— 5 Monkag, 20. Auguſt 1928 Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— 919 Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältaiſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Alannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Nr. 383— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reiſen Geſetz und Nocht über dem Balkan Scharfe italieniſche Note an Fugoflawien Wegen der Vorgänge in Sebenito 4 In Belgrad erſchien am Samstag nachmittag 5 Uhr der Geſchäftsträger der italieniſchen Geſandtſchaft, Gal li, im Außenamt und überreichte einen ſcharfen ſchriftlichen Proteſt wegen der Vorgänge in Sebenico. In der Note wird die Beſtrafung aller verantwortlichen Faktoren und materielle Entſchädigung gefordert. Der Vertreter des Außenminiſter. Dr. Schumenkowitſch, iſt zum Außenminſter Dr. Marinkowitſch nach deſſen Som⸗ meraufenthalt abgereiſt, um dem Außenminiſter Bericht über die Lage zu erſtatten. In politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen hat die Ueber⸗ reichung der neuerlichen italieniſchen Proteſtnote einen tiefen Eindruck gemacht. Ilalieniſche Anklagen gegen die franzöſiſche Preſſe Der„Popolo'Jtalia“ erklärt, das Nettuno⸗Ab⸗ kommen ſei durch die Skuptſchina genehmigt worden, weil Süd⸗ flawien gezwungen geweſen ſei, den Londoner Banken einen greifbaren Beweis zu liefern, daß der ſerbiſch⸗kroatiſch⸗ſlo⸗ weniſche Staat die eingegangene Verpflichtung halte. Belgrad habe vor Europa gegen die echt balkangemäße Auffaſſung zeugen müſſen, wonach die Unterſchrift einer Regierung ledig⸗ lich dieſe, nicht aber den Staat als ſolchen verpflichte. Nicht die Genehmigung des Nettund⸗Vertrags ſei die Urſache der gegenwärtigen Erſchütterungen in Südfſlawien, ſondern die Haltung der franzöſiſchen Preſſe, die Süd⸗ ſlawien aufgeſtachelt habe, um Italien zu treffen. 2 Der Dank der Großherzogin Hilda In einer Dankſagung, die in der Karlsruher Preſſe vom Hofmarſchallamt veröffentlicht wird, ſpricht Großherzogin Hilda der geſamten Bevölkerung des Landes, vor allem auch der Badiſchen Regierung, den kirchlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden ſowie den Vereinen den Dank für die herz⸗ liche Anteilnahme beim Tode des verſtorbenen Groß⸗ herzogs aus. Großherzogin Hilda dankt auch allen, welche ihrem verſtorbenen Gemahl auf der Fahrt durch ſein gelieb⸗ tes Badnerland die letzte Ehre erwieſen haben. Dieſe herz⸗ liche Anteilnahme ſei ihr Troſt in der ſchweren Zeit der Trauer. Die letzte Ruheſtätte der Zähringer, die Grabkapelle im Faſanengarten, in der auch der verſtorbene Großherzog am vergangenen Donnerstag beigeſetzt wurde, iſt am Freitag für die Allgemeinheit zur Beſichtigung geöffnet geweſen. Die Grabkapelle war den ganzen Tag über von einem zahlreichen Publikum beſucht. Prinz Max von Baden und ſein Sohn Prinz Berthold haben am Samstag vormittag der Grabkapelle einen Beſuch abgeſtattet. Die Hunderte von Kränzen aus allen Teilen des Landes füllen den ſtimmungs⸗ vollen Raum, in dem die Sarkophage der Zähringer mit Ro⸗ ſen geſchmückt ſind. Hainiſch dankt Hindenburg Der Bundespräſident von Oeſterreich, Dr. Hainiſch, hat dem Reichspräſtdenten ſeinen Dank für deſſen Glück⸗ wünſche zum 70. Geburtstag in folgendem Telegramm aus⸗ geſprochen:: „Für die ſo herzlichen und warmen Worte, die Sie, hoch⸗ verehrter Herr Reichspräſtident, anläßlich meines 70. Geburts⸗ tages an mich zu richten die Güte hatten, bitte ich Sie, den Ausdruck meines tiefempfundenen Dankes entgegennehmen zu wollen. Ich weiß dieſe Wünſche umſo mehr zu ſchätzen, als ſie von dem allſeits verehrten Oberhaupt des ſtammes⸗ gleichen Deutſchen Reiches ausgehen, deſſen Wohlfahrt und Gedeihen wir alle in Oeſterreich von der Vorſehung erhoffen. Bundespräſident Hainiſch.“ Das chineſiſch deutſche Zollabkommen Der Abſchluß des deutſch⸗chineſiſchen Zollabkommens geht auf die Reiſe unſeres Geſandten in China zurück, der in der vorigen Woche nach Nanking gefahren iſt. Das Abkommen iſt auf denſelben Grundſätzen aufgebaut, die wir in unſeren Beziehungen zu China immer verfolgt haben. Da China nicht dem Verſailler Vertrag beigetreten iſt, hatten Deutſchland und China die Möglichkeit, ihre Beziehungen ſo zu regeln, wie es dem Intereſſe der beiden Länder am beſten entſprach, auf der Grundlage der Gleichberechtigung. Darauf beruht auch der jetzige Vertrag. Er iſt teilweiſe dem amerikaniſchen Vertrag nachgebildet, durch den die früheren Verträge annulliert wurden, und Amerika die Tarifautonomie Chinas anerkennt. Dieſer Grund⸗ ſatz iſt ſchon in unſerem Vertrag von 1921 anerkannt worden. In dem neuen Vertrage handelt es ſich hauptſächlich um die Ausfüllung von Lücken; dabei iſt die Gleichſtellung Deutſch⸗ lands mit jedem anderen Lande feſtgelegt. halten, Rücktritt der jugoſlawiſchen Regierung? In Kreiſen der bäuerlich⸗demokratiſchen Koalition in Belgrad hält man es für wahrſcheinlich, daß die Regierung dem König ihre Demiſſion geben wird. Man rechnet weiter mit der Auflöſung der Skuptſchina und der Bildung einer Regierung, die mit der Durchführung der Neu wah⸗ len beauftragt wird. * Gegen Streſemanns Pariſer Reiſe Berlin, 19. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Im„Berliner Tageblatt“ legt Theodor Wolff dem Reichs⸗ außenminiſter auf das dringlichſte nahe, mit Rückſicht auf ſeine Geſundheit auf die Pariſer Reiſe zu verzich⸗ ten. Es ſei verſtändlich, daß Streſemann irgendwo und irgendwie Kellogg begrüßen und ſich mit ihm unterhalten wolle. Aber es gebe für ſolche Begegnungen manche gün⸗ ſtigere und für eine glücklich fortſchreitende Rekonvaleſzenz beſſer geeignete Gegend als Paris. Aber auch unter dem politiſchen Geſichtswinkel hält Theodor Wolff den Pa⸗ riſer Beſuch Streſemanns nicht für erſprießlich. Es handle ſich lediglich um die Formalität einer Unterzeichnung. Der Meinung, daß zwiſchen den Banketten Zeit für ergiebi⸗ gere Geſpräche mit Poincaré und Briand bleiben könnte, ſei mit einem gewiſſen Skeptizismus zu begegnen. Der gegenwärtige Augenblick ſei pfychologiſch ungünſtig und es wäre daher ratſam, jetzt noch den Einſatz zurückzu⸗ der Streſemann heißt. Die Steuerſtrafen Berlin, 19. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf Grund einer Denkſchrift des Reichsfinanzminiſteriums über Feſtſetzung und Erlaß von Steuerſtrafen iſt der Ein⸗ druck entſtanden, als flößen in die Reichskaſſen an Steuer⸗ ſtrafen und Geldͤſtrafen bei den Zöllen und Verbrauchs⸗ abgaben mindeſtens 250 Millionen Mark jährlich. Ein Mitarbeiter der„B..“, der ſich im Reichsfinanz⸗ miniſterium nach der Verwendung der Strafeingänge er⸗ kundigte, erhielt die Auskunft, daß die Rieſenſumme an Steuer⸗ und Geldſtrafen zwar ausgeſprochen wird, daß aber nie und nimmer mit ihrem Eingange zu rechnen ſei. Im Reichshaushaltvoranſchlag wird in der Tat nur mit 13,1 Millionen Mark Eingängen an Geldſtrafe bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern gerechnet, bei den Zöllen und Ver⸗ brauchsabgaben wird vorſichtig nur mit einer Summe bis zu einer Million jongliert. Aber ſelbſt dieſe Million kommt nicht einmal zuſammen. In vielen Fällen begeben ſich die Steuer⸗ hinterzieher ins Ausland. In den weit häufigeren Fällen ſind ſie außer Stande die Steuerſtrafen zu bezahlen. Die Zahl der Fälle, in denen bei Zöllen rechtskräftige Geldſtrafen verhängt wurden, erreicht nahezu zwölf Tauſend, bei den Ver⸗ brauchsabgaben ſogar zwanzig Tauſend. Die Affäre des Oberleutnants a. D. Warnicke Berlin, 19. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Affäre des von der Staatsanwaltſchaft verfolgten Oberleutnants a. D. Warnicke erfahren wir von unter⸗ richteter Seite: Die Nachricht, daß der deutſche Konſul in Guatemala Warnicke dahin informierte, ſein Vergehen falle unter die Amneſtie und daß er deſſen ungeachtet Warnicke dann doch habe feſtnehmen laſſen, ſtellt ſich als den Tatſachen widerſprechend heraus. Warn: hat ſeine Reiſe nach Deutſchland am 15. Februar angetreten. Das Amneſtiegeſetz iſt bekanntlich erſt am 14. Juli erlaſſen worden, ſo daß der Konſul garnicht in der Lage geweſen wäre, die ihm zu⸗ geſchriebene Information zu geben. 5 Uebrigens iſt die jetzt in Amſterdam auf Erſuchen der Staatsanwaltſchaft vorgenommene Verhaftung Warnickes nicht wegen Beteiligung am Jememord, ſondern wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz erfolgt. Die holländiſche Regierung verweigert jedoch die Auslieferung des Verhafteten. Polens Antwort an Litauen Der Kabinettschef Zaleſkis iſt am Sonntag nach Kowno abgereiſt, um die polniſche Antwort auf die letzte litauiſche Note, in der die litauiſche Regierung Genf als neuen Verhandlungsort abgelehnt hat, zu überreichen. Der Text der Note wird erſt nach Ueberreichung ver⸗ öffentlicht. Es iſt wahrſcheinlich, daß die polniſche Regierung ihre Bereitſchaft erklärt, in Königsberg ohne Zaleſki zu ver⸗ handeln, oder daß ſie nochmals Genf als Verhandlungsort vorſchlägt, falls Zaleſki teilnehmen ſollte. 5 Reichstag und Mittelſtand Von Senator a. D. Beythien, M. d. R. Die Linksentwicklung des deutſchen Reichsparlaments läßt den Freund der mittelſtändiſchen Eigenwirtſchaft nicht ohne große Bedenken in die Zukunft ſchauen. Auch der deutſche Einzelhandel muß ſich darüber klar ſein, daß Voreingenommenheit und Uebelwollen Ausſicht haben, ſich gegen die individual⸗wirtſchaftliche Auffaſſung mit Erfolg durchzuſetzen. Wieder einmal wird es Mode,— ich verweiſe auf die bekannten Ausführungen Prof. Schmalenbachs in Köln — im kleingewerblichen Unternehmer, in Kaufmann und Handwerker die Vorſtellung erſtehen zu laſſen, entweder ein Helfer im Großkonzern zu werden, oder die Exiſtenz zu ver⸗ lieren. Noch immer aber wird die perſönliche, wirtſchaftlich vorteilhafte Eigenart des Selbſtändigen, ſeine Beweglichkeit, Findigkeit, Anpaſſungs⸗ und Einſchränkungsfähigkeit auf zahlreichen Arbeitsgebieten ſich ſieghaft gegenüber der troſt⸗ loſen Schematiſierung behaupten, die uns aus der gebunde⸗ nen Wirtſchaft droht. Profeſſor Schmalenbach findet in dem ſozialiſtiſchen frühe⸗ ren Reichsjuſtizminiſter Dr. Radbruch einen tüchtigen Verbündeten, der jene Gebundenheit der Wirtſchaft zielſicher in die Machtſphäre des Staatsſozialismus über⸗ führen will. Hier eröffnen ſich alſo von neuem z. B. auch dem Einzelhandel wenig erfreuliche Ausſichten, aber ſie wer⸗ den ſich nicht im Schnellzugstempo entwickeln. Beweis hier⸗ für dürfte gerade die von unſeren wirtſchaftlichen Gegnern ſo oft betonte ſogenannte„Ueberſetzung des Einzelhandels“ ſein. Nun ſtimmt zwar die ſo oft vor⸗ und nachgebetete Lehre von der ungeſunden Ueberſetzung des Einzelhandels nicht ganz, denn z. B. im Nahrungsmittelhandel ging die Zahl der Betriebe von 486183 im Jahre 1907 auf 444545 im Jahre 1925 zurück, während die Zahl der Beſchäftigten— ein gutes Zeichen für die innere Feſtigung dieſer Einzelhandelsart von 780 188 auf 927 192, alſo um 27,1 v. H. ſtieg. Aber den⸗ noch iſt nach ſolchen Feſtſtellungen die übermoderne Lehre: „Werdet Konzernangeſtellte oder geht unter“ mit entſprechen⸗ der Skepſis und Ruhe zu bewerten. Noch immer iſt der deutſche Einzelhandel ein gewaltiger Wirtſchaftsfaktor, deſſen ſegensreiche ſoziale Wirkungen gerade durch ſeine mittel⸗ ſtändiſchen Kräfte gewährleiſtet werden. Möchten Regierungen und Parlamente von dieſer Ueber⸗ zeugung ſtets durchoͤrungen ſein, eine Hoffnung, die nicht gerade durch die Tatſache vermehrt wird, daß der Einzel⸗ handel im endgültigen Reichswirtſchaftsrat nur ganze drei Vertreter zugebilligt erhalten ſoll. Man kann es verſtehen, wenn die Prophezeiungen des Niedergangs der wirtſchaftlich Selbſtändigen von den Vertretern konſum⸗ genoſſenſchaftlicher oder großkapitaliſtiſcher Ideen nicht un⸗ gern gehört werden. In dieſer Tatſache liegt aber ſchon die Anerkennung, daß dieſe Gegner der mittelwirtſchaftlichen Berufsſtände in dieſen noch ein gewaltiges Bollwerk ſehen, das ſie auf dem Wege zu ihrer erſtrebten diktatoriſchen Macht⸗ ſtellung erſt mühſam überſteigen müſſen. Durchaus falſch wäre es natürlich, die Entwicklung ſolcher Widerſacher in ihrer Bedeutung zu unterſchätzen. So befinden ſich z. B. die deutſchen Konſum vereine einem unverkennbaren Aufſtiege. Ich bin nie ein Freund der vor dem Kriege öft beliebten mittelſtändiſchen Forderung geweſen, die Konſumvereine durch Ausnahmegeſetze— Verbot des Beitritts von Beamten, Sonderbeſteuerung uſw.— zu droſſeln, zumal ich den Beweis erbringen konnte, wie der kaufmänniſche Mittelſtand durch ſeine Rabattſparvereine in der Lage war, ſeine Stellung ge⸗ rage gegenüber den Konſumvereinen zu behaupten. Auch jetzt herrſcht im Einzelhandel noch die Ueberzeugung, daß, wenn die Kampfeswaffen wirklich gut und gleich ſind, der Kampf von ihm zu beſtehen wäre. Aber ſind ſie noch gut und gleich? Man ſehe ſich nur die Bevor zugungen an, welche die Genoſſenſchaften auf ſteuerlichem Gebiete genießen. Kon⸗ ſumvereine ſind im weſentlichen körperſchaftsſteuerfrei, ſie genießen Bevorzugung bei der Kapitalverkehrsſteuer, bei den Maßnahmen aus dem Reichsbewertungsgeſetz, bei der Indu⸗ ſtriebelaſtung und z. T. auch bei der Umſatzſteuer. Sodaun unterliegen die Genoſſenſchaften in einer Reihe von Ländern, 3. B. in Sachſen, überhaupt nicht der Gewerbeſteuer. In Preußen ſind ſie zwar gewerbeſteuerpflichtig, jedoch iſt der ſo⸗ genannte Kundengewinn(die Umſatzdividende) bis zu 5 y. H. gewerbeſteuerfrei. Dieſer Vorteil wird von konſumgenoſſen⸗ ſchaftlicher Seite zugunſten der Umſatzdividende beſonders hervorgehoben(K. G. Rundſchau Nr. 14). Von der Gewerbe⸗ kapitalſteuer werden die Genoſſenſchaften nur im geringen Maße erfaßt. Es muß ferner berückſichtigt werden, daß dieſe Erleichterungen auf gewerbeſteuerlichem Gebiete umſo größere Bedeutung haben, als für die Wirtſchaft noch die Kommunal⸗ zuſchläge in Frage kommen. Wenn man überdies noch be⸗ denkt, daß die oft durch Eingreifen der bürgerlichen Reichs⸗ tagsabgeordneten zurückgewieſene Forderung der Befreiung der Konſumvereine von der Umſatzſteuer im neuen Reichstag ſchon wieder beantragt worden iſt, dann wächſt die Gefahr der ſteuerlichen Bevorzugung dieſes wichtigen Einzels? handels⸗Konkurrenten ins Rieſengroße. Im Hinblick auf die im„eichstag dominierende Konſumentenauffaſſung wiſſen wir nicht, ob wir dieſen neuen Vorſtoß der Konſumvereine mit Erfolg abwehren können. 8 Wenn Regierung und Parlament u, a. dem deutſchen mit⸗ telſtändiſchen Einzelhandel überhaupt Hilfe bringen wollten, dann wäre das erſte, mit dieſen einſeitigen Bevorzugungen eines ſeiner wichtigſten Gegner zu brechen. Wie ſehr dieſe im Vordringen begriffen ſind, wird ja auch dadurch noch deut⸗ licher, daß eine größere Anzahl von Gemeindeverwaltungen offiziell den Konſumvereinen als Mitglieder beitreten. in 2. Seite. Nr. 383 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, ben 20. Auguſt 1928 Wenn auch das Wirtſchaftsſyſtem der Konſumvereine von dem ſich immer ſtärker ausbreitenden Waren haus weſen grundverſchieden iſt, ſo ſind beide Wirtſchaftsformen in der Tendenz, die mittleren kaufmänniſchen Unternehmer zu über⸗ flügeln, bezw. abzutun, gleich. Auch gegenüber dieſer Wirt⸗ ſchaftsform muß der Wirtſchaftspolitiker ſich ſeine Objektivität bewahren. Wenn die Beſtimmungen über e hrbaren Wett⸗ bewerb für alle gelten, ſo müſſen die Aus wl ch ſe, woher ſie auch kommen, auf ihre Gemeinſchädlichkeit bewertet und eventuell geſetzlich getroffen werden. Bei der vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium endlich in Angriff genommenen Reform der Reichsgewerbeordnung iſt bereits ber Streit der Intereſſen des ſeßhaften Einzelhandels mit denen des ambulanten Handelsgewerbes und andererſeits mit denen der Induſtrien hervorgetreten, welche ſich des Hauſierweſens bedienen oder es beliefern. Ob die Reform der Gewerbeord⸗ mung durch den jetzigen Reichstag im Sinne der Wünſche des Einzelhandels verabſchiedet werden wird, darf ſtark bezwet⸗ felt werden, denn die jetzt herrſchende Richtung hat im allge⸗ meinen wenig Sinn für unſere Anſchauungen. Jedenfalls erfordert das Unweſen des Hauſterens mit Hilfe von Kraft⸗ wagen uſw. im öffentlichen Intereſſe baldigſte geſetzliche ſtegelung. Nicht lange wird es dauern und es beginnt ber Kampf um den weiteren Ausbau der ſoztalpolitiſchen Geſetzgebung, ferner um das Steuervereinheitlichungsgeſetz, den Reichsfinanzausgleich und andere für das Handels⸗ gewerbe wichtige Probleme. Für den Mittelſtandspolitiker find die Ziele, denen er hier nachzuſtreben hat, durchaus klar. Milderung und beſſere Vertetlung der Laſten müſſen für das überlaſtete Gewerbe kommen, das insbeſondere unter den Realſteuern und Sozialabgaben tatſächlich zu erliegen droht. Auch die Schematiſierung der Arbeitszeitbeſtim⸗ müngen uſw. verkennt völlig das berechigte Beſon⸗ dere. Inwiefern die notwendige Verwaltungs⸗ reform erreicht werden ſoll, bei der nicht zuletzt auf Ver⸗ bot des Eingriffs der öffentlichen Hand in das Wirtſchaftsgebiet der Selbſtändigen größter Wert gelegt werden müßte, ſteht noch dahin; feder redet davon, aber wenn die in den Länderregierungen maßgebenden Per⸗ ſönlichkeiten nach dem alten Grundſatz„hie Rhodus, hie salta“ beginnen ſollen, Entgegenkommen im Sinne der Vereinheit⸗ lichung zu zeigen, dann hapert es. Nach Höpker⸗Aſchoff ver⸗ ſchlingt die Doppelarbeit zwiſchen Preußen und dem Reich allein 30 Proz. der Geſamtkoſten unnötig. Schließlich iſt es doch die Wirtſchaft, aus der dieſe ſo unnütz vergeudeten Mittel hergusgeholt werden. Videant consules! Letzte Meldungen Der Tod im Steinbruch — Schwarzenberg(Erzgebirge), 18. Aug. In einem Steinbruch im Stadtteil Sachſenfeld, der der Stadt Schwarzen⸗ herg gehört, ſtürzte geſtern abend eine Felswand infolge des Regens in die Tiefe. Der 45 Jahre alte Arbeiter Paul Groß aus Schwarzenberg konnte nur noch als Leiche geborgen werben; zwei Arbeiter wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Zweit weitere Arbeiter konnten ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Typhuserkrankungen in Potsdam — Berlin, 19. Aug. Die Zahl der Typhuserkrankungen in Potsdam hat ſich auf 22 erhöht. Als Infektionsherd wurde eine außerhalb Potsdams gelegene Molkerei feſtgeſtellt. In Berlin⸗Wilmersdorf wurde ebenfalls eine Typhus⸗Er⸗ krankung feſtgeſtellt. Maſſen⸗Fremdenausweiſung aus Rumänien — Berlin, 19. Aug. Wie aus Bukareſt gemeldet wird, hat der rumäniſche Arbeitsminiſter beſchloſſen, anfangs Oktober im ganzen Lande eine allgemeine Fremdenreviſion durchzuführen. Dieſe ſtrenge Reviſton iſt auf die Inter⸗ vention der Arbeitnehmer verſchiedener Bezirke zurückzu⸗ führen, die ſich darüber beſchwerten, daß die Arbeits⸗ loſäigkeit in Rumänien auf die Ueberſchwemmung des Landes mit fremden Arbeitern zurückzuführen ſei. Chamberlain wieder hergeſtellt London, 19. Aug. Sir Auſten Chamberlain iſt ſoweit wieder hergeſtellt, daß er ſich am Samstag nachmittag auf ſeinen Landſitz in der Grafſchaft Surrey begeben konnte. Er wir dort vorausſichtlich bis zum Antritt ſeiner Seereiſe verbleiben, die ihn nach Kalifornien führen ſoll und die er am 30. Auguſt anzutreten gedenkt. i Vellegung der Panzerkreuzer⸗Kriſis Die innerpolitiſche Lage bleibt jedoch weiter geſpannt Ein parteiamtlicher Bericht Ueber die Samstags ⸗Sitzung der ſozialdemokrattſchen Reichstagsfraktton und des ſoztaldemokratiſchen Partetaus⸗ ſchuſſes wird folgender parteiamtlicher Bericht ausgegeben: Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion und der ſozial⸗ demokratiſche Parteiausſchuß treten dem am 15. Auguſt ge⸗ faßten Beſchluß des Partei⸗ und Fraktionsvorſtandes über die Haltung der der Regierung angehörenden Parteigenoſſen zu der Inangriffnahme des eigentlichen Baus des Panzerſchiffs A bei. Sie bedauern, daß die ſozialdemokratiſchen Miniſter dem Beſchluß des Kabinetts unter Verzicht auf vorherige Befragung der Frak⸗ tion zugeſtimmt haben. Fraktion und Partetausſchuß hal⸗ ten die engſte Fühlungnahme zwiſchen ihnen und den der Regierung angehörigen Genoſſen in allen politiſchen Fragen für eine unabweisbare Notwendigkeit. Fraktion und Partetausſchuß halten die B eteiligung an der Regierung mit Rückſicht auf die Geſamtintereſſen der Arbeiterſchaft für außerordentlich wichtig. Sie leiten daher aus der Entſcheibung des Kabinetts, die die Aus⸗ führung eines vom letzten Reichstag beſchloſſenen Geſetz⸗ entwurfs betraf, trotz grundſätzlich abweichender Auffaſſung über den Erſatzbau des Panzerkreuzers nicht die Not⸗ wendigkeit ab, unſere Genoſſen zum Rücktritt aus dem Kabinett aufzufordern. Der Widerhall in der Berliner Preſſe Berlin, 19. Aug.(Von unſerem Berliner Buro.) Durch den geſtrigen Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Parteiinſtanz tiſt eine Regterungskriſe, wie ſte manche bangten, manche hofften oder vorausſagten, glücklicherweiſe abgebogen worden. Es iſt dem Reichskanzler gelungen, den überwiegenden Teil der Sitzungsteilnehmer— wie verlautet vier Fünftel— da⸗ von zu überzeugen, daß die Aufrechterhaltung der großen Koalition das Opfer rechtfertige, das die ſozialdemokrattſchen Mintſter mit der Zuſtimmung zum Panzerkreuzerbau ge⸗ bracht haben. Ob das„dicke Ende“ nachkomme und die Sozialdemokratie für ihr Verbleiben in der Koalition Zuge⸗ ſtändniſſe auf ſozlalpolitiſchem Gebiete fordern wird, ſteht vorerſt dahin. Andeutungen, die der„Vorwärts“ Die Anwetlterſchäden in Algier Die neueſten Meldungen aus Algier geben nähere Einzel⸗ heiten über die Sturmflut⸗Kataſtrophe von Dfidfellt. Dieſe begann mit Hagelſchlag, worauf ein Orkan einſetzte, der von einem Erdbeben und einer Sturzflut begleitet war. Zuletzt folgte ein ſintflutartiger Regen. Zahlreiche Gebäude ſind vollſtändig zerſtört worden, u. a. mehrere Spitäler und ein größeres, erſt kürzlich erbautes Lichtſpielthegter. Die Bäume in den Straßen der Stadt wurden faſt ſämtlich entwurzelt, ſo daß jeder Wagenverkehr in der Stadt unmöglich iſt. Die Dächer der meiſten Häuſer ſind abgedeckt. Ueber die Zahl der Opfer fehlen noch offizielle An⸗ gaben, die umſo ſchwieriger zu erlangen ſind, als ſämtliche Drahtverbindungen unterbrochen ſind. Es ſteht jedoch mit Beſtimmtheit feſt, daß zehn Bewohner von Dfidfelli ge⸗ tötet und ſtieben Matroſen eines Schleppdampfer., der in die Sturmflut geraten war, ertrunken ſind. Die Zahl der Verwundeten ſoll ſich auf 150 belaufen, darunter viele Soldaten, da die Kaſerne zuſammengebrochen iſt. * Die Erderſchütterungen wurden an der ganzen Küſte entlang von Philippeville bis nach Bougie verſpürt. Auch aus dieſer letzteren Stadt werden ſchwere Sturmſchäden ge⸗ meldet, jedoch keine Verluſte an Menſchenleben. Im Hinter⸗ land von Djidjellt erlitten die Weinberge großen Schaden. Von Algier nach Conſtantine ſind je eine Kompagnie Pioniere zur Hilfeleiſtung abgeſandt worden. Außerdem hat der Gouverneur von Algier 300000 Franken als erſte Hilfe⸗ leiſtung für die Geſchädigten zur Verfügung geſtellt. — e in einem 5 E 2 n längeren Kommentar zu der Reſolution macht, ſcheinen ſolchen Vermutungen recht zu geben. Das ſozial⸗ demokratiſche Hauptorgan bezeichnet im übrigen als Zweck des Beſchluſſes die Stärkung der Stellung der ſozialdemokra⸗ tiſchen Miniſter innerhalb des Kabinetts. Reichstagsfraktion und Parteiausſchuß wollten ihnen durch das Vertrauens⸗ votum, das ſte ihnen erteilen, in der Regierung helfen. Die Zuſammenwirkung der ſozialiſtiſchen und bürgerlichen Miniſter wird durch dieſes Eingreifen ſicherlich nicht erleich⸗ tert werden.„Eine zweite Belaſtungsprobe kreuzer“, bemerkt die„Voſſiſche Zeitung“ ſorgenvoll, „wäre in Zukunft kaum möglich.“— Die„Germania“ da⸗ gegen, die noch am Vorabend der Tagung ſehr ſchwarz in die Zukunft ſah, atmet erleichtert auf. Sie erblickt in dem Be⸗ ſchluß einen„Steg der ſtaatspolitiſchen Klugheit“, die vorher eine Zeitlang in Zweifel zu ſtehen ſchien. Die deutſchnattonale Preſſe iſt natürlich diametra entgegengeſetzter Anſicht. Nicht Staatspolitik höhnt di „Kreuzzeitung“ habe bei dem„Umfall“ von geſtern it der Sozialdemokratie geſtegt, ſondern„brutales, parteipoli tiſches Machtſtreben“. Die„Deutſche Tageszeitung“ nennt den Umfall hundertprozentig und faſt klingt es wie eine Enttäuſchung, wenn ſie ſchreibt:„Was haben die Sozial⸗ demokraten nicht über die deutſchnationale Grundſatzloſigkeit und deutſchnationale Umfälle in der vergangenen Regierung b E 1 gehöhnt und jetzt geben ſte den Grundgedanken ihres ganzen Wahlkampfes und ihrer monatelangen Agitation in einer Weiſe preis, die überhaupt keinen Vergleich mit den von ihnen kürzlich immer wieder für die Deutſchnationalen heran⸗ gezogenen Fälle aushält.“ Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ urteilt gerechter. Ste räumt ein, daß die Ent⸗ ſcheidung der Sozialdemokratie den Umſtänden nach als ein „Beweis an Zivilcourage“ betrachtet werden müſſe. Die innere Kriſe, die die Panzeraffäre heraufbeſchworen hat, iſt mit dem geſtrigen Beſchluß noch nicht über wunden. Den ſoztal⸗ demokratiſchen Führern bleibt noch die ſchwere Aufgabe, den von den Kommuniſten entfeſſelten Agitattonsſturm abzu⸗ wehren. Insbeſonders wird Herr Severing in ben nächſten Wochen ſein Augenmerk barauf richten müſſen, die von den Kommuniſten eingeleitete Volksentſcheidaktton, dis den Gipfel der Verlogenheit darſtellt, durch verfaſſungsrecht⸗ liche Mittel zu unterbinden. Schüſſe im Amtsgericht Nachdem erſt am letzten Donnerstag im Amtsge rich Berlin ⸗Mitte ein Mieter auf ſeinen Untermieter meh⸗ rere Schüſſe abgegeben hatte, ſpielte ſich am Samstag dort ein ganz ähnlicher Vorfall ab. Der Schneider Schtweck, der kürzlich von ſeiner Ehefrau geſchieden worden war, hatte den Antrag geſtellt, in die Wohnung ſeiner Ehefrau eingelaſſen zu werden, um dort einige Sachen, die ihm gehörten, heraus⸗ Ueber dieſen Antrag ſollte vor dem Amtsgericht zuholen. 91 verhandelt werden. Bevor die Verhandlung begann, gab Schiweck auf den Begleiter ſeiner früheren Ehefrau den Dreher Otto Junghans, den er für den Geliebten hielt, vier Schüſſe ab. Zwei Schüſſe gingen in die Wand ein Schuß blieb in der Zeitung ſtecken, die Junghans in der Manteltaſche trug. Der vierte Schuß verletzte ihn gering⸗ fügig am Finger. Schtweck wurbe von den anweſenden Wacht⸗ meiſtern feſtgenommen und der Polizei übergeben. Ermordung zweier Kinder In der Nähe des Bahnhofs Münſter am Stein wurde in einem Gebüſch eine Frau mit durchſchnittener Kehle, doch noch lebend, aufgefunden. Daneben lagen z wet Kinder, ein Knabe im Alter von—4 Jahren und ein Mädchen von etwa 1% Jahren tot mit durchſchnittener Kehle. 5. Allem Anſchein nach hat die Frau, nachdem ſie die Kiu⸗ der umgebracht hatte, einen Selbſtmordverſuch unter⸗ nommen. Sie wurde in das Krankenhaus übergeführt, wo ſie hoffnungslos darniederliegt. . Das amerikaniſche Wohnhotel Von H. Heſſe⸗Newyork Wie das Geſchäft des einzelnen Kaufmanns, ſo hat ſich in Newyork auch das Einzelwohnhaus des Reichen überlebt. Dem gemeinſamen Betrieb eines Geſchäftes durch viele Teil⸗ haber folgt das Leben in Wohnhotels. Vor zehn Jahren nahm die Bewegung ihren Anfang, als die Millionäre ihre Paläſte an der Fünften Avenue aufgaben und in die Mammuth⸗ Wohnhäuſer an der Park⸗Avenue überſiedelten. Heute be⸗ ginnt das Wohnhotel Anſpruch auf den Gipfel des Luxus zu machen. Die Geldfürſten der letzten Jahrzehnte breiteten ihren Reichtum zu ebener Erde um ſich her aus und ſtellten ihn zur Schau. Heute flüchtet der Reiche in die Wolken. Für Sammlungen von allerlei Schätzen ſchwärmt er nicht mehr. Der Betrieb eines ſelbſtändigen Haushalts langweilt ihn, und er zieht es vor, die wenigen Gegenſtände in ſeinen Räumen von beſonders geſchulten Heinzelmännchen des Hotels ab⸗ ſtäuben zu laſſen, ohne ſich im übrigen um irgend etwas zu bekümmern. In ſeiner Wolkenburg iſt er allen Mißhellig⸗ ketten des Alltags entronnen, mit denen ſich tief unter ihm andere bezahlte Geiſter abrackern mögen. Der geräuſchloſe Fahrſtuhl verbindet ihn als einzige Straße mit der Außen⸗ welt. Er ſtrebt nur nach Macht und Einfluß. Der Beſitz irdiſcher Koſtbarkeiten lockt ihn nicht. Er beſitzt nichts. Und doch braucht er nur zu befehlen, und jede gewünſchte Herrlich⸗ keit der ganzen Welt iſt ſein. lahreit gewordenes Zaubermärchen. Jede Laune läßt ſich hier fbiesdigen, leichter als im eigenen Privathauſe. So ſonderbar es klingt: es iſt die Kleinküche, die dieſe ganze Mode ins Leben rief. Eine ſolche Hotelwohnung hat einen kleinen, mit weißen Kacheln ausgelegten Raum, nicht größer als ein Schrank, der als Büfett dient. Er enthält ein Eisſchränkchen und einen elektriſchen Kocher, zuweilen gär einen Spülſtein und Bordbretter mit Küchengeſchirr, wie eine Kleinküche. 5 Dieſer Serpierraum— Kleinküche darf es nicht fein, da Sine ſolche feuerpolizeilich verboten iſt— hat ſich ſonderbarer⸗ Für ihn iſt das Leben ein Wirk⸗ weiſe in allen Stadtgegenden im Laufe weniger Jahre ein⸗ gebürgert, ſelbſt in den teuerſten Wohnhotels. Durch Kellner werden Speiſen aus der Hotelküche in den Wohnräumen ſer⸗ viert, wenn auch im eigenen Tafelgeſchirr des Bewohners. In dieſer Verbindung von Hotelluxus mit dem Gefühl des eigenen Heimes mag die Erklärung der Beliebtheit dieſer Einrichtung zu ſuchen ſein. Das Ziel dieſes neuen Wohnhotels iſt alſo, dem Gaſte ein privates Heim zu bieten, um das er ſich nicht im geringſten zu kümmern braucht und wo doch jeder ſeiner Wünſche ſofort in Erfüllung geht. Allerdings muß er für eine Flucht von fünf möblierten Zimmern eine rieſige Jahresmiete zahlen. Für die Miete aber hat er nicht nur die Räume, ſondern auch Licht und Heizung, Eisſchrank, und alle Bequemlichkeiten eines neuzeitlichen Hotels, alle mögliche Bedienung, einſchlteß⸗ lich des Servierens von Mahlzeiten. Zuweilen gehört dazu ein mit ſchwarzem Marmor oder farbigen Kacheln ausgelegtes Badezimmer mit ſilbernen Hähnen, oder es finden ſich Türen und Decken mit italieniſchen Malereien, echte Gemälde alter Meiſter, Lampen, Teppiche und Ruhebetten, die den verwöhn⸗ teſten Anſprüchen gerecht werden. n f Meiſtens ziehen die Gäſte des teuren Wohnhotels ihre eigene Ausſtattung vor, einſchließlich Tiſchwäſche, Silberzeug und Porzellangeſchirr, das von Hotelbedienten gewaſchen und im Servierraum an ſeinen Platz geſtellt wird. Zu jeder Tag⸗ und Nachtzeit kann der Bewohner irgend einen Imbiß oder ein regelrechtes Mahl beſtellen und in kürzeſter Zeit iſt das Gewünſchte zur Stelle, als wäre es im eigenen Haus⸗ halt beſchafft. Auf ein Klingelzeichen erſcheint der Kellner mit der Speiſenkarte. Er ſtempelt die Beſtellung mit der ge⸗ nauen Zeit und befördert ſie durch eine entſprechende Ein⸗ richtung zur Küche. das Beſtellte fertig. Er rollt den Platz und ſerviert die Mahlzeit. Bei einem anderen Syſtem gibt der Gaſt ſeine Beſtellung Tiſch an den gewünſchten durch Fernſprecher zur Küche, und der Kellner erſcheint mit den Speiſen und dem ganzen Tafelgeſchirr. Natürlich ſtehen dem Bewohner auch Reſtauratlons⸗ und gemeinſame Geſell⸗ ſchaftsräume aller Art zur Verfügung. In der Zeit, da er den Tiſch deckt, iſt chen durchaus nicht angenehm zu ſein. In der Natur iſt das freiung von jeder Verantwortlichkeit. Bis zu den kleinſten Zimmerdienſten wird alles von der Hotelleitung beſorgt und der Gaſt iſt vollkommen frei und ungebunden. Er hat einen Familientiſch, wenn er es wünſcht, und genug eigene Sachen um ſich, um der Wohnung eine perſönliche Note zu verleihen. Nur eins ſucht man in dieſem modernen Wohnhotel ver⸗ geblich— Kinder. ö „Seit undenklichen Zeiten“, ſagt der Pſychiater Dr. Brill, „ſtrebte der Menſch danach Schmerz zu vermeiden und Ver⸗ gnügen und Zerſtreuung zu ſuchen. Dieſem Drange gehor⸗ chend, weigern ſich heute Frauen in Newyork, im eigenen Hauſe zu leben, denn der Mangel an Dienſtboten im Verein mit den Koſten machen ſolch ein Leben ſorgenvoll, wenn nicht unmöglich. Aus dieſem Grunde entwickeln wir ein Hotel⸗ leben, eine Lebensweiſe, bei der alles in Maſſe geliefert wird. Eine ſolche genoſſenſchaftliche Grundlage aber ſchließt in⸗ times Zuſammenleben aus. Die Menſchen leben in mehr oder weniger normierten Räumen und wählen alle nach derſelben Speiſekarte. kann keine Rede ſein. Kinder dürfen nicht rufen und lärmen, denn ſie würden die Flurnachbarn ſtören. Für Kinder iſt überhaupt kein Platz da. Und doch machen Kinder, Hunde, à la Panzer⸗ Was der Gaſt im Wohnhotel ſucht, iſt vor allem die Be⸗ Von Tun und Laſſen nach eigenem Belieben. 5 Katzen und Hühner erſt das rechte Familienleben aus. Wir ſchaffen eine erkünſtelte Umgebung und eine Klaſſe von Men⸗ ſchen, die ſich der Wirklichkeit entzieht. Sobald die Menſchen ſich an Luxus gewöhnen, ſparen ſie in erſter Linie an Kin⸗ dern. Das Hotelleben macht es immer ſchwieriger, eine Fa⸗ milie zu unterhalten.— Und doch ſind Kinder dem Gefühl ein unbedingt notwendiger Ausfluß. Zwar ſind ſte keines⸗ wegs immer angenehm, ſondern im Gegenteil eine faſt be⸗ ſtändige Urſache von Verdruß. Aber Gefühlsausflüſſe brau⸗ Angenehme ſelten. Die Ehe iſt ein künſtlicher Zuſtand, den die Ziviliſation mit ſich bringt. Soll ſie von Beſtand ſein, ſo muß ſie die naturgemäßen Folgen der Kameradſchaft zu tragen haben— Kinder. Denn Kinder halten die Eltern zuſammen und machen ſie zu guten Kameraden.— Wir trei⸗ ben einer Umwandlung der Werte zu, und die Ziviliſation wird neue Probleme löſen müſſen.“ 4 3. Seite. Nr. 383 Montag, den 20. Auguſt 1928 Städtiſche Nachrichten Papiervögel Man kann ſagen: genau mit dem Zeitpunkt, wo die 2 0 6 Schm ben Reiſegedanken haben, fällt unſeren Jungen ein, daß man die Drachen ſteigen laſſen kann. Das kommt auch eines Tages ſo ganz von ſelbſt. Es liegt da ein Skoppel⸗ feld in der Sonne; der Hamſter holt ſich die Aehren; man ſtellt ihnen nach, aber es genügt nicht, immer und immer die Naſe auf dem Boden zu halten. Man möchte ſte in die Luft ſtecken, und dann fällt einem ein, daß man einen Dra⸗ chen, den Papiervogel der Luft, braucht, um ſeine Freude zu Haben an den weichen 58 ken ſpielt. lben ſehen jedes Jahr noch, wie der große Raubvogel mit ſeinem bunten Papier und langem Schwanz in die Luft hin auffährt; ſie ſchreien ein paarmal ängſtlich, aber dann gewöhnen ſie ſich an ihn, denn er hat noch nie einer von ihnen etwas getan. Höchſtens ſind es die Telegraphenleitungen, an denen er ſich gern zu ſchaffen macht. Kunſtyy! ſchlingt er ſeinen langen Flatterſchwanz um die Drähte, möchte gern hinunter eee . r herz aus dem Leibe reißen, daß er oben hilflos hängt und lange noch, vom Sturm gezaut, zwiſchen den herbſtſturm⸗ ſingenden Drähten flattert. Dann ſind die Schwalben lange fort. Hütet euch, Buben, den Hochſpannungen zu nahe zu kommen! Da ſteckt ein wilder Vogel drin, der blitzartig wie ein Buffard aus der Höhe niederſchießt und euch zu Boden wirft. Mauſetot, daß die runden Knabenaugen der anderen groß und ſtarr werden vor einem furchtbaren Schreck. Die Hochſpannungsdrähte laſſen nicht mit ſich ſpaſſen. In ihnen wohnt der tückiſche Tod. Hütet euch! Noch einmal ſo ein Junge ſein und vor dem Drachen über ein Stoppelfeld laufen und mit ſchrägem Kopf hinter ſich herblicken, ob der Papier⸗ vogel wirklich ſteigt— oh, was würde ich drum geben, wenn ö ö ich es könnte wie einſt, wie einſt! O. B. 1 i * Ueber den geſtrigen Sonntag kann erfreulicherweiſe nur Lobendes berichtet werden. Wider Erwarten ſpannte ſich bis in die Abendſtunden hinein über Mannheim ein tief⸗ blauer Himmel. Erſt als ſich die Sonne zum Abſchied an⸗ ſchickte, trat Bewölkung ein, die aber keinen bedrohlichen Charakter annahm. Zum Wandern war der herrliche Tag in ganz beſonderer Weiſe geeignet, vor allem in den Vor⸗ mittagsſtunden, ſolange ſich die ſommerliche Temperatur, die * nachmittags 23 Grad C. im Schatten betrug, nicht bemerkbar * machte. Der Ausflugsverkehr war vormittags ſehr ſtark, nachmittags mäßig. Heidelberg, das Neckartal, die Berg⸗ ſtraße und die Pfalz übten wieder die gewohnte Anziehungs⸗ kraft aus. Wer nicht die Haupt⸗ oder Nebenbahn in An⸗ ſpruch nahm, promenierte in den Parkanlagen, die nach⸗ mittags einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen hatten. Das Strandbad war ſchon vormittags von Tauſenden bevöl⸗ ker. Auch die Gartenwirtſchaften hatten ihren großen Tag. * Im Auto erſchoſſen. Samstag vormittag hat ſich ein in der Rheinhäuſerſtraße wohnhafter, verheirateter Kraft⸗ fahrzeughändler in der Nähe der Eiſenbahnbrücke am Güterbahnhof zwiſchen Seckenheim und Neckarau in ſeinem Wagen erſchoſſen. Die Piſtole, mit der ſich der Lebens⸗ müde die todbringende Kugel in die rechte Schläfe gejagt Hatte, lag mit ſieben Patronen im Wagen. Der aus dem Deben Geſchiedene, der in den öber Jahren ſtand, hat ver⸗ mutlich infolge finanzieller Schwierigkeiten Hand an ſich ge⸗ legt, Die Leiche wurde nach Neckarau verbracht. Unfall beim Fußballſpiel. Bei dem Wettſpiel zwiſchen dem Arbeiter⸗Sportverein Viernheim gegen Arbeiter⸗Sport⸗ verein Feudenheim auf dem Sportplatz bei den Auwieſen in Feudenheim ereignete ſich geſtern ein bedauerlicher Unfall. Beim Spiel ſtießen zwei Spieler zuſammen, wobei ſich der 20 Jahre alte Ringhof vom Sportverein Viernheim einen Bruch des linken Unterarmes zuzog, während der andere Spieler unverletzt blieb. Ringhof wurde mit dem Sanitätsauto ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Warnung. Ju einer ganzen Reihe von Haushaltungen find in letzter Zeit ſogen.„Gasſparer“(Brenner, Ein⸗ ſätze in Brenner, Glocken uſw.) von Leuten angeboten wor⸗ den, die vorgaben, ſie ſeien vom„techniſchen Büro des Gas⸗ werks“ geſchickt. Ganz abgeſehen davon, daß mit ſolchen Ge⸗ T räten in den allermeiſten Fällen kein Gas geſpart, ſondern meiſt mehr Gas als bisher verbraucht wird, muß ganz be⸗ ſonders darauf hingewieſen werden, daß die ſtädt. Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerke Mannheim keine Geräte irgend welcher Art verkaufen und daher auch keine Verkäufer in der Stadt umherſchicken. Alle Angeſtellten der Städt. Werke, die mit Ableſung, Montage von Gas⸗ und Strommeſſern uſw. zu tun haben, beſitzen eine von der Direktion der Werke unter⸗ ſchriebene Ausweiskarte. Am beſten wendet man ſich in allen Fällen an die Propagandaſtelle dr Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke K 7, wo ſtets koſtenlos Rat und Auskunft über die Brauchbarkeit und Zweckmäßigkeit aller Apparate erteilt wird. 5 * Das große Los gezogen. In der Preußiſch⸗Süddeut⸗ 1 ſchen Klaſſenlotterie wurde am Samstag vormittag das große Los gezogen. Der Gewinn ſiel auf die Nr. 359 651. Das Los wird in der erſten Abteilung in Bernburg a. d. Saale, in der zweiten Abteilung in Oſterode am Harz ge⸗ 8 ſpielt, und zwar in beiden Abteilungen ausſchließlich in „ Achteln. Außerdem fielen ſechs Gewinne zu je 5000 Mark 85 auf die Nummern 13 390, 60 235, 368 634, ſowie vierzehn Ge⸗ winne zu je 3000 Mark auf die Nummern 35 326, 142 042, 187 482, 211 369, 285 718, 289 136 und 365 075. In der Nach⸗ mittagsziehung wurden folgende größere Gewinne ge⸗ zogen: zwei Gewinne zu je 200 000 Mark auf die Nr. 54 597, ſechs Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 25 604, 125 469 und 151538 und zwölf Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 77 212, 216 192, 236 695, 259 860, 275 567 und 363 139. Ein Gewinn von 200 000 Mark fiel auf Los Nr. 54 597 in Abtei⸗ lung J nach Berlin, in Abteilung Il nach Nürnberg.(Ohne Gewähr.) * Evang. Kirchen⸗ und Hausſammlungen. Die ſammlung zugunſten des Evang. Landesverbandes nere Miſſion hat 7561,07 RM., die Hausſammlung RM. ergeben. Das Geſamtergebnis von 42 205,05 RM. iſt durch Beſchluß des Landesverbandes für Innere Miſſion unter die ihm angeſchloſſenen Anſtalten, Unternehmen und Einrichtungen der Inneren Miſſion in Baden verteilt worden. 8 5 * Ortsvoſtkarten. Es werden künftig wieder einfache Poſtkarten mit Wertſtempel für den Ortsyerkehr(5 Pfg,) her⸗ Kirchen⸗ für In⸗ 34 643,98 und kann doch oft nicht, bis ſie ihm an dem Bindfaden das Papier⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Jim ⸗Rundſchau Ufa⸗Theater:„Der Tanzſtudeni“ Einem jungen Mann, der bisher wenig ſtudiert, aber viel eld ausgegeben hat, geht es auf einmal ſchlecht. Grad hat eld 77 85 G 1— 1 2 2 9 6 2— 2 2 rr er ſich mit einer großinduſtriellen Tochter verheiraten wollen, da verliert er ſein Vermögen und ſtatt auf die Freite geht er auf die Stellungsſuche. Das iſt nun weniger einfach als Tennisſpielen. Und es gelingt ihm eigentlich erſt, als er in einer faſhionablen Bar, die er von früher her kennt, als Ein⸗ tänzer unterkommt. Hier zeigt es ſich, daß der junge Mann zwar keine dicke Brieftaſche mehr, aber doch noch genug Cha⸗ rakter hat, um ſich als Tanzjüngling nicht beſonders wohl zu fühlen und ſchl ch auch dieſen Dienſt ganz zu quit⸗ tieren, nachdem die Umgebung ſeiner immer noch Ange⸗ beteten auf ſeine tanzende Tätigkeit aufmerkſam geworden iſt und entſprechend darauf reagiert. Schließlich nimmt ihn der Zufall bei der Hand und führt ihn doch noch zu Glück und Ende ſeiner Leidenszeit. wenn ſie nicht geſtorben ſingd jungen Mann mit Takt und erforderliche Biederkeit und weiß die Herzen der Zuſchauer für ſich zu gewinnen. Das Induſtrietöchterlein erhält durch Suzy Vernon eine zarte aber ſtandhafte Seele eingehaucht. Alle übrigen Darſteller ſind ausgezeichnet. Aufmachung und Aufnahmetechnik des Films ſind gediegen, das Ganze eine fleißige, geſchmackvolle Arbeit, die vorzüglich unterhält. Das Beiprogramm mit der Wochenſchau wird ebenfalls intereſ⸗ ſieren, und die Kapelle Härzer ſpielt dem„Tan⸗ſtudenten“ ſehr ſtimmungsvoll auf. Alhambra:„Der Ladenprinz“ Das iſt immer ſo eine eigne Sache mit Prinzen, die uun einmal zum unentbehrlichen Filmrequiſit gehören. Ein ge⸗ wöhnlicher Sterblicher reicht da nicht aus, wenn es ſich um eine gefühlvolle Liebesgeſchichte handelt. Dieſer junge Mann, der ſich hier als Konfektionär gibt, iſt ein Prinz, ohne es ſelbſt zu wiſſen(ſo ein kleiner Fehltritt), der ſchließlich, wie es ja garnicht anders ſein kann, auch ſeine Prinzeſſin bekommt und auch ſeine mit ihrem prinzlichen Jugendliebhaber vereinte Mutter findet. Es iſt alſo die alte Geſchichte, die nun ſchon beinahe ſelbſtverſtändlich geworden iſt, nur daß ſie hier in ganz moderner Aufmachung ſerviert wird. La Jana und Harry Halm, zwei hübſche Menſchen, gefallen durch ihr 19014 teglt Willy Fritſch gibt den tung; er gibt der Rolle die 1 1 diskretes Spiel. Den Haupterfolg hat aber doch Ralph Arthur Roberts in der Rolle des ſtark verliebten Herrn Berggrün, der ſo ein guter Menſch iſt, daß er alles für ſeine hoffnungsloſe Liebe opfert. Er ſtellt eine Figur auf die gut aſſiſtiert wird. Die Photographie iſt ausgezeichnet, ebenſo die muſikaliſchen Darbietungen.—„Was eine ſchöne Frau begehrt“ iſt ein echt amerikaniſcher Dreh, ſo eine Miſchung von Eleganz und Sentimentalität, die lediglch in den Schlußſzenen etwas originelles an ſich hat.—4. Verkehrsunfälle Eiſenbahnunfall im Bahnhof Radolfzell * Radolfzell, 18. Aug. Heute nachmittag, kurz vor 1 Uhr, fuhr auf dem Bahnhof Radolfzell eine aus dem Maſchinenhaus ausfahrende Lokomotive auf den auf Gleis 6 ſtehenden Per⸗ ſonenzug 1643 KonſtanzBaſel von hinten auf. Vier⸗ zehn Reiſende wurden leicht verletzt; davon konnten 12 nach Anlegung eines Notverbandes weiter reiſen. Zwei Reiſende erlitten Nervenſchock und wurden ins Krankenhaus verbracht. Der Sachſchaden iſt ſehr gering; nur ein Eilgut⸗ wagen iſt mit einer Achſe entgleiſt. Der durchgehende Ver⸗ kehr erlitt keine Unterbrechung. X 4 * Breitenbach, 17. Auguſt. Der Motorradfahrer Stenzhorn ſtürzte mit ſeinem Begleiter Lang auf einer Fahrt nach Frohn⸗ hofen vom Motorrad. Beide trugen Beinbrüche davon. Aus dem Lande (Ein Jagdtrophäengang im Schwetzinger Schloß * Schwetzingen, 17. Aug. In einem Artikel in der „Schwetzinger Zeitung“ wird geſchrieben, daß beim Abkratzen der Wände des Korridors im erſten Stock des ſüd lichen Schloßflügels, der jetzt neu geſtrichen wird und im Laufe der Jahrzehnte oftmals übertüncht wurde, eine inter⸗ eſſante Entdeckung gemacht wurde. Jener Korridor, der die Säle im erſten Stockwerk des Schloſſes mit dem grünen Saal im ſüdlichen Flügelbau und anſchließend durch einen überdachten Gang mit den ſüdlichen Zirkelſälen verbindet, wurde früher als Ausſtellungsraum für Jag d⸗ trophäen benutzt. Unter dem Kalkaufſtrich wurde Schrift ſichtbar, die ſtellenweiſe noch gut erhalten iſt. Es geht dar⸗ aus hervor, daß der Korridor als Ausſtellungsraum für Ge⸗ weihe von Hirſchen, die bei den kurfürſtlichen Hofjagden er⸗ legt wurden, benutzt worden iſt. Die Texte der Inſchriften ſind in der Anordnung und im Wortlaut(mit Abänderungen des Datums, Namens des Jägers und des Jagdortes) faſt gleich. Es heißt z..:„Am 18. Auguſt 1718 haben Ihro churfürſtliche Durchlaucht dieſen Hirſch von 12 Enden im Freien Walde bei Käfferthal geſchoſſen.“ Die Jahreszahlen gehen von 1710 bis 1720. * I. Lauda, 15. Aug. Der Gewerbeverein Lauda veranſtaltete in den Tagen vom 11.19. Auguſt zu Ehren ſeines 30jährigen Jubiläums eine Feſtwoche, die ein aus⸗ erleſenes Programm aufwies. Bei dem Feſtbankett hielt Syndikus Eiermann von der Handelskammer Mannheim die Feſtrede. Die Jubiläumsausſtellung wurde durch Bürgermeiſter Schilling eröffnet.— Das Geläude zum neuen badiſchen Rebgut im Taubergrund, das 3,5 Hektar in beſter Lage umfaßt, wird im Laufe des Winters ſoweit hergerichtet, daß im Frühjahr 1929 mit der teilweiſen Be⸗ pflanzung und mit der Anlage eines Amerikaner⸗ Muſtergartens zur Erzeugung von Unterlagenholz für die Propfreben gerechnet werden kann. Durch die Muſter⸗ weinberge im Taubergrund verſpricht man ſich eine günſtige Entwicklung des dortigen Reb⸗ und Weinbaues. I. Nußloch, 15. Aug. Das Feſt des Kirchen patrons St. Laurentius wurde von der kath. Kirchengemeinde in feſtlicher Weiſe begangen. Vormittags war ein feierlicher Gottesdienſt, bei dem der Kanzelprediger Pater Urban von Stift Neuburg die Feſtpredigt hielt und der Orcheſterverein Nußloch eine Orcheſtermeſſe von Bruckner aufführte. Bei der weltlichen Feier im„Lamm“ gaben Darbietungen des Orcheſter⸗ ſowie des kath. Jugend⸗ und Jungmännervereins dem Abend ein geſelliges Gepräge. 5 a Er bekommt ſein Mädchen und Beine, die einfach köſtlich iſt, wobei er von Siegfried Arno Anita trotz der Höhe der Strafe vom Gericht nicht erlaſſe Anſchlag auf eine Eiſenbahnlinie * Lörrach, 18. Aug. In der Nähe des Tunnels der Strecke Lörrach—Weil- Leopoldshöhe wurden in der Nacht auf 16. Auguſt ſämtliche Schrauben der beiderſeitigen Schienenlaſchen über ein Stück des Schienenſtranges gelöſt und die Laſchen entfernt vorgefunden. Im Tunnel ſelbſt entdeckte man, daß an vier Laſchen iusgeſamt elf Schrauben entfernt waren, die Laſchen aber noch ſaßen. Es wurde ſeſtgeſtellt, daß bereits mehrere Frühzüge die ſchadhafte Strecke paſſiert hatten, ohne daß ſich ein Unglück ereignete. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat auf die Ermittelung des Attentäters 300 Mark Belohnung ausgeſetzt. Schwerer Sturm auf dem Bodenſee * Konſtanz, 17. Aug. Am Mittwoch abend wütete, wie bereits kurz mitgeteilt, auf dem Bodenſee ein ſchwerer [Sturm, bei dem verſchiedene Schiffe in Seenot gerieten. Das Oberſeeſchiff, das um 7 Uhr abends in Konſtanz fahr⸗ planmäßig ankommt, wurde auf der Höhe zwiſchen Meers⸗ burg und Hagenau von einem Wirbelſturm erfaßt und mehrere Male im Kreiſe herumgedreht. Der Steuermann und die Maſchinen konnten einige Minuten lang dem wüten⸗ den Elemente nicht Trotz bieten. Ein anderer Kursdampfer konnte in Staad erſt nach dem dritten Verſuch landen. Zwei⸗ mal wurde er vom Landungsſteg abgetrieben. Eine mit ſechs Juſaſſen beſetzte Jolle keuterte vor dem Yachthafen von Ueberlingen und alle Inſaſſen, darunter auch Damen, fielen ins Waſſer. Sie konnten ſich aber am Boot feſthalten und wurden gerettet. Weiter gerieten verſchiedene Paddelboote in Seenot, zwei Boote kenterten, die Inſaſſen konnten ſich aber noch in Sicherheit bringen. 5 * IL. Gauangelloch, 15. Aug. Das Feſt der goldenen Hochzeit konnte hier Wollrad Hölzer mit ſeiner Ehe⸗ frau Henriette geb. Röſch begehen. Aus dieſem Anlaß über⸗ reichte Bürgermeiſter Lämmler ein Glückwunſchſchreiben des Staatspräſidenten. * Villingen, 18. Aug. Einen tragiſchen Tod erlitt in den Fluten des Miſſiſſippt der 50 Jahre alte, von hier gebürtige Korbwarenfabrikant Auguſt Ster z. Er hat ſeine Heimat vor 26 Jahren verlaſſen und war in Amerika in der Stadt Burlington durch ſeine Tüchtigkeit zu Wohlſtand ge⸗ langt. Ende Juli traf ihn beim Baden ein Schlaganfall, ſo daß er ertrank. Vor drei Jahren hatte er zum letzten⸗ male ſeine Vaterſtadt beſucht.. * Kenzingen, 16. Aug. In der Kleinen Elz wurden am Montag Tauſende von Fiſchleichen beobachtet. Die Ur⸗ ſache des Fiſchſterbens war bald feſtgeſtellt. Auf der Bom⸗ bacher Straße hatte ein ſcheu gewordenes Pferd einen Ex⸗ preßgutwagen umgeworfen, wodurch eine mit Salmiak ge⸗ füllte Korbflaſche zertrümmert wurde. Der Inhalt der Flaſche ergoß ſich zunächſt in den Dorfbach und kam dann in die kleine Elz. * Bermattingen, 18. Aug. Im Leopoldshof, einem dem Rentamt Salem gehörigen Pachthof, entſtand geſtern vor⸗ mittag ein Brand, dem der Wagenſchuppen und das Brennereigebäude zum Opfer fielen. In dem Gebäude be⸗ fanden ſich mehrere Wagen, eine Nähmaſchine, eine Brennerei⸗ einrichtung uſw. Das geſamte Inventar verbrannte. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. HGerichtszeitung Anita, die Boxerbraut, als Straßenräuberin Vor dem Schöffengericht Berlin Mitte hatte ſich die 30jährige Anita Wiſchnowſki unter der ſchweren Anklage des Straßenraubes, ſowie in zwei Fällen wegen Diebſtahls zu verantworten. Die Angeklagte übt jetzt den Beruf einer Blumenhändlerin aus und iſt in der Gegend des Zentralviehhofs unter dem Spitznamen„Anita, die Boxer⸗ braut“ allgemein bekannt. Sie zieht mit ihrem Blumenkorb durch die Lokale, ſcheint dieſen Handel aber nur als Deck⸗ mantel zu benutzen, wie die gegenwärtige Anklage zeigte. Anita verfügt über außerordentliche Körperkräfte und iſt eine große, muskulöſe Frau. Sie iſt in früheren Jahren auf Rummelplätzen als Boxerin und Kraftathletin auf: getreten. Am 25. November v. J. kam ſie mit ihrem Blumen⸗ korb in ein Lokal in der Hübnerſtraße. Ein Viehhändler, der dort zechte, kaufte ihr einen Strauß ab und Anita ließ ſich dann von ihm zu einem Glaſe Bier einladen. Bald waren auch noch zwei junge Leute von 19 Jahren, Bekannte von Anita, mit am Tiſch, und der ſchon animierte Viehhänd⸗ ler ließ eine Lage nach der anderen auffahren. Der Vieh⸗ händler zog mit der Geſellſchaft dann in ein anderes Lokal, wo er weiter reichlich ſpendierte. Beim Bezahlen der Zeche war er ſo unvorſichtig, ſeine wohlgefüllte Brieftaſche zu zei⸗ gen. Anita machte ihren Freunden ein Zeichen mit den Augen und flüſterte ihnen zu:„Die nehmen wir ihm ab.“ Um Mitternacht verließ man das Lokal. Der Viehhändler war erſt wenige Schritte gegangen, plötzlich verſetzte ihm Anita einen wuchtigen Kinnhaken, ſo daß er hintenüber fiel und die Beſinnung verlor. Er merkte nur noch, daß ihm die Weſte aufgeriſſen wurde. Als er erwachte, waren Anita und die beiden Freunde verſchwunden und auch die Brieftaſche mit 1000 Mark Bargeld und Wertpapieren im Betrage von 4000 Mark. Die„Boxerbraut“ war aber genugſam in der Gegend bekannt, ſo daß ſie bald ermittelt wurde. 2 In dem zweiten Fall hatte Anita einem Kartoffelhändl aus der Neumark 250 Mark aus der Taſche geſtohlen, eben⸗ falls bei einer gemeinſamen Zecherei, und ſchließlich hatte ſie noch in einem Lokal aus der Küche eine gebratene Gans ſich angeeignet. Vor Gericht war ſie nicht mehr die„Boxer⸗ braut“, ſondern die zarte Frau, die vor Tränen zerfloß. Von Medizinalrat Dr. Weker wurde ihr beſcheinigt, daß ſie ſtarke Trinkerin und eine minderwertige Perſönlichkeit ſei. Deshalb bekam ſie mildernde Umſtände und wurde wege ſchweren Raubes und Diebſtahls in zwei Fa zu 1 Jahr 9g Monaten Gefängnis und 3 Jahren Eh verluſt verurteilt. Ihre beiden Freunde, denen ſie von Beute des Raubes je 40 Mark abgegeben hatte, kamen, d inzwiſchen den Schaden teilweiſe bereits gutgemacht mit ſechs bezw. ſieben Wochen Gefängnis unter Zubi von Bewährungsfriſt davon. Ein Haftbefahl wurde ö 3 J see PER 1 * Karlsruhe, 8. Aug. Der Landgerichtsrat Dr. Mö ⸗ geſtellt und in Orten, wo ein Bedürfnis dafür hervorgetreten a iſt, an den Schalterſtellen zum Verkauf bereitgehalten. ricke gus Kadlszußhe iſt zum Oberſtaatsan walt bei der Reichsanwaltſchaft ernannt worden. . 4. Sekte. Nr. 889 Neue Maunhefmer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Spo Montag, den 20. Auguſt 1028 Beginn der Fußball-Verbandsſpiele Die Spiele im Mheinbezirk Unſere Fußballſpieler hatten bieſes Jahr keinen Ruhemonat ge⸗ habt. Ohne Pauſe ging es weiter. Anſchließend an die Verbandsſpiele wurden Privatſpiele ausgetragen und jetzt folgen wieder die Ver⸗ bandsſpiele. Ob es gerade richtig iſt, im Hochſommer mit den Ver⸗ bandsſpielen einzuſetzen, mag dahingeſtellt ſein. Durch die Häufung der Termine läßt es ſich„techniſch“ aber kaum anders machen, da ſonſt die Verbandsſpiele zu ſehr in die Länge gezogen werden. Wir hatten mit unſerer Vorſchau recht: Es iſt ſchwer, über den Ausgang des erſten Spieltages eine Vorherſage zu treffen, da es ſel⸗ ten ohne Ueberraſchungen abgeht. Die Ueberraſchungen traten auch diesmal wieder prompt ein: Der Meiſter, S. V. Waldhof, ſpielte gegen den Liganeuling Sp. Vg. Munden heim 11 und büßte gleich im erſten Spiel, das man ihm als ſtcher zugeſchrieben hatte, einen Punkt ein, der vielleicht ſpäter von entſcheidender Bedeu⸗ tung werden kann. Auch der Tabellendritte, 08 Ludwigshafen, der ſich während der Meiſterſchaftsſptele um die Süddeutſche Meiſter⸗ ſchaft recht gut gehalten hatte, wurde von Sandhofen einwandfrei mit 511 geſchlagen, V. f. L. Neckarau fertigte Phönix Lud⸗ wigshafen verhältnismäßig ſicher mit 310 ab. Eine weitere Ueber⸗ raſchung brachte auch 08 Mannheim fertig, der Pfalz Lud⸗ wigshafen auf eigenem Platze ebenfalls:0 ſchlagen konnte. * Sp. Vg. Mundenheim— S. V. Waldhof:1 V. f. L. Neckarau— Phönix Ludwigshafen:0 Sandhofen— 03 Ludwigshafen 51 Pfalz Ludwigshafen— 08 Mannheim 9028. * Sp. Vgg. Mundenheim— S. V. Waldhof:1(:0) Das fängt ja gut an: Der Meiſter verltert gleich in ſeinem erſten Spiel gegen den Liganeuling Mundenheim ſeinen erſten Punkt! Ja, die Mundenheimer ſind zu Hauſe gewiß keine Neu⸗ linge, da wiſſen ſie zu kämpfen, da wiſſen ſie ihren Vorſprung zäh zu verteidigen und ſo den einen verdient erkämpften Punkt zu ret⸗ ten. Wir müſſen erſt einmal abwarten, wie es auswärts klappt. In Mundenheim bot die Platzelf eine beachtliche Leiſtung. Großer Eifer in allen Reihen. Sehr gute Leiſtungen in der Abwehr, aber auch ſonſt ſchon recht ligamäßig, nur die linke Sturmſeite iſt noch etwas ſchwach. Waldhof hatte nicht ſeinen beſten Tag. Nach der Pauſe klapute es zwar ausgezeichnet, aber da war es beinahe ſchon zu ſpät. Schußpech und aufopferndes Spiel des Abwehrtrios ver⸗ eitelten trotz ſtarker Ueberlegenheit der Gäſte lange Zeit Erfolge, bis es ſchließlich doch noch gelang, den Ausgleich zu erzwingen und wenigſtens einen Punkt mit über den Rhein zu entführen. Obwohl vor allem Bretzing II und Engelhardt I. aber auch Brükl unver⸗ droſſen kämpfte, wollte es nicht zu mehr reichen. Mitunter war der Kampf etwas hart, zumal Herbſt(Mainz) ſich als beſtimmt nicht ligafähtg erwies. ö Mundenheim war bis zur Pauſe ein faſt ebenbürtiger Gegner, die beſtere Technik und größere Routine wurde durch einen unüber⸗ trefflichen Eifer erſetzt und während die Schüſſe der Waldhofſtürmer meiſt ihr Ziel verfehlten, gelang es Dattinger II Mundenheim nach einer halben Stunde Spielzeit in Führung zu bringen. Ja, faſt wäre ihm ein weiterer Erfolg geglückt, doch geht die Gefahr gerade noch vorüber. Nach der Pauſe ſchafft Waldhof mit Voll⸗ dampf; Chancen auf Chancen werden herausgeſpielt, doch Erfolge wollen und wollen nicht gelingen. Mundenheim hat ſich in der erſten Hläfte doch zu ſehr ausgegeben, bleibt zwar immer noch ge⸗ fährlich, aber Waldhof iſt fetzt klar überlegen. Erſt in der 87. Min. glückt durch Brükl der verdiente Ausgleich, gegen die weiteren Be⸗ müßhungen weiß die verſtärkte Abwehr der Platzherren mit Erfolg anzukämpfen. 4 H. V. f. L. Neckarau— Phönix Ludwigshafen:0(:0) An den beiden Gegnern gemeſſen, mußte dieſe Begegnung unter den Auftaktskümpfen wohl als wichtigſte betrachtet werden. Ein ganz anderer Wind pfeift über die Spielfelder und man ſteht, daß Privat⸗ ſpiele im kämpferiſchen Sinne Schattenbilder gegenüber den Punkte⸗ treffen ſind. Selbſtyerſtändlich wäre es verfehlt, aus dem erſten Füh⸗ lungnehmen der Vereine Schlüſſe ableiten zu wollen— der Weg zum Ende iſt weit... Neckarau landete einen klaren und über⸗ raſchend früß entſchledenen Sleg ein Tor mindeſtens wäre für die eifrig kämpfenden Ludwigshafener aber doch entſprechender geweſen. Vie. hat als beſſere Mannſchaft verbient gewonnen, arbeitete ge⸗ ſchloſſener als der Gegner und hatte in Zeilfelder vor allem wie⸗ der einen zielbewußten und ſicheren Schützen. Sehr gut war das Schkußtrio) auch die Läuferreihe und im Sturm noch Ott und Keck find hervorzuheben. Schmitt und Dorſt gahen ſich ebenfalls Mühe. Nach der Pauſe hatten dle umſtellenden Ludwigshafener große Zeit mehr vom Spiel und ragte hier der auf den Mittelläuferpoſten ge⸗ gangene Engel beſonders hervor. Auch die geſamſe Spielweiſe wurde in der zwelten Hälfte beſſer und bei größerem Schußvermögen wäre auch mehr herausgeholt worden, da Neckarau durch den klaren Vor⸗ ſprung nachließ und auch Zeilfelder verhaltener ſpielte. Vor der Pauſe zeigte Phönix zu wenig Geſchloſſenheit und Syſtem im Angriff, was mit auf dle Läufer zurückzuführen war. Hier arbeitete Meter zu defenſtv. Lachenauer im Tor war die erſten 43 Minuten merklich unſicher nachher wurde er gut. Auch die Ver⸗ teldigung ſtand nicht auf der Höhe derfenigen Neckaraus. Das Fehlen vun Gußner machte ſich gleichfalls fühlbar. Nechar au! Winkler, Don, Broſe; Wilbs, Gaſt, Kalſer; Dorſt, Keck, Zeilfelder, Schmitt, Okt. Phöniy: Lachenauer; Neumüller, Weber 1; Hahn, Schmoll, Meier; Burkhardt, Zöllner, Engel, Hörnle, Lindemann. Neckarau hat Rückenſonne. Bereits nach Anſtoß rettet Lachenauer vor dem zum Schuß anſetzenden Zeilfelder. Nach längerem, hartem und wechſelndem Feldkampf, der Neckarau aber zielbewußter arbeiten ſieht, arbeitet ſich Zeilfelder energiſch durch und ſendet unhaltbar aus dem Lauf in die rechte Ecke. In geſchlckter Stellung verwandelt derſelbe Spieler nicht lange darauf eine Flanke von Ott, und wieder in nicht zu langem Ahſtand folgt der dritte Treffer Zeilfelders auf kurze Ab⸗ wehr von Lachenauer. 5 Nach Seitenwechſel ſcheidet Zöllner infolge Verletzung vorüber⸗ gehend aus und ſtellen die Ludwigshafener durchgreifend um, was ſich ſichtbar auswirkt. Neckarau bekommt ſchwere Epiſoden zu über⸗ winden und läßt nach. Winkler hält einen Bombenſchuß Hörnle's und einen ſolchen von Engel. Im Welteren ringen die beiden ab⸗ gekümpften Mannſchaften vergeblich um Erfolge. Kurz vor dem Schlußpfiff lenkt Lachenauer einen gefährlichen Ball von Schmitt getade noch zur Ecke. Klim m Offenbach leitete vor etwa 3000 Zu⸗ ſchauern ſehr gut.* 5 Sp. Vgg. Sandhofen— 1903 Ludwigshafen:1(:0) Wer hätte das für möglich gehalten! Sandhofen, das durch den Wegzug von Stattsmann eine ſo empfindliche Schwächung erleidet, ſchlägt den bis auf Scherer und Schreier kompletten Tabellendritten 1903 Ludwigshafen klar und dazu verdient 511 Und das ohne Statts⸗ mann. Gewiß, es komen den wackeren Vorſtädtern einige Umſtände zu Hilfe. Da konnte Dauer bei der Hitze wieder einmal nicht das Tempo durchſtehen, dann fanden ſich die Gäſte mit dem Gelände ſchlecht ab, vor allem aber gelangen den Platzherren innerhalb der vierten Biertelſtunde gleich drei Treffer, ſodaß der Sieg da bereits gewaltigem Eifer gekämpft, ſodaß ſchließlich der überraſchende Erfolg zuſtande kam. Abwehr und Läuferreihe— vor der Pauſe vor allem Gentner im Tor— zeigten wie auch der Angriff ein ganz muſter⸗ gültiges Stellungsſpiel, dem 1903 auf die Dauer nicht gewachſen war. Noch kurz vor der Pauſe hatte Kiechel die Führung erzwungen, dann fielen innerhalb einer Viertelſtunde durch Baier und Kie he weitere drei Tore. Erſt jetzt glückt nach etwas unglücklicher Abwehr des Torwarts der Einheimiſchen der erſte und einzige Gegentreffer, doch Kiechel erzielt noch ein fünftes und letztes Tot.— Sauer⸗ Bingen leitete vor 1000 Zuſchauern ausgezeichnet. F. * Pfalz Ludwigshafen 1908 Mannheim 93(:0) Eine Sport⸗Korreſpondenz hatte in der Vorſchau zu dem Ludwigs⸗ hafener Treffen geſagt, daß es eine ſichere Sache für Pfalz ſein müßte, 1908 Mannheim zu ſchlagen, ſo kam dieſer Tip in verſchiedene Zei⸗ tungen. Den Fachkundigen war es jedenfalls keineswegs ſo ſicher, im Gegenteil, wer die Lindenhöfer in ihren letzten Spielen geſehen hatte, und die Pfälzer ohne Dolland kennt, der konnte ſchon eher zur gegen⸗ teiltgen Auffaſſung kommen. Man ſieht, man ſoll auf Vorſchauen keinen allzu großen Wert legen, ſo mancher Totgeglaubte hat eine überraſchende Wiederauferſtehung gehabt. Der Auftakt in Ludwigshafen war nicht allzu erhebend. 1500 Zu⸗ ſchauer bekundeten meiſt— je nach Parteizugehörigkeit— ein mehr als angenehmes Intereſſe, auch die Mannſchaften hätten entſchieden fairer ſptelen können, wenn auch der korrekt leitende Schiedsrichter Birk⸗Frankfurt ſie in annehmbaren Grenzen zu halten wußte. Alles in allem: Die Punktſpiele haben gegen früher nichts an Härte ein⸗ gebüßt und dabei ſtehen wir doch erſt am Anfang, die ſchwerwiegenden Entſcheidungen ſtehen uns ja erſt noch bevor. Daß Lindenhof den Kampf ſo glatt gewann, lag vor allem an dem gewaltigen Unterſchied in den Leiſtungen der beiden Angriffsreihen. Da bot 1908 eine recht gute Partie, während die Pfälzer vor dem Tor aber auch reſtlos verſagten. Wetter iſt kein Sturmführer, von ihm ſah man keine einzige Vorlage, auch ſonſt wollte es nicht klappen und zu allem Ueberfluß wollte man dann mit einem Mal im Strafraum mit der Kombination anfangen— verkehrte Fußballwelt!— Die übrigen Mannſchaftsteile hielten ſich recht gut, die Stürmerqualitäten gaben eben den Ausſchlag. Zu allem Unglück wurde noch der energiſchſte Pfälzer Stürmer Kühn wegen eines Fauls gegen Zepp des Platzes verwieſen, ſodaß der Sieg nicht mehr gefährdet war. Bis zur Pauſe hatten ſich die Platzherren bei gleichfalls guten Chancen erfolgreich zu wehren vermocht, dann brachte aber die erſte Ecke auch ſchon den erſten Treffer. Huther erhöhte im Alleingang auf:0 und Theobald er⸗ ztelte mit unhaltbarem Schuß den dritten und letzten Treffer. HI. B. Jugoflawiſche Akademiker in Mannheim V. f. R. Mannheim— H. A. S. C. Zagreb(Jugoſlawiſcher Meiſter:8(:1) Man muß dem Altmeiſter VfR. zugeſtehen, baß er in Spiel⸗ abſchlüſſen immer noch Traditlon zu wahren weiß. Seiner Inktta⸗ tive iſt es auch zuzuſchreiben, daß Mannheim im Laufe des Som⸗ mers den F. C. Modenod und nun den fugoflawiſchen Meiſtex zu ſehen bekam. Die Ergebniſſe ſpielen hierbei noch nicht einmal die Hauptrolle. Für den deutſchen Sport iſt es und bleibt es von Wichtigkeit, zur Gewinnung von Maßſtäben, zur Wachhaltung und Anregung des Fußballintereſſes auch mit bekannten ausländiſchen Mannſchaften Fühlung zu halten, denn nur im Vergleich iſt eine Ortentierung möglich und dite Eintönigkeit abzuwenden. Das Sams⸗ tagſpiel hinter der Eichboumbrauerei brachte mit den Zagreber Aka⸗ demtkern eine Mannſchaft, die trotz ihrer Niederlage in Frankfurt von ſämtlichen Gaſtmannſchaften den kultlpterteſten, intelligenteſten und fairſten Fußball vorführte,— aber gerade die techniſche Ver⸗ feinevung des Fußballs nimmt ihm viel von ſeiner ürſprünglichen Schlagkraft, da im Felb zu viel verbraucht wird und die letzte Ent⸗ lodung vor dem Tor abgeſchwächt iſt. Das war die einzige ſchwä⸗ chere Seite der Slovenen, die im Feldſpiel brillierten, und nament⸗ lich dann, als der Sieg beim:3⸗Stande ſichergeſtellt war und ſo die reſtlichen Hemmungen in der Mannſchaft löſte. Mit drei reprä⸗ ſentatiben Spielern und einem Olympia⸗Mittelläufer dokumentiert „Haſk“ ohne weiteres ſeine heimatlich anerkannte Klaſſe, und VfR. hätte kaum einen beſſeren Toresſchluß ſeiner langen und erfolgrei- chen Privatſerie herſtellen können, als mit der Einladung des jugo⸗ flawiſchen Meiſters. Wohl war das Treffen nicht beſonders korreich, wohl kämpften die VfR.⸗Jungmannen vergebens um den Sleg, aber der wechſelvolle, in lebhaftem Tempo gehaltene Kampf bot viele Feinheiten auch für das verwöhnte Auge. Die 2— 3000 Zuſchauer ſind ſicher nicht ohne reiche Anregungen vom Platze gegangen und VfR. ſelbſt wird in dem Buch verfeinerten, ſchnellen und reifen Fußballs zu leſen verſtanden haben. Und doch muß man ſagen, daß die Mannheimer eigentlich die häufigeren und klareren Tor⸗ chancen hatten, aber gerade darin liegt der Beweis, daß es den Jungleuten zur letzten Meiſterung des Fußballs eben noch nicht reicht. Von Bedeutung war allerdings der Umſtand, daß zum erſten⸗ mal und gerade gegen einen ſolchen Gegner, ſeit langer Zeit wieder der Torwart ausgewechſelt wurde, was, wie teilweiſe verlautet, auf eine Unpäßlichkeit Weckerles zurückzuführen ſein ſoll. Von den drei Toren waren wohl zwei— beſtimmt aber das zweite nach Halb⸗ zeit— zu halten. Am wirkſamſten waren noch Specht und Langen⸗ bein und dann, in Abſtand, Vanhauer, der ſich übrigens beſſer mit ſeinem Flügel und Langenbein verſteht, als Hoßfelder auf der ande⸗ ren Seite, der auch nach der geiſtigen Seite ſich mehr für die Hin⸗ termannſchaft eignet. Eberle und Bleß gingen in der Läuferreihe noch an, aber die raffinierte, geſchloſſene Arbeitsweiſe des Gegners machte ihnen ſchwer zu ſchaffen, zumal Schöpfe in der Mitte faſt heſtändig ein Loch ließ. Fleiſchmann und Au hielten dem dadurch erſchwerten Druck nach Kräften Stand, aber hinter ihnen war Breu⸗ nig ein zeitweiſer Durchlaſſer, was ſich aufs Ganze wieder aus⸗ wirkte. Alles in allem iſt VfR. begreiflicherweiſe noch zu ungus⸗ geglichen, in Können, Ruhe wie in Erfahrung, ober als Ganzes war es in Anbetracht des Gegners ein würdiger Abſchluß und ein Wegweiſer für die nun einſetzenden ſchweren Verbandskämpfe. Zagreb: Roth;(Erſatz) Koch, Daſovie, Gayer II, Marfanovie, Kunſt; Wolf II, Hitree, Agie, Jeren, Wolf I. VfR: Breunig; Fleiſchmann, Au; Bleß, Schöpfe, Eberle, Ullrich, Vanhauer, Langen⸗ bein, Hoßfelber, Specht. Dem von Höhn 08 gut geleiteten Spiel ging die Begrüßung mit Austauſch von Bukett und Wimpel voraus. Der Verlauf des Spieles Der Anſtoß der Gäſte wird abgefangen, es ſteigen die erſten, noch nicht genug konzentrierten Schießverſuche der Mannheimer. Das Spiel kommt nach und nach in Fluß, einen Schrägball Van⸗ hauers verfehlt Specht nahe am Tor. Aber auch Zagreb känn bei ſonſt gewandten Vorſtößen die Meiſterung innerhalb der 16 Meter⸗Grenze nicht finden. Unplaziert, wenn auch ſcharf ſchießt Agie auf Breunig, um kurz darauf auch an die Latte zu knallen. Dann läßt Langenbein eine ſichere Sache aus, da Roth ſich entſchloſ⸗ ſener und ſchneller erweiſt. Ein feines Durchſpiel des Gäſte⸗Innen⸗ trios bringt abermals durch Jeren einen Schuß auf Breunig, aber dann zögert Roth, Langenbein allein gegenüber, mit dem Angreifen und dos Leder ſitzt, 110. Ein kurzer Wirrwarr vor Mannheims Tor erreicht durch plazlerten Schuß Wolf II den Ausgleich und un⸗ mittelbar vor der Pauſe klatſcht Roth einen Nachſchuß Langenbeins ab. Zagreb hat bei der Fortſetzung den Halbrechten dürch Leitner erſetzt, da erſterer unpäßlich. Nun folgt ein Verſager Breunigs. geſichert war, Abet auch mit dieſen Einſchränkungen muß man Sandhofens Leiſtung reſtlos bewundern. Es wurde fair und mit Wolf J täuſcht aus der Ferne und überrumpelt hheims Hüter mit einem ſteilen Flankenball, der dem ſich werſenden Breunig(Auf⸗ Das Withtigſte vom Sonntagsſport Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Der erſte Spieltag: Waldhof ſpielt unentſchieden gegen Mundenheim.— Neckarau beſiegt Phönix Ludwigshafen mit 310.— 08 Mannheim ge⸗ winnt gegen Pfalz Ludwigshafen mit:0.— Sandhofen über⸗ führt 03 Ludwigshafen mit 511. * Internationales Leichtathletikfeſt in Berlin: Gkunzende Leiſtungen: Hirſchfeld erzielt einen neuen deutſchen Kugel⸗ ſtoß⸗Rekord.— Körnig läuft 200 Meter in 20,9.— Prächtiges Laufen von Dr. Peltzer.— Auch bei den Damen neue Rekorde, E Schwimmländerkampf Weſtdeutſchland—Süddeutſchland: Weſtdeutſchland führt am erſten Tag mit 42:35 Punkten. . Internationales Schwimmen in Magdeburg: Hellas Magdeburg behauptet ſich gegen die japaniſche Olympia⸗ Mannſchaft. 7 Die Deutſchen Strommeiſterſchaften: Handſchuhmacher⸗ Dortmund und Frl. Zimmermann ⸗Berlin Meiſter. * Tennisländerkampf der Tenunisberufsſpieler: Deutſch⸗ land führt in dem Länderkampf gegen England in Bad Ems mit:1 Siegen. 2 Abſchluß der Studentenweltwettkämpfe in Paris: Deutſch⸗ land im Geſamtklaſſement an dritter Stelle. * Däs Buckower Dreiecksreunen für Räder und Wagen: Das Rennen der Wagen wurde wegen Sturz von Heuſſer abgebrochen. * Die Steherweltmeiſterſchaft in Budapeſt: Sawall in der Eutſcheidung. B y ſprung) überweg ins Netz geht,:3. Rotiß lenkt einen unter die Latte gemünzten Ball Langenbelns an die Onerleiſte. Wieber wird Breunig, dieſesmal von der linken Flanke, von Wolf II Über raſchtz der Ball, der allerdings auch an Au vorbeipafftert, geht ihm übet den Fuß, 1183. Die Sache iſt entſchteben und arbeitet nun Zagreb vollkommen gefammelt in vorbildlichem Stil. Immer mehr lockert ſich VfR. unter dem Netz ber wechſelvollen, flüſftgen Züge des Zagreber, aber dann beherrſcht Banhauer, auf knapp gewehrten hohen Ball Eberles, die Lage und ſtellt raffiniert Zn. in no maliges kurzes Auffkackern vermag den einmal erreichten Stil der Güſte nicht mehr zu brechen. Aug ane * Notar Reyl tritt zurüch Der Vorſitzende des Spielausſchuſſes im Deutſchen Fußballbund, Notar Keyl, hat ſein Amt aus Geſunbheitsrückſichten zur Verfügung geſtellt. Auf Veranlaſſung des Bundesvorſtandes wird feboch Notar Keyl fein Amt bis zur nächſten Bundesvorſtandsſitzung weiterführen Man geht wohl nicht fehl, wenn man die Gründe des Rücktritts 118 Notar Keyl auf anderen Geßteten als dem der Rückſichten auf die Geſundheit ſucht. Auch der Bunbesſpielausſchuß ſteckt in der allß gemeinen D. F..⸗Kriſis. Er iſt ſogar mit in erſter Linie das Zi mehr oder minder gerechtfertigter Angriffe, doch darf man wohl auch ſagen, daß an den Zuſtänden im D. F.., ſoweit ſin katſächlich au⸗ fechtbar ſind, weniger Notar Keyl, der perſönkich eine 1 e und auch gutwillige Kraft iſt, ſondern in weitaus ſtärkerem abe bas Syſtem Schuld trügt. Kechlchullvort Welt⸗Wettkämpfe der Studenten in Paris Die Schwimmkämpfe Bei den Welt⸗Wettkämpfen der Studenten in Parts ſind fetzt auch die Schwimmer in Aktion getreten. Entſchteben wurde bereits bas 1500 Meter Freiſtilſchwimmen, das ber Italiener Bacigaloupo in 28184 gegen Feher⸗ungarn 281548 und den Deutſchen Mies bach 24709 ge⸗ wann. Bei den Vorkämpfen ſchnitten die Deutſchen ſehr gut ab. Ueber 100 Meter Freiſtil gelangte der Heidelberger Vogt mit 1107, als Zweiter hinter dem Vorlaufſieger Steiner ⸗Tſchechoſlowakei in die Entſcheidung, Miesbach kam im 400 Meter Freiſtil⸗Vorlauf hinter Baeigalbupo mit 5156 ebenfalls in die Entſcheidung, desgleichen Unter⸗ berger, der im zweiten 400 Meter Vorlauf auch den zweiten Platz hin⸗ ter Blitz⸗Belgien belegt hatte. Im 50 Meter Freiſtilſchwimmen ge⸗ wann Vogt ſeinen Vorlauf, während Kloſtermann in einem anderen Vorlauf Zweiter wurde und ſomit auch ſich durchſetzte. Bei den Sprün⸗ gen waren Heſter mit 53,60 und Kohlitz mit 58,56 Punkten Steger ihrer Vorkämpfe und auch Frl. Borgs⸗Düſſeldorf kam mit 20/08 Punkten als Vorkampfſiegerin in die Entſcheidung. Erfolge der deutſchen Schwimmer Nachdem die deutſchen Studenten bei den Weltwettkümpfen der Hochſchulen in Paris in der Leichtathletik einen überlegenen Geſamt⸗ ſieg vor Frankreich davontragen konnten, warteten auch die deutſchen Schwimmer mit großen Erfolgen auf und zeigten ſich im Bad von Tourelles von der beſten Seite. Der Leipziger Mies bach, der in Paris ſein Studium abſolpiert, gewann das 200 Meter⸗Bruſtſchwim⸗ men in:21,36 Minuten. Weitere ſchöne Siege gab es bei den Sprin⸗ gern, wie auch ſchon aus den Vorkämpfen erſichtlich war. Der Jenen⸗ ſer Heffter belegte im Turmſpringen den erſten Platz und im Kunſtſpringen waren ſogar zwei Deutſche in Front. Heffter mußte hier lediglich dem Dresdner Kohlitz den Vortritt laſſen. Im Damen⸗ ſpringen gab es wiederum einen Doppelerfolg. Marie Borgs, eine der beſten deutſchen Springerinnen überhaupt, die auch in Amſterdam die deutſchen Intereſſen vertrat, kam zu zwei Stiegen. Die Düſel⸗ dorfexin hölte ich ſowohl das Turmſpringen wie das Kunſtſpringen der Damen in überlegener Manter, ſodaß dieſer Tag den deutſchen Schwimmern und Schwimmerinnen nicht weniger als fünf Stege eintrug. Abſchluß der Studenten⸗ Wettkämpfe Italien belegt im Geſamtklaſſement den 1. Platz Mit den belden Entſcheidungsfußballſpielen fanden am Sats⸗ tag die Studenten⸗Weltwettkämpfe in Paris ihren Abſchluß. Im Kampf mit den 3. Platz gewannen die Tſchechen mit:2(2: getzen Frankreich. Außerordentlich hart umſtritten war der Endkampf im den Sieg zwiſchen Italien und Ungarn. Die Italiener kannten in der erſten Halbzeit ein Tor vorlegen und dieſer Erfolg blieb der einzige des ganzen Spiels. Mit 110 wurde Italien Sieger des Fußballturnters vor Ungarn. Der Abſchluß des Kampfes war wenig würdig, denn es gaß fehr bewegte faſziſtiſche Demonſtrattonen und Lärmſzenen, ſo daß die Poli⸗ zei eingreifen mußte, um Ordnung zu ſchaffſen. Durch den Fuß⸗ ballſieg ſicherte ſich Italien ganz knapp mit einem halben Punkt Vorſprung vor Ungarn den erſten Platz im Geſamtklaſſement. Deutſchland kam hier mit klarem Abſtand vor Frankreich und der Tſchechei auf den 3. Platz. 0 Daus Geſamtllaſſement lautet: 1. Italſen 16 Punkte, 2. Ungarn 15, 3. Deutſchland 11, 4. Frankreich und eſchechei e 7, 6. Japan 3, 7. England und Schweden je 1 Punkt. S „ 1 FF Fr e c F NU 4 4 * Montag, den 20. Auguſt 1928 Reue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 883 Deulſche Leichtathletikſiege in Berlin Leichtathlelikfeſt in Berlin Des zweitägige internationale Leichtäthleltik⸗Feſt von Dec. Berlin und Sc. Charlottenburg lockte ſchon am erſten Tage 3000 Zu⸗ ſchauer zum Scec.⸗Platz. Das Wetter war leider ziemlich ſchlecht, trotzdem gab es eine Reihe ganz ausgezeichneter Leiſtungen, ſo be⸗ ſonders in den Würfen. Frl. Hargues bot im Speerwerfen für Frauen mit 38,39 Meter einen neuen Weltrekord und auch Hirſchfeld war beim Kugelſtoßen wieder in Rekörblaune. Er ertreichte gleich auf Anhieb 15,875 Meter und verbeſſerte damit die in Amſterdam durch den Amerikaner Kuck aufgeſtellte Weltrekordleiſtung um ½ Zentimeter. Da aber den internationalen Beſtimmungen ge⸗ mäß halbe Zentimeter als Rekordverbeſſerungen keine Anerkennung finden, kann die famoſe Leiſtung Hirſchfelds nur als deutſcher Rekord gelten. Einen vielbefubelten Sieg feierte Altmeiſter Hubert Hou ben über 100 Meter. Ueberraſchend kam hier das ſchlechte Abſchneiben von London⸗England. Der Neger, der in Amſterdam Zweiler wer⸗ den konnte, ſchnitt zwar in den Vorläufen recht gut ab, wurde aber im Endlauf nur Sechſter. Beim 1500 Meter⸗Lauf fehlte die Mehr⸗ zahl der Gemeldeten, darunter auch die beſten heutſchen Kräfte. 1 Die Ergebniſſe des Samstags 100 Meter: 1. Houben⸗Bochum 10,8 Sek.; Frankfurt 3 Meter zur.) ISA. 110 Meter Hürden: 1. Sten Petterſon⸗Schweden 15 Sek.; 2. Bas⸗ 2. Geerling⸗Eintr, 3. Elöracher⸗Eintr. Frankfurt; 4. Ruſſel e 15,1 Sek.; 3. Hefter⸗AUS A. 1500 Meter: 1. Lädoumegue⸗Frankreich 9188,36 Min.;. Helgas⸗ Finnland:02,2 Min.; 3. Rledel⸗Berlin 4711 Min. 5000 Meter Bahn⸗Gehen: 1. Hähnel⸗Erfurt 22155,4 Min.; 8. Schmab⸗Charlotenburg 29:00,5 Min.; g. Pope⸗England 29:05 Min. Weitſprung: 1. Hamm⸗U SA. 7,40 Meter; 7. Meier⸗Charlotten⸗ burg 7,29 Meterj 8. Schlößke⸗ Charlottenburg 7, Meter. Kugelſtoßen: 1. Hirſchſeld⸗Allenſtein 15,875 Meter(Neuer Deut⸗ ſcher Rekord); 2 Weiß⸗Berlin 18,26 Meter; 3. Noel⸗Frankreich 13,10 Meter. 4 Speerwerfen für Frauen: 1. Hargues⸗Lübeck 38,309 Meter(Neuer Weltrekord); 2. Hitomi⸗Japan 36,58 Meter; g. Braumüller⸗München 88,84 Meter. Weitſprung für Frauen: 1. Hitomi⸗Japan 8,51 Meter; 2. von Bredow⸗Berlin 5,36 Meter; 3. Gagneux⸗Frankreich 6,32 Meter. Diskuswerfen für Frauen: 1. Reuter⸗Frankfurt a. M, 35,70 Meter; 2. Vellu⸗Frankreich 95,21 Meter; 3. Mollenhauer⸗Hamburg 35,19 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Frauen: 1. England 49,7 Sek.; 9. Frankreich 49,9 Sek.; 3. Brandenburg⸗Berlin 50,8 Sek. Der zweite Tag Körnig läuft 200 Meter in 20,9— Owe⸗Eugland gewinnt 800 Mtr. in:51,2— Ausgezeichnete Leiſtung Dr. Peltzers Der zweite Teil des Internationalen Sportfeſtes wurde am Sonntag vor 28 000 Zuſchauern im deutſchen Stadion zu Berlin⸗ Grunewald abgewickelt. Die Leiſtungen waren ſehr gut. Einer der Hauptwettbewerbe war der 800 Meter⸗Lauf, bei dem Weltmeiſter Lowe, Weltrekordmann Sera Martin⸗ Frankreich, Dr. Peltzer, Böcher. Dr. Merkel uſw. an den Start gingen. Gleich nach dem S art ſetzte ſich Dr. Merkel vor Lowe, Peltzer und Bbcher an die Spitze. Eingangs der letzten Kurve übernahm aber Lowe vor Mar⸗ tin, Peltzet und Bhcher die Führung. Während Lowe in der glän⸗ 155 Zeit von:51, gewann, konnte ſich der wieder ſehr gut aufende Dr. Peltzer mit Einſatz aller Energte noch an den Fran⸗ zoöſen herauſchleben und in:59, mit 4 Meter Abſtand den 2. Platz heſetzen. In den letzten Metern fiel dann Martin auch noch hinter Böcher zurück. ö Einen glänzenden Lauf bot Körnig⸗ Charlottenburg über 200 Meter, zu dem u. a der Welttekordmann Loke⸗U. S.., Ruſſel⸗ 11..., der Engländer Rinkell, Houben und Schüller äntraten. Körnig legte in ſchärſſtem Tempo los und gewann unter dem Jubel der Maſſen in der neuen Rekordzeſt von 20,9. Zweiter wurde Ruſſel⸗U..A. vor Schüller. Houben ließ zum Schluß nach, konnte äber noch vor Loke auf den 4. Platz kommen. Im 5000 Meter⸗Lauf führte Kohn⸗Berlin, der Deutſche Meiſter war aber dem Endſpurt des Finnen Helgas nicht gewachſen. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel ftel an die in der Aufſtellung Leiſtner, Loke, Ruſſel und Hamm antretenden Amerikaner in 41,3 knap vor Eintracht Frankfurt, bei der Dr. Wichmann fehlte. Während einer Pauſe gab es eine O lympla⸗Ehrung. Peltzer⸗Stettin 5. Tarnog tocki⸗ Frau Radtke, Helbing und Müller⸗Moeſchter fuhren im blumen⸗ goſchmückten Auto über die Radrennbahn des Stadions, von den Maſſen ſtürmiſch gefeiert. Die Ergebniſſe des Sonntags: Herren: 200 Meter: 1. Körnig⸗Cha lottenburg 20,9(neuer Rekord). 2. Ruſſel⸗UI SA. 21,1. 3. Schüller⸗Krefeld 21,2. 4. Houben⸗ Bochum. 5. Loke⸗US A. 400 Meter: 1. Spence⸗UuS A. 47,8. 2. Büchner⸗Magdeburg 48,2. 3. Neumann⸗Berlin 49,8. 800 Meter: 1. Lowe⸗England:51,2. 2. Dr. 1252, g. Böcher⸗Berlin:58,9. 4. Martin⸗Paris. Dresden. 35000 Meter: 1. Helgas⸗Finnland 15:23,7. 2. Kohn⸗Berlin 15124,8. 8. Kapp⸗Skektin 15:84, f 400 Meter Hürden: 1. Sten Petterſon⸗Schweden 53,4. 2. Viel⸗ Frankreich 54,3. 3. Dr. Peltzer⸗Stettin 55,1. 4 mal 100 Meter Staffel: 1. Amerika(Leiſtner, Loke, Ruſſel, Hamm) 41,3. 2. Eintracht Frankfurt(Gerlin, Elbracher, Metzger, Salz) 41,6. 3. S. C. Charlottenburg 41,7. 4 mal 400 Meter: 1. Achilles Klub⸗London 319,5; 2. D. S. C. Berlin:29; 3. Berliner S. C. Diskuswerfen: J. Hoffmelſter⸗Münſter 33,605 2. Paulus⸗Wetzlar 42,19; 3. Noel⸗Frankreich 41,28. Speerwerfen: 1. Pentyläü⸗Finnland 64,29; 2. Schlokat⸗Inſterburg 61,18, 3. Hoffmeiſter⸗Münſter 60,98; 4. Molles⸗Königsberg 60,33. Hochſprung: 1. Mönard⸗Frankreich 1,91; 2. Köpke⸗Stettin 191; (durch Stechen entſchieden); 3. Ledewig⸗Berlin 1/88, 4. Beetz⸗Ber⸗ lin 1,88. Frauen: 800 Meier: L. Hitomi⸗Japan:23,97 2. Wewer⸗Lenep 224,8) 3. Barber⸗England 2725. i 100 Meter: I. Ridley⸗England 12,4; 2. Steinberg⸗Deutſchland, Bkuſthreite zur. 3. Thompfon⸗England 12,5, Hochſprung: 1 Clatk⸗Südafrika 1,50, 2. Landres⸗Frankreich 1,50; 3. Braumüller⸗Berlin 15. Leichtathletiſche Weitkämpfe des Süddeuſchen Nudby⸗Fusball⸗Verbandes Der Turnvereins⸗Platz in Heidelberg hätte beſſeren Beſuch verdient gehabt, denn es wurden durchweg ſchöne und feſſelnde Kämpfe geboten, vornehmlich in den Staffeln, bei denen der Sport⸗ klub 1880 durch ſein vorzütgliches Sprinter⸗Matexial die erſten Plüs⸗ belegte. Wenn auch faſt alle Meldungen erfüllt wurden, ſo ver⸗ mißle man krotzdem die Teilnahme der Offenbach⸗Münchener und Stuttgarter Vereine, die zweifellos in den einzelnen Wettbewerben ernſthafte Gegner abgegeben hätten. Die Ergebniſſe: b e 2: 1. Kerber H. T. B 66, 9. Dörſam Sp. E.., 3. Spe ge ac 0 Meter Jugend: 1. Kerher H. T. B. 12, 2, Sberrath 1880, J. Dörfam Sp. C. B. Weitſprung Jugend: 1. Oper⸗ rolß 1880 5,2 Meter, 2. Kerbet, 3. a. Acer Jugend: 2 880 13 Meter, 2. inther T. V. Aſchaffen⸗ bun e 100 Mie e Sportklub Neuenheim burg. 4 ma! 100 Meter Staffel Angend: 515 48. 2. Heidelberger Tukuverein 40. g. Sportklub 1889. 100 Meter offen: Schmalz Sp. Cl. 1880 11,6, 2. Frantz 1880, 200 Meter offen: 1. Schmalz Sp. Cl. 1880, 2. Frantz 1880, 3. Kuapp Spee, N. 8bo Meter offen! 1 Lennig Eintracht Frankfurt:07 verhalten, 2. Oehlſchläger Rügbyklub Pforzheim, 3. Bleiler Sp.. 1500 Meter offen: 1. Hofſaunn Turnverein 1860 Frankfurt:24, verhalten. 2. Förſter Sp., Neltenheim. 5 i 5 5008 Mieter fen; J. Möliſek, St.. N ih gen; 5 mann, Heid, Ruderelnb.„ Weltſpennß offen: 1. Köß, Suck 1880, 6ie8 Mr.; 2. Blum, 1880.— Hochſprung offen: 1 Koß, 1850, 1h Meter; 2. Trelber, Rudergeſellſchaft: 3, Schwarz, Ballſpielklub.— Kugelſtoßen: 3. Müllender Eintrochl Frankfurt. 9 1 1. Wengenroth, Frankf, Turnverein 1880, 18,11 Meter; N. Koß, 1880, 3. Sommer, H. T. V. 46. Amal 100 Meter⸗Staffel(Wanderpreis des Heidelberger Ruder⸗ klubs): 1. Sportklub 1880, 45:2; 2. Sp. C. Neuenheim; g. Eintracht (Staffel der Rugby⸗ Abteilung). Schwedenſtaffel: 1. Sp. C. 1880,:11, verhalten; 9. Sp.. Neuen⸗ heim; 3. Heidelb. Ruderklub. Olympiſche Staffel(Wanderpreis]t 2. Heidelberger Ballſpielklub. zmal 1000 Meter⸗Staffel: 1 Rugby⸗Club Pforzheim, 847,8; 2. Sp. Cl. Neuentheim; 3. Rudergeſ. Heidelberg. 15mal 100 Meter⸗Staffel(Wanderpreis der Stadt Heidelberg): 1. Sportklub 1880,:00,68; 2. Ruderklub; 3. TV. Aſchaffenburg. Tauziehen: 1. Rudergeſellſchaft Heidelberg. Rugbyballtreten: 1. Fenchel, Ballſpielklub, 6 Punkte; 2. During, Eintracht; 3. Hock, Turnverein 46 Heidelberg. Dreikampf offen: 1. Koß, Sp. Cl. 1880, 148 Punkte; 2. Blum, 1880, 3. Kamm, Rudergeſ., 98 Punkte. Anſchließend fand die Preisverteilung durch den Vorſitzenden des Südd. Rugbyfußball⸗Verbaudes ſtatt. Die Vereine werden ſchon in den nächſten Tagen das Training aufnehmen und der Reihe nach auf den Plätzen der Neckar⸗Main⸗ kreis⸗Vereine, alſo auch in Offenbach⸗Aſchaffenburg, Mannheim, Worms, Karlsruhe Uebung⸗ und Werbeſpiele gegen Vereinsmann⸗ ſchaften austragen. Unter Umſtänden will man auch rugbyfremde Stäßte aufſuchen, um noch weitere Vereine für bieſe edle Sportart zu gewinnen. Die Verbandsſpiele finden diesmal wieder in zwei Stäffeln ſtatt und beginnen bereits am 15. September. Nach den Beſchlüſſen von Hannover iſt mit der vollzähligen Beteiligung aller rugbytrelbenden Vereine zu rechnen, was den Spielen ſicherlich eine reizvollere Note geben wird. Die Herbſtterminliſte aller Vereine bringt wieder eine Reihe intereſſanter Begegnungen mit zum Teil neuen Mannſchaften, darunter ausländiſchen von gutem Ruf. Der Pariſer Untverſits Club eröffnet als Erſter ausländ. Verein den Reigen und ſpielt Anfang Oktober in Stuttgart, Heidelberg und Frankfurt. We. Lloyd Hahn in Dublin geſchlagen Die zweiten Friſchen Spiele in Dublin— die erſten fanden 1924 ſtatt— hätten eine glänzende Beſetzung durch zahlreiche bekannte Athleten aus Ueberſee aufzuweiſen. Das Ereignis des Feſtes war der 800 Meter⸗Lauf, bei bem der Amerikaner Lloyd Hähn von dem canadiſchen Neger Edwards in der feinen Zeit von 1152 Minuten geſchlagen wurde. Auf dem dritten Platze endete der Canadier Wilſon. Im 100 Meter Lauf ſiegte der Canadier Warren in 10.6 Sek. vor ſeinen Lanbsleuten Fitzpatrick und Adams. Osborne ⸗ USA. war im Hochſprung eine Klaſſe für ſich, er überſprang glatt.928 Mtr., Mac Ginnes⸗US A. wurde mit.877 Meter Zwetter. Radſport Die Steherweltmeiſterſchaft in Budapeſt Suvek⸗Holland Sieger im 1. Vorlauf Erſt mit dreiviertelſtündiger Verſpätung nahm am Samstag der erſte Vorlauf zur Weltmeiſterſchaft der Dauerfahrer in Budapeſt ſeinen Anfang. Das Wetter war ſehr angenehm, ein wenig abge⸗ kühlt, aber ſtatt der erwarteten 15000 Zuſchauer zählte man nicht einmal ganz die Hälfte. Vorher gab es noch einen Diſput mit Paul Krewer, der unter allen Umſtänden an den Start gehen wollte. Erich Möller befand ſich wegen einer Futunkeloſe in ärztlicher Be⸗ handlung, erklärte aber doch, ſtarten zu wollen. Durch ſeine Krank⸗ heit konnte er aber nicht die erwartete Rolle ſpielen und wurde Dritter in dem von vier Fahrer beſtrittenen Lauf. Der Schweizer Paul Suter fehlte wegen eines Todesfalles in ſeiner Familie, der Ungar Bartos gab in der 73. Runde das für ihn ausſichtsloſe Ren⸗ nen auf, da er mehrmals überrundet war. Ob Möller noch in den Endlauf kommt, hängt von dem Ausgang bes zweiten Laufes ab, da ber ſchnellſte Dritte in die Entſcheidung genomſen wird. Da der zweite Vorlauf erſt gegen 22 Uhr begonnen wurde, lag zur Stunde das Ergebnis noch nicht vor. Däs Ergebnis des erſten Vorlaufs: 1. Subek⸗Holland 126119, Std. 2. Vietor Linart⸗Belgien:20:24,1 Std. 3. Erich Möller⸗ Deutſchland 1126:49,2 Std. 4. Bartos⸗Ungarn aufgegeben. Der zweite Vorlauf Linart, Breau, Suvek, Sawall und Länpi im Endlauf In der Reihenfolge Läupi⸗Schweiz, Breau⸗Frankreich, Iſtenis⸗ Ungarn und Sawall⸗Deutſchland wurde am Samstag ſpät abends in Budapeſt der 2. Vorlauf zur Weltmeiſterſchaft der Dauerfahrer ge⸗ ſtartet. Der franzöſiſche Meiſter Breau erwies ſich in dieſem 100 Km.⸗ Lauf als der beſte Fahrer. Er ging ſchon frühzeitig an Läupt vorbet und ſetzte ſich an die Spitze. In der 90. Runde wurde Walter Sawall von Breau paſſtert, der damit klar in Front lag. Als in der 84. Runde Breau auch dem Schweizer eine Bahnlänge abnahm, ging auch Sawall an Läupi vorbei und ſicherte ſich den 9. Platz vor dem Schweizer. Iſtenis ſpielte in dem Kampf um die Plätze nie eine Rolle. In dem Augenblick da Läupti überholt wurde, fuhr er ein taktiſch ausgezeich⸗ netes Rennen, er verzichtete auf den Kampf mit ſeinen Gegnern, er verzichtete darauf, ſich aufzureiben, ſondern er fuhr ein ganz gleich⸗ mäßiges Rennen nach der Uhr, in dem Beſtreben, eine beſſere Zeit zu fahren als Möller im erſten Lauf, um dadurch als ſchuellſter Dritter in den Endlauf zu kommen. Dieſes Vorhaben gelang Läupi auch ſeine Zeit war erheblich beſſer als die von Möller, wie überhaupt der zweite Vorlauf ſchneller war. Ju erſten Vorlauf hatte Snoek ein Stundenmittel von 70,030 em., Breau führ dagegen 74,250 Km. Für den Entſcheidungslauf am Montag qualifizierten ſich alſo die beiden Vorlaufſieger Snpek⸗Holland und Breau⸗ Frankreich, die beiden Zweiten Linart⸗Bolgſen und Sawall⸗Deutſchland, ſowie der ſchnellſte Dritte LänpisSchweiz. Das Ergebnis des 2. Vorlaufs: 100 Km.: 1. Breau⸗Frankreich 21 2. Sawall⸗Deutſchland 121,42,1; 8. Säupfi⸗Schweiz 222,35, 4. Iſtenis⸗Ungarn weit zurück. Pferdeſport Rennen zu Frankfurt a. M. Als Auftakt zu der kommenden großen internationalen Baden⸗ Bädener Rennwoche konnte das Frankfurter Auguſtmeeting, ſoweit es den erſten Tag anbelangt, nicht glanzvoller ſein. Der Sonntag war für den Frankfurter Rennklub ein voller Erfolg. Das wundervolle Sommerwetter hatte für ſtarken Beſuch geſorgt, ſo daß ſich auf den Tribünen ein belebtes Bild bot. Die ſportliche Ausbeute des Tages wär hervorragend. Die beiden Hauptrennen neben dem ebenfalls aus⸗ gezeichneten Rahmenprogramm ſorgten für beſte Stimmung und ſtar⸗ ken Totaliſatbrumſatz. Den Großen Preis von Frankfurt beſtritten vier Vollblüter: Torerb(Bleuler), Löwenherz II(Varga), Serapis (Grabſch) und Aurelius(O. Schmidt). Comteſſa Maddalena wurde alſo nicht geſattelt, ebenfalls nicht Audax, der nicht ganz auf dem Poſten war. Der gleich gelungene 2200 Meter Start ſah ſofort Se⸗ rapis vor Aureltus, Löwenherz II und Torero. Gegenüber den Tri⸗ bünen ſchloſſen Löwenherz lf und Torero auf und vorübergehend könnte Tokero den dritten Platz belegen. Im Einlauf war bereits er⸗ ſichtlich, daß das Rennen nur zwiſchen Serapis und Aurelius liegen konnte. Der Weinberger lief ſehr willig, wurde von O. Schmidt an die Spitze getrieben und verteidigte dieſe ſicher gegen die Angriffe von Serapis, der nicht mehr genügend Reſerven hatte, um den Weinberger zu verdrängen. Torerb hatte in ber Eutſcheibung nichts zu beſtellen. Ebenfalls vier Pferde waren im Landgrafen⸗Rennen für Zweijährige am Start. Ausnahme ging in Front, nachdem Geralea eine zeitlang den Kopf vorne gehabt hätte. In klarer Führung erreichte Ausnahme den Einlauf und ſchien hier ſichere Stegerin, als plötzlich Atalante von ihrem Reiter Gräbſch vorgeworfen wurde. Ausnahme yerſuchte ver⸗ geblich ſich frei zu machen. Sie wurde von Atalante aber erreicht. Die Oppenheimerin war nicht mehr abzuweiſen. Dank ihres ſtärkeren Speeds hätte ſie im Jiel klar den Kopf vorn. Grenabier und Geraleg kamen gegen die beiden Stuten nicht einen Augenblick ernſthaft in 1. Sportklub 1880, 418,4 Frage. ſtein; Die Ergebniſſe: 1. Preis von Schwanheim. Für Zweifährige. 3000 Mk. 1200 Meter. 1. Frau H. v. Opels Delifeſe(K. Narr); 2. Honeskaz „ Ferner liefen! Strius, Polyhymnia. Tot.: 18:10; Pl. 29 10 0 2. Eduard von Grunelius⸗Erinnerungs⸗Reunen. Ausgleich II. Ehrennr. u. 3500 Mk. 1800 Meter. 1. D. Ehrenfrieds Pompe fu s (W. Wolff); 2. Exzelleng; 8. Fehrbellin. Ferner liefen: Iſonzo, Ruzilo, Storm, Cloud, Mallorka, Falſum, Le Fanfaron, Goldlack, Nemrod. Tot.: 42:10; Pl.t 19, 21, 20140. ö 3. Landgrafen⸗Rennen. Für Zweifährige. 15 000 Mk., 1200 Mtr. 1. M. J. Oppenheimers Atalante(E. Grabſch); 2. Ausnahme 3. Grenadier. Ferner lief: Geralca. Tat.: 45:10 Pl.: 12, 11:10. 4. Wirtſchaftsbund⸗Jagdrennen. Ehrenpreis u. 4500 Mk., 4600 Meter: 1. Frau K. Perskes Pimolouche(t. Frhr. v. Imhof); 2. Sans Paxeil; g. Irkutsk. Ferner liefen: China, Durbano, Dame du Til; Milan III, Ozema, Aviator. Tot: 53110; Pl.: 15, 18, 12:10. 5. Großer Preis von Frankfurt. Ehrenpr. u. 3g 000 Mk., 2100 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Aurelius; 2. Serapis; 8. Owenherz II. Ferner lief: Torero. ö 6. Verloſungs⸗Rennen. Ausgleich III. 4000 Mk., 1450 Meter. 1. A. Eberſpacher⸗Hisgen. Countryſide; 2. Vasko; 3. Eleonore, Ferner liefen: Kasbek, Moulin Vert, Juif Errant, Parioli, Leicht⸗ fuß. Tot: 132:10; Pl.: 32, 16, 68:10. 7. Frhr. von Biſſing⸗Erinnerungs⸗Jagdreunnen. Ausgleich II. Ehrenpreis u. 8500 Mk. 3200 Mtr. 1. A. Baers Conttahent (Hr. v. Moßner); 2. Kritiſcher Tag; 3. Eulalia, Ferner liefen: Rom⸗ reiſe, Metis, Veleda. Feuermal, Falkner, Glärniſch, Snob, Stru⸗ men, Johannisfeuer, Geztreh. Tot.: 69210; Pl.: 21, 25, 19110. Magdeburg(19. Auguſt) 1. Kreuzhorſt⸗Hürdenreunen. Für Dreijährige. 2700 Mk., 2809 Meter. 1. Frau E, Kornblums Arber(R. Randow); 2. Statius; 3. Schäferburg. Ferner lief: Rheinſonne. Tet.: 70710; Pl.: 12, 11:10. 2. Preis vom Luiſengarten. Ausgleich II. Ehrenpr. u. 2700 Mark, 2500 Meter. 1. Frau E. Peecks Torrone(H, Zehmiſch); 2. Ja Plave, 3. Radio. ferner liefen: Caſanova, Runkler. Tot: 347103 Pl.: 20, 44:10. 1 3. Germania. Für Zweifährige. Ehrenpr. u. 4000 Mk., 1000 Meter. 1. O. Blumenfeld u. R. Samſons Quiſkfan a(Haynes): 11 10. 3. Creſſida. Ferner lief: Teutobod. Tot,: 26110; Pl.: 14, 210. 4. Großer Preis von Magdeburg. Ehrenpr. und 10 000 Mr. 2100 Meter. Dr. E. Thomſens Impreſſioniſt(H. Schmidt); 2. Goldſtrom; 3. Tintoretto, Ferner lief: Goldwächter: Tot: 85:10 e 2 N 5 „Boruſſſa. Ausgleich I. Ehrenpr. u. 400 Mk., 1600 Meter 1. Geſt. Weis Lotos(W. Tarras); 2. Favorft; g. Moloch, Ferne 4% Buündſchuh, Schneeberg. Tot.: 26:10; Pl 6. Verkaufsrennen der Dreijährigen. 2000 Mk., 1350 Meter. 1. Frau v. Opels Gerold(E. Böhlke); 2. Mumm; 3. Bulgarin, Fer⸗ ner liefen: Zigeunerin, Nonchen, Varasdin. Fulvia, Etkand, Ver⸗ wechſelung. Certoſina. Tot.: 31:10; Pl.: 14, 18, 30:10. 7. Hallenbau⸗Jagdrennen. 2700 Mk, 3050 Meter. J. S. v. Ploetz Hohenfels(K. Schuller); 2. Luſttania; g. Fliegender Fuchs. W 9 7 909 e Britannieus, Der Racker, urſt, onts, Fonar, Hohenfels, Steinhäger, m. T 94:10 Pl.: 30, 14, 18710. e e e Düſſeldorf(19. Auguſt) 1. Preis vom Sittarder Hof. ür Dreijährige. 3000. 2000 Meter. 1. Gebr. Rösler Prater(F. Pinter); 2. Laertes; 3. Paſtete. Ferner liefen: Feuerſtein, Gauner, Simulant, Strug, Lucca, Claufe⸗ 1110 Adler von Bayren, Mignoma, Gerd. Tod.! 79110) Pl.: 19, 18, 2. Lanvenburg⸗Jagdrennen. Ausgleich III. 3000 /. 9000 Meter. 1. Abtlg.: W. Schubert Glralda(H. Weber); Magnus; 3. Bellſatte, 2. Abtlg.: Geſt, Lauvenburg Ramla(E. Grobauer]; 2. Prophet; 8. Orlandg. Ferner liefen: Barcarole, Figaro, Irrmal, Kabalka, Merkur, Leibfuchs, Duleinea, Staffelei, Et Mafer, Llebesgedanke, Singſpiel, Bereitſchaft. Tot: 80:10 Pl.: 12, 14, 14:10.— Tol.: 661105 Pl.: 19, 26, 40:10. 9. Preis vom Römerhof. 4000. 1600 Meter. 1. Geſt. Röttgen Pal av i ſta(F. Friedrich) 2. Schutzherr; g. Kabpiſtan. Ferner lie⸗ fen: Freigeiſt, Königstreu, Fafnir, Imperialiſt. Tot: 27:10 Pl.: 18, 22, 18:10. 4. Preis von Schlenderhan. 9000&. 1000 Meter, E. G. Butzte Reichstag(Blume]; 1. Geſt. Lauvenburg Churpfal„(W. Peinten), 6. Lauſitzer. Ferner liefen: Tirano, Goldwert, Nip, Phönix, Balaton, Nonne, Hoffnung 2 Schneegaus, Hellige Johanna, 8 Sankta Marie, Quedlinbr. Tot: 28, 88:10) Pl.: 55, 20, 5. Karfell⸗Preis. 21 000 /. 2000 Meter. A. Schumann Ger⸗ anium(Tauk); 2. Nobelmann; 3. Fockenbach. Ferner Löwenherz 2. Lampos, Pollfino. Tot.t 60:10 Pl.: 19, 28:10. 6. Mydlinghopen⸗Ausgleich. Ausgleich l. Ehrpr. u. 6000. 2200 Meter. 1. Gebr. Rösler Marcel kus(V. Tauſtz)) 2. Prelle 3. Jungmanne. Ferner liefen: Haus Günther, Goldener Ehrenſchild, Föhn 2, Heiduck. Tot.: 16:10; Pl.: 16, 16, 18110. 7, Haus Röttgen⸗Ausgleich. Ausgleich III. 3000 /, 1600 Meter. 1. Abtlg.: Geſt. Ehbesloh Brigant(Tauſz); 2. Golſſtrom g. Jus gendliehe.— 2. Abtlg.: H. Zimmermann Roſenrol(Friedrich; 2. Tückhühnchen; 3, Lärodoſta. Ferner liefen: Blümlisalp, Licht⸗ elfe, Ahnburg, Julfeſt, Lump, Mucker, Miamt, Larodoſta, Ning, Tot.:90: 10) Pl.: 16, 17, 20110.— Tot.: 94:10; Pl.: 88, 24, 31:10. Berufsſpieler⸗Länderkampf in Bad Ems Der deutſch⸗engliſche Länderkampf der Berufs⸗Tennisſpieler in Bad Ems nahm am Samstag mit drei Spielen feinen Anfang, die mit einer 2⸗Führung der Deutſchen abſchloſſen. Förſter ſchlug Gilles 674, 618,:22 und Hopfenheit war 612, 618, 670 tber Lewold erfolgreich. Dieſen beiden Einzelſtiegen der Deutſchen ſtand eine Niederlage im Doppel gegenüber, denn Maskell⸗Dear gewann gegen Becker⸗Bartelt 210, 673, 611,:4 zgz da Becker wegen einer Ver⸗ letzung aufgeben mußte. Deutſchland führt 511 Im Länderkampf der Berufsſpieler wurden bereits zwei Drittel der Spiele erledigt, ſo daß der Geſamtſieg der Deutſchen bereits ſichen iſt. Die deutſchen Berufsſpielet, die ohne Roman Nafuch ſpielten, wie auch bei den Engländern die Gebrüder Burke fehlten, kommen durch ihren Sieg in den Beſitz des von der Kuürbirektion geſtifteten wertvollen Golbpokals. Nach dem Stande von 271 ge⸗ langten weitere 8 Spiele zur Durchführung, die an die Deutſchen telen. Meſſerſchmlot⸗Frankfurt ſchlug den Engländer Jefferey 619, 624, 816, 614. Hermann Richter⸗Berlin als Spitzenſpieler fertigt? ſeinen Gegner, den bekannten Engländer Mascell, 618,:8, 671 ab. Im Doppel ſiegten Förſter⸗Hopfenheit 71h, 612, gig, 619 gegen Giles⸗ Leavold. Deutſchland führt alſo mit 511 Siegen und kann nicht mehr eingeholt werden, da nur noch 3 Syptele ausſtehen.. Schach Die 7. Runde in Bad Kiſſingen Am Samstag vergrößerte Bogoljuboßff beim Schachturnier in Bad Kiſſingen ſeinen Vorſprung auf einen ganzen Punkt, da er itt der 7. Runde gegen Rubinſtein wie aus einem Guß ſpielte und dieſen derart überfuhr, daß der Pole bei vollem Brett beinahe matt ſtand. Durch ein elegantes Figurenopfer entſchied der Ruſſe die Partie für ſich. Dr. Eu we erzwang gegen Capablanca im Endſpiel ein Remis, nachdem im Mittelſpiel faſt alle Figuren getauſcht wurden und der Cubaner beinahe Gewinnchancen hatte, die das zähe Vertei⸗ digungsſpiel Dr. Euwes zunichte machte. Reti errang ſeinen erſten Sieg gegen Dr. Tartakower, der in einem Damengambit die Qualität einbüßte. Spielmann und Mieſes trennten ſich Re⸗ mis. Sehr intereſſant war die Partie Niemzowitſch Mar shall. Niemzowitſch wurde von dem geiſtreichen Amerikaner bei⸗ nahe überrannt. In einem unregelmäßigen Damenbauernſpiel ris⸗ kierte Niemzowitſch die lange Rocharde, um einen Angriff zu erhalten. Marſhall antwortete mit einer Attacke auf den Königsflügel und ge⸗ wann durch ein Figurenopfer nach 25 Zügen im Mattangriff. Niem⸗ zowitſch iſt jetzt aus dem Kampf um den erſten Platz ausgeſchaltet. Yates und Dr. Tarraſch kamen in einer ſpaniſchen Partie nach achtſtündigem Kampf in ein Türmendſpiel, das bet Remischarakter ab⸗ gebrochen wurde. 5 5 Der Stand nach der 7. Rundet 1. Bogoljußoff 5% Punkte. 2. Dr. liefen Euwe 472, 3. Capablanca 4; 4. Niemzowitſch und Spielmann ſe gez Märſhall, Reti, Di. Tarraſch je 3() Reti, Dr. Tartakower je 33 Rubinſtein 223( ½ Vates 174(. 2 Wieſes 124. a eee. Nr. 888 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Internationale Alpenfahrt Geſamtergebnis und kritiſche Würdigung Von Siegfried Dverſchlag 15 Dieſe Internationale Alpenfahrt mohilſports! War wahrhaft international in Fahrern und Fahr⸗ zeugen und Organiſatoren. Und wie in Amſterdam, ſo können wir auch heute am Münchener Endziel der 1800 Km.⸗Fahrt freudig feſt⸗ ſtellen: deutſche Erfolge! Deutſche Wagen und deutſche Fahrer haben glänzend abgeſchnitten. 85 Teilnehmer find am 12. Auguſt in Mafland zur Internationalen Alpeufahrt geſtartet. 44 Fahrer haben das Münchener Endziel erreicht. 39 deutſche Wagen waren am Start. 21 deutſchen Wagen ſind am Ziel. Noch günſtiger liegt das Ergebnis ktir die deutſche Reifeninduſtrie. Von den 44 Fahrzeugen, die die Alpeuſtrapazen durchgehalten haben, waren 26 mit deutſchen Reifen be⸗ reift. Der Löwenanteil am Reifenerfolg fällt auf die Continental; 20 Fahrzeuge mit Continental haben die Alpenfahrt beendet; je zwei Fahrer fuhren Dunlop, Excelſior und Phönix. Die Mehrzahl der erfolggekrönten Fahrzeuge rollte auf deutſchen F. u..⸗Kugellagern der größten deutſchen Kugellagerfabrik Fichtel u. Sachs. Das ſei hier aufgeführt als Beweis dafür: deutſch iſt dieſer Alpenfahrt Erfolg,— deutſch vom Scheitel bis zur Sohle— oder vom Pneu bis zum Kugel⸗ und Rollenlager! Haben Prüfungsfahrten ſolcher Art einen ſportlichen und techniſchen Zweck? So mancher zuckt angeſichts der Entwicklung der Kraftfahrzeugtechnik krit war die Olympiade des Auto⸗ 2 iſch die Schultern. Als beobachtender Teilnehmer au allen großen chen Zuverläſſigkeitsſahrten der letzten Jahre glaube ich en zu dürfen: jawohl! Solche Strapazierfahrten ſind Automobil⸗ et im beſten Sinne! Faſt wichtiger aber will mit noch ihre tech⸗ 1 deutung erſcheinen. Daß man heute 1800 Km. pannenlos durch die den fahren kann, weiß jedes Kind. Was aber aus den Ueber⸗ S zen einer Alpen⸗Rekordfahrt für techniſch⸗konſtruktive Nutz⸗ werte gezogen werden können.. das weiß der Konſtrukteur. Drum geht es nicht an, das günſtige Ergebnis dieſer Alpenfahrt damit abtun zu wollen, daß man techniſche Vollkommenheit des Fahrzeugmaterials leichthin feſtſtellt. Jede ſolcher Fahrten ergibt Lehren und Belehrun⸗ gen. Bei der AD AC⸗Reichs⸗ und Alpenfahrt dieſes Jahres ſah man, Um nur ein Beiſpiel zu nennen, auf allen Dolomitenpäſſen und im Engadin mehrere Fahrzeuge halten, die aus dem Tank Benzin ab⸗ zapfen und in den Unterdruckförderer einfüllen mußten, weil die Un⸗ terdruckförderer für ſo hoch hinaufführende Bergſtraßen zu klein waren. Diesmal hat kein einziger Wagen Unterdruckförderer⸗Schwie⸗ rigkeiten gehabt. Noch bei der Rieſengebirgsprüfung auf die Neue Schleſiſche Bande im Mai dieſes Jahres gab es viele, viele kochende Kühler. Diesmal war trotz der Gluthitze der Alpenfahrttage und trotz noch größerer Strapazen die Zahl der Wagen mit kochenden Kühlern gering. Und wenn es Automobil ſport gibt— gerade ſolche Alpen⸗ prüfung iſt Sport im beſten Sinne! II. Organiſatoriſch? Schon im erſten Fahrtbericht habe ich geſagt, daß ich die Vertretung der deutſchen Belange nicht tatkräftig genug fand. Der Automobilclub von Deutſchland war ja insgemein mit dem Königl. A. C. von Italien, mit dem Oeſterreichiſchen A. C. und mit dem A. C. der Schweiz nur Mitveranſtalter. Die organiſatoriſche Führung hatte der Königl. Italieniſche A. C. inne. Etwas zu poſitiv vielleicht. Das aber kam nur daher, daß der A. v. D. es verſäumt hatte, von vornherein ſeinen Apparat richtig aufzuziehen. Mit mimo⸗ ſenhafter Zartfühligkeit gegen ausländiſche Autoelubpräſentanten iſt er nicht geſchafft. Als Mann der Tat aber lernte man von den A. v..⸗ Herren, Major a. D. Dr. Pagenſte cher kennen. Er hatte den Mut, aus der Paſſipität der deutſchen Fahrtleitung herauszutreten. Ob es die Wünſche der Teilnehmer, fremder Anlieger oder die der deutſchen Preſſevertreter zu erfüllen galt, Dr. Pagenſtecher war zur Stelle. Er hat für den A. v. D. die Internationale Alpenfahrt geret⸗ tet. Und wäre noch ein zweiter tatkräftiger A. v..⸗Mann mit am Werk geweſen— z. B. der Schöpfer der Spanienfahrt, Sportdirektor Hörmann vom B. A..,— es wäre beſſer, billiger und nützlicher geweſen. Jawohl, auch billiger! Denn wie konnte der A. v. D. ein ausländiſches Reiſebüro mit der Unterbringung der deutſchen Teil⸗ nehmer betrauen, das den Neppreis von 40 Mark pro Tag für Nacht⸗ quartier und Abendbrot und Frühſtück nahm, ohne die Fahrer und Fahrtleitung in den erſten Hotels unterzubringen!? Auf dieſen Reiſebütro⸗Raubzug reinzufallen, wäre bei Wahl eines Mannes mit tatkräftiger Erfahrung vermieden worden. Aber genug der Bemän⸗ gelungen. Es gab auch manch' Lobenswertes. Was Parkierung, Streckenmarkterung, Plombierung, Beobachtungen anbelangt, war's gut und einwandfrei. Und ſchließlich... es war ja die erſte Vier⸗ Länderclub⸗Veranſtaltung ſeit 19141 Es leben die folgenden! III. Im Ergebnis 1J.8sßch⸗ch,hMfſck öſſkpzenia fſkpezn fſkpenſkene Im Ergebnis dieſer Alpenfahrt hat man zu ſcheiden: a) Fabrikmannſchaften, b) Einzelfahrer. Nur 4 von den 13 geſtarteten Fabrikgruppen haben den goldenen Alpen⸗ pokal, die höchſte Auszeichnung, erringen können. Darunter zwei deutſche Teams: das Adler⸗Tea m„beſtehend aus Hans Coenen, Vöhrs und Dewald, und das Bren nabor⸗Tea m„ beſtehend aus den Fahrern Obering, Niedlich, Backaſch und Lehnert. Die anderen beiden Gewinner des Goldenen Alpenpokals ſind das belgiſche Fabri⸗ kat Minerva und das italieniſche Fabrikat C. M. Während der bel⸗ giſche Erfolg von allen reſtlos anerkannt wird, herrſchte gegen C. M. vom Start weg Mißſtimmung. Es ſei offen und frei geſagt: die Sport⸗ leitung der italieniſchen C..⸗Fahrer war große Klaſſe. Dieſe Renn⸗ wagen aber zu einem Wettbewerb ſerienmäßiger Touren⸗ und Sport⸗ wagen zuzulaſſen.. meine Herren italieniſchen Abnahmekommiſſare, das war reichlich freizügig! Die Adler⸗Werke und die Brennabor⸗Werke haben mit ihrem gro⸗ ßen Alpenſieg erneut bewieſen, welche Hochleiſtungsfähigkeit ihre Serientypen beſitzen. Adler und Brennabor hatten ſich ſchon in der Gebrauchs⸗ und Wirtſchaftlichkeitsprüfung des ADA ausgezeichnet. Brennabor ſchnitt auf der AD Ac⸗Reichs⸗ und Alpenfahrt glänzend ab. Hut ab vor ſolchen Erfolgen deutſcher Automobilfabriken, die vor aller Welt gegen die renommierteſten Fabrikate der Welt bedeutſame Er⸗ folge errangen! An zweiter Stelle der Mannſchaftswertung folgen die amerikani⸗ ſchen Fabrikate Chevrolet und Hupmobile. Auch dieſe Mannſchaften haben tapfer gefahren. Und dann die Einzelfahrer! Sie ſind ſportlich die Helden dieſer Alpenfahrt. Da gab es keine Begleitwagen mit Erſatzteilen, da gab es keine Fabrikunterſtützungen, da galt es frei, frank und ſportlich drauf⸗ loszufahren, für Tanken und für Reifenerſatz und für alles Notwen⸗ dige ſelbſt zu ſorgen— da ſiegte der Fahrer, der Sport und die abſolnte Zuverläſſigkeit des Fabrikats Und auch hier ſchöne deutſch e Erfolge! Vier Fahrer auf deutſchen Wagen waren es, deren beſonders gedacht ſein mag: die beiden Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Privatfahrer Dr. Krailsheimer(Stuttgart) und R. W. Wittich([Darmſtadt). Auf ihren abſolut ſerienmäßigen Mercedes⸗ Benz⸗K⸗Wagen(24/10/40 PS) waren ſie die ſchnellſten aller Fahrer, die normale, ſerienmäßige Fahrzeuge fuhren. Für das Fabrikat Mer⸗ cedes⸗Benz aber wurde dieſe Alpenfahrt erneut zu einem Erfolg, der wertvoll iſt durch ſeine große, reſtloſe Einwandfreiheit. Sodann war es die deutſche Marke Hanſa, die auf der ganzen Alpenfahrt durch Spitzenleiſtungen hervortrat. Serienmäßige Wagen entwickelten hier eine Lei ähigkeit, ein Bergſteigevermögen, bewieſen eine Raſſe, die erſta war. Und mit ihrem Alpenfahrt⸗Erfolg haben die Hanſa⸗Werke den Beweis erbracht: trotz wirtſchaſtlicher Kriſen wieder ahſolut auf der Höhe! Als vierten der deutſchen Einzelfahrer, die den Al; okal errangen, nennen wir freudig Herrn Kotte(Dresden) auf 5 g. Er ſat eine ganz große Glanz⸗ und Syitzenſeiſtung zh vollbracht, daß er mutterſeelenallein, ohne jeden Beifahrer, die Alpenfahrt durchhielt. Somit verdiente er ſich würdig das Alpen⸗ fahrtdiplom 1. Klaſſe als Sonderpreis. Den goldenen Alpenpokal er⸗ halten als Einzelfahrer ferner die Deutſchen Paul von Guilleaume (Berlin), der einen öſterreichtſchen Steyr⸗Wagen fuhr und Bergaſſeſſor Deilmann auf Auſtro⸗Daimler, ferner Hinterleitner(München) auf Hupmobile; die Hupmobile und ihrer Fahrer Leiſtung ſei beſonders anerkannt, weil Hinterleitner mit durch Sturz beſchädigtem, verbun⸗ denem Arm die 1800 Km. durchhielt. Von preisgekrönten deutſchen Fahrern ſind noch zu nennen die als Zweite gewerteten Bewerber: Hirthe auf 8/38 PS Mercedes⸗Benz, Dr. Wiethaus auf Auſtro⸗Daimler und Eduard Greyn⸗Reichſtein auf Brennabor. An dritter Stelle folgt ſodann Deutſchlands einſt erfolgreichſter Herrenreiter, Major a. D. Jenö von Egan⸗Krieger, der gleichfalls einen 1½ Liter Brennabor fuhr und insgemein mit Ed. Reichſtein die Veiſtungsfähigkeit und Zu⸗ verläſſigkeit auch des kleinen Brennabor bewies. Die Ergebniſſe der Internationalen Alpeufahrt Gruppe I. Jedem der nachſtehend aufgeführten Fabrikteams iſt der internationale Alpenpokal zuerkannt worden: 1. Adler Standard, 2. Brennabor, 3. OM., 4. Minerva. Die Goldene Plakette iſt zuerkannt worden: dem Cheyroletteam. Die ſilberne Plakette iſt zuerkannt worden: dem Hubmoblle⸗ teams. 5 Gruppe II. Den Internationalen Alpenpokal in verkleinerter Form erhalten folgenden Fahrer: Gräf u. Stift; Sporhorſt, Daimler; Wittich, Mercedes; v. Zſolnay, Dr. Crailsheimer, Mercedes; v. Guilleaume, Steyr; Hanſa; Hinterleitner, Hupmobile; Deilmann, Auſtro Koch, Stondard Six; Mix Ryſſel, Peugeot; Vaccaroſſi, Jancia; Kotte, Simſon Supra; Dr. Schmidt, Talbot; Schiaffino, Alfa Romeo; Baragiola, Alfa Romeo; Creſpi, Sam; Cornaggia, Fiat, Mariani, Fiat; Stohanzel„“; Karger,„“. Die goldene Plakette der Al penfahrt erhalten folgende els zweite gewertete Konkurrenten: Klaſſe D Dr. Wiethaus, Auſtro Daimler; Klaſſe H Hirte, Mercedes Benz; Guido Sabatini, Italo; Klaſſe F Eduard Greyn, Brennabor 2. Die ſilberne Plakette der Alpenfahrt erhalten folgende als dritte gewertete Konkurrenten, unter Vorbehalt der Kontroll⸗ ſtelle in Canazei: Klaſſe D Herr v. Bitzz, Auſtro Daimler; Klaſſe F Herr v. Egan⸗Krieger, Brennabor. Die goldene Erinnerungsmedaille wird zuerkannt der Fahrerin der Klaſſe E Frau Bruce, A.., die die Fahrt mit einer höheren als der mittleren Durchſchnittsgeſchwindigkeit, die die Ausſchreibung feſtſetzt, beendet hat. Es erhalten das internationole Fahrerdiplom J. Klaſſe(well ſie während der Internationalen Alpenfahrt allein an Bord ihres Fahrzeuges geweſen ſind, unter obigem Vorbehalt: v. Bitzy, Auſtro Daimler; Kotte, Simſon Supra; Creſpi, Sam. Als Erinnerung wurde dem Adler Standard Damenteam ein vom Automobilklub von Oeſterreich geſtifteter Preis zuerkannt, da zwei Damen— Frau Rohrs und Gräfin Einſiedel— die ganze Fahrt innerhalb der Minimalzeit zurückgelegt haben. Der Pokal der Stadt Lugano iſt unter den als erſten gewerteten Teams der Gruppe IJ ausgeloſt worden. Er wurde dem Brennabor⸗ team zuerkannt. Das Puckower Dreiecksrennen Das Rennen der kleinen Fahrzeuge Das zum vierten Male vom Sau 1(Berlin) des A. D. A. C. veranſtaltete Buckower Dreiecksrennen begann am Samstag mit dem Rennen der beiden kleinſten Motorradklaſſen ſowie der Sport⸗ wagen bis 1100 und 2000 cem. Im erſten Rennen des Samstags gingen 14 Motorräder bis 250 cem und drei bis 175 cem Zylinder⸗ inhalt an den Start. Die erſte Runde ſah den Berliner Bryll auf Blackburn, der ſpäter wegen Erſchöpfung aufgab, an der Spitze, von der nächſten Runde an ging der Kölner Frentzen auf ÜUT⸗Jap nach vorn und gewann unangefochten. Winkler⸗Chemnitz(D. K..) gab in der 5. Runde wegen Benzinrohrbruchs auf und aus dem glei⸗ chen Grunde verlor Simon⸗Berlin(N. S..) acht Minuten Zeit. Bünſow⸗Berlin(Blackburn) mußte wegen Steſſelbruchs aufgeben. Sehr beachtlich fuhr in der allerkleinſten Klaſſe der Pforzheimer Geiß(D. K..), deſſen reſpektabler Stundendurchſchnitt von 75,3 Kilometer einen neuen Streckenrekord für dieſe Kategorie darſtellt. Während in der 17öer⸗Klaſſe die drei geſtarteten D. K..⸗Maſchinen über die Diſtanz kamen, waren in der 250er⸗Klaſſe nur vier im Ziel. In der 1100 cem⸗Sportwagenkategorie waren ſechs Wagen am Start, da Macher⸗Elberfeld wegen eines Trainingsſturzes verzichtete. Die 2000 cem⸗Klaſſe ſah drei Wagen auf dem Weg und dabei ſchied der Hannoveraner Biſchoff(Chiribiri) wegen Getriebebruchs vorzeitig aus. Schon bald zeigte ſich, daß dem von Burggaller⸗Berlin ge⸗ ſteuerten Bugatti keine Gefahr drohte, denn bereits in der zweiten Runde lag dieſer weit vorn. Burggaller bewis, daß er ein ebenso guter Automobilrennfahrer wie Motorradfahrer iſt. Die Zeiten des Vorjahres wurden auch hier verbeſſert und in der achten Runde fuhr Buy aller ſogar einen Stundendurchſchnitt von 90 Kilometer heraus. In der kleinen Wagenklaſſe kam der Berliner Polizei⸗ hauptmann Sander durch ſchneidiges Fahren zu einem ſchönen Sieg. Stutterheim⸗Freienwalde gab in der zweiten Runde wegen Reifen⸗ ſchaden auf, während Fraenkel⸗Berlin mit Kerzenſchwierigkeiten zu kämpfen hatte. ö Die Ergebniſſe des Samstags: Motorräder bis 175 cem(150 Klm.]: 1. Geiß⸗Pforheim(D. K..) :59:30, Std.(75,3 Stoͤkm.); 2. Michael⸗Berlin(D. K..):12:41,8: 3. Friedrich⸗Chemnitz(D. K..):19:47 Std.— bis 250 cem(175 Kilometer]: Frentzen⸗Köln(UT⸗Jap):19:00,3 Std.(75,5 Stoͤkm.); 2. Henſch⸗Berlin(Blackburn):23:04,55 3. Sprung⸗Zſchoppau (D. K..):27:42, 4. Schmidt⸗Finſterwalde(Ernuſt Mag) 2285:38,1. Sportwagen bis 1100 cem(125 Klm.]: 1. Hauptm. Sander⸗Ber⸗ lin(Dixi):49:04,(68,9 Stökm.); 2. Thea de Terra⸗Berlin(Dixi) .52:30,3 Std.; 3. A. Otto⸗Leipig(Opel) 12582018 Std.; 4. v. Krohn⸗ Berlin(Fiat;:03:14,2 Std.— bis 2000 cem(150 Klm.]: 1. Burg⸗ galler⸗Berlin(Bugatti):42:83,7 Std.(87,8 Stoͤkm.); 2. Paul Köp⸗ pen⸗Berlin(Mercedes):48:15,9 Std. AZ3bweiter Tag Henſſer geſtürzt— Abbruch der Autorennen Bauhofer⸗München auf B. M. W. gewinnt den Preis des Reichspräſidenten Der zweite Tag des vom Gau 1 Berlin⸗Brandenburg des A. D. A. C. veranſtalteten Buckower Dreiecksrennen ſtind unter keinem glücklichen Stern. Die mit Spannung erwartete neuerliche Begegnung Carraciola und Heuſſer in der Rennwagenklaſſe hatte einen bedauerlichen Unfall im Gefolge, nach dem die Zuſchauer⸗ menge die Rennſtrecke überflutete, ſo daß der Wettbewerb für Sport⸗ und Rennwagen abgebrochen werden mußte. Eine Wertung konnte daher nicht erfolgen. In verſchiedenen Klaſſen war die Be⸗ ſetzung nur recht ſchwach. Roſenſtein⸗Stuttgart auf Mercedes⸗Benz fuhr gegen einen Raum. Das Fahrzeug überſchlug ſich, jedoch blie⸗ ben die Inſaſſen unverletzt. Bei den Rennwagen hatte Scholl auf Amilcar anfangs die Führung. Heuſſer(Bugatti) und Carraciola (Mercedes⸗Benz) drängten jedoch in hölliſchem Tempo vorwärts und Heuſſer gelangte bald an die Spitze, dicht gefolgt von Carraciola. In der 5. Runde blieb der Bugattifahrer fedoch aus, ſo daß nun⸗ mehr Carraciola in Front lag. Wie ſpäter erſt bekannt wurde, war Heuſſer auf der Geraden bei Siewersdorf geſtürzt. Von der Renn⸗ leitung waren jedoch Einzelheiten über den Unfall nicht zu erhalten. Nach Bekanntwerden des Sturzes überflutete die Zuſchauermenge die Rennſtrecke, ſo daß ſich die Rennleitung gezwungen ſah, die Ren⸗ nen vorzeitig abzubrechen. ö Das Programm nahm am früthen Morgen mit dem Rennen der Beiwagenmaſchinen ſeinen Anfang. Insgeſamt 17 Fahrer ſtarteten hier in drei Klaſſen. Es gab mehrere Unfälle und Stürze, die jedoch glimpflich abliefen. 9 Fahrer beendeten dieſes Rennen, von denen Gubela⸗Berlin auf Harley Davidſon mit 74 Stkm. den beſten Ge⸗ ſamtdurchſchnitt erzielte. Dann folgten die Rennen der 350er, 500er, und über 500er Klaſſe. Hier begaben ſich 41 Bewerber auf die beſchwer⸗ liche Reiſe. Auch in dieſen Rennen waren die Ausfälle ganz erheblich. Nur 12 Maſchinen kamen ans Ziel. Anfangs legte Köppen⸗Berlin ein ſcharfes Tempo nor, Heck⸗ Charlottenburg auf Harley Davidſon und Bauhofer⸗München auf BMW. hinter ſich laſſend. In der 5. Runde bereits lag Köppen wegen Motorſchaden feſt und gab auf. Inzwiſchen 5 Montag, den 20. August 188 4 hatte ſich Bauhofer au die Spitze geſchoben und fuhr ein hervorragen⸗ des Rennen nach Hauſe. Mit 92,9 Kilometer Stundendurchſchnitt ge⸗ wann er allein mit der abſolut ſchnellſten Zeit des Tages den vom Reichspräſidenten geſtifteten Ehrenpreis. Ein prächtiges Rennen lie⸗ ferten ſich in der Halbliterklaſſe Stegmann⸗Neuölsnitz auf DW. und Sönius⸗Köln auf BMW, die Rundenlang dicht beiſammen lagen und dadurch in ihrer Klaſſe die beiden erſten Plätze belegen konnten. Die Ergebniſſe: Maſchinen mit Seitenwagen bis 350 cem, 100 km: 1. Schneider⸗ Berlin(FN) 118 4(66,3 Stundenkilometer). 2. Thönius⸗Berlin (FN):34:34½; bis 600 emm, 125 Km: 1. Schroth⸗Berlin(BMW) :44:22,(71,9 Stundenkilometer). 2. Tennigkeit⸗Berlin(AJS) :44:31,8. 3. Gümz(AJS):45:59; über 600 emm, 150 km (Harley Davidſon):00:16,8(74,8 Stundenkilo⸗ 1. Gubela⸗Berlin 0. meter). 2. Fauſt⸗Berlin(Harlen Davidſon) 2206:54,3. 5 Solomaſchinen bis 350 cem, 200 Km.: 1. Gerlach⸗Weil im Dorf (Standard):26:46,8(81,8 Stkm.); 2. Käßler ürſtenwalde(Stan⸗ dard):30:56,9; 3. Müller⸗Chemnitz(Schüttoff):09,56; bis 500 cem, 200 Km.: 1. Stegmann⸗Neuölsnitz(De):10:18,4(92,2 Stkm.)/ 2. Sönius⸗Köln(BMW):11:46,7; 3. Huth⸗Breslau(Norton) 244,4 über 500 cem, 200 Km: 1. Bauhofer⸗München(BMW:09:11, (92,9 Stkm). Sport⸗ und Reunwagen: Wertung. Schwimmen Schwimmländerkampf Süddeutſchland Weſtdeutſchland Weſtdeutſchland führt nach dem erſten Tag mit 42:35 Punkten Nach der 5. Runde abgebrochen; keine nach Gladbeck(Weſtfalen) einen Schwimmländerkampf verein⸗ bart, um das gegenſeitige Kräfteverhältnis feſtzuſtellen. Die Wett⸗ bewerbe nahmen am Samstag abend um 6 Uhr ihren Anfang. Am erſten Tag kamen 7 Konkurrenzen zur Durchführung, von denen Weſtdeutſchland 4 und Süddeutſchland 3 gewannen. Weſtdeutſchland führt nach dem erſten Tag mit 42:35 Punkten. Erwartungsgemäß hat ihm die Ueberlegenßeit der Damen dieſes Plus verſchafft. Im Rahmen des Programms unternahm dann auch Frl. Reni Erkens⸗ Oberhauſen einen Angriff auf den von Lotte Lehmann⸗Dresden mit 29:33,9 gehaltenen deutſchen Rekord über 1500 Meter Freiſtil. Die Weſtdeutſche hatte Erfolg, ſie verbeſſerte mit einer Leiſtung von 26248, den Rekord erheblich. 0 Die Ergebuiſſe des Samstags: Herren: 200 Meter Bruſt: 1. Budig⸗Weſt:00,67 2. Schwarz⸗Süd:04, 1. 100 Meter Freiſtil: 1. Dey⸗Süd und Kriſcher⸗Weſt totes Rennen in 1706; 3. Haas⸗Weſt 106,4. 1500 Mtr. Freiſtil: 1. Berges⸗Süd 23:08,5; 2. Grützner⸗Süd 23:09. Amal 200 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Weſtdeutſchland 10:36,4, 2. Süd⸗ deutſchland 10:89, 1. Damen: 200 Meter Bruſt: 1. Gammel⸗Süd:81,4; 2. Lohrer⸗Süd 381,5. 100 Meter Rücken: 1. Wetskott⸗Weſt 1234,0; 2. Wilke⸗Weſt:37,5. zmal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Weſtdeutſchland:06, 2. Süd⸗ deutſchland 417,2. Internattonales Schwimmfeſt in Magdeburg Auf der Kampfbahn von Hellas⸗Magdeburg gaben die japaniſchen Olympiateilnehmer am Sonntag ihre erſte Vor⸗ ſtellung auf deutſchem Boden. 3000 Zuſchauer fanden ſich ein, um Zeuge guten Sports zu werden. Obwohl die Magdeburger nur mit ihrer Klubmannſchaft den Japanern eutgegentraten, ſchnitten ſie doch recht gut ab. Die 10 mal 50 Meter⸗Freiſtil⸗ ſtaffel konnten ſie nach hartem Kampf gewinnen, dagegen blieben die Japaner in der 5 mal 100 Meter⸗Staffel dank des ausgezeichnete Schwimmens von Takaiſhi in Front. Zu der Revanchebegegnung zwiſchen dem Olympiaſieger Tſurata und dem Deutſchen Meiſter Erich Rademacher kam es leider nicht, da Rademacher dem Start fernblieb. Tſurata gewann das Rennen leicht. Die Weltmeiſterin Hilde Schrader ſchwamm über 400 Meter Bruſt gegen eine Staffel ihres Vereins und blieb dabei mit 648,2 nur knapp hinter ihrem Weltrekord zu⸗ rück. In einem Schauſpringen zeigten Frl. Meudtner⸗Berlin, Kohl⸗Magdeburg und Takaſhina⸗Japan vorzügliche Leiſtungen. Die Ergebniſſe: 10mal 50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Hellas⸗Magdeburg:57,4; 2. 2 Japan, 5 Minuten. mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Japan:30,7; 2. Hellas⸗Magde⸗ burg 637,4. 200 Meter Rücken: 1. Irye⸗Japan:46,8; 2. Schumburg⸗Magde⸗ urg 249,6. 100 Meter Freiſtil: 1. Takaiſhi⸗Japan 100,4; 2. Arndt⸗Magde⸗ burg:03,6. 200 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Tſurata⸗Japan 288,4; 2. Heinz⸗ Magdeburg 301,8. 8 Die Deutſchen Strommeiſterſchaften Die Titelverteidiger in Front Auf einer 7,5 Km. langen Saaleſtrecke bei Bernburg kamen am Sonntag die Deutſchen Strommeiſterſchaften zur Abwicklung. Bei den Herren verteidigte Handſchuhmacher⸗Dortmund in 1737 gegen Stein⸗ hauff⸗Berlin 140,2, Hoffſtetter⸗Ansbach:47,18 ſeinen Titel erfolgreich. Bei den Damen war die vorjährige Metſterin abermals erfolgreich. Frl. Zimmermann⸗Berlin gewann das Rennen in 1259,53 vor Haut⸗ Hamburg:00,33 und Reeſing⸗Hamburg:08. 5 Weitere Ergebniſſe: Heeresmeiſterſchaft: 1. Gefr. Gebauer⸗Leipzig:57:00, 4. Junforenmeiſterſchaft: 1. Meier⸗Hamburg 1247702. Inniorenmeiſterſchaft der Damen 1. Grien⸗Hamburg:04:02. Turnierbeginn in Vad Nauheim Eine hervorragende Beſetzung hat das Tennisturnier in Bad Nauheim gefunden, in deſſen Rahmen die Senioreumeiſterſchaft der Deutſchen ausgetragen wird. in des Wortes wahrſter Bedeutung, denn ununterbrochen bis zum Abend herrſchte auf allen Plätzen Hochbetrieb, mit dem Ergebnis, daß die Konkurrenzen ſchon zum Teil weit fortgeſchritten ſind. Die Ergebniſſe des Freitags: Seniorenmeiſterſchaft: Deux⸗Köln Dr. Euler⸗Frankſurt 620% 614; Kinzel⸗Wien— Arnoldi⸗Breslau 628, 618; Roſenfeld⸗ Mannheim —Köttſchau⸗Bad Nauheim 623, 672; Dr. Schmidt⸗Knatz⸗Frankfurt Dr. Goldſchmidt⸗Berlin:0, 671. ö. Herreueinzel: Dr. Reutter—Deux 611,:4; Aeſchlimann Dr. Reuter 611,:1; Erwen Dr. Behrens:2,:1; Der. Buß ⸗Mann⸗ heim—Kleinlogel:0,:2; Goſewiſch—Dr. Scholz:1,:1; Schmidt⸗ Knatz—Stegmann 60,:1; Froitzheim Werner 611, 674; Weihe Theo Schmidt 623,:0. N Dameneinzel: Menges— Weckeſſer:4, 610; Stephanus v. Vorcke :0,:2; Wenzel Neuner:2,:25 Vormann Ewald:1,:0; Toni Richter— Günther 610,:3; Jakobini—Gräfin Bredow 977.:4; Gal⸗ vao—Fußbahn:2,:1. ö Herrendopel: Behrens⸗KinzelBeek⸗Glaß 826, 612. Gemiſchtes Doppel: Vormann⸗Aeſchlimann—Menges⸗Uhl 618, :7,:3; Galvao⸗Lane—Möllner⸗Mitterer 6 878 5 Damendoppel: Möllner⸗Poſſelt—Stegmann⸗Keller:4.:2 Geß⸗ ner⸗Weckeſſer—Becker⸗Goerg:2, 614; Ener⸗Schmidt— Wienand⸗Krü⸗ ger:0,:1; Wolff⸗v. Löw. Slevert⸗Brill:6, 75.:4; Vormann⸗ Weihe—Loy⸗ Pfotenhauer:1. 629 Reukter⸗Zint—Wallburg⸗Köttſchau 621.:0; Jakobini⸗HammerBrendel⸗Meurer:2,:6,:0; Fiſcher⸗ Kleinſchmioͤt—Schönleber⸗Gaſal 725, 719, 628. 2 Beim Tennisturnier in Bad Nauheim wurden am Samstag zum Teil ſchon die Schlußrunden ereicht. Bei den Herren trifft Altmeiſter Froitzheim nach einem großartigen:2. 618⸗Sieg über Goſewich auf den Sieger des Treffens Aeſchlimann Dr. Buß. Bei den Damen wurde die Vorſchlußrunde erreicht und im Herrendoppel haben Aeſchlimann⸗Frotzheim das Endſpiel erreicht, das ſie gege Dr. Buß⸗Ofan oder D Behrens⸗Kienzl führen wird. Ziemlich zurück iſt noch das Damendoppel. Or. während die Seniorenmeiſterſchaft ſich auch der Entſcheidung nähert. ö 1 Die Kreiſe 5 und 9 des Deutſchen Schwimmverbandes, hatten. Der Freitag war ein Großkampftag r. nne ö 4 * 5 Montag, den. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung([Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 388 Brief aus „Hockene“, wie der Pfälzer ſagt, die langſam, aber ſtetig aufſtrebende Stadt in der herrlichen Rheinebene, am Kraich⸗ bach gelegen, will durch dieſe Zeilen auch einmal, mehr als bisher, die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. Etwa in der Mitte zwiſchen Mannheim und Karlsruhe entſtanden, und in größe⸗ rer Entfernung der alten Kaiſerſtadt Speyer gegenüber ge⸗ legen, dürfte Hockenheim noch eine Zukunft haben, und viel⸗ leicht auch noch einmal in ſpäterer Zeit als Eiſenbahn⸗ knotenpunkt Bedeutung erlangen. Vorläufig aber muß die Stadt ſich noch mit ihrer wenig verbindungsreichen Lage als Bahnort an der ehemals ſo wichtigen ſtrategiſchen Bahn begnügen. Aber was nicht iſt, kann noch werden! Hockenheim, mit annähernd 10 000 Einwohnern, kann man nicht ganz mit Un⸗ recht als„die Stadt mit den zwei Seelen“ bezeichnen. Landauf und ⸗ab beſitzt die Stadt ja ſchon längere Zeit aus verſchiedenen Gründen keinen guten Ruf. Erwähnt man irgendwo nur den Namen, ſo wird gleich die Naſe gerümpft und bemerkt:„So, Hockenheim? Daher hört man nicht viel Gutes!“ Der ſchlechte Ruf mag ſich in der allerfüngſten Zeit etwas gebeſſert haben, und es beſteht begründete Hoffnung, daß ſich ihr Ruf in ab⸗ ſehbarer Zeit noch viel beſſern wird. Das kann man nach den letzten Erfahrungen und Beobachtungen mit Befriedigung feſt⸗ ſtellen und behaupten. Die Stadt iſt, trotz allem, doch beſſer s ihr Ruf! Man wird nach der Urſache des zweifelhaften Rufes unſerer Stadt fragen. Nun, das hat für Eingeweihte verſchiedene Gründe, und hat wohl letzten Endes ſeine tiefere Urſache vor allem in der ſo verſchiedenartig zuſammengeſetzten Einwohnerſchaft. Etwa hälftig evangeliſchen und katholiſchen Bekenntniſſes, bildete und bildet leider noch immer die poli⸗ tiſche Einſtellung und Zuſammenſetzung der Ginwohnerſchaft einen dauernden Zankapfel und Streit⸗ punkt, der die Gemüter nie recht zur Ruhe kommen läßt. Aber ehe nicht in Hockenheim eine gewiſſe politiſche Ruhe ein⸗ gekehrt ſein wird, kann es auch nicht in dem Maße vorwärts gehen, wie es für eine Stadt von der Bedeutung Hockenheims der Fall ſein könnte. Bekannt iſt ja die Stadt zur Genüge wegen ihrer politiſchen Uneinigkeit und Zerriſſenheit— zwei Ses len, in der Hauptſache, oder noch mehr, die in ihrer Zwie⸗ ſpältigkeit nicht zur Ruhe kommen wollen. Es gab Zeiten, in benen die Volksſeele aufbrauſte und kochte vor Erregung und Feindſchaft, wo es ſogar zu Tätlichkeiten und Schießereien kam. Wenn es auch ſchon einige Jahre her iſt, ſo bietet dieſe „ Tatſache doch ein charakteriſtiſches Merkmal für die Verhält⸗ niſſe Hockenheims. Auch die erſt einige Monate zurückliegende Bürgermeiſterwahl hat die zwieſpältige Hockenheimer Volksſeele in ihren ſchärfſten Formen erkennen laſſen. Es klafft eine tiefe Kluft in der Hockenheimer Bürgerſchaft und es wird vor allem die Aufgabe der Zukunft ſein müſſen, hier nach einem allmählichen und allen gerecht werdenden Ausgleich zu ſuchen, was die Pflicht vor allem der Stadtverwaltung, aber auch jedes Einzelnen ſein muß; wo ein Wille, iſt auch ein Weg! Nur ber gute Wille zu einer annehmbaren Verſtändi⸗ gung muß eben allſeits vorhanden ſein. Hockenheim iſt nicht nur dem Namen nach Stadt. Es hat das Beſtreben, ſich auch wirklich als Stadt zu zeigen und zu betätigen, wenngleich das eben nicht von heute auf morgen geſchehen kann. Der Stadt haftet, wohl als Folge ihrer Ent⸗ ſtehung aus kleinſten börfiſchen Anfängen heraus, auch heute noch viel Kleinliches und Dörfiſches an, was mit dem fort⸗ ſchrittlichen, modernen Zeitgeiſt nicht mehr in Einklang zu bringen iſt, das eben die Zeit erſt langſam verwiſchen und aus der Welt ſchaffen muß. Einen Hemmſchuh für den Fortſchritt und die ſchnellere Entwicklung bildet hier, wie auch ſonſt noch vielerorts, die Landwirtſchaft und ihre Vertreter, was hier leiber mit aller Offenheit geſagt werden muß. Wie man⸗ chesmal kann man da Bemerkungen hören, wie:„Wir haben das früher auch nicht gehabt“, oder„Wozu brauchen wir dies umd jenes“, und ähnliche andere Bemerkungen. In klein⸗ licher, egoiſtiſcher Selbſtſucht werden nur die eigenen Inter⸗ eſſen in den Vordergrund gerückt und dabei das Wohl der Geſamtheit, des großen Ganzen, völlig aus dem Auge ge⸗ laſſen. Auch für den Landwirt bedeutet Stillſtand— Rückgang! Die Arbeiterſchaft unſerer Stadt iſt auf ihre Art für den Fort⸗ ſchritt und die Bürgerlichen beſttzen in vielem den geſundeſten Fortſchrittsgeiſt, der auf Sparſamkeitsſinn bedacht, doch aber auch das wirklich Notwendige und geſunde Fortſchrittliche an⸗ erkennt und dafür eintritt, aber beileibe nun nicht auch alles Vockenheim Neue und gerade nicht ſo Notwendige für einen Fortſchritt anſieht, ſondern eben auch manches Ueberlieferte und Alt⸗ hergebrachte für noch zeitgemäß hält. Immer aber muß vor allem der Charakter als Stadt gewahrt bleiben und darauf in erſter Linie Bedacht genommen werden. Auch die unerfreulichen konfeſſionellen Gegenſätze, einer Stabt un⸗ würdig, die vor noch nicht allzulanger Zeit Unruhe und wei⸗ teren Unfrieden in die Stadt trugen, ſind hoffentlich für immer verbannt. Unſer jetziges Stadtoberhaupt, Bürgermeiſter Klein, der den ſtädtiſchen Bedürfniſſen und Erforderniſſen aus eigenſter Erfahrung heraus, aus ſeinem früheren Wir⸗ kungskreis her, das größte Verſtändnis entgegenbringt und auch ein offenes Auge und einen hilfsbereiten Sinn für die ſozialen Nöte unſerer Zeit beſitzt, dürfte der gegebene Mann ſein, der Hockenheim in jeder Beziehung in fortſchrittlichem Sinne leiten und verwalten wird und vor allem auch immer auf den Charakter als Stadt bedacht ſein hürfte. Er weiß, was die Stadt als ſolche ihrer Einwohnerſchaft ſchuldig iſt und wird unſere Stadt, in der ſeither nicht viel von Fortſchritt zu ſpüren war, ſicher einer neuen Entwicklung und einem mehr ſtädtiſchen Weſen und Charakter entgegenführen. Möge er daben immer die Geſamt⸗ oder Mehrheit unſerer Bürger⸗ ſchaft auf ſeiner Seite haben, zum Wohle und zum Gedeihen unſerer Stadt und zur Hebung ihres Anſehens. Hermann Schumann. ee e. Nachbargebiete * Ludwigshafen, 19. Aug. Geſtern abend ſtürzte ein 73 Jahre alter Wächter von hier in den in der Lagerhaus⸗ ſtraße gegrabenen Schacht, der zur Aufnahme des Kanals be⸗ ſtimmt iſt. Der Geſtürzte wurde in der Frühe, als er zu Hauſe vermißt wurde, von Angehörigen tot in dem Kanal⸗ ſchacht gefunden. Der Verunglückte war am Abend 9 Uhr nochmals in der Nähe ſeiner Wohnung gelegenen Garten ge⸗ gangen und iſt dann jedenfalls auf dem Rückweg beim Neber⸗ ſteigen des Schutzgeländers in den Graben geſtürzt.— Die Reichs bahndirektion teilt uns mit: In der Nacht auf 18. Aug. ließ ſich der verwitwete Schuhmacher Georg Schmitt aus Schifferſtadt beim Wärterpoſten 202 der Strecke Speyer Schifferſtadt vom Zuge überfahren. Nach den Aeußerun⸗ den, die Schmitt kurz vor ſeinem Tode gemacht hat, liegt zweifellos Selbſttötung vor. * Bad Dürkheim, 15. Aug. Die Führung bes Bezirks⸗ o bſtbauver bands Dürkheim, in dem die Großobſt⸗ bau treibenden Gemeinden des Bezirks zuſammengeſchloſſen find, übernahm, nachdem der bisherige erſte Vorſitzende Dr. Fleiſchmann⸗Babd Dürkheim nach 7jähriger Tätigkeit ſein Amt niederlegte, der bisherige zweite Vorſitzende, Obſtgroß⸗ händler G. Honacker⸗Weiſenheim a.., bis zur Haupt⸗ verſammlung, die im Januar 1929 ſtattfindet. * Bobenheim am Berg, 17. Aug. Das letzte Hagelunwet⸗ ter hat in der hieſigen Gemarkung, wie ſich jetzt feſtſtellen läßt, verheerenden Schaden angerichtet. Am ſchwerſten ha⸗ ben die Weinberge gelitten, die in der Nord⸗Südrichtung ziehen. Soweit bis heute der Schaden abgeſchätzt werden kann, beträgt er bis zu 80 Prozent der erwarteten Ernte. * Jwingenberg, 18. Aug. Dieſer Tage ſtarb 78jährig der Lehrer im Ruheſtand Wilhelm Heck, der ein alter Veteran des Heſſiſchen Landes⸗Lehrervereins war. Ueber 30 Jahre war er Hauptrechner des Vereins. Wie hoch der im ganzen Heſſenlande bekannte Lehrer von dem Verein eingeſchätzt wurde, geht aus m Umſtande hervor, daß er vor einer Reihe von Jahren eine Stiftung als Heckſtiftung bezeichnet und ihn ſelbſt zum Ehrenmitglied des Heſſiſchen Landes⸗Lehrervereins ernannte. Der Vorſtand des Landes⸗Lehrervereins, ſowie Vertretungen des Kreis⸗Lehrervereins und des Bezirks⸗ lehrervereins, ſowie eine Anzahl von Lehrern aus der weite⸗ ren und näheren Umgebung gaben ihm das letzte Geleite. Am Grabe gedachte Obmann Reiber ⸗Darmſtadt nach der Trauerrede des Geiſtlichen noch einmal der großen Ver⸗ dienſte, die ſich der Verſtorbene um deu Heſſiſchen Lehrer⸗ * Darmſtabt, 18. Aug. Das Wetter des Monat Juli und auch Auguſt war für die Entwicklung der Trauben außer⸗ ordentlich förderlich. Leider iſt der Behang der Weinberge durch die Frühfahrsfröſte und Unwetter ziemlich dezimiert, Immerhin bürfte ein Tropfen in dieſem Jahre zu erwarten ſein, der zwar quantitativ gering, aber qualitativ ſehr gut wird. Vielfach hat man beretts weiche Trauben feſtge⸗ ſtellt, zu einer Zeit, die im allgemeinen als ſehr früh bezeichnet werden darf. In dieſem Jahre dürfte zur Nierſteiner Kirch⸗ weihe lerſter Sonntag im September) wohl der erſte„Süße“ zu erwarten ſein. Mit der Beſtellung der Weinbergſchützen hat man ebenfalls eingeſetzt.— Der Miniſter des Innern hat den Anfang der Hühnerfagd für das ganze Land auf Montag, 27. Auguſt feſtgeſetzt. Wegen der Hegezeit der Faſanen verbleibt es bei den beſtehenden Beſtimmungen. Die Jagd auf Faſanen beginnt danach erſt am Sonntag, 16. September. Der Abſchuß von Auer⸗⸗ und Birkhennen iſt bis auf weiteres verboten. * Schaffhauſen, 17. Aug. Durch ein nicht länger als eine Viertelſtunde dauerndes Sturmwetter iſt am Mittwoch abend auch die Gegend von Schaffhauſen heimgeſucht worden. Bäume wurden entwurzelt oder geknickt. Eine umgeworfene Buche beſchädigte die Lichtleitung. In der Frauengaſſe ſchlug der Blitz in das Haus„Zu den drei Eidgenoſſen“. Ein Teil des geborſtenen Kamins durchſchlug das Dach. Veranſtaltungen Montag, den 20. Auguſt eee im Roſengarten:„Die Baja dere“, .00 K. Konzerte: Friebrichspark. Konzerte.80 und.00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Llbel le: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Der Labenprinz“.— Schau⸗ burg:„Mäschenſchickſale“. Kapitol: Dei e Jugend der Königin Lulſe“.— Scala:„Die Dur ch⸗ güänger in“.— Gloria:„Dragonerliebchen“.— Ufa: „Der Tanzſtudent“.— Palaſt⸗Theater:„Der geheim ⸗ nis volle Oseauflug“. Aus den Rundfunk-Programmen Montag, 20. Auguſt Deutſche Sender: Könlgswuſterhauſen(Welle 1250) Uhr: Berliner Abend. an(Welle 92,6) 19.00 Uhr: Uebertr. aus Salzburg: Fidelio. urt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 19.00 Uhr: Von den burger Feſtſpielen: Fldello, anſchl. v. Kaſſel: Gedenkſtunde. urg(Welle 394,7) 19.00 Uhr: Uebertr. a. Salzburg: Fidelio. igsberg(Welle 303) 20.10 Uhr: Heide und Urwald, 22.30 hr: Abend⸗Kongert. genberg(W. 408,8) 19.0 Uhr: Uebertr. a. Salzburg: Fidelio. pig(Welle 368,8) 20.16 Uhr: Willy Buſchoff⸗Abend, Nachtm. nchen(Welle 585,7) 20.90 Uhr: Trie⸗Ergon⸗Abend. uttgart(Welle 379,7) 16.18 Uhr: Konzert, 20.00 Uhr: Deutſche Lanbsknechte, anſchließend Tanzmuſik. 5 Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Orcheſtervortrüge,.00 Uhr: Berner Stadtorcheſter. Budapeſt(Welle 588,6) 19.90 Uhr: Sendeſpiel, dann Operettenabd. Daventry(Welle 491,8) 20.30 Uhr: Von Birmingham: Ein Wir⸗ belwind, anſchließend Tanzmuſik. Daventry(Welle 16043) 20.50 Uhr: Klavierabend, 21.50 Uhr: Abend⸗Konzert. Mailand(Welle 540) 20.50 Uhr: Operetten⸗Abend. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abenbkonzert. Prag(Welle 348,9) 19 Uhr: Uebertr. aus Salzburg: Fidelio. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Konzert leicht. Muſtk und Sendeſpiel, Wien(Welle 517,2) 19.00 Uhr: Uebertragung aus Salzburg: Fidelio, dann Abendkonzert. 3trich(Welle 588,2) 20.55 Uhr: Heitere Liederſtunde. Radio-Spezialhaus Gebr. 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Faude Een ö ning Heal, N lEuenterl.der e n eee SPEAAAMATEODOONEN-MSC HUN 8 0 eee 2 10 e 1 . e W e ee, 161 alli Aan add e be Addddaadaadad —— 8. Seite. Nr. 888 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 20. Auguſt 19 Heute letzter rag! Harru Halm. La Jana Ralph Arthur Roberts Adele Sandrock Sie irled Arno in U Ferner: Billie Dove in dem Lustspielschlager Wäs Cine schöne Frau begchri 3 n 5.20. 7 0,.20 Ur f Tägſich mit großem Ertalg! Nudoli Hlein-Nogge Gina Nanes in dem Mädchenhändlerfilm äbdhen- Aide oder Lasterhöhlen der Welt Ein Mahnruf an alle Frauen und Mädchen. 5 Im Beiprogramm: Ilg kadhäaer vun Nate Ein Wildwestabentener in 5 Akten mit Tom Tyler U Hachmfttags von-5 Uhr klelne Elntrlttsprelse ö Anfangszeiten.00,.40,.10 Uhr Ber 50 Garantie für Brennen und Backen. Gasherden und Oefen. 37, 17 F. KREBS TTT Hedhteste Herd.p Wird wieder wie neu gemacht. Alle Reparaturen an Herden, Gashberden u. Oefen, sowie Setzen, Putzen und Ausmauern. 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