det * Samskag, 4. Auguſt 1028 Berrgepreiſe; In u. Umgebung frei ins Haus 8 Poſt lich R= M8.— A ekevtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ en. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. b. celle EG, 2. a en telle R 9 1 Witkkag⸗ Ausgabe a 8 Mannheimer General Anzeiger Nr. 350— 130. Jahrgang 8 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kulonelzeile fle Allgem. Anzeigen 0,40 Ne. NMelamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ a e„Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr., Walt, Streiks N uſw. e u keinen chwetzingerſtt. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Adreſſe: eiger eim. Erſcheint wöchentl. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht — Slimmungsmache gegen Streſemann Von Paris wird gemeldet, Streſemann ſolle Ritter der Ehrenlegion werden Berlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Pariſer„Journal“ hatte von einem in dortigen politiſchen Kreiſen kurſtierenden Gerücht zu melden gewußt, wonach man ſich mit der Abſicht trage, den deutſchen Außenminiſter bei ſeiner Anweſenheit in Paris aus Anlaß der Unterzeichnung des Kellogg⸗Paktes zum Groß⸗ offizier der Ehrenlegion zu ernennen. Das Gerücht iſt von einer Herrn Hugenberg naheſtehenden Depeſchen⸗ agentur nach Deutſchland gedrahtet worden, wo es den Geg⸗ nern Streſemanns die erwünſchte Gelegenheit zu neuen Angriffen auf ihn gegeben hat. Es handelt ſich hier— braucht man das wirklich ernſthaften Leuten noch zu ſagen?— um glatte Tendenznachrichten. Zunächſt hat, wie wir ſchon mitteilten, Dr. Streſemann auf die an ihn ergangene Einladung eine Zuſage über⸗ haupt noch nicht erteilt. Die Abſtcht, die Ladung an⸗ zunehmen, beſteht aber. Ob ſie ausgeführt werden kann, hängt doch immer noch von dem Geſundheitszuſtand des Miniſters ab. Nicht minder vielleicht auch davon, daß bis au einer etwaigen Reiſe Streſemanns die Angelegenheit von Zweibrücken eine anſtändige und für beide Teile an⸗ mehmbare Oßſung gefunden hat. Auch ſonſt iſt man in Paris mit der Lage der Dinge in Deutſchland wohl genügend ver⸗ traut— und wenn man es nicht iſt, hat man die Möglichkeit, ſich von Herrn von Hoeſch unterrichten zu laſſen—, um durch eine berartige„Ehrung“ Dr. Streſemann nicht in eine peiulichs und unerträgliche Situation zu bringen. riſer Kritik an Gertlels eſuch in Koͤln Paris, 4. Ang.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Die gaſtliche Aufnahme, die Unterrichtsmintſter Herrtot in Köln gef hat, wird in Paris allgemein mit Befriedigung an⸗ erkannt. Man begrüßt den Miniſterbeſuch als ein Zeichen der Annäherung zwiſchen den beiden Ländern.„Der Beſuch Edouard Herriots in Köln und dem Rheinland,“ ſchreibt z. B. der„Mattn“,„verdient Beachtung, weil ſowohl die Behör⸗ den im Rheinland, als auch die Volksmenge den offiziellen Bertreter der franzöſtſchen Regierung mit aller Zuvorkom⸗ menheit und Liebenswürdigkeit aufgenommen haben.“ Dagegen zeigt ſich der„Figaro“ ſehr übel gelaunt und tut ſo, als ob der Kölner Oberbürgermeiſter mit ſeiner Be⸗ merkung, Frankreich habe die Möglichkeit, das Herz Deutſch⸗ lauds gu gewinnen, die größte Beleibigung für Frankreich ausgeſprochen habe, eine Beleibigung, die nur ein dem So⸗ zlaltsmus und der Internationale ergebener Miniſter wie Herriot, ohne Widerſpruch hinnehmen konnte. Unter Hinweis auf den Jahrestag des Kriegsbegiuns überhäuft der„Figaro“ in einer Art und Weiſe, die an bie Zeiten der ſchlimmſten Kriegspfſychoſe erinnert, Deutſchland mit Beſchuldigungen und macht Herriot zum Vorwurf, die er⸗ wähnte Bemerkung Dr. Adenauers nicht mit Entrüſtung zu⸗ rückgewieſen zu haben.„Ein franzöſiſcher Miniſter,“ erklärt „Figaro“,„drängte ſich einer Verſammlung auf. Bei dieſer Gelegenheit hätte er mit Takt und Entſchiedenheit daran er⸗ innern müſſen, daß Frankreich vor 14 Jahren alle Opfer zur Erhaltung des europätſchen Friedens gebracht hat. Bei dieſer Gelegenheit hätte geſagt werden müſſen, daß Frankreich ſeit dem Waffenſtillſtand unaufhörlich moraliſche und materielle Zugeſtändniſſe gemacht hat, um nach dem Konflikt die nötige Befriedung herbeizuführen. Auch hätte dabei von neuem be⸗ tont werden müſſen, daß die Völker nur dann wirklich ſich ver⸗ ſöhnen können, wenn ſie ſich zuerſt zur Wahrheit bekennen und darauf verzichten, die Weltgeſchichte zu maskieren. Wir ſind gewohnt, daß Herriot viele Ungeſchicklichkeiten begeht, wenn er redet. Diesmal hat er mit ſeinem Schweigen einen Fehler ge⸗ macht, den die öffentliche Meinung in Frankreich peinlich empfinden wird.“ Engliſche Kriegsteilnehmer in Frankreich Paris, 4. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Führer der britiſchen Legion, die anläßlich des 14. Jahrestages der Kriegserklärung Englands an Deutſchland eine Reiſe auf die Schlachtfelder Nordfrankreichs unternehmen, ſind geſtern abend in Paris eingetroffen und wurden von den franzöſiſchen Behörden und den Vertretern der ehemaligen Kombattanten feterlich empfangen. Heute wird ein Zug, an dem alle ehemali⸗ gen alliierten Frontkämpfer mit ihren Fahnen vertreten ſein werden, zum Grabe des unbekannten Soldaten veranſtaltet, wo eine feterliche Zeremonie abgehalten werden wird. Die Mehrzahl der Legionäre iſt in zahlreichen Sonderzügen direkt nach ⸗Nord⸗Frankreich gefahren. Die Pariſer Preſſe verherrlicht anläßlich des Beſuches der Pritiſchen Legion die franzöſtſch⸗engliſche Freundſchaft und er⸗ innert daran, welche Erleichterung und Begeiſterung vor 14 Jahren ber Entſchluß Englands, in den Krieg für„Recht und Gerschtigkeit“ einzutreten, in Frankreich ausgelöſt habe. Chamberlains Erkrankung 8 London, 4. Aug.(Von unſerem Londner Vertreter.) Die Erkältung, die ſich der britiſche Außenminiſter vor ein paar Tagen zugezogen hat, iſt doch ernſthafter, als man zuerſt an⸗ nahm. Bereits am Mittwoch war Sir Auſten Chamberlain nicht mehr in der Lage, an der wichtigen Kabinettsſitzung teil⸗ zunehmen, in der die durch die Reden Churchills und des Innenminiſters heraufbeſchworene Kabinettskriſe beigelegt wurde. Ein von den Aerzten herausgegebener Krankheits⸗ bericht teilt mit, daß der Außenminiſter an einer Lungen⸗ entzündung kerkrankt iſt, daß aber ſein Zuſtand zu keiner ernſten Beunruhigung Anlaß gibt. Der Außenminiſter ſelbſt ſoll hoffen, gegen Ende des Monats wieder ſoweit hergeſtellt zu ſein, daß er zur Unterzeichnung bes Kelloggpaktes nach Paris und von dort zur Völkerbundsverſammlung nach Genf ſich begeben kann. Ein geſtern abend ſpät herausgegebener Bericht erklärt, daß ſich das Befinden des Außenminiſters gebeſſert habe. Trotzdem mußten auf Erſuchen der Polizei alle Autos, die die Straße paſſterten, in der ſich das Haus des Außenminiſters befindet, ihre Motore abſtellen. Im Laufe des geſtrigen Tages ſprach in ſeinem Stadthaus ein großer Strom von Freunden einſchließlich des hieſigen diplomatiſchen Korps vor, die ihre Karten abgaben. c Reichsbahn- Anterſuchungs ausſchuß Vom Reichsverkehrsmintiſter ſind nunmehr die Mitglieder für den Ausſchuß, ernannt worden, der die Ver⸗ hältniſſe bei der Reichsbahn insbeſondere bezüglich der Sicherheitsfrage unterſuchen ſoll. Die Arbeiten des Ausſchuſſes ſollen unverzüglich beginnen. In den Ausſchuß ſind die nachſtehenden Perſönlichkeiten berufen worden: Die Reichstagsabgg. Dr. Ouaatz und Scheffel, bie Profeſſoren für Eiſenbahnweſen Dr. Halter, von der Tech⸗ niſchen Hochſchule München und Dr. Pirath von der Tech⸗ niſchen Hochſchule Stuttgart, Verbandsgeſchäftsführer Groß, vom Hauptbeamtenrat bei der Reichsbahn der Vorſttzende Eiſenbahninſpektor Mondorf, vom Hauptbetriebsamt bet der Deutſchen Reichsbahn der Vorſitzende Hatje, von der Gewerkſchaft deutſcher Lokomotivführer der Lokomotivführer Paul Seihe aus Dittersbach(Waldenburg), vom Reichsver⸗ kehrsminiſterium der Geheime Oberbaurat Zirkler(Be⸗ trieb) und der Ober⸗Regierungsbaurat Dr. Reingruber (Eiſenbahn⸗Sicherungsweſen) und von der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft Reichsbahndirektor Dr. Fromm(Dienſt⸗ dauer⸗Angelegenheiten ſowieVizepräftdent Genſt(Eiſenbahn⸗ bau⸗Fragen). 5 Der Kommiſſion gehören Perſönlichkeiten aus allen Teilen des Reiches an. Unter ihnen befinden ſich insbeſon⸗ dere ſolche a aus Süddeutſchland. Es ſteht im Augenblick noch nicht ganz feſt, ob der Ausſchuß vorerſt in Berlin zuſammentritt und von hier aus ſeine Unterſuchungen beginnen wird, ober ob ſich nur die in der Hauptſtadt wohnenden Perſönlichkeiten in Berlin verſammeln und von hier aus nach Süddeutſchland reiſen wer⸗ den, um ſich dort mit den ſüddeutſchen Mitgliedern der Kom⸗ möglich durchgeführt werden. miſſion zu treffen; benn die hauptſächlichſten Unterſuchungen ſollen ja in Süddeutſchland und vor allem in Bayern vor⸗ genommen werden. Die Kommiſſton wird in einem Sonder⸗ zuge reiſen. Die Unterſuchungen ſollen ſo beſchleunigt wie Man nimmt an, daß ſte in wenigen Wochen abgeſchloſſen werden können. Nach Beendigung der Unterſuchungen beabſichtigt, wie be⸗ reits gemeldet, die Reichsbahn⸗Verwaltung eine ausführliche Denkſchrift zu veröffentlichen, in der die Verhältniſſe bei der Deutſchen Reichsbahn genau dargeſtellt werden. Bei der Kfaſſfung dieſes Dokumentes wird die Reichsbahnverwaltung in enger Fühlungnahme mit der Unterſuchungskommiſſion arbeiten. Nach Abſchluß der Arbeiten der Unterſuchungskom⸗ miſſion wird ſich die Reichsbahnverwaltung im Einvernehmen mit dem Reichsverkehrsminiſtertum darüber klar werden, welche Maßnahmen neben den bereits eingeleiteten ergriffen werden ſollen. Von ber litauiſch polniſchen Grenze W Kowup, 3. Aug.(United Preß.) Die Lage der polniſch⸗ litauiſchen Grenze wird von der Zeitung„Lietuvas Aidas“, dem offiziellen Organ der litauiſchen Regierung, als äußerſt gefahrvoll bezeichnet. Das Blatt erklärt, daß die Situation wett kritiſcher ſei, als ſogar die ärgſten Peſſi⸗ miſten annehmen könnten. Polen laſſe immer größere Truppen mengen in den Grenzdiſtrikten aufmarſchieren und habe beiſpielsweiſe allein im Raume von Swieziauy eine Infanteriebrigade, zwei Artillerieregimenter und ein Kaval⸗ lerieregiment konzentriert. Englands Parlament in Ferien — London, 3. Aug. Das engliſche Parlament iſt heute nach einer letzten Sitzung in Ferien gegangen. „Mitteleuropa“ Von Richard Bahr Als das Bismärckiſche Reich zerbrach und die Habsburger Monarchie in Trümmer ging, haben manche gemeint(der dies ſchreibt, zählte mit zu ihnen): einen Troſt gäbe es immerhin in dem unermeßlichen Leid. Der Staat hätte bislang den Reichsgenoſſen das Volk verdeckt. Das möchte nun, da auch ihnen Abgetrennte in fremden Vaterländern ſiedelten, ſich ändern. Die Beſinnung auf alte blut⸗ und ſchickſalhafte Zu⸗ ſammenhänge würde wiederkehren und ſo von ſelber das nationale Hochziel vor ihnen aufwachſen, für das im Rahmen der kleindeutſchen Löſung kein Raum geweſen war.(Und deſſen wir dennoch, uns zum Unheil, im Krieg der vier Jahre entrieten.) Die Ausſichten für eine ſolche Entwicklung ſchienen nicht ungünſtig. Günſtiger im Grunde, als man es je hätte erhoffen können. Stürmiſch verlangte, von Weſt⸗ und Süd⸗ ſlawen verlaſſen, Rumpföſterreich zurück ins Reich. Im Wechſel niederziehender Erlebniſſe kamen wohl auch an⸗ dere, nicht ſo hochgemute Tage. Schließlich blieb es doch dabei: „Wir wollen heim“. Ganz unabhängig davon— den ganzen Oſtrand entlang, überall, wohin einſt rodend und Städte gründend deutſche Wanderung gedrungen war— das große Wunder der Rückkehr zum Volkstum. Längſt verſchüttete Er⸗ innerungen brachen auf. Die ihre deutſche Sprache, vielfach ſelbſt ihre deutſche Abſtammung vergeſſen hatten, begannen im Unglück ſich zurückzufinden zu der geſchlagenen, gedemütigten Nation. Damit ſchien, man möchte faſt ſagen: von der Vor⸗ ſehung ſelber, die Aufgabe geſtellt, die für die nächſten Ge⸗ ſchlechterfolgen die Deutſchen und ihren Staat zu beſchäftigen hatte. Wir mußten, ähnlich wie nach dem Tatarenjoch die Großfürſten von Moskau,„die Länder ſammeln“. Eine Auf⸗ gabe nicht von heute zu morgen und reſtlos vielleicht überhaupt nicht zu löſen. Trotzdem ein in Zukunftsweiten weiſendes Ziel, dem nach und nach, Zeit und Umſtände erhaſchend, be⸗ dächtig und beweglich zugleich, nahezukommen möglich war. Wobei die Lehre von Selbſtbeſtimmungsrecht, bis⸗ lang nur gegen ſie ausgenutzt, endlich auch den Deutſchen dienen mochte. 8 Gegen dieſe Gedankengänge, die, wenn man will, man immerhin großdeutſch heißen kann, rückt ſeit einiger Friſt eine andere Bewegung vor. Die kommt von Leuten her, die der Geopolitik(einer Diſziplin, ungefähr ſo zuverläſſig wie die Statiſtik, nur noch deutungsfähiger) ſich ergeben haben und daneben von ſolchen, die mit ſchöner Beſtimmtheit von ſich zu behaupten pflegen, daß ſie„weiter dächten“. Weiter näm⸗ lich, als wir von der„weſtleriſchen“ Nationalſtaatsidee Um⸗ fangenen. Begonnen hat es wohl in den Kreiſen um Martin Spahn. Der hatte vor drei oder vier Jahren in einem geiſt⸗ reichen, nur etwas zu kühnen Aufriß deutſcher Geſchichte auf⸗ zuzeigen verſucht, wie es die welthiſtoriſche Sendung der Deutſchen geweſen wäre, den mitteleuropäiſchen Raum zu er⸗ füllen. Die Staufenkaiſer, von den Mittelmeerräumen mag⸗ netiſch angezogen, hätten ſte davon abgelenkt. Dann wäre Karl., gleichzeitig dieſe erweiternd, noch einmal nach den Plänen ſeiner ſaliſchen Vorgänger zurückgetaſtet. Aber da er nahe am Vollbringen war, hätte die Nation, richtiger: der deutſche Fürſtenſtand verſagt. Im 19. Jahrhundert ein Wieder⸗ aufgreifen der mitteleuropäiſchen Idee durch Metternich und — rund ſechs Jahrzehnte ſpäter— durch Bismarck, als er 1879 gegen Rußland für Oeſterreich⸗Ungarn optiert. Der Schluß von alledem und die Parole der Zukunft: Mitteleuropa. Zu welchem Ende die Grenzen des mitteleuropäiſchen Raums von Spahn alſo umſchrieben werden: im Weſten Rhein und Rhone, im Süden Po, Donau und im Oſten Pruth und Sereth, Weichſel und Bug, Dujepr und Memel, Dujeſtr und Düng. Spahn hat ähnliche Gedanken ſeither mehrfach vorgetragen. Richtig an ihnen wird ſein, daß in der Tat Schickſal und Zu⸗ kunft deutſcher Nation davon abhängen, daß Frankreich dieſen mitteleuropätſchen Raum nicht für Zeit und Ewigkeit gegen uns zu geſtalten vermag. Eine Erkenntnis beiläu⸗ fig, zu der auch vor Spahn ſchon der eine und andere vorge⸗ drungen war. Daneben bricht auch bei Spahn bereits die Ge⸗ ringſchätzung des Nationalſtaats durch. Bei ſeinen Nachfahren vollends, bie nicht immer Spahns hiſtoriſche Bildung beſitzen, wird die Abneigung gegen Nattonalſtaat und vorgebliches Weſtlertum zur Manie. Manchen von ihnen iſt alles Streben ins Großdeutſche, die Ausweitung des Nationalſtaats zum Staat deutſcher Volkheit, nur noch Gegenſtand überlegenen Spottes. Statt deſſen wird die„preußiſche Wiedergeburt“ ge⸗ fordert und als am meiſten dringende Poſtulate für ſie aufge⸗ ſtellt: Abkehr vom„Hegelianismus“, von dem die deutſche Rechte heute noch zehre. Das ganze Preußen der letzten zwet bis drei Jahrhunderte erſcheint dieſen Denkern heillos „verweſtlicht“.: Darf man in aller Höflichkeit und Beſcheidenheit anmer⸗ ken, daß das alles ein Dunſt von Worten iſt? Gewiß, es wird nicht zu leugnen ſein: der Nationalſtaat iſt in den Stürmen der franzöſchen Revolution geboren. Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht, Nationalſtaat, Liberalismus— alle miteinander Früchte der Aufklärung. Der alte Staatskanzler Metternich pflegte die Linie ſogar noch weiter zu ziehen. Ihm führte ſie, und zwar, wie er hinzuzufügen nie unterließ,„ungebrochen“ von der Reformation über den Theismus, die Philantropie und Philoſophie des 18. Jahrhunderts zu Revolution und Nationalismus. Werden die preußiſch⸗deutſchen Feinde des Weſtlertums auch dieſe Schlüſſe— ſie ſind nicht weniger bün⸗ dig als die ihrigen— mitzumachen bereit ſein? Dabei trifft, da ſie heraufzieht, die Nationalſtaatsidee doch auch im Weſten auf Gegnerſchaft und Ablehnung. De Vhigs fördern ſie, die Torys, nicht anders als die preußiſchen und öſterreichiſchen Altkonſervativen auch, mühen ſich, den Strom zurückzudäm⸗ Seine Nr. 80 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 1 9 . fen. In der großen Rede, in ber er 1849 ober 1850— Pal⸗ merſtun der Aufmunterung der italtentſchen Revolutio⸗ Färs zeiht, gießt Disraelt über das„moderne, neu er⸗ ug bene, ſentimentale Nattonalitätsprinzip“ erden Spott aus. Disraelt, der Weſtler, der noch dazu der Abkömmling fübiſcher Kaufleute iſt. Doch der Strom iſt ſtär⸗ ker. Stärker als das aufgehende Geſtirn der Torys und Clemens Metternich, der ihm in den Jahren des Londoner Grils zum Mentor wird. Der erlebt es noch faſt, wie Ita⸗ lien, bas er nur als geographiſchen Begriff gelten laſſen mochte, zum Nattonalſtaat ſich formt. Woraus doch wohl zu folgern ſein wird, daß es Naturgewalten ſinbd, die hier, ttef aus dem Innern der Mitlebenden aufquellend, ihnen das Schickſal geſtalten. Ströme der Zeit, nach Bismarcks Wort, die der Menſch nicht ſchaffen und nicht lenken kann. Knapp ein Jahrzehnt ſpäter haben ſie auch ihn, den alt⸗ preußiſchen Royaliſten, mit fortgeriſſen. Hatte am Ende auch er ſich„weſteuropäiſtert“? Sollen wir ihm nun im Grabe grollen? Unſeren Vätern und Vorvätern fluchen, die im Ringen um den deutſchen Nationalſtaat ſich verbluteten? Und wie überhaupt hätte dieſer, deutſchem Weſen allein abäguate, „nichtweſtleriſche“ Staat auszuſehen? Die Rückkehr zur konſti⸗ tutkonellen Monarchie allein möchte kaum genügen. Auch ſte hat ſchließlich ihre Vorgänger und Vorbilder im Weſten. Und auch von ihr hat, doktrinär und ſtarr ſyſtematiſterend bis an den Ausgang, Metternich erklärt: das ſei der Republikanis⸗ mus mit aufgepfropftem Monarchen und alſo eine logiſche Unmöglichkeit. Manche ſcheinen ernſtlich an ein Gebilde von der Art des deutſchen Ordensſtaates zu denken. Wieder an⸗ dere breiten die Arme ſehnſüchtig nach dem Heiligen Römi⸗ ſchen Reich deutſcher Nation aus:„Wir haben ganz vergeſſen, daß unſer urſprüngliches Ideal der Herrſchaft nicht das eines zentraliſtiſchen Staats, ſondern das eines übergeordneten Reichs iſt.“ Einſtweilen wird es nützlicher ſein, nicht zu ver⸗ geſſen, daß wir eine Herrſchaft zurzeit überhaupt nicht oder nur innerhalb der Grenzen, die fremde Souveränität uns läßt, auszuüben vermögen. Und daß die mitteleuropäiſche Deutſchheit immer noch unter vierzehn Hoheitsgebiete aus⸗ geteilt iſt. * i Eine Weile hatte man dieſe ſogenannten„Rau mpoli⸗ tiker“ mehr oder weniger gewähren laſſen. Richtiger aus⸗ gedrückt: man hatte ſie, zumal bei uns im Reich, kaum be⸗ achtet. Neuerbings beginnt ſich, von ber völklichen Diaſpora her, der Widerſtand gegen ſte zu regen: eben erſt zerpflückte in der„Zeitſchrift für die ſudetendeutſche Bewegung im Aus⸗ land“ der deutſch⸗böhmiſche Abgeordnete Dr. Keibl mit guten und klugen Gründen dieſe geopolitiſche Ideologte, die bei Licht beſehen nur eine einzige Phraſevlogie iſt. Beiläuftg eine ſehr gefährliche Phraſeologte. Sie führt uns in ein Wolkenkuckucksheim und zieht dabei dem auf Vorpoſten ſtehenden, kämpfenden Deutſchtum in der Zerſtreuung den Boden unter den Füßen fort. Bleiben wir, im buchſtäblicheren Sinn als die Geopolitiker, auf der Erde! Die Deutſchen müſſen zunächſt wieder ein wirklicher, ein ſouveräner Staat werden. Und niemand ſoll Volksgenoſſen, die zu uns kommen wollen, daran hindern dürfen. Dazu ſoll uns das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht bienen. Daß es dem Ideenkreis der weſt⸗ lichen Demokratie entſtammt und mit ſeiner Hilfe einſt der dritte Napoleon den Kontinent aufwühlte, braucht uns nicht zu genteren. Ob wirs beklagen oder nicht: das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht iſt nun einmal zu dem konſtruktiven Prinzip ge⸗ worden, auf dem die heutige Staatengeſellſchaft ſich aufbaut. Mit ihr haben wir uns auseinanderzuſetzen. Im Widerſtreit gegen ſte unſern Platz uns zu erkämpfen. Eine gute Weg⸗ ſtrecke kann, trotz ſeiner unheiligen Herkunft, das Selbſt⸗ beſtimmungsrecht uns weiter tragen. Für das andere ſollen dann ſorgen, die nach uns kommen. Der Reichskanzler gegen deutſche Kolonialbetätigung Reichskanzler Hermann Müller hat ſich, wie die„Dres⸗ dener Volkszeitung“ berichtet, in Beantwortung einer Um⸗ frage:„Soll Deutſchland Kolonialpolitik treiben?“ gu dieſer 5 negativem Sinne ausgeſprochen. Der Reichskanzler reibt: „1. Trotzdem dem Deutſchen Reiche das Recht auf Kolonfalbetätigung nicht beſtritten werden kann und die Kolonfalſchuldlüge in der früheren Kolonialbetätigung Deutſchlands keine Begründung findet, ſoll das Deutſche Reich aus praktiſchen Gründen den Erwerb von Kolonien nicht anſtreben. Die deutſche Wirtſchaft leidet an Kapital⸗ mangel. Wie ſoll auch noch das Kapital aufgebracht wer⸗ den, das zur Einleitung einer nutzbringenden Kolonialpolitik in den Kolonien inveſtiert werden müßte? Zurzeit haben die Deutſchen bei den erwachenden, nach kolonialer Selbſtän⸗ digkeit drängenden Kolonialvölkern das größte Anſehen gerabe weil Deutſchland an der kolonialen Ausbeutung fremder Völker nicht mehr beteiligt iſt. Das muß ſich auch handelspolitiſch günſtig für Deutſchland auswirken. 2. Auch zur kolonialen Betätigung Deutſchlands durch Uebernahme eines Kolonialmandats liegt kein Grund vor. Deutſchland ſoll ſich in der Mandatskommiſſion des Völker⸗ bunbes vielmehr der Völker annehmen, die in den Maubats⸗ gebieten wohnen. Das wird dem deutſchen Anſehen und dem deutſchen Handel nützlich ſein. 3. Das Deutſche Reich ſoll für ſeine Angehörigen in allen Kolonien und Mandatsgebieten die volle Gleichberechtigung mit den anderen Nationen fordern, damit ihm günſtiger Roh⸗ ſtoffbezug geſichert iſt.“ * Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft äußert ſich über die Auffaſſung des Reichskanzlers Müller zur Kolonialfrage folgendermaßen: Die Erklärung des Reichskanzlers iſt von ſo außerordent⸗ licher Tragweite, daß man die Frage ſtellen muß: Hat Hermann Müller dieſe Erklärung abgegeben, als Vertreter der Politik der Reichsregierung? Wie ſtellt ſich das Reichskabinett, wie ſtellt ſich der Außenminiſter zu dieſer Erklärung des verantwortlichen Führers der deutſchen Poli⸗ ik? Billigt der Reichstag eine Politik der Regierung, die eiten endgültigen vollen Verzicht auf die Geltend⸗ machung der deutſchen kolonialen Rechtsanſprüche und die aus kolonialer Eigenart der deutſchen Volkswirtſchaft er⸗ wachſenden Vorteile bedeutet? Der Reichstag wird ſofort nach ſeinem Zuſammentritt im Herbſt eine klare Antwort der deutſchen Regierung verlangen müſſen. Raditſchs Zuſtand weiter verſchlechtert — Wien, 3. Aug. Wie aus Agram gemeldet wird, hat ſich der Zuſtand Raditſchs weiter verſchlechtert. Von der Polizei wurde ein früherer Beamter verhaf⸗ tet, der angeblich gegen die beiden kroatiſchen Miniſter im neuen Kabinett ein Attentat vorbereitet hat, „ gegen Hugenberg Deutſchnationale Angeſtellte fordern Hugenbergs Ausſchluß Die Kriſis der deutſchnationalen Partei E] Berlin, 3. Aug.(Von unſerem Berliner Buro.) Die Meldung des„Jungdeutſchen“, daß von den beutſchnatio⸗ nalen Angeſtellten im Wahlkreis Weſtfalen⸗Nord ein An⸗ trag auf Ausſchluß Hugenbergs geſtellt worden ſet, war verſchiedentlich barſch dementiert worden. Nun ſendet der Ausſchuß der Partei deutſchnationaler Angeſtellten für den Wahlkreis Weſtfalen⸗Nord dem„Jungdeutſchen“ eine Mitteilung, in der es unter anderem heißt: „In Löhne in Weſtfalen fanden ſich die Vertreter von mehreren tauſend kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtell⸗ ten aus der Stadt Bielefeld, Minden, Herford, dem Wahl⸗ kreis Minden, dem Kreis Wiebenbrück, den beiden Lippiſchen Freiſtaaten und der Grafſchaft Schaumburg zu ernſter Be⸗ ratung über die Kriſe in der deutſchnationalen Volkspartei zuſammen. Bet der Gelegenheit wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: Die Verſammlung fordert für die zahlreichen repu⸗ blikantſch denkenden Anhänger der Deutſchnattonalen Volkspartei Heimatrecht in der Partei. Republikaner und Monarchiſten beider Schattierungen müſſen gleichberech⸗ tigt die Möglichkeit haben, in einer großen nationalen Partet für ihre Ziele zu wirken und zu kämpfen. Die Ver⸗ ſammelten ſprechen ihr Bedauern darüber aus, daß die Parteiinſtanzen nicht erreicht haben, die Zuſammenfaſſung der widerſtreitenden Kräfte auf dieſer Grundlage durch⸗ zuführen. Der Abgeordnete Dr. Hugenberg iſt nicht vor ber Drohung zurückgeſchreckt, eine eigene politiſche Gruppe mit 7 Eine Abſchwächung oder eine Verſtärkung? Berlin, 4. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie ſich nachträglich herausſtellt, handelt es ſich bei der Aeußerung des Reichskanzlers Hermann Müller über Kolontalpolttik, die lebhafte Diskuſſion hervorruft und dem Kanzler ſcharfe Angriffe von deutſchnationaler Seite eingetragen haben, gar nicht um eine neuere Erklärung, ſondern um eine weiter zu⸗ rückliegende Aeußerung, um eine Antwort nämlich, die Her⸗ mann Müller im vorigen Jahre auf eine von der Zeit⸗ ſchrift„Europäiſche Geſpräche“ veranſtaltete Umfrage gegeben hat. Die Aeußerung iſt im Dezemberheft der Zeitſchrift im Zuſammenhang mit Aeußerungen anderer Politiker erſchienen. Bei dieſer Sachlage, aus der hervorgeht, daß Hermann Müller gar nicht in ſeiner Eigenſchaft als Kanzler ſich ge⸗ äußert hat, werden die Deutſchnationalen den Reichstag nicht zu bemühen brauchen. Der„Vorwärts“ kennzeichnet die Veröffentlichung als den Verſuch der Deutſchnationalen, einen „Paris⸗Apfel“ in die Kvalition zu werfen und im Reichstag eine Debatte zu entfeſſeln, die ihnen Gelegenheit zu nationa⸗ len Kraftſprüchen geben könnte. Im übrigen erklärt das ſozial⸗ demokratiſche Hauptorgan: Jene Antwort Müllers ſtelle die einzig mögliche und vernünftige Haltung der deut⸗ ſchen Politik zur Kolonialfrage dar. Stolz oder Leberheblichkeit? Nobile über die Ergebniſſe ſeiner Expedition In einem Interwiew dem Vertreter der United Preß gegenüber äußerte ſich Nobile ausführlich über die Reſul⸗ tate ſeiner Expedition. Nobile, der ausgezeichneter Laune zu ſein ſchien und den Eindruck eines Mannes machte, der bereit iſt, ſowohl ſeine eigenen Handlungen als auch die ſeiner Genoſſen voll und ganz zu verantworten, er⸗ klärte u..: Unſere Expedition war aller Opfer und Leiden wert, die von mir und meinen Leuten erduldet wurden. Meiner Anſicht nach hat bisher keine Luftſchiffexpedition nach den polaren Gegenden eine derart wertvolle geographiſche und meteorologiſche Ausbeute einbringen können, wie dies uns gelungen iſt. Wir ſind nicht nach dem Nordpol geflogen, um einen Vergnügungsflug zu machen, ſondern um unbe⸗ kannte Gegenden zu erforſchen und wiſſenſchaftliches Mate⸗ rial zu ſammeln. Dieſe Aufgabe haben wir in jeder Be⸗ zehung erfüllt und wir brauchen uns deshalb wegen des Ausganges unſerer Unternehmung nicht zu entſchuldigen. Letzte Meldungen Schweres Automobilunglück — München, 4. Auguſt. Eine Leipziger Bankiersgattin, die ſich infolge der letzten Eiſenbahnunfälle weigerte, die Bahn zu benutzen, wollte ihre in Garmiſch weilende Tochter mit dem Auto beſuchen. Infolge wolkenbruchartigen Regens, während deſſen der Chauffeur die Führung des Wagens verloren haben muß, rannte das Auto mit voller Wucht gegen einen Baum, Uberſchlug ſich und flog die Böſchung hinunter. Dabei wurde die Bankiersgattin ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf ſtarb, während die übrigen Inſaſſen mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkamen. Gebäudeeinſturz— Zwei Tote und 13 Verletzte — Wien, 3. Aug. In dem Bade Tſchernowitz wurden bet einem plötzlich auftretenden Sturmwetter 50 Badegäſte unter einem einſtürzenden Gebäude begraben. Zwei Per⸗ ſonen wurden getötet und 18 verletzt, davon die meiſten ſchwer.. Hitzewelle in Italien — Rom, 4. Aug. Seit einigen Tagen hat die große Hitze wieder von neuem zugenommen. Aus Pavia und Mantua werden 39 Grad gemeldet, eine Hitze, die ſeit 1902 nicht er⸗ reicht wurde. In Bergamo hat die Hitze in der Sonne ſogar 47 Grad erreicht. Aus mehreren Städten werden Fälle von Sonnenſtich und Hitzſchlag berichtet. Hitzewelle in den Vereinigten Staaten — New Vork, 3. Auguſt. Das Gebiet von New Vork bis weſtlich von Chicago iſt von einer Hitzwelle heimgeſucht. Auf den Straßen New Yorks brach nach dem Polizeibericht durchſchnittlich alle fünf Minuten eine Perſon zuſammen. Mehrere Todesfälle werden infolge der Hitze gemeldet. 2 Fraktionsſtärke zu bilden, um die Entfernung des Gewerk ſchaftlers Lambach zu erreichen. Damit hat Herr Du, Hugenberg den Beſtand der Partei aufs Spiel geſetzt ung auf das ſchwerſte gefährdet. Damit trägt der Abgeordnete Hugenberg gleichzeitig die Verantwortung dafur, daß der Streit um bie Jugend ausgedehnt worden iſt auf den Kampf der gewerkſchaftlich organiſierten Angeſtellten, um die Erhaltung der ſoztalen Grundſätze der Partei und deren Vertretung. Nur der Ausſchluß des Abgeordneten Hugenberg durch den Landebausſchuß des Wahlkreiſes Weſtfalen⸗Nord kann die Vertrauensgrundlage wieder her⸗ ſtellen, die es mehreren tauſend nationalen Angeſtellten möglich macht, in der Partei den Ausdruck ihres chriſtlich⸗ nationalen und ihres nationalſozialen Wollens zu erblicken. Aus dieſem Grunde wird ein Ausſchuß beauftragt, das Ausſchluß verfahren gegen den Abgeordneten Dr. Hugenberg einzuleiten. a Der Abgeordnete Lambach wird gebeten, gegen ſeinen Ausſchluß keine Berufung einzulegen, ſolange unter dem Einfluß des Abgeordneten Hugenberg keine Ausſicht be⸗ ſteht, eine für Lambach und ſeine Anhänger in der Jugend, ſowie unter den nationalen Angeſtellten annehmbare Ent⸗ ſcheidung zu erwarten. Die Verſammlung ſpricht im Ein⸗ verſtändnis mehrerer tauſend Angeſtellter des Wahlkreiſes Weſtfalen⸗Nord dem Abgeordneten Lambach ihr Ver⸗ trauen aus und verbindet damit die Aufforderung an ihn, ſeine gerechte Sache durch die Sammlung aller natio⸗ nalen Kräfte fortzuſetzen. Die Verſammlung glaubt mit Zuverſicht, daß nach dem erfolgten Ausſchluß des Abgeordneten Hugenberg dem Wiedereintritt des Abgeordneten Lambach nichts mehr im Wege ſteht.“ Neue Verſuche mit Naketenwagen Sie ſind leider wieder mißglückt * Hannover, 4. Ang. Sander⸗Raketenwagen getroffen, die in der Nacht von Freſz tag auf Samstag auf der unbenutzten Bahnſtrecke Burgwedel Celle vor ſich gingen. Rak 4 und ß nannten ſich die beibe etwa 3 Meter langen, rot lackierten Fahrzeuge, die 800 K wogen und von denen Nak 4 mit 29 und Rar 3 mit 30 Raketen beſtückt war. Um 4 Uhr ſollte Rak 4 ſtarten aber die Arbeiten verzögerten ſich, ſo daß erſt kurz nach halb Uhr das Signal gegeben wurde. Große Feuerſäulen erzeng gend, ſetzte ſich die Maſchine ziſchend und fauchend in Bewe⸗ gung, doch nach kaum 200 Meter, an derſelben Stelle, wa früher Rak g, war die Fahrt zu Ende. Auch Nak 4expl dierte. Etliche Raketen und 2 Räder wurden weit fo geſchleudert. Menſchen wurden nicht verletzt. 9 Nach Anſicht der Konſtrukteure, Fritz von Opel und Sau ders, explodierten 4 Raketen, von denen eine ſich nach tunen entzündete, wodurch die Exploſton und das Hin ans werfen aus den Schienen erfolgte. Die Verſuche mit Rak 5 konnten nicht weil der ortsanweſende Landrat und der Eiſenbahnpräſide ſte unterſagten. Infolgedeſſen wurden die weiteren Verſnu auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Sich ſelbſt gekreuzigt In Berlin fand man in einem Abteil öritter Kkaſſe Wannſee⸗Bahn am Freitag einen jungen Mann, der au ein großes Holzkreuz genagelt war. Entſe liefen die Fahrgäſte fort und riefen die Bahnhofs⸗Poltze herbei, die den jungen Mann befreite. Es wurden ihm die Nägel aus Händen und Füßen herausgezogen und ihm ein Notverband angelegt. Gleichzeitig wurde er in Haft ger nommen. Es handelt ſich, wie ſich herausſtellte, um einen Mann, der als ſtellungsloſer Arttſt anſcheinend a dieſe merkwürdige Weiſe die Aufmerkſamkeit der Leute a ſich lenken wollte. Exploſion einer italieniſchen Pulverfabrik Eine ganze Stadt in Brand X Spezia, 4. August.(Drahtbericht.) Aus bisher noch ungeklärter Urſache iſt in der Nacht zum Samstag in der Umgebung von Spezia eine Pulverfabrik in die Luft geflogen. Man befürchtet, daß zahlreiche Menſchen ums Leben gekom⸗ men ſind. Einzelheiten fehlen noch. Später wird berichtet, daß durch die Exploſion die Stadt Spezia in Brand geraten iſt. Die Rettungs⸗ arbeiten geſtalten ſich wegen der gewaltigen Ausdehnung des Feuers ſehr ſchwierig. Alle Telephon verbindungen mit Spezia, Livorno und Umgegend ſind unterbrochen. Der polniſche Ozeanflug Ueber den polniſchen Ozeanflug liegt eine Meldung aus Lorient vor, daß das Flugzeug„Marſchall Pilſudſki“ Freitag früh.10 Uhr in etwa 200 Meter Höhe fliegend in weſtlicher Richtung bei Lorient den europätſchen Kontinent verlaſſen haben ſoll. Die Wetterlage über dem Ozean ſcheine nicht günſtig. Es wird Nebel, Regen und Sturmneigung gemeldet. Da das Flugzeug nicht mit Funkentelegraphie aus⸗ gerüſtet iſt, ſind alle Schiffe, die von dem Doppeldecker über⸗ flogen werden, durch Funkſpruch gebeten worden, den Flie⸗ gern durch Auslegen von deutlich erkennbaren Tüchern oder anderen leicht unterſcheidbaren Mitteln ihre genaue Poſition anzugeben. eee Bruch der Landungsbrücke— 18 Perſonen ertrunken — Wien, 3. Auguſt. In der früher ungariſchen, jezt jugoflawiſchen Stadt Neuſatz riß infolge eines Gewilter⸗ (Drahtbericht.) In aller Stills waren die Vorbereitungen für neue Verſuche mit dem Opel, 7 0 e 2 ſturmes die Landungsbrücke mit zahlreichen Perſonen ſich los. 18 Perſonen ſind in den Fluten der Donau um⸗ gekommen. 46 * 4 — A . Samstag, den 4. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 90 Seite. Nr. 359 früh an. Straßenlaternen in der Nähe des Schloſſes machen. Der Boden des Glaſes dieſer Laternen war etwa 10 2 Zentimete r hoch mit einer weißgrauen Maſſe angefüllt, die die Beobachter für Moos, Holzwolle, Heu oder dergl. hielten. Der zufällig anweſende Laternenreiniger erklärte den er⸗ ſtaunten Paſſanten aber, daß dieſe Maſſe aus unzählig vielen fliegenartigen Tierchen beſtand, die über Nacht durch die Luftlöcher der Laterne in das Innere ge⸗ langten, angezogen durch das helle Licht, und verendeten. In Wirklichkeit waren es Eintagsfliegen. Die Inſekten erſcheinen in der Regel anfangs Auguſt und werden deshalb, wie in letzter Nummer berichtet, auch Auſt, im Neckartal Aug genannt. Die Eintagsfliege gehört nicht wie die Stubenfliege zu den Zweiflüglern, ſondern zu den Netz⸗ oder Gitterflüglern, ate cpie 38. B. auch die Libelle oder Waſſerjungfer. en das Tier—3 Jahre in ruhigem Waſſer, wie in den Neckar⸗ 82 ſporen, im Altrhein und in Teichen. Sie iſt, um im Waſſer atmen zu können, mit Kiemenblättchen ausgerüſtet, die zu⸗ gleich als Floſſen dienen. Wie alle Juſekten macht die Ein⸗ tagsfliege eine Verwandlung oder Metamorphoſe durch. Als wollkommen ausgebildetes Tier häutet ſie ſich noch einmal. Das Weibchen legt ſeine Eier ab und die Eintagsfliege ſtirbt, ohne als ſolche Nahrung genommen zu haben, oft n nach wenigen Stunden.. Die Eintagsfliegen erſcheinen oft in ſolcher Menge, daß ſie die Ufer hoch bedecken und als Dünger benützt werden können. Die Neckarfähren bei Eberbach und die Schiffsbrücke bei Neckarelz war früher oft mit ſolchen Maſſen der Tierchen bedeckt, daß man ſie mit Schaufeln wegſchaffen mußte. In . Eberbach ſagt man: der Augſt fliegt. Der Angelfiſcher macht Nan ſolchen Tagen geringe Beute; denn die Fiſche haben dann ſo wie 1 Aab un im 8 5 Als Larve lebt 2 2 1 7 2 12 2 Slaoͤtiſche e Nachrick Wiener Sängerkranz⸗Nachklänge Der Reiſeleiter des Süngerkranzes tat gut daran, als ö— 88 er dekretierte: es wird ſchon am Feſtzugabend 23 Uhr 5 Min. us d— 89 zun 55 357 9828 de d ſch Feſtzug 5 5 6. Stad kratsf it 10 3 vom 2 828 Auguſt 19.88 mit dem fahr planmäßigen Schnellzug Wien Salzburg abge⸗ Straßenherſtellungen 85 5 5 ilich konnte man 7 75 17 mit 1 e beſtellten Für die nächſte 688 a 1 8 Fahrkarte in der Taſche. Allerdings wurden aus dem einen Für die nächſte Bürgerar 1 6 1k Vor 5 a 5 5 7 71 „ 5 nüsſchut tung wird eine e Gar- 5 Schnellauge 9 10 viere, was indeſſen— hoch klingt das Lied übe Herſtell 5 ö über die Herſtellung verſchiedener Straßen in Rodes Gar⸗ ſere lieben Wiener teufeld genehmigt. eee en Wiener 5 1 5 9 e 5 zuwege bracht en. Wir hatten das erk Eine dritte Drehleiter für die Berufsfeuerwehr Glück 5 ngerkranz hatte auch ſonſt in Wien mit noch ſo Du, Borbehaltlich der Zuſtimmung 135 e ee vielen Anderen lauter Glück), in den erſten Zug zu gelangen, und wird die Anſchaffung einer dritte automobilen ſodaß der Abſchied von Anſeren lieben Quartiergebern kurz, nete Drehleiter für die Berufsſelberwehr beſchloſſen. wenn auch nicht ſchmerzlos, war.„Lebt wohl, Ihr charman⸗ ber 1 ten Wiener, grüß Gott, Du ſchönes Wien!“ und fort gings * 9 1 mit dem Sängerſpruch vom Weſtbahnhof. den 1 1 0 14 Viel 2 um gewerbe. Der e 955 75 e im Mannheimer 155 eurz Der grauende Montag morgen ſah uns bereits in Salz⸗ eren a5 5 De 5 5 3 1 hlich 75 in 5 at nel rkungſßurg, dem ſo ein gerüttelt voller Tag gewidmet werden eten N die Löhne wie ſolgt feſtgeſetzt: Jü rent e konnte. Ein recht netter, eingeſeſſener Sangesbruder zeigte 5„Kraft 42 Mark, 2. Kraft 36 Mark, 3. Kraft(im erſten Jahre 3 de 1 Safz 5177 8 9 eiſes 4 de 20 0 8 uns die Herrlichkeiten in und um Salzburg und vergaß dabei her⸗ 10 1180 2 e Herren⸗ und 5 0 nicht die brillanten Gaſtſtätten:„Peterskeller“ und zum Ab⸗ ten 0 a 4. Mk“ für Damenfriſeure(. Kraft ſchluß„Auguſtinerbräukeller“, allwo uns die Heben in Maß⸗ lich⸗ 8. 2 Mark. Friſeuſen erhalten die gleichen krügen ein Bier kredenzten, das des Neides der Münchner 15. ie die Herrenfriſgure. ö 3 wert iſt. Die Salzburger Quartiere wollten wir„ſanges⸗ das 5 Seinen 75. Geburtstag begeht am heutig en Samstag brüderlich“ den nachfolgenden müden„Florianer⸗Sängern“ Dr Herr Philipp Kratz, kleine Merzelſtr. 7. Seit faſt 30 Jahren und„Liederhallianern“ und ſonſtigen„Arianern“ überlaſſen, 5 iſt er als Geſchäftsführer der Baugenoſſenſchaft„Spar⸗ und beſtiegen deshalb gegen Abnd das elektriſche Dampfroß und + 2 8* 8 2 4 2 2 161 Bauverein“ tätig, zu deren Aufblühen er ſein gut Teil bei⸗ langten, bewillkommt vom Biſchofshofener Liedertafelvor⸗ m getragen hat. ſtand, nach kurzer ſchöner Fahrt in 8** Seinen 60. bebneielag feiert am morgigen. bei Biſchofsh be⸗ beſter Geſundh eit unſer tbürger Adam Weidner 51 hofshofen end, ceftndheit unſer Mitbürge 2 N an. Die„Neue Poſt“, ein wirklich gemütliches Haus, nahm 1 Immobilienbüro, im Stadtteil Neckarau, Beſitzer des auch 2 3 N 5 1 Ent⸗ von umannb nern viel beſuchten Weinreſtaurants zum vollzählig auf Hier Stand⸗ und Nachtquartter für zwei 22 2 8 8* 2 Mr. 17 arE 1 r Ein⸗ Ratsſtüble“. Das Geburtstags kind, i e beliebte Tage. Am nächſten Tage liefen dann auch die letzten Wiener ziſes Per 5 93 0 8 Nachzügler, denen die Trennung von Wien gar zu ſchmerzlich ſönlichkeit, bekl leidet ſeit Jahrzehnten bei der 7. Kompag⸗.. 1 1 285 5 er⸗. der Frei Ban he Jen Poe es ane geworden war, in Biſchofshofen ein. Unter ihnen war auch an 57 J 5 0 5 5%, unſer„Eingeſchriebener“, der beim Feſtzug in vorderſter 5 Viele Jahre war Weidner auch Geſchäftsführer 80 Ortsſtelle 1 5 7 j 11 Ni Wi. itio:- Neckarau des Thorbeckeſchen Medizinalvereins Front am lauteſten die Heilrufe der Wiener und Wiener⸗ ö 1 0 5 e ee 5 innen erwiderte: Feueriopräſident Bieberſeppel. Er dem Silbernes Dienſtjubiläum. Direktor Albert Geißler, wawam Montag abend„ſtudienhalber“ mit ein paar Lieder⸗ dem der techniſche Leiter der 5 Kabelwerke, begeht in täflern zum„Heurigen“ nach Grinzing gefahren und war da⸗ im dieſen Tagen ſein 25 jähriges Dienſtjubiläum. Er) durch um das Salzburger Erlebnis gekommen. Als er dann iſt an der Entwicklung der Firma zu ihrer heutigen Bedeu⸗ in hegeiſterten Worten das Lob des„Peterskeller“ ſingen tung bervorragend beteiligt, beſonders durch den techniſchen hörte, glitt ein wehmutvolles Zucken über ſein Geſicht, denn 1 1 15 Betriebsanlagen nach moderuſten Geſichtspunk⸗ der Heurige in Grinzing ſoll nichts beſonderes geweſen ſei. un 2333 en und durch die Fortentwicklung der Fabrikationsmethoden. Montag nacht wurde tüchtig ausgeſchlafen und dann am J 5 25 anderen Tage die unweit liegende, herrliche Lichtenſtein⸗ Ein kurzes Daſein klamm in aller Gemütsruhe beſucht. Einige„Unentwegte“ 9 Eine merkwürdige Beobachtung konnte man Donnerstag haben von Biſchofshofen aus die in der Alpenwelt einzig da⸗ Der dann die Sängerkränzler ſtehende 1„Eisrieſenhöhle“ beſichtigt. Mittwoch⸗Morgen⸗Zug brachte nach dem lieblich⸗reizenden Zell am See. Bereits um 8 Uhr war man auf der berühmten„Schnitter⸗ höhe“. Dem gewaltigen Gebirgsmaſſiv der hohen Tauern mit Großglockner und Großvenediger vorgelagert bot ſich insbeſondere gegen Süden ein überwältigendes Bild der Großalpenwelt. Den meiſten genügte dieſer herrliche Blick. Nur ein paar verloren ſich in eines der ſchönſten Hochgebirgs⸗ läler, das Kapruner⸗Tal mit dem Endziel Moſerboden. Das Groß abex brach mit dem Schnellzug nach 0 Innsbruck auf. Hier wurden wir von den Delegierten des Tiroler Reiſeverkehrsbüros empfangen und in die bereits reſerviert gehaltenen Privatlogis geleitet. Sämtliche Teilnehmer ſind des Lobes voll über die dortige bequeme und ſaubere Privat⸗ unterkunft bei guten Leuten. Der Donnerstag und teilweiſe der Freitag galt der Be⸗ ſichtigung der bezaubernd ſchönen Landſchaftsbilder(Hunger⸗ burg, Berg Iſel uſw.). Ein Fähnlein„Hochtouriſten“ beſtieg mit der Bahn die Zugſpitze. Der Samstag aber ver⸗ ſammelte noch einmal die ganze Reiſegeſellſchaft in Mün⸗ chen, wo wiederum gemeinſam Quartier vorgeſehen war. Samstag und Sonntag in München, ein herrlicher Abſchluß der unvergeßlich ſchönen Wiener Tage. Mit frohem Mute und mit einem überreichen Album prächtiger Eindrücke gings wieder ins Berufsleben. G. V. b 5* * Das Feſt der goldenen Hochzeit begeht am morgigen Sonntag Herr Jakob Keller mit ſeiner Ehefrau Margarete geb. Dattge, i en 12. Die Ernährung Der Reichsverband 5 Erfinder E. V. Mannheim, veranſtaltetk währe d der Mann theimer Hepbſt⸗ feſttage ſeine 9. Deutſche Erfin du ngen⸗ un d Neu⸗ heiten⸗Me eſſe für Induſtrie, Handel und Gewerbe unter dem Motto:„Die Ernähr un 9 In der dem Kriege und der Revolution folgenden Zeit ſchoß in faſt jeder bedeu⸗ tenderen Stadt eine Me Höhe; darunte r auch die Neſſe in die „Erſte Deutſche Erfindungen⸗ und Neuheiten⸗Meſſe in Mann⸗ heim“. Die 1 0 Unternehmungen dieſer Art ſind nicht g mehr. Die Mannheimer Meſſe aber überſtand Wirtſchafts⸗ kriſen, Inflation und Ruhrkampf, Prüfungen ſchwerſter Art und erbrachte hierdurch den Beweis der Lebensfähigkeit und damit auch den der Berechtigung ihrer Idee. 5 Mit der diesjährigen Meſſe beſchreitet der Reichsverband Deutſcher Erfinder einen neuen Weg. Er will die Lei ſtungen der Vergangenheit, 5 Gegenwart und die vorausſichtlichen der Zukunft zeigen. Weiter hat er ſich, um in der Schauſtel⸗ lung ins Einzelne gehen zu können und dennoch reichhaltig genug zu ſein, in jährlicher Abwechſlung eine den Groß⸗ wirtſchaftszweigen Ernährung, Wohnweſen, Bekleidung, Kraftquellen, Werkzeugmaſchinen, Verkehr und Haudel, Chemie und Hygiene, Sport und Spiel, Reiſe und Unter⸗ haltung angepaßte Meſſegeſtaltung zum Ziele geſteckt. Un⸗ beeinflußt hiervon bleibt die über alle Zweige der Wirtſchaft s erſtreckende Ausſtellung von Erfindungen und Neuheiten. Die g. Deutſche Erfindungen⸗ und Neuheiten⸗Meſſe für Indu⸗ ſtrie, Handel und Gewerbe iſt die erſte Meſſe dieſer Art mit dem Motto„Die Ernährung“. Sie wird im Vergangenen, Gegenwärtigen und Zukünftigen die Gebiete der Landwirt⸗ ſchaft, der Viehzucht, der Jagd, der Fiſcherei, deren Erträge, Verwertung und Endprodukte zur Schau bringen. Es ſind alſo zugelaſſen alle mit obigen Gebieten direkt oder indirekt verbundenen Betriebe, wie Gutshöfe, Saatzüchtereien, Muſter⸗ güter, Baumſchulen, Gartenbauſchulen, Viehzüchtereien, Maſt⸗ anſtalten, Molkereien, Meiereien, Schlachthöfe, Fiſchfang und Züchtereien, Mühlen, Lagerhallen, Gefrierhallen, Friſchhal⸗ tungen, Lagerhäufer, Speicher, Transporteinrichtungen, Ge⸗ nußmittel, Nährmittel, Kunſtdüngerinduſtrie, Vertriebsein⸗ richtungen, Nebenproduktenverwertung, Werkzeuge, Maſchi⸗ nen, Hilfsapparate, Vorrichtungen, Hilfsmittel und Mate⸗ rialien erzeugende und verarbeitende Induſtrien. 5 Fabrikanten, Händler, Vertreter, Erfinder werden al Ausſteller für ihre Fertigwaren, Halbfabrikate, Hilfsmittel und Ideen Intereſſenten und damit auch Geſchäftsverbin⸗ dungen finden. Berufsvereine, Handwerksgilden u. derg haben faſt durchweg verwendbare eee eee dere 8 Schauſtellung allgemein begrüßt wird. Fabriken, Werkſtätten und Unternehmungen beſitzen meiſt Modelle ober Erſtaus führungen, die den eigenen Stand intereſſant machen u 80 gleichzeitig die Entyt klung der Erzeugniſſe vorteilhaft anſchaulichen. Groß iſt der Kreis jener, die die Mögltt haben, mitzuhelfen, eine beſondere Kulturaufgahe zu g lichem Ende zu führen. Im übrigen verweiſen wir auf d Anzeige in dieſer Nummer. * Sein Bfähriges Dienſtjubiläum beging am 1. Augu Herr Auguſt Meyerer(nicht Megerer, wie es infolge eine Druckfehlers hieß), Lagermeiſter bei der Firma Ph. e reicher u. Co., Kohlengroßhandlung. d 5 Beranſtaltungen * Beſuch des Planetariums im Auguſt. Es darf hingewieſen werden, daß auch während der Ferien Mannheimer Planetarium zu den bisherigen Zeiten heſuch werden kaun. Von beſonderem Intereſſe iſt dies für ſenden, die für einige Zeit in unſerer Gegend Aufe 00 nehmen und hierbet gerne die Gelegenheit wahrnehme ten, die lehrreiche und unterhaltende Einrichtung des tartums kennen zu lernen. * Friedrichspark. Morgen Sonntag nachmittag un ent gibt das Großruſſiſche National⸗Orcheſter 2 H. B. zwei Gaſtkonzerte. Die Vorträge des be ten Balalaikaorcheſters, der herrlich geſchulte Männe ch das Entzücken jedes Zuhörers, und nicht zuletzt die. ſzenen voll Glut und Feuer, wie ſie nur Ruſſen zu vermögen, läßt dieſe Konzerte zu einem Erlebnis von bender Erinneving werden.— Heute Samstag gibt Konzertorcheſter Homann Webau einen Novität A 0 en d. Velteres Anzeige. U b He Holde Etinnorung Von Hans Bethge Mit zwei fungen Bekannten bereiſte ich die Baleariſchen Inſeln. In einer kleinen Hafenſtadt der Inſel Mallorca mie⸗ teten wir Maultiere und ritten ins Gebirge. Wundervolle Tage der Einſamkeit auf ſchroffen Felſenhöhen, in verlaſſenen Tälern, an kühlen Quellen, unter den ſchattigen Dächern der Korkeichen. Am Abend des zweiten Tages wollten wir das Kloſter San Lluch, das heißt Sankt Lucas, erreichen, das in einem einſamen Tale liegt. Es wurde Abend. Wir waren müde von den ſchwierigen Wegen, aber das Kloſter kam nicht in Sicht. Wir hatten die verfloſſene Nacht im Freien gelegen und ſehnten uns nach einem Dache über unſeren Köpfen. Die Dunkelheit kam. Wir konnten den ſteinigen Weg am hohen Berghang hin nur noch mit Mühe erkennen, und wir waren nledergeſchlagen, da wir weit und breit im Tale kein Licht entdecken konnten. Uns ſchrüg gegentiber, ziemlich nahe, ragte die ſpitze Kuppe des Puig Mayor, des höchſten Berges der Inſel, in die Abendluft. Sie ſtand ſchwarz und drohend vor dem dunkelblauen Himmel, 155 jetzt kam ſüß und hekter die ſilberne Sichel des Mondes über ihr heraus, ein zauber⸗ hafter Anblick. Wir kappten vorwärts und zogen die ermüde⸗ ten Maultiere am Halfter hinter uns her. Der junge Mallor⸗ quiner, der uns führte, behauptete immer wieder, das Kloſter müſſe in der Nähe ſein. Wir glaubten ihm kaum mehr. Wir ſprachen nur wenig; die Zweige alter Bäume ſchlugen uns ins Geſicht; hin und wi eder ſchrien wir laut in das Tal, Aber keine Stimme gab uns Antwort. Ich ſah oft zu der rieſi⸗ gen, wie ein Zuckerhut aufſtrebenden Bergwand mit der ſchwe⸗ benden Mondſichel empor; unvergeßlich iſt mir dieſes Bild der Ruhe und heſteren Erhabenheit, Meine Füße ſchritten kaum mehr aus; ſie ſtolperten vorwärts in übergroßer Ermüdung. Mitunter hörte ich einen Fluch, den einer der Genoſſen aus⸗ ſtieß. Plötzlich einen Ausruf der Freude. Im Tal weit unten war ein Licht zu erkennen; das konnte nur das Kloſter ſein. Unt ſchien. Die alten Korridore waren ganz mit Roſen beſtreut: Vom 1. bis 4. Oktober findet in der univerſität e die Tagung der Deutſchen Philoſophiſchen Geſellſchaft ſtatt. Die Geſellſ chaft zählt zu ihrem engeren Kreiſe neben be⸗ mi kannten Hochſchullehrern der Philoſophie und der Kultur⸗ wiſſ en schaften Wir ire und 3 5 Vorſicht die Richtung dem Lichte W B un ſahen wir. 9 hießen uns willkommen. Wie erſtaunt ſie waren, als 5 8675 ten, daß wir Deutſche ſeien! Und nun kam das Schönſte, das Herrliche, weshalb ich von dieſer Nacht erzähle. Die Mönche führten uns in ihr Kloſter,— und auf einmal gerieten wir in ein Märchenland, das uns gauz überwältigte. Wir hörten Orgelklang, ſingende Stimmen nahmen uns ge⸗ fangen, und ein Licht flutete um uns her, das überirdiſch Roſengewinde hingen an allen Wänden, alle Roſen der Inſel ſchienen zu unſerem Willkommen in dieſen nächtlichen Räumen vereint zu ſein. Rote Lampen ſchwebten über uns, wir traten in die Kirche ein, und nichts als Roſen und Laubgewinde und ſtrahlende Kerzen und feſtliche Menſchen waren um uns her; ein betäubender Duft von Blumen und Weihrauch drang auf uns ein; Melodien klangen; wir ſahen uns an und wußten nicht, was wir von dieſem Wunder denken ſollten. Aus der ſchweigenden Nacht, aus den Einöden des Gebir⸗ ges plötzlich in dieſe Roſenſchönheit, in dieſes Meer von Licht und Duft und Orgelklang,— es ſchien, daß es nicht wirklich war, daß eine reizende Phäntaſie uns narrte. Und doch war alles ſchönſte Wirklichkeit! Wir fragten nach dem Grunde die⸗ ſer feſtlichen Veranſtaltung, Es war St. Lukas⸗Tag, der höchſte Feiertag des Kloſters, der Tag des Heiligen, dem dieſe Stätte geweiht iſt. Die Mönche bewirteten uns und wieſen uns gaſtliche Zim⸗ mer mit weichen Betten an. Von Roſen träumend, ſchliefen wir in dieſer lauen Nacht, an die ich zurückdenke wie an ein Roſenwunder, wie an eine Sage, die aus dem Dunkel auf⸗ tauchte und ſchnell verſchwand, wie an einen fernen Duft, wie an ein ſüßes Lied in 8 Fremde. ———ů— Tagung der Deniſchen Philoſophiſchen Geſellſchaft. auch, Freyer, Krüger, Eltt, .1 Schwarz, ö 1 0 n berg, Eugen Klöpfer, Maria Solve etpzig R. e me zu are, ſie 8 l und ihren Ideengehalt für das Leben der Gegenwart fruch zu machen. Die Leipziger Tagung ſoll der Klärung Problems dienen, das ſeit jeher zu den Kernfragen des Le! und daher des grundſätzlichen Denkens gehörte: Das P der Gemeinſchaft. Acht Redner werden dazu ſprechen Freyer, Leipzig,„Gemeinſchaft und Volk“, Lie. Dr. De Berlin:„Was iſt und wie entſteht Gemeinſchaft“, N Weizſäcker, Heidelberg:„Arzt und Kranker, eine Wirklich⸗ keit der Gemeinſchaft“, der Zoologe Prof. Hempelmann, Lei zig:„Frühformen der Gemeinſchaft in der Tierwelt“ Pichler, Greifswald:„Harmonie der präſtahilierten Gem n ſchaft“, Prof. Haering, Tübingen:„Gemeinſchaft un. ſönlichkeit in der Philbſophie Hegels“, Dr. Stapel, Ham Bol und Staat“ von Prof. Dr. jur. Schönfeld:„R ch Olk. 4 Zur J G. Zarbeninduſtrie verſetzt. Der mit Titel und Rang eines außerordentlichen 8 ausg. ſtattete Profeſſor der phyſikaliſchen Chemie H. G. der Univerſität Würzburg iſt mit Wirkung pi an auf Anſuthen unter Anerkennung ſeiner Dienſtleiſtun aus ſeinem Amte entlaſſen und gleichzeitig zum Ho profeſſor an der Univerſität Würzburg ernannt worden Grimm kritt am 1. Januar 1929 in das Werk 9 der eee in eee ein. Die een Spieltage der Heidelberger Feſiſ tel Schlußvorſtellungen der Heidelberger Feſtſpiele 1 unter der e Leitung Guſtav Hartungs 1 Gerhart uns 8 ch luck un d Ja 1 mit M Ernſt Matra und C 1 Schloßhof Kleiſts Eliſabeth Lennartz, Carl Ebert, Elſa e und 1 Stern am 5 1 Seite. Nr. 359 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Auguſt 1028 Was muß mann von dem Päckchenverkehr wiſſen? Das Reichspoſtminiſterium hat den Päckchenverkehr aus⸗ gebaut. Obwohl die Neuerung bereits am 8. Junt ds. Is. bekannt gemacht wurde, erſcheint es doch notwendig, noch ein⸗ mal darauf hinzuweiſen. Als Briefpäckchen werden offene und geſchloſſene Sendungen im Gewicht bis zu einem Kilo zugelaſſen. Die Sendungen dürfen 25 Zentimeter lang, 25 Zentimeter breit und 10 Zentimeter hoch oder auch 30 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit und 5 Zentimeter hoch ſein. In Rollenform dürfen ſie 30 Zentimeter in der Länge und 15 Zentimeter im Durchmeſſer nicht überſchreiten. Die Aufſchrift muß den Vermerk:„Briefpäckchen“ tragen. Die Gebühr beträgt für alle Entfernungen 60 Reichspfennige. Die Zuſtellung durch Eilboten erfolgt gegen Entrichtung der Eilzußellgebühr. Als Päckchen werden offene und geſchloſſene Sendungen im Gewicht bis zu zwei Kilo zugelaſſen. Die Sendungen dürfen 40 Zentimeter lang, 25 Zentimeter breit und 10 Zenti⸗ meter hoch oder 50 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit und 10 Zentimeter hoch ſein. In Rollenform dürfen ſie 75 Zenti⸗ meter in der Länge und 10 Zentimeter im Durchmeſſer nicht überſchreiten. Die Aufſchrift muß den Vermerk„Päckchen“ tragen. Die Beförderung erfolgt durch die Paketpoſt und die Zuſtellung durch die Paketzuſteller. Daher iſt die Gebühr auch niedriger als für Briefpäckchen, ſie beträgt 40 Reichs⸗ pfennige. Bei dieſem Päckchen ſind Einſchreiben, Nachnahme und auf Verlangen auch Rückſchein zugelaſſen, nicht dagegen Wertangabe. Bei beiden Arten vgn Päckchen ſind Ueberſchreitungen der Ausdehnungsmaße bis zu einem Zentimeter zugelaſſen, allerdings nur in einer Richtung auf Koſten der anderen. udungen dürfen briefliche Mitteilungen enthalten. ſchrift kann auf der Umhüllung ſtehen oder aufgeklebt ſtigt ſein. Für Verluſt oder Beſchädigung wird kein hrleiſtet. Für eingeſchriebene oder mit Nachnahme fehene Päckchen regelt ſich die Erſatzleiſtung nach den Vor⸗ ſchriften für gleichartige andere Briefſendungen. X * Evangeliſche Kollektur Mannheim. Die Evang. Kirchen⸗ regierung hat beſchloſſen, daß der Dienſtbezirk der Evang. Kollektur Mannheim mit dem Dienſtbezirk der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg derart vereinigt wird, daß die bisher von der Evang. Kollektur Mannheim erledigten Dienſt⸗ geſchäfte mit Wirkung vom 1. Auguſt 1928 an der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg zugewieſen werden. Dieſe Maßnahme iſt erfolgt, um den Aufwand für die Verwaltung des kirchlichen Liegenſchaftsbeſitzes zu verringern. Der Dienſt⸗ vorſtand der Evang. Pflege Schönau wird in dem Gebäude der bisherigen Kollektur Mannheim an noch bekannt zu gebenden Zeiten Amtstage abhalten, wo den Grundſtücks⸗ pächtern Gelegenheit zu perſönlicher Erledigung ihrer An⸗ liegen gegeben ſein wird. * Raſenbrand. Mit Feuer ſpielende Kinder ſetzten ge⸗ ſtern nachmittag auf dem Ackergelände rechts der alten Frankfurterſtraße eine Raſenfläche von etwa 100 Om. Um⸗ fand in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der um 2,42 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr ſchon durch Paſſanten gelöſcht. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: In der Richard⸗Wagnerſtraße von einer Rolle 4 Steckeiſen, P. W. eingeſchlagen, 1 Kette von 10 Meter Länge And 10 Millimeter Stärke mit den eingeſchlagenen Buchſtaben P. W.— Aus einem Hofe in der Burgſtraße eine weiße Biberunterhoſe, eine halbleinene Hemdhoſe mit Spitzenbeſatz und ein Kiſſenbezug.— In einer Wirtſchaft in der Hafen⸗ ſtraße eine graue Damenhandtaſche mit braunen Streifen und Druckknopf, halbmondförmig, Inhalt: Ein Reiſe⸗ bezw. Rhein⸗ ſchifferpaß, 1 Trauſchein, 1 Geburtsurkunde und Zeugniſſe, auf den Namen Helene Fiala geb. Pellny lautend.— Aus einer Bauhütte am Neckarkanaldamm bei Gewann Pfeiferswörth ein Eisſchrank, 80 Ztm. hoch, etwa 1 Meter breit, 45 Ztm, tief, gelb geſtrichen, auf der Rückſeite„Edinger Aktienbrauerei“ eingebrannt, 12 Holzſtühle mit Lehnen, gelb geſtrichen, meh⸗ rere Bretter, 2,50—3 Meter lang, 28 Ztm. breit und 22 Millim. ſtark, ferner das Dach dieſer Bauhütte, beſtehend aus vier gu⸗ ſammengenagelten Teilen von Brettern, Größe je 3,30 Meter lang und 2,40 Meter breit, ſowie eine Brettertüre mit Eiſen⸗ beſchlägen.— Eine braunlederne Brieftaſche mit verſchiedenen Papieren, auf den Namen Haſſe lautend, ſowie ein braun⸗ lederner Geldbeutel mit 28 Mk. Inhalt, in den Anlagen beim Juiſenring.— 20 Paar Herren⸗Macco⸗ und Wollſocken aus einem Schaukaſten in der Mittelſtraße.— Ein blauer Leder⸗ geldbeutel mit 23 Mk., ein ſchwarzes Lacklederetut mit einem Perlmutter⸗ und einem weißen Roſenkranz, ſowie 2 weiße Taſchentücher, gez. I.., am Hauptbahnhof.— Eine Anzahl Papiere, auf den Namen Adolf Karle lautend, und 30 Mark Bargeld in der Neckarſtadt.— 1 Taſchenweckeruhr, Fabrikat Junghans, mit bräuniertem ovalen Bügel, einer Doublekette mit Medaillon und der Photographie einer Frau, in der Bellenſtraße.— Eine neue ſchwarze Schifferhandtaſche mit zwei grünen Flanell⸗Schifferbluſen, einem blauen Trikot, einer engl. Lederhoſe, zwei weißen Hemden und einer ſchwarz⸗ geſtreiften Hoſe, in der Hafenſtraße.— 1 ſilberne Damen⸗ remontoiruhr mit gelbem Zifferblatt mit ſchwarzem Ripsband, am Strandbad. * Umſchuldungskredite für die Landwirtſchaft. Dem Badi⸗ ſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband mit ſeiner Bankanſtalt der Badiſchen Girozentrale in Mannheim iſt durch Entſchließung vom 26. Juli im Einvernehmen mit den Miniſterien der Finanzen und der Juſtiz auf Grund des Paragr. 795 BGB. und Paragr. 14 der badiſchen allgemeinen Ausführungsverordnung hierzu die ſtaatliche Genehmigung erteilt worden, ſich an der Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber durch die Deutſche Landesbankzentrale.-G. in Berlin bis zum Betrage von 750 000 Dollar(Siebenhun⸗ dertfünfzigtauſend Dollar) zu beteiligen. * Die Schmetterlinge bitten um Schonung. Recht ſelten ſind die bunten Falter geworden. Man muß ſchon be⸗ ſonderes Glück haben, einem lieblichen Apollo oder einem Schwalbenſchwanz zu begegnen; Bär und Totenkopf ſind ſo gut wie verſchwunden. Dieſe bedauerlichen Verluſte ſind be⸗ ſonders dadurch eingetreten, daß man namentlich die bunten Schmetterlinge als Vorlagen zur modernen Zeichen⸗ methode verwendete, und gerade hier mußten die ſeltenſten und ſchönſten Arten herhalten. Gänzlich geſchont ſollten wer⸗ den: der Apollo, der Segelfalter, der Schillerfalter, der Toten⸗ kopf, die Nachtpfauenaugen, die Ordensbänder und die Bären. 5. Was iſt nun eigentlich Heidelberg? Eine Fremdenſtadt erſten Ranges, es hat auch eine anſehnliche Induſtrie, die ſehr ausdehnungs⸗ und entwicklungsfähig iſt, kann alſo auch auf die Qualität einer Induſtrieſtadt Anſpruch machen, aber das eigentliche Gepräge verleiht ihm, wie ſeit Jahrhunderten, die Univerſität mit ihrem ſtudentiſchen Leben. Das macht ſich gerade jetzt wieder bemerkbar, wo mit Semeſterſchluß die Studenten bis auf wenige Nachzügler, die ſich nicht trennen können, heim⸗ wärts gezogen ſind. Das Geſicht der Stadt hat ſich ver⸗ ändert,( fehlt ihr das Charakteriſtiſche, es fehlt ihr die Seele. Zwar wimmelt es von Fremden aus der ganzen Welt, zwar ſchwirren, wenn man genau hinhört, alle möglichen Sprachen und Laute durcheinander, zwar rattern und raſen die Autos nach wie vor in nicht abreißender Reihe den ſteilen Schloßberg hinauf nud hinab, aber— es hilft nichts: Der Sang iſt verſchollen! Es iſt ſtill geworden in den zahlreichen Studentenburgen und das überſchäumende Leben in ihnen iſt in Dornröschenſchlaf verſunken. Der Ritter, der es wieder erweckt, wird das neue Semeſter, das Winterſemeſter, ſein und dann wird Heidelberg auch wieder ſein eigentliches Geſicht bekommen. Farbe nud Leben verleihen ihm ſeine Studenten. Heidelbergs Seele kann nicht altern, ſolange die Ruperto Carola beſteht. Und dem Heidelberger Straßenbild fehlt ohne die bunten Mützen der Korporationen die eigenartige, die Nüchternheit bannende Note. Die Stadt verliert nun ihren langjährigen, in den Ruhe⸗ ſtand tretenden Oberbürgermeiſter Dr. Walz. Unter der klugen, weit ausſchauenden Verwaltung dieſes Mannes hat ſie eine geradezu glänzende Entwickelung genom⸗ men. Geht dieſe ſo weiter, dann wird Heidelberg in nicht beſonders ferner Zeit Großſtadt ſein. Durch die Eingliede⸗ rung der Vororte hat der ſcheidende Oberbürgermeiſter für reichliches Induſtriegelände geſorgt, das teilweiſe ſchon er ſchloſſen iſt, zum größten Teil aber noch der Erſchließung harrt. Die Neckar kanaliſierung, ſo unſympathiſch ſie auch vielen, vielleicht den meiſten Einheimiſchen ſein mag, wird ohne Zweifel auch verkehrsfördernd wirken, wenn auch den meiſten Rahm von der Milch die württembergiſche Induſtrie ſchöpfen wird. Nicht ohne triftigen Grund haben ſich ja gerade die ſtets emſigen Schwaben für die Kanaliſie⸗ rung des Fluſſes eingeſetzt. Ob die Sprengſchüſſe, die im Bett des Neckars freie Bahn ſchaffen ſollen und deren Wider⸗ hall ſich jeden Morgen donnernd an den Bergen bricht, für Heidelbergs induſtrielle Entwickelung eine neue Zeit ankün⸗ digen, mag unerörtert bleiben. In die Zukunft kann man nicht ſehen, die Zukunftsföglichkeiten ſind eben nur Möglich⸗ keiten. Der Nachfolger von Dr. Walz wird viel wichtige Ar⸗ beit vorfinden und er wird der Nachfolger eines in ſeiner Art Großen ſein. Damit iſt geſagt, welche Aufgaben ſeiner harren nud was man von ihm erwartet. Sehr zu bedauern iſt, daß bei der Neuwahl des Stadtoberhauptes die Partei⸗ politik nicht ausgeſchaltet wurde. Heidelberg von dieſer Zeitkrankheit verſchont bleiben! Doch warum ſollte gerade Kommunale Chronik Brühl, 3. Auguſt. Aus den jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzungen iſt zu berichten: Die Totengräbergebühr wurde mit Wirkung vom 1. Auguſt wie folgt feſtgeſetzt: Für ein Kindergrab 3 RM,, für ein Schülergrab 4 RM., für ein großes Grab 5 RM. Der für die Feſtſetzung einer hinteren Baulinie im Baublock zwiſchen Friedrich⸗, Wilhelm⸗ Schütte⸗ Lanz⸗ und Bahnhofſtraße erlaſſenen ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrift erteilte der Gemeinderat ſeine Zuſtimmung. Dem Otto⸗Perl⸗Bund Verein der Körperbehinderten, ſowie dem Landesverband gegen den Alkoholismus werden ein Jahres⸗ beitrag bewilligt. Der Pachtwert der Gemeindejagd für die demnächſt erfolgende Verſteigerung wird zu 900 RM. jährlich veranſchlagt. 5 c Wallſtadt, 3. Aug. In der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, beim Bezirksamt zu beantragen, den Inhabern von Geſchäften die Erlaubnis zu erteilen, am Verfaſſungstag für einige Stunden die Geſchäfte offen halten zu dürfen mit Rückſicht auf den unmittelbar folgenden Kirchweihſonntag.— Bernhard Large ſoll vorläufig mit der Durchführung der erforderlichen Arbeiten in der Kiesgrube beauftagt werden.— Für das Rathaus und Schulhaus ſollen drei neue Fahnen angeſchafft werden.— Zur Durchführung des Barackenbaus an der Bandgaſſe ſoll ein Darlehen auf⸗ genommen werden.— Der Aufwand des Bezirksfürſorge⸗ verbands für Monat Juni wird bezüglich verſchiedener Poſi⸗ tionen beanſtandet. i O Walldorf, 1. Auguſt. Aus der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Der Antrag um Beſchaffung von 150 Stück Niſthöhlen für den Gemeindewald wurde abgelehnt. — Bezüglich des Wirtſchaftsgeſuches des Hermann Nierhaus von Sinsheim zum Betrieb der Wirtſchaft„Zum Wald⸗ frieden“ wurde die Bedürfnisfrage bejaht, da es ſich um eine beſtehende Wirtſchaft handelt.— Die Tilgungspläne für die für die Erſtellung des Gendarmeriegebäudes gewährten Arbeitgeber⸗Wohnungs⸗ und Verbandsdarlehen werden zur Kenntnis gebracht und genehmigt.— Die Teerung des ge⸗ meindeeigenen Platzes bei der evangeliſchen Kirche anläßlich der Teerung der Schwetzinger⸗ und Heidelbergerſtraße wurde genehmigt.— Eine in der früheren„Roſe“ freigewordene Wohnung wurde vergeben. Die weiteren Geſuche um Zu⸗ weiſung von gemeindeeigenen Wohnungen konnten mangels ſolcher nicht berückſichtigt werden.— Der Gemein de⸗ voranſchlag 1928/29 wurde einer Prüfung unterzogen und in ſeiner vorgelegten Form mit der berechneten Steuer⸗ feſtſetzung einſtimmig angenommen. Hiernach werden bei Zu⸗ grundlegung der Steuergrundbeträge in der geſetzlichen Höhe Grundvermögen 40, Betriebsvermögen 16 und Gewerbeertrag 300 Pfg. erhoben. Grundvermögen bei einem Steuerwert von 6 167 600 R. 206 Pfg. Betriebsvermögen bei einem Steuer⸗ wert von 767 100., 84 Pfg. und Gewerbeertrag bei einem Steuerwert von 179 900 R. 15.78 R.„. Kleine Mitteilungen Nachdem die Verhandlungen über die Bür germeiſter⸗ wahl in Bühl zu einer Einigung geführt haben, iſt die Wahl des Bürgermeiſters Dr. Grüninger geſichert. Die Wahl findet am 9. Auguſt ſtatt. 8 delberger Sie rief iſt nun einmal da nud will ſich austoben. Vielleicht wird eknſt einmal kommen die Zeit, da man allgemein den Mann nicht nach ſeinem politiſchen Glaubensbekenntnis, ſondern nach ſei⸗ nen Leiſtungen und dem, was er überhaupt in ſich hat, beruteilt. Aber gar nahe wird dieſe Zeit wohl kaum fein. Gut Ding will Weile haben. Ja, ja, der Sang iſt für einige Monate verſchollen! Er hat manchem„Philiſter“, der zu nahe an den Studentenhäu⸗ ſern wohnt, oft die Nachtruhe verdorben, aber trotzdem: er vermißt ihn. Der eigentlich Radau wird ja auch in den zum Schloß führenden Straßen Tag und Nacht von den Autos ge⸗ macht und noch mehr von den Motorrädern. Es gibt in Hei⸗ delberg einen Verein, der den übermäßigen Lärm auf den Straßen bekämpft. Er hat ſich eine Aufgabe geſtellt, die nur ſchwer, vielleicht überhaupt nicht zu löſen iſt. Das moderne Leben iſt nun einmal mit modernem Lärm verbunden. Allerdings könnte er gemäßigt werden, aber dazu muß ein Wille vor⸗ handen ſein, ein allgemeiner Wille. Daran fehlt es nicht nur in Heidelberg, ſondern überall. Die Univerſität war im vergangenen Sommerſemeſter von etwas über 3300 Studierenden beſucht. Man ſollte eigent⸗ lich meinen, daß dieſe Zahl höher ſein müßte gerade für Hei⸗ delberg und daß es kleinere Univerſitäten weit überflügeln müßte. Vielfach wird behauptet, namentlich von Geſchäfts⸗ leuten, daß das miniſterielle Verbot der Schlägermenſur ungünſtig auf den Beſuch einwirke. Etwas Wahres iſt zwei⸗ fellos daran. Fördernd hat jedenfalls die Verordnung des Juſtizminiſters Trunk auf die Frequenz der Univerſität nicht gewirkt. Und es immerhin bezeichnend, daß die badi⸗ ſche Landesregierung mit dieſem Ukas vereinzelt daſteht. Heidelberg ſtand früher im Rufe, daß der Bruder Stu⸗ dio ſich nicht überar beine. Wenn es früher ſo geweſen ſein mag, ſo iſt es heute anders. Es wird geſchafft und es wird fleißig geſchafft; auch von den Korporationen, die des⸗ wegen durchaus nicht ihre Füchſe zu Duckmäuſern und Stre⸗ bern erziehen wollen. Dem Ernſt der Zeit trägt auch die akabemiſche Jugend Rechnung und das iſt ein Zeichen für gefunden und auch idealen Sinn, der ihr innewohnt. Und auch ein Zeichen der Zeit, aber ein gutes unter den nur alzu vielen unguten. Auch die Ruperto Carola wird einmal,» die Zeit der Erneuerung gekommen iſt, von ſich ſagen dürfen, daß ſie ihr gutes Teil dazu beigetragen habe. Jeder Natrufreund hofft ſehnlich, daß die Arſenbeſtäubung der von dem bekannten=Hädling befallenen Wälder an und auf dem Heiligenberg gründlich wirken möge. Große Teile der infizierten Beſtände bieten einen wahrhaft traurigen Au⸗ blick. Kahl, wie tot ſtarren die Aeſte der Kiefern in die Luft. 1 Noch aber iſt nicht alles verloren. Wenn die Beſtäubung ge⸗ wirkt hat, werden ſie noch einmal Nadeln treiben und geſun⸗ den. Wenn ſie gewirkt hat! Das wird ſich im Herbſt zeigen. 4 XI. 77570 dd... Tagungen Tagung des pfälziſchen Guſtav⸗Adolf⸗Vereins * Pirmaſens, 1. Aug. Nach 21 Jahren hatte der pfälzk⸗ ſche Hauptverein der Guſtav⸗Adolf⸗Stiftung wiederum ſein Jahresfeſt nach Pirmaſens einberufen. In der Stadt wurden große Vorbereitungen getroffen. Die ganze Stadt war feſtlich geſchmückt und alle Straßen wieſen reichen Flaggenſchmuck auf. Das Feſt wurde geſtern abend mit Choral⸗Muſik von den Türmen der proteſtantiſchen Kirchen und mit Glockengeläute eingeleitet. Um 5 Uhr nachmittags fand im Evang. Vereinshaus die Abgeordneten ver⸗ ſammlung ſtatt, in der hauptſächlich die pfälziſchen und außerpfälziſchen Gemeinden bekannt gemacht wurden, die im letzten Jahr vom Guſtav⸗Adolf⸗Verein mit Beihilfen bedacht worden ſind. Am Abend begann im Volksgartenſaal ein Feſtabend, der außerordentlich guten Beſuch aufwies. Kirchenrat Schreiner⸗Pirmaſens begrüßte die Gäſte im Auftrag des Pirmaſenſer Vereins, beſonders den Vorſtand des Vorſtand des Hauptvereins, Geh. Rat D. Dreſcher⸗ Speyer, der jetzt ſein Amt als Vorſitzender niederlege, ſeine Tätigkeit aber, nachdem er zum Ehrenvorſitzen den ernannt worden ſei, dem Verein erhalte. ö Der Redner ging dann auf die Tätigkeit des Guſtav⸗ Adolf⸗Vereins ein. Oberbürgermeiſter Geh. Rat Strobel begrüßte die Tagung im Namen der Stadt, für das Bezirks⸗ amt ſprach Reg.⸗Rat Dr. Schug. Der Vorſitzende des Vereins, Geh. Rat D. Dreſcher, dankte für den herzlichen Empfang in Pirmaſens und ver⸗ breitete ſtch dann im einzelnen über die Aufgaben des Vereins, wobei er beſonders auf die Not der proteſtan⸗ tiſchen Diaſpora⸗Gemeinden in Polen und Rußland einging. Pfarrer Müller⸗Olmütz, der die Feſtre de hielt, ſprach über die Not der proteſtantiſchen Deut⸗ ſchen in der Tſchechoſlowakei, über den Gründer der proteſtantiſchen Kirche in der Tſchechoſlowakei, Johann Hus, und rühmte das Andenken der Leute, die ihres Glaubens wegen Haus und Hof verlaſſen mußten. Der Abend war von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt. Der zweite Tag begann mit Poſaunenblaſen und Glocken⸗ geläute. Um.30 Uhr bewegte ſich ein großer Fe ſt z ug vom Bauplatz der neuen Paulus⸗Kirche aus durch die Straßen der Stadt, die von einer dichten Zuſchauermenge umſäumt waren. Baue mi eigendelmeBaugeid der Baulpar kalle der Ormrmnlütmqge Oeletiichant mm delchrün. 72 Wüftenrot⸗ Württembergs Unkünadare Tügungsdarleden zu 4 oder 5 7% Aus L ladren warden Nei Bampareru Db 88 a. wage Darteden be 55 ** 1 5 —— u cru re er 5 8 Sau, ben 4. August 1928 Neue Mannheimer Zeituntz[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 359 Veranſtaltungen Samstag, den 4. Auguſt Theater: e Gaſtkpiel Maz Adalbert:„Der Herr vn...16 Uhr.— Operettenſpiele im Roſe ten: 5 cottchen“.00 Uhr.. Konzerte: Fri ed rich s p ark: Abendkonzert..30 Uhr. Unterhaltung: Klein kunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Das Karuſſell des Todes“.— Schauburg:„Der gelbe Paß“.— Palaſt⸗Theater:„An der Ich önen blauen Donau“.— Scala und Capitol:„Zehn Tage, die die Welt erſchütterten“.— Gloria:„Die verkaufte Frau“.— Ufa:„Das Glrlvon der Rebu“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſenm: 10—1,—5 Uhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonn⸗ tag vorm von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr. 5 Aus dem Lande Erntenachrichten st. Aus dem Neckartal, 3. Aug. Die Landwirte ſtehen mitten in der Ernte, die dieſes Jahr als eine Vollernte zu bezeichnen iſt. Druͤſchergebniſſe von Winter⸗ und Sommer⸗ gerſte ergaben 75 bis 85 Pfund vom Ar. Gleichfalls iſt das Strohergebnis ſehr gut. Zurzeit werden Korn, Weizen, Spelz und Hafer abgeerntet. Die Landwirte haben viel künſtlichen Dünger geſtreut, der ſich dieſes Jahr bezahlt macht. Die land⸗ wirtſchaftlichen Lagerhäuſer haben den Kunſtdung auf Kredit geliefert und jetzt wird dieſer durch Getreide abgedeckt. Den Landwirten ſind dieſe Einnahmen zur Schuldenfreimachung nur zu gönnen. Gleichfalls günſtig ſieht es im Gemüſe⸗ bau aus. Die Konſervenbohnen hängen voll und für das Pfund werden 35 Pfg. im Durchſchnitt bezahlt. Der Tabak ſteht voll und ſchön. Die erſten Schäl⸗ und Einmachgurken werden wagenweiſe in die Konſervenfabriken geliefert. Die Zucker⸗, Rot⸗ und Futterrüben könnten allerdings etwas Regen brauchen. * Aus dem Lobbachtal, 1. Aug. Die Ernte hat in dieſer Gegend ihren Höhepunkt erreicht. Der Körner⸗ und Stroh⸗ ertrag kann in jeder Hinſicht als gut bezeichnet werden. Die Körner aller Getreidearten ſind infolge der heißen Witterung alle gut ausgereift, ſo daß ein gutes Mehl zu erwarten iſt. Liebesdrama, das zwei Todesopfer forderte, ereignete ſich in Aus der Pfalz Ein Liebesdrama— Mord und Selbſtmord * Rockenhanſen bei Kirchheimbolanden, 3. Aug. Ein dem benachbarten Orte Teſcheumoſchel. Der 2jährige Dienſt⸗ knecht Gerold Schwarz aus Jusheim b. Landau hatte mit der 17jährigen Irma Geib aus Teſchenmoſchel ein Liebesver⸗ hältnis, das von den Angehörigen der Geib angeblich nicht ge⸗ billigt wurde. Die jungen Leute beſchloſſen wohl aus dieſem Grunde, ans dem Leben zu ſcheiden. Sie entfernten ſich Mitt⸗ woch abend aus Teſchenmoſchel. Als ſie Freitag früh nicht zurückgekehrt waren, erſtattete der Vater des Mädcheus bei der Gendarmerie Anzeige. Bei einer alsbald unternomme⸗ nen Gendarmerieſtreife wurden die beiden am Waldrand nach Nußbach tot aufgefunden. Schwarz hatte zuerſt das Mädchen und dann ſich ſelbſt mit einem Revolver erſchoſſen. Die beiden Leichen wieſen Kopfſchüſſe auf. Die Schuß waffe wurde nebenan gefunden. 1000 Mark Belohnung * Kaiſerslautern, 3. Aug. Die Freveltat auf dem iſraelttiſchen Friedhof, bei der in der Nacht zum 7. Juli 33 Grabſteine umgeworfen und beſchädigt wurden, hat bis heute noch keine Aufklärung gefunden. Die Belohnung für die Ermittlung und Ergreifung der Urheber wurde nun⸗ mehr von der pfälziſchen Kreisregierung und der Kultus⸗ gemeinde auf 1000 Mark erhöht. ** * Landau, 2. Aug. Im Bahnhof Rohrbach⸗Steinweiler iſt ein Bäckerlehrling dabei ertappt worden, als er das kleine Türchen des Fahrkartenſchalters auf mechaniſchem Wege von außen öffnete und der Kaſſe einen kleinen Geld⸗ betrag entnahm. Er hat dieſen Eingriff ſchon wiederholt vor⸗ genommen und im ganzen etwa 42 RM. entwendet und für ſich verbraucht. Kaiſerslautern, 1. Auguſt. Der unbekannte Täter, der die Stationskaſſe im Bahnhofs⸗Gelände zu Kindsbach be⸗ raubt hat, wird, wie folgt beſchrieben: 25 bis 28 Jahre alt, mittlere Größe, 1,65 bis 1,68 Meter, hagere Geſtalt, trägt hell⸗ farbigen Anzug, dunkle Kappe und eine Brille mit heller Ein⸗ Das heiße Wetter kam dem Landmann beim Schneiden und Einheimſen ſeiner Früchte ſehr zuſtatten. Mit dem Schnei⸗ den von Hafer wurde auch ſchon begonnen, ſodaß die Ernte, wenn die Witterungsverhältniſſe günſtig bleiben, in etwa g8 Tagen als beendet anzuſehen iſt. Der Stand der Kartoffeln, Dickrüben und Zuckerrübenfelder iſt weniger günſtig, da durch die lange Trockenheit den Pflanzen die nötige Feuchtigkeit fehlt. Der Tabak, der aber nur wenig angebaut wurde, verſpricht ebenfalls eine gute Ernte.— Die Erbſenernte iſt beendet. Für den Zentner wurden 8,50 Mark bezahlt. Mit dem Pflücken der ſogenannten Prinzeßbohnen wurde begon⸗ nen. Dieſe werden wöchentlich dreimal durchgepflückt. Eine reiche Ernte verſprechen die Trauben; dagegen ſind die Obſtausſichten mit Ausnahmen von Zwetſchgen nicht gut. Ein deutſcher Held Raſtatt, 3. Aug. In Raſtatt hauchte vor einigen Tagen ein Mann ſein Leben aus, beſſen Name in der Geſchichte der letzten Opfer des Krieges für immer einen ehrenvollen Platz behalten wird. Der ehemalige Avignongefangene Leo Stäbler wurde burch den Tod von ſeinem in der Gefan⸗ genſchaft erhaltenen ſchweren Lungenleiden erlöſt. Leo Stäbler trat 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Mecklenburger Jäger⸗ bataillon ein und geriet im Dezember 1915 mit ſchweren Ver⸗ wundungen(Lungenſchuß und mehrere Armſchüſſe) in fran⸗ öbſtſche Gefangenſchaft. Mit kaum verheilten Wunden wurde er von ben Franzoſen zu ſchwerer Arbeit gezwungen. Seine Weigerung brachte ihm zehn Jahre Zuchthaus ein. Nach dem Waffenſtillſtand kam er als geborener Elſäſſer aus dem »Straflager Avignon in das Elſäſſerlager nach Paris. Einem erneuten Abtransport nach Avignon entzog ſich Stäbler im Jahre 1919 durch einen kühnen Flucht verſuch, der ihn ö und einige Kameraden über die Schweiz nach Deutſchland Brachte. Die Oeffnung der Rheinbrücken * Kehl, 3. Aug. Auf eine neuerliche Anfrage betr. die Oeffnung der Rheinſchiffsbrücken erhielt der elſäf⸗ ſiſche Generalrat Biſch vom Präfekten die Antwort, daß der Vertrag über den deutſch⸗franzöſiſchen Grenzverkehr, der am 15. Mat in Paris ratifiziert wurde, am 15. Juni in Kraft ge⸗ treten iſt. Die Rheinbrücken von Gersheim⸗Ottenheim, Mar⸗ kolsheim⸗Sasbach, Schönau⸗Weiswetil ſind bereits dem Verkehr übergeben. Aus techniſchen Gründen iſt das Ueberſchreiten der Rheinbrücke von Rheinau⸗Kappel erſt vom 15. Auguſt ab möglich. Was die übrigen Rheinbrücken anbelangt, iſt eine Entſcheidung bis zur Stunde noch nicht getroffen. Nichts deſto⸗ weniger gehen die diesbezügl. Verhandlungen zur Zeit weiter, ſodaß in Bälde mit einer weſentlichen Ver beſſerung der Grenzbeziehungen beider Länder zu rechnen iſt. Fleiſchvergiftungen— Zwei Tote * Urloffen(Amt Offenburg), 3. Aug. Vor etwa 12 Tagen erkrankten hier 15 Perſonen unter Erſcheinungen, die auf Ruhr ſchließen ließen. Es ſtellte ſich jedoch heraus, daß ſie Fleiſch von einem notgeſchlachteten acht Tage alten Kalbe gegeſſen hatten, deſſen Fleiſch nicht zum Fleiſchbeſchauer ge⸗ geben, ſondern ohne weiteres an Verwandte und Bekannte verteilt worden war. Von den fünfzehn Erkrankten ſind die Fran des Landwirts, der das Kalb ſchlachtete, und ein Feld⸗ hitter geſtor ben. Die Staatsanwaltſchaft erhielt erſt hehn Tage ſpäter von den Vorgängen Kenntnis, konnte jedoch noch einige Stücke des Fleiſches beſchlagnahmen. Die Unterſuchung wies bei den beſchlagnahmten Stücken Paratyphus bazillen nach. Die übrigen Erkrankten befinden ſich jetzt auf dem Wege der Beſſerung. * 2 r. Mosbach, 1. Aug. Der erſt 34 Jahre alte Hauptlehrer Andreas Staiger geriet beim Baden im Neckar in Un⸗ tiefen und verſank, ohne daß die Kinder, die in ſeiner Nähe badeten, etwas merkten. Unter den zuſchauenden Kin⸗ dern befand ſich ein Kind des Ertrunkenen, während ſeine Frau in Eberbach Einkäufe beſorgte. Die Leiche wurde geländet. Staiger war ſeit zwei Jahren in Pleutersbach tätig. * Karlsruhe, 3. Aug. Bei dem kurzen, aber heftigen Gewitter in der Nacht zum Mittwoch ſchlug der Blitz in das Gebäude des Herz⸗Jeſu⸗Stifts bei der Peter⸗ und Pauls⸗ kirche, glücklicherweiſe jedoch ohne zu zünden. Der Dach⸗ ſtuhl wurde beſchädigt und ſämtliche elektriſchen Licht⸗ und „Klingelleitungen geſtört. Die Detonation war ungewöhnlich heftig und ſchreckte die Bewohner der Nachbarſchaft aus dem Schlaf. Da kein Licht brannte, mußte noch in der Nacht der Inſtallateur gerufen werden. Außer dem großen Schrecken kamen die Inſaſſen des Gebäudes unbeſchädigt davon. 4 1 faſſung. Auf Veranlaſſung der Bahnbehörde begaben ſich die Beamten der Kaiſerslauterer Kriminalpolizei unter Füh⸗ rung des Polizeirats v. Hauſen zur Sicherung der Tatorts⸗ ſpuren noch in der Nacht nach Kindsbach. Die Erhebungen nach dem Täter ſind im Gange. Nachbargebiete Der niedrige Rheinwaſſerſtand * Worms, 3. Aug. Der Wormſer Pegel ſtand heute auf dem Nullpunkt. Der Rhein hat damit wieder einen Tief⸗ ſtand erreicht, der keine alljährliche Erſcheinung iſt. Aller⸗ dings kommt er noch nicht an den Waſſerſtand von 1921 her⸗ an, der ſeinerzeit 1,25 Meter unter Null betrug. Es iſt bei der Fortdauer der trockenen Witterung mit einem weiteren Sin⸗ ken des Waſſerſtandes zu rechnen. Die Lage wird in⸗ folgedeſſen für die Schiffahr von Tag zu Tag kataſtrophaler. Ueberall treten die Untiefen hervor. Felſen, die man ſeit Jahren nicht ſah, tauchen auf und werden der Schiffahrt gefährlich. Bluttat auf einem Arbeitsamt * Frankfurt a.., 3. Aug. Der Arbeitsloſe Joſeph Willkomm weigerte ſich heute auf dem Frankfurter Ar⸗ beitsamt, eine ihm angebotene Arbeit zu übernehmen. Daraufhin ſollte geprüft werden, ob man ihm die Unter⸗ ſtützung nicht entziehen ſollte. Willkomm geriet darüber in große Erregung, zog einen Revolver hervor und ſchoß dem Beamten der Stellen vermittlung, Peter Ellen⸗ bach, eine Kugel in den Kopf. Der ſchwerrverletzte Beamte wurde in das Heilig⸗Geiſt⸗Hoſpital gebracht. Die Aerzte glauben, ihn am Leben erhalten zu können. In der großen Verwirrung, die entſtand, konnte Willkomm fü ch⸗ tig gehen und bisher nicht gefaßt worden. Es handelt ſich um einen Arbeitsloſen, dem das Arbeitsamt wiederholt Ar⸗ beit vermittelt hat und der in vier Fällen nach kurzer Zeit aus ſeiner Arbeitsſtelle entlaſſen wurde oder ſie frei⸗ willig verließ. Auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen wurde er wiederholt mit der üblichen Unterſtützungs⸗ ſperre belegt. Neuerdings hatte er wiederum eine Arbeits⸗ ſtelle nach zehn Tagen verlaſſen. Nachdem ihm daraufhin heute morgen die Arbeitsloſenunterſtützung abgelehnt wurde, begab er ſich an den Schalter des Beamten Ellenbach und zog, nach⸗ dem er dem Beamten den Vorwurf gemacht hatte, an der Ab⸗ lehnung der Unterſtützung ſchuld zu ſein, den mitgeführten Revolver. * * Hofheim(Ried), 2. Aug. Bei einer Motorradfahrt ver⸗ unglückt iſt der Arbeiter Ludwig Huber von hier. Zwiſchen Hofheim Worms wollte der junge Fahrer einige Radfahrer überholen. Hierbei geriet er von der Straße ab und fuhr gegen die Strebe einer Telegraphenſtange, die morſch war und abbrach. Der Fahrer und ſeine Schweſter auf dem Sozius flogen vom Motorrad aufs Feld. Während die Schweſter mit einigen geringen Verletzungen und dem Schrecken davonkam, liegt der junge Mann mit ſchweren in⸗ neren Verletzungen im Wormſer Krankenhaus bedenk⸗ lich darnieder. * Darmſtadt, 3. Aug. Ein 12jähriges Mädchen war von ſeinen Eltern in die Stadt geſchickt worden um Beſor⸗ gungen zu machen. In der Karlſtraße wurde das Kind von einem unbekannten Manne ins Geſicht geſchlagen. den es in der Hand hielt. Dann ſuchte der Räuber auf ſeinem Fahrrad das Weite. * Nordheim, OA. Brackenheim, 2. Aug. Hier gerieten z wet Kanalarbeiter mit zwei hieſigen Bürgersſöhnen in einen Wortwechſel, der in Tätlichkeiten ausartete, wobei der 21 Jahre alte Hermann Schts, Sohn der Witwe Schiz hier, einen gefährlichen Bauchſtich bekam. Die Schlag⸗ ader wurde verletzt, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Ferner erhielt der 19jährige Karl Bachmann, Sohn des hieſigen Fronmeiſters, einen Stich in den Oberſchenkel. Beide Schwerverletzte wurden mit dem Auto in das Bezirks⸗ krankenhaus nach Brackenheim verbracht. Ueber die Tat herrſcht in der ganzen Gemiende gerechte Entrüſtung. Der ſchwer verletzte Hermann Schiz iſt bereits ſeinen Verletzungen erlegen. Karl Bachmann iſt nicht lebensgefährlich verletzt. Der Täter Huber von Oberbayern iſt ins Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert worden, Der Rohling raubte ihm zudem einen Zehnmarkſchein, K Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfälen Ein Autodieb hinter Schloß und Riegel Wie bereits im geſtrigen Abendblatt kurz gemeldet, wurde der 21 Jahre alte Chauffeur und frühere Metzgergeſelle J. K. Reichert geſtern vom hieſigen erweiterten Schöffengericht ver⸗ urteilt. R. war des Diebſtahls, der gefährlichen Kbrper⸗ verletzung und des Widerſtands gegen die Staatsgewalt angeklagt. Bereits mehrmals mit Geldſtrafen wegen Ver⸗ gehens gegen das Kraftfahrzeuggeſetz und einmal mit einer viermonatlichen Gefängnisſtrafe wegen Diebſtahls vorbeſtraft, wird er jetzt beſchuldigt, in der Zeit vom 11. April bis zum 16. Juni ſich zehn Autos angeeignet zu haben. Da⸗ mit machte er—600 Km. weite Spritztouren und ließ die Autos dann irgendwo ſtehen, die meiſten allerdings in der Nähe ſeiner Wohnung in Käfertal. Bevor er aber die Autos verließ, eignete er ſich noch darin befindliche Sachen, wie Hüte, Schirme, Mäntel, Werkzeuge, ſetdene Umſchlagtücher, Revolver uſw., an, die er dann in Geld umſetzte, oder an Freunde und Freundinnen ver⸗ ſchenkte. Nach der Entwendung der zwei erſten Autos erging an den Angeklagten ein Haftbefehl. Nach einem Tage wurde er jedoch wieder freigelaſſen. Die Haftſtrafe diente ihm aber keineswegs zur Mahnung, ſondern ſein ungeſtümes Ver⸗ langen nach dem Autofahren trieb ihn noch zu weiteren acht Auto⸗Diebſtählen. Er iſt Beſitzer eines Führerſcheines 3 B. Auf die Neugierde der Leute, warum er ſo oft einen anderen Wagen fahre, antwortete er, daß ſein Vater Aut⸗ händler ſei. In Wirklichkeit aber iſt ſein Vater Obſt⸗ händler und nach den Ausſagen des Beſchuldigten Beſitzer eines Laſtkraft⸗ und Perſonenwagens. Vor einiger Zeit verunglückte ſein Vater mit dem Per⸗ ſonenwagen ziemlich ſchwer. Am 21. Juni konnte der An⸗ geklagte dann zum zweitenmale von einem Schutzmann ver⸗ haftet werden und zwar als er wieder ein fremdes Auto ſteuerte. Er verſuchte mit dem Auto zu entkommen, wurde aber bon dem Beamte mit vorgehaltenem Revolver in Schach gehalten. Seitdem befindet ſich Reichert in Unterſuchungshaft. In der Unterſuchungshaft hatte er am Bette ſeiner Zelle einen ungefähr—3 Pfund ſchweren Bettfuß abgemacht und ihn unter ſeine Jacke geſchoben, ſo daß es von niemand bemerkt wurde. Wie Reichert nun von dem Wachtmeiſter Schmidt bet einer Vernehmung in ſeine Zelle zurückgebracht wurbe, ſchlug er ben Bettfuß dem Beamten auf den Kopf. Der Wachtmeiſter ſank ſofort bewußtlos zu⸗ ſammen, hatte aber nach wenigen Minuten die Kraft, auf allen„Vieren“ ſich zum Zimmer der Kriminal⸗ polizei zu ſchleppen und dort den Namen Reichert hineinzurufen. Wenige Minuten ſpäter konnte der Angeklagte in der Stadt wieder verhaftet werden. Oberſtaatsanwält Mickel hatte eine Geſamtſtrafe von 7 Jahren be⸗ antragt. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Säger, erkannte, wie ſchon gemeldet, auf eine Geſamtſtrafe von 6 Jahren Gefängnis. 4 Jahre Zuchthaus für einen ſchweren Jungen Vor dem erweiterten Schöffengericht Bochum ſtand mit 9 weiteren Angeklagten der Schloſſer Heinrich Wichelmann, ein„ſchwerer Junge“, der erſt Mitte vorigen Jahres aus dem Zuchthaus entlaſſen wurde. Sofort machte er ſich an neue Arbeit. Im Oktober brandſchatzte man in der Bochumer Innenſtadt zahlreiche Konfektions⸗ und Pelzgeſchäfte, nahm dutzendweiſe Paletos, in einem Falle ſogar für 5000 Mark Pelzmäntel mit. Als Täter ſetzte man Wichelmann und zwei Brüder Schade aus Wattenſcheid hinter Schloß und Riegel. Die Eltern der Schades und einige weitere Watten⸗ ſcheider ſitzen als Hehler auf der Anklagebank. Wichelmann ſpielt den„ranken Mann“. Aus dem Gefängnis ſchrieb er Briefe, daß er ſich zu„Studienzwecken“ dort aufhalte, erſt kürzlich habe ihn eine Fliegerkommiſſion beſucht und ähnliche Scherze. Dann verſchluckte er Löffel, um wirklich krank zu werden. Der ſachverſtändige Arzt hielt W. für durch⸗ aus körperlich und geiſtig geſund. Es handle ſich um einen Simulanten. Nach umfangreicher Verhandlung verurteilte das Gericht Wichelmann wegen vierfachen ſchweren Rückfall⸗ diebſtahls zu vier Jahren Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und Polizeiaufſicht. Die mitangeklagten Brüder Schade kamen mit 6 bezw. 9 Monaten Gefängnis davon, die Hehler erhielten Gefängnis von 2 Mochen bis 3 Monaten bei teilweiſer Be⸗ währung. Natürlich machte Wichelmann auch zum Schluß wieder Theater. Er erkenne die Prozeßführung nan, lehne den Gutachter ab und frage, ob das Urteil etwa„im Namen des Volkes“ geſprochen ſei? Der Angeklagte will Berufung einlegen. 1 § Wenn man einen falſchen Brief erhält.. Der 21 Jahre alte Kellner Joſef Schmid von Kaiſerslautern war vom Kaiſerslauterer Gericht zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt worden, weil er einen Brief mit 200 Mk. Inhalt, der an einen gewiſſen Scheid abrefſtert und ihm irrtümlicherweiſe zugeſtellt worden war, in Empfang nahm und das Geld für ſich ver⸗ wendete. Schmid erhob gegen dieſes Urteil Einſpruch, erreichte damit aber nur, daß die Strafe verdoppelt wurde. Er erhielt wegen eines Vergehens der Unterſchlagung eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 4 Wochen. CCCVVVVVVVFVVFFV—————TT—TT—————¼ꝓ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Auguſt Nein Pegel 30. 51[ 1. 2 3. 4. Meer-Begel 20 J ft. 1 J 5177820284251 7587 Schaftes.31.35..2.27127 Marnbem 2,802,252 72245 2,702.70 ehl 2,42.422,44 2,9 2,87.40 Jagſtfeld 3 0 8 Mapau.094.057 4044.02 401 Mannheim.842,77.782,78.752,75 8 Raub 1,75.1012 1821,64.64. Cöln 18501880127.26 1,221.28. 2 0 Waſſerwärme des Rheins 21,5 C 4 erausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas 0 Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, Teppiche H. Engelhard Nachf. N 3. 10, Kunststrage 6. Seite. Nr. 35 2 7 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabey Samstag, den 4. Au guſt 1 928 E Die Amſterdamer Ereigniſſe am Freilag (Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Deutſche Teilerfolge am Freitag— Erfolge im Rudern, Ringen, Fechten und Modernen Fünfkampf— Büchner über 400 Meter Dritter— Nurmi von Ritola geſchlagen. Das Programm der olympiſchen Spiele wird von Tag zu Tag umfangreicher. Am Freitag ſah man Leichtathleten, Ru⸗ derer, Ringer, Segler, Fechter und die Modernen Fünf⸗ kämpfer in Aktion. Das Hauptintereſſe der 20000 Zuſchauer könzentrierte ſich natürlich auf die leichtathletiſchen Wett⸗ bewerbe. Hier ſtanden die 400 und 5000 Meter zur Entſchei⸗ dung. Außerdem wurden aber auch ſchon die erſten fünf Uebungen des Zehnkampfes und die vierte Uebung des Modernen Fünfkampfes, das 4000 Meter⸗Querfeldeinlaufen, abſolviert. Vor Beginn der Leichtathletikkämpfe ſollten Körnig⸗Deutſchland und Scholz⸗USA. einen Entſchei⸗ dungslauf um die Bronze⸗Medaille des 200 Meter⸗Rennens austragen. Die Spannung im Publikum war groß. Pünkt⸗ lich um zwei Uhr erſchienen Körnig und der Starter auf dem Plan, auf den Amerikaner aber mußte man lange warten. Endlich nach einer halben Stunde wurde be⸗ kannt, daß der Amerikaner nicht antreten würde. Körnig blieb alſo endgültig Dritter und Inhaber der Bronze⸗ Medaille. Das Nichtantreten von Scholz wird allgemein mit der ſchlechten Verfaſſung der amerikaniſchen Läufer erklärt. Die Amerikaner geben an, daß ſie unter dem Klima Hollands leiden würden. Außerdem iſt aber auch feſtzuſtellen, daß ſie übertrainiert ſind. Sie haben in Amſterdam ſo manche Hoff⸗ nung zu Grabe tragen müſſen und als ſie am Freitag im 400 Meter⸗Laufen durch Barbutti den erſten Sieg in einer Laufkonkurrenz erſtritten, wurde von ihnen der Sieger in einer Weiſe gefeiert, die man hier noch nicht erlebte. Die Yankees entſchädigten ſich damit für die anderen Fälle, in denen ſie zum Schweigen verurteilt waren. Deutſchland belegte hier einen dritten Platz, den Büchner in 48,4 Sek. erſtritt. Auch ſonſt waren unſere Landsleute an dieſem Tage wieder recht erfolgreich. Im Zehnkampf haben ſich un⸗ ſere vier Vertreter Barth, Lemperle, Huber und Ladewig bislang ganz gut gehalten. Beim Fünfkampf hält Leutnant Kahl noch immer den zmeiten Platz. Hax und Hölter ſind unter den 37 Bewerbern bislang ebenfalls befriedigend plaziert. ö Bei den Ruderern gab es Sieg und Niederlage. In den Vorläufen des Freitags war der Doppelzweier Vogt⸗ Hoek erfolgreich, der Dresdener R. V. unterlag im Vierer ohne Steuermann gegen die favoriſierten Amerikaner knapp. Walter Flinſch iſt indisponiert, er verlor heute auch ſeinen Befähigungslauf.— Unſere Fechter qualifi⸗ gierten ſich im Mannſchafts⸗Degenkampf durch Siege über Finnland und Rumänien für die Zwiſchenrunde. Unſere Landsleute haben ſich alſo am Freitag, der übri⸗ gens mit ſeinem prächtigen Sommerwetter der ſchönſte der bisherigen Amſterdamer Olympia⸗Tage war, wieder ganz be⸗ friedigend gehalten. Die 400 Meter ⸗Entſcheidung Zwei Deutſche, Stortz und Büchner, hatten ſich neben zwei Amerikanern, einem Canadier und einem Engländer für den Endlauf qualifiziert. Zum Start traten die Sechs von innen gerechnet in der Reihenfolge Barbutti, Rinkell, Stortz, Ball, Phillips an. Büchner hatte einen ſchlechten Start, kam aber wieder auf. Eingangs der Geraden lag das Feld in einer Linie. Phillips und Stortz fielen zurück, die anderen vier kämpften in einer Linie erbittert weiter. Barbutti gewann 50 Meter vor dem Ziel einen Vorſprung von einem Meter, den er auch hielt. Im Endkampf der Mittelgruppe behielt schließlich Ball knapp vor Büchner Oberhand. Das offizielle Ergebnis lautete: 1. Barbutti⸗US A. 47.8 Sek. 2. Ball⸗ Canada 48 Sek. 3. Büchner⸗Deutſchland 48.4 Sek. 4. Rinkell⸗ England. 5. Stortz⸗Deutſchland. 6. Phil⸗ lips⸗US A.— Die Zeitabſtände zwiſchen den erſten drei dürften nicht ganz weitere 1½ Meter ſtimmen, Ball war einen Meter, Büchner zurück. Ritola vor Nurmi Bei der 5000 Meter⸗Entſcheidung kam es zu einer neuer⸗ lichen Begegnung zwiſchen den beiden alten Rivalen Nurmi und Ritola. Endlich gelang es Ritola einmal, ſeinen großen Landsmann zu ſchlagen. Bei Nurmi, der nun die dritten bihmpiſchen Spiele beſtreitet und auch diesmal im 10 000 Meter⸗Laufen noch zu einer Goldenen Medaille kam, macht ſich das Alter doch allmählich bemerkbar, er brach nach dem Lauf erſchöpft zuſammen. In den erſten ſieben Runden kämpften Nurmi und der Amerikaner Smith mit wechſelvollem Exfolg erbittert um die Führung. In der ſiebten Runde führte Nurmi vor Smith, Ritola und, Lermond⸗uSA. In der nächſten Runde ſtieß Ritola plötzlich vor und übernahm die Führung, Smith fiel erſchöpft zurück, Wide legte ſich für ihn auf den dritten Platz. Wie beim 10000 Meter⸗Laufen, ſo be⸗ herrſchten auch jetzt die drei Nordländer Nurmi⸗Ritola⸗Wide die Situation, die übrigen Läufer fielen mehr und mehr ab, weil ſie dem Tempo nicht folgen konnten. In der Zielkurve verſuchte Nurmi vergeblich einen Angriff auf Ritola. Ritola verſchärfte ſein Tempo noch und ging unter dem Jubel der Maſſen mit zehn Metern Vorſprung durchs Ziel. Nurmi war im Ziel mit ſeinen Kräften völlig zu Ende. Mit geringem Ab⸗ ſtand ſolgte Wide. Weiter zurück lagen Lermond, Magnuſſen⸗ Schweden und Kinunen⸗Finnland. Die Zehnkämpfer Schon am frühen Morgen des Freitags traten die Zehn⸗ kämpfer zu den erſten fünf Uebungen, 100 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen, Hochſprung und 400 Meter an. Die beſte Ge⸗ ſamtleiſtung in dieſen fünf Konkurrenzen vollbrachte über⸗ raſchenderweiſe der Schwede Janſſon, der zur Zeit vor Jär⸗ binen⸗Finnland, Steward⸗US A. und Yrjölä⸗Finnland führt. Ueberraſchend gut hielt ſich auch der Oeſterreicher Weſſely, der auf den ſechſten Platz kam. Die vier deutſchen Vertreter Barth, Lemperle, Huber und Ladewig hielten ſich unter den 40 Bewerbern recht gut, ſie lagen zum Schluß im Mittel⸗ treffen. Vor der Eutſcheidung bei den Fünfkämpfern Die 37 Teilnehmer am Modernen Fünfkampf hatten am Freitag die vierte Uebung, das 4000 Meter⸗Querfeldeinlaufen zu beſtreiten. Hierbei lagen unſere Vertreter wieder im Mittelfeld. Kahl konnte aber immerhin ſeinen zweiten Platz hinter dem Schweden Thofeldt verteidigen. Hölter und Hax folgen auf dem ſechſten und ſiebenten Platz.— Am Samstag fällt mit der Reitübung die Entſcheidung. Der Schluß dürfte einen unſerer Vertreter unter den erſten Sechs ſehen und das wäre immerhin ein Erfolg. Im Vorjahre blieben die deutſchen Offiziere bei einem Modernen Fünfkampf mit ſchwediſchen Offizieren noch von allen fünf Schweden ge⸗ ſchlagen. Der Fortſchritt iſt alſo ſehr deutlich, das Ergebnis beſſer, als man erwarten durfte. Veginn der griechiſch römiſchen Ringkämpfe Vier Deutſche in der Vorrunde ſiegreich Bei überraſchend lebhaftem Andrang des Publikums, un⸗ ter dem ſich wieder ſehr viele Deutſche aufhielten, wurden am Donnerstagabend und Freitag vormittag in der Kraftſport⸗ halle die Vorkämpfe im griechiſch⸗römiſchen Ringkampf durchgeführt. An den Kämpfen in den ſechs Gewichtsklaſſen nahmen nicht weniger als 107 Ringer teil. Unſere Lands⸗ leute ſchnitten in der Vorrunde verhältnismäßig gut ab, vier konnen ſich für die nächſte Runde qualifizieren, zwei ſchieden aus. Im Bantamgewicht war der Nürnberger Leucht ſeinem Gegner, dem Polen Ganzera ſtark überlegen, er legte ihn bereits nach fünf Minuten auf beide Schultern. Sehr leicht legte dann im Federgewicht der Dortmunder Steinig den Polen Maſurek ſchon nach drei Minuten auf beide Schultern. Eine unerwartete Niederlage erlitt Leicht⸗ gewichts⸗Europameiſter Sperling ⸗ Dortmund. Er wurde von dem Tſchechen Vavra, der ihm im Standkampf überlegen war, nach 13% Minuten geworfen.— Auch im Mittelgewicht zog ſich der deutſche Vertreter, Simon, eine Niederlage zu, er wurde von Kusnets⸗Eſtland nach Punkten beſiegt. Dafür gab es dann in den beiden ſchweren Klaſſen wieder deutſche Erfolge. Rieger bezwang im Halbſchwergewicht den Dänen Hanſen nach Punkten und Gehring⸗ Ludwigshafen trug im Schwerge⸗ wicht einen Erfolg davon, der kaum überzeugender ſein konnte. Er warf den gewiß nicht ſchlechten Dänen Larſen nach :45 Minuten. Abſchluß der Vorläufe im Rudern Ein Sieg— eine Niederlage Die Ruderwettkämpfe wurden am Freitag vormittag auf dem Kanal von Sloten bei leichtem Gegenwind mit den Vor⸗ läufen zum Doppelzweier ohne Steuermann, zum Zweier mit Steuermann und zum Vierer ohne Steuermann fortgeſetzt. Am Zweier mit Steuermann war Deutſchland nicht beteiligt. Der Doppelzweier ohne Steuermann brachte unſeren Ver⸗ tretern Vogt Hoek(Berliner Renngemeinſchaft) einen leichten Sieg über Belgien. Die beiden Deutſchen führten bei 1500 Meter mit einer halben Länge Vorſprung und ſiegten ver⸗ halten in:02.2 Min., während Belgien:05.6 Min. benötigte. — Im Vierer ohne Steuermann hatte das deutſche Boot (Dresdener RV.) das Pech gleich auf den Favoriten dieſer Bootsgattung, die Amerikaner zu treffen, die ihren Vorlauf in der ſchnellſten Zeit des Tages(716.8) mit dreiviertel Bootslänge abſolvierten. a Körnig endgültig Dritter Das Kampfgericht der olympiſchen Leichtsathletikkämpfe hatte für Freitag mittag einen Entſcheidungslauf um die Bronce⸗Medaille des 200 Meter⸗Laufes zwiſchen Körnig⸗ Deutſchland und Scholz⸗US A. angeſetzt. Der Ameri⸗ kaner trat jedoch nicht an und daraufhin war Körnig endgültig Dritter des 200 Meter⸗Laufes und Inhaber der Bronce⸗Medaille. Flinſch ausgeſchieden Nachdem der Deutſche Skullermeiſter Walter Flinſch im erſten Vorlaufe dem Auſtralier Pearce mit acht Längen un⸗ terlegen war, hatte er am Freitag in einem Befähigungs⸗ lauf noch einmal die Chance weiter nach vorn zu kommen. Flinſch wurde aber in:23.4 Min. von dem in 8120.2 Min. ſiegenden Dänen Schwartz geſchlagen und ſchied damit end⸗ gültig aus. Die Ergebniſſe des Freitags Griechiſch⸗römiſcher Ringkampf Vorkämpfe: Bantamgewicht: Gobzie⸗Italien beſiegt Ahlford⸗Finnland nach Punkten, Aria⸗Frankreich beſiegt Kamel⸗Aegypten nach Punkten, Mander⸗Tſchechoflowakei beſiegt Anderſen⸗Dänemark nach Punkten, Buchim⸗Türkei beſiegt van Maaris⸗Holland nach Punkten, Putſek⸗ Eſtland wirft Miller⸗Luxemburg in:00 Min., Sindelow⸗Schweden wirft Boſe⸗Argentinien in 18 Min., Leucht⸗Deutſchland wirft Gan⸗ zera⸗Polen in 5 Min., Szabo⸗Jugoſlawien beſiegt Martinſen⸗Nor⸗ wegen nach Punkten, Szomboly⸗Ungarn beſiegt Serevines⸗Griechen⸗ land nach Punkten. Federgewicht: Said Bey⸗Türkei zwingt Milovaneco⸗Jugoflawien zur Aufgabe, Karpathy⸗Ungarn wirft Kamel⸗Aegypten in 10 Min., Vally⸗Eſtland beſiegt Schlanger⸗Oeſterreich nach Punkten, Kratochville⸗ Tſchechoflowakei beſiegt Ekeberg⸗Norwegen nach Punkten, Dillens⸗ Belgien beſiegt Meier⸗Däuemark nach Punkten, Steinig⸗Deutſch⸗ land wirft Maſurek⸗Polen in 3 Min., Rey Pardellas⸗Argentinien wirft Bieri⸗Schweiz in 7 Min., Malmberg⸗Schweden wirft Mollet⸗ Frankreich in 10 Min., Doivola⸗Finnland wirft Nolten⸗Holland in 6 Minuten. Leichtgewicht: Kereßtes⸗Ungarn wirft Dumont⸗Luxemburg in 2250 Min., Maſſop⸗Holland beſiegt Metzner⸗Jugoſlawien nach Punkten, Borges⸗Dänemark beſiegt Mumenthaler⸗Schweiz nach Punkten, Jan⸗ ſen⸗Belgien wirft Pariſet⸗Frankreich in:05 Min., Vavra⸗Tſchecho⸗ flowakei wirft Sperling⸗Deutſchland in 13:30 Min., Kapp⸗Eſtland beſiegt Poſtile⸗Italien nach Punkten, Weſterlund⸗Finnland wirft Barbieri⸗Argentinien in:45 Min., Petterfſon⸗Schweden beſiegt Pao⸗ lides⸗ Griechenland nach Punkten, Tayar Bey⸗Türkei beſiegt Blac⸗ zyca⸗Polen nach Punkten. Weitere Vorkümpfe im Griechiſch⸗römiſchen Ringen Mittelgewicht: Johanſſon⸗Schweden gewinnt gegen Frantz⸗Luxem⸗ burg nach:02 Min., Papp⸗Ungarn beſiegt Haale⸗Tſchechoflowakei nach Punkten, Saenen⸗Belgien beſiegt Poilve⸗Frankreich nach., Balkome⸗Holland wirft Balkowitſch⸗Jugoſlawien nach:20 Minuten, Bonaſſin⸗Italtien wirft Larſen⸗Norwegen nach 13 Min., Jacobſen⸗ Dänemark wirft Hury Bey⸗Türkei nach:00 Min., Kusnets⸗Eſtland gewinnt gegen Simo n⸗Deutſchland nach Punkten, Frey⸗Schweden gewinnt gegen Walzer⸗Argentinien nach Punkten. — Halbſchwergewicht: Rieger⸗Deutſchland gewinnt gegen Hanſen⸗ Dänemark nach Punkten, Ganpzeth⸗Norwegen wirft Heim⸗Holland in 4 Min., Pohla⸗Eſtland beſiegt Studer⸗Schweiz nach., Pellinen⸗ Finnland beſiegt Weſtergreen⸗Schweden nach., Scala⸗Ungarn ge⸗ winnt gegen Petterſſon⸗Lettland nach 20 Min., Vavra⸗Tſchechoſlow. gewinnt gegen Juhuſc⸗Jugoſlawien nach., Clody⸗ Frankreich ge⸗ winnt gegen Chefik⸗Bey⸗Türkei nach., Muſtapha⸗Aegypten gewinnt gegen Appel⸗Belgien nach Punkten. Schwergewicht: Urban⸗Tſchechoſlowakei wirft Calpgert⸗Belgien nach 2 Min., Donati⸗Italien gewinnt gegen Lanfanchi⸗Luxemburg nach., Gehring⸗Deutſchland wirft Larſen⸗Dänemark nach:45 Minuten, Memeth Bey⸗Türkei wirft Briela⸗Argentinien, Wiesberger⸗ Oeſterreich gewinnt gegen Svenicky⸗Lettl. n.., Bödö⸗Ungarn wirft Mohamed Bey⸗Aegypten nach 11 Min., Svenſſon⸗Schweden gewinnt gegen Mynſtröm⸗Finnland nach Punkten. Schluß der Vorläufe im Rudern Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Deutſchland Vogt⸗Hoek):02,2 Min., 2. Belgien 805,8; 2. Lauf: 1. Amerika 46,8 Min., 2. Schweiz:02 Min; 3. Lauf: 1. Canada:48,2 Min., Holland:54,8 Min.; 4. Oeſterreich(Fleſſel⸗Loſert):55,8 Minuten, 2. England; 5. Frankreich:03,63 Min., 2. Italien :10,4 Minuten. Zweier mit Steuermann: 1. Frankreich:41,4 Min.; 2. Lauf: 1. Belgien:48,2 Min., gekentert; 3. Lauf: 1. Amerika:42 Min., 2. Italien 8: Vierer ohne Steuermann: 1. Lauf: 1. Italien:24,6 Min., 2. Schweiz:35,8 Min.; 2. Lauf: 1. Amerika:16,8 Min., 2. Deut ſch⸗ land(Dresdener RV.):21 Min.; 3. Lauf: 1. England:44,2 Min., 2. Frankreich:58,2 Min. Lauf: 1. Lauf: 1. auf; 0 5 7 2 8 Lauf: 1. Schweiz:41,2 Min., 2. Leichtathletik 400 Meter⸗Vorentſcheidung: 1. Lauf: 1. 2. Barbutti⸗US A. 2 Meter zurück, 3. Stortz⸗Deutſchland, 4. Ungarn, 5. Broos⸗Holland, 5. Krotoff⸗Fr veich; 2. Lauf: 1. Bü ch⸗ ner⸗Deutſchland 48,6 Min., 2. Philipps⸗US A. 5 Meter zurück, 3. Rinkell⸗England 1 Meter zurück, 4. Wilſon⸗Canada, 3. Edwards Canada, 6. Feger⸗Frankreich. In die Entſcheidung kommen: Büchner, Stortz⸗Deutſchland, Philipps, Barbutti⸗U SA., Ball⸗Canada, Rinkell⸗England. 400 Meter⸗Entſcheidung: 1. Barbutti⸗US A. 47,8 Sek., 2. Ball⸗ Canada 48 Sek., 1 Meter zurück, 3. Büchner⸗Deutſchland 48,4 Sek., weitere 1,5 Meter zurück, 4. Rinkell⸗England, 5. Stor tz⸗Deutſch⸗ land, 6. Philipps. N 5000 Meter⸗Entſcheidung: 1. Nurmi⸗Finnland 10 Meter zurück, 3. Wide⸗Schweden weitere 2 Meter zurück, 4. Lermond⸗US., 5. Magnuſſen⸗Schweden, 6. Kinunen⸗ Finnland. Ball⸗Canada 48,6 Sek., Aoderner Fünfkampf 3. Uebung, Fechten: 1. Jenſen⸗Dänemark, 2. Ka hl⸗Deutſchland, 3. Mafo⸗US., 4. Tholfeldt⸗Schweden, 5. van Rhijn⸗Holland, 6. Ohl⸗ ſen⸗Dänemark, 11. Hölter⸗Deutſchland, 21. Ha x⸗Deutſchland. Geſamtergebnis nach der drittey Uebung: 1. Tholfeldt⸗Schweden 12 Punkte, 2. Kahl⸗Deutſchland 21., 3. Jenſen⸗Dänemark 25., 4. van Rhijn⸗Holland 26., 5. Hölter⸗Deutſchland 35., 6. Hax⸗ Deutſchland 39 Punkte. 4. Uebung: 4000 Meter Querfeldeinlaufen: 1. Sceleſtokis⸗Polen 14:14,2 Min. 2. Lampola⸗Finnland 14:24, Min. g. Lindman⸗Schwe⸗ den 14:30,2 Min. 4. Tonnet⸗ Holland 14:37,4 Min. 5. Pasman⸗Hol⸗ land 14:37, Min. 6. Pagini⸗Italien 14:39, Min.— 18. Hölter⸗ Deutſchland 15:20,8 Min. 19. Kahl⸗Deutſchland 15:80 Min. 20. Hax⸗ Deutſchland 15:40. Geſamtklaſſement nach der 4. Uebung: 1. Thofeldt⸗Schweden 33 P. 2. Kahl⸗Deutſchlan d 40 P. 3. van Rhijn⸗Holland 43 P. 4. Pagini⸗Jtalien und Landman⸗Schweden je 45 P. 6. Hölter⸗ Deutſchland 48 P.(Hax⸗Deutſchland 58 Punkte.) Abſchluß der Kämpfe im freien Ringen Nachdem bereits am Dienstag die Sieger in den einzelnen Ge⸗ wichtsklaſſen des freien Ringkampfes ermittelt worden waren, wurde dieſer ſportliche Wettbewerb mit den Kämpfen um den 2. und 3. Platz abgeſchloſſen. Bemerkenswert war dabei wieder das ſchlechte Abſchneiden der Amerikaner, die trotz ihres ſtarken Aufgebotes nur einen zweiten Platz belegen konnten. 85 Das Geſamtergebnis im freien Ringkampf: 5 Bantamgewicht: 1. Maeckinen⸗Finnland, 2. Spapen⸗Belgien, 3. Trifona⸗Canada. Federgewicht: 1. Morriſſon⸗US., 2. Pihlajamaki⸗ Finnland. 3. Minder⸗Schweiz. Mittelgewicht A: 1. Haaviſto⸗Finnland, 2. Appleton⸗US., 3. Letchford⸗Canada. Mittelgewicht B: 1. Kypurz⸗ Schweiz, 2. Stockton⸗Canada, 3. Rabin⸗England. Halbſchwergewicht: 1 Sföſtedt⸗Schweden, 2. Boegli⸗Schweiz, 3. Lefevre⸗Frankreich. Schwergewicht: 1. Richthoff⸗Schweden, 2. Sihvola⸗Finnland, 3. Dame⸗ Frankreich. Beginn des Zehnkamufes Ergebniſſe der erſten Uebungen: 100 Meter⸗Lauf: 1. Lauf: 1. Toki⸗Japan 11,3 Sek., 2. Lauf: 1. Vilfoen⸗Südafrika 11 Sek., 3. Ladewig⸗Deutſchland 11,3 Sek.; 3. Lauf: 1. Janſſon⸗Schweden 11,2 Sek.; 4. Lauf: 1. Jaervinen⸗Finn⸗ land 11,1 Sek.; 5. Lauf: 1. Bart h⸗Deutſchland 11,4 Sek.; 6. Lauf: 1. Meier⸗Schweiz 11,3 Sek.; 7. Lauf: Wightman⸗Smith⸗Südafrika 11,2 Sekunden; 8. Lauf: 1. Meimer⸗Eſtland 11,3 Sek., 2. Hu ber⸗Deutſch⸗ land 11,4 Sek.; 9, Lauf: 1. Lindblad⸗Schweden 12 Sek.; 10. Lauf: 1. Steward⸗US A. 11,1 Sek.; 11. Lauf: 1. Lemperle⸗Deutſchland 11,1 Sek.; 12. Lauf: 1. Weſſely⸗Oeſterreich 11,3 Sek.; 13. Lauf: 1. Fre⸗ derikſen⸗Norwegen 11,4 Sek. Weitſprung: 1. Lindblad⸗Schweden 6,97 Meter, 2. 6,90 Meter, 3. Meier⸗Schweiz 6,89 Meter, 4. Jaervinen⸗Finnland 6,87 Meter, 5. Bart h⸗Deutſchland 6,87 Meter, 6. Viljden⸗Südafrika 6,85 Meter, 7. Kanſſon⸗Schweden 6,85 Meter, 8. Huber⸗Deutſchland 6,79 Meter, g. Ladewig ⸗Deutſchland 6,73 Meter, 10. Weſſely⸗ Oeſterreich 6,73 Meter, 11. Irjölä⸗Finnland 6,72 Meter, 12. Tope⸗ lius⸗Finnland 3,69 Meter, 13. Farkas⸗Ungarn 6,62 Meter, 14. Do⸗ Toki⸗Japan 1 herty⸗US A. 6,61 Meter, 15. Steward⸗US A. 6,61. Meter, 16. Lund⸗ gren⸗Schweden 6,50 Meter, 17. Lemperle⸗Deutſchland 6,50 Meter, 18. Medeein⸗Monako 6,46 Meter, 19. Frederikſen⸗Norwegen.45 m, 20. Meimer land 6,43 Meter, 21. Barnardis⸗Griechenland.37 m, 22. Churchill⸗US A. 6,32 Meter, 23. Anderſſon⸗Schweden 6,30 Meter, 24. QCallaghan 6,28 Meter, 25. Wightman⸗Smith⸗Südafriſa 6,26 m, 26. Ford⸗US A. 6,07 Meter, 27. Nakazawa⸗Japan 6,04 Meter. 3„ Klaſſement der Nationen Nach dem Stande vom 3. Auguſt 18 Uhr: Nation 1. Plätze 2. Plätze 3. Plätze Total 1. Amexita 8 8 6 46 2. Deutſchlan d 5 3 11 32 3. Finnland 5 5 3 2 4. Frankreich 8 6 5 26 5. England 3 4 1 18 6. Schweden 3 2 4 17 7. Kanada 2 3 3 15 8. Holland 9 1 3 11 9. Schweiz 1 8 1 10 10. Italien 1 3 1 10 11. Oeſterreich 3—. 9 12. Polen 2— 1 7 Es folgen Eſtland, Ungarn, Japan, Dänemark mit je 5, Irland, Aegypten, Südafrika, Luxemburg mit je 3, Haiti und Beligen mit je 2 Punkten, Tſchechoflowakei, Argentinien und Norwegen mit je einem Punkt. Das Programm der nächſten Tage Samstag: Leichtathletik: Zehnkampf zweiter Teil, Vorläufe zur 4 mal 100 Meter⸗Stafſel für Herren, Vorlauf zur 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Damen, Vorläufe zur 4 mal, 400 Meter⸗Staffel für Herren, 3000 Meter⸗Hindernislaufen⸗Entſcheidung. Griechiſch⸗römiſches Ringen, Fechten: Abſchluß der Mannſchaftskämpfe im Degen, Segeln, Schwimmen. Rudern, Moderner Fünfkampf: Abſchluß mit dem Reiten. Reiten. Radfahren. 0. 5 7* 1 ——— 0 * lee„ K e. 10 4 10 — 2 r —— rr err Rene Mannzeimer Zeitung(Wfktag⸗Aud ga Man hat uns früher in der Schule an Schillers„Lied von der Glocke“ erklärt, wie dichteriſche Form Stoffe bewäl⸗ tigen kann, die aus der Werkwelt ſtammen. Es find bei Schiller und auch ſonſt wohl in der bürgerlichen Dichtung Beiſpiele dafür zu finden, daß der Hammertakt der Schmiede oder das Surren der Senſe— daß Bild und Rhythmus hand⸗ werklicher Arbeit zur gedichtmäßigen Darſtellung gekommen ſind.— Dann haben Induſtrialiſierung und Techniſierung das Handwerk mit raſender Geſchwindigkeit in eine kleine, idyl⸗ liſche Welt verſinken laſſen, und es entſteht der gewaltigere Takt des Zeitalters der Maſchine. Wenn wir heute die Technik in der Dichtung ſuchen, ſo denken wir nicht mehr an ſorgfältig gebundene Verſe, die den traulich muſikaliſchen Rhythmus der kleinen Werkſtatt mit Meiſter und Geſellen ſpiegeln. Uns Iſtehen bei dem Wort Technik Vorſtellungen und Bilder auf, die eine geſpannte Wucht von Maſſe und Kraft bedeuten; Dinge wie Maſchine, Eiſen, Strom, die ganze Syſteme von Bewegung, Macht und Wirkung bedeuten. Vor dieſer Technik verſinkt und verſagt die liebliche Kunſt äſthetiſcher Einzel⸗ beſchreibung; eine gewaltige Dynamik maſchineller Prozeſſe verlangt einen neuen Typus des dichtenden Werkmenſchen.— Wenn wir heute Werk und Kunſt in Verbindung ſetzen, ſo zielen wir auch nicht auf jene Tatſache, daß die Maſchine unter dem Geſichtspunkt des Aeſthetiſchen gewertet werden kann; daß die Halle eines Elektrizitätswerkes, in Dampfkompreſſor oder ein Automobil äſthetiſche Eindrücke erwecken und unab⸗ hängig von ihrer techniſchen Vollkommenheit nach äſthetiſchen Erwägungen gebaut ſein können. Es iſt vielmehr die Frage, ob die moderne Technik ſich Kunſt ſchaffen kann; ob die Dynamik eines maſchinellem Vor⸗ gangs, die Kraftgefülltheit eines Eiſenweſens aus Keſſeln, 2 Stangen, Ventilen und Rädern dichteriſch Geſtalt annehmen — kann; ob es Kunſt der Formenwelt des Material⸗ und nergte⸗Kampfes gübt, in der die Lebeweſen dieſer ſtarren Gattung zu Symbolen erwachen wie die Helden menſchlicher Artung mit dem Rhythmus ihrer eigenen geſetzlichen und empfindlichen Welt.— Wenn ſo etwas wie Technik in der Dich⸗ zung exiſtiert, dann kann hochentwickelte Technik nicht mehr Fordismus oder Amerikantsmus genannt werden. Dann ſtellt ſich heraus, daß die Maſchine nicht der Menſchenfeind iſt, ſon⸗ derm daß der gigantiſche Sturm ſtählerner Takte, die ſchwei⸗ gende Geladenheit unvorſtellbarer Drucke und die Span⸗ nungen rieſenhafter Konſtruktionen, daß alles das nicht allein mit der tödlichen Regelmäßigkeit und ſtumpfen Unabänderlich⸗ keit eines„laufenden Bandes“ an uns Unbeteiligten vorüber⸗ läuft; dann tritt Technik ſinnvoll ein in den Bereich unſeres menſchlichen Erlebens und in die Zukunft eines erweiterten Typus des dichteriſchen Genius. 5 So iſt es in der Tat. Als der Keſſelſchmied Heinrich Jerſch ſein erſtes Werk„Der Menſch in Eiſen“ erſcheinen Heß, da horchte man zum erſten Mal ernſthaft auf. Da trat Chaos erſchien, plötzlich ein Ich, daß die Formen dieſer Werk⸗ welt in alles ſeinen Zügen trug und mit ihr Frieden und Erlebnisbund geſchloſſen hatte. Die uralte Welt des Werk⸗ Maßſtäbe des Maſchinenbetriebes wieder zum ſchöpferiſch ſehenden, menſchlichen Geſtalter durch— und der Geſtalter wieder zu ihr. Lieſt man Heinrich Lerſchs„Geſang von, Eiſen“, 5 ſo wird ohne weiteres klar, daß auch eine Beſſemer Birne mit 1 Temperaturen, deren Höhe von der Welt des Organiſchen a weder erfühlt noch vorgeſtellt werden können, daß auch die un⸗ überſichtliche Aufteilung des Weges, den das Eiſen in der Fabrikation macht, daß— kurz— ein noch ſo techniſcher und weitläufiger Prozeß mit ſeinen ſcheinbar nur techniſch greif⸗ baren Hitze⸗ Kraft⸗ und Gefahrgraden dennoch in ſeiner leben⸗ digen Ganzheit als Eindruck aufgenommen und von dich⸗ teriſcher Formung ergriffen werden kann. Es ſind eben doch menſchliche Beziehungen zu allen den Vorgängen und Wir⸗ kungen vorhanden, die da in Keſſeln und Röhren losgelöſt von menſchlichen Kraftquellen vor ſich gehen; und was da entſteht, das Eiſen, das bleibt bei aller Techniſterung ſeiner Herſtellung „ R 3 ..—§—Vw:m Von Ferdinand Junghans in das Gewühl einer harten Werkwelt, die menſchlich ein rohes menſchen fand ſich durch die vergrößerten und unmenſchlichen ein Material, von dem Lerſch, der Dichter, ſingen kann; das ihm die Fremden, ſtählernen und glühenden Hände nicht ent⸗ fremden konnten.— Wenn Lerſch vom Monteur erzählt, der den Bau einer gewaltigen Brücke leitet, ſo erleben wir das, was dem Techniker vielleicht weniger ſeltſam erſcheint als dem Laien, daß nämlich Nietbilder und Schrauben, Träger und Bänder, Zug und Druck ſich zu einer Gruppe ſelbſtändiger und ſelbſtwilliger Lebeweſen vereinigen, in der vielleicht das reißende Waſſer, die dehnende Hitze oder das Gewicht zu teuf⸗ liſchen Gegenſpielern und die Monteure zu agierenden Helden werden; daß die Faktoren eines äußerlich lebloſen techniſchen Augenblicks und ſeine ſtarren materialen Komponenten einen ſinnvoll lebendigen Bund ſtiften, deſſen eigene Sprache im menſchlichen Dichter zum Ausdruck drängt. Es ſind nicht viele, die bisher dichtend dieſen Weg in die Welt der Technik mit originellen Mitteln gegangen ſind. Den beſten von ihnen hat 1918 in Flandern die Kugel getroffen. Dieſer oſtfrieſiſche Tüncher iſt mit Lerſch bei Dehmel in die Schule gegangen; ſein Name, groß, auch wenn wir nur eins von ſeinen Gedichten hätten und für immer geziert durch den Tod fürs Vaterland, ſollte jedem Deutſchen bekannt ſein; be⸗ kannt wie ſeine Gedichte, die unter dem Titel„Rhythmus des neuen Europa“ bei Diederichs herausgegeben worden ſind. Gerrit Engelke iſt früher und vielleicht noch unge⸗ hemmter als Lerſch, iſt vielleicht als aller erſter und bisher ſtärkſter den Weg in die neue Welt der Maſchine gegangen; hat Lokomotive und Straßenbahn, Dampfdruck und Strom, hat jeden noch ſo techniſchen Begriff und jedes maſchinelle Gebilde dem ſpezifiſch künſtleriſchen Erlebnisbereich erobert. Wir er⸗ leben es in einigen ſeiner Gedichte wie eine Offenbarung, das vieles, was wir nur als Techniſches zu wiſſen und zu haben glaubten, längſt allgemein menſchlichen Schichten unſeres Denkens und Empfindens zugewachſen iſt; Engelke zeigt uns mit ſeiner äußerſt volkstümlichen Sprache, mit ſeinen unge⸗ bundenen Verſen und er rhythmiſchen Bewältigung techniſcher Fachausdrücke den Weg, auf dem wir unſere moderne Maſchinenwelt genau ſo erleben können, wie der Dichter ſelbſt mit ungekünſtelter Formung die bermini tecknici. Vor ſeinen Gedichten verſinkt die Annahme Kulturvernichtung durch die Maſchine unverſehens; ſie erweiſt ſich als der voreilig reſignierende Schluß einer verſagenden künſtleriſchen Epoche. Allerdings haben unſere traditionellen Kunſtformen die Verbindung zum Lebensnerv der angeblich ſtarren Maſchinenwelt ebenſo wenig gefunden, wie die Hyper⸗ trophie der Form im Expreſſionismus oder die äſthetiſche Feinfühligkeit einer Part pour Part ſie finden konnten. Ein Gedicht wie das nebenſtehend abgedruckte:„Die Lokomotive“ iſt aber Beweis genug, daß der kleine Tüncher aus Oſtfries⸗ land der Sache beſſer auf den Grund gegangen iſt und in teriſchen Schau ein Verhältnis zur Technik als Erlebnisgehalt gefunden hat.„Die Lokomotive“ zeigt uns, welche künſtleriſche Energie das ſcheinbar ſtarr Materielle für die wirklich hin⸗ gegebene dichteriſche Schöpfung zu enthüllen und herzugeben ein Gedicht gelungen, das nicht in den Verdacht nur äſthe⸗ tiſcher Abſchilderung kommen kann; das vielmehr aus dem Weſen eines techniſchen Gebildes unmittelbar Bild und Rhyth⸗ mus empfängt und in der Geſtaltung den modernen„tech⸗ niſchen Dichter“ ſehen läßt. Es iſt wichtig, daß man die weſentlich ganz unvereinbare Verſchiedenheit eines Engelke und eines Expreſſioniſten von geſtern ſieht. Wenn Engelke in einem Gedicht„Auf der Straßenbahn“ die Zeilen ſchreibt: 0 Scharf vorüber an Laternen, Frauenmoden, Bild an Bild, Ladenſchild, Pferdetritt, Menſchentritt- ſchütternd walzt und wiegt der Wagenboden, meine Sinne walzen, wiegen mit: Voller Strom! Voller Strom! ſo hat dieſe knappe Wortſetzung ſpürhar nichts mit jenem Krampf zu tun, der im Expreſſionismus an Kürze, Worthagel u. abſtruſem Sinmngehacke nicht genug bekommen konnte. Wenn — 2 n einer notwendigen kindlich lernendem Verhältnis zu den Objekten ſeiner dich⸗ vermag. Hier iſt einer ebenſo kraftvollen wie geſchickten Hand e jene Gehirn⸗ und Nervendichtungen nur den Eindruck er⸗ wecken konnten, daß die Maſchine ſehr zum Ruin unſerer Poeſie anſtelle der Jasminlaube getreten ſei, ſo hat gerade die Dichtung des Nrieſen mit großer Eindringlichkeit die arme Maſchine entlaßzst. Es liegt eben durchaus ſo, daß die gegen⸗ ſtändlichen Formen der Werkwelt und die Wichtigkeit dieſer techniſierten und gewaltig angewachſenen Werkwelt über⸗ haupt den Erlebnisfähigkeiten und den Geſtaltungsmöglich⸗ keiten unſerer Dichtung für eine Zeit vorausgeeilt und über den Kopf gewachſen waren. Die Verſuche, in äußerlicher Ab⸗ wandlung des zurückgebliebenen Dichtungstypus oder in for⸗ maler Revolutionierung der vorausgeeilten Technik nach⸗ zukommen, eine Art künſtlicheriſches Analogon zum Maſchinentakt zu ſchaffen, ohne vorher von Innen in den Rhythmus jener gewaltigen Kraftwellen erlebend eintu⸗ dringen, haben ſich als unfruchtbar erwieſen. Es iſt an der Zeit, daß die literariſche Jugend an Gedichten wie Engelkes „Schöpfung“ nicht mehr achtlos und eigenwillig vorüber geht, daß man mit jener— doch nur in einem ganz ſpeziellen Sinne 5 richtigen— Kampfſtellung des Geiſtes gegen die Technik auf⸗ räumt.— Daß Europa und die Welt nicht mehr gegen die Technik, ſondern mit der Technik weiter zu leben beſtimmt ſind, iſt unaufhaltſames Schickſal. Daß ein ſo umfängliches Gebilde wie der maſchinelle Takt dieſes unſeres Lebens in Zukuft nicht Jenſeits jeglicher Einbeziehung in die Kunſt gleichſam brach liegen bleiben kann, iſt ebenſo gewiß. Es bleibt uns alſo, wollen wir nicht von der Technik her den Un⸗ tergang oder die Verkümmerung der dichteriſchen Kultur tragieren, nur die Hoffnung auf jenen neuen Typus des tech⸗ niſchen Dichters; das heißt eines Geſtalters der in unmittel⸗ barer Verbundenheit mit dem Rhythmus der Maſchinenwelt zwiſchen Technik und Dichtung eine Brücke ſchlägt. Daß dieſe Brücke, zu der Engelke den Grundſtein legte, in Deutſchland geſchlagen werden wird, dafür ſind uns Lerſch und andere tröſtliche Gewähr. Die gefühlsmäßige Unmittelbarkeit deut⸗ ſcher Dichtung wird es dahin bringen, den Amerikanismus nicht mit dem Zerſchlagen ſeiner Maſchinen zu bekämpfen, ſondern mit der Ueberführung des materiell Techniſchen in das dichteriſche Erlebnis. . 0 Die Lokomotive 85 2 N Von Gerrit Engelke f Da liegt das zwanzigmeterlange Tier 0 Die Dampfmaſchine, 5. Auf blankgeſchliffener Schiene 5 Voll heißer Wut und ſprungbereiter Gier— Da lauert, liegt das langgeſtreckte Eiſenbieſt Sieh da: wie Oel⸗ und Waſſerſchweiß Wie Lebensblut, gefährlich heiß e Ihm aus den Radgeſtängen: den offnen Weichen fließt. Es liegt auf ſechzehn roten Räderpranken, Wie fiebernd, langgeduckt zum Sprunge, Und Fieberdampf ſtößt' röchelnd aus den Flanken. Es kocht und kocht die Röhrenlunge— Den ganzen Rumpf die Feuerkraft durchzittert, 1 Er ächzt und ſtedet, ziſcht und hackt 55 Im haſtigen Dampf⸗ und Eiſentakt,— 85 Dein Menſchenwort wie nichts im Qualm zerflittert. Das Schnauben wächſt und wächſt 5 Du ſtummer Menſch erſchreckſt— Du ſiehſt die Wut aus allen Ritzen gären— Der Keſſelröhren Atemdampf Iſt hochgewühlt auf ſechzehn Atmoſphären, Gewalt hat jetzt der heiße Krampf: Das Bieſt es brüllt, das Bieſt es brüllt, Der Führer iſt in Dampf gehüllt Der Regulatorhebel ſteigt nach links: Der Eiſenſtier harrt dieſes Winks! tun bafft vom Rauchrohr Kraftgeſchnauf: Nun ſpringt es auf! Nun ſpringt es auf!. Doch: e Ruhig gleiten und kreiſen auf endloſer Schiene 35 5 Die treibenden Räder hinaus auf dem blänkernden Band, Gemeſſen und maſſig die kraftangefüllte Maſchine, Der ſchleppende, ſtampfende Rumpf hinterher— Dahinter— ein dunkler— verſchwimmender Punkt— Darüber— zerflatternder— Qualm— 2 5 5 8 Ä Lv Sonderbare Wortverwandtſchaften 8 Von Dr. Marianne Schiller * Wie das Studium vergangener Zeiten für den Politiker, ſo iſt das Studium der Sprache für Redner und Schrift⸗ teller von Nutzen. Redner und Schriftſteller ſind aber alle, ſei es im mündlichen oder ſchriftlichen Verkehr mit Freunden, ſei es im Dienſt bei der Produktion von Akten und Schrift⸗ ſätzen. Wer ein Wort richtig verſteht, wird es richtig ge⸗ brauchen.. Vertiefen wir uns alſo auf ein paar Minuten in ethy⸗ mologiſche Probleme! Wir beginnen mit der Frage wieſo die verſchiedenen Familienmitglieder zu ihren Namen gekommen ſind. Der Vater iſt der Fütterer(feed= engliſch ernähren), wir nennen ihn höfliſcher den Ernährer, die Mutter ſteht mit dem Mieder, das ſie trägt, in Zuſammenhang. Mama heißt auf franzbſiſch meine Mutter(ma mere), ſo daß uns nun klar iſt, warum wir ſtets eine Abneigung gegen die Verdoppelung „meine Mama“ hatten; der Eidam iſt durch Verdrehung von Eid⸗Mann entſtanden, worauf der engliſche Ausdruck son-in- law(Sohn nach dem Geſetz) hinweiſt, der Neffe ſtammt vom lateiniſchen nepos(ohne Macht), die Witwe vom dividieren oder teilen der Ehe. 1 Nicht ganz in den Rahmen des Familienlebens fällt die Erklärung für Liebe, die das Wort mit erlauben in Zuſam⸗ N menhang bringt. Der Ausdruck für Nacht iſt allen indo⸗ germaniſchen Stämmen gemeinſam, was daher rühren mag, daß die Indogermanen nach Nächten nicht nach Tagen zähl⸗ ten; die deutſchen Ausdrücke Weihnachten, Faſtnacht, Sonn⸗ abend und der engliſche kortnight(vierzehn Tage) weiſen darauf hin. f 5 Von Intereſſe iſt die Herkunft verſchiedener Vor⸗ und Nachſilben. So iſt die Nachſilbe„bar“ urſprünglich ein Ad⸗ llechttv zu Bahre geweſen und bedeutet(wie das engliſche Ferbum Dear r tragen) tragend, wie etwa in fruchtbar, dank⸗ mit Leichnam im Sinne von Körper zuſammen, ſodaß zum Beiſpiel weiblich bedeutet, die Geſtalt des Weibes haben. Lebhaft, ſchmerzhaft bedeutet mit Leben, mit Schmerzen uſw. behaftet; freſſen, freveln ſind aus der Zuſammenziehung von Eſſen und Uebel mit der Vorſilbe ver entſtanden, die meiſt die Wiederholung einer Handlung mit negativer Bewertung bedeutet wie aus verletzten, verlieren(löſen, engliſch loose) erſichtlich iſt. f In letzter Zeit hat eine bekannte deutſche Zeitung(Roda Roda im deutſchen Tagebuch) die Frage nach der Herkunft des Wortes„nebbich“ aufgeworfen und ſie, wie wir meinen, irrtümlich aus dem czechiſchen abgelettet. Das Wort ſtammt viemehr aus dem Hebräiſchen, bedeutet Irrender und findet ſich im Titel des Hauptwerkes von Moſes Maimonides, ge⸗ nannt„Moreh Nebuchim“, deutſch: Führer der Irrenden. Das Wort„Wicht“, das ſich als eine Form von gewichtig verſtehen läßt, bedeutet Ding, Weſen und iſt wie„ja“ von „nie“ und„immer“ von„nimmer“ das Poſitiv von„nicht.“ Erſtaunlich iſt auch die Löſung der Frage nach dem Grund der Bezeichnungen Fiaker und Verballhornung. Beide hän⸗ gen mit Eigennamen zuſammen. Die zweipferdigen Wagen, Fiaker genannt, tragen ihre Bezeichnung nach dem Stand⸗ bild des heiligen Fiakrius, das ſich in Paris über dem Stand⸗ platz der Wagen befand, ſowie die unliebſamen Verdrehungen nach dem Buchdrucker Ballhorn genannt wurden, der ver⸗ ſchlechternde Korrekturen in den ihm zum Druck vorliegenden Schriften vornahm. g Der Ausdruck grüner Junge kommt aus der Natur⸗ wiſſenſchaft, bekanntlich iſt unreifes Obſt grün; die Bezeich⸗ nung Backfiſch aus der Technik des Fiſchfanges; in manchen gewinnbringenden Verkauf zu fung ind, zurück(engliſch back) ins Waſſer zu werfen, um ihnen Gelegenheit zu geben, noch eine Zeit lang weiter zu wachſen. Die Oſtereier dürften urſprünglich Eier gemweſen fern, die die abgabenpflichtigen 5 bar uſw. Die Endſilbe„lich“ hängt ſowohl mit gleich als auch Bauern Gegenden iſt es nämlich üblich, die jungen Fiſche, die für den! Reiches zu Oſtern liefern den Gutsherrn und Klöſtern mußten. l 1 Daß die wechſelnde Laune mit dem wechſelnden Mond (luna, lune) zuſammenhängt, das einheitliche Niveau durch das Fallen von Schnee(nives, neiges) gebildet wird, Pofel mit Pöbel(lateiniſch populus) zu tun hat, darf nun nicht mehr wundern. Auch die Tatſache, daß der Tepp ſeinem Namen Ehre macht, wenn er herumtappt, der Eſſig wenn er recht ſauer(acidum) ſchmeckt, das Bier, wenn es getrunken wird(bibere, boire Trinken), das Zimmer, wenn es aus Bauholz lengliſch timber) hergeſtellt iſt, iſt für den Leſer nun nicht erſtaunlich. Wir erwähnen nur noch, daß die Wiener Bezeichnung Kipfel daher rührt, da dieſes Gebäck zwei Gipfel hat, fremd mit dem engliſchen krom(Von), das Wort feſch mit dem engliſchen faſhionable und der Zw mit den zwei Teilen, aus denen er gedreht iſt, zuſamm hängt und ſchließen unſere Ausführungen, indem wir Hoffnung Ausdruck geben, den Leſer mit dem bacillus etym logicus infiziert zu haben. f Literatur„ * Der Sternenhimmel im Feldglas. Von Kurd hauer. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. Bücher.) Mit Fternkarten u. a. Abbildungen. deshalb ſollte ſie kein 8. Seite. Nr. 389 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Auguſft 1928. Das Freiheitsproblem in der Liebe Von Prof. Dr. H. A. Korff, Leipzig 5 Der Leipziger Univerſttätsprofeſſor Dr. H. A. Korff hat ein großes Werk„Geiſt der Goethe⸗Zeit“ verfaßt(Verlag von J. J. Weber in Leipzig). Als Probe des glänzenden Stils und des tiefgründigen Verſtändniſſes des Verfaſſers, der auch bei der Bochumer Goethe⸗Woche als Redner auf⸗ tritt, geben wir das Kapitel„Die Gretchentragödie“ wieder: Noch wunderbarer als im„Egmont“ iſt es Goethe in der Fauſtdichtung gelungen, den Zauber holdeſter Liebesunſchuld zu verkörpern. Ja, es gibt überhaupt keine Geſtalt der Welt⸗ literatur, die ſich im Ausdrucke dieſes Zuges mit dem deut⸗ ſchen Gretchen meſſen könnte. Der heroiſche, aber auch ſehr ideale Zug, der Klärchen nicht nur eine beſondere menſchliche Größe, ſondern auch den Stolz eines guten Gewiſſens gibt, fehlt dem ganz realiſtiſch geſehenen Gretchen, die in keiner Hinſicht über die Bärbelchen, Lieschen und Sibyllen hinaus⸗ ragt und durchaus den Typu der kleinbürgerlichen Unſchuld darſtellt, völltg. Mit allen Faſern bleibt ſie den kirchlich und ſozial gebundenen Anſchauungen ihres kleinbürgerlichen Le⸗ beuskreiſes verhaftet. Obgleich ſie, ohne zu zögern, in rühren⸗ der Selbſtverſtändlichkeit dem Geliebten auch ihr Mädchentum hingibt, wird ſie doch von dem Bewußtſein kaum jemals ver⸗ laſſen, eben damit eine Sünde zu begehen. Ganz anders als in Klärchen, die auch in dieſer Hinſtcht als eine Ausnahme⸗ natur erſcheint, ſchlägt in ihr das Gewiſſen der bürgerlichen Geſchlechtsmoral, von der ſie ſich wohl durch die Tat, aber nicht im Geiſte zu befreien vermag. Und gerade darauf be⸗ ruht die Tragödie; gerade darin beſteht die ſo viel tiefere Erſchöpfung des hier obwaltenden Konflikts, den Klärchen in ſeiner ganzen Tiefe gar nicht durchlebt. Im Verhältnis zu Gretchen iſt Egmonts Geliebte eine Emanzipierte. Aber Gret⸗ chen, die ſich aus einem ihr ſelber unbegreiflichen Zwange dem Geltebten ergibt, obgleich ſte vor ihrem Bewußtſein dadurch zur Sünderin wird, iſt ein erhabenes Geſchöpf neben DLuiſe Millerin, die in ihrer ſklaviſchen Gebundenheit an die erlernten Moralbegriffe ihrer Geſellſchaftskreiſe einer Tat wie derjenigen Gretchens überhaupt nicht fähig iſt. In Luiſe iſt das natürliche Gefühl von den bürgerlichen Moralbegriffen vollſtändig unterjocht, bet Gretchen iſt es nur die Vorſtel⸗ lungswelt, der gegenüber ihr natürliches Gefühl ſeine innerſte Freiheit bewahrt. Und dieſes natürliche Gefühl ſoll ihr in Fauſtens Armen: du darfſt!l... was die Sitte verbietet. Ste„begreift“ das zwar ſelber nicht— denn wie könnte ihr kleines Mädchengehirn begreifen, daß die Sitte eine Regel für die Allgemeinheit, nicht aber ein Urteil iſt über den indi⸗ pidtellen Fall— aber auch als es geſchehen iſt, kann ſie vor ihrem Herzen Anklage nicht erheben: denn alles, was mich dazu trieb, Gott, war ſo gut! ach, war ſo lieb!“ Ihre menſch⸗ lich ſo tief ergreifende Tragödie iſt es alſo, daß ſie, die durch Erziehung ſo ganz mit der Geſchlechtsmoral der bürgerlichen Geſellſchaft verwachſen iſt, doch von dem natürlichen Schickſal ihres Weibtums dazu getrieben wird, dieſe bürgerliche Ge⸗ ſchlechtsmoral zu übertreten; daß ſie das Klärchenſchickſal hat, ohne einem Klärchenſchickſal innerlich gewachſen zu ſein; daß ſie, ganz allgemein geſprochen, von einer höheren Naturmacht, der ſte zwangsläufig folgen muß, zu einer Tat getrieben wird, die über ihre Kraft geht. Sie gerät durch Schickſal aus ihrer natſtrlichen Bahn, aber auf die natürlichſte Weiſe. Unſchuldig. Und es iſt wiederum die ganz unvergleichliche Kunſt des Dich⸗ ters, gerade dieſen Eindruck einer unſchuldig Schuldiggewor⸗ denen in höchſter Reinheit hervorzubringen. Und nun das Schickſal dieſer ſchuldig gewordenen Un⸗ ſchuld! Von dem Zuge der Natur, der ſie mit holdem, aber unwiderſtehlichem Zwange der dämonißehen, beſtrickenden Ge⸗ ſtalt eines Fauſt in die Arme treibt, wird ſie auch über die Grenze der bürgerlichen Geſchlechtsmoral hinaus und in eine Region des Menſchlichen hinaufgetrieben, in der nur die⸗ jenigen leben können, die auch im Geiſte von den Ketten der bürgerlichen Moral frei geworden ſind. In dieſer Lage, die ſie nicht erkennen könnte, ohne zu ſchwindeln, wird Gretchen von ihrem Geltebten verlaſſen, und ſie verfällt der Rache der Geſellſchaft, deren Geſetz ſie, nachtwandelnd auf der Bahn ihres Schickſals, gebrochen hat. Aber was das Entſcheidende iſt; nicht vor allem der Rache, die ſte in den unſagbar rohen der Geſellſchaft... in ihr ſelbſt! Denn was Gretchen eben von Klärchen unterſcheidet, das iſt, daß ihr die Kraft jener inneren Freiheit gebricht, die die Geliebte Egmonts erhaben macht über das,„was das Volk denkt und die Nachbarinnen murmeln“ weil ſie ſelber innerlich zum Volke, zu den Nach⸗ barn und zur bürgerlichen Geſellſchaft gehört. Es bedarf gar nicht der richtenden Geſellſchaft, um ſie zur Rechenſchaft zu ziehen. Sie muß ſtch ſelber richten in dem Augenblicke, wo der Wahn ihrer Liebe zerreißt. Sie geht zunächſt nicht zu⸗ grunde wie der Verbrecher, den der Arm des Geſetzes äußer⸗ lich ereilt— die Geſellſchaft rächt ja die Uebertretung der Sitte nur mit moraltſcher Aechtung, der ſich das freigewor⸗ dene Individuum dadurch entzieht, daß es ſeinerſeits die Ge⸗ ſellſchaft verachtet— nein, ſie geht eben darum zugrunde, weil ſte das letztere nicht vermag und nicht freies Indivi⸗ duum, ſondern ein an die Geſellſchaft innerlich feſt geketteter Menſch iſt, dem die moraliſche Aechtung der Geſellſchaft zu ertragen unmöglich iſt. Erſt weil ſte das nicht vermag, und in ihrer Verzweiflung dazu getrieben wird, das Zeugnis ihrer geſellſchaftlichen Schande aus der Welt zu ſchaffen, wird ſte auch vor dem Strafgeſetze zur Verbrecherin und verfällt nicht nur der Aechtung, ſondern auch der ſühnenden Gerech⸗ tigkeit des Henkers. Aber noch mehr: weil ſie nicht die Kraft hat, die Aechtung der Geſellſchaft zu ertragen, wird ſie ſchuldig auch vor der Natur, der großen Inſtanz, vor der ſte bis dahin unſchuldig war. Die Geſellſchaft in ihr treibt ſie, deren natürliche Be⸗ ſtimmung der Mutterſchaft geweſen iſt, zu dem unnatürlichen Verbrechen, dem Kindesmord. Wie die Gewalt der Natur⸗ beſtimmung zur Sünde gegen die Geſellſchaft, ſo treibt jetzt die Gewalt ihres geſellſchaftlichen Empfindens ſte zur Sünde wider den heiligen Geiſt der Natur. Und zerriſſen von beiden gewaltigen Mächten, Natur und Geſellſchaft, die ſie beide als gleicherwetſe heilig empfindet, gibt es für ihren armen Geiſt, der dem Probleme dieſes Gegenſatzes hilflos gegenüberſteht, keinen anderen Ausweg als den Wahnſinn, womit die gütige Natur ſich noch einmal ihrer erbarmt.— So ſcheint ihr Schick⸗ ſal eigentlich ganz zur Genugtuung der bürgerlichen Moral Sühne für die Emanzipationen des Individuums von der geſellſchaftlichen Sitte zu bedeuten, eine Sühne, die Gretchen an ſich ſelbſt vollzieht, indem ſie auch im Wahnſinn dem Be⸗ fretungsverſuch des Geliebten jenen unüberwindlichen Wider⸗ ſtand entgegenſetzt, der gleichermaßen aus ihrem Willen zur Buße(der nun allerdings nicht nur vor der Geſellſchaft, ſon⸗ dern auch vor der Natur begründet iſt) wie aus dem Grauen vor dem fauſtiſchen Verführer entſpringt, von deſſen ihr nicht ganz mit Unrecht verbrecheriſch anmutender moraliſchen Frei⸗ heit oder auch freter Moral, wie ihr erſt jetzt deutlich wird, ſie ſich durch eine ganze Welt geſchieden fühlt:„Heinrich, mir graut's vor dir!“ Durch tiefſte Leiden geläutert, kehrt ſie büßend nunmehr in ihren natürlichen Kreis zurück, dem Fauſtens gewaltige Lebenskraft ſie frivol entriſſen hat:„Ihr Engel, ihr heiligen Scharen, lagert euch umher, mich zu be⸗ wahren.“ Und eine Stimme von oben verkündet die Erret⸗ tung der bereuenden Sünderin. Allein das Gefühl, das der Ausgang der Gretchentragö⸗ die in uns hinterläßt, iſt in Wahrheit durchaus nicht mit jenem Sühnegefühl identiſch, in welchem Gretchen ſich mit ihrem Schickſal verſöhnt. Sondern wir, die wir mit dem Dichter die Gültigkeit der bürgerlichen Geſchlechtsmoral an⸗ geſichts eines naturbeſtimmten Schickſals in Abrede ſtellen, wir empfinden das unſchuldig gewordene Gretchen als das unſagbar tragiſche Opfer der in ihr ſelber wirkenden geſell⸗ ſchaftlichen Moral, in deren vorbehaltloſer Anerkennung wir vielmehr erſchüttert werden, wenn wir begreifen, daß die Geſellſchaftsordnung nur um den Preis ſolcher Menſchen⸗ opfer aufrecht zu erhalten iſt. Mit anderen Worten: nicht das von der Sitte zu Tode gehetzte Gretchen, ſondern die Sitte ſelber, die es fertig bringt, daß ſich der natürliche Trieb des Weibes in den unnatürlichſten, daß ſich Mutterliebe in Kindsmord verwandelt, ſteht am Ende dieſer Tragödie vor dem Weltenrichter, der ihr nicht wie dem ſühnenden Gret⸗ Reden ihres ſoldatiſchen Bruders ereilt, ſondern der Rache CCCCCGCCCTCCTCCTcTCTTCCTGTGTbTbTPTGTCTCTGTCTGTCTCTbTbTbTbb Der Meineid im Aberglauben und in der Volksſage Von O. E. Heilig(Mannheim) Eine Reihe von abergläubiſchen Volksmitteln hat den Zweck, den Gefahren des Rechtsganges zu entgehen. So dienten früher z. B. gegen Militärdienſtpflicht Friedhoferde, Totenzahn, Menſchenfett, Haſenpfote u. dergl. als Talismane. Insbeſondere hat das Zwangsmittel des Eides zur Feſt⸗ ſtellung der Wahrheit ſo manche Gegenmittel ins Leben ge⸗ rufen, durch die man nach dem Volksglauben in der Lage iſt, einen Scheineid zu ſchwören, d. h. einen Eid, der dem Gerichte gegenüber ein richtiger Eid zu ſein ſcheint, der aber irgend⸗ einen kleinen Formfehler und irgend einen Kniff aufweiſt, der ihn für den Schwörenden ungültig macht. Bei einem ſolchen Scheinetd iſt das Verhältnis des Schwörenden zur Gottheit ein durchaus äußerliches. Gott iſt ihm nichts anderes, als etwa ein übermächtiger Menſch, der ſtraft und belohnt, deſſen Gunſt man durch Opfer er⸗ zwingen kann, der auch durch allerlei Liſten und Mittelchen Schabernack mit ſich treiben läßt. Am verbreitetſten ſind diejenigen Meineidzeremonien, welche auf den Blitzableitergedanken zurück⸗ gehen. Da man feſt glaubt, Gott ſtrafe den Meineidigen, indem er ihn auf der Stelle durch einen Blitzſtrahl vernichte, macht man an der nach unten gehaltenen Hand eine ähnliche Fingerhaltung wie an der erhobenen Schwurhand; man lenkt damit die Meineidſtraſe gleichſam in die Erde oder in die Luft. Dieſer Brauch iſt in ganz Deutſchland bekannt, aber auch in der Schweiz, in Oeſterreich, Steiermark, Kärnten, in Böhmen, bei den Wenden, Wotiaken, in Serbien uſw. Auf eine ähnliche Auffaſſung geht der Glaube zurück, man könne die Meineidſtrafe wie einen Schall zu rückwerfen, „abſchwören“, wenn man die erhobene geöffnete Schwurhand mit der inneren Handfläche ihrem Richter zukehrt(gebräuch⸗ lich z. B. in Oſtpreußen, Brandenburg, Braunſchweig), oder wenn man in manchen Gegenden der Anſicht iſt, bei geöff⸗ neten Fenſtern im Schwurſaal fliege der Eid gewiſſermaßen zum Fenſter hinaus und man könne daher ungefährdet falſch ſchwören. d Sehr verbreitet iſt auch die Sünden hockidee: man chen ein„gerettet“, ſondern ein„gerichtet“ hinunterruft! oder einen anderen Gegenſtand lenken zu können, den man bei der Schwurzeremonie bei ſich trägt. Im Oldenburgiſchen dreht man während des Schwurs einen Hoſenknopf ab; in Oſtpreußen nimmt man einen Stein(oder eine Erbſe) in den Mund und ſpeit ihn mit dem meineidigen Schwur wieder aus. Nur derjenige Eid wird des weiteren in der Regel als verbindlich angeſehen, bei dem ſich Form und Inhalt genau decken. Jede Ungenauigkeit in der Willenserklä⸗ rung macht nach weitverbreiteter Anſchauung einen Eid un⸗ gültig. Dieſe Anſchauung ergibt ſich aus einer ganzen Reihe von Sagen über Grund⸗ und Grenzſtreitigkeiten. Hierher gehört z. B. die Meineidſage von Nächſten bach bei Weinheim(sgl. Mannheimer Geſchichtsblätter 1906). Ein Bauer verſetzt zum Nachteil ſeines Nachbars einen Grenzſtein. Zur Rechenſchaft gezogen, beſchwört er ſeine Unſchuld am Gerichtstag mit den Worten:„So wahr mein Schöpfer über mir iſt, ſtehe ich auf meinem Grund und Boden“. Er hat nämlich vorher ſeine beiden Schuhe mit Erde von ſeinem eigenen Acker gefüllt und unter ſeinem großen Hut einen„Schöpfer“, d. i. Schöpflöffel verborgen. Wegen dieſes Meineids ſei er in den Boden geſunken. Man ſehe heute noch die Erdſenkung.— In anderen Gegenden kann derjenige, der falſch geſchworen, nach dem Tod keine Ruhe finden; er ſpringt als Geiſt z. B. in Walprechtsweier(Amt Raſtatt) dem Wanderer auf den Nacken und läßt ſich eine Strecke weit tragen. Bemerkenswert iſt, daß dieſe in Deutſch⸗ land ſehr verbreitete Meineidſage ſich auch bei der Bevölke⸗ rung der deutſchen Sprachinſeln der 7 und 13 Ge⸗ meinden in den venezianiſchen Bergen findet, wo bei einem Gebietsſtreit die alten Zimbern auch auf dem umſtrittenen Landteil mit Heimaterde in den Schuhen erſchienen ſein ſollen, um dann erklären zu können: Hier ſtehen wir überall noch auf unſerem Grund und Boden. Solche volkstümlichen Ueberlieferungen können dorthin nicht von auswärts ein⸗ geführt ſein, da dort faſt nur italieniſch geſprochen wird und kein Verkehr mit Deutſchland beſteht. Sie müſſen daher mit den bajuwariſchen Zimbern in der Hohenſtauſenzeit in jene Gegend gekommen ſein. Da das betreffende Motiy aber auch im norwegiſchen und ſchwediſchen Volksgut vorkommt, liegt die Annahme nahe, daß es ſich hier um einen in do⸗ germaniſchen Stoff handelt.. 1 glaubt beim Meineid den Zorn Gottes z. B. auf einen Stein Allgermaniſche Sternmythologie Von Dr. Ludwig Kern Seit ihrer Wiederentdeckung vor 150 Jahren gelten die Lieder der Edda als die ſtärkſte Offenbarung altgermaniſchen Geiſtes und Weſens. Die Uebertragungen Herders, der Ge⸗ brüder Grimm und Karl Simrocks ſowie Richard Wagners „Ring der Nibelungen“ haben ſie uns in einer Weiſe nahe gebracht, daß ſie nicht wieder in Vergeſſenheit geraten werden. Die wiichtigen Worte, der kampfesmutige Sinn und die knorrige Kraft, die aus jeder Zeile ſprechen, machen die Edda zu einem Buche, das jedes Deutſchen Herz höher ſchlagen läßt. Gleichzeitig vermittelt ſie ungeahnte Aufſchlüſſe über die ſternkundlichen Kenntniſſe unſerer Vorfahren und ſtützt die ſich immer erfolgreicher durchſetzende Anſicht, daß die Kultur der nordiſchen Völker in früheren Jahrtauſenden viel höher war und weſentlich weiter zurückreicht, als man auf Grund der gemachten Funde bisher glaubte. Der Urgrund der eddiſchen Mythen iſt in Geſchehniſſen am Sternenhimmel zu ſuchen, der für die unmittelbar mit der Natur verbundenen Menſchen vergangener Zeiten eine un⸗ gleich höhere Bedeutung beſaß, als für unſere mechaniſierte Gegenwart. Die Bewohner üblicher Erdgegenden bemerkten als erſte Himmelserſcheinung den Phaſenwechſel des Mondes, die Nopdgermanen vor allem die verſchiedene Dauer, wäh⸗ rend der die Sonne bei ihnen in den einzelnen Jahreszeiten ſichtbar bleibt. Daß dies leuchtende Geſtirn am kürzeſten Wintertage Jahr für Jahr mit der gleichen Sterngruppe auf⸗ ging, mußte ebenfalls ſchnell auffallen. Man nannte dieſes Sternbild, das die Sonne gebar,„Jungfrau“, weil der Blitz der Vater des Feuers, dabei nicht in Erſcheinung trat. Di Zeit, in der die Sonne ſo von der Jungfrau„geboren wurde, waren die Jahre 19 43017 274 v. Chr. Dann ging infolge der Präzeſſion(des in 28 000 Jahren der Ekliptik umwandernden Vorrückens der Tag⸗ und Nachtgleichenpunkte) der Geburtsort des Tagesgeſtirns in ein anderes Zeichen über, und ein neues Weltzeitalter begann. Wichtig für die Geſchichte jeder ſolchen Weltzeit ſind die vier Jahrespunkte, die Zeichen, in denen die Sonnenwenden und die Tag⸗ und Nachtgleichen ſtattfinden, alſo gegenwärtig neben den Fiſchen als Frühlingskonſtellation die Jungfrau als Zeichen der Herbſtgleiche(wo die Sonne in die Macht der kalten Jahreshälfte kommt), die Zwillinge als Zetchen der Hoch⸗Zeit des Jahres(21. Juni bis 21. Juli) und der Schütze als Zeichen des Tiefſtandes der Sonne und ihrer Wieder⸗ geburt. Ins Menſchliche übertragen lautet dann die Mythe:— der Fiſch als Sohn des Schützen wird als Jüngling ſchon f ein Held, er heiratet die Zwillingsſchweſtern(oder beſiegt ein Zwillingspaar), kommt in die Gewalt der Jungfrau, wo er Gefangenſchaft oder den Tod erleidet. Sein Sohn ler ſelbſt in neuer Geſtalt/, der nach drei Monaten geboren wird, rächt ihn und wird, im Dunkel(Januar März) heranwachſend, Herr der Welt. Die Geſchichte der Zwillings⸗ und Stier⸗ Epoche, in denen die Handlungen der Edda hauptſächlich ſpielen, bewegt ſich um die Zeichen Zwillinge, Jungfrau, Schütze, Fiſche(oder das darüberſtehende Roß), bezw. Stier, Löwe, Skorpion, Waſſermann. In noch ältere Zeit reichen die Geſchehniſſe des„Drumsliedes“ zurück, in dem bie Heim⸗ holung von Thors Hammer geſchildert wird. Die Erzählung iſt bekannt: Thor wird im Schlaf von den Fretern, den Rieſen, der Hammer geſtohlen. Lobt führt in Freias Federhemd gen Rieſenheim. Drum, der Rieſenfürſt, geſteht, den Hammer acht Raſten unter der Erde verborgen gu halten, will ihn aber nur herausgeben, wenn m Freia dafür zugeführt wird. Die lehnt das Amſinnen entrüſtet ab, und auf Heimdalls Rat wird Thor als Frau verkleidet, begibt ſich mit Loki nach Freterheim, bekommt den Hammer als Braut⸗ geſchenk und tötet Drum und ſeine Sippe damit. Das Ganze iſt(nach Hauſer) ein Gewittermythus. Thor iſt ber Donner, ſein Hammer der Blitz. Am Himmel wird der Hammer durch das Bild des Orton dargeſtellt, vor ihm ſteht das Bild des Stiers, dem er das Haupt zerſchmettert und deſſen Gebrüll den Donner wieder geben ſoll. In Skandinavien iſt den Auguſt der Gewittermonat. Für die Zeit, als Orton und Stier Auguſthilber waren. hatte die geſchilderte Vorſtellung Gültigkeit. Das war im Jungfrauzeitalter(ſ..). Sowie indeſſen durch die Präzeſſion Hammer und Stier in einen anderen Monat rückten und au⸗ dere Bilder die Gewitter brachten, hatte Thor ſeinen Hammer verloren. Die Freter, die ihn raubten, ſind die Weltzetten, bie Jahrhundert auf Jahrhundert verſchlingen. Thor findet den Hammer wieder im Kleide der Jungfrau Freia. Das heißt zur Zeit dieſer Geſtaltung des Mythus ſtand der Gewitter⸗ monat im Zeichen der Jungfrau. Auguſt war Jungfraumonat aber im Widderzeitalter(223276 v. Chr.). Zwiſchen dieſem und dem Jungfrauzeitalter liegen acht Weltzeiten(1 Welt⸗ zeit= 26 000 Jahre: 12= 2156 Jahre). Das ſind die acht Raſten, durch die Thor von ſeinem Hammer getrennt iſt oder 17 248 Jaßre. Addiert man dieſe zu den Zahlen des Widder⸗ zeitalters, ſo ergibt ſich in der Tat das Jungfrauzeitalter mit 19 50017324. Das iſt die große Linie der aſtral⸗mytholo⸗ 8 N. kleinere Züge weiter ausdehnen ließe. Noch eindrucksvoller iſt dieſe innere Verbindung in der „Völospö“, dem Liede von der„Wala⸗Schau“, der gewaltigen Prophezezung der altnordiſchen Seherin vom Untergang und Wiedererſtehen der Welt. Faſt jede Zeile darin weiſt auf Ge⸗ ſchehniſſe am Sternenhimmel hin. Bei den jüngeren Teilen der Edda, namentlich der Brünhild⸗, Siegfried⸗ und Gudrun⸗ liedern läßt ſich der aſtrale Kern der Mythen kaum noch oder nur ſtellenweiſe erkennen. Daher erſcheinen dieſe vermenſch⸗ lichten Erzählungen leichter verſtändlich. Schöner aber in ihrer ſchweren Eigenart und lohnender ſind die Zeugniſſe der früheſten Mythologie unſerer Altvordern für den, der die Mühe aufbringt, ſich liebevoll in ſie zu verſenken. 4 * Deutſche Literatur in Amerika. Im Herbſt ſoll eine amertkaniſche Ausgabe von Stefan Zweigs„Drei Dich⸗ ter ihres Lebens“ erſcheinen, der man mit beſonderem Inter⸗ eſſe entgegenſieht, nachdem Zweigs Neubearbeitung von Ben Jonſons„Volpone“ ſchon ſeit einem Vierteljahr in New York gegeben wird. Von Felix Saltens„Bambi“ wurde, nach einer Mikteilung der„Lit. Welt“, die erſte amerikaniſche Ausgabe, die John Galsworthy mit einem Vorwort verſah, ſogleich in 75000 Exemplaren gedruckt, ein Beweis für die Zuverſicht, mit der man auf einen Erfolg des Werkes rechnet. Max Brods„Reubeni“ wird im Herbſt von einem New Yorker Verlag herausgebracht. Und als bei einer Rundfrage eines amerikaniſchen Kinomagazin nach dem beſten Buche des letzten Jahres faſt nur amerikaniſche Moderomane und Modebiographten genannt wurden, da bezeichnete Lilian Giſh als das heſte Buch Thomas Manns„Zauberberg“ . giſchen Zuſammenhänge des Drumsliedes, die ſich auf viele a 1 ee. — 2808 ee ene een . 1 l h e e S& 8 9 8 94 Samstag, den 4. Auguſt 1928 * Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ernsgabs N eite. Nr. 359 — Kanadas Weizenernte 100 glattgeſtellt worden? deutſche Braugerſte dürfte die Einfuh Millionen Bufhels größer als im Von den ſüodeutſchen War Vorzügliche Qualität des neuen W̃ eee en⸗ und Produktenmärkten Vorjahre?— Sind die Scheuer⸗Kontrakte vor Uebernahme eigens— Mehlpreis und Brotpreis— Die diesjährige r von Auslandsgerſte überflüſſig machen— Feſtigkeit des Futtermittelmarktes auf befürchtete Notreife der Hackfrüchte ö . G. H. Mannheim, 3. Aug. Der Weizen markt ſtand hauptſächlich unter dem Druck der weiter außerordentlich günſtig lautenden Erntenachrichten aus Ka⸗ nada, auch in Amerika zeigt ſich eine Tendenz, das Winterweizen⸗ Ergebnis höher als bisher zu ſchätzen. Es kann jetzt kein Zweifel mehr darüber beſtehen, daß, falls die kanadiſche Ernte die jetzige kri⸗ tiſche Periode ohne ernſthafte Schädigung überſteht, ſie eine der größ⸗ ten je eingebrachten Ernten des Landes ſein wird. Man ſchätzt das Ergebnis jetzt bereits bis auf 575 000 000 Buſhels, was gegenüber der letztſährigen Ernte eine Zunahme um 100 000 000 Buſhels bedeutet. Dieſes Geſamterträgnis würde ein Ergebnis von 25 Buſhels per aere zur Vorausſetzung haben; ein ſolches Ergebnis wurde im Jahre 1915 — damals 26 Buſhels per gere— erzielt und iſt ſeit dieſer Zeit nicht wieder erreicht worden, ausgenommen im letzten Jahr, als die Pro⸗ vinz Alberta 27 Buſhels per gere erzielte, was als ein durchaus ab⸗ normes Erträgnis angeſehen werden muß. Seit 1915 iſt nicht einmal mehr ein Durchſchnitt von 22 Buſhels in den Prairie⸗Provinzen er⸗ reicht worden. Aus Nordamerika kam auch in dieſer Woche ein ſehr großes Offertenmaterial heraus und die Produktenbörſen ſind infolge⸗ beſſen ziemlich nervös geworden, weil ſie befürchten, daß ſie möglicher⸗ weiſe durch weitere Preisrückgänge überraſcht werden könnten. Dem wird allerdings entgegengehalten, daß die Notierungen bereits einen außerordentlichen Tiefſtand erreicht haben und daß ſowohl der inter⸗ natkonale Großhandel, wie die Mühlen, ſeit einiger Zeit im Einkauf vollſtändig zurückgehalten haben. Noch immer beſchäftigen ſich die Produktenbörſen auch viel mit der Scheuer⸗ Transaktion. Man findet es auffallend, daß bisher nirgendwo die Frage angeſchnitten worden iſt, welche Kontrakte auf Abnahme die Getreide⸗Induſtrie⸗ und Kommiſſions AG. bet Ueber⸗ nahme der Aktien durch die beiden Regterungsbanken laufen hatte. Es läge in der Art des Geſchäftes, daß die Getreidekommiſſton, wie andere Firmen der Getreidebranche, ſtändig Ablieferungsverträge und zwar, im Gegenſatz zu den Privatfirmen ihrerſeits im großen Umfang lau⸗ fen hätte. Da in den letzten Wochen die Tendenz für Brotgetreide rückläufig war, würde wahrſcheinlich auf die noch laufenden Kontrakte der Käufer der Aktein bereits anſehnliche Geldbeträge verlieren. Wenn die Gruppe demnächſt mit ihrer geplanten großen Erklärung zur Geſamt⸗Transaktion herauskommt, wäre es ſehr intereſſant, wenn ſie auch auf dieſe Frage eingehen würde, insbeſondere, ob die beiden Banken auch über den Stand der Kontrakte Unterlagen eingefordert Münd erhalten haben. Die relativ billigen Preiſe für Auslandsbrok⸗ getreide haben ohne Ausnahme die Getreidehändler veranlaßt, ab und zu in den Markt à la Hauſſe einzugreifen, da bei aller Vorſicht jeder Getreidehändler, der die Fühlung mit dem Markte nicht verlieren will, gezwungen iſt, einen gewiſſen Beſtand zu haben, um abends, wenn die Mühlen ſich gegen ihre Mehlverkäufe eindecken, mit Offer⸗ ten im Markte zu ſein, alſo zu einer Zeit, in der die direkten Tages⸗ offerten ſonſt abgelaufen ſind. Es beſtände auch die Möglichkeit, daß die Abnahmeverpflichtungen der Getreide⸗Induſtrie⸗ und Kommiſſions AG. vor der Uebernahme glattgeſtellt worden ſind; eine Aeußerung hierüber wäre jedenfalls erwünſcht. . Neben der Erörterung dieſer Frage beſchäftigte man ſich auch wie⸗ der mit dem für die Aktien der Getreide⸗Induſtrie⸗ und Kommiſſtons AG. bezahlten Kurs, von dem man ſagt, er ſtehe in keinerlei Ver⸗ hältnis zu dem Kurs der Aktien erſtklaſſiger Mühlenwerke, wie z. B. der Pfälztſchen Mühlenwerke AG. in Mannheim, der bei 157,5 v. H. ſteht, und der Ludwigshafener Walzmühle, der 125 v. H. iſt, beides Werke, die auf eine langjährige glänzende Entwicklung unter Leitung führender Fachleute zurückblicken.. 5 3 g Die inzwiſchen vorgelegten weiteren Muſter von ne ue m Pfäl⸗ zer Weizen laſſen eine vielverſprechende Qualität von hohem Naturalgewicht erwarten. Bei der Preisbildung ſollten die inlän⸗ diſchen Mühlen darauf Rückſicht nehmen, daß Red Winter⸗Weizen im Angebot fehlt und daß, wenn ſie nicht rechtzeitig zugreifen, der deutſche Inlandweizen ins Ausland gehen wird. Man ſollte bei der Bewer⸗ tung des deutſchen Weizens daher nicht die Spannung mit Man i⸗ ty ba IV, der mit 1154 hfl. zu haben iſt, ſondern jene gegenüber gutem Auslandsweizen zugrunde legen, weil die Weichweizen eben fehlen. Man kann nicht erwarten, daß der deutſche Landwirt Weizen zu einem billigeren Preiſe abgibt, als er ſelbſt Mais zu Futterzwecken kaufen ſoll. Der bisher gebotene Preis von 25,00 25,50 /, franko Mühle, hat unter dieſen Geſichtspunkten zu Abſchlüſſen noch nicht ge⸗ führt. Die Weizenumſätze ſind in dieſer Woche überhaupt ſehr klein geblieben. Die letzten Auslandsforderungen lauteten für die 100 Kg., eif Rotterdam, in hfl.: Manitoba l, Okt.⸗Abladung, 13,55, Nov. „50, II. Okt.⸗Nov., 13,25, III. Auguſt, 12,15, desgl., Sept., 12,17%; fanſas II, Hard Winter, Auguſt 12,62, Sept. 12,67—12,70. In Mannheim greifbarer Auslandsweizen ging von vorwöchentlichen 27,25.—30,25% auf 26,75 29,75„ zurück, alter Inlandweizen von 26,50 auf 25,50 /. a 5 In neuem Roggen vollzog ſich einiges Geſchäft, wobei für Pfälzer Roggen 24,00 24,50, für heſſiſchen Roggen 24,50% gefordert wurden. Alter In land roggen koſtete zuletzt 24,50 bis 24,75%(Vorwoche: 25%). Das Mehlgeſchäft lag ſehr ruhig; auf alten Kontrakten lie⸗ gen bereits wieder bedeutende Verluſte. Der Mehlhandel klagt darüber, daß die Bäckerkundſchaft ihre alte Kontraktware nicht abruft, ſondern zu den ermäßigten Preiſen kauft und bezieht? Süddeut⸗ ſches Weizenmehl, Spezial o, koſtete zuletzt 34.25—34.50(Vor⸗ woche: 25,00 25,50), ſüddeutſches Roggenmehl, je nach Vb 34,50 36,00(35,50 36,00). In den letzten Monaten 1 iſt der Weizenmehlpreis von 41 1 auf jetzt 34,25„, die 100 Kg,, zu⸗ ückgegangen. Der Brotpreis wurde von den Bäckern bisher jedoch für Halbweißbrot nur um 1,32 Pfg. u. für Schwarzbrot nur um etwa 1 Pfg., je Pfund, herabgeſetzt. Es darf wohl angenommen wer⸗ den, daß die Bäckereien, wenn ihre Kontrakte auf teuerer gekauftes Mehl abgelaufen ſind, den neuen Verhältniſſen Rechnung tragen und einen weiteren Abſchlag folgen laſſen, indem ſie berückſichtigen, daß die konſumierende Bevölkerung, die ſich in der Hauptſache aus ſchwer⸗ arbeitenden Kreiſen zuſammenſetzt, mit jedem Pfennig zu rechnen hat und daß gerade die Brotrechnung in einem kinderreichen Haushalt einen ſehr nennenswerten Ausgabepoſten bildet. 1 Das Ger ſten geſchäft dürfte ſich in etwa acht bis zehn Tagen, wenn größere Ausdruſchergebniſſe als bis jetzt vorliegen, regelmäßig geſtalten. Vorläufig übt man noch Zurückhaltung, wenn auch in klei⸗ nen Poſten gehandelt wurde. Die Landwirte ſind zu ihrer Zurückhal⸗ tung zumteil durch die vorjährigen hohen Preiſe veranlaßt. Bei den ſchönen Qualitäten der diesjährigen Ernte iſt an eine Einfuhr von Auslandsgerſte nach Deutſchland wohl kaum zu denken. Neue badiſche Wintergerſte wurde, waggonfret Mannheim, mit 23,00— 23,50 /, heſſiſche mit 23,50 23,75% genannt. Für neue pfälziſche Brau gerſte fordert man 27—29 /, für badiſche 26—27( und für württembergiſche aus der Heilbronner Ge⸗ gend 27,50/ bis 28. Im Tranſitverkehr wurde tſchecho⸗ ſlowakiſche Gerſte zu Preiſen umgeſetzt, die. nach hier keine Rech⸗ nung geben. 5 In der Gegend von Bruchſal, Bretten und Eppingen iſt der erſte Schnitt in neuem Landhafer erfolgt. Für dieſe neue Ware wurden 23„ geboten; ſie iſt von ſchöner, heller, trockener Beſchaffen⸗ heit. Nach alte m Hafer zeigt ſich nur noch ganz vereinzelt Nachfrage. Matis in naher Ware lag weiter feſt; auf ſpätere Lieferung iſt es etwas ruhiger geworden. Plata⸗ Mais, bis 15. Auguſt erwartet, ſtellte ſich auf 11,80 hfl., transborde Seehafen, Sept.—Dez.⸗Abladung Am Futtermittelmarkt hat infolge der anhaltenden Hitze, von der eine Beeinträchtigung der Hackfrüchte(Notreife) befürchtet wird, die feſte Stimmung angehalten, doch wurden die hohen Preiſe mehrfach nicht mehr bewilligt, da ſie im Vergleich mit den Erlöſen für Inlandsgetreide keine Rechnung geben. Sollten die Preiſe ſich nicht zugunſten der Landwirte ändern, ſo iſt zu befürchten, daß trotz der ſchönen Qualität des deutſchen Getreides dieſes anſtelle von Mais verfüttert wird. Man nannte Kleie mit 14,25—14,50%, Biertreber mit 18,00—18,75, Malzkeime, je nach Qualität, mit 17,50—18,50 J, Soyaſchrot auf ſpätere Lieferung mit 22,75 J, die 100 Kg., ab Station. Trockenſchnitzel in alter Ware nur vereinzelt zu haben mit 11, je Zentner; für Trockenſchnitzel aus neuer Campagne werden 14/ ge⸗ fordert, aber nicht bezahlt. Oelkuchen ſind gegen die Vorwoche durch⸗ ſchnittlich etwa 0,50 /, die 100 Kg., höher. Der Stand der Hopfen pflanzen hat ſich in den letzten Tagen infolge wiederholter Niederſchläge etwas gebeſſert, ſodaß die Ausſich⸗ ten günſtiger beurteilt werden, als noch vor etwa vier Wochen. Teil⸗ weiſe ſteht der Hopfen bereits in voller Blüte und die Wachstums⸗ periode kann als abgeſchloſſen angeſehen werden. Soweit Unterlagen vorliegen, glaubt man jetzt eine gute Mittelernte erwarten zu dürfen, wenn nicht durch anhaltende Hitze die Ausſichten wieder verſchlechtert werden.. Am Tabakmarkt ſind die Umſätze in Tabaken vorjähriger Ernte gering geblieben. Von Zigarren ⸗Tabaken iſt gutes Ma⸗ terial faſt nicht mehr angeboten; der Preis dafür blieb mit 100% für den Zentner unverändert; Schneidegut koſtete etwa 100—110 A, je Zentner. Für Rippen hat ſich wieder etwas mehr Nachfrage bei unveränderten Preiſen gezeigt. Die neuen Pflanzen könnten dringend Regen gebrauchen; ſie ſtehen bisher ganz gut, falls jedoch Regen wei⸗ ter ausbleibt, wird man mit einem kräftigeren Tabak zu rechnen haben, als man vermutet hat. Von den Pflanzern ſelbſt fermentierte Tabake ſind wieder einige hundert Zentner in Seckenheim zu 70 bis 75%, je Zentner, umgeſetzt worden. Jetzt lautet die Forderung auf 80/ je Zentner. 8 In der Rheinſchiffahrt iſt der Waſſerſtand in der letz⸗ ten Zeit erheblich zurückgegangen. Der Kauber⸗Pegel zeigt nur noch 1,66 Meter und die Fahrtiefe im Gebirge ſtellt ſich auf 2,15—2,20 Meter, ſodaß die Schiffe aufgeleichtert werden müſſen. Von Mann⸗ heim nach Straßburg beſteht die gleiche Fahrtiefe wie im Gebirge. Der Schlepplohn ſtellte ſich von Amſterdam nach Ruhrort auf 35 Ets., je Laſt von 2000 Kg.; von Ruhrort nach Mannheim auf 1/0 /, von Mannheim nach Karlsruhe auf 0,35 /, von Mannheim nach Straßburg auf 0,85—0,90 /, je Tonne. Der Tal ſchlepplohn wird mit 25 v. H. über dem Normaltarif berechnet, nachdem er vorüber⸗ gehend 50 v. H. über dem Normaltarif notierte. Die Schiffs ⸗ miete ſtellt ſich zurzeit für Rheinſchiffe auf 47 Pfg. und für Kanal⸗ ſchiffe auf 44 Pfg. je Tonne und Tag. e Die Lage der Kraftfahrzeuginduftrie Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie und des Handels kann auch im Juli als befriedigend bezeichnet werden. Die Aufwärts⸗ kurve im Abſatz von Kraftfahrzeugen aller Art iſt weiter ge⸗ ſtiegen, hat jedoch trotzdem die urſprünglich erhoffte Höhe nicht erreicht. Als Gründe werden angegeben: Zurückſtellung beabſichtigter Käufe infolge Verſchlechterung des allgemeinen Ver⸗ auch die bis vor kurzem vorherrſchenden ungünſtigen Witterungs⸗ verhältniſſe. Die Ferien⸗ bezw. Reiſemonate Juli und Auguſt find nicht geeignet, einen erhöhten Umſatz erwarten zu laſſen, ſodaß mit einer weiteren Belebung erſt zum Herbſt gerechnet werden kann. In⸗ zwiſchen gehen die Zuſammenſchlußver handlungen in⸗ nerhalb der Automobilinduſtrie weiter, ohne daß hierbei jedoch poſt⸗ tive Ergebniſſe bekannt geworden wären. Das Abzahlun 98 iy ſtem der führenden Werke und der Automobilkreditbanken hat ſich ſehr gut bewährt und das Geſchäft erheblich belebt. Rund 70 v. H. aller Abſchlüſſe der letzten Zeit ſind auf dieſer Kreditgrundlage zu⸗ ſtande gekommen, während nur rd. 741 v. H. der kreditierten Kraft⸗ fahrzeuge zurückgenommen werden mußte. Innerhalb der einzelnen Gruppen des Kraftfahrzeuggeſchäftes war die Lage folgende: Nach der Hauptkonjunkturperiode für Per⸗ ſonenwagen, bekanntlich die Frühjahrsmonate April, Mai, Juni, die eine dauernde Steigerung des Abſatzes brachten, iſt in den letzten Wochen zwar kein Rückgang des Umſatzes, aber doch ein Stillſtand eingetreten. Immerhin iſt die Geſamtlage befriedigend. Die inter⸗ nationalen Wettbewerbe der letzten Zeit, u. a. in Wiesbaden, auf dem Nürburgring, in Baden⸗Baden⸗ und in Düſſeldorf, waren in jeder Hinſicht ein voller Erfolg für die deutſchen Erzeugniſſe, deſſen Auswirkungen nicht zu verkennen ſind, und die wieder ein Beweis vollkommener Konkurrenzfähigkeit gegenüber den Auslandsfabrikaten erbracht werden. Auch die regere Aus lands nachfrage iſt ein Beweis dafür.— In Spezialfahrzeugen, insbeſondere Om⸗ nibuſſen, Feuerwehr⸗ und anderen Kommunalfahrzeugen, war die Kaufluſt größer als in den letzten Monaten, während ſich der Um⸗ ſatz in Elektröfahr zeugen und Motorrädern für die verſchtedenſten Zwecke im bisherigen Maßſtabe gleich gebkieben iſt. Das Laſtkraftwagengeſchäft erfährt eine erfreuliche ſtete Aufwärtsbewegung. Da es im Gegenſatz zu Perſonenwagen und Motorrädern kein ausgeſprochenes Saiſongeſchäft iſt, ſo kann man damit rechnen, daß es mit einer kurzen Beruhigung während des Monates Auguſt auch weiter im Zeichen ſteigenden Umfatzes ſtehen wird. Die Ueberzeugung unbeſtreitbarer Ueberlegenheit deutſcher Laſtkraftwagen gegenüber jeglicher Auslandskonkurrenz in Bezug auf Material, Konſtruktion, ökonomiſchen Betrieb, Preis und Lebens⸗ dauer bricht ſich im In⸗ und Auslande immer mehr Bahn. Die Ein⸗ fuhr an Laſt⸗ und Lieferwagen iſt bereits bis auf ein Minimum ge⸗ ſunken; die Ausfuhr ſteigt dauernd. Die Hauptabſatzländer für deutſche Laſtkraftwagen waren Südamerika, Holland, Rußland, Oeſter⸗ reich, Ungarn, Rumänien und Polen. „ Fleuder.⸗G. für Eiſen⸗, Brücken⸗ und Schiffbau, Benrath. Im Berichtsjahr 1927 fetzte ſich der Wettbewerb im Brücken⸗ und Hoch⸗ bau den Mittellungen der Verwaltung zufolge in verſtärktem Maße fort und behielt ſtarken Einfluß auf die durch ihn ungünſtige Preis⸗ geſtaltung. Der Wunſch, die Produktionsmöglichketten auszunutzen, führte zur Hereinnahme auch ſolcher Aufträge, bei deren Ausführung nicht mit Nutzen gerechnet werden konnte, die jedoch die General⸗ unkoſten decken halfen. Trotz aller dieſer Schwierigkeiten vergrößerte ſich der Auftragsbeſtand und verrät auch im neuen Geſchäftsfahr ſteigende Richtung. Die holländiſche Tochtergeſellſchaft iſt ohne Gewinn oder Verluſt aufgelöſt worden. Der Betriebsüber⸗ ſchuß hat ſich von 407 533 R. auf 1071 308 R. vermehrt. Nach 1,08 (0,93) Mill../ Unkoſten und 108 137(93 019) R. Abſchreibungen ergibt ſich, wie gemeldet, ein neuer Verluſt von 120 189(142 796) R. I, um den der Verluſtvortrag auf 202 986./ anſteigt. Bei 2 Mill. R/ Aktienkapital ſtehen den 1,40(1,16) Mill. R. Lieferantenverbindltch⸗ keiten 2,96(2,76) Mill../ Bankſchulden und 0,65(0,86) Mill. R. Anzahlungen, an bar, Bankguthaben und Wechſeln 183 414(285 761 ., an Schuldnern 783 085(382 716)./ und an Vorräten 1,89(2,03) Mill.., darunter 1,28(1,59) Milk../ in Arbeit befindliche Auf⸗ träge gegenüber. Bürgſchaften ſind mit 143 242 R/ ausgewieſen. Die Verwaltung hofft, für das laufende Jahr einen günſtigeren Bericht erſtatten zu können.(.⸗V. 4. Auguſt.) f f * Maſchinen⸗ und Kranbau.⸗G., Düſſeldorf. Die zum 8. Sep⸗ tember 1928 einzuberufende.⸗V. ſoll u. a. über Aufhebung früherer Beſchlüſſe über eine Erhöhung des Aktien kapi⸗ tals um 300 000 R/ auf 1350 000./ Beſchluß faſſen. In der Anfang Auguſt 1927 abgehaltenen.⸗V. wurde nach der Einziehung der 125 000 R. Vorratsaktien und der Kapitalherabſetzung im Ver⸗ hältnis von 5 zu 2 auf 1 050 000./ die Wiedererhöhung um 200000 R. auf 1 250 000 R./ beſchloſſen, die aber noch nicht durch⸗ geführt iſt, weil damals die Unterbringung der neuen Aktien wegen des niedrigen Kursſtandes nicht möglich war. Für das am 28. Febr. —* auf 10,60 hfl. In Mannheim greifbarer alter Mais koſtete 24,75 (84,5024, 75 A, die 100 Kg., mit Sack. e 5 7 1928 abgelaufene Geſchäftsfahr wird, wie bereits mitgeteilt, die Aus⸗ ſchüttung einer Divkdende von 6 v. H. vorgeſchlagen; außerdem dienſtniveaus ſowie Erhöhung der Abgaben und Steuern und endlich Der Eigentumsvorbehalt im internationalen Warenverkehr (Schluß) Im Gegenſatz zum deutſchen Recht, bei dem der Eigentums⸗ 6 vorbehalt keinen beſonderen Einſchränkungen unterworfen iſt, außer eben der, daß er nur für bewegliche Sachen möglich iſt, enthält dos franzöſtiſche Recht vier ſcharfe Bedingungen, deren Außerachtla t die Wirkſamkeit des Vorbehalts des Verkäufers nicht nur in Frage ſtellt, ſondern völlig verhindert. Ein Eigentumsvorbehalt iſt gültig, wenn 1. der Kauf ohne Befriſtung der Lieferung erfolgte, 2. die verkaufte Sache ſich noch in demſelben Zuſtand befindet, 3. der Käufer noch im Beſitze der Sache iſt, J 4. er innerhalb einer kurzen Friſt(8 Tage) geltend gemacht wird. Aus dieſen Beſtimmungen iſt ohne weiteres zu erſehen, daß ſie für die Rechtsgültigkeit eines derartigen Vorbehaltes in Deutſchland nicht notwendig ſind. Sehr wohl kann bei uns der Eigentumsvo⸗⸗ behalt bei einem Geſchäft mit befriſteter Leiſtung wirkſam gemacht werden, wobei es gar nicht darauf ankommt, ob der bewußte Gegen⸗ ſtand ſich noch in demſelben Zuſtand befindet, wie er verkauft wurde, — es ſei denn, daß eine ſolche Veränderung mit ihm vorgenommen wurde, daß es ein neuer Gegenſtand geworden iſt. Auch eine be⸗ ſtimmte, genau vorgeſchriebene Befriſtung der Geltendmachung eines Anſpruches bei Verzug des Käufers gibt es in Deutſchland nicht, vielmehr unterliegen dieſe Dinge den allgemeinen Beſtimmungen der Verjährung. 0 Im Folgenden ſollen die Beſtimmungen verſchiedener Länder noch angeführt werden: l Amerika. Hier iſt das typiſche Land der Teilzahlungen. Singer war es, der in großzügigſter Weiſe den Verkauf gegen Teilg zahlungen bei Aufrechterhaltung des Eigentums bis zur völligen Be⸗ zahlung organiſiert und die weitgehendſten Erfolge erzielt hat. Argentinien. Die argentiniſchen Geſetze laſſen Eigentums⸗ vorbehalte in irgend einer Form nicht zu. Bulgarien. Eigentumsvorbehalte werden nicht anerkaunt. Chile. Hier beſteht die Möglichkeit, ſich das Eigentum an der verkauften Sache inſofern zu erhalten, als der Verkäufer ſich ein Pfand an der verkauften Ware bis zur völligen Bezahlung geben laſſen kann.. Italten. Das Eigentumsrecht kann durch Eintragung beim Handels⸗Tribunal geſichert werden. 5 Portugal. Unter beſonderen Formalitäten iſt der Vorbehalt des Eigentums möglich. 4 Rumänien. Notwendigkeit eines notariellen Vertrags, der von einem rumäniſchen Finanzamt abgeſtempelt werden muß zur Rechtsgültigkeit des Eigentums vorbehalts. i Schweden. Eigentumsvorbehalt unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen möglich. 0 5 Lettland. Notwendigkeit, ausdrücklich zu vereinbaren, daß em Verkäufer das Eigentum verbleibt, bis der Käufer vollſtändig ezahlt hat. 333 Kolumbien. Das Eigentumsrecht an einer Ware geht bereits durch die Abſendung an einen kolumbiſchen Empfänger auf dieſen über.(Deshalb Ausſtellung der Papiere ſolcher Sendungen, die erſt bei Empfang zu bezahlen ſind, nicht an Empfänger, ſondern an Dritte: z. B. Banken.) b Dieſe Ueberſicht der verſchiedenen Beſtimmungen über den Eigen⸗ tumsvorbehalt, die ſich leicht noch weiter vermehren ließe, zeigt gleichfam ſchlaglichtartig, wie ungeheuer verſchieden dieſe geſetzlichen Vorſchriften ſind. Nicht nur, daß es Staaten gibt, in denen derartige Vorbehalte abſolut unbekannt ſind, zeigt die große Abweichung der Landesgeſetze untereinander in dieſer Frage, ſondern die Verſchieden⸗ artigkeit der formalen Bedingungen auch bei Vorhandenſein ſolcher Geſetze iſt ſo groß, daß deren Kenntnis für den deutſchen Exporteur von großer Bedeutung iſt. ö 5 5 Die Vorteile des Eigentumsvorbehalts treten in Kraft bei Ver⸗ zug und Konkurs des Käufers. Während bei gelieferten Waren, dle der Käufer bereits im Beſitz hat, dieſe im Falle der Zahlungsunfähig⸗ keit des Käufers ohne weiteres in die Konkursmaſſe fallen und ſo dem Zugriff des Lieferanten entgehen— der ſeinerſeits lediglich auf die auf ihn entfallende Quote angewieſen iſt— liegt der Sachverhalt bei Waren, bei denen beim Verkauf der Eigentumsvorbehalt rechts⸗ gültig gemacht wurde, ganz anders. Hier ſteht dem Gläubiger nach 8 43 der Konkursordnung das Recht auf Ausſonderung aus der Kon⸗ kursmaſſe zu. Er hat dem Konkursverwalter gegenüber ſeinen Vor⸗ behalt auf das Eigentum der gelieferten Waren zu erweiſen, um dieſe aus der Maſſe nehmen zu können. 5 Es iſt ohne weiteres in die Augen ſpringend, wie ungeheuer leicht ſich dieſes Kreditſicherungsmittel in der Praxis betätigt, um einzuſehen, daß hier ein Mittel für den handeltreibenden Kaufmann gegeben iſt, das ihn in den Stand ſetzt, ſich vor eventuellen Verluſten in außerordentlich bequemer Weiſe zu ſchützen, eine Art, die auch den Kredit des Abnehmers in keiner Weiſe beeinträchtigen kann. Nicht allein die Möglichkeit der Abſonderung aus der Maſſe eines 85 zahlungsunfähig gewordenen Schuldners, ſondern auch die wenigſten?s in Deutſchland vorhandene Leichtigkeit der techniſchen Handhabung dieſes Kreditſicherungsmittels eröffnen ihm im Warenhandel eine große Bedeutung. Indem auf die Eingangs erwähnten großen Unterſchiede zurück! gekommen werden darf, die in den einzelnen Ländern beſtehen, ſoll hier zum Schluß nochmals im Intereſſe eines reibungsloſen Voll⸗ zugs des Warenhandels der Hoffnung Ausdruck verliehen werden, daß Beſtrebungen, die eine Vereinhettlichung der das Recht des Eigentumsvorbehalts regelnden Geſetze möglichſt bald zum Erfolg führen möchten. a 5 5 8 5 ſollen 114607 R zur Stärkung der Betriebsmittel vorgetragen werden. Im Vorjahr ergab ſich ein Verluſt von 197841., der durch die Herabſetzung des Aktienkapitals gedeckt wurde. 1 * Bamberger u. Feroi Ac, in Frankfurt a. M.— Kapitalzuſam⸗ meulegung 2·1 genehmigt. Die HV. beſchloß die Zuſammenlegung des Kapitals von 3 auf 1,5 Mill..“ und Wiedererhöhung auf 3 Mill... Die neuen Aktien werden gegen Barzahlung von den bisherigen Aktionärgruppen voll übernommen. Der Abſchluß für 1927 iſt in den nächſten Tagen zu erwarten. Im laufenden Jahre ſei das Geſchäft weſentlich günſtiger und man erwarte für 1928 ein befriedigendes Ergebnis. 8 5 2 * Kapitalsverdoppelung der Badiſche Obſt⸗ und Weinbreunereien AG. in Kork in Baden. Die G. beantragt Kapitalserhöhung um 300 000 auf 600 000.“ durch Ausgabe von Inhaberaktien. 5 d b Vergleichsverfahren und Konkurſe im Ha undelskammer⸗ bezirk Mannheim i 5 ſtraße 3. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 3. 4. 5 8. 5 5 New⸗Dork, ö 485,50 485 45 Schweiz„ 25.22 1 25,22[Stockholm Paris. 174074 15 Soffangd 12,08 12.0%[Madrid. Brüſſel. 4,68 34,00 Oslo 158,16 155. Mailand 92,78 18.17 18,18 627 Kobenßagen 10. Seite. Nr. 359 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Samstag, den 4. Auguſt 1028 2 2 + 7 5 4 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonutag, den 5. Auguſt 1928. a Trinitatiskirche:.30 Predigt, Pfarrer Roſt; 10 Predigt, Pfr. Noſt. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle; 6 Predigt, Vikar Beiſel. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Güß; 10 Predigt, Vikar Betiſel. Friedenskirche:.30 Predigt, Landeskirchenrat Bender. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann; 11 Kindergottesd., Vikar Meerwein; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dr. Leh⸗ mann und Pfarrer Frantzmann. 5 Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Ktefer. Diakoniſſenhans: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim:.30 Predigtgottesdtenſt, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Knobloch. 5 Matthäuskirche Neckarau: 8 Gemeindegottesdienſt mit Chriſtenlehre (Nordpfarrei), Pfarrer Maurer;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Maurer; 10.45 Kindergottesdienſt(Nordpfarrei), Pfr. Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Stober. n:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr. rche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme. ung des neugewählten Kirchenälteſten Georg Herth. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Koukordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechg., Dekan Maler. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 8 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.30 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 C. V. f. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .30 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag.80 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag .15 Waldhof, Donnerstag.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag.15 u. Mittwoch.30 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim,“ L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde; nachm. 4 Jugendverein; abends 38.15 gemiſchte Verſammlung.— Dienstag abend 8 Männerverein, zugleich v.—9 Evangeliſationsvortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ krünzchen für unge Mädchen von 14 bis 18 Jahren.— Freitag abend 8 Jugendverein. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jahresfeſt des Blaukreuzvereins; 8 Evangelt⸗ ſations⸗Verſammlung. Dienstag 8 Gebetſtunde. Mittwoch.80 Jungſchar; 8 Männerſtunde. Donnerstag 4 Frauenſtunde;: 8 Blau⸗ kreuzverein. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. Sonntag 9 Gebetsandacht;.80 u. 4 Predigt; 11 Sonntagsſchule. Mittwoch abend.15 Bibelſtunde. Donnerstag mittag 4 Frauenmtſſtonsſtunde; 8 Jugendandacht. Blaukreuzverein Mannheim I, Rheinauſtraße 6, Hinterhs. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Süddentſche Vereinigung für Evangelisation u. Gemeinſchaftspflege, — Gemeinſchaft innerhalb der Landeskirche— Lindenhofſtraße 84. Sonntag abend 8 Wortverkündigung(Br. Höfer).— Mittwoch abend 8 Bibelbeſprechg.— Freitag abend 8 Chorſingen.— Jugend⸗ bund f. G.., junge Männer Sonntag nachm..30 und Dienstag abend 8.— Jugendbund für Jungfrauen: Sonntag nachm. 4 und Donnerstag abend 8. Die Heilsarmee 0 1, 16.— Sonntag vorm..90 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung: Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11., .30; Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, N 7. 29.) Sonntag nachmittag 5 Predigt, Pfarrer Zuctus von Uſenborn.. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm,.30 Prebigt, (W. Krämer), Abſchiedsverſammlung; 11 Sonntagsſchule; abends 7 Abſchiedsfeter im Jugendbund und Gem. Chor. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheſ. Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe;.80 Feſtpredigt u. levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 Corporis⸗EhriſtisBruderſchaftsandacht mit Segen. St. Seaſtiauuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe u. Kinder⸗ kommunion;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kinder⸗ gottesdienſt m. Pred.;.30 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsand. m. Seg. Heflig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beicht und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe, Kommunion des Männerapoſtolates; 8 Singmeſſe mit Predigt, ge⸗ meinſame Kommunion der Schülerkommuntkanten⸗ Knaben;.3 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Corportis⸗ Ehriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag(Kommunjonſonntag der Männer und ſchulpflicht. Mädchen) von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kath. Bürgerſpital. Spuntag.80 Singmeſſe mit Prebigt. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe u. Bundeskommunion d. Männer; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt und Bundeskommunion der Frauen und Kom⸗ munion der Schulkinder;.20 Predigt und Amt; 11 Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt;.30 Corporis⸗Chriſtt⸗Bruderſchaft. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe; 7 bl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Muttergottesandacht; abends von—8 öffentliche Betſtunde für das Portlunkulafeſt. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beicht u. Frühmeſſe; 7 Aus⸗ teilung der hl. Kommunion; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt: 11.15 Singmeſſe; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft m. Segen; abends 7 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Jakobuspfarrei Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe mit General⸗ kommunion der Jungfrauenkongregation und des Jungmädchen⸗ vereins; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag(Portiunkulgablaß von Samstag mittag bis Sonntag abend in der St. Franziskuskirche): 6 Beicht;: 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt;.15 Amt u. Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Sing⸗ meſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik. In der Fran⸗ ziskuskirche um 11 keine hl. Meſſe; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaft;.30 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag 6 Beicht;.30 und 7 Aus⸗ teilung der hl. Kommunion; 8 Schülergottesdienſt m. Predigt;.30 Predigt mit Amt; 2 Portiunkula⸗Andacht mit Segen. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.80 Beicht; meſſe um 7 fällt aus; 7 Außteil. der hl. Kommunion;.30 Schüle gottesdienſt mit Predigt und Kommunion; 10 Amt;.30 Corporis⸗ Ehriſti⸗Bruderſchaftsandacht. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. 10. Sonntag nach Pfingſter Vorm..30 hl. Beicht;.30 hl. Kommunion;.15 Schülergotte 10 Hauptgottesdienſt; nachm. 2 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaft mit Se St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag(Portiunkulaſonnutag). Ge⸗ winnung des Portiunkula⸗Ablaſſes von Samstag mittag bis Sonn⸗ tag abend; 6 Beichtgelegenheit;.45 u..20 Spendung der hl. Kor muntion;.30 Amt mit Predigt; abends 8 Andacht zur Gewinn des Ablaſſes. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Ehriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerung. Die Menſchenweihehandlung(mit Predigt): Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part., Dienstag früh 7, Freitag.30 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof. Sonntagsfeter für Kinder 11.15 in L 11. 21, part. Todes-Anzeige Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Gatte, Bruder, Schwager und Onkel Winelm Dieterle Weinkommissar am Donnerstag abend 9 Uhr im Alter von 60 Jahren, 7 Monaten, nach kurzer Krankheit sanft entschlafen ist. Mannheim, den 3. August 1928 Sakramentale Bruderſchaft. Albrtebene fenicenungs-.-. aller Branchen, ſpez. Groß⸗ und Kleinleben mit über 1 Million Mitglieder Em sucht tüchtige Werbebeamte an allen Plätzen Badens und der Pfalz. Bei Eignung Anſtellung als Inſpektor mit Direktionsvertrag, feſten Bezügen und Pro⸗ evtl. Schül. d. Ober⸗ ſtufe für Geſangsbe⸗ gleitung geſucht. 5757 Anruf 20 518 Eingef. Reiſender für Baden u. Rheinland ſucht noch Artikel zum Mitführen. Ang. u. R V 14 an die Geſchſt. 1 5698 In okkult. 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Wir laden Aae zur Verſteige⸗ rung mit dem Anfügen ein, daß die näheren Pachtbedingungen und der Entwurf des Jagd⸗ pachtvertrages zur Einſicht der Beteiligten auf dem Rathaus dahier offen liegen. 9462 Lützelſachſen, den 2. Auguſt 1028. Der Gemeinderat: Michael. D itrovanille N APOTHEKEN esch Atkend— Jahezehate beuurt gem kekoefen— ehm Ftadenbescherden dan chin gadeg Hgan Hapag Teilnehmer. Mit-rauung vier poppevitapesacd. (Ein⸗ oder Zweifamtlien). Günſtige Beding. ppothek wird beſorgt. Von Selbſtreflektantk. Rfragen erbeten unter 8 0 81 an die Ge⸗ Sſtelle dieſes Blattes. 5220 N „Gaſthaus z. Krone“, Luftkurort Heddesbach, Poſt⸗ u. Bahnſtat. Hirſchhorn a.., in 1 Std. mit dem Poſtauto erreichbar. Ich nehme ſtets noch Fremde an zu dem voll. Penſionspreis mit Nachm.⸗Kaffee zu 4, tägl. Waldr. Geg., Schwimmgelegenh., ruhige Lage u. gute Ver⸗ pflegung. Beſitzer: Leonhard Dörſam. 45687 Die schwarze Ananns-Erdbeere aus Vierlanden, dle 8d großes Aufsehen erregende Massenträgerin. 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