer anderen Frau unterhielt, beſtohlen. Ein namhaft gemachter Abe⸗Schütze, älteren Spielgefährten aus ihrem Handkorb dann in angeſtiftet den Geld⸗ der Dom⸗ der Ermittlung der Täter konnte jedoch das Geld an dem Verſteck nicht mehr auf⸗ 2 gefunden werden, da eine dritte Perſon den Vorgang beobach⸗ tete und das Geld ſpäter an ſich nahm. Geſtern abend gegen 10 Uhr wurde in der Nähe der ſtädtiſchen Badeanſtalt in der Speyerer Straße ein Motorrad mit Beiwagen aufgefunden, auf dem eine bewußtloſe Frau ſaß, die ihren Kopf auf die Lenk⸗ Es handelt ſich Ludwigshafen, die anſcheinend plötzlich von einem Un⸗ wohlſein befallen worden war, ihr Fahrzeug aber noch recht⸗ zeitig hatte zum Stehen bringen können. Durch den Arbeiter⸗ ſamariterbund wurde die Bewußtloſe in ihre Wohnung nach um eine Frau aus :: Kaiſerslautern, 25. Juli. Die Schänder des iſraeliti⸗ noch nicht ermittelt Verhafteten in dieſer Angelegenheit wurden wieder freigelaſ⸗ ſen. Die ausgeſetzte Belohnung von 300 Mark dürfte, wie ver⸗ auf 1000 Mark erhöht werden. Volkszeitung“ meldet, beabſichtigt die Regierung der Pfalz, worden; die Wie die„Pfälziſche Trotz Arbeitsloſigkeit und ſchlech⸗ ten Abgangs der Schuhe wächſt die Kopfzahl der Be⸗ völkerung langſam und ſicher. Stadt eine Bevölkerung von 45 198 Köpfen auf. Juli. Nach dem amtlichen Arbeitsmarkt⸗ bericht iſt die Lage in der Schuhinduſtrie der Pfalz nach wie vor ſehr ungünſtig. Die größere Zahl der noch arbeiten⸗ den Betrieben hat ſtarke Einſchrän kungen vorgenom⸗ Nachbargebiete Eine Tankſtation in Flammen Am Samstag abend geriet in der Alzeyer Straße eine Tankanlage und ein Motorrad, das Benzin füllen wollte, in Flammen. ſoll der Tankanlagenverwalter mit einer Karbidlampe die Entzündung des Betriebsſtoffes verurſacht haben. fahr einer Exploſion des mehrere tauſend Liter faſſenden Tanks war ſehr groß und nur mit einem Trockenfeuerlöſcher konnte das Feuer erſtickt werden. brennenden Abfüllſchlauch zu entfernen, erlitt der Beſitzer, Gaſtwirt Steinmetz, erhebliche Brandwunden am Arm. Augenblicklich weiſt die Wie verlautet, Die Ge⸗ dem Verſuch, den Wiesbaden, 24. Juli. In einem Anfall von Schwermut die etwa 45jährige Ehefrau Babette Hölcher aus einem Fenſter des zweiten werkes ihrer Wohnung. Sie blieb mit ſchweren Verletzungen auf dem Pflaſter liegen und ſtarb auf dem Transport ins Stock⸗ Gerichtszeitung Darf man in Hemdsärmeln ſitzen? Herr., Inh. der Fa. B. in Berlin, pflegte ununter⸗ brochen im Geſchäft anweſend zu ſein und mitzuarbeiten, be⸗ richtet der„Lokalanzeiger“. Kein Wunder, daß er bei dieſer Temperatur ſchwitzte, in ſeinem Privatkontor das Jackett auszog und ſich in Hemdsärmeln an den Schreibtiſch ſetzte. Dann rief er ſeine erſte Stenotypiſtin, Fräulein., um ihr einen Brief zu diktieren. Fräulein D. kam ins Privatkontor, ſah den Chef in Hemdosärmeln, machte wieder kehrt und ver⸗ ließ nicht nur das Privatkontor, ſondern überhaupt das Ge⸗ ſchäft. Kurz darauf ſahen ſich Fräulein D. und Herr B. vor dem Arbeitsgericht wieder. Die Sekretärin klagte auf Gehalts zahlung. Herr B. weigerte ſich, zu zahlen. Denn, ſo behauptete er, die Klägerin ſei ohne jeden Grund einfach fortgeblieben. Fräulein D. war anderer Anſicht. Sie behauptete, mit vollem Recht die Stelle ver⸗ laſſen zu haben, denn der Beklagte ſei„ihrer Ehre zu nahe getreten“. Wieſo, wollten die Richter wiſſen. Das wollte auch der beklagte Chef, der dieſen Vorwurf ganz entrüſtet zurückwies. Da erzählte Fräulein., daß ſie der Beklagte ins Privatkontor gerufen und dort— in Hemdsärmeln empfangen habe. So etwas ſei„unſittlich“. Und das brauche ſie ſich nicht gefallen zu laſſen. In der Verhandlung wurde ſehr viel geredet, beſonders von der Klägerin. Schließlich wurde aber Fräulein D. mit ihrer Klage abgewieſen. Das Gericht ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß es einem Chef keinerlei Vorſchriften darüber machen könne, ob er in ſeinem Privatkontor in Hemdsärmeln ſitzen dürfe oder nicht. Alter ſchützt vor Torheit nicht Ein Londoner Gericht hatte dieſer Tage über eine ſelt⸗ ſame Schadenerſatzklage zu entſcheiden. Ein 25jähriger Mann verlangte von ſeiner 60jährigen Braut den Schaden ⸗ erſatz von 4000 Pfund für die Geſchenke, die er während der Brautzeit gemacht hat. Die Vorgeſchichte dieſer abſonder⸗ lichen Affäre entbehrt nicht eines humorvollen Anſtrichs. Die Braut, um die es ſich handelt, iſt die Witwe Gloria Wills. Sie mag einmal eine hübſche Frau geweſen ſein. Die ſechs Jahrzehnte ließen jedoch von den ehemaligen Reizen nur mehr ſpärliche Spuren übrig. Immerhin fühlte ſich Frau Wills, ſeit etwa 15 Jahren verwitwet, jung, und darauf kam es an, denn ſie war ganz von der Weisheit durchdrungen, jede Frau ſei ſo alt, wie ſie ſich fühle. Als ſie daun eines Tages einen fünfundzwanzigjährigen Dandy namens Georges Davis kennenlernte, entbrannte ſie zu dem jungen Manne in leiden⸗ ſchaftlicher Liebe, die freilich ganz einſeitig war. Sie lud George Davis in ihre Villa ein, ſtellte ihm ihr Auto zur Ver⸗ fügung, veranſtaltete große Soupers und bot alles auf, um ihn für ſich zu gewinnen. Sie ließ es auch in ihren Ge⸗ ſprächen durchſchimmern, daß ſie einem etwaigen Heirats⸗ antrag durchaus bejahend gegenüberſtünde. Georges Davis hatte keinen Poſten, dafür aber beträchtliche Schulden. Gloria Wills gefiel ihm nicht. Die Gläubiger bedrängten ihn, ſeine Situation wurde unhaltbar. Zwiſchen zwei Uebeln dachte er ſich, ſei das kleinere zu wählen. Eine Ehe mit Gloria Wills ſei dem Hunger und Elend noch immer vorzuziehen. Er werde ſich ſchon die Affäre ſo bequem machen als möglich. So machte er ihr am nächſten Tag einen Antrag und die alte Witwe ſagte beglückt„ja“. Die Verlobung ſollte im Rahmen eines großen Banketts gefeiert werden. Es wurde verein⸗ bart, daß George Davis auf die Rechnung der Gloria Wills bei deren Juwelier einen Verlobungsring und einen pracht⸗ vollen Schmuck für ſeine Braut beſtellen werde, damit die Feſtgäſte ſehen, er habe ein Herz für ſeine Braut. Davis war auch nicht kleinlich; der Schmuck ſamt Ring koſtete genau viertauſend Pfund. Inzwiſchen hatten die Verwandten der reichen Witwe einen Familienrat abgehalten, wie man die alte Erbtante von ihren Eheabſichten abbringen könnte. So eine Ehe hätte doch für den Großteil der Verwandten, die längſt vom Schulden⸗ machen auf die zu erwartende Erbſchaft lebten, den Ruin bedeutet. Sie beauftragten daher einen Privatdetektiv, der Vergangenhet und Gegenwart George Davis' nachzuforſchen und dieſer hatte alsbald eine Fülle belaſtendes Material über den Lebesnwandel George Davis' geſammelt. Auf der Liſte ſeiner verfloſſenen und noch beſtehenden Verhältniſſe ſtanden nicht weniger als fünfzehn Namen. Dieſe Liſte wurde der Witwe präſentiert. Das wichtigſte Beweisſtück war jedoch eine wächſerne Grammophonrolle, die ein Geſpräch auf⸗ bewahrte, das George Davis mit einem ſeiner Freunde in ſeiner Wohnung über Gloria Wills geführt hatte. Der ge⸗ lindeſte Koſename, den er ihr in dieſem Geſpräch gab, war der zoologiſche Vergleich mit einer bejahrten Kuh. Das war auch der Witwe zu viel und ſo ging die Verlobung in Brüche. Hierauf klagte der junge Mann die Witwe auf Schadenerſatz. Er habe ihr doch einen Schmuck geſchenkt und verlangte die 4000 Pfund zurück. Da die Frau es nicht beweiſen konnte, daß der Kauf auf ihre Rechnung erfolgt war, wurde der Schadenerſatz dem jungen Mann zuerkannt. Nach der Ver⸗ kündung des Urteils hielt es jedoch der Richter für ange⸗ bracht, eine kleine Lektion den beiden Beteiligten zu erteilen und warf dem jungen Manne das Uunſittliche ſeiner Hand⸗ lung, die geplante Eheſchließung mit einer ſo alten Frau vor. Gloria Wills ſtürzte hierauf auf den Richter und verſetzte ihm einen Hieb mit ihrem Sonnenſchir mm. Sie erhielt hiefür eine Strafe von 200 Pfund zudiktiert. —— 8 5170 28 eit 0 — 85 EN Zu beziehen in der Haupmebensteſſe f, 9 /f, in den Nebensteſen Waldhofstrage 5, Schweteingerstrage 19/0 und Rfeerteldstrage II, sowie durch die Trägerinnen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Ahein Pegel] 20. 21. 2824 25. 25. Neckar-Pegelſ 20. 21. 23. 24. 25 28. Waldshut.68 2,80 280281271 7 70 Schuſterinſel.63157 1531.50.42 736 Manger.22 3,208, 103,010.85 Kehl 282770 70,85.05 8 Jagſtfeld—— 2112 Maxau.49.4.8804.30.28 4,22 Mannheim.873,28 8, 21ʃ8,138,08 8,08 Kaub 2,022.03 2,002, 101,92.82 Cöln 1664.65.881.558.511•46 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme⸗ Chefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: i. V. K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: t..: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter lige Preise · für die Neisel Saison- N Ausverkauf .90,.75,.25 Reine Wolle Seide mit Wolle, Wolle plattiert Paar.50,.90, Herren-Socken Flor u. 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Schon am Mittwochmorgen, als noch verhältnismäßig wenige aus⸗ wärtige Turner eingetroffen waren, waren auf den Ver⸗ kehrsſtraßen die Leute mit dem Turnerabzeichen und der goldenen DT.⸗Nadel zahlreicher als die andern. Allmählich hat die ganze Stadt ihr Feſtkleid angelegt, das beſonders feſt⸗ lich an den öffentlichen Gebäuden, vor allem auch dem Hauptbahnhof und der Hauptpoſt, wirkt. Wie herzlich die Kölner Bevölkerung bei der Sache iſt, zeigt ſich auf Schritt und Tritt. Die Ankunft jedes Sonderzuges wird zu einem kleinen Volksfeſt. Die Vorbereitungen ge⸗ währleiſten reibungsloſe Abwicklung. Beim Abmarſch von den geſchmückten Bahnhöfen hebt gegenüber, in der hohen Häuſerfront, ein Winken und Zurufen an, wo nur in einem Fenſter Platz iſt, ſpontaner Ausdruck herzlicher Anteilnahme auch bei der nicht unmittelbar beteiligten Bevölkerung. Am Mittwochabend gehörte, wie ſelten ſo eindeutig, ganz Deutſch⸗ land dem Rheinland, das Rheinland dem ganzen deutſchen Vaterland, weil doch im Laufe des Tages die deutſchen Turner aus allen Gauen des Reiches in Kölns Mauern ein⸗ trafen. Während 150 Sonderzüge die Teilnehmer aus den entlegeneren Gauen nach Köln brachten, zogen es die im 10. Turnkreis zuſammengeſchloſſenen Turner des badiſchen Landes vor, die vier Sonderzüge aus den verſchiedenen Teilen des badiſchen Landes nur bis Rüdes⸗ heim a. Rh. fahren zu laſſen und von dort auf drei voll⸗ beſetzten Dampfern in feuchtfröhlicher und durch gutes Wetter begünſtigter Rheinfahrt der Feſtſtadt zuzueilen. Die unter badiſchen Teilnehmer fuhren von Mannheim aus mit einem Dampfer direkt bis Köln. Nach dem Eintreffen der Sonderzüge in Rüdesheim fand auf dem Platz 10 vor dem Nationaldenkmal beim Niederwald eine all⸗ gemeine Feier ſtatt, bei der der Turnwart des badiſchen Turnkreiſes Gillardon⸗Bretten eine Begrüßungsanſprache an die badiſchen Landeskinder hielt. Ihm folgte der Kreis⸗ preſſewart Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe mit einer Rede, die unter Hinweis auf das anhebende deutſche Turnerfeſt in einem Treuegelöbnis auf das deutſche Volk und Vaterland gipfelte. Das friſchfröhliche Turnerlied„Ein Ruf iſt erklungen“ be⸗ endete die eindrucksvolle Feier. Gegen halb 11 Uhr ſetzten ſich die Dampfer rheinabwärts in Bewegung, vorbei an den alten Burgen und freundlichen Stätten des vielbeſungenen deutſchen Rheines. Die Ort⸗ ſchaften an den Ufern des Stromes grüßten die Turner mit kräftigen Böllerſchüſſen und des freudigen Tücherſchwenkens war kein Ende. Die oberbadiſchen Turner hatten auf dem Dampfer„Hindenburg“ Platz genommen. Am Geſtade des Deutſchen Ecks bei Koblenz grüßte in großen Lettern der Spruch des Freiheitsdichters Körner:„Nimmer wird das Reich zerſtöret, wenn Ihr einig ſeid und treu“. Und wie ein Treugelöbnis klang der Geſang des Deutſchlandliedes in die Moſelmündung hinein. Gegen halb 7 Uhr langten die Dampfer mit den badiſchen Turnern in Köln an, wo ſie bei der Schiffslinde vom Verein der Badener in Köln und vom Reichsausſchuß herzlich willkommen geheißen wurden. Sie ſtrebten alsdann den Quartieren zu. Der Donnerstag ſieht die Turner bei ernſter Arbeit und am Abend finden ſie ſich zu einem Badner Abend zuſammen. Geſtern nachmittag zwiſchen 6 und 7 Uhr erfolgte vor 50 000 Feſtgäſten und unter lebhafter Anteilnahme der Köl⸗ ner Bürgerſchaft auf dem Neumarkt die feierliche Uebergabe des Bundesbanners durch die Stadt München an den neuen Standort des Ban⸗ ners, Köln. Der Neumarkt bot ein farbenprächtiges Bild. Hunderte von Fahnen der verſchiedenen Turnvereine aus dem ganzen Deutſchen Reich hatten Aufſtellung gefunden. Mit einer kurzen Anſprache des Oberbürgermeiſters von München wurde das Bundesbanner, das ſeit dem letz⸗ ten Deutſchen Turnfeſt in München aufbewahrt worden iſt, in die Hände des Oberbürgermeiſters Dr. Ade⸗ nauer gegeben, der es mit Dankesworten ühernahm und verſprach, es in treue Obhut zu nehmen. ö Hierauf gedachte Profeſſor Dr. Berger, der Vorſitzende der D.., der verſtorbenen Turnführer M. Schwarze und Heinrich Blaeſen und übermittelte den Turnbrüdern das folgende 0 Telegramm des Reichspräſidenten von Hindenburg: „Den vielen Tauſenden deutſcher Turner, die ſich aus 5 zum 14. Deutſchen Turnfeſt zuſammengefunden haben, ent⸗ biete ich meine herzlichſten Grüße. Mit meinem aufrichtigen Wunſche für einen guten Verlauf dieſes wahrhaft deutſchen Feſtes verbinde ich den Wunſch und die Hoffnung, daß dieſe große Feier nicht nur die Pflege körperlicher Leibesübungen verbreite, ſondern auch das Gefühl der Zuſammengehörigkeit aller Deutſchen und die Liebe zum Vaterland vertiefen möge.“ Die Antwort der Deutſchen Turnerſchaft lautet:„Dem Herrn Reichspräſidenten, unſerem Schutzherrn des 14. Deut⸗ ſchen Turnfeſtes ſenden bei Eröffnung des Feſtes Hundert⸗ tauſende Turner und Turnerinnen aus allen Teilen des Rei⸗ ches und des Auslandes und deutſchfreundliche Ausländer ehrfurchtsvolle Grüße. Das Feſt und alle künftige Arbeit der Deutſchen Turnerſchaft gilt der Einheit des Deutſchen Volkes und der Stärkung des deutſchen Volkstums. Wir glauben an die Lebenskraft des deutſchen Weſens und fühlen uns mit⸗ verantwortlich für die deutſche Zukunft. Darum ſtehen wir treu zum Reich, treu zum Deutſchtum im Ausland. In dieſem Geiſte eröffnen wir das 14. Deutſche Turnfeſt mit einem Gut⸗ Heil auf Volk und Vaterland, auf die Zuſammengehörigkeit des Deutſchtums in allen Ländern und auf den Mann, der uns das geſamte Deutſchtum verkörpert, auf unſeren Hindenburg.“ Mit Begeiſterung ſtimmten die Maſſen in das Gut Heil ein. Das Deutſchlandlied ſtieg auf, die Fahnen ſenkten ſich und immer wieder brauſte der Jubel der Tauſende auf. Nach Abſingen des Deutſchlandliedes formierten ſich die Feſt⸗ gäſte und Bannerleute der verſchiedenen Abteilungen zu einem Zug, an der Spitze das Bundesbanner in einem Vier⸗ ö ſpännerwagen. Unter Feſtklängen zahlreicher Muſikkapellen durchzog hierauf der Zug die Stadt. Von Stunde zu Stunde geſtaltet ſich der Verkehr in den Straßen Kölns lebhafter. Ueberall ſieht man feſtlich geſtimmte Menſchen und Turner⸗ ſcharen, die in geſchloſſenen Abteilungen mit klingendem Spiel in ihre Quartiere ziehen. 5 5 Ein Zapfenſtreich beendete in der Dämmerung die Tagesveranſtaltungen, während ſich in die große Feſthalle den Preſſa ein ſchier endloſer Menſchenſtrom ergoß, um einer kurzen 5 offiziellen Begrüßungsfeier 2 beizuwohnen. Das eigens für das Deutſche Turnfeſt arran⸗ gierte Feſtſpiel„Feuer am Rhein“ von Reinmacher unter der Regie von Fr. Goebels ſtellte einen unbeſtreitbaren Erfolg dar und wurde zugleich zu einem Bekenntnis echt tur⸗ neriſchen, aber auch echt rheiniſchen Geiſtes. 5 Auch die Studentenſchaft Kölns hatte es ſich nicht nehmen laſſen, den Turnern aller deutſchen Gaue einen be⸗ ſonderen Gruß in der Domſtadt zu bereiten. Nach Schluß des Feſtſpiels marſchierte die akademiſche Jugend Kölns gegen 10.30 auf dem Preſſa⸗Gelände zu einem Fackelzug auf, der mit dem feierlichen Zuſammenwerfen der Fackeln auf der Feſt⸗ wieſe der Preſſa ſeinen Abſchluß fand. 1 allen Teilen Deutſchlands und auch von jenſeits der Gren⸗ zen unſeres Vaterlandes in der altehrwürdigen Stadt Köln Gegen 11 Uhr ſchloß ein großes Brillantfeuer werk die Abendveranſtaltung auf der Preſſa. 8 5 8 1 Eine Vorbetrachtung I. Das Abſchneiden Deutſchlands im Winterſport, im Hockey⸗ und Fußballturnier der Olympiſchen Spiele 1928 hat viele enttäuſcht, die ſich vom erſten Auftreten Deutſchlands nach dem Krieg im Wett⸗ bewerb der Nationen mehr verſprochen haben. Man glaubte auf Grund der Erfolge, die deutſche Mannſchaften gegen ausländiſche Gegner in den letzten Jahren erzielt hatten, zu ſtarkem Optimis⸗ mus berechtigt zu ſein. Aber man hatte die Schwere der Aufgabe unterſchätzt. Sie darzuſtellen, iſt notwendig, wenn man unſere Ausſichten für den Hauptteil der Olympiſchen Spiele beurteilen will. Dieſer Hauptteil wird eingeleitet durch den Einmarſch der Nationen in das Amſter⸗ damer Stadion am 28. Juli. Das Hockey⸗ und Fußballturnier war nur ein Vorſpiel; entſcheidend für den ſportlichen Ruf einer Nation unter den Völkern der Erde ſind die Kämpfe und Erfolge in der Hauptwoche, und hier wieder in den leichtathletiſchen Wettbewerben, die vor allem das Ausland als den Kern der Olympia betrachtet. Werden wir auch hier ſo unbefriedigend abſchneiden wie bisher? Das kann man mit gutem Gewiſſen verneinen. Die Enttäuſchung, die der bisherige Verlauf der Olympiſchen Spiele in Deutſchland hervorgerufen hat, beruht nur zu einem Teil auf der Nichterfüllung von Siegeshoffnungen, zu einem anderen auf den unliebſamen Be⸗ gleiterſcheinungen, unter denen unſer„Start“ vor ſich ging. Da war zuerſt einmal das anſpruchsvolle und uneinheitliche Auftreten un⸗ ſerer Hopckeymannſchaft außerhalb der Spiele, das uns keine Sympathien beim Publikum erweckte(was ſchließlich von keiner all⸗ zugroßen Bedeutung geweſen wäre), das aber auch deutlich machte, daß der Mannſchaft der einheitliche Geiſt fehlte, der unbedingte Vorausſetzung für den olympiſchen Sieg iſt. Dann kam das Fuß ⸗ ballturnier mit der Niederlage gegen Uruguay. Sie erhielt ihren unangenehmen Beigeſchmack durch die Disqualifikation Kalbs und das Hinausſtellen Hofmanns. Zugegeben, daß die Uruguayer aufreizende verſteckte Fouls anbrachten und daß der Schiedsrichter ungenügend war, ſo bleibt doch beſtehen, daß über alles erlaubte Hartſpielen hinaus ſich Kalb zu einer unſportlichen Handlung hin⸗ reißen ließ, die allen Deutſchland Uebelgeſinnten Waſſer auf die Mühle gab und nicht zu entſchuldigen iſt. Höherer Sinn des Sports Wer dieſe nicht auch im Augenblick der Erregung zu üben vermag, verſündigt ſich gegen den Gedanken des Sports. Daß ein ähnliches Vorkommnis wie das bet den Fußballſpielen, das Deutſchlands ſportlichem Anſehen zweifellos geſchadet hat, bei den Hauptkämpfen nicht wieder vorkommt, iſt ſozuſagen hundert⸗ prozentig ſicher. Man darf zu den Leitern der deutſchen Expedition volles Vertrauen gerade darin haben, daß ſie auf ein m uſter⸗ haftes Verhalten der Teilnehmer in den Wettkämpfen und außerhalb den größten Wert legen. Und man hat bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Düſſeldorf die Beobachtung machen können, daß die Führer, in erſter Linie der Reichs⸗Trainer Waitzer, nicht nur den guten Willen, ſondern auch den nötigen Einfluß bei den Aktiven beſitzen. Das iſt ſehr weſent⸗ lich, denn das Vertrauen der Kämpfer in die Führung und eine ein⸗ heitliche Stimmung der Truppe bildet die Grundlage allen Erfolges. Itrgendwer hat einmal geſagt: Olympia iſt nicht ein Kampf der 1 8 5 ende en der Nerven. Daran iſt viel Wahres. Die beſten Athleten der Nationen ſind ſich, der Papierform nach, zum großen Teil gleichwertig. Der Sieg gehört dem, der ſich im Augen⸗ blick des Kampfes in der beſten körperlichen und geiſtigen Ver⸗ faſſung befindet. g 4 Das Klima des fremden Landes und die veränderte Ernäh⸗ die meiſten Nationen ihre egegnen, ſchicken i rn AUmſterdam und geben ihnen ähigkeit. fähigke 7 Um ihnen freuen, wenn unſere Mannſch 5 2 imatart zubereitete Speiſen nach 1 n nichts unterlaſſen. Im! Nationen der Erde ehrenvo Deutſchland in Amſterdam 1 Grandhotel Zandvoort, dem Quartier der deutſchen Kämpfer, wird ein deutſcher Koch tätig ſein, und die deutſche Exvedition wird ſich ſchon einige Tage vor Beginn der Olympiſchen Spiele dort ſammeln. Leider ſcheint es aber nicht möglich geweſen zu ſein, die Olympia⸗ mannſchaft mindeſtens acht Tage vorher nach Holland zu bringen. Die Berufsintereſſen der Teilnehmer ſtanden dem enigegen. Das iſt bedauerlich, denn bekanntlich kommt die erſte Kriſe der Angewöhnung an das fremde Land etwa drei bis vier Tage nach der Ankunft, fällt alſo bei vielen Deutſchen mit ihren erſten Kämpfen zuſammen. An⸗ dererſeits iſt Holland ja immer noch Mitteleuropa, deutſchland⸗ ähnlich, und wird deshalb die Akklimatiſierung der deutſchen Teil⸗ nehmer nicht ſchwer machen. Eine ziemliche Klippe, nun ſchon mehr für die ſeeliſche Ver⸗ faſſung der Kämpfer, iſt die Fremdſprachigkeit des größten Teils der Starter, Zielrichter uſw. Das Bewußtſein, ein Kommando oder eine Anweiſung möglicherweiſe mißzuverſtehen, macht natürlich hochgradig nervös, und ebenſo die Un bekanntheit mit den Gegnern. 5 g Daß vor 40000 Augenpaaren als Repräſentant ciner Nation zu kämpfen und ſeinen Sieg oder ſeine Niederlage am nächſten Tag in der ganzen Welt bekannt zu wiſſen, nicht gerade beruhigend iſt, läßt ſich denken. Kaum einer wird ſich in den Tagen, Stunden und Mi⸗ nuten vor ſeinem Start einer wachſenden, tiefen Erregung entziehen können, die eine außerordentliche Belaſtung der Nerven bedeutet, und ebenſo wie zum Hinauswachſen über ſich ſelbſt, zu einem glatten Verſagen führen, kann. N Dieſes Verſagen aus Nervenüberſpannung, infolge einer Er⸗ ſchöpfung der Nerven ſchon vor dem Kampf, iſt die große Gefahr für den Olympiakämpfer. Dagegen gibt es eigentlich nur ein ſicheres Mittel: Abgebrühtheit durch Erfahrung in internationalen Kämpfen. Aber dieſes Mittel hat nur ein Teil der Nationen anwenden können, ganz beſonders wenig natürlich Deutſchland, dem erſt ſeit kurzer Zeit wieder internationale Sportveranſtaltungen im Ausland offenſtehen. Immerhin haben unſere Leute an den engliſchen Meiſterſchaften teil⸗ nehmen können. Das wird ihnen zweifellos zugutefommen. Vielleicht ebenſo wertvoll iſt, worauf ich ſchon oben hingewieſen habe, eine einheitliche, entſchloſſene Stimmung der Geſamtmannſchaft, die den Einzelnen über ſeinen perſönlichen Ehrgeiz hinaushebt, ihm das ſtarke Bewußtſein gibt, ein Kämpfer für ſein Land zu ſein und ihn ſo zur Hergabe al ler ſeiner Kräfte fähig macht. Denn nur der iſt imſtande zu ſiegen, der ſich ganz einſetzt, der keine Rückſicht auf ſich ſelbſt nimmt und ſich in jedem Kampfe voll aus⸗ gibt, und nur der iſt hierzu fähig, den eine größere Idee als bloße Ruhmſucht zur höchſten Leiſtung fortreißt. Daß der Mangel der Fähigkeit reſtloſer Hingabe gerade für die Deutſchen eine drohende Gefahr bedeutet, muß man, wenn man ehr⸗ lich ſein will, eingeſtehen. Das ſtarke Perſönlichkeits⸗ bewußtſein, die Grundlage 1 Kultur überhaupt, ſchafft zwar menſchliche Leiſtungen von unerhörter Großartigkeit, aber es verlangt, wenn es nicht im Egoismus ſtecken bleiben ſoll, vollwertige Menſchen. Nun muß man ſich immer vor Augen halten, wie jung unſere Sportsleute ſind, um zu ermeſſen, wie ſchwer es für ſie iſt, den Ehrgeiz im Feuer vaterländiſchen Bewußtſeins zu läutern. Eine tiefe Bedeutung gerade in dieſem Punkt kommt dem Pub⸗ likum zu. Eine große Zahl von Deutſchen im Rieſenrund des Sta⸗ dions und ihr heißer, ſtürmiſcher Wille, die deutſche Mannſchaft ſiegen zu ſehen, wird den Kämpfern ihre Befangenheit nehmen und ihre Entſchloſſenheit ſtärken können, gerade auch in dem Sinn, daß ſie ſich als Streiter für Deutſchland im friedlichen Wettkampf der Nationen fühlen. 5 185 a N Der Kampf iſt ſchwer. Er wird vom erſten Augenblick mit gan⸗ zem Einſatz geführt werden müſſen. Jeder Sieg, auch jeder Platz in dieſer ſchwerſten aller Feuerproben, die der deutſche Sport seit, ſeinem Wiederaufſtieg zu beſtehen hat, wird in härteſtem Kumpf er⸗ rungen ſein. Wir wollen nicht zu viel erwarten, und uns deſto mehr aft im Wettbewerb der Beſten der csi 5 95 3 amerikaniſche und ſkandinaviſche Gegnerſchaft zu groß und gu Die deutſche leichtathletiſche Mannſchaf Wir können alſo hoffen, in den Endläufen über 100 und 200 Meter vertreten zu ſein; ob es dann auch zu einem Sieg reicht, weiß man erſt, wenn das Zielband durchriſſen iſt. Daß der raſch in die erſte Linie der deutſchen Sprinter vorgerückte Geer ling, Frankfurt, nicht mit nach Amſterdam geſchickt wird, halte ich für ſehr weiſe von der Sportbehörde gehandelt. Es iſt ſicher richtig. daß Geerling, der zudem ja zurzeit an einem Muskelriß herum laboriert, für die olympiſchen Spiele nicht hart genug iſt, entgegen der Meinung Dr. Peltzers, der in Geerling für Amſterdam einen aus⸗ ſichtsreichen Läufer ſieht, und deshalb ſeine Nichtaufſtellung bedauer Wenn Peltzer, wie er im Frankfurter Rundfunk äußerte, a Corts nicht recht glaubt, ſo bin ich auch da anderer Meinung. Denn Corts hat den 100⸗Meterlauf nicht mit ſeiner Anfangsgeſchwindigkeit, wie Peltzer meint, ſondern durch Steigerung in den letzten dreißig Metern gewonnen. Er hat damit gezeigt, daß er auch auf der ſchwe⸗ reren Aſchenbahn des Amſterdamer Stadions wird laufen können. Wenn irgendwo, dann entſcheiden beim Rennen der vier mar 100-Meter⸗Staffeln— die deutſche wird vorausſichtlich aus Corts, Houben, Dr. Wichmann und Körnig beſtehen— die Nerven Deutſchland hat hier, wenigſtens auf dem Papier, nur einen ſchwe⸗ ren Gegner: Amerika, das mit vier jungen, aber erſtklaſſigen Leuten eine Staffel beſitzt, die ebenfalls durchaus fähig iſt, in Welt⸗ rekordzeit zu laufen. Ausſchlaggebend ſein wird der beſſere Stab⸗ wechſel. Bei unſeren Vier ſollte es, in Anbetracht der vielen Probe⸗ ſtarts der Olympiaſtaffel, klappen, wenn.. ja, wenn ſie ſich eben auf die Nerven verlaſſen können. Auf der letzten Olympia vor dem Kriege, 1912 in Stockholm, wurde die deutſche Staffel disquilifiziert, weil einer der Läufer in der Aufregung die Wechſelmarke überſchritte hatte. Heute, nach dem Krieg, haben wir ſicherlich keine beſſeren Ne. ven als damals. Andererſeits werden die Staffeln zeitlich geger Ende der leichtathletiſchen Kämpfe gelaufen. Unſere Leute haben al die Möglichkeit, ſich an die ſpannunggeladene olympiſche Luft zu wöhnen. 5 Noch ein Wort über unſere Gegner in den kurzen Strecken Die Hauptgefahr ſteckt natürlich in der amerikaniſchen Mannſchaft Ueber 100 Meter ſchickt Amerika vier in Deutſchland ziemlich bekannte Leute, von denen man ſich aber, wie allerdings beinahe allen Amerikanern, Wunderzeiten erzählt. Für die 200 Meter hat auf bewährte Namen wie Paddock, Jackſon, Scholz und Cumming rückgegriffen, in der richtigen Erkenntnis, daß dieſe„lange Ku ſtrecke“ nur von harten, kampferprobten Leuten gewonnen merder kann. Aber der alten Garde gegenüber haben die Deutſchen ein mora 9 7 5 Plus; ſie iſt auf deutſchem Boden ſchon einwandfrei geſck ag 1 worden. 5 a 1 England und ſeine Dominions werden auch manchen g lichen Gegner ſtellen. Hier kann es Ueberraſchungen geben, auch der Sieg Leggs(Südafrika) in den engliſchen Meiſterſchaf eine war. Die europäiſchen Sprinter braucht Deutſchland unte malen Umſtänden nicht zu fürchten. 5 Für den 110⸗Meter⸗ Hürdenlauf iſt nur St hardt(Karlsruhe) genannt worden. Er hat das ſeiner aus neten Zeit bei den deutſchen Meiſterſchaften zu verdanken(15 den!), die ihn international wettbewerbsfähig macht. Doch 9 daß man ihm Ausſichten für den Endlauf geben könnte. Vo bach, dem mehrfachen deutſchen Meiſter, der in Düſſeldorf n hinter Steinhardt war, hat man abgeſehen. Er hat ſchon zu oft in internationalen Kämpfen enttäuſcht. n Remmert⸗Düſſel in Frehſe und Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 343 Sn Konzentration im Nachrichtendienſt für den Außenhandel Von Dr. Fritz Runkel, Köln⸗Lindenthal Die Einrichtungen, die zur Pflege des deutſchen Außenhandels⸗ nachrichtendienſtes dienen, haben mancherlei Wandlungen durchmachen müſſen, ehe ſie zu der jetzigen Form hindurchgedrungen ſind. Zumal in den letzten Jahren hat man unter Führung des„Verwal⸗ tungsrats der Zweigſtellen des Auswärtigen Amts für Außenhandel und der Reichs nachrichten⸗ ſtellen“ einen zielbewußten Ausbau der Organiſation geſehen, und zwar prägt ſich dieſer Ausbau in einer Konzentration aus, deren Ziel eine ſyſtematiſche Aufteilung des geſamten deutſchen Reichsgebiets in Wirtſchafts nachrichten bezirke und ein dementſprechend aufgeteilter Dienſt iſt, der aber ſeinerſeits wiederum ſeine Zentrale in Berlin (beim Auswärtigen Amt) findet und in ſeine ſich zunächſt auf amtliche und halbamtliche Organe ſtützende Tätigkeit auch die Mitwirkung privatwirtſchaftlich aufgebauter Organiſationen hineinzieht. Der oben wiedergegebene ausführliche Name des„Verwaltungs⸗ rats“ deutet ſchon auf die amtlichen und halbamtlichen Nachrichten⸗ ſtellen hin. Als amtliches Organ kommt das Auswärtige Amt mit ſeiner ſpeziell für den Nachrichtendienſt eingerichteten„Zentral⸗ ſtelle für den wirtſchaftlichen Auslandsnachrich⸗ tendlenſt“ in Betracht, über welche die vom Ausland kommenden Wirtſchafts nachrichten geleitet werden, und an welches über die für die Pflege des Nachrichtendienſtes zu berückſichtigenden Wirtſchafts⸗ helange des Inlandeß zu berichten iſt. Als halbamtliche Einrichtungen kaun man die„Zweigſtellen“ und die„Reichs nachrichten⸗ ſtellen“ bezeichnen. Die Einrichtung der Zweigſtellen rührt ſchon aus dem Jahre 1911 her, als, ausgehend von den Bedürfniſſen der 0 1 Nachkriegszeit, eine beſſere Fühlungnahme zwiſchen inländiſcher Geſchäſtswelt und Auswärtigem Amt angeſtrebt wurde. Schon da⸗ mals erfolgte die Gründung der Zweigſtellen in Hamburg, Nürnberg und Bremen, denen ſehr bald diejenigen in Leip⸗ ging, München und Stuttgart folgten. Dieſe Stellen beſtehen nach heute. Urſprünglich hatte man ihren Wirkungskreis etwas wet⸗ ter zlehen zu können geglaubt, zumal in der Richtung der Verfolgung wirtſchaftspolitiſcher Ziele. Man iſt aber davon wieder zurückgekom⸗ men und läßt die Zweigſtellen lediglich als Mittelsorgane arbeiten, um auf dem Wege des wirtſchaftlichen Nachrichtendienſtes den deut⸗ ſchen Außenhandel zu fördern. Die Leiter dieſer Stellen ſollen mit den Wirtſchaftskreiſen ihres Bezirkes perſönliche Fühlung nehmen, um dem amtlichen Nachrichtendienſt zu einer wirklich frucht⸗ baren Auswirkung zu verhelfen. Der Dienſt vollzieht ſich dabei in den beiden Richtungen, daß dieſe Stellen die wirtſchaftlichen Nachrich⸗ ten, die ihnen vom Auswärtigen Amt oder auf anderem Wege zu⸗ gehen, in ihrem Bezirk ſo verwerten, wie es ihnen ihre Kenntnis der wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Bezirks vorſchreibt, und auf der anderen Seite die zuſtändigen Stellen(namentlich die Zentralſtelle für den wirtſchaftlichen Auslandsnachrichtendienſt) über wirtſchaft⸗ liche Bedürfniſſe ihres Bezirks auf dem laufenden halten. Dieſe Zweigſtellen(wie auch die noch zu beſprechenden parallel arbeitenden Reichs nachrichtenſtellen) ſind aber deshalb keine amtlichen, ſondern Halbamtliche Organe, weil ſie als Selbſtverwaltungskör⸗ Dex ihres Bezirks aufgebaut ſind, die ſich aus Beiträgen der als Mit⸗ alteder angeſchloſſenen Firmen ſelbſt finanzieren und einen aus Ver⸗ Tetern der Wirtſchaftspraxis des Bezirks zuſammengeſetzten Beirat haben. Man will auf dieſem Wege den Strom des lebendigen Wirt⸗ ſchaſtslebens ſtets an dieſe Stellen heranführen. Stettin. Das Geſamtbild zeigt ſomit eine ganz Deutſchland ſyſtematiſch er⸗ faſſende Organiſation, unter Aufteilung des deutſchen Gebiets in Wirtſchaftsnachrichtenhezirke, die nicht nur in der Richtung auf das Auswärtige Amt bezw. von dort her arbeiten, ſondern ſich auch durch Nachrichtenaustauſch ergänzen können, in Fällen der Zweckmäßigkeit auch unmittelbar mit den Nachrichtenbeſchaffungsſtellen im Ausland (Konſulaten, deutſchen Handelskammern uſw.) in Verbindung treten. Die Hoffnung, daß der geſchilderte Verwaltungsapparat fruchtbrin⸗ gend arbeiten wird, darf vielleicht auch darin eine Stütze finden, daß ſich der„Verwaltungsrat“ zum großen Teil aus ſolchen Mitgliedern zuſammenſetzt, die aus den Beiräten der Bezirksorgane(jede Zweig⸗ und Reichsnachrichtenſtelle wählt aus ihrem Beirat zwei Vertreter) entſandt werden. Somit dürften die ja ſo verſchiedenartig geſtalteten Belange jedes Bezirks in der Zentrale gehörig zur Geltung kommen. Es kann nicht ausbleiben, daß ſich bei den Zweig⸗ und Reichs⸗ nachrichtenſtellen, die ſich ja in ihrer Tätigkeit weitgehend ſpezialiſie⸗ ren können, im Laufe der Zeit eine Fülle von Erfahrungen hinſicht⸗ lich der Wirtſchaftsbedürfniſſe der vielen Bezirke im Hinblick auf den Handel mit dem Ausland anſammelt, auch in Bezug auf die Lei⸗ ſtungs möglichkeiten und Ausbaubedürfniſſe des wirtſchaftlichen Nach⸗ richtendienſtes. Als ein guter Gedanke darf es daher wohl bezeichnet werden, daß man dieſen Stellen auch Anwärter für den aus⸗ wärtigen Dienſt zur wirtſchaftlichen Ausbildung überweiſt. Gerade auf dieſem Gebiet hatte es ja unſeren Vertre⸗ tern im Ausland an den erforderlichen Kenntuniſſen und Beurteilungs⸗ möglichkeiten vielfach gefehlt. Im Rahmen dieſer Organiſation beanſpruchen noch zwei Einrich⸗ tungen eine beſondere Aufmerkſamkeit, nämlich die„Eildienſt für amtliche und private Handels nachrichten G. m. b..“, und die„Deutſcher Wirtſchaftsdienſt G. m. b..“. Die Eildienſt G. m. b. H. gibt drahtlos⸗telephoniſche Kurs⸗ und Preis⸗ meldungen ſowie ſonſtige Marktberichte, die ſie ſich durch eigene in⸗ und ausländiſche Einrichtungen beſchafft, an private Firmen und Or⸗ ganiſationen weiter; ſie ſoll auch den Unterhaltungsrundfunk⸗Geſell⸗ ſchaften den wirtſchaftlichen Nachrichtenſtoff, ſoweit er den Charakter von Marktberichten hat, liefern. Was den„Deutſchen Wirtſchaftsdienſt“, dieſe an ſich gleichfalls private Geſellſchaft, angeht, ſo hat er ſich, nachdem er früher auch im allgemeinen Nachrichtendlenſt durch regelmäßige Publikationen tätig war, neuerdings auf den Auskunftsdienſt konzentriert, nach⸗ dem die an die allgemeine Oeffentlichkeit ſich richtende Nachrichten⸗ verbreitung an die Induſtrie⸗ und Handelszeitung übergegangen war. Der Deutſche Wirtſchaftsdienſt betreibt ſeine Auskunftstätigkeit natürlich auch in Zuſammenarbeit mit der Zentralſtelle für den wirt⸗ ſchaftlichen Auslandsnachrichtendienſt, und durch ſeine Vermittlung iſt auch vertrauliches Material, in der Regel auf dem Wege über die Zweigſtellen und Reichsnachrichtenſtellen, zu erlangen, da man dasſelbe in der Induſtrie⸗ und Handelszeitung natürlich nicht bringen kann. Man verfolgt das Ziel, die Auskunftstätigkeit des Deutſchen Wirtſchaftsdienſtes zu einer im weiteſten Sinne zuſammenfaſſenden Das, was vorſtehend von den„Zweigſtellen“ geſogt werden konnte, Oft im großen und ganden auch auf die„Reichs nachrichten ⸗ ſtellen“ zu. Sie ſind die entſprechenden Einrichtungen für Preu⸗ gen. Zu Anfang 164 erklärte der kinverſtändsis damit, daß im An ſchluß an die Induſtrie⸗ und Handelskammern, ſolche Reichsnachrichtenſtellen ein⸗ gerichtet wurden, welche in Preußen die Aufgabe zu übernehmen hät⸗ zen, die im übrigen Deutſchen Reich von den Zweigſtellen vollführt werden. Es ſind inzwiſchen an ſolgenden Orten ſolche Reichsnach⸗ Wotonſtellen errichtet worden: Die hundert größten Banken der Welt Die hundert größten Banken der Welt ſtellte jüngſt das„Bonker Magazine“ zuſamen. Sie verteilen ſich folgendermaßen: Vereinigte Staaten 41, England 21, Schottland 6, Deutſchland 5, Japan 5, Kanada 4, Auſtralien 4, Fronkreich 4, Italien 2, China 2, Argen⸗ tinien 2, Schweden 2, Holland 1, Irland 1.: 5 Vom Geſichtspunkt der Bedeutung aus ſtehen allerdings die engliſchen„Big Fives“(die großen Fünf) an der Spitze; die Midland Bank hat 63 278 000 Pfund Sterling Kapital, 72 018 000 Pfd. Rücklage und 1187 870 000 Pfund Depoſiten. Die Lloyds Bank 70 051 0% bzw. 50 Milk. bzw. 769 672 000 Pfund, Barclays Bank 70 291 000 bzw. 31 250 000 bzw. 1 542 698 000 Pfund, die Weſtminſter Bank 46 601 000 bzw. 52 534 000 bzw. 1 429 030 000 Pfund, National Propinclal Bank 47 397 000 bzw. 51 779 000 bzw. 1 296 249 000 Pfund (über 45 Milliarden öſterreichiſche Schillings). Die ſechſte Stelle nimmt die National City Bank of Newyork ein. Newyork hat allein 20 von den hundert Großbanken der Welt, London 17. Die erſte europäiſche Bank, die auf dieſer Linle verzeichnet ſteht, iſt an 17. Stelle die Banco Commerciale Itallana in Mailand. Die Deutſche Bank Berlin nimmt den 20. Platz ein. Die größte franzöſiſche Bank(40. Stelle) iſt die Soeiete Generale de Paris mit 10 Millionen Pfund Sterl. Kapital, 4169 000 Pfund Rücklage und 253 147 000 Pfund Depo⸗ ten. Die Niederlandſche Hondels Maatſchapif in Amſterdam ſteßt an der 72. Stelle. * Rentenbauk genehmigt Scheuer⸗ Transaktion. Der Verwal⸗ tungsrat der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt trat geſtern zur Beſchlußfaffung über den Poolvertraa mit der Preußenkaſſe wegen der Beteiligung an den Scheuerſchen Mühlenintereſſen zuſammen. Der in ſeinen Grundzügen belannnte Plan(Uebernahme von 80 v. H. des Aktienkapitals der Getreidekommiſſions⸗ und Induſtrie⸗ A, und Option auf etwas über 1 Mill./ weitere Aktien) wurde vom Verwaltungsrat genehmigt, ſo daß die Gemeinſchaftsarbeit mit der Preußenkaſſe damit in Kraft tritt. Weitere Eintelheiten über den Kauf„die etwaige Beteiligung der Düngemittelinduſtrie uſw. ſind ein weilen noch nicht bekanntgegeben worden. * Gelreide⸗Induſtrie und Kommiſſton Ac)., Berlin. Die Aktien der G, die im Freiverkehr an der Düſſeldorfer und Eſſener Börſe gehandelt werden, haben infolge des Uebergangs der Mehrheit an die Preußenkaſſe eine ſtarke Kursſteigerung erfahren und ſetzt den Kurs von 200 erreicht. Vor dem Bekanntwerden des Beſitzwechſels bewegte ſich der Kurs um etwa 135; er ſtieg dann raſch auf 170 und 180. Zu dieſem Kurs wurde wohl der größte Teil der im hieſigen Bezirk befindlichen Aktien, der aus dem Uebergang der Getreidekommiſſion Ach. Düſſeldorf auf die Ber⸗ liner Geſellſchaft berrührt, verkauft. Die Börſe ſchätzt den von der Preußenkaſſe gezahlten Preis auf 180 v. H. Die Kursbewegung kam ſedoch nicht zum Stillſtand, und bei knappem Angebot iſt jetzt der Kurs von 200 v. H. erreicht worden. Man bringt die an⸗ laltende Nachfrage mit Aufkäuſen anderer Intereſſenten⸗ gruppen in Verbindung, die ſich angeblich der neuen Mehrheits⸗ beſiterin entgegenſtellen wollen. * Pixidendenausſchüttung der Deutſchen Orientbank. In der HV der Deutſchen O bank Ach. wurde beſchloſſen, auf Grund des Kriegsſchäsenſchlußgeſetzes 700 000., welche die Bank bexretts 7 er als ederaufbaudarlehen erhalten hatte, einer Sonder⸗ rlickleoe euzuweifen. Bon dem Reingewinn von 837 840.48., Bü ben.“ als özinſ. Divldende verteilt, 300 00 0 R. der Tonderrücklage zugewieſen, wodurch die offenen Rücklagen 2 Mill.., d. b. 20 v. H. des AK., erreichen; der Reſt von 37 840 48.“ wurde auf neue Rechnung vorgetragen. „ Guaranty Truſt Company of Newnork.— Rückgängige Bilanz⸗ fumme, gesteigerter Reingewinn. Aus der Bilanz auf 30. Juni 1928 iſt erſichtlich, daß die Einlagen gegenüber dem Stande vom 381. Dez. 19 von 676, auf 684,8 Mill. Dollar geſtiegen find. Der Betrag der in Umlauf befindlichen Akzepte ſtieg von 58,7 auf 69 Mill. altar und der der B von 43,7 auf 51½ Mill. Das Kapital betrügt na er 5. Aackteg 950 000 Mill. Dollar und der unverteilte preußiſche Handelsminiſter ſein ———— Erhöhung 40(89). Mill. auszubauen, indem man ſich ſagt, daß eine Spezialiſierung in der Befriedigung der ſo vielſeitigen Auskunftswünſche letzten Endes die höchſten Erfolge zeigen muß. Hingewieſen ſei zum Schluß auf die„CFuropradio G. m. b. .“, die ſich im Beſitz des Verwaltungsrats befindet. Sie gibt, ge⸗ ſtützt auf eine Reihe von Verträgen mit ausländiſchen Nachrichten⸗ unternehmungen, das Material funkentelegraphiſch an das Aus ⸗ land wetter, welches die Eildienſt G. m. b. H. im Inland verbreitet. Alſo auch hier ſieht man die ſtraffe Zuſammenfaſſung des Nachrichten⸗ dienſtes. Gewinn 9,2(7) Mill. Dollar. Auf der anderen Seite iſt die Anlage in Effekten auf 141,3 Mill. Dollar gegenüber 73,0 Mill. Dollar vorher gestiegen. Ausgeltehene Gelder und Wechſel ſtellten ſich auf 480,9(481,8) Mill. Dollar und Kaſſe und Bankguthaben auf 195(210) Mill. Dollar. Die Bilanzſumme iſt um 62 auf 912,3 Mill. Dollar zurückgegangen. 5 2: Weitere Umſaßſteigerung bei der Vereinigten Glauzſtoff⸗ ſabriken AG. in Elberfeld. Die Umſätze bei der Vereinigten Glanz⸗ ſtoffabrtken AG. haben im erſten Halbfahr 1928 weiter, und zwar recht erheblich zugenommen. Auch die Aus ſichten werden als weiter günſtig angeſehen, umſomehr, als die Verwendung der Kunſtſeide ſtetig wächſt. Bei der Zulaſſungsſtelle der Berliner Börſe iſt mittlerweile der Antrag auf Zulaſſung der laut HV.⸗Beſchluß vom 20. April neu geſchaffenen 15 Mill. Stel. beantragt worden. 8. Umfaßſteigerung der Rütgers⸗Werke.G. Das Geſchäft bei den Rütgerswerken AG. iſt, wie verlautet, durchweg recht befriedigend. Der Geſamtumſatz der eigenen Betriebe der Geſellſchaft hat im erſten Halbjahr 1928 den entſprechenden Umſotz des Vorjahres, ſo⸗ wohl mengen⸗ als auch wertmäßig überſchritten. Bei dem Ver⸗ gleich iſt der Umſatz der„Plania“ ünberückſichtigt. Der Betrieb der „Plania“ iſt bekanntlich ſeit dem 1. April auf die neugegründeten Siemens⸗Plania Werke AG. für Kohlenfabrikate übergegangen. Auch dieſe neue Geſellſchaft iſt gut beſchäftigt. Aus der Verſchmel⸗ zung floß den Rütgerswerken, trotz der verbleibenden namhaften Beteiligung an der neuen., ein großer Barbetrag zu. Auch die anderen Tochtergeſellſchaften der Rütgerswerke befinden ſich in guter Entwicklung, was beſonders auch von der Deutſchen Petro⸗ leum AG. geſagt werden kann, nachdem die Kämpfe auf dem Be⸗ triebsſtoffmarkt, durch die die Ergebniſſe der„Olex“ in den letzten Jahren beeinträchtigt waren, nicht mehr nachwirken. * Ausdehnung der Homburger Eiſenwerk Ac. vorm. Gebr, Stumm in Homburg. Zwiſchen der Jul. u. Edm. Kronenberg AG. in Leichlingen(Rhpr.) und der Homburger Eiſenwerke vorm. Gebr. Stumm, die bekanntlich zur Neunkirchener Eiſenwerke AG. vorm. Gebr. Stumm gehört, ſchweben Verhandlungen über den Ueber⸗ gang fämtlicher Aktien der Kronenberg AG. auf Homburg. Falls dieſe Verhandlungen, die bisher noch nicht abgeſchloſſen ſind, zum Ztel führen ſollten, iſt der Weiterbetrieb der Werke in Leichlingen geſichert. Eine Stillegung kommt entgegen anders lautenden Mel⸗ dungen alſo nicht in Frage. Da nach dieſen Erklärungen das Werk weiter betrieben werden ſoll, dürfte ein Quotenübergang an die bereits der Stumm⸗Gruppe in Neunkirchen gehörenden Düſſeldorfer Etſenhüttenwerke A. kaum in Frage kommen. Natürlich iſt anzu⸗ nehmen, daß die Homburger Eiſenwerke bzw. die Neunkirchener Eiſenwerke das Unternehmen in enger Verbindung mit der Düſſel⸗ dorfer Eiſenhüttenwerke AG. betreiben und rationeller geſtalten werden. Neben Oberſchrauben wird bei der Geſellſchaft in der Hauptſache Poſtmaterial(Stützen für elektriſche Leitungen) her⸗ geſtellt. * Rodi n. Wienenberger Ach, in Pforzheim. Die Geſeſchaft hat in dem am 30. April 1928 ſchließneden GJ. 1927/8 nicht nur gut gearbeitet, ſondern auch eine bemerkenswerte Ausdehnung vorgenom⸗ men. Durch den geſteigerten Umſatz konnte der im GJ. 1927/8 er⸗ zielte Gewinn tatſächlich von 20 742, auf 72 941/ geſteigert werden Da in den Vorfahren die Gewinne vorgetrugen wurden, ſtellt ſich der der HV. am 27. zur Verfügung ſtehende Gewinn auf insgeſam: 153 286(80 945). Man will daher, wie wir ſchon meldeten, die Ge⸗ winnausſchüttung wieder aufnehmen und ſchlägt eine Dividende von 5 v. H. vor. Im Verlauf des GJ. 1927/28 beteiligte ſich die G. an der Gold⸗,[berketten⸗ und Alpakkawarenfabrik Karl Hohmann A. in Porzheim, die im Nov. 1927 ihr AK. um 300 000 auf 900 000 Mark erhöhte. Die Beteilgung beſteht in mit 150 000„ in der Ver⸗ mögensaufſtellung bewerteten Vorzugsaktien. Der Rohgewinn nach Abzug der leider nicht ausgewieſenen Unkoſten ſteigt auf 132 008 (89 512) l. Abſchreibungen wurden auf 59 067(56 770]„ erhöht. In der Vermögensaufſtellung erhöhten ſich die Hauptpoſten: Waren auf 700 550(870 920), Wechſel auf 821 513(266 682), Schuldner auf 945 690 (857 969] und Gläubiger auf 910 544(711 309) /, das An blieb unv. Duisburg, A! Altona, Berlin, Breslau, Braunſchweig, Kottbus * 7**.* 1 Düſſeldorf, Eſſen, Frankfurt a.., Halle a.., Hannover, Köln, Königsberg i. Pr., Magdeburg, Mannheim, Münch.⸗Gladbach, Oppeln, .625 Mill„ Im neuen Geſchäftsjahr hat ſich der Auftrags beſtand gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres weiter erhöht. 1 3 Berlin dle teuerste Vörſe in Mitteleuropa Bisher waren die Sp zien durchgeführten Trans⸗ er als 5 uropäiſchen Börſe. Ein in Wien mit Speſen vr kam Budapeſt, dann Berl Mille. und in zrag mit etwa 3,75 pro Folge war, da 1 vor allem der e Käufe und Verkäufe von ehen öſter hen oder ungariſchen Papier mehr und mehr über Prag durchg t wurden; zumindeſt wand [der 5 in tſchechiſchen nach Prag, der ſchen Papieren nach Budapeſt bereits vor einigen Monaten ihre Ko werden auch die Wiener Börſenſpeſer Ji iniſter hat ſich ſchon vor htigung geben laſſen, die ſektenumſatzſteuer von 1 Mille(für Aktien) herabzuſetzen; er wollte jedoch von di Ermächtigung nur Gebrauch machen, wenn auch die Bankiers die Senſale ſich zu Geſtändniſſen berei lärten. Nach 1 r Be (Courte ermäßigen f noch einzige ſind, ſo die Budapeſter B ermäßigte. Der öſterrei gerer Zeit vom Nati um billiger, und, da die hohen Speſen nich Renaiſſance des Wiener Börſenverkehrs das gewünſchte Ziel erreicht werden und die 2 Umſätzen eine Entſchädigung für die Verringerung der 92 finden werden.— Jetzt iſt, wie B. T. mitteilt, Berlin in Mitteleuropa die ungtüuſtigſten Konditionen hat, beträgt wohl nur 0,75, dafür macht die Proniſion 4 ur umſatzſteuer 15 pro Mille(Tarifſatz von 1ſ½ plus hal ſteuer von 38 pro Mille) aus. Berlin hat zwar keine in Mitteleuropa zu fürchten, aber es iſt ſelbſtverſtänd Zeiten, wo die Kurſe keine Sprünge machen, die hoh ungür 2 erkeh Die HW. ge den Abſchluß für 1927/8 mit einem Reingewinn von 61 (455 270.), aus dem eine von 8 auf 10 v. H. erhöhte verteilt wird. Neu in den AR. wurde der Direktor der Amerika⸗Linie, Böger⸗Hamburg, gewählt. Ueber das lauf Geſchäftsjahr wurde ausgeführt, doß das Ergebnis der Wag⸗ gonfabrik Wismar von den Aufträgen der Reichsbahn abhängig ſei. Man habe mit einer großen Beſtellung der Reichsbahn gerechnet, ſei aber wieder enttäuſcht worden. Von dem etwa 100 Mill.⸗Auftrag gelange wahrſcheinlich nur die Hälfte zur Ausführung, neue Auf⸗ träge der Reichsbahn würden von den Tariferhöhungen abhängen. Das Mietgeſchäft ſei als normal zu bezeichnen, desgleichen der Geſchäftsgang im Werk Berzdorf bei Brühl. * Miederſchleſiſche Elektrizitäts⸗ und Kleinbahn AG., Walden⸗ burg(Schleſien). Für das am 30. Juni d. J. abgelaufene Gg. wird entſprechend dem mit dem Elektrizitätswerk Schleſien AG. in Breslau abgeſchloſſenen Pachtvertrag die gleiche Diyfdende wie ſie dieſe Geſellſchaft zur Auszahlung bringt, alſo 8 v. H. verteilt. * Berliner Dampfmühlen.⸗G. Kapitalsguſammenlegung. Auf der T. O. der zum 25. Auguſt einberufenen o. G. der Ber⸗ liner Dampfmühlen.⸗G. Berlin, ſteht u. a. die Beſchlußfaſſun über die Zuſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis von 4: zwecks Beſeitigung des Verluſtes und die Wiedererhöhung um bis 400 000 R. auf 2,5 Mill. R. ſowie die Wahl eines oder meh⸗ rerer Reviſoren für das GJ. 1928. ür 1926 ergab ſich einſchl. des Vortrages aus 1925 ein Reingewinn von 6659 RI, die auf neue Rechnung vorgetragen wurde. * Der ungariſche Außenhandel im erſten Halbiahr 1928. Erhöhte Paſſivität. Der Wert der ungariſchen Wareneinfuhr belkef ſich im Juni auf 91,1 Mill. Pengö, der Wert der Waren⸗ ausfuhr auf 59,1 Mill. Pengö, ſo daß ſich ein Einfuhrüberſchuß von 32 Mill. Pengö ergibt. In der erſten Hälfte des Jahres belief ſich die Einfuhr auf 566,3 Mig. und die Ausfuhr auf 367,3 Mill. Pengö. Die Paſſivpität beträgt in der erſten Jahreshälfte 197„Mill. gegen 173,8 Mill. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Im Bergleich mit dem Juni des v. I. zeigt ſich bei der Einfuſß von Reis, Baumwolle, Maſchinen und Perſonenkraftwagen eine bedeutende Erhöhung, bei Rohtabak, Baumwollgarn und Leder dagegen ein Rückgang. Unter den Ausfuhrartikeln weiſen Tabak, Mais, Mehl, Maſchinen erhebliche Zahlen auf. Dagegen iſt die Ausfuhr von Vieh, ferner von Weizen, Roggen und Schafwolle zu zückgegangen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 25. 28 2. Rem Pork.„405 980485/58 Schweiz.. 25,24 28.23]Stockhelm. 18,48 1815 Paris. 224, 17/124, 10 Holland.. 12,68 12,07 Madrid. 29,47 29,58 Brüſſel.. 34,85] 83,88 Oslo 18,19 16,20 Mafland 279 92,82 Kopenhagen 18,18 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1890 und Pfunde mit 20,85 gehandelt * Karlsruher Börſe vom 25. Juli. Abt. Mehl, Getreidge⸗ und Futtermittel: Die flaue Tendenz des Weltmarktes Hat wieder eine Unterbrechung durch eine leichte Aufwärtsbewegung er⸗ fahren. Angeſichts der im Gang befindlichen Ernte verhält man ſich aber allgemein abwartend. Futtermittel ſind immer noch gefragt. Prompte Kleie, Mais und alle ölhaltigen Futtermittel zeigen un⸗ vermindertes Intereſſe. Südd. Weizen, neue Ernte, Preiſe unent⸗ wickelt, deutſcher Roggen, neue Ernte, Preiſe unentwickelt, Futter⸗ gerſte je nach Qualität 22,7 24,75, beutſcher Hafer, ſe nach Qualität, nominell 28,25—28,75, Platamais, bezu Sſchelnpflichtig, Auguſtliefe⸗ rung 25—25,75, Weizenmehl, Mühlenforberung 35,2585, 75, Roggen⸗ mehl, Mühlenforderung 36—37 Weizenfuttermehl 1717,25, Spegtal⸗ fabrikate entſprechend teurer, Weizenkleie, fein, per Auguſt 14, Wei⸗ zenkleie, grob, per Auguſt 14—14,25, Biertreber, je nach Qualität 18—48,50, Malzkeime, je nach Qualität 17,75—18,25, Trockenſchnitzel ohne Angebot, Rapskuchen aus Deutſcher Saat, loſe, 1919,50, Erd⸗ nußkuchen, loſe 23,50.—23,75, Kokoskuchen nicht angeboten, Soyaſchrote, Mannheimer Fabrikate, mit Sack 22,25—22,50, Leinkuchenmehl je nach Gehaltsgarantie 2526, Speiſekartoffel, gelbfl. neue Ernte, 12,50—13, weißfleiſchig neue Ernte 11. Raufutter mittel: loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte 7,758,285, Luzerne, le nach Qualttät, neue Ernte 9,50—9,75, Weizen⸗Roggenſtroh, ödraht⸗ gepreßt bei kleinem Angebot 6,50—7, alles per 100 Kilo, Mühlenfabri⸗ kate, Mats, Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trocken⸗ ſchnitzel ohne Sack, Frachtparität Karlsruhe, bezw. Fertigfabrikate Parität Fahrilſtation. Waggonpreiſe. Kleinere Quantktäten entſpre⸗ chende Zuſchläge. Alle Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf des Landwirt bis zur Fracht⸗ parität Karlsruhe entſtehen u. die Umſatzſteur ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſpr. niedriger zu bewerten. Abt, Weine und Spiri tugſen. Der bisher allgemein gute Verlauf der Rebenblüte und das dauernd ſonnige Wetter machen Hoffnung auf ein gutes Gedeihen der Reben. Die Preiſe ſind jedoch bis jetzt von den Herbſtausſichten nicht beeinflußt. Edelbranntweine unverändert. a Berliner Metallbörſe vom 25. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. Elektrolyttupfei 189,75 139,5 Aluminium in 85 8 Raffinadekupfer———.— Barren 1,94.84 Blei Zinn ausl.—.— 8 Rohzink Bb.⸗Pr. Hüttenzinn—.— 5 Bieler i Nickel N.50 attenzin—.—.— Antimon 0,850,90.885 Aluminium 1790 Silber für 1 Gr. 81.78.88,— 61—.83 80 London 25. Juli.(Metalle), In Lt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 24. 258. 24. 25. 1 aupfer Kaſſa(8 85 88, beſtſelet 46,78 68,7 Fink 205 2 26 do, 3 Mona es 28 6395 Nickel———— Jueqhd. v 5 20.85 20.85 d Elektro.25 89,25 Zinn Kah 217.85 218.75 Regulus 3 * Preisermäßigung für Kupferbleche. Der Kupferblech⸗Verband in Kaſfel hat mit Wirkung vom 24. Juli ſeine Preiſe 1 ö um 1. je 100 Kilo auf 196„ ermäßigt. e Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 25. Juli Das Geſchäft war au der heutigen Börſe wiederum ſehr ſtill. Es waren nur wenige Reiſen am Markt, die zu den ſeitherigen Sätzen berg⸗ wie talwärts abgegeben wurden. Die Schlepplöhne haben ſich nicht verändert. . nnerstag, den 26. Juli 1928 Reue Mannheitser Zeitung(Mittag-A Todes-Anzeige Am Dienstag abend ist unser lieber, treubesorgter Vater ger 6 8 1 7 Friedrich Frank Zollaufseher à. D. unserer lieben Mutter in die Ewigkeit nachgefolgt. N Mannheim(Böckstr. 20, den 25. Juli 1928 CCC . f. 28.:30 Fiat, Bauj. 27, Die trauernden Hinterbliebenen: Benz zu verkauf. Marie Frank e Anna Frank 5 o for pat N Die Beerdigung findet Freitag, den 27. juli 1010 nachmittags 3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Feudenheim billig verkaufen. B3441 K. Schmidt, Grenzweg Nr. 5. Herausgegeben im Intereſſe der öffentlichen Geſunoͤheitspflege Die neue Art, alle Insekten im Hause zu töten Mllionen von Fami- Stechmücken und andere lien erfreuen sich jetzt Hausinsekten bewiesen. Wieder in ihrem Heim Viele Milſionen wenden jetzt ungestörter Behag- Flit an. Sein Ruhm ist in g 5 alle Weltteile gedrungen. . 55 4 5 55 nder Lassen auch Sie Flit für sich Mabeco, 600 cem., 2 Zyl., wenig gefahr., tadellos erh., preisw. zu verk. Beſichtig. u. 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Insbesondere danken wir den Herren Aerzten für ihre Bemühungen um unsern lieben Kranken, dem Herrn Pfarrer Eckert für seine tröstenden Worte, dem Männergesangverein Sängerklause und seinem Dirigenten Herrn Lenz kür den erhebenden Gesang, den ergreifenden Nachruf und Kranzniederlegung, dem Radfahrer verein Badenia für die Ehrung und Kranznieder- legung am Grabe. Herzlichen Dank auch dem Chef der Firma Bornhausen für die lieben Worte der Anerkennung und des Lobes, die unsern Sohn noch im Grabe geehrt und uns in unserm großen Schmerz so wohlgetan haben, den Ange stellten der Firma für die Kranzspende und Allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Otto u. Rosa Lühr. Mannbeim(Hafenstr. 28), 25. Juli 1928. 4613 Von der Reise zurück 8 Dr. NAMEN Frauenarzt Ea 200 Fernruf 26408 Kaiserring 36 Sehr günstige niemals wiederkehrende Gelegenheit! 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Gegenwärtig: 8. Landgerichtsdirektor Dr. Bodenheimer als Vorſitzender, Handelsrichter Grohe, Handelsrichter Wagner als beiſ. Richter, Juſtizoberſekretär Ziegler 5 als Urkundsbeamter der Geſchäftsſtelle. In Sachen der Firma Burberrys Ltd. in London, 15, 16 und 17 Golden Square, 8 vertreten durch ihren Direktor F. A. Roller ebenda, Klägerin, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Max Kaufmann in Maunheim, G 3. 18, gegen die Firma 5 Beklagte, wegen unlauteren Wettbewerbs, Verſtoßes gegen das Warenzeichengeſetz pp. ſchloſſen die Parteien folgenden Vergleich: Die Beklagte verpflichtet ſich, bei Ver⸗ meiden einer Vertragsſtrafe von 100 engl. Pfund für jeden Fall der Zuwiderhandlung, in Zukunft in ihren Ankündigungen und Empfehlungen die von ihr angebotenen Mäntel nicht mehr als„Burberry⸗Mäutel“ zu bezeichnen, ſoweit ſie nicht tatſächlich aus Stoffen hergeſtellt ſind, die von der Klägerin fabriziert oder bezogen ſind. ö 8 2. Die Beklagte trägt die Koſten des Rechts⸗ ſtreits. 19 S 3. Die Klägerin darf dieſen Vergleich auf Koſten der Beklagten binnen eines Monats von heute an in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ hier einmal veröffentlichen. 8932 Vorgeleſen und genehmigt (gez.) Dr. Bodenheimer.(gez.) Ziegler. Ausgefertigt Der Urkundsbeamte:(gez.) Heß. J(L..) — Zwangsverſteigerung. Donnerstag, den 26. Juli 1928, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentl. verſteigern: 1 Flaſche Orangeneſſengz,[Gram⸗ mophon, 1 Rauchtiſch und 2 Lederſtühle. Mannheim, den 24. Juli 1928. * 4628 Götz, Gerichtsvollzieher. mti honfffentliehunngr N f Unt. Veröftentachungen der Stadt Mannheim Die mit Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes Mannheim vom 6. März ds. Is. be⸗ ſchloſſene Aenderung und Ergänzung der Satzung über das Beſoldungsweſen der Be⸗ amten der Stadt Mannheim nebſt Beſol⸗ dungsordnung vom 4. Oktober 1927 iſt am 14. Juli b. J. von der Staatsaufſichtsbehörde Die Satzung liegt im Rathaus N 1, Zim⸗ mer 164, während 14 Tagen offen. 10 Mannheim, den 21. Juli 1928. Der Oberbürgermeiſter. Die mit Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes Mannheim vom 5. Januar d. J. be⸗ ſchloſſene Errichtung einer neuen Gemeinde⸗ beamtenſtelle bei dem vereinigten Gemeinde⸗ gericht und Mieteinigungsamt iſt am 14. Juli d. J. von der Staatsauſſichtsbehörde für un⸗ beanſtandet erklärt worden; die Gemeinde⸗ ſatzung wird durch Anſchlag an der Rathaus⸗ tafel(Rathaus N 1, Durchgang) während der nächſten 14 Tage öffentlich bekannt gemacht. Mannheim, den 21. Juli 1928. 10 Der Oberbürgermeiſter. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Ohne Nummer. 37 In Vorort Mannheims gutgehendes Detailgeſchäft der 7 in ia farz- Neige, Voll- U. Manutaktarvaranhranche Krankheits wegen mit Lager günſtig zu ver⸗ kaufen. Langjähr. Mietvertrag. Intereſſenten wollen ſich unter Angabe der verfügb. 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