Samstag, 28. Juli 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗ Mag.—ohne Beſtellgeld. Beieotl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 VBaſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24058 Beilagen: Sport und Spiel. Amtrilas ge Peinliche Aeberraſchung bei den anderen China⸗Mächten s London, 28. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Vertrag, den die Vereinigten Staaten der chineſiſchen Regierung in ihrer Note vom Mittwoch ankündigten, iſt zur großen Ueberraſchung aller anderen Mächte bereits am glei⸗ chen Tage in Peking unterzeichnet worden. Es ſtellt ſich heraus, daß die Verhandlungen in aller Stille bereits im März dieſes Jahres begonnen wurden, alſo lange bevor die Nationaliſten Peking erobert hatten. Der amerikaniſche Ge⸗ ſandte in Peking, Mae M urray, hat damit wieder einmal ſeinen Ruhm beſtätigt, der beſte ausländiſche Beobachter in China zu ſein. Die Vereinigten Staaten wollten offenbar die erſten ſein, die das neue China anerkennen und das Ab⸗ kommen wird ihnen zweifellos N große und nachhaltige Vorteile eintragen. Das eigenartige iſt, wie die„Times“ mit Recht hervor⸗ heben, daß der neue Vertrag die Chineſen außerordentlich befriedigt, ohne irgend welche nennenswerte Zugeſtändniſſe zu machen. Es iſt lediglich ein Abkommen über die Zollpoli⸗ tik. Der Vertrag annulliert alle früheren Abmachungen in dieſer Frage und gibt Ehina völlige Gleichberech⸗ tigung unter der⸗ Bedingung gegenfſeitiger Meiſtbegün⸗ ſtigung. Dieſes nimmt dem Vertrag vieles von ſeiner aktuellen Bedeutung, da die Chineſen ihre Zollſätze für ame⸗ rikaniſche Waren nicht heraufſetzen können, bis ſie die gleichen Zugeſtändniſſe von den anderen Staaten erhalten haben. Aus dieſer Schwäche des Vertrages wird aber nur noch deutlicher, daß ſeine Hauptbedeutung in der praktiſchen Anerkennung der Nankinger Regierung durch die Vereinigten Staaten liegt. e Die anderen Mächte betonen jetzt eifrig, daß ſie an Ehina ja längſt viel weitergehende Anerbietungen gemacht haben. Japan beiſpielsweiſe hat ſich bereits 1926 be⸗ reit erklärt, ſeinen Geſamtvertrag mit China, einſchl. der Klau⸗ ſel über die fremden Privilegien, zu revidieren. England hat in der berühmten Weihnachtsrede Chamberlains ebenſo weitgehende Verſprechungen gemacht.! Dieſe Politik war nur an die Bedingung geknüpft, daß die Regierungen den Zeitpunkt der Reviſion ausſuchen könnten. In England hält man die gegenwärtige chineſiſche Regierung noch nicht für ſo konſoli⸗ diert, daß man mit ihr wichtige prinzipelle Abmachungen treffen könnte. Ferner warten die leitenden Stellen, wie der „Daily Telegraph“ bemerkt, noch immer auf eine angemeſ⸗ ſene Wiedergutmachung der vorjährigen Ausſchrei⸗ tungen gegen engliſche Ziviliſten in Nanking. Amerika, das durch die Nankinger Zwiſchenfälle nicht „minder betroffen wurde als England, hat dieſe vergangenen Ninge Vergangenheit ſein laſſen und die nationaliſtiſche Re⸗ gierung anerkannt. Die amerikaniſch⸗chineſiſchen Verhand⸗ lungen wurden übrigens bis zum Abſchluß ſo geheim ge⸗ führt, daß ſelbſt den Pekinger Diplomaten der anderen ö Mächte bis zum Morgen nach der Unterzeichnung ohne jede Kenntnis geblieben ſind. 5 5 F 1 2 3— Ausländer zur Anſchlußfrage Berlin, 28. Juli.(Von unſerem Berliner Büro!) Der Prager Korreſpondent der„Voſſ. Ztg.“ hält es für notwendig, einem Blatte mitzuteilen, daß nach Anſicht maßgebender V reiſe die Tſchechoſlowakei„aus nationalen und wirtſchaft⸗ chen Eviſtenzgründen“ gegen den Anſchluß ſein müſſe. Dr. Beneſch hätte das auch im Berliner Auswärtigen Amt Herrn von Schubert erklärt und hätte auch davon geſprochen, daß die Verwirklichung des Anſchluſſes„eine Kriegsgefahr“ bedeuten würde. In der Anſchlußfrage ſehe Europa nicht in erſter Linie den Wunſch der Oeſterreicher, ſondern den Wunſch Deutſch⸗ lands,„alte machtpolitiſche Pläne zu verwpirklichen“ und im übrigen könne ſich Oeſterreich wirtſchaftlich und national auch ohne Anſchluß ausleben. Falſche Behauptungen pflegen bekanntlich durch Wieder⸗ holungen nicht richtiger zu werden. Die„Machtphiloſophie“ liegt ausſchließlich auf üſchechiſcher Seite und dann natürlich bei den ſtarken tſchechiſchen Alliierten im Weſten. V. Paris, 28. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Polemik zwiſchen dem ſozialiſtiſchen„Popula ir e“ und dem nationaliſtiſchen„Temps“ über das Anſchlußproblem veranlaßt auch die linksbürgerlichen radikalen Blätter, ihre Stellung zu befeſtigen und mit allem Nachdruck zu betonen, daß ſie mit den Sozialiſten in dieſer Frage nicht einig gehen. Die caillauxiſtiſche„Volontsé“ geſteht zwar offen ein, daß die Schaffung des neuen Oeſterreichs eine D urchbrech ung des Selbſtbeſtimmungsrechts darſtelle, trotzdem ſteht das Blatt einem Anſchluß feindlich gegenüber, da es von der Angliederung Oeſterreichs eine Verſtärkung der deutſchen Macht befürchtet, die die Verwirklichung der Vereinigten Staaten von Europa unmöglich macht. Auf der Grund⸗ lage des gegenwärtigen Gebietszuſtandes ſeien die Ver⸗ einigten Staaten von Europa durchaus möglich, doch nicht mehr an dem Tage, wo der deutſche Block den Kontinent be⸗ herrſchen werde. Der Anſchluß ſei gleichbedeutend nrit der Schaffung eines ſtarken Mitteleuropa, das unfehlbar einen 4 ſtreit der Mächte ſpekulieren.“ Abend- Ausgabe chüftstüchtige Politik Großer Erfolg der amerikaniſchen China⸗Politik Bittere Anzufriedenheit in Paris Paris, 28. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem „Journal“ wird aus Waſhington berichtet: Die Vereinigten Staaten und China haben am letzten Mittwoch in Peking einen neuen Zollvertrag unterzeichnet, auf Grund deſſen China vom 1. Januar 1929 ab die tatſäch⸗ liche Zollautonomie zuerkannt wird, falls bis zu dieſem Datum die Ratifikation des Vertrages vollzogen iſt. Nach dem Wortlaut des Abkommens hat China volle Frei⸗ heit, die amerikaniſchen Erzeugniſſe mit Zöllen zu belaſten, die jedoch nicht höher ſein dürfen als diejenigen, die auf den Produkten anderer Länder liegen. Die Verhandlungen hatten bereits im letzten März ihren Anfang genommen und wur⸗ den auf amerikaniſcher Seite von dem Geſandten Amerikas in Peking, Mae Murray, geführt. Dieſer Meldung wird im„Journal“ folgender redaktio⸗ neller Kommentar beigefügt: „Die gegenwärtige Haltung der Vereinigten Staaten ſteht ſowohl in Widerſpruch mit einigen internationalen Abmachungen, als auch mit den Grundſätzen des Völkerrechts“. Ein Grundſatz des Völkerrechts lautet dahin, daß diejeni⸗ gen, welche die Anwendung ſeiner Normen für ſich in Au⸗ ſpruch nehmen wollen, ſich zuerſt einmal ſelbſt an das Völker⸗ recht halten müſſen. Das iſt nicht der Fall bei China, denn die Chineſen wollen ihre Verträge in unregelmäßiger Weiſe kündigen. Die anderen Regierungen ſind der Anſicht, daß eine Reviſion der Verträge wünſchbar iſt und in möglichſt kurzer Zeit vorgenommen werden muß, der jedoch zur Auf⸗ hebung der unregelmäßigen Kündigung ein formeller Beſchluß der Nankinger Regierung norangahen muß. Dies wird vor allem non Japan vertreten, aber auch Holland, Belgien, Däne⸗ mark, Italien und Frankreich, deren Verträge mit derſelben Ungeniertheit zerriſſen wurden wie der japaniſch⸗chineſiſche Vertrag von 1896, haben dieſelbe Haltung eingenommen. Man kann daher nicht ſagen, es beſtehe ein Gegenſatz zwiſchen der amerikaniſchen und der japaniſchen Auffaſfung, vielmehr be⸗ ſteht ein Widerſpruch zwiſchen der Haltung der Vereinigten Staaten und derjenigen aller auderen Mächte. Uebrigens iſt das nichts Neues. Es iſt nicht das erſte Mal, daß die Amerikaner, die keine Kon⸗ zeſſionen in China beſitzen, die Vorteile ihrer Konkurrenten zu untergigben ſuchen. Der Fall gewinnt eine beſondere Bedeutung dadurch, daß China ſich in voller Revolution befindet und kein Menſch weiß, wohin die gegenwärtigen Ereigniſſe führen. Schon oft hat man an die endgültige Herſtellung der Ordnung geglaubt, jedesmal aber iſt China wieder in Anarchie zurückgefallen. Das macht nicht nur eine abwartende Haltung, ſondern auch eine gemeinſame Front der zipiliſierten Mächte zur Notwen⸗ digkeit. Neue Unruhen können heraufbeſchworen werden, wenn man China den Eindruck gibt, es könnte auf den Wett⸗ lateiniſchen und einen ſlawiſchen Block hervorrufen müſſe. Auf dieſe Weiſe käme man zu einer Situation, die der⸗ jenigen von 1914 gleich wäre. Auch der Herriot naheſtehende„Auotidien“ weiſt die Anſchlußidee energiſch zurück, weil ſie eine vollſtändige Um⸗ geſtaltung der Verträge und des territorialen Zuſtandes in Europa zur Folge haben und damit eine Gefahr für den Frieden heraufbeſchwören würde. Selbſt wenn man in Deutſch⸗ land und vor allem auch in Oeſterreich eine große Volksmehr⸗ heit für den Anſchluß nachweiſem könnte, ſo habe dieſer doch Frankreich, England, Italien, Polen, die Tſchechoflowakei, Rumänien und Südſlawien zu Gegnern, die ſich auf Grund des Verſailler Vertrages der Angliederung mit allen Kräften widerſetzen würden. Der„Quotidien“ äußert die Befürchtung, daß trotz der Kriegsmüdigkeit der Nationen eine neue Kataſtrophe eintreten könnte, wenn man die Anſchlußidee nicht aufgebe.„Reichstags⸗ präſident Löbe ſcheint ſich nicht bewußt zu ſein, daß er mit dem Feuer ſpielt,“ erklärt das Blatt.„Wir halten uns verpflichtet, ihn davor zu warnen und die öffentliche Meinung in Frankreich, beſonders auch die Sozialiſten, auf die Ge⸗ fahren der Anſchlußpropaganda aufmerkſam zu machen. Dieſe Propaganda bildet die denkbar größte Gefahr für den Frieden.“(1) Deutſch⸗ruſſiſche Forſchungs⸗Expedition Moskau, 28. Juli.(United Preß.) Die ruſſiſch⸗deutſche Expedition zur Erforſchung des Pamir⸗Hochlandes iſt heute in Oſch, einer Stadt in der kirgiſiſchen Republik, eingetroffen, wo die Arbeit der Expedition ihren Anfang nimmt. Unter den Mitgliedern der Expedition befindet ſich der Oberſtaats⸗ anwalt Krylenko, der kürzlich Vertreter der Anklage im Schachty⸗Prozeß war und der als begeiſterter Alpiniſt dieſe Gelegenheit, ſeine Kunſt in einem ſo gut wie unerforſchten Gebiet auszuüben, nicht vorübergehen ließ. heimer öeilu Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und RNeiſen Geſetz und Recht Nr. 348— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach 1 bei Voraus 9 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. eklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden hoher berechnet, Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus gefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Rückblick und Vorſchau Der Bismarck⸗Gedenktag— Das Bleibende und das Fort⸗ zubildende— Vom 20. März zum 9. November— Das dritte Reich Der 30. Todestag Bismarcks am 30. Juli lenkt ganz von ſelbſt den Blick auf den Gründer des Deutſchen Reiches. Nicht, daß dieſer Gedenktag beſonderen Anlaß zu Betrachtungen böte, weil man in der Zwiſchenzeit ſich nicht mit ihm beſchäftigt hätte. (Im Gegenteil, die Bismarck⸗Literatur des letzten Jahrzehnts übertrifft an Ausdehnung die doch wahrlich nicht geringe Pro⸗ duktion der zwanzig vorhergehenden Jahre. Allein das Er⸗ ſcheinen des dritten Bandes der„Gedanken und Erinnerun⸗ gen“ hat eine Fülle von Sonderliteratur erzeugt.) Aber in den politiſchen Tageskampf iſt ſein Name und ſein Bild nur allzu oft hineingezerrt worden, zu— verſuchtem— Nutz und From⸗ men für die einen, als Abſchreckungsmittel und Popanz für die anderen. In der Betrachtung Bismarcks erleben wir merk⸗ würdigerweiſe das umgekehrte Geſchehen, als wir es ſonſt bei geſchichtlichen Perſönlichkeiten gewohnt ſind. Je größer der Abſtand wird vom Leben und vom Werke, deſto ruhiger und gerechter fällt die Prüfung aus. Bei Bismarck dagegen muß innerhalb des eigenen Volkes leider eine verſtärkte Trübung des Blickes feſtgeſtellt werden. Wollte man gar auf den Aeuße⸗ rungen des Tagesſtreites fußen, müßte man zu dem betrüb⸗ lichen Ergebnis gelangen, als ob der Spalt geſchichtlichen Nicht⸗ verſtehens zwiſchen der Nation und ihrer größten politiſchen Verkörperung tiefer und unüberbrückbarer geworden ſei als je zuvor. Die merkwürdigſte Begleiterſcheinung dabei iſt aber, daß eigentlich jede Partei ihn zum Kronzeugen für ihre Politik anruft. Der äußerſten Rechten ſind auch heute noch die legen⸗ dären Küraſſierſtiefel das Symbol wahrer Politik, vornehm⸗ lich nach außen, und die Linke beruft ſich wegen des Geſprächs Bismarcks mit Frau von Spitzemberg im Jahre 1893 auf ihn, weil er bereits damals die Republik als mögliche neue Staats⸗ form für Deutſchland vorausgeſehen hat. Die objektive, nicht parteipolitiſch gebundene geſchichtliche Betrachtung muß das eine wie das andere verwerfen, Sie kann ſogar— und damit ſteht ſie im Gegenſatz zum Tagesſtreit— heute bereits eine gemeinſame Plattform feſtſtellen. Trotz vielfacher Ablehnung der Perſönlichkeit, der Politik und der Methoden Bismarcks ſind ſich alle einig darin, daß ſein Werk, das Deutſche Reich, unbeſchadet der Form beſtehen bleiben muß. Damit ſind wir ganz von ſelbſt an den Kern gelangt. Ge⸗ wiß iſt das Deutſche Reich Bismarckſcher Prägung im Rahmen der deutſchen Geſchichte nur eine Epiſode, die nicht einmal 50 Jahre gedauert hat. Aber dieſes Zwiſchenſtück iſt das wich⸗ tigſte Bindeglied vom alten zum neuen Reich, non jenem, das wir erlebten, zu dieſem, das wir erhoffen und erſehnen. Als im Nopemberſturm des Jahres 1918 alles das in Trümmer ſank, was uns vordem die Hauptſache zu ſein ſchien, und das ſich heute vor dem rückſchauenden Blick nur als Beiwerk und Nebenſache erweiſt, iſt uns doch das Reich als ſolches ge⸗ blieben. Und das iſt eben das Unvergängliche und geſchichtlich Bleibende an Bismarcks Werk, das uns zwingt, es zunächſt in der Außenpolitik, dann im Innern wieder von neuem zu er⸗ werben, um es zu beſitzen. Der Beweis iſt umſo leichter zu erbringen, wenn man ſich der Parallelerſcheinung eingedenk iſt, daß nämlich auch Bismarck ſich erſt die Machtmittel verſchaffen mußte, um ſein Werk einzuleiten und vollends zu krönen, wie denn auch wir unter weitaus ungünſtigeren Verhältniſſen zu⸗ erſt einmal wieder die deutſche Souveränität erringen müſſen, ehe wir an die Schaffung des dritten Reiches denken können. Wahrlich beſchämend für uns Deutſche iſt es freilich, daß das Ausland dieſe Dinge klarer erkennt als viele partei⸗ politiſch eingeſtellte Teile des deutſchen Volkes. Doch ver⸗ blaſſen die Schlagworte, die namentlich auf der Linken auch heute noch manchmal bis zum Widerſinn ihrer ſelbſt verwendet werden, immer mehr. Mit der Ablehnung des„Junkers“, des„Stockpreußen“ oder des„Proteſtanten“ ſchlechthin iſt es wirklich nicht getan. Gewiß kann man aus dieſen Schubkäſten manches herausholen und ebenſo viel wieder hineinlegen, aber es werden immer nur Einzelheiten ſein und bleiben, die den Blick vom Ganzen abziehen. Man wird Bismarck am eheſten gerecht, wenn man von dem Zukunftsproblem Deutſchlands ausgeht, der Neuord⸗ nung des Reiches. Als Bismarck im Jahre 1862 die Zügel in die Hand nahm, wurde er zum Retter Preußens und der Dynaſtie Hohenzollern. Daß er, der mit einem Wirklich⸗ keitsſinn begabt war, wie er unter den heutigen Staatsmän⸗ nern leider nur allzu wenig anzutreffen iſt, von der realen Grundlage Preußens ausgehend, ſich zum Apoſtel der preußiſchen Miſſion machte, iſt allein ſchon aus den Zeit⸗ umſtänden begreiflich und verſtändlich. Iſt auch das perſön⸗ liche Uebergewicht, das in der Perſonalunion der deutſchey Kaiſer mit den Königen von Preußen beſtand, heute dahin, ſo iſt doch die Löſung der deutſchen Frage unlöslich verbunden mit der realen Macht Preußens, wie ſie eben durch Bismarck geſchaffen worden iſt. Mag man es Umbildung oder Fort⸗ ſetzung oder ſonſtwie nennen, dieſe Hinterlaſſenſchaft Bis⸗ marcks zwingt jeden von uns, zu ihm und ſeinem Werke Stel⸗ lung zu nehmen, weil man vor allem in der Politik Kaufal⸗ zuſammenhänge nicht negieren kann. Nichts iſt daher falſcher, als wenn man einzelne Handlungen Bismarcks oder Einzel⸗ heiten ſeines Werkes in den Vordergrund der Betrachtungen ſtellen wollte, ebenſo ſehr wie die Frage nach der Notwendig⸗ keit der geſchichtlichen Reviſton ſich nicht auf das Beiwerk, ſon⸗ dern auf das Ziel beziehen muß. Gerade in der Angelegen⸗ heit der Einigung des Reiches, wie wir ſte erſtreben, muß uns Bismarck vorbildlich ſein. Langſam und vorſichtig, vielleicht gar allzu vorſichtig, ging er zwiſchen 1866 und 1870 vor. Aber die Lehre iſt heute erſt recht beherzigenswert, daß bei der Komplisiertheit der kunerdeutſchen Verhältniſſe nichts ſchäde 2. Seite. Nr, 348 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samskag, den 28, Juli 1928 licher wirkt als der Verſuch einer haſtigen oder gar gewalt⸗ amen Löſung. Genau wie für Bismarck iſt für uns heutige Zeitgenoſſen die Einheit das höhere, die Form das ſekundäre. Das gilt ſowohl nach innen, wie vor allem aber auch nach außen. Wir verkennen gewiß nicht die perſönlichen und zeit⸗ lichen Gebundenheiten ſeines Werkes. Auch kann man an ein⸗ zelnen Zügen ſeines Weſens und einzelnen Handlungen ſeiner Politik berechtigte Kritik üben und zumal in dem ein⸗ ſeitigen Ausgehen vom Staate, vor dem das Volk zurücktritt, die Grenzen ſeines ſtaatsmänniſchen Wirkens erkennen. Heute iſt die Relation zwiſchen Volk und Staat umgekehrt loder ſollte es vielmehr ſein). Aber gerade wegen der Ver⸗ lagerung der Kraftquellen der Politik, wie ſie der parlamen⸗ tariſch⸗demokratiſche Staat treiben muß, ſind wir erſt recht gezwungen, aus dem Born politiſcher Weisheit Bismarcks zu Iſchöpfen. Nicht als ob alles, was er je geſagt oder nieder⸗ geſchrieben hat, höchſte politiſche Erkenntnis inſofern iſt, als ie auch heute noch unter den vollſtändig veränderten Verhält⸗ niſſen anwendbar wäre. Seine„Gedanken und Erinnerungen“ ſtellen ebenſo wenig wie ſeine geſammelten Geſpräche eine Kaſuiſtik für Gegenwart und Zukunft dar, Was von der Wiſſenſchaft gilt, hat auch für die Politik Wert und Bedeutung: Auch mit Parallelen kann man zu mathematiſchen Schlüſſen kommen. In der Art, wie Bismarck die Dinge und Menſchen nahm, iſt er heute und für die Zukunft vorbildlich. Seinem Biographen Paul Herre kann man uneingeſchränkt bei⸗ ſtimmen, wenn er ſagt, daß Bismarck mit ſeiner Wahrhaftig⸗ keit und Sittlichkeit, die ihm doch eine hinreichende Elaſtizität politiſcher Moral ließen, mit ſeinem geſchichtlichen Einfüh⸗ lungsvermögen, das Vergangenes, Gegenwärtiges und Zu⸗ künftiges zu verbinden ſtrebte, mit ſeiner unbedingten Sach⸗ lichkeit, die nur von Tatſachen ausging und ſich jeder Phraſe fernhielt, mit ſeiner Mäßigung im rechten Zeitpunkt, die ihn vor jedem Mißbrauch ſeiner Erfolge ſchützte, mit allen dieſen Gigenſchaften, die den wahren Staatsmann kennzeichnen, uns den eigentlichen Typ des deutſchen Führers geſchaffen hat. Eine geſchichtliche Betrachtung an einem Bismarckgedenk⸗ lage darf aber nicht an dem vorübergehen, was ſich uns rein menſchlich immer wieder in das Gedächtnis zurückgedrängt: Sturz und Entlaſſung. Faſt vierzig Jahre ſind ſeit jenem 20. März des Jahres 1890 verfloſſen, der in Wahrheit zum Schickſalstag des deutſchen Volkes geworden iſt. Durch die Veröffentlichungen der letzten vier Jahre, vor allem durch das Werk des Roſtocker Hiſtorikers Wilhelm Schüßler, ſind wir heute eher in der Lage als die Zeitgenoſſen, die Bedeutung des Tages und der Tat zu werten. Bismarck iſt, das ſteht geſchicht⸗ lich feſt, an ſeinem Sturze nicht ohne Schuld geweſen. Monate⸗ lang hat er den Kaiſer ſich ſelbſt überlaſſen, er ſtieß die Parteien vor den Kopf, er verletzte die Miniſter, und als er in die letzte Kriſis hineinging, war er wie mit Blindheit geſchlagen. Der Verrat reichte bis ins eigene Lager; Graf Walderſee hatte ſein Bünduis mit Holſtein geſchloſſen, und der Fürſt erleichterte den Intriganten durch ſein geſamtes Verhalten ihre Arbeit. Und ſo ſteht denn dieſer große Mann am Tage der Entlaſſung aus ſeinen Aemtern da, von allen verlaſſen, verlaſſen von der Krone, das war der Dank vom Hauſe Hohenzollern, verlaſſen von den deutſchen Fürſten, deren Intereſſen er immer wieder wahrgenommen hatte, verlaſſen von der konſervativen und der nattonalliberalen Partei— ſie ſind beide an ſeinem Sturz mit⸗ ſchuldig—, verlaſſen von der öffentlichen Meinung feines Vaterlandes. Nicht daß der Fürſt Bismarck ſtürzte,— vielleicht haben diejenigen recht, die ſagen, er hätte damals innenpoli⸗ kiſch aßgewirtſchaftet gehabt,— aber die Form, in der er ſtüxrzte, die Tatſache, daß ſein Stürz ſich unter den denkbar un⸗ erfreulichſten Verhältniſſen vollzog, zu einem völligen Kurs⸗ wechſel führte und eine Umſchwung in der politik zur Folge hatte, das iſt die Tragik, die über dem Reichs⸗ gründer, über ſeinem Werk, das iſt die Tragik, die über uns allen liegt. Schüßler hat recht, wenn er geſagt hat, der 9. No⸗ vember 1918 iſt die logiſche Konſequenz des 20. März 1890. Da erntete Wilhelm II., was er geſät hatte. Aber er trägt die Schuld nicht allein. Das ganze Volk iſt mitſchuldig, das dieſen großen Mann nicht begriffen und verſtanden hat.. Dieſes Werturteil des Gelehrten trifft für die Durch⸗ ſchnittsbetrachtung des heutigen Deutſchen immer noch zu. Ob es anders und beſſer werden wird, wir wagen es zu hoffen. Denn gerade der Neubau des Reiches, der in den nächſten Jahrzehnten den einzelnen wieder zum Staat heranbringen ſoll, wind an allen Ecken beweiſen, daß der Kern des Lebens⸗ en. deutſchen Außen⸗ werkes Bismarcks bleibend, das Beiwerk aber nirgends ein Hindernis der Fortentwicklung darſtellen wird. Im Ge⸗ genteil, mancher, der heute noch abſeits ſteht, wird mit Staunen erkennen, daß die Gelegenheit und die Möglichkeit organiſchen Neuſchaffens nach den Erforderniſſen unſerer Zeit nur auf der Grundlage des Bismarckſchen Reiches gegeben iſt. Aus der Vertiefung in ſeinen politiſchen Stil wird uns die Gegenkraft erwachſen gegen die Entwertung der Politik nach innen und außen. Was Fichte einſt prophetiſch geahnt hat, erfüllt ſich in Bismarck und durch ihn auch jahrzehntelang nach ſeinem Tode: Er iſt der Zwingherr zur Deutſchheit! Kurt Fischer Veſuch Tſchitſcherins bei Streſemann? E Berlin, 28. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das „B..“ hatte geſtern gemeldet, daß der ruſſiſche Volkskom⸗ miſſar für die Auswärtigen Angelegenheiten demnächſt nach Berlin komme und bei der Gelegenheit auch mit Dr. Streſemann eine Beſprechung haben wird. Von unter⸗ richteter Seite wird uns dazu geſagt: Vorläufig ſei Tſchit⸗ ſcherin noch in Moskau und man wiſſe einſtweilen hier gar nicht, ob und wann er käme. Tſchitſcherin leide an Zucker und hat ſich bisher dagegen in Frankfurt a. M. behandeln, laſſen. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß er ſich, wenn er das Bedürfnis nach einer Wiederholung der Kur habe, ſich wieder nach Frankfurt begibt und bei der Gelegenheit auch Berlin berührt. Falls Dr. Streſemann dann zufällig hier wäre, würde er ſelbſtverſtändlich ihm wohl ſeine Aufwartung ma⸗ chen. Aber alles das, wir wiederholen, iſt jedoch durchaus in der Schwebe. Gericht über Nobile — Kyppenhagen, 28. Juli. Gleich nach der Rettung Nobiles wurde in Dänemark von dem bekannten Grönlandforſcher Peter Freuchen der Vorſchlag gemacht, die Hauptperſon des unheimlichen Dramas vor einen internationalen wiſſen⸗ ſchaftlichen Gerichtshof unter dem Vorſitz von Profeſſor Fridtjof Nanſen zu bringen. In dieſer Form wurde der Gedanke von Fridtjof Nanſen ſelbſt abgelehnt, doch hat nun⸗ mehr die norwegiſche Zeitung„Dagbladet“ der norwegiſchen geographiſchen Geſellſchaft anheimgegeben, ihren Schweſtern⸗ geſellſchaften in Kopenhagen, Stockholm, London, Paris, Rom, Leningrad, Waſhington aufzufordern, je ein ſachverſtändiges Mitglied für eine internationale Kommiſſion zur Unter ⸗ ſuchung der„Italia“ ⸗Kataſtrophe zu ernennen. Die Wirren in Mexiko 1 Mexiko⸗City, 28. Juli.(United Preß.) Offenbar in Beantwortung der ſtürmiſchen Forderungen der Obregoniſten⸗ partei, beabſichtigt die Regierung, die ſämtlichen Bürgermei⸗ ſter und Regierungsbeamten aller Kategorien, die der Ar⸗ beiterpartei angehören, im Gebiete des Bundesbiſtrikts zu entlaſſen und durch Mitglieder der Obregoniſtenpartet zu erſetzen. 5 In den extremen Obregoniſtenkreiſen iſt dieſe Nachricht mit Jubel aufgenommen worden und wird mit dem Rück⸗ tritt des Arbeitsminiſters Borones als der größte Parteiſieg bezeichnet. Tatſächlich iſt allein die Ankündigung eines der⸗ artigen geplanten Schrittes der Regierung von großer inner⸗ politiſcher Bedeutung, da ſich daraus, falls er geſetzlich er⸗ folgte ergeben wird, daß Präsident Calles, ders bisher der Arbeiterpartei ſmpathiſch gegenüberſtand, nunmehr ſeine poli⸗ tiſche Einſtellung zu ändern ſcheint und, wohl veranlaßt durch die Ermordung Obregons, eine Annäherung an die Obre⸗ goniſten ſucht. 5 Obwohl die Obregoniſten ihre Zufriedenheit über dieſe Nachricht keineswegs verhehlen, verlangen ſie ſtürmiſch die Ausdehnung der angekündigten Regierungsmaßnahmen auf ſämtliche Staaten Mexikos und ſtellen die Forderung auf, daß die Regierung jeden einzelnen Anhänger der Arbeiter⸗ partei in offizieller Stellung entlaſſen müſſe. Vorzeitige Exploſion einer Granate — Aachen, 28. Juli. Auf dem holländiſchen Truppen⸗ übhungsplatz Oldenbroek wurde durch vorzeitige Exploſton einer 15 Ztm.⸗Granate ein Soldat getötet, ein zweiter lebens⸗ gefährlich, drei andere leichter verletzt. 300 000 Geiftesarbeiter in Not Folgenden Notſchrei geben wir der Oeffentlichkeit be⸗ kannt: Iſt es nicht erſchütternd, wenn man bedenkt, daß mehr als 300 000 Angehörige eines einzigen Berufsſtandes aus⸗ geſchaltet ſind aus dem regulären Wirtſchaftsleben? 300 0001 Welche Summe von Geiſtesgaben iſt in dieſer Zahl verborgen. Wieviel Bitternis verbirgt ſich darin. Wieviel Not, Schmerz, Tränen der Väter und Angehörigen ſprechen aus dieſer furchtbaren Wirklichkeit. 5 Wer aber kann das Martyrium dieſer 300 000 Gehirne ermeſſen. Wer kann ſich einen ungefähren Begriff machen von der Tragik, die täglich aufs neue erleht werden muß? Jetzt iſt Frau Sorge und ihre Gefährtin das Leid in ihrer Behauſung. Von Kummer und Schmerz darniedergebeugt, ſchwindet ihres Körpers Kraft. Der allzeit rege Geiſt aber wehrt ſich bis zur Verzweiflung und kann und kann. nicht ſterben. Und darin liegt die Ergriffenheit der Lebensnot der Geiſtesarbeiter. Wer kann ihr Leid begreifen und perſtehen? Wenn der Menſchenglaube am Erlöſchen iſt, wenn die Flut des Elends bis zum Halſe ſteht, wenn das letzte Blatt der Hoffnung iſt verweht; wenn nach all den Lebensſtürmen in der Blüte ſeiner Kraft der Baum geknickt, und am Boden liegt zerfetzt das Glück. b Nur der kann's verſtehn, der es erlebt hat. Derjenige weiß es, der in nächtlichen Stunden verzweifelnd mit ſeinem Schöpfer rang und haderte. Nur der, der ſelbſt um Treu und Glauben ward betrogen, der haltlos treibt auf Schickſals Wogen, der, nur der kann es begreifen und verſtehn, was, dieſe 300 000 darbenden Menſchen erdulden. Es iſt an der Zeit, daß das deutſche Volk ſich ihrer an⸗ nimmt, Staat und Kommune müſſen bei dieſem edlen Werk mit wirkſamem Beiſpiel voran gehen. Angeſichts dieſer verzweifelten Not muß jedes kleinliche Bedenken, jedes Wenn und Aber ausgeſchaltet werden. Darum heraus zur fruchtbringenden Tat! 2—. Letzte Meldungen. Schießerei in Eſſen 5 — Eſſen, 28. Juli. In der Steeler Straße kam es am Freitag abend zu einer Schießerei zwiſchen Hitlerleuten und Kommuniſten, wobei vier der Beteiligten durch Bauch⸗, Bein⸗ und Armſchüſſe verletzt wurden und ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußten. Durch Steinwürfe erlit⸗ ten einige Paſſanten Verletzungen. Die Ermittelungen ſindg im Gange. 1 Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Limoges — Paris, 28. Juli. In Limoges verſuchten geſtern abend mehrere hundert Kommuniſten, ein Gefängnis zu ſtürmen und einen wegen Streikausſchreitüngen ver⸗ hafteten Kameraden zu befreien. Die Manifeſtanten hatten bereits mit Eiſenſtangen das Gefängnistor zertrümmmert, als Gendarmerie eintraf und die Oroͤnung wieder herſtellte. Das Gefängnis iſt militäriſch beſetzt worden. Zzwiſchenfall an der griechiſch⸗bulgariſchen Grenze Athen, 28. Juli.(United Preß.) An der griechiſch⸗ bulgariſchen Grenze iſt es zwiſchen zwei Abteilungen Grenz⸗ ſoldaten zu einem ſcharfen Gefecht gekommen, bei dem ein ie und 6 andere ſchwer verwundet wurden. b i Am Mittwoch, 1. August 1928, abends 8 Uhr, findet im Ballhaus⸗Garten eine geſellige Zuſammenkunft der Frauengruppe ſtatt, wozu die weiblichen Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Der Frauenausſchuß. Die Vahreuther Feſtſpiele II. In einer ſüddeutſchen Muſikſchrift war kürzlich ein Aufſatz du leſen, der die Ueberſchrift trug„Geſtorbenes Bayreuth“. Man erſchrickt. Bisher war öfters die Rede von einem„er⸗ ſtarrten“ Bayreuth oder von einer„Verkalkung“. Rein biolo⸗ giſch wäre alſo der Tod in dieſem Falle die Feſtſtellung einer zwangsläufigen Entwickelung. Der Arttkelſchreiber bekennt zwar, noch nie in Bayreuth geweſen zu ſein, aber er verſichert, das ſei auch gar nicht nötig, Bayreuth ſei eben ein für allemal erledigt. Er hat ſich offenbar das bekannte Wort jenes Ab⸗ geordneten zur Richtſchnur genommen, der im Reichstag ein⸗ mal ſagte:„Ich kenne die Abſichten der Regierung nicht, aber ich mißbillige ſie.“ Dieſe Haltung Bayreuth gegenüber iſt nichts Neues. Schon Ludwig Speidel ſprach nach den erſten Feſtſpielen 1876 von einer„muſik⸗dramattſchen Affenſchande“ und meinte, ein Volk, das am„Ring des Nibelungen“ Gefallen finde, ſei„durch dieſe bloße Tatſache ausgeſtrichen aus der Reihe der Kunſtvölker des Abendlandes.“ Die Bayreuther Feſtſpiele beſtehen jetzt 52 Jahre, ſie ſind auch in dieſem Sommer wleder ausgezeichnet beſucht. Deutſche und Ausländer(diesmal beſonders Englän⸗ der) füllten das Feſtſpielhaus bis auf den letzten Platz und das will bei 1500 Sitzplätzen immerhin etwas beſagen, zumal wenn man bedenkt, daß im Ganzen 22 Aufführungen vor wechſeln⸗ den Hörern ſtattfinden. Wer nun gar Zeuge der ſtarken und unverfälſchten(denn eine Klaque gibt es hier nichtl) Begeiſte⸗ rung geweſen iſt, die ſich insbeſondere nach dem„Siegfried“ in brauſendem Beifall, in Füßetrampeln und Geſchrei lärmhaft entlud, der weiß die ſchreckliche Prophezeiung Speidels wie die leichtfertige Beſcheinigung eines zeitgenöſſiſchen Toten⸗ beſchauers lächelnd einzuſchätzen. Bayreuth lebt, blüht und gedeiht, es begeiſtert die Hörer, es ſchenkt ihnen ſtarke und nachhaltige Eindrücke, es entläßt ſie an innerem Erleben be⸗ reichert, es prägt ſich tief in Geiſt und Gemüt jedes Beſuchers. Daran iſt ein Zweifel nun nicht gut möglich. Dieſe Eindrücke ſind um ſo kräftiger, je reiner und ſchärfer ſie ſich vom Opernbetrieb unſerer Zeit abheben. Wir befinden uns auf dem Gebiet der Oper„zwiſchen den Schlach⸗ ten“. Wir ſtehen inmitten des Feldgeſchreies von Parteien, von denen die eine„Hinaus über Wagner!“ ruft, während die andere„Los von Wagner!“ auf ihre Fahnen geſchrieben hat. Wie dieſer Kampf einmal ausgehen wird, wer ver⸗ möchte das heute zu entſcheiden, in einer Zeit, die offen⸗ bar dazu beſtimmt ſcheint, ihn auszutragen? Bayreuth, in ſich begründet und ſeinen Idealne lebendig, wird von dieſem Kampf nicht berührt. Es greift in die Entwickelung nicht anders als dadurch, daß es die Werke eines Meiſters, deſſen Größe noch immer überragend iſt, in vorbildlicher Datſtel⸗ lung als Wahr⸗ und Mahnzeichen deutſcher Kunſt heraus⸗ ſtellt. Es vereinigt zu dieſem Zweck noch immer auserleſene Kräfte unter einer einheitlichen, zielbewußten Führung. Zwar hat es in der Wahl dieſer Kräfte nicht immer eine glückliche Hand und insbeſondere im Fach des Heldentenors, in dem es diesmal Gunnar Graarud(Wien) als Triſtan, Gotthelf Piſtor(Magdeburg) als Parſifal, Paul Wie de⸗ mann(Kopenhagen) als Siegmund und Lauritz Melchior (Hamburg) als Siegfried anbot, kann es den hohen Anfor⸗ derungen, die hier geſtellt werden müſſen, nur zum Teil ge⸗ recht werden. Der oft beklagte Mangel an wahrhaft großen Tenören, die ein echt heldiſches Material, vollendete Geſangs⸗ kunſt und hohe Intelligenz in Auffaſſung und Spiel auf ſich vereinigen, dieſer Mangel an Stimmrieſen, unter dem alle Operndirektoren ſchon ſeit geraumer Zeit leiden, wirkt ſich an ſo hervorragender Stelle natürlich beſonders aus. Man kann getroſt ſagen: einen Siegfried im Sinne Wagners haben wir heute überhaupt nicht. Findet er ſich im Ausland, ſo iſt auch bei hervorragendem ſtimmlichen Material und beſter techniſcher Durchbildung immer noch die Frage, ob er den Wagner⸗Stil bewältigt. Auch die Koſtenfrage ſpielt hier eine Rolle. Bayreuth greift ohnedies ſchon aufs Ausland zurück in den Schweden Graarud und Nanny Larſen⸗Todſen wie in den Dänen Lauritz Melchior. Weit beſſer iſt es um das Fach des Heldenbaritons be⸗ ſtellt. Der Wotan von Friedrich Schorr(Berlin) und der Gurnemanz von Jvar Andreſen(Dresden) ſind Bay⸗ reuther Höchſtleiſtungen im guten alten Sinne. Das herr⸗ lichſte ſtimmliche Material wurde hier bei vollendeter Ge⸗ ſangstechnik der Rolle dienſtbar gemacht und beide Künſtler waren auch als Darſteller groß, ja erſchütternd. Würdig reiht ſich ihnen Rudolf Bockelmann(Hamburg) an, der zum erſten Mal den Kurwenal ſang und ihn ergreifend zu ge⸗ ſtalten wußte. Für den unvergleichlichen König Marke Bayreuths, den zur Zeit in Amerika befindlichen Alexander Kipnis war Ludwig Hofmann(Berlin) eingetreten, der ebenfalls über eine Prachtſtimme verfügt und dem gewiß nie⸗ mand angemerkt oder auch nur zugetraut hat, daß aer Berlin den„Jonny“(Krenek) kreierte. Theodor Scheid (Berlin) als Amfortas, Eduard Habich(Berlin) als Alberich und ebenſo Walter Elſchner(Hamburg) als Mime bilden ſchon ſeit Jahren den Ruhm der Feſtſpiele, insbeſondere Elſchner, der den Zwerg dauernd in Kniebeuge ſpielt, ſeine Stimme geradezu unglaublich verſtellen kann und tadellos deutlich ausſpricht, dürfte heute als Mime einzig daſtehen. Carl Braun(Berlin) imponierte als Faſolt, Hunding u. Hagen trotz ſeiner anfechtbaren Höhe durch ſeine Perſönlichkeit, wie durch ſeine warme, eindringliche Deklamation. Mäßig be⸗ ſetzt war der Klingſor durch den neuen Augsburger Bafſiſten Lois Od Böck, deſſen Organ nicht ſchwarz und deſſen Spiel nicht frei genug iſt, und auch der Waldvogel der Käte Hei⸗ dersbach(Berlin) war nur korrekt, alſo unzureichend ge⸗ 40 ſungen.(Es gibt nur einen Waldvogel in Deutſchland: die Maria Jvogün.) 8 a Eine hinreißend ſchöne, geſanglich wie darſtelleriſch völ⸗ lig ausgeglichene, in den Tönen der Höhe triumphierende Brünnhilde war Nanny Larſen⸗Todſen(Stockholm), die ſich auch der Rolle der Iſolde, die ſie zum erſten Mal gab, in jeder Hinſicht gewachſen zeigte. Die leidenſchaftliche Hin⸗ gebung an die Rolle, die ſie bis in die kleinſten Notenwerte auszuſchöpfen verſteht, iſt ohnegleichen und ihre Fähigkeit, ohne Intervalle zu packen, fabelhaft. Mit dem herrlichen Glanz ihres urgeſunden, ungemein ausgiebigen Organs konnte ſelbſt Frieda Leider von der Berliner Staatsoper, die an ſich gewiß eine vortreffliche Sängerin iſt, nicht wett⸗ eifern. Als Kundry war ſie bei weitem nicht ſo verführeriſch und dämoniſch wie noch vor drei Jahren Barbara Kemp. Stimmlich zurückgegangen iſt die Darſtellerin der Fricka, Maria Ranzow(Nürnberg), deren hoheitsvolles, namentlich auch mimiſch feſſelndes Spiel aber wieder ſtarken Eindruck machte. Wer die von Meiſter Hugo Rüdel(Berlin) einſtudier⸗ ten Gralschöre nicht in Bayreuth gehört hat, kann ſich von ihrer Zartheit und überirdiſchen Klangwirkung ſchlechterdings keinen Begriff machen. Ebenſo dürften die Mannenchöre im 2. Akt der„Götterdämmerung“ wohl das Markigſte ſein, was man im Männerchor je auf einer deutſchen Bühne zu hören bekam. Den„Parſifal“ unter Carl Muck darf man unter die reinſten und tiefſten Kunſtgenüſſe der Gegenwart rechnen. Dagegen war die Orcheſterleitung des„Rings“ unter Franz von Hoeßlein unbeſchadet ihrer klanglichen Feinheit bezüg⸗ lich der Tempt diesmal ſehr anfechtbar und beſonders die it be⸗ mehr aus- 90.0001 rgen. merz, dieſer Hirne tachen muß? ihrer beugt, aber Richt te der hen? die Blatt rmen zoden enige einem Treu ckſals r was, r an⸗ edlen ſichts jedes „ zur ** 0 ehen. „ keit, 85 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey 3. Seite. Nr. 348 Mannheim am Wothenende Segensreiche Tätigkeit der Arbeitsgemeinſchaft für Kinder⸗Erholung Straßenreinigung und Straßenbeſprengung Die keuren Obſtpreiſe Geſtern herrſchte Jubelſtimmung in den Schulen, denn es war der letzte Tag vor den Ferien. Heute bei den Schulfeiern gab es noch allerhand wohlgemeinte Ermah⸗ nungen und dann wurde hinausgeſtürmt in die goldene Ferienfreiheit, die nun volle 6 Wochen andauert. Bereits am 30. Juli gehen über 400 Ferienkoloniſten in den badiſchen und heſſiſchen Odenwald zur Erholung. Aber auch die Ar⸗ beitsgemeinſchaft für Kindererholung und die ihr angeſchloſſenen Organiſationen haben ſchon Kinder in Erholungsorte geſandt. Die Büros des Stadtſchularztes wurden in den letzten Wochen geradezu von Kindern bela⸗ gert. Wie leuchtete dann den Buben und Mädels die Freude aus den Augen, wenn ſte fortgeſchrieben wurden. Die Schul⸗ arztſtelle geht in dieſer Beziehung ganz individuell vor und legt großen Wert darauf, daß die Kinder auch an die richtige Stelle kommen, um den wirklich geſundheitlich bedürftigen Kindern eine nachhaltige Erholung in ausgeſprochenen Hei⸗ men oder in Heilauſtalten zukommen zu laſſen. Die Stadt⸗ ſchularztſtelle unterſucht all die geſundheitlich ſchwachen Kin⸗ ber ſowohl vor der Entſendung wie unmittelbar nach der Rückkehr und zur Feſtſtellung des Dauererfolges noch einmal drei Monate nach Beendigung des Erholungsaukenthaltes. Den Organiſationen, die ſo im Intereſſe der Jugend⸗ ertüchtigung der Mannheimer Buben und Mädels eine ſegensreiche Tätigkeit ausüben, ſei auch an dieſer Stelle Dank und Anerkennung ausgeſprochen. Wie wir erfahren, ſchickt die Arbeitsgemeinſchaft für Kindererho⸗ lung in dieſem Jahre 399 Kinder in die Ferien. Hiervon kommen 26 nach Dürrheim, 110 nach Neckargemünd, 250 auf den Heuberg, 5 nach Nauheim und 8 nach Orb; das evan⸗ geliſche Jugendamt entſendet 160 Kinder, davon je 40 nach Badenweiler und Herrenalb, 20 nach Salzerbad, 34 nach Lorch. Der Caritasverband ſendet von 292 Kindern 30 nach Donaueſchingen, 15 auf den Feloͤberg, 60 nach Frie⸗ denweiler, 45 nach Marienruhe, 20 nach Linz, 45 nach Mar⸗ wang und 44 nach Waldhauſen. Vom is raelitſchen Wohlfahrtsamt kommen von 31 Kindern 15 in die Ferienkolonien. Der Verein für Ferienkolonie ſelbſt ſchickt, wie ſchon im letzten Wochenendbericht erwähnt, 432 Kinder weg. Vom Verein für höhere Lehran⸗ ſtalten kommen 30 nach Blankenburg, 20 nach Buchklingen, 35 nach Lahr, 35 nach Lochmühle, 40 nach Moosxrain, 25 nach Neuendorf, 30 nach Rippoldsau, 20 nach Oberfinkenbach, 35 nach Unterſchächen und 30 nach Weilerfiſchersbach. Der Verein für Kinderfreunde entſendet in das Boden⸗ ſee⸗Zeltlager 160 und nach Wahlen 60. Vom Verein für Ferienaufenthalt kommen 22 Kinder nach Friedrichsroda. Im ganzen wird in den Sommermonaten von den oben er⸗ wähnten Organiſationen 1399 Kindern die Wohltat eines Ferienaufenthaltes zuteil. ö Bemerkenswert iſt, daß die große Wieſenfläche des Ren n⸗ wieſengeländes in Verbindung mit dem Neckardelta eine gegenüber der Bebauungszone um etwa—3 Grad geringere Temperatur aufweiſt. Wie angenehm es da den hunderten von Kindern ſein mag, die ſich während des Sommers unter Kontrolle der Stadtärzte und unter Wartung der Kinder⸗ ſchweſtern auf dem Gelände tummeln und ihre Luft⸗ und Diegekuren machen. Schon ſeit 1917 ſtellt der Rennverein hierzu ſeine Einrichtungen zur Verfügung. Die Kinderpflege da draußen auf dem herrlichen Luftplatz hat ſich in den elf Jahren ihres Beſtehens derart tief verwurzelt, daß man ſie nicht mehr miſſen möchte. Morgens werden die Kinder mit elektriſchen Sammelwagen aus den Stadtteilen zur Rennbahnſchleife gebracht und ebenſo abends wieder heim⸗ befördert. Tagsüber ſind die Kleinen in Gruppen unter Ob⸗ hut der nimmermüden und aufopfernden Pflegerin nen des Mutterhauſes für Kinderſchweſtern. Da wird geſpielt, gelehrt, geſungen, getollt, kleine Leibesübungen ge⸗ macht, der Körper gepflegt, aber auch geruht, teils unter den kühlen Tribünen, teils in den gedeckten Hallen und im Reſtaurationsraum des Sattelplatzes. Die Verpflegung kommt dreimal während des Tages aus der ſtädtiſchen Küche und es iſt eine Luſt zuzuſehen, wie es den Kleinen unter den ſchat⸗ tigen Bäumen ſchmeckt. Wer den Blick von der ſpielenden Kinderſchar dann nach der idealen Rennbahn ſchweifen läßt, wird die Wahrnehmung machen, daß auf dem grünen Raſen jetzt ſchon tüchtig für die Herbſtrennen gearbeitet wird. Die Pflege des Geläufs durch ſtändigen Schnitt des raſch wachſenden Graſes und kräf⸗ tiges Durcheggen zur Erhaltung einer glatten büſchelfreien und gut verfilzten Grasnarbe wechſelt ab mit dem Schnitt der zahlreichen Hinderniſſe und deren Holzverfüngung. Bekannt⸗ lichſt genießt die Mannheimer Rennbahn ſpeziell hinſichtlich der Beſchaffenheit ihres Geläufs einen beſonders guten Ruf, was ja bei jeder Veranſtaltung von weitgereiſten Sports⸗ leuten zu hören iſt. Um die Herbſt⸗Pferderennen gruppieren ſich verſchiedene ſonſtige größere Veranſtaltungen, in Großer Pferdemarkt im ſtädt. Viehhof und neuerdings die Er⸗ findermeſſe im Roſengarten. Vielleicht iſt es möglich, die Herbſtveranſtaltungen ebenſo auszubauen wie die tradi⸗ tionelle Maiwoche. * 2 Während die Bewohner der Stadt der Nachtruhe pflegen, ſind die Arbeiterkolonnen der Städtiſchen Fuhr⸗ und Guts⸗ verwaltung eifrig bemüht, die Straßen der Stadt bis zum Morgen in einen ſauberen Zuſtand zu verſetzen. Unabläſſig fährt die Kehrmaſchine durch die Straßen, Arbeiter mit Beſen und Schaufeln und Karren kommen hinterher. Die Aſphaltſtraßen werden täglich ſauber gewaſchen. Eilt der Bürger und Einwohner der Stadt am Morgen nach ſeiner Arbeitsſtätte, ſo findet er die Straßen in einem ſauberen Zu⸗ ſtand und von allem Schmutz und Staub gereinigt. Leider aber werden die mit der Straßenreinigung betrauten Arbei⸗ ter des Nachts oft in einer Weiſe beläſtigt, daß es oft ſchwer fällt, den Dienſt ordnungsgemäß zu verſehen. Beſonders ſchlimm iſt es in dieſer Beziehung in den Nächten von Sams⸗ tag auf Sonntag, wenn die Reſtaurants geſchloſſen und die letzten Zecher nach Hauſe geſchickt werden. Dieſe Leute glau⸗ ben dann, an den Straßenreinigern ihren Mutwillen aus⸗ laſſen zu können. Es iſt ſchon vorgekommen, daß die Chauf⸗ feure auf den Fahrzeugen beläſtigt wurden und daß das Ueberfallkommando alarmiert werden mußte. Es iſt dies nur ein kleiner Ausſchnitt aus der Fülle der Beläſtigun⸗ gen, denen dieſe Arbeiter faſt Woche für Woche ausgeſetzt ſind. Während in früheren Jahren über mangelnde Straßen⸗ beſprengung ab und zu Klagen laut wurden, ſo hört man in den letzten Jahren faſt nichts mehr von Beſchwerden dieſer Art. Hierin liegt nicht zuletzt eine ſtille Anerkennung für die Leiſtungen der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung, deren Aufgabenkreis mit dem Wachstum der Stadt immer zugenom⸗ men und die nicht nur tagsüber ihre ſämtlichen Sprengwagen laufen läßt, ſondern auch des Nachts dafür ſorgt, daß die Straßen bei Tagesanbruch einen freundlichen Eindruck ma⸗ chen. Die Fahrer der Sprengwagen und die Sprengwörter haben eine undankbare Aufgabe. Nicht nur, daß ſie auf feden vorüberfahrenden Straßenbahnwagen, auf jedes Auto, auf jeden Radfahrer und auf jeden Karren ihr Augenmerk rich⸗ ten müſſen, müſſen ſie auch darauf ſehen, daß ja kein auf der Fahrſtraße befindlicher Fußgänger beſpritzt wird. Dies er⸗ fordert eine große Aufmerkſamkeit und Geſchicklichkeit und ſtellt an die Leute auch große Anforderungen. Wenn der Fußgänger auf dem Bürgerſteig gehen würde, würde man⸗ cher Mißſtand abgeſtellt, ſo ergeht ſich aber ein großer Teil von ihnen auf der Fahrſtraße. Vielleicht iſt deshalb die Bitte nicht unangebracht, daß das Publikum die Bürgerſteige mehr wie bisher bevorzugt. 9 75 a Es iſt bekannt, daß die chauſſierten Straßen ſehr viel Staub entwickeln; ſie daher ſtaubfrei zu halten, iſt nicht leicht. Mit Vorliebe wird nun bei dieſen Straßen ein ſtaub⸗ bindendes Mittel, und zwar das von der hieſigen Zellſtoff⸗ fabrik hergeſtellte„Viadol“ verwendet. Dies iſt ein Abfall⸗ produkt bei der Zelluloſefabrikation mit Teerzuſatz und hat ſich bisher vorzüglich bewährt. Ohne dieſes Mittel wäre die Staubfreihaltung der Straßen direkt unmöglich. g Ueber die ſchlechte Zufahrtsſtraße vom Franzoſen⸗ weg zum Strandbad wurde ſchon viel geklagt; ſoviel wir aber wiſſen, hat jedoch die Fuhr⸗ und Gutsverwaltung mit der Beſprengung dieſes Weges nichts zu tun. Im übrigen aber müſſen wir feſtſtellen, daß die Straßen der Stadt namentlich an den Vormittagen ſich in einem ſauberen Zu⸗ ſtand befinden und den Vergleich mit jeder anderen Großſtadt aushalten. Zwei große Autoſprengwagen, von denen jeder etwa 20 000 Mark gekoſtet hat, ſind nahezu ununterbrochen Tag und Nacht im Dienſt. Sie wechſeln nur den Chauffeur. Dieſe Wagen rücken morgens 6 Uhr aus, um abends 8 Uhr wieder heimzukehren. Die beiden Fahrzeuge gehen dann ſofort wieder weg, um morgens früh 5 Uhr in den Kraft⸗ wagenhof wieder zurückzukommen und um 6 Uhr die Ausfahrt aufs neue zu beginnen. N 5 5 g Die vor Jahren eingeführten geſchloſſenen Müll tonnen haben ſich gut bewährt. Die Hausfrauen haben ſich daran gewöhnt und denken mit Schrecken an die Zeit der Kübel zurück, wo die Ratten über und aus den Müllkübeln ſprangen. In hygieniſcher Beziehung herrſcht heute Ordnung und Reinlichkeit in den Höfen. Mit der Einführung der Mülltonnen erfuhr zugleich die Rattenplage eine wirk⸗ ſame Bekämpfung. Die großen Müllautos fahren in früher Morgenſtunde in die Stadt, denn in ſpäteren Stunden bei Einſetzung des Verkehrs iſt die Abholung der Mülltonnen in den Hauptſtraßen faſt gänzlich ausgeſchloſſen. Wir ver⸗ weiſen nur auf die den Marktplatz umgebenden Seitenſtraßen, wo es zu gewiſſen Zeiten infolge der vielen Wagen und Fuhr⸗ werke faſt unmöglich iſt, mit den großen Müllautos durchzu⸗ kommen. Ebenſo iſt es auch in der Kunſtſtraße. Und ſo gibt es noch eine Reihe belebter Straßen, in denen eine Abholung der Mülltonnen in den Nachmittagsſtunden ohne Störung des Verkehrs unmöglich iſt. Die Einteilung iſt ſo getroffen, daß in den ruhigeren Straßen der Müll an den Nachmittagen abgeholt wird. a a* Da die Klagen über die hohen Obſtpreiſe auf dem Hauptmarkte nicht verſtummen wollen, ſo haben wir Veran⸗ laſſung genommen, über die Obſtverteuerung Erkundigungen einzuziehen. Es iſt Tatſache, daß für den weniger Bemit⸗ telten und gar für den verarmten Mittelſtand die Obſtpreiſe geradezu unerſchwinglich ſind. Vielfach ſchiebt das Publikum den Händlern die Urſache an der Preisverteuerung zu, was nach den uns gewordenen Mitteilungen nicht zutrifft, denn der Händler hat unter der Obſtverteuerung genau ſo zu lei⸗ den wie der Konſument. Es iſt heute für den Händer kaum noch möglich, direkt beim Erzeuger einzukaufen, da dieſe ſich in Genoſſenſchaften zuſammengeſchloſſen ha⸗ ben und dieſe ihre Erzeugniſſe in gemeinſamen Auktionen nach holländiſchem Muſter verkaufen. Auf dieſen Auktionen ſind dann vielfach Aufkäufer von der nahen Großſtadt Frankfurt a.., aus dem Rheinland und vor allem aus Köln a. Rh., anweſend, die alle Ware zu jedem Preis auf⸗ kaufen und dann waggonweiſe weiterbefördern. Durch dieſe Verauktionierung des Obſtes wird nicht nur der Preis gegen das Vorjahr weſentlich überboten, ſondern es werden auch noch allerhand Gebühren für die Gemein dekaſſe er⸗ hoben. Solche Auktionen finden ſtatt in We in heim A der Bergſtraße, in Schifferſtadt, in Bad Dürkheim und in Freinsheim. In Weinheim werden vom Ver⸗ käufer 2 Pro z. und vom Steigerer 3 Pro z. Abgabe für die Gemeindekaſſe erhohen. In früheren Jahren kam der Erzeuger zum Händler, heute aber gehen die Er⸗ zeuger in das Auktionslokal, wo ſie zum Nachteil des Klein⸗ handels und der Konſumenten bedeutend höhere Preiſe er⸗ zielen. Der Kleinhändler hat noch das Riſiko, daß bei der großen Hitze die Ware leicht verdirbt. Obſt wurde zum Bei⸗ ſpiel zum Preiſe von 58. 60 und 62 Mk. für den Zeßttner er⸗ ſtanden und kam zum Preiſe von 65 Pfg. für das Pfund in Detail zum Verkauf. Die Gemeinden, die das Auktions⸗ verfahren eingeführt haben, ſind mit dieſem natürlich ſehr zufrieden, weniger aber die Großſtadtbevölkerung. Die Ge⸗ meinden wiſſen die auswärtigen Händler durch eine große Propaganda für die Obſtwärkte zu intereſſieren, wodurch natürlich eine hohe Preistreiberei entſteht. Da durch die Gluthitze der Sonne eine reiche Ernte in Ausſicht ſteht, iſt auch eine Senkung der Preiſe zu erwarten. 1 2 I. V. Fr Fine TT......... „Götterdämmerung“ ließ, ganz in ſchwere Feierlichkeit ge⸗ taucht, Inbrunſt und dramatiſche Akzente empfindlich ver⸗ miſſen. Hier war denn auch der Beifall nach den beiden erſten Akten ungewöhnlich lau. Die Bayreuther Vora reit ſteht noch immer einzig da. Es wurden diesmal, wie ich erfahre, 344(]) Korrepiti⸗ tions⸗ 145 Vortrags⸗, 83 Enſemble⸗ und 47(!) Orcheſter⸗Pro⸗ ben gehalten, ganz abgeſehen von allen anderen Proben. Welche Bühne könnte ſich das wohl leiſten? Der Erfolg die⸗ * ſer hingebungsvollen Arbeit beſteht in einer bis ins Kleinſte hinein durchdachten und geregelten Darſtellung, die freilich 5 SK uhr. mitunter auch die Lebloſigkeit panoramaartig wirkender Sze⸗ nen zeigt, wenn alles ſekundenlang in der anbefohlenen Stel⸗ lung verharrt. Hier findet dann die Ueberſpitzung eines an ſich guten Gedankens ſtatt. ‚ 5— Wenn einer wirklich idealen Aufführung der Wagner⸗ ſchen Werke in Bayreuth auch gewiſſe Grenzen geſetzt ſind, ſo ſteht die Geſamtdarbietung nach wie vor hoch als Manifeſta⸗ tion deutſchen Muſik⸗ und Theaterſtils ſowie als würdiges Wahrzeichen deutſchen Kunſtſchaffens. Kein Volk hat Feſt⸗ ſpiele aufzuweiſen, die ein ſo beredtes, weithin verſtändliches Zeugnis nationaler Kunſt und Kultur wären, und darum haben wir auch heute noch allen Grund, auf Bayreuth ſtolz zu ſein, deſſen Ruhm der unſeres Volkes iſt. i 3 5 Paul ZSschorlich. O Heidelberger Feſtſpiele. Gerhart Hauptmann iſt geſtern mittag abgereiſt. Zur Verabſchiedung auf dem Bahn⸗ hof waren mehrere Vorſtandsmitglieder des Feſtſpielvereins, Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz und der Rektor der Uni⸗ verſität, Prof. D. Martin Dibelius, erſchienen. Polizeidirektor Athenſtädt überreichte dem Dichter im Auftrage des Herrn Staatspräſidenten einen Blumenſtrauß. Auch von Mitgliedern der Feſtſpielgemeinde wurde Gerhart Hauptmann mit Blumen bedacht. Am Bahnſteig hatte ſich eine große Menge einge⸗ funden, die dem Dichter begeiſterte Ovationen brachte.— Die ſechſte Aufführung des„Käthchen von Heilbronn“ am Samstag abend beginnt wegen der anſchließenden Schloßbeleuchtung um Bettlergilden in China 5 f Von Wilhelm Filchner Wilhelm Filchner, der berühmte Forſchungsreiſende und Gelehrte, der kürzlich nach jahrelanger abenteuerlicher Fahrt aus China zurückgekehrt iſt, ſchreibt über das Unweſen der chineſiſchen Bettlergilden in ſeinem Werk„Tſchung⸗Kue“, Das Reich der Mitte, Deutſche Buch⸗Gemeinſchaft, Berlin SW ö68., folgendes: 1 In deu meiſten chineſiſchen Städten ſind die Bettler zu einer Gilde zuſammengefaßt; denn in China iſt das Betteln ein Gewerbe, das von einigen mit großer Geſchicklichkeit be⸗ trieben wird und ſeinen Mann zuweilen wohl auch ernährt. Die gut organiſierte Gilde hat ſogar einen eigenen„Bettler⸗ könig“, dem in mancher Hinſicht einige Macht zuzuſprechen iſt, da ſeine Anordnungen von Hunderttauſenden wie Geſetze befolgt werden. Der Bettlerkönig vetbietet z. B. ſeinen Va⸗ ſallen das Betreten der Privathäuſer. Dagegen ſchließt er mit reichen Leuten, mit Kaufherren und Verauſtaltern großer Feſtlichkeiten Abkommen, nach denen er gegen Bezahlung einer anſehnlichen Entſchädigungsſumme die Zuſicherung gibt, daß die ihm unterſtellte Bettlergilde die Feſtlichkeiten uſw. für eine beſtimmt umgrenzte Zeit nicht beläſtigen oder ſtören wird. Der Bettlerkönig gibt dann dem Intereſſenten einen Zettel aus rotem Papier, der als Ausweis an deſſen Behau⸗ ſung angeklebt wird. i 5 Jeder Kaufmann, deſſen Laden von einem Bettler beſucht wird, muß dieſem ein Almoſen geben. Tut er dies nicht, ſo zieht er ſich den grimmigen Haß aller Mitglieder der Gilde zu. Die Rache beſteht meiſt darin, daß die Abgewieſenen durch Schreien und Heulen vor dem Laden des unerbittlichen Kauf⸗ manns einen Volksauflauf erregen, daß ſie ſich Bruſt, Geſicht und Arme zerkratzen und ſich mit Meſſern Wunden bei⸗ bringen, um das Mitleid der großen Maſſen zu erwecken und den Straßenpöbel gegen die hartherzigen Kaufleute auf⸗ C ĩðĩ,v 000 Unruhe und fügt dem betreffenden Inhaber oft genug be⸗ trächtlichen Schaden zu. Es kommt ſogar vor, daß ſich die Vagabunden an der Tür eines ſolchen Geſchäftes aufhängen, um den Beſitzer zu ſchädigen. Der Chineſe gibt bekanntlich nicht viel um ſein Leben und opfert es gern, wenn er damit einem anderen, der ihn kränkte, das Leben verbittern kann. So haben ſich auch ſchon Schuldner, denen die Gläubiger energiſch zu Leibe gingen, ohne weiteres in deren Behauſung erhängt und dieſe dadurch in entſetzliche Verlegenheit gebracht. f Primaners Ferienjubel 5 Von J. Dunz Mannheim„„ Hurra! Sie iſt eingetroffen, Die erſehnte Ferienzeit, a Und erfüllt iſt nun mein Hoffen. Die Gedanken fliegen weit. Soll ich gleich das Ränzel ſchnüren Und hinausziehn in die Welt? Oder hier mich amüſieren? Hier auch blaut des Himmels Zelt. Ach! Ich wollt, ich hätte Flügel! Schnell gings über Berg und Tal. Hätt! ich nur ein Töff am Büger! Lenkt es hin allüberall. 5 Leider fallen ſolche Happen Nicht für unſereinen ab. 5 Setz mich drum auf Schuſters Rappen, Greife froh zum Wanderſtab. 1 8 Nein, mich ſoll es nicht verdrießen, Daß ich arm bin und nichts hab. Kann ich Großes nicht genießen, 75 zuwiegeln. Ein anderer Racheakt erfreut ſich gleichfalls gro⸗ ßen Erfolges: Schimpfend entfernt ſich der Abgewieſene, biegt in eine Seitengaſſe ein, wälzt ſich dort in Pfützen, bis er un⸗ kenntlich iſt“ Dann kehrt er jammernd und winſelnd in den Find' ich mich mit Kleinem ab. 5 Höher ſteht das freie Leben, Herr zu ſein ob Zeit und Raum. Ferien hat uns Gott gegeben Laden zurück, beſchmutzt beim Eintreten die Waren, ſchafft e Als der Schulzeit ſchönſten Traum. * * 4. Seite. * Nr. 348 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Stäoͤtiſche Nachrichten Preisausſchreiben für die Rheinbrücken 5 In der kechniſchen Zeitſchrift„Die Bauwelt“ iſt das Preisausſchreiben für die architektoniſche Ausgeſtaltung der drei feſten Rheinbrücken Mannheim⸗ Ludwigshafen, Speyer, Maximiltansau, das vom Reichsarbeitsminiſterium ergangen iſt, mitgeteilt. Es werden folgende Preiſe ausgeſetzt: 1. für die Brücke bei Mannheim⸗ Ludwigshafen je ein Preis von 7000, 3000 und 2000 /; 2. für die Brücke bei Maxvau je ein Preis von 7000, 5000, 3000 und 2000 /; 3. für die Brücke bei Speyer je ein Preis von 9000, 7000, 5000 und 3000 l. Das Preisgericht kann weitere Entwürfe zum Ankauf für je 1000 oder 500/ empfehlen. Falls ein preisgekrönter oder angekaufter Entwurf der Ausführung ganz oder teilweiſe zugrunde gelegt wird, erhält der Verfaſſer bei Baubeſchluß weitere 12 000„ oder einen Teil dieſer Summe. Die Preis⸗ gerichte ſetzen ſich zuſammen u. a. aus Miniſterialdirektor Knaut, Miniſterialrat Dr. Ing. Ellerbeck, Geh. Baurat Dr. Ing. Schaper, Reichsbahnoberrat Weidmann, Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Jiſcher, Miniſterialdirektor Dr. Fuchs. Die Arbeiten ſind bis zum 29. September 1928 bet der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft, Berlin W, einzuliefern. Amtliche Bildpoſtkarten von Mannheim Wie in zahlreichen anderen Städten ſind in dieſen Tagen bei der Deutſchen Reichspoſt, wie uns der Verkehrs⸗ Verein Mannheim mitteilt, amtliche Bildpoſtkarten von Mannheim erſchienen. Die Karten ſind wie gewöhn⸗ liche Poſtkarten ohne Aufſchlag bei den Poſtämtern zu er⸗ Halten und zeigen vier Motive aus dem Mannheimer Stadtbild, Rheinbrücke und Schloß mit einem Blick über die Stadt, dem Ehrenhof des Schloſſes, das Kaufhaus mit dem Paradeplatz und dem verkehrsbelebten Zentrum der Innen⸗ ſtadt und außerdem den Mühlauhafen als ein anſchauliches Bild aus dem ausgedehnten Mannheimer Wirtſchaftsgebiet. Die Bildpoſtkarten erfreuen ſich bei dem verbrauchenden Publikum allgemeiner Beliebtheit, ſie dürfen daher mit den Mannheimer Anſichten als ein vorzügliches Werbemittel für unſere Stadt angeſehen werden. Zum Verkauf kommen ſie an den Poſtanſtalten von etwa 50 großen Städten wie Eſſen, Duſſeldorf, Köln, Hannover, Hamburg, Halle, Leipzig, Frank⸗ furt, Stuttgart, München, von Fremdenplätzen der Umgebung wie Mainz, Darmſtadt, Heidelberg, Karlsruhe, Baden⸗Baden u. a. Um eine Beeinträchtigung ihrer Werbewirkung zu ver⸗ meiden, finden die Karten in Mannheim ſelbſt keine Vertei⸗ lung, jedoch ſteht dem Verkehrs⸗Verein eine geringe Anzahl zur Abgabe an Intereſſenten zur Verfügung. * * Zugelaſſen als Rechtsanwalt wurden: Die Gerichts⸗ aſſeſſoren Dr. Walter Jaumann, Dr. Mathilde Maier und Wilhelm Rufer beim Landgericht Mannheim. * Verfaſſungsfeier in Mannheim. Am Verfaſſungstag, 11. Auguſt, findet vormittags 11 Uhr im Nibelungen ⸗ ſaal des Roſengartens eine Feier ſtatt. Die Feſtanſprache hält Reichstagsabg. Univerſitätsprofeſſor Dr. Deſſauer⸗ Frankfurt a. M. Zur Teilnahme an der Feier ſind alle Be⸗ völkerungskeiſe ohne Anſehen der politiſchen oder religiöſen Richtung eingeladen. Am 11. Auguſt werden die ſtädtiſchen Gebäude beflaggt; der Oberbürgermeiſter erſucht die Ein⸗ wohnerſchaft, auch die Privatgebäude zu beflaggen. * 64000 Kubikmeter Waſſerverbrauch im Tag. Wie wir erfahren, betrug die Höchſtabgabe des Waſſerwerks am 13. Juli über 77 000 Kubikmeter Waſſer am Tage; hierin ſind etwa 11000 Kubikmeter enthalten, die der Stadt Heidel⸗ berg geliefert wurden. Während der gegenwärtigen heißen Witterung beträgt die tägliche Waſſerabgabe des Waſſerwerks etwa 64000 Kubikmeter, während in normalen Zeiten die Waſſerabgabe 50000 Kubikmeter beträgt. *Der Kleingartenverein Maunheim⸗Oſt veranſtaltet heute Samstag abend in ſeinen über 1200 Kleingärten ein Som⸗ mernachtfeſt, das ſich auf die Gebiete am Schlachthof, rechts und links der Seckenheimerſtraße bis hinter den ſtädt. Fuhrhof und zum Flugplatz ausbreitet. Die Garteninhaber werden durch Ausſchmücken mit Fähnchen und Lampionen das Feſt verſchönen. Gegen 10 Uhr findet ein Lampion⸗ zug durch die Kleingärten ſtatt, der durch ein Hröhen⸗ feuerwerk eingeleitet wird. Marktbericht Trotz der drückenden Schwüle war doch der heute abge⸗ haltene Markt gut beſucht. Wie die Markttaſchen der Haus⸗ frauen zeigten, hatte jede non ihnen ein oder mehrere Pfund von dieſer oder jener Obſtſorte darin, um die zu Hauſe Gebliebenen damit zu überraſchen. Tomaten, Bohnen, Salat, Zwiebel und Gurken— eben die friſchen Gemüſearten— waren in großer Menge vertreten. Von den Steinobſt⸗ ſorten konnte man die füngſt gereiften Früchte, Pflaumen, Mirabellen, bereits ſchon haben. Außerdem wurden noch Aepfel und Birnen, Kirſchen uſw. zum Kaufe angeboten. An Beerenobſt war auch kein Mangel; jeder Wunſch in dieſer Hinſicht konnte erfüllt werden. Die Heidelbeeren, Himbeeren, Stalſelbeeren und Johannisbeeren fanden zahlreiche Abneh⸗ mer. Mit Eier, Butter und Käſe war der heutige Markt wieder ſehr gut beliefert. Auf anderen Verkaufsſtänden lagen die Kartoffeln in großen Haufen aufgeſchüttet. Auch Krebſe waren zu haben. Der Verkauf von lebendem und totem Geflügel war etwas mäßiger. An den Ständen der Blu menhändler wickelte ſich ein guter Handel ab. Bei einem Ueberblick über die Marktlage kann geſagt werden, daß ein lebhaftes Geſchäft zu verzeichnen war. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Neue inl. Kartoffeln 7,5—8, Wirſing 18—18, Weißkraut 12—15, Rotkraut 25—90, Blumen⸗ kohl Stück 30—150, Karotten Bſchl.—12, Gelbe Rüben Pfö. 12—18, Rote Rüben Bſchl. 10, Spinat 30—35, Mangold 12, Zwiebeln 10—14, Grüne Bohnen 20—40, Grüne Erbſen 30—40, Kopfſalat Stück 10—20, Endivienſalat Stück 15—25, Kohlraben—10, Rhabarber 12, To⸗ maten 25—50, Radieschen Bſchl.—10, Rettich Stück 10—20, Meer⸗ rettich 20—80, Schl. Gurken(groß! Stück 30—80, Einmachgurken Stück—4, Suppengrünes Bſchl.—10, Peterſilie Bſchl.—10, Schnittlauch Bſchl.—7, Lauch Stück 10—15, Aepfel 25—40, Birnen 2550, Kirſchen 50—60, Mirabellen 60—70, Pfirſiche 60—90, Heidel⸗ beeren 65—75, Himbeeren 75—90, Johannisbeeren 30—35, Stachel⸗ beeren 35—50, Aprikoſen 90—100, Pflaumen 40—50, Zwetſchgen 50—65, Zitronen Stück 15—30, Bananen Stück 20, Süßrahmbutter 200230, Landbuter 160-180, Weißer Käſe 50, Eier Stück—15, Aale 160, Hechte 160, Barben 80—100, Schleien 100, Breſem 80—100, Backfiſche 50—60, Kabeljau 40—50, Schellfiſche ohne Kopf 60, See⸗ hecht ohne Kopf 60, Hahn, geſchlachtet, Stück 180—750, Huhn, geſchlach⸗ tet, Stück 300—750, Enten, geſchlachtet, Stück 6001200, Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 100—150, Gänſe, geſchlachtet, Stück 10001700, Rind⸗ fleiſch 120, Kuhfleiſch 7080, Kalbfleiſch 180140, Schweinefleiſch 120, Gefrierfleiſch 68, Reh⸗Ragout 100, Reh⸗Bug 150, Reh⸗Rücken und eule 280. Die„Sängerluft⸗Reiſe Wien-Salzkammergut- Voralberg III. Die Hauptſtadt Tirols, Innsbruck, in der die „Sängerluſt“ am Montag abend 9 Uhr eintraf und in den drei Hotels„Maria Thereſia“,„Weißes Kreuz“ und„Grauer Bär“ Unterkunft nahm— die, nebenbei geſagt, in der guten Verpflegung der deutſchen Sänger wetteiferten— bot äußer⸗ lich ein weſentlich anderes Bild als Wien: internationale Sommerfriſchler gaben ihr das Gepräge; das Milieu erſchien vornehmer, reſervierter. Aber nach dem Rieſenumtrieb und Trubel in Wien wirkte dieſe Ruhe in Verbindung mit der Hochgebirgsumgebung— die beſonders von der Maria⸗ Thereſtaſtraße aus in ihrer erhabenen Grandioſttät zu be⸗ wundern iſt— direkt erholend. Die gepflegte Stadt mit ihren teils modernen, teils altehrwürdigen Hotels und Gaſthöfen, privaten und öffentlichen Gebäuden, wurde von den Sängern am Dienstag vormittag nach allen Richtungen durchwandert und durchfahren. Die Hofkirche mit ihren kunſtvollen, über⸗ lebensgroßen Bronze⸗Figuren, mit den herrlichen Elfenbein⸗ ſchnitzereien des Altars, den Schmiedearbeiten, dem prächtigen Chorgeſtühl uſw., der Iſelberg mit dem Andreas⸗Hofer⸗ Denkmal, dem monumentalen Ehrengrabmahl zum Gedächt⸗ nis der im Weltkrieg Gefallenen, der Hungerberg und noch manches andere waren das Ziel der Sänger. Der Geſangs⸗ probe im Konzertſaal des„Grauen Bären“ lauſchten die Gäſte des Hotels mit ſichtlicher Freude, wie überhaupt das Inter⸗ eſſe für die deutſchen, an ihren Vereins⸗ bezw. Bundesabzei⸗ chen leicht erkenntlichen Sänger offenkundig zutage trat, wo⸗ bei die„Sängerluſt“ durch ihre ſtattliche Zahl von über 80 Mann beſonders auffiel. . Einen unvergleichlichen Genuß bot die ab.15 Uhr nachm. erfolgende Fahrt entlang des Wetterſteingebirges, deſſen himmelanſtrebende Felſentürme ſich in den Wellen des grünweißen Inn ſpiegelten. Die gefährliche Stelle des Bahn⸗ körpers zwiſchen Oetztal und Roggen, wo acht Tage zuvor durch die infolge Geröllſturzes geſtauten Waſſer beinahe un⸗ abſehbares Unglück für einen Eiſenbahnzug entſtanden wäre, wurde mit großer Vorſicht paſſtert. Der Verkehr war erſt am Tage der„Sängerluſt“⸗Fahrt wieder aufgenommen worden. Wunderherrliche landſchaftliche Hochgebirgsbilder boten ſich auf der weiteren Fahrt, beſonders nach Paſſieren des Arl⸗ bergtunnels, bis endlich Dalvas tief unten, links des Bahn⸗ körpers in Sicht kam. Ueber das„Sängerluſt“⸗Konzert in der Turnhalle hörte man nur eine Stimme des Lobes, die Vortragsfolge ſetzte ſich aus Männerchören, Quartetten, Duetten und Tenor⸗ und Baritonſolis zuſammen, wobei be⸗ ſonders die Geſangskunſt der Herren Engelmann und Grimm begeiſterten Beifall fanden. Andern Tags gabs eine richtiggehende Hochgebirgstour über das 1500 Meter hohe Chriſtbergjoch ins Montafoner Tal nach Schruns. Es war eine„Leiſtung“ für die Pfälzer⸗ und Odenwald⸗ wanderer; aber ſie lohnte ſich, als man die Paßhöhe erreicht und die Tiroler Alpen in Sonnenglanz und Schneeglaſt dem trunkenen Auge ſich boten. d. a1. * Der Waſſerſpiegel des Neckars iſt mancherorts infolge der herrſchenden Trockenheit ſo ſtark geſunken, daß Perſonendampferfahrten eingeſtellt werden muß⸗ ten. Die Motorboote mit dem geringeren Tiefgang ſind da⸗ durch in Vorteil gekommen. 1 a. * Vorſicht beim Baden im freien Strom. Ein 18 Jahre alter Buchdrucker, der beim Baden am Neckar einem Motorboot zu nahe kam, wurde von der Schraube erfaßt und am linken Oberſchenkel ſo ſchwer verletzt, daß er ins All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. * Von einem Motorradfahrer angefahren. Beim Rhein⸗ häuſerplatz auf der Auffahrtsſtraße zum Neckarauer Ueber⸗ gang wurde geſtern abend ein 21 Jahre altes Fräulein von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Da ſie bewußtlos liegen blieb, wurde ſie von Paſſanten in ein benachbartes Haus verbracht. * Die Weinherbſtausſichten. In den Herbſtausſichten in der Pfalz und im badiſchen Weinbaugebiet tritt immer mehr eine gute Beurteilung des bevorſtehenden Herbſtes her⸗ vor und es überwiegt die Meinung, daß man noch im Juni viel zu ſchwarz geſehen und ſich durch die Juliwitterung vieles zum Beſten gewendet hat. * Gute Honigernte. Nach langen Jahren der Mißernte widerfährt den Imkern zur Zeit großes Heil: Der Wald honigt! Schon ſeit einigen Wochen hat ſich dieſe geheimnisvolle Nektarquelle in immer verſtärktem Maße aufgetan und ſchon in den früheſten Morgenſtunden ſummt es in den Waldungen und läßt den Imker wieder einmal auf eine beſſere Honigernte hoffen, als ſie ihm während rund eines ganzen Jahrzehnts beſchieden war. Der eigentliche, anſcheinend auf klimatiſchen Vorgängen beruhende Vorgang iſt den Nachfor⸗ ſchern noch nicht klar. Zunächſt honigt nur die Edeltanne (Weißtanne), die aber den köſtlichen dunkelgrünen Honig er⸗ gibt, während die bei weiterem günſtigen Verlauf zum Honigen kommende Rottanne einen braungoldigen Honig und die Eiche einen ſchwach dunklen Honig liefert. Dem „Tannenhonig“ werden mit Recht beſonders heilkräftige Eigenſchaften nachgerühmt. * Warnung vor Darlehensvermittlungsſchwindel. Meh⸗ rere Unternehmen laſſen neuerdings wieder durch zahlreiche Reiſende und Agenten, hauptſächlich auf dem Lande, Beſtel⸗ lungen auf Anzeigen für Darlehens⸗ und Hypo⸗ thekengeſuche aufſuchen. Dabei werden die Darlehen⸗ oder Hypothekenſuchenden meiſtens durch Vorſpiegelungen aller Art zum Abſchluß von Beſtellungen auf Anzeigen ver⸗ anlaßt. Namentlich wird ihnen verſichert, das geſuchte Geld werde in kurzer Zeit beſtimmt ausgezahlt und Koſten ent⸗ ſtünden nur dann, wenn der„Erfolg“ eintrete. Jeder Antrig⸗ ſteller glaubt natürlich, dieſer„Erfolg“ bedeute, wenn wirk⸗ lich das Geld ausbezahlt werde. Der Verlag meint aber nur, wenn Offerten eingehen. Er ſorgt aber ſelbſt für den Ein⸗ gang von Offerten, denn es ſind von mehreren Vermittlern „gedruckte“ Angebote vorrätig. Dieſe werden vom Verlag unter Nachnahme von 50 Mark und mehr dem Beſteller der Anzeigen zugeſandt. Da in letzter Zeit von vielen Auftrag⸗ gebern die Nachnahmen nicht eingelöſt wurden, gehen die Agenten dazu über, ſich gleich einen Wechſel über dieſe Beträge aushändigen zu laſſen. Gegen verſchiedene dieſer Unternehmer ſind Strafverfahren bei den Staatsan⸗ waltſchaften anhängig. Das Badiſche Landespolizeiamt warnt vor derartigen Agenten und bittet um Benach⸗ richtigung der Polizei bei ihrem Auftauchen. Samskag, den 28. Juli 1928 5 Der Beftand an Kraftfahrzeugen in Baden im Fahre 1928 Nach Feſtſtellung des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts wurden bei der am 1. ds. Mts. ſtattgefundenen Beſtands⸗ aufnahme von Kraftfahrzeugen(ohne die der Reichspoſt und der Wehrmacht) 38 250 Kraftfahrzeuge im Land Baden ermittelt; die Zunahme gegenüber der letztjährigen Erhebung beträgt 9458, d. ſ. 32,8 Prozent(im Vorjahr 25,3 Prozent). Von den 38 250 Kraftfahrzeugen entfallen 17892 auf Krafträder, 14954 auf Perſonen⸗ und 4806 auf Laſtkraft⸗ wagen. Am größten war die Zunahme bei den Perſonen⸗ kraftwagen(4451, d. ſ. 42,4 Prozent); die Zahl der Krafträder hat um 4057(d. ſ. 29,3 Prozent), die der La ſt⸗ kraftwagen um 839(d. ſ. 21,1 Prozent) zugenommen. Eine Vermehrung zeigen auch die Zugmaſchinen ohne Güter⸗ laderaum; ihre Geſamtzahl iſt von 399 im Jahr 1927 auf 481 in dieſem Jahr geſtiegen. Von den Krafträdern waren 15 433(d. ſ. 86,2 Prozent), von den Perſonenkraftwagen 12535(d. ſ. 83,8 Prozent), von den Laſtkraftwagen 4191(d. ſ. 87,2 Prozent), von den Zug⸗ maſchinen ohne Güterladeraum 419(d. ſ. 87,1 Prozent) deut⸗ ſcher Marke. Unter den 14954 Perſonenkraftwagen befinden ſich 158 Kraftomnibuſſe, die vornehmlich im öffentlichen Fuhrverkehr Verwendung finden; 67 Kraftwagen dienten Feuerlöſch⸗ zwecken, 50 Zwecken der Straßenreinigung. Von den 4806 Laſtkraftwagen haben 2075 ein Eigengewicht bis zu 2000 Kg. einſchließlich, 2731 ein ſolches von über 2000 Kg.; von letzteren forſtwirtſchaftlichen Betrieben, 1917 für ſonſtige Zwecke Ver⸗ wendung; 184 dienen Zwecken öffentlicher Behörden. In den beiden größten Städten des Landes, Mann⸗ heim und Karlsruhe, wurden 8772 Kraftfahr⸗ zeuge ermittelt, d. ſ nahezu ein Viertel aller in Baden vorhandenen Kraftfahrzeuge. In der Stadt Mannheim wurden 1871 Krafträder, 2477 Perſonen⸗ und 859 Laſtkraft⸗ wagen, in der Stadt Karlsruhe 1407 Krafträder, 1500 Per⸗ ſonen⸗ und 524 Laſtkraftwagne gezählt. F Kommunale Chronik Babdiſcher Städteverband Der Badiſche Städteverband hielt vor einigen Tagen im Rathaus zu Offenburg eine Vorſtandsſitzung ab, zu deren Beginn Oberbürgermeiſter Dr. Finter⸗ Karlsruhe Stadt Heidelberg und damit aus ſeiner Stellung als Vorſitzen⸗ der des Bad. Städteverbandes ſcheidenden Oberbürgermeiſter Dr. Walz herzliche Worte der Anerkennung und des Dankes für ſeine langjährige Tätigkeit als Verbandsvorſitzender wid⸗ mete, mit denen er die beſten Wünſche des Städteverbandes für ſeinen Lebensabend verband. Bei der anſchließenden Neu⸗ wahl wurde Oberbürgermeiſter Dr. Finter als Vor⸗ ſitzender des Städteverbandes und Oberbürgermeiſter Gündert als ſein Stellvertreter gewählt. Aus der umfangreichen Tagesordnung iſt zunächſt das badiſche Finanzgeſetz vom 17. Juli 1928 zu erwähnen, durch das der Anteil der Städte an der Gebäudeſonderſteuer herabgeſetzt und dadurch ein weſentlicher Teil des Steuer⸗ aufkommens der Förderung des Wohnungsbaues entzogen wurde. Das Geſetz wurde vom Landtag verabſchiedet, ohne daß den Städten die in Artikel 20 der Verfaſſung zugeſicherte Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden iſt. Gegen dieſes Vorgehen des Landes muß ſowohl aus formellen wie aus ſachlichen Gründen Einſpruch eingelegt werden. Das Miniſterium des Innern hat den Städten vor kurzem eröffnet, daß die im letzten Jahre zugeſagten, bis jetzt aber nicht ausbezahlten Darlehnsmittel für die verſtärkte Förderung von Nyotſtandsarbeiten heute nur unter der Vorausſetzung vergeben werden könnten, daß ſich die Städte zur Uebernahme der ungünſtigeren Be⸗ dingungen, die vom Land bei der Aufnahme eines Darlehens bewilligt werden mußten, bereit erklären. Gegen dieſes An⸗ ſinnen der Regierung müſſen ſich die Städte verwahren und verlangen, daß ihnen die ſ. Zt. in rechtsverbindlicher Weiſe zugeſagten Darlehen zu den vereinbarten Bedingungen zur Verfügung geſtellt werden. Ebenſo dürfen auch künftighin ungünſtigeren Bedingungen weitergegeben werden, als ſie vom Reiche gegenüber dem Lande geſtellt werden. Gegen die Beſtimmung feſter Sätze für die Unterſtützung der Kleinrentner, wie ſie durch die Verordnung der Reichsregierung vom 29. März 1928 erfolgte, iſt bei der Regierung Widerſpruch zu erheben. Es kann nicht verantwortet werden, daß den Städten immer neue Laſten auferlegt werden, während man gleich⸗ zeitig ihre Einnahmen kürzt. Ebenſo iſt die Beauftragung der Landeskommiſſäre mit dem Vollzug der genannten Reichs⸗ verordnung als Eingriff in die Selbſtverwaltung abzulehnen. Im Hinblick auf die allmählich wieder ſteigende Schüler⸗ zahl iſt die Regierung zu erſuchen, den Abbau von Lehrerſtellen an den Volksſchulen nunmehr einzuſtellen. Der in der Sitzung gleichfalls anweſende Präſident des Badiſchen Spar⸗ kaſſen-und Giroverbandes, Dr. Gugelmeier, referierte über die Konzentration der Reichsgelder in Ber⸗ lin. Die vom Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband mit den anderen ſüddeutſchen Sparkaſſenverbänden hiergegen ein⸗ geleiteten Schritte werden vom Badiſchen Städteverband Unterſtützt.. Im übrigen beſchäftigte ſich der Vorſtand mit einer Reihe anderer Punkte wie Landesplanung, Bildung einer Baupreiszentrale, Tätigkeit der Schlichtungs⸗ ausſchüſſe, Beteiligung des Landes an dem Auf wan d der gehobenen Fürſorge, Ausbildung der Ge⸗ meindebeamten und der Vergnügungsſteuer. An dem gemeinſamen Mittageſſen nahm auch der vor kurzem in den Ruheſtand getretene Oberbürgermeiſter Dr. Altfelix von Lahr teil. Oberbürgermeiſter Dr. Wal z dankte ihm für ſeine Verdienſte um die badiſche Kommunal⸗ politik, worauf Dr. Altfelix mit bewegten Abſchiedsworten erwiderte. * * Lahr, 27. Juli. Der Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, den in den Ruheſtand tretenden Ober⸗ bürgermeiſter Altfelix in Würdigung ſeiner großen Ver⸗ dienſte um die Stadt Lahr während ſeiner dreißigjährigen Tätigkeit zum Ehrenbürger der Stadt Lahr zu er⸗ nennen. Die verlängerte Altvaterſtraße wird ſeinen Namen erhalten. finden 570 vorwiegend im Transportgewerbe, 60 in land⸗ und dem in Kürze aus ſeinem Amte als Oberbürgermeiſter der Darlehensmittel des Reiches vom Land den Städten nicht zu 5 * * ö ö 7 Samstag, den 28. Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 348 Aus den Rundfunk-Programmen 1 S 4 Sonntag, 29. Juli Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) .30 Uhr: Frühkonzert, 11.80 Uhr: Platzmuſtk, 20.80 Uhr: Kabarett, 22.80 Uhr: Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 18.32 Uhr: Arienſtunde, 20.80 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert. Frankfurt(Welle 428,6) 8 Uhr: Morgenfeter, 12 Uhr: Feierſtunde, 16 Uhr: Konzert, 20.80 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Alte Kammer⸗ muſik anſchließend: Von Berlin: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Schwarzwaldmädel, anſchließend: Aktuelle Stunde. Königsberg(Welle 303) ſchließend: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,8) 19.5024 Uhr: Uebertrag, von Köln. Leipzig(Welle 365,8] 19.30 Uhr: Muſikaliſch⸗literariſches Rätſel⸗ raten, 21 Uhr: Konzert, 22.30 Uhr: Uebertragung von Berlin. München(Welle 535,7) 20 Uhr: Unterhaltungskonzert. Stuttgart(Welle 379,7) 11 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Ueber⸗ tragung aus dem Ufa⸗Palaſt: Vorträge auf der Oscalit⸗Orgel, anſchließend: Schallplatten, 14 Uhr: Goldtöchterchen, 15.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Großruſſiſches National⸗Orcheſter WH. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Orcheſter und Liedervortrüge von Zürich. Budapeſt(Welle 555,6) 20 Uhr: Konzert, 28 Uhr: Zigeunermuſik. Daventry(Welle 491.8) 21 Uhr: Militärkonzert, 22.30 Uhr: Epilog: Daventry(W. 1604,3) 21.05 Uhr: Abendkonzert, 22.30 Uhr: Epilog. Malland(Welle 540) 20.50 Uhr: Opernübertragung: Die Ita⸗ lienerin in Algier. Paris(Welle 1750) 20.90 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20.20 Uhr: Heiterer Abend. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Inſtrumentalkonzert. Wien(Welle 517,2) 19.45 Uhr: Einakter⸗Abend, anſchl.: Tanzmuſik. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Wunſchkonzert, Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— ſel. 26547 Bei Kauf eines Radio Apparates verfehlen Sie nicht ſich unſeren Owin⸗A⸗Röhrenempfänger zu Mk. 125.— auzuſehen. Jederzeit unverbindliche Vorführung. Dieſer Apparat iſt ein Hochleiſtungsgerät neueſter Konſtruktion. Einknopfbedienung, eingebaute Spulen für alle Wellen. Aus dem Lande Heidelberger Handelskammer * Heidelberg, 28. Juli. Unter dem Vorſitze des Fabri⸗ kanten Landfried fand hier die Hauptverſammlung der Handelskammer für die Kreiſe Heidelberg und Mosbach ſtatt. Nach Genehmigung des Voranſchlags ſprach der Syn⸗ dikus Dr. Schupp über das Thema:„Selbſtverwaltung der Wirtſchaft in den Handelskammern“. Im Jahresbericht wird auf einige für Heidelberg günſtige Verbeſſerun⸗ gen im Etiſenbahn⸗Jern verkehr hingewieſen und erneut das Verlangen betont, daß die Reichsbahnverwaltung bei ihrer Tarifpolitik auf den Südweſten Rückſicht nehmen möge. Durch die Inbetriebnahme der Stauſtufe Il ves⸗ heim— Ladenburg iſt Heidelberg für Schiffe bis zu 1200 To. umſchlagsfret an den Rheinverkehr angeſchloſſen. Nach einem Rückblick auf die zoll⸗ und handelspolttiſchen Maßnahmen des letzten Jahres und einer Kritik der hohen Belaſtung von Handel und Induſtrie durch Gemeindeumlagen ſpricht ſich der Bericht gegen den 11. Auguſt als geſetzlichen Feiertag aus, da ſich hieraus Nachteile für die Ar⸗ beitnehmer einerſeits, wie auch für den Einzelhan⸗ del, Großhandel, Induſtrie und Bankgewerbe auf der onderen Seite Nachteile ergeben würden. Es wird angeregt, die Verfaſſungsfeiern am erſten Sonntag nach dem 11. Auguſt abzuhalten. Der Bericht wünſcht ſodann eine ſtrengere Ahndung des unlauteren Wettbewerbs und mehr Augenmerk für die Vereinigung der Handelsregi⸗ ſter. Er bedauert, daß dem Landgericht Heidelberg noch im⸗ mer nicht ein Landesarbeitsgericht angegliedert iſt. Bezüg⸗ lich der Warenmeſſen in den größeren Städten ſteht die Han⸗ delskammer nach wie vor auf dem Standpunkt, daß dieſe eine Daſeinsberechtigung nicht mehr hätten. Die lebhafte Aus⸗ ſprache drehte ſich hauptſächlich um die Frage des Bahnhof⸗ neubaues. Mit der„Teillöſung“ des Karlstorumbaues iſt man nicht zufrieden. Bewegliche Klage wurde auch über den Zuſtand ber nach Heidelberg führenden Landſtraßen laut. d s Bettmaringen(Amt Waldshut), 28. Juli. Vermutlich infolge Brandſtiftung entſtand heute früh gegen 783 Uhr im Anweſen des Emil Ebner Feuer, das ſich auf das an⸗ gebaute Haus des Landwirts Erwin Birsner ausdehnte und auch das Anweſen der Witwe Iſele und des Landwirts Kaiſer ergriff. Alle vier Gebäude wurden in Aſche gelegt. Das Vieh und zahlreiche Fahrnisgegenſtände konnten ge⸗ rettet werden. Zum Teil waren die Häuſer noch mit Schin⸗ deln bedeckt. Der Schaden iſt beträchtlich. 20.10 Uhr: Abendunterhaltung, an⸗ Aus der Pfalz Kraftradſtreifen * Speyer, 26. Juli. Vom 1. Auguſt d. Js. ab werden in der Pfalz die ſogen. Kraftradſtreifen aufgenommen, denen die dauernde Ueberwachung des Verkehrs auf den Vandſtraßen obliegt. Sie werden von eigens für dieſen Zweck beſtimmten Polizeibeamten ausgeführt, die mit Kraft⸗ rädern nebſt Beiwagen ausgeſtattet ſind. Die Leitung der Streifen liegt in den Händen des Bezirksamtes Speyer. Dies hat die damit betrauten Beamten ermächtigt, bei beſtimmten gleichartigen Verkehrspolizei⸗Uebertrekungen, die wegen ihrer Häufung die öffentliche Ordnung ſtören, gebührenpflichtige Verwarnungen bei Betreten auf friſcher Tat zu erteilen und auf der Stelle eine Gebühr von 2 Mark gegen Quittung zu erheben. Es muß erwartet werden, daß die neugeſchaffene Einrichtung, die in erſter Linie der Verkehrsſicherung der Be⸗ völkerung dienen ſoll, bei dieſer volles Verſtändnis und Un⸗ terſtützung findet. 1 * Wachenheim, 27. Juli. Das Wachen heimer Burg⸗ feſt, das ſich ſeither großer Beliebtheit erfreute— im Vor⸗ jahre wurden die Beſucher auf über 5000 geſchätzt— findet dieſes Jahr am Sonntag, den 5. Auguſt ſtatt. Das Feſt ſoll in dieſem Jahre noch in größerem Rahmen abgehalten wer⸗ den als in den Vorjahren, wozu die Vorbereitungen in vollem Gange ſind. Vormittags von halb 11 bis 12 Uhr findet auf dem Marktplatz Standmuſik und Volksbeluſtigung ſtatt. Um halb 2 Uhr bewegt ſich ein großer Feſtzug, darunter 12 Feſtwagen mit hiſtoriſchen Gruppen und mehreren Muſik⸗ kapellen mit dem Motto:„Wachenheims Weinbau und Wein⸗ handel in alter und neuer Zeit“ durch die Straßen der Stadt. Hierauf auf der Wachtenburg Konzert, Geſangsvorträge von drei hiſiegen Geſangvereinen, turneriſche Darbietungen, Begrüßungsanſprachen, Tanzbeluſtigung. Bei einbrechender Dunkelheit große bengaliſche Beleuchtung und Be⸗ ſchießung der Wachtenburg mit Abbrennen von Feuerwerk. (Näheres ſtiehe Anzeige.) Gerichtszeitung Schwurgericht Heidelberg Der Polizeimörder Ried zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt Vor dem Schwurgericht Heidelberg ſpielte ſich geſtern der letzte Akt der bekannten Angelegenheit der Tötung eines Schutzmanns durch einen Einbrecher ab. Zu verantworten hatte ſich der 24jährige Arbeiter Franz Ried aus Heidelberg, der am frühen Morgen des 3. Mai einen Einbruch in ein etwas abſeits gelegenes Haus der Bergſtraße verübt hatte und auf dem Rückwege von zwei Schutzleuten überraſcht wurde, Wie noch erinnerlich ſein wird, hatte Ried dabei mehrere Schüſſe auf die ihn verfolgenden Beamten abgegeben und durch einen Schuß den Wachtmeiſter Kern getötet, durch einen zweiten den Rottenmeiſter Metzger ſchwer verletzt. Der Verletzte war nur dadurch nicht getötet worden, daß er ſich im Augenblick des Schuſſes herumdrehte. In der geſtrigen Verhandlung erklärte der Angeklagte, er habe nicht auf die Beamten ſchießen, ſondern nur Schreck⸗ ſchüſſe abgeben wollen. Schon der erſte Zeuge Metzger widerlegt aber dieſe Angaben, indem er auf den Ruf des An⸗ geklagten hinweiſt:„Zurück, oder ich ſchieße!“ Außerdem gab Ried im Laufe der Verhandlung zu, daß er bei beiden Verfol⸗ gern auf den Kopf gezielt habe. Es wurden im Verlaufe der Verhandlung ſiebzehn Zeugen und mehrere Sachverſtändige vernommen. Das Leumundszeugnis für Ried iſt im allge⸗ meinen nicht ungünſtig. Sein Vater war ein Trinker und Epileptiker, der auch mehrmals im Irrenhaus war, ſodaß viel⸗ leicht eine erbliche Belaſtung angenommen werden könnte. Ried ſelbſt bezeichnet ſich als einen ſchwermütigen Menſchen. Der Oberſtaatsanwalt hält den Angeklagten für einen Menſchen, der ein Verbrecher war, vielleicht in dieſem Falle auch nicht vor ſeinem erſten Verbrechen ſtand, nach außen hin aber den Biedermann vortäuſchen wollte. Er ſtellte den An⸗ trag auflebenslängliches Zuchthaus für die Tötung des Wachtmeiſters Kern ſowie vier Jahre Zuchthaus für die Körperverletzung in Verbindung mit ſchwerem Einbruch. Der Offizialverteidiger dagegen forderte Annahme mildernder Um⸗ ſtände. Das Urteil: Das Gericht kam nach kurzer Beratung zu folgendem Ur⸗ teil: 15 Jahre Zuchthaus für ben Fall Kern, weitere fünf Jahre Zuchthaus für die Verletzung des zweiten Beamten und den Einbruch, zuſammengezogen auf eine Strafe von in s⸗ geſamt 15 Jahren Zuchthaus. In der Begründung wird erklärt, daß man als ſtraf⸗ mildernd berückſichtigt habe eine unverkennbare Degeneration des Angeklagten und ſeine bisherige Unbeſtraftheit. Veranſtaltungen Sonntag, den 29. Juli Konzerte: Friedrichs par k: Nachmittag⸗ und Abenbkonzert. Lichtſpiel theater: Alhambra: Haupimann Sorell und fein Sohn“.— Schauburg:„Die vom Nieberrheln“ Palaſt⸗ Theater:„Frühlingserwache“.— Scala Donna Nu an“.— Capitol: Spreewald mädel“. Floris:„Dfeverkanfte ran.— Ufa:„Die Sendung des Jog“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1, 88 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—8 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtl⸗ gung—4 Uhr. Tagungen Stenographentagung in Offenburg Der Badiſche Stenographenbund für Einheitskurzſchrift hielt in Offenburg ſeine gut befuchte diesfährige Haupk⸗ verſammlung ab. Man erwartet bet einer künftigen Reviſion der Einheitskurzſchrift eine weitere Vereinfachung. Zum 1. Vorſitzenden wurde der Kaufmann Otto Schneide r⸗ Mannheim, gleich den anderen Mitgliedern des Vorſtandes, wiedergewählt und für die Herbſttagung Pforzheim als Tagungsort beſtimmt. Den Verhandlungen wohnte auch der 2. Vorſitzende des Deutſchen Stenographenbundes Stoltze⸗ Schrey, Bund für Einheitskurzſchrift in Magdeburg, Fritz Stark, bei, der über die gegenwärtige ſtenographiſche Lage referierte. e— ond! alt— P A— —„ 0— 8 0 2 c 8 — 2 3 + 7 — 5— 8 0 2 Ipors— 5 9 2 2— 7—— 2 2—.— 4 0 12. 5 N een 2 2 0 2 2 a a 15 4 2 2 2 O wolkenlos. eg heltet, O halb bedeckt.& wolkig. O bedeckt. 6 Regen. G Graupeln. Nebel. E Gewllter O Windſtile. O ſehr lelchter Oft. 0 mäßiger Südfüdweſt. Aſtürmiſcher Nordweſt. ze Schnee. Die Pfelle 0 mit dem Winde. Dle bel den Statlonen ſtehenden Zahlen geben dle Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau Umgerechneten Lufthrüc Wetternachrichten der Karlsruherbandeswellerwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Tuft. Tem- Se e Wind 888 ar b e eee eee, m um e Ses Ses Nicht. Stärke 88 8 Wertheim 1511— 2¹ 32 15 8 8 heiter Königſtuhl 568 755,4 18 30 16 SW ſchw.] bedeckt Karlskuhe 120 755,6 22 35 20 Ws w leicht wolkenl. Bad.⸗Bad. 213 755,9 21 85 19 SWM leicht halbbed. Villingen 780 757,1 18 32 15 8 1 heiter eldbg. Hof 1275 635, 11 25 10 SW 75 Nebel adenweil.]— 757,6] 18 34 18 ſchw. halbbed. St. Glaſſen 780 p17 30 14 W leicht Höchenſchw.I ü- Wetterausſichten: Kühl und unbeſtändig, zeitweiſe Regen⸗ ſchauer, ſtellenweiſe noch Gewitterbegleitung. ——.. Herausgeber: Drucker und 17 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5., Mannheim, E 6, 7 Direktton Ferdinand Heyme. Sbeſredalteur Kurt ffiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: i..: K. Fiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: i,.: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil Kurk Ehmer— Gericht und alles Ulebrige! Franz Kircher— Anzeigen Mar Filter Eine Selbftverffändlich Mit der gleichen Uberlegung und Sorgfalt, mit der Sie Wegs und Ziel Ihrer Reise be- stimmen, wählen Sie Ihr Ge- päck. Nichts wird vergessen, Was dem Anspruch des er- fahrenen und weitgereisten Mannes dient. Die traditio- nelle OD O- Flasche, das Kennzeichen des gepflegten Menschen, be- leitet Sie, In bereinstim- mung mit Ihrer liegt neben ihr keit für Sie! ausgeprägten Stilsicherheit Odol-Zahnpasta, bestimmt für die mechanische Reini- ee die Tube OD OL Dreimal am Tage Odol gung Ihrer Zähne, in Ihrem Neisenecessaire, Als selbst- verständliches Attribut da- zu die ausgezeichnete Odol- Zahnbürste. Ihr Diener hat gewiß bereits genaue Instruktion wenn es deren überhaupt erst noch bedarf. Na 8 f N 5 8. Seite. Nr. 348 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Juli 1928 Belkenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.) Er drang in mich, mich zu demaskieren und rückte näher. In meiner Todesangſt hielt ich die Maske feſt. In den Saal konnte ich nicht zurück, das Gewühl war undurchdringlich. Den Königen ſaßen die Papierkronen bereits ſchief. Eine Maske, die ſich geſchmackvollerweiſe als Ofen verkleidet hatte, betrat eben den Saal, bei deren Anblick die Damen aufkreiſch⸗ ten. Dieſe Rokokodamen mit ihren ſpitzen Ellenbogen, den gehäkelten Einſätzen über den flachen Buſen, die Banditen, die ſich die Beine mit Lumpen umwickelt hatten, die echten Tiroler mit ihren eingeſtickten Weſten„Seppl“ und die Holz⸗ knechte, die durch den Saal jodelten, alle erſchienen mir ko⸗ miſch, grotesk, traurig und lächerlich zugleich. Ich hätte etwas darum gegeben, aus dieſer engen, heißen Loge entfliehen zu können ohne den gelben Domino, der mich feſthielt und be⸗ ſtürmte. Plötzlich riß die Maske ab und fiel in meinen Schoß. In demſelben Augenblick ſah ich einen großen, ſchlanken, weißen Domino dicht an der Loge vorüberſchlendern. Eine wahnſinnige Freude durchzitterte mich. Es war Oeltzen. Er trug keine Maske, nur die ſeidene Kapuze. In demſelben Augenblick hatte auch er mich erkannt. Es war mir, als erhellte ſich plötzlich dieſer enge Raum, als ſtrahle das Licht in den Kronleuchtern auf einmal auf. Seine Hand hielt die meine über der Brüſtung feſt.„Wie kommen Sie hierher?“ „Ich bin übers Meer geflattert...“ „Mit dieſen kleinen Flügelchen?“ meine kleinen zitternden Fittiche. „Darf ich hereinkommen?“ Ich nickte froh und erleichtert. Einen forſchenden Blick auf den gelben Domino werfend, betrat er die Loge und nahm neben mir auf dem blauen Sofa Platz. Der gelbe Domino verſchwand augenblicklich. Ich fühlte mich auf einmal beſchützt. Wir hatten uns nie geſehen und doch kannten wir uns, wir hatten uns nie geſprochen und wir liebten uns. Alle Worte ſind überflüſſig, man fühlt nur noch, alles iſt Gefühl und Wirkung in einer ſolchen Stunde. Die Geigen ſangen, die Kaſtagnetten fielen ein. wollen tanzen. In ſeinen Augen blitzte es auf. Ich ging mit ihm die paar teppichbelegten Stufen herunter. Noch ehe ich unten war, fühlte ich mich von ſeinen Armen weggetragen. Meine Füße berührten den Boden kaum, wir tanzten. Er zog mich feſt in ſeine Arme. In der Bewegung lag alles Das, was als Etikette des Tanzes ſelbſtverſtändlich iſt, gewann jetzt eine tiefere Bedeutung.— Jener ferne Abend, als ich dasſelbe weiße, von duftigem, ſchwarzem Tüll über⸗ ſpannte Gewand zum erſtenmal getragen, ſtieg flüchtig in mir auf. Mir war, als ſei der gleißende, weiße Atlas das Sinn⸗ bild meiner Mädchenzeit, der ſchwarze Hauch des Schleiers Hie Enttäuſchungen und als bedeuteten die roten Sammet⸗ tupfen, mit denen es beſät war, meine Tränen. Alles lag heute weit, weit entrückt, war vergeſſen, ver⸗ klungen und verblaßt. Ich war frei Ich tauszte e— 27 Er berührte leicht Wir Ich liebe den Tanz leidenſchaftlich. Er löſt etwas in mir aus, das in mir ſchlummert, die Luſt, mich zu befreien von allen dunklen, belaſtenden Gefühlen, überkam mich in ſeinen Armen Ich wäre, unter anderen Verhältniſſen geboren, beſtimmt Tänzerin von Beruf geworden. Ich hatte oft unter ungleichmäßigen Partnern gelitten, nur Egon und Wilhelm verſtanden zu tanzen, aber mein heutiger Partner war ihnen noch über. Wieviel bewußter ſündigt man, wenn man alle Gefühle kennt und wieviel köſtlicher iſt der Rauſch, von dem man weiß, daß er ſich immer rächen muß... wieviel tiefer ge⸗ nießt man den Augenblick, wenn man ſicher iſt, daß er am Morgen zerfließt——. *** Wir kehrten in unſere verſteckte Weinlaubloge zurück. Der Kelkter brachte Auſtern und ſtellte Sekt auf den Tiſch zwiſchen die brennenden Kerzen. Wir nahmen ein reizendes kleines Souper. Der Sekt perlte in den flachen Schalen, in der Ferne ſangen die Geigen, und der bunte Maskentrubel wogte dicht an der Eſtrade unſerer Loge vorbei, in der wir abgetrennt wie auf einer Inſel ſaßen. Ich mußte ihm aus meinem Leben erzählen, von meiner Jugend, vom Rhein, aus Trier. Bei Trier glitt ein Schatten über ſein Geſicht. waren Sie einmal glücklich, nicht wahr?“ ie e, ie a „Deshalb lieben Sie die Stadt?“ „Ja, deshalb.“ „Ich habe auch zwei Jahre dort gelebt und habe mich gelangweilt. Die jungen Leute ſprachen nur vom Wein und gingen in den Dom, um junge Damen dort anzutreffen Die Orte, an denen wir weder geliebt noch gelitten haben, laſſen uns kalt. Schade, daß ich Sie nicht mehr antraf. Glückliche Menſchen verbreiten einen Glanz um ſich und eine ausſtrahlende Wärme. Eeben Sie mir einmal Ihre Hand „O, Ihre Hand iſt ja kalt...“ Und er ſah mich an, während er meine Hand zwiſchen den ſeinen feſthielt. „Kannten Sie eine Frau von Trapp in Trier?“ ſagte „Dort er plötzlich.„Die unglückliche junge 8 war meine Couſine.“ „O, erzählen Sie mir von ihr“, bat ich. Ich ſchilderte ihm unſere Nachbarſchaft mit der fließenden Moſel, der Kaſſandra und dem weißen Tuch im Waſſer „Ja, ſie war auch ſo eine Kaſſandra“, ſagte er.„Und ſie hatte es in der Hand, ihrem Leben einen anderen Inhalt zu geben „Aber?“ fragte ich. „Aber ſie hat ihn geliebt. der Frau?“ ſetzte er hinzu. „Und Sie mit dem Mann?“ „Diesmal kaum. Es waren Gegenſätze, die beiden. Man ändert ſich nicht in der Ehe, außer zu ſeinem Nachteil. Ihr konnte nur Befreiung helfen, aber das hat ſie nicht gewollt, Sie war fromm und gläubig und quälte ſich, indem ſie zuſah.“ „Und was hätte ſis tun müſſen, ihn f ſich wiederzuerobern?“ fragte ich. „Ein hübſches Stubenmädchen ſein“, ſagte er.„Aber ſie beſaß Gemüt, Seele, Nobleſſe, alles Ballaſt in ſolcher Ehe. Die Welt iſt eine große Bühne, nur die Rollen ſind oft ſchlecht verteilt. Sie haben ſich aus dem Weſten hierher ge⸗ rettet. In dieſer geſunden Landluft iſt man wenigſtens ſicher vor Tragödien.“ 5 5 „Meinen Sie. 1 55 Sie fühlen wahrſcheinlich mit 5 Todes- Anzeige. Allen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein herzensguter Mann, unser treubesorgter Vater, Onkel und Schwager Herr Stadtbauat Lorentz uns plötzlich unerwartet durch den Tod entrissen Wurde. 5009 Mannheim Geethovenstr.), 28. Juli 1928. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau E. Lorentz nebst Kindern. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 5 Die Feuerbestattung findet am 30. Juli, nach- mittags/ 3 Uhr im Krematorium statt. 5 1 eher res Drei PPP Seb. Weider Verrrieblle 4912 Keil A. NN., NMerrmeirn Jul 1828. — felten-Mab. Schneiderei! Garantie für guten Sitz bei billigster Berechnung. evtl. 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Ich ſchwor ihnen ab und gelobte mir, mein Leben als für zu koſtbar zu halten, als es in ihren Dienſt zu ſtellen.“ „Und Sie haben dieſen Schwur gehalten?“ „Nicht immer, leider.“ Er lächelte. „Und dann?“ ö „Dann baute ich mir ein Ideal zurecht, das ich aus⸗ ſchmückte mit allen jenen Tugenden, die ſchon die Minne⸗ ſänger den Frauen angedichtet haben—“ „Die ſie aber nicht beſitzen?“ „Selbſtverſtändlich nicht. Dichter kennen doch die Frauen nicht, und Frauenkenner ſind verſchwiegen.“ „Und Ihr Ideal?“ Er ſah mich an funden“ i „Wie ich mich freue!“ lachte ich,„ich dachte ſchon, ich ſei es und müßte mich befleißigen, es darzuſtellen. Das denke ich mir ſehr anſtrengend.“ „Nein, Frau Schmetterling, mein Ideal ſind Sie nicht. Aber ich empfinde in Ihrer Nähe etwas, das noch keine andere Frau in mir erweckte. Ich werde es Ihnen aber nicht ſagen, weil Sie ſo neugierige Augen machen. Aber ſagen Sie mir wenigſtens, warum Sie mich damals im Theater ſo lange und nachdenklich anſahen?“ ſagte er. „Ihre grüne Weſte verblüffte mich. Sie erſchienen mir darin wie ein Bahnbrecher.“ „Sie vergeſſen Herrn Rislo—“ „Bitte, nichts über ihn, er iſt mein Freund Er bietet ſo viel Angriffsflächen, und ich will nichts Billiges von Ihnen hören..„ nachdem ich weiß, daß Sie ein Mann mit einer Vergangenheit ſind.“ Ich wollte wiſſen, warum er ſich duelliert hatte. Oeltzen ſetzte das Sektglas fort. „Dieſe Geſchichte können Sie viel ausführlicher am Stammtiſch des„Triton“ hören. Ich muß Sie bitter ent⸗ täuſchen, meine Geſchichte iſt ganz banal, es kommt nicht ein⸗ mal eine Frau drin vor. Weil Sie aber ſolche großen Kinderaugen machen, ſollen Sie ſie hören.“ Er öffnete ein ſilbernes Etui und reichte es mir.„Es ſind weibliche und männliche Zigaretten.“ Ich ſuchte mir eine ſehr dünne heraus und zündete ſie an. „Nun die Geſchichte?“ „Als ich ein junger Leutnant war, beſuchte ich einmal nach einem Ball mit Kameraden eine Morgenbar. Wir mögen wohl alle ſehr vergnügt geweſen ſein, denn kaum hatten wir uns geſetzt, als am Nachbartiſch ein dicker Herr zu ſchimpfen anhub. Auf das Militär, die Korpsſtudenten, den Adel uſw. Wir forderten ihn auf, zu ſchweigen, aber ex ſchrie immer lauter, bis ich hinging a ee Energiſchſt das Geſchveß ver⸗ bat. Ein Auftritt entſtand. Der Mann, es war ein weſt⸗ fäliſcher Rieſe, packte zu und zerbrach mir meinen Säbel über ſeinem Knie in Stücke. Als wir uns am andern Morgen auf einer Waldwieſe gegenüberſtanden, als ich ihn vor mir ſah, den Unbekannten, mit der Piſtole in der Fauſt, der mich aus meinem geliebten Soldatenberuf herausgeriſſen 1 ergriff mich eine Wut, (Fortſetzung folgt) „Ich habe es natürlich nicht ge⸗ Twänds Versteigerung. Montag, den 30. Juli 1928, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich 1 1 Herrenkravattennadel mit Perle, 1 Schreibmaſchine, 1 Schreibtiſch, ein Wir müssen füt unsete N ANNH EIN . Neu-Eingange Platz schöffen und haben deshelb Unsete PREISE Ohne Rücksicht duf den Einkauf Nochmôls herôbgesetzt. Benützen Sie diese sußefordentlich günstige Gelegenheit. A H. WOl ff& CO. Größtes Spezlalheus elegenter Damenmoden Tel. 353 895 großer Warenſchrank mit 3 Glastüren, ein Klavier, 1 Grammophon, 1 Sofa, 1 Oel⸗ 8 gemälde, 1 Spiegel, zwei Damen ⸗ Fahrräder 4 8 Nühmaſchines 88 8. 1 9252 Mannheim, den N. Juli 1928. Keibs, Gerichts vollzieher. 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Ich habe in manchen Ländern herausgefunden, daß die beſte Art, bei einer Reiſe garnichts zu ſehen, darin beſteht, einer Herrlich gepflaſterten, wunderbar inſtand gehaltenen durch⸗ gehenden Landſtraße zu folgen. Jetzt bin ich zu der einfäl⸗ tigen Art des Reiſens bekehrt, bei der man überall hin⸗ gelangt, wenn man nirgendwo beſonders hingeht— des Reiſens mit dem Wohnwagen, zu dem man zurückkehren kann, wenn„Nirgendwo“ gefunden iſt. Wir machten einen Abſtecher nach Whitſtable, wo die Häringsboote einlaufen und wo der grobkörnige Sand am Strand dicht mit Auſternſchalen bedeckt iſt, nach Tankerton, wo es wie an der Küſte von Jerſey in Amerika von Frem⸗ denpenſtonen und Läden wimmelt, in denen all die exotiſchen Waren feilgehalten werden, nach denen das Publikum nur am Meeresſtrand Nachfrage hält: Affennüſſe und bemalte Muſcheln, Detektivromane für fünfzig Pfennig und Kunſt⸗ produkte aus geblaſenem roten Glas, Photographien in drei Minuten gemacht und in ſechs wieder fortgeworfen, nach dem heiteren und angenehmen Herrn Bay, wo man ſich den Kopf darüber zerbrechen mag, warum einem Pier von fünfzehn⸗ hundert Metern der Vorzug vor einem hundert Meter langen gegeben wurde. Dann das große Margate, das wie ein Jar Rockaway mit Londoner Lokalkolorit iſt, mit heiſeren Bänkelſängern anſtelle von Jazz, ſchlechtem Tee um halb fünf ſtatt ſchlech⸗ ten Würſtchen um vier, und mit engliſchen Lebensjünglingen, die ohne Rock und mit aufgekrempelten Hoſen vorſichtig ins Waſſer patſchen anſtelle von amerikaniſchen Ladenjünglingen, die genau dasſelbe tun. Und hier erfuhr ich wieder, was ich in früheren Jahren, beim Derby, bei Fußballmatchen und auf der Heide von Hampton geſehen hatte, daß der wirklich ordinäre Engländer weit ordinärer werden kann, als nur irgend ein Ameri⸗ Kaner.(Hoffentlich werden St. John Ervine, Shane Leslie nud andere Iren— die deshalb engliſcher als die Engländer ſind— mir den Kopf nicht waſchen, weil ich das feſtgeſtellt habe.) Engländer und Engländerinnen aus guter Familie beſitzen vielleicht das ſicherſte Taktgefühl der Welt. Dagegen iſt der Engländer der unterſten Schichten, aus dem Londoner Oſten, den Hinterſtraßen von Mancheſter und den Dörfern von Lancaſhire, vielleicht der lauteſte, ungenierteſte, ordi⸗ närſte Kerl auf der ganzen Erde. Er iſt wirklich eine Num⸗ mer für ſich! Der Amerikaner der niedrigſten Sorte iſt vielleicht ſchlim⸗ mer. Er iſt ein Grobian und ein finſterer Kerl. Mag er von Haus aus„Yank“(Amerikaner),„Wop“(Italiener),„Hunk“ (Ungar),„id“(Jude), oder„Mick“(Ire)— um ſeine eigenen Bezeichnungen zu gebrauchen— ſein, wenn er einen Auslän⸗ der anſteht, liegt in ſeinem Blick ſtets etwas, das an Haß und Schlagring denken läßt; man hat auch das Gefühl, daß er zwar ſelbſt wohl noch keinen Kaſſierer ermordet hat, daß er aber voll Bewunderung für Meſſerhelden iſt, der einem auf dem Ge⸗ wiſſen hat. Und doch hegt dieſer amerikaniſche Parta die an⸗ geborene, zumeiſt irrige, nie aber ganz unmögliche Ueberzeu⸗ gung, daß er im Grunde genau ſo viel wert iſt wie jeder Andere, und daß ſein Sohn oder Enkel einmal ein Jemand ſein wird, und nicht ein Gelegenheitsarbeiter in einem ge⸗ liehenen Badeanzug im Freibad. Er iſt von einer Unzufrieden⸗ heit erfüllt, die man vielleicht nicht gerade als göttlich bezeich⸗ nen kann, die aber überaus menſchlich iſt. Der Angeſtellte oder Verkäufer, der ſich im Sande von Margate herumſielt, iſt dagegen, ſelbſt wenn es ſich um einen gehobeneren Angeſtellten handelt, der kleinere Angeſtellte unter ſich hat, ſoweit herabgeſunken, daß er es zufrieden iſt, ein Niemand zu ſein, zerbeulte Kleider zu tragen und ſich an bun⸗ ten Witzblättern, an dem Werfen nach Kokosnüſſen im Jahr⸗ marktszelt, an dem Geplärr imitierter Neger und an Schinken und Nierenpaſteten(aus geſottenem Sandſtein in einem Blech⸗ teig) zu delektieren. Er legt„gute Miene zu böſem Spiel“ das Kennzeichen des Sklaventums— an den Tag, ſpringt um⸗ her, ſingt und läßt ungeniert ſeine nicht mehr ganz einwand⸗ frete Wäſche ſehen; er plätſchert im Waſſer, quietſcht bei den kleinen Wellen und trägt bei ſeinen Liebeleien einen übertrie⸗ benen Humor zur Schau. Dabei iſt er gelegentlich ſehr nett und ſehr bray— mit ſtummer Victorig⸗Kreuz⸗Courage; er iſt durchaus anſtändig, nicht beſonders unglücklich und irgendwie iſt er rührend. Er beweiſt die Tatſache, die alle Soziologen der Welt außer den engliſchen kennen, daß zwiſchen dem wohl⸗ geborenen Briten und dem niedergeborenen Briten ein grö⸗ ßerer Unterſchied beſteht als zwiſchen der Herrenkaſte und der Maſſe in irgend einem anderen Lande, und daß in dleſer Kluft eine Gefahr liegt, über die alle denkenden Leute ſich Gedan⸗ ken machen müſſen. Margate! Grauer Sand bedeckt mit herumkriechenden Kindern, dalbernden Vätern, ſchlampigen Müttern und über⸗ trieben flotten jungen Leuten mit Miniaturſpazierſtöcken. Eine Paliſade von Penſtonen(Bett und Frühſtück 2,50 Mark) und Herrlichkeiten wie„Die Große Zigeunerwahrſagerin“, „Traumland Tanzpavillon“ und„Fiſchpalaſt“. Dahinter liegt die ſolibe alte Stadt, und hinter ihr wiederum der gewählte Teil von Margate mit ſeinen gärtenumgürteten Villen, die ſo unberührt ſind wie Harrow und Wimbledon, wie Wilnette oder Nonkers, und mit ſeinen abgeſchloſſenen Privatſchulen. Für einen Outſtder wie mich, konzentriert ſich das Intereſſe aber auf die Angeſtellten, die im Sande buddeln und auf die Erwägung, ob wohl je ein Engländer der herrſchenden Schicht nach Margate kommt, um ſich ſeine Landsleute anzuſehen, ſtatt nach Deauville zu fahren, um ſeine Klaſſengenoſſen zu ſehen. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) slick über die Englands Vabbitts Von Sinclair Lewis Engliſche und franzöſiſche Beobachter haben uns geſagt, daß wir einmal in ernſte Gefahr geraten werden, wenn wir nicht ein Ende machen mit dem Stolz auf unſeren Reichtum, unſer Baſeball, unſere Vacuòum⸗Reiniger und unſere ſelbſt⸗ gerechte Prohibition, und wenn wir nicht ſtatt deſſen der Ge⸗ fahr der Maſſenproduktion ins Auge ſehen, die droht, ein gan⸗ zes Volk zu Robottern zu machen. Im gleichen Geiſte darf ein Amerikaner fragen, ob nicht die kleinen kurzſichtigen Kaninchen im Sand der ernſten Erwägung Englands ebenſo wert ſind als ein Paar Veränderungen im Text des Gebet⸗ buches oder ſogar als die Pferde, die aus Kalkutta zum Derby hergebracht werden. Ramsgate, Broadſtairs mit Erinnerungen an Dickens und mit ſaftigen Weiden über dem Meere; Ebbsfleet, wo St. Auguſtin landete, um den Briten das Chriſtentum bei⸗ zubringen, und wo Hengiſt und Horſa landeten, um ihnen die Bewunderung vor der Tapferkeit und die Verachtung für die Intelligenz beizubringen, eine Lehre, die die Briten ſpäter an Amerika weitergegeben haben; Richborbugh, der Geheimnishafen des Krieges.. wie müſſen die Flugzeuge drohend über dieſen Kranen und Lagerhäuſern inmitten der Marſchen gekreiſt haben! Sandwich mit ſeinen Häuſern, die unverändert geblieben ſind ſeit Königin Eliſabeth hier Auf⸗ enthalt nahm, und mit der Clemenskirche und ihrem vor⸗ normanniſchen Turm. In Sandwich Bay verbrachten wir die Nacht. Das hübſcheſte Haus in der ganzen Siedlung(die zugeknöpft wie eine Pfarrerstante iſt) war ein Holzbau aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Nicht ohne Schadenfreude konnte ein Ameri⸗ kaner, der oft hat anhören müſſen, wie die Engländer über uns die Naſe rümpfen, weil wir imitierte Schlöſſer errichten und die Balken zu nachgemachten Schweizerhäuschen impor⸗ tieren, feſtſtellen, daß das Baumaterial zwar echt genug war, daß es aber von hier und dort und anderen entlegenen Orten herbeigeſchafft und erſt vor ein paar Jahren zuſam⸗ mengefügt worden war. Ich werde mich künftig meines echten antiken Stuhles aus der Periode Karl J. weniger ſchämen, auf dem Karl J. ohne Zweifel geſeſſen hätte, wenn der Stuhl nicht zufällig 250 Jahre nach ſeinem Tode ange⸗ fertigt worden wäre. Der Hoteldirektor wies auf dies beinahe echte Haus aus dem 15. Jahrhundert und bemerkte:„Das hat der Prinz von Wales vor nicht langer Zeit auf ſechs Monate gemietet, um hier Golf zu ſpielen. er muß auch ziemlich vornehm ſein; denn er wohnt bei Lord und Lady Aſtor.“ Der„ziemlich vornehme Herr“, der geruh⸗ ſam den Weg am Strande entlangſtapfte, war Lord Balfour! Am nächſten Tage ging es weiter nach Deal. Dann über windige Dünen mit dem Ausblick auf die Dampfer, die breit⸗ ſpurig durch den Kanal zogen, nach Dover, eine normanniſche Feſte, römiſche Leuchttürme und eine Kirche, die vielleicht wirklich noch ſächſiſchen Urſprunges iſt, und als die älteſte Kirche der geſamten Christenheit gelten darf, in der heute noch Gottesdienſt abgehalten wird. Weiter durch Foölkeſtöne und Hythe und dann durch Hügelland über verſchlungene Straßen an ſteinernen Kirchen und ſchimmernden Weizen⸗ feldern vorbei, zurück zu der Weide, wo unſer Wohnwagen 86 Stunden lang völlig unbehütet geblieben war. Nicht ein⸗ mal die Klappſtühle und Tiſche und das zuſammengelegte Zelt, die wir außerhalb des Wohnwagens in voller Sicht der Straße gelaſſen hatten, waren behelligt worden. Wäre das außer in England in irgendeinem anderen Lande möglich geweſen? 5 Die Engländer ſind das blindeſte Volk der Welt. Sie ſind nach meiner Anſicht blind hinſichtlich der Gefahr, die in der Trennung zwiſchen Hoch und Niedrig liegt, einem Unter⸗ ſchied, der ſo groß iſt, daß die beiden Klaſſen(die eine hoch⸗ gewachſen und ernſt, die andere klein und zu Hanswurſtereien neigend) ſogar biologiſch differenziert erſcheinen. Die Infe⸗ riorität der niederen Schicht fällt mir nicht nur bei den indu⸗ ſtriellen, ſondern auch bei den landwirtſchaftlichen Arbeitern auf. Die Bauern ſelbſt ſind energiſch, klug und ſprechen wohl⸗ abgewogen. Sie lauſchen auf die Welt da draußen mit ihrem Radio, und ſie beſprechen die Politik an Markttagen in der Bezirksſtabt. Ihre Knechte dagegen ſitzen ſtumpfäugig in den Kneipen herum. Sie verdienen zwiſchen dreißig und fünf⸗ undbreißig Shilling die Woche. Auf meiner Fahrt habe ich ſowohl von einem Schultheis in Berkſhire wie von dem Be⸗ ſitzer des Bauerngutes in Kent, wo wir hier unſer Lager auf⸗ geſchlagen haben, hören müſſen, daß die Landarbeiter beſſer als vor dem Kriege daran ſeien; damals hätten ſie nur acht⸗ zehn Shilling verdient. Heute würden ſie durch den Luxus verdorben, in dem ſie für dreißig Shilling in der Woche ſchwelgten,— wobei die Lebensmittel, wenn auch nicht die Miete, faſt ſo teuer wie in Amerika ſindl Können die Engländer es ſo weitertreiben? Welche Auf⸗ merkſamkeit findet indes dieſes Problem bei der labenbeſitzen⸗ den„ſoliden Mittelklaſſe“? Nur die Arbeiterpartet und ſelt⸗ ſamerweiſe die großen ariſtokratiſchen Grundbeſitzer beſchäf⸗ tigen ſich damit. Zahlreiche Angehörige der letztgenannten Klaſſe ſind machtlos. Sie möchten höhere Löhne zahlen, aber mit den Erbſchaftsſteuern ſchwindet ihr Grundbeſitz dahin. Ich kenne einen Mann, der kürzlich eines der größten Güter in England geerbt hatte, und der ſeine hochberühmten Famt⸗ ltenbilder verkaufen muß, um die Erbanfallſteuer zu zahlen. Und ſelbſt dann wird er ſich noch nicht geſtatten können, in dem weitgeräumigen Herrenhauſe zu wohnen. England ſteht übrigens bei der Ignorierung des land⸗ wirtſchaftlichen Problems nicht allein. Das habe ich in Amerika geſehen, wo die Automobil⸗ fabriken proſperieren und die landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaftsbanken in ganz Minneſota und den beiden Dakotes bankrott gehen. Dieſer Prozeß kann nicht ewig ſo weiter⸗ gehen, es ſei denn, wir gewöhnen uns daran, Automobile zu eſſen und Benzin zu trinken. Amerika hat aber gleich Deutſch⸗ land wenigſtens begonnen, einzuſehen, daß wir im Zeitalter des Induſtrialismus leben, während die meiſten Leute in Groß⸗Britannien noch immer glauben, daß es zwar ein wenig Induſtrialismus hie und da gäbe, daß aber das Land im großen und ganzen noch immer in Händen der landbeſitzen⸗ 5 Artiſtokratie ſei und ſich dabei einer ſchönen Wohlfahrt erfreue. Sehen Sie übrigens den Herrn dort, — Samstag, den 28. Juli 1928 Copyright by United Preß Aſſociations of America, Nachdruck, auch im Auszug, verboten. Man mag den Induſtriellen bewundern, oder man mag ihn haſſen. Seine Vormachtſtellung muß man aber erkennen (und ſei es nur, um ihn bekämpfen zu können), ſonſt gerät man unter die Räder. In England aber erſtreben die In⸗ duſtriekapitäne ſelbſt, die Stahl⸗, Seifen⸗ und Baumwollords, weniger die Ausdehnung ihrer Induſtriedomänen, als den Erwerb von Titeln, altem Grundbeſitz und unterwürfigen Pächtern. Ich bin nicht ganz im Klaren: einmal erſcheint es mir undenkbar, daß irgend ein Volk blinder als die Amerikaner ſein könnte, die mit Begeiſterung ihre Stimme für kleine un⸗ bekannte Politikaſter abgeben, für dunkle Stellenjäger von Beruf, die das Produkt vom Zufall und Reklame ſind. Und doch kommen die Engländer dem herumziehenden Beobachter wenigſtens ebenſo blind vor. Wenn ſie ſich aber den eigenen Schwierigkeiten gegenüber zumeiſt blind erweiſen und im Geiſte noch mit den großen Beaux in Bath leben, ſo legen ſie doch auch ihren eigenen Tugenden gegenüber eine ſeltſame Blindheit an den Tag. Sie halten ſich ſelbſt für ſtumpf, ſchwerfällig und phantaſte⸗ los; und doch war faſt jeder feinfühlige lyriſche Dichter der letzten hundert Jahre ein Brite. Sie haben den Amerikanern ſo oft geſagt:„Gewiß ihr Amerikaner ſeid furchtbar gaſtfrei; das ſind wir leider nicht“, daß ſie ſelbſt ebenſo wie die Ame⸗ rikaner daran glauben. Auf dieſer Reiſe habe ich nach dem kühlen Mangel an Gaſtfreiheit bei den Engländern Umſchau gehalten. Ich will mein Lager für die Nacht auf einem Bauernhof aufſchlagen. Nur mit Mühe kann ich den Bauer bewegen, einen Shilling anzunehmen. Komme ich an einige ſchwierige Kurven der Straße, dann machen ſich der Radfahrer, der dort ſteht, der Laſtwagenführer und ſogar der Streichholzhändler auf ſeinem Klappſtühlchen ein Vergnügen dargus, mit zu ſignaliſteren, ob ich weiterfahren kann. In Amerika habe ich außerordentliche Freundlichkeit bei Automobiltouren kennen gelernt. Und doch bin ich ſicher, daß ich nirgendwo etwas erleben werde, das ſich meinen Erfah⸗ rungen in England an die Seite ſtellen ließe. Im vorigen Jahre machte ich eine Fußtour durch Shrop⸗ ſhire und wollte ein Quartier für die Nacht finden. Die Wir⸗ tin im Krug, bei der ich anfragte, hatte kein Zimmer zu ver⸗ mieten, aber ſie blickte durchs Feuſter und ſagte:„Da kommt Mr. Jones, der weiß vielleicht Rat.“ Mr. Jones war ein fixer junger Bauer in einem kleinen Auto.„Können Sie Automobilfahren?“ wandte er ſich un⸗ vermittelt an mich, nachdem die Wirtin auf die Straße ge⸗ watſchelt war, um ihn anzuhalten und ihm mein Anliegen zu erklären. „Ja. Warum?“ „Ich bleibe über Nacht hier im Dorf,“, fagte er.„Sie können meinen Wagen nehmen, und in Ludlow werden Sie ſchon ein Nachtquautler finden. Stellen Sie den Wagen nur in der Garage von Smith unter, dort werde ich ihn wir mor⸗ gen abholen.“ 9 Ich weiß, ſo etwas„gibt es garnicht.“ Aber es gab es. (Nein, ich habe den Wagen nicht geſtohlenl) Iſt England ungaſtlich? Das wird von den Fremden behauptet, die nur Hotelpagen kennen gelernt haben und von den Engländern ſelbſt. Und da es vergebene Liebesmüh wäre, eine dieſer beiden eigenſinnigen Gruppen überzeugen zu wollen, gebe ich es auf. Deutſchland Entdeckung einer Räuberhöhle Von Spitzbuben wurden ſeit Ende Mal die Gaſtwirte be⸗ onders in der Gegend der Landsberger Allee in Berlin ſozuſagen ſyſtematiſch heimgeſucht. Ueberall wurden bares Geld, Lebensmittel, Zigarren und Zigaretten, durch⸗ ſchnitblich für etwa 1000 Mark, geſtohlen. Beamte der Dienſt⸗ einen 23 Jahre alten Paul Lewand o wſki, am Mittwoch abend auf einem Rummelplatz in der Landsberger Allee, wo er ſich mit einer ganzen Schar von Freunden aufhielt. Als ſie Gedränge ihrem Freunde die Flucht zu erleichtern. Lewan⸗ dowſki wurde nach mehreren vergeblichen Schreckſchüſſen ein⸗ geholt und nach dem Polizeipräſtdium gebracht. Jetzt entdeckte man auch den lange vergeblich geſuchten Schlupfwinkel des Verhafteten und ſeiner Helfershelfer, eines gewiſſen„Harrp“ und eines„Erwin“, deren Nachnamen man noch nicht kennt. Die Bande hatte ſich zu einem Hauſe der Matternſtreaße einen Nachſchlüſſel verſchafft und ein„Familienheim“ in einem Kellerverſchlag eingerichtet. Eine Petroleumlampe, ein Tiſch, ein Schrank und einige Matratzen, die zuſammengeſtohlen worden waren, bildeten die Ausſtattung. Tagsüber ſchliefen die Burſchen meiſt und zogen erſt bei Einbruch der Nacht aus. Bisher konnten Lewandowski 24 Einbrüche in Gaſtwirtſchaften nachgewieſen werden. Die Zahl dürfte aber weit größer ſein. Ein Poſten Diebesgut wurde in ber Kellerhöhle noch gefunden und beſchlagnahmt. Amerika „Künſtliche Forellen“ b Gelegentlich des„verkauften Ozeans“ erwähnen die ame⸗ rikaniſchen Zeitungen einen anderen Fall, in dem menſchliche Leichtgläubigkeit und Dummheit in einer faſt noch unver⸗ ſchämteren Weſe ausgebeutet worden ſind. Vor kurzem wurde nämlich ein Schwindler verhaftet, der in verſchtedenen Blät⸗ tern inſeriert hatte, daß er ein Mittel erfunden habe, um auf künſtlichem Weg Forellen zu züchten. Jeder könne von ihm gegen Einſendung eines Dolkars dieſes Mittel be⸗ kommen. Man brauchte nur das wunderbare Pulver in einem Faß oder Zuber mit Waſſer zu löſen, und ſchon nach 24 Stunden ſeien die Fore ßen da und vermehrten ſich mit der den Fiſchen eigenen Fruchtbarkeit. Es mag unglaubwür⸗ dig klingen, aber der„Erfinder des forellenzeugenden Pul⸗ vers“ brachte es tatſächlich zuſtande, durch ſein Inſerat zahl⸗ reiche Intereſſenten zu finden, denen er irgendein ſelhſtgemiſchtes Pulver zuſtellte, und auf dieſe Weiſe mehrere tauſend Dollar herauszuſchwindeln, ehe die Verhaftung ſeinem einträglichen Geſchäft ein Ende machte. ſtelle B 7 entdeckten einen Mann, auf den ſie Verdacht hatten, ihn feſtnehmen wollten, verſuchten die Burſchen, durch ein 5 1 n err 92— 3 r eee eee 20 FEE n Er 5 8 5 2 r ere ee ee Samstag, den 28. Jult 1928s Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) e eie e 8 Erhöhung des Straßenbahntarifs Mit Erbitterung hat das hieſige Publikum von der neuer⸗ lichen Vorlage des Mannheimer Stadtrates, die Straßen⸗ bahntarife um 10 Prozent zu erhöhen, Kenntnis genommen. Warum ſich die hieſige Straßenbahn nicht rentiert, liegt daran, daß die Tarife zu hoch ſind. Man nehme ſich einmal die Straßenbahnen anderer Städte, die nicht von der öffentlichen Hand geleitet werden, zum Vorbild, die weit billiger fahren und dabei noch beträchtliche Ueberſchüſſe erzielen! Ganz ab⸗ wegig erſcheint aber der Vorſchlag, in welcher Weiſe die ſo⸗ genannten Minderbemittelten billige Hefte bekommen können. Die vorgeſehene Regelung bedingt nicht nur eine weitere Er⸗ höhung des Straßenbahn⸗Verwaltungs⸗Apparates, ſondern ſie bedeutet auch für die ſogenannten Nutznießer Zeitver⸗ luſte und verurſacht vor allem der hieſigen Induſtrie eine weitere ungebührliche Belaſtung, da deren Perſonal doch in den heutigen ſchweren Zeiten wirklich beſſeres zu tun hat, als allwöchentlich oder monatlich Hunderte oder gar Tauſende von überflüſſigen Beſcheinigungen für die Straßenbahn aus⸗ zufertigen. * Straßenbahnſchmerzen Anm letzten Samstag benutzte ich kurz nach 12 Uhr nachts den Wagen der Linie 10 ab Neuoſtheim. Dieſer wurde von einem zahlreichen Publikum im Nu beſetzt. Einen anweſen⸗ den Straßenbahn⸗Kontrolleur frug ich, ob noch ein Wagen käme, worauf er antwortete: Ja, um 2 Uhr—! Mittlerweile hatte ſich der Wagen ſo gefüllt, daß darin les war ein ge⸗ wöhnlicher zweiachſiger Wagen Nr. 189) ſage und ſchreibe 83 Perſonen untergebracht waren ſtatt normal 38. Dabei waren im Flughafen⸗Reſtaurant noch ſehr viele Leute und an jeder Halteſtelle ſtanden noch welche, die nicht mitkonnten. Ganz davon abgeſehen, wie gefährlich eine ſolche Ueber⸗ füllung eines Wagens werden kann, iſt es unbegreiflich, daß in einer Stadt mit Flughaſen die letzte Verbindung von dort ſchon um 12 Uhr abgeht und daß die Straßenbahnverwaltung nicht einen oder zwei Anhänger mitgibt, um dadurch zu zei⸗ gen, daß ſie für das Publikum da iſt und daß ſie Wert darauf legt, auch Einnahmen zu erzielen. Anmerkung der Schriftleitung: Das Straßen⸗ bahnamt teilt uns hierzu folgendes mit:„Auch wir hatten beobachtet, daß an dem fraglichen Samstag der Verkehr nach — Lem Flugplatz ein außerordentlich ſtarker geweſen iſt, wes⸗ halb wir bereits am Samstag, den 21. Juli die Anhänge⸗ wagen der Linie 10 durchlaufen ließen bis zum Betriebs⸗ ſchluß. Es iſt beabſichtigt, dieſe Anhängewagen bei gutem Wetter auch an künftigen Samstagen durchlaufen zu laſſen, obwohl dieſe von der Stadt nach Käfertal in den Spätſtunden nicht benötigt werden. Die letzten planmäßigen Straßen⸗ bahnwagen gehen ab Flugplatz um 0,05 und 0,25 Uhr bis Tatterſall bezw. Hauptbahnhof. Für eine weitere Ausdehnung des Fahrplanes beſteht kein Bedürfnis. Außer dieſen plan⸗ mäßigen Wagen geht noch ab Neuoſtheim um 2,00 Uhr der ſogenannte Perſonalſpätwagen nach der Wagenhalle in der Neckarſtadt.“ K Autoverkehr zu den Rheinbädern 19 Seit Eröffnung der Rheinbäder, ſpeziell des Herweckſchen Familienbades, iſt der Automobilverkehr auf dem für das Befahren mit Kraftwagen und Motorrädern verbotenen Weg zwiſchen Rheinluſt und Stephanienpromenade in beängſtigen⸗ dem Maße geſtiegen. Vor allem gerade in den Mittags⸗ ſtunden, wenn Hunderte von Radlern auf dieſem Wege von der Stadt zum Lindenhof fahren, wird die Straße von zahlreichen Autos benutzt. Der Verkehr am Abſtellplatz iſt oft direkt lebensgefährlich, vor allem, wenn die Kraftwagen wenden und ſo den Weg vollkommen ſperren, zumal ja durch das Parken der Wagen die eine Seite der Straße ganz in An⸗ ſpruch genommen iſt und ſich auf der anderen Seite der über⸗ aus ſtarke Radlerverkehr zum Lindenhof kaum noch Platz iſt. Zuſammenſtöße ſind hier infolgedeſſen keine Seltenheit. Es wäre wirklich angebracht, wenn hier Wandlung geſchaffen der Kraftfahrer ſieht, daß auch tatſächlich alles geſchieht, Hürde, entweder durch Erſtellung eines geeigneten Park⸗ und Wendeplatzes für die Kraftwagen oder aber durch Freigabe der Rheinpromenade für die e * * Gegen den rückſichtsloſen Kraftwagenverkeht Unter dieſer Ueberſchrift erſchien im Abendblatt der „Neuen Mannheimer Zeitung“ vom 27. Juli ein Artikel, mit deſſen Inhalt ich als langjähriger Fahrer voll und ganz ein⸗ verſtanden bin. Ein jeder ordnungsliebender Fahrer muß die betreffenden Maßnahmen billigen, die es ermöglichen, jene Elemente zur Rechenſchaft zu ziehen, die nur ihren Wagen, aber keine Verkehrsregeln kennen. 0 Wie aber ſteht es, ſo frage ich im Intereſſe vieler anſtän⸗ liger Fahrer, mit den Verkehrsvorſchriften anderer Straßen⸗ benutzer, hauptſächlich Radfahrer und Fuhrwerke. Dieſe ſind es, die einen glatten und ſicheren Verkehr mit dem Kraft⸗ wagen dadurch unmöglich machen, daß ſie konſequent die linke Straßenſeite einhalten und oft nur widerwillig im letzten Augenblick nach rechts fahren. Jeder Fahrer kann über dieſen Punkt ein Lied ſingen. f Es wäre zu wünſchen, daß ſich die maßgebenden Stellen gleichzeitig mit Einſetzen der ſcharfen Kontrolle gegen Kraft⸗ fahrzeuge auch um dieſe Mißſtände kümmern würden, damit was einen ordnungsgemäßen Verkehr fördert. Es hat gerade über dieſen Punkt ſchon viel böſes Blut unter den Kraft⸗ fahrern gegeben, daß gegen zuwiderhandelnde Fuhrwerke und Radfahrer zu wenig eingeſchritten wird. Da wäre eine Ein⸗ nahmequelle für die Landgemeinden vorhanden. II. K. weg von einigen Glas Bier oder Wein befinden. Verpeſtung der Mannheimer Luft Es iſt ſo häufig davon die Rede, daß man in Mannheim ſehr unter den Gaſen leiden muß, die von der Badiſchen Anilinfabrik drüben in Ludwigshafen durch den Wind her⸗ übergebracht werden. Ich möchte aber doch darauf aufmerkſam machen, daß wir für die außerordentlich ſchlechte Mannheimer Luft die Verantwortung nicht allein auf Ludwigshafen ſchie⸗ ben dürfen, ſondern daß wir auch verſchiedene induſtrielle Werke haben, die die Luft ſo unangenehm in Mannheim ma⸗ chen. In erſter Linie möchte ich da die Zellſtofffabrik nennen. Wenn dieſe ihre Sulfitbehälter entleert, entſtrömt dieſen ein ſolch unangenehmer ſüßlicher Geruch, daß man es kaum aus⸗ halten kann. Je nachdem wie der Wind dann gerade geht, wird der eine oder andere Stadtteil mehr oder weniger be⸗ läſtigt. Auf jeden Fall iſt es da, wohin dieſe Gaſe dringen, kaum zum Aushalten und es wäre ſehr angebracht, wenn von geeigneter Stelle doch etwas mehr darauf geachtet würde, daß die Mannheimer Luft ſo gehalten wird, wie es möglich iſt. Ich bin der Anſicht, daß die Gaſe bei der Zellſtofffabrik ſo abſorbiert werden könnten, daß eine Beläſtigung der Mann⸗ heimer Bevölkerung nicht mehr möglich iſt und darauf müßte hingearbeitet werden. X. Anmerkung der Schriftleitung: Zu dieſem Eingeſandt wird uns geſchrieben, daß die Gerüche nicht von der Zellſtofffabrik Waldhof herſtammen können, da deren be⸗ ſtehende Abſorbtionsanlage den an ſie zu ſtellenden Anfor⸗ derungen abſolut genügt. Sollte einmal ganz ausnahmsweiſe von der Zellſtofffabrik Waldhof etwas dieſer Art zu merken ſein, dann iſt dieſer Geruch keineswegs als„ſüßlich“ an⸗ zuſprechen, wie der Einſender ſchreibt. Die Quelle ſolcher Gerüche muß anderswo liegen. 9 1 Wahrheit in der Reklame der Reichsbahn! Die Preſſe brachte dieſes Frühjahr die Mitteilung, daß die Reichsbahn auch dieſes Jahr Ferien⸗Sonderzüge laufen ließe. Den Mannheimern wurde erzählt, daß am 30. und 31. 7. 28 ein Sonderzug nach Hamburg verkehre, der Ver⸗ kauf der Karten erfolge vom 18/19. 7. 28 bis 30. 7. 28. Ein ent⸗ ſprechend großes Plakat„Ferien⸗Sonderzüge zu ermäßigten Fahrpreiſen“ hing auch in der Bahnhofshalle. Unter einem Sonderzug ſtellt ſich der gewöhnliche Bürger ein Verkehrs⸗ mittel vor, das einige Hundert Menſchen faßt. Wer ſich nun auf den einige Hundert Menſchen faſſenden Sonderzug ver⸗ ließ und ſeine Ferien entſprechend einteilte, wurde ſchließ⸗ lich arg enttäuſcht. Aus dem großen Sonderzug iſt nämlich ein Wagen geworden; man wagte, dem Mannheim⸗Lud⸗ wigshafener Wirtſchaftszentrum ganze 75 Karten zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Ganze 75 Karten für Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen und was darum herum liegt nach den großen Preſſe⸗ Mitteilungen und nach dem großen Plakat in der Bahnhofs⸗ halle; natürlich waren dieſe Karten eine halbe Stunde nach Schalteröffnung ausverkauft. Würde ein Privatmann mit ſolchem Aufwand einen Sonderverkauf zu ermäßigten Prei⸗ ſen während zehn Tagen ankündigen und am erſten Tag nach ½e⸗ſtündigem Verkauf den Laden zumachen und auf die gewöhnlichen höheren Preiſe verweiſen, ſo würde man ihn ſicherlich über die geſetzlichen Vorſchriften in nicht zu ſanfter Form aufklären. Aber die Reichsbahn findet es nicht ein⸗ mal für nötig, daß ſie ſofort nach Schalterſchluß ihr großes Reklame⸗Plakat enſprechend berichtigt.. Und ſchließlich halten es die maßgebenden Herren Mann⸗ heims denn für geordnet, daß die Reichsbahndiretion in der Landeshauptſtadt Karlsruhe dem Wirtſchaftszentrum Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen ganze 75 Karten für einen Sonderzug gnädigſt zuteilt, oder ſollte es nicht zweckmäßiger ſein, wenn Mannheim beſſere Verbindung mit der näher liegenden Lud⸗ wigshafener Eiſenbahndirektion ſuchte, um gemeinſam mit Ludwigshafen die Intereſſen des Mannheim⸗Ludwigshafener Wirtſchaftszentrums wahrzunehmen? * Was gilt die Nachtruhe! Ueber dieſen Punkt iſt ja ſchon viel geſchrieben und noch mehr geſprochen worden. Immer wieder muß man darauf zurückkommen, denn die Verhältniſſe ſind mitunter derart kata⸗ ſtrophal, daß man ſich nicht wundern ſollte, wenn die An⸗ wohner der in Frage kommenden Straßen einmal zur Selbſthilfe greifen würden. Selbſtverſtändlich hat der Verkehr in der heutigen Zeit Dimenſionen angenommen und kann mit den früheren Jahren keinen Vergleich aushalten. Immerhin ſollte man aber glauben, daß in den ſpäten Abend⸗ und Nachtſtunden der Radau auf ein Minimum beſchränkt werden könnte. Nicht ſelten iſt aber der Krawall vollkommen überflüſſig und wird nur aus Mutwillen und Unvernunft heraufbeſchworen. Manche Nächte ſind die Verhältniſſe in den K- und J⸗Quadraten direkt haarſträubend. Es hat den Anſchein, daß die Auto⸗ und Motorradfahrer das größte Vergnügen im ununterbrochenen Hupen finden, das wieder beſonders in den Nachtſtunden(12—2 Uhr) ſo über⸗ hand nimmt, daß an Ruhe und Schlaf überhaupt nicht zu den⸗ ken iſt. Was ſich aber die Jünglinge auf ihren Motorrädern leiſten, iſt kaum zu beſchreiben. Es wird das reinſte Hup⸗ Konzert mit Auspuff⸗Radau veranſtaltet, ſo daß man glaubt, in der Hölle zu ſein. Unbegreiflich iſt es, daß ein Motorradfahrer nachts um 1 Uhr ſein Motorrad auspro⸗ bieren und durch die Quadrate raſen kann! Die Dritten im Bunde der„Lauten“ ſind diejengen, die ſich auf dem Heim⸗ Johlend, ſingend und übermäßig laut erzählend, ziehen ſie durch die Straßen, bleiben immer wieder ſtehen, ſodaß man die„ſchön⸗ ſten Familienromane“ erfahren könnte. — 1— hein ner zeitung“ Man ſollte doch glauben, daß, wenn man den Tag über gearbeitet hat, einem die Nachtruhe zu gönnen iſt und alles getan würde, um dieſe zu ſichern. Man muß ſich aber mit Recht fragen, warum es den Polizeiorganen nicht gelingt, hier durchgreifende Aenderung zu ſchaffen? Iſt die Polizei nicht in der Lage, Ruhe und Ordnung in den Nachtſtunden zu halten? Mit etwas Willen müßte dies doch ſicher möglich ſein. Oder hat der arbeitende, ſteuerzahlende Mannheimer Bürger kein Recht mehr darauf, wenigſtens in der Nacht ſeine Ruhe zu haben? Ein Anwohner. * 1 Eiſenbahn⸗Unglücke 6 Das gräßliche Eiſenbahnunglück im Münchener Haupt⸗ bahnhof gibt mir Veranlaſſung, der Oeffentlichkeit eine Beyb⸗ achtung bekannt zu geben, die bei mir das Vertrauen in die unbedingte Betriebsſicherheit der Eiſenbahn ſehr erſchüttert hat. Ich fuhr am Mittwoch, den 11. ds. mit dem D 56.25 ab Ludwigshafen nach Saarbrücken. Ich konnte in Ludwigshafen den Zug nicht ſofort beſteigen, da derſelbe getrennt wird. Da ich mich gerade mit einem Freunde über Eiſenbahnunfälle unterhalte, beobachte ich die Rangierarbeiten genau und be⸗ merkte hierbei, daß die Lokomotive, die den einen Zugteil (wenn ich nicht irre, ging derſelbe nach Köln) wegzog, bei freier Fahrtſtellung des Semaphors einfuhr, während die Lokomo⸗ tive mit den anzuhängenden Wagen eingefahren iſt, ohne daß freie Fahrt gegeben war, wodurch auch leicht ein Unglück hätte entſtehen können. Anmerkung der Schriftleitung. Hierzu wird uns von der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft. Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen(Rhein) mitgeteilt.„Die geſchilderten Vorgänge vollziehen ſich täglich bei Zug D 56 in Ludwigshafen Hbf. und gehen in Ordnung. Der Zug muß in zwei Teile, die nach verſchiedenen Richtungen fahren, getrennt werden, auch iſt der Packwagen umzuſetzen. Der Beobachter hat zuerſt die Abfahrt eines Zuges geſehen. Bei der darauffolgenden Fahrt handelte es ſich um eine Rangier bewegung. Erſtere muß ſignalmäßig vor ſich gehen, letztere kann nicht ſignalmäßig erfolgen. Die von dem Artikelſchreiber gezogenen Schlußfolgerungen ſind daher unzutreffend“ 1 Mißſtand in der Waldhofſtraße Seit längerer Zeit befindet ſich der Radfahrweg in einem ſchlechten Zuſtand. Es iſt an ſehr vielen Stellen aufgegraben und nicht wieder befeſtigt worden. Längs des Rinnenpfla⸗ ſters hat die Zerſtörung der Decke eingeſetzt und ſchreitet raſtlos weiter. Wenn man nun bedenkt, daß dieſer Weg täg⸗ lich von Abertauſenden von Radfahrern mehrmals benützt wird und zuſehen muß, wie die wunden Stellen in der Decke bei der heißen Jahreszeit immer mehr aufgemahlen und größer wenden, ſo muß man ſich wundern, daß die maßgeben⸗ den ſtädtiſchen Organe ſchon ſo lange unbeſorgt zuſehen konn⸗ ten. Abgeſehen von den erhöhten Reparaturkoſten der Fahr⸗ räder, die durch den ſchlechten Zuſtand des Weges verurſacht werden, bilden die Zerſtörungen längs der Rinnen beim Aus⸗ weichen ſich kreuzender Radfahrer eine direkte Lebensgefahr für jeden Radler. K N Spare, trage dein Geld zur Sparkaſſe! 8 So ergeht neuerdings wieder die eindringliche Mahnung an die Angeſtellten und Arbeiter. Wo aber ſoll die Lu ſt zum Sparen herkommen, wenn gerade die öffentlichen Ge⸗ walten, wie Poſt, Eiſenbahn und neuerdings wieder Straßenbahn durch fortgeſetzte Mark immer wertloſer machen? Iſt es da nicht beſſer, ſich für ſeine erdarbten paar Groſchen einige ſchöne Stunden zu machen oder wie in der Inflationszeit wieder Sachwerte 5 zu kaufen?— Vielleicht ſetzt ſich die Sparkaſſenleitung mit der Straßenbahnverwaltung deshalb in Verbindung und gibt dann den aufs neue beunruhigten Sparern einen befriedigenden Aufſchluß. S.. .* Errichtung eines Zoologiſchen Gartens Es ſei mir geſtattet, auf die in Ihrer Abendzeitung vom 9. Juni gebrachte Anregung betr. der Errichtung eines zoologi⸗ ſchen Gartens in Mannheim auch meinerſeits, eines geborenen Mannheimers, der ſeine Vaterſtadt ſehr liebt und ſelbſt ein großer Tier⸗ und Naturfreund von Jugend auf iſt, zurück⸗ zukommen. f f ö 5 In ganz Süddeutſchland iſt kein Zoologiſcher Garten, außer in neueſter Zeit in München nach Stellinger Muſter und dann kommt in unſerem Südweſtdeutſchland nur noch der kleine Tiergarten in Karlsruhe in Betracht. Wir können ſicherlich immer auf guten Beſuch eines Teils von Württem⸗ berg, und nicht zum geringſten Teil aus dem Odenwald und der Pfalz rechnen. Ein großer Prozentſatz der Mannheimer und aus Mannheims näherer Umgebung würde ſich gewiß auch fehr gerne und ſehr oft in einem ſolchen Tierpark erfreuen und Erholung ſuchen. Könnte der zukünftige Zoologiſche Gar⸗ ten in Verbindung mit einem botaniſchen Garten gebracht werden, ſo wäre dies nur zu begrüßen und zu befürworten. 75 Möchte zum Schluß noch der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Errichtung eines Zoologiſchen Gartens nun nicht wie⸗ der im Sande verläuft wie vor Jahren, zumal auch die Stadt⸗ verwaltung ſchon ein gewiſſes Terrain dafür vorgeſehen hat und daß führende, einflußreiche und kapitalkräftige Kreiſe unſerer Stadt einmal zuſammen kommen, um einen Plan zu verwirklichen, der ſicherlich viel zur Verſchönerung Mann⸗ . heims und deſſen Anſehen nach außen hin beitragen würde. 8 ungen machte. Meine Zähne sind gesund wurde von mir Notar hinterlegt.) besonders in heißen Zonen angenehm empfunden. N und empfehle es besonders Forschungsreisenden angelegenilich zum Gebrauch. Srinagar, den 16. April 1928. k b Uberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. Chlorodont-Zahnbürste 1 Chlorodont- Mundwasser Flasche.25 Mk. Zu haben in allen Chlorodont- Verkaufsstellen. Man verlange nur echt Chlorodont und weise jeden E 8. 2 5— N i 8 fefferminz- Erfrischung dure Der berühmte, soeben aus Asien zurückgekehrte Iibetforscher Pr. Wilhelm Filchner schreibt uns wie folgt: Von Srinagar aus, dem Endpunkt 5 er 2½ Jahre währenden innerasiatischen Expedition, darf ich Ihnen mitfeilen, daß ick mit dem von Ihnen hergestellten Chlorodont wiederum sehr günstige Erfa! geblieben und haben immer noch blendend weiße Farbe. Die erfrischende Wirkung des Chlorod Ich werde das genannte Mittel auch fernerhin in Gebrauch behalten 8 Chlorodon Dr. Wilhelm Filciner.—(Originalbrief bei unserem 231 e 25 * atz dafür zurück. 8 Eine baldige Abhilfe wäre ſehr not⸗ 5 wendig. F bie Tariferhöhungen die 10. Seite. Nr. 348 Samstag, ben 28. Fur 1928. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Wüirtſchafts⸗ und Börſenwoche Außenhandel und Konjunkturrückgang— Ausgleich durch Ausfuhrſteigerung?— Wachſende britiſche Schutzzollbeſtrebungen Kohlenſubvention in England bedroht deutſchen Kohlenabſatz— Kreditbanken am Halbjahreswechſel— Angeſpannter Geldmarkt— Erſtarkende Baiſſepartei Wenngleich die Erhöhung der Paſſivität des deutſchen Außen⸗ handels von 191 Millionen im Mai auf 214 Millionen., im Juni nor ollem auf die ſaiſonmäßig bedingte Vermehrung der Lebens⸗ mitteleinfuhr zurückzuführen iſt und diefe Paſſivität noch hinter dem Monatsdurchſchnitt des Vorjahrs von 333 Mill., zurückſteht, ſo bleibt die nun ſeit drei Monaten anhaltende Verminderung des deutſchen Außenhandelsvolumens doch recht beachtlich und bedenklich genug. Der Rückgang der Inlandskonjunktur muß einen Ausgleich finden, und wenn er nicht durch vermehrten Export erreicht werden kann, dann beſteht wenig Hofffnung, das weitere Abgleiten des Beſchäftigungsgrades aufzuhalten. Durch die allgemeinen weltwirt⸗ ſchoftlichen Verhältniſſe, vor allem aber infolge der trotz aller ſchönen Reden und Reſolutionen immer ſchärſere Formen annehmenden zollpolitiſchen Erſchwerungen, mit denen das Ausland daß deutſche Exportgeſchäft und damit die deutſche Konkurrenz bekämpft, ſind die Ausſichten, den Konjunkturrückgang durch Stelgerung der Ausfuhr auszugleichen, ohnehin ſehr gering. Der Konfunkturrückgang hat zwar eine beträchtliche Abnahme der Fertigwareneinfuhr im Juni gebracht, die mit 188,8 Mill./ den niedrigſten Stand ſeit März 1927 aufweiſt, aber die unumgänglich notwendige Steigerung der deutſchen Fertigwarenausfuhr iſt ausgeblieben, da ſie ſich mit 685 Millionen lediglich gut behauptete und den Durchſchnitt der erſten drei Monate dieſes Jahres von 694 Mill. 4 nicht einmal erreichte. Inwieweit unter den derzeitigen Verhältniſſen der Außenhandel den deutſchen Beſchäftigungsgrod überhaupt zu beeinfluſſen vermag, das unterſucht das Juſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem letz⸗ zen Wochenbericht, und die Schlußfolgerungen, zu denen das Inſtitut gelangt, ſind nicht gerade ermutigend. Nach Anſicht des Inſtituts ſind die ſaiſonmäßigen Auftriebsmomente auf einigen Gebieten nicht mehr ſtark genug, um den konjunkturellen Rückgang in den übrigen Branchen auszugleichen. Ende Juni wurde zum erſten Male im kaufenden Jahr ein Beſchäftigungsgrad erreicht, der unter dem Stand des entſprechenden Monats des Vorjahres liegt(um 1,6 v..). Auf⸗ fallend iſt, daß ſich dabei die Beſchäftigung in den Produktionsmittel⸗ iuduſtrien faſt unverändert gehalten hat, während ſie ſich in den Ver⸗ brauchsgüterinduſtrien ſtark geſenkt hat. Dieſe verſchiedenartige Entwicklung der Beſchäftigung dürfte zu einem Teil mit der Tatſache zuſammenhängen, daß in den Verbrauchsgüterinduſtrien die offenbar umfangreichen Lagervorräte zu einer ſtärkeren Verminderung der Erzeugung geführt haben als in den Produktionsmittelinduſtrien. Darüber hinaus dürfte aber noch ein anderes die Beſchäftigung weſentklich beeinflußt haben: Die Ausfuhr konnte in den Produktions⸗ mittelinduſtrien den Abſatzausfall auf dem Binnenmarkt bis zu einem gewiſſen Grad leichter ausgleichen, da hier die Ausfuhr an ſich be⸗ reits einen größeren Anteil am Geſamtabſatz hat. In der Werkzeug⸗ induſtrie z. B. nimmt die Ausfuhr rund die Hälfte der Produktion aus, in der Baumwollinduſtrie dagegen nur etwa ein Zehntel. Eine Exportſteigerung um 10 v. H. kann ſomit in der Werkzeuginduſtrie einen Rückgang des Inlandabſatzes um 5 v.., in der Baumwoll⸗ induſtrie bagegen nur um 1 v. H. ausgleichen. Es iſt daher zu ver⸗ muten, daß die Steigerung der Ausfuhr gegenüber dem Vorjahr in epſter Linie den Produktlonsmittelinduſtrien zugute gekommen iſt. Dieſen Einfluß zahlenmäßig darzuſtellen, iſt jedoch nur annäherungs⸗ weiſe möglich. Im ganzen kann man vielleicht annehmen, daß für die Ausfuhr gegenwärtig um etwa 200 000 bis 300 000 Perſonen mehr beſchäftigt ſind als zur gleichen Zeit des Vorjahres, das ſind etwa 2 v. H. der in der Jnduſtrie tätigen Perſonen. Wenn auch in den letzten Monaten die Ausfuhrſteigerung im ganzen zum Stillſtand gekommen iſt(zum Teil aus ſaiſonmäßigen Gründen), ſo iſt doch der Auftragseingang aus dem Ausland in manchen Branchen weiter geſtlegen. Nach den bisherigen Erfahrungen muß damit gerechnet werden, daß eine Steigerung der geſamten Ausfuhr an induſtriellen Erzeugniſſen um 25 v. H. nur einen Rückgang des Jnlandabſatzes von höchſteus etwa 5 v. H. ausgleichen kann. Da nun aber in den Verbrauchsgüterinduſtrien, die bisher vom Konfunkturrückgang be⸗ ſonders ſtark betroffen worden ſind, die Ausfuhr nur einen geringen Teil der Produktion aufnehmen kann, erſcheint ein Konjunkturans⸗ gleich durch Exportſteigerung beſonders ſchwierig. Denn in dieſen Induſtrien ſind die Konfunkturſchwankungen der Produktion vielfach größer als der Geſamtwert der Ausfuhr. Es müßte hier(ſo z. B. in vielen Zweigen der Bekleidungsinduſtrie, wie auch in der Möbel⸗ und Holzworeninduſtrie) eine Vervlelfachung der Ausfuhr eintreten, um die Konfunkturrückgänge auszugleichen. Man wird alſo nach dem Inſtitut für Konfunkturforſchung von einer Ausfuhrſteigerung, ſelbſt weun ſie im gleichen Tempo erfolgen ſollte wie im Jahre 1927, nur eine mildernde Wirkung auf den Konjunkturrückgang erwarten dürfen. Da nun aber, wie ſchon eingangs ausgeführt, die zollpolitiſchen Erſchwerungen des Auslandes der deutſchen Ausfuhr immer ſchärfer ſtatt milder werden, ſo wird dieſe Milderung kaum ſtärker fühlbar werden können, als ſie zurzeit in Erſcheinung tritt. Im Gegenteil, die immer mehr zunehmende Schutzzollbewegung in England iſt ein offenkundiger Beweis dafür, daß ungeachtet aller friedlichen Ent⸗ ſchlüſſe in Genf und Stockholm u. a. ſtatt handelspolitiſcher Ver⸗ einbarungen nationale Abſchlußbeſtrebungen in der Welt überwiegen. Wenn auch die engliſche Regierung die ſofortige Einführung eines Schutzzolles auf Eiſen und Stahl abgelehnt hat, ſo beweiſt die ſcharfe Oppoſttion im Unterhaus gegen dieſe Ablehnung. daß die Schutz⸗ zollbewegung in England, die ſich hauptſächlich gegen die deutſchen Waren richtet, in der Zunahme begriffen iſt. Soll doch jetzt der In⸗ duſtrieſchuzplan nach der Richtung abgeändert werden, daß eine In⸗ duſtrie ſchon daun einen Schutzzoll erhält, ſobald ſie nachweiſt, daß durch dieſen Schutzzoll die Arbeitsloſigkelt in dem betreffenden In⸗ duſtriezweig vermindert werden würde. Eine akute Gefahr droht der deutſchen Wirtſchaft bzw. in erſter Dinie dem beutſchen Kohlenbergbau durch die indirekte ſtaatliche Subventionſerung der engliſchen Kohlenzechen. Bekanntlich macht England ſchon ſeit Monaten die größten Anſtrengungen, der eng⸗ liſchen Kohleninduſtrie die Eroberung oder Rückeroberung der inter⸗ nationalen Märkte zu erleichtern. Im Kampf um die Arbeitskoſig⸗ keit, die in dem Stegerſtaate England jetzt die Ziffer von rund 1 Milltonen erreicht hat und rund 200 000 mehr als zur gleichen Zeit des Vorfahres beträgt, und zur Unterſtützung des Kohlenbergbaues, ſollen, wie ſchon gemeldet, der engliſchen Kohle vom 1. Oktober ab Frachtvergünſtigungen gewährt werden, ſoweit ſie ausgeführt, als Bunkerkohle an fremde Schiffe verkauft oder als Induſtriekohle an Hochbſen und Stahlwerke abgeſetzt wird. England unterſtützt alſo indirekt nicht nur ſeine Kohleninduſtrie, ſondern auch ſeine Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie. Dieſem Vorgehen vermag Deutſchlond keine ent⸗ sprechenden Maßnahmen an die Seite zu ſetzen. Der deutſche Berg⸗ bau und die deutſche Eiſeninduſtrie werden alſo mit einer verſtärk⸗ ten engliſchen Konkurrenz im kommenden Herbſt und Winter nament⸗ lich auf den umſtrittenen Abſatzgebieten rechnen müſſen. Man muß allerdings abwarten, wie lange England dieſe Subventionen durch⸗ zuführen in der Lage iſt und wird ſich dabei erinnern müſſen, daß die engliſche Kohlenſubventlonspolitik im Jahre 1925/26, die eine halbe Milliarde Mark erforderte, ſchon einmal Schiffbruch er⸗ litten hat, da ſie ſelnerzeit weder die Rentabilität des engliſch. Berg⸗ baues erreichte, noch eine Beſſerung der Exportlage herbeiführen konnte, Zunächſt freilich wird die neue Subvention die Abſatzausſichten der deutſchen Kohle gefährden und die leichte Beſſerung im Abſatz, des Ruhrkohleuſyndikats wird höchſtwahrſcheinlich wieder einem Rück⸗ gang Platz machen müſſen. Wie ſich das auf den deutſchen Arbeitsmarkt in der kritiſchen Zeit des Herbſtes auswirken wird, kann ſich jeder ſelbſt vorſtellen. Und daß die Konſfunkturbewegung davon nicht gefördert werden kann, liegt auf der Hand. Daß Abſinken der Konfunkturlinte war in diefer Woche auch aus den Bilanzüberſichten ber deutſchen Kredit⸗ banken zu ſehen. Zweifellos iſt die Einſchränkung des Bilanz⸗ volumens der Berliner Großbanken eine ſaiſonmäßige Erſcheinung, die man auch im vorigen Jahre um dieſe Zeit beobachten konnte. Darüber hinaus dürfte aber doch in der Einengung des Geſchäftes, die zum Halbjahreswechſel wieder weſentlich ſtärker als an den vor⸗ aufgegangenen Stichtagen iſt, die ganze Entwicklung der letzten Monate— generell betrachtet— der Geſtaltung der Wirtſchaftslage entſprechen, die in den Bilanzüberſichten der deutſchen Kreditbanken in einer Verminderung der Kreditanſprüche der Wirtſchaft zum Aus⸗ druck gelangt. Die Geld⸗ und Kapitalmarktlage ſelbſt hat ſich im ganzen in der letzten Woche kaum verändert, insbeſondere deshalb nicht, weil die Verhältniſſe in Newyork noch immer ganz unüberſicht⸗ lich ſind. Die dortige Diskonterhöhung ſcheint wie ihre Vorgänger nicht den Effekt zu erzlelen, den man beabſichtigte, vielmehr ſcheint ſich die Heraufſetzung der Diskontrate beſonders unliebſam auf die produktive Wirtſchaft auszuwirken. Die Entlaſtung der Reichs⸗ bank in der dritten Juliwoche hate zwar einige Fortſchritte ge⸗ macht, ſie blieb jedoch, gemeſſen an der Anſpannung zum Halbjahres⸗ ultimo, noch ungenügend. Angeſichts der ſchleppenden Zohlungs⸗ eingänge, über die jetzt allenthalben mehr geklagt wird, hat auch die Rückzahlungskapazität der Wirtſchaft eine erhebliche Schwächung erfahren. Die Erhöhung der Zinsſätze der Seehandlung in dieſer Woche iſt ein Beweis für die erhebliche Anſpannung der inländiſchen Geldmarktlage. Der wachſende Geldbedarf der Landwirtſchaft und die Gefahr des Abzuges weiterer kurzfriſtiger Auslandskredite laſſen den bevorſtehenden Monatswechſel vielleicht nicht ſo glatt vorüber⸗ gehen, wie es ſeither trotz allem noch der Fall war. Monatelang hindurch ſtand die Berliner Börſe im Zeichen von„Spezialhauſſen“. Starke Kaufbewegungen in einer Handvoll von Spezialpapieren regierten die Börſe, während die Märkte der führenden Papiere entweder verödet waren oder ſich nur zögernd den ſtarken Spezialbewegungen anſchloſſen. Jetzt zeigt ſich die Kehrſeite dieſes unnatürlichen Zuſtandes: ein plötzlicher ſcharfer Rück⸗ gang in einigen Speztalpapieren hat die Börſe in hoch⸗ gradige Unruhe verſetzt. Die Verluſte der Spekulation in dieſen Spe⸗ zialpapieren, vor allem Polyphon, Vereinigte Glanzſtoff und Bem⸗ berg waren ſo bedeutend, daß ſie überall zu einer Einſchränkung ihrer Engagements ſchreiten mußte. Dieſer Liquidationsprozeß wurde noch dadurch verſchärft, daß die Erhöhung des Reportgeldſatzes und die drückende Geſchäftsſtille Abneigung gegen die Durchhaltung von Hauſſe⸗Engagements hervorrief. Dabei haben die Baiſſe⸗Enga⸗ gements weſentlich zugenommen, weil wieder einmal eine Baiſſe⸗Clique angeſichts des Ausbleibens neuer Kauforders ſowie an⸗ geſichts der Undurchſichtigkeit der Geldmarktlage die Zeit für gekom⸗ men hielt, eine Attacke gegen das Kursniveau mit verteilten Rollen zu unternehmen. Eine Senſation bildete der Rückgang der Polyphon⸗ Aktie. Die ſeltſame Schweigſamkeit der Verwaltung erleichterte der Baiſſepartei die Verbreitung von Gerüchten, mit denen teilweiſe offenſichtlich die Abſicht verfolgt wurde, den Kurs zu drücken, um die Verluſte der Baiſſepartet, die etwa 1 Million Aktien in blanko ver⸗ kauft hatte, herabzumindern. Dann wandten ſich die Baiſſe⸗Angriffe auch gegen die Kunſtſeiden werte. Der Rückgang der Kunſt⸗ ſeidenwerte beeinflußte auch die Zellſtoffwerte, die Rohſtoff⸗ Lieferanten der Kunſtſeideninduſtrie, in ungünſtigem Sinne. Im gro⸗ ßen und ganzen kann feſtgeſtellt werden, daß ſchwache Elemente auf allen Marktgebieten verkaufen, während kaufkräftige Kreiſe das mäßige Angebot offenbar bereitwillig aufnehmen, zumal der Kurs⸗ ſtand gegenüber den vorjährigen Durchſchnittskurſen weſentlich zu⸗ rückbleibt. 8 5 e Kurt Ehmer. een Vom deutſchen Tabakmarkt Die Umſätze in vorfährigen und älteren Jahrgängen waren in der letzten Zeit nur von geringem Belang. Immerhin erhielt ſich ſtets einige Nachfrage, und es wurden Abſchlüſſe von Fabrikanten gemocht, die darauf hinzielen, die Beſtände in den mittleren Qunli⸗ täten zu ergänzen. Es iſt auch feſtzuſtellen, daß ſich die Lager ſtark gelichtet haben, weil die vorverkauften Tabake großenteils abge⸗ rufen worden ſind. Dabei zeigte ſich namentlich, daß die prima Schneideguttobake faſt vollſtändig verkauft ſind und daß auch von mittleren Qualitäten, die ſich für Schneidetabake verwendbar erweiſen, ebenfalls ſchon der größte Teil abgeſetzt worden iſt. Die Abſchlüſſe in Ztigarrentabaken erfolgten zu 90 und 100 RL, in geringerem Schneidetabak zu 85—90.“ und in mittleren Be⸗ ſchaffenheiten zu 100—120.]. Rippen blieben zu bisherigen reiſen geſucht. Die neuen Tabake haben von den Niederſchlägen Anfang letzter Woche und dem inzwiſchen wieder wärmer gewordenen Wek⸗ ter erheblichen Nutzen gezogen. In einigen heſſiſchen Orten ſieht man allerdings ſehr viel kranke Pflanzen; auch ſtehen dort die Tabake teilweiſe ſehr unterſchiedlich, wie ſich fetzt bei der Beſichtl⸗ gung der heſſiſchen Tabakanbaugebiete in den Gemarkungen Groß⸗ hauſen, Viernheim und Hüttenfeld⸗Seehof ergob, die anlüßlich der Tagung des Sonderausſchuſſes für Tabakbau der Jandwirtſchaftsgeſellſchaft, die in Darmſtadt ſtattfand, erfolgte. Dle⸗ ſer Ausſchuß beriet auch eingehend über eine amerikaniſche Rö h⸗ rentrocknungsonlage für Tabak. Bekanntlich ſind mit einer ſolchen Anlage in der Pfalz Verſuche im kleinen bereits in dem vergangenen Jahre gemacht worden. In dieſem Jahre ſind für die Röhrentrocknung folgende Orte vorgeſehen: Neuhofen, Waldſee, Iggelheim, Haßloch, Hanhofen, Harthauſen, Schwegenheim, Gensheim und Erlenbach. Bezüglich einer Anlage für Mittelfranken werden noch Unterhandlungen gepflogen. Für eine Anlage wird jeweils ein Areal von 1 Ar benbtigt. Der Anbau der diesfährigen inländiſchen Tabakernte dürfte nach Schätzung der Fachkrelſe um etwa ein Drittel größer wer⸗ den als im Vorfahr. Die Anbaufläche wird unverbindlich auf 12 000 Hekttar gegen 9000 Hektar im Vorfahr geſchätzt. Dle Au s⸗ lichten ſind bis ſetzt ſehr günſtig, weil genügend Regen und Sonnenſchein abwechſelnd vorhanden waren. Ein maßgebliches Urteil über die Qualltät des Jahrganges läßt ſich, wie immer, erſt im Auguſt ols dem für den Tabarbau ausſchlaggebenden Monat geben. Wenn die Tabakfelder von Hagelſchlag verſchont bleiben, ſchätzt man das Ergebnis auf etwa 450 000— 480 000 Zentner und den Wert auf etwa 20 Millionen R.“¼. 3 * Deutſch⸗Aſiatiſche Bank.— Kapitalzuſammenlegung, vorläufig keine Kapitalerhöhung. In der Ag.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der vo rausſichtlich im letzten Drittel des Monats September ſtattfinden⸗ den GB. die Zuſammeulegung des Stammkapitals im Verhältnis von 578 von 70 auf 4,5 Millionen Shanghai Taels vorzuſchlagen. 1 Wledererhöhung des Aktienkapitals kommt vorläufig nicht in Frage. * Hauſa Konservenfabrik in Grünſtadt. Die Geſellſchaft, die im April v. J. zur Beſeitigung der Unterbilanz von 978 095/ das AK. im Verhältnis 201 von 1025 000/ auf 51 240% zuſammenlegte, berichtet über das GJ. 1927, daß die Fabrik in Grünſtodt in mäßigem Umfange weiter gearbeitet hat. Die Zweig⸗ fabrik Ettlingen wurde im Hinblick auf die gepflogenen Ver⸗ ine e die inzwiſchen zum Abſchluß gekommen ſind, ſtillgelegt. Der Rohgewinn ſtellte ſich unter dieſen Verhältniſſen nur auf 90 806„(i. V. 871 256). Nach Abzug der Unkoſten uſw. kann das Unternehmen aber einen buchmäßigen Ueberſchuß von 1133/ ausweiſen, der nach dem Beſchluß der heutigen o. GV. auf neue Rechnung vorgetragen wird. Grundſtücke und Gebäude er⸗ ſcheinen in der Bilanz nunmehr mit 183 512(525 000) 4. 47 240 (78 405]„ Debitoren und 142 830(200 000)„ Warenvorräten ſtehen 557 671/ Kreditoren(i. V. 682 765/ Lieferantenſchulden und 1070 071/ Bankverpflichtungen) gegenüber. * Dortmunder Hanſa Braueref AG.— Kapitalerhöhung. Die Verwaltung beantragt eine Kapitalerhöhung um 1,2 auf 4, Mill. J. Die neuen Aktien ſollen den alten Aktionären zu 135 v. H. angeboten werden. Die Kapitalerhöhung erfolgt, um die Mittel für eine Er⸗ weiterung der Betriebsanlagen zu beſchaffen. a ze — Die Wege der Wohnungsbaufimanzierung um Auslande In einer Zeit, wo dem Deutſchen die Wohnungsbau⸗Politik die ſchwerſten Hinderniſſe für eine meuſchenwürdige Unterbringung der Bewohner bereitet, verlohnt es ſich, einen Blick auf die Wege zu werfen, die das Ausland zur Behebung dieſes ſoziaben Mißſtandes gegangen iſt. Es ſoll damit keineswegs geſagt werden, daß die Woh⸗ nungsverhältniſſe im Auslande etwa beer als bei uns wären. Im Gegenteil, wer z. B. die Verhältniſſe in London kennt, wird die unſrigen noch faſt als ideal anſehen können. Hier ſoll nur gezeigt werden, aus welchen Geldquellen der Wohnungsbau in fremden Ländern geſpeiſt wird. Zunächſt bat man verſucht, dem Wohnungs⸗ Neubau durch Steuererleichterung oder völl. Steuererlaß einen An⸗ reiz zu geben. Selbſt in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo ſonſt überhaupt nichts von öffentlicher Seite für den Wohnungs⸗ bau getan iſt, iſt verſucht worden, die Bauunternehmer durch Erlaß von Grundſteuern zum Bau von Kleinwohnungen mit niedrigen Mieten zu veranlaſſen. Dieſer Verſuch iſt fehlgeſchlagen. Im üb⸗ rigen waren in Amerika öffentliche Maßnahmen nicht erforderlich, da bald nach dem Kriege eine enorme private Bautätgikeit einſetzte, Ein zweites Mittel, das zur Behebung des Wohnungsmangels zeit⸗ weiſe in Jugoſlawien, Ungarn und der Tſchechoflowalei Anwendung gefunden hat, iſt die geſetzliche Wohnungsbaupflichte Hier wurden größere Betriebe und wohlhabende Kreiſe gezwungen, für die eigene Unterkunft und für die ihrer Angeſtellten innerhalb eines gewiſſen Zeitraums durch Neubauten zu ſorgen. Hiermit ſind⸗ aber ebenfalls keine nennenswerten Erfolge erzielt worden. Ein wein terer Anreiz für die Errichtung von Wohnungsbauten wurde da⸗ durch geſchaffen, daß öffentlicher Baugrund zu günſtigen Be⸗ dingungen zur Ver fügung geſtellt wurde. In beſonderem Umfange haben biervon Holland und Finnland Gebrauch gemacht Die Wirkung einer ſolchen Maßnahme iſt zweifellos nicht gering, doch darf ſie auch nicht überſchätzt werden, da der Bodenpreis im Vergleich zu geſtiegenen Baukoſten beute nicht mehr die Rolle ſpielt wie früher. Als wirkſamſtes Mittel hat ſich daher überall die fin anzlelle Unterſtützung des Wohn ungsbaues aus öffen t lichen Mitteln bewährt. Dieſe kann in drei Formen gewährt werden: einmal als Beihilfedarlehen oder in der Form von ver⸗ lorenen Zuſchüſſen oder endlich in der Form von Garantieübernahme gegenüber privaten Geldgebern für Zinszahlung und Tilgung Beihilfedarlehen in ganz ähnlicher Form wie in Deutſchland ſind von Dänemark, Italien, Finnland und der Tſchechoflowakel gegeben worden und zwar meiſt nicht von der Staatsregierung un⸗ mittelbar, ſondern ähnlich wie bei uns durch Vermittlung der Ge⸗ meinden. In Frankreich hat die Regierung ſelbſt in gewiſſen Fällen Staatskredite zu niedrigem Zinsfuß gegeben. Von verlorenen Zu ſchüſſen haben vor allem England, 5 8 1 die Schweiz, Bel⸗ gien und Frankreich Gebrauch gemacht. urzeit gibt die engliſche Regierung für den Bau eines Kleinhauſes 20 Jahre lang einen jährl. Zuſchuß in Höhe v. 77 Lſtr., den die Gemeinden noch um 4% Eſtr. für die gleiche Zeit erhöhen. teil, daß die öffentlichen Stellen nicht in der Lage ſind, auf die Höhe der Baukoſten einen Einfluß auszuüben. Aus dieſem Grunde iſt in Deutſchland das Syſtem der verlorenen Zuſchüſſe ſchon während der Inflationszeit aufgegegeben worden. Die Garantieüber⸗ nahme gegenüber privaten Geldgebern ſpielt in verſchledenen Län⸗ dern eine Rolle. In England können die Lokal behörden für das zweite Geld bis zu einer Höhe von 90 v. H. der tatſächlichen Bau⸗ koſten Zins⸗ und Tilgungsgarantie übernehmen. Ganz ähnlich iſt die Handhabung in Holland. Gewiſſe Anſätze zu einer Bürgſchafts⸗ übernahme gibt es auch in Deutſchland, z. B. in Hamburg. Dieſes Syſtem bietet zweifellos große Vorteile ſetzt aber vorgus, daß auf oͤem freien Kapitalmarkt genügend Mittel zur Verfügung ſtehen, die für den Wohnungsbau in Anſpruch genommen werden können. Endlich iſt in dieſem Zuſammenhang zu erwähnen, daß ähnlich wie bei uns auch anderswo die öffenkliche Hand, und zwar mei⸗ ſtens die Städte, in erheblichem Umfange in eigener Regie ge⸗ baut haben. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ſich darauf beſchränkt, während des Krieges für öle Arbelter, die in der ſtgat⸗ lichen Rüſtungsinduſtrie beſchäftigt waren, in größerem Umfange Werkwohnungen zu erſtehen. Am ſtärkſten iſt der Regtebau in Wien vertreten. Wien hat faſt ſämtliche Neubauten ſelbſt errichtet und die Koſten zu 7 aus allgemeinen Steuermitteln aufgebracht, ohne an eine angemeſſene Verzinſung zu denken. Es zeigt ſich alſo, daß die Form, in der die finanzielle Unter⸗ ſtützung durch die einzelnen Länder gewährt wird, überall eine ge⸗ wiſſe Aehnlichkeit aufweiſt. Anders liegt es mit der Frage, aus welchen Geldquellen die Mittel für dieſen Zweck gewonnen ſind. Eine Zweckſteuer im Sinne einer Wohnungsbauabgabe(Hauszins⸗ ſteuer), gibt es außer in Deutſchland nur in wenigen Ländern. ö England ſind die Lokalbehörden ermächtigt, für die Wohnungsfinan⸗ zierung einen beſonderen Zuſchlag zur Grundſtener zu erheben. In Oeſterreich wird eine ſtädtiſche Wohnſteuer erhoben, die jedoch nur zu einem geringen Tell(etwa 76) die Auſwendungen für den Woh⸗ nungsbau deckt. In einigen Ländern ſpielen, wie Oberbaurat Dr. Brandt in der„Sozialen Praxis“ ausführt die Ar beitgeber⸗ zu ſchüſſe, beſonders des Kohlenbergbaues, eine gewiſſe Rolle. Aehnlich wie in Deutſchland wurde in der Tſchechoflowakel ein Zu⸗ ſchlag auf jede geförderte Tonne Kohle erhoben, aus dem Berge, mannsſiedlungen gebaut wurden. Die engliſchen, franzöſtſchen und belgiſchen Bergbauunternehmer haben ſelbſt in größerem Umfange Arbeiterſtedlungen errichtet. Im übrigen wurden meiſt die erfor⸗ derlichen Mittel aus den Erträgniſſen der allgemeinen Steuern ge⸗ nommen. Nur in wenigen Ländern mit einem kräftigen Kapftab⸗ markt gelang es, ͤͤte erforderlichen Mittel teilweiſe durch innere Anleihen aufzubringen. Hierzu gehört vor allem England, das ſich zu einem Zinsſatz von 5 v. H. erhebliche Mittel beſchafft hat. In England und in den Vereinigten Staaten ſpielen bei der Kreöitbe⸗ ſchaffung Genoſſenſchaften eine große Rolle. * Kapitalerhöhung Alfeld⸗Gronau genehmigt. Die GV. der Hannoverſchen Papierfabriken A G. Alfeld⸗Gro⸗ nau Gebr. Woge in Alfeld genehmigte die vorgeſchlagene Kapital⸗ 1 von 7,5 auf 10 Mill.. Die jungen Aktien, die für 1928 ein kertel dividendenberechtigt find, werden von einem Konſortlum zum Kurſe von nicht unter 106 9. H. übernommen mit der Verpflichtung, ſie den bisherigen Aktionären im Verhällnis zum Kurſe von 115 v. H. zum Bezuge anzubieten. AG. für Pappenfabrikation, Vorfohr eine Beſſerung des Beſchäftigungsgrades der Rohſtoff⸗In⸗ duſtrie zu verzeichnen iſt, ſo ſtellen nach dem Geſchäftsbericht der Geſellſchaft die Auslieferungen doch nur 55 v. H. der Erzeugungs⸗ möglichkeit der Geſellſchaft und der mit ihr zuſammengeſchloſſenen Werke dar. Ueberproduktion, ungenügende Abſatzmöglichkeiten im In⸗ und Ausland ſowie die immer noch ungeklärte Lage des inlän⸗ diſchen Baumarktes machten ſich auch im abgelaufenen GJ. ſtörend bemerkbar. Trotzdem war es möglich, einen Reingewinn von rund 24 000.,“(gegenüber einem Verluſt von 22000 R. i..) zu erzielen, was im weſentlichen durch Stillegung mehrerer Fobriken und durch die annähernde Vollbeſchäftigung einzelner der Arbeits⸗ gemeinſchaft zugehörigen Werke wenigſtens in den Sommermonaten erreicht wurde. Auch gelang es der Geſellſchaft, eine weitere Ein⸗ ſchränkung der Ausgaben vorzunehmen. Die ln zur Deckung des nach Berückſichtigung des erzielten Reingewinnes ver⸗ bleibenden Verluſtes von 842 778 R. die Rücklage von 380 000 Reichsmark aufzulöſen und die im Portefeuille der Geſellſchaft be⸗ findlichen Verwertungsaktien von 300 000 R. einzuziehen. Da ihr Einſtandspreis buchmäßig 20 v. H. beträgt, können zur Verringe⸗ rung des Verluſtes nur 240 000 R. Differenz zwiſchen Einſtands⸗ preis und Nominalwert verwandt werden, ſo daß noch ein Ver⸗ lu ſt von 222 778.! verbleibt, der vorgetragen wird. Das A. exmäßigt ſich ſodann auf 1/5 Mill. R. Sta. und 69 000 R% BA. In der Bilanz werden u. a. aufgeführt: Debitoren mit 57 308 81 198) R/, Wertpaplere und Beteiligungen 75 710(78 800) R. und Vorräte 131 217(187 436).,, denen Kreoͤltoren von 248 750(261 148) Reichsmark gegenüberſtehen. Ueber das laufende GJ. wurde mit⸗ 1 daß 5 1 e die Beſchäftigung nicht un⸗ günſtig geweſen iſt. e Dur nittsheſchäfti a der Produktionsfäßigkelt. een e ccc b Zeige durch eine Anzeige an, was Du zu verkaufen hast VVV 1 0 Berlin. Wenn auch gegenüber 9880 ö 5 erika, ungs⸗ Erlaß rigen m üb⸗ erlich, iſetzte. zeit⸗ nd ung i ch t. ingen, erhalb t ſind n wei e dit, t Be⸗ derem macht ering, is im ſpielt elle ente währt t ver dahme gung chland wakel ich iſt Hafts⸗ dieſes auf tehen, nnen. h wie mei⸗ e ge⸗ arauf ſtaat⸗ ange Wien fange erfor⸗ n dithe⸗ Samstag, den 28, Juli 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 11, Seite. Nr. 348 . Sportliche Der Sport am Sonntag Drei Dinge ſtehen diesmal im Vordergrund des Sportprogramms: der Beginn der Olympiſchen Hauptſpiele, das Deutſche Turnfeſt und das Endſpiel um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft. Höhepunkte des ſportlichen Lebens, die aber auch noch von anderen bedeutſamen Din⸗ gen, wie Deutſche Radmeiſterſchaften, Endſpiel um den Davis⸗Pokal etc. begleitet werden. Der 29. Juli und die vor⸗ und nachfolgenden Tage ſind Großtage des Sports, wie man ſie gleicher Weiſe in Jahren nur einmal verzeichnet. b Deutſches Turnfeſt Die Demonſtration der 200 000 für das deutſche Turnen, das Deutſche Turnfeſt in Köln, findet am Samstag, Sonntag und Montag ſeinen Höhepunkt und Ausklang. Der Samstag bringt das Kreis⸗ turnen der Männer, die Säbelmeiſterſchaft, Vor⸗ und Endkämpfe im Volksturnen und Schwimmen, die Endſpiele um die DT.⸗Meiſter⸗ ſchaften im Handball, Fauſtball und Schlagball. Nebenher kommen noch Schauvorführungen und feſtliche Veranſtaltungen zur Abwick⸗ lung. Am Sonntag wird man dann in Köln den großen Feſtzug, Schauturnen, einige Staffelkämpfe, die Maſſenfreiübungen, die Sie⸗ gerehrung und eine Schlußfeier mit Maſſenchören erleben.— Der Montag beſchließt das Feſt mit zahlreichen Turnfahrten. 165 Turn⸗ fahrten weiſt das Fahrtenbuch auf! Endkampf um die Fußball⸗Meiſterſchaft Im Volkspark⸗Stadion zu Altona findet am Sonntag nachmit⸗ tag 5 Uhr die Fußball⸗Saiſon mit dem Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft ihren Abſchluß. Von den am 8. Juli zu den Endſpielen angetretenen 16 Vertretern der Landesverbände haben ſich die Mei⸗ ſter von Norbdeutſchland und Berlin, Hambur ger S. V. und Hertha BSC. für das Endſpiel qualifiziert. Die Endſpiele brachte manche Ueberraſchung, die größte war aber wohl die, daß ſich keiner von den drei ſüddeutſchen Vertretern für das Endſpiel durch⸗ ſetzen konnte. Den Berliner Meiſter hatte man auf Grund ſeiner guten Leiſtungen und ſeiner Beſtändigkeit im Endkampf erwartet, daß ſich aber der Hamburger S. V. als Schlußſpielgegner qualifizieren würbe, kam nach den ſchwachen Leiſtungen der Norddeutſchen in der letzten Saiſon ziemlich unerwartet. Der Hamburger S. V. iſt aber immer noch dann, wenn es darauf ankam, zu einer erſtaunlichen Kampfkraft erwacht. Trotzdem Berlin der Papierform nach am Sonn⸗ dag das Spiel gewinnen müßte, kommt man zu einem vorſichtigen Ur⸗ teil, wenn man an dieſe Kampfkraft des unberechenbaren HSV. denkt. Man iſt gefühlsmäßig geneigt, den Berlinern, die zweifelsohne als ausgeglichenere und beſtändigere Mannſchaft ein würdigerer deutſcher Meiſter ſein würden, die größeren Chancen zu geben, tut aber gut baran, den unter der Leitung von Maul ⸗Nürnberg ſtattfindenden Kampf völlig offen zu laſſen. Deutſche Rab meiſterſchaften Hannover iſt am Sonntag der Schauplatz der Meiſterſchaften des Bundes Deutſcher Radfahrer auf der Bahn und der Landſtraße. Den Reigen der großen Wettbewerbe eröffnet die Meiſterſchaft von Deutſchland im Vierer⸗Vereins⸗ Mannſchafts fahren über 7,5 Km. am Samstag, der Sonntag bringt dann auf der Bahn die Meiſterſchaften tber 1 und 25 Km. auf der Bahn am Pferdeturm und die Meiſterſchaft im Einer⸗Strecken⸗ fahren auf der Landſtraß e.— Sämtliche Wettbewerbe ſind ſowohl quantitativ, wie auch qualitativ hervorragend beſetzt. Die ganze Elite der BDR.⸗Herrenfahrer iſt am Start, es wird zu ſpan⸗ nenden Kämpfen kommen, die durchweg ziemlich offen, d. h. ohne eigentliche Favoriten ſind. Das übrige Sportprogramm Rund ſchau gegen FC. Idar und FV. Saarbrücken gegen Pfalz Ludwigshafen. Leichtathletik: In Mainz wird die große Stadtſtaffel mit aus⸗ wärtiger Beteiligung gelaufen. Nationale Sportfeſte gibt es in Pirmaſens und beim Pol. S. V. Mannheim. Im Reich verdient das 25 Km.⸗Laufen und Gehen„Quer durch Breslau“ Erwähnung. Rudern: Regatten mit durchweg ganz anſprechender Beſetzung ibt es diesmal u. a. in Offenbach a.., Bad Ems und Stralſund. In Karlsruhe findet eine Schüler⸗Regatta ſtatt. Tennis: Recht gute Beſetzung weiſt das Turnier in Pforzheim auf, die Turniere in Bad Kreuznach, Würzburg, Dortmund und Swinemünde haben nur geringere Bedeutung. Schwimmen: Bei der Einweihung des Nürnberger Schwimm⸗ Stadions finden auch einige anſprechend beſetzte Wettkämpfe ſtatt. Neben dem Damenſchwimmfeſt von Poſeidon Worms intereſſiert dann noch das„Verbandsoffene“ des SV. 05 Trier. Boxen: In Berlin verteidigt Karl Sahm gegen den Heraus⸗ forderer Seyfried⸗Bochum ſeinen Titel als Deutſcher Weltergewichts⸗ meiſter. — Die Olympiſche Leichtathlelik⸗Woche Einteilung der 100⸗Meter⸗Vorläufe Die Gegner für Corts, Dr. Wichmann, Houben und Lammers Die Einteilung der Vorläufe zum 100⸗Meter⸗Kampf iſt erfolgt. Es werben am Sonntag 16 Vorläufe ausgetragen, von denen je⸗ weils die beiden Erſten in die Zwiſchenläufe kommen. Bei der Ein⸗ teilung ſind die deutſchen Vertreter recht gut weggekommen. Im erſten Vorlauf trifft Meiſter Richard Corts auf den Canadier Fitzpatrick, den Holländer Hennings, Dujardin⸗Belgien und Lamprou⸗ Griechenland. Corts muß dieſes Rennen gewinnen. Der zweite Vor⸗ lauf ſieht Dr. Wichmann im Kampf mit Atkinſon⸗Südafrika, A. Mourlon⸗Frankreich, Reiſer⸗Italien, Moralia⸗Mexiko und Stanko⸗ Jugoflawien. Die Vorläufe drei bis ſieben weiſen kelne deutſche Beſetzung auf. Erſt im achten Vorlauf kommt wieder ein Deutſcher an die Reihe, Hubert Houben hat es hier mit Benz⸗Holland, Kenecky⸗Tſchechoſlowakei, Papanicolabu⸗Griechenland und Vilioen⸗ Südafrika zu tun. Im neunten Vorlauf trifft Turnermeiſter Lam⸗ mers auf Moulin⸗Luxemburg, Jörgenſen⸗Dänemark, Peitz⸗Ungarn, Theard⸗Haiti und Frangoulis⸗ Griechenland.— Unſere Vertreter haben in allen Läufen keine allzu ſchwere Gegnerſchaft, es wäre eine große Ueberraſchung, könnten ſie ſich nicht für die Zwiſchenläufe qualifizieren. Die Vorkämpfe im Hochſprung Beim Hochſprung⸗Vorkampf wurden vier Grupen gebildet, von denen jede aus 12 Mann beſteht. In der erſten Gruppe ſtechen der Franzoſe Lewden und der Amerikaner Osborne hervor. Boneeder, der deuſtche Meiſter, trifft in der zweiten Gruppe auf den Finnen Wahlſtädt. Huhn ⸗Jena hat in der dritten Gruppe den Franzoſen Menard als ſchwerſten Gegner, während in der vierten Gruppe Köppke⸗Stettin beſonders auf den Finnen Yrföla zu achten hat. Wer ſich für die Entſcheidung qualifizieren will, muß mindeſtens Beim Kugelſtoßen kommen 1,83 Meter hoch ſpringen. Die Vorkämpfe im Kugelſtoßen ſechs Mann in die Entſcheibung. Unſer Weltrekordmann Hirſchfeld⸗Allenſtein hat in der unteren Hälfte gegen den Finnen Yrilä und den fehr guten Amerikaner Johnny Kuck anzutreten, während Uebler ⸗Fürth in der oberen Hälfte einen ſehr ſchweren Stand gegen Wahlſtädt⸗Finnland und Paoli⸗Frankreich haben wird. Die 800 Meter⸗Vorläufe Die Vorläufe im 800 Meter⸗Lauf kommen ebenſo wie die im 100 Meter⸗Laufen bereits om Sonntag(29. Juli) zur Entſcheidung. kommen, iſt es leicht möglich, daß der eine oder der andere der deutſchen Teilnehmer bereits im Vorkampf ausſcheidet. Im zweiten Vorlauf hat Dr. Peltzer verhältnismäßig leichte Gegner. Im Kampf mit Paulen⸗Holland, Tathom⸗England, Wight⸗Auſtralien müßte ſich der Stettiner wenigſtens einen der drei erſten Plätze ſichern können. Schwerer iſt die Aufgabe, die der Dresdner Tar⸗ nogrocki zu bewältigen hat. Er muß im dritten Vorlauf gegen ſo gute Leute wie Paul Martin⸗Schweiz, Watſon⸗US., Larva⸗ Finnland und Keller⸗Frankreich ankämpfen. Das ſchlechteſte Los aber hat zweifelsohne der Deutſche 800 Meter⸗Meiſter Engel⸗ hardt gezogen, der es in ſeinem Vorlauf, dem fünften Vorlauf, mit dem Amerikanere Lloyd Hahn, dem Franzoſen Feger und dem Kanadier Walter zu tun hat.— Der Olympiaſieger von 1924, der Engländer Lowe und der finniſche Favorit Liewendahl ſind im ſechſten Vorlauf vereint. Der ſiebente Vorlauf ſieht Weltrekordmann Sera Martin⸗ Frankreich, Barſi⸗Ungarn, Murphy⸗US A. und den Zehlendorfer Fredy Müller als Widerſacher. Am 10 000 Meter⸗Lauf, der auch ſchon am Sonntag nachmittag zur Entſcheidung kommt, nehmen beſtimmt die beiden Finnen Nurmt umd Ritolo teil. Dr. Wichmann verletzt Deutſchlands. Läufergarde für die Olympiſchen Spiele iſt vom Pech verfolgt, Körnig leidet unter einer Magenverſtimmung, Geor⸗ ling konnte einer Verletzung wegen nicht aufgeſtellt werden, Böcher und Dr. Peltzer laborieren noch an Verletzungen, und nun iſt auch noch Dr. Wichmann, einer unſerer Ausſichtsreichſten, verletzt wor⸗ den. Beim Training der Sprinterſtaffel holte er ſich im Augen⸗ blick der Stabübergabe an Houben eine Sehnenzerrung, die ihn wahrſcheinlich ganz außer Gefecht ſetzen wird. Unſere Gegner im Rudern Die Gegner Deutſchlands in den einzelnen Bootsgattungen der Olympiſchen Ruderregata auf dem Slootenkanal werden nach der endgültigen Zuſammenſtellung folgende Nationen fein: Einer: Deutſchland mit Walter Flinſch, Südafrika, Auſtralien, Oeſterreich, Belgien, Canada, Dänemark, USA., Frankreich, Hol⸗ land, Italien, Ungarn, Japan, Polen Schweiz, Tſchechoſlowakei. Zweier ohne: Deutſchland mit Müller—Möſchter⸗Berlin, Oeſter⸗ reich, Belgien, Canada, USA., England, Holland, Ungarn, Italien, Schweiz. Doppelzweier: tinien, Belgien, Italien, Schweiz. Riemen⸗Zweier:(Deutſchland nicht vertreten), Belgien, USA., Frankreich, England, Holland, Italien, Schweiz. Vierer ohne: Deutſchland mit Dresdner RV., Canada, Däne⸗ mork, uSg., Frankreich, Holland, England, Italien, Schweiz. Vierer mit: Deutſchland mit Sturmvogel Berlin, Belgien, Canada, Dänemark, USsel., Frankreich, England, Holland, Ungarn, Italien, Japan, Monaco, Polen Schweiz. Achter: Deutſchland mit Amicitia Mannheim, Argentinien, Bel⸗ gien, Canada, Dänemark, USA., Spanien, Frankreich, England, Holland, Italien, Ungarn Polen, Schweiz. Die Olympiſchen Spiele 1936 in Madrid Fußball und Tennis geſtrichen Die alle vier Jahre ſtattfindenden Olympiſchen Spiele ſind für 1932 bekanntlich nach Amerika(Los⸗Angeles) vergeben worden. Für die Abhaltung der Spiele im Jahre 1936 bewarben ſich zahlreiche Länder, darunter auch Deutſchlond, wo bereits 1916 in Berlin Olympiſche Spiele ſtattfinden ſollten. Trotz der älteren Anrechte Deutſchlands, das nur durch den Krieg um die Splele kam, hat ſich das Internationale Olympiſche Komitee für ein anderes Land entſchieden und die Olympiſchen Spiele 1936 an Spanien(Madrid) vergeben.— Zwei weitere bedeutungsvolle Beſchlüſſe des JO. ⸗ Kongreſſes ſind: Auf Antrag des Vertreters der USA., Generol Deutſchland mit Voigt—Hoek⸗Berlin, USA., Spanien, Frankreich, England, Argen⸗ Holland, Fußball: Der Jahreszeit entſprechend iſt der Fußballbetrieb ziem. Bei der Einteilung der Vorkümpfe haben es aber die Deutſchen Sherill, beſchloß der Kongreß mit 15:13 Stimmen, Fußball und lich mager. Es gibt einige wenige Aufſtiegſpiele in der Gruppe nicht ſo aut getroffen, wie auf der kurzen Strecke. Da nur die Tennis vom Programm der zukünftigen Olympiſchen Spiele zu Main und einige Privakſpiele, wie z. B. Borufſta Neunkirchen drei erſten eines jeden 800 Meter⸗Vorlaufes in die Entſcheldung! ſtreichen. ä— 855 8285 5 0 6 M 45. 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