WMiktag⸗ Ausgabe Nr. 353— 139. Cahrgang ler Seifung Anzeigenpreiſe nach. bei 10 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere We⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. a u keinen Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ jorderung vorbehalten. Poſtſchecklonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, E Adreſſe: chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Wieder eine Eiſenbahnkataſtrophe in Bayern zugzufammenſtoß in der Nähe von Augsburg- Arſache: Falsche Weithenftellung Bisher 20 Todesopfer Der erſte amtliche Bericht Von der Gruppen verwaltung Bayern der Deutſchen Reichsbahn wird folgender amtlicher Bericht ausgegeben: Der aus der Pfalz kommende beſchleunigte Perſonen⸗ zug 911 ſtieß Dienstag nachmittag 16 Uhr bei der Einfahrt in die Station Dinkelſcherben infolge falſcher Wei⸗ chenſtellung auf den dort zur Ueberholung ſtehenden Durchgangs⸗Güterzug 7535 auf. Von dem Güterzug ſind Die letzten drei Wagen entgleiſt und zerſtört. Vom Perſonenzug 911 iſt die Lokomotive mit dem Tender entgleiſt und umgeſtürzt; ebenſo iſt der nachfolgende Eilgutwagen umgeſtürzt. Die folgenden ſieben Perſonen⸗ wagen ſind entgleiſt. Einer von dieſen iſt zerquetſcht, einer geknickt. Getßtel wurden zehn Perſonen, ſchwer verletzt etwa ls, weniger ſchwer 12; außerdem wurden 23 Rei⸗ ſende leichter verletzt, die ihre Reiſe fortſetzen konnten. Von den Schwerverletzten wurden 12 nach Augsburg ins Kranken⸗ haus verbracht. Von dieſen ſind auf dem Transport z wei ihren Verletzungen erlegen. 18 weniger ſchwer Ver⸗ letzte wurden mit Sanitätskraftwagen in die Krankenhäuſer von Zusmarshauſen und Augsburg verbracht. Bisher wurden mit Namen folgende Toten feſtgeſtellt: 1 Clemens Bartel, lebiger Schreiner aus Wolfratshauſen; K Pfarrer Hölzel aus Heidingsfeld bei Würzburg; A. ein gewiſſer Hohlmann, anſcheinend ledig, aus Schlierſee; 4. ein gewiſſer Rümmelsberger aus Miesbach; B. ein anſcheinend Geiſtl. Profeſſor Götzmann, Wohnort unbekannt; 8. Jakob Manges, Töpfermeiſter aus Eſchelbach; L. wird als bie Lehrerin Marie Fiſcher aus Wolfratshauſen bezeichnet(Perſönlichkeit ſteht hier noch nicht genau feſt); 8. ein fünfjähriges Mädchen namens Salger aus Neu⸗Ulm; 9. Ludwig Mühlenbauer, Stand und Wohnort unbekannt; 10. Johann Fiſcher aus Miesbach. Nicht agnoſziert iſt eine ältere Frau. Anter den Schwerverletzten befinden ſich Frau und Tochter des Profeſſors Mahlberg aus Freiburg i. Br., der ſelbſt unverletzt blieb, ferner Oberlehrer Schenk aus Weinheim a. d. B. Unter den Leichtverletzten iſt der Bru⸗ der des getöteten Bartel, Bäcker Ferdinand Bartel, ſowie der Schloſſer Max Wachter aus Hirſchberg a. d. Saale. Einige der Verletzten haben gebeten, von der Nennung ihrer Namen abzuſehen. Nach einer ſpäteren Meldung iſt ein weiterer Schwerver⸗ letzter im Krankenhaus geſtor ben. Der größte Teil ber Reiſenden beſtand aus Turnern, die vom Deutſchen Turnfeſt in Köln zurückkehrten. Oer Verkehr auf der Anfallſtrecke Auf der Unfallſtrecke bei Dinkelſcherben war der Verkehr zunächſt geſperrt, konnte aber dann auf dem Gleiſe Augsburg Ulm eingleiſig weitergeführt werden. Der D⸗Zug 59 von Ulm wurde über Neu⸗Offingen— Donauwörth nach Augsburg umgeleitet. Der unbeſchädigt gebliebene Teil des Perſonen⸗ zuges 911 wurde 18,46 Uhr nach Augsburg weiter geführt. Von dort ſetzten die Reiſenden die Fahrt mit dem Erſatzzug fort. D⸗Zug 60 erlitt auf ſeiner Fahrt Augsburg Ulm un⸗ geſeer 45 Minuten Verſpätung. Arſache: Jalſche Weichenſtellung Eine Stunde nach dem Unglück traf der erſte Hilfs⸗ zung aus Augsburg ein. In dieſem Hilfszug befanden ſich auch der Präſident der Reichsbahndirektion Augsburg, der Be⸗ triebsdezernent, der Dezernent für das Sicherungsweſen und andere höhere Eiſenbahnbeamte. Inzwiſchen hatten bereits die Aerzte der umliegenden Ortſchaften ſowie die Sanitätskolonne Augsburg die erſte Hilfe geleiſtet. Die Weiche an der Station Dinkelſcherben wurde mit der Hand bedient, da eine Blockſtelle in Verfolg der letzten Vorbeugungsmaßnahmen der Reichsbahn gegenwärtig umgebaut wird. Der Weichenſteller hatte die Weiche an⸗ ſtatt auf Gleis 3 auf Gleis 4 geſtellt. Die Ungkückswagen ſind von jener berüchtigten Art, die in Württemberg in den Dienſt geſtellt werden. Sie liefen in der Mitte des Perſonenzuges, vor ihnen befanden ſich fünf, hinter ihnen drei Wagen. Anterſuchungskommiſſion unterwegs Im Einvernehmen mit dem Reichsverkehrsminiſter hat der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, am Dienstag eine aus drei höheren Eiſenbahnbeamten zuſammen⸗ geſetzte Unterſuchungskommiſſion nach der Unglücksſtätte ent⸗ ſandt. Die Sicherheitsvorſchriften ſollen verſchärft und auch in Bezug auf die perſonellen Verhältniſſe mit rückſichtsloſer Strenge durchgegriffen werden. Mannheimer General Anzeiger Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte 1 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. und eine große Anzahl Verletzter Das Beileid der Staatsregierung Die Gruppen verwaltung Bayern der Deutſchen Reichs⸗ bahn erhielt folgendes Beileidstelegramm der bayeriſchen Staatsregierung: „In die noch brennende Trauer um die Opfer des Eiſen⸗ bahnunglücks am Münchener Hauptbahnhof miſcht ſich die furchtbare Kunde des neuerlichen erſchütternden Unglücks bei Dinkelſcherben. Ich ſpreche der Gruppen verwaltung Bayern hierzu die tiefbewegte Teilnahme der bayeriſchen Regierung aus und bitte, allen Angehörigen der Toten und Verletzten das innigſte Beileid der bayeriſchen Staatsregierung zum Ausdruck zu bringen.(gez.) Dr. Held.“ Weitere Einzelheiten Wie weiter aus Angsburg gemeldet wird, iſt die Zahl der Toten bei dem Unglück auf 16 geſtiegen, da von den Schwer⸗ verletzten bisher insgeſamt ſechs Perſonen geſtorben ſind. Ein Teil der Toten iſt noch nicht identifiziert. Der Weichenwärter gibt an, daß er die Weiche ordnungsgemäß geſtellt habe. Er nehme aber an, daß ſie nicht funktioniert habe, ohne daß dies von ihm habe bemerkt werden können. Als der Lokomotivführer des Perſonenzuges die Kata⸗ ſtrophe nahen ſah, hat er ſofort die Bremſen angezogen. Die Geſchwindigkeit ließ ſich aber nicht weſentlich herabmindern, und der Aufprall erfolgte mit ungehen rer Wucht. Der Lokomotivführer blieb unverletzt, während der Heizer Verletzungen erlitt. Die hinter der Lokomotive be⸗ findlichen modernen Perſonenwagen blieben vollkommen un⸗ beſchädigt. Es wurden bei ihnen nicht einmal die Fenſter⸗ ſcheiben zertrümmert. Einen wüſten Trümmerhaufen bilden nur die leichtgebauten 4. Klaſſe⸗Wagen älterer Bauart. Ob⸗ wohl die beſchleunigten Perſonenzüge weit rentabler ſind als die D⸗Züge, werden immer noch von der Reichsbahn in Süddeutſchland viel zu leichte Wagen verwendet. Der Unglückszug lief auf der Strecke Saarbrücken München über Laudau—Bruchſal—Stuttgart-Ulm Augsburg. Der Zug iſt ſtets gut beſetzt und in der Reiſezeit öfter überfüllt. Beſonders lebhaft iſt der Perſonenverkehr von Maun heim, Ludwigshafen, Karlsruhe und Stuttgart nach Mün⸗ chen. Die Unglücksſtrecke iſt ein Teil der großen ſüddeutſchen Verbindung Karlsruhe— Stuttgart München Salzburg. Ueber den Rettungsdienſt nach der Kataſtrophe iſt zu ſagen, daß er gut funktionierte. Die Rettungs⸗ und Aufräuc mungsarbeiten waren gut organiſiert und wurden zielbewußt durchgeführt. Die Schwerverletzten wurden in das Kranken⸗ haus Zusmarshauſen gebracht, von wo aus ſie mit Sanitäts⸗ autos nach Augsburg transportiert wurden. Von der Staatsanwaltſchaft wurde eine eingehende Unter⸗ ſuchung an Ort und Stelle eingeleitet. Den„Münch. Neueſten Nachrichten“ wird ge⸗ meldet: Der Anblick der Unglücksſtätte übertrifft an Grauſigkeit alles bisher Geſchaute. Die betroffenen Wagen ſind in die kleinſten Splitter zerriſſen worden. Die Maſchine des be⸗ ſchleunigten Perſonenzuges bäumte ſich auf und wurde zum Teil vom Rädergeſtell geriſſen, das zur Seite flog, und legte ſich auf den Bahndamm, ebenſo der Tender. Der nachfolgende Packwagen wurde nicht beſchädigt. Dagegen fuhr in den fol⸗ genden Perſonenwagen durch den Rückſtoß der nächſte Wagen glatt hinein und ganz durch. Die Unglücksſtätte war ſofort von den Leuten aus der Umgebung, die von der Feldarbeit herbeieilten, dicht beſetzt. Nacheinander trafen mehrere Züge ein, die zu längerem Aufenthalt gezwungen waren, da die Gleiſe teils von Trümmern bedeckt, teils von den Sanitäts⸗ wagen beſetzt waren. Die Zufahrtsſtraße von Augsburg war mit Autos und Krafträdern dicht beſetzt. Eine dichte Men⸗ ſchenmenge ſäumte in Augsburg den Weg vom Bahnhof zum Krankenhaus ein. Ueber die Urſache der Kataſtrophe hat die Reichs ⸗ bahndirektion Augsburg folgenden Bericht aus⸗ gegeben: Was die Urſache des Aufſtoßes anlangt, ſo ſteht zweifel⸗ los feſt, daß der Perſonenzug infolge falſcher Weichen⸗ ſtellung anſtatt auf das dritte auf das vierte Gleis ein⸗ fuhr. Zur Wahrung der Sicherheit während des Umbaues iſt ein Behilfsſtellwerk aufgeſtellt, durch das die erforder⸗ lichen Abhängigkeiten zwiſchen Weichen und Signalen her⸗ geſtellt wurde. Dieſe Abhängigkeiten zeigen inſofern eine Lücke, als das Signal für bie Einfahrt in das Gleis g auch gezogen wer⸗ den konnte, wenn die Weiche auf Gleis 4 geſtellt war. Dieſe Lücke trat weder bei der Abnahmeprüfung noch im bisherigen Betrieb des Hilfsſtellwerkes zutage. Es hat ſich dies erſt bei den nachträglichen längeren Verſuchen im Stellwerk gezeigt, daß der Mangel nur bei einer ganz beſtimmten, zufällig ſich ergebenden Stellung der Anlage auftreten konnte. Verſchiedene Mannheimer die nach München reiſen wollten, fuhren am Dienstag vor⸗ mittag 8,12 Uhr vom Mannheimer Hauptbahnhof ab und be⸗ nutzten dann nach Umſteigen den.04 von Graben⸗Neudorf abgehenden Saarbrückener⸗Münchener Zug. Wie mitgeteilt wird, war dieſer Zug von Graben⸗Neudorf aus derart über⸗ füllt, daß die Paſſagiere bis Stuttgart auf der Plattform des Waggons ſtehen mußten. In einem der verunglückten Eiſenbahnwagen befand ſich u. a. die verheiratete Tochter eines Mannheimer Prokuriſten, die mit ihrem Kinde nach München fahren wollte und zum Glück mit dem Schrecken davon ka m. Der erſte Widerhall in Berlin Berlin, 1. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Eindruck, den das neue Eiſenbahnunglück in Bayern hier hervorgerufen hat— das iſt in dieſem Falle keine Phraſe— iſt der lähmenden Entſetzens. Das kommt auch allent⸗ halben in der Preſſe zum Ausbruck. Materiell bleibt man da⸗ bei freilich im Oberflächlichen ſtecken. Die einen ſchelten auf die bayeriſche Rückſtändigkeit und den engſtirnigen Partiku⸗ larismus, der das Eiſenbahnweſen in Bayern verkümmern ließ, damit man ſich dann der eigenen Eiſenbahnhoheit rühmen kann. Die anderen— der kleinere Teil— wiederholen das böſe Schlagwort der Dawes bahn. In den Schilderungen von Ort und Stelle, die den größeren Blättern von ihren Münchener Vertretungen zugehen, wird insbeſondere auch über die Konſtruktion der verunglückten vier Wagen geklagt, die von Württemberg in den Dienſt geſtellt worden ſeien. Dieſe ſogenannten„Württemberger“ hätten wegen ihrer ver⸗ alteten Bauart ſchon ſeit Jahren eine große Ge⸗ fahr gebildet und ſeien wegen ihres viel zu leichten Baues zum Spott der Reiſenden geworden. Der„Lokalanzeiger“ hat noch ſpät abends einen Ausfrager zum Generaldireſtor Dr. Dorpmüller geſchickt. Der erklärte ihm, daß die Urſachen des Unglücks ſich zur Stunde noch nicht überſehen ließen, daß es aber wahrſcheinlich zunächſt auf einen Perſonal⸗ fehler zurückzuführen ſei. Eine nicht geringe Rolle hätten jedoch wiederum die bayeriſchen Betriebsvor⸗ ſchriften geſpielt, die Dr. Dorpmüller ſchon in den nächſten Tagen zu klären verſuchen werde. 20 Todesopfer Nach einer Meldung des Wolffbüros hat ſich die Zahl der Todesopfer auf 20 erhöht, da in den Krankenhäusern noch einige Schwerverletzte in der vergangenen Nacht ge⸗ ſtorben ſind. * Der Lokomotivführer wurde bald nach dem Unglück von Staatsanwalt Halmer aus Augsburg und dem Oberamts⸗ richter von Zusmarshauſen verhört. Staatsſekretär Frank in München ließ ſich ſofort telephoniſch berichten und iſt mit dem Nachtzug nach Berlin gefahren. Bei dem verunglückten Zug Nr. 911 hat der Stell werks⸗ wärter inſofern 5 eine falſche Meldung erſtattet, als er die Fahrtſtrecke für dieſen Zug auf Gleis 3 hergeſtellt meldete, obwohl ſie noch von dem vorausgehenden Güterzug her auf Gleis 4 eingeſtellt war. Dieſe Falſchmeldung iſt als erſte Urſache des Unglücks anzuſehen, das aber nur dadurch eintreten konnte, daß gleichzeitig auch der vorher erwähnte Mangel in den techniſchen Abhängigkeiten ge⸗ rade bei der Bereitſtellung dieſer Fahrtſtraße zum erſten Male ſich zeigte. Neuer Fahrkartenſchwindel Großen Fahrkartenſchiebungen iſt man in Berlin auf dem Bahn hof Friedrichſtraße auf die Spur gekommen. Der Eiſenbahn⸗Telegraphenaſſiſtent Oehlſchläger wurde verhaftet. Oehlſchläger ſammelte alle Fahrkarten zweiter Klaſſe aus Köln, die am gleichen Tage benutzt worden waren, auf dem Bahnhof Friedrichſtraße, fuhr mit ihnen nach Been⸗ digung ſeines Dienſtes nach Dortmund und forderte dort unter falſcher Namensangabe die Auszahlung des Differenz⸗ betrages Dortmund. Berlin, da er ſich entſchloſſen habe, in Dortmund zu bleiben. Auf ſeinen Dienſtausweis hin fuhr er dann wieder koſten los nach Berlin zurück. Als er am Dienstag auf dem Hauptbahnhof Dortmund wieder eine ganze Serie geſtohlener Karten zur„Aufwertung“ vorlegte, wurde er verhaftet. In der letzten Zeit haben ſich die Fälle von plötzlichen Fahrkartenreklamationen wegen Fahrtunterbrechung außer⸗ ordentlich gehäuft, ſodaß alle dieſe Fälle einer eingehenden Nachprüfung unterzogen werden ſollen. 1 5 0 288——.————————— 2 Seite. Nr. 388 05 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Miktwoch, den 1. Auguſſt 19280 5 Dr. Dorpmüller zum Anglück In einer Unterredung mit einem Vertreter des„L..“ erklärte der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, u.., daß ſich die Urſache des Unglücks zur Stunde noch nicht voll überſehen laſſe, daß es wahrſcheinlich jedoch zunächſt auf einen Perſonalfehler zurückzuführen ſei. Eine nicht geringe Rolle ſpielten jedoch wiederum die bayeriſchen Betriebsvorſchriften, die Dr. Dorpmüller ſchon in den nächſten Tagen einer Klärung unterziehen werde. Da es ſich bei dieſen Vorſchriften um bayeriſche Reſervatrechte handle, ſei vorläufig noch abzuwarten, inwieweit man Zuge⸗ ſtändniſſe an die preußiſchen Reichsbahn⸗Betriebsvorſchriften erreichen werde. Eine volle Angleichung ſei zunächſt noch nicht zu erwarten. Dr. Dorpmüller wird über dieſe Ange⸗ legenheit in den nächſten Tagen eine Ausſprache mit dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held haben. Aus Anlaß ſeines Münchener Aufenthalts wird er perſönlich eine ernente Unterſuchung des Unglücksfalles anſtellen. Im übrigen, erklärte Dr. Dorpmüller weiter, dürfe man bei der Häufung der Unglücksfälle in der letzten Zeit nicht die Rolle des Zufalles außer Acht laſſen, die nun ein⸗ mal nicht ganz auszuſchalten ſei. Die Erhöhung der Verkehrs⸗ ſicherheit im Sinne ſeines kürzlich gehaltenen Vortrags ſei be⸗ reits in die Wege geleitet worden. Was die grundſätzliche Ein⸗ ſtellung des Generaldirektors zur Perſonalfrage aulangt, ſo ſtehe man nicht auf dem Standpunkt der Engländer, die die Verantwortung der Eiſenbahnbeamten möglichſt umfangreich geſtalten wollten, ſondern man ſei der Meinung, daß die deut⸗ ſchen Eiſenbahnbeamten mit möglichſt geringer Verantwortung zu belaſten ſeien. 2——— Polniſche Kritik, des Wiener Sängerfeſtes Berlin, 1. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die polniſche Preſſe, die zunächſt in der Betrachtung des Wiener Sängerfeſtes einigermaßen Zurückhaltung gezeigt hatte, ſtimmt nun auch in den Chorus der Erregten und Entrüſteten ein. Der Krakauer„Czas“ gibt nach Anſicht des Kattowitzer Mitarbeiters der„Germania“ die Anſicht der offti⸗ ziöſen polniſchen Kreiſe wieder, wenn er ſich nun in einem grollen Leitaufſatz über die„völlig bewußte Orga⸗ niſterung“ der Wiener Kundgebung und ihren halbamtlichen Charakter beſchwert. Am meiſten verdrießt es den„Czas“, daß„man in erſter Linie politiſche Lieder“ geſungen und über Schubert das„Deutſchland über alles“ dominiert hätte: „Es iſt feſtzuſtellen, daß die Anſchlußpropaganda immer größeren Umfang annimmt und daß ſie immer offener mit ihren Forderungen auftritt, deren Erfüllung den Zuſammen⸗ bruch eines der Friedensverträge bedeuten würde. In pol⸗ niſchen politiſchen Kreiſen ſehe man in der Anſchluß⸗ bewegung eine „ernſte Gefahr für den europäiſchen Frieden“. Wenn die Propaganda vorläufig auch nur theoretiſchen Cha⸗ rakter trage, ſo könnte Europa ſich doch einmal vor eine voll⸗ endete Tatſache geſtellt ſehen, und man wiſſe aus Erfahrung, wie ſchwer es ſei, den urſprünglichen Zuſtand wieder herzu⸗ ſtellen.“ 0 Das polniſche Blatt hat da vermutlich die Erfahrungen im Auge, die andere Leute mit der Republik Polen gemacht haben, gz. B. die Litauer mit Wilna und die unterſchiedlichen Minderheiten, die Deutſchen in allererſter Reihe. In der oſtoberſchleſiſchen Schulfrage iſt, mit dem„Czas“ zu reden, der„urſprüngliche Zuſtand immer noch nicht wieder her⸗ geſtellt.“ Ein gutes Wort findet man in dieſem Zuſammenhang übrigens auch im„Czas“. Deſſen Wiener Korreſpondent nennt nämlich das Sängerfeſt im Anſchluß an die Worte eines hervorragenden Diplomaten einen„überpoliti⸗ schen Anſchluß“, der in Zukunft auch in der polittſchen Sphäre ſich manifeſtteren könne, wenn auch nur in der Form, daß weder in Deutſchland noch in Oeſterreich eine politiſche Partei es wagen würde, offen eine anſchlußfeindliche Polittk zu betreiben. Das möchte ſchon ſtimmen. Schluß des deutſchen Studententages Die Tagung der Deutſchen Studentenſchaft in Danzig wurde am Dienstag nachmittag zu Ende geführt. In der Frage des Studentenrechts in Preußen war es außerordent⸗ lich ſchwierig, ſich auf eine gemeinſame Baſts zu einigen. Nach tagelanger Diskuſſton hat man eine Etnigungs⸗ formel gefunden, die einſtimmig zur Annahme gelangte. Die Entſchließung hat folgenden Wortlaut: „Der 11. Deutſche Studententag in Danzig dankt den preußiſchen Studentenſchaften für ihre feſte Haltung, die ſie in den Kämpfen um das preußiſche Studentenrecht insbeſon⸗ dere durch die Abſtimmung vom 30. November 1927 bewieſen haben. Der Studententag ſteht auf dem Standpunkt, daß durch die Ablehnung der ſtaatsminiſteriellen Verordnung vom 28. September 1927 der Anſpruch auf ſtaatliche Anerkennung nicht aufgegeben iſt. Inzwiſchen aber iſt die Studentenſchaft entſchloſſen, die ſtudentiſche Selöſt verwaltung in Preu⸗ ßen auch ohne dieſe Anerkennung fortzuſetzen. Die auf dem föderativen Standpunkt aufgebaute Satzung, welche die un⸗ verrückbare Grundlage für den großdeutſchen Zuſam⸗ menſchluß der Studentenſchaft bildet, ſchließt jeden Druck auf die auslandsdeutſchen Studentenſchaften aus, ihren Auf⸗ bau zu ändern.“ Die vorgeſehenen anderweitigen Entſchließungen gelang⸗ ten überhaupt nicht zur Abſtimmung. Zum Jall Lambach Antrag auf Ausſchließung Hugenbergs J Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bitro.) Der Angeſtelltenausſchuß der Deutſchnationalen Volkspartei im Wahlkreis Weſtfalen⸗ Nord, deſſen Abgeordneter Hugenberg iſt, hat, wie der„Jungdeutſche“ meldet, eine Verſammlung einberufen mit der Tagesordnung: Antrag auf Ausſchließung des Abgeordneten Hugen⸗ berg wegen Gefährdung des Beſtandet der Partei. Wie weiter verlautet, vertritt eine nicht unbedeutende Gruppe in der Deutſchnationalen Volkspartei die Anſicht, daß die Parteileitung auch ohne Berufung Lambachs das Urteil des Landesverbandes Potsdam kaſſieren ſoll, wozu die bei den Verhandlungen begangenen Formfehler genügend lege geben ö Die„Veslekari“ ihre Nachforſ ung des Widerſpruthsvolles Etho zum engliſth⸗franzöſtjchen Nüſtungsvergleich Noch Unklarheit über den Charakter des Abkommens 8 London, 1. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Dem von Chamberlain am Montag während der außenpolitiſchen Unterhausdebatte bekanntgegebenen franzöſiſch⸗britiſchen Ab⸗ rüſtungskompromiß mißt man in hieſigen politiſchen Kreiſen allgemein die allergrößte Bedeutung bei. Man hofft, daß es dazu dienen wird, die Debatte über die nach dem Ab⸗ bruch der vorjährigen Flottenabrüſtung in Genf beſonders heiklen Flottenabrüſtungsfrage erneut ins Rollen zu bringen. Vor allem fragt man ſich hier, wie wohl die Vereinigten Staaten den proviſoriſchen britiſch⸗ franzöſiſchen Abrüſtungsplan, der ihnen neben Italien und Japan von dem Außenminiſter unterbreitet worden iſt, auf⸗ nehmen werden und glaubt, daß Sir Auſton Chamberlain im Laufe der letzten Monate Kellogg über den Fortgang der franzöſiſch⸗britiſchen Verhandlungen auf dem Laufenden ge⸗ halten hat. Die bisherigen britiſch⸗franzöſiſchen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten in der Flottenabrüſtungsfrage, die nun durch das von Chamberlain bekanntgegebene Kompromiß überwun⸗ den worden ſind, wären im weſentlichen die gleichen, die den Erfolg der vorjährigen Flottenabrüſtungskonferenz in Genf verhinderten. England verlangte damals in der Kreuzerfrage und bei der Erörterung der Bewaffnung der kleineren Schiffs⸗ klaſſen Feſtſetzung der Größe und Zahl der Einheiten der ver⸗ ſchiedenen Schiffstypen. Die Vereinigten Staaten halten da⸗ gegen an ihrem Grundſatz feſt, daß jede Seemacht innerhalb der feſtgeſetzten Geſamttonnage das Recht behalten müſſe, ent⸗ ſprechend ihren beſonderen nationalen Bedürfniſſen ohne Feſtſetzung der Tonnage und Bewaffnung zu bauen. Dieſe von den Vereinigten Staaten vertretene Anſicht wurde bisher auch von Frankreich geteilt, das im Laufe der letzten Jahre beſonders ſeine Unterſeebootsflotte ſehr entgegen den Wünſchen Englands— außerordent⸗ lich ausgebaut hat. Da nun ein Uebereinkommen zwi⸗ ſchen England und Frankreich möglich iſt, fragt man ſich hier, warum nicht auch ein entſprechendes Ueberein⸗ kommen mit den Vereinigten Staaten möglich ſein ſollte und warum nicht das franzöſiſch⸗britiſche Kompromiß auch von Waſhington, Tokio und Rom angenommen wer⸗ den könnte. Man hofft, daß die zuſtimmende Antwort Eng⸗ lands zum Kelloggpakt und die nochmalige herzlich zuſtim⸗ mende Unterhauserklärung des Außenminiſters die Regierung der Vereinigten Staaten veranlaſſen werde, das franzöſiſch⸗ britiſche Kompromiß nicht allzu kritiſch zu betrachten Auch die„Times“ betonen, daß mit dem proviſoriſchen fran⸗ zöſiſch⸗britiſchen Flottenabrüſtungsplan der Weg zu einer neuen Konferenz der Seemächte frei gemacht worden ſei. Die 7 n F Die Anleihe⸗Schiebungen Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem Thema von den Betrugsmanövern mit dem Anleihe⸗ beſitz teilt der„Vorwärts“ mit: a Insgeſamt ſind rund 4 Millionen Anträge auf Anerken⸗ nung von Altbeſitz geſtellt worden, davon entfallen nur etwa 10000 0 auf das Aus lam d. Daraus läßt ſich bereits er⸗ ſehen, daß die vom Ausland unternommenen Betrügereien nicht den gewaltigen Umfang haben können, der nach den erſten alarmierenden Nachrichten vermutet wurde. Das wird noch deutlicher daraus, daß amtlich der Betrag der vom Aus⸗ land als Altbeſttz angemeldet wurde, auf rund 1 Mil⸗ lflarde Papliermark beziffert wird. Der Geſamtbetrag der der Aufwertung als Alt⸗ und Neubeſtitz unterliegenden alten Reichsanleihen beträgt 72 Milliarden Papier⸗ mark. Urſprünglich nahm man an, daß nur etwi 20—30 Mil⸗ Harden davon als Altbeſtitz anzuſehen ſeten. Dieſe Annahme ſtützte ſich auf eine Schätzung ohne genauere Unterlagen. Trotz⸗ dem wirkte es überraſchend, daß dann als Altbeſitz 42 Mil⸗ liarden angemeldet wurden. Davon werden vorausſichtlich 36—37 Milliarden auch als Altbeſitz anerkannt werden. Post festum Berlin, 1. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Freitag, den 10. Aug uſt, ſoll, wie in der„Deutſchen Zei⸗ tung“ angekündigt wird, im Kriegervereinshaus eine große Proteſtkundgebung gegen die„Auslieferungsſchmach“ ſtatt⸗ finden. Veranſtaltet ſcheint ſie zu werden vom National⸗ verband deutſcher Offtziere, von der deutſch⸗völkiſchen Frei⸗ heitsbewegung, von der Arbeitsgemeinſchaft nationaler Not⸗ hilfe und der vaterländiſchen Gefangenenhilfe, wenigſtens werden Mitglieder aus dieſen Organiſationen als Redner verheißen. Eine recht unglückliche Veranſtaltung, von der mehr als noch von den hohlen Deklamationen des Alldeutſchen Ver⸗ bandes zu gelten haben wird: Sie kommt post kestum. Man iſt ſich doch— das war am Ende wohl der Sinn der Abmachungen zwiſchen Hoeſch und Berthelot— einig ge⸗ worden, die leidige Angelegenheit langſam und ſtill im Sande verlaufen zu laſſen. Das Auslieferungs⸗ begehren wird ſicherlich nicht wieder erneuert werden, und ausliefern wird man ſchon erſt recht nicht. Die ehrliche und ſpontane Entrüſtung der ganzen Volksgemeinſchaft hat durch⸗ aus ihre Schuldigkeit getan. Auch Entrüſtung indes ſoll man nicht auf Flaſchen ziehen. Vergebliche Suche nach Ainundſen Dem Kopenhagener„Morgenblad“ wird aus Tromſö berichtet, daß das Hilfsſchiff„Veslekari“ unter dem Befehl des Mojors Gran die Oſtküſte von Svalbard, den Stortfjord, die Tuſind⸗Inſeln, die Raekis⸗Inſeln und die Olgaſtraße bis zur Südküſte des Nordoſtlandes abgeſucht habe, ohne eine Spur von Amundſen aufzufinden. Major Gran iſt der An⸗ ſicht, daß die„Latham“ vielleicht bei König⸗Karlsland oder Franz⸗Joſephsland aufgefunden werden könnte, da dort noch nicht geſucht worden ſei. Es wird jedoch für ausgeſchloſſen ge⸗ halten, die Inſaſſen des Flugzeuges noch lebend anzutreffen. wird Ende der Woche in Franz⸗Joſephs⸗ en fortſetzen.. N britiſche Regierung wünſche mit den übrigen Seemächten zu einer Beſchrän kung des Flottenbaues zu gelangen, Sie wünſche ſowohl die Größe der Schlachtſchiffe weiter herab⸗ zuſetzen, als auch ihre Geſchützkaliber zu vermindern und ihre Indienſthaltung zu verlängern. Eine Verlängerung des Alters der aktiven Schlachtſchiffe um 6 Jahre würde mit einer Er⸗ ſparnis von 25 Prozennt der bisherigen Flottenaus⸗ gaben gleichbedeutend ſein. England verſuchte zu einer Be⸗ ſchränkung der Flottenrüſtungen zu gelangen, die die relative Stärke der einzelnen Flotten nicht verändere, alſo von allen Seemächten als durchaus fair angenommen werden könnte. Die„Daily News“ und„Weſtminſter Gazette“ befürchten, daß das britiſch⸗franzöſiſche Kompromiß nur zu⸗ ſtandekam, indem England Frankreich gegenüber in Bezug auf deſſen Landrüſtungen weitgehende Zugeſtänd⸗ niſſe machte und verlangen daher von dem Außenminiſter, daß er den Wortlaut des franzöſiſch⸗britiſchen Kompromiſſes ſofort bekanntgibt. Einſtweilen Geheimhaltung „aus Gründen internationaler Höflichkeit“ V Paris, 1. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Weder in Paris noch in London konnte man bisher an offizieller Stelle Genaueres über den Inhalt der zwiſchen Frankreich und England zuſtandegekommenen Verſtändigung über die Abrüſtung zur See erfahren. Der„Petit Pariſien“ glaubt jedoch zu wiſſen, daß dieſer Akkord viel mehr auf die Frage der Bewaffnung der Schiffe Bezug habe, die weniger als 10000 Tonnen Waſſerverdrängung aufweiſen: Kreuzer, Torpedoboote und Unterſeeboote, als auf die Ein⸗ ſchränkung der Tonnage in den verſchiedenen Schiffsklaſſen. Die beiden Regierungen haben anerkannt, daß gewiſſe Schiffe trotz ihrer kleinen Tonnage infolge ihrer ſtarken Bewaffnung einen großen Offenſivwert beſitzen und man habe ſich deshalb darüber verſtändigt, die Bewaffnung dieſer Schiffe einzu⸗ ſchränken und ſo ihren Offenſivwert herabzuſetzen, ohne jedoch gleichzeitig ihren Defenſivwert zu beeinträchtigen(1) In einer vom Quai'Orſay veröffentlichten Note wird darauf hingewieſen, daß der oberſte Verteidigungsrat bei den Verhandlungen zwiſchen England und Frankreich Richtlinien aufgeſtellt habe. Das Ergebnis dieſer Beſprechungen trage den Flottenintereſſen Frankreichs in vollem Umfange Rech⸗ nung. Frankreich und England hätten die beſtimmte Hoff⸗ nung, daß ſich auch die anderen intereſſierten Mächte dem Kompromiß anſchließen würden, denen dieſes in der mächſten Zeit zur Kenntnis gebracht werden ſoll. Bis dahin ſet es aus Gründen der tuter nationalen Höflichkeit nicht ae über den Inhalt des Akkordes Mitteilungen zn machen. i Letzte Meloͤungen Operation des Ozeaufliegers v. Hünefeld Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ozeauflieger Frhr. v. Hünefeld iſt, wie wir im„Bhrſen⸗ kurier“ leſen, geſtern am Blinddarm operiert worden. Die Operation, die im Berliner Weſtſaatorium vorgenommen wurde, iſt an ſich gut verlaufen, jedoch iſt der Patient, der ohnehin durch die vielerlei Strapazen der letzten Monate recht mitgenommen war ehr geſchwächt. Hünefeld leidet außerdem ſeit längerer Zeit an einem nicht unbeträchtlichen Magenleiden, Im Schlaf getötet Zürich, 31. Juli. Bei St. Jean im Wallis wurde eine Frau, die ſich nach dem Heumachen zum Schlafen niederge⸗ legt hatte, von einem den Berg herabrollenden Stein ge⸗ troffen und getötet. Ihr Mann fand ſie ſpäter tot auf. Exploſionskataſtrophe in Rom 8 Rom, 31. Juli. In der chemiſchen Abteilung der Kunſt⸗ ſeidefabrük Viseofal in Rom brach infolge Exploſton eines Gasbehälters Feuer aus. Da weitere größere Exploſto⸗ nen befürchtet wurden, ſtürzten ſich die Arbeiter maſſenhaft durch die Fenſter ins Freie. 15 Arbeiter, darunter mehrere Frauen, wurde verletzt. Das Umſichgreifen des Feuers konnte verhindert werden. Haftentlaſſung abgelehnt 1 80 Paris, 1. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die 11. Strafkammer hat geſtern von neuem den Beſchluß ge⸗ faßt. die vorläufige Freilaſſung der in die ungariſche Titel⸗ fälſcheraffäre verwickelten Finanzleute Blumenſtein und Konſorten abzulehnen. Geſunkener Millionenſchatz gehoben 1 5 Paris, 1. Aug. Dem italieniſchen Bergungsdampfer „Artiglio“ iſt es geſtern nach wochenlangen ſchwierigen Ar⸗ beiten gelungen, aus dem Wrack des Dampfers„Eliſabeth⸗ ville“, der im Kriege von einem Unterſeeboot auf der Höhe von Belle Isle verſenkt wurde, den Geldſchrauk mit einer Diamantenſen dung von 50 Millionen Franken zu bergen. 0 Das Befinden der ſchwediſchen Königin — Stockholm, 31. Jult. Im Befinden der Königin Viktorla von Schweden iſt infolge wiederholter Steinkoltken und hef⸗ tiger Huſtenanfälle wieder eine Verſchlimmerung eingetreten. ingeladen. 8 Der Frauenausſchuß. * Neue Munuheimer Zektung[Mittag ⸗Ausgabey 3. Sette. Nr. 889 Miktwoch, den 1. Auguſt 1928˙ Stimmen aus Eiſenbahnerkreiſen über die Eiſenbahnamfülle Von Herrn Theodor Veith. Bezirksleiter der Gewerk⸗ ſchaft Deutſcher Eiſenbahner E.., Verwoltungsfekretartat Mannheim, erhalten wir die nachſtehende Zuſchrift, die im Hinblick auf das neue entſetzliche Eiſenbahnunglück, das ſich geſtern nachmittag bei Augsburg ereignete, von aktuellſter Bedeutung iſt. Die Reichsbahnverwaltung wird nicht umhin können, auf die ſchweren Anklagen, die in dem auffehen⸗ erregenden Artikel enthalten ſind, zu antworten. Bet den in letzter Zeit eingetretenen Eiſenbahnunfällen mehren ſich die Stimmen, die die Frage erheben, woran die Schuld zu ſuchen ſei. Ein Recht hierzu ſteht der Oeffentlich⸗ keit wie auch dem Eiſenbahnperſonal zu, ſind des doch beide, die bei ſolchen Fällen in Mitledenſchaft gezogen werden und ihr Leben aufs Spiel ſetzen. Im Intereſſe einer Vermeidung derartiger Unfälle für die Zukunft ſollen deshalb leiden⸗ ſchaftslos die Verhältniſſe auf den verſchiedenen Gebieten des Eiſenbahnweſens beſprochen werden, denn es hat keinen Zweck, daß vonſeiten der Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung alles im roſigſten Lichte erſcheint, vielmehr müſſen die wirk⸗ lichen Fehlerquellen herauszufinden ver⸗ fucht werden. Es ſoll nun in erſter Linie die Frage der Bahnbewachung und Bahnunterhaltung behandelt werden. Wenn die Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung in dieſer Frage auf dem Standpunkt ſteht, daß in der Bahnbewachung und Bahnunterhaltung eine Beſſerung eingetreten ſei, dann müſſen wir dieſe Frage verneinen und zwar us dem einfachen Grunde, weil die Bahnwärter, die die Streckenbegehung früher hatten, einmal in vielen Fällen aufgehoben wurden und die beſtehen gebliebenen Wartſtationen ein weit größeres Arbeitsbereich erhalten haben, als dies früher der Fall war. Zudem muß der Bahnwärter heute eine vorgeſchriebene An⸗ zahl Stunden Bahnunterhaltungsdienſt verſehen, die ihn zwingt, ſeine Strecke in einer heſtimmten Zeit durchzugehen. Bei der Länge der Strecke wird indes nur ein Streckengang verſehen, während früher zweimaliger Gang vorgeſchrieben war. Dieſe Arbeitshäufung des Bahn wärters ergibt ſich aus der Umſtellung des Bahnunter⸗ haltungsperſonals, das jetzt nur noch etwa 4 von dem Perſonalſtand von früher beträgt.(Ständiges Perſonal.) In den Sommermonaten werden ſogenannte Zeitarbei⸗ ter eingeſtellt, deren Beſchäftigung in der Regel nur 6 Mo⸗ nate beträgt. Trotz der ziemlich hohen Zahl der Zeitarbeiter— es waren nach dem Gtat der Reichsbahn(amtlich) im Jannar 1928: 588 563 abzüglich rund 70 000 Stammarbeiter, alſo etwa 500 000 Mann— iſt es nicht möglich, die laufenden Bahn⸗ unterhaltungsarbeiten wie früher auszuführen, da dieſes Perſonal in der Hauptſache zu Um⸗ und Neubauten verwen⸗ det wird und dadurch dem Bahnwärter in vielen Fällen die laufenden Arbeiten auszuführen überlaſſen bleibt. Wohl iſt ein ſogenannter Sicherheitsdienſt bei der Reichsbahn Eingerichtet. Dies ſoll ſcheinbar nach Anſicht der Reichsbahn⸗ Verwaltung die Verbeſſerung im Bahnunterhaltungsdienſte ſein. Daß dem nicht ſo iſt, beweiſt ſchon der Umſtand, daß dieſer Sicherheitsbienſt bei Tage die Züge begleitet und nur bei Nacht und ohne Licht die Strecke abgeht, um in der⸗Haupt⸗ ſache das Perſonal ſelbſt auf die ordnungsmäßige Ausübung ihres Dienſtes zu überprüfen. Man kann aber bei Nacht nie⸗ mals von dieſem Perſonal die Auffindung eines Anſchlags oder Schienenbruchs uſw. erwarten, weil auch bei ihnen die Streckenausdehnung derart iſt, daß eine Ueber mü dung eintreten muß. 5 Der Hauptumſtand in der Bahnunterhaltung liegt alſo der Abſchaffung ber früher gut eingeſpielten und bewährten Stammarbeiterſchaft in der Bahnunterhaltung und ihrer gewiſſenhaften Arbeitsausführung. Heute ſtellt die Reichsbahn für größere Umbauten in der Hauptſache Unternehmer ein, deren Leute wohl zum Teil aus früheren Eiſenbahnarbeitern beſtehen, vielfach aber auch aus Deuten, die von der Eiſenbahn und ihren Gefahren keine Ahnung haben und ſich über die Auswirkung einer ſchlechten Arbeitsleiſtung nicht im klaren ſind. Das Intereſſe dieſer Arbeiter, die nicht wiſſen, ob ſie im nächſten Jahre überhaupt noch beſchäftigt werden, kann nicht ſo ſein wie bei einem Stammarbeiter, deſſen Lebensunterhalt die Reichsbahn iſt und deſſen Arbeiten auch nach Monaten und Jahren noch kontrolliert werden können. Zu all dem kommt hinzu, daß die Unternehmerarbeiter noch weſentlich beſſer bezahlt ſind als die Bahnarbeiter. Wenn man trotzdem noch einer größe⸗ ren Wirtſchaftlichkeit der Arbeiten der Reichsbahn das Wort redet, dann kann dieſe Wirtſchaftlichkeit nur auf Koſten der Qualitätsarbeit gehen. Es wird bei der Reichsbahn⸗Verwaltung niemand behaup⸗ ten wollen, daß die Arbeiten der Stammarbeiterſchaft von früher ſchlechter geweſen ſeien als die Unternehmerarbeiten von heute, denn es ſteht feſt, daß früher die vielen Nach⸗ arbeiten nicht geleiſtet werden brauchten, die heute nach Fertig⸗ ſtellung der Arbeiten von Privatunternehmern durch die Stammarbeiter der Reichsbahn einſchließlich der Zeitarbeiter ausgeführt werden müſſen. Die Forderung der Bahnunter⸗ haltungsarbeiter und ihrer Gewerkſchaften nach Abſchaffung der Arbeiten der Privatunternehmer und die Einführung des früheren Stammarbeiterſyſtems liegt nicht nur im Intereſſe des Perſonals, ſondern viel mehr im In⸗ tereſſe der Reichsbahn⸗Verwaltung und der geſicherten Eiſen⸗ bahnoberbauanlagen. Es ſind amtliche Stellen der Reichs⸗ bahn vorhanden, die die Arbeiten der Privatunternehmer als unwirtſchaftlich abgelehnt haben auch hinſichtlich der Quali⸗ tät der Arbeiten. Dieſe Stellen ſind beſtimmt nicht beein⸗ flußt von irgendeiner Seite, ſondern ſie taten es zweifellos in der klaren Erkenntnis der Verhältniſſe. Was die Dienſtzeit des Bahnbewachungsperſonals anbelangt, ſo ſteht feſt, daß Dienſtſchichten unter 12 Stunden nur in den allerwenigſten Fällen beſtehen und daß dieſer Dienſt in vielen Fällen bis zu 16 Stunden feſtgeſetzt iſt, weil dieſer Dienſt durch die Verwaltung nach den verwaltungsſeitig und völlig ungenügenden Dienſtdauervorſchriften als Bereit⸗ ſchaftszeit gewertet wird. Aehnlich verhält es ſich beim Welchenſtellerperſonal. Auch hier wird bei der Prü⸗ fung des Dienſtes hinſichtlich der feſtzulegenden Dienſtzeit nicht die Zeit der Verantwortung, ſondern nur die von der Ver⸗ waltung ermittelte produktive Arbeitszeit, d. h. ein Zeitwert von 3 bis 8 Minuten je Zug als Norm feſtgelegt und darnach die Dienſtzeiten bemeſſen. Daß dabei Dienſtſchichten von über 12 Stunden herauskommen, dürfte auch dem Lafen klar werden. Ob nun Nacht⸗ oder Tagdienſt verſehen wird, ändert an dieſer Auslegung nichts, trotzdem feſtſteht, daß beim Nachtdienſt an das Perſonal höhere Anforderungen geſtellt werden als ſelbſt am Tage. Beim Zug beg leitdienſt iſt es nicht anders. Man kann ruhig behaupten, daß dieſes Per⸗ ſonal noch einen viel ſchwierigeren Dienſt hat, weil die Haupt⸗ ſache der Dienſtleiſtungen nicht im Heimatort, ſondern aus⸗ wärts abgeleiſtet werden muß. Dabei gelten als Dienſtzeit nur die rollenden Stunden, während alle anderen Arbeits⸗ verrichtungen nur als Dienſtbereitſchaft zu 50 Proz. als Ar⸗ beitszeit gerechnet werden. Entſteht z. B. heim Wechſel eines Zuges nur eine Zwiſchenpauſe von 5 Minuten, ſo werden dieſe nicht als Arbeitszeit angerechnet, ſondern nur als Dienſt⸗ bereitſchaft. Eine ſolch ausgeklügelte Berechnung der Dienſtzeit hringt es mit ſich, daß das Betriebs⸗ und Verkehrsperſonal Dienſt⸗ ſchichten erhält, die weit über den normalen 9 Stundentag hinausgehen. Gelten doch die von der Reichsbahn⸗Hauptver⸗ waltung in Kraft geſetzten ſog. Dienſtdauervorſchriften für a) das Bahnbewachungsperfonal, b) das Bahnhofs⸗ und Ab⸗ fertigungsperſonal, c) den Zugdienſt⸗ und Verſchiebelokomotiv⸗ dienſt, d) den ſonſtigen Betriebsmaſchinen⸗ und Wagendienſt und die Bahnbetriebswerke, e) den Schiffsdienſt, ausgenommen die Hochſeeſchiffahrt und die Kettenſchleppſchiffahrt auf dem Main. Nicht unter dieſe Vorſchriften fällt der Verwaltungs⸗ dienſt. Die Unhaltbarkeit dieſer Dienſthauervorſchriften ergibt ſich aus dem in 8 5 Abſ. 2 niedergelegten Wortlaut: Zur Er⸗ zielung zweckmäßiger Dienſteinteilungen können auch Pauſen unter 8 oder 10 Stunden als Ruhezeiten ſeſtgeſetzt werden, und zwar beim Zugsperſonal, wenn ſie außerhalb der Heimat min⸗ deſtens 5 Stunden und in der Heimat mindeſtens 8 Stunden und beim übrigen Perſonal, wenn ſie als Tagesruhezeit min⸗ deſtens 6 Stunden betragen und im angemeſſenen Verhältnis zu der Dauer und dem Arbeitsmaß der vorangehenden oder der nachfolgenden Dienſtſchicht ſtehen. Die Dienſtbauervorſchrift(D. D..) beſagt weiter, daß jährlich gewährt werden ſollen: 52 Ruhetage von minde⸗ ſtens 32 Stunden Ruhezeit oder dafür gekürzte Ruhezeiten. Die Reichsbahnverwaltung behauptet nun, daß die Dienſtſchichten nicht zu lang ſeien. Dabei ſteht feſt, daß die Feſtlegung der vorgenannten Arbeitszeiten nicht im höchſten Verkehr ſtattfindet und daß die Zeiten der Dienſtprüfungen nicht als Mittel für den Ar⸗ beitsanfall in Betracht kommen, alſo beim geſteigerten Ver⸗ kehr die Anforderungen noch über das feſtgeſetzte Maß hin⸗ ausgehen. Der Mißſtand liegt hier bei den Dienſteinteilungen lediglich am Abbau. Der Abbau wurde doch in erſter Linie am Betriebs⸗ und Verkehrsperſonal vollzogen. Wäh⸗ rend früher der Perſonalſtand nach dem vorhandenen Dienſt⸗ anfall eingeteilt wurde, wird heute der Dienſt nach dem vor⸗ handenen Perſonal eingeteilt.(Siehe Dienſtpläne des Fahr⸗ perſonals, bet denen jederzeit neue Touren eingeſchoben wer⸗ den und vom Perſonal mitverſehen werden müſſen.) In dieſem Zuſammenhange ſei auch zu der Frage der Perſonalvermehrung Stellung genommen. Wenn behauptet wird, daß der Ge⸗ ſamtperſonalſtand immer noch um 1,6 Prozent höher iſt als im Frieden, dann darf hier mit Recht die Frage aufgeworfen werden, wo das Mehr an Perſonal vorhanden iſt. Sicherlich nicht im Zugdienſt. Im Perſonenzugdienſt ſind höchſtens zwei Schaffner eingeteilt, von denen ein Mann bel vielen Zügen ſelbſt den Packwagen noch bedienen muß. Jedenfalls auch nicht im Güterzugdienſt, in dem gegen früher fünf Schaff⸗ ner nur noch drei vorhanden ſind, während die Züge 120 Ach⸗ ſen führen, was früher für 2 bis 2, Züge ausgereicht hat. Aehnlich iſt es beim Rangierdienſt und beim Weichendtenſt. Alſo kann das Mehr an Perſonal nur im Verwaltungsdienſt zu finden ſein. Die Leiſtungszulage wurde in einigen Artikeln der Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung geſtreift und die Frage aufgeworfen, ob nicht etwa der Miß⸗ mut des Perſonals ob der„gerechten“ Verteilung dieſer Zu⸗ lage eine Rolle ſpielen würde? Wir dürfen dazu folgendes ſagen: Alle Bedienſtete ohne Unterſchied ihrer Organiſations⸗ zugehörigkeit verwünſchen dieſe Zulage, weil ſie nicht nur Unzufriedenheit, ſondern Mißtrauen unter das Perſonal bringt. Dieſe Leiſtungszulage muß aber auch von einer an⸗ deren Seite beleuchtet werden, nämlich von der Verteilung an das Lokomotipperſonal. Die Reichsbahnverwaltung hat neuerdings das Lokomotivperſonal von der Verteilung der Leiſtungszulage nach den allgemeinen Richtlinien ausgeſchlof⸗ ſen und dafür beſondere Richtlinien aufgeſtellt. Wir können die Grundſätze nicht ausführlich behandeln und wollen daher nur anführen, daß unter dem Geſichtswinkel der Einſparun⸗ gen von Brenn⸗ und Schmierſtoffen und der Unterhaltung von Lokomotipen auf 1000 Lokomotiveinheitskilometer ein Wettbewerb eingeſetzt hat, der durch Vergleiche mit den anderen Bws. der eigenen Rbd. ſowie der bd. unterein⸗ ander ſich ſo auswirken wird, daß die Betriebsſicherheit nicht mehr an oberſter Stelle ſteht. 5 Als Beweis dafür wollen wir die Ausführungen eines Herrn Reichsbahnrat Pabſt⸗ Liegnitz anführen, der in der Reichsbahn Nr. 26/28 wörtlich ſagt: So wird durch Bekannt⸗ gabe der wirtſchaftlichen Ergebniſſe des Lokomotivdienſtes unter den einzelnen Dienſtſtellen und Aemtern ein Wett⸗ bewerb angeregt, bei dem begreiflicherweiſe jede Stelle be⸗ ſtreht iſt, durch gute Ausnutzung der Lokomottpen und des Perſonals und ſparſames Wirtſchaften mit den Betriebs⸗ ſtoffen gut abzuschneiden.“ Mehr brauchen wir zum vor⸗ ſtehenden Satz nicht zu ſagen. Wir überlaſſen das Urteil über die Auswirkung ſolcher Wirtſchaftlichkeitsmethoden dem denkenden Menſchen. Wir wollen nur noch ſagen, daß die R. H. dieſen Artikel als Privatſache betrachten wird. Dem⸗ gegenüber ſtellen wir aber feſt, daß er im Hauptorgan der Reichsbahn, wenn auch im nichtamtlichen Teil, ſteht, und daß die R. H. dadurch ihre Zuſtimmung zu dieſem Artikel gegeben hat, andernfalls er nicht hätte aufgenommen werden ſollen. Bet den Betrachtungen über die Wirtſchaftlichkeit ſehen wir, daß die Vorſchriften, die die Reichsbahn ſelbſt auf⸗ geſtellt hat, vielfach nicht eingehalten werden können. Wir wollen bet der Gelegenheit der Oeffentlichkeit auch einmal ſagen, daß ſich der Betriebs⸗ und Verkehrsdienſt in der Hauptſache nach den Fahrdienſtvorſchriften abzuwackeln hat, Würden jedoch dieſe Vorſchriften genau eingehalten, daun .————————————— v—·— ˖—r.---¹i—i0 enen e Perfekt franzöſiſch Von Richard Rieß Brummel wußte eigentlich gar nicht, warum er auf dem Gymnaſium fremde Sprachen getrieben hatte, Griechiſch, La⸗ tein, Franzöſiſch Mit Latein iſt heute ſowieſo nichts mehr anzufangen, und vom Grtechiſchen kannte Brummel nichts mehr als„Andra moi ennepe. Musa, polytropon, hos mala polla“, den erſten Vers der Odyſſee. Und eine damit allein beſtrittene Unter⸗ haltung wird ſicherlich bald zu Ende oder doch ſehr eintönig ſein. Aber Franzöſiſchl Iſt das etwa keine„lebende“ Sprache? „Auf denn“, ſagte Brummel, und nachdem er ſich zur Er⸗ gänzung ſeiner Kenntniſſe den Reiſeführer„456 Worte Fran⸗ zöſiſch“ geauft hatte, fuhr er in die Weſtſchweig. „Kein Wort Deutſch unterwegs“, gelobte ſich Brummel. „Kein Menſch ſoll auch nur ahnen, daß ich nicht im Café de Paris, ſondern bei Aſchinger Stammgaſt bin“. „Bitte Fahrkart“, ſagte der Schaffner hinter Fribourg. Woher der Mann nur wiſſen konnte, daß Brummel deutſch verſtand?„Frechheit!“ dachte Brummel, ſuchte ſieben Stück der„456 Worte Franzöſiſch“ hervor und— aber nein. das paßte ja garn nicht. Er konnte doch den Schaffner nicht bitten, ihm ein Zimmer mit einem Bett zu reſervieren. Aber hier..„Aye la bonté. Monsieur, de me dire, ou se trouve le gare.“ Das paßte. Wenn man auch im Zuge ſaß. Brom⸗ mel fügte hinzu„Le gare de Montreux“, Das wirkte doch, wenn man im Genfer Zuge ſaß, höchſt ſachgemäß. Der Schaffuer lächelte und gab Auskunft. Der Mann konnte ſicher bedeutend mehr als nur 456 Worte franzöſiſch. Es hatte für Brummel den Anſchein, als beſtände die Ant⸗ wort, die der Schaffner gab, aus faſt ſo vielen. Und der Be⸗ amte wird doch ſicherlich nicht alle Worte, die er überhaupt kannte, in dieſe Antwort hineingelegt haben. So höflich ſind nicht mal weſtſchwelzeriſche Eiſenbahnbeamte. Brummel hatte die franzöſiſche Antwort mit Genug⸗ tuung aufgenommen. Als er nach einiger Zeit den Schaffner abermals fragte, wann denn der Bahnhof von Montreux käme, erhielt er auf Deutſch den Beſcheid, daß man bald in Genf ſei. Und warum er denn in Lauſanne nicht umgeſtiegen wäre. Er habe es ihm doch eigens geſagt. Allerdings— auf franzöſiſch. 5 Brummel denkt: Man muß ſich an alles gewöhnen, auch an fremde Sprachen. Wenn man ſie nicht genau verſteht— nun, man gewöhnt ſich an ſte. Brummel fährt von Genf zurück und lernt: Mein Herr, würden Sie die Güte haben, mir zu ſagen, wie ich zum Hotel de Rome gelange. Haben Sie Zimmer mit ſeparatem Bad? uſw. ö Brummel kommt an. Er fragt. Deutſch. Fragt nach dem Hotel de Rome. Er wird durch Montreux geſchickt. Dann nach Territet. Schließlich landet er in Clarens. Es gibt leider kein Hotel de Rome. Brum⸗ mel verzichtet und kehrt im nächſtbeſten Hotelpalaſt ein.„Zim⸗ mer mit Bad?“ Aber natürlich,„Vielleicht auch mit Salon?“ — Brummel nickt. Oh, er iſt beglückt. Der Portier hält ihn ſicher für einen Pariſer. Fließend franzöſiſch ſpricht er mit ihm, 8 Er kriegt ein Appartement. Dreiteiltig. Mit Seefront. Mit eigenem Diener. 5 Es ſpricht ſich bald herum, daß ein Multimillionär ein⸗ gezogen ſei. Man verſtehe ihn zwar nicht recht. Aber wenn man ihm das Teuerſte bringe, dann ſei er zufrieden. Brummel ſitzt im Speiſeſaal. Den Alkohol hat ihm der Arzt verboten.„Ein peu de lac“, beſtellt er.(Lac und lait geſellt ſich gern.) „Lac? Lac? See wünſcht der Herr?“ denkt der Kellner. „Aha, ein Spaßmacher, der Nabob. Einen ganzen See von Sekt will er.“ Gerade für Leute wie Brummel ſind die Doppel⸗Magnumflaſchen“ von den Sektfabriken erfunden worden. Brummel kriegt ſo eine Pulle ſerviert. Sie gleicht einem Flaſchen⸗Denkmal. Hilf Himmel! Und er hat Milch haben wollen Nur kein Wort * Brummel liegt mit einem Mordskater im Bett. Er kann nicht aufſtehen. Wirft er mal einen Blick zum Fenſter hinaus, dann hält er die Welt für verdreht. Im Genfer See ſchwim⸗ men weiße Wolken und droben im Himmelsblau ziehen die Dampfſchiffe. Ach Klingeln, dreimal dem Kellner. „Saurer Hering. wenn ich nur wüßte, was ſaurer Hering heißt.“ Aber, ach, der Hering ſchwimmt jenſeits der 456 Worte, die ſein Sprachführer enthält. Aber Brummel weiß: Frühſtück heißt déſeuner. Er ſagt„déſeuner“ und der Kellner zählt 101 Speiſen auf. Brummel kann nichts anderes als nicken. f Immer wieder klopft's an Brummels Türe. Speiſen⸗ träger, Pikkolos kommen, und der Ober führt den Oberbefehl. Eine Hochzeitstafel erſteht vor Brummels Bett: Gänſeleber⸗ paſtete und Hummern. Die geſamte Nahrungszbologie in Aſpik. Rehrücken mit Cumberlandtunke, Hühner. Und dite dazu gehörigen Getränke. Huch. Brummel kann ſchon das Wort„Eſſen“ nicht hören. Nicht mal, wenn man es„manger“ ſchreiht. Und vor dem Anblick wird ihm ſo übel, daß alle Kellner, Pikkolos mit⸗ 8 ſamt ihrem Ober⸗Herrn ſchleunigſt verſchwinden. * Brummel begibt ſich ins Freie, ſchnell fort aus der Dunſt⸗ ſphäre aller Lebensmittel. Er ſetzt ſich ans Seeufer und ſleht furchtbar melancholiſch aus. 2 5 Endlich beginnt die Dame neben ihm ein Geſpräch. Brummel parltert perfekt mit. Er ſagt alle zwei Minuten „Oui, oui, Madame.“ Als die Dame dann aufſteht, tut er des⸗ gleichen und begleitet ſie. Geht mit in die Läden der Grande rue, läßt die Verkäufer reden und ſagt oui, oui und Als er heimkommt, beſteht ſeine Barſchaft aus ſechs Fünf⸗ Rappenſtücken. Und auf dem Schreihtiſch des Appartements liegt die Hotelrechnung.. 5. Brummel, ſeinem Grundſatze:„Hier nur franzöſiſch⸗ treu, drückt ſich franzöſiſch. In Zürich atmet er auf. Er darf wieder deutſch reden. Und ahnt nicht, daß die Polizei bereits 1 ſucht. Beſondere Kennzeichen: ſpricht nur fran⸗ zöſtſch. 1 Die Polizei hat Brummel nicht gefunden. Er hat in ſeinem ganzen Leben kein franzöſiſches Wort mehr geſprochen. Und verſtanden erſt recht nicht. Und wenn er wieder mal nach der Schweiz Sehnſucht hat, fährt er lieber in die ſächſiſche als in die mit der fremden Sprache. Er hat ſich, um nicht aber⸗ mals hineinzufallen, bereits den Sprachführer„456 Worte Sächſtſch“ gekauft. — 4. Seite. Nr. 383 Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 1. Auguſt 1928 wäre ein Chaos im Zugdtenſt die Folge. Ganz beſonders eim Verſchiebedienſt laſſen ſich dieſe Vorſchriften nicht ein⸗ halten. Die Aufſichtsorgane der Reichsbahn drücken auch gerne ein Auge zu, damit nur der Betrieb abgewickelt wer⸗ den kann. Die Reichsbahn hat ſich wiederholt dazu verſtiegen, den Gewerkſchaften zu erklären, daß ein Arbeiten nach Vor⸗ ſchrift als paſſive Reſiſtenz angeſehen und beſtraft würde. Wo bleiben hier die Konſequenzen der Reichsbahn? Man gibt ſelbſt zu, daß nicht ſtrikte nach den Vorſchriften gearbeitet werden kann, beantragt aber beim Vorliegen eines Unglücks⸗ falles die Beſtrafung des Perſonals nach den Vorſchriften. Daß das im Betriebs- und Verkehrsdienſt beſchäftigte Per⸗ ſonal unter dieſen Umſtänden mißmutig wird, dürfte jedem vernünftigen Menſchen einleuchten, zumal dieſes Perſonal ſehr oft nur unter Aufbietung aller ſeiner Kräfte den Betrieb be⸗ wältigen kann, ja das Zugsperſonal ſehr oft einen ganzen Tag lang ohne richtige Mahlzeiten ſeinen Dienſt verſieht und dafür noch zu gewärtigen hat, daß man es für Unglücksfälle verantwortlich macht. Mag man verſuchen, die Dinge noch ſo ſchön hinzuſtellen, Tatſache iſt, daß ſämtliche Staatsbahnen zuſammen im Jahre 1910 insgeſamt 470 183 851 Mk. 5 1911 5 75 597 895 403„ FFN]¶ 91? 5 586 867 684„ „ 1913 5 504 179 670„ bei einer blühenden Wirtſchaftslage an Ueberſchuß aufgebracht haben, während die heutige Reichsbahn, die aus den früheren (alſo den gleichen Ländereiſenbahnen zuſammengeſetzt iſt) im Jahre 1928 rund 900 Millionen Mark allein an Reparations⸗ laſten aufzubringen hat. Daß die Leitung der Reichsbahn heute ehnfalls mehr Geld koſtet als unter der früheren Führung des Reiches, dürfte doch ebenfalls eine Tatſache ſein, die mit ins Gewicht fällt. Zuſammenfaſſend ſtellen wir daher feſt, daß die Mehr⸗ leiſt ung mit vermindertem Betriebs⸗ und Ver⸗ kehrsperſonal auf die Dauer nicht durch⸗ geführt werden können und daß in dem heutigen Syſtem der Reichsbahn eine Aenderung eintreten muß. Das auszu⸗ sprechen können alle Drohungen nicht verhindern, denn es geht um das Wohl und Wehe des Volkes und nicht zuletzt des Eiſenbahnerperſonals und der Reichsbahn ſelbſt. Möge als⸗ bald der frühere Grundſatz bei der Reichsbahn wieder ſeine Geltung erreichen, daß das Perſonal nach dem Dienſtanfall be⸗ meſſen wird und zwar bei allen Kategorien. Städͤtiſche Nachrichten Klagen über die hohen Obſtpreiſe Aeußerungen eines Erzeugers Unter Bezugnahme auf die in der hieſigen Preſſe er⸗ hobenen Klagen über die teueren Obſtpreiſe erhalten wir von dem unterzeichneten Produzenten folgende Zuſchrift: Im allgemeinen iſt von der Obſternte dieſes Jahres kaum ein Drittel der vorjährigen Ernte zu erwarten, denn die Nachwehen der Eisheiligen Mitte Mai kommen jetzt auf dem Markt zur Auswirkung. Aber die Marktfrau ſagt:„Ach was, Eisheilige gibt ja gar keine mehr, ich will einfach bil⸗ liges, großes und weiches Obſt.“ Darauf iſt zu antworten: In Johannisbeeren gabs nur eine halbe Ernte. Ich habe den Zentner für 20 Mk. verkauft. Der Arbeitslohn für Pflücken macht 8 Mk. für den Zentner aus. Verbleiben alſo noch 12 Mk. Selbſtverſtändlich mußte ich die Ware noch auf den Markt bringen, wo noch Abgaben, Auslagen, Mühe und Arbeit zu leiſten waren. Alſo Reinverdienſt gleich Null! Verkauft wurde die Ware durch die Marktfrau für 25 Pfg., auch ein kleiner Nutzen. Bei Mirabellen, Pflaumen, Reineklauden, Pfirſichen und Aprikoſen iſt der Ertrag nicht nennenswert, alſo ebenfalls ein Ausfall, wodurch Mühe, Arbeit, Arbeitslohn, Dung uſw. unbezahlt bleiben. Früh⸗ birnen bringen zuſammen nur einen Zentner, voriges Jahr 24 Zentner i Voriges Jahr koſtete 1 Pfund mittlerer Birnen 20—28 Pfennig, es müßte alſo dieſes Jahr das Pfund dreimal ſo piel koſten, das wären 6075 Pgf. Nur mit dieſem Preis käme der Obſterzeuger einigermaßen zu ſeinem verdienten den, wo eine andere Bezahlung herauskommt als bei uns. Von der Arbeitszeit gar nicht zu reden. Alſo bitte aufpaſſen: Entweder den Preis bezahlen, der verlangt wird, und tüchtig Obſt eſſen, oder wenn die Geloͤbörſe dies nicht erlaubt, dann muß man eben verzichten lernen. Auf keinen Fall gibts durch das Jammern und Klagen mehr Obſt. Wenn ſich die Erzeuger nicht reſtlos den Genoſſenſchaften an⸗ ſchließen, gehen ſie ihrem ſicheren Untergang entgegen. Die Aufkäufer von Frankfurt, Rheinland, Berlin uſw. ſind ſich der Lage und des diesjährigen Erträgniſſes bewußt und zahlen Preiſe, die angepaßt ſind. Nur wenige, die den Genoſſenſchaften nicht angehören, liefern nach Mannheim und erhalten dort zu ihrem Schaden Spottpreiſe und hören noch das Gejammer über hohe Preiſe an. Wenn ſich alle Er⸗ zeuger einmal reſtlos zuſammengeſchloſſen haben, dann wird der Preis auf dem Mannheimer Markt rapid in die Höhe gehen, oder es kommt keine Ware mehr. Zum Schluß den guten Rat:„Leben und leben laſſen“ und nicht die Erzeuger zum äußerſten reizen. Jakob Mühling, Obſt⸗ und Gartenbaubetrieb, Mann⸗ heim⸗Rheinau, Schwetzinger Gemarkung. Was ſagt der Obſtbaubeamte? Der Inſpektor für Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Weinbau des Kreiſes Mannheim nimmt ebenfalls zu der Frage der hohen Obſtpreiſe Stellung, wobei er die Verhältniſſe auf dem dies⸗ jährigen Mannheimer Obſtmarkt u. a. damit erklärt, daß für das Obſtbaugebtet des Kreiſes Mannheim bisher keine Abſatz⸗Genoſſenſchaft exiſtiert. Für den reellen Händler ſet der Obſtmarkt eine Erleichterung und Verbilli⸗ gung des Einkaufes. Um den überall heute noch feſtſitzenden ungeſunden Zwiſchen handel auszuſchalten und den geſamten Obſtabſatz in gefunde reelle Bahnen zu leiten, ſei man heute in ganz Deutſchland auf dem Wege, den Abſatz in Form von Märkten und Verſteigerungen zu zentraliſieren. Die Obſtverſteigerung ſei nicht dazu da, die Preiſe ins Ufer⸗ loſe zu treiben, ſondern dem Erzeuger dadurch Zeit und Geld zu ſparen, daß er ſelbſt nicht mehr auf den Markt gehen muß, ſondern ſeine Produkte bei der Sammelſtelle abgibt. Durch fachmänniſche Kontrolle, Behandlung und Verpackung von ſeiten der Marktverwaltung werde der Erzeuger zur Ver⸗ edelung ſeiner Ware erzogen. Für den Verbraucher müſſe hierbei ſich allmählich der kürzere Weg auswirken, den die Ware vom Erzeuger nach ihm mache. Hierdurch werde normalerweiſe die Ware nicht teuerer, ſondern billiger. Die Erzeugung guten Obſtes ſei heute ein überaus großes Riſikogeſchäft, was leider von der ſtädtiſchen Bevölke⸗ rung faſt nicht gewürdigt werde. Die teueren Obſtpreiſe dieſes Jahres hätten in erſter Linie ihre Urſache in den geringen Ernteausſichten in den meiſten Anbaugebieten, anderer⸗ ſeits aber ſet auch heute die Preisſpanne zwiſchen Er⸗ zeuger und Verbraucher in vielen Fällen noch ſehr groß. Und der Verbraucher? Er wird ſich in ſeiner Meinungsäußerung der Anſicht des ſachverſtändigen Beamten anſchließen, daß die Preis⸗ ſpanne zwiſchen Erzeuger und Verbraucher in vielen Fällen viel zu groß iſt. Gewiß: der Preis regelt ſich nach Angebot und Nachfrage. Aber wenn der unge⸗ ſunde Zwiſchen handel ausgeſchaltet würde, wäre ſchon viel erreicht. Der reelle Handel hat es in der Hand, zu verhindern, daß er durch die Selbſthilfe der Erzeuger an die Wand gedrückt wird. Und der Verbraucher kann den Preis dadurch regulieren, daß er das teuere Obſt nicht kauft. Im übrigen fehlt nach der Aufhebung der Zwangswirtſchaft jeder Einfluß auf die Pretsgeſtaltung. * Zuſammenſtoß. Heute vormittag kurz vor 8 Uhr fuhr ein Privatauto in der Richtung Jeſuitenkirche beim Amts⸗ gericht gegen die Straßenbahn, Richtung Ludwigshafen. An der Elektriſchen wurde das vordere Trittbrett beſchädigt. Das Auto wurde nur leicht beſchädigt. Nach kurzem Aufenthalt konnten beibe die Fahrt nach Jubwigshafen fortſetzen. * 25 jähriges Dienſtjnbilanum. Herr Joh. Gleißner, Oberbuchhalter der Firma Karl Schweyer, Holzimport in Mannheim, kann am heutigen Tage auf eine 25;fährige un⸗ unterbrochene Tätigkeit im Dienſte ſeiner Firma zurück⸗ blicken. Der Jubilar erfreut ſich bei Chef und Kollegen Drei Brände von Grasflächen und Schuttabladeplätzen veranlaßten geſtern die Alarmierung der Berufsfeuerwehr. Um.48 Uhr wurde die Löſchmannſchaft nach der Alten Frankfurterſtraße auf dem Waldhof gerufen. Kinder hatten eine Grasfläche von 400 Quadratmeter in Brand geſetzt. Beim Eintreffen des Löſchzuges war die Gefahr ſchon beſeitigt. Um .22 Uhr mußte ſchon wieder nach dem Waldhof abgerückt werden. Ein größeres Schuttloch und eine 8000 Quadratmeter große Grasfläche waren aus unbekannter Urſache in Brand geraten. Der Brand wurde durch Berufs⸗ und Fabrikfeuerwehr der Spiegelmanufaktur und Arbeiter ge⸗ löſcht, Um.27 Uhr erfolgte die dritte Alarmierung. Am Gießen auf Gemarkung Neckarau waren durch Selbſtentzün⸗ dung eine größere Menge Putzwolle und Iſolier⸗ maſſe in Brand geraten. Das Feuer wurde mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Schaden iſt in keinem Falle ent⸗ ſtanden. * Sein 25jähriges Dienſtiubiläum begeht heute Herr Auguſt Megerer, Lagermeiſter bei der Firma Ph. Oeſt⸗ reicher u. Co., Kohlengroßhandlung. * Erhöhung der Reichsinderziffer. Der Juli⸗Durchſchnitt der Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts auf 152,6 gegenüber 151,4 im Vormonat. Die Reichsindexziffer iſt ſonach um 0,8 Prozent geſtiegen. * Tarifliche Allgemeinverbindlichkeit im Bankgewerbe, Die am 19. April zwiſchen dem Deutſchen Bankbeamten⸗ Verein, dem Reichsverband der Bank⸗Kaſſenboten und dem Reichsverband der Bankleitungen abgeſchloſſene Vereinbarung, durch die der Reichstarifvertrag bis 31. März 1930 verlän⸗ gert wurde(Gehaltsregelung bis zum 31. März 1929) iſt vom Reichsarbeitsminiſter durch Verfügung vom 28. 7. 28 für allgemein verbindlich erklärt worden. Beranſtaltungen Künſtlertheater Apollo. Heute findet die Premiere „Der Herr von.. im Rahmen des Geſamtgaſtſpteles des Berliner Theaters Berlin mit Max Adalbert in ber Titelrolle ſtatt. Morgen bis Montag und Sonntag nachmit⸗ tag„Der Herr von.. mit Max Adalbert. Operetten⸗Gaſtſpiele. Heute, Mittwoch, beginnen im Roſengarten wieder die Operetten⸗Gaſtſpiele unter Leitung der Herren Hans Baars und Helmut Krauß. Als Eröff⸗ nungs⸗Vorſtellung geht— wie bereits angekündigt— Walter Brommes Meiſter⸗Operette„Mascottchen“ in Szene. Neben den bereits vom Gaſtſpiel bekannten Kräften wirkt Max Heitner, der neue Operetten⸗Tenor des Enſemöbles, in dieſer Aufführung mit. * Rennwieſen⸗Reſtauranut. Am heutigen Mittwoch abend wird das in der vorigen Woche mit ſo großem Beifall auf⸗ genommene Sonderkonzert der 92 Mann ſtarken Ka⸗ pelle Fritzſche unter perſönlicher Leitung des früheren Mannheimer Regiments⸗Obermuſikmeiſters Vollmer wie⸗ derholt. Samstag findet ein Wiener Abend ber verſtärk ten ſtändigen Rennwieſen⸗Gartenkapelle Pomerolt ſtatt. Beide Abende ſind mit Illumination der Garten⸗ anlagen verbunden. Am Montag abend wird auf der Sidecke des Rennplatzes anläßlich des auf dem Stadion ſtatt⸗ findenden dreitägigen Turnerfeſtes ein Großes Feuer⸗ werk abgebrannt, das von den Promenabeplätzen vor den Tribünen aus angeſehen werden kann. Für ſämtliche Ver⸗ anſtaltungen iſt der Eintritt frei, wie aus dem Anzeigenteil hervorgeht. * Ruſſiſche Muſik, Geſang und Tang im Friedrichspark. In den ſchönen, ſchattigen Parkanlagen herrſcht ſeit Wochen Großbetrieb. Eine künſtleriſche Darbietung folgt der andern. Kommenden Sonntag gaſtiert das Groß⸗Ruf⸗ ſiſche Nattonalorcheſter. Ruſſiſche Geſänge, Volks und Nationaltänze wechſeln mit den anerkannt hervorragem⸗ den Darbietungen des Balalaikaorcheſters. Für das Konzert am Samstag hat Herr Homann⸗Webau ein Novk⸗ tätenprogramm aufgeſtellt.(Weiteres Anzeige.) Arbeitslohn, etwa 2030 Pfg. für die Stunde. Gewiß der größter Beliebthett. f f T billigſte Arbeiter! Beſſer wären wir Landwirte, Obſt⸗ und e Das Feſt der filbernen Hochzeit begeht err Joſeph Dekoraflonen Werner ele Gemüſe⸗Erzeuger daran, wenn wir in eine Fabrik Geng mit ſeiner Ehefrau Magdalene geb. Iſenmann, Pelz⸗. Raumaussfaflung gingen, in einem Bureau ſäßen oder irgendwo arbeiten wür- geſchäft, Waldhofſtr. 6, Erlenſtraße 40 wohnhaft. E 2, 1 Olenker) 8211 Tepefen- Teppichs ſollen neue Stühle aufgeſtellt werden. Die früher üblichen; Lettland, Ottauen, Oeſterreich, Polen, Schweden, 151 1 Theater und Mufik Stehplätze, die in ber Hauptſache für bie Einheimischen be. Schottland, Spanien, Dchechoflowakel, Groß⸗Britannſen u Internationales Muſtkfeſt in Siena. Der Vorſtand der Sektion Deutſchland der Internationalen Geſellſchaft für neue Muſik hat Franz Osborn und Stefan Frenkel eingeladen, auf dem diesjährigen Internationalen Muſikfeſt, das im September in Ste na ſtattfindet, die zur Aufführung kommenden deutſchen Werke(Hindemith, Heinz Tießen) du ſpielen. Das neue Paſſionstheater in Oberammergau. Noch ſind zwei Jahre bis zum Beginn der Paſſionsſpiele in Ober⸗ ammergau, aber ſchon jetzt beginnen für dieſes Spiel die Vor⸗ bereitungen. Das Paſſionsſpielkomitee iſt bereits aus den Mitgliedern des Gemeinderates ſowie einigen weiteren Ge⸗ meindemitgliedern gebildet worden. Die größte Aufgabe iſt der Neubau des Theaterhauſes. Schon nach dem Paſſtons⸗ ſpiel im Jahre 1910 beſtand die Abſicht, den Holzbau durch ein neues Theater zu erſetzen. Aber der Krieg und die folgenden Inflationsjahre haben dieſen Plan vereitelt. Beim Paſſtons⸗ ſpiel 1930 werden die Beſucher Oberammergaus dagegen einen vollſtändigen Neubau des Theaters antreffen. Im alten Theater litt beſonders die Mittelbühne darunter, daß die Re⸗ quiſiten, Kuliſſen und Soffitten ſo lagerten, daß dadurch der Einfall des Lichtes auf die Bühne, die bekanntlich unter freiem Himmel ſteht, ſehr beeinträchtigt wurde, Die Bühne des Neubaues, wiederum eine Freilichtbühne, wird unter⸗ kellert, um Raum für die Unterbringung der Requiſiten zu gewinnen. Vom Keller aus ſollen die Requiſiten je nach Be⸗ darf zur Bühne in die Höhe gezogen werden. Durch dieſe Einrichtung wird der neuen Bühne ein ungehinderter Licht⸗ einfall geſichert. Die Entwürfe und Skizzen der neuen Bühne wurden von Oberammergauern geſchaffen. Die Gemeinde hat jedoch auch Fachleute der bayeriſchen Staatstheater im Thea⸗ terbau zu Rate gezogen. Der Neubau wird nach den An⸗ gaben der Paſſionsſpielleitung, die 1930 wieder in Händen von Georg Lang ſein wird, erſtellt. Er wird alſo wie das Spiel ſelbſt ein eigenes Werk der Gemeinde Oberammergau bleiben. Der Zuſchauerraum, der die gleichen großen Aus⸗ maße behalten wird, kommt in Eiſenkonſtruktion zur Aus⸗ führung und erhält ein Glasdach. Für die 4200 Sitzplätze ſtimmt waren, ſollen vollſtändig verſchwinden. Die Einhei⸗ miſchen ſollen dafür durch eigene, für ſte beſtimmte Spieltage entſchädigt werden. Die Proben für das Spiel beginnen be⸗ reits im kommenden Herbſt; bis dahin ſind auch die rund 450 Mitwirkenden, ſämtlich Oberammergauer, ausgewählt, Für die Gemeinde bedeutet die Errichtung des Theaterbaues ein großes finanzielles Opfer. Werden boch mehr als 700 000 Mk. aufgebracht werden müſſen. Kunſt und Wiſſenſchaft Der Münchener Landſchaftsmaler Crobel 7. Der be⸗ kannte Münchener Landſchaftsmaler Prof. Paul Eduard Crodel iſt auf ſeinem Sommerſtudienaufenthalt bei Diet⸗ ramszell mitten in ſeiner Arbeit an einem Herzſchlag uner⸗ wartet geſtorben. 1862 in Kottbus geboren, ſtudierte er bei Hagen in Weimar und bei Batſch in Karlsruhe. Später ſtedelte er nach München über, wo er auf der Internationalen Glaspalaſtausſtellung 1909 die Goldene Medaille errang. Die Münchener Pinakothek, die Weimarer Ehrengalerie, die Na⸗ tionalgalerie in Stockholm, die Galerie der Münchener Se⸗ zeſſton, deren Mitglied Crodel war, beſitzen Werke von ihm, der beſonders die Schneelandſchaft als Meiſter gepflegt hat. O Eine deutſche Holzſkulptur im Metropolitan⸗Muſeum. Zu den bedeutendſten Neuerwerbungen des Newyorker Metro⸗ politan⸗Muſeums gehört eine hervorragende deutſche Holz⸗ ſkulptur, die nach einem Bericht des„Cicerone“ füngſt an⸗ gekauft wurde. Die aus dem 13. Jahrhundert ſtammende Figur von 6 Fuß 5 Zoll Höhe ſtellt einen Apoſtel dar; nach der Aehnlichkeit der Geſichtszüge mit gewiſſen Chriſtusdar⸗ ſtellungen glaubt man, daß es Jakobus der Jüngere iſt. Die Statue ſtammt wahrſcheinlich vom Oberrhein; die Gewand⸗ behandlung läßt an die Figuren des Straßburger Münſters denken. Die Figur ſoll aus einer Privatſammlung in der Nähe von Straßburg ſtammen. Internationaler Zeichenkongreß in Prag. Zu dem in Prag ſtattfindenden internationalen Zeichenkongreß haben die offiziellen Delegierten der Länder Belgien, Dänemark, Eſtland, Finnland, Frankreich, Irland, ä Wales, U..A. und Aegypten, ſerner die Städte Berlin, Deſ⸗ ſau, Hamburg, Kopenhagen, Leipzig, Paris und Prag ihre Teilnahme angemeldet. Als Ausſteller kommen in Frage die Länder bezw. Städte: Deutſchland(und Leipzig), Oeſterreich (und Wien), Dänemark(und Kopenhagen), Frankreich(und Paris), Eſtland, Groß⸗ Britannien, Japan, Jugoſlawien, Lett⸗ land, Polen, Schweben, Schweiz, Tſchechoflowakei(und Prag) und U. S. A. Im ganzen haben ſich bisher angemeldet aus Europa etwa 1800, aus Amerika etwa 700, insgeſamt nahezu 0 Mitglieder; jedoch laufen ſtändig weitere Anmeldungen ein. Das junge Deutſchland in Dortmund. Das geiſtige Ringen und Wollen der fungen Generation zeigt die Aus⸗ ſtellung:„Das junge Deutſchland“ in der Dortmunder Weſt⸗ falenhalle. Die Arbeiten einer bekenntnisfrohen Jugend aus den Gebieten der Kunſt und des Tanzes, der Laienſpiele und der Philoſophie ſind hier vereinigt, nicht im Stil einer hiſto⸗ riſchen Rückſchau, ſondern als zukunftvolles Ideal. Durch Stattſtiken der Arbeits⸗,Wohnungs⸗ und allgemeinen Lebens⸗ verhältniſſe wird die„Freizeitbewegung“ als Regeneratton gegen materielle Abhängigkeit dargeſtellt, am poſitivſten in der Arbeit der Volkshochſchulen, die in der Jugend einen neuen Geiſt wachgerufen haben. Allerlei Humor Die moderne Tochter. Junger Mann:„Ich möchte Ihre Tochter heiraten.“ Vater:„Was ſagt ſie denn dazu?“ „Sie möchte ſchon— wenn Sie dagegen ſind.“ Der Sündenbock. Lehrer:„Ich habe geſtern Ihren Jungen gefragt, wer Macbeth geſchrieben hätte, und da ſagt er mir, er wäre es nicht geweſen.“ Vater:„So ein Schlingel; wenn der ſagt, er hätte etwas nicht getan, dann war er es ganz ſicher.“ 5 ö Der Pflichtbeſuch. Dienſtmädchen:„Bedaure ſehr, Frau Schmidt iſt ausgegangen.“ Beſucher:„Danke ſehr. Als ich zur Gartentür hereintrat und ſie aus dem Fenſter ſchauen ſah, fürchtete ich ſchon, ſie könnte zu Hauſe ſein.“ N * N E * — . r * N Antwoch den 1. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 908 Verfaſſungsfeier Aus dem Lande Veranſtaltungen der Handelsſchule und Höheren Handels⸗ Mittwoch, den 1. Auguſt 2 ſchule II Mannheim Die Handelsſchule und Höhere Handelsſchule II Mann⸗ heim rief am vergangenen Samstag ihre Schülerinnen zu⸗ ſammen, um den Jahrestag zu feiern, an dem ſich das deutſche Volk eine neue Verfaſſung gab. Nach einem Geſangsvortrag des Schuülerinnen⸗Chores ergriff Diplom⸗Handelslehrer Berthold Hacker das Wort zu ſeinem Feſtvortrag. Der Redner hob in ſeinen Ausführungen einen Punkt hervor: wie und warum es kam, daß auch die Frau heute nicht nur berechtigt, ſondern auch verpflichtet iſt, ſich um Staats⸗ und Verfaſſungsdinge zu kümmern. Er gab ſodann eine hiſtoriſche Entwicklung über die Stellung der europäiſchen Frau im all⸗ gemeinen und ihr Verhältnis zum Staat im heſonderen, ent⸗ wickelte den Wandel der Anſchauungen der verſchiedenen Kultur⸗ und Wirtſchaftsepochen und ließ erkennen, welch aus⸗ harrende Geduld und langwierigen Kämpfe nötig waren, um einer ſelbſtverſtändlichen Idee zum Siege zu verhelfen. Heute ſteht die Frau nun ſeit langem im Kampfe ums Daſein als Konkurrentin u. Mitarbeiterin des Mannes neben ihm, ihm gegenüber. Aber es bedeutet eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß die Frau nur dann die volle Gleichberechtigung verlangen kann, wenn ſie die gleiche gründliche gei⸗ ſtige Durchbildung erfährt. Nur dann ſind der Frau alle Berufe offen, wenn ſte dieſelben Leiſtungen auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten aufweiſt. Die Frau iſt ferner nach dem im Art. 109 der Reichsverfaſſung ausgeſprochenen Grundſatz der Gleichberechtigung entſprechend ihrer Befähigung und Lei⸗ ſtung zu allen öffentlichen Aemtern zugelaſſen. Im Reichs⸗ wirtſchaftsrat, im Reichstag, überall finden wir Vertreterin⸗ nen der verſchiedenen kulturellen und wirtſchaftlichen Ver⸗ bände. Die Frau iſt ihrer Veranlagung nach beſonders dazu berufen, ſich mehr der Pflege des rein Menſchlichen im Rah⸗ men unſerer Geſetzgebung zu widmen. Doch eines darf die Frau nicht vergeſſen und verlieren: den feinen Schmelz der Frauenſeele, der immer die wahre Ritterlichkeit des männ⸗ lichen Konkurrenten weckt. Der 11. Auguſt ſollte beſonders der Frau in Erinnerung bringen, wie vieler Kämpfe es be⸗ durfte, bis im Jahre 1919 ber erſte Reichspräſident Ebert das Weimarer Verfaſſungswerk unterzeichnete, eine Verfaſſung, die auch der Frau die Erlöſung aus politiſcher und teilweiſe rechtlicher Unmündigkeit brachte. Der Tag der Verfaſſung ſollte ferner ſedem Deutſchen ein Tag ſein ernſter Selbſtbeſinnung und ſtolzer Bekenntnis zu den bestmöglichen Richtlinten, die ſich das deutſche Volk aus eigener Zuverſicht und Kraft gab für die Fahrt aus einer a ſtolzen, aber zerbrochenen Vergangenheit in eine fremde 1 kunft. Deutſchland iſt heute wieder geachtet in der Welt. illtonen von Oeſterreichern ſehnen ſich hinein in den Ver⸗ band des Deutſchen Reiches. Die Großtaten deutſcher Technik tragen unſeren deutſchen Namen hinaus in die Welt. Die Lügengewebe des Krieges zerreißen und in den Landen der Spemaligen Gegner wächſt die Stimmung der Achtung, ja der Freundſchaft. Der Redner ſchloß ſeine begeiſtert und dank⸗ bar aufgenommenen Ausführungen mit der warmen Auffor⸗ derung an alle Anweſenden, am Verfaſſungstage zu geloben, unſer Volk zu lieben, wie es iſt und war, nach beſtem Ver⸗ mögen mitzuarbeiten am Wiederaufbau unſeres Landes und ſet es auch nur burch glühende Liebe zu Volk, Heimat und Vaterland. a i Das von allen Auweſenden ſtehend geſungene Deutſch⸗ lunblied beſchloß die wilrdige Feier. Kommunale Chronik Friedrichsſeld, 80. Kult. Aus der füngſten Gemein de⸗ Fats ſitzung iſt zu berichten: Für den nach Neu⸗Edingen perzogenen Heizer Martin Bohrer rückt nach der Vor⸗ ſchlagsliſte 1 der Sozialbemokratiſchen Partet als nächſter Be⸗ werber der Schreiner Alfred Stupka in den Bürgerausſchuß ein.— Die diesjährige Verfaſſungsfeter ſoll im Rahmen der vorjährigen abgehalten werden.— Gegen 7 Perſonen wurde wegen Hinterziehung der Hundeſteuer bezw. wegen Zuſpätverſteuerung eine Geldſtrafe im einfachen Betrage der ſtaatlichen Taxe verhängt.— Zur Herſtellung der Fabrikſtraße und der Edwin⸗Reisſtraße wurden verſchiedene Grundſtücks⸗ parzellem käuflich erworben.— Von der Entſcheidung des Bab. Landgerichts— Zivilkammer IV— Karlsruhe i. S. Lan⸗ desverſicherungsanſtalt wegen Aufwertung wurde Kenntnis genommen. A, Hirſchhorn, 30. Juli. In der letzten Gemeinde ⸗ ratsſitzung wurde u. a. folgendes beſchloſſen: Der kreis⸗ amtlichen Verfügung entſprechend wird beſtimmt, daß bei Ver⸗ gebung von Arbeiten und Lieferungen durch die Gemeinde die Beſtimmungen der Reichsverdingungsordnung Anwendung finden ſollen.— Während der Beurlaubung des Gemeinde⸗ rechners wird das Gemeinderatsmitglied Weis mit deſſen Vertretung betraut.— Bevor über den von Friedrich Schill von Worms geſtellten Antrag auf Ueberlaſſung von Gelände zur Errichtung einer Möbelfabrik ein definitiver Beſchluß ge⸗ faßt wird, ſoll er aufgefordert werden, perſönlich die Ange⸗ legenheit mit dem Gemeinderat zu beſprechen. Ferner foll mit Franz Joſef Zipp in Verbindung getreten werden, zu welchem Preiſe er zwecks Verkauf ſeiner Wieſe in der Nähe der Seidenfärberei zu dem oben genannten Zweck bereit iſt. — Der von dem Kreisamt aufgeſtellte Entwurf der Satzun⸗ gen für die Waſſerleitung im heſſiſchen Jgelsbach wird ge⸗ nehmigt. Schwetzingen ohne Waſſer * Schwetzingen, 31. Juli. Die Waſſerzufuhr aus der ſtädt. Waſſerleitung war Montag abend von% bis 11 Uhr unterbrochen. Die Urſache lag in einer unerwartet eingetretenen Betriebsſtörung im Pumpwerk. Ein Schienenbruch entdeckt * Baden⸗Baden, 31. Jult. Amtlich wird gemeldet: Am Sonntag vormittag wurde von einem Bahnwärter der Strecke Baden⸗Baden⸗Weſt ein Schienenbruch feſtgeſtellt. Der um 10.05 Uhr in Baden⸗Baden abfahrende Perſonen⸗ zug 789 wurde von dem Wärter vor der Bruchſtelle vor⸗ ſchriftsmäßig geſtellt und nach Verſtändigung des Bahnhofs nach Baden⸗Baden zurückgeleitet. Bis zur Wiederherſtellung der Gleiſe, die nach 12 Uhr beendet war, wurde eingleiſiger Betrieb durchgeführt. Sachſchaden iſt nicht entſtanden. * sch. Hockenheim, 30. Juli. Da hier von allen Seiten Klagen über die ſtarke Staubentwicklung in den Straßen kommen, ſteht ſich das hieſige Bürgermeiſteramt zu dem Hinweis veranlaßt, daß an dem ſchlechten Zuſtand der Straßen die Anwohner größtenteils ſelbſt ſchuld ſeien. Anſtatt den zuſammengekehrten Staub und Kot, die bei der regel⸗ mäßigen Reinigung der Straßen und Rinnen zuſammengefegt werden, von den Straßen zu entfernen, wird der Unrat meiſtens auf die Mitte der Straßen gekehrt, wo der Staub durch ſtändiges Sprengen zu Kot wird. Bei der andauernden Feuchthaltung der Straßen geht die Verwitterung des Schot⸗ ters vaſch vor ſich. Es entſtehen Schlaglöcher, die infolge des ſich darin anſammelnden Waſſers raſch größer werden. Durch die Kraftwagen werden dann die Häuſer und Fußgänger mit Kot aus dieſen Schlaglöchern beſpritzt. Bei einer derartigen Straßenreinigung iſt auch eine Teerdecke nur von ſehr ge⸗ ringer Dauer, da ſich auf einer derartig unterhaltenen Decke der Teer ſehr ſchlecht hält, ſich leicht bei der ſtändigen Feucht⸗ haltung löſt und auch wieder zu Kot verfahren wird. Es wird deshalb gewünſcht, daß Staub und Kot ordnungs⸗ mäßig von den Straßen entfernt werden und dabei auf mög⸗ lichſt geringes Beſprengen der Straßen Bedacht genommen wird. Nur hierdurch laſſen ſich die Mängel der Schotterdecken beſeitigen oder doch wenigſtens auf das geringſte Maß zurück⸗ führen. Auch läßt ſich ein erfolgreiches Teeren ermöglichen. I Weinheim, 31. Juli. In Zwingenberg a. d. B. tagte am Sonntag im„Hotel Löwen“ eine zweiſtündige Konferenz der Gruppenvorſtände der Bergwacht„Oden wald“, Vor⸗ ſtand Grupp⸗Heidelberg teilte mit, daß Baden die Berg⸗ wacht„Odenwald“ mit 400 /, Heſſen mit 100, jährlich unterſtützt. Durch die Beſchaffung von Tafeln mit Inſchrift, Bücherverbreitung und ſonſtige Aufklärungsarbeit reichen dieſe Beträge nicht aus, die Koſten zu decken, ſo daß eine Lotterie in Ausſicht genommen iſt. Prof. Fehringers Werk über„Pflanzen⸗ und Vogelwelt“ ſoll in je einem Exemplar den einzelnen Gruppenvorſtänden übermittelt wer⸗ den. Für die Schulen ſollen Bilder über geſchätzte Pflan⸗ zen zur Verteilung kommen. Von der Bergſtraße, 29. Juli. Die Firma Rüth und Reinemuth, G. m. b.., Granitwerke und Bildhauerei in Hemsbach und Heppenheim a. d. B. iſt zurzeit, mit der Aus⸗ führung eines Denkmals zu Ehren des erſten Präſidenten der argentiniſchen Republik„Rivadavia“ beſchäftigt. Die Größe des Denkmals, das aus rbtlichem Granit errichtet wird, iſt 20 mal 14 Meter Grundfläche. Es beſitzt eine Höhe von 8 Metern. Der Geſamtbedarf an Werkſteinen für dieſes Denkmal beträgt 450 ebm. Die Archttektur iſt reich und mit vieler Bildhauerarbeit, darunter acht tragende Figuren ver⸗ ſehen. In Grantt wurde bis heute eine ſolche reiche Arbeit, die außerdem eine präziſe und exakte Bearbeitung bean⸗ ſprucht, nicht zur Ausführung gebracht. Das Denkmal iſt ein Meiſterwerk der Architektur und Bildhauerkunſt. Abgeliefert ſind bis heute in 5 Schiffsladungen rund 325 ebm. Die reſt⸗ liche Menge wird bis Ende September zum Verſand ge⸗ bracht. Beſteller des Denkmals iſt die argentiniſche Re⸗ gierung. r. Mosbach, 29. Juli. Das farbige Stadtbild iſt in den letzten Wochen wieder durch Freilegung von drei alten Jach⸗ werkbauten bereichert worden. In der Hauptſtraße wurde das Fachwerkhaus des Kaufmanns Spitzer und am Marktplatz der „Ratskeller“ renopiert. Nun konnte unter Leitung von Ober⸗ baurat Dr. Schmieder⸗Heidelberg das älteſte Gebäude der Kreis⸗ und Amtsſtadt Mosbach, das Wirtshaus„Zum Schwanen“, dem farbigen Stadtbild angepaßt werden. Dieſer maleriſche Fachwerkbau, durch ſeine Holzkonſtruktion beſon⸗ ders intereſſant, gehörte wie alle übrigen alten Baulichkeiten bei der Stiftskirche urſprünglich den Stiftsherrn. * Achern, 25. Juli. Der Landwirt Zimmermann von der Lautenbacher Staig wurde am Montag beim Fällen einer Fichte ſo unglücklich von dem fallenden Bau m getroffen, daß die Schädeldecke zertrümmert wurde und der Tod nach kurzer Zeit eintrat. * Iſtein, 27. Juli. Auf ungeklärte Weiſe gerieten einige Getretidefelder in Brand. ber erheblichen Schaden verurſachte. Auf dem gegenüberliegenden Rheinvorland, wo 3. Zt. am Bau des Oberelſäſſiſchen Kraftwerkes gearbeitet wird, entſtand ebenfalls ein ziemlich ausgedehnter Brand, der erheblichen Materialſchaden anrichtete. Erſt gegen Abend konnte das Feuer eingedämmt werden.— Die Temperatur ſtieg am Donnerstag an der Iſteiner Vorbergzone nach den i des hieſigen Meteorologiſchen Inſtituts auf 5 4 ra d. Theater: Apollotheater: Gaſtſpiel Ma Adalbert:„Der Herr vn.„.15 Uhr,.— Operettenſpiele im Roſengarten: Mas eottchen“.00 Uhr. Konzerte. Friedrichspark: Nachmittagskonzert.00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſthühne Libelle: K aharett.30 Uhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Das Karuffſell des Tod e 8. Schauburg„Dant on“.— Palaſt⸗Theater: An der ſchönen blauen Donau“.— Scala: Dle Apachen von Paris“. Capitol: Liebesreigen“.— Gloria:„Die verkaufte Frau“.— Ufa:„Der Tiger von Eſchnapur“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſenm: 10—1,—5 Uhr.— Schloßgalerie: 1141,—5 Uhr. Städt. Kunſthalle: 11—1,—5 uhr.— Muſeum für Nalur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—41 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag 57 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr; Vorführung 5 Uhr. —..——— Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 30. Juli. Auf der linken Rheinſeite wurden in den letzten Tagen mehrere junge Burſchen beim verbotenen Fiſchen angetroffen. Ste betrieben eifrig das Angeln, obwohl ſie keine Befugnis hatten. Trotzdem gegen einzelne namhaft gemachte Täter Anzeige erſtattet wurde, laſſen die fungen Burſchen von ihrem Treiben nicht ab. Da als Täter meiſtens minderjährige Burſchen in Betracht kom⸗ men, für die die Eltern noch haften müſſen, wird gewarnt und zur Abhaltung der Jungen gemahnt, N * Oggersheim, 27. Juli. Durch das Bezirksamt Ludwigs⸗ hafen wurde geſtern die Submiſſion für die hieſigen Straßen⸗ bauten abgeſchloſſen. Beteiligt haben ſich 11 Tiefbaufirmen, deren Angebote zwiſchen 24000 und 50 800 Mark ſchwanken. Offerten gaben ab die Firmen Alfons Kirſch⸗Fußgbuhe im, Friedrich Metzger⸗ Ludwigshafen, Reinhard Günther⸗Eller⸗ ſtadt, Peter Kirſch⸗Ramſtein, Valentin Jakoby⸗Oppau, Johann Müller⸗Mutterſtadt, Gebr. Kratz⸗ Ludwigshafen, Wolf u. Metz⸗ ler⸗Haardt, Heinrich Haas⸗ Ludwigshafen, Georg Kratz⸗Lud⸗ wigshafen und V. Sudenleith⸗ Frankenthal. f n * Speyer, 26. Jult. Die ledige 21 Jahre alte Dienſtmagd Thereſe Bürck aus Emſing, die ſich den falſchen Namen Ingentrob beigelegt hatte, und in Begleitung eines ge⸗ wiſſen Wilhelm Riedinger aus Eberbach ſich herumtrieb, wurde geſtern hier aufgegriffen und wegen Bettelns, Land⸗ ſtreicheret, Hehlerei und Diebſtahls feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Sie führte bet ihrer Feſtnahme noch ein Fahrrad, Marke Brennabor Nr. 1178 048, mit ſich, das ſie angeblich am 10. Juli in der Nähe von Neckarau oder Brühl geſtohlen hat. Der Aufenthalt des Riedinger iſt noch unbekannt. * Neuſtabt a.., 30. Juli. Die Neuſtadter und die pfäl⸗ ziſchen Landſtraßen werden hier in der Oeffentlichkeit einer ſcharfen Kritik unterzogen. Es wird dabei feſtgeſtellt, daß die Straßenverhältniſſe in den Nachbarländern Baden und Heſſen weſentlich beſſer ſind als in der Pfalz. Die Straße von Neuſtadt nach Speyerdorf ſei in ihrem Bau längſt veraltet. Ungenügend ſeien ferner die Verbindungen Neu⸗ ſtadt— Lambrecht und Neuſtadt— Landau. Die einzigen Straßen, die ſich in der Neuſtadter Umgebung vollkommen in Ordnung befinden, ſind die Landſtraßen Neuſtadt Gimmel⸗ dingen und Neuſtadt Hambach. Anerkennung findet, daß man endlich mit der Erneuerung der Straßen innerhalb der Stadt Neuſtadt ernſt macht.. * Kaiſerslautern, 30. Juli. Am Samstag nachmittag kurz vor 1 Uhr entſtand auf dem Erbſenberg ein Wal d⸗ brand, der ſich auf eine Fläche von 0,1 Hektar ausdehnte und einen Schaden von etwa 300%¼ verurſachte. Die polizeilichen Ermittelungen wurden ſofort aufgenommen, Nachbargebiete Viernheim, 31. Juli. Bei der hier abgehaltenen Kon⸗ ferenz der hieſigen Chordirigenten wurde der Dirigent der„Harmonie“, Schriftſetzer Georg Hook, beruflich in Weinheim tätig, für das am 9. September ſtattfindende Gau⸗ ſingen des Weſchnitzgaues des heſſiſchen Sängerbundes, zum Chormeiſter für den Maſſenchor beſtimmt. g * Homburg(Saar), 29. Jult. Die Lokomotive des geſtern abend.44 Uhr hier eingetroffenen Perſonenzuges aus Zwei⸗ brücken fuhr infolge Verſagens der Bremſe über die Dre h⸗ ſcheibe hinaus, zerſtörte das Geländer und blieb nach 10 Metern im aufgewühlten Erdreich vor dem Bahnhof ſtecken. Die Beſeitigung des Hinderniſſes dauerte mehrere Stunden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jul!/ Auguft Rhein Pegel 26. 27. 28. 80. 81 1. Neckar Pegel 20 27. 29. 80.81. 1 Daldshut 2702 702,8 7617 784.84 5 S alterinſe 58.86 d83 l..83126 Mannheim 2,50 2,95 2,90 2,86 2,76 2% Kehl 42.59 2,542.52 2,422,472,44 Jagſtfeſsd)v—„ Maxau.22 4,184.17.05405 407 Mannheim.05.002,87 2,8477 275 0 Kaub 1821.65 77.75,1010 Cöln.461,41 18513801, 27. Herausgeber: Drucker und 8 ruckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Maunheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Thefredatteur: Kurt Fiſcher, 3. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure; Für Molitif einer— Feuilleton. Ir. S. Kayſer— Kommunalpolitik u, Lokales: Richard „A. Mei Scchnfelber— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Mar Filter Das quälende Juce a oder wenn die Ropfhaut juckt und Schuppenbildung eintritt t es höchste Zeit, an eine zuverlässige Haarkur zu denken Wahlen is aber nur ein ernstes, vertrauens würdiges Haarpflegemittel: Bir Ken Was schwindet sofort.— Schuppenbildung, 5 Haarausfall. Spalten und Brechen der Haare werden verhütet, der Haarwuchs wird kräftig angeregt. 1 voll, glänzend, duftig und Seschmęidig.. rauen wird dei dauerndem Gebrauch Eekeisterte Aberbennpng en Araten bung Elen 5 rens Nu. bd, A 8. Sn * Das Haar wird 58g 20 den beuge Nr. 353 8. Sekte. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 1. Auguſt 1928 Spott uns Spiel Die Olympiſchen Spiele 1928 Deutſchland hält ſich gut Der Dienstag im Amſterdamer Olympiſchen Stadion (Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Ein weit größeres Programm als an den beiden Vortagen war am Dienstag im Stadion abzuwickeln. 150 Hürdenläufer und Sprin⸗ ter, dazu 50 Weitſpringer bevölkerten zunächſt den Innenraum, ſodaß es ſich als notwendig erwies, zwei Sprungbahnen in Benutzung zu nehmen. Die Entſcheidung im Weitſpringen wurde dann auf einer friſch gehaltenen Bahn vor ber Tribüne ausgetragen. Da gleichzeitig auch die Damen ihre Kämpfe im 100 Meter⸗Laufen und im Diskus⸗ werfen austrugen, war das Bild der Kampfbahn in den erſten Stunden oft ſehr unüberſichtlich. Aber für alles das entſchädigte der Verlauf des Tages, der übrigens von prächtigſtem Wetter und einem ſehr gro⸗ ßen Publikumsintereſſe begünſtigt war. 25 Ein großes 800 Meter⸗Rennen Lowe ſiegt— Engelhardt bewährt ſich— Die Favoriten Das 800 Meter⸗Entſcheibungslaufen war der Höhepunkt des Ta⸗ ge.. Es gab ein Rennen, wie man es ſehr ſelten zu ſehen bekommt. Neun Teilnehmer gingen nach einem Fehlſtart auf die Reiſe. Lowe, der Olympitaſieger von 1924, führte, von Edwards und Lloyd Hahn gleich ſtark bedrängt. Bald ging auch Hahn an die Spitze. Lowe legte ſich hinter den Amerikaner, von Edwards und Sera Martin gefolgt. Engelhardt fiel gleich etwas zurück und lag bis 300 Meter an vorletz⸗ ter Stelle. In der Reihenfolge Hahn, Lowe, Edwards, Martin, Eugel⸗ hardt ging es in die zweite Runde. In der Gegengraden ſchloß ſich das Feld plötzlich zuſammen und auch die hinten liegenden Läufer ſchoſſen nach vorn. Das Publikum tobte vor Begeiſterung. Die Amerikaner ſchrien Hahn, die Engländer Lowe, die Deutſchen Engelhardt, die Franzoſen Martin! Beim Einbiegen in die Zielgerade entſpann ſich zwiſchen Lowe, Edwards und Hahn ein erbitterter Kampf. Bis 30 Me⸗ ter vor dem Ziel lagen die erſten Fünf faſt noch auf einer Höhe. Dann ging Lowe mit ſcharfem Antritt davon, machte ſich frei und ſchoß un⸗ gehindert dem Ziele zu. Währenddem ging der Schwede Rylehn in der Mitte, der Deutſche Engelhardt ganz außen an Hahn und Martin vorbei. Engelhardt focht hinter Lowe und Rylehn noch mit dem cana⸗ diſchen Neger Edwards einen harten Kampf aus, den er auch für ſich entſchied. Unbeſchreiblicher Jubel brach los, als Lowe in einer Zeit von:51.8 Min., alſo in neuer olympiſcher Beſtzeit, das Zielband zer⸗ riß. Alles rief nach Lowe ohne Unterſchied der Nattonalität. Die Deutſchen riefen zwei Namen, Lowe und Engelhardt zugleich. Der Darmſtädter hatte ſich in bieſem großen Rennen gegen die Elite der Welt ganz hervorragend gehalten. Leute von ſolcher Klaſſe wie Lloyd Hahn, Sera Martin und Edwards blieben hinter ihm. Das Rennen war auch für Deutſchland ein ſchöner Erfolg. Ein Weltrekord Die Polin Konopacka gewinnt das Diskuswerfen der Frauen Beim Diskuswerfen der Frauen konnte ſich von den vier Deut⸗ ſchen nur Frl. Heublein mit 35.56 Meter und Reutter mit 35.86 Meter für die Entſchetdung qualifizieren, Mäder und Molbenhauer fielen aus. In ber Entſcheidung verbeſſerte dann die Polin Konopacka ihren eigenen Weltrekord mit 39.62 Meter ganz erheblich. Reutter und Heublein kamen auf den vierten und fünften Platz, brachten damtt Deutſchland wenigſtens einige wertvolle Punkte ein. Anſere Sprinter! Keörunig und Schüller ſind in ber 200 Meter⸗Vorentſcheidung Eine beſſere Figur als im 100 Meter⸗Laufen machten unſere Sprinter in den bisherigen Kämpfen über 200 Meter Zunächſt ge⸗ wannen Körnig, Schüller und Schlößke ihre Vorläufe glatt. Schüller erzielte mit 22 Sekunden die beſte Zeit der 15 Vorläufe. Schlößke ging allein mit dem Amerikaner Borah über die Bahn. Da beide ohnehin in die weitere Entſcheidung kamen, trabten ſie ganz gemütlich in 25 Sek. über die Bahn. In den Vor⸗Zwiſchenläufen ſicherten ſich Kör⸗ nig und Schüller durch ſchöne Siege die Berechtigung zur Teilnahme an der Vorentſcheidung. Körnig blieb vor dem 100 Meter⸗Sieger Williams, dem ausgeſchalteten Amerikaner Borah und dem auſtrali⸗ ſchen„Sprinterwunder“ Carlton. Es war das ſchärfſte Rennen der Vor⸗Zwiſchenläufe. Der wieder prächtig laufende Körnig ſtellte mit 21.6 Sek. die olympiſche Beſtzeit ein. Auch unſere Weitſpringer ſind gut Meier und Köchermann plaziert— Hamm⸗ USA. ſiegt mit.73 Meter Der Weitſprung zog ſich ſehr in die Länge. Er brachte auch manche Ueberraſchung. So die, daß Weltrekordmann Hubbard⸗US A. mit.11 Meter im Vorkampf ausfiel. Mit der gleichen Leiſtung ſchied auch unſer Rekordmann Dobermann, der doch die Folgen ſeiner Fußver⸗ letzung noch nicht ganz überwunden hat, aus. Schlößke kam nicht über 7 Meter. Aber unter den ſechs Springern, die in die Entſcheidung kamen, befanden ſich doch zwet Deutſche. Meier belegte mit.39 Meter den vierten, Köchermann mit.35 den fünften Platz. Der Sieg fiel an den Amerikaner Hamm mit der olympiſchen Beſtleiſtung von.73 Meter. Nach ſo mancherlei Enttäuſchungen ſahen alſo auch die Ameri⸗ kaner wieder einmal ihre Flagge am Siegesmaſt. Die deutſchen Damen ſammeln Punkte Im 100 Meter wird Frl. Sternberg Vierte Ein kleines Skandälchen gab es beim 100 Meter⸗Endlauf der Damen. Cook⸗Canada und die deutſche Hoffnung Schmidt mußten wegen dreimaliger Fehlſtarts ausgeſchloſſen werden. Es blieben alſo nur noch vier Läuferinnen: Robinſon⸗Auſtralten, Roſenfeld und Smith(beide Canada) und Frl. Sternberg⸗Deutſchland. Die Deutſche hielt ſich auf den erſten 50 Metern gut, dann aber fiel ſie ab. Miß Robinſon beendigte das Rennen in 12.2 Sek. vor den beiden Ver⸗ treterinnnen Canadas. Canada iſt überhaupt eine der Ueberraſchungen dteſer Spiele. Boltze und Kohn ſcheiden aus Drei 5000 Meter⸗Vorläufe brachte der Dienstag. Die Favoriten liefen verhalten, ſie begnügten ſich mit den Plätzen, die ihnen eine Teilnahme an der Entſcheidung garantieren. Unter den Ausſcheiden⸗ den befanden ſich auch die beiden deutſchen Teilnehmer Boltze und Kohn, die zwar tapfer kämpften, aber doch an ihrer Aufgabe ſcheiterten. Weltrekord über 110 Meter Hürden Die weitaus beſte Figur in den Vor⸗ und Zwiſchenläufen über die 110 Meter Hürden machte der auch bei uns durch verſchiedene Starts bekannte Südafrikaner Weightmann⸗ Smith. Er benötigte ſchon im Vorlauf nur 18.8 Sekunden und ſtellte dann im Zwiſchenlauf mit 14.6 Sekunden einen neuen Weltrekord auf. r Unſer Vertreter Steinhardt konnte ſich im Vorlauf durch einen zweiten Platz für den Zwiſchenlauf qualifizieren, dann war es aber auch mit der Herrlichkeit aus, im Zwiſchenlauf wurde er nur Fünfter. Unter den hier Aus⸗ ſcheidenden befand ſich auch Lord Burghley⸗England, der am Montag das Rennen über die 400 Meter Hürden gewann. Die Ergebniſſe vom Dienstag 800 Meter Entſcheidung: 1. D. G„A. Lowe⸗England:51,8 Min. (Olympiſcher Rekord). 2. Rylehn⸗ Schweden:52,8 Min. 3. Engel⸗ hardt⸗Deutſchland:53,2 Min. 4. Edmands⸗Canaba:54 Min. 5. Lloyd Hahn⸗US A.:54,2 Min. 6. Sera Martin⸗Frankreich :54,63 Min. 7. Watſon⸗US A. 8. Keller⸗Frankreich. 9. Fuller⸗US A. 100 Meter Frauen⸗Entſcheibung: 1. Robinſon⸗Auſtralien 12,2 Sek. 2. Roſenfeld⸗Canada. 3. Smith⸗Canada. 4. Steinberg⸗Deutſchland.— Schmidt⸗Deutſchland u. Cook⸗Canada wegen Fehlſtarts ausgeſchloſſen. Diskuswerfen für Frauen⸗Entſcheidung: 1. Konopacka⸗Polen 39.62 Meter. 2. Copelan⸗US A. 37,08 Meter. 3. Spvendberg⸗Schweden 35,92 Meter. 4. Reutter⸗Deutſchland 35,88 Meter. 5. Heublein⸗Deutſchland 35,56 Meter. 6. Berg⸗Oeſterreich. 110 Meter Hürden⸗Vorläufe. 1. Lauf: 1. Sempe⸗Frankreich 15 Sek. 2. Jandera⸗Tſchechoſlowakei. 3. Valanga⸗Argentinien(als Zweiter diſtanziert.— 2. Lauf: 1. Ring⸗U SA. 15 Sek. 2. Viljoen⸗Sübafrika. 3. Weſſely⸗Oeſterreich.— 3. Lauf: 1. Wightman⸗Smith⸗Südafrika 14,8 Sek. 2. Marchant⸗Frankreich. 3. Anderſſon⸗Schweden. 4. Lauf: 1. Anderſon⸗US A. 15 Sek. 2. Wenſtröm⸗Schweden. 3. Neames⸗Eng⸗ land.— 5. Lauf: 1. Dye⸗US A. 15 Sek. 2. Atkinſon⸗Südafrika. 3. Kjel⸗ ſtröm⸗Schweden. 6. Lauf: 1. Lukas⸗England 15,2 Sek. 2. Stein⸗ hardt⸗Deutſchland„ Meter zurück. 3. Ugarte⸗Chile.— 7. Vorlauf: 1. Collier⸗US A. 15 Sek. 2. Sjöſtröm⸗Finnland. 3. Carlini⸗Italten.— 8. Lauf: 1. Gaby⸗England. 2. Sten Petterſſon⸗Schweden. 3. Watſon⸗ Auſtralien.— 9. Lauf: 1. Miki⸗Japan 15,2 Sek. 2. Lord Burghley⸗ England. 3. Speel⸗Holland. 110 Meter Hürden⸗Zwiſchenläufe. 1. Zwiſchenlauf: 1. Dye⸗US A. 14,8 Sek. 2. Gaby⸗England. 3. Wenſtröm⸗Schweden. 4. Miki⸗Japan. 5. Steinhardt⸗Deutſchland.— 2. Zwiſchenlauf: 1. Anderſon⸗US A. 14.8 Sek. 2. Atkinſon⸗Südafrika. 3. Lord Burghley.— 3. Zwiſchenlauf: 1. Wightmann⸗Smith⸗Südafrika 14,6 Sek.(Weltrekord). 2. Collier⸗ USA. 3. Sten Petterſſon⸗Schweden. 4. Ring⸗US A. In die Eutſcheidung kommen: Dye, Anderſon, Collier(USA.), Wightman⸗Smith, Atkinſon(Südafrika) und Gaby⸗England. 200 Meter Vorläufe. 1. Lauf: 1. Cummings ⸗US A. 22,4 Sek. 2. A. Mourlon⸗Frankreich. 3. Weibel⸗Schweiz.— 2. Lauf: 1. Kugelberg⸗ Schweden 22,4 Sekunden. 2. Degrelle⸗Frankreich. 3. Cullen⸗Irland.— 3. Lauf: 1. Fitzpatrick⸗Canada 22,8 Sekunden. 2. Carlton⸗Auſtralien. 3. Burne⸗Indien.— 4. Lauf: 1. Schüller⸗Deutſchland 22 Sek. 2. van den Berghe⸗Holland 10 Meter zurück. 3. Prinzen⸗Belgien.— 5. Lauf: 1. Paddock⸗US A. 22,2 Sek. 2. Adams⸗Canada. 3. Aizawa⸗Japan.— 6. Lauf: 1. Jackſon Scholz⸗US A. 22,2 Sekunden. 2. Adams⸗Canada. 3. Aizawa⸗Japan.— 7. Lauf: 1. Schlößke⸗Deutſchland 25 Sek. 2. Ch. Borah⸗US A.(Nur zwei geſtartet.)— 8. Lauf: 1. Cerbonney⸗Frankreich 22,4 Sek. 2. Brochardt⸗Belgien. 3. Hall⸗Irland.— 9. Lauf: 1. Legg⸗ Südafrika 22,4 Sek. 2. Barucco⸗Argentinien. 3. Helfter⸗Canada(als Zweiter diſtanziert).— 10. Lauf: 1. Körnig⸗Deutſchland 23,4 Sekunden. 2. Knenecky⸗Tſchechoſlowaket. 3. Moulin⸗Luxemburg.— 11. Lauf: 1. Butler⸗England 22,2 Sek. 2. Mamaert⸗Frankreich. 3. Pinah⸗Argen⸗ tinien.— 12. Lauf: 1. Geißler⸗Oeſterreich 22,4 Sek..Facellt⸗Italten. 3. Burton⸗Südafrika.— 13. Lauf. 1. Rangeley⸗England 22 Sekunden. 2. Broos⸗Holland. 3. Dujardin⸗Belgien. 14. Lauf: 1. Williams⸗ Canada 22,6 Sek. 2. Hambridge⸗England. 3. Vykopil⸗Tſchechoſlowakei. — 15. Lauf: 1. Gill⸗England. 2. Kingſam⸗Südafrika. 3. Tottio⸗Italten. 200 Meter Vor⸗Zwiſchenläufe. 1. Lauf: 1. Schüller⸗Deutſchland 22 Sek. 2. Cummings⸗US A. 3. Adams⸗Canada. 4. Hambridge⸗Eng⸗ land.— 2. Lauf: 1. Legg⸗Südafrika 21.8 Sekunden. 2. Gill⸗England. 3. Schlößke⸗Deutſchland. 4. van den Berghe⸗Holland. 3. Lauf: 1. Paddock⸗US A. 21.8 Sek. 2. Kugelberg⸗Schweden. 8. Cerbonney⸗ Frankreich. 4. Buttler⸗England.— 4. Lauf: 1. Scholz⸗US A. 21. Sek. 2. Rangeley⸗England. 3. Borchardt⸗Belgien. 4. Degrelle⸗Frankreich.— 5. Lauf: Fitzpatrick⸗Canada 22 Sek. 2. Gomez⸗Canada. 3. Barucco⸗ Argentinien. 4. Mamſert⸗Frankreich.— 6. Lauf: 1. Körntg⸗Deutſch⸗ land 21.6 Sek.(Olympiſcher Rekord eingeſtellt). 2. Williams⸗Canada. 3. Borah⸗US A..Carlton⸗Auſtralien. 5000 Meter⸗Vorläufe: 1. Vorlauf: 1. Lermund⸗US A. 15:02.6 Min. 2. Petkewitſch⸗Lettland. 3. Pouge⸗Frankreich. 4. Magnuſſen⸗Schweden. 5 Beavers⸗England. 2. Vorlauf: 1. Eklöf⸗Schweden 15:07.4 Min. 2. Ritola⸗Finnland. 3. Kinunen⸗ Finnland. 4. Oddi⸗England 5. Oyar⸗ bide⸗Spanten. 6. Boltze⸗Deutſchland.— 3. Vorlauf: 1. Smith⸗US A. 15:04 Min. 2. Wide⸗Schweden. 3. Johnſtone⸗England. 4. Nurmi⸗ Finnland. 5. Kohn⸗Deutſchland. 9 Weitſpringen⸗Entſcheidung: 1. Hamm⸗ USA..78 Meter.(Olym⸗ piſcher Rekord). 2. Cator⸗Haiti.58 Meter. 3. Bates⸗US A..40 Meter. 4. Meier ⸗Deutſchland.39 Meter. 5. Köcher mann⸗ Deutſchland.35 Meter. 6. de Boer⸗Holland.32 Meter. Moderner Fünfkampf Erſte Uebung— Schießen 1. Oberleutnant Hax⸗Deutſchland 196 Ringe. 2. Olſen⸗ Dänemark 194 Ringe. 3. Berg⸗Schweden 191 Ringe. 4. Jenſen⸗Däne⸗ mark 189 Ringe. 5. Gvodwin⸗England 188 Ringe. 6. Thoveldt⸗Schwe⸗ den 187 Ringe. 7. Hains⸗US A. 187 Ringe. 8. Tonnet⸗Holland 186 Ringe. 9. Pagini⸗Italien 184 Ringe. 10. Obrleutn. Kahl⸗Deutſch⸗ land 184 Ringe. 11. Rhinjn⸗Holland 183 Ringe. 13. Majo⸗U S A. 188 Ringe. 13. Petrillo⸗Italten 183 Ringe. 14. Lavaſſeur⸗Frankreich 168 Ringe. 15. Lindmann⸗Schweden 168 Ringe. 16. Leutnant Hölter⸗ Deutſchland 159 Ringe.— 37 Teilnehmer. * Ausloſung der Waſſerballſpiele Deutſchland hat Glück Die Ausloſung zum Olympiſchen Waſſerball⸗Turnier iſt erfolgt. Deutſchland hat bei der Ausloſung inſofern Glück gehabt, als es in der Vorrunde zuſammen mit Amerika ſpielfrei bleibt. In der zweiten Runde muß dann Deutſchland gegen den i Seger des Treffens Irland⸗ Belgien antreten, um dann im Falle eines Sieges in der Vorſchluß⸗ runde entweder auf England oder Holland(Tſchechoſlowakei und Schweiz kommen weniger in Frage] zu treffen. Deutſchlands Aus⸗ ſichten ſind alſo ſehr günſtig und es bleibt nicht ausgeſchloſſen, daß die deutſche Vertretung am Endſpiel beteiligt iſt. Ungarn, Frankreich und Amerika, die gewiß ſtärkſten Mannſchaften des Turniers, werden den anderen Endſpielgegner unter ſich ausmachen. Die Ausloſung hat im einzelnen folgendes Ausſehen: Erſte Runde: 1. Spiel: Ungarn—Argentinen, 2. Spiel: Spanien—Frank⸗ reich, 3. Spiel: Tſchechoflowakei— England, 4. Spiel: Schweiz Holland, 5. Spiel: Malta Luxemburg, 6. Spiel: Belgien—Irland. Amerika und Deutſchland ſind ſpielfrei.— Zweite Runde: 7. Spiel: MARE 5 IIS 55 /F CCAREF FF FUE Dit Hoc Sieger aus Belgien—Irland gegen Deutſchland, 8. Spiel: Sieger aus Malta— Luxemburg gegen den Sieger aus Spanien— Frankreich, 9. Spiel: Sieger aus Tſchechoſlowakei—England gegen Sieger aus Schweiz— Holland, 10. Spiel: Sieger aus Ungarn— Argentinien gegen Amerika.— Vorſchlußrun de: 1. Sieger aus 7. Spiel gegen Sieger aus 9. Spiel, 2. Spiel: Sieger aus Spiel 8 gegen Sieger aus Spiel 10.— Endſpiel: Sieger aus dem 11. gegen Sieger aus dem 12. Spiel. Ausloſungen für die Schwimm⸗ Wettbewerbe 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel für Damen: 1. Vorlauf: Däne⸗ mark, Amerika, Südafrika, Holland.— 2. Vorlauf: Deutſchland, Oeſterreich, England, Frankreich. 4 mal 200 Meter Freiſtilſtaffel für Herren: 1. Vorlauf: Amerika, Argentinien, Chile, Schweden, Japan.— 2. Vorlauf: England, Ca⸗ nada, Belgien, Holland, Frankreich.— 3. Vorlauf: Deutſchland, Italien, Irland, Ungarn, Spanien. 200 Meter Bruſtſchwimmen: Erich Rademacher trifft in ſeinem Vorlauf auf Decombe⸗Belgien, Blankenberg⸗US A. und Challangey⸗ Frankreich. Sietas⸗Hamburg hat in ſeinem Vorlauf den Belgier van Parys als ſchwerſten Gegner. Im Kunſtſpringen hat es Mundt in der erſten Serie mit dem ſchwediſchen Olympiaſieger Oeberg und dem Amerikaner Smith zu tun. Tennis Tennisturnier in Pforzheim Avory⸗England gewinnt den Hindenburg⸗Pokal Das Pforzheimer Tennisturnier ging am Sonntag programm⸗ mäßig zu Ende und gab im Herreneinzel um den Hindenburg⸗ und Schwarzwald⸗Pokal einmal mehr ein Zeichen von der Unbeſtändigkeit des Mannheimers Dr. Buß. In der Vorſchlußrunde ſiegte Buß 64, :6,:2 gegen den Oeſterreicher Matejka und traf im Endſpiel auf den Engländer Avory, der Ofan 63,:3 geſchlagen hatte. Das Endſpiel ſah Dr. Buß nur im erſten Satz in Front. Avory kam dann auf und gewann ſchließlich:6,:2,:5, 61. Das Damenſpiel zwiſchen Miß Ryan und Frau Friedleben ſah die Amerikanerin 610, 674 erfolgreich. Im Herrendoppel ſiegten Ofan⸗Matejka:4,:4, 216,:6, 671 gegen die Spanier Juanico⸗Maier. Das Damendoppel fiel an die Amerikaner⸗ innen Miß Ryan⸗Mrs. Partridge, die Frau Friedleben⸗Frl. Roſt 12:10,:2 beſiegten, nachdem dieſe Frau Krug⸗Frl. Weihe:7, 618, 622 aus dem Rennen geworfen hatten. In der Vorſchlußrunde des Ge⸗ miſchten Doppels gewannen Frau Friedleben⸗Dr. Buß:3, 612 gegen Frl. Weihe⸗Dr. Fuchs und Miß Ryan⸗Worm:1, zg. gegen Frau Krug⸗Matejka. Das Endſpiel war dann Miß Ryan⸗Worm nicht zu nehmen, die Frau Friedleben⸗Dr. Buß 628, 715 ausſchalteten. Im Mixed für Ehepaare ſiegten Ehepaar Oppenheimer 618,:1 üher Ehe⸗ paar Wagner⸗ Pforzheim. Turnen Erſtes Südweſtdeutſches Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportfeſt am 4. bis 6. Auguſt An ber Veranſtaltung ſind zwei Kreiſe mit 785 Vereine mit ztrka 60 000 Mitgliedern beteiligt. Von großer Bedeutung iſt dieſe Veranſtaltung noch deshalb, weil ſie zugleich 30 jähriges Jubiläum der beiden Kreiſe iſt. Eine ſtarke Beteiligung iſt zu verzeichnen. Acht Extrazüge bringen die Teilnehmer von Württemberg, Baden, Pfalz und Saargebiet herbei. Offiziell wird das Feſt am Samstag vormit⸗ tag eröffnet. Es erfolgt der Aufmarſch aller beteiligten Aktiven. An⸗ ſchließend folgen kurze Begrüßungsanſprachen und danach geht es⸗ zum techniſchen Programm über. Zunächſt werben auf den einzelnen Plätzen zirka 1500 Turner und Turnerinnen beim Gerätekampf ihre Kräfte meſſen. Weit über 1000 Sportler und Sportlerinnen werden ſich bei den leichtathletiſchen Kämpfen betätigen. Parallel mit dieſen Kämpfen finden die Vorkämpfe zur Kanuregatta ſtatt. Die Bahn is zwiſchen Ried⸗ und Ebertbrücke. Beteiligt ſind einige 100 Teilneh⸗ mer. Im Schleußenkanal an der Pegeluhr beginnen um 11 Uhr dis Vorkämpfe im Schwimmen. Gleichfalls finden Kunſtſprünge ſtatt. 700 Waſſerſportler und Sportlerinnen ſorgen dabei für intereſſants Kämpfe. Auf dem Spielplatz am Planetarium werden den ganzen Tag Handballſpiele ausgetragen. Und auf drei Spielplätzen der Sellweide, zwei in Neckarau, je einem in Rheinau und Feudenheim, finden den ganzen Tag Fußballſptiele ſtatt. Im Muſenſaal beginnt abends bie akademiſche Feier. Muſikſtücke, Geſang und Anſprachen wechſeln dort miteinander. Parallel läuft mit dieſer Veranſtaltung im Verſammlungsſaal die Jugendfeier mit aus⸗ gezeichnetem Programm. Um 8 Uhr findet dann im Muſenſaal und im Nibelungenſaal das eigentliche Feſtbankett ſtatt. Ein erſtklaſſiges Sportprogramm wird Begeiſterung hervorrufen; die Feſtrede dabet hält der Bundesvorſtand Gellert. Nach Schluß des Feſtbankettes iſt ne Beleuchtung des Waſſerturms, Leuchtfontäne und Stand⸗ onzert. 5 Am Sonntag vormittag beginnt das Vereinsturnen und Fort⸗ ſetzung der ſportlichen Wettkämpfe, Tennis⸗ und Handballſpiele im Stadion. Auf dem Neckar Fortſetzung der Kanukämpfe, an der Pegel⸗ uhr Schwimmwettkämpfe und Waſſerballſpiele und auf den vorgenann⸗ ten Plätzen Fuß⸗ und Handballſpiele. Dann ſtellt ſich der Feſtzug auf dem Marktplatz in der Neckarſtadt auf. Im Stadion finden gegen Abend die Entſcheidungskämpfe in Fuß⸗ und Handball um die Feſt⸗ meiſterſchaft ſtatt. 5 Am Montag vormittag Fortſetzung der ſportlichen Kämpfe. Im Neckar und an der Pegeluhr waſſerſportliche Veranſtaltungen. Auf den Spielplätzen Fuß⸗ und Handballſpiele.(Näheres ſiehe Anzeige.) Rudern 3. Kreis⸗Laugſtrecken⸗Wettfahrt des O. M. K. Der Oberrhein⸗ und Mainkreis des Deutſchen Kanu⸗ Verbandes hat mit der Durchführung ſeiner diesjährigen Lang ⸗ ſtrecken⸗Wettfahrt, die am kommenden Sonntag auf dem Rhein von Speyer bis Neckarau ſtattfindet, die Kanu⸗Geſoll⸗ ſchaft Neckarau beauftragt. Während bei den vorausgegangenen Dangſtrecken⸗Wettfahrten einzeln in beſtimmten Zeitabſtänden ab⸗ gelaſſen und nach Zeit gewertet wurde, ſtartet diesmal jede Gruppe geſchloſſen. Man verſpricht ſich vom Maſſenſtart einen noch weſent⸗ lich intereſſanteren Kampf, zumal die beiden Anfängerrennen mit jeweils 11 Booten belegt ſind. Insgeſamt haben 17 Vereine aus Karlsruhe, Maxau, Neckarau, Mannheim, Ludwigshafen, Worms, Mainz, Frankfurt und Saarbrücken 35 Boote gemeldet. Es werden 6 Rennen ausgefahren, und zwar jeweils ein Einer⸗ und ein Zweier⸗ faltbobt⸗Rennen für Senioren, Junioren und Anfänger. Der Start befindet ſich unterhalb der Rheinbrücke bei Speyer, das Ziel bei Rhein⸗Km. 247,8, beim Bootshaus der Kanu⸗Geſellſchaft Neckarau. Die Wettfahrt beginnt um 10 Uhr vormittags und die erſten Fahrer dürften gegen 11 Uhr in Neckarau eintreffen. 1. VUA Nos 2 6 N * N * Er, * N N. 1 * nun auf kur Mittwoch, den 1. Auguſt 1928 Ein Im Auto quer durch Frankreich Von Dr. Paul Kollbach⸗Darmſtadt II. f Darmſtadt liegt hinter uns; hinter uns liegen die Wochen angeſtrengteſter Arbeit für das neue Segelflugzeug, das nun⸗ mehr gehorſam unſerem Auto folgt. Von der Schönheit der Bergſtraße ſehen die meiſten Fahrtteilnehmer nicht viel; die Reaktion macht ſich bemerkbar, die ſchlafloſen Nächte der letzten Woche laſſen bald den bald jenen einnicken. Nur vom Führer wird geſpannteſte Aufmerkſamkeit verlangt, ein einzi⸗ ges überſehenes Hindernis könnte den Bruch unſeres Seglers und damit ein vorzeitiges Ende der Fahrt bedeuten. Die Paſſagiere des Rückſitzes im Auto thronen wie unter einem Baldachin; über ihnen neigt und hebt ſich in gemeſſenen Schwingungen das eine Ende der großen Tragfläche, die weit über ihren Transportwagen herausragt. Dieſem Wagen, einer Konſtruktion des von der Fliegergruppe angeſtellten ſteiſters Raa be, gilt jetzt unſere Hauptſorge: wird er durch⸗ halten? In den ſonntäglich belebten Ortſchaften erregen wir immer wieder das gleiche Aufſehen; freundliche Zurufe be⸗ grüßen uns,„das Raketenauto“ extönt es hier und da, was uns bis zur deutſchen Grenze zeigt, welch große Beachtung die Fahrten des Opel⸗Raketenwagens in der breiten Bevölke⸗ rung gefunden haben. Bei Einbruch der Dämmerung er⸗ reichen wir Mannheim, wo kurzer Aufenthalt genommen wird. Schnell iſt unſer Wagen von Hunderten umringt, ſo daß wir ſchließlich in eine ſtillere Seitenſtraße flüchten müſſen. Man kann es ja begreifen, daß der mehr oder minder ſach⸗ verſtändige Beſchauer bemüht iſt, vermittels Fingerdruck das Sperrholz des Flugzeuges immer wieder aufs Neue auf ſeine Bruchfeſtigkeit zu prüfen, oder die geſpannte Leinewand nach Art einer Trommel abzuklopfen; es macht ihm das offenſicht⸗ lich viel Vergnügen. Viel weniger Vergnügen haben aber die begleitenden Gruppenmitglieder davon, ja es bereitet ihnen geradezu Entſetzen, zumal, wenn eine brennende Zigarre bei einer ſolchen Materialprüfung in gefährliche Nähe mit all den leicht brennbaren ſchönen Sachen gerät. Es iſt dunkel geworden, als wir die Rheinbrücke paſſieren. Der franzöſiſche Poſten, das aufgepflanzte Bajonett im Arm, ſteht döſend da und bemerkt uns nicht. Was iſt das für ein Widerſinn: wir folgen der Einladung zu einem friedlichen Wettbewerb in Frankreich und hier auf deutſchem Boden fährt man fort, franzöſiſche Bajonette zu zeigen! Solche Ge⸗ danken beſchäftigen uns bei unſerem Einzug in die Pfalz. Von der Landſchaft ſieht man nicht mehr viel, aber trotzdem genug, um das vertraute Bild dieſes gottgeſegneten Landes begrüßen zu können. Breite Rebenflächen begleiten die Straße und ſchwarz ſtehen die Hänge der Haardt vor uns, denen wir zueilen. Aus den Wirtſchaften der freundlichen Dörfer tönt lautes Stimmengewirr, denn der Pfälzer liebt es, ſich gut vernehmlich zu unterhalten, zumal, wenn er beim Wein ſitzt. Es geht bergan, Wälder tauchen auf, wir ſind in der Haardt. Niemand begegnet uns. Die nächtliche Fahrt iſt von ergreifender Schönheit, es wird kühler, über uns funkeln die Sterne am wolkenloſen Firmament. Durch Kaiſerslautern geht es, in Landſtuhl gibts kurzen Aufenthalt, da die Federung des Anhängers nachgeſehen werden muß. Nicht lange ſind wir allein, wir hören ſachverſtändige Aeuße⸗ rungen und können in mehreren jungen Leuten die Mitglie⸗ der einer angehenden Segelfliegergruppe begrüßen, die unſer Flugzeug mit Hochachtung betrachten. Weiter geht die Fahrt, die Turmuhr von Landſtuhl hat längſt ſchon Mitternacht ge⸗ ſchlagen. Wir nähern uns der Grenze des Saargebietes kurz vor Homburg. Ein Schlagbaum quer über die Straße gelegt gebietet Halt; der deutſche Zollpoſten. Bei ihm ſind wir in wenigen Minuten fertig, er glaubt nicht, daß man uns in der Nacht drüben bei der franzöſiſchen Schranke paſſieren läßt. Nur noch wenige hundert Meter und wir ſind an der Stelle, wo ein neuer Schlagbaum mitten im deutſchen Land uns die Reichsgrenze ankündigen ſoll. Ein franzöſiſcher Doppel⸗Zoll⸗ poſten empfängt uns, offenſichtlich ſehr überraſcht. Man muſtert unſere Papiere, die vom franzöſiſchen Generalkonſulat in Frankfurt ausgeſtellt ſind, ſie ſcheinen nicht zu genügen. Der eine Poſten iſt geneigt, uns den Weg freizugeben, der andere aber iſt typiſcher Bürokrat und der Bürokrat ſiegt, wie immer. Wir müßten warten, bis 7 Uhr, bis das Büro Deutſchland ö Zwölfjährige Lebensretterin 8 Ein ganz beſonders tragiſcher Unglücksfall ereignete ſich am Montag nachmittag in der Grenzallee in Neukölln. Dort ſpielte der ſechs Jahre alte Schüler Ulrich Schmolke mit ſeinem fünfjährigen Brüderchen Arnold am Ufer des Neuköllner Stichkanals. Plötzlich fiel der kleine Arnold ins Waſſer. Sein Bruder Ulrich verſuchte den mit den Wellen Kämpfenden wieder herauszuholen. Dabei geriet auch Ulrich in Gefahr. Auf die Hilferufe des Knaben eilte eine bisher noch unbekannte, etwa 12jährige Schülerin herbei, die ſich kurzerhand mit der Kleidung ins Waſſer ſtürzte. Es gelang ihr, Ulrich Schmolke ans Ufer zu bringen. Sie verſuchte auch dann noch den jüngeren Bruder zu retten. Dies gelang ihr jedoch nicht mehr. Von einem anderen Schüler wurde Arnold Schmolke aus den Fluten geborgen. Leider waren die von der Feuerwehr angeſtellten Wiederbelebungsverſuche ohne Erfolg. Seine Leiche wurde ins Schauhaus gebracht, während Ulrich nach der Rettungswache gebracht werden mußte. In der allgemeinen Aufregung konnte die mutige junge Retterin nicht polizeilich feſtgeſtellt werden. f Deutſchland „ 5„Schlechtes Deutſch“ In einem ländlichen Gaſthaus in der Nähe des Bodenſees traf kürzlich ein auf Reiſen befindlicher Norddeutſcher mit zwei Männern zuſammen, von denen der eine aus der Gegend von Lörrach im ſüdlichen Baden, der andere aus einem würt⸗ tembergiſchen Städtchen ſtammte. Im Laufe des Geſprächs über die Reiſepläne des Norddeutſchen erzählte der Lörracher viel von den Reiſen, die er als junger Menſch gemacht habe und bediente ſich dabei in ſeinem heimatlichen alemanniſchen Dialekt häufig der Wendung:„J bi gſi“(geweſen). Als er ze Zeit einmal das Gaſtzimmer verlaſſen hatte, 55 e Sommerfriſchen verkehren. Ihrem beſonderen Zweck ent⸗ Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) geöffnet würde, es ſei zweifelhaft, ob man uns überhaupt durchließe; vielleicht könnte uns der höhere Zollbeamte am Bahnhof Homburg die Weiterfahrt geſtatten. Mit dem Motorrad raſen wir dorthin. Wo der genannte franzöſiſche Zollbeamte angeblich Nachtdienſt tun ſoll, da räkelt ſich eine Ordonnanz auf einer Pritſche und fühlt ſich nicht bewogen, auf unſere Fragen auch nur einmal aufzuſtehen. Gegen 5 Uhr wird der Zollbeamte kommen, ſagt man uns irgend⸗ wo. Auf alle Fälle müſſen wir etwas unternehmen; im Stationsbüro ſind die deutſchen Beamten äußerſt hilfsbereit, wir telegraphieren an die Deutſche Botſchaft in Paris und an die Aſſociation, die den Segelflug⸗Wettbewerb in Vauville veranſtaltet. Wir haben ſpäter erfahren, daß gerade letzteres Telegramm größtes Aufſehen erregt hat und namentlich den zuſtändigen Herrn Deputierten von Cherbourg veranlaßte, die höchſten Regierungsſtellen in Paris zu unſerer Hilfe zu mobiliſieren; aber zu der Zeit waren wir ſchon längſt in der Normandie. Im Morgengrauen ſchlenderten wir durch den Bahnhof Homburg und warteten. Wie hat er ſich unter der franzöſiſchen Herrſchaft verändert! Alles macht einen ver⸗ ſchmutzten Eindruck, die Warteſäle ſtarren geradezu. Endlich kommt der franzöſiſche Zollbeamte. Der Schreck fährt ihm in die Glieder, als er den Tatbeſtand erfährt, an den wir nunmehr unſer ſtriktes Erſuchen, unverzüglich die Durch⸗ fahrt zu genehmigen, knüpfen. Die Verantwortung, die er mit der zu treffenden Entſcheidung übernehmen muß, bedrückt ihn unendlich. Unſere Hinweiſe auf die Telegramme be⸗ leben ſchließlich ſeine Initiative und endlich halten wir das Papier in der Hand, das uns die Tore öffnet. Gruppen von Eiſenbahnern und Arbeitern ſtehen umher; nicht als Klagen über die gegenwärti. n Zuſtände im Saargebiet, heiß wird die Wiedervereinigung mit dem Reich herbeigeſehnt. Zurück zur Zollſchranke; dort haben die übrigen im offenen Auto einige ungemütliche Nachtſtunden zubringen müſſen. In Be⸗ gleitung eines Zöllners Abfahrt zum Bahnhof, wo noch einige unvermeidliche Stempelabdrücke mitzunehmen ſind und dann iſt der Weg frei. Es liegt ein Syſtem in dieſer ſcharfen Grenzabſchnürung des Saargebiets gegenüber dem Reich, während wir ſpäter feſtſtellen konnten, daß gegenüber Frank⸗ reich überhaupt keine Grenzkontrolle ſtattfindet, ja man den Uebergang von dem einen ins andere Land kaum bemerken kann. 5 * Wir ſind im Saargebiet. Es iſt ein Land harter Arbeit, die Menſchen ſind hier nicht mehr ſo fröhlich, wie in der Pfalz. Qualmende Schlote tauchen auf, rücken näher und verſchwinden wieder. Lange Reihen mehr zweckmäßiger, als ſchöner Arbeiterwohnungen, Baufünden einer hinter uns liegenden Zeit, in der man es ſich hätte leiſten können, wohn⸗ licher zu bauen. Saarbrücken, von regſtem Leben erfüllt! Freundliche Begrüßungen; deutſch die Stadt durch und durch, trotz fremder Uniformen. Wer konnte im Ernſt annehmen, daß dieſe Stadt in ihrer Wahl je wanken könnte! Wir dürfen uns nicht aufhalten, wir müſſen weiter. Metz iſt unſer nächſtes Ziel. Der Weg ſteigt, wir nähern uns den Lothringer Höhen. Forbach wird paſſiert, in St. Avold kurze Frühſtücks⸗ pauſe. Alſo das iſt Frankreich. Vom vorgeſtrigen Tage, dem Nationalfeiertage her, flattern noch überall an den Häuſern die blau⸗weiß⸗roten Fähnchen, meiſt zu zweit oder dritt aneinandergenagelt. Und dieſer Schmutz in den Straßen! Die Wirtſchaft, in der wir raſten, ſieht in ihrer Aufmachung auch wenig verlockend aus; man hat wohl noch keine Zeit gehabt, aufzuräumen! Schmutzig wie Fußboden und Tiſche iſt das Geſchirr, in dem man uns den Kaffee reicht. An der Wand ein kitſchiges Bild: Souvenir an die Heimkehr von Elſaß⸗ Lothringen. Die Bevölkerung neugierig, nicht un⸗ freundlich; Wortführer der Briefträger mit ſeinem großen Strohhut. Man kann ſich mit ſeinem Deutſch noch immer gut verſtändigen. Der Abſchied von hier wird nicht ſchwer. Weiter geht es, bergauf, bergab. Der Tag wird wieder heiß. Kaum merkbar ſchiebt ſich der äußere Fortgürtel von Metz heran. Reſte pon Stacheldrahtverhauen und Feldbefeſti⸗ gungen; ein ideales Feſtungsgelände. Metz mit ſeiner Kathedrale wird ſichtbar; auf der alten Brücke überqueren wir die Moſel. Viele Uniformen in den Straßen, Monu⸗ mentalbauten aus der deutſchen Zeit, die man hier nicht ver⸗ leugnen kann. 5 r wiederholte„gſi“ eigentlich zu bedeuten habe. Darauf er⸗ widerte der Württemberger:„Sell iſch e ſchlechts Doitſch, ſell ſoll heiße: J bi gwä.“ g f b N Tirol 5 Eine ſeltene Bitt⸗Prozeſſion In dem Fleimſertal in Südtirol, das auch deutſchen Reiſenden wohl bekannt iſt, hat kürzlich eine Bitt⸗Prozeſſion ſtattgefunden, die zu den größten Ausnahmen gehört. Aus allen Teilen des Tales begaben ſich die Dorfbewohner, Män⸗ ner, Frauen und Kinder, unter der Führung ihrer Geiſt⸗ lichen nach Cavaleſe. Hier wurde mit Erlaubnis der höchſten. kirchlichen Behörden das Standbild der Madonna von ſeinem Sockel in der Kirche herabgenommen! Dieſe„Ma⸗ donna der Sorgen“ darf nach alter Ueberlieferung nur höch⸗ ſten salle fünfzig Jahre oder in Zeiten allergrößter Not mit beſonderer Erlaubnis der geiſtlichen Behörden aus der Kirche herausgetragen werden. Die feierliche Prozeſſion, der das Bild der Madonna vorangetragen wurde, bewegte ſich durch die Straßen der Stadt und deren Umgebung. Die Prieſter und die Volksmenge flehten um Regen zur Linderung der furchtbaren Dürre und Trockenheit, unter der das Tal ſeit Wochen zu leiden hat. 8 England 5 f Der Autobus als Schlafwagen 5 Eine engliſche Autobus⸗Geſellſchaft, die zahlreiche Tou⸗ riſten⸗Ausflugswagen im Verkehr hat, wird demnächſt einen neuen Typ, den Schlafwagenautobus, in Dienſt ſtellen. Die Wagen ſollen zwiſchen London und einer Reihe von engliſchen ſprechend, ſind dieſe Wagen nach ganz neuen Regeln gebaut. Jeder Wagen iſt für die Aufnahme von zwölf Fahrgäſten beſtimmt, von denen jeder eine eigene Schlafkabine beſitzt. Blic über die Welt Mit der Darmſtadt zur Normandie 7. Seite. Nr. 358 viert. Aus Gründen der Sicherheit hat feder Wagen zwei Fahrer, die miteinander abwechſeln können. Beſonderer Wert iſt darauf gelegt, daß die Wagen möglichſt leicht und geräuſch⸗ los fahren, um den Schlaf der Fahrgäſte nicht zu ſtören. Der Fahrpreis liegt unter der Fahrkarte dritter Klaſſe, die für den Zug nach dem betreffenden Orte gelöſt werden müßte. Man kann die Reiſe alſo billiger zurücklegen als im Zuge und da man die Nacht ſowieſo verſchläft, ſo iſt es gleichgültig, ob man ein paar Stunden länger unterwegs iſt. Man er⸗ wartet, daß dieſe neuartige Verkehrsgelegenheit, die den Lon⸗ donern einen Reiſetag erſpart, ſehr ſtarken Zuſpruch finden wird. Indien Die Polizei und der Geiſterſpuk In dem indiſchen Staate Hyderabad hat die Polizei beſchloſſen, einem unheimlichen Geiſterſpuk die Stirn zu bie⸗ ten. Die Bevölkerung des Staates befindet ſich in dem Nal⸗. guda⸗Diſtrikt in großer Erregung, weil ſie der Anſicht iſt, daß der böſe Geiſt, genannt Bhanamati, unter ihnen um⸗ geht. Er ſoll dafür verantwortlich ſein, daß dem Ehepaar Jaffar Huſſain drei Kinder auf geheimnisvolle Weiſe ver⸗ ſchwunden ſind. Der junge Sprößling kam jedesmal zwei Wochen nach ſeiner Geburt abhanden, während die Eltern ſich mit ihm in einem dicht verſchloſſenen Zimmer befanden. Die Mutter erzählt, ſie habe ſich jedesmal in einem halb⸗ bewußtloſen Zuſtande befunden und in den beiden erſten Fällen den traumhaften Eindruck gehabt, als ſeien zwei Män⸗ ner mit gezückten Schwertern in das Zimmer eingedrungen und nach dem Raub des Kindes wieder verſchwunden. Im letzten Falle ſoll nach ihrem Eindruck eine Räuberin die Tat verübt haben. Türen und Fenſter waren aber jedesmal dicht verſchloſſen und man fand auch keine Zeichen eines gewalt⸗ ſamen Einbruchs, Die drei geheimnisvollen Fälle ereigneten ſich in den Jahren 1923, 1925 und 1926. Die Frau fühlt ſich nunmehr wieder Mutter und iſt in größter Sorge, ihr Kind abermals zu verlieren. Die Behörde will nach dem 5 Bericht des indiſchen Blattes„Pioneer“ diesmal Klarheit ſchaffen und hat die Frau unter Polizeiſchutz nach Hyderabad bringen und dort in einem Entbindungsheim unterbringen laſſen. Die Polizei wird die Mutter und das zu erwartende Kud auf das ſchärfſte bewachen. Die Eingeborenen ſchütteln allerdings bedenklich den Kopf. Bhanamati, ſo ſagen ſie, iſt mächtiger als die Polizei.. Die Opfer des indiſchen Urwaldes f Im vorigen Jahre ſind nach der amtlichen Statiſtik in Indien ungewöhnlich viele Perſonen den wilden Tieren im Dſchungel zum Opfer gefallen. Es wurden insgeſamt 2285 Perſonen getötet, während im Jahre 1926 die Verluſtliſte nur 1955 Perſonen umfaßte. Es wurden getötet durch Tiger 1033, durch Leoparden 218, durch Wölfe 465, durch Bären 78, durch Elefanten 58, durch Hyänen 12, durch Krokodile 136, durch Wildſchweine 85 und durch Schakale 41 Perſonen. Die gefährlichſten Bewohner des indiſchen Urwaldes ſind in⸗ deſſen die Schlangen. Ihre Opfer ſind bei weitem zahlreicher als die aller wilden Tiere zuſammengenommen. Am Schlangenbiß ſtarben im Jahre 1927 in Indien insgeſamt 19.724 Perſonen. Dies bedeutet gegenüber dem vporaus⸗ gegangenen Jahre eine leichte Abnahme. 5 1 2 China 5 Wo ſind die Schätze der Mandſchu⸗⸗Dynaſtie? Nach der Einnahme Pekings durch die nationaliſtiſche chineſiſche Regierung wird in China erneut die Frage leb⸗ haft erörtert, was aus den reichen Schätzen der Mandſchu⸗ Dynaſtie geworden iſt. Man nimmt an, daß jetzt verſucht werden wird, dieſes Geheimnis zu lichten. Als der ſoge⸗ nannte chriſtliche Generalmarſchall Feng im Jahre 1924 Pe⸗ king durch einen Staatsſtreich beſetzte, verwies er den im Knabenalter ſtehenden Erben der Mandſchu⸗Dynaſtie aus dem kaiſerlichen Pſaſt. Zugleich mit dem Knaben verſchw and auch der unſchätzbar wertvolle kaiſerliche Schatz. Einige kleinere Kunſtgegenſtände, offenbar Beſtandteile des Schatzes, ſind in Peking auf den Markt gekommen. Sie ſind wahr⸗ ſcheinlich von Palaſtdienern geſtohlen worden. Der weitaus größte und wichtigſte Teil des Schatzes iſt offenbar durch den Marſchall Feng beiſeite geſchafft worden. Der kaiſerliche Palaſt wurde damals von chineſiſchen Kunſthändlern ſcharf überwacht. Auf dieſe Weiſe konnte feſtgeſtellt werden, daß zahlloſe Kiſten und Ballen aus dem Palaſt fortgeſchafft und auf Kamelen verladen wurden. Die Laſttiere nahmen ihren Weg durch eines der Stadttore nach dem Nordweſten. Spione wagten nicht weiter zu folgen. Man glaubt aber in unterrichteten Kreiſen, daß Marſchall Feng den Schatz irgendwo in ſeinem Herrſchaftsbereich verſteckt hält. Wän der Schatz zum Kauf angeboten worden, ſo hätte man che davon erfahren, da es nur ganz wenige Kunſtliebhaber gib die überhaupt imſtande ſind, auch nur einen Teil der alten Koſtbarkeiten zu bezahlen. Man rechnet damit, daß die N ſiſche Regierung eine regelrechte Unterſuchung über den Ver ſcheiden, wie hoch ein Affenbiß zu en i g 5 hielt, in die Naſe Der Autobus verläßt London zwiſchen 9 und 10 Uhr abends Con n 5 bleib des Schatzes eröffnen wird. Amerika Der Buchſchatz in dem alten Koffer Eine ſeltene und überaus wertvolle Ausgabe von Dan Göttlicher Komödie“ iſt in Newyork in einem alten, Büchern angefüllten Koffer gefunden worden, der ſeit 1 als fünfzehn Jahren nicht geöffnet worden war. 0 horker Rechtsanwalt namens Char d übernahm den Koffe mit der übrigen Erbſchaftsmaſſe von ſeinem Onkel Standu der vierzig Jahre in Italien gelebt hatte. Der Koffer zunächſt in einer Rumpelkammer beiſeite geſtellt. Vor urtze öffnete ihn der neue Beſitzer aus Neugierde und fand unten dem ſonſt wertloſen Inhalt einen in gelbes Leder gebun 5 Band mit dem Titel Dante und der Jahreszahl 1484 handelt ſich um einen der erſten Dante⸗Drucke, der erheblichen Altertumswert hat. 5 i 10 000 Dollar für einen Affeubiß. Ein amerikaniſches Gericht hatte kürzlich daruber fall ereignete ſich in dem Broag Springs(Colorado). Ein kleinen Affen, den das der Norddeutſche, der den Dialekt des Lörracher nur ber kant Württemberger, was das ſtets a und kommt zur n, Den Fahr 855 Frühſtückszeit an ſeinem Beſtimmungsorte d. gäſten told bas Früßſtück in dem Wagen ſer- bexeltgeſtellten Umſchuldungskreölte noch nicht erſchöpft. * grundelegung beſtimmter Mindeſtanforderungen in 8. Sekte. Nr. 353 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 1. Auguſt 1928 — Die Standardiſierung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe Von Diplom⸗Landwirt Dr. Geske Ein Beitrag zur Hebung unſeres Außenhandels Läßt ſich auch in den letzten Monaten eine leichte Beſſerung unſerer Außenhandelspoſition feſtſtellen, ſo haben wir doch, wenn der Geſamt⸗ ausweis von 1927 vorgelegt wird, einen Einfuhrüberſchuß zu verzeich⸗ nen, der in allen Kreiſen der Wirtſchaft berechtigte Beunruhigung her⸗ vorrufen muß. Wie bei den in dieſem Jahre fehlenden Auslands⸗ krediten und den jetzt einſetzenden Deviſenanſprüchen des Reparations⸗ agenten das beſtehende Außenhandelsdefizit gedeckt werden ſöll, iſt noch nicht zu überſehen. Als beſonders ungünſtige Erſcheinung iſt der wachſende Einfuhr⸗ überſchuß an Lebensmitteln zu werten, der ſich in der Hauptſache auf lanbwirtſchaftliche Produkte, wie Butter, Weizen, Eter und Schmalz erſtreckt. Gerade dieſer Tatſache ſtehen die allergrößten Bedenken gegenüber. Hier muß es möglich ſein, durch planmäßige Umſtellung auf die Bedürfniſſe der Verbraucher eine grundlegende Beſſerung eintreten zu laſſen. Daß dies in der Tat erreichbar iſt, beweiſt das Ausland mit der teilweiſe ſchon ſeit Jahren mit großem Erfolge an⸗ gewandten Methode der Standardiſterung. Dieſe Standaroiſierung oder Typiſterung auf Agrarprodukte übertragen heißt Rationaliſterung ſowohl der Erzeugung, als auch des Abſatzes! Unter Aupaſſung an die Bebürfniſſe der Konſumenten iſt eine weiteſtgehende Qualitäts⸗ verbeſſerung anzuſtreben. Tatſächlich hat das für den Export probuzie⸗ rende Ausland es verſtanden, ſich in den Nachkriegsjahren den Anfor⸗ derungen an Beſchaffenheit, Ausſehen und Verpackung der Markt⸗ waren anzupaſſen. Die deutſche Landwirtſchaft ſteht alſo, will ſie der Einfuhr fremder Erzeugniſſe im bisherigen Umfange entgegenarbei⸗ ten, vor dem außerordentlich wichtigen Problem, Warentypen hoch⸗ wertiger Produkte zu ſchaffen, die einheitlich in Qualität wie auch in Form und Ausſehen ſind. Eine ſolche Standardiſierung auf möglichſt alle landwirtſchaftlichen Produkte auszudehnen, iſt gewiß nicht ganz leicht, aber keineswegs unmöglich. Geſchäfts⸗ und Lieferbedingung ſind auf eine einheitliche Norm zu bringen und handelsübliche Gewichte und Verpackungen zu vereinfachen. Vor allem aber muß eine ſcharf abgegrenzte Einteilung des vorhandenen Warenmatertals unter Zu⸗ einzelne Quali⸗ tätsklaſſen erfolgen. Eine ſolche Einteilung iſt auf allen Zweigen und in jedem Falle möglich. Sy hat z. B. Amerika auf dem Gebiete des Obſtbaues ſchon längſt dieſen Weg beſchritten und ſeine ausgedehnten Plantagen von vorn⸗ herein auf den Abſatz in den Städten eingeſtellt. Der Verbraucher erhält entſprechend ſeinen Anforderun⸗ gen Aepfel gleicher Sorte, gleicher Qualität, ſelbſt gleichen Ausſehens und gleicher Verpackung, kann ſomit alſo immer auf die gewünſchte Ware rechnen. In Deutſchland dagegen iſt es ſchon meiſt für den Großhändler ſchwierig, auch nur eine Ladung Aepfel gleicher Sorte und gleichen Ausſehens zu erſtehen. Das muß folgerichtig zu Schwie⸗ rigkeiten im Abſatz— vor allem an den unmittelbaren Verbraucher führen, mithin das Riſiko des Obſthandels bedeutend erhöhen und da⸗ mit ſeine Rentabtlität erheblich herabmindern. Einige deutſche Obſt⸗ gebiete, ſo in Süddeutſchland, haben dieſen Weg ber Typtſierung be⸗ reits mit großem Erfolge beſchritten, und es iſt dringend zu hoffen, daß dieſe Beiſpiele rege Beachtung und Nachahmung finden. Gleich⸗ geartet, wenn auch in mancher Hinſicht ſchwieriger, liegen die Verhält⸗ niſſe beim Gemüſebau. Wie weit beſonders auf dem Gebiete der Molkereiprodukte das Ausland führend auf dem deutſchen Markt geworden iſt, erhellt mit erſchreckender Deutlichkeit die Tatſache, daß 1926 allein an Butter Werte von rund 330 Mill. aus dem Auslande eingeführt worden find. Hier müſſen in ſtärkſtem Maße Vorausſetzungen für Qualitäts⸗ ſteigerungen nach jeder Richtung geſchaffen werden! Dänemark, Hol⸗ land, Amerika und Kanada konnten ſich ihre Vormachtſtellung auf die⸗ 7 8 2 Zur Amſchuldung der Landwirtſchaft Der Deutſche Landwirtſchaftsrat hat dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft nachfolgende Entſchließung ſeines Ständigen Ausſchuſſes überreicht: „Die Reichshilſe für Umſchuldungszwecke iſt durch die bisher Der Stän⸗ dige Ausſchuß des Deutſchen Landwirtſchaftsrats richtet deshalb an das Reichsernährungsminiſterium die dringende Bitte, für die Be⸗ schaffung weiterer Mittel für Umſchuldungskredite ſo ſchnell wie möglich Sorge zu tragen, In Anbetracht der augenblicklich ungünſtigen Emiſſionsmöglich⸗ leiten am nordamerikaniſchen Kapftalmarkt bart es der Ständige Ausſchuß für geboten, zunächſt die Kapitalbeſchaffung im Inlande ins Auge zu faſſen, und zwar dürften hierfür in erſter Linie die großen öffentlichen e in Frage kommen, deren Be⸗ teiligung am landwirtſchaftlichen Kreditgeſchäft noch einer erheb⸗ lichen Ausdehnung fähig iſt. Bei den nach Maßgabe der Richtlinien für Umſchuldungskrebite eingeſetzten Kreditausſchüſſen und ſonſtigen mit der Durchführung der Umſchuldung beauftragten Stellen ſam⸗ welt ſich ſchon jetzt eine Fülle von Anträgen, die keine Berückſichti⸗ gung finden können. Die Beſchaffung zweiſtelliger Hypotheken be⸗ darf alſo weiter dringend der öffentlichen Förderung, da ſich ein freier Markt für zweite Hypotheken in den erforderlichen Ausmaßen für abſehbare Zeit nicht bilden wird und der Zufluß von Loſtſtelligem Hypothekarkredit ſeit Mitte 1927 im Verhältnis zum Bedarf unzureſchend iſt. Der Ständige Ausſchuß des Deutſchen Landwirtſchaftsrates bittet das Reichsernährungsminiſterium, zu veranlaſſen, daß das bei den Krebitausſchüſſen und ſonſtigen Stellen in Geſtalt der nicht berück⸗ ſichtigten Anträge anfallende ſehr wichtige Beobungsmaterlal unter einheitlichen Geſichtspunkten geſammelt und ausgewertet wird, um daraus ſo ſchnell wie möglich einen Ueberblick über den weiteren Umſchuldungsbedarf zu gewinnen“.. * Der Scheuerkonzern im Gerſtenhandel. Ein Auſchluß an den Scheuer⸗Konzern, der ſymptomatiſche Bedeutungen erlangen kann, ſteht vor dem Abſchluß. Wie wir hören, iſt die ſeit etwa 25 Jahren heſtehende angeſehene Gerſtengroß handlung Moritz Wolff in Mannheim(oſſene Handelsgeſellſchaft), die im oberrheiniſchen Gerſtenhändel eine ziemlich bedeutende Rolle ſplelt, dem Konzern beigetreten. Die Selbſtändigkeit der Firma ſoll im Rahmn des Konzerns gewahrt werden. Mit dieſer Transaktion will anſcheinend der Scheuer⸗Kongern auch das bisher von ihm weni⸗ ger gepflegde Gerſtengeſchäft mehr in ſeinen Geſchäftsbereich ziehen. * Weiterer Einſpruch gegen das Scheuergeſchäft. Vorſtand und Hauptausſchuß des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen ehlhändlerverbandes, dem einige Hundert ſelbſtändige Mehlhändler vom Rheinland und Weſtfalen angehören, haben ſich i einer beſonderen Sitzung mit der bekannten e befaßt und dazu eine Entſchließung anegnommen, in der u. a. geſagt wird: Der Ankauf des Scheuer⸗ konzerns durch die Rentenbank⸗Kreditanſtalt und die Preußtiſche Zenkralgenoſſenſchaftskoſſe bedeute einen weiteren Schritt zur kalten Soßialiſterung. Irgendein Bedürfnis oder auch nur ein Scheingrund zur Betätigung der öffentlichen Hand auf dem Gebiete des Mühlen⸗ gewerbes oder des Getreidehandels liege nicht vor. Der Artikel Ge⸗ treide, der zu den empfindlichſten Waren des Weltmarktes gehört, könne behördlicher Regelung nicht unterworfen werden. Nach einem Hinweis auf den Aufkauf der Mühlenwerke Büſcher⸗Gladbeck, der den ländlichen Zentralkaſſen einen Verkuſt von 2 Millionen ge⸗ bracht habe, ſogt die Entſchließung zum Schluß: Die ſteuerzahlende Oeffentlichkeit hat das lebhafteſte Intereſſe daran, daß Sicherungen getroffen werden, die eine Ausdehnung des jetzigen in der öfſent⸗ lichen Hand befindlichen Scheuerkonzerns mit Hilfe weitereer öffent⸗ licher Mittel verhindern. Die Gefahr ſei groß, daß man zur Ver⸗ chſleterung der Unrentabilttät der aufgekauften Betriebe weiter auf⸗ was einen unmeßbaren Schaden bedeuten würde. Halbjahresbilanz der Equitable Truſt Company Die Bank weiſt in der Bilar 30. Juni 1928 Dep om kaufe und ollmählich ein Getreide und Mühlenmonopol anſtrebe, ſem Zweige unſeres Marktes nur ſichern durch den Export hochwer⸗ tiger, ausgeglichener, d. h. in ſich einheitlicher Molkereiwaren. Grund⸗ legend für die Qualifizierung beutſcher Molkereiprodukte iſt die Schaffung von Qualttätsmilch. Ständige, wirkſame Kontrollen durch Kontrollvereine und Landwirtſchaftskammer haben zwar in vie⸗ len deutſchen Gebieten bereits ſegensreiche Arbeit geleiſtet. Dieſe ſollten ſich aber nicht nur auf die Beſtimmung des Fettgehaltes, ſon⸗ dern wie in Dänemark, auch auf andere Faktoren, wie Geruch, Ge⸗ ſchmack, Säuregrad, Bakteriengehalt und Schmutzprozente erſtrecken und danach die Klaſſe und den Preis beſtimmen. Im gleichen Sinne wirken verbeſſerte Kühlanlagen und Verarbeitungsmaſchinen in den Molkereien, ſaubere Milchgewinnung und bequeme Abſatzgebiete. Die Erfolge, welche mit dieſer Methode der Wertbeſtimmung und Klaſſifi⸗ zierung in Schleswig⸗Holſtein erzielt worden ſind, haben die Preu⸗ ßiſche Landwirtſchaftskammer veranlaßt, feſtumriſſone Richtlinien für die Herſtellung von Markenbutter auftuſtellen. Danach iſt die erſte Vorausſetzung für die Herausgabe von Qualitäts- und Standard⸗ marken die Einrichtung einer wirkſamen Kontrolle der angeſchloſſenen Molkereien durch die zuſtändige Landwirtſchaftskammer und zwar ausbrücklich feſtgelegt, daß die Verantwortung für die ordnungs⸗ gemäße Durchführung der für die Herausgabe der Standards⸗ und Qualitätsmarken erforderlichen Kontrolle und für die Einhaltung der getroffenen Beſtimmungen ausſchließlich die Landwirtſchaftskammer trägt. Die angeſchloſſenen Molkereien müſſen alle für die Herſtellung erſtklaſſiger Markenbutter erforderlichen Einrichtungen beſitzen. Die Verlethung des Markenrechts darf nur an Molkereien erfolgen, deren Beſitzer, Pächter oder Betriebsleiter genügende Garantie und für eine in jeder Beziehung einwandfreie Betriebsführung bieten. Bei dem Ver⸗ ſand der Putter dürfen nur das Vollgewicht enthaltende neue Fäſſer u. nur das vorgeſchriebene Verpackungsmatertal verwendet werden. Die Markenbezeichnung muß äußerlich gut ſichtbar angebracht ſein. Um auch dem Bezieher Klarheit über den Zeitpunkt der Herſtellung der Butter zu geben, muß der Tag der Einfüllung angegeben ſein. Auch auf dem Gebiete der Tierzucht ſollte man beſtrebt ſein, in größeren Wirtſchaftsgebieten endlich aus all dem Raſſen⸗ und Sorten⸗ gewirr heraus zu einer Einigung auf einheitliche Raſſen zu gelangen. Auf dieſen Wegen der Rationaliſterung unſerer Agrarprodukte wird trotz aller Schwierigkeiten eine Neugeſtaltung unſerer alten, zerſplitterten und völlig unrationellen Produktions⸗ und Abſatzmethoden eintreten, die in der Lage iſt, den Anforderungen der Verbraucher zu genügen, und ihren Wünſchen Rechnung zu tra⸗ gen. Nur ſo iſt es möglich, unſern z. T. an das Ausland verlorenen Abſatzmarkt allmählich wieder zurückzugewinnen und damit endlich die Nahrungsverſorgung als weſentlichen Poſten des Außenhandels beſſern zu können. Es ſcheinen in letzter Zeit verſchiedentlich Bedenken bezüglich der techniſchen Durchführbarkeit der Standardiſterung aufgekommen zu ſein. Um derartigen Einwänden vorzubeugen, ſei bereits hier darauf hingewieſen, daß ſelbſtverſtändlich die einheitliche Geſtaltung ſowohl auf dem Gebiete der Tier⸗, und auch der Pflanzenzucht ſtets abhängig bleibt von der geographiſchen und geologiſchen Beſchaffenheit des Bodens. Was aber erreicht werden ſoll, iſt die Vereinheitlichung der Sorten und Raſſen in ſolchen Gegenden, wo ſowohl die genannten, wie auch die klimatiſchen Verhältniſſe die gleichen ſind. Dann wäre z. B. es nicht möglich, daß man auf einer relatib kleinen Fläche eines rhei⸗ niſchen Gebirges unter völlig gleichen Vorausſetzungen 14 verſchiedene Weizen⸗ und faſt ebenſoptel Roggenſorten findet. Genau das Gleiche trifft für die Viehzucht zu und iſt in vollem Grade anzuwenden auf Obſt⸗ und Gemüſebau. Unter ſolchen Vor⸗ bedingungen ſpricht nichts gegen die Möglichkeit noch gegen den Erfolg der Standardiſierung. von 481,2 Millionen aus gegen 478,9 Mill. am 31. Dez. 1927 bei 600,8 Mill. Dollor Bilanzſumme(600,3 Mill.). Forderungen an ausländiſchen Banken erſcheinen mit 12,4(10,9) Mill. etwas erhöht. Außerdem werden 148 582 Dollar Verpflichtungen gegenüber aus⸗ ländiſchen Filialen ausgewieſen gegen 2,36 Mill. Dollar Forderungen am 31. Dezember 1927. * Abſchluß der Verhandlungen Ac.— Hirſch⸗Kupfer. Die Ver⸗ handlungen zwiſchen der ACG. und der Hirſch Kupfer⸗ und Meffing⸗ werke AG. ſind zum Abſchluß gekommen. Wie bereits bekannt, be⸗ zwecken ſie eine Rationaliſierung durch eine den vorhan⸗ denen Einrichtungen entſprechende Aufteilung der Fabrikation. Der weſentlichſte Inhalt des Abkommens, über das bereits früher be⸗ richtet wurde, dürfte der ſein, daß der größte Teil des ACcG.⸗Bedarfs an Meſſingblechen, Röhren uſw., im Eberswalder Werk der Hirſch⸗ Kupfer AG. in Zukunft hergeſtellt wird. Einzelangaben(Umfang der an Hirſch⸗Kupfer gehenden Aufträge, anderfejts Preisabmachungen uſw.) werden nicht gemacht. “ Lüdenſcheider Metallwerke AG. vorm. Jul. Fiſcher u. Baſſe, Lüdenſcheid. Dos am 30. April abgelaufene GF. der G. ſoll gut ver⸗ laufen ſein. Nachdem man im vorigen Jahr den Dividendenſatz von 4 auf 5 v. H. erhöhen konnte, iſt, wie verlautet, auch für das letzt abgelaufene GJ. wieder mit einer Dividendenerhöhung um 1 v. H. zu rechnen. Ob eine weitere Erhöhung bei der ziemlich vorſichtigen Dividendenpolitik der G. in Frage kommt, könne noch nicht geſagt werden. * Zuſammenſchluß amerikauiſcher Kupferkonzerne. Zwiſchen vier bedeutenden Kupfer konzernen ſchweben gegenwärtig Zuſam⸗ menſchlußverhandlungen. Es handelt ſich um die United Verde Exten⸗ ſton Mining Co., die Philipps Dodge Co., die Calumet und Arigona Mining Co. und die Magma Copper Co. Die Erzeugung der vier Geſellſchaften belief ſich im letzten Jahre auf insgeſamt 300 Mill. Pfd. * Lahmeyer und die neue Elektrofinanzierungs⸗Geſellſchaft. Ueber die Kapitalaufbringung und die internatlonale Beteiligung an der neuen Elektro⸗Finanzierungs⸗Geſellſchaft wurde ſchon eingehend be⸗ richtet. Zu ergänzen iſt, daß, was nach holländiſchen Geſetzen möglich iſt, der Auſſichtsrat noch nicht gebildet und ſein Zuſammentritt nicht vor Mitte September zu erwarten iſt. Infolgedeſſen ſind auch noch keinerlei Beſchlüſſe über die nächſte mutmaßliche Transaktion der neuen Geſellſchaft gefaßt. Bezüglich der deutſchen Erektro⸗ wirtſchaftlichen Belange iſt zu ſagen, daß naturgemäß die Projekte von Lahmeher und RW. teilweiſe von dem neuen Finan⸗ zterungsinſtitut kapitalsmäßige Unterlagen finden werden. Doch iſt nicht daran gedacht, die bereits in der Ausführung ſchwebenden Pro⸗ jekte beiſpielsweiſe von Lahmeyer von der neuen Finanzlerungs⸗ geſellſchaft finanzieren zu laſſen. So iſt bereits die Bauausführung eines Werkes von rund 70 000 Kilowattſtunden der Vorarlberg ⸗Ill⸗ Werke durch Lahmever finanziert, desgleichen die Kraftwerke für die Unter⸗Ill⸗AG. Das Ruhrſpeicherwerk Herdecke, das vom RW,. ausgeführt wird, iſt gleichfalls finanziert. Das im Auftrag der Eifen⸗ warenbank und Eiſenbahnrentenbank, Frankfurt a.., von Lahmeyer auszuführende Großkraftwerk Meme befindet ſich im Bau und foll vorausſichtlich noch in dieſem Jahre zu Ende geführt werden. Auch deſſen Finanzierung iſt bereits längſt erfolgt. Wie verlautet, ſchwe⸗ ben jedoch bei der Lahmeyer⸗Geſellſchaft noch größere In⸗ und Aus⸗ landsprofekte, die allerdings von der Amſterdamer Finanzierungs⸗ geſellſchaft wenigſtens teilweiſe finanziert werden ſollen, während die Ausführung welterer Profekte von Lahmeyer ſelbſt finanziell erfolgt, da die Geſellſchaft ſehr flüſſig ſei. Ueber das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr von Lahmeyer verlautet, daß dieſes befriedigend ver⸗ laufen, und daß wahrſcheinlich mit der Vorfahrsdtvidende von 10 v. H. zu rechnen iſt. Die Bilanzſitzung dürfte nicht vor September ſtattfinden. * Chryſler— Dodge verſchmolzen. Die durch den Widerſtand einer Gruppe von Vorzugsoktionären gefährdete Verſchmelzung Ehryfler— Dodge iſt in der HB. der Dobdge⸗Aktionäre genehmigt worden, nachdem Dillon Reab u. Co, bis in die letzten Tage hinein an der Börſe Dodge⸗Aktien kauften, um den Verſchmelzungsbeſchluß ſicherzuſtellen. 15 neue G. iſt das drittgrößte Unternehmen der em Noxk. mo e mit eiur Jahreshöchſtleiſtung von 700 000 Auto⸗ Mil ingezahltem Kapital und 175 Mill. Dollar ſchaftliche Jahresausfuhr wird auf 75 Mill. wefter mitgeteilt wird, ſind infolge dieſer 5 2 1 Hilfe für den Kohlenbergbau? Amtliche Erwägungen vor dem Abſchluß— Entgegenkommen in der Frachtenfrage Wie der„B. L..“ mitteilt, verfolgen die amtlichen Stellen die Entwicklung, welche der Ruhrkohlenbergbau in der letzten Zeit genommen hat, mit größter Aufmerkſamkeit, und es ſcheint auch der Gedanke auf grundſätzliche ſtaatliche Unterſtützung der Zechen bereits feſte Formen dort angenommen zu haben. In welcher Weiſe die Unterſtützung und wann ſie eintreten wird, läßt ſich noch nicht über⸗ ſehen. Aber man wird gut daran tun, nicht allzu große Erwartungen in die vielleicht in Ausſicht ſtehende ſtgatliche Hilfe zu ſetzen Eine Subventionierung in gleicher oder ähnlicher Art, wie ſie von ſeiten der engliſchen Regterung dem dortigen Bergbau ge⸗ währt wird, kommt nicht in Betracht. Die Erwägungen gehen in. erſter Linie in der Richtung auf Gewährung von frachtlichen Erleichterungen, beſonders in fene Bezirke, wo die Ruhrkohle mit der fremden, namentlich der engliſchen, Kohle ſtark zu konkur⸗ rieren hat, wobei auch nicht außer acht gelaſſen werden darf, daß außer dem Ruhrkohlenbergbau auch andere deutſche Stein⸗ kohlenbergwerke, namentlich der deutſch⸗oberſchleſiſche und der Bergbau des Aachener Reviers, unter den gleichen Kalamitäten wie die Ruhrzechen zu leiden haben und Anſpruch auf ſtaatliche Unterſtützung ſtellen. Bet den amtlichen Beratungen ſpielt auch die Frage der Ge⸗ ſtaltung des Arbeitsmarktes zum Herbſt und zum Winter eine große Rolle. Bisher war es möglich, bei den Zechenſtillegungen größere Prozentſätze der Belegſchaft und der Beamten auf andere Zechen zu übernehmen. Auch das Bauhandwerk und die Landwirt⸗ ſchaft nehmen im Bergbau frei werdende Arbeitskräfte, wenn auch nur im begrenzten Umfange, auf. Das ſind aber ſaiſonmäßige Er⸗ ſcheinungen, die nur vorübergehend die Verſchlechterung des Arbeitsmarktes mildern können, welche durch die Einſtellung von bergbaulichen Betrieben entſteht. In der übrigen Induſtrie wird es kaum möglich ſein, durch Hereinnahme von im Sbeinkohlenbergbau frei u enden Arbeitskräften eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes zu lei„da namentlich in der Textilinduſtrie und den ihr verwandten Gebieten die Beſchäftigung ſtändig zurück⸗ geht und dort in vielen Fällen bereits zu Arbeiterentlaſſungen oder eingeſchränkter Arbeitszeit geführt hat. e D Dollar geſchätzt. Walter Chryſler wird Präſident von Dodge Brothers, die als Tochterfirma unter Beibehaltung der Dodge⸗Erzeugniſſe von Chryſler weitergeführt wird. Durch die Ver⸗ ſchmelzung werden an Dodge zum zweiten Male innerhalb dreier Jahre Rieſenſummen verdient. Die Erben von Dodge ſtrichen 146 Mill. Dollar ein, als Dillon Read die Firma aufkaufte. Der jetzige Nutzen Reads wird auf rund 75 Mill. Dollar geſchätzt. * Heilmann u. Littmann, Bau⸗ und Immobilien⸗Ac., München⸗ Berlin. Die HV. genehmigte antragsgemäß 8 v. H. Dividende auf die StA. und 7 v. H. auf die VA. Bei der Entloſtung des Vor⸗ ſtands ſtellte die Verwaltung den Antrag, dieſe für Albert Heil⸗ mann und Max Bauder für 1927 zurückzuſtel len, da ge⸗ ſchäftliche Dispoſitionen aus 1927, die noch nicht geklärt bzw. erledigt ſeten, eine Rückſtellung erforderten. Für dieſe Dispoſitlonen ſeien die genannten Herren verantwortlich. Dieſem Antrag der Verwal⸗ tung wurde bei Stimmenthaltung von 10 200 Stimmen(vertreten waren 90 141 Stimmen) zugeſtimmt. Dem AR. wurde die Entlaſtung einſtimmig erteilt. * Vorerſt keine Auflegung der amerikaniſchen Karſtadt⸗Anleihe, Wie wir von der Verwaltung der Rudolf Karſtadt Ach hören, wird im Einvernehmen mit der Firma Dillon, Reed u. Co. und den übrigen Banken der Uebernahmegruppe die Auflegung der Anfang Mai abgeſchloſſenen 6proz. 15 Mill. Dollar⸗Anleihe vorerſt hin⸗ ausgeſchoben werden. Der Grund liegt in der gegenwärtigen Verfaſſung des Newyörker Marktes, der ſich bereits ſeit längerer Zeit für eine neue Emiſſton nicht aufnahmefähig gezeigt Hat, Wie uns Moßnahme keine Aenz derungen der Finanzpolitik des Karſtadtkonzerns, insbeſondere keins Beanſpruchung des beutſchen Kapitalmarktes zu erwarten. Die Anz leihe ſoll aufgelegt werden, ſobald die Verfaſfung des amerikani⸗ ſchen Marktes es geſtattet. * Künſtlicher Kampher in Frankreich. Wie die der Kuhlmann⸗ gruppe naheſtehende Alſactenne de Produfts Chimiques in ihrem ſoeben erſchtenenen Jahresbericht mitteilt, iſt es ihr nunmehr end⸗ gültig geglückt, ſowohl günſtige Verfahren zur Herſtellung wie weit⸗ gehende Möglichkeiten zur Finanzierung von künſtlichem Kamphe ug gewinnen, womit ſie mit Deutſchland(Schering, J..) erfolg⸗ reich in Wettbewerb auf dieſem Gebiete trete. Lizenzverträge werden zurzeit mit vielen Ländern abgeſchloſſen. Das Verfahren, das überall patentlert iſt, wird ebenſp wie das deutſche, gegen die künſtliche Verbilligungspolitik des e Kampfermonopols zu kämpfen haben, das durch unerwartete Preisugchläſſe uſw. die chemiſchen Erzeuger außer Wettbewerb zu ſetzen ſucht. Uebrigens dient das Erzeugnis hauptſächlich zur Herſtellung von Filmen und iſt für Amerika wichtig. 5 Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 81. 15 81. 1 485, 70/485 80 160„ 25.22 25,22 124,03/17404 Holland.. 12,07 1207 Brilſſel 34,89 84,99 Oslo 18,19 186,1 Mailand 92,80 82 81 Kopenhagen 18,19 18.78 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1985 und Pfunde mit 20,8425 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 31. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 81. 19.15 29,57 New⸗ Vork 1. Stockholm 18,18 Parlss 92 2654 Madrid 26. 31. 26. 81. Elektrolytlupfer 189,78 189,75 Aluminium in Raffinadekupfer———.— Barren 194 1594 Blel—.——— Zinn ausl.—.— 5 Rohzink Bb.⸗Pr.)-————Büttenzinn—.——— „ fr. Verk.)—.——.— Nickel.50 5 Plättenzint—.—.————] Antimon 0,85⸗0,90 0,85⸗0,90 Aluminfum 1500.90 Silber für 1 Gr. 81.75.88.— 81,—⸗82,50 London, 81. Juli.(Metalle), In Est.. b. engl. t. p. 1016 Kg. 26. 5 26. 31. Blei 29,70 21 15 Kupfer Kaſſa 88,85 62,68 beſtſelect 66,75 86,50 int 24.55 24.85 do. 3 Monat 68.25 63.15 Nickel—— ue ckllb. p. Fl. 20.85 20,75 Zinn Kaſſo 2417.65 214.25 Regulus * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 28. Juli(Morris A. Heß Gmbc., Hamburg). Nach ruhiger Eröffnung zeigte der Kaffee⸗ markt in der letzten Woche ein etwas freundlicheres Geſicht. Während Braſtlien ſeine Forderungen für Santos und Rio unverändert ſtetig hielt, machte ſich ſeitens des Konſums in den letzten Tagen eine leichte Belebung der Nachfrage bemerkbar. Da die Beſtände in den Händen der Röſter im allgemeinen klein ſind, iſt mit einer Fort⸗ ſetzung der zuverſichtlichen Stimmung zu rechnen. Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 30. Juni 1928 bis 27. Juli 1928 weiſt der Schiffsverkehr folgende Ziffern auf: angekommen ſind tal⸗ wärks: 2 leere Dampfer und 10 beladene mit 31 Tonnen, 14 leere Schleppkähne und 82 beladene mit 22 996 Tonnen, bergwärts: 4 leere Dampfer und 70 beladene mit 8468 Tonnen, 22 leere Schleppkähne und 445 beladene mit 314192 Tonnen. Abgefahren ſind tal⸗ wärts: 1 leerer Dampfer und 66 beladene mit 6615 Tonnen, 281 leere Schleppkähne und 113 beladene mit 42 708 Tonnen, bergwärts: 12 beladene Dampfer mit 1031 Tonnen, 88 leere Schleppkähne und 88 beladene Schleppkähne mit 13 940 Tonnen. Auf dem Neckar ſind ankommen talwärts: 1 leerer Schlepp⸗ kahn und 41 beladene mit 2661 To.; bergwärts a bgefahren ſind: 6 leere Schleppkähne und 43 beladene mit 2999 Tonnen. Der Geſamtverkehr ſtellt ſich wie folgt: Dampfer: 7 leere und 158 beladene mit 16 145 Tonnen.— Schlepypk ähn e: 405 leere und 723 beladene mit 398 776 Tonnen.— Auf dem Neckar: Schlepp⸗ kähne: 7 leere und 84 beladene mit 5660 Tonnen. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 31. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe nicht beſonders lebhaft. Es wurden wohl einige Kühne 5 N de für Rotterdam, abgegeben, ebenſo zu Berg nach Rheinſtationen, doch blieben die Frachten unverändret, desgl. die Schlepplöhne. 8 do. Elektrol, 69,25 68,25 n een here eee eee ere rr el nba eee rennen een eee *. eee en 1 u ach dec ch d„ d 20. Mfttwoch, den 1. Auguſt 1928 — Neite Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 88 Verkfündete: Monat Jult 1928: 14. Hafenarbeiter Franz Berg u. Emilie Uebelhör 16. Kaufmann Georg Hammer u. Ida Dittmann Modellſchreiner E. Pfeiffer u. Magd. Hambſch Hetzer Otto Fiſcher u. Karolina Waldenberger Dipl.⸗Ing. Otto Zimmermann u. Ida Titus Schneidermſtr. Arnold Laukötter u. Roſa Durler Schloſſer Philipp Held u. Katharina Wolf 17. Kraftwagenf. Pet. Werner u. Karolina Scherer Gipſer Karl Lauer u. Emilie Lüft Fahrradhändler Alb. Göttel u. Sophie Müller Wagenführer Joſef Groß u. Berta Schobert Wickler Johann Heil u. Luiſe Müßig Schmied Gottlieb Friedrich u. Anng Grimm Redakteur Dr. Helm. Cron u. Erna Gengenbach 48. Kfm. Franz Weber u. Wilhelmine Stegmeier Eiſendreher Ludwig Emig u. Sophia Vogt 19. Korbmacher Wilh. Dörfer u. Emma Mühleck Maler Alfred Burghardt u. Marg. Seltenreich Schreiner Joh. Oechsle u. Wilhelm. Marſteiner Kaufmann Hubertus Beſt u. Hildegard Jahns Wagenführer Alfons Blaich u. Emilie Dietz Gipſer Adam Hofmann u. Elſa Häfele Elektrotechn. Leonh. Schlumpp u. Chriſt. Littig Stadtarbeiter Michael Muhr u. Maria Holz⸗ bauer geb. Roßberger Former Herm. Oehlenſchläger u. Roſa Stengele Arbeiter Pius Nuß u. Frieda Gecks geb. Beck Schuhmacher Zalma Bendet u Feigel Sara ge⸗ nannt Fanny Gutter Schloſſer Karl März u. Bertha Ruppert Liniermeiſter Alfred Schmidt und Margaretha Baumann geb. König Konſtrukteur Rud. Filſinger u. Hildeg. Haas Müller Karl Krauß u. Frieda Grau Lageriſt Heinrich Flachs u. Paula Schneider Modellſchreiner Froͤr. Walter u. Frieda Haller Siſendr. Martin Oefelein u. Frieda Spießbauch Schriftſetzer R. Schroeder u. Ella Engelhardt 21. Arbeiter Georg Mörk u. Anna Etzel Schloſſer Otto Schellenberger u. Anna Reifeis Direktor Hans Stump u. Cliſabetha Bitterich Stadtarbeiter Guſtav Benkler und Anna Abele geb. Katzenbach 21. Kraſtwagenführer Paul Alter u. Kätchen Münch Friſeur Bernhard Knapp u. Maria Heller. Getraute: Monat Juli 1928 19. Metzgerm. Chriſt. Hornung u. Roſina Hofmann Matroſe A. Moſtberger u. Luiſe Zimmermann Lehrer Friedrich Petry u. Charlotte Eberenz Dipl.⸗Kaufm. Jakob Schenk u. Berta Minhofer Finanzinſpektor Otto Senger u. Emilie Brecht Schloſſer Eugen Schröder u. Hedwig Ludwig DLagermeiſter Karl Spohn u. Anna Schäfer Tagl. Philipp Weißling u. Eliſabetha Wunder Eiſendreher Joh. Feuchtmeyer u. Eliſab. Straub Staatseichmeiſter Joſef Frey u. Anna Kraus Schloſſer J. Groß u. Elſa Wagner geb. Müller Ingenieur Otto Gümbel u. Klara Neuhaus Rangierer Stephan Hauk u. Eliſabetha Schmitt Poſtaſſiſtent Emil Hauſer u. Anna Mainzer Arbeiter Peter Mettlach u. Berta Himmler Glasſchneider Valentin Nolde u. Elſa Meffert Kaufmann Karl Rothweiler u. Softe Habich Magazinarbeiter Auguſtin Schmelcher u. Berta Liebel geb. Duttenhöfer Bauarbeiter Fritz Schott u. Berta Böhm Fabrikarbeiter Jakob Schüßler u. Wilhelmine Holzthüm geb. Kratz Spengler Hugo Schlachter u. Kath. Schwöbel Schiffsführer Friedrich Schmitz u. Emma Feil Buchdrucker H. Lienhardt u. Anna Amesdörfer Ingenieur Ernſt Ohlendorf u. Luiſe Kretz Bäcker Alfons Barth u. Anna Zieglum Dachdecker Ludwig Kunz und Barbara Dold geb. Schüßler Kaufmann Ernſt Schröder u. Bertha Spieß 24. Kfm. Marcel Dreyfus u. Marg. Mandelbaum Kaufmann Karl Frießling u. Berta Weiß Obermaſchiniſt Emil Gallery u. Regina Groß Dek.⸗Maler Gg. Hoffmann u. Anna Neumann Schieferdeck. K. Kettner u. El. Mayer geb. Bleß Bäcker Robert Kopfmüller u. Lina Keller Hauptlehrer Georg Sinn u. Emma Lutz. Geborene: 2 — 5 Monat Juli 1928: 7. Bürovorſteher G. F. Brüchle 1 T. Gertr. Lina Verwaltungsinſpektor Auguſt Wilhelm Bieler 1 S. Erich Manfred Elektromonteur V. W. Ochs 1 S. Walter Alb. 8. Stadtbaudirektor G. A. Platz 1 T. Eva Maria Reſervelokomotivführer Phil. Helmſtädter 1 S. Georg Philipp Karlheinz . 8. Arbeiter Emil Reuß 1 S. Erwin Emel 9. Jandwirt Jakob Mayer 1 T. Erika Ratſchreiber K. Phil. Jung 1 S. Günter Karl Kaufm. Heinrich Friedrich Häuſer 1 T. Hanne⸗ lore Helga Hilma 10. Profeſſor Dr. phil. Oskar Joſef Eberhard 1 T. Gerda Maria Roſalia Eliſabeth Wirt Friedrich Heinrich Michael Breyer 1 S. Heinrich Gottlieb Berthold Prokuriſt Ludwig Geutner 1 T. Ilſe Amalie Verwaltungsinſpektor K. F. Koch 1 T. Irmgard Weichenwärter Karl Diehl 1 T. Helga Eliſab. Fiſcher K. W. Siegler 1 T. Liſt Hannelore Giſ. 11. Kfm. Heinr. Scharhag 1 T. Eliſabeth Katharina Kunſtmaler M. W. Neu 1 S. Walter Berthold Dipl.⸗Kaufm. u. Handelslehrer Dr. phil. Joſef Roth 1 T. Chriſta Maria Thereſia Lehrer Eugen Auguſt Gomer 1 T. Hilde Eiſendr. Fr. Winter 1 T. Urſula Maria Emma Werkzeugſchloſſer Friedrich Phil. Schrem 1 S. Karl Heinz Friedrich Dipl.⸗Kaufm. Wilhelm Emil Oskar Grimm 1 S. Wilhelm Oskar Johannes Joſef 12. Schteferdecker Alb. Bürklin 1 T. Doris Martha Bootsverleiher Joſ. Albeißer 1 T. Thereſe Ger⸗ trud Ferdinande Rottenmeiſter K. H. Eppinger 1 S. Karl Heinz Arb. A. Mitſchele 1 T. Edith Marg. Theophila Sparkaſſenbeamter K. Möller 1 T. Chriſt. Edith Spengler R. Gimber 1 T. Annelteſe Joh. Ver. Heizer R. O. Ed. Rieſer 1 S. Robert Nikolaus Taglöhner Georg Gölz 1 S. Philipp Emil 18. Wächter Phil. Keller 1 T. Annelieſe Margareta Rangierer Heinrich Peter Sieber 1 S. Günter Heinrich Franz Tüncher Hch. Herm. Schmidt 1 T. Margot Hilde 14. Schloſſer Max Becker 1 S. Max Joſef Kaufm. Eduard Richard Schlanſtedt 1 S. Ernſt Eduard Richard Maſchinenformer Joh. Heinr. Georg Dietlmeier 1, T. Ilſe Wilhelmine Giſela Schreinermeiſter Wilhelm Lehr 1 S. Helmut Chriſtof Andreas Ing. Heinr. Diehl 1 S. Rainer Gunter Heinr. 15. Techn. B. Oswald 1 S. Bernhard Adolf Auguſt 16. Packer Hch. Rich. Zuffinger 1 S. Werner Georg Schloſſer Heinr. Chriſt. Karl Straßburger 1 S. Günther Willi Eugen. Geſtorbene; Monat Jult 1928: 16. led. Schriftſetzer Karl Otto W. Senf, 20 J. 4 M. 18. Bäckermeiſter Joh. Karl Bertele, 68 J. 4 M⸗ Georg Friebrich Zimmermann, 6% Stunden Suſanna geb. Kraft, Ehefrau des Werkmeiſters Viktor Hinterberger Franz Fridolin Supp, 2 M. 12 Tg. Kfm.⸗Lehrling Frdör. Wilh. Filtner, 14 J. 10 M. 19. Friederika geb. Dritſchler, Ehefrau des Steuer⸗ aſſiſtenten Emil Friedr. Maier, 30 J. 68 M. Weichenwärter Gottlieb Stier, 51 J. 1 M. 175 Joachim Reinfurth, 11 J. 6 M. Johann Leo Sandholzer, 2 Stund. Eliſabeth geb. Loew, Witwe des Schuhmachers Ferdinand Loeffler, 79 J. 3 M. 20. lediger Schloſſer Georg Mayer, 19 J. 4 M. Heinrich Karl Bäcker, 3 M. Eliſabeth geb. Antes, Ehefrau des Maurers Auguſt Löb, 37 J. 3 M. 21. led. Kaufm. Otto Theodor Lühr, 20 J. 1 M,. Maria geb. Häberle, Witwe des Eiſenbohrers Adam Emig, 50 J. 9 M. Anna Maria Schmiade, 1 J. 7 M. led. berufsl. Toni Lutſe C. Hoppe, 37 J. 11 M. 22. Gewerkſchaftsſekretär Joh. Konrad, 51 J. 5 M. Joſefina geb. Drexler, Ehefrau des Müllers Erich Otto Arendt, 27 J. 8 M. Herbert Edmund Schleicher, 1 J. 4 M. Erneſtine geb. Wagner, Ehefrau d. Taglöhners Albert Rückert, 66 J. 9 M. Peter Schäfer, 1 M. 24 Tg. Gerta Feuerbach, 15 Tg. 22.023. led. Reiſender Karl Adolf Jeck, 18 J. 8 M. 23. led. Haushälterin Anna Fahrmeter, 49 J. 3 M. ſtädt. Angeſtellt. Gg. Gottl. Reinbold, 46 J. 1 M. 24. Charlotte geb. Möhl, Ehefrau des Schriftſetzers Johann Adam Schuler, 61 J. 10 M. Kaufmannslehrling Paul Jakobi, 17 J. 8 M. Muſiker Karl Franz Weinheimer, 64 J. 10 M. Sattler Franz Demuth, 68 J. 4 M. Zollaufſeher a. D. Wilh. Fr. Frank, 79 J. 6 M. led. Hausangeſtellte Roſa Schumm, 22 J. 1 M. 25. Schreiner Gottlieb Dannecker, 67 J. 6 M. Heinz Becker, 6 Stunden Maria Klotilde geb. Stolzenberger, Ehefr. des Maſchiniſten Anton Sandholzer, 27 J. 11 M. Maria geb. Gerspach, Ehefrau d. 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Hafner C1, 4 Holfapotheke) Tel. 2 Leiden mein lieber Mann Emil Ochs Hotelier Schwetzingen, 31. Juli 1928 Hotel z. goldenen Hirsch aus statt. Heute mittag/ Uhr ist nach kurzem, schweren im Alter von 40 Jahren aus dem Leben geschieden. In tiefer Trauer: Frau Pauline Ochs Familie Zahn Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, den 2. August, nachmittags 5 Uhr von der Friedhofkapelle 9354 25 achtung Sommerkrischler flastof u. Metzpere Zum, Hirsch“ Esta Besitzer F. Strasser(Koch) Gut bürgerliches Haus. Reelle Weine. Schöner, großer Saal und Fremden- Zimmer. Peuslon.50. Prima Küche. Anzüge Weißzeng, Schmuck, Uhren, Pfaubſcheine, Altertümer, Gitarren, Mandolinen, Bächer, Münzen, Möbel. Bilder kauft u. verk. Bartmann, T 5 18, Teleph. 29 084. 157 Küchen. Einrichtungen zurückgeſetzt, pott ⸗ 51111 g zu verkaufen. Roh. Leiffer Bismarckplatz 15 5201 Uhrenwerd. unt. Garant. z. bek. bill. Pr. rep. ſeit 1905 A. 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Motorräder Errichtung einer neuen Gemeindebeamtenſtelle bei der in ſtädtiſche Verwaltung überführten ſozialen Frauenſchule iſt am 14. Juli d. J. von der Staatsauſſichtsbehörde für unbeanſtandet erklärt worden. Vollzugs verordnung zur Badiſchen Gemeinde⸗ ordnung. Mannheim, den 25. Jult 1928. Der Oberbürgermeiſter. 11 Oeffentliche Aufforderung. Im Mannheimer Hauptfriedhof gelangt im 6. Teil die 6. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 3. Juli 1907 bis 16. Juni 1908 verſtorbenenſErwachſenen zur Umgrabung. Anträge auf Erhaltung der Gräber für eine weitere 20jährige Ruhedauer, wofür die Gebühr R. 50.— für ein Grab beträgt, ſind bis längſtens 10. September 1928 beim Fried⸗ hofamt, Rathaus N 1, Zimmer 13 zu ſtellen; ſpäter einkommende Anträge werden nicht be⸗ riückſichtigt. Denkmäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren Er⸗ haltung nicht beantragt wird, ſind bis ſpäte⸗ ſtens 10. September 1928 zu entfernen; nach Ablauf dieſer Friſt wird der Friedhofausſchuß über die nicht entſernten Materialien ge⸗ eignete Verfügung treffen. 10 Mannheim, den 7. Juli 1928. . Der Oberbürgermeiſter. Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt: 32 a] für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 8. Auguſt 1928: b) für Kleider, Weißzeng, Betten, Stiefel u. dgl. am Donnerstag, d. 9. Aug. 1928. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffng. 137 Uhr). Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Die Auslöſung der Pfaudſcheine vom Monat Januar 1928 kann nur noch bis Mon⸗ tag, den 6. Anguſt erfolgen. Städt. 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