ö Freitag, 3. Auguſt 1928 Mikkag⸗ Ausgabe Nr. 357— 139. Jahrgang Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung ſrei ins Haus Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je 11 eder durch die oft monatlich R⸗M..— ohne 1 8 Kolonelzeile für Allgem. Mueigen 0,40 N Netlamen Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach 34.⸗M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für 5 9 0 forderung vorhehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ Buer ha 0 b Kebenſtellen al f 110 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ aſſern ftr 1 255 1 1 lh. 1 Tel Olſtr.8, 88 walt, Streiks Betriebsſtörungen ul berechtigen zu leinen e 19420 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951. 24952 u. 24953 Fernſprecher ohne Gewähr. 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Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Herriots Beſuch in Köln Wealnet Wafer in ben Kune men Da Herxriot in Köln weilt und ſeine ſympathiſche Beredſam⸗ keit vielleicht ſich ſelben zur ehrlichen Freude in vollen Zügen Eine große Friedenskundgebung im Gürzenich ausſtrömen läßt, finden ſich wieder einmal deutſche Preſſe⸗ leute, die ſchreiben, in ſchleimigem Entzücken über die an⸗ gebliche„Wandlung“ deutſch⸗franzöſiſcher Be⸗ 13 7 eine neue Ethik zu ſchaffen, die von der unerträglichen ziehungen. 8 Begrüßung durch den Oberbürgermeiſter Knechtſchaft, der Brutalitäten befreit wird Es iſt nützlich und es iſt auch ſehr verbienſtvoll, daß die Im biſtoriſchen Gürzenich⸗Saal empfing am Donnerstag Das iſt ein Unterfangen, das gleichzeitig viel Mut und vie„Germania“ die Unbelehrbaren aus ihrem ſiebenten Him⸗ abend die Stadt Köln den franzöſiſchen Unterrichtsminiſter Geduld erfordert. Es geht nicht ohne einen ununterbrochenen mel auf dieſe triſte Erde zurückzurufen ſich müht. Die„Ger⸗ Oberbüretr Eine Reibe hervorragender Gäſte war vertreten. Jeldug gegen Skeptizismus, Spott und Demut, gegen ſich er⸗ maja“ ſpricht aus„Pas ist?“:„Die offizielle Politik des Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer führte in ſeiner Be⸗ neuernde Vorſtöße der Gewalt. Ja, es gibt Gewiſſen, die noch Qual d Orſay, in der die Generalität immer noch eine große grüßungsrede u. a. aus: f zögern vor dieſer neuen, unſicheren Form der Pflicht, die man 5 d e auf n 771 5 daß die 11 ö 1 ieſes ermutigen muß. Aber je ſchwerer die auferlegte Pflicht iſt, wachung und Einengung Mitteleuropa einzige Mitte 3 e fang ahnden Gate deſto mehr entſpricht ſie der Würde einer Elite, deſto ſicherer für die Sicherung der frnzöſiſchen Vormachtſtellung ſei. So⸗ 5 5. 5 5 lange dieſe Hegemoniebeſtrebungen nicht verſchwin⸗ empfängt, wird dieſer Tag ein beſonderer bleiben, an dem. g 2777 25 1 ˖ ich die Ehre habe, Sie, Herr Miniſter, und die Vertreter der den, wird eine endgültige Ausſöhnung zwiſchen Deutſchland R 5. g—— unn r icnd Frankreich kaum möglich ſein, es ſei denn um die Preis⸗ offentlichen Meinung Frankreichs im Namen der Stadt Köln n gabe unveräußerlicher deutſcher Lebensrechte. Solange bei⸗ begrüßen zu können. Der Oberbürgermeiſter dankte ſodann ſpielsweiſ l 5 4 5 1 0 8 80 pielsweiſe Frankreich uns noch keinen Weg zeigt, um die dem Ehrenpräſidium des franzöſiſchen Preſſakomitees, dem 6 5 0 lich Oly f f 1 5 5 5 man den ausgezeichneten franzöſiſchen Pavillon, der eine ſehr 10 b el E mp der 0 ge Wiebervevelnigung Deukſchlands und Seſten wertvolle Bereicherung des Staatenbauſes fei, verdanke. reichs zu verwirklichen und den territorialen Wieder⸗ 8 55 5 1 5 anſchluß im losgelöſten deutſchen Oſtland zu ge⸗ Der Beſuch, der im Auftrage des franzöſiſchen Drei neue goldene Medaillen winnen, wird das deutſch⸗franzöſiſche Verhältnis trotz aller Miniſterrates gemacht werde, hänge nicht zuſammen Annäherung im einzelnen von grundſätzlichen Meinungs⸗ mit den akuten Fragen der Politik. Trotzdem ſei er von Der Mannheimer Amititia⸗ i 8 ö ö 1 78 0 4 politiſcher Bedeutung. Laſſen Sie ſich, ſo fuhr Dr. Adenauer 0 Achter S 2 im Vorlla 1 verſchiedenheiten überſchattet ſein. fort, mit aller Offenheit und allem Freimut, aber auch mi—..—⅜6: N dem Ernſt, den die Bedeutung des Beſuches erheiſcht, zu ie Ihnen und durch Sie der öffentlichen Meinung Frank⸗ Die Anleihe ⸗Schiebungen reichs von den Dingen ſprechen, die das Herz eines jeden brin 1 4. 8 gt ſie den urtümlichſten Willen der Maſſe zu Geltung. ſtändi it i erlin mitgeteilt: N ee e e e e Vie Völker wollen den Frieden. Mit Dankbarkeit werden ſie Im ee unt c e ene 9975 die Männer begrüßen, gleichviel welcher Nationalitäten, die Kunert und v. Waldow wegen verſuchten Anleihe⸗Altbeſitz⸗ mern. Das neue Zeitalter muß ein beſſeres werden. Die ihnen endlich a. g 8 f a dlich Ruhe bringen für ihre Arbeit und das Leben 770 1 ich kr tungen ge⸗ Gedanken der Aechtung des Kr ieges, der Abrüſt ung, ihrer Kinder. 1 7 e n e e der Verſtö⸗Figung und der friedlichen Beilegung aller Streit⸗ äußert worden. Es trifft nicht zu, daß Mängel des punkte m nen, wenn auch langſam. Was im Leben der Ich kann hier die Verſicherung geben, i 112 i 10 i 1800 einzelnen chen untereinander unerlaubt iſt, das muß da 1 81 1 f nach den ſichten der Geſetzgebung Ausloſungsrechte nic 5 ais der ie e en un. e ee 1 333 gewährt werden ſollten, notwendig machen. Daß das Reich erlaubt ſe. ie Recht und Moral für den Einzelnen Es hat im Laufe der Zeiten ſelbſt zu fehr gelitten, um nicht zu durch ungerechtfertigte Anträge auf Gewährung von Aus⸗ Geltung haben, ſo müſſen auch Recht und Moral für die wünſchen, daß der Wettbewerb der Nationen ſich in friedlichem foſaungs rechten in großem Ausmaße geſchädigt ſei, 1 denn Völker und Staaten gelten. f Eifer auf Wirtſchaft und Wirtſchaftsleben konzentrieren ugs bishertgen Ergebnis der Ermittlungen nicht begründet. Alt⸗ Frankreich weiß, wie groß der Anteil Deutſchlands auf beſitzanträge, die bislang als betrügeriſch ermittelt worden 4 allen Gebieten von Wiſſenſchaft, Literatur und Kunſt iſt. Wie 85 haben, abgeſeben von eiter aam verschwindend en Der Reichskommiſſar für die„Preſſa zönnte ich als Minifer des fentlichen Unterrichts die Gräße dicht an e ernennen etre d ae Minifter a. D. Külz der deutſchen Gedanken verkennen, wie könnte ich vergeſſen, Aer 38 en eee 5 der Altbeſitz⸗ begrüßte im Namen der Reichsregierung den Kultusminiſter A ee e de e e e,, 155 anleihe mit 20 Milliarden Mark und der Altbeſitz⸗ der franzöſiſchen Republik und gab dankbar der Genugtuung Rünteren Epoche der Romantik, wie könnte c 111 2. bewilligungen für rund 39,5 Milliarden Mark Anleihe über die Beteiligung Frankreichs an der Ausſtellung und innern an einen deutſchen Philosophen wie Kant 00 1115 die ſind Schlüſſe auf die Höhe der ungerechtfertigten Altbeſitz⸗ über den Beſuch Herriots Ausdruck. Mit Bezug auf den Pflicht anſerer Zeit r e iner Chrlichkeit anträge gezogen worden. Für ſolche Folgerungen fehlt eine völkerverbindenden Gedanken der Preſſa führte der Redner jebes moraliſchen Geſetzes lehrte, das von jetzt an das Leben ausreichende Grundlage. Den mit der Prüfung der Altbeſitz⸗ u. a. aus, die Schickſalsfrage ſei, ob es gelinge, bei Aus⸗ der Völker beherrſchen ſoll, wie 08 ſchon bister dus Leben des anträge beauftragten Behörden ſtanden umfaſſende Kontroll⸗ einanderſetzungen, die ſich im Zuſammenleben der Völker ein 5 3 e l 5 möglichkeiten zur Verfügung, die eine ungerechtfertigte Zu⸗ 8 2 5 zelnen regelt. Für unſere Generation iſt es ja das wich⸗ N 2 75 1 75 naturgemäß ergäben, alle Punkte zu löſen von der Methode tigſte Problem der Geſellſchaft der Nationen, die Rechtsbürg⸗ pf 1 geh Gehe der mechaniſch⸗ppſiſchen Gewalt und hinüberzuleiten in eine ſchaft zu geben, die heute jeder nationalen Gemeinſchaft ihre 8„ Atmoſphäre friedlicher Verſtändigung. 5 g 5 l 7 1 gemacht worden. Die Prüfung der Anträge über größere 2 1 ie 8 f f Sicherheit verleiht. Wie kann man eine ſo umfaſſende Miſſion Anlethebeträge wurde beſonders eingehend ausgeführt. Ein .. 5 ohne die Mitarbeit des deutſchen und franzöſiſchen Gedankens erheblicher Teil dieſer Anträge ist, abgeſehen von der Be⸗ Die Rede Herriots i 5„ nutzung anderer Kontrollmittel, auch durch Einſichtnahme in Ich wünſche, daß dieſe Zuſammenkunft in Köln die Ver⸗ die Bücher der den Anleihebeſitz beſchbönigenden Banken nach⸗ Auf die begrüßenden Worte erwiderte Miniſter treter der ganzen internationalen Preſſe zur Hervor⸗ geprüft worden⸗ Die Auleihe⸗Altbeſitzſtellen bei den Finanz⸗ Herriot, daß er tief bewegt ſei durch die Worte des Will⸗ 85 ung der ſuomboliſchen Bedeutung veranlaßt, die ämtern, die kleinere Beträge zu bearbeiten hatten, haben kommens, die man an ihn gerichtet habe. Der Reichskom⸗ 2 5 Kundgebung verdient. Möge ſie den Journaliſten aller rund 3,5 Prozent der geſtellten Anträge abgelehnt. miſſar für die Preſſa habe namens der Reichsregierung lie⸗ Länder zum Bewußtſein bringen, welch unendlich große Rolle Der Reichskommiſſar für die Ablöſung der Richsanleihen benswürdige Worte geſprochen, die er dem Miniſterpräſtden⸗ ſie bei dieſer materiellen und moraliſchen neuen Organiſation alten Beſitzes, der die Anträge über größere Anleihebeträge ten und dem Herrn Außenminiſter weitergeben werde. Mit der Welt zu ſpielen haben, die wir wünſchen. Die Mittel der zu bearbeiten hatte, hat ſieben Prozent der Inlands⸗ tiefer Bewegung habe ich ſeine Erklärung vernommen, daß Politik haben ſich geändert ſeit der Zeit, wo die Völkerführer anträge nicht als Altbeſitz anerkannt. Die im Ausland die Zukunft der Idee gehört, und wie er bin auch ich der nur mit dem nachträglichen Urteil der Geſchichte oder höchſtens geſtellten Anträge ſind nicht etwa günſtiger behandelt worden Ueberzeugung, daß es keine wertvollere und höhere Pflicht mit der Drohung eines Pamphlets zu rechnen hatten; als die inländiſchen. Unrichtig iſt es auch, daß die Höhe der gibt, als die geiſtigen Werte zu entwickeln und die ehemaligen die Preſſe verfügt jetzt über die Seele der Maſſen, Anmeldungen aus dem Ausland auf beſonders große und. Gegenſätze durch einen edlen Wetteifer für das ſſie kann tiefe Seelenbewegung verurſachen, Leidenſchaften ent⸗ zahlreiche Betrügereien hindeute. Der Ablehnungsſatz für 2 Glück der Menſchen au erſetzen Frankreich bat immer, feſſeln, gefährliche Inſtinkte ermutigen oder im Gegenteil der die ausländiſchen Anträge betrug 10 Prozent, die Geſamt⸗ ute ſoweit es ihm möglich war, den Idealismus hochgehalten, Vernunft der Staatsmänner zur Seite ſtehen. Der Stadt zahl der Auslandsanträge rund 102 000 und bezog ſich auf hen und man kann ſicher ſein, daß es ſeiner eigenen Tradition Köln muß man danken, daß ſtie dieſe Kundgebung veran⸗ einen Anleihebetrag von rund 1,7 Milliarden Mark. 1 unverändert treu bleiben wird und daß man es immer zu ſaltet hat, um den hervorragenden Vertretern der Preſſe zu Das Reichsfinanzminiſterium beabſichtigt, dem Reichstag 5 ider dbrlichen Learſtändiaung fur den ffrieven bereitfinden ſagen daß ſie uns helfen, der unglücklichen Menſchheit den eine Denkſchpift über die Durchführung des Anlelhe⸗ 8 wird, der der höchſte Wunſch ſeines Volkes iſt. Frieden zu bringen. Und ſo wird unſer Zuſammenſein bei ablöſungsgeſetzes vorzulegen. f 5 1 Herriot ſprach dann in Ausdrücken lebhafter Bewunderung ionen mehr als ein bloßer Vorwand zu einem Austauſch* 3 f leerer Höflichkeitsformeln bedeuten. 0 von den Eindrücken, die ihm die Stadt Köln vermittelt habe. 3. Ba zeit und von der Bewunderung, die er für ihr Oberhaupt empfinde. 45 Dieſe feierliche Gelegenheit wird es geſtatten, daß ſich Kein„Reſervatrecht herns bon Er ſei nicht überraſcht geweſen, in den Worten Adenauers die 1 35 von gutem und beſtem Willen vereinigen, von Amtlich wird aus München mitgeteilt: liberalſten Gedanken wiederzufinden. Es gebe keine Tätigkeit, denen leder ſein Vaterland innig liebt, um einen Aufruf an 5 ˖ alle großmütigen Seelen zu richten und zu verkünden, daß es„Das ſchwere Eiſenbahnunglück bei Dinkelſcherben 1 ee ae e ihr brennender Wille iſt, ohne das mindeſte von dem zu wird von einem Teil der Preſſe, der grundſätzlich gegen Bedürfniſſe verlangt von ihrem Führer die gleichen Dinge: opfern, was ihm teuer iſt, Bayern Ir iſt, zu 1 Angriffen Ice Erziehung der Kinder, Pflege der Kranken, Beiſtand für das die Menſchheit in der Arbeit und in dem Frieden 19 1 1 2 1 1 2 5 12 een eee Alter, Schutz für die Mutterſchaft, Wohlſtand und Sicherheit zu verſöhnen. von einer angeblichen Aeußerung 98 Herrn enen für die Geſamtheit der Bürger und Nutzbarmachung der ſtän⸗ Herriot ſprach dann von den Verzögerungen, die das tors der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, über ein„bayert⸗ digen Fortſchritte der Wiſſenſchaft Ein nachdenklicher und ge⸗ Werk, zu dem wir uns berufen fühlen, noch erleiden wird. ſches Reſervatrecht“ aus, das an dem Unglück die Schuld wiſſenhafter Mensch erwirbt im Wirkungskreis einer Stadt Er zieht zum Vergleich den Kölner Dom heran: Generation tragen ſoll. Nach den eingezogenen Erkundigungen ſind die am ſicherſten den Begriff menſchlicher Brüderlichkeit und Soli⸗ auf Generation iſt dahingegangen, ehe deſſen hohe Pfeiler ge⸗ Aeußerungen des Herrn Generalölrektors Dorpmüler un⸗ darität. N ſichert ſtanden, von denen man die Vielfältigkeit menſchlichen richtig wiedergeben worden. Herr Generaldirektor Dr. Dorp⸗ Herriot fuhr dann fort: Der Beſuch, zu dem Sie mich ein- Schaffens überſchauen kann. Noch ſchwieriger mag es viel⸗ müller hat von einem bayeriſchen Reſervatrecht überhaupt geladen haben, wird dieſe Gefühle, die meine Landsleute tei⸗ leicht ſcheinen, ein Unternehmen zu Ende zu führen, das allen nicht geſprochen. Der Staatsvertrag über den Uebergang der len, nur weiter vertiefen. Ich danke dem Oberbürgermeiſter, 2 troßen muß, um jenen Tempel der Ge⸗ bayeriſchen Staatseiſenbahn auf das Reich enthält auch keine daß er mit einer ſolchen Kraft geſagt hat. für alle wahrhaft rechtigkeit zu verwirklichen, den die klarſten und edelſten Beſtimmungen, die ſich auf den Bahnbetrieb ſelbſt beziehen. ziviliſterten Menſchen ſei die Zeit gekommen, in der die Kräfte, Geiſter vorhergeſchaut. Aber ſchon ſind die Grundſteine ge⸗ Es kann daher von einem bayeriſchen Reſervatrecht garnicht die ſo lange für die Werke des Todes benutzt worden ſind, legt. Die Menſchheit kann nicht mehr warten, und es hängt geſprochen werden. Die Schlüſſe, die aus dieſer unrichtigen ſi⸗ nun für die Werke des Lebens eingeſetzt werden. Nie wer⸗ von uns allen ab, das ſtarke geiſtige Gebäude zu formen, in Darſtellung gezogen und Un verantwortlicherweiſe zu poli⸗ en, den wir eine feierlichere Gelegenheit haben, zum Nutzen aller deſſen Schutz die Maſſen aufhören werden, ſich zu haſſen, um tiſchen An griffen gegen den bayeriſchen Staat benutzt 19, f Völker zuſammenzuarbeiten, um ſich endlich kennen und lieben zu lernen. werden, entbehren ſomit jeglicher Grundlage.“ —— 0 tätigen bereit waren. 2. Seite. Nr. 357 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Bolſchafter Hoeſch bei Vriand Paris, 3. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die heutige Morgenpreſſe zeigt ſich über die Unterredung des deutſchen Botſchafters mit Berthelot und Briand wenig informiert. Am Quat'Orſay wurde offenbar keine Mitteilung über die Verhandlungen ausgegeben. Die meiſten Blätter verzeichnen lakoniſch die Tatſfache, Außenminiſter Briand habe Herrn von Hoeſch empfangen. „Le Journal“ bringt die Beſprechung in Zuſammen⸗ hang mit der Zweibrückener Flaggenaffäre.„Es iſt richtig, daß in normalen Friedenszeiten ein Volk ſeine Angehörigen nicht an das Ausland zur Beſtrafung auslie⸗ fert. Wir verſtehen die Gefühle der Deutſchen, die ſich ent⸗ rüſten und die Auslieferung als im Widerſpruch zum Ver⸗ ſöhnungsgeiſt und zur Vocarnopolitik ſtehend erachten, doch müſſen wir ſagen, daß ſte auf einem falſchen Standpunkt ſtehen. Die wirkliche Schuld iſt bei der deutſchen Regierung zu ſuchen, die davon abgeſehen hat, die Schuldigen zu verfol⸗ gen, nachdem ſie ſich auf das unbeſetzte Gebiet geflüchtet hat⸗ ten. Ein Delikt iſt begangen worden und der Staat hätte ſelbſt die Initiative zu deſſen Ahndung ergreifen müſſen. Jetzt iſt der Fall viel heikler geworden. Wir ſind geneigt, die Beſtrafung den Deutſchen ſelbſt zu überlaſſen, aber unter der Bedingung, daß tatſächlich eine Strafe, und zwar eine wirk⸗ ſame Strafe verhängt wird. Auf dieſen Standpunkt erſtrecken ſich die gegenwärtigen diplomatiſchen Verhandlungen.“ Spaniens Beitritt zum Kellogg ⸗Pakt? V Paris, 3. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter. Außenminiſter Briand beſprach ſich geſtern auch mit dem ſpaniſchen Botſchafter Quinones de Leon. Wahrſchein⸗ lich war dabei von der Möglichkeit eines Beitrittes Spaniens z um Antikriegspakt die Rede. Es iſt nicht recht erſichtlich, ob die Angelegenheit einen Schritt wei⸗ tergekommen iſt, denn es ſteht den Amerikanern zu, die ur⸗ ſprünglichen Unterzeichner des Paktes zu beſtimmen, doch ſcheint nach den Informationen des„Fournal“ die ameri⸗ kaniſche Regierung keine Luſt zu zeigen, deren Zahl zu ver⸗ mehren.(2) Die Friedensbeoͤrohung durch den polniſch⸗litauiſchen Streit Berlin, 3. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Warſchau wie aus Litauen kommen fort und fort aller⸗ hand düſtere, bisweilen auch alarmierende Meldungen. Man braucht in dieſe Alarmrufe nicht gleich einzuſtimmen und wird doch nicht verkennen dürfen, daß ſich über den dortigen öſt⸗ lichen Balkan, den die Friedensdiktate ſchufen, gewitter⸗ ſchwangere Wolken zuſammenziehen. Die Situation iſt ſehr kompliztert, umſo komplizierter, als hier zwei unberechenbare Faktoren im Spiele ſind: Pil⸗ ſudfki in Polen und Woldemaras in Kowno. Beide find, gelinde geſagt, Draufgängernaturen und beide haben die Neigung, aus dem Affekt heraus zu handeln. Die Lage wird dadurch beſonders ſchwierig, weil es eine wirkliche und reinliche Löſung für ſie kaum gibt. Im Grunde handelt es ſich bei dem ganzen Streit doch um Wilna. Wilna iſt den Litauern die hiſtoriſche Hauptſtadt, aber für Polen iſt es die Stadt des polniſchen Barocks, in der, wie gerechterweiſe zuzugeben ſein wirb, das litauiſche Element eine nicht nur zahlenmäßig beſcheidene Rolle ſpielt. Jedenfalls ſtehen leider bei dem ſprunghaften Charakter der beiden Hauptakteure die Dinge doch ſo, daß, wenn man ſie ſich ſelbſt überläßt, ein über⸗ ſprühender Funke jeden Tag unheilvollen Brand entzünden kann. Man wird den Mächten immerhin zugeſtehen müſſen, daß ſie der Entwicklung des Dramas nicht ganz müßig und unbetei⸗ ligt zugeſchaut haben. Von den deutſchen ſehr unpartiiſchen und redlichen Bemühungen iſt hier ſchon berichtet worden. Wir haben wiederholt in Kowno bei Woldemaras freundſchaftliche Vorſtellungen erhoben. Hernach iſt, wie wir zu wiſſen glauben, das auch von Frankreich und England geſchehen. Dann iſt, um die Parität zu wahren, der polniſche Geſandte ins Auswärtige Amt geladen worden, wo ihm dringend ge⸗ raten wurde, Polen möchte doch etwa aufgrund des litauiſchen Mindeſtprogramms nach einer Verſtändigung ſuchen. Im gleichen Sinne ſind dann auch Unterhaltungen mit den Weſt⸗ mächten gepflogen worden, und man hat hier den Eindruck ge⸗ habt, daß dieſe den deutſchen Anregungen nicht unfreundlich gegenüberſtanden und in der nämlichen Richtung ſich zu be⸗ * Das iſt in großen Zügen der Stand der Dinge von heute. Auf die polniſch⸗litauſſchen direkten Verhandlungen wird man, wie wir ſchon geſtern andeuteten, ſich nicht gerade ver⸗ laſſen dürfen. Erſt fetzt kommen wieder Meldungen aus Waxſchau, die die für den 15. Auguſt geplante Königsberger Konferenz unwahrſcheinlich machen. Polen betreibt offenbar, weil Herr Zaleski um dieſe Friſt unabkömmlich wäre, eine Verlegung der Konferenz nach Ge uf und zwar für die Zeit unmittelbar vor der Völkerbundsſitzung, umſo mehr wird 8u wünſchen ſein, daß der Völkerbund ſich ins Mittel legt und einen, wenn auch nur zeitweiligen Ausgleich her⸗ beiführt. Schließlich geht es hier doch ein wenig auch um die Reputation des Völkerbundes und der ihm zu Grunde liegen⸗ den Idee. Es wäre einfach ein Bankerott, wenn es in dieſen Zeitläuften des Kellogg⸗Paktes den Mächten nicht gelänge, zwiſchen zwei unruhigen Staaten, die man doch ſelbſt erſt ge⸗ ſchaffen hat, irgendwie eine nokdürftige Ausbalanzierung der Intereſſen zu erzwingen. Polniſche Großmannsſucht i Berlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Verband der polniſchen Legionäre und ver⸗ ſchiedene andere halbmilitäriſche Verbände haben, wie man der„Dag“ aus Warſchau meldet, einen ſenſationel⸗ len Aufruf veröffentlicht, in dem wörtlich geſagt wird, daß Pilſudſki an die Verwirklichung großer Pläne heran⸗ treten werde und daß die unterzeichneten Verbände treu zu ihm halten würden, bereit, für ihn zu kämpfen und zu ſterben. Die Zukunft Polens ruhe in Pilſudſkis Hand, der aus Polen einen mächtigen Staat machen wolle und ihn zu einer Welt⸗ macht geſtalten würde. Das mögen unter Umſtänden nur große Worte ſein, aber ſte zeigen, welche phantaſtiſchen Pläne in polniſchen Hirnen gewälzt werden. Man überhitzt ſich und eines Tages explo⸗ diert es. Auch wer kein Schwarzſeher iſt und vor Ueber⸗ treibungen ſich hütet, wird doch den ſehnlichſten Wunſch haben CC 8 hof mit dem Ztel der Landtagsauflöſung angeſtrengt zu ſpät kommen. Große Freude in London 8 London, 3. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie bereits gemeldet, iſt der britiſche Fliegerkapitän, der Mittwoch abend in Begleitung von drei Gefährten auf einem deutſchen Dornier⸗Waſſerflugzeug Horta auf den Azoren zu einem Fluge nach Neufundland verließ, etwa 500 Meilen nordweſtlich von den Azoren zu einer Notlan⸗ dung gezwungen worden. Geſtern abend wurde er von dem amerikaniſchen Dampfer„Minnewaska“ an Bord genommen. Außer Courtney befand ſich an Bord des Waſſerflugzeuges, das mit zwei 4500 PS⸗Motoren ausgerüſtet iſt, der Mechaniker Pierce, der Radiotechniker Gilmour und Miſter Hos mer, ein kanadiſcher Millionär, der bereits im Vorjahre an dem von Courtney vergeblich unternomme⸗ nen Verſuch zur Ueberquerung des Ozeans teilgenommen hatte. Die Rettung Courtneys iſt ein ſchlagender Beweis, daß für Transatlantikflüge lediglich Waſſerflugzeuge, die mit einer Radioſtation ausgerüſtet ſind, Verwendung finden können. Hier in London war man bereits unruhig geworden, als man geſtern am frühen Nachmittag 15 Stunden nach dem Start in Horta noch immer keine Nachricht von den Fliegern erhalten hatte. Kurz darauf traf die Nachricht ein, daß er auf dem Ozean niedergehen mußte, daß aber mehrere Damp⸗ fer ſeine SOS⸗Rufe aufgefangen hatten und zur Hilfe eilten. Als dann nach ſtundenkangem vergeblichen Warten lebiglich der Funkſpruch eintraf, daß Courtney noch immer nicht ge⸗ funden ſei, glaubte man bereits fürchten zu müſſen, daß ſein Flugzeug in einem Sturm untergegangen ſei. Die Rettung wird hier von der geſamten Preſſe enthuſtaſtiſch be⸗ grüßt. Kapitän Courtney begann ſeinen diesjährigen Verſuch zur Ueberquerung des Atlantik von Piſa aus, von wo er ſich zu⸗ nächſt nach Liſſabon begab. Am 28. Juni traf er auf den Azoren ein, von wo er am 8. Juli einen Start zum Weiterflug nach Neufundland unternahm, doch ein Sturm zwang ihn zur Umkehr, nachdem er bereits 350 Meilen geflogen war. Kapi⸗ tän Courtney gehört nicht zu den ſogenannten Sturmfliegern, ſondern gehört dem wiſſenſchaftlichen Klub der engliſchen Flieger an. Einzelheiten aus franzsſiſcher Quelle y Paris, 3. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber den mißglückten Ozeanflug des engliſchen Kapitäns dem Abflug des Apparates am Mittwoch abend langte ein Funkſpruch des Inhalts an, an Bord ſet alles gut, die Wit⸗ 2 N Rücktritt des belgiſchen Kammerpräſisenten Der belgiſche Kammerpräſident Brunet tſt wegen der ſtürmiſchen Zwiſchenfälle bei der Beratung der Heeresreform in der Kammer von ſeinem Poſten zurückgetreten. Dieſe Demiſſion zieht ipso facto den Verluſt des Abgeordneten⸗ mandates nach ſich.. Der Entſchluß Brunets rief allgemeine Beſtürzung her⸗ vor. Die Kammergruppen ſind ſofort zuſammengetreten und haben den Kammerpräſidenten gebeten, ſeine Demiſſion zurückzuztehen, Die Antwort Brunets ſteht zur Stunde noch aus. Süsdflawiſche Regierungserklärung In der Sitzung der Belgrader Skupſchtina verlas am Donnerstag Miniſterpräſtdent Koroſche tz die Regie ⸗ rungserklärung. An der Sitzung nahmen die Mitglie⸗ der der Regierungsparteien faſt vollzählig teil. Von der Oppoſition ſah man nur die Abgeordneten des Deutſchen Clubs. Die Erklärung betont den feſten Willen der Regierung, die legislativen Arbeiten des Paxlaments fortzuſetzen und in die Verwaltung den Geiſt der Ehrlichkeit und der Obfektivität einzuführen. In der Verwaltung ſoll eine weitgehende De⸗ zentraliſation durchgeführt werden. Die Regierung wird der wirtſchaftlichen Depreſſton ihre beſondere Aufmerkſamkeit wid⸗ men und alle Maßnahmen zur Erleichterung der wirtſchaft⸗ lichen Lage treffen. Die Regelung der handels⸗ und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Beziehungen zu anderen Ländern ſoll weiter fortgeſetzt werden. Die Regterungserklärung befaßt ſich dann mit der Landesverteidigung, da eine ſtarke Armee die Vor⸗ ausſetzung für die Ruhe im Lande bilde. Dann kommt die Er⸗ klärung auf die Ereigniſſe vom 20. Juni und die Abweſenheit der Abgeordneten der bäuerlich⸗demokratiſchen Koalition zu ſprechen. Obwohl die Regierung die damaligen Ereigniſſe aufs ſchärfſte verurteile, könne dies Ereignis doch nicht der Anlaß ſein, die Arbeiten des Parlaments zu unterbrechen. Die Tat eines Einzelnen dürfe nicht verallgemeinert werden. Die Re⸗ gierung hege den aufrichtigen Wunſch, daß die Abgeordneten, die ſich jetzt zurückhielten, ins Parlament zurückkehren möch⸗ ten. Zur Töſung der Fragen nationaler und ſtaatlicher Natur ſei die Skupſchtina das berufene Forum. Sollten ſich die kroatiſchen Abgeordneten dieſer Erkenntnis verſchließen, ſo ſei die Regierung entſchloſſen, alle Mittel zur Sicherung der Ver⸗ faſſung und der Geſetze anzuwenden, und ihnen Achtung und verpflichtende Kraft zu verſchaffen. Hinſichtlich der Außenpolitik ſagt die Erklärung, daß dieſe nach den bisherigen Richtlinien fortgeführt werden ſolle. Ihr Ziel ſei die Sicherung der durch die Friedensverträge ge⸗ ſchaffenen Lage, die Achtung vor den Sicherhetts⸗ und Freund⸗ ſchaftsverträgen und die Aufrechterhaltung der guten Bezie⸗ hungen zu allen Staaten, namentlich zu den Nachbarſtaaten. Nach der Verleſung der Regisrungserklärung trat eine längere Pauſe ein. Die Debatte über die Erklärung wird heute(Freitag) beginnen. * Der mecklenburgiſche Verfaſſungskonflikt. Die meckley⸗ burgiſch⸗ſchwerinſche Landes regierung hat trotz der Entſchek⸗ dung des Staatsgerichtshofes den mecklenburgiſchen Lan d⸗ tag nicht aufgelöſt. Die mecklenburgiſchen National⸗ ſozialiſten haben nun erneut Rechtsklage beim Staatsgerichts⸗ Courtney liegen jetzt nähere Nachrichten vor, Kurz nach! n Freitag, den 3. Auguſt 1028 f Nellung des Ozeanfliegers Courtney Durch einen amerikaniſchen Dampfer terungsverhältniſſe ſeien günſtig. Seither wartete man ver⸗ geblich auf neue Nachrichten, bis dann in London ein Funk⸗ ſpruch des Dampfers„Franconia“ eintraf, nach dem Court⸗ ney bei 40 Grad nördlicher Breite und 41 Grad weſtlicher Länge(etwa 500 Meilen von den Azoren) ins Meer ge⸗ fallen war. Courtney verlangte unverzügliche Hilfe, fügte jedoch bei, er befinde ſich augenblicklich nicht in Gefahr. Einige Dampfer haben ſofort ihren Kurs geändert, um ihm zu Hilfe zu eilen. Das nächſte Schiff„Preſident Hayes“ be⸗ fand ſich etwa 100 Meilen von dem von Courtney angegebe⸗ nen Ort entfernt und gelangte dort am Abend an, fand je⸗ doch keine Spur des Apparates vor, der vollſtändig aus Me⸗ tall gebaut iſt und ſich unter normalen Umſtänden beträcht⸗ liche Zeit auf dem Waſſer halten kann. Eine Reihe von Funk⸗ ſprüchen, die der Dampfer für Courtney und ſeine Beglei⸗ tung ausſandte, blieben unbeantwortet. Wahrſcheinlich war die von Courtney angegebene Orts⸗ beſtimmung ungenau, und dieſe Vermutung beſtätigte ſich, als ſpäter ein in Newyork aufgefangener Funkſpruch ankün⸗ digte, der Dampfer„Minnewaska“ habe Courtney und ſeine 59 Grad weſtlicher Länge an Bord genommen. Man nimmt an, das Courtney mit ſeinem Apparat plötzlich in eine Gewitterzone geraten iſt und ſich im Nebel zur Um⸗ kehr entſchloſſen hat und auf dem Rückwege wahrſcheinlich wegen eines Motorendefekts gezwungen wurde, auf dem Meere niederzugehen. Polniſcher Amerikaflug . Paris, 3. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Seit einiger Zeit warteten die beiden polniſchen Fliegeroffi⸗ ziere Idzikowſki und Kubala mit ſtartbereitem Appa⸗ rat in Le Bourget auf günſtiges Wetter, um ihren geplanten Ozeanflug zu unternehmen. Der geſtern ausgegebene Witte⸗ rungsbericht ließ zwar kein ldeales Wetter vorausſehen, ver⸗ anlaßte jedoch die beiden Flieger zu dem Entſchluß, heute früh 4 Uhr zu ſtarten. Der Verſuch Idzikowſkis und Kubalas wird ausſchließ⸗ lich von der polniſchen Regierung finanziert. Ihr Apparat iſt ein großer Metallbdoppeldecker mit einem Motor von 650 PS. Mit voller Belaſtung weiſt er ein Ge⸗ ſamtgewicht von 7800 Kilogramm auf. Die Flieger werden die ſüdliche Route über die Azoren wählen und hoffen New⸗ york in etwa 40 Stunden zu erreichen. Das Flugzeug beſitzt keinen Funkſender und iſt nur mit ſpärlichem Rettungs⸗ gerät verſehen, doch beſitzen die Benzinbehälter eine Vorrich⸗ tung für augenblickliche Entleerung, ſo daß ſie nötigenfalls hals Schwimmer dienen können. — n Kraſſin ſucht w⸗ Der rufftſche Geſandte in Oslo teilt mi,,, man an Bord des Eisbrechers„Kraſſin“ glaube, Amundſen halte ſich auf Franz⸗Joſephsland auf. Man werde deshalb in dem Waſſer⸗ gebiet um Franz⸗Joſephsland genaue Nachforſchungen an⸗ ſtellen und wahrſcheinlich auch norwegiſche Forſcher und Wiſſenſchaftler mitnehmen, ſobald die Reparaturen des„Kraſ⸗ ſin“, die in Oslo vorgenommen werden, beendet ſeien. Pro⸗ feſſor Samoilowitſch werde den„Kraſſin“ auf der Nordfahrt für vier Wochen verproviantieren laſſen 2 Wie gemeldet wird, dürfte die Monte Cervantes“ in dret Tagen Spitzbergen verlaſſen und ſüdwärts fahren können. Letzte Meloͤungen Wertvolle Flugzeugladung 3 — Köln, 3. Aug. Ein engliſches Großflugzeug hat geſtern, wie engliſche Zeitungen berichten, einen wertvollen Transport nach Köln ausgeführt. Es handelt ſich um die Beförderung von nicht weniger als einer Tonne Goldes auf dem Luftwege von London nach Köln. Zwei Streckenarbeiter getötet — Erfurt, 2. Aug. Geſtern wurden auf dem Erfurter Güterbahnhof zwei Streckenarbeiter tot auf dem Gleiſe auf⸗ gefunden. Sie ſind an einer unüberſichtlichen Stelle der Strecke überfahren worden. Freigabezahlung an den Norbdeutſchen Lloyd — Bremen, 2. Aug. Der Norddeutſche Lloyd erwartet in der nächſten Zeit einen Teilbetrag ſeines Freigabegut⸗ habens. Es dürfte ſich um etwa 2 Millionen Dol la 18 handeln. Dieſe Zahl kommt auf die Entſchädigung für die Hobokener Piers des Norddeutſchen Lloyd zur Vorrechnung. Ueber die Auſprüche aus der Schiffsenteignung ſchweben zur⸗ zeit Verhandlungen. Die Opfer von St. Cathérines — London, 2. Aug. Nach den neueſten Mitteilungen aus St. Cathérines(Ontario) ſind bei dem bereits gemeldeten Schleuſentor⸗Einſturz insgeſamt 12 Arbeiter gethtet worden. 14 Arbeiter liegen noch unter den Trümmern begraben. Bei dem Bau, der ſeit ſechs Jahren in Gang be⸗ findlich iſt, ſind bisher bereits 19 Arbeiter ums Leben ge⸗ kommen. Exploſton eines e— Neun Soldaten g getöte — Warſchau, 2. Aug. An der polniſch⸗litauiſchen Grenze bei Olita flog geſtern ein großes litauiſches Munitionslager in die Luft. Neun litauiſche Soldaten wurden getötet, 60 ſchwer verletzt. Zahlreiche umliegende Gebäude wur⸗ den durch die Gewalt der Exploſion zerſtört. Bela Khun wieder in Moskau Moskan, 3. Aug.(United Preß.) Bela Khun wurde hier bei ſeinem Erſcheinen auf dem Kongreß der Komintern ſtürmiſch begrüßt. In einer Anſprache an Bela Khun griff der deutſche Delegierte Schneller Deutſchland an und führte aus, daß in einem zukünftigen Krieg gegen die Sowjetunion Deutſchland vorausſichtlich als Operationsbaſts benutzt werden würde. 2 Mannſchaft bei 42 Grad 17 Minuten nördlicher Breite und * eee N 1 eee enn Fe ver⸗ Funk⸗ burt⸗ licher Orts⸗ ſich, kün⸗ ſeine und. mmt ine Um⸗ nlich auf ter.) 'offi⸗ ꝓpa⸗ unten itte⸗ ver⸗ ſeute ließ⸗ * nem Ge⸗ die W zeug gs rich⸗ alls rn, ort ing em ter uf⸗ her tet ut⸗ r 8 die 18. = — 1 7 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) „Seite. Nr. 357 Freitag, den 3. Auguſt 1928 Der Perſonenbahnhof Heidelberg In aller Stille ſind im Hauptbahnhof Heidelberg die alten, rauchigen Lokomotivſchuppen abgebrochen worden. Sie waren noch aus der guten, alten Zeit des erſten Bahnbaues Mannheim— Heidelberg und mußten jetzt der Er⸗ weiterung der Gleisanlage im Perſonenbahnhof Platz machen. Der Abbruch geſchah ſang⸗ und klanglos. Aber mancher Loko⸗ motivführer, der in den ſchwarzen Räumen viele Stunden ſei⸗ nes Lebens und Dienſtes mit ſeinen Kameraden, von denen viele ſchon in die Gefilde der Seligen gewandert ſind, in Sor⸗ abgeſtellt und aufgefriſcht hat, mag das Abbrechen der über 80 Jahre alten Schuppen doch mit einiger Wehmut betrachtet und ſich dabei an ſeine früheren Kameraden erinnert haben. Nur Teile der Anbauten ſind als„Säulen von verſchwundener Pracht“ übrig geblieben, und auch dieſe werden, wenn in hof⸗ fentlich nicht zu ferner Zeit der ganze Bahnhof aufgegeben wird,„über Nacht ſtürzen“ müſſen. Die Bahnſteige ſind für die langen, von ſtarken Lokomo⸗ tiven gezogenen Züge zu kurz geworden. Die Gleiſe müſſen deshalb ſo umgelegt werden, daß die Bahnſteige, die auch zu ſchmal ſind, wenigſtens genügend verlängert werden können. Hierfür waren die Lokomotivpſchuppen hinderlich im Wege. In den letzten Jahren iſt neben der Eiſenbahnlinie Heidelberg Mannheim ein neuer Lokomotiv⸗ und Abſtellbahnhof gebaut worden, der am 1. Dezember v. J. in vollem Umfang in Betrieb genommen worden iſt, nachdem ſchon im Sommer vor⸗ her die Lokomotiven zur Fahrbehandlung dahin geleitet wor⸗ den waren. Der neue Bahnhof mit einem großen Schuppen für 46 Lokomotiven iſt im Dezember v. J. in den Tagesblättern ausführlich beſchrieben worden. Seitdem die Lokomotiven in den neuen Bahnhof bei Wieblingen fahren, iſt der Perſonen⸗ bahnhof erfreulicherweiſe nahezu rauchfrei und auch die Um⸗ gebung wird von Rauch nicht mehr beläſtigt, was als ein er⸗ heblicher Gewinn für ſie betrachtet werden muß. Auch der große Lokomotivſchuppen der früheren Main⸗Neckarbahn hat weichen müſſen, da auf dieſem Platz die Gleiſe für Züge gelegt wurden, die nur zwiſchen Heidelberg und Mannheim verkeh⸗ ren, beſonders noch für die Sonderzüge nach Schloßbeleuchtun⸗ gen uſw. Dieſe feſtgemauerten Schuppen, die frei geworden ſind, leer ſtanden und für einen anderen Zweck nicht geeignet waren, durften der fortſchreitenden Entwicklung nicht mehr im Wege ſein. Es dehnt ſich wohl das Haus nach Schillers Glocke, aber es wachſen nicht die Räume. Auf dem gleichen Raum, auf dem früher der Perſonen⸗ und Gütervekehr der Badiſchen und der Main⸗Neckarbahn ſich abgewickelt hat, kann jetzt nur noch der Perſonenverkehr der Reichsbahn abgefertigt werden, und dieſer bei beſonderen Anläſſen auch nur mit Schwierigkeiten. Der Hauptbahnhof war bis 1914 Alles in Einem geweſen, Perſonen⸗, Güter⸗, Verſchiebe⸗, Lokomotiv⸗ und Abſtell⸗ bahnhof Dazu kam noch der mißliche Umſtand, daß der badiſche und der Main⸗Neckarbahnhof als Kopfbahnhöfe angelegt worden waren. 1914 war dann der Güter⸗ und Verſchiebebahnhof nach einem ſüdweſtlich gelegenen Platze verlegt und mit der Linie * Mannheim Würzburg durch den neuen Königſtuhltunnel ver⸗ bunden wor Der Lo he und Abſtellbahnhof wurde Ende des vori⸗ gen Jahres teblingen verlegt und in Betrieb genom⸗ men, So„Hauptbahnhof Raum geſchaffen worden, um darin de. erſonenverkehr noch einige Jahre bewältigen zu können, bis die Finanzlage der Reichsbahn ermöglicht, den neuen Perſonenbahnhof, für den das Gelände neben dem Güterbahnhof ſchon vor dem Krieg abgehoben worden war, als das Schlußglied der Bahnhof⸗Neubauten auszuführen. Da⸗ mit die ſchwere Straßenverkehrsſtörung am Rohrbacher⸗ und am Römerweg⸗Uebergang bald behoben wird, iſt die baldige Beſſerung der Finanzlage der Reichsbahn ſehr zu wünſchen. Die Gleisanlagen im Hauptbahnhof ſind an Stellwerke au⸗ gehängt, durch die eine ſichere Ein⸗ und Ausfahrt der Züge auch auf den ſich überſchneidenden Gleiſen erreicht wird. Das große auffallende Handrad, das zum Umſtellen der Weichen des Verſchiebedienſtes diente, an das ſich noch manche Wärter gern Preiſen 38 Mill., aufgewendet, für den Lokomotiv⸗ und Ab⸗ ſtellbahnhof 4 Mill., ſomit bis jetzt 42 Mill. Mk. Es iſt nun noch eine Verlegung der Oden wa lo bahn vom Karlstor ab gegen Oſten auf etwa 1400 Meter geplant, um die zwei verkehrsreichen ſchienenebenen Straßenübergänge am Karlstor und am„weißen Uebergang“ zu beſeitigen. Die Bahnlinie ſoll auf etwa 700 Meter im Berghang geführt wer⸗ den, ſodaß ſie bei der Teufelskanzel wieder den alten Bahn⸗ körper erreicht. Ferner ſoll der Bahnhof Karlstor zwei 350 m lange Inſelbahnſteige mit 4 Bahnſteiggleiſen erhalten, damit gen und Freuden verbracht hat, der hier ſein treues Stahlroß er nach Eröffnung des von der Stadt um 1100 m weiter ab⸗ gelegenen neuen Perſonenbahnhofs auch einen Teil des ſtar⸗ ken Perſonenverkehrs, namentlich an Feſttagen und nach Schloßbeleuchtungen, aufnehmen kann. Für den Guter⸗ verkehr wird der 3,5 Km. entfernte Bahnhof Schlier ⸗ bach⸗Ziegelhauſen erweitert. Die Verlegung der Odenwaloͤbahn am Karlstor wird 3,5 Mill., die Erweiterung des Bahnhofs Schlierbach 1,25 Mill. erfordern. Das Alte ſtürzt, es ändert ſich die Zeit! 2 Städtiſche Nachrichten Heimreiſe der Sängerhalle“ Noch vollſtändig erfüllt von den unauslöſchlichen Ein⸗ drücken der Wiener Sängertage, die jedem Teilnehmer noch lange Zeit in beſter Erinnerung bleiben werden, beſtiegen wir am Montag, 28. Juli in aller Frühe den Schnellzug, der uns in ziemlich gemütlicher Fahrt über das wundervolle Semmering ⸗Gebirge und durch das herrliche Selztal nach der alten Feſte Salzburg brachte. Mit ziemlicher Verſpätung trafen wir dort ein, ſo daß wir von der Stadt nicht mehr viel ſahen. Die zugeteilten Quartiere waren auch ſchon beſetzt. Unſer geſunder Pfälzer Humor trug viel dazu bet, auch dieſe Schwierigkeit zur Zu⸗ friedenheit aller zu erledigen. Der folgende Tag(Dienstag) galt der Beſichtigung der Stadt mit ihren herrlichen Bau⸗ denkmälern und der Feſte Hohenſalzburg. Wir hörten uns das Glockenſpiel auf dem Rathausturme an, beſuchten den Dom, waren im Mozarteum, ergingen uns im Garten des Schloſſes Mirabell, ſuchten das Zauberflöten⸗Häuschen auf dem Kapuzinerberg auf und labten uns abends im Brauſtübl der Franziskaner und im Stiegl⸗Keller. Der Mittwoch(25..) entführte uns in das Berchtesgadener Land Hier war es der herrliche tiefblaue Königſee, der unſer volles Entzücken in Anſpruch nahm und deſſen wundervolle Lage zwiſchen 1000 Meter hohen ſenkrecht anſteigenden Felswänden helle Bewunderung auslöſte. Vom idylliſchen Malerwinkel aus nahmen wir das herrliche Panorama des Sees mit dem gegenüberliegenden St. Bartholomä und den dahinter ſich auftürmenden zerriſſenen Gipfeln des Watzmann mit ſeinen Gletſchern in uns auf, einen Anblick, den keiner ſo leicht ver⸗ geſſen wird und den wir mehrmals durch die Kamera feſt⸗ hielten. Am Nachmittag des gleichen Tages unternahmen wir noch eine kleine Tour in die Ramſau bis zur Wim⸗ bachklamm, von wo aus wir nochmals die gigantiſchen Gipfel der Watzmann⸗Gruppe bewundern konnten. Am Donnerstag(26..) fuhren wir wetter nach Prien am Chiemſee. Die Bahn und das Schiff brachten uns auf das im See träumende Eiland Herrenwört h, woſelbſt wir dem dortigen Königsſchloß einen Beſuch abſtatteten. Die Beſichtigung dieſes ſchönen, mitten in wundervollen Park⸗ anlagen liegenden Prachtgebäudes mit ſeinen prunkvollen Gemächern und Sälen war ſehr lohnend. Beim Wandel durch dieſe herrlichen Räume dachte man unwillkürlich an die Märchen aus„Tauſend und eine Nacht“. Froh, an dieſem herrlichen Fleckchen Erde nicht vorübergezogen zu ſein, be⸗ gaben wir uns auf den Rückw g. Den Freitag verbrachten wir ebenfalls am See, um die Ruhe auf uns einwirken zu Mütnchen Samstag, Sonntag und Montag waren dazu auserſehen, die Sehenswürdigkeiten dieſer Stadt kennen zu lernen. Wir machten davon ausgiebigen Gebrauch. Neben den bedeutend⸗ ſten Bierhäuſern waren es die herrlichen Baudenkmäler und Muſeen, das Rathaus mit ſeinem wunderſchönen Glockenſpiel, die Bavaria, das Schloß Nymphenburg und der daran an⸗ ſchließende Hirſchgarten, das Deutſche Muſeum, die ſchönen Iſaranlagen und noch vieles Andere, was unſer Intereſſe erregte. Wir waren von den reichen Schätzen, die Iſar⸗Athen birgt, auf das Angenehmſte überraſcht. Allzufrüh ſchlug für jeden Einzelnen die Stunde der Rückkehr am Montag, 30. 7. Und doch wieder war man froh, daß die Reiſe zum 10. Deut⸗ ſchen Sängerbundesfeſt einen ſo herrlichen, eindrucksreichen Abſchluß fand. * * Abkühlung. Heute früh die zweite Ueberraſchung. Der geſtrige Regen hat das Gute gehabt, daß eine merkliche Abkühlung eingetreten iſt. Schon geſtern nachmittag atmete man erleichtert auf. Ein kühles Lüftchen fegte durch die Straßen. Wenn man das Haus betrat, das die Hitze noch gefangen hielt, merkte man am deutlichſten den Temperatur⸗ unterſchied, der in der heutigen Frühmeſſung mit 12,7 Grad C. zum Ausdruck kommt. Die Differenz gegen geſtern beträgt über 4 Grad. In der vergangenen Nacht ging das Queck⸗ ſtlber auf 12,1 Grad C. zurück, während in der Nacht zum Donnerstag ein Minimum von 16,8 Grad C. feſtgeſtellt wurde. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 8,4 Grad C. gegen 30 Grad C. am Mittwoch. * Informationsreiſe. Die Vertreter des Norddeut⸗ ſchen Lloyd aus den Generalagentur ⸗ Bezirken Mannheim und Schleſien waren am 28. und 27. Jult in Bremen und Bremerhaven verſammelt, um den großen Betrieb der großen Bremer Reederei kennen zu lernen. Im Verwaltungsgebäude des Norddeutſchen Lloyd wurden ſie non Direktor Stadtländer, der ihnen einen umfaſſenden Ueberblick gab über die Flotte, die Neubauten, insbeſondere die Schnelldampfer„Bremen“ und„Europa“, und das Linien⸗ netz des Norddeutſchen Lloyd, auf das herzlichſte begrüßt. Anſchließend erfolgte u. a. eine Beſichtigung des im nächſten Monat auf der Werft der Deutſchen Schiff⸗ und Maſchinen⸗ bau⸗A.., Werk Akt.⸗Geſ.„Weſer“, vom Stapel laufenden meuen Schnelldampfers„Bremen“, deſſen gewaltige Ausmaße größtem Intereſſe begegneten. In Bremerhaven machten die Vertreter u a. eine Hafenrundfahrt und verblie⸗ ben dann an Bord des Doppelſchraubendampfers „Columbus“ des N. D.., deſſen prachtvolle Einrichtungen eingehend in Augenſchein genommen wurden. Am 7. Juli wurde eine glänzend verlaufene Fahrt nach Helgoland mit dem neuen Seebäderdampfer„Roland“ des Nordbeutſchen Lloyd unternommen. Von der hieſigen Generalagentur nah⸗ men die Herren Eberhard Mayer und Heinrich Bucht⸗ mann teil. Winzers Hoffnung Wenn ſo die Sunn jetz Dag for Dag Vum Himmel runnerbrennt, Hoff ich, daß des Johr widder mol De Wein gerode könnt. Die Beere fange Schtun um Schtun Die Sunneſchtrahle ein Un wandle ſe in ſieße Saft, In flüſſig Gold, in Wein. Die Winzer ſin zufriede ſo; Sie hawwe allen Grund: Die Rewe ſchtehe friſch im Laab Die Trauwe ſin all gſund. Drum bete ſe:„Sankt Kilian, Halt feſcht in deine Händ Was du ſo ſchee begonne hoſcht Un bring's zum gude End.“ A. Weber. oder ungern erinnern werden, iſt ſchon lange verſchwunden. laſſen. Ein Bad in den blauen Fluten des Chiemſees er⸗ 1 9 führt ab, es wirkt sehr Nach der„Ztg. d. Ver. D. Everw.“ No. 24 vom 14. 6. 28 friſchte uns für die kommenden Tage. 7 milde, versuch es, und (Oberbaurat Müller) wurden an Koſten für die Bahnhofbau⸗ Die letzte Etappe unſerer Reiſe galt der Hauptſtadt des 7 Se 3 5 11d ten in Heidelberg ſeit 1903 bis 1923 28 Mill., nach heutigen Bayernlandes 3 i Du bist im Bilde ö eee,—...... ͤ K eee eee Walderlebnis Skizze von Franz Friedrich Oberhauſer Es gibt Schauſpiele in der Natur, dite ſich ewig wieder⸗ holen und doch niemals einander gleichen. Das fühle ich, wenn ich von meinem Feunſter in den nahen Wald blicke. Nichts iſt um dieſe verſonnene, ſeltſam vergeſſene Stunde in meinem Walde, als das ſilberne Glockengeläute der Quelle, die eines Tages plötzlich neben mir aus der Erde ſprang und deren Geburt ich niemals vergeſſen werde; die Quelle ſingt manchmal leiſe und verhalten und dann wieder laut und in übermütiger Luſt, daß ichs bis in meine Träume höre. Dazu hämmern die Spechte an den Fichten und Tannen, his aus den Löchern das Harz fließt, klar und golden. Eich⸗ kätzchen werfen leer geknabberte Tannenzapfen aus den wind⸗ umſungenen Höhlen der Wipfel. Der Reigen der Schmetter⸗ linge über den geneigten blauen, zackigen Kronen des En⸗ zians iſt müde geworden; Libellen läuten in den milden Tag. Neben mir im Jägerhaus wohnt ein Mädchen. Ich ſehe es, wenn ich frühmorgens von einer Wanderung wiederkehre und unter den funkelnden, tauigen Bäumen ſtehen bleibe. Dann ſehe ich das Mädchen am offenen Fen⸗ ſter die glanzvollen, langen Haare flechten und dem frühen Vogelorcheſter in den Brombeerbüſchen lauſchen oder ich höre es halblaut ein einfaches, ländliches Lied ſingen. Im Waldhauſe wohnte ein junger Mann, der klapp nach Mitternacht mit den Forſtburſchen auf die Birſch geht; dieſer junge Mann liebt den Wald, wie ich ihn liebe: als Er⸗ lebnis, als ein beſtändig neues Abenteuer. Zwiſchen dieſen beiden Menſchen, dem ſingenden Mäb⸗ chen mit dem glanzvollen Haare und dem fungen Manne ent⸗ ſpann ſich eine keuſche, verborgene, zarte Liebe. Es gibt Schauſpiele im menſchlichen Leben, die ſich ewig wiederholen und doch ſo verſchieden ſind. Die Liebe zwiſchen dieſen beiden Menſchen war wie eine zarte Melodie. Ste fing an wie ein ſeltſames Erlebnis, wie ein Abenteuer, dem gegenüber jedes reine Herz ratlos ſteht. Sie geht weiter als ſolch ein Erlebnis. Beide wiſſen davon, ſie reden aber nicht darüber und behüten es wie ein glückhaftes Märchen Geſtern brannte ein Abenbgewitter auf. 1 Jäh war die Erde rot, wie von ſchweren, purpurnen Tüchern verhangen. Die Wälder bebten in ſcheuer Angſt. Die Bäume, in hellen Reihen geordnet, hüllten ſich in dunkelblaue Mäntel. Nebelfetzen flogen über Talwieſen, von Abendfackeln durchleuchtet: alles prangte rot und glühte. Frühe Nacht verlöſchte das ſeltſame rote Leuchten, drückte die Sonne mit Gewalt hinter ſchwarzes Gewölk. Aus den Waldſeen ſtiegen Regennebel, flochten die Wälder ein, bis nichts mehr da war als ein weißes, mattſilbernes Meer, ein ſanftes blauſchimmerndes Glühen und Leuchten. Manchmal zerriß der Himmel, ein Spalt öffnete ſich, daraus floß wie ſchweres gemartertes Blut rotes Licht, wie an jenem Tage, da Petrus über verworrene Sturmfelder ſchritt Dann floſſen endlich, erlöſend, die erſten funkelnden Sil⸗ bervorhänge ſchwertropfigen Regens, klar und ſchön geordnet, in weit ausholenden Schwüngen. Der Himmel wurde heller. Die Vorhänge des Regens wanderten vauſchend über die Erde, und tief bewegt glühte ſie in das blauverhüllte Land. Die Bäume hoben ſich wieder, weiße Nebelbänder ver⸗ wehten, die Forſte atmeten, und zaghaft ſchwang ſich der Him⸗ mel nieder Um dieſe Zeit waren die zwei jungen Menſchen im Walde. Sie ſaßen in einer halbverfallenen Holzhittte, über die das Gewitter böſe und peitſchend ſchlich. Die Bäume lärmten, die Gebüſche der nahen Lichtung ſchlugen auf die Erde, Nichts ſtörte die Jugend der beiden. Sie fanden ſich, kaum ahnend, nicht bebend, und doch vom Glück beſchwingt, zum erſten Kuß. Dann kam ein Augenblick tiefen Schweigens. Der Sturm tobte, die Regenſchauer ſchlugen an das Holz, Waldtiere flohen entſetzt tiefer in den Forſt. Geängſtigt ſah das Mädchen den Geliebten an; aber der junge Mann fuhr ihr nur ganz leicht über das vom Regen naſſe Haar. Dann waren beide froh und vergaßen die Welt, den Sturm, den Klang der fallenden Regenwaſſer, Noch ſpielte die Sonne, als die beiden heimwärts gingen. Sie ſtanden in einem aufblühenden, abendlichen Regenbogen. Faßten ſich enger an den Armen; der Regenbogen wurde heller, als wollte er beide hochgeſchwungen, lächelnd und be⸗ guadet vereinen und ſegnen. Ringsum ſtanden die Wälder. Traumhaft, tief und verworren. Ferne ſchimmerte das Land. Ein Schuß fiel im Walde, rollte langatmig durch den Tann, hallte von den Bergen drüben wider. Ueber dem Regenbogen, der ſich in unendlicher Welte ent⸗ faltet hatte, wiegte ſich üĩbermütig und ein wenig berauſcht ein klarer Mond wie ein ſilberflüſſiger Schlittſchuhläufer, und der Abendſtern kam aus den weißen, duftigen Wolkenwiegen gefallen und blitzte über dem verlöſchenden Regenbogen. Das Gewitter grollte noch einmal in der Ferne; dann erloſch das Farbenſpiel. Die zwei Menſchenkinder ſchritten raſcher, kaum ſprechend, den Weg bergab, dem Waldhauſe zu. Einſam ſchwang der Abendſtern, ſeligem Traum zu⸗ lächelnd, über dem ſtillen Lande i * Vom Deutſchen Turnerfeſt in Köln. Die neueſte Num⸗ mer der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“ läßt in mehreren herrlichen Aufnahmen aus dem ſtundenlang dauernden Feſtzuge und aus den heißen Wettkämpfen im Stadion das von den deutſchen Turnern überaus ſtark be⸗ ſuchte 14. Deutſche Turnfeſt in Köln nochmals friſch erleben. Intereſſante Bilder von der Vigliert⸗Gruppe gewähren einen erſchütternden Einblick in die Tragödie am ewigen Eiſe. Auch die olympiſchen Spiele in Amſterdam, bei denen die Deutſchen zahlreiche Erfolge buchen konnten, find nicht umgangen, wie ja das Titelbild zeigt. Große Anziehungs⸗ kraft üben in dieſen Tagen die Pferderennen aus. In Mann⸗ heim ſelbſt ſtehen oft Hunderte von Menſchen vor den Sport⸗ zentralen, um die Ergebniſſe in Spannung zu erwarten. Zwei berühmte Ställe, denen ſo manches Stegerpferd entſtammt, zeigt die neue„K...“ im Bilde. Viele andere hochaktuelle Aufnahmen haben noch ihren Platz in dieſer Nummer ge⸗ funden. Auregender Leſeſtoff ſorgt ferner für reichliche Ab⸗ wechflung. Der Führerſchein In Reclams„Univerſum“ wird folgende kleine Geſchichte aus einem Kraftwagenführer⸗ Examen erzählt: Siebzehn Mann ſtehen vor dem Gewaltigen, der ſie einem Examen unterzieht. Die Antworten ſind bisher recht unbefriedigend ausgefallen. Der Siebzehnte macht auch nicht gerade den Ein⸗ druck beſonderer Intelligenz.„Alſo: Sie fahren durch eine Straße 1. Ordnung. Da fällt Ihnen plötzlich ein, daß ſie keine Zigaretten haben, Links ſehen Sie ein Zigarettenge⸗ ſchäft. Was tun Sie?“— Der Siebzehnte:„Ich fahre weiterz ich bin Nichtraucher!“. ſchon drückende Exiſtenzkampf erſchwert. * 85 4. Seite. Nr. 357 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabef 5 Freitag, den 3. Auguſt 1928 Der Aal auf der Straße Auf dem Gehweg in einer ſehr belebten Straße bewegte ſich zum Erſtaunen von groß und klein ein mittelgroßer Aal. Wie der Waſſerbewohner auf die Straße kam, war nicht feſtzuſtellen. Vielleicht iſt er dem Netz einer Haus⸗ frau, die ihn auf dem Wochenmarkt eingekauft, entſchlüpft. Zäh wie dieſe Tiere ſind, führte der Aal die größten Sprünge aus. Die Kinder machten ſich eine Freude daraus, recht nahe heranzukommen, wenn ſich der ſchlangenartige Fiſch ruhig verhielt, um dann mit lautem Geſchrei auseinander⸗ zurennen, wenn er ſeine Bewegungen im Hochſchnellen vor⸗ führte. Nach einiger Zeit griff ein beherzter Mann zu und rollte den Aal in ein großes Taſchentuch. Wohin er den Fiſch brachte, entzieht ſich meiner Kenntnis. Er meinte:„Den wolle mer mol mitnemme.“ Die Jugend gab ihm noch ein Stück Wegs das Geleite. E * * Rablerunfall. Geſtern mittag fuhr ein 18jähriger Burſche mit ſeinem Rad in ſo unvorſichtiger Weiſe in das Schienengleis der Straßenbahn in der Jungbuſchſtraße und fiel dabei ſo ungeſchickt auf den linken Arm, daß er einen Bruch des linken Handgelenks davontrug. Nach An⸗ legung eines Notverbandes wurde der Verunglückte nach der elterlichen Wohnung gebracht. * Steigender Poſtſcheckverkehr in Baden. Der Poſtſcheck⸗ verkehr des Amts Karlsruhe zeigt mit 43 278 Poſtſcheckkunden im Juli einen Zugang von 65 gegen den Juni. Im Juli wurden 1 389 016 Gutſchriften(243 809 469 /) und 927 870 Laſt⸗ ſchriften(242 510 846 1) ausgeführt. Von dem Geſamtumſatz wurden bargeldlos beglichen 391087 090 l. * Starker Beſuch der Kriegsgräber. Außerordentlich viel werden in dieſem Sommer— wie uns mitgeteilt wird— die Kriegsgräber in Frankreich und Belgien in Verbindung Hrit den Schlachtfeldern beſucht. Zum erſten Male konnten auch von Deutſchland aus verſchiedene Reiſen in Gruppen nach den Kriegsgräbern deutſcher Kriegsteilnehmer in Frank⸗ reich und Belgien durchgeführt werden. Gleichzeitig iſt das Intereſſe an Einzelreiſen nach den Gräbern um etwa 20 Pro⸗ zent gegenüber dem Vorjahre geſtiegen. In enger Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Volksbund Deutſcher Kriegsgräber⸗ fürſorge.V. werden dieſe Reiſen durch das Mitteleuropäiſche Reiſebüro(MER) durchgeführt. Dem Reiſenden werden nicht nur die Fahrſcheine bis zum Reiſeziel und zurück aus⸗ gehändigt, es wird ihm auch das Hotelzimmer beſtellt und für die Verpflegung vorgeſorgt. Außerdem ſteht dem Be⸗ ſucher der Kriegsgräber ein Auto bis zum Friedhof zur Ver⸗ fügung. Die Verſtändigung im fremden Lande macht keiner⸗ lei Schwierigkeiten, nachdem durch die zahlreichen Kriegs⸗ gräberbeſuche von Deutſchland aus ſowohl die Hotels wie die Autoführer ſich vollkommen auf den deutſchen Beſuch ein⸗ geſtellt haben und beſonderes Entgegenkommen zeigen. In den meiſten Fällen genügen etwa drei bis vier Tage zur Durchführung der Reiſe von Köln bezw. Frankfurt a. M. aus. Zahlung der Handwerker-Rechnungen iſt moraliſche Pflicht Ungeheuer groß iſt die Zahl derer, die durch die Inflation die Früchte ihrer Arbeit verloren haben. Beſonders im Handwerk und Gewerbe iſt dadurch ein drückend fühlbarer Kapitalmangel eingetreten. Die ſo bedingte Not des ſelbſtändigen Handwerkerſtandes wird noch dadurch erhöht, daß eine ungeheuer große Zahl der Kunden des Handwerks die Rechnungen der Handwerksmeiſter erſt nach Langer Zeit bezahlt und ihnen ſo in untragbarer Weiſe Be⸗ triebskapital entzieht. Vielfach iſt es einmal nicht die wirt⸗ ſchaftliche Not, die viele mit der Bezahlung der Rechnung im Rückſtand läßt, ſondern oft nur Nachläſſigkeit. Jeder Arbeiter iſt ſeines Lohnes wert. Der Meiſter muß ſeine Gehilfen jede Woche pünktlich bezahlen. Er ſelbſt muß auf ſeine eigene Bezahlung warten. Wieviel Arbeitsfreudigkeit wird ihm da⸗ durch entzogen. Wie ungeheuer wird ihm dadurch der an ſich Wieviele kleinere Betriebe ſtehen ſtändig am Rande des wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenbruchs, nicht darum, weil ſie keine Beſchäftigung haben, ſondern deshalb, weil ihnen durch ſäumige Kunden das Betriebskapital, das Blut des Betriebes, entzogen wird. Angeſichts dieſer Notlage des Handwerks und Gewerbes ſollte ſich jeder Einzelne bewußt ſein, daß es ſeine moraliſche Pflicht iſt, die Handwerkerrechnungen ſofort zu bezahlen. .. dd.. Kommunale Chronik Abſchied des Heidelberger Oberbürgermeiſters * Heidelberg, 2. Aug. Geſtern nachmittag präſtbierte Oberbürgermetſter Prof. Dr. E. Walz zum letzten Male die Stadtratsſitzung. Der Platz des ſcheidenden Oberbürger⸗ meiſters war mit Blumen geſchmückt. Am Schluſſe der Sitzung widmete erſter Bürgermeiſter Wielandt dem ſchei⸗ denden Stadtoberhaupt herzliche Abſchiedsworte, die Prof. Walz dankend erwiderte. Aus dem Freiburger Stadtrat Gt. Freiburg, 31. Juli. Der Freiburger Stadtrat hat grundſätzlich ſein Einverſtändnis damit erklärt, daß im An⸗ ſchluß an das Lorettobad ein in angemeſſenen Grenzen gehal⸗ tenes Familienbad mit den dazu gehörigen Nebenanlagen (Luftbad und Planſchbecken) errichtet wird, um der vermehrten Nachfrage nach Badegelegenheit genügen zu können.— Vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ſoll eine Autobuslinie nach dem Siedlungsgebiet Freiburg—Has⸗ lach eingerichtet und zu dieſem Zweck alsbald zwei Nieder⸗ rahmenomnibuſſe mit dem erforderlichen Zubehör beſchafft werden.— Der Stadtrat nimmt mit Befriedigung Kenntnis von den Maßnahmen, die von der Polizeidirektion im In⸗ tereſſe der Sicherheit der Bevölkerung in der näheren und wei⸗ teren Umgebung Freiburgs durch die Einrichtung von Poli⸗ zeiſtreifen getroffen worden ſind.— Beim Landesfinanz⸗ amt Karlsruhe ſoll dafür eingetreten werden, daß bei der durch Verordnung des Reichsfinanzminiſters vom 9. Juni 1928 an⸗ geordneten Neubewertung des bebauten Grundbeſitzes die für die Stadt Freiburg aufgrund des§ 62 des badiſchen Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes bewilligte Sonderermäßigung von 20 v. H. des ungekürzten Steuerwertes auch bei der Einheits⸗ bewertung Berückſichtigung findet. Aus dem Lande Großer Lagerbrand in Kehl * Kehl, 2. Aug. Vergangene Nacht gegen 12 Uhr ent⸗ ſtand in dem Verladeſchuppen der Palmoſe A.., Lebens⸗ mittelgroßhandlung und Kaffeeröſterei, ein Feuer, das mit außerordentlicher Schnelligkeit um ſich griff und auch auf das benachbarte große Lager überſprang. Das Lager brannnte bis auf die Grundmauern nieder. Die Feuerwehr konnte ſich nur darauf beſchränken, die umliegenden Gebäulichkeiten zu ſchützen. Verbrannt iſt das geſamte Inventar, außer⸗ dem eine große Menge Kaffee, ein Laſtauto und eine An⸗ zahl Hühner. Gegen 2 Uhr morgens war die Gefahr beſei⸗ tigt. Die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch nicht bekannt. Auch über die Höhe des Schadens läßt ſich noch nichts ſagen. Der Kopf vom Rumpfe getrennt * Freiburg i. Br., 2. Aug. Der ſtädtiſche Vorarbeiter Heim fuhr heute vormittag im Induſtriegelände mit ſeinem Fahrrad in eine Rangierlokomotive. Heim wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Mann war ſofort tot. Durch die hohen Bretterwände rechts und links war die Ueberſicht der Straße ſehr erſchwert. Auch ſcheint der Verunglückte das Warnungsſignal überſehen zu haben. * * Heidelberg, 2. Aug. Drei Heidelberger, die Brüder Wolf, wollen in drei His vierjähriger Reiſe ein dem echten getreu nachgebildetes Heidelberger Faß(2 Meter Bo⸗ denfläche, 2,25 Meter Bauchdurchmeſſer und 3 Meter Länge) um die Welt kutſchieren, und zwar auf einem zweirädrigen Wagen mit Gummibereifung. Der Innenraum iſt als Reiſe wohnung eingerichtet. Die Reiſe ſoll Ende Sep⸗ tember beginnen. 5 U Weinheim, 2. Aug. Die bei der Eiſenbahnkataſtrophe ſchwerverletzte Oberlehrersgattin Anna Schenk, gebürtig aus Mannheim iſt, wie gemeldet, in das hieſige ſtädtiſche Kranken⸗ haus überführt worden. Außer verſchiedenen Quetſchungen bildet die Hauptverletzung eine Wunde durch einen in das Knie eingedrungenen Splitter. Man hofft indeſſen, Frau Schenk am Leben erhalten zu können. Die Leiche ihres Mannes, des Hauptlehrers Karl Joſef Schenk wird heute nach hier überführt und vorausſichtlich am Samstag auf dem hie⸗ ſiegen Friedhof beigeſetzt werden. Veranſtaltungen Freitag, den 3. Auguſt Theater: Apollotheater: Gaſtſpiel Max Adalbert!„Der Herz von....15 Uhr.— Operettenſplele im Roſengarten:„Mas ⸗ cottchen“.00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Ltbelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Das Karuſſell des Todes“.— Schauburg:„Der gelbe Paß“.— Palaſt⸗Theater:„An der ſchönen blauen Donau“.— Scala und Capitol:„Zehn Tage, die dle Welt erſchütterten“.— Gloria:„Die verkaufte Frau“.— Ufa:„Das Girlvon der Revue“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſenm: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Be⸗ ſichtigung 3 Uhr. DSD r r r rfrjrjçꝙꝓ—?˖mw r————————————— Eine Familie vom Blitz getroffen * Schwan ingen(Amt Waldshut), 2. Aug. Als heute vormittag die Familie Baechle, Eltern und zwei Kinder von 5 und 8 Jahren, unter einer kleinen Tanne vor dem Ge⸗ witter Schutz ſuchten, ſchlug der Blitz in den Baum ein und traf die ganze Familie, die gelähmt wurde. Der achtjährige Knabe und die Mutter hatten ſchwere Ver⸗ brennungen am Körper erlitten, während der Vater und das fünfjährige Mädchen mit leichteren Verletzungen da⸗ vonkamen. Der Vater konnte noch um Hilfe rufen. Ein herbeigeeilter Arzt verbrachte die vier Perſonen in einem Auto nach Hauſe. * Am 25. Juli tagte im Luther⸗ haus dahier die evangeliſche Bezirksſynode. Sie währte von —18 Uhr mit einer zweiſtündigen Mittagspauſe. Man be⸗ ſchäftigte ſich eingehend mit den von der Oberkirchenbehörde beſtimmten Hauptgegenſtänden, nämlich mit dem Gebur⸗ tenrückgang und der liturgiſchen Bereicherung der Got⸗ tesdienſte. Bei der Erörterung des Geburtenrückgangs kam man auch auf die Wohnungsfrage zu ſprechen. In ihr kommt nicht nur der Mangel an Wohnung als ſittliche und geſundheitliche Gefährdung in Betracht, ſondern auch der un⸗ zuläſſige Zuſtand der benützten Unterkünfte. Die Synode be⸗ ſchloß, beim Stadtrat und beim Landtag vorſtellig zu werden, damit in der Heidelberger Altſtadt die Hinterhäuſer, die in Höfe und Gärten hineingeſetzt wurden, möglich bald ver⸗ ſchwinden und ſo wieder Luft und Licht für die Vorder⸗ häuſer freigeben. Auch wurde die Erwägung angeregt, ob die evangeliſche Gemeinde nicht— wie in Karlsruhe— ſelbſt eine Siedlungsgenoſſenſchaft gründen könne. Betreffs der gottesdienſtlichen Neuerungen wurden vor allem die weltlichen Synodalen um Meinungsäußerungen gebeten. Das Schmücken des Altarraumes wurde als ſchön und ſtimmungsfördernd bezeichnet; man erkannte auch den Wert eines tätigen Mitwirkens der Gemeinde in liturgiſchen Geſängen. Alle liturgiſchen Neuerungen ſollen dem Empfin⸗ den der Gemeindeglieder entſprechen und vom Kirchen⸗ gemeinderat gebilligt werden. Aus dem Bericht über das kirchliche Leben iſt zu erſehen, daß Heidelberg unter den Städten Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim und Heidelberg ep. Heidelberg, 31. Juli. — im Kirchenbeſuch an zweiter Stelle ſteht. D' zunehmende Opferwilligkeit zeigt ein wachſendes ſtändnis für die kirchlichen Beſtrebungen.— Aus de chen Bau⸗ tätigkeit des Bezirkes iſt zu erwä Neuenheim ein Gemeindehaus zu errichten gedenkt e lan noch im laufenden Jahr das dringend nötige Heim us evangeliſche Kinder zu beſchaffen hofft. Ueber die verſchiedenen kirchlichen Organiſationen und über die Entwicklung und Aufgaben des Evang. Jugend⸗ und Wohlfahrtsdienſtes wurden Berichte erſtattet. * Marbach(Amt Villingen), 2. Aug. Der Fahrnis⸗ ſchaden des Großbrandes beträgt gegen 40000 Mk. Außer den geſamten Fahrniſſen ſind auch 1000 Zentner Heu verbrannt. Das ums Leben gekommene Kind wurde in ſeinem Bett erſtickt aufgefunden. Einige Balken hatten ſich quer über die Lagerſtätte gelegt und dieſe vor der Zer⸗ trümmerung geſchützt. Der Brand iſt offenbar von dem Kinde garnicht bemerkt worden; bei der eiligen Flucht hat man ſein Wegbleiben auch nicht gleich wahrgenommen. Moderne Juß pflege geſchieht ſicher, zuverläſſig und erfolgreich mit Vaſenol⸗Fuß⸗Puder. Unangenehmer Geruch verſchwindet ſofort. Der Körper wird er⸗ friſcht und belebt. Einmal durchgeführt, und der Vaſenol⸗Fuß⸗Puder iſt der Freund des Hauſes. ...... ͤ Theater und Muſik O Kapellmeiſter Fritz Mahler, muſikaliſcher Leiter der Opernſchule Mannheim lan der Hochſchule für Muſik), wird mit Ablauf dieſer Spielzeit Mannheim verlaſſen, um ſeine frühere Tätigkeit als Theaterkapellmeiſter wieder auf⸗ zunehmen. Er wurde als Opernleiter nach Stendal ver⸗ pflichtet. Aus der Opernſchule der Geſangspädagogin Emma Wolf⸗Dengel. Kapellmeiſter Paul Krauſe und Regiſſeur Karl Marx wurden für die kommende Spielzeit verpflichtet. Frl. Deborah Cramer für das jugendliche Fach aus Stadt⸗ theater Koblenz, Frl. Marga Mayer vom Stadttheater Heidelberg ans Staatstheater Wiesbaden, Herr Rob. Beims als erſter lyriſcher Tenor ans Stadttheater Heilbronn. Heidelberger Feſtſpiele. Heute abend findet im Band⸗ haus die fünfte Aufführung von Gerhart Hauptmanns Scherz⸗ ſpiel„Schluck und Jau“, Samstag abend im Schloßhof die ſechſte Aufführung von Kleiſts„Käthchen von Heilbronn“ in der bekannten Beſetzung ſtatt. Für den Sonntag ſind zwei Vorſtellungen vorgeſehen. Abends wird im Schloßhof Shake⸗ ſpeares„Sommernachtstraum“ gegeben, am Nachmittag Hauptmanns„Schluck und Jau“. Vom Kölner ſtädtiſchen Opernhauſe. Die erſte Bot⸗ ſchaft des neuen Intendanten Prof. Max Hofmüller ver⸗ kündet, den Spielplan der Saiſon 1928/29 betreffend: Erſtauf⸗ führungen von Korngolds„Das Wunder der Heliane“, Hinde⸗ miths„Cardillac“, Rabauds„Maruff“ und Kreneks„Drei Einakter“. Wegen der vom ſtädtiſchen Kunſtdezernat abge⸗ lehnten horrenden Forderungen des Verlags Fürſtner für „Die Aegyptiſche Helena“ von Rich. Strauß iſt es derzeit noch unentſchieden, ob der Verzicht auf das Werk nicht endgültig ſein wird. Ueber die eventuelle Uraufführung zweier Opern ſchweben derzeit noch Verhandlungen. In völliger Neuein⸗ ſtudierung werden erſcheinen: Webers„Euryanthe“, Charpen⸗ tiers„Luiſe“, Berlioz'„Benvenuto Cellini“, Verdis„Masken⸗ ball“, Glucks„Iphigenie in Aulis“, Smetanas„Verkaufte Braut“, Braunfels“„Die Vögel“, Lortzings„Zar und Zim⸗ mermann“, Wagners„Triſtan und Iſolde“ ſowie„Rienzi“, ferner Wellesz'„Alkeſtis“. Nachdem die verfloſſene Spielzeit durch die aus Anlaß der Internationalen Preſſe⸗Ausſtellung veranſtalteten Enſemblegaſtſpiele ausländiſcher Opern eine beſondere Ausdehnung erfahren hatte, wird die neue Saiſon um neun Tage ſpäter als gewöhnlich, nämlich am 8. September beginnen.. EI Kunſt und Wiſſenſchaft O Jahresfeſt der Badiſchen evang. Vereinigung für Kir⸗ chen⸗ und Volkskunſt. Die Stadt Singen wählte ſich die Badiſche evangeliſche Vereinigung für Kirchen⸗ und Volks⸗ kunſt zum Ort ihrer Tagung! Eine Wandbilderausſtellung, welche den Reichtum und die ausgezeichnete Reproduktions⸗ weiſe guter deutſcher und chriſtlicher Kunſt auf proteſtanti⸗ ſchem Boden zeigen ſollte, war im Volksſchulgebäude unter⸗ gebracht und fand, nachdem ſie am Samstag eröffnet worden war, an beiden Tagen viel Anklang; ſie wurde rege beſucht und viele Bilder wurden verkauft. Im feſtlichen Gottes⸗ dienſt am Sonntagmorgen, den der Kirchenchor durch ein Werk von H. Schütz ſchmückte, predigte Pfarrer Winnecke aus Waldshut eindringlich und erhebend im Anſchluß an das Schriftwort„Dienet dem Herrn mit Freuden“(Pſalm 100,2) über die Verbindung von Religion und Kunſt. Pfar⸗ rer Ehrly brachte im Jugendgottesdienſt unter Anwen⸗ dung des entſprechenden Bildes von Eugen Burnand den Kindern das Gleichsnis von den anvertrauten Pfunden nahe. Beim Feſtabend im Saalbau des Adlers, den der Kirchenchor mit ſeinen Liedern und junge Muſikfreunde mit Orcheſter⸗ ſtücken umrahmten, hielt der Vorſitzende der Vereinigung, Pfarrer Lic. Kühner von Waldkirch, nach einer herzlichen Begrüßung durch den Ortsgeiſtlichen Kirchenrat Rihm den Hauptvortrag über Hans Thoma und ſeine Bedeutung für Kirche und Volkserziehung mit Vorführung von Lichtbildern nach des Meiſters Werken. Bei den geſchäftlichen Verhand⸗ lungen, die nachmittags im Kirchenſaal gehalten wurden, konnte ein Wachstum der Kirchen⸗ und Volkskunſtſache nach außen und innen feſtgeſtellt werden. Aus der Geſchichte des Knopfes. Gibt es ein ein⸗ facheres und unſcheinbareres Ding an der menſchlichen Klei⸗ dung als den Knopf? Wohl kaum; und doch war geplant, ihm in dem Tempel des Waldesſchen Knopf⸗Muſe⸗ ums in Prag, aus dem dann ein Muſeum der, Kleiderver⸗ ſchlüſſe geworden iſt, eine kulturgeſchichtliche Würdigung zu⸗ teil werden zu laſſen. Um ſo erſtaunlicher iſt es, daß ein uns ſo ſelbſtverſtändliches, von Jugend auf ſo vertrautes Ding eigentlich erſt ziemlich neueren Datums iſt. Sehr hübſch be⸗ lehrt uns hierüber Hans Mützel in ſeinem Buche„Vom Len⸗ Der Verfaſſer drückt ſein Er⸗ denſchutz zur Modetracht“. ſtaunen über die Einfachheit der Konſtruktion des Knopfes und die Tatſache aus, daß dieſes ſcheinbar ſo einfache Ding erſt ſo ſpät von der Menſchheit erfunden wurde; wir denken, er ſei ein guter Deutſcher, zum mindeſten ein alleingeborener Europäer. Aber alledem iſt nicht ſo— das Gegenteil iſt der Fall. Der Knopf, wie wir ihn heute verwenden, die höhere Idee des Knopfes am Kleide, der begriffliche Knopf ſtammt von den Mongolen, zum mindeſten von den Zentral⸗ aſiaten und iſt durch Vermittlung der Türken während der Kreuzzüge uns knopfloſen Weſteuropäern bekannt geworden. Wer hätte es gedacht, daß es noch einmal ans Tageslicht kommt, daß das alte Europa ſolch einfaches Ding nicht hat erfinden können. Aber wir vollendeten das Werk und er⸗ fanden dazu das Knopfloch, ohne welches wir wieder nach unſeren okzidentalen Begriffen den Knopf nicht denken können. Mongolen, Chineſen und alle Völker der Türken⸗ kleidung knöpfen noch heute mit Schnuröſen, wie auch ihre Knöpfe urſprünglich aus Schnur hergeſtellte Knötchen ſind; aus Metall, Holz, Knochen oder ſonſtigem Material her⸗ geſtellte Knöpfe ſind plaſtiſche Nachbildungen jener Urknopf⸗ Knötchen. Der Knopf iſt es geweſen, der die ganze weſt⸗ europäiſche Trachtenentwicklung zu dem, was wir heute haben, erſter möglicht hat. Er hat der Menſch⸗ heit aus der größten Verlegenheit geholfen, in die ſte ſich durch ihren eigenen Uebermut verrannt hatte; es wäre faſt ſo weit gekommen, daß ſie in ihre eigenen Gewänder nicht hineingekonnt oder nicht wieder aus ihnen herausgekonnt hätten, wenn der Knopf und ſeine beſſere Kälfte, das Knopf⸗ loch, nicht geweſen wären. st, * — 4 eee 1 Freitag, den 3. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 5. Seite. Nr. 857 59 Die OJlympiſchen Spiele 1928 Die Kämpfe am Donnerstag Für die Enttäuſchungen des Mittwochs wurde der deut⸗ ſche Sport am Dounerstag in Amſterdam durch einige ſehr ſchöne Erfolge entſchädigt. Die Witterung hatte ſich wieder gebeſſert, die Stimmung des zahlreichen Publikums ebenſo. Beſonders freudige Stimmung herrſchte im deutſchen Lager, wo man nach den Enttäuſchungen des Mittwochs ziemlich peſ⸗ ſimiſtiſch geworden war. Zweimal ging unter dem Jubel der ſehr ſtarken deutſchen Kolonie die deutſche Flagge am Sieges. maſt hoch und zweimal ſangen die Maſſen entblöſten Hauptes das Deutſchlandlied. Frl. Mayer gewann mit einer präch⸗ tigen Leiſtung den Endkampf im Florettfechten der Damen. Hier konnten gleich zwei deutſche Flaggen gehißt werden, denn auf dem dritten Platz endete hinter der eng⸗ liſchen Meiſterin Miß Freemann die Deutſche Frau Oelkers und auch der vierte Platz fiel an Deutſchland, und zwar durch Frau Sondheim.— Zum zweiten Male konnte die ſchwarz⸗rot⸗goldene Flagge nach dem 800 Meter⸗Endlauf der Damen gehißt werden. Frau Radtke⸗Batſchauer be⸗ endete das Rennen mit 5 bezw. 10 Meter Vorſprung vor Hitomt⸗Japan und Gentzel⸗Schweden in der neuen Welt⸗ rekordzeit von:16,8 Min. Eine ganz prächtige Leiſtung. Damit waren aber die deutſchen Erfolge des Donnerstags noch nicht abgeſchloſſen, es gab bei den Kämpfen der Herren noch einige ehrenvolle Plätze. So konnte Wichmann im 1500 Meter⸗Lauf gegen die außerordentlich gute Kon⸗ kurrenz noch den vierten Platz retten. So gute Leute wie Ellis⸗England und Paul Martin⸗Schweiz blieben hinter dem Deutſchen. Böcher wurde im Endkampf an der vollen Ent⸗ faltung ſeiner Spurtfähigkeit dadurch gehindert, daß ihn ein anderer Läufer mit dem Nagelſchuh am Knie erheblich ver⸗ ſetzte. Der Sieg fiel übrigens in der neuen Olympia⸗Beſtzeit an den Finnen Larva, der 358,2 Min. benötigte.— Im Speerwerfen konnte und durfte man keinen Deutſchen in ber Entſcheidung erwarten. Niemand unter den zahlrei⸗ chen deutſchen Zuſchauern rechnete mit einem deutſchen Platz, zumal man geſtern durch die Diskuswerfer ſo ſtark enttäuſcht worden war. Aber der kleine Oſtpreuße Schlokat kam mit der feinen Leiſtung von 3,40 Meter doch noch auf den fünften Platz und wurde dafür mit lebhaftem Beifall bedacht. Im Übrigen brachte auch dieſer Wettbewerb wieder einen neuen olympiſchen Rekord. Lundquiſt⸗Schweden ſiegte mit 66,60 Me⸗ ter. Pentilä⸗Finnland, einer der Favoriten, konnte hinter Schlokat nur Sechſter werden.— Der Dreiſprung fiel mit 15,21 an einen. Japaner, an Oda.— Deutſchland war Hier nicht beteiligt.— Bei den 400 Meter ⸗Vorlä ufen gewannen sunächſt unſere Vertreter Neumann, Schmidt, Büchner und Stortz ihre Vorläufe. Im Vor⸗Zwiſchenlauf fielen dann Schmidt und Neumann aus, Büchner und Stortz konnten ſich dagegen durch Gewinn ihrer Läufe für die Vor⸗ Entſcheidung qualifizieren. Büchner ereichte ſogar mit 48,6 Sekunden die beſte Zeit des Tages. Erwin Casmir Iweiler im Floreitfechten Der Dentſche erſt im Stichkampf verdrängt Der glänzenden Leiſtung von Heleney Mayer im Florettfechten der Damen gab Erwin Casmir im Florettſechten der Herren ein Ge⸗ genſtück. Im heißen Kampf um die Goldene Medaille hing der Sieg des Deutſchen Meiſters an einem ſeidenen Faden. Mit ſe 912 Siegen kamen Casmir, Gaudin⸗Frankreich und Gudint⸗ Italien in den Stich⸗ kampf um die drei erſten Plätze. Hier beſtegte zunüchſt Casmir den Italiener:2. Auch im Kampf gegen den Franzoſen erzielte Casmir mehrere Treffer, die aber von dem holländiſchen Schiedsrichter Dejong mit der Bemerkung:„Ich habe Sie nicht geſehen“, abgetan wurden. So unterlag Cas mir ſchließlich 511. Da Gaudin auch gegen Gudini :4 gewann, fiel ihm die Goldene, Casmir die Silberne und Gudini die Bronce⸗Mebaille zu.— Der Deutſche Meiſter erledigte ſeine Ge⸗ fechte in der Entſcheidung wie folgt: gegen Pulittt⸗Jtalien 524, Gu⸗ dini⸗Italien:5, Gazerra⸗Deutſchland 578, Dueret⸗Frankreich 512, Jevis⸗US A,:0, Cattieau⸗Frankreich 075, Roegoniy⸗Ungarn:1, Bru⸗ Belgien:1, Pignotti⸗Italtien:4, Gaudin⸗Frankreich 578, ÜUggla⸗ Schweden 511.— Wie Casmir ſelbſt ſagte, hatte er im Kampf gegen Cattleau ſeinen toten Punkt, ſonſt wäre ihm ſchon hier der Sieg ſicher geweſen.— Der zweite in die Entſcheidung gekommene Deutſche, Ga⸗ zerra jr., hielt ſich recht gut, wenngleich er auch für die nähere Ent⸗ ſcheidung nicht in Frage kam. Er ſiegte gegen Gudini 510, gegen Du⸗ eret:3, Pignotti:5 und gegen Uggla:8. Das Endergebnis: 1. Gaubin⸗ Frankreich:2 Siege, 2. Erwin Cas mir Deutſch⸗ land 9 Siege. 3. Gudini⸗Jtalten 92 Stege(durch Stichkämpfe entſchieden), 4. Pulittt⸗Itakien:8. 5. Cattieau⸗Frankreich 773. 6. Bru⸗ Belgien. Der Moderne Fünfkampf Die dritte Uebung: Fechten— Kahl⸗Deutſchland ſchiebt ſich auf den zweiten Platz vor 5 Im modernen Fünfkampf wurde am Donnerstag der dritte Wett⸗ bewerb, das Fechten, durchgeführt. Dieſe Diſziplin ſtellte an die 87 Teilnehmer faſt übermenſchliche Anſtrengungen. Es waren ins⸗ geſamt 800 Gefechte zu erledigen. Die Kämpfe zogen ſich natürlich ſehr in bie Länge und das offizielle Ergebnis kann auch erſt am Donners⸗ tag bekanntt gegeben werden. Nach privaten Feſtſtellungen dürfte jedoch der Däne Jenſen den Kampf vor Kahl⸗Deutſchland und Maſo⸗ USA. gewonnen haben. Hölter⸗ und Hax⸗Deutſchland endeten im Mit⸗ teltreffen. Im Geſamtklaſſement führt noch immer der Schwede Tho⸗ ſeldt, jedoch hat ſich Kahl⸗Deutſchland burch ſeine gute Plazterung im Fechten auf den zweiten Platz vorgeſchoben. Hölter wird den fünften, Hax den ſechſten Platz halten. Der Donnerstag in Amſterdam (Von unſerem F..⸗Sonderberichterſtatter) Vier Tage voll ſpannender Kämpfe ſind vorüber. Haben wir Deutſche Grund, enttäuſcht zu ſein? Um es offen zu ſagen: in man⸗ cher Beziehung ja. Unſere Diskuswerfer z. B. waren ſchlecht. Die meiſten Würfe mißlangen, waren zu flach oder die Scheibe ſtieg in der Luft zu ſehr an. Daß Paulus nicht einmal in die Entſcheidung kam, hatten wir, nach ſeiner„Papierform“, nicht erwartet, Auch von unſerem Stabhochſpringer Müller(Cannſtatt) habe ich mehr erhofft. Aber er hatte ſchon Mühe, die.66 Meter, die nötig waren, um in die Entſcheidung zu kommen, zu überwinden. Als.80 Meter aufgelegt waren, warf er zweimal. Der dritte Sprung mißlang ihm ſchon im Anſatz. Offenbar ſcheiterte er an der ſchnellen Steigerung der Höhe, wie ſie bei einer ſolchen Verſammlung von„Kanonen“ vorgenommen wurde, und die ihn nicht recht warm werden ließ. Oder aber— die Nerven waren's auch bei ihm, wie bei ſo manchem anderen. Auch Cohn⸗Berlin, im 5000 Meter⸗Vorlauf, hätte mehr oder viel⸗ mehr Beſſeres leiſten können, wenn er nicht, wie ſchon eintgemal, zu⸗ letzt bei den Deutſchen Meiſterſchaften, die Spitze zu weit fortgelaſſen hätte. So verpuffte ſein berühmter Endſpurt, und die Hoffnung, im Endlauf einen Deutſchen zu ſehen, wurde enttäuſcht, Boltze, Stein⸗ hardt, Schlößke und vor allem unſere Weitſpringer Meier und klöcher⸗ mann, haben ſich brav geſchlagen. Man konnte von ihnen höchſtens weniger erwarten, als was ſie tatſächlich geleiſtet haben. Dobermann im Weitſprung zeigte nicht ſeine gewohnten Leiſtungen; er hatte die durch ſeine Verletzung bedingte Ruhepauſe noch nicht überwunden. Ebenſo Peltzer, von dem man ja auch höchſtens einen Ueberraſchungs⸗ platz erhofft hatte. Engelhardts prächtiger Lauf und dritter Platz war, vor allem in der Art, wie er gewann, nämlich in einem Endſpurt, den ihm keiner zugetraut hätte, eine freudige Ueberraſchung. Er wird einmal ein ganz Großer im Reich der Läufer werden. Auch des Turners Wichmann vierter Platz im Endlauf über 1500 Meter iſt ganz hervorragend. Er iſt über ſich ſelbſt htnausgewachſen. Krauſe als 7. hat ſich gut geſchlagen. Bei Böcher machte ſich ſeine alte Verletzung bemerkbar. Er ging nach 1400 Metern hinkend aus dem Rennen. In den Kurzſtrecken haben wir zwei ſehr ehrenvolle dritte Plätze errungen. Hier hat ſich am meiſten der Mangel an„Härte“ bemerkbar gemacht, unter den unſere Athleten infolge ihrer wenigen internatio⸗ nalen Kämpfe zu leiden haben. Unſere Sprinter waren ſamt und ſonders in den Vorläufen beſſer als ſpäter, während die Kanadier in ihrem Können mit der Schwere des Laufes wuchſen. Körnig z. B. hat in einem ſehr ſcharfen Vorlauf Williams geſchlagen, aber im Endlauf hatte er gegen ihn„nichts zu heſtellen“. Die Schwere der Bahn erſor⸗ dert zudem doppelte Kraft und Zähigkeit. Wichmann, auf den man ziemliche Hoffnungen ſetzte, konnte nicht antreten. Seine Verletzung, die er ſich im Training zugezogen hat, macht ihm viellleicht auch die Teilnahme an der 4 mal 100 Meter⸗Staffel unmöglich. Corts hatte infolge der harten Bahn ſchon am exſten Tag ſtarke Schmerzen im Bein. Wie es nun mit unſerer 4 mal 100 Meter⸗Staffel wird, iſt nicht vorauszuſagen. Mehr als einen guten Platz können wir wohl kaum erhoffen. Dagegen hat die 4 mal 400 Meter⸗Staffel„reelle“ Aus ſichten. Unſere Damen haben uns den großen Erfolg gebracht, daß die erſte(und vielleicht einzige) deutſche Flagge am Maſt für den erſten Sieger in der Leichtathletik aufgezogen wurde. Frau Radke's Lei⸗ ſtung im 800 Meter⸗Lauf war fabelhaft. Sie war aber auch völlig er⸗ ſchöpft und konnte mit glücklichem Geſicht gerade noch das Gefilmt⸗ werden überſtehen, dann mußte ſie ſich auf eine Derke legen und eine Zeitlang ausruhen. 5 255. f Aber um„ihre“ Flagge aufſteigen zu ſehen und den brauſenden Geſang zu hören;„Deutſche Frauen“%, dazu war ſie ſchleunigſt wieder imſtande. Es war vielleicht ber ſchönſte Augenblick ihres Lebeus. Beginn der Ruder⸗Weltbewerbe Flinſch geſchlagen— Niederlage im Skuller— Sieg im Zweier„ohne“ und Vierer„mit“ Auf dem Kanal von Sloten nahmen am Donnerstag die olympiſchen Ruderwetthewerbe ihren Anfang. Die ſchnur⸗ gerade, 2000 Meter lange, aber nur 35 Meter breite Regatta⸗ ſtrecke läßt jeweils nur den Start von zwei Booten zu. Da außer den vielen Vorläufen aber auch noch Hoffnungs⸗ und Befähigungsläufe ausgetragen werden, um den einmal Aus⸗ geſchiedenen die Möglichkeit zu geben, doch noch weiter nach vorn zu kommen, ſo ſind Hunderte von Rennen nytwendig, die olympiſche Regatta wird daher einen Zeitraum von zehn Tagen einnehmen. Den Beginn machten am Donnerstagmorgen die Skuller mit ihren Vorläufen. Gleich im erſten Lauf traf der deutſche Meiſter Walter Flinſch auf den Favoriten, den Auſtralter Pearce, dem er nicht gewachſen war. Schon nach 100 Meter ging der mit unglaublicher Kraft rudernde Auſtralier in Front. Als er bei 500 Meter bereits 3 und bei 1000 Meter mehr als fünf Längen Vorſprung hatte, ſtrengte ſich Flinſch nicht mehr an, um ſich für den Hoffnungslauf zu ſchonen. Sehr erfreulich hielten ſich dann die Deutſchen Müller und Moeſchter beim Vorlauf zum Zweier ohne Steuermann. Mit der gleichen Ueberlegenheit, die Pearee gegen Flinſch ge⸗ zeigt hatte, ſchlugen ſie den franzöſiſchen Zweier, d. h. ſie ſiegten mit acht Längen unangefochten. am Freitag bekannt gegeben. Faſt noch ſchöner als der Zweier hielt ſich unſer Bieres mit Steuermann(Sturmpogel Berlin), der im vierten Vor lauf auf die Amerikaner traf. Das Rennen. wurde zum ſchärfſten Vorlauf, was ſchon allein durch die bet weitem beſte Zeit aller Vorrennen beſtätigt wird. Nach außerordentlich ſcharfem Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf auf dem letzten Teil der Strecke ſiegten unſere Landsleute ganz knapp mit einer fünfte Sekunde Vorſprung. Auch der Achter der Mannheimer Amititla in Front Die Ruder⸗Vorkämpfe des Donnerstags fanden ihren Abſchluß mit dem Achter. Die reſtlichen Vorläufe werden am Freitag ausgetragen. Auch hier gab es für die deutſchen Ruderer einen Erfolg. Nachdem zunächſt im zweiten Vorlauf Polen überraſchend Holland geſchlagen hatte, konnte Deutſch⸗ land(Amieitia Mannheim) ſeinen Vorlauf gegen Frankreich ganz überlegen gewinnen. Die Mannheimer, prächtig auf⸗ einander eingeſpielt, führten ſchon auf halbem Wege mit drei Längen und gingen ſchließlich, ohne ſich voll auszugeben, mit vier Längen Vorſprung durchs Ziel. Einer⸗ Vorläufe, 1. Vorlauf: 1. Collet⸗England:29,63 Min.; 2. Canteveau⸗ Schweiz.— 2. Vorlauf: 1. Pearee⸗Auſtralten.55% Min.; 2. Flinſch⸗Deutſchland.21.— 3. Vorlauf: 1. J. Wright⸗Kanada :57,8 Min.; 2. Gunther⸗Holland.— 4. Vorlauf: 1. Saurin⸗ Frankreich 809,2 Min.; 2. Mottand⸗Belgien 809,2 Min.— 5. Vorlauf: 1. Szenday⸗Ungarn:09,4 Min.; 2. A, Schwartz⸗ Dänemark.— 6. Vorlauf: 1. K. Myers⸗US A.:14 Min.; 2. Decbe⸗Südafrika.— 7. Vorlauf: 1. Straca⸗Tſchechoflowa⸗ kei 8705 Min.; 2. Iſchka⸗Japan.— 8. Vorlauf: 1. Bernaseoni⸗ Italien im Alleingang. Zweier ohne Steuermann⸗Voxläufe 1. Vorlauf: 1. Müller⸗Moeſchter⸗Deutſchland:14, Min.; 2. Frankreich:31 Min.— 2. Vorlauf: 1. Amerika 8106 Min.; 2. Belgien.— 3. Vorlauf: 1. England 756,2 Min.; 75 Schweiz.— 4. Vorlauf: 1. Holland:12,2 Min.; 2. Italien. Vierer mit Steuermann. 1. Vorlauf: 1. Schweiz:42 Min.; 2. Frankreich 7258,6 Min.— 2. Vorlauf: 1. Ungarn:40, Min.; 2. England 8701 Min.— 3. Vorlauf: 1. Polen:31,36 Min.; 2. Japan fünf Längen zurück.— 4. Vorlauf: 1. Deutſchland(Sturm⸗ vogel Berlin) 719,8 Min.; 2. USA..20.— 5. Vorlauf:. Belgien 714,8 Min.; 2. Monako 20 Längen zurück.— 6. Vor⸗ lauf: 1. Italien im Alleingang 734,6 Min. Achter. 1. Vorlauf: 1. Canada:29,8 Min.; 2. Dänemark 6285,6 Min.— 2. Vorlauf: 1. Polen:37 Min.; 2. Holland:42,8 Min.— 3. Vorlauf: 1. Deutſchland(Amieitia Mannheim) 6138 Min.; 2. Frankreich:448 Min.— 4. Vorlauf: 1. Ame⸗ rikg:21,2 Min.; 2. Belgien:47 Min.— 5. Vorlauf: 1. Eng⸗ land:22 Min.; 2. Italien:24,63 Min.— 6. Vorlauf: 1. Ar⸗ gentinien 7110 Min. im Alleingang. Großer Triumph Fräulein Mayer Weltmeiſterin im Florettfechten— Deutſche auch auf dem dritten und vierten Platz Zu einem ſtolzen deutſchen Triumph geſtaltete ſich der Endkampf im Florettſechten der Damen. Frl. Mayer belegte den erſten Platz, Frau Oelkers den dritten und Frau Sond; heim den vierten. Zwiſchen dieſe drei Deutſchen ſchob ſich nur eine Ausländerin, die engliſche Meiſterin Miß Freemann, die Zweite werden konnte. Frl. Mayer hat gegenüber dem Vortage wieder ihre ganze Sicherheit erlangt, ſie erledigte ihr Penſum, ohne den geringſten Zweifel an ihrer Ueber⸗ legenheit aufkommen zu laſſen. Frl. Mayer gewann alle ſieben Gefechte des Entſcheidungskampfes und erhielt ins⸗ geſamt nur neun Treffer. Auch Frau Oelkers wuchs über ihr ſonſtiges Können hinaus. Sie wurde von Mayer, Free⸗ mann und der holländiſchen Meiſterin de Boer, die im übri⸗ gen enttäuſchte, geſchlagen. Die Endkämpfe der drei deutſchen Damen brachten fol⸗ gende Ergebniſſe: a Frl. Mayer gegen Oelkers:1, Sondheim:0, de Boer :1, Freemann:2, Daniell:2, Dany 513, Abams⸗Belgien:0. Frau Oelkers gegen Mayer 115, Sondheim 518, de Boer :5, Freemann 90:5, Daniell:2, Dany 514, Adams 579. Frau Sondheim gegen Mayer 915, Oelkers 925, de Boer 315, Freemann 315, Daniell 512, Dany 115, Adams:4. Olympisches Segeln Die erſten olympiſchen Segel⸗Wettbewerbe wurben am Donnerstag mit den Rennen der 6 und 8 Quadratmeter⸗Rennfachten auf dem Zutderſee bei leichtem Nordweſt ausgetragen. In der 6 Meter⸗Alaſſe gab es einen ungewöhnlich harten Schlußkampf, aus dem„Norma“⸗ Norwegen mit 5 Sekunden Vorſprung von„Ingerd“⸗Schweden und „Frieda“ ⸗uss A. hervorging. Den vierten Platz belegte die beutſche Nacht„Pan“, die anfangs ſehr ſchlecht lag, ſpäter aber erſtaunlich ſtark aufholte. In der 8 Meter⸗Klaſſe ſiegte die wirklich gute„Hollandia“⸗ Holland vor„Noreg“⸗Norwegen und„Silvia“⸗ Schweden.— In der 12 Fuß⸗Jollen⸗Klaſſe wurden die Kämpfe in zwei Abteilungen zu je zehn Booten abgewickelt. Die beiden erſten Plätze belegten Norwegen und Finnland, die beiden zweiten Belgien und Dänemark, die heiden dritten Deutſchland und us A. Die offiztellen Ergebniſſe werden erſt ( e, e, 75 e, 2 2 2 2 2 5, , ,,,, ,,, 2 ,,, ß,, ,,,,, 1 980 üb kergofrfENRk N. DEH G ROS f E UTS N see r A RN Mannheim, Heidelbergerstraße, O 3, 9/(11. A 5 FO 6. Seite. Nr. 357 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 0„„ Freitag, den 3. Auguſt 198 Ein Blicküber die Melt Mit oer„Jarmſtaödt zur Normandie Die deutſchen Segelflieger in Vauville Von Dr. Paul Kollbach⸗Darmſtadt IV. Der 4. internationale Segelflug⸗Wettbewerb in Vauville, zu dem die Aſſociation Francaiſe Aérienne eingeladen hatte, ſah zum erſten Mal auch deutſche Segelflieger am Start. Sie waren zahlreich erſchienen: Nehring⸗Darmſtadbt, mit der neuen„Darmſtadt“, Hirth, Bachem und Protzen aus Stutt⸗ gart mit ihren Segelflugzeugen„Stuttgart“ und„Württem⸗ berg“, ſchließlich Kegel und Magerſuppe aus Kaſſel mit den beiden Seglern„Max Kegel“. Die Mehrzahl dieſer tüchtigen Flieger konnte ſich ihre Sporen längſt auf der Waſſerkuppe oder bei Roſſitten verdienen; Nehring hatte ſich außerdem ſchon bei den Segelflug⸗Wettbewerben in der Krim(Ruß⸗ land) und bei Aſiago(Italien) auszeichnen können. Jeder Flieger war von ſeiner Gruppe begleitet, die ihn betreute, und weiterhin hatten ſich trotz des weiten Reiſeweges erfreu⸗ licherweiſe zahlreiche Deutſche als„Schlachtenbummler“ ein⸗ gefunden. Die Leitung der deutſchen Fliegergruppen hatte die Rhön⸗Roſſitten⸗Geſellſchaft übernommen, die Herrn In⸗ genieur Urſinus⸗ Frankfurt nach Vauville entſandt hatte, der dann ſpäterhin von Herrn Prof. Dr. Georgii⸗Darm⸗ ſtadt, dem Leiter des Meteorologiſchen Inſtituts an der Techn. Hochſchule Darmſtadt, abgelöſt wurde. Dieſem deutſchen Aufgebot gegenüber wollte die franzö⸗ ſitſche Beteiligung wenig beſagen. Ihre Segelflugzeuge mach⸗ ten zumeiſt einen etwas altertümlichen Eindruck und waren zudem ärodynamiſch ſo ſchlecht durchgebildet, daß ſie ſich nur bei ſtarkem Winde in der Luft zu halten vermochten. Dieſer ſtarke Wind wollte ſich aber leider nicht einſtellen, ſodaß bis zur Stunde den franzöſiſchen Segelfliegern noch kein richtiger Flug gelungen iſt. Am Mittwoch, den 18. Juli, langten wir mit der„Darm⸗ ſtadt“ in Vauville an. Trotzdem der Wettbewerb bereits ſchon 6 Tage im Gange war, hatten wir infolge des ungünſtigen Flugwetters, das geherrſcht hatte,— viel Sonne, aber wenig Wind— noch nichts verſäumt. Allgemein wurde die Erwar⸗ tung ausgesprochen, daß Darmſtadt„endlich den guten Wind mitgebracht habe“.— Zunächſt bekümmerten wir uns einmal um unſere Unterkunft. Der brave„Opel“ brachte uns zu die⸗ ſem Zweck nach dem nur 2 Km. entfernten Biville, das durch die Reliquien des ſ. Zt. dort wohnhaft geweſenen Prieſters, des hl. Thomas, in ganz Frankreich eine gewiſſe Berühmtheit genießt. Der Nachfolger des genannten Heiligen betreibt nun in Biville den einzigen dort vorhandenen Gaſthof. Die Un⸗ terkunft war allerdings recht beſcheiden, aber die Mehrzahl unſerer Gruppengenoſſen mußten noch froh ſein, in einem großen Schlafſaal ein einfaches Feldbett zu erhalten. Alle fanden wir keinen Platz; wir Uebriggebliebenen hatten aller⸗ dings das Glück, in dem 10 Km. entfernten Landemer im Hotel Millet ein recht gutes Quartier zu finden; in Anbe⸗ tracht der reichlich vorhandenen Autos und verhältnismäßig guter Straßen, machte die größere Entfernung wenig aus. Am Nachmittag wurde dann der Flugplatz und das Flug⸗ gelände eingehend ſtudiert. Der Flugplatz Maneyrol, ſo be⸗ nannt nach dem erfolgreichen, vor einigen Jahren tödlich ver⸗ unglückten franzöſiſchen Segelflieger, liegt zwiſchen den Ortſchaften Vauville und Biville an der Weſtſeite der weit zin den Aermelkanal vorſpringenden Normandie, während Cherbourg in der Mitte der kürzeren nördlichen Küſte erbaut iſt. In einer Höhe von etwa 120 Meter erhebt ſich das Pla⸗ teau des geräumigen Platzes über dem Meere. Es iſt dicht bewachſen mit Heidekraut, das gerade in prächtiger Blüte ſtand, Diſteln und noch anderen ſtachlichen Büſchen. Man warnt uns vor Kreuzottern, die hier vorkommen ſollen. In ſanfter Wölbung neigt ſich das Hochplateau zunächſt dem Meere zu, um dann ſteil abzufallen. Doch die See berührt ſetnen Fuß ſelbſt nicht. Ein Landſtrich von etwa 200 Meter Breite, vom Meere durch eine breite, hohe Dünenkette abge⸗ trennt, zieht ſich entlang. Stücke Weidelandes, die durch loſe geſchichtete Steinmauern eingefaßt ſind, und auf denen ſich Pferde tummeln, wechſeln ab mit dichtbewachſenem Sumpf; Schilf und Lilien gibt es da in Menge und es wimmelt von Fröſchen. Ein kleines klares Bächlein, das in tief einge⸗ ſchnittenem Tale herbeieilt, nicht ohne vorher noch auf ſeinem Lauf durch den ſteinernen Waſchtrog einer kleinen Anſiedlung am Fuße des Höhenzuges nützliche Dienſte zu leiſten, bringt immer wieder neues Süßwaſſer. Es wird in der Sumpf⸗ bone aufgefangen und erreicht das Meer nicht. Vor den Dünen erſtreckt ſich der breite, mit abgeſchliffenem Geſtein, Muſcheln und Algen überſäte Strand. Wir wandern wieder zur Höhe empor. Der ſteile Weg gleicht einem Saumpfad im Hochgebirge. Ueber harte Fels⸗ brocken ſtrauchelt der Fuß und überall tritt das zuſammen⸗ gebackene Geſtein zutage. Von der Höhe ſelbſt, wo im Hinter⸗ grunde Holzſchuppen und die Zelte mit den Fkugzeugen ſtehen, hat man einen wundervollen Ausblick. Zu Füßen das bewegte Meer, im Norden eingefaßt durch das weit vor⸗ ſpringende Kap Hague, während im Süden Kap Flamanville mit ſeinen Eiſenerzen, die ehemals von Thyſſen abgebaut wurden, den Blick begrenzt. An klaren Tagen erblickt man am Horizont eine der Normanniſchen Inſeln, die Ile de Jerſey, die, der franzöſiſchen Küſte vorgelagert, ſich bezeich⸗ nenderweiſe in engliſchem Beſitz befindet. Die Leitung der ganzen Flugveranſtaltung liegt in den Händen des äußerſt liebenswürdigen Präſidenten der Aſſo⸗ citation. Ihm ſteht ein großer Stab eilfertiger Helfer zur Seite. Das Herbeiſchleppen der Flugzeuge und die Hilfe beim Start wird von einer Abteilung Marineſoldaten be⸗ ſorgt. Auch ſonſt ſieht man viel Militär; höhere und höchſte Offiziere aus Cherbourg oder Paris ſind täglich zur Stelle. Ihr Verhalten iſt untadelhaft; mit ihrer Anerkennung der deutſchen Leiſtungen halten ſie nicht zurück, was um ſo be⸗ merkenswerter iſt, da den deutſchen Erfolgen franzöſiſche nicht gegenüberſtehen. Die Bedingungen des Wettbewerbs ſahen folgende Mög⸗ lichkeiten vor: zunächſt Preiſe für die größte Zahl von Flü⸗ gen; hierbei wurden nur Flugleiſtungen bewertet, die ſich über mindeſtens 30 Minuten erſtreckten, was darüber hin⸗ ausgign, war belanglos. Die Landung mußte jedoch wieder am Startplatz erfolgen; der Flieger durfte alſo während des Fluges zum mindeſten nichts von ſeiner Höhe verlieren. Be⸗ wertet wurde weiterhin die Ueberhöhung des Startplatzes, wobei bet jedem Flieger die Durchſchnittszahl von ſeinen verſchiedenen Flügen ermittelt werden ſollte. Der Haupt⸗ preis ſchließlich war für einen Langſtreckenflug von minde⸗ ſtens 5 Km. Länge ausgeſetzt. Am Tage nach unſerer Ankunft galt es zunächſt für de „Darmſtadt“ einen Probeſprung von mindeſtens 10 Sekun⸗ den Dauer zu erledigen. Das wurde leicht geſchafft. An⸗ ſchließend daran ging Nehring gleich zum erſten Flug über. Vorn am Flugzeug wird das aus Gummiſträngen hegeſtellte doppellängige Startſeil eingeklingt, während hinten am Sporn eine Anzahl kräftiger Fäuſte den Segler feſthalten. Die Matroſen ziehen ſodann das Startſeil aus, bis es leicht geſpannt iſt, es folgt das Kommando„Laufen“, das elaſtiſche Seil wird immer ſtraffer, aber auf das weitere Kommando „Los“ löſen ſich am Sporn die mit aller Macht zurückhalten⸗ den Hände, das Flugzeug macht einen gewaltigen Satz nach vorn und ſchwebt im freien Luftraum, während ſich das Startſeil beim Vorſchnellen von ſelbſt eingeklinkt hat. Die„Darmſtadt“ ſegelt; lautlos zieht ſie ihre Bahn, ge⸗ horſam dem Steuer des Führers ſchwebt ſie hin und her, entlang dem Rande des Hanges. All' die Arbeit hat ſich ge⸗ lohnt, die Probe iſt beſtanden. Der ſchwache Wind, der keinen guten Aufwind erzeugt, den unſer Flugzeug braucht, ermög⸗ licht heute kein längeres Segeln. Nach etwa 10 Minuten landet Nehring wieder am Startplatz; begeiſterter Beifall lohnt ihn. Vielleicht wenige Sekunden ſpäter würde er nicht mehr die für eine Landung auf dem Plateau erforderliche Höhe gehabt haben; dann hätte er auf den Strand hinunter gemußt. Dieſe Strandflüge haben auch ihre beſondere Schön⸗ heit. Es iſt ein prächtges Bild, dieſe ſchnittigen Segler ſo über die Schaumkronen der Brandung entlang ziehen zu ſehen, bis ſie ſich ſchließlich ganz ſacht auf dem weichen Sande niederſetzen. Dann aber beginnt eine heilloſe Arbeit, das Flugzeug muß abmontiert, auf den Startwagen geladen und wieder zur Höhe gebracht werden. Ein von der Automobil⸗ firma Citroen zur Verfügung geſtellter Raupenſchlepper— einer der Wagen, die ſ. Zt. die Sahara durchquerten— leiſteten bei dieſen Transporten die allerbeſte Dienſte. Am folgenden Freitag aber friſcht der Wind ein wenig auf. Un⸗ ermüdlich ſtartet die deutſche Fliegerſchar, wobei Hirth ſich durch beſonderen Fleiß auszeichnet. Da er nur noch ein Bein beſitzt und auch ſonſt früher bereits ernſte Knochen⸗ brüche erlitten hat, iſt dieſe Segelfliegerei für ihn wahrlich keine kleine Sache. Auch ſein älterer Bruder Helmuth Hirth, der berühmte Vorkriegs⸗ und Kriegsflieger, iſt zur Stelle; dieſes Mal als„Schlachtenbummler“; für uns iſt er von beſonderem Wert, da er die große Liebenswürdigkeit hat, uns unermüdlich mit ſeinem ſchönen Horchwagen vor⸗ und nach⸗ mittags vom Hotel zum Flugplatz zu bringen. Noch am gleichen Vormittag ſtartet Nehring zu ſeinem erſten Vauviller Langſtreckenflug; er führt ihn nach Süden etwa 4 Km. weit, wo er auf dem Strande landet. Am Nach⸗ mittag iſt faſt alles von den deutſchen Fliegern bei der Ar⸗ beit. Wir haben ſeltenes Glück. Zu gleicher Zeit ſegeln oft drei Flugzeuge in den Lüften; ein überwältigendes Bild! Die Begeiſterung auf dem Flugplatz kennt keine Grenzen. Einzelne Segler gewinnnen fortwährend noch an Höhe bis zu 250 Meter über dem Startplatz. Nehring iſt unter ihnen; man hört ihn in ſeiner„Darmſtadt“ Lieder ſingen, aber auf einmal ſtellt er das Kurven ein und zieht in ſchnellem Fluge ſeine Bahn nach Süden. Es gilt einen neuen Langſtrecken⸗ flug! Lange noch können wir ihn mit unſeren ſcharfen Glä⸗ ſern verfolgen, wie er der Küſte entlang fliegt. Jetzt iſt er beim Kap Flamanville und damit bald unſeren Blicken ent⸗ ſchwunden. Nach Stunden erſt erreicht uns der telephoniſche Beſcheid: glatte Landung am Strand vor Kap Carteret. Das bedeutet einen Flug von 28 Km. Länge in der Luftlinie, wäh⸗ rend die wirkliche Langſtreckenleiſtung über 35 Km. beträgt. Mit dem Auto raſen wir zum Landungsplatz. Das letzte Stück iſt mühſame Kletterei über die Dünen. Da ſteht der blanke Segler heil und geſund; Nehring ſelbſt iſt natürlich fröhlichſter Laune. Ein neuer Rekord in Frankreich! Fran⸗ zöſiſche Zivilbevölkerung und ein Korporal eilen hilfsberelt herbei: es iſt nicht wahr, was ein großes Depeſchenbüro meldete, daß man Nehring bei ſeiner Landung Schwierig⸗ keiten gemacht habe und daß Gendarmerie ſein Flugzeug be⸗ ſchlagnahmen wollte. Dieſen Langſtreckenflug darf man wohl als die bisher größte Leiſtung des Vauviller Wettbewerbs anſehen. Seine Ueberbietung iſt auch Nehring am letzten Dienstag, wo er nicht ſo glatt bei Diélette kurz vor Kap Flamanville auf Felſen landen mußte, nicht gelungen. Was die Anzahl der Flüge betrifft, ſo, ſteht wohl Hirth an erſter Stelle; aber auch die Ausdauer und die Leiſtungen der übrigen deutſchen Flieger ſind bei dem ungünſtigen Winde bewunderungswert und finden auch allgemeine Anerkennung. Was machts, daß gelegentlich einmal eine Landung fehl geht!; daß man ſtatt auf dem Strande, an den Hang oder in den Sumpf gerät; ein etwas eingedrückter Rumpf oder ein abgeriſſenes Höhen⸗ ſteuer laſſen ſich behelfsmäßig an Ort und Stelle wieder flicken.. Die deutſchen Segelflieger in der Normandie und di ganze Oeffentlichkeit bei uns, die Anteil nimmt am edlen Flugſport, haben alle Veranlaſſung, mit größter Genug⸗ tuung des Vauviller Segelflug⸗Wettbewerbs zu gedenken, den man nicht mit Unrecht als einen deutſchen Wettbe⸗ werb in Frankreich bezeichnet hat. Deutſchland Die verſchwundene Kaſſette Am Mittwoch nachmittag wurde bei einer Konfektions⸗ firma in der Leipziger Straße in Berlin ein rätſelhafter Diebſtahl verübt. In dem Büro des Chefs ſaßen außer die⸗ ſem eine Kontoriſtin und eine Buchhalterin. Gegen 2 Uhr ſtellte der Chef eine Kaſſette, die einige Zwanzigmark⸗ ſcheine und drei wertvolle Ringe enthielt, auf ſeinen Schreib⸗ tiſch. Als er dann für kurze Zeit weggehen mußte, vergaß er, die Kaſſette einzuſchließen. Um 3½ Uhr entdeckte man, daß die Kaſſette verſchwunden war. Die drei Ringe, Platinringe, die mit je einer großen echten Perle geſchmückt ſind, haben einen Wert von 68090 Mark. Der Dieb dürfte — Verkehr und die Angeſtellten wurden dauernd ans Telep gerufen. Außer Kunden der Firma kamen auch viele Lauf⸗ erfährt. unter den Perſonen zu ſuchen ſein, die in der kritiſchen Zeit das Kontor betreten haben. In dem Kontor herrſchte reger Gefängnisſtrafen und Lin Fonghan hofft, daß die Rekord⸗ burſchen anderer Geſchäfte und häufig Fremde, die um eine Unterſtützung vorſprachen und nie niemand kennt. Wie der Dieb es fertig gebracht hat, ungeſehen die Kaſſette an ſich zu nehmen, iſt noch ein Rätſel. Oeſterreich Frau und ſechs Kinder ermordet In der Ortſchaft Körmend hat der Gaſtwirt Johann Cavel am Dienstag eine entſetzliche Bluttat verübt. Aus unbegründeter Eiferſucht erſchoß Cavel nacheinander ſeine Frau und ſeine ſechs Kinder. Der ſiebenfache Mörder machte dann auch ſeinem Leben ein Ende und erhängte ſich. Ungarn Heldentat eines blinden Knaben. Aus Budapeſt wird telegraphiert:„Hetföi Naplo“ be⸗ richtet über die Rettung eines vierzehnjährigen Knaben aus Ertrinkungsgefahr durch einen anderen blinden Knaben. Der Gerettete, der Sohn eines Budapeſter Kaufmanns, konnte nicht ſchwimmen, wurde, als er in der freien Donau badete, von den Wellen fortgeriſſen. Ein am Ufer befindlicher blin⸗ der Junge wurde auf die Hilferufe aufmerkſam und ſchwamm in der Richtung der Hilferufe dem Ertrinkenden nach. Es gelang ihm nach einem ſchweren Kampf mit den Wellen, mit dem Geretteten das Ufer zu erreichen. Das ungariſche„Friedensdorf“ In der Nähe von Budapeſt iſt in den letzten Jahren ein neues Dorf entſtanden, das den Namen Fot⸗Uffalu, d. h. Friedensdorf, trägt. Es verdankt ſeinen Urſprung der Gräfin Karolyi, die den Plan faßte, eine Niederlaſ⸗ ſung für ſolche Familien zu gründen, die unter dem Krieg beſonders ſchwer gelitten hatten. Im Jahre 1921 unterbrei⸗ tete ſie ihren Vorſchlag dem ungariſchen Landwirtſchaftsmini⸗ ſterium und ſtellte zu gleicher Zeit die Mittel für den Bau des erſten Hauſes zur Verfügung. Der Plan fand Anklang. Die ungariſche Regierung ließ neun Häuſer bauen, die unga⸗ riſchen Bank⸗ und Erwerbsgeſellſchaften 26 und wohlhabende Privatleute 13. Nun wandte ſich die Gräfin Karolyi auch an den Papſt und das Ausland. Sie hatte auch hier Erfolg. 39 Häuſer ſind von ausländiſchen Staaten erbaut worden, Man hat den Bewohnern des Dorfes durch Errichtung von Werkſtätten aller Art Arbeitsmöglichkeit verſchafft. Kürzlich ſtattete der ungariſche Unterrichsminiſter dem Dorf einen Beſuch ab und wählte bei dieſer Gelegenheit die Plätze aus, wo mehrere Schulen und eine Kapelle errichtet werden ſollen. Wenn die Entwicklung ſo weitergeht, ſo erwächſt aus dem Friedensdorf vielleicht noch einmal eine Friedensſtadt. Frankreich Luftkühlung mit Hilfe des Seewaſſers? Der franzöſiſche Forſcher George Claude hat in dem Küſtenſtädtchen Sain Servan in der Bretagne eine Erfindung praktiſch erprobt, durch die die heiße Luft mit Hilfe der tiefen Temperatur des Meeresgrundwaſſers abgekühlt werden ſoll. Ueber die techniſchen Einzelheiten der Erfindung wird nichts verraten. Es wird aber verſichert, daß die Verſuche alle Erwartungen erfüllt haben. Die Eismenge, die mit Hilfe der Erfindung ſtündlich erzeugt werden kann, iſt angeblich ſo außerordentlich groß, daß die Erfindung in den tropiſchen Gegenden, wie behauptet wird, eine vollſtändige Aenderung der Lebensweiſe ermöglicht. Der franzöſiſche Forſcher hat von den Behörden auf Kuba die Einladung erhalten, ſein Abkühlungsſyſtem in Havanna anzuwenden. f Vier Perſonen durch Rauch vergiftet Aus den verſchiedenſten Teilen Frankreichs werden Wald⸗ brände gemeldet, die auf benachbarte Dörfer übergreifen und die Einwohner zur Flucht zwingen. Einem Schadenfeuer, das auf einem Bauernhof in der Nähe von Tenze(Haute Loire) ausbrach, fiel der Beſitzer und ſeine beiden Kinder, ſowie ein Pflegekind durch Rauchvergiftung zum Opfer. Die Frau des Bauern, die das dritte Kind erwartet, iſt derart verzweifelt, daß man um ihren Verſtand fürchtet. Südſlavien Ein Attentat mit faulen Eiern Am Sonntag abend ereignete ſich auf dem Agramer Hauptbahnhof ein eigenartiges Attentat gegen den neuen Bautenminiſter Agjelinowitſch. Ein Mitglied der Ju⸗ gendorganiſation der bäuerlich⸗demokratiſchen Koalition be⸗ warf den Miniſter mit faulen Eiern, ſo daß ſich der Miniſter durch die Flucht retten mußte. Der Student wurde verhaftet und erhielt eine Strafe von 500 Dinars. China Der meiſt verſchleppte Chineſe Lin Fonghan, ein reicher chineſiſcher Kaufmann in Schanghai, erhebt den Anſpruch, der meiſt verſchleppte Mann im fernen Oſten zu ſein. Er hat allerdings keine Urſache, auf dieſen Titel ſtolz zu ſein. drei Jahren, in denen er mit den chineſiſchen Räubern Be⸗ kanntſchaft machte, insgeſamt etwa 27 Millionen Mark an Löſegeld zahlen müſſen, ganz abgeſehen davon, daß er weit über ein Jahr bei ſchlechter Koſt und Behandlung in üblen Räuberhöhlen hat zubringen müſſen. Zum erſten Male wurde er im Juli 1925 verſchleppt. Die vier Inſaſſen eines Auto⸗ mobils holten ihn aus ſeinem Rickſchah⸗Wagen und brachten ihn nach der Chineſenſtadt. Dieſes Abenteuer koſtete ihm 35 Tage Freiheit und ein Löſegeld von 200 000 Mark. Zwei Monate ſpäter widerfuhr ihm dasſelbe Schickſal, nur daß ihm die Befreiung diesmal nur 100 000 Mark koſtete. Er fürchtete nunmehr für ſein Leben, ſandte ſeine Familie nach Hongkong und war im Begriff ihr zu folgen, als er zum dritten Male verſchleppt wurde. Diesmal kam er erſt nach faſt einem Jahre wieder frei und mußte über eine Million Mark Löſegeld ent⸗ richten. Im Jahre 1926 wurde Lin viermal verſchleppt und gegen ſchwere Tributzahlung wieder in Freiheit geſetzt. Das Jahr 1927 war für ihn etwas ruhiger, da er nur dreimal in die Hände von Räubern fiel. Es fehlte aber nicht an einem Ausgleich: Zum Beginn des Jahres wurde ſein junger Sohn geraubt und nur gegen einen Betrag von 150 000 Mark wieder freigelaſſen. Im gegenwärtigen Jahre wurde er trotz aller Vorſichtsmaßregeln Anfang April von den Räubern er⸗ griffen und in einem feuchten Keller feſtgehalten. Zufällig fiel ein Mitglied der Räuberbande in die Hände der Polizei, die auf dieſe Weiſe das Gefängnis des chineſiſchen Kaufmanns ermitteln, den Kaufmann befreien und die ganze Bande ge⸗ fangen nehmen konnte. Die Räuber erhielten lebenslängliche zahl ſeiner Verſchleppungen nunmeh, keine Steigerung mehr Denn er hat in den letzten S na Err 14 N 1 . e r rere e. r e , e Ferner,, . „ e 1 Greitag, den 3. Auguſt 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus der Pfalz Die Speyerer Beſatzungszwiſchenfälle aufgeklärt b Speyer, 2. Aug. Die Beſatzungszwiſchenfälle, die ſich in der Nacht auf 1. Auguſt hier in der Schillerſtraße und im Domgarten zutrugen, haben nunmehr durch Fahndungen der franzöſiſchen Behörde ihre klare Beſtätigung gefunden. Wie das franzöſiſche Platzkommando mitteilt, wurden geſtern die Täter ermittelt. Es handelt ſich um drei Soldaten, die auf Brücken wache abkommandiert waren. Sie ſind geſtändig und ſollen, wie verſichert wurde, von der fran⸗ zöſiſchen Gerichtsbehörde entſprechend ihren Gewalttaten zur Verantwortung gezogen werden. Gegen das Herausreißen der Amerikaner Reben g. Kaiſerslautern, 31. Juli. Das Herausreißen von Amerikanerreben durch eine vierköpfige Kommiſſion in Oberhauſen und Barbelroth hat eine derartige Erregung in der Bevölkerung hervorgerufen, daß die Landwirte von Oberhauſen und Barbelroth eine Proteſtverſammlung abhielten, in der ſchärfſter ESinſpruch gegen das von einer Verwaltungsbehörde veranlaßte Herausreißen von Ameri⸗ kanerreben erhoben wurde. In einer an die bayeriſche Regie⸗ rung und an den bayeriſchen Landtag gerichteten Ent⸗ ſchließung wird erklärt, daß die gerabe in der Südpfalz ſchwer leidende Landwirtſchaft es als einen Schlag ins Ge⸗ ſicht empfindet, wenn einzelne Bürger der Willkür einer untergeordneten Behörde preisgegeben und die Arbeit von Jahren dadurch kurz vor der Ernte in wenigen Minuten ver⸗ nichtet wird. Die Regierung wird erſucht, die Vorfälle ein⸗ gehend zu prüfen, gegen die Urheber vorzugehen und die Be⸗ troffenen zu entſchädigen, vor allem aber Vorſorge zu treffen, daß künftig ähnliche Vorgänge unterbleiben. * * Frankenthal, 2. Aug. In vergangener Nacht bekam das Motorrad einer hieſigen Motorradfahrerin plötzlich einen Defekt. Ein auf dem Soziusſitz mitfahrender junger Mann verſuchte anzuſpringen, ſtürzte dabei und erlitt ſchwere Ver⸗ letz ungen am Kopfe. Der Verunglückte wurde in das Städtiſche Krankenhaus verbracht. * Speyer, 2. Aug. In der vergangenen Nacht brannte in Speyer die Feldſcheune des Landwirts David Vogler, die bereits reichlich mit Erntevorräten angefüllt war, nieder. Der Brandſtiftung in dieſem Falle verdächtig iſt der Knecht Voglers, der am 17. 9. 1906 zu Weißenfels a. d. Saale eborene Oskar Weber. Dieſer iſt flüchtig. * Böhl(Pfalz), 1. Aug. Der Böhler Gurkenmarkt war gut befahren. Bei mäßiger Nachfrage wurden Preiſe erzielt, die die Pflanzer wenig befriebigten. Es wurden für 100 Stück durchſchnittlich 1,40—1,50 Mk. bezahlt. Bei dieſen Preiſen iſt es wahrſcheinlich, daß die Anpflanzung von Gur⸗ ken, die jetzt ſchon einen Rückgang zu verzeichnen hat, auch in den kommenden Jahren weiter nachlaſſen wird. ſtand die Feuerwehr dem Brand machtlos gegenüber. * Riedelberg bei Zweibrücken, 2. Aug. In dem Anweſen des Landwirtes Auguſt Heiob brach am Mittwoch nachmit⸗ tag Feuer aus. Da ſtarker Waſſermangel herrſchte, Die Zweibrücker Wehr mußte, um Waſſer beizubringen, die Mo⸗ torſpritze auf franzöſiſchem Boden am Bach auffahren und durch eine etwa 1000 Meter lange Schlauchleitung das Waſſer zur Brandſtätte drücken. Eine Rettung der brennenden Ge⸗ bäude war aber nicht mehr möglich. Wohnhaus, Scheuer und Stallgebäude brannten bis auf die Umſaſſungsmauern nieder; dagegen konnte ein Uebergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Das Vieh, ein Teil des Mobi⸗ lars und der landwirtſchaftlichen Maſchinen konnten gerettet werden, die ganze bisher eingebrachte Ernte aber iſt ver⸗ Ioren. 8 Nachbargebiete Wechſelfälſchungen eines früheren Lehrers und Großkaufmanns e * Frankfurt a.., 2. Aug. Die Wechſelfälſchungs⸗ 1 affäre des ehemaligen Schullehrers und jetzigen„Groß⸗ kaufmanns“ Karl Roth in Frankfurt a. M. entwickelt ſich immer mehr zu einem Skandal, wie er ſich ſeit langem in Frankfurt a. M. nicht mehr ereignet hat. Jeder Tag bringt neue ſchwere Veruntreuungen Roths ans Tageslicht. Zahl⸗ reich ſind die Opfer, die der Betrüger gefunden hat. Einem Metzger ſchuldet er 15000 Mark, eine Witwe in Sachſen⸗ hauſen brachte er um ihr ganzes Vermögen und ein Kaufmann iſt um 12000 Mark betrogen worden. Am ſchlimmſten wurden zwei nahe Verwandte Roths, ehrbare Kleinhandwerker aus dem Weſterwalde, betroffen. Sie haben nämlich für den Vetter gut geſagt und müſſen nun ihre Ver⸗ trauensſeligkeit mit dem Ver luſt ihres ganzen Ver⸗ mögens, ihrer Liegenſchaften uſw. büßen. Die Leute ſte⸗ hen heute am Bettelſtab. In eingeweihten Kreiſen beziffert man die Höhe der von Roth durch Wechſelfälſchung und be⸗ trügeriſche Vorſpiegelungen erſchwindelten Gelder auf rund 200 000 Mark.. 8 f 5* * Frankfurt a.., 2. Aug. Der Geſchäftsführer Schmidt der Warenverſandgeſellſchaft, der den Inhaber der Firma, Hammel, erſchoſſen und zwei andere Perſonen ſchwer verletzt hatte, iſt den Verletzungen, die er ſich nach dem Attentat auf ſeine Direktoren beibrachte, erlegen. Wiesbaden, 2. Auguſt. Am Freitag abend fuhr am Sedan⸗ platz ein Motorradfahrer die 59 jährige Frau Barbara Wild um und verletzte ſie ſchwer. Mit einem doppelten Schädelbruch kam die Frau in das Krankenhaus, wo ſie nunmehr an den erlittenen ſchweren Verletzungen ge⸗ ſtorben iſt. n 8 r Tk:= ñññ ,, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Auguſt Rhein Pegeſſſ 26 80. 1. 2. J 3. Hedar-Begel 28. 30 81. 1[2[. 5 2568 2617,64. 84.61.58 Schuſterinſe.33 1331.33.26 127 127 i 2902.88 275 222——. 2570 Kehl 52„422,42 2,44 9 2,37 Jagſtfe 5 6 Maxau.17.094.054 07 4,044.02. Mannheim 287.842,77 2,78 2,782.78 Kaub 79.710192 1821.64 Cöln. 141.351,38.27 1 261,22 Waſſerwärme des Rheins 217 E Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Manzheinier Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, 8, 2 ö Direktion Ferdinand Heyme. 8 Chefredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politit 5. A. Meißner— Feuilleton! Dr. S. Kayſer— ſtommungtgalitit u. Lokales Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil 1 Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Unzeigen..: Jae. Faube 1 5 . Wilhelmſtr. 3. 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September 1928 bei der Post aufgegeben sein. 1 a Sämtliche Einsendungen gehen in den Besitz der A. Batschari- Cigarettenfabrik.-G. über. Angestellte der Firma Batschari und Mitglieder des Preisgerichts sind von der Teilnahme am Wett- bend ausgeschlossen. N Die Verteilung der Preise: erkolgt Ende Oktober 1928 durch ein Preisge- richt unter dem Vorsitz des Herrn Notar Justiztat Falk, Baden-Baden. Die Preise werden den ori- ginellsten Einsendungen zuerkannt. Stilistisc Vollkommenheit also ist nicht massgebend Veröffentlichung der Preisträgernamen erfolgt in dieser Zeitung.„ a. SarScrlagl 5 1 Thiel. Hichelshei.“ Baden- Baden, den 20.Jull 1928. „ 5%% ᷑ P ceARETTENTASRIK Neue Freitag, den g. Auguſt 1928 Der Eigentums vorbehalt im internationalen Warenverkehr Von Dr. W. Tritſcheler, Mannheim 1 Man hat die heutige Art der Wirtſchaft als Krebitwirtſchaft be⸗ zeichnet— und in der Tat, man hat damit einen Nerv der heutigen Wirtſchaftsform getroffen. Der Vollzug dieſer Wirtſchaft ohne das Inſtrument des Kredits iſt undenkbar; ſie betätigt ſich in der ein⸗ fachen Form des Tauſches unter Benützung eines allgemeinen Tauſch⸗ maßes: des Geldes. Die Eigenartigkeiten des heutigen Wirtſchaftens: das wette Aus⸗ einanderliegen der Kontrahenten, die verſchiedenen Möglichkeiten der Zahlungsweiſen bedingen die Unmöglichkeit eines Tauſches Zug um Zug. Sofern auf dieſer primitiven Art des Tauſches nicht beſtanden wird, bleibt nichts anderes übrig, als daß der eine Teil, der ſofort ſeine Leiſtung ausführt, von dem anderen Teil, ſeinem Kontrahenten, glaubt, daß er ſeiner Zeit ſeine vereinbarte Gegenleiſtung aus⸗ führen wird. Das iſt das Grundweſen des Kredits, daß ein Menſch von einem anderen glaubt, baß er dieſe oder jene Leiſtung verein⸗ barungsgemäß leiſten wird. Der Tauſchhandel vollzieht ſich, ſel es auf welchem Gebiet er wolle, in der Form des Tauſchhandels auf Kredit. Sei es der Kaufmann, der ſeinem Kunden Waren gegen Teilzahlung verkauft, ſei es der Fabrikant, der ſeine Fabrikate dem Abnehmer gegen Akzepte über⸗ läßt, ſei es endlich der Bankier, der ſelbſt das Geld, das ihm an⸗ vertraut iſt, als Kredit ausleiht, ſtets und immer vollzieht ſich der Handel auf der Baſis des Kredits. Die juriſtiſche Form, unter welcher Waren getauſcht, Güter um⸗ geſetzt werden, iſt die im B. G. B. geregelte Art des Kauf⸗ und Ver⸗ kaufvertrages im Recht der Schuldverhältniſſe(8 493515). Es iſt ohne weiteres klar, daß hier nicht nur die Beſtimmungen zu finden ſind, welche die Möglichkeiten eines Kaufes regeln, ſondern daß es notwendig iſt, jenem Vertrauen auf zukünftige Leiſtungen Rechts⸗ mittel an die Hand zu geben, die eine Sicherung fenes Anſpruches auf Letſtung garantieren; dies ſind die Möglichkeiten der Sicherung eines gegebenen Kredits. In dieſem Rahmen ſoll hauptſächlich auf eine Möglichkeit der Kreditſicherung eingegangen werden, die bei der leichten Art ihrer Ausführung den Gläubiger in vielen Fällen vor unangenehmen Ver⸗ Juſtes ſchützen kann, d. i. die geſetzliche Möglichkeit des Eigentum⸗ vorbehalts. Es iſt außerordentlich bedauerlich, daß dieſe wichtigen und für den internationalen Warenverkehr ſo außerordentlich bedeutungs⸗ vollen Rechtsmittel nicht einheitlich international geregelt ſind, ſon⸗ dern daß jedes Land ſeine eigenen Geſetze, die weſentlich von jenen der anderen Staaten abweichen, beſitzt, und es muß unbedingt be⸗ grüßt werden, wenn man verſucht, dieſe Beſtimmungen einheitlich für die ganze Welt zu regeln. Wie oft mußte ein Kaufmann, der in Unkenntnis über die einſchlägiten Beſtimmungen im Lande ſeines Abnehmers, erfahren, daß die von ihm gemachten Vorbehalte nach den Geſetzen jenes Landes keine Rechtsgültigkeit hatten. Ehe ich auf die verſchtedenen Geſetze einiger Länder eingehe, darf über den Eigentumsvorbehalt juriſtiſch folgendes theoretiſch kurz geſagt werden. Man muß die Begriffe Beſitz und Eigentum ſcharf auseinander halten. Beſitz iſt nach 8 854 die unmittelbare Gewalt über eine Sache, während Eigentum nach 8 9083 das Recht auf eine Sache dar⸗ ſtellt. So kann jemand wohl Beſitzer, aber nicht Eigentümer einer Sache ſein; ſo z. B. wenn ſie ihm vom Eigentümer zur Nutznießung oder in Miete gegeben wurde. Trotzdem iſt der Eigentümer der alleinig Berechtigte an der Sache und iſt über ſie allein verſügungs⸗ e 82. EEE. 1 5 Am das Daimler⸗Paket von Schapiro Vor einigen Monaten wurde die Oeffentlichkeit bekanntlich da⸗ urch überraſcht, daß der bekannte Großaktionär von Daimler, Schapiro, der Darmſtädter Bank eine Option auf den rößten Teil ſeines Aktienbeſitzes an Daimler zu 115 v. H. für eine eſtimmte Friſt eingeräumt habe, um mit ihr den Zufammen⸗ schluß in der Automobilinduſtrie zu erleichtern. Dieſes Geſchäft mit der Danat war um deswillen auffällig, als die Danat ja be⸗ kanntlich auch im Konſortium der Daimler⸗Benz AG. vertreten iſt und man ſich nicht gut vorſtellen konnte, daß die Darmſtädter Bank eine Sondertransaktion vornehmen würde. Seit der Zeit hatte man über die Option bzw. über deren Ausübung nichts wieder gehört. Nunmehr verlautet aber, daß die Dangtbank die Options ⸗ riſt hat verſtreichen laſſen, ohne ſie auszuüben. Statt deſſen ſind aber neue Vereinbarungen mit Schapiro derart getroffen worden, daß an Stelle der Danatbank dem Geſamtkonſor⸗ ti um, das aus der Deutſchen Bank, der Danatbank, der Dresdner Bank und der Comerzbank beſteht und von der Deutſchen Bank ge⸗ führt wird, eine Option auf das Daimler⸗Paket eingeräumt worden iſt. Wie die K. Z. mitteilt, bezieht ſich die Option auf mehr als ein Viertel des Geſamtkapitals von 50 Mill. und ebenfalls auf einen Kurs von 115 v. H.(Tageskurs 103 v..). Die Dauer dex Option ſoll ziemlich langfriſtig ſein. Ob ſie ausgeübt werden wird, iſt auch noch sine Frage, die ſich nicht beantworten läßt. Auf jeden Fall geht aus der Transaktion hervor, daß die Einmütigkeit im Banken⸗ konſortium der Dalmler⸗Benz Ach, die zeitweiſe etwas bedroht ſchten, wieder hergeſtellt iſt, und daß es nur gemeinſame Politik machen will. Die Optlonsübertragung auf das Bankenkonſortium wag gewiſſe Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt haben, und es iſt fehr wohl möglich, daß der Zuſammenſchluß in der Automobilindu⸗ trie, von dem ſeit langem die Rede iſt, und in deſſen Mitetpunkt 05 Dalmler⸗Benz AG. ſteht, durch ſie eine Erleichterung erfahren ann. 25 Gelſenkirchener Bergwerks⸗ AG. der HV. der Gelſenkirchener Bergwerks AG, in Gelſenkirchen wurde der Abſchluß für das G. 1027/28 einſtimmig genehmigt und die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 8 v. H. beſchloſſen. Ueber die Geſchäftslage des laufenden Jahres wurde mitgeteilt: Der in den Monaten April bis Mal eingetretene Rückgang des Kohlen⸗ ahſatzes machte ſich in den Betrieösergebniſſen der Zeche„Mon v⸗ pol“ ungünſtig bemerkhar und führte auch zu Verluſten, obwohl die Leiſtung dieſer Zeche über dem allgemeinen Durchſchnitt des Ruhrgebiets infolge des günſtigen Vorkommens und der mit dem Umbau fortſchreitenden Rationaliſierung liegt. Als Folge des Abſatz⸗ rückgonges hat die G. ſich zu Feierſchichten in einem Umfang ent⸗ ſchließen müſſen, daß in den Monaten Juni und Juli durchſchnittlich Wöchentlich je eine fFeierſchicht bei beiden Anlagen eingelegt wurde. Dleſe wirtſchaftliche Entwicklung der letzten Monate läßt die Zwangs⸗ mäßigkeit der Verbundenheit zwiſchen Arbeiter und Arbeitgeber in beachtenswerter Weiſe erkennen. Der durch die Lohnerhöhung und andere Umſtände verurſachte Abſatzrückgang wirkt ſich nicht nur für den Unternehmer ungünſtig aus, ſondern bringt den Arbeitnehmer um die Erfolge, die ſeine Organiſatlon im Wege einer Lohnerhöhung glaubte erreicht zu haben. Die ſtaotlichen Unterſtützungen des eng⸗ liſchen Kohlenbergbaues erſchweren den deutſchen Zechen ihren Wett⸗ bewerb ungemein. Es ſei noch ungewiß, weſche Maßnahmen in Deutſchland zu treffen ſeien oder getroffen würden, um dieſen Unter⸗ ſchied auszugleichen. Die Verwaltung ſelbſt hege allerdings keine allzu großen Hoffnungen. Die Lignidation der Ach. für Kohledeſtillation in Düſſeldorf aufgehoben. In der HV. wurde beſchloſſen, das Grundkapital von 2 Mill. P. auf 100 000 R. 4 umzuſtellen, in der Weiſe, daß jede 1000 P. 4⸗Aktie auff 50 R. umgeſtempelt wird. Der Auflöſungs⸗ und Liquidattonsbeſchluß wurde aufgehoben. Es wurde weiter beſchloſſen, die G. ihre Tätigkeit wieder aufnehmen zu laſſen und den Wiederaufbau im Sinne des Kriegsſchädenſchluß⸗ geſetzes durchzuführen. Die Entſchädigungsanſprüche an das Reich ind berelts in dieſem Sinne geſtellt worden und ſollen weiter ver⸗ folgt werden. * Norzellanfabrik Kahla.⸗G. in Kahla.— Kapitalerhöhung um 5 Mill. genehmigt. In der ao..⸗B., in der zehn Aktionäre mit 8 165 300.“ St.⸗A. ſowle das.⸗A.⸗Kapital vertreten waren, wurde die Erhöhung des St.⸗A.⸗Kapitals von 9 auf 12 Mill. R. durch Ausgabe von 30 600 St.⸗A. zu je 100 R.(genehmigt. Die neuen N berechtigt. Der Handel vollzieht ſich in der Form des Kaufes, deſſen juriſtiſche Grundlage der Kaufvertrag, der in den 88 438 ff. B. G. B. geregelt iſt, darſtellt. Nach ihm erwirbt der Käufer durch den Kauf den Anſpruch auf die Sache, während der Verkäufer ein Recht auf entſprechende Gegenleiſtung erhält. Im Eigentumsvorbehalt hat nun der Verkäufer das Recht, ſich das Eigentum an der Sache ſo lange vorzubehalten, bis der Käufer ſeinerſeits die Gegenleiſtung völlig bewirkt hat. Die Rechtsgültigkeit dieſes Vorbehaltes an verkauften beweg⸗ lichen Sachen iſt, wie ſchon erwähnt, in den einzelnen Ländern außer⸗ ordentlich verſchieden, und es ſollen hier nur die Beſtimmungen von Deutſchland, der Schweiz und Frankreich angeführt werden, während auf jene der übrigen Länder nur kurſoriſch eingegangen werden kann. 1. Deutſchland. Nach 8 455 B. G. B. kann ſich der Verkäufer das Eigentum an der Sache ſo lange vorbehalten, bis der Käufer den geſamten Preis bezahlt hat. Wenn der Käufer mit ſeiner Lei⸗ ſtung in Verzug kommt, iſt der Verkäufer berechtigt, vom Vertrag zurückzutreten. Zunächſt iſt außerordentlich wichtig, darauf hinzuweiſen, daß dieſe Geſetzesbeſtimmungen nur für bewegliche Sachen gelten, d. h. alſo nicht für ſolche Sachen, wie z. B. Maſchinen, die bei der Verbindung mit dem Gebäude oder Grundſtück nach dem Geſetz bereits— nur durch die Verbindung— in das Eigentum des Beſitzer übergehen. ( 946). Das Eigentum an dem Grundſtück gehl ohne weiteres auch auf bewegliche Sachen über, die mit ihm feſt verbunden werden, ein Eigentumsvorbehalt iſt deshalb unwirkſam, wenn die Sache zu einem weſentlichen Beſtandteil(im Sinne des 8 93 ff.) des Grundſtückes durch die Verbindung geworden iſt. Irgend welche Rechtsanſprüche im Falle des Konkurſes ſind auch, wenn ein Eigentumsvorbehalt ſchriftliche gemacht wurde, unwirkſam— und die Waren gehören zur Konkursmaſſe des Käufers. Kurz ſoll noch auf die Rechtslage bei Teilzahluſgs⸗ und Abſchlag⸗ zahlungsgeſchäften hingewieſen werden: Allgemein kann geſagt wer⸗ den, daß die Regelung ſolcher Geſchäfte der freien pertraglichen Ver⸗ einbarung überlaſſen iſt. Beim Nichtvorhandenſein ſolcher Abmach⸗ ungen gilt bei Teilzahlungen das Eigentum ſo lange vorbehalten, bis der Kaufpreis vollſtändig zur Zahlung gelangt iſt. Ueber die Notwendigkeit gewiſſer formaler Bedingungen, durch die ein Eigentumsvorbehalt Rechtsgültigkeit erlangt, kann geſagt wer⸗ den, daß nach deutſchem Recht ein ſolcher Vorbehalt in jeder Weiſe rechtsgültig gemacht werden kann, alſo z. B. als Vermerk auf einer Rechnung. 2. Schmeiz. Nach Art. 715 des Schweizeriſchen Zivilgeſetzes iſt der Vorbehalt des Eigentums an einer dem Exwerber übertragenen beweglichen Sache nur dann wirkſam, wenn er an deſſen jeweiligem Wohnort in einem von Betreibungsbeamten zu führenden öffent⸗ lichen Regiſter eingetragen iſt. Es iſt ohne weiteres klar, daß dieſe Beſtimmung, die fundamental von den Beſtimmungen der deutſchen Geſetze abweicht, ſtets eine Schädigung der deutſchen Exporteure bringen wird, wenn dieſelben in Unkenntnis dieſer Notwendigkeiten des Eigentumsvorbehalts die⸗ ſen lediglich in der in Deutſchland gewohnten Weiſe ſtellen. 3. Frankreich. Auch das franzöſiſche Recht kennt die Möglich⸗ keiten eines Eigentumsvorbehalts. Selbſtverſtändlich kann hier nicht auf die Unterſchiede zwiſchen dem franzöſiſchen Code civil und dem B. G. B. in Bezug auf die Begriffe: Beſitz und Eigentum ein⸗ gegangen werden. n.— Aktien ſind ab 1. Juli 1928 gewinnberechtigt. Sie einer Bankengemeinſchaft unter Führung der Disconto zum Kurſe von 115 v. H. mit der Maßgabe übergeben, ſie den Stammaltlonären zum Kurſe von 125 v. H. zum Bezuge anzubieten. Auf 300 R. alte St.⸗A. entfällt eine junge Aktie von 100.,, Die Kapitalerhöhung dient, wie der Auſſſchtsratsvorſitzende mittellte, in erſter Linie zur Stärkung der Betriebsmittel und ferner für die allmählich fällig werdenden Einzahlungen bei der engliſchen Beteiligung an der Steatite and Porcellain Products Ltd. Dem Auf⸗ ſtchtsrat wurde Direktor Friedrich Reinhardt von der Mittel⸗ deutſchen Kreditbank, Berlin, hinzugewählt. Ueber die Ausſichten teilte die Verwaltung auf Anfrage mit, daß ſich ſeit der Mitteilung im Geſchäftsbericht 1927 keine nennenswerten Veränderungen er⸗ geben hätten. Die Werke, die elektro⸗ und chemotechniſches Porzellan herſtellen, ſeien gut beſchäftigt und ließen eine weitere günſtige Entwicklung erwarten. Auch die Geſchirrporzellan erzeugenden Werke hätten einen genügenden Auftragsbeſtand, wenn auch der Auftrags⸗ eingang, wie alljährlich um dieſe Zeit, ruhiger ſet. Von der Leip⸗ ziger Herbſtmeſſe erwarte man eine weitere Belebung. Von den Be⸗ teiligungen werde das Ergebnis 1927/8 der Tonwarenfahrik Schöndorf vorausſichtlich befriedigend ſein. Auch die Ergebniſſe der Kemmnitzer Kaolinwerke ſeien zufriedenſtellend. Der Fabritbau der Steatite and Poreellain gehe flott vonſtatten. * Gewinnabſchluß der Vereinigte Spiegelfabriken.⸗G. in Fürth in Bayern. Nach Abſchreibungen von 93 464(83 604) 4 verbleibt aus 1927 eln Reingewinn von 241 120 li., V. Verluſt 358 658 90. wodurch ſich der Verluſtvortrag guf 112 434, vermindert. Nordd. Lloyd erwartet Freigabegelder. Wie wir hören, er⸗ wartet der Norddeutſche Lloyd vom Allian Property Cuſtodian in der nächſten Zeit(der genaue Zeitpunkt ſteht noch nicht feſt) einen Teilbetrag ſeines Freigabeguthabens. Es dürfte ſich um eine Summe von etwa 2 Mill. Dollar handeln. Dieſe Zahlung aus den Depot⸗ geldern der feindlichen Vermögens verwaltung kommt auf die Ent⸗ ſchädigung für die Hoboken⸗Piers des Lloyd zur Verrech⸗ nung. Die Anſprüche aus der Schiffsenteignung werden zurzeit vom Schiedsrichter Parker behandelt; ihre Erledigung iſt vorläufig aber noch nicht abzuſehen. Zahlungsſchwierigkeiten einer badiſchen Branereſ in Offen⸗ burg. Die Brauerei Theodor Braun in Offenburg k. B. iſt in Zahlungsſchwiergkeiten geraten, wobei etwa 5 Mill. R. Verbind⸗ lichkeiten in Betracht kommen ſollten. Es iſt eine außergerichtliche Vereinbarung zuſtande gekommen, wonach die gedeckten Gläubiger voll befriedigt werden, während die ungedeckten auf 40 v. H. ihrer Forderungen verzichtet haben. An Bankverbindlichkeiten kommen rund 1 Mill..,“ in Betracht. Die übrigen Beteiligten ſind im weſentlichen Lieferanten von Hopfen und Malz. Die Brauerei Braun wird an die Brauerei vorm. M. Armbruſter u. Co, in Offenburg übertragen, die das Geſchäft weiterführen wird. Wieder eine freie deutſche Margarinefabrik unter hollänbiſchem Einfluß. Der van den Bergh⸗ Konzern hat auf das freie Mar⸗ garineunternehmen die Oldenburger Margarinewerke Hoy⸗ kenkamp Ach. maßgebenden Einfluß gewonnen. Die Beeinfluſſung erfolgt über die zum van den Bergh⸗Konzern gehörende Thör! AG. in Hamburg, die ihren Generaldirektor Neef in den AR. der Hoykenkamp entſandt hat. Nach dem Fall der Teutonſa, die bisher zum großen Teil die konzernfreien Fabriken mit Rohſtoffen ver⸗ ſorgte, iſt Hoykenkamp gezwungenermaßen Abnehmer der Thörl, * Leonhard Tietz Acc.— Keine neuen Auslands⸗Anleihe⸗Ver⸗ handlungen. Die Mitteilung, wonach die Leonhard Tietz AG. gegen⸗ wärtig in ausſichtsreichen Verhandlungen mit einer amerikantſchen Bankengruppe über die Aufnahme einer neuen Auslandsanleihe ſteht, deren Abſchluß angeblich ſchon in 14 Tagen zu erwarten ſei, wird von der Direktion dementiert. Es finden zurzeit keinerkel Beſpre⸗ chungen wegen einer neuen Anleihe ſtatt, nur dle alten Verhand⸗ lungen wegen der Aufnahme einer Hypothek mit der Inveſtment⸗ Geſellſchaſt von Speyer⸗Elliſſen werden weiter geführt, ohne daß fle bisher ſchon zu einem poſttiven Ergebnis geführt haben. Der Kaliabſatz im Juli. Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndi⸗ kates dürfte im Juli faſt rund 1 Million Doppelzentkner Reinkali erreicht haben, nachdem der Abſatz im Juni bereits 999 489 Doppelzentner Reinkall betrug. Damit iſt der Aßſatz in der gleichen Vorfjahrszelt bedeutend übertroffen. Die offizielle Beſtätigung des Syndikates wird in den nächſten Tagen eingehen. In Kreiſen der Kallinduſtrie beurtleit man die kommende Marktlage recht günſtig, da der Ernte⸗ bzw. Saatenſtand als zufriedenſtellend bezeichnet wer⸗ den kann und feitens der Landwirtſchaft auch größere Abrufe ange⸗ kündigt werden. D 7 Mannßeimer Zeitung(Mitkag⸗ Ausgabe Die Commerzbank zur Lage Die Commerz⸗ und Privat⸗Bank ſchreibt zur Lage der Wirtſchaft und über die Börſe u..: 5 92 Eine einheitliche Beurteilung der deutſchen Konjunktur iſt zurzeit kaum möglich. In den einzelnen Branchen hat ſich die Lage ſehr verſchiedenartig entwickelt. Bezüglich des Geldmarktes wird man ongeſichts der internationalen Geldmarktlage vor läu⸗ ig noch mit einer weſentlichen Entſpannung kaum rechnen können, da die amerikaniſche Diskontpolitik offenbar darauf gerichtet iſt, neben der Bekämpfung der Spekulation für bie Finanzierung der Ernte und produktive Zwecke des Inlands umfangreiche Mittel zu konzentrieren und bereitzuſtellen. Immerhin iſt die Annahme nicht von der Hand zu weiſen, daß die gegenwärtige Anſponnung in den Vereinigten Staaten wenigſtens zum Teil als eine vor⸗ übergehende Erſcheinung anzusprechen iſt.— Wenn auch in Ver⸗ folg der interntatonalen Situation in der letzten Zeit Auslands⸗ anleihen dem deutſchen Markte gar nicht oder nur in geringem Um⸗ fang zugute gekommen ſind. ſo iſt doch zu bedenken, daß im erſten Halbjohr die Kreditaufnahme einen außerordentlichen Umfang an⸗ genommen und gewiß zum Teil der Vorſorge für die Zukunft ge⸗ dient hatte. Auch bleibt zu berückſichtigen, daß die Marge zwiſchen den deutſchen und amerikaniſchen Geldſätzen immerhin noch erheblich genug iſt, um kurzfriſtige Kredite weiterhin zu erhalten. Die Unüberſichtlichkeit an den internationalen Geldmarktzentra⸗ len unter beſonderer Berückſtchtigung der neuerlichen Diskontherauf⸗ ſetzung in den Vereinigten Staaten hat naturgemäß die Börſe ſtork beeinflußt, ebenſo wie zeitweiſe die Ungewißheit über die Zukunft des Löwenſteinſchen Konzerns eine gewiſſe Nervoſtität hervorrufen mußt. Dazu geſellte ſich die in der Sommerſaiſon allgemein herr⸗ ſchende Geſchäftsſtille, die von verſchiedenen Seiten benutzt wurde, um das Kursniveau anzugreifen. Demgegenüber hat ſich aber im ganzen die Lage der deutſchen Effektenmärkte als durchaus geſund erwieſen; die herrſchenden ſpekulatiyen Engogements ſind verhältnismäßig recht gering. Wenn auch die Reportgelder— äußerlich betrachtet im ganzen keine weſentliche Verminderung erfahren haben, ſo iſt dabei doch zu berückſichtigen, daß ein großer Teil nur aus dem Grunde unvermindert aufgenommen wird, um das vermeintliche Kontingent für alle Fälle aufrechtzu erhalten. In vielen Fällen werden infolgedeſſen als Reportgeld aufgenommene Summen anderen Zwecken zugeführt, ſo daß von dem Stande der Börſenengagements ein falſches Bild entſteht, ein Uehelſtand, der größte Beachtung verdient. Der Abbau der Engagements in den letzten Zeit hat vielfach eine empfindliche Senkung des Kursniveaus zur Folge gehabt, ſo daß die Rente als Maßſtab der Effeltenbewer⸗ zung wiederum in ſtärkerem Umſang in ihre Rechte getreten iſt. Ganz beſonders prägt ſich dieſe Erſcheinung wiederum bei den Bank⸗ aktien, aber auch bei zahlreichen führenden Werten der verſchiede⸗ nen Induſtriegebiete aus. Am Kaſſamarkt hat ſich der Abbröckelungs⸗ prozeß weiterhin fortgeſetzt und das Reſulkat gezeitigt, daß nunmehr eine große Anzahl aut fundierter Aktlen die gleiche Rente wie dals Groß der feſtverzinslichen Werte bringt. l 2 . * Konjunkturrückgang in der Metallwaren⸗Indnſtrie. Ergebniſſen des Monats Juli hat, wie der Reichsbund der Deutſchen Metallwaren⸗Induſtrie berichtet, ſich der Beſchäftigungsſtaud auf der ganzen Linie verſchlechtert; teilweiſe muß ſchon auf Lager gearbeitet und in einzelnen Abteilungen der Betrieb eingeſchränkt werden. Die Warennachfrage aus dem In⸗ und Auslande iſt ſehr zurückhaltend. Der Auftragseingang hat ſich welter verringert. Die hohen öſſentlichen Abgaben uns die Lohnerhöhungen ſchwächen die deutſche Wettbewerbsfähigkeit auf den Auslandsmärkten. Die Preiſe ind vielfach ungenügend und für einzelne Maſſenartikel verluſt⸗ bringend. In der Aluminiumgeſchirrinduſtrie macht die große Ueberproduktion die Schaffung gefunder Preisverhältniſſe un⸗ möglich. In der Draht ⸗ und Metallkurzwareninduſtrie ſind Verkäufe zu Selbſtkoſten keine Seltenheit. Der Zahlungseingang, insbeſondere aus Deutſchland, wird immer ſchlechter. Dazu kommen empfindliche Verluſte durch die ſtetig zunehmenden Zahlungsein⸗ ſtellungen. Die Zinsleiſtungen an die Banben perſchärfen den un⸗ wirtſchaftlichen Zuſtand ber Betriebe. Die Konkurrenz der vakuta⸗ ſchwachen Länder, insbeſondere der Tſchechoſtowaket, ſchalten Deutſch⸗ land in verſchiedenen Abſatzgebieten völlſg aus. * Unmittelbare deutſch⸗ſüdafrikaniſche Handels beziehungen. Wie der„Daly Telegraph“ aus Kapſtadt meldet, erſtrecken ſich die Ver⸗ handlungen zwiſchen Südafrika und Deutſchkand auf eine weitere Entwicklung der unmittelbaren Han⸗ dels beziehungen zwiſchen beiden Ländern. Die BVerhand⸗ lungen ſind ſeit über einem Jahr zwiſchen dem deutſchen General⸗ konſuk in Pretoria und dem ſüdafrikaniſchen Devartement für Handel und Induſtrie geführt worden und beziehen ſich auf ein Handels⸗ abkommen auf der Gegenſeitigkelts⸗ Grundlage. Der Zweck der Reiſe Dr. Brauers vom Auswärtigen Amt und des Herrn Sarnow vom Finanzminiſterium beſtehe darin, die noch ausſtehenden Einzelheiten zu regeln und das Abkommen ſoweit fertigzuſtellen, daß es nur noch der Ratifizierung durch die Länder bedarf. Von Seiten Slidafrikas erhofft man ſich von dieſem Abkommen einen erhöhten Abſatz der ſüdafrikaniſchen Erzeugniſſe in Deutſchland. Welche Zoll⸗ zugeſtändniſſe Deutſchland gemacht werden, iſt noch nicht bekannt. Die ſüdafrikaniſche Preſſe begrüßt den Beſuch der deutſchen Abordnung als ein Zeichen der vollſtändigen Unabhängigkeit Südafrikas und erwähnt die Möglichkeit, daß Südafrika eine beſondere Vertretung in Deutſchland eröffnen könne. * Amerika unterzeichnet das Abkommen zur Beſeitigun Aus- und Einfuhrbeſchränkungen. Der amerikaniſche Geſandte in Bern, Wilſon, hat am Dienstag im Generalſekretariat des Völker⸗ Bundes im Auftrage der Regierung der Vereinigten Staaten die Kouventtlon vom 8. November 1927 hetreffend die Beſeſtigung der Aus⸗ und Einfuhrbeſchränkungen unterzeichnet. Die von der ame⸗ rikaniſchen Reglerung fetzt unterzeichnete Konvention kritt in Kraft, wenn bis zum Dezember 1929 eine größere Zahl von Ratiftzierungen der Konvention erfolgt iſt. Am 1. Juli 1950 müſfen dann die ge⸗ ſamten in ber Konvention vorgeſehenen Beſchränkungen der Aus⸗ und Einfuhr in Wegfall gelangen. Depiſenmarklt U Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 2 9 2. 8 195 F0 25.22 25,22 124.17 12008 12009 Brilſſel. 488 34.90 Oslo 19,8 18,18 Mailand. 92,750 82.76 Kopenhagen 18,17 16,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1920 und Pfunde niit 20,35 gehandelt Berliner Metallbörſe vom 2. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. Nach dem 8. 19,146 29.58 2. 19.15 29.53 485.58 Nem-⸗ Pork 1 12400 Ichweigz Paris e Stockhelm. Hofland 25 Madrid — 25 1. 8. Elektrolytkupfer 189,78 189.75 Aluminium in .—.——.— 5 194 1784 ——.— nun ausl.———— Rohzink Bb. Pr.) üttenzinn 8—.— 7.(fr. 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Stock, Zimmer 140— gebührenfrei geſtattet. 2 Mannheim, den 25. Juli 1928. Badiſches Bezirksamt— Abt. II. Anti. Veräffentlehangen Gar dtauk Mannheim Arbeitsvergebung Anfertigung und Lieferung von Schulbänken [Syſtem Nes tig). Ausſchreibungsbedingungen ſind, ſoweit der Vorrat reicht, im Rathaus Ni auf Zimmer Nr. 122 gegen Entrichtung der Selbſtkoſten erhältlich. Auskunft wird auf Zimmer 128, vorm. von—10 Uhr täglich erteilt. Einreichungstermin für die Angebote: Mon⸗ tag, den 13. Auguſt 1928, vorm. 10 Uhr, Rat haus N 1, Zimmer 124, verſchloſſen und 2 f der A rift verſehen. entſprechender Aufſchrif 5 eee für di ſamte Indu- Drucksachen trie blelert dran! druckerel Dr. Haas, B. m. b. H. Mannhelm, F 85, 2. beim, P 4,18. 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Das Kontrollbuch der russischen Prostituierten) Dieses Produkt der deutsch-russischen Film- Allianz ist ein Sozlalfllm von sehr tlefgehender, menschlich ergreifender Wirkung. Mit unerhörter Kühnheit unter- nimmt es der Regisseur Ozep, das Leben einer reinen Frau zu schildern, die durch tragische Verkettungen den Dornenweg einer Prostitulerten gehen muß. Astsplele im Nosengarten Heule, freitag abend, 20 Ur Morgen, Jamnstag abend, 22 Uhr Nacht vorstellung) Maseoftehen Karten in den 35 55 und 1. Rosengarten. 102 Abs nae Ferner: TO NM TTL E R Heute u. folsende Tage in beiden Theatern der Welt gewallisster Film: munzga, me r Heute Fung 9. August, abenüs 9 Ur 9 Ein Wildwestfüm in 5 Akten im Bandhaus: Nachmittags von 3— 6 Uhr kleine Eintrittspreise: Schluck undi lau t..70, b. 90,.20,.40,.80 Samstag, 4. August im Schleßhof, ½9 Uhr: 9 Anfangszeiten 3, 3, 7,.30 Uhr Räfhchen von Hellbronn 5 Musikalische Leitung: Leo lod! lie die Welt erschütterten Sonntag, 5. August im Bandhaus nachmiffags 5 Uhr: Scehluek und lau abends ½9 Uhr im Schloßhof: Sommernachtstraum a arten In den bekannt. Vorver!kaufsstellen Eln Film von S. M. Eisenstein 120000 Hitwirkende! Original-Musik von Ed. Meisel Gloria palast Unser unerreichtes Doppelprogramm: Der beste seither erschienene 40 Beaumont oios-ve 820 224228 0p l Tauktermafes, Nemälde 1 Liedthe Ft ex 0 Saen an: Garne mung se„„ als künstlerisch hochstehend anerkannt! agen unter Garantie ſugo 0 0 N N Ambulatori 88 7 P J.., Plauen. 8 IEE old snes„Wieder einmal bewundert man aufrichtig die Virtuosität 1 5 2 —— D 2. 9, Planken. 5588 2 Ein Lustspiel mit ganz großer Besetzung in 7 Akten 2 Eisensteins Bildersprache, die mit einer ganz eminenten n Wucht Einzelheiten zu unterstreichen Weiz. Die dramatische Kurve des Ganzen ist meisterhaft, am er- staunlichsten aber, daß dieses Filmwerk, das mit vollstem Recht als Monumental-Film bezeichnet werden muß, ganz ohne Berufs- Schauspieler hergestellt wurde. — seiprogremmi eng 4 0 Ui, Vue 2 Ur eng 5 Ur, Jolies 7 Ur Lampensch.-Gestelle 97 — N. and, e e elle N Tan n Reduzierte Pr. f. Harl Hauk. ud. 50 versch. Modelle:] Klavlerbaner 14 N 7, 1 verkauft 1 7, 36 30 em Durchm..00 M. 1 5 5 60 8 25 tragen 1 1 2 2. Kalbfleisch Monnh. Schlachtung 88, 5 70„.20„gen no üchern bei 77 15 Jan, Seide 0 l 75 75 15 ch 885 Ragout, Haxen, Bruſt Pfund be e Besser 5 Lotelett und Nlierenbraten. ns 95 S Pfund 1. 3 wie Seidenfransen, Tchälte t eee 1 5 Ale Br aten 338 i ickeldandu, fertige 18 8 f 90 5 Alle andere Fleiſch⸗ und gute Wurſtwa ren n ulz 3 gew. 1 Haud⸗. billig am Schaufenſter zu ſezen! Lampenschirmbadar- und Fußeflege. u 7, 38 HA 7, 38 ühneraugenbe 8 7 bs 6s 7 6. Schuster, E 3, 7 Sten 1 e 50 N 7 22 PP— 1 N„ Ausserdem: Xenia Desni u. Hans Brausewetter a in in rheinisches Mädchen bei heinischem Wein Einer der schonst. Rheinfilme in 7 Akten Die musikalische Illustration des Filmes hat ab heute Kapellmeister Kurt Wunsch übernommen, der eine Ge- Währ dafür bietet, daß unsere verehrl. Besucher neben den Filmen, auch einen musikalischen Genuß erleben. Angenehmer kühler Aufenthalt. — ——— — —— 5 Sommerpreise: bein der Vonstellungen Jenttesee 3 Pn eee 2 Uhr Einzelverkauf Hauptnebenstelle- N 1, 9/11 „ Jungbuschstr. 38, Parkring 12, Moor feldstt. 11 Agenturen: e 20, Waldhofstraße 6. 3 80 Stroh- Atrabenverkänfer- ,t Wasser eum, Natter, Breitestraße K 1, Frledrichsbrüeke, vor dem Hauptbahnhof, Altes Rothaus f 1. Moshe: am Wasserturm und an der Prledrlchsbrücke. „in Mannbelm, Hleſdelberg Dahnhefs-uehbandlungen. weisen.. Sergrtl f — Bruchsal— Laflsruhs eee— ! l— Ladeigebs hafen 8 unc— 12. Sekte. 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