. Mense Wee 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Freikag, 10. Auguft 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R, 9/11 Vaſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Kommuniſtiſche Einmiſchung in den polniſch⸗litauiſchen Konflikt Wie die„Rote Fahne“ meldet, werden am Tage des Aufmarſches der polniſchen Legionäre in Wilna demonſtra⸗ tive Kundgebungen der Kommuniſtiſchen Partei in den deutſch⸗polniſchen und deutſch⸗litauiſchen Grenzorten ſtatt⸗ finden. Gleichzeitig wird zu kommuniſtiſchen Kundgebungen in Eydtkuhnen und Schwiebus für den kommenden Sonntag aufgefordert. Auch die Danziger Arbeiterſchaft ſoll Samstag und Sonntag gegen den Pilſudskiſchen Aufmarſch demon⸗ ſtrieren. Die geſamte ruſſiſche Flotte läuft am nächſten Mittwoch zu Mauövern in der Oſtſee aus dem Kronſtadter Hafen aus. An den Uebungen werden auch Waſſerflugzeuge teilnehmen. Ein ruſſiſches Geſchwader ver⸗ anſtaltete dieſer Tage Uebungen an der Hanö⸗Bucht. Es be⸗ ſtand aus drei Schlachtſchiffen und ſieben Torpedobooten. Die Legionärfeier in Wilna Das Programm für die Feier der ehemaligen Legionäre in Wilna am 12. Auguſt, auf die die ganze Welt in ge⸗ ſpannter Erwartung ſieht, weil dort Pilſudski ſeine große politiſche Rede halten wird, iſt jetzt fertiggeſtellt. Am Vormittag findet ein Gottesdienst ſtatt, mittags eine Feſt⸗ verſammlung, bei der General Rydz⸗Smigly die Feſt⸗ auſprache hält. Am Nachmittag ſpricht dann um.45 Uhr Marſchall Pilſudski. Am Abend findet eine Feſtvorſtellung im Theater ſtatt. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe 4 G Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht Nr. 370— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. deklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e i eee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für perſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. Verhängnisvolle Demonſtrationspläne Kommuniſtiſches Aebungslager E Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor einigen Tagen war von Chemnitz aus eine Nachricht ver⸗ breitet worden, die beſagte, daß von den Kommuniſten in der Nähe dieſer Stadt ein Uebungslager errichtet worden ſei. Der Lokalanzeiger hat, um den Dingen auf den Grund zu gehen, einen Sonderberichterſtatter ausgeſchickt, der ſich zu⸗ nächſt an die ſächſiſche Regierung wandte. Von der wurde ihm mitgeteilt, daß ein Bericht der zuſtändigen Chemnitzer Polizeiſtellen angefordert wurde, der aber noch nicht eingetrof⸗ fen ſei. Der Leiter der politiſchen Polizei in Chemnitz, den er dann um weitere Auskünfte anging, teilte ihm mit, daß die an ihn gelangte Nachrichten vielleicht aufgebauſcht ſeien, aber ein wahrer Kern in ihnen ſtecke. Es handelt ſich in Einſiedel tatſächlich um ein Reichsführerlager der Roten Jungfront in dem 180, von Zeit zu Zeit durch andere erſetzte Delegierte aus dem Reiche ausgebildet würden. Das Lager wurde poli⸗ zeitlich beobachtet, doch gingen die Uebungen nach den Reſul⸗ taten der Beobachtungen über„den zuläſſigen Rahmen“ ſchwerlich hinaus. Es ſollen militäriſche Uebungen, Kriegsſpiele und politiſche Aufmärſche in Uniformen abgehalten werden, auch Kleinkaliberübungen, wobei die Leute als Gäſte des Einſtedler Arbeiterſchießvereins auf⸗ treten. In Einſtedel ſelbſt erzählte man dem Korreſpondenten, daß das Lager 20 Zelte umfaßt und daß auch theoretiſche Kurſe abgehalten würden, die die Lehren des Ham⸗ burger Aufſtaundes, der Unſchädlichmachung eines Ueberfallkommandos und die Führeraufgaben im anti⸗ faſziſtiſchen Bürgerkrieg zum Thema hätten. .———?ͤ?—[. Die Einladungen nach Paris Paris, 10. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie der„Matin“ am Quai'Orſay in Erfahrung bringen konnte, ſind die offiziellen Einladungen für die Unterzeichnung des Kelloggpaktes vorgeſtern abgegangen. Die endgültigen Antworten der verſchiedenen Regierungen werden hier am Ende der Woche erwartet. Auf den ausdrücklichen Wunſch der amerikaniſchen Regierung wurden die Einladungen auf diefenigen Mächte beſchränkt, die in dem letzten amerikaniſchen Memorandum über den Kelloggpakt erwähnt wurden. Die Hoffnung Spaniens, ebenfalls zur Unterzeichnung des Paktes eingeladen zu wer⸗ den, hat ſich alſo nicht erfüllt. Der amerikaniſche Staats⸗ ſekretär wollte davon abſehen, Spanien in den Kreis der ur⸗ ſprünglichen Unterzeichner einzubeziehen, um nicht anderen Regierungen, die ebenfalls nicht in dem letzten Memorandum erwähnt ſind, zu verletzen oder zu vermeiden, daß in letzter Stunde noch andere Kandidaturen für die Unterzeichnung des Paktes aufgeſtellt würden. Dies iſt ja bekanntlich bereits durch Tſchitſcherin geſchehen. Wollte man ſolche Kandi⸗ daturen in zwölfter Stunde in Berückſichtigung ziehen, ſo müßte nicht nur mit einer Hinausſchiebung des Unterzeich⸗ nungsaktes, ſondern ſogar mit einer Abänderung des gegen⸗ wärtigen Paktes gerechnet werden. Amerika wollte dies auf jeden Fall vermeiden und der Quat d Orſay, der gewiſſer⸗ maßen als Gaſtgeber die offiziellen Einladungen für die Un⸗ terzeichnung verſchickt, ſchloß ſich dieſem Standpunkt an. Spanien wird natürlich, wie alle anderen Mächte, die Mög⸗ lichkeit haben, ſich dem Pakt anzuſchließen. Man iſt im fran⸗ zöſiſchen Außenminiſterium auf das ſtärkſte geſpaunt, ob Dr. Streſemann der Einladung perſönlich Folge leiſten wird. Die Antwort der Reichsregierung wird in kurzer Zeit erwartet.„Man ſieht in Wirlachkeit keinen Grund— abgeſehen von der Rückſicht auf die Geſundheit— der ein Hindernis für die aufrichtig er⸗ wünſchte Reiſe des Reichsaußenminiſters nach Paris bilden könnte“, ſchreibt der„Matin“, der damit offenbar die An⸗ ſicht des Quai'Orſay wieder gibt. Es hat jedoch immer weniger den Anſchein, als ob die angekündigten diplom tiſchen Erörterungen während der Anweſenheit der den Kelloggpakt unterzeichnenden Staatsmänner ſtattfinden werden. Die Atmoſphäre für ſolche Verhandlungen iſt gegenwärtig in Paris nicht günſtig. Weder für die Rheinlande, noch die Wiedergutmachungsprobleme ſind die diplomati⸗ ſchen Vorbeſprechungen ſoweit gediehen, daß direkte Verhand⸗ lungen zwiſchen den Außenminiſtern mit Ausſicht auf Erfolg möglich wären, Die Auffaſſung, daß dieſe Beſprechungen erſt im Laufe der Völkerbundstagung in Genf ſtattfin⸗ den werden, kommt immer mehr zum Durchbruch. Sie wird heute z. B. vom„Populaire“ vertreten, der folgendes ſchreibt: „Die wichtigen Beſprechungen, ſofern ſie überhaupt noch in dieſem Sommer ſtattfinden, werden deshalb erſt in Genf ihren Anfang nehmen. Zwiſchen zweit Sitzungen des Rates oder der Verſammlung wird man über das Rheinland und den Dawesplan ſprechen. Man erwartet zwar keine end⸗ gültigen Ergebniſſe von dieſen Verhandlungen. Man kann ncht von der Mobiliſterung der deutſchen Schuld ſprechen, dne der Mithilfe Amerfkoas nerſichert zu ſein. Kommt Streſemann? J Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie in Paris, ſo beſchäftigt man ſich auch in Berlin immer wieder mit der Frage, ob Dr. Streſemann nach Paris gehen wird. Der Reichsaußenminiſter gedenkt, wie der„Lokalanzeiger“ be⸗ richtet, Ende der Woche ſeinen Kuraufenthalt in Karlsbad zu beenden und ſich zunächſt nach einem Luftkurort in Thürin⸗ gen zu begeben, wo er dann etwa bis zum 20. Auguſt bleiben wird. Alsdann kehrt er nach Berlin zurück, um an der Sitzung des Reichskabinetts teilzunehmen, die ſich mit der Haltung der deutſchen Delegation in Genf befaſſen wird. Eine beſtimmte Zuſage des Miniſters, perſönlich nach Paris zu kommen, iſt, wie 15 wir wiederholt betont haben, bisher nicht gegeben worden. Berliner Gymnaſiaſten in Paris Die 20 Berliner Gymnaſiaſten, die ſeit drei Tagen in Paris weilen, ſind am Donnerstag nachmittag im Rat⸗ hauſe empfangen worden. Sie haben dann dem Unter⸗ richtsminiſterium einen Beſuch abgeſtattet, wo ſie in Abweſenheit des Unterrichtsminiſters Herriot von einem Direktor und einem Kabinettschef empfangen wurden. Der Leiter der Schülergruppe, Profeſſor Schwartz, ſprach den Vertretern des franzöſiſchen Unterrichtsminiſteriums den Dank für den Empfang der Berliner Gymnaſiaſten aus. Der Direktor des Unterrichtsminiſteriums brachte in ſeiner Erwiderung zum Ausdruck, die Schüler möchten bei ihrer Rückkehr nach Deutſchland dort auf die gute Tradition franzöſiſcher Gaſtfreundſchaft hinweiſen, die den Beziehungen beider Völker nur nützen könne. Raubüberfall auf ein Auto — Berlin, 10. Aug. In der vergangenen Nacht wurde kurz vor Mitternacht ein von einem Kaufmann aus Spandau geſteuertes Auto, in dem eine Dame mitfuhr, an einer Kurve der Chauſſee Potsdam⸗Spandau von Räubern überfallen. Einer der Räuber ſprang auf das Trittbrett, rutſchte jedoch wieder ah. Ein zweiter ſchwang ſich an der Rückwand auf den Wagen. Der Kaufmann zog einen Revolver und gab durch die Scheibe der Rückwand einen Schuß ab, durch den der Fremde verletzt wurde, wie ſich aus Blutſpuren ergibt, welche die ſofort alarmierte Spandauer Polizei fand. Es wurde feſtgeſtellt, daß die beiden Räuber mit einem Motorrad mit Beiwagen das Weite geſucht haben. Das 18. Opfer von Dinkelſcherben — Stuttgart, 10. Aug. Von der Reichsbahndirektion wird mitgeteilt: Die 59 Jahre alte Witwe Roſa Schmied aus Söflingen bei Ulm iſt heute früh im Krankenhauſe zu Sus⸗ marshauſen(Bayern) an den Folgen der bei dem Dinkel⸗ ſcherbener Eiſenbahnunglück erlittenen Verletzungen geſtor⸗ ben. Die Leiche wird in ihren Heimatsort übergeführt werden. Die Zahl der Opfer von Dinkelſcherben erhöht ſich damit auf 18. Der Seeleuteſtreik beigelegt — Paris, 10. Aug. Der Teilſtreik der Seeleute in den Häfen von Dünk chen und Le Havre iſt durch Vergleich in der Lohnfrage beendet worden Rückblick und Vorſchau Der 9. Jahrestag der Verfaſſung— Luthers Pläne für eine Reichsreform Das mit Recht ſo beliebte Wochenende wird uns diesmal um einen Arbeitstag früher als ſonſt beſche,„t. Das haben wir dem Verfaſſungstag zu verdanken. Das Zuſam⸗ mentreffen mit einem ordentlichen Sonntag bringt uns heuer ſogar zwei arbeitsfreie Tage. Man ſollte meinen, daß das auch außerhalb Badens jedem Deutſchen, der die ganze Woche hindurch ſein vollgerüttelt Maß Arbeit leiſten muß, durchaus gefallen müßte. Das tut es an ſich wohl auch. Doch vielfach wird der geſunde Sinn von Erwägungen und Bedenken parteipolitiſcher Art umnebelt. Bei den Parteien der Wei⸗ marer Koalition, den verantwortlichen Vätern der Weimarer Verfaſſung, haben in der Wertſchätzung dieſes Gedenktages freilich noch nie Zweifel beſtanden. In den Kreiſen der Deut⸗ ſchen Volkspartei hat die Meinung, die man vom Werte dieſer Verfaſſung hatte, in den letzten Jahren immer mehr und mehr einen Umſchwung zu einer im Großen und Ganzen günſtigen Beurteilung des Preuß'ſchen Werkes erfahren. Daß im einzelnen viele Fehler und Mängel beſtehen, wie es bei einem in ſo drängender Eile und in einer wildgärenden Zeit ge⸗ ſchaffenen Fundament unſeres Staatsweſens gar nicht anders ſein konnte, darüber ſard ſich heute auch die glühendſten Be⸗ wunderer dieſer Staatsgrundlage durchaus einig. Erfreu⸗ licherweiſe iſt jedoch die unberechtigte parteipolitiſche Vor⸗ eingenommenheit gegen das große Werk des demokratiſchen Staatsrechtsprofeſſors Preuß, die in der Hauptſache darin ihren Grund hatte, daß die Anhänger der Weimarer Koalition ſeine Schöpfung gar zu überſchwenglich lobten, heute in den weiteſten deutſchen Volksſchichten einer gerechten Würdigung gewichen. Und dieſe Beurteilung wird in gleichem Maße noch immer ſachlicher werden, je mehr ſich die innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe ſtabiliſteren. Die Kampfoͤbjekte, die noch im Vorjahre dauernde Quellen für die Uneinigkeit und Zerſplitterung des deutſchen Volkes waren, nämlich der Streit um die Staatsform und die Flagge, und deren Erörterung noch bei der vorjährigen Verfaſſungsfeier im Reichstag einen ſo breiten Raum in der eindrucksvollen Rede des volksparteilichen Abg. v. Kwar⸗ dorff einnahmen, ſpielen heute kaum noch eine Rolle in der Fülle innerpolttiſcher Probleme. Bei der in dieſer Hinſicht eingetretenen Beruhigung kann man deshalb hoffen, daß es bei den Verfaſſungsfetiern dieſes Jahres nicht wieder zu ſo peinlichen Zwiſchenfällen kommt, wie z. B. im Vor⸗ jahre in Gießen, wo der damalige Kommandeur des Gieße⸗ ner Reichswehrbataillons die Verfaſſungsfeier an der Spitze ſeiner Offiziere und mit der Reichswehrkapelle demonſtrativ verließ, weil ihm einige Bemerkungen des Feſtredners nicht gefallen hatten. Einige unerfreuliche Schatten haben freilich die beſonders in der Reichshauptſtadt ſchon ſeit Wochen mit ſtaunenswertem Aufwand an Zeit und Geld vorbereiteten Verfaſſungsfeiern auch diesmal vorausgeworfen. Wie wir bereits meldeten, waren weite Kreiſe der Reichs hauptſtadt da⸗ durch in Beſtürzung verſetzt worden, weil die Linkspreſſe gemeldet hatte, am Verfaſſungstage ſollte in den höheren Schulen als Prämie ein Buch verteilt werden, das ſeinem Inhalte nach als eine Verächtlichmachung der Republik angeſehen werden müßte. Eine ſofort eingeleitete Unterſuchung durch den preußiſchen Kultusminiſter hat denn, nach einer Mitteilung des Amtl. Preuß. Preſſedienſtes, tat⸗ ſächlich auch ergeben, daß ſich in ä einem Buche von Hans Del⸗ brück, betitelt„Vor und nach dem Weltkriege“ eine Aeuße⸗ rung befindet, die als„Verunglimpfung des erſten Reichspräſidenten“ gedeutet werden kann. Daraufhin kommt ſelbſtverſtändlich das Buch als Prämienverteilung an die Schüler nicht mehr in Betracht. Wir bedauern, daß wir das genannte Buch nicht zur Stelle haben, um uns ſelbſt ein Urteil bilden zu können, ob man beim Provinzialſchul⸗ kollegium in Berlin, das dieſes Buch ausgeſucht haben ſoll, tatſächlich ſo geſchmack⸗ und taktlos war, der Schuljugend etwas in die Hände ſpielen zu wollen, das vom Kultus⸗ miniſterium als ein feindſeliger Akt gegen den verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert, über deſſen große Verdienſte um Staat und Volk heute nirgends mehr ein Zweifel beſteht, ausgelegt werden könnte. Daß viele Kreiſe im deutſchen Volke den Verfaſſungs⸗ tag und ſeiner Feier noch immer mehr oder weniger fremd und teilnahmslos gegenüberſtehen, haben wir ja erſt in den letzten Monaten anläßlich der Reichstagsdebatten über eine reichsgeſetzliche Feſtlegung des 11. Auguſt als National⸗ fetertag beobachten können. Wenn man alle parteipoliti⸗ ſchen Erwägungen und ſonſtige Bedenken beiſeite läßt, wie es angeſichts einer ſolchen Frage eigentlich eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit für jeden Deutſchen ſein ſollte, dem die Volks⸗ gemeinſchaft und alles, was zu ihrer Feſtigung führen könnte, mehr als alles andere am Herzen liegt, dann kann man das Scheitern dieſer Bemühungen, das ganze deutſche Volk auf einen einzigen Tag im Jahr als Nationalfeiertag zu einigen, zweifellos nur aufrichtig bedauern. Mit irgend welchem ſtaatlichen Zwang darf hier jedoch keinesfalls vpe⸗ riert werden. Das würde zweifellos viel mehr ſchaden als nützen. Auch in dieſer Hinſicht laſſen ſich Sympathien, die nicht von ſelbſt kommen, nicht erzwingen. In unſerem Badnerlande iſt der 11. Auguſt als Verfaſſungstag ja ſchon ſeit langen Jahren als geſetzlicher Feiertag feſtgelegt. In dem größten ſüddeutſchen Lande aber, in Bayern, ſteht man dieſer Frage noch immer ganz anders gegenüber. Wäh⸗ rend in der Reichshauptſtadt der Magiſtrat einen Auf⸗ ruf an die Bürgerſchaft erläßt, in dem die Berliner aufge⸗ fordert werden,„am höchſten Ehrentage der deutſchen Repu⸗ hlik als fichtßaxes Zeſchen nmandeſßavax muß unerſchiftter⸗ allerdings etwas nachgeholfen. Die neuen Richtlinien, die durch eine Indiskretion 2. Sekte. Nr. 370 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) Nettas den 10 Auguft licher Treue und Hingabe an das Vaterland das Banner ber deutſchen Republik, die Fahne ſch warz⸗ rot⸗gold zu hiſſen“, wird in einer Bekanntmachung ſämtlicher ba y⸗ riſcher Staatsminiſterien beſtimmt, daß am 11. Auguſt alle Staatsgebäude in den Landes farben blau⸗weiß zu flaggen haben. Und dem Stadtrat von München iſt auch das noch zu viel. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, das Rathaus und die übrigen ſtädtiſchen Gebäude am Verfaſ⸗ ſungstage in den Reichsfarben zu beflaggen, wurde abgelehnt. Und im Hauptausſchuß des Stadtrats wurde ſogar ein Antrag angenommen, am Verfaſſungstage überhaupt nicht zu flag⸗ gen. Einen kleinen Lichtblick für eine zukünftige Beſſerung dieſer auf die Dauer unhaltbaren Verhältniſſe kann man edoch darin erblicken, daß dieſer Antrag nur mit einer Stimme Mehrheit, mit 9 gegen 8 Stimmen, zur Annahme gebracht wurde. In grellen Gegenſatz bieſer Paſſivität ſtehen die bereits erwähnten außerordentlich umfangreichen Vorbereitungen für die Feier in Berlin. Man will ſich dort die Erfahrung, daß„Licht lockt Leute“ politiſch zunutze machen und ent⸗ faltet deshalb einen rieſenhoften Aufwand von Glühbirnen und Scheinwerfern. Nicht weniger als 32 Scheinwerfer, ſogenannte Faſſadenſtrahler, und 32 000 Lichtkerzen ſollen ihre Lichtkegel auf das Reichstagsgebäude werfen. Auch mit Leuchttürmen und Leuchtfontänen will man auf die für ſol⸗ chen Prunk immer empfänglichen Gemüter der Maſſen ein⸗ wirken. Ueber die hohen Koſten, die ſolche Prachtentfaltung erfordert und die angeſichts der wirtſchaftlichen Verhältntſſe manchen Steuerzahler vielleicht verdrießlich ſtimmen könn⸗ ten, wollen wir weiter kein Aufhebens machen, denn wenn man ſeinerzeit beim Beſuche Amman Ulluhs ſich ſo gewaltige und koſtſpielige Prunkentfaltung leiſten konnte, ſo iſt das diesmal am„höchſten Ehrentage der Republik“ erſt recht am Platze. Im übrigen ſollte es uns, wie geſagt, aufrichtig freuen, wenn die am Verfaſſungstage von Berlin ausgehende Erleuchtung auf das ganze deutſche Volk ausſtrahlen würde und ſich überall in deutſchen Landen ſolche Sympathien für einen deutſchen Nationalfeiertag entwickeln würden, wie ſie in der Reichshauptſtadt bereits vorhanden ſind. Sehr gut trifft es ſich, daß gerade in der Woche, in der wir den Verfaſſungstag feiern und naturgemäß all die Fragen, die damit im Zuſammenhang ſtehen, aufs neue diskutiert werden, der frühere Reichskanzler Dr. Luther, der Vorſitzende des Bundes gur Erneuerung des Reiches, mit neuen Vorſchlägen zur Reichs⸗ reform an die Oeffentlichkeit tritt. Der Zufall hat da Dr. Luther in den letzten Monaten ausgearbeitet hatte, ſind einen halben Monat früher an die Oeffentlichkeit gekommen, als er beabſichtigt hatte. Wie Dr. Luther ausdrücklich erklärt, ſind dieſe Leitfätze unr ein Aus⸗ ſchnitt aus der Bundesarbeit und deshalb nicht geeignet, ein erſchöpfendes Bild für das, was der Bund anſtrebt, zu geben. Doch auch jetzt ſchon kann man ziemlich klar erkennen, wo⸗ rauf Luther und ſein Bund bei ſeinen Plänen für eine Reform der Reichsgeſtaltung hinauswollen. Die Vorſchläge des Bundes zur Erneuerung des Reiches zielen nicht auf eine vyllſtändige Vereinheitlichung, ſondern zunächſt nur auf eine Vereinfachung ab. Preußen ſoll Reichs land werden, b. h. Reichsregierung und Reichstag ſind zugleich auch Organe Preußens. Dem Reichspräſidenten ſoll das Reichsland un⸗ mittelbar unterſtehen. Mit Preußen werden zugleich die Länder Heſſen, beide Mecklenburg, Oldenburg, Thüringen, Anhalt, Braunſchweig, Hamburg, Bremen, Lübeck, Lippe und Schaumburg⸗Lippe zu Reichs land erklärt. Auf diefe Weiſe entſteht ein einheitliches Nordbeutſchland, das nicht mehr in einzelne Länder zerfällt, ſondern ein einheitliches, unmittelbares Reichsverwaltungsgebiet darſtellt. Daneben bleiben die Länder Sachſen, Württemberg, Baden und Bayern beſtehen, denn die Lettſätze enthalten nur die Be⸗ ſtimmung, daß alle anderen Länder ſich auf Grund eines mußte, wieder verſchwinden. Miniſterpräſident würden wieder in einer Perſon vereinigt ſein. Selbſtverſtändlich wäre es eine Halbhe tt, wollte man mit der Umwandlung Norddeutſchlands in ein Reichs land halt machen. neuerung des Reiches ſein. er auf eine gewiſſe zwangsläufige Entwicklung ver⸗ traut, die auch den füddeutſchen Ländern ſchließlich keine an⸗ dere Wahl laſſen wird, als die des Anſchluſſes an das Reichs⸗ land. grüßen, daß ein Politiker, wie der ehemalige Reichskanzler Luther es unzwei⸗ felhaft iſt, ſich mit ſolch' unermüdlichem Eifer mit dieſem für die Zukunft von Volk und Vaterland ſo ungemein wichtigen Problem beſchäftigt. Kritik ſtoßen würden, war bei der Vielheit und Zwieſpäl⸗ tigkeit der Intereſſen von vornherein zu erwarten. maßen überraſchen wird es ihn freilich, daß man ſich rechts und links in der Ablehnung ſeiner Vorſchläge ziemlich einig iſt. Wie immer man aber zu dieſen Kritiken, von denen wir einen Auszug an anderer Stelle dieſer Nummer veröffent⸗ lichen, auch ſtehen mag, unbedingt zurückweiſen müſſen wir ängeſichts der untadelhaften Perſönlichkeit unſeres frü⸗ heren Kanzlers eine Aeußerung der„Frankf. Ztg.“, die in einer Kritik der Luther'ſchen Reformpläne die Unterſtellung macht,„die Vermutung liege all zu nahe, daß Herr Dr. Luther und ſeine Freunde von der Induſtrie in ihren Vor⸗ ſchlägen mitbeſtimmt worden ſeten, durch die Hoff⸗ nung, mit dem Verſchwinden Preußens auch der ſozialdemo⸗ kratiſchen Machtſtellung in dieſem Lande an den Kragen zu gehen.“ einem einigen und einzigen großen Deutſchen Reich, einem Einheitsſtaate, iſt ſo ſtark und lebendig, daß er allen ſachlichen und eigennützigen Widerſachern, allen Partei⸗ politikern und Reſervatrechten zum Trotz, eines Tages doch kommen mu ß. Das iſt unſer feſter, auch durch den Blick auf „hiſtoriſch und organiſch gewordenes“ nicht zu erſchütternder Glaube. Reichskanzler und preußiſcher Dieſer Anſicht wird wohl auch der Bund zur Er⸗ Es hat aber den Anſchein, daß Gerade dieſe Hoffnung ſcheint uns ſehr bedenklich zu ſein. Gar leicht könnte die erwartete„zwangsläufige“ Entwicklung in ganz anderer Richtung gehen. ſchläge keine Patentlöſung ſind, mit der ſich weite Kreiſe, auf die es ankommt, ſofort und mit Freuden bereit erklären würden, erkennt man auf den erſten Blick. das auch erwarten? Dazu iſt das Problem viel zu ſchwierig und verwickelt. ſchiedenen zur Beſprechung dieſer Probleme Länderkonferenzen haben dieſen rieſigen Fragen⸗ komplex kaum einen Schritt vom Platze bewegen können. Da von dieſen Seiten aus perſönliche Intereſſen bei einer wirklichen Reichs⸗ reform auf dem Spiele ſtehen, konnte man über die bisherige völlige Unfruchtbarkeit ihrer Arbeiten auf dieſem Gebiete auch kaum überraſcht ſein. Daß auch ſonſt dieſe Vor⸗ Wie könnte man Doch auch der Reichstag und die ver⸗ einberufenen zuviel Perſonalfragen und Wie die Verhältniſſe liegen, iſt es deshalb nur zu be⸗ ſo aufrechter, kluger und unabhängiger Daß ſeine Vorſchläge auf ſcharfe Einiger⸗ Die tief im Herzen des Volkes lebende Sehnſucht, 195 na H. A. Meißner. bee eee Berliner Kritik 8 der Lutherſchen Reformpläne Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Dr. Luther hat zu dem durch eine Indiskretion der„Deut⸗ ſchen Zeitung“ vorzeitig bekannt gewordenen Richtlinien über die Erneuerung des Reiches einen Kommentar verbreitet. Im weſentlichen beſtätigt Dr. Luthers umfangreiche Aus⸗ laſſung die Angaben des völkiſchen Blattes. Hinſichtlich der Aufnahme, die Dr. Luthers ergänzende Ausführungen fan⸗ Landesgeſetzes dem Reichslande anſchließen können. 1 iſt man ſich 5 0 8 wie auf der Linken 95 der Solchen Vorſchlägen legt offenbar der Gebanke zugrunde, 8 1 en 2 8 i daß zunächſt einmal ein kräftiger Unterbau für die Reichs⸗ einhelt geſchaffen werden müſſe. Dies geſchieht durch die Un⸗ lerſtellung Preußens unter unmittelbare Reichsverwaltung, Bei der Durchführung dieſes Planes erhielte das Reich, was ihm jetzt noch fehlt: ein unmittelbares Verwaltungsgebiet und einen unmittelbaren Einfluß auf die Durchführung der Reichs⸗ geſetze. Zugleich würde der Zwieſpalt zwiſchen Preußen und dem Reiche, der nach der Beſeitigung der Dynaſtie entſtehen wärs“ befanden ſich in dieſer Frage auf einer Linie. Die„Kreuzzeitung“ erklärt, daß ſie auch nach den näheren Darlegungen Dr. Luthers, die er den Vorſchlägen des Bun⸗ des beifügt, auf ihren ablehnenden Standpunkt verharren müſſe.„Wir halten“, bemerkt das Organ des Grafen Weſtarp, znach wie vor die Lockerung, ſtändigkeit der„Reichsprovinzen“ in dem Staatenaufbau die durch die größere Selb⸗ Preußens herbeigeführt wird für überaus gefährliche Die„Kreuzzeitung“ wendet ſich weiter insbeſonders gegen die Forderung Luthers nach einem möglichſt weitgehenden Selb verwaltungsrecht der Kommunen. Die Durchführung dieſeß Gedankens würde die förderative Grundlage des Bismarck reiches völlig zerſtören. N Noch ſchärfer iſt die Abwehr des„Vorwärts“. D Luthers Plan bedeute die Zerſchlagung Preußens, die Konz ſervierung von Sachſen, Baden, Württemberg und Bayern „Preußen ſoll ſeine Selbſtändigkeit als Land aufgeben, dami die Selbſtändigkeit der ſüddeutſchen Länder umſo ſicherer be⸗ wahrt bleibt. Eine Aufreißung der Mainlinie, eine Ver ſtärkung und Verewigung des ſüddeutſchen Partikularismus müßten die Folge ſein.“ Auch ſonſt entdeckt der„Vorwärts“ an dem Entwurf von Luther„ſtaats rechtliche Ungeheuerlichkeiten“, beſonders nach der Seite der Finanzgebahrung hin. Die ſüb⸗ deutſchen Länder würden im Rahmen des Finanzausgleich⸗ geſetzes eine gewiſſe Selbſtändigkeit behalten, während die Verwaltung des ehemaligen preußiſchen Staatsgebietes unter die abſolute Kontrolle des Geſamtreiches kommen würden. Sein Schlußurteil faßt das ſozfaldemokratiſche Hauptorgan dahin zuſammen, daß die Leitſätze des Lutherbundes eine rein akademiſche Arbeit bleiben würden, die nur den Wert haben wird, gezeigt zu haben, wie es nicht gemacht werden kann und darf. Die„Germania“, die geſtern einiges Wohlwollen für die Pläne Dr. Luthers durchblicken ließ, verhält ſich heute weſentlich reſervierter. Das Zentrumsblatt billigt zwar die Gründe, die Dr. Luther für die Notwendigkeit rollung der Frage der Reichsreform anführt, gegen das„Wie“ Bedenken. erhebt aber Brandkataſtrophe in der Oberpfalz Ein großes Feuer iſt in Luhe in der Oberpfalz am Donnerstag nachmittag in dem Anweſen bes Landwirts Reichenberger, wo zurzeit das Getreide mit einer Ma⸗ ſchine gebroſchen wird, durch Kurzſchluß ausgebrochen. Von den rund 105 Häuſern ſind 40 bis 50 Wohn häuſer und mindeſtens 120 Nebengebände niederge⸗ brannt. Die Ernte, die in den Stadeln untergebracht war, iſt ſämtlich verloren. Die Kirche konnte gerettet werden, nur der Kirchturm iſt abgebrannt. Das Vieh konnte zum Teil gerettet werden. Hab und Gut der vom Brande Betroffenen iſt ſämtlich verloren. Das wenige Mobiliar, das ins Freie gebracht werden konnte ſpringt infolge der rieſigen Hitze und iſt ebenfalls verbrannt. Für die obdachloſen Einwohner ſind keine Wohnungen vorhanden. Sie müſſen zum Teil in den wenigen ſtehen ge⸗ bliebenen Häuſern untergebracht werden oder Notquartier⸗ beziehen. Schule und Poſtagentur ſind ebenfalls niebder⸗ gebrannt. Die Einwohnerſchaft des Marktfleckeng beträgt 700 Perſonen. Ein Verluſt von Menſchenleben iſt nicht zu beklagen. a Neuerliches Auflodern Zu der Brandkataſtrophe in Luhe in der Oberpfalz wird weiter gemeldet: Heute(Freitag) früh loderten die Flammen in Luhe er⸗ neut auf und wüten weiter. Die Feuerwehren ſind alarmiert, Wenn ungünſtiger Wind aufkommt, beſteht die Gefahr, daß auch der Reſt der Ortſchaft durch Feuer vernichtet wird. Bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein waren 34 An weſen mit ſämtlichen Nebengebäuden, Scheunen, Ställen und Schuppen eingeäſchert, einige andere zum Teil durch das Feuer ben ſchädigt. Aus Regensburg und Amberg iſt je eine Abteilung Lan⸗ des polizei in dem Unglücksort eingetroffen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und helfend einzugreifen, i —— Die Vulkankataſtrophe in Niederländiſch⸗Indien Batavia, 10. Aug.(United Preß.) Die Vulkankata⸗ ſtrophe auf der Inſel Palaoweh hat nach den letzten Feſt⸗ ſtellungen auch auf der ſüdlich von Palaoweh gelegenen großen Inſel Flores eine Anzahl von Todesopfern gefor⸗ dert und große Zerſtörungen angerichtet. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind drei Dörfer an der Küſte von Flores ver⸗ wüſtet worden, wobei 10 Perſonen ihren Tod fanden und mehr als hundert zum Teil ſchwere Verletzungen davontrugen. . Pocliſche Landeskunde von Baden 5 Mitgeteilt von Karl Demmel Jawohl, poetiſche Landeskunde! Eine Kuriosität auf bieſem Gebiete! Und zwar iſt der Verfaſſer der Paſtor Carl Heng⸗ ſtenberg zu Wetter in der alten Grafſchaft Mark, der i. J. 1819 bei Baedecker in Eſſen das Buch„Geographiſch⸗poetiſche Schilderung ſämtlicher Deutſchen Lande“ herausbrachte, das in der guten, alten Zeit viel Anklang fand. Das mir hier vorliegende Exemplar entſtammt übrigens der einſtigen Privatbibltothek Friedrich Wilhelms III. Wir wollen nun einmal das hören, was Hengſtenberg über einige Städte im badiſchen Lande zu ſagen weiß und hören zunächſt eine kleine Ehaxrakteriſterung der Landſchaft: Im Süden Deutſchlands an des Rheins Geſtaden Hinauf bis an das Friedensland der Schweiz, Liegt weitgedehnt das ſaatenvolle Baden, Von der Natur begabt mit hohem Reiz, Da wälzt der Neckar ſeine Flut zum Rhein, Da ſtrömt die Tauber nördlich hin zum Main. Der Schwarzwald hat der Schaafe reiche Schuren, In feiner Fichten, ſeiner Tannen Nacht. Ertönt' im leichten Holz der Schlag der Uhren, Und Etſenerz wird an das Licht gebracht. Das Rind gedeiht auf Weiden und bei Klee, Der Rhein nährt Fiſche und der Bodenſee. Der Winzer fauchzt bei traubenvollen Reben, Der Schnitter auf dem reichen Erntefeld; Des Obſtes Fülle hat der Herr gegeben; Hier iſt des frohen Landmanns beſte Welt, Ihm blüht der weiche Flachs, ſein Hanf iſt zart, Sein Tabak nicht von einer ſchlechten Art.“ Nun folgt eine Schilderung in Reimen einiger Stedte Badens, doch können aus Raumgründen hier nicht alle Stro⸗ phen mitgeteilt werden; den Anfang macht Karlsruhe: „Wo Karlsruh ſich nach Art des Fächers breitet, Am Waldechart, im Kreis der Pfinz und Enz, 15 Da iſt es, wo der Fürſt die Seinen leitet, Da iſt die einfach ſchöne Reſidenz. drei Strophen, Da ſorget man für Sicherheit und Recht, Und bildet das erblühende Geſchlecht. Wo Enz und Nagold freundlich ſich vereinen, Da ſchmiedet Pforzheim Eiſen, Stahl und Gold, Webt feines Wollenzeug und bleichet Leinen, Und treue Lehrer ſind der Jugend hold; In heil'gem Bau iſt hier die Fürſtengruft, Die alte Zeit in die Erinnerung ruft. Granaten ſchleifet Freiburg und Korallen, Für Lernende der höchſte Bildungsort, Mit wunderhohem Thurm bei Kirchenhallen, In herrlicher Natur am Treiſambord. Berühmt war einſt Sanet Blaſti Abtei, Und Offenburg an ſchöner Kinzig frei.“ Der Stadt Mannheim widmet Paſtor Hengſtenberg die hier alle Platz finden mögen: „Wo in der alten Pfalz der Neckar endet Liegt Mannheim, ſchön gebaut wie nach der Schnur; Da ſieht der Blick, wohin er ſich nur wendet, Das Ebenmaß und edler Baukunſt Spur, Da ſteht das ſchöne Schloß, durch Krieg verletzt, Einſt frohes Fürſtenhaus, verlaſſen jetzt. Ein Kaufhaus prangt mit zweiundſiebzig Bogen, Zu ſeiner Täuſchung ruft ein Schauſpielhaus, Ein Zeughaus ſteht nicht fern von Rheines Wogen Vom Wartthurm ſchaut man nach den Sternen aus. Zehn Kirchen glänzen, theils mit ſeltner Pracht, Der Jugend Bildung ward hier wohl bedacht. Des Tabaks Werth hilft hier die Kunſt vollenden; Sie gibt dem Kupfer hier des Goldes Schein, Man kann Tapetenzier und Krapp verſenden Und bleicht mit Neckarfluthen nach dem Rhein. Es liegt der Garten Schwetzingens nicht fern Und ihn beſucht der Freund des Schönen gern.“ Zum Abſchluß möge hier die Würdigung Heidelbergs ſtehen: „Am hohen Geisberg und an Neckars Wogen Liegt Heidelberg— hoch graus't ſein altes Schloß Der Strom— der durch das Waldgebirg gezogen, SGlänzt hier in eines weitern Thales Schoß. Auf fernen Wasgaubergen ruht der Blick, ein, bevor es zu ſpät iſt. Und üherſchaut ein reiches Land voll Glück. Was Feindestücke ſchauerlich vernichtet, Das hat durch Segen blühender Natur Die ew'ge Liebe wieder aufgerichtet, Erneut ſteht Heidelberg in reicher Flur. Doch wächſt im öden Schloßhof nun das Gras Und im Gewölb' ruht leer das große Faß.“ Damit wollen wir die, etiſche Landeskunde von Baden abbrechen. Paſtor Hengſtenberg hatte ſich die Sache ſo gedacht, daß ſeine geographiſche Reimerei beſonders den Schulkindern willkommen ſein möchte, die dadurch vielleicht ſich beſſer die geographiſche und überhaupt die landſchaftliche Eigenart ihrer näheren Heimat einprägen würden, Mancher Reim ußtigt uns ein Lächeln ab. Originelle Käuze hat es immer ſchon gegeben. Und ſo iſt auch dieſe Dichtungsart, wenn man ſie überhaupt als ſolche bezeichnen will, aufzufaſſen. Drei Klaſſen von Frauen Einem engliſchen Schriftſteller zufolge gibt es drei Klaſ⸗ ſen von Frauen. Zunächſt gibt es nach ihm Frauen, dte wiſſen, daß ſie geheiratet ſein wollen, dann gibt es ſolche, die glauben, daß ſie nicht geheiratet werden wollen, die aber in Wirklich⸗ keit nicht wiſſen, was ſie wollen, und weiter gibt es Frauen, die nicht heiraten wollen. „Die erſte Klaſſe verurſacht viele Scherereien in der Welt“, ſagt der Schriftſteller.„Solche Frauen heiraten ſchnell und tun ihr möglichſtes, um unter die Haube zu gelangen. Sie ſind der Meinung, daß ein ſchlechter Mann noch immer beſſer iſt, als gar kein Mann. Die dritte Klaſſe dagegen, wohl weit entfernt davon, die Unannehmlichkeiten dieſes Le⸗ bens noch zu vergrößern, bildet einen Segen für unſere Welt, denn dieſe Frauen ſind tätig, aufgeweckt und„groß von Her⸗ zen“, ſie erleichtern den anderen das Leben und bemuttern die Mutterloſen. Die Zwiſchenklaſſe iſt es, die das meiſte Eheelend in die Welt bringt. Es ſind Frauen, die nicht wiſſen, was ſie wollen, die ihre eigene Sache verderben; ſie haben die meiſte Ausſicht auf eine unglückliche Ehe. Darum Frauen“, rät der Mann,„ſchätzt euch ſelbſt in eine der Klaſſen Fragt euch zuerſt ſelbſt, ob ihr geheiratet ſein wollt, und ſeht dann zu, daß ihr den richtigen Mann bekommt.“ N einer Auf⸗ I 2 c 2 N 88 d * u* nenn r eee. Ne — 90 Verletzung der Hirnſchale zugezogen. „Fürſt Bismarck“. Es gehörte dem verſtorbenen Schiffsbeſitzer 0 Der der Menge, die vorher das Deutſchlandlied geſungen und Freitag, den 10. Tuguſt 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 870 Mannheim am Wothenende Disziplinloſigkeiten im Strandbad- Zahlreiche Verletzungen durch Glasſcherben Eine Zeppelin-Erinnerung N Anläßlich der Eröffnung des Strandbad ⸗Reſtaurants iſt die Preſſe gebeten worden, auf einen Mißſtand hinzuweiſen, der nach Abhilfe geradezu ſchreit. Ein nicht geringer Teil des Publikums verwechſelt das Strandbad mit dem Schuttabladeplatz. Das zwiſchen der Dammkrone und dem Zaun der Reißinſel liegende Gelände, das zum Aus⸗ und Ankleiden und zum Lagern benutzt wird, iſt ſtändig mit Papierfetzen, Deckenüber⸗ reſten, alten Schuhen und ſonſtigem Unrat überſät. Obwohl Papierkörbe aufgeſtellt ſind, denken doch nur Wenige daran, daß die Behälter ihren Zweck verfehlen, wenn ſie nicht benutzt werden. Das gleiche iſt mit den Abortanlagen der Fall. Ob⸗ wohl mehrere Leute ſtändig mit Papieraufleſen beſchäftigt ſind, erhält das Gelände keinen ſauberen Charakter. Die Diſziplinloſigkeit des Mannheimer Publikums zeigt ſich hier in ihrer vollen„Glorie“. Eine Aenderung wird nur eintreten, wenn die einſichts vollen Badebeſucher auf die un vernünftigen Elemente erzieheriſch einwirken und die Aufſichtsorgane, die die Augen nicht überall haben können, in dem Bemühen unterſtützen, für Ord⸗ nung zu ſorgen. Das Strandbad iſt der Mannheimer Bevöl⸗ kerung von der Stadtverwaltung in der Erwartung über⸗ geben worden, daß jeder Beſucher ſich verpflichtet fühlen wird, dafür zu ſorgen, daß über Unſauberkeit und Ausſchrei⸗ tungen keine Klagen laut werden. Dieſe Erwartung iſt bitter enttäuſcht worden. Auf das allerſchlimmſte haben wir noch nicht aufmerkſam gemacht. Es gibt Badebeſucher, die aus Uebermut und Langerweile mit Steinen nach Flaſchen werfen und die Scherben liegen laſſen. Man ſucht dieſem unglaublichen Unfug, der die Badenden ſchwer gefährdet, dadurch zu begeg⸗ nen, daß man bei der Abgabe von Selterwaſſer oder Limonade ein ſehr hohes Flaſchenpfand erhebt. Das gemeingefährliche Treiben wäre ſchon längſt beſeitigt, wenn das Publikum den Mut aufbrächte, Selbſtjuſtiz zu üben und gegen die Früchtchen, die ſich dieſe Ausſchreitungen zu ſchulden kommen laſſen, einzuſchreiten. Von den 295 Fällen, die in dieſem Jahre bis zum 1. Auguſt ambulant behandelt wurden, entfällt ein großer Teil auf Verletzungen durch Glasſplitter, die am waſſerfreien Ufer zwiſchen den Kieſeln und im Waſſer liegen. Ein Badegaſt hat ſich beim Tauchen eine ſchwere Wir meinen, die Feſtſtellung dieſer Tatſachen genügt, um zu zeigen, welche Elemente ſich in dem Strandbad herumtreiben. Die Stadt⸗ verwaltung rechnet damit, daß mit der Verbeſſerung der Einrichtungen allmählich alle Schichten der Mannheimer Bevölkerung zum Beſuche des Strandbades veranlaßt wer⸗ den. Wenn der ordnungsliebende Teil der Einwohnerſchaft aber hört, welche Zuſtände da draußen eingeriſſen ſind, dann wird er zuwarten, bis eine durchgreifende Beſſerung einge⸗ treten iſt. Als das Strandbad noch nicht geſchaffen war, iſt in dieſer Gegend auch gebadet worden. Damals wurde von den Stamm⸗ gäſten eine Art Selbſtſchutz gegründet, der ſich die Auf⸗ gabe ſtellte, öte Aufſicht auszuüben und rettend einzugreifen, wenn ein Badender in die Gefahr des Ertrinkens geriet. Warum ruft man dieſe Vereinigung nicht wieder ins Leben? Wenn ſich eine Anzahl einſichtsvoller Männer, die auf den guten Ruf der Mannheimer Wert legen, zuſammenſchart und die Aufſicht übernimmt, dann wirds anders werden. Die fetzigen amtlichen Organe ſind machtlos. Wir hoffen, daß unſer Appell nicht ungehört verhallt. Für dieſes Jahr wird es wohl zu ſpät ſein. Aber im nächſten Frühjahr ſollte dieſer ehrenamtliche Ordnungsdienſt unbedingt eingeführt werden. * 4. Auguſt 19081 Vor zwanzig Jahren! Der Tag, an dem Graf Zeppelin mit dem Luftſchiff„Z 4“ vom Bodenſee aus den ſtolzen Siegesflug durch das Rheintal bis Mainz unter⸗ nahm. Am nächſten Nachmittag bei Echterdingen der jähe Sturz aus Himmelshöhen. Es ſind kürzlich an dieſer Stelle Einzelheiten des erſten Fluges eines Zeppelin⸗Luftſchiffes über Mannheim in die Erinnerung der Zeitgenoſſen zurück⸗ gerufen worden. Heute wollen wir als Beitrag zur Zeppelin⸗ Literatur einen jſournaliſtiſchen Huſarenritt er⸗ zählen, der nur aus der Begeiſterung zu erklären iſt, der die Geſamtbevölkerung ergriffen hatte. Der Verkehrsverein er⸗ wartete mit den Spitzen der Behörden das Luftſchiff auf der „Mannheimia“, einem Dampfboot, etwa ſo groß wie der Noll und iſt längſt von der Bildfläche verſchwunden. Krieg hat es verſchlungen. Auf dem reich beflaggten Boot be⸗ fand ſich auch der Stadtrat mit dem jetzigen Karlsruher Ober⸗ bürgermeiſter an der Spitze. Als nach langem Harren kurz nach 2 Uhr das Luftſchiff, das ſich ziemlich genau über dem Rhein hielt, in Sicht kam, kannte wie überall in Mannheim der Jubel keine Grenzen. Die Sirenen ſämtlicher Schiffe und Fabriken heulten. Alle Arbeit ruhte. Der Blick Aller war zum Himmel gerichtet, erſtaunt, verzückt. Ein nie ge⸗ ſehenes Schauſpiel, dieſer ſilbern ſchimmernde Schiffsrumpf mit den winzigen Gondeln in etwa 300 Meter Höhe. Bald war„Z 4“ den Blicken entſchwunden. Bis um 3 Uhr wartete man auf die Rückkehr des Luft⸗ rieſen. Die Preſſe hatte ſchon um 1 Uhr das Schiff verlaſſen, um die Eindrücke zu Papier zu bringen. Ein kleiner Kreis nahm bei Noll den Kaffee ein. Inzwiſchen war bekannt ge⸗ worden, daß das Luftſchiff eine Notlandung vorgenommen hatte. Lange dauerte es, bis man genauere Einzelheiten er⸗ fuhr. Und ſo wars ſchon 7 Uhr durch, als wir die unvergeßliche Autofahrt zum Landeplatz auf dem rechten Rheinufer am Kornſand gegenüber von Oppenheim antraten. Damals gabs noch keine Taxameter oder Privatautos, die ohne weiteres zur Verfügung ſtanden. Dafür waren die Benzwerke ſo liebenswürdig, der Preſſe aus der Not zu helfen. Als wir die Direktion anriefen, wurde uns der Beſcheid:„Wir bedauern, ſämtliche Autos ſind unter⸗ wegs. Halt, eben fährt ein Wagen in den Fabrikhof. Er kommt von einer Probefahrt zurück. Wollen Sie ihn haben?“ Selbſtredend ſagten wir zu. Einige Minuten ſpäter ſtand er vor der Tür meiner Wohnung in D 1. Es war kein Luxus⸗ wagen. Man hatte auf das Chaſſis, das eingefahren wurde, eine alte Karoſſerie geſetzt. Aber das war Nebenſache. Wenn wir nur recht ſchnell zum Landeplatz kamen. Ein bekannter Rennfahrer(Hörner) ſaß am Steuer. Begleiter ein Ober⸗ ingenieur und ein Buchhalter von Benz. Ueber Ludwigs⸗ hafen und Frankenthal ging die Fahrt. Um 8 Uhr paſſierten wir ſchon den Wormſer Marktplatz. Wir hatten bis dahin knapp“ Stunden gebraucht. Der Motor funktionierte tadel⸗ los. Der Chauffeur fuhr glänzend. Bei Gunterblum wurden die Reifen beim Paſſieren einer friſch geſchotterten Strecke einer Gewaltprobe unterzogen. Ein Verſager und wir wären erledigt geweſen, denn zur Rechten fiel die Straße ſteil ab. Kurz vor Oppenheim begegnet uns Prinz von Nſen burg, der damalige Repräſentant der Benzwerke, auf der Rückfahrt. „Habt Ihr nichts zu eſſen? In Oppenheim und Nierſtein gibts nichts mehr!“ ſind ſeine Begrüßungsworte. Wir opfern ihm unker letztes Brötchen, erfahren aber jetzt erſt, daß das Luftſchiff am rechten Rheinufer liegt. Als wir in Oppenheim eintreffen, iſt die Dunkelheit her⸗ eingebrochen. Wie kommen wir über den Strom? Das war die nächſte Frage. Ein großer Steinnachen nimmt uns auf. Er iſt dermaßen ſtark beſetzt, daß der Rand, auf dem ich ſitze, beinahe ins Waſſer eintaucht. Im letzten Augen⸗ blick ſpringt noch, ein Offizier in den Kahn, der dadurch der⸗ maßen ins Schwanken gerät, daß er Waſſer ſchöpft. Trotzdem wird die Fahrt gewagt.„Es darf ſich niemand bewegen, ſonſt ſind wir verloren!“ mahnt der Ruderer. Einige wirklich bängliche Minuten in der durch den Mond nur ſchwach er⸗ hellten Nacht. Glücklich langen wir auf dem anderen Ufer an. Fahrgeld 50 Pfg. je Perſon. Wir hätten 10 Mark be⸗ zahlt. Von der Landeſtelle bis zum Luftſchiff war nicht mehr weit zu gehen. Der mächtige Schiffsrumpf lag am Ufer hin⸗ geſtreckt, vollkommen unbeſchädigt. Tauſende umdrängten das Luftſchiff, am ſtärkſten die vordere Gondel, in der ſich Graf Zeppelin mit Oberingenieur Dürr und Frhr. v. Reitzenſtein aufhielt. Wir erfuhren nun auch, aus welchem Grunde die Landung erfolgt war. Eine Vorſichts⸗ maßnahme. Das Gas, das durch die Sonnenwärme zu ſtark erhitzt worden war, mußte abgekühlt werden. Auch die Mo⸗ tore brauchten eine Ruhepauſe. Ein Begleiter des Grafen beſtätigt, was wir von den Umſtehenden über die Urſache der um 5,15 Uhr erfolgten Landung erfahren haben. Und fügt hinzu: In einigen Minuten fahren wir weiter. Um halb 10 Uhr wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Aber es dauerte doch noch bis um 10.20 Uhr. Mainzer Pio⸗ niere hatten das Luftſchiff an Seilen vom Ufer weg auf den Strom gezogen, über dem es nun fahrtbereit ſchwebte. Die Motore begannen zu arbeiten, die Propeller ſurrten. Schnell erhob ſich der Luftrieſe unter den brauſenden Abſchiedsrufen auf Graf Zeppelin ein Hoch ausgebracht hatte, und verſchwand im Dunkel der Nacht in nordweſtlicher Richtung. Unſer Auto war auf dem linken Ufer geblieben. Wir mußten infolgedeſſen wieder hinüber. Das war allerdings leichter geſagt, als getan. Wir begaben uns zur Fähre, die den Verkehr zwiſchen Nierſtein und dem Kornſand ver⸗ mittelt. Lebensgefährliches Gedränge. Es iſt unmöglich, auf dieſe Weiſe in den nächſten Stunden über den Strom zu kommen. Die zwei Wirtſchaften des Kornſandes ſind längſt leergegeſſen. Man kann für teures Geld nicht einmal ein Stückchen Brot bekommen. Nur noch Bier. Aber auch dazu fehlen die Gläſer. Man nimmt Kaffeetaſſen. Der Kornſand hält uns noch feſt, als das Luft⸗ ſchiff um halb 12 Uhr auf der Rückfahrt von Mainz nach Süden ſteuert. Es iſt ſo dunkel, daß wir nur die Bordlichter ſehen, die über uns wie Wandelſterne dahinziehen. Dazu das Surren der Propeller. Das Luftſchiff iſt ſchon längſt verſchwunden, als wir endlich einen Kahn entdecken, der uns für 6 Pfg. ans jenſeitige Ufer bringt. Der Magen knurrt. Wir ziehen in Nierſtein von Wirtſchaft zu Wirtſchaft. Ver⸗ geblich. Nirgends ein Stückchen Brot. Nur Wein gibts noch genug. Man vertröſtet uns: In einer Stunde gibts friſches Brot. So lange wollten wir denn doch nicht warten. Alſo hinein ins Auto und zurück nach Worms. Ein Kaffee iſt noch geöffnet. Heißhungrig fallen wir zu fünft über eine große Torte her und vertilgen ſie im Handumdre⸗ hen. Um halbe 3 Uhr landen wir todmüde wieder in Mann⸗ heim. Als auf dem Kornſand zum Gedächtnis an die Not⸗ landung der Gedenkſtein errichtet wurde, den man bei einer Rheinfahrt vom Schiff aus deutlich ſieht, da wurden wir bei der Einweihung ſo recht lebendig an das unvergeß⸗ liche nächtliche Erlebnis erinnert. Das dicke Ende der halsbrecheriſchen Fahrt kam nach. Wir hatten in unſerm Bericht des liebenswürdigen Entgegen. kommens der Fa. Benz u. Co. Erwähnung getan und Wagen und Fahrer gebührend gelobt. Einige Zeit nachher erhalte ich eine Vorladung zum Finanzamt. Der Grund war nicht angegeben. Ein Amtmann legt mir meinen Ar⸗ tikel über die Fahrt nach Oppenheim vor. Ich werde ge⸗ fragt, ob ich ihn geſchrieben habe. Ich bejahe. Und nun erfahre ich erſt, warum ich geladen bin. Ich werde nach dem Charakter des Benzwagens gefragt. Ob mir denn niemank zu verſtehen gegeben habe, daß mit dem Wagen eine verbotene Fahrt ausgeführt worden ſei, weil er nicht verſteuert wurde und deshalb keine Privatperſonen befördern durfte. Ich konnte darauf nur erwidern, daß der Oberingenieur, als ich ihn bat, ſo ſchnell wie möglich fahren zu laſſen, bemerkte: Wir fahren den Wagen bei dieſer Gelegenheit ein. „Wir haben“, ſo äußerte ſich hierzu der Amtmann,„die Fa. Benz ſchon lange im Verdacht, daß ſie mit zum Einfahren beſtimmten Wagen unzuläſſige Fahrten unternimmt. Nur vier Wagen ſind frei, die andern müſſen verſteuert werden. Jetzt haben wir die Firma endlich mal erwiſcht.“ Man kann ſich denken, daß mir dieſer Ausgang der„verbrecheriſchen“ Fahrt ſehr unangenehm war. Die Firma ſollte nun auch noch dafür, daß ſie mir den Wagen gratis zur Verfügung geſtellt hatte, beſtraft werden. Eine Verwarnung hätte ſchließlich auch genügt. Nein. Hier mußte ein Exempel ſtatuiert werden. Auch ein Beitrag zu dem Kapital„heimiſche Induſtrieförderung“. Die Staatsanwaltſchaft wurde mobil gemacht, die das Hauptverfahren gegen den für die„perbrecheriſche Handlung“ verantwortlichen techniſchen Direktor der Benzwerke eröffnete. Eines Tages fand die Verhandlung vor der Strafkammer ſtatt. Ich wurde als Zeuge ver⸗ nommen. Ich konnte nicht mehr ſagen, als vor dem Finanz⸗ amtmann. Der Angeklagte wurde zu einer enormen Geldſtrafe verdonnert. Die Fa. Benz ließ ſich das begreiflicherweiſe nicht gefallen. Man ging bis zum Reichsgericht, das der Reviſion ſtattgab und die Anklage an die Vorinſtanz zurückverwies. Die Geld⸗ ſtrafe wurde daraufhin zwar erheblich ermäßigt, aber zu einem Froiſpruch langte es nicht. So war die Fahrt nach Oppenheim auch für die Benzwerke unvergeßlich geworden. Für die Koſten, die zu bezahlen waren, könnte ich heute beinahe eine Weltreiſe unternehmen. N Richard Schönfelder. — Städtiſche Nachrichten Spätblühende Pflanzen Nicht gering iſt die Zahl der Pflanzen, die ihre Blüten⸗ pracht erſt im Hochſommer entfalten. Gerade die Auguſt⸗ foune zaubert Blumen in den entzückendſten, prächtigſten Farben in Garten und Flur. Wer das Weichbild der Stadt nicht oder doch nur ſelten verlaſſen kann, der genießt wenig⸗ 8 den Anblick der in reichem Blumenſchmuck prangenden alko ue in allen Straßen der Stadt. Es dominieren da rote und roſafarbige Geranien neben Petunien in allen möglichen Farben. Es war ein guter Gedanke, Preiſe für beſonders ſchöngeſchmückte Balkone auszuſetzen. Seit dies der Fall iſt, wird auf den Balkonſchmuck in der Stadt und in den Vororten beſondere Sorgfalt verwendet. In den Gär⸗ ten leuchten jetzt Dahlien, Gladiolen, Ritterſporn und Mal ven. Die Dahlie, eine Blume von beſtrickendem Ausſehen aber ohne Duft, wird ſeit einigen Jahren beſonders kultiviert. Die gefüllten großen Blumen ſtellen manches be⸗ ſcheidene Blümlein in den Schatten. Aber auch Feldblumen mannigfacher Art trifft man jetzt allenthalben und zwar farbenprächtigere als zu andern Zei⸗ ten des Jahres. Auf Oebland, auf unbebauten Grundſtücken blühen die gelben Wollblumen und Nachtkerzen neben roten Lichtnelken, weißem Seifenkraut und blauem Natternkopf, auch ſtolzer Heinrich genannt. An Rainen, 8. B. den e bahndämmen, trifft man gelben Rainfarn, Paſtinak und Lab⸗ kraut, weiße Schafgarbe und Winde, blaue Wegwarte und Sieſenſalbei. Beſonders ſchöne Diſteln, wohlriechender Thymian und Johanniskraut ſtehen auch in voller Blüte. Auch die Wieſe ſchmückt ſich noch einmal mit einem grünen Kleide, das durchwebt iſt von den weißen Dolden der Möhre, den blauen Blüten der Glockenblume, der Skabioſa und des Storchſchnabeln. Zum 15. Auguſt, dem Feſte Maria Himmel⸗ fahrt, werden in katholiſchen Orten große Sträuße der ver⸗ ſchiedenſten Feldblumen, hauptſächlich Heilkräuter, wie Raute, Doſten, Wermut, Tauſendguldenkraut, Baldrian ete., von der Jugend geſammelt und in die Kirche getragen, woſelbſt ſie während des Gottesdienſtes geweiht werden. Im Bauland dürfen in einem ſolchen ſogenannten Würzbüſchel drei Kräu⸗ ter nicht fehlen und zwar Kanzkraut, Donnerdiſtel, Doſten. Die Dorfjugend kennt den Standort auch der weniger häufig vorkommenden, aber zum Büſchel notwendigen Pflanzen genau. Wer von den Kindern ein recht großes Exemplar der Wollblume in ſeinem Würzbüſchel hat, trägt ihn mit be⸗ ſonderem Stolz. 8 8 * Beim Ueberqueren der Straßenbahn getötet. Geſtern nachmittag wurde ein 5 Jahre altes Mädchen deſſen Eltern in der Eichendorffſtraße wohnen, auf dem Schloßgartendamm, infolge ungenügender Beaufſichtigung, beim Ueberqueren der Straße von einem Laſtauto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß es auf dem Transport nach dem Kran⸗ kenhaus geſtorben iſt. g * Unfall bei Verladearbeiten. In das Allgemeine Kran⸗ kenhaus wurde geſtern ein 63 Jahre alter Fuhr m ann ein⸗ geliefert, der in einem Lager an der Lagerſtraße beim Ver⸗ laden von Röhren eine Quetſchung beider Unter⸗ ſchenkel erlitt. 5 * Seinen 70. Geburtstag begeht morgen in voller Rütſtig⸗ keit in Mannheim der frühere Staatspräſident Geiß. * Fabrikbrand. Bei der Fa. Gebr. Reuling in der Rhenaniaſtraße entſtand heute früh vermutlich durch Selbſt⸗ entzündung von bliger Putzbaumwolle in einem Material⸗ lagerraum ein Brand, der von der um 553 Uhr alar⸗ mierten Bereufsfeuerwehr mit zwei Schlauchleitungen gelöſcht wurde. Ein mit Holz abgeteilter Büroraum und verſchiedene Regale ſind verbrannt. Außerdem wurde die Decke unter der Modellſchreinerei ſtark beſchädigt. Der Schaden beträgt etwa 2000 l. a 5 755 5 * Wer iſt der Mann? Nach Angabe eines Augenzeugen hat ſich Mittwoch nachmittag, etwa um 5 Uhr, ein unbe⸗ kannter Mann bei der Bootsüberfahrt Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen in den Rhein geſtürzt und iſt ertrunken. Der Mann war etwa 60 Jahre alt, 1701,75 Meter groß, kräftig, hat blondes, meliertes Haar, kurzgeſchnittenen Schnurrbart, trug blauen, mit Mörtel beſpritzten Arbeits⸗ anzug und Stiefel. 1 5 * Vorſicht beim Ausſteigen! Eine 72 Jahr alte Kauf⸗ mannswitwe aus Birkenau ſtürzte geſtern nachmittag an der Halteſtelle Paradeplatz beim Ausſteigen aus einem Straßenbahnwagen zu Boden und zog ſich Prellungen am rechten Fuß und an der rechten Hand zu. Auf ihren Wunſch wurde die Verunglückte durch einen Perſonenkraftwagen nach ihrer Wohnung verbracht. 255 g Die elegunte Dame undd der 4 5 genſlegte Herr gebrauchen Ma daban 4. Seite. Nr. 370 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe, Freitag, den 10. Auguſt 1928 Die nächſte Ausgabe erſcheint infolge des Verfaſſungstages Montag früh 6 Uhr * Beim Baden ertrunken. Geſtern nachmittag iſt der 10 Jahre alte Volksſchüler Friedrich Staßen beim Baden im Neckar, in der Nähe des Bootshauſes Amicitia, ertrun⸗ ken. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. Veranſtaltungen Sonderzüge mit Fahrpreisermäßigung zur Leipziger Herbſtmeſſe. Anläßlich der Leipziger Herbſtmeſſe werden wie⸗ der Sonderzüge mit etwa 30 Prozent Fahrpreisermäßigung gefahren. Eine weſentliche Erleichterung für den Reiſenden heſteht darin, daß die Züge aus D⸗Zug⸗Wagen zuſammen⸗ geſtellt werden und einen Speiſewagen führen. Da die Züge vorausſichtlich wieder ſehr ſtark benutzt werden, iſt eine bal⸗ dige Löſung der Sonderzugskarten ſpäteſtens vier Tage vor Zugabgang dringend zu empfehlen. Wegen Auskunft und Sonderzugskartenkauf wende man ſich an die in der Anzeige genannten Stellen. 0 Pfg.⸗Tage und große Abendfeſte im Friebrichspark. Zwei billige Konzerttage zeigt die Parkleitung für Samstag und Sonntag an. Neben den Konzerten der Kapelle Becker findet am Samstag abend eine beng aliſche Be⸗ leuchtung ſtatt, während ein Hornquartett am Weiher zu hören iſt. Für Sonntag abend iſt eine Fllumination mit Parterre⸗Beleuchtung vorgeſehen.(Siehe Anzeige.) * Billiger Sonntag im Schloßmuſeum. Sontag, 12. Auguſt iſt der Eintrittspreis bedeutend ermäßigt; Garderobe frei. Das Muſeum iſt an dieſem Tag von 11—17 Uhr durchgehend ge⸗ Iffnet.(Näheres Anzeige.) Film⸗Rundſchau Scala und Capitol:„Der Bettelpoet“ eine wirklich nicht dem Leben entnommene, nur auf einer Idee aufgebaute und deshalb unintereſſante Geſchichtsdar⸗ ſtellung rollt im Bettelpoet, über die weiße Wand. König Ludwig XI. von Frankreich, ausgeſtattet mit für einen Herr⸗ ſcher unangemeſſenen Eigenſchaften, wie Aberglaube, leichtes Vertrauen gegenüber eigenartigen Perſönlichkeiten, fällt dem Spiel eines Narren wegen der Irrgänge ſeines Denkens zum Opfer. Der Narr, der des Königs Tochter liebt wie die Tochter den Narren, konnte niemals König werden wegen ſeiner hürgerlichen Abſtammung. Und die Königstochter ſollte doch den Burgunderherzog heiraten. Aber der Narr wird Epigone durch einen Trick, indem er durch einen Aus⸗ ſpruch den abergläubiſchen König überliſtet: Das Leben des Königs dauere nur 24 Stunden länger als das ſeine. Nun ſorgte natürlich der König in kindiſcher Anwandlung für ein ausgezeichnetes Fortkommen des Narren und gab ihm ſeine Tochter zur Braut. Die Beigaben des Programms, ameri⸗ kaniſche Grotesken ſind, wie meiſt alles Amerikaniſche, nicht von beſonderem Werte. 5 5 Schauburg:„Die Königin ſeines Herzens“ Eine harmloſe und anſpruchsloſe Liebesgeſchichte aus dem alten Oeſterreich mit aller Sentimentalität, die mit dieſen Sachen verbunden iſt. Der Prinzgemahl(Luigi Serventi) liebt ſeine Frau, die Königin(Liane Haid), abgöttiſch. Dieſe verbirgt aber ihre nicht minder große Liebe hinter ihrer Königinnenmacht. Es kommt dadurch zu Konflikten, die die Seiden Liebenden zu trennen drohen. Er reiſt ab nach Wien, ſie reiſt ihm nach und der Zufall will es, daß man ſich auf der Opernredoute wieder trifft und ſich dann auch für immer finbet. Nebenher läuft die Liebe des Adjutanten zu einer Hofdame(Käthe v. Nag), die am Schluß auch ihre Erfül⸗ lung findet. In angenehmem Wiener Walzertakt zieht das Ganze an dem Beſchauer vorüber. Man hat eigentlich mehr Mitleid mit dem Prinzgemahl als mit der Königin, die ganz Würde iſt und darüber faſt ihr Menſchtum und Menſchſein vergißt. Der Prinzgemahl faßt ſeine an ſich wenig benei⸗ denswerte Rolle von der heiteren Seite auf, er weiß, daß ſein Tag kommen wird. Es fehlt auch nicht an heiteren Momenten, die immer wieder zeigen, daß auch dieſe„Menſchen“ nur Menſchen ſind. Alles in allem ein Unterhaltungsſtück, das man gerne und ohne Aufregung anſteht. Das Beiprogramm bringt nur luſtigen Stoff, ſo daß ſich das Programm auch diesmal wieder ſehen laſſen kann.* Aus dem Lande st. Ans dem Neckartal, 8. Aug. Mit dem allgemeinen Stand der Reben im Neckartal iſt man zufrieden. Durch die außerordentlich günſtige Witterung der letzten Wochen ſind die ſtarken Froſtſchäden, die der Mai mit ſich brachte, in den Weinbergen zu einem guten Teil wieder ausgeglichen worden. Im oberen Teil des Neckartales wird nur wenig über das Vorkommen von Peronoſpora geklagt. Die Trau⸗ ben ſind voll und geſund und der Behang recht befriedigend. Bleibt der Auguſt weiterhin ſo warm, ſo dürfte mit einem guten Herbſt zu rechnen ſein, was den Winzern nur zu gön⸗ nen wäre, da die letzten Jahre durchweg Mißjahre waren. L. Wiesloch, 8. Auguſt. Dieſer Tage erwarb die All⸗ bdemeine Ortskrankenkaſſe zum Preiſe von 37000 Mark die Villa Fuhrer in der Bahnhofſtraße, in die ſie Ende dieſes Jahres ihre Geſchäftsräume verlegen wirb. I. Rot, 8. Auguſt. Der hieſige Mechaniker Emil Stauch wurde von einem St. Leoner Auto überfahren und dabei ſehr ſchwer verletzt. Neben zwei Beinbrüchen trug er eine Gehirnerſchütterung davon. Schönau i. W. 7. Auguſt. Heute nacht ereignete ſich in der Jugendherberge ein bedauernswerter Unfall. Der Tele⸗ graphenbaulehrling Walz aus Hechingen fühlte ſich nicht wohl, ging deshalb an das Fenſter und ſtützte ſich mit beiden Händen an die äußere Brüſtung der an ſich nicht hohen Fen⸗ ſterbank. Das Geſimſe widerſtand dem Druck nicht, Walz be⸗ kam das Uebergewicht und ſtürzte zum Fenſter hinaus auf das Ziegeldach des an das Haus angebauten Holzſchopfens. Dabei zog er ſich ſchwere Schnittwunden am Kopf und Hals zu. Der Zuſtand des Verunglückten iſt ernſt. * Höllſtein(Wieſental), 7. Aug. Der hier anſäſſige Holz⸗ händler und Altbürgermeiſter Wilhelm Vogt iſt nach längerem Leiden im Alter von 71 Jahren geſtor ben. Der Dahingeſchiedene war ſeinerzeit Bürgermeiſter in Weitenau (Bezirk Schopfheim). Als Sägewerksbeſitzer und Holzhändler war er eine in weiten Kreiſen des Grenzbezirks und der nahen Schweiz bekannte Perſönlichkeit. ö Konflikt gekommen. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Voranſchlag der Gemeinde Doſſenheim für 1928/29 wurde in der jüngſten Sitzung des Bürgerausſchuſſes mit 40 gegen 11 Stimmen angenommen. Es werden erhoben: vom Grundvermögen 83 Pfg., vom Betriebsvermögen 42 Pfg., vom Gewerbeertrag bis zu 10 000 Mark 624 Pfg. und beim Gewerbeertrag über 10 000 Mark 780 Pfg. je 100 Mk. Steuer⸗ wert. Die Ausſprache war ſehr lebhaft und beſchäftigte ſich eingehend mit den verſchiedenen Poſitionen dez Voranſchlages. In den Breit⸗ oder Talwieſen ſoll nun durch die Stadt⸗ verwaltung Wiesloch ein Schwimmbad mit Luft⸗ und Sonnenbad eingerichtet werden. Wenn dieſer Plan zur Durchführung kommen ſollte, ſo iſt damit einem langgehegten Wunſche der Bevölkerung entſprochen. Das Bad wird durch Waſſer des Angelbachs geſpeiſt. Die Wahl des Bürgermeiſters von Lauf(A. Rühl) ftel auf den Landwirt und Gemeinderat Joſef Rummel. Aus der Pfalz Der Mörder von Münchweiler ſtellt ſich der Polizei * Münchweiler, 10. Aug. Geſtern abend um 10 Uhr hat ſich der Mörder der Elſa Gutwein von Münchweiler, Voll⸗ kammer, der Polizei in Zweibrücken freiwillig ge⸗ ſtellt. Bereits geſtern mittag hörte man gerüchtweiſe da⸗ von, daß er in Waldfiſchbach geſehen worden ſei. Später ent⸗ deckte ihn die Polizei in Kaiſerslautern. Sie nahm die Ver⸗ folgung auf, die jedoch erfolglos verlief. Vollkammer entkam. Von dort aus wanderte er, wie man jetzt erfährt, zu Fuß bis nach Thaleiſchweiler, von wo aus er den Zug benutzte und nach Zweibrücken fuhr. Dort hat er ſich abends gegen 10 Uhr der Polizei geſtellt. Die erſte Vernehmung ergab, daß Vollkammer ſich zu ſeiner Mordtat bekennt. Er erklärt jedoch, daß er ſeine Braut nicht töten wollte. Er habe ledig⸗ lich einen Streit mit ihr gehabt, weil angeblich die Gutwein von ihm nichts mehr wiſſen wollte. Im Verlaufe dieſes Streites kam es wohl zu der bereits gemeldeten Kampfſzene, wobei Vollkammer ſeine Braut durch vierzehn Meſſer⸗ ſtiche tötete. Man lieferte den Täter ins Unterſuchungs⸗ gefängnis Zweibrücken ein. Wie man weiter erfährt, hat ſich Vollkammer ſeit Sonntag abend, wo die Tat geſchah, in den Wäldern herumgetrieben. * * Ludwigshafen, 8. Aug. Am 31. März hatte die Stadt Ludwigshafen 105 191 Einwohner, was gegenüber der letzten Statiſtik eine weitere Zunahme der Bevölkerung bedeutet.— Nach Angabe der hieſigen Milchhändlerorganiſatlonen wurben im erſten Quartal 1928 mit der Bahn nach Ludwigshafen zu⸗ geführt 749 500 Liter Milch aus der Pfalz, 884 100 Liter aus Oberheſſen und 734 400 Liter aus Heſſen. Außerdem wurden mit Fuhrwerken ſchätzungsweiſe 430 600 Liter angefahren, ſo⸗ daß die Milcheinfuhr insgeſamt 2 748 600 Liter betrug, was einem täglichen Durchſchnitt von 30 204 Liter entſpricht. — Nach der 8 der Stadt Ludwigshafen über das Vier⸗ telfahr Januar⸗März 1928 ſtarben 300 Perſonen 159., 141.), das ſind 8 Perſonen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Als häufigſte Todesurſachen(Krankheiten) find Krebs und Lungenentzündung mit je 31 Fällen genannt. Im Vergleich zum Vorjahre ſind bei Krebs diesmal 5 Fälle mehr, beim Tod durch Lungenentzündung 9 Fälle weniger zu verzeichnen. * Germersheim, 9. Aug. Geſtern abendertrank an der Rheinsheimer Kiesbank in einer Vertiefung der 20 Jahre alte Glaſer Wilhelm Stegner aus Koburg. Er hatte mit noch drei Kameraden das Turnfeſt in Mannheim beſucht und wollte nun auf die Wanderſchaft. * Waldhambach, 6. Aug. Der Gastwirt Schilling war mit dem Einlegen von Korn in die Dreſchmaſchine beſchäftigt. Seine linke Hand wurde hierbei von der Trommel erfaßt und vollſtändig zerſtümmelt. Er wurde ins Vinzentiusſtift nach Landau verbracht, wo ihm die linke Hand abgenommen werden mußte. * Dudweiler, 7. Aug. Bei Montagearbeiten in den Dud⸗ weiler Eiſenbahnwerkſtätten ſtürzte der 23 Jahre alte Schloſ⸗ ſer Stichter aus Ottweiler von einem Gerüſt aus 13 Meter Höhe ab. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtar b. * Wolfſtein, 7. Aug. Nach einem Vortrag von Fabrikant Hans Braun über Zweck und Ziele eines Verkehrsvereins wurde in einer hieſtigen Verſammlung der Beſchluß gefaßt, einen Verkehrsverein ins Leben zu rufen, dem ſofort 25 Mitglieder beitraten. Als 1. Vorſitzender wurde Fabri⸗ kant Hans Braun, als 2. Vorſitzender Gerbereibeſitzer Arnold Braun, als Schriftführer und Rechner Kaufmann Hermann Vogt gewählt. Der Verein ſoll dem Verband pfälziſcher Ver⸗ kehrsvereine angeſchloſſen werden. * Neulauterburg, 8. Aug. An der pfälziſch⸗elſäſſiſchen Grenze wurden durch Kontrollbeamte dieſe Woche auf ein⸗ mal 7 junge Leute angehalten, die deutſche Staatsangehörige ſind, keine Ausweispapiere beſaßen und, wie ſich bei ihrer Vernehmung herausſtellte, in die Fremdenlegion ein⸗ treten wollten. Es handelt ſich um noch ziemlich junge Leute, die aus verſchtedenen Gebietsteilen Deutſchlands ſtammen und wegen Paßvergehens in Gewahrſam genommen wurden. * Schopp, 8. Aug. In der Nacht auf Dienstag brannte das Anweſen des Landwirtes Friedr. Kettenring vollſtändig nieder. Das Feuer verbreitete ſich in wenigen Augenblicken über Scheune, Stall und Wohnhaus. Das Vieh konnte nur mit Mühe gerettet werden. Möbel und Heuvorräte ver⸗ brannten völlig. Der Schaden iſt durch Verſicherung nur zum Teil gedeckt, Nachbargebiele aw. Mainz, 8. Aug. Beim Bügeln mit einem Holzkohlen⸗ eiſen gerieten die Kleider der 22 jährigen Arbeiterin Toni Momberger durch herausſpringende Funken in Brand. In wenigen Sekunden ſtand das Mädchen in hellen Flammen. Hausbewohner löſchten zwar alsbald die Flammen, doch waren die Verletzungen des Mädchens derart ſtark, daß es noch in der Nacht im Krankenhaus ſtar b.— Am Zollhafen wurde die Leiche eines 57jährigen Weingroßhändlers von hier aus dem Rhein geländet. Es liegt zweifellos Selbſtmord vor. Die Ehefrau hat ſich vor einiger Zeit von ihm getrennt und er war in der letzten Zeit mehrfach mit dem Gericht in * I Hirſchhorn, 9. Auguſt. Am nächſten Sonntag findet die zweite diesjährige Schloß beleuchtung mit Prachthöhen⸗ feuerwerk ſtatt. Wie ſeither wird auch dieſesmal wieder mit ſtarkem Verkehr gerechnet.— Heute mittag verunglückte am Bahnhof ein Motorradfahrer aus Beerfelden, der kurz zuvor erſt feine Maſchine in einer hieſigen Reparaturwerkſtätte hatte und ſie ausprobieren wollte. Der Fahrer kam mit ſcharfem Tempo die Bahnhofſtraße herauf. Kurz hinterm Bahnhof er⸗ wiſchte er ein Loch und überſchlug ſich. Das Rad flog die etwa 4 Meter hohe Böſchung hinab und iſt ſchwer beſchädigt. Der Fahrer erlitt nicht unbedeutende Verletzungen. )(Aus dem Elſaß, 8. Auguſt. Im Verlaufe eines häus⸗ lichen Streites hat der 35 Jahre alte Chauffeur Paul W en⸗ zel in Straßburg ſeine Ehefrau durch einen Schuß in den Hals getötet. Der Täter wurde verhaftet. Er behaup⸗ tete, der Schuß ſet aus Verſehen losgegangen, er habe ſeine Frau nur erſchrecken wollen. Wirtschaftliches Soziales Sinkende Arbeitsloſenziffer Die Arbeitsloſenziffer iſt im Bezirk des Landesarbeits⸗ amtes Südweſtdeutſchlands in der Zeit vom 23. Juli bis zum 1. Auguſt 1928 ſtärker als in der unmittelbar vorangegan⸗ genen Berichtszeit geſunken. Am 1. Auguſt wurden noch 23 552 Unterſtützungsempfänger gegenüber 23 831 am 28. Juli gezählt. Die Verminderung um insgeſamt 279 Perſonen war in Baden(— 242) ſtärker als in Württemberg(— 87). Am 1. Auguſt befanden ſich in Württemberg und Hohenzollern noch 3756 Perſonen in Arbeitsloſenunterſtützung und 636 in Kriſenunterſtützung. In Baden wurden zur ſelben Zeit noch 16 326 Perſonen in der Arbeitsloſenunterſtützung und 2834 in der Kriſenunterſtützung gezählt. Veranſtaltungen Samstag, den 11. Anguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„Schwarzwaldmädel“ 8 Uhr. Konzerte: Frledrichspark: Abendkonzert u. beng. Beleuchtung. 8 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Zwei rote Roſe“. Schauburg: „Die Königin ſeines Herzens“,— Scala und Capitol! „Bettelpoet“.— Gloria:„Heut tanzt Mar fett“. Ufa:„Jackte der Schiffsfung“.— Palaſt⸗Theaterd „1001 Nacht“. Muſeen und Sammlungen: Plauetarium: Vorführung—3 Uhr,—6 Uhr. * — Sonntag, den 12. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„Schwarzwaldmädel“ 8 Uhr. Konzerte: Frledrichspark: Konzert.30 Uhr.— Konzert und Illumi⸗ nation 8 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: wie am Vortage. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſenm: 11—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1, 24 Uhr.— 5 füür Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Vorführung 11—12,—6 Uhr. Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 11. Auguſt Deutſche Sender: Berlin(Welle 488,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 12 Uhr, Verfaſſungsfeler. Uebertragung vom Reichstag. 20.30 Uhr: Verfaſſungsfeier, dann Konzert vom Hotel Eſplanade. Breslau(322,6) Uebertragung von Berlin. Frankfurt(428,6) 12 Uhr: Verfaſſungsfetier von Berlin. 18 Uhr Schallplatten. 20.80 Uhr: Uebertragung von Berlin, dann bunter Abend und Tanz. Hamburg(394,7) 20.30 Uhr: Uebertragung von Berlin. Königsberg(303) 20.80 Uhr: Uebertragung von Berlin. Langenberg(468,8) 20.30 Uhr: Uebertragung von Berlin, daun Orcheſterkonzert und Tanzfunk. Selpzig(865,8) 20.30 Uhr: Uebertragung von Berlin. München(535,7) 20.30 Uhr: Deutſcher Wald, dann Tanzmuſik. Stuttgart(379,7) 12 Uhr: Uebertragung Reichstag Berlin, 15.80 Uhr: Konzert. 20.30 Uhr: Uebertragung von Berlin, dann Josma Selim⸗Ralph⸗Benatzky. Ausländiſche Sender Bern(411) 20.45 Uhr: Jodellteder, dann Berner Stadtorcheſter, anſchl. Tanz. Budapeſt(555,6) 19.46 Uhr: Die Junggeſellen⸗ Komödie, dann Daventry(401,8) 20 Uhr: Orgelkonzert, dann Sendeſpiel, anſchl. Zigeunermuſik. Tanzfunk. Dauentry(1604,3) 20 uhr: Promenadenkonzert, dann Tanzfunk vom Savoyhotel. Mailand(849) 20.50 Uhr: Abendkonzert, dann Tanz muſik. Paris(1750) 20.80 Uhr: Abendkonzert, Prag(848,0) 19.380 uhr: Konzert aus Brünn. Rom(447,8) 21 Uhr: Bafazzo. Wien(577) 19.45 Uhr: Operette Suſt, dann Tanzabend. Zürich(588,2) 20.15 Uhr: Volkstümlicher Abend. Hadio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Erſt unſeren Blitzſchutzautomat einbauen[Mk..50) und daun getroſt in die Sommerfriſche. Laſſen Sie Ihre Accumulatoren vor der Abreiſe nochmals auflagen, damit ſolche durch langes Stehen im ungeladenen Zuſtand nicht ſchlecht werden. S B———KBKBrtt.—————— Wekternachrichten der Karlsruher sandeswelterwarle DBerbahtungen badiſcher Wetterſtelen(u morgens) Luft- Tem r See S Wind 8 8 druck pera 5 böbe E—ůůů—ů— Wette 3 m. um n Ss e Acht Stört 82 1 4 Wertheim 151— 16 24 12 ſtill heiter 8 Königſtuhl] 563 765,8 15 20 14 N. leicht Nebel Karlsruhe 120 766.1 15 24 14 till bedeckt J Bad.⸗Bad. 213 765,9 16 23 12 leicht wolkig Villingen 780.767,90 11 24 7 N 1 heiter Feldbg. Hof 1275 642,2 11 16 10 1 1* Badenweil.“— 765,6 15 26 12 5 85 St. Blaſſen 7— 8 26 6 W] 5 Höchenſchw.!—— Der über dem Feſtland liegende flache Hochdruckrücken bietet auch für morgen Ausſicht auf heiteres und trockenes Wetter. Der Einfluß der bei England vorſtoßenden Zyklone wird ſich vorausſichtlich auch morgen kaum bei uns geltend machen. Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachts: Heiter, trocken und tagsüber warm. Wetter für Sonntag: Vorerſt noch keine weſentliche Aenderung. . Elfa-Auftomat 3 1 5 2 . * N 2 8 * Freitag, den 10. Auguſt 1928 Rene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgade) 5. Seite. Nr. 370 Sportliche Nundſt Der Sport am Sonntag Mit dem Abſchluß der Olympiſchen Spiele nimmt der Sport⸗ betrieb im Reich wieder zu; er wächſt ſogar durch die zahlreichen „nacholympiſchen“ Veranſtaltungen über Normalmaß hinaus. Neben Leichtathletik, Schwimmen, Rudern, Radfahren und anderen Sport⸗ arten, deren eigentliche Satſonzeit der Sommer iſt, melden ſich aber letzt allmählich auch wieder Fußball, Handball und andere Raſenſptele ſtärker. Im Handball beginnen an dieſem Sonntag bereits die Ver⸗ bandsſpiele, der Fußball folgt eine Woche ſpäter Olympiſche Spiele Mit ben letzten Konkurrenzen im Reitſport und ber Schluß fſeter werden am Sonntag im Olympiſchen Stadion zu Amſterdam die Olympiſchen Spiele 1928 beendet. Dieſe Spiele werden damit nicht vergeſſen ſein, viel wird noch zu dem großen Ereignis dieſes Sommers zu ſagen bleiben und geſagt werden. Der deutſche Sport, ber nach 1glähriger Pauſe zum erſtenmale wieder im Wettkampf der Völker vertreten war, kann mit den Ergebniſſen von Amſterdam zu⸗ frieden ſein. Wir haben weitaus erfolgreicher abgeſchnitten, als bei früheren Olzmpiſchen Spielen unb einen Platz im Geſamtklaſſement der Nationen exreicht, der durchaus ehrenvoll und erfreulich iſt. Fußball In zahlreichen Privatſpielen bereiten ſich die Mannſchaften auf die ſchweren Kämpfe der Verbands⸗Meiſterſchaft vor, die am nächſten Sonntag beginnen. Unter den Spielen des 12. Auguſt verdient in erſter Linie das Repräſentativſpiel Süd⸗ gegen Nord⸗ deutſchland in Hamburg Erwähnung. Dieſe heiden Verbände treffen ſich ſeit Jahren im Sommer zu Pokalſpielen. Nachdem der Pokal des Hamburger Fremdenblattes endgültig vergehen war, wur⸗ den im Vorjahre die Kämpfe um den Pokal des Frankfurter Stadions aufgenommen. Das erſte Spiel ſah Süddeutſchland 412 ſtegreich, nun gilt es in Hamburg, den Vorſprung zu wahren und eytl, auch zu ver⸗ größern. Die Aufgabe iſt nicht leicht, denn die vorzüglich zuſammen⸗ geſtellte Mannſchaft der Norddeutſchen wird auf heimiſchem Boden nur ſehr ſchwer zu ſchlagen ſein. Gemeldet ſind für das Spiel die fol⸗ genden Mannſchaften: Nordbeutſchlan h: Wentorf; Beier, Riſſe; Lang, Schütt, Wolpers; Kolzen, Ziegenſpeck, Harder, Horn, Rave.— Süddeutſchland: Ertl; Falk, Klingeis(alle Wacker München); Knöpfle(FSV. Frankfurt)? Goldammer(Eintracht Frank⸗ furt), Hagen(Sp. Vg. Fürth); Lindner(Wacker München), Hoch⸗ geſang, Schmidt 2(1. FC, Nürnberg), Aſcherl(Sp. Vg. Fürth), Hör⸗ miller(Wacker München); Erſatz: Winkler, Müller(Wormatia Worms), Köpplinger(1. FC. Nürnberg). Die ſübdeutſche Mannſchaft iſt nicht ſchlecht, ſte erſcheint uns aber als nicht ſo gefährlich wie die norddeutſche Elf, die ſich in der Hauptſache aus den Leuten des neuen deutſchen Meiſters Hamburger S. VB. rekrutiert. Der unter Leitung des Berliner Schiedsrichters Birlem ſtehende Kampf dürfte u. E. mit einem knappen Siege der Norbdeutſchen enden. Handball Auf breiter Front beginnen am Sonntag in allen vier ſübbeutſchen Bezirken die Meiſterſchaftskämpfe. 82 Mannſchaften ſpielen gleich am erſten Tage in der Bezirksliga um bie Punkte.— Im Prinatſpiel treffen bie beiden alten Rivalen S. V. 98 Darmſtadt und Sp. Vg. Fürth aufeinander, 5 Leichtaihletil der Reichshauptſtabt kommt es am Sonntag zu einem Städtekampf Berlin Bubapeſt, der auf beiden Seiten eine Reihe von Olympiateilnehmern wie Körnig, Neumann, Engel⸗ harbt, Müller, Krauſem Hänchen, Ladewig, Bhcher(Berlin) Gerd, Barſt, Marvalits, Daranay, Küspörny(Ungarn) ete. im Kampf ſteht. Die Berliner werden ſich mächtig ſtrecken müſſen, um die in allen Diſztplinen gleich guten Magyaren ſchlagen zu können.— Eine Reihe anderer beutſcher Olympiateilnehmer ſtartet in Zürich bei einem großen Internattonalen. Nattonale Feſte finden im Reich in Eſſen und Hannover ſtatt.— An den Univerſttäts⸗ Wettkämpfen iu Paris nehmen auch verſchiedene deutſche Athleten teil.— Ame⸗ rika und England liefern ſich in Stamford Bridge einen Länderkampf. Rudern Offenbach, Frankfurt a. M. und einige andere Städte tragen ihren Stabtachter aus. Sonſt gibt es im deutſchen Ruderſport kein Er⸗ eignis von Belang. Tennis Nach einer Woche ſchwerer Kämpfe kommen in Hamburg am Sonntag bie Deutſchen Tenn is⸗Meiſterſchaften zum Abſchluß. Schwimmen Neben ganz annehmbar beſetzten Schwimmkämpfen in Kreuz nach und Ulm intereſſtert die Fortſetzung der Endkämpfe um die fübdeutſche Waſſerball⸗Metſterſchaf t. Schwaben⸗Stutt⸗ gart und 1. Fc. Nürnberg tragen den Endkampf in der Runde der Zweiten aus. Verſchiedenes Während iu der Rhön der 9. Segelflug wettbewerb ſeinen Fortgang nimmt, beginnt am Fuße der Rhön, in Bad Kif⸗ fingen, ein ganz ausgezeichnet heſetztes Schachturnier. Motorſport Die vom Ac. Mailand ausgeſchriebene Internationale AlIpenfahrt, an der Italien, Oeſterreich, die Schweiz und Deutſch⸗ land beteiligt ſind, nimmt am Sonntag ihren Beginn,— Bemerkens⸗ werte Veranſtaltungen im Reich ſind das Kol berger Bäder⸗ rennen und das Buckower Dretiecksrennen. Radſport Bahnreunen in Frankfurt Main, Breslau, Forſt, Magde⸗ burg, Köln/ Müngersdorf und Paris. Straßenrennen:„Rund um Stuttgart“,„Durch Schkeſiens Berge“. 5 Pferdeſport Galoppreunen gibt es am Sonntag in Karlshorſt, München⸗Riem, Hannover und Köln. * Rückkehr des Amieitia⸗Achters aus Amſterdam Der Achter der Mannheimer Amicitia kehrt am Samstag(11..) nachmittags 15.25 hier eintreſſend von Amſterdam zurück. Es iſt zur Genüge bekannt, wie tapfer und ehrenvoll ſich die Mannſchaft ge⸗ ſchlagen hat, Wenn es auch nicht zum Endſieg reichte, ſo konnte ſie doch Frankreich und Argentinien in glänzender Form abfertigen, mußte ſich dann aber einem ſtärkeren Gegner, England— dem Mutterlande des Ruderſports— beugen. Man kaun daher erwarten, daß die Mannſchaft bei ihrem Eintreſſen in der Heimatſtadt würdig empfangen wird. Nach der Ankunſt findet im Bootshaus der Amieitig eine Begrüßungsfeier ſtatt. N „ Polizeihunde⸗Hanptprüfung. Der Badiſch⸗Pfälziſche Dreſſur⸗ verband für Schutz⸗ und Poltzeihunde hält am Sonntag auf dem Gelände des Mannheimer Schutz⸗ und Pollzeſhundevereins, Mann⸗ heim⸗Lindenhof, eine Polizelhunde⸗Hauptprüfung ab. Die Veranſtal⸗ tung beginnt in der Frühe mit der Spurenarhelt,(Näh f. Anzelge. Bel Nieren-, Blasen- und Frauenleiden, Harnsaàure, EIWeiß, Zucker 1927. 18800 Sadegäste jau Die Olympiſchen Spiele 1928 Schluß der Mannſchaftskämpfe im Fechten Ungarn im Säbel vor Italien Am Donnerstag wurde der letzte Manuſchafts wettbewerb im Fechten, der auf Säbel, zu Ende geführt. Domit ſind bdieſe Wett⸗ bewerbe ganz abgeſchloſſen und es ſteht nur noch das Einzel⸗Säbel⸗ fechten aus, das am Freitag beginnt. In der Zwiſchenrunde zum Mannſchafts⸗Säbelfechten kam Deutſchland durch einen knappen Trefferſteg über Frankreich zur Teilnahmeberechtigung an den Endkämpfen. Beim Stande:7 konnte Holberſtadt den Franzoſen Dueret ſchlagen, dann verlor Thomſon aber wleder, ſodaß beim Stande 818 ſchließlich nur die beſſere Trefferzahl von 64:61 für Deutſchland entſchied. Frankreich ſchied damit aus. Italien gewann 1610 gegen Polen, Holland 10:6 gegen Belgien und im Stichkampf gewann Polen gegen Holland. Es nahmen alſo an der Endrunde Ungarn, Italien, Polen und Deutſchland teil, Ungarn ſchlug zuerſt die Polen 14:2 aus dem Felde, während Italien mit dem gleichen Ergebnis Deutſchland ſchlug. Nur Casmir und Thomſon konnten je einen Sieg erringen, die übrigen Gefechte wurden verloren. Die Entſcheidung um den Steg fiel nun zwiſchen Ungarn und Italien in einem heißen Ringen, das den Italienern nach ihren Siegen im Flopett und Degen nun doch nicht auch den dritten Erfolg beſcherte, der eine Rekordleiſtung bedeutet hätte. Beim Stande:7 konnte Ungarns Meiſter Gömbös den Italiener Puliti ſchlagen und das darauffolgende Gefecht ergab einen:7 Sieg der Ungarn, die damit den Sieg errangen. Im Kampf um den dritten Platz verlor Deutſch⸗ land nach ausgeglichenem Kampf knapp 719 gegen Polen. Casmir hatte 311 Sbege, Moos 212, Thomſon 211 und Halberſtadt:4. Die Deutſchen ſchlugen ſich recht gut, hatten aber Pech und kamen durch einige unglückliche Treffer um den Sieg und die bronzene Medallle. Säbel⸗Mannſchaftsfechten.— Eutſcheidung 1. Ungarn 2 Siege 23:9 Treffer. 2. Italien 1 Sieg 21:10 Treffer. 3. Polen 1 Sieg 11:21 Treffer. Deutſchland(Casmir, Thompſon, Moos, Halberſtadt) 91:23 Treffer. Turnen Damen⸗Mauuſchaftskampf 1. Holland 316,25 Punkte, 2. Itallen 289,25., 3. England 258,25., 4. Ungarn 256,50., 5. Frankreich 244,50 P. Männer: Pferd: 1. H. Haenggit⸗Schweiz 59,25., 3. G. Miez⸗Schweiz 57,78 Punkte, 3. Savelainen⸗Finnland 96,80 P. Ringe: 1. J. Stuckelij⸗Jugoſlawſen 77,70., 2. L. Vacha⸗ Tſchechoſlowakel 57,50., 3. E. Obffler⸗Tſchechoflowaket 88,50 P. Länderklaffement im Turnen nach dem zweften Tag 1. Schweiz, 2. Finnland, 3. Frankreich, 4, Luxemburg, 5. Holland. Flugsport Neue Höchſtleiſtungen auf der Rhön Der 9. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb ſteht unter einem denkbar günſtigen Zeichen. Einige Höchſtleiſtungen legen Zeugnis ab non der fruchtbaren Arbeit, die hier im Dienſte des Segelflugs geleiſtet wird. Kräftigen Weſtwind von 12 Sekundenmetern benutzte zuerſt der Wiener Krohnfeld, der aber Pech hatte und ſeinen„Rhöngeiſt“ am Rumpf beſchädigte. Nehring auf„Darmſtadt“ landete glatt in der Nähe von Treffurth nordweſtlich von Eſſenach, 72 Kilo⸗ meter von der Waſſerkuppe entfernt. Die bisher längſte Diſtanz hatte Ferdinand Schulz im vorigen Jahre mit 60,2 Km. zurück⸗ gelegt, ſodaß Nehring alſo einen Rekord aufſtellte. Der Kaſſeler Ke⸗ gel ging mit„Kaſſel“ bei Gehaus, 87 Km. nördlich der Waſſerkuppe nieder, während Ferd. Schulz mit„Weſtpreußen“ es diesmal„nur“ auf 21 Km. Diſtanz brachte. Eine Rekordleiſtung erreichte dann Dittmar Schweinfurt mit„Albert“, der eine Höhe von 775 Meter erzielte und damit die bisher größte Höhe verzeichnete. Seine Landung erfolgte bei Kaſſel. Daneben ſind auch die Jungflieger un⸗ ermüdlich von früh bis ſpät in Tätigkeit. Ueber 400 Schulflüge wur⸗ den ausgeführt und dieſe kleinen Leiſtungen, die meiſt bet 1 Km. enden, ſind umſo anerkennenswerter, als die Flugzeuge danach immer wieder den ſteilen Hang hinauf geſchleppt werden müſſen. Alle die ausgeführten Flüge ſind für die Flugwiſſenſchaft ungeheuer wertvoll. S Hanbelsnachrichten Der Reichsverkehrsminiſter zur Denkſchriſt der Lokomoivfabriken Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat der Reichs⸗ nerkehrsminiſter zu der bekannten Denkſchrift aus den Kreiſen der deutſchen Lokomotivinduſtrie, die zur Erhaltung eines ausreſchenden Beſchäftigungsgrades der deutſchen Lokomotivpfabriken eine Hilf s⸗ aktion des Reiches in Form einer Gewährung eines Kredites an die Reichsbahn fordert, Stellung genommen. Dle Denkſchrift iſt der Gegenſtand eingehender Beſprechungen zwiſchen den zuſtändigen Reichsminiſterten und der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft geweſen. Die Antwort des Reichsverkehrsminiſters erkennt zwar die Notwendig⸗ keit an, dem Deutſchen Reiche eine leiſtungsfähige und ausreichende Lol omotininduſtrie zu erhalten, welſt aber andererſeits darauf hin, daß es auf lauge Zeit völlig unmöglich ſein werde, die ſämtlichen vorhandenen Lokomotiyfabriken in ihrem jetzigen Umfang auch nur einigermaßen ausreichend zu beſchäftigen. Da nach den Ausführungen der Denfſchrift auch die Auſträge des Auslandes gegenüber der Vorkriegszeit ganz erheblich zurückgegangen ſeien, ſo muß zur Her⸗ beiführung einer Geſundung der Verhältniſſe mit erheblichen Ein⸗ ſchränkungen der Fabrikations möglichkeiten gerechnet werden. Solange in ᷣieſer Beziehung nicht greifbare Vorſchläge vorlägen, ſei zu be⸗ fürchten, daß durch Gewährung von Krediten nur unbegründete Hoff⸗ Rungen erweckt würden. Bei der geſpannten Finanzlage des Reiches müſſe es der privaten Initiative überlaſſen bleiben, die für die Um⸗ geſtaltung auf andere Fabrikationszweige erſorderlſchen Schritte ſelbſt zu tun. * Million Harkori⸗Verluſt. Bei der Ac für Eiſeninduſtrie und Brückenbau vorm. Johann Kaſpar Harkort in Duisburg beläuft ſich der in dem am 31. Dez. 1027 abgelaufenen G3. eingetretene Verluſt auf rund 500 000%(bei einem Aktienkapftal von 2 Mill.). Die urſprünglich für Ende vorigen Mongts vorgeſehene Bilanzſitzung, die auch über die Frage der etwaigen nachmaligen Sanierung be⸗ ſchließen ſollte, iſt erneut verſchoben worden und wird erſt in den mächſten Tagen ſein. Die Verzögerung iſt darauf zurückzuführen, daß man inzwiſchen weiter mit einem Großaktionär über die Mög⸗ lichkeit einer Beſeitigung der Unterbilanz verhandelt hat, ohne bisher zu einem poſitiven Ergebnis gelangt zu ſein. Der Verluſt aus dem Jahre 1925 wurde ſeinerzelt bekanntlich durch Herabſetzung des Aok. von 3 auf 2 Mill./ ge bilgt. * Kapitalbedarf der Elektrizitäts⸗Lieſerungsgefellſchaft. Der Ge⸗ ſchäftsgang der G, iſt recht günſtig. Das Inlandsgeſchäft entwͤickelt ſich planmäßig. Mit dem Auslande, insbeſondere mit der Türkei, ſchweben neu ausſichtsreiche Auftragsverhandlungen. Infolge der Geſchäftsausdehnung würde eine Verſtärkung der Betriebskapitalien in abſehbarer Zeit notwendig. Es ſtehe noch nicht feſt, ob dieſe im Woge der Kreöitaufnahme oder durch Kapftalserhöhung erfolgen folle. Deutſche Auslandsanleihen im Juli Der verfloſſene Monat war für die Kapitaleinfuhr gleich Null. Sehen wir von den üblichen Kirchenanleihen ah, deren Charakter als eigentliche Emiſſtonspapaiere noch recht zweifelhaft iſt, weil bei den kleinen Beträgen kaum Tttres ausgefertigt zu ſein brauchen, ſo iſt im Juli keine einzige Auslandsanlethe aufgenommen worden. Denn ſelbſt der Kredit der Nordſüdbahn war nur ein Darlehen, deſſen Um⸗ wandlung in eine lingfriſtige Anleihe bei günſtigerer Kapitalmarkt lage für ſpäter vorgeſehen iſt. Solange das Intereſſe für deutſche Neu⸗ emiſſtonen überhaupt in Gang gekommen iſt, alſo ſeit der Daweß⸗ anlethe, iſt ein derartiger Ausfall wie im Fult noch nicht zu verzeich⸗ nen geweſen; und er heht ſich beſonders kraß ab gegen die Vormongte Juni mit 200 Millionen und Mai mit 400 Milltonen&. Abgeſehen von den techniſchen Gründen bei uns(Ablehnung wei⸗ terer Anträge für öffentliche Papiere durch die Beratungsſtelle) ſpricht in der Hauptſache für das Verſiegen des Kapitalſtromes die Lage in Amerika. Hter zunächſt ſaiſonmäßig die Intereſſenloſigkeit für das Wertpaptergeſchäft überhaupt(Ferien, fehlende Dividendentermine); dann als weſentlicher Grund die Ueberſättigung des Anleihemarktes, gekennzeichnet durch die großen Matiemiſſtonen des eigenen Landes und die noch unverkauften Blocks deutſcher Anleihen. Selbſt ameri⸗ kaniſche Bankiers haben in den letzten Wochen die Aufnahmefähigkeit überſchätzt und waren ſehr erſtaunt, als ſie das Leerwerden der ein⸗ heimiſchen Kanäle zwang, die angebotenen Stücke in großen Beträgen in ihr eigenes Portefeulle zu nehmen. Zwar wurden letzthin Ver⸗ ſuche gemacht, dieſe Reſtbeſtände an den Mann zu bringen, wobet man ſich nicht einmal ſcheute, wiederholt zu inſerleren, und zwar Emif⸗ ſionen, die man vergeſſen hatte und längſt untergebracht wähnte, aber der Erfolg muß auch hierbei ausgeblieben ſein, denn über einige ſchüchterne Verſuche war man nicht herausgekommen. War hiermit auch für die Schuldner keinerlei Nachteil verbunden, ſpwett bie Emiſſionen feſt übernommen waren, ſo iſt es doch erklärlich, daß man drüben vor weiteren Anleihen zunächſt einmal reinen Tiſch machen will. Abgeſehen von allem dieſem ſptelt natürlich auch die Notenbankenpolitik, über die ja ſchon genug berichtet wurde, eine weitere Rolle. Unb Holland, das ſonſt noch als Hauptgeldgeber auftrat, war ja auch ſonſt nur Mitläufer; waren nicht beſondere wirtſchaftliche Be⸗ ztehungen zum Geldnehmer vorhanden(Nachbarſchaft), ſo hat es ſich bisher bis auf den Pfandbriefmarkt eine Reſerve auferlegt, die die Geſamt⸗Kapitaleinfuhr nie ſonderlich beeinflußt hat. Wenn Hypo⸗ thekenbankausgaben auch diesmal fehlten, ſo lag das wohl mehr an den Emittenten ſelbſt. Das Wohnungsbaukontingent von 104 Mil⸗ ltonen liegt bis aus einen kleinen, im Junt angegriffenen Betrag, noch faſt unberührt da, aber gerabe hierbei kommt es darauf an, dis günſtigſte Konjunktur auszunutzen, ſchon im Intereſſe des Inlands⸗ abſatzes, ber durch Verteuerungen des Auslandskredites nicht noch weiter verſchlechtert werden darf, wie er ohnehin ſchon iſt. Ueberdſes wurde Holland ja im Jult in Anſpruch genommen durch 2 Millionen Aktien der Vereinigten Korkinduſtrie und zwei heimliche Emiſſionen von Hagen und Mainz, welch letztere als reine Inlandsanleihen z. T. Unterkunft im Ausland geſucht und gefunden haben. Wir erwähnen alſo für diesmal nur: Schuldner: Betrag in Zins Kurs Laufzeit Pr Hoſpital Recklinghauf e 7 90 1948. oſper Hoſpital Reckünghauſen v. G. v. Er en 8 015 Köln 6,25 7 v. 1 99 v 8. 1988 Urſulinerinnen Düren 0,120 7 v. H. 99 v. H. 1888 Das ſind umgerechnet 148 Millionen, dazu kommt bann nuch das Schulpſcheindarlehen der Nordſüdbahn A.., Berlin, in Höhe pon 2,5 Millionen Dollar, mit 1jähriger Laufzeit. * Die AG. für Verkehrsmeſen erhält das afghaniſche Eiſenbahn⸗ monopol. Wie dle Konzernverwaltung mitteilt, hat die Tochtergeſell⸗ ſchaft Allgemeine Baugeſellſchaft Leuz u. Co. in Berlin von der aflhaniſchen Regierung eine Option ſowohl auf den Bau wie auf den Betrieb ſämtlicher öffentlicher Eiſenbahnen in Afghaniſtan er⸗ halten. Die Ausführung des großen Planes ſoll gemeinſchaftlich mit der Dyckerhof u. Wittmann Ach. geſchehen. Die Vorarbelten durch die Ingenieurkommiſſion werden in den nächſten Tagen aufgenommen. * Vollſtändiger Verluſt des Ack. der Eiſen⸗ und Stahlwerks Krone AG. in Velbert. Das Unternehmen, das in der Juflationszeit am Markt für unnotierte Werte eine merkwürdige Rolle ſpielte, weiſt für das letzte GJ. über den Verluſt des Ak. hinaus einen weiteren Verkuſtſaldv aus. Aus dem Vorfahre iſt ein Verluſt von 49 403 R. übernommen worden. Für Handlungsunkoſten waren für das letzte GJ. 22 727 R. aufzubringen. Dagegen mußten auf Anlagen mit Rückſicht auf die fortſchreitende Entwertung infolge Stilliegens des größten Teils der Betriebe 46073 R. abgeſchrieben werden, ſo daß ſich ein Geſamtverluſt von 337 892 R. bei einem An von ledig⸗ lich 470 000.“ und 32 488 N. Rücklagen ergibt. Das A gzefindet ſich faſt ganz im Beſitze des Kom.⸗Rats Adolf Hanau⸗Düfſeldorf (Rheinhandels⸗Geſellſchaft). 5 Keine Dividende der R. Friſter Ach. in Berlin⸗Oberſchöneweide, Nach dem der HV. am 11. Auguſt vorzulegenden Geſchäftsberichk für das Jahr 1927 erzlelte die G. einen Reingewinn von 134 640 (320 022).. Die Handlungsunkoſten betrugen 1 688 819(1 539 150 Reichsmark und die Abſchreibungen 24777(444055) RI. Der ſich aus der Vermögensaufſtellung ergebende Reingewinn ſoll vorgetragen werden. Ein Gewinnanteil gelangt nicht zur Ausſchüttung(I. V. 5 v. H. Dividende), Die Ausſichten für das neue Ge. werden günſtig beurtellt.. Eine deutſch⸗amerikaniſche Getreidehanbels⸗Geſellſchaft in Ham⸗ burg. Dem Vernehmen nach iſt unter der Firma A. G. für Wa⸗ ren⸗ und Produkten handel von der Chicagoer Getretde⸗ firma Uhlman nun, Grain u. Co. und der Seehandel s Ach, in Hamburg mit vorläufig 250 000, eingezahltem Kapital ein⸗ Unternehmen gegründet worden, das ſich zwar den allgemeinen Wa⸗ renhandel vorhehält, vornehmlich aber ſich dem handels rechtlichen Lieferungsgeſchäft in Getreide, mie es ſeit kurzem in Hamburg wieder eingeführt iſt, zuzwenden will. Damit tritt übrigens unſeres Wiſſens zum erſtenmal eine amerikaniſche Großhandelsfirma als Unter⸗ nehmerin und Geſellſchaftsgründerin in Deutſchland auf, Dem AR. werden angehören der bisherige Lelter der Seehandels⸗AG., Wilhelm Cohn, als erſter Vorſitzender und der Präſident der amerkkaniſchew Firma, Fred Uhlmann. 5 * Tonfilmpläne bei Polyphon? Im Zuſammenhang mit der ſo⸗ ehen durchgeführten Fapitalserhöhung der Polyphonwerke und die Einführung ihrer Aktlen an der Amſtevdamer und Londoner Bürſe wird betont, daß ſich das Unternehmen ernſthaft mit dem Plan be⸗ ſchäftigt, in ſein Arbeitsbereich auch den Tonfilm aufzunehmen. Wie es ſcheint, handeft es ſich aber um kein deutſches Tonfilm⸗ verfahren, das übernommen werden ſoll. Viekmehr ſpricht man vw dem amerikaniſchen Syſtem der Victor Talking Machine u. Co, das bisher in Deutſchland noch nicht untergebracht ift,„ —— * Extradividenden in Amerika.— Ueber 100 Mill. Dollar bei 57 Geſellſchaften. Viele amerikaniſche Geſellſchaſten haben in der erſten Hälfte des laufenden Jahres mit Rückſſcht au die ungünſtige Geſchäftslage und die verſchärften Konkurrenzverhäl lh eſſe ihrs Diyi⸗ dendenausſchüttungen herabgeſetzt. Dieſer Ausfall iſt jedoch durch die liberale Dividendenpolittk der finanziell erfolgreichen Geſellſchaftem mehr als ausgeglichen worden, In der erſten Jahre s hole haben in den Vereinigten Staaten 57 Geſellſchaften zufſammen nicht weniger als 106,3 Mill. Dollar an Extradividenden ausgeſchü tek. Die General Motors Corporation ſteht mit einem Betrage von 348 Millionen an der Syltze der Liſte. Es ſolgen du Pont de Nemour mit 0,3 Mig, die General Eleetrie Co, mft 7,2 Mill., die Standard Oil of New Jerſey mit 6 Mill., die Inland Steel mit 5 Mill Standard Oll of Indlauſg mit 46 Mill, United Fruit mit% Mi Eaſtman Kodak mit 3,1 Mill. und Naſh Motors mit 2, Mill Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas 8 Neue Mannheimer Zeitun„ M. b. H. Mannheim, E 6, 2 1 0 Dixektſon Heidſugud Heyme, Chefredgiteur: Kurt ftiſcher, z. It. im Urlaub— Berantwortl, Madakteure; für Polti; H. A. Melßner— Feuilleton: Dr. S, Kayſer— Komimunalvolſftt u, Lokaſes Richard Schänfelder— Sphrſ und Neues guts aller Welt; Willi Miſfer Haudelsteſl Kurt Ebnef Gericht und aſſes llebriae i, Be R. Schänſelden Auseigen„B Joe, Faude 8 e aa Veter Nixjus G. m. B. H D 6, 911 Tel. 26796 Wunelm Müller 5 Tel. 1836 dureh dis Kurverwaftung Bad eschriften Seite. Nr. 870 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 10. Auguſt 1928 Vekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill 80(Nachdruck verboten.) »Sagen Sie, ich ſei ausgegangen“, ſagte ich. Der Diener ging. Gleich darauf ſah ich den König Leopold die Straße cheruntergehen, eine Liſte in der Hand, in der er las und durch das Glasfenſter des blanken Kupees, das dort an der Straße wartete, erblickte ich eine weißbehandſchuhte Hand, die eine Zeitung hielt, und ein Stück Zylinder glänzte dort. Himmelreich ſchob ſeine lange knochige Geſtalt auf den Bock hinauf, und es fiel mir ein, daß derſelbo Mann in ſeinem engen ſchwarzen Gehrock auch als Leichenbitter die Leute zu den Beerdigungsfeierlichkeiten einzuladen pflegte. „Er wird zu dem meinen auch herumgehen.I Meines wird im Dezember ſein!“ dachte ich. Und ich nahm mir vor, meinen Bekannten die Kranzſpenden zu erleichtern, in⸗ dem ich ſie mir im voraus verbat. Ich konnte ganz ruhig an dieſes Ausklingen denken. Jetzt kamen die Frauen zu mir. Neugierig die jungen, die älteren milddenkend, ſie erkundigten ſich nach meinem Befinden mit gütig⸗mütterlichem Blick. Dieſe Beſuche waren mir ſchrecklich und ich verleugnete mich zuletzt. Wozu? Im Dezember war ich fertig mit allem, auch mit ſolchen Rück⸗ ſichten. Ich ſchaltete alle Gedanken und Erinnerungen, die mit der Vergangenheit zuſammenhingen, aus. Aber das demütigende Ende, dieſer letzte Tag ſtand immer wie eine Schmach unaus⸗ gelöſcht vor mir. Ich hatte mich verändert, ohne daß ich es wußte, vielleicht mich nur verinnerlicht.— Auch Egon hatte eine Wandlung durchgemacht. Mochte er zum Liebhaber ge⸗ boxen ſein und ſich zum Ehemann weniger eignen, in dieſer Zeit, ehe das Kind erwartet wurde, bewies er mir gegenüber eine ſoſche rührende Aufmerkſamkeit und ein ſolches Zart⸗ gefühl, daß ich ihm vieles abbitten mußte. Jebte ich damals? Dachte, empfand, fühlte ich noch etwas? Ich weiß es nicht mehr. Ich erwachte des Nachts und glaußte, in einem Sarg eingeſperrt zu liegen, ich fühlte meinen Kopf an den Deckel ſtoßen. Ich war in einem Zuſtand derartiger Zerriſſenheit, daß ich an Selbſtvernichtung dachte. Meine Gedanken bewegten ſich nur noch um das„Wie“. Aber ich fühlte keine Kraft in mir zu irgendeiner Tat Ich war zerbrochen Ich verſuchte mich gewaltſam zu irgendeiner Lektüre zu zwingen, ohne daß meine Gedanken auch nur einen Augen⸗ blick von ihrem Ziel abgezogen wurden. Ich ſtickte duftige Mullkiſſen dutzendweiſe und Lampenſchirme. Als alle meine Seſſel und Sofas damit verſehen waren, wuchſen ſie in Tante Erneſtes grünen Salon hinein und erhellten ihre altmodiſchen Räume. Durch die Lampenſchirme fanden wir uns wieder. Sie wurden allgemein bewundert von den Damen. Wie ein⸗ fach es doch eigentlich iſt, Menſchen zu gewinnen Ich arbeitete fieberhaft, über die Näherei gebeugt. Mein Kopf war leer, ich vermochte nichts anderes mehr zu denken, zu wünſchen und zu hoffen, als das Ende dieſer ganzen Zeit. f 4.** ——„—᷑ lieren.“ Der ſechſte Dezember kam heran und die Geburt vollzog ſich ſo raſch, daß man weder einen Arzt noch die weiſe Frau hatte auffinden können. Das Kind kam faſt ohne Hilfe zur Welt, ein kleiner blonder Junge, der vier Pfund wog und kräftig ſchrie. Nach drei Wochen ging ich in meinen Pelz gehüllt im Garten ſpazieren. Das Kind war geſund und ich lebte. Alles war vorbei. Egon war ſtolz auf den Jungen. Ueber dem Bett des Kindes reichten wir uns die Hände.„Wir wollen ihn recht verwöhnen, dieſen Prinzen. Was für feine, niedliche Hände er hat. So mußt du ausgeſehen haben als Kind.“ Er wollte das Kind malen laſſen, als es noch im Steckkiſſen lag, er ließ ſich nur mit Gewalt davon zurückhalten. 1 „Das Kind hat ja noch keine Seele“, ſagte ich. „Nun fa, warten wir auf ſeine Seele“, ſagte der glückliche Vater.„Ich nehme es auch ohne dieſes Zubehör.. Du haſt ein bißchen viel davon mitbekommen.“ Und er küßte mich auf die Stirn. Ich ſchloß die Augen, ein leichter Schauer lief mir bei dieſem Kuß über den Nacken.„Ich will mir's ab⸗ gewöhnen“, ſagte ich.„Man muß robuſter ſein fürs Leben—“ Ich gab mir Mühe, wieder wie einſt zu werden. Oft glaubt man ſelber es zu ſein, wenn man ſich lachen hört. Aber man iſt es nicht mehr. Ich fühlte in mir die Zerſetzung. Ich konnte dieſes Kind nicht anſehen, ohne daß es mir heiß aufſtieg. Du armes Kind, dachte ich. Niemand hat dich gewünſcht, niemand ſich auf dich gefreut Ich ſuchte alles wieder gutzumachen, indem ich mich nur mit dem Kind beſchäftigte. Die vielen wilden, verzweifelten und verweinten Nächte hatten ihm geſchadet. Es war ein ſtilles, mattes Pflänzchen, das ſo rührend geduldig in den Kiſſen lag. Es ſchaute mich mit ſeinen großen, hellen, klaren Augen an, ſo wiſſend, ſo alt..„ daß mich ein Fröſteln über⸗ rann wenn ich mich angſtvoll über ſein Köpfen beugte. Dieſe ganze Zeit während ſeines Daſeins iſt für mich wie mit einem dunklen Schleier bedeckt und wenn ich davon ſpreche, ſcheint er ſich von neuem herabzuſenken und alles einzuhüllen, was ich fühle und denke. *** „Ich weiß nicht, das Kind gefällt mir nicht“, ſagte Tante Erneſte, die zuweilen nach ihm ſehen kam. Sie war die Patin des Jungen und kam jeden Nachmittag herüber⸗ gefahren. Sie ſaß mit ihrem verknitterten Baſtkleid, das mit roter Seite und Spitzen verſchwenderiſch garniert war, an der kleinen roſa ausgeſchlagenen Wiege und bewegte ihren Sonnenſchirm vor dem matten Köpfchen des kleinen Jungen hin und her mit bekümmertem Geſicht.„Ihr müßt den Doktor kommen laſſen!“— Wir hatten den Arzt faſt jeden dritten Tag. Egon meinte, wir ſeien zu ängſtlich. Wir hatten meine alte Kinderfrau vom Rhein unter großen Umſtänden herbeigeholt. Die alte ſechzigfährige Frau nahm ſich des Jungen mit Eifer an, aber er wollte nicht ge⸗ deihen. Ich beſtand darauf, ihn ſelbſt zu nähren. Die Kinder⸗ frau ſaß immer kopfſchüttelnd dabei, wenn er ſeine kargen Mahlzeiten bekam... Sie war für eine Amme, der Sani⸗ tätsrat war für eine Amme und Egon war ſchon aus Eitel⸗ keitsgründen dafür. Wenn er mich in meinem weißen Schlaf⸗ rock ſah, rief er:„Um Gottes willen, was für einen Umfang haſt du angenommen, du wirſt deine zierliche Taille 1 ,. Plötzlich geht das Licht aus! Größte Verlegenheit! 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Ich begann mich kräftiger zu ernähren, Eiſen und Mix⸗ turen einzunehmen, aber das Kind nahm nicht zu. Es dämmerte immer vor ſich hin. Ich las in mediziniſchen Büchern vieles über Vererbung. Jetzt ſchleppte ich ſolche Bücher aus allen Bibliotheken heim. Ich wollte einen Anhalt dafür finden, weshalb dieſes Kind nicht lebensfähig wäre. Der Sanitätsrat gab mir ausweichende Antworten. Er hatte es immer eilig, wenn ich ihn auf dieſe Fragen brachte und ſtand ungeduldig, die Uhr in der Hand.„Um Ihnen das verſtändlich zu machen, müßten Sie Medizin ſtudiert haben, gnädige Frau“, ſagte er.. Nun wollte ich Medizin ſtudieren, ich lernte ſogar Latein. Wenn ich mit einem Mediziner zuſammentraf, verwickelte ich ihn in fachmänniſche Geſpräche. Ich glaube, ſie verwünſchten meine Gründlichkeit und Ausdauer und ſchließlich flohen ſie mich. Dieſe abwartende Stille in unſerem Hauſe, das bange Schweigen, das auf uns allen lag, hatte ſich ſogar auf die Dienerſchaft ausgedehnt. Man ging bei uns nur noch auf den Zehenſpitzen, um das Kind nicht im Schlaf zu ſtören. Egon machte es„keinen Spaß mit dieſem Jungen“. Er hatte ſich einen robuſten Prachtbengel gewünſcht, mit dem man renommieren konnte. Dieſes kleine hin und her flakernde Lichtchen ohne Leben enttäuſchte ihn...„Das könnte gerade⸗ ſogut ein Mädel ſein.“— Ich kam nicht mehr aus den Klei⸗ dern des Nachts und am Tag nicht zur Ruhe. Mein Puls flog immer wie im Fieber. Ich magerte plötzlich ab. Ich hatte dieſes Kind auf dem Gewiſſen. Es mußte leben bleiben. Ich kämpfte mit dem Sanitätsrat, der mir nicht mehr erlauben wollte, es noch zu nähren.„Nehmen Sie ſich eine bralle Amme“, ſagte er,„die kann das viel beſſer. Für Ste iſt Ruhe jetzt das beſte..“ Ach Ruhe! Jetzt, wo das Kind jeden Morgen mit dieſem ſchrecklichen gellen Schrei aus dem Schlaf auffuhr, der mir durch alle Glieder ging. Auch Egon beſtand auf der Amme. Schließlich rief er Tante Erneſte zu Hilfe. „Eine Amme, muß herbei, und zwar ſofort!“ Sie ſagte das mit einem ſo unerbittlichen ernſten Aus⸗ druck, daß meine egviſtiſchen Wünſche, das Kind allein zu erhalten, zuſammenſanken.. Noch an demſelben Abend brachten ſie mir eine Elſäſſerin, die mit einer Offiztersfamilie nach Dublin gekommen war. Das Kind war an Herzkrämpfen geſtorben und ſo war ſie wieder frei. Der Sanitätsrat hatte die Amme unterſucht, ſie war geſund und Herzkrämpfe waren nicht anſteckend. Egon war erleichtert und die Amme trat ihre Stellung ſofort an. Das Kind war zum erſtenmal ruhig und ſchlief durch. (FJortſetzung folgt) Wer elegante Wäsche t und sie erhalten will Wäscht mit Persil 1 in kaltet Persillauge leidu durchziehen in kaltem Wasser. etwas Küchenessig bel⸗ Mittelstraße Leidhatbaus mit 2 Läden bei Mk. 25000.— Anz. ſof. zu verk. Immobilienb. Th. Schmitt, N 5, 7 28 i eee Rentenhaus in guten Zuſtande, Preis Ark. 65.000.— zu verkonfen. Anz. Mk. 15.0½00.—, günſt. 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Ein reiches Dorf, einſt zum Stüber Cent gehbrend, war es der Pfalz untertan und der Sitz eines pfälztſchen Forſt⸗ meiſters, während nur eine halbe Wegſtunde tiefer am Schwarzbach die alte Feſte und Amtskellerei Schwarzach lag, in der der Centgraf wohnte und in deſſen Dienſtraum die Centſtube war, wo die Centſchöpfen über die Schickſale der Cent berieten. Die Gegend im kleinen Odenwald blieb von den Kriegswirren zum größten Teil unberührt, wenig⸗ ſtens erzählen die Akten nur ſehr ſpärlich davon, aber mehr von den kleineren Sorgen der Verwaltung. Ein lebhafter Verkehr der auf den Landſtellen wohnenden Beamten mit denen in den Städten Mannheim und Heidelberg war im Schwange und hielt Beziehungen aufrecht. Das Verhältnis der Beamten zu den höheren Behörden war ein herzliches, was zum Beiſpiel aus einem Privatbrief vom 10. März 1781 hervorgeht, in dem ein Vermeſſungsbeamter G. A. Meyer in Eberbach an den Oberrenovator Dewarat ſchreibt, er möge dem Boten mitteilen, wo„müncher teroque karthen“ zu haben wären, und in einem ſpäteren Schreiben vom 19. Mai des gleichen Jahres bedankt ſich G. A. Meyer„Für die über⸗ ſandten teroque carthen vorrath danke vorderſamſt, meine Verbindung dagegen werde einſtweilen der alten Schuld bei⸗ ſetzen bis ich Gelegenheit haben werde meine reelle Dank⸗ pflicht zu bethätigen, nun zur Hauptſache“.(Es folgt nun die Rienſtliche Mitteilung.) Auf der Höhe, wo der Blick ſchweift bis zum Kompaß des Kraichgaus und hinab auf die Dörfer am Ufer der Schwarz⸗ hach und bis zu dem Bauland und Buchfinkenland ſtand die Wiege der Auguſte Pattberg. Am 24. im Hornung 1769 wurde dem kurpfälziſchen Forſtmeſſter Kettner ein Töchterlein geboren, das in der katholiſchen Pfarrkirche zu Neunkirchen getauft wurde. Der Forſtmeiſter wohnte in dem Jagd⸗ ſchlößchen Karl Theodors, das leider abgeriſſen wurde, wie der Herr Bürgermeiſter Brenner von ſeinem Bater noch weiß, es ſtand in der Nähe des evangeliſchen Schulhauſes und heute noch nennt man die Oberdörfer in Neunkirchen„die Schloßbauern“. Unter ſorgender liebender Erziehung durch die Mutter wuchs die kleine„Guſtel“, wie das Mädchen bei den Ihren genannt wurde, auf.(Die beſte Beſchreibung des Lebens der Dichterin hat Prof. Steig⸗Berlin in den Heidelberger Jahr⸗ Hüchern VI, 1 hinterlaſſen, der im folgenden manches ent⸗ nommen iſt.) Ein Bild jugendlicher Schönheit; wie Milch und Blut das Geſicht und neben blauen Augen, lange weiß⸗ blonde Locken. Ihre Brüder waren ihre Spielgeſellen, mit denen ſie um die Wette ritt und ſchoß und in den Burgen der Umgebung herumſchlüpfte, auf waldüberdachten Pfaden ging, und ben Sagen und Liedern des Volkes lauſchte. Oft bewunberte ſie die Mädchen und Burſchen beim Tanz unter der Linde, wenn die alten Bauerntänze erwachten zur Som⸗ merszeit, wenn die Heckenroſen blühten und der Schlehdorn in Weiß gekleidet ſtand. Und die Erinnerungen ſind ihr treu geblieben und haben ihre Feder geführt, als ſie in reiferen Jahren die Sttten und Bräuche des Odenwalbes nieberſchrieb, um ſie der Nachwelt zu erhalten. Die Mutter gab der jungen Tochter„literariſchen Sinn und poetiſche Begabung wie ein freundliches Muttererbe mit“. Schon das Kind Guſtel macht kleine Gedichte, die ſte an feſt⸗ lichen Tagen ihren Lieben ſchenkt, leider ſind uns dieſe alle verloren gegangen, erſt die ſpäter gedruckten Lieder ſind in die damaligen Jagdzettungen aufgenommen worden, denn manches gute Jägerliedlein ſtak in der Sammlung. Als Neunzehnfährige vermählte ſich Auguſte von Kettner mit ihrem Geſpielen aus ſonniger Jugendzeit Arnold Hein⸗ rich Joſeph Pattberg aus Neckarelz, der Amtskeller in Neckarelz war, d. h. erſter Verwaltungs⸗ und Juſtizbeamter. Am 16. Juni 1788 wurde der Ehebund in der Neunkirchener Kirche geſchloſſen, wobei Hofgerichtsrat Stockmar⸗Heidel⸗ berg und der Profeſſor der Medizin Zuecarini⸗Heidel⸗ berg als Trauzeugen ins Kirchenbuch vermerkt wurden. Das Elternhaus auf ſteiler Berghöhe trauerte um das freunbliche liebe Kind, das nun als junge Frau ihrem Gemahl in des Neckars freundliche Tal nach Neckarelz folgte, wo ſie im Amtshaus eine neue Heimat fand. Des Forſtmeiſters Töchterlein hatte keinen ſchlechten Tauſch gemacht. Hier war der Fluß, auf dem die Schiffe tal⸗ wärts zogen und die Schiffreiter auf dem Leinpfad die Kähne gen Berg brachten, hier floß die Elz in den Neckar, es war nicht weit nach Mosbach und das Amthaus ganz in der Nähe des alten„Templerhauſes“ wie der alte trutzige Bau em Volksmund heißt. Im großen Garten, der um bas Amts⸗ haus lag, dufteten Roſen in ſchönen Lauben, ein freundſchaft⸗ licher Verkehr mit den Bekannten brachte immer Leben in das große Haus. Die Zeiten wandeln ſich. Napoleon wirbelt die deutſchen Beſitzverhältniſſe durcheinander und durch den Reichs depu⸗ tattonshauptſchluß kommen die Aemter Mosbach und Boxberg an das Fürſtentum Leiningen und der Gatte erhält den Titel eines wirklichen Hofgerichtsrats. Bei der Neuorgantiſation der Leiningenſchen Behörden wurde Pattberg erſter Rent⸗ amtmann des Rentamtes Mosbach bis er 1821 aus Leiningen⸗ ſchen Dienſten trat. Im folgenden Jahre kam der harte Ab⸗ ſchied aus Neckarelz. Der Hofgerichtsrat zog mit feiner Familie nach Heidelberg, doch die Sehnſucht und das Heimweh lebten in der Seele der edlen Frau und wurden ſtärker noch als Pattberg am 27. November 1829 ſtarb. Ein Schlaganfall im Jahre 1842 brachte der Witwe viel Ungemach, doch ſie trug ihr Schickſal in Ergebenheit, weilte mit ihren Gedanken immer im Odenwald, ließ ſich von ihren Briefen und Blättern vor⸗ leſen und entſchlief ſanft wie ein Kind am 4. Juli 1850. Ihr Grab liegt neben dem ihres Gatten im ſchönen Friedhof in Heidelberg. Efeu bedeckt das Grab und umrankt das ſteinerne Kreuz, das am Kopfe eine Leier trägt. Die Inſchrift lautet: Der geliebten Mutter! Eliſabetha Auguſta Wittwe des 7 Hofgerichtsrat Pattberg geb. von Kettner a. 24. Feb. 1769 geſt. a. 4. Juli 1850 weiht dieſes Denkmal die Kindliche Liebe und Dankbarkeit. Während Auguſte Pattberg noch in Neckarelz war, flat⸗ terte ihr eines Tages ein Aufruf Brentanos ins Haus zur Sammlung von Volksliedern zwecks Herausgabe eines Buches. Sofort iſt die Frau Hofgerichtsrat bereit mitzu⸗ arbeiten und überſendet am 5. Juli 1806 einige Lieder an Clemens Brentanv. Prof. Steig geht in ſeiner Abhandlung auf die Angewohnheit Brentanos ein, Journale zu gründen, ohne als ihr Redakteur tätig zu ſein, um darin die ihm zugehenden Sagen und Erzählungen, die in der Liederſamm⸗ lung nicht Aufnahme finden können, zu veröffentlichen; in Heidelberg findet ſich ſchon ein ſolches. Unter der Leitung von Prof, Schreiber erſcheint bei Mohr und Zimmer die Wochenſchrift von 18041808. In ihr finden wir Arbeiten der Pattberg, die für die Volkskunde von außerordentlicher Bedeutung ſind. Da erzählt die Odenwälderin von den Sa⸗ gen, die ſich um die Veſte Schwarzach ſpinnen, die Minneburg⸗ ſage und die Sage von der Ruine Stolzeneck erſcheinen in den Spalten der Zeitſchrift, ebenſo die Sage vom Wimpfener See. Von alten Volksbräuchen im Neckartal bringt uns ihre Feder Kunde vom Tanz um den Lindenbaum und vom Som⸗ mertag, vom Eierleſen, wie es im Neckartal beſonders ge⸗ pflegt wurde. Wichtig aber iſt Frau Pattberg als Sammlerin von Volksliedern, als Freundin der Romantiker Arnim und Brentand. Im Wunderhorn erſcheinen von ihr einige Lieder, die ſie dem Volke ablauſchte, z. B. Bald gras ich am Neckar, Bald gras ich am Rhein Gine Einſendung der Frau Pattberg betitelt: Lenore Es ſtehen die Sternlein am Himmel Es ſcheinet der Mond ſo hell Wie reuthen die Toten ſo ſchnell entfachte einen Streit unter den Gelehrten, der noch nicht entſchteden iſt, denn es wurde der Frau Pattberg vorgewor⸗ fen, Lenore wäre eine Nachdichtung des Bürgerſchen Liedes: Lenore, doch ſind der Verlauf und der Ausgang beider Dich⸗ tungen ſtark verſchtieden, denn die Lenore der Paättberg geht nicht mit dem Toten, ſondern läßt ihn allein wieder ziehen Mit dir kann ich nicht reuthen, Dein Bettlein iſt nicht breit, Der Weg iſt auch zu weit. Allein leg du dich nieder, Herzallerliebſter ſchlaf Bis an den füngſten Tag. Dieſe eigenhändige Niederſchrift ber Pattberg hat Brentano geändert a Es ſtehn die Stern am Himmel Es ſcheint der Mond ſy hell Die Todten reiten ſchnell und das Gedicht in das Wunderhorn aufgenommen mit dent Vermerk g Lenore 5 (Bürger hörte bieſes Lied nachts in einem Nebenzimmer) Auch für die Kinderlieder, die dem Wunderhorn als Sonderabſchnitt beigefügt ſind, durfte Auguſte Pattberg einige Beiträge liefern und ſo können wir Odenwälder ſagen, daß auch wir ein gutes Teil haben an der Sammlung des Knaben Wunderhorn. a 8 8 Wenn auch die Literaturgeſchichte unter den Romantfkern dieſe edle Frau nicht nennt, wenn ihr Name auch nahezu ver⸗ geffen iſt auf den Berghöhen des Odenwaldes, ſo wollen wir ihrer doch gedenken, denn auch ſie gehört in jenen Kreis der Romantiker, die uns wertvolles Volksgut erhalten haben und auch ihr gebührt ein Ehrenplatz neben Gebrüder Grimm, Arnim und Brentano und alle die andern, von denen wir als Romantlker ſprechen. a Literatur Dr. Gerda Mertens„Die Geſchichte eines fungen Mädchens“ Von Kitty Kornitzer, Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. Das Erſtlingswerk einer jungen Wienerin. Mit feinſtem Verſtändnlß und liebevoller Einfühlung ſchildert die Verfaſſerin die ſeeliſchen Kämpfe eines fungen Mädchens unferer Tage. Ohne Prüderſe und ohne Schönfärberei werden die Nöte der zum Weibtum Erwachenden därgeſtellt. Mit wenigen Strichen zeichnet Kitty Kornitzer die Kriegs⸗ und die Nachkriegszeit mit ihren Leiden und Entbehrungen. In dieſen böſen Tagen wächſt ein neuer Mädchentypus heran, der weder beſſer noch ſchlechter iſt als der frühere, ſondern eben anders, Dieſer Typus iſt verkörpert in Gerba Mertens, einer trefflichen Ver⸗ kreterin des neuen, werktätigen Weibes, das ſich von Vorurteilen ge⸗ löſt hat, ohne Nei zu werden oder den weihlichen Reiz zu ver⸗ ktleren. Wie dleſes ſtarke, liebenswürdige Mädchen dazu gebracht wird, den Wert der Ehe zu erkennen, wird überzeugend ausgeffſhrt. Auch die übrigen Geſtalten des Buches ſind gut geſehen. Ein Buch für das heutige Geſchlecht, knapp, herb, ſicher. —————— ——— n—— Enthalten die Epen Homers Wahrheit boͤer Bichtung? Von Profeſſor Dr. Wilhelm Dörpfeld Die beiben altgriechiſchen Epen, die uns unter dem Namen Homers überliefert ſind, beſingen bekanntlich zwei Epiſoden des Zuges der Griechen gegen Froſa: die„Ilkas“ die Ge⸗ ſchichte vom Zorn des Achill und ſeinen ſchlimmen Folgen, die „Obyſſee“ die Irrfahrten und die Heimkehr des Odyſſeus. Nach der Anſicht der meiſten Homerſorſcher von heute ſind beide im achten oder ſiebten Jahrhundert, alſo etwa 500 Jahre nach dem um 1200 erfolgten Trofaniſchen Kriege entſtanden. Sie ſollen keine geſchichtlichen Wahrheiten enthalten, ſondern nur Sagen und Mythen einer weit entfernten Vergangenheit. Man beurteilt ſie ähnlich wie die Tragödien des fünften Jahr⸗ hunderts, die noch nie für geſchichtliche Urkunden gehalten wurden, ſondern ſicher alte Sagen und Mythen im Gewande ihrer Gegenwart darſtellen. Eine ſolche Beurteilung der homeriſchen Epen gab es aber im Altertum noch nicht. Die großen Hiſtoriker der klaſſiſchen Zeit ſahen in ihnen eine Darſtellung der älteſten griechiſchen Geſchichte. Sie zweifelten nicht daran, daß Agamemnon und die anderen achäiſchen Helden wirklich den Zug nach Trofa un⸗ ternommen hatten, um Helena zurückzuholen, Und daß ſie Troja tatſächlich erobert und die Geraubte wieder heim⸗ gebracht hatten. Dis kritiſche Wiſſenſchaft des vorigen Jahr⸗ hunderts hat aber bieſe Beurteilung Homers und ſeiner Epen zérſtört. Wer noch an die Wahrheit der von Homer beſun⸗ genen Geſchichten glaubt, gilt als„Homergläubiger“ oder als „Verächter der Wiſſenſchaft“. f Dennoch haben die Ausgrabungen der letzten fünfzig Jahre den Hiſtorikern des Altertums Recht gegeben. Seitdem Schliemann und ſeine Nachfolger die Paläſte und Gräber von Trofa und Mykene, von Tiryns und Pylos, von Kreta und Bhöotien und ſogar die Stadt Ithaka mit ihren Königsgräbern ausgruben und erforſchten, wiſſen wir, daß Homer uns die Geſchichte, Geographie und Kultur der von ihm beſungenen Zeit, nämlich die des zwölften Jahrhunderts, vollkommen richtig ſchilderte“ Von dem am Ende dieſes Jahrhunderts er⸗ folgten Einfall der Dorier, durch den alle jene Burgen und Städte zerſtört und ihre Bewohner vertrieben vurden, wiſſen die homeriſchen Gedichte noch nichts. Auch die ihnen zu Grunde liegende Geographie kennt noch nicht die großen Ver⸗ änderungen, die durch die doriſche Wanderung herbeigeführt wurden. Jerner ſtimmt die in ihnen geſchilberte Kultur der Achäer genau mit dem überein, was uns die Ausgrabungen an jenen homeriſchen Orten für die Kultur des zwölften Jahr⸗ hunderts lehren. Die Achäer hatten neben ihrer eigenen, aus ihrer nordiſchen Heimat mitgebrachten einfachen Kultur zum Teil die hohe mykeniſche Kunſt angenommen, die wir als phönikiſch⸗arabiſch nachweiſen können und die auch von Homer als Import aus dem Orient geſchildert wird. a 8— Dieſe volle Uebereinſtimmung zwiſchen den Ergebniſſen der Ausgrabungen und den von Homer beſchriebenen Ereig⸗ niſſen und Zuſtänden kann nicht, wie es meiſt geſthieht, durch die Behauptung erklärt werden, daß der Dichter abſichtlich eine um Jahrhunderte ältere Geſchichte, Geographie und Kultur geſchildert habe, denn ſo etwas tat kein Dichter des Altertums; ſie berechtigt uns vielmehr zu dem Schluß, daß unſere beiben Epen in jener Epoche entſtanden ſind, die ſie beſingen, alſo in der Zeit zwiſchen dem krofaniſchen Kriege und der doriſchen Wanderung. Wer ſich über dieſen Schluß und ſeine Grundlagen näher unterrichten will, findet weitere Angaben darüber in meinem Buche„Homers Odyſſee“(Ver⸗ lag Richard Ühde, München⸗ Gräfelfing). Sind die homeriſchen Gedichte aber unmittelbar nach dem Zuge der Achäer gegen Troja geſungen worden, ſo enthalten ſie zweifellos die wahre Geſchichte dieſer Zeit. Da die Sänger an den achäiſchen Königshöfen die Taten der Könige und ihrer Vorfahren in Liedern vorzutragen und ſo den Nach⸗ kommen zu überliefern hatten, konnten ſie unmöglich falſche Namen und unrichtige Ereigniſſe ſchildern, ſondern mußten ſich an die allen bekannten Tatſachen halten. Aber unſere beiden Epen, ſo pflegt man einzuwenden, können doch ſchon deshalb keine wirkliche Geſchichte überliefern, weil ſie es ſo darſtellen, als ob alle Taten der Menſchen von den Göttern gelenkt werden. Um dieſen Einwand zu widerlegen, brauche ich nur daran zu erinnern, daß auch in den alten Inſchriften Aegyptens und Meſopotamiens die geſchichtlichen Ereigniſſe vielfach als das Werk der Götter dargeſtellt werden, jene Ge⸗ ſchehniſſe aber trotzdem bei allen Geſchichtsforſchern als Geſchichte gelten. 5 5. 5 Als weiterer Einwand ward namentlich betont, daß im zwölften Jahrhundert unmöglich ſö große Gedichte wie unſere Epen verfaßt ſein können, weil dazu die Schreibkunſt nötig geweſen ſei, die den Achäern des zwölften Jahrhunderts an⸗ geblich unbekannt war; denn die Phönfkier, von denen die Griechen ſicher ihre Schrift erhielten, hätten ihr Alphabet erſt um das Jahr 1000 v. Chr. erfunden. Allerdings lieſt man dies noch heute in faſt allen Geſchichtswerken, aber ſchon die Hiſtoriker des Altertums haben uns überliefert, was jetzt auch in neuen Grabungen und Forſchungen beweiſen, daß nämlich die phönikiſche Schrift bereits um die Mitte des zweiten Jahrtauſend zu den Griechen gekommen und Jahr⸗ hunderte früher erfunden worden iſt. Darüber laſſen die neuen Inſchriften von Byblos, vom Sinai und von Süd⸗ arabien keinen Zweifel mehr. Hykſos geweſen, die neben der Schrift auch die hohe mykeniſche Kunſt aus Arabien und Phöntkien mitgebracht und den Grie⸗ chen und den anderen Bewohnern der Aegäis überliefert haben. Nach Homer ſtammt nicht nur die hohe mykeniſche Bau⸗ künſt, die er namentlich in Sparta und Scheria ſieht, ſondern auch jeder prächtige Kunſtgegenſtand, den er ſchildert, aus Phönikten und Aegypten. Dagegen kennt er an einigen achäiſchen Königshöfen, ſo in Pylos und Ithaka, eine einfache Kunſt der Achäer.. Niemand hat bezweifelt, daß an den Königshöfen des zwölften Jahrhunderts die Geſchichte der Könige nur in Lie dern den Nachkommen überliefert worden ſind. Aber die Sänger oder Barden jener Zeit ſollen nur kurze Heldeulieder verfaßt haben. Jetzt wiſſen wir durch die Ergebniſſe der Aus⸗ grabungen, daß die beiden großen homeriſchen Epen ſchon an den Höfen der achäiſchen Könige des zwölften Jahrhunderts geſungen wurden und daher namentlich das letzte große Er eignis dieſer Zeit beſingen, den Zug der Achter gegen Trofa. 5 Die homeriſchen Gedichte ſchildern alſo auf allen Gebieten den wahren Zuſtand ihrer eigenen Gegenwart, nämlich des zwölften Jahrhunderts und gewinnen dadurch weſentlich an Wert und Bedeutung. Sie werden für uns die älteſten Ur⸗ kunden der europäſchen Geſchichte, Geographie und Kultur Zugleich verlieren ſie aber nichts von ihrem dichteriſchen Werte, ſondern bleiben nach dem einſttmmigen Urteil aller Nationen poetiſche Meiſterwerke. Meines Erachtens ſind es die aus Arabien ſtammenden 3 zählt, daß im Haag denſelben Tag und Stund, 8 Senn Nr, dr. Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 10. Auguſt 1928 Leberſinnliches von berühmten Frauen Von Dr. Max Kemmerich⸗München Von großen Dichtern, aber auch von Staatsmännern und Feldherren kennen wir eine Fülle überſinnlicher Selbſt⸗ zeugniſſe. Heute ſei unſere Aufmerkſamkeit auf bedeutende Frauen gelenkt, deren Geltung in der Welt ſie wohl vor dem ebenſo beliebten, wie gedankenloſen Vorwurf der Hyſterie bewahrt. Beginnen wir mit der berühmten Schweſter Friedrichs d. Gr. der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, deren geiſtreiche und zugleich kritiſche Memoiren heute noch mit Rechte gerne geleſen werden. Sie war durch die Philoſophie der Aufklärung zu ſtark beeinflußt, um an Wunder zu glau⸗ ben, andererſeits zu wahrheitsliebend, um eine Tatſache einer Theorie zuliebe zu leugnen. Sie erzählt über das Erlebnis das Nachſtehende: „Die Zimmer des Erbprinzen beſtanden in zwei großen und einem daran ſtoßenden Kabinett; ſie hatten nur zwei Türen, die eine führte durch mein Schlafzimmer, die andere durch ein Vorhaus, wo ſich zwei Schildwachen befanden und ein Bedienter, der die Nacht vom ſiebenten auf den achten November(1733) daſelbſt ſchlief. Dieſe drei Leute hörten in dem großen Zimmer lange Zeit Gehen, darauf vernahmen ſie Gewinſel und endlich ein furchtbares Klagegetön. Mehrere Male gingen ſie hinein, ohne etwas zu entdecken; ſobald ſie das Zimmer aber verlaſſen hatten, ging der Lärm wieder an. Sechs Schildwachen, die ſich in dieſer Nacht ablöſten, machten alle dieſelbe Ausſage. Auf den Bericht, den man Herrn von Reitzenſtein davon machte, wurde die Sache ſtreng unterſucht, ohne daß man das geringſte entdeckte. Mir machte man dar⸗ aus ein Geheimnis. Einige Leute verſicherten, es ſei die weiße Frau, die meinen Tod anzeige, andere fürchteten, es möge dem Erbprinzen ein Unglück begegnen. Dieſe letzte Furcht wurde jedoch bald behoben, denn er kam den 11. No⸗ vember mit dem Markgrafen von Bayreuth zurück. Kaum waren ſie angelangt, ſo kam ein Kurier mit der traurigen Nachricht von dem Tode meines Schwagers, des Prinzen Welhelm, und ſehr ſonderbarer Weiſe war er in derſelben Stunde geſtorben, als in dem Schloſſe der Lärm vernommen worden war.(Vgl. Die Ausgabe der Memoiren bei Lange⸗ wieſche, Ebenhauſen, S. 345.) An derſelben Stelle(S. 295) finden wir einen analogen Fall der telepatiſchen Todesübermittlung. Es handelt ſich um die Wahrnehmung Grumbkows beim Ableben König Auguſts des Starken. Die Berichte der Markgräfin werden noch weit übertrof⸗ fen durch einen Brief der wackeren Liſelotte v. d. Pfalz (Ausgabe v. Künzel, 1919, S. 391). „Die Prinzeß von Tarent, meine Tante, hat mir ver⸗ da Onkel Landgraf Fritz umkommen als ſte im Vorhof mit meiner Tante ſpazierte.., ſie hatten einander unter dem Arm. Auf einmal ließ die Prinzeß von Tarent einen Schrei und ſagte, jemand drücke ihr den Arm abſcheulich. Man beſah den Arm, da ſah man vier Finger und einen Daumen markiert, ganz blau. Sie ſchrieb gleich auf, was geſchehen war, und ſagte dabei: Mein Onkel, Landgraf Fritz, muß tot ſein, denn er hat mir verſprochen, mir ganz gewiß Adien zu ſagen. Man ſchrieb es auf, es fund ſich hernach, daß er ſelbigen Tag um⸗ gekommen wäre.“ zu ergründen Gelegenheit hat, als den Neid. bei andern Mitſtrebenden. den Kuliſſen gerollt. Sein Kleid hat eine Bordüre von geſtickten Schlangen. trägt einen Turban, der mit Nattern umwunden iſt.“ allgemeinen nimmt man den Neid als eine notwendig mit Eine Erklärung vorſtehender und verwandter Fälle ſuchte ich in meiner„Brücke zum Jenſeits“(Alb. Langen) zu geben und möchte bemerken, daß man ihnen in Literatur und Leben weit häufiger begegnet, Der Neid Von Herbert Eulenberg Es giht wohl kaum eine Charakterſchwäche, die man als Künſtler und im Verkehr mit Künſtlern genauer kennt und Bei ſich wie Neid iſt ein Schwächezeichen, ein Mangel an Güte und Bruderſinn und Gemeingefühl. Er beherrſcht heute noch zahlreiche Menſchen, ja ganze Völker, und beſtimmt ſte in ihrem perſönlichen wie öffentlichen Ver⸗ halten, dieſer Seelenzwingherr und Verkleinerer. Von dem Dichter Raimund, der in Wien, einer Haupt⸗ ſtadt des Neides, nicht wenig unter ihm zu leiden gehabt hat, iſt er einmal im„Bauer als Millionär“ ſinnbildlich geſchil⸗ dert worden.„Der Neid kommt auf einer grünen Wolke aus Er iſt römtſch gekleidet, doch ganz 5 T Im dem menſchlichen Weſen verbundene Eigenſchaft hin, als eine 1 unzerſtörbare, unheilbare, böſe Mitgift unſeres Geſchlechtes, die den Menſchen im Gemeinſchaftsleben mit ſeinesgleichen angreift und überzieht, wie der Grünſpan alle kupferigen Gegenſtände roſtig macht. N Von einer Bändigung dieſes Wutweibes war im Abend⸗ land erſt mit dem Aufkommen der chriſtlichen Sittlichkeit die Rede. Doch auch da gelang es in der Wirklichkeit nicht, dem Neid zwiſchen den Menſchen und Völkern lange und dauernd Abbruch zu tun. Infolgedeſſen gewöhnte man ſich daran, den Nefd weiter als ein Beſtandteil, eine unablösliche Ingredienz der menſchlichen Natur zu dulden und Europa zur Herdſtätte des Neides zu machen, weit mehr noch als es dies vor der 5 angeblichen Einführung des Chriſtentums geweſen war. Seitdem wird ſo weitergewurſtelt und der Neid beherrſcht das Daſein des einzelnen wie das der ſämtlichen Völker Eu⸗ ropas noch derart, daß man auf ihm ein ganzes philoſophi⸗ ſches Gebäude aufrichten könnte, wie es ehedem Paul Ree, einer der vergeſſenen Freunde Nietzſches, auf der„Eitelkeit“ teil! tun wollte. Auch auf unſern Schulen, die bekanntlich noch immer den Moralunterricht verwerfen und nicht eingeführt haben, auch auf ihnen geſchieht nichts oder jedenfalls nicht viel, den Neid einzudämmen und zu beherrſchen. Im Gegen⸗ Durch das Zeugnis⸗ und Zeuſurenweſen, das man lei⸗ der nicht mit dem früher noch beliebten ſcheußlichen Einord⸗ nen der Schüler auf beſtimmte Plätze aufgehoben hat, wird der Neid noch mehr gehütet, ja gewiſſermaßen geheiligt. Da⸗ bei iſt dem Neid nirgends beſſer und entſcheidender beizu⸗ kommen, als in der Jugendzeit des Menſchen. Ein Kind, dem die Torheit des Neides klargemacht worden iſt, wird ihm ſpäter nie mehr verfallen, wie der roh auf den Wettbewerb eingeſtellte Schüler von heute. In der Religionsſtunde wird zwar unſern Kindern das Fundamentum der chriſtlichen Lehre beigebracht:„Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt!“, jene Urweisheit, die der Buddhismus noch zur Ehrfurcht vor Is der Late wohl vermutet. Sie wären ſogar noch weit bekannter, wenn nicht falſche Scheu und die Furcht, für anormal zu gelten, vielen den Mund verſchlöſſe. f Um einen der ſo häufigen Fälle von Telepathie unter Liebenden, die auch Goethe wohl bekannt war, handelt es ſich in den Lebenserinnerungen„Von andern und mir“ (München 1909) der Hellene von Dönniges. Hier weiß ſte von einem Zuſammentreffen mit Laſſalle, der be⸗ kanntlich ſpäter im Duell ihretwegen fiel, folgendes zu er⸗ zählen: Sie ging am Arm eines Herren, um den berühmten Volksmann im Gedränge eines Balles zu ſprechen.„Er iſt noch nicht hier.“„Das können Sie in dieſer Menſchenmenge nicht ſehen, nicht einmal ich, der ich doch ſo lang bin und die meiſten überrage.“—„Nein, aber ich habe noch nicht die merkwürdige Empfindung, die ſeine Nähe mir immer bringt.“—„Um Gottes Willen, Töchterchen, nur keine Ner⸗ ven!“—„Jetzt kommt er!“ rief ich... denn da kam er auf uns zu. Das Gefühl, von dem ich ſoeben ſprach, war ein ſchwer zu definierendes. Es war eine Art freudiger Angſt, wie ich ſie nie vorher und auch nachher nie wieder empfunden habe. Das Herz krampfte ſich mir zuſammen, und doch flog meine Seele in freiem Jubel hin zu ihm— der nun ein⸗ fach, als verſtünde es ſich von ſelbſt, meinen Arm aus dem Papa Holthoffs nahm und mich fortführte in eine Ecke.. Nataly v. Eſchſiruth weiß in ihrem Buche„Spuk“ (Leipzig, P. Liſt) folgendes Erlebnis zu erzählen: Mit ihrem Vater zu Beſuch in Vietor v. Scheffels Landhaus„See⸗ halde“ weilend, erhielt er ein Gaſtzimmer angewieſen, in dem noch ein zweites weiß überzogenes Bett ſtand. Nach tiefem Schlaf plötzlich erwacht, ſah ſie zu ihrem Entſetzen bei hellem Mondſchein an Stelle des Bettes einen hohen Sarg, auf dem Waffen und ein Kiſſen mit Orden lagen, wäh⸗ rend zu Häupten und Füßen Kerzen brannten. Auf den Schreckensruf des jungen Mädchens kam der Vater mit Licht, doch war nunmehr nur das Bett zu ſehen, das noch in letzter Zeit wie auch ſchon früher von einer alten Exzellenz v. F. in Karlsruhe benutzt worden war. Wir würden dieſes Er⸗ lebnis unbedenklich ins Reich der Phantaſie verbannen, wenn nicht in der gleichen Nacht der alte Herr auf den Tod er⸗ krankt wäre. Die Dichterin Annette v. Droſte⸗Hülshoff beſaß bekanntlich das Zweite Geſicht. Marie Antoinette wurde, wie überliefert, bei einer Begegnung mit Sanſon von einem eiſigen Schauder geſchüttelt. Er wurde ihr Hen⸗ ker! Solche Vorgefühle ſind überaus häufig. Es iſt wohl unnötig, zu bemerken, daß die Königin den gut gekleideten und ſie höflich grüßenden Mann nicht kannte, und das Er⸗ eignis Jahre vor den Ausbruch der Revolution fiel. Die berühmte Dichterin Karoline Pichler erzählte in ihren„Denkwürdigkeiten aus meinem Leben“(1844, 3. Bd.) gelegentlich des Hinſcheidens ihrer Mutter 1815: „Am 21. Januar endlich abends 11 Uhr verließ ihr Geiſt ſeine unbrauchbar gewordene Hülle, oder ſchien ſie wenigſtens verlaſſen zu haben. In derſelben Nacht aber war es mir plötzlich, als lege ſich etwas Weiches, Warmes dicht an mich und drückte ſich feſt mir an Hals und Bruſt. Mir war dabei ſehr wohl und doch ſchauerlich zumute.“ Lilly Braun hatte, wie ſte mir ſchrieb, ebenſo wie ihre Mutter, wiederholt überſinnliche Erlebniſſe. Am bekann⸗ teſten iſt das in ihren„Memoiren einer Sozialiſtin“(Albert Langen) berichtete Vorkommnis in Münſter, das auf Kaiſer Wilhelm II. tragiſches Ende gedeutet wurde. jedem Lebenden in ſeinem Satz:„Tat twam asi! Das biſt du!“ erweitert hat. Aber durch die andern Stunden, die ihn für den Kampf ums Daſein ertüchtigen ſollen, wie durch den ganzen Schulbetrieb wird er immer wieder zum Neid hin⸗ geleitet. In der Großartigkeit dieſer Neidüberwindung des Aſia⸗ ten liegt etwas ungemein Verführeriſches. Doch— ſo wehren ſich die Männer der Tat und der Härte bei uns dagegen— eine ſolche Ergebung bedeutet für uns Deuſche als das euro⸗ päiſche Volk der Mitte das gleiche wie Selbſtmord und Auf⸗ gabe unſeres Wertes und unſerer Bedeutung. Darum iſt es gut, ſolange die Menſchheit noch nicht einträchtig die Frie⸗ densſchalmei bläſt, den Neid geradezu zu züchten, das Sich⸗ wehren und Dreinſchlagen heilig zu ſprechen. Nicht Eindäm⸗ mung und Bezwingung des Neides wird von ſolchen Eiferern für den Willen zur Macht gepredigt, ſondern das Wachhalten des Neides als eines ſchwelenden heiligen Feuers, aus dem dann zu gegebener Stunde die Flamme des Zornes in einem Krieg oder einer anderen Rachehandlung hervorbrechen ſoll. Von ſolchen Volkslehrern wird das Quälende des Neides gern verſchwiegen. Dabei ſchmerzt der Neid, dieſe Gelbſucht der Seele, viel mehr als er nährt und befriedigen kann. Er vermag bis zur Schlafloſigkeit und Verbitterung zu peinigen, wie ſchon in der alten Geſchichte das Beiſpiel des Themiſtokles lehrt, den die Eiferſucht auf Miltiades nicht ruhen ließ. Auch aus der Lebensgeſchichte Richard Wagners wiſſen wir, wie heftig manches Mal der Meiſter von der zerſetzenden Wirkung dieſes zerſtöreriſchen Seelengiftes geplagt wurde, wie man z. B. Bizets großen„Carmen“ ⸗Erfolg geradezu verheimlichen mußte, um ihn nicht zu erregen. Geht der einzelne nicht kräftig hiergegen an und ſcheidet er dieſe ſchädlichen und ver⸗ neinenden Säfte nicht aus, ſo kann es ihm ergehen wie jenem Schauſpieler, der ins Irrenhaus geriet, nachdem er in Wien einen Wutanfall bekam, als er eine günſtige Beſprechung eines Kollegen aus Yokohama las. Wenn aber eine ſchlechte Eigenſchaft leicht zu heilen iſt, ſo iſt dies der Neid. Goethe, der Erzieher, hat es uns vor⸗ gemacht. Er, der ihm häufig genug ausgeſetzt war, überwand ihn gänzlich, ſo daß er von ſich dichten durfte:„Und welche Wege ich auch geloffen, auf dem Neidpfad habt Ihr mich nie betroffen.“ Bekannter iſt ſein Zurückweiſen aller derjenigen Leute, die Schiller gegen ihn oder ihn gegen Schiller aus⸗ ſpielen wollten oder darüber ſtritten, wer von ihnen beiden größer ſei. Die beſte Arznei gegen den Neid iſt das Wiſſen um die Ganzheit und das Beiſammenſein der Welt, um die Totalität, ein Wort Goethes zu gebrauchen, der es von Spi⸗ noza entnahm. Die Ganzheit der Welt, das bedeutet auch die Ganzheit der Menſchheit. Denn dieſe iſt heute ſchon ein Körper ge⸗ worden, von dem nicht einzelne Teile ſich beſonders gut be⸗ denken können, ohne daß ſie damit andern ſchaden. Mit der perſönlichen Ueberwindung des Neides braucht oer Einzelne darum nicht in Stumpfheſt und Erſchlaffung zu 5 verfallen. Der Mangel an Neid ſchließt den Wetteifer und die Anſtrengung nicht aus, wie jeder vornehme Sportsmann aus ſeinen Spielen kennt. Heſiod, der eigentlich der Schöpfer des griechiſchen Himmels und ihrer Sittenlehre iſt, unter⸗ ſchied bereits zweierlei Arten der Eris, dieſer Verkörperung des Neides. Neben der böſen gab es nach ihm auch eine gute Eris, das iſt der zur Tätigkeit anfeuernde Wettſtreit. Ihn heißt es ebenſo zu ehren, wie es ſeinen Gegenpart, den Neid, zu verabſcheuen und zu vertilgen gilt.„Wir guten Europäer“, an die Nietzſche ſich wandte, ſind, ſtatt eine Kul⸗ turgemeinde zu bilden, eine Herde von Neidhämmeln ge⸗ worden, die ſich durcheinander drängen und am liebſten gegenſeitig niedertrampeln möchten. Im Kriege wie nun auch in dem unleidlichen jetzigen Zuſtand, den wir Frieden nennen. Der alte Tiger Clemenceau hat zu ſeiner Erholung von ſeiner Leitneidhammelpolitik ein Märchenſtück geſchrieben. Darin bittet der Held, der anfangs blind war und im Ver⸗ lauf des Spieles geheilt wird, zum Schluß die Gottheit wieder um Blindheit, damit er die Schlechtigkeit der Men⸗ ſchen nicht weiter zu ſehen brauche. Nein! Nicht dies Ver⸗ ſchließen der Augen wollen wir für uns erſtreben. Im Gegenteil! Hellſichtig heißt es zu ſein und mit klaren, unvor⸗ eingenommenen Augen in die Menſchheit zu ſchauen, nicht mit einſeitigen und neidvollen Blicken ſie anzuſchielen. Und unſere Lehrer ſollen eine neidloſe, freudige und menſchen⸗ freundliche Jugend aufziehen, die ſich nicht in fruchtloſen, verkleinernden Affekten verzehrt. Es gilt auch heute noch für ſchöner, mit einem liebenden Geſicht, nicht mit einem grünen Geſicht aus der Welt zu ſchei⸗ den. Der Neid iſt die Hydra, die noch vor der Pforte zum Erdenglück liegt. Ueberwinden wir ſie, einzeln wie in der Geſamtheit, ſo beginnt das goldene Zeitalter, in dem der Bau der Welt Philoſophie zufammenhält. Vewußtſeinswandlungen einſt und jetzt 3 Aphoriſtiſches von E. Krehbiel Verſucht der Menſch unſrer Zeit, den Blick in die Geiſtes⸗ geſchichte der Menſchheit zurückzulenken, ſo kann er bald ein wichtiges Erlebnis haben: er kommt ſehr raſch an eine Grenze des Verſtehens. Es iſt, als durchwandere man ein Land: weite Ebenen, Berge, Täler, Schluchten, Wälder, dann leiſe, aber nicht zu überhören, das ferne liedhafte und dunkle Rau⸗ ſchen eines Flußes, das zu gewaltig⸗rätſelhaftem Geſang an⸗ ſchwillt, je mehr wir uns ihm nähern; und dann ſtockt unſer Schritt und die ſchwache Kraft unſres Blickes durchdringt nicht den Nebel, der die Länder jenſeits des Stromes verhüllt. Wohl dringen von drüben Stimmen an unſer Ohr, oft die letzten Schauer machtvoller Chöre: Wir ahnen fühlend Be⸗ deutſames, Erhabenes. Aber ein wirkliches, inhaltsvolles Verſtändnis, ein wiſſendes Erlebnis will uns nicht gelingen. Es iſt die Grenze, wo Geſchichte und Mythus ſich berüh⸗ ren. Und der erſte Schritt, dieſe Grenze zu überſchreiten, muß zu der Einſicht führen, daß man einem andersartigen Be⸗ wußtſein gegenüberſteht, als es die heutige Menſchheit hat. Ein wichtigſtes Moment dieſes älteren, mythiſchen Be⸗ wußtſeins iſt, daß in ihm das Bild die Stelle einnimmt, die in unſerem heutigen Bewußtſein der Begriff inne hat. Der mythenbildende Menſch dachte(beſſer: ſchaute) Bilder; der heutige Menſch denkt Begriffe. 535 Es iſt völlig falſch— wie es vielfach geſchieht— das mythiſche Bilderbewußtſein mit der Phantaſtefähigkeit zu identifizieren. Deren Produkte genießt man zwar ageſthetiſch⸗ künſtleriſch, aber man iſt heute nicht gewohnt, ihnen einen Wahrheits⸗ und Erkenntniswert beizumeſſen. Man täuſche ſich nicht durch jenen ſo völlig deplazierten, wenn auch oft unbewußten Hochmut, dem der heutige Menſch leicht verfällt, wenn er von der Spitze ſeiner Begriffspyramide in alle Kul⸗ turen zurückſchaut! Das erloſchene Bilderbewußtſein diente dem Erkenntnisſtreben jener Zeiten in gleichem Maß wie uns heute das Begriffsdenken. ſichtigen, daß die Erkenntnis⸗Ziele jener Kulturen andere waren als die unſrigen. Radikal geſprochen: Eirſt ſuchte man Erkenntnis der Geiſt⸗ Grundlagen von Welt und Menſch; ſie enthüllen ſich nur in„Bildern“, in denen das Vergängliche zum Gleichnis, transparent, durchſichtig wird dadurch, daß die Einzelheiten(mit an ſich ſinnlichem Charakter) in„über“⸗ ſinnliche Zuſammenhänge miteinander treten.(Märchen!) der letzte Sproß am Mythenbaum.) Mit dem Entſtehen des intellektuellen, bildloſen Denkens änderte man die Richtung des Erkenntnisſtrebens: auf die Stoffe und Kräfte des Welt wandte ſich das Intereſſe. Pointtert ließe ſich ſagen: Der Menſch der vorchriſtlich Kulturen„berſah“ das ſinnliche Stoffes⸗Element und„ſchaute ſtatt deſſen bildhaft Geiſt und Seele; die nachchriſtliche Menſch⸗ heit hingegen entwickelt die gegenteilige Einſeitigkeit: ſie „vergißt“ das geiſtig und ſeeliſch Weſenhafte und„ſieht“ nur „Stoff und Kraft“. ü 5 Wer aber die Zeichen der Zeit zu ſich ſprechen läßt und ſie deuten kann, wird erkennen, daß eine Zukunft nicht mehr fern iſt, in der eine Syntheſe möglich wird dieſer beiden Rich⸗ tungen, Welt und Menſch zu„ſehen“. Denn das Menſchen⸗ weſen iſt lebendiger Natur und alles Lebendige ä entwickelt ſich, in Polorität und Steigerung. Auch das menſchliche Be⸗ wußtſein iſt keine konſtante Größe und entwickelt ſich in Metamorphoſen und zwar durchaus auch in gualitatiper Beziehung. Dieſe Syntheſe wird ein Bewußtſein ergeben, das den Stoff als eine Seite des Daſeins, den Geiſt als die andere Seite(real, nicht abſtrakt) erlebt. Das Stoffliche wird ſich ihm als geiſtgeformt enthüllen; das Geiſtige und Seeliſche, heute nur abſtrakt und ſcheinhaft„gedacht“, wird ihm als Sein weſenhaft und lebendig in Bildgeſtalten offenbar werden, wenn ſeinem Blick das Sinnlich⸗Stoffliche als Gleich⸗ nis durchſichtig wird. i Auf der ganzen Erde iſt nach dem Kriege recht plötzlich ein„Hunger nach dem Bild“ entſtanden und in einem Umfang. heute angewachſen, der recht ſehr zu denken gibt. Ebenſo der 0 Prüfung wert iſt aber die Qualität deſſen, womit die große. Zahl der Kinos und Illuſtrierten Zeitungen dieſen„Hunger nach dem Bild“ zu befriedigen ſuchen und kapitalbildend aus⸗ zuwerten verſtehen. Hier wird ein wichtigſtes entwicklungs⸗ fähiges Seelenbedürfnis der heutigen Menſchheit ſchon in ſeinen erſten Anfängen in die Irre geleitet. Dies iſt nur möglich, weil es ſich ſelbſt noch nicht verſtehen gelernt, denn es lebt noch allzuſehr im Unbewußten. Seine wahrhaft ge⸗ ſunde Auswirkung kann es aber nur finden, wenn es in das Licht des denkenden Bewußtſeins, dieſes befruchtend, gehoben wird und ſo ſich ſelbſt verſtehen lernt. Damit iſt auf eine allerwichtigſte pädagogiſche Aufgabe der Nachkriegszeit gewieſen. Mögen die zur Bildung der Menſchheit Berufenen in dieſem Sinne ihre Verantwortung nicht überſehen! Mögen ſie wach und mutvoll ſuchen nach den Wegen, die der wahre Zeitgeiſt weiſt! Man muß nur hierbei berück⸗ 5 f TFT K.. ⁵˙— ů L,, ̃ͤ—rbaànnnnnn ̃ ˙!] Frettag, den 10. Auguſt 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 370 Zum 130. Geburtstage Von Staatsſetretär 3.., Wirkl. Geh. Rat Dr. Th. Lewald, Präſident des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen Am 11. Auguſt 1928 ſind 150 Jahre verfloſſen, ſeit Fried⸗ rich Ludwig Jahn zu Lanz bei Wittenberge in der Priegnitz das Licht der Welt erblickte, wie mancher große Deutſche als Sohn eines Pfarrhauſes. Urſprünglich Student der Theologie, Iteß er in Sturm- und Drangjahren Aufſehen erregende Werke über den deutſchen Sprachſchatz und über die Förderung des Patriotismus im preußiſchen Reiche erſcheinen. Zu ſpät in das Heer eingetreten, um noch an der Schlacht bet Jena teilnehmen zu können, wurde er Zeuge, wie Lübeck von den Franzoſen beſetzt wurde. Von heiligem Zorn gege die Fremd⸗ herrſchaft erfüllt, unſtet wandernd, aber in perſönlicher Be⸗ rührung mit Ernſt Moritz Arndt und Guts Muths in Schnepfental, ſchuf er zum Teil in ſeinem Vaterhaus ſein be⸗ deutſames Werk„Das Deutſche Volkstum“, dies bis dahin unbekannte Wort prägend, das uns heute als unentbehrlicher Beſtandteil unſerer Sprache erſcheint; in wiſſenſchaftlichen Darlegugen rief er nach nationaler Erziehung, nach der Bil⸗ dung eines volkstümlichen Heer⸗ und Staatsweſens, kämpfte er gegen die Kleinſtaaterei und„Völkleinerei“, verlangte er eine oberſte Gewalt im Reich, Einheit der Zölle, Münzen une Maße, dazu Reichstag und Landtage und eine Landwehr aus allen Wehrfähigen, denn unter Germanen gelte der Grund⸗ ſatz„wehrlos, ehrlos“. In der Plamannſchen Erziehungs⸗ anſtalt in Berlin, in der ſpäter der junge Otto von Bismarck mehr als fünf Jahre verbrachte, fand er eine Stellung, die ihm geſtattete, mit Knabenſcharen aus der Stadt hinaus ins Freie zu ziehen und dort Leibesübungen zu treiben. Im Frühjahr 1811 ſchuf er in der Hasenheide bei Berlin, wo ſich ſeit 1872 ſein Erzſtandbild erhebt, den erſten Turnplatz, nach⸗ dem er anknüpfend an den Namen der mittelalterlichen Tur⸗ niere, dem er deutſchen Urſprung zuſchrieb, der Gymnaſtik den Namen des Turnens gegeben und alle die uns heute gebräuch⸗ lichen Zuſammenſetzungen dieſes Wortes wie Turnplatz und Turnwart geſchaffen. Eins der weſentlichſten Merkmale der Größe eines Men⸗ ſchen iſt, daß er Entwicklungen der Zukunft richtig voraus⸗ ſteht und auf ihre Erfüllung mit ſeiner Lebensarbeit hinwirkt. In dieſem Sinne gehört Jahn zweifellos zu den großen Deut⸗ ſchen. Er hat prophetiſch und mit der Leidenſchaft eines Apoſtels die Einigung Deutſchlands in einer Zeit erſtrebt, wo der Rheinbund in Blüte ſtand, Deutſchland zerſchmettert am Boden lag, der Kyffhäuſertraum vergeſſen war. Seine vor⸗ auseilenden Gedanken nahmen eine Entwicklung, die erſt die Paulskirche als Programm verkünden und Bismarcks Tatkraft 30 Jahre ſpäter verwirklichen ſollte. Nicht minder zeigt ſich feine Größe auf ſeinem eigenſten Gebiet: der Schöpfung des beutſchen Turnens und der deutſchen Leibesübungen. Die ge⸗ waltige Wanderbewegung unſerer Tage, die mit der Hilfe von Laufenden von Jugendherbergen die deutſche Jugend ihr beut⸗ ſches Vaterland kennen lehrt, er hat ſie vorgelebt und mit ge⸗ waltigen, packenden Worten ihren pädagogiſchen und vater⸗ ländiſchen Sinn dargeſtellt. Und die moderne Bewegung der Leibesübungen, die weit ab vom Geräteturnen die Haupt⸗ ausbildung im Laufen, im Springen und in allem, was man heute„Leichathletik“ nennt, ſteht, geht ebenfalls auf Jahn durück. Und ſo iſt er nicht der Turnvater in dem engeren und beſchränkten Sinne, wie man noch vor 10 oder 20 Jahren das Turnen auffaßte, ſondern der Schöpfer und Wegbereiter für das Geſamtgebiet neuzeitlicher Leibesübungen. Nicht die Turnhalle mit ihren Geräten war es, was er erſtrebte, ſon⸗ dern das Verwachſen⸗ und Verbundenſein mit dem Boden. Er wollte in ſeinen Jüngern das Erdgefühl erwecken, das ſte durch einen ſtarken, gewandten, abgehärteten Körper erringen ſollten. Und ſo iſt er nicht nur für die Deutſche Turnerſchaft, sondern auch für die ganze deutſche Turn⸗ und Sportjugend, die den kulturellen Segen der Leibesübungen in ſich erlebt, das große Vorbild; darum wird der Platz im Mittelpunkt des Deutſchen Sportforums, umgeben von dem Schwimm- und dem Turnhallengebäude, den Namen„Jahn⸗Platz“ füh⸗ ren zum Zeichen, daß auch der Sport in ihm ſeinen Erwecker und Vorkämpfer ſieht. Und ein Drittes macht ihn dem deutſchen Volke teuer: daß er ein Märtyrer ſeiner Gedanken und Ueberzeugungen geweſen iſt; er hat in der trüben Zeit der Reaktion, als alle freie Regung der Jugend unterdrückt ward, gekämpft und ge⸗ litten und bittere Jahrzehnte der Verbannung er⸗ lebt. Den Idealen ſeiner Jugend, dem Glauben an die Miſſion Preußens und an die Zukunft des deutſchen Volkes blieb er auch im Gefängnis und in der Verbannung unerſchütterlich treu. Und ſo iſt es nur ein Zeichen hiſtoriſcher Gerechtigkeit, wenn ihm, dem märkiſchen evangeliſchen Pfarrers⸗ ſohn, im alten heiligen Köln in dieſen Tagen ein Denkmal errichtet wird, und wenn die Bayeriſche Regierung beſchloſſen hat, in der Walhalla bei Regensburg, der Schöpfung König Ludwigs des Erſten von Bayern, ſeine Büſte unter die größten Deutſchen aufzunehmen. Dort wird ſie umgeben ſein von den Büſten der Männer, die er in ſeinem Leben am höchſten ſchätzte: Blücher, Scharnhorſt, Gneisenau, aber auch von Goethe, Schiller und Herder, die alle in ihm einen würdigen Mitſtreiter erkannten und würdigten. Noch einer Epiſode aus ſeinem Leben ſei ge⸗ dacht: Fürſt Hardenberg, der preußiſche Staats⸗ kanzler, der Jahns Perſönlichkeit und ſeine Be⸗ redſamkeit hoch ſchätzte, lud ihn 1815 ein, nach Paris zu kommen. Dort hatte er auf dem von Napoleon errichteten Triumphbogen des Karuſſels von dem Kunſtraub der Franzoſen geſprochen und verlangt, daß die vier herrlichen antiken Bronze⸗Pferde, welche die Venezianer im Jahre 1204 als Siegesbeute von Kon⸗ ſtantinopel nach Venedig gebracht und über dem Mittelportal von San Marco aufgeſtellt hatten, Venedig zurückgegeben würden, ebenſo wie er die Rückkehr der Quadriga des Bran⸗ denburger Tores verlangte und durchſetzte. Die gewaltige Rede Jahns beſtimmte die Alliierten, jene Bronze⸗Roſſe, koſt⸗ bare Werke griechiſcher Kunſt aus der Zeit Alexanders des Großen, an ihrer alten Stelle wieder aufzurichten, wo ſte noch heute die Bewunderung aller Kunſtfreunde bilden. So hätte Italien allen Grund, Jahn dankbar zu ſein. 7 Jahn lebt fort, und es gelten auch für ihn die herrlichen Worte, die Conrad Ferdinand Meyer den„Chor der Toten“ ſprechen läßt: i „Und was wir vollendet und was wir begonnen, Das füllt noch dort oben die rauſchenden Bronnen, Und was wir an gültigen Sätzen gefunden, Dran bleibt aller irdiſche Wandel gebunden; Und unſere Töne, Gebilde, Gedichte Erkämpfen den Lorbeer im ſtrahlenden Lichte.“ Die Deutſche Turnkunſt von Ludwig Jahn 1816 Die erſten zwei Bände der Schriftenreihe„Auellen⸗ bücher der Leibesübungen“ ſind ſoeben im Verlag Wilhelm Limpert, Dresden, erſchienen. Vor Jahresfriſt haben der leider viel zu früh verſtorbene Max Schwarze und der Verleger Wilhelm Limpert in Dresden den Gedanken auf Herausgabe dieſer Quellenbücher geboren, und nun haben wir die erſten zwei Bände der auf acht Bände feſtgeſetzten Geſamtausgabe vor uns liegen. In Größe, Ausſtattung und Type wie die 1810 und 1816 erſchienenen Erſtausgaben ſind zunächſt die wahrſcheinlich am meiſten verlangten Werke Jahns„Das Deutſche Volkstum“ und„Die Deutſche Turn⸗ kunſt“ herausgebracht worden, und zwar ſo, daß feder an dieſen ſchönen Büchern ſeine helle Freude haben wird. Wür⸗ dig dem wertvollen Inhalt angepaßt, iſt eine Ausführung in feinem Ganzleinenband und für Bibliotheken und Geſchenk⸗ zwecke eine ganz prächtige Halbleder⸗Ausgabe erſchienen. Wenn auch jetzt Unmengen neuzeitlicher Turnbücher erſchei⸗ nen, die nach oberflächlicher Betrachtung unſerem Zeitempfin⸗ den viel eher entſprechen, ſo ſoll gerade die Herausgabe dieſer Quellenbücher beweiſen, daß wir heute mehr oder weniger doch auf den alten Feſten aufbauen, die die großen Schöpfer, Denker und Könner der Turnkunſt gegründet haben. Und wenn ſich ſo namhafte Führer zuſammenfanden, um dieſe Werke neu herauszugeben, dann haben ſie das getan, in der Das Jahn- Ehrenmal Turnkreis Brandenburg der Deutſchen Turnerſchaft im Geburtsort Jahns, bei Leuzen in der Prignitz, errichtete und am 12. Auguſt 1928 einweihte. Es enthält eine Turnhalle und Jugendherberge. Abſicht, die Quellen der Turnkunſt neu zu faſſen, daß ihr Lauf wieder frei durch den Wuſt der Nach⸗ und Neuerzeugungen gehe, daß die ſprudelnden Wäſſer auf unſere Zeit heilend wirken. Das Vorwort zur Deutſchen Turnkunſt ſchrieb noch als eine ſeiner letzten Arbeiten Max Schwarze. In ſeiner tiefſchürfenden Art würdigt er das Werk Jahns als das wert⸗ vollſte Turnbuch, das es vielleicht auf der Welt gibt. Seine prächtige Anweiſung und Anregung, wie man die deutſche Turnkunſt ſtudieren ſoll, führt uns hinüber in Jahns ur⸗ eigenſten Gedanken. Als den Genuß einer Feterſtunde kann man das Studium des Inhaltes bezeichnen. Jahn und das deutſche Volkstum Ein Gedenkblatt zu ſeinem 150. Geburtstage am 11. Auguſt 1928 Friedrich Ludwig Jahn war nicht nur der Vater des deutſchen Turnens, er iſt auch der Vater der deutſchen Volks⸗ tumskunde. Ja, ſein Werk über das deutſche Volkstum aus dem Jahre 1810 iſt der Schlüſſel zu ſeinem Weſen und ſeiner geſchichtlichen Herausſtellung überhaupt, denn ſein Kampf um das Turnen iſt nur ein Erziehungsmittel zum Ziel für das Volkstum. Jahn fühlt und findet den Begriff„Volkstum“ als erſter, er gibt ihm Inhalt, auf ihn iſt die geſamte deutſche Volkstumskunde zurückzuführen, die erſt heute wiſſenſchaftlich wie auch durch Laienbemühung alle Kreiſe des deutſchen Vol⸗ kes zu durchdringen ſucht. Schon einmal hat ſein Buch vom deutſchen Volkstum eine beſondere Bedeutung gewonnen, das war nach dem Jahre 1870; jetzt iſt es Zeit, die Erinnerung an dieſes Buch wieder zu erwecken, da wir mitten in neuen Einigungsbeſtrebungen in unſerem Vaterlande ſtehen. Denn dieſes Buch iſt das hohe Lied von der deutſchen Einheit. Im Dorfe Lanz, in der Ecke, da die Länder Brandenburg, Sach⸗ ſen, Hannover und Mecklenburg zuſammenſtoßen, ward Jahn geboren. Er hat ſich darum auch ſtets nicht als Angehöriger eines beſtimmten deutſchen Staates, ſondern ganz als Deut⸗ ſcher gefühlt. So iſt ſchon der Ort ſeiner Geburt ein Sinn⸗ bild für ſein Apoſteltum der deutſchen Einheit, das ein Mär⸗ tyrertum wurde, denn kaum einer hat für den deutſchen Einheitsgedanken ſo gelitten wie Jahn, Trübſal und Haft dafür erduldet. Mitten in Deutſchlands ſchwerſter Zeit ließ Jahn ſein „Deutſches Volkstum“ erſcheinen, eine Tat nicht weniger kühn als Fichtes Reden an die deutſche Nation. Aber damit nicht genug. Auch nach dem ſiegreichen Ende der Befreiungs⸗ kriege raſtet Jahn nicht, im Winter 1817 hält er öffentliche Vorträge über das deutſche Volkstum in Berlin in einer Zuſammenfaſſung, wie ſie ſeither nicht wieder geboten iſt, denn ein Lehrſtuhl für deutſches Volkstum beſteht noch heute an keiner Univerſität. Er war es auch, der 1815 in Berlin die Geſellſchaft für deutſche Sprache ſtiftete, als ein Rüſtzeug für deutſches Volkstum. Was verſteht Jahn unter Volkstum, und wie denkt er ſich den Weg zur deutſchen Einheit? Das ſind die beiden Hauptfragen, deren Beantwortung wir dankbar ſeinem Werke entnehmen.„Die vergleichende Zergliederung entdeckte eine bleibende nachartende Schädelbildung einzelner Völker; die vergleichende Völkergeſchichte kam auf leibliche, geiſtige, ſitt⸗ liche, ins ganze Völkerleben vererbte Beſonderheiten. Solche geſchichtliche Wahrzeichen zu völkerweltlichen Merkmalen ge⸗ ordnet, würden eine eigene Wiſſenſchaft, die Volkstums⸗ kunde, ausmachen, eine Erfahrungsſeelenlehre der Völker. So kommt Jahn zu dem neuen Begriff. Vom Volkstum wird er auf die Worte„volkstümlich“ und„Volkstümlichkeit“ geführt, die uns jetzt ſeit langem völlig geläufig erſcheinen. Er erkennt, daß unſer volkstümliches Erbteil, die Deutſchheit, nicht nur ein nationales Volkstum, ſondern ein menſchheit⸗ liches Volkstum iſt. Und die Deutſchheit als„eine wohltätige Begründung der Menſchheit über den Völkern geſchichtlich nachzuweiſen und überhaupt auf alle übrigen Volkstümer die Aufmerkſamkeit zu richten“, darauf kam es ihm an. Nicht alles konnte Jahn erreichen, denn ſchwere Jahre laſteten auf ihm. Es iſt deshalb auch abwegig, heute Kritik an ſeinem Werk zu üben. Was er ſchafft, iſt dennoch„ein Wecker aus der ſchlafſüchtigen Ohnmacht“, iſt ein volkstümliches Be⸗ kenntnisbuch.“ Volkstum iſt ihm„das Gemeinſame des Volkes, ſein innewohnendes Weſen, ſein Regen und Leben, ſeine Wiedererzeugungskraft, ſeine Fortpflanzungsfähigkeit, dadurch waltet in allen Volksgliedern ein volkstümliches Denken und Genießen, Hoffen und Sehnen, Glauben und Ahnen.“ Die⸗ ſes Volkstümliche drückt ſich in unſerem Volke aus, wenn wir ſagen:„Ein deutſcher Mann“,„ein deutſches Wort“„deutſche Treue“— alle dieſe Ausdrücke zielen auf unſer feſtgegrün⸗ detes, wenn freilich nicht mit prunkendem Außenſchein her⸗ vorſtechendes Volkstum. Und nun zur Frage um Deutſchlands Einheit! Wie läßt ſich die deutſche Einheit verwirklichen? Jahn charakteri⸗ ſtert alle deutſchen Staaten, aber bei dem einen bleibt er ſtehen: Preußen dünkt ihm— und wie vielen auch heute wieder— ſeiner ganzen geographiſchen Lage nach als der gegebene.„So ahnete ich in und durch Preußen eine zeitgemäße Verjüngung des alten ehrwürdigen Deutſchen Reiches und in dem Reich ein Großvolk, das zur Unſterblichkeit in der Weltgeſchichte menſchlich die hehre Bahn wandeln würde. Das Beiſammenſein der einzelnen Pro⸗ vinzen iſt noch kein Zuſammenwachſen in einem Leib, es bleibt ein ſteinartiges Anhäufen von außen.“ Das ſieht Jahn bereits, es bedarf viel⸗ mehr eines natürlich organiſchen Zuſammenhangs, um zur Einheit zu gelangen.„Das Streben nach Einheit iſt das ſchöne Weihgeſchenk der Menſch⸗ heit, ein Gott, ein Vaterland, ein Haus, eine Liebe.“ Jahns Ziel iſt Schaffung eines allgemei⸗ nen Bürgerrechts, das die Bürgerfreiheit gibt, ein allgemeines bürgerliches und peinliches Recht, eine deutſche Volkserziehung als Anerziehung zum Volkstum, die Verbannung der Ausländerei, die Sammlung der Volkstumsdenkmäler, daun die Achtung der Mutterſprache, volkstümliche Bücher, volksfaßlich geſchrieben, und endlich die Auf⸗ erweckung des Sinnes für vaterländiſche Wande⸗ rungen, denn Wandern, Zuſammenwandern er⸗ weckt ſchlummernde Tugenden, Mitgefühl, Teil⸗ nahme, Gemeingeiſt und Menſchenliebe.“ Jahns Hochgedanken waren Volk, Deut ſch⸗ heit und Vaterland. Das Volk wurde ihm Ziel ſeiner ganzen Tätigkeit, und alle Hoffnung iſt ihm des Volkes Jugend.„Deutſchland, wenn es einig mit ſich, als deutſches Gemeinweſen, ſeine ungeheuren, nie gebrauchten Kräfte entwickelt, kann mit der Begründer des ewigen Friedens in Europa, der Schutzengel der Menſchheit ſein.“ Walther Lampe. *) Das Deutſche Volkstum von Ludwig Jahn, nach der Origknal⸗ ausgabe von 1810 iſt in der Schriftenreihe„uellen bücher der Leibes übungen“ im Verlag von Wilhelm Limpert⸗ Dresden ⸗A. 1 auf Anregung von Max Schwarz e, ben verſtorbenen Oberturnwart der D.., erſchienen. Es ſtellt mit das Wertvollſte der deutſchen Turnſiteratur dat. Das Vorwort zu dieſem Werk ſchrieß Dr. Neuendorff. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 10. Außuüſt 1928 Das Wandern— nur bebingt als Sport anzuſprechen iſt heutigen Tages Gemeingut aller geworden. Der dem Men⸗ ſchen innewohnende Wandertrieb, der ſich in langen, bitteren Kriegsjahren nur kümmerlich zu betätigen vermochte, fordert mut ſein Recht. Reben den Wanderern zu Fuß haben die Waänderradler erheblich an Zahl zugenommen. Unter Wandern wird in der Regel das Fußwandern verstanden Der Fußwanderer ſieht zwar viele Einzelhekten, die vielleicht dem Radler entgehen, dafür ſteht dem Wander⸗ fahrer ein ungleich größeres Gebiet offen. Er braucht ſelbſt abgelegene Bergpfade keineswegs zu meiden; denn das Gehen iſt mit dem Radwandern ſehr wohl zu verbinden. So laſſen ſich denn die vielſeltigſten Touren zuſammenſtellen. Was als nicht zu unterſchätzender Vorteil dieſer kombinierten Wander⸗ art betrachtet werden kann. Beim Wanderfahren gilt bas gleiche wie beim Wandern zu Fuß. Man ſoll die Leiſtungen nur langſam steigern, den Körper allmählich an die Strapazen gewöhnen, ſo lange, bis man ſte nicht mehr als Laſt empfindet. Stegt doch gerade in der Ueberwindung all ber natürlichen Schwierigkeiten ber be⸗ ſondere Reiz des Wanderfahrens. Für den Wanderrabler ſind ſowohl die Ausrüſtung wie auch die Unterbringung des Gepäcks Fragen von allergrößter Wichtigkeit. Was die Ausrüſtung betrifft, ſo wird es wohl ſchwer ſein, allgemein gültige Regeln aufzuſtellen, da die Men ſchen bekanntlich hinſichtlich der Entbehrlichkeit oder Un⸗ entbehrlichkeit einzelner Dinge eine gar zu verſchiedene Mei⸗ nüng besitzen. Eine Regel gilt jedoch für alle: die Ausrüſtung muß leicht ſein, daher ſämtliche Gegenſtände ausſchließen, die der Radler nicht unbedingt benötigt. Als zweckmäßigſte Kleidung ſeien Jacke und Kniehoſe empfohlen, die aus grauem oder graugrünem Lodenſtoff gefer⸗ tigt ſind. Die Jacke ſoll möglichſt viel Taſchen, auch im Innern, enthalten. Obwohl das leichte Touriſtenhemd ſehr angenehm iſt, dürfte für längere Reiſen die farbige Weſte vorzuziehen ſein. Ste beſitzt den Vorteil, daß man die Uhr bequem unter⸗ bringen kann, und enthält obendrein an der Innenſeite zwei Taſchen, die gut zu verwerten ſind. Die Socken ziehe man über die Strumpfſchäfte, die unten einen Steg beſitzen, um das Hinaufrutſchen zu verhüten. Halbhohe Schnürſtlefel mit ſtarken Sohlen verdienen den Vorzug vor Halbſchuhen oder Sanbaken, beſonders bei Staub und Regen. Statt der tradi⸗ tionellen Mütze nehme man einen leichten Filzhut mit breitem Rande, der zum Schutze gegen die Sonnenſtrahlen herunter⸗ gezogen werden kann. Unerläßlich iſt ein leichter, waſſerdichter Vobenmantel, vor allen Dingen zum Schutze gegen die abend⸗ liche Kühle. Als Matertal für die Unterkleidung kommt nur Wolle in Frage, da ſie den Schweiß aufſaugt, ohne am Körper anzukleben. Der Reſervevorrat an Unterkleidung und Socken richtet ſich nach der Länge der Fahrt. Handelt es ſich um eine Tour von mehreren Wochen, bei der in einzelnen Orten ein mehrkägiger Aufenthalt vorgeſehen iſt, dann nehme man ein langes Beinkleid mit, um im Bedarfsfalle Kniehoſe und Strumpfſchäfte ablegen zu können. Nun zum Gepäck. Der Körper ſoll möglichſt wenig be⸗ laſtet ſein, die Beine dürfen in ihrer Bewegung nicht behindert werden. Schon aus dieſen Gründen kommen Ruckſack und Rahmentaſche nicht in Frage. Für die Rahmentaſche ſind unſere heutigen Fahrräder mit ihren engen Tretkurbellagern durchaus ungeeignet. Selbſt eine ſchmale Taſche würde die nach innen zwingen, das ſchnell ermüdet. Außerdem bildet die Rahmentaſche einen ſtörenden Windfang. Noch erheblich unan⸗ genehmer iſt der Ruckſack; er erzeugt auf dem Rücken Wärme und Schweiß, und da man tagsüber dieſes Gepäckſtück häufig abnimmt, ſo wiederholt ſich der Vorgang der Erwärmung und Erkaltung des Rückens zum Schaden der Geſundheit. Man bringe zunächſt nur ſo viel Gepäck am Rade unter, wie man etwa für eine Woche dringend braucht. Alles andere, wie Er⸗ ſatzunterkleidung, Strümpfe, Taſchentücher, Karten und Reiſe⸗ führer, die erſt ſpüter benötigt werden, laſſe man ſich poſt⸗ Der Vorläufer unſeres Fahrrades, der hölzerne„Laufkarren“ des badiſchen n Wilhelm von Drais aus dem Jahre 1817 lagernd oder an ein beſtimmtes Hotel ſenden. Alles, was man mit ſich führt, befeſtige man hinten am Sattel und vorn am Rabe. Für die Befeſtigung am Sattel eignen ſich die Gegen⸗ ſtände, die erſt am Abend in Benutzung genommen werden. Je gründlicher die Vorbereitungen ſind, die man trifft, deſto genußreicher wird die Wanderfahrt verlaufen. Zuerſt entwerfe man einen Reiſeplan und lege genau die Strecken feſt, die an jedem einzelnen Tag zu durchfahren ſind, indes hüte man ſich davor, das Tagespenſum zu groß zu nehmen, beſon⸗ ders in gebirgigen Gegenden. Man beachte auch, daß viele Sehens würdigkeiten in Augenſchein genommen werden wollen. Man beſtehe ferner nicht darauf, alles„abradeln“ zu wollen, ſondern benutze in Gegenden, die wenig Reiz beſttzen, dle Giſenbahn. Hat man den Reiſeplan genau aufgeſtellt, dann gebe man ſich einem eingehenden Studium der Straßen hin. Man benutze bazu nur neueſte Reiſeführer und Spezialkarten und mache ſich ſchriftliche Notizen, die ſich auf der Fahrt ſtets als ſehr nützlich erweiſen. Ein ſolches Studium ſtellt für den richtigen Wanderfahrer einen Genuß dar, denn es erhöht bie Beine beim Treten behindern, ſte zu einem Treten non außen Vorfreude auf die Wanderfahrt. Wer ſich gründlich vorbe⸗ rettet, erſpart ſich außerdem unterwegs läſtige Fragereien und verſäumt auch keine der Sehenswürdigkeiten, die an der zu durchfahrenden Strecke liegen. Recht ſchwterig iſt in der Regel die Wahl geeigneter Gaſt⸗ höfe. In kleineren Orten wird man in erſten Hotels ſtets auf eine gute Aufnahme rechnen können. Vorſichtiger muß man in großen Städten ſein, wo die Hotels zweiten Ranges eher in Frage kommen. Be ſönders große und allzu vornehme Hotels ſind für den Wanderfahrer, für den ſie nicht. eingerichtet ſind, kaum geeignet. Gut allfgehoben iſt man in den Gaſt⸗ häuſern größerer Dörfer; ſie ſind in der Regel ſauber und tragen allen Wünſchen hinſichtlich der Verpflegung wohl in den meiſten Fällen bereitwilligſt Rechnung. Iſt man genötigt, in fremde Hotels einzukehren, ſo erkundige man ſich ſtets, um vor Ueberraſchungen geſchützt zu ſein, nach dem Zimmerpreis. Unter den Wanderfahrern gibt es leider noch allzu viele, die infolge mangelnder Trettechnik mit ihren Körper⸗ kräften nicht hauszuhalten wiſſen. Steif und ungelenk heben und ſeuken ſie ihre Ober⸗ und Unterſchenkel, als wären es Pleuelſtangen einer Dampfmaſchine. Die Sohlen verharren bei der kreiſenden Bewegung der Füße in nahezu wagerechter Lage. Die Knöchelgelenke nehmen an der Bewegung nicht teil. Es ſind nicht nur Neulinge, die ſo verſtändnislos fahren, oft kann man auch alte Radfahrer beobachten, die ſcheinbar keine Ahnung davon haben, daß man durch eine ausgiebige Be⸗ nutzung der Knöchelgelenke bei nicht angeſtrengter Fahrt bis zu 20 Prozent und mehr an Kraft zu ſparen vermag. Auch die Technik des Tretens will, wie alles im Leben, erlernt ſein. Als wahren Sportskameraden wollen wir nur den an⸗ geſehen wiſſen, der ſtets mit offenen Augen durch die Gegend fährt und Sinn für die Natur beſitzt. Das Wanderfahren hat keineswegs den Sinn, Kilometer zu„freſſen“, ſondern man ſoll Land und Leute kennenlernen, Leib und Seele erfriſchen. Auf normaler Straße radle man daher nie mehr als höchſtens 15 Kilometer in der Stunde. Hält man dieſes Tempo gleich⸗ mäßig inne, iſt eine Uebermüdung nicht zu befürchten. Bergab laſſe man das Rad nur auf guten und geraden Straßen fret laufen. Sobald jedoch ſtarke Krümmungen oder die für den Radler gefährlichen Serpentinen kommen, ziehe Bremſen ſoweit an, daß man ohne Zeitverluſt anhalten oder abſpringen kann. An beſonders ſchönen Punkten ſteige man ab und halte Umſchau. Soll ein Aufenthalt etwas länger bauern, ziehe man den Rock an, um ſich vor Erkältung zu ſchützen. Großfahrten unternehme man möglichſt in Geſellſchaft. Es tut nicht gut, unterwegs allzuviel ſeinen Gebanken nach⸗ zu hängen und zu grübeln; Unterhaltungen über die gemein⸗ Stimmung bei. Man ſuche ſich aber einen Kameraden, mit dem man harmoniert und der körperlich den 3 Leiſtungen gewachſen iſt. Man ſtehe früh auf und gehe rechtzeitig zu Bett. Es gibt für den Wanderfahrer nichts Schöneres als einen friſchen Sommermorgen. Die kühle Luft vertreibt ſofort allen Schlaf aus den Augen und erfriſcht den Körper. Die Zeit der Mittags⸗ hitze zwiſchen 12 und 3 Uhr ſoll der Erholung gewidmet ſein, da der Körper gerade nach der Mahlzeit am matteſten und der Ruhe am meiſten bedürftig iſt. Abends fahre man nicht länger als bis 7 Uhr. Haben die Beine ihren Dienſt ſo lange willig getan, ſo darf man zufrieden ſein und die Fortſetzung der Fahrt getroſt auf den nächſten Tag verſchleben. Max v. Werlhof. man die ſamen Eindrücke tragen erfahrungsgemäß viel zur Hebung der Adler u. Diamant . rege U. Conti von k. 108.— an seit 40 Jahren die ertolg⸗ reichen Fabriken, allerbeste Ausstattung, 3 Gang- 855 Getriebe Me.00 Wochentae, Suprema von Mk. 115.— an seit 25 jahren führend, Patent-Federgabel, Polster, Sattel mit Stohgfedern, 18 Monate Garantie- Bereifung Mk..50 Wochenrate. 5 Jahre Gar. Suprema- Ballon nur Mk. 135.— weiche Gummitederung, keine Schienengefahr, jede Unebenheit leicht zu über- fahren, Pröberad Zur Verf. Mk..00 Wochenrate. 5 Jahre Gar. Opel- Flitzer nach eigenen Angaben und Farbe. 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Emlein; 10 Predigt, Vikar Beiſel. riedeuskirche:.30 Predigt, Landeskirchenrat Bender. ohanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein. ulherkirche: 10 Predigt, Vikar Meerwein; Vikar Meerwein. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Karle. Diakoniſſenhaus: Gottesdienſt in der Trinitatiskirche. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: 8 Frühgottesdienſt, Predigt, Pfr. Maurer; .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt am Pfingſtbergweiher, Pfarrer Vath;: Predigt, Vikar Stober. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr; 10.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechung, Bikar Dr. Schütz. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.30 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 C. V. j. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .30 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Mheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag.80 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag .15 Waldhoſ. Donnerstag.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— FFeudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag.15 u. Mittwoch.30 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonutag 8 minlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. irchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim,“ L. II. 4. Sonntag 11 Kindergottesdtenſt, .30 — Serſammlung.— Dienstag abend 8 Männerverein, zugleich v.—9 Evangellſationsvortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für funge Mädchen von 14 bis 18 Jahren.— Freitag abend 8 Jugendperein. 1 Serein für Jugendpflege e. B.„Paus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis: 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde. Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 8. 28. Sonntag 9 Gebetſtunde;.90 und 4 Predigt; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Donnerstag mittag 4 Miſſtonsfrauenſtunde; 8 Jugendandacht. Süddeutſche Vereinigung für Enangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, Sandeskirchliche Gemeinſchaft, Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Wortverkündigung(Br. Bäuerle).— Mittwoch abend 8 Bibelbe⸗ trachtung.— reitag abend 8 Chorſingen.— Jugendbund für E. C. junge Männer: Sonntag nachm..30 u. Dienstag abend 8; Jung⸗ frauen: Sonntag nachm. 4 und Donnerstag abend 8. Blankrengverein Mannheim I, Rheinauſtraße 6, Hinterhs. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee O 1, 15.— Sonntag vorm..80 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 u. .30; Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. Katholiſche Gemeinde. 5 Sonntag, den 12. Auguſt 1928. Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheß. Samstag von—7 und von.30 an Beichtgelegenheit: 6 Salve.— Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſfe mit Predigt; .380 Herz⸗Martä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Samstag 4—.80 u. v. 8 an Beicht; 6 Salve.— Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe und Männerkommunion; 8 Singmeſſe mit Predigt und Jünglingskommunion;.80 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt ohne Predigt;.30 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen. und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; u. Hochamt; 11.15 hl. Meſſe;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Liebfrauenkirche. Samstag früh von—7, nachm. von—7 u. nach .30 Beichtgelegenheit: 6 Salve.— Sonntag von 6 an Beichtgelegen⸗ heit,.30 Frſthmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt; 11 Sing⸗ .30 Predigt Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Samstag—7 und 8 Beicht.— Sonntag 6 Beicht! Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.80 Singmeſſe mit Preb Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Samstag Beichtgelegenheit von nachm. 4 an.— Sonntag Beichtgelegenhett von morgens 8 anz .30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit redigt u. Bundeslommunion bes Jünglinge:.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Preh. .30 Hers⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Samstag 9 Amt, hernach Aus⸗ ſetzung, Litanei und Segen; nachm. von—7 und von 8 an Be gelegenheit.— Sonntag(Feſt der hl. Klara). icht 6 Frühmeſſe; 7 Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, Monatskommunſon der Schul⸗ knaben u. der männlichen Jugendvereine;.30 Hochamt m. Predigt 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandach St. Joſefskirche Lindenhof. Samstag—7 und von 8 an Beicht:.80 Roſenkranz.— Sonntag 6 Beicht und hl. Meſſe; 7 Austeilung der hl. Kommunion; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt; meſſe; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Jakobuskirche Neckarau. Samstag 2, 5 und 7 Beicht.— Sonnta 6 Austeilung der hl. Kommunion;.45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m Predigt und Generalkommunion der Schulkinder;.30 Hochamt mi Predigt; 11 Singmeſſe; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchgktsandacht. St. Laurentiuskirche Käfertal. 11.15 Sing⸗ Samstag—7 u. von.30 an Beichtf 7 Roſenkranz.— Sonntag 6 Beicht;.30 Frühmeſſe mit Monats kommunion für Männer⸗ u. Jünglingsapoſtolat; 8 Schülergottess dienſt mit Predigt;.30 Predigt mit levit. Hochamt u. Ausſetzungf 2 feierl. Veſper mit Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Samstag 3 u..80 Beicht⸗ Sonntag.30 Beicht; 7 Frühmeſſe fällt aus; 7 Austeilung der hl Kommunion;.90 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt und Amt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Samstag nachm.—7 und von 8 an Beichtgelegenheit.— Sonntag.30 Beicht;.30 hl. Kom⸗ munition;.15 Schülergottesdienſt;.45 Hauptgottesdienſt; nachm. 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. 4 St. Autoniuskirche Rheinau. Sonntag 6 Beichtgelegenheit;.45 und .20 Spendung der hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe und Monats⸗ kommunion der Schüler u. Schülerinnen; abends.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Chriſteugemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerun. Sountag 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part.: .30 Amt mit Predigt; Die Menſchenweihe⸗ handlung(mit Predigt).— Dienstag früh 7, Freitag.30 in der Kapelle des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes Lindenhof: Menſchen⸗ Anderfunde nachm.! Jugendverein; abends.13 gemiſchte! meſſe mit Predigt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. welhehandlung.— Sonntagsfeier für Kinder 11.15 in I. 11. 2, prt. * 5— 5 ö.——— 5 5— SDS inan, an der Beraſtraße. m. 4 Zimmer u. Zubeh. ſowie Garten zu ver⸗ kaufen. Preis 6000% Anzahlg. 3000 l. Angebote unter O ſchäftsſtelle.. 6404 Beſchlagnahmefreie Heine Vila Feudenheim,—8 Zim. u. Zubeh., per 1. Okt. beziehb., zu verk. dch. 85 Zilles, Immob.⸗ u. ypotheken„ Geſchäft, N 5. 1. Tel. 20 876. Ed310 Molkerefprodukten. U. Dellkatessengeschäft, in gut. Lauflage, mit 2 Zimmer und Küche zu verkaufen. 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Tel. 301 8¹⁵ Neue Mannheimer Zeitung Freitag, den 10. Auguſt 1928 Abenb⸗Ausgabes ————— Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche Gute Ernteausſichten— Eutlaſtung ber Landwirtſchaft— Rückwirkungen auf die Juduſtrie— Welthandel im erſten Vierteljahr 1928— Zukünftige Geſtaltung des Arbeitsmarktes in den ausgeſprochenen Satſonberuſen in den letzten drei Winter ſeweils ein annähernd gleicher Stand an Arbeitsgeſuchen von rund 1,05 bis 1,25 Mill. Ende Dezember und 1,25 bis 1,40 Mill. Ende Januar ergeben hat, dürfte ſich die Geſamtzahl ber Arbeitſuchenden rein ſatſonmäßig allein von Jult bis zum Jahresende um minde⸗ Angeſichts des anhaltenden Abgleitens ber Konſunkturkurve wird man in den nächſten Wochen und Monaten das Er gebnis der dtesfäbhrigen deutſchen Ernte mehr im Auge haben müſſen. Glücklicherweiſe wird ihr Ausfall im allgemeinen recht günſtig beur⸗ aeilt und die Witterung keinen Strich durch die Erwartungen macht; man wird zum mindeſten eine gute Mtttelernte in quanti⸗ tativer Hinſicht erwarten können. Daß in den lanbwirtſchaftlichen Kreiſen beſondere Hoffnungen auf den Ernteausfall gefetzt werden, bemeiſt die lebhafte Nachfrage der Landwirtſchaft nach Arbeitskräften, die vielfach trotz der immer noch fehr hohen Arbeitsloſenziffer nicht voll befriedigt werden kann. Ferner be⸗ weiſt der Abſatz des beutſchen Kaltſyndlkats, der im Juli mit 1026 Millionen Da. um faſt 150 000 Dig. Reinkali höher als im Vormonat war, daß trotz aller Gelb⸗ und Krebitnßte die deutſche Landwirtſchaft die Intenſität ber Bewirtſchaftung nicht abgeſchwächt hat. Wenn unſere Landwirtſchaft aus ihrem Notſtand herauskommen will, dann muß ſie ungeachtet aller Reorganiſationsbeſtrebungen in genoſſenſchaftlicher Hinſicht verſuchen, aus eigenen Kräften aus der eigenen Wirtſchaft das Höchſtmoöglichſte herauszuztiehen. Man kann darum nur froh ſein über einen befriedigenden Ausfall der Ernte, da er die eigenen Kräfte der Landwirtſchaft hoffentlich ſoweit ſtärken wird, daß ſie mit ruhigerer Zuverſicht an das Werk ihrer Sanierung gehen kann. Geſamtwirtſchafklich geſehen iſt eine gute Ernte inſofern für die Konjunkturbewegung von maßgeblicher Bedeutung, als die er⸗ höhte Kaufkraft der lanbwirtſchaftlichen Bevbl⸗ kerung ſich ohne weiteres guf den Beſchäftigungsgrabder In duſtvie auswirken wird, weil ferner eine auch nur leichte Kon⸗ ſoltdierung der Verhältniſſe in der Landwirtſchaft zunächſt in einer Verminderung der Geldanſprüche dieſer Kreiſe zum Ausdruck kommen dürfte und ſchlteßlich infolge des verringerten Einfuhrbedürfniſſes für Lebensmittel eine Beſſerun gunſerer Zahlungsbilanz eintreten kann. Da Deutſchland mit ver⸗ hältnismäßig hohen Vorräten aus ber alten Ernte in das neue Ernte⸗ jahr eingetreten iſt, wird ein quantitativ und qualitativ erhöhter Ernteausfall den Einfuhrbedarf Deutſchlands in etwas engeren Gren⸗ zen halten als im letzten Jahr,. Dtieſer an ſich kleine Vorteil hat aber eine nicht zu unterſchätzende Bedeutung, da ſa bisher die Getreide⸗ einfuhr unter den Lebensmitteln eine beſonders ſtarke Belaſtung unſerer Außenhandelsbilanz ausmachte. Eine Verringerung dieſes Poſtens wäre ſchon darum zu wünſchen, weil bekanntlich die Ausfuhr von Fertigerzeugnſſſen in ben letzten Monaten nicht die erwartete Steigerung erfahren hat und weil angeſichts der hevorſtehenden Er⸗ fitllung der Dawesverpflichtungen in voller Hbhe jede noch ſo geringe Entlaſtung unſerer Außenhandels und Zahlungsbilanz begrüßt wer⸗ den muß. Doch nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in anderen Ländern Ezunen die Ernteausſichten als gut angeſprochen werden. Eine große Welternte wird dann vielleicht iuſofern auf unſere Export⸗ induſtrie zurückwirken, als die durch ſte in den meiſten Ländern be⸗ wirkte Kaufkraftſteigerung die Nachfrage nach deutſchen Induſtrite⸗ fabrikaten erhöhen dürfte. Die leider bisher fehlende nachhaltige Belebung ber deutſchen Exporttätigkeit wird dann vielleicht doch noch eintreten, bie, wie wir ſchon wiederholt ausführten, für die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Beſchäftſgungsgrades ebenſy ſehr notwendig iſt, wie für die Erfſtllung ünſerer internationa⸗ len Zahlungsverpflichtungen. Die Steigerung der Außen han⸗ Istätigkeit Deutſchlands im erſten Viertelfahr 1928 hat ſich bekanntlich in den nachfolgenden Monaten nicht fortſetzen können und ihr wertmäßiger Ertrag entſprach im großen und ganzen nicht den Erwartungen. Auf Grund der Außenhandelszahlen von 21 ätſchen und zwölf außereuropälſchen Ländern, guf die rund iftel des geſamten Welthandels entfallen, wird in„Wirtſchaft iſtfk“ über die Entwicklung des Welthandels im erſten Vier⸗ ir 1928 berichtet. Danach hat der Außen handelsum a 5 38 Länder im erſten Vierteljahr 1928 gegenüber dem vierten 927 einen Rückgang um 4, y. H. erfahren. Dieſer Rück⸗ gang war in ähnlichem Ausmaße auch iu den vorhergegangenen Jah⸗ ven zu beobachten, dürfte aber in der Hauptſache ſaiſonmäßiger Natur ſein. Zudem iſt zu berückſichtigen, daß eine Anzahl wichtiger Welt⸗ Handelsartikel in bieſer Zeit einen Preisrückgan g erfahren hat. Der Großhandelsindex des Buregu of Labor(1926 gleich 100) fank von 97 im vierten Blertelfahr 1927 auf 96 im erſten Vierteljahr 1928. Die rückläufſge Entwicklung, die in den Wertzahlen zum Ausdruck kommt, trifft alſo für das Volumennnn nicht ganz zu. Der Rückgang im Ein fuhrhandel der der Unterſuchung zugrundeliegenden 33 Länder iſt erheblich geringer als der Rückgang im Ausfuhr ⸗ Dem Rückgang des Welthandels im Vergleich zum vierten Viertelfahr 1927 ſteht eine Zunahme— um 5 v. H.— im Vergleich zum erſten Vierteljahr 1927 gegenüber, Das Niveau des Welt handels liegt alſo im erſten Vierteljahr 1928 höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die volumen mäßigen Veränderungen dürften den wert⸗ mäßigen Veränderungen im weſentlichen entſprechen, da das Preis⸗ niveau im erſten Vierteljahr der Jahre 1927 und 1028 auf annähernd gleicher Höhe lag. Die Zunahme des Welthandels gegenüber dem erſten Viertelfahr 1927 entfällt zum größeren Teil— zu etwa 71— auf dte europälſchen JDänder. Der Anteil Europas am Welt⸗ handel tſt mithin geſtiegen. Da ein erheblicher Teil der Zunahme des Außenhandels— insbeſondere der Einfuhr— der übrigen europälſchen Länder auf der Vergrößerung des Handelsverkehrs mit Deutſchland beruht, ergibt ſich, daß die wichtigſte Urſache der Zunahme des Außen⸗ handels der europäiſchen Länder und des Welthandels gegenüber dem erſten Viertelfahr 1927 in der Steigerung der Außen han⸗ dels tätigkeit Deutſchlands zu erblicken iſt. Dieſe Schlußfolgerung zog kürzlich bereits das Inſtitut füür Konjunkturforſchung, nur daß bas Inſtitut beretts damals darauf hin⸗ gewieſen hat, daß die Entwicklung der letzten Monate weniger be⸗ friebigte und der Außenhandel für abſehbare Zeit wohl nur wenig zur Konjunkturſtützung beitragen werde. Trotzdem muß man hoffen, daß eine beſſere Welternte auch der deutſchen Ausfuhr zugute kommt, ohne daß jedoch dieſe Hoffnungen dazu verleiten dürfen, die Lage opttmiſtt⸗ ſcher zu ſehen als ſie iſt. Im Ruhrbergbau haben trotz der ſtabil gebliebenen Kohlenförderung weitere Ar beiterentla 1 fungen ſtattgefunden und neue umfangreiche Kündigungen wurden von ber Montaninduſtrie ausgeſprochen. Unſere Kapitalbecke iſt nach wie vor ungenügend und die Preisentwicklung in⸗ folge der dauernd geſtiegenen Selb ſtkoſten für den Inlands⸗ abſatz wenig förderlich. Verſchiedentlich hört man von einer verfehl⸗ ten Rationaliſterung ſprechen, weil die Rattonaltſterung ſich nicht ſo auf die Endpreiſe ausgewirkt hat, wie es der Konſum wünſchte. Es muß dabei darauf hingewieſen werden, daß ohne Nattonaliſierung die Preisgeſtaltung der Fertigfabrikate erheblich größer geweſen und daß wir ohne die Rationaliſterung kaum wieder an den Weltmarkt heran⸗ gekommen wären. Die Rationaliſterung iſt aber noch keineswegs voll⸗ kommen durchgeführt, ſie machte vielmehr infolge der mangelnden Mittel bei der mittleren und kleinen Induſtrie Halt. Um dies Ver⸗ ſäumnts nachzuholen, um dteſen kleineren und mittleren Induſtrie⸗ firmen die Möglichkeit zur Betriebsmoderniſierung und Betriebs⸗ erweiterung zu geben, wurde jetzt die Zentralbank Deutſcher Inbuſtrie unter Beteiligung beutſcher, amerikaniſcher und hollän⸗ diſcher Banken gegrunbet. Das neue Kreditinſtitnt will im Auslande umfangreiche langfriſtige Kredtte aufnehmen und ſie an die betreffen⸗ den Unternehmungen, denen blsher ber Weg zu den Kapftalmärkten des Auslandes vielfach verſchloſſen war, zu verhältutsmäßig gün⸗ ſtigen Bedingungen weiter geben. Auf dieſe Bedingunngen wird es freilich im weſentlichen ankommen und nur wenn es dem neuen Un⸗ ternehmen gelingt, den Mittel⸗ und Kleinbetrieben billigere lang⸗ friſtige Krebite zu verſchaffen, wird es die deutſche Wirtſchaft fördern können. Die Lage im Arbeitsmarkt zeigt im großen ganzen gegenüber der Vorwoche keine Veränderung, das Abwärtsgleiten in einzelnen Wirtſchaftszweigen wird welterhin durch die oben angeführte Nach⸗ frage der Landwirtſchaft und des Baugewerbes teilweiſe ousgegli⸗ chen. Von Intereſſe iſt, wie das Konfunkturinſtitut die Ausſich⸗ ten des Arbeitsmarktes auf Grund der heutigen Verhäkt⸗ niſſe beurteilt. In ſeinem letzten Wochenbericht kommt das Jnſtitut zu folgender Prognoſe: In den nächſten Monaten kann mit einer weſentlichen Entlaſtung bes Arbeitsmarktes kaum mehr gerechnet werden, wenn ſich auch der Bedarf in den Safſonberufen bis zu den Herbſtmonaten noch leicht erhöht. Do jedoch in den übrigen Gewerbezweigen eine weſentliche Zunahme des Bedarfes nicht mehr erwartet werden kann, dürfte die Geſamtzahl der Ar⸗ beitfuchenden höchſtens noch um ſoviel zurückgehen, als von den Sal⸗ ſonberufen Arbettskräfte aufgenommen werden. Im bisherigen Verlauf bes Jahres hat ſich das Angebot an Arbeitskräften in den Sgiſonberufen von 1278 000 auf 557 000, d. h. um 721 000 verringern können, im Vorfahr in der gleichen Zeit um 841 000. Die Auf⸗ nahmefähigkelt der Saiſonberufe ſelbſt war mithin weſentlich ge⸗ ringer gls im Vorlahr. Nimmt man an, daß die Entwicklung wie bisher anhält, ſo wäre noch mit einer Verringerung um 140 000 bis Ende September zu rechnen. Dies tritt aber nur dann ein, wenn ſich der Konfunkturrückgang in den nächſten zwei Monaten nicht weſentlich verſchärft. Von Oktober an wird aber ſchon die 2 Millionen zu ſchätzen, die geht groß. Beſtand an Wechſeln und Schecks um 206,7 auf 4,38, Mill. RJ, derjenige an Rentenbankſchelnen um 597,7 Mill. RI verringert. Dementſprechend hat ſich der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 48,3 Mill. R./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 578,5 Mill. R. elne Zunahme um 46,9 Mill. R. J. geſamt ſind mit 24463 Mill. R. A, mit 22320 Mill.., der 24,6 Mill. R. 4 ausgewieſen. gab auch der heutigen Börſe einen Auftrieb, und die Tenden ſich allgemein wetter beſſern. daß eine Erhöhung des Newyorker Diskontſatzes entgegen den ii den letzten Tagen aufgetauchten vagen Befürchtungen unterblieben war. Außerdem befriedigte dle als normal zu bezeſchnende Reichs bankentlaſtung nach dem heute erſcheinenden Status. Das e ſtens 800 000 bis 850 000 erhbhen. Die Arbeltsloſigkelit im Auslande zeigte im erſten Halbjahr 1928 keine weſentliche Veränderungen, in England hat ſie ſich wieder auf 1,3 Millionen Arbeitsloſe erhöht, die Arbeitsloſtg⸗ keit in Frankreich iſt geringer, die Depreſſton in Italien weicht nur langſam, in Polen hat ſich die Kurzarbeitsziffer etwas erhöht, die Arbeitsloſen im heutigen Rußland ſind auf ea. Zahl der Erwerbsloſen in den U. S. A. langſam zurück. Die Arbeitsverhältniſſe in der Schwe lz haben ſich gebeſſert, auch in Schweben hat ſich die Beſchäftigung günſtiger entwickelt als 1927, dagegen blieb ſie in Nor w egen und Dänemark trotz guter Beſſerung im Baugewerbe unverändert Kurt Ehmer. Die Reichsbank in der erſten Auguftwoche Nach dem Auswels der Reichsbauk vom 7. Auguſt hat die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom⸗ bards und Effekten um 254,0 auf 245,1 Mill.., und zwar der auf 209,8 Mill. Reichsmark, der an Lombard um 47, auf 29,7 Mill. t. ab genommen. Die Anlage in Effekten weiſt mit 93,8 Mill,.“ eine Verminderung um 0,1 Mill. R./ auf. An Reichs banknoten und Renten bankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 243,6 Mill../ in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; im einzelnen hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 220,8 22,8 auf Die Beſtände an Gold und deckungsfähligen Deyplſen kus⸗ im einzelnen der Goloöbeſtand Beſtand an deckungsſählgen Deviſen mit Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 8, v. H. in der Vorwoche auf 51,8 v.., derſenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 52,2 v. H. auf 56,8 p. G. Vörſenberichte vom 10. Auguſt 1928 Frankfurt feſter Die unverändert anhaltende Nachfrage nach. n Elne Anregung bot auch die Tgtſache, ſchaft war im allgemeinen fedoch zlemlich klein unh dürfte ſich auch 1 den bevorzugten Werten in engen Grenzen 1 Ba Da aber verſchledentlich Mater ialknapphekt beſtans, konnten ſich einige Papiere neue beachtliche Kurserhöhungen durchſetzen. Berlauf blieb die Stimmung ſeſt, wenn auch das Geſchaäft e ſtiller wurde. Angeblich erhielt ſich von Aus landsſelte Ii Rach rogs Tagesgeld 6,8 v. H.„ f 1 Berlin befeſtigt 1 5 5 5 Wie ſchon am Vormittag war auch zu* Borſe Stimmung durchaus n Die Spekulation, di J. T. geſtern in Befürchtung einer Erhöhung der Newyorker Di kontrate realiſterte, wurde heute zu Käufen angeregt, da 0 Diskontſatz unverändert blieb. Das„ iſt zwar etwas led hafter als an den Vortagen, erſtreckt 10 och vor allem wieder auf Speztalwerte Abgeſehen von Käufen der Spekulation, wollte man in dieſen Werten eine leichte Beſeiligung der Vepoſtteng kaſſen⸗Kundſchaft beobachten. Der Elektromarkt ſtand wieder im Voröergrunde. Stimullerend an der Börſe wirkten Aeußerungen aus amertkgniſchen Bankkreiſen über die Ausſichten der 1 Anlethen. Von Autowerten waren wieder Adler 55 fe 9 einem Kursgewiun von 5 v. H. Am Geldmarkt Achte d unvsränderten Sätzen weiter Flüſſigkeit, Reportgeld it an erg geboten. Anleihen kaum verändert. Ausländer ſind nicht ga heitlich, Pfandbriefmarkt noch unüberſſchtiſch. m kaufe wunde es auf kleine Glattſtellungen ewas fachgebend, do konnten ſich ſpäter wieder Kursbefeſtigungen burchſetzen; teikwei wurden die Anfangskurſe nicht ganz erreicht. Der Kaffamar b war überwiegend feſter bei relativ lebhaften Umſätzen. Bis zu Schkuß blieb die Stimmung freundlich. Bornbergehenz zeigte ſich großes Intereſſe für Löwe bei vlerproze tiger Steigerung, Banken, vor allem Danatbank, konnten bei kebhafteren Umſätzen mehrere Prozent anzjehen. Es waren melſt neue Kurserhöhungen zu verzeichnen; doch ſind die Schlußkurſe nicht immer höchſte Tages⸗ kurſe. Ilſe, Rheinſſche Braunkoßlen und Glanzſtoff lagen v. H. handel diefer Länder(03 gegenüber 2, Millarden Reichsmark). fahreszeitliche Zunahme des Arbettsangebotes einſetzen. Da ſſch ſchwächer. TTT————— .10. 9. J 10. 9, 10. 0. 9. 10. 9. J 10, Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung anftwerk Füßen 136.0 358.7 Regal, Bahr g. 58 10 80.— Fbrenfer-Furtn.——, ebhgeb Tertit. e Tmans sem, Ant. 114.0.0 Woher arte 28g.) fe Sieger 1 5 198.0850 A5. Leder Spier n Fer. dentſch Delf. 78.— 80.— Feſſenf. Bergm 124,0 123,5 Markt. u. Kuhlh. 151.5 189.0 Wi. ng⸗ Cement 18,0168 Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten, bel e e e in Mark ſe Stück irſchdurſ u. M. 43050 445.0 Uniongrf. 108,0 108,5 B. f. ch. 39 Malnz 64.— 3.— IGelſenk Gußſt.. e Mech. Wes And. 21178 212.5 Wiesloch Tonm 10.5 103. Die mit T verſehenen Werte ſind Texminkurſe während ſich die mit J. verſehenen Joch. 16 77.80 7 1 5 52,35 32,15 Ũler. Stahlwer!.—.— Genſchow 4 89. J000 100.5 Mes Söhne. e e Mlſſener Netan 160 5 1800 nach in Bien Nerſtezen oesmna g, gil. 145 e, bill K. S. Per iitranarln 158.0 185.0] Herm, Ports Z. 188,0 198.) Miag⸗Wüßten. 139.0 130,0 1, 84 8 1 olzverkohl.⸗Jd. 91,15 92,75 Porzellan Weſſel 2.— 40.— Ver. Zellſt. Berl. 1480 185,5 Fe A 0 0 990 4 7 11 20,5 Wolf, Bucau. Mannheimer Effektenbörſe vom 10. Auguſt Junghans Ce. u. 84.50 8 25 Feine ne d 2260 129 Beere 6 f. S. 2570 40 0 Je Herba 0 300 eien du.—— fel wa 8e 5 0„10. 9. 5 240,0 240,0] IRheinelekt S. A 158, 55 moigt e Haff. St. 207,: g e 175 Zellſt. 12 Haß, Bank 50 1690 Bad. Unie era 160 2290 Karlsr Maſch. 8 r e b. Rasch end.—— alt Sei e 64 Lee E 8 05 Helnsbalr Jpez 9925 99 55 Freiverk 19 g Malz Hopoth B. 160,0 169,0] Content Verl 110,0 410,0 F. 5. Knorr 148,014, Kemp, Stettin e e Abenanta Aach.—.—-= Wanß& Freytag 1445 Jeihaer Jagg. 182,0 18,0 TRordd. Woltk. 206,0 205,5 eiverkehrs⸗ urſe. Ah. Hunoth, Ak. 134,0 183,0 Mannh. Verſich. 153,0 158.0 Mannh. Gummi 92, 30, Klein, Sch. K Beck. 105,9 205,0 Klebeck Montan—— Igel. Walbh. St. 293,7 Fritner Maſch. 130.0 430.0 J here 0. Bed 104 21 Adler Kall Ah, Eredſtbank. 127.0127, Sberrß, Perſich. 157.0 157,0] Neckarfulm hz. 58,59 589.59 Fnort, Heſlor. 1470 32770 Riedinger Maſch. Arkeftes ih. 50%— 15,18 185 15 7 975 22 51 5 Beize Muto ß ß Süd. Disconts 187.0 187/0 lz Mühlen. 1878 15% Konſern, Fraun 7a e Rodberg Darmſt.—— Freiwerkehrs ⸗Kurſe. Geh. Arc hmann 88. 62.50 155 9 5 41759 145,0 Deuſſche Peirel 88,00 84 .⸗G. f. Seilind. 66.— 65,.— Portf gem Heid. 137,5 18/5 Kraus echo. Lock.———.— ehr. Roeder D.. 5 55 Fri enger 177, 1/5 Stenſtee Kopp. 120,5 120 Diamond 17.251 Aae ee 260 0 54,0 ran Hon ers. 22. 584.0 Alb. Eeekte ft.. 18,0 460 feap meyer age, 17,0 178,0 L Nüttgerswerte 107, 10.8 S Gruſchwig Zcit 8,5 69,8 Tpponir Berab. 93,50 98.— Seldburg 5485 Kleintein Heibi 200.0 200,0 J. G. Farben 256,0 287.0 R einmühlenw 12,0 142,0 gech Augsburg„11201120 SchtingG. Hög. 96, 66,— Broſpn, Bop. A.—,— IMatögeb. Wag. 88.— 68,8% ochtegnent 78,8 Subpigah dn 28.0 229,0 Rhenania:. n Wayß& Freytag 148,0 148.0.„ Schnellpr. Fekk. 78,28 79— Naſtatter Wagg.—.— ackethal Draht 94, 98.80 Nel a 10 24402445 Lügersgall 484 Sihmakt Kſorch 7,017, Gebr. Fahr. 88.— 88. Sand albhf. 448.0 2818 Ludſroigsd. Walz. 180,0 180,0 Sram Lactf. 134.5 135,0 Ua... 90.—00,— Halleſche sch. 186,—.— Fabeln Daunt. 2700 276% b t rd Werger Worm 161.5 161.51 Deutſche Einol. 365,0 372,0] Südd. Zucker„148,0 145800 Lutz ie 1 Sed Hen 205,0 e 855 Bein Fdamotie 60.— 61, Nene. Jus ſche Jubuß Schublade 2880 20 Seſtverzius liche Werte. ann, Wasen geleert 2 e a 99255 Frankfurter Vörſe vom 10. Auguſt Meimgraftwarke Ja. 128.0 Seiliaduft Wolff 96,— 86.— P. Ant agisſgf c. 1, 8 47,80 Fang Serge ee asc Bel. ee des gs 1. a Ne Siem.& alste 975,8 8800 895 We e e Sa 2 eee ee 5„ 5 rr— S 1 1 raht e 1„ 1 Dre erxgwk.„.* 5 8 3 a Bankk⸗Alelten. 19 0 8 i e ae ien 5,85 N.— 40 Mahd, 15.5 de Se 968%.88.80 PSarven Berge 145,5 Idee Mont 155,2 155 5 J Neichs n aatspay. agg z G replid 17,2196. Tate bee 25126. Sec s ente:—.— d Ron Sh. 4080 80,— Süd. Juder. 1450 Tabs e e eee deen.— ee Tee Ditten 5 Dun Abfbigicz 8151, Baßdſſche Bank—— 170.0 Tah chers. 251/284, TBergm. Elektr.. 208.5 Notaren Dauß 51 81 2 S 4% Schug. 0( Seswigsbütte 68,— 5775 Rofth 0 55 E Van. Brau. Jg. 18,0 10,0 JKalt Weſtereg. 20,0 284,0 ing etallw. 178,0 148.0 Oserneſ, 88,—162,— Triest. Beſig..— e Schu 1 ſlper, Maſch. 30,80 60,78 f e Jucker 60,25 6825 ohne Auslüſgsr..301728 e eee Raser Ferd. 88,. K eic enk? 580 350 Jahr. Hyp. u. Wb. 159,7 1 an.. 988* 1 i 5 80. 8 1 e e e e e e deen g 0 F 1Berli ee een avi⸗Min, A.—.—— Aketia Ant,„„, 901„St. 2188, Abetf. 5 28. N 1 8 Te ee Jas eg T ver den— ame ne 10 125% Dau. Alktzen. CCC%CCCCCCCCCCCCCCC%VVVV 1 Bariaſt u. Nö. 2678470. Dndeln Fraunk.„ Then cd Abr e 5, Pank f. Brauind, 196, 186.5 Aecummlatoren. 166,0 æ466, g g Hit Holzmann 448, 1472 Scha dantel 1770200, 8% M9 1% 8 D. Hopotbekenbk. 184,0 133,7 Salzw. Hellbr. 185.9 198,0 Coönt.Rürnb. eg., Barm Hankver, 14, f Adler& Oppenh.——. mer Kw. 109.9141 719 5„110% 100 10 8 5 858887% Moggen te 11,1 11 7 Deutſche Banz 166.0 166,0 Tellus Bergbau 119,8 11955 8 28 Bank„. Werle 102,01 0 Adlerwerke 13252 188,0] Jeſauer Gas 109.2870 Humboldt Mſch———.— 80. 2 5 958,0 5575 359 Moggenreniß.74.68 afeladech. 138.0164. Bi u. aura. Seen e. 2058 50 R r e ee e Saga ae he 0 8% Nabe der 86 6 .Ueberſee⸗Bk.. 106,0 106,0 Holden S alft.— 5 5. 183, 0 Alexanderwerk 81 h durbg.. Ilse, 1845 20 Plan n 8 5 5 D n 102,0 T rk ⸗ Akt Dpckerh KWibm—.——.— Warm 5 279.5 Tung. Slekt es. 475.0 280,0 enb.⸗Sign, 2 A, Jüdel& Co. 38 0 Zen K ce.0 9,9 b) Ausl. Rentenwerte, Iürente Gef 18.0150 Crauspork Aktien. Pinne erg. 250 I Ceniſche Genf ſ88. 180 e 7 Geb. Junghans 6 8 Sieh ker atan 468,0(140% Mepikaner 39,10 88.80 „„.—] Dürkoppwer N 5 2. 105,8 0 e eee ußſtahl, 98. 50 5 4 4 5 ikan 5 8 haengt Tg de Sfb n dir gu Aaeead ern Jedes 1890 Kagel Ke 8% e, 5 5 Te den t 0 Seer c Nag 401 2800 4% 8e een 6. IWordl. Floyd Ls. 5 188,2 Fiſen Kalſeral. 18, 18, TDresdner Ban; 187,0 467.0 Annener ußſt.. e uche dann e. Fer Mach„ 81818 2 8 2% Goldkette 189,0] Bester en.. elt, Lich ue 20,0—— Frankf. 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Berzrgect 200.2 806.0] Sindenberg.. e, 5 Schne 4c0 86,0 60, 15 5% 87 f. Sal e e Biß R..— 15,28 Adler lever 185,0 140,0 kf. Pok.& Wit., 71,8 Aachener Kleinb. 128.0 1370 Br.⸗Heſigb⸗ Self, 65.— 65.— TEartdindſtrem 708597035 T2. Stahlwerke 9785 97.85% De. K S4( J E. G. St.-. 198.0 180% Juchswaggan I dre. de Süd eisenbahn 1280.0 Pran. nolen. 7450 Wage 287) 8% Sage S ab. 4% 48,5 stab.. Jr 30 205,0 4% He cadre.— Vorgwerk⸗ Aktien. Aſchaff. Bunt 168,0 j6 88 Fcomwichmidt X. 98. 96.— Baltimore.. Sremer Vuftan 134,0 183,5 f.&. Farben. 28% 587% Tinte& Hoffm.. Bex. Ultcamain 183.5 158, 20% Sb. be m. e—.— 15 W 88. 3957 e. 198, J.„484015 olgt k Haeffner 71*„ Odliget. .= eee eee Krün, üg 1710740 0 8 132855 Subecus fen. 880 84.8 0e e N Backian ch. 6 55 1 15 b 1000 955 e ee f 1 1 n Fuchs Waggon, 1. 7 5 48, 7 i„204. 9 De Saidenteu Nm 44.75 43,78. 185, 185,8 Chem. den„ 120,8 N. 1 0 Wanderer Werke 1 1%%„— 5 Gllen. dg ie Sb ag 5 B85 16570 amen. e le de Seel; H fn Sagan Bo. 26.4528 48 Pglbäe nge 0 8 ö Weis. e ee. 9 2 * Freitag, den 10. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 18. Seite. Nr. 0 Die Fabrikation in unseren Berliner Werkstätten hat begonnen. Sie erlaubt uns, die Preise der neuen Modelle bedeutend herabzusetzen MODEL. Alter Preis Neuer Preis ee Chassis.. 3000— 2810— 190. Roadster 3675.— 3395.— 280. Phaeton. 3750.— 3455.— 295. Tudor... 444 00.— 4110— 290. Standard couns.. 4450.— 4290— 160. Sporteoupe... 485625.— 4290— 338. Geschatts coupe. 4450— 4060— 390. For dor. 43800.— 4695.— 105. Truek AXA. 475075.— 397 106. Wie stets, ist es auch heute Geschäftsprinzip der Ford Motor Company, den Käufer an allen Er⸗ sparnissen teilnehmen zu lassen, die sie bei der Herstellung und Montage ihrer Fabrikate erzielt. Lassen Sie sich den neuen Ford heute noch vorführen. Die Nor mal⸗ Ausrüstung ist unverändert. Garrrstahl- Karosserie Elektrisches Licht und elektrischer Fünf Drahtspeichenradet mit 3 Triplex ⸗Windschutz- Anlasser Ballonreiſen Lichtschalterbebel am Lenkrad Geschwindigkeitsmesser eee e eee Hand- und Fuſß⸗ Accelerator Amperemeter Unabhängige Handbremse mit beson- Automatisches Stop- u. Schluß licht eee deren Bramsbacken gekapselt Benzinuhr ektrischer Scheibenwischer e hydraulische Stoß- Olstandmesser Rückspiegel ee System Houdaille Elektrisches Sicherheitsschloß Kompletter Werkzeugsatz 40 Brems PS— 32835cem unter 10 Liter Brennstoff auf 100 km FoRD eee CoM PANT A. G. BENIN WEsTHATE x 3 * aufforderung, d. h. bis zum 15. September 1928 14. Seite. Nr. 370 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 10. Auguſt 1928 Autorisierter Verkauf und Kundendienst „Mannheim Karl Olf& Telephon 27 432 und 25632/3353 Werkstätten, Centralgarage am Schlachthof ach längerer Ausbildung auf der Med cen, chirurgischen und gynaekologischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Mannheim und mehr- jähriger Laligkeit am Städtischen Säuglingskrankenhaus Mannheim(früher Prof. Dr. Hess) und der Universitäts- Kinderklinik Frankfurt a. M. Prof, Dr. v. Mettenheim) habe ich mich als Facharzt für Säuglings- und Kinder-Krankheiten niedergelassen 200 Dr. Fritz Jrion Schwarzwaldstrasse 6(Lindenhof). Fernsprecher 25425. Sprechstunden-10 Uhr vorm., 35 Uhr nachm. Samstags nur—10 Uhr vorm. 7 2 fiälbaüree Arenen Jentderanur ter Cnc Dritte Umtauschauf forderung N Auf Grund der 5. und 7. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen fordern wir die Inhaber unſerer Aten Aktien über nom. R. 80.— hiermit zum 3. Male auf, ihre Stilcke zum Umtauſch in neue Aktien über nom.., 400.— einzu⸗ eichen. Die erſte Aufforderung iſt am 14. Juni 1928, die zweite am 8. Auguſt 1928 erfolgt. Der Umtauſch kann bis ſpäteſtens 15. November 1928 gorgenommen werden, und zwar bei nachfolgenden Stellen unter Beifügung eines in doppelter Ausfertigung angefertigten arithmetiſch eorbneten Nummernverzeichniſſes während der bei jeder Stelle üb⸗ ichen Geſchäftsſtunden: In Frankfurt a. M. bei: Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale 5 Frankfurt a.., Gebrüder Bethmann, Commerz⸗& Privatbank A.., Darmſtädter und Nationalbank, Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien, Deutſche Bank, Filiale Frankfurt a.., Deutſche Effekten⸗& Wechſelbank, J. Dreyfus& Co., Landesgewerbebank für Südweſtdeutſchland A.., Zweigniederlaſſung Frankfurt a.., Lazard Speyer ⸗Elliſſen Kommanditgeſell⸗ ſchaft auf Aktien, Jacob S. H. Stern. Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, . Bank⸗Inſtitut Joſeph Goldſchmidt 5155 Commerz⸗& Privatbank A.., Darmſtädter und Nationalbank, Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien, Deutſche Bank, 7 Deutſche Effekten⸗& Wechſelbank, In Berlin bei: J. Dreyfus& Co., Hardy& Co. G. m. b.., Lazard Speyer ⸗Elliſſen Kommanditgeſell⸗ ſchaft auf Aktien Commerz⸗& Privatbank A.., Darmſtädter und Nationalbank, Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien, Rheiniſche Creditbank, 0 Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft A. G. Gegen Einreichung von Stück 5 Aktien à nom. R. 80.— mit Dlvldendenſchein für ſozs und folgenden, bei den Aktien Nr. 20 501 15 80.750 einſchließlich nur mit Talon, wird Stück 1 Aktie über nom. R. 400.— mit Dividendenſchein Nr. 7 und folgenden aus⸗ gereicht. 8 Die nicht durch R. 400.— teilbaren Beträge ſind durch Spitzen⸗ n- bzw. Verkauf abzurunden oder zur Verwertung einzureichen. ie Vermittlung der Spitzen⸗Regulierung erfolgt durch die Um⸗ tauſchſtellen. Der Umtauſch erfolgt an den Schaltern der obengenannten Stellen koſtenlos. Sofern er im Wege des Briefwechſels ſtattfindet, wird die übliche Proviſion in Anrechnung gebracht. Die Inhaber der umzutauſchenden Aktien über nom... 80.— ſind berechtigt, innerhalb 3 Mongten nach der erſten Aufforderung, die am 14. Juni 1928 erfolgt iſt, jedoch noch bis zum Ablauf elſtes Monats nach der dritten Bekanntmachung dieſer Umtauſch⸗ einſchließlich durch ſchriftliche Erklärung bei uns Widerſpruch gegen den Umtauſch zu ersehen, Hierzu iſt erforderlich, daß der widerſprechende Aktionär ſeine Aktien oder die über ſie von einem Notar, einer Effekten⸗ gikobank oder einer der obengenannten Umtauſchſtellen ausgeſtellten Hinterlegungsſcheine bei uns hinterlegt und dort bis zum Ablauf der Widerſpruchsfriſt beläßt. Fordert der Aktionär die hinter⸗ legten Urkunden vorzeitig zurück, ſo verliert der von ihm erhobene Widerſpruch ſeine Wirkung. Der Widerſpruch wird nur wirkſam, wenn Inhaber von Aktien über R. 80.—, deren Stücke den zehnten Teil des Geſamtbetrages dieſer Aktien erreichen, dem Umtauſch wlderſprechen. a Da trotz etwaiger wirkſamer Widerſpruchserhebungen ein frei⸗ Agen Umtauſch zuläſſig iſt, erſuchen wir die Einlieferer der Aktien, bei der Einreichung zu erklären, daß ſie im Falle wirk⸗ ae Widerſpruchserhebung dem freiwilligen Umtauſch zuſtimmen. Alte Aktien über nom. R. 80.—, die nicht bis ſpäteſtens 15. November 1928 bei den vorgenannten Stellen zum Umtauſch elügereicht worden ſind, werden gemäߧ 290 HGB. für kraftlos erklärt, ebenſo werden ſolche Aktien für kraftlos erklärt, welche nicht in einem Betrage eingereicht werden, der die Durchführung des Umtauſches ermöglicht und uns nicht zur Verwertung ein⸗ gereicht worden ſind. Die an Stelle der für kraftlos erklärten alten Aktien auszugebenden neuen Stücke werden für Rechnung der Be⸗ teiligten verkauft. Der Erlös wird nach Abzug der Koſten zur Ver⸗ fügung der Beteiligten gehalten werden. Sowohl die alten als auch die neuen Aktien ſind an den Börſen, an denen ſie gehandelt werden, bis zum 13. November 1928 lieferbar. Von dieſem Tage ab werden die Börſenvorſtände die zum Umtauſch einzureichenden alten Aktien vorausſichtlich für nicht mehr lieferbar erklären. Frankfurt a.., den 10. Auguſt 1928. ffankturter Allgemeine Versicherungs-Aktien-Gesellschaft. Der Vorſtand: P. Dumcke, Generaldirektor. Amt Sinsheim Elſenz, Gaſthaus und Eschelbronn Bierbrauerei„Zum Beutſchen Kaiſer“ S Angenehmer Sommeraufenthalt. Volle Penſion 45 Mk. bei s gut, reichl. Verpflegung, eigene Badeanlage.— Wochenendauſenthalt Frau Sanuchen Dinkel Wiw. N Eiltra nsporte Dürkopp⸗ Nähmaſchinen 15 Schnellaſtwagen, Umzüge, Transporte In Mannheim bei: gegen 3 4 Wochen⸗ aller Art beſorgt bei angemeſſen. Berechnung raten Wloſik. Manz⸗ Karle, d Tel. 28 934, Q 5. 2. heim. P 5 Die Herren Aktionäre der Rhenania⸗Kunheim Verein Chemiſcher Fabriken Aktiengeſellſchaft zu Berlin werden hiermit gemäߧ 23 der Satzungen zu der nach Berlin, Mauerſtraße 39, in das Geſchäfts⸗ gebäude der Deutſchen Bank auf Donnerstag, den 6. September 1928, 10 Uhr, einberufenen fabgosceadacen dagesaheaum aan ergebenſt eingeladen. Tagesordnung: Genehmigung des Verſchmelzungsvertrages mit der Kaliwerke Neu⸗ Staßfurt Friedrichshall Aktiengeſellſchaft, Berlin, nach welchem das Vermögen unſerer Geſellſchaft als Ganzes unter Ausſchluß der Liquidation mit Wirkung ab 1. Januar 1928 auf die Kaliwerke Neu⸗Staßfurt Friedrichshall Aktiengeſellſchaft übertragen wird gegen Gewährung von Aktien letzterer Geſell⸗ ſchaft mit Dividendenberechtigung für 1929 ff., und zwar im Verhältnis von:1 des Nennwertes. Sämtliche Aktionäre, die mit Stimmberechtigung an der General⸗ verſammlung teilnehmen wollen, werden erſucht, ſpäteſtens am 3. September 1928 ihre Aktien oder die in§ 24 der Satzung genannten Hinterlegungsſcheine bei unſerer Geſellſchaft einzureichen oder den Nachweis zu erbringen, daß die genannten Urkunden bei einer der nachbenannten Stellen, nämlich: A. Schaafſhauſen'ſcher Bankverein.⸗G., Köln, Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin, Deutſche Bank, Berlin, Bankhaus Simon Hirſchland, Eſſen, Dresdner Bank, Berlin, Bankhaus J. Dreyfus& Co., Berlin, Mitteldeutſche Ereditbank, Berlin, Rheiniſche Creditbank, Mannheim, Bankhaus B. Simons& Co., Düſſeldorf, Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft, Mannheim, Bank des Berliner Kaſſenvereins, Berlin, Bankhaus J. H. Stein, Köln, ferner bei den Niederlaſſungen der vorgenannten Banken und Bank⸗ häuſer in Aachen, Düſſeldorf, Eſſen, Frankfurt a.., Köln, Ham⸗ burg und Mannheim, oder, ſoweit ſie Mitglieder einer deutſchen Effektengtrobank ſind, bei ihrer Efſektengirobank, außerdem bei der Banque Gensrale de Liege& de Huy in Huy(Belgien) hinterlegt worden ſind. Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungs⸗ gemäß erfolgt, wenn Aktien mit Zuſtimmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei einer anderen Bankfirma bis zur Beendigung der General⸗ verſammlung im Sperrdepot gehalten werden; 8 24 Abſ. 3 d. Satzung. Soweit Aktionäre ihre Aktien zum Umtauſch eingereicht haben, aber noch nicht im Beſitz der neuen Aktienurkunde ſind, tritt gemäß § 24, Abf. 5 der Satzung an deren Stelle die Beſcheinigung einer mit dem Umtauſch der Aktien beauftragten Bank über die Einreichung der bisherigen Aktien zwecks Zuſammenlegung. 961² Berlin, den 8. Auguſt 1928. Rhenania-Kunheim Verein Chemischer Fabriken Aktiengesellschaft Der Vorsftzende des Aufsichtsrats O. Wassermann Edel-Vienen N 3* Blüten⸗ gar, reiner Schleuderhonig, hell goldkl. 10 Pfd.⸗Doſe V 10.50 frko. 5 Pfd.⸗ Doſe/.— franko. Rachnahmeſpeſen tra⸗ gen wir. Gar. Zurück⸗ nahme. Probepäckch. 1% Pfd. netto/.80 franko b. Voreinſdg. Frau Rektor Feindt & Söhne Hemelin⸗ gen 27. S74 — 831 L. Spiegel & Sohm b. u. b. H. Manunbeilm, 07,9 Heidelbergerstr. 9 ö a 1 22— regi à) vom 6. iguſt 1928: Wolf& Diefenbach, Mannheim. Kaufmann Karl Wolf iſt als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter ausgeſchieden. Betriebsleiter Jultus Krapp in Mannheim iſt in die Geſellſchaft als perſönlich haftender Geſellſchafter et treten. Die Prokura des Julius Krapp erloſchen. b) vom 8. Auguſt 1993: Fürſt& Wolff, Man: i der Anna Durler iſt erloſchen. ſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäf tiven und Paſſiven und ſamt der den Geſellſchafter Kaufſmann 2 Mannheim, als alleinigen In gangen, der es unter der bisherigen Fir weiterführt..* M. Hirſchland& Co., Mannheim. Eiſele& Hoſfmann, Mannheim. ſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft gin Aktiven und Paſſiven und dem Firn auf den bisherigen Geſellſchafter Kau Karl Hoffmann in Mannheim über. führt das Geſchäft unter der bisherigen fort. Die Prokura des Friedrich Koch iſt er⸗ loſchen. Richard Fürſt, Mannheim. Inhaber iſt Richard Fürſt, Kauſmann, Mannheim. Pfälziſch⸗Badiſche Backſteinverkaufsſtelle Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 14. Juli 1928 in 8 39 Abſ. 2 abgeändert. Die Dauer der Geſellſchaft iſt bis zum 31. Dezember 1939 ſeſtgeſetzt. Oberrheiniſche Metallwerke Akttengeſell⸗ ſchaft, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertras iſt durch den Beſchluß der Generalverſamn vom 19. Juli 1928 in den 88 1, 3, 5, 9, 1 13, 14, 15, 17, 19, 20 geändert, 8 6 iſt g ſtrichen, die 88 8 bis 20 erhielten eine um j eins niedrigere Ziffer, die 88 21, 22 ſind ge⸗ ſtrichen, 23 und 24 erhielten die Ziffer 20 bzw 21,§ 25 iſt geſtrichen; der ganze Geſellſchaftsz vertrag iſt neu gefaßt. Ferdinand Eberſtadt& Cie. Nachf. Aktiem geſellſchaft, Mannheim. Die Prokura des 05 helm Brüner iſt erloſchen. Amtsgericht Mannheim F. G. 4. [Jalousien Rollos Aierleng Hermann Sbezlelfebrlk Mannheim dug srtenstt. 32. e 32007. 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Anmeldungen zur Teilnahme an der Gene⸗ ralverſammlung müſſen ſpäteſtens am dritten Tage vor der Verſammlung bei der Geſell⸗ ſchaft erfolgt ſein. Mannheim, den 9. Auguſt 1928. brabkraftwerk Mannheim.-G. Hämorrhoiden können nachweisbar in kurzer Zeit ohn Operation dauernd geheilt werden. Sprech⸗ ſtunden in Mannheim, Rheinhäuſerſtraße 18, 1 Treppe, Montag u. Donnerstag, 10—1 und vornehmen Dame erwünſcht iſt. Tube 60 Pf. und.— Ml., die dazugehörige Leodor⸗Seife Stüc 50 P. Chlorodont⸗Verkaufsſtellen zu haben. Bei direkter Einſendung dieſes Inſerates als Druckſache(Umſchlag nicht zukleben) mit genauer und deutlich geſchriebener Abſender⸗ adreſſe auf dem Umſchlag erhalten Sie eine lleine Probeſendung loſtenlos durch Leb⸗Werke AG., Dresden⸗N. 6 gr. HOCH PENIIO TEIL KURHAUS Joos 1300 m ü. M. Luftkurort ersten Ranges ob Brunnen, über dem Vierwaldstätterssee. 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