mittwoch, 15. Auguft 1928 „ amerikaniſche Anleihe an China. Kellogg, Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne a Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Abend- Ausgabe hel Mannheimer General Anzeiger Alannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen inleihe⸗Politik im fernen Oſten Amerika wird das neue China finanzieren Verhandlungen in Waſhington * London, 15. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Waſhington verhandelt gegenwärtig der Wiederauf⸗ bauminiſter der Nankingregierung Sun⸗Jo über eine große Obwohl die Verhandlungen noch nicht ſehr weit gediehen ſind, erregt doch die Nachricht beträchtliches Aufſehen. Die politiſchen und wirtſchaftlichen Möglichkeiten, die ſich Amerika in China bieten, würden, wenn es tatſächlich die Finanzierung des inneren Auf⸗ baus in die Hand nimmt, ins unabſehbare wachſen. Sun⸗Jo ſcheint bereits ein fertiges Programm für die amerikaniſche Beteiligung an der finanziellen und wirtſchaft⸗ lichen Reorganiſation Chinas mit nach Waſhington gebracht zu haben. Er hatte längere Beſprechungen mit Staatsſekretär nach deren Beendigung das Staatsdepartement ſich auffallend optimiſtiſch über die Zukunft des neuen Chinas äußerte. In London ſpricht man davon, daß eine internationale Aktion der Großbanken erfolgen werde, um die ſchwebenden chineſiſchen Anleihen zu fundieren und eine neue Wiederaufbauanleihe unterzubrin⸗ gen. Man glaubt hier nicht, daß Amerika unter Ausſchaltung des Londoner Finanzmarktes imſtande ſein wird, eine amerikaniſche große Anleihe an China zu gewähren. Während d ſe Geſchäfte vorläufig noch im weiten Felde liegen, ſcheint eine andere Anleihe, die ebenfalls von großer unmittelbar bevorzuſtehen. Die japaniſche Regierung erwägt, wie aus Tokio gemeldet wird, die Gewährung einer Anleihe an die Mand⸗ ſchureti zum Zwecke des Eiſenbahnbaues und der Indu⸗ ſtrialiſterung. Die Höhe der Anleihe wird auf 120 Mill. Wark angegeben. In Anbetracht der chineſiſch⸗japaniſchen Eiſenbahnbaukonkurrenz, die ſich im Laufe der letzten Jahre zu einer ernſten Bedrohung der japaniſchen Vormachtſtellung in der Mandſchurei entwickelt hat, käme dieſer Finanzaktion große Bedeutung zu. Tſchangtſolin, der vor einigen Monaten ermordete Führer der mandſchuriſchen Entwicklung, war es vor allem, der den Ausbau eines eigenen chineſiſchen Eiſenbahnnetzes in Konkurrenz zu den japaniſchen Linien be⸗ fürwortete und durchſetzte. Dies war der Hauptgrund dafür, daß Japan Tſchangtſolin fallen ließ. Im Zuſammenhang damit verdient ein Bericht Beachtung, den der ehemalige engliſche Ratgeber der Pekingregierung Simpſon, der unter dem Namen Putnan Weale als einer der beſten Kenner oſtaſiatiſcher Fragen bekannt iſt, ſoeben in Peking veröffentlicht. Simpſon iſt von ſeiner Studienreiſe nach der Mandſchurei zurückgekehrt und erklärt, daß die Er⸗ mordung Tſchangtſolins auf fapaniſchen Ein⸗ fluß zurückzuführen ſei. Er glaubt, daß das Komplott von einer japaniſchen Geheimgeſellſchaft ausgegangen ſet, die in China geheimnisvolle Zwecke verfolge. Die offizielle chineſiſch⸗ japaniſche Unterſuchung über das Attentat auf Tſchangtſolin habe die wichtigſten Dinge im Dunkeln gelaſſen, die weitere Aufklärung verlangen. politiſcher Bedeutung iſt, Hindenburg gratuliert Hainiſch Reichspräſident v. Hindenburg hat bem öſterreichiſchen Bundespräſidenten Hainiſch zu ſeinem heutigen 70. Geburts⸗ tage ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunſchtele⸗ gramm überſandt. Die Reichsregierung hat den deutſchen Geſandten in Wien ebenfalls beauftragt, dem öſterreichiſchen Bundespräſidenten die Glückwünſche zu übermitteln. Ein neuer Fall Faenecke? Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Bericht einiger Blätter der Rechten über eine neue Affäre Jaenecke, wird von preußiſcher amtlicher Seite auf Grund näherer Erhebungen für irreführend erklärt. Man hat von Herrn Jaenecke einen Bericht eingefordert. Darin heißt es, daß die Veranſtaltung nicht von ihm, dem Landrat, ſelbſt aus⸗ gegangen ſeß ſondern von dem Bürgermeiſter von Zeitz, der einer bürgerlichen Partei angehören ſoll. Von ihm iſt die An⸗ weiſung ergangen, eine Büſte Eberts aufzuſtellen. Kurz vor Beginn der Feier wollte dann der Bürgermetſter auch noch ein Bild Hindenburgs anbringen. Es ergab ſich aber, daß das Bild des Reichspräſidenten dann unter die Büſte Eberts zu ſtehen gekommen wäre und weil der Bürgermeiſter befürchtete, daß das Bild auf dieſe Art unwürdig plaziert werden könnte, hat er die Aufſtellung unterlaſſen. Ein Vorgang, der nicht einer gewiſſen Komik entbehrt. Der Landrat hat mit dieſer Angelegenheit nichts zu tun gehabt. Ueber die fernere Be⸗ hauptung, daß Herr Dr. Jaenecke in ſeiner Feſtrede ſich ſchwer herabſetzende Angriffe auf die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge hat zu ſchulden kommen laſſen, iſt bisher von amtlicher Seite noch keine Feſtſtellung erfolgt. Man hat ſich darauf beſchränkt, nur die Sache mit dem Hindenburgbild aufzuklären. Interparlamentariſche Anion Eben wird das Programm der diesjährigen Konferenz der Interparlamentariſchen Union, die vom 23. bis 28. Auguſt in Berlin im Reichstagsgebäude ſtattfindet, bekannt. Die Eröffnung der Konferenz wird am Donnerstag, den 23. Auguſt, vormittags 10 Uhr erfolgen. Die Reichsregierung wird bei dieſer Gelegenheit die Teilnehmer an der Tagung begrüßen. Nach der Wahl des Präſidenten und des Büros der Konferenz wird der Generalſekretär der Union, Dr. Chr. L. Lange, den Jahresbericht erſtatten, an den ſich eine Debatte anſchlie⸗ ßen wird. Es werden ſprechen u. a. der frühere holländiſche Finanzminiſter Treub, Vorſitzender der Wirtſchafts⸗ und Finanzkommiſſion und der frühere däniſche Wehrminiſter Munſch, Vorſitzender der Abrüſtungskommiſſion. Bei Er⸗ örterung der allgemeinen politiſchen Lage wird den Teilneh⸗ mern Gelegenheit gegeben werden, die großen zwiſchenſtaat⸗ lichen Probleme anzuſchneiden. Anſchließend werden Referate gehalten werden. Unter anderen wird auch Reichskanzler a. D. Wirth über die gegenwärtige Entwicklung des parlamentari⸗ ſchen Syſtems ſprechen. Zur Zeit liegen bereits nahezu 200 Anmeldungen vor. 5 Die Interparlamentariſche Union wurde im Jahre 1889 in Paris gegründet mit dem Ziel: Die Einbürgerung des Schieds⸗Gerichts⸗Inſtituts im zwiſchenſtaatlichen Verkehr. Die deutſche Gruppe umfaßt etwa 220 Mitglieder. In ihr ſind alle Parteien mit Ausnahme der Nationalſozialiſten und der Kom⸗ muniſten vertreten. Vorſttzender der deutſchen Gruppe iſt Prof. Dr. Schücking. Befremdͤliches Verhalten der Beſatzungsbehörden E Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Angelegenheit des Rüſſelsheimer Bahn hofbaues erſcheint in noch merkwürdigerem Lachte inſofern, als man offenbar die deutſchen amtlichen Stellen über⸗ gangen hat. Wir haben ſeinerzeit zu der Meldung, daß der Weiterbau eingeſtellt ſei, mitgeteilt, man halte in Berlin dieſe Nachricht für unzureffend, da in hieſigen maßgebenden Inſtanzen von einer ſolchen Verfügung nichts bekannt ſei. Dieſe Mitteilung, die ſich nachträglich als unvollſtändig er⸗ geben hat, ſtammte aus amtlicher Quelle und ging zurück auf den Beſcheid der Botſchafterkonferenz, die auf eine Anfrage der deutſchen Regierung eine poſttive Entſcheidung für die nächſte Zeit und damit die Gewährung des Weiterbaues in Ausſicht geſtellt hatte. Von der nun gefaßten Entſchließung iſt in Berlin eine offizielle Mitteilung überhaupt nicht gemacht worden. Man hat hier von der Verfügung erſt auf dem umſtändlichen In⸗ ſtanzenweg erfahren. Nachdem eingehende Verhandlungen zwiſchen der Botſchafterkonferenz und der deutſchen Regie⸗ rung vorangegangen waren infolge des bekanntgewordenen Beſchluſſes, der in offiziellen Kreiſen einiges Erſtaunen er⸗ regt hat, iſt der deutſche Botſchafter in Paris nunmehr beauf⸗ tragt worden, mit der Botſchafterkonferenz in Verbindung zu treten, um die hier zutagegetretenen Widerſprüche aufzu⸗ klären. Große FJollhinterziehungen Die Altonaer Kriminalpolizei ſtellte feſt, daß eine Hamburger Firma, die große Mengen Lebend⸗ vieh aus Dänemark bezog, ſich umfangreiche Zollhinter⸗ ziehungen zuſchulden kommen ließ. Eine Überwachung der Quarantäneanſtalt in Bahrenfeld ergab, daß die Firma für das von ihr eingeführte Vieh ſtets zu geringe Gewichts⸗ mengen angegeben hatte. Durch die Unterſchleife, die ſeit dem Jahre 1926 vorgenommen wurden, iſt das Reich erheblich geſchädigt worden. Die Zollbehörde hat einige Schiffsladungen aus Däne⸗ mark, die für die Firma beſtimmt waren, beſchlagnahmt. Der Inhaber der Firma ſowie einige der Angeſtellten wurden verhaftet. Anterdrückung der Mazedonier Der Miniſterrat in Sofia nahm am Dienstag den Bericht des Außenminiſters Buroff über die Demarche Englands und Frankreichs und die von Buroff erteilte Ant⸗ wort entgegen und billigte das Verhalten des Außenmini⸗ ſters. Beſondere Maßnahmen wurden nicht beſchloſſen. Die Polizei begann bereits mit Hausdurchſuchungen bei Maze⸗ doniern. Einige Perſonen, die keine regelmäßige Beſchäf⸗ tigung in Sofia nachweiſen konnten, wurden verhaftet und werden in die Provinz abgeſchoben, wo ſie unter ſtrenge Polizeiaufſicht geſtellt werden. Darunter befinden ſich auch zwei hervorragende Perſönlichkeiten, deren Namen jedoch noch geheim gehalten werden. 5 * Eſtlands Vertretung bei der Völkerbundstagung. Auf der kommenden Völkerbundstagung wird Eſtland durch den Außenminiſter Rebane ſowie General Laidener und den Geſandten in Warſchau, Stran mann vertreten ſein. ler Geil. Nr. 376— 139. Jahrgang Fe nach 10 bet 1 940 5. 5 5 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Die Memoiren des S. D. Saſonoff Von Richard Bahr Von den Erinnerungen, die, kurz bevor er zum Sterben kam, S. D. Saſonoff veröffentlicht hat*), wird, auch wer gewohnt iſt, gegen Tote und Wehrloſe keine ſtarken Worte zu gebrauchen, bekennen müſſen: ſie ſind ſo ziemlich das ver⸗ logenſte Buch in dieſer ganzen, auch ſonſt nicht immer durch übermäßige Wahrheitsliebe ausgezeichneten Memoiren⸗ literatur. Das iſt nicht ſo zu verſtehen, als ob aus dem Band nicht mancherlei ſich lernen ließe. Als ob er in dem einen oder anderen Stück nicht auch als eine ernſthafte Ge⸗ ſchichtsquelle zu dienen vermöchte. Der ehemalige ruſſiſche Außenminiſter ſchreibt, am Ende eines verpfuſchten und ver⸗ unglückten Daſeins, mit einem Herzen voll Haß. Aber er ſchreibt nicht eigentlich(oder nicht ausſchließlich), um ſich ſelber zu erhöhen und reinzuwaſchen. Er bleibt, auch in der Emigration, der glühende Patriot, der die Flecken von dem Bilde jenes alten Rußland wegzuwiſchen trachtet, dem ſeine Lebensarbeit galt und von dem er hofft, daß es eines Tages wie der Phönix aus der Aſche wieder erſtehen würde, Er begeifert und verleumdet die Mittelmächte, die das, wie er behauptet, harmloſe, nur Gedanken des Friedens und der Selbſtbewahrung nährende Zarenreich mit frevlem Krieg überzogen hatten. Doch er zürnt auch allen jenen Kräften in der Tiefe und, vielleicht mehr noch, in den Höhen der ruſſiſchen Geſellſchaft, die durch Verſagen und ſchuldhaftes Verhalten das Unglück zur vernichtenden Kataſtrophe an⸗ ſchwellen ließen. Natürlich iſt Saſonoff, ſchon weil er des eigenen Anteils dabet ſo ganz vergißt, kein durchaus gerechter Richter. Dennoch ſteckt in dieſen Partien der eigentliche hiſtoriſche Wert des Buchs. Saſonoff wird, wo er von ſeinen Wider⸗ ſachern in der Regierung, den Goremykin, Suchomlinow, Protopopoff, Stürmer, ſpricht, die Farben vermutlich hier und da zu ſtark aufgetragen haben. Da er von Kaiſer und Katiſerin erzählt, ſucht er, der überzeugte Monarchiſt und Höfling auch noch vor den geſtürzten Thronſeſſeln, ſie offen⸗ ſichtlich zu dämpfen. Auch ſo entrollt ſich dem kritiſchen Leſer ein erſchütterndes Gemälde aus den letzten Lebenstagen des katſerlichen Rußland. Mit unheimlicher Klarheit zeichnen ſie ſich ab, die Menſchen und die Zuſtände, die dieſem Rußland das Grab ſchaufelten. Der Zar, der immer nur Intentionen, nie einen Willen hat. Die myſtiſch⸗düſtere Atmoſphäre um die ſchwermütige(Saſonoff ſagt: gemütskranke) Kaiſerin mit dem Gewirr von Speichelleckern, Strebern, Intriganten, Schwärmern und der geſpenſtiſchen Geſtalt Raſputins im Hintergrund, des„treuen Freundes und Fürbitters der kaiſerlichen Familie“. Von dieſem Kreis wird, indes der Katiſer in Mohilew weilt, in einer Heldenpoſe, die man ihm aufgedrängt hat und der ſein ganzes Weſen widerſtrebt, Ruß⸗ land in ſeiner ſchwerſten Zeit regiert. Schon Anfang 1915 erſcheint Saſonoff die innere Lage des Reiches bedrohlich, die Verwaltung der Etappe ſo miſerab A, daß gegen den Kriegsminiſter Suchomlinow öffentlich der Ver⸗ dacht des Landes verr'ats laut wird. Der Miniſterrat in zwei bis drei Gruppen zerſpalten und ſchon darum zu jeder Aktion unfähig. Die Duma und ſelbſt der Hort des Konſervatismus, der aus hohen Staatswürdenträgern zu⸗ ſammengeſetzte Reichsrat, in der Oppoſition. Und die Preſſe, die man erſt knapp zehn Jahre zuvor vom Zenſurzwang gelöſt hat, auch in ihren rechtsſtehenden Organen von einer Zügel⸗ loſigkeit, die, wie Saſonoff anmerkt, an revolutionäre Ge⸗ ſinnung grenzt.„Bei der Zerſtückelung der Macht, die ver⸗ ſtreut in den Händen verſchiedener Militär⸗ und Zivilver⸗ waltungen lag, konnte niemand der um ſich greifenden und alles zerſtörenden Anarchte Einhalt tun.“ So ſieht es ſchon wenige Monate nach Kriegsbeginn aus. Je länger der Krieg währt, umſo ſtärker wird die Abhängigkeit des Zaren von der Kaiſerin un'd ihren myſtiſchen Zirkeln. Er kann ihr kaum noch einen Wunſch abſchla⸗ gen.„Nie gab es in Rußland einen weniger ſelbſtherrſchen⸗ den Katſer als Nikolaus II. Faſt in allen Lebenslagen waren ſeine Abſichten gut, ſein Wille nicht ſelbſtherrlich.“ Man wird ſich nicht mehr wundern dürfen, daß dieſes Regiment ſo gräß⸗ lich zuſammenbrach. Eher, daß es trotz allem noch faſt zwei Jahre ſtandgehalten hat. Saſonoff ſchildert— es iſt vielleicht die bedeutſamſte, ſicher die packendſte Stelle des Buchs— wie er am Nachmitlag des 30. Juli dem Katſer den Befehl zur allgemeinen Mobilmachung abnötigt. Nikolaus iſt wieder einmal ſchwankend geworden. Er hat ſich von Suchomlinow und dem Generalſtabschef nicht ſprechen laſſen, hat auch Saſonoff ſeit zwei Tagen nicht mehr geſehen. Der treue Tati ſch⸗ tſchew— derſelbe, der nachher die ſibiriſche Verbannung und das Martyrium von Jekaterinburg mit der Zarenfamilie geteilt hat— ſoll nach Berlin fahren, wo er ſeit einigen Jah⸗ ren ſchon die Stellung eines Generals à la suite bei Wil⸗ helm II. bekleidet. Dieſe Sendung zu verhindern, erzwingt ſich Saſonoff die unheilvolle Audienz. Eine Stunde lang redet er auf den Kaiſer ein. Packt ihn ſozuſagen beim Portepée. Ein Verzicht auf die allgemeine Mobilmachung wäre die Kapitulation. Das hieße Rußland„einem elenden, von der Willkür der Zentralmächte abhängigen Daſein preis⸗ geben und den guten Namen des ruſſiſchen Volkes mit Schande bedecken.“ Niemals würde Rußland das dem Zaren verzeihen. Ein Scheinargument nach dem anderen, eines im⸗ mer unwahrhaftiger als das vorhergehende. Schließlich iſt der Vorrat erſchöpft und lauernd, geduckt wartet Saſonoff auf die Wirkung ſeiner Rede:„Neben mir ſaß General Tatiſchtſchew in demſelben Zuſtand unerträglicher * Sechs ſchwere Jahre. Verlag für Kulturpolttik, Berlin. 2 Seite. Nr. 87 Neue Mannheimer Zektung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Auguſt 1892 ſeellſcher Spannung. Endlich ſägke ber Kaiſer zu mir, in⸗ bem er mit Mühe die Worte hervorbrachte:„Sie haben recht. Uns bleibt nichts anderes zu tun übrig, als den Angriff ab⸗ zuwarten. Uebermitteln Sie dem Generalſtabschef meinen Befehl zur Mobilmachung.“ Auch an dieſem ſommerlich ſchwülen Nachmittag, der nicht nur über Rußland, auch über ſein und der Seinen Schickſal entſchied, war Nikolaus N. Wille nicht eben ſelbſtherrlich geweſen. Saſonoff iſt ein guter Erzähler und, wo er einmal— zu⸗ fällig— der Wahrheit die Ehre gibt, auch kein übler Beobachter. Er hat Zuſtände und Menſchen, auch in Deutſch⸗ land, bisweilen recht ſcharf geſehen. Seine Charakteriſtik Bülows, nur in ein paar Zeilen, trifft den Weſenskern. Bei Wilhelm II. freilich bleibt er, der Tendenz ſeiner Arbeit entſprechend, ganz in der herkömmlichen ententiſtiſchen Schab⸗ lone ſtecken: Wilhelm II., der nach Weltherrſchaft gierende Er⸗ oberer, der, über den Balkan und Kleinaſien hinausgreifend, das„Berliner Kalifat“ aufzurichten trachtet. Immerhin iſt, trotz dem Abſtand und dem Wandel der Zeiten, eine Erinne⸗ rung für deutſche Menſchen peinlich. Eine Afterdinner⸗Szene an Bord des„Standart“, der ruſſſchen Kaiſeryacht, bel Ge⸗ legenheit der Zuſammenkunft von Baltiſch⸗Port. Wilhelm II. hat Saſonoff in ein Geſpräch unter vier Augen verwickelt und beginnt vor ihm, dem Wildfremden, den er zum zweiten oder dritten Mal in ſeinem Leben ſieht, Familienintimi⸗ täten auszupacken.„Soweit ich mich zurückerinnern kann“, ſagte mir der Kaiſer,„war ich nach meinem Fühlen und Denken immer ein guter Deutſcher. Meine Mutter da⸗ gegen hat auch nach dreißigjährigem Aufenthalt in Deutſchland nicht aufgehört, ſich als Engländerin zu fühlen. In ihren Augen mußten die deutſchen Intereſſen ſtets und in allem den Intereſſen ihres Vaterlandes untergeordnet wer⸗ den, demgegenüber ihrer Meinung nach Deutſchland eine dienende Rolle zu ſpielen berufen war. Eine ſolche gering⸗ ſchätzige Haltung gegenüber Deutſchland, das nach ſeiner Macht und dem Stande ſeiner Kultur bereits eine der erſten Stellen unter den Großmächten Europas einnahm, empörte mich in der Tiefe meiner Seele. Die wechſelſeitige Ent⸗ fremdung zwiſchen uns wuchs mit jedem Jahr, und zu einer Verſöhnung kam es erſt kurz vor ihrem Tode.“ ** Iſt das nicht einfach gräßlich! Wer, der in einem einiger⸗ maßen behüteten Bürgerhaus aufwuchs, wäre zu derlei Kon⸗ feſſtonen fähig! Schlimmer noch, wenigſtens für die deutſche Allgemeinheit, daß an die Selbſtentblößung ſich dann noch eine politiſche Engleiſung ſchließt. Wilhelm II. verſucht Saſonoff und durch ihn die ruſſiſche Politik ſcharfzumachen gegen Japan. Er allein— die Mächte hätten's ihm frei⸗ lich nicht gedankt— hätte die„gelbe Gefahr“ vorausgeſehen. Die ſei nun, nach dem ruſſiſch⸗fapaniſchen Krieg, noch drohen⸗ der geworden, vor allem für Rußland. Nur eines bliebe jetzt Rußland,„die Schaffung einer militäriſchen Macht Chinas in die Hand zu nehmen, um daraus einen Wall gegen den japaniſchen Druck zu machen“. Saſonoff ſieht in dieſem, vielleicht ganz ehrlich gemeinten, wennſchon durchaus irrativ⸗ nalen und unpolitiſchen Rat nur den Wunſch des deutſchen Kaiſers, Rußland aus Europa wieder in den fernen Oſten zurückzuführen. Ein Ablenkungsmanöver, um die chriſtlichen Balkanſtaaten umſo ſicherer dem„kriegslüſternen Germanen⸗ tum“ auszuliefern. Mit Japan hat man ohnehin ſich ſchon geeinigt. Oder iſt dabei, von den Ententegenoſſen gefördert, es auf neuer Baſis zu tun. Wilhelms II. Herzensergüſſe dienen dem ruſſiſchen Außenminiſter dazu, die junge Freund⸗ ſchaft zu unterbauen. Kaum iſt er wieder in Petersburg, ſo hinterbringt er brühwarm das ſeltſame Bordgeſpräch dem japaniſchen Botſchafter Viscount Moton o. Der telegraphiert es pflichtgemäß ſofort nach Tokiv und wird binnen kurzem Miniſter des Aeußern.„Ich würde mich nicht wundern“, be⸗ merkt Saſonoff lakoniſch,„wenn die unfreundlichen Worte Wilhelms II. gegenüber Japan im Jahr 1914 einigen Einfluß auf den Entſchluß der japaniſchen Regierung ausgeübt hätten.“ Friedrich Stieve hat den Vorgang ins Moraliſche ge⸗ zogen und gegen Saſonoff den Vorwurf erhoben,„vertrauliche Geſpräche verraten zu haben“, Mir ſcheint: man wird ſo weit nicht gehen dürfen. Liegen Moral und Staatsraiſon nicht immer im Kampf? Und ſind, im Zweifelsfall, die Pflichten gegen dieſe nicht die höheren? Gegen die Staatsraiſon aber hat ſich hier nur einer vergangen(nicht zum erſten und, leider, nicht zum letzten Mal): der ehemalige deutſche Kaiſer. Zur Taufe der„Europa“ und„Bremen E Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Botſchafter Dr. Shur man hat ſich heute vormittag, wie die „B..“ zu melden weiß, in Begleitung eines Marine⸗ attachees nach Hamburg zur Taufe der„Europa“ begeben. Der Norddeutſche Lloyd hat ſeine Gäſte mit einem Extrazug von Berlin nach Hamburg befördert und wird ſie heute nach⸗ mittag nach vollzogener Taufe im gleichen Zug nach Bremen bringen, wo morgen die Taufe der„Bremen“ ſtattfindet. Die Rückreiſe nach Berlin wird gleichfalls in dieſem Geſellſchaftsſonderzug erfolgen. Die neue„Kraſſin“Expedition Profeſſor Samotlowitſch, der von Stavanger in Oslo eingetroffen iſt, ſagte Preſſevertretern gegenüber, man hoffe, daß der Eisbrecher„Kraſſin“ am Samstag ausgebeſſert ſein und ſofort Kurs nach dem Norden Spitzbergens nehmen werde. Es ſoll eine Baſis für die italieniſchen und ruſſiſchen Flugzeuge in der Hinlopen⸗Straße am Kap Leigh Smith oder an einem anderen vorteilhaften Platz angelegt werden. Wenn die Erkundungsflüge erfolglos verlaufen, wird der„Kraſſin“ die Suche zwiſchen Spitzbergen und Franz Joſeph⸗Land fort⸗ ſetzen. Seine Nachforſchungen können jedoch nur bis Ende September betrieben werden. ö Nobile hat die Erlaubnis erhalten, an der neuen „Kraſſin“⸗Expedition teilzunehmen. Ozeanflug Amerika-Schweden? Rockforth(Illinois), 15. Auguſt.(United Preß.) Einen zweiten Verſuch zu einem Atlantikflug nach Stockholm will, falls das Wetter es erlaubt, heute der Pilot Bert Haſſell unternehmen. Wie erinnerlich, war Haſſell vor einigen Wo⸗ chen mit dem gleichen Ziel von hier aus aufgeſtiegen, mußte aber kurze Zeit nach dem Start eine Notlandung vornehmen. Er hat ſein Flugzeug jetzt wieder vollkommen inſtand geſetzt und wird auf ſeinem Fluge wiederum von Parker Craener begleitet ſein. Der Pilot beabſichtigt in Cochrane(Ontario), in Mont Evans(Grönland) und in Reykjawik(Island) Zwi⸗ ſchenlandungen zu machen, um dort Brennſtoff einzunehmen. Löwenſteins Todesurſache Einer Pariſer Meldung, daß Löwenſtein vergif⸗ tet worden ſei, iſt ſofort eine Abſchwächung gefolgt. An zu⸗ ſtändiger Stelle wird freilich allgemein zugegeben, daß in den Eingeweiden Löwenſteins Gift ſtoffe feſtgeſtellt worden ſeien, ohne daß aber bisher in Erfahrung gebracht werden konnte, in welcher Menge und welcher Art. Man erklärt auch, daß der Giftnachweis nicht ohne weiteres den Schluß zulaſſe, daß Löwenſtein vergiftet worden ſei oder ſich ſelbſt vergiftet habe. Das feſtgeſtellte Gift könne vom fortgeſetzten Genuß von Arzneien herrühren, in welchem Falle der Körper mit Giften durchſetzt worden ſei. Zur Ermordung Obregons Mexiko City, 15. Aug.(United Preß.) In einer Er⸗ klärung, die der Mörder des Generals Obregon, der Zeichner 1 de Leon Toral vom Gefängnis aus veröffentlicht, berichtet er, daß die Behauptung des Biſchofs de la Mora, wonach die Geiſtlichkeit keinen Anteil an der Ermordung habe, zu Recht beſteht. Er erklärt, daß die Worte des Biſchofs vollkommen richtig ſeien und daß er ſicher wäre, daß Calles und die Parteigänger Obregons einſehen würden, was ſie dem Volk geſchadet oder genützt hätten. Weiter erklärt er, daß er ſich niemals als„das Werkzeug Gottes“ angeſehen hätte. Zum Schluß ſeiner Erklärung führt er aus: Ich kann glück⸗ lich ſterben, wenn ich weiß, daß mein Blut für die gute Sache vergoſſen werden wird. Sozialdemokratie und Panzerkreuzer — Berlin, 15. Aug. Wie der„Vorwärts“ mitteilt, iſt der Vorſtand der Reichstagsfraktion der SPD. aufgefordert worden, eine Sitzung der Fraktion zur Stellungnahme in der Panzerkreuzerfrage einzuberufen. Zum Großfeuer in Wilhelmsburg Zu dem Großfeuer in Wilhelmsburg wird ben „Hamb. Nachr.“ zufolge von Branbdirektor Weſtphal noch mitgeteilt, daß der angerichtete Schaden ſich auf etwa 1½ Millionen Mark belaufe. Es iſt allein für 700 000 Mark iriſche Wolle vernichtet worden. Nach dem Blatt iſt Branddirektor Weſtphal der Meinung, daß es ſich um vorſätzliche Brandſtiftung handele. Dafür ſpreche nicht nur das ſchnelle Auskommen des Brandes, das bet fahrläſſi⸗ ger Brandſtiftung unmöglich geweſen wäre, ſondern auch die Tatſache, daß vor etwa drei Tagen ſowtie auch ſchon vor etwa 14 Tagen kleinere Brände dort entſtanden ſeien. Kein Staudammbruch in Indien Uebereinſtimmenden Meldungen mehrerer engliſcher Nach⸗ richtenagenturen und der indiſchen Zeitung„Pioneer“ zufolge iſt der Gletſcher⸗Eisdamm am Spyok⸗Fluſſe in Kaſchmir noch nicht gebrochen. Sämtliche darüber bisher gegebenen Meldungen waren verfrüht und irrtümlich. Anſcheinend ſind die Warnungsfeuer verſehentlich zu früh angezeigt worden, was zu falſchen Gerüchten Anlaß gab. Dieſe verbreiteten ſich ſchnell in Indien und wurden fälſchlich als Tatſache wieder⸗ gegeben. Die Regierung des Pundſchab⸗Staates hat eine dem⸗ entſprechende offtzielle Mitteilung herausgegeben. Letzte Meloͤungen Der Wechſelfälſcher Roth flüchtig — Frankfurt, 14. Aug. Der Wechſelfälſcher Karl Roth, dem man bekanntlich vor etwa Monatsfriſt Wechſelfälſchungen in Höhe von über 100 000 Mark nachwies und der ſich dann ehrenwörtlich verpflichtete, die Stadt nicht zu verlaſſen, iſt nach der Schweiz geflohen. Verhandlungen über die Aus⸗ lieferung des inzwiſchen Verhafteten ſind im Gang. Roth hat ſich u. a. auch der Unterſchlagung von Mündelgeldern ſchul⸗ dig gemacht. Zahlreiche Freunde, denen er Gewinnbeteili⸗ gung verſprochen hatte, lockte er erhebliche Summen ab. In einem Falle ſoll Roth anfangs Scheingewinne ausgezahlt haben. Wie aus Bockenheim verlautet, ſoll Roth von ſeinen einſtigen Stammtiſch⸗Bekannten nicht einen einzigen unge ſchoren gelaſſen haben. a 12 Tote bei einer Exploſton in Amerika — Hammond(Indiana), 14. Aug. In einer Fabrik für 3 mediziniſche Präparate ereignete ſich eine Exploſton, bei dern wenigſtens 12 Perſonen ihr Leben einbüßte n Durch die Exploſion entſtand ein Brand, ber es zunächſt un möglich machte, die Leichen zu bergen. — Untergang eines chineſiſchen Dampfers Schanghaf, 15. Aug. Die britiſchen Marinebehörben beſtätigen den Untergang des chineſiſchen Dampfers„Hſinh⸗ ſutung“, der— wie gemeldet— in den gefährlichen Stroms ſchnellen des oberen Pangtſe ſcheiterte. Der Dampfer wurde vollſtändig zerſtört. 500 Paſſagiere ſind ertrunken, Exploſton einer Pulverfabrik — Newyork, 15. Auguſt. Durch die Exploſton einer Pulverfabrik in Hammond, im Staate Indiana, wurden 3 wölf Arbeiter getötet. Am Donnerstag, den 16. Auguſt, findet die Betſetzung deg verſtorbenen früheren Großherzogs ſtatt. Wir würden es begrüßen, wenn unſere Mitglieder ung Freunde im Gedenken an den Segen, den unſere badiſchg Heimat dem Heimgegangenen auch heute noch zu danken hat an dieſem Tage die Fahnen auf Halbmaſt ſetzen würden. Der Vorſtaud. Originale i und Kopien altgriechiſcher Plaftik Von Dr. Karl Anton Neugebauer, Kuſtos und Prpfeſſor bei den Staatlichen Muſeen, Berlin Weit ſpärlicher, als der Late es ſich oft denkt, ſind die überlieferten Meiſterwerke aus der Blütezeit griechiſcher Bild⸗ hauerkunſt auf uns gekommen. Die Namen der führenden Künſtler ſind durch antike Schriftſteller bewahrt geblieben, ihre hoch geprieſenen Schöpfungen aber faſt alle zerſtört wor⸗ den. Was an Skulpturen aus der Lebenszeit jener Meiſter ſich erhalten hat, ſind überwiegend dekorative Werke, Giebel⸗ gruppen, Frieſe oder Metopen von Tempeln, Statuen und Reliefs vom Schmucke der Gräber oder Weihreliefs aus Heilig⸗ tümern. Gewiß ſind das zum Teil Werke von erhabenſter Schönheit, die unter dem unmittelbaren Einfluß berühmter Meiſter entſtanden ſind. Doch nimmt die antike Literatur nur wenig von ihnen Notiz. Wie ſahen denn alſo die Schöpfungen aus, die man nicht müde wurde, in Proſa und in Gedichten zu rühmen? Dieſe Erkenntnis ſchöpfen wir aus abgeleiteten Quellen. In ſtattlicher Anzahl haben ſich antike Kopien der ver⸗ lorenen Meiſterwerke erhalten, die aus Bewunderung der großen Vorzeit hergeſtellt worden ſind. Die Kopiſtentätigkeit begann in der helleniſtiſchen Periode, erreichte ihre Haupt⸗ blüte aber im römiſchen Weltreiche; abgeſtorben iſt ſte erſt in den Zeiten des erſtarkenden Chriſtentums. Dieſe Kopien auf Werke der älteren Bildhauer zurückzuführen, iſt nicht ſelten möglich. Von den Hilfsmitteln, die ſich hierfür bieten, ſind die ſicherſten ausführlichere Beſchrelbungen der Meiſterwerke durch antike Autoren, dann aber auch bloße Erwähnungen, Ver⸗ gleiche von ſolchen mit beſcheidenen Wiedergaben von Stand⸗ bildern auf kaiſerzeitlichen Münzen, ſeltener Inſchriften an den Kopien ſelber. Oft entſteigen dem Boden Wieder⸗ holungen desſelben Kunſtwerkes, Zeugniſſe für die beſondere Beliebtheit ihres Urbildes. Gerade ſie aber zeigen nun auch, wie getrübt unſere Quellen oft ſind. Einmal erweiſt ſich jeder Kopiſt als gebunden auf der Stilſtufe ſeiner eigenen Lebenszeit. Ferner ſteht das Können der Kopiſten ſehr verſchieden hoch; ja, ihr Wollen geht gar nicht ſtets dahin, ein in allen Einzelheiten getreues Abbild zu ſchaffen. Dazu kommt, daß die während früherer Jahrhunderte meiſt in Italien gefundenen Antiken manches Schickſal über ſich ergehen laſſen mußten, das ihr Ausſehen verändert hat. Schwer beſchädigt kommen die Marmorwerke aus der Erde. Die vornehmen Sammler des 17. und 18. Jahrhunderts woll⸗ ten aber keine verſtümmelten Skulpturen um ſich ſehen und ließen ſie daher ergänzen. Arme und Beine oder Köpfe wurden hinzugefügt, die Köpfe nicht ſelten durch Einzelformen anderen antiken Urſprunges, wie Naſe, Mund und Kinn, oft ganz ver⸗ kehrt ergänzt. Die den Geſamteindruck faſt noch ſtärker be⸗ ſtimmende Vervollſtändigung der Arme verfehlte faſt ſtets die Wahrheit. Aus dem Wunſche nach einer Deutung ergänzte man Hände mit Attributen, die den urſprünglchen Sinn der Statue verdunkeln. Ferner wurde die vom Liegen in der Erde meiſt fleckig gewordene oder narbig zerfreſſene Oberfläche über⸗ arbeitet, ſo daß ſie jetzt zwar weiß und glatt erſcheint, von den feineren Formen des urſprünglichen Zuſtandes aber nur noch wenig zeigt. Einen beſonders unangenehmen ſeifigen Glanz hat ſo mancher Marmor durch das Putzen mit Säuren er⸗ halten. 0 Nun ſind alle dieſe modernen Schlimmbeſſerungen zwar nicht allzu ſchwer erkennbar. Eine Ergänzung verrät ſich da⸗ durch, daß ſie mit glatter Fläche an dem antiken Teile ſtitzt, denn dieſe iſt, weil der ſpröde Marmor unregelmäßig bricht, erſt zum Zwecke der Anfügung durch Zurechtarbeitung der Bruchſtelle hergeſtellt worden. Oft hat auch der Marmor beiderſeits einer ſolchen Fuge ein verſchiedenes Korn, ſtammt alſo aus verſchiedenen Steinbrüchen. Dennoch kann die Ent⸗ ſtellung des alten Kunſtwerkes durch den Ergänzer oft nie wieder gut gemacht werden. Hier erheben ſich zwei Fragen: Kann unter den Wieber⸗ holungen ſich dank einem glücklichen Zufalle nicht auch das Original ſelber verbergen? Woran erkennt man denn eine Kopie im Gegenſatz zu einem Original? Die erſte Frage iſt zu bejahen. In einigen Fällen glauben wir ein Original und Kopien von ihm zu beſitzen. Eine Kopie als ſolche zu erkennen, iſt aber nicht tmmer ganz leicht. Schnell läßt ſich die Entſchei⸗ dung treffen, wenn eine antike Skulptur aus Carraramarmor beſteht, denn dieſer wurde erſt von den Römern verwandt. Die aus ihm gearbeiteten Werke können alſo gar nicht ſchon im 5. oder 4, Jahrhundert v. Chr. entſtanden ſein. Ferner iſt es häufig möglich, Marmorſtatuen als Kopien von Bronze⸗ originalen feſtzuſtellen. Mit untrüglicher Sicherheit haben 3 griechiſche Künſtler die Anlage und Durchführung ihrer Werke den verschiedenen Bedingungen der Werkſtoffe entſprechend geſtaltet. Wo, wie ſo oft, neben den Unterſchenkeln nackter Männerſtatuen ein Baumſtamm angebracht iſt, um die Stand⸗ feſtigkeit des Steinbildwerkes zu erhöhen, handelt es ſich ſtets um die Kopie eines Vorbildes aus Bronze, weil dieſes Metall keiner ja ſtets die Wirkung beeinträchtigenden Stütze bedurfte. Sodann hat die Marmortechnik ſich während des Altertums gewandelt. Auf die klaſſiſche Arbeitsweiſe— faſt ausſchließ⸗ lich mit dem Spitzmeißel— iſt erſt ſpäter die mit dem be⸗ quemeren, aber trockenere Wirkungen erzielenden Schlageiſen gefolgt. Sind aber durch ſorgfältige Glättung der Oberfläche alle techniſchen Spuren getilgt und laſſen ſich auch weitere 0 ſtoffliche Merkmale nicht feſtſtellen, ſo ſpricht das Qualitäts⸗ gefühl ſein Entſcheidungswort. Dieſes Gefühl gründet ſich auf Erfahrung, auf Kennerſchaft und wird in langer Uebung er⸗ worben. Dennoch bleiben Abwetchungen in den Urteilen der Fachgenoſſen möglich. Wer daher aus den Kopien die Vorſtellung der Originale wiedergewinnen will, muß ſich mit dem ſchweren Rüſtzeug peinlicher Kritik wappnen, dem Philologen vergleichbar, der aus Handſchriften mit verſchiedener Lesart oder aus Bruch⸗ ſtüchen von Schriftwerken eine antike Dichtung wieder herzu⸗ ſtellen trachtet. Aber auch dann bleibt das Bild, das der Archäologe gewinnt, nur annäherungsweiſe richtig. Selbſt die mühevollſte Gelehrtenarbeit bringt uns die verlorene Schönheit nicht ganz zurück. Es liegt ja im Weſen einer Kopie, daß ſie niemals die köſtliche Friſche eines Originales erreichen kann. Stets bleibt der Nachbildner in der Freiheit ſeines Schaffens gehemmt. In dem Bewußtſein hiervon zieht heutzutage öfter ein Sammler mit feinem Geſchmack ein Original geringerer Bedeutung der Kopie eines berühmten Meiſterwerkes vor. Indeſſen dürfen keineswgs die Kopien. in Bauſch und Bogen künſtleriſch mißachtet werden. Es hat auch unter den römiſchen Kopiſten Bildhauer erſten Ranges gegeben, und zu den berühmteſten Antiken, die im Bewußt⸗ ſein der Gebildeten leben, gehören nicht wenig Kopien. Dig Plaſtik der griechiſchen Blütezeit allein aus den erhaltenen Originalen verſtehen zu wollen, würde zu einem unvoll⸗ ſtändigen Ergebnis führen, ſo wie die Darſtellung des Ent⸗ wicklungsganges allein mit Hilfe der Kopien ein mehr oder weniger getrübtes Bild ergäbe. 7 Mittwoch, den 18. Auguſt 1928 Städtiſche Nachrichten Kapitän Philipp Voßmann Einer der tüchtigſten Kapitäne des Rheinſtromes iſt in Philipp Boßmann unerwartet in der Blüte der Jahre verſchieden. Der Verſtorbene, am 3. März 1876 in Rotterdam geboren, entſtammte einer altangeſehenen Kapitänsfamilie. Sein Vater war ſchon bei der Mannheimer Dampfſchlepp⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft Schiffsführer. Der Sohn hat ſich bei der gleichen Geſellſchaft von der Pike auf durch ernſtes Streben vom Schiffsjungen und Matroſen ebenfalls zum Kapitän emporgearbeitet. Als er vor einigen Monaten ſein 25jäh⸗ riges Jubiläum als Schiffsführer beging, zeigten ihm die 5 vielen Beweiſe der Verehrung und Anerkennung, wie ſehr 1 man ſeine hervorragenden beruflichen Eigenſchaften zu ö ſchätzen wußte. Boßmann, der zuletzt bei der Mannheimer 0 Lagerhausgeſellſchaft tätig war, die jetzt zu dem Rhein⸗ und See⸗Konzern gehört, befuhr den Rheinſtrom von Rotterdam bis Straßburg. Der Tod ereilte den etwas herzkranken Mann am Montag morgen auf der Bergfahrt bei St. Goar auf ſeinem Dampfer „Johannes Keßler“, der den Namen des Kommerzienrats Keßler, des früheren Direktors der Mannheimer Dampf⸗ ſchleppſchiffahrt, trägt. Er hatte ſich, weil ihn ein Unwohlſein befallen hatte, auf dem Steuerſtuhl niedergelaſſen. Ein Herz⸗ ſchlag führte ſchnell den Tod herbei. Boßmann ſtarb in den Armen des einzigen Kindes, einer ledigen Tochter, die ſich zufällig auf dem Dampfer aufhielt. Um ihn trauert außer⸗ dem die treue Lebensgefährtin und ein großer Freundes⸗ und Bekanntenkreis, der die Nachricht von dem plötzlichen Hin⸗ ſcheiden des beliebten Mannes mit herzlicher Anteilnahme vernehmen wird. * 2 Jn die Flaſchenſcherben geſtürzt. Mit einer gefüllten Flaſche Spiritus ſtürzte ein ſiebenjähriger Junge in der Tullaſtraße auf dem Gehweg. Der Junge erlitt ſchwere Schnittwunden im Geſicht, an den Händen und an beiden Knien. Blutüberſtrömt wurde der bedauernswerte Kleine von Paſſanten nach der elterlichen Wohnung gebracht. Fla⸗ ſchen und zerbrechliche Gegenſtände ſollten nie von Kindern getragen werden. Aenderungen bei der Einkommenſteuer. Am 1. Oktober dieſes Jahres treten in der Einkommen⸗Steuer⸗Berechnung gemäß den Beſtimmungen des zweiten Geſetzes zur Aende⸗ rung des Einkommen ⸗Steuergeſetzes vom 23. Juli 1928 ver⸗ ſchtedene Aenderungen ein. Statt 15 Prozent werden künftig 3 25 Prozent vom zehnprozentigen Steuerbetrag abgezogen, 1 höchſtens drei Mark monatlich und 0,75 Mark wöchentlich. 1 Ferner wird zur Vereinfachung der Steuerberechnung der Brutto ⸗ Arbeitslohn abgerundet, und zwar Monats⸗Zah⸗ 1 lungen auf volle fünf Mark nach unten, Wochen⸗Zahlungen 9 auf den nächſten vollen Reichsmark⸗Betrag nach unten. 5* Von Brombeeren und Himbeeren. Die Brombeere, 4 die meiſt viel zu wenig gewürdigt wird, harrt jetzt im Wald, 1 an Hecken und in Gärten des Pflückens. Sie hat ihren Namen von brano-Dornſtrauch. Die Brombeere iſt verwandt mit der Himbeere. Beide haben den gemeinſchaftlichen Familien⸗ namen Bubus. Der Brombeerſtrauch wechſelt je nach Stand⸗ ort und Bodenbeſchaffenheit ſeine Erſcheinungsform; die 1 Dornen und Blätter, die Borſten und Haare zeigen mannig⸗ 4 fache Abweichungen. Von Botanikern ſind vierzig bis fünfzig Brombeerarten aufgeſtellt worden. Man hat mit Erfolg brombeerartige Himbeeren gezüchtet. Die Himbeere heißt im Althochdeutſchen Hiberi. Sie hat ihren Namen von der 6 Hinde, wie die Jäger früher der weibliche Edel⸗ oder Rot⸗ 5 wild, das die Himbeere mit Vorliebe äſt, nannten. Die aro⸗ matiſche Brombeere, die wir dem Orient verdanken, iſt zu verſchiedenen Zwecken zu verwenden; am empfehlenswerteſten iſt die Herſtellung von Brombeerſaft ohne Zucker. Man ſetzt die Brombeeren mit etwas Waſſer zum Feuer, kocht ſie auf und ſiebt ſie durch. Der gewonnene Saft wird dann aber⸗ 4 mals aufgekocht und in Flaſchen gefüllt. Wenn die Flaſchen gut verkorkt werden, hält ſich der Saft jahrelang und gibt mit Waſſer und etwas Zucker vermiſcht, einen herrlichen Trank für Jung und Alt. Nene Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ansgabe) Ein Ereignis? Menſchen, Menſchen! Der Tatterſall iſt ſchwarz von Menſchen. Was iſt los? Ein Poſtauto ſteht quer über die Fahrſtraße. Iſt es mit einer Straßenbahn zuſammen⸗ gerannt? Nein, die Straßenbahnen fahren alle. Das Auto iſt heil und fährt, nachdem es ſich endlich einen Weg durch die Menſchenmauer gebahnt hat, ruhig weiter. Schnell iſt die ent⸗ ſtandene Lücke wieder geſchloſſen. Die Leute disputieren eifrig weiter und deuten in ſcheuer Neugierde nach dem Balkon eines Hauſes, von dem rotblühende Oleanderbäume ſteif und bewegungslos auf das ſummende Treiben, auf das Hin und Her der zahlreichen Menſchen herniederblicken. Ab und zu erſcheint auf dem Balkon ein bebrillter Mann, der 1 1 55 über das ſchwarze Gewoge hinweg in die Gegend haut. 8 Was war geſchehen? War jemand von dem Balkon her⸗ abgeſtürzt? Man müßte Blut ſehen. Hatte ein Streit ſtatt⸗ gefunden. Man könnte es annehmen. Der Fragen und Frager werden immer mehr. Die Menge wächſt zuſehends. Kein Wunder auch! Es iſt halb ſieben Uhr abends, eine Zeit regen Verkehrs. Radler ſteigen von ihren Stahlröſſern und bleiben geduldig ſtehen. Motorradler halten an. Die Fahr⸗ gäſte der Straßenbahn ſchauen neugierig auf das ungewohnte Bild: Was gibt es da? Ein Taxameter erſcheint. Mit Mühe bahnt er ſich einen Weg durch die Menge. Vor dem Hauſe, auf das ſich die Aufmerkſamkeit nun noch mehr richtet, ſtoppt er. Der Chauffeur, ein junger, ſchlanker, mittelgroßer Menſch, ſpringt von ſeinem Wagen und verſchwindet. in der ſchnell wieder geſchloſſenen Haustür. Die Menge harrt und disputiert weiter. Gruppen bilden ſich und ſtrecken die Köpfe zuſammen. Dann ſchauen ſie wieder nach dem Balkon in die Höhe und laſſen es ſich immer und immer wieder er⸗ zählen, daß eine ihrer Sinne nicht mehr mächtige Frau auf dem Balkon erſchienen ſei und, heftig ſchreiend, Marmor⸗ ſtü cke, die vielleicht von einem zerſchlagenen Waſchtiſch oder einer Nachttiſchplatte herrühren mochten, auf die Straße herunterwarf, bis zwei Schutzleute erſchienen und die Frau, die gegen dreißig Jahre alt ſein mochte, in die Woh⸗ nung verbrachten. Plötzlich öffnet ſich die Haustür. Es iſt der Chauffeur, der ſchnell in ſeinen Wagen ſpringt und ein kurzes Stück vorfährt. Viele fragen ihn, manche wollen ihn auch kennen und ſprechen ihn freundlich an. Aber er gibt ihnen keine Antwort und geht ſchnell wieder ins Haus zurück. Nach einiger Zeit geht die Türe wieder. Der bebrillte Herr, der vorhin auf dem Balkon ſtand, erſcheint und verſchwindet nach ein paar Schritten in einem Zigarrenladen. Es ſoll ein Arzt ſein. Wieder verſtreicht einige Zeit. Dann kommt Be⸗ wegung in die Maſſe. Das Sanitätsauto erſcheint. Langſam biegt es um die Ecke und nimmt vor dem Hauſe Aufſtellung. Faſt automatiſch drängt ſich die Menge zuſammen und bildet Spalier von der Haustüre bis zum Krankenautomobil, um nun in geſpannteſter Neugier der Dinge zu harren, die da kommen ſollen. Die Neugier ſoll auf keine allzu harte Probe geſtellt werden. Die Haustür fliegt auf; gehalten von den beiden Schutzleuten, erſcheint eine blaſſe Frau mit aufgelöſtem Haar in Nachthemd und Pantoffeln, einen leichten Mantel übergeworfen, die ihren Führern heftigen Widerſtand leiſtet. „Herr im Himmel“, ſchreit ſie,„Gott im Himmel, das iſt das falſche Auto!“ Vier Männer bemühen ſich um das arme Weſen, das abſolut nicht in den Wagen hineinwill und immer wieder beteuert, daß dies das falſche Auto ſei. Aber ſchließ⸗ lich ſchließen ſich die Türen des Autos doch hinter der be⸗ dauernswerten Frau und die erſchütternde Szene hat ihr Ende gefunden. Jetzt erſt erſcheinen Poliziſten auf der Bildfläche und ſcheinen das Verſäumte durch gerade nicht ſehr höfliche Auf⸗ forderungen nachholen zu wollen. Die Menge zerſtreut ſich allmählich. War ſie nun um ein Erlebnis reicher? Hatte ſie einem ſenſationellen Erlebnis beiwohnen dürfen? Sicher nicht. Und der Schutzmann hatte am Ende doch nicht ſo un⸗ recht, wenn er ſagte:„Und ihr wollt Großſtädter ſein?“ * * Silberne Hochzeit. Der in Turnerkreiſen wohlbekannte Männerturnwart im Turnverein von 1846, Karl Groß, feiert heute mit ſeiner Gattin Emilie geb. de Lank das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Herr Groß iſt langjähriger Büro⸗ vorſteher der Süddeutſchen Kabelwerke, Abteilung Neckarau. NE? 8. Seite. Nr. 878 5 Verkehrsunfälle In Mannheim * Armbruch. Ein Radfahrer aus Nackenheim a. Rh., der ſich auf einer Ferienfahrt befindet, fuhr heute vormittag auf der verkehrten Straßenſeite im Kaiſerring. Ein Laſt⸗ auto aus Heidelberg war deshalb gezwungen, ſtark zu brem⸗ ſen, um ein größeres Unglück zu verhüten. Der Beifah⸗ rer des Laſtautos verlor die Geiſtesgegenwart und ſprang ſo ungeſchickt ab, daß er ſich den linken Arm brach und eine erhebliche Kopfverletzung davontrug. Der unvorſichtige Radfahrer kroch totenblaß, ohne Schaden gelitten zu haben, unter ſeinem Rade hervor.. * Unfall einer Rablerin. Eine 32 Jahre alte Ra d⸗ fahrerin die geſtern auf der Neckarauerſtraße mit ihrem Rad in ein Straßenbahngleis geriet, ſtürzte zu Boden und brach ſich den linken Ellenbogen. In Baden Pfullendorf, 13. Auguſt. Geſtern mittag verunglückte die Familie des Sattlermeiſters Karl Scholl am Eichbühl. An⸗ ſcheinend infolge Verſagens der Bremſe fuhr der Wagen die lange, ſteil abfallende Straße hinunter undüberſchlug sich Der Sohn, der den Wagen führte, erlitt eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung und ſonſtige lebensgefährliche Verletzungen. Leicht verletzt wurde der jüngere Sohn und der Vater. In den Nachbarländern N sw. Darmſtadt, 14. Aug. In der Nähe des Bahnhofs Wichshauſen auf der Frankfurterſtraße ereignete ſich heute abend ein ſchweres Unglück. Die in den 40er Jahren ſtehende Landwirtin Benz aus Wichshauſen war im Begriff, mit einem Schubkarren aufs Feld zu fahren, um Futter zu holen. An der fraglichen Stelle wurde ſie von einem von Heidelberg kommenden und nach Frankfurt fahrenden Motor⸗ radfahrer erfaßt. Der Frau wurde vom Nummernſchild des Motorrades der Körper vom Knie bis zum Unterleib auf⸗ geriſſen, außerdem trug ſie ſchwere Kopfverletzungen davon. Die freiwillige Sanitätswache Darmſtadt überführte die Schwerverletzte nach dem Darmſtädter Krankenhaus, wo wäh⸗ rend der Einlieferung der Tod eintrat. i 5 Von der Schweizer Grenze, 9. Auguſt. Auf dem Fron⸗ wagplatz in Schaffhauſen fuhr der bꝛjährige Metzgermei⸗ ſter Nägeli aus Neuhauſen, der erſt wenige Tage die Fahr⸗ bewilligung beſitzt, in das Schaufenſter eines Schuhgeſchäftes, vor dem eine Frau und zwei Mädchen ſtanden, die alle ſch w er doch nicht lebensgefährlich verletzt wurden. ) Aus dem Elſaß, 14. Auguſt. Ein schweres Unglück mit tödlichem Ausgang ereignete ſich unweit der Straßenkreuzung Epfingen—Ebersheim. Zwei Colmarer fuhren auf einem Mo⸗ torrade beim Ueberholen eines Laſtkraftwagens gegen einen Baum. Das mitfahrende Mädchen fiel vom Soziusſitz herab und blieb bewußtlos liegen. Es verſtarb kurz darauf im Spital.. Tagungen Verbandstag der Badiſchen Arbeiterbildungsvereine f Unter außerordentlich großer Beteiligung fand in Rottweil der 26. Verbandstag der Bad. Arbei⸗ terbildungs vereine ſtatt, zu dem auch württembergi⸗ ſche und Pfälzer Vereine Abordnungen entſandt hatten. Di eigentlichen Tagung ging ein Begrüßungsabend vorau Stadtſchultheiß Abrell entbot den Gäſten den herzlichen Willkommensgruß der Stadtverwaltung. Im Auftrage der württembergiſchen Regierung ſprach Landrat Regelmann. Er hob hervor, daß die Wahl des Tagungsortes auf die herz⸗ lichen Beziehungen der beiden Nachbarländer Württem und Baden hindeute. Der verdienſtvolle Vorſitzende Verbandes, Profeſſor Dr. Gutheinz⸗Freiburg, dankte für die herzliche Aufnahme. Das ſich anſchließende Feſtprogramm war außerordentlich vielſeitig und unterhaltend. Die eigent⸗ liche Verbandsſitzung wurde am Sonntag vormittag abgehal⸗ ten. Sämtliche 49 badiſchen Vereine, die gegenwärtig ins⸗ geſamt 11000 Mitglieder zählen, waren neben den württem⸗ bergiſchen und pfälziſchen vertreten. Der Tätigkeitsbericht des Verbands vorſitzenden gab einen guten Einblick in de reiche Arbeitsgebiet der Vereine und des Verbandes. D nächſte Verbandstag findet in Ueber lingen ſtatt. M einem Feſtkonzert fand die Tagung ihren Abſchluß. CC.. ͤ.... e i N Theater und Mufſik O Was man alles verpatzen kann! Ueber die Heidel⸗ berger Feſtſpiele ſind in den verſchiedenſten Zeitungen ausführliche Berichte erſchienen. Von den verſchiedenſten Be⸗ richterſtattern. Unter ihnen befand ſich auch der als Schrift⸗ ſteller nicht unbekannte Kunz von Kauffungen, der in der Lage war, in mehreren Zeitungen über die Feſtſpiele zu berichten. Mit einer ganz beſonderen Virtuoſität. Er hielt es gar nicht für nötig, ſich die Mühe zu machen, die Vorſtel⸗ lungen auch noch anzuſehen. Aber ſo ganz aus der Phan⸗ taſie wollte er ſeine Berichte denn doch nicht ſchreiben. Dazu 3 war Kunz viel zu gewiſſenhaft. Er hat ſich deshalb vor⸗ 1 ſichtshalber eine Heidelberger Zeitung auf den Schreibtiſch * gelegt und ſich aus deren Bericht ſeine Meinung über die Aufführungen gebildet. Leider hat ihm dabei ein Heidel⸗ berger Druckfehlerteufelchen ein Bein geſtellt, über das Herr Kunz von Kauffungen in ſeiner ganzen Namenslänge ge⸗ ſtolpert iſt. Der Heidelberger Zeitung, die er ſich zur Er⸗ ſparung des Beſuchs der Vorſtellung genehmigt hatte, war nämlich ein kleiner Fehler unterlaufen: aus Maria Czamſka, der Darſtellerin der Hermia, war Maria Oranſka geworden. Das kann vorkommen; deshalb dür⸗ fen die beiden Damen doch identiſch ſein. Für Kunz waren ſie das allerdings nicht. Er hat nicht gemerkt, daß Fräulein Oranſka nur das verdruckte Fräulein Czamſka iſt, und ſchrieb deshalb, nicht in einer, ſondern in mehreren z. T. ſehr großen bayriſchen Zeitungen, luſtig drauf los:„Entzückend die Rü⸗ pelſzene! Aber ſchlimm die höfiſche Welt. Wenn im Vor⸗ 5 jahre Fritta Brod als Hellena traurig wirkte, ſo fiel ſie diesmal nicht beſonders auf. Man nahm nämlich für Maria Czamſka als Hermia heuer Maria 5 Oranſka.(Als ob es auf das„ka“ am Ende an⸗ käme!) Man ſollte es nicht für möglich hal⸗ ten, wie man Rollen verpatzen kann! Drum rufe ich der Leitung der Heidelberger Feſtſpiele zu: Wollt ihr den„Sommernachtstraum“ nochmals aufführen, dann kehrt zurück zu euren alten Kräften. Ihr habt mit dem Erfolg zu ſicher gerechnet, es hatte ſich bitter gerächt! Hartung kann macht, aber ich bin offen, weil mir der Feſtſpielgedanke für Heidelberg am Herzen liegt.“— Jawohl, Herr Kunz, man ſollte wirklich nicht für möglich halten, was man alles ver⸗ patzen kann! Und zu dieſer abgrundtieſen Blamage paßt der hochtrabende Ton der letzten Bemerkungen beſonders gut. Nicht allein, weil die Heidelberger Feſtſpiele gegenüber dieſer Art von Berichterſtattung in Schutz genommen werden müf⸗ ſen, gehört dieſes traurige Stück Theaterkritik gekennzeichnet, vielmehr, weil es im Intereſſe der Kunſtberichterſtattung der deutſchen Zeitungen im allgemeinen liegt, daß ſie aus ihren Reihen ſolche Erſcheinungen ausmerzt, die noch dazu mit der Miene des Biedermanns die unaufrichtigſte Pfuſcherei treiben, hinter der ſich wahrſcheinlich alle möglichen perſön⸗ lichen Dinge verbergen. Herr Kunz von Kauffungen hat jedenfalls gezeigt, wie ihm„der Feſtſpielgedanke für Heidel⸗ berg am Herzen liegt“. Wir wollen auch ihn ſelbſt allen ans Herz legen, die für die Sauberkeit der deutſchen Theater⸗ kritik beſorgt ſind. K. O Spielzeit⸗Vorklänge in Frankfurt a. M. Die Oper hat ihre Pforten wieder geöffnet und rüſtet ſich zu neuen Taten, während Leitung und Mitglieder des Schauſpielhauſes ihren heißen Klaffikerdrang der diesjährigen Frühjahrs⸗ und Sommerwochen noch in Meereswellen und Gebirgsſtürmen kühlen. In Hellmers Neuem Theater beginnen die Spiel⸗ zeit⸗Präliminarien geſchickt mit dem Kriminal⸗Reißer Veil⸗ lers„Der Prozeß Mary Dugan“. Die Effekte dieſer Spannungs⸗Senſationen ſind von den Berliner Aufführun⸗ gen her bekannt. Die Regie Chmelnitzkys ſchuf die Illuſion einer öffentlichen Gerichtsſitzung, wobei Parkett und Ränge die Geſchworenenbänke repräſentierten. Nürnberger als Staatsanwalt ſtellte eine ſcharf umriſſene Figur. Sehr tem⸗ peramentvoll der Jimmy Maſſareks. Die Mary(Elſe Tiede⸗ mann) bleibt, abgeſehen von einigen Affektexploſionen, ziem⸗ lich paſſiv. Der Theatererfolg war begreiflich lebendig.— Die Operette in Frankfurt ſchuf ſich über Sommer ein neues Haus. In dem völlig umgebauten Etabliſſement am Eſchen⸗ heimer Tor hat die kraftvoll neuzeitliche Raumgeſtaltungs⸗ kunſt des Wiener Architekten Schuſter einen Rahmen be⸗ reitet, dem nur noch die gleiche Neuerſtehung des ſchöpferiſchen Inhalts zu wünſchen wäre. Verſchwunden die nüchternen Firlefanzereien. Breite Flächen und klare Linien in ſtir munggebenden Farbentönen, die neueingebauten Logen dem ſich geſchmackvoll abhebenden Hintergrund geben de Saal ein völlig verwandeltes, nunmehr intimes und behag⸗ liches Bild. Mit Lehars alter und in ihren geſpreizten Sen⸗ timentalitäten doch gar zu ſehr anödender„Zigen 25 liebe“ eröffnete die Direktion Glock⸗Land die ne Spielzeit. Richard Tauber in prächtiger Dispoſiti breitete als Joſzi ſeinen ſtimmlichen Glanz über die zw Oper und Operette unſicher torkelnde Partitur. Cordy f lowitſch als Partnerin wahrte die liebesträumende u gariſche Maid vor dem Ertrinken im Süßwaſſer. Anerke nenswert hielt ſich neben Tauber der neuengagierte peſter Tenor Jenöb Nador mit ſeiner friſchhellen tragfe Stimme. Die muſikaliſche Leitung Kurt Harders Schwung. Wiesner als Regiſſeur entfaltete ſo Operettenlaune, als das ſchmalzige Libretto nur Aeußerlich bot der Abend trotz Auguſttemperatur e winterlich glänzendes geſellſchaftliches Gepräge. N Um die„Rettung“ von Wagners„Ring des Nibeln gen“. Es wird heute vielfach— ob zu Recht oder Unrech hier nicht erörtert— von einer gewiſſen„Wagnermü igkei unſeres Theaterpublikums geſprochen, die ſich zumal „Ring“⸗Zyklus gegenüber bekunde. In der„Neuen Zeitung“ geht Kapellmeiſter P. G. Scholz den Urſache angeblichen Erſcheinung nach. Er ſucht ſie auf ſoz pſychologiſchem und äſthetiſchem Gebiet. Zur Abhilfe f er ein radikales Mittel vor. Er fordert rückſichtsloſe Kü der ganzen Tetralogie; jeder Abend dürfe nicht länge 3 3½ Stunden dauern. Beſſer ſei es, ein Publikum z laſſen, das den Wunſch mitnimmt, bei Gelegenheit- Feſtaufführungen oder beſonderen Anläſſen— das u Werk zu hören, als eines, das beſchließt, in abſehbar nicht wiederzukommen. Mit der verſtändnisvollen Anz an das Aufnahmevermögen und die Pſychologie der Hi müſſe ſich eine von kothurnhaftem Pathos befreite Inſze rung verbinden. Nur ſo, meint Scholz, könnten die ei artigen Kulturwerte des„Rings“ für die Allgem namentlich aber für die gegenwärtige Jugend, gerettet den. Vielleicht werde eine ſpätere Generation wieder Lage ſein, aus eigener Kraft und eigener Sehnſuch auch nicht alles alleine ſchmeißen!— Dieſe Seitenbemerkung war nötig, wäre Heidelberg mir egal, hätte ich ſie nicht ge⸗ Wände und fürchterlichen Verzierungen und Verſchnörkelun⸗ gen, die Stucks, Putten und überwundenen architektoniſchen 5 in dieſe Bezirke zu finden.(Das wollen wir hoffe 4 Seite. Nr. 978 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgade) Mittwoch, den 18. Auguſt 1928 Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen Die Bürgermeiſterwahlen in Horrenberg, Malſchen berg und Untergrombach ſind auch im 2. Wahlgang ohne Ergebnis geblieben. In Steinbach(Amt Bühl) wurde der ſeitherige Bür⸗ germeiſter Friedrich Withum faſt einſtimmig wiedergewählt. * Brühl, 10. Auguſt. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ zatsſitzung iſt zu berichten: Am Mittwoch, 15. Auguſt fin⸗ det eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt.— Ein Antrag auf Tet⸗ Jung einiger Grundſtücke im erweiterten Baugebiet zwiſchen Friedrich⸗, Bahnhof⸗ und Schütte⸗Lanzſtraße wurde unter⸗ ſchriftlich vollzogen.— Der Gemeindeanteil am Fürſorgeauf⸗ wand des Bezirksfürſorgeverbands Mannheim⸗Land iſt zur Zahlung anerkannt worden. Schriesheim, 10. Aug. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Die Waſſerzinsliſte für das Jahr 1928 iſt nach den vorjährigen Sätzen neu aufzuſtellen.— Das Sanatorium„Stammberg“ hat im Auftrage der Reichs⸗ verſicherungsanſtalt Berlin zur Beſchaffung einer Motor ⸗ feuerſpritze einen Beitrag von 800 Mk. zugebilligt.— Für die Gemeinderechnerſtellvertretung werden 150 Mark feſt⸗ geſetzt.— Dem Kreisbaumwart L. Sander werden im Lud⸗ wigstal etwa 30 Qm. Oedland gegen Zahlung einer alljähr⸗ lichen Anerkennungsgebühr auf unbeſtimmte Zeit überlaſſen. — Ingenieur Borg in Mannheim wird mit der Prüfung des elektriſchen Ortsnetzes betraut.— Mit der Bezirksſparkaſſe Ladenburg wird vorübergehend ein Darlehensvertrag abge⸗ ſchloſſen.— Für die Mittelwaldkaſſe ſoll ein Dar⸗ lehen im Betrage von 8000 Mk. aufgenommen werden. Tilgung dieſes Darlehens in vier Jahresraten; erſtmals 1928/29. I. Wiesloch, 10. Auguſt. Die ſtäbtiſ che Sparkaſſe zeigt nach ihrem Geſchäftsbericht für 1927 einen Spareinlagen⸗ Zugang von 391.654 Mk. Insgeſamt betragen dieſe damit 1472 452 Mk. In gleicher Weiſe wie die Einlagen iſt auch die Zahl der Sparer gewachſen, die ſich von 2 442 auf 3 235 ver⸗ mehrt hat. Im Giroverkehr, der ſich wachſender Bedeutung er⸗ freut, wurde bei einem Kundenſtand von 609 ein Umſatz von 11 137 220 Mk. erzielt. Der Reingewinn beträgt nach Abzug des Verwaltungsaufwandes und der Abſchreibungen 24479 Mk., die als Rücklage verwendet werden. Für die alten Sparein⸗ lagen wird eine Aufwertung von 12,5 Prozent gewährt. An Altſparer über 60 Jahre wurden bereits 37 205 Mk. aufgewer⸗ tete Gelder ausbezahlt. Das Geſamtvermögen der Kaſſe be⸗ trägt 2741150 Mk. Intereſſteren dürfte auch die Verwendung der Spareinlagen, von denen 62 Prozent als Hypotheken⸗ und Baudarlehen ausgeliehen ſind; von dieſen entfallen auf Wies⸗ loch allein 468 000 Mk. Aus dem Lande * Neckarzimmern, 13. Aug. Pfarrer Lic. Karl Kin der⸗ mann aus Heidelberg, früher in Baden⸗Baden, ſeit 1926 als Pfarrer hier angeſtellt, tritt am 15. September aus dem Dienſt der Badiſchen Landeskirche aus, um eine Pfarrſtelle bei der deutſchen evangeliſchen Gemeinde in Athen in Griechenland zu übernehmen.— Die Gemeinde Obrig⸗ heim erhielt ein 44% Zentner ſchweres Geläute. Der evangel. Pfarer Fichtl nahm die Glocken weihe vor. Das Geläute koſtete 8000 /, die durch die Gemeindemitglieder aufgebracht wurden. * Iſtein, 13. Aug. Verſchiedene Anzeichen deuten darauf Jin, daß man mit einem vorzeitigen Herb ſt rechnen kann. Aus der Tierwelt des Oberrheins ſind ſchon einige Beiſpiele dafür vorhanden. Seit drei Wochen ziehen Scharen von Möwen den Rhein hinauf. Am 6. Auguſt begann der Flug der Rheinwaſſermotte, die im letzten Jahre erſt Ende Auguſt ihren Hochzeitsflug ausführte. Die Singvögel haben ſchon Mitte Juli ihre Geſänge im Rheinvorland eingeſtellt. Aus der Pfalz * Frankenthal, 13. Aug. Im Laufe eines Wortwechſels brachte geſtern abend der Fabrikarbeiter Alois Thoma aus Speyer ſeinem Schwager, dem Fabrikarbeiter Friedr. Schug, bet dem er zu Beſuch weilte, einen Meſſerſtich in den Unterleib bei. Der Täter ging darauf flüchtig. Der Schwer⸗ verletzte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Germersheim, 13. Aug. Der Unglücksfall, bei dem der Metzgerlehrling Fauth von Luſtadt in der Waldabteilung „Neuenbrunn“ von einer franzöſiſchen Kugel getroffen wurde, veranlaßte die Beſatzungsbehörde, die an den Schießplatz grenzenden Gefahrenzonen beſonders kenntlich zu machen. * Martinshöhe, 14. Aug. Aus unbekannter Urfache brach in dem Anweſen des Landwirtes Alfons Berberich Feuer aus, dem das Wohnhaus, die Stallung, ſowie eine große Scheune mit dem geſamten Inhalt zum Opfer fiel. Das Vieh und ein Teil des Mobiltars konnte mit Mühe gerettet wer⸗ den. Der Sachſchaden iſt recht beträchtlich. * Eiſenberg, 15. Aug. Das ſchwere Unwetter hat hier zahlreiche Spatzen getötet. So fand man unter der Friedenslinde im alten Schulhof etwa 100 getötete Spatzen, ferner eine große Anzahl in einer Gartenanlage. Nachbargebiete Unwetterkataſtrophe in Unter⸗Elſaß * Straßburg, 14. Aug. Das Unter⸗ Elſaß wurde am Sonntag abend von einem ſchweren Unwetter heim⸗ geſucht, das die Vogeſen entlang bis hinab über die Pfälzer Grenze zog und von einem furchtbaren Hagelſchlag, ſowie einem orkanartigen Sturme begleitet war. In ver⸗ ſchiedenen Ortſchaften wurden durch Blitzſchlag Brandkata⸗ ſtrophen verurſacht. So ſind, wie bereits bekannt, in dem 1000 Einwohner zählenden Dueppigheim im Kreiſe Er⸗ ſtein 7 Wohnhäuſer, 11 Scheunen und 12 Nebengebäude ein⸗ geäſchert worden.— In Hagenau ſchlug der Blitz in das Wirtſchaftsgebäude des Täuſerhofs. Scheune und Stallun⸗ gen des Pächters Ebel und des Landwirts Riuck ſtanden in kurzer Zeit in hellen Flammen. In mühevoller Arbeit ge⸗ lang es den Feuerwehren, die Wohngebäude zu retten. Als der Pächter Ebel eine Kuh aus dem Stalle holen wollte, brach dieſer über ihm zuſammen. Der Verunglückte wurde in hoffnungsloſem Zuſtande ins Bürgerſpital verbracht. Ab⸗ gebrannt iſt ein Gebäudekomplex von etwa 6070 Meter Länge und 50 Meter Tiefe. Große Erntevorräte ſind in den Flammen aufgegangen, ſo daß ſich der Geſamtſchaden auf über 400000 Franken beziffert.— In Kalten hauſen wurde eine Scheune durch Blitzſchlag eingeäſchert.— Furcht⸗ bar haben Sturm und Hagel in dem Dorfe Walburg am Rande des Hagenauer Forſtes gewütet. Die Obſternte iſt faſt völlig vernichtet. Ebenſo iſt der Schaden an Gärten und Feldfrüchten rieſengroß. Große Bäume und Telegrafen⸗ ſtangen wurden wie Streichhölzer geknickt und verſperrten die Straßen. An vielen Häuſern wurden die Dächer teil⸗ weiſe abgedeckt. Der Schloßpark des Gutsbeſitzers Baſtien zeigt ein Bild der Verwüſtung. Auch der alten Abteikirche hat der Sturm ſchweren Schaden zugefügt. Die Lin en auf dem Kirchplatze ſind ihrer Kronen beraubt.— Meldungen über ähnlichen Sturmſchaden kommen auch aus anderen Ge⸗ genden des Unterelſaß, ſo beſonders aus dem Gebiete zwi⸗ ſchen Marlenheim und Fürdenheim. Bei Schweighauſen auf der Strecke Hagenau. Bitſch ſtürzte ein Baum auf die Lokomotive des Abendzuges 9,25 Uhr. Die Maſchine wurde ſo ſtark beſchädigt, daß eine Erſatzlokomotive herbeigeholt und der Zug in die Station Schweighauſen zu⸗ rückgeſchleppt werden mußte.— Bei Pechelbronn wurde ein Bohrturm vom Sturme umgeſtürzt.— In Sur burg haben die Hopfenanlagen ſchwer gelitten. Mächtige Pappel⸗ bäume wurden aus dem Erdboden geriſſen und im Ort zahl⸗ reiche Dächer abgedeckt.— Der bei dem Unwetter im Unter⸗ elſaß angerichtete Schaden dürfte ſich auf etliche Millionen Franken beziffern. 5 Gerichtszeitung Franzöſiſches Kriegsgericht in Landau Das franzöſiſche Militärpolizeigericht Landau verurteilte wieder eine ganze Reihe von Perſonen wegen verboten en Waffenbeſitzes zu recht empfindlichen Strafen. Die Höhe der ausgeſprochenen Strafen ſteht in direktem Zuſammenhang mit dem jüngſten Landauer Zwiſchenfall, wo ein franzöſiſcher Wachtpoſten durch unbekannte Radfahrer angeſchoſſen worden ſein ſöll. Denn der franzöſiſche Militärſtaatsanwalt Odé kam in ſeinen Plädoyers mehrmals auf dieſen Zwiſchenfall zu ſpre⸗ chen, indem er— ohne die Frage, ob es ſich um franzöſiſche oder deutſche Täter handele, überhaupt zu berühren— betonte, daß dieſer Vorfall erneut gezeigt habe, wie gefährlich verbotene Waffen in den Händen von Unberechtigten ſeien. Vier junge Leute aus Rheinzabern, F.., F. St., Ph. H. und F. K. ſowie der 58 Jahre alte Kaufmann L. Th. aus Rhein⸗ zabern hatten ſich wegen„Waffenhandels“ zu verantworten. St. war von der Gendarmerie im Beſitze eines 6⸗Millimeter⸗ Floberts betroffen worden, mit dem er Spatzen und Ratten ſchoß. Dieſes Flobert hatte im Laufe der Jahre die Runde zwiſchen den jungen Leuten gemacht. Das Urteil lautete für Th. auf 35 Mk. Geldſtrafe und 2 Tage Gefängnis, H. 80 Mark Geloͤſtrafe und 10 Tage Gefängnis, K. 60 Mk. Geldſtrafe und 10 Tage Gefängnis, St. 50 Mk. Geloͤſtrafe und 8 Tage Ge⸗ fängnis, H. 60 Mk. Geloͤſtrafe und 10 Tage Gefängnis. Die Verurteilten haben Berufung eingelegt. Der Schnapshändler L. Z. aus Ludwigshafen hatte in einer Wirtſchaft in Billigheim mit einer geladenen Mauſer⸗ piſtole renommiert, die ihm dann von der deutſchen Polizei abgenommen wurde. Er erhält eine Geldſtrafe von 250 Mk. und eine Gefängnisſtrafe von 25 Tagen mit Bewährungsfriſt. — Der 48 Jahre alte Verkehrshilfsaufſeher J. M. aus Lud⸗ wigshafen lebte in ſchwerem Streit mit einem Nachbarn. Es kam zu Schlägereien und zu Drohungen, daß der andere tot⸗ geſchoſſen werden ſolle. Eine Hausſuchung förderte bei M. eine alte Kriegspiſtole zutage, die er als Andenken aufgehoben hatte. Urteil: 250 Mark Geldſtrafe und 15 Tage Gefängnis mit Bewährungsfriſt.— E. H. aus Zeiskam machte ſich in der Nacht auf 27. Mai auf dem Waldweg Luſtadt—Zeiskam den Spaß, mit einem Revolver in die Luft zu knallen. Die deutſche Polizet förderte den Revolver zutage. Urteil: 15 Tage Ge⸗ fängnis mit Bewährungsfriſt und 250 Mk. Geldſtrafe.— Der Bahnarbeiter J. K. aus Haßloch hatte einen geladenen Revol⸗ ver gefunden und wollte ihn am anderen Tage der deutſchen Gendarmerie abliefern, desſelben befunden und muß dies mit 8 Tagen Gefängnis(mit Bewährungsfriſt) und 150 Mk. Geldſtrafe büßen. Ein Tippelbruder der Landſtraße, der 21 Jahre alte Ar⸗ beiter K. M. aus Herxheim, war am Abend des 12. Juli in das franzöſiſche Truppenlager Ludwigswinkel eingedrungen, um etwas zu eſſen zu erhalten. Er wurde aber gefaßt und muß ſeine Uebertretung des Art. 7 der Ord. 1 der J Agi mit 35 Ta⸗ gen Gefängnis büßen. Erſchwerend fiel ins Gewicht, daß er vom franzöſiſchen Kriegsgericht Landau ſchon einmal wegen Aneignung abgeſchoſſener Gewehrkugeln beſtraft worden war, Ein zweifacher Brandſtifter abgeurteilt Vor dem erweiterten Schöffengericht Bayreuth hatte ſich der zwanzigjährige ledige Färber Fritz Häßler von Kulmbach wegen zweifacher Brandſtiftung zu verantworten. Häßler hatte Anfang Mai die Scheune der Sandler⸗Braueret in Brand geſteckt, die vollſtändig einge⸗ äſchert wurde. Die Flammen ergriffen auch das Wohnhaus eines Nachbargrundſtücks, das teilweiſe vernichtet wurde. Der entſtandene Schaden belief ſich auf achtzehntauſend Mark. Als gegen Ende Juli an der gleichen Stelle wieder ein Feuer, das mit Hilfe von Papier gelegt worden war, ausbrach, kam man dem Täter auf die Spur. Der Angeklagte geſtand die Verbrechen ein. Er wurde zu einem Jahr und z wel Monaten Gefängnis verurteilt. Strafmildernd wirkte das offene Geſtändnis, ſeine Jugend und die bisherige Un⸗ — Vekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill 41(Nachdruck verboten.) Das Souveräne und Königliche ſeiner Art erweckte ſchon als Kind meine Bewunderung, ſein Witz, ſein Geiſt, ſeine ſpartaniſche Einfachheit, ſeine Klarheit, mit der er Vorberei⸗ tungen zum Krieg traf, ſein beißender Spott. Als ſich in den Kampf um Polen außer Katharina und ihm auch noch Maria Thereſia miſchte, ſchrieb der König an'Alembert:„Limpeéra⸗ triee Katherina et moi ſommes deux brigands, mais cette devote deimperatriee reine, comment a⸗t⸗elle arrangée cela avee ſon confeſſeur?“ Und doch haben ihm gerade dieſe draſtiſchen Rand⸗ bemerkungen über die Königinnen ſeiner Zeit, die allerdings recht viele Angriffsflächen boten, Kriege und Feinde geſchaffen. Man darf nicht überragend ſein, man muß mittelmäßig ſein, um Freunde zu haben und ein Bonmot kann uns den Kopf koſten... Den Franzoſen indeſſen wird immer ein Auguſt von Sachſen mit ſeiner Prachtentfaltung, ſeinem Hof⸗ ſtaat und ſeinen Mätreſſen mehr imponieren, obwohl ſich ſelbſt Monſieur nicht gegen das Großartige, das in Friedrichs ſpartaniſcher Beſchränkung lag, verſchließen konnte. Die Wiſſenſchaft ſtand damals nicht hoch im Preiſe.„Je fais plus de cas'un grenadier de mes gardes“, geſtand der König,„que de vingt academiens..“ Als man ihm vor⸗ warf, er habe die Wiſſenſchaft nicht gefördert, meinte er ſpöttiſch:„Kann ich ſie beſſer fördern, als daß ich mich nicht um ſie kümmere?“ Auch Egon begann ſich für die Geſchichte zu intereſſieren. Es war eine andere Beleuchtung allerdings, die er aus der Studienzeit her kannte, die uns eingeimpft war. Friedrich der Große ſtand vor uns mit ſeinem leuchtenden Auge, dem durchdringenden Geiſt, der Energie, Klarheit und Feſtigkeit ſeines Charakters, mit ſeinen Talenten und ſeiner großen Seele. Er ſpielte die Flöte„nicht wie ein Prinz, ſondern wie ein Künſtler erſten Ranges“. Er glänzte in allen phyſiſchen und moraliſchen Eigenſchaften.„Stark wie ſeine Willens⸗ kraft“, ſagt Mirabeau,„ſchön wie das Genie, tätig bis zur Selbſtproduktion, zur Ungezwungenheit und Leichtigkeit ge⸗ boxen, gab er ſich ernſt und feſt, abſolut bis zum Zwang. Er war tolerant, heftig und lebhaft. Doch er zwang ſich zur Mäßigung und zum Nachdenken, ehe er handelte. Er hatte nur eine Leidenſchaft— den Ruhm“ Die Größe ſeiner Regentſchaft, die Einfachheit ſeines Lebens und ſeines Todes waren ergreifend dargeſtellt. Seinen Tod beſchreibt Mirabeau mit Bewunderung.„Das Schau⸗ ſpiel, welches Berlin damals gab, ſetzte mich in Erſtaunen. Dieſer Tod, welcher die ganze Welt vor Ehrfurcht ſchwei⸗ gen ließ, machte in der Hauptſtadt kaum einen Eindruck. Alles war ruhig, jedermann ſchien beſchäftigt, man hörte kein Bedauern, keinen Seufzer und keine Klage und kein Lob. Man war der Kriege und der Regentſchaft müde bis zum Haß... Der einzige war der General Moellendorf, welcher beim Schwur der Truppen weinte. Ich ſage es zu ſeinem Ruhme.. Er war der einzige, an dem ich Schmerz bemerkte.“ ***. Ein Jahr lang blieb es ſo zwiſchen uns, dann begann ſich Egon wieder einem anderen Leben zuzuwenden. Ich bemerkte eine gewiſſe Unruhe an ihm, eine Spannung und Nervoſttät, den Wunſch, in die Welt zurückzukehren. Mir hätten dieſe Abende und die muſikaliſchen Zuſammenkünfte genügt, aber Egon genügten die Referendare nicht. Es zog ihn zu den Feſtlichkeiten hin, mit denen ich ab⸗ geſchloſſen hatte. Die Abenteurerluſt, die Hoffnung, irgend⸗ wo eine neue Frau anzutreffen, waren in ihm lebendig geworden. Er brauchte die Menſchen, den Lichterglanz, feſtliche Tafeln, den Salon, die Oeffentlichkeit, die Frauen.— Und mich kannte er nun. Die Natur hat Männern wie Frauen die Macht gegeben, begehrenswert zu ſein. Dieſe Waffe zu gebrauchen, begann auch ihn wieder zu verlocken. Mein Mann hatte ſich bis in die weiteſten Kreiſe beliebt zu machen verſtanden, ohne daß er ſich Mühe zu geben brauchte. Er wußte gar nicht einmal, daß er liebenswürdiger war wie gewöhnliche Sterbliche. Er war einfach immer guter Laune, wußte jedem etwas An⸗ genehmes zu ſagen, er hatte das Bedürfnis, angenehm zu ſein und war es infolgedeſſen auch gegen jeden, der keine höheren Anſprüche ſtellte. Die Verwandten achteten ihn wegen ſeines Verſtändniſſes, mit dem er ſich in die Bewirtſchaftung ſeiner Güter gefunden hatte, die Backfiſche ſchwärmten ihn an, den ſchönen Mann, den kühnen Reiter, den eleganten Lenker ſeiner raſſigen Apfelſchimmel. l Den grünen Jagohut halb zur Seite geſchoben, die Zigarette im Mundwinkel, ſeine Pferde lenkend, von den bellenden Hunden umgeben, grüßte er jede Dame mit einem durchdringenden Blick, in dem er ſie einen Augenblick feſthielt, um ſich dann im Fluge noch einmal halb umzuwenden. In beſcholtenheit. —. ̃— ͤ ͤ——̃ä—— ſten Matrone ein Lächeln zu entlocken, ihr eine Liebenswürdig⸗ keit zu ſagen, worüber er ſich dann zu Hauſe ſelbſt luſtig machte. Er war ein brillanter Tiſchherr, erfinderiſch, genial, ein unermüdlicher Cauſeur, der einen Gedanken aufgriff, ihn balanzierte, um ihn im Licht glänzen zu laſſen wie eine Seifenblaſe. Tüchtig in ſeinem Fach, geachtet von ſeinen Untergebenen, die er gerecht und vornehm behandelte, ſtreng gegen Verfehlungen und leicht verſöhnt, wenn man ihn um etwas bat, konnte er kaum jemand etwas abſchlagen. Kurz, er hatte ſich einen Kreis von Bewunderinnen gebildet, die, wenn er auf Geſellſchaften im Frack erſchien, verſtummten und zur Seite traten, um ihn vorbetzulaſſen wie einen regie⸗ renden Fürſten. „Sie haben einen reizenden Mann“, ſagte man mir immer wieder.„Scharmant iſt er!“ Er wußte es gar nicht einmal. Er empfand dieſe Be⸗ wunderung als etwas Selbſtverſtändliches. Sie war ihm gefolgt vom Gymnaſium auf die Univerſität, in ſein Regi⸗ ment, nach Düſſeldorf, an den Rhein und nach Trier und wieder hierher in den Norden. Er brauchte Bewunderung. er lebte von ihr, er mußte ſich immer für jemand inter⸗ eſſieren. Eine neue Erſcheinung zog ihn immer an, wer es auch war. Seine Unterhaltung wirkte belebend, er brachte die wun⸗ derlichſten, kühnſten Ideen zu Tage, man unterwarf ſich ſeinen Anſichten, ſeinen Stimmungen, er machte ſich ein Vergnügen daraus, dieſe ſteife Geſelligkeit aufzuheitern, zu verändern, durcheinander zu bringen, zu erſchrecken und wieder zu ver⸗ ſöhnen. Niemand konnte einer Frau ſo eindrucksvoll die Hand küſſen wie er. Er konnte hinreißend ſein, wenn er wollte, er bezauberte jeden. Unkonſequent und dabei zielbewußt, anarchiſtiſch und konſervativ zugleich, in einem Augenblick der edelſten und gemeinſten Tat fähig, hart bis zur Grauſamkeit, gewiſſenhaft in Dingen, die ihn intereſſierten, gewiſſenlos und treulos gegen die, denen er Gleichgültigkeit oder Antipathie entgegen⸗ brachte, glutvoll und falſch in der Liebe, reizbar, von jeder Stimmung in eine neue Laune verſetzt, entſchloſſen, wo es zu handeln galt, vernünftig in der Unvernunft: das war er, mein Mann, den ich erſt in Reep kennen lernte, im ſiebenten Jahre unſerer Ehe. Wie hatte ich ihn trotzdem geliebt, wie war ich abhängig geweſen von dieſen tauſend Stimmungen, dieſen unberechenbaren Launen, die ihn anfielen! Er ver⸗ ſuchte alles, er ging ſtets ſoweit man es ihm geſtattete. Vor Männern wie dem Grafen Schwerin, der ihn lächelnd durch⸗ ſchaute, ſenkte er gleichſam den Degen, anderen ſetzte er den den Geſellſchaften wußte er ſelbſt der mürriſchſten, verſteinert⸗ Fuß auf den Nacken.(Fortſetzung folgt.) wurde aber durch Zufall im Beſitze 4 32 ee e een 4 erforderliche Br 7 Miktwoch, den 15. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgaber 5. Seite. Nr. 878 5 2 5 Aukomob * Die überhandnehmenden Automobilunfälle, die ihre Ur⸗ ſachen in der erhöhten Verkehrsdichte, den unvollkommenen Verkehrsmitteln und ⸗anlagen, den teilweiſe unbeſonnenen und gedankenloſen Fußgängern, Radfahrern und Führern aller Verkehrsmitteln haben, beanſpruchen in weitem Maße das öffentliche Intereſſe. Die Unfälle ſind bezüglich des angerichteten Schadens Perfonenſchäden⸗ und Sachſchadenunfälle. Sie können ſowohl den Beſitzer oder Inſaſſen des Autos, wie dritte Perſonen in Mitleidenſchaft ziehen. Der Unfall kann 1. durch direkten Zuſammenſtoß und Anfahren beim Ueberholen und Ausweichen anderer Verkehrsmittel, 2. durch Schleudern und Gleiten des Autos, 3. durch Maſchinenbruchſchäden erfolgen. i Im Stadtverkehr ſind die Mehrzahl der Unfälle Zu⸗ ammenſtöße an Straßenkreuzungen und Kurven, weil viele gahrer die Unart haben, ſie ſchnell zu nehmen. Meiſt ſind dieſe Unfälle leichterer Natur. Zuſammenſtöße(Anfahren) beim Ueberholen oder Be⸗ gegnen von Autos führen faſt immer zu ſchweren Unfällen, weil ſie ſich ſehr oft im ſchnellen Tempo ereignen, doch ſind ſehr oft auch Zuſammenſtöße mit Fuhrwerken in lang⸗ ſamerem Tempo von ſchlimmen Folgen begleitet. Die Unfälle beim Schleudern gehören zu denen, die faſt nur ungeübten Fahrern paſſteren, da gewandte Fahrer ein feines Gefühl für den Beginn der Schleuderbewegung haben und bei genügender Geiſtesgegenwart in dieſem Stadium leicht jede Gefahr pariert werden kann. Dagegen kann ein Gleiten auf Eis und ſchlüpfrigem Grunde auch gewandten Fahrern zu ſchaffen machen, namentlich wenn es am Berg oder in Kurven einſetzt. Maſchinenbruchſchäden kann man in Bedienungsſchäden⸗ und Bruchſchäbenunfalle ſcheiden. Sehr oft geht der letztere aus dem erſteren hervor. Wenn beim Nehmen einer Kurve oder auf ſchlüpfriger Straße der Wagen gegen einen Baum gerät und dabei Feder-, Achs⸗ oder Hebelbruch eingetreten iſt, ſo wird in den meiſten Fällen ein Bruch als Grund des An⸗ fahrens an den Baum bezeichnet. Verſagen der Lenkung oder Bremſen in einem Moment, wo ſie notwendig gebraucht wer⸗ den, laſſen immer auf Bedienungsfehler ſchließen. Das Erſte des Fahrers beim Herausfahren des Wagens muß eine Prüfung der Lenkung und der Bremſen ſein. Selbſtver⸗ ſtändlich muß ein ſolch komplizierter Maſchinenapparat, wie es ein Kraftwagen iſt, auch entſprechende Bedienung und Pflege haben. Die Urſache der wachſenden Ziffer der Automobil⸗ unfälle liegen 1. im verkehrswidrigen Verhalten der Fußgänger, Rad⸗ fahrer und Fuhrwerksführer, 75 2. in der oftmals mangelhaften Fahrtechnik der Automobil⸗ rer, 3. in zum Teil ungenügender Fahrſicherheit der Auto⸗ mobile und anderer Fuhrwerke, 4. in der nicht mehr zeitgemäßen Bauweiſe unſerer Ver⸗ kehrswege und Verkehrsanlagen. Das verkehrswidrige Verhalten mag aus einer Ein⸗ ſtellung geſchehen wie es will, immer muß der volkswirtſchaft⸗ liche Nutzen des Autos berückſichtigt werden. Das Sprich⸗ wort„Zeit iſt Geld“ hat noch zu keiner Zeit ſeine volle Be⸗ rechtigung erfahren wie gerade jetzt. Die Fahrtechntk des Automobiliſten wie der anderen Fahrer bedarf noch manchen Schliffes, wobei zunächſt von der Unerfahrenheit der jungen Fahrer ganz abgeſehen werden ſoll. Der Autolenker denkt im Stadtverkehr nicht daran, daß vom Geſetz wohl ein Tempo von 30 Km. geſtattet iſt, aber nur unter der Bedingung, daß der zum Stillſetzen des Wagens . D Ein neuer Fahrtrichtungs⸗Anzeiger Die für das Anzeigen der Fahrtrichtungen der Kraft⸗ wagen gebräuchlichen Vorrichtungen entſprechen bisher noch immer nicht völlig den Bedürfniſſen des geſteigerten Verkehrs. Eine Neuerung auf dem Gebiete der Verkehrsregelung ſtellt ein von Hugo Brandtner⸗ Mannheim konſtruierter An⸗ zeiger dar, der wohl im ganzen genommen noch am eheſten den behördlichen Richtlinien für die Fahrtanzeige entſprechen dürfte. Der neue Fahrtrichtungsanzeiger dürfte bei größter Einfachkeit die relativ ſicherſte Wirkung erzielen, weil er in⸗ folge ſeiner Form nicht nur die Umriſſe des Autos in mar⸗ kanter Weiſe ändert, ſondern auch für die Dauer der Zeichen⸗ gebung neben den optiſchen Zeichen noch in bisher nicht bekannter Weiſe ein akuſtiſches Zeichen gibt, ſo⸗ daß er infolge der doppelten Zeichengebung von anderen Fahrzeugen und vor allem auch von den Paſſanten ſicher und rechtzeitig wahrgenommen werden muß. Für den Fahrer ſelbſt iſt das für die Dauer der Zeichen⸗ gebung ertönende akuſtiſche Signal inſofern von Bedeutung und Vorteil, als es rechtzeitig die richtige Einſtellung ſowie Rückſtellung veranlaßt und dadurch Fahrer und Paſſant vor oft großen Gefahren und Schäden bewahrt. Das in Verbin⸗ dung mit dem Richtungsanzeiger zur Anwendung kommende neue akuſtiſche Signal bringt außerdem den großen Vorteil, daß es die ſo unangenehm empfundenen Hupenſignale in der Nacht gänzlich erſetzen kann, wodurch der nächtliche Lärm ganz erklecklich eingeſchränkt wird. Der Er⸗ finder hat das gleiche Prinzip der Verbindung von optiſcher und gleichdauernder akuſtiſcher Zeichengebung auch auf die Schluß⸗ und Stopplampe angewandt, ſodaß auch das Halten und Rückwärtsfahren von anderen Fahrzeugen und Paſſanten wahrgenommen werden muß. Was das optiſche Zeichen an ſich anbelangt, ſo iſt für dieſe Konſtruktion der Gedanke entſcheidend geweſen, unter möglichſt auffälliger Auswärts⸗ und Einwärtsbewegung die verlangte Konturenänderung des Fahrzeuges herbeizu⸗ führen. So hat das Zeichen die Form eines doppel⸗ gliedrigen Auslegers nach der Art des menſchlichen Armes erhalten, deſſen vorderes Glied als vollſtändiger Leuchtkörper ausgebildet iſt und das ſchon während des Aus⸗ legens aufleuchtet. 7 emsweg frei vor dem Wagen liegt. fAnfälle Beim Ueberholen wird oft über die Mitte der Straße hinaus⸗ gefahren, nicht bedenkend, daß ein links befindlicher Fuß⸗ gänger, der die Straße überſchreiten will, zunächſt nur nach vorn ſchaut und nicht ahnen kann, daß hinter ihm ein Auto kommt. Innerhalb und außerhalb der Ortſchaften wird beim Ueberholen und Ausweichen zu ſchnell gefahren, ſehr oft ſich nur ſo durchgequetſcht. Wird beim Ueberholen und Begegnen ein Unfall hervorgerufen, ſo wird ſeitens der deutſchen Recht⸗ ſprechung immer Fahrläſſigkeit angenommen. Der unrichtige Gebrauch der Bremſen an Wagen mit Zweiradbremſen ver⸗ ſchlimmert in vielen Fällen den Unfall. Der Wagen gerät ins Schleudern und gehorcht nicht mehr dem Steuer. Oft hört man die Worte, wie man ſolchem jungen Fahrer oder Fahrerin einen Führerſchein geben kann. Es wird natürlich auf die Polizei, die die Führerſcheine ausſtellt, ge⸗ ſchimpft. Hier ſei bemerkt, daß nur die Perſon einen Führer⸗ ſchein erhält, die u. a. die Fahrlehre bei einem amtlich aner⸗ kannten Fahrlehrer abgelegt hat. Eine Fahrlehre aber kann keine fertige Fahrer ſchaffen, erſt jahrelange Erfahrung bringt diejenige Routine, die den Anforderungen des heutigen Verkehrs gewachſen iſt. Von den zur Anzeige kommenden Kraftfahrern ſind 95 Proz. junge Fahrer. Entſchloſſenheit und Geiſtesgegenwart ſind bei der Fahrlehre feſtzuſtellen. Ob beides hierbei genügend feſtgeſtellt und geprüft werden kann, iſt zweifelhaft, die Zahl der zur Anzeige gelangenden jungen Kraftfahrzeugführer und ⸗Führerinnen, beweiſen, daß es nicht der Fall iſt. Schnelles Reagieren, wobei dem Prüfling Figuren plötz⸗ lich in den Weg geſchoben werden, auch Bilder dienen neuer⸗ dings dieſem Zwecke, wird in einigen Städten durch pſychotechniſchen Eignungsprüfungen feſtgeſtellt. Es Unterſchied, ob man bei der theoretiſchen Prüfung alles richtig weiß, oder ob man im Ernſtfalle auch das Richtige zu tun im Stande iſt. Typiſch iſt ja bei Anfängern, im Falle der Not alle Viere von ſich zu ſtrecken, d. h. Kuppelung und Fußbremſe zu treten und ſich krampfhaft vor das Lenkrad zu ſtemmen, was natürlich zur Folge hat, daß der Wagen ins Schleudern gerät. Auch ältere Kraftfahrer tun gut, ſich periodiſch auf ihre Reaktionszeit prüfen zu laſſen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß mit zunehmendem Alter ein Nachlaſſen der Sinnes⸗ leiſtungen, Aufmerkſamkeit uſw. ſich einſtellte. Intereſſant iſt auch die bei der pſychotechniſchen Prüfung feſtgeſtellte Eignung der verſchiedenen Berufe zum Kraft⸗ wagenführer. Es ſind: Schloſſer und Mechaniker zu 95 v. H. geeignet Schmiede„ 86„„„ Bäcker 5 4 Schneider, Maler, Schuhmacher, Tiſchler„ 73„„ 5 Landwirtſchaftliche Arbeiter„„ Die Automobilunfälle können vermindert werden 1. durch den richtigen Gebrauch der Abwehrmittel ſeitens des Führers, 2. durch Erhöhung der Fahrſicherheit der Kraftwagen uſw. 3. durch beſſere Erziehung der Fußgänger, Radfahrer und andere Fahrer, 4. durch verkehrstechniſch richtig angelegte Straßen und Anlagen, insbeſondere Kurven. 0 Das erſte vorbeugende Mittel iſt das Signal. Es iſt für den Kraftfahrzeugführer ein Hauptbelaſtungsmoment, wenn ihm vorgehalten wird, daß er kein Signal gegeben hat. Meiſt iſt wohl Signal gegeben worden, jedoch hat es der, den es angeht, nicht gehört. Gewiſſenhafte Führer werden deshalb ſolange Signal geben, bis der zu Warnende zu erkennen ge⸗ geben hat, daß er das Signal gehört hat, Leider wird darin dem Kraftfahrzeugführer von Fußgängern, Radfahrern und Fuhrwerksleitern kein Entgegenkommen gezeigt. Und doch wäre es ſo leicht, durch Handaufheben, Umdrehen uſw. zu er⸗ kennen zu geben, daß das Signal gehört wurde. Mi. TT— 7 85 Eine weitere weſentliche Bedeutung dieſer doppelgliedri⸗ gen Armkonſtruktion liegt auf äſthetiſchem Gebiete, da im Gegenſatz zu bekannten Konſtruktionen nunmehr das Arm⸗ gehäuſe trotz ſehr großer Ausladung des Armes ſehr klein ausgeführt werden kann und ſich deshalb ſozuſagen organiſch in den Wagenaufbau eingliedert, in keiner Weiſe auffällt oder gar den Wagen verunſchönt. Das akuſtiſche Zeichen iſt dem optiſchen guf jeder Wagenſeite organiſch angegliedert, ohne deſſen Abmeſſung und Form weſentlich zu ändern. Es ertönt ſchon mit dem Aufleuchten des optiſchen Zeichens, bleibt für die Dauer der Auslegung in Gang und wird erſt mit der Rü ck⸗ bewegung wieder abgeſtellt. Ton und Lautſtärke können nach Wunſch eingeſtellt werden. Sotbeit ſich die Neukonſtruktion bisher überblicken und abſchätzen läßt, kann man den Brandtnerſchen Fahrtrichtungs⸗ anzeiger als den Verkehrsbedürfniſſen in höchſter Weiſe gerecht werdend bezeichnen und der in ſeiner Art die Löſung dieſes ſo ſchwierigen Verkehrsproblems zu bringen ſcheint. 81 die iſt ein Kraftfahrer und Rechtſprechung Fahrgeſchwindigkeit auf abſchüſſiger Straße Der angeklagte Kraftwagenführer S. war bei einem ge⸗ wiſſen J. in Biberach angeſtellt. Er iſt im Beſitze des Führer⸗ ſcheins 3b und hat auch die Berechtigung, ſchwere Laſtkraft⸗ wagen zu führen. Am Mittwoch, den 9. Februar 1927, ſollte er ſeinen Geſchäftsherrn von Biberach nach Untermarchtal fahren. Benutzt wurde eine Dürrkopp⸗Limouſine mit Zwei⸗ radbremſe. Die Reifen waren ſtark abgenutzt. Um 9 Uhr morgens fuhr man von Biberach ab und ſchon auf der bis zu 6 betragenden Steigung kurz hinter Biberach bemerkte der Angeklagte, daß die Straße feſtgefahren, mit gefrorenem Schnee bedeckt und deshalb glatt war. Am Nachmittag er⸗ folgte die Rückfahrt nach Biberach, die bis zu der nach Bibe⸗ rach hinabführenden Straße ohne Zwiſchenfall verlief. Trotz⸗ dem der Angeklagte von der Hinfahrt die Beſchaffenheit der Strecke kannte und an dieſem Mittwoch als Markttag ein lebhafter Verkehr herrſchte, fuhr er die abſchüſſige und ſchnee⸗ glatte Straße mit einer Stundengeſchwindigkeit von 29 km hinab. Unter anderen Kurven muß eine ſog. Haarnadel⸗ kurve durchfahren werden, deren Ueberſichtlichkeit durch hohl⸗ wegartige Bildungen erſchwert wird. Als der Angeklagte, der vorſchriftswidrig nahezu die Straßenmitte einhielt, ein ihm in 80 Meter Entfernung engegenkommendes Einſpän⸗ nerfuhrwerk bemerkte, bremſte er ſeinen Wagen etwas ab. In raſcher Reihenfolge ſpielten ſich nun die Zwiſchenfälle ab, die zu einem folgenſchweren Unglück führten. Der Führer des Pferdegeſchirrs kam links hinter ſeinem Wagen hervor, um das ſcheuende Pferd zu halten. Der Kraftwagenführer ſah ein, daß er nicht mehr an dem Fuhrwerk vorbeikam und ſtoppte ſeinen Wagen mit Hand⸗ und Fußbremſe ab. Das Auto geriet jedoch ins Rutſchen, fuhr an einen Baum, drehte ſich um die vordere Radachſe und fuhr nunmehr rückwärts. Dabei erfaßte das hintere, ſtark eingebeulte Rad den Führer des Fuhrwerks, der an den Folgen der erlittenen Verletzun⸗ gen geſtorben iſt. Die auf dem Fuhrwerk ſitzende Schweſter des Getöteten erlitt einen Nervenchock.— Das Landgericht Ravensburg ſprach den wegen fahrläſſiger Tötung und fahr⸗ läſſiger Körperverletzung angeklagten S. frei, indem es aus⸗ führte, daß zwar erhebliche Verdachtsmomente für die Fahr⸗ läſſigkeit des Angeklagten beſtünden, in Uebereinſtimmung mit Sachverſtändigengutachten aber ein ſtrafbares Verhalten nicht feſtgeſtellt werden konnte. Gegen dieſes Urteil legten die Staatsanwaltſchaft und die Schweſter des Getöteten Re⸗ viſion beim Reichsgericht ein. Der 1. Strafſenat des Reichs⸗ gerichts hob das Vorderurteil auf und verwies die Sache zu neuer Verhandlung und Entſcheidung an das Landgericht Ulm zurück, da die Urteilsfeſtſtellungen voller Widerſprüche und unklar ſeien. Der Senat iſt in Uebereinſtimmung mit dem Reichsanwalt der Auſicht, daß fahrläſſiges Verhalten des Angeklagten vorliege und demnach eine Verurteilung nach 88 220, 230 StGB. gegeben ſei. Welt⸗Molorradbeſtand am 1. Januar 1928 16proz. Geſamtſteigerung gegenüber dem Vorjahr.— Deutſch⸗ land verzeichnet mit 46 v. H. die ſtärkſte Zunahme Die Anzahl der in ſämtlichen Staaten der Welt regi⸗ ſtrierten Motorräder hat ſich in den letzten Jahren dauernd erhöht. Am 1. Januar 1924 waren erſt insgeſamt 1077335 Motorräder angemeldet, am 1. Januar 1925 1 244373, am 1. Januar 1926 1 435 147, am 1. Januar 1927 1674 720, und nach den Berechnungen des amerikaniſchen Handelsamtes am 1. Januar 1928 1944 303 Stück. Innerhalb der letzten zwölf Monate war ſomit die Zunahme des Weltbeſtandes weitaus am ſtärkſten. Nach Erdteilen geordnet wurden regiſtriert: 1. Jan. 1924 1. Jan. 1927 1. Jan. 1928 Stck. Stck. Stck. Amerika„ 2902 407 1510617 140 847 Afrika.„„ 25447 40 903 52 409 Asten„„„„ 88287 50 008 63 890 Europa 790 568 1920 61 1577 167 Auſtralien 6566 103 011 119 951 Insgeſamt: 1077 338 167470 1944 308 Bemerkenswert iſt die Verminderung des Motorradbe⸗ ſtandes in Amerika. Anſcheinend wird das Motorrad in dieſen Ländern allmählich ganz und gar vom Automobil ver⸗ drängt. Hingegen beſteht in ſämtlichen anderen Erdtetlen eine geſteigerte Nachfrage für Motorräder, da ſich hier Auto⸗ mobile noch zu teuer ſtellen. Das durch den Weltkrieg ver⸗ armte Europa beſitzt ſogar nahezu 80 v. H. ſämtlicher im Verkehr befindlichen Motorräder, wovon auf das ſportliebende England rund 45 v. H. In England zählte man nämlich am 1. Januar 1928 693 213 Motorräder, oder 11 v. H. mehr als am 1. Januar 1927. In Deutſchland waren hingegen am 1. Januar 1928 405 000 Stück gegen 278 000 im Vorjahr vorhanden, ſo daß hier die Steigerung 46 v. H. betrug. Nach England und Deutſchland ſtand Frankreich mit 158000 Stück an dritter, die US A. mit 124 359 an vierter, Auſtralten ein⸗ ſchließlich Tasmania mit 84 683 an fünfter und Italien mit 53 500 Stück an ſechſter Stelle. Im weiteren Abſtand folgte Schweden mit 38 340, Neuſeeland mit 35071, die Schweiz und Südafrika mit je 32 000, Holland mit 28 965 Stück, Belgten mit 31 000, Oeſterreich mit 28 006, die Tſchechoſlowakei mit 29 540, Dänemark mit 22 000, Spanien mit 18 125, Japan mit 17611 und Indien mit 14294 Stück. Der Reſt verteilt ſich auf die übrigen Länder. i Literatur „ Deutſche Motor⸗Zeitſchrift, 1928.(Verlag Deutſche Motor⸗ 5 Zeitſchrift G. m. b.., Dresden⸗A 19.) Auch das neueſte Heft den „Deutſchen Motor⸗Zeitſchrift“ ſtellt eine wirkungsvolle Repräſen⸗ tation der deutſchen Automobil⸗ und Flugzeuginduſtrie dar. Die Normung der Automobil⸗Bereifung wird behandelt und in leicht verſtändlichen iUuſtrierten Aufſützen wird über den Flettner⸗Rotor⸗ Lüfter, über eine neue Stahlomnibus⸗Bauart berſchtet, Mehr prak⸗ tiſch intereſſierten Kreiſe und Betriebsingenfeure finden in dem Heft einen Aufſatz über neuere Spezialmaſchinen für den Karoſſerie⸗ und Metallflugzeugbau. Durch befonders reichhaltige Illuſtration zeichnet ſich ein Aufſatz von B. Jaffé aus, in dem über Werkſtoffe für die Automobil- und Flugzeuginduſtrie berichtet wird und der ſich mit dem Leichtmetall Silumin und ſeiner umfangreichen Ver⸗ wendung befaßt.. 8 Verantwortlich: Kurt Ehmer ieee%%% Tach T. gn T 1 Parrrer Freren; 2 8 2 malgamatet uthra ieries b f bi 22 N 8 4 Betriebserweiterung der amerikaniſchen Glanzſtoffwerke. Die lierles und Henderſonz Anthraeſte e dle.. g„.. A rmerfkaniſche Zweigniederlaſſung der Vereinigten Glanzſtoff AG. Cory Brothers and Co und der Nixons Navigation Co. Sollten die Holland 400 Gulden 188.14 168.48 169,14 168,40 168,48 75 kegt ihren Erzeugungsplan vor, nach dem für 1928 die Erzeugung Verhandlungen der erſten Gruppe zu einem Erfolg führen, ſo wird Alben.o.. 100 Drachmen.418 8,428 5,415 84425.448 10 auf 3500 000 ks, und für 1028 auf 4000 000 los. erweitert werden dieſe Gruppe eine Mhrkine pd fon übren, ſo wird Trüſſel. 100 Beiga 00 Pr. 88,38 88,45 88.52 9,44 58,355 4 ſoll. Die Geſamtleiſt der Anl. bird auf 5 000 000 lb 5 e 0 nppe eine fahrliche Förderung von 14 Millionen Tonnen Danzig..., 100 Gulden 81,38[ 81,52 81,32 61,48 81,558 6,5 a e Geſamtleiſtung der Anlagen wird auf 5 000 lbs ver⸗ oder 30 v. H. der Geſamtförderung des Suüdwales⸗Kohlenbezirkes 1 1 0 5 anſchlagt. Von der amerikaniſchen Direktion wird über dle Bezie⸗ 1 85 3 Geſar des Südwales⸗Kohlenbezirkes] Hellingfors.... 100 finnl. M. 10,55 10 57 10,548 10,588 10,512] 6,5 ant. N 5 umfaſſen und einen Kapitalzuſammenſchluß von mehr als 12 Mill. Italien„100 Lire 21,935 21,975 21,93 21,97 22025 6 6 1 7 5. 0 1 S 12 tl. 8 1 5— 5 5 hungen zur Deutſchen Muttergeſellſchoft mitgeteilt, daß die ameri⸗ Pfund Sterling darſtellen. Die zweite Gruppe wird nach Been⸗Südſlawien... 100 Dinar 7,371 7385 7,875.387.358 7 kaniſche Zweigniederlaſſung auf die Kunſtſeidenausfuhr des Mutter⸗ digung der Verhandlungen 80 v. H. der Anthrazit⸗Förderun von Fopenhagen. 100 Kronen 111,94 112,16 111.90 112,12 112,06 5 konzerns kein Einfluß haben würde. Es werden nicht nur völlig ver⸗ Südwales„ d. h. 4,5 Mill. To. jährlich besitzen. Die Antbracimeſell Liſſabon 100 Eskudo 18,98 19.02 18,98 19,02 1748 8 ſchiedene Qualitäten in beiden Werken erzeugt, ſondern die Zweig⸗ ſchaften haben ein Kapital von über 10 Mill Pfund Sterlin 8 Die Patt 100 ren 187 4% 88 nlederlaſſung ſei auch darauf eingerichtet, gewiſſe Spezialitäten des jährliche G der r der e Nronen.382 12 1244% Ae 0 g 95 255 0 laährliche Erzeuang der dritten Gruppe, der kleinſten, wird ſich auf Prag 100 Kronen 12.432 12.452 12,426 12,446 12,38 5 Elberfelder Konzerns im eigenen Betriebe künftig weiter zu ver⸗ 5 Millionen To. ſtellen. Das Kapital von Cory Brothers and Co. Schweiz 100 Franken 80,71 80,87.688054 80.515 3,5 arbeſten, 12 beträgt 1 Mill. Pfd. St., das der Nixons Navigation Company Sofie 7100 Peſeva 69907] 58028](e„01 8 0 Aenderung des amerikaniſchen Bemberg⸗Bauprogramms.— 513 740 Pied 15 5 5 5 1 8 Spanien... 100 Peſeten 69.90 70,04 69.9070 69,57 5 513 240 Pfd. St. Cory Brothers and Co, ſind ein bekanntes Kohlen⸗ 5 8 a 5 Nur 2 anſtatt 5 Anlagen. Im Jahre 1925 erwarben die Vertreter exporthaus, das außerdem perſchiedene Niederlagen im Auslande Wien n. 150 Schſlüng 189.44 13928 18949 1387 14505 155 der deutſchen Kunſtſeiden⸗Geſellſchaft Bemberg bei Elizabethton beſitzt. Der Nixons Navigation Company gehören 6 große Gruben Budapeft 100 Pen 10 12890 fe 7941 73.25 741 77 7255 9 (USA.) bedeutende Ländereien, auf denen urſprünglich 5 Kunſt⸗ im Merthyr Tale und in dem Gebiet um den Aſh⸗Berg Buends⸗Aires 9 1 Peſ..768 1772 15 N 4 10 ſeidefabriken mit ein. Leiſtungsfähigkeit v. ſe 2,25—2,5 Mill. Lbs. jähr⸗ 5 8 Canada... 1 Canad. Dollar.193 4,201.195.203.1760— lich, errichtet werden ſollten. Noch vor einigen Monaten wurde über Vörſenberichte vom 15 Alksguft 1928 Japan% 1 Hen] 1898 1,887 1,888 1,892.98680 589 die Einzelheiten dieſes Planes berichtet. Nunmehr wird uns aus 5 0 5 Kairo 8 20,98[ 20,92 20,875 20.915 20,91— e Name dr daß die 1 Kunſtſeidenanlage der Ameri⸗ Frankfurt nicht einheitlich 1 0 1 15 20.857 20.807 20,5 20 45 20969 43 can Bemberg im Oktober d. J. ihre Erzeugung aufnehmen wird Die heutige Börſe eröffnete beſ allgemein großer Geſchäfts 5 f. 1„. 4, und daß zunächſt keine weiteren Fabriken gebaut werden. Die ſtille. Neue Aufträge waren kaum Angerer und a die 1 Mine 9500 9502 944955 95018 5 8 American Bemberg wird ſomit nur rund 5 Miſſianen bs. Kunſt⸗! Spekulation verhielt ſich meiſt zurückhaltend. So konnte der Verlauf.290.301.288.301.321 . 1 17 3 14. 15. 14,15. 14. 5 14. 14. 5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Haufwerbzußen 50.5 fz.— Regal Faorſg:.50.78 nprenfbr. Jur. 68,—. Heohard Feri. 1200 8. Teransſelb. Att. 110. 1105 Eweſereg, Alkal 261.8 200.8 Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotjerungen in Mark je Stück Hilpert 11 190 1880 Arb Leder Spier n gn ger. deutſch.Oelf. 0,— 80.— Igelſenk Bergw 129,9 128,5 Markte u. Kühlh. 158, 159, Wicking⸗Cement—— 161,5 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit-. verſehenen HirſchKupfu. 179.50 80.— Beteneunton def. 17,1070..ch Id Main 84.— 84,— Teen dust. doe Mech Wed Lind. 212,0 211,0] Wiesloch Tonw 103.5 1028 noch in Bi. verſtehen. Hoch⸗ u. Tieſpau 49..5 Pf, Rüben Kal. 84,— 52,15 Per. Stablwerk.—.— Senſchem& Es. 108,7 100,7 Mer Sönne.. e Wiſſener Metall 160.0 1890 5 5. 58 115 Fe 30,—. Ver- liltramarin. 158,0 184,0 5 1255 1 1 1205 Wittener Gußſt.64,.— 59,25 e orzekan———.— Ver. Zellſt. Berl. 25„ Glas 158, 0 Mix eneſt. 1210 120,5 Wolf,. Mannheimer Effektenbörſe vom 15. Auguſt Junghans St. A. 88.— 68,50 A—— Fegtt Masch 24 36, 6 5 Tele alt, un 270.0 288.0 Meeren Deng 600 80445 3 88,75 14. 15 14. J 18. 14. 18. Kamm. Kgiſersl. 240,0 240,0 J Rhesnelekt 5 A 155,0 153,5 Fog E äff. St.—— 2070 Peas edhardt 2049 fo Motoren Mom.. Fele Wal 2000 288,2 Bath Hwoch B. 4800 10.0] Lad. engen 21002100. Kanter. Maſch. 2. 748. Karle, Masch.—.——.— Nb. Masch. dend.—.—, Volkb. Seil. u. K. 91.— 82,— o gegarſule 869 54 80 94405 121 fäl Hypoth. B. 160,„9 Continent. Verſ. 110,0 110,0] C. H. Knorr 147,8 148,5„Stettin———.— Khenanid Aach.———.— t e f 1 Ab. Honeth Br. 14.0 183.8 Naunh. erſich 180 183.0 Tia ang Gan 61 215 Kein, Sc cen. 108.0 08,0 Riede Montan———— 5 5 855 8 20 05380 Seiner fag. 139 0 190.2 TMerdb. Well. 203.0 20,0 Freiverkeehrs⸗Kurſe. Södd Sieankg 1200 400] Sberrh. Berſich. 157,0 157.0] Neckar ulm erz. 53.— 84.—, Knort, Heilbr. 147,0 447.0 Riedinger Maſch.—.——.— Tgell. Waldb. St 291.0288. 7 Grteften, ant. 1535 5 T0berſchl. E. Bed. 105,5 108,6 Adler Kani. Südd. Disconto 187,0 187.0 fälz. Mühlenw. 157,5 157,50 Konſerv. Braun 76,.— 76.— Rodberg Darmſt.—.— 5— 1 8 5 5.57 15.85—.— 1 derſchl. Koks. 115,0 115,0 Denz⸗Motor 104/0103. AG. f. Sellind. 8 68.— Porſk gem Heid. 139,0 136,0 Krause o. Lock.—.— 60.— Gebr. Roeder, H. 128,0 125,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Grüns dfinger 550 175.0] 1D renſte Kopp. 118,7 119.2 Deutſche Petrol 889 87/89 Durlacher Hof„140,0 140,00 Brown, Bov. C. 154.0 154,0 Rh. Glektr..⸗G. 152,0 151,0 178 er& Co. 178,0—,— J Rüttgerswerke 107,2 108.0 venz 106.01 103.0 Gruſt 05 Eat 172,7 178,0 1 555 ir Berab 5„ Dlamond.. 17,80 17,50 Fleintein ö 1b,b 200,9 200,0] FJ. G. Farben 271,0 269,0 Rheinmühlenw. 14201420 9 4 rg 112,1 112,0 Schlinge. bg. 86,— 96.— Drown Bon 48. chwitz vestit 87,28 87. nir Bergb. 98.50 92,35 Heldburg 9/00 69,50 8 e 0 1140 Gebr. Jahr 88 8— Heutoff dale 210 585 0 e e ee e 174, 5 ebr. Fahr... 38,.— 38.— Zellſt albhf. 291, 90 a 4 4 125 7950 5 5 0 Reisholz Papier 243, 5 191,. Weraer Worm 151,5 191,5] Deutſche Lino. 368,0.867.0 Sande Suter 4500 149,0 Lug Rule men N FSbhaker Arbſ. 2080 2070 V ee 1405 8 Eiben een 0 0 5 AiF 2—„ 5 f 1 5 5 5 U 1 5064,—] Ronnenberg.—— Luz ſche Induſt.—.—, Schußf. Bernet 89,0 55,30 Feſtverziusliche Werte. Hann. M. Egeſt 51,— 50,50 Rein Chamotte 61,59 Es, Ruſſenbank.75 25 2 Schuhfabrik Herz 28,25 22 ann, Waggon———.— Inhein. Elektriz. 152,5 155,0 1 5.75 075 f Frankfurter Vörſe vom 15. Auguſt ee e Sünden del 5s e o an une 120 17, 50 Hanfe dend... e Apel Kraft 181 fel e ee Banke⸗Alkti IGelſenk. Gußſt.—.—]—.—] Baſt A. G.—— Nez Sne. etem., Halske 37,7 Ae ta:———.— Hö.endien Fum. 37,15 88,25 e 1 8 1442 143,8 Ufa 0, 50.— 1585 1285 IHarp. Bergbau—.——— Bayriſch. Spieg.62,.——.— Miag. Müßcb„135.0 5 St J 5—.— N 98.— 58 Toarve 82015 90 188.0 IRbenante 8 1 5 N Tung. D. Erediub. 137,5 137,5 15 see.—— 2530. Sg&. Herten„258 5575 Pioenus Sr u. 80.— 40,0 Sidd. Jucker 14.0 J 82% 70 df e ſccin 20.85 2085 IRlebeck Monk. 159,0 156,5 4) Neichs u. Staatsp ap. Babiſche Bank 177,0 171,0 Tall Aſchersleb. 253.0 TBergm. Elektr. 205,0 202,5 Motoren Deutz. 51,.— 61,.— Südd. + 145761457% K EE 9775 IRomb. Hütten——, Dunl Ablöſgſch 51,— 81.— Bank f Bran Jd. 185—.— Icali Weſtereg. 282,9 250,2 Hing Metallw. 1760 175.0 Motor. Oberurf. 90,25 90,50 Tricot. Beſig. P.— 4, Schußg.——- ſsedwigsbütte 97,50 87,75 Rofizer n, dto 56,10 56.50 Bayr. Bod. Er B. 1055 5 75 Tenge a 1120 1 Brem.⸗Beſig Oel 64,50 64,50 FF e 11 0 Roster Zucker 68,25 70,— ohne Auslöſgsr. 17,— 17.— Dayr-Hyp. u- Wb. 60 ansfeld Akt. 112.0 110,5 5 i 8. 18127 10 5 N— 8% Rei 1. 27 87,50 87,5 e e 58 fe. Fern. 480 7880 Berliner Vörſe vom 15. Auguſt IFurſcbern dd. 112 1120 gige zwitte 1070 10h 0 E bana 998 83789 —.——.—.—.——.— 2 8 5 85 15 15 5—.— 557 1. Help. 1 7187½5 1Bbönte Bergb⸗ 93,.— 94,25 Cement Karlſt. 85 0 5 Bauk⸗ Aktien. Induſtrie⸗Aktien. Sbem. Albert. 94.— 93.50 THoeſch Elf. St. 134,5 185,5 Sandee 126,0 12850 e 150 1 Darmſt. u. No.- Inhein Braunk. Chem W. Al. 95,.— 65,— Hank f. Brauind 188.7 128,5 Necumulatoren. 170.5 170,0] Sencord. Spin. 121,0 20,0 n end 147 140, Seren 20640 2022 2079, Sede J dan, 485 dere elan Pergpen 119 11 85rd denn. dg.. P Jun Hager 100 aaseh döter a deren en de damen ben 1100 110 0 Pereete.. 1100 111 0 Sean 8 W e d 8 Sele ue 122 5 4222 Beten anna f Peace mene 111,7 U0,0 Sant, el Alert 151 9 17 Adtersserterend. 2409 1450 TDeſner dea. 408 089.0 Perewerdt ang 10.0 H PS aber 8 e 5, Roggenwert 10,90 10.60 D. Effekt u. Wech. 124,5 124,5 Bit. u. Laurab.., IDaimler Motor 111,7 110,0 18 1. Handelsg. 275,7 275,2 A⸗G. f. Berkhrw. 192,5—— e 145,0 1445. ISchuckert& Co 5 15 5¼ Roggenrentb 8,62 865 B. Ueberfſe⸗ k. 108, 189.0 e,. D. Vereinsbank 102,0 102,0 Crausport⸗Alkeli Dyckerh KWibm——. IDarmſt. u. B. 270.5 270.0 Wg ett 4800 5 end 8„5 Fudel G0. 134,0 184.4 Alen Halske 30 25550„ 1 I‚isconto⸗ Ges 160,5 159,5 5 en. Dilrtore ture. 57.50——, I Deuiſche Bank 185.5 168.5 Ammendf. Pap. 215,5 215,0, Fdenſſche C951 141,5 1402 Geb Junghans 86,— 86,— Sſnner AG. 0337.00 b) Ausl. Rentenwerte. Tufesdner Bat 169,0 108.7 Schantungbahn.——. DüekovrwerdSt. 51:50— 1 Dre Ullderſer Br. 105.2 105,0 Anglern. 80 Dich. Gußſtahl 88,— 83,25„ Stettiner Bulkan 70.88, 8,' 88,50— 59 115 Hype Bk. 149,0 148,0 Iiordg e e 164.0 Düffld-Rat⸗ Dürr 51,— 51,— I Discont Comm. 159.7 159,6 Anhalt. Kohl.. 99,50 9875 Deulſchen beh. 71,25 71,25 Fabla Porzellan 20 Stoehr Kammg. 287.0 2572 8 3 Mittel. 6b. B. 1001480, Bordb. alopd 155.5 154,5 eiſen Kalſerst 18 35 1 Dresdner Banf 186.5 1570] Annener Gußſt.—— Deutſche Nalt.. kallw. Aschersl—.— 283.0 Stoewer Nähm, 4070 487,2 4% Deſt Schaßza.———: 1 üitteld. Gd.⸗ H. 199,0 198,0] Seſterr. U. St. 9.———,— Ilekir Licht u. 218,0 217, rankf. Allgem. 184.0 188.5 Aſchaffbg. Zellſt.———.— IDiſche Maſch. 52725 52,15 Tarlör. Maſch.—.——.— Stolberger Zint 163 28, 27 e N Peter 9 125 00 1 Baltimor.& Obto———.— Elf. Bad. Wolle 70.— 70.— Falitid. Kerr. 202,0 2010 Alge. Ngaſch 105,0 109,4 1 Diſche Steinzg. 257,0 257.0 ee, 2 123.7 Südd. Immo. 9030 9655 4% e 8 Abele Kai 15710 Induftrie-Alktien. nt e Haaren Heſic..— es galae Neſcin. 11201140 Deals Elend, 3685 f ls 112 5.480 16,5 Tees pedal. 9795 4 Bak. 0 88 ein. Cre 127,2 127,2 Enzinger ⸗Union 76,—75,— Reichsbank 207,0 298 8 Bamag⸗Meguln r Donnersmarckh.——— u i 0 ard 9 59725 4% Bagd.⸗ Gif 11.25 108 Rehn On, Br. 289.0 259.0 Sichb.⸗Mann. E. 2g. 2875. Ebinger Maſch.,— 49.— Nhe 1. 427 P. Hemberg 800,0 468.0 Ol 1 245.0 240.0 Pepe Fbrtigg.25—.— Treingradiad 250,0 240, 4% BagdEiß 18.5108 Edd. dien 4050 7500 fel Ser 3880, 585 Eb enn t 288 888 Siddeagtg Bie 28 5J el Jeton Gr 4510.0 Sartor ee ese e ee e 0 8— untonwerk wit 000 l. Torr ne 80—.— 8 5 20] Mainzer St.⸗A. 276,0—— 36,— 36.50 Berl.⸗Gud Hut 388 Dynamit Nobel 128,0 1270 et 111 0 117 106,0 106,0 45 lob. 1911 10.85—,— Wiener Bankver. 2 55 f Faber, Joh. Blei 36, 7 2 60,75 64.75 Kronprinz Met. 11,0 114.0 5% Bollob. 1 e ß. ,, e 8 e 38 f dung Kürnberg—.——— JTElttr wich un 218.0 218.0 78a 80. 178,5 178,0 Ver Chem Charl 190 5880 4½% 8. 32.75 3275 rankf. All. Verſ. 184,7 184 40,50 40 N Pirm 88,7588, 8 88 5 6,00] 8,30 ISechum Gußſt.—.——.— Emaille Ullrich 15,15 15,50 8. 8 74.25.Biſch Nickelw 77 5 1 8 n 1 G. 90 J.—* 12. 5. N. 1057 15 351— 1 i 5 2 00— 41327181—* 8„ 8* 5. Frege Ku. Mis. 18.15 15.— A8—.— Fe 91.— 1. Ag Lor. Sie 180.0180, e 180,0 18272 8 2082 3687 Linde Eiem. 182,2 2817 J. Glanzſtélbt 568.0 55.0 4½ 5 z Fron..— e le. g 181 9 18 9 Fetß nor s Wit. 1507.50 Kagerer kleb. 7 127. Br. Beſigh elf. 65.— 68,35 ſchiw, Bergwerf 206.2 206,2 Nindengerg n 7220 Pb or dend 68.25 88,508. Je. Stbalte—— IA. E. G. St.⸗A. 181,5 128.5 Fuchswaggon.—.——— Süd. Eiſenbahn 127,4 127,4 Bre e= Foblb. Siacs. 124.0 122.5 JCal Aindſtröm 708,0 167.. Stahlwerke 97 5098,— 3,% Den X Sri.—.— Vergwerk⸗Alktien. schaff 92 55 8 1135 T Goldſchmidt K. 90,10 98.—. 02,2 Bremer Vulkan 182.5 1525 79 G. Farben. 27050 268.0 Teige a Ho—.— 28,75 Mer listened 180,0 188,5 i 5 — 1 uſchaff. Zellſto„ 5 Gritzner M. Durl 129,0 125,5 J Deutſch ⸗Auſtr. 4 7a Bremer Wolle 237. 237.0 Jeldmühle Pap. 250,0 248,0 1 A 2 2 2440 1 05 155,0 155,5.60% 8dö 8 2 JWuerus Glen 85, 50 5640] Babnbb. Darmſt.—.——.,— Grkeftw.. 6% 15.38. I. Sldamerita 1988 1920 Bren ger 46. 840, d6% Feen& uill 136 7 138,6 L dee C855 145 Peg Sefer 1 1. Luxem Berg.—.——.— Badenia Weinh.———.— Grün, Bilfinger 174.0 173,5 1 anſa Diſchiff 195,5 197 5 Buderus Eſſenw.—.— 64,25 N. Friſter... 1,65 90, Both ortl. Cent 5 Vogtland Masch. 80 8 4½U% K 00 17.75 Eſchwell. Bergw. 204,0 204,2] Bad. Elektr.. aide Neu Nm 44,78 44. 9 154,7 153.6 27.6 Fuchs Waggon.—.——.— 5— 1116 5 lenk. 8 Bd. Maſch. url 164.0 184.0 8 INorbd. Lloyd. 585 Them. er 127,8 127,5 Magirus AG. 48,75 48,75 Wanderer Werke 1360 136,0%„„118,89 46.75 0 erg. rr. aſch. Purl. 163, e Hammerſen... Perein Elbeſchlß, 60,50 J59,.— Gde. elſenk. 26.— 76.— U Gaagenan.- H. 27, 7527. 781 T Waanesmann 140,0 139,0] Weſer. Akt.⸗Gef 68. 274 3 14145.2516.50 5 4 ante vet. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Produktionsüberſchuß und Abſatzpropaganda Intenſivierung der Verkaufsmethoden— Die Leipziger Meſſen als Abſatzmarkt Die deutſche Wirtſchaftswiſſenſchaft hat nach dem Kriege zweifel⸗ Jos eine weitgehende Befruchtung durch die in Amerika üblichen Methoden der Wirtſchaftsbeobachtung erfahren, i eſondere hat die Konjunkturforſchung, eine für uns recht junge Wiſſenſchaft, aus dem Ausland mannigfache Anregungen empfangen, die mit dazu bei⸗ getragen haben, die Methoden zur Beobachtung des wirtſchaftlichen Verlaufes zu vertiefen und für die Praxis fruchtbar zu geſtalten. Wenn auch heute noch die Arbeiten des Inſtituts für Konjunktur⸗ forſchung manche Wünſche der Praxis unerfüllt laſſen, ſo wird doch in der Wirtſchaft anerkannt, daß ihre Forſchungsergebniſſe der Praxis wertvolle Anregungen geben. Wenn ſich auch bis heute die Wirtſchaft im großen und ganzen mehr für die Fragen der Produktionspolitik als für diejenigen der Abſatzpolitik intereſſierte und nach den im letzten Jahrzehnt vor⸗ herrſchenden Verhältniſſen intereſſieren mußte, ſo wird ſich doch von Dag zu Tag deutlicher die Notwendigkeit herausſtellen, auch dem Geſamtkomplex der abſatzpolitiſchen Probleme die vollſte Aufmerk⸗ ſamkeit zu widmen. In dieſer Richtung wird man den Verlauf der Dinge nicht ernſt genug beobachten können, zumal nach einer omeri⸗ kaniſchen, amtlichen Statiſtik Deutſchland hinſichtlich der Produk⸗ tionszunahme unter 23 wichtigen Wirtſchaftsländern unbeſtritten weitaus an der Spitze ſteht und zwar mit einer Zunahme von 1,1 Milltarden Dollar, während beiſpielsweiſe die Vereinigten Staaten, die lange Zeit an der Spitze ſtanden, im Jahre 1927 einen Rück⸗ gang in Höhe von 190 Millionen Dollar aufzuweiſen hatten. Dieſer Warnungsruf muß von allen Kreiſen unſerer Wirtſchaft gehört werden. Nicht nur der Herſteller, ſondern auch der Händler bis zum letzten Detailiſten iſt berufen, in dieſer Richtung im Inter⸗ eſſe der geſamten Wirtſchaft ſeine Kräfte einzufetzen. Die Parole muß lauten: Beſte Ware zu billigſten Preiſen herzuſtellen und ſie dem Verbrauch zuzuführen. Das bedingt ein Aufſuchen derjenigen Märkte, welche das größte Angebot und die ſtärkſte Nachfrage auf⸗ weiſen. In der ganzen Welt haben die Leipziger Meſſen den Ruf, der größte Warenumſchlagsplatz zu ſein, an welchem zweimal im Jahre innerhalb weniger Tage Angebot und Nachfrage in allen marktgängigen Artikeln zuſammentreffen. Und wenn das Inſtitut für Konifknkturforſchung feſtgeſtellt hat, daß die Leipziger Früh⸗ jahrsmeſſe 1928 der deutſchen Wirtſchaft einen Umſatz von etwas mehr als einer Milliarde Reichsmark gebracht hat, die zu ungefähr gleichen Teilen auf den Inlands⸗ und auf den Auslandsabſatz ent⸗ fallen, ſo dürfte damit auch zahlenmäßig der Beweis erbracht ſein, daß nicht nur die Ausſteller, ſondern auch die Einkäufer in der Leipziger Meſſe das beſte Hilfsmittel gefunden haben, um ihre ge⸗ ſchäftlichen Intereſſen zu fördern. Es gibt keine Branche, welche nicht auf der Leipziger Meſſe vertreten iſt und wenn für die am 26. Auguſt beginnende Herbſtmeſſe, die bis zum 1. September dauern wird, bereits mit Anmeldungen von Ausſtellern aus 20 verſchiedenen Ländern vorliegen, ſo dürfte damit die Sicherheit für ein reiches Angebot in Waren aller Art gegeben ſein. Das kommende Weihnachtsgeſchäft verlangt rechtzeitige Dis⸗ poſttionen. Der Stand der Kaufkraft der Verbraucher wird vor allem eine Nachfrage nach guten Waren in niedriger und mittlerer Preislage bringen. Welche Firma hätte heute noch Zeit und Geld, um ihre Einkäufer auf die Reiſe zu ſchicken, damit ſie bei einigen Fabrikanten Umſchau nach geeigneten Verkaufsartikeln halten? Heute ermöglicht die Leipziger Meſſe eine große Vereinfachung des Geſchäftsbetriebes, da der Einkäufer nur eine Fahrt nach Leipzig zu machen braucht, um in einem oder mehreren Tagen alle maß⸗ gebenden Fabrikanten ſeiner Spezialbranche zu beſuchen und ſich unter den Muſtern dasjenige auszuſuchen, was für ſeinen Kunden⸗ kreis in Frage kommt. Die Unkoſten herabzuſetzen, dos iſt heute das erſte Gebot einer wirtſchaftlichen Betriebsführung. Nur wer 5 Unkoſten auf ein Minimum herabdrückt, kann ſeine Kunden illig bedienen. ſeidengarn jährlich demnächſt in den Vereinigten Staaten erzeugen bezw. ebenſopiel wie die vor einigen Tagen in Betrieb geſetzte An⸗ lage der American Glanzſtoff. Der Verkaufsdirektor der American Bemberg teilte bezüglich der Nachfrage mit, daß die Verkäufe im Juli d. J. beſſer geweſen ſeien als im Juni. Der Kunſtfeidengarn⸗ abſatz an die amerikaniſche Stickerei⸗ und Weberei⸗Induſtrie iſt derart gut, daß der Handel auf die Inbetriebnahme der zweiten Anlage wartet. * Verſchmelgung Köbke— Textil⸗Syndikat zur„Teſyra, Ver. Strumpffabriken“. In der ao. HV. der Friedrich Anton Köbke u. Co. AG. in Göppersdorf wurde einſtimmig der Verſchmelzungs⸗ vertrag mit der Textil⸗Syndikat Gmb. in Berlin genehmigt. Zur Durchführung dieſes Vertrages wurde beſchloſſen, das A K. um 2988 000„ StA. unter gleicher Umwandlung von 12000% VA. in Inhaber⸗StA. auf 6 Mill. 1 zu erhöhen. Die Firma wird umgeändert in„Teſyra, Vereinigte Strumpffabriken A G. mit Sitz in Chemnitz. Die Verwaltung erklärte zur Be⸗ gründung der Verſchmelzung, daß die Strumpfinduſtrie ſeit einigen Jahren eine ſtarke Beſchäftigung gehabt habe und zu erwarten ſei, daß in nächſter Zeit dieſe Entwicklung nicht abbrechen werde. Es müſſe jedoch feſtgeſtellt werden, daß ſich die Strumpfin du ſt er te in einer teilweiſe veralteten und teilweiſe ungenügenden tech⸗ niſchen und organiſatoriſchen Verfaſſu nig befunden habe. Man ſei daher zu dem Zuſammenſchluß mit der Textil⸗Sydikat Gmb. gelangt, die neben wertvollen kaufmänniſchen Beziehungen eine mit dem neugzeitlichſten Maſchinenpark ausgerüſtete Fabrikanlage einbringe. Gebr. Stollwerck AG. in Köln. Wie gemeldet wird, ſteht es nunmehr feſt, daß eine Dividende von v. H. wie im Vorfahre zur Ausſchüttung gelangen wird. Innerhalb der Verwaltung ſei über die Verwendung der Freigabe gelder noch nicht ge⸗ ſprochen worden. Man wolle vor allen Dingen erſt einmal die Aus⸗ zahlung abwarten, über die bis jetzt noch keinerlei Nachrichten vor⸗ liegen. Jedenfalls werden die Aktionäre nicht übergangen werden, wobei es aber noch gar nicht genau feſtſteht, ob eine Ausſchüttung in Form eines Bonus erfolgen wird. Frachtermäßigung für Wein. Mit ſofortiger Wirkung tritt auf der Deutſchen Reichsbahn ein neuer Ausnahmetarif für Wein (Trauben⸗, Aepfel⸗ und Birnenwein, Obſtmoſt, Kirſch⸗ und Beeren⸗ weine) ſowie ſog. ſtichigen Wein, wie er zur Eſſigbereitung Ver⸗ wendung findet, bei Beförderung in beſonders eingerichteten Eiſen⸗ bahnwagen und einer Auflieferung der Mindeſtſumme von 20 000 Tonnen innerhalb eines Jahres durch ein und denſelben Abſender (nicht mehr als 450 Kilometer innerhalb des Reiches), in Kraft. Reichsverband des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels. Die diesjährige Tagung des Reichsverbandes des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels findet am 20. und 21. September d. J. in München ſtatt. Die Tagesordnung ſieht Referate vor von Reichswirtſchafts⸗ miniſter Dr. Curtius(Berlin), Konſul Gumpre cht(Hamburg), Otto Keinath, M. d. R.(Berlin), Geheimrat Dr. Ravene (Berlin), Prof. Dr. Schumpeter(Bonn). In der Reichsausſchuß⸗ ſitzung am 20. September d. J. werden ſprechen: Miniſter Höpker⸗ Aſchoff, Staatsſekretär Prof. Dr. Popitz, Exzellenz Schiffer, Dr. Leo Engel, Dr. Enke(Eſſen), Rechtsanwalt Dr. Heinrich Friedländer, Wilh. Herrmann, F. Hildebrandt und R. Wagner(Hamburg). Die Tagung iſt als eine Kundgebung für die Bedeutung und Erhaltung der individualiſtiſchen Initiative innerhalb der Wirtſchaft gedacht und als ein ſcharfer Gegenſtoß gegen die Exzeſſe planwirtſchaftlicher Ideologien, wie ſie in der letzten Zeit die Oefſentlichkeit ſtark be⸗ ſchäftigen. Ueber Individualismus oder gebundene Wirtſchaft wird Prof. Schumpeter(Bonn) ſprechen. Die nächſte Tagung findet erſt im Jahre 190 ſtatt. Großzuſammenſchluß im Walliſer Kohlenbergbau. Ein um⸗ faſſender Zuſammenſchluß in dem Kohlenbezirk von Südwales, der faſt die Hälfte der geſamten Südwales⸗Gruppen betrifft, wird in den Verſchmelzungsverhandlungen folgender drei Hauptgruppen angedeutet. Die Verhandlungen umfaſſen die Powell Duffryn Steam Coal Co, and Conſolitated Cambrian und der geſtrigen Newyorker Börſe keinen ſtärkeren Anreiz bieten. Die Grundſtimmung blieb jedoch freundlich, da die Nachfrage die ſich für einige Spezialwerte erhielt, dem Markte eine Stütze bot. Vor allem blieben Adlerwerke gefragt, die erneut 2,5 v. H. an⸗ ziehen konnten. Ueber die wirklichen Käufe herrſcht bis jetzt an der Börſe noch keine Klarheit. Einiges Intereſſe beſtand ferner für Reichsbank, die 1 v. H. gewinnen konnten. Auch Montan⸗ werte waren weiter etwas verlangt. So zogen Mannesmann 175 v. H. an. Gelſenkirchen und Harpener waren gegen die etwas nie⸗ drigeren Abendbörſenkurſe leicht gebeſſert. Im übrigen war die Kursentwicklung zu den erſten Notierungen uneinheitlich. Die Veränderungen nach beiden Seiten bewegten ſich kaum über 2 v. H. hinaus. Am Elektro markt waren Siemens und Halske 1,75, Felten und Guilleaume 1,5 v. H. erhöht, dagegen Licht und Kraſt und AG. etwas nachgebend. Am Chemie markt waren J. G. Farben wenig verändert, ebenſo Scheideanſtalb. Von Zellſtoff⸗ werten eröffneten Waldhof 1,5 v. H. ſchwächer. Schiffahrts werte lagen ſtill und eher niedriger. Banken kaum verändert und faſt geſchäftslos. Deutſche Anleihen blieben vernachläſſigt. Am Rentenmarkt waren Türken gefragt und erhöht; ferner erhielt ſich für Anatolier lebhafteres Intereſſe. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft in Spezialwerten etwas beleben u. die Tendenz wurde freundlicher. Gefragt waren beſonders Reichsbank plus 1, ferner J. G. Farben plus 1 und Siemns bis plus 2,25 v. H. Zum bevor⸗ ſtehenden Zahlungstermin war tägliches Geld zu 7,5 v. H. weiter etwas geſucht. Berlin ſchwankend Während der Vormittagsverkehr noch freundliche Haltung auf⸗ wies, zeigte die Vorbörſe überwiegend ſchwächere Haltung. Zu den erſten Kurſen kam etwas Ware heraus, die das Kurs⸗ niveau um 1— 2 v. H. drückte. Das Geſchäft war wieder ſehr gering. Kunſtſeidenwerte lagen ausgeſprochen ſchwach und es verſtimmte, daß in dem Bericht über die Arbeitsmarktlage zum erſten Male Arbeiterentlaſſungen in der Kunſtſeideninduſtrie ſtärker zum Ausdruck kamen. Wenn auch die Börſenkurſe einige Prozent über der Vorbörſe lagen, verloren dieſe Werte jedoch ca. 10 v. H. Am Montanmarkt war die Haltung verhältnismäßig behauptet. Man war der Anſicht, daß es zwiſchen England und Deutſchland in der Kohlenfrage in abſehbarer Zeit doch einmal zu einer Einigung kommen würde. Hier waren meiſt 1proz. Erholungen feſtzuſtellen. Kaliwerte auf den Bericht über günſtigen Kaltabſatz gut be⸗ hauptet, Adlerwerke konnten ſich wieder bei geſteigertem Intereſſe befeſtigen. Ebenfalls lagen Berger mehrere Prozent höher. Poly⸗ phon und Elektrowerte waren, wie ſchon geſtern, angeboten und büßten—3 v. H. ein. Am Geldmarkt war im Zuſammen⸗ hang mit dem morgigen Zahltag, der jedoch Schwierigkeiten nicht be⸗ reiten dürfte, etwas größere Nachfrage. Tagesgeld ſtellte ſich auf -7, Monatsgeld auf—9, Warenwechſel auf 678 v. H. Deutſche Anleihen lagen eher etwas ſchwächer, Ausländer zeigten kaum Veränderungen. Anatolier waren feſt. Der Pfandbriefmarkt war noch unüberſichtlich. Im Verlaufe nahm das Geſchäft einen noch geringeren Umfang als zu Anfang an. Nur in Montan⸗ werten waren etwas größere Umſätze zu verzeichnen. Die Haltung blieb uneinheitlich. Die anfangs ſtärker gedrückten Werte konnten ſich leicht erholen, während auf der anderen Seite Rück⸗ gänge im Rahmen von 1 v. H. zu verzeichnen waren. Deviſen gegen Reichsmark waren angeboten und der Dollar notierte.1975. Holland und Schweiz unverändert, gegen Kabel New⸗ Vork 40.087 bezw. 19.25. Das engliſche Pfund iſt etwas ſchwächer, gegen Dollar.8530 nach.8540. Termindevifen ſind weiter rück⸗ gängig. Berliner Oepiſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 65/8 v. h. 1 5 „ ros 29 en o 1 S 02 VVVVVTVTVVVVVVVVV—TPAFTVVVVVTVVTTTVTVVVꝓ————ß pp 7ßç—7ꝛ 7. ̃ ˙˖ ‚..! o. ‚— ˖‚— 1 7 Mittwoch, den 18. Auguſt 19289 * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 876 Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 16. Auguſt Dentſche Sender Berlin(Welle 483,0), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.10 Uhr: Sende⸗Spiel: Die Roſe von Stambul, d. Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Das Land der Verheißung, Komödie in vier Bildern. JIrankfurt(Welle 429,6) 16.36 Uhr: Konzert, 19.00 uhr: Vom Franbfurter Opernhaus: Der Troubadour, Oper in 4 Akten. Hamburg(Welle 394,7) 20.00 Uhr: Fahrende Scholaren, Kabarett. Königsberg(Welle 308) 20.10 Uhr: Uebertragung aus Berlin: Die Roſe von Stambul. Uhr: Düſſeldorf: Langenberg(Welle 468,8) Flötenton zum Saxophon. Jetpig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Aus Großmutters Zeiten. München(Welle 595,7) 20.00 Uhr: Heimatklänge aus Egern am Tegernſee. Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Konzert, 20.18 Uhr: Dichtende Frauen, dann Tanzmuſik. 8 Ausgländiſche Sender: 20.15 Vom Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Italieniſcher Komponiſtenabend. Budapeſt(Welle 555,6) 19.45 Uhr: Bunter Abend, Tanzmuſtk. Daventry(Welle 491,8) 20.00 Uhr: Promenabenkonzert, Tanz. Daventry(Welle 1604,83) 20.20 Uhr: Abendkonzert, 22.50: Tanzm. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Opernabend: Rigoletto, Oper. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20.10 Uhr: Konzert. Rom(Welle 447,8) 21.00 Uhr: Opevettenabend: Die Geiſha. Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Volkstümliches Konzert. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Uebertragung aus München: Tegernſee⸗ Abend. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2,6— fol. 26547 Wollen Sie gut und billig hören? Dann nur mit den neuen Valvoröhren! Höchſte Leiſtung, geringſter Stromverbrauch, unverwüſtlicher Heizfaden. Alles wiſſenswerte hierüber ent⸗ nehmen Sie den neueſten Proſpekten, die Ihnen für jeden Verwendungszweck ſofort die richtige Röhrentype angeben. Sportliche Runoſchau Internationale Alpenfahrt Uebers Stilſſer Joch nach Meran Meran, 18. Auguſt. Aud wenn es auch heute hinaufging auf Europas böchſte Paß⸗ ſtraße, auf das 2758 Meter hohe Stilfſer Joch, ſo war doch dieſe Etappe weniger ſchwierig als die erſte. Denn das gefürchtete Stilfſer Joch iſt ja auch von der Sübweſtſetite, ab Bormio, unvergleichlich viel leichter zu befahren als von der Oſtſeite. Und Steilkehren beim Abwärts⸗ fahren— die waren die Alpenfahrer ja ſchon vom erſten Fahrtag her gewöhnt. Nur dieſer Staub, dieſe zerfahrenen Straßen und die ge⸗ ringe Breite aller Straßen— das ſind die Grundübel der Alpenfahrt. Das Ausweichen iſt jedesmal gefährlich— Ueberholen iſt tatſächlich nur dann möglich, wenn der Vordermann gutwillig Platz macht. Die Strecken von Lugano nach Como, wo die italteniſche Grenze paſſiert wurde unb banach bie Fahrt am Como⸗See entlang, waren landſchaft⸗ lich mit die ſchönſten Teile der zweiten Etappe. Uebertrumpft wurden diefe Seelängsfahrten aber doch noch durch die Talfahrt vom Stilfſer Joch abwärts nach Trafot. Dieſe Stilfſer Jochſtraße hat ſo ſcharf⸗ winklige Spitzkehren, daß einige Wagen gezwungen waren, rückwärts zu ſetzen, um dann nach erneutem Steuereinſchlag voranzukommen. Daß unter bieſen Verhältutſſen das Innehalten der vorgeſchriebenen Durchſchnittsgeſchwinbigkeiten manchem arg ſauer wurde, iſt ja nur verſtändlich. Die Sonnenglut des letzten Monats hat auch auf die Hochalpen gewirkt. Man paſſierte weniger Schneehänge als ſonſt zu dieſer Zeit, und nur ber Ortler⸗Gletſcher leuchtete in ſeiner weißen, Jahrtauſende alten Unberührtheit. Und droben im Stilfſer Joch zeugen auch heute noch Schützengräben und Drahtverhaue im hoch⸗ alpinen Felsmaſſiv davon, daß hier Völker, die jetzt friedlich mitein⸗ ander wettetifernd ihre Autokolonnen durchs Alpenparadies ſchicken, ſich vor einem Jahrzehnt auf Tod und Leben feindlich gegenüberſtan⸗ den. Erfreulicherwetſe kann feſtgeſtellt werden, daß die Fahrtleitung des Automobilclubs von Deutſchland durch Dr. Pagenſtecher ſich jetzt mehr für Anteilnahme an der Geſamtorganiſation und der einwands⸗ freien Unterrichtung der beutſchen Preſſevertreter ins Zeug gelegt hat. Dadurch iſt zu widerrufen, daß die Studebaker⸗ und Chevrolet⸗Munn⸗ ſchaften ausgeſchteden find. Dieſe beiden Fabrikmannſchaften ſind auch heute noch im Wettbewerb und haben ſich ausgezeichnet gehalten. Weil bieſe Alpenfahrt ja nach der Art eines offenen Rennens— alſo nach den bis zur letzten Etappe erzielten Beſtzeiten gewertet wird, ſet mitgeteilt, daß bis zum Abſchluß der zweiten Etappe in Meran die beiden Adler⸗Teams, das Brennabor⸗Team, das O..⸗ und das Minerva⸗Team, ſtrafpunktfret ſind, mithin 2 deutſche Mannſchaften von den 13 Fabrikgruppen der verſchledenen Fabrikate. Sehr bedauert wurde das Pech, das heute Herr Geheimrat Sporkhorſt(Varel) hatte. Ihm lief in Como ein Kind in den Weg. Um es nicht zu überfahren, riß Geheimrat Sporkhorſt den Wagen zur Seite, ſo daß er gegen eine Mauer fuhr. Der Zeitverluſt zur Inſtandſetzung war zu groß, um noch die Sollzeit erreichen zu können. Wohl aber iſt die Hanſa⸗Gruppe nach wie vor ſtrafpunktfret dabei. Das Studebaker⸗Team erreichte heute infolge Aufenthalts eines Fahrers die Sollzeit nicht. Auch die ſonſt tadellos über die ſchwere Strecke gekommene Simſon⸗Supra⸗ Mannſchaft kam nicht in der Höchſtzeit ans Ziel, weil der Wagen des Grafen Kalnein ſeine Höchſtzeit überſchritt. Selbſtverſtändlich iſt aber trotzdem Simſon⸗Supra noch ausſichtsreich im Fabrikgruppenwett⸗ bewerb. Die Hubmobile⸗Mannſchaft konnte die Minimalzeit nicht mehr erreichen. Der Hubmobile⸗Fahrer Hans Stuber nahm fremde Hilfe in Anſpruch. Die La Salle⸗Gruppe iſt geſprengt. Richard Sina auf La Salle⸗Wagen iſt ausgeſchieden. Die bis dahin wundervoll gefah⸗ rene Wanderer⸗Gruppe iſt gleichfalls geſcheitert, weil Leyi⸗Dresden das Pech hatte, in der verheeerenden Staubwolke ſo ſchnell über eine tiefe Waſſerlache zu fahren, daß der Wagen ſich auf der Stelle drehte und in Kolluſton mit einem Telegraphenmaſt kam, ſo daß die Hinter⸗ achſe beſchädigt wurde. Das Geſamtergebnis des zweiten Alpenfahrt⸗ tages war: Von 77 in Lugano geſtarteten Fahrern ſind 9 Privatfahrer und zwei Fabrikfahrer, insgeſamt alſo 11 Teilnehmer ausgeſchteden, ſo daß 60 Fahrer Meran erreichten. Von den Privatfahrern iſt zu ſagen: Frau Lotte Bahr auf Steyr ſchied infolge Federbruchs ihres Wagens aus. Oskar Hauſer auf Chrysler blieb auf der Strecke. Richard Schuh auf La Salle fuhr gegen eine Mauer. Ferner erreichten nicht das Tagesziel: A. B. auf Citroen, Boerto auf Fiat, Riella auf Alfa, H. v. Werſch auf Brennabor(infolge Steinſchlag), Caneſtrini auf Alfa. Beſtzeiten fuhren: von den Privatfahrern: Wittich(Darmſtadt) auf Mercedes⸗Benz, Dr. Krailsheimer⸗Stuttgart auf Mercebes⸗Benz, Fritz v. Zſolnay auf Graef u. Stift. Gruppe Ci P. v. Guilleaume auf Steyr, E. W. Sporkhorſt auf Hanſa, Hinterlettner auf Hupmobtle. Gruppe D: Deſidertus auf Auſtro⸗Daimler, Pototky auf Auſtro⸗Daim⸗ ler, Strazza auf Lancia, C. Deilmann auf Auſtro⸗Daimler, Koch auf Standard Six, Dr. E. Wiethaus auf Auſtro⸗Datimler, Mie Riffel auf Peugeot, Baccaroſſt auf Lancia. Gruppe E: A. Hirte jun. auf Mer⸗ cedes⸗Benz, Bally auf Talbot. Ernſt Kotte auf Simſon⸗Supra, Frau Tilly Kotte auf Simſon⸗Supra. Gruppe F: Oskar Schmidt auf Tal⸗ bot, Eduard Greyn auf Brennabor 2(unter welchem Pſeudonym ein bekannter Autoinduſtrieller ſich verbirgt), Cornaggta auf Fiat, Ma⸗ rtant auf Fiat, Sthanzal auf Zbrojovka, Ada Witzmann auf Grofri⸗ Sport. Slegfried Doerschlag. Nugſwort Vom Rhön⸗Segelflug Die Mannheimer Segelflieger auf der Rhön Großartige Flugerfolge im neunten„Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb 1928“ hoben in den letzten Tagen die Blicke der ganzen Welt zur Waſſerkuppe gelenkt. Hervorragende Flüge und auch die Kunde vom Eintreffen Hermann Köhls trugen dazu bei, dem Fliegerlager einen zunehmenden Verkehr und am Sonntag einen noch nie geſehenen Maſſenbeſuch zu verſchaffen. Zehntauſende pilgerten aus Nah und Fern zur Waſſerkuppe und die Rieſenkolonnen der Kraftwagen und Motorräder, die am Lager aufführen, waren unüberſehbar. Das herrliche Wetter und der rege Flugbetrieb trugen das übrige zur Hebung der Veranſtaltung bei. Der Samstag, an dem faſt Windſtille herrſchte, brachte im Schulungs⸗Wettbewerb über 100 Flüge und auch am Sonntag vormittag hatten die Jungflieger noch das Wort, die in Zielflügen und Maſſenſtarts den Fleiß und Sportgeiſt der Gruppen und dos Geſchick ihrer Führer zeigten. Ueberall, wohin man blickte, lagen die gelandeten Flugzeuge, oder ſie wurden mit Mann und Pferd auf dem Startwagen wieder bergauf transportiert. Als dann am Sonntag gegen 11 Uhr der Wind zunahm, gingen auch die„Kanonen“ mit ihren hochgezüchteten Segelflugzeugen an den Start, um die Tagespreiſe zu erfliegen, Dauerflüge auszu⸗ führen, oder einigen beſonders intereſſierten Fluggäſten im Doppel⸗ ſitzer den Genuß des motorloſen Fluges zu verſchaffen. Arch Köhl flog mit Ferdinand Schulz auf der„Göthen“. Begeiſternd war das Bild, das die ſchnittigen Segelflugzeuge, die oft zu fünf und zu ſechs übereinander und nebeneinander flogen, boten und die vielen Zweifler, die früher glaubten, daß der Segelflug überlebt ſet, ſind ſicherlich eines Anderen belehrt worden. Der von Schleicher⸗Poppenhauſen gebaute neue doppelſttzige Hochleiſtungsſegler„Mannheim“ wurde nach Behebung eines Anfang voriger Woche bei einer Landung erlittenen Schadens in der Nacht von Samstag zum Sonntag wieder aufgebaut. Galt es doch, den Ehrengäſten aus Mannheim, dem Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich und Frau Gemahlin und Regierungsrat Dr. Heim, die mit dem erſten Vorſitzenden des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrt⸗ vereins, Herrn Dr. Müller⸗Clemm, zuſammen auf der Waſſerkuppe waren, das Flugzeug ſtartbereit zu zeigen. Mit großem Intereſſe verfolgten die Gäſte und auch der geſamte Vorſtand des Luftfahrt⸗Vereins die Segelflüge auf der Waſſerkuppe und das Leben im Fliegerlager und alle Beteiligten waren ſich klar, daß allfährlich nun Mannheim dort oben vertreten ſeln wird. Gegen Mittag wurde die„Mannheim“ zum Pelzerhang gebracht und dort von dem Rekordflieger Ferdinand Schulz eingeflogen. Die Mann⸗ heimer Jungflieger, die in ihren blauen Bluſen und ihrem einheit⸗ lichen Anzug unter Führung ihres Jungfliegerwartes, Herrn Karl Ganter, einen ganz vorzüglichen Eindruck machten, ſtarteten die Maſchine mit 12 Mann und dieſelbe zeigte ganz hervorragende Flugeigenſchaften. Ferdinand Schulz war begetſtert von der Lei⸗ ſtung des Flugzeuges, er wird dieſes in den letzten Wettbewerbs⸗ Tagen bei genügender Windſtärke zur Konkurrenz fliegen. Möge das Flugzeug fetzt und ſpäter dem Namen ſeiner Vaterſtadt Ehre machen! Ft woch, 15. Rugust 1928.8 m gs. —— O wolkenlos. O heiter. O halb bedeckt.& wolkig. O bedeckt, o Regen Graupeln.— Nebel.& Gewitter O Windſtile. Os ſehr leichter Of. mäßiger Südſadweſt. Eſturmiſcher Nordweſt. e Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben dle Tempe- ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der Karlsruherandeswelterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft 2 5 2 See · SS 28 Wind 8 r aii ee eee eee m mm C Ses Ses micht. Starte S Wertheim 151]— 15 24 18 ſti Nebel Königſtuhl 563 760,8 15 19 18 80(leicht bedeckt Karlsruhe 120 760,90 17 23 15 ſtill wolkig Bad.⸗Bad. 213 760,7 15 22 18 O lleicht. Villingen 780 761,90 18 17 11 8 15 5 Feldbsg. Hof 1275 688,2 18 18 10 SW 75 heiter Tadenweil.— 760,3] 15 17 18 NO„ halbbed, St. Vlaſien] 780— Höchenſchw.— Das Tiefdruckgebiet über Schottland hat ſich ſeit geſtern erheblich verflacht und iſt nur eine kurze Strecke in nord⸗ öſtlicher Richtung weiter gezogen. Ueber dem Feſtlande liegen noch Randwirbel, die in den ſüdlichen Landesteilen ſchon geſtern mehrfach Gewitterbildungen verurſacht haben. Wetterausſichten für Donnerstag, 16. Aug., nachts 12 Uhr: Nach verbreiteten Gewittern kühler, aufheiternd und meiſt trocken. DSS x xx xxx Herausgeber: Drucker und 51 5 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales; Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen; i..: Jac, Faude Für die uns anläßlich unseres go schweren Verlustes erwiesene Teilnahme sagen wir allen herz- lichen Dank. Besonderen Dank den Niederbronner Schwestern für ihre liebevolle Pflege. Die trauernden Hinterbliebenen Karl Pio und Angehörige Mannheim, 15. August 1928 Rosengartenstr. 30 6821 8 er 2 e NMedel Nen . is Angekommen. 6807 Apofheker Osker NIller U. Frau Marla geb. Gloger Karlsruhe l.., Schützenstr. Al, den 14. Augusf 1928 Zz. Z. Mannheim Privaſwöcmerinnenhelm Lerner, J 7, 27. — Mifa · Radder von Wochen- sind die beste Empfehlung fur jede Maschine. Ibnen ver- dankt auch das Mifa-Rad sein Ansehen, seine Erfolge. Moderne Konstruktion, hochwertiges Ma- terlal, Bearbeitung auf neuzeit- chen Präzisionsmaschinen, sorg- fältige Vernickelung, Lackierung und Montage schaffen die Mifa- Ihre haltung wird durck die be- sonders genaue Prüfung jedes einzelnen Rades am Ende des Herstellungsganges 6 4 NM Rassapreis raten von.50 M an FARBRIK-VERKRRUF STATUE Mannheim, E3, 13 Leiter: Albert Joachim jr. 2 2 —— züge gleichmässige gesichert. a N 22 3 m Nachtrag zu unſerer Bekanntmachung 5 7. Auguſt 1928 über die Einladung zu der am 4. September 1928, mittags 12 Uhr, im Verwaltungsgebäude unſerer Geſellſchaft in Bietigheim ſtattfindenden außerordentlichen General⸗Verſammlung teilen wir mit, daß außer den in vorſtehender Bekanntmachung aufgeführten Hinterlegungsſtellen noch fol⸗ 8 Stellen in Frage kommen: in Mannheim: Aa waren. Mannheim; in Freiburg: die Rheiniſche Ereditbank, Filiale Freiburg;„ die Rheiniſche Creditbank, Zwangs- Versteigerung. Donnerstag, den 16. Auguſt 1928, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Zimmer⸗Büfett, eine Standuhr, 1 Truhe, 2 elektr. Kaffeemaſchinen, en: 1 Herren⸗ Fahrrad, 1 Schreibtiſch, 6 Teunis⸗ die Rheiniſche Creditbank, Minen 28 Flaſchen Liköre, 1 Partie Weine, Mannheim, den 14. Auguſt 1928. Götz, Gerichtsvollzieher. ihre 82⁵ Marmelade und Kolouial⸗ 91e 6785 aller Art im flüge Damen kaufen jetzt billig in Heilbronn: f Filiale Heilbronn. Berlin, den 14. Auguſt 1928. 9782 Deutsche Linoleum-Werke.-G. 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