— 8 Donnerskag, 9. Auguſt 1928 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. 12 0 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 19/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chthetzingerfſtr. 19020 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 annheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Mittag ⸗ Ausgabe beler Seil Nr. 367— 139. Sahrgang 0 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Klon gtgele 15 Allgem. Anzeigen 0,40 Nel. Reklamen 34.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht Tod des Kroatenführers Raditſch Man befürchtet Verſchärfung des Konflikts Belgrad-Agram Die Todesnachricht Wie aus Agram gemeldet wird, iſt Mittwoch abend gegen 9 Uhr Stephan Raditſch geſtorben. Sein Tod iſt die Folge der ſchweren Verletzungen, die er in der Belgrader Skupſchtina durch den Mörder ſeines Neffen, Ratſchitſch, erlitten hat. Obwohl die Schußwunden noch nicht völlig aus⸗ Stephan Raditſchs als unverändert bezeichnet. 4 geheilt waren, ſiedelte Raditſch nach Agram über, um dort in der kroatiſchen Sache beſſer zu wirken. * Stephan Raditſch wurde am 11. Juni 1871 in der Nähe von Agram geboren. 1904 gründete er zuſammen mit ſeinem Bruder die kroatiſche Bauernpartei, der ſein Lebens⸗ werk galt. 1918 ſchloß er ſich zwar dem neuen Staate an, trat aber in Oppoſition zu dem alten Serbentum. 1919 war Raditſch längere Zeit in Haft. 1921 wählten ihn ſeine Bauern zum„Präſidenten der kroatiſchen Bauernrepublik“. 1922 mußte er nach London fliehen, wo er ausgewieſen wurde, da man von ſeinen weitgehenden Plänen nichts wiſſen wollte. 1924 durfte er zurückkehren. 1925 wurde er nach einer neuer⸗ lichen Verhaftung Miniter. Nachdem Raditſch von ſeinem Gegner Paſitſch nochmals ins Gefängnis geſetzt worden war, erlebte er 1926 die Genugtuung, als Delegierter Jugoſlawiens nach Geuf geſandt zu werden. Von Raditſch rührte das Wort her, daß Serbien den Welt⸗ krieg begonnen habe, weil es ans Meer wolle. Raditſchs letzte Stunden Ueber das Ableben Stephan Raditſchs wird aus Agram noch gemeldet: Der letzte ärztliche Bericht hatte den Zuſtand Nach dem Bericht ſallte mit einer längeren Dauer der Krankheit gerech⸗ net werden. Eine Geſundung wurde nicht als unmöglich hingeſtellt. Mittwoch nachmittag befand ſich der Kranke ziem⸗ lich wohl, und die Aerzte entfernten ſich gegen 7 Uhr be⸗ ruhigt. Nur die nächſten Familienangehörigen blieben am Krankenbett. Mit ihnen plauderte und ſcherzte der Kranke noch bis kurz vor 8 Uhr. Plötzlich verſchlimmerte ſich das Befinden. Man rief die Aerzte herbei und ſtellte feſt, daß ſich der Kranke bereits in Agonie befand. Erſt nach einer Stunde wurde die Nachricht von dem Tode Radktſchs in Agram bekannt. Alle Lokale wurden ſo⸗ ſort geſchloſſen und große Menſchenanſammlungen warteten auf den Straßen vor den Redaktionen, bis nähere Nachrichten über den Tod eintrafen. Die Stimmung iſt gedrückt. Ruheſtörungen haben ſich noch nicht ereignet. Die Regierung hatte inzwiſchen Gelegenheit, umfaſſende Vorbereitungen auf militäriſchem und polizeilichem Gebiete zu treffen. Es iſt ſicher, daß die Regierung im Notfalle ihren ganzen Machtapparat ſofort zur Niederwerfung von Aufſtän⸗ den einſetzen wird. Raditſch ſoll bereits vor acht Tagen Verfügungen über ſeine politiſche Nachfolge getroffen haben. Der Abgeordnete Pribitſchewitſch iſt auf dem Wege nach Agram. Dort wird am Donnerstag eine Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Partei ſtattfinden. Dr. Luthers Plan für die Reichsreform Der von dem früheren Reichskanzler Dr. Luther ge⸗ gründete Bund für die Erneuerung des Reiches wird demnächſt ſeine Vorſchläge für die Reichsneugeſtaltung der Oeffentlich⸗ keit unterbreiten. Die Berliner„Deutſche Zeitung“ veröffent⸗ licht bereits den Wortlaut der Leitſätze dieſes Programms. Wir entnehmen dieſer Veröffentlichung u. a. folgendes: Der Bund gibt als einen der Grunde für die Notwendig⸗ keit der Reichs reform die Tatſache an, daß in Berlin die Reichs⸗ und preußiſche Staatsregierung, alſo zwei zentrale Regierungsgewalten, nebeneinander wirken und ſchlägt daher vor, die geſetzgeberiſchen und zentralen Verwaltungsaufgaben Preußens in der Weiſe auf das Reich zu übertragen, daß für dieſes künftig als Reichsland zu verwaltende Land Reichs⸗ präſident, Reichsregierung und Reichstag an die Stellen von Staatsregierung und Landtag treten ſollen. Alle anderen Länder können ſich dieſem Reichsland anſchließen. Einige im Gemenge mit dem Reichsland liegende oder für die Durch⸗ führung der Aufgaben eines Landes nicht mehr leiſtungsfähige Länder ſollen mit dem Reichs land verbunden werden. Der Bund Dr. Luthers a 0 macht hier folgenden Vorſchlag: „Die Länder Heſſen, beide Mecklenburg, Oldenburg, Thü⸗ ringen, Anhalt, Braunſchweig, Hamburg, Bremen, Lübeck, Lippe und Schaumburg⸗Lippe werden dem Reichsland ange⸗ ſchloſſen.“ Die Gebietsteile dieſer Länder ſollen den im Zu⸗ ſammenhang mit ihnen liegenden derzeitigen preußiſchen und ſpäteren Reichsland⸗ Provinzen zugeſchlagen werden. Beide Mecklenburg, Thüringen und Hamburg und Bremen ſind dabei als eigene Reichslandprovinzen gedacht. Die Grenzen der Provinzen ſollen vorläufig nicht geändert werden. Die Pro⸗ vinzen des Reichslandes führen die auf das Reichsland nach der Einwohnerzahl entfallenden Stimmen im Reichsrat. Der Mahnung zur Ruhe [ Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Preſſe widmet dem Kroatenführer Stefan Raditſch, der ſeinem bei einem Attentat in der Skupſchtina getöteten Neffen in den Tod gefolgt iſt, lange Nachrufe. Man gibt allgemein der Befürchtung Raum, daß das Ableben Ra⸗ ditſch zu einer weiteren Verſchärfuna des Konfliktes zwiſchen Belgrad und Agram führen wird. Die leitenden kroatiſchen Stellen haben zwar eine Mahnung zur Ruhe an das Volk erlaſſen. Es bleibt indes abzuwarten, ob die Nachfolger Raditſch in der Leitung der kroatiſchen Bauern⸗ partei die Führung über die erregten Maſſen in der Hand behalten. Zuerſt wollte man die Todesnachrichtgeheimhalten weil man eine große Erregug befürchtete. Inzwiſchen hatte ſich ſedoch die Nachricht wie ein Lauffeuer in der Stadt ver⸗ breitet. Um 10 Uhr abends waren alle Lokale geſchloſſen und ſämtliche Vergnügungen abgebrochen. Eine große Menſchen⸗ menge ſammelte ſich vor den Nachrichtenbüros der Blätter an, um Einzelheiten über die letzten Stunden des Kroaten⸗ führers zu erfahren. Zu Ruheſtörung iſt es jedoch nach den hier vorliegenden Nachrichten bisher nirgends gekommen. Aus der Skupfchtina 1 Agram, 8. Aug.(United Preß.) Die Zeitung„Obſor“ meldet aus Belgrad, daß die Skupſchtina in ihrer heutigen Sitzung auf Empfehlung des Immunitätsausſchuſſes die I m⸗ munität des radikalen Abgeordneten Toma Popowitſch und des demokratiſchen Abgeordneten Lune Jowanowitſch aufgehoben habe, ſo daß beide Abgeordnete, die der geiſttigen Urheberſchaft der blutigen Taten Punica Ratſchitſchs beſchuldigt werden, nunmehr dem Gericht überliefert werden können. Die Immunität Ratſchitſchs war bereits vor einigen Tagen aufgehoben worden. Während die Radikalen dem An⸗ trag des Immunitätsausſchuſſes widerſprachen, da Popo⸗ witſch bedeutend mehr als Jowanowitſch in die Affäre ver⸗ wickelt ſei, ſtimmten die Demokraten dem Antrag zu. Das Verfahren gegen Sunitſch Die Unterſuchung gegen den Mörder des Kommuniſten Riſtovitſch, den Eiſenbahner Sunitſch, iſt abgeſchloſſen Sunitſch wurde dem Gericht zur Aburteilung übergeben. Von den mitverhafteten Perſonen bleiben nur ſechs in Haft. Sunitſch hat erklärt, daß er die Tat ohne Helfer verübt habe. Die Polizei nahm im Zuſammenhang mit der Aufdeckung einer Art kommuniſtiſchen Verſchwörung in Agra m neue Verhaftungen vor. Sämtliche Kommuniſtenführer wurden verhaftet und das kommuniſtiſche Agitationsmaterial beſchlag⸗ nahmt. Der Beſchluß des Belgrader Preſſevereins, Riſtovitſch auf Vereinskoſten zu begraben, hat ſchwere Auseinanderſetzungen innerhalb des Vereins mit ſich gebracht. 2 höchſte Verwaltungsbeamte der Provinzen wird vom Reichs⸗ präſidenten in Gegenzeichnung des Reichskanzlers ernannt. Zur Mitwirkung bei der Geſetzgebung und Verwaltung des Reichslandes wird ein Staatsrat gebildet, der in Reichsland⸗ angelegenheiten vom Reichstag zu hören iſt und Einſpruchs⸗ recht hat. Die Exklaven norddeutſcher Länder in Süddeutſch⸗ land ſollen den ſie umgebenden Staaten einverleibt werden. Der Bund rechnet damit, daß ſich die ſübddeutſchen Staaten, deren Selbſtändigkeit im bisherigen Umfange erhalten bleiben ſoll, ſpäter freiwillig dem Reichslande anſchließen werden und daß ſo die Zentraliſierung des Reiches durchgeführt werden könne. * Es bleibt immerhin abzuwarten, ob ſich dieſe Veröffent⸗ lichung der„Deutſchen Tageszeitung“ beſtätigen wird, bezw. ob nicht in der endgültigen Denkſchrift des Bundes wichtige Ergänzungen oder Aenderungen enthalten ſind. Der„deutſche Süden zur Lutherbund⸗ Dienſlſchrift Die Veröffentlichung der Reichsreformpläne des Luther⸗ bundes in der„Deutſchen Tageszeitung“ wird von der Zeit⸗ ſchrift„Der Deutſche Süden“ wie folgt kommentiert: „Dieſe Löſung, die von der Lutherſchen Organiſation an⸗ geſtrebt wird, führt auch ſchon bei oberflächlicher Betrachtung zu keiner brauchbaren Geſtaltung der Dinge. Von einer Dezentraliſation kann dann keine Rede mehr ſein, wenn man ein ſo übergroßes Gebilde ſchaffen will, deſſen einziges und oberſtes Parlament unmittelbar der Reichstag iſt, der nicht zögern wird, die noch übrig gebliebenen Länder Baden, Bayern, Württemberg und Sachſen zu beſeitigen. Die Dezentralifation wäre dan noch voel ſchwieriger durchzuführen. Probleme der deutſchen Volksernährung Von Dr. Arthur Zumbuſch Die Wirtſchaftspolitik der meiſten Großmächte iſt darauf abgeſtellt, die Bevölkerung aus dem Ertrage der eigenen Ackererde zu ernähren. Eine Sonderſtellung nimmt allein England ein, das vor etwa hundert Jahren die Landwirt⸗ ſchaft der Induſtrie opferte. Der ungeheure Kolonkalbeſitz und die Machtſtellung des britiſchen Imperiums verführte das Mutterland zu der bedenklichen Agrarpolitik, die heute die engliſche Weltpolitik ſtark beeinflußt. Der Weltkrieg hat die britiſche Macht erſchüttert, und die ungewiſſe Zukunft zwingt das Mutterland, auch in der Agrarpolitik einen neuen Kurs zu ſteuern. Die Anſätze zu einer Umkehr ſind deutlich zu erkennen. Die Volksernährung zu ſichern iſt die Hauptaufgabe jeder nationalen Wirtſchaftspolitik. Für Deutſchland ſind dafür nicht politiſche Gründe maßgebend, ſondern vielmehr der Zwang der wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Die Einfuhr von Rohſtoffen für die Induſtrie belaſtet die deutſche Handels⸗ bilanz in ſo hohem Maße, daß alles verſucht werden muß, die Werte, die im heimiſchen Boden liegen, bis zur Grenze der wiſſenſchaftlichen und techniſchen Erfahrung herauszuholen und in den Dienſt der nationalen Wirtſchaft zu ſtellen. Die deutſche Volksernährung kann heute noch als Pro⸗ blem bezeichnet werden. Die Abhängigkeit vom Aus⸗ lande iſt trotz der allgemeinen Verarmung größer geworden als vor dem Kriege, denn wir haben fruchtbare Landſtrecken, Ueberſchußgebiete abgeben müſſen. Etwa 24—26 Milliar⸗ den Mark, ungefähr zwei Fünftel des geſamten Volks⸗ einkommens, beträgt die jährliche Ausgabe für Nahrungs⸗ und Genußmittel. Unter der Bezeichnung Nahrungs⸗ und Genußmittel iſt zu verſtehen: Brotgetreide, pflanzliche und tieriſche Nahrungsmittel, Kolonialwaren und Getränke. Die Einfuhr an Lebens⸗ und Futtermitteln ſchwankt um 3,5 und 4,3 Milliarden Mark(1927 rund 4,3 Milliarden Mark). Die Ausfuhr liegt meiſtens unter einer halben Milliarde(1927 rund 441 Millionen). Schließen wir von dieſer Summe den Wert der eingeführten Futtermittel aus, ſo ergibt ſich ein Einfuhrüberſchuß an direkten Nahrungs⸗ und Genußmitteln von 2738 Millionen im Jahre 1926 und über 3000 Millionen 1927 gegenüber rund 2300 Millionen Mark im Jahre 1913. Der Anteil der Nahrungsmittel an der Geſamteinfuhr be⸗ trägt im Durchſchnitt rund 34 v. H. gegen 28 v. H. vor dem Kriege. Dieſe Zahlen geben aber noch kein genaues Bild von der Abhängigkeit der deutſchen Lebensmittelverſorgung vom Auslande. Wir kennen zwar die Größe der Ein⸗ und Ausfuhr, aber es fehlen zum guten Teil die ſtatiſtiſchen Unterlagen, die es ermöglichen, den Ertrag der heimiſchen Landwirtſchaft feſtzuſtellen. Aus dieſem Grunde beruht auch die Ausgabeberechnung für Nahrungs⸗ und Genußmittel in Höhe von 24 bis 26 Milliarden Mark auf Schätzungen, die ſtark nach oben und unten ſchwanken. Die hier angegebenen Werte dürften aber annähernd ſtimmen, wofür auch bei Be⸗ rückſichtigung aller Fehlerquellen, der Umſatz im geſamten Lebensmitteleinzelhandel ſpricht, der 1927 rund 23 Millionen Mark betrug. a Die Nahrungs⸗ und Genußmtttelbilanz Deutſchlands zeigt in den meiſten Gruppen eine erhebliche Zunahme der Einfuhr. Der Anteil der beiden Hauptgetreidearten Wei⸗ zen und Roggen an der Einfuhr iſt von einem Sechſtel vor dem Kriege auf ein Fünftel im letzten Jahre geſtiegen. Der Getreideertrag auf der Flächeneinheit iſt in Deutſchland er⸗ heblich zurückgegangen, was mit auf den Verluſt fruchtbarer Gebiete zurückzuführen iſt. Auch die Kopfquote hat ſich ver⸗ ringert. Vor dem Kriege kamen etwa 240 Kilogramm Rog⸗ gen und Weizen auf den Kopf, im letzten Jahre nur noch 190 Kilogramm. Ungünſtig liegt auch das Verhältnis bei den tieriſchen Nahrungsmitteln; es, dürfte ſich aber in dieſem Jahre etwas verbeſſern. Es fehlt der Landwirtſchaft an Be⸗ triebsmitteln, die der Aufzucht und Fortführung der Vieh⸗ produktion dienen könnten. Die Einfuhr von Kraftfutter⸗ mitteln iſt von 250 Millionen Mark vor dem Kriege auf 66 Millionen im letzten Jahre zurückgegangen. Eingeführt wer⸗ den in großen Mengen Molkereiprodukte, Eier, Fiſche und Geflügel, Hülſenfrüchte, Obſt, Gemüſe und Südfrüchte. Die Steigerung der Einfuhr in einigen dieſer Nahrungsmittel⸗ gruppen beruht nicht auf dem Rückgang der heimiſchen Erzeu⸗ gung, ſondern iſt eine Folge der Handelspolitik, die den Markt öffnen muß, um den Induſtrieerzeugniſſen den Weg ins Ausland freizulegen. Das trifft zum Teil auch für die Einfuhr von Kolonialwaren zu, die, ausgenommen Kakao, abgenommen hat, ebenſo für die alkoholiſchen Getränke, die Deutſchland in genügenden Mengen ſelbſt erzeugt. Das Hauptproblem der deutſchen Volksernährung bleibt die Hebung der landwirtſchaftlichen Erzeu⸗ gung, die nur dann Erfolg und Dauer verſpricht, wenn alle Maßnahmen zur Herſtellung der Rentabilität getroffen werden. Nicht geringere volkswirtſchaftliche Bedeutung be⸗ ſitzt daneben die Umſtellung des Verbrauchs, die Rückkehr zur einfachen, geſunden Lebenshaltung. Die Ernährungswiſſenſchaft ſollte die Forſchungen und Erkennt⸗ niſſe auf dieſem Gebiete mehr, als es bisher geſchieht, der Oeffentlichkeit näherbringen und weniger auf die Utopien hin⸗ weiſen. Der Gedanke, der in manchen Forſcherhirnen ſpukt, als könnte jemals Frühſtück, Mittageſſen und Abendbrot durch die ſynthetiſchen Ernährungspillen erſetzt werden, iſt weiter nichts als ſenſationelle Illuſion. In der Theorie iſt dieſe Möglichkeit gegerzn, aber ſie erweckt weder wirtſchaft⸗ liches Intereſſe, noch entſpricht dieſe Ernährungsweiſe den phyſiologiſchen Fusktioneß des menſchlichen Organismus, ber, 2. Seite. Nr. 3677 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 von Natur aus, nicht allein auf die bloße Zuführung von Nährſtoffen, ſondern auf Gſſen und den Genuß der Nah⸗ rungsmittel eingeſtellt iſt. Solange es die Chemie nicht fertig bringt, einen Apfel oder eine gebratene Rinderbruſt ſynthe⸗ tiſch und auf billigere Weiſe herzuſtellen, haben wir in dieſer Hinſicht von einer Vertiefung unſerer chemiſch⸗fechniſchen Kenntniſſe nichts zu erwarten. Weſentliche Fortſchritte ſind China in der Politik der Großmächte dagegen von der Verbeſſerung der Produktionsmethoden un⸗ ſerer natürlichen Nahrung zu erhoffen, und zwar der Boden⸗ erträge im weiteſten Sinne einerſeits und der Viehhaltung anderſeits. Auch die Erziehung der Hausfrau zu rationellem Konſum iſt erforderlich. Man darf annehmen, daß die deut⸗ ſchen Frauen jährlich 20 Milliarden Mark für die Nahrungs⸗ mittel verausgaben; die Art, wie dieſe Ausgaben getätigt werden und welche Waren ſie betreffen, wird volkswirtſchaft⸗ lich immer von großer Bedeutung ſein. Eine andere Frage, die im deutſchen Ernährungsproblem enthalten iſt, ſtellt die Verkürzung des Weges z wi⸗ ſchen Produzenten und Verbraucher dar. Teil der vom Auslande eingeführten Lebensmittel, wie Fleiſch, Butter, Käſe und Reis, geht birekt oder nach leichter Umformung oder Umarbeitung vom Erzeuger in den Han⸗ del über. Es handelt ſich dabei um Güter von relativ hohem Wert, der ohne inländiſche Zwiſchenſtationen ins Ausland fließt. Ein anderer Teil macht einen gewerblichen Prozeß durch, bevor er an die Konſumenten gelangt. Hier bleibt ein Teil des Wertes der Fertigwaren im Inlande. Es ſchieben ſich aber in den verſchiedenen Stadien der Verarbeitung viele Hände dazwiſchen, die das Produkt verteuern und die Kauf⸗ kraft der Verbraucher einengen. tion ſtärker am Gewinn zu beteiligen. Hier ſind bereits An⸗ ſätze zu einer geſünderen Entwicklung vorhanden. Vorbereitungen zur Verfaſſungsfeier Berlin, 9. Auguü.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vorbereitungen zur Feier des Verfaſſungstages ſind diesmal in der Reichshauptſtadt umfangreicher als in den Vorjahren. Auf dem Platz der Republik werden Tribünen errichtet, von denen aus die Miniſter und die Ehrengäſte den Fackelzug beobachten können. 20 hohe blaue Obelisken ſind aufgeſtellt, die erleuchtete ſilberne Kugeln tragen. Auch das Reichstagsgebäude, das Brandenburgertor und der Pariſer Platz werden ausgeſchmückt und illuminiert werden. Nicht weniger als 30000 Hortenſien ſollen wie das„B..“ zu berichten weiß, zur Dekoration der Oper, in der die Hauptfeier ſtattfindet, verwendet werden. Die Illumination erfordert das Licht von 40 000 Kerzen. Dr. W. Spickernagel geſlorben An den Folgen einer Kopfroſe iſt in Berlin in der Nacht zum Mittwoch der frühere deutſchvolksparteiliche Ab⸗ geordnete im preußiſchen Landtag, Dr. Wilhelm Spicker ⸗ nagel, geſtorben. Längere Zeit war er Referent in der Preſſeabteilung der Reichsregierung. Als Beigeordneter des Deutſchen Städtetages leitete er deſſen Preſſeabteilung und war Herausgeber der Zeitſchrift des Deutſchen Städtetages. Dr,. Spickernagel war erſt 38 Jahre alt. Berlin, 9. Aug,.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Tod Dr. Spieckernagels hat in Berliner politiſchen und ge⸗ ſellſchaftlichen Kreiſen, in denen der Verſtorbene ſich wegen ſeines liebenswürdigen Weſens großer Sympathien erfreute, lebhafte Teilnahme hervorgerufen. Spickernagel, der auch eine Zeitlang als Referent der Preſſeabteilung der Reichsregierung angehörte, ſtand dem Fürſten Bülow per⸗ ſönlich nahe und iſt durch eine Biographie über ihn der wei⸗ teren Oeffentlichkeit bekannt geworden. In letzter Zeit wandte ſich Spickernagel mehr und mehr den großen Pro⸗ blemen der Kommunalpolitik zu. Sein Spezialgebiet war die Frage des Wohnungsbaues. Auf Grund umfang⸗ reicher Studien im Ausland, namentlich in Amerika, ſtellte er in einer vielbeachteten Broſchüre neue bahnbrechende Vorſchläge zur Diskuſſton, die in Fachkreiſen, dem Reichstag und den Landesparlamenten wiederholt eingehender erörtert wurden und vielfach auch den Anſporn zu praktiſchen Ver⸗ ſuchen gaben. Der preußiſche und der deutſche Städtetag widmen ihrem Preſſebezernenten einen warmempfundenen Nachruf. Ein ſireitbarer Propſt Berlin, 9. August.(Von unſerem Berliner Büro.) Der 5 Flaggenſtreit zwiſchen der Stadt Berlin und dem Berliner Propſt iſt geſtern in ber Ferienſtrafkammer des Landgerichts fortgeſetzt worden. Wie erinnerlich, hatte ſich der Propſt ge⸗ weigert, zum Geburtstag des Reichspräſidenten dem Erſuchen der Stadt Berlin, das ſtadteigene Gebäude der Propſtei zu be⸗ flaggen und ſich auch der Beflaggung durch den Magiſtrat widerſetzt. In der geſtrigen Verhandlung ſuchte der Propſt durch ſeinen Anwalt den Nachweis zu führen, daß ihm auf Grund von Dokumenten, die bis ins Mittelalter zurück⸗ reichen, das Verfügungsrecht über das geſamte Gebäude zu⸗ ſtehe Dagegen vertrat der Verteidiger der Stadt Berlin den Standpunkt, daß dieſe als Eigentümerin auch über die äußere Geſtaltung der Faſſade entſcheiden dürfe. In der Sache ſelbſt kam man um keinen Schritt vorwärts. Dem Be⸗ klagten wurde erneute Beweisführung auferlegt, zu ber ſich die Klägerin dann äußern ſoll. Das bedeutet eine Vertagung die⸗ ſes kurioſen Streites ad calendas graecas. Bootsunglück auf dem Main— Drei Todesopfer — Bamberg, 9. Aug. Auf dem Main hat ſich bei Viereth ein ſchweres Bootsunglück ereignet. Als das dortige Wehr von zwei Ruderern in einem Paddelboot durchfahren wurde, wurden ſie vom Strudel erfaßt und das Boot umgeſchlagen. Die beiden Ruderer ſowie ein Arbeiter, der ſie zu retten ver⸗ ſuchte, ertranken. Eine Kirche niedergebrannt — Halle, 8. Aug, Letzte Nacht brannte in Oppin bei Halle die Kirche mit Ausnahme des Turmes vollkommen nieder. Die Kirche war als hiſtoriſches Bauwerk non hohem Wert bekannt. Rückkehr des„Monte Cervautes“ — Berlin, 9. Aug. Nach einer Mitteilung der Hamburg⸗ füdamerikaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft wird der deutſche 2* Dampfer„Monte Cervantes“ am Samstag vormittag in Ham⸗ Das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen Erzeuger⸗ und Verhraucherpreis in vielen Nahrungs⸗ mittelgruppen weiſt auf die Notwendigkeit hin, die Urproduk⸗ Ein § London, 9. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Von offizieller Seite wird beſtätigt, daß zwiſchen England und der nationalen Regierung von Nanking die Verhand⸗ lungen über ein Uebereinkommen zur Beilegung des Nanking⸗Zwiſchenfalls endgültig zum Abſchluß gelangt ſind. Das Uebereinkommen ſoll auch bereits von den Vertretern deider Regierungen in Peking unterzeichnet worden ſein. Einzelheiten ſind noch nicht bekannt. Im Auswärtigen Amt deutet man aber an, daß das britiſch⸗chineſiſche Ueber⸗ einkommen im allgemeinen dem vor 14 Tagen abgeſchloſſenen amerikaniſch⸗chineſiſchen Uebe reinkommen entſpricht. Das würde alſo bedeuten, daß die Nationalregie⸗ rung ſich erneut wegen des Nankinger Zwiſchenfalls entſchul⸗ digt, die Verantwortung für den angerichteten Schaden an 4 5 5 5 und Hunderte von Booten und kleineren Fahrzeugen Leben und Eigentum übernimmt und die verlangten Kom⸗ penſationen zugeſagt hat, die durch eine britiſch⸗chineſiſche Kommiſſion feſtgeſetzt werden ſollen. Monaten hat die nationale Regierung bei einem Verſuch zur Beilegung des Nanking⸗Zwiſchenfalls den betroffenen Mäch⸗ ten, alſo England, den Vereinigten Staaten, Japan und Frankreich mitgeteilt, daß die für den Zwiſcheufall verant⸗ wortlichen Abteilungen aufgelöſt und die Schuldigen beſtraft worden ſeien. Mit der Beilegung des Nanking⸗Zwiſchenfalls iſt nun das größte Hindernis beſeitigt, das, wie der britiſche Außen⸗ miniſter im Laufe der letzten Wochen wiederholt betont hat, den Beginn der Verhandlungen über eine Reviſion der alen Verträge vereitelte. Es iſt nun damit zu rechnen, daß wahrſcheinlich noch im Laufe des Monats ein neuer briliſch⸗chineſiſcher Handelsvertrag abgeſchloſſen werden wird, der China ebenfalls nach dem Vorbild des kürzlich fertig⸗ geſtellten amerikaniſch⸗chineſiſchen Handelsvertrages volle Zollautonomie gewähren wird. Da durch Unterzeichnung eines ſolchen Vertrages dann auch England die nationale Regierung in Nanking offiziell als die Regierung Chinas anerkannt haben würde, ſo dürfte noch in dieſem Jahre mit dem Beginn von Verhandlungen der Vertrags⸗ mächte zu einer allgemeinen Reviſion der alten Verträge zu rechnen ſein. Inzwiſchen verſucht Japan durch ſeine Einſchüchterungspolitik ſein Ziel in der Mand⸗ ſchurei zu erreichen. Baron Hayaſhi, der frühere japa⸗ niſche Botſchafter in London, begab ſich in der vorigen Woche im Auftrage Baron Tanakas angeblich zur Beiſetzung Tſchangtſolins nach Mukden, in Wirklichkeit aber, um mit deſſen Sohn und Nachfolger zu verhandeln. Nach den nun aus Tokio vorliegenden Berichten ſcheinen dieſe Verhand⸗ lungen nicht den gewünſchten Verlauf genommen zu haben. Tſchanghueſiang hat es jedenfalls abgelehnt, den Plan einer aktuellen Vereinigung der Mandſchurei mit dem übrigen China endgültig fallen zu laſſen. Dieſer Bericht wird zwar offiztell noch nicht beſtätigt, bezeichnend iſt aber, daß geſtern Baron Tarnaka ſeine Warnung wiederholte, daß Japan niemals die Vereinigung der Mandſchurei mit China zu⸗ laſſen werde. Japan würde ſcharfe Maßnahmen er⸗ greifen, um jeden Schritt zu verhindern, der ſeinen eigenen Intereſſen zuwider ſein würde. Außerdem iſt geſtern auch in Nanking die japaniſche Note vom 81. Juli dem Außenmini⸗ ſter Wang überreicht worden. In ihr proteſtiert Japan be⸗ kanntlich gegen die Abſchaffung des japaniſch⸗chineſtſchen Ver⸗ trages durch die Nationalregierung und erklärt ſich zu Ver⸗ handlungen bereit, wenn die Nanking⸗Regierung die von ihr ausgeſprochene Abſchaffung des alten Vertrages zurückziehen würde. Falls ſie ſich aber hierzu nicht verſtehen würde, ſo droht auch Japan der Nankingregterung mit ſcharfen Maßnahmen. Angeſichts der offiziellen Anerkennung der Nationalregie⸗ rung durch die Vereinigten Staaten und der bevorſtehenden Anerkennung durch England, dürfte aber das Zurückgreifen Japans auf ſeine alte Einſchüchterungspolitik kaum mehr den erwünſchten Erfolg haben. Letzte Meldungen Tod in den Alpen — Bern, 9. Aug. Der deutſche Student Kuhlenkamp aus Bremen ſtürzte mit dem Sohn des Bergführers Mani bei der Beſteigung des Aermighorus etwa 100 Meter tief ab. Beide waren ſofort tot. — Wien, 8. Aug. Im Wilden⸗Katſer⸗Gebiet ſtürzten zwei deutſche Touriſten am Elmauſer Hall ab. Der eine wurde getötet, während der zweite mit leichteren Verletzungen davonkam. Es handelt ſich um zwei Angehörige des Reichs⸗ wehrbataillons in Lindau. Eine Saccharinſchmugglerbande verhaftet — Wien, 8. Auguſt. An der öſterreichiſch⸗ſüdſlawiſchen Grenze wurde geſtern eine weitverzweigte Saccharinſchmugg⸗ lerbande feſtgenommen Bis jetzt ſind 17 Perſonen ver⸗ haftet worden, darunter verſchiedene Eiſenbahner. Die Schmuggelei kam durch die Anzeige eines Kaufmannes, dem ein Lokomotivführer weiße Aſche für Saccharin verkauft hatte, ans Tageslicht. Frieders nach Wien geflohen — Wien, 8. Aug. Der wegen Falſcheids verurteilte thüringiſche Oberſtaatsanwalt Dr. Frieders hat ſich nach einer Mitteilung der„Stunde“ der drohenden Verhaftung durch die Flucht entzogen und beabſichtigt, von Wien aus ſeine Sache weiter zu betreiben. Seine Verteidigung hat der Wiener Rechtsanwalt Dr. Preßburger übernommen, der in einer Eingabe an den thüringiſchen Landtag und die Re⸗ gierung die Ablehnung des Gnadengeſuches durch dieſe als verfaſſungswidrig bezeichnete. Grubenunglück— Fünf Bergleute vermißt — Brüſſel, 8. Aug. In Villers⸗le⸗Bouillet bei Lüttich iſt ein Kohlenſchacht erſoffen. Von der Belegſchaft fehlen fünf Bergarbeiter. Maßnahmen zur Rettung wurden ſofort ein⸗ geleitet. Exotiſcher Beſuch beim Völkerbund — Genf, 8. Aug. Der Sultan von Marokko hat heute dem Völkerbundsſekretariat einen Beſuch abgeſtattet. Die Lohnkürzung der engliſchen Eiſenbahner — London, 9. Aug. Der letzte Woche gefaßte Beſchluß, den von den Direktionen eingebrachten Vorſchlag einer 2,5⸗ prozentigen Lohnkürzung der Eiſenbahner anzunehmen, n wurde geſtern von der Konferenz der Eiſenbahngewerkſchaf⸗ burg erwartet. Der Dampfer fährt innerhalb der Schären an ten gebilligt. Die Kürzung tritt ſofort in Kraft. Da⸗ der norwegiſchen Küſte entlang und hat direkten Kurs auf mit erſparen die Eiſenbahngeſellſchaften jährlich 2,5 Mil⸗ Hamburg genommen. lionen Pfund. Bereits vor mehreren!. 0. 1 ſehen aus, als ob eine Dampfwalze über ſie hinweggerollt Wirbelſturmkataſtrophe in Florida 50 Millionen Dollar Schaden 2 Jackſonville(Florida), 9. Aug.(United Preß.) Eine Orkankataſtrophe ſchwerſter Art iſt über die Oſtküſte von Florida hereingebrochen. Ein furchtbarer tropiſcher Wirbel⸗ ſturm, anſcheinend derſelbe, deſſen Auftreten geſtern im Car ti⸗ biſchen Meer gemeldet wurde, hat die Küſte in einer Ausdehnung von etwa 250 Km. Länge und 7 0 Km. Breite verwüſtet und ungeheuren Schaden angerichtet. Die Badeorte Palm Beach und Vero Beach ſowie die Ortſchaften Titusville, Stuart und Folt Piece, die auf dem Wege des Wirbelſturmes lagen, ſind ſchwer mitgenommen worden. Zahlreiche Gebäude wurden ganz oder teilweiſe zer⸗ ſtört, Siſen bahn wagen und Autos umgekippt und zertrümmert, Piers und Landungsbrücken fortgeriſſen Die Obſtplantagen ſind voll⸗ z u m Sinken gebracht.— ausgedehnten Orangehaine kommen vernichtet und die weit würe. Tauſende von unter großen Koſten importierte Palmen find ausgeriſſen und beſonders die Strandanlagen bieten ein ſurchtbares Bild der Zerſtörung. Der Schaden, den das Unwetter angerichtet hat, iſt infolge der geſtörten Telephon⸗ und Telegraphenverbindungen mit den betroffenen Ortſchaften nur ſchwer zu überſehen, wird je⸗ doch bereits auf über 50 Millionen Dollar geſchätzt. Es iſt zu befürchten, daß auch eine Anzahl von Menſchenleben . der Katastrophe zum Opfer gefallen iſt. Bisher war es jedoch unmöglich, irgendwelche Feſtſtellungen in dieſer Beziehung durchzuführen, da die meiſten betroffenen Diſtrikte noch voll⸗ kommen von der Außenwelt abgeſchnitten ſind. Neue Erdbeben in Mexiko e Mexiko⸗City, 9. Aug.(United Preß.) Die Stadt Pi⸗ notapo, das Zentrum der ſchweren Erdbeben der letzten Tage, die ſich im Staate Oaxaca ereigneten, iſt von wel neuen, überaus heftigen Erdſtößen heimgeſucht worden, die weitere Gebände zum Einſtürzen brachten und diejenigen Bewohner, die ſich wieder in die Stadt gewagt hatten, von neuem verſcheuchten. Die Stadt iſt nunmehr vollkommen ver⸗ laſſen und die Bevölkerung lebt in Zelten und Baracken auf offenem Felde, jeden Augenblick eines neuen Erdſtoßes ge⸗ wärtig. Trotzdem hat ſich die aufängliche Panik gelegt und die Bewohner ſind bereits ſo gut es geht zu ihrer gewohnten Beſchäftigung zurückgekehrt. Schule wird unter freiem Him⸗ mel abgehalten und der Geſchäftsverkehr ſpielt ſich auf offe⸗ nem Felde ab. Der Bürokraten ⸗ Schimmel abgehalſtert In Newyork 5 Die gemeldete Verfolgung des Fliegers Courtney durch die amerikaniſche Einwanderungsbehörde hat in Amerika einen derartigen Sturm der Entrüſtung her⸗ vorgerufen, daß die Behörden von einer weiteren Verfolgung abſehen und ſich damit begnügt haben, einen Inſpektor zu den Fliegern ins Hotel zu ſchicken. Flugzeugabſtürze — Deſſan, 8. Aug. Der Pilot Joſeph Zimmermann, der heute vormittag mit einem Doppeldecker die Schlußprüfung machen wollte, ſtürzte kurz nach dem Start auf einen Holz⸗ ſchuppen. Die Maſchine wurde zertrümmert, während der Pilot unverletzt davonkam. — Paris, 8. Aug. Bei Chateau Chinon ſtürzte ein Militärflugzeug ab und wurde vollſtändig zertrümmert. Die fünfköpfige Beſatzung war ſofort tot.— In Algier geriet ein Militärflugzeug in Brand und ſtürzte ab, Die zwei Inſaſſen verbrannten. Flugzeug ⸗Kataſtrophe in Frankreich Paris, 9. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Probeflüge des franzöſiſchen Fliegers Drouhin auf den geplanten Ozeanflug haben geſtern ein entſetzliches Ende gefunden. Sein mit drei Motoren ausgerüſtetes Flugzeug „Regenbogen“ iſt aus bisher unbekannter Urſache aus einer Höhe von 100 Metern zu Boden geſtürzt und zertrüm⸗ mert worden. Der Mechaniker des Flugzeuges Lammet wurde auf der Stelle getötet. Drouhin und ſeine Be⸗ gleiter Gianoli und der Telegraphiſt Manuel wurden ſchwer verletzt. Vor einiger Zeit hatte Drouhin den mittleren Motor ſeines Flugzeuges herausnehmen und durch einen viel ſtär⸗ keren erſetzen laſſen.“ Es handelte ſich geſtern darum, die Wirkung dieſer Abänderung auszuprobieren. Drei kleine Probeflüge verltefen zur vollen Zufriedenheit, doch endete der vierte Verſuch mit einer Kataſtrophe. Wie aus Berichten von Augenzeugen hervorgeht, ließen ſich an den Tragflächen plötz⸗ lich Schwankungen feſtſtellen, die ſchnell an Stärke gewannen. Das Flugzeug bäumte ſich auf und ſtürzte plötzlich wie ein Stein bei dem Dorfe Orly an der Straße von Paris nach Fontaineblau zu Boden. Drouhin brach beide Beine und den rechten Arm und er⸗ litt zahlreiche andere Verletzungen, doch ſcheint ſein Leben nicht in Gefahr zu ſein. Dagegen gibt der Zuſtand ſeiner beiden Begleiter Gianoli und Manuel zu den ernſteſten Be⸗ fürchtungen Anlaß. a 28 Tote in dem italioniſchen A⸗Voot Wie jetzt feſtgeſtellt iſt, kamen bei dem Untergang des ita⸗ lieniſchen Unterſee⸗Bootes„8 14“ 27 Maun und nicht, wie früher gemeldet, 31, ums Leben. Unter den Toten befinden ſich zwei Offiziere, vier Unteroffiziere und ſieben Maſchiniſtenlehr⸗ linge. Ein Teil der Mannſchaft muß durch das Eindringen des Waſſers ertrunken ſein, während die übrigen durch die ſich bildenden Gaſe erſtickten. Aus der Stellung der Einzel⸗ nen geht hervor, daß die Beſatzung bis zum letzten Augenblick auf rechtzeitige Rettung hoffte.. Das gehobene Boot„8 14“ wurde unter großen Trauer⸗ kundgebungen in den Hafen von Pola eingeſchleppt. Ueber die Urſache des Unglücks wird mitgeteilt, daß das U⸗Boot mit ein⸗ gezogenem Periſkop kreuzte. Das leckgeſchlagene Heck lief ſofort voll Waſſer. Die dort befindlichen Mannſchaften ſind wahrſcheinlich ertrunken. Bisher konnte nur die Leiche eines Unteroffiziers geborgen werden, da die in dem Boot befind⸗ lichen Gaſe ein weiteres Arbeiten unmöglich machten. Ein in das Innere des Bootes geſttegener Marinearzt wurde von den ausſtrömenden Gaſen betäubt: 0 2 1 8 4. Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 3. Seite, Nr. 367 Stäoͤtiſche Nachrichten Der Wirtſchaftsbelrieb des Strandbades Der Erholungsort vieler Tauſende, das Strandbad an der Reißinſel, wird nach der Vollendung der vorgeſehenen Hochbauten im Beſitze zweier moderner Reſtau⸗ rants ſein. Das eine, das zur Linken des Haupteinganges des Bades errichtet wurde, iſt geſtern durch den Beigeordneten Dr. Zeiler offiziell ſeiner Beſtimmung übergeben worden. Hierzu waren die Mitglieder des ſtädtiſchen Ausſchuſſes für die Verwaltung der ſtädtiſchen Bäder und die Preſſe geladen. Das zweiſtöckige Wirtſchaftsgebäude enthält im Parterre Garderoberäume für etwa 1000 Perſonen, 36 Einzel⸗ zellen und je eine Stoßkabine für Damen u. Herren, in denen je etwa 50 Perſonen Unterkunft bei plötzlich einſetzendem ſchlechtem Wetter finden. Mit dieſer Einrichtung iſt einem längſt fühlbaren Mangel abgeholfen. Der zweite Stock, zu dem auf der linken Seite eine Treppe führt, beſteht aus einer breiten Terraſſe, von der aus man einen prachtvollen Ausblick auf das Badeleben am Ufer und den Strom hat, und einem behaglichen Sälchen, das etwa 50 Perſonen faßt. Breite Schiebefenſter geben den Blick auf die Terraſſe frei. Hinter dieſem Raum, der zu jeder Jahreszeit einen angenehmen Aufenthalt bietet, befinden ſich die Wirtſchaftsräume, Anrichte und Küche. Darüber die Wohnung der Inhaberin des Reſtau⸗ rants, Frau Sutter. Das Gebäude, nach den Plänen des ſtädtiſchen Hochbauamtes in moderner Manier mit flachem Dach errichtet, macht in ſeinem hellen, freundlichen Anſtrich, der vornehmlich in weiß und gelb gehalten iſt, einen ſehr ein⸗ ladenden Eindruck. Bauamtmann Enders der Schöpfer des Strandbades, der bei der Beſichtigung des Reſtaurants, das ſich den Namen„Zur Rheinterraſſe“ zugelegt hat, führte, ging bei ſeinen Erläuterungen kurz auf die Entſtehungsgeſchichte des Bades ein, die bis zum Jahre 1913 zurückreicht. Die Geſamtkoſten, die die Stadtverwaltung bisher aufwendete, betrugen einſchließlich des Landeſteges für die Dampfboote und der Anlageſtelle für Ruder⸗ und Paddel⸗ boote 244 000 J. Beim Reſtaurationsgebäude hat die Stadt⸗ verwaltung nur die Fundierung herſtellen laſſen Das übrige geht auf Koſten der Beſitzerin. Das gleiche iſt beim zweiten Reſtaurant der Fall, das als Pendant zum erſten zur Rechten des Haupteinganges errichtet und in etwa vierzehn Tagen er⸗ öffnet wird. Intereſſant waren die Zahlen, die Herr Enders über die Frequenz des Bades bekannt gab. Im Jahre 1927 betrug die Beſucherzahl 139 000 Perſonen. Die höchſte Fre⸗ quenz an einem Tage wurde mit 10 000 Perſonen erreicht. Fahrräder wurden im ganzen 73 000 gegen Gebühr aufbe⸗ wahrt. Höchſtzahl an einem Tage 3600. Ambulante Behand⸗ lung durch den Badewärter war in 160 Fällen erforderlich. Ertrunken ſind 3 Perſonen. In dieſem Jahre betrug die Beſucherzahl bis zum 1. Auguſt 238 000 Perſonen. Die höchſte Frequenz wurde am 15. Juli mit etwa 25 000 Perſonen er⸗ reicht. Fahrräder wurden 95 000 in Aufbewahrung gegeben. Höchſtzahl an einem Tage 7500. Durch die Dampfboote wur⸗ den bis 1. Auguſt 109 000 Perſonen hin und zurück befördert. Die Höchſtzahl wurde am 15. Juli mit 9980 Fahrgäſten er⸗ mittelt. Intereſſant iſt, daß etwa 30 v. H. weniger die Tal⸗ fahrt benützen. Umbulant ſind bis 1. Auguſt 295 behandelt worden. Ertrunken ſind im Juni 1 und im Juli 7 Per⸗ ſonen, meiſtenteils im Alter von 1423 Jahren. Ein Frem⸗ deraus Bühl war 32 Jahre alt. 6 Perſonen, die in die Ge⸗ fahr des Ertrinkens gerieten, wurden vom Badewärter im Juli gerettet. Die vorgeſehenen weiteren Verbeſſerungen er⸗ ſtrecken ſich zunächſt auf das Auffüllen des hinter der Dammkrone liegenden Geländes, das ſchon bei einem Waſſerſtande von 4 Meter überflutet wird. Dadurch wird eine Lagerfläche von 25—30 Meter Breite geſchaffen. Zum Auffüllen ſind rund 40 000 Kubikmeter erforderlich. Die Weidenbäume ſollen hochſtämmig gezogen werden. Um die läſtige Promenade auf den zum Lagern beſtimmten beiden Betonſtreifen zu beſeitigen, ſoll die Dammer one auf eine Breite von 10 Meter befeſtigt werden. Der jetzige grobe Kiesbelag macht ein Begehen unmöglich. Etwa 120 Meter oberhalb der Anlegeſtelle ſoll durch Bojen die Grenze des Badens markiert werden. In den Wirtſchaftsgebäuden ſollen ferner Douchen eingerichtet werden. Die Stadtverwaltung hatte beabſichtigt, die Wirtſchaftsgebäude unmittelbar auf den Strand zu ſtellen. Bei jedem Hochwaſſer und im Winter hätten die Bauten abgetragen werden mütſſen. Da ſich dadurch : ͤ..... ͤ die Betriebskoſten enorm erhöht hätten, wurde beſchloſſen, die Gebäulichkeiten hochzuſtellen. Die Platte der Terraſſe des Wirtſchaftsgebäudes wird bei einem Pegelſtand von 8,25 Meter vom Waſſerſpiegel berührt. Sollte das Hochwaſſer wieder einmal den Stand des Jahres 1882 erreichen, dann würde die Terraſſe in 50 Zentimeter Höhe überflutet. Das Wirtſchafts⸗ gebäude nimmt eine Fläche von 765 qm ein. Beigeordneter Dr. Zeiler bemerkte, wenn man ſich die Wüſte vergegenwärtige, die ſich früher an der Stelle des Bades befand, dann müſſe man zu⸗ geben, daß für die Erholung der Bevölkerung durch die Schaf⸗ fung des Strandbades viel getan worden ſei. Man habe gehört, daß noch manche Verbeſſerung getroffen werden ſolle. Es ſei zu hoffen, daß die jetzt ſchon geſchaffenen Einrichtungen der Bevölkerung viel Freude bereiten und von ihr eifrig benützt werden. Er freue ſich, daß ſich wagemutige Leute gefunden haben, die dieſes ſchmucke Bauwerk erſtellten. Hof⸗ fentlich werde dieſer Mut dadurch belohnt, daß das Strand⸗ bad zu einem der beliebteſten Ausflugsorte der Mannheimer werde. Mit dieſem Wunſche erklärte Dr. Zeiler das Reſtau⸗ rant für eröffnet. Frau Sutter dankte mit einigen herz⸗ lichen Worten und mit dem Gelöbnis, zu zivilen Preiſen das Beſte zu bieten. Sch. N * Städtiſche Krankenanſtalten. Wegen der Beſuchszeit im ſtädtiſchen Krankenhaus und im Spital für Lungenkranke am Verfaſſungstag verweiſen wir auf die Veröffentlichung im Anzeigenteil dieſer Nummer. * Ein Zimmerbrand brach vermutlich durch Unvorſichtig⸗ keit in der vergangenen Nacht in N 4, 1 aus. Mehrere Möbel⸗ ſtücke, Türen und Vorhänge ſind verbrannt und Fußboden ünd Wände beſchädigt. Der Schaden beträgt etwa 2000 /. * Ein ſtädtiſcher Schuttabladeplatz in Brand geraten. Geſtern nachmittag um.25 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach der Diffenéſtraße gerufen. Auf dem ſtädtiſchen Schutt⸗ abladeplatz beim Strebelwerk war ein Brand ausgebrochen, der mit einer Schlauchleitung velöſcht wurde. * Grasbrand. Geſtern abend wurde auf dem rechts⸗ ſeitigen Neckarvorland dürres Gras durch einen Unbekannten angezündet. Beim Eintreffen des um.57 Uhr alarmierten Löſchzuges war das Feuer bereits gelöſcht. Veranſtaltungen * Mannheimer Sängerbeſuch in Badenweiler. Aus Ba⸗ denweiler wird uns gemeldet: Etwa 140 Mitglieder des Geſangvereins Mannheim⸗Käfertal weilten am vergangenen Sonntag nachmittag hier zu Beſuch und gaben im Kurpark ein Konzert. Der Vorſitzende des einheimi⸗ ſchen Geſangvereins Eintracht, Dr. Scheffel, richtete herzliche Worte der Begrüßung an die Sangesbrüder aus dem Unter⸗ land. Die Reiſe ſei beſonders geeignet, die beiden badiſchen Volksſtämme, Alemannen und Franken, einander näher zu bringen. Im Kurpark wurden die Gäſte namens der Ge⸗ meinde Badenweiler von Bürgermeiſter Dr. Kefer herz⸗ lichſt begrüßt. Das Konzert am Abend im Kurgarten lockte große Scharen von Kurgäſten und Einheimiſchen an. Reicher Beifall belohnte die wackere Sängerſchar. In ſpäter Abend⸗ ſtunde begaben ſich die Gäſte wieder in ihre Müllheimer Quartiere. * Sonntagsfahrkarten am Verfaſſungstag. Zum 11. Auguſt (Verfaſſungstag) werden auf den im Freiſtaat Baden ge⸗ legenen Stationen der Reichsbahndirektion Karlsruhe Sonn⸗ tagsrückfahrkarten wie an ſonſtigen Feiertagen aus⸗ gegeben. Dieſe Sonntagskarten gelten zur Hinfahrt vom 10. Auguſt, mittags 12 Uhr an, zur Rückfahrt am 11. Auguſt und 12. Auguſt unbeſchränkt. Am 13. Auguſt muß die Rück⸗ fahrt ſpäteſtens 9 Uhr vormittags angetreten und darf nicht mehr unterbrochen werden. Wo in den benachbarten Reichs⸗ bahndirektionen Sonntagsrückfahrkarten nicht verausgabt werden, werden die in Baden zum 11. Auguſt verkauften Sonntagskarten als gültig anerkannt. * Tödlicher Betriebsunfall. Der bei der O. E. G. beſchäf⸗ tigte, 49 Jahre alte, verheiratete Oberweichenwärter Michael Haas, wohnhaft in Schriesheim, geriet am Mittwoch nach⸗ mittag beim Wagenankuppeln im Porphyrwerk der Gemeinde Doſſenheim zwiſchen die Puffer zweier Güterwagen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach Einlieferung in das Akademiſche Krankenhaus in Heidelberg verſtarb. * Nicht nach Auſtralien auswandern! Jeder Angeſtellte iſt vor der Auswanderung nach Auſtralien zu warnen. Selbſt wer eine feſte Stelle hat, iſt dort nicht vor Erwerbsloſigkeit geſichert. Die einzige Arbeit, für die in Auſtralten Deutſche angenommen werden, iſt die landwirtſchaftliche. Profil des Abends Erſt dachte ich, die Menſchen verſtünden etwas mit ihren Abenden anzufangen, aber man täuſcht ſich da. Ich merke das jetzt ſo deutlich. Der Menſch fühlt die Verpflichtung in ſich, ins Freie zu gehen oder etwas zu unternehmen, das ihn als Sommermenſchen vom Wintermenſchen unterſcheidet. Da aber fängt nun gerade die Eintönigkeit an. Im Winter mit dem fertig ausgearbeiteten Geſellſchaftsprogramm, wo man ſich nur ſeinen Verpflichtungen nicht zu entziehen braucht, um Abend für Abend beſchäftigt zu ſein, kommt man auch ſo raſch tber tote Punkte hinweg. Der Winter mit ſeiner Geſelligkeit vergeht ſehr ſchnell. Er iſt zwar dunkel wie eine Höhle, vor der man ſich anfänglich fürchtet, aber wenn man ſich erſt an ſte gewöhnt hat, iſt man auch bald damit ausgeſöhnt. Man iſt in guter Hut und in beſter Leitung. Der Winter nimmt uns die Schwierigkeit ab, uns Abend für Abend ein ſelbſtändiges Programm zu machen. Er hat eine ausgezeichnete Geſell⸗ ſchaftsphantaſie. Nun fragt jeder Sommerabend: was ſoll man tun? Man kann nicht immer ins Freie gehen, dazu taugt das Wetter oft nicht. Man hat auch keine Luſt zum Leſen, es gibt wenige Sommerbücher. Man kann auch nicht Radio hören. Man kann auch nicht mehr die Winterfreunde um ſich haben. Es kommt alſo auf eine Ortsveränderung hinaus, womit aber das Uebel nur halb geheilt iſt, denn auch in der Sommerfriſche fragt der Abend:„Was willſt du heute mit mir anfangen?“ Freunde der Natur haben es verhältnismäßig leicht im Som⸗ mer. Die Natur iſt für ſie immer der Ausweg. Auch die Jugend hat noch ein naives Verhältnis zur Natur und kommt mit Hilfe ihrer Naturſchwärmerei über die langen, hellen Abendſtunden des Sommers hinweg. Wir Menſchen der Ziviliſation machen im Sommer die ganz einfache Erfahrung, daß wir, auf uns ſelbſt angewieſen, höchſt unvollkommene Geſchöpfe ſind, die doch den Mut nicht finden, ſich an das Ganze hinzugeben und ihr liebes Ich im großen Strom der Allgemeinheit davonſchwimmen zu laſſen. Ich überlege ge⸗ rade, was ich heute abend anfangen ſoll——— F.&. M 1 * Erhebung der Laudeskirchenſtener. Der in der evange⸗ liſchen Kirche Badens als Landeskirchenſteuer zu erhebende Steuerſatz iſt auf 10 Prozent der Urſteuern feſtgeſetzt worden: * Staatsprüfung für das höhere Lehramt an Gewerbe⸗ ſchulen. Auf Grund der in der Zeit vom 19. bis 24. März abgehaltenen Staatsprüfung für das höhere Lehramt an Ge⸗ werbeſchulen iſt außer den bereits veröffentlichten Gewerbe⸗ ſchulaſſeſſoren ⸗weiter Gewerbeſchulpraktikant Diplom⸗In⸗ genieur Helmut Weimar von Karlsruhe für beſtanden er⸗ klärt und zum Gewerbeſchulaſſeſſor ernannt worden. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Mittwoch⸗ Vormittagsziehung entfielen zwei Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 196 052 und ſechs Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nr. 89 927, 220 351 und 372 509.(Ohne Gewähr.) Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen In Götzingen(A. Buchen) wurde im 3. Wahlgang Altbürgermeiſter Joſef Reinhardt mit 238 Stimmen wiedergewählt. Sein Gegenkandidat erhielt 195 Stimmen. Bei der Bürgermeiſterwahl in Weil wurde das bis⸗ herige Gemeindeoberhaupt, Bürgermeiſter Krauß, wieder⸗ gewählt. Aus dieſem Anlaß verſammelten ſich vor dem Rathaus in den Abendſtunden etwa 2000 Perſonen, um in einer impoſanten Kundgebung dem Bürgermeiſter für die Wiederwahl die Glückwünſche der Bevölkerung zu über⸗ bringen. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Schiltach hat mit allen gegen eine Stimme die Umlage für 1928 wie folgt geneh⸗ migt: Grundvermögen 73 Pfg., Betriebsvermögen 29 Pfg., Ge⸗ werbeertrag 4,34 Mk., Gewerbeertrag über 10000 Mk. 5,54 Mk. Auch der Verlängerung des Elektrizitätsvertrages mit der Firma Karlin u. Co. auf weitere drei Jahre wurde zugeſtimmt. FTAPETEN von Derblin enen G. m. b. H. „ Kaufhaus bietet Oueltatseliswabl 8 Mannheim in jeder Preislage S145 Die Rettung der allen Roſe Eine Jugenderinnerung von Kopernikulus Einmal in meinem Leben bin auch ich ein Held geweſen. Das war aber nicht im Kriege. Auch nicht auf dem Fechtboden. Auch damals nicht, als wir Quartaner und Tertianer unſere Indianerſchlachten ſchlugen und uns blaue Flecke und blutige Naſen holten. Nein, noch viel weiter liegt mein kleines Heldentum zurück, liegt in jener wunderbaren Zeit, in der man ſich noch nichts darauf einbildet. Ich war ein fünfjähriger Knabe, als es galt, der alten Roſe das Leben zu retten. O Jugendzeit! Jugendzeit auf dem Lande! Welch eine „Fülle der Geſichte“ und welch eine Gefühlsinnigkeit der er⸗ wachenden Seele, die ſich eine Welt von Idealgeſtalten ſchafft, aber Idealgeſtalten von Fleiſch und Blut. Zu den Idealgeſtalten meiner Jugend gehörteſt auch du, alte ehrliche Roſe. Damals hatteſt du ſchon faſt dreißig Jahre auf dem knochigen Widerriſt, warſt das erſte Pferd, auf dem ich geritten. Du haſt Onkel Paul treu gedient dein Leben lang, ſtets arbeitswillig, nie ſtreikend, und biſt im wahrſten Sinne des Wortes„in den Sielen geſtorben“. Nie werde ich deinen menſchlich⸗dankbaren Blick vergeſſen, mit dem du mich anſahſt, wenn deine Lamalippen den Zucker, den ich beim Kaffeetrinken für dich unterſchlug, von meiner flachen Hand nahmen. Wer in dein Auge ſah, Roſe, der lernte an die Seelenwanderung glauben. Es gibt Jugenderlebniſſe, die ſich dem Gedächtnis ſo feſt einprägen, daß man ſie im ganzen Leben nicht wieder ver⸗ gißt. Zu ſolchen Erlebniſſen gehört auch das, von dem ich hier erzählen will. Damals ging mein Onkel mit mir nach der Pferdekoppel, die am äußerſten Ende ſeines Gutes lag. Der große ſchlanke Mann machte mit ſeinen langen Beinen, die in hochſchäftigen, weit auf die Oberſchenkel reichenden Stiefeln ſtaken, große Schritte, und ich hoppelte wie ein Haſe eifrig neben ihm her, ließ mir aber nicht merken, wie ſchwer es mir fiel, mitzuhalten. Ich hatte den Vormittag über ſchon tüchtig in Hof und Garten herumgetollt. Heiß war es auch, und wir hatten mindeſtens zwei Kilometer zu wandern. Endlich— endlich näherten wir uns der Wieſe, auf der, eingezäunt, mehrere Pferde meines Onkels weideten. Dort hoffte ich mich ins Gras werfen und ausruhen zu können. Zurück würde Onkel mich ja aufs Pferd nehmen, denn er wollte eins holen und hatte zu dieſem Zweck einen Zaum mitgenommen. Auf der Weide kamen uns gleich zwei Pferde entgegen und ſchnupperten erwartungsvoll nach unſern Händen. Alles Vieh meines Onkels war zutraulich, weil es liebevoll be⸗ handelt wurde. Jetzt aber kümmerte er ſich nicht um die beiden, ſondern ließ ſeine Blicke verwundert über den weiten grünen Platz ſchweifen:„Zum Kuckuck, da fehlt ja ein Gaul. — Donner, ja, die alte Roſe fehlt. Wo kann das olle Diert denn hingegondelt ſein?“ Das Land war eben und frei. Auf weiteſte Entfernung hätte man ein Pferd erkennen müſſen. Die Sache war wirk⸗ lich ſonderbar und regte mich ſo auf, daß ich Hinlegen und Ausruhen vergaß und ebenfalls ſuchend umherſah. Plötzlich ergriff ich haſtig meines Oheims Hand und rief:„Onkel Paul, ich ſeh' den Kopf!“—„Wo, Junge, wo?“—„Dort— im Waſſergang!“ Und ich zerrte meinen Ohm an der Hand weiter nach dem vielleicht fünf Meter breiten Kanal, der die Ländereien hier durchzog und dazu diente, mit Hilfe von Drainageröhren den Boden zu bewäſſern. Ueber dem Waſſer⸗ ſpiegel hatte ich den Schattenriß eines Pferdekopfes heftige Bewegungen machen ſehen. Bald ſtanden wir am Ufer, das mindeſtens ein Meter weit ſteil abfiel, ehe es das Waſſer erreichte. Denn jetzt im Sommer war der breite Graben nicht ſo tlef, Aber ſein Grund war mobdrig und ſchlammig, und ein Pferd, das da hinein⸗ geriet, konnte unmöglich wieder heraus. Wie in einem Moor mußte es bei dem Verſuch, hinauszugelangen, nur tiefer ſinken. 5 „Na Roſe, dumme Trine, was haſt du hier zu ſuchen?“ ſchalt mein Onkel mit Recht. Denn zum Waſſertrinken ſtand für die Pferde ein großer Trog auf der Wieſe. Aber jetzt war nicht Zeit zum Verhandeln. Onkel Paul ließ ſich vor⸗ ſichtig mit ſeinen langen Stiefeln ins Waſſer gleiten und legte der ſeiner Abſicht klug entgegenkommenden Stute den [Zaum an. Dann kroch er wieder aufs Ufer, zog und er⸗ munterte das Pferd, nachzukommen. Aber es zeigte ſich gleich, daß dieſe Hilfe durchaus nicht genügte, um Roſe aus dem Graben zu bringen. „Junge“, ſagte da mein Onkel zu mir,„ich kann hier nicht weg. Ich muß das arme Tier feſthalten, ſonſt legt es ſich auf die Seite und erſäuft. Ob du's ſchaffſt, ſchnell nach Hauſe zu laufen und Hilfe zu holen? Karl und Antek ſollen ſofort kommen. Wenns geht, auch der alte Kaminski. Und ſie ſollen Gurte mitbringen und Strangzeug.“ „Ja, Onkel, ich lauf“, rief ich ſofort und machte mich auf die Beine. Ich hatte ganz vergeſſen, wie müde die waren. Bald ſollte ich daran erinnert werden. O, war das ein Weg! Die Sonne ſtach ſo erbarmungslos. Bald wurde ich matt. Mir rann der Schweiß. Mal lief ich auf dem Wege, mal da⸗ neben, und überall ſchien er ſchlecht. Herz und Lunge ſchlugen mir bis zum Halſe. Oft mußte ich anhalten, um mich zu ver⸗ puſten. Die Knie zitterten, wollten verſagen. Die Füße brannten. Ach, welche Seligkeit mußte es ſein, hinzuſinken, einzuſchlafen, nichts mehr zu wiſſen. Aber die Roſe? Menſch, die Roſe ſtirbt! Vorwärts! Vorwärts! Nur vorwärts! Schneller, viel ſchneller, daß nicht die Roſe ſtirbt! Menſch, wenn die Roſe ſtirbt.. Endlich die Landſtraße. Das gab neuen Mut, Dort ſſt ſchon der Hof. Meine Großmutter ſchlug entſetzt die Hände zuſammen, als ſie mich verſtaubt und verſchwitzt heran⸗ keuchen ſah, und ich weiß nicht mehr, wie ich ihr meinen Auf⸗ trag klar gemacht habe. Ich entſinne mich nur noch einer raſenden Fahrt über Stock und Stein in einem klappernden Bretterwagen, der auseinander zu fliegen drohte, ſo daß mich ein Knecht feſthalten mußte, damit ich nicht heruntergeſchleubert wurde. Und dazwiſchen nur der eine Gedanke, die erdrückende Angſt: wenn ſie ſchon tot iſt, die Roſe 7 f ö Aber ſie war nicht tot, und die Männer haben ſie daun 5 mit vereinten Kräften ans Land gezogen.„„ Nie wieder aber in meinem Leben hat mich ſolch ein Ge⸗ fühl erhabenen Glücks durchwogt wie damals, als mich mein Onkel an ſeine Bruſt drückte, mich küßte und ſagte:„Das haſt Du gut gemacht, Junge!“ 3 4 1 Sefte. Nr. 367 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 Tagungen Pfälziſche Schuhmachertagung Der pfälziſche Schuhmacher ⸗ Innungs⸗Ver⸗ band hielt in Neuſtadt a. H. ſeine 11. Verbands⸗ tagung, verbunden mit einer Fachausſtellung, ab. Die Ausſtellung iſt in kleinerem Rahmen gehalten, vermittelt aber trotzdem dem Beſucher einen wertvollen Einblick in das Schuhmacher⸗Handwerk. Sonntag vormittag fand im Geſell⸗ ſchaftshaus die gutbeſuchte Hauptverſammlu ng ſtatt. Unter den Anweſenden waren auch Vertreter aus Mann⸗ heim und dem Saargebiet. Landesgewerberat Johann Ph. Müller⸗Neuſtadt betonte in ſeiner Anſprache an die Gäſte, daß das Handwerk heute unter einer großen wirtſchaftlichen Depreſſion leide, daß Fragen von weitgehender Bedeutung für das Handwerk augenblicklich entſchieden würden und daß es gelte, das Handwerk durchzuſetzen und erſtarken zu laſſen. Von dem vergangenen Jahre ſei zu ſagen, daß der Verband eine große Zahl von Gutachten aller Art zu erſtatten hatte. Ferner habe man gegen die Auffaſſung ankämpfen müſſen, Reparatur⸗Schuhmacher ausbilden zu wollen, da gerade heute das Handwerk vollſtändig ausgebildete Kräfte benötige. Der bisherige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt. An Stelle des zweiten Vorſitzenden Kraßmann⸗Pirmaſens, der die Wiederwahl ablehnte, wurde Fink⸗Kaiſerslautern in den Vorſtand gewählt. Hierauf ſprachen Landes⸗Gewerberat Müller über„Das Schuhmacherhandwerk der Zukunft“ und Dr. Weber von der Pfälziſchen Handwerkskammer über„Die pfälziſchen Handwerks⸗Penſionskaſſen“. Nach einer Debatte über die Referate wurde die Tagung geſchloſſen. Tagung der pfälziſchen Küfermeiſter In Deidesheim tagten am Sonntag die pfälziſchen Küfer⸗ meiſter, um zu wichtigen und dringenden Fragen ihres Ge⸗ werbes Stellung zu nehmen. Verſchiedene Ehrengäſte wohnten den Verhandlungen bei, u. a. Oberamtmann Koch von der Handwerkskammer der Pfalz, Bürgermeiſter a. D. Wand⸗ Neuſtadt, von dem Verein der Naturweinverſteigerer der Pfalz, 1. Bürgermeiſter Dr. Siben als Vertreter der Stadt Deidesheim und Obermeiſter Lay vom badiſchen Verband Karlsruhe. Obermeiſter Huber⸗Bad Dürkheim begrüßte als erſter Vorſitzender des Verbandes die Mitglieder und Gäſte. In die Tagesordnung eintretend, referierte zunächſt der Vor⸗ ſitzende über die wirtſchaftliche Lage des Küfer⸗ han dwerks. Wie man aus eigener Erfahrung wiſſe, ſei der Geſchäftsgang im Küferhandwerk, trotzdem man im ver⸗ gangenen Jahre einen guten Herbſt zu verzeichnen hatte, der denkbar ſchlechteſte. Schon ſeit Jahr und Tag kämpften die geſetzlichen Berufsvertretungen, Wirtſchafts⸗ und Fachverband um die Verminderung der öffentlichen Laſten. Man verlange Ermäßigung der Steuern, Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung des Reiches und der Länder, Er⸗ füllung kultureller Aufgaben nur in Einklang mit den Mitteln eines verarmten Landes, Anwendung privatwirtſchaftlicher Grundſätze in der Sozialverſicherung zur Erzielung von Er⸗ ſparniſſen zugunſten der Beitragspflicht, Verabſchiedung der für das Geſamthandwerk ſo wichtigen Handwerkergeſetznovelle. Nur durch Erfüllung dieſer Forderungen könne der drohende Untergang der Wirtſchaft abgewendet werden. Den Geſchäftsbericht erſtattete Geſchäftsführer Dr. Gan⸗ ſex⸗Neuſtadt a. d. H. In der Frage„Küfermeiſter und Kellermeiſter“ habe der Verband den Standpunkt einge⸗ nommen, daß die Kellerwirtſchaft mit der Großküferei untrenn⸗ bar verbunden ſei. Die Holzverſorgungsfrage ſei nunmehr in anderem Sinne gelöſt worden. Die Verſuche, von der Staats⸗ regierung billiges Holz zu bekommen, ſeien leider fehl⸗ geſchlagen. Da alle Bemühungen zur Beſchaffung von brauch⸗ barem und preiswertem deutſchem Holz fehlgeſchlagen, bezog der Verband mehrere Waggons flavoniſches Spaltholz, mit dem die Bezieher recht zufrieden ſind. Die Eiſenverſorgung wurde von den einzelnen Innungen mit Erfolg in die Hand genommen. In der Frage des Moſteichens hat der Verband an ſämtliche Bürgermeiſterämter ein Rundſchreiben gerichtet, in dem erſucht wurde, im Herbſt zum Moſteichen nur den orts⸗ anſäſſigen Küfermeiſter zuzuziehen. Der Plan, ſämtliche Mit⸗ glieder des Verbandes in einer einheitlichen Lebensverſiche⸗ rung zuſammenzuſchließen, ſei leider nicht gelungen. Von Be⸗ deutung iſt noch die Höhe der Mitgliederzahl des Verbandes. Sie beträgt zurzeit 162. Der Kaſſier des Verbandes, Ku m⸗ mel, wurde zum Ehrenmeiſter ernannt. Zum Schluß würde den Reichs⸗ und Landtagsabgg., der Handwerkskammer und allen anderen inbetracht kommenden Korperationen der Dank des Verbandes ausgeſprochen. Nach Erſtattung des Kaſſenberichts referierte Dr. ing. Karl Keller⸗Bad Kreuznach als wiſſenſchaftlicher Mitarbeiter der Seitzwerke über„Neue Arbeitsmethoden in der Kellerwirt⸗ ſchaft“ und Küfermeiſter Fritz Keller ⸗Bad Dürkheim über „Erfahrungen mit dem Seitz E. K. Filter“, die lebhafteſtem Intereſſe begegneten. Zum nächſten Tagungsort wurde Landau gewählt. Zugeſtimmt wurde noch einer Ent⸗ ſchließung, die verlangt, daß die Eichgebühren er⸗ mäßigt werden und daß keine Aufhebung von Eichämtern erfolgt. Ebenſo dürften für die Beſetzung von Eichämtern nur Küfermeiſter in Frage kommen. Die Entſchließung ſoll den Regierungen mit dem nötigen Nachdruck unterbreitet werden. Zum Schluß wurden noch verſchiedene Richtlinien für das Weinfüllen nach kurzer Ausſprache gutgeheißen. Mit dem Verbandstag war eine kleine Fachausſtellung verbunden. Aus dem Lande Wiederſehensfeier der 114er * Karlsruhe, 7. Aug. Der hieſige Verein der 114er (ehem. Garniſon Konſtanz) feierte am Montag ſein 30 fähr. Beſtehen in Verbindung mit einem I14er⸗Bundestag, der unter dem Vorſitz des Hauptmanns a. D. Seitz im„Kleinen Ketterer“ ſtattfand. Für den verſtorbenen General von Völkerſamb übernahm Poſtamtmann Major a. D. Katz das Amt des 1. Bundesvorſitzenden. Der nächſtjährige Bundes⸗ tag dürfte in Bonndorf(Schwarzwald) abgehalten werden. Der Einladung zur Wiederſehensfeier der 114er und Badi⸗ ſchen Jäger, die Samstag abend mit einer Begrüßungsfeier im„Kühlen Krug“ eingeleitet wurde, waren die Kameraden in ſtattlicher Zahl gefolgt. Auch beteiligten ſich daran ſehr rege die Mitglieder anderer Waffenvereine. Der Toten ge⸗ dachte man durch eine Kranzniederlegung am Leibgrenadier⸗ Denkmal, während am Artilleriedenkmal(Linkenheimer Tor) um die Mittagsſtunde die Weihe der zweiten Fahne des 114er Vereins erfolgte. Nachmittags gings im Feſtzug zum„Kühlen Krug“, wo ein Gartenfeſt ſtattfand. * d. Seckenheim, 9. Aug. Geſtern abend kurz vor 7 Uhr läutete es wiederum Sturm, da der Waldbrand in der Nähe unſeres Ortes anſcheinend durch den Wind wieder ent⸗ facht worden war. Die Feuerwehr im Verein mit zahlreichen Hilfskräften der Einwohnerſchaft bemühten ſich, durch Zu⸗ ſchaufeln der ziemlich auseinanderliegenden Brandſtellen das Feuer und den Rauch zu erſticken. Durch das wiederholte Sturmläuten am geſtrigen Tage war die Einwohnerſchaft ſehr beunruhigt und hatte die Befürchtung, der Brand ſei innerhalb des Ortes ausgebrochen. Man war froh, als ſpäter der Regen einſetzte und die weitere Ausdehnung bezw. Fort⸗ dauer des Brandes verhinderte. Tr. Ladenburg, 6. Aug. Bei der Verfaſſungsfeier der Realſchule Ladenburg, die in der Städtiſchen Turn⸗ halle ſtattfand, ſprach Profeſſor Zirkel— der durch ſeine Vorträge am Mannheimer Planetarium bekannt iſt— in ſeiner eindringlichen Art über die Gemeinſchaft, Vaterland und Verfaſſung zu den Kindern. Gedichtvorträge der Schule und Chorgeſänge umrahmten die gelungene Feier.— 51 Kin⸗ der reiſten dieſer Tage auf den Heuberg. Der Rektor der Volksſchule und eine Fürſorgeſchweſter begleiteten die Kinder Die Eltern klagten ſehr über die unmethodiſche Abfertigung bezw. Gepäckunterbringung, weil weder ehrenamtliche Kräfte nach Bahnbedienſtete ſich der Sache annahmen und u. a. ein Vater ſogar, der bei dem Gedränge das Gepäck ſeines Kindes in den 2. Klaſſe⸗Wagen brachte, aus dem geſchloſſenen Abteil aus dem Fenſter ſpringen mußte, da keine andere Möglichkeit beſtand, aus dem Zuge, der ſich ſchon in Bewegung geſetzt hatte, zu gelangen.— Die fünfzigjährigen Schulfreunde Ladenburgs werden am 9. September Wiederſehen feiern. J. Dühren, 5. Aug. Durch einen Brand wurde hier die mit Erntevorräten gefüllte Scheuer des Gaſthauſes zum „Engel“ ſowie zwei Tabakſchuppen vollſtändia eingeäſchert. Neben der einheimiſchen Feuerwehr beteiligte ſich auch eine Wehr von Sinsheim an der Bekämpfung des in ſeiner Ur⸗ ſache noch unbekannten Brandes. Der Sach⸗ und Gebäude⸗ ſchaden wird auf etwa 7000 Mark beziffert und iſt durch Ber⸗ ſicherung gedeckt. . Weinheim, 5. Aug. Die Gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaft kann jetzt auf einen Mitgliederſtand von 750 gegen 676 im Vorfahr zurückblicken. In gleicher Weiſe ſind die eingezahlten Geſchäftsanteile von 263 000 Mark auf 302 000 Mark und die Spareinlagen von 171102 auf 312 000 Mark angewachſen. Die Haftſumme beträgt 413 000 Mark. L. Oeſtringen, 5. Aug. Rektor Bender, der ſeit 1910 an der hieſigen Volksſchule tätig iſt, konnte dieſer Tage ſein 40 jähriges Lehrer jubiläum begehen, aus welchem Anlaß ihm durch das Kultusminiſterium ein Anerkennungs⸗ ſchreiben zuging. Auch von ſeiten der Gemeinde wurde er durch Bürgermeiſter Heinzmann in herzlicher Weiſe beglück⸗ wünſcht. Der Jubilar, der vorher in Pforzheim, Mörſch, Schatthauſen und Rot wirkte, iſt ſeit 1919 Rektor der hieſigen Schule und erfreut ſich größter Achtung und Beliebtheit. * Ubſtadt, 6. Aug. Hier kam es zu einem erbitter⸗ ten Kampf zwiſchen den Brüdern Joſeph und Fritz., in deſſen Verlauf der Aeltere den Jüngeren hinterrücks über⸗ fiel und niederſchlug, ſodaß der Schwerverletzte abtranspor⸗ tiert werden mußte. * Kürzell, 6. Aug. Wie erinnerlich, hatte das hieſige Bür⸗ germeiſteramt in dieſem Frühjahr einen Brief aus Amerika erhalten, wonach ein vor vielen Jahren Ausgewanderter ſeinem Heimatort die anſehnliche Summe von 8 Millionen Dollar, alſo rund 32 160 000 Rm., teſtamentariſch vermacht haben ſoll. Es handelte ſich bei dieſem Erblaſſer um einen gewiſſen Sebaſtian Fertig, gebürtig aus Kürzell. Die Nach⸗ prüfung der Angelegenheit hat nun ergeben, daß die Hoff⸗ nungen der Gemeinde auf den Dollarſegen umſonſt waren. Der Abſender hatte ſich einen ſchlechten Aprilſcherz erlaubt. * Elchesheim bei Raſtatt, 6. Aug. Am Samstag abend war die 16jährige Röſel Klein bub im Keller des elterlichen An⸗ weſens, der Wirtſchaft zum„grünen Baum“, mit dem Aus⸗ wechſeln elektriſcher Lampen beſchäftigt. Hierbei kam das Mädchen mit der Stromzufuhr in Berührung und erlitt einen tödlichen Schlag. * Ettlingen, 7. Auguſt. Geſtern früh wurde der im Hauſe Goetheſtraße 11 wohnende 26jährige Emil Klumpp an der Treppe mit dem Kopfe nach unten liegend von ſeinem Bruder tot aufgefunden. Das Unglück muß in der Nacht paſſiert ſein. * Grünwettersbach bei Ettlingen, 7. Aug. Der Kreis⸗ ſtraßenwart Karl Höckele, ein Mann anfangs der oer Jahre, ſtürzte vom Rade und mußte mit einer ſchweren Schädelverletzung ins Krankenhaus gebracht werden, wo er binnen kurzer Zeit ſtar b. a * Karlsruhe, 6. Aug. Heute früh geriet der Lager ⸗ ſchuppen eines Kaufmannes in der Kriegſtraße beim alten Bahnhof auf ſeltſame Weiſe in Brand. Der Sohn des Be⸗ ſitzers wollte einen im Lagerſchuppen ſtehenden Laſtwagen durch Ankurbeln in Fahrt bringen. Dabei ſchlug aus dem Motor eine Stichflamme heraus, die ſofort zündete. Der Lagerſchuppen, der aus Holz beſtand, brannte vollkommen nieder. weiterer dort befindlicher Lieferungswagen und etwa 50—60 Zentner Obſt ein Raub der Flammen. Das Feuer wupde durch die Berufsfeuerwehr nach halbſtündiger Tätigkeit ge⸗ löſcht. Perſonen kamen nicht zu Schaden. * Steinen, 5. Aug. In der Scheune der Witwe Deller brach Feuer aus, das in kurzer Zeit auch das Wohngebäude einäſcherte. Es konnte nur das Vieh und einiges Mobiliar gerettet werden. Der Fall iſt um ſo tragiſcher, als die Frau in der letzten Zeit in ganz kurzen Abſtänden ihren Mann und drei Kinder verlor. * Konſtanz, 6. Aug. Im hieſigen Krankenhaus ſtarb in der Nacht zum Sonntag der General der Infanterie, Wilhelm Tolle, im Alter von 70 Jahren. Er lebte ſeit dem Jahre 1915 in Ueberlingen im Ruheſtand und war beſonders durch ſeine ſchriftſtelleriſchen Arbeiten auf dem Gebiete der Heimat⸗ kunde in weiten Kreiſen bekannt geworden. führte er ein Pionierkorps. Im Weltkriege N Das- Gesundheitswasserl 9 8 2 5 S885 Peter Rixius 6. m. b.., Mannheim, fel. 28796 u. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21633 Rundfunk und Tonfilm Von Gerd Anders Eine der brennendſten Tagesfragen bildet zur Zeit wieder einmal das Thema„Tonfilm“. Schon vor einigen Jahren be⸗ ſchäftigte man ſich lebhaft mit dieſem Problem, und es gelang damals ſogar, Tonfilme im Reich zur Aufführung zu bringen, Vorbedingung war dabei jedoch in den Kinos ein vorzüglicher Apparat mit einem ebenſo guten Vorführer. Man erinnert ſich der vielen Mängel, die damals bei dem Abrollen eines ſolchen Tonfilmes auftraten. Er verſchwand alsbald wieder von der Bildfläche und vermochte nicht, ſich durchzuſetzen. Die Ausgaben, die mit einer Vorführung verbunden waren, ſchie⸗ nen den Theaterbeſitzern zu hoch. Man hörte dann lange nichts mehr vom Tonfilm. Jedoch in der Stille beſchäftigten ſich weite Kreiſe mit ſeiner Vervollkommnung, und heute tritt man mit Neuerſcheinungen an die Oeffentlichkeit. Amerika griff vor einigen Wochen das Problem wieder auf, und lebhafte Debatten wurden in der Oeffentlichkeit ge⸗ führt. Vornehmlich Emil Jannings prophezeite dem Tonfilm eine Zukunft; und nahm man dieſe Prophezeiung noch vor wenigen Wochen nicht ernſt, ſo belehrt uns heute die Zeit eines anderen. Der Film hat heute bereits einen Kompagnon gefunden, der ſich ſehr wohl an ſeiner Seite ſehen laſſen kann und mit deſſen Hilfe man gerne„der Dinge harrt, die jetzt kommen ſollen“! Der Rundfunk, der auch bei der Bild⸗ telegraphie eine große Rolle ſpielen wird, geſellte ſich zum Tonfilm. Dieſen in den Dienſt des Rundfunks zu ſtellen, iſt der Zweck. Die erſten Verſuche ſind gelungen. Vielen mag es vielleicht unbekannt ſein, daß bereits im Rahmen des Abendprogramms der Sender Berlin⸗ Stettin und Königs⸗ wuſterhauſen der Tri⸗Ergon⸗Tonfilm zum erſten Male über⸗ tragen wurde. Die Uebertragung kann als ein im ganzen gelungener Verſuch bezeichnet werden. Der erſte Weg, den Tonfilm in den Dienſt des Rundfunks zu ſtellen, dürfte damit beſchritten ſein. Dr. Hans von Bredom, der Pionier auf dem Gebiete des Rundfunkweſens, äußerte ſich anläßlich einer Ausſprache über den Tonfilm, es ſei nur eine Frage der Zeit, daß der Rund⸗ funkempfänger in ſeinem Heim auch Filme übertragen werde, 1 Allerdings muß bei dem jetzigen Stand der Technik noch auf die Wiedergabe von Filmbildern verzichtet werden. Bei der unaufhaltſamen Entwicklung der Technik aber ſcheint es tat⸗ ſächlich möglich, daß wir in gar nicht zu langer Zeit Film⸗ übertragung durch den Rundfunk erleben werden, ſo wie heute bereits mittels des Tri⸗Ergon⸗Tonfilmverfahrens Muſik vom Filmband her in die Welt geſandt wird. Gleichzeitig mit der Filmmuſik werden in Zukunft alſo auch Filmbilder durch den Aether übertragen werden. Techniſch kann man es heute ſchon als vollkommen gelungen bezeichnen, Filmaufnahmen mit gleichzeitiger Aufnahme der Geräuſche bezw. Muſik Ein⸗ drücke zu veranſtalten. Ebenſo iſt der Film geeignet, hiſtoriſche Ereigniſſe tonlich feſtzuhalten. So war es bereits möglich, die Ankunft der Amerika⸗Flieger Köhl, Fitzmaurice und Hüne⸗ feld durch den Tonfilm aufzunehmen und einwandfrei wieder⸗ zugeben. Kultureller Art wird die Verbindung von Bild und Ge⸗ räuſch bezw. die Muſik auf dem Film— das muß ſchließli, auch allen Skeptikern zum Trotz feſtaeſtellt werden— eine nicht zu umgehende Bereicherung des Lichtſpielweſens mit ſich bringen. Mit Recht ſchreibt zu dieſem Thema eine führende Filmzeitung:„Das Lichtſpielhaus muß mehr noch als bisher an eine Verbindung mit dem Rundfunk denken. Film und Radio gehören enger zuſammen, als mancher Filmfachmann heute noch glaubt. Funktechnik und Filmtechnik ſind Schweſtergebiete, und im Intereſſe des Fortſchritts müſſen ſich beide finden.“ Wir ſtehen alſo vor einem Wendepunkt im Film⸗ als auch im Rundfunkleben. 0 Zu wünſchen wäre nur, daß ſich aus dieſem Zuſammen⸗ finden der beiden großen Induſtrien endlich auch einmal eine wirkungsvolle techniſche Förderung des Films überhaupt entwickeln möchte. 5 Der Kunſtkritiker Fritz Stahl⸗Berlin 7. Wie unſer Berliner Büro mitteilt, iſt geſtern abend in einem Café am Kurfürſtendamm der bekannte Kunſtkritiker Fritz Stahl, der Mitarbeiter des„Berl. Tagebl.“, im 64. Lebensjahr einem Herzſchlag erlegen. 85 Die Schweizeriſche Schillerſtiftung. Das Vermögen der Stiftung, deſſen Grundſtock im Jahre 1905 von Freunden der nationalen Literatur geſammelt wurde, iſt jetzt auf 248 000 Franken angewachſen. Es ſoll ſatzungsgemäß durch Legate, Schenkungen und ſonſtige Zuwendungen vermehrt, niemals aber geſchmälert werden. Die jährlich zur Vertei⸗ lung gelangende Summe, aus der erſt vor kurzem dem Teſ⸗ ſiner Dichter Francesco Chieſa der große Preis von 5000 Franken zuerkannt wurde, die weiter zu Ehrengaben und Beiträgen, Renten und Geſchenken an ſchweizeriſche Schrift⸗ ſteller oder deren Hinterbliebene und eine alljährliche Bücher⸗ ſchenkung verwandt wird, beträgt über 20 000 Franken. Im Zeichen der Olympiade ſteht das neue Heft der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung!, das auf der erſten Seite Deutſchlands Sieg im 800⸗Meter⸗Frauenlauf(Frau Radke⸗Batſchauer) feiert. Ein großes Bild zeigt auch die Achtermannſchaft der Mannheimer „Amicitia“. Neben den übrigen aktuellen Photographien intereſſiert vor allem wieder eine Reihe von Bildartikeln über Mode, Schiffsreiſen einſt und jetzt, Der Wettſtreit der Friſeure, Phyſik der Hände, ferner die reizende Bildfolge„Am Strande“ und die ausgezeichneten Aufnahmen des Tänzers Lifar. Für feſſelnden und unterhaltenden Leſeſtoff iſt ebenfalls wieder reichlich geſorgt. Beſonderem Intereſſe begegnet der Roman „Die Jacht der ſieben Sünden“, von dem auch die erſten Bilder der Verfilmung durch die Ufa zu ſehen ſind.(Ueber den Be⸗ zug der Zeitung ſiehe Anzeige.) 8 Die Ahnengalerie Der reiche Kaufmann führte ſeine Gäſte in einen Saal ſeiner prächtigen neuen Villa, an deſſen Wänden alte Ge⸗ mälde hingen. Einer der Beſucher betrachtete intereſſiert einen prächtig gekleideten Ritter in ſchwerem Goldrahmen. Der Wirt wurde aufmerkſam.„Der Dargeſtellte“, ſagte er voller Stolz,„iſt einer meiner Ahnen.“„Beinahe wäre er aber ein Ahnherr von mir geworden“, erwiderte der Gaſt. „Ich hatte auch ſchon 5000 Mark darauf geboten. Außer dem erwähnten Laſtkraftwagen wurde ein 4 8 — eee eee r 2 1 * (Donnerskäg, den 9. Aüguſk 19287 N. Neue Mannheimer Zeitung(Wittag⸗Ausgabey 5. Seile. Nr. 307 Veranſtaltungen Donnerstag, den 9. Auguſt Operettenſpiele im Roſe ten:. mad e l..00 lr. ſengarten Schwarz wal d Konzerte: Friedrichspark: Abenbkonzert 8 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.80 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Der W e iber kr i Schauburg:„Die Königin ſeines Herzens“.— Scala und Capitol:„Bettelpoet“.— Gloria:„Die ver kau Frau“.— Ufa:„Das Girl von der Revue“. — Paloſt⸗Theater:„1001 Nacht“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 Uhr und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr, Vorführung 5 Uhr. Aus der Pfalz Kommerzienrat Heinrich Ruppel * Ludwigshafen, 8. Aug. Nach einer Operation ſtarb Dienstag abend im Mannheimer Krankenhaus der bekannte Ludwigshafener Induſtrielle Kommerzienrat Heinrich Ruppel. Der Verſtorbene, der nur ein Alter von 44 Jah⸗ ren erreicht hat, war lange Jahre eine markante Perſönlich⸗ keit des politiſchen Lebens der Pfalz. Dem Kreistag der Pfalz gehörte er bis zur letzten Periode an. An der Ab⸗ wehraktion der Pfalz während des paſſiven Widerſtandes und der Separatiſtenzeit hatte er entſcheidenden Anteil. Sein Eintreten für die deutſche Sache im Jahre 1919 towie in jener Zeit, da General de Metz im Kreistag die bekannte Proklamation verleſen ließ, wird unvergeſſen bleiben! Poli⸗ tiſch gehörte Ruppel der Deutſchen Volkspartei an, die er vorübergehend im Ludwigshafener Stadtrat ſowie im Be⸗ zirkstag vertrat. In früheren Jahren war Ruppel einer der Führer der jungliberalen Bewegung; außerdem gehörte er dem Vorſtand der Deutſchen Volkspartei der Pfalz an. Theater: Aufgegriffene Legionsanwärter * Speyer, 7. Aug. Wir wir erfahren, iſt geſtern wieder ein Trupp funger Leute, die zur Fremdenlegion wollten, von Mainz aus durch die Pfalz und über die pfälziſch⸗ elſäſſiſche Grenze verſchoben worden. Es handelt ſich durch⸗ weg um deutſche Staatsangehörige, die zunächſt nach Kreuz⸗ nach, Neuſtadt a. H. und Speyer verwieſen wurden. Zwei funge Leute, die ſich nach Speyer wandten, wurden geſtern am Bahnhof aufgegriffen. Es ſind dies der 20 Jahre alte Kaufmann Erich Henſchke und der gleichaltrige Gärtner Heinz Pfannſchmidt, die auf Wanderſchaft waren, vergeb⸗ lich nach Arbeit ſuchten und ſich deshalb für die Fremdenlegion gewinnen ließen. Die beiden jungen Leute ſtellten ſich in Mainz in der Kaſerne und wurden dort mit mehreren anderen Burſchen als brauchbar ausgemuſtert. Man händigte ihnen danach ein Reiſegeld von 4 Mark aus, mit dem ſie Fahrt⸗ und Verpflegungskoſten decken mußten. Wie außerdem noch feſt⸗ geſtellt wurde, erhielten die in Speyer aufgegriffenen Cgionsanwärter in Mainz die Weiſung, ſich bei der Komman⸗ dantur zu melden, von wo ſie ſcheinbar zum Sammellager nach Lachen⸗Speyerdorf und von dort dann nach Frankreich ge⸗ ſchubt werden ſollten. Beide wurden wegen Paßvergehens dem zuſtändigen Amtsgericht vorgeführt. i * Ludwigshafen, 8. Aug. In einem hieſigen Reſtaurant ließ ein Hausburſche einen Topf mit ſtedendem Waſſer fallen und verbrühte ſich beide Beine ſchwer.— Aufge⸗ griffen wurde geſtern ein 16 Jahre alter Lehrling von Karlsruhe, der ſeit Tagen hier herumſtreunt. Nachbargebiete Geheimrat Gans Ehrenbürger von Frankfurt * Frankfurt, 8. Aug. In der geſtrigen Stadtverord⸗ netenverſammlung teilte Oberbürgermeiſter Dr. Landmann mit, daß der Magiſtrat beſchloſſen habe, dem Geheimrat Dr. Leo Gans, der am 4. Auguſt 85 Jahre alt geworden iſt, als dem Pionier der in Frankfurt anſäſſigen chemiſchen Induſtrie und eifrigen Förderer der vielfachen kulturellen und künſtleriſchen, ſozialen und allgemeinen In⸗ tereſſfen der Stadt das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Finanzſkaudal * Stuttgart, 8. Aug. Die„Mühlen⸗Bezugs⸗ und Abſatz⸗Genoſſenſchaft Erbach und Umgebung e. G. m. b..“ iſt zahlungsunfähig geworden. Die Verpflichtungen der Gemeinde Erbach ſollen mehr als eine Million, die der Genoſſenſchaft über eine halbe Million Mark betragen. Nach Blättermeldungen ſollen die geſchädigten Gläubiger im Intereſſe der kleinen Bauern wegen einer ruhigen Abwicklung mit der Regierung verhandeln wollen. Dieſe habe aber erklärt, daß eine finanzielle Unterſtützung der Gemeinde nicht in Frage komme. Die Gemeinde iſt in⸗ ſofern in den Zuſammenbruch der Genoſſenſchaft verwickelt, als der frühere Schultheiß von Erbach, Dehner, in den letzten Jahren mit den Geldzen ſeiner Gemeinde eine Reihe von Unternehmungen, ſo eine Bank, gegründet haben ſoll. Dehner ſei nunmehr zahlungsunfähig geworden. Wie ein Berliner Mittagsblatt dazu berichtet, ſoll Dehner die Stellung als Schultheiß dazu benutzt haben, durch falſche Bilanz, falſche Protokolle über angebliche Gemeinderats ⸗Beſchlüſſe und Wechſelunterſchriften die für den weiteren Betrieb ſeiner Unternehmungen erforderlichen Gelder von Banken auf⸗ zubringen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Verſicherungsbetrug Vor den Schranken des Schöffengerichts BVor⸗ ſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt, Schöffen: Schreiner⸗ meiſter Friedrich Her z⸗Mannheim und Kaufmann Wilhelm Reinecke ⸗ Weinheim) ſtand geſtern als erſter der ver⸗ heiratete Ingenieur W. B. aus Mannheim wegen Ver⸗ ſicherungssbetruges in Höhe von ungefähr 500. In der Nacht auf 7. Juli ſteckte B. in ſeiner Wohnung einen Kleiderſchrank nach Aufguß von Spiritus in Brand. Das Motiv zur Tat war für., Geld auf dieſe Weiſe zu erhalten, um ſich eine neue Stellung zu gründen. Die Ausgaben ſeiner Frau, mit der er ſchon lange auf Kriegsfuß lebt, waren ſehr hoch und das Einkommen, das er von ſeinem Vater bekam, in deſſen Geſchäft er angeſtellt war, ſehr niedrig. Längere Zeit erhielt er wegen des ſchlechten Geſchäftsganges faſt nichts. Der Angeklagte wollte unbedingt wegen der Differen⸗ zen aus dem Geſchäfte des Vaters weg. Er fand in der Brandſtiftung nur ſeine Rettung. Bei den Nachforſchungen der Gendarmerie und bei der Einſichtnahme durch den Ver⸗ ſicherungsbeamten verwickelte er ſich in Widerſprüche, indem er ſagte, das Feuer ſei durch Kurzſchluß oder Brandſtiftung ausgebrochen. Aber nach näherer Prüfung kam man zu dem Ergebnis, daß der Beſchuldigte ſelbſt den Kleiderſchrank in Brand ſteckte. B. war im Kriege und leidet ſeitdem an Störungen des Nervenſyſtems, ein Leiden, das er ſeit ſeiner Jugend hat. Er trug ſich ſelbſt ſchon mit Selbſtmordgedanken. Als er das Feuer gelegt hatte, bekam er Angſt und rief zum Löſchen des Brandes ſeinen Vater zur Hilfe. Während einer Zeugenausſage ereignete ſich ein intereſſanter Zwiſchenfall, als der Staatsanwalt(Dr. Frey) ſich über das Verſiche⸗ rungsweſen äußerte und aus dem Zuhörerraum ein Zwiſchen⸗ ruf erfolgte. Branddirektor Vaulont pflichtete bei, daß ſich die Brandſtiftung ſo zutrug, wie der Angeklagte angab. Der mediziniſche Sachverſtändige Dr. Göt mann ſchilderte den Beſchuldigten als hochgradig nervös und als nicht boll⸗ wertig. Der Staatsanwalt beantragte, den Beſchuldigten wegen Verſicherungsbetrug zu verurteilen. Dr. Frey führte dann eine Reihe von mildernden Umſtänden auf, die dem Angeklagten zugute kommen. Im Gegenſatz dazu ſtehen aller⸗ dings als ſtraferſchwerende Gründe, daß er wegen Hehlerei im Jahre 1918 6 Monate Gefängnis zudiktiert bekam, die ihm aber wegen guter Führung durch Amneſtie erlaſſen wurden. Der Staatsanwalt beantragte am Schluſſe ſeiner Ausführungen eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten, Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft vom 27. Juni 1928 an, keine Geldͤſtrafe, wegen ungünſtiger wirtſchaftlicher Verhältniſſe. Ein eventueller An⸗ trag auf Haftentlaſſung ſollte abgelehnt werden. Der Ver⸗ teidiger legte bei ſeinen Ausführungen beſonderen Wert darauf, daß der Brand nicht lange vorbereitet, auch nicht gemeingefährlich war, daß Angeklagter die Tat beging in vollſtändiger Depreſſion und daß die wirtſchaftlichen und familären Verhältniſſe ihn direkt dazu trieben. Das Urteil lautete auf 6 Monate G efängnis, bei Anrechnung von 6 Wochen Unterſuchungshaft und Tragung der Koſten. Der Haftbefehl wird aufrechterhalten. Betrug und Urkundenfälſchung Wegen einer an und für ſich minimalen Sache, aber für die Allgemeinheit doch ſchließlich nicht geringfügigen Ange⸗ legenheit war der aus Lambsheim gebürtige verheiratete Fabrikarbeiter O. P. angeklagt, und zwar lautete die Be⸗ ſchuldigung auf Betrug und Urkundenfälſchung. Der Angeklagte beging inſofern einen Betrug, als er einen alten, geſtrichenen, entwerteten Fahrſchein nochmals auf Grund eines törichten Einfalles benutzen wollte. Er radierte den Strich nämlich aus. Der Angeklagte, der auf das Stra⸗ ßenbahnamt geladen wurde, lehnte eine gütliche Verhandlung ab, weil er ſich im Recht glaubte. Er meinte, wenn er eine ſtrafbare Handlung begangen hätte, ſo ſollte ſie vor Gericht ihre Sühne finden. Die Sache geſtaltete ſich dadurch etwas verwickelter, daß Angeklagter zur Deckung des ungültigen Scheines noch das Deckblatt des Fahrſcheinheftchens und zwei gültige Fahrſcheine dem Schaffner übergeben haben will in Anweſenheit eines Freundes. In wirtſchaftlicher Notlage befand und befindet ſich der Beſchuldigte keineswegs. Mit nur kleineren Vorſtrafen(Geldſtrafen) iſt P. belaſtet. Der Staatsanwalt hält durch die Zeugenausſagen P. überführt. Er habe einen„dummen Jungenſtreich“ gemacht. Wohl ſei das Verhalten des Beſchuldigten inſofern zu verſtehen, als er nur eine kurze Strecke der Straßenbahn gefahren ſei und nur den Schein wieder gebrauchen wollte. Er wollte einmal eine Probe machen. Das zeige auch die Tatſache, daß der An⸗ geklagte gleich am Anfang der Scheinabgabe den falſchen Schein dem Schaffner ablieferte. Das ſei nicht als eine Bagatelle wegen der Häufung der Fälle in letzter Zeit zu be⸗ werten. Er beantragte als Mindeſtſtrafe eine Woche Ge⸗ fängnis. Als Urteil wurde wegen erſchwerter Urkunden⸗ fälſchung in Tateinheit mit Betrugsverſuch 1 Woche Gefäng⸗ nis ausgeſprochen, allerdings wurde Strafaufſchub verhalten bis 1. September 1930 erteilt. Eine Diebſtahls⸗ und Betrugsaffäre kam als letzter Fall zur Verhandlung. Angeklagt war der 28fährige, ledige Schloſſer G. Mohr aus Mannheim. Unmög⸗ lich iſt es, all die geſtohlenen Sachen aufzuzählen, die Mohr ſich meiſt aus Autos aneignete. Intereſſant iſt das Vergehen inſofern, als Angeklagter meiſt Führerſcheine an ſich nahm und damit Betrügereien verübte. In 21 Einzelfällen wird Mohr der Wegnahme fremder Sachen und des Betrugs beſchuldigt. Meiſt natürlich hatte bei den Betrügereien Mohr die Abſicht, auf Wohl⸗ ſich möglichſt viel Geld zu beſchaffen. Mohr ſelbſt war der Führerſchein entzogen. Ein anderes auffallendes Moment er⸗ gab die Verhandlung dadurch, daß Mohr ſämtliche Diebſtähle und Betrügereien in der Zeit von—4 Wochen ausführte, Uebrigens iſt Mohr— der ſicher ein ganz gewiegter Schwindler iſt, wenn er auch den Eindruck eines gutmütigen Menſchen macht— bereits mehreremale wegen ſolcher Vergehen vorbez ſtraft. Den größten Teil der Diebſtähle und Betrügereietz geſtand der Angeklagte ein. Nach dem Urteil des mediziniſchen Sachverſtändigen iſt Mohr für die Tat verantwortlich. Aber eine Verletzung des Gehirns zog wohl noch größere Beſchränkt⸗ heit— ſie war von Jugend aus bereits vorhanden— nach ſich. Die Neigung zu kleinen Betrügereien und Diebſtählen iſt ſehr groß. Es zeigt fich eine Gewandtheit darin. Staatsanwalt Dr. Frey gab in ſeinen Ausführungen zu, daß eine Reihe der Straftaten harmlos iſt. Er beantragte eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und Anrechnung der Unterſuchungshaft. Der Ver⸗ teidiger verwies auf das hemmungsloſe Weſen des Ange⸗ klagten, ſowie auf die Tatſache, daß ſich Mohr nur den not⸗ dürftigſten Unterhalt verſchaffen wollte, da er keine Arbeit er⸗ halten konnte. Das Gericht erkannte gemäß dem Antrage des Staatsanwalts. P. * * Unverbeſſerlich. Gerade aus dem Zuchthaus entlaſſen wandte ſich der 33jährige Bäcker Paul Faſtnacht aus Mos⸗ bach ſeinem Einbrecherberuf wieder zu und kam nach erfolg⸗ reichem Gaſtſpiel in Ludwigshafen, wo er 300 Mark erbeu⸗ tete, nach Darmſtadt, um in der Kittlerſtraße ein Ding zu drehen, das ihm Werte von 300 Mark einbrachten. Unter Ver⸗ ſagung mildernder Umſtände erkannte das Gericht in Darm⸗ ſtadt auf eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren, ab⸗ züglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Landwirſchaft Der Stand der Feldgewächſe und der Reben in Baden Anfang Auguſt 1928 f Dem überwiegend kühlen und feuchten Juni folgte ein heißer und an Niederſchlägen armer Juli. Die außergewöhn⸗ liche Trockenheit macht ſich im ganzen Land fühlbar und hat ſchon da und dort empfindlichen Waſſermangel zur Folge gehabt. In einigen Bezirken Südbadens ſowie im Nordoſten des Landes haben Gewitter, die leider auch durch Hagelſchlag zum Teil erheblichen Schaden anrichteten, nur vorübergehend geringe Feuchtigkeit gebracht. i Die Ernte der Wintergetreide(Weizen, Spelz und Roggen) iſt nahezu beendigt und größtenteils gut einge⸗ bracht. Der Ertrag wird faſt ausnahmslos nach Güte wie nach Menge gelobt. Die Sommerfrüchte, insbeſondere Hafer, wurden infolge der Hitze zu ſchnell reif, ſo daß die Körner klein und die Erträge hinter den Erwartungen zurück⸗ blieben. Unter der andauernden Trockenheit leiden alle ſonſtigen Feldgewächſe außerordentlich. Dies gilt für fämt⸗ liche Hackfrüchte(Kartoffeln, Futter⸗ und Zuckerrüben), Handelsgewächſe(Tabak, Hopfen uſw.) und insbeſon⸗ dere für Futteräcker(Klee, Luzerne) und für die Wieſen. Sofern nicht in Bälde ergiebiger Regen eintritt, bleiben die Ausſichten für die Kartoffelernte ſowie für die zweiten Klee⸗ und Luzerneſchnitte und für das Wieſenöhmd mancherorts red, gering. An tieriſchen Schädlingen wird aus einigen Bezirken ſtarke Vermehrung der Feldmäuſe gemeldet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel ee Neckar- Pegel.].6..6 8. Waldshut 82,82 61288060261 Schufterintel.27 271.261.338.82 138 Mannheim 2,70.70 2,658 2,60 2,86 271 Kehl 2,97.402,83, 422,48 2,44 Jagſtfeld—V 4—+4— 1 Maxau.02.01.994.010406.05 79 Mannheim.782,78 2,72 2,67 2782,77 Kaub.64764.661,61, 162 Cöln.221,28.28 1,22 1211.19. Waſſerwärme des Rheins 21,0% H Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunafpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer gericht und alles Uebrige i. V. R. Schönfelder— Anzeigen: f..: Fac. Faude Zu bezlehen in der Hauptnebenstelle 2 1,%/ J, in den Nebenstellen Waldhof Straße 6, Schwetzlngetsttabe 19/0 und Feerfeldstr. I, so durch dle Trägefinnen N— in den ersten 10 Jahren zollte jede Muttet iht Kind nur mit der teien. milden N NIVEA 1 waschen und baden. Das Kind wird es iht einst danken. weil ihm dadurch spater manche Sorge um die Erbaltung seines guten Jeints erspart bleibt. Nivea- Kinderseife ist überfettet und nach ärztlicher Vor- schrift besonders füt die empfindliche Haut der Kin- der hergestellt.- Preis 70 Pf. naſß den Sonnengebräunt wird Ihr Körper. wenn Sie ihn vt Luft, und Sonnenbãdetn. vat Fabrien und Wanderungen mit NIVEA- CREME einreiben. 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Vor einer größeren Zuſchauermenge, unter der ſich ſehr viele Deutſche befanden, traten die Mannſchaften wie folgt an: Denutſchland: Erich Rademacher; O. Cordes, W. Gunſt; necke; Joachim Rademacher, K. Bähre, W. Amann. Ungarn:; Barta; Homonnai, Jvady; A. Keſeru; Hallaſy, Verute⸗ ſym, F. Keſeru. Das Spiel begann mit einer klaren Ueberlegenheit der Ungarn, da die Deutſchen in der erſten Halbzeit nur ſehr mäßig ſpielten. Zunächſt hielt Erich Rademacher, der trotz ſeiner Niederlage im 200 Meter⸗ Bruſtſchwimmen bei beſter Laune war, alles, als aber Bennecke wegen Verlaſſen ſeines Platzes herausgeſtellt wurde, kamen die Ungarn durch ein Tor von Veruteſy und einen überraſchenden Weitſchuß zu zwei Erfolgen. Dabei blieb es bis zur Pauſe. Nach der Halbzeit waren die Deutſchen wie umgewandelt. Sie ſchwammen ſich gut frei, ſpiel⸗ ten fein zu und paßten ſich gut der ungariſchen Taktik an, die darin beſteht, den Ball über das ganze Feld weg zu werfen und dann ſchwimmeriſch einen Vorteil zu erlangen. Es dauerte nicht lange, und Bähre hatte das erſte Gegentor erzielt. Kurz darauf buchte Amann nach ſeiner Vorlage von Cordes den von den zahlreichen Deut⸗ ſchen ſtark bejubelten Ausgleich. Da ſich an dieſem Ergebnis bis zum Abſchluß der normalen Spielzeit nichts mehr änderte, wurde eine Verlängerung von dreimal drei Minuten notwendig. Hier waren die Ungarn zunächſt rein ſpieleriſch beſſer, aber die Deutſchen waren daffir ſchneller und ausdauernder. Amann brachte ſeine Mannſchaft durch einen Alleingang in Führung. Dann ſtellte Cordes das Ergebnis auf 472. Als die Ungarn nun noch mehr nachließen, wurden die Deutſchen ganz überlegen und nach Kombination von J. Rademacher konnte Bähre noch ein fünftes Tor erzwingen.— Der deutſche Sieg ſtand feſt. Unſere Mannſchaft hat einen ganz ausgezeichneten Eindruck hin⸗ terlaſſen. Der beſte Mann war Bennecke, aber auch Erich Rademacher lieferte ein ganz feines Spiel. Cordes und Gunſt waren ſichere Ver⸗ teidiger. Im Sturm haperte es Anfangs ſehr, zum Schluß lief aber auch er zu großer Form auf.— Die Ungarn gefielen nur in der erſten Halbzeit. Als die Deutſchen ihnen gleichwertig wurden, ließen ſie nach. Blitz⸗Belgien war auch in dieſem Spiele ein ſehr guter Schieds⸗ richter. E. Ben⸗ Die Spiele um den zweiten und dritten Platz Bei der Runde der unterlegenen Mannſchaften um den zweiten und dritten Platz ſchlug zunächſt Holland Belgien:2, nachdem die Bel⸗ gier bei der Pauſe noch 21 geführt hatten. Im zweiten Kampf krtumphierte Amerika über Malta 10:0(Halbzeit:). Erich Rademacher geſchlagen Der Japaner Tſurata gewiunt das Bruſtſchwimmen Deutſchlands größte Hoffnung in den Schwimmkonkurrenten der Herren, unſer Weltrekordmann Erich Rademacher, iſt geſchlagen. Was nach den Ergebniſſen der Vorrunde bereits befürchtet werden mußte, wurde zur Tatſache: Der Japaner Tſurata, alſo der Vertreter einer Nation, die das Bruſtſchwimmen ſportmäßig erſt ſeit einem Jahre be⸗ treibt, drang in unſere ureigene Domäne ein und blieb Steger. Im Freiſtilſchwimmen ſpielen unſere Vertreter eine geradezu klägliche Rolle, im Rückenſchwimmen haben wir wenig zu beſtellen und im Bruſtſchwimmen und Turmspringen werden wir aus unſerer alten Vormachtſtellung verdrängt. Es wird wirklich Zeit, daß der Deutſche Schwimm⸗Verband mit ſeinen veralteten Syſtemen bracht, daß mehr gearbeitet, als ſchön geredet wird. Am Start zum 200 Meter Bruſtſchwimmen fanden ſich die End⸗ laufteilnehmer in folgender Reihe ein: Ildeforiſo, Sietas, Tſurata, Rademacher, Harling, Spence. Sofort ſetzte ein ſcharfer Kmapf ein; Tſurata und Spence führten bis 100 Meter knapp vor Rademacher. Während dann Spence dem Tempo nicht mehr gewachſen war und hinter Rademacher zurückftel, dehnte der Japaner ſeinen Vorſprung bis 150 Meter auf 5 Meter vor dem Deutſchen aus. Als dann Rade⸗ macher endlich mit ſeinem Endſpurt einſetzte, war es zu ſpät, er konnte war gutmachen, ölteb aber im Ziel, das der Japaner in der neuen olympiſchen Beſtzeit von:48.8 Min. erreichte, um 17 Meter zurück. Sehr gut hielt ſich der Hamburger Sietas, der in:56.6 Min. hinter dem Philipinen Ildeforiſo mit kaum merklichem Abſtand als Vierter einkam. Harling⸗Schweben konnte den Canadier Spence noch auf den ſechſten Platz verweiſen. Aber die deutſchen Damen Wie in ber Leichtathletik, ſo müſſen ſcheinbar auch im Schwimmen unſere Damen die„Goldenen“ holen, die unſeren Herren verſagt blei⸗ ben. Nach den Ergebniſſen der Ausſcheidungs kämpfe im 200 Meter Bruſtſchwimmen der Damen iſt jedenfalls kaum noch daran zu zweifeln, daß der Steg an eine Deutſche fallen wird. Hilde Schrader gewann am Mittwoch ihren Zwiſchenlauf in 3111.2 Min., alſo in neuer olympiſcher Beſtzeit und in einer Zeit, die dem Weltrekord von Lotte Mühe gleichkommt. Die Deutſche hatte ſchon bei 50 Meter einen Vorſprung, war ſtets ungefährdet und erreichte mit 15 Meter Vorſprung vor der Schwedin Hazelius und der Amerikanrin Hoffmann das Ziel. Weſentlich knapper war das Ende im zweiten Zwiſchenlauf, den die Holländerin Baron in:15.4 Min. gewann. Lotte Mühe begnügte ſich hier in 316.8 Min. mit dem zweiten Platz, da ſie ungefährdet war. Dritter wurde die Dänin Jacobſen. Frl. Zimmer⸗ mann⸗Deutſchland und Geraghty⸗US A. ſchieden aus. Küppers beim Rückenſchwimmen in der Entſcheidung Die beiden Zwiſchenläufe zum 100 Meter Rückenſchwimmen waren natürlich eine ſichere Sache der beiden Amerikaner Kojae und Lauffer, die eine Klaſſe beſſer ſind als alle anderen. Kojac ſiegte im erſten Lauf wie er wollte gegen den Japaner Irye und den Madre Beyford. Bourne⸗Canada und Lundahl⸗Schweden ſchieden aus. Im zweiten Lauf traf der deutſche Meiſter Küppers auf Lauffer, Nyatt und Boaſt. Der Weſtdeutſche ſchwamm jedoch nicht aus, ſondern begnügte ſich damit, hinter Lauffer mit Nyatt Schritt zu halten, da ihn die übrigen nicht gefährden konnten. Nach dem Verlauf dieſer Zwiſchenrunde iſt mit einem guten Abſchneiden des deutſchen Meiſters zu rechnen. Die Bronce⸗Medaille hinter Kojac und Lauffer dürfte ihm höchſtens der Japaner Irye ſtreitig machen können. Vor der Entſcheidung im 400 Meter Freiſtil Im Freiſtilſchwimmen über 400 Meter ſtand der Leipziger Hein⸗ rich bei ſeinem Zwiſchenlauf gegen Borg, Crabbe, Clapp und Takaiſhi auf verlorenem Poſten. Er endete in dem von Borg gewonnenen Lauf weit zurück als Fünfter. Ueberraſchend ſchied auch der Japaner Ta⸗ kaiſhi aus.— Den auderen Zwiſchenlauf gewann der Argentinier Zorilla gegen den Auſtralier Charlton, der nur auf Platz ſchwamm. Ruddy⸗US A. wurde Dritter. Die Entſcheidung liegt auch hier wieder, wie bei den 1500 Metern, zwiſchen Charlton und Arne Borg. Die große Form des Schweden läßt aber auch den Schluß zu, daß Arne Borg ſich die zweite oldene“ holen wird. * Amerika dominiert im Kunſtſpringen Deutſchland erſt auf dem., 6. und 7. Platz Eine Kataſtrophe bedeutet das Werturteil, das im Kunſtſpringen über das deutſche Leiſtungsniveau abgegeben wurde. Die deutſchen Springer Riebſchläger, Mundt und Plumanus kamen nur für die letz⸗ ten Plätze in Betracht und folgten den Plazierten erſt in beträchtlichem Abſtand. Die Folgen der veralteten Anſchauung im Deutſchen Schwimm⸗Verband, daß auch in anderen Ländern der alte Trott bei⸗ behalten wird, machen ſich hier bemerkbar. Dieſe empfindliche Schlappe hätten wir nicht nötig gehabt. Den Sieg holte ſich der Amerikaner Desjardins vor ſeinem Landsmann Galitzen und dem Aegypter Simaika, der den drei Deutſchen auch noch etwas vormachte. Der fünfte, ſechſte und ſiebte Platz waren 125 ganze Ausbeute unſerer Hoff⸗ nungen. Zwiſchenläufe zum 100 Meter⸗Rückenſchwimmen 1. Lauf: 1. Kojac⸗u SA.:10 5 80 9. Jrye⸗Japan 1114 Min,, 3. Besford⸗England 11148 Min., 4 Bourne⸗Canada, 5. Lundahl⸗ Gn 2. Lauf: 1. Lauffer⸗ SA.:12,36 Min., 2. Nyatt⸗II SA. 1214,22 Min., 3. Küppers s⸗Deutſchland 114,2 Min., 4. Boaſt⸗ Auſtralien. Zwiſchenläufe zum 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen 1. Lauf: 1. Zorilla⸗Argentinien:11,44 Min., 2. Charlton⸗Auſtra⸗ lien:19,63 Min., 3. Ruddy⸗ US A.:20, Min., 4. Vonemaya⸗Japan, 5. Ault⸗Canada; 2. Lauf: 1. Arne Borg⸗Schweden 505,4 Min., 2. Crabbe⸗UuS A. 5106, Min., g. ue 506,8 Min., 4, Takaiſhi⸗ Japan, 5. Hein rich⸗D deutſchland, Vandepfancke⸗Frankreich. Zwiſchenläufe zum 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen der Damen 1. Lauf: 1. Baron⸗Holland 915,4 Min., 2, Müh e⸗Deutſchland 916,8 Min., 3. Jacobſen⸗Dänemark:16,58 Min., 4. Geragthy⸗US., ß. Zimmerman n⸗Deutſchland; 2. Lauf: 1. Schrade r⸗Deutſch⸗ land:11, Min.(Olympiſcher Rekord), 2. Hazelius⸗Schweden:21,4 Minuten, 3. Hoffmann⸗ ISA.:22,4 Min., 4, van Norden⸗Holland, 5. Thompſon⸗Auſtralten, 6. Faundz⸗ USA. 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen für Herren— Entſcheidung 1. Tſurata⸗Japan:48,38 Min. Gn gigen Rekord), 2. Erich Rademacher⸗Deutſchland:50,60 Min., Ildeforfſo⸗Pbilippinen :56,4 Min., 4. Siet a 8⸗Deulſchland 2 50, 4 Min 5. Härling⸗Schwe⸗ den, 6. Spence⸗Canada. Kunſtſpringen für Herren— Entſcheidung 1. Deslarbins⸗wS A. 185,04 Le 2. Gallitzen⸗KIS A, 1., 3. Sinalka⸗Aegyplen 172,40., 4. Smith⸗US A. 168,90., 5. Rie ſchläger⸗Deutſchland 158,86 1 6. Mund t⸗ Deutſchland' 154,272., 7. Plumans⸗Deutſchland 150, 18 9 8. Philipps⸗Canada 149,96., 9. Takaſhina⸗Japan. Olympiſches Vor- Turnler Drei weitere deutſche Siege in der Vorrunde Die Vorrunde des olympiſchen Box⸗Turniers iſt bislang für die deutſchen Vertreter recht erfolgreich verlaufen. mußte nur der Weltergewichtler Walther⸗Hamburg, der einem Fehlurteil zum Opfer fiel. In ganz großem Stile ſtegte der Leicht⸗ gewichtler Dübber s, der in ſeiner Klaſſe Favorit iſt. Der ſchönſte unter den Kämpfen am Dienstag abend war der im Halbſchwer⸗ gewicht zwiſchen Piſtul ka⸗Deutſchland und Lucas⸗Amerika. Das Publikum belohnte den ausgezeichnet boxenden Deutſchen auf offener Szene mit ſpontanen Beifallskundgebungen und helle Be⸗ geiſterung herrſchte, als Piſtulla zum Punktſleger erklärt wurde. Der Berliner bearbeitete ſeinen Gegner mit ſchweren linken Haken, duckt ausgezeichnet und ließ den Amerikaner in den beiden erſten, Runden kaum zu einem Treffer kommen. konnte der Amerikaner etwas aufkommen, doch wurde der Punkt⸗ ſieg des Deutſchen nicht mehr gefährdet.— Im Mittelgewicht zeigte der deutſche Vertreter, der DäSV.⸗Mann Leitmann⸗Mün⸗ chen im Kompf mit dem Griechen Caldis keine beſonderen Lei⸗ ſtungen. Nur mit Glück konnte er einen knappen Punktſteg bavon⸗ tragen. Am Mittwoch morgen trat im Fliegengewicht Aus böck⸗ München gegen den Europameiſter Bohmann⸗Schweden an. Die Partie ſtand anfangs für den Deutſchen ſchlecht. Der Schwede brachte ſchwere Körperſchläge an und buchte die erſte Runde für ſich. In der zweiten und dritten Runde boxte dann der Deutſche auf Diſtanz ganz vorzüglich. In der dritten Runde konnte er ſeinen Gegner ſogar ſchwer erſchüttern und einen knappen Punktſteg ſicherſtellen. Ziglarski und Dübbers geſchlagen Ein Fehlurteil bei den Boxkämpfen Am Mittwoch nachmittag wurden die Kämpfe der Boxer im Kraftſportgebäude mit der erſten Runde des Bantamgewichts fortgeſetzt. Der deutſche Vertreter Ziglarski⸗Berlin traf in ſeinem erſten Kampf auf den Kanadier Glionna. Die Zuſchauer bekamen einen ausgezeichneten, feſſelnden Fight zu ſehen. Ziglarski eröffnete ſofort den Angriff, konnte ſeinen Gegner mit langen linken Stopp⸗ haken genau treſſen und ziemlich erſchüttern. Bei ſtändiger Füh⸗ rung ff... wor die erſte Runde glatt für ihn. Die zweite F AUN 1 KODPFPWASSER heisst das Geheimnis, Wenn Sie besonders schönes Haar sehen OI Fr 8 Von ſechs in Aktion getretenen Deutſchen blieben fünf ſiegreich. Ausſcheiden Erſt in der letzten Runde s o W verlief ausgeglichen, denn der zähe Kanadier hatte ſich inzwiſchen erholt. Die dritte Runde war wieder klar für den Deutſchen, der tief getroffen wurde, ohne daß der amerlkaniſche Ringrichter ein⸗ ſchritt, trotzdem aber die Initiative behielt und den Kanadier mit ſtarken Treffern anſchlagen konnte. Wenn auch Glionna viel ein⸗ ſtecken konnte, ſo war doch die Wirkung unverkennbar. Unerhört war es daher, daß das Punktgericht einen Punktſteg für den Kana⸗ dier entſchied. Dieſes kraſſe und unbegreifliche Fehlurteil wurde von den Zuſchauern unter ſtürmiſchem Proteſt aufgenommen. Auf ähnliche Weiſe kam übrigens der Chilene Martinez gegen den Ame⸗ rikaner Doley um die Früchte ſeiner Arbeit, indem das Kampf⸗ gericht dem Amerikaner einen Punktſieg zuſprach und im Zeicht⸗ gewicht war es nicht viel anders, als der Franzoſe Carcagne trotz ſeiner weit beſſeren Leiſtungen gegen den Chilenen Hernandez benachteiligt wurde. Der deutſche Leichtgewichtsvertreter Dübbers Köln hatte ſeinen zweiten Kampf gegen den ausgezeichneten Ar⸗ gentinier Buonfiglio zu beſtehen. Der Argentinier war durch ſeine größere Reichweite im Vorteil und zeigte hervorrogendes Können, Dübbers vermochte ſich in den beiden erſten Runden nicht durch⸗ zuſetzen und mußte beide abtreten. In der dritten ſuchte er mehr den Fight und buchte dieſe Runde auch dank ſeiner beſſeren Nah⸗ kampfarbeit für ſich. Es reichte jedoch nicht mehr, den Rückſtand aufzuholen und ſo kam Buonfiglio zu einem durchaus einwandfreien Punktſieg. Vor den Entſcheidungen im Rudern Nur ein deutſches Boot in der Entſcheidung.— Der„Zweier ohne“ [Müller⸗Moeſchter] ſiegt in der Vorentſcheibung Am Mittwoch vormittag ſchied in der dritten Serie der Aus⸗ ſcheidungskämpfef für den Doppelzweier Deutſchlands Vertretung Vogt⸗Hoek im harten Kampff gegen Kanada, das die Deutſchen bereits einmal bezwungen hatten, aus. Die Deutſchen waren nicht mehr ſo friſch, wie beim erſten Gang mit Kanada und verloren mit einer Länge. In der Entſcheidung ſteht von den deutſchen Booten alſo nur der Zweier ohne Steuermann(Müller⸗Moeſchter). Dieſes deutſche Boot konnte ſich am Mittwoch morgen für die am Freitag fallende Entſcheidung qualifizieren, denn es gelang ihm, den ameri⸗ kaniſchen„Zweier ohne“(Mae Dowell⸗Smith) ganz überlegen ob⸗ zufertigen. Im Entſcheidungslauff trifft das deutſche Boot auf Eng⸗ land, das bei der Vorentſcheidung Italien ebenfalls überlegen ſchlug. Die Ausſichten des deutſchen Zweiers ſind auch im Kampf gegen die Engländer nicht ſchlecht. 3. Serie der Ausſcheidungsläufe Doppelzweier ohne Steuermann, 1. Lauf: 1. Amerika 6243,8 Minuten. 2. Schweiz:53,4 Min. 2. Lauf: 1. Kanada:44, Min. 9. B(Vogt⸗Hoek):48,38 Min. 8. Lauf: 1. Oeſter⸗ reich(Fleßl⸗Loſert):46,36 Min. 2. Holland 652,8 Min. Vorentſcheidungen Einer 1. Lauf: 1. Pearce⸗Auſtralien 7101:4 Min. 2. Collet⸗ England:04:83 Min. 2. Lauf: 1. Myers⸗US A. 714 Min. 2. Gunther⸗Holland:18 Min. Zweier ohne Steuermann. 1. Lauf: 1, Deutſchland (Müller⸗Moeſchter) 7108,2 Min. 2. Sal.:15, Min, 9. Lauf: 1. England 708,6 Min. 2. Italien 710,8 Min. Zweier mit Steuermann. 1. Lauf: 1. Frankreich 7748, Min. 2. Belgien:59,4 Min. gang. Vierer ohne Steuermann. Italien 681,3 Min. leingang. Vierer mit Steuermann. 2. Lauf: 1. Schweiz:02 Min. im Allein⸗ 1. Lauf: 1. USA.:99, Min. 2. 2. Lauf: 1. England:50,3 Min. im Al⸗ 1. Lauf: 1. Italien 6148,9 Min. 2. Schweiz:56,4 Min. 9. auf 1. Polen:20,2 Min. im Al⸗ leingang. 5 Achter. 1. Lauf: 1. Amerika 6202 Min. 2. Kanado 62088 Min. 9, Lauf: England:23,1 Min. im Alleingang. Die Sieger in den Vorentſcheidungen beſtreiten nach einem Ruhe⸗ tage(Donnerstag) om Freitag die Entſcheidungs läufe die Unterlegenen kämpfen um den drltten und vierten Platz. 8 Gymnaſtik Entſcheidungen für Gruppen Freiübungen für Frauen: 1. Ungarn 99,25 Punkte, 2. Holland 98,50., 3. Itglien 9,75., 4. England 88,75., 5. Frankreich. Geräteübungen für Männer eint und Ringe): 1. Schweiz 844,25., 2. ee 8., 3. Finnland 750., 4. Luxemburg, 5. Holland. Klaſſement der Nationen Nach dem Stand vom 8. Auguſt Nation 1. Plätze 2. Plätze 3. Plätze Total 1. Amerika 12 10 11 67 2. Deutſchlan d 7 8 19 5 8. Finnland 8 8 8 48 4. Frankreich 6 9 8 4¹ 5. Schweden 6 4 6 32 6. England 9 7 8 20 7. Holland 8 7 8 20 8. Canada 4 9 4 22 9. Italien 9 9 4 10 10. Dänemark 9 1 4 15 11. Ungarn 8 2— 18 19. Schweiz 2 8 1 18 18. Oeſterreich 9 8 9 9 14. Eſtland 9 1 1 9 15. Japan 2 1— 9 16. Aegypten 2 1— 7 17. Polen 2— 1 7 Es folgen Irland, Südafrika, Luxemburg, Tſchechoflowakel, Au⸗ ſtralten mit je drei Punkte, Urgentinien, Norwegen, Portugal und Philippinen mit je 1 Punkt, Programm für Donnerstag Schwimmen: Turmſpringen für Herren(Vorkämpfe), 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Damen(Vorläufe), 4 mal 200 Meter⸗Staffel für Herren(Vorläufe), Kunſtſpringen für Damen(Entſcheidung), 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Damen(Entſcheidung), 100 Meter Rücken für Herren(Entſcheidung), 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen für Damen(Ent⸗ ſcheidung). Waſſerball. Boxen, Fechten eee eee (Dreſſurprüfung für Militärpferde). N Segeln, Reiten, 700600 1 N 10 0 ö Haiti, Belgien und Chile mit je zwet, . * 1* 8 * b 2 Donnerskag, den 9. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 7 77. Seite. Nr. 367 * Dalbergstr. 22a der Leichenhalle aus statt. Am Dienstag abend 7 Uhr wurde meine gute Frau, unsere über alles geliebte, unvergeßliche, treubesorgte Mutter Schwester, Schwägerin, Tante und Schwiegermutter, Frau Johanna Truckenmüller geb. Bühlmaler im Alter von 55 Jahren plötzlich nach kurzer Krankheit aus unserer Mitte genommen. Mannheim, den 8. August 1928 Die trauernden Hinterbliebenen: Fam. doh. Truckenmüller Fam. Hch. Hofmann Fam. dak. Hammerstein Die Beerdigung findet am Freitag nachm. 3 Uhr von 7 46122 Auf Grund des im Deutſchen Reichsanzeiger vom 18. öffentlichten Proſpektes ſind auf unſeren Antrag NM. 50 000 000.— auf den Inhaber lautende Stammaktien 1250000 und 280001 330 000 330 001-380 000 Stück 30000 über je RM. „ 80 000 8000 * 300.— 1000.— 9 .*. ** und M. 20 000 000.— d Rm= 1½790 kg Feingold) 0% ge hypothekarisch eingetragene Teilschuldverschreibungen vom 1. April 1930 ab bis ſpäteſtens 1. April 1951 zu 105% rückzahlbar, Geſamtkündigung jederzeit mit dreimonatiger Friſt auf einen Zinstermin zu 105% zuläſſig Stück 8000 über je RM. 500.— Nr. 18000 „ l 10 8001-18 000 „ 2000„„„ 3000.—„ 18001-20000 der Dalmler- Benz Aktlengesellschaft In Berlin zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer Börſe zugelaſſen. Mannheim, den 6. Auguſt 1928. Rheinische Credithank barmstädter& Nationalbank Kommandlitgesellschaft auf Aktien Filiale Mannheim. 60.— Nr. „ 250001 280000 „ 380001888 000 Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft Filiale Dresdner Bank Flliale Mannheim. April 1928, II. Beilage, ver⸗ Mannheim Amtliche Bekanntmachungen Aenderung der Bau⸗ und Straßenfluchten bei der Reis'ſchen Fabrik in Friedrichsfeld. Durch vollzugsreifes Erkenntnis des Ve⸗ zirksrats Mannheim vom 28. Juni 1928 wur⸗ den die Bau⸗ und Straßenfluchten in der Reisſtraße zwiſchen der Kurfürſten⸗ und Fabrikſtraße in Friedrichsfeld nach Maßgabe der vorgelegten Pläne für feſtgeſtellt erklärt. Die Einſicht des Ortsſtraßenplanes iſt jedermann während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden auf dem Rathaus in Friedrichsfeld gebührenfrei geſtattet. Mannheim, den 1. Auguſt 1928. Badiſches Bezirksamt— Abteilung II. Intl. Veröffentüehungen fer stadt Mannheim Städtiſche Krankenanſtalten. 30 Am Verfaſſungstag(11. Auguſt]) iſt kein Beſuchstag. Beſuchstag Sonntag, den 12. Aug. Sielbau arbeiten. Die Ausführung von ca. 900 lfd. Meter Steinzeugrohrſiele von.25,.30,.35 und .40 Meter J. W. einſchließlich der Spezial⸗ bauten, ſowie von 33 Stück Ableitungsſtränge für die Straßeneinläufe in den projektierten Straßen des früheren Schützengeländes im Baugebiet Unterfeld⸗Waſſerbett in Feuden⸗ heim ſoll öffentlich vergeben werden. Ver⸗ dingungsunterlagen erhältlich zu.10 R. im Zimmer 137 neues Rathaus N 1. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bis 20. Auguſt 1928, vormitt. 11 Uhr, beim Tiefbauamt, Abteilung Stelhau, R 5, Zimmer 160/11 einzureichen. 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Man hatte vorausgeſehen, daß eine Menge von Betrieben— in erſter Linie die kleineren und mittleren Induſtrie⸗ und Han⸗ delsunternehmnugen— dem anfänglichen, ſtarren Wirtſchaftszuſtand nicht gewachſen ſein konnten, daß alſo für das erſte Quartal 1928 eine bedeutende Zunahme von Fallimentserklärungen erwartet wer⸗ den mußte. Nunmehr liegen die ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen des erſten Quartals vor. Die aus ihnen klar hervorgehende„Wirklich⸗ keit“ übertrifft alle Erwartungen, ſelbſt die ſchwärzeſten Vermutungen der Wirtſchaftspeſſimiſten, die einen negativen Verlauf der Wirt⸗ ſchaftsſanierung Italiens vorausgeahnt hatten. Es waren in den Monaten Januar, Februar und März 1928 3389 Betriebe, die ihre Zahlungen eingeſtellt haben, wobei— was hier ſofort geſagt ſein ſoll— nach proviſoriſchen Berechnungen die Paſ⸗ ſiven im Durchſchnitt von vorhandenen Akttven nur in der Höhe von 36,4 v. H. gedeckt ſind, während im vergangenen Jahr die Durch⸗ ſchnittsdeckung im allgemeinen etwa 54,3 v. H. betrug. Von den 3339 Bankerotterklärungen entfallen auf den Monat Januar 1051, auf den Monat Februar 1030, auf den Monat März 1258. Um dieſe Zahlen ihrer ganzen Bedeutung nach zu verſtehen, iſt ein Vergleich mit der mittleren Monatsziffer des vergangenen Jahres erforder⸗ lich, ſowte auch ein Vergleich mit den entſprechenden Vorkriegsziffern und denjenigen des erſten Quartals 1928 in den Hauptwirtſchafts⸗ ländern Europas. Aus der Zeitſchrift„Wirtſchaft und Statiſtik“ geht für Deutſch⸗ land eine mittlere Monatsziffer von 815 Fallimentserklärungen für das Vorkriegsjahr 1913 hervor; die Zahlen für 1928 ſind folgende: für den Monat Januar 766, für Februar 699, für März 791. Die entſprechenden Zahlen für England(nach dem„Bulletin menſuel de ſtatiſtique“ des Völkerbundes) ſind: Zahlungseinſtellungen 1918 294; Januar 1928 425, Februar 413, März 446. Für Frankreich(nach der„Statiſtique Generale de la France“): 1918 779; Januar 1928 808, Februar 784, März 740. Für Italien ergibt ſich eine mittlere Monatsziffer von 596 für bie Vorkriegsjahre 1912⸗14; für die erſten Monate des laufenden Jahres ſind die Zahlen, wie bereits oben angeführt: Januar 1051, Februar 1030, März 1258, während die mittlere Monatsziffer für das Jahr 1927 nur 918 war. Von den 3339 Bankerotterklärungen des erſten Quartals 1928 ſind den ein⸗ zelnen Appellationsgerichten(zugleich Induſtriezentren) zuſtändig: Mailand 574, Turin 306, Venedig 368, Bologna 380, Neapel 285, Flo⸗ renz 229, Genua 216, Brescia 198, Rom 157, Bari 149. An Wech⸗ ſeln wurden in den drei erſten Monaten dieſes Jahres 67 085 pro⸗ teſtiert, gegenüber 65 741 Wechſeln in der entſprechenden Periode des Vorjahres. Dieſe Gegenüberſtellung von Zahlen muß deutlich zeigen, daß Italien ſeine Sanierungskriſe noch lange nicht überſtanden hat, wenn dies auch immer und immer wieder von den optimiſtiſchen italien iſchen Wirtſchaftspoltttkern behauptet wird; die übrigen Wirtſchaftsländer ſcheinen jedoch ziemlich zu einem beruhigten, den Vorkriegsjahren faſt abgeguaten Wirtſchaftszuſtand zurückgekehrt zu ſein, ſoweit wenigſtens die Wirtſchaftsſicherhelt mit zu⸗ oder abnehmenden Fällen von Zah⸗ lungseinſtellungen in Zuſammenhang gebracht werden kann. Auf der einen Seite hat der gegenwärtig erſtarrte Wirtſchaftsmechanismus Italiens bereits bazu geführt, daß die ſtabiliſierte Lira ber finanztel⸗ len Depreſſion nachgab und ſtändig im Werte ſank; auf der anderen Sette nun wirkt ſich der Druck, von Monat zu Monat ſtärker werdend, auf Handel und Induſtrie aus, durch anwachſende Zahlungsſchwierig⸗ keiten und den davon abhängenden, ſich mehrenden Bankerotterklärun⸗ gen. Die Feſtigung der Wirtſchaft, die mit der Feſtigung der Valuta erwartet worden war, iſt alſo nicht eingetreten. Man glaubt, daß in der nächſten Zeit noch eine beträchtliche Anzahl von Handels⸗ und In⸗ bduſtrieunternehmen, beſonders die mittelgroßen Betriebe, zur Zah⸗ lungseinſtellung gezwungen ſein werden, da ſie nicht über die notwen⸗ digen Reſerven verfügen, mit denen ſie der allgemeinen Abſatzſtockung begegnen könnten. Doch auch den Großunternehmen gelingt es nur mit den größten Anſtrengungen, die verhängnisvollen Folgen der Lira⸗ ſantierung zu überſtehen. Vereinigte Glanzſtoff-Fabriken Aus dem Proſpekt— Guter Zwiſchenabſchluß Im Proſpekt der Ver. Glanzſtoff⸗Fabriken über 15 Mill I neue Aktien aus der Kapitalerhöhung vom April d. J. wird u. a. über die Geſchäfts lage mitgeteilt, daß die G. hofft, für das laufende Gg. wie⸗ der ein befriedigendes Ergebnis in Aus ſicht ſtellen zu können. Nähere Einzelheiten über die augenblickliche Lage(an⸗ geſichts der ſonſt zu beobachtenden Konjunkturabſchwächung) werden nicht gemacht. Der Veröffentlichung iſt weiterhin eine Ueberſicht über den Stand auf 30. April d. J. beigegeben. Dieſe zeigt gegenüber 1927 folgende Veränderungen: 8,57(5,36) Mill.„ Vorräte, 29,77(25,25) Mill.„ Schuldner(dabet iſt zu berückſichtigen, daß die hierin enthal⸗ tenen Forderungen an die Konzerngeſellſchaften auf 8,5(12) Mill. zurückgegangen ſind); ferner 51,76(71/91) Mill. 4 Bankguthaben, andererſeits 49,78(46,14) Mill. // Gläubiger hiervon 26,37 Mill. Bankſchulden). Aus der Verſchmelzung der Bayeriſchen Glanzſtoff⸗ fabrik AG. und der Vereinigten Kunſtſeidefabriken AG. Frankfurt am Main⸗Kelſterbach ergab ſich ein buchmüßiger Ueberſchuß von rund 460 000 4, der als Abſchreibung auf die übernommenen Vermögens⸗ werte verbucht wurde. In Kelſterbach ſei eine neuzeitliche Kraftanlage von 5000 Kw. im Bau, ſo daß demnächſt auf eigene Stromerzeugung übergegangen werden könne; das Aus bau programmſeiaber noch nicht abgeſchloſſen. Bei der Glanzſtoff Courtaulds Gmbß. ſei der Betrieb im April 1928 in geringem Umfange auf⸗ genommen worden. 5 5 In den dauernden Beteiligungen ſinb gegenüber dem letzten Proſpekt einige weſentliche Veränderungen ein⸗ getreten. Die Beteiligungen von 1639 800 öſterr. Sh.⸗Aktien an der Erſten öſterreichiſchen Glanzſtoff.⸗G. in St. Pölten hat ſich auf 30. April auf 6 276 000 Sh. erhöht, ebenſo die Beteiligung an der Enka auf 2351000(gegen bisher 1870 000 holk. Gulben⸗ Aktien) und unv. 8000 Gulden.⸗A. Zu den 50 Mill. Gulden⸗St.⸗A. der Maekubee, der Dachgeſellſchaft der Enka, wurde ein Anteil von 1 Mill. Gulden neu erworben. Bei der Seta Bemberg S. A. in Mailand hat ſich die Beteilgung von 2,4 auf 3,2 Mill, Lire erhöht, wobei auf die neun Aktien noch 50 v. H. einzuzahlen ſind. Da die Superteſſile S. A. ihr.⸗K. von 60 auf 90 Mill. Lire erhöhte, iſt die Beteiligung gleichzeitig um weitere 6 Mill. Lire auf insgeſamt 8 Mill. Lire, auf die noch 75 v. H. einzuzahlen ſind, ge⸗ ſtiegen. Der Betrieb der neuen Glanzſtoffwerke.⸗G. Breslau ſteht unmittelbar vor der Eröffnung. Die übrigen Be⸗ lelligungen ſind in dem Prroſpekt unverändert angegeben. Der Geſamtumſatz der dem Verkaufskontor angeſchloſſenen Geſellſchaften(nämlich Glanzſtoffgeſellſchaft ſelbſt, der Stapelfaſer⸗ fabrik Jordan u. Co., der Glanzfäden.⸗G., der Deutſchen Celta .⸗G., ſowie der ehemaligen Vereinigten Kunſtſeidefabrik.⸗G. und der Bayeriſchen Glanzſtoffabrik.⸗G.) ſtellte ſich im G. J. 1927 auf 73 Mill... 1 Jahresbericht der Liguidationskuſſe. Die Liquidationskaſſe AG. Berlin, legt den dritten Jahresbericht vor. Nach den beiden erſten Aufſtiegsjahren hat das oͤritte Jahr die weitere Befeſtigung der Ge⸗ ſchäfte gebracht. Am 30. Juni 1028 betrug dle Zahl der Mitglieder 502(498); mit weſentlichen Aenderungen iſt in dieſer Hinſicht wohl kaum mehr zu rechnen. Das rückgängige Börſengeſchäft kennzeichnet lich in den geringeren Einnahmen, ſie betrugen 1,7(2,9) Mill. R. /. Die Handlungsunkoſten blieben demgegenüber faſt unverändert. Auch die Bilanzpoſten ſind wenig verändert. Die bereits ſtattgefundene Mitgliederverſamlung genehmigte den Abſchluß und die Regularien. Während des ganzen Jahres ſind keinerlei Zahlungsſchwierigkeiten irgendeines Mitgliedes aufgetreten, es brauchten auch keine Exeku⸗ onen für Rechnung der Kaſſe vorgenommen zu werden. Arheiterentlaſſungen beim Stahlverein. Im Ruhrbergbau hat ſich die Arbeitsmarktlage weiter verſchlechtert. In den Zechen, die der Vereinigte Stahlwerke AG. gehören, kamen in den letzten Wochen insgeſamt 1400 Bergarbeiter und 0 Angeſtellte zur Entlaſſung, Außer dieſen Entlaſſungen ſind zum 15. Auguſt weitere umfangreiche Kündigungen erfolgt, ſo daß für die Zukunft mit einer ſtärkeren Belaſtung des bergbaulichen Arbeitsmarktes gerechnet werden muß. „ Adler⸗Farbenwerke und chemiſche Fabrik, AG., Gobesberg. Der GV. am 28. Aug. wird eine Erhöhung des AK. um 1 625 000.“ auf 2 Mill..“ vorgeſchlagen werden. * Neue Angliederungsverhandlungen der Deſchimag. Die ſchon im Vorjahr einmal unverbindlich gepflogenen Verhandlungen über eine Eingliederung der reſtlichen Werftunternehmungen in die Gruppe der Deutſchen Schiſſs⸗ und Maſchinenbau⸗AG. in Bremen ſollen laut„Hamb. Fremdenbl.“ wieder aufgenommen worden ſein. Nachdem zunächſt zwiſchen den bereits zum Konzern gehörenden Stettiner⸗Oderwerken und der Nueske u. Co. Werft AG. die Ver⸗ ſchmelzung beſchloſſen hat, ſollen nunmehr auch die Flender Werft⸗ Lübeck und die Krupp⸗Germania⸗Werft in Kiel ſowie die Howaldt⸗ Werke in Kiel zu einem Anſchluß bereit ſein. Gleichzeitig würden mit der Schichau⸗Werft in Elbing Verhandlungen gepflogen, deren Status bei unbeſriedigendem Auftragsbeſtand durch Reichskredite (angeblich 10—15 Mlll.) ſtark angeſpannt ſcheint. Oh diesmal aus dieſen immer wleder auftauchenden Gerüchten ein praktiſches Ergeb⸗ nis herauskommt, läßt ſich nicht vorausſagen, zumal bie wichtige Stellungnahme der unabhängigen Großwerften(Blohm u. Voß, Deutſche Werft, Bremer Vulkan) noch nicht ſo weit geändert iſt, daß sie bereits wäre, gegebenenfalls zum Teil an den der Deſchimag accu Eibe * Aufträge der franzbſiſchen Slbbahn⸗Geſellſchaft an Brown Boveri. Die Compagnie des Chemins de Fer du Midi erteilte für die bereits geſtern gemeldete Elektrifizierung der Südbobu der Brown, Boveri u. Cie.,.⸗H. Man n heim den Auftrag auf dle elektriſche Ausrüſtung von 24 Umformer ſtationen(60 000 Volt Drehſtrom in 1500 Volt Gleichſtrom) für die Strombelieferung ihrer Bahnlinien. Die Statlonen werden teils mit Gleichrichtern, teils mit Einankerumformern ausgerüſtet. Der Auftrag wird von Brown Boveri zuſammen mit der Comvagnie Eleetro⸗ Mécankque, Paris, und der Compagnie Francaiſe Thomſon⸗Houſton, Paris, durchgeführt. Der Markanteil wird über Reparationskonto verrechnet. * Daimler⸗Benz AGG. Die 50 Mill. Inhaberſtammaktien und 20 Mill. 4 6 v. H. Teilſchuldverſchreibungen wurden zum Handel und zur Notlerung an der Mannheimer Börſe zugelaſſen. (Siehe Anzeige.) * Die Aufteilung der Fabrikation bei Opel. Wie wir von der Verwaltung der Opelwerke erfahren, entſpricht die vom Aufſichtsrat der Elite⸗Diamant⸗Werke ausgegebene Meldung, wonach alle Fabri⸗ kattonszweige dieſes Unternehmens, wie Fabrikation von Motor⸗ rädern, Automobilen ued Strickmaſchinen, unverändert und ſelbſtäu⸗ dig wie bisher weitergeführt werden, in vollem Umfange den Tat⸗ ſachen. Es ſet unverſtändlich, wie aus⸗dleſer Veröffentlichung eine Stellungnahme des AR. der Elite⸗Diamant⸗Werke gegenüber den Opelwerken herausgeleſen werden könne, da ja der Agi. der Elite⸗ Diamant⸗Werke mit den Opelwerken tdentiſch ſei und die Herren Fritz von Opel und Hans von Opel als Vorſitzende des AR. tätig ſeien. Die Opelwerke werden in Rüſſelsheim die Fabrikation von Motorrädern nicht aufnehmen, ſondern laſſen ihre eigenen Konſtruk⸗ tionen weiter in Brand⸗Erbisdorf, einem Zweigwerk der Elite⸗Dia⸗ mant⸗Werke herſtellen. Die Fabrikationszweige der beiden Unter⸗ nehmungen werden ſich alſo in Zukunft wie folgt verteilen: Opel⸗ werke: Automobile, Laſtwagen und Fahrräder, Erzeugung und Ver⸗ kauf ſowie Motorräder⸗Verkauf. Elfte⸗Dlamant⸗Werke: Automobile, Vaſtwagen, Motorräber, Fahrräder, Strickmaſchinen, Erzeu⸗ gung unb Verkauf. An die Zuſammenfaſſung oder Stillegung einer dieſer Zweige ſet nicht im geringſten zu denken, da für die beider⸗ ſeitige Fabrikation vollkommen getrennte Abnehmerkreiſe in Be⸗ tracht kämen. Weitere Automobilverſchmelzung in Amerika. Nachdem kürzlich durch Verſchmelzung der Automobilfabriken Dodge und Chryflet die drittgrößte Gruppe der amerkkaniſchen Automobilinduſtrie, ins Leben gerufen wurde, wird jetzt ein weiterer bedeutender Zuſammen⸗ ſchluß gemeldet. Die Automobilfirmen Pierce, Arrow und Studebacker künbigen an, daß ſie ſich demnächſt verſchmelzen werden. Damit ent⸗ ſteht abermals ein großer Autokonzern in den Verein. Staaten, und zwar nunmehr unter den führenden Gruppen der vierte. Vom füddeutſchen Kohlenmarkt Der Verkauf von Ind uſtriekohlen in Sücdeutſchland iſt weiter im Rückgang begriffen, ſoweit es ſich um Herkünfte von der Ruhr handelt. Es zeigt ſich, daß die Textilinduſtrie, die im heftigen Wettbewerb mit der elſäſſiſch⸗franzöſiſchen und der tſchechoſlowatiſchen Konturrenz liegt, weniger Bedarf als vorber hat; auch die Metan⸗ induſtrie braucht nicht mehr ſoviel Kohlen als früher, dagegen ſind die gut beſchäftigten Ziegeleien und die Zement⸗ ſowie die Auto⸗ mobilinduſtrie nach wie vor gute Abnehmer. Auch die chemiſche und die Papierinduſtrie erweiſen ſich als gut beſchäftigt. Neuerdings zeigt ſich etwas vermehrter Bedarf für Nußkohlen und Steinkohlenbriketts zu Druſchzwecken. Einen gewiſſen Ausgleich ſchafft auch der ſtärkere Kohlenbedarf der Werke mit eigenen Kraftanlagen, die ebenſo wie die großen Elektrizitätswerke, bei dem jetzigen nleörigen Waſſerſtand Kohlen in zunehmendem Umfange gebrauchen. Dieſer Niedrigwaſſer⸗ ſtand hat auch zu einer Beſeſtigung der Kohlenfracht im freien Frach⸗ tenmarkte geführt. Es ſind auf dem Rhein Aufleichterungen nötig und die Fracht iſt von Rotterdam nach Mannheim einſchließlich Schleppen für die Tonne in den letzten Tagen von.70 auf.75 fl. 1 8 5 Nach Baſel wird jetzt auch auf dem Kanal nicht mehr ge⸗ ahren. Auch für Haus brandkohlen herrſcht ſozuſagen Ferlenſtim⸗ mung. Die Sommerpreisermäßigungen für Antrahzit, Nuß J und II haben aufgehört. Eine Ermäßigung wird ſetzt nur noch für Nuß III in Höhe von—4., die Tonne, aber auch nur noch für den laufenden Monat Auguſt, gewährt. In ſteigendem Maße gelangen engliſche Kohlen zur Ver⸗ wendung, die namentlich von den füddeutſchen ſtädtiſchen Gaswerken bis nach Württemberg und Bayern binein(für Bayern auf dem Main bit Aſchaffenburg und von da auf dem Kanal weiter ſchwimmend), in ſtärkerem Umfange bezogen werden, da ſich dieſe engliſchen Gaskohlen frei Verbraucherſtelle um etwa 4/ billiger als gleichartige deutſche Kohlen ſtellen. Die deutſchen Kohlenpreiſe haben bekantlich ſelt 1. Mal keine Verändermug mehr erfahren. Wle ſich die oberſchleſiſche von der polniſchen Kohlen⸗Dumping⸗ politik hart bedrängte Kohle kämpfend um ihren Abſatz bemüht, geht daraus hervor, daß ſie bereits bis in die Pfalz vorgedrungen iſt, dies im Wettbewerb gegen die frachtgünſtiger geſtente Saar kohl e) die ihrerſeits in Bayern nach Abſatz ſucht. Es ergibt ſich alſo wieder das Bild, daß die Kohle ſpazierengefahren wird, indem ſich Kohlen⸗ züge auf ber Fahrt von Oſten nach Weſten und umgekehrt von Weſten nach dem Oſten kreuzen.— Neben der engliſchen Kohle findet ſich jetzt auch holländiſche Kohle, die unter Ausnutzung der freien Frachten den Rhein heraufkommt, in ganz Süddeutſchland. Dieſe Kohle wird, da es ſich bei ihr meiſt um Fettkohle handelt, von der engliſchen Gaskohle heftig bedrängt. Wer in der Lage iſt, beide Her⸗ künfte verwenden zu können, zieht meiſt engliſche Kohle vor, weil 8 den Ratlonaliſterungsbeſtrebungen notwendigerweise entſtehenden Sagen teilzunehmen. er daran noch mehr ſpart. Insbeſondere in der letzten Zelt find umfangreiche deutſche Käufe enaliſcher Kohle erfolgt, weil dle Erport⸗ — 8 prämie bes engliſchen Verkaufskartells erhebliche Erſparniſſe ermög⸗ licht. Die neuen engliſchen Subventionspläne für die Kohlenfrachten dürften ſich im übrigen für den deutſchen Kohlenabſatz am ſtärtkſten auf den ſkandinaviſchen Märkten auswirken und ſie ſind deshalb geeignet, die Stellung des engliſchen Kohlenbergbaues für ſeine Quotenanſprüche bei einer etwaigen internationalen Syndizlerung und Aufteilung der Märkte entſprechend zu ſtärken. Am Saarkohlenmarkk ſind weſentliche Veränderungen nicht eingetreten. Die Gefahr des Saarbergarbeiterſtreiks, die für den 1. Auguſt drohte, iſt beſeitigt, was der Beſonnenheit und dem Ver⸗ antwortungsgefühl der ſaarländiſchen Bergarbeiterſchaft zu danken iſt. Das Ergebnis der Verhandlungen, die die Regterungskommiſſion des Saargebietes zur Beilegung des Lohnkonflikts im Saarbergbau mehrere Tage lang in Paris geführt hat, beſteht darin, daß die durch die Organiſationen geforderte Lohnerhöhung zwar nicht bewilligt wurde, die Regierungskommiſſion jedoch beſchloſſen hat, mit Rückſicht auf den Lohnausfall, den die im Saargebiet beſchäftigten Bergarbeiter durch die Feierſchichten hatten, ihnen eine einmalige Beihilfe von 100 Frk. am dritten Zahltage im Auguſt zu zahlen. Die Regierungskommiffion erklärte u.., die Unmöglichkeit einer Lohnerhöhung ergebe ſich aus der jetzigen Lage des Kohlenmarktes, die dem Bergbau nicht geſtatten würde, erhöhte Laſten zu tragen, daß ſie aber geneigt ſei, wieder mit den Organiſationen zu verhandeln, wenn die wirtſchaftliche Lage der Bergbauverwaltung eine tatſächliche Beſſerung aufweiſe. Die Gewerkſchaften haben unter Berückſichtigung der augenblicklichen Lage im Saargebiet dieſem Ergebnis zugeſtimmt. Das Koksgeſchäft flaut in Süddeutſchland jetzt auch ab, weil der Sommerrabatt nicht mehr ſo hoch iſt als bisher. Er beträgt bei Brechkoks 1 und II nur noch 1 /, bei Brechkoks II nur noch 50 Pfg. die Tonne. Auch hierzu iſt zu bemerken, daß dieſe Ermäßi⸗ gung nur noch für den Monat Auguſt Geltung hat. Das Geſchäft in Braunkohlen war in der letzten Zeit noch ſo lebhaft geweſen, daß rheiniſche Braunkohlenbriketts auf abſehbare Zeit hin in freien Mengen ausverkauft ſind. Die Lager am Oberrhein ſind gut verſorgt, ſo daß ſelbſt bei einem weiteren Rückgang des Rheinwaſſer⸗ ſtandes keinerlei Bedenken hinſichtlich der Belieferung der ober⸗ rheiniſchen Verbraucher beſtehen können. Seitdem der Streik in der Rheinſchiffahrt beendet iſt, haben die Bezüge über die Waſſer⸗ ſtraße gegenüber dem Streckenbezug erheblich zugenommen, da doch nennenswerte Ausfälle in der Zufuhr nachgeholt werden mußten. Die Bezüge, die in den erſten beiden Dritteln des Vormonats noch bei den Zechen direkt zur Lieſerung auf dem Schienenwege er⸗ folgt ſind, fallen jetzt wieder vollſtändig weg, da neue Käufe durch⸗ weg wieder ab oberrheiniſchen Lagern abgeſchloſſen werden. Für die Außlandskohle dürfte ein weiteres Fallen des Rheinwaſſerſtandes unter Umſtänden erhöhte Frachtkoſten bedeuten, ſo daß in dieſem Falle ein allmähliches Anpaſſen der Preiſe der Auslandsware am die Ruhrkohlenpreiſe zu erwarten wäre. E Der Kaul chuk Der Kautſchuk iſt in kürzeſter Zeit ein wichtiges Handelsprodukt geworden, insbeſondere, nachdem das Automobil als Verkehrsmittel immer weitere Kreiſe der Bevölkerung erfaßt und daher immer grö⸗ ßere Mengen Bereifungsrohſtoff gebraucht wird. Der Rohgummi⸗ verbrauch der einzelnen Länder zeigt folgende Ueberſicht: Land in 1000 v. H. des Welt⸗ Land in 1000 v H. des Welt- Tonnen verbrauchs 2 2 5 N 25.4 8 ex,. gaaten 53„ a 8 73 Raaba 2005 97 Frankreich 1 3 85 Amerſfa 2925.2 79,8 Belgien u. Holland 3, 6 1 150. 140 85 Afien 18,8.8 kandinavien 0 1 A li.1.3 Rußland 9.6 3 5 Spanien.5.5 Andere Länder.5.5 Europa 184,5 24,1 Welt 556,6 1000 Etwa 70 v. H. des Weltverbrauchs an Rohgummt entfallen heute auf die Vereinigten Staaten. Erſt in weitem Abſtand folgt Frank⸗ reich mit 7,2 v. H. 5 Vor dem Kriege ſpielten als Karrſchukproduzent Braſtlien und der Kongoſtaat dite Hauptrolle, auf die faſt 60 v. H. der Weltkautſchuk⸗ probuktlon entfielen. Hterbei handelt es ſich faſt ausnahmslos um Wilökautſchuk. Die großen Plantagen, vor allen Dingen in den Malapiſchen Staaten und in Niederländiſch⸗Indien, haben den Anteil der einzelnen Länder an der Produktion ſtark verſchoben. Kautſchukprobuktion: 191 1926 Land in 1000 To. v. H der Welt in 1000 To. v.§ der Welt Malaitſche Staaten 33 29 0 208,7 48,1 Piederländiſch⸗Indien 5 455 211.8 82.6 Ceylon 11 9,6 59,9 9,2 Brſtiſch⸗Fndien 1 0. 10% 176 Britiſch⸗Borneo 1 0,9 6,1.0 Sarawak—— 10.2 108 Indochina—— 6,6.0 Braſilien 39 34.2 20 4.1 Sonſtige Länder(Kongoſtaat) 24 21.1 18,8.9 Welt 1 100,0 648,2 100% Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen ö 8. 9. 8 9. 3 9. New⸗ Dort,„485,500 485 88 1 5 79„ 25.22 J 25,2 Stockholm. 18.18 18,14 Paris,. 124.0812, Holland.„12,08 12,0 Madrid 29,08 Brüſſell 1.88 Oslo.. 18,18 18,4 Mafland.. 92,75 82 80 Kopenhagen„18.17 18,22 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1948 und Pfunde mit 20,8625 gehandelt * Karlsruher Produkten börſe vom 8. Auguſt. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel. Die rückläufige Tendenz am Brotgetreide⸗ markt hält an. Das Geſchäft iſt dementſprechend klein. Futtermittel und Mats haben an Intereſſe eingebüßt. Süddeutſcher Weizen, neue Ernte 2525.50, deutſcher Rogen, neue Ernte 23.50—24, Sommer⸗ gerſte, neue Ernte, je nach Qualität 27.50—28.50, Futtergerſte, je nach Qualität 22.50—25, deutſcher Hafer, neue Ernte, je nach Qualit. 2223, Platamais, bezugsſcheinpflichtig, Auguſt⸗Lieferung 24.75 bis 25.25, Weizenmehl, Mühlenforderung 34.25—34.50, Roggenmehl, Müh⸗ lenforderunng 34.50— 95.50, Grüne Kernen, mit Sack, ab Station, 1, Sorte 8988, 2. Sorte 65—70, Mahlware 55, Weizenfuttermehl 17 (Speziglfabrikate entſprechend teurer), Weizenkleie, fein, per Auguſt 1444.25, grob, per Auguſt 14—14.25, Blertreber, je nach Qualität 18.75—19, Malzkeime, je nach Qualität 18.25—18.75, Trockenſchnitzel ohne Angebot, Rapskuchen, aus deutſcher Saat, loſe 1919.50, Erd⸗ nußkuchen, loſe 24—24.78, Kokpskuchen nicht angeboten, Soyaſchrot, Mannheimer Fabrikat, mit Sack 22.50—22.75, Leinkuchenmehl, je nach Gehaltsgarantie 2523, Spelſekartoffeln, gelbfleiſchige, neue Ernte 14.50—15, weißfleiſchige, neue Ernte 112.25 R.— Rauh⸗ ſuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte 8 bis .50, Luzerne, je nach Qualität, neue Ernte.5010, Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt, neue Ernte.75.25.. Alles per 100 Kilo, Mühlenfabrikate, Mais, Biertreber, Malzkeime und Grüne Kernen mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack, Frachtparität Karlsruhe bzw. Fertgfabrikate Parität Fabrlkſtation. Waggonpreiſe. Kleinere Quantitäten entſprechende Zuſchläge. Alle Preiſe von Lan⸗ desprodukten ſchließen fämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Karlsruhe entſtehen, und die e ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu erten. Berliner Metallbörſe vom 8. Auguft Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 8, 8. 6. e 189,78 189,75 Aluminium in 85 Rafſinadekup er———.— arren.94.94 Blei—.——.— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bb. Pr.). Hüttenzinn—.——.— 99 1——— 5 7 8,50.50 attenzin 2————.— ntimon 0,85-0. 90 0,870.92 Aiuminſum.90 1,90 Silber für 1 Gr. 81.82.50 908060. London, 8. Augnſt.(Metalle). In Oft. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. . 8 Blel Kupfer Kaſſa 83,88 62,50 beſtſeleet 68,50 66,50 Zink 2485 2450 de. 3 Monat 68.— 62.95 Nickel D e ueckſtb. p. Fl. 21.28 22.— 90. Electrol. 68 88 69,25 Zinn Kaſſa 218,8 21880 Reau ue—.——— 2 . Donnerstag, den 9. Auguſt 1929 Neue Maäunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 Bei der Première — in der Hauptrolle e 8 1 5 8 8 Heute und falgentde Tage! Erstaufführung! ber Fim von sehnsucht, Grazie und Schelmereil rhält 4 2 ienstmann Nach dem Lustspiel „Die beiden Seehunde“ von Karl Rößler Im Iurnam/ n ll Werner Tchad V, luarlotte Ander Anfangszeiten: .00,.05,.05,.10,.10,.30 Uhr. 7 Die 6 0 ihn he dong Eine pikante Angelegenheit um ein Königspaar. Operetten- 1 In den. 15 ane e e LANE HAD eute donnerstag Käthe v. Nagy, Luigl Serventi, Kurt Schwarzwaldmädel Vespermann, Ida Wüst, Ferd. v. Alten 8 In der Premleten-Besgtzung Morgen rreuag 85 abends 8 Uhr Einmalige Aufführung Dreimaderlhaus Karten.80 bie Mk. b.— bel Heckel, 93. 10, Mannheimer Musikhaus, im Verkehrsverein u. a. d. Abendkasse. Umgaukelf von den einschmeichelnden Melodien der All-Wiener-Walzer rolli ein Siück seliger ver- gangenhelf als eln enizückendes Bild an unserem i Auge vorüber. Sehr teichhaltiges Beiprogramml wachmittags 3— 6 Uhr klelne Eintrittspreise ö U Mx. O. 70,.90, 120,.40,.80 Aussichiswagen der Mannheimer Omnibus-G s. m. h. 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