— * Anttwoch, 15. Auguft 1928 5 9 8 2 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. en E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1, v/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofftr. 6. Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Mitlag⸗ Ausgabe 9 8 Der Spruch des Schiedsgerichts 100 000 Tote und Verletzte Der große Manöver⸗Luftangriff über London wurde am Montag abend bis in die Nacht hinein fortgeſetzt. 70 Bom⸗ benflugzeuge bildeten die Angriffsſtaffel. Zur Abwehr ſtfegen 72 Maſchinen auf. Es entſpannen ſich ſchwere Kämpfe. Wie gemeldet, gelang es einem Teil der Bombenwerſer, London zu erreichen. Im ganzen wurden zehn Augriffe vom Feind durchgeführt. Sechs Luftſchlachten waren über London zu beobachten. Die Fliegerabwehrbatterie erklärte, ſie hätte im Ernſtfalle acht feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Die Schiedsrichter fällten den Spruch, daß das Par⸗ lament, die Viktoria⸗Station und ein großer Teil von Weſt⸗ minſter einſchließlich mehrerer Bezirke in Trümmern liege. Die Zahl der Toten und Verletzten würde a uf 100000 zu ſchätzen ſein. Allerdings wurden auch den Angreifern ſchwere Verluſte beigebracht. Zwölf Maſchinen ſeſen in Flammen abgeſtürzt. Geheimklauſeln des Flottenkompromiſſes Der ſtändige Korreſpondent des„Daily Expreß“ in Paris will im Quai d' Orſay erfahren haben, daß Frankreich das Flottenkompromiß mit England Mittwoch(heute) oder Donnerstag zu veröffentlichen gedenkt. Jedoch ſei der Text, der der Welt vorgelegt werden ſolle, nur ein Teil bes eigentlichen Vertrages, der viele beſondere Klauſeln und Zu⸗ ſätze enthalte. In dieſen Geheimabmachungen habe u. a. Eugland der Ausbildung der franzöſiſchen Reſerve in Friedenszeiten zugeſtimmt, wogegen die britiſchen Vertreter in Geuf noch energiſch proteſtiert hätten. Dieſe beſonderen Klauſeln ſollen geheim bleiben, weil ſie England und Frank⸗ reich allein augingen. Dieſe Tatſache erkläre die Haltung des amerikaniſchen Staatsdepartements, das ſich weigere, ſich über das Kompromiß zu äußern, weil nur ein Teil des ganzen Abkommens bekannt ſei. Verdächtige A⸗VBoole Heber verdächtige U⸗Boote meldet der Kopenhagener Korreſpondent der„Kölniſchen Zeitung“: Der Kommandant des ſchwediſchen Unterſeebootes aeſvern“, das an den großen ſchwediſchen Flottenmanövern nimmt, hat gemeldet, daß er vielfach ruſſiſche Unterſee⸗ Hovte beobachtet hat, die ſich dauernd in der Nähe der Opera⸗ konsbaſis der ſchwediſchen Flotte aufhielten. Als ſchwediſche Flieger aufſtiegen, um die ruſſiſchen Unterſeeboote zu photo⸗ graphieren und ihre Manöver zu verfolgen, tauchten ſte ſchleu⸗ nigſt unter und verſchwanden. Die Angelegenheit erregte großes Aufſehen in ſchwediſchen Marinekreiſen. Deutſcher Flottenbeſuch in Skagen Wie„Berlingske Tidende“ in Kopenhagen meldet, beſtehen die deutſchen Flottenkräfte, die am 8. bis g. September Skagen anlaufen ſollen, aus vier Lin ienſchiffen, drei Kreu⸗ zen, zwanzig Torpedobooten und fünf Minenſuchbooten. An Bord der Flottenkräfte werden ſich drei Admirale be⸗ finden, nämlich der Flottenchef Vizeadmiral Oldekop und die Kommandierenden der Seeſtreitkräfte in der Nord⸗ und Oſtſee, die Kontreadmirale Werth und von Löwenfeld. Die Räumungs⸗ und Anſchlußfrage Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büfro.) Mit aller Entſchiedenheit wendet ſich der Pariſer Korreſpondent der„Germania“ gegen die in Paris ſich namentlich ſeit der Rede Radbruchs bemerkbar machende verhängnisvolle Nei⸗ gung, die Rheinlandräumung mit der Anſchluß⸗ frage zu verquicken. Wie dem„Germania“⸗Korreſpondenten von intereſſierter Seite mitgeteilt wird, iſt beim Quai d' Orſay von gewiſſen Mächten angeregt worden, Deutſchland in der An⸗ ſchlußfrage feſtzulegen, bevor man in eine Räumung der drit⸗ ten Zone einwilligt. Solcher Forderung fehlt, wie der Kor⸗ reſpondent weiterhin überzeugend dartut, jegliche Rechts⸗ grundlage:„Die Rheinlandfrage bedeute eit Problem der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, die vo auf mor⸗ gen keine Löſung erhalten. Der Anſchluß Oed 1 iſt eine Zukunftshoffnung des deutſchen Volkes des iſt bis⸗ her von keiner zweiten Stelle beſtritten worde daß einer Verwirklichung eines einheitlichen Vertrags Verpflichtungen entgegenſtehen und für die Einigung der deutſchen Nation in einem einheitlichen Staatsverband werden lediglich moraliſche und ſtaatsrechtliche Prinzipien allgemeiner Art angeführt. 947* Sozialdemokratie und Panzerkreuzer J Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Um dem Anſturm in den eigenen Reihen zu begegnen, ſteht ſich der„Vorwärts“ genötigt, nun auch ſeinerſeits noch⸗ mals eingehend zu der Panzerkreuzerfrage Stellung zu neh⸗ men. Er ſucht zunächſt den Vorwurf zu entkräften, daß die Sozialdemokratie die Panzerkreuzerangelegenheit als Agi⸗ tationsmittel bei den Wahlen benutzt habe, um dann hinter⸗ her umzufallen. Den Hauptgrund für die entſtandenen Wi⸗ derſprüche erblickt der„Vorwärts“ in dem Beſchluß des Reichsrats. Bisher, ſetzt das ſozialdemokratiſche Haupt⸗ organ auseinander, war man ziemlich allgemein des Glau⸗ bens, daß der Reichsratsbeſchluß die endgültige Entſcheidung in die Hände des neuen Kabinetts und des neuen Reichstags gelegt hätte. Das hat ſich nun als falſch herausgeſtellt. Auf dieſer falſchen Baſis aber beruhte die Haltung, die die Par⸗ teien während des Wahlkampfes in der Frage des Panzer⸗ ſchiffsbaues einnahmen. Der Kampf wurde im beſten Glau⸗ ben ſo geführt, als ob er noch zu gewinnen wäre, während er, wie ſpäter klar wurde, ſchon ſo gut wie verloren war. Hätte der Reichsrat ſeinen unklaren Beſchluß nicht gefaßt, ſo hätten wir eine klare Lage gehabt und uns wären Illu⸗ ſtonen erſpart geblieben, die ſich jetzt als unhaltbar heraus⸗ geſtellt haben. Der„Vorwärts“ gibt zu, daß Fehler begangen worden ſeien, inſofern vor allem, als die Partei die Möglichkeit, den Beſchluß des alten Reichstags umzuwerfen, falſch eingeſchätzt habe. Unerwartet für ſie habe ſich eine Situation heraus⸗ geſtellt, in der es zweierlei gab:„Entweder wurde das Schiff gebaut und die ſoztaldemokratiſchen Miniſter blieben, oder das Schiff wurde gebaut und die ſoztaldemokratiſchen Miniſter gingen. Ob die ſozialdemokratiſchen Miniſter blie⸗ ben, oder ob ſie gingen— das Schiff wurde gebaut, weil der alte Reichstag es ſo beſchloſſen hatte und weil im neuen keine Mehrheit vorhanden war, um dieſen Beſchluß zu widerrufen.“ Der„Vorwärts“ ſchließt:„Die ſozialdemokratiſchen Miniſter ſind geblieben, ſie werden ihr Bletben durch ihre künftigen Leiſtungen zu rechtfertigen haben.“ Die offizielle Rechtfertigung des Kabinettsbeſchluſſes tber den Bau des Panzerkreuzers& wird, wie unſchwer vorauszuſehen war, in der Preſſe der Linken als un befrie⸗ digend bezeichnet. Man führt an, die Bewilligung im Etat bedeute ja noch lange keinen Zwang zur Durchführung. Ge⸗ wiß, an ſich hätte das Kabinett den freilich außergewöhnlichen Beſchluß faſſen können, die Reſolution nicht auszuführen und für ſolche Haltung vom Reichstag die nachträgliche Genehmi⸗ gung zu erbitten. Das wäre natürlich einem offenen Konflikt gleichgekommen, denn dieſe Genehmigung, bemerkt richtig der ſozialdemokratiſche Preſſedienſt, hätte das Kabinett ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht erhalten, da ja auch das Zentrum zu den Par⸗ teten gehört, die im alten Reichstag für den Neubau geſtimmt haben. Bis zu einer Beſchlußfaſſung des Reichstags wäre es mithin gar nicht gekommen, das Kabinett wäre ſchon vorher aufgeflogen. Die„Germania“ beſtätigt im großen und ganzen dieſen Sachverhalt und bedauert nur— womit ſie zweifellos recht hat— daß die Sozialdemokratie in der Agitation des Wahlkampfes auf die geſetzgeberiſche Tatſache, auf die ſie ſich nun beruft, keinerlei Rückſtcht genommen hat. Dieſe agitatortſchen Sünden können die ſozialdemokrati⸗ ſchen Miniſter fetzt büßen. Indes wird ſich die Aufregung, obwohl die Kommuniſten wie auch die Deutſchnationalen eifrig bemüht ſind, das Feuer zu ſchüren, allmählich wohl wieder legen. Die Rechtsblätter kennzeichnen die offtztelle Auslaſſung als ein Rückzugsmannöver. Die„DA.“ hält an der Ueberzeugung feſt, daß der jetzige Kabinettsbe⸗ ſchluß den Grund auch zum Bau der übrigen geplan⸗ ten Panzerſchiffe lege, wenn auch die amtliche Erklä⸗ rung das auf das entſchiedenſte beſtreitet. Telegrammwechſel Coolioge-Hindenburg Zum Verfaſſungstage hat der Präſident der Vereinigten Staaten dem Reichspräſtdenten folgendes Glückwunſchtele⸗ gramm geſandt: „Regierung und Volk der Vereinigten Staaten vereinigen ſich in herzlichen Glückwünſchen anläßlich dieſes Jahrestages der Gründung der Republik. Sie übermitteln den aufrich⸗ tigen Wunſch, daß Deutſchland unter ſeiner neuen Regie⸗ rungsform blühen und gedeihen möge!“ Reichspräſident v. Hindenburg hat an Coolidge fol⸗ gendes Antworttelegramm geſandt: „Ihnen, Herr Präſident, und dem amerikaniſchen Volke danke ich von Herzen für die anläßlich des deutſchen Ver⸗ faſſungstages überſandten Grüße und Wünſche. Ich ver⸗ binde damit auch meinerſeits wärmſte Wünſche für Ihr per⸗ ſönliches Wohlergehen und das Gedeihen der Vereinigten Staaten von Amerika.“ * Neuer ägyptiſcher Geſandter in Berlin. Nach einer Meldung aus Kairo beabſichtigt die ägyptiſche Regierung, den ägyptiſchen Geſandten in Serbien anſtelle des bisherigen ägyptiſchen Geſandten in Berlin nach dort zu verſetzen. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Nr. 375— 139. Jahrgang 0 tu Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile fle Allgem. Azgeigen 940 K. Netlamen 34.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erf. anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder fir verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand ift Mannheim. Geſetz und Recht Vorrat an Lotarno? Der„neue Kurs“ der engliſchen Außenpolitik (Von unſerem Londoner Vertreter) London, im Auguſt. Als aus Paris die erſten Einzelheiten über das neue eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen gemeldet wurden, ſchrieb der„Mancheſter Guardian“: Wenn es wahr iſt, daß die engliſche Regierung im Austauſch gegen maritime Zu⸗ geſtändniſſe Frankreichs ihren Standpunkt in der Land⸗Ab⸗ rüſtung aufgegeben hat, ſo iſt das mehr als eine„Konzeſſion“. Es iſt ein Verrat. Das Wort hat in Frankreich, wo Worte ſchwerer wiegen als in England, viel böſes Blut gemacht. Infolgedeſſen fühlte ſich das engliſche Blatt, das nicht mit Unrecht„Englands Gewiſſen“ genannt wird, zu einer weiteren Erklärung ver⸗ anlaßt.„Was wir fürchten, iſt nicht, daß irgend ein einzelnes britiſches Intereſſe verletzt worden ſei, ſondern daß ein Prinzip verraten und verkauft worden iſt!“ Seit Chamberlain im Unterhauſe ſeine kurze, ſchroffe Gr⸗ klärung über den Abſchluß des Uebereinkommens mit Frank⸗ reich abgab, hat man von engliſcher Seite nichts als Beſchwich⸗ tigungen gehört. Angeſichts der recht ſubſtantiellen Mittei⸗ lungen von franzöſiſcher Seite können jedoch Verſicherungen, es handle ſich um„reine Illuſſion“ und„grobe Uebertreibung“, auch dann nicht befriedigen, wenn ſie oft wiederholt werden. Es iſt heute nicht mehr ein einzelnes Blatt, ſondern ein ganzer Kreis ernſter politiſcher Beobachter, der einen„Verrat“ wittert, Und man muß befürchten, daß ſogar mehr als ein„Prinzip“, nämlich ein Vertrag verletzt worden iſt: der Vertrag von Locarno. Nach dem Frieden von Verſailles waren die engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen fahrelang ſehr ſchlecht. England weigerte ſich beharrlich, die franzöſiſche Oſtgrenze zu garan⸗ tieren, und in dem Streit darüber entſtand eine tiefe Ent⸗ fremdung. Erſt unter der Regierung Maedonald begann der Ausgleich. Aber das engliſche Dogma, daß auf dem Kontinent keine einzelne Macht vorherrschend ſein darf, blieb in Kraft, und die Annäherung kam anders, als Paris ſie ſich gedacht hatte. England„garantierte“ nicht nur die franzöſiſche Oſt⸗ grenze, ſondern gleichzeitig die deutſche Weſtgrenze. Englands Heer und Flotte ſteht dem Angegriffenen zur Verfügung, ſer es Frankreich oder Deutſchland. Die Verträge von Locarno waren, von England aus geſehen, zweifellos vor allem ein Ausweg aus einer Sackgaſſe, eine taktiſche Löſung für ein aktuelles Problem. Aber die Verträge wurden feierlich un⸗ terzeichnet und geſiegelt, ſie bleiben Verträge, auch wenn die Sackgaſſe ſich geöffnet, das Problem ſich gewandelt hat. Wenn der Kurs der engliſchen Außenpolitik ſich ändert, wenn an dis Stelle des„weſteuropäiſchen Dreiecks“ mehr und mehr eine engliſch⸗franzöſtiche Bindung tritt und Deutſchland— vielleicht zunächſt ohne unfreundliche Abſicht— aus dem Spiel gelaſſen wird, ſo muß man fragen: wann wird der Punkt erreicht ſein, wo aus der Abweichung eine Umkehr, aus der Bindung ein Bündnis, aus der Annäherung ein Vertragsbruch wird? Die Grenze iſt ſchwer zu ziehen, aber vieles deutet darauf hin, daß ſte nicht weit entfernt iſt. Nicht ein einzelner Vorfall, ſondern eine ganze Reihe von Ereigniſſen bezeichnet den Kurs we chſe l. Ein eiufluß⸗ reicher Teil der engliſchen Regierungskreiſe— Sir Auſten Chamberlain iſt wohl kaum auszunehmen— hat die Locarno⸗ verträge ſeit langer Zeit viel weniger unter dem Geſichts⸗ punkt der Ausſöhnung mit Deutſchland, wie als ein Mittel zur Durchbrechung der britiſchen Iſolierung angeſehen. Nach⸗ dem das Eis gebrochen war, arbeitete Lord Crewe sin Paris und Chamberlain in London an dem Ausbau des engliſchen Einfluſſes auf Frankreich. Das ging nicht ohne Hinderniſſe vor ſich: noch im März dieſes Jahres ſchrieb Jacques Sey ⸗ doux die vielbeachtete Warnung in den„Time 8% England habe die Gelegenheit verpaßt, den europäiſchen Wiederaufbau in Gemeinſchaft mit Frankreich in die Hand zu nehmen.„Der Eintritt Deutſchlands in die Arena hat die ganze Lage ver⸗ ändert, und die Konsequenzen ſind für England nicht unge⸗ fährlich.“ Das Foreign Office nahm die Warnung nicht tragiſch; die Entwicklung hatte Herrn Seydoux bereits wieder überholt. Nach dem Zuſammenbruch der Flottenkonferenz und der darauf folgenden Entfremdung mit Amerika, nach dem Bruch mit Rußland und dem Erfolg in China hatte ſich Chamberlain entſchieden nach Frankreich gewandt und dork williges Gehör gefunden. Der Beſuch Doumergues und Briands war nur ein erſter Verſuch; der kühle Empfang der Franzoſen durch das Volk und die Preſſe zeigte deutlich, daß die Oeffentlichkeit mit der„Franzoſenpolitik“ nicht einver⸗ ſtanden war. Doch das ſtörte Chamberlain ebenſo wenig wie die immer ſtürmiſcher werdenden Proteſte der Verteidiger ekner anglo⸗amerikaniſchen Verſtändigung. Um⸗ ſonſt ſchrieb J. L. Garvin in ſeinem„Obſerver“ Seiten über Seiten der Warnung, umſonſt reiſte Wickham Steed nach Amerika und„gewann“ faſt alle Prominenten für ſeine Idee der„atlantiſchen Monroe⸗Doktrin“; vergebens erklärte der eminente Publiziſt Herbert Sidebothom, der unter dem Deck⸗ namen„Serutator“ in den„Sunday Times“ ſchreibt:„Es iſt eine Perverſität, daß ſich das Foreign Office in ſchwieriger Lage nach Frankreich, ſtatt nach Amerika wendet“ Ja ſelbſt das Opfer, das Lord Robert Cecil ſeiner Ehrlichkeit brachte, verrauchte ohne Wirkung. Das Echo, das allen dieſen promi⸗ nenten Engländern aus den ſtillen Gewölben der Downing Street entgegenklang, war die klingende Ironie der Schluß⸗ worte aus„Maria Stuart“: Der Lord läßt ſich entſchul⸗ digen, er iſt zu Schiff nach Frankreich. Die Brüskierung Washingtons während des Noten⸗ wechſels über den Kelkoggpakt war die erſte klare Ent⸗ 9. Seite. Nr. 375 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 15. Auguſt 1928 ſcheidung: die Regierung zog es vor, mit Frankreich zu gehen, obwohl Zugeſtändniſſe an Amerika nicht viel gekoſtet hätten. Das geheimnisvolle Flottenabkommen, deſſen tatſächlicher Text ſich vermutlich als recht harmlos herausſtellen wird, be⸗ ſtätigt, daß hier eine ausgeſprochene Linie, ein entſchiedener Kurs vorliegt. Wir müſſen jetzt wiederholen, was uns die Diplomaten des Foreign Office hundertmal geſagt haben: es kommt nicht auf Paragraphen, ſondern auf die Atmoſphäre an. Nun, die Atmoſphäre iſt eben zur Zett ſo, daß Generäle der Beſatzungsarmee ſich zu gemeinſamen Kriegsſpielplänen verbrüdern können, ohne daß man ihnen von London aus politiſche Sitten beibringt. Die Paragraphen ſind alle in Ordnung, ohne Frage. Aber woher,— nein: wohin bläſt der Wind? Chamberlain hat uns verraten, daß er Frankreich liebt,„wie man eine Frau liebt.“ Er iſt jetzt krank— ernſtlich krank, der Argwohn einer„diplomatiſchen Erkältung“ iſt un⸗ begründet. Sein Vertreter, Lord Cuſhendun, teilt die Liebe des Chefs, und ſeine Methoden ſind noch aggreſſiwver. (Man hat nicht vergeſſen, daß er einſt im Parlament einen Miniſter mit Dokumenten bombardierte.) Hat Deutſchland, das für die zweiſeitige engliſche Grenzgarantie erhebliche Opfer gebracht hat, kein Recht auf Aufklärung, wenn dieſe Garantie durch einſeitige Abmachungen wertlos zu werden ſcheint? Wann wird man aufhören, uns entgegenzulächeln: „Der Lord läßt ſich entſchuldigen. Neuregelung der Kriſenunterſtützung Vor ſeinem Auseinandergehen hat der Reichstag eine Entſchließung angenommen, in der er die Reichsregierung er⸗ ſucht, gewiſſe Verbeſſerungen auf dem Gebiet der Kriſenunterſtützung einzuführen. Der Reichsarbeits⸗ mäniſter hat nunmehr die notwendigen Anordnungen dazu erlaſſen. Der Kreis der Perſonen, die zur Kriſenunterſtützung zugelaſſen ſind, war bisher im weſentlichen beſchränkt auf die Arbeitsloſen beſtimmter Berufsgruppen. Zu dieſen Berufs⸗ gruppen tritt nunmehr noch die Glasinduſtrie ſowie das Bühnenperſonal der Theater und Lichtſpiel⸗ unter nehmungen hinzu. Un⸗ und angelernte Fabrik⸗ arbeiter werden zukünftig Kriſenunterſtützung erhalten, ohne daß es einer beſondern Zulaſſung durch das Landesarbeits⸗ amt bedarf. Die Landesarbeitsamtsvorſitzenden können auch Angehörige des Zellſtoffgewerbes zur Kriſenunter⸗ ſtützung zulaſſen, ſoweit ein Bedürfnis dazu beſteht. Die Vor⸗ ſitzenden der Landesarbeitsämter dürfen ferner die Kriſen⸗ unterſtützung auf weitere Berufsgruppen für Gemeinden mit nicht mehr als 25 000 Einwohnern ausdehnen, in denen in⸗ folge außergewöhnlicher Ereigniſſe oder Umſtänbe ein lang⸗ anhaltender ſchwerer Notſtand auf dem Arbeitsmarkt beſteht. Für größere Gemeinden behält ſich der Reichsarbeitsminiſter vor, entſprechende Maßnahmen ſelbſt zu treffen. Die Höchſtbezugs dauer der Kriſenunterſtützung be⸗ trug bisher grundſätzlich 26 Wochen, jedoch für Arbeitsloſe, die das 40. Lebensjahr überſchritten haben, ausnahmsweiſe 39 Wochen. Der Reichsarbeitsminiſter verlängert für ältere Angeſtellte die Höchſtbezugsdauer nunmehr auf 52 Wochen. Hinſichtlich der Arbeitsloſen unter 40 Jahren hatte der Reichs⸗ tag den Wunſch ausgeſprochen, die Unterſtützungsdauer von 26 auf 39 Wochen auszudehnen. Das Reichskabinett hat grunbſätzlich beſchloſſen, dieſer Forderung nachzukommen. Die Frage, zu welchem Zeitpunkt eine ſolche Maßnahme in Kraft treten ſoll, iſt aber noch im Kabinett anhängig. Die Neu⸗ regelung tritt am 20. Auguſt in Kraft. Herr Dr. Jänecke Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Dr. Jänecke, der Schwiegerſohn des erſten Reichs⸗ präſidenten, macht wieder einmal von ſich reden. Wie er⸗ innerlich, iſt Dr. Jänecke wegen einer ungemein taktloſen Aeußerung über Hindenburg, die er als Beamter des Aus⸗ wärtigen Amtes in das Fremdenbuch eines Hotels auf Capri eintrug, ſ. Zt. mit einer freilich recht milden Diſziplinar⸗ ſtrafe bedacht worden. Deſſen ungeachtet avancierte er einige Zeit ſpäter, dank dem Einfluß mächtiger Parteifreunde zum Landrat in Zeitz. Dort ſoll er nun, wie einige Blätter be⸗ richten, bei der Verfaſſungsfeter in einer Feſtrede ſich in höchſt herabſetzenden Ausdrücken über die Farben ſchwarz⸗ weiß⸗rot geäußert haben, die er als„die Farben heimtückiſcher Mordbuben“ bezeichnete und von denen er weiter geſagt haben ſoll, eine gewiſſe Hofelique hätte ſie aufzuziehen gpflegt, wenn einem Prinzlein die Windeln gewechſelt wurden. Auch habe, heißt es, Herr Jänecke von der Bühne das Hindenburgbild, das neben einer Ebertbüſte dort aufgeſtellt war, noch vor Be⸗ ginn der Ouvertüre entfernen laſſen. Dr. Luther in London 8 London, 15. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In London iſt geſtern der ehemalige Reichskanzler Dr. Lu⸗ ther eingetroffen! Er kam am Nachmittag von Köln aus im Flugzeug in Croydon an und lehnte es ab, der Preſſe irgend welche Informationen über den Zweck ſeiner Reiſe zu geben. Da Dr. Luther nicht einmal in der deutſchen Bot⸗ ſchaft einen Beſuch abgeſtattet hat, gilt es als ſicher, daß ſein Aufenthalt nicht mit politiſchen Dingen zuſammenhängt, ſon⸗ dern rein geſchäftlicher Natur iſt. Trotzdem hat Dr. Luthers plötzlicher Beſuch gewiſſe Ge⸗ rüchte, die hier ſchon länger über einen Wechſel in der Dondoner deutſchen Botſchaft verbreitet wurden, wieder in Umlauf geſetzt. Es wird uns verſtchert, daß dieſe Gerüchte mit dem Beſuch Dr. Luthers nicht das geringſte zu tun haben. Max Hölz auf Reiſen Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Seit ſeiner Freilaſſung aus dem Zuchthaus beliebt ſich der frühere kommuniſtiſche Bandenführer Max Hölz als Diktator auf⸗ zuführen. Auf ſeiner Propagandafahrt durchs Ruhrgebiet ver⸗ ſuchte er im Zuchthaus Münſter Zutritt zu dem dort inhaftierten Kommuniſten Margis zu erlangen. Er ſcheint ſich, wie man aus einem Bericht der„Roten Fahne“ entneh⸗ men muß, dort äußerſt rabiat benommen zu haben, denn es mußte ein Ueberfallkomman do herbeigerufen werden. Deſſen Aufforderung, das Haus zu verlaſſen, ſoll Herr Hölz jedoch abgelehnt haben. Schließlich hätte die Zuchthausver⸗ waltung endlich nachgegeben, ſo daß die Zuſammenkunft zwi⸗ ſchen Hölz und Margis tatſächlich ſtattgefunden hat.„Die Bei⸗ den umarmten ſich brüderlich und herzlich“, berichtet die„Rote Jabue“ im Courths⸗Maßler⸗Stil. Zum Tode des Großherzogs Die ſterbliche Hülle des verſtorbenen Großherzogs wird am heutigen Mittwoch abends.30 Uhr in aller Stille mittels Autos von Badenweiler nach Karlsruhe übergeführt werden. Die Fürſtlichkeiten werden ſich am Donnerstag früh mit der Bahn nach Karlsruhe begeben. Der tote Großherzog trifft am Mittwoch abend im Kraft⸗ wagen in Freiburg ein. In den Durchfahrtsſtraßen werden die militäriſchen Vereine Aufſtellung nehmen, um dem Ver⸗ ſtorbenen die letzte Ehre zu erweiſen. Den Wagen begleitet Prinz Berthold und General von Pfeil. Da die Fahrtdauer Freiburg— Karlsruhe etwa 3 bis 4 Stunden beträgt, bürfte der Wagen mit der Leiche des Großherzogs um die Mitter⸗ nachtsſtunde in Karlsruhe ankommen. Bei den Karlsruher Beiſetzungsfeierlich⸗ keiten wird— nach einer Mitteilung des ſtädt. Verkehrs⸗ ausſchuſſes— ben Vereinen und anderen ähnlichen Organi⸗ ſationen der Stadt Gelegenheit geboten ſein, auf dem Wege, den der Leichenzug nehmen wird, Trauerſpalier zu bilden. Der Zug wird, wie ſchon mitgeteilt, von der evangeliſchen Stadtkirche am Marktplatz durch die Karl⸗Friedrich⸗Straße 115 den Zirkel in den Faſanengarten zum Mauſoleum ren. „ Juſtizminifter Trunk über den früheren Großherzog Juſtizminiſter Dr. Trunk hielt bei der Grundſteinlegung zum Gefallenendenkmal in Durmersheim(Amt Raſtatt) die Feſtanſprache. Er gedachte dabet auch des verſtorbenen früheren Landesherrn, wobei er, ausgehend von der Tatſache, daß zwiſchen Friedrich II. und ſeinem Volke kein Gegenſatz beſtand, u. a. ſagte:„Als ausgeſprochener Pflicht⸗ menſch lebte er der Verfaſſung und wollte nicht mehr, als geſetzmäßig, verfaſſungsmäßig dem badiſchen Volke zu dienen. Der Verſtorbene war der erſte, der den Zuſammenbruch 1912 als eine durch den Kriegsausgang geſchaffene Tatſache er⸗ kannte und es als ſeine Pflicht erachtete, angeſichts der heran⸗ rückenden Stunde, die Geſchicke des Badener Landes in die Hände des bad. Volkes zu legen. Bis zu ſeinem Tode führte ihn in ſeinem Herzen die Liebe zum badiſchen Volke. Als guter, vorzüglicher, verehrungswerter Mitbürger lebte er als Badener unter uns Badenern, als Deutſcher unter uns Deut⸗ ſchen. Ehre gebühre ihm, der nun dort oben auf der Bahre liegt und in wenigen Tagen in Karlsruhe ſeiner achtungsge⸗ bietenden Ahnenreihe beigeſetzt wird.“ Kellogg kommt auch nach London 8 London, 15. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie aus amerikaniſchen Kreiſen verlautet, wird Staatsſekre⸗ tär Kellogg nach ſeinem Beſuch in Paris über London nach Waſhington zurückkehren. Man erwartet hier, daß ſich Kellogg zwei Tage in London aufhalten und wichtige Be⸗ ſprechungen mit der engliſchen Regierung führen wird. Es heißt, daß die Washingtoner Regierung nunmehr alle Un⸗ terlagen über das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen in Händen habe und daß Kellogg in den nächſten Tagen Beſpre⸗ chungen darüber mit dem Präſidenten Coolidge haben wird. Man glaubt nach dem gegenwärtigen Stand der diplomati⸗ ſchen Beſprechungen nicht mehr, daß Amerika gegen die Ein⸗ zelheiten des franzöſiſch⸗engliſchen Kompromiſſes ernſthafte Bedenken erheben werde. Litauen lehnt ab Soeben iſt über Riga die Antwort Litauens an Polen bezüglich des Warſchauer Vorſchlages zugeſtellt worden, die nächſte litauiſch⸗polniſche Konferenz am 30. Auguſt in Genf ſtattfinden zu laſſen. In der Note wird der Vorſchlag Polens abgelehnt. Miniſterialdirektor Zauntus erklärte, Li⸗ tauen habe den polniſchen Vorſchlag ablehnen müſſen, weil infolge der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeitſpanne keine Möglichkeit beſtehe, noch vor der Tagung des Völker⸗ bundes zu praktiſchen Ergebniſſen zu kommen. Polen wollte abſichtlich, daß nicht mehr Zeit zu ausführlichen Beſprechun⸗ gen bleibe und die Verhandlungen zu einer Farce würden. Auf derartige Manöver könne Litauen nicht eingehen. Frankreichs Chinapolitik V Paris, 15. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie der„Matin“ erfährt wird die franzöſiſche Regierung in der gleichen Weiſe wie die engliſche und amerikaniſche binnen kurzem mit der nationalchineſiſchen Regierung einen Akkord über die Regelung der Zwiſchenfälle in Nanking unter⸗ zeichnen. Der franzöſiſche Generalkonſul in Schanghai iſt gegenwärtig mit der Bereinigung des offiziellen Textes be⸗ ſchäftigt. Nach den Informationen des„Matin“ wird in dem Briefwechſel, der bei dieſer Gelegenheit zwiſchen der franzöſi⸗ ſchen und der nationalchineſiſchen Regierung ausgetauſcht wird, auch von einer eventuellen Reviſion der Staatsverträge die Rede ſein. Die franzöſiſche Auffaſſung habe ſich in dieſem Punkte nicht geändert. Frankreich ſet bereit, diesbezügliche Verhandlungen mit der nationalchineſtſchen Regierung auf⸗ zunehmen, ſobald die Umſtände es geſtatten würden. Alles hänge von der verſöhnlichen Haltung des nationalchineſiſchen Kabinetts ab und den Maßnahmen für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit in China.„Man hat feſtſtellen können, ſchreibt der„Matin“ weiter, daß das Foreign Officce in ſeiner Note die gleichen Richtlinien eingeſchlagen hat wie der Quai'Orſay und trotzdem kann für den Augen⸗ blick von einer Einheitsfront der Mächte für ihre diplomatiſche Aktion in China nicht geſprochen werden“. Das chineſiſch⸗amerikaniſche Abkommen unterſcheidet ſich dadurch von dem engliſchen und dem bevorſtehenden franzöſi⸗ ſchen Akkord, daß es nicht nur die Beilegung des Nankinger Zwiſchenfalls, ſondern auch die unverzügliche Reviſion der ungleichen Verträge vorſieht. Der Entſchluß der Vereinigten Staaten, unverzüglich gegenüber der nattonalchineſiſchen Regierung eine neue Politik einzuſchlagen, hat veſonders in Japan eine gewiſſe Aufregung verurſacht. wteldungen aus Japan zufolge wird Viscomte Uſhida, der zur Unterzeichnung des Kelloggpaktes nach Paris kommt, über dieſen Punkt Be⸗ ſprechungen mit dem amerikaniſchen Staatsſekretär führen. Schließlich wird ein Meinungsaustauſch zwiſchen Totio und Waſhington die Lage aufklären und die Mächte in Stand ſetzen, ſolidariſch und einig in China vorzugehen. Der jugoſlawiſche König erkrankt — Belgrad 15. Auguſt. Der jugoſlawiſche König iſt ſeit einigen Tagen erkrankt, und man erwartet, daß er ſich einer Operation wird unterziehen müſſen. Schikanen der Beſatzungsbehörde Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Bürb.) Die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz in der Angelegenheit der Rüſſelsheimer Bahnhofs bauten wird in Berliner politiſchen Kreiſen als eine neue Sch i kane emp⸗ funden, umſomehr als die hieſigen offtstellen Stellen die Bewilligung zum Weiterbau bereits in der Taſche zu haben glaubten. Die Begründung, man wolle nicht mehr über ein⸗ zelne Fälle, ſondern über den geſamten Plan der Neubauten im beſetzten Gebiet entſcheiden, iſt äußerſt fadenſcheinig und läuft in der praktiſchen Wirkung auf eine Hinauszögerung hinaus. Man vermag nicht einzuſehen, weshalb ſo plötzlich mit den Methoden gewechſelt wird. Für eine ganze Reihe deutſcher Wirtſchaftsunternehmungen bedeutet der Beſchluß der Botſchafterkonferenz jedenfalls eine ſchwere Schädigung, und der peinliche Eindruck läßt ſich nicht unterdrücken, daß für dieſen Beſchluß gewiſſe induſtrielle Intereſſen Frankreichs beſtimmend waren. Daß namentlich die Opelwerke den für ihren ſteigenden Abſatz notwendig ge⸗ wordenen Verladebahnhof bei Rüſſelsheim nicht vollenden können, wird ſtcherlich den franzöſiſchen Automobil⸗ fabrikanten nicht unlieb ſein. Brand kataſtrophe in Hamburg Als Urſache des Brandes der Hamburger Lagerſchuppen der Getreide⸗Lagergeſellſchaft in Harburg, der nach ſtunden⸗ langer angeſtrengter Tätigkeit der Feuerwehr eingedämmt werden konnte, wird Brandſtiftung angenommen. Die eingeleitete Unterſuchung muß noch darüber Aufſchluß geben, ob es ſich bei dem Feuer um eine fahrläſſige oder vorſätzliche Brandſtiftung handelt. Der völlig ausgebrannte Lagerſchuppen enthielt 1000 Bal⸗ len Schafwolle der Hamburger Baumwollkämmerei, außerdem 400 Tonnen Mangrove⸗ und Mimoſarinde, 300 Tonnen Rot⸗ eiſenſtein, 200 Tonnen Kleie, 100 Faß Zinkoryd, 100 Tonnen Ton, 200 Kollis Sperrholz, 200 Tonnen Futterkuchen und 500 Traktoren, einige in Kiſten verpackte Landtraktoren ſowie 400 Tonnen Quebracho⸗Extrakt und 400 Flaſchen Ammoniak. Das Baumwollager außerhalb des Schuppens iſt unverſehrt geblie⸗ ben, ebenſo die Holz⸗ und Terpentinmengen, die von dem engliſchen Dampfer„Rave Caſtle“ ausgeladen worden waren. Warum half die Feuerwehr nicht? Der Umfang der Hamburger Brand⸗Kataſtrophe hat ſich als noch größer herausgeſtellt, als urſprünglich angenommen wurde. Die Lagerhäuſer bilden ein einziges Trümmerfeld. Der Schaden ſoll ſich auf zwei Millionen Reichs ⸗ mark belaufen. In der Hamburger Preſſe wird weiter die Frage lebhaft erörtert, weshalb die Hamburger Feuerwehr nicht eingreifen konnte. Angeblich wollte man die Koſten einer ſolchen Hilfe ſparen. Nach einer anderen Verſion ſoll die Frage der Kommandogewalt die Unterlaſſung verurſacht haben. Die großen Hamburger Verſicherungs⸗Geſellſchaften le h⸗ nen die Entſchädigungs zahlung ab, weil eine rechtzeitige Hilfe durch die Hamburger Feuerwehr den Scha⸗ den nicht ins Ungemeſſene hätte anſteigen laſſen. Große Waldbrände in Spanien Madrid, 15. Aug.(United Preß.) Ungeheuere Wald⸗ brände, die ſchon ein Gebiet von ungefähr 100 glem ergriffen haben, wüten in der Nähe von Gerona. Dem Feuer ſind bereits zehn Gebäude und eine Kirche zum Opfer gefallen. Ob der Brand auch Menſchenleben gefordert hat, läßt ſich im Augenblick noch nicht feſtſtellen, da ein Teil des betroffenen Gebietes ganz und gar von aller Verbindung abgeſchloſſen iſt. Die Behörden haben Truppen entſandt, um das Feuer zu bekämpfen, doch müſſen dieſe ſich in erſter Linie nur darauf beſchränken, eine Ausbreitung zu verhüten. Man ſchätzt den bisher angerichteten Schaden auf ungefähr 4 Millionen Mk. Altentat auf einen italieniſchen Polizeiſpitzel Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In Lüttich iſt, wie ein Eigenbericht des„Vorwärts“ meldet, der italieniſche Polizeiſpitzel und„Agent provocateur“ Ce⸗ ſtari von einem bisher unbekannten Täter durch mehrere Revolverſchüſſe ſo ſchwer verletzt worden, daß ſein Zuſtand hoffnungslos erſcheint. Geſtern noch hatte der„Peuple“ Ent⸗ hüllungen über die Machenſchaften dieſes faſziſtiſchen Agenten gebracht und mitgeteilt, daß er im Verein mit den nach Belgien entſandten italieniſchen Polizeibeamten durch Be⸗ ſtechungen den italieniſchen Emigranten Vecchio dazu be⸗ wogen habe, vor der belgiſchen Staatsanwaltſchaft den Italiener Bottini als Urheber des Mailänder Attentats zu denunzieren, worauf Bottint in der Tat verhaftet wurde. Letzte Meloͤungen 58. Z.. — Friedrichshafen, 15. Aug. Von der Zeppelin⸗Werſe wird mitgeteilt, daß die Ablieferung der Motoren für das neue Luftſchiff begonnen habe. An dem vorgeſehenen Ter⸗ min 5 erſten Probefahrten Ende Auguſt wird feſtgehalten werden. Vor einem neuen Ozeauflug X Paris, 15. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter) Der Flieger Coſtes hat geſtern mit ſeinem Bréguet⸗Apparat, mit dem er zum Flug über den Ozean ſtarten will, einen letz⸗ ten Probeflug mit einer Bela ſtung von 400 Kg. unter⸗ nommen. Sowohl der Start, als auch die Landung des ſchwe⸗ ren Apparates verliefen zur vollen Zufriedenheit des Fliegers. Coſtes hat ſich daraufhin entſchloſſen, den Flug über den Ozean anzutreten, ſobald die Wetterberichte günſtig lauten. Rückkehr Pilſudſkis — Warſchau, 14. Aug. Marſchall Pilſudſki iſt heute von. Wilna wieder nach Warſchau zurückgekehrt. Gerüchtweiſe ver⸗ lautet, daß er jetzt doch noch ſeinen Auslandsurlaub nach Rumüänken antreten wolle. Nathlrag zum lokalen Teil * 1800 ener deln Geſtern nachmittag kam ein in Waldho 450 nhafter lediger Mechaniker mit ſeinem Motorrad Ecks, Waldhof⸗ und Zeppelinſtraße beim Ueber⸗ holen eines Fuhrwerks infolge Ausrutſchens zu Fall, wobei eines Artiſten derart ſchwer verletzt wurde, daß ſie bald deranf zus Ketenhans eſtagben i e s e die auf dem Soziusſitz mitfahrende 21 Jahre alte Frau 2 4 r . * 173 4 n Mittwoch, den 15. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 378 Wirtſchaftlches Soziales Die Lohnverhandlungen für die Rheinſchiffahrt Es erweiſt ſich immer mehr als unmöglich, das im Schiedsſpruch vom 14. Juni 1928 vorgeſehene Gutachten über bie wirtſchaftliche Lage und die ſozialen Verhältniſſe der Rheinſchiffahrt rechtzeitig zu erſtatten. Deshalb müſſen zwiſchen dem Allgemeinen Arbeitgeberverband für die Mhein⸗ ſchiffahrt und den Arbeitnehmerverbänden(Deutſcher Ver⸗ kehrsbund und Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer) über die Lohnfrage ſchon Verhandlungen geführt werden. Ste ſind für Mittwoch, 22. Auguſt, nach Aßmannshauſen an⸗ beraumt. Die Heizer und Maſchiniſten in den Rheinkanälen hatten ſich ſeiner Zeit dem Ausſtand in der Rheinſchiffahrt angeſchloſſen und eine Lohnerhöhung gefordert. Der Schlich⸗ ter für Rheinland, Dr. Jötten, hat nunmehr einen Schieds⸗ ſpruch gefällt, der dem Deck⸗ und Maſchiniſtenperſonal eine fünfprozentige Lohnerhöhung zubilligt. Dieſer Schiedsſpruch wurde von Arbeitnehmerſeite angenommen, ferner wurde be⸗ ſchloſſen, die Arbeit am Freitag, 10. Auguſt, wieder auf⸗ zunehmen. a Skädtiſche Nachrichten 0 Jörderung des Wohnungsbaues durch Reichsbehörden Da nur ein zielbewußter Wohnungsbau die Vorausſetzung ſſt zur Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft und das Wohnungsbedürfnis ſo dringlich iſt, wie das Bedürfnis nach Nahrung und Kleidung, haben das Reich, die Reichs poſt und die Reichs bahn in den letzten Nachkriegsjahren durch dienſtliche Bauunternehmen den Wohnungsmarkt im Reiche weſentlich gefördert. Die Wohnungsfürſorge dieſer Reichs⸗ ſtellen kann heute als eine hocheinzuſchätzende ſoziale Tat ange⸗ ſehen werden. In welchem Umfange das Reich, die Reichspoſt und die Reichsbahn durch die mißliche Wohnungslage gleich⸗ falls berührt werden, geht deutlich aus nachfolgenden Zahlen hervor Der Wohnungsbedarf der Reichshoheitsverwaltungen, ein⸗ schließlich der Wehrmacht betrug am Ende des Jahres 1927 hoch 8906 Wohnungen, welche Zahl etwa 5,28 Proz. der zu Rieſem Zeitpunkte vorhandenen 170 049 planmäßigen Reichs⸗ beamten, Angeſtellten und Arbeiter, der planmäßigen Offi⸗ ere zuzüglich der heiratsberechtigten planmäßigen Unter⸗ Ufftziere und Mannſchaften der Wehrmacht entſpricht. Bei der Reichspoſt ergab ſich unter dem gleichen Zeitpunkt bei 271518 fändig beſchäftigten Angeſtellten und Arbeitern ein Woh⸗ Hungsbebarf von 14879 Wohnungen, was eine Wohnungsloſig⸗ eit von 5,46 Proz. bedeutet. Nach der Wohnungsbedarfszäh⸗ fung der Reichsbahn betrug der Wohnungsbedarf bei einem Hurchſchntttlichen Perſonalſtand von 704 016 Ende des Jahres 4927 37 856 Wohnungen, die eine durchſchnittliche Wohnungs⸗ koſigkent von 5,36 Proz. ergeben. Enorme Baumittel wurden 9 Sieſen brei Reichsſtellen für die Wohnungsfürſorge be⸗ getts aufgewendet. Zur Herſtellung reichseigener Wohnungen für Beamte, Angeſte Ute und Arbeiter der Reichsbahnverwaltungen wie für Angehörige der Wehrmacht wurben vom Reich von bis 1927 rund 27 Millionen Mark aufgebracht, wodurch rch Ein⸗, Aus⸗ und Neubauten rund 15000 Wohnungen ge⸗ wonnen wurden. Von 1924 bis 1926 find aus dem Reichs⸗ wohnungsfürſorgefond und den beſonderen Wohnungsfür⸗ emitteln für das beſetzte und unbeſetzte Gebiet an Rhein und Ruhr rund 39 Milltonen Mark verausgabt und dafür 7311 Wohnungen gewonnen worden. Die Ausgaben für 1927 beziffern ſich auf etwa 14 Millionen und ließen rund 3000 Wohnungen gewinnen. Die Deutſche Reichspoſt hat von 1924 bis 1927 zur Gewinnung poſteigener Wohnungen ſchätzungsweiſe annähernd 10 Millionen Mark aufgewendet, wofür etwa 2100 poſteigene Dienſt⸗ und Mietwohnungen gewonnen wurden. Für ſoge⸗ mannte Zuſchußwohnungen wurden von 1924 bis 1926 rund 51 Millionen Mark ausgegeben und damit 11168 Wohnungen geſchaffen. Für 1927 wird der Aufwand auf rund 17 Mil⸗ ktonen geſchätzt, und mit der Gewinnung von über 3800 Woh⸗ mungen gerechet. Die Reichspoſt hat ſomit ſeit 1923 eine Geſamtausgabe von 68 Millionen Mark und ein Ge⸗ ſamtergebnis von rund 1500 Wohnungen zu verzeichnen. Von der Reichsbahn wurden zur Schaffung von bahneigenen Wohnungen von 1920 bis 1927 rund 164 Millionen Mark ausgegeben. Dieſer Geldaufwand enthält noch Inflationsbeträge, die nach dem Baukoſtenindex zur Zeit der Errichtung der Bauten jeweils umgerechnet wurden. Dieſe Mittel entſtammen jedoch nicht nur dem eigentlichen Wohnungsfonds, ſondern umfaſſen auch den Neubaufonds zur Erweiterung von Bahnhöfen und Errichtung von Be⸗ triebswerkſtätten. Die Wohnungsfürſorge beſagt jedoch, daß ſeit 1920 bis Ende 1927 rund 28 400 bahneigene Wohnungen errichtet wurden. Für Zuſchußwohnungen wupben ſeit 1920 108 Mill. Mark ausgegeben und 24 463 Wohnungen erſtellt. Für 1927 beläuft ſich die Ausgabe auf rund 13 Mill. Mark und das Wohnungsergebnis auf 6109, wozu noch 4783 im Bau befindliche Wohnungen vorhanden ſinb. Insgeſamt wurden von 1920 bis 1927 rund 121 Millionen Mark als Baumittel verausgabt und bei Einbeziehung der noch im Bau befindlichen Wohnungen über 35 400 Wohnungen gewonnen. Für das Jahr 1928 ſind für den gleichen Zweck vom Reich wieder 10 Millionen Mark in Ausſicht genommen. Auch die Reichsbahn wird nicht unerhebliche Mittel aufwenden, während bei der Reichspoſt mit der Schaffung poſteigener Wohnungen in dieſem Jahre nur in beſchränktem Umfange gu rechnen iſt. * * Motorradunfall. Dienstag vormittag kreuzte ein Motor⸗ radfahrer die Schwetzingerſtraße bei der Heinrich⸗Lanzſtraße, wobei er von der elektriſchen Straßenbahn der Linie 16 erfaßt und derart auf die Seite geſchleudert wurde, daß er vom Platze getragen werden mußte. Ein Perſonenwagen ver⸗ brachte den Verletzten nach dem allgemeinen Krankenhaus. * Wieder eingefunden. Der vermißt gemeldete Bürobote Heinrich Sch. hat ſich nach nächtelangem Umherirren am Bellenkrappen wieder eingefunden, ohne den angeſagten Selbſtmord auszuführen. Es iſt bei einem Verſuch geblieben. * Schwerer Unfall zweier Motorradfahrer. Wie mit⸗ geteilt, ſind in der Nacht zum vergangenen Sonntag auf der Straße von Bürſtadt nach Lampertheim zwei Motor⸗ rabfahrer ſo ſchwer verunglückt, daß der eine bald darauf den Verletzungen erlag. Es handelt ſich um zwei 29 bzw. 30jährige Brüder namens Karl und Wilhelm Kaupp, die im Strebelwerk als Arbeiter beſchäftigt waren. Der ältere, Karl Kaupp fuhr, der jüngere ſaß auf dem Soziusſitz. Auf der Provinztalſtraße Bürſtadt Lampertheim begegneten die beiden Brüder fünf ſchweren Fuhrwerken aus Feudenheim, die richtig gefahren ſein ſollen. Die Motorradfahrer, von denen das Gegenteil behauptet wird, ſtreiften, rechts aus⸗ biegend, in höchſter Geſchwindigkeit die Nabe des linken Vorderrades des erſten Wagens. Der Anprall war der⸗ art furchtbar, daß nach Ausſage des Fuhrmanns der ſchwere Rollwagen, auf der rechten Seite ſchwebend, umzu ⸗ ſtürzen drohte. Das Vorderrad des Motorrades flog aus dem Fahrgeſtell 20 Meter hinweg. Wie berichtet, wurde der jüngere Kaupp 8 Meter wett weggeſchleudert und ſo ſchwer am Kopfe verletzt, daß der Tod am Montag vormittag ein⸗ trat. Der ältere Kaupp liegt mit einem Schädel⸗ und Bein⸗ bruch im Krankenhaus. Wie es in der uns zugegangenen Mitteilung heißt, waren die beiden Brüder als ſehr un⸗ ſichere Neulingsfahrer bekannt. Bereits am Sonn⸗ tag nachmittag wollten ſie ſich in der belebten Kaiſerſtraße zwiſchen einem Bauernfuhrwerk und einem fremden Auto hindurchzwängen. Dabei fuhren ſie das Auto an und gerieten mit dem Chauffeur in Streit. f * Neue Dreimarkſtücke. Nach einer Bekanntmachung des Reichsminiſters der Finanzen werden neue Reichsſilbermün⸗ zen im Nennbetrage von dret Reichsmark im Miſchungsver⸗ hältnis von 500 Teilen Silber u. 500 Teilen Kupfer hergeſtellt. Auf der einen Seite ſind u. a. die ſtehende Figur des Mark⸗ grafen Hermann des Gründers der Stadt Naumburg an der Saale, die Jahreszahlen 1028 und 1928 ſowie die Umſchrift „Gründungsfeier Naumburg Saale“ in Antiqua angebracht. Der Rand trägt die vertiefte Inſchrift„Einigkeit und Recht und Freiheit“. * Evang. sthebologiſche Prüfungen. Die 2. theologiſche Prüfung foll am Montag, 1. Oktober, und die erſte am Mon⸗ tag, 15. Oktober beginnen. g * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 285 587, 4 zu je 3000 Mark auf die Nrn. 15 312, 354 450,— In der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 71.605, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 55 567, 203 089, 373 282.(Ohne Gewähr.) Schlecht belohnte Ehrlichkeit Im Hauptpoſtamt hatte eine Frau an einem Stehpult einen Brief geſchrieben, um ihn dann nach einem der im Poſtamte angebrachten Briefkäſten zu bringen. Zu ihrem großen Entſetzen bemerkte die Frau, als ſie aus ihrer Taſche das Taſchentuch nehmen wollte, daß ſie ihre Geldbörſe auf dem Stehpult liegen gelaſſen hatte. Sie eilte in einer furcht⸗ baren Aufregung dorthin. Eine ehrliche, ältere, ſauber ge⸗ kletbete Arbeiterfrau, die an demſelben Pult gerade eine Poſt⸗ karte ſchrteb, hatte die kleine Geldtaſche liegen geſehen und ſie beiſeite geſchoben, weil ſie dachte, wie ſie ſagteß„daß die Taſche von jemandem vergeſſen ſein könnte“, Die vergeßliche Frau nahm freudeſtrahlend ihre Taſche in Empfang. Dabei meinte ſte:„Ich hun jo ziemlich Geld drinne, ich geh zum Rechtsanwalt, do brauch ich'.“ Ich war wirklich erſtaunt, da ich beſtimmt glaubte, daß die Frau doch wenigſtens der alten, ehrlichen Seele eine kleine Aufmerkſam⸗ keit zuteil werden laſſen würde. Weit gefehlt, die Frau eilte, ſo ſchnell ſie konnte, davon und vergaß ſogar„danke ſchön“ zu ſagen. Die alte Frau meinte zu mir:„Ich hun noch nie ſo was genumme, do hebb ich e gut Gewiſſe.“ Die Frau iſt des Lobes wert. Wenn man aber ſeine Ehrlichkeit ſo wenig gedankt bekommt, zumal wenn man ſich noch wie dieſe Frau in ärmlichen Verhältniſſen befindet, kann man es begrei⸗ fen, wenn ſolche grundehrliche Menſchen verſtimmt und miß⸗ mutig ihres Weges gehen. Ehrlichkeit gehört belohnt, deshalb beſteht ja auch der geſetzliche Finderlohn. 100 .. 4 *Die Sterblichkeit in den deutſchen Großſtädten iſt auch in der Woche vom 15. bis zum 21. Juli weiter geſtie⸗ gen. Die Zahl der Orte mit zunehmender Sterblichkeit iſt von 28 auf 30 angewachſen, die der mit fallender aber von 20 auf 15 zurückgegangen. Auf 1000 Ortsanſäſſige im Jahr ſtieg ſie in ganz Berlin auf 10,7, Alt⸗Berlin 10,5, Köln 9,6, Düſſel⸗ dorf 8,4, Gelſenkirchen⸗Buer 9,5, Bochum 10,3, Elberfeld 7, Aachen 11,3, Mülheim a. d. R. 9,6, Hamborn 9,3, München⸗ Gladbach 11,3, Munſter i. W. 10,0, Hamburg 10,5, Königs⸗ berg i. Pr. 12,0, Stettin 10,5, Altona 12,6, Lübeck 12,8, Breslau 12,4, Gleiwitz 10,5, Magdeburg 13,6, Halle 11,4, Kaſſel 8,7, Erfurt 9,7, Harburg⸗ Wilhelmsburg 10,7, Leipzig 11,2, Dresden 10,7, Frankfurt a. M. 6,83, Nannheim 9,5, Wiesbaden 9,8, München 10,7, Stuttgart 9,3. Sie blieb gleich in Neu⸗ Berlin mit 10,8, Barmen 7,9, Plauen 7,4, Augsburg 11/1, Saarbrüen 8,7. Ste fiel in Eſſen auf 7,3, Duisburg 8,6, Krefeld 10,6, Oberhauſen 6,1, Hagen 10,4, Bremen 10,2, Kiel 8,7, Hindenburg 7,7, Hannover 8,2, Braunſchweig 10,9, Chem⸗ nitz 8,8, Karlsruhe 5,5, Mainz 12,2, Zudwigs hafen 5p, Nürnberg 9,2. Im Durchſchnitt betrug die Sterblichkeit in der erſten und zweiten Juliwoche je 9,5, Film⸗Rundſchau 5 Palaſt⸗Theater:„Vier Herren ſuchen Auſchluß“ Dieſes Quartett bemüht ſich nicht um ebenſoviele An⸗ ſchluß möglichkeiten, ſondern nur um eine, die in der deutſchen Ueberſetzung den etwas unruhigen Namen„Schuſſelchen“ erhalten hat, magnetiſch wirkende rote Haare trägt und im Hauptamt ein kleines Fräulein in einem Maniecureſalon iſt, Im Grunde ſuchen ja nicht nur die Herren Anſchluß, auch wenn ſie in der Vierzahl auftreten, ſonbern auch ſo ein rot⸗ haariges Fräulein will nicht ihr Lebtag lang die Fingernägel anderer Leute polteren. Aus dieſer beiderſeitigen Anſchluß⸗ frage entſteht ein allmählich ſogar mit Konflikten geladener Zündſtoff, der den nicht gerade ſehr eiligen Raketenwagen der Handlung vorwärts treibt; der Endſpurt kriegt erſt eigentlich Tempo. Clara Bow heißt die wirklich entzückende Anſchlußmitte, die ſich in der Rolle der neuen Liebesſachlich⸗ keit offenbar ſehr wohl fühlt, bis ſie ſich doch noch eine Lebens⸗ rettung gefallen laſſen muß, aber nur, um ſich ſchließlich zu verloben. Der zweite Film des Programms,„Eins, zwei, dret, los!“ hat den wäſſerigen Schluß des andern zum Hauptinhalt, zeigt die Kanalheldin Gertrud Ederle in ihrem Element, deren Rekord hier in einer filmiſchen Hand⸗ lung etwas umgebogen wird. Beide Filme ſind durchaus der Jahreszeit entſprechend. —88ͤ— 8 führt ab, es wirbt sehr 221 milde, versuch es, und . Du bist im Bilde eg Alte Briefe Von Gräfin M. v. Brockdorff Was iſt das für ein Wetter. Regen, Regen. Auf den Gemütern der Menſchen laſtet Entſchlußloſtgkeit, und die Natur, die nur die Geſetze der Fügſamkeit kennt, atmet trau⸗ rige Ergebenheit. Die Weiden ſchleifen ihre langen Ruten dicht über den feuchten Raſenflächen. Sonderbar ſteigt längſt Verwehtes aus der Düſterkeit des verhangenen Himmels. Seid Ihr Zauberer, Ihr alten Briefe, die Ihr mir in die Hände fallt, weil der Regen den Sonntag lang macht? Brücken ſchlagt Ihr, zurück zu vergangenen Menſchen, zu ihren Gedanken und Geſchehniſſen. Ich leſe die Briefe eines frühen Freundes. Und die ganze unendliche Köſtlichkeit jener jungen Zeit kommt über mich. Wir liegen im Walde und philoſophieren, unermüdlich und bejahend, wie es die Jugend nur kann, und dann kommen die Geheimniſſe der Liebe lang⸗ ſam und rein über uns. Und Tag und Nacht lebt ein Sehnen in uns, ein ſtraffes, geſpanntes Sehnen, das groß und reich macht, und ein Wollen und Glauben. Ein köſtliches Rechthaben und eine wunderbare Gelaſſenheit, und doch immer wieder dies eigenartige Sehnen nach Himmel und Erde zugleich. Was weiß ich jetzt von ſeiner Gegenwart? Was weiß ich, wo er treibt, ſucht oder ob er fand? Aber tief verwahrt iſt ſein Lachen, ſind ſeine tauſend Einfälle und Fragen, all die liebenswürdigen Gedanken und Grüße in den vergilbten Papieren. Und ſo ſtark tritt ſeine Geſtalt plötzlich aus dem Meer des Vergeſſenen, daß es mich zwingt, ihn wiederzuſehen, on ihm zu wiſſen. 5 80 556 0 die Stadt, darin er wohnt. Was weiß ich noch von ihren Straßen? Nichts Großes, aber viele winzige Wichtigkeiten der damaligen Zeit. Und von ihm weiß ich nur, daß auch er geheiratet hat, ſonderbar und überſtürzt. Sonſt nichts, garnichts. 1 8 Im erſten beſten Geſchäft ſuche ich den Namen im Tele⸗ phonverzeichnis. Da ſteht er und immer noch die alte Straße. Wie eigenartig vertraut der gedruckte Name ausſteht! Aber wie ich ihn nun ausſpreche, iſt der Klang fremd in meinem Habt Ihr es erlebt, wie die Vertrautheit des Lautes mit ber Zeit aus den Worten ſchwindet? Sprecht einmal die Namen alter Klaſſenkameraden, und Ihr werdet die ſeltſame Bitterkeit dieſer Fremoͤheit empfinden. Die alte Straße finde ich ſchnell wieder. Aber am Haus laufe ich erſt vorbei, einmal, zweimal. Es iſt erneuert und umgebaut, und einen anderen Eingang hat man davor geſetzt. Die alten Fenſter zeigen fremde Gardinen. Aber da kommt die Hauswirtin aus der Tür. Wie iſt die Frau alt geworden in den zehn oder zwölf Jahren! Aber ich erkenne ſte gleich. Auch ſie kennt mich wieder. Erſtaunt blickt ſie mich an. Dann lacht ſte erfreut.„Das gnädige Fräulein!“ ſagt ſte. Aber dann kommt ein ſchmerzlicher Zug auf die alten Wangen.„Ach, gnädiges Fräulein“, ſie ſagt noch einmal ſo, obgleich ich meinen Ring zeige,„es hat ſich alles ſo verändert.“ Und mit müder Gebärde deutet ſie gegen das Haus. Ich hin erſchreckt, ſie be⸗ merkt es, und nun muß ſte die Schleuſen ihres Herzens erſt recht öffnen.„Ach, unſer lieber Doktor, wie war er doch ſo jung damals(dies„unſer“ klingt mir ſo lieb). Und ſo gut, ſo gut iſt er ja auch heute noch, aber.. Und dann kommt eine lange, traurige Sache, die ich mit einem gewiſſen quä⸗ lenden Durſt und gleichzeitiger Peinlichkeit anhöre, da ich dem alten Freund nun das Geheimnis ſeiner Gegenwart enthülle. „Und ſehen Ste, das iſt das Kind.“ Ein zierlich geputztes Mädel geht an uns vorüber ins Haus. Sein Kind! Ich bin gerührt und will es faſt unbewußt in die Arme ſchließen, aber es geht mir mit einer koketten, unangenehmen Bewegung aus dem Wege und zerrt lieblos einen kleinen Hund hinter ſich her. In den Augen ſehe ich etwas, das dem Verdorbenen einer ſchönen Frucht gleicht.„Die Mutter iſt gerade ſo“, ſagt die alte Frau.„Aber kommen Sie herein, gnädiges Fräulein, ſetzen wir uns auf das Sofa.“ Und das alte Ding begrüßt mich, es ſteht wie zeitlos unverändert in dem kleinen Raum. Ich habe keine Ruhe, ich will gehen, fliehen. Was dringe ich ein in das Geheimnis einer Gegenwart, die mir ver⸗ ſchloſſen zu ſein beſtimmt war? Ich leide bis ins Tiefſte. Aber die Alte hält mich. Sie erzählt mir traurige Sachen. Immer dieſelben Geſchichten von der Enttäuſchung und Troſtloſigkeit verpfuſchter Ehen. Und dann, ich kann nicht mehr ausweichen, höre ich ſeinen müde gewordenen Schritt, und ſein reizvoller Kopf mit dem reichen Mienenſpielt zeigt ſich in der Tür. Ich will auf⸗ ſpringen— kann ich denn anders?— und das liebe Haupt in die Hände ſchließen. Da erſt erblickt er mich, weicht zurück, erſchreckt, vor Scham erbebend. Seine Handflächen weiſen gegen mich. Haſtig geht er hinaus. Ich ſitze erſtarrt, die Tränen wollen ſich nicht löſen. Die Alte hat ſich ganz in die dunkle Ecke des Zimmers zurückgezogen. Dann kommt er zurück.„Du“, ſagt er.„Du!“ und geht auf mich zu, und heiſer faſt, aber ich ſpüre noch Willen in der Stimme, ſagt er,„Du, in fünf Jahren vielleicht, dann iſt wohl alles ganz anders, dann liegt dies alles hinter mir, denn ich ſehe, Du weißt es. 50 warte auf mich, wir werden uns noch einmal wieder⸗ ehen 1 4 5 Ich überlege: warten, fünf Jahre? Ja, fünf Jahre, zehn Jahre, ein Leben lang wartet man auf das, was aus der Jugendzeit zurückkehren ſoll Aber all dies iſt ja nur Traum, Traum an dieſem Regen⸗ tage über dem Stoß alter Briefe. Ein bitterer Traum. Und doch, ich glaube, wenn wir die Freunde der Jugend in blumigen Gärten wiederſähen, reich und geſegnet— immer, tmmer täte es uns irgendwie weh. Und trotzig, faſt wie ein Kind, hadre ich, daß wir immer einen Menſchen um den anderen hergeben müſſen, ein Jahr um das andere, und ſie nicht alle an der Hand, im Herzen, mit⸗ nehmen können durch das Daſein. „ Harzlandſagen. Herausgegeben von Friedrich Sieber. Mik 21 Tafeln und 57 Textabbildungen. 333 Seiten. 80. 1928. Jena, Eugen Diederichs Verlag. Das Gebiet umfaßt den Harz mit ſeinen Vorlan⸗ den bis zur Mulde und Elbe und hat im Norden Deſſau und Halber⸗ ſtadt, im Süden Nordhauſen, Querfurt und Halle zur Grenze. In ſtammeskundlicher Hinſicht iſt es ein Uebergangsgebiet; hier ſtrömen Mittel⸗ und Niederdeutſchland ineinander ein. Seine Sagen laſſen die Harzlandſchaft in mythiſcher Größe aufſteigen: Felsblöcke, Klippen, Höhlen, Erdfälle und Kolke ſind umwittert vom Hauche der Urzeit. Katſer⸗ und Harzgrafen reiten durch dieſes Land. Bergburſchen ſchür⸗ fen die Tiefe. Schlüſſeljungfern, holde und häßliche, geiſtern um die Ruinen. Hoch und fern, wolkenumhangen und geheimnisdoll ſteigt der Brocken, der Blocksberg, über dem Lande auf. Goethes Geſtaltung der Walpurgisnacht kann nur dem lebendig werden, wer die Volksüber⸗ lieferungen über die Maifahrt der Hexen kennt. ——————— ——————TbT———————— Mittwoch, den 15. Auguſt 1928 4. Seite. Nr. 375 Tagungen Badiſche Bienenwirtſchaft— Der ausſterbende Imkerſtaud Wichtige Aufſchlüſſe brachte die Haupktverſammlung der Badiſchen Bienen züchter im Jagdſaal des Schwetzinger Schloſſes. Der erſte Vorſitzende des Badiſchen Landes vereins, Hauptlehrer Falk⸗ Weinheim, begrüßte die erſchtenenen Delegierten, beſonders aber den Oberlandwirt⸗ ſchaftsrat Mader(Vertreter der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer), Bürgermeister Gö Schwetzingen und den Land⸗ tagsabgeordneten Brixner. Ein Vertreter des Deutſchen Imkerbundes ſprach über den Rechtsſchutz, der für die organiſierten deutſchen Imker eingerichtet worden iſt, und der ſich beſonders ſchwierig geſtaltet durch den Umſtand, daß die Biene auf fremden Grund und Boden ſammle und dorther eintrage. Die Schaffung eines ſolchen Imkergeſetzes ſei dringend notwendig. Ein Honigſchutzgeſetz ſtehe bereits in Ausſicht. Der badiſche Landesverein als der drittgrößte der deutſchen Imkervereine möge durch tätige Mitarbeit zur Erreichung dieſer Ziele beitragen. Vorſitzender Falk⸗ Weinheim gab den Täkigkeitsbericht des Vorſtandes. Im Landesverein ſind 126 Bezirksvereine mit 8 850 Mitgliedern, deren Zahl 1926 von über zehntauſend um 906 und 1927 infolge Mißernte und mißlicher wirtſchaft⸗ licher Verhältniſſe um etwa weitere 800 ſank. Nach den beiden letzten trachtloſen Jahren habe ſich auch 1928 ſchlecht ange⸗ laſſen, in letzter Zeit aber alles zum Guten gewendet. Die Verſammlung ehrte das Andenken der in den beiden Be⸗ richtsjahren verſtorbenen Mitglieder. Dr Vorſitzende knüpfte daran die bedauernde Feſtſtellung, daß dem Imkerſtand der Nachwuchs fehle. Er müſſe ſich ganz auf die alten Imker ſtützen, von denen eine ganze Anzahl mit 25jähriger Zuge⸗ hörigkeit durch die Hauptverſammlung das Ehrenzeichen erhielten. Der Bau der Imkerſchule in Heidelberg ſei eine große Tat des Landesvereins. Leider ſei die ſtaatliche Unterſtützung nicht in ausreichendem Maße zu erreichen ge⸗ weſen. Die Einrichtung habe ſich ſehr bewährt. Nur mit ſtaatlicher Unterſtützung könne die Landesanſtalt für Bienen⸗ zucht die Erwartungen der Imker erfüllen. Bayern tue auf dieſem Gebiete aus ſtaatlichen Mitteln weit mehr als Baden. In der Seuchenbekämpfung(Faulbrut) unter den Bienen habe die Organiſation des badiſchen Landesvereins etwas muſtergültiges geſchaffen. Aus Unterſtützungsmitteln des Reichs könnten für jedes durch Faulbrut geſchwächte Volk acht his zehn Mark Beihilfe gewährt werden, wobei ſelbſtverſtänd⸗ lich die im Frühjahr eingegangenen, meiſt unterernährten Völker von der Anmeldung ausſcheiden müßten. Der Schutz für honigende Bäume, Sträucher und Pflanzu durch Reich und Länder ſei verſtärkt worden. Die Förſtereien ſeien an⸗ gewieſen, auch wieder mehr Akazien anzupflanzen, heſonders an den Waldrändern. Hauptlehrer Schüßler ⸗ Weinheim gab den Kaſſen⸗ bericht für 1926 und 1927 und dann den Voranſchlag für 1928 und erhielt mit dem Geſamtvorſtand Entlaſtung. Die Haupt⸗ verſammlung beſtätigte den bisherigen Geſamtvorſtand für weitere vier Jahre in ſeinem Amt. Einen breiten Raum nahm die Ausſprache über das aus der Freiburger Bienen⸗ wirtſchaftlichen Ausſtellung reſultierende Defizit und damit die Verſchuldung des Freiburger Bezirksvereins ein. Die Verſammlung konnte ſich nicht dazu entſchließen, dem Frei⸗ burger Antrag entſprechend über das Entgegenkommen des Geſamtvorſtandes hinaus(Uebernahme von etwa 2500 Mark Defizit auf den Landesverein) Mittel herzugeben. Uebel vermerkt wurde allgemein, daß die Stadtperwaltung Fret⸗ burg die Koſten für Miete und Ausſchmückung der Aus⸗ ſtellungshalle unerſchwinglich hoch berechnet habe. Die von Freiburg beantragte Herabſetzung des Jahresbeitrags wurde faſt einmütig abgelehnt; es bleibt bei fünf Mark. Bei dieſer Gelegenheit brachten die Freiburger zur Begründung der be⸗ antragten Herabſetzung die beſonders ſchlechte Honigernte in jener ganzen Gegend zur Sprache. Der Vorſitzende machte dann noch Mitteilung von der Inausſichtnahme einer Geſamt⸗ verſicherung aller Bienenſtände der Organiſation gegen Feuer And Diebſtahl, wobei man einen Durchſchnittswert von 30 Mark zugrunde legt. Ein Freiburger Antrag, die Ausſtellung nur alle vier Jahre abzuhalten, wurde abgelehnt; es ſoll bei freiem Ermeſſen nach dem Bedürfnis verfahren werden. Die nächſte Hauptverſammlung(1930) wird in der alten freien Reichsſtadt Ueberlingen tagen. 7 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus dem Lande —4— Seckenheim, 13. Aug. Wie alljährlich, fand auch dieſes Jahr am 11. Auguſt wieder eine Verfaſſungs⸗ feier in der Gartenwirtſchaft zum„Schloß“ ſtatt, die ſehr gut beſucht war. Der Redner des Abends Redakteur Dujar⸗ din, erntete ſtarken Beifall. Es wirkten verſchiedene hieſige Geſangvereine, ſowie der Muſtikverein bei der Feier mit. Turneriſche Vorführungen boten ebenfalls abwechſelnd Turn⸗ verein 1898 und Turnerbund Jahn. Herr Treiber als Bürgermeiſterſtellvertreter dankte allen Teilnehmern und Mitwirkenden am Schluß der harmoniſch verlaufenen Veran⸗ ſtaltung.— Am geſtrigen Sonntag konnte der hieſtge kathol. Jungmännerverein ſein 30 jähr. Stiftungsfeſt mit Weihe einer zweiten Fahne begehen. Der Feſtgottes⸗ dienſt am Morgen ſowie die Feſtverſammlung im Garten „zur Linde“„wozu der Verein jeweils geſchlöſſen mit Ghren⸗ dame, Feſtfungfrauen und Ehrenausſchuß antrat, war äußerſt erhebend und feierlich für die ganze kathol, Gemeinde. Am kommenden Sonntag finden die ſportlichen Veranſtaltungen ſtatt, denen ebenfalls guts Gelingen gewünſcht wird.— Der nun endlich eingetretene Regen wird mit ſichtlicher Freude von den Landwirten und den vielen kleineren Ackerbautreibenden begrüßt. Das köſtliche Naß iſt für die Kartoffeln in der letzten Zeit ganz beſonders empfindlich entbehrt worden. O Weinheim, 14. Aug. Der älteſte Weitnu heimer Korpsſtudent iſt der Alte Herr Auguſt Flüggen⸗ Ciſartiae, der am 27. Auguſt 1835 geboren iſt. Er begeht alſo demnächſt ſeinen 93. Geburtstag. O SHemsbach(A. Weinheim), 14. Aug. Ein junger Ar⸗ beitsburſche, der in einer Weinheimer Fabrik beſchäftigt iſt, hat ſich nachts in der hieſigen Wohnung ſeiner Mutter, einer Kriegswitwe, am Fenſterkreuz erh ängt. Der junge Mann, der an epileptiſchen Anfällen litt, hatte wiederholt Selbſtmord⸗ abſichten geäußert. L. Nußloch, 14. Aug. Am geſtrigen Abend ereignete ſich ein Unglücksfall, der einem Jungen das Leben koſtete. An einem Neubau im ſogenannten Beinteweg ſpielten einige Jungen auf dem Gerüſt und zwiſchen den Wänden des ſich gerade aus dem Fundament erhebenden Hauſes. Dabei ſtürzte eine neuerbaute Riegelwand, die noch nicht abgebun⸗ den hatte, ein und begrub den zufällig unten ſtehenden 8jährigen Sohn des Arbeiters Herbel unter ihrer Laſt. Trotzdem Nachbarsleute die Bergung ſofort vornahmen, konnte der Knabe nur noch als Leiche geborgen werden. r. Bad Rappenau, 13. Aug. Ein Unglücksſtern waltet über hieſiger Gemeinde. Der mittlere Dachſtock des hieſigen Bahnhofsgebäudes wurde vollſtändig eingeäſchert. Ob Kaminbrand oder Kurzſchluß in Frage kommt, iſt noch nicht geklärt.— Am ſelben Tage ſprang der hieſige ſehr be⸗ liebte 56jährige Ratſchreiber Karl Stocker bei Wimpfen in den Neckar. Die Leiche wurde geländet. * Eberfingen(Amt Waldshut), 14. Aug. Geſtern abend ereignete ſich hier ein tödlicher Unglücksfall. Der mit ſeinem Motorrad auf einer Ferienreiſe befindliche Franz Hermann aus Frankfurt a. M. ſtürzte an einer Kurve. Er erlitt einen doppelten Schädelbruch, während ſeine Frau, die ſich auf dem Soziusſitz befand, einen linken Oberarm⸗ bruch und andere Verletzungen davontrug. Die beiden Ver⸗ unglückten wurden, da ſofortige Hilfe zur Stelle war, in das Krankenhaus nach Waldshut verbracht, wo Hermann eine Stunde nach der Einlieferung ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. * Lörrach, 13. Aug. In der inneren Stadt in Baſel verübte ein unbekannter Mann in einem Goldſchmiedeladen einen frechen Betrug. Er ließ ſich eine große Anzahl wertvoller Waren vorlegen, die er zu kaufen vorgab und legte ſie in eine bereitgehaltene Zigarettenſchachtel. Während der Goldſchmied die Rechnung ſchrieb, legte er raſch ſtatt der Schachtel eine andere auf den Tiſch, die mit wertloſen Sachen gefüllt war, und verſchwand mit den ausgeleſenen Gegen⸗ ſtänden. Der Wert der Beute beläuft ſich auf etwa 6000 Fr. * Weil⸗ Leopoldshöhe, 13. Aug. Nachdem ſämtliche Brunnenanlagen in Neudorf ſowie in der Fiſchzuchtanſtalt Blotzheim⸗Neuweg nahezu verſiegt waren, mußte die Hü⸗ ninger Kanalſchleuſe, die ſonſt vom 10. Juli bis 19. Auguſt geſchloſſen bleibt, geöffnet werden, um den Grundwaſſerſpiegel derart zu heben, daß die Grundwaſſer⸗ brunnen in den trocken gelegten Anweſen wieder Waſſer ſchöpfen können. Der Dichter Klabund 7 Aus Davos kommt die Nachricht, daß dort der Dichter Klabund im Alter N Jahren geſtorben iſt. Klabund, in Wirklichkeit Alfred Henſchke, wurde am 4. 11. 1891 in Croſſen geboren. Sein Pſeudonym ſoll heißen: „Wandlung“ und gibt ein Bild des Dichters, nicht ſeiner inneren Umkehr, die wohl urſprünglich gemeint iſt, ſondern „das Eingeſtändnis eines ewigen Wechſels, deſſen Sehnſuchts⸗ inhalt nie der gleiche iſt.“ Eine ſeiner erſten Gedichtbände„Die Himmelsleiter“, vereint die zwiſchen 1912 und 1916 entſtandene Lyrik und die ſchönſten ſeiner Verſe. Wie bei Heine und Wedekind ſind ſie ein Gemiſch von Spott und Ironie mit Zartheit und echter Empfindung. Als Nachdichter öſtlicher Lyrik, wie in „Dumpfe Trommel und berauſchtes Gong“(1915),„Li Tai Pe“ (4916),„Das Sinngedicht des perſiſchen Zeltmachers“(1917), „Der Feueranbeter“(1919),„Das Blumenſchiff“(1921) zeigt er ſich als Meiſter aller Stilarten. In dem Geſang„Irene oder die Geſinnung“ ſchlägt er vorübergehend ernſte Töne an und wird, unter dem Eindruck des Krieges, zum Prediger. Aber auch dieſe Stimmung macht bald wieder anderen Platz. In dem„Eulenſpiegel⸗Roman„Bracke“(1918) macht Klabund den märkiſchen Schalk Hans Clauert zum Mittelpunkt vieler Märchen und Legenden des mürkiſchen Landes, die er mit großer Erfindungsgabe zu erzählen weiß. Bracke iſt zugleich ſein Selbſtporträt, ein Mann, der alle Gegenſätze in ſich ver⸗ eint. Eine Beichte anderer Art iſt der 1921 geſchriebene Roman„Spuk“. Von Klabunds Dramen hatte den größten Erfolg„Der Kreidekreis“(1924), der bei vielen deutſchen Bühnen ſeither zur Aufführung gelangte. Außer den ſchon genannten Worten Klabunds verdienen noch Erwähnung:„Deutſche Li⸗ teraturgeſchichte in einer Stunde“(1919),„Geſchichte der Weltliteratur in einer Stunde“(1921),„Das Klabundbuch“ (1921),„Franziskus“(1921),„Leben des Chriſtian Wagner“ (1028),„Der junge Aar“ nach Röſtand; 1925), dſe Heraus⸗ gabe der deutichen enlieder(1915). Klabunds Drama „Brennende Erde“(1926) wurde im Schauſpielhaus zu Frankfurt a. M. mit Carola Neher, der Gattin des Dich⸗ S ters in der einzigen Frauenrolle im April 1926 uraufgeführt. Die„Brennende Erde“ iſt ein Symbol des revolutionären Rußland. Soeben wurde bekannt, daß ein Roman Klabunds „Borgia“ im Entſtehen ſei; wenn auch dieſes Werk, wie anzunehmen iſt, Fragment blieb, ſo iſt die ganze Erſcheinung Klabunds trotz ſeines frühen Todes, nichts weniger als fragmentariſch. Er gehörte dem Kreis derer an, denen das Leben ſelbſt mindeſtens ebenſoviel gilt wie die Literatur, von der ſie leben. Und das Leben ſelbſt iſt Klabund auch an Erfolgen nichts ſchuldig geblieben. Auf den Nach⸗ ruhm brauchte er nicht bedacht zu ſein; er war gegenwärtig und die Zeit wird entſcheiden, was von ſeinem Erbe gegen⸗ wärtig bleibt. Bundestag des Reichsbundes für Volksbühnenſpiele in Dortmund. Aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens der „Deutſchen Bühne Dortmund“ hielt der Reichsbund ftr Volksbühnenſpiele ſeinen 8. ordentlichen Bundestag in Dort⸗ mund ab. In den Referaten wurden die Zukunftsaufgaben der Bewegung ſcharf umriſſen. über die Kulturaufgaben der Laienbühne, die über dem Dilettantentheater ſtehe, wie die Schaubühne über der Schmiere. Die Domäne des Volksbühnenſpiels ſei die Dialekt⸗ dichtung und das Heimatſpiel. Friedrich von Strom, der Bundesvorſitzende forderte abſolute Neutralität. Das Volks⸗ bühnenſpiel dürfte auf keinen Fall parteipolitisch ausgenützt werden. Durch Einbeziehung von Volkschor und Volksreigen wandle ſich das Volksbühnenſpiel zum Volksfeſt. Mit zwei Hans Sachs⸗Schwänken und den Rüpelſzenen fand die Tagung den theatraliſchen Ausklang in der Weſtfalenhalle. ng. O Ein„Muſeum für Rom“. Das Kapitoliniſche Amt für Literatur und ſchöne Künſte hat die Gründung eines Muſe⸗ ums für Rom“ beſchloſſen, das die ruhmvollen Gegen⸗ ſtände und Denkwürdigkeiten der Stadt enthalten wird. Zu dieſem Zweck ſoll der Palaſt Alicornf aus dem fünften Jaßhr⸗ hundert in der Nähe von St. Peter, der wunderbare Fresko⸗ Schmidt, Kaſſel, ſprach malereien enthält, verwendet werden. Veranſtaltungen Mittwoch, den 15. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten.„Schwarzwald⸗ mädel“..00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libel he: Kabarett,.50 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Zwei rote Roſe“.— Schauburg: „Dorine und der Zufall“.— Scala und Capitol: „Funkzauber“.— Gloria:„Heut tanzt Mariet“. Ufa:„Jackie der Schiffsjunge“.— Palaſt⸗Theater: „Vier Herren ſuchen Anſchlu“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 101,—5 Uhr.— Kuunſthalle: 10—1 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittag von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung —4 Uhr. Vorführung 5 Uhr. Aus der Pfalz Großfeuer * Bergzabern, 14. Aug. Am Samstag mittag entſtand im Farblagerraum der in der Nähe der deutſch⸗elſäſſiſchen Grenze im Banne Altenſtadt liegenden Brandmalerei und Bilder⸗ rahmenfabrik Mayer u. Schmutz Feuer, das ſich auf die Fabrikationsräume dieſer Firma, aber in der Hauptſache auf die angebaute Roſſelmühle ausbreitete und dieſe voll⸗ ſtändig vernichtete. Die Fabrikanlage iſt nur teilweiſe dem Feuer zum Opfer gefallen. Der Beſitzer der Roſſelmühle er⸗ leidet großen Schaden, da durch irgend einen Umſtand Unter⸗ verſicherung beſteht. Man vermutet Brandſtiftung. * * Ludwigshafen, 14. Aug. Wie die Reichsbahndirektion Ludwigshafen mitteilt, hat ſich am Montag nachmittag der 19 Jahre alte Ausläufer Franz Schlindwein aus Landau zwiſchen Zeiskam und Hochſtadt durch Schnellzug 119 Ger⸗ mersheim—Bad Münſter a. St. überfahren laſſen. Schlind⸗ wein war ſofort tot. * Frankenſtein, 13. Aug. Am Sonntag fand in Verbin⸗ dung mit dem vierten Jugendtag der pfälziſchen evangeliſchen Jugend die Einweihung der neuen Jugendher⸗ berge in Diemerſtein ſtatt. Zur Feier waren zahl⸗ reiche Jugendvereine und ⸗bünde aus der Pfalz erſchienen. * Hambach, 13. Aug. Unter Antei nahme der geſamten Bevölkerung und unter Führung der kirchlichen und welt⸗ lichen Behörden wurde geſtern das hieſige Kriegerdenk⸗ mal enthüllt und eingeweiht. Der eigentliche Weiheakt vollzog ſich am Vormittag unter der Leitung des Bürger⸗ meiſters und des Pfarrers Rink ſowie des Dekan Jung. Nachmittags verſammelte ſich die Bevölkerung im Walde a. der weltlichen Gedenkfeier. Im Mittelpunkt ſtand die Feſt⸗ rede von Georg Schuck. * Kaiſerslautern, 13. Aug. Wte die„Pfälziſche Volks⸗ zeitung“ zu melden weiß, iſt das Liebespaar, das im Main den Tod ſuchte, mit einer 20jährigen verheirateten Ver⸗ käuferin aus Kaiſerslautern und einem fungen Kaufmann identiſch. Der Ehemann der Frau trat vor etwa zwei Jahren, kurz nachdem die Trauung mit ſeiner damals kaum 18 Jahre alten Braut erfolgt war, die Reiſe nach Amerika an, wohin ihm ſeine Frau folgen ſollte. Die Frau hatte ſich bereits die Reiſepapiere beſorgt. Kurz vor ihrer Abfahrt machte ſte noch einen Ausflug mit ihrem Liebhaber. Während der Ehemann ſeine angetraute Frau in Amerika für die nächſten Tage er⸗ wartet hatte, ſuchte ſie in! Main den Tod. * Baumholder, 13. Aug. Die ſeit mehreren Jahren wegen Baufälligkeit unbenutzte Synagoge ſtürzte nachts in ſich zuſammen. :: Zweibrücken, 14. August. Ein 19jähriger Kaufmann aus Dresden, der vor acht Tagen ſeiner Firma 700 Mark unter⸗ ſchlug und damit enie Rheinreiſe unternommen hatte, hat ſich am Samstag der hieſigen Polizei geſtellt. Nachdem das Geld aufgebraucht war, fuhr er mit dem Zuge hierher und kam auch bet Hornbach unbemerkt über die Grenze, um ſein Heil in der Fremdenlegion zu verſuchen. In Bitſch ſcheint er aber ein Haar in der Suppe gefunden zu haben, worauf er wieder nach hier zurückkehrte. Er wurde wegen Paßvergehen und Unter ſchlagung in Unterſuchungshaft genommen St... Teppiche Werner Iwele NRaumeussfalfung E 2, 1 Olanker) 8211 Tepeſen. Dekceraſionen Lang iſt's her Von Rudolf Herzog Nachtſchatten ſeine Flügel ſpannt. Die Träume wachen faſt allein. Im kleinen Haus am Straßenrand Singt eine Frau ihr Kindlein ein. Sie ſingt und wandert immerzu. Ihr Auge iſt von Tränen ſchwer. Wo bleibſt du? Es iſt Abendruh'. Lang iſt es her, lang iſt es her. Die Lindenwipfel rauſchen ſacht. Kühl geht der Wind. Ich lauſche bang. Was iſt es, das mich traurig macht? Woher das Lied? Woher der Klang? Grüßt mich die ferne Jugendzeit? Steht Liebe auf aus ihrem Grab, Die mir ſo oft voll Seligkest Das Lied mit in den Schlummer gab? Daß es im Lebensſturm mir blieb Ein Mahner an verlornes Glück—2 Die Mutter ſang's.— O Mutterlieb', O kurzer Frühlingsſonneublick! Die Glocken künden nächt'ge Stund'. Die Welt iſt ſtill, der Wald iſt leer. Leis ſingt ein blaſſer Frauenmund: „Lang iſt es her, lang iſt es her⸗ Es ſchallt ihr Schritt, ihr Lied, es tönt, Unſagbar faßt mich an der Schmerz, Und in der Bruſt, die ſturmgewöhnt, Spür' ich das weiche Kinderherz. Und in dem Herzen ſammelt es Sich an wie Sehnſucht nach dem Glück, Und: Mutter, Mutter! ſtammelt es, Und: Mutter, Mutter! klingt's zurück ** * . Ges 4 4 7 1 wegen erſchwertem Diebſtahls im Rückfalle zu einem Jahr * Wettwoch, den 15. Auguſt 1928 i 8. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 375 Nachbargebiele Großangelegter Spritſteuerbetrug * Darmſtadt, 14. Aug. Einen groß angelegten Spritſteuer⸗ betrug hat die Frankfurter Zollfahndungsſtelle in Arheil⸗ gen bei Darmſtadt aufgedeckt und den etwa 45 Jahre alten „Fabrikanten“ Paul Zimmer aus Ruſſiſch⸗Polen in Haft genommen. Zimmer hat im vorigen Jahre in Arheilgen in einer alten gemieteten Fabrik eine große Brennerei mit Kognak⸗Deſtillation aufgemacht und iſt jetzt überführt, etwa 10 000, Liter ſelbſtgebrannten Sprit unter Umgehung der Kontrolle unverſteuert in den Handel gebracht und den Staat um mindeſtens 70 000% Spritſteuer betrogen zu haben. Durch Anzeige bei den Vereinigten Deutſchen Spritfabrikan⸗ ten, daß größere Mengen billigen Sprits im Handel ſeien, hat die Frankfurter Zoll⸗Fahndungsſtelle Unterſuchungen an⸗ geſtellt und ermittelt, daß Zimmer, der unter der Firma „Zimbo“ G. m. b. H. dort ſeinen Betrieb in ganz raffinierter Weiſe führte, die Steuerplomben gelockert, unverſteuerten Spritbeſtand verkauft und wieder nachgefüllt hat. Da der Betrieb nur gemietet und die Einrichtung wie auch das Material nur unter Eigentums⸗Vorbehalt der Verkäufer ein⸗ getragen iſt, wird wohl der ganze Betrag verloren ſein. Es kommt hierzu die vierfache Steuerſtrafe der unterſchlagenen Steuer in Frage. Von der verarbeiteten Schlempe betrieb Zimmer auch eine ſtarke Viehzucht mit über 60 Tieren, die Maher auch nicht ſein Eigentum waren. Die Sache zieht an⸗ ſcheinend noch weitere Kreiſe. Zimmer wohnte früher in Bonames bei Frankfurt a. M.. * * Darmſtadt, 9. Aug. Heute vormittag ging ein grö⸗ ßerer Transport Kinder aus dem Kreiſe Darmſtadt, die erholungsbedürftig ſind, nach Norden ab. Die Kinder, etwa 80 an der Zahl, kommen in der Hauptſache an die Oſtſee, ein kleinerer Teil nach Sylt(Nordſee). Die Verbringung geſchieht durch den Kreiswohlfahrtsausſchuß des Kreiſes Darmſtadt. Aus dem Elſaß, 9. Auguſt. Die Straßburger Polizei hat wieder einen guten Fang gemacht. In einem Kaffee am Bahn⸗ hofsplatz konnte ſie eine ſechsköpfige Kokainſchmuggler⸗ geſellſchaft verhaften. Es ſind ein Schweizer ſowie Kaufleute aus St. Ludwig, Mülhauſen und Colmar. Einige Pakete Kokain, zwei gültige Schecks und Bargeld wurden be⸗ ſchlagnahmt. Einem der Schmuggler wurde ein Revolver gro⸗ ßen Kalibers abgenommen.— In Säſſelsheim ſind ein 0 Wohnhaus und zwei Scheunen mit allen Erntevorräten nieder⸗ gebrannt. Vieh und Mobilien konnten gerettet werden. Der Schaden beträgt 125 000 Franken. SGrrichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Konkursvergehen N In der Berufungsverhandlung des Angeklagten J. M.., Kaufmann aus Mannheim, wegen Konkursvergehen in der Höhe von ungefähr 9000% wurde an Stelle des vorausgegan⸗ genen Urteils von 6 Wochen Gefängnis nunmehr wegen der Ardentlichen Führung des Beſchuldigten und anderer Gründe eine Strafe von 100 4 bezw. 20 Tage Gefängnis ausge⸗ ſprochen. n i 8 Unterſchlagung 78 Der Angeklagte F. W.., der erſt einen Strafbefehl von 6000„ erhalten hatte, war der Unterſchlagung beſchuldigt. Er wollte wie in Wiesbaden, ſo auch in Mannheim ein Brauchenadreßbuch in einem hieſigen Verlage herausgeben, was ihm jedoch nicht gelang. Trotz des Antrages des Amts⸗ anwaltes auf eine Geldſtrafe wurde der Angeklagte freige⸗ ſprochen und die Koſten des Verfahrens fielen der Staats⸗ kaſſe zur Laſt. 9 Eine„lächerliche“ Diebſtahlsaffäre Beſchuldigt wird die 21jährige E.., die wegen Dieb⸗ ſtahls bereits viermal vorbeſtraft iſt. zweimal einen Dieb⸗ ſtahl begangen zu haben, indem ſie ſich 75/ und Sachen im Werte von 33/ aneignete. Die Angeklagte nahm „alles lächerlich“ auf und war hinſichtlich ihrer Verteidigung nicht „anf den Mund gefallen“. Sie erhielt eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten abzüglich der Unterſuchungshaft. Die Koſten hat teils die Staatskaſſe zu tragen, ſoweit Freiſpruch erfolgte, und teils die Angeklagte. Die Angeklagte nahm „lächelnd“ das Urteil an und ließ ſich„lächelnd abführen. Erſchwerter Diebſtahl 1 Der bereits zweimal wegen Diebſtahls vorbeſtrafte Tag⸗ löhner Ad. Stein aus Mannheim war angeklagt, zwei Zimmertüren in der Wohnung ſeiner Schweſter mit einem Beile eingeſchlagen zu haben. Er öffnete dann einen Schrank und entwendete daraus 44/ Bargeld und einen Gegenſtand im Werte von.50. Der geſtändige Beſchuldigte wurde Gefängnis, abzüglich der Unterſuchungshaft und Tragung der Koſten verurteilt. Der Haftbefehl wurde aufrecht erhalten. 0. Diebſtahl 5 Wegen eines Fahrraddiebſtahls— das Fahrrad hatte einen Wert von 125/— war der 20jährige Matroſe Jakob Lang angeklagt. Der Amtsanwalt ſtellte in ſeinen Aus⸗ führungen wieder den Antrag auf 3 Monate Gefängnis, da die Angelegenheit in Berufungsverhandlung vorlag. Das Gericht ſprach ein Urteil von 2 Monaten Gefängnis aus unter Anrechnung von 4 Tagen Unterſuchungshaft. Schwere Körperverletzung Als letzter Fall kam eine ſchwere Körperverletzung zur Verhandlung, die ſich Gg. Levigion, Elektromonteur aus Mannheim, und H. Meß, Schloſſer von hier, zu Schulden kommen hießen. Den beiden Angeklagten wurde zur Laſt ge⸗ legt, daß ſie einen Kellner von hier mit Fäuſten und einem Stockſchirm zu Boden ſchlugen und weiter auf ihn einhieben. Der Geſchlagene erlitt eine erhebliche Kopfverletzung und einen Rippenbruch, ſodaß er mehrere Wochen im Kranken⸗ hauſe ſich der ärztlichen Behandlung unterziehen mußte. Der Angekagte Levigon wurde freigeſprochen, während Meß zu 100„ bezw. 3 Wochen Gefängnis verurteilt wurde. P. * Der ungetreue Syndikus. Der Syndikus des Arbeit⸗ geberverbandes der Metallinduſtrie Kaſſel, Heinrich Vogel, der beſchuldigt wurde, einen Betrag von 34.000 Mark aus der Verbandskaſſe veruntreut zu haben wurde vom Großen Schöffengericht Kaſſel zu acht Monaten Ge⸗ fängnis v lt. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr Nark Geldstrafe und zehn Jahre Ehrverluſt Zur Eröffnung der Verbandsſpielzeit Rückblick und Ausblick Mit dem 19. Auguſt geht bereits die Bezirksliga des S. F. u. L. A. V. unter Segel. Das verfloſſene Spieljahr war inſofern ein äußerſt bewegtes, alsſes ſeit langen Jahren eine Umwälzung in der Vertet⸗ lung ber Spielkräfte des Verbandes brachte, die Nürnberg Fürther Hochburg ihres alten Nimbuſſes entkleidete—, allerdings mit den Nachwehen, die ſolche Wandlungen eben mit ſich bringen. Zum erſten⸗ mal ſeit einem Dezenium erlebte der ſtärkſte deutſche Verband eine ausnehmend ſchwere Niederlage in den deutſchen Endrunden und das kommende Spieljahr hat die große Aufgabe. die ſüddeutſche Spiel⸗ ſtärke erneut in die Höhe zu reißen, um das Debakel von 1928 nicht zu einem Markſtein und zur wirklichen Wende im deutſchen Fußball wer⸗ den zu laſſen. Um dieſes zu erreichen, ſollten ſämtliche Gruppen be⸗ ſtrebt ſein, durch Ausbau und zweckmäßiges Training ihre Mannſchaf⸗ ten vorwärts zu bringen, um ſo in der Wechſelwirkung der Kräfte eine Hebung der Schlagkraft der Gruppen zu erreichen und in jeder Hinſicht fertige Spitzenmannſchaften(Meiſter) herauszubringen. Die wich⸗ tigſte Vorbedingung zu dieſem Ziel iſt ein erſtklaſſiges Spielermatertal, das allerdings nicht aus dem Boden geſtampft werden kann. So er⸗ klären ſich die Zeiterſcheinungen, die Spielwanderungen, da nament⸗ lich die großen Sportzentren beſtrebt ſind, die Führung an ſich zu rei⸗ ßen. Nicht immer ſind es einwandfreie Mittel, die dazu angewendet werden und unter manchem Deckmantel werden Ziehungen vollzogen. Schwer iſt es für die Behörden immer, klares Licht in die Zuſammen⸗ hänge zu bringen, denn die andauernd geſpannte wirtſchaftliche Lage zwingt manchen Fußballer die Stätte ſeiner Wirkſamkeit zu verlaſſen und draußen eine andere, oder beſſere Exiſtenz zu ſuchen. An Ab⸗ wanderungen werden Nürnberg— Fürth, München und auch Mann⸗ heim wieder betroffen und es hat den Anſchein, daß der Haupt⸗ zuwachs ſich auf die Maingegend erſtreckt, die mit dem Zentrum Frankfurt ſeit Jahren ſchon Anſtrengungen macht an die Spitze zu kommen. i 5 Die Gruppe Rhein an Spielſtärke kaum die ſchwächſte, mußte durch mancherlei Umſtände mit den Schluß der letzten Verbandstabelle bilden und auch das kom⸗ mende Spieljahr ſcheint vorerſt nicht dazu angetan, eine durchgreifende Aendenung in dieſer Hinſicht zu bringen. Die ſtärkſten Mannſchaften, Waldhof, Neckarau, V. f.., Phönix Ludwigshafen, 03 Ludwigshafen, waren im letzten Jahre merkbaren Schwan⸗ kungen unterworfen. Die allerſeits eintretenden und zum Teil ſehr einſchneidenden Aenderungen in der Mannſchaftsaufſtellung, verbun⸗ den mit unerwarteten Spielerverluſten, laſſen keinen klaren Voraus⸗ blick über die diesjährige Gruppenmeiſterſchaft zu. Bei Waldhof ſcheiden einzelne Kräfte aus zu einer Zeit, wo die Vorbereitungen mitten im Gang oder gar beendet ſein ſollen, es muß abgewartet wer⸗ den, inwieweit ſich der Gruppenmeiſter zu konſolidieren vermag. Mög⸗ lich, daß der drohende Verluſt in der Verteidigung durch den wieder einigermaßen hergeſtellten Schwarz ausgeglichen werden kann, aber der Angriff, in den durch Abwanderung ebenfalls Lücken geriſſen wer⸗ den, iſt und bleibt das Schmerzenskind; man wird hier wohl auf Kohl und Pennig zurückgreifen müſſen. Techniſch wird der Meiſter kaum merkbar einbüßen, es dreht ſich in der Hauptſache darum, den Kame⸗ radſchafts⸗ und Kampfgeiſt der Mannſchaft zu heben, damit Vorkomm⸗ niſſe wie im verfloſſenen Spieljahr erſpart bleiben. V. f..⸗ Neckarau, der ſich in den letzten Jahren gleichfalls in die vorderen Reihen der ſüddeutſchen Teams gearbeitet, hat ſich be⸗ kanntlich einen Trainer zugelegt. Es muß ſich nun zeigen, ob dieſer an ſich begrüßenswerte Umſtand ſein Gewicht in die Wagſchale der kommenden Kämpfe zu werfen vermag. An ſich iſt die Mannſchaft wenig verändert, was immerhin von Bedeutung iſt, aber die ſommer⸗ lichen Leiſtungen, laſſen hier keinen feſten Schluß zu. Jedenfalls muß aber erwartet werden, daß Neckarau zum engſten Kreis der Gruppen⸗ meiſterbewerber auch dieſes Jahr wieder zählt. 5 Mit forſchem Entſchluß hat V. f..⸗Manunheim ſchon früh⸗ zeitig in das Gefüge ſeiner Mannſchaft gegriffen. Das auf den erſten Blick Problematiſche dieſes Durchgreifens hat V. f. R. in der Tat durch aufſehenerregende Erfolge zu legaliſieren verſtanden, ſodaß der Altmeiſter wohl das Haupträtſel und für manche die beſondere Erwar⸗ tung für die kommende Spielzeit bilden wird. Es iſt aber kaum an⸗ zunehmen, daß die Vereinsleitung ſelbſt mit der Erringung der Mei⸗ der Fußball iſt nun einmal unberechenbar, und wenn der ruhig Be⸗ urteilende ſich den natürlichen Schwächen der Jungmannſchaft nicht verſchließt, ſo können doch Ueberraſchungen eintreten. Der Brenn⸗ punkt der Prüfung liegt für V. f. R. wohl in der zweiten Runde, wenn die Kämpfe ſich verſchärfen und es der Entſcheidung zugeht. Ob hier die Nerven- und körperliche Kraft der Jungen durchhält, muß eben abgewartet werden. Allerdings hat die Elf eine vorzügliche Stütze in den verbliebenen älteren und erfahrenen Spielern. V. f. R. iſt dans Experiment in der Gruppe und man darf auf den Ausgang ge⸗ ſpannt ſein. 5 Den Gegenpart des rechtsrheiniſchen Trios bildet wie die Jahre her Ludwigshafen. Gewiß waren auch hier die Leiſtungen in den Meiſterſchafts⸗ wie Gemiſchtrunden ſehr ſchwankend und die Spannkraft erlahmte vor der Zeit. Immerhin iſt Ludwigshafen namentlich in kämpferiſcher Hinſicht ein ebenbürtiger Gegner beſon⸗ ders auf eigenem Gelände und die Niederlagen und harten Gänge der Rechtsrheiner drüben(zum Teil auch hüben) ſtehen noch in friſcher Er⸗ innerung. L. F. G. ⸗0 3 wird in kompletter Aufſtellung immer der gefährliche Gegner bleiben, den ſie in den Punkteſpielen abgab. Es wäre verfehlt, mit Ludwigshafen in dieſem Jahre nicht in demſelben Maße zu rechnen wie im verfloſſenen. Voriges Jahr gingen 03, wie Phönix und„Pfalz“ ſtark geſchwächt an den Start, der anfängliche Verluſt machte ſich für die Fortſetzung fühlbar. Alle drei Vereine haben ſich wieder vervollſtändigt, man geht kaum fehl in der Annahme, daß ſie gewillt ſind, das Mißgeſchick von damals wieder auszugleichen. Dazu iſt die Rivalität der beiden Nachbarſtädte zu ſtark. Als neu Auf⸗ geſtiegener tritt Mundenheim hinzu. Für die Bezirksliga noch ein unbeſchriebenes Blatt, aber gerade darum nicht mit Unterſchätzung aufzunehmen. Ein eigentlicher Maßſtab für den Neuling liegt noch nicht vor. 5 Die übrigen Mannſchaften der Gruppe 08⸗ Lindenhof und Sandhofen werden in dieſer Spielzeit ſicherlich die Rolle des vergangenen Winters wieder übernehmen und namentlich auf eigenem Platze das bekannte Hindernis bilden, wenn nicht gar mitbeſtimmend in die Entſcheidungen eingreifen. Die einfach⸗rattonelle, zugvolle Spiel⸗ weiſe dieſer Mannſchaften bleibt immer gefährlich. So kann man zu⸗ ſammenfaſſend ſagen, daß die Gruppenmeiſterſchaft wieder einmal in lichen Weggang von Staatsmann nicht unweſentlich geſchwächt werden und wird man hier eben abwarten müſſen. Eine wirklich dominierende Mannſchaft iſt vorerſt nicht vorhanden, es wird auch wohl keine un⸗ geſchlagen davonkommen. Wie im letzten Jahre und immer, wird Ent⸗ ſcheidendes davon abhängen, welche der Mannſchaften von Krankheit, Disqualifikation und ſonſtige Schwächungen durch Verletzungen am meiſten verſchont bleibt und welche den brauchbarſten Erſatz hat. Gerade dieſer Punkt iſt von großer Bedeutung und wohl dem Verein, der mit Weitblick und Energie hier vorgearbeitet. Feſt ſteht, daß die um zwei Vereine verengerte Gruppe zum mindeſten die Spannungen des hinter uns liegenden Spieljahres birgt, daß es wieder ſchwere Kämpfe ab⸗ ſetzen wird, und daß wieder ähnlich wie im letzten Jahr die Entſchei⸗ dung erſt am Ende der Spielzeit fällt. Man kann nur wünſchen, daß das neue Programm ſich trotz aller natürlichen Reibungen in ſport⸗ die ſüddeutſchen Schlußrunden eintritt, um den rheiniſchen Fußball wieder— wenn auch nur ſchrittweiſe— zu ſeinem alten Ruf und n ſehen zu verhelfen. 5„ ſterſchaft ſchon in dieſem Jahre durch ihre junge Garde rechnet. Aber g völligem Dunkel liegt. Allerdings ſoll Sandhofen durch den beruf⸗ licher Weiſe abwickelt, daß Vereinsanhänger und Publikum die Leidenſchaften meiſtern und die Gruppe Rhein dieſesmal fertiger in Sportliche Rund ſchau Großbritannien Deutſchland Frankreich Ein Frauen⸗Leichtathletik⸗Länderkampf in Stamford Bridge Vor 4000 Zuschauern kam am Dienstag abend im Stadion von Stamford Bridge ein Leichtathletik⸗Länderkampf Großbritannien Deutſchland— Frankreich zum Austrag. Großbritannien, das noch durch die beſten Kräfte aus Canada und Südafrika verſtärkt wurde, trug einen knappen Sieg davon. Es erzielte 50 Punkte vor Deulſch⸗ land mit 41 und Frankreich mit 15 Punkten. Trotz der Niederlage hielten ſich die Frauen ganz vorzüglich, ſie boten verſchiedene ganz erſtklaſſige Leiſtungen. Frl. Heublein verbeſſerte im Kugelſtoßen den erſt am letzten Sonntag in Brüſſel aufgeſtellten Weltrekord auf 11,72 Meter und erzielte außerdem im Diskuswerfen mit 35,80 Met. einen neuen britiſchen Rekord. Einen weiteren britiſchen Rekord ſtellte Frl. Hargues⸗ Lübeck in einem der Rahmenwettbewerbe auf, ſie brachte es im Speerwerfen auf 36,56 Meter. Die größte Ueberraſchung des Tages war die Niederlage der Olympiaſiegerin und Weltrekordläuferin Lina Radtke⸗Batſchauer, die im 800 Meter⸗ Lauf ſolange von ihren Konkurrentinnen eingeſchloſſfen wurde, bis es nichts mehr zu gewinnen gab. 5 Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Rioͤley⸗Grosbr. 12,8 Sek.; 2. Schmidt⸗Deutſchland; 3. Radideau⸗Frankreich.— 200 Meter: 1. Ridley⸗Großbr. 25,6 Sek.; 2. Drieling⸗Deutſchland 5 Meter zur.; 3. Vellu⸗Frankreich.— 800 Meter: 1. Barber⸗Großbr.:28,6 Min.; 2. Steyler⸗Großbr. 1 Met. zur.; 3. Neveau⸗Frankreich; 4. Wewer⸗Deutſchland.— 4 mal 100 m: 1. Deutſchland 50 Sek.: 2. Großbritannien 17 Meter zur.; 3. Frank⸗ reich.— Kugelſtoßen: 1. Heublein⸗Deutſchland 11,72 Meter(Welt⸗ rekord); 2. Weſterm⸗Großbr. 10,25 Meter; 3. Jacke⸗Deutſchland 9,78 Meter.— Hochſprung: 1. Clark⸗Großbr. 1,50 Meter; 2. von Bredow⸗ Deutſchland 1,47 Meter; 3. Hatt⸗Großbr. 1,40 Meter.— Weitſprung: 1. Gunn⸗Großbr. 5,43 Meter; 2. Gagneux⸗Frankreich 5,38 Meter; 3. von Bredow⸗Deutſchland 5,19 Meter.— Diskuswerfen: 1. Heublein⸗ Deutſchland 35,80 Meter; 2. Birchnough⸗Großbr. 31,26 Meter; 3. Bell⸗ Großbr. 31,09 Meter. 5 Weltwettkämpfe der Studenten Mannſchaftskämpfe im Tennis f Die Mannſchaftskämpfe brachten einen:0 Sieg von Italien 4 über Frankreich und einen:2 Sieg der deutſchen Studenten Kuhl⸗ mann und Remmert über Ungarn. Pfrerdeſport Hoppegarten(14. Auguſt) 1. Preis von Wörbzig. 2800 l. 1000 Meter: 1. Geſt. Rayen bergs Brunſtzeit(E. Pretzner); 2. Frau H. v. Opels Eiſenhagel(Narr) als 1. diſtanziert; 3. Mont Dore. Ferner liefen: Caſper, Stauffen⸗ burg, Sophiſt, Miniſter, Mithridates, Surya, Hulda, Verena, Per Sea. Tot: 20. Pl: 13, 23, 16710. l 5 2. Preis von Erxleben. 3900 l. 1600 Meter: 1. L. u. W. Skla⸗ reks Laetitia(O. Schmidt); 2. Pergola; 3. Schneeball; 3. Cock⸗ tail. Ferner liefen: Dominikus, Conkurent, Teukros, Burgwart, Runkler. Tot: 33 Pl: 14, 55, 11,:10. 3. Preis von Springhirſch. 3900 /. 1200 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Did(Varga); 2. Augapfel; 3. Lichtblick. Ferner liefen: Annchen. Tot: 27. Pl: 11, 11:10. 4. Preis von Oelber. 7800 /. 2600 Meter: 1. Geſt. Mydͤling⸗ hovens Freiweg 2(Williams); 2. Gute Sitte; g. Hödur. Tot: 18. ü 5. Auguſt⸗Verkaufsrennen. 2800 /. 1600 Meter: 1. Lorenz Hahn Fernländer(Vaas); 2. Allerweltsmädel; 3. Minnelied. Ferner lieſen Oreſtes, Pedͤrällo, Gladiole, Seekadett. Tot: 20. Pl: 15, 25, 47:10. 5 6. Preis von Althaldensleben. 2800. 1000 Meter: 1. A. u. G. v. Weinbergs Patras(O. Schmiöt); 2. Tiber; 3. Teutobod Ferner liefen: Falcone, Lateran, Dias, Eliogabal, Felſen, Dar es Sa⸗ laam, Nymphenburg, Collegial, Moewe, Saalburg. Tot: 156, Pl. 54, 43, 31:40. g 7. Preis von Hohenturm. 2800. 180 Meter: 1. L. u. W. Skla⸗ veks Waldrada(Haynes); 2. Hans Thoma; 8. Alſterluſt. Ferner liefen: 1 Mydear, Trianon, Windſpiel. Tot: 26. Pl: 15, 17, 28:10. 5 N C Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein Pegel] 78. 9. 13. 14. 15. Neckar- Pegel.] 8 9. 18. 14.1. Waldshut.687807,.50 750757 1 Schiele.83.82 1,38—.20 1,17 Mannheim 2,80.86 2,712.62 2,59 2,57 ehl.422,49 2,44 2,32.802,30 Jagſtfeld W Maxau 4014.06 4,05 3,86.938,95 Mannheim 2,672,783.77.702,65 2,83 Taub.61192 162.627,64.61 Köln.221,21.19 1,21 1,18 1,18 2 0 75 8 Waſſerwärme des Rheins 22 C 5 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas 5 Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 0 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Poltttk: H. A. Meißner— Feuilleton: Ir. S. Kapſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige:. B. R. Schönfelder— Anzeigen: 1..: Jac. Faude Doss 1 Post- Abonnement 5 für September muß bis spòtestens 25. ds. Its. „„ emeuent seln, sollen unlleb- same Nehtosten oder Unter-. brechung vermieden werden ES llegt im nteresseelner glatten Zustellung, die neue Quittung gleich bei Vorzelgen elnzulosen 1 6. Seite. Nr. 978 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 15. Auguſt 1928 Ein Blick über die Eine Originalfigur in der Pariſer Deputiertenkammer In einer Pariſer Revue, die vor kurzem trotz der ſengen⸗ den Hitze zur Uraufführung gelangte, tritt in einem Bilde es ſpielt in der Deputiertenkammer, dem hohen Hauſe fran⸗ zöſiſcher Geſetzgebung— ein alter Herr mit grauen Haaren auf. Er ſpielt die Rolle einer Art politiſchen Clowns, redet in die Debatten hinein, nimmt an der Abſtimmung teil, bis ſich ſchließlich herausſtellt, daß er gar nicht Abgeordneter iſt. Er hatte die Zeit der Wahlen verſchlafen und blieb auf ſeinem Seſſel im Parlament ſitzen. Als er erwacht iſt, waren ſchon neue Abgeordnete, die friſchgebackenen, er blieb jedoch be⸗ guemlichkeitshalber gleich in der Kammer zurück und weicht nicht mehr von ſeinem Platz. Dieſe Revuefigur iſt die bos⸗ hafte Karikatur eines liebenswürdigen alten Deputierten, des 77jährigen Monſieur Saumande, deſſen Ledenstragb⸗ die, freilich ins Tragikomiſche verdreht, in jenem Revuebild perſifliert wird. Bei der letzten Wahl hat Frankreich, wie immer, 612 Ab⸗ geordnete in die Kammer geſchickt. Dennoch ſitzen dort, wie das„W. N..“ meldet, 613. Der Sechshundertdreizehnte iſt eben jener Monſieur Saumande, der nicht weggehen will. Er hatte zwar kein Mandat bekommen, er war bei den letz⸗ ten Wahlen durchgefallen, nun hält er aber aus Gewohnheit daran feſt, Abgeordneter zu bleiben, denn was ſollte er mit ſtebenundſiebzig Jahren nach fünfunddreißigjähriger politi⸗ ſcher Vergangenheit anfangen? Mit ſiebenundſiebzig Jahren läßt ſich kein Beruf wechſeln und ſo hat Monſieur Saumande beſchloſſen, auf die Mißgunſt ſeiner Wähler keine Rückſicht zu nehmen und nach wie vor in der Deputiertenkammer zu ver⸗ bleiben. Und da er ein alter Herr iſt, dem man doch nicht recht die Tür weiſen kann, ſo nimmt er nach wie vor an den Sitzungen teil, benimmt ſich genau wie die anderen Abgeord⸗ neten und ſtimmt mit bei den Abſtimmungen. Nur ſeine Stimme wird nicht gezählt. Man hat ſtillſchweigend beſchloſ⸗ ſen, den alten Herrn weiter im Parlament zu dulden und ſeine Stimme, ohne daß er es recht merken würde, einfach nicht in Betracht zu ziehen. Monſieur Saumande vertrat fünfunddreißig Jahre hin⸗ durch bis zu den letzten Wahlen den Wahlbezirk Dordogne. rr 5 2 5 Deutſchland 5 Eine Behörde mit Humor In Bad Reichenhall wurde das Amtsgerichts⸗ und Bezirksamtsgebäude mit einer neuen Faffade verſehen, an der das Symbol der Schnecke angebracht wurde, was den Reichenhallern viel Kopfzerbrechen machte. Nun teilte das Landbauamt Traunſtein mit, daß es die Schnecke in dieſem beſonderen Falle auf ſich bezieht im Hinblick auf das alte Sprichwort: Was lange währt, wird endlich gut! Die Inſtand⸗ ſetzung dieſes Staatsgebäudes ließ nämlich ſehr lange auf ſich warten. Der Storch mit dem Negerpfeil Ein Storch, der in Frankfurt a. O. auf einem Schorn⸗ ſtein niſtete, hatte von ſeiner Afrikareiſe einen Eingebore⸗ neupfeil mitgebracht, der dem Tier aus dem Körper her⸗ vorſah, mit dem es aber luſtig über die Oderwieſen ſtolzierte. Da jedoch die Gefahr beſtand, daß Freund Adebar über kurz oder lang an der Verletzung eingehen würde, wurde er ſamt ſeinem Storchweibchen von der Feuerwehr gefangen geſetzt, von einem Ar zt operiert und nach kurzer Zeit wieder in Freiheit gelaſſen. Fraglich iſt allerdings, ob ſte das alte Neſt wieder annehmen. Auch ein Raketenwagen! Die Verſuche Fritz v. Opels mit ſeinem Raketenwagen Aießen einen 18 jährigen Oberrealſchüler von Untertürkheim a. N.(dem Sitze der Daimler⸗Mercedes⸗Automobil⸗Fabriken) nicht ſchlafen. Aus einem Märcklin⸗Baukaſten hatte er ſich einen kleinen primitiven„Raketenwagen“ gebaut. Zum An⸗ trieb benützte er ein Stück Waſſerleitungsrohr, das er mit Exploſipſtoffen geladen hatte. Nach einem zuerſt ſcheinbar ge⸗ lungenen Verſuch wollte er den Wagen abends 6 Uhr in ſeinem Hofraum mit einer ſtärkeren Ladung in Betrieb ſetzen. Unmittelbar nach der Entzündung der Exploſipſtoffe explo⸗ dierte das Rohr mit einem ſtarken Knall und wurde hierbei vollſtändig zerriſſen. Ein Splitter des Rohrs drang einem in der Nähe ſtehenden Knaben in den Unterleib und verletzte ihn lebensgefährlich, ſodaß er in das Krankenhaus Cannſtatt aufgenommen werden mußte.. Eine nette„Kriegskameradſchaft“ Ein Eiſenbahner aus Saarbrücken, der in Bingen ſeinen Urlaub verbringt, ſaß in den Rheinanlagen, als er von einem Herrn angeſprochen wurde. Es ſtellte ſich heraus, daß beide zuſammen im Felde geweſen ſein ſollen und der Fremde lud den Etſenbahner zu einer Motorbootfahrt ein. Sie fuhren nach der Lorcher Inſel, wo man landete. Da der Eiſenbahner eine Rettungsmedaille trug, ſchlug der Unbekannte vor, ein Wettſchwimmen um die Inſel herum zu veranſtalten. Der Eiſenbahner ging auf den Vorſchlag ein, doch als er an die Startſtelle zurückkam, war weder das Boot noch der ehemalige „Kriegskamerad“ zu ſehen. Seine Aktentaſche mit 220 Mark, ſeine Uhr und die Rettungsmedaille waren verſchwunden. 0 polizeiliche Ermittelungen nach dem Schwindler ſind im ange. Oeſterreich. Das Teſtament im Altpapier Im Juni ſtarb in Lienz ein weiblicher Sonderling, das Fräulein Friederike Carli, die ſeit der Kriegszeit ein ihr gehöriges Eckhaus allein bewohnte. Ein Teil der Räume des Hauſes war mit wertvollen Möbeln eingerichtet, während der andere ein Dutzend Hunde beherbergte. Nach dem Tode der Dame beſchloſſen deren Geſchwiſter mangels eines Teſtamen⸗ tes das Haus öffentlich verſteigern zu laſſen. In der Zwiſchen⸗ zeit kaufte der Altpapierhändler Rudolf Raffeiner von den Erben der Dame einen Poſten Altpapier und entdeckte bei der Durchſicht der Papiere ein vom Jahre 1920 ſtammen⸗ des gültiges Teſtament, in dem die Verſtorbene ihren Beſitz den Karmeliterinnen in Innsbruck vermachte. Das Teſtament full auch die Klauſel enthalten, daß das Haus nicht verkauft werden dürfe. a des es daher ellt. 8 ſeither iſt alles in beſter Die bereits angeordnete öffentliche Verſteige⸗ Seit dem Jahre 1916 war er Quaſtor der Kammer. Da Monſtieur Saumande von Haus aus über kein Vermögen ver⸗ fügt, bedeutet für ihn die Stellung des Quäſtors, eine Würde, mit der freie Wohnung im Gebäude des Parlaments, ferner eine Gehaltszulage verbunden iſt, ſehr viel. Nun war ihm bei der letzten Wahl eine kleine Unannehmlichkeit paſſiert. Er iſt durchgefallen. Dieſes Malheur ſtand mit der Tatſache im Zuſammenhang, daß er bei der Wahlkampagne den ſelt⸗ ſamen Vorſchlag gemacht hatte, die Kandidaten mögen ein Rigoroſum beſtehen, denn es gehe nicht an, daß jeder, der zufällig genug Stimmen bekommt, ohne jede Vorbildung und ohne Fachkenntniſſe in die Staatsangelegenheiten hinein⸗ reden könne. Alle Kandidaten mögen daher zunächſt ein Ri⸗ goroſum beſtehen und erſt nachher in die Liſte der Kandidaten aufgenommen werden. Dieſer Vorſchlag war Waſſer auf die Mühle des Gegenkandidaten, der nun den braven Bürgern von Dordogne einredete, der alte Deputierte leide an fixen Ideen und da er einſt Lehrer geweſen, ſei auch das mit dem Rigoroſum eine dieſer Wahnideen. Man könne doch nicht einen Verrückten ins Parlament ſchicken. So ftel Monſieur Saumande durch. f Dieſe Entſcheidung ſeiner Wähler nahm nun Monſieur Saumande nicht zur Kenntnis. Er verblieb weiter in ſeiner Wohnung im Parlament. Das Präftidium verfügte nun, man möge ihm die Wohnung belaſſen und hoffte, er werde ſich bei den Sitzungen nicht zeigen. Dieſe Hoffnung erwies ſich als eine Täuſchung, denn ſchon bei den erſten Sitzungen tauchte Monſieur Soumande auf. Er nahm ſeinen gewohnten Platz ein und ließ ſich von dort einfach nicht verdrängen. Da er ein begeiſterter Parteigänger Bouiſſons iſt, ergriff er gleich die erſte Gelegenheit, um mit Bouiſſon zu ſtimmen. Der Politiker nahm nun zu einer Liſt Zuflucht, um den alten Herrn nicht zu ſehr zu beleidigen. Er bat ihn, für die Gegen⸗ partei zu ſtimmen, ihm zuliebe. Saumande erweiſe ihm einen unſchätzbaren Dienſt, er möge immer für die Gegen⸗ partei ſtimmen. Dies war doch zuviel verlangt; Saumande brachte es nicht über das Herz, ſeine Stimme den Gegnern Bouiſſons zu geben, lieber enthielt er ſich der Abſtimmung; Ordnung. r- Der verjüngte Fußballſpieler Vor einigen Jahren beſaß in Wien der Fußballſpieler Uridil eine Berühmtheit und einen Grad von Popularität, wie ihn nur wenige Auserwählte erreichen. In den Wiener Kaffeehäuſern, der Geburtsſtätte ſo mancher mehr oder minder guter Witze, erzählte man ſich damals ſogar, daß in ſpäteren Jahren einmal ein Student beim Rigoroſum nach der Bedeu⸗ tung des Begründers der Relativitätstheorie, Einſtein, be⸗ fragt, antworten würde: er war ein Zeitgenoſſe Uridils. Dieſer einſt ſo populäre Mann hat ſich nun auf der Klinik des Profeſſors Hohenegg einer neuartigen Verjüngungsoperation unterzogen. Da Uridil erſt zweiunddreißig Jahre alt iſt, handelt es ſich diesmal keineswegs um eine Operation, die einen eintretenden Kräfteverfall verhindern ſoll. Der einſtige Held des grünen Raſens ſoll vielmehr durch den operativen Eingriff in Stand geſetzt werden, ſeine frühere ſportliche Leiſtungsfähigkeit zurückzugewinnen, die er im Laufe ſeiner anſtrengenden Fußballerlaufbahn verlor. Im Falle Uridil wurde keine Drüſenverpflanzung vorgenommen, ſondern es wurden nur die Leiſtendrütſen geöffnet. Das Verfahren wird vorläufig noch geheimgehalten. Der Heilungsprozeß bei dem vor vierzehn Tagen Operierten verlief ganz normal, doch ſteht der Patient noch in ambulatoriſcher Behandlung. Es werden täglich Meſſungen der Muskeln vorgenommen, die ein ſehr befriedigendes Ergebnis zeigen. Frankreich Das ſchlechte Gewiſſen des Frontkämpfers Im November 1914 kletterte ein engliſcher Soldat an der franzöſiſchen Front in nächtlicher Stille auf den Turm der Kirche von Armentiers und nahm die Zeiger der Kirchenuhr an ſich. Der Diebſtahl fiel ſofort auf, da die Uhr das Haupt⸗ ſchlagwerk der Stadt war. Als aber die Stürme des Krieges weiter über die Stadt hinweggingen und Granatſchüſſe die Kirche zum großen Teil zerſtörten, vergaß man raſch den ver⸗ hältnismäßig geringfügigen Zwiſchenfall. Jetzt nach annähernd 14 Jahren ſind die Zeiger wieder aufgetaucht. Als die Mit⸗ glieder der engliſchen Legion, die gegenwärtig die Kriegs⸗ erinnerungen an der ehemaligen belgiſchen und franzöſiſchen Front wieder auffriſchen, in Armentiers eintrafen, waren die Zeiger der Uhr wieder an ihrer alten Stelle angebracht. Dem Mann, der die Zeiger an ſich nahm, hatte das böſe Gewiſſen geſchlagen. Er hatte dem Major, der im November 1914 die engliſchen Streitkräfte in Armentiers befehligte, die Zeiger durch die Poſt mit einem anonymen Beglettſchreiben zuge⸗ ſchickt. In dem Brief war die Bitte ausgeſprochen, bei der Beſuchsfahrt der engliſchen Legion nach Frankreich die Zei⸗ ger mitzunehmen und wieder zurückzuerſtatten. Dieſer Bitte war ſofort Folge geleiſtet worden. England Die leichte Frauenbekleidung vor dem engliſchen Sittenrichter In England fängt man au, gegen die in den Sommer⸗ monaten beſonders luftige und leichte Frauenkleidung den Sittenrichter in Bewegung zu ſetzen. Die Londoner Blätter n berichten über einen Zwiſchenfall, der kürzlich in einem Hotel der engliſchen Hauptſtadt einiges Aufſehen erregte. Eine Dame der Geſellſchaft, die dort ihren 5 Uhr⸗Tee einnahm, wurde von einer Wärterin im Auftrage des Hoteldirektors gebeten, entweder ihren Rock über die Knie zu ziehen oder das Hotel zu verlaſſen. Die Frau war empört und ging. In ganz großem Maßſtabe macht ſich aber der Sittenrichter auf der Themſe bemerkbar. Auf dieſem lieblichen Fluße wohnen viele Eegländer während der Ferien in ihren Hausbooten. Sie verbringen den ganzen Tag entweder im oder auf dem Waſſer im leichten Badeanzug. Auch die Frauen machen es ſich leicht und bequem. Dieſes Treiben hat das amtliche Miß⸗ fallen erregt und ſo hat die Londoner Hafenbehörde und die für die Themſe zuſtändige Waſſerbaubehörde den Schleuſen⸗ wärtern den ſtrikten Befehl gegeben, nur ſolche Frauen paſſteren zu laſſen, die hinreichend bekleidet find. Die Folge iſt, daß neuerdings an den zahlreichen Schleuſen alle Boote zu⸗ rückgewieſen werden, in denen Mädchen oder Frauen im Badeanzug Platz genommen haben. Der Bootsverkehr auf der Themfe gerät ins Stocken, die bisher üblichen gegenſeiti⸗ gen Beſuche müſſen unterbleiben oder aber die Sommergäſte an der Themſe müſſen ſich entſchließen, bet ihren Ausflügen volle Bekleidung anzulegen. Die Londoner Blätter ſtellen ziemlich einmütig feſt, daß das Publikum, auch ſoweit es nicht unmittelbar von dem Vorgehen der Behhrde betroffen wirz, dieſe amtliche Sittenſtrenge durchaus mißbilligt und mit ſeinen Sympathien auf der Seite der Gemaßregelten ſteht. Die Lage iſt in der Tat auch etwas eigenartig. Es hat ſchon mancher den Sittenrichter geſpielt, daß aber auch der Schleufenwärter in dieſer Rolle auftritt, iſt neu. 5 a Island Eine Warm waſſerheizung für ganz Island Da auf der Inſel Island das Heizungsmatertal fehr beſchränkt iſt, was ſich bei der nördlichen Lage ber Fuſel den langen Wintermonaten außerordentlich bemerkbar macht ſo iſt jetzt der Plan entworfen worden, 8 Benutzung der vielen heißen vulkaniſchen Quellen, die teils offen hervorſprudeln, teils dicht unter dem Boden dahinfließen, die ganze Inſel mit einer die Städte und größeren Ortſchaften umfaſſenden Warmwaſſerheizung zu verſehen. Zun chſt ſoll eine ſolche Warmwafferhetzung für die Hauptſtadt Rejkjavik angelegt werden. Ein erſter Ver⸗ ſuch in dieſer Richtung iſt in einer Schule bei Muſakil ge⸗ macht worden, und dieſer Verſuch hat ſich derart bewährt, daß der Plan einer Anlage für die ganze Inſel gefaßt wer⸗ den konnte. In Muſakik hat man nämlich das Waſſer, das aus einem in der Nähe befindlichen Hügel mit großer Ge⸗ walt hervorbricht, in einem großen Waſſerbehälter aufge⸗ fangen und durch eine Röhrenleitung von mehreren Hundert Metern bis zu dem Schulgebäude geführt. Das Waſſer, das mit einer Wärme von 56 Grad in die Röhren eintritt, ver⸗ liert auf ſeinem Wege nur wenige Grad, ſo daß es in einer Temperatur von 50 Grad an ſeinem Zielpunkte ankommt 180 dort zur Heizung der Räumlichkeiten verwendet werden ann. Stapellauf beim Norddeutſchen Lloyd Heute und 16. Auguſt ſoll der Stapellauf der bei den Werften: Deutſche Schiff⸗ und Maſchinenbau Aktiengeſellſchaft, Werk Act.⸗Geſ.„Weſer in Bremen und Blohm u. Voß in Hamburg im Bau befindlichen Schnelldampfer„Bremen“ und„Europa“ des Norddeutſchen Lloyd erfolgen. Dieſes in der Geſchichte der Ueberſeefahrt einzig daſtehende Ereignis des gleichzeitigen Stapellaufs zweier Rieſendampfer von je etwa 46 000 Br.⸗Reg.⸗Tons, dürfte nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im Auslande weitgehendes Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. 2 Die an den genannten Tagen zum Ablauf kommenden Schiffe haben je ein Gewicht von über 30 000 To.— 30 Mil⸗ lionen Kg. Es dürfte daher auch dem Laien einleuchten, was es bedeutet, dieſes gewaltige Gewicht in Bewegung zu ſetzen und die bewegte Maſſe nach erfolgtem Ablauf wieder abzu⸗ bremſen. Grundſätzlich weicht der Stapellauf der„Bremen“ und „Europa“ von dem Stapellauf eines gewöhnlichen Fahrzeuges kaum ab. Auch hier werden die mit dem Schiff vorbundenen Schlitten auf beſonderen Bahnen herabgleiten. Unter beiden Seiten des Schiffes iſt je eine Gleitbahn angeordnet, die bis tief in das Waſſer hineinreicht. Bevor die als Schlitten dienenden Läufer auf die Gleitbahnen aufgeſetzt werden, wer⸗ den dieſe mit einer Schicht von Fett und Schmierſeife bedeckt, um die Reibung zwiſchen Gleitbahn und Läufer auf ein Minimum herabzuſetzen. Der Zwiſchenraum zwiſchen den Läufern und dem Schiffsboden wird ſehr ſorgfältig durch ein Syſtem von hölzernen Klötzen und Keilen ausgefüllt. Leicht lösbare Verbindungen zwiſchen Läufer und Gleitbahn dienen dazu, das Schiff vor dem Ablauf feſtzuhalten. An den Köpfen der Gleitbahnen ſind hydrauliche Druckzylinder Aufgeſtellt, die im Bedarfsfalle beim Stapellauf durch Druck auf den Läufer die Bewegung einleiten ſollen. 3 Beim Stapellauf ſind drei verſchiedene Phaſen zu unter⸗ ſcheiden. Die erſte dauert bis zu dem Augenblick, in dem der hintere Teil des Schiffes die Waſſeroberfläche berührt. Wäh⸗ rend der zweiten Phaſe, i während der das Schi i in das Waſſer eintaucht, chiff kmmer tiefer . alſo Auftrieb erhält, wächſt infolge⸗ deſſen dauernd der Druck auf die Vorkante en Dieſer Vorgang erfordert beſondere Vorkehrungen am vor⸗ deren Teil des Schiffskörpers, da der Druck hier im Augen⸗ blck des Aufſchwimmens des Schiffes ungeheuer anwächſt. Um nun den Druck auf eine möglichſt große Fläche zu verteilen, 9 e und Läufern fünf ſehr ſtarke e ten gelegt, die durch i i. futter den Druck berge le 5 e Die dritte Phaſe des Stapellaufs tritt mit dem Moment des Freiſchwimmens ein, alſo dann, wenn ſich das Schiff mit ſeinen Läufern von der Gleitbahn abgelöſt hat. Wie bereits erwähnt, wird das Schiff auf der Helling durch 4 mechaniſche Haltevorrichtungen und des weiteren durch 6 Sperrklötze bis zum Ablaufſignal gehalten. Kurz vor dem Ablauf werden die zwiſchen Läufern und Schiffsboden über die ganze Schiffslänge in kurz kurzen Zwiſchenräumen ver⸗ teilten Holzkeile angetrieben. Das gewaltige Schiffsgewicht wird hierdurch von der Stapelung, auf der es bisher geruht gat, abgehoben und liegt nun vollſtändig nur noch auf den Läufern. Im Augenblick des Stapellaufs werden zunächſt die Sperrklötze herausgeſchlagen und die Seile der Halte vorrich⸗ tungen mit dem Handbeil durchgehauen. Damit iſt dem Schiff die Bahn freigegeben. Tritt die Bewegung nicht ein, ſo wird ſie durch die hydrauliſche Preßvorrichtung eingeleitet. Schiff ſetzt ſich auf ſeinen Läufern in Bewegung und gleitet mit immer wachſender Geſchwindigkeit ins Waſſer. Es iſt dies der Augenblick, in dem bereits das Abbremſen einzuſetzen hat. Zu dieſem Zweck iſt der Schiffskörper durch ſtarke Ketten mit einer Anzahl von Schleppklötzen aus Beton verbunden, die ein Ge⸗ ſamtgewicht von etwa 300 000 Kg. haben. Außerdem findet in bekannter Weiſe eine Abbremſung durch Fallenlaſſen der Anker ſtatt. Der Stapellauf iſt hiermit beendet und das Schiff kann das Ausrüſtungsbollwerk gelegt werden, um dort bis ur endgültigen Fertigſtellung ausgebaut zu werden. —.— 3 A— Das 2 A och, den 18. Auguſt 1928 7. Seite. Nr. 975 S Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Pllssge Ptssserüöcke 2 Mk. an Stofkknöpfe Hehlsazum Meter 30 4 B08 Schammeringer, I l, 10 T. es Laufer l Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief sanft am Montag, den 13. ds. abends 10½½ Uhr nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden mein lieber Mann, unser lieber guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ludwig Schwarztrauber Lagerhausverwalter a. D. im 77. Lebensjahre Mannheim(Q 2 13), August 1928 Preußische Landespfandbriefanſtalt Körperſchaft des öffentlichen Rechts Mohrenſtraße.8 Berlin W 38 Fernſpr.: Zentrum 8035-37 Grundkapital und offene Reſerven über 26 Millionen Am. Zeichnungs Einladung Wir legen hiermit in der Zeit vom 15. Auguſt bis 4. September 1928 zur Zeichnung auf, reichsmündelſichere 3000 000. 8 Jo ige Geld mark⸗Pfandbriefe, Reihe Il zum Vorzugskurſe von 97,50%(letzter Börſenkurs 98,25%) Geſamt kündigung bis zum 2. Januar 1934 ausgeſchloſſen. 1000 000.-8% Soldmark⸗Komm.⸗Obligat., Nett d. Reihen zum Vorzugskurſe von 95,25 /¼(letzter Börſenkurs 95,70%) Decken 8453 ohne Anzahlung in . 12 Monatsraten. deutsche Teppich-Vertriehs. bes. Berlin., Kronen. Str. 66/67. Bitte sofort schreiben— Muster. Jan 11 Befegenheitskauf Schwer eiche Schlaf⸗ zimmer mit Friſier⸗ toilette, Innenſpiegel Mk. 850.— B3744 Miltenberger, R 3, 4. In tiefer Trauer: Flisabetn Schwarztrauber Wwe, nebst Kinder und Enkelkinder Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 16. August, 3% Uhr nach- mittags von der Leichenhalle aus statt. 6714 . J 5 ni OelAsSe Geſamtkündigung bis zum 1. Juli 1933 ausgeſchloſſen. 6 8 5 5 1 1 N Habe mich hier. 8 beide mit am 2. Januar und 1. Juli fälligen Zinsſcheinen. 3 erwandten, Freunden und Bekannten die traurige 0 3 N dwenebergter Vater, Brncer, Sehpiegen pate Grag. Zähnarzi Lorbeer ü 2 000 900.— 7 0 Goldmark ⸗ Pfandbriefe, Reihe J vater und Onkel 1 5 ͤſd fel 22409 zum Vorzugskurſe von 90,50%(letzter Börſenkurs 91,50 9¼5) —— Geſamtkündigung bis zum 1. April 1933 ausgeſchloſſen 1 FI At mit am 1. April und 1. Oktober fälligen Zinsſcheinen. Obige Wertpapiere werden an den Börſen zu Berlin und Frankfurt a. M. amtlich FBF Med Rat Dr Gelbke notiert.— Die Lombardfähigkeit bei der Reichsbank in Klaſſe A ist beantragt Herzschlag erlegen ist 1. 5 Stücke zu Gm 100.—, 200.—, 500.—, 1000.— und 5000— a Zeichnungen nehmen alle Banken, Bankiers, Spar⸗ und Girokaſſen und die Anſtalt direkt entgegen. Ausführliche Proſpekte und Zeichnungsſcheine ſind bei dieſen Stellen erhältlich. 8 Höhe der Zuteilung und früherer Zeichnungsſchluß bleibt vorbehalten. Zwanss versteigerung grp Donnerstag, den 16. Auguſt 1928, Aach Amtliche Bekanntmachungen 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 hier 8 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege Handelsregiſtereinträge öffentlich verſteigern: 4 Büfetts, 2 Kanapees, vom 10. Auguſt 1928: 5 Bücherſchränke, 1 Kaſſenſchrank,? Waren⸗ B. Buxbaum, Mannheim. Die bisherige offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Das ſchränke, 1 Ladentheke und verſchied. Möbel. Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und der Ferner an, Ort und Stelle: 1 groß. Kaſſen⸗ ſchrank mit Treſor. 2 5 6776 Firma iſt auf die Kaufleute Iſtdor Metzger in Mannheim, den 15. Auguſt 1028. Mannheim, Bernhard Oppenheimer in Mann⸗ Träumer, Gerichtsvollieher⸗Amtsvz. heim und Luzian Oppenheimer in Mannheim übergegangen. Dieſe führen das Geſchäft un⸗ fache Sachen. 46681 6 2 N ter der bisherigen Firma in offener Handels⸗ Piller vn POT /, 18 dag eecen d geſellſchaft, welche am 1. Juli 1928 begonnen an die Geſchäftsſtelle. Mannheim(Meerfeldstr. 43), 15. August 1928 von der Reise zurück. Tür Iucherkrantte haben wir den Allein verkauf der bewährtesten = Nährmiffel Ludwig& Schütthelm Drogen und Medizinalkräuter O 4, J gegenüber Hirschland O 4, 5 Tel. 27 715 und 27 716. 9078 In tiefer Trauer: Luise Huth geb. fitter, Familie Fritz Huth Familie Willi Hofmann, Rosa Huth Die Beerdigung findet am Donnerstag, 16. August 1928, nachmittago 1½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. 6771 Stati besonderer Anzeige Tieferschüttert geben wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meinen lieben Gatten, unsern treubesorgten Vater, Bruder, Schwager und Onkel Kapitän Philipp Bohmann im Alter von 52 Jahren plötzlich und unerwartet in die ewige Heimat abzurufen Mannheim(EH 3, Sa), 15. August 1928 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Boßmann geb. Eder und Tochter Anna. Die Beerdigung findet Donnerstag, 16. August, 3% Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt; das erste Seelenamt ist am Freitag, 17. August, 10 Uhr in der Jesuitenkirche. 76769 Nehme noch Kunden an f. Flicken u. ein⸗ hat, weiter. Die Prokura der Hermine Bux⸗ baum geborene Bär iſt erloſchen. Gebr. Haldy, Kohlenhandelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim, Zweig⸗ niederlaſſung, Hauptſitz: Frankfurt a. M. Dem Kaufmann Friedrich Kraemer in Frank⸗ furt a. M. iſt Prokura derart erteilt, daß er in Gemeinſchaft mit einem anderen Geſamt⸗ prokuriſten die Firma zu vertreten berech⸗ tigt iſt. Central⸗ Garage Born& Hog Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Ludwig Born iſt nicht mehr Geſchäftsführer. 97 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. S156 Den(Jager ig! D 3, 4 durch eigene Anfertigung. D 8, 4 = Schönheitspflege= Herrliche Schmerz- u. narbenlose Entfernung v. + Haaren, Warzen u. Leberflecken sow. 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Daß die im Wege des Pfandbriefkrebits an Einzelperſonen gegebenen Dar⸗ lehen faſt die gleiche Höhe aufweiſen wie die Schulden der Inbuſtrie gibt zu denken; eine Geſamtloſt v. 3,2 Milliarden 4 bet durchſchnitt⸗ lichem Zinsfuß von 7 v. H. und 20jähriger Amortiſatton beanſprucht eine Jahreslaſt von etwa 400 Millionen; und dieſe Summe muß rein verdient werden, beſonders ſchwerwtegend, wenn man be⸗ denkt, daß die Kredite nur in wenigen Fällen der Geſchäftserwet⸗ terung dienten. Sie wurden vielmehr in der Hauptſache für die Ratlonaliſierung und Arbeits umſtellung verwandt, eine Notwendig⸗ keit, die ſich aus der Wirtſchaftsentwicklung in Deutſchland und der am Kriege unbeteiligt geweſenen Länder ergab. f Und trotz aller Genauigkeit der Statiſtik gibt ſte kein voll⸗ ſtändiges Bild; ſie kann es ſa auch bet der fortwährenden Ver⸗ änderung nicht geben; darum begnügte man ſich mit einem Stichtag (1. 1. 28). Was vorher entſtand und wieder abgetragen wurde, iſt nicht verzeichnet. Leider fehlen auch Angaben über Unternehmungen, die in Form einer Genoſſenſchaft betrieben werden 3. B. Emſcher⸗ ſſenſchaft, öſtliche Waſſergenoſſenſchaften), ferner über in öffenk⸗ Beſitz befindliche gemeinnützige Geſellſchaften(Ruhrftedlungs⸗ d, Ruhrverband uſw.), da die Statiſtik Genoſſenſchaften und e Verbände mit induſtriellem Zweck ausdrücklich ausnimmt. Würden bei vollſtändiger Erfoſſung die induſtriellen Schulden noch höher ſein, ſo genügen uns für den rohen Ueberblick jedoch die verfügbaren Zahlen. Die Aufwertungsſchulden machen mit 277 Mil- lionen/ etwa 8,7 v. H. der Geſamtlaſt aus. Das mag niedrig erſcheinen; aber ein großer Teil wurde ſchon in den vergangenen Jahren bar abgelbſt, beſonders die dem Altbeſitz ausgehändigten Genußrechte. Die Stotiſtik weiſt leider keine Trennung zwiſchen Alt⸗ und Neubeſitz aus; ſo kann man nicht erkennen, welcher Betrag alsbald der Wirtſchaft wieder zur Verfügung geſtellt wird; die Ge⸗ nußrechte haben ja nur problematiſchen Wert, da ſich ihre Tilgung auf viele Jahrzehnte erſtrecken kann. Auf eins aber verdient hin⸗ gewieſen zu werden: baß heute noch 710 Firmen mit Anleiheſchulden aus der Aufwertung beloſtet ſind, darunter 329 aus der verarbeiten⸗ den Induſtrie unter dieſen wieder der Maſchinenbau mit 79 an der Spitze. Es folgt dann mit 165 die Induſtrie der Grundſtoffe, bei denen allein 30 auf die Steinkohlengewerkſchaften entfallen. Trotz allem ſpielt natürlich die Aufwertung nur eine untergeordnete Rolle, zumal angeſichts des nur bproz. Zinſes. Wie als bekannt vorausgeſetzt ſein ſoll, ſind zahlenmäßig die Hauptverpflichtungen aus der Inlandsneuverſchuldung entſtanden. Dieſe Epoche begann 19283 mit den Sachwertanleihen, wobei es ſich hauptſächlich um Kohlenanleihen handelt. Näheres ergibt ſich aus der am Schluſſe ſtehenden Tabelle. Die Hauptrolle ſpielen dabet die Elektrizitäts⸗ und Gaswerke. Viele davon mögen heute nur noch einen geringen Umlauf haben. Hervorzuheben gilt hierbei, daß die ver⸗ arbeitende Induſtrie dieſe Wertpapterart nicht gekannt hat und bei den Bergwerken es nur eine einzige gibt(es dürfte ſich dabei um die Ge⸗ werkſchaft Wenceslausgrube handeln). Die Reiſchsmark⸗ und Goldanleihen ſtellen zahlenmäßig die höchſte Anzahl dar, wenn auch nicht kapitalmäßig. Nur 3 Arten von Unter⸗ nehmungen haben bis heute noch keine Inlandsanleihen aufgenom⸗ men; das ſind der Kaltbergbau, die Verſicherungen und die Schiffahrt. An erſter Stelle ſteht dagegen die landläufig als Schwerinduſtrie be⸗ zeichnete Induſtrie der Grundſtoffe mit 321 Millionen bei 33 Dar⸗ 2 7 8 L Geſtiegene deutſche Ahrenausfuhr Saiſonmäßiger Anftragsrückgang in der ÜUhreninduſtrie im Juli Die jetzt vorliegenden Außenhandelszahlen für Uhren— Aus⸗ fuhr im erſten Halbjahr 1928— ergeben eine Mehrausfuhr von rund 200 000 Stück Taſchenuhren gegenüber der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres und eine Steigerung der Großuhrenausfuhr von rund 13 000 Doppelzentner. Wenn auch der Abſatz nach Großbritannien gegenüber dem Vorfahre nicht unerheblich geſtiegen iſt, ſo bleibt die Ausfuhr nach dieſem Lande gegenüber der Vorkriegszeit immer noch um 10 b. H. zurück. Die Urſache hierzu liegt zweifellos in der Einführung der Me. Kenna⸗Zölle, die mit ihrer Wertbelaſtung von 3976 v. H. ſtark einfuhrhemmend wirken. Da Großbritannien das hauptſächlichſte Ausfuhrland für die deutſche Uhreninduſtrie iſt, iſt dieſer Zuſtand recht unerfreulich. Die Deutſche Uhreninduſtrie muß immer wieder darguf hinweiſen, daß die Me Kenna⸗Zölle im Widerſpruch ſtehen zu Ziffer 2 des Protokolls zum deutſch⸗engliſchen Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtsbertrag vom 2. Dez. 1024, ic f 168 Zölle für unſexe Uhren⸗ induſtrie ganz beſonders abträgli nd. 7 e Betriebe 52 0 in ber Hauptſache, daß die Aufträge im Juli teilweiſe ſehr ſtark zurückgegangen ſeien. Einige bezeichnen den Auftragseingang mit Rückſicht auf die ſonſt ſehr ſtille Sommerſaiſon noch als normal. Man iſt der Anſicht, daß trotz döieſer Erſcheinung ein Konjunkturumſchlag nicht unmittelbar bevorſteht, ſondern daß der derzeitige Auftragsrückgang ſaiſonmäßig bedingt iſt. Die Lage wird ſich klar erſt im Auguſt und September überſehen laſſen. Vor⸗ läufig ſind die Fabriken noch mit der Auslieferung der rückſtändigen Aufträge beſchäftigt, ſo daß im allgemeinen mit wenigen Ausnahmen mit a8ſtündiger Arbeitszeit gearbeitet wird. z: Dewiſche Rentenbank im Juli. Im Juliausweis des Unter⸗ nehmens ergeben ſich keine beſonders ſtarken Veränderungen. Die umlaufenden(im Verkehr befindl.) Rentenbankſcheine ſind mit 581,06 (99,6) Mill./ beziffert, ihnen ſtehen gegenüber als größter Poſten der Aktivſeite 721,38(739,88) Mill. 4 Darlehen an das Reich. Im übrigen: ausſtehende Forderungen(D. Rb.⸗Kreditanſtalt) 63,53 (57,78) Mill., Gewinnrücklage 52,74(52,74) Mill. bei unv. 2 Milliard. Mark Grundkapital und unv. 2 Milliarden Belaſtung der Landwirt⸗ ſchaft zugunſten der Rentenbank. * Preußiſche Landespfandbriefauſtalt zu Berlin. Wir verweiſen auf die Ausſchreibung von 3 Millionen Goldmark 8proz. Goldmark⸗ Pfandbriefe Reihe XIII zum Vorzugskurs von 97,50 v. H.(letzter Börſenkurs 98,25 v.., 1 Million Goldmark 8 proz. Golbmark⸗ Kommunal⸗Obligationen Reſt der Reihe XII zum Vorzugskurs von 95,25 v. H.(letzter Börſenkurs 95,70 v..) und 2 Millionen Gold⸗ mark proz. Goldpfandbriefe Reihe X zum Vorzugskurs von 90,50 v. H.(letzter Börſenkurs 91,50 v..) des Inſtitutes.(Stehe Anzeige.) * Neue Pläue in der Lokomotivinduſtrie. Die Ar beitsge⸗ meinſchaft der deutſchen Lo'komotivinduſtrie wird zu Beginn der kommenden Woche in Berlin Beratungen legen, um eine Antwort auf die Stellungnahme des Reichsverkehrs⸗ ſteriums zu finden, das es bekanntlich ablehnte, irgendwelche tzungen der Arbeitsgemeinſchaft nach ber Richtung hin zu begünstigen, daß durch Gewährung von Krediten eine Umſtellung auf andere Arbeitszweige erreicht werden könnte. Wie man hört, will die Arbeitsgemeinſchaft der Lokomotivbau ⸗Induſtrie Vorſchläge machen, daß ein Teil der im nächſten Jahr zur Begebung kom⸗ menden Aufträge bereits jetzt den Lokomotivbauanſtalten über⸗ wieſen werden könne, ohne den Haushaltplan der Reichsbahn unan⸗ gemeſſen zu belaſten. * J. A. Maffej AG. in München.— Der Maffei⸗Motorſchnell⸗ zunswagen. Die HV. der J. A. Maffei A. in München genehmigte 4 b. H. Gewinnausſchüttung auf 4 Mill./ AK. Neu in den AR. gewählt wurden: Geh.⸗Rat Rud. Remshard(Bayeriſche Hypo⸗ theken⸗ und Wechſelbank) und Komm.⸗Rat Dr. Hergt(Disconto⸗ Geſellſchaft München. Ueber das laufende Jahr wurde mit⸗ geteilt, daß der Auftragsbeſtand zurzeit mehr als doppelt ſo Fes ſei als in der Vorfahreszeit. Es ſei mit einem mäßigen Ge⸗ winn zu rechnen, Bei der verhältnismäßig langen Herſtellungs⸗ dauer der Erzeugniſſe des Unternehmens ſei erſt 1929 mit der Aus⸗ wirkung der vorliegenden Auftragsmenge zu rechnen. Die Neu⸗ Konſtruktion des affei⸗Motorſchnellzugwagens ſei beendigt und lehensnehmern, es folgen dann mit 208 Millionen 88 Unternehmungen der verarbeitenden Induſtrie. Hier ſieht man, daß die breitere Kapital⸗ baſts der Grundſtoffinduſtrie die Aufnahme größerer Anleihen ge⸗ ſtattete. Das gleiche Bild zeigt ſich bei den Auslandsanleihen. Auch hier die Schwerinduſtrie mit 808 Millionen(umgerechnet) bei nur 12 Ge⸗ ſellſchaften und die verarbeitende mit 355 Millionen bei 19 Firmen. Den größten Einzelbetrag weiſen die Banken auf; es handelt ſich hier⸗ bei um die bekannten Induſtriekreditnoten der Deutſchen und Com⸗ merzbank mit zuſammen 819 Millionen. Recht intereſſant iſt die Beteiligung der öffentlichen Hand an der Geſamtverſchuldung. Als öffentlich gilt hierbei deren Beſitzanteil von 50 v. H. Sie iſt weniger ſtark durch die Aufwertung belaſtet, nur etwa 4,7 v. H. Das dürfte daher rühren, daß bie Ueberführung der Betriebe(metſtens Elektr. uſw. Werke, Straßenbahnen) in eine auch juriſtiſch ſelbſtändige Form(G. m. b. H. oder A..) erſt nach dem Kriege einſetzte. Die vorher noch den in eigener Regie verwalteten Betrieben gegebenen Darlehen wurden meiſtens als Stadtanleihen mit 2,5 v. H. aufgewertet, und können ſomit hier, da es ſich bet der Statiſtik nicht um öffentliche Emiſſionen handelt, nicht erſcheinen. Auch ihre Inlandsverſchuldung iſt gering; ſte macht nur etwa 8 v. H. aus. Der geſamte Reſt entfällt auf Auslandsanlethen, nämlich 600 Millionen von insgeſamt 746 Millionen, wobei die Elektrizitäts⸗ werke mit 476 Millionen ben Hauptanteil haben. Straßenbahnen und ſonſtige öffentliche Betriebe(Viag) halten ſich mit je 61 Millionen die Waage. Wir ſtellen danach alſo feſt, daß die öffentliche Hand an der Geſamtverſchuldung der Induſtrie mit 28,8 v. H. beteiligt iſt, ob⸗ wohl die Anzahl der öffentlichen Darlehensnehmer ſicherlich nicht den gleichen Satz von den insgeſamt 975 Schuldnern, alſo 227, ausmacht. Genaue Zahlen darüber werden nicht ausgewieſen. Was die Zinſen anbetrifft, ſo ſind von den Inlandsanlethen 211 Millionen A mit über 6 bis einſchl. 7 v. H. zu verzinſen; der Betrag ſteht an der Spitze, wohingegen die über 10 v. H. verzinslichen nur 100 000 4 betreffen. Der ſogenannte variable Zins, der von der Di⸗ vidende abhängt, kommt bei über 36 Millionen in Anwendung. Der Schwerpunkt der Auslandverzinſung liegt beim gleichen Satz. Da gerade die Zinslaſt an das Ausland heute ſehr intereſſiert, ſeten hier die einzelnen Zinsgruppen angegeben: Zinsſatz Anleihenennwert in Mill. RM. bis 5 v. 5. 18 bis 6 v. H. einſchl. 480 dis 7 v. H. einſchl. 1595 bis 8 v. H. einſchl. 42 variabel 100 Etnſchließlich 62 190 Millionen/ Jahreszins aus der Inlands⸗ verſchuldung ergibt ſich danach eine jährliche Geſamtzinslaſt von 2038 090 600 A. Wir geben nun noch eine Ueberſicht tber die Verteilung der An⸗ letheſchulden auf die einzelnen Arten: Anzahl der Anleihen Nennbetrag der Schulden 710 277,0 Milltonen RM. Aufwertung 22 58,9 Millionen RM. Sachwerte 182 886,7 Millionen RM. Gold, Reichsmark 914 1017,6 Millionen RM. Inlandsanleihen 61 21818 Millionen RM. Auslandsanleihen 975 8199,44 Millionen Ran. Induſtrieanleihen Zu begrüßen wäre es, wenn von Zeit zu Zeit weitere Aufſtellun⸗ gen erfolgen würden; vielleicht läßt es ſich auch durchführen, daß die Schuldner gehalten werden, wie die Bodenkreditinſtitute, alle Quartals den Börſenvorſtänden ihre Schulbenlaſt anzuzeigen. Für die Kurs⸗ bildung ergeben ſich daraus allerhand Fingerzeige. Hans Steffen, Heidelberg. r praktiſch erprobt, ſo daß man im Oktober d. J. mit der regel⸗ mäßigen Serienherſtellung beginnen könne. * Waggon und Maſchinen bau AG. in Görlitz.— Dividenden⸗ ſteigerung auf erhöhtes Kapital. Der AR. beſchloß, aus einem Reingewinn von 1/1(i. B. 0,28) Mill./ 10 v. H. Gewinnausſchüt⸗ tung auf 6 Mill. 4 AK.(i. V. 8 v. H. auf 2,4 Mill./ vorzu⸗ ſchlagen. Die Ausſichten werden von der Verwaltung als gut bezeichnet. * Pfaudler⸗ Werke.⸗G. in Schwetzingen. Die Geſellſchaft er⸗ mäßigte bekanntlich am 24. 6. 1927 das Kapital⸗Entwertungs⸗Konto von 1 289 277 R. um 214 277 R. auf 1075 000 R. L. Durch Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals von 2500 000., auf 1 425 000 R./ wurde dieſes Kap.⸗Entwert.⸗Konto ausgeglichen. Gleichzeftig iſt eine Wieder⸗ erhöhung des Grundkapitals auf 2 Mill. R./ durch Neueinzahlung von 575 000 R. damals erfolgt. Die geſtrige.⸗V. beſchloß die Verteilung einer Dividende von 5 v. auf dieſes.⸗K. Einzel⸗ b der Bilanz und des Reingewinns wurden leider nicht an⸗ gegeben. * Kapitalserhöhung der Norddeutſchen Affinerie. Die HV. der dem Metallbank⸗Konzern angehörenden Norddeutſchen Affinerie AG. in Hamburg genehmigte die Kapitalserhöhung um 3 auf 12 Mill. /. Die neuen, ab 1. Oktober 1927 voll gewinnberechtigten Aktien werden den alten Aktionären zum Nennwert angeboten. Neuer Motorſchiffdienſt der Hapag zur Beſchleunigung der Kaffeebeförderung. Um den Wünſchen der Kaffee⸗Einfuhrfirmen wegen ſchnellerer Ablteferung des Kaffees von der Weſtküſte Mittel⸗ amertkas mehr als bisher entſprechen zu können, ſtellt die Hamburg⸗ Amerika⸗Linle demnächſt vier neue Frachtmotorſchiffe mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 13 Seemeilen in beladenem Zuſtande und einer Tragfähigkeit von 5400 Tonnen ein. Vervierfachter Reingewinn der Compania Salitrera Lautoro tba.(Lautoro Nitrate Ey. Otd.] in Valparaiſo⸗London. * Die Medio⸗Abſchaffung beſchloſſen. Der Vorſtand der Berliner! Wertpapierbörſe hielt geſtern die angekündigte Sitzung ab, in der über die Frage der Abſchaffung oder Beibehaltung der Medio⸗Liqui⸗ dation beſchloſſen werden follte. Die Entſcheldung iſt, wie wir be⸗ reiks in den geſtrigen Börſenberichten mitteilten, dahin gefallen, daß die Medio⸗ Liquidation abgeſchafft werden ſoll. Dieſer Beſchluß iſt noch den vorgeſetzten Aufſichtsorganen zu unterbreiten, die ein Einſpruchsrecht hiergegen haben; doch nimmt man nicht an, daß dieſe von ihrem Einſpruchsrecht Gebrauch machen werden. Wie dazu weiter verlautet, wird im Monat September die Me⸗ dio⸗ Liquidation noch ſtattfinden. Vom 1. Oktober ab dürfte ſie ſodann in Fortfall kommen, ſo daß Ende Oktober zum erſtenmal ſeit Wiedereinführung des Börſenterminhandels nach dem Kriege nur eine Monatsliguidation ſtattfinden wird.— Damit wäre der Streit zwiſchen Berlin und Frankfurt entſchieden. Wie erinnerlich, haben erſt vor einigen Tagen die Frankfurter Privatbankiers durch ihr Vorſtands mitglied Moritz Feibel nochmals eine Warnung an den Berliner Börſenvorſtand abgehen laſſen, worin vor allem darauf hingewieſen wurde, daß im Gegenſatz zu Berlin die Pariſer Börſe ſich mit dem Plan der Einführung der Mediollugidakton auch für die Kuliſſe trage. Dieſelbe Zuſchrift gibt aber auch zu erkennen, daß Frankfurt, wie auch die Entſcheidung in Berlin ausfallen werde, ſich dieſer fügen müſſe. Man wird ſomit wohl ſchon in den nächſten Tagen mit einer entſprechenden Einſtellung auch in Frankfurt a. M. 5 * * 572 * 20. Arbelt und Erwerb . J e rwerdslose Krissnunterst. 1100000). f . 5 2 arbeitslose in chverb. 1 N eee eee * Erwerbslose 1 2 90000) 4 1 5 5 5 e f N. Rurzarbeiter(e.* 1 n 1 1 4 0 Wi Wechselgreleste, Al. NAA. E V gel. Arbeiter, d —— Del N uv 1 . ms tz 5 Kens reine(N. 9 Shperttassene inle gen(fc. a 1———— 12 N 5 1 N 5 55 0 5* 2 Felerschichten im Ruh N 2 g ö 90000) + 5 225 2 N ö 8 55 ZII 2 2 Nttgl NN . LIE 2 die Börſe ſelbſt haben wird, blelbt abzuwarten. Die gen hierüber gehen weit auseinander, doch ſcheind man im allgenteinen eher 15 zu ſein, daß eine einmalige iquldatton der Börſe zuträglicher iſt. 8 * Preis vereinbarung in der rheiniſchen Mühlenſuduſtris 8414. ſchen den ober⸗ und niederrheiniſchen Mühlen iſt kürzlich ein pre abkommen beſchloſſen worden. Danach ſollen die Weizeume nil preiſe aller rheiniſchen Großmühlen in Zukunft gleich laue allerdings mit der Ausnahme, daß die niederrhetniſchen M 5 ihre Forderung auf Frachtgrundlage 1 pberrheinſſchg Hafenplätze(Mainz, Frankfurt a.., Mannheim) 28 250 unter den offiztellen Verkaufspreiſen, die ab Mühlenſtatlon lauten, harten können— Dazu iſt zu bemerken, daß es ſich vorerſt unt ce Abkommen handelt, aus dem ſich feſtere Einzelheiten geſchloſ⸗ ſeneres Abkommen erſt noch ergeben müſſen, * Verfrühte Nachrichten über Getreibeſtandardiſterung In 25 perſchiedenen Nachrichten über einen angeblich bevorſtehenden 0 ſchluß der Getreideſtandardiſterung teilt uns der Deulſſche Lan d⸗ wäirtſchaftsrat mit, daß die Beratungen zwiſchen im und 17 Vertretern des Mühlengewerbes und der Wiſſenſchaft ſich bisher ul auf Brotgetrelde inländiſcher Herkunft erſtreckt haben. Dieſe Verhandlungen ſeien zurzeit unterbrochen und würden erſt wieder im Oktober aufgenommen werden. Ueber den vermutlichen Abſchluß der Arbeiten ließen ſich zuverläßftge Angaben micht machen. Keinesfalls dürfe man erwarten, daß ſchon bei Beginn der Verwer⸗ tung der diesjährigen Ernte die lanten Güteklaffen zur Anwew⸗ dung kommen können. Ueber den Verkehr mit Ger ſte, insbeſonderd Braugerſte, ſowie Hafer ſind überhaupt noch keine Befſpreche ungen mit den beteiligten Wirtſchaftsverbänden eingeleitet worden, :2 Ein engliſches Wollkartell? Fünfundreißig Wollfabrika⸗ tionsbetriebe der Weſt⸗Riding⸗Städte Hud dersfteld, Dewe⸗ bur y, Batley und Colne ſtehen, wie dem„Konfektionär“ au London geoͤrahtet wird, vor dem Zuſammenſchluß. Eiwe Anzahl weiterer bedeutender Firmen verhandeln, um ſich gleichfalls dem großen Kartell anzuſchließen. 5 Ein holländiſcher Kakab⸗Truſt? Eine Gruppe holländiſcher Banken plant die Zuſammenſchließung von Kakao⸗Pflanzungs⸗ Geſellſchaften an der afrikaniſchen Goldküſte. Die neue Geſellſchaft, die mit einem Kapital bis zu 60 Mill. Gulden ausgeſtattet ſein würde, plant die Einrichtung eines europäiſchen Verkaufskontors mit Untergeſellſchaften für die einzelnen Länder. An der Londoner Kakao⸗Börſe ſteht man dem Plan fkeptiſch gegenüber, da eine ähn⸗ liche Zuſammenſchlußbewegung bereits im Vorfahre geſcheitert it. GSevpiſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 15 14. New⸗DNork 14.. 15. a ö 485,0 485 81 Schweiz.. 28.21 28 21 Stockholm.. 18.1318,13 Paris.. 124,282.27 Holland.. 12,11 1210 Madrid.. 29,0929. Brüſſel.. 34,89 84.89 Oslo. 18,18 16,18 Mailand. 92,78] 82 79 Kopenhagen 18.18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1995 und Pfunde mit 20,3828 gehandel Berliner Metallbörſe vom 14. Auguſt Preiſe 11 Feſtmark für 1 Kg. 5„„ 14 Elektrolptkupfer 140.— 140.— Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren.94 1,94 Blei—.——— Zinn ausl. T Rohzink Bbeßr.. Hüttenzinn—.——.— 2, Fr. Verk.)—.— 8 Nickel 8,50.50 Plattenzink——————] Antimon 0,870,982 0,86⸗0,91 Aluminium 1,90.90 Silber für 1 Gr. 60, 15.82,25 81.00.8250 London, 14. Augnſt.(Metalle). In Lſt.. d. engl. t. v. 1016 Kg. 18. 14. 13. 14. Blei 21.50 21.85 Kupfer Kaſſa 62,35 62.50 beſtſelecl 66,50 86,25 Zink 24.65 24 15 do. 3 Monat 62.95 62.95 Nickel ueckſlb. p. Fl. 22,50 28.00 do. Elektrol. 69,25 68,25 Zinn Kaſſa 21875 218.— * 61. Bad. Zentralauktion. Bei der geſtern in Karlsrube abge⸗ haltenen bad. Zentralauktion gelangte das badiſche Ju li⸗Ge⸗ fälle zur Verſteigerung und zwar: 11229 Häute, 15 823 Kalbfelle und 1089 Hammelfelle. Beſuch gut, Verkauf flott, Kalbfelle 5 v. H. Abſchlag, Leichte Häute gleiche Preiſe, mittlere und ſchwere Häute —8 v. H. Abſchlag. Im einzelnen wurden folgende Preiſe erzielt (alles ohne Kopf in Pfennigen): Regulus bis 20 8049 50—50 90—179 50100 J 100 f fehr Ochſenhäute] 119 95100 96—10%¼ 110¼ 5—103¾ 88100 Nlnderhäute] 119109120 100—111%½ 106% 11%¼% 10 DP]— Kubbäute] 100 811/100 ¼ 15112101 104%— Farrenhäute 119 101105 94—102 78/91 69—81 63—75 Schußhäute 83,75; Kalbfelle bis 9 Pfund 187 196,25; 155,75— 165,75; nordd. 157 164,25 Schußkalbfelle 131,75; Freſſerfelle 123,25. Schaffelle volwollig 82; balblang 70, kurzwollig 75, Blöfen 6767,50; Blöſen Schuß 41; Nordd. Ochſenhäute bis 49 Pfund 935 über 50 Pfd. 93; Nordd. Rinderhäute bis 49 Pfund 96,50; über 50 Pfund 96,75, Nord. Kuhhäute bis 40 Pfund 90,25; über 50 Pfund 90,25; Noröd. Farrenhäute alle Gewichte 73,75; Kalbfelle Abſchlag 5 v.., Leichte Häute gleiche Preiſe, mittlere Häute Abſchlag—8 v.., ſchwere Häute—8 v. H. Nächſte Auktion in Mannheim am 12. September. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 14. Auguft Das Geſchäft an der heutigen Börſe war bei unveränderten über 9 Pfund rechnen müſſen. Welche Rückwirkungen die Abſchaffung auf Fracht⸗ und Schleppfätzen ſehr ſtill. — N 50 *— den 18. Auguſt 1928 7 — . Zeitung(Mittag⸗Anusgabef 9. Seite. Nr. 378 5 u 5 m unn! Liane Haid Harry Halm La dana Oskar Marion Beiprogramml i fu Marde-Finst Versbes] X Sen 8 0 9 5 Der Schlager, den alle Welt singt!) Der Film, den dedermann sehen wil! nile m nuten W Der groge Operettenfilm e und der Laa Ae Ein reizendes Lustspiel in 6 Akten Hauptdarsteller: Igo Sym- Hans Thimig Fündige Jugend iummumamnummmmumummmmmmummmumummmmmmmmun Der siebente Schleier) Elin Fm von Liebe und Leidenschaft. Nachm. von-6 Uhr kleine Eintritt- preise: Mk,.70,.90,.20,.40,.80 Anfangszeiten: 3, 5, 7,.30 Uhr Anfangszt.: 3,.58,.40, f. 40 u..25 Uhr Operetten. Gastsplele Im Rosengarten NMiftwoyoch Abends 8 Uhr Zum letzten Male Schwarzwaldmägel Donnersiag Norgen Abends 8 Uhr Premlère Beladere Karten—.90 b..— M. b. 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