* Donnerskag, 9. Auguſt 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Abend ⸗ Ausgabe Ar. 366— 139. Jahrgang rSoitung annheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 597 9 je einſg. Kolbnelzeile für Allgem. Wegen 9,40 Nm. ellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere we⸗ walt, Streils e uſw. 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In Baden⸗Baden, wo er bis Mitte Juli war, ging es ihm verhältnismäßig gut, er kam aber in ziemlich ſchwachem Zuſtand in Badenweiler an, ſo daß er dauernd behandelt werden mußte.— Behan⸗ beluder Arzt war Geh. Rat Dr. Schwörer. In der ver⸗ gangenen Woche wurde noch Geh. Rat Dr. Krehl aus Heidelberg zur Behandlung hinzugezogen. Auch er war zu⸗ ſammen mit Geh. Rat Dr. Schwörer der Anſicht, daß es in abſehbarer Zeit zu Ende gehen würde. Der Großherzog ließ lich in letzter Zeit noch einige Male in den Garten tragen, gehen konnte er nicht mehr. Geſtern abend ging es ihm ver⸗ hältuismäßig gut, um.30 Uhr trat plötzlich eine Herzſchwäche ein, von 10 Uhr ab war er bewußtlos und verſchied daun um.30 Uhr ohne jeden Todeskampf. In Badenweiler wurden aus Anlaß des Ablebens des Früheren Großherzogs von Baden ſämtliche Veranſtaltungen abgeſaat. Trauer im Lande Kein Badener mit Herz und Gemüt, von welcher Partei er auch ſei, wird dieſe ſchmerzlich überraſchende Trauerkunde ohne ein Gefühl der Ergriffenheit vernehmen. Auch über die Grenzen unſeres kleinen Landes hinaus, in ganz Süddeutſch⸗ land und auch in Norddeutſchland, wird man ehrliche Anteil⸗ nahme an dem Trauerfall bekunden. Die Revolution und all' die enttäuſchungsvollen Jahre, die ihr folgten, haben an der Sympathie, die man überall im badiſchen Volke dieſem im beſten Sinne des Wortes vornehmen Manne, dem Enkel Kaiſer Wilhelms I. und dem Urenkel der Königin Luiſe, ent⸗ gegenbrachte, nicht zu rütteln vermocht. Ueberall in Baden ſprach man von dieſem Sohne Großherzog Friedrichs., des unvergeßlichen Mitbegründers des Deutſchen Reiches, in all dieſen Fahren immer als von„unſerm alten Groß ⸗ herzog“. Das ergab ſich gans von ſelbſt daraus, daß das Intereſſe, das man an ſeiner vornehmen Perſönlichkeit nahm, die Ehrerbietung, die man ihm überall entgegenbrachte, keines⸗ wegs nur auf dem hohen Rang beruhte, ſondern auf den vor⸗ nehmen menſchlichen Eigenſchaften, die dieſen Fürſten auf deutſchem Throne auszeichneten. Deshalb ſchwanden dieſe Gefühle menſchlicher Sympathie und Hochachtung auch nicht, als die Parteileidenſchaften im Un⸗ glücksherbſt des Jahres 1918 ſo wild aufloderten und der Großherzog ſich genötigt ſah, dem Throne der Zähringer zu entſagen. Im Gegenteil haben gerade die Umſtände, unter denen er damals ſeinen Rücktritt vollzog und die Art, wie er es tat, die Sympathien, die man ihm entgegenbrachte, noch ge⸗ ſtärkt und erhöht. Wir erinnern uns heute an den Wortlaut der erſten Verzichterklärung, mit der er ſeinerzeit die Konfe⸗ quenzen aus der Lage zog und den damaligen Machthabern, die ſich nur ſchweren Herzens an den Großherzog heranwagten, in ſelbſtloſer Weiſe, nur auf das Wohl des Landes bedacht, ihre Schwierigkeiten erleichterte. Am 13. November beauftragte er den Staatsminiſter a. D. von Bodman, der proviſoriſchen Regierung folgende Erklärung zu übermitteln: „Ich will kein Hindernis derjenigen Neugeſtaltung der ſtaats⸗ rechtlichen Verhältniſſe des badiſchen Landes ſein, die die ver⸗ faffungsgebende Verſammlung beſchließen wird. Bis zu deren Eutſcheidung verzichte ich auf die Ausübung der Regierungsge⸗ walt. Ich wünſche auch für den Fall, daß die proviſoriſche Re⸗ gierung es für ein Gebot der Stunde erachten ſollte, die republi⸗ koniſche Staatsform ſchon vor der Entſcheidung der verfaſſungs⸗ mäßigen Verſammlung zu beſchließen, daß die Beamten im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicher heit ihren Dienſt weiterführen und daß niemand ſich durch Rück- ſicht auf meine Perſon oder die Treue und Anhänglichkeit für mich und mein Haus abhalten läßt, die Anordnungen der neuen Regierung zu befolgen. Gott ſchütze mein liebes Badener Land!“ Damit verzichtete der Großherzog auf ſeine Regierungs⸗ gewalt. Seine Familie ſiedelte am 17. November in das Gräf⸗ lich Douglasſche Schloß Langenſtein über. Am 23. November 1918 veröffentlichten die Blätter die Abdankungs⸗ ur kunde vom Tage vorher: „Mein und meiner Vorfahren Leitſtern wor die Wohlfahrt des badiſchen Landes. Sie iſt es auch bei dieſem meinem letzten ſchweren Schritt. Meine und der Meinigen Liebe zu meinem Volke höret nimmer auf. Gott ſchütze mein liebes Badener Land.“ Nun iſt dieſer im beſten Sinne des Wortes volkstümliche Mann und Fürſt im Alter von 71 Jahren den Weg ge⸗ gangen, den wir alle einmal gehen müſſen. Ueberblicken wir in dieſer Stunde ſeinen Schickſalslauf, ſo ergibt ſich folgendes Bild. Er wurde am 9. Juli 1857 in Karlsruhe als Sohn des Großherzogs Friedrich J. und deſſen 1923 geſtorbenen Gemahlin, der Großherzogin Luiſe, einer Tochter Kaiſer Wilhelm., geboren. Er ſtudierte in Heidelberg und Frei⸗ burg, wandte ſich aber dann der militäriſchen Lauf⸗ bahn zu, der er ſich mit beſonderem Eifer widmete. Im Jahre 1889 wurde er Oberſt und Kommandeur des badiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 113 in Freiburg. Als General⸗ major führte er 1891—93 die 4. Garde⸗Infanterie⸗Brigade in Berlin und von 1893—96 als Generalleutnant die 29. Divi⸗ ſion in Freiburg. Alsdann wurde er Kommandierender General des 8. Armeekorps in Koblenz. Als ſpäter ſein Wunſch, an die Spitze des in Baden ſtehenden 14. Armee⸗ korps geſtellt zu werden, von Kaiſer Wilhelm II. nicht erfüllt wurde, zog er ſich 1902 aus dem aktiven Dienſt zurück. Am 28. 9. 1907, nach dem Tod ſeines Vaters, beſtieg er als Großherzog Friedrich U. den Thron. Gleich⸗ zeitig wurde er auch in deſſen Nachfolge zum Generalinſpek⸗ teur der 5. Armeeinſpektion ernannt. Jedoch übernahm er ſpäter, wie alle regierenden Fürſten, im Kriege keinen Armee⸗ Oberbefehl. Als Regent bemühte er ſich ehrlich um das Wohl ſeines Landes. Schon in ſeiner Proklamation am Tage der Regie⸗ rungsübernahme nahm er, wie in faſt allen ſpäteren Aeuße⸗ rungen, ſtets Bezug auf das Vorbild ſeines Vaters, freilich konnte er ſich deſſen überragende Stellung nicht verſchaffen. Seinen Auffaſſungen nach war er vorwiegend Soldat, ent⸗ ſprechend ſeiner langen Dienſtzeit. Die Löſung größerer ſtaatlicher Aufgaben wurde während ſeiner Regierungszeit nicht erforderlich. Er war kein Freund der ſogenannten „Großblockpolitik“, die ſeit 1909 in Baden im Gange war, d. h. eines parlamentariſchen und wahlpolitiſchen Zuſammen⸗ arbeitens der bürgerlich⸗liberalen Parteien, einſchließlich der nationalliberalen Partei mit der Sozialdemokratie. Jedoch hat er ſeine Mißbilligung niemals öffentlich kundgegeben, ſo daß er auch von dieſer Seite aus davor verſchont blieb, in den Streit der Meinungen und Parteien hineingezogen zu werden.. Seit ſeinem endgültigen Thronverzicht lebte er ſtreng zu⸗ rückgezogen in Freiburg, Badenweiler und Baden⸗Baden. Seine einſtige Neſidenz Karlsruhe hat er nur noch einmal, und zwar beim Tode ſeiner Mutter, der Großherzogin Luiſe von Baden, betreten. Verheiratet war Friedrich II. ſeit 1885 in kinderloſer Ehe mit der Prinzeſſin Hilde von Naſſau. Seine Schweſter iſt die Königin Viktoria von Schweden. Thronfolger wäre der Prinz Max von Baden, bekannt als letzter Reichskanzler des Kaiſerreichs, geweſen. Es hat zwar heute, wo wir von den Nöten des Tages und all den kritiſch zugeſpitzten Forderungen der Gegenwart in einem Maße in Anſpruch genommen werden, wie wir es früher kaum gekannt haben, nur wenig Sinn, die Erinnerung an die Schreckniſſe der Novembertage von 1918 herauf⸗ zubeſchwören und alte Wunden aufzureißen. Das Eine aber kann man heute an der Bahre dieſes letzten Großherzogs von Baden doch ſagen: Wären alle Fürſten auf deutſchen Thronen ſo geweſen wie er, hätten alle die hohen menſchlichen Tugenden dieſes badiſchen Fürſten und ſeines großen Vaters gehabt, unter deren Regierung unſere badiſche Heimat überall in deutſchen Landen als das„Muſterländle“ bekannt und geprieſen wurde, dann wäre es in jenem Unglücksherbſt vielleicht nicht zu der Maſſenabſetzung der vielen Dutzenden von deutſchen Fürſten gekommen, Doch was geſchehen iſt geſchehen, das Rad der Geſchichte läßt ſich nie und nimmer zurückdrehen. Mit Ge⸗ nugtuung aber können wir heute feſtſtellen, daß kaum einer der vielen Fürſten, die wir gehabt haben, ſich in ſeinem Lande auch nach den Stürmen der Revolution noch ſolcher Sympathien in den breiteſten Schichten des Volkes erfreute, wie der Mann, der zehn Jahre lang auf dem alten Throne der Zähringer die Geſchicke unſeres badiſchen Landes leitete. Ein eindrucksvoller Beweis der guten Geſinnung, die man ihm entgegenbrachte, waren erſt noch im Vorjahre die Sympathiekundgebungen, die man ihm am 9. Juli zu ſeinem 70. Geburtstag entgegenbrachte. Ein ſchöner Ausdruck dieſer im Volke lebenden Gefühle war der Glückwunſch der badiſchen Regierung, in dem es u. a. hieß:„Die Regierung des Freiſtaates Baden gedenkt mit Hochachtung der Perſönlichkeit Friedrich II., der in vor⸗ bildlicher Gewiſſenhaftigkeit und Pflicht⸗ erfüllung ſeiner hohen Aufgabe gerecht zu werden immer beſtrebt war und deſſen Leitſtern bei Ausübung der durch die Stellung gebotenen Pflichten die Wohlfahrt des badiſchen Landes geweſen iſt.“ Nichts Beſſeres können wir tun, nicht ſchöner und er⸗ ſprießlicher können wir das Gedenken dieſes Mannes ehren, als daß wir uns heute aufs neue vornehmen, uns bei unſerer politiſchen Mitarbeit am Wohle des Staates von Grundſätzen leiten zu laſſen, die nach dem übereinſtimmenden Urteil aller Parteien den nun heimgegangenen Großherzog ausgezeichnet haben. H. A. Meiner. 2 Seite. Nr. 368 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 Der Kanzler wieder in Verlin — Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichs⸗ kanzler Hermann Müller iſt heute vormittag wieder in Berlin eingetroffen und hat die Geſchäfte der Kabinettsfüh⸗ rung wieder übernommen. Das Kabinett tritt, wie gemeldet, morgen nachmittag zu ſeiner erſten Sitzung nach den Sommerferien zuſammen und wird ſich u. a. auch mit den jetzt beginnenden deutſch⸗rumäniſchen Verhandlungen befaſſen. Verlin Paris Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Hugenbergpreſſe konnte man neuerdings wieder auf die Behauptung ſtoßen, daß der Reichsaußenminiſter ſich bereits dahin entſchloſſen habe, nicht nach Paris zu gehen, ſondern den Kelloggpakt von dem Botſchafter Herrn von Hoeſch unterzeichnen zu laſſen. Dieſe angeblich von„unterrichteter Seite“ ſtammende Meldung beruht, wie man uns verſichert, auf Kombinationen. Die Situation iſt nach wie vor unver⸗ ändert. Man ſollte das Rätſelraten über den etwaigen Be⸗ ſuch Dr. Streſemanns nun wirklich einſtellen, bis der Reichs⸗ außenminiſter eine präziſe Antwort erteilt. In der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe werden übri⸗ gens Nachrichten verbreitet über eine angebliche deutſche Demarche in der Frage der Rheinlandräumung und des Kelloggpaktes. Wie wir hören, iſt von einer Demarche im eigentlichen Sinne keineswegs die Rede. Die deutſchen Botſchafter haben viel⸗ mehr, wie ſie das vor jeder Ratstagung zu tun pflegen, mit den Außenminiſtern bezw. deren Stellvertretern über die allgemeine Lage und die mit der Genfer Tagung zuſammen⸗ hängenden Fragen diplomatiſche Fühlung genommen. Die Kommentare, die ſich an dieſe natürlich nicht für die Oeffent⸗ lichkeit beſtimmte Demarche knüpften, ſind infolgedeſſen mit größter Vorſicht aufzunehmen. Zum Tode Dr. Spieckernagels Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Bürv.) Dem verſtorbenen Dr. Spieckernagel widmet die„National⸗ liberale Korreſpondenz“ einen Nachruf, in dem es u. a. heißt: „Mit Dr. Spieckernagel verliert die Deutſche Volkspartei einen Politiker der jungen Generation. Er war ein Mann von ſicherem politiſchen Gefühl, von feſter und zuverläſſiger Ge⸗ ſinnung, von tiefer ſozialer Einſicht, von weltoffenem Geiſt, der es verſtand, nationale Geſinnung mit internationalen Be⸗ ziehungen zu vereinbaren.“ Der Verfaſſungstag „wirft ſeine Schatten voraus Berlin, 9. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Linkspreſſe war darauf hingewieſen worden, daß beabſichtigt ſei, am Verfaſſungstag in den höheren Schulen ein Buch als Prämie zu verteilen, das ſeinem Inhalt nach als eine Verächtlichmachung der Republik angeſehen werden müßte. Das preußiſche Kultusminiſterium hat daraufhin noch heute vormittag eine genaue Nachprüfung dieſer Angelegenheit vorgenommen und es iſt, der„B..“ zufolge, mit einem Eingreifen des Miniſters zu rechnen. Es wird erwartet, daß das Kultusminiſterium ſofort eine An⸗ weiſung an die Studiendirektoren erläßt, das Buch auf keinen Fall zur Verteilung zu bringen, Biher ſteht nur feſt, daß das Buch von den Provinzialkollegien, die dafür zuſtändig ſind, ausgewählt worden iſt. Die Veſatzungsſchmach I Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Zur Frage des franzöſiſchen Spionagenetzes im beſetzten Gebiet ſchreibt die„Nationalliberale Correſpondenz“: Das Beſtehen dieſer franzöſiſchen Spionage auf dem be⸗ ſetzten deutſchen Hoden bedeutet ucht nur eine ſtete Gefahr für unſére Wirtſchaft, ſondern zugleich einen politiſchen Skandal erſter Ordnung. Die franzöſiſche Regierung ſchuldet es ihrem eigenen Anſehen dieſem ſchmählichen Spio⸗ nageſyſtem endlich ein Ende zu machen. Das iſt nicht nur die Anſicht des deutſchen Volkes, die Forderung ſeiner Regierung, ſondern auch die Ueberzeugung der ganzen Welt. 33 2 8 Schickſalstage für Jugoſlawien Berlin, 9. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Lage in Jugoflawien liegen den hieſigen offiziellen Stellen eingehendere Meldungen, aus denen man ein Bild von der weiteren Entwicklung des Konflikts gewinnen könnte, nicht vor. Den alarmie renden Meldungen, die aus den Nachbarſtaaten hierher gelangt ſind, iſt mit Skepſis zu begeg⸗ nen, da hier begreiflicherweiſe allerhand Sonderintereſſen mitſpielen. In Berliner diplomatiſchen Kreiſen ſcheint man geneigt zu ſein, die Lage nicht allzu ernſt zu beurteilen. Selbſtverſtändlich iſt die Kriſts durch den Tod Raditſchs ver⸗ ſchärft worden, doch nimmt man an, daß der Konflikt innerhalb der Parteien ausgetragen und ſich nicht zu einer Staatskriſis auswachſen wird. Es liegt auf der Hand, daß beſtimmte Stellen ein Intereſſe daran haben, die Dinge ſchwärzer zu malen, als ſie vielleicht in Wirklichkeit ſind. Unterredung mit Stefan Raditſch Unſer Mitarbeiter in Wien hatte vor mehreren Jahren eine Unterredung mit Stefan Raditſch, über die er uns anläßlich des Todes von Stefan Raditſch folgendes mitteilt: Der Kroatenführer war damals vor den Nachſtellungen ſeines Feindes, des damaligen ſerbiſchen Miniſterpräſidenten Nikola Paſitſch, über die Grenze geflüchtet und lebte in ſtrenger Verborgenheit in einem Wiener Penſtonat in der Alſerſtraße. Raditſch ſuchte damals eine Anknüpfung mit der reichsdeutſchen Preſſe, und ſo wurde ich durch einen Vertrauensmann des Kroatenführers erſucht, die⸗ ſem einen Beſuch zu machen. Raditſch empfing mich ſofort und begrüßte mich ſehr lebhaft mit den Worten, daß er ſich freue, mit einem Vertreter der deutſchen Preſſe ſprechen zu können. Denn er ſei durchaus ein Freund des deut⸗ ſchen Volkes, mit dem das kroatiſche Volk ſtets in Freundſchaft gelebt habe, und mit dem es auch in Zukunft in Freundſchaft zu leben wünſche. Das kroatiſche Volk ſei nach Weſten orientiert und verdanke der deutſchen Kultur die Grundlagen der eigenen Kultur. Er, Raditſch, ſei auch durchaus kein Gegner des Anſchlußgedankens, der für Kroa⸗ tien keinerlei Gefahr in ſich berge. Kroation ſei vielmehr be⸗ rufen, die Brücke zwiſchen der deutſchen Kultur und der deut⸗ ſchen Wirtſchaft und dem Oſten Europas zu bilden. Und Ra⸗ ditſch begann ſodann, mir die Rolle zu entwickeln, die Kroa⸗ tien in der Entwicklung Mitteleuropas zu ſpielen hätte. Raditſch bediente ſich dabei der deutſchen Sprache, obwohl ihm dieſelbe erſichtlich einige Schwierigkeiten machte. Es war kurz nach der bekannten Anweſenheit Raditſchs in Moskau, und es lag nahe, an ihn die Frage zu richten, inwieweit die Gerüchte Recht hätten, die von einem Bündnis zwiſchen ihm und den Sowfets ſprachen. Raditſch erwiderte temperamentvoll:„Ich würde mich auch mit dem Teufel ver⸗ bünden, um Beelzebub auszutreiben.“ Er bezeichnete dann als den ärgſten Feind des kroatiſchen Volkes und des Frie⸗ dens in Oſteuropa das— Großſerbentum. Die Hege⸗ monie Belgrads müſſe gebrochen werden, oder der Balkan werde erneut in Blut gebadet werden. Nur ein großer Föderatipſtaat, der alle Balkanvölker umfaſſen würde, ein⸗ ſchließlich der Bulgaren, Albaneſen und Griechen könnte eine dauernde Ruhe in bdieſem Wetterwinkel Europas be⸗ gründen. Wer uns Völkern des Oſtens das Schirmdach der Einigkeit unter der Flagge des Föderalismus zimmert, der iſt unſer Freund. Wer uns aber in die Zwangsjacke eines zentraliſtiſchen Einheitsſtaates zu ſtecken verſucht, dem gilt unſer Kampf. Und der Kampf wird währen, bis— der Zen⸗ tralismus im Südſlawenreich zerſchmettert am Boden liegt. Die italieniſche(⸗Boot⸗Kataſtrophe — Trieſt, 9. Aug. Die 27 Toten des Unglücks bei Brioni ſind in Pola aufgebahrt worden. Marine⸗Offiziere halten die Ehrenwache. Ueber die letzten Augenblicke der Mannſchaft des unglück⸗ lichen-Bootes wirb noch bekannt, daß ſie folgende Botſchaft an die Rettungsmannſchaften geſandt hat:„Wir ſind im Bug. Das Gas dringt vor. Wir ſterben.“ i Waldbrand bei Nimes — Paris, 9. Auguſt. In der Nähe von Nimes wütet ſeit geſtern abend ein großer Waldbrand. Truppen ſind zur Hilfe⸗ leiſtung kommandiert worden. 7 Der Kriegsanleihe⸗Betrug Die Unterſuchung des Kriegs⸗Anleihe⸗Betruges zieht im⸗ mer weitere Kreiſe. In den letzten Tagen ſind weitere Zeugen vernommen worden. Wie die„B..“ mitteilen zu können glaubt, wird durch eine Denkſchrift, die der Angeklagte von Waldow der Staatsanwaltſchaft übermittelt hat, Hugo Stinneß fr. in ſtarkem Maße in die Angelegenheit hineingezogen. Es ſcheine nicht zweifelhaft, daß Waldow durch die Vermittelung von Stinnes jr., einen Betrag von 250 000 erhalten habe, Damit habe er in London ein Paket Kriegsanleihe gekauft im Werte von 30 Millionen ,. Obwohl Waldow hehaupte, durch den Kauf der Kriegsanleihe ein ihm reell erſcheinendes Termingeſchäft getätigt zu haben, erſcheint es der Staatsan⸗ waltſchaft erwieſen, daß er um die Unzuläſſigkeit des Ge⸗ ſchäftes gewußt habe. Vulkan-Kataſtrophe in Indien Infolge des Ausbruches des Vulkans Rokatinda auf der Inſel Paloeweh nördlich der Inſel Flores(Niederlän⸗ diſch⸗Indien) am 4. und 5. Anguſt wurden 6 Dörfer der Inſel durch Brand zerſtört, etwa 1000 Perſonen lebendig verbrannt und 600 durch herabfallende Steine verletzt. Durch das Erdbeben, das den Ausbruch des Vulkans be⸗ gleitete, ſind die Küſten der Inſel überſchwemmt worden, wo⸗ bei viele andere Opfer zu beklagen ſind. Die übrig gebliebene Bevölkerung, etwa 5000 Seelen, zeigt ſich ruhig. Man fürchtet, daß neun Eingeborenenſchiffe mit ihrer Mannſchaft untergegangen ſind. Der Reſident von Timor iſt unterwegs nach dem Schauplatz der Kataſtrophe. Letzte Meldungen Zugentgleiſung in Bautzen — Dresden, 9. Aug. Bahnamtlich wird gemeldet: Heute früh um 1 Uhr entgleiſten bei der Ausfahrt des Zuges 5016 auf Bahnhof Bautzen vier Wagen, von denen drei umſtürzten. Die Gleiſe Görlitz Dresden und Dresden— Görlitz waren mehrere Stunden lang geſperrt. Der Perſonenverkehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Züge nach Görlitz hatten zum Teil mehrſtündige Verſpätung. Um 3 Uhr war das Gleis Görlitz. Dresden wieder fahrbar. 5 Ein 25 000 Mark⸗Gewinn — Berlin, 9. Aug. Bereits am heutigen zweiten Ziehungs⸗ tag der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſen⸗Lotterte wurde ein 25000 Mark Gewinn ausgeloſt. Das Los 285 164 wurde mit Rieſem Gewinn gezogen. Es wird in beiden Abteilungen in Karlsruhe geſpielt. 5 Von einem Eisblock erſchlagen — Berchtesgaden, 9. Aug. In der Eiskapelle bei St. Bartholomäus am Königſee ſtürzte, während eine Gruppe von Touriſten ſie beſichtigte, ein großer Eisblock her⸗ ab und erſchlug den Sohn des Eiſenbahnſekretärs Glas aus Hannover, der in Begleitung ſeiner Eltern und Geſchwiſter das Naturdenkmal beſuchte. Anſchlag auf einen Schnellzug in Lettland — Rig a, 9. Aug. Auf den Schnellzug Riga Reval iſt ein Auſchlag verſucht worden, der glücklicherweiſe noch in letzter Minute vereitelt werden konnte. Eine die Strecke Riga Walk abfahrende, mit einem Ingenieur und dem Führer beſetzte Motordräſine entgleiſte durch eine guer über die Gleiſe gelegte Schwelle. Die ſofort benachrichtigte Rigaer Polizei und Bahnbeamte ſuchten die Umgegend nach dem Täter ab und verhafteten im nahen Walde einen jungen Burſchen, der ſich verdächtig benahm. Der Feſtgenommene, ein 16jähriger eſtländiſcher Staatsangehöriger, geſtand ein, daß er die Abſicht gehabt habe, den Zug zum Stehen zu bringen. 5 Er hatte zuſammen mit zwei Gefährten verſucht, als blinder Paſſagier von Reval aus nach Frankreich zu gelangen, war aber entdeckt und in Riga abgeſetzt worden. Es ſei ſeine Abſicht geweſen, nach Eſtland zurückzukehren, und deshalb habe er verſucht, den Zug anzuhalten. Eine Unterredung mit Sven Hedin Von Dr. Hans von Keſſel, Dalarö(Schweden) In dem. e als bekannt wird, daß Sven Hedin die ſchwediſche Regierung um Unterſtützung ſeiner bevor⸗ ſtehenden Forſchungsreiſe ins Innere Aſiens gebeten hat, ehen uns die folgenden Ausfühungen zu, in denen ſich der Forſcher über ſeinen Plan näher äußert. Darüber hinaus verdient ſeine Anſicht über Nobile und den rätſelhaften Tod Malmgreens Beachtung, um ſo mehr, als ſie von der öffent⸗ lichen Meinung ſpez. in den norbiſchen Ländern, aber auch in der geſamten übrigen Welt erheblich abweicht. Sven Hedin empfängt den Beſucher in ſeiner Stockhol⸗ mer Wohnung. Auf eine altchineſiſche Rüſtung fällt der Blick zuerſt, andere Erinnerungen an die vielen Forſchungs⸗ reiſen hängen an den Wänden, die Tür nach dem Neben⸗ zimmer ſteht offen, man ſieht dort Bücher und Kartenmappen in wohlgeordneten Reihen ſtehen. Mit gewohnter Liebenswürdigkeit tritt mir Sven Hedin entgegen, er ſcheint etwas abgemagert nach ſeiner letzten Ex⸗ pedition, aber elaſtiſch und friſch wie ein Mann von jungen Jahren. „Meine neue Expedition iſt eine ausſchließlich wiſſen⸗ ſchaftliche Forſchungsreiſe und eine ausſchließlich ſchwediſche Erxpedtion. Urſprünglich war ja beabſichtigt, einige Strecken mit der deutſchen Lufthanſa zuſammen auf dem Flugwege zu⸗ rückzulegen. Die chineſiſchen Behörden haben aber keine Er⸗ laubnis dazu gegeben. Aber man kaun nicht wiſſen— der Plan iſt auch heute noch nicht aufgegeben. Immerhin habe ich deswegen fünf von meinen deutſchen Expeditionsmitgliedern wieder nach Hauſe geſchickt. Es waren ja auf meiner letzten Expedition nicht weniger als elf Deut⸗ ſche bei mir. Davon werden v. Marſchall(der Sohn des früheren Botſchafters in Konſtantinopel), Mühlenweg, v. Kaull, v. Maſſenbach u. Major Heyder die neue Expedition nicht mehr mitmachen. Wohl aber werde ich den Meteoro⸗ logen Dr. Haude, Dettmann und die Mafore Walz, Hempel und Zimmermann bei mir behalten, die alle jetzt einen Ver⸗ trag mit mir haben. Der deutſche Filmphotograph Lieberenz wird, während wir wieder unterwegs ſind, die neuen Filme vorbereiten. Lieberenz hat nicht weniger als 16 Kilometer Film aufge⸗ nommen. Das Material wird jetzt geſichtet und bearbeitet,! di einen Teil werde ich für meine Vorträge ſelbſt zurücklegen, die ich auch in Deutſchland zu halten gedenke. Am meiſten verſpreche ich mir aber von dem Weltfilm, der vorbereitet wird und der Aufnahmen enthält, die wirklich einzigartig ſein dürften.“ Ich fragte Dr. Spen Hedin, warum er gerade ſo viele Deutſche auf ſeine letzte Expedition mitgenommen habe. Da wird er auf einmal warm, verläßt den gewöhnlichen Ge⸗ ſprächston und ſpricht eindringlich zu dem Beſucher:„Ihnen, als einem Deutſchen, muß ich das ſagen und ich möchte das am liebſten dreimal unterſtreichen, die Deutſchen, die ich mithatte, waren eine Elitetruppe. Die Deutſchen können auf ihren Volksſtamm ſtolz ſein, ſie ſind die geborenen Pioniere. Sehen Sie, geſtern erſt wieder kamen hier auf einmal 15 Wandervögel aus Deutſchland bei mir an. Sie ſangen dort drüben im Saal für mich. Dieſer anſpruchsloſe Wan⸗ dergeiſt iſt doch großartig. Meine deutſchen Leute waren einfach erſtklaſſig. Sonſt wäre es ja auch gar nicht möglich geweſen, ſie ſo lange allein zu laſſen. Die einzelnen Teile der Expedition arbeiten ja jetzt auch wührend meiner Ab⸗ weſenheit ſelbſtändig weiter. Schweden und Deutſche har⸗ montieren da hervorragend zuſammen. Ich kann ganz ruhig hier ſein. Ich habe auch mein neues Buch ſoeben in aller Ruhe abgeſchloſſen. Ich bin ſicher, daß die Beobachtungen ge⸗ nau ſo gemacht werden, wie wenn ich daneben ſtehen würde. Natürlich kann immer etwas paſſieren— das weiß man im Innern Aſtens ig nie vorher— ich weiß aber doch alles in beſten Händen.“ Dr. Sven Hedin iſt bei dieſen Worten ſo lebhaft gewor⸗ den, daß man ihm anmerkt, wie ſehr ihm dieſes Zeugnis für ſeine Mitarbeiter eine Herzenssache iſt. Ich muß dabei aber unwillkürlich an eine andere große Expedition denken, an der auch Angehörige von verſchiedenen Nationen beteiligt waren— an die Nobileexpedition. Wir ſprechen über Nobile und ſeine Leute: „Was Malmgreen betrifft, ſo war er zweifellos einer unſerer beſten. Sein Tod iſt ebenſo beklagenswert, wie das Verſchwinden Amundſens. Es ſcheint mir aber ſehr unwahr⸗ ſcheinlich zu ſein, daß die Leiche Malmgreens jemals gefun⸗ den wird. Es handelt ſich ja um Packeis: das bäumt ſich auf und begräbt mit der Zeit alles unter ſich— und dann Eisbären.—— einem zum Führer geborenen Forſcher veraßſchiede. FTT Auch für die Rettung der Ballongruppe und von Amund⸗ ſen iſt eigentlich wenig Hoffnung mehr vorhanden. Aber das ſoll nicht heißen, daß man nicht alles tun ſoll, um noch mit grüßter Beſchleunigung das letzte zu verſuchen. 5 Die Vorwürfe gegen Nobile— ich habe Lundborg geſpro⸗ chen. Lundborg ſagt, daß Nobile ein tapferer und edler Menſch ſei, unfähig zu irgendwelchen niedrigen Handlungen.“ Bei dieſen Worten fühlt man heraus, daß Spen Hedin ein großes Vertrauen zu dieſem Urteil des ſchwediſchen Flieger⸗ offiziers hat. N „Die Anſchuldigungen gegen Zappt— das meiſte iſt doch ganz einfach ſinnlos— es iſt tief bedauerlich, daß es über⸗ haupt dazu kommen konnte. Ueber die vielen Senſationen hat man ganz vergeſſen, daß Nobile doch mit ſeiner Expedition ſein Leben aufs Spiel geſetzt hat— ſchon der Flug von Italten nach Spitzbergen war doch eine ganz gute Leiſtung— Unglück hat Nobile ge⸗ habt, ein furchtbares Pech. Viele Polarexpeditionen ſind ja ſchon in einer ähnlich dramatiſchen Situation geweſen. Das eigenartige der Nobile⸗Expedition war aber, daß man mit Hilfe des Radio jede Phaſe bis in alle Einzelheiten mit⸗ erleben konnte. So ſpielte ſich das ganze Drama ſozuſagen auf offener Szene ab— damit bekamen aber auch Kleinig⸗ ketten eine größere Bedeutung, als ſte verdienten und man⸗ ches hat auch durch die Uebertragung ein ganz anderes Ge⸗ ſicht bekommen, als es in Wirklichkeit gehabt haben mag. Nobile hat wirklich zu allem Unglück nach der Kataſtrophe auch noch ein unglaubliches Pech gehabt.“ Ich verabſchiede mich und werfe dabei noch einen letzten Blick durch das Fenſter. Am Kai draußen legen die Küſten⸗ boote an von Oslo und von Kopenhagen. Dahinter ſieht man das dramatiſche Theater und„Strandvägen“, die große, ele⸗ gante Uferſtraße, die nach dem Tiergarten hinaus führt. Von den Dampfern wehen die ſchwediſchen Flaggen— die blau⸗gelben Farben, die Spen Hedin in altem Wikingergeiſt bis in das Innere Aſiens getragen hat. „Nobile hat Unglück gehabt“, hat Sven Hedin beſcheiben und hedauernd geſagt— ich aber muß an die pielen Expe⸗ ditionen Hedins nach den gefährlichen Gebieten Aſiens den⸗ ken, und da erſt wird mir recht bewußt, daß ich mich von 5 5 r 2 die 8 1 Dönnerstag, den 9. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey 3. Seite. Nr. 368 Skaͤdtiſche Nachrichten Ein kleiner Swiſchenfall Ein kleiner Kolonialwarenladen. Marktbericht Zahlreich ſtrömten heute die Hausfrauen auf den Markt, um ihre Lebensmittelvorräte wieder aufzufriſchen. Dafür war hinreichend Sorge getragen. Die Zufuhr an Gemüſe Die Verkäuferin iſt war ſehr gut. Da lagen friedlich Gurken, Bohnen, Salat, allein anweſend. Das Lehrmädchen, das ſonſt immer da iſt, dort Weiß⸗ und Blaukraut, Blumenkohl, Radieschen, Rettiche, war weggegangen, um etwas zu beſorgen. Ein Mädchen, höchſtens 10 Jahre alt, betritt den Laden, verlangt etwas, was die Verkäuferin vom Lagerraum holen muß. Das Mädchen glaubt ſich unbeachtet, ſchaut zuerſt verlangend nach den Waffelpäckchen, die ſo verlockend auf der Theke aufgeſtapelt ſind, greift dann ſchnell darnach und läßt ein Päckchen in ihrer Taſche verſchwinden. Der zurückkehrenden Verkäuferin fällt gleich das etwas verſtörte Benehmen des Kindes auf; ſie läßt ihre Blicke über die freiliegenden Waren ſchweifen. Sie ſcheint feſtgeſtellt zu haben, daß etwas fehlt und zögert dennoch, das Kind zur Rede zu ſtellen. Sie hält die Kleine noch zu⸗ rück, da ſie nicht wechſeln könne. Erſt die Rückkunft des er⸗ warteten Lehrmädchens macht ihr das möglich. Das Lehr⸗ mädchen iſt ſchnell unterrichtet, folgt dem Kind, das kaum den Laden verlaſſen hat, ſchnell den Waffelpack aufreißt und kräftig in das unrecht erworbene Gut hineinbeißt. Da wird es auch ſchon am Arm gepackt und in den Laden zurückgeführt. Statt aber nun das Unrecht einzuſehen, wird das zur Rede geſtellte Mädchen noch frech. Sie könne das Dreckzeug noch bezahlen, wenn ſie das Trinkgeld erhalten habe von der Vrau, für die ſie die Waren eingekauft habe, meint ſie und * Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Rheinſchiffahrt finden 3 muß ſich gefallen laſſen, daß ihr die angebiſſene Waffel von dem Geld, das ſie bei ſich hat, abgezo eu wird. Die Ver⸗ käuferin ſagt ihr noch, daß ſie eine Waffel bekommen hätte, wenn ſie darnach gefragt hätte, aber daß man doch nicht ſtehlen dürfe. Statt froh zu ſein, ſolch leichten Kaufs bavonzukom⸗ men, ſchiebt das Mädchen den Reſt der angebiſſenen Waffel in den Mund, zerbeißt ihn raſch und ſpuckt das ganze über den Vadentiſch hinweg auf die Verkäuferin zu. Aber das reicht immer noch nicht, ſie will das abgezogene Geld zurück haben und erſt die Drohung, daß man ſie einem Schutzmann über⸗ gehen werde, veranlaßt ſie, eiligſt den Laden zu verlaſſen. Ob der Vorfall eine Lehre für das Mädchen ſein wird? Sicherlich nicht. Wer weiß, ob die Eltern nicht alle Mühe an⸗ wenden, das Mädchen recht zu erziehen und niemand weiß, welch ſchlechte Begierden in der jungen Menſchenſeele ſchlummern. K. J. * * Zur Lohnbewegung in der Rheinſchiffahrt. Zwiſchen den am 21. Auguſt erneut Verhandlungen über den Abſchluß eines Gehalts- und Lohntarifes ſtatt. * Wochenmarkt. Infolge des Verfaſſungstages am Samstag fällt der Hauptmarkt aus. Der Lindenhof⸗ markt und der Augartenmarkt wird ſchon am Freitag ab⸗ gehalten. Schäbdelbruch burch einen herabfalleuden Backſtein. In das Allgemeine Krankenhaus wurde geſtern ein 17 Jahre alter Taglöhner eingeliefert, der an einem Neubau in der Pfingſtberg⸗Steblung durch einen herabfallenden Backſtein einen Schädelbruch erlitt. * Vorſicht beim Ueberſchreiten des Fahrbammes! Ein 75 Jahre alter Sattler, der geſtern beim Ueberſchreiten des Suiſenrings vom Gehweg der K 1⸗Anlage nach der Friedrichs⸗ brücke zu von einem Lieferkraftwagen angefahren und zu Bo⸗ den geworfen wurde, erlitt eine Quetſchung des linken Unter⸗ ſchenkels. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Kranken⸗ Haus verbracht. * Rabiater Fuhrmann. Ein Fuhrmann mit einem mit Kartoffeln beladenen Wagen, der in der Heinrich Lanzſtraße heute vormittag die rechte Straßenſeite nicht eingehalten hatte, wollte einen jungen Mann, der durch das ſcheue Pferd vom Rade ſtürzte und ſich einen Kuöchelbruch am linken Unterarm zuzog, mißhandeln. Vorübergehende nahmen Stel⸗ lung gegen den Rohling.. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte Herr Philipp Träumer mit ſeiner Ehefrau Eliſe, geb. Eiſinger, Heinrich Vanzſtraße 33. 113 928 Gäſte in Wien. Anläßlich des Sängerbundsfeſtes weilten nach einer Zuſammenſtellung der Polizeibehörde ins⸗ geſamt 11g 328 Gäſte in Wien, davon aus dem Reiche 92 248, der Reſt aus Oeſterreich und den umliegenden Staaten. UE [konnte das Notwendige eingekauft werden. ſchien, nur beſtimmte Gemüſearten fanden auf anderen Ständen Tomaten, Zwiebeln, rote und gelbe Rüben in großer Auswahl nebeneinander. Zu den verſchie⸗ denſten Preiſen und den Geldverhältniſſen entſprechend Doch wie es ihre Abnehmer, was ja eigentlich auch zeitgemäß iſt.— Großen Zuſpruchs erfreute ſich das Ob ſt. Vor allem war der Markt mit Birnen, Aepfeln und Pflaumen beliefert. Mirabellen, Aprikoſen, Pfirſiche, Pomerellen, Bananen wurden den Käu⸗ fern empfohlen. Weintrauben drängen ſich als neueſte Obſt⸗ ſorte in den Vordergrund. Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brom⸗ und Himbeeren waren auch noch verſchiedentlich zu ſehen.— Der Einkauf von Kartoffeln ging wieder flau. Die Zeit der einheimiſchen Vollernte iſt eben noch nicht da und die Hausfrauen warten, ſoweit dies möglich iſt, mit größeren Einkäufen, um ſie billiger zu erhalten.— Ein leb⸗ hafter Handel, wie faſt immer, ſpielte ſich an den Fiſch⸗ zu bern ab, wo Aale, Weißfiſche uſw. in den Kufen, die ſtändig mit friſchem Waſſer beſpült werden, ſich tummelten. Auch Krebſe waren hier zu haben. Ein intereſſantes Bild bot das Leben und Treiben an den Ständen der Klein viehhändler. Junge Gänſe, Tau⸗ ben, Hühner ſtanden zum Verkaufe. Hier begreift der Be⸗ ſucher ſo recht den Inhalt des Wortes„Markt“; da wird ge⸗ feilſcht wie ſonſt an keinem anderen Stande.— An friſchen Eiern, Butter, Käſe war ſicherlich kein Mangel.— Gern geht der Beſucher des Marktes durch die Reihen der Blumenſtände. Alle möglichen Arten von Blumen wer⸗ den angeboten: die gewöhnlichen Feldblumen wie die präch⸗ tigſten gezüchteten. Tatſächlich billig iſt ſo ein herrlicher Strauß. Allerdings, jetzt heißt es aufräumen mit den Blumen, ehe die Tage des Verblühens kommen. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in RPfg. ermittelt: Neue inl. Kartoffeln—8, Wirſing 15—25, Weißkraut 15—20, Rotkraut 25, Blumenkohl Stück 30—150, Karotten Bſchl.—12, Gelbe Rüben 15—18, Rote Rüben 15, Spinat 40, Mangold 15, Zwiebeln 13—15, Grüne Bohnen 25—40, Grüne Erbſen 45, Kopfſalat Stück 10—25, Endivlenſalat Stück 10 bis 25, Kohlraben—8, Rhabarber 15, Tomaten 25.—40, Rettich St. 10—20, Gurken groß Stück 15—60, Einmachgurken Stück—3, Sup⸗ pengrüns Bſchl.—10, Peterſilie Bſchl.—10, Schnittlauch Bſchl.—8, Lauch Stück 10—20, Aepfel 3050, Birnen 3055, Kirſchen 55—70, Türkiſche Kirſchen 40—55, Pflaumen 45—50, Zwetſchen 55—70, Reine⸗ elauden 45—60, Mirabellen 60—85, Pſirſiche 75—100, Heidelbeeren 75—80, Himbeeren 75—85, Johannisbeeren 35—45, Stachelbeeren 30 bis 40, Zitronen Stück 10—30, Orangen 60, Bananen Stück 1020, Süßrahmbutter 220—240, Landbutter 180190, Weißer Käſe 5055, Eier Stück—16, Aale 160180, Hechte 160, Barben 80—100, Karpfen 140—160, Schleien 160, Breſem 80—100, Backfiſche 50—60, Kabeljau 5060, Schellfiſche 60, Goldbarſch 60, Seehecht 80, Hahn geſchlachtet Stück 200600, Huhn, geſchlachtet Stück 300—900, Enten, geſchlachtet Stück 500—1000, Gänſe, geſchlachtet Stück 10001700, Tauben, geſchl. Stück 100—150, Rindfleiſch 110—120, Kuhfleiſch 70—80, Kalbfleiſch 190140, Schweinefleiſch 120130, Gefrierfleiſch 72, Rehragout 100, Rehbug 150, Rehrücken und Keule 250. * 8400 Mark Jahreseinkommen als Höchſtgrenze der An⸗ geſtellten⸗Verſicherung. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ hört, wird die Entſcheidung über die Heraufſetzung der Gehaltsgrenze in der Angeſtelltenverſicherung noch im Laufe des Monats Auguſt fallen, ſobald das Reichs⸗ kahinett zu dieſer Frage Stellung genommen hat. Am meiſten Ausſicht ſoll die Annahme des Antrags der demokrattſchen Reichstagsfraktion haben, wonach die Verſicherungspflicht von bisher 6000/ bis zu 8400/ Jahreseinkommen ausgedehnt werden ſoll.— Die vorſtehende Nachricht dürfte mit ſehr ge⸗ miſchten Gefühlen aufgenommen werden, da die Heraufſetzung der Gehaltsgrenze in der Angeſtelltenverſicherung eine neue Belaſtung des Wirtſchaftslebens bedeutet, aber auch der höher bezahlten Angeſtellten, die längſt nicht mehr verſtcherungs⸗ pflichtig ſind und nun von neuem für eine Zwangsverſicherung zahlen ſollen. Es ſollte doch eine Möglichkeit geſchaffen wer⸗ den, daß die Angeſtellten, die auf die Zugehörigkeit zur An⸗ geſtelltenverſicherung keinen Wert mehr legen, befreit bleiben. * Heidelberger Schloßbeleuchtungen. Die letzten Beleuch⸗ tungsſchauſpiele an dem Heidelberger Schloß finden in dieſem Sommer am Verfaſſungstage(11. Auguſt) und anläßlich der Tagung des Reichsſtädtetages(3. bis g. September) am 6. Sep⸗ tember ſtatt. Mehr Regen Endlich ein bißchen Regen! Die Landwirte, die in dieſem Jahre eine vorzügliche und ausgtebige Frucht ernte(Korn, Gerſte, Wetzen, Hafer) trocken unter Dach und Fach brachten, ſehen mit Beſorgnis der Entwicklung der übri⸗ gen Feldfrüchte entgegen. Die ganze Pflanzenwelt lechzt nach Regen. Der Tabak könnte noch einen aus⸗ giebigen Guß vertragen, der den Wuchs vorteilhaft beein⸗ fluſſen würde. Manche Felder, namentlich in Sandböden, zeigen noch ſprunghaftes Gebilde. Die Kartoffeln, das Hauptnahrungsmittel, konnten bei der ſeitherigen trockenen Witterung nicht gut vorwärts kommen, die Knollen ſind noch ſehr klein. Bohnen lieben warmes, feuchtes Wetter. Die Trockenheit zeigt ſich bereits im Gelbwerden der Stöcke. Für die Grummeternte ſind die Ausſichten keine guten. Bei der ſeitherigen Gluthitze können ſich Gräſer und Klee nicht kräftig genug entwickeln. Zucker⸗ und Dickrüben ſind im Wachstum ebenfalls noch ſehr zurück. Stoppel⸗ oder Weißrüben laufen bei der Trockenheit und den nordöſtlichen Winden nicht auf, der Ertrag wird ein ſehr geringer wer⸗ den. Auch die Krautpflanzen aller Sorten kommen nur kümmerlich vorwärts. Unſere Obſtbäume fangen an ſich zu entlauben und laſſen die Früchte fallen, was bei dem ohnehin geringen Obſtertrag in unſerer Gegend einen wei⸗ teren Ausfall bedeutet. Der in der vergangenen Nacht nieder⸗ gegangene Regen hat die Pflanzen etwas erfriſcht. Zu ihrem weiteren Gedeihen brauchen ſie jedoch einen ausgiebigen, ein⸗ weichenden Regen, der Sprünge in dem Ackerboden wieder ſchließt. Kr. ** * Gepäckräuber. Am 7. Auguſt wurden bei der Gepäck⸗ ſtelle im hieſtgen Hauptbahnhof unberechtigterweiſe nach⸗ beſchriebene Gepäckſtücke erhoben: 1. Ein dunkelbrauner Le⸗ derkoffer, enthaltend graubraunen, geſtreiften Herrenanzug, einen Khakianzug, eine grüne Flanelljacke, eine braune Samtwanderbluſe, 6 Hemden, grüne Stulpen, mehrere Kra⸗ gen und einen ſchwarzbraunen Oelhautmantel! 2. Ein brau⸗ ner gepreßter Leberkoffer, enthaltend ein weißes Damen⸗ Bulgarenkleid, ein pflaumenblaues Seidenkleid, ein blaues Wollkleid, ein buntes Waſchkleid, mehrere Taſchentücher, ge⸗ zeichnet M.., eine kleine graublaue Safianlederhandtaſche mit 480 Mark Inhalt ſowie einen Perſonalausweis, auf den Namen Helene Klotz lautend. 3. Ein glatter, braunlederner Koffer, enthaltend Damenhalbſchuhe und Totlettenartikel, ſo⸗ wie ein neuer hellgelber Koffer mit verſchiedener Damen⸗ unterwäſche. * Regimentstag und Denkmalsweihe in Lahr. Der Ver⸗ ein ehem. 169er in Lahr erſtellt den mehr als 3500 Gefalle⸗ nen ſeines Regiments zur Zeit ein Denkmal und hält vom 1. bis 3. September einen Regimentstag mit Denkmals⸗ enthüllung ab. Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle des Ver⸗ eins, Robert Steiger, Lahr, Gerichtſtraße 1. —— Zu berlehen in der Heuptnebenstelhe 2 1,%, in gen Nebenstellen Waldhof. straße 6, Schwetzingetstrabe%0 und eerfeldstf. ,so e durch dle ftögefinnen Abendkantate Von Karl Demmel Die Kirche hat zur Abendkantate geladen. Kleidern ſitzen die Menſchen auf den Bänken. Andacht umd Frieden in den Geſichtern. „Abendkantate“ ſteht ſchlicht auf dem Zettel. rer gehen noch durch die Flügeltür. Die Kirche lächelt lichtſelig. Um das Kruzifix auf dem Altar iſt es wie ein Freudenfubel. Abendkantate— ein Wort, als müßten nun die Werke In dunklen Letzte Hö⸗ eines Bach oder Händel lebendig werden. * Müßte oben vor der hohen Rokokborgel der Thomas⸗ kantor in der Allongeperücke ſitzen. Bürgermädchen und ⸗jünglinge, zum Chor vereint, im Altarſtuhl. Dumpf hebt die Orgel an. Präludium— Bach ſchrieb es zwiſchen die Notenlinien. Die Töne wuchten über die Gemeinde, ſchwingen ſich in die Emporen, dringen den Menſchen in die Herzen. Präludium— Gewaltigkeit! Markig wie Gottes Wort: „Nun höret auf die Muſik, die Mir zum Preiſe iſt Die Orgel fjauchzt ſich aus. Weiche Finger drücken weiße Taſten; mächtig lebt der Ton fort. Verſinkt, erſtirbt 25 Dann ſtreicht ein Cello zur Orgel:„Alte Weiſe.“ Das Wort kann nicht ſagen, was beide Gott zu Ehren ſingen. Wonnetrunkenheit iſt die Seele! Ergebung— Frömmigkeit— Gotteswunder! Dann die„Abendkantate“. Die Orgel zittert zu den Geſängen mit. Hohe Frauen⸗ ſtimmen, tiefe Männerbäſſe.„.. Du tuſt Deine Hand auf und erfülleſt alles mit Wohlgefallen!— Du tuſt Deine Hand FB Als öffne ſich Gottes Hand, ſo blüht es auf. Und 55 195 Büßermotiv. Grau in grau die Welt! Alles Demut, Erniedrigung vor Gottes Angeſicht! 5 Wie Erleuchtung und Aufatmen der Choral:„Nun ſtleg die Sonn; zu Tage. Das Herz geht mit, die Seele wandelt in Gottes Garten. —— EB!!! ͤ ̃ͤ—.. e Die Stimmen verblaſſen, die Orgel zittert leiſe Die Gemeinde geht zu den Türen. Wende dich um: das Glaubenswunder blüht aus hohen, bunten Fenſtern. Geht dir nach. Kunſt und Wiſſenſchaft Eine deutſche Forſchungsexpebition zum Amazonas. Vor kurzem begab ſich eine biologiſch⸗morphologiſche Beob⸗ achtungs⸗ und Sammelexpedition unter Führung des Pro⸗ feſſors Dr. Böker vom Anatomiſchen Inſtitut Freiburg i. Br. und ſeines Aſſiſtenten Dr. Panzer auf die Reiſe nach Nord⸗ oſt⸗Braſtlien, beſonders in das Amazonas⸗Mündungsgebiet und in das wüſtentrockene Hochland der Staaten Ceara und Piauhy. Die Aufgabe der Expedition, deren Tätigkeit auf ein halbes Jahr berechnet iſt, beſteht vor allem in der Le⸗ bendbeobachtung der höheren Tiere in ihren typiſchen Le⸗ bensformen, um die Abhängigkeit der Lebensäußerungen von der Umwelt zu ermitteln. Ferner ſollen nach Erbeutung der Tiere die charakteriſtiſchen anatomiſchen Konſtruktionen, die Anpaſſungen und ihre entwicklungsgeſchichtliche Entſtehung erforſcht werden. Zur Ausrüſtung der Expedition gehören Zeltlager, Paddel⸗Faltboot, alle Geräte zur Erbeutung der dort vorkommenden Wirbeltiere im lebenden und toten Zu⸗ ſtande, ſowte kinematographiſche und ſonſtige Aufnahme⸗Ap⸗ parate. Finanziert wird die Expedition in erſter Linie durch die Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft. Eine größere Reihe deutſcher Firmen hat zur Beſchaffung der für die Ausrüſtung erforderlichen Mittel beigetragen. Die Ungariſche Akademie der Wiſſenſchaften erbt ein Rieſenvermögen. Aus dem Nachlaß des verſtorbenen Grafen Franz Vigyazo beim Budapeſter Bezirksgericht wurde ein Teſtament eröffnet. Infolge dieſes Teſtaments iſt die Ungariſche Akabemie der Wiſſenſchaften zu einer der reichſten Akademien der Welt geworden, Graf Vigyazo, der letzte ſeines Geſchlechts, hat ſein väterliches und mütterliches Erbe, das aus 40 000 Joch lein Joch gleich 0,58 Hektar) Grundbeſitz, mehreren Palais in Bubapeſt, Kaſtellen in der Provinz, Kunſtſammlungen(Gemälde, Uhren und Juwelen, die allein einen Geſamtwert von etwa drei Millionen Pengö— über 2 M. onen Mk.— repräſentieren) beſteht, unter geringen Einſchränkungen der Akademie ver⸗ macht mit der Bedingung, daß der Ertrag in ungariſchem und chriſtlichem Geiſte zu verwenden ſei. Der Wert des Ver⸗ mächtniſſes ſoll nach Schätzungen 43 Millionen Mark betra⸗ gen; es dürfte in ſeiner Bedeutung der Nobel⸗Stiftung gleich⸗ geſtellt werden können. Der Erblaſſer hat die zwei Teſta⸗ mente, von denen das eine über das mittterliche, das andere tber das väterliche Erbe verfügt, bereits vor acht Jahren abgefaßt und ſelbſt in den beſchetdenſten Verhältniſſen gelebt, um einſt einen um ſo größeren Betrag wiſſenſchaftlichen Zwecken zuführen zu können. Die Verwandtſchaft des Grafen wurde im Teſtament völlig übergangen, doch verlautet, daß zwiſchen dem Rechtsanwalt der Akademie und den Erben, die auf die Hinterlaſſenſchaft Anſpruch erheben, Vergleichs⸗ verhandlungen begonnen haben, die aller Vorausſicht nach dazu führen werden, daß den Verwandten der Pflichtteil aus⸗ bezahlt werden wird. Vebeulſame Leiſtungen der modernen Technik In der Kunſtſeideninduſtrie ſtellt man gegenwärtig Sei⸗ denfäden her, die ſo unendlich dünn ſind, daß 900 Meter dieſer Fäden erſt ein Gramm wiegen. Mehr als hundert Fäden geben zuſammengeſponnen ein Garn von einer Feinheit, wie ſie bisher noch nicht erreicht worden war. f* Die amerikaniſche Tiefbautechnik hat bei ihren Tief⸗ bohrungen in Kalifornien nunmehr eine Tiefe von 28998 Meter erreicht. Dieſe Rekorbleiſtung hat ſich nur mit Hilfe von Diamantbohrern, die allein das harte Geſtein zu durchdringen vermochten, erzielen laſſen. * Die photographiſche Technik iſt ſeit kurzem ſo weit, daß ſte auf einer Fläche von:6 Zentimeter nicht weniger als 2400 Bildaufnahmen unterbringen kann. Betrachtet man dieſe kleinſten Filmphotographien der Erde unter dem Mikro⸗ ſkop, ſo zeigt ſich, daß die Bilder keine Fehler aufweiſen und ſelbſt ſtark vergrößert noch gut wirken. * Um die Natur des Blitzes und die Wirkung des Blitz⸗ ſchlages beobachten zu können, hat man im Laboratorium neuerdings elektriſche Hochſpannungen von über 3% Millionen Volt erzielt, die im zehnmilltonſten Teil einer Sekunde zur Entladung gelangen. In der Hochſpannungsanlage der Ge⸗ witten⸗Elektrizitätsſtation, die gegenwärtig auf dem Monte Generoſo bei Lugano errichtet wird, hofft man Spannungen von 10, ptelleicht ſogar von 20 Millionen Volt erreichen zu können. . Seite. Nr. 368 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) . Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 Aus dem Lande Fabrikbrand in Wieblingen kx Heidelberg, 9. Aug.(Eigener Bericht.) Heute morgen kurz nach 9 Uhr brach in der Rolladenfabrik Georg Gutfleiſch u. Co. G. m. b.., deren Eigentümer der Fabrikant Jean Weißenfels in Mannheim iſt, Großfeuer aus. Das große Hauptgebäude, in dem ſich früher die Gummiwerke Neckar A. G. befand, beſteht meiſt aus Riegelwänden und ſchwerem Holz, das ſofort in hellen Flam⸗ men ſtand. Sämtliche Feuerwehren von Heidelberg waren in kurzer Zeit an der Brandſtelle, doch war der große Gebäudekomplex nicht mehr zu retten. Die Feuerwehr rich⸗ tete ihr Hauptaugenmerk auf die großen Holzvorräte, die die Firma erſt vor einigen Tagen aus dem Ausland erhalten Hatte und die einige Hundert Meter von dem Hauptgebäude entfernt aufgeſtapelt ſind. Man befürchtet ein Uebergreifen auf die umliegenden Gebäulichkeiten. Das„H..“ meldet dazu, daß wegen des großen Waſſer⸗ mangels die Feuerwehr nicht genügend hätte arbeiten können und deshalb auf Veranlaſſung der Fabrik in Mannheim um Einſatz der dortigen Feuerwehr gebeten worden ſei. Man habe die merkwürdige Auskunft erhalten, daß man in Mann⸗ heim erſt den Bürgermeiſter fragen müſſe, der die Genehmi⸗ gung für den Einſatz der Feuerwehr zu erteilen habe.— Hierzu iſt zu bemerken: Die Mannheimer Berufsfeuerwehr wurde zweimal angerufen und von dem Brande in Kenntnis geſetzt bzw. um Hilfe gebeten. In beiden Fällen hat ſich der Branddirektor, der Stellvertreter des beurlaubten Brand⸗ direktors, bereit erklärt, ſofort abzurücken, wenn ihm eine kompetente Heidelberger Perſönlichkeit, z. B. der Komman⸗ dant der Feuerwehr, oder ein höherer Beamter, formellen Auftrag erteile. Das iſt bei keinem der beiden Anrufe ge⸗ ſchehen. Auf die Aufforderung einer nichtkompetenten Perſon⸗ hin kann die Mannheimer Berufsfeuerwehr ſelbſtverſtändlich nicht das Stadtgebiet verlaſſen. * Weinheim, 8. Aug. Landwirt und Altgemeinderat Philipp Meiſer ſen. und ſeine Ehefrau Katharina, geb. Diesbach begehen am nächſten Montag in voller Friſche ihre diamantene Hochzeit. Das Jubelpaar erfreut ſich trotz hohen Alters noch voller Friſche. J. Neckarelz, 8. Aug. Der evangeliſche Pfarrer Heinrich Kamm, der ſeit über zehn Jahren in hieſiger und Filial⸗ gemeinde Diedesheim ſegensreich wirkte, wurde auf ſein Anſuchen von der Oberkirchenbehörde in vollſter Anerken⸗ nung ſeiner Tätigkeit mit Wirkung auf 1. Oktober in den Ruheſtand verſetzt. Die Gemeinden verlieren in ihrem Pfarrer einen pflichttreuen, ſtets die evangeliſche Sache hoch⸗ haltenden Geiſtlichen. * Schlierſtadt bei Mosbach, 8. Aug. Das Oekonomie⸗ gebäude des fürſtl. Leiningenſchen Hofgutes Seligental, in dem über 4000 Zentner Heu und Erbſenſtroh lagerten, iſt geſtern ſamt dem wertvollen Inhalt einem Großfeuer zum Opfer gefallen. Die abgebrannte Scheune war die Kirche des ehemaligen Kloſters Seligental, das 1236 durch Konrad von Dürn gegründet wurde. L. Steinsfurt, 6. Aug. An der Einmündung der Bahn⸗ hofſtraße in die Hauptſtraße ſtieß ein Auto in voller Fahrt mit einem Motorradfahrer zuſammen, der zuſammen mit dem Beifahrer vom Sitze geſchleudert und ſchwer ver⸗ letzt wurde. Die beiden wurden in die Klinik nach Heidel⸗ berg überführt. Das Motorrad und das Autvo erlitten ſchwere Beſchädigungen. * Heitersheim, 8. Aug. Auf der Landſtraße zwiſchen Eſchbach und Heitersheim wurde Hafnermeiſter Gabriel Schöb von hier von einem entgegenkommenden Freiburger Auto erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit einem kom⸗ plizierten Schädelbruch mußte er ins Krankenhaus eingeliefert werden. * Ettlingen, 7. Aug. Vergangene Nacht ſtürzte der 26 Jahre alte, ledige Arbeiter Emil Klumpp die Treppe hinunter. Heute früh fanden ihn Hausbewohner tot auf. Ob der Sturz die Todesurſache iſt, konnte noch nicht auf⸗ geklärt werden. Wintersdorf(A. Raſtatt), 8. Aug. Montag morgen wurde die Tochter des hieſigen Bürgers Leopold Wetzel aus der Sandbach gezogen. Das Mädchen war ſeit Sonntag abend vermißt worden. Die näheren Umſtände des Todes ſind noch nicht aufgeklärt. * Villingen, 7. Aug. Auf dem hieſigen Flugplatz erlitt heute morgen kurz vor 9 Uhr das Verkehrs flugzeug D 600 der Deutſchen Lufthanſa einen Unfall. Als es, von Konſtanz kommend, landete, kam es beim Auslaufen in den nördlichen Teil der Vöhrenbacherſtraße. Das Fahrgeſtell brach zuſammen und der Propeller ging in Trümmer. Auch der Flugzeugrumpf erlitt eine leichte Beſchädigung. Der Pi⸗ lot und die drei Paſſagiere kamen ohne jede Verletzung da⸗ von. Die Fluginſaſſen ſetzten ihre Reiſe mit der Eiſenbahn fort. Aus der Pfalz Der Mord bei Münchweiler * Münchweiler a. d. Rodalb, 8. Aug. Der Mord bei Münchweiler, wo man im Walde die 20jährige Elſa Gutwein mit zahlreichen Stichverletzungen tot auffand, ließ zwar, da der Bräutigam des Mädchens ſpurlos verſchwunden iſt, auf ihn als den Täter ſchließen, doch wird anderſeits, da Vollkammer einen ſehr guten Ruf genießt, auch vermutet, daß ſchließlich an Beiden von dritter unbekannter Hand ein Verbrechen verübt wurde. Für die direkte Täterſchaft des Geliebten ergaben ſich nämlich bisher noch keine beſonderen Anhaltspunkte. Nach dem am 3. 4. 1907 zu Münchweiter ge⸗ borenen ledigen Tagner Viktor Vollkammer wird jetzt zum Zwecke der Aufklärung des geheimnisvollen Mordes gefahn⸗ det. Vollkammer iſt etwa 1,75 Meter groß, ſchlank, hat dun⸗ kelblondes, langes zurückgekämmtes Haar, rundes Geſicht, ſpricht Weſtricher Dialekt und trug bei ſeinem Weggange einen dunkelblauen Anzug und braune Halbſchuhe. Selbſtmord des Obermorſcheler Vürgermeiſters * Obermoſchel, 9. Aug. Geſtern mittag gegen 12 Uhr machte der 1. Bürgermeiſter, Bierbrauereibeſitzer Franz Julius Wetter, durch Selbſtmord ſeinem Leben ein Ende. Das Motiv zur Tat iſt nicht bekannt. * * Hochſpeyer, 7. Aug. Auf der Strecke HochſpeyerKai⸗ ſerslautern verbrannte infolge Defektes am Vergaſer das Laſtauto der Firma J. Bender. Der Beſitzer ſelbſt kam ohne Verletzungen davon. * Böhl, 7. Aug. Am heutigen Dienstag feierte Frau Katharina Bühler geb. Schmitt, die älteſte Frau un⸗ ſeres Ortes, ihren 90. Geburtstag. * Edenkoben, 6. Aug. Am Hauſe des Elektrizitätswerkes erntete man dieſer Tage bereits reife Malagatrauben. In einem Garten in Rhodt ſieht man auch ſchon die erſten reifen ſchwarzen Trauben. * Kaiſerslautern, 7. Aug. Am Sonntag nachmittag ſchlich ſich ein 21 Jahre alter Burſche in die Sakriſtei der St. Marienkirche, um zu ſtehlen. Er wurde jedoch beobachtet und konnte feſtgenommen werden. Der Dieb hatte den Schlüſſel zur Sakriſtei und den zu einem Schranke, in dem das Geld aufbewahrt wurde, ſich widerrechtlich ver⸗ ſchafft. Dadurch war es ihm möglich, in den letzten Wochen an Sonntagnachmittagen ſich öfters heimlich einzuſchleichen und kleinere Geldbeträge zu entwenden. Er wurde dem Ge⸗ richte zugeführt. * Münchweiler a. d. Rodalb, 7. Aug. Die Gendarmerie Kaltenbach teilt mit, daß der Mörder bis Dienstag abend noch nicht gefaßt werden konnte. Es iſt zu vermuten, daß er ſich in Richtung Ludwigswinkel, alſo zur elſäſſiſchen Grenze, geſchlagen hat, um ſich vielleicht zur Fremdenlegion zu ſtellen. Wie die Gendarmerie weiter mitteilt, zeigt die Ermordete keine Schußwunden, ſondern 14 Stiche. f Nachbargebielt * St. Ingbert, 7. Aug. Zu dem lebesdrama, das ſich vor einigen Tagen hier zugetragen hat, wobei der ſogenannte Tirolerſepp, ein Oeſterreicher namens Brandi, die 20 Jahre alte Blaumeiſer in ihrer Wohnung überfiel und zu ermorden verſuchte, erfahren wir heute, daß Frl. Blaumeiſer nicht geſtorben iſt, ſondern ſich auf dem Wege der Beſſerung be⸗ findet. * Bad Kreuznach, 7. Aug. Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich Sonntag abend zwiſchen Laubenheim und Langenlonsheim. Ein Perſonenauto rannte in voller Fahrt auf einen Lieferwagen der Firma Ackermann. Beide Wagen ſind völlig zerſtört und mußten abgeſchleppt werden. Die vier Inſaſſen des Perſonenwagens, darunter zwei Damen, wurden im Bogen aus dem Auto geſchleudert und erlitten ſchwere Verletzungen. Auch der Fahrer des Lieferwagens iſt ver⸗ letzt. Die Verletzten wurden nach Kreuznach ins Krauken⸗ haus geſchafft. * Bensheim, 8. Aug. Der 24 Jahre alte Student Karl Richter iſt geſtern nachmittag bei Klein⸗Rohrheim im Rhein ertrunken. * Hanau, 8. Aug. Der 52jährige Lokomotivführer Friedrich Schutz bach aus Frankfurt a. M. wurde geſtern nachmittag im hieſigen Hauptbahnhof, als er von ſeiner Lokomotive abſtieg und eine Unregelmäßigkeit an dieſer unterſuchen wollte, von einem einfahrenden Zug erfaßt und ſofort getötet. * Straßburg i. Elſ., 7. Aug. Die 30 Jahre alte Ehefrau Louiſe Wentzel wurde geſtern von ihrem Manne durch Revolverſchüſſe getötet. Seit langer Zeit brachen zwiſchen den Eheleuten des öfteren Streitigkeiten aus. Als die Frau geſtern morgen die Treppe hinunterging, gab Wentzel auf ſie die tödlichen Revolverſchüſſe ab. Der Mörder wurde ver⸗ haftet. tätig war. Aus den Rundfunk-Programmen Freitag, 10. Auguſt Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Alfred Doeblin, dann Opernfantaſien. Breslau(322,6) 20.30 Uhr: Der arme Heinrich v. G. Hauptmann. Frankfurt(428,6) 13 Uhr: Schallplatten; 16.35 Uhr: Hausfrauen⸗ nachm.; 20.15 Uhr: Marſchkonzert, dann Spätkonzert von Kaſſel. Hamburg(394,7) 20 Uhr: Fritz Lau lieſt eig. Werke, ͤann Konzert. Königsberg(303) 20.05 Uhr: Erſter Klaſſe v. L. Thoma, dann Konzert. Walküre v. Wagner. 16.15 Uhr: Konzert: Ausländiſche Sender Bern(411) 20.45 Uhr: Geſänge u. Arien, daun Budapeſt(555,6) 20 Uhr: Konzert. Daventry(491,8) 20 Uhr: Tanzprogramm alter Schlager. Berner Stadtorcheſt, Daventry(1604,33) programm und funk. Mailand(549) 20.50 Uhr: Sinfoniekonzert. Paris(1750) 15.45 Uhr: Konzert; 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(348,9) 20.10 Uhr: Voice⸗Band, dann Hörſpiel, anſchl. Konzert. Rom(447,8) 21 Uhr: Abendkonzert. Wien(577) 20.05 Uhr: Im weißen Röß'l, dann Tanzfunk. Zürich(588,2) 20.15 Uhr: Wagnerabend, dann Unterhaltungskonzert. fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Sämtliche Reparaturen werden von uns prompt und durch⸗ aus fachmänniſch ausgeführt. Ihre Accumulatoren werden 21.35 Uhr: Kammermuſik, dann Ueberraſchungs⸗ innerhalb 24 Stunden erſtklaſſig bei billigſter Berechnung geprüft und geladen. Spezialität: Antennenanlagen! Gorichtszeitung Der Bruckmühler Mordprozeß— Urteil: Lebenslängliches Zuchthaus Vor dem Traunſteiner Schwurgericht wurde gegen den 31jährigen Heinrich Tpungmann aus Würzburg, der im April d. Is. die Hoteldirektorsgattin Anna Ebenhoch als Salzburg, die ſich auf der Rückreiſe von einem Beſuch bei ihrem am Tegernſee beſchäftigten Gatten befand, ermordet und beraubt hatte, verhandelt. Aus der Vernehmung des Angeklagten iſt zu entnehmen, daß er wiederholt vorbeſtraft iſt. Es ſchweben zur Zeit gegen ihn 30 Verfahren wegen Be⸗ trugs, Unterſchlagung, Urkundenfälſchung und Sittlichkeits⸗ verbrechen. Jungmann beſtritt von vornherein, die Berau⸗ bung der Ermordeten beabſichtigt zu haben; vielmehr habe er der ihm befreundeten Zeugin Frau Rattengruber die Möglich⸗ keit geben wollen, ihn als Täter anzuzeigen und dadurch die Prämie für die Ermittelung des Täters zu verdienen. Später machte er allerdings geltend, aus Angſt gehandelt zu haben, da Frau Ebenhoch beim Anblick des zu Boden gefallenen Revol⸗ vers„Hilfe, Hilfe, Mörder!“ gerufen habe. Der Angeklagte ſtammt aus gutem Hauſe und hat neben vier Jahren Volks⸗ ſchule vier Jahre das Gymnaſium und dann eine Handels⸗ ſchule beſucht, worauf er in einer Münchener Buchhandlung Mit 15½ Jahren zog er als Freiwilliger in den Krieg. Er war fünfmal verwundet. Nach Rückkehr in die Heimat verließ er alsbald ſeine Stellung in der Buchhandlung, war dann einige Zeit arbeitslos und ſchließlich auf einem Gut bei Landshut beſchäftigt. Nach beendeter Beweisaufnahme beantragte der Staats⸗ anwalt die Todesſtrafe wegen Raubmords. Das Gericht fällte nach längerer Beratung folgendes Urteil: Jungmann wird wegen eines Verbrechens des Totſchlages in Tateinheit mit einem Verbrechen des ſchweren Raubes zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus verurteilt. Wegen der Gemeinheit der Tat werden dem Verurteilten auf Lebensdauer die bürger⸗ lichen Ehrenrechte abgeſprochen.— In der Urteils begründung kommt zum Ausdruck, daß Jungmann wohl die Abſicht hatte, Frau Ebenhoch zu töten und zu berauben, daß jedoch im Augenblick der Tatausführung die Ueberlegung gefehlt habe, weshalb eine Anklage auf Mord nicht aufrecht erhalten werden konnte. Miene entgegen. * * Franzöſiſches Kriegsgericht Mainz. Am 10. Juni wurde auf der Landſtraße Mombach.—Gonſenheim ein 18fäh⸗ riges Mädchen von einem franzöſiſchen Sanitätsauto, das von einem betrunkenen Soldaten geſteuert wurde, überfahren und auf der Stelle getötet. Der Chauffeur hatte das Auto mit 3 Kameraden ohne Erlaubnis ſeiner vorgeſetzten Behörde zu einer Spritztour nach Wackernheim benutzt. Das Urteil lautete wegen fahrläſſiger Tötung auf 20 Mo⸗ nate Gefängnis mit Strafaufſchub und wegen Trun⸗ kenheit auf 2 Monate Gefängnis ohne Strafaufſchub. Eine Selbsfverstfändlichkeif für Sie! Sie treiben Sport, Sie wissen, was Sie sich schuldig sind. Die Sorge um hren Körper wen- det sich allen großen und klei- nen Dingen zu. Sie verrät sich nicht zuletzt in der Wahl der Mittel, die für eine moderne Hygiene unerläßlich sind. Sie bevorzugen den Sport der weißen Bälle. Warum? Weil er alle Funktionen des Körpers gleich- mäßig betätigt. Nit der gleichen OD OIL Selbstverständlichkeit verwen⸗ den Sie für die Pflege des Mun- des Odol, das klassische Mund- Wasser gepflegter Menschen. Uberflüssis, zu sagen, daß Sie 8 zum Tennis einen sportlichen ee 10 Anzug wählen. Mit der gleichen 6 N 0 souveränen Sicherheit verwen- N N f den Sie neben Odol. Mund was- ser ausschließlich die Odol- Zahnpasta be- stimmt für die me- chemische Reini- Dreimal am Tage OD0O0L sung Ihrer Zähne. LINONER WERKE AKTIE NC ESELLSCHAFT DRESDEN 175 0 Jungmann nahm den Urteilsſpruch mit lächelnder 0 P re e e nr 5 5 Donnerskag, den 9. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) i B. Seite. Nr. 368 22 ͤ ͤ vb Vielſeitig wie das Panorama der Landſchaft, die ſich von den Main⸗ Neckar⸗ und Taubergründen im Norden längs des das Lierbachtal über Allerheiligen zur Höhe hinauf, bezw. von Rheines bis zu ſeinem großen Knie bei Baſel und zum Boden⸗ Ottenhöfen über Unterwaſſer, Allerheiligen nach Ruheſtein, ſee hinzieht, ſind auch die Möglichkeiten, die Natur in ihrer ganzen Schönheit zu genießen. Waren es ehemals nur Reiſen mit der Poſtkutſche und Eiſenbahn, Wanderungen zu Fuß, bisweilen eine Bootsfahrt, ſo brachte das Zeitalter des Ver⸗ kehrs auch hierin einen Fortſchritt. Bis in die höchſten Regionen der romantiſchen Bergwelt des Schwarzwaldes hinauf und weit hinein in die ehemals vom Verkehr abge⸗ ſchloſſenen Gegenden taſten ſich heute auf gepflegten Straßen die Kraftwagen heran. In wenigen Stunden tragen ſie den Beſucher bequem, ſchnell und ſicher durch Gebiete, die ihrer Vage wegen von der Bahn nicht berührt werden können und die für den Fußwanderer mehrere Tagesleiſtungen erfordern. Immer dichter wurde daher das Netz, das die beutſche Reichspoſt mit ihren Kraftpoſtlinien durch das ganze Land ſpannte. Mit dieſer Verbeſſerung der Verkehrs verbindungen nach den entlegenen Landſchaftsſtrichen wurden Teile der badi⸗ ſchen Heimat bekannt gemacht, deren Reize früher nur einigen wenigen offenbar wurden. Aber abgeſehen von der praktiſchen Bedeutung dieſer Linien für den allgemeinen Verkehr darf auch die ideelle Seite ſolcher Fahrten nicht unterſchätzt werden, auf denen ſich die Wunderwelten idylliſcher Bergeinſamkeit, die Eigenart des badiſchen Volkstums, im höchſten Maße auftun. Vom Main über den Odenwald zum Rhein und Neckar ſtellen heute die Geſellſchaftswagen der deutſchen Reichspoſt die Ueberbrückung aller Entfernungen dar. Das badiſche Hinterland mit ſeinen mittelalterlichen Stätten, die zum Teil von romantiſchen Burgruinen gekrönt ſind, iſt ſo in die Nähe des großen Verkehrs gerückt und findet allmählich die Beachtung, die es verdient. Es iſt nicht richtig, daß nur die Namen von Klang, die in der Welt geläufig ſind, Erfüllungen verſprechen. Auch die kleineren Orte des Hinterlandes dürfen ſich an Lage, Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen durchaus ihren begünſtigten Schweſtern in der übrigen Heimat an die Seite ſtellen. Wertheim, Walldürn, Buchen, Eberbach, Mos⸗ bach und Neckargemünd enthüllen auf ſolchen Fahrten ihre ſtimmungsvolle Schönheiten, durch die auch heute noch der Geiſt vergangener Jahrhunderte weht. Das Neckartal iſt durch dieſe Linien mit dem Kocher⸗ und Taubertal in der Nordoſtecke des Badnerlandes verbunden. Heidelberg mit der ſchönſten deutſchen Schloßruine, in deren Schloßhof die Heidelberger Feſtſpiele zur nächtlichen Stunde auch in dieſem Jahre einen beſonderen Anziehungs⸗ punkt ſchaffen, und deren Schloßbeleuchtungen ein zauber⸗ hafte Bild bieten, iſt die Eingangspforte vom Norden zum Beſuch des badiſchen Landes. Am Fuße der Wachenburg und der Ruine Windeck liegt Weinheim, ein Stützpunkt für Fahrten in den Obenwald. Faſt in derſelben Entfernung, ſüdöſtlich von Heidelberg, iſt der berühmte Schloßgarten der ehemaligen Kurfürſten von der Pfalz in Schwetzingen zu erreichen. Ein Abſtecher von hier gilt der ehemaligen Kurpfälziſchen Reſtdenz Mannheim, mit dem monumentalen Kurfürſtenſchloß aus der Barockzeit und dem zweitgrößten Binnenhafen Deutſch⸗ lands. Das Schloßmuſeum, die Kunſthalle ſowie das Natto⸗ naltheater ſind Punkte, die nicht vergeſſen werden dürfen. Ueber Bruchſal, mit dem prächtigen Rokokoſchloß, erreicht man bie Lanbeshauptſtadbt Karlsruhe, die ehemalige Reſt⸗ denz der Großherzöge von Baden. Auch hier bilden Landes⸗ muſeum, Landestheater, Kunſthalle, Hans Thoma⸗ und Schef⸗ ſelmuſeum, Techniſche Hochſchule und der Stadtgarten ſehens⸗ werte Punkte. Karlsruhe iſt der Ausgangspunkt für die Sonderfahrten mit den Poſtkraftausſichtswaggen in den Schwarzwald. Zu den intereſſauteſten Fahrten im nördlichen Schwarz⸗ wald gehört die Höhen rundfahrt von Baden⸗Baden aus, der Königin der Weltbäber. Von der Talſohle aus wird ber Kranz der Höhenhotels, wie Bühlerhöhe, Hundseck, Sand, Plättig, die Unterſtmatt und die Hornisgrinde erreicht. Andere Wege in dieſes Höhenbereich führen von Achern und Ottenhöfen aus. Von Ottenhöfen über das offene Seebachtal, am Wolfsbrunnen vorbei winden ſich die Kraftpoſten zur Ein Veſuch in Bernau der Heimat Hans Thoma's Der Abend auf dem Feldberg verſpricht gutes Wetter für den kommenden Morgen. Die Tannen rauſchen uns das Schlummerlied. Um 4 Uhr beginnt es zu dämmern, der fahle Schein zwingt uns ſchon frühe aus den Federn. Durch herr⸗ lichen Tannenwald geht's hinab in das Menzenſchwander Tal. Von meinem Fenſter aus ſah ich ſie liegen, die ſamt⸗ grünen Wieſen, durch die die Straße zieht, links und rechts die bewaldeten vielgeſtaltigen Rücken als Schutz. Heute ziehe ich über die ſanften Matten hinein nach Menzenſchwand mit ſeinen alten Schindelhäuſern. Kurgäſte überall; ſie ſchlafen noch unter dem niederen Dach mit den kleinen Fenſtern, als wir das Poſtauto beſteigen zur Fahrt nach Bernau, An der Halteſtelle eine Verkündigungstafel des Kur⸗ vereins Menzenſchwand. Da ſteht zu leſen:„Zahlreiche Bänke laden Sie in unſerem ſchönen Tal zur Raſt ein. Wie Sie, freuen ſich alle Wanderer, ein reinliches Plätzchen zu finden. Unſere Matten ziert noch manche ſeltene Blume. Viele ſind geſchützt, beachten Sie dies und ſchonen Sie die Fluren. Das Baden im Dorfe verletzt das Empfinden der Einwohner.“ In den frithen Morgen hinein rollt der gelbe Wagen, durch die taufriſchen Wieſengründe, längs der Menzenſchwander Allee entlang. Eine wundervolle Talfahrt; doch ſie ſoll noch ſchöner werden. Jus Tal der Bernauer Alb biegen wir ein durch ein ſtilles Tannenwäldchen. Auf der weichen Straße fährt der Wagen faſt lautlos, kein Signal, kein Lärm, eine heilige Stille umfängt uns in dieſer Einſamkeit. Durch die ſilbernen mit grauen Bärten behäupten Bäume ſtiehlt ſich mancher helle Sonnenſtrahl, verſchwindet wieder, taucht wieder auf. Ein Märchenwald. Im Thomaſtil. Da öffnet ſich der Wald, und in ſeiner„großen Breite liegt das Bernauer Tal vor uns, ein welliges Gelände voll grüner Matten, in die da und dort die alten Häuſer gleich großen Spielzeugen hinein⸗ geſtellt ſind, bald einzeln, bald in Gruppen als kleine geſchloſ⸗ Im Poſt Kraflwagen durch das Vadnerland Sattelhöhe des Ruheſteins empor. Gbenſo führen ſie durch der zugleich Mittelpunkt der großen Hochſchwarzwaldſtraße Achern—Ruheſtein Baiersbronn Freubenſtadt iſt. Nicht zu vergeſſen ſind die Kraftwagenlinien Raumünzach-Kloſter Reichenbach im Murgtal. An der badiſch⸗württembergiſchen Grenze dehnt ſich pon Pforzheim ein ſtrahlenförmiges Kraft⸗ wagennetz aus. Die neue Endſtation der Renchtalbahn, Bad Peters⸗ tal, iſt Ausgangspunkt einer Kraftwagenlinie nach Bad ——— Höllental beim Hirſchſprung Griesbach und von hier zu der 973 Meterhöhe des Kniebis, zur Zuflucht und abwärts nach Bod Rippolsau und nach Freu⸗ denſtadt. Zwiſchen Bad Rippoldsau und Wolfach über Schap⸗ pach beſteht eine gute Verbindung, die das Renchtal an das Kinzigtal anſchließt. Dieſes iſt die 1 nach dem mittleren Schwarzwald, mit Offenburg als Ausgangsſtation. Von hier führt nordwärts eine Linie nach Kehl zum badiſch⸗ deutſchen Ufer des Rheines. Offenburg iſt auch der Aus⸗ gangspunkt der älteſten deutſchen Gebirgsbahn, der Schwarz⸗ waldbahn, die ſich über Gengenbach, Haslach, Hauſach, Horn⸗ berg, Triberg mit Verbindung nach Schonach, St. Georgen, Villingen nach Donaueſchingen windet. Triberg i Ausgangspunkt einer Großautolinie über Schönwald. Furtwangen— Neu Eg—Gütenbach—Simonswäl⸗ dertal—Bleibach nach Waldkirch, wodurch die Schwarzwald⸗ bahn eine weitere Verbindung mit der Rheintalbahn erhalten hat. Die von Villingen über Vöhrenhach nach Neuſtadt—Frie⸗ denweiler führende Linie verbindet weiterhin die Schwarz⸗ waldhahn mit der Höllentalbahn und erſchließt die charak⸗ texiſtiſchen Landſchaftsausſchnitte des Hochſchwarzwaldes, Nördlich der Höllentalbahn iſt das Gebiet St. Märgen St. Peter— Kirchzarten mit der Schwarzwaldhauptſtadt Freiburg warmen Decke, ſich birgt. das Glottertal und Kandelgebiet Bedeutung hat. Die Kraft⸗ posten Bäxrental— Feldberg—Todtnau— Schönau haben als Hauptverbindung Donautal—Wieſental wachſende Bedeutung, wie auch die Strecken Todtnau-—BBernau— St. Blaſten, von wo aus eine Verbindung über MenzenſchwandSeebrugg nach Bonndorf und von dort nach Donaueſchingen beſteht. Er⸗ wähnenswert iſt im ſüdlichen Schwarzwald ferner die von Seebrugg aus führende Linie über HöchenſchwandBannholz nach Waldshut und die über Höchenſchwand nach St. Blaſien And von hier nach Menzenſchwand und Bernau führende Linie. 5 8 S Von Schönau aus leitet eine Kraftwagenlinie nach Badenweiler, deſſen Höhen rundfahrten die ſchönſten Ausſichts⸗ punkte des Hochſchwarzwaldes berühren. Romantiſch iſt auch die Reiſe über die Albtalſtraße. Zum Schluß ſeien in den Ausläufern des ſüblichen Schwarzwaldes Meßkirch und Pfullendorf erwähnt, von wo aus die Poſtkraftwagen ihren Weg zum Bodenſee nehmen. Heiligenberg, Salem, Markdorf, Meersburg, Ueberkingen, Konſtanz, Radolfzell ziehen vorüber, bis die badiſche Uferland⸗ ſchaft der Halbinſel Hört am Ausfluß des Rheines dieſen kurzen, durchaus nicht vollſtändigen Ueberblick über die Rund⸗ reiſe mit dem Poſtkraftwagen durchs Badnerland heſchließt. Hohe Sommertage im Neckartal Jugend und Jubel ſtimmen ewig zuſammen, Lieder und Laute, Himmelsbläue und Sonnenflammen. Ich glaube, wenn wir uns das Wetter im Paradieſe vor⸗ ſtellen wollen, müſſen wir es uns denken, wie wir es zur Zeit in Eberbach im Neckartale erleben. Alles iſt in zartes helles Seidenblau getaucht. Des Himmels Bläue ſpiegelt ſich beſonders ſchön im Neckar. Zwiſchen Stolzeneck und Lindach fand ich es heute ganz dunkelblau wie im Griechenmeere. Des Himmels Blau färbt aber auch auf die Erde ab, alles iſt in jene blauen, unausdrückbaren Farben⸗ töne getaucht: Wülder und Berge und Menſchen; wenigſtens ſchimmern viele Mäbdchenkleider in dieſer himmliſchen Farbe. Blau ſcheint die„große Mode“ zu ſein. f Und am blauen Himmel ſteht alle Tage wieder die goldne Sonne! Aber nicht Schwüle iſt es, die ſonſt gar oft Gewitter nach ſich zieht. Nein, die klaren Sonnenſtrahlen ſind wohl von linder, aber auch friſcher Luft durchzogen, vor allem für den, der in dieſen Tagen mehr im Badeanzug und im Neckar zubringt, als im Geſellſchaftsanzug und in dumpfen Ge⸗ mächern. Die Luft iſt am Neckar oft kühler abends als das warme Waſſer, in das man dann gerne, wie unter einer Jeden Tag die gleiche goldene Sonne, ber gleiche klarblaue Himmel! Das iſt einmal Wet⸗ ter, das einem das Leben wieder lieb macht— trotz alledem! Kein ängſtliches Ausſchauen nach Gewitterwolken, kein ver⸗ ſtummtes Lauſchen nach fernem Donnergrollen! Alle Tage ſteigt die Sonne aus ſchweren Dünſten in die reine Luft und jeden Abend ſinkt ſie wieder in den ſchönes Wetter kündenden veilchenblauen Dunſt. Vom Turme des Katzenbuckels aus ſah ich dieſer Tage kaum die nächſten Dörfer und Hühen; alles Ferne war von farbigem Dunſtvorhang verhängt. Wie herrlich iſt das Leben im Tale, beſonders in Eberbach! So⸗ gar die raſtlos ſauſenden und tutenden Kraftwagen ſtören wenig. Das Wandervolk ſchlägt ſich in die grünen Wälder, die Klügſten kommen den Neckar heruntergepaddelt— oder ſchwimmen und ſingen und baden und fauchzen im Waſſer oder ruhen am Lande oder liegen in bergenden Zelten. Von Eberbach aufwärts erſtellt ſich oft an Sams⸗ tagen und Sonntagen ein ganzes Dorf von Zelten. Wag ſoll man in dieſen herrlichen blauen Tagen anderes treiben, als wandern und baden, ſchwimmen und ſingen, ruhen und ſchauen, ſich freuen und feiern und— leben?! Wer aus der raſtloſen Tretmühle der Welt, wo man tritt und getreten wird, einmal heraustreten will, Atem ſchöpfen, ſich beſinnen und ſeines Lebens einmal wieder froh werden will,— der komme zu uns ins Neckartal, der komme in den Mittelpunkt alles freudigen Frohſinns— nach Eberbach. Er lernt bald, die Unmutfalten ablegend, ſich wieder freuen,— ohne Freude kein wirkſames Leben!— ber lexnt mit Poſa aus rufen:„D verbunden, die als Ausgangspunkt für weitere Fahrten in ſene Zinken. Auf einem Felſenhügel die Dorfkirche, von den weit zerſtreuten Gehöften aus überall ſichtbar. Hell ſchwingt ſich der Ton der Glocken über das Tal. Wir laſſen uns vom Wagen weit in das Tal hineintragen, hin bis zum Schulhaus, wo er Platz zum Wenden findet. So haben wir die Schönheit des Tales zuerſt im„Fluge“ genoſſen. Jetzt heraus und ins Dorf, Unter dem Schindeldach manches neuzeitliche Gaſthaus, gewiß nicht zur Freude des Meiſters. Wo Stroh und Schindeln dem Hauſe zum Schutz dienen, da müſſen auch die Fenſter gleich kleinen Aeuglein in die Welt herausſchauen, doch keine großen modernen Scheiben mit reich⸗ geſtickten Vorhängen. Das paßt nicht in die Landſchaft des Bernauer Tales. 5 Ein neues, kleines ſchindelverkleidetes Häuschen dient uns als Wegweiſer zum Geburtshaus des großen Meiſters. Bernau⸗Oberlehn heißt der Weiler. Wir treten ein in die alte Schwarzwälder Bauernſtube, wo Hans Thoma ſeine Jugend verlebte. Jetzt iſt ein Raum nebenan zu einem Heiligtum ſeiner Werke geworden. Doch nur, wer das ſchöne Wieſental geſehen hat, durch die das klare Bächlein ſeinen Weg nimmt, wer die nackten Felsgruppen inmitten der grünen Matten geſchaut, den blauen Himmel mit den weißen Wölkchen, der kann die Bilder des großen Künſtlers verſtehen. Wir ſehen ihn vor dem Hauſe ſitzen, die treuen Augen der ſchönen Welt ringsum zugewandt, in der das bunte Farbenſpiel zur Arbeit reizt. Aber auch die Bewohner des Tals ſind es, die in ihm ihren Meiſter gefunden haben, freundliche Leute, deren herzliches„Grüß Gott“ unſerem Gruß entgegenklingt. Wenige Aeckerlein in dem großen welligen Tal, dafür aber ſaftige Wieſen; doch nur an den felſigen Abhängen klettern die Bieh⸗ herden herum. Das Gras der Wieſen hat das Heu für den Winter abgegeben, und der iſt lange hier oben. Darum kön⸗ nen die Skileute lange hrem Vergnütgen huldigen. Die Ber⸗ nauer aber, eingeſchneit bis an die Fenſter, ditrfen nicht un⸗ tätig bleiben; ſie ſind Holzſchuitzer geworden und bergen in ihren Reihen manch tüchtigen Künſtler; von den kleinen Reiſeandenken, deren Motive aus der Landſchaft des Schwarz⸗ * Königin, das Leben iſt doch ſchön!“ H einrichtungen in mannigfachen Entwürfen nach Beſtellungen oder freier Kombination, reiſen ihre kunſtvollen Arbeiten in die Welt. Ohne dieſe Einnahmen könnten ſie kaum das Leben friſten; denn der karge Boden auf einer Höhe von beinahe 1000 Meter bringt nur kurze Aehren und kleine Körner, In ſeinem reichen Schaffen hat Hans Thoma auch ſeine Heimat nicht vergeſſen. Die grünen Matten mit dem rauſchen⸗ den Bache, die Berge und Höhen, die Bäume und Häuſer, nicht zuletzt die Bewohner ſelbſt, waren es ja, die das Schaffen des Künſtlers beeinflußten und ihm in ſo reichem Maße zur Ge⸗ ſtaltung ſeiner Werke verhalfen; denn immer und immer wieder tauchen dieſe Vorbilder in ſeinen Werken auf. Darum ſchuf er für ſeine Heimatkirche als treuen Dank zwei präch⸗ tige Altargemälde, das eine zeigt die Mütter Gottes in einer Schar jubilierender Vöglein über dem heimatlichen Tal ſchwebend, gewiß ein ſinniger Dank des ſtillen Meiſters an ſeine Heimat und den hohen Schöpfer. Das zweite Bild zeigt den Heiland mit Johannes dem Täufer. So wird die Kirche zu einem Wallfahrtsort für⸗ viele, die in treuer Anhänglichkeit an das gewaltige Schaffen des Meiſters hierher zu Beſuch kommen. 5 5 Wer das Glück hat, für ſeine Wallfahrt nach Bernau einen ſchönen Tag geſchenkt zu bekommen, der kann ſich auf ſeinem Gang durch das in viele Weiler und Zinken zerriſſene Dorf von den wechſelnden Bildern der bezaubernden Land⸗ ſchaft kaum los reißen. Infolge der Abgeſchloſſenheit des Tales am Fuß des Herzogenhorns bleibt dieſem eine ſtille Weihe gewahrt, nicht der rauſchende Strom ſenſationslüſterner Reiſender bringt dem Dorfe Beſuch, ſondern der Wunſch treuer Jünger des Meiſters, ſeine Heimat kennen zu lernen, das alte Haus mit dem Brunnen, dem trauten Raum, wo ihn ſeine liebe Mutter beten lehrte, die einfache Dorfkirche mit ihrem oft ge⸗ ſchauten Turm. Wer ſich ſo Bernau zum Ziele ſeiner Reiſe wählt, der wird reich belohnt für eine Wanderung dahin. Eines der ſchönſten, ſtillen Schwarzwaldtäler lernte man kennen und damit den Schlüſſel für das reiche künſtleriſche Geſtalten unſeres badiſchen Meiſters Hans Thoma. waldes entlehnt ſind, bis hinauf zu den prächtigſten Zimmer⸗ S. J. Gun d. . ei Nr. 38 i Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) a Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 Gewitter im Hochgebirge Schwül war der Tag, an dem wir die Bergbeſteigung der „Drei Schweſtern“ vornahmen. Bereits früh morgens um 3 Uhr, als wir aufbrachen vom ſchönen Städtchen Vaduz im Fürſtentum Lichtenſtein, rollten uns nach kurzem Marſche die Schweißperlen über die Stirne. Nun heute muß noch ein Gewitter kommen, das war unſer Ahnen und es ſollte erfüllt werden. In halber Höhe der„Drei Schweſtern“, ein Berg mit zwei größeren und einem kleinen Gipfel von 2300 Meter, ruhten wir bei Butter, Käſe und Milch in der Sennhütte nochmals aus, um uns für den Reſt des Marſches, jedoch den ſchwierig⸗ ſten Teil des Aufſtieges zu ſtärken. Von dieſem ſchattigen Plätzchen aus konnten wir ein herrliches Panorama zu unſeren Füßen ſehen. Die ſilbernen Fluten des jungen Rheins, der dieſes geſegnete Ländchen Lichtenſtein mit der Hauptſtadt Vaduz durchfließt, glitzerten in der Morgenſonne. Ueber Vaduz ſelbſt hält die alte Veſte des Fürſten von Lichten⸗ ſtein Wache. Schmuck ſtehen die weißen Häuschen der freund⸗ lichen Bewohner längs der Hauptſtraße, die durch das Länd⸗ chen ſich ſchlängelt. Feldkirch, ein großer Teil Vorarlbergs, die Rheinebene, ja ſelbſt bei guter Sicht der Bodenſee ſind rechter Hand zu ſchauen. Auch die berühmte, hiſtoriſche Holz⸗ brücke, die Verbindung zwiſchen Lichtenſtein, Vorarlberg und der Schweiz, die die Römer über den Rhein ſchlugen, iſt deut⸗ lich zu erkennen. Leider hat der junge, wilde Rhein vergan⸗ genes Jahr einen Teil der alten Brücke mitfortgeriſſen. Gegenüber den„Drei Schweſtern“ zieht ſich der„Hohe Kaſten“ hin. Das Hotel, auf ſeinen höchſten Punkt gebaut, winkt uns zu. Der Appenzeller Gau mit ſeinen grünen Matten und Hängen dehnt ſich dahinter aus. In dieſen Höhenzug ſchneidet dann ein Talkeſſel ein. Von weiter Ferne grüßen die Häuschen des Geburtsortes Zwingli, Wildhaus, gelegen in dieſem Talkeſſel, gehörig zum Kanton St. Gallen. Dann drängt ſich wieder ein wegen der Lawinengefahr berüchtigter Höhenzug hervor, der ſich in das Graubündner Land hinein⸗ erſtreckt. Zu deſſen Füßen breitet ſich die alte, ſchöne Stadt Chur aus. Hinter dieſem Höhenzug leuchteten fern die Firnen der Jungfrau, und all die ſchneebedeckten Gipfel der Grau⸗ hündner Berge im Sonnenſchein. Und ganz unter uns gähnen die zerklüfteten Felſen und Schluchten der„Drei Schweſtern“. Es geht die Sage, daß dieſe drei kahlen Steinrieſen drei getzige Schweſtern waren und hier nun zur Mahnung aller ſtehen. f Nun nach dieſem entzückenden Rundblick ſtiegen wir höher, durch das Latſchen⸗ und Steingebiet der„Drei Schweſtern“, hald aufrecht gehend, bald kriechend, dann wieder rutſchend. Endlich hatten wir den höchſten Gipfel der„Drei Schweſtern“ erobert. Nicht ſo ſchnell kam ein Wort über unſere Lippen— wir ſtaunten und ſchauten! Ein herrliches, blaues Himmelsgewölbe war über uns— die Sonnenſtrahlen brannten— die Fliegen ſummten um uns— und doch wir waren glücklich! Von den Almen herauf hörten wir das Ge⸗ läute des weidenden Viehes. Wieder und nochmals und im⸗ mer wieder ſchweifte das Auge hinweg über all die Täler, Höhen und Firnen des Hochgebirges und nicht konnte es ſich ſatt ſehen. Ein Erlebnis, das nicht mit Worten wieder zu geben iſt. Lange ruhten wir. Schon zeigte unſere Uhr die R an. Nun mußten wir leider wieder alwärts. Doch, da plötzlich, das Rollen eines Donners! Und wir ſahen, eigentlich noch ziemlich weit entfernt, eine tiefſchwarze Gewitterwolke anziehen und zwar aus dem Talkeſſel zwiſchen dem„Hohen Kaſten“ und dem Höhenzug, der nach Graubünden ſich erſtreckt. Jetzt hieß es aber vorwärts und die Schritte beſchleunigen, um einen Unterſchlupf zu erreichen. Aber wir gaben den Plan auf. Denn ſchnell, zu ſchnell trieb der Wind die Gewitterwolke vor ſich her und das Steigen vom Gipfel abwärts vollzog ſich langſam wegen der drohenden Gefahren. Wir mußten uns eben in das Unvermeibdliche fügen. Das Dröhnen und Krachen kam immer näher und Im Gebirge iſt ein Gewitter etwas entſetzliches. Selbſt die Einwohner haben Angſt davor. Denn iſt die Gewitter⸗ wolke etwas niedrig gelagert, ſo kommt ſie vielleicht aus dem Talkeſſel nicht mehr heraus und tobt ſich dann hier aus. So wird manchesmal die Ernte, wie andere menſchliche Arbeit in kurzer Zeit vernichtet. a Jetzt ſtand die Wolke ſchon ganz nahe. Die erſten ſchweren Tropfen fielen. Aber wie ſtaunten wir, als plötzlich die Wolke niedergedrückt wurde und wir über ihr waren. Nun bot ſich uns ein nie geſehenes Schauſpiel der Natur. Grell leuchteten die Blitze auf. Ihren Urſprung wie ihren Verlauf konnten wir genau verfolgen. Ein einziges tiefes Grollen und Dröhnen unter uns, das war die Wirkung dieſer raſch ſich ablöſenden elektriſchen Entladungen. Wie führen die bald gelblichen bald mehr bläulichen„Schlager, hinab ins Tal! Einmal zuckte der Blitz über den oberſten Teil der Wolke hinweg, ein andermal ſchien er ſogar von unten nach oben zu fahren. Was ging währenddeſſen unten im Tale vor ſich? Hier oben empfanden wir nur eine angenehme Kühle und hef⸗ tige Windböen machten ſich uns bemerkbar. Ungefähr eine Stunde mochte wohl ſchon das Gewitter getobt haben, ohne an ſeiner Stärke zu verlieren. Die Wolke fand keinen Abzug mehr und mußte ſich alſo entleeren. Endlich wurden die Blitze vereinzelter. Ganz langſam löſte ſich die Wolke, ſie zerteilte ſich. Ab und zu wohl noch ein ſchwaches Aufleuchten und ein leiſes Dröhnen. Das Tal wurde wieder ſichtbar, doch ein an⸗ deres Ausſehen hatte es nunmehr. Die Fluten des Rheins wälzten ſich jetzt braun in ihrem Bette dahin. Die Talgründe zeigten das Bild nach einem ſtarken Regenſchauer. Nun konnten wir ja talwärts wandern. Doch der Ab⸗ ſtieg ſollte nicht ſo einfach ſein. Kleine Bächlein liefen auch auf unſeren Pfaden zu Tal. Der Lehm ballte ſich an unſere Schuhſohlen und Gelegenheit zum„Rutſchen“ bot ſich hin⸗ reichend. Und die Bäume glaubten, es wäre ihre Pflicht, uns vom Gewitterregen noch etwas„zukommen zu laſſen“, dem wir glücklich entronnen waren. Auch die Sonne grüßte uns für heute nochmals mit ihren letzten Strahlen; ſie verſchwand allmählich hinter den Graubündner Bergen. Der letzte Teil der Wanderung, der unangenehme Marſch auf der Haupt⸗ ſtraße— eine Kalkſtraße—, war bald überwunden. In heiterer Stimmung überſchritten wir die Schwelle unſeres gaſtlichen, gemütlichen Heims. Aber dieſer Tag mit dieſem Erlebnis hat ſich unvergeßlich eingeprägt. Denn iſt es nicht etwas außer gewöhnliches für einen Flachlandbewohner im Hochgebirge ein Gewitter mit⸗ machen zu dürfen, das ſich unter ihm austobt und das er vom Anfang an bis zur Auflöſung, ohne deſſen unangenehmen Be⸗ gleiterſcheinungen zu verſpüren, beobachten kann? P. ten, ſo daß nur zur Mittagsſtunde die Sonne, ihre Strahlen Jungfrau! Das Wort allein bedeutet für viele Tauſende Feſt⸗ und Feierſtimmung! Verbindet doch der Geiſt damit ein Losgelöſtſein von verrußten und verſtaubten Städten, ein Sichretten in hehrſte Berg⸗ und Alpenwelt. Wie⸗ viel mehr muß noch der Flieger, der Pilot die Sehnſucht nach dieſen Höhen, die ja eigentlich ſein Reich ſind, empfinden. Schon mehrere Male wurde daher der Verſuch unter⸗ nommen, Jungfrauwärts zu fliegen und das Gebilde von Menſchenhand auf dem eiſigen Firn des Berges ausrollen zu laſſen. Doch— die Bergnatur wollte ſich nicht unterjochen — frei ſein, war ihr Begehr. Ihr Reich ſollte den Alpendoh⸗ len, nicht aber dem Menſchen gehören! * Nun hat dieſer Tage der bekannte Berner Pilot, Haupt⸗ mann Wirth, das Wagnis unternommen, mit ſeinem Klemm⸗Daimler Leichtflugzeug von nur 20 Pferdekräften, dem Jungfraufirn auf 3450 Meter auf den Leib zu rücken. Früh morgens ſtartete er mit der kleinen Maſchine auf dem ideal gelegenen Thuner Flugplatz und ſchon ſchnatterte das Motorchen im kühlen Morgenwind ſtolzen Höhen zu. Kurve um Kurve wurde gedreht, 100— 500— 1000 Meter zeigte bereits der Höhenmeſſer und immer noch weilte die Maſchine über Thun, kletterte ſie vor den jähen Felsſtürzen des Stock⸗ horns hinan, um dann wie ein ſtolzer Weih hinüber nach dem Hochgebirge zu ziehen. Doch das trotzte. Freche Winde ſchickte es dem menſchlichen Vogel entgegen, ihn zur Rückkehr einladend. Und das Menſchlein in der Maſchine mußte wohl oder übel gehorchen. Da war nichts zu wollen. Drüben aber, an den Hängen der Siegriswilerberge, die bereits von den erſten Sonnenſtrahlen freundlich aufleuchteten, erhoffte er ſein Heil. Wieder ſtieg der Zeiger 1500— 2000— 2500 Meter und wieder gings den Bergen zu. Sollte Wirth uns bezwingen! Nein! Wilde jagende Wolkenſchwaden und fürchterliches Nebel⸗ treiben ſchickte nun der König der Berge ins Vordertreffen — dem Eindringling jede Ausſicht auf Gipfel und Zacken ver⸗ wehrend. Längſt war die Schynige Platte überflogen, längſt auch das Bergbach durchrauſchte Tal Grindelwald, das Dörf⸗ chen wagte ſich nicht zu zeigen, hingegen lachten die grünen Bergweiden vom Männlichen hinein, Tſchuggen und Lauber⸗ horn und auf der Kleinen Scheidegg guckte man bereits nach dem kühnen Vogel aus. Immer höher kreiſte der wie ein Weih— 3000 Meter, 3400, aber von Jungfraujoch noch keine Spur. Zwei⸗, dreimal entkleideten ſich raſch die Silberhörner — man ſchätzte ab— erwog— und wieder war alles in das Grau gehüllt von Wolkentreiben und Nebel. Nun fing gar der Wind an zu zerren und zu reißen— der Geiſt des Berges merkte— nun wirds ernſt. Alſo feſter angepackt! Stunde um Stunde ging ſo vorbei, wieder zurück? Nein! Noch ein⸗ mal wurde ausgeholt— das letzte Mal ſollte es ſein, um dann wieder abzuziehen mit einer Abfuhr der Berg⸗ dämonen? Unmöglich! Das gibt's nicht! Da auf einmal öffnet! ſich zwiſchen Mönch und Jungfrau das Eingangstor, nur! eine halbe Minute— wild ſieht man bereits die Fahne auf Joch im Winde flattern— aber ſchon ſetzten wieder die Nebel ein. Aber nun weiß man ja, wo's hineingeht ins verheißene Am Alklei⸗See Das norddeutſche Hochland, welches ſich mit ſeinen weit ausſchauenden Bergen und alten, ehrwürdigen rauſchen⸗ den Wäldern, mit ſeinen tief ausgeriſſenen Schluchten und eingeſunkenen Tälern als ein breiter Gürtel um das Geſtade der Oſtſee legt, ſteht bekanntlich und beſonders bei uns Deutſchen in dem Rufe, ſich hervorragend ſchöner landſchaft⸗ lichen Reize nicht rühmen zu dürfen; höchſtens ſagt man noch Rügen nach, daß es ſich in den Waldungen der Granitz und Stubnitz von Putbus bis zur Stubbenkammer und in den Kreideklippen mit der zauberiſchen Ausſicht auf Meer, Boden⸗ und Strandgliederug ganz angenehm leben laſſe. Jene geringe Meinung von unſerem Küſtenlande iſt je⸗ doch keine berechtigte. Denn es gilt gerade hier noch manche andere Gegend die, wenn ſchon ihr Lob nicht ſo laut im Munde der Völker klingt, das Angeſicht doch nicht zu ver⸗ hüllen braucht, ſondern mit den anmutigen Zügen, welche die Natur ihr anerſchaffen hat, dankbar vor uns Menſchen lächeln darf. Ich meine dabei vor allem eine Landſchaft, die, in ein Prachtgewand norddeutſcher Natur gekleidet, einen Ehrenplatz im Panorama unſeres Reiches verdient; es iſt dies Wagrien, das zauberiſche Ländchen Oſtholſteins. Ver⸗ ſchwenderiſch geradezu hat die Natur dieſen Landſtreifen mit üppigen Reichtum geſegnet und in Mannigfaltigkeit der Formen ſein Bild gewiß zu einem der lieblichſten unſeres ganzen weiten Vaterlandes gemacht. Wer landſchaftliche Schönheiten unſerem Oſtſeeſtrande be⸗ ſtreitet, der mag von der Bui Heſſenſtein in Wagrien hinaus über die fruchtbaren Gefilde, über das wirklich blaue Meer bis nach den hell herüberleuchtenden däniſchen Inſeln oder zurück ins Land hinein ſchauen. Er wird ſtaunen über das grünwogende Meer vollwuchſigen Buchenlandes, über die grünen Auen, goldenen Kornfelder, die zahlreichen aus Flur und Baum herausblickenden tiefdunklen Seeſpiegel, und wem dann beim Anblick dieſer Höhen, Seen und Wälderpracht nicht das Herz aufgeht, nun, dem hat Gott eben nicht die rechte Gunſt erwieſen. Dabei erglänzt in dem lieblichen Gewand des Ländchens ein Kleinod von ſo tiefer Strahlung und von ſo ſchwermutsvoller Pracht, wie das Auge es wohl ſelten in gleicher Schönheit ſchauen wird. Dieſes Kleinod iſt ein Wald⸗ ſee im Buchenhain Eutins, ein in Einſamkeit verſenktes Waſſer, um das Poeſie und Sage ihr Goldgewann geſponnen haben— der Uklei⸗See. e 5 Wer den Herta⸗See bei der Stubbenkammer auf Rügen oder den Wodan See auf der Inſel Wellin betrachtet und liebgewonnen hat, wird ſich von dem UÜklei⸗See eine Vor⸗ ſtellung machen können. Wer dieſen aber ſelbſt geſehen, muß bekunden, daß er ſeine Geſchwiſter noch um vieles übertrifft. Wenn man von der alten Grasmühle, im Schwentiner Tal, den breiten Fahrweg nach dem Dorfe Malente, am Keller⸗See, verfolgt und den Fußſteig, am Sielbeck vorbei, entlang am nördlichen Rand des Keller⸗Sees, einſchlägt, ſo tritt man in den Dom eines aufſteigenden, alten Buchen⸗ waldes ein, wo uns ſchlängelnde, mehr und mehr um⸗ dunkelnde Pfade bis auf die Anhöhe führen. Hier ſehen wir tief zu unſeren Füßen den melancholiſchen Spiegel des Uklei⸗ Sees. Der hohe dunkle Wald umſchließt ihn von allen Sei⸗ 5 in ſeinen ſtillen Grund hinabtauchen kaun. Eine Walddecke 8 e Im Sportflugzeug zur Jungfrau Gletſchergebiet. Nun Menſchlein, paß auf! Eine ſchwache Minute des Berggeiſtes, und du haſt gewonnenes Spiel! Hui— hui, zerrts an den Flügeln, und nun ſetzt auch grimmige Kälte ein, wieder hebt ein fürchterlicher Windſtoß die Maſchine, um ſie im nächſten Augenblick wieder zur Tiefe über den grauſigen Schrund des Kühlauengletſchers zu drücken... ein Moment nur— der Himmel wird klar— nun kühn gradaus und ſchon knattert der Motor das Lied auf Walliſerland, über Berghaus Jungfraujoch, das im hell⸗ ſten Lichte ſtrahlt, während gen Norden die Wolken und Ne⸗ bel ein fürchterliches Inferno ihren Gewalten und Tücken entfalten. Noch einige Male ſcheinen die Winde das Flug⸗ zeug zur Tiefe zu jagen, doch die Gefahr iſt überwunden und im glänzenden Bogen ſetzte die Maſchine auf der mit den Schweizer Farben gezeichneten Piſte auf, um auf dem Eiſe in 3450 Meter Höhe nach 16 Meter ruhig auszurollen! Helle Freude herrſchte ſelbſtverſtändlich auf dem Joch. Hände wurden geſchüttelt, Glückwünſche überreicht und das Kreuzfeuer der Knipſer ſetzte ein und das Kurbeln der Film⸗ operateure. Nun wäre alſo die erſte glückliche Landung auf dieſer ſtolzen Höhe geglückt! Was das bedeutet bei einer ſo ſchwachen Maſchine, kommt einem ſo recht zum Bewußtſein, wenn man bedenkt, daß die Tragfähigkeit der Luft in dieſer Höhe bei weitem nicht der vom Tiefland entſpricht und daß auch der Motor von 20 Ps hier nur noch ſeine maximal drei⸗ zehn entwickelt. Vom Mechaniker wird nun die Maſchine überholt und ſchon trägt man ſich mit dem Gedanken, vom Eiſe ab⸗ zukommen. Aber wieder will der Berggeiſt nicht. Biſt du nun ein⸗ mal da droben, Menſchlein, ſo ſollſt du mein Gefangener ſein! Alles Zerren des Motors hilft nichts, keinen Zenti⸗ meter kommt die Maſchine ab Ort. Auch die menſchliche Hilfe, die ſich ſehr rege im Stoßen betätigte, fruchtete hier nichts. Alſo mit Skis an Stelle der Räder. Auch dieſe Ver⸗ ſuche ſcheiterten anfänglich, ſo daß männiglich es für das Beſte hielt, den Start um einen Tag zu verſchieben.— Am andern Morgen war früh Tagwacht und wurden dem ein⸗ geſchlafenen Motor neue Lebensgeiſter eingeflößt. Wieder drehte ſich die Scheibe des Propellers und mit aller An⸗ ſtrengung kam die Maſchine endlich los, holperte und ſatzte über das wellige Eis Europas größten Gletſchers hinweg, ſchlug bald da, bald dort auf, hupſte elegant über eine Glet⸗ ſcherſpalte, da über noch eine und... endlich kam ſie ab. Eine kleine Wellung des Gletſchers verdeckte einen Moment die Sicht, doch... der Motor knatterte vergnügt irgendwo weit unten und endlich ſah man den CH. 222 gegen das Eggishorn zu verſchwinden. Mit Kurs Südoſt gings nun dem Aletſch hinunter nach Brig und der fugendlichen Rhone entlang das ſonnige Wallis hinaus dem Genferſee zu. Schon ließ man die Rhone ihr Knie zeigen, ließ Montreux mit ſei⸗ nem Schloß Chillon auf der Seite liegen, Vevey, Vevey ſein, denn Lauſanne war das Ziel. Nur noch einige wenige Mi⸗ nuten, ſchon baute ſich die Stadt an den Hängen des Jorat auf und ſetzte die Maſchine zur Landung auf Blecherette an, die einen glatten Verlauf nahm. e Walter von Waldmeiſter, Farnen, Sauerklee webt rund herum einen Zauber tiefſter Einſamkeit. So liegt er da, verſenkt in dieſen feierlichen Friedensſchlummer, ein Bild von ſchwermutsvoller Pracht. Und ob die von jedem Windhauch geſchützte, ganz regungsloſe Waſſerfläche die Wolken und die Waldhöhen wie ein Zauberglas widerſpiegelt, oder düſter, wenn das Abend⸗ glühn die Baumwipfel zum Abſchiede in ſein flüchtiges Gold taucht, emporblickt wie das Auge eines Geheimniſſes, oder ob im Mondſchein der Geiſt einer längſt verklungenen Sage um die ſchilfigen Ufer wandelt, immer iſt es eine tief poetiſche Stimmung, welche die Seele des einſamen Be⸗ ſchauers von dieſem Naturwunder ergreift. 5 So hat denn auch der Uklei⸗See ſein ſtilles, einſt ge⸗ träumtes Bild und um ſein Ufer ſchwebt die Lichtgeſtalt der Sage, die etwas Geheimnisvolles für das Menſchenſehnen in ſich birgt. 8 5 5 Die geheimnisvolle ſchwermütige Stimmung erklärt ſich aus dem feierlichen Schweigen ringsum und der Lage des Seebeckens. Der Spiegel liegt ungefähr 30 Meter hoch über der Oſtſee und iſt nach drei Seiten hin von ſteilaufſteigenden Uferwänden umgeben. Nur an der Südſeite geht das Ge⸗ lände anfangs ſauft an, ſteigt dann aber zum„Wüſtenfelder⸗ holz“ ebenfalls ſchroff empor. So erſcheint das Becken wie ein Keſſel, den das dunkel beſchattete Waſſer ausfüllt, und das ſüdliche Gelände wie ein Tor, durch welches man zu ſeinen Ufern tritt. Dieſer romantiſchen ſchönen Lage wegen erfreut ſich der Uklei⸗See eines großen Rufes, und kein Wanderer wird die Gefilde von Wagrien durchwandern, ohne den Fußſteig von Malente zu betreten, der ihn durch die Walddämmerung an das wunderbare Waſſer führt. Berſchiedenes * Odeuwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen. Ein Sonderzug brachte am Sonntag im Grauen des Tages über 500 Mitglieder 48 Odenwalöklubs und des Pfälzer Waldvereins nach dem Schwarz⸗ wald. Ausgangspunkt der Tour war Obertal, Ende das wundervar gelegene Forbach im Murgtal. Von Brühl aus unternahm eine Lolo⸗ motive der Lokaleiſenbahngeſellſchaft den heldenmütigen Verfuch, die zehn Wagen die Höhe nach Obertal hinaufzubringen. Etwa in der Hälfte der Strecke ſchnaufte und keuchte ſie furchtbar, ſchließlich war ihre Kraft zu Ende— auf der ſteilſten Strecke lag der Zug ſeſt und er wurde nun in zwei„Raten“ ans Ziel gebracht. Ein Glück war für die Wanderer das kühle Wetter bei dem anſtrengenden Auf⸗ ſtieg die Gertelbachfälle hinauf mit ihrer wilden Romantik. Im Hotel Wiedenfelſen gelang es, Unterkunft und Erfriſchung zu erhal⸗ ten, die übrigen ſtiegen eine halbe Stunde weiter zum Hotel Oberer Plättig. Bis hierher war ſchon eine Höhe von 520. Meter erklommen. Nach ausgiebiger Stärkung erfolgte der Weiteraufſtieg auf die Ba⸗ dener Höhe(1004 Meter) mit einer unvergleichlichen Runsſicht vom Turme. Abwärts ging es an der nur mit verkrüppelten Fichten bewachſenen Höhe am Herrenwieſerſee vorüber nach der Schwarzen⸗ bachtalſperre, dem gigantiſchen Werk deutſcher Ingenieurkunſt und über das die Faſſungen der Gebirgsbäche aufnehmende Waſſerſchloß nach Forbach. Die genannte Sperre fanden die Wanderer faſt ganz geleert; es haben ſich Mängel ergeben, die durch Reparatur behoben werden müſſen. Die war die herrlichſte Wanderung des Odenwald⸗ klubs in dieſem Jahre mit einer an vielen Fernſicht. * Immendingen. Der hieſige Schwarzwaldverein hat im Einver⸗ nehmen mik dem Verkehrverein den bisher etwas beſchwerlichen Weg entlang der Don auwveerſickerung vollſtändig neu hergerichtet. In den heißen Tagen bietet der neuangelegte Weg Gelegenheit für einen herrlichen Spaziergang, wobei das große Nature ſchauſpiel beſondere Anziehungskraft ausübt Durch Errichtung von 0 an ſchattigen Plätzen iſt eine prächtige Raſtmöglſchkeit vor⸗ amden. N 9 5 2 85. 1 8 3 SSS ˙·-w. Punkten grandioſen 5 Schwel zen 1 3 * 9 1 1 * 4 Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 7. Seite. Nr. 888 Wandervorſchläge Tageswanderung Waldmichelbach, Spechbach, Zollſtock, Adlerſtein, Jägerhütte, Hettesbach, Langental, Hirſchhorn Wanderkarte Nr. 26 Waldmichelbach oder Hirſchhorn 1 M. 90 Pfg. Hauptbahnhof ab:.26,.20, Waldmichelbach an:.43,.02. Bei Zug.20 in Weinheim nicht umſteigen. Vom Bahnhof Waldmichelbach entweder durch die Stadt auf der Straße nach Unterwaldmichelbach und bei den letzten Häuſern über eine Brücke oder aber vom Bahnhof rechts neben dem Bahngleis her, mit der Hauptlinie 7(rotes Vier⸗ eck) durch den Eiſenbahnviadukt. An den letzten Häuſern auf und ab nach Spechbach; eine Viertelſtunde. Ueber ein Wie⸗ ſental. Die Markierung(weißer Rhombus) ſchwenkt rechts ab. Auf breiter Straße durch den Weiler auf. Beim letzten Hof rechts geſchwenkt und hinauf in den Wald. Links drü⸗ ben, auf einer Lichtung, ſchöner Blick ins Ulfenbachtal. Links um den Kottenberg herum zum Zollſtock, einer Ruhebank rechts; eine halbe Stunde. Hier Kreuzung mit der Neben⸗ linie 43 und 44. Noch etwas anſteigend, dann Höhenwande⸗ rung bis kurz vor Hettesbach. Rechts ſchöner Blick ins Eiter⸗ bachtal und auf Siedelsbrunn. Der breite Waldweg macht perſchiedene Bogen und überſchreiten nach 4 St. bei einem „Stück Schönbrunner Feld links die Hauptlinie 18(weißes Piereck). Links der Adlerſtein, ein eigenartiger, etwa 80 Ztm. hoher Grenzſtein. Rechts ſchöner Blick ins Eiterbachtal und auf den Lichtenklingerhof mit Kloſterruine. Nach 94 St. links, ohne Markierung(Wegweiſerſtein) hinab zur Jägerhütte, zwei Schutzhütten an einem Forſtgarten mit Brunnen; 5 Min. Rechts vor auf die Markierung. Bald auf Pfad etwas an⸗ ſteigend und ab zu einem Kreuzweg, 20 Min.. Hier links öſtlich Uebergang auf die Nebenlinie 40(gelbrot liegendes Kreuz). Auf Pfad in Schälwald bequem bergab, zuletzt in Feld ziemlich ſteil hinunter nach Hettesbach, 20 Min. Auf dem Weg bis hierher ſchöner Blick ins Ulfenbachtal mit Hettes⸗ bach, Flockenbuſch, Ludwigsdorf, Corſika, Unterſchönmatten⸗ wag, Frankel, Oberſchönmattenwag und Straßburg bei Wald⸗ michelbach. In Hettesbach gute Einkehr(Lamm). Durch Het⸗ tesbach ohne Wegzeichen ſüdlich auf der Straße nach Langen⸗ tal. Ueber die badiſch⸗heſſiſche Landesgrenze. Daſelbſt auf Pfad rechts im Feld auf in den Wald. Der Weg folgt dem Lauf des rauſchenden Ulfenbachs, der ſich in mehreren Bogen in einem ſaftigen Wieſengrund dahinſchlängelt, mit abwech⸗ Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 4—.„ * ſelnd ſchönen Bildern. Nach 30—35 Min. Langental. Gleich in Langental bei einem hochgelegenen Garten rechts ge⸗ ſchwenkt, vielleicht 50—60 Meter im Ort rechts und bei einem Brunnen rechts, links geſchwenkt. An den letzten Häuſern vorbei, an einem Bächlein entlang und in Wieſen kurz ab⸗ wärts. Bei einem Garten und Feld, links drüben die ſog. Papiermühle, zwiſchen dem Garten und Feld auf Pfad auf in den Wald. Rechts ein alter Steinbruch. Jetzt wieder in Schlangenlinie über dem prächtigen Ulfenbachtale hin, das viele Abwechſlung bietet. Nach 45 Minuten über eine Wald⸗ wieſe und dann abermals in den Wald. Sollte die Wieſe naß ſein, hierauf rechts um dieſe herum. Gleich ſteigt der Weg noch ein wenig an und verläßt den Wald. Schöner Blick auf Schloß und Stadt Hirſchhorn, ſowie auf den Zu⸗ ſammenfluß des Finkenbachs mit dem Ulfenbach, der von da ab bis zur Mündung in den Neckar Laxbach heißt. Abwärts durch die erſten Häuſer und links durch ein Viadukt nach Hirſchhorn; eine Viertelſtunde. Wanderzeit—57/% Stunden. Hirſchhorn ab: 18.03, 19.03, 19.54, 21.15, Mannheim an: 19.41, 20.21, 21.06, 22.80. F. Sch. Neue Kraftpoſtlinien ab Baden⸗Baden. Baden⸗Baden, das ſich immer mehr zum Verkehrszentrum des nördlichen Schwarzwaldes entwickelt, wird demnächſt zwei weitere Kraftpoſtverbindungen er⸗ halten. Am 22. Juli wurde die Linie Baden⸗Baden—Gallenbach Steinbach—Neuwefer—Eiſenthal-Bühl in Betrieb genommen, die den Weltkurort mit den bekannten wein⸗ und obſtbautreibenden Ort⸗ ſchaften verbindet. Eine zweite Linie wird von Baden⸗Baden über öfe als Sommerfriſche beliebten Orte Eberſteinburg und Selbach nach dem durch ſeine großen induſtriellen Betriebe bekannten Gag⸗ enau im Murgtal führen, wo ſie Anſchluß an die kürzlich bis reudenſtadt verlängerte Murgtalbahn finden. Der Tag der Eröff⸗ nung ſteht noch nicht feſt. Die Durchführung der beiden Verbindungen war erſt nach Vornahme koſtſpteliger Wegbauten möglich. — * 5 1 i a im ö i a Baden-Baden nd fürbH T n, Nönigs feld fad Hasel f n Urbar ae Luftkurort i 10 9 8 v.. im 3 gel,, Behaglich 5 wundervoll mitten im Walde. Denkbar beſte Ver⸗ 768 m it, d. M. Schulſanatoriumsabteilung„Tannenhaus“ d einger. Tages räume u. Fremdenzim., fließ. Waſſ, Bad, Heizung 0 pflegung u. Erholung.— Penſtonspreis Mk..⸗ bis 7. Knabenanſtalt der gba gellſch en dg und Erholungs⸗ Vorz. Küche, Penſtonsgr. v 5 ab. Tel 114 Be: Karl Tren. Telephon 624 Bes.: Fr. Herm. 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Der Deutſchland ſondern Das Wetter war— man iſt nicht verwöhnt in Amſterdom!— gut. Zwar etwas ſchwül und drückend, aber die Sonne ſchien ab und zu und der leidige Wind hatte ſich zu einem Halbſchlaf niedergelegt. Viel Publikum hatte ſich unter dem Fahnenwald am Slotenkanal verſam⸗ melt und die deutſchen Fähnchen waren aus dem Stadion ſamt Trä⸗ gern zu einem großen Teil nun zum Ruderſport gewandert. Es hatte ſcharfe Kämpfe am Tag gegeben und Deutſchlands Zuſchauerkolonie hatte ſchon eine Niederlage— im Vierer mit Steuermann gegen Ita⸗ Iten— mitanſehen mtüſſen. Als unſer Amicitia⸗Achter zum Start rudert, begleiten ihn Beifall und Zurufe, aber auch England wird an⸗ gefeuert. Die Mannſchaft des Thames Rowing Klub wirkt beinahe ſchmächtig gegen die Unſeren. Aber die ſchlanken Engländer ſind hart trainiert. Ihre in den bishertgen Rennen gefahrenen Zeiten bewei⸗ ſen, daß die Mannſchaft Erſtklaſſiges zu leiſten imſtande iſt. Das Rennen hält, was es verſprach. Jeder Bericht des Lautſpre⸗ chers vom Stand des Kampfes wird von den Zuſchauern mit größter Spannung aufgenommen. Vom Start weg legt der Mannheimer Achter in ſcharfem Tempo los. Er iſt ſo ſchnell, daß er bei 500 Metern einen klaren Vorſprung— beinahe eine Länge— herausgeholt hat. Die Mannſchaft iſt vorzüglich im Schlag, ſie rudert kraftvoll und exakt, wie eine Maſchine. Werden ſie ihren Vorſprung halten können? Faſt ſcheint es ſo, denn bei 750 Metern verſuchen die Engländer auf⸗ zuholen und werden ſicher gehalten. Sie werden dann wieder lang⸗ ſamer, in gleichbleibendem Abſtand ſchießen die beiden Boote dahin. Bei 1000 Meter greift der engliſche Achter erneut an, holt auch eine halbe Länge auf, läßt aber wieder nach. Noch iſt die deutſche Acht zu ſtark für ihn. Eine Minute ſpäter geht England zum dritten und ent⸗ ſcheidenden Angriff auf die führenden Deutſchen über. Zentimeter um Zentimeter holt das engliſche Boot auf, verzweifelt wehrt ſich der Amicitia⸗Achter, aber er kann nicht verhindern, daß die Engländer an ihm vorbeiziehen und nach einigen hundert Metern eine Viertellänge vorliegen. Dann kommt der Endſpurt. Und nun zeigt ſich eine klare Ueberlegenheit der engliſchen Mannſchaft. Hingeriſſen ſchaut das Pu⸗ blikum, wie ſie arbeitet, wie am Schnürchen ſchnellen die Körper hin und her, ſchaufeln die Riemen das Waſſer. Der Beifall rauſcht, und wahrhaftig, ſie hat ihn verdient. Es war keine Unehre, gegen Old Englands überlieferungsſtolze Ruderer zu verlieren. Als das eng⸗ liſche Boot durchs Ziel ſchießt, iſt es klar zwei Längen voraus. Die deutſche Mannſchaft hat im ſcharfen Endkampf ihre Exaktheit eingebüßt, ſie iſt ziemlich ausgepumpt, wie übrigens die Briten auch, nur daß dieſen der Sieg ein kräftiges Gegenmittel bedeutet. Auch der Amieitia⸗ Mannſchaft wird verdienter Beifall zuteil. Sie hat ſich in den bisheri⸗ gen wie in dieſem Kampf ſo wacker gehalten, daß ſie all⸗ gemeiner Anerkennung ſicher ſein darf. Die Kämpfe im Mannſchafts⸗Säbelfechten Deutſchlanb in der Zwiſchenrunde Als letzte Konkurrenz der Mannſchaftsfechter wurde am Mittwoch das Säbelſechten in Angriff genommen. Zunächſt wurden in vier Gruppen Ausſcheidungen ausgetragen, in denen USA., England, Griechenland und Chile die Leidtragenden waren. Die deutſche Mann⸗ ſchaft mit Casmir, Moon, Halberſtadt und Thomſon erledigte die Chilenen mit 11:5 und kam ſomit in die nächſte Runde. Die übrigen Vorrundenergebniſſe waren: Frankreich— Griechenland 1318, Polen England 11:5, Holland Türkei 14:2, Ungarn— England 13:3, Polen USA.:7, Ungarn USA. 14:2. Die erſte Zwiſchenrunde wurde in zwei Gruppen geteilt. In der erſten fechten Polen, Belgien, Italien und Holland, in der zweiten Deutſchland, Frankreich, Ungarn und Türkei. Polen ſiegte in der erſten Abteilung:7 gegen Belgien, Italien war 12:4 über Holland ſiegreich. In der zweiten Abteilung traf Deutſchland gleich auf die favoriſterten Ungarn und unterlag mit:12 Gefechten, wobei jeder Deutſche einen Sieg und drei Niederlagen hatte. Dafür konnte Deutſchland dann einen überlegenen 151 Sieg über die Türkei buchen, die mit dem gleichen Ergebnis auch von Frankreich geſchlagen wurde, während Ungarn die Franzoſen mit 12:4 ſchlug. Ungarn gelangt alſo Begiun des Olympiſchen Reitturniers Die erſte Konkurrenz Den Teilnehmern an den Olympiſchen Wettkämpfen der Reiter wurde am Mittwoch vormittag das Gelände für den Geländeritt ge⸗ zeigt. Der Start iſt in Hilverſum, der erſte Teil der Strecke führt bis zur Rennbahn, auf der ein Galopp zu abſolvieren iſt, worauf es durch freies Feld in Wald geht. Insgeſomt ſind 20 Hinderniſſe zu nehmen. Am Nachmittag begann das Turnierprogramm mit der Dreſſur⸗ brüfung zur Military(Vielſeitigkeitsprüfung). Vor einem ſehr zahlreichen Publikum, größtenteils aus Deutſchen beſtehend, gin⸗ gen 17 Reiter und Pferde an den Start. Von jeder Nation wurde ab⸗ wechſelnd je einer abgelaſſen. Major Neumann ſtartete mit„Ilja“ an 16. Stelle und erhielt die Wertungszahl 208,42. Die höchſte Wertungs⸗ zahl wurd mit 224,6 an den holländiſchen Leutnant Van der Voort van Zijt mit„Silver Piece“, dem Olympiaſieger von 1924, vergeben. Sehr hoch wurde auch der Ungar Major Stoitſcheff mit„Darda“(221,7) be⸗ wertet, ferner der Norweger Viſt mit„Jdalgo“(221,1). Die Prüfungen werden am Donnerstag fortgeſetzt. werte(Rheinebene 32 Grad, Felöberg 21 Grad). Tenni⸗ Deutſche Tennismeiſterſchaften Die Spiele am Mittwoch Die internationalen deutſchen Tennismeiſterſchaften wurden am Mittwoch auf den Plätzen der Hamburger Tennisgilde ſortgeſetzt. Die Doppelſpiele wurden ebenſo wie die Singles bereits bis zur zweiten und dritten Runde gebracht. Durchweg gab es Favoritenſiege ohne weſentliche Ueberraſchungen. Hervorzuheben wäre der Sieg von Stapenhorſt über den engliſchen Davispokalſpieler Crole⸗Rees, der die Verbeſſerung des Berliner deutlich anzeigt. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Moldenhauer Kuhlmann 64,:6,:2, 61; Stapen⸗ horſt—Crole⸗Rees:1, 715,:2; Cummings Rahe:1,:0, 628; Prenn Ponte(Frankreich):1,:4, 328,:1; Lorenz Zander:6, 619, :3,:4; Sleem⸗Hillyard 683, 620% 1 8555 Bond. Morales 322, 68, 822 Ohta—Nounrey 715,:2,:6,:2; Greig—Kuhlenkampf 624,:6, 715, 620; Greig Moon:4,:1,:6, 6125 Sleem— Dr. Deſſart:4,:6,:2, 63. Dameneinzel: Kallmeyer—Fritſch:2, 611;'Hara⸗Wood—Gold⸗ ſack 614,:6, 715; Boyd—Lobkowitz:0,:2; Schomburgk—Plümacher :2,:0; Akhurſt—Ledig:3,:4; Buß— Morales:2,:2; Mathieu Varady:3,:8,:2; Akhurſt Stephanus:2,:3; Außem Hoffmann :0,:83; Watſon— Peitz:2,:3; Boyd v. Reenizek:2, 612. Herrendoppel: Crole⸗Rees Camus— Kuhlmann/ Mackenthum 60, :1,:4; Menzel/ Klein Lane/ Stephanus:4, 678,:45 Cummings/ Moon—Otto/ Cumming 610,:1, 611; Morales Miſhu—Erwen/ Mik⸗ hailoff 670„:8,:3; Moldenhauer/ Prenn—Eberſtein/ Siemſen:1, 611, :3; Boyd/ Del Caſtillo— Menzel/ Klein 11:9,:2,:1; Matejka/ Schom⸗ burgk—Lindenſtädt/ Keller:0,:1,:0. Gemiſchtes Doppel: Valerio Tomilin— Haff/ Eberſtein:3, 614; Münſter/ ThümelRoſt/ Matejka 613,:2; Weihe Mackenthum Peitz/ Roger 316,:5,:2; Galvao Frenz—Jakobini/ Kuhlmann 614,:7, 613; Bicketton/ Cummings—Lobkowitz/ Menzel:5,:0) Vormann/ Aeſchli⸗ mann—v. Götzen/ Dr. Brandis 977,:4; v. Reknizek/ Miſhu Feindt/ Kümpers 610,:1; Friedleben Abe Mathien /Joba 476, 674, 977. Damendoppel: Peitz Krahwinkel— Außem Nuthal ohne Spiel; Friedleben Roſt Buß /Kohnert:1, 618. * Deutſchland ſchlägt die Tſchechoflowakei:1 Nur das Doppel geht verloren Dor am Sonntag wegen Regen verzögerte Tennislanberkamepf Deutſchland—Tſchechoflowakei in Hamburg konnte am Montag fort⸗ geſetzt und beendet werden. Das Endergebnis war ein:1⸗Sieg der deutſchen Vertreter, die ihre vier Einzelſpiele gewannen, aber das Doppel verloren. Hier zeigte Frenz ſehr mäßige Leiſtungen und unter⸗ ſtützte ſeinen Partner Dr. Deſſart nicht genügend. Die Tſchechen Menzel⸗Soyka gewannen ſo mit 618,:3,:4,:6. Im dritten Einzel⸗ ſpiel überrannte Prenn ſeinen Gegner Macenauer mit 611, 611, als eine Fehlentſcheidung des Schiedsrichters ihn irritierte und ſo aus dem Konzept brachte, daß Macenauer die beiden nächſten Sätze an ſich brin⸗ gen konnte. Im entſcheidenden Satz war Prenn dann aber wieder ganz im Bilde und gewann das Match mit:1,:1,:6,:7,:1. Einen techniſch hochwertigen Kampf lieferten ſich abſchließend Dr. Land⸗ mann und der Deutſch⸗Böhme Roderich Menzel. Der Deutſche war etwas überlegen und vor allen Dingen ſicherer, dedaß er ohne Satz⸗ g. Sete Nr. 898 Briefkaſten Wir bitten für den Briefkasten beſtimmte Einſendungen auf den Umſchlag als ſolche keuntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizint⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Fr. A. Sch. Das einfachſte wird es ſein, Sie übergeben die Angelegenheit der Staatsanwaltſchaft. Unterſeekabel. Von den europäiſchen Ländern iſt nur England im Beſitz ſolcher Kabel, die weitaus größte Zahl iſt im Beſitz privater Kabelegeſellſchaft ten. Genaue Angaben können wir nicht machen, de uns die in der Nachkriegszeit eingetretenen Aenderungen im Welt⸗ kabelnetz nicht näher bekannt ſind. 1 cls c cluguf e — 0 halb bebegt. 6 wolli G bedeckt, Regen O wolkenlos. O heiter. 5 Graupeln.— Nebel.& Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter 1 mäßiger Südſüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt,* Schnee. Die Pfelle fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechnete Lu awecnernachrichten der Kaarlsrubergandeswenerwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 5 Luft. Tem- Se 2 bi See · S 232 Wind 5 höbe 185 Aar S8. 588. ‚ m mm( SSS Ses Richt. Stärte Wertheim 151— 15 ö 29 12 1 8 leicht heiter Königſtuhl] 563 767, 12 26 11 Nebel Karlsruhe 120 767,7 16 32 13 e leicht wolkig Bad.⸗Bad. 213 767,6 15 300 12 2 Villingen 780 769,0 13 28 12 N07 0 wolkenl. Feldbg. Hof 1275 643,1 9 22 8 W 25 heiter Kadenweil.— 767,3 15 29 4 NO„ wolkenl. St. Blaſien%— 1428 12 ſtill dee Höchenſchw“— ö 0 Der Durchzug des Tiefdruckausläufers 1 heute nacht in Begleitung von Gewitterregen mit nachfolge i ſtarker Abkühlung. Geſtern nachmittag erreichten die peraturen bei wolkenloſem Himmel noch beträchtliche Wetterausſichten für Freitag, 10. Auguſt:„ 5 chen und wieder wärmer.. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. ö. H. N E 6,„ Direktion Ferdinand Heyme. 5 Nlelener Kuxi Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Foluln 895 Meißner— Feuilleton. Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard chönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handels teil Kurt mit zwei Siegen ſicher in die Entſcheibung. verluſt mit 826,:4,:2 Sieger blieb. Ehmer Gericht und alles Uebrige i..: R. Schönfelder— Anzeigen: i..: Jae. Fau PFC eee Er zog mir die Hände vom Geſicht und ich blickte auf. los.„Leb' wohl, Marion!“ Sein Schritt verklang Belenntniſſe der Paronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck Sb ten „Ich 1197 es nicht 1 5 dich bei ihm zu ſehen. Jetzt habe ich mir Gewißheit über das verſchafft, was ich wiſſen mußte. Frage mich nicht, es ſind Ehrenſachen, ich ſage nur ſo viel, daß es jetzt kein Unrecht mehr von dir iſt, zu gehen. Wenn es nötig ſein ſoll, ſo habe ich die Beweiſe, die ich brauche, und er wird es kaum wagen, uns etwas in den Weg zu legen, wenn er ahnt, daß ich ſie habe... Wir ſind nicht in ſeiner Hand, ſondern er hat ſich in die unſere begeben, Und damit ſind wir frei. Du mußt fort, und zwar gleich „Ich fort von hier? Aber wohin?“ rief ich klopfenden Herzens. „Zu deiner Mutter“, ſagte er. 37 „Es iſt das beſte. Dort Ich habe ſchon Schritte getan, von hier fortzukommen. Ich werde noch in dieſem Monat verſetzt. Es iſt ja ganz gleich, wohin. Nur mit dir zuſammen kann ich leben.“ Er zog mich zu ſich.„Dann wird ein anderes Leben für dich beginnen. Du wirſt frei werden, ſtolz und ſicher, M ion. Der Uebergang wird ſchwer ſein, aber wir werden daun endlich nicht mehr zu lügen brauchen.— Was haſt du plötzlich? Du zitterſt ja!“ Er zog meine Hände an ſich.„Haſt du ſo wenig Mut?“ Ich ließ mich mit einem Aufſtöhnen auf die Knie ſinken und verbarg den Kopf in dem Kiſſen. Er ſuchte mich aufzurichten, er glaubte, Plötzlichkeit ſeines Entſchluſſes erſchreckte. Seine Troſtworte drangen nicht an mein Ohr, ich über⸗ ließ mich einem ſo fürchterlichen Schmerz, daß er mich ungeduldig unterbrach: „So ſei doch mutig und klug! Wir haben keine Zeit zu verlieren, der Diener wird hereinkommen und dich ſo finden in dieſer Haltung, die alles verrät... Hör' mich an! Du fährſt morgen früh zur Bahn. Du verreiſt zu deiner Mutter. Daran wird dich niemand hindern. Du hinterläßt ihm einen kurzen Brief, in dem du ihm 5„Ich weiß alles. Das genügt, daß du dies andeuteſt Ich ſtöhnte laut auf. „Ich darf nicht ſprechen, es gibt Sachen, die unter daß mich die 5 Männern e 1 in Bie 1 e 28 Fran 8 nriſchen darf“ 5 8 g Er 0 zufammen. Eine Laterne erleuchtete das Zimmer in dem noch kein Licht angezündet war, ſie warf ihren ſchrägen Schein auf den Diwan mit den bunten ſeidenen Kiſſen. Das Zelt, unter dem wir ſaßen, erſchien wie ein Märchen aus„Tauſendundeiner Nacht“, faſt unwirklich und geſpenſtig, und an den Fenſter⸗ ſcheiben liefen funkelnde Tropfen eines plötzlichen Regens herab. „Entſcheide dich, Marion, ſprich! Sag' mir ein Wort, ehe ich gehe. Wir ſehen uns nicht wieder, niemals hier.“ Er ſah ſich um.„Wo du ſo viel gelitten haſt. Aber du wirſt wieder jung werden und froh“ Da richtete ich mich langſam auf mit meinem verwirrten Haar, meine Hand griff nach einem Halt.„Eine Ant⸗ wort“, ſagte ich ſchwer,„kann ich dir nicht mehr geben Das Leben. hat entſchieden.. ich bin nicht mehr fei Und ich geſtand ihm alles. Ich ſah, wie ſich ſein Geſicht veränderte. Ich fühlte, es war die Vernichtung. Und noch ehe er ein Wort geſprochen, ehe er ſich gefaßt, erklang ein befehlendes Klingeln von draußen. Es war Egon, der herriſch Einlaß begehrte. „Wir müſſen Abſchied nehmen“, ſagte ich. Er erhob ſich, taumelnd, von meinen Worten noch wie betäubt. Während ſich das Klingeln draußen ſtürmiſcher erhob, lief ich nach der Stehlampe und zündete ſie an, das Licht flammte auf. Totenbleich ſtanden wir uns gegenüber. „Das habe ich nicht wiſſen können“, ſagte er ſchwer atmend mit veränderter Stimme.„dann iſt alſo alles umſonſt geweſen. Verzeih mir, daß ich an deinem Leben gerüttelt habe. Ich hatte gedacht, du bliebeſt dir treu, ich hatte freilich vergeſſen, daß du in einer Ehe lebſt, die Feine iſt trotzdem.“ Mit einer wilden Gebärde zog er mich an ſeine Bruſ, ſeine Hand ſtrich über mein Haar.— Wir fanden keine Worte mehr. Er war zerſchlagen von dieſem Geſtändnis, der Schlag hatte alles zertrümmert, was er aufgebaut. „Armes Kind... Er preßte meine Hand leidenſchaft⸗ lich an ſich. In dieſem Augenblick liebte ich ihn 1 als. Sterben, zuſammengehen, ihn mitreißen. zuſammen in den Tod. aber es war alles zu ſpütt ich durfte wicht ſterben, ich mußte nun leben. „Warum haſt du nachgegeben, Marion?“ Und ſeine Augen ſahen mich groß und traurig an. Ich antwortete nicht. Ich fühlte, daß meine Kraft zu Ende ging.„Geh. bat ich.„Was willſt du noch hier? Laß mich allein. Draußen hörte man Egons helle Stimme. a.. 8 Zit von mir entfernte.. 35 Ich durcheilte das Zimmer, lief an das Fenſter 11 mit zitternder Hand die Vorhänge zurück. Ich ſah ihn gehe die Pforte öffnen und wieder ſchließen.— Würde er ſi wenden, mir noch einmal einen Gruß zuwinken, würd noch einmal ſeine Augen ſehen?. ehe alles verſank a gelöſcht war für immer... O, wie ich wartete, wie ich ihm mit tauſend Namen rief, die ihn feſthalten ſollten wie ich mich an ihn klammerte, aber er ing mit feſten Schrit ten den mit trüb brennenden kleinen Laternen beſetzten entlang, in deſſen Regenlachen ſich das Licht ſpiegelt Stadt zu. Er 1 ſich. mehr 1 1 Wenn ich mich 3 7 9 8 Auf die 85 alen meines Lebens beſinne, muß ich mich anſtrengen, mich eines Bildes, eines Tages zu erinnern. Es iſt in meiner Gedächtnis nichts haften geblieben, als eine Reihe von 2 durch nichts unterſchieden.— Die Zeit rann dahin ein br wie der Sand in einer alten verſtaubten Glasuhr. In waren alle Gefühle abgetötet, ſte lagen ſtumpf und da. Ich fühlte nichts mehr, dachte nichts mehr, ich lebte f ich leben mußte. Manchmal ging ich hinaus an den Strand. In de eiſten Glashalle des Strandhotels ſaß ich und ſcha das wogende wilde Wintermeer. Es war leer in 1 wie in meinem Herzen. einer faſt ſomnambulen Klarheit. Ich glaubte beſtir ich ſterben würde. Ich bereitete mich auf dieſes„Vor langſam vor, indem ich mich zwang, täglich daran 8 d Egon freute ſich auf das Kind.„Eine Ehe oh e iſt nichts. Ein Kind iſt das Bindeglied.“ Die Worte klar als habe er ſie irgendwo geleſen. Sie taten mir ſo weh Ein paar Wochen ſpäter hörte ich, daß Baro nach dem Weſten verſetzt war, nach dem heiteren, 0 ſchönen Frankfurt am Main. Ich ſah um die a. ein Miet⸗Kupee herumfahren. 5 Es hielt auch an der E unſerer Straße und Herr Himmelreich kam den ſchma herauf mit zwei weißen, ſteifen Karten. 15 Ich war allein. In einem hellblauen e am Fenſter, mit Näharbeit beſchäftigt. 8 „Nimmt die gnädige Frau den Beſuch. 1 gte Diener, der in der Tür wartete. a Ich ſchloß einen Augenblick die Augen Vor immer, als ich ſeinen Namen las. Unſere Hände 1 ſich. Er riß 8 Fortſetzung folgt) . Sekte. Nr. 808 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabde] Donnerstag, den 9. Auguſt 192 in lick über die Der Anſchlag auf die Roulette Von unſerem römiſchen Korreſpondenten Im großen Spielſaal von San Remo gibt es eine Menge von Menſchen, die ſich geheimnisvoll oder auch verſtändnis⸗ innig zunicken. Erwidert eine hübſche junge Frau kaum merkbar das Zeichen, mit dem der elegante Herr im Smoking am Roulettetiſch auch ſein Glück in der Liebe verſuchen möchte, ſo iſt das kein Grund der Beſorgnis für die alles beobachtenden, ernſten und ſtummen Geſtalten, die wie zufäl⸗ lig allüberall in den Sälen verteilt ſind. Höchſtens ruft die ſtumme Zeichenſprache bei dieſen nieſpielenden, überhaupt eigentlich nichtstuenden Herren ein leichtes, beluſtigtes Au⸗ genzwinkern hervor. Es ſind die Agenten der Caſinoverwal⸗ tung, Geheimdetektive, angeſtellt, um die bunte, mitunter auch etwas gemiſchte Geſellſchaft der Hazardfünger und ⸗jüngerin⸗ gen zu überwachen und dort einzuſchreiten, wo es jemanden einfallen ſollte, ſein Glück— nicht etwa das in der Liebe— zut korrigieren. Seit eintgen Tagen waren im Caſino von San Remo neue Geſtalten aufgetaucht, die ſcharf beobachtend hinter den Stuhlreihen der Spieler ſtanden, nie ſetzten, dafür ſich aber alle Augenblicke geheimnisvolle Blicke zuwarfen. Das waren keine Detektive, denn die wahren Agenten ſtanden nach wie bvor in allen möglichen ungezwungenen Poſen im Saal herum, beobachteten die beobachtenden Herren mit wachſender Un⸗ ruhe, wechſelten ihrerſeits fragende Blicke, wenn ſich die ande⸗ ren zuſtimmende Zeichen gaben. Revolverhähne wurden ge⸗ ſpannt; aber es geſchah nicht das Geringſte; und es blieb beim Zunicken. Es war auch keine ſchöüne Frau im Sptel, wo⸗ durch die Geſchichte immer rätſelhafter wurde. Doch waren die Rätſel bald gelöſt. Die Geheimpolizei von San Remo hatte bald in Erfahrung gebracht, daß es ſich hei den ſo plötzlich aufgetauchten Herren um bekannte Falſchſpieler handelte, die ſicher nichts Gutes im Schilde führen konnten, wenn ſie ſo unbeteiligt und doch ſo ſehr intereſſiert der klei⸗ nen haſtenden Elfenbeinkugel in der Roulette zuſahen. Von dieſem Augenblicke an wurde die Aufmerkſamkeit der Agenten noch verdoppelt; und es wurde ſoviel genickt und wie⸗ dergenickt in den Spielſälen, daß die Stimmung gewaltig zu⸗ nahm, beſonders da mehrere Damen glaubten, all dieſe ge⸗ heimnisvollen Zeichen müßten nur ihnen allein gelten. So war viel Unruhe in bieſen Tagen in San Remo. Doch wußte von den Unwiſſenden niemand, daß dieſe Unruhe von einem Verbrecherplan ausging, der geahnt, aber auch den Einge⸗ weihten(die Agenten ſind gemeint) vorläufig noch unbe⸗ kannt war. Spät in der Nacht— die Säle waren ſchon ſeft einer Stunde geſchloſſen— hörten die aufgeſtellten Wachtpoſten, die man wegen der unbekannten Gefahr auch nachts in den Spielräumen verſteckt hielt, ſchlürfende Schritte im Haupt⸗ Deutſchland Tragödie einer Familie Ein Dummerjungenſtreich hat zu dem tragiſchen Tod einer ganzen Familie Anlaß gegeben. Der Sohn des Landwirtes Albert Zander aus Nowawes bei Potsdam fingierte Ver⸗ kaufsanzeigen in einer Vorortzeitung und hatte ſich deshalb wegen groben Unfugs vor Gericht zu verantworten. Aus Furcht vor Strafe hatte ſich der funge Mann dann von einem Zuge überfahren laſſen. Als man ihn auffand, war bereits der Dod eingetreten. Die Mutter nahm ſich den plötzlichen Tod ihres Kindes ſo zu Herzen, daß ſte vollſtändig zuſammenbrach. In einem unbewachten Augenblick nahm ſie ſich vor einigen Tagen durch Oeffnen der Pulsadern mit einem Raſtermeſſer das Leben. Am Montag nachmittag beſuchte der ſchwer⸗ geprüfte Vater die Grabſtätten ſeiner beiden Familienange⸗ hörigen. Dabei äußerte er Bekannten gegenüber, daß er den Tod ſeiner Frau und ſeines Sohnes nicht überwinden könne. Eines Morgens fand man Zander erhängt in ſeinem Schlaf⸗ zimmer vor. Der dreifache Selbſtmord hat in Nowawes all⸗ gerefnes Mitgefühl ausgelöſt. 5 Deutſches Flugboot in Seenot Während des Sturmes am Montag mußte gegen 5 Uhr nachmittags ein Dornier⸗Superwal, der ſich mit neun Mann Beſatzung auf einer Probefahrt von Stettin nach Hamburg befand, wegen Motorſchabden in der Brandung von Bolten⸗ hagen notlanden. Das Flugzeug wurde in der ſtarken Brandung furchtbar hin und her geworfen. Trotzdem es nur 200 Meter vom Ufer entfernt lag, war es unmöglich, Hilfe zu bringen. Zwei Mann der Beſatzung ſprangen über Bord und ſchwammen ans Ufer, um zu veranlaſſen, daß ein Schiff zur Hilfeleiſtung geſchickt wurde. Infolge des Sturmes konnte aber weder aus Wismar noch aus Travemünde ein Schiff auslaufen. Die Beſatzung hatte ſchwere Stunden durch⸗ zumachen, um ſo mehr, als alles an Bord ſeekrank war. Hun⸗ derte von Kurgäſten ſtanden trotz Sturm und Regen am Ufer. Erſt um Mitternacht traf das Lotſenbvot aus Poel ein, es konnte jedoch bei dem immer noch tobenden Sturm nicht an das Flugzeug herankommen. Erſt als gegen 3 Uhr vormittags der Seeſchlepper Travemünde mit dem Travemünder Ret⸗ tungsboot eintraf, gelang es, die völlig erſchöpfte Mannſchaft nach zehnſtündigem Kampf mit Sturm und Wellen in Sicher⸗ heil zu bringen. Das Flugboot wurde in ruhigeres Waſſer geſchleppt. N Polen 5 Blutiger Erbſtreit i In einem polniſchen Dörfchen ereignete ſich eine Familien⸗ tragödie. Der Sohn und der Schwiegerſohn eines Landwirts verlagten von letzterem die Auszahlung ihres Erbteils, was dieſer aber ablehnte, Hierauf ſtürzten ſich Sohn und Schwieger⸗ ſohn und Jakubtak und ſchlugen ihm mit einem Hammer den Schädel ein. Die beiden Täter wurden verhaftet. Frankreich „Haltet den Dieb!“ Ein arges Mißgeſchick widerfuhr am Montag in Paris einem Geheimpoltziſten, der voll Pflichteifer hinter einem Dieb herjagte. Der Uebeltäter hatte in einem Goldwarenladen ei koſtbare Uhr geſtohlen und lief in großen Sprüngen durch die Straßen. Der Geheimpo lis iſt, der ſich zufällig in der Nähe befaud, nahm die Verfolgung auf unterſtützt von einer ſaal, wo ſich der große Roulettetiſch befand. Eine Blend⸗ laterne blitzte auf, ihr abgedämpftes Licht kroch langſam durch das Dunkel und blieb dann wie ein harter gelber Fleck genau auf der Roulette haften. Stählernes Handwerkszeug klirrte leiſe auf, ein Bohrer knirſchte durch Holz.. weiter kam der nächtliche Beſucher des Caſinos in ſeiner Arbeit nicht, denn ſchon lag der Saal im blendenden Schein ſeiner unz! lichen Glühbirnen, ſchon traten mehrere ernſte Geſtalten, die Revolver drohend vorgeſtreckt, aus den Verſtecken der ſchwer⸗ faltigen Fenſtervorhänge. Der ſpäte Gaſt wurde wenig freundlich begrüßt, gefeſſelt und abgeführt Er ſagte kein Wort; aber er merkte, daß er erkannt war. Er war einer der Blicke austauſchenden Herren, die nie, auch nicht den geringſten Geldbetrag ſetzten Welches war nun der Plan geweſen? Das vorgefundene Arbeitsmaterial wie auch die ſchon halbbeendete Arbeit ließen es leicht erraten. Hinter die Nummer 12 der Roulette war be⸗ reits ein kleines Metallſtück eingebaut worden, das ſtark mag⸗ netiſch war. Eine beſonders präparierte Elfenbeinkugel, die gleichfalls ein winziges Metallſtückchen enthielt, mußte mit un⸗ fehlbarer Sicherheit auf dieſer Nummer Halt machen, von ihrer „magnetiſchen Wirkung“ angezogen. Der Einbrecher hatte ſo ſaubere Arbeit geleiſtet, daß nur noch etwas von dem bereit⸗ ſtehenden Lack nötig geweſen wäre, um jede Spur der vorge⸗ nommenen Operation auch dem feinſichtigſten Auge zu ver⸗ bergen. Der zweite Teil des Planes war nun folgender: Mit Hilfe eines Croupiers, den man bereits gewonnen hatte, wollte man die ſicheren Millionengewinne einſtreichen. Als„Betriebs⸗ kapital“ beſaßen die ebenfalls ſofort verhafteten und durch⸗ ſuchten Begleiter und Diebesfreunde des Ingenkeurs Ferri — ſo war der Verbeſſerer ſeines Glücks identifiziert worden mehrere zehntauſend Lire. Dieſes Geld hätten ſie— es muß hier geſagt werden, daß in San Remo keine Beſchränkung der Einſätze beſteht— einmal der Eine, dann wieder der Andere der Mitverſchworenen, auf die Nummer 12 geſetzt, ſobald es dem Erpupier gelungen wäre, die echte Elfenbeinkugel mit der falſchen zu vertauſchen. Der Plan war gut, wenn auch nicht beſonders neu und originell, denn er gab ſchon mehr als einmal Stoff für Aben⸗ teurerftlme und Kriminalromane. Wenn er nicht gelungen iſt, ſo lag das nur an ſeiner„nickenden“ Vorgeſchichte. Es wird eben viel genickt in San Remo; aber, ſobald es ſich dabei nicht um eine ſchöne, liebesluſtige Frau handelt, bekommt das Nicken einen ernſteren Charakter. Und zum Schluß nicken dann nur die Augenten der Caſinoverwaltung zufrieden mit ſich, ihrer ſcharfen Beobachtungsgabe und ihren— wie in dieſem Falle— ſo ſchönen Erfolgen ITTCCCTCCTCCCcCc c [Anzahl Fußgänger. Schon hatte er den Dieb beinahe erreicht, als dieſer aus Leibeskräften anfing zu ſchreien:„Haltet den Dieb, haltet den Dieb,“ und auf den Poli⸗ züſten deutete. In dieſem Augenblick verſperrte ein biederer Straßenkehrer den Weg. Mit dem Beſenſttel verſetzte er dem unglücklichen Hüter des Geſetzes, den er für den Dieb hielt, einen ſo wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß der Poliziſt niedergeſtreckt wurde und ſchleunigſt in ein Hoſpital geſchafft werden mußte. Der Dieb hatte unterdeſſen einen beträchtlichen Vorſprung erlangt, wurde jedoch nach einer wilden Jagd eingefangen und in Sicherheit gebracht. Ein Pariſer„Hauptmann von Köpenick“ Roger Rapin war Küfer in einem Pariſer Reſtaurant. Sodann wurde er Nachtwächter. Er ſtahl für 100 000 Franken Juwelen und Pelze in einem großen Hotel und verſchwand. Am letzten Sonntag bemerkten auf der Terraſſe eines Kaffees die Poltziſten einen eleganten Hauptmann eines Kolonial⸗ regiments, der auch das Kreuz der Ehrenlegion trug. Sie er⸗ kannten in ihm den Dieb Rapin und nahmen ſeine Verhaf⸗ tung vor. Dieſer proteſtierte energiſch und verurſachte ſogar einen großen Straßenauflauf. Das Publikum nahm gegen die Poliziſten Stellung. Dennoch gelang es, Rapin auf das nächſte Poltzetkommiſſariat zu führen, wo er ſchließlich ein⸗ geſtand, daß er bie Hauptmannsuniform zu Unrecht trage und den Diebſtahl begangen habe. In der Untform war Rapin in Straßburg als Gaſt eines Oberſten geweſen und hatte die Frechheit ſo weit getrieben, daß er mit einem Gendarmerie⸗ major Freundſchaft ſchloß. In Straßburg hielt man ihn tat⸗ ſächlich für einen Hauptmann der Kolonialinfanterie. Alle Offiziere glaubten, ſich erinnern zu können, daß Rapin am Feldzug in Marokko teilgenommen habe. Nunmehr wird er im Gefängnis über ſeine militäriſchen und zivilen Abenteuer nachdenken können. Ein rührender Onkel Am letzten Freitag ſtand ein Maurer Pont vor den Ge⸗ ſchworenen in Dijon, die ihn zu ſechs Jahren Zuchthaus und zur Relegation nach Guyana wegen Totſchlags verurteilten. Nach dieſer Verurteilung erklärte aber Pont, daß er ſelbſt nicht der Totſchläger ſei, vielmehr ſei dies ſein 15jähriger Neffe Jacoutot. Er habe erſt abwarten wollen, ob eine Ver⸗ urteilung erfolgen werde, aber ins Zuchthaus und in die Ver⸗ bannung wolle er für den eigentlichen Schuldigen nicht gehen. Daraufhin wurde geſtern der 15jährige Jacvutot verhaftet, der bereits ein volles Geſtändnis ablegte, daß er einen Wein⸗ händler namens Bouchet erſchlagen habe. Der Schuldoſpruch gegen den Onkel wird nunmehr aufgehoben werden. England 8 Zerſtörung einer Kriegstrophäe Das engliſche Kriegsminiſterium verteilte nach Abſchluß des Krieges an eine ganze Reihe von engliſchen Städten er⸗ beutete deutſche Feldgeſchütze, die als Siegestrophäen vor dem Rathauſe oder auf einem öffentlichen Platz aufgeſtellt wurden. Der Gemeinderat der Stadt Thetford, die da⸗ mals ebenfalls mit einem ſolchen Geſchenk beglückt wurde, hat nunmehr mit 6 gegen 5 Stimmen beſchloſſen, das Geſchütz zu beſeitigen und zu zerſtören. Die Mehrheit des Gemeinde⸗ rats iſt dabei von der Erwägung ausgegangen, daß ſolche 5 nicht geeignet ſeien den Frieden zu Die Rieſenpaſtete In dem engliſchen Orte Den by Dale in der Grafſchaft Vorkſhire iſt Ende der vorigen Woche, wie üblich, eine Rieſen⸗ paſtete gebacken worden, die am Sonntag nicht nur den Appe⸗ tit der Einheimiſchen, ſondern auch den von 20 000 fremden Beſuchern befriedigt hat. Das Backen dieſer Paſtete beruht auf einer Ueberlieferung und lockt in jedem Jahre zahlreiche Neugierige herbei. Der Brauch geht darauf zurücck, daß im 18. Jahrhundert die Frauen von Denby Dale aus Freude über die Wiedergeneſung des Königs Georg III. gemeinſam eine Rieſenpaſtete zubereiteten. Die letzte Paſtete dieſer Art, die am vorigen Sonntag verzehrt worden iſt, enthielt mehr als 11 Zentner Mehl, 15 Zentner Kartoffeln und das Fleiſch von 16 Ochſen. Bei dem Backen der Paſtete ereignete ſich ein ergötzlicher Zwiſchenfall. Es gibt in dem Orte natürlich keinen ſtändigen Ofen, der ein ſolches Ricſengevbäck aufnehmen könnte. Infolgedeſſen wird zu dieſem Zweck ein beſonderer Ofen hergerichtet. Als man die fertige Paſtete aus dieſem Ofen entfernen wollte, ſtellte ſich heraus, daß die Oeffnung für das auseinandergegangene Rieſenbackwerk nicht groß genug war. Man mußte ſich einen Hebekran beſorgen, um das leckere Ungeheuer frei zu bekommen. Der Fiſch als Haustier In England hat in den letzten Jahren die Vorliebe für die Anlegung eines Hausaquariums beſtändig zugenommen. Dabei wird in der Hauptſache der Golbdfiſch gepflegt. Auf der Londoner Ausſtellung der engliſchen Aquarienbeſitzer wurden Golofiſche gezeigt, die 1000 und mehr Mark das Stück wert ſind und die zum Teil von Deutſchlauld durch das Flugzeug in Waſſertonnen nach England gebracht worden ſind. Die Zucht von Goldfiſchen iſt in England wegen der wachſenden Nachfrage nach dieſen Tieren zu einem lohnenden Geſchäft ge⸗ worden. Ein Züchter kann leicht aus einer Brut einen Ge⸗ winn von 68000, erzielen. Großer Wert wird auf die richtige Anlage des Aquariums gelegt. Man verwendet ge⸗ räumige Behälter aus Glasplatten mit ſandbedecktem Boden. Neben dem Golbftſch pflegt man auch tropiſche Fiſche, die durch ihre eigenartige Geſtalt nicht nur das Auge ergötzen, ſondern durch ihre Lebensgewohnheiten auch den Zuſchauer unter⸗ halten. Italien Durch einen Traum irrſtunig geworben Auf einem Autvomnibus, der den Dienſt Monza Segrate verſteht, ereignete ſich ein eigentümlicher Unfall. Eine Dame, die ſich im Autobus befand, ſchlummerte während der Fahrt ein, und als ſie erwachte, war ſie plötzlich verrückt. Ste wurde ins Spital gebracht, wo die Aerzte erklärten, daß das Fräulein infolge eines ſchrecklichen Traumes irrſinnig geworden ſei, Klein⸗Aſten Ausgrabung eines alten Kloſters bei Jeruſalem Im Verlaufe der letzten drei Wochen iſt in Khan Elaßh⸗ mir, etwa 9 Kilometer öſtlich von Jeruſalem, das Kloſter des heiligen Euthymius, das in den erſten Jahrhunderten des chriſtlichen Zeitalters eine große Rolle ſptelte, als Trüm⸗ merſtätte wieder aufgefunden worden. Die Stelle des Klo⸗ ſters wurde durch literariſche Quellen beſtimmt. Die Aus⸗ grabung beſtätigte dann die Richtigkeit Das Kloſter iſt entweder unter der Herrſchaft Saladins im 12. oder unter der des Sultans Mamluk im 13. Jahrhundert zerſtört worden. Man hat zunächſt den Boden der Kloſter⸗ kirche freigelegt, der aus wohlerhaltener Moſaikarbeit be⸗ ſteht. Auch die Grabkammer des Heiligen konnte, wie die Ausgrabung ergab, aus literariſchen Quellen richtig feſt⸗ geſtellt werden. Ste iſt vollſtändig ausgeräumt worden ung zeigt die Geſtalt einer Kapelle, deren Wände mit Fresko⸗ gemälden bedeckt ſind. Die Grabſtätte des Heiligen hinter dem Altar iſt allem Anſchein nach unberührt geblieben. Syrien Ein Wüſtenabentener franzöſiſcher Flieger Mehrere franzöſiſche Flieger gerieten bei einem Fluge von Syrien nach Bagdad in der Syriſchen Wüſte in eine ſchlimme Lage. Sie hatten die Abſicht, mit drei Flugzeugen den engliſchen Fliegern in Meſopotamien einen Beſuch zu machen und begegneten nach einem Fluge von 400 Meilen einem ſchweren Sandſturm, der den Ausblick verhinderte. Die Führer von zwei Flugzeugen glaubten fälſchlicherweiſe die Markierung eines Landeplatzes zu erkennen und gingen nieder. Bei der Landung wurden die beiden Flugzeuge voll⸗ ſtändig zertrümmert, ſo daß die Flieger ſich 40 Meilen nörd⸗ lich von Bagdad hilflos in einer völlig unwegſamen Wüſten⸗ gegend befanden. Das dritte Flugzeug kam glücklich am Ziel an, doch wußten ſeine Inſaſſen nichts über den Verbleib der anderen. Die Flieger wären in der Wüſte ſicher ver⸗ loren geweſen, wenn nicht zufällig ein hoher ſyriſcher Beam⸗ ter auf einer Automobilfahrt durch die Wüſte aus weiter Ferne die Notſignale der Franzoſen am Horizont bemerkt hätte. Er brachte den Fliegern, die faſt verhungert und ver⸗ durſtet waren, die erſte Hilfe und benachrichtigte die engliſche Fltegerſtation in Bagdad, die die Franzoſen am nächſten Tage in einem großen Paſſagierflugzeug abholen ließ. Amerika Der Whiskey in der Heringstonne a Die Newyorker Zollbehörde hat einen raffiniert angeleg⸗ ten Schmuggel von Whiskey durch einen Zufall vereiteln können. Der Rote Kreuz⸗Dampfer„Neriſſa“ hatte von Hali⸗ fax 500 Tonnen geſalzene Heringe nach Newyork befördert. Die Tonnen waren bereits auf verſchiedenen Wagen ver⸗ laden und ſollten an die Beſtimmungsadreſſe, eine bekannte Newyorker Fiſchhandlung, weiter befördert werden. Vorher ließ die Zollbehörde indes eins der Fäſſer öffnen, um dem Zollſchätzer die Möglichkeit zu geben, den Wert der Ware feſtzuſtellen. Bei dieſer Gelegenheit ſah der Zollbeamte gu⸗ fällig einen zwiſchen den Heringen eingeklemmten Leine⸗ wandzipfel. Er ſenkte einen Hakenſtock in die Tonne und holte ein ſorgfältig verpacktes Fäßchen voll des feinſten Vor⸗ kriegs⸗Whiskeys hervor. Nunmehr wurde die gantze Ladieng unterfucht und es ſtellte ſich heraus, daß in jeder Herings⸗ tonne ein ſolches Fäßchen mit Whiskey verſteckt war. Die Ladung wurde ſofort nach den geſetzlichen Beſtimmungen be⸗ ſchlagnahmt, der Whiskey ausgegoſſen und die Heringe an Ort und Stelle verſteigert. Der Abſender der Heringstonne ſowie die Newyorker Fiſchhandlung wollen von den Schmug⸗ gel ebenſowenig wiſſen wie die Firma, die die Tonnen be⸗ fördert hat. Die Polizei hat den Vertreter der Befbrderungs⸗ agentur als den am meiſten Verdächtigen verhaftet. der Berechnung. . 4 rr rr ee 9 ne een 48 e e ere eee eee 8 Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 11. Seite. Nr. 368 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Die Deutſche Bereifungsinduſtrie in 1927 Steigerung des Erzengungswertes um ein Viertel Nach den Veröffentlichungen des Stat. Reichsamts hatte das zur Herſtellung der Berelfungen im Jahre 1927 verwendete Mat e⸗ 1 al einen G eſamtwert von 118 Mill. R. I. Hiervon entfielen auf Rohkautſchut 57 v.., auf Regenerat 4 v.., auf Gewebe 5 v.., auf Chemikalien 11 v.., der Reſt umfaßte Stahlbänder für Vollreifen und ſonſtige Halbfabrikate aus Stahl und Eiſen, Gleitſchutznieten. Drühte uſw. Der Geſamtwert der Hergeſtellten Bereifungen belief ſich auf 206 Mill... Gegen 1926 zeigt der Produktenmarkt eine Steigerung von 25 v.., obgleich in Verbin⸗ dung mit dem erheblichen Preisrückgang des Hauptrohſtoffes ſtarke Abſchläge erfolgten. Der Abſatz an Bereifungen bezifferte ſich auf 20¹ Mill..“ und war um 15 v. H. größer als 1926. Von dem Geſamtwert der aßgeſetzten Waren kamen nur 9 v. H. auf Au-. Llandslieferungen gegen 15 v. H. i. B. Dagegen ſtieg die Ei uf uh* von Schläuchen für Kraftfahrzeuge von 18 000 Stück i. J. 1925 auf 126 000 Stück und 219 000 Stück in den Jahren 1926 und 3 und von Kraftfahrzeuglaufdecken von 29 000 Stück l. J. 1928 auf 223 000 Stück und 389 6000 Stück in den beiden letzten Jahren. 8 Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Wir verweiſen auf die eFanntmachung der Geſellſchaft, den Umtauſch der neuen Stamm⸗ aklien betreffend im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer. . 25 Bank von Spanien.— 25 Mill. Dollar Stabiliſternugsanleihe. Der Betrag der von J. B. Morgan u. Co. der Bank von Spanien gewährten Stabiliſierungsanleihe iſt auf 25 Mill. Dollar feſtgeſetzt worden. Ein gleicher Betrag wird von der Midland Bank(England) zur Verfügung geſtellt werden. Eine engliſche Gründung zum Zwecke der Kapitalbeſ un 15 die deutſche Landwirtſchaft? Aus London wird) die en dn Agrienltural Geſellſchaft Incorporated, einer mit nur 100 Pfund Heling Grundkapital ausgeſtatteten Privatgeſellſchaft, gemeldet. Die Geſellſchaft will laut Statuten„einer zu gründenden Geſellſchaft zu londtolrtſchaftlichen Zwecken und Grundſtücksgeſchäften Kapital be⸗ ſchaffen“. Der Name der neuen Geſellſchaft— Agricultural Geſell⸗ ſchaft Inc.— ſcheint darauf hinzuweiſen, daß auch deutſche Jntereſſen mitspielen, Als Direktoren werden die Herren W. A. Hunter und S. A. Hart genannt. Ein Zuſammenhang zwiſchen dieſer Neugründung und den bekannten engliſchen Anleiheplänen der Kreoͤltgenoſſenſchaft 0 Landwirte ſoll übrigens, wie uns verſichert wird, nicht J. G. Farbeninduſtrie. Zum Handel und zur Notierung an der hieſigen Börſe ſind zugelaſſen: 250 Mill. Teiſchuldverſchrebungen 107,2 Mill. 4 auf den Inhaber lautende neue * Du Pont de Nemours w. Co.— Stark erhöhter Gewinn aus der General Motors⸗ Beteiligung. Wie aus Newyork berichtel wird, Hat E. J. du Pont de Nemours u, Co. im 1. Halbjahr 1928 einen Reingewinn von 32,7 Mill. Dollar erzielt gegen 28,8 Mill. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Betriebsgewinn iſt von 7,7 auf 10% Mill. und der Gewinn aus der General Motors⸗Beteiligung von 10 auf 20 Mill. Doll. geſtiegen. Außerdem wurde in, dieſem Jahre u. a. beim Verkauf von 114 000 Stahltruſtaktien gegenüber dem Buch⸗ wert ein Gewinn von 2,3 Mill. Dollar erzielt. In der Bilanz er⸗ Icheinen Beteiligungen mit 204,9 Mill. gegen 171% Mill. i. V. Die General Motors⸗Beteiligung iſt um rund 20 Mill. Dollar(i. V. 26,9 Mill.) aufgewertet worden. „ Anslandsaufträge für deutſche Baugeſellſchaften. Die Philipp Holzmann Ach. in Frankfurt a, M. hat mit der kolumbiſchen Regje⸗ rung einen großen Bahnbauvertrag abgeſchloſſen. Es haudelt ſich um eine Strecke von rund 90 Külometer, die die Sladt Facatativa mit dem Magdalenenſtrom verbinden oll. Neben der A ſchließung dieſer Landesſtrecke wird durch dleſe acgtatlva⸗Bahn eine weitere Verbindung der Landeshauptſtadt Bogota mit dem Magdalenenſtrom erreicht. Der Bahnbau wird ſofort in Angriff genommen. Die Bau⸗ geit iſt mit etwa zwei Jahren in Ausſicht genommen. Der Auftrag konnte gegen ausländiſchen Wettbewerb hereingenommen werden. Be⸗ kanntlich hat kürzlich öie Siemens⸗Bau⸗Union G. m. ö. H. von der Folumbiſchen 5 die Bauausführungen der ſog. Gararebahn übertragen erhalten. Ferner ſteht die zum Konzern der A. für Berkehrsweſen gehbrende Allgemeine Bangeſellſchaft Lenz u. Cv. in Berlin in ausſichtsreichen Verhandlungen wegen größerer Auslands⸗ aufträge. Es iſt anzunehmen, daß dieſe in den nächſten Tagen zum Ziele führen werden. Wie verlautet, hat die Wayß u. Freytag AG. in Frankfurt a. M. einen größeren Straßenbauauftrag in Coſtarica Mittelamerika] erhalten. Terrafilm Ac.— Arbeitsgemeinſchafisvertrag mit ber Pittaluga. Wie gemeldet wird, hat die Terrafilm AG. mit der neuen Ver⸗ waltung der 1 der größten italieniſchen Filmgeſellſchaft Akt. 100 Mill. Lira), ein Abkommen geſchloſſen, das eine gemeinſchaft⸗ liche Produktion der deutſchen und der ktalteniſchen Gefellſchaft zu⸗ Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Auslandsanfeihen in Prozenten, bei Stückendtierungen in Mark ſe Stil Die mit T verſehenen Wette ſind Terminfurſe während ſich die mit J. verſehenen noch in 51% verſtehen. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 9. Auguſt g. 8. 1 Dad. Bank„. 168,0 169,0 Bab. Aſſekuranz 228,0 229,0 Karlsr Maſch. 48. Bfälz. Hppoth. B. 160,0 160,0 Lonzindlt Ber 4400 110,0] C. 5. Knorr. 148,5 148,0 Ah. 1170„Bk. 184,0 164,0] Mannh. Verſich. 158.0 188.0 Mann. Gummi 32,.— 32. Ah. Ereditbank 127,0 127,0] Oberch. Verſich. 170 197.0 Neckarſulmöhrz. 56,5058, Südd. Disconto 48701870 Pfelz. Mühlen 157,5 A. ⸗G. f. Seilinb. 88. 68.— 88.8 em Heid. 188,5 187 Durlacher Hof„140,0 140,0 Brown, Bow. C. 152,5 187.5 fh. Elebte 7 Hleinlein Heidſb 198,0 200,0] J. G. Farben 286,0 265,0 N. Audwigah. Br. 29,0.228,0] Nbenanla.. e Wagß c Freytag 148,0 143,0 Schwartz Storch. 174,0 175,0 Gebr. Fahr. 9,.— 88.— 825. ald 299,0 208,0 Werger Worm 181,5 151,8] Deutſche Ainol, 360,0 889,0„Zucker„151,0 148,0 Frankfurter Vörſe vom 9. Auguft Baulk⸗Aleklen. TGgelſenk. Gußſft.—.—] Baſt A. ⸗G.. 281,0 111372 0 10 f. 240 2870 He 4 E.„.„* ab% Van 189„ alfuſcherskeb. 250,0 251,5 THergin. Elektr. 5 Hau f Bran. Jb. 186,0 7166,00 Tait. 166 1892 Bea e de 84. 88. Dayt. Bob. Gr. B.—.———INannesm. 136.) 106,2 Brem.⸗Beſig. Oel 84,— 65.— Bahr, Hyp. u. Wb. 101, 159,7 Mansfeld Akt. 110.2 111,7 Cy. Prock, N.-A. 98, Iarmer Bankv. 1440 142,5 J Oberſchlced 112, Cement ae 136,5 128,0 IDerliner Hand.—. Dlovl Man. A a0. Cement Kaelſt. 170,9 1870 ICom. u. Peivb. 195,0 189,5 T Phön 7 5 5 8,00 1 Chamott. Annw. 125,0 2 Pop elend 188 0 480 Sabre Fele..0 428.0 Cen 0.———.— Hypothekenbk, 13g, r 5 ont. Nürn Pes r Iden che Bank 185,5 188,0 Fal ergbau 119, 119,5* D. Effekt. u. Wech. 128,5 128,0 Döf. u. Laurab .Ueberſee⸗Bkl. 106,0 106,0 0 „ee Taimte roter 199,0 102.5 1.es Alt. 258, 285.5 Toter znl e e 169 0 4660 Sransport- Alten. fe dee— 2 8 95 0 1 1— ITresbner Bant 168,7 168,0] Schantungbahn.— Vas Ne 51.— 51.— 15 Pyp⸗ Bt. 148,5 149,7 Fierte. died 65..1650 Nat. 25 855 Metall u Mee. 142,5 1420 TRorbd. loyd 156.8 158,5 ann Kalſersl. 1550 805 IMiltteld. Gb.⸗B. 198,0 190,0 Oeſterr.⸗U. S. B.—.— Elektr. Sicht un 218,0 2200 Nürnberg..⸗B. 160,0 160,0 Baltimor,& his— lf. Bab. Wolle.— 7755 i e e eee, 3. Hop. Bl. 180, 160, 0 133.5 5LuV'D. anden n 299,2 b. Mann..„.— 39.— 11 18 1 5 181,0 5 Wwe et 1900 1500 Eitling. Spin 225,0 225,0 üdd. Disconte 136,0 1 St.-A. 270, 37.50 87,50 ente Panter 13735 28 8e Schffeeb. Eis 99.0 529.0 Jabtee Sich 30.0 lde Württ. Notenbk, 1640 184,2 Schwarz ⸗Storch 175,0 175,0 9 6 8 5 258.0 Mauth were 185.0 163,0 Werger 162,5 1620 55 ch br. ien 38,5 568, Perg. Bert. 1970 1655 40,— 40.— Felt Gut E18. 4. l 1 12279 195.5 e 1 8 1 einmech. Jetter 52,— 82,50 e 15.75 18,— Apler Fleuer. 1270 185.0 Ae er S 185 2 5 1 FH. E. G. St.-A. 1 6 28 Fu. 9 5 ergwerk⸗Alekfen. Aſchaff, Buntp. 183,0 163,0 rcoldſchmidt K. 99.— 93.— 120 5 8 lit Aſchaff. Zellſtoff 218,0 219.0 See 19000 135, ochum e ee, e 1 ftw. M. 60, 4 58 5 San—.— 85 e e e Sein, Bang 421730 154.0 „Juxem Berg.—.. g Dad. Elektr.— S bHaldänen Nm 44.80 44.75 age e 250 Bg Maſcd Put 189 0 164 ö Sammeren.—.— * 80 Knorr, Hellbr. 148.0 ————— nächſt von vier Großfilmen vorſieht, von denen je zwei in Deutſch⸗ land und in Italien hergeſtellt werden ſollen. Ferner iſt eine Verleihgemeinſchaft gewiſſer Teile der Luga⸗ und Terraproduktion vorgeſehen in der Weiſe, daß Filme der Luga in Deutſchland und Filme der Terra in Italien zur Aufführung gelangen.— Wie wir noch erfahren, iſt die Terrafilm AG. weiter zufriedenſtellend beſchäf⸗ tigt. Aller Vorausſicht nach iſt mit einer Dividende in Vorjahrs⸗ höhe(86 v..) zu rechnen. * Deutſch⸗engliſches Filmabkommen. Terra⸗Film AG.— Ideal⸗ Film, London. Die Verhandlungen zwiſchen der Firma Ideal⸗Film, London, Direktor Rowſon, und der Terra⸗Film AG., Direktor E. Morawſky, ſind zum Abſchluß gekommen, Die Ideal⸗Film London übernimmt die geſamte Terra⸗ Produktion in ihren engliſchen Verleih. Außerdem iſt ein gemeinſames Produktionsprogramm für das nächſte Jahr vorgeſehen. Die in Ausſicht genommenen Filme werden entweder unter deutſcher Regie oder unter Mitwirkung deutſcher Schauſpieler hergeſtelll. Die Ideal⸗Fllm London iſt eine der prominenteſten engliſchen Filmfirmen und verleiht außer der Terra⸗ Produktion jährlich ſechs Großfilme der Lion⸗Produktion, je ſechs H. G. Wells⸗ und Britiſh Filmeraft⸗Filme. Außerdem 100 zwei⸗ aktige Luſtſpiele der amerikaniſchen Educational Film⸗Corporation. Frankfurter Herbſtmeſſe. Nachdem durch dle Gründung des Ver⸗ eines zur Erhaltung der Frankfurter Meſſen für die nächſten Jahre inanziell ſichergeſtellt iſt, kann die Verwaltung der Frankfurter Meſſe jetzt ohne jede Störung an die Vor beretun g der Herbſt⸗ meſſe herangehen. Wie in einer Preſſekonferenz mitgetellt wurde, ſteht bereits heute feſt, daß die Herbſtmeſſe mindeſtens den Umfang der Frühjahrs meſſe erreichen wird. Darüber hin⸗ aus iſt die Heranziehung einer Reihe neuer Ausſtellergrup⸗ pen geplant. So iſt eine Radi o⸗Abteilung in Ausſicht genommen worden die mit der Werbetagung des Reichsverbandes Deut⸗ ſcher Funkhänd ler in Verbindung gebracht werden ſoll. Weiter ſoll die Maſchinenmeſſe durch Metallbearbeitungsmaſchi⸗ nen ergänzt und mit einer Veranſtaltung des Franffu ler Hand⸗ werks in Zuſammenhang gebracht werden. Wahrſcheinlich wird auch oͤie Tagung des Verbands der deutſchen Kupferſchmiebereien ſtattfinden. Für die Lebensmittel meſſe liegen ſchon Zuſagen aus Oeſterreich, Itallen, Griechenland, Frankreich und der füdafri⸗ kaniſchen Unſon vor. Im Herbſt wird auch die Frankfurter Produk⸗ tenbörſe einen Getreidehandelstag veranſtalten, mit dem vorausſichtlich eine Ausſtellung der Getreide⸗ und Futermittel dieſes Jahres durch die Deutſche Lanbwirtſchaftsgeſellſchaft verbunden wird. Nach Beendigung der Herbſtmeſſe wird die Feſthalle in einen Winter⸗ ſportpalaſt umgewandelt. Börſenberichte vom 9. Auguſt 1928 Frankfurt uneinheitlich Im Zuſammenhang mit dem flauen Schluß der geſtrigen New⸗ vorker Börſe und der peffimiſtiſchen Beurteilung der Geldmarktlage durch bie dortige Spekulation war die Stimmung zu Beginn der heutigen Börſe ziemlich unfüche r. Die Spekulatſon nahm Haraufhin verſchiedentlich wieder einige Abgaben vor. Demgegen⸗ Über ſtand aber die weiter rege Nachfrage nach Spezialwerten, beſon⸗ ders nach Elektrizitätsaktien. Der Markt wurde dadurch geſtützt und man konnte die Tendenz zu den erſten Notierungen als behauptet bezeichnen, während die Kursentwicklung ſich unein⸗ heitlich geſtaltete. Für Glektrowerte beſtand angeblich weiterhin Intereſſe von Auslandsſeite. Geſfürel eröffneten 2, Slemens erneut 1 v. H. und Chadeaktien 4 R. höher. Andererſeits waren Chemie⸗ werte und Zellſtoffaktien ſtark verngchläſſigt. J. G. Farben eröffneten 1 v. H. ſchwächer, Scheideanſtalt leicht erhöht, Zellſtoff Waldhof gaben 1/5 nach. Am Mona nmarkt kamen kaum IIimfätze zuſtande; die Kurſe waren hier wenig verändert. Von Aut o⸗ aktien blieben Adler und Daimler etwa behauptet. Schiffahrt s⸗ werte ſetzten etwas niedriger ein. Am Banken markt beſtand für Reichsbank ſtärkeres Intereſſe mit plus 3,5 v. H. Deutſche An⸗ leihen geſchäftslos. Ausländiſche Renten ſtill und eher nachgebend. Im Verlaufe wurde die Stimmung allgemein freundlicher. Elektrowerte blieben gefragt. Man iſt befriedigt, daß auch für dieſe Woche der Londoner Diskontſatz nicht erhöht wurde. Lebhaftes In⸗ tereſſe machte ſich für Adlerwerke bemerkbar, die 4 v. H. anzogen. Farben blieben weiter ſtark vernachläſſigt. Der Gelö markt war kaum verändert, Tagesgeld 6,5 v. H. Berlin gut behauptet Auf die flaue Haltung der Newyorker Börſe war man heute vor⸗ mittag vorwiegend ſchwächer geſtimmt. Man wollte wiſſen, daß in London eine Verſteifung am Gelbmarkt eingetreten ſel, die in Newyork geſtern auch zu ſpüren war. Die Kurſe lagen daraufhin 1 v. 5. niedriger. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs änderte ſich das Bild. Entgegen den Befürchtungen hat London ſeinen Diskont nicht erhöht, ſo daß der Spekulation durch dieſe Tatſache ein anregen⸗ des Moment geboten wurde. Auch der Berliner Geldmarkt wies heute Zeichen einer Erleichterung auf. Man nimmt an, daß genügend Reportgeld zum Medio vorhanden ſein wird. Wenn auch die Kurſe infolge des kleinen Geſchäfts ſich meiſt etwas unter dem geſtrigen Schlußniveau bis auf einzelne favoriſterte Werte hielten, war die 9.[ 9. 8, 9. 8 Hanfwerk Füßen 135.7 136.0 Neckarſ. Fahrzg. 56.— 56, 10 nbrenfbr. Furtw. 1 0 45 50,80.—Nrh. Mock Ble 83,.——. Ver. beutſch.Oelf. 79. 79.— leſchkupfeu M. 440,0 340,00 Petersuniongrf. 106,8 1080 Pee Gehen doch⸗ u. Tiefbau 77,.— 77 ta olzmann, Phil.—— 145,9 olzverkohl.⸗Id. 2,— 1 60 orzelfan Weſſel 40.— 40. 177 05 Junghans St. A. 88,90 84,50 nein. Gebbe chr 114,0 114,0 Vogtl⸗Maſch. 1 5 Kamm. Kalſerzl. 240,0 240,0 TRheinelekt S. M 153,0 153,0 155 15007 1 89 705 Aare sc.. e f ae dend..— m.„ Kemp, Stettin—— 1 d. Aach.——. Wayß& Freytag 147,5 144,8 Alein, Sch. Beck.. 1355 Alebeck Montan———.— Tgell. Wald. St 296,81, 5 74,5074.— Rodber 3 Keule Ge och—.— 1 Hebe, Poeder, B.—.——— Sreiverkehrs ⸗Rurſe. Tbahmeper Eb.—— 177%] Rütigerswerke 106,5 10% 7 Benz. Lech Augsburg 11³,0 112,0 Schlinge. 5g. 80,— 86,— Bron, Bon ac.—.— geberwert Rohe———— Schnenpr. 7 78,— 73,25 Raſtatter Wagg.—.— 9055 dun diane en 130,0 130,0 5 17 7 5 ad. 150 150 r Lutz Maſchinen 5. N aß ſce Jab. 8 a ene 65,5555,—, Festverzinsliche Werte. 2 f. Nahm, Kauf.—— 52,35 Ter. 1 ill k.— Ver. ktramarin. 158,0 158,0 8 Schuhfabrik.— aiubraßtwerfe. 129 8 1249 Seündunt eng 85,— 86.5 D. unt Abtöſgſch. 17,9 17,18 . Sad e 9755 855 e en 88 „ 9 5—— ö LN Re c e Sides. S 0h.——.— ener 95.— 88.— Moenls St.⸗A. 50,75 49,50 Ib 98.— 66, Motoren Deutz. 61. 61, Süd. Jucker. 1400 145.0 155 80 0. 0———.— Motor. Oberurſ. 98.— 88,— Triest. Beflg.. 4% P. 15 4 5 Berliner Vörſe vom 9. Auguſt Bank⸗ Aktien. Juduſtrie⸗Alekien. Sbem. Albert 8,28 95 1 124,2 124,5 0 b. Spi 1„ Hank f. Brauinb 17,7186, Aecumulatoren 165,0 186,0 Fm 195 0100 0 Harm. Bankver. 144,0 142,7] Adler& Oppenh. 1 IDaimler Benz. 105 5 Bank f, el. Werte 181.5182, Adlerwerke.. 26,7182, TDeſſauer Gas 80 198,2 TPerl. Handelsg 276,1 275% Ach. f. Berkürw. 192,7 194,0 145,0 14% ITCom. u. Prlolb. 183,0 183,5 Alexanderwerk 61.— 61,.—[t ende e TDarmſt. u. N B. 285,5 208,0 Fulkg. Electr.⸗G. 179 178,0] O. Eiſenb⸗ Sign.. 1Deutſche Bank 168,5 166,7 Ammendf. Pap. 225,5 226,0 I Deutſche Erdöl 140,0 140.0 1 t. Ueberſee Bt. 105,2 105,5 Anglo⸗E. Guan.—.. Diſch. Gußſtahl 94,.— 93,8 . IDiscontdomm. 169,0 188,5 Andalt Kohl. 4. 98,25 96,25 2 abel, 78,— 72.25 ff Dresdner Bank 166.5 167,0 Annenet Gußſt.———.— Deutſche Nall tankf. Angem. 183,5 190.2 Aſchalſog, Zelt. 21,5 23770 Tische Masch. 8810 7 70 Mitteld. Kredb. 201,8 201,5 Augsb. N. Maſch. 105,0 102,7 0 on 8 5 1 0 Creditbl.-.. Deutſche Wollw. 39,.— 49. Mount, Perſic.. page Meſeſn 1170 1130 Peutf ad 77550 765 Reichsbank 180 296 0 e 8 De ch 519,0 524.0 Donnersmar 8 Ahein. a 3 5 deer mber 5 1595 20 3 3 5 9 b ſch. 136,.0 ergmann 0 5 239 oppwerke. e. 1 118 8 1 55 IDynamitRobel 128,2 128,2 „Karls Ind. 6075 oo. Fransport⸗Alctien. heriin Machs. 11.0 118 5 lern giefereng 175, 1785 1. Reichsbahn e. Ning Nüenberg—.——— Fälkie dich 225.0 218.7 Sener 8 88e Fee. e Saen 8 . e„ eee Enzing— 73. Aa dens 3 5 15 7800 7935 Eſchm Berawerk 2650 CTC deole, Anage, 1280 ler Baltimore kan 134.0 135% f. G. Farben 465, 264,7 Tbeuſch⸗ Auſte, 80 44.5 Bremer Wolle 237.0 286 5 Feldmüägle Pas. 2520 25 Idagng e 18170 Browi er, K. 284. fes Feen 2 ul. 874 1887 anſa Dich 2000 Juchs Waggon torbd. Lloyd 155,0 155,2 Them. Heyden 130,0 180,5 ain Eibe dem. Gehen 18 75 Gagüenan U. U. 26.78 J26.75 ee 196783000 Sudetusciſenw, 88,— 64,50 Ni. Sriſter... 64,80 83,30 Verein tkibeſchiff 60 88. Sbem. 5 e 0, 50,— Salzdetfurth 448,0 450,0 Fräußecie, Lok. 59,38 59,.—. * 5 1 500 Linders Eiem. 82,0 284,0 F. 50 * Tendenz doch im allgemeinen behauptet. Der Elektro⸗ markt hatte allen anderen Märkten voran Geſchäft aufzuweiſen, und namentlich Siemens wurden ziemlich lebhaft umgeſetzt. Der Mon⸗ tan markt war weiter vernachläſſigt, da, abgeſehen von den ſchon geſtern gemeldeten neuen Entlaſſungen im Ruhrbergbau, von ein⸗ zelnen Geſellſchaften nicht ſehr günſtige Verlautbarungen zu hören waren. Rheinſtahl büßten ſogar 4 v. H. ein. Auf Holzmann blieb die Mitteilung über neue große Auslandsaufträge ohne Einfluß. Kunſtſeiden werte waren wieder bei kleinem Angebot ſchwä⸗ cher, obwohl die Ausſichten bei Glanzſtoff nach dem geſtern veröffent⸗ lichten Proſpekt weiter günſtig ſind. Reichsbank wieder lebhafter gefragt und feſter. Deutſche Anleihen elwas niedriger, Ausländer ſchwächer. Der Pfandbriefmarkt lag noch vollkommen undurchſichtig. Im Verlaufe blieb die Stimmung ziemlich freundlich, Elek⸗ trowerte waren weiter lebhaft und bis 2 v. H. gegen Anfang höher, Kunſtſeidenwerte 4 v. H. erholt, auch Rheinſtahl 2 v. H. gebeſſert, Reichsbank erneut 2,5 v. H. höher. Am Kaſſamarkt kam heute etwas Ware heraus. Die freund⸗ liche Stimmung konnte ſich weiterhin erhalten, da auch die Ermäßi⸗ gung des Satzes für Reportgeld um 0,25 v. H. auf 88,8 v. H. an⸗ regte. Reportgeld ſelbſt war reichlich angeboten. Die Spekulation nahm zum Schluß leichte Realiſationen vor, ſo daß die Börſe nicht zu den höchſten Tageskurſen, doch meiſt mehrere Prozent über Anfang ſchloß. Im Deviſengeſchäft waren Deyiſen gegen Reichsmark an⸗ ziehend, der Dollar notierte.1955. London feſt, gegen Newyork .85527 nach.8547½½. Holland und Spanien ſchwächer, gegen London 12.10 nach 12.0975 bzw. 29.0f nach 28.95. Termindeviſen gegen Reichs⸗ mark etwas höher. Berliner Deviſen Siskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. 5. Amſſſch T. Auguft Fugen Parſter Fiten in. R. M. für 8 1 G. 1 8 M. atze a, Holland 100 Gulden 168,14 168,48 168,13 168,47 J 168,46 55 Athen.. 100 Drachmen 5,418 5,428 5,418 844 5,448 10 Brüſſel 100 Velga 800.⸗Fr. 58,27 88,99 58.29 88.41 88,385 4 Danzig.„ 100 Gulden 61,30 81,481.35 81,851 81.588 85 Helſingfors.... 100 flunl. M. 15,542] 10 582 10,543] 10.868 10.517] 675 talen. 100 Oire] 21.925 21.985 21.828 21.965 22.025 8 Südſlawien... 100 Dinar 7,3651 73*.881].385 7 Kopenhagen„„„ 100 Kronen 111,85 112.08 111,91 112,13 112,00 5 Liffabon„. 100 Eskudo 19,18 19,22 19,18 19,22 178 8 Slo.„„ 100 Kronen 111.82 112,04 111.8 112,1 11174 558 Paris„„„„ 100 Franken 16,878 16,418 16,388 16,2 16,43 858 Prag„„ 100 Kronen 12.419 12.489 12.428 12.448 1283 3 Schweiz„„„„„ 100 Franken 80.88 30,81 80,69 80,85 30,518.8 ufa„„„„ 100 Leva 3024].080.524].030 3,517 10 Spanien.„„„100 Peſeten 70,23 70,37 70,05 70,19 69.57 5 Slocholm„ 100 Kranen 112.18. 112,88 112.19. 112,1 112,03 3,8 Wien 100 2890 75 59,115 39,238 59,128 38,248 88,8 85 Budapeſt 100 Pengö 12500 Kr. 78,04 78,18 78,06 73,20 727 Duenos⸗ Aires, 1 Pef. 1786 1770] 1,766 1,70 f. 10 Canada.„ 1 Canad. Dollar 4,183 4,181.188 5 4,176— Japan. Hen 1,897 1,801].896.800 1. 5,8 Kairo„„ I Pfd. 20,885 20.905 20,87 20.51 20,81— Konftantinopel.. 1 Hrk. Pfd..187] 2,161 2,156 2,180 2,130 10 o d. 20,342 20,382 20,349 20,389] 20.5 New Hort. 1 Dollar 4,190 4,198 4,1818 4,1988 4,1780 5 Ries de Janeiro... 1 Milxeis 0,4985 0,.4885.50058.505 Urugu ag. 1 Geld Peſ.] 4,281[.289.291[.259.821 * Viehmarkt in Mannheim vom 9. Auguſt. Zufuhr insgeſamt 927 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erſöſt für 80 Kg. Lebendgewicht: 113 Kälber, b 74—78, c) 66—74, d) 60—64. 25 Schafe, 44—48. 157 Schweine, o) 77-78, d) 7879, e) 75-77, f) 7072. 682 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen—18, über 4 Wochen 14— 20, Läufer 21—26. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern mittel⸗ mäßig. Eiteratur *„Handbuch der Deutſchen Aktiengeſellſchaften, 33. Jahrgang 1928, Band 11“. Preis geb, 58 R. JI. Verlag für Börſen⸗ und Finanzliteratur AG., Berlin W. 35. Der jetzt vorliegende Band II dieſes Werkes bringt die neueſten Abſchlüſſe von weiteren 4000 Akttenunternehmungen, die im 2. Quartal 1928 bekanntgegeben wur⸗ den. Mit dem im April 1928 erſchienenen 1. Band liegen jetzt bereits etwa 8000 neueſte Geſchäftsberichte von Aktiengeſellſchaften dem Ab⸗ nehmerkreis vor. Die ausführliche Berichterſtattung über den wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Aufbau ber einzelnen Geſellſchaften iſt beibehalten, ſo daß genaue Angaben über den Gründungshergang, Zweck, Kapital, letzte Bilanz, fämkliche Aufſichtsratsmitglieder, Direk⸗ toren und Dividenden ſowie Kursſtand der Aktren und Anleihen vorliegen. Ein genau gearbeitetes Firmen⸗ und Ortsregiſter ſümt⸗ licher deutſchen Aktlengeſellſchaften ermöglicht das ſchnelle Auffinden der geſuchten Firmen im vorliegenden ſowie im vorhergehenden Jahr⸗ gang. Um das Werk ſtändg auf dem Laufenden zu halten und ſtets die neueſten Abſchlüſſe bzw. Veränderungen zu bringen, erſcheint jedes Viertelfahr ein Band, der dieſenigen Ac. enthält, die im vor⸗ hergehenden Quartal ihren Abſchluß amtlich veröffentlicht bw. hel denen weſentliche Veränderungen ſtattgefunden haben. 8. 9. 8. 9. 8, 9. e Texttl 119,0, I Mansfeld. Akt. 110,1 111,0] Tweſtereg. Aral 259,0 289.7 Gelſenk.Bergw 125,7 124,0 e 153,0 181,5 cking⸗Cement—— 188,0 Fe n 1080 Mech. Web. Zinb. 211.8211, Wiesloch. Tonw. 102.3 102,5 Henſchow& Es. 100,0 109,0 Mes Sühne.. 60, e. Wiſſener Meian 160.5 150,8 erm Port ⸗Z. 184 0 155,5] Mlag⸗Mußlen 128.0 130.0] Wittener Gußſt. 64.— 84, Herreshel, Glas 138,0 Mie& Geneſt 6025 121 Wolf, Buckau, Gef. elt. Unt. 263,2 489.9 Motoren Deutz 130,2 60,80] gen off Verein Gebr. Gpebhardt 200,0 195,7 motoren Mm.———.— 86„Walbheſ 286.0 764.8 TGoldſchmidt T. 66,65 96,68 Müßthein Berg. 113,0 11400 der C. P.——- Neckarſulm Fhrz 59,65 99435 Golßger 1 189,0 282,0 ordb. Well 206,5 205,00 Freiverkehrs ⸗Kurſe. 9 Adler Kall 99 m e Adee 8g. 0 0 e 6 eb. Großmann 83.— 88. 7 rt* eu ettol. 84, 7 Gene Finger 175751772 ESrenſtek Kop. 12201205 Planen 40 Grufchwiß Tepilt 7 5 87,25 Tpbonir Bergb. 98,— 93,50 Helbbueg 93,8554. 5 ö 90 ochfreguen! 178,6 176,9 1—ſtathgeb. Wag. 75 4 5* 5 Sale gema. ene re fee 0 0 Fra J en 8 ammerſ. Spit. 154,0 158,0 IRbein. e 5 5 onnenderg, ann. ii Saeſ 58, 8 Ihen lente 154,0 17,0 Haſenbank. 378 385 181,0 Sloman Salpet. 90% 90/5 lond Header Bun es e ee.. 14572 Porte 0 7 151.7146.8 13 9 45. See aa 0 e fie ee Hebwigshütte 98,— 88,.— Romb. Hütten—— 1155 Masch 80.50 60,50 Roſitzer Braunk.— Roſitzer Zucker 69,75 ind. Euufferm. 107 100,7 Bot beh. erb 58.5 irſch Kupfer 140,0. N deb. 113,0 1115 Mätnerzwerke 106,6 5 Eff. S. 183,2 181,2 Sachſenwerk. 180.0 anſe Joggen———— Ahne Ke 1780 N—— Südſee Posh. 1 1 Ufa 25 8 90.— 150% 2) Reichs u. Staalspay. . Dunt ublöſgſch 51,—51.— 5 e 69 ohne 1 86. 8 Nec san 2 87700 880 107,0 Goldanleibe„ 5,5 98,40 129,0 5% B. Roglenanl.% 6% rb. Kallank. 8,60 6,60 1990 40% lb. Stadtaß 101.7 9% M. Stadt, 8 359.0 5¼% Roggenwert. 11,20 11,10 206.0 5% Roggenrentb 8,70 8,74 8% Landſch. Mog 8,781 8,78 1 85 b) Ausl. Neutenworke. % Mexikaner 38,60 89,10 il. Holzmann 145,0 145,5] Sarotti„„20.8 Fene„110,7 1107 Feen t aeg Humboldt mich.. Schuberts Salz 383,0 ISchugert& Co. 202. Lee Bergbau. 288.9 285.9 Schußfabelt erg 55% 1 Zudel& Ko. 10,5 884,5 Siem. E Halske 385g Geb. Junghans 64.— 62,— Sinner A 8. 148.0 Fablg Porzellan 180 111 Zeche Kan r 0. Stoewer Rähm 46,— 3„—. Zint. Kisdnermdetk 5 51240 125, üdd. Immsbil, 96.— 9 C. H. Knorr 1451475 Teleph. Berliner 39,18 25 4 150,8 76,— 78,25 ThoerlOelfab. Gebe hellug 6,25 69.25 Sieh, Leonard i Cen.—.——— Trangeadios. Unionwerk Mich 109, Kronprinz Met. 110.5110 107,0 Kyffhäuf.⸗ Hütte 50,30 60,88 8 Bapter 146,0 4,175, 47510 Berge 180 ILah meier Go. 85 ek. Chem. 115 Suegolhee 757075, J 8 ch. Nickelw. 170,01 9½½ 4. l. Stbalte ,. 99.38% l XS cell———.— 203.0 4% Oe. Goldorl.—— 158.5 00 ½% Sböck. a B.—.— 89,28.60%%8„ neue Br.——. —%„Obligat.—.- 82.50% nat. Ser. 18,88 18.40 e,„„18,60 16.50 187, 8¼ͤ„„188. 18% Tehdante ve Lindenberg.. 2 Schuhf 64.68 Ian Binbſteönm 7100 705,0 T. Stahl le 97 50% Lingel Schuh fab. 49,75 48,7 Stahl. v. d. up 203, Tlute& Hoffm.. dee Ver. Ultramarin. 188,7 IL. Loewe& Co. 23, 280,5 Vogel Telegraph 87,50 C. Lorenz 151, 154,0 Boigls Haffner—.— Both, Portl. Cem.—. Vogtländckaſch. 84.28 Magirus.. 4,20 45 Wanderer Werke 138,0 1 Mannen mang 166, 13576 Weſer AktG 5 2 0 9 9 9 f 1 1 12. Seite. Nr. 368 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, den 9. Auguſt 1928 esche Aypothegenbanc anne. I. Bekanntmachung. Auf Grund der 5. und 7. Verordnung zur Durchführung der Ver⸗ ordnung über Goldbilanzen fordern wir die Inhaber unſerer Stamm⸗ aktien über R. 60.—, 120.— und 240.— auf, ihre Aktien nebſt den dazugehörigen Gewinnanteilſcheinbogen mit laufenden Gewinnanteil⸗ ſcheinen unter Beifügung eines arkthmetiſch geordneten Nummern⸗ verzeichniſſes b bis zum 31. Dezember 1928 einſchließlich bei der Geſellſchaftskaſſe, bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim, bei der Badiſchen Bank in Mannheim und Karlsruhe, bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft in Mannheim, in Berlin bei der Deutſchen Bank, bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, bei dem Bankhauſe J. Dreyfus& Co., bei dem Bankhauſe Hardy& Co., G. m. b.., bei dem Bankhauſe Lazard Speyer⸗Elliſſen K. a.., in Frankfurt a. M. bei der Commerz⸗ u. Privatbank A.., Filiale Frankfurt a.., bei der Deutſchen Bank, Filiale Frankfurt a.., bef der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Frauk⸗ furt a.., bei dem Bankhauſe J. Dreyfus& Co., bei der Frankfurter Hypothekenbank, bei dem Bankhauſe Lazard Speyer⸗Elliſſen K. a.., in Hamburg bei dem Bankhauſe L. Behrens& Söhne, bei der Deutſchen Bank, Filiale Hamburg, bei dem Bankhauſe Münchmeyer& Co., bei der Norddeutſchen Bank in Hamburg a 55 dem Bankhauſe M. M. Warburg& Co., n hei der Deutſchen Bank, Filiale Köln, bei dem A. Schaaffhauſen ſchen Bankverein.⸗G., in Stuttgart bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Stuttgart, bei der en Vereinsbank, Filiale der Deutſchen in Kö Bank, während der üblichen Geſchäftsſtunden zum Umtauſch in neue Stamm⸗ aktien über R. 1000.— bezw.., 100.— einzureichen. Für einen eingereichten Nennbetrag von., 1000.— wird eine neue Stammaktie im Nennwert von R. 1000.— mit Gewinnanteil⸗ ſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſchein ausgehändigt. Soweit die Aktionäre Beträge beſitzen, die R. 1000.— nicht erreichen, oder nicht durch R. 1000.— teilbar ſind, werden für den nicht durch R. 1000.—, aber durch R. 100.— teilbaren Betrag Abſchnitte zu nom. R. 100.— mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Er⸗ neuerungsſchein ausgegeben. Die Umtauſchſtellen ſind bereit, den An⸗ und Verkauf von Spitzen⸗ beträgen für die Aktionäre zu vermitteln. Der Umtauſch erfolgt proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien bei uns oder an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt oder falls die Aktien im Sammeldepot bei einer Effektengtrobank liegen. 925 allen anderen Fällen wird die übliche Proviſion in Anrechnung gebracht. Der Umtauſch der alten Stammaktien in neue Stücke erfolgt nach Prüfung möglichſt Zug um Zug. Die alten Stammaktien über R. 60.—, 120.— und 240.—, die nicht bis ſpäteſtens 31. Dezember 1928 bei den vorgenannten Stellen zum Umtauſch eingereicht worden find, werden gemäß 8 290 H. G. B. für kraftlos erklärt. Ebenſo werden ſolche Stammaktien für kraftlos erklärt, welche nicht in einem Be⸗ trage eingereicht werden, der die Durchführung des Umtauſches er⸗ möglicht und nicht zur Verwertung zur Verfügung geſtellt worden find. Die an Stelle der für kraftlos erklärten alten Stammaktien auszugebenden neuen Stücke werden für Rechnung der Beteiligten Verkauft. Der Erlbs wird nach Abzug der Koſten zur Verfügung der Beteiligten gehalten werden. Sowohl die alten als auch die neuen Stammaktien ſind an den Börſen, an denen ſie gehandelt werden, bis zum 27. Dezember 1928 lieferbar, alsdann werden die Börſenvorſtände die zum Umtauſch einzureichenden alten Stammaktien vorausſichtlich für nicht mehr Heferbar erklären. Die Inhaber der umzutauſchenden Aktien über R. 60.— können nach Maßgabe der geſetzlichen Vorſchriften innerhalb von 3 Monaten nach Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung im Reichsanzeiger, je⸗ doch noch bis zum Ablauf eines Monats nach Erlaß der letzten Be⸗ kanntmachung über die Aufforderung zum Umtauſch durch ſchriftliche Erklärung bei unſerer Bank Widerſpruch gegen den Umtauſch er⸗ heben. Außer der Abgabe dieſer ſchriftlichen Widerſpruchserklärung gegenüber unſerer Bank iſt zur ordnungsgemäßen Erhebung des Widerſpruchs erforderlich, daß der widerſprechende Aktionär ſeine Aktien oder die über ſie von einem Notar, der Reichsbank oder einer Efſektengtrobank ausgeſtellten Hinterlegungsſcheine entweder bei uns oßer hei einer der obenbezeichneten Stellen hinterlegt und dort bis zum Ablauf der Widerſpruchsfriſt beläßt. Ein etwa erhobener Wider⸗ bruch verliert ſeine Wirkung, falls der Aktionär die hinterlegten Aktienurkunden vor Ablauf der Widerſpruchsfriſt zurückfordert. Erreichen bie Anteile der Inhaber der Aktien über R. 60.—, die rechtmäßig Widerſpruch' eingelegt haben, zuſammen den zehnten Teil des Geſamtbetrages der Aktien über R/ 60.—, ſo wird der Wider⸗ ſpruch wirkſam und der zwangsweiſe Umtauſch der Aktien nach Maß⸗ gabe des Geſetzes unterbleibt. Die Urkunden derjenigen Inhaber non Aktien über R. 60.—, die nicht Widerſpruch erhoben haben, werden auch in dieſem Falle— als freiwillig zum Umtauſch ein⸗ gereicht— umgetauſcht, ſofern nicht von den Aktionären bei Ein⸗ reichung ihrer Aktien zum Umtauſch ausdrücklich das Gegenteil be⸗ merkt iſt. Ema Mannheim, den 6. Auguſt 1928. Rheinische Hynothekenbank. Offene Stellen Herr, geſetzten Alters, mit langjährigen Reiſeerfahrungen, redegewandt, tüchtiger Or⸗ aniſatox, repräſent. Erſcheinung, mit eigen. ro, ſucht entſprechend. Wirkungskreis als deschäftsfünrer ſtelle dieſes Blattes. ellen-Gesuche Zähntehmniker-Assistent 87 J. im Fach, techniſch und operativ durch⸗ aus ſelbſtändig, z. Zt. in ungekünd. Stellung, ſucht Stellung zum 1. September. Angebote unt. W X 116 an die Geſchäfts⸗ Technische Vorzüge sind die beste Empfehlung für jede Maschine. Ihnen ver- dankt auch das Mifa-Rad sein Ansehen, seine Erfolge. 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Jeröffentehangen der Itadt Mauneim Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der in Ausſicht genommenen Herſtellung der 11 a) Straße„Am Bogen“ zwiſchen Haupt⸗ und Ziethenſtraße; b) Straße„Am Bogen“ zwiſchen Ziethenſtraße und Straße„Am Schelmenbuckel“; e) Straße„Unterfeld“ zwiſchen Nadlerſtraße und Straße„Am Bogen“; d) Gneiſenauſtraße zwiſchen Jahnſtraße und Straße„Am Bogen“; e) Straße„Am Schelmenbuckel“ zwiſchen Straße„Am Bogen“ und Scheffelſtraße; f) Straße„Am Schelmenbuckel“ zwiſchen Scheffel⸗ und Talſtraße; g) Jahnſtraße zwiſchen Straße„Unterfeld“ und„Am Schelmenbuckel“; h) Scheffelſtraße zwiſchen Straße„Unterfeld“ und„Am Schelmenbuckel“; 1„ zwiſchen Scheffel⸗ und Lützow⸗ traße; k) Wilhelmſtraße zwiſchen Straße„Waſſer⸗ bett“ und Norkſtraße; ) Straße„Waſſerbett“ zwiſchen Wilhelm⸗ u. Talſtraße; m) Lützowſtraße zwiſchen Straße„Wafſerbett“ und„Am Schelmenbuckel“; n) Talſtraße zwiſchen Straße„Unterfeld“ und „Am Schelmenbuckel“ gemäß den Vorſchriften des badiſchen Orts⸗ ſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mann⸗ heim geltenden allgemeinen Grundſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, de dem ſie Eben werden ſollen, und en vorgeſchriebenen ſonſtigen Angaben: b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der „Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen, vom 18. Auguſt 1928 ab im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zimmer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer Awöchigen Friſt, die am 13. Auguſt 1928 be⸗ ginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht wer⸗ den.— Das Verfahren ſtellt für die Straßen f) und h) bis n) lediglich eine Erneuerung der mit Gemeindebeſchluß vom 30. Januar 1919 bereits feſtgeſtellten Beitragspflicht der Angrenzer dar; ſie iſt dadurch notwendig ge⸗ worden, daß wegen der inzwiſchen eingetrete⸗ nen Aenderung der Währungsverhältniſſe das bisherige Verfahren keine geeignete Unter⸗ lage für die Bemeſſung der Zahlungspflicht der Angrenzer mehr darſtellt. Mannheim, den 2. Auguſt 1928. Der Oberbürgermeiſter. Ein gutgehender Damen- Frisier- Salon 6254 umſtändehalber binia von wirtſchaftl. Organiſationen od. ähnlich.; ep. auch Neuorganiſation div. Unternehmen. Borzügliche Referenzen ſtehen zu Dienſten. Gefl. Zuſchriften erbet. unter A U 34 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*6267 Wir suchen ein Ed310 jüng. Fräulein 0! zwiſchen 17—19 Jahren, Handelsſchulfrei, Chauffeur 22 Jahre, Führer⸗ ſchein 3b. mit Zeug⸗ niſſen, ſucht Stellung Angebote unter O Nr. 28 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.—62⁴⁵ Fräulein, geſ. Alters zu verkauf. Ang. u. A 8 32 an d. Geſchſt. B3691 Hadnetam neu eingerichtet, am Käfertal. Wald preis⸗ wert zu verkaufen. 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