R ng m, ng umttwoch, 8. Auguſt 1928 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 WMilkag⸗ Ausgabe . 9 2 e vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/1 Saſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr, 5 chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Nr. 365— 139. Sahrgang 8 b il Ul 8 Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelgells für Allgem. Anzeigen 0,40 e Nenamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Dieſer wird von Lord Cuſhendon, der durch den König vorübergehend zum Stellvertreterernannt worden iſt, am 27. Auguſt unterzeichnet werden. Lord Cuſhendon nimmt ſodann auch als britiſcher Hauptdelegierter an der Völkerbundsver⸗ fſammlung und Ratsſitzung, wie auch an den Beratungen der Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes teil. * Lord Cuſhendon, der Nachfolger Lord Cecils, iſt einer der hervorragendſten britiſchen Diplomaten. Er war im Jahre 1922 in der damaligen Regierung Baldwin bereits Unterſtaats⸗ ſekretär des Auswärtigen Amtes und behielt auch dieſen Poſten in dem gleichen Kabinett Baldwin bis zum Jahre 1925 bei, zu welchem Zeitpunkt er zum Unterſtaatsſekretär des Finanzamtes ernannt wurde. Noch ein Stellvertreter nötig § London, 7. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Gleichzeitig mit der Ernennung Lord Cuſhendons zum ſtell⸗ vertretenden Außenminiſter erhebt ſich die Frage, wer in Ab⸗ weſenheit des Premierminiſters, der auch in dieſem Jahre wie früher in der nächſten Woche ſich zu einem mehr⸗ wöchigen Kuraufenthalt nach Aix la Bains begeben wird, ſein Stellvertreter ſein wird. Bisher war es ſtets der Außen⸗ miniſter Chamberlain. Lord Cuſhendon kommt als jüngſtes Kabinettsmitglied nicht in Frage. Baldwin hat nur die Wahl zwiſchen Churchill und dem Innenminiſter Hicks, den beiden erbittertſten Gegner bei den Schutzzoll zus⸗ einanderſetzungen innerhalb des Kabinetts. Es erſcheint alſo kaum denkbar, daß angeſichts der ſich in der Partei gegen Churchill bemerkbar machenden ſtarken Stimmung Baldwin ihn zu ſeinem Stellvertreter ernennen kann. Churchill hat aber andererſeits als Schatzkanzler, da Chamberlain Bald⸗ win diesmal nicht vertreten kann, wohl als erſter Anrecht auf den Poſten des Stellvertreters. Der Premierminiſter ſteht alſo in dieſer Beziehung keiner ganz leichten Aufgabe gegenüber. Der Eindruck in Verlin Berlin, 8. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Meldung, daß der engliſche Septembertagung des Völkerbundsrates teilnehmen, ſondern ſich durch Lord Cuſhendun vertreten laſſen wird, iſt wenig erfreulich. Sicherlich iſt es zutreffend, daß wie man ver⸗ ſichert, der Geſundheitszuſtand des Miniſters, der an den Folgen einer ſchweren Lungenentzündung noch leidet, aus⸗ ſchlaggebend für ſein Verzichten geweſen iſt. Daß dieſer Entſchluß in ſeiner Wirkung aber der franzöſiſchen Politik ſehr gelegen kommt, bleibt auf der anderen Seite unver⸗ kennbar. Die„Berliner Börſenzeitung“ gibt den Eindruck der Nachricht in Berliner politiſchen Kreiſen wohl richtig wieder, wenn ſie ſchreibt:„Durch die Abweſenheit Chamberlains wird die Septemberkonferenz der in Deutſchland erhofften Be⸗ deutung inbezug auf die Räumungsfrage in erheblichem Maße von vornherein entkleidet.“ Die Pariſer Begleitmuſik V Paris, 8. Aug.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Die offiziellen Mitteilungen aus London, daß der Leiter des Foreign Office, Sir Auſten Chamberlain, aus Geſund⸗ heitsrückſichten nicht nach Paris zur Unterzeichnung des Kelloggpaktes kommen werde und die geſtrige Ankündigung des„Daily Telegraph“, auch Dr. Streſemann werde ſich wahrſcheinlich in Paris vertreten laſſe n, haben hier die Erwartungen, mit denen man den Ereigniſſen entgegenſah, beträchtlich gemindert. Man wirft ſogar die Frage auf, ob unter dieſen Umſtänden nicht auch Kellogg darauf ver⸗ zichten werde, nach Europa zu fahren. Man erwägt ſogar, daß auch Briand ſich unter Umſtänden von ſeinem Arzt den Rat geben läßt, auf ſeinem Landgut in Cocherell zu bleiben. Ein allfälliger Verzicht Dr. Streſemanns auf ſeine Reiſe nach Paris, würde hier weniger auf eine wirk⸗ liche, als auf eine diplomatiſche Krankheit zurückgeführt werden. 1 n politiſchen Kreiſen kann man da und dor e Er⸗ 2 3556 fe Reichsaußenminiſter habe ſich in der letzten Zeit Rechenſchaft gegeben, daß ſeine Beſprechungen mit Briand und Poincaré über die deutſch⸗franzöſiſchen Fragen nicht zu zen von ihm erwarteten Ergebniſſen führen würden und 1 Außenminiſter nicht an der deshalb werde er lieber von der Reiſe abſehen, als mit leeren Händen zurückkehren. Das Blatt der franzöſiſchen Schwer⸗ induſtrie„Avenir“ ſchiebt die Schuld daran, daß die ge⸗ plinte feierliche Zeremonie der Unterzeichnung des Anti⸗ kriegspaktes in der Abweſenheit der Führer der wichtigſten Staaten auf eine reine Formalität reduziert werde, den So⸗ zialiſten zu.„Die Sozialiſten geben die öffen liche Mei⸗ nung in Aufregung gebracht, ſchreibt„Avenir“. Sie haben den Deutſchen plötzlich zu große Hoffnungen, zu fatale Illy“ en gemacht. Indem ſie ſchrien, wir müßten die Beſetzung des Rheinlandes aufgeben, haben ſie bei den Deutſchen ſogar den Glauben er⸗ weckt, ſie hätten das Recht, die räumung zu fordern, daß heute Dr. Streſemannes nicht mehr wagt, nach Paris zugehen. Man würde nicht zugeben, daß er nach Berlin zurückkäme, ohne wenigſtens das erreicht zu haben, was Blum und Paul Faue ihm noch geſtern auf dem Brüſſeler Kongreß anboten.“ Das rechtsſtehende„Echo de Paris“ glaubt nicht recht daran, daß Dr. Streſemann auf die Reiſe verzichten werde. Das Blatt ſchreibt:„Dr. Streſemaun weiß was er will. Manche ſchreiben ihm die Abſicht zu, er werde durch einen Knalleffekt die Gründe öffentlich bekanntgeben, die ihn an einer Reiſe hindern. Dieſe Annahme hat wenig Wahr⸗ ſcheinlichkeit für ſich. Seine bisherige Politik der Ge⸗ duld erſcheint vielmehr für ihn viel vorteilhafter. Bisher hat er dadurch Erfolge gehabt und er ſieht ihre Früchte reifen. Schon hat England bekannt gegeben, daß ſein Sandpunkt im Rheinlandproblem derjenige Deutſchlands Streſemann iſt viel zu klug, um nicht zu ſpüren, daß die Zeit viel ſicherer für ihn arbeitet als die Gewalt, beſonders einer Regierung wie der franzöſiſchen gegenüber. Wenn er aus Paris zurückkehrt, wird er eine viel ſtärkere Stellung haben, um die entſcheidenden Verhandlungen zu beginnen. Es würde uns ſehr erſtaunen, wenn er die Angelegenheit mit Ungeſtüm durchſetzen wollte.“ Der Wiedereintritt Spaniens in den Völkerbund Der von Deutſchland, England und Frankreich beim Ge⸗ neralſekretär des Völkerbnudes unternommene Schritt zum Zwecke der ſofortigen Wiederwählbarkeitserklärung für Spanien im Falle ſeiner Wahl in den Völkerbundsrat iſt von der franzöſiſchen und engliſchen Regierung durch inhaltlich ſich deckende Schreiben ergänzt worden. In dem Schreiben der franzöſiſchen Regie⸗ rung, die die Initiative zu dieſem Schritt ergriffen hat, heißt es nach einem Hinweis auf die Uebergangsbeſtimmun⸗ gen für das von der Völkerbundsverſammlung 1926 be⸗ ſchloſſene Wahlverfahren: „Die Umſtände haben damals nicht erlaubt, daß das von der Bundesverſammlung erſtrebte Ziel vollkommen erreicht wurde, und für den Völkerbund war daraus eine ſchmerzliche Kriſe entſtanden. Nunmehr bietet ſich eine Gelegenheit, die Spuren dieſer Kriſe auszulöſchen. Der franzöſtſchen Regie⸗ rung ſcheint es, daß dieſes Ergebnis in weiteſtem Maße er⸗ reicht würde, wenn die Bundesverſammlung zu den Wahlen der neuen Ratsmitglieder unter die gleichen Bedingungen geſtellt würde, unter denen ſie ſich 1926 befand, und die Mög⸗ lichkeit hätte, die Wiederwählbarkeit eines nichtſtändigen Ratsmitgliedes ſofort nach ſeiner Wahl auszuſprechen.“ Der Brief der engliſchen Regierung ſpricht das Bedauern darüber aus, daß im Jahre 1926 ſich die Lage nicht ganz nach den damaligen Erwartungen der Verſammlung entwickelte und die Sonderbeſtimmungen nicht in der vor⸗ geſehenen Art angewandt werden konnten. Immerhin biete ſich nunmehr eine Gelegenheit, den Abſichten der damaligen Bundesverſammlung ihre volle Auswirkung zu geben. Unter dieſen Umſtänden halte es die engliſche Regierung für wün⸗ ſchenswert und logiſch, daß die gleichen Regeln, die für die Ratswahl des Jahres 1926 aufgeſtellt worden wären, auch auf die im nächſten September bevorſtehenden Ratswahlen angewandt würden, nämlich, daß die Bundesverſammlung ein nichtſtändiges Ratsmitglied ſofort nach ſeiner Wahl als wiederwählbar erklären könne. Litauen und Polen Nach einer amtlichen Mitteilung aus Kowno iſt die pol⸗ niſche Note auf den litauſichen Vorſchlag zru Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen in Kowno eingegangen. Wie be⸗ reits angekündigt, ſchlägt Polen die Einberufung dieſer Ver⸗ handlungen für den 30. Auguſt nach Genf vor, da Zaleſki an der Teilnahme in Königsberg verhindert ſein würde. Ob⸗ wohl die Stellung der litauiſchen Regierung noch nicht offi⸗ ziell bekannt gegeben wurde, verlautet doch in Kownoer Regierungskreiſen, daß die litauiſche Regierung dem polni⸗ ſchen Vorſchlag zuſtimmen werde. Woldemaras beabſichtige angeblich, zur Zeit der Unterzeichnung des Kellogg⸗Paktes Paris einen Beſuch abzuſtatten, um mit den dort verſammel⸗ ten Außenminiſtern Fühlung zu nehmen, darunter natür⸗ lich auch mit Zaleſkf. bedingungsloſe Rheinland⸗ doch ſo, daß es mancherlei Stürmen ſelbſt ſei. Dr. Die Sorge vor dem Herbſt Die innere Politik ſchläft den verdienten, zumindeſt den von jedermann ihr gegönnten Sommerſchlaf. Ein Teil der Miniſter weilt im Urlaub. Die Verfaſſungsfeier des 11. Auguſt wird ſie ſo ziemlich alle bei einander ſehen. Dann wird auch der andere Teil in die Ferien gehen. Die Abgeord⸗ neten vollends ſind über Berg und Tal verſtreut. Es iſt alſo jener erſehnte und durchaus wünſchenswerte Zuſtand ein⸗ getreten, wo, unbehelligt von Fraktionsdruck, Foyerklatſch und Jutrigen, die neue Regierungsmaſchine ſich einarbeiten und auf den Winter ſich vorbereiten kann. Deſſen erſte, vor⸗ nehmſte und dringlichſte Aufgabe— darin ſind wir uns ja wohl alle einig— wird die Umbildung des„Kabinetts der freien Perſönlichkeiten“ in eine Kvalitionsregierung zu ſein haben. Denn ſo, wie es iſt, ſteht dieſes Reichsmini⸗ ſterium auf tönernen Füßen. Nie nand fühlt ſich verpflichtet, keiner hält ſich gebunden. Jeder närriſche Zufall ſchon kann über Nacht es umwehen. Es gibt, wie männiglich bekannt, ein ziemlich einfaches Mittel, das Miniſterium Müller⸗ Streſemann zu ſtabilieren. Vielleicht nicht gleich wie den rocher de bronce des Friedrich Wilhelm. Aber immerhin zu trotzen vermöchte. Man muß die dermalige preußiſche Regierungskvalition auf die Parteien ausweiten, die einſtweilen das Reichskabinett beſchickt haben. Konkret geſprochen(denn die Bayern kommen ja hier nicht in Betracht), muß die Deutſche Volks⸗ partei auch im Lande Preußen in Regierung und Koalition mit aufnehmen. Preußen iſt die große Domäne der Aemterpatronage. Wer dort mit an der Macht ſitzt, hat die Möglichkeit, dafür zu ſorgen, daß ſeine Parteiangehöri⸗ gen und Schutzbefohlenen nicht ewig, bei Kommiſſarien und karger Entlohnung, Aſſeſſor bleiben. Daß auch ſie, in Ver⸗ waltung, Juſtiz und Schulamt, die Treppe hinauffallen. Das iſt ein Kitt, der bindet. Nüchtern und objektin Wägenden ſchien, wie geſagt, ſolche Löſung von beſtrickender Einfachheit. Indes der preußiſche Miniſterpräſtident Braun zeigte ſich ſpröde und erhob Ein⸗ wände. Einwände, die ſchier wie Ausfüchte anmuteten. An⸗ fangs mochte man glauben, daß Herr Braun für alte parla⸗ mentariſche Zerwürfniſſe nun ein wenig ſein Mütchen an der Volkspartei zu kühlen wünſchte. Als dann die kurze Hoch⸗ ſommertagung des Landtags vorüberging, ohne daß auch nur Miene gemacht worden wäre, das wirklich recht aktuelle Thema von der Koalitionserweiterung anzuſchlagen, wurde man ſtutzig. Jetzt erzählen Leute, die es immerhin wiſſen könnten: Dr. Braun beſinne eine Erweiterung überhaupt nicht mehr. Das preußiſche Miniſterium würde bleiben, wie es war. Die Koalition desgleichen. Punktum. Das kann, auch wenn es von ſeriöſen Männern kommt, Geſchwätz ſein. Höflicher: Gerücht und Kombination. Wenn es Wahrheit wäre, möchte es allerdings für den Herbſt das Ende der jetzigen Regierungskombination und eine neue Kriſe im Reich bedeuten. Man ſollte meinen, da⸗ ran könnte auch Preußens ſozialdemokratiſcher Miniſter⸗ präſtdent kein Intereſſe haben. Denn ſchließlich, wenn das Kabinett Müller ſtürzt, gehört die Sozialdemokratie doch mit zu den Leidtragenden. Man mag das Verbum durchkonju⸗ gieren, wie man will: zu regieren, mit einiger Ausſicht auf Dauer und Erfolg, iſt dieſem Reichstag nur in einer Par⸗ teienverbindung, die mit der Sozialdemokratie, dem Zen⸗ trum, der Bayriſchen Volkspartei und den Demokraten auch die Deutſche Volkspartei umfängt. Was alſo könnte, voraus⸗ geſetzt, daß es ihm ernſt wäre mit ſeinem Widerſtreben, der Dr. Otto Braun planen? Was etwa möchte er vorhaben? Manche wollen wiſſen: nichts geringeres, als das Beiſpiel Bismarcks nachzuahmen. Wie jener(doch wohl größere Otto) einſt die Nationalliberalen„an die Wand preßte, bis ſie quietſchten“, ſo gedenke nun Herr Braun durch ſeine Wei⸗ gerung, ihr die preußiſchen Koalitionsfähigkeit zuzuerkennen, deren Rechtsnachfolgerin aufzuteilen und zu zerſpalten. Der Vergleich, auf den erſten Augenblick verblüffend, hinkt an der entſcheidenden Stelle. Sicher: die alte Nationalliberale Partei iſt von Otto Bismarck aus ſtolzer Machtfülle geſcheucht worden. Aber auch da handelte es ſich um einen langſamen Abbröckelnugsprozeß und was dem erſten Kanzler ſein Werk dabei erleichterte, was ihn, bei Licht beſehen, erſt das Spiel gewinnen ließ, war, daß die Nationalliberalen ihm gegenüber innerlich ſich nicht fret fühlten. Sie hörten nicht auf, ihn zu lieben und, bisweilen, ſchwärmeriſch ihn zu verehren, elbſt als Schlag auf Schlag auf ſie niederſauſte. Es gibt Männer in der Deutſchen Volkspartei, ſogar ſolche vom rechteſten Flügel, die Herrn Braun perſönlich durchaus reſpektieren. Die einem immer wieder erklären: dieſer ehemalige oſt⸗ preußiſche Landarbeiterführer hätte unter allen Arrivierten unſerer wechſelvollen und chancenreichen Zeit wirklich ſtaaks⸗ männiſches Format. Nur: zu ſchwärmeriſcher Verehrung möchte es am Ende doch nicht kangen. Nicht bei der Deut⸗ ſchen Volkspartei, aber auch bei keiner anderen Gruppe. Beiläufig dürfte es dazu wohl auch an den zureichenden Gründen fehlen. f 8 ö Es gärt zur Zeit in allen Parteien. Was in den letzten Wochen aus Anlaß des Falles Lambach bei den Deutſchnatto⸗ nalen offenbar wurde, findet, in irgendeiner Form, ſich über⸗ all. Allerorten unterſcheidet man eine Rechte und eine Linke, ſtößt man auf„Aònerverbin dungen“, die nicht immer nur im Berufsſtändiſchen wurzeln, vielmehr ſehr häufig auch aus dem Geiſtigen und Weltanſchaulichen erwuchſen. Die unkritiſche, mehr oder weniger vom Zufall gefügte Grup⸗ penbildung vom Nachnovember iſt in ihr kritiſches Stadium getreten. Etwas Neues iſt im Werden und— die Beſtre⸗ bungen der nun ſehr bewußt und planmäßig arbeitenden Liberalen Vereinigung laufen ſchließlich in der nämlichen Richtung— ſoll ja auch we rden. i N B. 2. Seite. Nr. 365 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 0 1 Mittwoch, den 8. Augbſt 1928 7 Kombinationen zur Kabineltsſitzung 5 Berlin, 8. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Jungdeutſche“ will von einer der Regierung naheſtehen⸗ den Seite erfahren haben, daß ſich die Beratungen des Kabi⸗ metts am kommenden Freitag vor allem auf die Genfer Rats⸗ tagung und die darauffolgende Vollverſammlung des Völker⸗ Hundes beziehen wird. Außerdem würde ſich das Kabinett mit allen den Fragen beſchäftigen, die im Zuſammenhang mit der Ende Auguſt bevorſtehenden Reiſe Streſemanns nach Paris ſtünden. Allerdings würden die Beratungen keineswegs darauf hinauslaufen, dem Außenminiſter mit be⸗ ſonderen Richtlinien für ſeine Verhandlungen in Paris zu verſehen. ö Was der„Jungdeutſche“ hier meldet, ſind Kombinationen. Eine endgültige Entſcheidung über die Pariſer Reiſe Streſe⸗ manns iſt, wie wir wiederholt betont haben, noch nicht ge⸗ fallen und hängt davon ab, ob die Nachkur, der ſich der Außen⸗ miniſter zur Zeit unterzieht, den gewünſchten Erfolg haben wird. Im übrigen iſt nicht anzunehmen, daß ſich das Kabinett eingehender mit den Problemen der Außenpolitik befaſſen wird, bevor ihr Leiter nicht wieder in Berlin weilt. Neue Eiſenbahnbau- und Velriebsoroͤnung Vom Reichsverkehrsminiſterium iſt eine Ver⸗ ordnung über die Einführung einer neuen Eiſenbahnbau⸗ und Betriebsordnung erlaſſen worden, die am 1. Oktober in Kraft tritt. Die Verordnung enthält wichtige Beſtimmungen tber den Oberbau und die ſonſtigen Eiſenbahnanlagen, den Betrieb uſw. Nach der Verordnung muß jeden Tag auf den Hauptbahnen, jeden zweiten Tag auf den Nebenbahnen eine Unlerſuchung erfolgen. Als größte zuläſſige Geſchwindigkett iſt beſtimmt: auf den Hauptbahnen für Perſonenzüge ohne durchgehende Bremſe 50 Kilometer in der Stunde, für Per⸗ ſonenzüge mit durchgehender Bremſe 100 Kilometer in der Stunde. Unter beſonders günſtigen Verhältniſſen kann die Bahnaufſichtsbehörde Geſchwindigkeiten bis zu 120 Kilometer in der Stunde zulaſſen. Kommuniſtiſche Sabotage der Verfaſſungsfeiern Berlin, 8. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wenn man der Kommuniſtiſchen„Welt am Abend“ glauben ſoll, wird die Verfaſſungsfeier diesmal den ruhigen Verlauf nicht nehmen, den man ihr wünſchen möchte. Die kommuniſtiſche Partet veranſtaltet drei Gegenkundgebungen gegen den Verfaſſungstag. Die Partei ſoll ferner die Loſung an die Arbeitereltern ausgegeben haben, am 11. Auguſt die Kinder micht zur Schule zu ſchicken. In den Fortbildungsſchulen iſt inſofern mit Zwiſchenfällen zu rechnen, als offenbar verſchte⸗ dene kommuniſtiſche Jugendverbände die offiziellen Feiern zu ſtören beabſichtigen. Darauf weiſt auch der Erlaß des preußiſchen Unterrichts⸗ miniſteriums hin, der die zuſtändigen Lehrkörper auweiſt, gegen ſolche Verſuche gegebenenfalls mit aller Strenge vor⸗ zugehen. Held Holz Berlin, 8. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Berliner kommuniſtiſche Blatt„Die Welt am Abend“ brachte ſeit einiger Zeit die Erinnerungen des amneſtierten Max Hölz an die Märzkämpfe 1921 zum Abdruck. Wegen der Höhe des Honorars ſind zwiſchen der Geſchäftsleitung und Hölz Differenzen entſtanden, die der ehemalige Bandenführer auf ſeine Art auszutragen verſucht hat. Wie nämlich das Organ der Linkskommuniſten berichtet, ſtellte Hölz den Geſchäfts⸗ führer der„Welt am Abend“ zur Rede. Als dieſer die For⸗ derung des Hölz nicht erfüllen wollte, die darauf hinausging, daß er weit weniger erhalten hat als der Schüler Krantz für ſeine„Denkwürbigkeiten““L wurde Hölz tätlich.„Es hagelte Ohr feigen“. Der Geſchäftsführer fand ſich auf dem Fußboden wieder. So erklärt es ſich, daß die Veröffentlichung der Hölz⸗ memoiren überraſchend plötzlich abgebrochen wurden. Herr Hölz iſt, noch während er im Zuchthaus war, ſeiner Partei wiederholt recht unbequem geworden. Vermutlich dürfte es nicht mehr lange währen, daß er als kommuniſtiſcher Heros gefeiert wird. Wie andere kommuniſtiſche Größen vor ihm, wird er dann wohl eines ſchönen Tages nach Ruß⸗ land abgeſchoben werden. Graf Jeppelin oder R 100“? Berlin, 8. Aug.(Von unſerem Berliner Bürv.) In geronautiſchen Kreiſen ſteht man mit großer Spannung dem Wettkampf entgegen, der nach Fertigſtellung des„Grafen Zeppelin“ und des„K 100“ zwiſchen Deutſchland und England zur Luft ausgetragen werden wird. Beide Luftſchiffe ſollen bekanntlich nach Amerika ſtarten. Der„Graf Zeppelin“ iſt wie wir dem„Jungdeutſchen“ entnehmen, weſentlich kleiner als das engliſche Luftſchiff, das 5 Millionen Kubikfuß umfaßt, gegenüber 3 750 000 des Zeppelin. Dieſer beſitzt eine Pferde⸗ ſtärke von 2600, eine Länge von 236 Meter, kann 20 Paſſagiere aufnehmen, und eine Höchſtgeſchwindigkeit von 130 Kilometer entwickeln.„R 100“ weiſt eine Pferdeſtärke von 4200 auf, bietet Raum für 100 Paſſagiere und verfügt über eine Höchſtgeſchwindigkeit von 132 Kilometer. Nur in der Länge iſt„R 100“ kleiner als Graf Zeppelin. Er mißt nur 216 Meter. Trotz ſeiner räumlichen Ueberlegenheit wird der Flug⸗ bereich für das engliſche Luftſchiff auf 5700 Kilometer ange⸗ geben, während der deutſche Zeppelin bis zu 10 000 Kilo⸗ meter ohne neuen Brennſtoff aufnehmen zu müſſen zurücklegen kann. Es bleibt abzuwarten, welches von beiden Syſtemen ſich in der Praxis am beſten bewähren wird. * Ozeanflüge und Rettungskoſten. Die engliſchen Schiff⸗ fahrtskreiſe wenden ſich gegen die verſchiedenen mißglückten Ozeanflüge und fordern, daß der betreffende Flieger zuerſt einen Betrag zu ſeiner möglicherweiſe erforderlichen Rettung hinterlegen ſolle, da die Schiffahrts⸗Geſellſchaften bereits 100000 Pfund Unkoſten durch die Bergungsarbeiten bei den verſchiedenen Fliegern gehabt hätten. Der engliſche Luftverkehrsminiſter erklärte, ſolch eine Vorſchrift müſſe die Flieger entmutigen und ſei daher abzulehnen. * Ruſſiſch⸗türkiſche Verträge. In Angora ſind vier tür⸗ kiſch⸗ruſſiſche Verträge abgeſchloſſen worden. 8 Unangenehme Friedensbereitſchaft Die Erklärungen Tſchitſcherins hinſichtlich der ruſſiſchen Beteiligung an der Antikriegspaktunterzeichnung in Paris haben im amerikaniſchen Staatsdepartement einige Ver⸗ legenheit hervorgerufen. Wenn man auch in Waſhington durchaus wünſcht, den Antikriegspakt auf die geſamte Welt auszudehnen, ſo wäre die Beteiligung Moskaus an der Pariſer Unterzeichnungszeremonie den Amerikanern einiger⸗ maßen peinlich, ſchon wegen des perſönlichen Zuſam⸗ mentreffens Kelloggs und Tſchitſcherins. Das Staats⸗ departement hat bis jetzt zu dieſer Angelegenheit noch keine eindeutige Stellung genommen, doch laſſen verſchiedene An⸗ deutungen erkennen, daß man verſuchen möchte, dieſe Frage mit einer grundſätzlichen Kundgebung zu umgehen. Man läßt in Waſhington durchblicken, daß nahezu ſämtliche in Waſhington beglaubigten Geſandten bereits Anträge für ihre Länder geſtellt haben, ebenfalls als Originalſignatare zu⸗ gelaſſen zu werden und daß man allen eine gleichmäßige Ablehnung bekanntgeben müſſe. Die amerikaniſche Preſſe enthält ſich bisher mit Rückſicht auf Kellogg in der Rußlandfrage noch jeden Kommentars. Die Elektrifizierung der franzöſiſchen Bahnen Der Plan zur Elektrifizierung der franzöſiſchen Eiſen⸗ bahnen, der bereits 1920 ausgearbeitet worden iſt, deſſen Durchführung jedoch aus finanziellen Gründen etappenweiſe vor ſich ging, tritt nun der Verwirklichung näher. Der„Che⸗ min de Jer du midi“ werden die Mittel zur Elektrifizierung von weiteren 1100 Kilometer zur Verfügung geſtellt, ſo⸗ daß nach Fertigſtellung dieſer Strecke die Südbahn 2100 Km. oder die Hälfte ihres Netzes auf elektriſchen Betrieb umge⸗ ſtellt haben wird. Zur Beſchaffung der für die Umſtellung erforderlichen Betriebsmittel hat die Sübbahngeſellſchaft mit den Sie⸗ mens⸗Schuckert Werken und der Conſtruection elec⸗ trique de France.A. in Paris einen Vertrag abgeſchloſſen, nach dem zunächſt 100 Lokomotiven und 15 Trieb⸗ wagen zur Ausführung gelangen. Die deutſchen Lieferun⸗ gen erfolgen über Reparationskonto. Engliſcher Maſſenbeſuch der franzöſiſchen Schlachtfelder Paris, 7. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In allen Städten Nordfrankreichs fanden geſtern große Feſtlich⸗ keiten zu Ehren der 11000 britiſchen Legionäre ſtatt, die zum Beſuch der ehemaligen Schlachtfelder von Eng⸗ land herübergereiſt waren. Am frühen Morgen verließen die Engländer in großen Scharen ihre Quartiere, um die Gräber threr Toten oder die Stellen aufzuſuchen, wo ſie ſelbſt gekämpft hatten. Etwa 4000 Legionäre fuhren nach dem Dorfe Vimy, deſſen Name von den Engländern mit beſonderem Stolz ge⸗ nannt wird, weil es ihnen während des Krieges gelungen war, die Deutſchen dort zurückzuſchlagen. In Hazebrouck fanden ſich etwa 500 engliſche Frauen ein, die auf den dortigen Soldatenfriedhöfen Blumen nieder⸗ legten. Bethoune war ebenfalls das Ziel mehrerer 100 Engländerinnen, die in einem Sonderzug ankamen, um die Gräber ihrer Angehörigen in der Umgebung zu beſuchen. Die meiſten der engliſchen Frauen wurden in Privathäuſern einlogiert. Die Bevölkerung bereitete ihnen überall einen außerordentlich warmen Empfang. Die Engländer begaben ſich ferner nach Lens. Auch Douai, Lille und andere Städte erhielten Maſſenbeſuch und bereiteten ihren Gäſten große Feſtlichkeiten. Die Veranſtaltungen werden ihren Höhepunkt nach der Ankunft des engliſchen Kronprinzen erhalten, der heute in Boulogne erwartet wird. Muſſolini verbietet die Auswanderung Mit außerordentlich ſcharfen Beſtimmungen beabſichtigt Muſſolini jetzt, die italieniſche Auswanderung zu droſſeln. Die jüngſten Beſtimmungen ſetzen für auswandernde Arbeit⸗ nehmer einen Vertrag voraus, der die Dauer von drei Jah⸗ ren nicht überſteigen darf. Da dieſe zeitweiligen Auswan⸗ derer keine Familienangehörigen mitnehmen dürfen und, falls ſie nicht zurückkehren, nach Ablauf der Friſt auch keine Angehörigen nachkommen laſſen können, iſt die Ueberſchrei⸗ tung des Geſetzes kaum zu befürchten. Bereits im e anſäſſtge Italiener dürfen nach dem neueſten Geſetz nu direkte Angehörige zu ſich berufen, wie Mann, Ehefrau, Eltern, unmündige, unverheiratete Kinder, Brüder, unver⸗ heiratete oder verwitwete Schweſtern, wenn keine anderen Anghörigen im Inland für dieſe ſorgen können. Im Aus⸗ land lebende Frauen dürfen nur, wenn ſie verwitwet ſind, ihre minderjährigen Kinder nachkommen laſſeen Maditſchs Zuſtand Geſpannte Lage Die an das Krankenlager Stefan Raditſchs berufenen Aerzte haben geſtern eine Schwächung der linken Herzhälfte und eine dadurch hervorgerufene Störung der Lungentätigkeit feſtgeſtellt. König Alexander von Jugoſlawien hat ſeinen Sommer⸗ aufenthalt abgebrochen und iſt in Begleitung von Außen⸗ miniſter Marinkowitſch nach Belgrad zurückgekehrt. Die Skuptſchina hat die Immunität des wegen Mordes verfolgten Abg. Punica aufgehoben. Kleine politiſche Mitteilungen * Deutſche Kinder in Frankreich. Der deutſch⸗franzöſiſche Kinderaustauſch zu Ferienerholungszwecke macht erfreuliche Fortſchritte. An dem in Boulogne⸗ſur⸗Mer ſtattgefundenen internationalen Ferienkurſe haben ſich 20 Berliner Schüler be⸗ teiligt, die auf Koſten der Stadt Berlin ausgebildet wurden. D Schüler trafen am Dienstag in Paris ein, wo ſte ſich als Gäſte der franzöſiſchen Hauptſtadt aufhalten werden. * Der Kreuzer„Berlin“ meldet, daß er am 3. Auguſt bei der Inſel Mancek ein niederländiſches Fiſcherboot„Jupiter“ mit 23 Perſonen, darunter Frauen und Kinder, verirrt und ohne Proviant antraf und ihm dadurch Hilfe leiſtete, daß er es mit Waſſer und Proviant ausrüſtete. * Der amerikaniſche Voranſchlag für 1929/0 ſieht 3700 Millionen Dollar Ausgaben vor, alſo 400 Millionen Dollar mehr als im gegenwärtigen Budget. Das Marine⸗ Budget iſt um 40 und das Luftfahrt⸗Budget um 11 Millionen Dollar erhöht worden. -Voot gehoben, Veſatzung kot Nachdem es am Dienstag nachmittag gelungen war, das geſunkene italieniſche Unterſeeboot F 14. zu einer Höhe von 12 Meter unter dem Waſſerſpiegel zu heben, wurde bereits gemerkt, daß die Signale der Beſatzung ausblieben. Die weiteren Bergungsarbeiten geſtalteten ſich immer noch ſchwierig, ſo daß es erſt nach mehreren Stunden gelang, das Boot an die Oberfläche zu bringen. Die Beſatzung, etwa 30 Mann, war bereits tot Muſſolini hatte ſich während der Rettungsarbeiten fort⸗ laufend über deren Stand berichten laſſen. Die Bergungs⸗ tätigkeit wurde gefilmt. In Fachkreiſen wird angenommen, daß die waſſerdichten Schotten des Bootes dem ungeheuren Waſſerdruck nachgegeben haben. Bekanntlich war es gelungen, ein Luftzufuhrrohr an dem Boot zu befeſtigen. Das Boot war am Heck beſchädigt worden. Die Exploſion in Spetia Die Exploſton des Pulverlagers in dem italieniſchen Hafen von Specia ſoll nach den Informationen des ſozialiſtiſchen „Populaire“ weit größer geweſen ſein, als dies die italieniſchen Berichte infolge der Zenſur zugäben. Infolge des bei der Exploſion herrſchenden heftigen Windes habe ſich das Feuer ſehr ſchnell ausgedehnt. Ganze Häuſerreihen ſtänden in Flammen. Das Feuer habe ſich auch auf einige Schiffe aus⸗ gedehnt. Die Exploſtion ſoll ſo heftig geweſen ſein, daß ſie den Eindruck einer Erderſchütterung machte und auf einen großen Umkreis hörbar und fühlbar geweſen ſei. Die, Anzahl der Toten ſei noch nicht zu überſehen. Sämtliche Telephon⸗Verbindungen ſeien geſperrt worden. Kampf mit mexikaniſchen Banditen Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus CTuerna⸗ vaca in Mexiko überfiel eine größere Anzahl von Ban⸗ diten auf der Landſtraße in der Nähe von Puenti de Ixtia etwa 80 Automobiliſten, raubten ſie aus und nahmen ihnen die Automobile weg. Hierauf überfielen die Banditen die Stadt Puenti de Ixtia, plünderten das dortige Lagerhaus und die Bahnſtation, ſowie einen ſdeben einfahrenden Eiſenbahnzug aus, deſſen Lokomotive ſie loskoppelten und unbemannt in wilder Farht weiterfahren ließen in der Abſicht, einen anderen fälligen Zug zur Entgleiſung zu brin⸗ gen und auszuplündern. Die Lokomotive entgleiſte jedoch bald, ohne Schaden anzurichten. Den in Puenti de Ixtia ſtationierten Bundestrupper⸗ gelang es nach mehrſtündigem Kampf, die Banditen zu vertreiben und einen Teil der Automobile wieder zu er⸗ langen. Die Touriſten wurden ſämtlich unverletzt auf der Landſtraße aufgefunden. In dem Kampfe wurden zahl⸗ reiche Banditen getötet oder verwundet, auch einige Bundesſoldaten wurden verletzt. 9 Letzte Meldungen Skelettfunde Berlin, 8. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Gebäude der Münchener Polizeidirektion werden augenblicklich Bauarbeiten ausgeführt. Dabei ſind, wie die „Rote Fahne“ ſich aus München berichten läßt, die Arbeiter ouf 7 vollſtändige Skelette geſtoßen. Es handelt ſich um Perſonen jüngeren Alters. Das kommuniſtiſche Organ vermutet, daß man es mit den Ueberreſten heimlich ermor⸗ deter Räterepublikaner oder von der FJeme umgebrachter Weißgardiſten zu tun hat. Eine Schwarzbrennerei ausgehoben — Berlin, 7. Aug. In Lichterberg wurde heute von Be⸗ amten der Zollfahndungsſtelle Berlin⸗Brandenburg eine der größten Geheimbrennereien ausgehoben, mit denen es die Zollfahndungsſtelle je zu tun gehabt hat. Drei der Beteilig⸗ ten, namens Holzapfel, Roſinneck, Strutz und der Geldgeber Zuckermann wurden verhaftet. Ein vierter namens Klapp wird noch geſucht. Ein Dorf eingeäſchert — Wien, 7. Aug. geſtern in einer Ortſchaft am Zirknitzer See ein Feuer aus, das außerordentlich raſch um ſich griff und binnen wenigen Stunden das ganze Dorf einäſcherte. Nicht weniger als 34 Wohnungen wurden mit allen Wirtſchaftsgebäuden ein Raub der Flammen. Auch das Vieh verbrannte. Außer⸗ dem ſollen auch Menſchenleben zu beklagen ſein. Vulkanausbruch im Malaiiſchen Archipel — Amſterdam, 7. Aug. Wie aus Batavia gemeldet wird, erhielt der Reſtdent der Inſel Timor die Nachricht, daß in der Gegend von Palaweh(Malatiſcher Archipel) ein Vulkan⸗ ausbruch ſtattgefunden habe, durch den 20 Fahrzeuge von Ein⸗ geborenen geſunken ſeien und 20 Eingeborene getötet wurden. Waſſereinbruch in einem belgiſchen Kohlenbergwerk 5 — Lüttich, 7. Aug. Im Kohlenbergwerk von Villers⸗le⸗ Bouillet fand auf der 140⸗Meterſole ein Waſſereinbruch ſtatt. Han, Arbeiter werden vermißt. Die Rettungsarbeiten ſind im ange. 5 Flugzeug⸗Abſturz — Paris, 8. Aug. In der Nähe von Nevers ſtürzte ein Militärflugzeug ab. Die vier Inſaſſen wurden getötet. Veröffentlichung des engliſch⸗franzöſiſchen Flotten⸗ Abkommens — Paris, 7. Aug. Die Agentur Havas teilt mit: Der Text des franzöſiſch⸗britiſchen Flottenabkommens wird dem⸗ nächſt, und zwar wahrſcheinlich gleichzeitig in Frankreich und England, veröffentlicht werden.: Vulkanausbruch — London, 8. Aug. Nach einer Meldung aus Singapore wurd die Sunda⸗Inſel Fores von einem Vulkanausbruch und einer Springflut heimgeſucht, die zahlreiche Opfer an Schiffen und Menſchenleben forderte. Temperaturrückgang in Nord⸗ und Mittelitalien * Rom, 7. Aug. In großen Teilen Nord⸗ und Mittelita⸗ liens, beſonders an den Küſten von Trieſt und Ancona, ſind heftige Gewitter niedergegangen, die einen fühlbaren Temperaturrückgang verurſacht haben. Heute mittag verzeich⸗ nete das Thermometer in Rom 29,6 Grad. Die Abnahme der Temperatur iſt beſonders in Nord⸗ und Oſtitalien erheblich, während in Süditalien und auf den Inſeln immer noch ſtarke Hitze vorherrſcht. Nach Meldungen aus Laibach brach. 6 0 4 9 1 ieee 4 * 7 Mittwoch, den 8. Augbſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 368 Staoͤtiſche Nachrichten Sitzung des Einzelhandelsausſchuſſes der Handelskammer Unter dem Vorſitz des Vizepräſidenten Michael Rot h⸗ child fand am 3. Auguſt die zweite Sitzung des Ein⸗ zelhandelsausſchuſſes der Handelskammer ſtatt. Der Vorſitzende begrüßte die Erſchienenen, beſonders die Vertreter des Gaſtwirtsgewerbes, die zum erſtenmal der Sitzung des Einzelhandelsausſchuſſes anwohnen. Mit kurzen Worten ging der Vorſitzende nochmals auf den Verlauf des Handelskammerjubiläums ein, das erfolgreich für Mannheim geworden und den Beweis gebracht habe, daß die ganze Wirtſchaft, Induſtrie, Groß⸗ handel und Einzelhandel, hier einträchtig zuſammenarbeiten. Als eine weſentliche Stütze des Einzelhandels bezeichnet der Vorſitzende die Organiſationen. Bedauerlich iſt nur, daß die Geſchloſſenheit und die Arbeit dieſer Organiſationen dadurch beeinträchtigt wird, daß ſie nicht alle Firmen des Einzelhandels umfaſſen. Dr. Krieger berichtet dann über den auf Antrag des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags jetzt vom Miniſterium des Innern herausgegebenen Entwurf einer badiſchen Ausverkaufsordnung, der ſämtlichen Bezirksämtern zugegangen iſt und der die be⸗ ſtehenden Ausverkaufsordnungen ablöſen ſoll, ſodaß damit für ganz Baden einheitliche Verhältniſſe geſchaffen ſind. Der Entwurf unterſcheidet ſich von der gegenwärtigen Mannheimer Ausverkaufsordnung nur unweſentlich. Die Anmeldepflicht iſt von 8 auf 10 Tage erweitert worden. Der Entwurf ſieht weiter ein engeres Zuſammenarbeiten zwiſchen Polizeibehör⸗ den und Handelskammern vor. Der Ausſchuß erklärte ſich mit dem Entwurf einverſtanden. Eine ſehr angeregte Debatte löſte die Stellungnahme der Induſtrie⸗ und Handelskammer Krefeld zur Frage der Sonderveranſtaltungen aus. Die Entſchließung richtet ſich vor allen Dingen gegen das Uebermaß von Sonder⸗ und Reklameveranſtaltungen, die das reguläre Geſchäft zurückdrängen und das Publikum mit der Zeit abſtumpfen. Der Einzelhandelsausſchuß teilt in dieſer Hinſicht die Auffaſſung der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Krefeld, hält es aber für fraglich, ob durch die von den Spitzenorganiſationen vorgeſchlagene Errichtung von Einigungsämtern eine weſentliche Beſſerung erzielt werden kann. Der Ausſchuß iſt der Auffaſſung, daß auf jeden Fall der Verſuch hierzu gemacht werden ſoll. Ueber den Stand der Frage der Ausbildung des kaufmänniſchen Nachwuchſes berichtet Dr. Krieger. Eine Reihe von Kammern haben beſondere Prüfungseinrichtungen bereits getroffen. Der Badiſche Induſtrie⸗ und Handelstag hat ſich ſchon früher für die Einrichtung ſolcher Prüfungsämter ausgeſprochen. Neben den Prüfungen am Schluß der Lehrzeit kommen noch Eig⸗ nungsprüfungen zu Beginn der Lehrzeit in Frage, deren experimenteller Ausbau im Hinblick auf gute Erfolge, die bis fetzt damit ſchon erzielt werden, weiter gepflogen werden ſoll. Der Einzelhandelsausſchuß iſt der Auffaſſung, daß die fach⸗ gemäße Ausbildung des Perſonals mit allen Mitteln gefördert und die Speztalbearbeitung dieſer Frage ſo bald als möglich in Angriff genommen werden ſollte. Gegen den z. Zt. vorliegenden Entwurf eines Schankſtättengeſetzes werden ſeitens des Einzelhan⸗ dels Einwendungen nicht erhoben. Ein Antrag, am Kar⸗ freitag die Läden zu öffnen, um eine Unterbrechung des Oſtergeſchäftes zu vermeiden, wurde vom Einzelhandels⸗ ausſchuß abgelehnt. Dagegen bedauert der Einzelhandelsaus⸗ ſchuß die uneinheitliche Regelung der Feier des Verfaſſungstages. Der Mannheimer Einzelhandel erleidet dadurch in dieſem Jahr, da der Verfaſſungstag auf den beſten Geſchäftstag der Woche fällt, und die Läden in der Pfalz und in Heſſen offen find, einen ganz beſonderen Schaden. * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Johann G. Graml, vereidigter Bücherreviſor, Traitteur⸗ ſtraße 21. JJ... ãñpDTVVTTTTTTTTTTTTTTT—TVTTTTTWTWTTTTTTTTWTTVWTVTTVTTVTWTTPVcTVTVTTTVTWTVTTWWTTTTWTWWW Amerikaniſche Gäſte in der Milchzentrale Auf einer Studienreiſe durch Deutſchland im Anſchluß an den Milchwirtſchaftlichen Weltkongreß in London hat am Montag eine Anzahl hervorragender amerikaniſcher Sachverſtändigen auf dem Gebiete der Milchwirtſchaft und der Viehverwertung der Mannheimer Milchzentrale einen Beſuch abgeſtattet. Unter den Teilnehmern befanden ſich der Präſident der Handelskammer Waſhington, Herr C. Weld, Vertreter des Deutſchen Landwirtſchaftsrats, des Reichsmilchausſchuſſes und der badiſchen Landwirtſchaft. Die Gäſte wurden in der Milchzentrale von Bürgermeiſter Büch⸗ ner namens der Stadtverwaltung begrüßt. An den ſach⸗ kundigen Vortrag des Leiters der Milchzentrale, Direktor Schmitt, ſchloß ſich eine mehrſtündige eingehende Aus⸗ ſprache. Dieſer folgte eine Beſichtigung des Betriebs. Auf Einladung der Stadt und der Milchzentrale wurde den Gäſten ſodann im Roſengarten ein Frühſtück geboten. Auf ihren beſonderen Wunſch wurde ihnen am Nachmittag noch Gelegen⸗ heit gegeben, eine nächſtgelegene Tiefkühlanlage und eine Sammelſtelle im Einzugsgebiet der Milchzentrale zu beſich⸗ tigen. Die Herren waren von dem Gebotenen durchaus be⸗ friedigt. Profeſſor Warren, Cornell, dankte am Schluſſe im Namen der Gäſte der Stadt und der Milchzentrale in herzlichſter Weiſe.* * * Beſuch aus Düſſeldorf. Am Montag nachmittag haben Schüler und Schülerinnen der Staatlichen Fachſchule für Wirtſchaft und Verwaltung in Düſſeldorf unter Führung von zwei Studienräten die Stadt Mannheim beſucht. Zunächſt wurde der Verlag J. Bensheimer beſichtigt. Dann folgte eine Rundfahrt durch die Stadt, der ſich ein Be⸗ ſuch im Obdachloſenaſyl anſchloß. Eine Hafen⸗ und Strom⸗ fahrt zeigte den Gäſten die ausgedehnten Hafenanlagen Mannheims. Abends fand ein geſelliges Zuſammenſein im Friedrichspark ſtatt, zu dem ſich auch Vertreter der Gewerk⸗ ſchaften, des Jugendamtes, des Fürſorgeamtes, des Arbeits⸗ amts und der Schularztſtelle eingefunden hatten. Kommunale Chronik Der Badiſche Städteverband ſpricht ſich gegen die Aenderung der Reichsgrundſätze für die öffentliche Fürſorge aus Der Badiſche Städteverband hat ſich in einer Eingabe an das Badiſche Miniſterium des Innern erneut gegen die Aenderung der Reichsgrundſätze für die öffentliche Fürſorge ausgeſprochen. Insbeſon⸗ dere ſchließt er ſich den Bedenken des Deutſchen Vereins für öffentliche und private Fürſorge an, der in der Sonderfriſt zu Gunſten der über 65 Jahre alten Kleinrentner, Sozial⸗ rentner, Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen eine Durch⸗ brechung des Syſtems der individualiſierenden Fürſorge er⸗ blickt. Schließlich wendet ſich der Verband dagegen, daß die Reichsgrundſätze eine Steigerung der Fürſorgelaſten bringen, ohne daß den Gemeinden gleichzeitig entſprechende laufende Mehreinnahmen zur Verfügung geſtellt werden. Er bittet das Miniſterium, bei der Reichsregierung auf eine Aende⸗ rung der Verordnung vom 19. März ds. Is. und auf eine Beſeittigung der die individualiſierende Fürſorge hemmenden Beſtimmungen hinzuwirken, ſowie mit der z. Zt. erforder⸗ lichen Nachprüfung der Einhaltung der neuen Reichsbeſtim⸗ mungen die Vorſitzenden der ſtädtiſchen Fürſorgeämter und ländlichen Fürſorgeverbände zu beauftragen. ** 6 Friebrichsfeld, 6. Aug. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde der Verlegung der Bauflucht in der Edwin⸗Reisſtraße mit Anlage eines 3 Meter breiten Vorgar⸗ tens nach vorliegender Planſkizze zugeſtimmt. Die Ge⸗ bühren für Benützung des Harmoniums in der Leichenhalle und die Gebühren für Ausſchmückung der Leichenzellen wur⸗ den feſtgeſetzt.— Die Waſſerleitung nach den Wohngebäuden Schwetzingerſtraße 79—83 ſoll ausgeführt und Angebote ein⸗ geholt werden. Kleine Mitteilungen Das Eckenberggelände ſoll jetzt in Adelsheim der Be⸗ bauung erſchloſſen werden. Das projektierte Forſtamts⸗Ge⸗ bäude wird noch im Herbſt im Rohbau fertig. Der Bürgerausſchuß von Wertheim genehmigte den Bau eines Reihenhauſes mit 12 Kleinwohnungen. Aus dem Lande Die amerikaniſchen Sänger in Karlsruhe * Karlsruhe, 6. Aug. Alsbald nach der Ankunft wurde in großen Poſtomnibuſſen eine Rundfahrt durch die Stadt angetreten. Darnach erfolgte im Bürgerſaale des mit den Reichs⸗ und badiſchen Farben und mit dem Sternen⸗ banner geſchmückten Rathauſes eine offizielle Be⸗ grüßung der Gäſte durch die Stadtverwaltung. Für den in Urlaub befindlichen Oberbürgermeiſter Dr. Finter ſprach Erſter Bürgermeiſter Sauer herzliche Begrüßungsworte unter dem Ausdruck des Dankes für die Hilfsaktion der Deutſchamerikaner in der ſchweren Notzeit des deutſchen Vol⸗ kes. Als äußeres Zeichen der Erinnerung an die in Karls⸗ ruhe verlebten Stunden ließ die Stadtverwaltung dem Ver⸗ eine eine Radierung des Kunſtmalers Kupferſchmid über⸗ reichen. Im Auftrag des Verkehrsvereins hieß Buchdruckerei⸗ beſitzer Lang die amerikaniſchen Sänger herzlich willkom⸗ men. Er überreichte dem weithin bekannten früheren Diri⸗ genten des Fröhlich⸗Quartetts, Heinz Fröhlich, der in der Nachbarſtadt Durlach beheimatet iſt und heute mit Erfolg den Brooklyner„Arion“ leitet, die goldene Medaille des Ver⸗ kehrsvereins mit Urkunde. Auf die gleiche Weiſe wurde auch der Ehrenpräſident des Vereins„Arion“, Seyfarth, ge⸗ ehrt. Die Sänger brachten ihren Dank für die zugedachten Aufmerkſamkeiten durch den Geſang eines deutſchen Heimat⸗ liedes zum Ausdruc. Das Abendkonzert im Stadtgarten, wo Geſangsvorträge der Gäſte und anderer Vereine mit flot⸗ ten Weiſen der Harmoniekapelle abwechſelten, war außer⸗ ordentlich ſtark beſucht. Das Publikum zeigte ſich recht bei⸗ fallsfreudig und bedachte namentlich die Deutſchamerikaner, bei denen das deutſche Lied eine hervorragende Pflegſtätte gefunden hat, mit lebhaften Ovationen. Geſangverein Arion⸗Brooklyn in Heidelberg * Heidelberg, 7. Aug. Der amerikaniſche Geſangvereim Arion⸗Brooklyn traf geſtern abend, von Karlsruhe kommend, hier ein und reiſte heute abend nach eintägigem Aufenthalt nach Frankfurt weiter. Fünf Wohnhäuſer und mehrere gefüllte Scheunen niedergebrannt * Karlsruhe, 7. Aug. In Hardheim(Amt Buchen) brannten heute nacht zwei neuer baute Wohn⸗ häuſer ſowie drei gefüllte Scheunen nieder. Zwei weitere Wohngebäude wurden ſtark beſchädigt. Großfeuer in Bietigheim— Drei Anweſen niedergebrannt * Bietigheim, 7. Aug. Heute nachmittag brach in dem Oekonomiegebäude des Kaufmanns und Händlers Joſeph Dürrſchnabel Feuer aus, das ſich raſch ausbreitete und auf die Nachbargebäude des Metzgers Ludwig Schlick und des Landwirts Lucas Bertſch übergriff. Die Bietigheimer Feuer⸗ mehr war alsbald zur Stelle, mußte aber zwet benachbarte Wehren zur Hilfe rufen. Abgebrannt ſind drei Wohnhäuſer mit den dazu gehörigen Oekonomiegebäuden. Die Fahrniſſe konnten nur zum Teil gerettet werden, während das Vieh bis auf zwei Schweine in Sicherheit gebracht werden konnte. Brandurſache unbekannt. Tödlicher Abſturz vom Battertfelſen * Baden⸗Baden, 7. Aug. In den Battertfelſen, dem Karls⸗ ruher Klettergebiet bei Baden⸗Baden, rutſchte am Sonntag der 31jährige verheiratete Prokuriſt Joſ. Ott aus Karlsruhe ab und ſtürzte etwa 8 Meter in die Tiefe, wo er bewußtlos liegen blieb. Ott hat einen Schädelbruch und einen Bruch des Kreuzbeines davongetragen. Ott iſt heute im hieſigen Kran⸗ kenhauſe ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Der Ver⸗ lebte war als tüchtiger Kletterer bekannt. Er wollte, ohne angeſeilt zu ſein, an der Vilnöternadel einen Riß paſſieren, rutſchte aus und ſtürzte etwa 8 Meter tief hinab. Er hat das Bewußtſein nicht wieder erlangt. * * Freiburg i. Br., 7. Aug. Der Inhaber der Maſchinen⸗ und Drahtſtiftenfabrik Freiburg⸗Haslach, Fabrikant Karl Schönenberger, kam geſtern nachmittag in ſeinem Betrieb mit der Starkſtromleitung in Berührung. Er erhielt einen Schlag und war ſofort tot. 52 A führt ab, es wirt sehr milde, versuch es, und Du bist im Bilde Aeneas und Dido Eine richtiggeſtellte Legende von Etienne Rey Seitdem ſich Dido in einem ſchwachen Augenblick den Wer⸗ bungen des aus Troja hereingeſchneiten Helden Aeneas er⸗ geben hatte, fühlte ſie ſich unglücklich. Der fromme Sohn des Anchiſes fiel ihr immer mehr auf die Nerven. Die tempera⸗ mentvolle Königin von Karthago hätte einen energiſchen, glühenden und handfeſten Herrn gebraucht. Aeneas entſprach einem ſolchen Ideal in keiner Weiſe. Er verlor in langen Moralpauken eine Zeit, die Dido beſſer verwertet zu ſehen gewünſcht hätte. Wenn ſie ſich an ihn ſchmiegte, begann er immer wieder unter Seufzen und Tränen vom Falle Tro⸗ jas und ſeinem furchtbaren Mißgeſchick zu ſprechen oder nicht endenwollende Lobeshymnen auf ſeinen edlen Vater Anchiſes anzuſtimmen, den er auf ſeinem Rücken aus dem rauchenden Trümmerhauſen Jlions gerettet hatte. 1 f Kurz, ſie hatte bald erkennen müſſen, daß Helden nicht immer zu Liebhabern geeignet ſind. Mit dem Schwinden ihrer Illuſionen wurde ihr Aeneas immer unerträglicher. Sie bedauerte jetzt von ganzem Herzen, dieſen langweiligen Schwätzer dem Jarbas, dem ungeſtümen König der Getuler, vorgezogen zu haben, der vor der Ankunft des Aeneas um ſie angehalten hatte. Sie hatte nur noch einen Wunſch, den tro⸗ janiſchen Helden los zu werden. Oft ſagte ſie ihm:„Ich ſehe, mein Liebſter, du bleibſt nur aus Mitleid für mich in Kar⸗ thago. Aber wie dürfte ich Armſelige es wagen, Jupiters Pläne zu durchkreuzen. Da er beſtimmt hat, du ſollſt ein großes Reich in Latium gründen, ſo darfſt du nicht länger zögern. Fahr ab! Für dich will ich mich gerne opfern und unſerer Liebe entſagen.“ Aber Aeneas hatte nicht die geringſte Luſt, Karthago zu verlaſſen. Er hatte nie Geſchmack an einem abenteuerlichen Leben gefunden. Seine Irrfahrten waren ihm ſtets höchſt unangenehm geweſen, und er konnte ſich ute eines gelinden Schauers erwehren, wenn er an die dabei überſtandenen Ge⸗ fahren dachte. Seit dem Anlegen ſeines Schiffes an dem gaſtlichen Strand von Karthago erſchien ihm das friedliche, forgenloſe Leben an Didos Seite das Ideal, nach dem er ſich ſo lange vergeblich geſehnt hatte. Er dachte gar nicht daran, dieſe herrliche Exiſtenz aufzugeben, ſich wieder den tückiſchen Wogen anzuvertrauen und ſich zur Eroberung eines unbe⸗ kanten Landes aufs neue in Kämpfe einzulaſſen. Er erwiderte daher unabläſſig auf dieſe Anbohrungen der enttäuſchten Königin:„Die Götter wollen zweifellbs gar nicht mehr, daß ich nach Italien gehe. Sie empfinden ſchließlich Mitleid mit den vielgeprüften Trojanern und wünſchen fetzt, daß ich in Karthago bleibe. Wäre dem nicht ſo, hätten ſie mir längſt ein Zeichen gegeben..“ „Wird denn der Jammermenſch mir ewig auf dem Nacken bleiben?“ ſeufzte die Königin in den Herzensergüſſen mit ihrer Schweſter Anna;„ich danke für ein ſolches Leben.“ „Kannſt du ihn denn nicht zur Abfahrt zwingen?“ „Das geht nicht. Auch ſeine Trojaner fühlen ſich hier äußerſt wohl und würden mit Waffengewalt Widerſtand lei⸗ ſten. Ich will lieber einmal verſuchen, die Götter für mich zu gewinnen.“ Und ſie ließ Stiere auf den Altären Jupiters, Tauben auf denen der Venus opfern, ſie flehte den ganzen Olymp an, Aeneas doch daran zu erinern, daß das Geſchick ihm eine andere Rolle zuerteilt habe als ſeine Tage im üppigen Frie⸗ den von Karthago zu beſchließen. Endlich nahm ſie ſogar, da die Olympier auf ihre Beſchwörungen nicht reagierten, zu Magiern und Hexen ihre Zuflucht, um ſich den Erebos, das Chaos und die furchtbare Hecate geneigt zu machen. Aber alles war vergeblich. Aeneas blieb bei ſeiner An⸗ ſicht, die Götter hätten ihre Beſtimmungen für ihn und ſeine Gefährten geändert, und begann darauf zum hundertſten Male ſeine endloſe Erzählung vom Falle Trofas:„Inkan⸗ dum, regina, jubes.“ Eines Tages hatte Dido einen glücklichen Einfall, den ſie ſofort Schweſter Anna mitteilte. „Er fürchtet die Götter. Ich werde ihm einen auf den Hals hetzen. Einer meiner Sklaven iſt ein fixer Burſche, der ſich gut zu verkleiden verſteht und ſehr redegewandt iſt. Ich werde ihm ſeine Rolle einſtudieren. Die Götter werden mir dieſe kleine Komödie verzeihen, da ſie doch ſchließlich auf die Erfüllung ihres Willens abzielt.“ Als Aeneas am folgenden Tage am Strande hinwandelte ſeinen Namen rufen. Er ſah auf einer hohen Klippe ein Weſen, das goldene Flügelſchuhe trug und einen umwundenen Stab in der Hand hielt. „Erkennſt du mich?“ fragte die Erſcheinung mit drohender Stimme;„ich bin Merkur, der Herrſcher der Götter, der Herr des Himmels und der Erde. Der allgewaltige Jupiter hat mich vom ſtrahlenden Olymp geſandt, um dir durch das uner⸗ meßliche Reich der Lüfte ſeine Befehle zu überbringen. Wenn du binnen drei Tagen nicht nach Latium ſegelſt, wirſt du ſeinen Zorn zu ſpüren bekommen. Alſo fort!“ Dem frommen Aeneas ſträubten ſich die Haare auf dem Haupte, und er lief, ſo raſch ihn ſeine Beine trugen, nach dem Königspalaſt. „Wehe!“ ſeufzte er,„die grauſamen Götter befehlen mir, ſofort nach Italien abzufahren.“ „O, ich Unſelige...“ jammerte Dido, indem ſie innerlich aufatmete. Aeneas ſah ſie mißtrauiſch an. „Na, umſo ſchlimmer, ſagte er;„aber ich denke nicht da⸗ ran, zu gehorchen.“ „Wie?“ erwiderte die Königin, im höchſten Grade beun⸗ ruhigt,„du willſt dich dem Willen der Götter widerſetzen?“ „Ich werde meine Mutter Venus anflehen, den Herrſcher des Olymps zu meinen Gunſten umzuſtimmen.“ „Schön, dann bleib hier,“ erwiderte Dido, ſchnell gefaßt; „ſo wirſt du mich wenigſtens verteidigen können.“ „Gegen wen?“ fragte Aeneas ſichtlich beklommen. „Man meldet mir eben, daß dein Nebenbuhler, der wilde Jarbas mit zwanzigtauſend Getulern auf Karthago losmar⸗ ſchiert. Aber du mit deiner unüberwindlichen Tapferkeit wirſt mit ihm ſicher ſchnell fertig werden“ f „Zwanzigtauſend Getuler“, ſtammelte Aeneas erbleichend. Dann dachte er einen Augenblick nach und rief aus: „Welch ein Frevel hätte ich da faſt begangen! Nein, ich darf mich den Befehlen Jupiters nicht widerſetzen. Schon morgen früh in der Dämmerung breche ich auf.“ „O ich Unglückliche“, jammerte Dido, wieder ganz be⸗ ruhigt. „Na, und ich“, erwiderte Aeneas;„wenn du wüßteſt, wie und behaglich die friſche Biſe einatmete, hörte er eine Stimme Italten mir ſchon aus dem Hals herauswächſt.“ 2. Seite. Nr. 385 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Augbſt 1928 * Darmſtadt, 6. Aug. Heute vormittag ſprang die 26⸗ Veranſtaltungen N 5 bi 1 jährige Greta Feldmann aus dem 1. Stock der elterlichen f 9 arge le 2 Wohnung auf die Straße und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ Mittwoch, den 8. Auguſt i letzungen, daß ſie bald nach der Einlieferung ins Kranken⸗ 5 1 00 5 im Roſengarten:„Schwarzwald⸗ Rheintalbeleuchtung haus durch die freiw. Sanitätswache ſtar b. Der Grund für Konzerte: Friedrichspark: Abendkonzert 8 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.80 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Der Weiberkri e*. „Schauburg:„Der gelbe Paß“.— Scala und Capitol:„,Zeh Tage, die die Welterſchütterte“.— Gloria:„ verkaufte Frau“.— Ufa:„Das Girlvon der Revue“. — Paloſt⸗Theater:„1001 Nacht“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—/1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr, Vorführung 5 Uhr. Aus der Pfalz Tödliche Betriebsunfälle 25 Frankenthal, 6. Aug. In der Gießerei der Schnell⸗ preſſenfabrik Albert u. Cie. riß am Samstag vormittag beim Hochheben eines ſchweren Formkaſtens die Krankette. Der Formkaſten ſtürzte herab und traf den 52 Jahre alten ver⸗ heirateten Former Förſter ans Heßheim ſo unglücklich, daß der Tod auf der Stelle eintrat.— Beim Abnehmen eines Rohres ſtürzte Samstag nachmittag in der Zuckerfabrik der 62jährige verheiratete Arbeiter Georg Bruckmeyer rück⸗ lings von der Leiter. Er verletzte ſich hierbei ſo ſchwer, daß nach einer Stunde der Tod eintra! Folgenſchwerer Baumſturz 0 Pirmaſens, 7. Aug. Vorgeſtern nachmittag iſt auf der Dandſtraße nach Landau zwiſchen Waldfriedhof und Hom⸗ bronnerhof eine mächtige Eiche, die anſcheinend durch die vorhergegangenen Stürme an den Wurzeln gelockert war, quer über die Straße geſtüzt. Dadurch wurde an dieſem verkehrsreichen Sonntag die Durchfahrt für ſämtliche größeren Fahrzeuge mehrere Stunden lag vollkommen ge⸗ ſperrt und die Wagen mußten den Weg über Rodalben⸗Mituch⸗ weiler nehmen. Manchmal ſammelten ſich große Mengen von Farzeugen an, die vergeblich verſuchten, durchzukommen. Eine ſchwerwiegende Folge hatte der Baumſturz auch für den Telephonverkehr. Durch die ſtürzende Eiche wurden die ge⸗ ſamten Telephonleitungen, de nicht nur das Gebiet um Dahn verſorgen, ſondern auch die Fernleitungen nach Landau, Lud⸗ haben, Mannheim, Karlsruhe enthalten, vollſtändig zerſtört. Die Drähte waren größtenteils durchgeriſſen und ein Maſt umgeworfen. Die Poſtbehörde ging ſofort an die Behebung des Schadens. Es dauerte jedoch bis heute morgen 8 Uhr, bis die Drähte wieder proviſoriſch verbunden werden konnten. 8* * Ludwigshafen, 7. Aug. Am Sonntag abend ſtahl ein lediger, 28 Jahre alte JTtaliener, der hier bei Landsleu⸗ ten untergebracht war, dem Sohne ſeiner Logisleute den Betrag von 1500 Mark und ging flüchtig. Es handelt ſich um den ledigen Kaufmann Napolitano Luigi.— Am Sonn⸗ tag wurde im Hausgang eines Hauſes an der Wredeſtr iße ein Päckchen gefunden, das ein Portemonnaie mit einem grö⸗ ßeren Geldbetrag enthielt. Nach einem Schreiben, das bei⸗ gegeben war, handelte es ſich um das vor einigen Tagen einem Badegaſt im Rennerbade abhanden gekommene Eigen⸗ tüm. Der Täter hat zweifellos Reue bekommen und in dem Schreiben um die Rückgabe an den Beſtohlenen erſucht. Der Täter iſt nach wie vor unbekannt. * Bad Dürkheim, 6. Aug. Sonntag abend geriet auf der Mannheimer Straße der Fabrikarbeiter Bernhard Dörner aus Hardenburg, der hier wohnt und ſich mit der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn zur Arbeitsſtelle in die Anilinfabrik begeben wollte, unter die Räder eines Ludwigshafener Autos und wurde ſchwer verletzt. * Forſthaus Johanniskreuz, 5. Aug. Hier wird ein Hirſchgarten errichtet werden, der vorerſt mit einem Hirſch und drei Stück Kahlwild beſetzt werden ſoll. Man will ſo den König der Wälder wieder bodenſtändig machen. Nach Mitteilung des Pfälziſchen Jagdſchutzvereins ſoll durch hoch⸗ herzige Stiftung gelegentlich deſſen 50jährigen Jubiläums wieder Rotwild eingebürgert werden. * Großottweiler, 5. Aug. Der Monteur L. Sticher von hier ſtürzte in den Dutweiler Eiſenbahnwerkſtätten aus drei⸗ zehn Meter Höhe ab und erlitt tödliche Verletzungen. SSFFSꝓCCCCT. * Bingen a. Rh., 6. Aug. Die geſtrige Rheintal⸗ beleuchtung hatte eine ungeheure Menſchenmenge zu beiden Seiten des Rheins angelockt. Hellbeleuchtete Dampfer, Motorboote und Kähne, mit unzähligen Lampious geſchmückt, wiegten ſich zu den Klängen der Muſikkapellen auf dem Waſſer des Rheinſtromes. Um 10 Uhr nahm die Beleuchtung ihren Anfang. Burg Klopp, die Eliſenhöhe, Schlößchen „Wilhelm“ und die Ruine Ehrenfels wurden zuerſt beleuchtet. Leider drückte auch hier die Witterung, der Rauch der bengali⸗ ſchen Feuer zog nicht in die Höhe, ſo daß die Gebäude bald von einer dichten Rauchwelke umhüllt waren. Das Feuer⸗ werk verfehlte ſeine Wirkung nicht und fand ſeinen Höhepunkt in einem prächtigen Feuerregen vom Turm der„Burg Klopp“. Kaum war die Beleuchtung von Bingen zu Ende, als ſie in Rüdesheim ihren Anfang nahm. Das Rüdes⸗ heimer Rheinufer ſtrahlte im hell Lichtglanz. Mitten auf dem Rhein wurde ein prächtiges Feuerwerk abgebrannt, das, verſtärkt durch die vielen Reflexe im Waſſer, ſich außerordent⸗ lich günſtig ausnahm. Millionenſchäden durch Hagelſchläge in Württemberg Am Samstag abend hauſte in verſchiedenen Ortſchaften der ſchwäbiſchen Alb ſchwerer Hagelſchlag. Die Hagelkörner fielen in der Größe von Hühner⸗ und Gänſe⸗ eiern. Dabei wurden ganze Gemeindegemarkungen verhagelt und der entſtandene Schaden dürfte ſich auf Millionen Mark belaufen. 10 Minuten Hagel genügten, um dieſe Verheerungen anzurichten, der aber nicht nur die Felder, ſon⸗ dern auch die Gärten, namentlich auch die Obſtbäume, traf. Solche Meldungen liegen vor aus Bichishauſen, Pfronſtetten, Oberwilſingen und Aichelau, wo auch unzählige Fenſter⸗ ſcheiben zertrümmert wurden, ferner aus Juſtingen, Ing⸗ ſtetten, Hütten(.⸗A. Münſingen) und Eglingen, wo es igelkörner bis zu 180 Gramm Gewicht gab. In Eheſtet⸗ in wurken mehrere Perſonen, die den Ort nicht mehr recht⸗ eitig erreichen konnten, vom Hagel derart zugerichtet, daß das Blutſtrömte und die Leute zum Teil das Bett hüten mußten. Auch aus Geislingen wird von ſchweren Unwetter⸗ ſchäden berichtet. Mit großer Wucht fielen die Schloßen, die mitunter die Größe von Walnüſſen annahmen, zu Boden. Wie ein Trommelfeuer ſchlugen ſie auf die Dächer auf, zer⸗ ſchlugen manchen Ziegel und richteten an Bäumen und auf dem Felde zum Teil beträchtlichen Schaden an. Auf der Alb⸗ hochfläche ſcheint das Gewitter von einem ſtarken Windſtoß begleitet geweſen zu ſein, denn bei Beimerſtetten wurde von dem Güterzug die Zeltbahndecke eines Bretter⸗ wagens losgeriſſen und auf einen Baum geſchleudert. Ueber 100 Meter weit liegen am Bahnkörper entlang die vom Winde davongeführten Bretter, die zum Teil auch auf die dort befindlichen Obſtbäume geweht wurden. Die Gemeinden des Bezirks Crailsheim wurden ebenfalls von dem ſchweren Hagelwetter heimgeſucht. Die Körner waren ſo groß wie Welſchnüſſe und fielen ſehr dicht. In Feld und Garten ſieht es bös aus. So ziemlich die ganze Ernte iſt ver⸗ nichtet. In jedem Haus ſind Fenſterſcheiben zertrümmert, Der größte Teil der Maſten der elektriſchen Leitung nach Tempelhof iſt abgeknickt wie Streichhölzer. Großen Schaden haben auch die Obſtbäume erlitten. 3 855 565 Großfeuer ö * Nagold, 7. Aug. In Emmingen brach geſtern abend in einer Möbeltiſchlerei Feuer aus, das raſch vier weitere Gebäude ergriff und insgeſamt fü nf Gebäude voll⸗ ſtändig einäſcherte. Der Schaden beläuft ſich auf 130 000 Mark. Die gefährliche Güllengrube * Aitrach(O. A. Leutkirch) 7. Aug. Der 41jährige Land⸗ wirt Joſef Bertele, Vater von 7 Kindern im Alter von 111 Jahren, wollte eine in der letzten Zeit hergeſtellte Güllengrube prüfen und ließ ſie einlaufen. Als er hinunterſtieg, wurde er von den Gaſen betäubt. Zimmermann Hans Stölzle, der in der Nähe beſchäftigt war, wollte zur Hilfe eilen. Auch ihn ereilte dasſelbe Schickſal. Zwei weitere zu Hilfe kommen⸗ den Perſonen konnten ſich mit knapper Not rechtzeitig retten. Als die beiden Verunglückten herausgezogen wurden, war Bertle bereits tot; bei Zimmermann Stölzle wurden durch den herbeigerufenen Arzt Wiederbelebungsverſuche angeſtellt. Er ſchwebt in Lebensgefahr. die Tat dürfte in Familienangelegenheiten zu ſuchen ſein. * Darmſtadt, 7. Aug. Auf dem Waldfriedhof fand geſtern nachmittag die Beerdigung des 1. Kommandanten der freiw. Feuerwehr, Oberbrandmeiſter Ludw. Vogel, ſtatt. Der General der 39. Diviſion der Abſchnittszone der Beſatzungs⸗ truppen hatte für die Beerdigung die Erlaubnis erteilt, daß die Feuerwehrleute ihren Kameraden unter den Klängen der Trommeln und Pfeifen zur letzten Ruhe geleiten durften. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Unter dem Vorſitze des Amtsg.⸗Rats Dr. Leſer fand geſtern vormittag die Verhandlung gegen den Angeklagten K. J. und Joh. B. ſtatt. J. iſt des groben Unfugs be⸗ ſchuldigt. Er ſoll in der Neujahrsnacht auf dem Ring auf Grund von verſchiedenen Handbewegungen, die als Ulk ge⸗ halten wurden, das Auto, das B. lenkte, angehalten haben. B. iſt angeklagt wegen Kraftfahrzeugvergehen und fahrläſſiger Körperverletzung. Er ſoll nicht ſchnell genug gebremſt haben nud infolgedeſſen J. überfahren haben, der mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden mußte. Nach der Vernehmung der Zeugen und des Sachverſtändigen gab der Vorſitzende das Urteil dahin ab, daß an dem Straßenunfall am Ring die beiden Be⸗ teiligten kein Verſchulden trifft. J. hätte vielleicht beſſer auf⸗ paſſen ſollen, aber er hätte nichts Strafbares begangen. Auch B. zog ſich kein ſtrafrechtliches Verſchulden zu. Beide An⸗ geklagte wurden freigeſprochen. Die Koſten des Termins vom 8. Mai 1928 wurden B. aufgelegt und die Koſten des jetzigen Termins trägt das Gericht. Der Amtsanwalt plä⸗ dierte ſelbſt auf Freiſpruch. Die Gaſtwirtsehefrau S. P. war angeklagt wegen er⸗ ſchwerter Körperverletzung. Nach heftigen Strei⸗ tigkeiten mit der bei ihr angeſtellten Kellnerin, Frau., die gegen Frau P. tätlich vorgegangen ſein ſoll, ſchlug Frau P. mit einem Gummiſchlauch Frau R. auf Kopf und Naſe. Der Vorſitzende betonte gegenüber den Ausführungen des Ge⸗ ſchäftsführers der Gaſtwirtsinnung, daß ein Gummiknüppel ein ſehr gefährliches Inſtrument iſt. Weiterhin bemerkte der Vorſitzende, für die letzten Schläge hätte keine Notwehr mehr vorgelegen. Mildernd iſt der Umſtand, daß ſich Frau R. gleichfalls nicht einwandfrei aufführte. Der Strafbefehl von 20 Mark als Strafmaß oder 2 Tage Gefängnis und Tragung der Koſten wurde aufrecht erhalten. Ein ganz junger Mann von noch nicht 20 Jahren, A.., Ausläufer aus Mannheim, ſtand wegen Diebſtahls vor dem Gericht. Das Zigarettenrauchen führte den Beſchuldig⸗ ten dazu, ſich aus einem Laden mehrere Schachteln Ziga⸗ retten anzueignen. Als er für einige Fälle überführt war, führte er ſich noch in der ungebührlichſten Weiſe gegen die Ladeninhaberin auf. Er erklärte ſich bereit, für die entwen⸗ deten Sachen 10 Mark zu bezahlen, was jedoch bis heute nicht geſchah. Der Amtsanwalt beantragte eine ſtrengere Strafe gegen den Angeklagten, weil er nach der Tat wie auch vor Gericht ſich ziemlich frech und unverſchämt benahm. Als Urteil wurde an Stelle einer Gefängnisſtrafe von 10 Ta⸗ gen eine Geldſtrafe von 30 Mark und Tragung der Koſten ausgeſprochen mit der angemeſſenen Warnung, daß er ſich von jetzt an tadellos verhalten ſolle. Bäckermeiſter K. J. M. von hier iſt beſchuldigt eines Ver⸗ gehens gegen die Arbeitszeit verordnung im Bäcker⸗ und Konditoreigewerbe. Wegen des gleichen Reates iſt der Angeklagte bereits viermal vorbeſtraft. Er hat Einſpruch erhoben gegen eine gegen ihn ausgeſpro⸗ chene Strafe von 100 Mark. Er wird beſchuldigt, ſeine Ge⸗ ſellen länger als 8 Stunden, 11—12 Stunden, beſchäftigt zu haben. Der Amtsanwalt beantragte wegen des erheblichen Verſtoßes eine Geldſtrafe von 70 Mark. Das Urteil lautete demgemäß und auf Tragung der Koſten, beſonders begrün⸗ det durch die Rückfälle. 85 Tapefen Werner Iwele gaumeussfaflung E 2, lenker) S211 Teppiche Dekoraſionen Die ganze Nacht arbeiteten die Trojaner fieberhaft an ihren Schiffen herum, und beim Morgengrauen ſtachen ſie in See. Aeneas heulte wie ein Schloßhund. Dido ſah von den Zinnen ihres Palaſtes ihren Liebhaber ſich entfernen und war vor Freude außer ſich. „Endlich bin ich dieſen langweiligen Maulhelden los“, ſagte ſie zu Anna. „Aber erſt mal alle Erinnerungen an ihn verbrennen.“ Sie ließ einen großen Scheiterhaufen aufrichten und alle von Aeneas in der Haſt der Abfahrt zurückgelaſſenen Kleider, Waffen und ſonſtigen Sachen, auch das Ruhebett, auf dem er ſich auszuſtrecken liebte, auf ihn zuſammentragen. Sie ſelbſt ſteckte ihn in Brand. „Aeneas muß von ſeinem Schiff aus den Rauch ſehen“, ſagte Anna. i 5 „Er wird glauben, daß es ein Zeichen der Trauer iſt“, ſpöttelte Dido. „Vielleicht wird er ſich gar einbilden, daß du in deiner Ver⸗ zweiflung ſelbſt auf den Scheiterhaufen geſtiegen biſt, um in den Flammen zu ſterben.“ N „Dumm genug iſt er freilich, um das zu glauben“, er⸗ widerte die liebevolle Exgefährtin des Aeneas (Autoriſierte Ueberſetzung von Siegfried Iloch⸗Paris) Rudolf Schieſtl, der Nürnberger Maler, begeht am 8. Auguſt ſeinen 50. Geburtstag. Der Künſtler, einer der drei Künſtler⸗Söhne des Tiroler Bildſchnitzers Matthäus Schieſtl, der aus dem Zillertal nach Würzburg auswanderte, iſt ſelbſt in der Stadt Riemenſchneiders geboren. In München vor den altdeutſchen Meiſtern in der Pinakothek hat er das meiſte ge⸗ lernt. Jahrelang hat er in dem kleinen Dorfe Kornhöfſtadt im Steigerwaldgebirge geſeſſen und dort ſeine erſten Heimatbilder gemalt. Mit ihnen iſt er der Schilderer der fränkiſchen Erde geworden, der Bauern und Aecker, der Schäfer auf dem Felde. Altäre, Tafelbilder, Glasmalereien, Holzſchnitte, Radierungen, Lithographien hat Rudolf Schieſtl in ſeiner kräftigen Art ge⸗ ſchaffen. Er war der künſtleriſche Leiter der Liller Kriegs⸗ zeitung. Seit 1910 lehrt er an der Nürnberger Kunſtgewerbe⸗ Schule. — Oper„König und Köhler“ iſt es niemals gekommen, da man Theater und Muſik O Eine unbekannte Oper Anton Dvoraks entdeckt. Im Nachlaß eines Orcheſtermuſikers des tſchechiſchen National⸗ theaters in Prag wurde, wie die dortige Muſikzeitſchrift„Der Auftakt“ zu berichten weiß, ſchon 1916 die handſchriftliche Partitur des erſten und dritten Aktes einer Oper„König und Köhler“ von Anton Dvorak gefunden und erſt jetzt iſt feſtgeſtellt worden, daß auch das vollſtändige Orcheſter⸗ und Singſtimmenmaterial an der gleichen Stelle erhalten ge⸗ blieben iſt. Es handelt ſich dabei um die zweite Oper, die Dvorak— im Jahre 1871— geſchrieben hat. Vorausgegangen war die tragiſche Oper„Alfred“, die zu einem deutſchen Buche Theodor Körners geſchrieben war. Zur Aufführung jener ſie für zu ſchwer aufführbar hielt. Nach drei Jahren nahm der Tondichter den Text noch einmal vor und ſchrieb dazu, ohne auch nur einen einzigen Takt der früheren Muſik zu übernehmen, eine völlig neue. Erſt dieſe zweite Faſſung wurde im Prager Nationaltheater gegeben. Die urſprüng⸗ liche Faſſung hielt man zunächſt für von Dvorak ſelbſt ver⸗ nichtet. Im nächſten Jahre wird ein Vierteljahrhundert ſeit ſeinem Tode vergangen ſein. Ottokar Oſtreil, der Opern⸗ direktor des obigen Theaters, beabſichtigt, die wiedergefun⸗ dene Oper in einem Zyklus der Dvorakſchen Bühnenwerke, der bei der Jubiläumsfeier gemacht werden ſoll, zur Urauf⸗ führung zu bringen. n. Neue Opern. Ermanno Wolf ⸗Ferraris neueſte komiſche Oper iſt„Ginevra degli Almieri“ betitelt.— Darius Milhaud hat Werfels Drama„Juarez und Maximilian“ in einer dreiaktigen Oper vertont. Die Umarbeitung des Textes beſorgte R. St. Hoffmann. Knudaage Riiſager hat eine burleske Ballettpauto⸗ mime„Benzin“ mit Text, Dekorationen und Koſtümen von Robert Storn⸗Peterſen geſchrieben.— Robert Alfred Kirchner vollendete ſeine dritte Oper„Das Narren⸗ ſpiel“, ein Myſterium.— Franz Schreker hat den zweiten Akt ſeiner neuen Oper„Chriſtophorus“ beendet. Wilhelm Groß arbeitet an einem Opernſketch von Balaß mit dem Titel„Achtung, Aufnahme!“ Bela Das Werk ſpielt in einem Filmatelier. Aphorismen Von F. L. Dunbar von Kalckreuth Der Zufall iſt der Komet im Kauſalitätsgeſetz. * Im geſellſchaftlichen Leben trifft man oft auf zwei Gegen⸗ ſätze, nämlich den Geiſtloſen und den Geiſtesabweſenden. * Wiſſenſchaft bedeutet ſeiner Wurzel nach in allen indo⸗ germaniſchen Sprachen„das Geſchaute“. Wie viele„wiſſen⸗ ſchaftliche Wahrheiten“ gehören zu den optiſchen Täuſchungen! * Im engſten Lebenskreiſe kann der Weltkreis noch ſchön umſchrieben werden. * Viele leſen Bücher, wie ſie Beeren leſen. einen Topf und machen Mus daraus. * Die Ziviliſation treibt immer weiter, ſie begann vor ſechs Jahrtauſenden mit dem Viehtreiben, jetzt treibt ſie Maſchinen. Hat ihr Getriebe die Menſchheit ſelbſt höher getrieben? Bleibt nicht Trieb ſtets Trieb? Tun alles in * Gewiſſe Intelligenzen ſind wie der Mond. Entweder leuchten ſie mit erborgtem Lichte ohne zu wärmen, oder ſte verdunkeln ſogar die Quelle des Lichtes und wirken ab⸗ kühlend. Glatte Rechnung Ein Schlächter kam eines Tages zum Rechtsanwalt und fragte:„Was ſoll ich mit dem Mann anfangen, deſſen Hund mir ein Stück Fleiſch aus dem Laden geſtohlen hat?“— „Rechnen Sie aus, was das Fleiſch gekoſtet hat, und laſſen Sie es ſich von dem Eigentümer des Hundes bezahlen!“— „Danke. Dann ſind Sie mir acht Mark ſchuldig, Herr Rechts⸗ anwalt“, ſagte der Schlächter triumphierend,„denn es iſt Ihr Hund geweſen, der mir das Fleiſch geſtohlen hat.“— „Gut“, antwortete der Rechtsanwalt,„und Sie ſind mir zwanzig Mark für die Auskunft ſchuldig. Da brauchen Sis alſo bloß noch zwölf Mark zu besahlen!“ 7 nn ** 20 erregen 3„ 9 8 0 8. Seite. Nr. 365 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Augöbſt 1928 Ein Blick über die Der Lebensroman eines ſellſamen Don Juan In Paris iſt dieſer Tage der vie rundſiebzigjährige Hoch⸗ ſchulprofeſſor Molte, ein Italiener von Geburt, geſtorben. Molte, der zum Beſuche in Paris weilte, hat vor einigen Jahren als Held eines ebenſo ſeltſamen, wle ſenſationellen Prozeſſes die Oeffentlichkeit beſchäftigt. Er hat es mit ſiebzig Jahren zuwege gebracht, drei Frauen in raſcher Aufeinander⸗ folge zu heiraten, ſie wieder zu verlaſſen und ſchließlich als Trigamiſt abgeurteilt zu werden. Das Sonderbarſte an dieſer nicht alltäglichen Affäre iſt wohl die Tatſache, daß der italie⸗ niſche Profeſſor zeitlebens, richtiger, bis zu ſeinem ſechzigſten Lebensjahr nicht nur ein eingefleiſchter Junggeſelle, ſondern auch ein geſchworner Frauenfeind war. Seine einzige Leiden⸗ ſchaft gehörte der Wiſſenſchaft, er betrieb Archäologie, außer ſeinen Büchern exiſtierte für ihn nichts auf Erden. In ſeiner Heimatſtadt galt er als ein ausgeſprochener Sonderling, als ein menſchenſcheuer und weiberfeindlicher Gelehrter. Vor zehn Jahren vollzog ſich Urplötzlich ein großer Wandel in der Weltanſchauung des alternden Profeſſors. Der Sechzigjährige verliebte ſich leidenſchaftlich in eine Stu⸗ dentin, der er Privatlektionen erteilte. Seine Neigung war Ain unerwidert geblieben und Profeſſor Molte, der in einen glühenden Liebhaber verwandelte ſechzigjährige Frauenfeind, hielt in allen Formen um die Hand des fünfundzwanzig⸗ jährigen Mädchens an. Die Eltern ſagten zu und kurze Zeit darauf wurde Hochzeit gefeiert. Das Eheglück des gelehrten Sonderlings dauerte nicht lange. In einer Geſellſchaft lernte Profeſſor Molte eine zweite Dame kennen, deren Reizen der alte Herr nicht zu widerſtehen vermochte. Da die Dame ihren ſtändigen Wohnſitz nicht in Turin, der Heimatſtadt Moltes, hatte, gelang es dem Profeſſor, ſie einerſeits glauben zu machen, daß er noch ledig ſei, anderſeits es vor ſeiner Gattin zu verbergen, daß ſein Herz einer anderen gehöre. Zehn Monate lang führte der Profeſſor ein Doppelleben. Daheim war er der zärtliche und aufmerkſame Gatte, und in einem 27222 Deutſchland Der„große Mann“ im kleinen Hotel Einen unerwarteten Ausgang hatte für einen Gutsbeſitzer aus Sachſen eine Geſchäftsreiſe, die er mit ſeinem 95 Jahre alten Inſpektor Emil Zaberewski nach Berlin unter⸗ mahm, um landwirtſchaftliche Maſchinen zu kaufen. Der Be⸗ ſitzer hatte zu dieſem Zweck eine erhebliche Summe Geldes eingeſteckt. Aus dem Ankauf aber wurde nichts und ſo beſchloß er, mit ſeinem Begleiter wieder heimzufahren. Der Inſpektor jedoch dachte, es ſei ja nicht unbedingt nötig, das Geld gerade für Maſchinen auszugeben, in Berlin werde ſich dafür wohl eine andere Verwendung finden. Als ſein Brotherr im Hotel ſchlief, ſtahl er ihm 3000 Mark aus der Brieftaſche und ver⸗ ſchwand damit. Der Gutsbeſitzer ſuchte vergeblich nach ihm und reiſte endlich wieder ab, nachbem er Anzeige gemacht hatte. Der Herr Inſpektor aber ſpielte indeſſen den„großen Mann“. Er bezog ein kleines Hotel in der Kreuzberg⸗ gegend, ließ aber in einem Lokal dieſes Viertels um ſo mehr Geld ſpringen. Das erſte war, daß er die Frau Wirtin und die Kellnerinnen, die dort bedienen, neu einkleidete, Als er überzeugt war, daß er ſich ſo mit ihnen ſehen laſſen konnte, 5 machte er mit der ganzen Geſellſchaft Autoausflüge, u. a. mit drei Wagen nach Potsdam. Auch auf dieſen Fahrten ging es hoch her. Mit der Büfettdame verlobte ſich der flotte Stamm⸗ gaſt. Zu ſeinem Pech aber hatte er nun eine gewiſſe Aehnlich⸗ keit mit einem Manne, der wegen eines räuberiſchen Ueber⸗ falles von Kattowitz her geſucht wurde. Das Raubdezernat der Kriminalpolizei rechnete mit der Möglichkeit, daß er der Räuber ſein könne und nahm ihn feſt. Zaberewski beſtritt die⸗ ſen Ueberfall und es ergab ſich auch, daß er dafür nicht in Be⸗ tracht kam. Den Streich, den er ſeinem Brotherrn ſpielte, mußte er aber einräumen. Von dem geſtohlenen Gelde beſaß er noch ganze 35 Mark. Er hat alſo in zwei Tagen 2965 Mark verjuxt. Die Büfettdame hatte die Verlobung bereits wieder 1 ö bt, als ſie merkte, daß das Geld zu Ende ging. Der Inſpek⸗ tor, der wegen Betruges auch ſchon geſucht wurde, mußte den Weg nach Moabit antreten. Große Unterſchlagungen bei der Berliner Liedertafel Wie das„Berliner Tageblatt“ erfährt, iſt man bei der Berliner Liedertafel umfangreichen Unterſchlagungen auf die Spur gekommen, die da Eingreifen der Staatsanwaltſchaft zur Folge hatten. Dieſe ließ durch die Berliner Kriminal⸗ polizei die Geſchäftsbücher der Berliner Liedertafel beſchlag⸗ nahmen. Der Verdacht der Untreue richtet ſich gegen den ehe⸗ maligen Schatzmeiſter Hübner, der jahrelang ehrenamtlich dieſen Poſten bekleidete. Durch die Kaſſenprüfungskommiſſion wurden vor kurzer Zeit Unſtimmigkeiten in den Geſchäfts⸗ büchern feſtgeſtellt, die zu einer ſofortigen außerordentlichen Kaſſenreviſion Anlaß gaben. Dabei wurde bisher ein Fehl⸗ betrag von 30000% feſtgeſtellt. Es iſt leicht möglich, daß ſich dieſe Summe noch erhöhen wird. Hübner wurde nach dieſen Feſtſtellungen ſokort ſeines Amtes enthoben und ſollte zunächſt nur vor einem Ehrengericht zur Rechenſchaft gezogen werden. In wiſchen hat aber die Staatsanwaltſchaft von den Unterſchlagungen Kenntnis erhalten und ein Verfahren gegen den Beſchuldigten eröffnet. Opels Rennboot verbrannt Das Rennboot Fritz von Opels, ein Bremer⸗Neubau der Dreiltterklaſſe, iſt bei der erſten Verſuchsfahrt auf dem Rhein Montag abend oberhalb des Binger Lochs in Brand ge⸗ raten und mußte von der Beſatzung verlaſſen werden. Fritz von Opel und ſeinen Mitfahrern gelang es, trotz ſtürmiſchen Wetters und ſchwerer Lederkleidung, ſchwimmend das Ufer zu erreichen. Das Boot verſchwand hinter einer hohen Stich⸗ flamme und ſank in wenigen Minuten. Ein gemütlicher Wohnungseinbrecher Ein Gemütsmenſch war ein Einbrecher, der in einer der letzten Nächte die Wohnung eines Rechtsanwaltes in der Feurigſtraße in Schöneberg heimſuchte. Er beſchaffte ſich aus der Nachbarſchaft eine lange Leiter und kletterte ſo in das hohe Erdgeſchoß hinauf, drückte eine Scheibe ein und machte ungeniert Licht in den Zimmern. Da der Wohnungsinhaber zur Zeit verreiſt iſt, konnte der Einbrecher in aller Ruhe ein Bündel mit Sachen zurechtmachen. Nach getaner Arbeit legte er ſich auf eine Chaiſelongue und ſchlief bald den Schlaf des Gerechten. Das Licht Dörfchen nächſt Padua, wo die Geliebte ihre Villa hatte, der galante Liebhaber. Schließlich erfuhr ſeine Frau, daß ſie eine Rivalin habe, und verließ nach einer ſtürmiſchen Szene das gemeinſame Heim, wohin einige Wochen ſpäter die neue Herrin des Hauſes einzog. Profeſſor Mokte ging mit ihr eine Ehe ein, ohne ſich von ſeiner erſten Frau ſcheiden zu laſſen. Die zweite Ehe des Profeſſors erwies ſich auch nicht dauerhafter, als es die erſte war. Nach zwei Jahren verlteß Profeſſor Molte Turin und überſiedelte nach Padua, allerdings ohne ſeine Frau mit ſich zu nehmen. Der Scheidungsprozeß wurde ein⸗ geleitet. Der Profeſſor wartete jedoch den Ausgang des langwierigen Verfahrens nicht ab und ſchloß in Padua mit einer jungen Witwe eine dritte Ehe. Profeſſor Molte fühlte ſich nun in dieſer dritten Ehe glücklich, als eines ſchönen Tages ſeine Gattin das ſorgfältig behütete Geheimnis des alten Don Juans entdeckte. Durch einen Zufall geriet ihr ein Brief der erſten Frau des Pro⸗ feſſors in die Hand, in dem die Verlaſſene den Gelehrten beſchwor, zu ihr zurückzukehren. Nun kam es zwiſchen dem alten Profeſſor und ſeiner energiſchen Ehehälfte zu einem ſtürmiſchen Auftritt. Die eiferſüchtige Frau ergriff einen Hammer und bearbeitete damit grauſam den greiſen Don Juan. Sie brachte zugleich gegen den Profeſſor eine Anklage wegen Bigamie und Betruges ein. 5 Die Ueberraſchung der Richter war nicht gering, als ſich plötzlich die zweite Frau des Profeſſors, von deren Exiſtenz die dritte Gattin des flotten Heiraters nichts gewußt hatte, meldete. Nun ſtellte es ſich heraus, daß der Profeſſor ſich nicht der Bigamie, ſondern der Trigamie ſchuldig gemacht hatte. Der alte Don Juan wurde damals zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von ſechs Monaten verurteilt. Ueberdies mußte er ſein dreifaches Eheabenteuer mit der Einbuße ſeiner Penſion, die er als ehemaliger Hochſchullehrer bezog, bezahlen. N n hatte er ſorglos brennen laſſen. Hausbewohner, die wußten, daß der Anwalt abweſend iſt, ſahen die Beleuchtung und be⸗ nachrichtigten die Polizei. Die Beamten ſtiegen dem Ein⸗ brecher auf der Leiter nach und weckten ihn. Er war weniger darüber empört, daß man ihn erwiſcht, als daß man ſeinen Schlummer geſtört hatte. Dieſer gemütliche Wohnungs⸗ einbrecher wurde feſtgeſtellt als ein obdachloſer 20 Jahre alter Paul Ch. Propaganda für die Schuhſtadt Pirmaſens Die ſchon einige Zeit dauernde Kriſe in der Pirmaſenſer Schuhin duſtrie hat drei Schuh⸗Induſtriearbeiter auf die originelle Idee gebracht, im Pechſchurz und in Zwickertracht mit einem Propagandawagen unter der Parole„Pir⸗ maſens, die deutſche Schuh⸗Metropole“ eine Reiſe durch ganz Deutſchland längs des Rheins, durch das Ruhrgebiet, Oſt⸗ und Süddeutſchland zu unternehmen. Sie haben ſich mit der Bitte um Unterstützung ihres Unternehmens an die Schuh⸗ induſtrie in Pirmaſens gewandt. Die Reiſe ſoll nach Fertig⸗ ſtellung des Wagens in 14 Tagen vor ſich gehen. Schweiz Brand in einem ſchweizeriſchen Armee⸗Arſenal Am Samstag abend kurz nach Feierabend brach im ſchwei⸗ zeriſchen Armeearſenal in Freiburg aus bis jetzt noch nicht aufgeklärter Urſache ein Rieſenbrand aus. Das Arſenal⸗ Hauptgebäude, in dem große Munitions⸗ und Gra⸗ natenbeſtände lagerten, wurde vollkommen zerſtört. Die Feuerwehren von Freiburg und der benachbarten Orte mußten ſich darauf beſchränken, die umliegenden ſtark bedroh⸗ ten Gebäude, von denen mehrere bereits Feuer gefangen hatten, zu ſchützen, da ſie ſich dem Brandherd wegen der fort⸗ geſetzten ſchweren Exploſionen nicht nähern konnten. Die Sprengſtoffexploſionen entwickelten eine derartige Hitze, daß die Telegraphenleitungen an der etwa 100 Meter weit entfernten Eiſenbahnlinie Bern— Freiburg ſchmolzen. Der Sachſchaden wird auf über eine Million Franken geſchätzt. Frankreich Der„ſtählerne“ Pilot Ein mechaniſcher Pilot aus Stahl, der imſtande iſt, ein großes Paſſagierflugzeug bei jedem Wetter zu lenken, es ohne jede Hilfe ſtarten nud landen zu laſſen, die Höhe und die Rich⸗ tung ſeines Fluges genau nach dem Wunſche eines Fliegers zu regulieren, der ſich in einem leiſen Druck auf den elektri⸗ ſchen Knopf äußert, hat, wie das„Petit Journal“ berichtet, ſbeben ſeinen erfolgreichen Probeflug vor einer franzöſiſchen Fliegerkommiſſion auf dem Flugplatz bei Marſeille abgelegt. Nach zehnjähriger Arbeit iſt die Konſtruktion dieſes„ſtäh⸗ lernen Piloten“ nunmehr ſeinen Schöpfern Max Boucher und Rabul Bernardy gelungen. Er beſteht aus drei Stabi⸗ liſatoren, die zuſammen den Kopf des Fliegers erſetzen, deken einer die Längenſtabilität, der andere die nach den Seiten, der dritte die der Richtung ſichert. Sie übertragen die ihnen erteilten Aufträge an elektriſche Hilfsmotoren, die die menſch⸗ liche Muskelkraft erſetzen und ſie um das Zehnfache übertref⸗ fen. Auch die geſteigerte oder herabgeſetzte Gaszufuhr beim Aufſtieg oder Sinken des Flugzeuges wird durch einen Hilfs⸗ motor vollzogen. Bei den Probeflügen zeigte ſich, daß ein Manöver wie die Gleichgewichtsherſtellung nach einer ſchnel⸗ len Drehung raſcher und leichter ausgeführt werden konnte als durch Menſchenkraft. Auch brauchten die Paſſagiere nur nach ihrem Wunſch auf einen elektriſchen Knopf mit der Be⸗ zeichnung„Aufſtieg“,„Abſtieg“,„Rechts⸗ oder Linksſchwen⸗ kung“,„Spirale“,„Gerade aufwärts“ zu drücken, und in jedem Falle erfolgte ſofort die gewünſchte Bewegung. An die Stelle des ſeine Wünſche ausdrückenden Paſſagiers wird aber ſpäter, ſo wird prophezeit, die drahtloſe Lenkung vom Erdboden aus treten können ſo daß es möglich ſein wied, vor einem Klappſchrank ſigend, durch den Druck auf einen elektriſchen Knopf die Bewegung und Richtung einer mit „ſtählernen Piloten“ bemannten Luftflotte zu lenken. elt Tragiſches Geſchick eines Lebensretters In Perigneux verſuchte ſich ein junger Franzoſe nach einem Streit mit ſeiner Frau zu erhängen. Ein Nachbar, der durch den Lärm aufmerkſam gemacht wurde, kam gerade noch zurecht, um den Strick zu durchſchneiden und den ver⸗ zweifelten jungen Mann zu retten. Der Retter ſelbſt hatte ſich bei dem Anblick des in der Luft hängenden Menſchen ſo aufgeregt, daß er von einem Schlaganfall getroffen wurde und hoffnungslos daniederltegt, Spanien Ein Flammenſturm in Spanien Ein ſeltenes Naturereignis iſt in der Stadt Mazarron beobachtet worden. Gegen Mittag, nach eingetretener Wind⸗ ſtille, verdunkelte ſich der Himmel und es ſetzte plötzlich ein ſtarker Sturm ein, der alles in Flammen zu ſetzen drohte. Es herrſchte eine abnormale Temperatur. Die Bewohner flüchteten in die Häuſer oder ſtürztenſich in den nahen Bach. Glücklicherweiſe dauerte das Phönomen nur eine Viertelſtunde. Türkei Zulaſſung von Schönheitswettbewerben in der Türkei Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, haben die titr⸗ kiſchen Behörden geſtattet, daß die Türkinnen ſich an Schön⸗ heitswettbewerben beteiligen. Es iſt dies ein weiterer Schritt auf dem Wege der Einführung weſtlicher Sitten und Gebräuche in das ehemalige Sultansreich. Wenn man bedenkt, daß die Türkinnen vor noch nicht allzulanger Zeit nur mit verhülltem Körper und dicht verſchleiertem Geſicht in der Oeffentlichkeit ſich zeigen durften, ſo wird man den ganzen Fortſchritt er⸗ meſſen, der in den letzten Jahren in der Befreiung der tür⸗ kiſchen Frauen von jahrhundertealtem Zwange gemacht wor⸗ den iſt. i Afrika Von niedergehenden Geſteinsmaſſen erſchlagen Auf der City Deep⸗Grube in den Witwatersrand⸗ Feldern in Südafrika wurden nach Berichten aus Johannks⸗ burg durch niedergehende Geſteinsmaſſen 13 Bergleute, 2 Europäer und 11 Eingeborene, getötet. Ein Europäer und ſieben Eingeborene werden noch vermißt. Es beſteht jedoch keine Hoffnung, ſie noch lebend zu bergen. Amerika Ein gefährlicher Mumfentrausport Eine amerikaniſche Expedition, die nach den Spuren ehe⸗ maliger menſchlicher Verbindung zwiſchen Alaska und Si⸗ birien ſucht, hat kürzlich in dem Behrings⸗Meer auf einer Aleuten⸗Inſel vier vollſtändig erhaltene Mumien gefunden, die nach fachmänniſcher Anſicht aus der Steinzeit ſtammen. Die Mumien ſind mit großer Mühe ausgegraben und von der ſteilen Inſelhöhe auf das Expeditionsſchiff gebracht worden, um nach Newyork befördert zu werden. Die Mumienfahrt kam aber bald zu einem vorzeitigen Ende. Das Schiff wurde an der Küſte von Alaska in der Nähe des Eskimodorfes Tel⸗ ler vom Sturme ſchwer beſchädigt. Das Steuerruder und die Schrauben ſind vollſtändig unbrauchbar, ſodaß das Schiff bis auf weiteres als Wrack an der Küſte liegen bleiben muß. Der Kapitän des Dampfers will verſuchen, ſich in Nome neue Aus⸗ rüſtungsgegenſtände zu beſchaffen. Das Schickſal des Schiffes beſchäftigt die Eskimos ſehr. Die Kunde von der Auffindung der Mumien und von ihrer Wegbeförderung iſt in alle Es⸗ kimodörfer gedrungen. Man glaubt dort ſteif und feſt, daß die Mumienfracht dem Schiff verhängnisvoll geworden iſt. Nach Anſicht der Eskimo haben die Mumien ſich für die Stö⸗ rung ihrer Grabesruhe gerächt. Man erinnert daran, daß vor mehreren Jahren ein Pelzhändler mit einer Eskimomumie an Bord ſeines Schoners Alaska verließ, um die Mumie nach Panama zur dortigen Ausſtellung zu befördern. Weder er, noch der Schoner wurden jemals wieder geſehen. Die Eskimos ſind feſt davon überzeugt, daß auch hier die Mumie ſich gerächt hat. Sie ſelbſt betreten niemals die Inſeln, wo ſie ihre Toten beſtattet haben. Kein Film, ſondern aus dem Leben gegriffen Ende der vorigen Woche hielt der Newyorker Millionär John Hanley, bekannt als der Baron des Brvadways— der Broadway iſt bekanntlich die Prachtſtraße von Newyork— ſei⸗ nen Einzug in die iriſche Hauptſtadt Dublin. Hanley verließ ſein iriſches Heimatsdorf Monegay in der Grafſchaft Limerick vor zwanzig Jahren als ein armer Auswanderer und beſtritt mit ſeiner letzten Barſchaft ſeine Ueberfahrt nach Newyork. Heute beſitzt er ein Vermögen, das 50 Millionen Mark weit überſteigt. Er begann ſeine Laufbahn als Angeſtellter in einer Alkoholſchankſtätte und war in ein paar Jahren Beſttzer mehrerer ſolcher Salons. Als das Alkoholverbot ſeine Geld⸗ quellen verſtopfte, hielt er ſich an Grundſtücksſpekulationen ſchadlos. Sein Einzug in ſein Heimatland vollzog ſich in höchſt feierlicher Form. Er durchfuhr die Straßen von Dublin ganz langſam in einem prachtvollen Automobil, in dem außer ihm auch ſein Leibarzt und ſein eigener Filmphotograph Platz ge⸗ nommen hatten. Die Menge begrüßte ihn herzlich und die Zo⸗ lizei hatte Mühe, den Verkehr aufrecht zu erhalten. Hin und wieder trat der Filmphotograph in Tätigkeit, um eine Auf⸗ nahme zu machen. Hanley glänzte von zahlreichen Diamanten, die er überall trug. Selbſt am Handgriff ſeines Spazierſtockes glänzten ſte. Der„Baron“ ließ ſich übrigens nicht nur bewun⸗ dern, ſondern teilte auch reichlich Geldgeſchenke aus. In ſei⸗ nem Heimatsdorf und in deſſen Umgebung machte er die Armen durch zahlreiche Stiftungen glücklich. —....— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguft Abein Pegel] 2. 3..6. 7 8.[Necar-Wegel,2[ 8. 4! Waldshur 2,8125878 7617 88.80 Schuftezinſel 27127 127 1, 261.3801,32 Manpheim.42.70,.70.68 2,60 266 Kehl.802,87.402832, 42 2,43 Jagſtfeld—U 24——— Maxau.044,02.018.984.0140 0 Mannheim 2,782.78 2,78.722,67 2,78 Kaub 1787164 64.66161 121 Köln.261,22 1,28.28 1,221.21 des Rheins 21,0 C g Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haus Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Shefrebatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politik 9, A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommmnalpolitſt u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteit: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige. Be R. Schönfelder— Anzelgen; 1. B. Jac, Faube 8 —5 5 5 — 2 1 8 Mittwoch, den 8. Augbſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 365 1 0 . Sport und Spiel Die Olympiſchen Spiele 1928 Der Dienstag in Amſterdam (Sonderdienſt der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Schwimmer, Fechter, Radfahrer, Ruderer, Segler und Boxer war⸗ teten am Dienstag in Amſterdam mit einem umfangreichen Programm auf. Bei annehmbaren Wetter fanden alle Sports ein ſtarkes Publi⸗ kumsintereſſe, wenn ſich auch nicht mehr die Maſſen einſtellten, die in der Vorwoche die Leichtathletik an ſich zog. Für die deutſchen Teilneh⸗ mer verlief der Tag wechſelvoll, es gab ſchöne Erfolge, aber daneben auch Fehlſchläge. Sehr ſchön waren die Leiſtungen der Deutſchen im Waſſerball, in den Bruſtſtrecken der Schwimmer und im Boxen. Miß⸗ erfolge gab es dagegen bei den Ruderern und den Freiſtilſchwimmern. **.* Die Königin im Stadion Eindrucksvolle Vorſtellung der Deutſchen Hochſchule Für Turnen beſteht in Holland ſcheinbar nur ſchwaches Intereſſe. Die 10 000 Zuſchauer, die am Dienstag nachmittag die Hauptkampf⸗ bahn des olympiſchen Stadions umſäumten, waren doch in erſter Linie gekommen, weil man wußte, daß die Königin Wilhelmine von Holland das Stadion beſuchen würde. Gegen 3 Uhr erſchien die Königin in Be⸗ gleitung ihres Gemahls, des Prinzen Heinrich der Niederlande und des Herzogs Adolf Friedrich von Mecklenburg, der ein füngerer Bru⸗ der des Prinzen Heinrich iſt, in der Ehrenloge. Wenig ſpäter betraten 50 holländiſche Turnerinnen im Tanzſchritt das Stadion, wo ſie ſehr wirkungsvolle rhythmiſche Uebungen vorführten. Es kamen dann 50 holländiſche Turner hinzu, die zuſammen mit den Turnerinnen an Barren, Ringen und Schwebebäumen Uebungen zeigten. Der zweite Teil des Programms wurde von 24 ungariſchen Turnerinnen in Na⸗ tionaltracht beſtritten, die rhythmiſche Uebungen mit einem abſchließen⸗ den Czardas zeigten. Dann aber kam der Clou des Tages: die Deutſche Hochſchule für Leibesübungen. 60 Studenten und Studentinnen mar⸗ ſchterten mit einer aus 27 Studentn der Hochſchule gebildeten Kapelle ein. Nach einem Schullauf ſah man Freiübungen, Wurfſchulen mit Schleuderball, Medizinball, Speer und Kugel, ein Handballſpiel und Bodenübungen. Es war ein ganzes Programm der Gymnaſtik und Leichtathletik von äußerſter Wirkſamkeit und Eindruckskraft. Lautloſe Stille herrſchte unter den Tauſenden der Zuſchauer, als aber die Vor⸗ führungen mit einem ſtimmungsvollen Tanz abſchloſſen, brach ſpon⸗ taner, ſich immer wieder erneuernder Beifall aus, an dem ſich auch die Königin beteiligte. Beim Abmarſch der Hochſchüler drängten ſich die Maſſen heran, um ihnen noch einmal ſtürmiſch zuzujubeln. Gaudin erringt die zweite Goldene Medaille Abſchluß im Degenfechten Die Entſcheidung im Degenfechten brachte einen ſcharfen End⸗ kampf zwiſchen Gaudin⸗Frankreich, Buchard⸗Frankreich, Calnen⸗U SA. und Tom⸗Belgien. In der Endrunde ſchlug Gaudin, der ja auch ſchon das Florettfechten gewann, zunächſt den Amerikaner 13:11 und dann ſeinen Landsmann Buchard 10:6. Buchard fertigte darauf den Belgier Tom 10:6 ab, der auch von Calnen 10:6 geſchlagen wurde. Das End⸗ klaſſement lautete: 1. Gaudin⸗Frankreich. 2. Buchard⸗Frankreich. 3. Cal⸗ nen⸗US A. 4. Tom⸗ Belgien. 6. Hellſten⸗Schweden. 6. del Porto⸗Bel⸗ gien.— Halberſtadt, der als einziger Deutſcher die Zwiſchen⸗ runde überſtanden hatte, ſchied in der Vorſchlußrunde aus. Er hielt ſich zwar recht tapfer, wurde aber wiederholt offenſichtlich be⸗ nachtetligt. Ein ſchwarzer Tag für die Ruderer Amicitia Mannheim ausgeſchieden Der Dienstag war für den deutſchen Ruderſport ein Unglückstag. Sowohl unſer Achter(Amicitia Mannheim), wie auch unſerer Vierer mit Steuermann(Sturmvogel⸗Berlin) ſchieden in der dritten Serie der Ausſcheidungskämpfe aus.“ Da es nach dieſer dritten Serie keine Hoffnungsläufe mehr gibt, ſind die beiden Boote vollkommen aus⸗ geſchaltet. Im Wettbewerb haben wir jetzt nur noch Doppelzweier (Vogt⸗Hoek) und Zweier ohne Steuermann(Müller⸗Moeſchter). Dieſe beiden Boote dürften uns aber vorausſichtlich mehr Freude machen als die anderen, von denen ſich allerdings Sturmvogel⸗Berlin und Amiettia⸗Mannheim ebenfalls bis zu ihrem Ausſcheiden recht gut hielten. Eigentlich enttäuſcht haben nur Walter Flinſch und der Vie⸗ rer des Dresdener Rudervereins. Im Achter traf Amieitia⸗Mannheim im zweiten Lauf der dritten Serie auf England. Das deutſche Boot hatte anfangs die Führung und lag bei 500 Meter mit einer halben Bootslänge in Front. Die Engländer verlegten ſich ſichtlich auf die Taktik des Abwartens. Auch bei 1200 Meter hatten die Mannheimer noch einige Meter Vor⸗ ſprung. Dann ſetzten die Engländer aber zu einem energiſchen Zwi⸗ ſchenſpurt ein. Bei 1500 Meter lagen ſie mit den Deutſchen auf glet⸗ cher Höhe und 150 Meter vor dem Ztel hatten ſie einen klaren Vor⸗ ſprung herausgerudert. Amieitia ſtrengte ſich jetzt auch nicht mehr an. Beim Vierer mit Steuermann hatte es Sturmvogel⸗Berlin im zweiten Lauf der dritten Serie mit Italien zu tun. Anfangs gab es einen erbitterten Kampf, bei 500 Meter lag das deutſche Boot noch knapp in, Führung. Dann kamen die Italiener durch Mehrſchlag mehr und mehr auf, ſie paſſierten das deutſche Boot, vergrößerten ihren Vorſprung und lagen im Ziel mit zwei Längen in Front. 5 Die Ergebniſſe: Doppelzweier⸗Hoffnungsläufe. 1. Lauf: 1. Canada:21.4 Min. 2. Frankreich:30.4 Min.— 2. Lauf: 1. Oeſterreich(Fleßl⸗Loſert) im Alleingang. Dritte Serie der Ausſcheidungsläufe Einer. 1. Lauf: 1. England(Collet) 7152 Minuten. 2. Canada (Wright):57.3 Min.— 2. Lauf: 1. Holland(Gunther). 2. Tſchecho⸗ ſtowakei(Straka).— 3. Lauf: 1. Myers⸗US A.:05.2 Min. 2. Schweiz (Canteveau):11.4 Min.— 4. Lauf: 1. Auſtralien(Pearce):42.4 Min. 2. Frankreich 811.4 Min. Vierer ohne Steuermann. 1. Lauf: 1. Polen:29 Min. 2. Belgien :80.2 Min. 2. Lauf: 1. Italien 7218.2 Min. 2. Deutſchland (Sturmvogel) 726.2 Min.— 3. Lauf: 1. Schweiz:02.2 Minuten im Alleingang. Achter. 1. Lauf: 1. Canada:37.2 Min. 2. Polen:42.1 Min.— 2. Lauf: 1. England:34.1 Min. 2. Deutſchland(Amicitia⸗ Mannheim):42.8 Min.— 3. Lauf: 1. USA.:82.4 Min. 2. Ita⸗ Ren:44.2 Min. 5 Weltrekorde im Schwimmen Die deutſchen Bruſtſchwimmerinnen Die Vorkämpfe zum 200 Meter Bruſtſchwimmen der Damen waren eine Angelegenheit der deutſchen Vertreterinnen. Im erſten Lauf hatte Hilde Schrader bei 100 Meter ſchon einen ſo großen Vorſprung oyr Geragthy⸗US A. und Hazelius⸗Schweden, daß ſie ſich zum Schluß garnicht mehr ausgab. Trotzdem verbeſſerte ſie mit 3711.6 Min. den offiziellen Weltrekord, der allerdings vor kurzem ſchon von Lotte Mühe in der Heimat auf:11.2 Min. gedrückt worden war. Lotte Mühe ſchwamm ihren Vorlauf in:14.2 Min leicht vor Baron⸗Holland und Hoffmann⸗US A. nach Hauſe. Frl. Zimmermann begnügte ſich im dritten Vorlauf damit, den zweiten Platz zu halten, da ihr die übrigen Konkurrentinnen nicht mehr gefährlich werden konn⸗ ten. Alle drei Deutſchen haben ſich für die Zwiſchenläufe qualifiziert. Weniger glücklich waren unſere Vertreter im 400 Meter⸗ Freiſtilſchwimmen. Berges und Handſchumacher ſchieden in den Vorläufen aus. Als einziger Deutſcher kam Heinrich in die Zwiſchenläufe. Der Leipziger wurde in:20 Min Vorlauf⸗Zweiter hinter Ault⸗Canada. Berges benötigte:27.38 Min. und wurde nur Dritter hinter Clapp⸗US A. und Arai⸗Japan. Die beſten Vorlauf⸗ zeiten erzielten Arne Borg und Crabbe⸗US A. mit je 509.6 Min. Borg ſchwamm allerdings zum Schluß verhalten. Bei den Zwiſchenläufen im 200 Meter Bruſt⸗ ſchwimmen der Herren qualifizierten ſich Rademacher und Stetas für die Entſcheidung Rademacher gewann ſeinen Vor⸗ lauf in der mäßigen Zeit von:56.6 Min., allerdings war er mit der Weiſung ins Waſſer gegangen, ſich möglichſt zu ſchonen. Im anderen Vorlauf bewies der Japaner Tſurata mit der neuen olympiſchen Beſt⸗ leiſtung von:49.2 Minuten, welch ein gefährlicher Gegner er für unſeren Erich Rademacher ſein wird.: Kojac⸗ USA. iſt überlegene Klaſſe— Küppers hält ſich, Schum⸗ burg und Schulz ſcheiden aus f Im erſten Vorlauf für 100 Meter Rücken trat der Weltrekordmann Kofjac⸗ USA. auf den Plan. Der Amerikaner legte eine beſtechende Form an den Tag, er gewann den Vorlauf leicht in der neuen Welt⸗ rekordzeit von 109.2 Min. Zweiter wurde mit erheblichem Abſtand der Japaner Irye in:13.4 Min. Der Japaner zeigte hier ſein ganzes Können noch nicht, er dürfte aber in der Entſcheidung ein Wort mit⸗ reden. Schumburg⸗Deutſchland beſetzte in 1216.6 Min. den dritten Platz vor dem Schweden Johannſſon, ſchied aber damit bereits aus. Im zweiten Vorlauf mußte der Nürnberger Schulz daran glauben. Er wurde hinter dem in 112.6 Min. ſiegenden Amerikaner Lauffer, dem Engländer Besford(:15) und dem Ungarn Bitzkey(:15.6 Min.) nur Vierter. Ohne ſich auszugeben gewann dann der deutſche Meiſter und Rekordmann Küppers den dritten Vorlauf in:14.4 Min. über⸗ legen vor dem Engländer Francis(:16.), dem Franzoſen Zeibig und dem Luxemburger Kuhborn. Boaſt⸗Auſtralien belegte in der mäßigen Zeit von:17 Min. auf den vierten Vorlauf Beſchlag. Zwei⸗ ter wurde hier Blitz⸗Belgien in:18 Min. vor Moorhaut⸗Neuſeeland (:20.). Im letzten Vorlauf ſiegte Lundahö⸗Schweden in:14 Min. vor Nyatt⸗US A. und Bourne Canada, die beide:14.4 Min. benötig⸗ ten. Der Japaner Kimura konnte hier nur Vierter werden. Vorkämpfe zum Kunſtſpringen 1. Vorkampf: 1. Desjardins⸗US A. 182,10 Punkte, 2. Plumans⸗ Deutſchland 148 Punkte, 3. Phillips⸗Canada 134,10 Punkte; 2. Vor⸗ kampf: 1. Galitzen⸗IuS A. 178,94., 2. Simaika⸗Aegypten 164,96 P. 3. Riebſchläger⸗Deutſchland 151,20.; 3. Vorrampf: 1. Smith⸗ USA. 169,70., 2. Mund t⸗Deutſchland 148,88., 3. Takaſhina⸗ Japan 139,82 P. Vorläufe zum 100 Meter⸗Rückenſchwimmen 1. Vorlauf: 1. Kojac⸗UuS A.:09,2 Min. Weltrekord), 2. Irye⸗ Japan:13,4 Min., 3. Schumburg⸗Deutſchland 116,6 Min., 4. Johannſon⸗Schweden; 2. Vorlauf: 1. Lauffer⸗US A.:12,6 Min., 2. Besſord⸗England, 3. Bitzkey⸗Ungarn:15,60 Min., 4. Schulz⸗Deutſch⸗ land; 3. Vorlauf: 1. Küpper s⸗Deutſchland 114,4 Min., 2. Franceis⸗ England:16,4 Min., 3. Zeibig⸗ Frankreich, 4. Kuhborn⸗Luxemburg; 4. Vorlauf: 1. Boaſt⸗Auſtralien:17 Min., 2. Blitz⸗Belgien:18 Min., 3. Moorhaut⸗Neuſeeland:20,44 Min.; 5. Vorlauf: 1. Nyatt⸗US A. :14 Min., 2. Lundahl⸗Schweden:14,4 Min., 3. Bourne⸗Canada :14,4 Min., 4. Kimura⸗Japan. Vorläufe zum 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen für Damen 1. Vorlauf: 1. Schrade r⸗Deutſchland:11,6 Min.(Weltrekord), 2. Geraghty⸗U SA.:18,83 Min., 3. Hazelius⸗Schweden:21, Min.; 2. Vorlauf: 1. Müh e⸗Deutſchland:14,2 Min., 2. Baron⸗Holland 320,2 Min., 3. Hoffmann⸗ IS A.:21,6 Min.; 3. Vorlauf: 1. Jacob⸗ ſen⸗Dänemark:17, Min., 2. Zimmerman n⸗Deutſchland:18, Minuten, 3. Guſtafſon⸗Schweden:27 Min.; 4. Vorlauf: 1. van Norden⸗Holland:27,22 Min., 2. Faundz⸗US A.:29 Min., 3. Thomp⸗ ſon⸗Auſtralien:33,63 Min. Vorläufe zum 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen 1. Vorlauf: 1. Clapp⸗Uu SA.:13,4 Min., 2. Arai⸗Japan 523,4 Min., 3. Berges⸗Deutſchland:27,8 Min.; 2. Vorlauf: 1. Crabbe⸗ USA.:09,6 Minuten, 2. Yonevama⸗Japan:18,8 Min., 3. Vande⸗ plancke⸗Frankreich:20 Min.; 3. Vorlauf: 1. Ault⸗Canada:18,8 Min., 2. Hein rich⸗Deutſchland 5220 Min., 3. Antos⸗Tſchechoflowakei 539,8 Minuten; 4. Vorlauf: 1. Arne Borg⸗Schweden:09,6 Min., 2. Ruddy⸗ USA.:26,4 Min., 3. Handſchumacher⸗Deutſchland:82 Min.; 5. Vorlauf: 1. Takaiſhi⸗Japan:22,8 Min., 2. Charlton⸗Auſtralien :23 Min., 3. Coſtoli⸗Italien:29,2 Min.; 6. Vorlauf: 1. Zorilla⸗ Argentinien:19,2 Min., 2. Hatfield⸗England 532,8 Min., 3. Lindſay⸗ Neuſeeland:88,6 Min. Zwiſchenläufe zum 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen 1. Zwiſchenlauf: 1. Tſurata⸗Japan 249,2 Min.(Olymp. Rekord), 2. Spencer⸗Canada:53 Min., 2. Ildeforiſio⸗Philippinen:53,2 Min.; 2. Zwiſchenlauf: 1. Erich Rademacher⸗Deutſchland:56,36 Min., 2. Harling⸗Schweden 257,2 Min., 3. Sietas⸗Deutſchland:57,8 Min. Am Endlauf nehmen teil: Tſurata, Spencer, Erich Rademacher, Harling und als ſchnellſter Dritter Ildeforiſio. Ein zweiter deutſcher Waſſerball⸗Sieg Deutſchland ſchlägt England:5 und kommt damit ins Endſpiel Unter der Leitung des ganz ausgezeichneten belgiſchen Schieds⸗ richters Blitz trat die deutſche Waſſerballmannſchaft am Dienstag vor⸗ mittag zum erſten Spiel der Vorſchlußrunde gegen England au, das in der Vorrunde die Tſchechoſlowokei:2 und in der Zwiſchen⸗ runde Holland 59 geſchlagen hatte. Deutſchland ſpielte mit Blank, Gunſt, Cordes, Bennecke, Amann, K. Bähre, Joachim Rademacher. Erich Rademacher ſpielte nicht, um ſich für die Vorentſcheidung im 200 Meter Bruſtſchwimmen zu ſchonen. Die deutſche Mannſchaftf war von Beginn an im Vorteil und lag nach wenigen Minuten ſchon :0 in Führung. Die Torſchützen waren K. Bähre, Amann und Joachim Rademacher. Es hatte den Anſchein, als ſollte Deutſchland leicht und hoch gewinnen. Die Engländer kamen nur ſelten aus ihrer Hälfte heraus. Als dann aber Rademacher wegen Verlaoſſens ſeines Platzes herausgeſtellt wurde, ſchwand die Ueberlegenheit unſerer Landsleute. Sie erzielten zwar noch ein viertes Tor, dann kamen aber die Engländer mehr auf und buchten durch Hodgſon das erſte Gegentor. Kurz vor dem Wechſel konnte Bennecke das Er⸗ gebnis auf:1 ſtellen. Nach der Pauſe waren die Engländer wie ausgewechſelt. Zudem ſpielte die deutſche Mannſchaft im Bewußt⸗ ſein ihres ſicheren Sieges auch noch nachläſſiger. Bähre ſtellte das Ergebnis noch einmal auf:1, dann hatten aber die Engländer das Wort. In kurzen Abſtänden holten ſie auf:5 auf und allgemein glaubte man ſchon an einen Ausgleich und an einen möglichen Sieg der Engländer. Da erwachte in der deutſchen Mannſchaft aber wieder der Kampfgeiſt. Die Mannſchaft ging wieder voll aus ſich heraus und innerhalb von drei Minuten hatten Rademacher und Gunſt das Ergebnis auf:5 geſtellt. Kurz darauf kam der Schluß⸗ pfiff. Die deutſche Vertretung hat ſich durch dieſen Sieg die Teil⸗ nahme am Schlußſpiel und damit bereits den zweiten Platz des Turniers und eine Silberne Medaille geſichert. allerdings kaum langen, denn im Schlußkampf müſſen unſere Spieler gegen den Sieger aus dem Treffen Ungarn— Frankreich antreten und damit ſtehen dann unſere Vertreter vor einer kaum zu löſenden Aufgabe. Aber auch im Falle einer Niederlage haben unſere Waſſer⸗ baller mit dem zweiten Platz einen ſehr ſchönen Erfolg erzielt. Die vierte Segelfahrt Nach einem Ruhetag wurde am Dienstag die Olympiſche Segel⸗ regatta fortgeſetzt. Für Deutſchland intereſſiert beſonders die 12 Fuß⸗ Jollen ⸗Klaſſe, da hier der Hamburger Edgar Beyn in Füh⸗ rung lag. Die aus den Vorrennen ausgewählten zehn beſten Boote gingen zweimal über den Kurs. Der leichte Wind hätte eigentlich für die leichteren Boote ein Vorteil ſein müſſen, vielmehr profitierten aber die mittelſchweren. Den erſten Lauf gewann der Schwede Thorell in:18,55 vor Robert⸗Norwegen:19,13 und dem Finnen B. Bro⸗ mann, der auf dem letzten Teil der Strecke noch an Beyn vorbeiging. Auch in der zweiten Fahrt kam Beyn nur auf den vierten Platz. Diesmal ſiegte der Norweger in:20,13 vor dem Italiener C. Nordio :21,18 und dem Schweden.— In der 8 Meter ⸗Kbaſſe gab es eine Ueberraſchung durch die Mitteilung, daß der am Sonntag ſieg⸗ reich geweſene Italiener nachträglich ausgeſchloſſen wurde, weil er beim Runden einer Boje den Norweger geſtört hatte. Da der Schwede nun auf den erſten Platz kam und auch am Dienstag wieder gewann, ſteht er jetzt beſonders günſtig. In der 6Meter⸗Klaſſe unterlag der norwegiſche Kronprinz mit ſeiner Jacht Norma gegen das eſtiſche Boot Tutti V. Der dritte Platz dürfte wohl an den Schweden fallen, es ſchwebt hier noch ein Proteſt. Die Proteſtſitzungen ziehen ſich immer ſehr lange hin, weil alles oͤreimal überſetzt werden muß. Das Komitee. in dem Deutſchland durch Exz. Begas⸗Berlin vertreten iſt, beſchloß neuerdings, daß die Ergebniſſe der acht Vorrennen bei der Endklaſſierung mitgezählt werden. Sämtliche Segler haben jetzt einen formalen Proteſt eingelegt. da ſie nur auf Sieg und nicht auf Platz geſegelt haben. N b Die Borer beginnen Dübbers ſiegt— Walther geſchlagen 2 In der Amſterdamer Kraftſporthalle nahm am Dienstag nach⸗ mittag der olympiſche Wektbewerb der Boxer ſeinen Anfang. Die Kämpfe ſind ſehr ſtark beſetzt, 30 Nationen ſind mit über 100 Boxern vertreten. Im Leichtgewicht konnte der Kölner Dübbers bereits einen ſchönen Erfolg erzielen. Er hatte ſeinen Gegner, den Norweger Lind oft am Rande einer..⸗Niederlage und ſiegte ſchließlich hoch nach Punkten. Dübbers hat in dieſer Gewichtsklaſſe ſehr ſchöne Aus⸗ ſichten. Sein gefährlichſter Gegner dürfte der Schwede G. Bergreen ſein, der heute den Belgier Godart klar nach Punkten abſertigte. Die übrigen Bewerber reichen an die Klaſſe des Deutſchen und Schwe⸗ den nicht heran.— Im Weltergewicht hatte der deutſche Ver⸗ treter, Walther-Hamburg, Pech. Er war im Kampf gegen Hall⸗Rhode⸗ ſien klar oer Beſſere, trotzdem erkannten die Punktrichter auf eine Sieg für Hall. 5 Das Olympiſche Straßenrennen Henry Hanſen⸗Dänemark Sieger Am Dienstag früh ab 8 Uhr wurden in Hembrog bel Amſter⸗ dam die Straßenfahrer auf die 178 Kilometer lange Reiſe über Zandvoort, Nordwizk, den Haag, Scheveningen und zurück geſchickt. Die 76 Fahrer ſtarteten in Abſtänden von je zwei Minuten. Start und Ziel ſollten urſprünglich im Stadion ſein, wurden dann aber nach Hembrog verlegt. Der um.14 Uhr geſtartete Däne Henry Hanfen überholte ſchon bald die vor ihm liegenden Marſhal⸗Eng⸗ land, Savedra⸗Argentinien, Lomagie⸗Belgien und Aumerle⸗Frank⸗ reich, nahm damit die Führung und hielt dieſe bis ins Ziel, das vom letzten Fahrer um 16 Uhr paſſiert wurde. Trotzdem war die Rennleitung erſt fünf Stunden ſpäter in der Lage. zu verbreiten, daß Hanſen vor dem Engländer Southall als Sieger eingekommen ſei. Die Plazierung iſt als eine vorläufige herausgegeben, denn mit Ausnahme der beiden Erſten ſchweben überall Proteſte, die die Leitung gar nicht erſt unterſuchte, ſondern in Bauſch und Bogen dem UCJ.⸗Kongreß am 14. Auguſt zur Erledigung übergab. Die deutſchen Fahrer Koch, Eſfing, Kürſchner und Stübbecke hatten gegen die erſten Fahrer nichts zu beſtellen. Nach halbem Wege lag nur noch Koch mit halbſtündigem Rückſtand im Rennen, der ſpäter noch mehr zurückftel. 5 2. Southall⸗England:55:06 Std. 3. Carlsſon⸗Schweden:00:17 Std. 4. Grandi⸗Italien:02:05 Std. 5. Lauterwaſſer⸗England:02:57 Std. 6. Amſtein⸗Schweiz:04:41 Std. 7. Nielſen⸗Dänemork:05:87 Std. 8. Aumerle⸗Frankreich:07:12 Std. 9. Caironi⸗Schweiz:08:48 Std. 10. Hellberg⸗Finnland:09:40 Std. 11. Jean Aerts⸗Belgien 5710288 Stunden. 12. Hondi⸗Belgien. Programm für Mitwoch Schwimmen: Kunſtſpringen Damen(Vorkämpfe), 400 Meter⸗Frei⸗ ſtil Herren(Zwiſchenlauf), 100 Meter⸗Rücken Herren(Zwiſchenlauf), 200 Meter Bruſtſchwimmen für Damen(Zwiſchenlauf, Kunſtſpringen für Herren(Entſcheidung), 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen für Herren (Entſcheidung) Waſſerball. Ferner Turnen, Boxen, Fechten(Säbelmannſchaftsſechten), Rudern und Segeln. Pfefferminz Fririschung durqt chlorodont Ein Urteil aus den Tropen, vom südlichsten Ende Afrikas:„Schon seit meiner Kinderzeit bin ich ein großer Freund Ihrer wunderbaren Zahnpaste und hatte immer herrliche Zähne, die mein einziger Stolz waren. Leider mußte id aber dieselbe seit meiner 1 ½ jährigen Tätigkeit in Süd-Afrika voll und ganz vermissen. Da ich leiden- schaftlicher Raucher bin, hatten meine Zähne kolossal gelitten. Vor ungefähr 14 Tagen aber fand ich nach langem vergeblichen Suchen und zu meinem größten Erstaunen meine so lange vermißte Freundin Chlorodont-Zahnpaste am südlichsten Ende Afrikas wieder.— Heute nach 14 fägigem Gebrauch sind meine Zähnè wieder blendend weiß und ich fühle mich wieder frisch und wohl den ganzen Lag Hus diesem Grunde möchte ich mir gestatten, Ihnen für Ihr erstklassiges Präparat meinen herzlichen Dank auszusprechen. Chlorodont ist bestimmt die beste Zahnpaste der Welt! Auch alle meine Kollegen, die über den raschen Erfolg staunten, benützen heute nur noch Chlorodont. Ich werde dieselbe auch überall gern bestens empfehlen, wo ich Gelegenheit habe.“ Sea- Point/ Kapstadt Süd- Afrika), den 19. März 1928. josef Bendel. — corieinalbriet bel unserem Notar hinterlegt.)— Ueberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. Chlorodont-Zahnbürsten.25 Mk. für Kinder 70 Pf. 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Anna Marfa Chriſtina Geſtorbene: 8 Monat Hull 1028: Sheer Herr Bichteher u. Porbihen Schmidt] Sghoßſer K. 57.. Weis f 8. Walter Hens Monat Juli 1028: 5 . 28. Verw.⸗Aſſiſt. Fror. Oeſterle u. Karolina Wetzel Steuermann Otto Eichner u. Marg. Schmitz 15. Bankbeamter Herm. Reinhold Karl Röſer 1 T. 22. led. Modellſchreiner Wilh. Kegreis 20 J. 1 M. Kfm. Gregor Meyſteck u. Eliſabeth Holzmüller Mühlenarb.(53. Freimüller u. Joh. Windrath Helga Gudrun Erika 25. led. Kaufmann Lazarus Louis Luck, 59 J. 2 M⸗ 1 24. Dek⸗Maler Michael Wilhelm u. Maria Model Eiſendreher g. Grußezynſki u. Natalie Scheller Kfm. Leopold Darnbacher 1 S. Herm. Michael Friedel Reinhardt, 3 M. 22 Tg. Mechanikermſtr. Gg. Braun u. Paulina Steger 8 Philipp Härtwig u. Eliſabetha Müller Nieter Wilhelm Vierling 1 S. Willi Oskar Sofie Henriette geb. Ehlers, Ehefr. des Ober⸗ var Buchdrucker Alfons Storz u. Roſa Waſſer e en e Otto Heger u. Luise Kirſch Arbeiter Auguſt Blöh 1 S. Hans Dieter ladeſchaffners Johann Elſen, 43 J. 2 M. jon Taufm. Waldemar Mittel u. Mathilde Arnold 4 Hachen Klas r e Aoler Arbeiter Auguſt Blöh 1 S. Gerd Manfred 26. Privatmann Michael Dunkel 75 J. 2. ind Tüncher Heinrich Kiſſel u. Anna Jacob Huch hrucke e 25 uf zu. Margareta Klemm Müller Joſ. Frdr. Oehler 1 S. Otto Friedrich Barbara geb. Hauswirth, Ehefr. des Arbeiters ind 25. Schiffer Johannes Wetzel u. Eliſe Ebner 8 e 91 1; Anna Heukmann Dipl.⸗Handelslehr. K. Berg 1 T. Annelieſe Ruth Friedrich Hennige, 70 J. ius Schloſſer Wilhelm Graab u. Margareta Schütz ee ee mater e en eee Ladewärter F. E. Daubach 1 T. Gerda Ottilie Stadtbauinſpektor Adam Hallſtein, 61 J. 8 M. Reiſender Heribert Gail u. Gertrude 5 Kraſtwagenführ. Karl Moff u. Juliana Mayer 16 Fri f 3 5 28 Wilhelm Rüdenauer, 2 Ta ens Poltfeiwachmſtr A. Banne ertrude Hoehn Kaufmann Karl Müller u. Gertrud Stech„Friſeur Jul. H. Bühler 1 T. Ruth Walburga G Hannelore Walz, 3 M. 26 Tg eit Polizeiwachtmſtr. A. Ballweg u. Marg. Bürgin Fermer Willi Müller u. Maria Knapp Heizer Georg Friedr. Emig 1 S. Artur Werner Emma Hannelore Walz, 8 M. 26 ge 1 mn Schreiner Jugus von Roth u. Eziſe Reis Hachhalter Johann Neubauer u. Roſa Leib Mechanikermſtr. Fr. Speer 1 T. Elfriede Luiſe„ Rentenempfänger Wilh. Falkner, 63 e das 26 Se e e u. Marg. Hering Hilf ech'on J. Porombka u. Magd. Hofmann prakt. Arzt Dr. med. F. Kauffmann 1 T Hanna 27. Wilhelmine geb. Apfel, Witwe des Händlers Er ee e Plöchinger u. Katharina Rück Speanler Hermann Propſt u. Elſa Cramme a 1 Rudolf Grüninger 1 S. Hans 155 N 1 5 5 Nuhl in, 19 J. 11 M r⸗„geb. Reilinc 9 85 585. Ge Rudolf Valentin Landwirt Wilh. Frz. Kühlwein, 19 J. 0 wie Schiffer Wilh. Hofmann u. Chriſtlana Megner. Anton Misch.. Reiſender K. Schweizer 1 T. Irmgard Maria] 28. Nangierer Friedrich Herrmann, 35 J 8 M. ißt geb. Steeb. 97 Hermann Scheuch u. Anng Rützel Inſtallateur Karl Wilhelm Philipp Brand 1 S Stadtbaurat Hans Jakob Lorenz, 41 J. 2 M/ jt⸗ n 1 eter Schlöf Sofie Schle f 0 8 S. f 8 8„ das Gare He Lorenz Rolb u. Roſa Edelmann A r n cee e Karl Werner Willy Anna Maria geb. Kröz, Witwe des Küfers Jo⸗ das N aurer Heinrich Hettinger u. Ida Reffert Arbei zer Joh. Schreck u. Anng Daubenberge Keſſelſchmied Heinrich Wilhelm Thudium 1 S. hannes Julius Hofſträßler, 80 J. 10 M. 9 5 Geſchäftsführer L. Jedelhauſer u. Franz. Meyer ig e Oskar Trapp 1 Helene Naß 1 Friedrich Auguſt led. Kontoriſtin Emma H. Bittlingmaier, 25 J. 979 1 8 55 11655 Salm 1 Iatrofe Hermann Traſchütz und Wilma Mei en K. A. Herrmann 1 S. Rolf Manfr. 9. 05 1 3 Hafen⸗ Metallarb. L. Schmückler u. Eliſab. Hä„ 8 85 48 Lackie K St T. H e arbeiters Karl Siebach, F. 3 M. ber Hafenarbeiter Karl Jooß u. Suſanng Witzen 840 1 8 80 ſtav Vö Verig 17 Sg ee e Ae 111 been Emil Erich Ohr. 9„ ſicß Fahnarſt Ir med. Rud Bieber u. Ernn Glaus] Jana un Co'sßsß. Muüblenarb. Josef Münſch 1 T. Marla Thekla Roſa Erika Stellrecht e Ta. 5 ind Architekt H. Rueß u. Erika Kientlen Schuſſenried Sa weißer Friedrich Franz u. Johanna Waßer Mühlenarb. Joſef Münſch 1 T. Roſa Joſefine 29. Minna get. Kohn, Chekr. d. Kaufmanns Herm. uß⸗ 27. Dipl.Ing. ai u. Mathilde Meyer Eiſenbahnlekretzr a. D. Franz Oeſtrercher und Poſtſchaffner Joſ. Herm. Link 1 S. Herm. Adolf r 8 eil⸗ Schuhmacher Julius Gipp u. Emma Schmid Johanna Dörſch 18. Rentenempfänger Gg. Hch. Ihrig 1 S. Helmut Mälzer Ludwig Ehrhardt, 55 J. 8 M. Schloſſer Heinrich Zey u. Marie Mickert. 9881* N Futsbeſitze 8* in S Maria Anna Schweiger, 15 J. 3 M. des VVV ickert Dipl.⸗Ing. Paul Wiegand u. Martha Wendt Gutsbeſitzer Georg Friedr. Zimmermann 1 S. 4 i es Schneider Emil Hbfert u. Gertrud Gaab Oberzugſchaffner Em. Kempf u. Anna Hodde Georg Friedrich Aung Marianne Karolina Large, 28 Tg. 55 4 e Andreas Klee u. Eliſabetha Dietrich Chemiker Dr. phil. J. Krzikalla u. Editha Ruhl Maſchinenmſtr. F. Weiß 1 T. Annemarie Franz. Giſela Ehret, 1 Tag 5 3 5 i N Hilda Jeilfelder Lehramtsaſſeſſor Dr. phil. Erwin Manuwald u. Konzertunternehmer Heinrich Albert Hoffmeiſter 90. Jultane geb. Mittel, Ehefr. des Eiſendrehers 5 3 155 5 e e e N Maria Stroppel 1. S. Klaus Heinz 8 e ee ee den eee e S Eliſa Bräumer 31. Rottenmeiſter Rob. Bleſch u. Luiſa Kauf Fuhrmann Adam Odenwald 1 T. Luiſe Ilſe 5 1 1 5 Die ſer⸗ Dipl. Ing. Hch. Weyrauch u. Berta Mutſchler Elektriker Karl 8 0 Elie ie Fabrikarb. Georg Cardano 1 T. Ruth Kath. Hermann Eigner, 2 M. 26 Tg. Skreckenarb, Ludwig Brecht u. Kath. Jaichner Filialleiter Hermann Hermannsdörfer u. Roſa 19. Arb. Otto Rappold 1 S. Heinz Ludwig Otto Weremeiſter Adam Zuber, 57 J. 1 M. ane 8 0 b Barb. Ullrich Michelfelder 5 Maſchiniſt Anton Sandholzer 1 S. Johann Leo 1 85 1 0 e 1 55 An 1 Seel e Schloſſermeiſter Leop. Keller u. Anna Eſchel bach 3 Speere Ir. g. Flick 1 T. Giſela Ruth 91 ee 185 9010 8 923 Ken f Kaufm. Karl Gutlomon u. Wilhelm her Elektrotechniker Wilhelm Kühn und Eliſabetha— berſtadtſekretär Friedrich Leonh. Sattler 1 S. Elkfabeig gehn; Son, Kpefron, 51 5 3 Schloſſer Joſef Maier 0 M lite Send 9 8 e chan 3 Phil T. M Marth Magen zarbelk 5 5 8 dlich, 98 J. 5 M 8 55 5 175„Melitta z Dekorateur M. Salbe Charlotte Bi Mechaniker Ferd. Philipp 1 T. Marga Martha agazinarbeiter Hermann Endlich, 88 J. 5 M. 15 ng aher e 55 1 50 Vebrer Eugen Slech de 21. e Ernſt Herm. Rudolph 1 T. Irma Weite 3 0 e 5 1 S 8 Emma Berlingho. nung Emma meiſters Chriſtian Bechtel, 79 J. 6 M. ole Uhrmacher Joſef Sorg u. Brunhilde Braun. 0 1 Geborene: Hilfsarb. Fr. Frz. Schmidt 1 T. Frieda Irmg. Johanna geb. Greb, Ehefrau d. Stadtarbeiters lich Getraute: Monat Juli 1928: Kranenführer Konrad Joſef Sippel 1 T. Wilma a. D. Gottlob Müller, 80 J. 9 M. ten Monat Juli 1928 12. Schuhmacher Arth. Karl Rechkemmer 1 T. Anne⸗ Kranenführer Konrad Joſef Sippel 1 S. Heinz Meta Irene Oeſterle, 3 M. 20 Tg. 11 doll 125 7 5 lieſe Frieda Schuhmacher Alfr. Spannagel 1 T. Doris Klara 1. Aug. Steueraſſiſtent Franz Alexander Kropp, 15 e Georg Fiſcher u. Anna Bender 13. Badewärter A. E. Jung 1 T. Urſula Eliſ. Luiſe Johanna Berta 63 J. 5 M 5 55 Dipl.⸗Ing. Walter Koopmann u. Roſa Weib Hafenarb. Karl Kettner! S. Bernhard Anton. Arbeiter Jolef Goller 1 u Lurt Fleuchaus, 18 Tage. 5. dio f j es Taste von Seidenstokken, Aleier- und Manteſstoffen, eg⸗ 2 9 Woumusselne, Maschsee und Maschstokten ede* 7 35— 2 lag 1 2 85 8 N 9 0 ſche 5 8 a 4 N 5 55 em den picin 0 a des regulsren Preises. ſich neben der Hauptfpo¹. 12 0 15 5 l 5 0* e 5* 175 5 3 este bon Weiß- u. Baumcallwaren aner An Hit hohem preisnachig! ien 5 hne Anzahlung i D K. 1* 5 5 0 0* Suche eine 1 a 8 0 1 b ine von 155 An KSagung. Läufer, Brücken Di⸗ 250 Tine Wohnt, ene gebs 00„ eee denen. 6 ˖ 0 große 2 Zimmer mit od. oh. 5 i 5. 3 5 8 5 ögl. im Zen f ff Kochgel., i Hauff i Für die vielen Beweise inniger Teilnahme decken liefert gegen 1 5 Stadt. 5 2002 1 Ammer l. 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Auguſt„nachm.: FABRIK D 3 N 5 as 5 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 gegen Eine ahrun smittel! „ dllaldenic deneghemannlüng 5nd 1 lich verſteigern: üfetts, 3 Warenſchränke,„ en, babe 0 1 Ladentheke, 1 Rollſchrank, 5 Schreibmaſchinen Weil die Küchenschaben Mücken, Wanzen, Flöhe, ien 9 15 5 u. verſchied. Möbel. Ferner an Ort u. Stelle: als Bazillenträger auf Schaben. JC! d 45 1 E ch 11 a ung e annhei m, den 8. uguſt 1928. 3 gerate un Ahrungs⸗ ieses ngeziefer, son- die 1 140 000 000 11885 Aus- Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. eee eee mittel e sind sie dern zerstört auch dessen ie a om. R.—. f. 8 zen ſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der 355 Gefabt 0 1 1 4 1 Aktionäre; Beſchlußfaſſung über die Ein⸗ N N e 5 a 5 5 2. N Menschen. stecke dringt, in denen 6 zelheiten der Begebung; ö t- Gesuche a ö ich d 5 i 4 2 5:§ 5(gemäß 5 5 W 5 9 An den Beinhaaren die- sich das Ungeziefer ver- 18.. 2. Aenderung der Statuten: 8 9 g 4 15 5 2 18.% Beſchluß zu).— 2 ser widerlichen Insekten Elli 1 alt. 55 9 Zur Teilnahme an der Generalverſamm⸗ 1 rOora ume 15 in Schmutz und 5. 115 8. fung ſind nach§ 20 des Geſellſchaftsſtatuts N VV td. diejenigen Aktionäre berechtigt, welche ſpäte⸗(ea 50/75 am) Krankheitserreger, die tofle anzugreifen oder 10. ſtens 3 Tage vor der Generalverſammlung N l 5 auf die Nahrung über- einen üblen Geruch zu 288 ihre Aktien bei der Geſellſchaft oder bei einem in den Planken oder Nähe, mögl. mit einigen tragen werden. verbreiten. 5 obank oder weiteren Wohnräumen lev. beſchlagnahmefreie 5 Fllt ist unschädlich fü Notar oder bei einer Effektengir Wohnung) von bedeutender Firma geſucht Befreie Dein Heim von den Mensch 5 in Berlin: bei der Direction der Disconto⸗ Detaillierte Angebote unter 2 192 an die den gefährlichen Küchen⸗ 12 10 Wiek Geſellſchaft, 8 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9 ˙⁰ schaben. 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D 3. 4 Tel. 22304 l, Ane u c nan die eien 2 Der Aufſichtsrat* J. an die Geſchäftsſtelle D—— 7 7 8 8. Seite. Nr. 368 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 Mittwoch, den 8. Augbſt 1928 0 1 — Die Konjunktur in Am i Die Dresdner Bank hat, worauf wir ſchon hinwieſen, in einer Kroßzügigen ſtatiſtiſchen Monographte den Einfluß der Konfunktur⸗ entwicklung in den Vereinigten Staaten auf die Weltkonjunktur und die Konfunkturentwicklung der wichtigſten Induſtrieländer Europas unterſucht. Das Inſtitut kommt dabei zu dem Ergebnis,„daß für die Entwicklung der europäiſchen Wirtſchaft der Zuſtand der De⸗ ꝓyreſſion in Amerika größere Vorteile bietet, als der der Hochkon⸗ junktur. Dieſe Tatſache werde auch durch den Umſtand beſtätigt, daß den Hochkonfunkturjahren in Amerika ſtets Depreſſionsjahre in den wichtigſten Induſtrieländern Europas und umgekehrt den Depreſ⸗ ſtonsjahren in Amerika Hochkonjunkturjahre in Europa entſprachen.“ Dteſe intereſſante Beobachtung wird durch folgende Ausführun⸗ gen zu beweiſen verſucht„Von Intereſſe iſt die Tatſache, daß gerade die omerikaniſchen Hochkonfunkturfahre 1923 und 1926 ſich durch eine beſondere Höhe ſowohl des Imports an Induſtrierohſtoffen, als auch des Exports an Induſtriefertigwaren auszeichnen, während in den Jahren nachlaſſender Wirtſchaftskonjunktur der Handel in dleſen Wa⸗ vengattungen ſich weniger günſtig entwickelt und ſogar zum Teil rückgängig iſt. Dabei weiſt Amerika auf: In Jahren der Hoch⸗ konjunktur eine ſtarke Zunahme des Fertigwarenexports und des Rohſtoffimports, dagegen eine Abnahme des Kapitalexports, in Jah⸗ ren der nachlafſenden Konfunktur eine Abnahme oder mindeſtens eine Verlangſamung in der Entwicklung des Fertigwarenexports und des Rohſtoffimports, dogegen eine Zunahme des Kapitalexports.“ Die Entwicklung der Konfunkturkurven in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren wird wie folgt dargeſtellt: Sommer 194„Ttiefſtand Herbſt 1924 bis Sommer 1925 Aufſtieg Herbſt 1925 bis Frühjahr 1026„ wachſende Spannung erika und die Weltkonjunktur Sommer 1926 bis Frühling 1927„ Hochſtand Sommer 1977„UAbſtieg Herbſt 1922»„Entſpannung Winter 1927/88»Tiefſtand ſeit Frühling 1928.. Aufſtieg Von großem Intereſſe iſt oke Tatſache, daß der Kon junktur⸗ zyklus eine ziemlich konſtante Dauer von etwa 33% Jahren auf⸗ weiſt, von denen auf die Aufwärtsbewegung etwa 227, dagegen auf die Abwärtsbewegung nur etwa 1177 Jahre entfallen. Die Phaſen des„Aufſtiegs“ und des„Abſtiegs“ pflegen anſcheinend länger als die übrigen Entwicklungsabſchnitte zu dauern. Bei der Prüfung der vor⸗ liegenden Konjunkturdiagnoſe iſt zu beachten, daß der Ablauf der Konjunkturkurve in den Vereinigten Staaten in der letzten Zeit eine im allgemeinen größere Ausgeglichenheit zeigt, als es früher der Fall war, was ſich vor allen Dingen darin äußert, daß die Ausſchläge in beiden Richtungen geringer zu werden ſcheinen. Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, daß die oben geſchilderte Verringerung von Kon⸗ ljunkturkurvenſchwankungen in den Vereinigten Staaten auch für die Geſtaltung der europätſchen Konjunktur nicht ohne Bedeutung ſein dürfte, da dieſe mit der Geſtaltung der Konjunkturkurven in den Ver⸗ einigten Staaten eng zuſammenhängt. Was den augenblicklichen Stand der amerikani⸗ ſchen Konjunktur betrifft, ſo iſt anzunehmen, daß dieſe ſich nach Ueberwindung der durch die Diskontpolitik der Bundesreſervebanken verurſachten mehr vorübergehenden Schwierigkeiten weiterhin günſtig entwickeln wird; eine gewiſſe Erholung hat ſich ja bereits ſeit dem Frühling dieſes Jahres angebahnt und es iſt nicht zu erwarten, daß die erwähnten Schwierigkeiten ſie für eine längere Zeit oder etwa endgültig unterbrechen werden. r Die Wirtſchaftlichkeit des Luftverkehrs . Die Unwirtſchaftlichkeit des Flugverkehrs berußz auf dem großen . von Kraftbedarf zu Leiſtung. Während für die Be⸗ Urderung einer Tonne auf der Eiſenbahn mit einer Geſchwindigkeit Ion 60 Kliometer je Stunde eine Zugkraft von nur 4 Kilo notwendig iſt, werden beim Flugzeug allerdings mit einer Geſchwindigkeit von 180 Kilometer je Stunde 150 Kilo Zugkraft gebraucht. Daher kann auf faſt allen Luftverkehrswegen nur ein Teil der Ausgaben durch Eigeneinnahmen gedeckt werden, während der Reſt auf ſtaatliche Bei⸗ Hilfen entfällt. Die Subventionen ſind in verſchiedenen Ländern ſehr 9 Es entfielen im Jahre 1926 von den geſamten Einnahmen auf: Vereinigte Staaten Deutſchland England Frankreich 8 vo m Hundert ſtaatliche Beihilfen 37 70 59 67.7 ſonſtige Deckungen 17 50,7 4 17.8 Verkehrseinnahmen 40 14,3 37 1455 Deutſchland ſchneidet hierbei am ſchlechteſten ab. Hauptſächlich zwei Gründe ſind dafür verantwortlich zu machen, einmal die ſtarke Ent⸗ wicklung des Flugweſens in Deutſchland gegenüber anderen Ländern überhaupt, und zweitens die Billigkeit der Tarife. Es betrug der Fahrpreis der Fluggäſte für eine Perſon je Kilometer: England .20.—.27 /, Vereinigte Staaten.94, Deutſchland.14 l. Die geſamte Länge der planmäßig 1 Strecken betrug: Lan d Em and km Deutſchland 28 100 Rußland 5 998 England 2147 Holland 2 731 Frankreich 12 862 Schwelz 2 564 Vereinigte Staaten 12 000 Schweden 1 987 Italien 8 148 Trotz dieſer vorläufig ſehr ungünſtigen Verhältniſſe kann die Wirtſchaftlichkeit des Luftverkehrs in einigen Jahren erwartet werden, ſobald eine weitere Verbeſſerung der Flugzeugkonſtruktionen und Motoren eintritt, die das ſtarke Mißverhältnis zwiſchen Kraftbedarf und Lelſtung verbeſſert. Die Ausſichten hierzu ſind durchaus günſtig. Eine Zentralbank für die Kleininduſtrie Die vorbereitenden Arbeiten zur Bildung der deutſchen VBanken⸗ uppe, die ſich an der Gründung der Zentral bank deutſcher nd uſtrie Ach. beteiligen ſoll, nehmen einen günſtigen Fortgang. Den in Frage kommenden deutſchen Banken iſt dieſer Tage bereits ein Satzungsentwurf zugegangen, aus dem Näheres über die beab⸗ ſichtigte geschäftliche Betätigung der Zentralbank hervorgeht. Die Bank ſoll zunächſt ein AK. von 15 Mill. R./ haben. Hiervon ſollen 10 Mill. R. /, die mit 25 v. H. einzuzahlen find, von einer ameri⸗ antſch⸗holländiſchen Bankengruppe, ſowie deutſchen Staats- und Landesbanken übernommen werden. Die wei⸗ teren 5 Mill. R. Aktien ſollen voll einbezahlt und von der deutſchen privaten Bankwelt übernommen werden. Die Bank ſoll die Möglichkeit haben, bis zum zehnfachen Betrag ihres Aktienkapitals Anleihen aufzunehmen. Der Umlauf würde ſich alſo zunächſt auf 150 Mill. R/ ſtellen. Steuerrechtlich iſt zu beachten, daß die Aus⸗ landsanleihen im Intereſſe der Verbilligung der Koſten für die Dar⸗ lebens nehmer ſteuerlicher Erleichterungen beizürfen. Das RNeichs⸗ finanzminiſterium, das von der geplanten Gründung in Kennknis geſetzt iſt, hat berefts ſeine Unterſtützung in dieſem Punkt zugeſagt. Da ferner die Reichsbank die Durchführung des Planes nach Kräften zu fördern verſprochen hat, kann mit der Gewährung der Steuer⸗ Hegünſtigung gerechnet werden. Die Kredite ſollen vor allem an die mittlere und kleine Induſtrie gegeben werden. Bei den Vorarbeiten für die Gründung der Zentral⸗ Hank deutſcher Induſtrie⸗A cc. ſind in weitgehendem Maß die Erfah⸗ rungen der ſächſiſchen Landespfandbriefanſtalt benutzt worden. Die Darlehensnehmer müſſen ſich einer beſchränkten Haftyflicht unter⸗ werfen, und zwar haften ſie mit einem Betrag für unter Umſtänden entſtehende Ausfälle, der 10 v. H. größer iſt als das von ihnen genommene Darlehen. Die Bank hat das Beſtreben, ihre Kredite an die Darlehensnehmer zu 8 v. H. zu geben. Die Gründer hoffen, mit ſämtlichen Vorarbeiten noch in dieſem Jaßre fertig zu werden und den Betrieb vor Beginn des neuen Jahres aufnehmen zu können. Sobald der amerikaniſche Geldmarkt wieder zur Anleiheaufnahme reif iſt, werden wohl die erſten Bonds zur Auflegung gelangen. * Glektriſierung der franzöſiſchen Südbahn.— Neue Eutſchädi⸗ gungsaufträge für Siemens, Schuckert. Der vollſtändige Plan zur Elektriſierung der franzöſiſchen Eiſenbahnlinien wurde bereits im Jahre 1920 ausgearbeitekl. Die Ausführung mußte ſich jedoch den vor⸗ handenen Finanzmitteln anpaſſen. Ein bemerkenswerter Schritt zur Verwirklichung des Plans iſt jetzt durch ein Abkommen zwiſchen dem franzöſiſchen Miniſter für öffentliche Arbeiten und dem Finanz⸗ miniſter einerſeits und der franzöſiſchen Südbahngeſellſchaft(Chemin de Fer du Midi) anderſeits erfolgt, durch das der Bahngeſellſchaft die Mittel für die weitere Elektriſierung eines erheblichen Teils ihres Netzens zur Verfügung geſtellt werden. Die franzöſiſche Süd⸗ bahn hat bisher rund 1000 Kilometer ihres Netzes auf elektriſchen Betrieb umgewandelt. Neu hinzu kommen jetzt weitere 1100 Kilo⸗ meter, ſo daß nach Fertigſtellung dieſer Strecke die Südbahn die Hälfte ihres etzes zur Verfügung geſtellt werden. Die franzöſiſche Süd⸗ Beſchaffung der für die Umſtellungen erforderlichen Betriebsmittel hat die Sübbahngeſellſchaft mit den Siemens ⸗Schuckertwerken und der Conſtruetions Eleetriques de Frauce, Soc. An., Paris, einen Vertrag abgeſchloſſen. Zunächſt kommen 100 Lokomotiven und 15 Triebwagen zur Ausführung. Sie ſind für eine Fahrörahtſpannuntz von 1500 Volt Gleichſtrom und für eine Geſchwindigkeit von 95 Kilo⸗ meter für die Perſonenzuüge und 75 Kilometer für die Güterzüige beſtimmt. Die deutſchen Lieferungen erfolgen über Enkſchädigungs⸗ Konto. Heinrich Auguſt Schulte Eiſenhandlung Ach. in Dortmund. Die., die bekanntlich die weſtdeutſchen Handelsintereſſen der Ver⸗ elnigten Stahlwerke AG. vertritt und deren AK. von 12 Mill. R. ſich ganz im Beſitz des Stahlvereins befindet, erzielte in dem am 30. Sept. 1927 abgelaufenen erſten GJ. nach Abſchreibungen von 109 63., einen Reingewinn von 622948., deſſen Verwendungß noch nicht feſtſteht. Dividende bei MNRN.? In Berlin lief geſtern das Gerücht um, wonach die Maſchinenſabrik Augsburg⸗Nürnberg für das am 1. 7. abgelaufene GJ. einen Gewinnanteil von 6 v. H.(i. B. dividenden⸗ los, vor zwei Jahren 5 v..) ausſchütten werde. Nach unſeren Er⸗ kundigungen iſt dieſe Nachricht nicht vichtig. Das Unternehmen hat zwar in faſt allen Abteilungen im Ge. mit Ausnahme der Waggon⸗ abteilung befriedigend gearbeitet, doch hat der AR. noch keinerlei Beſchluß über die Höhe der Gewinnausſchüttung gefaßt, wenn auch unter Uunrſtänden eine beſcheidene Gewinnvertetlung erfolgen foll. Die Zuſammenſchlußbewegung in der Zementimosuſtrie Vor etwa 14 Tagen wurde der Oeffentlichkeit bekannt, daß im Bereich der norddeutſchen Zementinduſtrie ſehr beträchtliche Umſtel⸗ lungen vorbereitet werden, die eine weſentliche Konzentration weit⸗ reichender Zementintereſſen bedeuten. Die„Adler“ Deutſche Port⸗ landzementfabrik AG. in Berlin ſoll mit der Ach. Porlandzement⸗ werke Saale in Granau bei Halle und mit der Sächſiſch⸗Thüringiſchen Zementfabrik Prüſſing u. Co. Kom.⸗G. a. A. vereinigt werden und durch Einflußnahme der Oſtwerke AG, in den Konzern der Schle⸗ ſiſchen Portlandzementinduſtrie AG. in Oppeln übergeführt werden. Im Rahmen des Zementverbandes verfügt die Schleſiſche Portland⸗ zementinduſtrie AG. bisher über eine Quote von 16,9 v. H. des Ge⸗ ſamtumſatzes. Wenn hierzu die Abſatzbeteiligung der Adler“ mit 5,3 v.., der„Saale“ mit 1,8 v. H. und die von Prüſſing mit 6,7 v. H. hinzutritt, ſo verfügt in Zukunf der Konzern über ins⸗ geſamt 36,7 v. H. des Geſamtabſatzes. Die Vorbereitung dieſer Umgruppierung hat naturgemäß auf die Entwicklung der Kurſe der Zementwerte an der Börſe einen ge⸗ wiſſen Einfluß gehabt. Der Kurs der„Adler“, der trotz ber ſeit 1925 immer auf 10 v. H. bemeſſenen Dividende nur um 140 v. H. herum lag, iſt bis auf rund 158 v. H. geſtlegen. Allerdings hat an⸗ 380—— 35 Zementwerte-. 1 138 340 5 55 4— 8 1 5 Sstwer ke. 300 1 „0E a 2 4 Nemm. Poriidc. 260 N 9 N. 1 0 98 24. 1 i 85 N les. Porte. 22⁰— 200 5 2. N sen porſſcd 12 5—— 5 5 5 7 N 5 e n . icking 160— e Porild. 5 5 f. 1405 f 55 a ee g . 140 Nail Jani al 2 LE e e ſcheinend nach der Bekanntgabe der geplanten Umgruppierung das Intereſſe an„Adler“ wieder etwas nachgelaſfen; der Kurs iſt wieder auf 148 v. H. zurückgegangen. Es iſt ſchwer zu beurteilen, wieweit der immerhin auffällige Kursrückgang der Wickingſchen Portlandzement⸗ und Waſſerkalkwerke Ach. in Münſter, die den bedeutendſten Zementkonzern in Weſt⸗ deutſchland darſtellt, feit Ende Mai mit dieſer Umgruppierung in Nordoſtdeutſchland zuſammenhängt. Anbere norddeutſche Werke, wie 3. B. die Alzenſchen Portlandzementfabriken in Hamburg, die mit einer Abſatzbeteiligung von 7,2 v. H. in Norddeutſchland an zweiter Stelle, ſtehen, oder die Portlandementfabrik Hemmoor und die„Teu⸗ tonia“ Misburger Portlandzementwerk AG. in Hannover, ſind offen⸗ bar in ihrer Böſenbewertung nur wenſg von der Umgruppierung beeinflußt worden. Ebenſo zeigt der Börſenkurs der führenden ſüd⸗ deutſchen Geſellſchaft, der Portlandzementwerke. Heidelberg⸗Mann⸗ heim⸗Stuttgart AG. keine nennenswerte Veränderung en dieſem Zuſammenhang. * Mehrheitswechſel bei der Berliner Victoriamühle AG. Berlin. Die Aktienmehrheit der zum Konzern der Grands Moulins de Strasbourg gehörenden G. iſt an ein Konſortium überge⸗ gangen, das von der Disconto⸗Geſellſchaft geführt wird und dem u. a. Generalkonſul Ernſt Boden hei mer⸗Ma nn heim angehört. Die Mühle gehörte der inzwiſchen ſanierungsbebürftigen Betriebsgemeinſchaft Salomonmühle, Humboldtmühle und Berliner Dampfmühle an. * Gute Ausſichten bei Schultheiß⸗Oſtwerke. Im Berliner Börſen⸗ proſpekt der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Brauerei A. in Berlin wird über den Geſchäftsgang mitgeteilt, der Bierausſtoß habe in den letzten Jahren eine ſtändige Erhöhung erfahren. Im laufenden Gg. wurde er zunächſt durch einen latägigen Streik der Brauerelarbelter, ſowie Hurch das ſchlechte Frühjahrswetter beeinträchtigt. In den letzten Wochen hat ſich aber eine weſentliche Beſſerung fühlbar gemacht. Der Abſatz ſei ohne Berückſichtigung der neu erworbenen ſchleſiſchen Betriebe höher als in der Vergleichszeit des Vorfahres. Man könne daher auch auf das erhöhte Ak. mit einer befriedigenden Gewinn⸗ gusſchüttung rechnen.— Im Proſpekt der Oſtwerke A. wird betont, daß durch die Uebertragung der Brauerei an Schultheiß und der Handelsbetriebe an die Schleſiſchen Mühlenwerke Ach die ſeit langem im Gang befindliche Entwicklung zur Dachgeſellſchaft jetzt vollzogen ſei. Auch bei dieſer G. rechnet man entſprechend dem bisherigen Ge⸗ ſchäftsgang der naheſtehenden Unternehmen mit einer befriedigenden Gewinnausſchüttung auf das erhöhte AK. 5 Diskonterhöhung in Finnland. Die Finnländiſche Staatsbank hat den Diskontſatz um ½ v. H. auf 67 v. H. erhöht. Finanzierung des Wohnungsnenbaues durch die privaten Hypo⸗ thekenbauken im erſten Halbjahr. Die im Sonderausſchuß für Hypo⸗ thekenbankweſen des Zentralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes zuſammengeſchloſſenen privaten Hypothekenbanken aben im erſten Halbjahr 1928(1. Jan. bis 30. Juni 1928) für Zwecke des Wohnungsneubaues den Betrag von rund 340 Mill. R. auf⸗ gebracht, wie auf Grund einer Umfrage bei den fraglichen Anſtalten feſtgeſtellt wurde. Die Zahl beweiſt, daß die Hypothekenbanken in ſtetig zunehmendem Maße ſich der Finanzierung von Neubauten zu⸗ wenden, Die für die Finanzierung von neuen Wohnungen aufge⸗ wandten Beträge bellefen ſich im Dahve 102% 8 auf 17 Min.. 27 Steigerung der dentſchen Einfuhr um 41,5 v.., der Ausfuhr aber nur um 9,5 v. H. Von dem„Bureau of Domeſtie and Foreign Trade des amerikaniſchen Handelsminiſteriums liegen jetzt die endgültigen Ergebniſſe des internationalen Handels für 1927 vor. Die geſamte Ausfuhr der 23 bedeutendſten Welthandelsländer iſt im vergange⸗ nen Jahr von 95,5 auf 99,7 Milliarden.% angewachſen. Dieſe Stei⸗ gerung von 4,5 v. H. gegenüber 1926 hat um ſo mehr Bedeutung, als ſich der Preisſtand der ganzen Welt im letzten Jahr nicht unbe⸗ trächtlichgeſenkt hat. Dabei hat die Ausfuhr hauptſächlich im zweiten Vierteljahr eine größere Steigerung von über 10 v. H. er⸗ fahren, die daun gegen Jahresende langſam geringer wird. Bemer⸗ kenswerterweiſe verläuft die Bewegung des Welthandelsumfanges für Aus⸗ und Einfuhr faſt gleich, auch die Einfuhr ſiſt um 5,1 v. H. von 105,4 auf 110,4 Milliarden R./ geſtiegen, und auch hier erreicht die Zunahme im 2. Vierteljahr ihren Höchſtſtand, während eine gleiche Entwicklung von Ein⸗ und Ausfuhr in den einzelnen Ländern nirgends eingetreten iſt. Die Veränderungen des Anteils der wichtigſten Länder am Welt⸗ handel im verfloſſenen Jahre kommen in der folgenden Tabelle zum Ausdruck: Außenhandelsziffern für 1927 2 Ausfuhr Einfuhr in Mill. Rm gegen 1 in Mill. Rm. gegen 1926 9²⁶ in v. H. iu v H. Vereinigte Staaten 20 434,7 + 1,2 17 575,7— 5,6 England 10 988,2 7,1 24 942,3)— 48 Deutſchland 10 187,1 38,8 14 120,4 + 41,5 Frankreich 9 065,3 + 12,2 8 679,0 + 6,6 Japan 3 961,9— 2,1 4 338,6— 7,3 Italien 9 888,0. 10,0 48407 + 20 Holland 3 200,4 + 8,7 4 295,3 + 4,5 Belgien 3 059,8 + 15,5 3 391,1 4 9,2 An erſter Stelle ſtehen Belgien und Frankreich mit einer Ausfuhr, ſteigerung von 15,5 bezw. 12,2 v.., die ſich durch die Währungs⸗ verhältniſſe der beiden Länder erklärt; Italien folgt mit 10 v. H. aus ähnlichen Gründen. Alle drei Länder verzeichnen auch eine Zu⸗ 11 7 5 der Einfuhr, die aber hinter der Ausfuhrſteigerung zurück⸗ eib! An der abſoluten Höhe des Außenhandels gemeſſen, ſteht Deut ſchland mit einer Ausfuhr von 2, Milliarden bezw. einer Einfuhr von 3,3 Milliarden Doll. an dritter Stelle in der Rangliſte des Welthandels. Hier fällt beſonders die außerordentliche Einfuhrſteigerung um 41,5 v. H. ins Auge, der eine Hebung der Ausfuhr um nur 3,5 v. H. gegenüber ſteht. In der Hauptſache ſetzt ſich die Einfuhr aus Baumwolle, Wolle, Tabak, Eiſen und Stahl und Futtermitteln zuſammen. Japan hat als Welthandelsland an Bedeutung verloren. Beide Seiten der Handelsbilanz ſind zurückgeangen. Grund dafür ſind die gefallenen Preiſe und die Zerrüttung des aſiatiſchen Marktes. England hat gegenüber dem Depreſſionsjahr 1926 ſeine Aus⸗ fuhr wieder um 7/1 v. H. geſteigert, die Einfuhr iſt jedoch um faſt 2 p. H. geſunken. Auch die Einfuhr der Vereinigten Staate n zeigt einen Rückgang von 5,6 v. H. auf, der aber in der Haupt⸗ 1 ſache auf die Senkung der Gummipreiſe und nicht auf etwaige kon⸗ junkturelle Urſachen zurückgeführt werden muß. Zu beachten iſt, daß die Ausfuhrſteigerung der Vereinigten Staaten— des ſtärkſten Kon⸗ kurrenten der europäiſchen Induſtrie— mit 1,2 v. H. tief unter dem Durchſchnitt der anderen Länder liegt. 2 n biw. 62 Mill. R. J, ſie ſtiegen im Jahre 1926 auf 140 Mill..“, erreichten während des Jahres 1927 215 Mill.., um im erſten Halbjahr 1928 mit der bisherigen Höchſtzahl von 340 Mill. R. ab⸗ zuſchneiden. * Deutſch⸗ Ruſſiſche Aluminium⸗Verhandlungen. Die Finanzie⸗ rungsſchwierigkeiten, welche bisher dem Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Aluminiumgeſchäfts entgegenſtanden, dürften nunmehr grundſätzlich als beſeitigt anzuſehen ſein. Eine Abgabe der fraglichen Menge auf Kreoͤit kommt für die Vereinigten Aluminiumwerke nach wie vor nicht in Frage les handelt ſich zunächſt um etwa 1200 Tonnen). Da⸗ gegen beſteht jetzt die große Wahrſcheinlichkeit, daß zwei deutſche Metallhandelsfirmen die Finanzierung des Geſchäfts übernehmen, Mit dem Abſchluß der Verhandlungen dürfte in kürzeſter Zeit zu rechnen ſein. Der Saatenſtand Mitte Juli Wintergetreide befriedigend, wenn auch gegenüber dem Vorjahr etwas verſchlechtert.— Bei Sommergetreide, Hackfrüchten und Grünland Schäden durch die Trockenheit. Die Preisberichtsſtelle beim deutſchen Landwirtſchaftsrat veröffent⸗ licht ſoeben ihre Ergebniſſe vom 15. Juli d. J. Die Angaben er⸗ folgen wieder in Prozentzahlen. 100 Proz, bezeichnen einen Saaten⸗ ſtand, den man der Jahreszeit entſprechend in einem allgemein gün⸗ ſtigen Jahre erwarten darf. Die Durchſchnittsziffern ergeben fol⸗ gendes Zahlenbild: Reichsdurchſchnitt am 15. Juli 1928:.⸗Weizen 89,1(Reichsdurchſchnitt am 15. Juni 1928: 89,0),.⸗Weizen 90,6(91,0), Roggen 84,7(82,9),.⸗Gerſte 89,0(81,4),.⸗Gerſte 91,5(90,5), Hafer 86,1(87,4), Kartoffeln 83,6(83,0). 8 Im Vergleich zum Vorjahre, für das noch keine Durchſchnitts⸗ ziffern für„ Ziffern in den einzelnen Provinzen und Landesteilen erheblich niedriger. Dies gilt insbeſondere für Roggen, Wintergerſte, Kartoffeln und für das Grünland. Bei Weizen, Sommergerſte und Hafer werden die vorfährigen Ziffern nicht erreicht, jedoch findet wenigſtens in einzelnen Gebieten eine weitgehende Annähecung ſtatt. Im Vergleich zu den Zahlen vom 15. Jun hat ſich bei Winterweizen, Roggen, Gerſte und Kartoffeln eine leichte Ver⸗ beſſerung gezeigt. Sommerweizen dagegen und Hafer, zum Teil auch Sommerroggen, wieſen dagegen eine geringe Ver⸗ ſchlechterung auf. Am ungünſtigſten lauten die Ziffern nach wie vor bei Oſtpreußen. Das Grünland hat ſich ſeit dem 15. Junt teilweiſe verbeſſert, nämlich in den Gegenden, wo ausreichende Nie⸗ derſchläge vorhanden waren, dagegen wird in vielen Gebieten Süd⸗ und Mitteldeutſchlands eine weſentliche Verſchlechterung gemeldet. Unter Berückſichtigung der Witterungsverhältniſſe ſeit dem 15. Jult 1928 kann man für das Wintergetreide eine Veränderung der Lage wiegend trockene Witterung hat, abgeſehen von einigen übermäßig heißen Tagen, ein normales Ausreifen der Körner erlaubt, ſo da im allgemeinen mit einer befriedigenden Beſchaffenheil des Winter⸗ getreides gerechnet werden kann, ſoweit nicht ungünſtige Witterungs⸗ verhältniſſe während der Ernte Beſchädigungen hervorrufen. Das Sommergetreide, das am 15. Juli meiſt noch grün war, hat in vielen Gegenden unter dem Mangel an ausreichenden Regenfällen gelitten. Für das Ausreifen der Braugerſte iſt die große Hitze nicht vorteilhaft geweſen, jedoch glaubt man, daß die dadurch ver⸗ urſachten Nachteile durch das nachfolgende kühlere Wetter teilweiſe wieder ausgeglichen werden konnten. Hafer iſt vielfach zu ſchnell reif geworden und dürfte nur einen geringeren Betrag als im Vorfahre bringen. Für die Kartoffeln war das warme Wetter zunächſt vorteilhaft, nur wo in den letzten Tagen keine Niederſchläge erfolgten, ſind die Ernteausſichten ungünſtig. In der Entwicklung des Grünlandeß bürfte in Norddeutſchland und den meiſten Teilen Mitteldeutſchlands neuerdings eine leichte Beſſerung zu verzeichnen ſein, obwohl Hoffnungen auf einen günſtigen zweiten Heuſchnitt nirgends beſtehen dürften. Deviſenmarkt 0 Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 8 8. 8. 8. 405.50 485 50 25,22 St. e 124952 120 fag rüſſel 88 34,90 Oslo 18, 18,18 Mailand. 92,75 8278 Kopenhagen 18.17 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1980 und Pfunde mit 20,3575 gehandelt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 28. Juli bis 5. Auguſt 1928 find ange komme talwärts: 1 beladener Dampfer, 7 leere Schleppe ne umd 14 bel. mit 4068 Tonnen, bergwärts: 1 l. Dampfer und 38 bel. mit 5267 t, 1 leerer Schleppkahn und 117 bel. mit 81744 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 29 bel. Dampfer mit 1690 Tonnen, 67 leere Schlepp⸗ kähne und 33 bel. mit 10 400 Tonnen, bergwärts: 5 bel. Dampfer mit 43 Tonnen, 17 leere Schleppkähne und 22 bel. mit 2554 Tonnen. . 19448014 New⸗Hork, 1 3 3 1 07 Schweiz.„ 28.22 olland.. 12,08 18,18 — Auf dem Neckar ſind angekommen talwärts: 8 le und 2 beladene urtt 84 Tonnen. f e Preußen und das Reich errechnet wurden, liegen die 5 bis zum Beginn der Ernte kaum in Rechnung ſtellen. Die über⸗ 4 Mittwoch, den 8. Augbſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung(M ittag⸗Ausgabe) Krupp- egistrier-Nasse mit 2 Bedienungen, wenig gebr., abzugeb. Angeb. u. V O 181 Samstag an die Geſchſt. B8679 und . Sonntag Vereins- Fahnen Schlelfen, Schär den guten pen, Fokals, 25 Diplome, Kränze, GR H 8 GA ö kee u Damenwäsche Herrenwäsche 8 9 2 5 10 S K F Prinzeßgrock Kunstseide 0 90 Oberhemd mit Kragen 9 90 Mannheim, 0 2, 10 gestreift, schöne Farben. 0. 5 19„.50, J. ee Schlupfhosen erdemden, weiß, Aue S32 passend dazu.00„ 6,50,.75,.0 CCC IAN E Rockhosen„ 90 e Kragen 0 90 oben u. unten Spitze. un ascen J. 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