e e — — Uwntag, . Auguſt 1928 eie: In u. Umgebung frei ins h die Poſt 5 ohne Be eld. ng der wirtſchaftlichen Verhältnt. vor alten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe daupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/1 — ene 4 Nebenſtellen: Waldhofftr. 8, 5 dess chen tr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Aendert Abend⸗ Ausgabe ue Mannheimer Geilut Mannheimer General Anzeiger Nr. 372— 139. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Wagen 0,0 Ne. Mellamen 34.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtstand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reisen Geſetz und Recht e eee eee eee eee eee r e e ee Beſatzungs⸗Manbper im Rheinland Die Auffaſſung in Koblenz Die Teilnahme eines engliſchen Kavallerteregtments an den franzöſiſchen Herbſtmanövern bei Trier, die jetzt von London aus beſtätigt worden iſt, wird in Koblenzer amtlichen Kreiſen als ein Ereignis von großer politiſcher Tragweite angeſehen. Man erblickt darin vor allem ein deutliches Zeichen dafür, daß als Folge der vor kurzem ge⸗ troffenen militäriſchen Abmachungen zwiſchen Frankreich und England ſich auch eine ſtarke politiſche Annäherung zwiſchen den beiden Staaten vollzogen hat. Es iſt offenbar den Franzoſen gelungen, England dazu zu bewegen, ſich oſtentativ zu der Beſetzung des Rheinlandes zu bekennen. Während man bisher nur der Meinung ſein konnte, daß nur moch Frankreich allein an der Beſetzung deutſcher Gebiete feſt⸗ halte und daß England ſich an der Beſetzung widerwillig und der Farm halber beteilige, dürfte nunmehr feſtſtehen, daß England bereit iſt, in der Beſetzung⸗ und Räumungsfrage ſich Hung zu leiſten. Daß dieſe Entwicklung von weittragender Bedeutung bei allen kommenden Verhandlungen in dieſen fur Deutſchland ſo wichtigen Fragen ſein wird, liegt auf der Hand, und ſie eröffnet für die Anweſenheit Dr. Streſe⸗ manns in Paris und Genf, wenn es überhaupt noch dazu kommt, keine erfreulichen Ausſtchten. Die Bevölkerung des besetzten Gebietes aber, die ſchon jeden Optimismus ab⸗ gelegt hat, ſteht auch dieſer Entwicklung mit Ruhe entgegen uud lehnt es unter allen Umſtänden ab, daß ihre vorzeitige He jetzt noch mit neuen Belaſtungen für das ganze ung erkauſt werden ſoll. f Wie die engliſche Preſſe urteilt De Aeußevungen Hber Ide beabsichtigte Betei⸗ — 5 Emes örftiſchen Kavallerteregiments an den franzö⸗ fiche MRheinlandmandvern haben bis fetzt in der englischen Preſſe nur wenig Beachtung gefunden. Lediglich die Mor ⸗ ping Poſt“ und die„Daily News“ nehmen dazu Stel⸗ Die extrem konſervattwe„Morning Poſt“ meint, baß dis deutſchen Beſchwerden in einer Angelegenheit, die Eusſchießlich England und Frankreich angehen, wenig geeignet 50 bie Entwicklung freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen Kenn auf die Seite Frankreichs zu ſtellen und ihm jede Hilfs⸗ ſte Eine politiſche Aktion ooͤer eine Taktloſigkeit? Großbritannten und Deutſchland zu fördern. Die Wieder⸗ verſöhnung mit dem ehemaligen Feinde könne nicht darin ge⸗ ſehen werden,„daß man ſich mit ſeinem Freunde verfeinde.“ Als wenig glücklich gewählten Augenblick bezeichnen die „Daily News“ und„Weſtminſter Gazette“ den gegenwärtigen, um britiſche Truppen an den franzöſiſchen Manövern im deutſchen beſetzten Gebiet teilnehmen zu laſſen. Dieſe für die Deutſchen kränkende Geſte ſtehe in direktem Gegenſatz zu der in Großbritannien beſtehenden Auffaſſung, wonach die Rheinlandbeſetzung ſobald als möglich beendet wer⸗ den müſſe. 5 „Mancheſter Guardian“ ſchreibt im Leitartikel: Handelt es ſich hier um eine Taktloſigkeit, oder hat dieſes Vorgehen politiſche Bedeutung? Wenn der Kriegsſekretär auf eigene Initiative hin gehandelt hat, ſollte ihm geſagt werden, daß er zu weit gegangen iſt; wenn der Staatsſekretär des Auswärtigen ſeine Genehmigung erteilt hat, ſo ſollte er dem Lande ſeine Gründe nennen. Die An⸗ gelegenheit iſt gegenwärtig beſonders ſchwer begreiflich, und zwar aus zwei Gründen: 1. Da die Rheinlandbeſetzung beſtimmt bei der Zuſammen⸗ kunft des Völkerbundsrates erörtert wird, iſt es beſonders er⸗ wünſcht, alles zu vermeiden, was Erbitterung erzeugen kann. 2. In Locarno haben wir verſprochen, Frankreich gegen Deutſchland zu helfen, aber auch Deutſchland gegen Frankreich zu ſchützen. Wenn jetzt britiſche Truppen an den Manövern einer vertragsſchließenden Partei teilnehmen, ſo ſollte klar ausgeſprochen werden, daß ſie ebenſo bereit ſind, an den Ma⸗ növern der anderen Partei teilzunehmen. An⸗ bernfalls muß die Zuſammenarbeit franzöſiſcher und britiſcher Truppen bei den militäriſchen Uebungen den Eindruck er⸗ wecken, daß wir wieder zum alten Syſtem zurück⸗ kehren, von dem man glaubte, es ſei durch Locarno beſeitigt worden. Es iſt ein großes Unglück, daß das Parlament nicht tagt und daß Chamberlain krank iſt und von einem Miniſter vertreten wird, deſſen Urteilsfähigkeit kein Vertrauen erwecken kann. Dieſer Zwiſchenfall trägt dazu bei, den Eindruck zu verſtärken, daß eine Aen⸗ derung in unſerer Außenpolitik eingetreten iſt, und daß wir zu den alten Methoden und der alten Geheim⸗ politik zurückkehren. i Glückwunſchtelegramm des Meichskanzlers an Dr. Streſemann Reichskanzler Müller ſandte an Reichsminister Dr. Streſe⸗ mann, ber heute fünf Jahre als Außenminiſter im Amte iſt, folgendes Glückwunſchtelegramm: Es iſt mir ein beſonberes Bedürfnis, Ihnen anläßlich des heutigen Jahrestages des Beginns Ihrer Tätigkeit als Leiter der deutſchen auswärtigen Politik aufrichtigſte und herzlichſte Glückwünſche zugleich auch im Namen der Reichs⸗ regierung auszuſprechen. Ihre Tätigkeit im Verlauf dieſer fünf Jahre hat Deutſchland in ſeiner Weltgeltung um ein gutes Stück vorwärts gebracht. Mit dieſen Wünſchen verbinde ich die Hoffnung, daß wir Sie alsbald in voller Arbeitsfriſche und Geſundheit im Reichskabinett be⸗ grüßen können. Verlin-Paris I Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) So läſtig ſolche Wiederholungen ſind: Gegenüber erneuten Ausſtreuungen der Pariſer Preſſe iſt zu betonen, daß Dr. Streſemanns Zuſage, nach Paris zu kommen, bis zur Stunde noch nicht erfolgt iſt. In der Auslieferungs⸗ frage ſind, wie wir bereits mehrfach hervorhoben, die Dinge politiſch geordnet. Es bedarf nur noch gewiſſer tech⸗ niſcher Maßnahmen, um die Angelegenheit endgültig zu regeln. An hieſigen amtlichen Stellen iſt im übrigen nichts davon bekannt, daß Kellogg beabſichtige, in Paris irgend welche Verhandlungen zu führen. Daß ſich gegebenenfalls Gelegenheit bieten wird zu perſönlichen Unterhaltungen auch über das Räumungsthema, liegt an ſich nahe. Der⸗ artige Beſprechungen der Miniſter untereinander indes als „Verhandlungen“ zu bezeichnen, würde zweifellos zu weit N führen. Swiſchenkredit für Oſtpreußen Auf der 16. Deutſchen Oſtmeſſe in Königsberg machte Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius die Mitteilung, daß vom Reichsfinanzminiſter ein 10 Millione-Zwiſch e n⸗ kredit zur Beſchaffung einer Auslandsanleihe an Oſt⸗ preußen gegeben werden ſolle. Der Kredit ſolle der Beſchaf⸗ fung erſter Hypotheken dienen. Oſtpreußen müſſe, ſo führte der Miniſter aus, bei allen Reichs⸗ und Staatsaktionen als abgetrenntes Land eine Sonderſtellung einnehmen, und es werde ſeitens der Reichsregierung als nationale Aufgabe an⸗ geſehen, Oſtpreußen Hilfe zu gewähren. So ſeien auch die Verkehrsintereſſen Oſtpreußens bei dem vor dem Abſchluß ſehenden deutſch⸗litauiſchen Vertrag berückſichtigt worden. . Gegen ausländiſche Hetzyropaganda PJ Berlin, 13. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Brüſſel hat man berichtet, daß der deutſche Botſchaf⸗ ter dort einen Schritt unternommen habe, der ſich gegen die neuerdings wieder ſtark auflebende Krlegspropaganda richten ſoll. Dieſe Meldung iſt in dieſer Form unzutreffend. Von einer Demarche kann keine Rede ſein: Es verſteht ſich von ſebbſt, daß überall, wo hetzeriſche Flugblätter und dergleichen auftauchen, die deutſche Regierung bemüßt iſt, eine derartige Propaganda abzubtegen oder unwirkſam zu machen. Den deutſchen Vertretern iſt indes lediglich die Möglichkeit ge⸗ geben, in Unterhaltungen mit der Gegenſeite auf die ſchäd⸗ lichen Folgen hinzuwetſen, die das hetzeriſche Treiben, ob es ſich nun in Flugblättern, Theaterſtücken oder Filmen aus⸗ wirkt, auf die Beziehungen zu Deutſchland haben muß. In dieſem Zuſammenhang iſt denn auch in Brüſſel betont worden, daß ſich dieſe Propaganda mit dem Vocarno⸗ geiſt und der Politik der Entſpannung nicht in Einklang bringen laſſen kann. Wieweit die fremden Regierungen auf Abſtellung des Uebelſtandes hinwirken können, hängt zumeiſt von der Geſetzgebung der betreffenden Länder ab. Nicht im⸗ mer iſt es auch bei gutem Willen den maßgebenden Stellen im Auslande möglich, Abhilfe zu ſchaffen. Auf ſolchem, an ſich natürlich höchſt bedauerlichen Ver⸗ ſagen auf einen Mißerfolg der deutſchen Diplomatie zu schließen, ſcheint uns nach Lage ber Dinge unrecht zu ſein. Neuer Phosgen Alarm [EJ Berlin, 13. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Hamburg ſind neue beunruhigende Gerüchte über Phosgen⸗Funde hierher gelangt. Die zuſtändigen Inſtanzen ſind, wie man uns berichtet, augenblicklich dabei, den Sachver⸗ halt aufzuklären und zu prüfen, ob dieſe Alarmgerüchte irgendwelche tatſächlichen Unterlagen haben. Bevor die Un⸗ terſuchung nicht abgeſchloſſen iſt, ſollte man doch wohl die Dinge mit einiger Vorſicht behandeln. Man wird ſich er⸗ innern, daß es im Ausland Kreiſe gibt, die jedesmal vor Beginn einer Ratstagung mit allerhand Greuel nach⸗ richten über Deutſchland aufwarten, in der geheimen Abſicht, den deutſchen Vertretern in Genf Schiwerigkeiten zu bereiten. Vielleicht iſt auch das Phosgengerücht auf ſolche Inſpirationen zurückzuführen, da immerhin auffallend ift, daß es zuerſt von kommuniſtiſcher Seite in die Welt geſetzt wurde. Selbſtverſtändlich hat die Oeffentlichkeit ein dringendes Intereſſe daran, nach jeder Richtung befriedigende und er⸗ ſchöpfende Auskunft über den Tatbeſtand zu erhalten. Falſche Ehrſucht Von unſerem Konſtantinopler Vertreter D. Konſtantinopel, 8. Auguſt. Deutſchland hat während des Weltkriegs der Türkei 3 Milliarden Mark geſchenkt, hat ihr rund 100 000 Waggons Matertal geſchenkt, in deutſchen Händen lag während der Dardanellenkämpfe, die mit der Niederlage der gemein⸗ ſamen Feinde der Türken und Deutſchen endeten, der Ober⸗ befehl, und in erſter Linie waren es deutſche Offiziere, die den Nachſchub für die türkiſche Armee organiſiert und den militäri⸗ ſchen Nachwuchs an Offizieren wie Mannſchaften geſchult haben, während die Kriege vorher gegen viel ſchwächere Gegner von den Türken in erſter Linie verloren worden ſind, weil der Er⸗ ſatz an Menſchen wie an Material völlig verſagte. So war es tatſächlich. Was aber machen gewiſſe türkiſche Kreiſe daraus? Wie alle Jahre, ſo haben die Türken auch in dieſem Jahre eine Pilgerfahrt nach den Gräbern der an den Dardanellen gefallenen türkiſchen Helden veranſtaltet, eine Fahrt, die der Verehrung der Helden und der Würdigung ihrer Taten pietät⸗ voll gewidmet iſt. Dieſen Stolz auf die Heldentaten jener Zeit kann man nur anerkennen, weniger dagegen die Ent⸗ gleiſungen, die ſich die Manager dieſer Fahrt ſeit Jahren dabei geleiſtet haben. Schon in den früheren Jahren hat man den Anteil der Deutſchen an dieſen Taten, obwohl die Ober⸗ leitung an den Dardanellen in den Händen des Marſchalls Liman v. Sanders lag, völlig totgeſchwiegen. Der dies⸗ jährige Manager und Feſtreöner, von dem die Zeitungen an⸗ geben, er ſei der ſtellvertretende Inſpektor der Regierungs⸗ partei und ein früherer Stabsoffizier, Diepdet Kerim, hat die Sache auf die Spitze getrieben, hat behauptet, die Deutſchen hätten überhaupt keinen Anteil am Erfolg gehabt, im Gegen⸗ teil, durch die Schuld eines niederen deutſchen Offiziers ſei es zur erſten Landung der Franzoſen auf Gallipoli gekommen. Die kriegsgeſchichtlichen Kenntniſſe des Redners ſind ſo ver⸗ blüffend ſchlecht, daß man verſtehen kann, wenn er trotz ſeiner offenſichtlichen Geſinnungstüchtigkeit trotzdem aus dem mili⸗ täriſchen Dienſt keine Lorbeeren mehr ernten kann. Seine Aeußerung iſt zu töricht, um ſich mit ihr zu befaſſen, zudem ſind ausgezeichnete Werke über dieſe Kämpfe erſchienen, ſo daß des Marſchalls Liman ſelbſt, dann des Generals Kannengießer, des Archiprats Dr. C. Mühlmann, und anderer, die uns zu⸗ verläſſiger ſind, als der feſtaliſche Erguß Dievdet Kerims mit ſeinem Hymnus auf die Heldentaten Muſtapha Kemals an den Dardanellen, der dort ja ſchließlich nur an einem Punkte der Front eine Diviſion, wenn auch mit Auszeichnung, führte. Uns liegt nur die Pflicht ob, die moraliſche Seite ſolcher byzantiniſchen Winſelei, wie ſie ſich Dilepdet Ke⸗ rim geleiſtet hat, ein wenig zu beleuchten, da ſeine Rede in großer Aufmachung in der türkiſchen Preſſe erſcheinen mußte, ohne daß jemand Widerſpruch erheben dürfte. In den oben erwähnten deutſchen Werken über die Kämpfe iſt immer wieder in höchſt eindeutiger Weiſe der heldenmütigen Tapferkeit der türkiſchen Soldaten das höchſte Lob geſpendet, tſt der Taten türkiſcher Führer und ſo auch Muſtapha Kemals in aller Deutlichkeit gedacht worden. Das war den Verkaſſern dieſer Werke ebenſo edle Pflicht des Anſtands, wie es der üdber⸗ wiegenden Mehrheit des türkiſchen Volkes gern erfüllte Pflicht iſt, dankbar das anzuerkennen, was wir Deutſchen wäh⸗ rend des Krieges und ſo auch bei den Kämpfen an den Dar⸗ danellen geleiſtet haben. Es gibt heute aber eine gewiſſe Clique unter den Türken, die kein anderes Streben kennen, als in erbärmlicher Kriecherei alles, aber auch alles, was ge⸗ leiſtet iſt, dem gewiß bedeutenden Manne Muſtapha Ke⸗ ma! zuzuſchreiben. Es iſt nur unbegreiflich, daß dieſer Frei⸗ hettsheld der Türken die widerlichen Schmeichler nicht mit einem Fußtritt von ſich verſcheucht. Das wäre auch eine Groß⸗ tat. Aber abgeſehen davon, machen dieſe Schmeichelredner mit ihren hiſtoriſchen Lügen das türkiſche Volk auch lächerlich. Jeder unvoreingenommene Menſch mit geſundem Meunſchen⸗ verſtand wird ſich, wenn er lieſt, daß ein Türke behauptet, die Türken hätten alles allein gemacht, alles beſſer gemacht, als die andern, doch fragen, warum nicht z. B. die Franzoſen und Deutſchen ſich türkiſche Inſtrukteure für ihr Heer holen, da⸗ gegen umgekehrt die Türket immer noch franzöſiſche und deutſche Inſtrukteure für die Ausbildung ihrer Offiziere heran⸗ zieht. Und der unvoreingenommene Menſch wird ferner un⸗ willkürlich daran denken, wie der Engländer Lawrence in ſeinem berühmt gewordenen Buche„Aufſtand in der Wüſte“ die Haltung der deutſchen und der türkiſchen Truppen an der Paläſtinafront ſo unterſchiedlich dargeſtellt hat. Er wird end⸗ lich daran denken, daß Deutſchland ohne die Stützung der Türkei vor dem Kriege vielleicht nie in dieſen geraten wäre, und daß Deutſchland, wenn es aus ſeinen eigenen Mitteln nicht ſo viel an ſeine Bundesgenoſſen und beſonders an die türkiſchen hätte abgeben müſſen, auch die feindliche Blockade ſehr viellänger hätte aushalten kön⸗ nen. Kurz, es liegen ſoviel Zeugniſſe aus urteilsfähigen Quel⸗ len für die Leiſtungen Deutſchlands in jeder Phaſe und an jedem Ort des Krieges vor, daß man über das törichte Geſchwätz Dfepdet Kerims achtlos hinweg gehen könnte, wenn nicht in der Türkei durch den Zwang, der auf ihrer Preſſe liegt, der Wahrheit jeder Weg verrammelt wäre. Daher mußte wohl oder übel zu dem Geſchwätz dieſes Mannes Stellung genommen werden. Die deutſch⸗litauiſchen Handelsvertragsverhandlungen — Berlin, 13. Aug. Wie uns von unterrichteter Seite mitgteielt wird, ſind die deutſch⸗litauiſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen in ſachlicher Hinſicht ſo weit gefördert worden, daß dem Abſchluß des Vertrages kaum mehr etwas im Wege ſteht. Da noch einige unbedeutende techniſche Einzelheiten geregelt werden müſſen, nimmt man an, daß die Unterzeich⸗ nung im Dezember in Berlin erfolgen wird. 2. Seite. Nr W * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey Der Legionär⸗Tag in Wilna Pilſudſki erzählte Anekdoten Die Tagung der polniſchen Legtonäre in Wilna, von ber faſt die ganze Welt politkſche Senſatlonen erwartete, iſt ohne jede Bedeutung und Zwiſchenfälle verlaufen. Zwar gingen am geſtrigen Sonntag die Wogen der Erregung hoch, es wurden nationaltſtiſche Reden gehalten und am Vormittag fanden militäriſche- Paraden ſtatt, doch die Hauptſenſation blieb aus. Pilſudſkis Rede war gänzlich unpolktiſch. In dem Redoutentheater ind Wilna waren Tauſende von Legio⸗ nären zuſammengekommen, die auf die Worte ihres faſt zu einer mythiſchen Figur gewordenen Führers lauſchten. Alle militäriſchen Organiſationen„waren vertreten. Sogar die Gegner Pilſudſkis, die Haller⸗Verbände hatten eine Abord⸗ nung mit Fahnen entſandt. Unter den Zuhörern ſah man die ganze polniſche Generalität, ſänttliche polniſchen Miniſter, ſoweit ſie augenblicklich in Polen weilen. General Zeli⸗ gowſki, der„Eroberer Wilnas, wurde ſtürmiſch begrüßt. Auffallend groß war auch die Zahl der Preſſevertreter, unter denen man ſieben Kownoer Jourbaltſten ſah. Zahlreiche Be⸗ grüßungstelegramme, darunter auch eines vom polniſchen Staatspräſidenten, wurden verleſen. Dann betrat um 7 Uhr unter ſtürmiſchem Beifall Gene⸗ ral Pilſudſki die Rednertribüne, hinter der ſeine Büſte aufgeſtellt war. Mit etwas müder ſchwerfälliger Stimme ohne großen redneriſchen Schwung begann er ſeine Ausfüh⸗ rungen und die Enttäuſchung war allgemein! Pilſudſki er⸗ zählte Anekdoten! Er erging ſich in einer Lobpreiſung der Stadt Wilna, die die Legionäre der polniſchen Republik zum Geſchenk dargebracht hätten. Kein Wort über politiſche Fra⸗ gen! Keine Anſpielung auf die politiſche Lage! Keine inner⸗ poltiiſchen Aeußerungen! Ein alter Mann erzählte Anekdoten aus ſeinem Leben! Die Senſation blieb aus! Die Sturmwogen über Oſtpreußen haben ſich zerteilt, ohne daß der zündende Blitz aus der Wolke fuhr. Man hat den Eindruck als ob Pilſudſkt ſich bei ſeiner Verabſchiedung von den Legtonären in Wilna bis zu einem gewiſſen Grade über⸗ haupt als politiſcher Führer verabſchiedete. Die Er⸗ wartungen, die man auf ihn geſetzt hatte, haben ſich nicht erfüllt. Die Führerperſönlichkeit, von der man die Initiative für weitere politiſche Maßnahmen erwartete, iſt er nicht geweſen. Der Beifall der Legionäre war zwar zum Schluß der Aus⸗ führungen ſtark, man merkte aber, daß er nicht dem politiſchen Führer, ſondern dem alten Soldaten galt.* Ablehnende Antwort an Woldemaras Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hatte— wie gemeldet— vor drei Wochen unter Berufung auf die Ent⸗ ſchließung des Völkerbundsrates vom 10. Dezember 1927 den Generalſekretär des Völkerbundes um Ingangſetzung einer Unterſuchung an der polniſch⸗litauiſchen Grenze gebeten. Nach Einholung der Meinung des amtie⸗ renden Ratspräſidenten Aguero y Bethancourt und des Be⸗ richterſtatters Beelaerts van Blokland, hat nunmehr der ſtell⸗ vertretende Generalſekretär Avenol dem litauiſchen Miniſter⸗ präſidenten mitgeteilt, daß beide Antworten ihn zu der Mit⸗ teilung ermächtigen, daß angeſichts der formellen Erklärung der polniſchen Regierung die Anwendung der von Woldemaras erwähnten Beſtimmungen nicht gegebenſerſcheine. N Die Beiſetzung Stefan Naditſchs Nach Meldungen aus Agram hat ſich am Sonntag die Beiſetzung Stefan Raditſchs ohne Zwiſchenfälle abge⸗ ſpielt. Bereits um 10 Uhr vormittags begannen die Trauer⸗ reden vom Balkon des Bauern⸗Palais aus. Die Feier dauerte 8 Stunden. Ueber 100 000 Menſchen gaben Raditſch das letzte Geleite. Aus allen Teilen des Landes mit Aus⸗ nahme der altſerbiſchen Gebiete und Montenegros waren Abordnungen erſchienen. Auch tſchecho⸗ſlowakiſche und pol⸗ niſche Abordnungen bemerkte man im Zuge. Tauſende von Kränzen bedeckten den Hof des Bauernheims und wurden dann dem Zug vorangetragen. Unter ihnen erregte beſon⸗ deres Aufſehen ein Dornenkranz mit den kroatiſchen Natio⸗ nalfarben. In dieſem war die Revolverkugel mit eingeſchloſ⸗ ſen, die Raditſch am 20. Juni ſchwer verwundete. Zu Seiten des Kranzträgers, des kroatiſchen Bauernrebellen Cubetſch, ſchritten die ebenfalls bet dem Attentat verwundeten kroa⸗ tiſchen Abgeordneten. g Der Kranz des Königs Alexander war ein Lor⸗ beerkranz mit der Inſchrift„Stefan Raditſch— Alexander“. Vertreter des Königs war General Matiſch. . ³˙ A Zum Tode des Großherzogs Die Beiſetzung des Großherzogs findet am 16. Au g u ſt (Donnerstag) in Karlsruhe in folgender Weiſe ſtatt: Der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten des heim⸗ gegangenen Großherzogs wird nach erfolgter Ueberführung in Karlsruhe ſin der Evangeliſchen Stadtkirche aufgebahrt werden. Von.30 bis 9 Uhr vormittags finden dort Kranz⸗ niederlegungen ſtatt. Um 10.30 Uhr beginnt in der Stadt⸗ kirche ein Trauergottesdienſt, zu dem der Eintritt von 9,45 Uhr an nur gegen Vorweiſung einer Einrittskarte geſtattet ziſt. Um 11.30 Uhr bewegt ſich der Trauerzug mit dem Sarko⸗ phag vom Marktplatze durch die Kaiſerſtraße, die Kaiſer Wil⸗ helmſtraße und die Parkſtraße nach der Großherzoglichen Grabkapelle. Auf dem Wege dahin werden vorausſtchtlich Vereine uſw. Spalier bilden. Der König von Schweden iſt am Sonntag nach⸗ mittag.30 Uhr auf Schloß Badenweiler eingetroffen. Reichshaushalt im 1. Vierteljahr 1928 Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht eine Ueberſicht über die Reichseinnahmen und Ausgaben des 1. Rechnungsvierteljahres April-Juni 1928. Im Ordina⸗ rium ergibt ſich ein Beſtand aus dem Vorjahre von 647,1 Mill. RM. zuzüglich der Mehreinnahmen im erſten Viertel⸗ fahr von 69,7 Mill. RM., verbleibt ein Ueberſtand von 716,8 Mill. RM. Im außerordentlichen Haushalt dagegen wird aus dem Vorfahre ein Minusbeſtand von 430,5 Mill. RM. übernommen. Es bleibt mithin unter Einrechnung des Ueberſtandes des Ordinariums ein Ueberſtand von 241,7 Mill. RM. Keine Steueramneſtie Aus Berlin wird halbamtlich gemeldet: Durch die Tageszeitungen lief kürzlich die Nachricht, daß auf Grund einer Amneſtie des Reichsfinanzminiſters Geldſtrafen, die bei Verſtößen gegen die Steuergeſetze ausgeſprochen worden ſind in Höhe von vielen Millionen erlaſſen worden ſeien. Dieſe Nachricht iſt unzutreffend. Eine Amneſtie auf dieſem Gebiete iſt nicht ergangen, auch nicht beabſichtigt. Die in jener Nachricht wiedergegebenen Zahlen ſind einer Nach⸗ weiſung entnommen, die der Reichsfinanzminiſter erſtmalig für 1927 dem Reichstag zugeleitet hat, nachdem dieſer durch eine Entſchließung vom 19. März 1928 jährlich die Nach⸗ weiſungen über Feſtſetzung, Erlaß und Niederſchlagung von Steuer⸗ und ähnlichen Strafen verlangt hatte. Es handelt ſich alſo lediglich um eine Zuſammenſtellung. Stüdweſt bei Bad Wildungen — Berlin, 18. Aug. Wie die„B..“ aus Kaſſel meldet, wurde geſtern nachmittag der Stationsraum des Bahnhofs Wega bei Bad Wildungen von maskiert en Räubern überfallen, die den Stationsbeamten mit Piſtolen in Schach hielten und die Kaſſe raubten. Der Beamte wurde an Händen und Füßen gefeſſelt, während die Räuber die Flucht ergriffen. Schweres Bootsunglück — Kiel, 13. Aug. In der vergangenen Nacht iſt auf der unteren Schwentino das Motorboot„Alice“ infolge Ueber⸗ laſtung gekentert. Die„Altee“, die nur acht Perſonen beför⸗ dern darf, hatte 21 Fahrgäſte an Bord, die— wie auch der Führer des Bootes— angetrunken geweſen ſein ſollen. Vom Linienſchiff„Heſſen“ und von der Hafenpolizei wurden die meiſten der ins Waſſer Gefallenen ſowie auch das Boot geborgen; doch ſind der Heizergefreite Schuſeil vom Linien⸗ ſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ und der Schiffsbarbier Rumel vom Linienſchiff„Heſſen“ ertrunken. Ihre Leichen wurden ge⸗ borgen. Der Führer des Bootes wurde verhaftet. Neue Hitzewelle über Frankreich — Paris, 12. Aug. In Mittelfrankreich herrſcht ſeit eint⸗ gen Tagen wieder eine außerordentliche Hitze, die aber we⸗ nigſtens in dieſem Umfange bisher nicht nach den Mittek⸗ meergegenden oder nach dr Pariſer Gegend übergegriffen hat. In Nevpres verzeichnete man heute 39 Grad im Schatten und 51 Grad in der Sonne. Da es ſchon ſeit Wochen nicht mehr geregnet hat, iſt der Boden vielerorts ganz ausgebrannt und es muß ſtellenweiſe bereits mit der Heufütterung begonnen werden. Die Schlachtviehpreiſe ſind ſtark geſunken, da die Landwirte der ſchwierigen Futterver⸗ hältniſſe wegen ſich eines außergewöhnlich großen Teils ihrer Viehhabe entledigen müſſen. Montag, den 18. Auguft 1020 1 Die Anwetterkakaſtrophen an der amerikaniſchen Oſtküſte Newyork, 13. Aug.(United Preß.) Die Unwetter⸗ kataſtrophe im Oſten der Vereinigten Staaten iſt noch nicht abgeflaut. Jetzt wird die Küſte des Staates von New Jerſey von einem orkanartigen Sturm heimgeſucht, der mit einer Geſchwindigkeit von ungefähr 110 em in der Stunde dahin⸗ fegt und ungeheuren Schaden anrichtet. Von allen Küſten⸗ wachſtationen laufen Meldungen ein, daß kleinere Dampfer, Vachten, Segelſchiffe und vor allem Fiſcherfahrzeuge auf Strand getrieben wurden. Ueberall ſind die Küſtenwach⸗ dampfer alarmiert worden und es iſt ihnen bisher auch ge⸗ lungen, ungefähr 50 Perſonen aus Seenot zu retten. Ob und wieweit der Sturm Opfer an Menſchen⸗ leben gefordert hat, läßt ſich noch nicht feſtſtellen, da bisher keine überſichtlichen Berichte über die Kataſtrophe zuſammen⸗ geſtellt werden konnte. Die Ernte in den Staaten New Jerſey und Delaware hat, ſoweit ſich bisher feſtſtellen läßt, ſchweren Schaden erlit⸗ ten und es iſt zu befürchten, daß mancher Farmer um den Ertrag ſeiner Arbeit für dieſes Jahr gebracht worden iſt. In den Badeorten an der Küſte von New Jerſey wie Atlantie City, Barnegate und anderen, in denen jetzt Hochſaiſon iſt, hat der Sturm ſchweren Schaden verurſacht. Teilweiſe ſind auf den Promenaden die Bäume umgeriſſen worden und vielfach ſind die Telephon⸗ und Telegraphenverbindungen unterbrochen. Größere Schiffe, die durch Funkſprüche rechtzeitig War⸗ nungen über das Herannahen des Sturmes erhalten konn⸗ ten, ſind nicht zu Schaden gekommen. Nur der engliſche Dampfer„Athelbeach“ iſt auf Strand getrieben wor⸗ den. Von verſchiedenen Seiten ſind Bergungsdampfer aus⸗ gelaufen, um das Schiff abzuſchleppen, doch iſt es wegen des Sturmes und des hohen Seeganges noch nicht möglich ge⸗ weſen, Leinen anzubringen und mit der Arbeit zu beginnen. Für die Mannſchaft beſteht keine Lebensgefahr. Die Halbinſel Florida, die, wie gemeldet, in der letzten Woche wiederholt vom Unwetter ſchwer heimgeſucht worden iſt, ſteht in Gefahr, von einem neuen tropiſchen Gewitterſturm erfaßt zu werden. Wie das Amtliche Wetterbüro in Miami meldet, hat ſich im Caribiſchen Meer wiederum ein neues Sturmzentrum gebildet, das ſeinen tief⸗ ſten Barometerſtand augenblicklich ſüdlich von Cuba hat und in Richtung auf den Golf von Mexiko abzieht. Die Behörden des Staates Florida, die mit den Aufräumungsarbeiten noch alle Hände voll zu tun haben, verbreiten für alle Schiffe auf See Funkſprüche und für die in Betracht kommenden Gegen⸗ den der Halbinſel telegraphiſche, telephoniſche reitende Boten Sturmwarnungen. Letzte Meldungen Der Rüſſelsheimer Bahnhofsausbau— Eine Richtigſtellung — Rüſſelsheim, 13. Aug. Zu den Preſſemeldungen, daß die Rheinlandkommiſſion die Genehmigung zum Ausbau des Bahnhofes unterrichteter Seite mitgeteilt, daß von einer Verſagung dieſer Genehmigung nichts bekannt ſei. Die unrichtige Meldung ſet wohl darauf zurückzuführen, daß die Reichsbahndirektion Mainz ihren urſprünglichen Plan des Baues einer Strecke Rüſſelsheim—Biſchofsheim zurückgezogen habe. Schweres Verkehrsunglück — Köln, 13. Aug. Wie die„Kölniſche Zeitung“ meldet, geriet am Sonntag nachmittag auf der Landſtraße Oßligs⸗ Hilden der Kaufmann Schulz aus Solingen, als er auf ſeinem Motorrade einen anderen Motorradfahrer überholen wollte, in eine aus entgegengeſetzter Richtung kommende Gruppe Radfahrer. Schulz und ſeine auf dem Soziusſitz ſitzende 14jährige Stieftochter ſtürzten, ebenſo ein Radfahrer und eine Radfahrerin. Alle vier wurden ſchwer verletzt. Schulz und ſeine Stieftochter ſtar ben auf der Fahrt zum Krankenhauſe, die Radfahrerin ſtarb nach mehreren Stun⸗ den, während der Vierte außer Lebensgefahr iſt. Flugzeugabſturz — Paris, 13. Aug. Nach Meldungen aus Amſterdam ſtürzte bei einem Demonſtrationsfliegen in der Nähe von und durch Maaſtricht ein Flugzeug in die Zuſchauermenge. Dabei wur⸗ den vier Perſonen getötet und fünf ſchwer ver⸗ letzt. Der Pilot erlitt nur leichtere Verletzungen. Leos Fanatek Wie aus Mähriſch⸗Oſtran gedrahtet wird, iſt der tſchechiſche Komponiſt Leos Janacek an einer Lungenentzündung im Alter von 74 Jahren geſtor ben. * Janacek wurde auch Mannheim als Komponiſt der „Jenufa“ bekannt. Es iſt ſein Schickſalswerk geweſen; nicht nur, weil dem damals ſchon bald Fünfzigjährigen bei der Kompoſition ſeine einzige Tochter ſtarbz auch ſonſt ver⸗ folgten ihn die Stimmungsgehalte des Werks, das ahn ſo ſpät berühmt gemacht hat, von Jugend an. Janacek wurde 1854 in Nordmähren, unweit der ſchleſtſchen Grenze, geboren. Die weſentlichſten Eindrücke empfing er in der Heimat. Als ſiebtes unter elf Kindern eines Lehrers, der zugleich ein ernſt⸗ hafter Muſtker war, kam Janacek nach dem Beſuch der väter⸗ lichen Schule mit zehn Jahren in die muſtkaliſche Lehre eines Auguſtinermönchs in Brünn. Als Stipendiat wurde er end⸗ gültig ins dortige Auguſtinerkloſter aufgenommen. Dort lernte er nichts als Muſtk; in der Realſchule von Brünn erwarb er ſich ſeine ſonſtigen Kenntniſſe, vor allem die der deutſchen Sprache. Arbeit und Entbehrung waren die Kenn⸗ zeiſhen ſeines Lebens von Anfang an; bis zur bitterſten Not ſteigerte ſich das Leiden für die Kunſt, als Janacek nach Präg überſiedelte, wo er ſich erſt ganz allmählich Geltung zu ſchaffen wußte. 0 Die Rückkehr nach Brünn 1875 bedeutete dann den Be⸗ ginn endgültiger Beſſerung der äußeren Lebensverhältniſſe. 1881 heiratete Janacek und begründete die Brünner Orgel⸗ ſchule. Als er die„Jenufa“ ſchrieb, war er außerdem noch am Lehrerbildungsinſtitut tätig, ſo daß er durch die doppelte berufliche Beſchäftigung darauf angewieſen war, das Werk meiſt zur Nachtzeit zu komponieren. Die Uraufführung fand mit ſtarkem Erfolg 1904 in Brünn ſtatt. Erſt 1916 führte das Prager Nationaltheater das Werk auf. Damals zählte Janacek bereits 62 Jahre! Von da an war der Siegeszug der„Jenufa“ nicht mehr aufzuhalten. Nur noch Janaceks Opernſchaffen ſei kurz charakteri⸗ ſtert. Der„Jenuſa“ waren vorhergegangen: die dreiaktige Oper„Sarka“, die Manuſkript blieb;„Roman⸗Anfang“, Oper in einem Akt, 1894 in Brünn aufgeführt, aber nicht gedruckt. Nach der„Jenuſa“ ſchrieb Janacek die dreiaktige unaufge⸗ führte Oper„Schickſal“; dann„Gazdina roba“, eine Oper, die er ſelbſt vernichtete;„Die Ausflüge des Herrn Broncek“, 1920 aufgeführt; die wundervolle„Katja Kabanowa“, 1922 er⸗ ſchienen;„Das kluge Füchslein“, eine gemütvolle Tieroper, und ſchließlich die 1926 beendete„Sache Makropulos“. Die vokalen und Kammermuſtkwerke Janaceks können nur er⸗ wähnt werden, ebenſo ſeine Bedeutung als hervorragender, höchſt eigenartiger Muſiktheoretiker. 5 * Ein Mönch verſieht tagaus, tagein das ewige Lämpchen mit Oel. Da fragt er eines Tages, wie lange er wohl noch leben werde, und ein Engel antwortet ihm: dann ſei ſein letztes Stündlein gekommen, wenn er vergeſſe, dem ewigen Lämpchen Oel aufzugießen. Und die Zeit vergeht. Wieder einmal iſt der Frühling über die Berge geſtiegen, und im Fliederduft freut ſich die Welt. Auf dem Friedhof erblickt der Mönch zwei Liebende, denen er folgt, vom Odem der Liebe berauſcht.. Als Leiche finden ihn die Brüder auf ſeiner Mutter Grab, die er nie geſehen; er hatte vergeſſen, Oel ins ewige Lämpchen zu gießen.— Warum das hier erzählt wird? Weil es nicht nur der Inhalt des Oratoriums„Amarus“ von Janacek bildet, viel⸗ mehr auch das Bild ſeiner tiefen Seele gibt. Wer ſich einen ſolchen Vorwurf zum Gegenſtand eines Werkes macht, dem muß ein Herz in der Bruſt ſchlagen, das auch zu anderen Herzen ſpricht. So iſt die Muſik Janaeks in ſeiner Oper „Jenuſa“; ſte wendet ſich zum Herzen, ſie läßt in tiefſter Deu⸗ tung und Bedeutung des Wortes mit⸗leiden. Es iſt herzlos, zu ſagen, daß nur das Fremde, Unge⸗ wohnte an dieſer Muſtk feſſele. Ueber die, keineswegs zu unterſchätzende, nationale Gebundenheit dieſer mähriſchen Volksoper wächſt ihre muſtkaliſche Sprache empor in den reinen Aether des Nurmenſchlichen. Jangeek hat, wenn auch im ſpäten Alter, den Erfolg ſeiner Werke noch erlebt. Der bedeutendſte tſchechiſche Komponiſt neben Smetana iſt mit ihm geſtorben, und da zu ſeinen Eigenſchaften eine beſondere Verehrung deutſcher Muſik zählte, wollen auch wir ſeiner gedenken. Kunſt und Wiſſenſchaft O Das finanzielle Ergebnis der Preſſa. Eine Berliner Wochenzeitung brachte kürzlich eine Mitteilung, in der von einem zu erwartenden Rieſen⸗Defizit der Preſſa die Rede iſt. Die dort genannten phantaſtiſchen Zahlen und die daraus hergeleiteten Vermutungen und Schlußfolgerungen ent⸗ behren jeder Grundlage. Es hat in Anbetracht deſſen, daß die Preſſa noch Wert, Prophezeiungen über ihr finanzielles Ergebnis anzu⸗ ſtellen; jedoch kann heute ſchon ſoviel geſagt werden, daß der bisherige Verlauf der Preſſa ſo günſtig geweſen iſt, daß es nicht notwendig war, auf Maßnahmen zur Deckung eines eventuellen Defizits zu ſinnen. Da nach den bisher gewon⸗ nenen Erfahrungen auch mit einem günſtigen Verlauf der zweiten Hälfte der Ausſtellungszeit gerechnet werden kann, iſt kein Grund vorhanden, mit einem ſchlechten Ergebnis der Preſſa zu rechnen.— Nebenbei mag erwähnt werden, daß es mehr als einſeitig iſt, eine Ausſtellung wie die Preſſa nur nach ihrem finanziellen Ergebnis beurteilen zu wollen. Wer nur einigermaßen die Auswirkungen der Preſſa im In⸗ und Auslande verfolgt hat, weiß, daß von dem ſtark ausgepräg⸗ ten kulturellen Charakter der Ausſtellung Werte ausgegangen ſind, die heute ſchon einen unzweifelhaften Gewinn für Deutſchland insgeſamt darſtellen. Es wäre jedenfalls beſſer und einfacher, zunächſt von dieſen leicht erkennbaren poſi⸗ tiven Ergebniſſen Kenntnis zu nehmen, als Prophezeiungen aufzuſtellen, die durch nichts begründet find. Der Vollbart Eröffnung der Heidelberger Feſtſptele. In der Univer⸗ ſitätsaula ein Gremium von Dichtern, Gelehrten, Journa⸗ liſten. Theodor Däubler ſtößt ſeinen Bart in die Luft. Eine Dame, ſchüchtern, gläubig, vertraut mit den Großen ihrer Nation, ſpricht ihn an: n Verzeihung, ſind Sie Hermann Bahr?“ Beſtimmt und voll Würde und mit einem nicht zu ver⸗ kennenden Unterton tönt es zurück:„Nein— Johannes Brahms.“ ö Rüſſelsheim verſagt habe, wird von Berliner die Hälfte ihrer Zeit vor ſich hat, wenig 2 SK * ee. i * 5 + n E. 5 8 2 0 M en eee eee e ee een ee E * * brunnen erſt zur Möntag, den 13. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 372 5 Stäaͤoͤtiſche Nachrichten Ernennungen und Beförderungen anläßlich des Verſaſſungstages i Der„Badiſche Staatsanzeiger“(Karlsruher Zeitung) gibt anläßlich des Verfaſſungstages eine große Reihe von Er⸗ nennungen bezw. Beförderungen aus den Reihen der mitt⸗ leren und unteren Beamten bekannt. Groß iſt die Zahl der Beförderungen im Bereiche der Heil⸗ und Pflegeanſtalten. Groß iſt auch die Zahl der Ernennungen von Muſik⸗, Real⸗, Taubſtummen⸗, Handels⸗ und Gewerbelehrern zu Studien⸗ räten. Oberarchiyrat Dr. Baier wurde zum Direktor des Generallandesarchivs ernannt, Archivrat Dr. Cartellieri zum Oberarchivrat. Ernennungen in Mannheim: Die Reviſionsoberinſpektoren Oskar Weizenegger beim Bezirksamt Mannheim und Karl Müller beim Lan⸗ deskommiſſär in Mannheim und die Verwaltungsoberinſpek⸗ toren Ludwig Schoder und Oskar Gilbert zeim Bezirks⸗ amt Mannheim zu Oberechnungsräten; Bezirts bau⸗ meiſter Auguſt Hodel beim Bezirksamt Mannheim zum Bauoberinſpektor; Obereichmeiſter Jakob Baeck⸗ mann zum Eichinſpektor; Taubſtummenlehrer Fried⸗ rich Rühling, Leiter der Schwerhörigenſchule in Mann⸗ heim, Zeichenlehrer Joſef Rothermel an der Leſſingſchule, Muſiklehrer Friedrich Mack am Realgymnaſium I, die Real⸗ lehrer Auguſt Friedenauer an der Liſelotteſchule, Karl Keller am Gymnaſium und Rudolf Steiert an der Eliſabethenſchule, die Handelslehrer Frz. v. Bloedau, Karl Ege, Dr. Kurt Fontaine, Dr. Willy Fontaine, Wil⸗ helm Greulich, Berthold Hacker, Karl Lezkus, Otto Maurus, Eduard Mohr, Max Odenwald, Dr. Joſeph Roth, Dr. Bruno Ruf, Dr. Wilhelm Vogelgeſang und Johann Willemann, die Gewerbelehrer Friedrich Ch viſt, Wilhelm Fink, Dr. Alfred Gersbach, Adolf Größle, Rudolf Heim, Wilhelm Hauſer, Dr. Alexander Hirn, Auguſt Holzmann, Otto Kaiſer, Auguſt Krott, Julius Küſter, Leo Ley, Albert Lutz, Wilhelm Moranod, Karl Müller, Waldemar Reinacher, Jul. Ritters hofer, Friedrich Röth, Rudolf Schenkel und Karl Stang zu Studienräten; Heinrich Curth am evang. Waiſenhaus zum Anſtaltsoberlehrer. * * Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 29. Juli bis 4. Auguſt wurden 7176 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 2608(Männer 1763, Familienbad 811, Schülerkarten 34), Frauenhalle 1404 (darunter Schülerkarten 53), Halle III 231, Wannenbäder 1. Klaſſe 486, Wannenbäder 2. Klaſſe 1155, Dampfbäder 148, Lichtbäder 4, Kohlenſäurebäder 9, Krankenkaſſenbäder 1131 (Dampfbäder 152, Lichtbäder 19, Fichtennadelbäder 777, Sol⸗ bäder 78, Kohlenſäurebäder 70, Schwefelbäder 35). Grasbraud. Es iſt gut, daß Regen eingeſetzt hat, denn die Zündelei der Kinder häufte ſich in der letzten Zeit. Ge⸗ ſtern abend um 6 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach der Schafweide gerufen. Kinder hatten eine Grasfläche in Brand geſetzt, wodurch die Umzäunung einer Villa Feuer faßte. * Leichenländungen. Die am Samstag geländete Leiche iſt mit der des unbekannten Mannes identiſch, der ſich am 8. Auguſt bei der Bootsüberfahrt Mannheim Ludwigshafen in den Rhein geſtürzt hat. Die Leiche iſt noch nicht identifi⸗ ziert. Ebenfalls geländet wurde die Leiche des am 9. Auguſt im Neckar ertrunkenen Schülers Fr. Staßen von hier. * Unfall einer Radlerin. Geſtern vormittag fuhr ein etwa neunzehnjährigen Mädchen die abſchüſſige Stockhorn⸗ ſtraße herunter. Als es in die Langſtraße einbog, verlor es die Herrſchaft über das Rad und ſtürzte mit ſolcher Wucht an die Hausmauer, daß es neben einer blutenden Kopfwunde Hautabſchürfungen an den Armen und Beinen davontrug. Es kann nicht oft genug davor gewarnt werden, dieſe Straße in ſchnellem Tempo zu befahren, da Unfälle hier geradezu an der Tagesordnung ſind. * Bauunfall. Am Freitag ſtürzten ein 38 Jahre alter Monteur und ein 27 Jahre alter Arbeiter bei Arbeiten an einem Glasdach an einem Neubau in der Frieſenheimer⸗ ſtraße infolge eines Dielenbruchs von einem etwa 3 Meter hohen Baugerüſt ab und zogen ſich Schnittwunden an der rechten Hand bezw. eine Weichteilwunde am Hals zu. Die Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Marktbericht Trotz des ſtkömenden Regens war heute auf dem Markte, der für den ausgefallenen Samstagsmarkt eingeſetzt wurde, ein lebhafter Handel zu verzeichnen. Die Zufuhr an Ge⸗ müſe war ſehr gut. Blumenkohl, Weiß⸗ und Blaukraut, friſcher Salat wurden hier angeboten. Dort wurden Rettiche, Radieschen, rote Rüben, Kohlrabis als nur„beſte Ware“ zum Einkauf empfohlen. Wieder andere Händlerinnen ſuchten mit eindringlicher Stimme rufend:„Friſche Gurken, neue Boh⸗ nen!“ ihren Vorrat abzuſetzen. Sehr gut war der heutige Markt abermals mit Ob ſt beliefert. Pfirſiche, Pflaumen, Zwetſchgen, Birnen, Aepfel lagen in großer Menge aufgeſtapelt zum Kaufe bereit. Mira⸗ bellen, Trauben, Bananen, Aprikoſen ließen den Beſucher des Marktes nicht ohne ein ſehnſüchtiges Verlangen darnach vorübergehen. durch ihre äußere Schönheit zum„Mitnehmen“. Von den Beerenſorten waren nur mehr Brombeeren zu ſehen. Sicher zur Freude der Händler wickelte ſich an den Fiſch⸗ zubern ein lebhaftes Geſchäft ab. Angeboten wurden Aale, um die Ware wie ſonſt nirgends ſpielte ſich an den Ständen aß, wo das Geflügel feilgeboten wurde. Junge Gänſe, Hühner und Tauben warteten auf ihre Käufer. Auch an Kartoffeln war kein Mangel. Zu großen Haufen getürmt, lagen ſie auf den Ständen, bereit zur Aus⸗ wahl für die Abnehmer.— Ueberdies ſorgten die Händler in entſprechender Weiſe für noch viele andere notwendige Lebens⸗ mittel im Haushalte, wie Butter, Eier, Käſe, mit denen der Markt gut beliefert war.— Natürlich fehlten nicht die Blumenverkäuferinnen, die ihre Ware zu den „billigſten Preiſen“ verkauften. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Neue inl. Kartoffeln—8; Wirſing 20—25; Weißkraut 18—20; Rotkraut 25—28; Blumenkohl, Stück 50—150; Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben 15—20; Rote Rüben 15—20; Spinat 35—40; Mangold 15—20; Zwiebeln 13—15; Grüne Bohnen 40—45; Grüne Erbſen 45; Kopfſalat, Stück 10—90; Endivienſalat, Stück 10—25; Kohlraben, Stück—12; Tomaten 30 bis 40; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Stück 10—20; Meerrettich, Stück 80—100; Schl. Gurken(groß) Stück 15—70; Einmachgurken, Stück 2,3—3; Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—8; Lauch, Stück 10—15; Aepfel 30—45; Birnen 25—55; Pfirſiche 80—120; Heidelbeeren 70—80; Trauben 90—120; Mi⸗ rabellen 65—85; Reineelauden 40—60; Zwetſchgen 4560; Zitronen, Stück 10—30; Bananen, Stck. 12—18; Süßrahmbutter 220—240; Land⸗ butter 180200; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 10—16; Aale 160—180; Hechte 160; Barben 80—100; Karpfen 140; Schleten 160; Breſem 80 bis 100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 50—70; Schellfiſche 80; Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 150600; Huhn, geſchlachtet, Stück 300—600; Tauben, geſchlachtet, Stück 100—150; Gänſe, geſchlachtet, Stück 11001700; Rindfleiſch 120; Kalbfleiſch 190—140; Schweinefleiſch 130; Gefrier⸗ fleiſch 72. * * Lebensmüde. In ſeiner in der Neckarſtadt gelegenen Wohnung verſuchte am Freitag vormittag ein 59 Jahre alter Händle durch Einatmen von Leuchtgas ſich das Leben zu nehmen. Er wurde in das Allg. Krankenhaus eingeliefert Schwermut ſoll den Grund zur Tat bilden. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Ein brauner Handkoffer mit Meſſingbeſchlag, ent⸗ haltend zwei weiße Damenſchürzen, zwei Paar graue Da⸗ menſtrümpfe, eine ſchwarze Lacklederhandtaſche mit verſchie⸗ denen Papieren, auf den Namen Paula Schaudt lautend, eine ſilberne Broſche in Kreuzform, mit weißen und roten Steinen beſetzt, ein Paar braune Herrenhalbſchuhe, zwei Paar Herren⸗ ſocken und einige Selbſtbinder und Leinenkragen, im Haupt⸗ bahnhof.— Eine Herren⸗Uhr mit ſchwarzem Stahlgehäuſe, als Stoppuhr eingerichtet, mit zwei ſchwarzen Uhrenzeigern, einem Sekundenzeiger und zwei Stoppuhrzeigern, ſowie einem Alpaca⸗Bierzipfel im Stadion.— Eine Anzahl Erſatz⸗ teile für Grammophone in einem Hauſe in N 4. Eine braune Rindledermappe, 30 mal 30 Zentimeter groß, enthält 3 Muſterbücher„Deutſchlands Vergangenheit und Gegen⸗ wart“,„Deutſchlands Baukunſt und Landſchaft“ und Empfeh⸗ lungsſchreiben von Hindenburg, Streſemann und Graf Weſt⸗ fal, aus dem Hausgang L. 15, 15.— Ein Lichtdynamo von einem Fahrrad ſowie ein Paar rote Damenhalbſchuhe, Größe 36, am Strandbad.— Vierzehn Blech⸗ und Holzkaſten mit 390 leeren Limonade⸗ und Sodawaſſerflaſchen, gez. Kaiſer Friedrich, Stadion.— Eine Anzahl 3,50 bis 4,50 Meter lange Bretter und Latten aus einem Holzlager in der Binnen⸗ hafenſtraße. Zitronen und Orangen empfahlen ſich ſelbſt Film⸗Runoſchau Alhambra:„Zwei rote Roſen“ Der Premierenbeſucherinnen wartete am Freitag eine ganz beſondere Ueberraſchung: jeder Dame wurden zwei Roſen überreicht. Damit war von vornherein die roſigſte Stimmung geſchaffen. Der populäre Schlager„Zwei rote Roſen“ iſt von einer recht anſprechenden Handlung umgeben, die auf den Geſchmack der großen Maſſe zugeſchnitten iſt. Hans, der Sohn des Direktors Erikſen, verliebt ſich in ein bildhübſches Blumenmädchen. Als er Ernſt macht und ſich mit der entzückenden Blondine verlobt, kommt es zum Bruch mit dem Vater, der eine Verſtandesheirat mit der Tochter Lilli des Generaldirektors Bergen für vorteilhafter hält. Als Hans auf dem Trockenen ſitzt, wird er Eintänzer in einer Bar, in der der Komponiſt Ernſt Ritter allabendlich als Teil⸗ haber ſeinen Schlager„Zwei rote Roſen“ ſpielt. Hans ſieht bald ein, daß es beſſer iſt, zu Vatern zurückzukehren und Lilli, die übrigens auch nicht zu verachten iſt, zu heiraten. Und Friedel Schulze, die Blumenfee, der anfänglich das Herz brechen will, tröſtet ſich mit dem Komponiſten, der ſchließlich auch eine gute Partie iſt, denn er verdient mit ſeinem Schlager viel Geld. Und wenn Friedel und Ernſt, Lilli und Hans nicht geſtorben ſind, ſo leben ſie heute noch. Die Beſetzung der Hauptrollen iſt hervorragend. Liane Haid iſt wirklich die ſchönſte Roſe im Blumenladen und in der Roſenbar, in der ſie zuletzt allabendlich den Schlager ſingt, damit ihr Hans nicht berufsmäßig zu tanzen braucht. Harry Halm iſt der flotte Sohn des reichen Fabrikdirektors, der von Alexander Murski gut verkörpert wird. La Jana gibt die im Män⸗ nerfang recht ungeſchickte Lilli mit guter Charakteriſterung. Oreſte Bilancia und Trude Heſterberg ſpielen das Generaldirektor⸗Ehepaar, das ſo viel Schwierigkeiten in dem Bemühen, die Tochter unter die Haube zu bringen, zu über⸗ winden hat, und Oskar Marion findet ſich mit der undank⸗ baren Rolle des Komponiſten ſo gut es geht ab. Die Photo⸗ graphie iſt brillant. Die vortrefflich ſpielende Hauskapelle unterſtreicht die Handlung auf das vorteilhafteſte. Ein Film, der ausverkaufte Häuſer machen muß. Der amerikaniſche Zweiakter„Hollywood“ zeigt wie⸗ der, wie grundverſchieden der Geſchmack des amerikaniſchen Kinopublikums von dem des deutſchen iſt. Wenn die Hand⸗ lung auch ſo gut wie nichts zu ſagen weiß, ſo intereſſterte auch uns die Fülle origineller Tricks, aus der die Gaſtrolle eines filmbegeiſterten jungen Mannes ſich zuſammenſetzt. Eine lehrreiche Naturaufnahme(Entſtehung und Weſen des Blitzes) und die Wochenſchau vervollſtändigen das ungemein zug⸗ kräftige Programm. * Ufa:„Jackie der Schiffsjunge“ Jackie Coogan hat in dieſem Film nun wieder eine Rolle, die ſeinem Alter entſprechend iſt. Diesmal wurde ſicher kein Fehlgriff gemacht, wie im vorausgegangenen Stück, Jackie gefällt in ſeinem Spiele. Seine Hingabe an die Rolle bewirkt liebevolle Anerkennung. Jackies(Knöppſchen) ſehnlichſter Wunſch, einmal ein großer Kapitän zu werden, bringt ihn dazu, daß er ſich— vorher hatte er ſich, ohne irgend einen Beſcheid zu erhalten, an den Kapitän gewandt— in ein Rettungsboot verſteckt. Aus dem Schlupfwinkel hervor⸗ geholt, ſchickt ihn der Kapitän zur Ausbildung nach London, Von dort aus kehrt er als Page auf das Schiff Queenland zurück. Seinem Kapitän iſt er mit Leib und Seele zugetan, Doch auch das Leid geht an ihm nicht vorüber, obwohl er durch eine Tat nur den Kapitän auf die Verirrungen ſeiner Braut aufmerkſam machen wollte, was dieſer ſpäter dann einſieht. Beim Untergang des Schiffes, verurſacht durch den Zuſammenſtoß mit einem Eisberg leine wundervolle Auf⸗ nahme), weicht Knöppchen nicht von der Seite ſeines Kapi⸗ täns. Beide werden dann gerettet durch den Freund Knöpp⸗ chens, einem Ex⸗Boxmeiſter, und der Fürſorgeſchweſter des Schiffes in einem Gummiboot. Hoffentlich hat Jackie nachher das erſtrebte Ziel erreicht. Dieſer Jackie⸗Coogan⸗Film ge⸗ winnt für ſich in der Aufmachung, die wirklich als gut be⸗ zeichnet werden kann.— Allerdings die beiden Filme„Alles in Schlagſahne“ und„Das Tinten männchen— Koko als Milliardär“ bilden bezüglich des Inhaltes kein entſprechendes Beiprogramm. Dagegen bieten intereſſante Aufnahmen die neueſte Ufa⸗Wochenſchau und die Lebenswunder im Pflanzen reich. 15 —TTTTPTTTTCTCTCTCTCTCTCT———T— Prahlhänſe Von Börries, Freiherrn von Münchhauſen Die Deutſchen ſind wirklich das Volk der Prahlhänſe!— Ein Milchlädchen macht ſich auf, drei Meter breit, ein fichtenes Tiſchchen und dahinter ein„Butterſchäfchen“, das die Milch verkauft. Aber auf dem Schild draußen über der Tür ſteht: Zentralmälchhalle. Wie großartig, nicht wahr? Grade ſo denke ich mir eine Halle und grade ſo eine Zentrale.— Oder eine Dorfmühle liegt da, beſcheiden⸗ und ordentlich, wie eben eine Mühle mit einem ordentlichen Müller darin ausſehen muß. Aber ſo wenig ſich heute ein Schuſter Schuſter nennen will, ſo wenig will der Müller ein Müller ſein. Und ſo malt er auf alle ſeine Wagen und Säcke und Briefbogen ein grandioſes: Groß⸗Mühlenwerke. Nun iſt er der Herr Groß⸗Mühlenbeſitzer und kommt ſich wer weiß wie großartig vor.— Aber die großartigſten Hand⸗ werker ſind offenbar heute die Gärtner. Gärtnerei iſt viel zu beſcheiden, alſo ſagen wir Gartenbau. Aber auch Gartenbau iſt noch zu einfach, alſo noch pompöſer: Garten baubetrieb. Wie das daher donnert, nicht wahr? Was das für eine Perſpektive hat, das knallige Wort, lang wie ein Güterzug. Es iſt eine fatale, eine ſpießbürgerliche, eine protzige Eigenſchaft, ſich ſeines ehrlichen Berufs zu ſchämen und ihn durch derlei Mittel aufzublaſen. Warum will der Schuſter eigentlich um alles in der Welt kein Schuſter mehr ſein, ſon⸗ dern mindeſtens ein Schuhmacher wird er dadurch wirklich feiner? Und iſt wirklich ein Kleider macher mehr als ein Schneider? Aber auch der Kleidermacher win lieber ein Herrenkonfektionsinhaber ſein. Burch unſer ganzes Volk geht dieſe Protzerei. Die einen erfinden aus Großmannsſucht inmer neue Zerufsbezeichnun⸗ gen und die Mehrhe, läuft ihnen nach und nennt ſich ebenſo. Wie haben wir gelacht, als plötzlich ein Taſchenſpieler ſich Preſtidigitateur naunte, als der leuchtende Spring⸗ Fontaine lumineuse, dann aber zur 84 Kalospintochromokrene wurde, als die Feuerwerker eines Tages Pyrotechniker und die Bauern Oekonomen wurden. Wollen wir dieſe Prahlhanſereien nicht lieber un⸗ auffällig wieder ablegen und das ſein und das heißen, was wird ſind? Oder ſollen ſich die Dichter von fetzt ab Schrift⸗ ſtellmachereibetriebsleiter nennen? Bitte nicht! Theater und Muſik O Eine vorbildliche Schubertehrung fand in der ver⸗ gangenen Woche in Wildbad ſtatt. Zwar werden ſich die eigentlichen Schubertfeiern erſt im November, an deſſen 19. ſich Schuberts Todestag zum hundertſten Male jährt, begeben, vorausſichtlich ſogar in erſchreckender Fülle häufen und viel Spreu mitlaufen laſſen. Auch hat das große Wiener Sänger⸗ feſt bereits den Rahm abgeſchöpft, ſoweit es ſich um Chorkom⸗ poſitionen Schuberts handelt. Aber es bleibt noch manches zu tun übrig, wenn man Schubert aus den Rahmen allzu großer Feierlichkeiten herausheben und ihm wahrhaft volkstümliche Ehrungen bereiten will. Wie man das wirklich richtig machen kann, bewies die Wildbader auf fünf Tage verteilte Schubert⸗ ehrung. Schuberts Meiſterſchaft in Lied, Chor, Sinfonie, Kammermuſik⸗ und Klavierkompoſitionen, das war die Baſis der Spielfolge, die eine große Mannigfaltigkeit aufwies, ohne dabei buntſcheckig zu ſein. In die Ausführung teilte ſich eine Reihe künſtleriſcher Faktoren, zwar nicht immer ganz gleich⸗ wertig, aber vor einem Willen beſeelt: das ſtaatliche Kur⸗ orcheſter und deſſen Soliſtenſtreichquartett, der Wildoͤbader „Liederkranz“ und als Soliſten Viktoria Hoffmann⸗ Brewer vom Stuttgarter Landestheater(Alt), Karl Günthner⸗Röhmeyer⸗ Pforzheim(Tenor) und Pro⸗ feſſor Angelo Keſſiſſoglu⸗ Wien(Klavier). Es erübrigt ſich, auf Einzelheiten dieſer idealen Schubertſchau einzugehen, mit zwei Ausnahmen. Die erſte betrifft den Klavierſoliſten Keſfiſſoglu(der übrigens vor dem Krieg auch in den Mannheimer Akademien aufgetreten iſt). Er ſpielte nämlich die Schubert⸗Werke(Wanderer⸗Phantaſie, Sonate A⸗dur und Moment muſical) nicht auf die landläufige weiche, ſentimentale „Wiener Weis“, ſondern frei von feglichem Zuckergebäck faſt krügiſch und mit einer Selbſtherrlichkeit, die nicht in mani⸗ rierten Suchen eines eigenen Stils beſtand, ſondern dem Kämpfer Schubert nachzuſpüren verſuchte. Das ergab ein ganz neues, vom gewohnten Schema abweichendes und des⸗ halb überaus feſſelndes Bild und führte der Muſik überdies eine Verbrämung bei, die ſeltſamen Glanz aufleuchten ließ. Kein Wunder, daß gerade dieſer Soliſt Stürme begeiſterter Zuſtimmung entfachte. Die zweite Ausnahme war der allge⸗ meinen Berichterſtattung bei dem geiſtigen Initiator und Hauptträger der orcheſtralen Durchführung, Hermann Eſchrich gewidmet. Eſchrich iſt ein in ganz Württemberg ſeit mehreren Jahrzehnten bekannter Dirigent. Sein Hauptwir⸗ kungskreis iſt Heilbronn, im Sommer Wildbad(früher war er eine Reihe von Jahren in Mergentheim). Es war in der Tat bewunderungswürdig, wie er die großen Orcheſterwerke, u. a. drei Sinfonien Schuberts, mit einem Orcheſter von 36 Mann ausgeſtaltet und ſeine diſziplingewohnte Schar auf eine Höhe führte, auf die manche Großſtadt ſtolz ſein kann. Das künſt⸗ leriſche Leben Wildbads trägt daher ſein Gepräge. Das an⸗ erkannten denn auch die vielen fremden Gäſte und ein⸗ heimiſchen Mufikfreunde durch Beſuch und Beifall. ü Schubertwoche war in jeder Beziehung würdig und erhebend, Eine Schubert⸗Oper in Paris. Das Comits des fötes civiles veranſtaltet im November dieſes Jahres im Tro⸗ cadero eine Schubert⸗FJeier, bei der Schuberts Oper„Die Freunde von Salamanca“, muſikaliſch neu bearbeitet von Bernhard Paumgartner, mit einem neuen Textbuch von Otto Erich Deutſch und Hugo Engelbrecht zur Aufführung kommen 38 wird. O Siegfried Wagner kommt nach Kaiſerslautern. Wie gemeldet wird, beabſichtigt Siegfried Wagner, anfangs September anläßlich der Erſtaufführung ſeiner Oper„De Bärenhäuter“ nach Kaiſerslautern zu kommen. f Ein Phyſikerkongreß von außergewöhnlichem Ausmaß. In Moskau wurde der internationale Phyſikerkongreß er⸗ öffnet, an dem neben Hunderten von ruſſiſchen Gelehrten, Profeſſoren aus fünfundzwanzig weſteuropäiſchen Staaten, darunter auch eine Reihe deutſcher Gelehrter teilnehmen. Der Kongreß tagt zu gleicher Zeit in den vier Städten Moskau, Niſchni⸗Nowgorod, Kaſan und Saratow. Dieſe 4. Sekte. Nr. 379 1 nene Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe) Montag, den 13. August 1928 1 Verfaſſungsfeiern im Lande D Karlsruhe, 11. Aug. Der Verfaſſungstag, der in Baden Als Feiertag gilt, wurde überall im Lande durch öffentliche Veranſtaltungen bei reger Antetlnahme der Bevölkerung in würdiger Weiſe begangen. In Heidelberg fand ein offizieller Feſtakt auf dem Marktplatze ſtatt. Vom Rathausbalkon aus hielt Oberrealſchuldirektor Dr. Sieferer die Feſtrebe. Nach Schluß der Feier läuteten die Glocken ſämtlicher Kirchen. Im Stadtgarten gab das ſtädt. Orcheſter ein Freikonzert. Den Abſchluß des Tages bildete unter ungeheurem Fremdenzuzug die Br cken⸗ und Schloßbeleuchtung mit Feuerwerk.— In Bruchſal gedachte man des Tages auf der Reſerve, wo Stadtrat Rechts⸗ anwalt Straus ſprach. Die Stadtkapelle und vereinigten Männergeſangvereine waren dorthin in geſchloſſenem Zuge gezogen.— Bretten hatte ſeine Verfaſſungsfeier im Saale des„Badiſchen Hofes“ mit Bürgermeiſter Ritzert⸗Durlach als Redner.— In Durla ch fand nach einem Fackelzuge am Vorabend und Kinderfeſtzuge Samstag vormittag, am Abend die Hauptfeier in der Feſthalle ſtatt. Inmitten eines reich⸗ haltigen Programms von Muſik⸗ und Geſangvorträgen, ſo⸗ wie turneriſchen Uebungen hielt Regierungsrat Dr. Leh⸗ mann⸗Karlsruhe die Feſtrede.— Ettlingen feierte den Verfaſſungstag durch einen Feſtakt im Watthaldenpark. Die Feſtrede hatte Bürgermeiſter Dr. Potyka übernommen. Abends folgte ein Konzert mit Illumination des Parkes.— In Raſtakt fand die Verfaſſungsfeier im Lindengarten ſtatt mit Feſtanſprache des Oberbürgermeiſters Dr. Renner. — Inu Durmersheim(Amt Raſtatt) hat am Verfaſſungs⸗ tage die Grundſteinlegung zu einem Kriegerdenkmal auf dem Friedhofe ſtattgefunden. Dabei ſprach Juſtizminiſter Dr. en Der Verfaſſungstag wurde in Offenburg mit einem von der Stadtverwaltung veranſtalteten großen Fackelzug, Zapfenſtreich und ſich daran anſchließendem Ban⸗ kett in der Stadthalle am Freitag abend eingeleitet. Alle drei Veranſtaltungen waren außerordentlich ſtark beſucht. Eine große Anzahl von Vereinen ſorgte durch geſangliche, turneri⸗ ſche und ſportliche Darbietungen für ein gehaltvolles. Pro⸗ gramm. Der Verfaſſungstag ſelbſt brachte die übliche Deko⸗ rierung der Mitglieder der Freiwilligen⸗ und der Bahnhofs⸗ feuerwehr. Den muſikaliſchen Rahmen aller Veranſtaltungen bot die Stadtkapelle. * Karlsruhe, 11: Aug. Zur Einleitung der Verfaſſungs⸗ feier veranſtalteten das Reichsbanner, die freien Gewerk⸗ ſchaften und auf republikaniſchem Boden ſtehenden Vereine am Vorabend einen Fackel zu g, der als Ehrung von Re⸗ gierung und Stadtverwaltung gedacht war. Eine lange feu⸗ rige Schlange bewegte ſich vom Mühlburger Tor gegen den Oſten der Stadt, vorbei am Staatsminiſterialgebäude in der Erbprinzenſtraße, auf deſſen Balkon Staatspräſident Dr. Remmele mit den Vertretern der verſchiedenen Miniſte⸗ rien erſchienen war, dann am Rathaus vorüber, auf deſſen Balkon die Mitglieder der Stadtverwaltung, der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand und mehrere Stadträte ſich verſammelt hatten. Der Zug war von zwei Muſikkapellen begleitet. Der 11. Auguſt ſelbſt bot ein durchaus ſonntägliches Bild. Außer den öffentlichen Gebüuden zeigten viele Privathäuſer Flaggenſchmuck. Freilich miſchte ſich in die Feſtesſtimmung auch die Trauer um den früheren Landesherrn. Der Vor⸗ mittag brachte feierliche Gottesdienſte. Nachmittags fand— wie überall im Lande am Verfaſſungstage üblich— im Bür⸗ gerſaale des Rathauſes die Verleihung von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Ehrenzeichen an langgediente Feuerwehrleute ſtatt. Für den Abend hatten das Staatsminiſterium und die Stadt⸗ verwaltung gemeinſam die Bevölkerung zu einem Garten⸗ feſte in unſerem herrlichen Stadtgarten eingeladen, wo die Polizeikapelle und der Volkschor Weſt ein ausgewähltes Pro⸗ gramm zum Beſten gaben. Der See und die Anlagen er⸗ ſtrahlten in prächtiger Beleuchtung. Im Verlaufe des Abends hielt Staatspräſtdent Dr. Remmele von der Frei⸗ treppe der Feſthalle aus eine die Bedeutung des Tages wür⸗ digende Anſprache, die in ein dreifaches Hoch auf die deutſche eee eee Republik, die deutſche und badiſche Heimat ausklang. Die Menge ſtimmte begeiſtert ein und ſang unter den Klängen der Muſik das Deutſchlandlied. Das Gartenfeſt wurde von rund 17000 Perſonen beſucht. Es herrſchte ausgezeichnetes Sommerwetter. Der Ausflugsverkehr hrachte natürlich auch die übliche Hochfrequenz auf der Bahn. Weinheim, 12. Aug. Bei der Verfaſſungsfeier, die geſtern nachmittag im Stadtwäldchen beim Raſthauſe ſtatt⸗ fand, waren von amtlichen Perſönlichkeiten u. a. Landrat Dr. Pfaff und Bürgermeiſter Dr. Meiſer anweſend. Die Feſt⸗ rede hielt Prof. Dr. Schück⸗ Heidelberg, der einen Ueberblick über das Werden der Reichsverfaſſung gab und dann den Weg zur Verfaſſung beſchrieb. Anſchließend an die beifällig auf⸗ genommene Rede wurde gemeinſam das Deutſchlandlied ge⸗ ſungen.— Bei einer beſonderen Feier im Bezirksamt über⸗ reichte Landrat Dr. Pfaff an drei Feuerwehrleute das Ab⸗ zeichen für 25jährige treue Dienſte in der Freiwilligen Feuer⸗ wehr Weinheim.— Am Abend des Verfaſſungstages wurde auf dem Jahnplatze ſeitens der Turngenoſſenſchaft„Jahn“ 1878 zu Ehren des 150. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn eine Jahn⸗ Eiche gepflanzt, wobei Ehrenvorſtand Philipp Rößling die Gedenkrede hielt. A Baden⸗Baden, 11. Aug. Aus Anlaß der heutigen Verfaſſungsfeie r, die vom Stadtrat veranſtaltet wurde, hatten die öffentlichen und viele Privatgebäude Flaggenſchmuck angelegt. Die Feier begann im großen Rathausſaale mit der Verleihung von Auszeichnungen an verdiente Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren. Um halb 12 Uhr fand ſodann in der Stadthalle der Feſtakt ſtatt, den das Städtiſche Orcheſter mit der„Tannhäuſer“⸗Ouvertüre einleitete, worauf der„Sängerbund Hohenbaden“ das Lied„Dort liegt die Heimat nur am Rhein“ zum Vortrag brachte. Die Feſtrede hielt der Landesvorſitzende der Deutſchen Volkspartei in Baden, Rechtsanwalt Steinel⸗Pforzheim, der einleitend der Trauer über das Ableben des ehemaligen Großherzogs Friedrich Ausdruck gab u. dem Heimgegangenen Worte ehren⸗ den Gedenkens widmete. Dann verbreitete er ſich eingehend über die Bedeutung des Verfaſſungstages und wies auf die hohen Verdienſte hin, die ſich die Reichspräſidenten Ebert und von Hindenburg um den Wiederaufbau des Reiches und damit um das deutſche Volk erworben haben. Am Schluß ſeiner von Vaterlandsliebe getragenen Rede brachte er ein Hoch auf die Deutſche Republik aus, das begefſterte Zuſtimmung fand, worauf von den Anweſenden„Deutſchland über alles“ geſun⸗ gen wurde. Abermalige Geſangs⸗ und Orcheſtervorträge bildeten den Schluß der ſtimmungsvollen Feier. Heute Abend fand ſodann im Kurgarten aus Anlaß der Verfaſſungsfeier ein Feſtkonzert des ſtädtiſchen Orcheſters unter Mitwirkung des„Sängerbundes Hohenbaden“ ſowie eine feſtliche Be⸗ leuchtung des Kurgartens ſtatt. Da die Witterung ſehr günſtig war, hatte ſich zu der Veranſtaltung ein außer⸗ ordentlich zahlreiches Publikum eingefunden. 8 * Freiburg i. Br., 12. Aug. Verfaſſungstages wurde von der Anteilnahme der Bevölkerung Weiſe begangen. Die öffentlichen Gebäude und viele Privat⸗ häuſer hatten in den Reichs⸗ und Landesfarben geflaggt und bei herrlichſtem Sommerwetter boten die Straßen das übliche feſttägliche Bild. Muſtkkapellen durchzogen die Straßen und ließen ihre munteren Marſchweiſen erklingen. Nach allgemei⸗ nen Feſtgottesdienſten im Münſter fund einigen anderen Kirchen fand in der Städtiſchen Feſthalle, die zur Feier des Tages mit Tannengrün und Fahnen in den ſtädtiſchen, Lan⸗ des⸗ und Reichsfarben geſchmückt war, eine von der Stadt⸗ verwaltung abgehaltene 5 ffentliche Gedenk feier ſtatt. Im Hintergrund des Saales hob ſich vor einem großen Vorhang ein großer Reichsadler in wirkſamer Weiſe ab. Saal und Galerien waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Den muſtkaliſchen Teil des erleſenen Programms beſtritten das Die diesjährige Feier des Stadt Freiburg unter regſter in würdiger und feſtlicher Stadtgartenorcheſter, die Vereinigten Freiburger Männer⸗ geſangvereine und ein Mitglied des Stadttheaters. Im Mit⸗ telpunkt der Feier ſtand die Feſtrede des Anſtalts⸗Oberlehrers Hugo J. Wohlfarth, der einleitend beſonders die Be⸗ deutung des jetzigen Staates als Volksſtaat unterſtrich und weiter auch in anerkennenden Worten des verſtorbenen früheren Großherzogs gedachte, deſſen große Liebe zum Va⸗ terland und beſonders zur badiſchen Heimat allen ein Vorbild ſein könne. Der Reduer forderte ſodann, daß der heutige Staat immer mehr ſeeliſcher Beſitz aller ſeiner Bürger, Stände und Klaſſen ſein müſſe und legte im folgenden dar, wie die Liebe zur Familie, zur Natur und zur Heimat ſchließ⸗ lich auch zum Staatsbewußtſein, zum Sicheinsfühlen in der großen Volksfamilie führt. Er ſchloß mit der Aufforderung, neuen Mut und neue Kraft zu ſammeln zur Arbeit am Staat, was aber nur geſchehen könne, wenn man bewußt immer aufs neue den Volksſtaat in uns ſelbſt verwirkliche. Lebhaf⸗ ter Beifall und das begeiſtert geſungene Deutſchlandlied ſchloſſen die Gedenkfeier. Einen nach außenhin glänzenden Abſchluß brachte ſodann am Abend die bengaliſche Be⸗ leuchtung des Münſters und der Stadttürme. Wieder lockte das farbenprächtige Schauſpiel Tauſende und Abertauſende auf die bevorzugten Ausſichtspunkte, beſonders aber den Schloßberg. Die Beleuchtung war diesmal noch um⸗ faſſender und ſchöner als in der Alemannenwoche. Als gegen 250 Leuchtkugeln von der Münſterturmpyramide gegen den Nachthimmel aufſtiegen, war man allgemein voll Lobes über den ſo wirkſamen Abſchluß des Verfaſſungstages. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen Bei der Bürgermeiſterwahl in Bühl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Dr. Grüninger ohne Gegen⸗ kandidat wiedergewählt. 1 L. Wiesloch, 6. Auguſt. Die Licht⸗ und Kraftver⸗ ſorgung Wiesloch hielt dieſer Tage ihre General⸗ verſammlung ab, in der Bürgermeiſter Dr. G ö tz⸗ Hohenlimburg, der ſeitherige 1. Vorſitzende, ſein Amt nieder⸗ legte und Bürgermeiſter Dr. Gröppler⸗ Wiesloch zum Nachfolger gewählt wurde. Ferner ſind im Vorſtand ver⸗ treten: Bürgermeiſter Edinger⸗Eſchelbach, Altbürgermeiſter Lingg⸗Leimen; im Aufſichtsrat: Bürgermeiſter Kuhn⸗Langen⸗ brücken, Bürgermeiſter Diehm⸗Sandhauſen und Bürgermeiſter Bauſt⸗Nußloch. Bürgermeiſter Trunk⸗ Walldorf wurde als ſtellvertretender Vorſitzende des Aufſichtsrates gewählt. Der turnusgemäß ausſcheidende Bürgermeiſter Hein z mann ⸗ Oeſtringen wurde wiederum in den Aufſichtsrat gewählt.— Die Geſellſchaft, die gegenwärtig 46 Mitglieder zählt, erzielte im Berichtsjahr einen Ueberſchuß von 71907 Mk. Die Be⸗ triebsausgaben betrugen 718 514 Mk., die Betriebseinnahmen 806 705 Mk. Der Geſchäftsanteil beläuft ſich auf 2 300 Mk., die entſprechende Haftſumme auf 9 200 Mk. Im Vermögen der Geſellſchaft beſitzen die Betriebsanlagen mit 694 022 Mk. den größten Wert; ihnen folgen: Verwaltungsgebäude mit 104 044 Mark, Grundſtücke mit 68 934 Mk. und Warenbeſtände mit 48 096 Mk. In den Verbindlichkeiten rangieren die Gelder für den Abſchreibungsfonds mit 357 878 Mk. obenan; es folgen: Reſerve⸗ und Erneuerungsfonds 260 000 Mk., Schulden 89 729 und Aufwertungen 54 133 Mk. Häßlicher Zahnbelag FFFVVVFCFCCC FFC entſtellt das ſchönſte Antlitz. Uebler 1 wirkt abſtoßend. Beide Schönheitsfehler werden gründlich beſeitigt oft ſchon durch einmaliges Putzen mit der herrlich erfriſchend ſchmeckenden Chlorodont-Zahnpaste. Die Zähne erhalten darnach einen wundervollen Elfenbeinglanz, auch. an den Seitenflächen, beſonders bei gleichzeitiger Benutzung der dafür eigens lon⸗ ſtruierten Chlorodont-Zahnbürste mit gezahntem Borſtenſchnitt. Fau⸗ lende Speiſereſte in den i dann eee als Urſache des üblen Münd⸗ geruchs werden gründlich damit eſeitigt. Verſuchen Sie es zunächſt mit einer Tube EChlorodont⸗Jahnpaſte zu 60 Pf., große Tube 1 Mi. Chlorodonk⸗ Zahnbürſte für Kinder 70 Pf. für Damen.25 Mk(weiche Borſten) für Herren.25 Ml.(harte Borſten). Nur echt in blau⸗weiß⸗grüner al⸗ vackung mit der Aufſchrift„Chlorodont“, Ueberall zu haben. Bekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill 39(Nachdruck verboten.) Das Kind nahm nicht zu, alle Nährmittel ſchlugen nicht an.. Alle dieſe vergeblichen Verſuche machten mich derartig ängſtlich, daß ich ſchon an Irrſinn glaubte. Egon war damals ſehr häuslich. Er war ſo taktvoll, weder den„Triton“ aufzuſuchen, noch mir alte Schillerlocken mitzu⸗ bringen aus der Konditorei der ſchönen Witwe Barske, und ich vergaß zu fragen, wohin er zuweilen des Samstags fuhr und erſt Montags wiederkam. Dieſe Ausflüge beſchäftigten mein Herz nicht mehr. Ich war froh, wenn ich nichts davon hörte und ſah. Ich kniete an der Wiege und betete, ich fuhr ins nächſte Dorf zur Kirche, in meine Kirche, die einen nicht warten läßt bis zum Sonntag, in die Kirche mit den offen⸗ ſtehenden Türen, in die man im Vorübergehen eintritt, nie⸗ derkniet und betet, in der immer die Lampe glüht und die unſeren wunden Herzen Aufnahme gewährt, wenn man ſie braucht. Alle Seelenqualen durchlebte ich in jenem heißen Sommer, während draußen die Sonne das Gras dörrte und die Blätter der Platanen gelb werden ließ und die kleinen Kinder an verdorbener Nahrung ſtarben wie matte Fliegen. Wir hatten Aerzte, eine Amme, Arzneien und Nährmittel. Dieſe koſtſpieligen Künſte hielten das flackernde Leben noch eine Weile auf. Und dann, an einem Sonntag, der in mein Herz eingegraben iſt wie eine ewige Narbe, iſt es doch ge⸗ ſchehen. 8 *** Der Arzt hatte gemeint, friſche Meerluft könne noch etwas helfen. Ich ließ den Wagen anſpannen und wir fuhren an den Strand. Langſam, wie an einem Trauerwagen, rollten die Räder in dem weichen Sande. Das Kind ſchlief ein. Es war ein heißer Sonntagnachmittag, aber am Meer wehte eine friſche Briſe. Die Anlagen vor dem Kurhaus waren belebt von ſchwarsgekleideten Landfrauen, die ſich, kleine gelbe Körbchen am Arm, in ihren ſteifen, heißen, ſchwarzen Pelerinen und Kapotthüten wie eine Trauerſchar an uns vorüber bewegten. Der Muſiktempel war beſetzt, und die Klänge eines heiſeren Piſtons, einer zu tief geſttmmten Baß⸗ geige, verloren ſich im Winde. Gruppen von⸗ blaubejackten Jünglingen und weißgekleideten Mädchen lagerten in den Dünen. Federhüte wehten, die duftigen Röcke bauſchten ſich ſwie Krinolinen.. und auf dem ſchwarzen Brelt vor den Kur. haus ſtand, daß um ſieben Uhr Renuion angeſetzt ſei. Dieſe Bilder des öden Sonntagnachmittagstreibens glitten an mir vorbei. Melancholie erfaßte mich.— Das Auge geblendet von einer glühenden Sonne, fuhren wir dahin. Die See lag glatt und ſtumm, faſt reglos ſchillernd in der Mittags⸗ ſonne. In bleiernem Licht verſchwammen Himmel, Meer und Sand zu einer Fläche, einer Farbe. In einer verborgenen Ecke hatten ſich Freibadende ein Feuerchen gemacht, in einer von Reiſig umſteckten Burg kochten ſie hier ihren Kaffee, die Kinder fiſchten mit ihren kleinen Netzen, ſie waren fröhlich, ihr Lachen klang herüber.— Mir gegenüber ſaß die Amme in ihrem ſchwarzen feierlichen Kleid und wiegte das Kind mit dem matten Köpfchen.„Sieh doch dort!“ zeigte ſie immer wieder, aber das Kind bewegte nur die Augen nach jener Rich⸗ tung des Feuers und ſchloß ſte müde. Ich befühlte ſein Köpfchen. Es war heiß unter dem Schirm, es lag wie eine welke Blume matt auf dem weißen Kiſſen. Wir fuhren lang⸗ ſam, langſam weiter. Das Kurhaus, die Hotels, der menſchen⸗ belebte Strand und der Kiefernwald,— alles blieb hinter uns zurück. Dann breitete ſich vor uns der Strand aus, weit, weit, flach und weiß wie eine Wüſte, endlos und heiß, in ewiger Unfruchtbarkeit. Still lag das Meer, unendlich weit und glatt in regloſer Bläue, wie ein Himmel, der ſich auf die Erde geſenkt. Man ſah nichts mehr wie weißen Sand und den mageren, grünen Strandhafer der Dünen, einmal lag der auf⸗ gedunſene Körper eines toten Seehundes mitten auf dem Weg Ich fächelte dem Kinde. Am offenen Meer mußte man bei dieſem Kind zu einem künſtlichen Mittel greifen. Mir ſchien dieſe Tatſache, daß ich ihm mit einem Faſtnachtsfächer, den ich hervorgeſucht, Luft zuwehen mußte, ſo hoffnungslos, ſo traurig, daß ich der Bewegung kaum Herr zu werden ver⸗ mochte. 8 Das Kind war eingeſchlafen, ſeine wachsbleiche Stirn ſtand voller Tropfen. Mir kam es vor, als atme es nicht mehr. Eine Angſt ergriff mich, daß ich wenden ließ und wir der Stadt zufagten. Ich ließ den Doktor rufen. Er war über Land gefahren. Egon war nicht da, wir ſuchten ihn überall. Niemand wußte, wohin er gegangen war. Ich ſaß am Fenſter und bewachte das Kind. Ich dachte an die Zeit, ehe es geboren war, und die Vergangenheit ſtand vor mir auf, groß, drohend, mit all ihren dunklen Vorwürfen und Schatten. Die Menſchen zogen an unſerm Haus vorbei zu der Reunion, zu Fuß, in Wagen, die mit grünem Laub geſchmückt waren, die Kinder trugen bunte Lampions und ſangen ein Lied von der Laterne, Sonne, Mond und Sterne Im erſten Augenblick erfüllte mich die Geſundheit dieſer ſo fängt wieder das alte Leben an, Aber ich ſchämte mich meines Gedankens. Dieſe Amme, ein ſtämmiges Bauernmädel mit roten Backen, war fromm und anſtändig und ſie blieb es auch während der kurzen Zeit, dis ſie bei mir war, obwohl ich nicht weiß, auf weſſen Rechnung ich ihr tadelloſes Benehmen ſchreiben ſollte, auf die ihre oder auf die Egons. Ich ſchrieb es auf die ſeine, denn daß er unwiderſtehlich war, wenn er eine Frau erobern wollte, hatte ich ja ſelbſt bewieſen. ** 1 Am andern Morgen hörte ich zum erſtenmal das Kind nicht ſchreien. Als ich erwachte, ſah ich die Amme ſchwarz⸗ gekleidet neben meinem Bett ſitzen. Sie wiegte das Kind im Steckkiſſen. Ich fuhr auf.„Was iſt?“ Aber ſie ſagte lächelnd „Ah, ne dérangez vous pas, Madame, das Kind iſch geſund. Sie war aus Bitſch und ſprach mit elſäſſiſchem Akzent. „Aber heut' morge' iſch mir eine große ſchwarze Spinne übers Bett gelaufe', da hab' ich mich ſo gefürcht', daß ich mich zu Madame geflüchtet hab'“ Ich beruhigte ſie. Es gab viels ſolcher großen ſchwarzen Spinnen in dem Haus. Am erſten Morgen hatte mich bereits eine begrüßt, indem ſie mir auf der Bettdecke entgegen⸗ ſpaziert kam. Allmählich hatte ich mich daran gewöhnt, nichts Außerordentliches mehr in der Anweſenheit ſolcher Spinnen zu finden..„ aber das Wort der Amme ging mir nach. Auf einmal tat das Kind einen tiefen Atemzug, es ſchlug die Augen auf und ſah mich an. Ich ergriff ſeine kleinen Hände, es lief mir kalt über den Nacken. Sein Mund konnte nicht ſprechen,— aber es ſprach mit ſeinen großen, weitaufge⸗ riſſenen angſtvollen Augen:„Ihr ſeid ſchuld!“ Und dann be⸗ gann ein kurzer Kampf. So heftig wehrte ſich mein Kind gegen den Tod, wie ich es dieſem ſchwachen Körper nie zugetraut.— Es bäumte ſich auf dann fiel es in meine Arme zurück. Es war zu Ende. Als Egon endlich mit dem Doktor kam, war es ſchon ſtill und allein in das dunkle Land gegangen. **** 4 Als ich mein Kind zur letzten Reiſe es in meinen Brautſchleier ein. Ich gab ihm deuſelben mit auf den Weg.— Es wurde unter einer Fülle von weißen Roſen begraben auf unſerem Erbkirchhof, der hinter dem Park lag, neben Onkel Eduard an die Mauer. Ich hatte das Gefühl, als oß es da an der Ecke geſchützt vor dem Wind läge und noch et⸗ was Sonne habe. Es war ein düſterer, alter, windiger Platz, mit hohen, faſt ſchwarzen Zypreſſen neben di tüberwucherten, mit wenig Liebe gepflegten Gräbern mir un kannter Nyſtiz Bäuerin mit einem leiſen Neidgefühl. Und ich dachte, wenn und ihrer Frauen. (Fortſetzung folgt) Mark, Bauzuſchüſſe der Gemeinden und Abnehmer 82 010 Mk, i fertig machte, hüllte ich — N * 4 r r . neee 7 e.. rere * Montag, den 13. Auguſt 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Aus oͤem Lande Schwerer Motorradunfall * Wieblingen, 12. Aug. Auf der Landſtraße nach Heidel⸗ berg, die durch die Heidelberger Schloßbeleuchtung einen außergewöhnlich ſtarken Verkehr aufwies, ereignete ſich geſtern abend kurz vor 10 Uhr ein ſchweres Motorrad⸗ unglück. Ein aus der Richtung Mannheim kommender Motorradfahrer ſtieß kurz vor der Eiſenbahnunterführung hinter Wieblingen mit einem Radfahrer zuſammen. Dabei wurde der Motorradfahrer vom Sitz geſchleudert und erlitt ſchwere Kopf⸗ und Bein verletzungen. Sein Zu⸗ ſtand iſt ſehr bedenklich. Während der Radfahrer eben⸗ falls ſchwere Kopfverletzungen erlitt, kam der So⸗ ziusfahrer mit leichteren Verletzungen davon. Die Ver⸗ unglückten wurden ſofort nach Heidelberg überführt. Anſturm auf das Warenhaus Knopf * Karlsruhe, 12. Aug. Donnerstag nachmittag wurde das Warenhaus Geſchwiſter Knopf wieder eröff⸗ net. Eine Rieſenmenge von Kaufluſtigen bedrängte die Por⸗ tale, ſodaß es dem Verkaufsperſonal angſt und bange wurde. Die Polizei hatte, trotzdem ſie mit Verſtärkung zur Stelle war, ſchweren Stand, um nur einigermaßen Ordnung zu halten. Die Waren wurden von den Verkaufstiſchen geriſſen. Unter dieſen Umſtänden mußte das Warenhaus um 2 Uhr zum erſten Male polizeilich geſperrt werden. Die „Menge ſtaute ſich in der Kaiſerſtraße und den anderen Fron⸗ Wen des Gebäudes, ſodaß die Polizei Verſtärkung heranholen mußte, um den Fahrdamm der Kaiſerſtraße für den Fahr⸗ zeugverkehr offen zu halten. Verſuchsweiſe wurde das Publikum unter Beobachtung beſonderer Maßnahmen wieder — * Raſtatt, 10. Aug. Beim Rangieren im hieſigen Bahnhof verunglückte der lährige verheiratete Rangterer Tobias Hirth aus Sanbweier tödlich. * Raſtatt, 10. Aug. Auf der Landſtraße zwiſchen Sand⸗ weier und Oos wurde der ledige 27fährige Karl Müller 11 Ottersdorf von einem Auto erfaßt und tödlich ver⸗ e tz t. * Lahr, 12. Aug. Am Freitag nachmittag brannte die am Sternenwerk gelegene Scheune des Landwirts Friedrich Bühlerwalt und des Taglöhners Joſef Geiger, die mit Frucht⸗ und Futtervorräten dicht angefüllt waren, bis auf den Grund nieder. Es wird Brandſtiftung vermutet. Die Lahrer Motorſpritze war bei der Bekämpfung des Feuers ſehr tätig. Der. Schaden beträgt etwa 15 000 RM. Aus ber Pfalz Im Streit erſtochen * Ebertsheim, 12. Aug. Etwa 15 bis 20 junge Burſchen von hier waren Freitag abend in Mertesheim geweſen. Hier war es zwiſchen ihnen zu politiſchen Auseinander⸗ ſetzungen gekommen. Der Streit wurde aber noch einmal geſchlichtet. Auf der Straße hierher brach er aber pon neuem aus und nahm in der Nähe des Schulhauſes ſehr heftige Formen an. Plötzlich ſchrie ein junger Mann:„Ich bin geſtochen“. Er ſtürzte zu Boden. Man brachte ihn in ſeine elterliche Wohnung, wo er nach etwa einer Stunde ver⸗ ſtar b. Aerztliche Hilfe war bald zur Stelle, konnte aber den Schwerverletzten nicht mehr retten. Der Stich war in den linken Oberſchenkel gegangen und hatte die Schlagader ver⸗ 5. Seite. Nr. 372 Nachbargebiete Zwei Kinder von einem Schnellzug getötet— Durch Exploſton zwei Tote im Straßburger Elektrizitätswerk * Straßburg, 12. Aug. Ungefähr 200 Meter von der Eiſenbahnbrücke über die Polygonſtraße waren mehrere Knaben auf den Bahnkörper geſtiegen und ſpielten dork. Kurz nach 4 Uhr ſauſte der von Straßburg kommende und nach Kehl fahrende Schnellzug daher. Allem Anſchein nach hatten die Kinder das Herannahen des Schnellzuges nicht be⸗ merkt. Zwei Knaben wurden vom Zug erfaßt und ſo⸗ fort getötet.— Im Elektrizitätswerk explo⸗ dierte während der Arbeitszeit plötzlich der Keſſel eines Transformators. Der Vorarbeiter Chriſtenſen, 50 Jahre alt, wurde auf der Stelle getötet. Der 31 Jahre alte Ernſt Steinmett wurde mit ſchweren Brandwunden ins Spital über⸗ führt, wo er ſtar b. Großfeuer * Halach(Oberamt Herrenberg), 13. Aug. In der Nachb zum Sonntag ſind hier fünf Scheunen mit Erntevorräten, das Gemeindebackhaus und ſechs Wohnhäuſer niedergebrannt. Die Löſcharbeiten wurden durch Waſſermangel erſchwert. Der Schaden wird auf annähernd eine Million Mark geſchätzt. * a Lampertheim, 12. Aug. Ein ſchweres Motor va d⸗ unglück ereignete ſich in der Nacht zum Samstag auf der Straße von hier nach Bürſtadt. Zwei Brüder fuhren auf einem Motorrad von letzterem Ort hierher. Dabei begegne⸗ el 0 1 15 letzt. Der Tod trat durch Verbluten ein. Der Getbtete iſt te ini Pferdefuhrwerken, die vorſchriftsmäßig die zugelaſſen. Es benahm ſich aber trotz alledem ſo unbeſonnen, 1 175 f ten ſie einigen Pferdefuhrwerken, die vorf ßig 85 daß ſich die Polizei Bene ſah 1 4 uhr das Kauf⸗ der 25jährige Arbeiter Chriſtian Landes von hier. Die rechte Straßenſeite einhielten, während ſie falſch gefahren haus endgültig gegen neuen Zuſtrom zu ſperren Gendarmerie Grünſtadt wurde alarmiert, die nach kurzer Zeit ſein ſollen. Kurz vor den Fahrzeugen wollte der Fahrer 5*. 85 18115 57 h e 19 55 nach rechts ausbiegen, was ihm jedoch nicht mehr gelang, ſo⸗ „ 5 8 ir⸗[Der Täter, der den tödlichen Stich geführt hat, konnte bisher daß der Zuſammenſtoß unvermeidlich war. Der Soziusfahrer CCCCCCCCCCCCCCC% ̃ d. L 0 2 1 e jowbie des 40jqährigen Arbeiter Emil Groß und der Schreinergeſelle Katalon aus der hirn heraustrat. Seinen Verletzungen iſt er denn auch im 53 Jubilä b i ö ö ö en Münchener Gegend vorläufig feſtgenommen worden. Die Krankenhaus erlegen. Der Fahrer kam mit Armbrüchen Jubiläums des Bienenzuchtbezirksvereins Schwetzingen ein 7580 von Imkern aller badiſchen Landesteile ſehr gut beſuthtes jungen Leute, unter denen der Streit ausbrach, gehörten der davon. Ein zweiter, hinter den Verunglückten nachfahrender um Feſtbankett ſtatt. Nach einem von Frl. Friedrich ſozialdemokratiſchen Partei und der nationalſozialiſtiſchen Motorfahrer, konnte noch rechtzeitig ausweichen.— Statt eine er⸗ vorgetragenen Vorſpruch hieß der Vorſtand des Bezirks⸗ Arbeiterpartei an. von dem Arzt vorgeſchriebene Doſis Tabletten zu nehmen, 15 vereins, Gasmeiſter Staudt⸗Schwetzingen, die Gäſte herz⸗ a* ſchluckte eine Frau eine 1 Anzahl auf einmal, ſodaß ſie 197 lich willkommen. Den Höhepunkt der Feier bildete die Feſt⸗* Ludwigshafen, 12. Aug. In der Nacht zum 9. Auguſt infolge Vergiftung ſtarb. 118 N rede des Imkers, Brauereibeſitzers Dr. Otto Kleinſchmitt wurden bei einem Einbruch in das Verkaufs häus⸗—— er von hier. Er gab ein hiſtoriſches Bild von der Entſtehungſchen Ecke Hohenzollern⸗ und Pettenkoferſtraße 2250 Zigaret⸗ 7 1375 0 15 und Weiterbildung des Schwetzinger Bezirksvereins, deren ten, etwa 50 Pakete Feinſchnitt⸗ Tabak, 60 Zigarren, eine Landwirtſchaft . 9 einziger z. Zt. noch lebender Gründer, Peter Engelhorn, Pappſchachtel mit 1 und 1 1 verſchiedenes ge⸗ heute durch Krankheit am Erſcheinen leider verhindert ſei. ſtohlen. Die Täter, zwei änner im Alter von etwa 30 4 An der Landwirtſchaftlichen Schule in Ladenburg a. N. 125 Die Verdienſte des erſten Vorſtandes vom Jahre 1888, des Jahren, waren dunkel gekleidet, trugen Patſchkappen und wird der Unterricht ee e planmzgig auf⸗ en Stadtrechners Schilling, ſowie des derzeitigen, ſeit 1918 hatten die geſtohlenen Sachen in einer Pappſchachtel verpackt, genommen. Er erſtreckt ſich auf ſämtliche für eine rationelle hie wirkenden Vorſtandes, Gasmeiſter Staudt, wurden in die die Aufſchrift:„Adler Keks“ trug. Betriebsführung wichtigen Fächer des Acker⸗ und Pflanzen⸗ ehrenden Worten gewürdigt. Die 41. Wanderverſammlung des* Haßloch(Pfalz), 10. Aug. Im Lachener Waldteil am baues, der Tierzucht, der Betriebslehre ſowie der Allgemein⸗ er 8 ßloch(Pfals), 9 ch 5 r en badiſchen Imkervereins hat ebenfalls in Schwetzingen, und Erbſengraben brach geſtern nachmittag ein Brand aus, der bildung. Der Beſuch der Anſtalt war in den letzten Jahren 44 zwar im Jahre 1902, ſtattgefunden. Der Feſtredner ſprach beträchtlichen Umfang annahm und bedeutenden Schaden an⸗ ſo gut, daß alle Plätze beſetzt waren. Auch in dieſem Jahre i zum Schluſſe noch über den Wert der Bienenzucht für die ri tete. Durch angeſtrengte Arbeit von Landwirten und der iſt die Zahl der Anmeldungen ſchon recht hoch. Es kann daher tit 5 8 ch h angeſtreng 5 deutſchen Volkswirtſchaft, beſonders für die Landwirtſchaft. Lachener Feuerwehr konnte der Brand in den Abendſtunden Intereſſenten nur geraten werden, ſich möglichſt umgehend 50 Der mittelbare Nutzen der deutſchen Bienenzucht ſei mit etwa 31 f 11757 ö 05 4 Millionen Mark und der unmittelbare mit 85 Millionen. e 1 Mark zu bewerten. Bürgermeiſter Götz toaſtete auf den* Bad Dürkheim, 12. Aug. Ein 55jähriger Landwirt und 3 4 55 Handesverein und ſeine Führung. Die Feier wurde um⸗ Gemeinderat aus Geinsheim wurde durch Hufſchlag ſo ſchwer Aus Handel und Wandel 2 von muſtkaliſchen und geſanglichen Darbietungen. verletzt, daß er im Krankenhaus ſtarb. 2 Weinheim, 12. Aug. Landrat Dr. Pfaff überreicht Neuſtadt a.., 12. Aug. Am Dienstag wurde der. ee„ 1 hente dem d2jährigen Landwirt und Altgemeinderat Philipp 55jährige Landwirt und Gemeinderat Jakob Henrich aus 5 5 riefe⸗Lotterien. Im Inſeratenteil wird auf verſchiedene f Meiſer und ſeiner jährigen Gattin anläßlich der dia⸗ Geinsheim durch einen Huſfſchlag ſeies Pferdes ſo ſchwer ver⸗ VI g 8 8 N tigen 3 f Beachtung mantenen H 9 ch zeit ein Glückwunſchſchreiben des Staats⸗ letzt, daß er im Krankenhaus Neuſtadt ſtar b. Lotterien werden von verſchledenen wohltätigen Vereinigungen zur ö präſtdenten.— Entſprechend einem alten Heimatbrauche veran⸗ 4 Freinsheim, 12. Aug. Der 28;ährige verheiratete Arbei⸗ a von n ne d 808 015 . ſtaltete heute nachmittag der Verein Alt⸗Weinheim anläßlich ter Heinrich Stay von hier verunglückte Montag vormittag mat zur Inſtandſezung von Begen, Brücken und Ausſichtstürmen, . der glücklichen Einbringung der Ernte einen Feſtzug durch im Bau 287 der J. G. Farbeninduſtrie dadurch, daß eine von ſowie zur Erhaltung alter ſchöner Bauten. Im Intereſſe dieſeß r die Straßen der Stadt. Der Zug begab ſich erſt in das Bir⸗ ihm bediente Apparatur explodierte. Stay trug ſchwere Vereine und ibrer edlen und allgemeinnützigen Beſtrebungen iſt ein g kenaner Tal, wo das„Kerwe⸗Brautpaar“ den in einem Stein⸗ Brandwunden am Kopf und ganzen Oberkörper davon. Er auter Erfolg des Losverkaufes zu wünſchen.(Räberes Anzeigenteil.) 5 bruch verſteckt gehaltenen Kerwekranz aufſuchen mußte. Das wurde ſofort in das Städtiſche Krankenhaus nach Ludwigs⸗ 8 t Auffinden wurde durch einen Tuſch verkündet. Dann begab hafen überführt, wo er nach mehr als drei Tagen furchtbarer Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt ſich der Feſtzug mit ſeinen Ernte⸗Jeſtgruppen vor das Rat⸗ Schmerzen am Donnerstag abend ſtarb. Ahein Pegel.6...9. 10. ſeger- Pegel 4 5 71— ö haus. Auf dem Balkon des Rathauſes verabreichte der Kerwe⸗* Eſſelborn, 10. Aug. Die Dreſchmaſchine von J. Wald shu.88.81.502.807510.50 bräutigam dem Bürgermeiſter und den Ratsherren den Schwarz, die auf einem Acker aufgeſtellt war, geriet nachts in Kchſſterinset 408.243 14 57 e 2270.65 15 251 200 2 Ehrentrunk, während die Kerwebraut jedem ein Stück Kuchen. Brand. Die Feuerwehr, die in weitem Umfang die 2 4013.99 401 4064,05 3,96 15 gab. Zuletzt begab ſich der Feſtzug vor die„Eintracht“, wo Brandſtätte abſperrte, konnte wegen der Exploſionsgefahr N 1107 12 5 9100 1 5 0 700 0 N eim Kerweredner von der Kanzel herab eine humoriſtiſche(der Benzinbehälter war mit 50 Liter aufgefüllt) von ihren 0 123.28.221,21 1191,21 „ Anſprache hielt. Dieſe ſchloß mit einem Hoch auf die Stadt!] Löſchgeräten keinen Gebrauch machen, ſodaß die Maſchine bis 6 f Weinheim.. auf die Eiſenteile abbrannte. WMaſſerwärme des Rheins 21,5 C 6 eee 1 * 8 ö J 1 nr 0% 1 7 6 mmm Wa I Hue fp fa U 0 al U U i 0 U U Ad 1 8 l N 0 5 1 DN We 8 2.. 175 5 Fhrsorge und bis 1 5 DIE BESCHWEHRILICHRKETT 3— — 5 Hl b ö 1 EINER. id 28 len. Iabalk ger 8 8 * RIENTREILSE e O„ Grund Har Ste Beliebllell, 0 on herne den. den gare 5 Carell 5 ö 0 vor eiern. 0 0 Lee kunder“L ein ge. wisser l nn. 5 1 05 Sf EZIAE ME DONEN-MSCHNNG 4 . 85 17 i ball,, egen ö verde aten eese- 0 nen, Eurgen. errvor ö S0flEr 2 5 ö Eal uber an unserer von 1 5 0 5 AIs Aber Eonurenen. 0 N 3 aa 0 0 fach 8 f 5 8 555* eee S Sb, E e 00 e 4* 8 Anſchauungen führung unter einen Hut zu bringen, und der Kenner weiß, daß Konſul Fritſch vom A. v. D. ſich für Wahrung der deutſchen In⸗ tereſſen verdient gemacht hat. Man weiß aber auch, daß bis in die Sie iſt wieder geboren, dieſe größte und berühmteſte der großen Automobilprüfungsfahrten! AC. der Schweiz zeichnen zur Internatlonalen Alpenfahrt 1928 als Ken. —— witrdiger Erſatzmann.„Donauwelle“ machte zwar einen Fehler, in⸗ da er mit 115 die weitaus beſte Zeit von allen Reitern hatte. Frhr. fältigſten ritten. Die gleichmäßigen Polen belegten den zweiten Platz. Sehr gut geflelen wieder die eleganten Franzoſen, dagegen war man Zeitung(Abend ⸗A Internationale Alpenfahrt Auftakt in Mailand Mafland, 10. Auguſt Von Tag zu Tag ſammeln ſich hier in Mailand die gemeldeten Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen, und ſeit Donnerstag geht die Abnahme von ſtatten. Gewiß gab es in der Nachkriegszeit ſchon mehrere Alpenfahrten, und der ADA hatte mit Streckenführung ſeiner Zuverläſſigkeltsfahrten in alpines Ge⸗ biet begonnen, aber daß vier Länderclubs ſich zu gemeinſamem Schaffen einer großen und wirklich internationalen Alpenfahrt zu⸗ ſammengetan haben, das iſt bekannt.— Der Automobilelub von Deutſchland, der AC. von Italien, der AC. von Oeſterreich und ber Veranſtalter. Fahrtleiter iſt ein Italiener, Cav. Ronzo Caſtagneto, und vom A. v. D. ſind beteiligt die Herren Konſul C. O. Fritſch als. Sportkommiſſar und Dipl.⸗Ing. Sommer als techniſcher Kommiſſar. Man weiß, daß die Alpenfahrt lange zwiſchen Vorbereitung und Ab⸗ ſage ſchwebte. Es war nicht leicht, die vier Länderelubs mit ihren über Techniſches Organiſatoriſches und Strecken⸗ letzten Tage hinein betreff Streckenführung Unſtimmigkeiten herrſch⸗ 1 Die ſchöne, die als Alpenfahrt⸗Prüfungsgelände beſonders ge⸗ eignete Schweiz war es, die mit ihren Autoverkehrsbeſtimmungen nach der Schablone des vorigen Jahrhunderts hemmend wirkte. Der ADA hatte ſich zwar ſeine im Juni durchgeführte Reichs⸗ u. Alpen⸗ fahrt auch von ben ſchweizer Behörden genehmigen laſſen, was aber Graubündner Lokalbehörden nicht hinderte, die Reichs⸗Alpenſahrer zu beo rohen und moral⸗ und rechtswlörig Strafen elnzukaſſieren. Aus öteſem Vorfall heraus hatte ſogar ein Schweizer Autofachblatt, von irgend einer Seite gegen den ADA aufgewiegelt, gegen den ADA und gegen die deutſchen Automobiliſten und gegen de Ent⸗ rüſtung der deutſchen Preſſe Stellung genommen, die Wogen des für und wider der Internationalen Alpenfahrt gingen hoch, man ver⸗ zichtete ſeitens der Veranſtalter darauf, die Graubündner Päſſe zu befahren und man ging über die Felonſe des ſchweizer Autoblattes zur Tages⸗Ordnung, nämlich zur Schaffung der fetzigen Inter⸗ i Alpenfahrt über. Am Sonntag vormittag begann ſte in ailand. Vier Länber ſind es, bie ſich in die Organiſation geteilt haben, und vier Länder ſind etz, die Fahrer u. Mannſchaften ſtellen. Deutſch⸗ land aber iſt am ſtärkſten vertreten! 48 beulſche Fahrer ſind gemeldet. Deutſche Fabrikgruppen ſtellt Adler, Brennabor, Hama, Simſon⸗Supra, Wanderer. Hanſa hat die letzten beiden Vorkriegs⸗ Die Schlußveranſtaltungen in Amſterdam Das Olympiſche Jagdſpringen Abſchluß der Konkurrenzen im Stadion Mit dem Jagoſpringen erreichte der ſportliche Teil der Olympiſchen Spiele am Sonntag in der umgebauten Hauptkampfbahn⸗ des Stadions ſeinen Abſchluß. Das Jagöſpringen vereinigte 45 Teilnehmer, die nacheinander ben ſchwierigen Kurs mit 16 Sprüngen zu nehmen hat⸗ ten. Die geſtellte Aufgabe war ſehr ſchwer, denn nicht nur die Hinder⸗ niſſe boten zahlreiche Schwierigkeiten, ſondern auch der glatte Boden war etwas hinderlich, ſodaß viele Pferde ausglitten und Fehler mach⸗ ten. Deutſchland war vertreten durch Hauptm. Krüger mit„Donau⸗ welle“, Oblt. Sala mit„Corregio“ und Frhr. v. Langen mit„Falkner“. Hauptmann Krüger war Erſatzmann für Frhr. v. Nagel, deſſen „Hartherz“ Launen zeigte und nicht ſpringen wollte. Der bayeriſche Polizeihauptmann ſchnitt auch am beſten ab und zeigte ſich als ein dem ſie mit der Hinterhand anſtteß, erledigte aber ſonſt den Kurs ſehr glatt. Oblt. Sala hatte mit„Corregto“ Pech, ba er ſich gleich zu Be⸗ ginn einmal verſah. Ohne dieſen Fehler wäre er Sieger geworden, v. Langen kam mit„Falkner“ nicht zur Geltung. Er ritt nicht gut und verſchuldete acht Fehler, die ſich nicht mehr gutmachen ließen. In die Entſcheidung griffen die deutſchen Reiter nicht ein, da ſteben andere ohne Fehler geblieben waren. Hier war der Franzoſe Bertrand der ſchnellſte, was aber nicht gewertet werden konnte, da bei Fehlerloſigkeit ein Stichkampf auf einem beſonderen Kurs nötig war. Hier war der Tſcheche Ventura der Glücklichere und gewann vor dem Franzoſen die goldene Medaille. Im allgemeinen war ſehr gutes Matertal zu ſehen, meiſtens wurde italteniſche Schule geritten. Der Mannſchaftsſieg fiel an die Spanier, die am genaueſten und ſorg⸗ pon den Italienern ziemlich enttäuſcht. Das Schlußklaſſement der 5 fehlerfrei gebliebenen Reiter ſtellt ſich nach dem Stichkampf wie folgt: f 5 Einzelkampf: 1. Rittm. F. Ventura⸗Tſchechoſlowakei auf„Pech“. 2. Ot. Bertrand⸗Frankreich auf„Papillon“. g. Oberſt Kuhn⸗Schweiz guf„Pepita“. 4. Lt. Gzowski⸗Polen auf„Mylord“. 5. Capt. Navarro⸗ Spanien auf„Capataſo“. 6. Lt. Hanfen⸗Schweben auf„Gerold“. 7. Oberſt Forquet⸗Italten auf„Capineca“. Mannſchaftskampf: 1. Spanier 4 Punkte. 2. Polen 8 Punkte. 3. Schweden 10 Punkte. 4. Italien 12 Punkte. 5. Frankreich 12 Punkte. 6. Portugal 12 Punkte. 7. Deutſchland 14 Punkte. 8. Schweiz 18 Punkte. 9. USA. 22 Punkte. 10. Holland 26 Punkte. Preisverteilung durch die Königin Gleich nach Abſchluß des Jagoſpringens und der dazu gehörigen Zeremonie nahm die Königin Wilhelmine in ihrer Hofloge die Preis⸗ verteilung der Steger vor. Zum größten Teil fehlten dieſe bereits, da viele Leichtathleten, Schwerathleten ete. längſt abgereiſt waren. Schwimmer und Reiter ſowie Boxer waren zumeiſt noch anweſend. Die Preisträger nahmen vor der Loge hinter ihren Mannſchafts⸗ führern Aufſtellung, worauf die Königin die Goldmedaillen ver⸗ teilte. Die deutſche Gruppe führte Dr. Diem anz; ſie beſtand aus Hilde Schrader(Schwimmen), Helene Mayer(Fechten), Straßberger, Helbig(Gewichtheben), Rittm. Linkenbach, Frhr. v. Lotzbeck und Frhr. v. Langen(Reitſport). Im Anſchluß an die Verteilung der Gold⸗ medaillen durch die Königin verteilte der Prinz Hein rich die ſil⸗ bernen, der Vorſitzende des Internationalen Olympiſchen Comitees, Graf Baillet⸗Latour, die bronzenen. Die Beſten der Welt im Schwimmen Herren: 100 Meter Freiſtil: Weißmüller⸗Amerika 58,6. 400 Meter Freiſtil: Zorilla⸗Argentinien:01,6(Olymp. Rekord). 1500 Meter Freiſtil: Arne Borg⸗Schweden 10:51,8(Olymp. Rek.) 4 mal 200 Meter⸗Staffel: Amerika:36,2(Olymp. Rekord). 100 Meter Rücken: Kofac⸗Amerika:08,2(Weltrekord). 200 Meter Bruſt: Tſurata⸗Japan:48,8(Olymp. Rekord). Kunſtſpringen: Desfjardins⸗Amerika 185,04 Punkte. Turmſpringen: Desjardins⸗Amerika 98,74 P. Waſſerball: Deutſchland. Damen: olland:22. 0 ete reiſtil: Oſſipowich⸗Amerika:11(Olymp, Rekord). 100 1 7 a Norelius⸗Amerika:42,8(Weltrekord 5 4 mal 100 5 el: Amerika:47.56(Olympiſcher Rekord). 10 Meter Nit Wend Alpenfahrten gemeinſam mit Audi gewonnen. Für Hanſa ſtarten diesmal Sporkhorſt, der Sohn des Vorkriegs⸗Alpenſtegers und Ge⸗ neraldirektors der Hanſa⸗Werke Geh.⸗Rat Sporkhorſt⸗Varel, Walter Jänig und Eb. Horbe. Simſon⸗Supra bringt ein ausgezeichnetes Dyeigeſtirn an den Start: Karl Kappler, Grafen v. Kalnein und Georg Kimpel. Auf Adler, und zwar der in der Gebrauchs⸗ und Wirtſchaftsprüfung des AD Ac ſtegreich geweſene Type Standard 6, ſtarten Otto Loehrs, Andre Dewald und der deutſche Sternfahrt⸗Ma⸗ tador, zugleich älteſte aller Teilnehmer: Hans Coenen(Rheydt), der diesmal beweiſen will, daß er nicht nur in Sternfahrten große Spitzenleiſtungen erzielt, ſondern auch in offenen Wettbewerben. Auf Adler ſtartet ferner die einzige Damen ⸗ Gruppe der Inter⸗ nationalen Alpenfahrt, beſtehend aus Frau Elſe Vollbrecht⸗ Mannheim, eine der zuverläſſigſten Langſtreckenfahrerinnen, die es gibt, Frau Liliane Roehrs(Hannover) und Antonie Straßmann. Für Wanderer gehen Herm. Atmer, Max Mader und der vielbe⸗ währte Vorkriegs⸗Alpenſieger Alexander Graumüller(Dresden) auf die 1760 Kilometer Fahrt. Brennabor, mit ſeiner 3 Liter⸗Type in der Gebrauchs⸗ und Wlrtſchaftlichkettsprüfung ebenſo erfolgreich ge⸗ weſen wie auf der Reichs⸗Alpenfahrt, läßt ſein vielbewährtes Drei⸗ geſtirn Ob.⸗Ing. H. Niedlich, Fritz Backaſch und F. Lehnert ſtarten. Der Automobil⸗Club von Deutſchland iſt auch der einzige der ver⸗ anſtaltenden Clubs, der auch deutſche Fahrer auf fremdländiſchen Fabrikaten ſtarten läßt. Voetz, Allerbiſt und Herb. Hoffmann ſtarten auf Studebaker, Carl von Guillenume, Rich. Sinn und G. Hohmann bilden die La Salle⸗Mannſchaft, und F. Poensgen, E. Islinger und Hans Morath verteidigen die Intereſſen von Chevrolet. Als Einzel⸗ ſtarter finden wir Zeitungsverleger H. R. Wittich(Darmſtadt) auf Mercedes⸗Benz, Halmo Schlutius u. den vielbewährten Dr. Krails⸗ heimer(Stuttgart) auf Meroedes⸗Benz, Frau M. Gocht auf NAG⸗ Protos, A. Hirthe jun.(Berlin) auf Mercedes⸗Benz 2 Liter⸗Wagen, Frau Elſe Metz auf Wanderer, das Ehepaar Kotte(Dresden) auf Simſon⸗Supra, den alten Herrenreiter und ſpäteren ONS⸗Direktor Major a. D. Jenb von Egan⸗Kriger auf Brennabor, E. Grayn auf Brennabor, H. v. Werſch auf Brennabor u. Hinterletner(München) erfolgreichen ADuC⸗Reichs⸗Alpenfahrer, auf einem Hupmobile. Von Malland nach Lugano(366 Km.), von Dugano nach Meran (206 Km.), von Meran nach Belluno(861 Km.) von Bellund nach Villach in Kärnten(301 Km.), von Villach nach München(345 Km. füßren die Alpenfahrt⸗Etappen. München wird am 16, ds. Mts. er⸗ reicht werden. Die Streckenlänge iſt mithin erheblich kürzer, als die öder AD AC⸗Reichs⸗ und Alpenfahrt. Die vorgeſchriebenen Durch⸗ ſchuittsgeſchwindigkeiten— bis 49 Km.— ſind weſentlich höher. Täg⸗ lich geht es über mehrere der höchſten und ſchwerſten Al penpäſſe. Es wird eine wahrhaft internationale Prüfung werden. Hoffen wir auf guten deutſchen Erfolg, deutſcher Fahrer und deutſcher Fabrikate! Slegfried Doerschlag. 200 Meter Bruſt: Sch rade r⸗Deutſchland:12,36(Olymp. Rek.). Kunſtſpringen: Meany⸗Berlin 78,82 Punkt Turmſpringen: Pinkſton⸗Amerika 31,6 P. Rangliſte der Nationen im Schwimmen 1. Amerika 1834 Punkte, 2. Deutſchland 43, g. England 28, 4. Holland 20, 5. Schweden 19, 6. Japan 18, 7. Ungarn 18, 8. Auſtra⸗ lien 10, 9. Aegypten 9, 10. Argenkinten 8. Es folgen Canada, Süd⸗ afrika, Frankreich, Philippinen, Dänemark, Finnland und Neuſeeland. Enoklaſſement der Nationen (Goldmedaille 3 Punkte, Silbermedallle 2., Bronzemeb. 1.) Natlon 1. Plätze 2. Plätze 3. Plätze Total 1. Amerika 2³ 18 16 2. Deutſchlan d 11 18 3. Frankreich. Finnland „Holland Schweden England Italien Schweiz Canada Ungarn Dſchechoflowakei Dänemark Argentinien Polen Japan Oeſterreich Eſtland Aegypten Norwegen Auſtralien Jugoſlawien Südafrika Belgien Irland Luxemburg Neuſeeland 28. Spanien 29. Haiti 30. Chile 31. Portugal 32. Philippinen—— Ohne Punkt blieben über 10 Nationen. Rhön⸗Segelflugwettbewerb Die vorausſichtlichen Preisträger: Es iſt wirklich ſchwierig, dem Verlauf des 9. Rhön⸗Segelflugwett⸗ bewerbes in allen ſeinen Einzelheiten zu folgen und buchſtäblich jagt ein Rekord den anderen. Den Rhön⸗Höhenrekord hält der junge Dittmar⸗Schweinfurt mit 775 Metern. Auch ſtellte dieſer Flieger einen neuen Rhön⸗Dauerrekord mit 4,38 Stunden auf. Da aber Spitzenletſtungen jetzt nur von kurzer Dauer ſind, wurde ihm dieſer Rekord ſchon wieder abgenommen. Bachem von der Akademiſchen Fliegergruppe Württemberg auf„Stadt Stuttgart“ blieb 5,22 Stunden in der Luft. Daneben ſtehen einige ganz ausgezeichnete Streckenflüge auf der Tagesordnung. Kronfeld⸗Wien landete in 41 Kllometer Entfernung öſtlich und Hirth in 34 Km. Entfernung ſüdlich von Neuſtadt. Eine Leiſtung, die für die diesjährige Veranſtaltung charak⸗ teriſtiſch iſt, verdient jedoch beſondere Erwähnung. Unter den vielen Jungfliegern, die dieſer Tage ihre Segelflug⸗Prüfung beſtanden haben, befand ſich auch der Flugſchüler Kraus ⸗Berlin, der auf dem, Schlei⸗ cher gehörigen Hochdecker„Luftkurort Poppenhauſen“ ſtartete, um ſeine -Prüffung abzulegen, die einen Segelflug von mindeſtens fünf Mi⸗ nuten Dauer über dem Start verlangt. Sicherlich angeregt durch die Stundenflüge von Schulz und Pomnitz, blieb Kraus zur allgemeinen Verwunderung aller Anweſenden 37 Stunden in der Luft und um⸗ kreuzte in leichten Schleifen die Hänge der Waſſerkuppe. Solange ein ſolcher Nachwuchs vorhanden iſt, braucht die deutſche Segelfliegerei um ihren Beſtand nicht zu bangen. Der Rhönſegelflugwettbewerb erreicht am Mittwoch abend ſeinen Abſchluß. Als ausſichtsreichſter Bewerber um die Hauptpreiſe des Leiſtungswettbewerbes ſind in erſter Linie zu nennen: Fern⸗Segelflugpreis: Nehring(3000 Mk.), Kronfeld und Bachem (2000 Mk.) Streckenforſchungspreis: Kronfeld, Hirth, Nehring(1500 Mk.) Für den Daner⸗Preis kommen in Frage: Bachem, Dittmar, Kron⸗ feld, Pomnitz, Kraus und Schleicher. In die Preiſe des Schulungs⸗ Wettbewerbes werden ſich allem Anſchein nach teilen: der Nieder⸗ heſſiſche Verein für Luftfahrt in Kaſſel und der Niederrheiniſche Ver⸗ ein für Luftfahrt in Bonn. 8 —— Iressereessseeeees HWS — E E HEN S Turnen Jahn Gedächtnisfeier des Turnverein 1877 E. B. In den Tagen vom 11. bis 18. Auguſt hielt der T. V. 1877 ſein 51. Stiftungsfeſt ab. 8 Alte verſchwindet— es ſei nur an Wie ſo viele das Aufhören des Kirchweihfeſtes auf dem Waldhof erinnert, mit in alter Ueberlieferung ſtets die Feter der Vereinsgründung v den war— ſo wird dem Vernehmen nach auch der Tag kom dem der altherkömmliche Feſtplatz, der Turnplatz bei der Spiegel nicht mehr zu: Verfügung ſtehen wird. Es iſt daher als ein Glü bezeichnen, daß der im goldenen Jubeljahr gefaßte Entſchluß, Sptel⸗ und Turnplatzanlage zu ſchaffen, ſo raſch in die Tat umgeſetzt worden iſt, daß mit dem Stiftungsfeſt die Grundsteinlegung zu der auf dem neuen Platz zur Errichtung kommenden Turnhalle verb werden konnte, die zugleich den Charakter einer ſinnigen Jahnged nisfeier hatte. Mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen zog Verein unter zahlreicher Beteiligung vom alten nach dem neuen Platz. Hier nahm zunächſt der 1. Vorſitzende Aurand die Begrüßung de Gäſte und einen Hinweis auf die Bedeutung der Feier vor. Hie intonierte die Kapelle Mohr die Mozartſche Weiſe„Brüder reicht d rebe folgte. Ohne großen Wert auf die Aufzählung von Geſchichtsdaten zu legen, was nicht nötig ſei, da es ja heute wohl nur mehr wenige Zeitungen gebe, die ihren Leſern das Lebensbild von Friedrich Lud⸗ wig Jahn vorenthalten, verſtand es der Redner, Jahn als den edlen Idealiſten, als den glühenden Vaterlandsfreund zu feiern, ihn als mutigen Vorkämpfer für Menſchentum und Volkstum, für die deutſche Einheit, für die deutſche Freiheit und die deutſche Verfaſſung zu ehren, der es verdiene, daß man ſeiner auch am Verfaſſungstage gedenke. Man müſſe das Wollen Jahns um die Volksbrüderſchaft mehr kennen und verſtehen lernen, man müſſe auf dem von Jahn durch das Tur⸗ nen gewieſenen Weg auch im neuen Deutſchland fortſchreiten, ſtets deſſen eingebenk, daß das deutſche Turnen nach dem Willen ſeines Schöpfers alle Volkskreiſe zu gemeinſamer Arbeit auf gemeinſamer Turnſtätte zuſammenführen und ſo ein einigendes Band um das ganze deutſche Volk ſchlingen ſoll. Auf die Rede folgte das Jahnlted „Ein Ruf iſt erklungen“. Herr Aurand verlas alsdann die Urkunde, die in das Fundament eingemauert werden ſoll und nach welcher zum ehrenden Gedächtnis an den Turnvater Jahn die neue Turn⸗ und Spielplatzanlage Jahuplatz getauft wird, und ſprach gleichzeitig den Wunſch aus, daß die Herren Stadtväter burch dieſes Betſpiel ermuntert werden mögen, in unſerer Stadt auch bald eine Jahnſtraße erſtehen zu laſſen. Das Einmauern der Urkundenkapfel ging raſch vonſtatten mit folgendem Stunſpruch: Friſch, fromm, froh, fret der Geiſt in unſerm Werke ſel. dem Turnplatz der Spiegelfabrik, wo nun die etgentliche Feier bes 51fährigen Beſtehens anhub. Sie nahm ben gewohnten harmoniſchen Verlauf, ausgefüllt mit turneriſchen und anderen Aufführungen. Preisſchteßen und Kegeln war auch dabei und ein internes Vereins⸗ wetturnen. Dieſes fand am Sonntag vormittag ſtatt und hatte ſol⸗ gendes Ergebnis; Sechskampf für Turner(Geräte): 1. Deutſch Walter lu Punta 2. Füller Emil 110 Punkte.— Sechskampf für Ingendturner Gercke 1. Boos Adam 105 Punkte. 9. Schreiner Karl 101 Punkte.— Drei⸗ kampf für Jugendturner(Volkstüml.): 1. Herzog Wilh. 58 Punkte. 2. Boos Adam 58 Punkte.— Dreikampf für Turnerinnen(Gerste) 1. Braun Elſa 54 Punkte. 2. Hartmann Ella, Jäger Anna ſe ds Pkt. — Dreikampf für Schülerinnen(Geräte): 1. Halter Lutſe 84 Punkte, 2. Gotha Eliſabeth, Brehm Marta je 52 Pkt.— Desgleichen 2. Stufe 1. Groß Marta, Schreiner Lieſel ſe 49 Punkte. 2. Zahnkeitner Erna 46 Punkte.— Dreikampf für Schiler(Volkstümt.): 1. Braun Alfreb, Hall Karl, Schmoll Willi je 58 Punkte. 2. Ztegler Heinrich 52 Punkte. Man kann dem Verein nur wünſchen, baß die Vollendung bes halb⸗ fertigen Werkes nun nicht mehr auf ſich warten laſſe und en dann noch mehr als ſeither mit ſeinen Beſtrebungen für körperliche und geiſttge Ertüchtigung das Intereſſe der Bevölkerung Walbhofs finden möge. Soytel man fetzt ſchon beurtetlen kann, ſoll die Platzanlage ſchöon und zweckmäßig ausgeſtaltet werben. Näheres darttber kann natürlich erſt ſpäter gelegentlich der Platzweihe gebracht werben. Zußball 5 Aniverſitäts⸗Weltweltkämpfe in Paris Beginn des Fußball⸗Turniers Die bis zum 19. Auguſt anhaltenden olympiſchen Wettkämpfe der Studenten, an denen auch zahlreiche Deutſche teilnehmen, haben in Paris mit dem Fußball⸗Turnier ihren Auftakt gefunden. Im erſten Spiel konnte Ungarn die Tſchechoflowakei nach kintereſſantem Kampf knapp, aber verdient mit:2(Halbzeit:0) Toren ſchlagen. Leichtathletik Internationales Sportfeſt in Duisburg Das Duisburger Leichtathletikfeſt enttäuſchte inſofern, als von den zahlreich gemeldeten Ausländern nur die Finnen Helgas und Pentilä am Start erſchienen, Auch von den gemeldeten Deutſchen fehlten verſchiedene, ſo u. a. Houben, Gerling und Steinhardt Welt⸗ rekordmann Pentilä warf den Speer 67,77 Meter. Hofmeiſter wurde mit der für deutſche Verhältniſſe ausgezeichneten Leiſtung von 63,06 Meter hinter dem Finnen Zweiter. Auch im Diskuswerfen bot Hof⸗ meiſter mit 4,42 Meter wieber eine recht gute Leiſtung. Der Finne Helgas verſagte im 5000 Meter⸗Laufen; er gab auf. Gute Leiſtungen erreichten noch Hirſchfeld im Kugelſtoßen mit 18,11 Meter und der Frankfurter Hürdenläufer Welſcher. * Deutſche Leichtathletikerſolge in Zürich Bei einem internationalen Leichtathletik ⸗ Meeting in Zürich gingen am Sonntag auch einige prominente deutſche Athleten an den Start. Schüller ⸗ Krefeld gewann das 100 Meter⸗Rennen in 10, Sekunden vor Dobermann⸗Köln(11,2) und die 200 Meter in 22,4 Sek. vor dem Schweizer Sutter(23), Bolze⸗Hamburg mußte im 5000 Mir. Laufen mit dem großen Finnen Paoli Nurmi vom Mal gehen. Nurmt lief nach 2000 Meter dem Hamburger einfach fort, der weit zurück⸗ fiel. Nurmi ſiegte in 15:18,3 leicht vor WerlisSchweiz(300 Mtr. Vor⸗ gabe) und Anſeri⸗Schweiz(250 Mtr. Vorgabe). Den Weitſprung ge⸗ wann Cator⸗Haiti mit 7,30 Meter vor Dobermann⸗ Köln, der es auf 7,04 Meter brachte. Der Italiener Pighi brachte es im Diskuswerfen auf 43,90 Meter und im Kugelſtoßen auf 13,64 Meter und ſein Lands⸗ mann Taverecavi ſiegte über 400 Meter in 49,9 und 800 Meter in :59. Eine aus den Ausländern Schneider, Torre, Schüller und Dobermann gebildete amal 100 Meter⸗Staffel ſiegte überlegen vor der ſchweizeriſchen Konkurrenz mit 43,2 Sek. Schwimmen Um die ſüddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft Schwaben Stuttgart— 1 F. C. Nürnberg 314 nach Verlängerung ſregulär:2) 5 Die beiden Bezirkszweiten von Württemberg⸗Baden und Bayern krafen ſich im Schlußſpiel um den zweiten Platz im Bad des S. V. Eßlingen. Es gab ein ſehr abwechslungsreiches Spiel zweier gleichwertiger Gegner. Das Spiel bot ſehr intereſſante Kampfbilder. 3 gingen in Führung, Nürnberg erzwang den Aus⸗ Mannheim⸗Waldhof Hand zum Bunde“, auf die die von Seyfarth gehaltene Gedächtnis? In freudig gehobener Stimmung erfolgte der Rückmarſch nach 7 11 en er rn * n an * e re n SF n en 8s. N 2 Mönkäg, den 13. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 372 Nc — Beilage Nr. 27 Montag. 13. Angst 1928 Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 113 (Gespielt im Berliner Jubiläumsturnier Februar 1928) Weiß: L. Steiner Sch War z: Helling. 1. e2—e4 21 es 11. Tel xes Sd5ß 16 2. 881— f Sbs-es 12. dz- da Ler- ds 3. Lfi—bs 21— a6 13. Tes—el Sf6—g4 4. Lbs—24 Sg8— fe 14. ha—hs= Dds— h. 5.—0 LIS—e7 15. Dd1—13 Sg( f 6. TfI— eil by bd 16. Dfa 12 5 Lde—h2 7. La-—0 17. Kg f Lh2—g3 8.-3 dds) 18. Df ef +) TfS f/— 9. e4Adõ Sto dõ 19. Weiß gibt au 10. Sta c e5 Scs e ö 1. Der Marshallzug, verbunden mit Bauernopfer im Interesse des forcierten Königsangriffes durch beide Läufer- diagonalen. 2. Der entscheidende Fehler. Es schwebt dem Anziehen- den eine Luftspiegelung vor, die ihm durch das Damenopfer auf f 7 ein Matt in zwei Zügen vor zaubert. Diese Fata mor- Waeana wird aber durch die gegnerische Antwort Lh 2 zer- stört. 31 Steiner übersieht, daß jetzt sein König auf fi steht und daher der Tfs die Dame mit Schach nimmt, sodaß Tel esa vereitelt wird. Partie Nr. 114 (Gespielt im Berliner Jubilàumsturnier Februar 1928) Weiß: Johner Schwarz: Tartakower 1. e2—e2 c7 5 9. 60) Sd5—16 2. S8g1—13 Sg8—fe 10. Sec—9 8. Sbi—c3 d7-d 11.—0 Dds c 4. eds Ste ds 12. Ddi—e2 Sbs c 3. Scs—e. 27— 26 13. Sd4—15 IIS— es 6. d2—d4 Sd 14. Leis Sf6—84 7. Sf di LIS—e 7 15. Lgö xe) Sc6—d4 8. LfI—bs5 E Les d7 16. Weiß gibtauf. 1. Oder Lb5&-. 2 Man sollte es nicht für möglich halten, wWwas für stüm⸗ perhafte Züge in internationalen Meisterturnieren vorkommen können. Mit Lg5— es War jede Gefahr beseitigt. Der Text- zug führt dagegen zum sofortigen Zusammenbruche. Johner Ast gar zu eilfertig in die ihm von Tartakower gestellte Falle mit beiden Füßen gleichzeitig hereingesprungen. Partie Nr. 115 (Gesplelt im Berliner Jubiläumsturnier Februar 1928) Weiß: P. Johner Schwarz: L. Steiner 1. d2—44 88816 9. 00 c) 2. 0 27e 10.—14 0 St6—d K Sb 08 LIS D. 11. Se2- g3 IIS— e 4 161 ꝗ7—4d6 9) 12. 883—15 Der fs . 22— e Lbax es-h 18. fx es de eh K bvh 00 14. De2 fz Sd- be) 2. L148 S6 es 158. Sts—-h6. Schwarz gibt auf 8. 88122 d8—e7 1. Keine glückliche Verteidigung, da der Anziehende ein En mächtiges Zentrum erhält. 2 Dadurch wird das weiſle Zentrum bloß noch gestärkt. 4. Anstatt dieses problematischen Zuges sollte TIS es ge- 4. Es droht eine Turmlinie nebst Fesselung durch Lg5. n Schwarz konnte das Eindringen des Springers in die DTunie nicht vermeiden, doch sollte er dem nun drohenden Königsangriff mehr Beachtung schenken. 6. Kein ausreichender Verteidigungszug. Schwarz über- aleht unbegreiflicher Weise die Drohung Shé-E und dann fol- end Ls. Dagegen gibt es keine Verteidigung mehr. Aus dem Schachleben * Damenturniere. Im Winterturnier des Damen- Schach- Hubs von Groß-Hamburg teilten sich Frau Frank und Frl. Bode mit je 7 Punkten aus 9 Partien in den ersten und zweiten Preis.— Im Kampfe um die Damenmeisterschaft Fon Frankreich errang Mͤlle Schwarzmann, eine geborene Russin, mit 10 Punkten aus 10 Partien den ersten Preis. * In dem Stichkampf um die Schach meisterschaft der Stadt Ludwigshafen hat Hugo Hussong in der im Café Apollo in Mannheim ausgetragenen Entscheidungspartie über Fleiß- ner den Sieg davongetragen. Mithin ist Hugo Hussong für das Jahr 192829 Schachmeister sowohl im Schachklub Mann- heim als auch im Schachklub Ludwigshafen. Schach Heil! *„Schach dem Könige“. Der Wiener Schachschriftsteller F. Gutmaier, bekannt durch seinen nie erlahmenden Humor, richtete an den Vorstand des Schachklubs Mannheim fol- gende Zuschrift:„Werter Herr Vorstand! Machen Sie gütigst Ihren Klub aufmerksam auf mein neues Lehrbuch„Schach dem König!“ Es lehrt Schach nach neuer Methode(Schlie- mann) leicht und gründlich. Schachblindheit restlos gehoben. Kein Variantenballast, Optik und Kunst richtiger Schlüsse, feste Begriffe wWĩae tote Figur, kritisches Feld, Teufelsbrücke, kausaler, okkasioneller Notstand. Umwertung d. N. usw. Preis 2 Mark. Verlag Georg Degner, Berlin W 8, Friedrich- straße 160. Erfinder neuer Schachfiguren. Schicke Ihnen Prospekt. Hoch leben Technik und Fortschritt! Helfen Sie mir in guter Sache. Herzlichen Schachgruß! F. Guimayer, Wien XX. Meldamannstr. 27.“ * Ein Damen-Schachklub, dem bereits 11 Damen bei- getreten sind, hat sich soeben in München gegründet. Zur Nachahmung auch für Mannheim empfohlen! Wettkampf. Zwischen der Akademischen Schachgesell- schaft Heidelberg-Neuenheim und dem Schachklub Hand- schuhsheim wurde ein Wettkampf an 13 Brettern ausge- fochten, wobei Handschuhsheim mit%: 5½ siegte. Schachfestwochen. Die Schachfestwoche in Wiesbaden ist auf den 14. bis 19. August anberaumt. Die Turnierleitung wurde dem Schachmeister W. Orbach übertragen. Ein Schachkampf mit lebenden Figuren wurde am Trab- rennplatz in Wien in historischen Kostümen aus der Zeit der Türkenbelagerung Wiens im Jahre 1683 ausgefochten. Dieser interessante Kampf, wobei Spielmann die weißen und Tacacz die schwarzen Fig, dirigierte, verlief unentschieden. Die Vereinswettkämpfe in Heidelberg werden nächstens eine weitere, sehr zu begrüßende Belebung erfahren, da der Verband Heidelberger Schachvereine nach dem Muster der Arbeitsgemeinschaft Mannheim-Ludwigshafener Schach- vereine beschlossen hat, Pflichtspiele einzuführen, in der Art, daß jeder Verein verpflichtet ist, mit jedem an- deren Verein im Jahr mindestens einen Wetlkampf auszu- tragen. Diese Pflichtspiele beschränken sich zunächst nur auf die Stadtvereine. Es ist aber zu erwarten, daß der Zweckver- band der Schachvereine Heidelberg-Land seine Betei- ligung an den Pflichtspielen zusagt. * Internationale Schachwoche in Wiesbaden. Die am 14. August im Wiesbadener Kurhaus beginnende interna- tionale Schachfestwoche verspricht ein Ereignis ersten Ranges zu werden. Schon die Tatsache allein, daß im Pokal⸗ turnjer weit über 40 Amateure, darunter sehr starke Spieler aus England, Holland, Ungarn und Oesterreich kämpfen wer- en, zeigt ein stark zunehmendes Interesse für den geistigen Sport„Schach. In dem Turnier wird man bekannten Namen Wie E. D. Hill-Holland(Sekretär des Weltschachbundes), N. J. Whitaker-US.,(der im Meisterturnier in Amsterdam einen bedeutenden Erfolg errang), D. Noteboom-Holland, E. Grün- feld-Ungarn, Dr. Kretschmar-Innsbruck, W. Schwimmer-Wien, G. Kieninger-München(der in Bad Soden mit großem Vor- sprung Sieger wurde), ferner den Berlinern K. Richter, Rell- stab, Wegemund begegnen. Schachliteratur — Kagans Neueste Schachnachrichten Das Heft 5/ (Mai—Juni) enthält die Artikel„Schach in Jugoslawien“ (Boris Kostitsch),„Punkte der Ausdauer und Punkte der Genialität(A. Nimzowitsch),„Capablancas Kindheit“(Wie Capablanca das Schachspielen lernte),„Dr. Lasker, der viel- genannte Weltmeisterkandidat“(H. Wolf-Wien), sowie einen Bericht über das 2. internationale Zweizüger-Turnier der Neuesten Schachnachrichten. Außerdem enthält die Nummer ein reiches Partienmaterial, Problemteil und sonstiges. — Das neuromantische Schach. Unter dem vorstehenden Titel hat Pr. Tartakower im Schachverlag Bernhard Kagan (Berlin S. W. 68) ein Werk über den Stand 1 55 jetzigen hyper- modernen Eröffnungen aufgrund der neuesten Analysen er- scheinen lassen. Dr. Tartakower sagt es in seinem Vor- Wort offen heraus, daß das neuromantische Schach auf dem besten Wege ist, als eine klassische Schule zu gelten. Selbst⸗ redend ist dabei das neuromantische Schach— so fügt der Großmeister hinzu— sehr liberal und laßt neue Regungen beziehungsweise Auffassungen des Stellungskampfes nicht nur in den spezifisch hypermodernen, sondern auch in fast allen anderen Eröffnungen aufkommen. Wenn der Verfasser in einer Zusammenreihung von Theorie und Praxis aus seinem reichen Wissen, seinen Erfahrungen und seinem längst in mancher Schlacht erprobten Können aus den viel- seitigen Perspektiven der neuen Schecke einige be- sonders markante Eröffnungbeispiele herausgreift, um seine Leser mit den wichtigsten Turnierer fahrungen der letzten Jahre vertraut zu machen, so hat er mit dieser mühseligen Arbeit ohne Zweifel der Schachwelt einen Wichtigen Dienst geleistet. Jeder strebsame Spieler braucht in dem Suchen nach Wahrheit einen unbedingt verläßlichen Wegweiser, und als ein solcher kann das Buch von Dr. Tartakower nur auf das freudigste begrüßt werden. — Das internationale Schachturnier Berlin 1928. Im Auf- trage der Berliner Schachgesellschaft E. V.(gegründet 1827) hat Kurt Richter im Verlag der Buchdruckerei Josef Berg- grün(Berlin SW 19, Roßstraße 6) in einem elegant aus- gestatteten Buche eine Sammlung sämtlicher Partien des Internationalen Schachmeisterturnjers zur Hundertjahr feier der Berliner Schachgesellschaft mit Anmerkungen und Dia- grammen erscheinen lassen. Der Verfasser hat das Buch Herrn Ehrhardt Rost, dem verdienstvollen Organisator und Schachmeister, zugeeignet, dessen Bild das Buch schmückt. Die Anmerkungen zu den wichtigsten Partien sind aufgrund von Analysen erster Meister, darunter des Schiedsrichters Dr. Emanuel Lasker, angefertigt worden. Der Herausgeber Wünscht im Vorwort, daß die Partien dieses Turniers den Schachfreunden denjenigen schachlichen Genuß verschaffen, den sie von einem Turnier solchen Ausmaßes billiger weise er Warten können. Diesem Wunsche schließen Wir uns an. Das Buch, welches in der Einleitung einen ausgezeichneten Turnierrückblick mit Bildnissen der beteiligten Meister bie- tet, können wir mit dem reichen Inhalt seiner 91 Partien den Schachfreunden sehr empfehlen. h. Aus den Rundfunk-Programmen Montag, 13. Auguſt Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1280 20.30 Uhr: Internationaler Programmaustauſch. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Volkstümliches Konzert. 1 Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Ope⸗ rette:„Marietta“. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Königsberg(Welle 303) 20.10 Uhr: Funkbrettl, dann Spötkonz⸗ Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Konzert, dann Tanzfumk. ünchen(Welle 535,7) 20.15 Uhr: Kunterbunt. 5 uttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20.18 Uebertragung aus Frankfurt, dann Konzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 21 Uhr: Lieder⸗ und Klavierabend, Stadtorcheſter. Bud apeſt(Welle 555,6) 20 Uhr: Sinfoniekonzert, Schallplatten. Daventry(Welle 491,8) 20 Uhr: Ma Mie Roſette, Oper, daun Tanzfunk v. Hotel Metropole. Daventry(Welle 1604,3) 20 Uhr: funk v. Hotel Metropole. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Operettenabend. Paris(Welle 1780) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20.30 Uhr: Uebertragung von Berlin. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Leichte Muſik und Sendeſpiel. 5 Wien(Welle 577) 20.30 Uhr: Uebertragung aus Berlin. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Violinabend, 21.10 Uhr: Ope⸗ rettenmuſik. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Achtung! Unſer Lion⸗Lautſprecher, Modell Sommer 1928, trifft in neuer Sendung en. Ueberragend in Ton und Laut⸗ ſtärke, elegante Ausführung, ein Schmuck für Ihr Heim. Verlangen Sie bei uns unverbindliche Vorführung. Süddeutſcher Abend. St Klaſſiſches Konzert, dann Tanz⸗ Te Nora 18. fugust 1928, 8 mgs. 2——. 1 an Haren N 0 . 8 5 5 —— 0 = 0 S — 0 * 5. 9 . 2 2 2—— 7 1 e 2 5 N 92 e a 2 2— n 555 ba 2 2.—— B l. 2 5 0 2 r — eee eee 7 8 4 55% o N 2 1 5 15 2— 9 2 2 5 r 2— DD 0 — 9 7%— — A J 2 923 9255 e*— 1 2 10 7— S O ee, 3 E— 0 „ O wolkenlos.& heſtec. O halb bedeckt. wolkig. O bedeckt. 6 Regen. 4 Graupeln.— Nebel.& Gewitter O Windſtile. Os ſehr leichter Oft. mäßiger Südſüdweſt, Eſtürmiſcher Nordweſt. z Schnee. Die Pfeile liegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe ⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau Umgerechneten Luftdruck Woetternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarlt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(78 morgens) Luft. Tem. S 2 Wind 2 2 S8 8282 n E obe nde ee e e eee wee, m mm c Ses Seis Nicht. Stärke 8885 Wertheim 1511— Königſtuhl 563 759,8 16 25 16 Sy ſchw. dunſtig Karlsruhe 120 758,90 19 28 18 ftill Regen Bad.⸗Bad. 213 759,3 18 28 17 Olleicht 2 I Villingen 780 760,8 16 28 10 8 77 wolkig Jelöbg. Hof 1275 637,9 14 22 12 W.„ bedeckt Eadenweil.— 759,3 17 30 16 ſtill 55 St. Blaſien 7860— 16 29 14 ſtill 1 Höchenſchw.!—— 5 Unter Hochdruckeinfluß hatten wir während der letzten beiden Tage noch vorwiegend heiteres und trockenes Wetter. Geſtern nachmittag und heute nacht erreichte uns eine Ge⸗ witterfront als Vorläufer der nunmehr vor der iriſchen Küſte angelangten atlantiſchen Sturmzyklone(tiefſter Druck unter 740 Millimeter). Auf der Vorderſeite dieſes Wirbels haben ſich über dem Feſtland mehrere Teilſtörungen ent⸗ wickelt, deren eine uns heute morgn verbreiteten Regen brachte. Unſere Witterung wird zunächſt unter dem Einfluß des atlantiſchen Tiefdruckgebietes bleiben. Vorausſichtliche Witterung für Dienstag bis 12 Uhr nachts. Wechſelnd wolkig und ſtrichweiſe Regen bei zeitweiſe auf⸗ friſchenden Weſtwinden; etwas kühler. Herausgeber: Drucker und e ee Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Na H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u, Lokales: 1 75 Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurs Ehmer Gericht und alles Uebrige: i..: R. Schönfelder Anzeigen: i..: Jac. Faude Nur gute Reifen sind wirtschaftlich. CONTINENTAL Reifen sprechen für sich durch ihre Leistungen. Reifen 2 77 75 Belieferung nur dureh Hdndier- ö Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabey Montag, den 18. Auguſt 1028 dirtſehakts⸗ Fi lei 2 Bleiſtift⸗Jabrik vorm. Johann Faber AG. Der Sanierungsvorſchlag der Verwaltung waltung ber Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Jaber, rn berg, ſtellte in ihrer letzten Sitzung feſt, daß öde d kaufmänniſchen Reform⸗ und Rationaliſierungsmaß⸗ ſeit längerer Zeit eingeleitet worden ſind, weiter den müßten. Allerdings würde ſich dadurch allein el der neuen Verwaltung, nämlich den Aktionären augemeſſene Verzinſung zu ermöglichen, nicht er⸗ Die Unterſuchungen haben ergeben, baß ſich die Ver⸗ r Goldmarkumſtellung anders entwickelt haben, als ehmen konnte. Das weſentlich zu hoch gegriffene von 5,6 Mill.„ überſchreitet das Kapital von 1918 um ſteht in einem Mißverhältnis zu den Bilanzwerten glichkeiten. Unter dem Zugang an Immobilien den ſich in erheblichem Umfang Objekte, die geſchäftlich nur nicht auszunutzen ſind, ſondern die die Geſ. jährlich ſtark n und bei einem Verkauf weſentliche Verluſte mit ſich bringen n. Sie müſſen deshalb unter den Bilanzwerten von 1918 ein⸗ werden. Aehnliches gilt von den Maſchinen und Fabrik⸗ 1 Eine ganz beſonders ſtarke Abſchreibung erfordert auch anzpoſten„Rohſtoffe und Warenvorräte“. Der Bilanzſtatus im Vergleich zu 1918 ganz außerordentlich verſchlechtert. Da⸗ zu berückſichtigen, daß in den letzten beiden Jahren keine Di⸗ e ausgeſchüttet worden iſt. Trotzdem befinden ſich unter den oren von ungefähr 2,2 Mill. 4 etwa 1,5 Mill./ Barkredite, r Art nach die Bereitſtellung von ſofort greifbaren Abdek⸗ Fungsmitteln erfordern. Alle bieſe Gründe zwingen die Verwaltung, die Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals von 5,6 Mill. Mark auf 2 Mill.„ vorzuſchlagen. Bei Bemeſſung der Kapitalerhöhung von 2 Mill.„ auf 4 Mill.“ ſind zunächſt die Kreditverpflichtungen berückſichtigen. Die weitere Durchführung der kaufmänniſchen d techniſchen Reorganiſationsmaßnahmen, die eine weſentliche undlage für die Entwicklung des Unternehmens bilden, erfor⸗ un weitere, erhebliche Mittel. Den Aktionären werden die neuen en zu günſtigen Bedingungen, nämlich reſtlos zu part plus ſen im Verhältnis:1 angeboten. 5 an 2? Großkraftwerk Mannheim AG. in Mannheim. Der AR. be⸗ 1 der auf 10. September einberufenen o. GV. für das am 31. 1928 abgelaufene Geſchäftsſahr eine Dividende von der 7 v. H. auf die Sta., von wieder 10 v. H. auf dle VA. Gattung A und von wieder 15 v. H. auf die VA. Gattung B in Vor⸗ 5 J zubringen. Der Geſchäftsgang im neuen Jahr könne recht günſtig angeſprochen werden. 2: Das Schluchſeewerk als ſelbſtändige AG. Das Schluchſee⸗ werk ſoll als ſelbſtändige AG. ins Leben treten, aber mit dem Bauwerk, das die Mehrheit der Aktien übernehmen wird, in ſter Verbindung bleiben. Der Verwaltungsſitz der G. entweder nach Freiburg oder nach Neuſtadt, jedenfalls in die der Sbauwerke bezw. der techniſchen Betriebsſtätten. Da die Zahl der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter des Schluchſeewerkes die des Badenwerkes übertreffen wird, iſt mit einem ſcharfen Wett⸗ bewerb der in Frage kommenden Gemeinden zu rechnen. Die ein⸗ zelnen Fragen werden im September, ſobald der Badiſche Landtag eder zuſammentritt, eingehend beſprochen und möglichſt ihrer Lö⸗ entgegengeführt werden. Bei Gründung d. Tochtergeſellſchaft des Badenwerks als ſelbſtändige AG. dürfte auch wohl über die Be⸗ ſetzung des Generaldirektorpoſtens für die Badiſche Landeselektrizi⸗ tälsverſorgung in dem von uns vor einiger Zeit angedeuteten Sinne erledigt werden, nämlich mit dem früheren Finanzminiſter Köhler. 7 J. A. Maffei AG., München. Die Geſellſchaft hat in ihrem erſten in der Form einer AG. geführten Geſchäftsjahr ihren Umſatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als 50 v. H. erhöht und damit wieder auf den Stand der Vorkriegszeit bringen können. Das Berichtsjahr wird als ein Jahr der Reogarniſation und der ellung bezeichnet. Trotzdem wird nach Abſchreibungen von 0,69 Mill.„ ein Reingewinn von 0,36 Mill.„ ausgewieſen, aus dem das mit 8 Mill./ feſtgeſetzte Aktienkapital eine Dividende von 4 v. H. erhält. Die Geſellſchaft gehört der kürzlich gebildeten Ar⸗ b sgemeinſchaft in der Lokomotivbauinduſtrie an. Auch das lau⸗ gende Geſchäftsjahr werde vorwiegend noch im Zelchen der Reorga⸗ ton und der Umſtellung ſtehen, während man von den darauf⸗ folgenden Jahren die volle Auswirkung der getroffenen Maßnahmen erwartet. 5 * Die Einführung der Knorr⸗Bremſe in Frankreich. Wie wir von offizieller Seite erfahren, iſt der viel beſprochene Vertrag über die Einführung der Güterzugsbremſe in Frankreich auf Sachlieferungs⸗ konto von der Knorr⸗Bremſe und den franzöſiſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſchaften(P. L..) unterzeichnet worden. Dieſer Vertrag wurde am 1. Auguſt von der Reparatlonskommiſſion genehmigt und ſo⸗ wohl den ſranzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaften(P. 8..) als auch dem Parlſer Delegierten der Firma Knorr, Ninaud, zwecks Weiter⸗ gabe an dieſer überreicht. Demzufolge ſind dle in einem Teile der deulſchen Fachpreſſe verbreiteten Gerüchte über Vertagung der Ver⸗ handlungen unzutreffend. Der neue Vertrag iſt nächſt dem Verdon⸗ Vertrag ber größte bisher auf Sachlieferungskonbo getätigte Abſchluß * Eine Verwaltungserklärung der Wanderer⸗Werke. Zu dem in den letzten Wochen beobachteten ſtarken Kursrückgang der Aktien des Unternehmens, der rund 100 Prozent ausmacht, nimmt nun end⸗ lich die Verwaltung der Wanderer⸗Werke vorm. Winklhofer u. Jänicke AG. in Schönan bei Chemnitz ſelbſt Stellung und bemerkt in einer Erklärung, daß dieſe, tt ihr ſolche bekannt geworden, unzutre fend ſeien. Dies gilt k eſondere hinſichtlich ber angeblichen 2 änderungen in den leitenden Perſönlichkeiten, ferner von Pro — gegen die Geſellſchaft ſchwebt überhaupt kein Prozeß— von, angeblichen Fuſionsverhandlungen.(Genannt war die Firma in Dresden worden, doch haben wir von Seidel u. Naumann AG. dieſen Gerüchten keine Kenntnis genommen.) Der Geſchäftsgang ift nach wie vor nicht unbefriedtigenbd, wenigſtens übertreffen die bisherigen Umſätze noch etwas die der gleichen Vorfahrsz obgleich der Abſatz in Fahrrädern, wie im übrigen allger erheblich nachgelaſſen hat. Das neue 500 Kubikze Motorrad hat gut angeſprochen und auch entſprechende gebracht. Ueber das vorausſichtliche Ergebnis des am 30. 9. 1928 ablaufenden GJ. laſſe ſich zurzeit beim beſten Willen noch nichts ſagen, angeſichts der bekanntlich überaus ſchwierigen Lage am Automobilmarkt, den nachtelligen Folgen des ſechswöchigen Metallarbeiterſtreiks und des Uebergangsſtadiums in dem ſich infolge der Rationaliſierungsmaßnahmen eſnige der Betriebe noch befinden. Zu berückſichtigen ſei auch, daß an der Dividende des laufenden Gg. 2 Mill.., mehr AK. teilnehmen(i. V. auf 13,65 Mill. R. 12 v, H. Dividende. * Hammerſen zahlt die Dividende. termin der von der Dierig⸗Gruppe erhobenen Anfechtungsklage gegen die Beſchlüſſe der HV. der F. H. Hammerfen AG. in Osna⸗ brück vom Juni 1928 ſteht vor dem Landgericht Osnabrück am 19. Oktober ö. J. an. Die Verwaltung hat nach Priifung der Klageſchrift trotz der darin enthaltenen Anfechtungsgründe beſchloſſen, die Ge⸗ winn verteilung auf die Hammerſen⸗Aktien vorzunehmen. Die Aus⸗ zahlung erfolgt am 18. Auguſt d. J. Die deutſche Maſchineninduſtrie im Juli Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, dem Spitzen⸗ verband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben: Die beutſche Maſchineninduſtrie hatte im Juli ein ſtilleres In⸗ landsgeſchäſt als im Juni. Es waren erheblich weniger An⸗ fragen der Kunsſchaft zu bearbeiten, auch erreichte die Auftrags⸗ ertetlung den Umfang des Vormonats nicht. Der Verkehr mit dem Ausland war im ganzen unverändert, jedenfalls aber erfuhr er keine Belebung. Ob in dem Nachlaſſen der Anfragen und Aufträge im Juli nur eine Folge der um dieſe Zeit herrſchenden ſommerlichen Geſchäftsſtille oder aber— wenigſtens zum Teil— eine Fortſetzung der Abſchwächung der Konjunktur zu erblicken iſt, lüßt ſich zunächſt noch nicht mit Sicherheit feſtſtellen. Die Klagen über ſchleppenden Zahlungseingang und Kapitalknappheit dauern an. Der Beſchäftigungsgrad der Maſchineninduſtrie hielt ſich dank der noch vorhandenen Auftragsbeſtände auch im Juli weiter auf dem verhältnismäßig befriedigenden Stand der vorhergehenden Monate. Aufträge Der erſte Verhandlungs⸗ Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtag des 8. Auguſt berechnete Großhandelsſtandzahl des Stat. Reichsamts beträgt 142,2 (141,7) und iſt ſonach gegenüber der Vorwoche um 0,5 v. H. geſtiegen. Von den Hauptgruppen hat ſich die Indexziffer für Agrarſtoffe um 1,2 v. H. erhöht, während die für Kolonſkalwaren um % v. H. zurückgegangen iſt. Die Indexziffern für induſtrielle Rohſtoffer und Halbwaren und für induſtrielle Fertig⸗ waren ſind gegenüber der Vorwoche nahezu unverändert. Die Steigerung der Indexziffer für Agrarſtoffe iſt in der Hauptſache auf eine Erhöhung der Schlachtviehpreiſe, insheſondere der Schweine⸗ preiſe zurückzuführen. Börſenberichte vom 13. Auguſt 1928 Frankfurt geſchäftslos und matter Zu Beginn der neuen Woche machte ſich an der Börſe eine ſtarke Zurückhaltung u. Luſtloſigkelt bemerkbar, wohl im Zu⸗ ſamenhang mit der ſchwankenden Haltung der Newyorker Börſe vom Sonntag. Dazu kam die heutige Medioltquidation, die noch etwas Prämienware an den Markt brachte, die nur zögernd aufgenommen wurde. Die Umſatztätigkeit war im allgemeinen minimal. Bei nicht ganz einheitlicher Kursentwicklung war bie Mehrzahl der Papiere zu den erſten Notierungen—3 v. H. abgeſchwächt. Nach der letzttägigen Kursſteigerung waren am Automarkt Adler Kleyer naturgemäß etwas ſtärker angeboten und eröffneten 6 v. H. nie⸗ driger. Daimler gaben aber nur geringfügig nach, während ſich für Neu Intereſſe erhielt mit plus 3,5 v. H. Am Chemiemarkt lagen beſonders J. G. Farben mit minus 3,75 v. H. angeboten, während Scheideauſtalt knapp behaupten konnten. Von Elektro- werten gaben Licht und Kraft und Siemens je 2,5 v. H. nach, — Geſfürel minus 1,8, ACG. minus 1 v.., während Bergmann un Elektr. Lieferungen konuten. Montan; kenmarkt waren vor allem Reichsbank mit minus 9, p. H. 19 cc J. G. Farben waren durchſetzen. i 5 8 Der ich um 8 y, H. anziehen. lüſſig.8 J. H. Berlin ſchwächer Im heutigen Vormittagsverkehr war wie gewöhnlich immer an den Montagen kein Geſchäft, die Stimmung aber nicht unfreundlich. Da onregende Momente nicht vorlagen, war die Spekulation vor⸗ börslich ſehr zurückhaltend. Zu den erſten Kurſen kam daher Ware heraus, beſonders in den in der letzten Zeit favoriſierten Werte Die Spekulation hatte ſich wohl in den letzten Tagen etwas über⸗ nommen und ging daher heute am Liquidationstage noch aus ſchon prolongierten Engagements heraus. Von der Kundſchaft und aus. dem Auslande lagen keine Orders vor und die wenig herauskom⸗ mende Ware genügte bei der geringen Aufnahmeluſt, um einen 0 auf das Kursniveau auszuüben. Ungünſtigen Eindruck ma Nachricht von der Stillegung einer Zeche der Vereinigten werke. Die Rückgänge waren nicht erheblich und hielten ſich meiſt im Rahmen von—3 v. H. Kunſtſeiden⸗ und Zellſtoffwerte lagen dagegen noch ſchwächer. Glanzſtoff büßten 6, Bemberg ſogar faſt 11 v. H. ein. Bei Reichs ban kanteilen haben die Käufe der letzten Tage nachgelaſſen, und bei kleinem Angebot war ein Verluſt von faſt 4 v. H. zu verbuchen. Montane waren bis auf Harpener, in denen allein mon einige Käufe des Rheinlandes beobachten wollte, überwiegend ſchwächer. Maximilianshütte ver⸗ loren faſt 4,5, Lahmeyer machten eine Ausnahme von den Elektro⸗ merten und zogen um 3,25 v. H. an. Deutſche Anleihen neigten eher zur Schwäche. Der Verlauf war wenig einheitlich, nur in einigen Werten war etwas lebhafteres Geſchäft Farben zogen auf Käufe einer Großbank um zirka 3 v. H. an, Rheinſtahl gewannen 3, auch Harpener zogen um 1 v. H. an. Elektriſche Lieferungen zirka 1,5 v. H. höher. Der Geldmarkt lag unverändert. Tages⸗ geld war mit 4,5—6,5 v. H. noch immer leicht. Am Pfandörſef⸗ markt ergaben ſich nur wenig Veränderungen. 10proz, preußiſche Pfandbriefmarkt Gold zogen bei Geldreparttlerungen 2 v. H. an, Der Kaſſamarkt lag ſehr uneinheitlich, doch im großen und ganzen widerſtandsfähig. Der weitere Ver lbauf blieb unſicher und eher ſchwächer. Die Feſtigkett des Dollars, der den Stand von.2010 erreicht hat, mahnte zur Zurückhaltung. Die Bö re ſichloß bei neuen Kursverluſten, doch uicht zu den niedrige ſten Tageskurſen. Die heute feſtgeſetzten Liquidationskurſe lagen überwiegend—10 v. H. höher. Farben, Elektrowerte und Kaftaktien vereinzelt bis über 20 v. H. Polyphon minus 34 v. H. i Deviſen gegen Reichsmark waren infolge der Geloflütſſigkeſt et was höher; Dollar notierten.2008. Spanten iſt unverandert, gegen London 29.10. Terminbeviſen ſind angeboten. Mannheimer Viehmarkt am 18. Auguf Preis für 50 Kg. Lebendgewicht; Geſamtzufuhr.. 5948 Stück Ochſen„ 277 St. Kühe„, 395St. Kälber„ 667St. chweine 489 S 575 f 9082.5 1„ 8032 9 9 9470 2830 ch.„ 1720 135 2 Bullen.. 243 St. Färſen.. 644St.)..„ a 97 a) Mk. 58.—58 Schafe„ 88 St. ).„ 3842„ 46—48 92—46 )..„ 3436 Freſſer...— St. di.„ 42 rb. d)„ 3082] ah. Mk, 555 Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Neberſtaub, cult eit bern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, 1 Feng mit Arbeitspferden ruhig, mit Schlachtpferden mitelmüßig, 1 Jlegen das Stück 10—24. g Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Aug( Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war nach wie do ih Von Auslondsweizen wurden angeboten(alles waggonfref Man heim in hfl.: Manitoba g zu 12.30, 4 11.90, Auſtral 18 1 f 12.50, Baruſſo 79 Kilo 12.50, Roſaſs 79 Kilo 12.50;(alles in R Inl. Weizen 2525.25, inl. Roggen neuer 244.28, intl, 23—.23.50, ausl. 26—27, inl. Braugerſte 27—29, Futterge 2394, Mais auf Bezugsſchein 24.50, Biertreber 18.50—19.25, Rapskuchen 19.25, Weizenmehl ſüdd. 34, Weizenbrotmehl ſüdd, 26, Roggen 60—70proz. 33—34, 120 1 17, Weizenkleie fein 14.25, Rog⸗ genkleie 16, Soyaſchrot 22, Raps 35. Stand der Reben. Nach dem Bericht des Statiſtiſchen Reit amtes wird der Stand der Reben unter Zugrundelegung 7 gut, 2= gut, 3* mittel, 4= gering wie folgt beurteilt! wien, 8,3; Bayern 2,6; Baden 2,5 Württemberg 2,7; Heſſen 2,75 5 das geſamte Deutſche Reich 2,8. Auf die 199 badiſchen biete kommen folgende Ziffern: Schwarzwaldkreis 3 Manie heim 2,8; Karlsruhe 20 Konſtanz 3,0 Fretburg 25. 1 5 1 10. 18. 10. J 18. 10. J 18, 10. J 18. 10, 18. 10, 13. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung r ðę/ꝶ/ꝶ/f r. Bosna n 163 5 er Arma 4088.0 Arb. Leder Spier. Per. deutſch Oelf. 80,—80.— ISgelſent. Berg 128.5 124,2 Markte u. Küplh⸗ 288,9 188,7] Bieing⸗Eement 168,7 183, Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Hirſchfupf u. M. 440.0 188,0 Petersuniongrf. 108,8 107,0 Nee Genen 84,.— 84.— JGelſenk. Gußſt.—— Mech, Web. Sind. 212.5 212,7] Wiesloch. Tonw. 102,5 104,5 Die mit 1 verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit. verſehenen och⸗ u. Tiefbau 77.80 79.— Pf. Nähm, Kayf. 52,15 54,25 Ver. Stahlwerk———.— Jenſchow& Eo. 100,0 108,7 Mez Söhne 3—Wiſſener Metal 160,0 181, noch in Biel, berſtehen. glsverloht. 5. 55 5 4 Fergelan Wee 10— 4—. er haelt. Bel. 28 9 146 Serre Jes 4880 4850 wires Ben 1299 429 Wei Ee 4 ohl.⸗Id. 92, 2, ell 40, Ver. ge er J g 85 1„„ 120,——. Mannheimer Effektenbseſe vom 13. Auguſt Hunbens C6 858. genes 140 fi e e 9070 175 ee, . 5 7 5 N Ne 80. Bent.. 188) 463.9 bad, uſſegggenn 22 0[8b mager 80-... Walch. e A e e 8 dee s 4. 5— 1 5 de Federal 39 50 le 5 Aft Superb,. 400,0 160.0] Cenzient Verf. 110.0 1100. E. L. Ander„ 145.0447, 5 Jemp, Stenin 1g d, Abenenie Nach.———— Waßß u gregtag—,— 146,2 Gothaer Wagg. 180,0 180,0] orb. 25 tt. 205,5 203,2 Freivertehrs⸗Kurſe. Nh. Hppoth, Bk. 188,0 188,0] Mannh. Perſich. 189.0 158,0] Mannh. Gummi 80,— 30,— Klein, Sch. Beck. 1275 1750 Riebiage Masch.———— Tgel. Waldb. St 298,7, 5— 22 7 180,0.429)5 T0berſchl. E. Bed. 105,5 108.0 Adler Kali 2 Elb. ese 26 9 1570 Werd. Berſck. 167,0 167.6ö Segen 2578978 users aun 1 cbt e e erk Gen Srefeiane 32 30 35„ kSber cg Ks 118 lle Deuce Peel 8 8 889 Südd. Disconto 18701870. 95 5 1 525. 127/10 ber 97 55 88 175 bee 7 5 Freiverkehrs⸗Kurſe. Gens fange 173 55— 45 5 85 Kopp. 120,7 119,0 Oi 7 1750 17.25 Durlacher Hof„140,0 140,0 Brown, Bov. C. 184,0 154,0] Rh. Elektr..⸗G. 154,0 152,0„475,01 Rüttgers werke 107, enz 101,0 103,0 Gruſchwitz Testil 37,25 67,25 T Phönix Bergb. 98,.— 95,96 97798 Alete Feldt. 200,0 200,0] J. G. Farben 287,0 270,0] Nheinmüßlenw. 142,0 42,0 Leg Augsburg 112,0 11,0 Schlingdac. 95g. 39,— 86,— Brown, Bop 48.—,— 950 217604600 Ludwigsh. A. Br. 228,0 280,0] Rhenania.,. Wayß tag 145,0 144.0 ee eee——Schnellpr. Irkt. 78,.— 78, Raſtatter Wagg.—.——— Hackethal Draht 98.50 105 Rathgeb. 1 2445 185,5 1865 Schwartz Storch. 174,0 174,0] Gebr. Fahr.. 38.— 88.— Zell ſto 15 2818 291,0 6. 180,0 130,0] Schramm gackf. 125,0 12570 Ufa.. 90,—90,.— Halleſche Raſch.—.— 128,0] Reishols Papier 8˙7 It. Obb. 2,360 2,200 Wierger W 511. ige Mol. 3757030770] Sab. Buske. 180,0 180,0 Su ge des 280 ISchuckert Aerbg.—— 208, ammerſ. Spin.—.— 158.0 I Rhein. Praünk. 248, 3 erder Worm 191,5 191,51 Deutſche Sinol. 372, 8 8„150,. Ba ide Bir 25.——.— Sa 5 47 58 Seſtverzinsliche Werte. Hann. Egeſt. 52.— 50,75 Fate terne 80 12 85 9 0 d e N 5e 5 i e„Elektr.„ 5 e 1j Frankfurter Börſe vom 13. Auguſt Malnraftwerre. 12991899 a IEIETTTCTCTCTCTTCTTCCTTETCTCCCCCCT 8 AHietagg Frankf. 2870158. Stem. 2 Halsle 380,0 8815 10% p10 Stab 2—.— Sb.⸗Wien Gum. 87,— 87,85 e e e e Bank⸗Alctien IGelſenk. Gußſt.—— gz] Baſt.⸗G... 2.— z Mes Sühne 188,0—.— Sübd. Draht T., 8% N. Stadt 2 8 Bergwk., 1 95 5 IHarp. Bergbau—— 1818 beg Spies. Gl,— 62.— Reg, Nee 305 50 10 Sb. S 2 850 95,50 88,— FHarpen Bergb.—— 158,0 Thee Mont. 150,5 1565 3) Reichs u. Staats pap. I Ang.. Gredib. 136,2 198,2 Talſed. K. 2800 25470] Beck& Henkel.—.— Moenns St. A. 30,— 80,10 Südd. Zucker 148,5 145,0 8% Pp Gldpf) 95.— 86,— Hartm. Maſchin. 21,88 20,75 b. Hütten———.— Dun Ablöſgſch. 51,— 51,— ſſche 70,0 170,0 1 1100 ersleb. 284,8 288,0 Term. Elektr. 215,8. Motoren Deuß. 51.— 81 5 ed. Schußg. J:—.— Hebwigsbhülte„67,65 97,50 Romb. Hütten———— 5 5880 Badiſche Bank 170,0 170, ch erg 92 251 Ktiest. Beſia.- Roftzer Braumk.— b 5 Bank f. Brau. Id. 186,0 185,0 5 5 3 264,90—.———— 85 85 2— Motor. Oberurſ. 92,.— 90, ie ie eSchußg. 1 1. 1 15 1 95 Roſizer Zucker 60,28 89,28 55 8 9735 Bayr. Bob. Cr. B.——. IMannesm. 2 Brem.⸗Beffg. Oel 66,25 65,—.. 110,9 198,0] giücforth, Ferd.—— 91.— 6% Reichsanl. 27 87,5087, gere dene 18 140, 8e e a erden e 1250 2885 Berliner VBörſe vom 13. Auguſt Tage das. 1120.0 klares wel 0880) 8e 808 80 Iharmer Banko. 143,5 148, 10 fabl⸗ Dein. A.—.— 47 Cement Feideld. 18,0188, 98,—198.— 18boſch Ef. St. 1395 182-0 Sachſenwerk„128,5 128,8 5 ohlenan 1 5 N 16570 10,5 1 Bhönte Vecgb. 58.—.85 nt Aut 423012300 Bank- Aletien. Induſtrie-Alkkien. Halbes Sinn. 122,0 122,2 1 Hohen lob. Wk. 80.— 90, TSalzdetfurth 452.0 450,0 100% Seb N . cee A N rs amott.Annw.„„ 5.. N 5 5 2 ti.. 200,2 208,0 29% ll,——.— 5 JU!!! 2 Woepenwere Hr n Falus ergpau 119,8 11 5 1225 1117 Ban f. el. Werte 48,0 4515 Adlerwerke.. 130,0 185,5 1 Deſſauer Gas 10.0 188,2 Foumboldt mich———— Tanger 55 5590 5¼& Roggenrentb 8,65.62 Weender ere een e 20; 206 0 fert dene 19185 r Fe, 19 se Percban. 289.9 2880 Ccgäbfabrik gert 5 25 26 8½ anbſch. dos.7.75 0 8„Alt.*. N 75 nderwerk 61.—.„ 5 0 N 788 Crausport⸗Alekien.. e ee Large u. 8. 270,5 770,5] Talg. Elektr. 160,0 182,0] S. Giſend Sin. 5 1 15 5 1 275 3 Seer.. 1970 b) Ausl. Neutenwerte. 0 9 88 Zweibr. 87/80 8750 1 Deuiſche Bank 100,2 168,5 Ammendf. Pap. 22710 220,0 1Deutſche Erdl 141.0142 0 Gebr. Jung 5 5 Senf 1 lan 6, ee 0 0300 Schantungbahn.—.——.— Dürko endet. N— It. Ueberſee Bt. 105,2 105,5 Anglo⸗ C. Guan.—.——,— Otſch. Gußſtahl. 99,50 98,28 Kahla Porzellan 144,2 149,5 Stett K Nome 0 257 5 4% Pest Schaga. 38— 5 Fcapag. ae. Süſſtd har ür 21— bf.— Toiscontd mm 400, 489.9] Anbalf Roßl. A. 86,75 86,25 12 9 Noll d.— Taellw. Aschergl 26250 258.0 Stoch, uu. 60.0 28784½ De lden.—.— Daierdt. dlepd 258.2158. Liſen Kaisers 5— 12879 K dresdner Banf 187.9 187,5 Hagener Gußſt.———— Deutsche felt.— Sen Farlür. Maſch... Steer Nahm. 48. 55 Alte. 2— 210 Deſterr.⸗U. St. B.. IElektr. Licht u. 22070 tankf. Angem. 184,0 184,5 Aſchaffbg. Zellſt.———— I 2iſche Maſch. 8 5 52,75 C. Pr. Kemp. e Stolberger Zink 171.0 5 95 8 8 380 Baltimor.& 0bio—.— 108,5 Elf. Bad. Wolle.. Fatal 8s. 2000 200,5 Aug Masch 103,7 10700 J iſche Steinzg, 288 287.0] Kiöckgerwerbe 1212 120,5 Südd. Immo bil. 98,25 98,5 e 122 „Ed. Unſt. 34. Emag Frankf.. 77,28 78,80 Heſterr. Grebitbk. 34, 84, 75 113.0 113.0 Deutſche Woll. 49.80.49,— C. 5, Knorr 147,5 147,2] Teleph. Berliner 69,45 69,85 4% Türk. ud Ank. 8,— 8,50 Hyp.⸗Bk. 160,0 Emaſlistlalich 48.504,50] Mannh. Werſich.——. Balckt Maſchin. 118,0 143,0 Deutf 8 758,5 75,85 Kolm. 4 Jourb. 78,18 80,— ThoerlOelfab. 97,75 86,50 40% 17.⸗Eiſ. 11.50 10,10 Erebitbk. 129,2 127.2 Induſtrie⸗Alelien. fager unten 7— 48.— Heichsbank. 299 20 7 Jamag⸗Meguin 878,0 515,0] Donnersmarch. e re Gebe Körting 69,— 60.— Tietz, Leonpard 2840 2945 4% Wagd⸗ 111075 19589 ank.. 286,0 285.5 Cl.⸗Mann.-E- Eßlinger Maſch. 87 25 N Rhein. Creditbk. 127,7 127,7 7 P. Sen 5 85 204,7 Dürener 3 5 885 Koſthelmer Cell.—.—. Transrabio. 180,7 150,0 4% Kurt niſtint.— 16,28 . Hibeonte 48150 0 See 05 120 8. Ein. T. 225,0 22510, Sibdeniſch. Dia. 188.5 18.5 Bertecuß Hut. 286,5 888. Tons atrdel 12572 126.2— Miet. 10.0 11100 Union werk Mich 107,0 107,0 4½, Bode. 1011 J.— J,— . Hisconto 136,0 186 ainzer Steel. 270, 5 oh. Blei 37.50 88,285 4 1 60.— 60,1 5. ronprinz Me. f ꝛer 147,9 148.0 400 ⸗F.-Boß 19,— 19.— Witt. Noten. 170 1885 Scgalaeg Ster 17404759 0 5 e 2807 7905 Craneport, Alctien. erte March. 1170115,— Koffhuſ⸗ 5 5 e ee 1570 127. 119— 755 Mann. Perſ.⸗G. 168.0 163,0 9192.0 180,0 9885 2. 88,75 38.75 1d. Reichsbahn Bing Nürnberg———.— Iktr. Licht u. K. 220, 0 Tahmeynerc Fo. 574, 70 Ber. Chem. Char! 450,2 151.0 473 Foldrte—— 2629 . 8„ rm 5 5„Gußſt.———— Emaille Ulrich 15,.— 15,50 8 ite 6 9715] B. Stſch. Nickel. 159, 169,0 4% 0 5„ Fiber Wer. 10 51590 Apt. Gebr. 40— 40.— Pöl Gag eig. 2605 186,5 Schar ungdahn. 18101800 Se ler g., e Lnager⸗ nen 1 J. Finde Sem. 185,5 168, Tcl.582,0 5789 4% 2 0 Sa 2— Feif, R. u. Mito. 15.35 1580 Abler 4008 Feng Je 51.8 71.— 5 280,0 Sraunk. u. Britet 188,0 180,0 Esch. Bergwerk 206,0 206,0 Taubengeeg: 5 705.0 2. Schuhe 89,18 85,50 5% 5e l. Ker.—. g 2548,50 Adler Fleger 140,9 188.9—.—. Sasel 770 1775 Br. Befigh. Oelf. 65.— 65,— ICarlSindſtröm 703.5 705,0 T. Stahlwerke 9785 97 De.. Tu. G. G. St. M. 180,0 181,7 Juchswaggen.———.— Süd. Eſenbahn 1270 1035 Drem. inoleum. Nabie Aiko. 129,2 128,4 Zingel Schuhfab. 48,75 49,— Stahl. v. d. 9p 203,0 2010 1 11 17 1 Vergwerke⸗Akkkien. Aſchaff. Bunt. 153,5 183,0 T oldſchmidt L. 90— 88,18 Saltimore., Bremer Vulkan 188.5 138,0 19.&. Farben. 2873270. Tinte 2 Hoff..,— Per. lltramär n. 155.0 155,0 30% dc..—.— Boch Gut 13 e Feger 18 18600 1 5 150 18405 Bremer Wolle 9 1585 Felten 8 Gul 181 120 18. Loewe&. 1385 Vogel Telegraph. 99.— 88, 05 e 8 chumer Guß.„„ 4880 8 2 9 95 83. 75 75—— T dien 99—— e ee ee Geln, Bünger 170 ks 5 485 5 400 Suden ien 84,8 84, K. en i e ee ee wee e e 64 2% 7 1805 D. 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August, nachmittags 14½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. KURHAUS Joos 1300 m ü. M. Luftkurort ersten Ranges ob Brunnen, über dem Vierwaldstätterssee. Eine Perle r Alpenwelt. 82⁴⁵ HOC HAN 12 Kurarat it e Welder, Runte „ Maden Komfort(elektrische Helxung in allen Zimmem). 170 Betten. Oroße, behagliche Oesellschaftsräume. Penslon ab 9 Fr. Tisch auch für Diät und Vegetarianer. große Landwirtschaft). Tennis, Spielplätze, Wälder, der, Luft- u. Sonnenbäder. te. Telephon: Brunnen.01 Orchester. Bekanntmachung. Imolge des starken Zudranges werden die- jenigen Landwirte des Kreises Mannheim, welche ihre Söhne die Landw. Schule in Ladenburg im kommenden Winter besuchen lassen wollen, ge- beten, dleselben baldigst anzumelden. Das Mindestalter beträgt 17 Jahre! Der Vorstand: Doll, Landesòkonomierat. 97¹² (Eigene, Junge ſaubere Frau geht—2 Mal in der Woche Waſchen oder Putzen. Trautmann. 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