.. — * Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder 115 die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle EG. 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nehenſtellen. Waldhofſtr. 6. Peu 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mittag- Ausgabe lannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 345— 139. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1040 5 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, W uſw. berechtigen zu keinen oder ira für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht erzeichnung in Reiſt Streſemann nach Paris? Die Auffaſſung in Berlin J Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) Un⸗ ſere Auffaſſung, daß Dr. Streſemann im gegenwärtigen Augenblick kaum einer Einladung nach Paris Folge leiſten könnte(in Wirklichkeit wird er derlei im Ernſt überhaupt nicht erwogen haben), wird ſehr lebhaft von der„Ger⸗ mania“ unterſtrichen. Das Zentrumsorgan knüpft an die „brutale“ und„zyniſche“— die Eigenſchaftsworte ſtammen von der„Germania“ Auslieferungsforderung der Franzoſen an und ſchreibt:„Unter dieſen Umſtänden und in dieſem Augenblick, während am Rhein franzöſiſche Sergeanten ſchalten und walten dürfen, kann ein deutſcher Außenminiſter nicht nach Paris reiſen, um einen Weltfriedenspakt feierlich zu unterzeichnen, den die Franzoſen in ſo grotesker Weiſe verletzen. Wie würde ſich das mit Deutſchlands Würde und Deutſchlands Glauben an ſeine Zukunft vereinbaren laſſen? Nur der„Vorwärts“ in ſeiner bekannten Gefühl⸗ loſigkeit für inſtinktive Regungen des Volksempfindens, ſchrieb von„leichtfertigen Tätern und nationaliſtiſchen Burſchen“, die es nicht verdienten, daß um ihretwillen ſich Deutſchland einen „ſchweren Konflikt mit Frankreich aufhalſe“. Aber ſelbſt das ſozialiſtiſche Zentralorgan, das geſtern wohl einen beſonders ſchltemmmen Tag hatte, meint doch, die Reichsregierung ſollte nichts unterlaſſen, um noch auf diplomatjſchem Wege die Er⸗ ledigung des Vorfalles zu erreichen.„Es kann kein Zweifel daran ſein, daß eine Auslieferung für jede deutſche Regierung eine ſehr ſchwere innerpolitiſche Belaſtung bebeutek und daß die franzöſiſchen Militärbehörden, wenn ſie Auf ihrem Schein beſtünden, den denkbar größten Dienſt den Nationaliſten ganz Deutſchlands erweiſen würden.“ Die ſind bereits recht munter am Werk. Man ſchlägt natürlich auf Dr. Streſemann und bei Hugenberg ſchlägt man zugleich auf die Deutſche Volkspartei, das Zen⸗ trum und die Bayeriſche Volkspartei, die als Regierungs⸗ parteien a latere dergleichen nicht mitmachen dürften. Dabei iſt Dr. Streſemann fern vom Schuß und an der ganzen An⸗ gelegenheit ſicher völlig unbeteſligt. Vielmehr liegen die Dinge doch wohl ſo, daß ſeit der Erkrankung und ſeit der Beurlaubung des Außenminiſters in ſeinem Amte nun ganz ungehemmt die Neigung zum Leiſetreten ſich auslebt. Man iſt eigentlich fortwährend in Retraite, immerfort beſtrebt, nur ja keinen Anſtoß zu geben. So hat man tagaus, tagein die natfrlichen Stimmungen in Sachen Nobile zu beſchwich⸗ tigen verſucht, ſo war man ein wenig betreten über Löbes freimütige Anſchlußrede und ſo kamen geſtern die erſten Kommentare über die Behandlung des Falles der pfälziſchen „Attentäter“ heraus. Wir möchten darauf plädieren: Es war eine ungeſchickte Formulierung der an ſich ja nicht beſtreitbaren Tatſache, daß der formale Rechtsanſpruch einſt⸗ weilen noch immer bei den Franzoſen iſt. Ein Kommentar aus Paris Paris, 27. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Schon zur Zeit der Annahme des Kelloggſchen Friedenspaktes durch die Mächte wurde Paris als Ort der offiziellen Unter⸗ zeichnung ins Auge gefaßt. Das hiſtoriſche Ereignis iſt defi⸗ nitivy auf Montag, den 27. Auguſt feſtgelegt. Unterzeichnung wird am Quay d' Orſay im Uhrenfaal ſich gehen, wo bereits zahlreiche Abkommen von weltgeſchicht⸗ licher Bedeutung mit Unterſchriften und Siegeln verſehen wurden. Zur Stunde haben alle an dem Pakt intereſſierten Mächte, mit Ausnahme Polens, dem franzöſiſchen Außenminiſterium bereits zugeſagt, einen bevollmächtigten Vertreter zur Unterzeichnung nach Paris zu ſchicken. Von den 14 eingeladenen Mächten werden wahrſcheinlich mindeſtens 9 durch ihre Außenminiſter vertreten ſein, nämlich Frank⸗ reich, die Vereinigten Staaten, England, Deutſchland, Belgien, Polen, die Tſchechoſlowakei, Kanada und Irland. Dem„Matin“ zufolge haben Chamberlain und Dr. Stre⸗ ſemann bereits in dem Sinne geantwortet, es bereite ihnen ein beſon deres Vergnügen, den Pakt per⸗ ſönlich zu unterzeichnen. Dr. Streſemann wird in dieſem Falle ſeit dem Kriege der erſte Miniſter ſein, der in offi⸗ zieller Miſſton nach Paris reiſt. Man darf annehmen, daß der Aufenthalt des Reichsaußenminiſters in Paris ihm Ge⸗ legenheit geben wird, mit den franzöſiſchen Staatsmännern in Fühlung zu treten und ſo zu einer Annäherung zwiſchen den beiden Ländern und zu einer Löſung der ſchwebenden Fragen beizutragen. Was Italien anlangt, ſo erſcheint es noch fraglich, ob Muſſolini ſelbſt nach Paris kommen wird. Der italieniſche Miniſterpräſident und Außenminiſter iſt gewöhnlich ſo mit Arbeit überlaſtet, daß ihm keine Zeit zu Auslandsreiſen übrig bleibt. Wahrſcheinlich wird daher Italien durch den Unterſtaatsſekretär Grandi vertreten ſein. Für Japan dürfte der fapaniſche Botſchafter in Pa⸗ ris, Adacki, unterzeichnen, für Auſtralien, Südafrika und Indien die offiziellen Vertreter dieſer Staaten in London. Man hofft in Paris am 27. Auguſt auch einen Vertreter Spaniens im Uhrenſaal am Quay'Orſay begrüßen zu können. Die Regierung von Washington hat in der Tat, wie hier verlautet, auch Spanien eine Einladung geſchickt. Wenn die ſpaniſche Regierung ſich entſchließt, ihr Folge zu leiſten, dann wird wahrſcheinlich der ſpaniſche Botſchafter in Paris, Qui⸗ nones de Leon, oder ſogar General Primo de Rivera den Pakt unterzeichnen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Zuſammenkunft ſo vieler Staatsmänner in Paris Gelegenheit zu eingehenden Beſprechungen aller möglichen 8 internationalen Probleme geben wird, denen umſo größere Bedeutung zukommt, als ſie den Auftakt für die wenige Tage ſpäter in Genf zuſammentre⸗ tende Völkerbundsverſammlung bilden werden. Die Ver⸗ mutung, daß beſonders eingehend über die interalliterte Kriegsſchuldenfrage geſprochen werden wird, liegt ſehr nahe, da Amerika in dieſer Angelegenheit das wichtigſte Wort zu reden hat und Staatsſekretär Kello gg perſön⸗ lich anweſend ſein wird. 5 Senator Henry Beranger der franzöſiſche Unterhänd⸗ ler des Schuldenakkords zwiſchen den Vereinigten Staaten umd Frankreich äußert ſich zwar in einem Artikel, der heute in einer Finanzagentur erſcheint, ziemlich ſkeptiſch über poſitive Ergebniſſe diesbezüglicher Verhandlungen. Er hält es für wahrſcheinlich, daß die amerikaniſche Regierung zu einer all⸗ fälligen Mobiliſterung der deutſchen Eiſenbahnobligationen keinerlei Stellung vor den Präſtdentſchaftswahlen im Novem⸗ ber nehmen wird. Ueberdies erklärt Beranger, daß die Mobi⸗ liſterung von mehreren Milliarden Dollar bei der gegenwär⸗ Die] tigen Lage des Geldmarktes in Amerika und Europa eine höchſt vor unſichere Operation ſei. C dd ͤã ã⁵ VdddGGdwßwßßwffããꝗĩͤĩͥvvvVbwVbcbbwb((bfbß(b0(T0éꝗéꝗä0V0TPTPTꝙTꝙçGçꝙꝗꝙũↄe Auslieferung kommt nicht in Frage Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus den bisherigen Aeußerungen der Berliner Preſſe wird erfreulicherweiſe ſchon deutlich, daß die Reichsregierung, ſelbſt wenn ſie wollte, dem formalen rechtlichen Anſpruch der Franzoſen auf Auslieferung jener drei oder vier Deutſchen, die ſich an der Trikolore in Landau vergriffen haben, gar nicht zu genügen vermöchte. Es grollt und gärt in den Blättern aller Schattierungen und es iſt dabei im Grunde gar kein Unterſchied etwa zwiſchen der„Deutſchen Zeitung“ und dem„B..“ Es liegt hier ein Fall vor, der nämlich wie die einſtige Forderung der Entente auf Auslieferung der ſog. Kriegsverbrecher das Volksempfinden wieder aufs tiefſte ge⸗ troffen hat und jede Regierung, die Miene machen wollte, ſich dem Druck der Beſatzungsmacht zu fügen, und deutſche Reichsangehörige ihr zu überantworten, damit ſie einen un⸗ beſonnenen dummen Jungenſtreich mit langen Zuchthaus⸗ ſtrafen büßen, würde einfach von der allgemeinen Empörung fortigeſegt werden Das„B..“, das wirklich nicht im Rufe nationaliſtiſcher oder gar chauviniſtiſcher Regungen ſteht, erklärt:„Politiſch erſcheint es uns unmöglich, daß eine derartige Forderung aufrecht⸗ erhalten werden kann. Man kann nicht den deutſchen Außen⸗ miniſter einladen zur Unterzeichnung des Kriegsächtungs⸗ paktes nach Paris zu kommen ud gleichzeitig die Reichs⸗ regierung erſuchen drei Deutſche wegen Beleidigung der franzöſiſchen Flagge zu fünfjährigem Zuchthaus auszuliefern. Man kann nicht jahrelang Locarnopolitik treiben und dann plötzlich längſt überholte Paragraphen aus der Vorlocarno⸗ zeit wieder aus dem Tiſche hervorholen. Der Fall zeigt die ganze Unmöglichkeit einer längeren Dauer der Rhein⸗ okkupation. Auf jeden Fall muß, ſolange dieſe noch beſteht, endlich das formale Okkupationsrecht mit der politiſchen Situation in Einklang gebracht werden.“ Wir möchten einſtweilen hoffen, daß auch die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden zur Beſinnung kommen und einſehen, daß ſie den Bogen überſpannten. Dr. Ricklins Empfang im Sundgau Der Empfang von Dr. Ricklin in ſeinem Wahlkreis Alt⸗ kirch geſtaltete ſich zu einem wahren Triumphzug. Ueberall auf der Durchfahrt liefen die Leute zuſammen auf die Straße und während die Automobile, die ſchließlich 15 geworden waren, langſamer durchfuhren, begrüßten ſie den Abgeord⸗ neten mit Zurufen und ſuchten ihm in das Automobil die Hand zu reichen. Verſchiedene Dörfer hatten in den Elſäſſer Farben geflaggt. Es waren ſogar in Eile Triumphbögen errichtet worden. In Hagenbach, wo das ganze Dorf verſammelt war, mußte er ausſteigen und an die Verſammelten eine Rede halten. In Dammerkirch kamen die Autos durch die Menſchenmenge nicht mehr hindurch. Ricklin wurde vom Auto herausgeholt und vom Rathausplatz herab die Straße herunter nach Hauſe getragen. Er mußte von der Treppe ſeines Hauſes herab eine Anrede halten. Abg. Roſſé, dr ihn begleitete, ſprach Worte des Dankes und ließ die Treue des Sundgaus hochleben. Bis tief in die Nacht hinein herrſchte ſtürmiſche, freudige Bewegung. Miniſterkriſelei in Prag Neue Taktik der Deutſchen in der Regierung? Aus Prag wird uns geſchrieben: Beinahe hätte es in Prag eine Miniſterkriſe gegeben. Knapp vor den Parlamentsferien hat die Regierung dem Abgeordnetenhauſe das lange erwartete Geſetz über die Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten vorgelegt. Aller⸗ dings erſt im letzten Augenblick, als die Türen des Hohen Hauſes vor der Hundstagshitze ſich ſchon halb geſchloſſen hatten Die Tſchechen wollten nun die Gelegenheit der Novellie⸗ rung des Privatbeamtengeſetzes nach altbewährter Methode benützen, um unter dem Mäntelchen einer ſozialpolitiſchen Reform einen neuerlichen nationalen Vorſtoß gegen die Deutſchen zu machen. Die beiden deutſchen Landesſtellen der Penſtonsverſicherung ſollten in der Verſenkung ver⸗ ſchwinden. Der tſchechiſche Ueberchauviniſt und ſtellvertre⸗ tende Miniſterpräſident Schramek hatte bereits die Lanze zu dieſem neuerlichen Stoß ins Herz der deutſchen Selbſtver⸗ waltung eingelegt und er brannte darauf, ſeinem Streit⸗ rößlein die Sporen zu geben zum Ritt ins alte, romantiſche Land der abſoluten Nationalſtaaterei. Aber da geſchah etwas Unerwartetes: Die beiden deutſchen Miniſter trumpf⸗ ten auf und verlangten die Beibehaltung der beiden deutſchen Landesſtellen, widrigenfalls ſie ihren Rücktritt anboten. Und ſiehe da! Vor dieſer ent⸗ ſchloſſenen Hlinkaiſchen Geſte begann das Rößlein des Herrn Schramek zu ſcheuen. Es tat einen entſetzlichen Seitenſprung, es kam zu„erregten Auseinanderſetzungen“ im Miniſterrat, aber nach einigen Stunden wußte der offizielle Draht zu melden, daß die Differenzen beigelegt worden ſeien und den Forderungen der deutſchen Miniſter entſprochen werden ſolle. Das iſt der derzeitige Stand der Angelegenheit. Ob es den deutſchen Regierungsparteien tatſächlich gelingen wird, im Rahmen der Allgemeinen Penſtonsverſicherungs⸗ zentrale die deutſchen Landesſtellen mit ihrem bisherigen Wirkungskreis zu erhalten, muß erſt abgewartet werden. Die vorerſt platoniſchen und allgemein gehaltenen Verſicherungen der Tſchechen können wohl als eine kleine Wendung, aber noch nicht als entſcheidender Umſchwung bezeichnet werden. Immerhin: Mag der Anfang auch noch ſo beſcheiden ſein, der Vorſtoß der deutſchen Miniſter in der Frage der deutſchen Landesſtellen hat bewieſen, daß es in der Regierung auch anders geht, als mit Symbioſe und Taboritenſchwärmerei. Das iſt es ja, was die deutſche Oppoſition ſeit Jahr und Tag fordert: Von der Politik der Schwäche und Unterwerfung über zugehen zu einer Politik der poſitiven Forderungen. Nur ſo kann der Eintritt der deutſchen Parteien in die Regierung nach⸗ träglich überhaupt eine gewiſſe Rechtfertigung erfahren. Auch Herrn Dr. Roſche, der jetzt unter den Parteigegenſätzen be⸗ graben wurde, hat eine ähnliche Taktik des ſchrittweiſen Vor⸗ dringens vorgeſchwebt. Herr Spina und Mayr⸗Harting, die beiden deutſchen Miniſter, haben ganz andere Aufgaben, als im Jubiläumsjahre mit dem blau⸗weiß⸗roten Verfaſſungs⸗ zylinder ſpazieren zu gehen. Hoffen wir, daß ihre Lehrjahre nun endlich vorüber ſind. Lehrgeld haben ſie und das ſudeten⸗ deutſche Volk bis jetzt wahrlich genug gezahlt. Der Vorſtoß der deutſchen Miniſter zur Erhaltung der deutſchen Landesſtellen der Penſionsverſicherung iſt vorläufig nur ein Einzelfall, deſſen politiſche Bedeutung wir nicht unter⸗ ſchätzen, aber auch nicht überſchätzen wollen. Es iſt not⸗ wendig, den Uebergang von dieſem Einzelfall zu m Syſtem zu finden. Das kann nur ſo geſchehen, daß ſich die deutſche Regierungspolitik endlich in den Dienſt der grundſätzlichen, nationalen Forderungen des Sudetendeutſchtums ſtellt. Dieſe neue Taktik der Deutſchen in der Regierung wäre gleichzeitig auch der einzige Weg, wenigſtens eine gewiſſe Annäherung zwiſchen deutſchen Regierungs⸗ und Oppoſitionsparteien herbeizuführen. Eine kleine Probe auf das Exempel haben die deutſchen Miniſter jetzt geliefert. Wäre es zum Beginn der Herbſtſeſſion des Parlaments nicht an der Zeit, einmal eine Generalprobe in der Frage der Schulautonomie, in der alle deutſchen Parteien einig ſind, zu machen? 5 Die Tſchechen drohen allerdings ſchon jetzt mit der even⸗ tuellen Ausſchiffung der Deutſchen aus der Regierung, da die Mitarbeit der deutſchen Parteien nicht mit Konzeſſtonen be⸗ zahlt werden dürfe, die im Widerſpruche zur zentraliſtiſchen Verwaltung des Staates ſtehen. Die ganz vorſichtigen und alltſchechiſchen Patrioten erheben daher den Ruf nach der großen Jubiläumskovalition mit Einſchluß der tſchechiſchen Sozlfaliſten, der Beneſch⸗Partei. Anderſeits aber hat der Finanzminiſter Engliſch demiſſioniert und Miniſterpräſident Schwehla iſt nach wie vor ans Krankenbett gefeſſelt. Die Kriſengerüchte wollen nicht zum Schweigen kommen, die die baldige Umbildung der Regierung von Grund auf prophezeien. Zuſammenfaſſend kann über die derzeitige parlamen⸗ tariſche Lage in der Tſchechoſlowaket geſagt werden, daß ſie faſt allein charakteriſiert wird durch das Merk⸗ mal der Unſicherheit und Zerfahrenheit. Der letzte, nur allzu berechtigte Vorſtoß der deutſchen Miniſter hat zu den übrigen Kriſenerſcheinungen noch das nationale Problem, an dem man bisher ſo ängſtlich vorbeiging, in den Vordergrund geſchoben. Das Programm der nationalen Autonomie gewinnt im Sudetendeutſchtum zuſehends an Boden und an ihm können ſich auch die deutſchen Miniſter nicht mehr ungeſtraft verſündigen. Die Tſchechen beſtehen zwar nach wie vor auf ihrer nationalſtaatlichen Verfaſſung und zentraliſtiſchen Verwaltung, aber die ſudetendeutſche Auty⸗ nomiebewegung läßt ſich dadurch von ihren Zielen nicht ab⸗ ſchrecken. Eine gewaltige, von über 12 000 Perſonen beſuchte 2 „ Seite. Nr. 345. Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabey Freitag, den 7. Fukt 1928 Kundgebung in Britz, bei welcher der bekannte Vorkämpfer der ſudetendeutſchen Sache im Auslande, Abg. Hans Knirſch ſprach, forderte laut und eindringlich die ſudetendeutſche Selbſtregierung in der Form eines eigenen ſudetendeutſchen Landtages und Landespräſidenten. Dieſe mächtig anſchwel⸗ lende Volksbewegung übt naturgemäß, trotzdem ſie von den pppoſttionellen Parteien ausgeht, ihre Rückwirkung auf die deutſchen Regierungsparteien aus und unter dem Druck der Oppoſition beginnt man von deutſcher Seite endlich auch in der Regterung einen ſchärferen Ton anzuſchlagen. Das natlo⸗ nale Problem der Tſchechoſlowakei drängt un⸗ agufhaltſam zur Löſung. Mit parlamentariſchen Kniffen iſt dieſer Löſung nicht gedient. Die Art der deutſchen Miniſterkriſe in Prag iſt der beſte Beweis dafür, daß das ſudetendeutſche Volk mit der bisherigen Form der Zuſammen⸗ arbeit deutſcher und tſchechiſcher Parteien in der Regierung durchaus nicht zufrieden iſt. Auf keinen Fall aber kann man dieſe Zuſammenarbeit etwa ſo bezeichnen, wie ſie von den Tſchechen ſo gerne hingeſtellt wird: Als Vollendung des deutſch⸗tſchechiſchen Ausgleiches. Sturm in der belgiſchen Kammer Die belgiſche Kammer ſetzte am Donnerstag die Beratung der Heeresreform⸗Vorlage fort. Dabei kam es zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Sozialiſten und Chriſt⸗ lichen Demokraten. Der Sozialiſt Troclet forderte die Regierung auf, das ſchweizeriſche Militärſyſtem in Belgien einzuführen. Der Sozialiſt Methieu wies darauf hin, daß das franzöſiſch⸗ belgiſche Militärabkommen Frankreich die Verteidigung von Luxemburg übertrage. Die franzöſtiſchen Truppen könnten dieſe Verteidigung aber praktiſch nur durchführen, wenn ſte in Belgien ein marſchterten. Ein ungeheuerer Lärm erhob ſich, als der Frondiſt de Baker erklärte, die tapferen Söhne Flanderns ſeien dazu beſtimmt, dem kinderloſen Frankreich als Schutz⸗ schild zu dienen. Die Vlamen würden aber in einem neuen Kriege Belgien, das ſie als einen Feind betrachten, die Dienſt⸗ pflicht verweigern. Polniſcher Proteſt in Moskau Der polniſche Geſandte in Moskau, Patek, hat am 25, d. M. bei Karachan, dem Vertreter des erkrankten ſowjet⸗ ruſſiſchen Volkskommiſſars für auswärtige Angelegenheiten, Tſchitſcherin, wegen der von Bucharin auf dem ſechſten Kongreß der kommuniſtiſchen Internationale gehaltenen Rede Proteſt eingelegt. Bucharin hatte in ſeiner Rede unter anderem auch die Lage der kommuniſtiſchen Partei Polens behandelt und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Kongreß dem Exekutiv⸗ komitee der kommuniſtiſchen Internationale beſondere Voll⸗ machten erteilen wirb, die das Komitee zur Regelung der Parteiverhältniſſe ermächtige, damit die Kommuniſtiſche Par⸗ tei Polens eines der wichtigſten Werkzeuge der kommuniſtt⸗ ſchen Internationale werde, und die Kommuniſtiſche Partei Polens für den Fall eines Krieges als revolutionäre Militärmacht gegen ihre eigene Regierung auftreten könne. Patek erklärte, daß der Inhalt der Rede Bucharins eine Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe Polens und eine Verletzung des Artikels 5 des Riga⸗Vertrages bedeute. Die Dominions lehnen die Arbeitsloſen ab Wie aus Camberra gemeldet wird, erklärte der auſtra⸗ liſche Premierminiſter Brude unter Bezugnahme auf die Empfehlung der engliſchen Kommiſſion zum Studium der Ar⸗ beitsloſigkeit, die auſtraliſche Regierung werde nicht zu⸗ laſſen, daß das Problem der Arbeitsloſigkeit, das die eng⸗ liſche Regierung nicht löſen könne, von Großbritannien nach Auſtralien verpflanzt werde. Nach einer Meldung aus Ottawa hat der kanadiſche Ge⸗ werkſchaftskongreß eine Kundgebung veröffentlicht, in der er⸗ klärt wird, daß für die 200 000 arbeitsloſen eng⸗ liſchen Bergleute in Kanada kein Platz ſei. Kanada habe vor allem Landarbeiter nötig und dieſe könne Großbri⸗ tannien nicht liefern. Die Gärung in Indien London, 2. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Täglich laufen hier neue Hiobsbotſchaften aus Indien ein. Der Streik auf der ſüdindiſchen Eiſenbahn ſcheint ſich immer mehr und mehr zu einer großen Sabotageaktion zu entwickeln. Die organiſierten Eiſenbahnattentate haben im Laufe der letzten Woche bereits über hundert Opfer ge⸗ fordert und die Zahl derer, die bei Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Bevölkerung ums Leben gekommen ſind, geht ebenfalls in die Hunderte. Wegen der Gefahr neuer Attentate iſt bereits der Nachtverkehr eingeſtellt worden. Die heute vorliegenden Meldungen ſprechen von einer Beſſerung der Lage. Die Arbeiter beginnen in die Werkſtätten zurückzukehren und das ſcharfe Vorgehen der Polizeibehörden gegen die Streikführer trägt zur Beruhigung bei. Gleichzeitig liegt jedoch auch eine Meldung von einem neuen Attentat vor, bei dem 10 Perſonen getötet und 14 ſchwer verletzt wurden. Bei den darauf fol⸗ genden Demonſtrationen der aufgeregten Volksmenge kam es abermals zu Zuſammenſtößen mit der Polizei, die von der Fenerwaffe Gebrauch machen mußte. Zahlreiche Demonſtranten wurden getötet oder verletzt. Eiſiger Empfang der Italiener Nach Meldungen aus Os bo ſcheinen die Demonſtrationen bei der Ankunft der„Citta di Milano“ in Narvik ziemlich eiſig geweſen zu ſein. Donnerstag mittag wurde das Schiff am Kai feſtgemacht, wobei tauſende von Menſchen den Kai belagerten. Da keiner der Hafenarbeiter die Hand rührte, mußte der Kommandant ein Boot mit neun Mann ausſetzen, die das Schiff feſtmachten. An Bord wurde niemand gelaſſen. Nobile hatte am Morgen erklären laſſen, das Schiff würde erſt anlegen, wenn die Menſchenmaſſe im Hafen verſchwunden ſei, mußte ſich aber dann doch dazu bequemen. Die Italiener ſind Donnerstag abend 6% Uhr abgereiſt. Die Ankunft in Kopenhagen wird für Sonntag morgen er⸗ wartet. In Kopenhagen wird der Wagen an den Zug nach Warnemünde angehängt. 5 Wo iſt Malmgreeus Leiche? Wie verlautet, iſt von der ſchwediſchen Zeitung„Nea Dagligt Allehanta“ ein Preis von 10000 Kronen für die Auffindung der Leiche Malmgreens ausgeſetzt worden. Die Vetriebsſicherheit der Reichsbahn Unterredung des Reichsverkehrsminiſters mit dem Reichsbahn⸗ Generaldirektor Die angekündigte Unterredung zwiſchen dem Reichs ver⸗ kehrsminiſter v. Gusrard und dem Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, hat am Don⸗ nerstag in Berlin ſtattgefunden. Gegenſtand der Beſprechung war vor allem die Frage der Betriebsſicherheit. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Eiſenbahnanlagen und Sicherheitseinrich⸗ tungen beim Uebergang der Reichsbahn auf das Reich nicht Überall gleichmäßig entwickelt waren. Der weitere Ausbau konnte nur langſam erfolgen. Bei genauer Befolgung der ge⸗ gebenen Vorſchriften reichen die beſtehenden Sicherheitseinrich⸗ tungen auf dem Hauptbahnhof München aus. Nur unglückſelige Zuſammentreffen einer Reihe von Zufällen und Verſehen konnte das Unglück herbeiführen. Nunmehr ſol⸗ len die Blockeinrichtungen ſofort verbeſſert werden. Die im Gange befindliche endgültige Zentraliſterung der Sicherheits⸗ anlagen des Hauptbahnhofs München ſoll mit allen Mitteln und ohne Rückſicht auf die Koſten beſchleunigt werden. Das gleiche ſoll bei noch nicht zentraliſterten Bahnhöfen geſchehen. Was die Preſſeangriffe wegen zu ſtarker In⸗ anſpruchnahme des Perſonals anlangt, ſo iſt die in Süddeutſchland beſtehende Regelung althergebracht und auf ausdrücklichen Wunſchdes Perſonals beſtehen ge⸗ blieben. Sie unterſcheidet ſich von der in Norddeutſchland durch eine engere Zuſammenrückung von Dienſtſchichten, die durch die 32 und mehrſtündige Ruhepauſe bedingt iſt. In Zukunft ſoll Süddeutſchland dieſer Einteilung Norddeutſch⸗ lands angepaßt werden. Die Kopfzahl des Perſonals des Münchener Hauptbahnhofs iſt 14 Prozent höher als 1913. Der Geſamtperſonalbeſtand in Bayern iſt 16 Prozent höher als in der Vorkriegszeit, während das Geſamtperſonal der Deutſchen Reichsbahn nur 1,6 Prozent mehr beträgt. Das bayeriſche Verkehrsnetz hat alſo mehr Perſonal zur Verfügung als in der Vorkriegszeit. In Zukunft ſoll Verſtärkungsper⸗ ſonal bei beſonderen Anläſſen vorgeſehen werden. Eine beſſere Ueberwachung der Oberbauausführungen ſoll durchgeführt werden. Die Vorſchriften für die Ausführung der Arbeiten ſollen verſchärft werden. Die Gleiserſetzungsarbeiten ſollen tunlichſt beſchleunigt werden. Vom Generaldirektor Dr. Dorpmüller wurde die Zuſicherung gegeben, daß zur Sicherſtellung des Verkehrs trotz der ſchwierigen finanziellen Lage der Reichsbahn alles getan werden ſoll. Zum Schluß wird in dem Bericht über den Verlauf der Unterredung noch 8 eine Unfallſtatiſtik der Reichsbahn veröffentlicht. Auf eine Million Zugkilometer entfielen: 0 Ge⸗ tötete und verletzte Perſonen überhaupt: in den Jahren: 1913: 4,93, 1919: 11,62, 1927: 5,19. b) Getötete und verletzte Bahn⸗ beamte und Bahnarbeiter im Dienſt: 1913: 2,79, 1919: 5,63, 1927: 2,90. c) Getötete und verletzte Reiſende: 1913: 1,83, 1919: 6,16, 1927: 2,01. Bei den Zahlen von 1927 iſt zu berückſichtigen, daß die Beſetzung der Züge um 24 Prozent größer war als 1913. Die Zahl der Unfälle überhaupt betrug auf eine Million Zugkilometer: 1913: 4,66, 1919: 10,73 und 1927: 5,71. Deutſch⸗Iſchechiſche Eiſenbahnkonferenz Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der 2. Septemberhälfte ſoll, wie ſich das„B..“ aus Prag melden läßt, in einem Orte der Tſchechoſlowaket eine tſche⸗ chiſch⸗deutſche Eiſenbahnkonferenz ſtattfinden. Es ſei der Ab⸗ ſchluß eines großen Vertrages geplant, der alle mit den Grenzſtationen und mit dem Verkehrsdienſt zuſammenhän⸗ genden Dinge, ſowie die hier in Betracht kommenden Poſt⸗, Zoll⸗, Telegraphen⸗ und Perſonalfragen regeln ſoll, Die deutſche Oeffentlichkeit— und zwar wie wir betonen möchten, nur die reichsdeutſche— wird ſich dabei vor allem für die Regelung der Egerer Bahnhofsfrage intereſ⸗ ſieren. Bekanntlich ſetzt die Tſchechoſlowakei Himmel und Hölle in Bewegung, um den Bahnhof in ihre Hand zu bekom⸗ men, um ſo die Möglichkeit zu gewinnen, das kerndeutſche Egerer Land mit tſchechiſchen Eiſenbahnern zu beglücken. Es ſcheint uns nötig, daß den deutſchen Unterhändlern der Rücken geſteift wird, Der Fall Lambach In einer von der Landesleitung der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei Potsdam I veröffentlichten Er⸗ klärung heißt es zum Fall Lambach u..: Ueber die Tatſache der Veröffentlichung des Briefes, den das Parteimitglied, der Abg. Dr. Lejſeune⸗Jung, an den Landesverbandsvorſitzenden hinſichtlich ſeiner Amts⸗ nie derlegung mit völlig tendenziöſer Begründung ge⸗ richtet hat, iſt eine Beſchwerde an den Herrn Parteivorſttzen⸗ den gerichtet worden. Eine Diſsziplinloſigkeit wird nicht ver⸗ beſſert durch eine zweite. i Weiter wird in der Veröffentlichung gegen die Darſtellung des Falles Lambach in der Preſſe Stellung genommen. Fer⸗ ner wird feſtgeſtellt, daß weder der Ehrenausſchuß noch der Landesvorſtand zu einem politiſchen Spruch ermächtigt waren. An den Beſtimmungen der Parteiſatzungen ſei nicht zu deute ln. Wer daran rüttele, rüttele an der Partei. 1151 Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der barſche Rechtfertigungsverſuch, den Lambachs Richter vom Potsdamer Ehrenausſchuß jetzt der Oeffentlichkeit übergeben, ſtellt ſich, was kein Wunder iſt, als ein völliger Ver⸗ ſager heraus. Auch Kreiſe, die der deutſchnattonalen Par⸗ tei naheſtehen, vermögen ſich der Auffaſſung der Patsdamer Honoratioren nicht anzuſchließen, daß es ſich bei dem Scherben⸗ gericht über Lambach nur um eine„innere Angelegenheit der Partei“ handelte. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ aber meint, hart aber gerecht:„Dieſe Erklärung ſpricht für ſich ſelbſt. Sie be⸗ ſtätigt, daß die an dem Landesverband geübte Kritik berech⸗ tigt war.“ Es verdient angemerkt zu werden, daß endlich— vier Tage nach dem Urteilsſpruch— auch die Hugenbergpreſſe den Mund zu öffnen beginnt. Der„Lokalanzeiger“ ſchweigt freilich noch immer in ſämtlichen Sprachen, aber der„Tag“ ringt ſich unter der Ueberſchrift„Ein billiges Vergnügen“ einen Leitaufſatz ab, in dem rund und nett alles, was in die⸗ ſem Zuſammenhang geſagt worden iſt, als Lüge und Auf⸗ bauſchung erklärt wird. Wirklich: Ein billiges Vergnügen! * Italieniſch⸗dentſches Filmabkommen. Der italieniſche Miniſterrat nahm das Filmabkommen zwiſchen der ttalieni⸗ ſchen Filmgeſellſchaft Luce und der deutſchen Ufa⸗Geſellſchaft an. Das Abkommen ſieht techniſche Zuſammenarbeit ſowie Filmaustauſch vor. Stinnes Sekretär verhaftet Im Zuſammenhang mit dem großen Betrugsſkandal, bef dem auf betrügeriſche Weiſe deutſcher Anleihe⸗Neu⸗ beſitz als Altbeſitz angemeldet worden war, wos durch das Reich um Millionenbeträge geſchä⸗ digt wurde, iſt, wie die„Voſſ. Zig.“ erfährt, der Privatſekre⸗ tär W. von Hugo Stinnes, dem Sohn des berühmten Hugo Stinnes, am Donnerstag in Hamburg auf Anſuchen der Ber⸗ liner Staatsanwaltſchaft unter dem dringenden Verdacht der Teilnahme an dem Rieſenbetrug verhaftet worden. Wie erinnerlich, war der Bankier Max Kunert ſeiner⸗ zeit als Hauptſchuldiger verhaftet worden. Die weiteren Er⸗ mittlungen haben ergeben, daß Kunert im Intereſſe beſtimm⸗ ter Wirtſchaftsgruppen gehandelt hat. Die Spuren führten nach Paris, Amſterdam und Hamburg. Kunert ſelbſt hat eine verhältnismätzig untergeordnete Rolle geſpielt und iſt nicht als Hauptſchuldiger anzuſprechen. Er iſt gegen eine Knau⸗ tion von 160000 Mark aus der Haft entlaſſen worden. Das Sonderdezernat, dem auch ein Berliner Kriminaliſt zu⸗ geteilt war, prüfte eingehend das zuſammengetragene Ma⸗ terial und kam zu dem Ergebnis, daß der Kreis der Mitwiſſer und Helfer außerordentlich groß ſei. Es wird vermutet, daß ein franzöſiſcher Politiker zum mindeſten an dem Um⸗ tauſch der Kriegsanleihe intereſſiert war. Wie die„Voſſ. Zig.“ weiter erfährt, hat die Berliner Staatsanwaltſchaft gegen den Bruder von Hugo Stinnes, Edmund Stinnes, die Vorunterſuchung wegen der bekannten Aga⸗Vorfälle beantragt. Dem Erſuchen iſt ſtatt⸗ gegeben worden. Erhöhung ber Brikeitpreiſe In der Donnerstag ⸗Sitzung der Organiſation der Kohlen⸗ wirtſchaft, des Reichskohlenverbandes, und des Großen Aus⸗ ſchuſſes des Reichskohlenrats wurde der Bericht des vom Reichskohlenrat zur Unterſuchung der Selbſtkoſten des Braun⸗ kohlenbergbaues eingeſetzten Unterſuchungsausſchuſſes ent⸗ gegengenommen. Eine Mehrheit war für, eine Minderheit gegen die Preiserhöhung. Der Reichskohlenrat beſchloß auf Grund des mehrhett⸗ lichen Gutachtens eine Erhöhung der Hausbrikettpreiſe auf 14 Mark pro Tonne für Auguſt, auf 15 Mark für September. Für die Induſtriebrikett wurden die Preiſe für Mitteldeutſch⸗ land auf 14 Mark und für Oſtelbien auf 13 Mark erhöht. Vom Reichswirtſchaftsminiſter wurde Ein⸗ ſpruch erhoben, ſoweit die Erhöhung über die vorfährigen Vergleichspreiſe hinausgeht, was bei den Hausbrandbrikett der Letzte Meldungen Schwerer Unfall eines Frankfurter Flugzeuges — Frankfurt a.., 26. Juli. Das Photo⸗Flugzeug D 1106, das im Laufe des heutigen Nachmittags über Geiſen⸗ heim und Bad Münſter am Stein photographiſche Aufnahmen gemacht hatte, erlitt plötzlich einen Motordefekt. Der Flugzeugführer, der die Gefahr erkannte, verſuchte ſofort eine Notlandung vorzunehmen. Hierbei ſtreifte das Flugzeug ſe⸗ doch mit der linken Tragfläche den Bahndamm der Strecke Kreuznach—Hindenburgbrücke—Geiſenheim und rannte mkt einer Geſchwindigkeit von etwa 70 bis 80 Kilometer gegen den Damm. f 8 Während der Flugzeugführer unverletzt blieb, erlitt der Begleiter des Piloten ſchwere Verletzungen. Er wurde in das Hoſpital in Bingen übergeführt. Das Flugzeug wurde ſchwer beſchädigt, Neue Italieniſterungsmaßnahmen in Südtirol — Innsbruck, 27. Juli. Nach einer Meldung aus Bogen verlangt ein Erlaß des Bürgermeiſters, der ein landfremder Faſziſt iſt, die Abfaſſung ſämtlicher öffentlicher Bekannt⸗ machungen, Aufſchriften, Tarife und Fahrpläne in italtent⸗ ſcher Sprache. Nachdem am 1. Oktober bereits der geſamte Unterricht nur noch in italieniſcher Sprache zu erfolgen hat, muß die Entfernung aller deutſchen Aufſchriften bis 30. No⸗ vember vorgenommen ſein. Brückeneinſturz in Südtirol Innsbruck, 26. Juli. Bei Partſchins in Südttrol wurde während eines Unwetters eine Brücke über den Töllbach zum Einſturz gebracht. Es befanden ſich 25 Perſonen auf dem Steg, die alle in die Tiefe ſtürzten. Fünf davon erlitten ſchwere Verletzungen. Exploſionsunglück auf einem holländiſchen Truppen⸗ Uebungsplatz — Amſterdam, 26. Juli. Durch Exploſion einer 15⸗Zenti⸗ meter⸗Granate bei Schießübungen auf dem Truppenübungs⸗ platz Oldenbroek wurde heute ein Soldat getötet. Ein zweiter Soldat wurde lebensgefährlich, drei andere leichter verwundet. Tödlicher Flugzengabſturz N — Paris, 26. Juli. Havas berichtet aus Bordeaux, daß ein Marineflugzeug bei einer Flugübung über dem See von Hour⸗ tins abſtürzte. Als das Flugzeug zu ſtürzen begann, ſprang der Flugzeugführer mit dem Fallſchirm heraus. Zwar öffnete ſich der Fallſchirm, aber der Gürtel, mit dem der Flie⸗ ger daran befeſtigt war, löſte ſich, ſodaß dieſer aus etwa 100 Meter Höhe niederfiel und nur noch als Leiche geborgen wer⸗ den konnte. Antobusunglück in den Pyrenäen — Paris, 26. Juli. Ein Autobus, der Rundfahrten durch die Pyrenäen machte, ſtürzte bet Cerbére in eine Schlucht. Von den Inſaſſen wurden ſieben ſchwer verletzt. Ueberfall auf ein litauiſches Zollamt Warſchau, 26. Juli. Die Warſchauer Preſſe veröffentlicht eine Meldung aus Wilna, wonach geſtern Nacht von litau⸗ iſchen Schmugglern auf das[itauiſche Zollamt in Kalvartia ein Ueberfall verübt worden iſt. Die Schmuggler raubten 4000 Lits. Herbeigerufenes litauiſches Militär nahm die Ver⸗ folgung auf, wobei ſich eine Schießerei entwickelte. Hierbei wurden zweit Schmuggler und ein Soldat getötet, ein weiterer Soldat ſchwer verletzt. Die übrigen Banditen wur⸗ den feſtgenommen. Die„Bremen“ kommt nach Deutſchland — Newyork, 26. Juli. Der in Quebec liegende Dampfer „Northſhore“ iſt ausgelaufen, um an der Blanc⸗Bay das Flugzeug„Bremem“ an Bord zu nehmen. Das Flugzeug wird nach Quebec gebracht und von dort aus per Schiff nach Deutſchland transportiert werden. i Pern kommt wieder zum Völkerbund E Newyork, 27. Juli. Wie aus Lima in Peru gemeldet wird, hat die peruaniſche Regierung nach Beilegung des Tagna⸗Arica⸗ Konfliktes beſchloſſen, dem Beiſpiel Boliviens zu folgen und wieder dem Völkerbund beizutreten. 1 4 1 —. Keue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 348 In Grinzing Jeder Sänger kennt Grinzing, den Heurigen⸗Weinort, aus Liedern und Operetten. Infolgedeſſen übte er während der Feſttage eine ganz beſondere Anziehungskraft aus, auch auf die Mannheimer. Der Eindruck war unterſchiedlich. Es kam ganz auf die Stimmung an, die man mitbrachte, und auf die Geſellſchaft, in die man hineingeriet. Da ſämtliche Lokale überfüllt waren, konnte von Gemütlichkeit keine Spur ent⸗ deckt werden. Selbſt unſerem Führer, einem geborenen Wie⸗ ner, der in Mannheim ſeine zweite Heimat gefunden hat, merkte man es an, daß er ſich nicht mehr auskannte. Aus der Idylle, von der er uns immer geſchwärmt hatte, war ein Tohuwabohu geworden. Etwa 40 Liedertäfler blieben an dem Abend, an dem wir gemeinſam in der überfüllten Straßenbahn Grinzing zuſtrebten, beim Rockenbauer hängen, aber nur dadurch, daß in dem Garten, in dem man in drang⸗ voller Enge ſaß, Wiener bereitwillig platzmachten. Der Aufenthalt beim Rockenbauer, einem der tonangebenden Heu⸗ rigenwirte, geſtaltete ſich recht fidel, da ſich Amerikaner hinzu⸗ geſellten, mit denen man Verbrüderung feierte, wie über⸗ haupt die Anſchlußbewegung in dieſem feuchtfröhlichen Wein⸗ ort ungewöhnliche Dimenſionen annahm. Der Wein, den wir in einer anderen bekannten Heurigen⸗Schenke tranken, war nicht naturrein und teuer. Die Pfälzer Weinzunge iſt emp⸗ findlich. Wenn man aber die Anſchläge las, aus denen hervor⸗ ging, daß 30 Proz. der Bruttoeinnahmen an die Gemeinde Grinzing abgeführt werden mußten, dann konnte man be⸗ greifen, daß der„Heurige“ nicht beſſer und billiger war. Beim Heurigen im Rathauskeller Wenn wir dereinſt— vielleicht erleben wirs noch— in Mannheim ein neues Rathaus bekommen, dann werden wir nicht mehr den Rathauskeller vermiſſen, der in Wien zu den umfangreichſten Reſtaurants gehört. Im Hochparterre befin⸗ det ſich die„Gartenwirtſchaft“, ein von vier hohen Wänden umgebener recht ſtimmungsloſer Raum, der am Samstag abend aber den Vorzug hatte, daß er bedeutend beſſer tem⸗ periert, als die im Souterrain gelegenen Hauptreſtaurations⸗ räume war. In den hinterſten Lokalitäten hatte ſich eine Heurigen⸗Schenke etabliert, in der die Stimmung herrſchte, die wir ſuchten. Vor einem mächtigen Faß ſaß im Hinter⸗ grunde die Schrammelmuſik, unverfälſcht Weaneriſch, mit einem urwüchſigen Stimmungsſänger. Wie es der Zufall will: wir gerieten an einen Tiſch, an dem zwei Grazer ſaßen, von denen ber eine begeiſtert das Lob der Man n⸗ heimer Milchzentrale ſang. Er ſtellte ſich als Markt⸗ amtskommiſſar der Stadtverwaltung Graz vor und erzählte uns, daß vor einiger Zeit in Mannheim eine ſtadtamtliche Kommiſſton zum Studium der Einrichtungen der Mann⸗ heimer Milchzentrale geweilt habe, die er als vorbildlich be⸗ zeichnete, obwohl Graz mitten in einem großen Milcherzeu⸗ gungsgebiet liegt. Man kann ſich denken, daß wir mit nicht geringem lokalpatriotiſchem Stolz dieſes Lob einer heimiſchen Einrichtung in fernem Land entgegennahmen. Sie löſt ſich auf! Une etwas myſteridſe Ueberſchrift, die aber ſofort klar wird, wenn wir eine Epiſode aus dem Feſtzug am Sonntag ſchildern. Schauplatz Preſſetribüne. Obwohl man im Schat⸗ ten ſitzt, iſt die Hitze unerträglich. Die Damen, in leichteſter Sommertoilette, find trotzdem wie aus dem Waſſer gezogen. An einem funkelnagelneuen grünen Crep de chine⸗Kleid hal⸗ ten die Nähte nicht mehr ſtand. Die Toilette geht aus den Fugen. Das Ende hat die Dame nicht mehr ab⸗ gewartet. Schließlich hat ſie im Neglige dageſeſſen. Wir wollen mit dieſer Epiſode, die keineswegs erfunden iſt, nur andeuten, mit welchen Unannehmlichkeiten ſich die Trihünen⸗ beſucher abzufinden hatten, ganz zu ſchweigen von den un⸗ gezählten Tauſenden, die vom frühen Morgen bis zum Abend ſtehen mußten. Auf den Tribünen, die auf der Sonnenfeite lagen, ſehen die Zuſchauer wie friſchgeſottene Krebſe aus. Aber man hielt trotz der Strapazen bis zum Schluß aus, weil es ſtändig etwas feſſelndes zu ſehen gab. Ausverkauft! Die Wiener werden ſelbſt überraſcht geweſen ſein, als ſie in der Zeitung laſen, daß am Mittwoch, alſo zu Beginn des Sängerfeſtes, ſchnn ſämtliche Trihünenplätze aus⸗ Riener Feſtbilder verkauft waren. Die Preiſe ſtuften ſich von W Schilling abwärts, ein immerhin recht beträchtlicher Betrag, von dem allerdings ein erheblicher Prozentſatz an die Stadtverwaltung abgeführt werden mußte. Die Wiener ſtädtiſche Steuerbehörde ſcheint genau ſo geſchäftstüchtig wie die Mannheimer zu ſein. Denn wie uns erzählt wurde, haben ſie vom Inhaber einer großen Gaſtſtätte 70 Proz. der Bruttoeinnahme als Vergnü⸗ gungsſteuer verlangt, als er den naheliegenden Gedanken in die Tat umſetzen wollte, in einem der Räume ſeines Unter⸗ nehmens einen Grintzing⸗Betrieb wie im Rathauskeller auf⸗ zumachen. Selbſtverſtändlich hat der Geſchäftsinhaber bei dieſem„Entgegenkommen“ energiſch abgewinkt. Er wollte als ſolider Geſchäftsmann ſeine Gäſte nicht neppen. Man hat, um auf die Tribünenplätze zurückzukommen, in letzter Stunde noch 10 000 neue Sitze geſchaffen, die wie warme Semmeln weg⸗ gingen. Ausverkauft waren am zweiten Feſttage auch ſchon die 50000 Dauerkarten, die die Straßenbahn ver⸗ waltung ausgegeben hatte. Vier Tage lang konnte man für 5 Schilling Straßen⸗ und Stadtbahn Tag und Nacht be⸗ nützen. Man hat dieſe Karten nachgedruckt, allerdings zu ſpät für die Sänger, die am Montag wieder abreiſten. Aber wer ſich länger in Wien aufgehalten hat, dürfte auch den„Zweit⸗ druck“ poll ausgenützt haben. Ausverkauft waren auch die etwa 60 Stundenkoꝛtzerte, die während der Feſttage veranſtaltet wurden. Wir fühlten unſer muſikaliſches Gewiſſen ſchlagen, als uns ein befahrter Sänger auf der Straßenbahn erzählte, daß er ſich ſieben der⸗ artige Konzerte angehört habe. Fünf ſtanden auf unſerm Programm. Es hat nur zu einem einzigen gelangt, dem des Wiener Schubertbundes, der von ſeinem Mannheimer Beſuch her noch in denkbar beſter Erinnerung ſteht. Der in ſeiner Aufmachung ungemein feſtlich ſtimmende Konzerthaus⸗ ſaal faßt weit über tauſend Perſonen. Das Konzert huldigte Franz Schubert und Richard Strauß. Man hörte von Schubert den„Geſang der Geiſter über den Waſſern“ für achtſtimmigen Männerchor mit Begleitung von tieſen Streich⸗ inſtrumenten, ferner„Der Entfernten“,„Grab und Mond“ und„Im Gegenwärtigen Vergangenes“, Kompoſitionen, die unter Ehrenchormeiſter Prof. Viktor Keldorfers ſou⸗ veräner Leitung mit der dem Schubertchor eigenen blühenden, duftigen Phraſierung wiedergegeben wurden. Richard Strauß hat Prof, Keldorfer und dem Schubertbunde den Liederzyklus„Die Jahreszeiten“ aus den Wander⸗ liedern von Eichendorff gewidmet, der bei dieſer Gelegenheit ſeine Uraufführung erlebte. Es wird für Männerchöre, die ſich an ſchwierige Aufgaben heranwagen dürfen, eine dankbare Aufgabe ſein, dieſe wundervolle Strauß⸗Feſtgabe in ihrer ganzen poeſievollen Eigenart zu interpretieren. Der Beifall war nach der Aufführung dieſer ungemein wertvollen Be⸗ reicherung der Männerchorliteratur ſo ſtark, daß Prof. Kel⸗ dorfer, deſſen große Popularität auch beim Feſtzug zutage trat, erſt entlaſſen wurde, als er vom Schubertbund den Vereinswahlſpruch anſtimmen ließ. Einen weſentlichen An⸗ teil an dem Gelingen des Konzertes hatte auch das Wiener Symphomieorcheſter. Es war eine Feierſtunde, die allen Teil⸗ nehmern unvergeßlich bleiben wird. Die Schlußbilanz Zieht man das Fazit, ſo iſt zu ſagen, daß die Wiener Feſt⸗ tage für ganz Oeſterreich von bleihendem Wert ſein werden. Viele, die die Schönheiten des Salzkammergutes und die Sehenswürdigketten Wiens nur im Fluge erhaſchen konnten, haben ſich feſt vorgenommen, in aller Muße möglichſt ſchon im nächſten Jahre all das in vollen Zügen zu genießen, von dem man diesmal nur nippen bonnte. Für die Fremden⸗ verkehrspropaganda war das Sängerfeſt ein alle Erwartungen übertreffender Erfolg. Der wirtſchaftliche Gewinn, den die Feſttage brachten, tſt ungeheuer, übertrifft die kühnſten Er⸗ wartungen. Wir freuen uns aufrichtig darüber, weil der Goldſtrom nicht Ausländern, die es nicht verdienen, zukommt, ſondern deutſchen Brüdern, die mit uns die gleiche Sprache ſprechen, die mit uns heute ſchon unlöslich verbunden ſind, in einer Verbundenheit, die ſyp eng iſt, daß man ſich keinen Augenblick in ein fremdes Land verſetzt fühlt. Richard Schönfelder. Staotiſche Nachrichten „ Verſammlung ſelbftändiger Lebensmittelhändler Die Vereinigung ſelbſtändiger Lebensmittelhändler E. V. hatte auf geſtern nachmittag 4 Uhr in den oberen Saal des Großen Mayerhofes eine Händler ⸗Verſammlung einberufen, die jedoch nicht den erwarteten ſtarken Beſuch auf⸗ wies. Der erſte Vorſitzende, Herr Gg. Helffrich, betonte den Zweck der Verſammlung, die Mitglieder über Steuer⸗ fragen aufzuklären und aktuelle Marktangelegenheiten zu beſprechen. Alsdann erteilte er Rechtsanwalt Dr. Otto Stmon zu dem Vortrage über Steuerfragen im allgemeinen das Wort. Der Vortragende, deſſen Ausführungen ſehr bei⸗ fälltg aufgenommen wurden, führte u. a. aus: Ursprünglich hat das Reich als Einnahmequellen ledigzich die Einnahmen aus den Zöllen und aus den fünf großen Verbrauchsabgaben, nämlich aus Salz, Bier, Branntwein, Zucker und Tabak gehabt. Es war fahrzehntelang Grund⸗ geſetz des Steuerrechts, daß das Reich ſich nur auf indirekte Steuern zu beſchränken, und alle direkten Steuern den Län⸗ dern oder Gemeinden zu ütberlaſſen habe. Eine grundſätz⸗ liche Aenderung in der Finanzwirtſchaft des Reichs brachte erſt das Jahr 1918 Der berühmte Wehrbeitrag war eine Abgabe vom Vermögen, alſo eine direkte Steuer, ganz im Gegenſatz zu früher. Eine abſolut neue Geſetzgebung brachte dann die Steuer⸗ reform vom Jahre 1919/1920. Sie zog die direkten Steuern im ſtärkſten Maße für das Reich heran. Sie begründete die abſolute Steuerhoheit des Reichs, und brachte eine retchseigene Verwaltung. Sie brachte allgemeine Grundſätze für das ganze Reich, die Reichsabgabenordnung. Es wird lediglich der tatſächliche Bedarf von Ländern und Gemeinden durch das Reich, das jetzt alleiniger Träger der Steuerhoheit geworden iſt, gedeckt. So hat das Reich jetzt in ſeiner Hand alle Steuerquellen vereinigt und hat durch die dritte Steuernotverordnung vom Februar 1924 noch die Gebäudeſonderſteuer eingeführt. Kernſtück jeder Steuergeſetzgebung iſt die Einkommen⸗ ſteuer. Nach beſtimmten Theorien ſoll ſie ſogar ausſchließ⸗ lich und allein die einzige Steuerquelle ſein. Die Einkommenſteuer, die den Grundſtock jeder Steuer⸗ geſetzgebung bilden muß, wird erhoben vom Einkommen, das iſt der Geſamtbetrag aller Einkünfte einer Perſon, nach be⸗ ſtimmten Einkommensarten. Auch der Nutzungswert der Woß⸗ nung im eigenen Hauſe unterliegt der Einkommenſteuer. Ein⸗ malige Vermögensanfälle wie Schenkungen, Erbschaften, Aus⸗ ſteuern, Gewinne und dergl. ſind nicht einkommensſteuerpflich⸗ tig. Beſtimmte Koſten und Ausgaben können vom Einkommen abgezogen werden, Werbungskoſten und Sonderleiſtungen. Eine Maſſenſteuer, wie die Einkommenſteuer iſt auch die Um⸗ ſatzſteue r. Sie belaſtet den Konſum und wird erhoben von Lieferungen und ſonſtigen Leiſtungen, die jemand innerhalb der von ihm ſelbſtändig ausgeübten gewerblichen oder be⸗ rufliſchen Tätigkeit im Inland gegen Entgelt ausführt. Jedes Wort dieſer Geſetzesdefinition iſt wichtig, Steue frei ſind Geſchäfte, die in nichtſelbſtändiger Stellung ausgeübt wer⸗ den, ſo von Angeſtellten. Steuerfrei ſind Geſchäfte, die kei⸗ nen Umſatz bezwecken, ſo die im Leben häufigen Sicherungs⸗ übereignungen. Die Umſatzſteuer iſt wiederholt geſenkt wor⸗ den. Nach der zweiten Steuernotverordnung vom Dezember 1923 war ſie 277 Prozent, fetzt iſt ſte 0,75 Prozent. Eine ahſolut gerechte Steuer gibt es nicht und wird es nie geben. Der zweite Punkt der Tagesordnung: Anſtellung eines Geſchäftsführers murde für die nächſte Verſammlung zurückgeſtellt. Bei Beſpre⸗ chung der Marktverhältniſſe wurden Beſchwerden über die Ge⸗ meinden Weinheim, Bad Dürkheim und Mutterſtadt vor⸗ gebracht, weil bei den Obſtverſteigerungen in dieſen Orten die Preiſe von den Aufkäufern ſtark in die Höhe ge⸗ trieben werden. So habe ein Aufkäufer allein die Waren um 20 Prozent verteuert. ch. A * Badiſche Sänger in Innsbruck. Wie uns aus Inus⸗ bruck gemeldet wird, befinden ſich dort einige tauſend Sänger. Täglich treffen zahlreiche Sonderzüge ein. So kamen am Dienstag tauſend babiſche Sänger, die vor dem Andreas⸗Hofer⸗Denkmal auf dem Berge Iſel eine Hul di⸗ gungsfeſer veranſtalteten. Dee„„„FFFFCCCC0TCTCT0T0T0TTCTCTGT0TGTGTCTGT(TCTCTCTòTCT(TTCTbTbTbTTbTbb Strumpfbandprobleme Von Hanna Ribeaueourt Heutigentags, da die Beine der weiblichen Menſchheit bis zum Knie und manchmal noch etwas darüber hinaus den kritiſchen Blicken der Mitwelt preisgegeben ſind, da es alſo darauf ankommt, dieſe mehr oder minder hübſchen Glied⸗ maßen möglichſt vorteilhaft zur Geltung zu bringen, iſt es von den mancherlei großen und kleinen Sorgen der modernen Frau ſicherlich nicht die kleinſte, ob auch der Strumpf ordent⸗ lich und gerade ſitzt, ob er keine Charlie⸗Chaplin⸗Falten wirft, oh die Naht nicht auf die Seite gerutſcht oder gar von der vorſchriftsmäßig ſenkrechten zur unmöglichen Spirallinie ge⸗ worden iſt. Dabei iſt es verhältnismäßig leicht, dieſen Strumpfärger zu vermeiden. Denn der gute oder ſchlechte Sitz des Strumpfes hängt, was allerdings noch nicht jede Frau zu wiſſen ſcheint, lediglich davon ab, ob er gut oder ſchlecht befeſtigt, ob das Strumpfband gut oder ſchlecht, zweckmäßig oder unzweckmäßig iſt. Die Strumpfbandfrage iſt aber nicht nur eine Zweckmäßigkeitsfrage. Sie iſt auch eine äſthetiſche, oder ſagen wir lieber, eine modiſche und nicht zuletzt eine hygieniſche Frage, Eine äſthetiſche Frage, weil das Strumpfband wegen der Kürze der Röcke längſt aufgehört hat, ein intimes, normaler⸗ weiſe alſo unſichtbares Toilettenrequiſit zu ſein. Und eine äſthetiſche Frage iſt das Srumpfband auch deswegen, weil es förmlich danach ſchreit, dem eleganten Strumpf einen elegan⸗ ten Abſchluß zu geben und zugleich einen harmoniſchen Ueber⸗ gang zum Schlüpfer zu bilden. Und was die hygieniſche Seite des Strumpfbandes an⸗ langt, ſo müßten die ſogenannten Rundſtrumpfhänder aus Gummi, die unter oder über dem Knie getragen werden, und die ſich gerade bei der gegenwärtig ſo kürzberockten Mode großer Beliebtheit erfreuen, eigentlich verboten werden, metl ſie die Beine einſchnüren und die freie Blutzirkulation in höchſt ſchädlicher Weiſe hemmen. Aber auch der Strumpf⸗ bandgürtel ſchnürt, wenn er in der Taille getragen wird, den Frauenkörper gerade da zuſammen, wo er am wenigſten ges ſchnürt werden ſollte, drückt nebenbei auch noch unangenehm auf den Magen, iſt alſo mit faſt allen Nachteilen des piel⸗ geläſterten Korſetts behaftt. Es iſt, wie man ſieht, nicht gerade ganz einfach, das Strumpfband ſo zu geſtalten, daß es zugleich zweckmäßig, ſchön, elegant und hygteniſch iſt. Ein zweckmäßiges Strumpf⸗ band iſt nicht immer elegant, und ein elegantes Strumpfband nicht immer hygieniſch einwandfrei. Und doch ließe ſich hei einigem Nachdenken leicht eine Form der Strumpfbefeſtigung finden, die allen drei Forderungen gerecht wird, die elegant, zweckmäßig und geſund iſt. Dieſe Löſung beſteht einfach darin, die zwei hauptſächlichſten Strumpfbandgürtel und Rundſtrumpfband, miteinander zu kombinieren. Das Hauptſtück iſt bei dieſer Kombination der Gürtel, das Rundſtrumpfband dagegen mehr Atrappe, elegantes Zier⸗ ſtück. Denn nur ein Strumpfhandgürtel verbürgt einen wirk⸗ lich guten Sitz des Strumpfes. Ein Strumpfbandgürtel natür⸗ lich, an dem jeder Strumpf durch zwei beſondere Strumpf⸗ bänder gehalten wird. Dieſe Befeſtigungsart macht es im Ge⸗ genſatz zu dem Rundſtrumpfband ſchlechthin unmöglich, daß die Naht ſeitwärts oder gar nach vorne wandert. Weiter bewirkt diſer Strumpfbandgürtel, ſofern der Gummi der Haltebänder nicht allzu ausgeleiert iſt, ganz von ſelbſt, daß der Strumpf immer ordentlich ſtraff ſitzt. Um die geſundheitlichen Nachteile des Strumpfbandͤgürtels zu vermeiden, wähle man einen Gürtel, der nicht in der Taille, ſondern auf der Hüfte getragen wird, wo er ebenſo feſt ſitzt, ebenſo gut den Strumpf zu halten vermag und obendrein bedeutend geſünder iſt. Zu dieſem Strumpfbandgürtel kann dann, wer will, noch ein Paar Rundſtrumpfbänder tragen, um der herrſchenden Mode und dem perſönlichen Bedürfnis nach Verzierung, nach Unterſtreichung eines ſchönen Knies Rechnung zu tragen. Dieſe Strumpfbänder können nun, da ſie ja nichts mehr zu halten haben, ganz locker und nur aus Stoff, ohne Gummi, gearbeitet und nach Herzensluſt verziert merden, meinetwegen ſogar mit einer kleinen bunten Glühbirne, wie es der neueſte Mode⸗ ſpleen in Dollarien vorſchreibt. Bei den Algen iſt der Waſſergehalt 98 Proz, ebenſo der dar Qualle, wohingegen manche Salpen ſogar mehr als 99 Pro⸗ zent Waſſer enthält. Strumpfbandformen, Die Heidelberger Gerhart Hauptmann ⸗Tage ſind nun zu Ende. Heute reiſt der Dichter mit ſeiner Familie nach Rügen, wo in der kommenden Woche die Hochzeit ſeines Sohnes ſtattfindet. Gerhart Hauptmann zu Ehren verſam⸗ melte ſich geſtern abend im Ballſaal der Stadthalle noch einmal alles, was mit den Feſtſpielen in Verbindung ſteht: Staat und Stadt, Univerſität, Feſtſpielgemeinde, Künſtler und Preſſe, gewiſſermaßen das literariſch⸗künſtleriſche Heidelberg. Außer dem Staatspräſidenten und dem Landeskommiſſär waren es an nichtbeamteten Perſönlichkeiten vor allem die Vertreter der Wiſſenſchaft und der Kunſt, die von ſelber zu Brennpunkten des geſellſchaftlichen Verkehrs wurden.(Wegen der gleich⸗ zeitigen Aufführung des„Käthchens“ im Schloßhof waren nur Hartung, Klöpfer und Pallenberg zugegem) Ober⸗ bürgermeiſter Prof. Walz, der zum letzten Male vor ſeinem Uebertritt in den Ruheſtand der Pflicht einer Heidelberg wür⸗ digen Repräſentation oblag, ließ die Hauptmanntage noch ein⸗ mal in Geiſt vorüberziehen. Die Mitteilung, daß zum blei⸗ benden Gedenken fortan eine Straße im Stadtteil Neuen⸗ heim den Namen Gerhart Hauptmanns tragen ſolle, rief ſtür⸗ miſchen Beifall der Feſtverſammlung hervor. Der Dichter dankte in herzlichen Worten für die Beweiſe der Anhänglich⸗ keit, Verehrung und Liebe, die ihm in unerwartet reichem Maße in Heidelberg zu teil geworden ſeien und brachte ein Hoch auf Heidelberg aus. Der Rektor der Univerſität, Prof. Dr. Dibelkus, ſprach in der ihm eigenen feinſinnigen Art auf Frau Margarete Hauptmann. Damit war der offtzielle Teil abgeſchloſſen, inoffiziell blteb man noch länger zuſammen. In der Geſchichte der Heidelberger Feſtſpiele werden fortan dieſe Gerhart Hauptmann⸗Tage einen Ehrenplatz ein⸗ nehmen. R Die erſte Form des Wortes„deutſch“ tritt 786 bei chriſt⸗ lichen Miſſionaxren als„theod“(Volk) oder„theodisee“(polks⸗ ſprachlich! auf. Aus letzterem wurde um das Jahr 1000 „diutisce“, um 1080„diutſchi“ und ſpäter„deutſch“. 7 . Seite. Nr. 345 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den N. Jun 192 Cludienfahrt der Handels⸗Hochſchule nach Köln Beſuch der„Preſſa“ und verſchiedener Kölner Werke Das wertvollſte pädagogiſche Hilfsmittel bleibt doch noch immer die eigene Anſchauung und aus dieſem Grund⸗ gedanken heraus ſind auch die Exkurſionen und Studienfahrten unſerer Handels⸗Hochſchule zu verſtehen. Unterſtützt durch Zuſchüſſe der Förderungs⸗Geſellſchaft und des Kuratoriums ſollen beſonders die größeren Studienfahrten (die letztjährige zur Handwerksausſtellung in München) datzu dienen, die Wirtſchaftszentren und Sonderſchauen kennen zu lernen. Wohlvorbereitet durch einführende Vorträge von Rektor Prof. Dr. Tuchermann über ſeine Heimatſtadt Köln, und von Herrn Dr. Hunger, Aſſiſtent am Heidel⸗ berger Zeitungswiſſenſchaftlichen Inſtitut, über„Preſſe und Preſſa“, war das Ziel der diesjährigen Fahrt, Köln und die Preſſa. Etwa 80 Teilnehmer fanden ſich am Sonntag zur dreitägigen Fahrt am Mannheimer Hauptbahnhof ein. Die Führung hatte, da die Anregung und Durchführung der Fahrt von der Studentenſchaft ſelbſt ausgegangen war, cand. rer, oc. Faißt, ferner die Aſſiſtenten Dr. Eppſtein, Dr. Rudolf und Dr. Wendt. Der Geſchäftsführer der Förde⸗ rungs⸗Geſellſchaft an der Handels⸗Hochſchule, cand. We tz, hatte die umfangreichen Rechnungsgeſchäfte übernommen. Sonderabteile ſtanden bis Bingen, dem Endpunkt der Bahnfahrt, zur Verfügung. Dann ging's zu Schiff den ſonntäglich⸗geſchmückten Rhein hinab nach Köln. Oft gehörte Namen ziehen vorbei. Die Städte und Burgen ſind wegen des kommenden Turnfeſtes in Köln bunt beflaggt. Für die meiſten war dieſe Rheinfahrt auf dem Köln⸗Düſſeldorfer Dampfer „Goethe“ ein neues, noch ungekanntes Erlebnis. Nacht wird's, bis wir ankommen. Der Preſſa⸗Turm blinkt als weit⸗ hin ſichtbares Wahrzeichen. Raſch werden die vorzüglichen Quartiere aufgeſucht. Die Organiſation klappt! Montag morgen um 9 Uhr ſteht die Schar vor dem Kirch⸗ lein der Katholiſchen Sonderſchau in der„Preſſa“. General⸗ direktor Dr. Gſch begrüßt mit herzlichen Worten, um dann kurz einige treffliche Richtlinien über Werden und Sinn der „Weltſchau am Rhein“ herauszuſchälen. Immenſe Schwierig⸗ keiten waren zu überwinden, iſt doch die„Preſſa“ der er ſte Verſuch, die Zeitung und ihre Entwicklung darzuſtellen! Einer der Kandidaten dankte im Namen der Teilnehmer für die freundliche Aufnahme. In kleinen Gruppen beſich⸗ tigte man dann die einzelnen Abteilungen. Auf Einzelheiten einzugehen iſt hier nicht der Platz. Jedenfalls das kann ge⸗ ſagt werden: das unüberwindlich ſcheinende Werk iſt gelungen! Es iſt gelungen, den ſo ſchwer darzuſtellenden„Geiſt“, das Unfaßbare, Lebendige einer Zeitung, darzuſtellen. Und das war der Mühe wert! Die Vormittagsſtunden des Montag und Dienstag wur⸗ den der Preſſa gewidmet. Die Mittage waren ausgefüllt mit Beſichtigungen der Stadt und ihrer herrlichen Bauten, und von Werken, die perſönlich die Mannheimer Studenten ein⸗ geladen hatten. Die bekannte Kölniſch⸗Waſſerfabrik Farina vermittelte einen außerordentlich intereſſanten Einblick in die Geſchichte ihres Werkes und den Aufbau des Betriebes. Dr. Wendt konnte dem Führer durch das Farina⸗Werk, Dr. Schäfer, den herzlichen Dank der Teilnehmer aus⸗ ſprechen. Eine andere Gruppe beſuchte die Dieſelmotorenfabrik Deutz. Gerade für den Wirtſchaftswiſſenſchaftler iſt ein ſolcher Rundgang durch eine modern⸗eingerichtete Fabrik von unſchätzbarer, bleibender Bedeutung. Die Großdampfmaſchinen in ihrem Werdegang zeigte die Beſichtigung der Maſchinen⸗ fabrik Humboldt, die beſonders vor dem Kriege ein blühendes Unternehmen war. Ein Bild vom Weſen und dem Innenleben einer Zeitung wurde durch eine eindrucksvolle Führung durch die„Köl⸗ niſche Zeitung“ am Dienstagnachmittag vermittelt. Der Kontakt zwiſchen dem„theoretiſchen“ Anſchauungsmaterial der„Preſſa“ und der Praxis der Rotattonsmaſchine war ſo bald hergeſtellt und das in der„Preſſa“ Geſchaute erfuhr eine gute Vertiefung. In Sonderautobuſſen ſchloß ſich der Führung eine einſtündige Stadtrundfahrt an. Es wäre kaum möglich geweſen, in der kurzen Zeit auf eine andere Art einprägſamer Köln und ſeine Bauten den Gäſten zu zeigen. So konnten denn bequem die vielen ſchönen Punkte der Stadt aufgeſucht und erläutert werden. Eine Gruppe von etwa 50 Teilnehmern war der Ein⸗ ladung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syn⸗ dikats gefolgt. Die Fahrt durch den Tagebau des aus⸗ gedehnten Braunkohlenreviers gehörte ſicherlich zu den Höhe⸗ punkten der Reiſe. In zwei vom Syndikat geſtellten Auto⸗ buſſen fuhr man zur Grube„Fortuna“, in der Nähe des Kraftwerks der Stadt Köln. Eingehend wurde die Gewin⸗ nung der Braunkohle, ihre Förderung durch Kranen und Bahnen direkt zur Brikettfabrik erklärt. Endloſe Ketten ziehen die kleinen Wägelchen, die klappernd die„ſchiefen Ebenen“ hinaufrollen, um mit lautem Krachen entleert zu werden. Die andere Aufgabe des Tagebaus iſt die Entfernung der wertloſen Sandſchichten, das Abräumen. Unabläſſig werden die Kippwagen beladen und neuartige Schüttmaſchinen„be⸗ ſchütten“ die Halden. Auf der Grube„Fortuna“ hatte vor etwa drei Wochen die rieſige Erdbewegung einer friſchgeſchüt⸗ teten Halde die über 90 Meter tiefe Sohle des Tagbaues überſchwemmt und die ganzen Gleisanlagen unter ſich be⸗ graben. In der Brikettfabrik wird die ſtark waſſerhaltige rohe Braunkohle getrocknet, zerrieben und zu den bekannten „Union“ ⸗Briketts gepreßt. Beim Imbiß nach der Beſichtigung dankte Dr. Epp⸗ ſtein für die freundliche Einladung und Dr. Rudolf toaſtete in launigen Worten auf das Syndikat. In angereg⸗ ter Stimmung wurde die Fahrt durch die Kölner Umgebung fortgeſetzt. Fröhliche Lieder klangen aus den Wagen, um mit eifrigem Ernſt abzuwechſeln, als die Verladeanlagen des Syndikats gezeigt wurden. Den„offiziellen“ Abſchluß bildete ein„gemütliches Bei⸗ ſammenſein“ in dem ausgedehnten Vergnügungspark der „Preſſa“. Beſondere Freude herrſchte über das Erſcheinen Prof. Dr. Röß les, der von Bonn herübergekommen war, um wieder mit„ſeinen“ Mannheimer Studenten zuſammen zu ſein. In verſchiedenen Abteilungen fuhren die Teilnehmer am Mitwoch⸗ und Donnerstagmorgen zurück zur„alma mater“. Manche auch in ihre Heimat. In voller Harmonie begonnen, durchgeführt und beendet, wird die„Preſſa⸗Fahrt“ der Handels⸗Hochſchule allen Studenten ein unvergeßliches Erlebnis bleiben! P. KI. Letzte Muſterung Immer näher rückt der Abreiſetag für die Kinder heran, die in die Ferienkolonien kommen. Alle freuen ſich wie zur Winterszeit auf das Weihnachtsfeſt und der Gedanke „Ferien“ beherrſcht ihr ganzes Tun und Denken. Die Eltern haben aber noch ſchwere Tage vor ſich und ſie werden erſt leichter aufatmen, wenn die Abreiſe erfolgt iſt, um dann wieder in Sorgen zu leben, wie es ihren Lieblingen geht. Gilt doch die Hauptſorge der Beſchaffung der noch notwendi⸗ gen Bekleidungsſtücke und manche Anſchaffung iſt bis auf den letzten Tag zurückgeſtellt worden, nur weil es an den nötigen Mitteln gefehlt hat. Alle ſind ſie verſammelt, die Kinder bei dem Lehrer, mit dem ſie die goldenen Ferientage verbringen ſollen und der ihnen Freund und Berater ſein ſoll. Neugierig werden die Kameraden angeſchaut, mit denen man durch Wald und Feld ſtreifen wird und ſchon bilden ſich Urteile über dieſen und jenen, ſodaß in der Ferienkolonie ohne weiteres die ſchönſten Pläne ausgeheckt werden können. Das Auge des Lehrers geht von den Kindern zu Koffer und Koffer und von Schachtel zu Schachtel und ſchaut die Sachen an, die ſeine Zöglinge mitnehmen ſollen. Faſt bei allen iſt die Ausrüſtung vollſtändig, doch viele Kleinigkeiten fehlen noch bei manchen und ermahnende Worte ergehen an die begleitenden Mütter. Gerade Kleinigkeiten ſind es oft, die überſehen werden, um ſich dann im Ferienlager ſchwierig auszuwirken. Aber das geübte Auge des Leiters ſieht alles. Die letzte Muſterung iſt vorbei, die Treffzeit und die Abfahrt angegeben, die Tage werden dahinſchleichen und die Zeit der Abfahrt wird dann doch ſchnell da ſein. Keines wird fehlen und aller Augen werden leuchten voll froher Erwartung— werden aber noch heller leuchten bei der Rück⸗ kunft, wenn der Zug wieder in die Halle rollt, mit all den frohen, neugekräftigten, ſonnengebräunten Kindern. Aenderung der Aerztezulaffung und Aerztehilſe Der Reichsausſchuß für Aerzte und Krankenkaſſen hat hinſichtlich der Zulaſſungsbeſtimmungen für Aerzte eine Aenderung dahin getroffen, daß die Eintragung künftighin davon abhängig iſt, daß ein Arzt die deutſche Reichsangehörig⸗ keit beſitzt, ſich außerdem im Beſitz der bürgerlichen Ehren⸗ rechte befindet und ſeine Niederlaſſung zur Ausübung eigener Praxis in dem Arztregiſterbezirk amtlich gemeldet hat. Weiter wurden vom Reichsausſchuß Richtlinien getroffen, nach denen die von den Kaſſenärzten für ihre Leiſtungen berech⸗ neten Gebührenſätze im einzelnen zu prüfen ſind und bei falſcher Anwendung der vertraglich vereinbarten Ge⸗ bührenordnung Berichtigungen vorgenommen werden. Der beſtehende Prüfungsausſchuß iſt aufgrund dieſer Richt⸗ linien ermächtigt worden, einzelne Leiſtungen aus der Rech⸗ nung zu ſtreichen; unabhängig von etwa aus dieſer Tätigkeit ſich ergebenden Aenderungen des rein rechneriſchen Ergeb⸗ niſſes einer Rechnung, kann auch der Geſamtbetrag gekürzt werden. Die Richtlinien für die Anwendung elektro⸗phyſtka⸗ liſcher Heilmethoden erfuhren ebenfalls eine umfaſſende Aenderung. Die künſtliche Höhenſonne darf bei Ver⸗ ſicherungs⸗ und Krankenkaſſenmitgliedern und ihren Ange⸗ hörigen z. B. nur dann angewendet werden, wenn ſie un⸗ bedingt angezeigt und etwa geeignet iſt, die Arbeitsfähigkeit der Patienten wieder ſchneller herzuſtellen. In allen geeig⸗ neten Fällen ſoll deshalb in erſter Linie von der natürlichen Sonnenbeſtrahlung Gebrauch gemacht werden. In begründe⸗ ten Krankheitsfällen werden für die Folge höchſtens 10 Be⸗ ſtrahlungen auf einmal genehmigt. * * Verſetzt wurden die Regierungsräte Karl Neumayer beim Oberverſicherungsamt in Mannheim an das Bezirksamt in Mannheim, Dr. Ludwig Wagner beim Bezirksamt in Mannheim an das Bezirksamt in Tauberbiſchofsheim und Otto Schmitt beim Bezirksamt in Tauberbiſchofsheim an das Oberverſicherungsamt in Mannheim. * Ernannt wurde zum Oberregierungsbaurat Regierungs⸗ baurat Max Gros in Mannheim, zum Bauſekretär Bau⸗ oberaufſeher Simon Eſſig in Mannheim, zum Vermeſſungs⸗ rat Dr. Julius Stammer in Mannheim, zum Hafenmeiſter Schiffsführer Johann Ball in Mannheim und zu Schleuſen⸗ meiſtern Schleuſenwärter Thomas Kleinhaus und Hein⸗ rich Schaller in Mannheim. * Sängerheimkehr. Die Wienfahrer des Männergeſang⸗ vereins Concordia“ E. V. ſind geſtern abend halb 9 Uhr auf dem hieſigen Hauptbahnhof eingetroffen und von ihren Sangesbrüdern begeiſtert empfangen und begrüßt worden. In Autos ging es dann nach dem Sängerheim Concordia in der Langſtraße in der Neckarſtadt, wo die Wogen der Be⸗ geiſterung ſehr hoch gingen. * Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Auf den Vor⸗ trag von Profeſſor Dr. Katz⸗Roſtock über„Pſychologiſche Unterſuchungen über den„Hunger und den Appetit“ heute abend 20 Uhr in der Aula der Handels⸗Hochſchule, A 4, 1, ſei nochmals hingewieſen. Der Vortrag iſt öffentlich und un⸗ entgeltlich. * Fernſprechanſchlüſſe. Die gelegentlichen Verkaufsange⸗ bote von Fernſprechanſchlüſſen geben, wie uns das hleſige Telegraphenamt mitteilt, Anlaß, darauf hinzuweiſen, da nach§ 13 der Fernſprechordnung vom 15. Februar 1927 die Uebertragung von Fernſprechanſchlüſſen nur auf den Nach⸗ folger in Wohn⸗ oder Geſchäftsräumen oder an den Geſchäfts⸗ nachfolger zuläſſig iſt. Hierzu gehört auch die Geſamtrechts⸗ nachfolge. Eine Uebertragung von Fernſprechanſchlüſſen an andere Perſonen oder Firmen iſt nicht ſtatthaft und wird von Seiten der Deutſchen Reichspoſt nicht genehmigt. & Nicht in das Fahrwaſſer der Dampfboote und Schlepp⸗ züge hineinſchwimmen. Vom Bad. Rheinbauamt wird uns mitgeteilt:„Es beſteht Anlaß, nachdrücklich vor den ernſten Gefahren zu warnen, denen ſich Badende im Neckar und Rhein ausſetzen, wenn ſie in das Fahrwaſſer der Dampfboote und Schleppzüge hineinſchwim⸗ men. Durch die Saugwirkung der fahrenden Rad⸗ und Schraubendampfer können die Schwimmer ſo ſtark unter Waſſer geriſſen werden, daß ſie nur ſchwer wieder fret kommen. Den Kapitänen und Steuerleuten iſt es nicht mög⸗ lich, mit ihren Dampfern den Schwimmern auszuweichen. Deshalb Ihr Schwimmer, bleibt weg aus dem Fahrwaſſer!“ eee eee .. ˙7˙—6çmi.. Hochſchule für Muſik Es liegt nur kurze Zeit zwiſchen den Schlußkonzer⸗ ten und den großen Freizeiten der Hochſchule für Muſtk, die morgen beginnen. Ein kleiner Rückblick möge ſich zu einem Ueberblick erweitern, der allerlei Wiſſenswertes zeigt. Zum Beiſpiel: unſere Hochſchule für Muſik hat wieder ein Or⸗ cheſter! Freilich, Pauken und Trompeten, Kontrabäſſe und Fagotte müſſen aus Berufskreiſen hinzugezogen werden. Wie faſt überall und zuallernächſt. Aber Flöten und Oboen, Kla⸗ rinetten und Hörner ſtellte die Orcheſterſchule des Hauſes; natürlich auch Violinen, Bratſchen und Visoloncelle, der Mehrzahl nach. Die gedruckten Programme gaben den Sach⸗ verhalt mit den Worten:„Das Orcheſter ſetzt ſich zuſammen aus Lehrkräften des Konſervatoriums, Studierenden der Orcheſterſchule und andern muſtkaliſchen Kräften“ ſinnreich wieder. Und es verſteht ſich, daß Lehrkräfte mittun; ander⸗ ſeits muß aber gerechterweiſe bemerkt werden, daß die Hoch⸗ ſchule in Käte Back, der Anführerin der erſten Geigen, eine richtige„Konzertmeiſterin“ der Orcheſterkonzerte hatte. Die Orcheſterſchule leitete bis vor kurzem Kapellmeiſter Fritz Mahler, aus der Kapellmeiſterſchule von Fritz Mahler ſind hervorgegangen: Guſtav Semmelbeck, der mit dem er⸗ wähnten Orcheſter Mozarts Ouverture zum Schauſpieldirek⸗ tor vorführte, und Karl Belz, der Webers Ouverture zur Prezioſa⸗Muſik leitete. Man ſoll ſolche Anfänge beachten, ohne fragliche Schlüſſe zu ziehen; denn mit einem geübten Orcheſter iſt der Anfang leicht, der„Anfangende“ hat aber mit einer Orcheſterklaſſe beſondere Schwierigkeiten zu be⸗ ſiegen. Wie viele Proben notwendig geweſen ſein mögen, um unter Leitung Direktor Max Welkers, Profeſſor Willy Rehbergs und der dankenswerten Aushilfe Kapellmeiſter Legers— er hat„alles“ zur Opernlaufbahn— die Schluß⸗ konzerte zum guten Ende zu bringen, wiſſen wohl nur die Eingeweihten.„Begleitungen“ zu Klavierkonzerten gehören außerdem zu den heiklen Dirigentenaufgaben, und Brahms einziges Violinkonzert iſt eigentlich eine ſymphoniſche Dich⸗ tung für die Feenkönigin des Orcheſters und ſeine illuſtren Kunſtgenoſſen. Die große Hitze darf endlich nicht übergangen werden, weil ſie ſich in allerlei Stimmungsdifferenzen hör⸗ bar machte, die einem wohltemperierten Klavier nicht in die Quere kommen. Anderſeits müſſen wir immerhin beachten, daß ein Konzertflügel von Ibach mehr Stahlklangbilder ergibt, als Felix Mendelsſohn und ſeinem auf Wienergeläu⸗ figkeits⸗Preſtofinale, als Chopins E⸗moll Konzert und ſeinem Ideal des Pleyelflügels von 1830 zuträglich ſind.„La ſou⸗ pleſſe“ und der Geſangston von ſilbernem Glanze ſind eben dem beſten Ibach fremd Der Kaſinoſaal, in welchem das„alte Orcheſter“ groß und mächtig erklingt(während dergleichen in den heutigen großen Konzerträumen an Glanz ſo viel verliert) war den Vortragsfolgen günſtig, dem Klapterklang wie dem Geſangs⸗ ton. Und ſo war alles— bie Hitze ausgenommen— in der beſten Harmonte. Es gab auch ſeltene Werke zu hören; ſo ein Klavierkonzert von Mozart in Fdur und ein aus dem Nachlaß Beethovens herausgegebener Konzertſatz in-dur. Dieſen Beethoven(aus Bonner Jugendfahren?) ſpielte Lotte Schwarzſchild aus Karl Oehlers Schule mit viel⸗ verheißendem Brio, während zwei Junioren aus Willy Reh⸗ bergs Klavierklaſſen ſich in Mozarts-dur-Konzert teilten: Elſe Thron dem erſten Satz Anmut und Klangreiz gab, Margot Ruf dem Allegro assai-Finale mit allerlei Rondo⸗ tugenden der Technik und des Temperaments beizukommen ſuchte. Die Kammerſymphonie von E. Wolf⸗Ferrari(Werk), einſtudiert von Guſtav Semmelbeck, bot uns eine will⸗ kommene Ueberleitung zu Schumann und Mendelsſohn. Solche Abende dehnen ſich, aber Joſef evt und Schumanns Fantaſie in-moll für Klavier und Orcheſter(die Urform des einzigen Klavierkonzerts) ließ uns Hitze und Zeit vergeſſen; ein Muſiker, der ſeinen Weg weiß, der mit kraftvollem Ton und edlem Temperament die Schule Heinz Mayers lobt, der dem Reiche der Romantik neuen Glanz verleiht, ließ unſere Erinnerungen an alte Zeiten lebendig werden. Zweifellos die beſte Leiſtung des Abends. So ſchön auch Hans Kohl aus der Geſangsabteilung M. Schöttl ſeine Paulus⸗Arie ſang, ſo techniſch gewandt auch Liſelotte Möller Mendelsſohns -moll-Konzert vortrug, wir alle freuten uns des Gdur⸗ Preſto⸗Endes. 2 Der letzte Abend begann mit Webers Ouvertüre zu Pre⸗ zioſa. Es ſollte Jula Kaufmann mit Griegs K moll-Kon⸗ zert folgen, die Erkrankung einer Pianiſtin, die durch Ver⸗ einigung techniſcher Begabung und muſikaliſcher zugleich ſchon jetzt der Schule Heinz Mayers Ehre macht, ließ den Ausfall bedauern, anderſeits aber Lotte Schwarzſchild zur ſchön⸗ ſten Geltung kommen: ſogleich nach der Ouvertüre. Wieviel dieſe junge Klavierkraft durch Karl Oehlers Unterweiſung hinzugelernt hat, ſeit dem letzten Jahre, wie neben dem glän⸗ zenden Mechanismus auch eine zarte Klavierpoeſte den Reb⸗ gen führt, darüber ließe ſich manche Einzelheit berichten. Der Zeit Dringlichkeit hat es nicht gelitten; und ſo genüge die Be⸗ kundung, das Chopins-moll-Konzert eine rechte Freude war. Der Zeit Dringlichkeit läßt es nicht anders zu, als daß die Mehrzahl der Studierenden nur einen Satz der Kon⸗ zerte vorträgt. Zumeiſt den erſten Satz; aber was für ein erſter Satz iſt der ſymphontiſche Triumpfbogen, den Brahms Violinkonzert ſeinem Freunde Joachim gebaut hat! Und Käte Back laus der Schule Paul Gelbrigs) gab trotz Hitze und dar⸗ aus ſich ergebenden Hemmungen ein techniſches Meiſterſtück. Was viel ſagen will. Und zugleich einen Beweis ihrer im⸗ mer tieferen Einfühlungskraft in das Weſen des nordiſchen Elegikers Brahms. Er hätte uns wohl noch ein weiteres Violinkonzert gegeben, wenn gewiſſe Berliner Kritiker nicht das Witzwort vom„Konzert gegen die Violine“ verbreitet hätten. Der Höhepunkt des zweiten Abends; denn wie könn⸗ ten Rubinſteins-moll und Saint⸗Sasns Cmoll gegen Brahms aufkommen? Aber gerade beide Aufgaben waren, vom Standpunkte der Hochſchule für Muſtk aus betrachtet, ſehr gut gewählt, um die Studierenden Herbert Bertram (Heinz Mayer) und Guſtavy Sammelbeck(Karl Oehler) in ihrem Weſen vorzuführen. So ſchwer es ſein mag zu unterſcheiden, was der Begabung der Studierenden(der „Werdenden“) und der Lehre zuzuſchreiben iſt, ſo mag man doch dem einen Fleiß, Streben und„Didaxis“, dem Andern das Kapellmeiſterliche zuweiſen. Der Eine ſpielt Rubinſtein, wie der Lehrer vorſpielen ſoll, der Andere den„Sanctus Sa⸗ ganus“, wie ihn der zukünftige Kapellmeiſter nimmt. Beide ſpielen ihre Aufgabe als gebildete Pianiſten und mit muſt⸗ kaliſchem Stil. Das Weitere muß die Zukunft lehren; die Freiheit, die beſte Lehrerin aller Talente. Und wieder hatte Saint⸗Sasns den Vorzug; denn er klingt moderner als Rubinſtein, und Rubinſteins Genie war der beſte Ausdeuter ſeines Klavierkonzerts Nr. 4. Dazu kam aber ein Wichtiges: Guſtav Semmelbeck hatte den Vorzug, alle drei Setze des franzöſiſchen Meiſters zu ſpielen, ſich alſo gleichſam in drei Rollen zu zeigen. Und nun gewann er mit dem-dur-Schluß einen glänzenden Sieg. Das anregende und belebende Prin⸗ zip dieſe Schlußſatzes kam in glücklicher Weiſe überein mit dem Weſen des Pianiſten, und ſo geriet der Abſchluß dieſer Hochſchul⸗Schlußkonzerte in pyrotechniſchem Raketentu m Es war doch ſchön! 5. ben N. Jul 1028 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Sekte. Nr. 848 Ein er die Der wandernde Berg Arbino von Vellinzona In dem Schweizer Kanton Teſſin iſt der Berg Arbino in dem Arbedotale in der Nähe von Bellinzona ſchon ſeit vielen Jahren der Gegenſtand ernſter Beſorgniſſe. Der Berg be⸗ findet ſich auf der Wanderſchaft und ſeine Vorwärtsbewe⸗ gungen ſind in der letzten Zeit ſo ſtark geweſen, daß man in Rächſter Zeit mit der Möglichkeit eines gewaltigen Berg⸗ rutſches rechnet. Infolgedeſſen haben die Schweizer Behörden angeordnet, daß die Gefahrenzone ſofort geräumt werden muß. Schon im Oktober vorigen Jahres haben einige Be⸗ wohner des Tales, die dem Berge beſonders nahe waren, ihre Wohnungen verlaſſen müſſen. Nunmehr ſoll die Räu⸗ mung im weiten Umkreiſe durchgeführt werden, weil die Sachverſtändigen nach den jüngſten Bewegungen des Berges U für ſehr groß und vielleicht auch für ſehr nahe halten. Der Berg Arbino iſt annähernd 2000 Meter hoch. Er er⸗ hebt ſich etwa 4% bis 8 Kilometer öſtlich von Bellinzona aus einem felſigen Untergrund. Nachweislich ſeit dem Jahre 1888 bewegt er ſich in horizontaler Richtung. Zunächſt waren ſeine Bewegungen ſehr langſam. Sie haben aber in den letzten drei Jahren ihr Tempo immer mehr beſchleunigt. Bereits im Jahre 1905 lenkte die Schweizer Bundesbehörde die Auf⸗ merkſamkeit des Kantons Teſſin auf das ſtändige Vorrücken des Berges. Seit dem Jahre 1888, in dem die Beobachtung eingeſetzt hatte, d. h. im Laufe von 17 Jahren, hatte ſich der Berg nach dem damaligen Stand etwa 18 Meter in öſtlicher Richtung bewegt. Seitdem haben die weiteren Beobachtungen ergeben, daß der Berg bis zum Beginn unſeres Jahrhun⸗ derts jährlich ödurchſchnittlich 2% em vorwärtsrückte. Von da an bis zum Jahre 1919 5 em jährlich, von 19191924 10 und ſeitdem 11 bis 12 em jährlich. Im vorigen Jahre hat ſich dieſes Tempo auf 25 em erhöht. Und in den letzten Monaten hat es noch mehr zugenommen. Es iſt weiter be⸗ merkenswert, daß der Berg an Höhe verliert, während er vorwärtsrückt. Auch dieſe Veränderung iſt von Jahr zu Jahr mehr in die Erſcheinung getreten. 5 Gegen Ende des Jahre 1926 wurde die Lage bereits kri⸗ iiſch. Die Sachverſtändigen legten damals ſchon der Verwal⸗ tung des Kantons Teſſin nahe, ſofortige Vorſichtsmaßnahmen zu treffen. Es wurde denn auch damals in der Gefahren⸗ zone keine Erlaubnis zur Errichtung von Neubauten mehr erteilt. Ferner wurde das Holzfällen an den Hängen des Deutſchland Othello in Treptow Roſamunde war ein hübſches Mädchen, das in einer Kon⸗ bitorei als Küchenfee wirkte. Ihr Lächeln war ſo ſüß wie Schlagſahne und betörte den Kellner Hugo ſo ſehr, daß er ſtie keinem anderen Sterblichen gönnen wollte. Aber für Roſamunde war es nicht die„richtige“ Liebe. Die empfand ſie mehr für den Kellner Ernſt, der ſie nicht ſo plagte. Als Hugo von dieſer Anbändelei erfuhr, ergrimmte er und ſann auf Rache. Er kundſchaftete aus, daß ſein Nebenbuhler zu⸗ weilen mit der Frau eines Kapellmeiſters ſchön tat, verriet das dem Taktſtockſchwinger und erlebte die Genugtuung, daß der Ehemann den lieben Ernſt nach Noten verdroſch. Am vergangenen Sonntag hatte Hugo Dienſt in Treptow. Wäh⸗ tend er mit Kaffekannen und Napfkuchen beladen von Tiſch zu Tiſch eilte, ſah er plötzlich auf der Plattform eines vorüber⸗ ahrenden Straßenbahnwagens Roſamunde und Ernſt Arm in rm ſtehen. Das war zuytel. Hugo griff ſich einen jungen Mann, da er ſelbſt ſeinen Poſten nicht verlaſſen konnte, und beauftragte ihn, der Treuloſen ſofort zu folgen und feſtzu⸗ ſtellen, wohin ſie mit dem Kavalter ginge. Der Jüngling eilte den beiden nach und fand ſie am Spreeufer an einem idylliſchen Plätzchen. So ſchnell er konnte, lief der Kundſchafter zu Hugo zurück und meldete, daß Eile not täte. Hugo warf Schürze und Facke ab, ſauſte los und fiel über die Sünder her. Mit einem Knüppel verprügelte er Ernſt gewaltig und warf ihn zur Abkühlung ſeiner hitzigen Gefühle in die Spree. Schaden nahm der ſo rüde Behandelte nicht, es langte weder zu einem Schnupfen noch zum Ertrinken. Dennoch kam jetzt für Ernſt die große Stunde. Er rannte zur Kriminalpolizei und zeigte Hugo wegen„Mordverſuchs“ an. Die geduldige Kriminal⸗ polizei hörte ſich die ganze Geſchichte an, war aber der Auf⸗ fafſung, daß hier von einem„Morde“ wohl keine Rede ſein könne. Mam riet Ernſt väterlich, lieber anderer Leute Bräute in Ruhe zu laſſen, beſonders wenn der Rivale ſolche Othello⸗ natur habe, wie Hugo. Roſamunde iſt übrigens inzwiſchen reumütig zu Hugo zurückgekehrt, und es ſoll ſich bei ihr ſogar jetzt die„richtige“ Liebe eingeſtellt haben. Verwegener Raub in einer Sparkaſſe Am Dienstag gegen 16 Uhr betrat ein etwa 30jähriger Mann den Kaſſenraum einer Sparkaſſenzweigſtelle in Chem⸗ Ritz und bedrohte mit einem Trommelrevolver die beiden anweſenden Kaſſenbeamten. Der Räubr brachte etwa 5000 Mark, die ſich auf einem Zahlbrett befanden, an ſich und ergriff die Flucht. Frankreich Akuſtiſcher Krieg Ein Pariſer Schriftſteller hatte ſchon des öfteren ſeine Nachbarn gebeten, doch entweder nicht den ganzen Tag ihr Grammophon Jazzmelodien ſpielen zu laſſen oder aber wenigſtens dabei die Fenſter zu ſchließen. Als die Bitten nichts fruchteten, ließ der Schriftſteller einige Grammophonplatten in den Pariſer Bahnhöfen zur Zeit des größten Verkehrs, auf dem Flugplatz Le Bourget beim Abflug dreimotoriger Aero⸗ plane, an der Place de'Opera und ſchließlich auf dem Schieß⸗ übungsplatz der Pariſer Garniſon beſpielen. Sobald nun das Grammophon der Nachbarn zu tönen begann, rückte der Schriftſteller das ſeine ans offene Fenſter und ließ ſeine Radauplatten los. Am dritten Tage ließen die Nachbarn Doppelfenſter einbauen, die ſie während ihrer Konzerte dicht geſchloſſen halten. Ein deutſcher Faltbootfahrer im Kanal aus Seenot gerettet Wie die Blätter melden, hat ein Motorboot am Dienstag im Kanal den Deutſchen Gerhardt Günther aus Seenot ge⸗ rettet und nach Boulogne⸗fur⸗Mer gebracht. Günther hatte den Verſuch unternommen, den Kanal auf einem Gummifalt⸗ boot zu überqueren, wobei er acht Meilen von der fran⸗ zöſiſchen Küſte entfernt in einen Sturm geriet, Berges verboten. Der Baumbeſtand bot Schutz gegen Wind und Regen, die an den kahlen Stellen des Berges den Auf⸗ löſungsprozeß ſicher beſchleunigt hätten. Man brachte da⸗ mals auch Schutzdämme an, die dem Verfall des Berges an den Abhängen Einhalt gebieten ſollten. In den letzten Mo⸗ naten iſt aber trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen der Ver⸗ fall der Bergmaſſe unaufhaltſam weiter vorgeſchritten. Er hat gegenwärtig einen ſo großen Umfang angenommen, daß nicht nur das Arbedo⸗Tal, ſondern auch die benachbarten Hänge von La Monda und Chiala bedroht ſind. Auch benach⸗ barte Täler liegen bereits in der Gefahrenzone, ſo daß der all⸗ gemeine Räumungsbefehl ein recht anſehnliches Gebiet um⸗ faßt. Zahlreiche Dörfer ſind davon betroffen worden, deren Einwohner nun verſuchen müſſen, ſich eine andere Unter⸗ kunft zu verſchaffen. Der Gipfel des wandernden Berges iſt von tiefen Riſſen und Spalten durchfurcht. Die Oeffnungen haben ſich wäh⸗ rend der letzten Monate verbreitert und ſich zu tiefen Schlün⸗ den entwickelt. Der Baumbeſtand an den Hängen des Berges iſt vollſtändig aus der Richtung gekommen. Infolge der ſtän⸗ digen Bewegung der Erdmaſſe hängen die Bäume nach ſeit⸗ wärts. Von Zeit zu Zeit ſetzt ſich hter oder dort eine Erd⸗ maſſe in Bewegung und rutſcht in die Tiefe ab. Nach Sach⸗ verſtändiger Anſicht iſt die Kataſtrophe unaufhaltſam. Der Berg wird in das Tal hinabſtürzen und keine techniſche Vor⸗ kehrung kann dieſem gewaltigen Naturereignis vorbeugen oder es verhindern. Die Stadt Bellinzona iſt glücklicherweiſe gegen die Folgen dieſes wahrſcheinlich unvermeidlichen Berg⸗ ſturzes geſchützt. Sie liegt hinter einem felſigen Bergrücken, an dem ſich die zuſammenſtürzenden Maſſen des wandernden Berges ſicher brechen werden. Dagegen ſind die Täler in der unmittelbaren Nähe des Berges, ſo namentlich das Arbedo⸗ Tal unrettbar verloren. Wo jetzt das Tal ſeine Wieſen aus⸗ breitet, und wo liebliche Dörfer und Landgüter zwiſchen Baumgruppen zerſtreut daliegen, wird aller Vorausſicht nach in abſehbarer Zeit eine gigantiſche Erd⸗ und Felſenmaſſe alle Spuren des Lebens und der Vegetation zudecken. Die Häuſer werden zerſtört und von Erdmaſſen begraben werden. Man kann ſich denken, daß es angeſichts dieſes wahrſcheinlich nahe bevorſtehenden Ereigniſſes den vielen Menſchen ſchwer gefallen iſt und noch ſchwer fällt, von der ihnen liebgewordenen Stätte zu ſcheiden. England Ein kühner Schritt auf dem Heiratsmarkt Eine neunzehnjährige Engländerin namens Clarice Hardcaſtle in New Brighton hat ſich, wie ſte ſelbſt be⸗ merkt, gegen einen Betrag von 3000 Pfund(60 000%) auf dem Heiratsmarkt angeboten. Dieſer Schritt erfolgte in der Ge⸗ ſtalt eines Briefes, den ſie einer engliſchen Zeitung mit der Bitte um Veröffentlichung überſandte. Darin heißt es:„Ich biete mich jedem beliebigen Manne zur Ehe an, der 3000 Pfd. zugunſten meiner invaliden Mutter zahlen kann. Meine Mut⸗ ter iſt zwanzig Jahre krank geweſen, hat mich ohne Hilfe eines Vaters aufgezogen und nun iſt es meine Pflicht, ſie, ſo gut es geht, zu unterſtützen.“ Die Briefſchreiberin bezeichnete ſich dann noch als eine ſchlanke, helle Erſcheinung und als kin⸗ derlieb. Der Schritt des fungen Mädchens erregt in der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit, wie man ſich denken kann, einiges Auf⸗ ſehen. Die Briefſchreiberin iſt interviewt worden und hat erklärt, es ſei ihr keine andere Möglichkeit geblieben, um der Not ihrer Mutter zu ſteuern. Die Mutter erklärte, ſie habe von der Abſicht ihrer Tochter nichts gewußt und erſt aus der Zeitung erfahren, was geſchehen ſei. Man darf geſpannt ſein, ob dies einzigartige Heiratsgeſuch den gewünſchten Er⸗ folg haben wird. Das Teſtament auf dem Rücken In London hat ein Mann den ſeltſamen Einfall beſeſſen, ſich ſein Teſtament auf dem Rücken tätowieren zu laſſen. Der letzte Wille beſtand aus 200 Worten, die ihm von ſachkundiger Hand auf die Haut eingeritzt wurden. Die Prozedur dauerte fünf Stunden. Im Zeichen der Abrüſtung— Ein neues Selbſtladegewehr Die engliſche Regierung hat für das Heer eine Erfindung des amerikaniſchen Generals John Thompſon erworben, die die Wirkſamkeit der Schußwaffe erheblich erhöht. Es handelt ſich dabei um ein Selbſtladegewehr, das ſehr einfach kon⸗ ſtrutert iſt und von dem Soldaten genau ſo leicht zu hand⸗ haben iſt wie die bisherige Waffe. Der Unterſchied beſteht nur darin, daß der Soldat mit dem neuen Gewehr in der Minute die doppelte Anzahl Schüſſe abgeben kann wie gegen⸗ wärtig, d. h. etwa 35 Schüſſe. Da er außerdem auf das Laden ſeine Aufmerkſamkeit nicht mehr zu verwenden braucht, ſo kann er mehr Sorgfalt auf das Zielen verwenden. Man glaubt deshalb in den engliſchen Armeekreiſen, daß der engliſche Soldat in Zukunft nicht nur viel raſcher, ſondern auch viel treffſicherer ſchießen wird als bisher. Und das alles im Zeichen der Abrüſtung! Paganini, der größte Geiger aller Zeiten, der vor genau hundert Jahren ſeinen erſten Triumphzug durch die großen Städte Europas abſolvierte, war bereits ſechs Jahre ſpäter in der angenehmen Lage, eine wundervolle Villa bei Parma ſein Eigen zu nennen und über die dazu notwendigen Mil⸗ lionen zu verfügen. Allerdings wußte er ſeine Kunſt richtig einzuſchätzen und kaufmänniſch zu verwerten: er ließ ſich nicht nur jeden Strich, den er ſpielte, glänzend bezahlen, er ging ſo weit, daß er Leuten, mit denen er Geſpräche über Muſik führte, eine Honorarnote zuſandte! Wie das„N. W..“ mitteilt, exiſtiert ein Brief von ſeiner Hand, der ein helles Licht auf die Art wirft, die es Paganini ermöglichte, in ver⸗ hältnismäßig kurzer Zeit zu einem großen Vermögen zu kommen. Er iſt an einen Engländer gerichtet, bei dem er geſpielt hatte und deſſen Tochter mit ihm einige Geſpräche über Muſik geführt hatte, und lautet: elt Diamantſchmuggler verhaftet Die polniſchen Grenzzollorgane haben ſoeben in Verbin⸗ dung mit der Warſchauer Poltzet eine große Bande von Diamantenſchmugglern ausgehoben, die ihren Haupt⸗ ſitz in Warſchau und ihre Helfershelfer an der deutſch⸗pol⸗ niſchen Grentzze in Oberſchleſien hatte. Bet dem Führer der Bande, Mordka Halber n, in Warſchau wurde ein Lager von Brillanten, Uhren, Gold⸗ und Silberwaren im Werte von über einer halben Million Zloty beſchlagnahmt. Auch bei ben oberſchleſiſchen Helfershelfern gelang es, Schmuggelgut im Werte von mehreren hunderttauſend Zloty ſicherzuſtellen. Während Halbern und vier an dem Rieſen⸗ ſchmuggel beteiligte Warſchauer Kaufleute feſtgenommen wur⸗ den, gelang es den oberſchleſiſchen Helfern der Bande ſamt und ſonders über die grüne Grenze nach Deukſchlau d zu entkommen. Das wertvolle Schmuggelgut befand ſich, ſoweit es in Oberſchleſien beſchlagnahmt wurde, noch in den Originalpackungen der deutſchen Firmen, die auf dieſe Weiſe den polniſchen Behörden ebenfalls bekannt wurden. Dieſe Art Schmuggel wird, weil er offenbar mit großer Eile vor ſich geht, als„heißer Schmuggel“ bezeichnet. Das Geſchäft bei dem Wertſachenſchmungel beruht nicht nur in der Entziehung des Zolles, fondern auch darin, daß weder Umſatz⸗ noch Einkommenſteuer bezahlt werden. Geſtern wurde vom Kattowitzer Zollſchutz ein weiterer großer Schmuggel entdeckt. Am Samstag war von Deutſchland eine Sendung Zement⸗ ſäulen angekommen, die für den Poſtmeiſter Kozlowſki in Krakau beſtimmt war. Wahrſcheinlich hatten die Zollbehörden Wind von einem beabſichtigten Schmuggel erhalten, und ſo wurde eine Untersuchung durchgeführt und in den hohlen Zementſäulen 300 Kilogramm Saccharin in den be⸗ kannten Auslandspackungen aufgefunden. Die Sendung war über 100 000 Zloty wert. Italien Kampf mit einem Fiſch im Seebade In der Nähe des italieniſchen Seebades Viareggio (Provinz Lucca) hatte ein Badegaſt einen gefährlichen Kampf mit einem Fiſch zu beſtehen. Ein funger Mann aus Florenz war mit einem flachen Boot, wie ſie an der toskaniſchen Küſte im Gebrauche ſind, etwa eine halbe Meile in die See hinaus⸗ gefahren, als er einen Rieſenfiſch heranſchwimmen ſah. Er dachte, es handele ſich um einen Delphin und hoffte, den Fiſch mit ſeinem Ruder leicht abwehren zu können. Als der Fiſch näher kam, entpuppte er ſich als ein—8 Meter langer 5 Smeriglio, ein angriffsluſtiger Bewohner des Mittelmeeres, der aber faſt niemals bis zur Küſte vordringt. Er ſchlug ſeine Zähne in das Boot und kippte es um, ſo daß der Inſaſſe ins Meer fiel. Glücklicherweiſe waren einige andere Boote in der Nähe, deren Inſaſſen herankamen und gemeinſam den An⸗ greifer vertreiben konnten. Der Fiſch hatte ſich in das Boot ſo feſtgebiſſen, daß er, um wieder los zu kommen, eine ganze Reihe von Zähnen ſtecken laſſen mußte. Amerika Ein geheimer Wohltäter In den Vereinigten Staaten von Amerika genoß ſeit Jahren eine geheimnisvolle Perſönlichkeit, die unter dem Na⸗ men„Jedediah Tingle“ auftrat, berechtigtes Anſehen. Der Mann, der ſich hinter dieſem Namen verbarg, übte im Stillen eine weitreichende Wohltätigkeit. Sehr häuig er⸗ hielten berühmte Schriftſteller einen Betrag von„Jedediau Tingle“, noch viel öfter aber waren unbekannte Dichter, die mit der Armut zu kämpfen hatten, namenloſe Helden und Hel⸗ dinnen des täglichen Lebens und arme, aber begabte Kinder die Beſchenkten. Die Summen, die ihnen zugingen und in vielen Fällen ihr Lebensglück aut achten, kamen alle von demſelben Mann mit der geheimnisvollen Bezeichnung, deſſen wirklichen Namen niemand kannte und auch niemand feſt⸗ zuſtellen vermochte. In einem Falle trat„Jedediah Tingle“ in die Oeffentlichkeit, jedoch verriet er auch dabei nicht das Geheimnis ſeiner Perſon. Er teilte lediglich mit, daß er ſeine Tätigkeit unter dem Namen ſeines Urgroßvaters ausübe und daß er nach dem Vorbilde dieſes ſeines Vorfahren die Auf⸗ gabe erfülle, die hochherzigen Menſchen in hervorragender und niedriger Stellung zu erfreuen und alle diefenigen zu ſtärken, die ſich durch beſondere Taten auszeichnen oder unter dem Daſein leiden. Vor ein paar Tagen iſt das Geheimnis dieſes Wohltäters gelüftet worden. Es wurde bekannt, daß ſich ein gewiſſer William Harmon, der vor kurzem in New⸗ hork ſtarb, hinter dem Namen Jedediah Tingle“ verbarg. Die Bridge⸗Partie in den Lüften Um der tropiſchen Hitze, die in dieſen Tagen in Phila⸗ delphia herrſcht, zu entgehen und doch nicht auf die ihnen un⸗ entbehrliche Bridge⸗Partte verzichten zu müſſen, mieteten vier Damen ein Flugzeug, um in den Lüften ihre Kartenſchlachten zu ſchlagen. Nach acht Spielen landeten ſie wieder auf dem Flugplatz der Stadt und erklärten begeiſtert, es ſet viel ſchöner, im Flugzeug ſeine Rubbers zu machen, als im Klub oder zu Haufe am Bridge⸗KEiſch. Das Flugzeug als fliegender Spiel⸗ klub— welch' neue Zukunftsmöglichkeiten bieten ſich da! Paganini, der große Künſtler und Geſchäftsmann „Ich übergebe Ihnen meine kleine Rechnung und erwarte, daß Sie dieſe möglichſt bald bezahlen werden. Für zwölf nterrichtsſtunden, welche ich Ihrer Demoiſelle Tochter gab, um ihr die Art begreiflich zu machen, wie man Muſik gusdrücken und den Sinn der Noten auffaſſen müſſe, 2400 France, Dafür, doß 1 achtmal bei verſchiedenen Gelegenheiten bei Ihnen einige Muſikſtücke ſpielte, 24000 Franc, macht in Summe 24 400 France. Ich will dieſer Rechnung nicht noch den Unterricht hinzufügen, den ich beiläufig und geſprächsweiſe Ihrer Tochter an Ihrem Tiſche gab, obgleich ich mein Teil bis auf die Centime bezahlt habe, da ich ihr ein Geſchenk mit der Mühe machte, die ich mir gab, um ihr die wahren Begriffe über die muſikaliſche Wiſſenſchaft bei⸗ zubringen, weil ich wünſchte, ſie hätte Sie begriffen und einigen Nutzen daraus ziehen können. Ich bitte Sie, ſich gleich Ihrer Schuld gegen mich entledigen zu wollen und verſichere Ste, daß ich m e Fall nicht anſtehen werde, zu klagen. Ich grüße Sie und habe die Ehre zu ſein Nikola Paganini.“ Es iſt leider nicht bekannt, ob dieſer kaufmänniſches Ta⸗ lent verratende Brief des großen Geigers den gewünſchten Erfolg erzielt hat. Jedenfalls zeigt er, daß der„dämoniſche Zauberer“ ſich einzuſchätzen verſtand und aus ſeinem Herzen keine Mördergrube machte. Wenn es ein Komponiſt zu ſeinen Lebzeiten gewagt hätte, ihn in den Mittelpunkt einer Ope⸗ rette zu ſtellen und ſte mit ſeinem Namen zu betiteln, ſo hätte er— man kann das nach obigem Brief als ſicher an⸗ nehmen— nicht gezögert, ſeinen Anteil an den Tantiemen zu fordern. 8 i 8. Seite. Nr. 8 W Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 27. Julk 1088 K0 LN AM RHEIN * 21.30. IUII 1923 Die Ankunft der Badener (Von unſerem nach Köln entſandten Sonderberichterſtatter) In vier Sonderzügen haben die Badiſchen Turner in der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch, von Radolfzell, Schopfheim, Forbach und Bretten aus, die Reiſe nach Köln angetreten, um zunächſt bis Rüdesheim zu kommen. Der reſtliche Teil der Reiſe ab Rüdesheim brachte die Teilnehmer in den ſeltenen Genuß einer Rheinfahrt in zwei Sonderdampfern. Der kurze Aufenthalt in Rüdesheim wurde zur Beſteigung des Niederwalddenkmals benutzt, die mit einer Jahnfeier verknüpft wor⸗ den war, in deren Verlauf Kreispreſſewart Dr. Finter⸗ Karlsruhe eine zündende Rede über den Turnvater Jahn und ſeine Verdienſte hielt, die von der tauſendköpfigen Menge, zu gleicher Zeit waren auch die Sachſen und Bayern anweſend, begeiſtert aufgenommen wurde. Das Turnerlied„Ein Ruf iſt erklungen“, bildete den Abſchluß. Raſch vollzog ſich der Abſtieg, um pünktlich 4211 Uhr abfahren zu können. In freudiger und erwartungsfroher Stimmung an Burgen und Schlöſſern, Städten und Städtchen vorbei ging es Köln zu, wo die Ankunft mit der unausbleiblichen Verſpätung gegen 7 Uhr erfolgte. Seinen Einzug in der Feſtſtadt hielt der Badiſche Turnkreis ge⸗ ſchloſſen durch einen ſtattlichen Zug der 4000 zum Quartierbezirk. Wenig ſpäter traf auch das Mannheimer Schiff ein. Leider hatte man die Teilnehmer, entgegen der Abmachungen, in Mainz auf einen Kursdampfer umgeladen, wodurch eine weſentlich längere Fahrzeit notwendig wurde. Trotzdem war auch hier die Stimmung die Beſte. Der Beginn der Wettkämpfe— Feſtakt in der Preſſa— Weihe⸗ ſtunde der Sängerriegen Mit der Uebergabe des Bundesbanners an die Feſtſtadt hat das 14. Deutſche Turnfeſt offiztell begonnen. Unüberſehbar iſt die Teil⸗ nahme. Es dürften jetzt ſchon über 200 000 Turnfeſtteil⸗ nehmer in Köln anweſend ſein. Ununterbrochen laufen die Sonderzüge und Schiffe ein, beſetzt bis auf das letzte Plätzchen. Köln ſteht vollſtändig im Zeichen des Turnfeſtes. Trotzdem alles auf⸗ geboten werden muß, um den geſteigerten Verkehrsverhältniſſen Rech⸗ nung zu tragen, vollzieht ſich die Beförderung der Maſſen reibungslos Am Hauptfeſttage, am Sonntag ſelbſt, gilt es, die Generalprobe zu be⸗ ſtehen; man rechnet an dieſem Tage mit über 300 000 Teilnehmern. Die Wettkämpfe am Donnerstag in aller Frühe beginnend, ſahen ſchon um 6 Uhr die erſten Funktionäre zum in reichem Flaggenſchmuck gehüllten Stadion eilen. Pünktlich auf die Minute traten die erſten Wettkampfriegen der Turnerinnen und Turner, die Volksturner, Spieler und Fechter auf den Plan. Die Teilnahme iſt ſo gewaltig, daß es unmöglich iſt, auf Einzelheiten einzugehen. Wie am Schnürchen wickelt ſich das Programm ab, der techniſche Apparat funktioniert fehlerlos. Noch iſt es erſt 7 Uhr und ſchon ſetzt ein unaufhörlicher Strom von Zuſchauern nach dem Stadion ein, die Wettkampfzelte, Laufbahnen, Spielfelder umlagernd. Im Wettkampf ſteht die Kreisgruppe J zunächſt. Die Kreis⸗ gruppe II, zu der der Badener und Mannheimer gehören, turnen am Nachmittag. Bei den Spielen fallen die erſten Vorent⸗ ſcheidungen, zumteil gehen auch ſchon einige Zwiſchenſpiele vor ſich. Im Fauſtball Aeltere iſt Jahn Neckarau bereits ausgeſchie⸗ den. Im Trommelball der Turnerinnen hat Tod. Germania noch gute Ausſichten. Im Fußball kommt Turnverein Mannheim von 1846 kampflos in das Zwiſchenrundenſpiel gegen den Vorſpiel⸗ ſieger T. V. 1860 Fürth. Während unter den Arkaden die Fechter die Beſten ermitteln und die Ringer im Wettkampf ſtehen, ſetzen die an den Wettübungen noch nicht beteiligten Kreisgruppen die letzten Proben für das Kreis⸗ turnen an. Die Ergebniſſe der Wettkämpfe ſind erſt am Freitag mittag zu erwarten, wenn die Kreisgruppe III ihre Arbeit vollendet hat. Die Vorſpiele brachten folgende Entſcheidungen: Fauſtball, Männer TV. Krefeld— Turnerbund Ulm 25:90; A. Bremer TV.— TV. Pforzheim⸗Brötzingen 26:86; TK. Hannover — TV. Frieſenheim 39:24; Jahn Hamburg— Eintracht Berlin 19185; Eintracht Berlin— MTV. Altenburg 24:26; MTV. Altenburg— Görlitzer Tſchft. 16:10) TV. Walddorf— TV. Stralſund 54:27; MTV. Zerbſt— Hamburg ⸗Rottenburgsort 21:27.— Aeltere: Unterbarmer Tbd.— TV. Stuttgart 32:36; Tgde. Schweinfurt— Tgde. Dortmund, Schweinfurt kampflos Sieger; ATV. Leipzig— Tg. Berliner Lehrer 21:32; Tklb. Hannover— T. u. FC. Ludwigs⸗ hafen 32:23; Altenburger Tbd.— Jahn Neckarau 42:88; Licht⸗ und Luftbad Frankfurt— Königsberger MTV. 46215. Frauen: TV. Eſchwege— Berliner Tbd. 35:38; Krefeld — Friſchauf Göppingen 28:10; Tklb. Hannover— T. u. FC. Lud⸗ wigshafen 43:31; ATV. Bremerhafen— MTV. Karlsruhe 45:27. Schlagball, Männer: TV. Arbergen— MTV. Karls⸗ ruhe 103—24; MTV. Tapiau— TV. 1860 Frankfurt 40:80. Handball: Pol. Sp. V. Heidelberg⸗Raſtatt M TV. berg 10:2; TK. Simmer⸗Hannover— TV. 1861 Fürth 34. Fußball: Harburger Tbd. TV. 1860 Fürth:4; TV. Stellingen— TV. Oberſtein:5; TV. Pauersdorf— ATG. Gera:1. Die Fechter haben die Vor⸗ und Zwiſchenrunden hinter ſich, ſodaß die Endkämpfe beginnen. Der Meiſter Thomſon⸗Offenbach iſt im Degenfechten bereits in der Zwiſchenrunde ausgeſchieden. Bei weiterem Sonnenſchein ſetzte am Nachmittag die Kreis⸗ gruppe 9 unter den ebenfalls günſtigen Vorausſetzungen der nicht zu übertreffenden Geräten und Kampfbahnen ein. Dazu gehören 5 775 TV. Königs⸗ unſere Badener. Wiederum ſind die Wettkampfzelte und Kampf⸗ ſtätten dicht umlagert; dieſes Mal in ſtärkerem Maße von den Trägern des gelb⸗rot⸗gelben Bandes, den Badenern, die ihre Lands⸗ leute an der Arbeit ſehen wollen. Hoffen wir auf ein gutes Ab⸗ ſchneiden in dieſen großen Wettkämpfen, die, was vorauszuſehen, große Leiſtungen erbrachten und erfordern. Gute und lehrreiche Turnarbeit bringen die verſchiedenen Son⸗ dervorführungen. Reichen Zulauf und Beifall fanden die Ameri⸗ kaner, die auf der Radrennbahn angetreten waren. Auch die be⸗ kannten Muſterſchulen von Groh und Loges geben durch ihre Vor⸗ führungen Gelegenheit zum Lernen. Die Weiheſtunde der Sängerriege der De. Anſchluß an die Kämpfe war beſonders dazu angetan, D. T. gepflegte Geiſteskultur, insbeſondere in dieſem Falle des deutſchen Liedes zum Ausdruck zu bringen. Um das Zuſtande⸗ kemmen dieſer gelungenen Kundgebung hat ſich der Sängerwart des bayeriſchen Turnerbundes, Zeh⸗Schwabach, ſehr bemüht. Er iſt auch beauftragt, die Vorarbeiten des anläßlich des Kölner Feſtes in einer Vertreterzuſammenkunft aller Turnkreiſe einſtimmig ſchloſſenen engeren Zuſammenſchluſſes in die Hand zu nehmen. Während in der Preſſo die Wiederholung des großen Feſtaktes, zu dem der 10. Kreis am Freitag zugelaſſen iſt, vor ſich geht, geſtaltet ſich der Badnerabend in den überfüllten Floraſälen zu einem ſeltenen Bekenntnis für die Heimatliebe, für die Liebe und die Einigkeit der deutſchen Stämme, zu einem Treubekenntnis für Volk und Vaterland. Schon lange vor Beginn füllten ſich die beiden herrlichen Säle der Flora, die ſich bei Beginn als zu klein erwieſen. Unter den Anweſenden bemerkte man Bürgermeiſter Herlet als Vertreter der Stadt Köln, Oberregierungsrat Broßmer⸗ Karlsruhe als Vertreter der badiſchen Regierung. Mit herzlichen Worten hieß der 1. Kreisvertreter Direktor Wei ß⸗Schwetzingen, ſeiner großen Freude über den ſtattlichen Be⸗ im die von der 1 8 he⸗ ſuch Ausdruck verleihend, die Ehrengäſte, ſeine Badener Turner⸗ innen und Turner, ſowie den Badener Verein in Köln, will⸗ kommen. Auf die Bedeutung des großen Feſtes der Deutſchen Turnerſchaft zu ſprechend kommend, das wie kein anderes dazu angetan iſt, die Ziele und Beſtrebungen der D. T. zum Ausdruck zu bringen, gipfelten ſeine Ausführungen in dem Schluß, daß das Deutſche Turnfeſt für jeden ein Erlebnis bedeuten möge, in deſſen Erinnerung die Einigkeit der D. T. für Volk und Vaterland oberſter Grundſatz ſei. Seinem begeiſtert aufgenommenen Gut Heil auf Volk und Vaterland ließ die Feſtverſammlung das Deutſch⸗ landlied folgen. Die badiſche Regierung ließ durch Oberreg.⸗Kat Dr. Bro ß⸗ mer die Grüße und Wünſche überbringen und ausſprechen, mit dem Dank an die Turnevreine für ihre im ſtillen geleiſtete Arbeit. Den Willkommgruß der Stadt Köln entbot Bürgermeiſter Herlet und dankte gleichzeitig den badiſchen Turnern dafür, daß ſie ſo zahlreich in das wieder von ſchwerem Joch befreite Köln gekommen waren. Im Zeichen des 10. Deutſchen Sängerfeſtes in Wien und des 14. Deutſchen Turnfeſtes in Köln ſteht der Zuſam⸗ menſchluß aller deutſchen Stämme im Vordergrund alles Tuns und Handelus. Auf die Rede des Kreisvertreters ſtimmten die Anweſenden in Erinnerung an den 150. Geburtstag Jahns das Turnerlied„Ein Ruf iſt erklungen“ an. Bei Schluß des Berichtes war man in angeregter Stimmung in den unterhaltenden Teil des Abends übergegangen, über den wir morgen berichten werden. R. Greth. Heutſchland in Amſter Die deulſche leichtathletiſche Mannſchaft Die 400 Meter⸗Läufer Deutſchland ſchickt Stortz(Halle), Schmidt(Berlin), Neu⸗ mann(Berlin) und vor allem: Büchner(Magdeburg),. Büchner hat in Düſſeldorf die blendende Zeit von 48,4 Sekun⸗ den herausgeholt. Und er kann noch mehr! Nicht daß er, wie es z. T. in der Sportpreſſe hieß, damals verhalten durchs Ziel gelau⸗ ſen wäre, er hat gegen Stortz erſt in einem bewundernswerten End⸗ ſpurt geſtegt. Aber das Rennen wurde über die erſten 200 Meter nicht ganz ſcharf gelaufen. Wäre es hier ſchneller geweſen, hätte man ſicherlich eine noch beſſere Zeit geſtoppt. Büchner iſt jedenfalls zurzeit in beſter Form, und er hat das Zeug dazu, auch nach ſchärfſtem Lauf uch einen erbitterten Endkampf durchzuhalten. Seier kräftig gebau⸗ ten und doch nicht ſchweren Figur nach iſt er der ideale 400 Meter⸗ Läufer. Auch Stortz, der ihm im Entſcheidungskampf der beutſchen Meiſterſchaften am nächſten kam, iſt gut im Schuß. Er lief zum erſten⸗ mal in ſeinem Leben unter 49 Sekunden. Für einen olympiſchen Sieg reicht das aber nicht, wohl nicht einmal für den Endlauf. Neu⸗ mann, der frühere Mannheimer, und Schmidt, Berlin, haben ebenfalls keine großen Ausſichten, wenn auch beide ſchon manchmal überraſchend über ſich ſelbſt hinausgewachſen ſind. Die Mittelſtrecken In den Mittelſtrecken, 800 und 1500 Meter, hat man noch vor einem Jahr am eheſten einen deutſchen Sieg erhofft. Dr. Peltzer, Weltrekordmann, deutſcher und engliſcher Meiſter, beſaß unſer aller Vertrauen. Heute iſt er durch eine unglückliche Bein verletzung in ſeiner Leiſtungsfähigkeit weit zurückgeworfen; ſeine Starts in Stam⸗ ford Bridge, Düſſeldorf und Frankfurt zeigen deutlich, daß er zwar wieder im Kommen iſt, aber bis zu den olympiſchen Spielen noch nicht„fit“ ſein wird. Peltzer hat allerdings eine nicht hoch genug einzuſchätzende Hilfe bekommen. Koiviſtoinen, der erſtklaſſige fin⸗ niſche Maſſeur und Trainer, iſt eigens aus Helſingfors herbeigeeilt und hat Peltzer in Behandlung genommen. Und Peltzer iſt dann in Duüſſeldorf immerhin ſchon wieder unter.56 Minuten gelaufen! Trotzdem— wer ſah, wie ſchwer der Schritt des Stettiners war, wie ungeheuer er die Zähne zuſammenbeißen mußte, um z. B. an dem kleinen Boltze vorbeizukommen, der vermag nicht recht zu glauben, daß Peltzer in Amſterdam eine Rolle zu ſpielen imſtande ſein wird. Natürlich hat die Sportbehörde recht gehabt, Peltzer auf jeden Fall in Amſterdam ſtarten zu laſſen. Er iſt doch der einzige, der, wenn ſein Bein und ſeine Allgemeinverfaſſung vielleicht, ach vielleicht doch noch gut würden, eine goldene Medaille für Deutſchland holen könnte.— Ihm am nächſten ſteht Engelhardts⸗Berlin, eine ge⸗ radezu klaſſiſche Mittelſtreckler⸗Figur, ſozuſagen eine harmoniſchere Ausgabe von Peltzer, groß, ſchlank, ſchmal, mit einem mächtigen, raumgreifenden Schritt, wobei er den Oberkörper völlig ruhig hält und mit den Armen kaum mitarbeitet. Er wurde in Stamford Bridge Zweiter hinder Lowe, dem beſten Mittelſtreckenläufer Euro⸗ pas und vielleicht der Welt, und holte ſich den deutſchen Meiſtertitel überlegen, ohne ſich auszugeben, in der tadelloſen Zeit von.52, Minuten. Engelhardts Läuferveranlagung ſteht außer aller Frage, aber die Gegner ſind ſchwer, ſo ſchwer für ihn, daß er ſich nur durch⸗ ſetzen kann, wenn er eine Kampfnatur iſt. Lloyd Hahn, Amerika, der Beſieger Peltzers, und Sõöra Martin, Frankreich, der vor acht Tagen einen neuen Weltrekord über 800 Meter(.50,6) ſchuf, ſind harte, ſchlachtenerprobte Leute. Mein perſönlicher Eindruck von Engelhardt anläßlich ſeiner Düſſeldorfer Leiſtungen war, daß er, der auch rein äußerlich noch nicht kantig und ſehnig geworden iſt, einem erbitterten Ringen über die ganze Strecke nicht gewachſen iſt. Auf jeden Fall wird er aber gut abſchneiden; man kaun ihn vielleicht auf dem dritten Platz erwarten. Müller(Zehlendorf) und Tarno⸗ grokt(Dresden), die ebenfalls über 800 Meter gemeldet ſind, ſind in Düſſeldorf unter.56 Minuten gelaufen. Es wäre aber eine Ueberraſchung, wenn einer von ihnen ſich unter die Erſten vor⸗ ſchaffen würde. Im 1500 Meter⸗Lauf hat Deutſchland, wenn Peltzer aus⸗ fallen ſollte, wohl kaum Ausſichten. Der nächſtbeſte Mann, Böcher, Berlin, hat in Düſſeldorf wenig gezeigt. Er kam weder im Vorlauf, noch in der Staffel unter 4 Minuten(im Entſcheidungslauf ſtürzte er). Er leidet zudem ſeit längerer Zeit unter einem Sehnenriß. Sein Klubkamerad Krauſe iſt noch etwas ſchlechter, ebenſo wohl Wichmann, Karlshorſt, der die deutſche Meiſterſchaft, nachdem Böcher und Krauſe durch Sturz ausgeſchieden waren, in.544 Min. gewann. Ihre Hauptgegner ſind wohl Nurmi und Lagerſtröm (Finnland) und Ladoumegue(Frankreich). Kohn und Boltze im 5000 Meter⸗Lauf Boltze⸗ Hamburg hat Kohn⸗ Berlin im Lauf um die deutſche Meiſterſchaft geſchlagen, aber Kohn iſt zweifellos der Beſſere. Beides ſind kleine, leichte Leute, wie alle erfolgreichen Langſtrecken⸗ läufer. Boltze war nach ſeinem Sieg„erledigt“; bekanntlich ſtürzte er aus Schwäche zwei Meter vor dem Ziel und konnte gerade noch den Zielpfoſten erreichen, ehe der noch friſche Kohn in ſeinem be⸗ kannten Endſpurt heran war. 15.09 Minuten iſt bei der dumpfen Hitze des Düſſeldorfer Meiſterſchaftstages eine ſehr achtbare Zeit. Boltze wird in Amſterdam vielleicht unter 15 Minuten kommen, aber er wird zum Schluß dann nichts mehr zuzuſetzen haben. Kohn da⸗ gegen hat noch nicht alles gezeigt, was er kann. Für ihn entſcheidet ſich das Rennen zwiſchen 1000 und 3000 Metern. Kann er da das Tempo mithalten, ſo iſt er zum Schluß mit ziemlicher Sicherheit auch noch dabei. Von ihm kommt vielleicht(vielleicht!) eine Ueber⸗ raſchung, denn er iſt hart, zäh und hat Kraftreſerven für den End⸗ kampf. Aber er muß taktiſch richtig laufen— in Düſſeldorf ließ er Boltze viel zu weit vorne wegziehen— und darf nicht eigenſinnig nur auf ſeinen Endſpurt vertrauen, der ihm gegen die Finnen, ſeine gefährlichſten Gegner, lediglich dann etwas nützt, wenn er ihn nicht zum Aufholen, ſondern zum In⸗Front⸗kommen einzuſetzen hat. Die Werfer Erſtaunlicherweiſe haben wir heute gerade in den Sportarten, in denen wir vor wenigen Jahren noch weit hinter anderen Völ⸗ kern zurück waren, gute Ausſichten: im Kugelſtoßen und Diskus⸗ werfen. Paulus⸗Wetzlar, der engliſche Diskus⸗Meiſter 1928, hat auch die deutſche Meiſterſchaft in Düſſeldorf mit dem hervorragenden Wurf von 47,35 Metern gewonnen. Er wirft mit großer Beſtändig⸗ keit über 44 Meter, iſt alſo durchaus Weltklaſſe und hat im Kampf mit den Skandinaviern und Amerikanern keine ſchlechte Stellung. Es iſt übrigens merkwürdig, wenigſtens für den Laien, daß Wer⸗ fen und Kugelſtoßen mindeſtens ebenſo eine Sache der Nerven iſt, wie etwa der Kurzſtreckenlauf. Das erklärt ſich daraus, daß ein guter Wurf das Ergebnis einer rhythmiſchen Bewegung iſt, die nicht nur bis aufs äußerſte konzentriert, ſondern auch, um ein muſi⸗ kaliſches Bild zu gebrauchen, harmoniſch komponiert ſein muß. Wer einmal Tennis geſpielt hat, weiß, was ich meine: auch da klappt es nur dann, wenn Laufen, Schlagen, auf der Gegner reagieren, wie⸗ der Laufen, wieder Schlagen in einem Fluß in einem Rhythmus aufeinanderfolgt. Aehnlich iſt es alſo auch beim Wurf: die Be⸗ wegung des ganzen Körpers, vom Beginn bis zum Hinausſchleu⸗ dern der Scheibe, des Speers oder der Kugel, muß rhythmiſch be⸗ ſchwingt ſein, und dieſer Schwung iſt nur da, wenn keine Fahrig⸗ keit, keine Nervoſität zum Ueberhaſten, zum Gezwungenen verleitet. Das macht die allgemein bekannte Tatſache verſtändlich, daß ſo viele erſtklaſſige Leiſtungen„anßer Konkurrenz“, d. h. wenn die Auf⸗ regung des Wettkampfs ausgeſchaltet iſt, vollbracht werden. Natür⸗ dam — lich kann der Kampf auch anfeuernd wirken, aber eben nur auf den, der ſeine Nerven beiſammen hat, der ſich in„ſeeliſcher Gleich⸗ gewichtslage“ befindet. Die Sieger der olympiſchen Wurfwettbewerbe ſind alſo noch weniger berechenbar als die anderer Konkurrenzen. Gute und ſchlimme Ueberraſchungen ſind hier beſonders häufig. Es iſt gut, daß wir im Diskuswurf drei Eiſen im Feuer haben Paulus, Hoffmeiſter(München) und Hähnchen(Berlin). ö Von Paulus habe ich ſchon geſprochen, Hoffmeiſter hat vor wenigen Tagen den beſtehenden Weltrekord mit einem Wurf von 48,77 Meter überboten, und Hähnchen iſt ein ſolider Werfer, der allerdings nicht die Klaſſe von Paulus und Hoffmeiſter erreicht. Im Kugelſtoßen ſteht Hirſchfeld(Allenſtein) allein auf weiter Flur. Er hat in Europa keine gleichwertigen Gegner, aber die Amerikaner werden ihm zu ſchaffen machen. Seine große, mus⸗ kulöſe Geſtalt mit breiter Schulterpartie und dunkelbraun ge⸗ brannter Haut, ſein ſcharfgeſchnittenes Geſicht macht den Eindruck eines urgeſunden Menſchen mit Nerven wie„Batzenſtricke“. Trotz⸗ dem zeigte er in Düſſeldorf ſtarke Anzeichen von Nervoſität. Dor Lautſprecher, der die Ergebniſſe und die Namen der Kämpfer ver⸗ kündete, beläſtigte ihn ſo, daß er einmal unwirrſch die Kugel weg⸗ warf. Er ſtieß darnach auch„nur“ 14.80 Meter, während er es ſpäter auf 15,82 Meter(ö) brachte. Wenn er ſeine Nerven bei⸗ ſammenbehält(man hat ihm wohl zur moraliſchen Unterſtützung deshalb noch Uebler(Fürth) beigegeben), ſo hat er am meiſten von allen Deutſchen Ausſicht, uns eine olympiſche Medaille zu holen. Schlokat(Inſterburg) und Stoſchek(Breslau) ſind die Erwähl⸗ ten für das Speerwerfen. Ihre Leiſtungen reichen nicht ganz an die der Extraklaſſe herau. Immerhin werfen ſie ſicher über 62 Mtr. und haben damit vielleicht Platzchancen. 1 Gene Tunney bleibt Weltmeister Heeney in der 11. Runde techniſch k. v. Newyork, 27. Juli.(United Preß.] Der Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Halbſchwergewichts boxen endete, wie erwartet, mit einem Sieg des bisherigen Meiſters Gene Tunney durch tech⸗ niſches.⸗öo. Heeney wurde durch den Ringrichter zurückgezogen, da der Kampf infolge zu großer Schwächung des Herausforderers nicht mehr fortgeſetzt werden konnte. Heeney war ſeinem Gegner Tunney von Anfang an unterlegen. Er gab zwar einen großartigen Beweis von Mut, Angriffsfreudig⸗ keit und Fähigkeiten, wie er in der ganzen Geſchichte des Boxſportes einzig daſteht. Er ging bis zur letzten Minute immer wieder zum Angriff über, obgleich er in den letzten Runden kaum mehr fähig war, einen wohlgezielten Schlag abzugeben, er konnte fedoch gegen die überlegene Taktik, Technik, Kaltblütigkeit und Ruhe des Welt⸗ meiſters auf die Dauer nichts ausrichten. Am Anfang gelang es Heeney, ſeinen Gegner mehrfach empfindlich zu treffen und dieſen ſogar öfters an die Seile zu drängen. Tunney behielt jedoch ſtets die Oberhand; er ſchlug ſeinem Gegner zuerſt die Naſe blutig, dann ſchloß er ihm das linke Auge und ſchließlich fügte er ihm ebenfalls am linken Auge eine ſtark blutende Wunde zu, die Heeney das Sehen faſt unmöglich machte. Dann kam in der 11. Runde das Ende wegen der Ueberlegenheit von Tunney. 0 Die Veranſtaltung war gut beſucht, jedoch erklärte der Unter⸗ nehmer Tex Richard, daß er zum erſten Male bei ſeinen ſämtlichen Boxmeiſterſchaftsveranſtaltungen einen Verluſt von etwa 100 000 Dollar zu verzeichnen habe. Er ſchreibt dieſen Verluſt einmal den hohen Steuern zu und dann der Tatſache, daß der Kampf durch Rundfunk überall verbreitet wurde, was zahlreiche Beſucher davon abgebalten baben ſoll, den Kampf zu beſuchen. . 2 — K 5 9 * 2 Freikäg, den 27. Juli 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 348 Kommunale Chronik Eine Mainzer Millionenanleihe * Mainz, 24. Juli. Die Stadt Mainz hat die Genehmigung zur Ausgabe einer langfriſtigen Inlandsanlei he bis zum Betrag von ſechs Millionen Mark erhalten, die vom 24. bis 30. Juli bei faſt allen Banken zur Zeichnung (Stücke von 200, 500, 1000 und 2000 Mark) aufgelegt iſt. Die Anleihe iſt mit 8 Prozent verzinsbar; Zeichnungspreis 93 Pro⸗ zent. Einlöſung der Teilſchuldverſchreibungen durch die Stadt erfolgt innerhalb 25 Jahren durch Ausloſung ab 1933.— Dem Geſamtvermögen der Stadt Mainz von 10g Millionen ſtehen Geſamtſchulden von 46 Millionen Mark gegenüber. Die Wohnungsnot in Mainz Folgen der Beſatzung 3 95 Mainz, 24. Juli. In Mainz waren Ende Juni beim Vohnungsamt 9 360 Wohnungsſuchende vorgemerkt, darunter 100, die noch keine Wohnung beſitzen. Unter dieſen befinden ſich 3 700 Bewerber, die einen eigenen Hausſtand gegründet haben. Trotz der umfangreichen Bautätigkeit der Stadt Mainz beantragen immer noch 1400 Wo hnungsſuchen de Ein⸗ zelwohnung, 4 400 eine Zweizimmerwohnung, 2500 eine Drei⸗ zimmerwohnung, 600 eine Vierzimmerwohnung und 200 eine Fünfzimmerwohnung. Die Wohnungsnot iſt in der Hauptſache dadurch bedingt, daß die Beſatzung noch über 2000 Wohnungen beſchlagnahmt hat. 9 4 — * * Friedrichfeld, 26. Juli. In der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung wurden u. a. mehrere Hausgrundſtücke geſchätzt.— Be⸗ züglich einer Vormerkung zur Sicherung des Anſpruchs auf Rückauflaſſung wurde Löſchungsbewilligung erteilt.— Von der Kaſſenſtandsdarſtellung der Stadtkaſſe auf 30. 6. 28 wurde Kenntnis genommen.— Dem Verwaltungsdirektor E. Fi⸗ ſcher in Mannheim wird zur Umbettung der Gg. Fiſcher Eheleute im neuen Friedhof ein Kaufgrab überlaſſen.— Ei⸗ nige Geſuche um Ermäßigung bezw. Befreiung von der Ge⸗ meindeumlage und von der Gebäudeſonderſteuer wurden ve beſchieden. Einigen Unterſtützungsgeſuchen wurde ſtatt⸗ gegeben.— Für die von der Gemeinnützigen Baugenoſſen⸗ ſchaft Friedrichsfeld e. G. m. b. H. bei der Rheinſſchen Hypo⸗ thekenbank A. G. Mannheim auf einige Grundſtücke weiter aufzunehmende Darlehen von zuſammen 87 009 Mk. wird vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, wäh⸗ rend der Bauzeit bezw. bis zur Erteilung der Staatsbürg⸗ ſchaft die Gemeindebürgſchaft übernommen. J Weinheim, 25. Juli. Für die Entwäſſerung der Weſch⸗ nitz⸗Niederung in einem 52 Hektar umfaſſenden Bau⸗ abſchnitt der hieſigen Gemarkung fordert der Stadtrat beim Bürgerausſchuß zur Fortführung der Melioriſa⸗ tionsarbeiten die Summe von 63 000 Mark an, die durch Anlehen aufgebracht werden ſollen. Dazu kommt ein Betrag von 4000 Mark zum Wiederaufbau einer Feld⸗ ſcheuer im Umbruchgelände der Weſchnitz⸗Niederung. Dieſe Scheuer, die zugleich als Dreſchhalle zur raſcheren Ein⸗ bringung der Ernte dienen ſoll, war J. Zt. durch einen orkan⸗ artigen Sturm völlig zerſtört worden. * Lahr, 23. Juli. Bei der Bürgermeiſterwahl in Sulz erhielt der bisherige Bürgermeiſter Joſeph Becherer 489 Stimmen, während ſeine Ggenkandidaten 230 bezw. 105 Stimmen erhielten. Becherer iſt ſomit gewählt.— In Dundenheim verlief die Wahl ergebnislos, weil keiner der Kandidaten die erforderliche Stimmenzahl auf ſich ver⸗ einigen konnte. * Lahr, 28. Juli. Dem Bürgerausſchuß iſt eine Vorlage zugegangen, die für die Eindeckung bezw. Pflaſterung einen Betrag von etwa 280 000 Mark anfordert, der auf dem An⸗ Jleiheweg beſchafft werden ſoll. Es ſoll dem Stadtrat über⸗ laſſen bleiben, welche Art der Eindeckung er für die einzelnen Straßen beſtimmt. v. Teuffel⸗ Karlsruhe. Gäſte im Namen der verſammelten Dozenten und der Stu⸗ auf den künftigen Lehrern des weitaus größten Teiles der * 1 Beſprechung unterzog und ſich über die Pläne Aus dem Lande Errichtung eines Hörſaalgebäudes für die Univerſität * Heidelberg, 26. Juli. Das Preisausſchreiben für die Errichtung eines Hörſaalgebäudes der Univerſität Heidelberg iſt jetzt an die zum engeren Wettbewerb aufgeforderten Architekten verſandt. Wie bereits bekanntgegeben, ſind große Front⸗ und Flügelbauten auf dem Gelände zwiſchen Ludwigsplatz, Schulgaſſe, Seminarſtraße und Graben⸗ gaſſe in Ausſicht genommen. Die Entwürfe ſollen bis zum 20. Oktober eingereicht werden. Bei der Eigenart des Bau⸗ programms hat man bekanntlich von einem allgemeinen Wett⸗ bewerb abgeſehen; es ſind vielmehr lediglich folgende Archi⸗ tekten zum Wettbewerb aufgefordert worden: 1. Architekt Eſch- Mannheim, 2. Profeſſor Fahrenkamp⸗Düſſeldorf, 3. Prof. Freeſe⸗ Karlsruhe, 4. Prof. Hans Großmann⸗Mül⸗ heim/ Ruhr, 5. Prof. Gruber⸗Danzig, 6. Architekt Kuhn⸗ Heidelberg, 7. Prof. Läuger⸗Karlsruhe, 8. Prof. Rüſter⸗Ber⸗ lin, g. Prof. Sattler⸗München, 10. Achritekt Rud. Schmid⸗ Freiburg i. Br., 11. Prof. Schmitthenner⸗Stuttgart, 12. Prof. Miniſterbeſuch in der Heidelberger Lehrerbildungs⸗ Anſtalt * Heidelberg, 26. Juli. Die neue Lehrerbildungsanſtalt Heidelberg wurde geſtern, Mittwoch, durch Unterrichtsminiſter Dr. Leers und vier Räte des Unterrichtsminiſters offiziell eröffnet und beſichtigt. Direktor Fiſcher begrüßte die dentenſchaft der Anſtalt. Darauf ergriff der Miniſter das Wort, um auf die große Verantwortung hinzuweiſen, die zugend unſeres Volkes ruht. Dann folgte eine eingehende zeſichtigung der Räume und Einrichtungen der neuen Anſtalt. er Hauptteil der Zeit war einer Konferenz gewidmet, in zer der Unterrichtsminiſter die Aufgaben und Ziele der neuen Lehrerbildungsanſtalt mit den daſelbſt tätigen Dozenten der Iniverſität und dem engeren Lehrkörper einer endgültigen 5 und Erfah⸗ ungen der einzelnen Fachvertreter Bericht erſtatten ließ. Die abgeſagte Rektor⸗Ehrung * Heidelberg, 25. Juli. Bekanntlich war in der letzten ordentlichen Aſta⸗Sitzung beſchloſſen worden, daß die Geſamt⸗ ſtudentenſchaft zu Ehren des ſcheidenden Rektors Prof. Dr. Dibelius einen Fackelzug veranſtaltete. Ueber das Vorhaben der ſozialiſtiſchen Studentengruppe, die rote Grup⸗ penfahne dabei mitzuführen, ergab ſich jedoch nunmehr im Studentenausſchuß keine Einigung. Die geſtrige Aſta⸗Sitzung führte dahin, daß der Fackelzug abgeſagt wurde. Es ge⸗ langte folgender, von der Großdeutſchen Studentenſchaft ſtam⸗ mender Antrag zur Annahme:„Der Aſta bedauert, den angeſagten Fackelzug ausfallen zu laſſen, weil die Soziali⸗ ſtiſche Studengruppe durch Mitführung einer roten Fahne mit den Gruppeninſignien dieſem ein politiſches Ge⸗ präge zu geben verſucht hat.“ Muſikfeſt in Hockenheim sch Hockenheim, 26. Juli. Am 21., 22. und 23. Juli fand hier das mit Spannung erwartete Muſikfeſt der hieſigen Stadtkapelle ſtatt, das aus Anlaß des 55. Stiftungsfeſtes der N 2 Kapelle veranſtaltet wurde, und ſich zu einer Jubelfeier für f dieſe geſtaltete. Die Veranſtaltungen nahmen am Samstag abend auf dem Feſtplatz mit einem Feſtbankett ihren Anfang. Die Feier erreichte mit der Feſtrede von Haupt⸗ lehrer Robert Adelmann⸗ Hockenheim ihren Höhepunkt, der insbeſondere ausführlicher auf die Geſchichte der Kapelle einging, von der Gründung im Jahre 1873 bis auf den heutigen Tag. Der Feſtſonntag wurde mit einem Weckruf eingeleitet. feſtlich geſchmückten Adolf Meier, und die einige Jahre jüngere Adele Daroni, verhaftet. die Untat ein. Kinde Gift ein, von der D. wurde es gewürgt, bis es vollends tot war. Garten von Lörrach⸗Stetten. Nachmittags bewegte ſich der Feſtzug durch die Hauptſtraßen. Auf dem Feſtplatz, der einen Maſſenbeſuch von mehreren tauſend Menſchen aufzu⸗ weiſen hatte, wetteiferten nun die einzelnen Muſikkapellen in buntem Wechſel miteinander durch Muſikvorträge. Als Gäſte waren erſchienen die Muſikkapellen aus Reilingen, Meckes⸗ heim, St. Leon, ja ſelbſt aus dem beſetzten Gebiet, aus Altrip, war eine Kapelle herbeigeeilt. Bürgermeiſter Klein über⸗ brachte in einer beachtenswerten Anſprache der Jubelkapelle die Glückwünſche der Stadtverwaltung. Der dritte und letzte Tag war insbeſondere der Jugend gewidmet, für die es Beluſtigungen aller Art gab. Die Feſtkapelle konzertierte wieder in vorzüglichſter Weiſe auf dem Feſtplatz. * * Aus dem Lobbachtal, 26. Juli. Dieſer Tage wurde mit dem Schneiden der Gerſte und dem Korn begonnen. Der Ertrag und die Qualität iſt im Verhältnis zu einigen Vorjahren als gut zu betrachten, wenngleich auch mancher⸗ orts ein dünner Stand zu verzeichnen iſt. Weun das Wetter einige Zeit günſtig bleibt, iſt bei der allgemeinen Reife mit einer raſchen Ernte zu rechnen. Hoffentlich bleiben die Felder jetzt, da die Ernte eingetreten iſt, von Unwetter ver⸗ ſchont.— Die Kartoffeln, die im erſten Stadium nur langſam ſich entwickeln konnten, haben inzwiſchen mächtig aufgeholt. Die Futter⸗ und Zuckerrübenfelder weiſen einen ausgezeichneten Stand auf. Gleichfalls hat ſich die Vegetation des Tabaks und der Bohnen ſehr gut entwickelt. Das Pflücken der in dieſer Gegend feldmäßig angepflanzten Erbſen, die an verschiedene Fabriken zu Konſervenzwecken abgeſetzt werden, iſt beendet. Hieran anſchließend reiht ſich das Pflücken der ſogenannten„Prinzeßbohnen“, die wöchent⸗ lich—3mal durchgepflückt werden müſſen, damit ſie nicht zu groß werden.— Die Obſtausſichten ſind nicht gut. Z Doſſenheim, 26. Juli. Die Ernte fällt dieſes Jahr ſo⸗ wohl im Körner⸗ wie im Strohertrag in jeder Hinſicht gut und zufriedenſtellend aus. Die Körner aller Getreidearten ſind infolge der heißen Witterung alle gut ausgereift, ſo daß ein gutes Mehl zu erwarten iſt. Das heiße Wetter kam den Landwirten beim Schneiden und Heimſchaffen ſehr zu ſtatten. Hält das Wetter dieſe Woche noch an, ſo dürfte der größte Teil der Ernte unter Dach gebracht werden. Weitaus der größte Teil des Getreides wird gleich an der Dreſch⸗ maſchine gedroſchen und nach Hauſe gebracht. * Karlsruhe, 25. Juli. Die Ortsgruppe Karlsruhe des Landesvereins Badiſche Heimat hat dieſer Tage das 1000. Mitglied eingetragen. In erfreulichem Maße wächſt das Intereſſe an den idealen Aufgaben des Heimat⸗ und Naturſchutzes, der Denkmalspflege, der Volkskunde wie der Familienforſchung in Baden. Der Landesverein ſteht mit an erſter Stelle unter den deutſchen Heimatvereinen. * Triberg, 25. Juli. Geſtern nachmittag entſtand infolge Funkenflug der Schwarzwaldbahn oberhalb des großen Triberger Kehrtunnel direkt über dem Ortteil Schonachbach ein neuer Waldbrand. Die Rauchentwicklung war ziemlich ſtark. Man alarmierte die Villinger Feuerwehr, die aber in St. Georgen angehalten werden konnte, da es inzwiſchen gelungen war, den Brand zum Stehen zu bringen. Es ſind etwa 2 Hektar Wald zerſtört worden, davon aber nur ein geringer Teil Stammholz. Immerhin war der Brand bei dem herrſcheuden Südweſtwind nicht ungefährlich. * Lörrach, 26. Juli. Unter dem Verdacht, ihr Kind be⸗ eitigt zu haben, wurden in voriger Woche in Lörrach⸗ Stetten ein ſchweizeriſcher Staatsangehöriger, der 26jährige Nach vier Tagen Unterſuchungshaft räumten ſie Dem Geſtändnis zufolge flößte M. dem Die Leiche verſcharrten ſie in einem Nur jetzt gelten die Preisherabsetzungen im Safison-RAusverkauf Markt- Mittelstraße 55[Ne karstadt) pla: Slädt. Rathaus Bogen 4 7 8 Bilder für den Reisepaß, für Offerten Karten. Solche Bilder liefert, ohne lange zu warten, die aſtbekannte Firma Strauß erkenntlich an der Uhr am Haus. Nur I 1, 4, eine Treppe. jetzt 74. 62. Herren-Ma 4 — N 1 hf Acler ir erleger e; eee 10 1 ff. 2 Seſelrahe. 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Das Aufwertungsgeſetz beſagt, daß für Verzinſung und Tilgung der Genußrechte berettzuſtellen ſind: auf je 1 v. H. Aktiendividende über 6 v. H. auf die Gefamtheit der Genuß⸗ rechte 2 v.., und zwar bis zur Höhe von 6 v. H. Danach würde alſo bei 9 v. H. Aktiendividende die Höchſtgrenze eintreten. Die ſo angeſammelten Gelder ſind zu verwenden: zwecks Verzinſung in Höhe des alten Zinsfußes der Anleihen, Höchſtbetrag 5 v.., zwecks Tilgung mit dem verbleibenden Reſt. Was ſich praktiſch da ergibt, zeigt folgende Berechnung: An⸗ genommen, es ſeten 9 v. H. Aktiendividende verteilt, ſo würden auf die Genußrechte 6 v. H. insgeſamt entfallen. Bei einem vorhandenen Beſtand von je 500 000 R. aproz. und 5proz. Genußrechte hätte die Geſellſchaft alſo 6 v. H. von 1 Million R/= 60 000 R. auszu⸗ werfen. Davon werden benötigt für die Verzinſung, für die 4proz. 20 000 R. //, für die proz. 25 000.: Der Reſt von 15 000 R./ dient der Tilgung, die erſt alle 2 Jahre vorgenommen zu werden braucht. Es würde alſo eine Zeit von 66 Jahren erforderlich ſein, um alle Genußrechte aus dem Verkehr zu ziehen. Daß ſolche Rege⸗ lung nicht im Sinne des Geſetzgebers lag, braucht hier nicht be⸗ gründet zu werden. Vorausſetzung für dieſe Berechnung war das Gleichbleiben der Aktiendividende, war ſie geringer oder ſetzte ſie zeitweiſe ganz aus, ſo kann ſich die Laufzeit auf über 100 Jahre verlängern. Soweit die praktiſchen Ausſichten überhaupt. Für die Oeffentlichkeit ſpielt ſich aber dazu noch die Behandlung der Genußrechte im Dunkeln ab. Denn eine Bilanzierung der Ge⸗ nußrechte iſt nicht vorgeſchrieben, wenigſtens nicht im Aufwertungs⸗ geſetz. Ob an Hand des Handelsgeſetzbuches ſich die Notwendigkeit der Kenntlichmachung in der Bilanz ergibt, ſoll hier nicht unterſucht werden. Jedenfalls ſind es nur wenige Geſellſchaften, die den Um⸗ lauf angeben. Somit iſt es auch gänzlich ausgeſchloſſen, die Lauf⸗ zeit der Genußrechte zu ſchätzen. Man erfährt auch nichts über vor⸗ genommene Ausloſungen, obwohl dieſe für 1926/27 jetzt hätten ein⸗ treten müſſen. Die andere Art der Zurückziehung iſt die vorzeitige Tilgung zum Nennwert, was aber bisher nur auf Ausnahmefälle beſchränkt blieb. Wichtiger iſt dagegen die vorzeitige Barablöſung zum Wert, den die Genußrechte 1926 hatten. Dazu iſt die Spruchſtelle für Gold⸗ bilanzen anzurufen. Derartige Fälle kommen faſt täglich vor. Es iſt aber nach obigem ſehr ſchwer, der Wert für 1926 zu ermitteln, nach den bisherigen Urteilen kommen jedoch die Spruchſtellen in der Regel zu einer Barquote von 60 v. H. Ohne die Angemeſſenheit dieſes Satzes hier zu kritiſteren, wird man es aber für zweckmäßiger halten, dieſen geringen Barbetrag anzunehmen, alſo eine unkontrol⸗ lierbare Zeit von Jahren im Beſitze von Nouvaleurs zu bleiben. Rechte en, entweder durch! der Ge ftsgewinn erzielt zu werden braucht. Ein ft für Teerverwertung in Dui erklärte, eine Verzinſung, geſchweige dent i hte könnte nicht erwartet werden, weil die haftlichen Grundſätzen betriebene G. m. b. H. kein sunternehmen ſeti. Danach hat aber im Januar d. J ſellſchaft die Spruchſtelle angerufen und die Geneh zu 60 v. H. bar abzulöſen. Geſchah dieſe Honorierung auch ſretwillig, es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auf Grun Auslaſſungen 1927 manche Gläubiger die natürlich zu einem minimalen Preiſe. Sol zitätsverſtändnts muß ſelbſtredend in unterbleiben. Etwas ähnliches liegt beim nicht verteilt oder r Art iſt die Geſellſch Beiſpiel di burg, die abſti an Pi unb gt Garten in ſofort gel Zoolog Berlin vor, wo anſtatt einer Dividende Eintrittskarten verteilt werden. Zurzeit akut iſt die Verzinſung d auch bei der Berliner Hochbahn, wo infolge Zertifikatausge und damit auch der einer Dividende in Zweifel geſetzt Mitteilungen zufolge ſoll dieſe Geſellſchaft bereit ſein, 2 bar zu zahlen. i Es iſt alſo höchſte Zeit, daß hier etwas geſchieht. Es iſt auf die Dauer unerträglich, daß die Altbeſitzer einfach ihrer Rechte verluſtig gehen oder durch Verhalten der Aktionäre(Dividendenbemeſſung) oder der Vorſtände(Hinausſchieben der Tilgungen) auf lange Jahre in ihren Bezügen geſchmälert werden. Das nächſte, was erforder⸗ lich iſt, muß eine Aufnahme der Genußrechte in die Bilanz ſein;: ſie ſind ja auch am Liquidationserlös beteiligt. ſchleunigte Tilgung zu drängen. Das letzte wäre die Aufnahme in den amtlichen Handel, der heute noch überall fehlt. Freiverkehrs⸗ kurſe von 2030 v. H. können nur dem Verkäufer Schaden bringen und gereichen demfenigen, der auf lange Sicht kauft, bei derartig niedrigen Preiſen zum größten Nutzen. Es liegt im Intereſſe des Schuldners ſelbſt, die Genußrechte möglichſt bald verſchwinden zu laſſen. Nehmen wir an, daß eine proz. Genußrechtsdividende ver⸗ teilt würde, ſo würde bei einem Stück über 20 R% ein Jahres⸗ ertrag von 20 Pfennig herauskommen. Für ſolche Liliputgewinne lohnt ſich aber die umſtändliche Verwaltung nicht; man denke ſich bloß aus, welche Unkoſten den Banken erwachſen, wenn Einzelſtück in Einzelhänden ſind. Ob der Inhaber überhaupt unter Berüc ſichtigung der Speſen etwas bekommt, iſt noch ſehr fraglich. daß Kapital⸗ nhaber nicht be⸗ einträchtigen dürfen. Das könnte alſo z. vorkommen bei Kapital⸗ verwäſſerungen(wobei aber deren Charakter noch ſehr umſtritten iſt). Ein von den Gläubigern gewählter Vertreter kann hier Bar⸗ entſchädigung verlangen. Wer veranlaßt aber eine ſolche Wahl; etwa einer, der 20 R. hat, und wer erſetzt ihm die Koſten? Man hat bisher nie etwas davon gehört, daß ſolche Gläubigerverſamm⸗ lungen ſtattfanden. Wo bleibt hier die Rationaliſierung, wer erkennt hier noch den Sinn der Aufwertung? Daß man ſich bisher an die Beſeitigung aller dieſer Mißſtände noch nicht herangewagt hat, liegt nur an der ſtillen Duldung ſeitens der Aktionäre und Genußrechtsinhaber, die in der Mehrzahl auf Unkenntnis der tatſächlichen Rechtslage zurück⸗ zuführen iſt. H. St. Im Aufwertungsgeſetz tſt Vorſorge getroffen, erhöhungen und ſonſtige Vorgänge die Genußrech 1 eee Einſchrumpfung des Vankverkehrs Faſt Stillſtand der Geldeinlagen, aber gebeſſerte Zahlungs bereitſchaft Die Zahl der Kredltbanken, die ſich an den Monatsbtlanzen heteiligen, iſt im Juni von 91 auf 92 geſtiegen. In Fortfall ge⸗ kommen iſt ein kleines Bankinſtitut, hinzugekommen ſind die Deutſche Beamten⸗Zentralbauk AG. in Berlin und die Commercial Inveſtment Truſt AG. in Berlin. Es iſt dies bekanntlich die im Mai von der Commercial Juveſtment Truſt Corporation⸗Newyork gegründete Tochtergeſellſchaft, die ſich im weſentlichen mit der Automobil⸗Abſatzſinanzierung befaßt. Beim Vergleich der Geſamtbilanzziffern der deutſchen Kredit- banken mit dem Vormonat iſt dieſe Verſchiebung zu berückſichtigen, und zwar ſind bei den Gläubigern, um zu Vergleichsziffern zu kommen, rund 17 Millionen, bei den Wechſeln ebenſoviel, bei den Schuldnern vund 3 Millionen und bei den Geſamtbilanzziffern 25 Millionen in Abzug zu bringen. Die übrigen Poſten ſpielen bei einem Vergleich keine Rolle. War ſchon der Vormonat ein deutliches Spiegelbild der Ein⸗ ſchrumpfung des Geſchäftsverkehrs bei den Banken, ſo iſt es der Juni noch in weſentlich ſtärkevem Maße. Während im Vor⸗ monat die fremden Gelder bei allen Monatsbilanzen veröffent⸗ lichenden Kreditbanken noch um 147 Millionen anſchwellen konnten, ſind ſie jetzt unter Berückſichtigung der oben angegebenen Ver⸗ ſchiebung nur um 19 Millionen geſtiegen, und bei den ſieben D⸗ Banken ſind ſie ſogar um rund 33 Millionen zurückgegangen. Völlig entſprechend iſt auch der Rückgang bei den Ausleihungen in laufen⸗ der Rechnung. Hieraus ergibt ſich, daß die Verſchiebungen bei den ſonſtigen Anlagen nur geringfügiger Natur ſein konnten. Eine ſtärkere Steigerung zeigt ſich nur bei den Vorſchüſſen auf verfrachtete oder eingelagerte Waren um 51 Millionen. Um die⸗ ſelbe Summe ſind auch die reinen Rembourskredite ge⸗ ſtlegen. Eine leichte Steigerung weiſen auch Reports und Lombards auf, und zwar um 19 Millionen. Schließlich noch Konſortialbeteiligungen um 13 Millionen. Dieſe Steigerung iſt im weſentlichen auf ein ſtarkes Anſchwellen dieſes Poſtens bei der Diseonto⸗Geſellſchoft zurückzuführen, die auch den weſentlichſten An⸗ teil an der Steigerung des Poſtens Vorſchüſſe hat. Ueberhaupt ſind, wenn auch in der Abditionsſumme die ein⸗ zelnen Poſten nicht weſentlich von denjenigen des Vormonats ab⸗ weichen, bei den einzelnen Banken nicht unerhebliche Abweichungen feſtzuſtellen. So hat ſich bei der Deutſchen Bank das Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken nahezu verdoppelt, während ſowohl Wechſel wie Eigenguthaben nicht unerhebliche Ermäßigungen erfahren haben. Auch bei der Disconto⸗Geſellſchaft ſind die Wechſel zurück⸗ gegangen, dagegen Eigenguthaben geſtiegen. Im Gegenſatz zu den übrigen Banken iſt die Geſamtbilanzſumme diesmal bei der Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft geſtiegen, während ſie bei dieſer Bank im Vormonat einzig und allein zurückgegangen war. Die Diseonto⸗Geſellſchaft iſt auch die einzige Bank, die elne Steigerung in den Gläubigern zu verzeichnen hat. Die Dresdner Bank weiſt insbeſondere einen Rückgang der Schuldner auf, bei ihr ſind die Reports verhältnis⸗ mäßig am ſtärkſten geſtiegen. Die Darmſtädter Bank hat ebenfalls einen verhältnismäßig ſtärkeren Rückgang der Schuldner aufzuweiſen, wogegen ſich Guthaben bei Notenbanken ſtärker geſteigert haben, die wiederum bei der Commerz⸗ und Privatbank mehr als halbiert ſind, während hier ſowohl Eigenguthaben wie Wechſel ſtärker geſtiegen ſind. Das Geſamtbild läßt ſich als Stillſtand bezeichnen. Die Aval⸗ und Bürgſchaftsverpflichtungen ſtiegen bei den ſieben D⸗ Banken von 430 auf 453 Millionen und die eigenen Indoſſaments⸗ verbindlichkeiten von 990 auf 1051 Millionen. Die nach dem bekannten Schema errechnete Liquidität der Banken weiſt im allgemeinen nur gerinfügige Verſchiebungen auf, überwiegend jedoch eine Beſſerung. Um Bruchteile zurück⸗ gegangen iſt ſie bei der Deutſchen Bank von 51,8 auf 51,1, bei der Danatbank von 54,5 auf 54,1 und bei der Commerzbank von 53,9 auf 53,5 p. H. Gebeſſert hat ſie ſich bei der Disconto⸗Geſellſchaft von 58,2 auf 60, bei der Dresdner Bank von 57 auf 58,5, bei der Reichs⸗ kredit⸗Geſellſchaft von 48,4 auf 50,7 und erheblich bei der Mittel⸗ deutſchen von 62,6 auf 66,5 v. H. * Dentſcher Goldkauf in London. Seft längerer Zeit hat die deutſche Reichsbank zum erſtenmal engliſches Gold im Werte von 650 000 Pfund Sterling 13 Mill. R. erworben. Die anfängliche Vermutung, daß die Reichsbank das Gold direkt in London gekauft Habe, trifft nicht zu, ſondern es ſtammt aus einem Goldarbitrage⸗ geſchäft, das eine größere engliſe Baukfirma und ein großes deutſches Privathaus vorgenommen haben. Die Reichsbank hat dann das ihr angebotene Gold zum Preiſe von 2784 R. für 1 Kilo Feingold übernommen. Die Fransaktion konnte daher mit Nutzen erfolgen, weil das Pfund gegenüber der Reichsmark unter den Goldausfuhrpunkt geſunken iſt. Ob dieſem Arbitraf chäft wei⸗ tere folgen werden, hängt natürlich von der Entwicklung der Deviſenkurſe ab. 3.. * Ausdehnung der Deutſchen Automobilbank Berlin.— dollä: anteil von 10 v. H. genehmigt. Die Bank hat in und Hannover Filialen gegründet und in Leipzig, Wien maßgeblichen Einfluß auf bedeutende Finanzinſtitu men. Im abgelaufenen G. hat der Umſatz an gezahlten lehen 74 Mill. R. betragen. Außerdem wurde in der HV. angenommene J..⸗Vextrog mit der N. V. Hollandſche Finanzie⸗ rungsbauk Haag genehmigt, demzufolge das holländiſche Juſtitut die vier Millionen neuen Aktien übernimmt und 50 v. H. ſofort einzahlt. 85 * Kapitalerhöhung der Dürener Bank. Einer auf den 14. Sept. 1928 einzuberufenden ao. HV. ſoll vorgeſchlagen werden, das Ak. von 4 auf 5 Mill. R. zu erhöhen. Die Aktien, die mit der halben Diyidende om Gewinn des laufenden GJ. teilnehmen, werden von einem Konſortium übernommen mit der Verpflichtung, ſie den alten Aktionären im Verhältnis von:1 zu 115 v. H. anzubieten. Der Halbjahresabſchluß zeigt eine günſtige Weiterentwicklung. Vereinigte Berliner Kohlenhändler AG. in Berlin. D genehmigte den Abſchluß für die Zeit vom 1. April bis 1927. Bekanntlich wurde laut HV.⸗Beſchluß das GJ. auf lenderjahr verlegt. Von dem ausgewieſenen Rohgewinn von Reichsmark beanſpruchten Handlungsunkoſten 249 768 R. und Be⸗ triebsunkoſten 314 284.“. Die G. ſchließt ſomit wieder mit einem Betriebsverluſt von 5 Re(68903.). Die vorhandene Rücklage von 1238 R. wird zur teilweiſen Deckung des Verluſtes verwandt und der Reſt ven 4976 R. vorgetragen. Der Bericht er⸗ wähnt, daß infolge der milden Winter in den letzten Jahren und der anhaltenden Geldknappheit von ſeiten der Verbraucher wäh⸗ rend der Sommermonate Bevorratungen nur in mäßigem Umfang vorgenommen würden. Gas⸗ und Schmelzkoks waren während der ganzen Berichtsdauer ſtark gefragt. Lieferungen in Zechenko 8 Steinkohlen und anderen Materialien erfolgten in ausreichendem Maße. Nichard⸗Kahn⸗Konzern und Ehrhardt u. Sehmer AG. in Saar⸗ brücken. In der Gläubigerverſammlung wurde ein fünfgliedriger Ausſchuß gebildet. Es ſoll eine Verſtändigung zwiſchen den Groß⸗ und Mittelgläubigern herbeigeführt werden zur gemelnſamen Teil⸗ nahme an einem von der neuen Gruppe(Kahn⸗Konzern und Bankengruppe) hereinfließenden Erlös und ferner Verhandlungen mit der Stadt und dem Fiskus über einen Steuernachlaß gepflogen werden. Zu einem endgültigen Arrangement kam es in der Ver⸗ ſammlung alſo noch nicht, da erſt verſucht werden ſoll, die Landes⸗ bonk des Saargebiets zu einem Teilverzicht auf Vorwegvergütung zu bewegen. Man konnte ledoch den Eindruck gewinnen, daß die Uebernahme durch die neue Gruppe und damit die Weiterexiſtenz des Werkes geſichert iſt, da kein Gläubiger grundſätzlich gegen die neuen Abmachungen der Geſellſchaft war. * Bleiſtift⸗Fabrik vorm. Johann Faber AG., Nürnberg. Kapitalherabſetzung und erhöhung. Einer auf den 25. Auguſt ein⸗ zuberufenden ab. HV. war in Verbindung mit den übrigen in Ausführung begriffenen Reorganiſationsmaßnahmen vorgeſchlagen, das AK. von 5,6 auf 2 Mill R. derart herabz u ſetzen, daß zwei Aktien über je 140 R. zu einer Aktie über 100 R./ zuſammengelegt werden. Ferner ſoll der HV. norgeſchlagen werden, dos ſo herabgeſetzte Ak. wieder auf 4 Mill. R. zu erhöhen. Die neuen Aktien ſollen an ein Konſortium mit der Verpflſchtung be⸗ geben werden, ſie reſtlos den Aktionären zu pari im Verhältnis 121 anzubieten. Die Verwaltung hofft, nach Durchführung der vor⸗ geſchlagenen Transaktion zu einer angemeſſenen Verzinſung ihres AK. zurückkehren zu können. * Zum Polyphon⸗Kursſturz. Wieder einmal beeinflußten un⸗ günſtige Kursausſchläge eines Börſenlieblingspapiers über den Markt des einzelnen Papieres hinaus die ganze Börſenſtimmung. Aehnlich wie es früher u. a. bei Kursſprüngen der J. G. Farben⸗ und der Ver. Glanzſtoff⸗Aktien der Fall war, hat der letzte Furs⸗ einbruch der Polyphonaktie, die an der Berliner Mittwochbörfe rund 40 v. H. verlor und vom Höchſtkurs bereits ein Sechſtel 41 eingebü hat, einen Druck auch auf die en rkte aus⸗ geübt. Börſengerüchte von einem enttäuſchenden Bezu recht bei der neuen Kapitalerhöhung, Unklarheiten über die Lond der Aktte und Vorſtöße der Baiſſeſpekulation haben den Ku ermöglicht. Weiter aher V ltung und die dieſer im 18 ünf te und Bankſteſlen a Ferner iſt auf eine be⸗ 2 alf Trot nach wi 2 ntio endig. Bef ahren nun eine E nzung hier E lauch mit ö einer vention gelangen. E erfolgte 8 e iſche No und die h vers n f 8 den daß die tſchechoſlowak erneut Schritte fen hat, um die Konver zu fördern. Denn n eine internati le B hwächung, die die tſchechoflowakiſche 31 1 tk erleidet, überwunden Zucker im eigenen Lan ſo ver t erträg genannt werden auch terhin befriedigende Ausfuhrmögli te, in letzter Zeit wieder aufgetauchten Bemü zention ſind daher durchaus verſtändlich und Anlaß dozu geg engliſch aber mar ißte den aum die 8 auf dieſe; zu behalten. um Weltzuckerkonr klärlich. Deutſchland dürfte einer ſolchen Konvention wohl kaum ſeine Zuſtimmi rſagen. Zwar iſt für eine gewiſſe Zeit der der eir iduſtrie durch die Erhöhung d ker die ſo daß einer erfolgte Herabſetzung der Verbrar eigentlich kein Grund gegeben ſein würde, . beteiligen; es ſcheint, daß Täges der drang des tſchechoſlowakiſchen Zuckers gegen die ſchranken doch zu ſtork werden könnte, ſo iſt es nicht ar ſe daß Deutſchland ſich an einer Weltkonvention bstekligen zu ſein, da ja hier das äuf den Weltmärkten berührt, ſondern gen des eigenen Konſums konzentriert. Gre 8 von engliſchere Seite zu erwarten. man ger zu ſein, den Aufbau einer eigenen iſtrie unbehindert von allen äußeren Einflüſſen und ingen weiter zu betreiben. Ob d allerdings gelingen geſteckte. Ziel nicht vielmehr zu weit liegt und eher 0 Rückſchlag eintritt, ſobald die überſtarken Subventionen nicht mehr geleiſtet werden und die noch ſehr junge Induſtrie dann ohne Regierungshilfe in Konkurrenz mit den wettbewerbsfähtgeren deut⸗ das ein ſchen und tſchechofkowak n Fabriken treten muß, das iſt ein großes Problem, deſſen noch ungewiſſe Tbſung vielleicht dafür ſpricht, daß ſich auch in England Kräfte finden werden, die einen nicht ganz abgeneigt ſind. iſt auch noch Java zu berückſitigen. Sicherlich wird glich ſein, doß die Produktionsbaſis auf längere Zeit (bei einem nicht geringen ozentſatz der Welternte an Zucker) in bezug auf den Weltmarkt eine erhebliche lerung erfährt, Dieſe Erkenntnis iſt nicht allzu ſchwer, zumal dte Rohrzucker⸗ induſtrie Javas gegenwärtie feſtſtellen mi wie mon es * da g ſich überaus ſtark gusdehnt. Man hat en, daß der Weltverbrauch lange nicht ſo ſchnell wächſt in Anbetracht der dauernd anſteigenden Erzeugung erwartet hatte. Ueberdies tritt die Gefahr einer Steigerung der kubaniſchen Zuckerproduktion auf rund ſechs Millionen Tonnen pro Jahr auf. So wird alſo auch Holland vielleicht den erneuten Be⸗ ſtrebungen, die zu einer Weltzuckerkonvention fühven ſollen, nicht unſymvpathiſch gegenübertreten. A wird es noch eine ganze Weile dauern, ehe man 81 t haben wird, die ſich an die ver⸗ der ge n Intereſſen glauben die Anhänger i t hwankungen am New⸗ znunkt ihrer Beſtrebungen nehmen zr eltzuckerkonvention mit der Begründung roduktion und die damit verbundenen im Zeitgeſchäft für alle zuckerausführenden Länder en in ſich bergen, die leicht zu Schädigungen führen ſtarke Ge können. 0 Löſung dieſes Problems wäre eine einheitliche Rege⸗ lung, die den Verkäufern gegenüber dem großen Konſum eine unzweifelhaft ar deutſche Intereſſe dabei keines weiteren Hinweiſes. Beſtrebungen, kontrolle müſſen. sſchlaggebende Stärke verleihen würde. Daß das im höchſten Maße zu wahren wäre, bedarf . Man wird daher den Vorgängen und „die guf eine gemeinſame Produktions⸗ und Preis⸗ gerichtet ſind, weiterhin die ſtäpkſte Beachtung ſchenken Dr Woche ſtattfinden, da das engliſche Aufſichlsratsmitglied, mit dem die endgültigen Einzelheiten der Kapitalerhöhung im Hinblick auf die Londoner Börſeneinführung und der Proſpekt hierfür zu beſprechen ſind, erſt dieſer Tage in Berlin eintreffen wird. Die Verwaltung will keinerlei Erklärungen bis nach Abſchruß dieſer Beſprechungen und der Auſſichts ratsſitzung abgeben.— Dieſe Zurfſckhallung iſt weder im Intereſſe der Geſellſchaft noch der Aktionäre und der Börſe 58 angebracht. s müßte ohne Störung der ſehr wohl möglich ſein, ſchon jetzt zu geben. 5 50 Zum Zuſämmengehen zwiſchen dem engliſchen und deutſchen Holzhandel. Die kitrzlich verb ete Meldung, nach der den Aklio⸗ Rür en der neu gegründeten Britiſh and European Timber Truſt Ltd., London, eine Option auf die Hälfte der Aktien(eines alteingeführten Unterehmens in Deutſchland“ ſind in dieſer Form unrichtig. Es kann ſich dabei, wie die Magdeburger Holzfirma Otto Tuchmaun Kom ⸗Geſ. mitteilt, nur um ihr Unternehmen han⸗ iſchen Geſellſchaft freundſchaftliche Beziehungen iner ktienüberlaſſung könne keine Rede ſein, weil die Tuchmann, Kom.⸗Geſ., Magdeburg, keine Ach iſt. Zwiſchen der Magdeburger Firma und der Londoner Geſellſchaft fanden zwar Verhandlungen ſtatt, die ſich zurzeit auf laufende Ge⸗ 1 Eine p Verbindung zwiſchen den beiden Unter⸗ l 5 nne, wie hinzugefügt wir ög! wei ft 4 in Ausſicht genommen 08 e eee Devisenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 26. 27. 2 em, Vork. 455 8545,70 Schweiz. 25,23 28,2 Stocchelm Hate: 241405 Softand:: 1207 1207 Mabrs Heuser 980 8% so 4820 1019 ü Maſland 82 82 82,80 Ke penhagen 18.19 18.19 ö Gegen Relchsmark würden Dollar mit 4,1875 und Pfunde mit 20,84 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 26. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. der Londoner Verhandlungen einige klärende Mitteilungen 28 27. 18,118.15 29.12 23,52 26. 25 Gleftrolpttupfei 189,75 Aluminium in l 5 il de fer—.— Barren.94.94 5 3— 1 585 5 1 f 6.. See 2 2— 1(r. Verk.) 5 5 Nickel.50 250 N———— Antimon.8850,90 0 28900 inium.90.90 Silber für 1 01. 61.— 92,50 31.75.83. London. 28. Juli.(Metalle). In Eſt. J. d. engl. t. v. 1016 Kg. 0 25. 286. 25. 26. Blei zupſer Faſſa 89, 68,55 beſtſeleen 66,75 66,75 Jint 2280 2 55 do. 3 Mona 83 35 8328 Nickel ee e, Juechſlb. p. Fl. 20,88 20.88 do. Elektrol. 69,25 69,25] Zinn Kaſſaa 218,75 217.65 J Regulus e rachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 26. Juli * Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe für 5 fe etwas reger, während Transporte zu Berg nur wenlg ver⸗ geben worden find. Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert, 4 A. 2 rr Nl o e 299 een eee et 4 9 ſind ſchon fertiggeſtellt. 1 * * Feng, ben T. Jult 1928 Aus der Pfalz Ein großzügiges Projekt in Ludwigshafen Großer Häuſerdurchbruch— Erbauung eines Hotels Neubau der Städt. Sparkaſſe Eine neue Verkehrsſtraße in Ludwigshafen Der rieſige Verkehr am Ludwigshafener Brückenaufgang hat der Stadt Ludwigshafen ſchon ſeit einer Reihe von Jah⸗ ren Veranlaſſung gegeben, zu prüfen, auf welch vorteilhafte Weiſe der Verkehr an jener Stelle in beſſere Bahnen geleitet werden könne. Das Haupthindernis bildet das mächtige, dem fetzigen Lokalbahnhof gegenüber liegende Häuſerquadrat, das den von Mannheim kommenden Verkehrsſtrom plötzlich abriegelt, und ihm nur einen Abfluß nach der Ludwigsſtraße oder Mundenheimerſtraße offen läßt. Hier kann nur ein Durchbruch durch dieſes Häuſerquadrat Abhilfe ſchaffen. Es wurde denn auch in richtiger Vorausſehung das ſtädt. Hochbauamt ſeinerzeit beauftragt, diesbezügliche Pläne auszuarbeiten. Dieſe lagen auch im Mai vorigen Jahres dem Stadtrat von Ludwigshafen vor. Eine neue Straße ſollte mitten durch das Brückenquadrat in einem leichten Bogen nach der Bismarckſtraße(Ludwigskirche) geführt werden. Der Stadtrat war mit dieſem Plane einverſtanden und erteilte dem Hochbauamt die Genehmigung, mit den in Betracht kommenden Hausbeſitzern wegen Ankaufs der Häuſer in Verhandlungen zu treten. Dieſe haben nun nach ſchweren Kämpfen das Ergebnis gebracht, daß der Durchbruch geſichert iſt. Nach den vorliegenden Plänen und einer Denkſchrift der Stadt, werden 17 Geſchäfts⸗ und Wohnhäuſer dem Durchbruch zum Opfer fallen. 107 Erſatzwohnungen müſſen geſchaffen werden, um die derzeitigen Mieter anders⸗ wo unterzubringen. Dies kann natürlich nur nach und nach geſchehen. Nach den Verhandlungen und Abmachungen zu urteilen, dürfte das Projekt in—3 Jahren ganz durchgeführt ſein. Dabei erhält die neue Straße, die gegenüber dem neuen Theater beginnt, ein großſtädtiſches Gepräge. Am Eingang der neuen Straße gegenüber dem Theater wird ſich ein großes modernes Warenhaus und dem gegenüber ein groß⸗ ſtädtiſches Hotel mit den modernſten Einrichtungen er⸗ heben. Am Ausgang der Straße nach der Bismarckſtraße zu wird die Städt. Sparkaſſe Ludwigshafen einen großen Bau errichten. Die andern Bauplätze hofft man in nächſter Zeit an den Mann zu bringen. Das Warenhaus, das fünf Stockwerke erhalten wird, iſt bereits geſichert. Auch die Hotelfrage wird dieſer Tage erledigt. Die Pläne hierfür Die Geſamtaufwendungen, die infolge der Durchführung des Durchbruches erforderlich werden, ſind mit größter Ge⸗ nauigkeit ermittelt worden, ſie betragen insgeſamt 2 165 797 ll. Die Summe ſchließt alle Nebenkoſten für Straßenherſtellung, Projektierung und Bauleitung, Umzugs ⸗Entſchädigungen, Schaffung von Wohn⸗ und Geſchäftsraumerſatz uſw. in ſich Nene Maunheinter Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) g. Seite. N Bezüglich der Geſchäftsräume kommt im allgeme. en nur dann eine Entſchäbigung in Frage, wenn langfriſtige Verträge abgelöſt werden müſſen. Die der Stadt in den Etatsjahren 1928 und 1929 er⸗ wachſenden Verbinblichkeiten erreichen die ſtattliche Summe von 1267 091 1. Allerdings ſtehen dieſer Summe auch gewiſſe Bareinnahmen infolge Verkauf eines Teiles der im Durchbruch gelegenen Bauplätze gegenüber, ſo daß die tat⸗ ſächlichen Aufwendungen der Stadt ſich auf etwa 600 000, vermindern. Mit dieſem Betrag, der durch kurzfriſtige Kreditaufnahme beſchafft werden ſoll, wird der Durchbruch zunächſt finanziert werden. Gerichtszeitung § Studentenſtreiche vor Gericht. In einer Sonderſitzung des Amtsgerichts Freiburg hatten ſich elf Studenten von zwei Verbindungen wegen nächtlicher Ausſchreitungen, Ruheſtörung und Sachbeſchädigung zu verantworten. Nach einem Kneip⸗ abend hatten ſie am Lorettoberg Sitzbänke ausgeriſſen, Orientierungstafeln entfernt, einen Hydranten zerſtört und einem Bewohner des Quartiers, der gegen den Lärm pro⸗ teſtierte, das Haus mit Steinen beworfen. Als auf Anruf das Notrufauto erſchien, flüchteten die Studenten, konnten aber gefaßt werden. Sie mußten vom Bezirksamt ins Amtsgefäng⸗ nis Freiburg verbracht werden, weil ſie auch im Polizei⸗ gebäude ſkandalierten. Das Gericht verurteilte acht der An⸗ geklagten zu Geldſtrafen von 180 bis 240 Mark, drei wur⸗ den freigeſprochen. § Ein ſchweres Autobunglück vor Gericht. Auf der Rückkehr von einer Spazierfahrt nach Karlsruhe fuhr der 27 Jahre alte Prokuriſt Walter Albert von Pforzheim in der Nacht zum 10. März beim Reuchlin⸗Gymnaſium plötzlich auf den Gehweg und rannte dort vier Paſſanten, die auf dem Bürgerſteig ahnungslos nach Hauſe gingen, über den Haufen. Drei Per⸗ ſonen wurden ſehr ſchwer verletzt, ſodaß ſie wohl zeitlebens an den Folgen des Unfalls zu tragen haben werden. Einer kam mit leichteren Verletzungen davon. Die Erhebungen führten zu einer Anklage wegen fahrläſſiger Körperverletzung, die jetzt vor dem Schöffengericht Pforzheim verhandelt wurde. Das Urteil gegen Albert lautete auf 5 Monate Gefängnis. § Beſtrafte Tierquäler. Der Fabrikarbeiter Oskar Schä⸗ fer in Horbach bekam einen Strafbefehl über 6 Wochen Haft zugeſchickt, weil er am 25. März in ärgerniserregender Weiſe Tiere boshaft gequält haben ſoll, indem er eine größere Anzahl Fröſche aus einem Waſſergraben fing und den Tieren in lebendem Zuſtande mit einem Meſſer die Schenkel abgeſchnitten hatte, bezw. ſie mit einem Beil ab⸗ hackte. Der Angeklagte legte gegen den Strafbefehl Einſpruch ein, weil nicht er die Fröſche gefangen habe, ſondern ſein Bruder und deſſen Freund; außerdem wären die Fröſche be⸗ reits alle tot geweſen, als er ihnen mit dem Meſſer die Schen⸗ kel abſchnitt. Ein Beil habe er überhaupt nicht benützt. Der Angeklagte wurde durch einen Tatzeugen in glaubhafter Weiſe genügend belaſtet. Bei Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände(!) kam er für ſeine Tierquälerei vom Amtsgericht Pirmaſens mit drei Wochen Haft davon. Seranſtanungen Freitag, den 27. Juli Lichtſpieltheater: Alhambra:„Hauptmann Sorell und fein Sohn“.— Schauburg:„Die vom Niederrhein“.— Palaſt⸗ Theater:„Frühlingser wachen“.— Sealat „Donna Puan“.— Capitol:„Spreewald mäbel“.— Gloria:„Die verkaufte Frau“.— Ufa:„Die Sendung des No gh“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1,—8 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſtchtt⸗ gung—4 Uhr. Tagungen 6. Reichskleingärtnertag zu Breslau Die deutſche Kleingärtnerſchaft wird in den Tagen vom 27.—30. Juli 1928 ihren 6. Kleingärtnertag in Bres⸗ lau abhalten. Auf der Tagung wird der bekannte Führer der deutſchen Bodenreformbewegung, D. Dr. Damaſchke⸗ Berlin, über das„Neue deutſche Bodenrecht in ſeiner Be⸗ deutung für das Kleingartenweſen“ ſprechen. Ferner iſt ein Vortrag von Gartenbaudirektor Bromme⸗ Frankfurt am Main vorgeſehen über„Ausbau und Finanzierung des deut⸗ ſchen Kleingartenweſens“. Die geſchloſſene Vertreterver⸗ ſammlung wird ſich mit folgenden Beratungsgegenſtänden beſchäftigen:„Aenderung von Ausführungsbeſtimmungen zur Kleingarten⸗ und Kleinpachtlandordnung“(Berichterſtatter: W. Reinhold⸗Berlin) und„Ausbau des Verſicherungsweſens“ (Berichterſtatter: Geheimrat Bielefeldt⸗Lübeck). Mit der Tagung, die in der Jahrhunderthalle und den angrenzenden Gebäulichkeiten ſtattfinden wird, werden öffentliche Veran⸗ ſtaltungen, u. a. eine Ausſtellung mit Blumenſchau und ein großes Gartenfeſt mit Darbietungen aus dem Ge⸗ biet der Schreberjugendpflege verbunden ſein. Auch auslän⸗ diſche Gäſte werden zur Tagung erwartet. Die Organiſation der Wiener Kleingärtnerſchaft entſendet über 40 Vertreter nach Breslau. Der Verband badiſcher undpfälziſcher Kleingarten⸗ und Gartenbauvereine wird auf der Tagung ebenfalls vertreten ſein. Die obenerwähnte Aus⸗ ſtellung wird von einer größeren Zahl deutſcher Stadtver⸗ waltungen beſchickt werden und unter anderem auch die Plan⸗ und Bildſchau des Reichsverbandes der Kleingartenvereine Deutſchlands umfaſſen. Für die weitere Entwickelung des deutſchen Kleingarten⸗ weſens iſt die bevorſtehende Tagung von beſonderer Be⸗ deutung. — ͤ——.———.——— K— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner Feuilleton: 1..: K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: 1..: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehnter— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Mar Filter —— Statt besonderer Anzeige. Nach schwerem Leiden ging heute mein herzensguter Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Michael Dunkel Privatmann im Alter von 75 Jahren, versehen mit den hl. Sterb- sakramenten, in die ewige Heimat ein. Mannheim, O 7, 10, den 26. Juli 1928. In tiefster Trauer: Theresia Dunkel geb. Steidel Maria Moll geb. Dunkel Amtsgerichtsdirektor G. Moll Vikar Gottfried Moll Maria Moll Gisela Moll. Beisetzung am Samstag, den 28. Juli 1928, nachm. 2 Uhr von der Leichenhalle aus. 4748 Die Seelenämter finden am Montag, den 30. Juli und Donnerstag, den 2. August, jeweils vorm. 9% Uhr in der Jesuitenkirche dahier atatt. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. Inmtl. Veröffentüchungen der StaurRMannneim Verſteigerung. Am Montag, den 30. Juli, von 10—12 und von 14—18 Uhr, am Dienstag, den 31. Juli, von 812 und von 14—18 Uhr und falls er⸗ forderlich am Mittwoch, den 1. Anguſt 1928, von—12 Uhr findet in der Turnhalle der Friedrichſchule in Mannheim I 2 die Ver⸗ ſteigerung der im Bereich der Städt. Straßen⸗ bahn Mannheim in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1927 gefundenen und nicht ab⸗ geholten Gegenſtände ſtatt. 1 Zur Verſteigerung gelangen: Herren⸗, Damen⸗ und Kinderſchirme, Spazierſtöcke, Geldbeutel, Handtaſchen, Mappen, Brillen, Ringe, Handſchuhe, Eßgeſchirre, Bücher u. a m. 40 d Lebensmittel- Spezialgeschäft in allerbeſter Lage, preiswert zu ver⸗ kaufen. 24701 Angeb. u.. 0 10 an die Geſchäftsſtelle. Schreibmaschine Stöver⸗Rekord, gebr. billig zu verkaufen. Gefl. Angebote unt. M O 150 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 4716 Städt. Straßenbahnamt. Bekannimachuns. Die Evang. Kirchenregierung hat unterm 25. Mai dſs. Is. die Aufhebung der Evang. S Damenstrümpfe, kräftige, gut verstärkte Qualität, schwarz und in Farben 0 24 * T Paar 5 f lide, kräftige B. Damenstrümpfe, solide, macedoartige 8 1 Ware, Doppelschle und Hochferse schwarz und farb .58 Jede weitere Paar Kinderstrümpfe Herrensocken, solide Qualität moderne Muster Paar.58, .45 Herrensocken, teils Macco teils'Seide plattiert, kräftige Solis Wes Paar.75 aumwolle ig, Gr. I Paar 40. 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