1 2 Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältnis ach⸗ Eeverugg vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 e Geſchäfts⸗ Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, wessen Wenn 15/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 WW Mannheimer General Anzeiger Nr. 379— 139. Jahrgang reitung Anzeigenpreise nach Tari 5 bet Voraus 1750 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0, 40. K Henan —4.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen wee hoheederec ner 95 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine e übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen 9 5 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Deut Ein Stimmungsbild Von unſerem Son derberichterſtatter Eckart Peterich * Bremen, 16. Aug. Faſt ſieht es ſo aus, als ob die uralte Rivalität zwiſchen den deutſchen Hanſeſtädten endgültig begraben ſei. Die rot⸗ weiße Fahne Bremens weht über den Waſſern des Ham⸗ burger Hafens. Der Stapellauf der„Europa“, die der Nord⸗ deutſche Lloyd auf der Hamburger Werft von Blohm u. Voß in Auftrag gegeben hat, die alſo ein Bremer Schiff iſt, hat ganz Hamburg auf die Beine gebracht. Sein Hafen, ſtrahlend im Licht einer herrlichen Sonne, iſt bewegter, farbiger, ver⸗ wirrender, als ich ihn jemals ſah. Bei Sankt Pauli, am Dammwall wimmelt es von Dampfern, Motorbarkaſſen, Schleppern und Kähnen und tauſend bunte Wimpel flackern über den kurzen Wellchen, die der ungeheure Verkehr auf⸗ wirbelt. Die weite Waſſerfläche durchfurchen große und kleine Fahrzeuge: nach Weſten der Werft zu. Unter rieſigen eiſer⸗ nen Werftgerüſten, die faſt grenzenlos in den Himmel ragen, landen wir im Werftgelände. Es geht über ſchwere hölzerne Pontons, über kunſtvolle Steige durch ein Gewirr von Docks, Maſchinenhallen und Werkſtätten. Dann plötzlich taucht aus rieſenhaftem Gitterwerk des Großdocks der ſchwarze und rote Leib des Schiffes auf. Ein überwältigen⸗ der Raum in Raum. Eine dunkle Kurve unter dem ſtrahlen⸗ den Himmel. f Die Tauſende, jeder einzelne winzig klein, ſcharen ſich um den Rieſenleib. 30 000 ſollen geladen ſein, mit den Zaun⸗ gäſten ſind es vielleicht doppelt ſo viele. Und dieſe Maſſe ver⸗ ſchwindet faſt! Drängt ſich im Halbdunkel des gewaltigen Eiſenleibes im Schatten ſeiner Flanken zuſammen. Und war⸗ tet, ſtill und andächtig, daß dieſer rieſenhafte Körper aus Me⸗ tall ſich rührt, ſich reckt, lebt. Denn ſein Leben ſoll ja heute be⸗ ginnen, wenn er erſt dem Element verbunden iſt, für das er beſtimmt war. Es iſt ja eine Taufe, der wir beiwohnen, das heißt: eine Erweckung zum Leben. Und vielleicht deswegen iſt die Menge, die ſo fröhlich und laut herbeigezogen war, gekom⸗ men. Nachdem der Botſchafter der Vereinigten Staaten, Shur⸗ man, ſeine Taufrede geſprochen hat, deren warmer, oft ſcherzhafter Ton hin und wieder die Maſſe der Zuſchauer in Bewegung bringt, nachdem der Taufakt vollendet, die Cham⸗ pagnerflaſche am Bug der„Europa“ zerſchellt iſt— laut und deutlich vernehmbar— wird es wieder ſtill. Ganz ſtill. Und dieſe Stille durchbrechen erſt ein paar harte, klare Worte: Kommandotöne. Tauſende von Augenpaaren ſind auf die Flanken des Rieſen gerichtet, der unbeweglich liegt in den eiſernen Ketten des Docks. Tauſende warten. Aber plötzlich, ehe man es ſich erwartet hat, ertönt der Ruf: ſie bewegt ſich! Erſt kaum merkbar. Dann ſchneller und ſchneller. Planken knarren. Unter dem ungeheuren Druck des Koloſſes qualmt der Rauch in ſchweren Schwaden empor. Und ſchon ſchlagen die Wellen hoch empor, ſchon ſchäumt das grünliche Waſſer um den ſchwarzen Bug. Still liegt die„Europa“ in der Flut: als hätte ſie da immer gelegen. Ihr Platz an Land iſt leer. Aber mit einem Mal iſt die Maſſe der Menſchen da und jubelt. Hamburg be⸗ jubelt das Schiff des einſt feindlichen Bremen. Damit hat eines der größten Ereigniſſe in der deutſchen Handelsſchiffahrt begonnen. Binnen 24 Stunden laufen die zwei größten Schiffe, die ſeit dem Weltkrieg für deutſche Reederein auf deut⸗ ſchen Werften erbaut worden ſind, von Stapel! Geſtern die „Europa“ in Hamburg, heute die„Bremen“ auf der Bremer Werft der Deutſchen Schiff⸗ und Maſchinenbau A. G. Dieſe Schiffe erreichen zwar nicht die Größe der Ozean⸗ dampfer, die vor dem Kriege der Hapag und dem Lloyd zur Verfügung ſtanden, ſtehen ihnen aber auch nicht um Vieles nach. 46 000 Tonnen— 14000 Tonnen mehr als das bisher größte deutſche Nachkriegsſchiff, der„Columbus“— das iſt eine gewaltige Größe, wenn man bedenkt, daß die Schweſter⸗ ſchiffe„Europa“ und„Bremen“ wahrſcheinlich die ſchnellſten Schiffe der Transatlantiklinie ſein werden. In 6 Tagen ſollen ſie Bremen mit Newyork verbinden. In wenig mehr als einem Jahr wurde dieſe Rieſenleiſtug von der Hamburger und der Bremer Werft vollbracht. Um ſich eine Vorſtellung von der Rieſenarbeit zu machen, die hier geleiſttet wurde, ſei be⸗ richtet, daß für den Schiffsrumpf der beiden Dampfer etwa 50 Millionen Kilogramm Stahlbleche und Profile verwendet wurden. Zum Transport dieſer gewaltigen Maſſen waren etwa 3330 Eiſenbahnwaggons nötig. Etwa 4 Millionen Nieten halten bei jedem der Schiffe dieſe gewaltige Maſſe von Platten zuſammen. Schließlich ſei noch erwähnt, daß die Schißfe etwa 2200 Paſſagiere aller Klaſſen befördern können und eine Beſatzung von rund 1000 Perſonen haben. Die Bewegung der Weltſtadt, die in Hamburg den Stapel⸗ lauf der„Europa“ umgibt, iſt der ſtilleren, aber vielleicht in⸗ nigeren Freude gewichen, mit der„Bremen“ die Taufe des Schiffes 78 5 das ſeinen Namen über den Ozean kran hland tauft eine ſthönſtt Der Stapellauf der„Bremen“ und der„Europa“ ſoll. Aber wirklich ganz Bremen iſt dabei. Noch nie ſah ich eine Stadt ſo dicht beflaggt: faſt von jedem Fenſter flattert das rot⸗weiße Banner, das mit den Wellenbewegungen ſeiner hellen Streifen ſo recht eine Seeflagge iſt. Sogar Roland der Rieſe am Rathaus iſt bekränzt, ein Band in den Farben des Reichs ſchmückt den Schwertknauf. Und er lächelt ſtill. Still und zufrieden. Er hat kleinere Schiffe mit der gleichen Feſtlichkeit taufen ſehen; er weiß, daß dieſe Stadt noch größere Fahrzeuge taufen wird. Er lächelt ſtill, zufrieden und voll von innerer Sicherheit. So wie die andern Bremer Bürger auch. Autos und Straßenbahn befördern die Maſſen an einem wetterwendiſchen Nachmittag, der bald herbſtlich hellen Son⸗ nenſchein, bald grauen Regen bringt, zur Werft hinaus. Wie in Hamburg ein Rieſenverkehr. Abr nicht nur mit Fahr⸗ zeugen. Die Bremer wandern in Scharen, unter dem drohen⸗ den Himmel den Weg zu Fuß. Und als das Auto des Reichs⸗ präſidenten die Chauſſee entlang jagt, da iſt in wenigen Sekunden ein Spalier von winkenden und grüßenden Men⸗ ſchen gebildet wie es nicht ſchöner und wirkungsvoller ſein könnte. Hier draußen auf der Bremer Werft iſt es heller und freundlicher als unter den ſchweren Gerüſten der Hamburger Rieſenanlage, die mit ihrem Schwarz den Himmel vergitter⸗ ten. Der dunkle Leib der„Bremen“ ſteht freier da, nicht ein⸗ geengt von Werkſtätten und Maſchinenhallen. Freier wehn die Fahnen. Von der Rednertribüne grüßt die Adlerſtandarte des Reichspräſidenten. Im weiten Himmel kreuzen die Flug⸗ zeuge, ſchwenken und wenden ſich, gleiten und ſteigen. Es iſt etwas heitereres, etwas feſtlicheres in dieſem Bild als geſtern. Trotz der Tauſende von Menſchen etwas Intimeres, faſt möchte man ſagen, etwas Gemütlicheres. Und — nachdem geſtern in Hamburg die Probe beſtanden worden iſt— fehlt vielleicht auch jene atemloſe Spannung, die die Maſſen in unheimlich⸗erwartungsvollem Schweigen erſtarren ließ. Freudig grüßt die Menge den Präſidenten des Reichs. Still und aufmerkſam hört ſie ſeine ſchöne Rede, ſeine Stimme, die ihr vertraut, ja faſt heimatlich klingt. Dann folgt wieder ein Augenblick großen Erwartens. Wenige Minuten innerſter Erregung und Freude. Und die„Bremen“ gleitet leicht und ſicher in die Flut. Als die Kapelle das Deutſchlandlied an⸗ ſtimmt und die Tauſenden einfallen, da leuchtet plötzlich die Sonne mit ſommerlicher Kraft. Und niemand wundert ſich, daß Blumen, von Fliegern herabgeworfen, vom Himmel fal⸗ len,— ſo ſchön, ſo heiter und ſo wunderbar feſtlich iſt dies Bild. Deutſchlands ſchönſte Schiffe ſind getauft. Nun liegen ſie ſchon im Waſſer der Welthäfen, die ihre Heimat ſein ſollen ihr ganzes Leben lang. Nun kommt die Vollendung: der Aus⸗ bau des Inneren. Wenn im kommenden Frühjahr dieſe zwei Rieſen ausfahren werden auf dem Wege nach Weſten, dann wird der Norddeutſche Lloyd ſtolz auf ein Werk blicken dürfen, das nicht nur für ihn eine Spitzenleiſtung iſt, ſon⸗ dern das dem ganzen deutſchen Volk das frohe Bewußtſein wiedergewonnener Arbeitsfreudigkeit und lebendiger, freiem und friedlichem Schaffen dienſtbarer Kraft verleiht. Hindenburg vollzieht den Taufakt der„Bremen“ * Bremen, 16. Aug. Der Reichspräſident iſt in Begleitung des Staatsſekretärs Dr. Meißner und des Majors v. Hin⸗ denburg kurz vor 14 Uhr zur Teilnahme am Stapellauf des Lloydͤdampfers„Bremen“ hier eingetroffen. Er wurde am Bahnhof vom Präſidenten des Senats, Bürgermeiſter Dr. Bonaudt, ſowie dem Präſidenten des Norddeutſchen Lloyds, Dr. Heineken, und den Generaldirektoren Geheimrat Stimming und Glaeſſel begrüßt. Ferner waren zum Empfang anweſend der Wehrkreiskommandeur, Generalleut⸗ nant Vöhrenbach⸗Münſter, der Chef der Marineſtation der Nordſee, Aoͤmiral Bauer, ſowie die Präſidenten des Landesfinanzamtes, der Oberpoſtdirektion und der Reichs⸗ bahndirektion. Auf dem Bahnhofsplatz war eine Abteilung der Küſtenwehr als Ehrenkompagnie aufgeſtellt, deren Front der Reichspräſident nach dem Verlaſſen des Bahnhofs abſchritt. Hierauf begab ſich der Reichspräſident in Begleitung des Präſidenten des Senats zur Wohnung des Präſidenten Heineken, wo im engſten Kreiſe ein Frühſtück eingenommen wurde. Die Stadt trägt reichen Flaggenſchmuck und zeigt das Gepräge eines überaus lebhaften und feſtlichen Verkehrs. Der Straßen⸗ bahn⸗, Auto⸗ und Fußgängerverkehr iſt gewaltig. Ein zahl⸗ reiches Publikum bereitete dem Reichspräſidenten vor dem Bahnhof und in den Straßen begeiſterte und herzliche Kund⸗ gebungen. a Schon lange vor Beginn des Taufaktes herrſchte auf dem Werftgelände und den gegenüberliegenden Ufern, wo Zehn⸗ tauſende von Menſchen ſich trotzregneriſchen Wetters angeſammelt hatten, ein lebhaftes Treiben. Auf den zu beiden Schiffe Seiten des Täuflings errichteten weiten Tribünen waren etwa 3000 Ehrengäſte anweſend. Als der Reichspräſident auf dem Werftgelände eintraf, wurde auf dem Verwaltungs⸗ gebäude der Deſchimag(Deutſche Schiffs⸗Maſchinen A..) die Reichspräſidentenflagge gehißt, die von dem im Hafen liegen⸗ den kleinen Kreuzer„Emden! mit 21 Schuß ſalutiert wurde. Nachdem der Reichspräſident am Eingang der Werft durch den Aufſichtsrat und den Vorſtand der Deſchimag begrüßt worden war, fuhr er, mit lebhaften Hochrufen begrüßt, zur Taufkanzel, auf der ſich mit ihm außer den Herren ſeiner Begleitung Präſident Heineken, ſowie die Vorſtände⸗ und Aufſichtsratsmitglieder des Lloyds und der Deſchimag und Vertreter des Bremer Senats verſammelten. Kurz nach 15.40 Uhr ergriff Hindenburg das Wort zur Taufrede in der er u. a. folgendes ausführte: Im Wiederaufbau unſeres zuſammengebrochenen Vater⸗ landes nach dem unglücklichen Kriegsende war die Schaffung der neuen Handelsmarine eine wirtſchaftlich wie politiſch be⸗ ſonders wichtige Leiſtung, auf die alle, die an ihr mitgewirkt haben, Reeder, Ingenieure und Arbeiter, mit ehrlicher Befrie⸗ digung zurückblicken können. Der heutige Tag iſt für den deutſchen Schiffsbau wie für die deutſche Seeſchiffahrt von beſonderer Bedeutung. Wir wollen heute als neueſtes und größtes Fahrzeug der wieder⸗ erſtandenen deutſchen Handelsflotte dieſes ſtolze Schiff ſeinem Element itbergeben. Erbaut nach den neueſten Erfahrungen deutſcher Schiffsbau⸗ und Maſchinentechnik, ausgeſtattet durch Geiſt und Hand erſter deutſcher Künſtler, ſoll dieſes neue Schiff zuſammen mit einem Schweſterſchiff dem ſchnellen transatlantiſchen Verkehr dienen und ein neues Bindeglied zwiſchen Europa und Amerika, zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten darſtellen; es ſoll zugleich ein Zeichen der unzerſtörbaren deutſchen Arbeitskraft und ein Muſter deutſcher Leiſtungsfähigkeit ſein und künden, daß das deutſche Volk nach wie vor mit ſeiner beſten Kraft in friedlicher Ar⸗ beit dem Verkehr zwiſchen den Völkern, die Meere trennen, zu dienen gewillt iſt. Es iſt mir in dieſer Stunde ein auf⸗ richtiges Bedürfnis, allen denen, die mit Kopf und Hand an dieſem Werk mitgewirkt haben und noch weiter arbeiten wer⸗ den, aber darüber hinaus zugleich auch allen, die ſeit dem Kriege wieder eine deutſche Handelsflotte geſchaffen haben, namens des Reichs wie eigenen Namens warme Anerken⸗ nung und herzlichen Dank zu ſagen. Sie alle haben zur Wiederaufrichtung der deuſchen Wirtſchaft, zur Wiedererlang⸗ ung deutſcher Geltung im Auslande ein e Stück beigetragen. Dir aber, du ſtolzes Schiff, geben wir den Namen, den vor 70 Jahren der erſte transatlantiſche Lloyddampfer er⸗ hielt, den Namen„Bremen“, und mit ihm das Wappen, das die Hoffnung und die Treue wie den Willen, die Wege zwiſchen den Völkern zu erſchließen, verkörpert. Möge dies Schiff, in ſtets glücklichen Fahrten die See durcheilend, den deutſchen Willen zur friedlichen Mitarbeit unter der Völkern über die Meere bringen, möge es ein Glied mehr ſein, das uns mit den Ländern jenſeits des Ozeans verbindet, und möge es uns mahnen, daß f nur zuſammengefaßte Kraft und einiges Wollen uns den Wiederaufſtieg und die Selbſtbehauptung in der Welt verbürgen! Mit dieſem Wunſche taufe ich dich: Bre⸗ men! Im Anſchluß an dieſe Worte vollzog der Reichspräſtdent perſönlich den Taufakt. Klirrend zerbarſt die Flaſche deut⸗ ſchen Schaumweins am Bug der„Bremen“, worauf ſpontan das Deutſchlandlied angeſtimmt wurde. Inzwiſchen hatte ſich der Rieſenbau des Schiffes langſam in Bewegung geſetzt und glitt mit immer ſchneller werdender Fahrt unter dem Jubel der Menſchenmaſſen die Gleitbahn 19 ins Waſſer. In dieſem Augenblick brach die Sonne urch. Nach Verlaſſen der Taufkanzel begrüßte der Reichspräſt⸗ dent eine Abordnung der Werftarbeiter und be⸗ gab ſich darauf zur feſtlich hergerichteten Montagehalle der Werft, wo ein Imbiß ſtattfand, zu dem 750 Perſonen ale waren. Hierbei nahm Präſident Heineken das Wort, um im Namen des Norddeutſchen Lloyds zunächſt dem Reichspräſidenten aufrichtigen und wärmſten Dank für die Vollziehung der Taufe zum Ausdruck zu bringen. Dr. Heineken gedachte dann der dem Verſailler Frieden folgen⸗ den Jahre harter und ſchwerer Arbeit. Dienſt am Volke ſei der Geſellſchaft die Richtſchnur bei allem ihrem Handeln geweſen, Dienſt am Volke ſei auch dieſes neue Erzeugnis deutſcher Schiffsbaukunſt, deutſcher e und Technik und deutſchen Arbeitsfleißes. Der Präſident dankte allen, die dran mitgearbeitet ha⸗ ben, und ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland. 2. Seite. Nr. 379 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Auguſt 1928 1 Glückwunſch Dr. Dorpmüllers Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Dr.⸗Ing. Dorpmüller, hat an das Direktorium des Nordd. Lloyd folgendes Telegramm gerichtet: „Dem Norddeutſchen Lloyd ſpreche ich zu den Stapel⸗ läufen der neuen Rieſendampfer„Europa“ und„Bremen“, zugleich namens der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, wärmſte Glückwünſche aus. Möge den beiden ſtolzen Schiffen, die wuchtiges Zeugnis für deutſches Können und Wollen ab⸗ legen, ſtets glückhafte Fahrt heſchieden ſein. (gez.) Generaldirektor Dr.⸗Ing. Dorpmüller.“ Beunruhigung und Entrüſtung in Paris Paris, 17. Aug.(United Preß.) Der Stapellauf der beiden Schiffe„Bremen“ und„Europa“, deren Paten⸗ ſchaft vom Reichspräſidenten v. Hindenburg und dem ameri⸗ kaniſchen Botſchafter in Berlin übernommen worden war, hat in Paris lebhaftes Intereſſe und ſogar einige Beunruchi⸗ gung erweckt. Man erblickt in der Fertigſtellung der beiden Schiffe den Beweis dafür, daß Deutſchland in ſchnellem Tempo die ihm verloren gegangene Stellung als Seemacht wieder gewinnt. Beſonders unbehaglich wird die Tatſache empfunden, daß Deutſchland jetzt im Rang der Schiffahrts⸗ mächte wieder vorrückt und dabei Frankreich und Italien überflügelt hat. Der Streit um den Bau des neuen deutſchen Panzer⸗ kreuzers, der zwiſchen der ſozialdemokratiſchen Partei und den ſozialiſtiſchen Miniſtern ausgebrochen iſt, gibt natürlich den nationaliſtiſchen Kreiſen Anlaß zu mancherlei ſpöttiſchen Bemerkungen, wobei man mit Entrü ſtung darauf hin⸗ weiſt, daß Deutſchland nicht nur ſeine Handelsflotte in gefähr⸗ licher Weiſe vergrößere, ſondern auch ſeine Kriegsflotte wie⸗ der aufbaue. Was die durch die Haltung der deutſchen So⸗ ztaldemokraten entſtandene Situation betrifft, ſo hält man es hier durchaus für möglich, daß die Differenz zu einer ſchweren Regierungskriſe auswachſen könnte. Berlin-Paris Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Staatsſekretär v. Schubert iſt von Oberhof, wo er eingehende Beſprechungen mit Dr. Streſemann über die akuten Fragen der Außenpolitik hatte, nach Berlin zurückgekehrt. Wer den Außenminiſter, falls er, wie jetzt allgemein angenommen wird, eine zuſagende Antwort auf die Pariſer Ein⸗ ladung d erteilt, auf ſeiner Reiſe begleiten wird, iſt noch nicht entſchieden. Ob entgegen dem urſprünglichen Plan Staats⸗ ſekretär v. Schubert und Miniſterialdirektor Gauß, wie das B. T. behauptet, nach Paris mitfahren werden, bleibt abzu⸗ warten. „Europa kreibt einem Krieg entgegen „Mancheſter Guardian“ nimmt in einem größeren Artikel Stellung gegen die bedenkliche Verſchle chte ⸗ rung der Beziehungen zwiſchen England und Frankreich einerſeits und Deutſchland andererſeits. Die Schuld mißt das Blatt der Londoner Politik bei. Der Welt⸗ krieg, ſagt das Blatt, ſei nicht etwa gekommen, weil England, Frankreich und Deutſchland den Krieg wollten, ſondern weil ſie zu einem gewiſſen Zeitpunkt nicht mehr imſtande geweſen ſeſen, wirkſam für den Frieden zuſammenzuarbeiten. Eu⸗ opa treibe einem Kriege entgegen, wenn es nicht gelinge, auf der Grundlage von Locarno die Friedens⸗ arbeit von Deutſchland, Frankreich und England ſicherzu⸗ ſtellen. Die durch den Krieg hervorgerufenen Leidenſchaften und der in Deutſchland durch die Härte der Friedensverträge hervorgrufene Groll hätten alle Verſöhnungsverſuche äußerſt erſchwert. Als Chamberlain vom Parlament die Ratifizie⸗ rung des Locarnovertrages verlangt habe, ſchien dieſe Schwie⸗ rigkeit beſeitigt zu ſein und es habe nach dem Beitritt Deutſchlands zum Völkerbund ſo ausgeſehen, als ob die Ge⸗ fahren, durch die ein Krieg verurſacht werde, überwunden wären. Heute ſei bie Lage ernſter als vor der Unterzeichnung der Locarnoverträge. Es mache heute den Eindruck, als ob England die Aufgabe, an die man damals in Deutſchland geglaubt habe, aufgegeben habe, Europa von der gefährlichen Vor⸗Locarnvatmoſphäre zu befreien. Mindeſtens werde engliſcherſeits dieſe Aufgabe mit einem ſo geringen Geſchick und ſo wenig Intelligenz ver⸗ folgt, daß ſich dieſer Schluß aufdränge. Niemand könne ſich deshalb darüber wundern, daß der Berliner„Times“ ⸗Korre⸗ ſpondent feſtſtellen müſſe, daß gegenwärtig die Gefühle der öffentlichen Meinung in Deutſchland ſeinen Locarnopartnern gegenſtber bitterer als ſeit langem ſeien. Nach Unterzeich⸗ nung der Locarnoverträge hätte nach Auffaſſung des„Man⸗ cheſter Guardian“ die Schwere der Rhein landbe ſetzung unverzüglich gemildert werden müſſen. Statt deſſen hätte eine Anzahl von Zwiſchenfällen zu der Annahme ge⸗ führt, daß eine Herausforderung Deutſchlands durch die Beſetzungsmächte beabſichtigk wurde. Entſchieden verurteilt das Blatt die Beteiligung eines britiſchen Kaval⸗ lerieregtments an den franzöſiſchen Manövern bei Trier. England ſcheine Frankreich darin unterſtützen zu wollen, Deutſchlands Stolz noch mehr zu verletzen. Nur zwei Schlüſſe ſeien hier möglich, entweder, daß hier eine abſicht⸗ liche Politik vorliege, mit welcher die britiſche Regierung Locarno über den Haufen zu werfen wünſche, oder es liege hier das Ergebnis einer un verantwortlichen Stu⸗ pidität vor, Seltſame Geheimniskrämerei Die engliſche Preſſe meldet, daß zwiſchen der engliſchen und der franzöſtſchen Regierung ein Uebereinkommen getroffen worden ſet, wonach die Veröffentlichung des See⸗ Kom px o⸗ mäſſes nicht in einigen Tagen, ſondern erſt in einigen Wochen ſtattfinden ſoll, da die einzelnen Mächte noch nicht genügend Zeit gehabt hätten, das Abkommen zu überprüfen. — Die ſchwediſchen Flieger zum Ozeauflug geſtartet — Newyork, 16. Auguſt. Die ſchwediſchen Flieger Haſſell und Parker Cramer ſind heute früh 6,45 Uhr Ortszeit(12.45 Uhr ME.) von Rockeford im Staate Illinois mit ihrem Flugzeug„Greater Rockeford“ zum Fluge nach Stock⸗ holm geſtartet. Sie wollen drei Zwiſchenlandungen vor⸗ nehmen, die erſte in Cochan im Staate Ontario, die zweite in Mount Evans auf Grönland und die dritte in Reikjavik in Island. Die Flieger haben einen Funkapparat an Bord. Die Panzerkreuzer ⸗Kriſis J Berlin, 17. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Tagung des Parteiausſchuſſes und der Reichstagsfrak⸗ tion der Sozialdemokratie am kommenden Samstag, in der über die ſoztaldemokratiſchen Miniſter wegen ihrer Haltung in der Panzerkreuzerfrage zu Gericht geſeſſen werden ſoll, ſieht man in politiſchen Kreiſen mit begreiflicher Spannung entgegen. Die Radikalen fordern bekanntlich den Rück⸗ tritt der Miniſter. Daß ſie mit dieſem extravaganten Verlangen ſich durchſetzen werden, iſt vorderhand zu bezwei⸗ feln. Freilich iſt der Ausgang ſolcher Diskuſſion in über⸗ hitzter Atmoſphäre niemals mit Sicherheit vorauszuſehen, ſo daß man immerhin auf Ueberraſchungen gefaßt ſein muß. Daß der Beſchluß des Kabinetts, wie ein Teil der ſoztaldemo⸗ kratiſchen Preſſe das verlangt, rückgängig gemacht wird, iſt ſo gut wie ausgeſchloſſen. Weder die volkspartei⸗ lichen noch die Zentrumsmitglieder des Kabinetts, noch ſchließlich der Reichswehrminiſter könnten ſich ſolchem Drucke fügen. Ein Fehler war es vielleicht, daß dem Beſchluß nicht gleich eine eingehende Begründung beigegeben wurde, wie überhaupt von ſozialdemokratiſcher Seite wenig getan wor⸗ den iſt, um ihre Wählerſchaft auf die kaum zu vermeidende Eutſcheidung vorzubereiten. Wenn die ſozialdemokratiſche Fraktion ſich jetzt ſo ungemein überraſcht ſtellt, treibt ſie ein nicht ganz ehrliches Spiel: Sie mußte wiſſen, daß mit dem Augenblick, da das Kabinett Müller zuſtande kam, der Bau des Panzerkreuzers nicht zu umgehen war. Es iſt bei die⸗ ſem Stand der Dinge wirklich ſchwer anzunehmen, daß ſie es über ſich bringen wird, ihre Miniſter im Stich zu laſſen. Man möchte dem gemäßigteren Teil der Fraktion ſo viel Einſicht zutrauen, daß er einen Beſchluß verhindert, der eine Sprengung der gegenwärtigen Regierung nach ſich ziehen könnte. Die Sozialdemokratie würde im anderen Falle nur denen einen billigen Triumph bereiten, die ihre Koalitionsunfähigkeit vorausſagten. „DAZ.“ hat ſchon recht, wenn ſie meint, es ſtünde politiſch mehr auf dem Spiel als dieſe Einzelfrage: Nicht nur die Haltung der Sozialdemokratie zur Wehrfrage im allgemeinen iſt damit grundſätzlich zur Debatte geſtellt worden, ſondern ihre Stellungnahme zum Staat und zur Staatsraiſon über⸗ haupt. Die Kommuniſten überſchlagen ſich förmlich in dem Bemühen, den Konflikt zu verſchärfen. Das Zentralkomitee der Partei hat heute beſchloſſen, gegen den Panzerkreuzerbau den Volksentſcheid anzurufen und die Reichstagsfraktion beauftragt, die vorbereitenden Maßnahmen für die Einleitung eines Volksbegehrens zu ergreifen. Allgemein wird die kommuntſtiſche Ankündigung eines Volksentſcheids wegen des Panzerkreuzers als das gekenn⸗ zeichnet, was ſie iſt: Ein Parteigeſchäft, eine leere Demonſtration. Politiſch, bemerkt der„Vorwärts“ in richter Erkenntnis der Sachlage, bedeute dieſer Beſchluß die Einleitung einer ſogenannten„Einheitsfront⸗Campagne“, will ſagen, eines der längſt bekannten Spaltungs⸗ manöver der K. P. D. Daß die Agitation als ſolche für die Sozialdemokratie nicht ganz ungefährlich iſt, darüber wird man ſich an den leitenden Stellen der Sozialdemokratie wohl im klaren ſein. Verfaſſungsrechtlich ſteht dem kommu⸗ niſtiſchen Antrag auf Einleitung des Volksbegehrens jedoch die Beſtimmung des Artikels 73 der Reichsverfaſſung ent⸗ gegen, der beſtimmt, daß ein Volksentſcheid über den Etat nur durch den Reichspräſidenten veranlaßt wer⸗ den kann. Die erſte Rate für den Panzerkreuzer iſt aber ein Beſtandteil des Haushaltsgeſetzes für 1928. Daß Hinden⸗ burg dem Wunſch der Kommuniſten entſprechen wird, iſt natürlich ausgeſchloſſen, inſofern alſo kommt dem kommu⸗ niſtiſchen Vorſtoß in der Tat lediglich agitatoriſche Bedeutung zu, die freilich, wie geſagt, bei der künſtlich geſchürten Erregung der Maſſen nicht zu unterſchätzen iſt. Der Fall Lambach Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Nachricht, daß der Abgeordnete La mbach gegen ſeinen Ausſchluß aus der deutſchnationalen Volkspartei Berufung eingelegt habe, eilt, wie der„Jungdeutſche“ feſtſtellt, der Wirk⸗ lichkeit voraus. Lambach hat noch keine Entſcheidung getroffen, obwohl man annimmt, daß er Berufung bean⸗ tragen wird. Die Friſt hierfür läuft noch einige Tage. Der Termin für die Einberufung des Parteigerichts, von deſſen Spruch der Ausgang des Streits abhängt, ſoll für den 29. Auguſt in Ausſicht genommen ſein. Kreditbetrug Die Berliner Kriminalpolizei iſt zur Zeit mit ber Auf⸗ klärung eines Betrugsfalles beſchäftigt, der in das Fürſten⸗ tum Liechtenſtein hinüberſpielt. Der Kaufmann Carbone, der während ſeines Berliner Aufenthaltes auf großem Fuße lebte und für ſeine Firma zahlreiche Geldgeber fand, iſt in Budapeſt verhaftet worden unter dem Verdacht, die Liechtenſteiner Spar⸗ und Leihkaſſe um 1,6 Millionen Franken betrogen zu haben. Carbone, der 29 Jahre alt iſt, entſtammt einer an⸗ geſehenen ſchweizeriſchen Familie. Er befaßte ſich im all⸗ gemeinen nicht mit Geſchäften, hatte aber den Ehrgeiz, als verſterter Kaufmann zu gelten. Vor 4 Jahren gründete er die Firma Amroc, Import⸗ und Exportgeſchäft, in der Franzbſiſchen Straße. Das Kapital hierfür hatte er von ſeiner Mutter erhalten; er geriet jedoch ſchon nach ganz kurzer Zeit durch verfehlte Transaktionen in ernſthafte Zahlungs⸗ ſchwierigketiten. Carbone erhielt von den Leitern der Vaduzer Spar⸗ und Leihkaſſe einen Betrag von faſt 1 Millionen Franken. Die Sicherheiten, die er dafür gab, ſcheinen ſo gut wie wertlos geweſen zu ſein. Ein Teil der Mittel, die Car⸗ bone aus Vaduz erhielt, kamen aus einem Fonds, der zur Unterſtützung von Hochwaſſergeſchädigten am Rhein beſtimmt war. As die Vorgänge in Liechtenſtein bekannt wurden und die Sparkaſſe verſuchte, die ausgeliehenen Gelder zurückzuerhalten, fuhr Carbone nach Budapeſt. Dort iſt er jetzt feſtgenommen worden. Seine Familie will ver⸗ ſuchen den Fehlbetrag bei der Vaduzer Sparkaſſe aus threm Vermögen zu decken. Carbone ſelbſt wird vorausſichtlich an das Fürſtentum Liechtenſtein ausgeliefert werden. * Hindenburg dankt der Flotte. Reichspräſident v. Hin⸗ denburg hat in einem Schreiben der Flotte ſeine große Be⸗ friedigung und Anerkennung für die diesjährigen Schieß⸗ Übungen ausgeſprochen.„ 5 1 Die Oeſterreichiſche Touriſten beſchoſſen Nach einer Meldung der„Neuen Freien Preſſe“ hat ſich im öſterreichiſch⸗talieniſchen Grenzgebiet ein Zwiſchenfall er⸗ eignet. Oeſterreichiſche Ausflügler wurden bei einem Aus⸗ flug in der Nähe von Villgraten auf öſterreichiſchem Gebiet von italieniſchen Zollbeamten angehalten. Die Touriſten lehnten die Aufforderung ab, ſich auszuweiſen, da ſie ſich auf öſterreichiſchem Gebiet befanden. Auf dem Rückweg verfolgten ſie die Italiener und ſchoſſen auf die Ausflügler. Niemand wurde jedoch getroffen. Italienfeindliche Kundgebungen in Dalmatien Die italteniſche Preſſe veröffentlicht Nachrichten aus Dal⸗ matien, wonach bei den Kundgebungen der letzten Tage der italieniſche Generalkonſul in Spalato, der mit einigen Landsleuten in einem Cafs ſaß, leicht verletzt worden ſei. Obgleich die italieniſchen Blätter anerkennen, daß die Polizei energiſch gegen die Demonſtranten vorgegangen iſt, hat der italieniſche Geſandte in Belgrad doch Auftrag er⸗ halten, von der Regierung volle Genugtuung zu verlangen. Eiſenbahnkataſtrophe in Serbien Am Donnerstag nachmittag eutgleiſten auf der Station Prewoda 13 Wagen eines in voller Fahrt befind⸗ lichen Perſonenzuges der Strecke Uesküb Belgrad. 20 Per⸗ ſunen wurden getötet und 3h verletzt. Der Eiſen⸗ bahuminiſter Stanio hat ſich ſofort an die Unglücksſtelle be⸗ geben. Man vermutet, daß die Urſache des Unglücks in dem ſchlechten Oberbau zu ſuchen iſt. Der weiße Tod Ein hohes Lied der alpinen Kamerabſchaft Paris, 17. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Chamonix wird berichtet: Vorgeſtern verunglückten im Mont Blanc⸗Gebiet drei junge Touriſten aus Lyon, die die Aiguille du petit Dru beſteigen wollten. Einer von ihnen ſtürzte 15 Meter tief ab und zog ſich dabei ſchwere Verletzungen zu. Während der eine ſeiner Freunde bei dem Verunglückten Wache hielt, machte ſich der andere auf, um Hilfe herbei⸗ zuholen. Eine Führerkolonne aus Chamvix brach ſofort zur Hilfeleiſtung auf, wurde jedoch durch ein ſchweres Gewitter gezwungen, in einer Hütte Zuflucht zu ſuchen. Drei Gen⸗ fer Bergſteiger, die ſich in der Hütte ausruhten, erfuhren von dem Unglück und beſchloſſen trotz des fürchterlichen Un⸗ wetters ihrerſeits die Rettung der Verunglückten zu verſuchen. Mit vieler Mühe erreichten ſie die Unglücksſtelle und über⸗ gaben den beiden Touriſten aus Lyon faſt alles, was ſie am Leibe trugen, um ihnen die hereinbrechende Sturmnacht er⸗ träglich zu machen und begaben ſich dann auf den Rückweg. Bevor ſie jedoch die Hütte erreichten, wurden ſie ſelbſt das Opfer der Kälte. Einer von ihnen iſt geſtorben, ſein Kamerad befindet ſich mit erfrorenen Gliedern in bedenklichem Zuſtand. Da unterdeſſen im Mont Blane⸗Ge⸗ biet 25 Zentimeter Neuſchnee gefallen iſt, war es der Führer⸗ kolonne nicht möglich, ihren Rettungsverſuch fortzuſetzen. Es muß daher befürchtet werden, daß unterdeſſen auch die beiden Lyoner Bergſteiger den Tod gefunden haben. Flaſchenpoſt von Amundſen Eine von holländiſchen Fiſchern aufgefundene Flaſchen⸗ poſt, die eine Poſtttonsangabe der„Latham“, des Flugzeuges Amundſens, enthielt, ſcheint keine Myſtifikation zu ſein. Nach einer Meldung aus Amſterdam hat der dortige nor⸗ wegiſche Konſul, der mit Amundſen in perſönlichen Beziehun⸗ gen ſtand, die Schrift der Flaſchenpoſt als die Amundſens er⸗ kannt und der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß es ſich tatſächlich um eine authentiſche Botſchaft des For⸗ ſchers handelt. 555 Letzte Meldungen i Abgeſtürzt — München, 17. Aug. Wie aus Bad Reichenhall gemeldet wird, iſt der Oberlehrer Arning mit ſeiner Frau beim Auf⸗ ſtieg auf den Predigtſtuhl abgeſtürzt. Seine Frau war ſofort tot, während er ſelbſt ſchwere Verletzungen davontrug. Paratyphus — Augsburg, 16. Aug. Wie die„Schwäbiſche Voltsztg.“ berichtet, ſoll in der ſchwäbiſchen Donaugegend Paratyphus herrſchen. Die Krankheit ſei bereits zu Beginn des Jahres aufgetreten, dann aber wieder abgeflaut, bis ſie im Juni wieder erneut in die Erſcheinung getreten ſet. Die Kranken⸗* zahl beläuft ſich auf etwa 100, davon 60 ſchwere Fälle. Auch Todesfälle werden gemeldet. Eine Polizeikaſerne in Flammen — Leipzig, 16. Aug. Heute morgen ging der Dachſtuhl der Polizeikaferne in Leipzig⸗Möckern in Flammen. Nach fünfſtündiger Arbeit konnte der Brand gelöſcht werden. Bei der Unterſuchung wurden zwölf Brandherde feſtgeſtellt. Bis⸗ her wurden neun Perſonen von der Kriminalpolizei wegen Brandſtiftung verhaftet. Eine Rente für die Witwe Raditſchs — Belgrad, 17. Aug. In einer Sitzung des Verwal⸗ tungs⸗Ausſchuſſes des Agramer Bezirks, deſſen Präſident Ste⸗ fan Raditſch geweſen iſt, wurde beſchloſſen, der Witwe des toten Führers eine Rente in Höhe ſeines letzten Gehaltes lebenslänglich auszuſetzen. Die Fieberepidemie in Griechenland Athen, 17. Aug. Die ſeit einigen Wochen hier wütende Fieber⸗Epidemie hat bisher 30 000 Meuſchen erfaßt, ſoda ßein Teil der Dienſtmannſchaften der öffentlichen Ver⸗ kehrsmittel ſeinen Dienſt einſtellen mußte. g Nachtrag zum lokalen Teil * Tödlicher Unfall. Geſtern nachmittag wurde der ledige, 22 Jahre alte Arbeiter Artur Bollmann von hier im Fabrikanweſen der Firma FJ. Vögele A. G. von einer rangie⸗ renden Werklokomotive überfahren un d getötet, Unterſuchung iſt eingeleitet. 1 994 ö N . b ſich ll er⸗ Aus⸗ ehiet eiſten hauf und edoch find⸗ e ra ifen⸗ be⸗ dem bei⸗ 0. = i * Freitag, den 17. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) f 8. Nr. 379 Seite. Släotiſche Nachrichten Mannheimer Einwohnerbuch 1928 Der 92. Jahrgang des Mannheimer Ein⸗ wohnerbuches iſt, wie aus der Veröffentlichung in der geſtrigen Mittag⸗Ausgabe hervorgeht, ſoeben im Verlage der Druckerei Dr. Haas G. m. b.., E 6, 2, erſchienen. Dieſe Nachricht iſt für alle Geſchäfts⸗ Induſtrie⸗ und Handelskreiſe, Behörden und Verwaltungen, Vertreter und Agenten, jeden Werbeleiter ſowie auch für den Privatmann von Wichtigkeit, da das Einwohnerbuch im Laufe der Jahre zu einem unent⸗ behrlichen Nachſchlagewerk für das geſamte Wirtſchaftsleben geworden iſt. Aus dem reichhaltigen Inhalt des Einwohnerbuches, das alle Vorzüge eines Nachſchlagewerkes enthält und überſicht⸗ lich gehalten iſt, ſei u. a. hervorgehoben: Illuſtrierte Chronik, Einwohner⸗Statiſtik und Klima der Stadt Mannheim, als J. Teil ein komplettes Verzeichnis der Einwohner und Firmen von Mannheim, ſerner alle Handelsfirmen und Genoſſenſchaften der Amtsgerichtsbezirke Schwetzingen und Weinheim. Der II. Teil enthält ſämtliche Wohnhäuſer, Bauplätze uſw. mit Angabe der Eigen⸗ tümer der Häuſer, der III. Teil das Verzeichnis der Be⸗ hörden, Inſtitute und Vereine und der IV. Teil das Verzeichnis der Handels⸗ und Gewerbetrei⸗ benden alphabetiſch nach Berufsgruppen geordnet. Nicht unerwähnt bleiben ſoll der Reklameteil, der vielen Firmen wieder Gelegenheit gab, ihre Erzeugniſſe vorteilhaft an⸗ zuzeigen. Der Preis des Buches, das in unſerer Hauptgeſchäfts⸗ ſtelle E 6, 2 und Geſchäftsnebenſtelle R 1, 9/11 käuflich iſt, beträgt RM. 20.—. * * Ernannt wurden die Juſtizoberinſpektoren Otto Bop⸗ zpel und Cornelius Boxheimer beim Amtsgericht Mann⸗ heim zu Oberrechnungsräten. * Regen und Abkühlung. Es ſah ſchon geſtern Abend recht bedrohlich aus. Schwarzblaue Wolkenmaſſen ballten ſich in der ſiebenten Stunde im Weſten zuſammen und ſchickten heftige Windſtöße voraus. Eine allgemeine Flucht aus den Gartenlokalen war die Folge. Die Gewitter kamen aber nicht zur Entladung; ſie ſcheinen ſich anderwärts ausgetobt zu haben. Dafür ſetzte heute morgen Regen ein. Dabei war es noch kurz nach 8 Uhr ſo dunkel, daß Licht angeſteckt werden mußte. Die mit dem Regen verbundene Abkühlung hat die Temperatur heute morgen auf 13,1 Gr. C. herabgedrückt. Geſtern morgen wurden noch 15,5 Gr. C. regiſtriert. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 12,5 Gr. C. gegen 15,4 Gr. C in der Nacht zum Donnerstag. Die Höchſttempe⸗ ratur belief ſich geſtern auf 21,7 Gr. C. gegen 23,3 Gr. C am Mittwoch. Die Landwirte werden über den Regen nicht böſe ſein, denn der letzte war nicht ausgiebig genug. * Sängerbeſuch. Der Männergeſangverein„Wilhelms⸗ höhe“ Pforzheim macht am kommenden Samstag und Sonntag einen Freundſchaftsbeſuch bei dem Geſang⸗ verein der Württemberger E. V. Mannheim. Anläßlich dieſes Beſuches findet am Samstag abend im Ball⸗ haus ein Konzert ſtatt. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Ein raſſenreiner Dobermann, 1 Meter lang und 70 Zentimeter hoch, männliches Geſchlecht, hört auf den Na⸗ men„Arko“, in Rheinau.— Eine ſchwarze Lederbrieftaſche mit einer Anzahl Papiere, auf den Namen Robert Bäuerle lautend, zwiſchen der Luiſen⸗ und Mollſchule.— Ein 4 Meter langer und 1,20 Meter breiter, eiſerner Nachen mit 2 Sitz⸗ bänken, rot geſtrichen, ſowie einem Ruderlöffel und einem Tau, im Neckar linkes Ufer beim Binnenhafen.— Eine ver⸗ nickelte, ganz glatte Herrenuhr, mit arabiſchen Zahlen und ſchwarzen Zeigern, ſowie ſilb. Uhrkette mit kurzen und langen Gliedern in einem Hauſe in der Seckenheimerſtraße. — Eine braunlederne Aktentaſche mit einem Geldbetrag und verſch. Papieren, auf den Namen Rittmann lautend, im Schloßgarten.— Ein Weidenkorb, gez. Ph.., mit 75 Pfund Aepfeln, von einem Fuhrwerk zwiſchen Wallſtadt und Mannheim.— Ein Paket aus hellbraunem Packpapier und der Aufſchrift Louis Landauer, mit 2 weißleinenen Damen⸗ hemden mit Spitzenbeſatz, 2 ſolchen Damenbeinkleidern mit Crepſpitzen, 2 Prinzeßunterröcken mit Spitzen, einem weiß⸗ leinenen Tiſchläufer, vval, mit Klöppelſpitzen und 4 Meter Kleiderſtoff mit hellroten Tupfen und hellblau mit roten Blumen, vor einem Schaufenſter in 81. In Todesgefahr hörlich beſchattete ſie die Augen mit der Hand gegen die Helle des Himmels und hielt Ausſchau. Ich konnte mich Da erzählte ſie mir unter ſchaftlicher Fiſcher, ſei mit ihrer 9 Jahre alten Tochter heute Alter leicht ein Schwächeanfall überkommen könnte. ſilberglänzenden Waſſerſpiegel des Stromes„ ſtill und Am Rheinufer ſtand eine' ſehr aufgeregte Frau. Unauf⸗ nicht zurückhalten, ſie zu fragen, warum ſie ſo aufgeregt ſei? Tränen: Ihr Vater, ein leiden⸗ nachmittag hinaus mit dem Kahn gefahren und noch nicht zurück. Es ſei dies ja ſchon oft der Fall geweſen, der Groß⸗ vater hänge mit großer Liebe an der einzigen Enkelin und da wolle er dem Kinde während ſeiner Ferienzeit eine kleine Freude bereiten. Allerdings habe ſie dieſe Fahrten ſchon oft mit Sorge erfüllt, ſie befürchte, daß ihren Vater bei ſeinem Die Frau hielt weiter Ausſchau, doch in dem allmählich dämmernden Zwielicht ſah man an dieſer Stelle nur den regungslos lag ein Kahn vor uns am Ufer. Die Frau legte die Hände als Sprechrohr an den Mund und rief nur ein leiſes Echo antwortete ihr. Es war ziemlich einſam gewor⸗ den. Nur einzelne Spaziergänger waren noch vorüber⸗ gegangen. Mir wurde ſelbſt etwas ängſtlich zumute und doch durfte ich es die Frau nicht merken laſſen. lich bemerkte die Frau, wie der Kahn ihres Vaters bei einer Krümmung hinter den Weidenbäumen auftauchte. Der alte Mann ruderte feſt drauf zu, rauchte eine Pfeife und ſchien gut gelaunt. Die Enkelin ſaß ruhig im hinterſten Teil des Kahnes mit einem großen Feldblumenſtrauß. Ein erleich⸗ ternder Seufzer entrang ſich der Bruſt der Mutter. Als ſie kaum noch ungefähr hundert Schritt vom Ufer entfernt wa⸗ ren, winkte ſie den Beiden. Jetzt machte der alte Mann mit dem Kahn eine Wendung, um das Ufer zu erreichen. In Endlich, end⸗ l chte orſitzen Miniſterialdirektor Knaut vom Reichsverkehrsminiſterium iſt, werden durch höhere Beamte des Reichsverkehrsmini⸗ ſteriums, der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Angehörige der Bauderwaltungen der gebildet. der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin einzuliefern. Weltbewerb für die Rheinbrücken Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft hat jetzt zur Erlangung von allgemeinen Plänen für die Geſtaltung der drei projek⸗ tierten neuen Rheinbrücken Mannheim— Ludwigs⸗ hafen, Speyer und Maxau unter Ingenieuren und Archi⸗ tekten Skizzen wettbewerbe ausgeſchrieben. Die Wettbewerber müſſen deutſche Reichsangehörige ſein und in Deutſchland wohnen, es ſind aber auch Angehörige des Saar⸗ gebietes und des Freiſtaats Danzig zugelaſſen. Es ſind fol⸗ gende Preiſe ausgeſetzt: für die Brücke Mannheim— Ludwigshafen je ein Preis von 7000, 5000, 3000 und 2000 Mark, die gleichen Preiſe für die Brücke bei Maxau, und für die Brücke bei Speyer Preiſe in Höhe von 9000, 7000, 5000 und 3000 Mark. Das Preisgericht kann weitere Entwürfe zum Ankauf für je 1000 oder 500 Mark empfehlen. Falls ein preisgekrönter oder angekaufter Entwurf der Aus⸗ führung ganz oder teilweiſe zugrunde gelegt wird, erhält der Verfaſſer bei Baubeſchluß weitere 12000 Mark oder einen Teil dieſer Summe. Ueber die Höhe der Entſchädi⸗ gung entſcheidet die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichswettbewerbsausſchuß. heberrecht für die benutzten Entwürfe wird durch die Ent⸗ Das Ur⸗ chädigung abgegolten. Die Preisgerichte, deren Vorſitzender ſowie durch betreffenden Städte Die Arbeiten ſind bis zum 29. September 1928 bei * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Am 8. Tag der dieſem Augenblick erhob ſich das Kind, um der Mutter mit Lotterie wurden in der Vormittagsziehung ausgeloſt: dem Blumenſtrauß zu winken. War es eine falſche Bewegung des alten Mannes? Oder war es die Unruhe des Kindes? Ich konnte es nicht beurteilen: Das Unglück war ſo ſchnell geſchehen, daß von den wenigen Augenzeugen niemand die Urſache zu erkennen vermochte. Mit dem Schrei des Kin⸗ des, das ins Waſſer ſtürzte, und dem des Groß⸗ vaters, der unter dem umgekippten Kahn ver⸗ 1 36 747, 183 362, währ.) ſchwand, hallte der herzzerreißende Hilferuf der Mutter durch die Stille. Mit einem Sprunge, den ich der Frau nicht zugetraut hätte, hatte ſie ſich in den einzigen Kahn geſchwungen. Das Entſetzen verdoppelte ihre Kräfte. Ein ungekanntes Gefühl verlieh ihr ſcheinbar für den Augenblick eine wun⸗ derbare Geſchicklichkeit und einen unbegrenzten Mut. Sie ruderte direkt auf den umgeſchlagenen Kahn zu, an den der alte Mann ſich verzweifelt anklammerte. Inzwiſchen hatte ſich am Ufer ein junger Mann ſeiner Oberkleider entledigt und war dem alten Mann zu Hilfe gekommen. Des Schwimmens kundig, war es dem Retter leichter, den Ver⸗ unglückten ans Ufer zu bringen. Mit einer ganz gewaltigen Kraftanſtrengung ſchnellte der Kahn der Frau in die Gegend, wo ſoeben wieder das des Schwimmens unkundige Mä d⸗ chen an der Oberfläche auftauchte. Ich wagte nicht mehr zu ſchauen. Es war ein furchtbarer Augenblick. Die Frau legte die Ruder hin, ſtreckte die Arme aus und hob das Mädchen mit einer letzten übernatürlichen Kraft⸗ anſtrengung zu ſich in den Kahn. Dann ſank ſie ohnmächtig in den Kahn zurück. Der junge Mann, der dem alten Vater geholfen, brachte auch die Frau ans Land. Großvater und Enkelin erholten ſich verhältnismäßig raſch. Die Mutter des ratsſitzung von Edingen bezügl. Beſichtigung über die Verunreini⸗ gung des Neckars Kenntnis genommen.— Ein Ziegen⸗ bock und ein Eber ſoll angekauft werden.— Der Gemeinde⸗ platz oberhalb der Gemeindeſportplätze wird den ſporttreiben⸗ den Vereinen zur Verfügung geſtellt. 2 Gewinne zu je 25 000 Mark auf die Nr. 10 323, 4 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nrn. zu je 5000 Mark auf die Nr. 243 276, 2 Gewinne zu je 3000 Mark auf die ziehung wurden ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nr. 292 013, 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 37 859, 320 182, 2 Gewinne Nr. 138 698.— In der Nachmittags 32 443, 374 069, 12 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 293 225, 315 073, 358 796, 359 801.(Ohne Ge⸗ Kommunale Chronik Neckarhauſen, 15. Aug. In der jüngſten Gemeinde⸗ wurde vom Schreiben des Bürgermeiſters J. Bruchſal, 14. Aug. Der Ankauf einer Anzahl Bilder von der Luftbildabteilung der badiſch⸗pfälziſchen Lufthanſa .⸗G. in Mannheim wurde vom Stadtrat beſchloſſen, da die Aufnahmen der Stadt ſehr gut ausgefallen ſind.— Bau⸗ liche Veränderungen am Damianstor, um eine raſche Ab⸗ wicklung des Autoverkehrs zu ermöglichen, ſind nicht not⸗ wendig. achten des Bezirksamts das Damianstor wohl verkehrs⸗ hindernd, aber nicht verkehrsgefährdend iſt. Es wird von ihnen abgeſehen, da nach dem Gut⸗ Da außerdem Kindes bekam Weinkrampf und Schüttelfroſt. Hoffentlich ſehr kräftige Frau nicht aufs Krankenbett geworfen. E. L.-A. * Veranſtaltungen * Standkonzert. Zu dem am Sonntag um 11.30 Uhr bei gutem Wetter auf dem Friedrichsplatz ſtattfindenden Stand⸗ konzert hat die Kapelle Seezer folgendes Programm auf⸗ geſtellt:„Frei weg“, Marſch(Latan), Ouvertüre zu„Dichter und Bauer“(Suppe),„An der ſchönen blauen Donau“ Walzer (Strauß),„Romaneſca“, Fantaſie(Zikoff), Marſch aus „Rienzi“(Wagner). * Preſſa⸗Rhein⸗Fahrt. Auch an dieſer Stelle ſei noch ein⸗ mal aufmerkſam gemacht auf die viertägige Rheinfahrt zur „Preſſa“ nach Köln vom 21. bis 24. Auguſt.(Siehe Anzeige haben die ſeeliſchen und körperlichen Anſtrengungen die nicht 9 für die Straße„Am Schloßgarten“ Schrittfahren vorgeſchrle⸗ ben iſt, ſind alle vorbeugenden Maßnahmen gegen Verkehrs⸗ unfälle getroffen.— Als nächſte Notſtandsarbeit iſt der Aus⸗ bau der Schlittſchuhbahn im Gewann Bannheide außerhalb des mache Brettener Bahnbogens und die Erweiterung des Stadtganzens in Ausſicht genommen.— Dem Stadtausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege wird die zur Zeit unbenützt ſtehende Reithalle in jederzeit widerruflicher Welſe für Sportzwecke überlaſſen.— Das nach Fertigſtellung des Fabrikneubaues an der Büchenauerſtraße auf die Stadt über⸗ gehende derzeitige Fabrikanweſen der Erſten Bruchſaler Herdfabrik wird zum Verkauf auf den Zeitpunkt des Ueber⸗ gangs in ſtädt. Eigentum ausgeſchrieben. Kleine Mitteilungen Der Gemeindevoranſchlag 1928/9 von For ſt wurde in der füngſten Bürgerau'sſchußſitzung mit 39 gegen 5 Stimmen angenommen. Er bewegt ſich ungefähr in dem gleichen Rahmen wie im Vorjahr. Das durch die Umlage zu deckende Defizit beträgt 92 925 Mark. Münchner Bilder Von Richard Rieß Freilicht iſt Trumpf Man„tut“ jetzt in München allerhand für die fremden Gäſte. Der frühere Journaliſt Joſef Maria Jurinek, der jetzt Ausſtellungsdirektor iſt, zeigt, daß er ein rechter „Trommler“ iſt. Auch für die heurige Ausſtellung, die eine Ausſtellung kleineren Formats iſt, macht er eine Propaganda, wie ſie den früheren Veranſtaltungen dieſer Art durchaus gefehlt hat. Jurinek läßt die Ausſtellung nicht als ſolche allein wirken— er ſchafft unentwegt„Attraktionen“. Senſationell aufgemachtes„Feuerwerk“, Gratistage für Kinder und der⸗ gleichen lockt in halbſeitigen Zeitungsinſeraten durchaus amerikaniſchen Stils. Aber auch anderswo im Lande hat man ſich die Forderung zu eigen gemacht:„Es muß etwas ge⸗ ſchehen! Es muß etwas geboten werden!“ Der„Kleinheſſe⸗ loher See“, das Schmuckſtück unſeres„Engliſchen Gartens“ verwandelt ſich allabendlich in ein Lampionparadies. In mit roten Ampeln geſchmückten Booten gleiten wunſchlos⸗glück⸗ liche Menſchen über den See, um unter den Trauerweiden zu raſten und vom Leben zu träumen. Hier und da klingt Lautenlied über das Waſſer. Kleiner Vogel Kolibri Führe uns nach Bimin i Freilicht iſt Sommers Gebot. Feenhafte Illumination der berühmten Königs⸗Schlöſſer nimmt dieſen romantiſchen Prachtbauten das Allzu⸗materiell⸗Prunkhafte und taucht ſie in halbwirkliche Märchenſtimmung. In München ſelber öffnen ſich Schloß⸗Höfe einer andächtigen Menge, Schubert⸗ und Mozart⸗Muſik, Serenaden, hoch vom Söller erklingend, ver⸗ zaubern die Zeit und erwecken vergangene Kultur zu neuem Leben. Im Säculum des Tempos taucht plötzlich die Welt der Beſchaulichen, des Beſinnlichen und zarter und ſachter Lebens⸗ und Gefühlsfreude wieder auf Hier und da dreht man auch ſonſtwo den„Zeit“⸗Film rück⸗ wärts. Die Straße„gehört“— um das vielzitierte Wort eines Berliner Poltzeipräſidenten zu gebrauchen— nimmer „dem Verkehr“, die Vedoute wird Kuliſſe, die Straße wird zur Szene. Reinhardt ſpielt ſeit Jahren auf frommem Boden in Salgburg den„Jedermann“, heuer verſuchte ſich Augsburg an der gleichen Aufgabe: Der Hintergrund des St. Ulrichsmünſters gibt dem Myſterienſpiel Stimmung und Reig, die Patrizierſtraße davor, Augsburgs Maximilians⸗ ſtraße, die Kant die ſchönſte der Welt nannte, macht dieſes Stück Stadt zur rechten Folie für ein Spiel„vom reichen Manne“. Und die Münchner Kammerſpiele im Schauſpiel⸗ haus denken— wohl fürs nächſte Jahr— daran, im Münch⸗ ner„Alten Hof“, der von der alten herzöglichen Burg, jetzt dem Finanzamt, umgrenzt wird, ein Theater jener Art zu ſpielen, die Schein und Wirklichkeit verbindet und ihre Welten miteinander verſchwimmen läßt. Neues vom Deutſchen Muſeum Feſttage beſonderer Art ſtehen München Anfang Septem⸗ ber bevor. Wie Prof. Oskar v. Miller in einer Sitzung des Münchner Gewerberates bekundete, iſt das eigentliche Deutſche Muſeum mit ſeinen dreihundert Sälen, deren Beſichtigung bei einiger Gründlichkeit etwa 150 Stunden in Anſpruch nehmen, und mit ſeinen endloſen Gängen, die, aneinander⸗ gereiht, etwa 14 Kilometer ausmachen, jetzt fertig. Nicht zu Ende aber iſt Oskars, des Ewig⸗jungen, Tatendrang. Des Deutſchen Muſeums zweiter Teil, das Studiengebäude. ſoll nun in Angriff genommen werden. Am 4. September findet die Grundſteinlegung ſtatt, die in ähnlich feierlicher Weiſe vor ſich gehen ſoll wie ſeinerzeit die Fundamentierung des Muſeumsbaus ſelber. Max Halbe hat ein Feſtſpiel ge⸗ ſchrieben, und kein geringerer als Hindenburg neben den Reichsminiſtern und den Spitzen der Länder als Ehrengaſt erwartet. Der neue Bau ſoll faſt ebenſo groß werden wie das Muſeum ſelbſt und einer Rieſen⸗ Bibliothek für die All⸗ gemeinheit Raum geben. Neben einer Handbibliothek iſt eine Plan⸗ Sammlung für den Techniker, eine Zeitſchriften⸗, Urkunden⸗, Lichtbilder⸗, Medaillen⸗ und Porträtſammlung vorgeſehen. Für die Feierlichkeit der Grundſteinlegung wird, zwiſchen Ludwigsbrücke und Muſeum, eine 4— 5000 Menſchen faſſende Halle errichtet. Ueberraſchungen beſonderer Art wer⸗ den vorbereitet. Als eine Art lebendiger Dekoration werden Künſtler, Handwerker und Korporationen Schaffender nach dem Feſtzug, an dem ſie teilgenommen haben, auf erhöhten Podeſten über den Chargterten der akademiſchen Verbin⸗ dungen Aufſtellung nehmen und ſo die Gemeinſchaft und das Zuſammengehören der Kopf⸗ und Handarbeiter verſinnbild⸗ lichen. Auch hierin zeigt ſich wieder der wahrhaft nationale, deutſch⸗produktive Sinn Millers: das ganze Volk ſoll es ſein, dem ganzen Volke gehört das Wirken dieſes ſeltenen Mannes. Tandelmarkt Nicht weit vom„Deutſchen Muſeum“, in der Vorſtudt zZAu“ iſt in dieſen Tagen der Altmarkt wieder erwacht, der Markt jener Buden, in denen man mehr oder minder ange⸗ brochene Gläſer, verſtaubtes Gerümpel und zerfetzte Bücher ſieht, aber eine Remhrandtzeichnung, einen Gobelin oder die Erſtausgabe des Fauſt gerne entdecken möchte. Manchmal iſt einem das Glück hold. Ich kaufte hier vor zehn Jahren eine Bronzeſtatuette von Ignatius Taſchner um wenige Reichsmark. Leider ſtellte ſich einige Zeit darauf heraus, daß die Statuette nicht von Taſchner war, ſondern von einem Herrn J. Tichauer. Und auch die Bronze war nicht echt. Meine Reichsmark nur, die waren echt geweſen. Auch einen Hans von Marses hab ich mal auf der Dult gefunden, eine Dame darſtellend, die ſogar einen veritablen Vollbart ihr eigen nannte. Das war ſicher keine ganz echte„Dame ge⸗ weſen“. Natürlich war ſie auch nicht von Marées, Aber ſchön war ſie doch, zum Davonlaufen ſchön. Und ich habe Inflation ſogar zwei Servelatwürſte dafür eintauſchen kön⸗ nen, Inflationen kommen, glücklicherweiſe, nimmer. Wozu alſo ſich mit Kunſt eindecken? Obwohl es heuer einen garau⸗ tiert echten Hans Thoma gab, der 5,50 koſtete und von einem Maler ſtammte, der grundſätzlich nur echte Hans Thomas malt. Aber.. ich hab es lieber mit den Büchern gehalten. Als ich kramte und mich ſcheinbar nicht entſchließen konnte, beleckte der Trödler mal ſeinen rechten Zeigefinger und ſchlug eln vergilbtes Bändchen auf:„Des is was Feins“, ſagte er Houten„Dös is von ein gewiſſen Hölderlin...“ Und er war echt 8 32 in;. 4. Seite. Nr. 379 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Auguſt 1928 Tagungen Vierziger⸗Tag in Tübingen . Ein Vierziger⸗Tag, verbunden mit der Generalver⸗ ſammlung des Offiziervereins des ehemaligen aktiven Füſi⸗ lier⸗Regiments 40, hat in Tübingen ſtatigefunden. Aus dem Rheinland, aus Baden, Hohenzollern und Württem⸗ berg waren die ehemaligen 40er gekommen, um bei der Tra⸗ ditionskompagnie des alten Regiments einen Wieder⸗ ſehenstag zu feiern. Die 5. Kompagnie der Reichswehr des Infanterie⸗Regiments 14 zeigte am Vortage unter Füh⸗ rung des Hauptmanns Rodenburg neuzeitliche Uebungen, um ſo vor Soldaten des alten Heeres Zeugnis abzulegen, wie der Dienſt bei unſerer heutigen Reichswehr in einem zwar freieren aber nicht weniger trefflichen Geiſte gehandhabt wird. Hauptmann Rodenburg führte noch in erläuterndem Vortrage in das Weſen der Reichswehr ein. Abends ſprach im Kameradenkreiſe, dem ſich übrigens auch Fürſt Friedrich von Hohenzollern⸗Sigmaringen, ein Sohn des vormaligen Chefs der Hohenzollern Füſiliere, ſowie deſſen Gemahlin und Prinz Franz Joſef zufügten, Major Dr. Walter Bloem über ſeine Weltreiſe. Der bekannte Schrift⸗ ſteller, ebenfalls ein Vierziger, ſchilderte in feiner Weiſe ſeine Eindrücke in Rußland und China. Es war für alle eine hoch⸗ intereſſante und lehrreiche Stunde. Fürſt Friedrich begrüßte die Angehörigen des alten ehemaligen Hohenzollern⸗Regi⸗ ments. Er forderte zum Dienſte an Staat und Volk und zur Pflege des alten Kameradengeiſtes auf. Generalleutnant Reinicke, der als Major und Oberſtleutnant das Regiment während des Weltkrieges geführt hatte und jetzt Kommandeur des Wehrkreiſes y(Baden— Hohenzollern— Württem⸗ berg— Heſſen) iſt, war zu dem Abend erſchienen. In der Generalverſammlun g wurden andern Tags verſchiedene wichtige Angelegenheiten beſprochen. Es wurde auch Bericht erſtattet über den Patenfriedhof in Romagne ſous les cöôtes, und über den geplanten Ausbau der Friedhofanlagen. Beim Mittageſſen gedachte General Reinicke der Taten des alten ruhmreichen Regiments, das immer nur an der Weſtfront geſtanden hatte, und der im Felde gefallenen Kameraden. Die weſtdeutſchen Verkehrswachten * Köln, 16. Aug. Im Hanſahaus des Kölner Rathauſes tagten am letzten Samstag die Verkehrswachten Weſtdeutſchlands unter Vorſitz des Direktors Tho⸗ mas, Vorſitzender der Verkehrswacht Köln. Die Verkehrs⸗ wacht Pfalz war vertreten durch ihren erſten Vorſitzenden, Kommerzienrat Großer. Zur Frage der Erweiterung der weſtdeutſchen Verkehrswachten wurde folgende Entſchließung gefaßt:„Die Vertreter der Verkehrswachten Weſtdeutſchlands ſind der Auffaſſung, daß eine zahlenmäßige Erweiterung der angeſchloſſenen Verbände an die einzelnen örtlichen Ver⸗ kehrwachten und deren weiterer Ausbau erforderlich iſt. Demzufolge iſt eine Zuſammenfaſſung der ört⸗ lichen Verkehrswachten in zuſammenhängenden Wirtſchafts⸗ bezirken durchaus zweckmäßig und erſtrebenswert. Dieſe Ar⸗ beitsgemeinſchaft ſoll dem Grundſatz entſprechend nicht nur den Kraftfahrzeugverkehr, ſondern alle Wegebenutzer gleich⸗ mäßig vertreten, ob Fußgänger, Radfahrer, Reiter oder Pferdefuhrwerk, Kraftwagen oder Straßenbahn, alle haben ſie ihre Pflicht zur gegenſeitigen Rückſichtnahme, dafür aber auch Anſpruch auf Beachtung ihrer Rechte. Ausgleichende Förderung der verſchiedenen Belange iſt oberſter Leitſatz der Verkehrswachten. Die Verſammelten erkennen die bisherige Mitarbeit der Behörden und der Preſſe dankbar an; ſie er⸗ warten, daß auch weiterhin die Vorſchläge der Verkehrswach⸗ ten beachtet werden. Die Deutſche n E.., Berlin, ſoll eine Dachorganiſation bilden und in a nächſter Zeit einen zuſammenfaſſenden organiſchen Ausbaſ der ge⸗ ſamten Organiſation der Verkehrswachten, veranlaſſen. Es iſt eine beſchlußfaſſende Verſammlung der Verkehrswach⸗ ten unter allen Umſtänden erforderlich, die in aller Kürze, längſtens im Spätherbst ſtattfinden muß. Die Deutſche Ver⸗ kehrswacht E.., Berlin, wird beauftragt, die Vorarbeiten für die Verſammlung in Angriff zu nehmen und den Ver⸗ kehrswachten recht bald einen Entwurf für den Zuſammen⸗ ſchluß zu unterbreiten.“ Die Pfalz erklärte, an dem Aus⸗ tauſch der Erfahrungen ſich gern zu beteiligen, aber von einer feſten Bindung an die Arbeitsgemeinſchaft Köln zu⸗ nächſt abzuſehen, weil vorausſichtlich Heſſen, Baden und Pfalz zu einer beſonderen Gruppe ſich zuſammenfin⸗ den würden, evtl. gemeinſam mit Württemberg und Bayern. Frl. Lina Stumpf, Frl. B. Maurer und Würzburger einen dreigliedrigen Prolog, verfaßt von Frl. E. W. Tri p p⸗ n A ðͤ* Aus dem Lande Ehrung treuer Feuerwehrleute I. Labenburg, 14. Aug. Unſere Laden burger Frei⸗ willige Feuerwehr konnte am Samstag drei treue Wehrleute mit 40 jähriger Zugehörigkeit ehren und zwar: Tünchermeiſter Knapp, Schuhmachermeiſter Kohl und Eiſenhauer und 3 mit 25jähriger Zugehörigkeit und zwar Zigarrenfabrikant Höflei n, Baumſchulenbeſitzer Ruckelshauſen und den ſtädtiſchen Vorarbeiter Za huner. In feierlicher Weiſe wurden die Jubilare abgeholt und unter Vorantritt der Schwetzinger Feuerwehrkapelle mit klingendem Spiel in die ſtädtiſche Turnhalle geleitet. Nach einem Muſikſtück ſang die„Sängereinheit“ ein Volkslied. Kommandant Agricola begrüßte die zahlreich erſchienenen Teilnehmer. Darauf ſprachen drei Feuerwehr⸗Schweſtern: macher, einer Freundin der Freiw. Feuerwehr, der regen Beifall auslöſte. Bürgermeiſter Ko ch ehrte mit herzlichen Worten die Jubilare und den Kerngedanken der Hilfsbereit⸗ ſchaft der Feuerwehr und überreichte den Jubilaren mit 40 jähriger Dienſtzeit Uhren und denen mit 25 Jahren Ketten. Die drei Ehrendamen ſchmückten mit ſinnreichen Verſen, ebenfalls von Frl. Trippmacher verfaßt, die Jubilare mit Lorbeerkränzen. Der ſchlichte Feſtakt, der umrahmt war von Chorgeſängen der„Sängereinheit“ und Muſikſtücken der Ka⸗ pelle, wirkte ergreifend auf die Teilnehmer. Zum Schluß dankte noch einer der Jubilare, nachdem das Deutſchlandlied geſungen und verklungen war. Im Schulkeller(Kaiſerkeller), der ſehr reizvoll geſchmückt war, fand ſpäter noch ein gemüt⸗ liches Beiſammenſein ſtatt. * G Schwetzingen, 16. Aug. Auf der Bahnſtrecke der Rhein⸗ talbahn, in der Nähe des Bahnhofes Oftersheim, wurde geſtern das Skelett eines neugeborenen Kindes gefunden. Um die Halsknochen war eine Schnur gebunden, ſo daß angenommen werden kann, daß das Kind erdroſſelt worden iſt. Unterſuchung iſt im Gange. 65 Oftersheim, 16. Aug. Die Leiche des am verfloſſenen Sonntag beim Baden im Rhein ertrunkenen Valentin Lei⸗ ſer wurde geſtern bei Oppau geländet und wird heute auf dem hieſigen Friedhof beigeſetzt. * Heidelberg, 16. Aug. Von Mannheim kommend, traf in Heidelberg eine belgiſche Pfadfindergruppe ein. die mit einem eigenen Großkraftwagen eine Reiſe durch Süddeutſchland, die Schweiz und Frankreich unternimmt. Es handelt ſich um 25 junge Leute, die der„Federation du Soutisme catholique Belge“ angehören und von Prieſtern begleitet ſind. Sie werden ihren Weg über Hirſchhorn⸗Heil⸗ bronn und Stuttgart nach der Schweiz nehmen und von dort über Paris in ihre Heimat zurückkehren. I. Bad Rappenau, 14. Aug. Das chriſtliche Er⸗ holungsheim wurde jetzt ſeiner Beſtimmung übergeben. Die Räume entſprechen, wie eine unter Pfarrer Steinmann vorgenommene Führung ergab, ia jeder Hinſicht den an ſie zu ſtellenden Anſprüchen. Die Beſucher äußerten ſich denn auch nur lobend über das Geſehene. * Kehl, 16. Aug. In der Freiburger Klinik, wo er durch eine Operation Heilung von einem ſchweren Magenleiden ſuchte, iſt Direktor Ludwig Schmidt von der Trickzellſtoff G. m. b. H. geſtorben. Mit dem Verſtorbenen, dem Leiter des größten induſtriellen Unternehmens der Stadt, iſt einer der markanteſten Perſönlichkeiten aus der Kehler Wirtſchaft dahingegangen. Seit 1902 gehörte er der Handelskammer Lahr an und war Mitglied des Induſtrieausſchuſſes. Von 1907 bis 1919 war er Mitglied des Gemeinderates. * Breitſeſterhof, 15. Aug. Als ſich zwei Kinder des Land⸗ wirtes J. Müller an einer Mähmaſchine zu ſchaffen machten, löſte ſich der Meſſerbalken und fiel auf das zweijährige Söhn⸗ chen, das einen ſchweren Schädelbruch erlitt. An den Verletzungen iſt das Kind geſtorben. * Singen a.., 16. Aug. Durch den geſtern abend hier herrſchenden Sturm wurde in der Städtiſchen Badeanſtalt eine Ankleidekabine umgeriſſen und vier Kin⸗ der, die in der Kabine Schutz ſuchten, von den Trümmern begraben. Ein Kind erlitt einen Arm⸗ und Beinbruch, die drei anderen Kinder blieben unverletzt. Auch ſonſt rich⸗ tete der orkanartige Sturm an Bäumen und Dächern erheb⸗ lichen Schaden an. Aus der Pfalz Wegen Werkſpionage verhaftet Ludwigshafen, 17. Auguſt. Vor einigen Tagen wurden hier die Angeſtellten der J. G. Farbeninduſtrie A. G. Müller, Hellmann und Schwarzwälder ver⸗ haftet, da ſie der Wirtſchafts⸗ Spionage für Frankreich überführt werden konnten. Die Verhaf⸗ teten ſtanden im Dienſte der ſogenannten franzöſiſchen „Surets“ und hatten verſucht, Betriebs ⸗Geheimniſſe der chemiſchen Werke Oppau und Leuna der J. G. Farbeninduſtrie der„Sureté“ auszuliefern, was ihnen teilweiſe gelungen ſein ſoll. Eingabe der Freien Bauernſchaft an das bayeriſche Staatsminiſterium * Kaiſerslautern, 13. Aug. Die Freie Bauern⸗ ſchaft der Pfalz hat an das bayeriſche Staatsminiſterium für Landwirtſchaft und Arbeit folgende Eingabe gerichtet: „Durch ein Hagelunwetter wurde eine größere Anzahl von Orten zwiſchen Glan- und Alſenztal am 4. Auguſt ſehr ſchwer betroffen. In den meiſten betroffenen Gemarkungen iſt die Ernte, ſoweit ſie noch auf dem Felde ſtand, faſt völlig ver⸗ nichtet. Einzelne dieſer Orte erlitten bereits im Vorjahre ſchweren Hagelſchaden. Die Geſchädigten ſind faſt reſtlos nicht gegen Hagelſchaden verſichert, da ſie bei den zahlreichen Verſicherungen, wie Gebäude⸗, Feuer⸗, Vieh⸗, Haftpflicht-, Unfallverſicherung und bei den hohen Beiträgen zur land⸗ wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft nicht auch noch die Prä⸗ mien für Hagelverſicherung aufbringen können. das Staatsminiſterium, ſich dafür zu verwenden, daß den Schwergeſchädigten Unterſtützungen aus Reichs⸗ und Landes⸗ mitteln gewährt werden und daß ſie bis zur Ernte 1929 von allen Steuern befreit werden.“ e * * Ludwigshafen, 16. Aug. Geſtern abend mißhandelts ein nach Hauſe kommender verheirateter 33 Jahre alter Händler von hier in angetrunkenem Zuſtande ſeine Ehe⸗ frau dadurch, daß er ihr mit einer Eſſenſchüſſel auf den Kopf ſchlug und ſie am Halſe faſt bis zur Bewußtloſigkeit würgte. Die Frau flüchtete im Hemd auf die Straße. Die Polizei nahm den Rabiaten über Nacht in Gewahrſam. * Forſt, 17. Aug. Das mitten im Qualitätsweinbau liegende und gern beſuchte Forſt, das vor mehr als 20⁰ Jahren ſchon ſeine Kirchweih am Sonntag nach Mariä Him⸗ melfahrt abhielt, damals aber, beſonderer Umſtände halber, zuſammen mit einigen Kirchweihen naheliegender Städte und Dörfer auf Martini verlegt wurde, wird am nächſten Sonntag zum erſtenmal wieder, wie in früheren Jahren, ſeine Kirchweih san dieſem Tag feiern.(Weiteres Anzeige.) :: Von der Mittelhaardt, 12. Auguſt. Zum Stand der Weinberge kann auf die letzten Meldungen und Ausein⸗ anderſetzungen in der Preſſe hier zuſammenfaſſend folgendes geſagt werden: Die Portugieſer⸗Wingerte ſtehen faſt im ganzen pfälziſchen Weinbaugebiet gut. In einzelnen Lagen iſt der Behang nach Qualität und Quantität als ausgezeichnet zu betrachten. Auch mit den Riesling⸗Wingerten kön⸗ nen die Winzer im Allgemeinen zufrieden ſein. Auffallend gut behangen ſind die Riesling⸗Wingerte im Alter von—6 Jah⸗ ren. Bei den Oeſterreichern iſt der Behang ſehr unter⸗ ſchiedlich. Viele Winzer müſſen hier einen ſtarken Ernteaus⸗ fall verzeichnen, ſo daß für dieſe das diesjährige Herbſtgeſchäft ſehr ſchlecht ausfallen mag. Da vorausſichtlich das Menge⸗ ergebnis an pfälziſchem Qualitätsweißwein dieſes Jahr nicht über ein Mittelmaß hinausgehen wird, dürfte mit einer Preisſenkung nicht zu rechnen ſein. * Ebertsheim, 14. Aug. Der Schreinergeſelle Augufſt Katterloher hat noch am Samstag eingeſtanden, den un⸗ glückſeligen Stich gegen den getöteten Chriſtian Landes ge⸗ führt zu haben. Katterloher iſt 22 Jahre alt und zu Anzing in Oberbayern gebürtig. Er wurde in Unterſuchungshaft nach Grünſtadt abgeführt, während alle andern Verdächtigen auf freien Fuß geſetzt wurden. Katterloher wird ſich wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu verantworten haben. Erfriſcht! Verjüngt! fühlt ſich jeder, der den Vaſenol⸗Körper⸗Puder verwendet. Der Vaſenol⸗Körper⸗Puder trocknet die Hant ab, hält ſie weich und ge⸗ ſchmeidig und beſeitigt die unangenehmen Nebenerſcheinungen der Schweißabſonderung. Bei ſtärkerer Schweißabſonderung verwendet man Vaſenol⸗Fuß⸗Puder. Opereltenſpiele im Roſengarten Emerich Kalman:„Die Bajadere“ Das iſt ſo eine Aman Ullahgeſchichte. Ein indiſcher Prinz kommt nach Europa, wo man ſich vor der exotiſchen Hoheit tief verneigt, nimmt jedoch keine Limouſine und landwirt⸗ ſchaftliche Maſchinen zwecks ſpäterer Amanullierung mit, ſon⸗ dern eine Frau, bzw. eine gefeierte Operettendiva, die er als Bajadere bewundert, liebt und beſiegt. Dabei geht er ſehr indiſch vor. Die Librettiſten haben einmal gehört, daß man in Indien allein mit dem Willen ganze Bäume ausreißt; deshalb laſſen ſie den Prinzen von Lahore ſeine Tingeltangel⸗ dame durch ſuggeſtive Kraft gewinnen. Bis zur Diktatnieder⸗ ſchrift einer Liebeserklärung reicht dieſe magiſche Macht aller⸗ dings nicht, aber ſchließlich hat der indiſche Hypnotiſierprinz weniger mit dem Willen als mit dem Herzen geſiegt, da die Bajadere nicht ohne ihn und die Operette nicht ohne einen dritten Akt ſein kann. Die Librettiſten, die übrigens wegen dieſes Textes einen Plagiatsprozeß mit einer ungariſchen Schrift- ſtellerin am Bein haben, mußten natürlich die nicht beſonders erträgliche Bajaderenhandlung mit dem üblichen Operetten⸗ Enatſch ausfüllen, wodurch ſich noch einige burleske Dinge zwiſchen dem Vorder⸗ und Hinterindien der Bajaderen⸗ geſchichte abſpielen. Dazu ſollte man nun Kräfte haben, die für ſolche Scherze die geeigneten Vertreter ſind. Das iſt aber eigentlich nur bei Liane Prach der Fall, auf deren erſtaunlich beweglichen Bubikopf ſich der ganze Erfolg des komiſchen Teils konzen⸗ triert. Was ſich an männlichen Kräften in dieſem Teil umtut, gehört ins hinterſte Indien verſetzt. Auch die Beſetzung der kleineren Rollen, wie z. B. das grauſame Ereignis des prinz⸗ lichen Adjutanten, beeinträchtigen das Ganze, das mit ſeinen Hauptkräften ſich ſehr wohl ſehen laſſen kann. Da iſt Iſa Marſen, die die nordiſche Kühle ihres Namens in eine bajaderiſche Glut umgewandelt hatte. Sie beſitzt eine weiche, biegſame Stimme, trägt ihre Geſänge mit Geſchmack vor, ſpielt graziös und weiß als Bajadere auch dem Auge etwas zu bieten. Max Heitner gibt den indiſchen anderes ſind als verwäſſerte Pußtamelodien. Aman Ullah, in deſſen Rolle er ſich offenbar ſehr gut gefällt, 25 mit Haltung und Ausdruck.— Das Uebrige ſei mit dem Bajaderenſchleier verhüllt. Emerich Kalman, der Muſikmacher, ſollte ſich nicht von ſeiner ungariſchen Originalität entfernen, die ihm die Welt⸗ erfolge der„Cſardasfürſtin“ und der„Gräfin Mariza“ ge⸗ bracht hat. Schaut er ſich nach anderen Regionen um, dann wird ſeine Muſik weſentlich ſeichter, ſo im„Hollandweibchen“ oder in dieſer„Bajadere“, deren exotiſche Klänge doch nichts Immerhin be⸗ ſitzt Kalman auch als Inſtrumentierer ſo viel Geſchmack, daß ſich ein paar delikate Dinge auch in dieſer Operette finden. Nur ſollten ſie auch entſprechend interpretiert werden und nicht im Wettlauf mit den Sängern(ſoweit ſolche vorhanden), bald zwei Takte voraus und einen zurück.— Das ſehr zahl⸗ reiche Publikum amüſiert ſich; man frage nicht, über was alles ſich dieſes Publikum amüſiert. Aber die Großſprecher von Theaterkultur und ähnlichen ſchönen Dingen ſollten ſich ein⸗ mal in dieſe„Bajadere“ ſetzen und ſehen, wie und wo gelacht wird lauch mit Wiehern). Sie haben ſicherlich für einige Zeit genug„Kultur“ verſpürt. g K. Kunſt und Wiſſenſchaft OAusſtellungen in Kaiſerslautern. In der Pfälziſchen Landesgewerbeanſtalt Kaiſerslautern wird vom 19. Auguſt bis 20. September die Ausſtellung„Pfälzer Kunſt von Kurfürſt Karl Theodor bis zur Gegenwart“, die vorher im Kunſtverein München beſondere Beachtung fand, gezeigt. Nahezu 500 Kunſtwerke: Gemälde, Plaſtik, aber auch Porzellane, Medaillen und Miniaturen, geben ein umfaſſendes Bild Pfälzer Kunſtſchaffens aus den letzten zwei Jahrhunderten. Ehrenvolle Berufung. Nach einer Bekanntmachung im tſchechoſlowakiſchen Amtsblatt iſt Regierungsbaurat Dr.⸗ Ing. Alfred Buntru bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ direktion Karlsruhe von der tſchechoflowakiſchen Regke⸗ rung als ordentlicher Profeſſor für Waſſerbau an die deutſche techniſche Hochſchule in Prag berufen worden. Dr. Buntru hatte im Jahre 1927 einen Lehrauftrag an der Techniſchen Hochſchule in Wooſung bei Schanghai(China) übernommen. Echt oder Schwindel? Im Hauſe eines gewiſſen Alphonſo Moſas zu Madrid iſt ein Gemälde aufgefunden worden, das in allen Teilen eine genaue Kopie des be⸗ rühmten Gemäldes„Mona Liſa“ von Leonardo da Vinet darſtellt. Das Gemälde iſt ſogar deutlich mit dem Namens⸗ zug des Meiſters ſigniert. Es wird Sachverſtändigen unter⸗ breitet werden, die über die Echtheit des Bildes entſcheiden werden. In der Zwiſchenzeit wird es in dem Safe einer Bank aufbewahrt werden. O Die deutſche Schrift im Ausland. Im Verfolg ihrer Unterſuchungen zur deutſche Schriftfrage veröffentlicht die Deutſche Akademie im neueſten Heft ihrer Mitteilungen Material über die gegenwärtige Verbreitung der Fraktur. Eine Arbeit Dr. Franz Thier felders ſtellt feſt, daß die auslandsdeutſchen Zeitungen Mittel⸗ und Oſteuropas die deutſche Schrift, die überſeeiſchen dagegen die lateiniſche be⸗ vorzugen. Unter den deutſchſprachigen Zeitſchriften, von denen ja namentlich viele wiſſenſchaftlichen und wirtſchaft⸗ lichen Charakters zur Antiqua übergegangen ſind, iſt in Danzig und der Tſchechoſlowakei die Zahl der deutſchſchrifti⸗ gen immer noch doppelt ſo groß wie der lateinſchriftigen; in Oeſterreich halten ſich beide Schriften augenblicklich die Wage, wobei ſich allerdings das Verhältnis zugunſten der Antiqua zu verſchieben ſcheint. In der Schweiz iſt die Zurückdrängung der Fraktur ſchon weit vorgeſchritten, weit mehr als ſelbſt in Ueberſee. Demgegenüber reiht ein Aufſatz von Prof. Otto Stiehl(Berlin) zahlreiche Aeußerungen von Ausländern aneinander, die die angebliche Schwierigkeit der deutſchen Schrift beſtreiten, ſie vielfach ſogar einen für ſie weſentlichen Beſtandteil der deutſchen Sprache nennen, den ſie ungern miſſen würden. Dazu treten Hinweiſe auf den bisher zu wenig beachteten, vielverbreiteten Gebrauch der deutſchen Schrift als Zierſchrift und zur Hervorhebung. Ihre in Skandinavien und Holland, den angelſächſiſchen und romani⸗ ſchen Ländern gebräuchliche Verwendung in Zeitungsköpfen, auf Banknoten und Wertpapieren, in Anzeigen und Geſchäfts⸗ ſchriften, auf Firmenſchildern und ſonſtigen Inſchrifttafeln, für die zahlreiche Belege beigebracht werden, ſcheint doch der immer wieder geltend gemachten Behauptung zu wider⸗ ſprechen, als ſei die Fraktur ſchwer lesbar und deshalb der Verbreitung der deutſchen Kultur hinderlich. 2 Wir bitten es SS SS 3 4 8 een u re Men en ee n Lichtſpiel⸗Theater: Freitag, den 17. Auguſt 1928 5. Seite. Nr. 8 Veranſtaltungen Freitag, den 17. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„D 1 i oſengarten:„Die Bafadere“. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libel bñie: Alhambra:„Der Laden prinz“.— Schau⸗ urg:„Dorine u n d 5 er Zufall“. 55 Kapitol:„Dee Jugend der Königin Lu“.— Scala:„Die Du rch⸗ 45 n g er„„Dragonerliebchen“.— Ufa: „Der Tanzſtu dent“.— Palaſt⸗ Theater: B ſuchen Anſchluß“.„„ Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1, 98 5 Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: 55 ine en 8 1 nachm. von-5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mitwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſich a 84 Uhr. f 1 Beſichtigung eee Kabarett.30 Uhr. Vorkehrsunfälle Weinheim, 16. Aug. Der 25fährage Fabrikarbeiter Adam Schmitt aus Oberflockenbach, der mit ſeinem Motor⸗ rade zwiſchen Unter⸗ und Oberabtſteinach verunglückt war, iſt im hieſigen ſtädtiſchen Krankenhauſe den dabei erlittenen ſchweren Kopfverletzungen heute morgen erlegen. g):(Darmſtadt, 14. Auguſt. Sonntag nachmittag kreuzten ſich zwei Omnibuſſe in der Pankratiusſtraße. Ein junger Mo⸗ torradfahrer wollte ſich noch zwiſchen ihnen durchſchieben, doch war der Platz zu ſchmal. Er ſtürzte mit dem Rad und erlitt Quetſchungen und zwei Beinbrü ch e. In ſchwerverletztem Huſtand mußte er ins Krankenhaus verbracht werden. gefälſcht batten. Whilden. Nachbargebiete Auftakt zum 2. Heſſiſchen Sängerbundesfeſt sw Darmſtadt, 13. Aug. Der Heſſiſche Sänger⸗ bund veranſtaltet im kommenden Jahr in Darmſtadt ſein 2. Heſſiſches Sängerbundesfeſt. Das erſte Sänger⸗ bundesfeſt, das im Jahre 1906 in Mainz ſtattfand, ſtand noch unter dem Aufbau des Bundes. Immerhin vereinigte es ſchon 12500 Sänger. Das zweite heſſiſche Sängerbundesfeſt, das am Sitze der Bundesleitung in Darmſtadt ſtattfindet, wird über 30 000 Sänger vereinigen. Das Feſt iſt dem Gau Darmſtadt übertragen. Die Vorarbeiten haben ihren Anfang genommen. Den Auftakt wird das am 26. Auguſt d. J. im Drangeriegarten ſtattfindende Gaufeſt des Gaues Darmſtadt Disſes Feſt iſt in erſter Linie dazu beſtimmt, bei Gruppen⸗ und Maſſenchören das Intereſſe der Bevölkerung für dieſes große Feſt zu wecken. Beteiligen wird ſich der ge⸗ ſamte Gau Darmſtadt mit 30 Vereinen.— Für 40jährige aktive Sängertätigkeit wurden mit der Ehrenurkunde des Heſſiſchen Sängerbundes ausgezeichnet: Geſangverein Liederkranz Viernheim: Lorenz Adler, Adam Dieter, Nikolaus Dieter, Johann Hock, Johann Martin. 5 sw. Griesheim, 15. Aug. In den letzten Wochen ſind durch Marder und ähnliches Raubzeug etwa 600 Stück Geflügel verſchwunden. Der Kleintierzuchtverein hat daher eine Prä⸗ mie von 3 Mark für jeden erlegten Marder ausgeſetzt. * Frankfurt a. M. 15. Aug. Vom Starkſt rom ge⸗ tötet wurde heute nachmittag ein 7jähriger Elektro⸗ monteur, der im unterirdiſchen Kabelſchacht Ecke Karlſtraße und Bahnhofplatz mit Reparaturarbeiten beſchäftigt war und hierbei mit der Starkſtromleitung von 3000 Volt in Berüh⸗ rung kam. Die Feuerwehr drang mit Rauchhelm und Sauer⸗ ſtoffapparate in den Schacht ein und brachte die ſtark verkohlte Teiche an die Oberfläche. * Saarbrücken, 15. Aug. Ein großer Schwindel wurde heute aufgedeckt, bei dem die Brüder Häuſer aus Saar⸗ brücken 13 Kg. Roſenöl, mit 25 000 Mark verſichert, an eine Deckfirma nach Weſtfalen verſandt hatten. Das Roſenöl war unterwegs verſchwunden. Auf die Herausforderung der Ver⸗ ſicherungsſumme wurde der Sache auf den Grund gegangen. Es ſtellte ſich heraus, daß die Brüder Häuſer zuſammen mit einem gewiſſen Wagner die zur Zahlung gegebenen Wechſel Einer der Brüder wurde vor kurzem in Düſſeldorf wegen Spritſchmuggels zu 1,5 Millionen Mark — Geldſtrafe verurteilt. Die Unterſuchung hat ergeben, daß die drei Betrüger einen Eiſenbahner beſtochen hatten, der die Sendung vor ihrer Ankunft in Weſtfalen verſchwinden ließ. Der ungetreue Beamte wurde ebenfalls in Haft ge⸗ nommen. * Walsheim(Saarpfalz), 14. Aug. Hier ſtürzte ein Haus, das kürzlich von der Brauerei erworben war, beim Abbruch ein, wobei fünf Arbefter ſchwer verletzt wurden. Zwei davon mußten ins Homburger Landeskrankenhaus überführt werden. meindekaſten ausgehängt werden. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeſ Gerichtszeitung Das Ende der Autofahrt Der Schiffsführer Auguſt Erker und der Matroſe Wilh. Krüger waren vor dem Amtsgericht Ludwigs⸗ hafen wegen Erpreſſung angeklagt. Die Angeklagten befanden ſich am 7. Juni in einer Wirtſchaft in Mannheim und beſtellten ſich dort ein Auto, um nach dem Kaſſerwörth⸗ hafen in Ludwigshafen zu fahren, weil ſte ſich als Streik⸗ brecher von anderen Schiffern bedroht fühlten. Der Chauffeur des beſtellten Autos kannte ſich in der Gegend nicht aus und fuhr die Angeklagten zweimal falſch, ſodaß ſich Krüger ſchließlich zu ihm auf den Jührerſitz ſetzen mußte, um ihm den Weg zu zeigen. Am Beſtimmungsort angelangt, verlangte der Chauffeur.30% Fahrgeld und E. gab ihm nach ſeiner Angabe.50 /, worauf ihm der Chauffeur 20 Pfg. heraus⸗ geben wollte, was dieſer auch beſtätigt. E. winkte aber ab, worauf der Chauffeur die 20 Pfg. als Trinkkgeld einſteckte. Gleich nachher will er bemerkt haben, daß ihm E. nur zwei 50⸗ pfennigſtücke gegeben habe, die er für ein Zwei⸗ und ein Drei⸗ markſtück angeſehen hat. E. behauptet nach wie vor, es ſeien .50% in kleinen Münzen geweſen. Während des Disputs entfernten ſich E. und Kr., letzterer feuerte aus einer Piſtole, die ſich ſpäter als Schreckſchußpiſtole entpuppte, einen Schuß ab. E. behauptet, 200„ bei ſich gehabt zu haben; er habe daher ſehr gut den Chauffeur bezahlen können, es ſei ihm nichts ferner gelegen, als ihm um das Fahrgeld zu betrügen. Tat⸗ ſächlich begab er ſich auch zu dem Chauffeur und bot ihm Geld an, wenn er noch welches zu erhalten habe. Der Kraft⸗ wagenführer lehnte aber ab und erſtattete Anzeige. Die An⸗ geklagten blieben vor Gericht aber dabei, daß das ganze nur ein Mißverſtändnis geweſen ſei, Das Gericht hielt den An⸗ getlagten Krüger für überführt der erſchwerten räuberi⸗ ſchen Erpreſſung und verurteilte„ zu 1 Jahr Gefäng⸗ nis. Der Angeklagte Erker erhielt egen Beihilfe vier Monate Gefängnis. Von der Unterſuchungshaft wird ein Monat angerechnet. Krüger bleibt weiter in Haft. * * Meiller⸗Landau freigeſprochen. Der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Landau der Deutſchen Jugendkraft, der Bank⸗ beamte Hans Meiller von Landau, war am 11. Juli vom Militärpolizeigericht Landau zu 125 Mark Geldſtrafe und vier Tagen Gefängnis verurteilt worden, weil er geduldet habe, daß zwei Abteilungen bei einem Sporttreffen auf dem Marſch vom Stadion zum Bahnhof getrommelt und gepfiffen hätten. Die Berufungsinſtanz, das Mainzer Kriegsgericht, hat ihn nunmehr freigeſprochen. * Gerichtliches Nachſpiel einer Wirtshauskeilerei. Der Wirtshausſtreit, der ſich am Abend des 22. Juni in Heili⸗ genſtein zwiſchen dem 30 Jahre alten verheirateten Tag⸗ ner Karl Waldburg und dem etwa 60jährigen Althändler Adam Schreiner aus Speyer abſpielte und ſpäter auf offener Straße ein ſchlimmes Ende nahm, war Gegenſtand einer Hauptverhandlung beim Schöffen bericht Speyer. Die Anklage richtete ſich gegen Waldburg, der im Anſchluß an den durch den Wirt des Gaſthauſes zur„Linde“ beigeleg⸗ ten Wirtshausſtreit auf der Straße ſpäter mit Schreiner [wieder zuſammentraf, rücklings auf deſſen Kopf einſchlug und dieſem mit ſeinem Taſchenmeſſer einen Stich in die Seite bef⸗ brachte, ſo daß die Lunge leicht verletzt wurde und Schreiner etliche Zeit im Krankenhaus verbleiben mußte. Schreiner gab zwar den Anlaß zu der folgenſchweren Keilerei und wurde in fraglicher Wirtſchaft noch rechtzeitig vor die Tür geſetzt. Waldburg, der wegen Amtsanmaßung und Er⸗ preſſung bereits vorbeſtraft iſt, wurde wegen eines Vergehens der vorſätzlichen gefährlichen Körperverletzung unter Anrech⸗ nung der ſeit 27. Juli erlittenen Unterſuchungshaft zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. * Unterſchlagung von Poſtgeldern. Der Poſtaushelfer Peter Lautenſchläger von Jugenheim hat amtliche Gelder unterſchlagen und verſuchte dies durch Urkunden⸗ fälſchung zu verdecken. Die vom Verteidiger wiederholt auf⸗ geworfene Frage, ob Beamtengualität vorliegt, wurde vom Bezirksſchöffengericht bejaht und L. zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Auf Berufung befaßte ſich nun die große Strafkammer Darmſtadt mit der Ang legenheit, die das Urteil beſtätigte. * Schwere Strafe für Milchpantſcher. Vor dem Main⸗ zer Amtsgericht hatte ſich die 62jährige Landwirtin Helene Schneider aus Hechtsheim zu verantworten, die im Jahre 1927 fortgeſetzt die Milch mit 12 Prozent verwäſſert und entrahmt hat. befehl von 300 Mark nicht für ausreichend da die Angeklagte, die über 100 Morgen Land verfügt, aus ſchnöder Gewinnſucht gehandelt habe, und beantragte eine Geldſtrafe von 1000 Mk. Das Gericht ſchloß ſich den Ausführungen des Staatsanwalts voll an, hielt aber die Strafe noch für zu gering und ver⸗ urteilte die Angeklagte zu 2000 Mark Geldſtrafe und Tragung der Koſten ferner ſoll das Urteil 8 Tage im Ge⸗ Der Staatsanwalt hielt einen Straf⸗& Sportliche Rund ſchau Internationale Alpenfahrt Die 3. Etappe. Von Meran nach Belluno (Von unſerem Sonderberichterſtatter) b Wieder ging es 366 Kilometer durchs Alpeuland: Von Meran nach Bellund,— in unerhörter Hitze! Die Staubplage war heute geradezu verheerend, trotzdem die italieniſche Verwaltung meilen⸗ weit die Landſtraßen mit Sprengautos hatte ſprengen laſſen. Und wieder gab es einen Paß hach dem anderen zu bewältigen: Auf den Mendelpaß folgte der 1515 Meter hohe Campigliopaß mit ſeinen ſchweren, ſchlecht angelegten Spitzkehren. Und dann gings an zahl⸗ reichen Dörfern und freundlichen Ortſchaften vorbei über den Storopaß. Trotz aller Schwierigkeiten war das Tempo der Fahrer verblüffend. Die ſchnellſten Fahrer führen einen Durchſchnitt von 65 Kilometer in der Stunde. Wegen Differenttalbruch ſchied Graf Pototky auf Auſtro⸗Daimler aus. Bewundernswert war die Schnei⸗ digkeit des Mereedes⸗Benz⸗Ss⸗Wagens von Dr. Krailsheimer⸗ Stuttgart, der einen ſchweren Zuſammenſtoß mit einem entgegen⸗ kommenden Privatguto hotte und trotzdem nach erfolgter Reparatur noch die Höchſtzeit erreichte. Von den Fabrikteams erreichten auch heute beſte Zeiten: Das Hanſa⸗Team, beide Adler⸗Teams, das Brennabor⸗, das Minerva⸗ und das O..⸗Team. Das ſchnellſte aller Fabrikgruppen war bisher das Hanſa⸗Team, das abſolut tadelfret fuhr. In Mittelzeit erreichten das Ziel Belluno: das Team von Simſon⸗Supra und Studebaker. Von den deutſchen Einzel⸗ fahrern erreichten beſte Zeiten: Wittich⸗Darmſtadt auf Mercedes⸗ Benz, Dr. Krailsheimer auf Mereedes⸗Benz, Paul v Guilleaume auf Steyr, Sporkhorſt auf Hanſa, Hinterleitner(München) auf Hupmobile, Deilmann auf Auſtro⸗Daimler, das Ehepaar Kotte (Dresden) auf Simſon⸗Supra, Hirte jun, auf Mercedes⸗Benz, Eduard Greyn auf Brennabor Z. Pferdeſpor! Grunewald(16. Auguſt) 1. Havel⸗Rennen. Für Dreij. 2800 J. 1600 Meter: 1. Hauptgeſt. Altefelds Daphne(E. Huguenin); 2. Gero; 3. Aſſuan. Ferner lieſent Pour le mérite, Fritſof 2, Faulpelz, Tarnſchild, Wink, Pradella, Dietmar, Attika. Tot: 68. Pl. 17, 19, 15:10, 8 2. Preis der Jungfernheide. 2800 /. 1400 Meter: 1. Stall Halmas Manlius(A. Safdik); 2. Caprivi; 3. Oberon 2. Ferner lieſen: Oran, Alexander der Große, Paladin, Spekulation. Tot: 67. Pl. 10, 14, 15:10. 3. Preis von Konradshöhe. 3900. 1800 Meter: 1. H. Steinigs Munin(A. Torke); 2. Irländerin; 3. Noſtra. Ferner liefen: Bola⸗ fogo, Sandoval, Pallas, Moloch, Periander, Tasna, Dalibor, Oſiris, Loblied, Ferrara. Tot: 111, Pl. 29, 17, 57:10. 4. Preis vom Juliusturm. Für Zweij. 5200 J. 1200 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Palmieri(O. Schmidt); 2. Fleiß; 3. Kur⸗ märker. Tot; 12:10, 5. Preis von Charlottenburg. 7800. 2200 Meter: 1. R. Haniels Ferro(A, Bleuler); 2. Freiweg 2; 3. Patrizier. Ferner liefen: Linz. Tot: 14, Pl. 12, 14:10. 6. Preis von Tegel. Für Zwei. 3900 J. 1000 Meter: 1. Fürſt Ferner Tot: Siegfried Doersehlag. Lynars Perſianer(E. Huguenin); 2 Botſchafter; 3. Aſtarte, liefen: Burggraf, Don Joſé, Paraber, Radames, Altenhof. 52, Pl, 16, 15, 66210. a 7. Preis von Finkenkrug. 2800., 2200 Meter: 1. Graf Seid⸗ litz⸗Sandretzkis Mondnacht(P. Ludwig): 2. Bernhard; 3. Std Cap. Ferner lleſen: Sigelgayela, Nutria, Escorial, Bachelors Quarter, Ferne, Kataſtrophal, Canjo, Adonis, Die Afrikanerin. Tot: 292, Pl. 67, 21, 37:10. Schach Schachturnier in Bad Kiſſingen In der fünften Runde des Bad Kiſſinger Meiſterturniers ge⸗ wann Capablauea in wenigen Zügen ein Damengambit gegen Mieſes, der ſehr ſrüh auf dem Damenflügel in Nachteil gekommen war, Ueberraſchend kam die erſte Niederſage von Rubinſtein durch den Holländer Dr. Euwe. Rubinſtein überſah in der Eröffnung ein einfaches Manßver, erlttt Bauernverluſt und konnte dieſen krotz hartnäckigen Wideßſtands nicht mehr gutmachen? Niemzowilſch und Reti ſpielten eine franzöſiſche Partle Remis. Sehr ſpannend ver⸗ lief die Partie Bogolſuboff gegen Dr. Tartakower. Der Ruſſe ſpielle ſcharf guf Gewinn um die Führung zu behgupten. Tatſächlich ſtand Tartakower im Mittelſpiel auch etwas ſchlechter, verteidigte ſich aber ſo fineſſenreich und zäh, daß Bogolluboff nur ein Remis errelchen konnte. Eine korrekte Wiener Partie zwiſchen Spielmann und Dr. Tarraſch endete Remis. Marſhall und Nates hatten in einer ruſſi⸗ ſchen Partie ein ſchweres Endſpiel, das in remisähnlicher Stellung abgebrochen wurde. Der Stand des Turniers nach der 5. Runde: 1. Capablanca, Bogoljuboff und Dr. Euwe je 37, Niemzowitſch 3, Dr. Tartakower, Dr. Tarraſch und Rubinſtein je 2½, Marſhall 2 (I Hängepartie), Spielmann 2, Yates 1½( Hängepartie), Reti 17 und Mieſes 1 Punkt. 1 Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguft Rhein Pegel. 13. 14. 18.16 17. Neckar ⸗Begelſ9 18. 14. 15 15.17 Waldshuf 2612 80,50 2,572.50 77 7 0 N Schuler 1,30—.20 17174 Mannheim 2,712.62.59 257 2,56 2,89 Kehl 44 2,2 580 02,30 2,34 Jagſtfeld„ Maau 465..86.93.95397 3,97 Maunbeim.72.70.68.6302,8602.68 aub 1621.62.64.61,1.601.60 Köln 1491.211181 1811601,15 Waſſerwärme des Rheins 29,0 C Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, 2 . 1 Rug Fils 1 n Heyme. Sheſrevatteur Kurt Ziſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl, Redakte ure: Für Pylitil: 5. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolltik u. Lokales: Richard Schönfelder— Suyrt und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige i. B. R. Schönfelder— Anzeigen: 1.; Jas, Faude LINGNER- WERKE AKTIEN GESELLSCHAFT DRESDEN Eine Selbſtverffä Zu festlichen Anlässen, zu Galaoper und Elitebällen, zu großen Empfängen und Offiziellen Banketts tragen Sie den Frack.-Mit der glei- chen Selbstverständlickkeit verwenden Sie zur Pflege Ihres Mundes Odol, das tra- dlitionelle Mundwasser des Herrn von Welt. Uberflüssig zu sagen, dag 1 Sie zum Frack D 0 IL eine weiße Bin- 5 natürlich und die Dreimal am Tage ODOL ständlich gehört zum Odol- Mundwasser Zahnpasta. ndlichkeitf für Sie! de wählen, das ist unge- schriebenes Gesetz. Wa- rum aber sind Sie bei der Wahl Ihrer Zahnpasta für die mechanische Reinigung Ihrer Zähne weniger wähn⸗ ö lerisch? Wie zum Frack die weize Binde gehört, so 100 . ö 6 selbstver- ODOL- 6. Seite. Nr. 379 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Auguſt 1928 Ein Blick über die Welt Die neuen Südpolerpeditionen Byrd und Wilkins Der unglückliche Ausgang der mit vollkommen unge⸗ nügenden und untauglichen Mitteln unternommen Nobileſchen Nordpolexpedition hat es keineswegs vermocht, mehrere der bekannteſten Polarforſcher von ihren bereits ſeit längerer Zeit gefaßten Pläne für eine erneute gründliche Durchfor⸗ ſchung des Südpolgebietes abzubringen. Byrd und Wil⸗ kins, beide der Welt bereits durch ihre kühnen Nordpol⸗ flüge bekannt, beabſichtigen in allerkürzeſter Friſt auf ver⸗ ſchiedenen Wegen zu neuen Südpolexpeditionen aufzubrechen, wobei dem Flugzeug wiederum eine maßgebende Rolle zu⸗ fallen wird. Während Byrd das Innere des Südpolfeſtlan⸗ des zu durchforſchen gedenkt, hat es ſich Wilkins zum Ziel geſetzt, den Außenrand des Feſtlandes von der großen Eis⸗ mauer bis zum Grahamland zu durchfliegen, beides Auf⸗ gaben, die neben einer ſorgfältigen Vorbereitung ein Unmaß von Willenskraft und Aufopferung von jedem der Teilneh⸗ mer erfordern werden. Allerdings kann man bei beiden Expeditionen vorausſetzen, daß ſie in ungleich größerem Maße dank ihrer Führer und deren Erfahrungen einen Erfolg ver⸗ sprechen, als die ſo unglücklich verlaufene Expedition des Italieners. Trotzdem darf keineswegs verkannt werden, daß das äußerſt unwirtliche und gefährliche Gebiet des Südpols die Kräfte und Kenntniſſe der Expeditionsteilnehmer in höch⸗ ſtem Maße in Anſpruch nehmen wird, wie ſchon die 1911 gelun⸗ gene Entdeckung des Südpols durch Amundſen und der Tod des hervorragenden engliſchen Forſchers Seott, der einen Monat nach Amundſen den Pol erreichte, aber auf dem Rück⸗ marſch den furchtbaren Strapazen erlag, beweiſen. Das Südpolgebiet wird zudem in weit ſtärkerem Maße als das Nordpolgebiet von tagelang wütenden Schneeſtürmen heim⸗ geſucht und bietet außerdem weit geringere Ernährungsmög⸗ D Deutſchland Die Achtzehnjährige als Straßenräuberin Ein achtzehn Jahre altes Mädchen verübte am Dienstag abend in Berlin⸗Lichtenberg einen Raubüberfall. Das Mäd⸗ chen hatte beobachtet, daß eine Frau beim Einkaufen etwa 50 Mark in ihre Geldbörſe ſteckte. In einem Hauſe trat das Mädchen an die Frau heran, warf ihr Pfeffer in die Augen und verſuchte, der Ueberfallenen die Geloͤbörſe zu entreißen. Auf die Hilferufe der Frau ließ die Täterin von ihr ab und ergriff die Flucht. Sie konnte jedoch ſofort eingeholt und feſtgenommen werden. 5 Jahrelange Einfuhrbetrügereien aufgedeckt Von der Altonaer Kriminalpolizei ſind umfangreiche Zollhinterziehungen durch eine Hamburger Firma bei der Einfuhr däniſchen Schlachtviehs aufgedeckt wor⸗ den. Es wurde feſtgeſtellt, daß das von der Firma vorge⸗ nommene Abwiegen des Viehes zum Schaden des Reiches mit erheblichem Mindergewicht erfolgt war. Die Ermitttungen ergaben, daß dieſe Unterſchleife ſchon ſeit 1926 vorgenommen wurden, wodurch das Reich um hohe Werte geſchädigt worden iſt. Die in Hamburg liegenden Geſchäftsräume der Firma wurden durchſucht, wobei auf⸗ ſchlußreiches Material beſchlagnahmt wurde. Der Inhaber der Firma ſowie einige ſeiner Angeſtellen wurden vorläufig feſtgenommen. Die Zollbehörde hat außerdem einige Schiffsladungen aus Dänemark beſchlagnahmt. Schweiz Ein Weltvagabund In Genf iſt ein geborener Tibetaner namens Sun Wun Kung wegen Landſtreicherei verhaftet worden. Der mehr als 50 Jahre alte Mann beſitzt keine Ausweispapiere, kennt ſeine Eltern nicht und weiß nur, daß er auf der tibe⸗ taniſchen Hochebene während einer Karawanenreiſe geboren wurde. Er hat als Landſtreicher, Hauſterer oder Bettler die meiſten aſtatiſchen und europäiſchen Länder zu Fuß durch⸗ ſtreift, ſpricht eine ganze Reihe von europäiſchen Sprachen, kann aber nicht ſchreiben. Er iſt als unerwünſchter Aus⸗ länder bereits aus Rußland, Deutſchland, Oeſterreich und Italien ausgewieſen worden und dasſelbe Schickſal wird ihm nun wohl auch in der Schweiz blühen. a Frankreich Anſchlag zur Entführung eines Millionärs In Paris lebt ſchon ſeit längerer Zeit der amerikaniſche Millionär Blackmer, der ſich den Behörden ſeines Heimat⸗ landes durch die Flucht entzogen hat. Blackmer ſoll als Zeuge in dem bekannten Oelſkandalprozeß ausſagen, weigert ſich aber, vor Gericht zu erſcheinen. Außerdem wird ihm vor⸗ geworfen, daß er dem Staate einen großen Teil ſeiner Ein⸗ kommenſteuer ſchuldig geblieben iſt. Die amerikaniſche Re⸗ gierung hat die Auslieferung Blackmers verlangt, doch iſt es zweifelhaft, ob das franzöſiſche Auswärtige Amt, das den Fall gegenwärtig unterſuchen läßt, dem Verlangen ſtattgibt. Unter dieſen Umſtänden iſt es glaubhaft, daß, wie die Pariſer Blätter melden, der Verſuch gemacht worden iſt, den Millio⸗ när durch eine Liſt in die Hände der amerikaniſchen Behör⸗ den zu ſpielen. Blackmer wurde kürzlich in dem bekannten franzöſiſchen Badeorte Deauville eingeladen, auf der Privatyacht eines Amerikaners den Tee einzunehmen. Blackmer nahm die Einladung an, ohne irgendwie Verdacht zu ſchöpfen und war gerade im Begriff, ſich in das Boot zu begeben, das ihn an Bord der Oacht bringen ſollte. Im letzten Augenblick war er indeſſen von einem Detektiven, den der Millionär zu ſeiner ſtändigen Bewachung angeworben hat, zurückgehalten. Der Detektiv hatte Verdacht geſchöpft und war im letzten Augenblick davon unterrichtet worden, daß Blackmer einem Anſchlag zum Opfer fallen ſollte. Es ſtellte ſich heraus, daß die Nacht den Hafen von Deauville angelaufen hatte, um den amerikaniſchen Millionär zu ent⸗ führen. Sie ſollte den Hafen mit voller Geſchwindigkeit verlaſſen, ſobald Blackmer das Deck betreten hatte. Sobald ſie die Dreimeilenzone hinter ſich hatte, ſollte der Kapitän im Auftrage der amerikaniſchen Regierung Blackmer ver⸗ haften und an den nächſten amerikaniſchen Dampfer ablie⸗ fern, den ſie erreichen konnte. Blackmer ſollte dann als Ge⸗ fangener nach den Vereinigten Staaten zurückgebracht wer⸗ den. Wie es heißt, iſt es dem Privatdetektiv des Amerikaners gelungen, einen der Offiziere der Nacht zu beſtechen, ſo daß er von der geplanten Entführung gerade noch rechtzeitig Kenntnis erhielt. lichkeiten als das erſtere. Dieſe Umſtände bedingn insge⸗ ſamt eine ungleich größere Vorbereitung, als es bereits bei anderen Polexpeditionen der Fall iſt. Der Vorteil, den beide Expeditionen allerdings vor den bisherigen genießen, iſt die umfangreiche und reichhaltige Ausrüſtung, die ihnen die Freigebigkeit amerikaniſcher For⸗ ſcherkreiſe ermöglicht hat. Byrd wird zu ſeiner Südpolfahrt zwei beſonders ſtark gebaute Expeditionsſchiffe benutzen, die allen Fährniſſen ſolcher Fahrten gewachſen erſcheinen. Man beabſichtigt vorerſt mit dieſen beiden Schiffen bis zu dem Ge⸗ biet zu fahren, von wo bereits vor dem Kriege Amundſen ſeine Forſchungsreiſe antrat. Dort ſollen größere Baulich⸗ keiten für die Unterbringung der 50 Mann ſtarken Expedition, ſowie ſolche für wiſſenſchaftliche Zwecke errichtet werden, zu⸗ mal ja die Hälfte der Expeditionsteilnehmer dort überwintern ſoll, während die andere Hälfte ihren Marſch zum Pol antritt. Der Byrd'ſchen Expedition, die unbedingt die größere der beiden amerikaniſchen Forſchungsfahrten ſein wird, ſteht zu⸗ dem ein ſtarkes dreimotoriges Flugzeug zur Verfügung, welches der Sohn Henry Fords, Edſell Ford, geſtiftet hat. Neben dieſer Maſchine beſitzt Byrd noch zwei kleinere Appa⸗ rate, die ebenfalls für kürzere Flüge ausgezeichnet geeignet ſind. Die Expedition wird außerdem mit einer Anzahl beſon⸗ ders hergeſtellter Schlitten, die nach den Erfahrungen Amund⸗ ſens auf ſeiner letzten Polfahrt erbaut ſind, ſowie 60 aus⸗ dauernden Hunden zum Ziehen dieſer Schlitten, ausgerüſtet ſein. Alles in Allem iſt alles menſchenmögliche getan wor⸗ den, um dieſe neuen Forſchungsreiſen bis zu einem glück⸗ lichen Ende durchzuführen. Mähren i Aus der Kriegsgefangenſchaft zurückgekehrt Wie aus Olmütz gemeldet wird, kehrte nach 14jähriger Abweſenheit der Klempnermeiſter Andryſek aus ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft in ſeine Heimatgemeinde, Mähriſch⸗ Weißkirchen, zurück. Da er für tot erklärt worden war, hatte ſeine Frau wieder geheiratet. Beim Wiederſehen ſpielten ſich tragiſche Szenen ab. Das Gericht wird entſcheiden, welche Ehe rechtsgültig iſt. Polen Aberglaube verhindert die Löſchhilfe In der Gegend um Tarnopol ging ein Unwetter mit Sturm, Gewitter und Hagelſchlag nieder, das 90 v. H. der Saaten auf mehreren 100 Morgen Feld vernichtete. Zwei Mädchen von 18 und 27 Jahren und ein 17jähriger Lehrling wurden vom Blitz erſchlagen. An mehreren Orten brachen durch Blitzſchlag Brände aus. Als in Monaſteryez der Blitz in ein Gehöft einſchlug, weigerte ſich die abergläubiſche Bevölkerung, Löſchhilfe zu leiſten, da das gegen den Willen Gottes wäre. Erſt herbeigeholtes Militär ſchützte die Nachbar⸗ gebäude vor dem Umſichgreifen des Feuers. Nach ſoeben aus Warſchau gemeldeter amtlicher Statiſtik ſind in dieſem Jahre in Kongreßpolen, Galizien und den öſtlichen Woiwodſchaften Polens 6000 Gehöfte niedergebrannt. Die meiſten Brände waren auf Blitzſchlag zurückzuführen. Infolge der ungenügenden Organiſation der Feuerwehren auf dem Lande brannten die meiſten Gehöfte, die vom Blitz getroffen waren, rettungslos nieder, und insbeſondere wurden reiche Erntevorräte vernichtet. Italien Ein leuchtender Lava⸗See Der Veſuv zeigt ſeit einiger Zeit eine ungewöhnlich leb⸗ hafte Tätigkeit. Der Direktor der Veſupwarte, Profeſſor Malladra, teilt mit, daß eine neue Lavamündung ſich in dem ſüdweſtlichen Teile des Kraters geöffnet hat und daß ein ununterbrochener Strom von explodierender Lava ſich durch dieſe Oeffnung ergießt. Die Lava bildet in der neuen Mündung einen helleuchtenden, heftig bewegten See. Der Lavaſtrom hat bereits die ganze nördliche Hälfte des Kraters ausgefüllt. Man rechnet damit, daß die tiefſte Stelle des Kraterrandes demnächſt erreicht ſein wird, und daß die Lava dann ihren Weg in das Tal hinab nimmt. Der Lava⸗Aus⸗ bruch bietet beſonders bei Nacht ein herrliches Schauſpiel. Er wird von ſtändigen Erderſchütterungen begleitet, doch gibt der Direktor der Warte bekannt, daß keine Erdbebengefahr vorhanden iſt. Rumänien Ein weiblicher Landru Die rumäniſche Kriminalpolizei hat ſoeben in Czernowitz eine Frau verhaftet, die den ihr von den Bewohnern gegebe⸗ nen Beinamen„Frau Blaubart“ vollauf verdient hat. Xenia Varlan— ſo heißt dieſes Ungeheuer in Wirklichkeit— hat nicht weniger als neun grauenerregende Morde verübt, die, was Scheußlichkeit anbelangt, ſich nur mit den vom franzöſi⸗ ſchen Maſſenmörder Landru und ſeinen Nachahmern began⸗ genen Verbrechen vergleichen laſſen. In der Wohnung der Varlan ſind menſchliche Ohren und andere Teile von menſch⸗ lichen Körpern gefunden worden. Das ſchauerliche Weib er⸗ klärte mit beiſpielloſem Zynismus, daß ſie dieſe Ueberreſte den Leichen ihrer neun Opfer abgeſchnitten hätte, um ſie als„An⸗ denken“ aufzubewahren. Die Verbrechen der Kenia Varlan ſind dank der Anzeige ihrer letzten Dienſtmagd zur Kenntnis der Polizei gelangt. Auch dieſe iſt knapp der Gefahr ent⸗ ronnen, von„Frau Blaubart“ ermordet zu werden. Die Megäre hatte nämlich erfahren, daß ihre Magd über ſie im Dorfe geplaudert hatte, und ſchlich ſich mit einem Beil in deren Zimmer, um die Unvorſichtige ein für allemal zum Schweigen zu bringen. Glücklicherweiſe brachte ſie dem Mäd⸗ chen nur eine unbedeutende Verletzung bei, worauf es die Flucht ergriff und die Polizei aufſuchte, um ihre Herrin an⸗ zuzeigen. Kenta Varlan befaßt ſich ſeit vier Jahren mit ſyſtematiſcher Abſchlachtung ihrer Angehörigen, wobei ſie die Leichen ihrer Opfer jedesmal zerſtückelt hat. Abgeſehen von etwaigen anderen, bis jetzt noch nicht ermittelten Morden, ſind von dem weiblichen Landru ihre vier Kinder, ihre Mutter, ihr Vater, ihre Schwiegermutter, ihr Schwager und deſſen Schweſter umgebracht und in Stücke geſchnitten worden. In den meiſten Fällen ſcheint es ſich um Raubmord zu handeln. Dänemark Maſſenfang von Walfiſchen in Fiſchnetzen Die Walfiſche ſind in dieſem Jahre in den Gewäſſern der Färöer⸗Inſeln ſo zahlreich aufgetreten, daß die Fiſcher nicht zur Harpune zu greifen brauchten, um die Walfiſche zu er⸗ legen. Sie konnten ganze Scharen der begehrten Beute in den Hafen treiben, wo die Walfiſche dann in großen Netzen ge⸗ fangen wurden. Die Walfiſche ſetzten ſich erbittert zur Wehr und brachten zehn Fiſcherboote zum Kentern. Von der Be⸗ mannung wurde aber niemand ernſtlich verletzt und die Wal⸗ fiſche wurden ſchließlich überwältigt. Es wurden ihrer 400 getötet, eine Beute, wie ſie noch niemals auf einen Schlag ge⸗ macht werden konnte. Die Bewohner aller Inſeln drängen ſich in dem Hafen zuſammen, um das Fleiſch und das Fett der getöteten Fiſche zu kaufen. Der Hafen bietet infolge der vielen Walfiſchleichen einen ſchrecklichen Anblick. Die Fiſcher aber ſind zufrieden, da der Zufall ihnen ein außergewöhnlich glän⸗ zendes Geſchäft beſchert hat. England Begnadigung dreier zum Tode Verurteilter 12 Stunden vor der Hinrichtung Großes Aufſehen erregt in der Preſſe ein Vorgang, der als einzigartig in der Geſchichte der neueren engliſchen Rechts⸗ pflege bezeichnet wird. Drei Männer waren unter der Be⸗ ſchuldigung, in Brighton einen 67 Jahre alten Mann er⸗ mordet und beraubt zu haben, zum Tode verurteilt worden. Am Sonntag hatte der Innenminiſter eine Begnadigung ab⸗ gelehnt und die Hinrichtung war auf Dienstag früh feſtgeſetzt worden. Am Montag abend aber, das heißt 12 Stunden vor der Hinrichtung, wurde den Verurteilten plötzlich mitgeteilt, daß ſie zu lebenslänglichem Gefängnis begnadigt ſeien. Eine nähere Begründung dieſer Entſcheidung iſt nicht erfolgt. Südafrika Ein Jäger von Elefanten belagert Im ſüdlichen Bezirk von Rhodeſien(Südafrika) erlebte ein Farmer ein gefährliches Jagdabenteuer. Er hatte er⸗ fahren, daß in der Nähe ſeiner Farm eine Elefantenherde aufgetaucht war. Der Jagdeifer packte ihn und er erlegte ein Exemplar der Herde. Ehe er zu einem weiteren Schuß kommen konnte, mußte er vor den übrigen Elefanten die Flucht ergreifen. Er konnte ſich ſchließlich auf den Gipfel einer kleinen und außerordentlich ſteilen Kopfe(Hügel) ret⸗ ten. Von hier aus verſuchte er die Herde durch Schüſſe zu vertreiben. Er konnte aber nur noch einen zweiten Elefan⸗ ten unſchädlich machen. Die übrigen umringten die Kopje und ließen ſich zu einer regelrechten Belagerung nieder. Der Jäger mußte zwei volle Tage in dieſer ungemütlichen und gefährlichen Lage ausharren, bis die Elefanten ſchließ⸗ lich vom Hunger veranlaßt wurden, die Belagerung aufzu⸗ geben. Im Morgengrauen konnte er ſich davonſchleichen. Als er am nächſten Tage das Jagdrevier wieder aufſuchte, machte er die Entdeckung, daß einer der erſchoſſenen Elefan⸗ ten verſchwunden war. Er war offenbar nur verwundet worden. Wie Augenzeugen beſtätigten, hatte die Herde den verwundeten Kameraden abgeholt und ihm auf den Weg geholfen. Amerika Ein bedenkliches Ehrengeſchenk Die Geſellſchaft für Geſchichtswiſſenſchaft in der amerika⸗ niſchen Stadt St. Louis hat ein Ehrengeſchenk erhalten, das bei den„Trockenen“ ſtarken Anſtoß erregt hat. Ein ge⸗ wiſſer Chartrand, Mitglied einer alten franzöſiſchen Fami⸗ lie, ſtiftete der gelehrten Geſellſchaft eine Flaſche Sherry, die nachweislich aus dem Jahre 1820 ſtammt und in St. Lduis ſeit dem Jahre 1869 aufbewahrt wurde. Für das ehrwürdige Alter des edlen Weines ſind Beweisdokumente da. Es han⸗ delt ſich alſo nicht um moderne Schmuggelware. Die Geſell⸗ ſchaft für Geſchichtswiſſenſchaft hat das Ehrengeſchenk mit Dank angenommen und da der Inhalt auch fernerhin nicht⸗ für Trinkzwecke beſtimmt iſt, ſo hat die Prohtbitionsbehörde keinen Einſpruch erhoben. Der Vertreter der Geſchichts⸗ wiſſenſchaft teilt, wie dieſer Fall beweiſt, mit dem Geiſtlichen, dem Rabbiner, dem Arzt und dem Apotheker die Vorzugs⸗ ſtellung, daß er mit behördlicher Erlaubnis ein alkoholiſches Getränk in Verwahrung nehmen darf. Der Alimentenmärtyrer In Willows in dem nordamerikaniſchen Staate Kalifor⸗ nien, hat ein gewiſſer Samuel Reid in dem dortigen Staats⸗ gefängnis das vierte Jahr ſeiner freiwilligen Gefangenſchaft begonnen. Er iſt unter dem Namen der Alimentenmärtyrer bekannt, weil er ſich weigert, ſeiner von ihm geſchiedenen Frau 8 die vom Gericht feſtgeſetzte Summe für den Lebensunterhalk zu zahlen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß er ſeine Weigerung mit langer Gefängnishaft büßen muß. Reid hat vor drei Jah⸗ ren erklärt, er ſei zur Zahlung bereit, wenn man ſein minder⸗ jähriges Kind, das ſeiner Frau zugeſprochen worden iſt, an⸗ deren Händen zur Erziehung und Pflege anvertraue. Da ſeine Frau ſich aber weigert, auf dieſe Bedingung einzugehen, ſo widerſetzt ſich Reid der Verfügung des Gerichtes und iſt heute noch ebenſo entſchloſſen wie vor drei Jahren, lieber die Ge⸗ fängnishaft zu dulden, als zu zahlen Wiſſenſchaftliche Leiſtung eines Negerſtrüflings In dem nordamerikaniſchen Staate Maryland iſt ein Negers namens George Davis, der im Jahre 1914 wegen räuberiſchen Ueberfalls und Erſchießung eines Poliziſten zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, ein Jahr vor der Vollendung ſeiner Strafzeit gnadenhalber in Freiheit ge⸗ ſetzt worden. Der Neger hat ſich nicht nur muſterhaft ge⸗ führt, ſondern auch während ſeiner Strafzeit hervorragende wiſſenſchaftliche Leiſtungen vollbacht. Als er eingeſperrt wurde, beſaß er nur ſehr beſchränkte Kenntniſſe. Er griff aber ſofort mit großem Eifer das Studium auf und erledigte einen brieflichen Unterrichtskurs in der Geſetzeskunde. Auch mit der Technik beſchäftigte er ſich. So erfand er einen Petroleum⸗ motor, den er patentieren ließ. Mit den Erſparniſſen von annähernd 8000 Mark, die er während ſeiner Strafzeit machte, zahlte er dem Manne, den er überfallen hatte, das geraubte Geld zurück. Der Neger hat die Abſicht, ſich jetzt für die Rechtsanwaltsprüfung in Waſhington anzumelden. Wenn er die Prüfung beſteht, ſo kann er an jedem ameri⸗ kaniſchen Bundesgericht ſeine Praris als Anwalt ausüben. ** 1 * 8 Freitag, den 17. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 379 annheimer Die Frau als Propagandiſtin Von Herbert Hünecke Wir„Herren der Schöpfung“ ſehen mit gemiſchten Ge⸗ fühlen die Frau immer mehr von Berufen Beſitz ergreifen, die bisher das ausſchließliche Monopol des Mannes geweſen ſind. Können wir Männer auch nicht immer anerkennen, daß die Frauen in allen von ihnen gewählten Berufen am rechten Platz ſtehen— vielleicht beurteilen wir in Wahrung berechtigter Intereſſen die Leiſtungen unſerer ſchönen Kon⸗ kurrenz nicht unparteiiſch genug— ſo müſſen wir doch neid⸗ los zugeben, daß uns die Frau auf einem wichtigen Gebiet modernen Wirtſchaftslebens nahe kommt; in der Propaganda. Die amerikaniſchen Unternehmer, die auch zuerſt in größeren Mengen Frauen in die Kontore aufnahmen, haben ſich dieſer Tatſache nicht verſchloſſen und wichtige Poſten in ihren Propagandaabteilungen oft mit Frauen beſetzt. Ver⸗ dienen auch nicht alle Reklameleiterinnen jährlich 50 000 Mark, ein Gehalt, das verſchiedene Newyorker Großfirmen ihrem weiblichen„Advertiſing Manager“ zahlen, ſo ſind doch Ein⸗ kommen von 10 000 Mark keine Seltenheit mehr. Die Erfolge der Frau in dieſem Beruf im Gegenſatz zu anderen, in denen ſie weniger zufriedenſtellende Leiſtungen erzielen konnte, mögen zum Teil darin begründet liegen, daß die Propaganda ein verhältnismäßig neues Arbeitsgebiet iſt, das vor dem Eintritt der Frau in das Wirtſchaftsleben weniger bekannt war. Die Propagandiſtin hat ſich deshalb von Anfang an gleichzeitig mit ihrem Beruf entwickeln kön⸗ men und iſt nicht erſt in das ſchon beſtellte Arbeitsfeld hinein gedrungen. Die beſondere Eignung der Frau für die Leitung der Propaganda iſt keine zufällige. Führen wir Männer auch immer noch die offizielle Bezeichnung„Haushaltungsvor⸗ ſtand“, ſo iſt doch die Frau zu etwa neunzig Prozent für unſer Familienleben maßgebend. Sie trifft die Auswahl der Lebensmittel, Haushaltungsgegenſtände, Kleidung, nötigen⸗ falls auch der Möbel und überläßt uns mit ſouveräner Herab⸗ laſſung nur die Beſchaffung der nötigen Mittel. Demgemäß ſprechen ungefähr ſiebzig Prozent aller Anzeigen und ſonſti⸗ gen Reklamen nur zu den Frauen, und jeder Propagandiſt muß ſich der weiblichen Mentalität anzupaſſen verſtehen. Niemand kann hierzu geeigneter ſein als wieder eine Frau. Die weibliche Phantaſie iſt häufig größer als die des Mannes; viele Verheirateten werden dieſe Tatſache mehr oder minder freudig beſtätigen. Aber gerade dieſe ſtarke En⸗ bildungsgabe befähigt die Propagandiſtin dazu, immer neue anſprechende Formen für die Reklame zu finden. Außerdem eignet der Frau eine ausgeprägte Vorliebe für Einzelheiten; dieſe„Kleinigkeitskrämerei“ veranlaßt die Propagandiſtin dazu, die Vorzüge einer Ware nicht in großen Strichen zu zeichnen, ſondern ſie verſteht es, auch alle noch ſo kleinen Gründe anzuführen, die ihre Schweſtern zum Kauf ihres Artikels reizen könnten. Eine Reklame, die ſich lediglich an Männer wendet, muß ſchlagwortartig, knapp ſowie klar ſein und darf nur Tatſachen kurz hervorheben; die Frau dagegen will kraft ihres Jahrtauſende alten Vorrechtes höflich von der Güte des angeprieſenen Artikels überzeugt werden; da⸗ bei kommt es ihr nicht darauf an, einige Worte mehr oder weniger zu leſen. Deshalb wird der Propagandaleiter einer Raſierklingenfabrik oder eines Walzwerkes auch in Zukunft nur ein Mann ſein. Freilich iſt die Aufgabe einer Propagandiſtin nicht leicht, ſondern erfordert Sach⸗ und Menſchenkenntniſſe, Erfahrun⸗ gen und Fleiß. Nur große Talente werden den Beruf aus⸗ ſichtsreich aufnehmen können, die Maſſe der Propagandiſtin⸗ nen muß aber eine lange, oft harte Schule durchmachen. Sie darf nicht allein„Kaufmann“ ſein wollen, ſondern muß ebenſo gut die Pſyche einer Hausfrau beſitzen, weil ſie nur dann ihre Käuferinnen von der richtigen Seite aus erfaſſen kann. Deswegen gehört die Tätigkeit einer Propagandiſtin nicht zu jenen modernen Frauenberufen, deren Angehörige den Männern oft ein Greuel ſind, weil ſie keinen Kochlöffel in der Hand halten und keine Nadel einfädeln können. Die Propagandiſtin muß im Gegenteil— will ſie Erfolge er⸗ zielen— auch eine gute Hausfrau ſein können. Die elektriſche Hausfrau Von Richard Rieß In der Ausſtellung„Heim und Technik“ zu München ſieht man eine Fülle von Geräten, deren gefällige Form dem Auge wohltut, ohne daß der Geiſt in jedem Falle Ziel und Zweck dieſer Dinge erfaßt. Alles ſind dem Heim dieuende techniſche Produkte. Die Elektrizität, ehedem der Induſtrie vorbehalten, alsdann der Landwirtſchaft zugeleitet, hat auch, als Helferin des täglichen Lebens, den Haushalt erobert. Wie ſehr ſie das tägliche Leben der Hausfrau zu erleichtern vermag, in wie hohem Maße ſie der berufstätigen Frau Zeit ſparen, der Gattin und Mutter die Möglichkeit ſchaffen hilft, über die Pflichten der Wirtſchaftsführung hinaus gei⸗ ſtige Intereſſen zu pflegen, dem eigenen Innenleben gerecht zu werden und einer Verſimpelung entgegenzuſteuern, das zeigte die lehrreiche Führung, die von den Siemens⸗ Schuckert⸗Werken durch die elektrotechniſchen Abteilungen der Ausſtellung veranſtaltet wurde. Man ſah hier ſehr viele Einzelheiten und hörte manches, das zum elektro⸗wirtſchaft⸗ lichen Verſtändnis beitrug. Aus all den Apparaten aber und den ſinnvollen Einrichtungen, die man im einzelnen vorge⸗ führt bekam, ergab ſich, nahm man alles nur in allem, das Bild der modernen, der„elektriſchen Hausfrau“. Sie erwacht am Morgen, erwacht in einen ſcheinbar ſo nüchternen Alltag, und empfindet, verwöhnt von den neuen Errungenſchaften, vielleicht gar nicht, daß die Märchen frü⸗ herer Zeiten— geradezu„über Nacht“— Wirklichkeit gewor⸗ den ſind. Heinzelmännchen, die werken, während der Menſch ſchläft? Die elektriſchen Strom⸗Geifter ſind unſere Heinzel⸗ männchen. In der Küche ſteht der elektriſche Waſch⸗Automat. Er hat in der Nacht die Wäſche gewaſchen, klug ſich des nie⸗ derer tarifierten Nacht⸗Kraftſtromes bedienend. Und in dem Wärme⸗Speicherofen findet ſich, von unſichtbaren Händen be⸗ reitet, das Heißwaſſer, das die Familie für den ganzen Tag braucht. Immer fertig iſt das morgendliche Bad, ſtets be⸗ reit das Waſſer für die Suppe, und das Abſpülen wird zu einem Kinderſpiel. Das Frühſtück aber ſteht bald auf dem Tiſch. Es bereitet ſich gewiſſermaßen ſelber. In den elek⸗ triſchen Kaffee⸗ und Teekannen brodelt, kurze Zeit nach dem Schaltergriffe, der Morgentrank. Ein Griff bereitet den Toaſt, Die Frau und ihr Spielkreis Von Margret Halm Wohl immer wieder liegt dann am ſchwierigſten der Fall, wenn eine Frau in den mittleren Jahren plötzlich ſich gend⸗ tigt ſieht, für ſich ſelbſt und vielleicht auch noch für andere mit zu ſorgen. Eine Frau, die bisher von den Verhältniſſen begünſtigt war und zu deren Schul⸗ und Jugendzeit man noch nicht mit der allgemeinen Berufsvorbereitung der Mädchen als Selbſtverſtändlichkeit gerechnet. Zumal wenn eigene, noch nicht ſchulpflichtige Kinder mitzuverſorgen ſind, liegt der Ge⸗ danke an einen privaten Spielkreis nahe. Mütterlichkeit, Pflichtbewußtſein und Energie ſind als natürliche Vorbedin⸗ gungen die beſte Grundlage dazu, die vielfach weit mehr aus⸗ zurichten vermögen, als ſelbſt ein mehrjähriges theoretiſches Studium. Damit ſollen den geprüften Kindergärtnerinnen dieſe Eigenſchaften keineswegs abgeſprochen werden. Auch ſoll nicht geſagt ſein, daß die ſachgemäße Ausbildung der Kin⸗ dergärtnerinnen überflüſſig ſei. Ihre Ziele und Wege aber liegen in einem ganz anderen Feld und ihr vorgezeichneter Lehrgang ſichert ihnen bevorzugtere Betätigungsmöglichkeiten als der ungelernten Spielkreisleiterin. Wir wollen hier nicht auf die Widerſtände eingehen, die von Seiten der ge⸗ ſchulten Kindergärtnerinnen gegen den privaten Spielkreis angeſtrebt werden. Denn es iſt ſchwer, ein Urteil hier zu fällen. Beide ſind im Recht, doch beide wollen leben. Nun iſt die Frage, ob Mütterlichkeit und Pflichtgefühl allein genügen, um die Anforderungen, die ſelbſt der kleinſte Spielkreis ſchon an ſeine Leiterin ſtellt, voll zu erfüllen. Die Kinder müſſen ſchon nach einer gewiſſen Methode beſchäf⸗ tigt werden. Die freiere Art des Kinderſpiels, der man ſich mehr und mehr zuneigt, kommt ihr da ſehr zu Hilfe. Man iſt davon abgekommen, das Kleinkind zu zwingen, zu einer gewiſſen Stunde ſich in vorgeſchriebener Weiſe zu beſchäf⸗ tigen, zu flechten, zu falten, nachzuzeichnen oder nach Diktat Perlen einzuſchnüren und dergleichen mehr. Die Anlagen des Kindes ſollen ſich frei entwickeln und nach freiem Willen ſoll es ſelber ſich die Beſchäftigung wählen,— ſelbſt nach einem Spiel, dem Bleiſtift oder einer Handarbeit greifen, die auszuführen ihm wirklich Freude macht. Die kleine Phan⸗ taſte ſoll ſpielen und ſich im freien Lauf entfalten. Vorleſen iſt weniger zweckmäßig, deun es iſt ſchwierig, gleichzeitig das Buch und doch auch die Kinder im Auge zu behalten. Selten aber hören alle Rangen gleichmäßig zu. Es iſt nun wohl das günſtigſte, wenn ſich die Gelegenheit bietet, in einem Kindergarten oder Hort ſo lange zu hoſpi⸗ tieren, bis man ſich der Aufgabe, ſelbſt einen Spielkreis zu leiten, gewachſen fühlt. Daneben ſteht natürlich zahlreiche Literatur zur Ver⸗ fügung, aus der ſowohl Beſchäftigungen, Turnübungen ſowie das Verhalten in den verſchiedenſten Fällen zu erlernen iſt. Wie rollt ſich nun ein Vormittag im Spielkreis ab? Die Kinder ſind in der Regel zwiſchen halb 9 Uhr und 9 Uhr abzuholen. Dabei iſt es ſehr angenehm, wenn ſie möglichſt alle im gleichen Stadtviertel wohnen. Das Abbolen gehört unbedingt mit dazu, denn das gerade bedeutet ja für die Mutter die große Erleichterung in ihrer Haushaltführung, um derentwillen ſie ihr Kind gern in den Spielkreis gibt. Der Weg von einem Kind zum andern bildet ſchon gleich den erſten Frühſpaziergang. Hat man dabei durch belebtere Straßen zu gehen, ſo iſt ein Seil, an welchem ſich die Kinder paarweiſe halten können, ſehr zu empfehlen. Man hat ſie o am beſten im Zug. Die„Tante“ läßt alle Kinder vor ſich gehen, hält das hintere Ende des Seiles ſelbſt in der Hand und kann dann an der andern noch ihr jüngſtes Kücken führen. Nun nimmt ſie die Kinder mit zu ſich nach Hauſe. Iſt es ein Wanderkreis, ſo wird am beſten wochenweiſe zwiſchen den einzelnen Häuſern gewechſelt. Es iſt inzwiſchen halb 10 Uhr geworden und es kann als erſtes gefrühſtückt werden. Dazu ſetzen ſich die Kinder am beſten um einen Tiſch herum. Die„Tante“ ſorgt dafür, daß in manierlicher Weiſe alles bis zum Reſt aufgegeſſen wird. Dann wird zunächſt ein wenig geſpielt mit Bauſteinen und ⸗Klötzchen, mit Malbuch und Stiften, mit Perlen oder Bunt⸗ papier. Dan wird geturnt und zwar ſollen ausnahmslos jeden Tag einige Atemübungen und Freiübungen, mit en-⸗Zeitung Die Frau als Zahnärztin Von Erna Reidel ö Günſtig und ausſichtsvoll wie wenige akademiſche Berufe iſt für die Frau die zahnärztliche Tätigkeit; einmal weil ſie wie alle pflegeriſchen Berufe weiblicher Eigenart ſtark ent⸗ gegenkommt, zum andern, weil ſie noch nicht überfüllt und beſonders auf dem Lande noch recht wohl aufnahmefähig iſt, Gewiß ſetzt dieſer Beruf Neigung und beſondere Eignung voraus, aber die Erfüllung dieſer beiden Vorausſetzungen fordert ſchließlich jeder Beruf und in beſonderem Maße jeder verantwortungsvolle. Außer guter Geſundheit, kräftigen Nerven und ruhigem, ausgeglichenem Weſen verlangt er Be⸗ gabung, um gründliches theoretiſches Wiſſen aufzunehmen, praktiſche Eignung und manuelle Geſchicklichkeit, eine Eigen⸗ ſchaft, die bei Frauen nicht ſelten zu ſein pflegt; wie denn überhaupt auch ſonſt die Anforderungen des zahnärztlichen Berufes: gewiſſenhaftes und peinlich genaues Arbeiten, freundliches, liebevolles Eingehen vorab auf Kinderpatien⸗ ten, die oft geradezu unter Angſtpſychoſe leiden, Einfühlung in die ſchwierige Stimmung der Patienten, eine tüchtige Do⸗ ſis Geduld, gerade von Frauen ſehr wohl erfüllt werden können. Häufig zeigt ſich bei der Zahnärztin in einer lie⸗ benswürdig⸗warmherzigen Weiſe der echt weibliche Wunſch, zu helfen, Schmerzen zu lindern, Leiden zu ſtillen; vereint mit ruhiger Sicherheit wird dieſer freundliche Helferwille leicht das Vertrauen der Patienten gewinnen, das zumeiſt— und nicht nur bei Kindern— durch Schmerzen und Angſt einigermaßen erſchüttert zu ſein pflegt. Sicherlich iſt der Beruf der Zahnärztin ziemlich anſtren⸗ gend; er beſitzt aber, da er der pflegeriſchen weiblichen Nei⸗ gung Genüge tut, wie alle derartigen Berufe den Vorzug, innere Befriedigung zu gewähren. Sehr angenehm wird auch bei ſeiner Ausübung— wie bei allen freien Berufen— die Selbſtändigkeit empfunden, wennſchon die Zahnärztin gleich ihren männlichen Kollegen in ihren Honoraren und mancherlei ſonſtigen Beſtimmungen an die Satzungen der Fachorganiſatton gebunden iſt. a l Während ihrer Ferien oder im Falle einer Erkrankung kann ſie ſich von einer Kollegin oder einem Kollegen ver⸗ treten laſſen, in einer Praxis, die ihr ſelbſt zu groß oder zu ſchwer wird, durch Aufnahme einer jungen Kollegin als Aſſiſtentin Erleichterung ſchaffen. Das Einkommen iſt bei einer einigermaßen guten Pra⸗ xis auch nach Abzug der hohen Berufsſpeſen beſſer als das anderer Akademikerinnen im Angeſtellten verhältnis, ſofern ſich dieſe nicht in leitender Stellung befinden. 9 Das Studium allerdings iſt ziemlich teuer, ebenſo die Einrichtung der Praxis. Aber da die meiſten einige Jahre nach dem Staatsexamen zu aſſiſtieren pflegen, können ſie ſich, wenn nicht die ganze Einrichtung, ſo doch eine ſchöne Grund⸗ lage dazu ſelbſt verdienen, falls ſie mit ihrem Gehalt haus⸗ zuhalten verſtehen. Da nun einerſeits die menſchlichen Zähne immer mehr an Widerſtandsfähigkeit verlieren, infolgedeſſen immer mehr ärztliche Hilfe benötigen und andererſeits auch allgemach auf dem Lande die Notwendigkeit zahnärztlicher Behandlung und frühzeitiger Schulzahnpflege erkannt wird, bietet der Beruf der Zahnärztin noch Niederlaſſungs⸗ und Exiſtenzmöglich⸗ keiten in höherem Maße als ſo mancher andere akademiſche Beruf. Und das darf man wohl auch ſagen: die Frau, die außer Luſt und Liebe wirkliche Eignung für die Tätigkeit der Zahn⸗ ärztin mitbringt, vermag ihrem Beruf voll gerecht zu werden, bewährt ſich darin und findet ihre Befriedigung. 7CCõã ͥã dw ã ͤ ͤãdwwdwwwpwwßwpwßwGpwwwGcGGpßccwcccbcccccccccccc welchen man dann etwas wechſeln kann, vorgenommen werden. Kopf⸗ und Rumpfbeugen, Neigen, Wiegen und Springen, Arm⸗ und Beinbewegungen, vielleicht auch Stab⸗ übungen. Sehr fein iſt's, kann man die Kinder nach Muſik ein wenig gehen und turnen laſſen. Dabei werden Liedchen geſungen— da darf ſich jedes eines wünſchen— vielleicht noch ein Kreisſpiel angeſchloſſen. In der Regel iſt der Vormittag dann um und bis ſie alle wieder zu Hauſe abgeliefert ſind, wird's 12, halb 1 Uhr ſein. 5 ein zweiter führt der Kochplatte die nötige Kraft zu— die Hausfrau braucht nicht aufzuſtehen, zwiſchen Küche und Speiſezimmer in ſtetem, nerbenaufreibenden Hin und Her — Rühreier, ham and eggs und was ſonſt der mitteleuro⸗ päiſche Feinſchmecker für ſeine erſte Mahlzeit wünſcht, wird am Frühſtückstiſch zubereitet. 0 Dann tritt der Tag in ſeine Rechte. Oh, was iſt aus der „Schwerarbeit“ des Aufräumens heute geworden! Werden vom Teppichreinigen, Parkettabziehen und Bohnern heute noch die Kräfte der Frau mißbraucht, die Feinheit und Rein⸗ heit der Damen⸗Hände bedroht? Nein, dieſe Arbeit wird durch die elektriſche Hilfe zu einer angenehmen, faſt koketten. Der Staubſauger, Bohner und Bödenabzieher hat und gibt eine graziöſe Linie, die Handhabung dieſer Geräte iſt mehr ſportliche Betätigung als„Haushalts⸗Sklaverei“, Daneben darf die Staubſauger⸗Manipulantin ſich ein bißchen als Zau⸗ berin fühlen.„Meine verehrten Herrſchaften, Sie ſehen hier einen Vielfraß, der ſich von Staub, Schmutz, Motteneiern, Aſchenreſten und all dem nährt, was Sie gerne los ſind. Sage iſt aber: Kopf verwandle Sich, dann haben Sie einen Zerſtäuber oder eine Gartenſpritze oder— ich hoffe, Ste haben es nicht nötig— einen ungeziefervertilgenden Kam⸗ merjäger zuverläſſigſter Art. Sagen Sie aber: Kopf beſchlauch Dich! dann wird er ſich nicht etwa, wie das anderswo unter dieſer Deviſe vorkommen ſoll, unter Alkohol ſetzen, er kriecht vielmehr mit langem Schlauch⸗Rüſſel in Ihre Badewanne und ſchafft Ihnen das ſchönſte Sprudelbad!“ Die elektriſche Hausfrau hat ihre Reinigungsarbeit ver⸗ richtet. Die friſch gewaſchenen Hände trocknet ſie, ohne Hand⸗ tuch, unter dem Heißlufttrockner, der zumal in Gaſthäuſern, das Rührmichnichtan der meiſt unbeſchreiblichen Handtücher erſetzen ſollte!— Nun aber bleibt der Dame des Hauſes gute Muße. Sie kann eine Beethoven⸗Sonate ſpielen(aber hoffentlich nicht am elektriſchen Klavierll), ſie kann zum Tennis gehen, ja ſie kann auch ein ſchönes Buch über die „Mechaniſierung unſerer Zeit“ leſen und alsdann ehrlicher⸗ weiſe feſtſtellen, daß gerade der Fortſchritt der Technik durch die ungemeine Zeiterſparnis in weiterem Sinne erheblich kulturfördernd iſt! g Braucht ſie, fürs Mittageſſen, etwa Kohlenſchüren oder oder bäckt, in dem hübſchen Rundapparat die knuſperigſten Kuchen. Das Zimmer iſt kalt— ein Knipſen, und der elek⸗ triſche Ofen gibt gehorſam den gewünſchten Celſius. Die elektriſche Heizmaſchine gibt nicht nur den Raum, dem Men⸗ ſchen, ja, ſie gibt, wenn„Detailerwärmung“ von nöten, jedem einzelnen Körperteil beliebige Hitzegrade. Nur den Kopf, den muß man kühl halten. Auf daß man erfaſſe, was das elektriſche Heinzelmännchen lehrt, wenn es ſich nun mal mate⸗ rialiſiert und„aufzuklären“ beginnt. Das Heinzelmännchen — es ſteht ſehr kompakt und menſchlich aus, und man ſagt „Herr Direktor“ zu ihm— ſagt alſo:„Liebe elektriſche Haus⸗ frau, Du haſt heute ſchon viel mit elektriſchen Apparaten herumgewirtſchaftet und meinſt nun, in Dein Ausgabenbuch einen gewaltigen Poſten auf der Debetſeite ankreiden zu zu müſſen? Und Du ſchimpfſt auf die hohen Tarife Deines Elektrizitätswerkes. Bedenke aber zweierlei: Erſtens wird der Tarif des Werkes von der Notwendigkeit beſtimmt, die Paſchinen im Verhältnis zum Tages⸗Höchſtverbrauch aufzu⸗ bauen und arbeiten zu laſſen. Die unwirtſchaftlichen Zeiten des Tiefſtverbrauches müſſen aber doch auch irgendwie aus⸗ geglichen werden, nicht wahr? Zweitens aber arbeiten Deine Elektro⸗Geiſter ſehr billig. Zumal, wenn es ſich um moto⸗ riſche Arbeit handelt, um Antrieb. Viel teurer iſt die dauernde Wärmeerzeugung. So koſtet das kleine Bügeleiſen etwa dreimal ſo viel wie der gleich dauernde Betrieb des großen Staubſaugers. Drum, wer klug iſt, bediene ſich zur Wärme⸗ Erzeugung des niedrigen Nachttarifs. Verſtandez⸗ vous? Hm, denkt die Hausfrau, der bei dieſen Ermahnungen „warm“ geworden iſt. Der„Kühkungsſächer“ iſt ja kein „Wärme⸗Erzeuger“, und ſie läßt das Ding ſurren. Und auch ihr Küchen⸗Motor, der die Fleiſchmaſchine und Kaffee⸗ mühle, die Meſſerputzvorrichtung und vierzehn andere Hilfs⸗ apparate in Betrieb ſetzt, wird ſie nicht bankerott machen. Glückliche„elektriſche Hausfrau“, du haſt ja all dieſe Apparate ſchon! Wer ſie ſich aber erſt kaufen muß. Eine komplette elektriſche Einrichtung geht noch immer hoch in die Tauſende. Sie iſt praktiſch, hugieniſch, ſauber, immer arbeits⸗ bereit, aber.. noch immer für manchen unerſchwinglich. Die Elektrifizierung des deutſchen Haushaltes wird daher nur ſehr, ſehr ſchluckzeſſive möglich ſein, und dieſe„Schrucks“ dergleichen? Ein Griff und der elektriſche Trom kocht, brät werden bei vielen ſehr klein ſein müſſen. 5 8. Seite. Nr. 379 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaben 11. Für die öſterreichiſch⸗deutſche Handelsvertragspolitik ſind nicht nur die Beurteilungsmaßſtäbe geltend, wie wir ſie im Verlaufe der Handelsvertragsverhandlungen mit den anderen Mächten in Uebung finden, Die kultur⸗ und nationalpolitiſchen Wechſelbeziehungen zwi⸗ ſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich ſind einmal derart ſelbſt⸗ verſtändlich ſtarke, daß ſelbſt in den ſchwierigſten techniſchen Verhand⸗ lungen die Stimme der Schickſalsgemeinſchaft, der Volksverbunden⸗ heit, wenn auch nicht immer den Ausſchlag geben muß, ſo doch ſtark mitſpricht. Es muß heute noch dahingeſtellt bleiben, ob die vorläufigen Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen dem deutſchen Reich und Oeſterreich, wie ſie in Form von Vorverhandlungen zwiſchen den deutſchen und öſterreichiſchen Bevollmächtigten in Wien ſtattgefunden haben und wie ſie ſich im Oktober dieſes Jahres in Berlin aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach wiederholen werden, überhaupt nur proviſoriſcher Natur ſind, bis es endlich gelingt, das heute bereits beſtehende enge Wechſelverhältnis zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich in wirtſchaftspolitiſcher Beziehung noch viel feſter und geſchloſſener zu geſtalten, als es bisher der Fall iſt. Aber abgeſehen von dieſer grundſätzlichen Erwägung muß es erfreulich ſtimmen, daß die Wirtſch sbeziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich von Jahr zu Jahr ſtärker geworden ſind, und daß ihnen gegenüber die wirtſchaftlichen Beziehungen Oeſter⸗ reichs mit ſämtlichen anderen Wirtſchaftsmächten, die für die Han⸗ delspolitik überhaupt in Betracht kommen, weit ins Hintertreffen ge⸗ raten ſind. Es iſt noch garnicht ſo lange her, daß die Tſchechoflowakei in handelspolitiſcher Beztehung einen ſtärkeren Einfluß auf die wirt⸗ ſchaftspolitiſche Geſtaltung Oeſterreichs ausübte, als dies von ſeiten des Deutſchen Reiches der Fall war. Wenn man berückſichtigt, daß Deutſchland in der öſterreichiſchen Handelspolitik in der Einfuhr wie in der Ausfuhr weitaus an erſter Stelle ſteht, daß die Einfuhr von ſelten des Deutſchen Reiches im Mai d. J. die Einfuhr vom Mai des vorigen Jahres um 65 v. H. überſteigt und die Geſamtquote der Ein⸗ fuhr von ſeiten des Deutſchen Reiches vom Januar bis Mai 1928 die Einfuhrquote der gleichen Zeitſpanne des Vorjahres um 63 Millionen Schilling überflügelt, wenn man ferner berückſichtigt, daß auch die Aſterreichiſche Ausfuhr in das Deutſche Reich ſich von 27,2 Millionen Schilling im Mai 1927 auf 36,7 Milltonen Schilling im Mai 1928 er⸗ hüht hat, bezw. die Geſamtquvpte Januar— Mal 1928 auf 185 Millionen Schilling von 181, Mill. Schilling in der gleichen Spanne des Vor⸗ jahres, ſo iſt dies ein Beweis dafür, daß hier tatſächlich eine naturnot⸗ wendige Entwicklung ſtattfindet, die durch keine auf irgendeinem Ge⸗ biet liegenden Maßnahmen irgendwie unterdrückt werden kann. Hier ſind letzten Endes auch nicht etwa nur national und kulturpolitiſche Erwägungen maßgebend, ſondern es zeigt ſich deutlich, daß auf dem ſche Handelspolitik Wege über eine geſunde Handelsvertragspolitik wirtſchaftspolitiſche Ergänzungen vorgenommen werden müſſen, die zugunſten beider Teile ſprechen. Die Hoffnungen von reichsdeutſcher Seite, erſt die deutſchen Ver⸗ handlungen mit der Tſchechoflowakei, Polen und Ungarn abzuwarten, ehe man die Verhandlungen mit Deutſch⸗Oeſterreich wieder aufnähme, erfüllten ſich nicht, da eine Verſchleppung in den handelsvertrags⸗ politiſchen Verhandlungen mit den genannten Stgaten eintrat. Be⸗ kanntlich ſtehen alle dieſe Verträge unter dem Grundſatz der Meiſt⸗ begünſtigung. Hätten ſich demnach im Rahmen dieſer Verträge zoll⸗ oder handelspolttiſche Verbeſſerungen erzielen laſſen, wären dieſe Verbeſſerungen automatiſch auch Deutſch⸗Oeſterreich zugute gekommen. Jedenfalls konnte bei den letzten Verhandlungen mit Deutſch⸗Oeſter⸗ reich Deutſchland auf eine auf dieſem Wege erfolgende Verbeſſerung der zollpolitiſchen Grundlagen nicht hinweiſen. In erſter Linie dreh⸗ ten ſich die öſterreichiſchen⸗deutſchen Handelsvertragsverhandlungen öſterreichiſcherſeits um die Forderung der Landwirtſchaft nach Er⸗ leichterungen für die Zuchtviehausfuhr und insbeſondere um die endgültige Klärung der langwierigen Differenzen bezüglich ber Holzzölle. Gerade die letzte Poſition iſt für Oeſterreich außer⸗ ordentlich bedeutungsvoll, da Holz den wirkſamſten Ausfuhrartikel Oeſterreichs darſtellt, und die Ausfuhr für Oeſterreich erfahrungs⸗ gemäß viel gewinnbringender ſein könnte, wenn Deutſchland auf die ſtarke Differenz zwiſchen dem Schnittholz und dem Rundholz verzich⸗ ten würde. Nach öſterreichiſchen Meldungen bringt es dieſe Zolldiffe⸗ renz mit ſich, daß die Holzausfuhr nach dem Deutſchen Reich hauptſäch⸗ lich in der Form der Ausfuhr von Rundholz erfolgt, was die öſter⸗ reichiſche Volkswirtſchaft um einen höheren Erlös ihrer Schnittwaren⸗ ausfuhr bringt und viele alpenlöndliche Sägewerke zur Einſtellung oder ſtarken Reduktion des Betriebs gezwungen hat. Auf deutſcher Seite war das Beſtreben geltend, gewiſſe Zölle auf Erzeugniſſe der Textil-, Leder⸗, Etſen⸗ und Maſchineninduſtrie zu ermäßigen. Im Vergleich zur öſterreichiſchen Handelsbilanz bezügl. Deutſch⸗ lands iſt die reichsdeutſche in Bezug auf Oeſterreich aktiv. Der Wert der deutſchen Ausfuhr nach Oeſterreich überſtieg die öſterreichiſche Ein⸗ fuhr nach Deutſchland im Jahre 1927 um rund 90 Mill.. Die öſter⸗ reichiſche Geſamteinfuhr nach Deutſchland betrug 1927 229 Mill., während die deutſche Ausfuhr nach Oeſterreich 275 Mill./ ausmachte. In der Hauptſache verteilte ſich die öſterreichiſche Geſamteinfuhr nach Deutſchland auf Fertigwaren im Werte von etwa 100 Mill./ und Halbfabrikate im Werte von etwa 84 Mill.. Allein die Poſition Holz und Holzſtoffe umfaßte rund 48 Mill. 4. Im Rahmen der deutſchen Ausfuhr nach Oeſterreich kommen Textilten, Eiſenwaren, Maſchinen, elektrotechniſche Erzeugniſſe in erſter Linie in Betracht. eee Großkraftwerk Mannheim 25 v. H Abſatzſteigerung— Weiterer Ausbau Im Einklang mit der allgemeinen Wirtſchaftslage konnte das Großkraftwerk Mannheim AG. im abgelaufenen G. J. den nutz⸗ haaren Stromabſatz gegenüber dem Vorjahre um etwa 25 v. H. auf 176,59 Mill. Kilowattſtunden erhöhen. Der Ro hgewinn hat demgemäß auch eine Steigerung von 1,065 auf 1,115 Mill./ erfahren, dagegen erforderten Anleihezinken 325 590(282 365)„ und Zuweiſung an den Erneuerungsſtock 598 265(579 574).— Unkoſten werden nicht geſondert ausgewieſen— ſo daß ein Reingewinn von 195 720 (203 115) I verbleibt. Wie bereits gemeldet, werden hieraus die Vor⸗ jahrsdividende ausgeſchüttet 7 v. H. auf StA, 10 v. H. auf Va A und 15 v. H. auf VA. B. Die Zunahme des Stromabſatzes entfällt hauptſächlich auf die Stadt Mannheim und die Kraftwerk Rheinau AG., während die im vorigen Bericht erwähnten Aushilfslieferun⸗ gen an das Kraftwerk Homburg der Pfalzwerke in die⸗ ſem Jahre relativ zurückgingen. Im eigenen Werk wurden 135 805 000 Kilowattſtunden erzeugt, der Reſt zum größten Teil als Ueberſchuß⸗ ſtrom von Waſſerkräften bezogen. Im Herbſt 1927 kam das Kraftwerk Feudenheim der Stauſtufe Ladenburg der Neckar⸗.⸗G., deſſen Geſamterzeugung wir abzunehmen verpflichtet ſind, in Betrieb und wir bezogen aus dieſer Waſſerkraft ca. 15 Millionen Kilowattſtunden. Mit dem Elektrizitätswerk Rheinheſſen in Worms wurde ein Vertrag auf Stromlieferung abgeſchloſſen, der ſich zunächſt guf Ueberſchuß⸗Stromliferungen erſtreckt, jedoch einen weiteren Aus⸗ bau vorſieht. Eine durchgehende 20 000 Volt reine Kabelverbindung für die Uebertragung bis Worms war hierbei die Grundlage. Zu Laſten der Geſellſchaft ging die Beſchaffung des Kabels bis zur badi⸗ ſchen Landesgrenze in der Nähe von Lampertheim. Die Zunahme der Anlagewerte iſt im weſentlichen darauf zurückzuführen, daß die im vorjährigen Bericht erwähnte 20 00 0 Kilowatt⸗Ma ſchine vollſtändig abgerechnet wurde. Die Maſchine iſt ſeit dem Sommer 1027 in Betrieb und hat die erwartete Verbeſſerung des Wärmever⸗ brauches des Werkes mit ſich gebracht. Das neue Ke ſſelhaus, in welchem zum erſten Mal in Europa in einem öffentlichen Elektrizitätswerk der Druckvon 100 Atmoſphären zur An⸗ mendung kommt, wurde im abgelaufenen Jahre begonnen und wird im laufenden Geſchäftsjahre dem Betrieb übergeben werden. Aus der Bilanz: Anlagen 10,76(.46), im Bau befindliche An⸗ lagen 3,31(4,483), Schulden 0,488(0,379), Darlehen durch Rückzahlun⸗ gen nur noch 1,613(4,121), Bankguthaben 0,389(0,216), Lagerbeſtände 0,64(0,622); auf der Paſſivſeite Gläubiger 1,747(0,68), Erneuerungs⸗ ſtock 2,446(1,853), Darlehen unv. 0,704, Anleihen insges. 10,177 bei 2,186 Mill.„ Aktienkapftal. Wie ſchon mitgeteilt, will das Unterneh⸗, men zur beſſeren Angleichung eine Kapitalserhöhun g von 2 auf 4 Mill.„ durchführen, wobei die neuen 2 Mill./ Stel. vorläu⸗ fig zu 25 p. H. einbezahlt werden ſollen. Durch dieſe Erhöhung wer⸗ den an der Geſellſchaft beteiligt ſein: Stadt Mannheim mit 30,125(bis⸗ her 26 v..), Pfalzwerke mit 30,125(20 v..), das Badenwerk mit 26 v. H.(20 v..] und die Neckar Ach. mit 13,75(bisher 22 v..). Die Stadt Mannheim hat ſich bereits mit der Kapitalserhöhung einverſtan⸗ den erklärt, nachdem der AR. am 26. März 1928 dieſe beſchloſſen hatte. Norödeutſcher Cloyd f Vorläufiger Abſchluß im Bau hochwertiger Perſonendampfer Die nach dem Stapellauf der Europa in einer Feſtrede getane Aeußerung des Lloyddirektors Gläfſel über den vorläufigen Ab⸗ ſchluß des Flottenausbaues war ſo gemeint, daß der Lloyd mit dem auguftrag auf die beiden Turbinenſchnelldampfer Europa und Bremen vorläufig einen Schlußſtriſch unker fein Flottenhau⸗ programm für hochwertige Perſonendampfer zlehe. Es darf alſo nicht gefolgert werden, daß der Lloyd bis auf weiteres überhaupt keine Dampferanſchaffungen mehr beabſichtige. Der vor⸗ läufige Abſchluß im Bau hochwertiger Schnelldampfer wird dagegen durch die Tatſachen ſelbſt vollauf gerechtfertigt, denn mit der In⸗ dienſtſtellung ber beiden neueſten Schiſſe wird der Lloyd zuſammen mit ſeinem Kolumbus in der Lage ſein, den erſtrebten kurefriſtigen, erſtklaſſigen Dienſt zwiſchen Bremen und Newyork lückenlos durch⸗ zuführen. Dagegen wird der Aus hau des weitverzweigten Frachk⸗ dienſtes imt feinen ſtändigen Spezialaufgaben immer wieder von Zeit zu Zeit Neueinſtellungen erfordern. Im übrigen läßt ſich noch nicht beurteilen, welche Auswirkungen auf die Schiffsdienſte und da⸗ mit auf die Frage eines weiteren Flottenaushaus die zwiſchen loyd und Hapag angeſtrebte enge Betriebsge⸗ meinſchaft, wenn ſie zuſtande kommt, auch unter dem Geſichts⸗ punkt der hereinkommenden Freigabegelder haben wird. 0 * Befriedigender Halbjahresabſchluß der Commerz⸗ und Privat⸗ bank. Der in der geſtrigen Aſt.⸗Stitzung vorgelegte Abſchluß für das erſte Halblahr 1928 zeigt, wie ſchon die Zahlen der veröffentlicht. Monatsbilanzen ausweiſen, eine weitere Ausdehnung des Weſchäfts. Das Gewinnergebnis iſt befrledigen d. * Diyuidendenherabſetzung bei der Zuckerkrebltbank, Die dem tuktteld eutſchen Robzucker⸗ Konzern naheſtehende Zuckerkredit⸗ bank AG. in Berlin wird für das abgelaufene Gg. nur 12 v. H. Diypidende(i. V. 15 v..) verteilen. Bekanntlich be⸗ finden ſich die Aktien des Unternehmens im Beſitze der Zucker⸗ fabriken und der Rüben bauenden Landwirtſchaft. * Befriedigende Zeichnung auf Aktien der Zentralbank deutſcher Induſtrie. Wie verlauket, verläuft die Altlenbezeichnung auf die Zentralbank deutſcher Induſtrie AG. durchaus befriedigend. Be⸗ kanntlich ſind 5 Mill.“ ſogenannte B⸗Aktien für deutſſche Pri⸗ vatbanken ſrei gehalten. Der für die Gründungsgruppe zur Verfügung geſtellte Betrag kann ſchon ſetzt als überzeichnet gelten. Auch von örtlichen Bankfirmen, die nicht im zentralen AR., ſondern in den örtlichen Kreditausſchüſſen vertreten ſein werden und für die ebenfalls ein beſtimmter Betrag von B⸗Aktien zurückbehalten iſt, liegen ſchon zahlreiche Zuſagen vor. Die Zeichnung der geſamten B⸗Aktien dürfte damit als geſichert gelten. Die 10 Mill./ A⸗ Aktien ſollen bekanntlich von. einer aus amertkanſſchen Banken u. deutſchen öffentlich⸗rechtlichen Kreöltänſtalten beſtehenden Gruppe gezeichnet werden * Neue Automobilverſicherungs⸗Ach. Mit einem Kapital von 1 Million Reichsmark wurde die Norddeutſche Kraftfahr⸗ zeug⸗Verſicherung gegründet. Die G. gehört zum Konzern der Viehverſicherungs⸗Geſellſchaft AG. in Schwerin und der Meck⸗ lenburgiſchen Rückverſicherungs⸗Acß. Vorläufig kommt nur die Uebernahme von reinen Kaskoverſicherungen in Frage, 27: Völlige Hochofenſtillegung auf der Donnersmarckhütte. Am Mittwoch früh iſt entſprechend der ſeiner Zeit erfolgten Ankündigung der einzige bisher noch im Betriebe befindliche Hochofen der Don⸗ nersmarckhütte gedämpft worden, ſo daß der Hochoſenbetrieb nun⸗ mehr ſtilliegt. Die übrigen Betriebe der Donnersmarckhütte werden dadurch nicht berührt, Es bleiben alſo weiter im Betrlebe die Ko⸗ kerei mit Gewinnung von Nebenerzeugniſſen, die Eiſengießerei, die Röhrengteßerei, die Maſchinenbauanſtalt, die Keſſelſchmiede und die Eiſenkonſtruktlonswerkſtätten mit der Abteilung Staßſfausbau. Durch die Stillegung des Hochofenbetriebes mußten gegen 200 Ar⸗ beiter entlaſſen werden, Es wird verſucht, einen Teil der Entlaſſenez in anderen Betrieben unterzubringen. * Keine J. G. zur Herſtellung von Aluminiumtapeten. Wie wir von beteiligter Seite erfahren, entſpricht die Meldung über eine bevorſtehende Gemeinſchaftsgründung der J. G. Farbeninduſtrie, der Vereinigten Aluminiumwerke AGG.(Lauta⸗Werke) und der Süd⸗ deutſchen Aluminiumſolienfabrik, die ſich hauptſächlich mit der Weiterverarbeitung von Aluminſumblättern zu Tapeten und einer ganzen Reihe ſonſtiger Neuheiten befaſſen follte, nicht den Tatſachen. Lediglich werden ſeit etwa einem halben Jahr bei der Aluminium⸗ walzwerke Singen, Dr. Lauber, Neher u. Co., Gmb, entſprechende Verſuche angeſtellt. Auf Grund der bisherigen Verſuche will man zur Herſtellung dieſer Aluminiumtapeten eine Geſellſchaft mit ge⸗ ringem Kapital gründen. An dieſer ſind jedoch meder die J. G. Farbeninduſtrie noch der Metallbankkonzern beteiligt. Dieſe ſind lediglich ſeit langem ſchon Aluminium⸗ bzw. Klebeſtofflieferanten der Aluminiumwalzwerke Singen. * Kapitalerhöhung der C. Loreuß Ac. In der AR.⸗Sitzung der C. Lorenz AG., Telephon⸗ und Telegraphen⸗ Werke, Berlin⸗Tempelhof, wurde beſchloſſen, einer auf den 20. September einzuberufenden ao. HV. die Erhöhung des Aktien kapftals um 700 000/ zum Erwerb der Anteile der W. Gurlt Gmb. Telephon⸗ und Telegraphenwerke in Berlin vorzuſchlagen; ferner ſoll beſchloſſen werden, das AK. um weitere 2 530 000 auf 9 500 000% zu erhöhen. Dieſe neuen Aktien ſollen den Aktionären im Verhält⸗ nis von:1 zu 120 v. H. angeboten werden, Alle neuen Aktien ſind ab 1. Januar 1929 dividendenberechtigt. * Weitere Abmachungen im Lokomotivbau. Wie neuerdings ver⸗ lautet, ſollen nun nach den gemeldeten Abkommen zwiſchen Hen⸗ ſchel u. Sohn und der Maſchinenfabrik Buckau— R. Wolff(Lokomotiv⸗ und Lokomobilhau) auch zwiſchen den Borſig⸗ werken und dem Stettiner Vulkan Verhandlungen über eine Arbeitstellung ſchweben. Es iſt anzunehmen, daß ſich der Stettiner Vulkan gegen einen entſprechenden Ausgleich aus dem Lokomotiven bau zurückziehen wird. Seinen letzten Jokomotivenauftrag(22 Stück) hat der(zum Deſchimag⸗Konzern ge⸗ hörende) Stettiner Vulkan, deſſen Werftanlagen bereits ſtillgetegt ſind, gleichſam als Unterſtützung zur vorläufigen Weiterbeſchäftigung non 600 Arbeitern erhalten. Von beſonderem Intereſſe wird es nun zweifellos ſein, welche Schritte die beiden anderen bedeutenden Lokomottpbaufirmen, Maffet und Sch wartzkopff, die 10 eben⸗ falls noch der gleichen Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Lokomotiv⸗ bauinduſtrie angehören, angeſichts dleſes Ratlonaltſierungsprozeſſes unternehmen werden. * Dr. Siegfried Guggenheimer Aci. in Nürnberg. Nach Ab⸗ ſchreibungen von 22 840(12 709)/ hat ſich der Verluſtvortrag auf 321 442(348 871)/ vermindert. Die Auswirkung von Rationali⸗ ſierungsmaßnohmen und gleichmäßiger Beſchäftigung hatten das Ergebnis günſtig beeinflußt. Auch im neuen Jahr ſein ein Fort⸗ ſchritt zu verzeichnen. Die Bilanz zeigt Bank⸗ und Darlehens⸗ ſchulden mit 336 544(408 694), Gläubiger und Akzepte 127 579(70 246) Mark, Hypotheken 50 779(58 379), andererſeits Vorräte 312 904 (885 786) J, Schuldner und Bankguthaben 168 996(129 283). * Eilenburger Kattun⸗Maunfaktur AG. in Eilenburg.— Vor⸗ jahresdividende. Die G. wird für das am 30. Juni abgelaufene GJ. auf 1 065 000% Ac. eine Dividende von wieder 6 v. H. in Vorſchlag bringen. Nachdem das erſte Halbjahr gut verlaufen war, ſet im zweiten Halblahr ein ſtarkes Nachlaſſen des Auftragsein⸗ ganges zu verzeichnen. Ueber die Ausſichten im laufenden GJ. berrſche völlige Ungewißbeit,. 8 Vezahlung öſterreichiſcher Anleiherückſtände Das öſterreichiſche Finanzminiſterlum erläßt nach Erlangung der Genehmigung des Kabinetts eine Verfügung, nach der Kapital⸗ und Zinsrückſtände einiger öſterreichiſcher Vorkriegsanleihen aufzuwerten und jetzt zu bezahlen ſind. Von dieſer Regelung werden betroffen deutſche, holländiſche und ſchweizeriſche Gläubiger, ſoweit ihre Stücke entweder den Stempel der Caiſſe Commune haben oder in ihrem Eigentum am 27. März 1928 geweſen iſt. Dieſes Datum wurde deshalb gewählt, weil an dieſem der Vertrag mit den Schutzvereini⸗ gungen unterzeichnet wurde. Es gehört hierher alſo auch ein ſolches Stück, das vor oder an genanntem Tage in Oeſterreich oder anderen Nachfolgeſtaaten erworben wurde; dieſe werden ja als ſogenannter Inlandsbeſitz nicht durch die Caiſſe Commune bedient. Zunächſt wird die Honorierung vorgenommen für die beiden ver⸗ breitetſten Emiſſionen, die Goldrente und die Schatzanweiſungen von 1914. Es werden bezahlt für je 100 Kr. Kapital⸗ und Zinsſchein⸗ nennwert der Schatzanweiſungen 21 8. Fr., für je 100 Gulden Kapital⸗ und Couponsnennwert der Goldrente 50 S. Fr., beide in bar. Unter Kapitalnennwert ſind die Nominalwerte ausgeloſter Stücke zu verſtehen. Außerdem erhalten Inhaber verloſter Schatzanweiſungen pro 100 Kr. noch 7,36 Fr., die als Entſchädigung für Zinsverluſt an⸗ zuſehen ſind. Mit dieſer Regelung hat es folgende Bewandtuls: Die bekannte Aufteilung der öſterreichiſchen Schulden in ben Friedensverträgen be⸗ trifft nur die Fälligkeiten nach Inkrafttreten der Verträge. Dieſe Stichtage, die wegen der verſchiedenen Couponstermine nicht ſämtlich gleich ſind, ſind nicht unangefochten geblieben, aber es erübrigt ſich hier, das fortgeſetzte Hin und Her der Meinungen und Verhandlungen zu erörtern. Es muß uns genügen, daran feſtzuhalten, daß auf Grund eines anglo⸗öſterreichiſchen Schiedsſpruches die Fälligkeiten vor den Verträgen den alten Monarchien aufgebürdet wurden. Somit hat alſo Oeſterreich für ſeine Anleihen ſelbſt aufzukommen, ebenſo Ungarn für die ungariſchen. Für die beiden jetzt zunächſt behandelten Anleihen iſt der Stichtag der 16. 7. 1920. Nach deutſcher Uſance hängen an den Goldrentetttres noch die Coupons per 1. 10. 19 und per 1. 4. 20, an den Schatzanweiſungen die per 1. 1. und 1. 7. 20. Es wird ſomit bezahlt: Rückſtände bei den Schatzanweiſungen mit 1,89 Fx. pro Stück zu 200 Kr. Rückſtände bei der Goldrente mit.— Fr. pro Stück zu 200 Fl, Kapitalrückſtände dürften nur bei den Schatzanweiſungen exiſtieren; ein verloſtes Stück über 200 Kr. wäre zu honorteren mit 56,72 8. Fr. Anmeldung hat zu erfolgen bis 14. 11. 28 bei den deutſchen Zahlſtellen. st. Devisenmarkt m heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 9 8 16 17 16. 17 g 5 16. 17. Nem- Vork. 485,548 80 Schweiz. 25.21[ 25,21 Stockholm.. 16.1816,18 Paris... 124.2512478 Solland.. 12,10 12,10[Madrid.. 29.119,13 Briſſſel. 84,88] 34.80 Oslo 18,18 18,18 Mailand 92,78] 92 80 Kopenhagen 18.18 18,18 Gegen Reichsmark würden Dollar mit 4,1955 und Pfunde mit 20,8625 gehandel Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 16. Auguſt 1928. Weizen inl. 25,.—.25.25 Futter⸗Gerſte 23. 28.50 J Preß⸗Stroh 5,20-5,60 „ ausl. 26.—-29.— Pfälzer Gerſte 27,50-28,75 Gebund. Stroh.— 5,20 Roggen ink. 23,7824,— Mais a.'ſchein 28.75 Raps mit Sack—. „ausl.— Biertreber 18, 75.19.28 Kleſeamen—.—— Hafer inländ. 22.75.73,50 Wieſenheu, neu 6,80⸗8.— W' mehl. O n S 34.25 Hafer ausl. 25.26,—Rotkleeheu.20.9, 70] Wibrotm. ſüdd m. S.—.— Brau-Gerſteinl. 26.75.28.75 Lug. ⸗Kleeh. perg. 13.—14— Roggenm. m. S. 38,—.84,50 ausl. 1„ n neu 9,40⸗10,20] Weizenkleie m. S 14,2 Verteilnngspreiſe f. d. 1. Hälfte August 1928. Weizen, inländ. 25 /, ausländiſcher 22, Roggen, inländiſcher 21, Hafer, ausländiſcher 21, Futtergerſte 21,50, Mais, Laplata u. Galfox 20,50. Der Ver⸗ rechnungspreis für ausl. Ware wird unverzollt per 100 Kilo feſt⸗ geſetz. Ein Frachtabzug unter den Empfängern kommt nicht in Frage. ö * Pfälziſche Häute⸗Verſteigerung Ludwigshafen. Auf der ge⸗ ſtrigen Auktion der Pfälziſche Häute⸗Verwertung kamen zum An⸗ gebol: 4928 Stück Kalbſelle, 1510 Rinderhäute, 352 Ochſenhäute, 950 Farrenhäute, 904 Kuhhäute, 188 Häute 2. Klaſſe und 91 Hammel⸗ ſelle. Beſuch und Verkauf waren gut und das geſamte Juli⸗Gefälle wurde aufgenommen. Leichte Kalbfelle verzeichneten einen Abſchlag von 5 v.., der ſchwere einen ſolchen von 8 v.., während Groß⸗ viehhäute im Durchſchnitt—8 v. H. im Preiſe nachgaben; Hammel⸗ ſelle behaupteten ſich. Im einzelnen wurden in Pfennigen je Pfd. exlöſt; ohne Kopf bis 20 1 30—48 5059 6079 80100 100 n. mehr Ochſenhäute— 10⁰ 100% 104 ¼- 105%] 97½¼ 974 Rinderhäutef— 106109 ¼ 103108108110 10575— Kuhhäute— 10. ½102 982 96¾ 100—101¼][ 101¼— Farrenhäute— 9754 88 8158 747 74% Kalbſelle bis 9 Pfund 180—184; über 9 Pfund 184; ödto 2. Klaſſe 160; Schuß 121; Freſſer 119. Leichte Häute(20 bis 29 Pfund) 115,25. Rinderhäute mit Kopf 30—49 Pfund 9799; 50—59 Pfund 92—96; 60—79 Pfund 94—98; 80 und mehr Pfund 96,50. Ochſenhäute 60—79 Pfund 92,50 93,50; 80—100 Pfund 91,50% 100 und mehr Pfund 90.— Farrenhäute mit Kopf 30—49 Pfoö. 91; 50—.59 Pfund 80; 60—79 Pfund 7376; 80—100 Pfund 6363,30, Kuhhäaute mit Kopf 30—49 Pfund 92,75—93; 5059 Pfund 84,2 bis 88; 60—79 Pfund 84—88; 80—100 Pfund 91,50; 100 und mehr Pfund 91,50. Schußhäute 76,75. Hammelfſelle'wolle 74; angewollte 74; Blößen 60; trocken 100; Lammfelle(Stück) 40; Schuß(Stück 40. Berliner Metallbörſſe vom 16. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 15. 16, 15. 18. Elektrolytkupfer 140.— 149.— Aluminium in Rafſinadekupfer——.— Barren.84.94 el—.—— Zinn ausl.—.——.— Rohzint Bb.⸗ Pr). Büttenzinn—— 75 „(fr. Verk.)——.— Nickel 8,50.50 Plattenzink—.————— f Antimon 0,850.91 0,86-.91 Aluminum 1,90.90 Silber für 1 Gr. 60,48⸗82,28 80.30.82. London, 16. Augnſt.(Metalle). In Lſt, f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 15. 16. 1 18 Blei 21.95 21,85 Kupfer Kaſſa 62,35 62,50 beſtſelect 68,25 66,25 ink 24,65 24 85 da, 3 Monat 62.95 68. Nickel 2 ueckſlb. p. Fl. 23. 29.00 do. Elektrol. 69,25 89,25[ Zinn Kaſſa 213,75 214,25] Regulus—ů—— * Scharfe engliſche Kohlenkampfpreiſe. preiſe für die Ausführ ſind jetzt „Times“ kohlen, abgeſetzt hätten, abgeſchloſſen worden ſeien. Durch den Pa⸗ namakanal würden ſogar Kohlenladungen nach Auſtralien, Honolulu und Britiſch⸗Kolumbien verſchifft. Trotz dieſer Hereinnahme aller möglichen Aufträge würde die engliſche Kohlen⸗ ausfuhr im laufenden Jahre beſtenfalls 90 Mill, Tonnen gegen 90 bis 100 Mill. Tonnen kin regelmäßigen Jahren vor dem Tiefſtand betragen. annähernd unverändert geblieben. Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen 5 A. der Zeit vom 4. bis 10. Auguſt 1928 ſind angekommen tal⸗ wärts: Schleppkähne und 16 beladene mit 4125 Tonnen, bergwärts; 23 be⸗ ladene Dampfer mit 2882 Tonnen, 5 leere Schleppkähne und 107 be⸗ ladene mit 65924 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 28 beladene Dampfer mit 1935 Tonnen, 55 leere Schleppkähne und 28 beladene mit 8892 Tonnen, bergwärts: 4 beladene Dampfer mit 105 Tonnen, 20 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 2482 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 2 leere Schleppkähne. Frachtenmartt in Duisburg Ruhrort vom 16, Auguſt 8 Geſchäft an der heutigen Börſe war im und etwas Lebbafder Frachten 1 ate 0d bien b e. Die engliſchen Kohlen⸗ ſo niedrig angeſetzt, daß laut Freitag, den 17. Auguſt 1928— rößere Abſchlüſſe mit Bremer Händlern, die bisher Ruhr⸗ rückſichtsloſen Der engliſche Inlandsbedarf iſt mit 190 Mill. Tonnen 1 leerer Dampfer und 2 beladene mit 30 Tonnen, J leere nen ö 1 5 . es. c ** 5 a 5 2 Freitag, den 17. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1 9. Seite. Nr. 379 f 5 Selbstkochen von f mit 99 naturreiner Ftucht-Gelier-Extrakt garantiert ohne irgend eine künstliche Beimischung, jede Kochung gelingt! 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