N * telegraphiſch die wärmſte Anteilnahme zu dem A 55. ee 5 18 i f . Donnerskag, 2. Auguft 1028 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— 15 Be 1 Bei evtl. 9918551 der wirt ieren Verhältniſſe Nach. 5 10 scha 5 Poſt Haupt 17590 e eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 0 1 Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 9 5 Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 e 1 Die Dinkelſcherbener Kataſtrophe Der Widerhall in der Bevölkerung und bei der Verwaltung Große Erregung in Vayern Die Erregung über das neuerliche Eiſenbahnunglück iſt in Bayern außerordentlich groß und kaum mehr zu überbieten. Heftige Angriffe werden gegen die„Dawes bahn“ ge⸗ richtet. Die rechtsſtehende„Münchener Zeitung“ ſchreibt: Der Dawesplan herrſcht u. hier liegt die Schuld— auch unſere Schuld, weil wir dieſe Schmarotzer dulden. Wenn ſich nicht das ganze Volk in dem Augenblick erhebt und Rechenſchaft for⸗ dert in einer gewaltigen Abſtimmung, dann iſt 8 dieſe ent⸗ etliche Kataſtrophe wieder umſonſt geweſen. Der„Regensburger Anzeiger“, das Organ des bayeriſchen Miniſterpräſidenten, ſchreibt:„So geht es nicht weiter. Eine Nervoſität iſt eingetreten, von der man ſich wundert, daß ſie ſich nicht in ſehr energiſchen Formen des öffentlichen Proteſtes entladen hat. Und immer wieder in Bayern! In dem verwickelten Verkehrsſyſtem des Rhein⸗ und Ruhrgebiets kaum ein Unglück. In der Separatiſtenzeit, in der die Franzoſen die rheiniſchen Bahnen übernommen hatten, war es nicht ſo ſchlimm wie jetzt bei uns in Bayern. Vielleicht iſt es wieder ein armer Unterbeamter geweſen. Man wird ihn ſchon verhaften. Man kann verhaften ſoviel man will: das Syſtem iſt, in Bayern wenigſtens, endgültig ge⸗ richtet Das Blatt verſäumt freilich nicht, darauf hinzuweiſen, daß Bayern vom Norden hintangeſetzt werde und die Koſten zu bezahlen haben. Ergänzende Einzelheiten Die Unterſuchungskommiſſion, die die Reichs⸗ bahn nach Bayern entſandt hat, weilte Mittwoch vormittag und Mittwoch nachmittag mehrere Stunden an der Unglücksſtätte, wo längere Verhandlungen ache wit der Staatsanwaltſchaft ſtattfanden. a Die Toten ſind jetzt bis auf zwei fämtlich erkannt. Es han⸗ delt ſich bei den noch unbekannten Toten um eine etwa 60jäh⸗ rige Frau und um einen Mann mit unbeſtimmbarem Alter. Für mehrere Schwerverletzte beſteht immer noch Lebensgefahr. Bei mehreren Verunglückten muß⸗ ten ſofort Amputationen vorgenommen werden. Weinheim, 1. Aug. Der bei der Eiſenbahnkataſtrophe tödlich verunglückte Hauptlehrer Karl Joſeph Schenk, wohnhaft hier Scheffelſtr. 1, war 46 Jahre alt und in Neckar⸗ gerach bei Eberbach gebürtig. Sowohl als Pädagoge als auch wegen ſeiner perſönlichen Eigenſchaften war er ſehr beliebt. Seit 1924 wirkte er an der hieſigen Volksſchule. Er befand ſich auf der Fahrt nach Oeſterreich, wo er ſeinen dort lebenden Bruder beſuchen wollte. Seine mit ihm verun⸗ glückte Frau Anna geb. Haas aus Mannheim wurde mit ſchweren Bruchverletzungen heute abend im Sanitäts⸗ wagen ins hieſige Krankenhaus eingeliefert. Ergebniſſe der Anterſuchung Aus den Darſtellungen des Preſſereferenten der Grup⸗ pen verwaltung Bayern der Deutſchen Reichsbahn, Reichs⸗ oberbaurat Reiſer, iſt hervorzuheben, daß die Urſache des Unglücks bei Dinkelſcherben klarer zutage liege, als bei den Kataſtrophen im Münchener Hauptbahnhof und bei Sie⸗ gelsdorf. In der Station Dinkelſcherben habe der Lokomo⸗ tipführer nicht die Aufgabe, auf die Weichenſtellung zu achten. Den Lokomotivführer treffe alſo bei dieſer Ktaaſtrophe aller Wahrſcheinlichkeit nach keine Schuld. Die Einrichtung des Bahnhofſtellwerkes ſei im allgemeinen genau ſo gekuppelt, wie bei den ordentlichen Stellwerken, nur nicht ſo maſſiv. Der Mangel der Anlage habe darin gelegen, daß nach dem Zwecke des Behelfsſtellwerkes die Einfahrt auf das Ueberholungs⸗ geleis nicht hätte möglich ſein ſollen. Durch den vorausfah⸗ renden Güterzug hätte die Weiche automatiſch verriegelt ſein müſſen. N Die Sachverſtändigen der Reichsbahn vertreten zu der Frage, warum die erſten Wagen verſchont blieben und ge⸗ rade ein Wagen, der in der Mitte lief, zertrümmert wurde, die Meinung, daß anſcheinend die Wagen ſehr gut zuſammen⸗ paßten und eine Einheit bildeten, die dem ganzen Druck Wi⸗ derſtand leiſten konnte, und daß dann die Kraft des nach⸗ folgenden Zuges eben auf den einen Wagen gedrückt habe. Beileidstelegramm des Reichspräſidenten Der Reichspräſident hat an den Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft folgendes Telegramm ge⸗ richtet: i 5 Anläßlich des neuen ſchweren Eiſenbahnunglücks bei Dinkelſcherben ſpreche ich Ihnen meine aufrichtige Teilnahme aus, ich bitte Sie, dieſe auch den Hinterbliebenen der Todes⸗ opfer und den Verletzten, dieſen zugleich mit meinen beſten Wünſchen für ihr Wiederherſtellung zu übermitteln. 5 4. Reichsminiſter Dr. Gröner in Vertretung des abweſen⸗ den Reichskanzlers hat dem Generaldirektor der Deut⸗ ſchen Reichs bahngeſellſchaft im Namen der Reichsregierung Deutſche Reichs bahngeſellſchaft ſchrift ausarbeiten, welche die einzelnen Unglücke und die er e Sherheik bmg abwen e f eren Eiſen⸗ Einberufung des Reichstags gefordert Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, haben die Nationalſozialiſtiſchen Reichstagsabgeord⸗ neten an den Reichstagspräſidenten ein Telegramm ge⸗ ſandt, worin ſie anläßlich des Eiſenbahnunglücks von Dinkel⸗ ſcherben die ſofortige Einberufung des Reichstags verlangen. Verkehrstechniſche Konferenz Ueber den Verlauf der parlamentariſchen Verkehrskon⸗ ferenz in Berlin am Mittwoch wird amtlich folgende Dar⸗ ſtellung gegeben: „Anläßlich der letzten Eiſenbahnunfälle, die ins⸗ beſondere das ſüddeutſche Netz der Deutſchen Reichsbahn be⸗ troffen haben, fand unter Vorſitz des Reichsverkehrsminiſters von Guerard und unter Beteiligung des Generaldirektors der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr. Dorpmüller eine eingehende Ausſprache mit Mitgliedern der Fraktionen des Reichstages ſtatt. Die geladenen Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei waren nicht erſchienen. Bei Eröffnun, der Sitzung gedachte der Reichsverkehrsminiſter der tief ekla⸗ genswerten Opfer des heutigen Unglücks und ſprach der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft ſeine Anteilnahme aus. Dieſer Anteilnahme ſchloſſen ſich ſämtliche anweſenden Herren an. Der Reichsverkehrsminiſter erläuterte den Zweck der heutigen Beſprechung, betonte hier⸗ bei, daß, um die höchſte Betriebsſicherheit zu erzielen, die Koſtenfrage keine Rolle ſpielen dürfe. Dieſer Auffaſſung ſtimmte der Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft bei. Urſachen und Folgen jedes einzelnen Un⸗ glücks wurden alsdann ausführlich durchgeprüft. Beſonders eingehend wurde darüber verhandelt, ob die Strecken und Bahnhöfe mit ihren Sicherungseinrichtungen ſowie die Bean⸗ ſpruchung des Perſonals den Anforderungen einer geordneten Betriebsführung beſonders in Süddeutſchland genügen. In Uebereinſtimmung mit der bereits veröffentlichten Preſſe⸗ mitteilung über die am 26. Juli d. Is. ſtattgefundene Be⸗ ſprechung zwiſchen dem Reichsverkehrsminiſter und dem Generaldirektor wurden die damals vereinbarten Maßnahmen zur Sicherung des Betriebes allſeitig gebilligt. Dieſe Maßnahmen betreffen insbeſondere folgendes: Im Hauptbahnhof München werden die beſtehen⸗ den Blockeinrichtungen ſofort durch zwiſchenzeitliche Verbeſ⸗ ſerungen vervollkommnet. Die Fertigſtellung der im Gange befindlichen endgültigen Zentraliſierung der Sicherungs⸗ anlagen des Bahnhofs wird mit allen Mitteln und ohne Rück⸗ ſicht auf die Koſten beſchleunigt. Die übrigen noch nicht mit zentraliſierten Sicherungsanlagen ausgerüſteten Bahnhöfe werden unverzüglich darauf nachgeprüft, welche Maßnahmen getroffen werden müſſen, um bis zur Fertigſtellung ſolcher Anlagen die Sicherheit des Betriebes zu erhöhen. Die Durch⸗ führung dieſer Maßnahmen wird beſchleunigt. Darüber hinaus beſtand Uebereinſtimmung, daß f die Dienſteinteilungen bei der ganzen Reichsbahn einheitlich ſein müſſen. Die Dienſteinteilung der norddeutſchen Bahnen iſt auf die ſüddeutſchen Bahnen auszudehnen, da ſie für die Betriebsführung und die Erhaltung der Spannkraft des Per⸗ ſonals zweckentſprechender iſt. Mit Bezug auf das Münchener Unglück wurde hervorgehoben, daß an Tagen beſonderer In⸗ anſpruchnahme des Perſonals, z. B. bei ſtarkem Verkehr oder bei großer Hitze, Verſtärkungsperſonal mehr als bisher vorzusehen iſt. Billigung fand auch die frühere Feſt⸗ ſtellung, daß zur Ueberwachung der Ober bauarbeiten weitere Kontrollen notwendig und daß die Umbauten tunlichſt zu beſchleunigen ſind. Außerdem wurden eine Reihe weiterer Maßnahmen er⸗ örtert, ſo die Fragen der Vereinfachung der Dienſt⸗ vor ſ ch riften, einer Nachprüfung der Dienſtdauer⸗Beſtim⸗ mungen, die Fragen der Zugsgeſchwindigkeiten, der Verſtär⸗ kung des techniſchen Dienſtes und der evtl. Verminde⸗ rung des Verwaltungsdienſtes. Es wurde von den anweſenden Vertretern des Reichstages beſonders betont, daß die Verhältniſſe in Süddeutſchland eiuer ſcharfen Nachprüfung bedürfen. Unbeſchadet der unverzüglichen Durchführung der zwiſchen Reichsverkehrsminiſter und Generaldirektor ſchon vereinbarten Maßnahmen wurde beſchloſſen, einen beſonderen Ar⸗ beitsausſchuß einzuſetzen, deſſen Aufgabe es iſt, die ge⸗ ſamte Sicherheitsfrage der Reichsbahn eingehend durchzu⸗ führen. Die Zuſammenſetzung dieſes Ausſchuſſes, der nicht zu groß ſein ſoll, wurde dem Reichsverkehrsminiſter überlaſſen. Der Ausſchuß ſoll ſeine Arbeiten tunlichſt bald aufnehmen und über das Ergebnis berichten. Die Frage der Zuſammen⸗ ſetzung des Arbeitsausſchuſſes iſt vom Reichsverkehrsminiſter unverzüglich in Angriff genommen worden. Im Anſchluß an die Tätigkeit des Ausſchuſſes wird die eine ausführliche Denk⸗ Mannheimer General Aniher Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗-Beilage. Aus der Welt der Technik ausſtattung auszeichnen. Die neuen weinrot gestrichenen Atte 8 355— 139. Jahrgang bei 5 8 einſp. Abe ee nach Tarif, n für Allgem. nzeigen 0,40 1 85 .⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet, Age Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw. berechtigen 1 keinen Erſatzan ſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte 1 i oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Bayeriſche Reſervatrechte? Gegenüber einer durch die Preſſe gegangenen Aeußerung des Generaldirektors der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, betont die„Bayeriſche Staatszeitung“, daß es ſich bei den bayeriſchen Betriebsvorſchriften nicht etwa um ein Re⸗ ſervatrecht des Staates Bayern, ſondern, wenn überhaupt, ein ſolches der Gruppen verwaltung Bayern der Reichsbahn⸗ geſellſchaft handelt.„Die Verantwortung liegt alſo durchaus bei der Reichs bahn. Sie müßte, wenn ſie dieſe Dienſtvorſchriſten, bei denen es ſich um die Regelung der Dienſtzeit handelt, als gefährlich für die Sicherheit des Betrie⸗ bes erkannte, eben auf ihre Wandlung hinarbeiten, gleichwohl, ob das dem Wunſch der Organiſationen entſpricht oder nicht. Nun will ſie es verſuchen, nachdem wieder tiefe Trauer und großes Herzeleid über zahlreiche Familien gekommen iſt. Hät⸗ ten die Kataſtrophen der letzten zwei Jahre, die ohne Ausnah⸗ men furchtbare Folgen hatten, nicht ſchon längſt Veranlaſſung dazu geben ſollen? Auf dieſe Frage wird man eine Antwort abwarten müſſen. Man täuſche ſich ja nicht N derartige Dinge haben nicht nur eine wirtſchaftliche Rückwir⸗ kung, ſondern können ſichauchinnenpolitiſch aus⸗ wirken. Deshalb haben auch die Reichsbehörden die Pflicht, nach dem Rechten zu ſehen und ſie dürfen nicht davor zurück⸗ ſchrecken, nach Maßregeln zu greifen, die die Entſcheidung über die Betriebsführung der Reichsbahn eventuell von der Reichs⸗ bahngeſellſchaft wieder auf die Reichsverwaltung übertragen. Trotz des Dawesplanes oder vielmehr gerade 1 des Dawesplanes.“ 5 Deutſch⸗ önlerreich sches Een ohe Verkehrsrecht Die vor einigen Tagen in Gmunden tage Beſprechungen zwiſchen Vertretern des deutſchen Reichsver⸗ kehrsminiſteriums und des öſterreichiſchen Bundesminiſte⸗ riums für Handel und Verkehr über die tarifariſchen Aus⸗ führungsbeſtimmungen zu den neuen Eiſenbahnverkehrsord⸗ nungen bedeuten den Abſchluß der Regierungsverhandlungen zur Angleichung des deutſch⸗öſterreichiſchen Eiſenbahn⸗ verkehrsrechts. Am 1. Oktober 1928 ſollen neue allgemeine Perſonen⸗ und Gütertarife gemäß den Vereinbarungen in Kraft treten. 3 Eiſenbahnunfall im Manzer Houptbabnto Am Mittwoch nachmittag fuhr ein Triebwagen, von Wies⸗ baden—Biebrich kommend, im Mainzer Hauptbahnhof aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache auf einen Prellbock auf. Hierbei wurden zwölf Reiſende leicht verletzt. Eine Frau wurde nach ärztlicher Anordnung dem Krankenhaus zugeführt. Der Materialſchaden iſt gering. Der Betrieb erleidet keine Störung. a 8 Luxuszüge auf der Moſelbahn Aehnlich wie der Rheingold⸗Expreß die rheiniſchen Gaue durcheilt, hat die Moſelbahn A. G. neuerdings zwei Züge in Dienſt geſtellt, die ſich durch eine beſonders vorteilhafte Innen⸗ verkehren im 40 Km.⸗Tempo im Moſeltal. Eiſenbahnunglü ick im Ausland In Frankreich i 8 Am Mittwoch morgen gegen 5 Uhr iſt der Schnellzug Baſel— Boulogne ſur mer in der Nähe von Chalons ſur Marne beim Uebergang in ein anderes Gleis auf einen Tru penſonderzug aufgefahren. Ein Wagen des derzuges eutgleiſte, wobei 22 Soldaten verl wurden. Neun Reiſende des Schnellzüges erlitten ebenfalls Quetſchungen, ſie konnten jedoch ihre Reiſe b Der Zugverkehr erlitt keinerlei Unterbrechung. 5 l In Polen 5 Auf der Strecke Warſchau Lodz bei der Station Golkowek liefen infolge falſcher Weichenſtellung zwei Eiſe bahnzüge aufeinander auf. Der Anprall war ſo ſtark, daß Lokomotiven vollſtändig zertrümmert wurden. Ein Ol schaffner wurde getötet, zwei weitere Eiſenbahnbeamte ur ſchwer und neun Paſſagiere leicht verletzt. In der Tſchechoflowakei Am Mittwoch fuhr der Schnellzug Grado Prag haltenden Perſonenzug auf. Die Schuld trifft den L führer, der das Halteſignal überſehen 8 Vier 1 g ſonen wurden Wes beck? f Courtneys— * Paris, 2. Aug.(Von unſerem Parſer aus Horta(Azoren) berichtet wird, iſt der e Kapitän Courtney, der ſeit Wochen auf 5 berichte wartete, geſtern nachmittag mit ſein zeug aufgeſtiegen, um die zweite Etappe ſe nes fluges zu unternehmen. Er hofft im Laufe des 0 ges Neuf: 5 . 8 2. Seite. Nr. 3585 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe)]: Donnerstag, den 2 Auguſt 1928 Streſemanns Reiſe nach Paris E Berlin, 2. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach hier eingetroffenen Nachrichten dürfte Streſemann vorausſichtlich der Einladung zur Unterzeichnung des Kellogg⸗ Paktes Folge leiſten. Staatsſekretär v. Schubert und Miniſterialdirektor Gauß werden ihn jedoch nicht begleiten, ſchon aus dem zwar äußerlich, doch durchaus zwingenden Grund, weil ſie gar nicht eingeladen ſind. Um es einmal ganz ſcharf zu prätziſteren: Die Reiſe des deutſchen Reichsaußenminiſters nach der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt, wenn ſie erfolgt, gilt der Teilnahme an einem inter⸗ nationalen Akt, von dem Deutſchland, wie die Dinge liegen, ſich nicht ausſchließen konnte. Irgendwelche politiſchen Hoff⸗ nungen werden an den für die deutſche Politik maßgebenden Stellen an dieſe Fahrt nicht geknupft. Auslie ferungsbegehren an Frankreich Wie der Mainzer Anzeiger aus Wiesbaden berichtet, ſchwebt gegen den ehemaligen Generaldirektor der Chemiſchen Fabrik vormals Goldenberg, Geromont u. Co. in Winkel (Rheingau), Dr. Oskar Neuberg, der in Wiesbaden ge⸗ wohnt und vor 2 Jahren nach Spanien ſich begeben und heute in Montpellier wohnt, ein Strafverfahren, namentlich wegen Betrugs und wegen Verſtoßes gegen aktien rechtliche Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches, mit dem ſich die Staats⸗ anwaltſchaft Wiesbaden und ein eigens dazu beauftragter Unterſuchungsrichter ſeit eineinhalb Jahren zu befaſſen hat. Neuberg wird vorgeworfen, weſentliche Werte der Chemi⸗ ſchen Fabrik vormals Goldenberg, Geromont u. Co,, fetzt in Liquidation, deren Verwaltung in Wiesbaden, Mainzerſtraße, ſich befand, vor allem während des Ruhrkampfes für ſich ins Ausland, namentlich nach Holland, allein hier an eine Stelle acht Millionen Reichsmark verſchoben zu haben. Durch die umfangreichen Verſchiebungen des Neuberg haben ſämt⸗ liche Aktionäre der Goldenbergfabrik, deren Aktien vor dieſer Verſchiebung hoch im Kurſe ſtanden, alles verloren. Das Werk ſelbſt iſt erledigt, Hunderte von Arbeitern mit ihren Familien und langjährige Beamte der Fabrik ſind durch dieſe großangelegten Betrüge b eien des Dr. Neuberg brot⸗ und mit⸗ tellos geworden. An den dem Dr. Neuberg perſönlich ge⸗ hörenden wertvollen Grundbeſitz in Wiesbaden konnte man auch nicht mehr heran, der war rechtzeitig bereits Ver⸗ wandten übereignet worden. Auf Grund alles dieſes wurde Neuburg vor einiger Zeit, als er ſich in Paris aufhielt, infolge eines Auslieferungs⸗ begehrens der deutſchen Behörde feſtgenommen. Gegen die Feſtnahme legte Neuberg ſofort Beſchwerde ein und ließ ein halbes Dutzend Rechtsanwälte, darunter zwei Senatoren, aufmarſchieren, die die Unzuläſſigkeit des deutſchen Ausliefe⸗ rungsbegehrens in längeren Ausführungen darzutun ſich an⸗ ſchickten und vor allem betonten, daß Dr. Neuberg eine Per⸗ ſönlichkeit ſei, die beſonders während des Ruhrkampfes als Freund Frankreichs ſich erwieſen habe. Das Aus⸗ Iieferungsbegehren verfiel daraufhin der Abweiſung, und Dr. Oskar Neuberg kehrte nach Montpellter zurück. Die deutſche Behörde ſieht die Ablehnung ihres Antrages als nicht ſtichhaltig an. Die Verhandlungen darüber ſchweben noch. Engliſche Kriegs ⸗Grinnerungsfeier Paris, 2. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Am nüchſten Samstag, dem 14. Jahrestag des Eintritts Groß⸗ hritanniens in den Krieg, werden 11000 Angehörige der briti⸗ ſchen Legion nach Frankreich reiſen, um die ehemaligen Schlachtfelder in Nordfrankreich zu beſuchen. Der engliſche Kronprinz, Admiral Lord Jellicoe, Lady Haigh, der Erzbiſchof von York, die Marſchälle Joch und Petain, General Gourraud, Prinz Karl von Belgien und zahl⸗ reiche andere Perſönlichkeiten der ehemaligen Alliierten wer⸗ den ſich ihnen anſchließen. 23 Sonderzüge und 12 Dampfer wurden für die Reiſe nach Frankreich bereitgeſtellt. 5 Amerika zum franzöſiſch engliſchen Rüſtungsvergleich Waſhington, 1. Auguſt.(United Preß.) Die Erklä⸗ rungen Chamberlains im engliſchen Unterhaus über Ver⸗ handlungen mit Frankreich betr. Einſchränkung des Flotten⸗ baues haben in amtlichen amerikaniſchen Kreiſen ein leb⸗ haftes Echo gefunden. Man iſt der Meinung, daß eine Einigung zwiſchen beiden Ländern für eine allgemeine Re⸗ dugierung der Rüſtungen zur See ſehr günſtig ſein würde. Obgleich Einzelheiten über die Verhandlungen nicht zur Ver⸗ fügung ſtehen, nimmt man doch an, daß es Frankreich bei einem erfolgreichen Abſchluß geſtattet ſein wird, ſeine Unter⸗ ſeebvotstonnage zu erhöhen, wenngleich die zur Verfügung ſtehende Tonnage für Hilfsſchiffe für dieſen Zweck nicht ge⸗ braucht werden darf. England würde dann ermächtigt werden, mehr Tonnage für ſeine Kreuzer und Zerſtörer zu verwen⸗ den. Sollte jedoch in den Verhandlungen eine weitere Redu⸗ zierung an Größe und Bewaffnung der Großkampfſchiffe gefordert werden, ſo würde dies in den Vereinigten Staaten einen unangenehmen Eindruck machen, denn dieſe würden ſpäter, falls auch andere Seemächte dem engliſch⸗franzöſiſchen Abkommen beizutreten wünſchten, wegen Uebergewichts an großen Einheiten in ſeiner Flotte in eine ſchwere Lage ge⸗ bracht werden. Kroatiſches Sonderparlament Wie aus Agra m gemeldet wird, wurde dort am Mittwoch vormittag unter ungeheurer Teilnahme der Bevölkerung das kroatiſche Sonderparlament eröffnet. Auf der Tagung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Dem Rumpfparlament, das am 1. Auguſt in Belgrad ein⸗ berufen wurde, kann nicht die Berechtigung zugeſprochen wer⸗ den, irgend welche Beſchlüſſe für den ganzen Staat zu faſſen. Wir erklären alle Beſchlüſſe, die jenes Parlament faſſen wird, für null und nichtig. Wir erklären in vollem Bewußtſein unſerer nationalen Verantwortung, daß die gemeinſamen ſtaatlichen Einrichtungen durch den Mord in der Skup⸗ ſchtina hinfällig geworden ſind und daß wir einen entſchie⸗ denen Kampf für neue ſtaatliche Grundlagen aufnehmen wer⸗ den, die aber dann die volle Gleichberechtigung aller Nationen garantieren laſſen. Friede nach außen, Sireit im Innern Berlin, 2. Auguſt.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Sozialdemokratie von Großberlin im Verein mit der Sozali⸗ ſtiſchen Arbeiterfugend, dem Arbeiterſportkartell und Abtei⸗ lungen des Reichsbanners veranſtaltete am geſtrigen 1. Aug. eine Antikriegskundgebung mit erheblichem Gepränge an roten Fahnen, von denen die eine oder andere eine ſchüch⸗ terne ſchwarz⸗rot⸗goldene Göſch aufwies. Indes man aber für den„Völkerfrieden“ demonſtrierte und durch Aufſchriften und Transparente immer wieder erklärte„Nie wieder Krieg“ zu wollen, hoben Unfrieden und Krieg ſchon wie⸗ der an. Die Kommuniſten, die in großen Scharen den Eingang zum Humbolbdthain umſäumten, höhnten, ſpien und ballten die Fäuſte, und ſo war dann bald eine allgemeine Hölzerei im Gange, bet der es nicht nur Schläge, ſondern auch auf beiden Seiten Verletzte gab. Die Reichswehr am Verfaſſungstag Der Reichswehrminiſter hat einen Befehl zur Beteiligung der Reichswehr an den Verfaſſungsfeiern er⸗ laſſen. Nach dieſem Befehl teilt ſich die Reichswehr in die vorgeſehenen ſtaatlichen Feiern. Die Beteiligung der Reichs⸗ wehrkapellen regelt ſich nach den örtlichen Verhältniſſen. In [Berlin wird die Reichswehr am Platze der Republik ein Platzkonzert veranſtalten. Im Anſchluß daran findet dann eine Parade einer Kompanie des Wachtregiments vor dem Reichspräſidenten ſtatt. Die Kriſis im Reichslandbund Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber den neuen Kurs im Landbund glaubt das„B..“ noch folgende Einzelheiten mitteilen zu können: Man erſtrebe zu⸗ nächſt die„Entpolitiſierung“, d. h. die Löſung der ein⸗ ſeitigen Bindung an die Deutſchnationale Partei. Daneben aber wolle man die neuerdings vom früheren Reichsminiſter Dr. Hermes geführten„chriſtlichen“ Bauernvereinsorgani⸗ ſationen mit dem Landbund verſchmelzen, um dieſer neuen „unpolitiſchen“ berufsſtändiſchen Einheitsorganiſation auch die Bauernverbände im Rheinland und in Schleswig Holſtein zuzuführen. Mit Schiele und Hepp würde ſich Hermes in das Präſidium des Landbundes teilen. Landbundgenoſſenſchaften einen großen Einheitsverband der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zu ſchaffen. Wir geben dieſe Meldungen und Gerüchte zunächſt ohne Kommentar wieder. Da heute die Vertretertagung des Land⸗ bundes ſtattfindet, hat es kaum Sinn, ſich im Augenblick in Kombinationen zu ergehen. Zum polniſch⸗litauiſchen Konflikt D Berlin, 1. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ausländiſche Preſſe fährt fort, ſich in irreführenden und gar völlig falſchen Meldungen über deutſche Schritte bei der litauiſchen Regierung zu üben. Dem gegenüber möchten wir wiederholt feſtſtellen, daß der deutſche Geſandte in Kowno lediglich in mehreren Unterhaltungen mit dem Miniſterpräſi⸗ denten Woldemaras einen Gedankenaustauſch über den gegen⸗ wärtigen Stand der polniſch⸗litauiſchen Verhandlungen ge⸗ pflogen und mit ihm die Möglichkeit eines A us gleiches mit Polen auf Grund der Beſchlüſſe des Völkerbundes vom Dezember 1927 erörtert hat. Eine ähnliche Demarche iſt geſtern beim polniſchen Ge⸗ ſandten erfolgt. Die deutſche Regierung iſt nach wie vor ge⸗ willt, nach Möglichkeit eine Verſchürfung des Konfliktes zwi⸗ ſchen den beiden Nachbarn im Oſten zu vermeiden. Die all⸗ gemeine Situation, ſoweit ſte Polen und Litauen betrifft, weiſt einſtweilen noch keine Merkmale der Entſpannung auf. Wohl ſollen noch einmal am 15. in Königsberg Verhandlun⸗ gen zwiſchen den beiden Regierungen ſtattfinden. Doch iſt— das iſt wenigſtens die Auffaſſung unterrichteter Kreiſe— kaum darauf zu rechnen, daß man nun dort zu einer Eini⸗ gung gelangen wird. Die polniſche Regierung hat, wie be⸗ kannt, für anfangs Auguſt große Manöver in und um Wilna angekündigt. Dadurch wird die Verhandlungsbereitſchaft Li⸗ tauens kaum weſentlich erhöht werden. Uebrigens rechnet man in Berlin auch damit, daß die Wilnger Frage im De⸗ zember den Völkerbundsrat beſchäftigen wird. Letzte Meldungen Neues Phosgenlager in Hamburg? — Hamburg, 2. Aug. Nach der„Hamburger Volkszeitung“ wurde in Hamburg ein neuer Phosgengasbehälter gefunden. Abſender dieſer Phosgenflaſche ſei die Berliner Firma Scherning und Kuhlbaum, Empfänger die Firma Hilmar Brauer. Auf dem Bahnhof, auf dem die Phosgenflaſche lagerte, ſein ein Kiſtenbrand ausgebrochen, der leicht auf die Gasflaſche hätte übergreifen und neues furchtbares Unglück hätte anrichten können. Bauunglück — Hamburg, 2. Aug. In Wandsbeck ſtürzte auf einem Neubau der gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft freier Gewerk⸗ ſchaften während der Arbeit ein Teil der Betondecke ein und verſchüttete drei Arbeiter unter ſich. Zwei davon konnten nur mit ſchweren Verletzungen geborgen werden. Die Stockholmer Spionageaffäre — Kopenhagen, 1. Auguſt. Wie aus Stockholm gemeldet wird, iſt geſtern der eine der beiden verhafteten Ruſſen, ber Direktor der ruſſiſchen Telegraphenagentur Taß, Dr. Gregori Aleſſandrow wieder in Freiheit geſetzt worden, während der andere, Dr. Mitkewitſch, ſich noch in Haft befindet. * Wildweſt in Polen. Eine unfreiwillige Wildweſtvor⸗ ſtellung gaben Banditen und Militär in Oſtpolen. 4 Ban⸗ diten, von denen einer wegen Ermordung eines Poliziſten geſucht wurde, wurden in einem Walde in Radoſc von einer Abtetlung militäriſcher Polizei 3 Tage lang be lagert; Poltzet und Banditen lieferten ſich ein regelrechtes Feuer⸗ gefecht, bis es ſchließlich gelang, die Banditen zur Ueber⸗ gabe zu zwingen. * Der perſiſche Kronſchatz wird verkauft. Der Schah von Perſten hat den Verkauf der perſiſchen Kronjuwelen angeord⸗ net. Der Erlös ſoll zum Ankauf neueſter amerikaniſcher landwirtſchaftlicher Maſchinen für die perſiſchen Farmer die⸗ nen. Der Wert der Juwelen wird auf 25 Millionen Dollars geſchätzt. Dazu plane man dier 1 7 an 2 1 11 uch 2 dann noch aus der Fuſion vom Raiffeiſen⸗Reichsverband und dieſer durch die Fluten Vertriebenen wird noch dadurch ver Von giftigen Gaſen getötet In Elberfeld in einem Hauſe in der Barmerſtraße be⸗ merkten Hausbewohner einen auffallenden Gasgeruch, der aus der Wohnung des Elektroingenſeurs Johannes Wilke kam. Beim Eindringen in die Wohnung fand man die Eh e⸗ frau, den achtjährigen Sohn und die 15 jährige Tochter in ihren Betten tot auf. Sie waren durch das Gas vergiftet. Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Anſcheinend war beim Waſſerheißmachen der Gasſchlauch vom Hahn abgefal⸗ len, ohne daß dies bemerkt wurde. Der Ehemann befindet ſich auf einer Geſchäftsreiſe. Ein Klempner, der in einem Brunnen ſchacht des Schloſſes Ceutry bei Grez⸗Doiceau(Brabant) Arbeiten ausführte, wurde von giftigen Gaſen betäubt und kam nicht wieder zum Vorſchein. Ein Student, der ſeine Ferien im Schloß verbrachte, ſtieg in den Schacht hinunter, um den Arbeiter zu retten, und erlitt dasſelbe Schickſal. Ein Maurer wurde als Dritter von dem gleichen Tode er⸗ eilt. Den ganzen Morgen verſuchte man vergebens, die Leichen der Verunglückten zu bergen. Die Aeberſchwemmungskalaſtrophe in Oſtſibirien Moskau, 1. Aug.(United Preß.) Die bereits gemeldete rieſenhafte Ueberſchwemmung des Mittellaufes des Amur⸗ fluſſes(Oſtſibirien) dehnt ſich immer weiter aus. Auch am Seya⸗Fluß werden immer neue Diſtrikte bedroht, Nach den letzten eingelaufenen Nachrichten ſchwillt auch der Lena⸗Fluß beträchtlich an, ſo daß mit einer Ueberſchwemmung der in der Nähe des Fluſſes gelegenen Goldfelder ge⸗ rechnet werden muß. Im Unglücksgebiet des Amur haben Flugzeuge einen Er⸗ kundungsdienſt aufgenommen. Nach Zuſammenſtellung der bisherigen Beobachtungen ſteht feſt, daß wenigſtens 50 große Dörfer und eine große Reihe einzelner Gehöfte unter Waſſer ſtehen. Hunderte von Häuſern ſind eingeſtürzt oder drohen jeden Augenblick infolge Unterſpülung einzuſtürzen. Soweit feſtgeſtellt, ſind ungefähr 60000 Menſchen abdachlos und befinden ſich zumeiſt zu Fuß auf der Wanderſchaft nach den ſicheren Bezirken. Viele von ihnen, beſonders Greiſe, Frauen und Kinder, bleiben am Wege liegen, da ſie infolge der ausgeſtandenen Leiden nicht weiter können. Die Lage ſchlimmert, daß in den bisher verſchont gebliebenen Bezirken die Einwohner aus Furcht vor einer weiteren Ausdehnung der Ueberſchwemmung auch zu fliehen beginnen. Die Regierung bemüht ſich, ſo viele Hilfskräfte wie mög⸗ lich ſchnell in die bedrängten Gebiete zu entſenden, um die Obdachloſen unterzubringen und die Einwohner der bisher verſchonten, aber von der Flut bedrohten Bezirke in Sicher⸗ heit zu bringen und wenn möglich deren Eigentum zu retten. Außer den der Regierung gehörenden Verkehrsmitteln und Waſſerflugzeugen ſind zahlreiche Schleppſchißfſe un d Flußſchiffe requiriert, die von Soldaten beſetzt wur⸗ den die zu dem Rettungswerk abkommandiert worden ſind. Man iſt darangegangen, außer der beretis gemeldeten Errich⸗ tung von Ambulanzſtationen und Proviantlagern auf dem Feſtland ſolche in verankerten Schiffen einzubauen. Die erſt vor kurzem errichtete Ackerbaukolonie im Birobidſchan⸗ Bezirk, der jüdiſchen Siedlern zur Verfügung geſtellt wurde und aus der eine autonome jüdiſche Sowjetrepublik erwach⸗ ſen ſoll, iſt durch die Ueberſchwemmung ſehr in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen worden, und es ſteht zu befürchten, daß die Früchte der Pionjerarbeit auf Jahre hinaus vernichtet ſein werden. Taifun in Japan Tokio, 2. Aug.(United Preß.) Ein verheerender Tai⸗ fun, der ſchlimmſte, der Japan in den letzten 18 Jahren heimgeſucht hat, tobt ſeit drei Tagen in der Nähe des Landes und hat jetzt die Küſte erreicht. Trotzdem die Be⸗ richte nur ſpärlich eingehen, kann man ſchon feſtſtellen, daß er eine ganze Reihe Todesopfer gefordert und einen unge⸗ heuren Schaden angerichtet hat. Nach bisher eingelaufenen Meldungen ſind 20 Tote feſtgeſtellt worden, doch fürchtet man, daß ſich die Zahl noch bedeutend erhöhen wird, da aus zahlreichen Landbezirken teilweiſe wegen Unterbrechung jeg⸗ licher Verbindung keine Nachricht zu erhalten iſt. Die angerichteten Verwüſtungen ſind keilweiſe furchtbar, Durch den Taifun ſind viele Flüſſe angeſchwollen, haben die Anlagen an den Ufern zerſtört, Eiſenbahntunnels unter Was⸗ ſer geſetzt und Länderrutſche verurſacht. Der Eiſenbahnver⸗ kehr ruht infolgedeſſen auf vielen Strecken vollkommen. Mau ſchätzt den bisher angerichteten Schaden auf ungefähr 40 Millionen Mark. Die Regierung hatte ſofort, als die Wetterſtationen des Landes das Nahen des Taifuns meldeten, alle Schiffe auf See funkentelegraphiſch gewarnt und ihnen empfohlen, nicht japa⸗ niſche Häfen anzulaufen, die in den Taifun hineingezogen werden könnten. Außerdem waren die Dampfer gebelen worden, wenn irgend möglich kleineren Fahrzeugen, vor allem Fiſcherfahrzeuge, die nicht mit Funkſtationen ausgerüſtet ſind, die Nachricht weiterzugeben. Die Behörden haben ſo⸗ fort, nachdem es zur Gewißheit wurde, daß der Taifun ſich auf dem japaniſchen Feſtland austoben würde, einen umfaug⸗ reichen Hilfsdienſt organiſiert, um Überall, wo erforder⸗ lich, helfend eingreifen zu können. Es waren Truppen(In⸗ fanterie, Pioniere und Train) bereitgeſtellt worden, militäri⸗ ſche und zivile Aerzte waren aufgefordert worden, ſich ſofort auf Abruf zur Verfügung zu ſtellen und die Gendarmerie hatte Anweiſung erhalten, einen umfaſſenden Sicherheitsdienſt zu organiſieren. Die Eiſenbahnbehörden hatten Arbeitstrupps zuſammen⸗ geſtellt, damit Störungen im Eiſenbahnverkehr möglichſt ver⸗ mieden werden könnten und der Hilfsdienſt glatt arbeite. Aber alle dieſe Bemühungen haben nur zum Teil Erfolg gehabt, da die Kataſtrophe einen bedeutend größeren Umfang ange⸗ nommen hat, als man vermutete. * Die Gefahren der Großſtadt. Nach einer Staliſtik des Polizeipräſtdiums in Leipzig haben ſich dort vom 1. Januar bis 30, Juli 5050 Unglücksfälle ereignet, davon 168 tödliche. Nicht eingerechnet ſind die Selbſtmorde durch Gas⸗ vergiftung. Es kommt alſo faſt auf jeden Tag ein Toter. * Zivilklage der Phosgen⸗Geſchädigten. Die durch die Phosgen⸗Gaswelle in Hamburg Geſchädigten haben ſich jetzt auf einer ſtark beſuchten Verſammlung zu einer Notgemein⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſen. Bis jetzt haben 50 Ge ſchä digte Zivilklage angeſtreugt. Der erſte Termin iſt auf den 2. Oktober angeſetzt. 8 „ K 22 2 n 2 S nde er d o „ R ˖ K% u een * eee . * 5 * einem Glaſe Bier traf, konnte man von jedem Einzelnen den . dem Schienenſtrang anzuvertrauen, von dem ſie endlich einmal ſicher ſei. Donnerstag, den 2. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 355 Städtische Nachrichten Sängerreiſe des„Arion“ Mannheim, Iſenmannſcher Männerchor Der Verein war in Speiſing bei Wien untergebracht, wohl etwas weit von der Peripherie, dafür aber um ſo angenehmer. Sämtliche Mitglieder hatten Bürgerquartiere und faſt ausnahmslos recht nette, liebenswürdige Logisleute, die für die erdenklichſten Bequemlichkeiten ſorgten. Gar bald kam ein inniges Band der Freundſchaft zuſtande, das bei der Abreiſe der Sänger am deutlichſten zutage trat, indem jeder Sänger hüben und drüben von einer hübſchen Wienerin begleitet wurde. Zunächſt ſei erwähnt das Feſthankett das der Wiener MGV. Arion zu Ehren aller den Namen Arion tragenden Vereine im Hotel Stalehner am Samstag abend veranſtaltet hat. Auch der Arion New Brooklyn war vertreten, der dem hieſigen Arion den Beſuch einiger Vor⸗ ſtandsmitglieder im Laufe des Monats Auguſt in Ausſicht ſtellte. Ein umfangreiches Programm wurde abgewickelt, doch haben alle Beteiligten rückhaltlos zugegeben, daß der von unſerem Verein unter Leitung des Muſikdirektors Di⸗ nand vorgetragene Chor„Am Traunſee“(Karl Iſenmann) die vorzüglichſte Leiſtung des ganzen Abends war. Der Vor⸗ ſitzende, Herr Haas, übergab dem Wiener Arion als Er⸗ innerung ein Bild der Stadt Mannheim mit Widmung, Von den 40 Sängern trat die Hälfte die Heimreiſe am Montag abend mit dem Sonderzug durch das öſterreichiſche Alpengebtet über Bregenz an, während die andere Hälfte Dienstag früh 8 Uhr den Weſtbahnhof verließ, um die vor⸗ geſehene Sängerreiſe auszuführen. Der Zug war gepfropft voll. Es war unmöglich, auf den für Oeſterreicher eingeteil⸗ ten Sitzplätzen die entſprechende Anzahl Deutſcher unter⸗ zubringen, da deren Korpus mehr Platz beanſpruchte. Mit dem badiſchen Sängerſpruch verließ der Zug die Halle und nahm ſeinen Weg über Amſtetten, Selzthal durch das Ge⸗ fäuſe nach Zell am See, wo übernachtet wurde. Ueber 2000 Meter hoch türmten ſich die Felſen rechts und links der Bahn empor. Am rieſigen Dachſteingebirge fuhr man vorüber, um endlich in der maleriſchen Landſchaft von Zell zu landen. Der Ausflug nach der Schmittenhöhe konnte lei⸗ der nicht mehr unternommen werden, da der Zug 2 Stunden Verſpätung hatte und überdies die Quartiere nicht in Zell, ſondern in dem entfernteren Pieſendorf auf⸗ geſucht werden mußten. Am andern Morgen war deshalb gleich Weiterfahrt nach f Inusbruck, bort kurze Beſichtigung der Stadt und Umgegend bet glüthen⸗ der Hitze und nachmittags Weiterfahrt über die 1200 Meter hohe Mittenwaldbahn nach Garmiſch. Dieſe Strecke war Aunſtreitbar die ſchönſte der ganzen Raiſe. Bet der herrſchenden Hitze beſtand für die Erſteigung der Zugſpitze wenig Neigung. Man zog es deshalb vor, der kühlen Höllentalklamm einen Beſuch abzuſtatten. Dieſe wildromantiſche Gebirgsſchlucht mit ihrem reißenden Ge⸗ wäſſer und den vielen Stegen und Tunnels innerhalb hoher Felſen, bie ſich vielfach oben zuſammentreffen, machte auf alle Teilnehmer einen unvergeßlichen Eindruck. Am Abend herrſchte im„Bayrtſchen Hof“ in Zell die gemütlichſte Sängerrunde, ſo daß am zweiten Tage ein großer Teil der Einwohner mitſamt dem Bürgermeiſter ſich dort einfand, um Zeuge ber Fröhlichkeit der Badener zu ſein. Tirolerinnen mit ihren glockenhellen Stimmen, echte Holzhackerbuabn und Zillertaler verſchönten den Abend mit ihren urwüchſigen Vorträgen, die für die Mannheimer Sänger ein Ereignis bildeten. Am übernächſten Morgen brach man auf nach der Bierſtadt München, wo es bald im Hofbräuhaus bekannt war, daß Mannheimer Sänger angelangt waren, denn die Arioner wurden nicht müde luſtige Lieder erklingen zu laſſen. In München ließ der Zu⸗ ſammenhalt nach, ſo daß die Rückfahrt nicht mehr geſchloſſen angetreten werden konnte, aber im Laufe des Sonntags dürften die letzten Arioner wohlbehalten in Mannheim an⸗ gekommen ſein. Als man ſich abends mit der Familie bei begeiſterten Ausſpruch vernehmen:„Wien werde ich nie ver⸗ geſſen!“ R. H. Endlich Regen! Der Frühaufſteher rieb ſich, als er heute zum Fenſter hinausblickte, um nach dem Wettr zu ſchauen, zum erſten⸗, zum zweiten⸗ und zum drittenmale die Augen, weil er glaubte, von einer Sinnestäuſchung befallen zu ſein. Iſts Wirklichkeit? Regnets? Die bejahende Antwort gab ihm der bleigraue Himmel. Es goß nicht, aber es rieſelte ſo heftig, als wir der Arbeitsſtätte zuſtrebten, daß der Regen⸗ ſchirm aufgeſpannt werden mußte. Nichts iſt ſchwerer zu er⸗ tragen, als eine Reihe von Sonnentagen! möchten wir in Variation des bekannten Spruches ausrufen. Zwar kann die Sonne nicht lange und nicht intenſiv genung ſcheinen, aber wenn der Himmel Tag für Tag und Woche für Woche ita⸗ lieniſch lacht, dann wird die Sache ſchließlich langweilig. Der Menſch liebt nun einmal die Abwechſlung. Und ſo haben ſicherlich alle Mannheimer den Witterungswechſel mit einem Seufzer der Erleichterung begrüßt. Aber auch der Leiter der ſtädtiſchen Fuhr⸗ und Gutsver⸗ waltung wird nicht böſe darüber ſein, daß die Sprengwagen pauſteren dürfen. In den letzten Wochen waren ſie ja unge⸗ wöhnlich ſtark in Anſpruch genommen, ohne den Anſprüchen zu genügen, weil die Sonnenſtrahlen allzuſchnell die Näſſe wieder aufleckten. Da arbeitet der himmliſche Regenapparat ſchon gründlicher. Es wird allerhöchſte Zeit, daß das Wetter ein anderes Geſicht zeigt, weil man ſchon über Waſſermangel im Schwarzwald zu klagen beginnt. Die Fluren bedürfen dringend einer gründlichen Anfeuchtung, damit in dem Ge⸗ deihen der Kartoffeln, des Krautes, der Rüben und der ſon⸗ ſtigen Kulturgewächſe keine Stockung eintritt. Ein Tem⸗ peraturrückgang iſt durch den Regen nicht eingetre⸗ ten. Die heutige Morgentemperatur entſprach mit 17 Gr. C. genau der geſtrigen. In der vergangenen Nacht ging das Queckſilber auf 16,8 Gr. C. zurück, während es in der Nacht zum Mittwoch noch 16,4 Grad C. anzeigte. Die Höchſttempe⸗ ratur betrug geſtern 30 Grad C. gegen 29,7 Grad C. am Dienstag. Nachſchrift: Der vorſtehende Artikel wurde um 8 Uhr geſchrieben. Um 9 Uhr waren die Dächer ſchon wieder trocken. Der Himmel hat ſich auch ſchon verändert. Von Dauerregen ſcheint keine Rede zu ſein. 25 * Die Zahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Mannheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Ar⸗ beitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Ar⸗ beitſuchenden betrug am 25. Juli d. Is. 12 844(8681 männliche, 4163 weibliche); davon entfallen 9984(6659 männliche, 3275 weibliche) auf den Stadtbezirk und 2910(2022 männl., 888 weibl.) auf den Landbezirk. Von den Hauptunterſtützungs⸗ empfängern erhalten 5069(3644 männl., 1425 weib.) Arbeits⸗ loſenunterſtützung und 662(592 männl., 70 weibl.) Kriſen⸗ unterſtützung. Der Arbeitsmarkt zeigte in den letzten drei Wochen in faſt allen Berufsgruppen eine rückläufige Tendenz, die ſowohl in der Steigerung der Arbeitſuchendenzahl als auch in der Abnahme der Vermittlungstätigkeit ihren Ausdruck fand. Nur die Landwirtſchaft hatte für die allerwärts be⸗ gonnenen Erntearbeiten lebhaften Kräftebedarf, der indeſſen bei dem bekannten Schwierigkeiten der Unterbringung von Ar⸗ beitſuchenden aus der Stadt auf dem Lande keinen Einfluß auf die Arbeitsmarktlage zu gewinnen vermochte. * Bärenbeſuch. Vom Vorſitzenden des Tierſchutz⸗ Vereins Mannheim Ludwigshafen wird uns unter Bezugnahme auf unſere Mitteilung im Dienstag⸗Mit⸗ tagblatt geſchrieben: Das Kapitel„Bärentreiber“ iſt eines der troſtloſeſten für jeden Tierfreund und mitfühlenden Menſchen. Die erwähnte Truppe hatte bei der Hitze einen weiten Weg hinter ſich und einen nicht minder weiten— weil Verweis— noch vor. Wir ließen die von Hunger und Durſt gequälten Tiere über dem Neckar abſpritzen und mit Brot füttern, auf das ſich die Bären wie raſend ſtürzten. Das idylliſche Bild ändert ſich ganz gewaltig, wenn man ſich die Mühe nimmt, einmal einige Stunden den Leidensweg ſolcher ausgebeuteter, gepeinigter Tiere zu verfolgen. Hunger, Schläge und roheſte Behandlung in den Händen roher Ge⸗ ſellen, jahraus, jahrein bis ans Ende. Eine Kulturſchande, die als ſolche gebrandmarkt gehört. * Verkehrsſtörung auf der Rheinbrücke. Geſtern vor⸗ mittag brach auf der Rheinbrücke an einem ſchwerbeladenen Pferdefuhrwerk das linke Hinterrad. Die dadurch verurſachte Verkehrsſtörung wurde durch die um 10.19 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. Rückkehr der Mannheimer Turner aus Köln Beſonders erfolgreich war der Mannheimer Tur n⸗ verein von 1846 in Köln. Er konnte nicht weniger als 15 Siege erringen. Die Sieger und die Turnfeſtbeſucher kehrten am Dienstag nachmittag nach Mannheim zurück⸗ Lange vor Einfahrt des Zuges hatte ſich eine große Menſchen⸗ menge am Bahnhof eingefunden, um die Sieger und die heim⸗ kehrenden Turnfeſtbeſucher zu begrüßen. Mit großem Jubel wurden die Turner empfangen und durch die Stadt nach ihrem Turnerheim geführt. Die Mannheimer Turner haben die Farben der Stadt in Köln würdig vertreten, ſtie haben gegen die überaus ſtarke Konkurrenz aus dem ganzen Reich hervorragend abgeſchnitten. Die Teilnehmer des Turnvereins„Badenia“, Feudenheim beim Deutſchen Turnfeſt ſind ebenfalls Dienstag abend zurückgekehrt. An der Endhalteſtelle wurden ſie von den Jugendturnerinnen und ⸗turnern, ſowie der Kapelle Wunder und zahlreichen Einwohnern herzlich mit einem„Tuſch“ und kräftigen„Gut Heil“ begrüßt. Im „Schwanenſaale“ feierte Vorſitzender L. Gutfleiſch ganz beſonders die zwei Preisträger Frl. Amalie Appel und Herrn Georg Benzinger. Bei dem folgenden Bankett wurden von mehreren Rednern auf die Deutſche Turnerſchaft im allgemeinen, ſowie beſonders auf die Sieger kräftige„Gut Heils“ ausgebracht. Bei Muſik⸗ und Geſangdarbietungen des Geſangvereins„Germania“ verbrachte man einige gemütliche Stunden. * * Zuſammenſtoß. An der Wegkreuzung E 1/E 2 ereignete ſich geſtern abend infolge verkehrten Fahrens eines Kraft⸗ wagens wieder ein bedauerlicher Unglücksfall. Ein Rad⸗ fahrer, der, vom Paradeplatz kommend, die rechte Straßenſeite inne hatte, konnte einem Auto, das links fuhr, nicht mehr rechtzeitig ausweichen, geriet unter das eine Vorderrad und wurde ein großes Stück geſchleift, da der Führer des Wagens nicht ſofort anhalten konnte. Der Bedauernswerte war übel zugerichtet. Er hatte viele Hautabſchürfungen und ſtark blutende Wunden am Kopfe und wurde ſofort im Auto nach dem Krankenhauſe verbracht. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In jüngſter Zeit wurden u. a. entwendet: Ein ſchwarzgelber Wolfshund, Rüde mit braunem Lederhalsband in der Seckenheimerſtraße.— Ein Meſſingſchild, 23 zu 50 Zentimeter groß, mit der Auſſchrift: „Deutſch⸗Amerikaniſche⸗Petroleumgeſellſchaft“ an einem Hause in der Friedrich Karlſtraße.— Ein Paar ſchwarze Herren⸗ halbſchuhe, Größe 40, neu beſohlt, und ein Paar grüne Herrenſocken mit feinen ſchwarzen Streifen, im Strandbad. — Eine hellgraue Herrenhoſe mit Umſchlag, ein braun⸗ karierter Sakko, eine ältere ſilberne Herrenuhr mit arabiſchen Zahlen und roten 24 Stundenziffern, eine Haarkette mit Faſſung und als Anh inger das Bildnis eines Soldaten, eine graubraune Hoſe und Rock, ein ſilbernes Zigarettenetui mit blauem Rand und zwei weiße Taſchentücher, gez. F, am Rheinufer bei Sandhofen.— 20 Zentner Kleeheu, von einem Acker bei Neckarau im Gewann Katzengraben. Zu bezlehen in der Hauptnebenstelle 2 1. 9/1, in den Nebenstellen Waldhof- Strobe 6, Schwetzlngefstrabe 19/20 und Neerfeldstr. I. so WIe durch dleftägerinnen ieee Mar Adalbert im Apollo⸗Theater „Der Herr von Dürfen wir wirklich ſchon wieber lachen? Noch dringt Klage und Anklage von ſechzehn Totenbahren an unſer Ohr, noch iſt die Erſchütterung zu unmittelbar, die durch uns alle hindurchging bei der erneuten Kunde von dem Unglück, das Meuſchen traf, die nichts anderes taten als ſich nach froher vielleicht, wie wir alle, glaubten, daß er wenigſtens dort jetzt Dürfen wir wirklich ſchon wieder lachen? Wir dürfen es eigentlich nicht, und dennoch ſiegt immer wieder das Leben. Menſchlich wie das Mitleid, der Schmerz, die Trauer, iſt auch di Freude, ohne die wir ebenſo wenig leben können, wie uns das andere erſpart bleibt. Und die ſie uns bringen, ſollen wir deshalb willkommen heißen, auch wenn Wehklagen noch die Luft um uns erfüllt. Deshalb wollen wir, trotz allem, Max Adalbert auch in dieſer an Ereigniſſen leider wirklich nicht armen Hoch⸗ ſommerzeit begrüßen. Er ſpielt in dem als Luſtſpiel gekenn⸗ zeichneten Schwank von Fritz Friedemann ⸗Frederich einen Schmierölfabrikanten, von deſſen Produkt er offenbar ſelbſt der beſte Abnehmer für ſein nimmermüdes Mundwerk iſt. Dieſes macht ihn zum Mitautor des Stückes, das dar⸗ ſtellt, wie erſt der Name eines Herrn„von“ dazu gehört, um Tür und Tor für die großen Konzerne zu öffnen. Denn dieſer talentierte Schmierölmann heißt lediglich Krauſe; das iſt ſein Schmerz und ſeine geſchäftliche Hemmung. Eines Stammtiſchabends läßt er jedoch dieſen Krauſe zu Hauſe und verwandelt ſich in einen Herrn von Touſſaint, geht als ſolcher auf ein adliges Konſortium los, macht nicht nur große Ab⸗ ſchlüſſe in Schmieröl, ſondern führt auch noch eine Frau von äußerem und innerem Adel heim, die ſich aus ſeiner Bürger⸗ lichkeit nichts macht.(Mit der hiſtoriſchen Begründung, daß eine ihrer Ahnen Schulze hieß. So ſtellt ſich Herr Friede⸗ mann⸗Frederich die Amalgamtierung von Adel und Bürger⸗ tum vor; in der Gartenlaube von 1893 war das noch etwas anderes.) Adalbert macht dieſen mit Schmieröl präparierten Herrn von Touſſaint⸗Krauſe unbeſchreiblich. Der trockene Humor, 2 5 0 die virtuoſe Schlagfertigkeit, das unaufhörliche Berliner Jeklapper ſind nur die eine Seite ſeiner Komik; die andere und weſentlichſte iſt das Menſchliche, das Herz, das durch dieſe Sturzbäche von Schmieröl und Witz hindurch ſchimmert. Man muß ſehen und hören, wie er in dieſer adligen Welt herum⸗ turnt, wie er zwiſchen dem, was er ſcheinen will und dem, was er iſt, hin⸗ und herpendelt. Wie er improyiſiert, wie er ſeine Witze hinknallt, daß ſie nur ſo ſitzen. Dabei iſt das ziemlich große Enſemble ausgezeichnet. Richard Starnburg, Hugo Flink ſind darunter. Die Darſteller ſind vortrefflich eingeſpielt, die Vorſtellung hat Tempo, ſchon weil ſie mit Max Adalbert aufwarten kann. Er wurde ſehr gefeiert. K. Operettenſpiele im Roſengarten „Mascottchen“ Okonkowſkis reizende Operette„Mascottchen“, belebt von der dem leichtfaßlichen Inhalte wohlangepaßten, leichtbeweg⸗ ten wie wieder kraftvollen Muſik Walter Brommes, gab geſtern abend den Auftakt zu den Operettengaſtſpielen im Roſengarten. Durch die vorzüglich auf den Inhalt der Operette abgeſtimmte Inszenierung von Th. Stolzen ⸗ berg, der vor allem beabſichtigte, die Charaktere der auf⸗ tretenden Perſonen ſcharf zu kennzeichnen und doch zu einem einheitlichen Ganzen hinſtrebte, war die Premiére in ihrer Geſamtdarbietung erfolgreich. Stolzenberg, das eigentlich belebende Element der Aufführung, wußte als Kapitän mit ſeinem urgeſunden Humor und temperamentvollen Spiele von Anfang an für ſeine Perſon einzunehmen. Marion(Iſar Marſen) gefiel in ihrer Rolle; wenn ſie auch erſt allmäh⸗ lich mit ihrer Stimme, unbeſchadet ihrer klanglichen Feinheit, ſich durchrang. Ihr Partner Harald(M. Heitner) hat ſich ſeiner Rolle ſehr dienſtbar gemacht. Durch das Orcheſter kamen die muſikaliſchen Kontraſte, an denen die Muſik dieſer Operette ſehr reich iſt, unter der ſtraffen Leitung H. Moesgén's gut zum Vortrage; nur dürften die Uebergänge vielleicht mehr ausgeglichen ſein und manchmal die Melodien nicht zu ſtark hervortreten, damit der Geſang entſprechend zur Gel⸗ tung kommt. Daß die Aufführung einen günſtigen Eindruck hinterließ, das brachte der lebhafte Beifall am Schluſſe äußer⸗ lich zum Ausdruck. Kunſt und Wiſſenſchaft O Aufruf zur Gründung einer Ludwig Wüllner⸗Stiſtung. Am 19. Auguſt wird Ludwig Wüllner 70 Jahre. Daß dieſe Nachricht auf die zahlloſen Bewunderer ſeiner Kunſt wie eine Ueberraſchung wirkt, iſt das beſte Zeichen für die ewige Jugend dieſes großen Künſtlers. Faſt ein halbes Jahr⸗ hundert hat er ſeine Gaben in den Dienſt des deulſchen Liedes, Gedichtes und Dramas geſtellt. Um ſeinen Namen, den ſchon ſein Vater Franz Wüllner unter den Deutſchen gefeſtigt hatte, dem deutſchen Geiſtesleben dauernd zu ver⸗ binden, hat ſich ein Kreis ſeiner Verehrer und Freunde zu⸗ ſammengetan. Eine Ludwig Wüllner⸗Stiftung ſoll ins Leben gerufen werden. Nachdem Wüllner im Laufe ber Jahrzehnte in ſelbſtloſer Weiſe durch ſeine Kunſt ſo vielen und ſo oft geholfen hat, ſoll dieſe Stiftung, frei zu ſeiner Verfügung, für alle Fälle dazu beſtimmt ſein, dem großen Künſtler und ſeinen beiden Schweſtern die ſo reich verdiente Sorgloſigkeit des Alters zu ſichern. Nach ihrem Tode ſoll dann vom verbleibenden Kapital denen geholfen werden, die ringend gleich Wüllner den Idealen ſeiner Kunſt dienen: Schaffenden und Nachſchaffenden auf dem Gebiete der Lyrik und des Liedes. So wird dieſe Stiftung, den Namen Ludwig Wüllners tragend, eine Erinnerung an ſein Wirken werden, das an Reinheit und Konzentration ein Vorbild bedeutet. Jedem alſo, der, viel oder wenig, einen Teil ſeines Dankes. an den Meiſter abtragen möchte, ſteht das Poſtſcheckkontg Rechtsanwalt Becher Eudwig Wüllner Stiftung) Berlin Nr. 144899 zur Verfügung; er kann ſeinen Beitrag auch an die Darmſtädter und Nationalbank, Depoſitenkaſſe 50, Ber⸗ lin SW. 68, Friedrichſtr. 46,„Ludwig⸗Wüllner⸗Stiftung“ ein⸗ Sammlung mit einem Betrag von 11100% begonnen Dem Komitee gehören u. a. an: Eugen d Albert, Kullus⸗ miniſter Becker, Albert Baſſermann Konrad Burdach, Max Friedländer, Wilhelm Furtwä ler(Berlin), Gerhart Haupt⸗ mann(Agnetendorf), Leopold Jeßner, Max Liebermann, Reichstagspräſident Löbe, Haus Pfitzner, Max Reinhardt, Max v. Schillings, Richard Strauß, Guſtav Streſemann, Hugo Thimig. 1— * zahlen. Das Komitee und einige andere Verehrer haben die 3 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7 Donnerstag, den 2. Auguſt 1928 4. Seite. Nr. 355 Veranſtaltungen * Spielfeſt der Höheren Privatlehranſtalt Inſtitut Sig⸗ mund. In die letzten Schultage vor den großen Ferien ſtellte das Inſtitut Sigmund ſein Spielfeſt. Nach monatelanger, tüchtiger Vorübung trat die Geſamtſchülerſchaft mit ihrem Können am letzten Dienstag auf dem Turnplatz des T. V. von 1846 Mannheim vor die Oeffentlichkeit. Zahlreicher Be⸗ ſuch der Angehörigen und Bekannten der Schülerſchaft zeugte von großem Intereſſe für das Inſtitut. Das Programm enthielt Dreikämpfe, Tauziehen und Handballſpiele. Der Nachmittag brachte den Hauptteil. Um halb 4 Uhr ſetzte die Kapelle Mohr mit dem Eröffnungsmarſch ein. Sogleich er⸗ folgte der Aufmarſch aller Klaſſen. Die Führung lag in den Händen von Turnlehrer Müller vom T. V. von 1846. Man begann mit Freiübungen, die in der wohlgeordneten Aufſtellung ſchon ein ſchönes Bild boten. Die Uebungen wurden exakt und in ſtraffem Rhythmus wiedergegeben. Ab⸗(zimmer gewonnen werden. wechſlung brachte die Hindernisſtaffel der Klaſſen VI und V, die mit ihrer fröhlichen Geſchicklichkeit allſeitige Heiterkeit er⸗ regten. Großes Intereſſe erweckte die Entſcheidung im 75 Meter⸗Lauf der Mittelſtufe, in der Kurt Ruf U II als Sieger hervorging, während im 100 Meter⸗Lauf der Ober⸗ ſtufe Albert Gallier U als Sieger ſich behauptete. In der 10 und 50 Meter Rundſtaffel konnte über U III ſiegen. Im Hochſprung errang ſich Adolf Riedel U mit 1,55 Mtr. den Preis. Nunmehr belebte ſich das geſamte Spielfeld; ſämtliche Klaſſen boten gute Leiſtungen in verſchiedenen Ball⸗ ſpielen. Das Diebſchlagen der Mädchen ergötzte allgemein. Das folgende Tauziehen zeigte U II als Sieger über U 1. Anmutig und rhythmiſch waren die Volkstänze der Mädchen unter der kundigen Leitung von Frau Stor z vom T. V. von 1846. Bei der 10 und 100 Meter Runddſtaffel der Oberſtufe holte ſich Schmitt 0 III den Siegerpreis. Ein ſchönes, exakt geleitetes Handballſpiel der Mittel⸗ und Oberſtufe be⸗ ſchloß die tapferen Vorführungen, worauf Oberreallehrer Edelmann vom Inſtitut Sigmund eine kurze Anſprache an die Schüler und Schülerinnen richtete. Die Preisverteilung brachte die Entſpannung bei Turnern und Turnerinnen und den Siegern ihre wohlverdienten Preiſe, die durch die prak⸗ tiſche Auswahl des Direktors Sigmund in jeder Richtung volle Befriedigung und herzliche Freude der Preisträger erkennen ließen. Kommunale Chronik G Schwetzingen, 31. Juli. Aus der letzten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Vergeben wurden: 1. die Tapezierarbeiten für das Zollwohn⸗ und Dienſtgebäude in vier Loſen an Karl Schleich, Anton Leiſt, Jakob Neubrand und Eduard Königs, 2. die Tapezierarbeiten für das Grup⸗ penwohnhaus an der Liſelotte⸗Straße in drei Loſen an Karl Schleich, Anton Leiſt und Eduard Königs, 3. die Verlegung der Waſſerleitung in der Auguſta⸗ und Sofienſtraße in Oftersheim an Blechnermeiſter und Inſtallateur Ernſt Moos Hier, 4. die Herſtellung der Hindenburgſtraße mit Ausnahme der Pfläſterarbeiten an Friedrich Fackel, Baugeſchäft hier, 5. die Herſtellung der verlängerten Karlſtraße mit Ausnahme der Pfläſterarbeiten an Franz Fichtner, Baugeſchäft hier, 6. die Pfläſterarbeiten in der Hindenburgſtraße und verl. Kerlſtraße an Pfläſterermeiſter Georg Breitenbücher hier, 7. die Lieferung von 100 Ztr. Hafer für den Farrenſtall an das Landw. Lagerhaus Schwetzingen, 8. die Lieferung von Bettſtellen, Nachttiſchen ſowie einer Laufgewichts⸗Perſonen⸗ waage für das ſtädt. Krankenhaus an Firma Otto Schuh hier, 9. die Lieferung eines Kleiderſchrankes und eines Tiſches für das ſtädt. Krankenhaus an Schreinermeiſter Adolf Rothacker hier, 10. die Lieferung einſchl. Verlegen von Linoleum in einem Krankenzimmer des ſtädt. Krankenhauſes an Jakob Neubrand hier.— In dem an der Mannheimerſtraße rechts zu erſtellenden Gruppenwohnhaus ſoll auch der Dachſtock aus⸗ gebaut werden. Dadurch werden weitere 7 Zweizimmer⸗ wohnungen gewonnen.— Auf dem gemeindeeigenen Grund⸗ ſtück Egb. No. 451(neben der ſtädt. Waſchbleiche gelegen), rund 40 Ax, ſoll ein Kinderſpielplatz angelegt werden.— Beiträge wurden bewilligt: 1. dem Brieftaubenverein„Pfeil“ Schwetzingen aus Anlaß der Veranſtaltung eines Wettfluges, 2. dem Bezirksbienenzuchtverein Schwetzingen aus Anlaß ſeines 40jährigen Beſtehens und der damit verbundenen Aus⸗ ſtellung des Landesvereins für Bienenzucht.— Die auf Ab⸗ leben des Landwirts Johann Piſter freigewordenen Almend⸗ ſtücke wurden zugeteilt: a) Sandalmend an Frau Martin Kleinſchmitt Wwe., b) Krautgarten und Wieſe an Johann Michael Kröz Wwe.— Die diesjährige Verfaſſungsfeier ſoll in gleicher Weiſe wie in den Vorjahren durchgeführt werden. — Die Kirchweihe wurde auf Sonntag, 11. und Montag, 12. November feſtgeſetzt.— Aus der Sammlung, die anläßlich der 60jährigen Jubiläumsfeier der Oberrealſchule veranſtal⸗ tet wurde, iſt nach Abzug der Koſten der Feier der Jubi⸗ läumsſtiftung der Anſtalt ein Betrag von 1167„ überwieſen worden. Der Gemeinderat beſchloß, zu der Zuſtiftung die erforderliche Staatsgenehmigung einzuholen.— Das Bezirks⸗ amt Mannheim hat die ſtädt. Voranſchläge für das Rech⸗ nungsjahr 1928(1. 4. 1928 bis 31. 3. 1929) als unbeanſtandet erklärt. sch Ketſch, 31. Juli. Der Bürgerausſchuß beſchäf⸗ tigte ſich mit der Aufſtockung des Schulhauſes, durch die fünf neue Lehrſäle, ein Raum für die Kochſchule, eine Schuldienerwohnung, ein Konferenz⸗ und ein Lehrmittel⸗ Der Voranſchlag dazu beträgt einſchließl. der vorgeſehenen Zentralheizungsanlage 51300 J. Ein Teil des Bürgerausſchuſſes war für einen Flügelbau, der aber auf etwa 128 000/ zu ſtehen käme. Ein weiterer Teil der Mitglieder war für den Bau des ſchon lange pro⸗ jektierten neuen Schulhauſes, das aber mit ſeinen 12 Lehr⸗ ſälen auf rund 220 000/ zu ſtehen käme. Die Folge dieſer verſchiedenen Meinungen war eine Zerſplitterung, ſo daß die Vorlage des Gemeinderates, das Schulhaus aufzuſtocken ab⸗ gelehnt wurde. sch Walldorf, 31. Juli. Die Gemein deverordne⸗ ten unſerer Stadt hielten abermals eine Proteſtver⸗ ſammlung wegen des Verhaltens des Bürgermeiſters Trunk ab. Alle politiſchen Richtungen waren dabei ver⸗ treten. Nachdem Vertreter des Zentrums, der Freien Bür⸗ gervereinigung und der Kommuniſten geſprochen hatten, wurde einſtimmig der Beſchluß gefaßt, beim Miniſterium des Innern die vorläufige Amtsenthebung des Bürgermeiſters Trunk zu beantragen, bis zum Abſchluß der Rechnungs⸗ prüfung der Gemeindeverwaltung. Aus dem Lande Von einem Güterzug erfaßt und getötet Heidelberg, 2. Auguſt. Am Karlstor wurde geſtern vor⸗ mittag der verheiratete Stationsvorſteher Klein, als er einem Perſonenzuge ausweichen wollte, von einem Güter⸗ zug erfaßt und auf der Stelle getötet. 25jährige Abiturfeier am Karlsruher humaniſtiſchen 5 Gymnaſium * Karlsruhe, 1. Auguſt. Am vergangenen Samstag und Sonntag kamen in Karlsruhe die ehemaligen Schüler des humaniſtiſchen Gymnaſiums in Karlsruhe zuſammen, die vor 25 Jahren dort, noch unter der Zeit Wendts, ihre Reife⸗ prüfung abgelegt hatten. Am Samstag nachmittag traf man ſich am Portal des Gymnaſiums in der Bismarckſtraße, wo der derzeitige Leiter der Anſtalt Direktor Dr. Carle einige Worte herzlicher Begrüßung ſprach. Im Innern des Hauſes begrüßte Profeſſor v. Sanden⸗Karlsruhe die ehemaligen Mit⸗ ſchüler und legte an der Gedächtnistafel einen Kranz nieder. Bei einem Rundgang durch das Haus, in dem man ſich gegen⸗ ſeitig verprügelt, die Lehrer geärgert, aber auch viel gelernt hatte, tauchten in den alten teilweiſe unveränderten Räumen Erinnerungen aller Art wieder auf. Nach einer Beſichtigung des Schloßmuſeums fand man ſich im Moninger zu einem einfachen Eſſen zuſammen. Dabei erſchienen auch außer Direktor Dr. Carle mehrere Lehrer, unter denen man früher gearbeitet hatte, ſo Direktor Dr. Hausrath- Freiburg, Pro⸗ feſſor v. Müller, Profeſſor Marx und auch, herzlich begrüßt, Landesturnlehrer Leonhard. Profeſſor v. Sanden übermittelte in ſeiner Begrüßung die Wünſche der am Erſcheinen ver⸗ hinderten Lehrer. Profeſſor Dr. Kiefer⸗Pforzheim brachte in launiger Form eine Ueberſicht über die bereits dahin ge⸗ gangenen, verhinderten und anweſenden Lehrer in ihren viel⸗ fach heiteren Wechſelbeziehungen zu den ehemaligen Schülern. Direktor Hausrat dankte für die Lehrer und fand weiter aus⸗ holend tiefere Worte über die Bedeutung der heutigen Schule als Gemeinſchaftsleben. Zum Schluß gab noch Direktor Carle ſeiner Freude über die Feier Ausdruck. Am Sonntag fuhr man nach einem Rundgang durch den Stadtgarten nach Dax⸗ landen in die Künſtlerkneipe zu einigen Stunden fröhlichen Beiſammenſeins bis die Abendzüge die Mehrzahl der Teil⸗ nehmer wieder heimwärts führte. W. R. sch. Hockenheim, 31. Juli. Am Samstag vormittag hielt die hieſige Volksſchule, in Anweſenheit des Bürgermeiſters Klein, die alljährlich übliche Verfaſſungsfetier ab. Nach einem ſtimmungsvollen Einleitungslied unter Leitung von Hauptlehrer Werner, richtete Rektor Heugel kurze Begrüßungsworte an die Anweſenden. Anſtelle der An⸗ ſprache war diesmal als Verſuch ein Schülergeſpräch gewählt worden, betitelt:„Von deutſcher Einheit und Freiheit in der Reichsverfaſſung“, verfaßt von Rektor Wilhelm Kanther. In Fragen und Antworten wird in intereſſanter, leichtverſtänd⸗ licher, dem kindlichen Faſſungsvermögen angepaßter Rede, Aufklärung gegeben über die deutſche Verfaſſung und allen damit zuſammenhängenden Spezialgebieten und ſonſtigen Fragen. Rektor Heugel hielt eine Anſprache über den Turn⸗ vater Friedrich Luoͤwig Jahn, deſſen 150. Geburtstag wir am 11. Auguſt feiern können. Der Redner entwarf ein Lebensbild voll wechſelnder Schickſale dieſes Gründers unſe⸗ res deutſchen Turnweſens, der forderte, daß die deutſche Volksſchule„friſche, fromme, fröhliche und freie Menſchen“ bilde, und von dem einſt ein Engländer geſagt hat:„Endlich einmal ein Deutſcher, der ſtolz darauf iſt, ein Deutſcher zu ſein!“ Das Erbe dieſes großen Deutſchen aus Deutſchlands Schmach⸗ und Schandzeit, aber auch aus ſeiner Erhebungs⸗ zeit, ſoll allen Deutſchen, insbeſondere aber den Turnern und der Jugend, ein heiliges Vermächtnis bedeuten, und ſie gleichzeitig zu dem Gelöbnis verpflichten, gute Turner nach ſeinem Vorbild zu ſein und zu werden. Daß Jahns Erbe in unſerer Volksſchule gut verwaltet wird, zeigte das Ergebnis des Schüler⸗Turnfeſtes. 29 Knaben und 17 Mädchen konnten für gute Geſamtleiſtungen durch Ueberreichung von Büchern und Diplomen, die die Stadt geſtiftet hatte, ausgezeichnet wer⸗ den. Die Ueberreichung nahm anſchließend an ſeine Rede Rektor Heugel vor. W Bruchſal, 31. Jatli. Die ehemaligen 110er verſammeln ſich vom.—6. Auguſt in Bruchſal zu einem Verbands tag. Hierzu gehören alle ehemaligen Angehörigen des II. Bad. Grenadier⸗Regiments Nr. 110, einſchließlich der Kriegsformationen(Reſerve⸗Regiment 110 und 40, Landwehr⸗ Regiment 110, Infanterie⸗Regiment 469, Brigade ⸗Erſatz⸗ Bataillon 55). * Triberg, 31. Juli. Die lange Trockenheit hat auf die Waſſerläufe und Quellen im Hochſchwarzwald natür⸗ lich nicht ohne Einwirkung bleiben können. Auch bei den beſten Quellwaſſerleitungen, wie ſie in Triberg beſtehen, wird mit dem Waſſer ſparſam umgegangen. Vom Bürger⸗ meiſteramt iſt mehrfach ſchon darauf verwieſen worden, daß die Entnahme für Wege und Gartenbeſprengung zu unter⸗ bleiben hat, doch haben immer wiedet Mißbräuche ſich gezeigt, wo Waſſer in geradezu un verantwortlicher Weiſe, trotzdem es aus den Bächen direkt entnommen werden kann, vergeudet wurde. Das Bürgermeiſteramt hat daher, um Weiterungen vorzubeugen, fortan über die Nachtſtunden von 10—5 Uhr die Waſſerentnahme aus den Leitungen geſperrt. * Lörrach, 29. Juli. Im Laufe des geſtrigen Tages ereig⸗ neten ſich hier in der Nähe drei ſchwere Motorrad⸗ unfälle. Am Vormittag fuhr zwiſchen Brombach und Lörrach in einer Kurve ein Motorradfahrer von Hauingen, der ſich noch nicht im Beſitz der nötigen Papiere befand, gegen einen Baum und mußte mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. Gegen Abend ereignete ſich dann bei Tumringen ebenfalls in einer Kurve ein Unfall, da ein Motorradfahrer von der Außenkurve nicht mehr in die Fahrbahn kam, ſondern in hohem Bogen ſamt ſeinem Rad in die Wieſe geſchleudert wurde. Von einem vorbeifahrenden Automobiliſten wurde der ſchwerverletzte Motorradfahrer ins Krankenhaus überführt.— Einen weite⸗ ren ſchweren Sturz hatte ein Motorradfahrer auf der Renn⸗ ſtecke des Bergrennens. veletzt. Auch dieſer Fahrer wurde ſchwer Für die S88 Peter Rx Ius 8. m. b., Mannheim, fel. 26796 l. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21636 Heidelberger Feſtſpiele „Ein Sommernachtstraum“ Und wieder ſah man vor dieſem einzigartigen Proſpekt des Ott⸗Heinrichs⸗Baues und den koſtbaren Kuliſſen des Heidelberger Schloſſes überhaupt den Shakeſpearſchen Som⸗ mernachtsſpuk fröhliche Urſtänd feiern. Alles, was in dieſen Heidelberger Feſtſpielen umſchloſſen iſt, findet im Sommer⸗ nachtstraum wirklichkeitsfrohen Ausdruck und was noch wer⸗ den könnte, werden möchte, wieder unter der Regie Guſtav Hartungs kraftvolle Andeutung. Wer einmal dieſen Sommernachtstraum im Heidelberger Schloß ſah und erleben durfte, dem verlangt nicht mehr nach verſtaubten Bühnen⸗ kuliſſen, dem wird nur noch nach der Weite des Heidelberger Schloßhofes, nach Wolkenzug am nächtlichen Himmel über dem Ott⸗Heinrichsbau und dem leiſen Gezirp der Grillen während des Spieles der Sinn ſtehen. Und welch prächtig Schauspiel, in des Wortes vollſter Be⸗ deutung, wenn die Züge des Hofes, der Elfen und der Wald⸗ ſchratts im bunten Wirbel und im zuckenden Fackellicht den Sommernachtstraum durch den Schloßhof geiſtern laſſen. Hartung arbeitet mit allen Möglichkeiten, die der Schloßhof bietet, erſchöpft ſie und in Verbidnung mit ſeinen ſzeniſchen Beratern Poelzig und Schmieder und der choreographi⸗ ſchen Leitung Ernſt Matrays bleibt wohl der Sommernachts⸗ traum der diesjährigen Gaſtſpiele kaum noch ſteigerungsfähig. Was bleibt bei einer derart abgerundeten Leiſtung noch im einzelnen, über den Einzelnen zu ſagen? Daß alle ſich zu einem Ganzen fanden, Shakeſpeare gerecht wurden und im Geiſte Hartungs agierten! Von den Darſtellern iſt der größte Teil bekannt. Karl Ebert, der diesmal den Theſeus mimte, erfreute durch ſein friſches, männliches Spiel und ſeine Ausſprache. Gillis van Rappard fand ſich mit viel Wärme in die Rolle de Lyſander, während Luis Rainer, der ſicherlich ein großer Schauſpieler iſt, ſich we⸗ niger für den Oberon eignete und darum auch der Hartung⸗ ſchen Auffaſſung dieſes Waldſchrattfürſten nicht ganz gerecht werden konnte. Dafür war ſeine Partnerin, Maria Solveg, eine märchenhaft ſchöne Elfenkönigin. Der Puck der Eliſabeth Lennartz war toll und umtriebig, im ganzen aber um einige Grade zu hart, wenigſtens dann, wenn man den Puck der Tellmann noch in der Erinnerung hat. Sehr groß und unübertrefflich war der Zettel des Hans Hermann⸗Schaufuß und auch Fritz Valk als Squenz bot eine beachtliche Leiſtung. Herr Krips tranſpi⸗ rierte die Muſik des Jonny⸗Makers Krenek, bei der man ab und an mit Wehmut an den lieben, alten Mendelſohn dachte. ke. Hundeſeele Von P. R. Forſchner Oft komme ich durch einen kleinen Ort, der Weg zum Wald führt mich vorbei. Am Dorfrand liegt ein Hof, ver⸗ wahrloſt, ſchmutzig faſt, und wie das Ganze, ſo auch die Frau, die Kinder dort. Der Mann iſt ſelten nur zu ſehen, er hinkt und iſt verwachſen, hat böſe Augen über einem bruta⸗ len Mund. Aber die Menſchen ſind es nicht, was mich ſo intereſſiert an dieſem Hof, dort liegt ein Hund an ſeiner Kette, ein Wolf, ein ſelten ſchönes Tier, mächtig, doch von edler Form, dunkel⸗ grau im Haar, und ſchwarzgeſattelt. Man ſagt, die Tiere geben uns Menſchen oft Rätſel auf, ich verſtehe mich etwas auf Hunde, habe ſchon manchen Schlingel groß gezogen, in den Augen dieſes Hundes ſteht es aber immer wie—— ich meine, wie eine große Frage, und doch, iſt es nicht nur wie Angſt und Kummer? Einmal ging ich vorbei, der Wolf war nicht an ſeiner Kette, er ſpielte mit einem kleinen Spitz im Staub der Straße, da kam der Mann dazu. Weit oben noch im Wald hört' ich das Winſeln und das Heulen, ſo ſchlug den Wolf ſein Herr. Gelegentlich vernahm ich auch, der Mann ſchlug, wie den Hund, auch Frau und Kinder, oft ungerecht, wohl nur aus böſer Luſt. Ein Spätherbſtabend wars, ich kam beim Hof vorbei, ſchon von oben herab hatte ich den Wolf geſehen vor ſeiner Hütte. Zwei kleine Pinſcher trollten ſpielend die Dorfgaſſe herab, ſich ſtändig haſchend, balgend, wie Hunde gerne tun. Der Wolf ſah ſie, mit drei Sprüngen war er dort und tollte mit. Da ſchrillten zwei ſcharfe Pfiffe durch die Gaſſe, der Scheel⸗ äugige ſtand im Tor, der Wolf aber hörte nicht. Das Geſicht des Mannes verzerrte ſich zu einer maßloſen Grimaſſe, wut⸗ bebend, giftig, pfiff er wiederholt; dann warfs den Hund herum und er kam angekrochen. Noch lange hörte ich am Hang das jämmerliche Klagen; unmenſchlich muß der Mann den Wolf geſchlagen haben. Lang ſpäter kam ich dann zurück, der Hund lang vor dem Tor, frei ohne Kette, apathiſch; teil⸗ nahmslos ließ er mich mit meinem Hund vorbei auf wenige Schritte. Nicht weit davon wurde ich aufgehalten, von einem alten Manne, den ich kannte, und blieb ſtehen. Wie ich da ſtand, kam nach einer kleinen Weile auf ein⸗ mal der Scheeläugige mit ſeinem Wolf an uns vorbei. Wie boshafter Hohn lag es in des Verwachſenen graugrünen Augen, als er mich ſah, und kurz vor mir ſchlug er den Wolf, ganz ohne Grund, ſo wie zum Scherz mit ſeiner ſchweren Peitſche über den Rücken. Der Hund zuckte zuſammen, hob die Augen zu ſeinem Herrn empor. Ich ſah, in diefen braunen Lichtern ſtand nur Treue und Ergebenheit, und doch daneben die große ſtumme Frage, vom Tier zum Menſch. Ein herausfordernder Blick des Scheslen traf mich, ich war ſo erboſt, daß ich ein paar Schritte tat gegen den Rüden, um ihn zurecht zu weiſen ob dieſer rohen Quälerei. Das ſah der Wolf, richtete ſich in ſeiner ganzen Größe auf, die Nacken⸗ haare ſträubten ſich, end wies mir den blanken Fang, ſo daß ich zauderte. Da ging der Mann vorüber, und wie zum Hohn ſchlug er das treue Tier drei⸗, viermal mit der ſchweren Peitſche.—— Zur Einführung noch unbekannter Schriftſteller iſt man in Frankreich auf eine eigenartige Idee gekommen, deren Nachahmung im deutſchen Verlagsweſen zu erwägen wäre. Es werden drei Werke in einem gemeinſamen Schutz⸗ karton herausgegeben, von denen eines von einem allgemein bekannten Autor, das zweite von einem bereits eingeführten, aber noch nicht berühmt gewordenen Autor ſtammt, während das dritte von einem in der Oeffentlichkeit noch unbekannten Verfaſſer iſt. Als erſte dieſer Publikationen, von denen monatlich zwei herausgebracht werden ſollen, wurden Werke von Paul Bourget, Marcel Boulenger und dem Neuling Alain Sordae gewählt. 185 * Donnerstag, den 2. Auguſt 1028 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 358 F. n ern re In unſerer umſturzreichen Zeit erweiſt ſich nichts auf der Erde ſo beſtändig, wie die Kleidung des Mannes. In der heißen Zeit wird ſeit etwa zwei Jahrzehnten mit einer rührenden Regelmäßigkeit gegen den Unfug des männlichen Kleidungsſyſtems Sturm gelaufen, mit dem Erfolg, daß jeder ſich vornimmt, nun aber endlich alle herkömmlichen ſtarren Geſetze über das Angezogenſein gründ⸗ lich zu überſchreiten und den Frauen an Leichtigkeit der Kleidung nachzueifern, ohne aber den Mut zur Tat zu finden. Die gegenwärtige Frauenmode ſchmeichelt dem ſchönen Geſchlecht ja nicht nur in einem Grade, daß es wirklich un⸗ erträgliche, unanſehnliche Frauen und Mädchen überhaupt nicht mehr zu geben ſcheint, ſie genügt zum mindeſten im Sommer auch den ſtrengſten Forderungen der Geſundheits⸗ vorkämpfer nach einer leichten, luftdurchläſſigen Umhüllung des Körpers. Die Frau von heute iſt ſchon vollſtändig ange⸗ zogen, wenn ſie ſich mit Hüfthalter, Hemoͤhoſe, Strümpfen, Kleid, Schuhen und Hut ausrüſtet. Wenn ſie nicht gerade durch kosmetiſche Beſchäftigungen in Anſpruch genommen wird, kann ſie die ganze Fülle ſardoniſcher Bemerkungen des Mannes über die Zeit, die eine Frau zum Anziehen benötigt, ſeelenruhig zurückgeben; denn ſchon hinſichtlich der Zahl der Kleidungsſtücke wird ſie von jedem Manne übertroffen. Er trägt keinen Hüfthalter, benötigt aber dafür gleich zwei Arten Haltevor⸗ richtungen, die Sockenhalter und die Hoſenträger oder den Leibriemen. Die Kombination für den Mann iſt ebenfalls noch nicht erfunden. Er benützt anſtatt deſſen drei ſchwere Kleidungsſtücke, die Unterhoſe, die Unterjacke und das Ober⸗ hemd. Das männliche„Kleid“ beſteht nicht nur aus ſchwereren Stoffen, als das der Frau, ſondern wieder aus drei Teilen, dem Rock, der Hoſe und der Weſte. Schuhe, Hut und Strümpfe trägt er wie die Frau, beſchwert ſich dann aber noch mit Kra⸗ gen und Krawatte. Allein die Aufzählung und Gegenüberſtellung der dring⸗ lichſten Kleidungsbeſtandteile des Mannes und der Frau zwingt zu der Ueberzeugung, daß der ſtarke, robuſte, abge⸗ härtete Mann im Vergleich mit dem ſchwachen und zarten Ge⸗ ſchlecht des Guten wahrlich zu viel tut. Völlig bemitleidens⸗ wert wird aber der Herr der Schöpfung in ſommerlicher Hochglut, wenn man das Gewicht der Kleidung, das er ſtändig mit ſich herumſchleppt, mit dem Gewicht an Kleidung vergleicht, das ſich die Frauen zumuten. Profeſſor Friedberger kam bei der Ueberprüfung des Kleidungs⸗ gewichtes ſeines Aſſiſtenten und deſſen Frau an einem Hoch⸗ ſommertage zu dem Ergebnis, daß die Frau 741 Gramm zu tragen hatte, der Mann aber mit 3229 Gramm beladen war. 1 e n. e n eden. a o K re skleingärlnertag in Breslau am Samstag, den 28. Juli Als Auftakt zu der impoſanten Tagung darf man wohl den Empfang der aus 31 Kleingärtnern beſtehenden Wiener Delegation betrachten, der durch ſeine Herzlichkeit aller⸗ Zrößten Eindruck auf alle Erſchienenen machte. Anſchließend . wurde die vom Ortsverband Breslauer Kleingartenvereine 4 and dem Reichsverband veranſtaltete Ausſtellung er⸗ offnet. Hierauf wies Rektor Förſter vom Reichsverband auf Sinn und Weſen der Ausſtellung und die tiefere Bedeutung des Kleingartenweſens hin. Der Rundgang zeigte eine Blumenſchau des Ortsverbandes Breslauer Kleingartenver⸗ eine, wie ſie nicht ſchöner gedacht werden kann. Eröffnung des Kongreſſes Um.15 Uhr eröffnet der Vorſitzende des Reichsverbandes der Kleingartenvereine Deutſchlands, Rektor Förſter⸗ Frankfurt a. Main, die Tagung mit einer Anſprache, in der er kurz auf die Bedeutung der Bewegung und der Tagung hinwies, die zahlreich erſchienenen Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden und der Parlamente und be⸗ freundeten Organiſationen begrüßte und ihnen für das große Intereſſe, das ſie durch ihr Erſcheinen bewieſen hätten, dankte. Er deutet dieſes Intereſſe als ein Zeichen der ſteigenden An⸗ erkennung der Bewegung und Organiſation und gab dabei dem Wunſch Ausdruck, daß ſich dieſe aufſteigende Linie auch in Zukunft erhalten möge. 5 Anſchließend ergriff eine große Anzahl der Ehren ⸗ gäſte das Wort, um der Tagung den beſten Erfolg zu wünſchen. Dann hielt 3 6. Reich . Dr. Damaſchke, ber Vorſitzende des Bundes deutſcher Bodenreformer, einen glänzenden, mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über die Notwendigkeit der Schaffung eines Reichs boden⸗ * 5 reformgeſetzes, das für die Kommunalbehörden die 1 Möglichkeit einer weitausſchauenden Bodenvorratswirtſchaft auch für kleingärtneriſche Zwecke ſchaffe. Am Schluß wurde i eine dementſprechende Entſchließung angenommen. * Nach der Mittagspauſe ſprach der 2. Vorſitzende des 5 Reichsverbandes, Reinhold⸗Berlin, über die unbedingt notwendige Ergänzung des Reichskleingartengeſetzes. Seine die Grenze des münnlichen Mutes Der Mann in den Tropen— Die Frau im Hochgebirge— Temperaturen unter heißluftbadende Mann Vielleicht treffen die mit einiger Genauigkeit ſuchsfalle der Mann beſonders. leichte Stoffe getragen. Soviel ſt das Vierfache des weiblichen den heißeſten Sommertagen ſpa ändert er ſeine ſommerlichen L nem Nachteil. In dem temperatur des 27 Grad. Noch weite keitsverhältniſſe. Manne 70 Prozen zierenführt. r auseinander gingen aber die Feuchtig⸗ Unter der Kleidung erreichten ſie beim t, bei der Frau aber nur 55 Prozent. Die Frau lebt alſo unter ihrer Kleidung in einer warmen, unter den gegebenen Umſtänden trockenen Luft, die an Wärme⸗ gehalt und Feuchtigkeit einem ſehr erträglichen Tag in den Bayriſchen Alpen oder dem Berner Oberlande gleichkommt. Der Mann dagegen lebt unter ſeiner Kleidung zu der gleichen Zeit in einem erſtickenden, erſchlaffenden Tropenklima. Dieſe klimatiſchen Lebensbedingungen unter der Kleidung klaffen bei den Geſchlechtern auch wegen der ungleich größe⸗ ren Luftdurchläſſigkeit der Frauenkleidung zu Ungunſten des Mannes noch weiter auseinander. In der Bewegung wird der bekleidete Frauenkörper von ſich ſtets erneuernder friſcher Luft umſpült, während der ſich mit ſeiner Kleiderlaſt be⸗ wegende Mann erſt Erleichterung erfährt, wenn er die hoch⸗ geſchloſſene Jacke, die ebenfalls hochſchließende Weſte und die jede Luftzufuhr verhindernden Abſchnürungen von Kragen und Krawatte von ſich wirft. Alle Verſuche von Hygienikern, dem Manne eine geſunde Sommertracht zu verſchaffen, ſind geſcheitert, weil dabei bisher nur wenig zuſagende oder gar lächerliche Verkleidungen herausgekommen ſind. Unſeren Kleiderkünſtlern müßte es aber doch nun einmal glücken, eine Männerkleidung zu bauen, die ohne Mißgeſtaltung des Mannes ihm die Vorteile der Frauenkleidung verſchafft. Da⸗ zu gehört vor allem eine brauchbare und preiswerte Verbin⸗ dung von Hemd und Unterhoſe und der wohl kühnere Ver⸗ ſuch einer beinfreien Hoſe, die nicht mätzchenhaft wirkt, ſondern in den Grenzen des männlichen Mutes für eine Kleidungs⸗ revolution bleibt. Vor ziemlich genau hundert Jahren iſt auf dem Kontinente der preußiſche König Friedrich Wilhelm III. als einer der erſten und deswegen ſtark verſpotteten Mäuner in die engliſchen langen Hoſen hineingeſtiegen. Die Englän⸗ der ſelbſt und wir anderen erſt recht möchten da nun wieder wenigſtens im Sommer herausgelaſſen werden. Die ſo⸗ genannten Sportbeinkleider, insbeſondere auch die an die alt⸗ türkiſche Frauentracht erinnernde Golfhoſe, ſind keine Löſung. Wir möchten von unten und von oben wieder mehr Luft haben. Aber wo bleibt der Poiret der Männerkleidung? kf Hierauf berichtete Geheimrat Biel efeldt über die ver⸗ ſchtiedenen Verſicherungsmöglichkeiten im Kleingartenweſen, 3. B. Haftpflicht, Unfall, Feuer und Einbruchsverſicherung. Er legte dementſprechende Richtlinien vor, die auch zum größ⸗ ten Teil angenommen wurden. Ein Vorſchlag auf Erhöhung der Verbandsbeiträge für die Erweiterung der Haftpflicht⸗ verſicherung wurde abgelehnt, ſo daß der Abſchluß der Verträge nunmehr auf die einzelnen Unterverbände des Reichsverbandes übergeht. Damit war die erſte geſchloſſene Vertreterverſammlung beendet. Am Abend fand eine impoſante Kundgebung des Breslauer Ortsverbandes ſtatt, die mit muſikaliſchen Darbietungen begann und nach einigen Begrüßungsanſpra⸗ chen der Herren Förſter⸗ Frankfurt am Main, Bärhold⸗ Breslau, Gogg⸗Wien mit einer gerade hervorragenden Dar⸗ bietung der Breslauer Schreberjugend ihren Abſchluß fand. Dieſe Darbietung zeigte in 10 Bildern das ſchwere Los der Großſtadtbevölkerung, das nur durch eine allerſeits geförderte Kleingartenbewegung gemildert werden kann. Im Sinne der Verherrlichung dieſer Idee legt dann auch die Wratislawia ein entſprechendes Gelübde ab, das den neuen Geiſt der Großſtadtbewohner auslöſte. Anſchließend wurde der Reichsverbandsfilm„Land in Sonne“ gezeigt. 2. Verhandlungstag ö Nach Eröffnung übermittelte Geh. Reg.⸗Rat von Polenz die beſten Wünſche der Sächſiſchen Staatsregierung. Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten, indem Garten⸗ direktor Bromme⸗Frankfurt a. M. ſeinen Vortrag über die Finanzierung des deutſchen Kleingarten weſens hielt. Die dazu vorgelegte Entſchließung des Vor⸗ ſtandes wurde einſtimmig angenommen. Nachdem in der Aus⸗ ſprache einige ſehr wertvolle Geſichtspunkte volkswirtſchaft⸗ licher und ſteuerlicher Art herausgearbeitet worden waren. Die hierzu vorliegenden Anträge wurden teils teils dem Vorſtand als Material überwieſen, worauf der 1. Vorſitzende mit den herzlichſten Dankesworten an de Breslauer Ortsverband und den Magiſtrat die Verſammlung ſchloß. a Badiſche Bahnhofswirte Die badiſchen Bahnhofswirte hielten in Appenweier ihre Hauptverſammlung ab, auf der auch die Neuwahl des der Kleidung— Der ewig ſe Ziffern nicht in jedem Einzelfalle zu; vielleicht hatte in dieſem Ver⸗ chwere, die Frau beſonders eht aber feſt, daß der Mann Kleidungsgewichtes auch an Dadurch ver⸗ Lebensbedingungen ſehr zu ſei⸗ Verſuchsfalle betrug die Haut⸗ Mannes 31 Grad, die ſeiner Frau nur ſelbſt aufhängen werde. entſprechen⸗ angenommen, Veranſtaltungen Donnerstag, den 2. Auguſt Theater: Apollotheater: Gaſtſpiel Max Adalbert:„Der Herr von...15 Uhr.— Operettenſpiele im Roſengarten:„Mas ⸗ 8 cottchen“.00 Uhr. Fendt rt 8 uh 5 onzerte: Friedrichspark: Abendkonze 5 Unterhaltung: Klein 7 unſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Das Karufſell des Tode 39 Schauburg:„Danton“.— Palaſt⸗Theater: An der ſchönen blauen Donau“.— Scala: Die Apachen von Paris“. Capitol: Liebesreigen“.— Gloria:„Die verkaufte Frau“.— Ufa:„Der Tiger von Eſchnapu“. 5 Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1, 83 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Be⸗ ſichtigung 3 Uhr; Vorführung 8 Ühr. 5 ſeines hohen Alters ab. Zum 1. Vorſitzenden wurde gewählt Föhrenbach⸗Konſtanz, zum 2. Vorſitzenden Stiegler⸗ Freiburg. Der bisherige Vorſitzende Stelzer wurde zunt Ehrenvorſitzenden ernannt. Der Tagung wohnte der Syndi⸗ kus des Deutſchen Bahnhofs⸗Wirteverbandes, Kromer⸗Berlin, bei. Die Verſammlung behandelte eine Reihe interner Standesfragen. f a Rachbargebiele Die Kaiſerslauterner Bluttat * Kaiſerslauter n, 1. Ang. Die polizeilichen Ermitt⸗ i lungen über die Bluttat, die ſich in der letzten Nacht in der Karſtſtraße 24 hier ereignete, hatten folgendes Ergebnis: Der zehnjährige Sohn des Schneidermeiſters Braun er⸗ ſchien am Vormittag bei ſeinem Onkel mit der Nachricht, daß ſeine Mutter tot im Bette liege und ſein Vater ſich erhängt habe. Er ſei um 9 Uhr abends zu Bett gegangen und hätte, als es gegen Morgen ſchon hell wurde, ſeine Mut⸗ ter ſchreien hören. Gleich darauf habe er ſie nur noch röchel hören. Dann ſei ſein Vater zu ihm ans Bett gekommen Er glaube, der Vater habe ihn mit der Fauſt auf den Kopf geſchlagen. Dann ſei er wieder eingeſchlafen(wohl bewußt⸗ los geworden) und als er wieder erwachte, habe er ſeine Eltern tot vorgefunden. 5 Wie feſtgeſtellt wurde, hat der Junge etwa zehn Ver⸗ letzungen am Kopf, die von einem ſchweren Gegenſtand(ſpitze Seite eines Hammers) herrühren. Es beſteht Lebensgefahr. — Ueber die Perſönlichkeit des Mörders wurde feſtgeſtellt, daß er ſeit vielen Jahren die Beratungsſtelle für Tuberkuloſe beſuchte, obwohl ein ſolches Leiden bei ihm nicht nachzuweiſen war, wohl aber eine chroniſche Bronchitis, die vom Alkohol⸗ genuß herrührte. Der Täter war leicht reizbar und geiſtig minderwertig. Er war 34, die getötete Ehefrau 35 Jahre alt. Die Hausbewohner ſagen aus, Braun ſei von grundloſer Eiferſucht geplagt geweſen und ſtellen ihm auch ſonſt ein ſehr ſchlechtes Zeugnis aus. Er ſoll mehrfach geäußert haben, g daß er ſeiue Frau und ſein Kind totſchlagen und ſich Die Frau genoß guten Leu⸗ mund und wird als ordentlich geſchildert. Gegen 3 Uhr nachts hörten die Hausbewohner Hilferufe, die raſch wieder verſtummten. Es kann daraus geſchloſſen werden, daß ſich das blutige Drama ſehr ſchnell abſpielte. Die Leichen wurden zur Beerdigung freigegeben. Bluttat in einem Frankfurter Geſchäftsbüro“ * Frankfurt a.., 1. Aug. In den im erſten Stockwerk des Geſchäftshauſes Friedensſtraße 8 gelegenen Räumen de Frankfurter Warenverſandgeſellſchaft m. b.., die ſich vo nehmlich mit Großhandel in Tücher und Stoffen befaßt, fan heute gegen ½12 Uhr eine Beſprechung wegen der etw Kündigung des Geſchäftsführers Schmidt ſtatt. Dab 90 Schmidt im Verlaufe des Wortwechſels auf den Mitinha der Firma, den Direktor der Getreidebank Dr. Alfred Ha mel, einen Revolverſchuß ab. Dr. Hammel ſtürzte un⸗ ter Hilferufen aus dem Sitzungszimmer in die Büroräume und brach dort mit einem Bruſt⸗ und Kopfſchuß tot zuſam⸗ men. Schmidt verletzte unterdeſſen mit weiteren Schüſſen den Prokuriſten Hammel(den Bruder des Getöteten) und den Mitinhaber Grüne baum ſchwer ſowie ſich ſelbſt dur einen Kopfſchuß lebensgefährlich. Da alle drei noch nich vernehmungsfähig ſind, haben die polizeilichen Ermittlunge bisher noch keine weitere Aufklärung über den Fall gebrach 2* 5 * Edesheim bei Edenkoben, 31. Juli. maſchine der Firma Mardo u. Mentz, die gegenwärtig Hoch betrieb hat, brach auf bis jetzt unerklärliche Weiſe Feu. aus. Drei ſchwere, hoch mit Korn beladene Wagen wurde ein Opfer des Feuers. Durch das tatkräftige Ein greifen der Feuerwehr war der Brand bald gelöſcht. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli/ Auguſt Aheln Pegel] 27. 20.80. 31 F Neckar Pegel 27 2% 80. Bei der Dreſch Daldshut 2707,68 J2,617.642.64 2761 1 Schuſterinſe.861,88 1,3301.33.261,27 Mannheim.850.90.862,75 ehl.54.52 422,420.44 9 Jagſtfeld ö„ Maxau 4194.17.09 405407 404 f Mannheim.002,87.842,77.72.76 Kaub.857.790.75, 10102 182 Cöln.45 411.851.381.271 26 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. M Direktion Ferdinand Heym Thefredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— aas Rannheim, E 6, 2 e. 75 5 l Verantwortl. Redakteure: Für Politik Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Alchat! aller Welt: Willy Müller— Hande 5 Franz Kircher— Anzeigen. 0 NIVEA. ue e Erhaltung seines zollte jede Mutter ihr Kind nur mit der teinen. milden KINDER SEIFE waschen und baden. Das Kind wird es ihr einst danken, weil ihm dadurch spater manche Sorge um die kun Teints erspart bleibt. Nivea: Kinderseife ist überlettet und nach ärztlicher Vor- schrift besonders für die empfindliche Haut der Kin- der hergestelli.· Preis 70 Pf. Entſchließung wurde ohne Ausſprache einſtimmig an⸗ Geſamtvorſtandes vorgenommen wurde. Der langjährige ee e e ee genommen. Vorſitzende Stelzer⸗Karlsruhe lehnte eine Wiederwahl infolge! Ehmer Gericht und alles Uebrige: ln den ersten 10 Jahren Sonnengebräunt eee. guten 0 wird Ihr Körpet. wenn Sie ihn vt Luft. und Sonnenbidern. vor fahrten und Wanderungen * 8 5 6. Seite. Ser vierte olympiſche Tag (Sonderdtenſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Regen und keine Stimmung Wer ſich vom vierten Tage der olympiſchen Leichtathletikwett⸗ Bewerbe viel verſprochen hatte, wurde enttäuſcht. Wohl gab es auf den Aſchen⸗, Wurf⸗ und Sprungbahnen packende Kämpfe und prächtige Leiſtungen, aber der Rahmen fehlte diesmal ganz. Während der gan⸗ gen Kämpfe ging ein leichter diegen nieder, der auf die Stimmung der zahlreichen Zuſchauer und auf die der Athleten ſtark drückte. Der in den Vortagen enge Kontakt mit den Kämpfenden ſchien ganz verloren zu ſein, ohne beſondere Anteilnahme des Publikums gingen die Kämpfe vorüber. Selbſt die Tatſache, daß der Canadier Williams mit ſeinem Erfolg über 200 Meter olympiſcher Doppelſieger werden konnte, wurde kaum gewürdigt.— Beſonders niedergedrückt war die Stim⸗ mung in der deutſchen Kolonie. Nach dem glänzenden Abſchneiden in den 200 Meter⸗Vorkämpfen hatte man die leiſe Hoffnung gehegt, daß Schüller oder Körnig endlich die erſte Goldene Medaille in der Leicht⸗ athletik für Deutſchland holen würden. Es gab aber wieder nur Plätze.(Dieſe Plätze ſoll man allerdings nicht gering ſchätzen; es heißt ſchon etwas, im Kampf der 45 Nationen, im Kampf der Beſten der Welt überhaupt in die Entſcheidung zu kommen.) Vollkommen aber wurde die Enttäuſchung, als unſere Diskuswerfer ihre Nerven ver⸗ loren, nicht entfernt an ihre heimatlichen Leiſtungen kamen und be⸗ reits im Vorkampf mit erſtaunlich ſchlechten Leiſtungen ausſchieden. Zum Glück gab es aber auch einige Lichtblicke. In den Vorläufen Aber 1500 Meter und über 800 Meter für Frauen konnten ſich je drei Deutſche mit ſchönen Leiſtungen für die Entſcheidung qualifizieren. Fräulein Dollinger konnte in einem Vorlauf ſogar einen neuen Welt⸗ rekord aufſtellen. Miſliams Doppelſieger, Körnig Dritter Schüller Sechſter Die Vorentſcheidungen für den 200 Meter⸗Lauf brachten manche Ueberraſchungen. Williams⸗Canada zeigte ſchon in der erſten Vor⸗ entſcheidung, daß er auch ein ſehr guter 200 Meter⸗Mann iſt. Er ſchlug Rangeley und Schüller. Der große Paddock⸗US A. und der Südafrika⸗ ner Legg ſchieden aus. In der zweiten Vorentſcheidung fielen u. a. Cummings⸗ USA. und Gill⸗England aus. Körnig trat auf der Mitte der Strecke wuchtig an, floß förmlich davon und ſiegte mit 2 Metern vor Scholz⸗US A. und Fitzpatrick⸗Canada. Beim Entſcheidungslauf hatte Schüller Innenbahn. Neben ihm ſtanden Williams, Rangeley, Körnig, Scholz und Fitzpatrick. Beim Einbiegen in die Gerade lag das Feld in einer Linie. Dann ſchien es, als ſei Körnigs Moment gekom⸗ men. Aber der Deutſche konnte Williams und Rangeley nicht abſchüt⸗ teln. Dann ſchloß auch noch Scholz auf. Es gab ein erbittertes Finish. das Williams mit Bruſtbreite vor Rangeley gewann. Um Handbreite zurück folgten Körnig und Scholz auf gleicher Höhe. Schüller ſteckte den Rampf 30 Meter vor dem Ziel auf und lief verhalten zu Ende. Weightmann⸗Smith nur Fünfter Der in England ſtudterende Südafrikaner Weigthmann⸗Smith verbeſſerte am Dienstag im 110 Meter⸗Hürden⸗Zwiſchenlauf den Welt⸗ rekord auf 14.6 Sek. In der Entſcheidung wurde er aber nur Fünfter, nachdem er bis 80 Meter noch an zweiter Stelle gelegen hatte. Er hatte einen Schwächeanfall und mußte noch drei Mann paſſteren laſſen. Atkinſon⸗Südafrika hatte noch ſchwer mit dem Amerikaner Anderſon zu kämpfen, den er nur um doppelte Handbreite ſchlug. Eine Deutſche läuft Weltrekord Unſere Frauen konnten ſich am Mittwoch auszeichnen. Drei quali⸗ figterten ſich für die Entſcheidung im 800 Meter⸗Laufen. Im erſten Lauf legte Fräulein Dollinger ein derart ſcharfes Tempo vor, daß ihre hartnäckige Verfolgerin, Miß Boeckmar⸗US., mitten in der Schlußrunde erſchöpft zuſammenbrach. Ziemlich friſch ging dagegen die Deutſche in:92,4 Min. durchs Ziel, damit den offiziellen Welt⸗ rekord von Frau Radtke⸗Batſchauer(die allerdings kürzlich in Bres⸗ lau:19,6 Min. lief) von:23.8 Min., um mehr als eine Sekunde un⸗ terbietend. Auch der zweite Vorlauf wurde eine leichte Beute einer Deutſchen. Frau Radtke⸗Batſchauer ſiegte mühelos in:26 Min, Schließlich konnte ſich Fräulein Wewer im dritten Vorlauf durch einen dritten Platz noch für die Entſcheidung qualifizieren. Fräulein Oeſterreich⸗Deutſchland ſchied aus. Unſere Diskuswerfer verſagen Unbegreiflich iſt das Verſagen unſerer Diskuswerfer. Hoffmeiſter, der noch kürzlich in Gelſenkirchen den Weltrekord auf 48.77 Meter verbeſſert haben ſoll, kam nicht einmal auf 40 Meter, der Berliner Häuchen warf noch weniger und der lange Paulus konnte auch nur auf 42 Meter kommen. Damit kam in einer Konkurrenz, die uns die ernſthafteſten Ausſichten auf einen großen Erfolg eröfnete, nicht ein einziger Deutſcher in die Entſcheidung. Hier kann man wirklich von einer großen Enttäuſchung ſprechen. Wenn in anderen Konkurrenzen Uunſere Vertreter auch ebenfalls unterlagen, ſo haben ſie doch durchweg ihre gewöhnlichen Leſſtungen gezeigt und tapfer gekümpft, das Ver⸗ ſagen der Diskuswerfer aber iſt ſehr blamabel. Der Sieg fiel wieder an den Amerikaner Houſer, der ſchon 1924 das Diskuswerfen gewann und diesmal den olympiſchen Rekord um über einen Meter auf 47.32 Meter verbeſſerte. Eine Angelegenheit der Amerſkaner Carr gewinnt den Stabhochſprung mit.20 Meter Wie im Diskuswerfen, ſo erfüllten auch im Stabhochſprung die Amerikaner einmal ausnahmsweiſe die Erwartungen. Carr holte ſich mit der neuen olympiſchen Beſtleiſtung von.20 Meter den Sieg und auch die Plätze fielen zumeiſt an Amerikaner. Wir hatten hier einen Vertreter im Kampf, von dem wir allerdings wenig erwarten konnten, der für die Entſcheidung niemals in Frage kommen konnte. Müller⸗ Cannſtatt ſchied denn auch mit.80 Meter, alſo ſeiner Heimatleiſtung, aus. 1300 Meter und oͤrei Deutſche Dr. Peltzer iſt doch weit von ſeiner wirklichen Form entfernt. Im 1500 Meter⸗Vorlauf ſchied er mit einem fünften Platz aus. Wieder verließ ihn auf dem letzten Teil der Strecke die Kraft. Dafür hielten ſich die drei anderen Deutſchen umſo beſſer. Wichmann, Böcher und Krauſe qualifizierten ſich für die Entſcheidung. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß der Amerikaner Lloyd Hahn aufgab. Finnen unter ſich Das 3000 Meter⸗Hinderntslaufen werden zweifelsohne die Finn⸗ länder unter ſich ausmachen. Sie gewannen am Mittwoch alle Vor⸗ läufe. Die 3000 Meter lange Strecke war mit 28 Hinderniſſen aus⸗ geſtattet. Eine beſondere Art, den Waſſergraben mit der davorſtehen⸗ den Hürde zu nehmen, hatte ſich Nurmi zurechtgelegt. Er ſprang auf die Hürde, um von dort aus über den Graben zu ſetzen. Dabei fiel er aber meiſterlich ins Waſſer. Den dadurch erlittenen Verluſt holte er jedoch bald wieder auf. Weitere olympiſche Kämpfe Der moderne Fünfkampf— Die zweite Uebung: Schwimmen Zum erſtenmale ſah man am Mittwoch im Schwimmſtadion olym⸗ piſche Wettkämpfe, die Fünfkämpfer abſolvierten hier ihre zweite Uebung, das Schwimmen. die deutſchen Offiziere nichts zu beſtellen, ſie werden auch im Laufen Erwartungsgemäß hatten im Schwimmen ſchwach ſein. Ihre Stärke liegt im Schießen, Fechten und zum Teil auch im Reiten. Oberleutnant Hax, der am Dienstag die Schieß⸗ konkurrenz gewann, blieb im Schwimmen nur Fünfzehnter, Hölter und Kahl belegten den 8. bezw. 9. Platz. Der Sieg fiel an den Ita⸗ liener Pagini, der zweite Platz an den Schweden Thofeldt, der damit im Geſamtklaſſement vor Pagint, Berg⸗Schweden und Hax⸗Deutſch⸗ land an die erſte Stelle rückt. Freier Ringkampf Die Sieger ermittelt Die Kämpfe im freien Ringkampf ſahen keine beutſche Beteiligung. Nachdem am Montag die Vorkämpfe durchgeführt worden waren, folg⸗ ten am Dienstag vormittag die Zwiſchenrunden und am Abend be⸗ reits die Kämpfe um die Goldenen Medaillen. Die bei dieſen Schluß⸗ kämpfen Unterlegenen kämpften am Mittwoch mit den Geſchlagenen der Vorſchlußrunde um den zweiten und dritten Platz. In den End⸗ kämpfen behaupteten ſich faſt durchweg die Vertreter der nordiſchen Länder, während meiſt Amerikaner favoriſiert waren. Die Sieger ſind: Bantamgewicht: Maekinen⸗Finnland; Federgewicht: A. Mo⸗ riſſen⸗Amerika; Leichtgewicht: Kopp⸗Eſthland; Leichtes Mittelgewicht: Haaviſte⸗Finnland; Schweres Mittelgewicht: Kypurz⸗Schweiz; Halb⸗ ſchwergewicht: Sjöſtedt⸗Schweden; Schwergewicht: Richthoff⸗Schweden. Die Einzelkämpfe im Florettfechten Das faſt 14 Tage anhaltende Olympiſche Fechtturnier wurde am Mittwoch mit den Einzelkämpfen im Florettfechten fortgeſetzt. Bei den Herren traten in acht Abteilungen 64 Fechter zur Vorrunde an. Von den drei Deutſchen kamen Erwin Casmir und Gazerra jr. in die Zwi⸗ ſchenrunde und von dort aus auch in die am Donnerstag fallende Ent⸗ ſcheidung. J. Thompſon ſchied bereits in der Vorrunde aus. Sehr ſchöne Leiſtungen vollbrachte Casmir, der in der erſten Runde den ſtar⸗ ken Italiener Gaudini ſchlagen konnte. In der zweiten Runde ge⸗ waun Casmir alle Kämpfe, und zwar gegen Schencker⸗Oeſterreich:0, Lion Oeſterreich 514, Levis⸗UuS A.:3, Nederpold⸗Holland:2, Pignottti⸗ Italten:8, Cattiau⸗Frankreich:8. Auch Gazerra hielt ſich aus⸗ gezeichnet. Er ſchlug Calnan⸗Belgien:0, Vinas⸗Argentinien 50, den däntſchen Meiſter Oſiir(der damit ausgeſchaltet wurde):2 und Ettinger⸗Oeſterreich 521.— Bei den Damen kamen Frl. Meyer, Frau Oelkers und Frau Sondheimer verhältnismäßig leicht in die Zwiſchen⸗ runde. 5 Das Programm für Donnerstag 800 Meter für Damen⸗Eutſcheidung. 1500 Meter⸗Eutſcheidung. 400 Meter⸗Vorläufe. Speerwerfen⸗Eutſcheidung. Dreiſprung⸗Entſcheidung. Freier Ringkampf(Kampf um die Plätze). Fechten(Eutſcheidungen im Florett). Rudern(Vorkämpfe). Segeln. Moderner Fünfkampf.(Fechten). Die Ergebniſſe des Mittwochs 110 Meter Hürden ⸗Entſcheidung 1. Atkinſon⸗Südafrika 148 Sek. 2. Anderſon⸗US A. 7 Meter zu⸗ rück. 3. Collier⸗US A. 74 Meter zurück. 4. Dye⸗US A. 5. Weightman⸗ Smith⸗ Südafrika. 6. Gaby⸗England. 800 Meter für Frauen⸗Vorläufe a 1. Vorlauf: Dollinger ⸗Deutſchland:22.4 Min.(Neuer Weltrekord). 2. Gentzel⸗Schweden. 3. Roſenfeld⸗Canada. 4. Mallon⸗ Holland. 5. Oeſterreich⸗Deutſchland.— 2. Vorlauf: 1. Frau Radtke⸗ Batſchauer⸗Deutſchland:26 Minuten. 2. Hitomi⸗Japan, 3. Kiloſowna⸗Polen. 4. Marchini⸗ Italien.— 3. Vorlauf: 1. Thompfon⸗ Canada:23.2 Min. 2. Macedonald⸗US A. 3. Wewer⸗Deutſch⸗ land. 4. Neveu⸗Frankreich. In die Eutſcheidung kommen: Dollinger, Radtke⸗Batſchauer, We⸗ wer(Deutſchland), Roſenfeld, Thompſon(Canada), Maedonald (USA.), Gentzel(Schweden), Hitomi(Japan), Kiloſewna(Polen). 200 Meter Vorentſcheidung 1. Vorentſcheidung: 1. Williams⸗Canada 22 Sek. 2. Nangeley⸗Eng⸗ land. 3. Schüller⸗Deutſchland. 4. Paddock⸗US A. 5. Gomez⸗ Mexiko. 6. Legg⸗England.— 2. Vorentſcheidung: 1. Körnig⸗ Deutſchland 21.8 Sek. 2. Scholz⸗US A. 2 Meter zurück. 3. Fitz⸗ patrick 7 Meter zurück. 4. Cummings⸗US A. 5. Gill⸗England. 6. Ku⸗ gelberg⸗Schweden.— Ju die Eutſcheidung kommen: Körnig, Schüller (Deutſchland), Williams, Fitzpatrick(Canada), Scholz(US.), Ran⸗ geley(England). 200 Meter⸗Entſcheidung 1. Williams⸗Canada 21.8 Sek. 2. Rangeley⸗England Bruſtweite zurück. 3. Köruig⸗Deutſchlaud Handbreite zurück. 4. Scholg⸗ SA. dichtauf. 5. Fitzpatrick⸗Canada. 6. Schüller⸗Deutſchland. Moderner Fünfkampf Zweite Uebung: Schwimmen 300 Meter Freiſtil: 1. Pagini⸗ Italien:87.83 Min. 2. Thofeldt⸗ Schweden:02 Min. 3. Lampolla⸗Finnland:11.4 Min. 4. Nawnan⸗ USA.:12 Min. 5. Lindmann⸗Schweden:19.4 Min. 6. Petrillo⸗Ita⸗ lien:20 Min. 7. Thorquand⸗England 523.9 Min. 8. Leutnant Hölter 580 Min. 9. Oberleutnant Kahl(beide Deutſch⸗ land):34 Min. 10. Rhijn⸗Holland:35 Min. 5 Stand des Klaſſements: 1. Thofeldt⸗Schweden 8 Punkte, 2. Pa⸗ gini⸗Jtalten 10 Punkte. 3. Berg⸗Schweden 14 Punkte. 4. Hax⸗ Deutſchland 16 Punkte. 5. Petrillo⸗Italien 19 Punkte, 6. Kahl⸗ Deutſchland 19 Punkte. 7. Lindman⸗Schweden 20 Punkte. 8. Rhjin⸗ Holland 21 Punkte. 9. Hölter⸗Deutſchland 24 Punkte. 3000 Meter Hindernislaufen⸗Vorläufe 1. Vorlauf: 1. Ritola⸗Finnland:46.36 Min. 2. Dalton⸗US A. 8. Eklöf⸗Schweden. 4. Gegan⸗US A.— 2. Vorlauf: 1. Nurmi⸗Finnland 9258.8 Min. 2, Duquesne⸗Frankreich. 3. Spencer⸗US., 4. Biödulph⸗ England.— 3. Vorlauf: 1. Loukola⸗Finnland 987.6 Min. 2. Anderſen⸗ Finnland. 4. Dartigues⸗ Frankreich. 4. Lindgren⸗Schweden.— In die Entſcheidung kommen: Nurmi, Ritola, Loukola, Anderſen(Finn⸗ land), Dalton, Spencer(USA.), Eklöf(Schweden), Duquesne, Dar⸗ tigues(Frankreich). 1500⸗Meter⸗Vorläufe 1. Vorlauf: 1. Wichmann ⸗Deutſchland:03 Minuten, 2. Kittel⸗Tſchechoſlowakei, 3. Marton⸗Ungarn, 4. Beccali⸗Italien.— 2. Vorlauf: 1. Böcher⸗Deutſchland:59,36 Min., 2. Wolte⸗ Auſtralien, 3. Kinunen⸗Finnland, 4. Larſen⸗Dänemark, Lloyd Hahn⸗ USA. aufgegeben.— 3. Vorlauf: 1. Purge(früher Borg) Finnland :00,8 Min., 2. Ladoumegue⸗Frankreich, 3. Aſhby⸗England, 4. Walter⸗ Canada.— 4. Vorlauf: 1. Paul Martin⸗Schweiz:00,4 Min., 2. Larva⸗Finnland, 3. Thomas⸗England, 4. Griffin⸗Cangda.— 5. Vor⸗ lauf: 1. Conger⸗US A.:02,4 Min., 2. Keller⸗Frankreich, 3. Wide⸗ Schweden, 4. Bell⸗England, 5. Dr. Peltzer⸗Dentſchland.— 6. Vor⸗ lauf: 1. Ellis⸗England:01, Min., 2. Krauſe⸗Deutſchland, g. Carter⸗A1S., 4. Hellgas⸗Finnland. Diskuswerfen⸗Entſcheidung 1. Houſer⸗ USA. 47,32 Meter, 2. Kivi⸗Finnland 47,23 Meter, g. Carſon⸗US A. 47,10 Meter, 4. Stenerud⸗Norwegen 45,80 Meter, 5. Anderſon⸗US A. 44,87 Meter, 6. Pentilä⸗Finnland 44,17 Meter. Stabhochſprung⸗Eutſcheidung 1. Carr⸗uSA. 4,20 Meter(Olympiſcher Rekord), 2. Droegmüller⸗ USA. 4,10 Meter, 3. Ginnes⸗US A. 3,95 Meter, 4. Packarb⸗Finnland 5,95 Meter, 5. Barnes⸗ IS A. 3,95 Meter, 0. Nakazawa⸗Japan 3,90 Mtr, Florettfechten der Herren Vorrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Schenker ⸗Ungarn, 2. Derocker⸗ Ungarn, g. Calman⸗Belgien.— 2. Ausſcheidung: 1. Gaudin⸗Frankreich, 2. Ga⸗ zerra⸗Deutſchland, 3. Levis⸗Amerika.— 3. Ausſcheidung: 1. Oſtir⸗ Dänemark, 2. Cas mir⸗Deutſchland, 3. Gaudini⸗Italien.— 4. Ausſcheidung: 1. Pignotti⸗ Italien, 2. Vinas⸗Argentinien, 3. Pecher⸗ Belgien.— 5. Ausſcheidung: 1. Pulitti⸗Italien, 2. Moyal⸗ Aegypten, 3. Nederpeld⸗ Holland.— 6. Ausſcheidung: 1. Ettinger⸗Oeſterreich, 2. Cattiau⸗Frankreich, 3. Bru⸗Belgien.— 7. Ausſcheidung: 1. Roc⸗ gonyis⸗Ungarn, 2. Ugolay⸗Schweden, 8. Lion⸗Oeſt.— 8. Ausſcheidung: 1. Ducret⸗Frankreich, 2. Everey⸗England, 3. Tingal⸗Schweden. Zwiſchenrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Casmir⸗Deutſchland, 2. Pignotti⸗ Italien, 3. Pecher⸗Frankreich, 4. Levies⸗1S A.— 2. Ausſcheidung:; 1. Pulltti⸗Italien, 2. Dueret⸗Frankreich, 3. Roegonyis⸗Ungarn, 4. Ügglay⸗Schweden.— 3. Ausſcheidung: 1. Gaudin⸗Frankreich, 2, Gaudini⸗Italien, 3. Bru⸗Belgien, 4. Gazerra⸗Deutſchland.— Alle Vorgenannten kommen in die Schlußrunde. Florettfechten der Damen Vorrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Freenan⸗England, 3. Meyer⸗Deutſch⸗ land, 3. Lloyd⸗lAiS., 4. Morgenthal⸗Schweden.— 2. Ausſcheidungt 1. Sondheim⸗Deutſchland, 2. Dany⸗Ungarn, 3. Butler⸗England, 4. Admiral⸗Holland.— 3. Ausſcheidung: 1. de Boer⸗Holland, 2. Cha⸗ pupola⸗Tſchechoſlowakei, 3. Abams⸗Belgien, 4. Bogen⸗Ungarn.— 4. Ausſcheidung: 1. Oelkers⸗Deutſchland, 2. Proft⸗Frankreich, 3. Da⸗ ntell⸗England, 4. Tary⸗Ungarn. * Der beutſche Starter Neben den guten Leiſtungen unſerer Aktiven ſticht in Amſterdam auch ein deutſcher Funktionär, der Starter Miller, angenehm hervor. Miller ſollte urſprünglich nur für den 800⸗Meter⸗Lauf und den 100⸗Meter⸗Lauf der Frauen das Amt eines Starters ausüben. Er verſah aber ſein Amt berart befriedigend, daß man ihm ſchon am erſten Tage auch die 100⸗Meter⸗Zwiſchenläufe und dann ſchließlich noch die Entſcheidung übertrug. Aktive und Offizielle ſind über Millers Arbeit des Lobes voll und man will den Deutſchen auch für die weiteren Wettbewerbe noch ſtärker in Anſpruch nehmen, Mittwoch im Stadion (Von unſerem FPR. ⸗Sonderberichterſtatter.) Grauer Himmel, Regen, trübe qualmt das bolympiſche Feuer vom Stadionturm. Mit großen Zeltplanen ſind die Anlaufbahnen für den Stabhochſprung, und die Kreiſe, aus denen die Diskuswerfer ſchleudern werden, abgedeckt. Die Laufbahnen ſchimmern vor Näſſe, die Luft iſt kühl und dun⸗ ſtig, Die Athleten ſitzen auf ihren Bänken, haben Regen⸗ mäntel umgehängt und auch die Stabhochſpringer und Diskus⸗ werfer ziehen nach jedem Sprung oder Wurf ſchleunigſt ihre Trainingsanzüge wieder an. Ununterbrochen werden die Bahnen feſtgeſtampft und gewalzt. Die Zuſchauermenge iſt groß, und wieder überwiegen bei weitem die deutſchen Fähn⸗ chen. Die beiden 200 Meter⸗Zwiſchenläufe, in denen ſich Körnig und Schüller durchſetzen, während Paddock und Cummings, Amerika, Legg, Südafrika und Gill, England, un⸗ ter den Geſchlagenen ſind, bringen koloſſale Stimmung ins Stadion. In den 800 Meter⸗Vorläufen ſchneiden unſere Damen vorzüglich ab. Wenn die ſchwere Bahn ſte nicht zu ſehr mitgenommen hat, werden ſie morgen ſicher unter den Erſten ſein, zumal M. Dollinger in ihrem Rennen Welt⸗ rekord gelaufen iſt. Unterdeſſen hat ſich Müller mit acht an⸗ deren in die Entſcheidung im Stabhochſprung geſchafft. .66 Meter waren dazu nötig. Im Diskuswurf verſagen Hähnchen und Hoffmeiſter regelrecht, ſie kommen nur knapp über 40 Meter. Im Stabhochſpringen ſcheidet Müller bei 3,80 Meter aus. Er wirft die Latte zweimal und beim dritten⸗ mal klappt gar ſchon der Abſprung nicht. Auch Paulus enttäuſcht, erſt mit ſeinem letzten Wurf er⸗ reicht er etwa 44 Meter, aber auch dieſer Wurf genügt nicht, um ihn in die Entſcheidung zu bringen. So findet ausgerech⸗ net dieſe Konkurrenz, in der ſich Deutſchland die meiſten Aus⸗ 1 errechnet hatte, keinen Deutſchen im Entſcheidungs⸗ ampf. Das 3000 Meter⸗Hindernislaufen, zu dem kein Deutſcher gemeldet iſt, iſt bet aller Schärfe des Kampfes halb und halb eine Volksbeluſtigung. Es muß nämlich eine Hürde mit nachfolgendem Waſſergraben überquert werden. Nurmf, der ebenſo erfolgreiche wie merkwürdige Finne, z. B. fällt gleich beim erſten„Hürdenſprung“ längelang ins Waſſer, ſteigt pudelnaß heraus, ſieht ungeheuer komiſch aus, erregt allge⸗ meinen Jubel, verzieht keine Miene und läuft, wie wenn nichts geſchehen wäre. Später nimmt er den Waſſergraben mit größter Leichtigkeit. Daß er„im Handgalopp“ gewinnt, iſt beinahe eine Selbſtverſtändlichkeit. Der Entſcheidungs⸗ lauf iſt erſt in einigen Tagen. Der Entſcheidungslauf über 200 Meter geht wieder unter größter Spannung vor ſich. Körnig, der glänzend ſtartet und die Kurve wundervoll läuft, führt bis 150 Meter, dann läßt er nach, während Williams, der olympiſche Sieger über 100 Meter, ſpielend an ihm vorbei⸗ zieht, und auch Rangeley, England, ſich noch vor ihn kämpft. Schüller endet als letzter drei Meter zurück. Körnig iſt kla⸗ rer Dritter, aber das Schiedsgericht gibt Scholz, Amerika, mit Körnig zuſammen den dritten Platz. So ſteigen denn am dritten Maſt Schwarz⸗Rot⸗Gold und das Sternenbanner ge⸗ meinſam auf. Die 1500 Meter⸗Vorläufe bringen die Deutſchen noch einmal in Front. Wichmann und Böcher gewinnen ihre Rennen, Krauſe wird guter Zweiter(ohne ausgelaufen zu ſein: die erſten Zwei jeden Laufs kommen in die Entſchei⸗ dung), nur Dr. Peltzer endet geſchlagen. Er kann zwar das ſchnelle Tempo gut mithalten, aber im Endſpurt hat er nichts zuzugeben. Die Zweiten liegen in allen Läufen um 4 Minu⸗ ten, ein Zeichen für die ſchwere Bahn. Uebrigens ſind auch Wide, Schweden und Lloyd Hahn, Amerika, unter denen, die nicht in den Entſcheidungslauf kommen. Beide hatten kurz vorher an den 3000 Meter⸗Hindernisvorläufen teilgenommen und waren noch zu wenig erholt. Deutſchland darf ſich übri⸗ gens trotz des bisher ausgezeichneten Abſchneidens im 1500 Meter⸗Lauf keine falſche Hoffnung machen. Wir haben kaum Ausſichten, gegen Conger, Amerika, Ladvumsgue, Frankreich u. a. zu gewinnen. Auch hier kann aber na ere Bahn für Ueberraſchungen ſorgen. 5* 5 e . * rng 8 22 Err 298 nge p nge 89 2 Donnerstag, den 2. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Dek. 895 7 8 758 4 See. 5 Selbſtmoroͤhäufigkeit — in Baden und den deutſchen Ländern Die Zahl der Selbſtmorde im Deutſchen Reich und feinen einzelnen Ländern iſt in den letzten beiden Berichts⸗ jahren 1925 und 1926 erheblich geſtiegen und hat den Vor⸗ kriegsbeſtand des Jahres 1913 wieder überſchritten. Nach den ſoeben veröffentlichten Nachweiſungen des Statiſtiſchen Reichsamts über die Selbſtmorde im Deutſchen Reich und in ſeinen einzelnen Ländern kamen im letzten vollen Vorkriegs⸗ jahr 1913 auf das Hunderttauſend der Einwohner des Reiches 23,4 Selbſtmorde, dagegen 23,1 im Jahre 1924, dann 24,5 im Jahre 1925 und 26,2 im Jahre 1926. In abſoluter Zahl hat ſich die Zahl der Selbſtmorde im Deutſchen Reich von 10 982 männlichen und 4291 weiblichen im Jahre 1925 auf 11846 männliche und 4634 weibliche im Jahre 1926 vermehrt. An dieſer Steigerung der Selbſtmordhäufigkeit im ganzen Deutſchen Reich hat die größere Mehrzahl der deutſchen Län⸗ der Anteil, ſie bietet ebenfalls Zunahme der Selbſtmorde im Verhältnis zur Einwohnerzahl während der letzten Berichts⸗ jahre. Eine Ausnahme von dieſer Steigerung der Selbſt⸗ mordhäufigkeit machen 5 deutſche Länder; nämlich Württem⸗ berg, Baden, Heſſen, Mecklenburg⸗Strelitz und Schaumburg⸗ Lippe haben auf das Hunderttauſend ihrer Einwohner im letzten Vorkriegsjahr 1913 mehr Selbſtmorde als im letzten Berichtsjahr 1926, zeigen alſo Abnahme der Selbſtmord⸗ Häufigkeit. Baden wies im Jahre 1913 auf das Hunderttauſend ziffer Badens auf 18,8 im Jahre 1924; ſie ſtieg im Jahre 1925 auf 19,7 und erhob ſich im Jahre 1928 auf 23,1 Selbſtmorde auf das Hunderttauſend Einwohner Badens. Die abſolute Zahl der Selbſtmorde war im Jahre 1925 in Baden 346 männ⸗ liche und 110 weibliche, im Jahre 1926 betrug ſie 411 männ⸗ liche und 127 weibliche. Baden gehört zu den deutſchen Ländern, deren Verhält⸗ niszahl für die Häufigkeit der Selbſtmorde unter der Verhält⸗ niszahl des Deutſchen Reiches im Ganzen liegt und zwar ſowohl unter der Reichs⸗Verhältniszahl von 23,4 im Jahre 1913, als unter der Reichsverhältniszahl von 26,2 im Jahre 1926. Ueber der Reichs⸗Verhältniszahl der Selbſtmorde, alſo ungünſtiger als das ganze Reich, liegen zehn Länder im letzten Vorkriegsjahr 1913, dagegen acht Länder im letzten Berichts⸗ jahr 1926. Unter der Reichsverhältniszahl, alſo günſtiger als das Reich im Ganzen, treffen wir achtLänder im Vorkriegs⸗ jahr 1913, dagegen zehn Länder im letzten Berichtsjahr 1926. Baden ſteht mit ſeiner Verhältniszahl der Selbſtmord⸗ häufigkeit im letzten Berichtsjahr 1926 an zwölfter, alſo an ſechſtbeſter, weil ſechsniedrigſter Stelle der Länder des Reiches; es ſtand im letzten vollen Vorkriegsjahr 1913 an elfter, alſo ſiebtniederſter Stelle der Länder, hat ſich alſo in ſeiner Selbſtmordhäufigkeit etwas verbeſſert. Oldenburg, das im Jahre 1913 mit der Selbſtmordziffer 22,9 auf das Hundert⸗ tauſend ſeiner Einwohner zunächſt bei Baden, günſtiger als Baden da ſtand, iſt im Jahre 1926 mit der Selbſtmordziffer 5 hoch über Baden, alſo an ungünſtigeren Platz vorgerückt. Unmittelbar über Baden, alſo ungünſtiger als Baden, ſteht in der Reihe der deutſchen Länder Mecklenburg ⸗Strelitz mit 23,4 Selbſtmorden auf das Hunderttauſend ſeiner Ein⸗ ſeiner Einwohner 23,3 Selbſtmorde auf. Nach den Kriegs⸗ und erſten Nachkriegsjahren ſank die Selbſtmord⸗ wohner im letzten Berichtsjahr, gegen 26,1 im letzten Vor⸗ kriegsjahr. Unmittelbar unter Baden, alſo günſtiger als Baden befindet ſich Schaumburg⸗Lippe mit 20,7 Selbſtmorden auf das Hunderttauſend ſeiner Einwohner im letzten Be⸗ richtsjahr, gegen 238,2 im letzten Vorkriegsjahr. Die Verhältniszahlen für die Häufigkeit der Selbſtmorde gehen von den höchſten von 47,0 Selbſtmorden in Berlin und 44,0 Selbſtmorden in Hamburg auf das Hunderttauſend Ein⸗ wohner während des letzten Berichtsjahres herunter bis auf 14,2 Selbſtmorde auf das Hunderttauſend der Einwohner in Waldeck und 18,2 Selbſtmorde in Württemberg. 8.— Gerichtszeitung Rückfall⸗Diebſtahl— 5 Jahre Zuchthaus Vor dem Schöffengericht Kaiſerslautern hatte ſich der 33jährige Guſt. Za warm, z. Zt. in Strafhaft in Rhein⸗ bach bei Bonn, wegen ſchweren Diebſtahls i. R. zu ver⸗ antworten. Er verſchaffte ſich in der Nacht vom 23. auf 24. September 1926 in Wolfſtein durch Abſchrauben des Ver⸗ ſchlußriegels mit Hängeſchloß und der Riegelöſe Eingang in die Reparaturwerkſtätte der Firma Sauer und Braun und entwendete daraus ein einem Landwirtſchaftsaſſeſſor gehören⸗ des Motorrad im Werte von etwa 700 Mark. Das Ge⸗ richt erkannte auf eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren unter Einrechnung einer durch Urteil des Schöf⸗ fengerichts Oberſtein ausgeſprochenen Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Amtl. Verökfetüchungen nder Stadt Raunheim Todes-Anzeige mein lieber Gatte, unser guter Vater, Großvater, vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Franz Kropp Steuerassistent rufen wurde. Mannheim, S 2, 9, den 2. August 1928 Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß gestern früh im Alter von 63 Jahren zur Ewigkeit abge- Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet Freitag, den 3. August, nachm. 2 Uhr statt. Statt Karten. Schwieger- liche Teilnahme Trost gegeben. Mannheim, den 1. August 1928. 5512 Danksagung. Allen, die in so überaus lieber Weise sich um unseren teuren Entschlafenen bemühten, ihm und uns in diesen schweren Tagen durch ihre herz- sowie für die trostreichen Worte des Herrn Vikar Güß, sagen Wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Frau Else Lorentz und Kinder. Gebäudeſonderſteuer. ö Wir erſuchen um Zahlung der Gebäude⸗ ſonderſteuer für den Monat Juli 1928 bis ſpäteſtens 6. Auguſt 1928. Wer bis zu dieſem Tage nicht zahlt, hat die geſetzliche Verſäum⸗ nisgebühr zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 7213 Uhr und von 7215 bis 16 Uhr; bei den Gemeindeſekretartaten der Vororte nach den in den Rathäuſern aus⸗ gehängten Anſchlägen. 2 Stadtkaſſe. 5530 2 Wegen Reparatur bleibt das Volks bad in Sandhofen ab Montag, den 6. Auguſt 1928 auf die Dauer von etwa 2 Wochen geſchloſſen, 84 Städt. Maſchinenamt. Taue Zweite Aufforderung zum Umtausch ter Vorzugsaktien Lit. B über.-Mk. 60.—. Aufgrund der 7. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen und des Generalverſammlungsbeſchluſſes unſerer Geſellſchaft vom 5. Juni 1928 fordern wir die Inhaber unſerer Vor⸗ zugsaktien Lit. B auf, ihre Aktien über R. 60.— nebſt den dazu ge⸗ hörigen Gewinnanteilſcheinbogen mit laufenden Gewinnanteilſcheinen unt. Beifügung eines arithmetiſch geordneten Nummernverzeichniſſes his Zum 22. November 1928 einschließlich zum Umtauſch in neue Vorzugsaktien Lit. B über R. 300.— bei nachſtehenden Stellen während der üblichen Geſchäftsſtunden ein⸗ zureichen: Ealoꝛ in Maunheim: bei der Süddentſchen Disconto⸗Geſellſchaft .⸗G. und deren Niederlaſſungen; in Berlin: bei der Berliner Handelsgeſellſchaft, bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft: in Frankfurt a..: bei dem Bankhaus E. Ladenburg, 5 bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Frankfurt a..; 5 in Köln a. Rh.: bei dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein in Hamburg: bei der Norddentſchen Bank in Hamburg. 5 Die Durchführung des Umtauſches erfolgt in der Weiſe, daß für 2 einen eingereichten Nennbetrag von je R. 300.— alte Aktienurkunden eine neue Aktienurkunde im gleichen Nennbetrage über.“ 300.— mit Gewinnanteilſchein Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſchein aus⸗ gereicht wird. Den An⸗ und Verkauf von Spitzen vermitteln, falls gewünſcht und ſoweit möglich, die Umtauſchſtellen. Von den Umtauſchſtellen werden zunächſt Kaſſenquittungen aus⸗ gegeben, die nach Fertigſtellung der neuen Aktienurkunden gegen dieſe umzutauſchen ſind. Der Umtauſch dieſer Beſcheinigungen, die nicht übertragbar ſind, erfolgt baldmöglichſt. Die Umtauſchſtellen ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Ein⸗ reichers der Kaſſenquittungen zu prüfen. Den Aktionären, die ihre Aktien dem Sammeldepot angeſchloſſen haben, wird keine Proviſion gerechnet. Desgleichen iſt der Um⸗ tauſch proviſionsfrei, wenn die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt. In anderen Fällen wird die übliche Proviſton in Anrechnung gebracht. 25 Die Inhaber der umzutauſchenden Aktien über., 60.—, deren Anteil zuſammen den zehnten Teil des Geſamtbetrages dieſer Aktien erreichen, ſind berechtigt, innerhalb von drei Monaten nach Veröffent⸗ lichung dieſer Bekanntmachung im Deutſchen Neichsanzeiger, jedoch noch bis zum Ablauf eines Monats nach der dritten Bekanntmachung dieſer Umtauſchaufforderung durch ſchriftliche Erklärung bei unſerer Geſellſchaft Widerſpruch gegen den Umtauſch zu erheben. Außer der Abgabe dieſer ſchriftlichen Widerſpruchserklärung gegenüber unſerer Geſellſchaft iſt zur ordnungsmäßigen Erhebung des Widerſpruchs er⸗ forderlich, daß der widerſprechende Aktionär ſeine Aktien über je R./ 60.— oder die über ſie von einem Notar, einer Effektengirobank oder einer der oben genannten Stellen ausgeſtellten Hinterlegungs⸗ ſcheine bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Mannheim⸗Waldhof oder bei den oben bezeichneten Stellen hinterlegt und dort bis zum Ablauf der Widerſpruchsfriſt beläßt. Fordert der Aktinnär die hinterlegten Urkunden vorzeitig zurück, ſo verliert der von ihm erhobene Wider⸗ ſpruch ſeine Wirkung. Die Urkunden derjenigen Inhaber von Aktien über., 60.—, die nicht Widerſpruch erhoben haben, werden auch in dieſem Falle— als freiwillig zum Umtauſch eingereicht— umge⸗ tauſcht, ſofern nicht von den Aktionären bei Einreichung ihrer Aktien zum Umtauſch ausdrücklich das Gegenteil bemerkt iſt. Die alten Vorzugsaktien Lit. B über R. 60.—, die nicht ſpäte⸗ ſtens bis zum 22. November 1928 bei den oben genannten Stellen zum Umtauſch eingereicht werden, ſofern nicht gegen deren Umtauſch wirkſam Widerſpruch erhoben wird, werden gemäß 8 290 Abſ. 1 HGB. für kraftlos erklärt; ebenſo werden diejenigen alten Vorzugs⸗ aktien Lit. B für kraftlos erklärt, die nicht in einem Betrage ein⸗ gereicht werden, der die Durchführung des Umtauſches ermöglicht und nicht zur Verwertung zur Verfüguag geſtellt worden ſind. Die anſtelle der für kraftlos erklärten alten Vorzugsaktien Lit. B aus⸗ zugebenden neuen Stücke werden für Rechnung der Beteiligten ver⸗ kauft. Der Erlös wird abzüglich der entſtehenden Koſten an die Be⸗ rechtigten ausgezahlt bezw. für dieſe bei der für uns zuſtändigen Juſtizkaſſe hinterlegt. Sowohl die alten als auch die neuen Vorzugsaktien Lit. B ſind an den Börſen, an denen ſie gehandelt werden, bis zum 17. No⸗ vember 1928 lieferbar; alsdann werden die Börſenvorſtände die zum Umtauſch einzureichenden alten Vorzugsaktien vorausſichtlich für nicht mehr lieferbar erklären. Mannheim⸗ Waldhof, den 30. Juli 1928. Zellstofffabrik Waldhof O. Clemm. G. Albrecht. Tach ande- Nacho n e Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Ohne Nummer. Ki ſt e u billig bei 3141 Bender, O0 5, 14. 2 22 — i S 888 g erk FJundervolles„hlo nd“ weichsten Glanz und Fülle durch das 5 Ae N b i i Kamille n. EE Fü dunkles Haar: Sahl e-Sh o on- dunkel. E— 1 Sabol-Paket 30 Pl., 1Kisteden 49 Pakeke 180. uberall erk. abol-G. m. b. H. 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Die beſſere Beſchäftigung iſt nach dem Bericht darauf zurückzuführen, daß der ſüddeutſche Markt das Beſtreben zeigte, ſich unter Ausnutzung der vom Kohlen⸗ iynödtkat und Kohlenkontor eingeräumten Sommerpreiſefrüh⸗ zeitiger mit Brennſtoffen einzudecken als ſonſt. Hinzu kamen größere ſeewärti ge Zufuhren über Rotterdam, vor allen Dingen in Holz, Bauxit, Phosphat, Schwefelktes uſw., mit oberrheiniſcher Beſtimmung, rege Verſchiffungen im Talverkehr ab Straßburg in Kohle, Erz und Kali und auch einige Belebungen an den Mittelrheinſtationen. Ferner löſte ein für die Jahreszeit niedri⸗ ger Waſſerſtand ſtärkere Nachfrage nach Kahnraum aus. Eine Unſicherheit wurde in die Geſchäftslage durch die in der niederländi⸗ ſchen Rheinſchiffahrt drohende Arbeitsniederlegung der Arbeitnehmer hineingetragen. Ein Streik für dieſen Teil der Rheinſchiffahrt mit ſeinen ſchwerwiegenden Rückwirkungen auf die deutſche Rheinſchiff⸗ fahrt konnte aber vermieden werden. Der Waſſerſtand hat die ſchon im Monat Juni begonnene rückläufige Bewegung beibehalten und ſich von Woche zu Woche ver⸗ ſchlechtert. Insbeſondere mußte man die Wahrnehmung machen, daß am Mittel⸗ und Niederrhein verhältnismäßig ungünſtigere Fahrttefen beſtanden als am Oberrhein. Der Cauber Pegel iſt von 2,61 m am 1. d. Mis. auf 1,69 m am 31. d. Mts. zurückgegangen. Mit einer wei⸗ teren Abnahme des Waſſerſtandes wird gerechnet, da die Nebenflüſſe nur wenig Waſſer führen, und der Waſſerſpiegel des Bodenſees ſich im Jaufe des Monats um einen halben Meter geſenkt hat. In der Ab⸗ ladung der Schiffe mußte dem Umſtand des dauernd fallenden Waſſers Rechnung getragen werden, um eine Leichterung im Gebirge zu ver⸗ meiden. Im beſonderen waren die Waſſerverhältniſſe auf der Strecke Straßburg— Baſel im Verlaufe des Monats derart ungünſtig geworden, daß die Fahrt nach Baſel wiederum eingeſtellt werden mußte. Schon Mitte Juli konnte ein normaler Verkehr nach dort nicht mehr aufrechterhalten werden. Es wurden nur noch einzelne Kähne, deren Ladung auf dem Waſſerweg nach Baſel ge⸗ langen mußte, mit einer vollkommen ungenügenden Abladung nach Baſel verbracht. Eine größere Anzahl von Schiffen mußte gegen Ende des Monats mit eigener Kraft und mit Zuhilfenahme von Ketten tal⸗ wärts treiben, da die Boote nicht mehr fahren konnten. Von der vor⸗ zeitigen Einſtellung der Baſeler Fahrt ſind beſonders auch die Kohlen⸗ reedereien betroffen, da die nicht unbedeutenden Koksmengen, die auf dem Waſſerweg nach Baſel hätten gelangen ſollen, nun auf dem Bahn⸗ weg von Straßburg/ Kehl weiterbefördert werden müſſen. Die Kohlenzufuhren, die im Anfang des Monats für den Oberrhein ſehr ſtark waren, nahmen Mitte des Monats a b, waß nicht ohne Rückwirkung auf den Frachten markt blieb. Die Frachtenlage, die zu Beginn des Monats infolge Anſammlung von Leerraum etwas ſchwächer war, konnte ſich gegen Mitte des Monats etwas erholen, da durch das fallende Waſſer die Nachfrage nach Kahn⸗ raum etwas beſſer geworden war. Nach den amtlichen Notierungen der Schifferbörſe zu Duisburg⸗Ruhrort konnte die Fracht Rhein⸗ Ruhrhäfen Mannheim von 0,90 je Tonne bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit am 4. d. Mts. auf 1 1 am 14. und auf 1,10 am 17. d. Mts. anziehen, um dieſen Stand bis Monatsende beizubehalten. Für Rhein⸗Herne⸗Kanalhäfen/ Mannheim betrug der Frachtſatz vom 5. bis 12. ö. Mts. 1,10„ je Tonne bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit, am 16. 1,20 bis 1,30% und ab 17. 1,30„. In beiden Fällen iſt zu bemerken, daß es nicht für alle Tage zu Notierungen kam. Tagesmieten wurden während der Berichtszeit Überhaupt nicht notiert. Im Talgeſchäft Ryein⸗Ruhrhäfen/ Rotterdam waren die Frachten gleichfalls zunächſt etwas ſchwächer und konnten auch erſt gegen Mitte des Monats eine Beſſerung von 0,10„ je Tonne erfah⸗ ren. Die Frachtſätze eröffneten am 2. d. Mts. mit 0,80/ je Tonne ausſchließlich und 0,92/ je Tonne einſchließlich Schlepplöhne. Dieſe Sätze blieben unverändert bis zum 14. d. Mts., ſie hoben ſich am 16. 5. Mts. auf 0,90 bezw. 1,02, um dieſen Stand bis zum 21. 5. Mts. beizubehalten, von da ab betrugen ſie 0,90 bezw. 1 /. An einigen Tagen kamen keine Notierungen zuſtande. Für Schiffe ab Rhein⸗ Herne⸗Kanalhäfen betrug der Frachtfatz vom 2. bis 14. d. Mts. 1/ je Tonne ausſchließlich Schlepplohn und 12, einſchließlich Schlepp⸗ 1 9 5 16. d. Mts. 1,10 bezw. 1,22%„ und ab 23. d. Mts. 1,10 bezw. Das Schleppgeſchäft war in der erſten Monatshälfte noch befriedigend, da ſich die Auswirkungen des Streiks bemerkbar mach⸗ ten In der zweiten Hälfte des Monats machte ſich bereits wiederum ein Mangel an Schleppgut bemerkbar. Der Schlepplohn von Ruhrort nach Mannheim hat ſich nicht geändert und wurde während des ganzen Monats mit 1,15 bis 1,20/ notiert. Die AE. in Rußland Die Bedeutung des Acc.⸗Vertrages für die ruſſſche Elektrizitätsinduſtrie Die„Ekonomitſcheskaja Shisn“ bringt eine Würdigung des Ver⸗ trages über techniſche Hilfeleiſtung, der im Jahre 1926 zwiſchen dem Staatlichen Elektrizitätstruſt„Get“ und der AG. abgeſchloſſen wurde, wobel ſich das Blatt überaus anerkennend über die Hilfe, die die AG. der ruüſſiſchen Elektrizitätsinduſtrie geleiſtet hat, ausspricht. Der Vertrag babe glänzende Ergebniſſe gezeitigt. Durch ihn ſei dem Staatlichen Elektrizitätstruſt die Möglichkeit einer Ergänzung der Zeichnungsarchive der ruſſiſchen Werke durch Material darüber gegeben worden, was in der deutſchen Elektrotechnik in den letzten gwölf Jahren geleiſtet worben iſt. Dieſe Aufgabe fei gegenwärtig bereits teilweiſe durchgeführt. Der Truſt habe im ganzen 19 000 Zeichnungen, Berechnungen und Tabellen erhalten, dle von ihm zwan⸗ zig Fabriken zur Verfügung geſtellt worden ſind. Um das Produktions⸗ werfahren bei der Herſtellung von Elektroanlagen in der Praxis kennenzulernen, habe der Truſt während der Dauer des Vertrages . und 68 Meiſter und Arbeiter nach den Werken der Aces. entſandt. Das Studium der Produktion in Deutſchland habe die Möglichkeit gegeben, den Turbinenbau in Rußland zu organi⸗ ſieren. DieHerſtellung von Transformatoren, für eine neue Spezial⸗ fabrik in Moskau organiſtert werden mußte, baſtere vollſtändig auf den Erfahrungen ausländiſcher Werke. Auf Grund der kürzlich be⸗ endeten Verſuche der Ach. ſei eine Serie von Typen normaler Transformatoren ausgearbeitet worden, die auf der neuen Fabrik hergeſtellt werden ſoll. Auch der Bau von Apparaten für hohe Span⸗ nungen ſel durch die ausländiſche Technik günſtig beeinflußt worden. In den letzten zwei Jahren ſei eine neue Fabrik für elektriſche Appa⸗ rate in Leningrad errichtet worden, die neuerdings einen Oelſchalter für 150 000 Volt gebaut habe. Die Vergütung an die AG. für die techniſche Hilfeleiſtung betrage von Beginn des Vertrages bis zum 1. Januar 1928 877 Rubel. Dieſe Aufwendungen hätten ſich voll bezahlt gemacht. Der Vertrag diene insbeſondere als gute Schule zur Heranbildung eines neuen Stammes hochqualifizierter Techniker und Arbeiter. * Wieder Goldzufuhr bei der Reichsbank. Auf Grund des nieb⸗ rigen Pfundkurſes gegenüber der Mark ſind in letzter Zeit größere Goldbeträge von London nach Deutſchland abgefloſſen. Die Londoner Gerüchte über Abwehrmaßnahmen der Reichsbank Haohn den Goldzu⸗ ſtrom entſprechen nicht den Tatſachen. Eine Abnahme von Gold durch die Reichsbank nur noch in Berlin, nicht aher auch in Hamburg, Bremen oder Köln iſt ebenalls vorläufig nicht beabſichtigt. Die fort⸗ geſetzte Goldzufuhr aus Rußland nach Deutſchland beruht auf dem Devlſenbedarf für Einfuhrzwecke vor der Ernte in Ermange⸗ lung hinreichender Warenausſuhr. In der 9 1 Woche iſt der Reichsbank wieder ein Betrag von über 29 1 An ge⸗ tloſfen. 8 Die Sprache im internationalen Geſchäftsverkehr Im Geſchäftsbrief liegt eine der wichtigſten Repräſen⸗ tattons möglichkeiten jedes wirtſchaftlichen Unternehmens. Das ſoll nicht heißen: In der Größe und Aufmachung des Brief⸗ kopfes, ſondern in der Art und Anordnung des geſchriebenen Wor⸗ tes. Der Geſchäftsbrief vermittelt die Anbahnung von Geſchäfts⸗ beziehungen und enthüllt dem Adreſſaten Eigenſchaften des Abſen⸗ ders, ehe es überhaupt zu einem Geſchäftsabſchluß gekommen iſt. Dieſe Tatſache wird heute leider noch viel zu wenig beachtet, wie man ſich zu überzeugen ſehr oft Gelegenheit hat. Ein Großindu⸗ ſtrieller der Spinnereiinduſtrie bekannte dem Verfaſſer vor einigen Jahren, daß jeder aus ſeinem Unternehmen hinausgehende Brief auch von der Güte ſeiner Garne und von der Pünktlichkeit ſeiner Lieferungen Zeugnis ablegen ſolle. Dieſe Aeußerung war vielleicht etwas komprimiert, ober ſie enthielt beſtimmt Wahrheiten. Im Exportverkehr iſt die Anbahnung neuer Ge⸗ ſchäfts beziehungen aus den genügend bekannten Gründen mit viel größeren Schwierigkeiten verknüpft. Es muß deshalb auf die Korreſpondenz noch weit höhere Aufmerkſamkeit ver⸗ wendet werden, als im Binnenlande. Und zwar ſowohl in bezug auf das äußere Ausſehen des Brieſes, wie auf ſeinen werbenden Inhalt, wie vor allem auch auf die richtige Wahl der Sprache. In dieſer Frage, die uns hier beſchäftigen ſoll, liegt in der deutſchen Exportwirtſchaft noch manches im Argen, was nicht zuletzt auch ein Grund dafür iſt, daß ausſichtsreiche Verbindungen oft nicht zuſtande kommen und mancher Auslandsmarkt nicht die genügende Bearbeitung erfährt. Wenn es noch vorkommen kann, daß deutſche Exportunternehmungen mit deutſchen Häuſern in Südamerika in engliſcher oder franzöſiſcher Sprache korreſpondieren, ſo hat man dafür beim beſten Willen kein Verſtändnis. Im letzten Jahresbericht der Deutſchen Handelskammer Valparaiſo iſt vor ſol⸗ chen Entgleiſungen wieder dringend mit dem Hinweis gewarnt wor⸗ den, daß derartige Geſchäftsbezlehungen grundſätzlich abgelehnt werden. Wir wollen im Folgenden verſuchen, die Märkte der Welt daraufhin zu betrachten, ſchäftsſprache im Verkehr mit ihnen anzuwenden iſt. Zu⸗ nächſt jedoch ein paar allgemeine Bemerkungen. Grundſätzlich iſt zu betonen, daß es ſtets empfehlenswert iſt, ſich der deutſchen Sprache zu bedienen, wenn der ausländiſche Abnehmer ſie völlig beherrſcht, mit deutſchen Auslandsfirmen ober ohne Ausnahme ſelbſtverſtändlich die Mutterſprache anzuwenden. Ebenſo iſt es weniger tragiſch zu nehmen, wenn man wegen der Anwendung der deutſchen Sprache bet irgend einem Auslandsunternehmen vielleicht nicht ins Geſchäft kommt, als wenn man wegen der Anwendung einer unangebrachten fremden Sprache ſich obendrein dem Geſpött des Ausländers aus⸗ ſetzt. Die meiſten Geſchäftsanknüpfungen vollziehen ſich in der Art, daß Auslandsunternehmungen ſelbſt Offerten erbitten und dabei die Sprache vorſchreiben, in der ſich die Korreſpondenz zu vollziehen hat, oder daß ein Vertreter an den Auslandsplätzen engagiert wird, der ſowohl der deutſchen wie der entſprechenden Auslandsſprache mächtig iſt. Im erſteren Falle iſt die Kenntnis der gewünſchten Korreſpondenzſprache im Lieferantenunternehmen bezw. die Inan⸗ ſpruchnahme einer Ueberſetzungsſtelle Vorausſetzung für den Ge⸗ ſchäfts verkehr. Im anderen Falle kann ſich der geſamte Briefwechſel in deutſcher Sproche vollziehen. Trifft alles dieſes nicht zu, ſo iſt die richtige Wahl der Sprache die grundlegende Vorbedin⸗ Kung für die Anbahnung und reibungsloſe Ausgeſtaltung der Ge⸗ ſchäftsbeziehungen. wichtigſten welche Ge⸗ N * i De RWe. in der Schweiz. Der ſchweizeriſche Bundesrat bat ſich in dieſen Tagen wiederholt mit der Angelegenheit des Kraftwerkes Kling nau beſchäftigt, das der Kanton Aargau zuſammen mit dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk errichten will und wobei die deutſche Geſellſchaft für eine ganze Reihe von Jahren als Großabnehmer für den Strom auftritt. Gegen den Export der elektriſchen Energie hatte der Bundesrat nichts einzu⸗ wenden, dogegen befürchten gewiſſe ſchweizriſche Elektrizitätskreiſe, von der beabſichtigten 50prozentigen Beteiligung des RWE. eine wirtſchaftliche Beeinträchtigung und der Bundesrat wurde ange⸗ wenden, dagegen befürchten gewiſſe ſchweizeriſche Elektrizitätskreiſe, geſellſchaft an dem Unternehmen zuzulaſſen. Dagegen wendet ſich aber der Kanton Aargau mit aller Entſchiedenheit. Der Bundesrat hat nun in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, die Entſcheidung über die Angelegenheit bis auf den Herbſt zu vertagen und hat das Depar⸗ tement des Innern beauftragt, mit dem Kanton Aarau noch weitere Verhandlungen zu führen, die ſich auf Stromreis und Kapitalbe⸗ teiligung beziehen ſollen * Ruſcheweyh AG. in Langenzls(Bez. Liegnitz). Erhöhte Umſätze. Das am 30. Juni d. J. abgelaufene GJ. hat gegen das Vorjahr nennenswert erhöhte Umſätze gebracht. Wie man erfährt, kann wiederum mit einer befriedigenden Dividende auf das um 600 000„ erhöhte Ack. gerechnet werden(i. V. 10 v. H. auf 1,4 Mill. Mark Stel.). Die Bilanzſitzung wird erſt in einigen Monaten ſtattfinden. * Leipziger Trikotagenfabrik AG. in Leipzig⸗Lindenau.— Divi⸗ deudenerhöhung. In der AR. ⸗Sitzung vom g1. Juli wurde beſchloſſen, der auf den 23. Auguſt einberufenen HV. die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 12 v. H. guf die 580 000 4 StA. und von 12 v. H. auf die 5000„ Aktien Lit. B(i. B. auf beide Arten 10 v..) vor⸗ zuſchlagen. * Dividendenſteigerung bei der Mechaniſchen Weberei, Zittau. Der Geſchäftsgang der Mechaniſchen Weberei AG., Zittau, iſt in dem Ende April abgelaufenen GJ. allgemein befriedigend geweſen. Von zuſtändiger Seite wird erklärt, daß mit einer Erhöhung der Vor⸗ lahresdividende(4 v..) zu rechnen iſt. Zur Zeit iſt der Geſchäfts⸗ gang, entſprechend der allgemeinen ruhigeren Saiſon, etwas ſtiller. Golo Schuhfabrik.⸗G. in Frankfurt. Bei einem Roh⸗ gewinn von 2,1(1,18) Mill. R. erforderten die Unkoſten 1,03 (4,64) Mill..“, Abſchreibungen 0,15(0,08) Mill... Es ergab ſich ein Reingewinn von 189 218(86 425) R. aus dem auf das von 0,35 auf 1,35 Mill..“ erhöhte Aktienkapital 6 v. H.(k. V. 0) Divi⸗ dende entfallen. In der Bilanz erſcheinen u. g. noch die Schul⸗ den mit 3,88(3,18) Mill..“ gegenüber 2,74(1,67) Mill. R. Debi⸗ toren, 1,49(1,0) Mill. R. Waren, 0,98(0,99) Mill. R. Immobilien, 0,55(0,53) Mill. R. Maſchinen und Einrichtungen. Ueber das lau⸗ fende Jahr teilte die Geſellſchaft mit, daß die Erneuerung der An⸗ lagen weiter fortgeſetzt wurde und daß die Ausſichten als befriedigend bezeichnet werden könnten. Die Umſätze hätten eine weitere Steige⸗ rung gegenüber dem Vorjahr erfahren. Zurzeit beſchäftige die Ge⸗ ſellſchaft 1500(1100) Arbeiter. Das Unternehmen ſei bis Ende No⸗ vember mit Aufträgen verſorgt. Die.⸗V., die den Abſchluß ge⸗ nehmigte, wählte in den.⸗R. neu hinzu den Mehrheits⸗ Aktionär Albert Mainz, Direktor H. Gutmann von der Commerz⸗ und Privatbank,.⸗A. Dr. Franz Roſenfeld(Mannheim). Aus dem.⸗R. ſcheiden aus: Bankdirektor Gugenheim(Karlsruhe), Di⸗ rektor Fred Kurz(Olfen) und Bankdirektor Max Levy(Berlin).— Ueber die geplante Kapitalerhöhung wie auch über die Wiederein⸗ führung der Aktien in Frankfurt wurden diesmal wieder keine Beſchlüſſe gefaßt. :: Gebr. Himmelsbach., Freiburg i. Br.— Bilanzkorrekturen notwendig. Die G. hat auf den 30. Juni 1928 einen neuen Abſchluß aufſtellen und durch die Treuhandvereinigung AG. in Berlin ein⸗ e 000[gehend prüfen laſſen. Dabei hat ſich ergeben, daß in der Konkurs⸗ eröffnungsbilanz die Warenbeſtände infolge eines Verſehens bei der Zuſammenſtellung der Beſtände der Konkursmaſſe und der Geſellſchaft für Holzhandel um 510 000 überbewertet worden waren und daß der vorläufige Abſchluß vom 1. Januar 1928 buchhalteriſche Korrekturen erfordert. Der Konkursverwalter ſieht ſich an der Vor⸗ nahme einer Abſchlagsverteilung verhindert, weil bei deren An⸗ kündigung damit gerechnet werden müßte, daß Bayern ſeine For⸗ derung von 3,5 Mill./ einklagt, auf die es nur verzichten will, wenn auch die Gemeinſchuldnerin auf den vom n ie aufgenommenen Prozeß gegen Bayern verzichtet. Gläubigerverſammlung wird daher zu entſcheiden haben. ob die Sperrung von etwa 30 v. H. der Verteilungsmaſſe bis zum Austrag eines Prozeſſes mit Bayern in Kauf genommen oder ob verſucht werden ſoll, im Zwangsvergleich eine Einigung mit der Gemein⸗ ſchuldnerin übe den, von Bayern gewünſchten Verzicht herbei⸗ zuführen.;ͤX.. . 32 * C Was zunächſt Europa betrifft, ſo bedtent man ſich im Ver⸗ kehr mit England, Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Por⸗ tugal der Landesſprache, wird aber in bedeutenden portugieſiſchen Häuſern meiſt auch mit der engliſchen Sprache zurechtkommen. Für die Schweiz iſt je nach dem Sitz des Unternehmens Deutſch, Fran⸗ zöſiſch oder Italieniſch anzuwenden, jedoch iſt die deutſche Sprache den meiſten Häuſern geläufig. Im Verkehr mit Holland, Oeſterreich, den nordiſchen Staaten einſchließlich Fiunland und den Randſtaaten außer Polen wird man mit der deutſchen Sprache ſelten auf Schwie⸗ rigkeiten ſtoßen. Für Polen iſt größtenteils die franzöſiſche Sprache zu empfehlen, falls mon der polniſchen nicht mächtig iſt, und ebenſo wird man in Rußland meiſt auf die franzöſiſche Sprache angewieſen ſein. Die tſchechoſlowakiſchen Firmen verſtehen gewöhnlich die deutſche Sprache. In Ungarn ſind die auf internationalen Geſchäftsverkehr eingeſtellten Unternehmungen meiſt der deütſchen, ſonſt der franzö⸗ ſiſchen Sprache mächtig. Der geſamte Balkan bevorzugt Franzöſiſch als internationale Geſchäftsſprache. In Borderaſten iſt man ebenfalls auf die franzöſiſche Sprache angewieſen, während die Küſtenländer des indiſchen und ſtillen Ozeans ſich faſt ausnahmslos der engliſchen Sprache bedienen. Eine Ausnahme bilden vielleicht Siam und Indochina, wo auch die fran⸗ zöſiſche Korreſpondenz gebräuchlich iſt. Für Niederländiſch Indien bedient man ſich entweder des Deutſchen oder des Engliſchen, immer vorausgeſetzt, daß die Korreſpondenzſprache von den einzelnen Unter⸗ nehmen nicht anderweitig vorgeſchrieben iſt. In Auſtralien und Neuſeeland als britiſchen Dominions iſt Engliſch die Verkehrsſprache. In Afrika iſt die Mittelmeerküſte meiſt von der franzöſiſchen Sprache beherrſcht. Selbſt von Tripolis und Aegypten wünſcht man neben Italieniſch bezw. Engliſch erfahrungsgemäß vielfach die Kor⸗ reſpondenz in der franzöſiſchen Sprache. Mit den fransöſiſchen Hoheitsgebieten an der weſtafrikaniſchen Küſte und mit dem belgiſchen Kongo verkehrt man ebenfalls in franzöſiſcher, mit den britiſchen Hoheitsgebieten des geſamten afrikaniſchen Kontinents, ebenſo mit Südafrika in engliſcher Sprache. Die portugieſiſchen Kolonien ver⸗ ſtehen Portugieſiſch und Engliſch, während in Abeſſinien neben der franzöſiſchen die engliſche Sprache bekannt iſt. In unſeren alten Kolonien ſind die früheren Handelshäuſer die deutſche Sprache ge⸗ wöhnt während in Madagaskar Franzöſiſch die übliche Geſchäfts⸗ ſprache iſt. In Amerika herrſchen drei Sprachen vor: Engliſch, Spaniſch und Portugieſiſch. Engliſch in den Vereinigten Staaten und im größten Teile von Kanada. In dieſem Lande nimmt jedoch vor allem die Provinz Quebec mit der franzöſiſchen Sprache eine Sonderſtellung ein. Spaniſch und Porgugieſiſch ſind die Sprachen der latein⸗ameri⸗ kaniſchen Länder, und zwar Portugieſiſch für Braſilien und Spaniſch für ſämtliche übrigen Länder Mittel⸗ und Südamerikas von Rio Grande im Norden bis zum Kap Horn im Süden. Der weſtindiſche Archipel verſteht in der Hauptſache Spaniſch oder Engliſch. Abſchließend ſei folgendes bemerkt: Wer Auslandsbeztehungen an⸗ zuknüpfen gedenkt, ohne über die Sprachverhältniſſe an einzelnen Plätzen unterrichtet zu ſein, wende ſich ſtets erſt an die zuſtändige Induſtrie⸗ und Handelskammer, die jederzeit in der Lage ſein wird, ihm die gewünſchte Auskunft zu geben bezw.— wenn es ſich um ganz beſondere Fälle handelt— von den in Deutſchland anſäſſigen Aus⸗ landskonſulaten die erforderlichen Informationen zu erhalten. Dr. N. * Proteſt des Getreidehandels gegen die Scheuer⸗Transaktion. Die Spitzenverbände des Getreide und Futter ⸗ miktelhandels haben geſtern in Berlin in einer Beſprechung im Großen Handelshauſe ihre Stellungnahme zur Scheuer⸗Trans⸗ aktion präziſtiert. Dieſe Stellungnahme ſtellt einen ſcharfen, aber ſachlich gehaltenen Proteſt gegen das Experimentieren der öffent⸗ lichen Hand auf dem Getreidemarkt und eine Warnung vor weiteren Schritten dar. * Rationaliſierungsbeſtrebungen in der Mühlenindurſtie.— Aus⸗ wirkungen der Scheuerverſtaatlichung. Die vom Ver band Deut⸗ ſcher Müller ſeit einiger Zeit verfolgten Beſtrebungen, der Not⸗ lage des Mühlengewerbes dadurch zu ſteuern, daß Neu⸗ und Er⸗ weiterungsbauten verboten und eine Kontingentierug der Mehl⸗ erzeugung angeregt werden ſollen, ſind durch die Scheuererwerbung in ihrer Durchführung verzögert worden. Wie wir hören, wird ſich der Verband in einer in der nächſten Woche abzuhaltenden Vor⸗ ſtandsſitzung unter Berückſichtigung der neuen Umſtände mit dieſen Fragen befaſſen, man hofft, daß bis dahin bereits eine Klarſtellung über die tatſächlichen Ziele der Transaktion auch von der Regierung gegeben werden wird. An den Beſtrebungen einer Rationaliſierung der Erzeugung hält der Verband feſt; es fragt ſich nur, ob nunmehr ein anberer Weg als der urſprünglich geplante beſchritten werden ſoll.— Es wird auch erforderlich ſein, abgeſehen von den zum Teil überhaupt nicht organiſierten Mühlen, die Intereſſen der drei Mühlenverbände aufeinander abzuſtimmen. Es handelt ſich hierbed einmal um die Rhein⸗ und Hafenmühlen, die in größerem Umfange auf die Vermahlung von Auslkandsgetreide angewieſen ſind, ſerner um den Verband Deutſcher Müller ſowie um den Deutſchen Müller⸗ bund. Während der Verband Deutſcher Müller ausſchließlich Handels⸗ unternehmungen umfaßt, gehören dem Deutſchen Müllerbund vor⸗ nehmlich Lohn ⸗ und Kundenmüller an. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 1 2. 8 2. 3 Nem⸗ Vork. 485 60 405,56 Schweiz 1 25.22 Stockholm. 19,12 19.15 Paris.. 12404 124.030 Holland.. 1207 12,08 Madrid. 29,55 29,53 Hrüſſel. 34.89 34,88 Oslo 18,18 1819 Mailand. 281 92,78] Kopenhagen 18.18 18,17 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1902 und Pfunde mit 20,8328 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 1. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 8¹, 5 81. 1. Elektrolytkupfer 139,75 199,75 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 1,94.94 ei——.— inn ausl.——.— Rohzink Bb. Pr.). üttenzinn 8 2 „(r. Berk)—. el 8,50 Plattenzint——————— Antmon.850,90 0,85⸗0,90 Aluminium.90.90 Silber für 1 Gr. 81.—-82,50 81.25.82,75 London, 1. Augnſt.(Metalle). In St... d. engl. t. v. 1016 Kg. N 31. 1. J Blei 21 15 29,85 Kupfer Kaſſa 62,55 62,85 beſtſeleci 66,50 66,8 ink 24.85 24,58 do. 3 Monat 68.15 68.05 Nickel———.— ueckſlb. p. Fl. 20,75 20.75 do. Elektrol. 69,25 69,25 Zinn Kaſſa 214.25 215,50 Regulus——.— * Karlsruher Produktenbörſe vom 1. Auguſt. Getreide, Mehl und Futtermittel: Am Brotgetreidemarkt herrſcht die abbröckelnde Tendenz welter vor. Futtermittel, insbeſondere Mals, ſind für prompte Lieferung nach wie vor geſucht und zeigen auch für ſpätere Sichten unvermindertes Intereſſe. Südd. Weizen neue Ernte Preiſe unentwickelt, deutſcher Roggen neue Ernte 2424,80, Sommer⸗ erſte neue Ernte 27—28, Futtergerſte je nach Qualität 22,75 24,50, eutſcher Hafer je nach Qualität neue Ernte 2223, Platamais be⸗ zugsſcheinpflichtig Auguſt⸗Lieferung 2525,75, Weizenmehl Mühlen⸗ forderung 34,75—35,25, Roggenmehl Mühlefnorderung 35,50—30,50, rüne Kernen mit Sack ab Skationen 1. Sorte 8085, 2. 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