. Monkag, 20. Auguſt 1928 Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Beieptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 125011 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Maldhofftr. 6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 5 Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 2 Vom Erholungsurlaub zurück Dex Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann iſt nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geſchäfte des Aus⸗ wärtigen Amtes wieder übernommen. Streſemann unterzeichnet als Erſter Berlin, 20. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsaußenminiſter wird vorausſichtlich am nächſten Samstag in Begleitung ſeines Privatſekretärs Konſul Bernhard und zweier Beamter des Auswärtigen Amtes nach Paris reiſen. Er ſcheint feſtzuſtehen, daß weder Staatsſekretär v. Schubert, noch Miniſterialdirektor Dr. Gauß ihn begleiten werden, da offizielle Verhandlungen ja bekannt⸗ lich nicht vorgeſehen ſind. Uebrigens wird Dr. Streſemann als erſter den Kelloggpakt unterzeichnen, da in der alphabetiſchen Reihenfolge ja Deutſchland(Allemagne) an der Spitze ſteht. Das Reichs kabinett, für deſſen gemeinſame Sitzung ein beſtimmter Termin im Augenblick noch nicht feſtſteht, dürfte ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach damit begnügen, das Referat Dr. Streſemanns über die gegenwärtige außenpoli⸗ tiſche Lage unter beſonderer Berückſichtigung der Genfer Tagung und der Räumungsfrage entgegenzunehmen. Im übrigen wird wie ſtets dem Reichsaußenminiſter freie Hand für die Konferenzen mit ſeinen ausländiſchen Miniſter⸗ kollegen bleiben. 5 Pariſer Hetzer und Heuchler V Paris, 19. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Beilegung der Differenzen wegen des neuen Panzerkreuzers war nicht nach dem Geſchmack der Pariſer Preſſe. Sie beſchul⸗ 0 Gegen Rheinlanoͤbeſetzung und Rheinlandmanöver In einem Leitartikel des Arbeiterblattes„Daily He⸗ rald“ heißt es u. a. daß, falls Deutſchland im September bei der Völkerbundsratsſitzung die Räumung des Rheinlandes verlangen ſollte, das der beſte Zeitpunkt ſei, um ein beſchä⸗ mendes Kapitel der Nachkriegszeit aus der Welt Zu ſchaffen. Die Rheinlanbbeſetzung ſei nicht nur für Deutſch⸗ land eine Kränkung, ſondern auch eine Gefahr für den Frieden und die internationale Eintracht. Die engliſche Regierung lade eine große Verantwortung auf ſich, wenn ſie in der Unterſtützung der franzöſiſchen Regierung paſſiv oder aktiv fortfahre. Die engliſche Regierung würde ſich damit eines Verbrechens ſchuldig machen. Inu„Daily News“ befaßt ſich J. A. Spender mit den gemeinſamen engliſch⸗franzöſiſchen Rheinlandmanövern und führe als Entſchuldigung für die Entſcheidung des engliſchen Auswärtigen Amtes deſſen Ferienbeſetzung an. Die Rheinlandbeſetzung ſei das ernſteſte Hindernis für die Locarnopolitik. Die Beſetzung müſſe ſo wenig wie nur irgend möglich beſchwerlich gemacht werden. Der fran⸗ zöſiſche Einfall, Manöver auf deutſchem Boden zu veranſtalten, ſei erſtaunlich und die Teilnahme engliſcher Truppen einfach unerträglich. * Franzöſiſche Manöver — Paris, 20. Aug. Geſtern ſind in Savoyen an der Grenze die franzöſiſchen Infanteriemanöver eröffnet wor⸗ den. Sie werden von Marſchall Pétain geleitet und dauern mehrere Tage. Deutſchland hat die meiſten Miniſter! Es gibt Zahlen, die ein grelles Schlaglicht auf geſellſchaft⸗ liche, wirtſchaftliche und politiſche Verhältniſſe werfen können. Wir greifen heute wahllos in den Topf der Statiſtik und zie⸗ hen einige Zahlen heraus, die die politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland beleuchten und uns zeigen, welchen Luxus ſich das verarmte Deutſchland leiſtet, um ſich„regieren“ zu laſſen. Wir wollen uns jeden Kommentars enthalten und nur Zahlen reden laſſen: Deutſchland beſitzt heute 80 Mini⸗ ſter, Frankreich dagegen nur 13, Amerika 10, England 10, Belgien g.— Deutſchland hat 2365 Abgeordnete, England 1643, Frankreich 911, Amerika 435, Belgien 340. Dieſe Zahlen ſind nicht aus der Luft gegriffen, ſondern entſtammen der Preſſeabteilung des Deutſchen Beamten⸗ bundes. Kommuniſten und Panzerkreuzer Berlin, 20 Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichs⸗ tagspräſident Löbe hat den Aelteſtenrat des Reichstages fitr Monkag, den 27 Auguſt eingeladen, um über den kommuniſti⸗ ſchen Antrag auf Einberufung des Reichstags wegen mann wieder um Struer Der Außenminiſter leitet wieder perſönlich das Auswärtige Amt * — Abend- Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterh digt die deutſchen Sozialdemokraten, unter Mißachtung ihres eigenen Programms den Konſervativen den Rücken zu ſtärken. Man wiſſe nun, was man von ihrem Einfluß auf die Innen⸗ und Außenpolitik weiter zu halten habe. Der„Temps“ be⸗ hauptet, in Berlin bediene man ſich der Sozialdemokraten nur um die Beſchlüſſe durchzuführen, die die Konſervativen nicht mit eigenen Mitteln zur Annahme bringen könnten. Der Ta⸗ del, der den ſozialiſtiſchen Miniſtern durch ihre Partei aus⸗ geſprochen worden ſei, könne nicht darüber hinwegtäuſchen, daß dieſe vor dem Willen der konſervativen Minder⸗ heiten der Regierungskoalition(2) ſich gebeugt haben. Welche auch immer die Argumente ſeien, die man für die Rechtfertigung der Haltung der Sozialdemokraten vor⸗ bringe, ſo ſeien ſie doch durch ihre geſtrige Entſchließung mora⸗ liſch für den Bau des neuen Schiffes verantwortlich. Aus ihrer Haltung könne man ermeſſen, was man von ihnen bei der Löſung der allgemeinen volitiſchen Probleme in Zukunft zu er⸗ warten habe. Volſchaft Chamberlains an Kellogg Sir Auſten Chamberlain hat ſich auf ſeinen Land⸗ ſitz in Suſſex begeben, wo er bis zum 30, dieſes Monats blei⸗ ben wird, um ſich dann zu ſeiner Erholungsreiſe nach Ame⸗ rika einzuſchiffen.„Daily Ehroniele“ meldet aus Newyork, Staatsſekretär Kellogg habe an Bord des Dampfers„Isle de France“ eine Botſchaft von Chamberlain erhal⸗ ten, in der er ihm ſeine beſten Reiſewünſche übermittelt und ſein tiefſtes Bedauern darüber ausſpricht, daß ihm ſein Ge⸗ ſundheitszuſtand nicht erlaube, an der Unterzeichnung des Friedenspaktes in Paris teilzunehmen. Amerika und das Flottenabkommen Die Gefahr einer vereinigten engliſch⸗franzöſiſchen Flotte „Exchange Telegraph“ meldet aus Waſhington, von gut unterrichteter Seite werde erklärt, daß Präſident Coolidge glaube, daß durch das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen die Vereinigten Staaten ſtark in Mitleidenſchaft gezogen würden und er ſich daher perſönlich mit dieſer Frage befaſſen werde. Von der Londoner Regierung ſei bisher auf die amerikaniſche Bitte um nähere Mitteilungen über das Ab⸗ kommen keine Antwort erfolgt. Cvolidge ſei der Mei⸗ nung, daß die amerikaniſche Flotte auf Grund des engliſch⸗ franzöſiſchen Abkommens dieſen beiden Flotten unter⸗ legen ſei, was nach Anſicht der Marineſachverſtändigen dem Geiſte des Waſhingtoner Abkommens von 1922 nicht ent⸗ ſpreche. Wie Exchange weiter berichtet, ſoll an der nächſten vor⸗ bereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf eine amerikaniſche Delegation teilnehmen, um durch ihre Anweſenheit Frank⸗ reich und England zur Aufdeckung ihrer Pläne zu veranlaſſen. Die weitere Herabſetzung der Seerüſtungen würde verhindert durch eine unnachgiebige Haltung Englands und Frankreichs, was Coolidge oder ſeinen Nachfolger zwin⸗ gen würde, dem Kongreß die Bewilligung eines großen Flottenbauprogramms zu empfehlen, um der Ge⸗ fahr einer vereinigten engliſch⸗franzöſiſchen Flotte zu be⸗ gegnen. Wie„Times“ aus Waſhington berichten, hat Präſident Coolidge eine weitere Behandlung des franzöſiſch⸗engliſchen Abkommens bis zum September verboten. Durch dieſes Ver⸗ bot ſei aber Staatsſekretär Kellogg nicht gezwungen, eine Erörterung dieſer Frage in London oder Paris zu vermeiden. Die Arlaubsreiſe Pilſusskis Amtlich iſt das genaue Ziel der rumäniſchen Reiſe Pilſudſkis nicht mitgeteilt worden.„Expreß Poranny“ er⸗ fährt, daß der Marſchall ſeinen Erholungsurlaub, wie ſchon im Juni geplant, auf dem Gute des Dr. Skupniewſki bei Targoviſten in Altrumänien verbringen werde. Der dortige Aufenthalt iſt auf drei Wochen berechnet. Auf der Heimreiſe fährt der Marſchall auch nach Bukareſt, wo er der rumäniſchen Regierung einen Beſuch abſtatten will. Eine Mehrheit für Venizelos Nach den vorläufigen Ergebniſſen der geſtern in Grie⸗ chenland ſtattgefun denen Wahlen hat in Athen die Liſte Veniſelos durchweg die Mehrheit erzielt. Auch in anderen Städten hat ſeine Liſte die Mehrheit erlangt. Man nimmt an, daß er in der neuen Kammer eine überwiegende Mehrheit haben wird. Pangalos und die Kafandaris⸗ Partei ſind voll⸗ kommen unterlegen. altungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 384— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Alone für Allgem. Anzeigen 0,40 N. m. Nellanen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keiner⸗ Erſa anſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder r verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Handelsſpione bei der Arbeit Hinter den Kuliſſen des Wirtſchaftskrieges Das beſetzte Geblet iſt der Schauplatz ausgedehnter Wirtſchaftsſpienage. Während des Krieges unterhielt die Entente in den neutralen Ländern Handels⸗ ſpione aus vielerlei Gründen. Ein ehemaliger rufſi⸗ ſcher Handelsattaché ſchildert hier die Spionage⸗ Organiſation unſerer früheren Gegner. Eine Parallele zwiſchen damals und heute zu ziehen, überlaſſen wir unſeren Leſern. D. Schriftltg. Der Begriff Handelsſpionage iſt eigentlich erſt im Kriege aufgekommen. Vor allem bemühte ſich England, eine weit⸗ ausgedehnte wirtſchaftliche Spionage in den neutralen Län⸗ dern zu organiſteren, um den Handelsverkehr mit Deutſchland zu unterbinden. Beſonders in den ſkandinaviſchen Ländern, Dänemark und Schweden, war die Tätigkeit der engliſchen Handelsſpionage am intenſivſten. Die ſonſt kleinen engliſchen Geſandtſchaften in Kopenhagen und Stockholm wur⸗ den in große Hauptquartiere umgewandelt, denen erſtklaſſige diplomatiſche Kräfte, ſowie die beſten Vertreter des engliſchen geheimen Nachrichtendienſtes zur Verfügung geſtellt wurden. Den Handelsattachés in dieſen Städten lag es ob, die wirt⸗ ſchaftliche Tätigkeit ſämtlicher großer Werke und Firmen durch Geheimagenten zu kontrollieren. Die Engländer hatten eine wahnſinnige Angſt, daß irgendeine Warenladung nach Deutſchland kommen könnte. So wurde jede noch ſo harmloſe Warenſendung von den Eng⸗ ländern als Kriegskonterbande beſchlagnahmt. Jedesmal, wenn eine große däniſche oder ſchwediſche Firma eine Be⸗ ſtellung im Ausland angenommen hatte, hieß es, die Sendung wäre in Wirklichkeit nicht für den inneren Bedarf, ſondern für Deutſchland beſtimmt. Durch Geheimagenten wollten die engliſchen Behörden auf das Genaueſte unterrichtet ſein, daß es ſich tatſächlich um Waren handele, die bereits von Deutſch⸗ land erworben ſeien. So geſchah es eines Tages, daß ein großes Warenhaus in Kopenhagen in London engliſche Stoffe für Herren⸗ konfektion beſtellt hatte. Die Nachrichtenzentrale für Handels⸗ ſpionage behauptete aber, daß die Stoffe von der deutſchen Heeresleitung beſtellt ſeien, da es in Deutſchland an Bekleidungsſtoffen für die Armee mangele. Auf die Erklärung, daß die Stoffe doch verſchiedenfarbig ſeien, und ſich deshalb für Heeresbekleidung keineswegs eignen, erwiderte der maß⸗ gebende Handelsattachs der engliſchen Botſchaft, daß Deutſch⸗ land ſchlau genug ſei, um die Stoffe umfärben zu können. So wurde die harmloſe Ladung in London bis Kriegsende zurückbehalten, wodurch erſtens die betreffenden däni⸗ ſchen und engliſchen Firmen einen großen Schaden erlitten, und zweitens die däniſchen Männer gezwungen waren, in zerſchliſſenen Anzügen und Korkzieherhoſen herumzugehen, da es in Dänemark bald keine guten Stoffe mehr gab. Ganz beſonders ſcharf waren die engliſchen Behörden in Bezug auf Schmier⸗ und Brennſtoffe. Ueberall be⸗ richteten die Geheimagenten über Sendungen nach Deutſch⸗ land. Im dritten Kriegsjahre gab es deshalb in Kopenhagen beinahe keine Autos mehr. Kutſcherdroſchken aus den 50er Jahren wurden aus der Vergeſſenheit herausgeholt und in Betrieb geſetzt. In Norwegen half man ſich gegen den Benzinmangel mit einer eigenartigen Erfindung. Auf den Dächern der Autos wurden Ballons mit komprimierter Luft angebracht, die während der Bewegung des Autos ſich zu rieſigen Luftballons aufblähten und ein ſeltſames Schauſpiel boten. Das Geheimnis dieſer, übrigens im Notfall ſehr nütz⸗ lichen Erfindung, die ein norwegiſcher Ingenieur gemacht hat, wurde baſd der engliſchen Spionagezentrale mitgeteilt. Nicht immer führte die Arbeit des engliſchen Nachrichten⸗ dienſtes zum Ziel. Im dritten Kriegsjahre gelang es zwei un⸗ ternehmungsluſtigen jungen Leuten tatſächlich, große Mengen von Fiſchkonſerven auf einem einfachen Motorboote nach Deutſchland zu ſchmuggeln. Die Fabrikation von Konſer⸗ ven konnte geheimgehalten werden, während ſogar ſolche harmloſen Gebrauchsgegenſtände wie Streichhölze r, auf Grund von Denunziationen von den engliſchen Behörden mit Beſchlag belegt wurden. In Wirklichkeit ſtand Dänemark, das doch wie Schweden ein freies und neutrales Land war, vol l⸗ ſtändigunterengliſcher Kontrolle. Die engliſchen Geſandtſchaften beſaßen ſogenannte ſchwarze Liſten, in die jede ſkandinaviſche Firma, die in Verdacht ſtand, mit Deutſchland geſchäftliche Beziehungen zu unterhalten, eingetragen wurde. de Panzerkreuzerbaues zu entſcheiden. Auch der Sohn Veniſelos' iſt gewählt. ſchwer und eine leichter verletzt. war ſofort tot; die zwei Krankenhaus ihren Verletzungen. Eine Krankenpflegerin, die * Seite, r 15 0 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 20. Auguſt 1928 Es genügte ein einfacher Briefwechſel mit einer deutſchen Firma, der oft nur den Zweck hatte, aus der Vorkriegszeit ſtammende Verbindlichkeiten zu regeln und zu löſen, um auf die ſchwarze Liſte zu kommen. In jedem Bürbp einer ſkan⸗ dinaviſchen Firma ſaßen Handelsſpione. Die unglücklichen ſkandinaviſchen Geſchäftsleute witterten dann in jedem An⸗ geſtellten einen Spion, waren aber gegen die glänzende Orga⸗ niſation vollſtändig machtlos. Außerdem hatte die Entente Ge⸗ heimagenten, die mit der Aufgabe betraut waren, auszukund⸗ ſchaften, ob nicht irgendwelche neuen Produktionsmethoden in den Induſtrieunternehmungen der betreffenden Länder ein⸗ geführt worden ſind. In Schweden z. B. blühte während des Krieges eine ſtarke Turbineninduſtrie. Auch hier ſtanden die Schweben unter dem Verdacht, Fabrikationsgeheimniſſe zu haben, die den Engländern nützlich ſein könnten. f Der Verkehr des Nachrichtendienſtes mit den Handels⸗ ſpionen war durch große Vorſichtsmaßregeln geſchützt. Die Spione hatten nie einen Vorgeſetzten, der zu einer Entente⸗ Macht gehörte, zu Geſicht bekommen. Sie hatten ihren Rapport einem Landsmann abzuſtatten, der ſeine Auftragsgeber gleich⸗ falls nicht kannte. Als Verbindungsagenten dienten gewöhn⸗ lich Frauen verſchiedener Nationalitäten, die die Berichte der Leute, die ſie aus erſter Hand bekommen hatten, empfingen. Die Frauen übermittelten die Nachrichten dem Geheimagenten der Nachrichtenſtelle der Geſandtſchaft, der dann dem Handels⸗ attach den Bericht vorzulegen hatte. Dem Handelsattachs ſtan⸗ den mehrere Sekretäre zur Seite, die ihm angeblich bei der Ueberwältigung der großen Arbeit behilflich ſein ſollten. In Wahrheit waren ſie aber mit der Organiſation des Geheim⸗ dienſtes beſchäftigt. Durch die Ueberwachung der wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen der neutralen Länder kamen die Engländer gleichzeitig in den Beſitz aller Wirtſchaftsgeheimniſſe. Zehn Jahre nach Kriegsſchluß ſind deutſche Gebiete noch immer be⸗ ſetzt von fremden Mächten. Erkennt man die Parallele zur Kriegszeit? . Verkehrsunfälle Schweres Motorboot⸗Unglück — Aoblenz, 20. Aug. In Fankel au der Moſel ſtießen zwei Motorräder beim Ueberholen mit einem Auto zuſammen. Die auf dem Sozius ſitzenden Damen wurden auf die Straße geſchleudert. Eine war ſofort tot, die andere ſtarb kurz darauf. Verkehrsunglück in Köln — Köln, 20. Aug. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Ausflüglerauto und einem Straßenbahnzug, der ſich am Sonntag abend am Oberländer Ufer ereignete, wurde entgegen anderslautenden Gerüchten nur eine Frau aus Remſcheid getötet. Von den ſieben Schwerverletz⸗ tein ſchweben mehrere in Lebensgefahr. Einer dieſer Ver⸗ letzten war heute früh noch bewußtlos. 22 Perſonen wurden leicht verletzt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Nach Ausſagen des Straßen bahnführers ſoll die Schuld an dem Zuſammenſtoß den Führer des Autos treffen. Schwerer Verkehrsunfall in Hamburg — Hamburg, 20. Aug. In der Eckernförder Straße ſtie⸗ ßen geſtern ein Autobus und ein Privatkraftwagen zuſam⸗ men. Von den Inſaſſen des Privatautos wurde ein achtzehn⸗ jähriges Mädchen aus Altona getötet, zwei Perſonen ſehr Das Auto wurde vollſtäu⸗ dig zertrümmert. Schwerer Automobilunfall in Holſtein — Kiel, 20. Aug. Am Sonntag abend geriet zwiſchen Bordesholm und Voorde ein Hamburger Automobil infolge zu großer Geſchwindigkeit in einer Kurve ins Schleudern und ſtreifte einen Chauſſeeſtein. Am Hinterrad platzte ein Reifen und der Wagen überſchlug ſich. Ein Kaufmanus⸗ lehrling aus Hamburg wurde ſofort getötet; ein zweiter Inſaſſen erlitt einen ſchweren Oberſchenkelbruch, während die beiden übrigen Inſaſſen mit leichteren Verletzungen davon Schwerer Automobilunfall in Irland — Dublin, 20. Aug. Geſtern abend kam im Dorfe Stil⸗ kamen. lofgan zwiſchen Dublin und Bray ein durchfahrender Kraft⸗ wagen ins Schleudern und ſtieß gegen eine Mauer. Drei Perſonen, darunter ein Verkehrspoliziſt, wurden von dem Wagen umgeworfen und überfahren. Der Poliziſt anderen Perſonen erlagen im ſich im Wagen befand, wurde beim Anprall gegen die Mauer ſofort getötet. N Die deutſch⸗engliſchen Beziehungen (Von unſerm Vertreter in London) 5 London, im Auguſt. Der deutſche Beobachter in England hat es, wenn er erſt einmal Wurzel geſchlagen hat, verhältnismäßig leicht, die je⸗ weiligen Strömungen exakt zu regiſtrieren. In dieſen Tagen beiſpielsweiſe meldet der Seismograph deutliche Erdſtöße, die zwar noch ſchwach und ungefährlich, aber doch nicht mißzu⸗ verſtehen ſind. Auf der Straße, im Klub, in den Korridoren der Behörden wird man von Menſchen angehalten, die man ſeit langem nur zu flüchtigem Gruß getroffen hat. Hallo, Kollege, wie geht das Leben? Ja, die Zeiten! Sagen Sie mal, was iſt eigentlich in Deutſchland los? Und dann entwickelt ſich die unvermeidliche Unterhaltung über das Rheinland, die Reparationen, den Völ⸗ kerbund, Herrn Streſemann., man nähert ſich langſam dem Punkt: irgend etwas iſt in Unordnung geraten, und niemand weiß recht, wo der Anlaß liegt. Man erkun⸗ digt ſich, man diskutiert, man ſondiert die Stimmung, man lieſt die Preſſe; aber alles, was man herausfindet, iſt zu geringfügig, um eine Verſtimmung zu rechtfertigen. In dieſem Stadium beginnt ſich der Engländer unbehaglich zu fühlen. Es kommen die mürriſchen Fragen: Warum könnt ihr denn nicht Frieden halten? Was will denn Deutſchland eigentlich? Wenn irgendwo ein Botſchafter geohrfeigt oder ein Boxer beleidigt worden wäre, wüßte man ſich zurechtzufinden. Aber nichts dergleichen iſt geſchehen. Und doch beſteht kein Zweifel darüber, daß die deutſch⸗engliſchen Beziehungen ſich in den letzten Wochen bedeutend verſchlechtert haben. Ein ſo vorſichtiger Beurteiler wie der„Times“ ⸗Korreſpondent in Berlin ſchrieb dieſer Tage, daß die Verſtimmung der deutſchen Oeffentlichkeit über die Locarno⸗Partner ſeit langem nicht ſo tief geweſen ſei wie jetzt. Und der Berichterſtatter ſetzt hinzu: die deutſche Erbitterung richtet ſich mindeſtens ſo ſehr gegen England wie gegen Frankreich und Bel⸗ gten. Das iſt eine ungewöhnliche Neuerung. Solche Sätze werden in Leitartikeln zitiert und an Ka⸗ minen erörtert.(In England ſitzt man auch im Sommer um den offenen Kamin, wenn es ernſt wird.) Und was können wir dem aus London entgegenſetzen? Man wundert ſich, man fragt, man iſt unwillig über die Störung, aber eine Verſtimmung exiſtiert nicht. Die engliſche Oeffent⸗ lichkeit nimmt an den Schwankungen der Außenpolitik, die in Deutſchland befremdend wirkten, nicht teil. Wr haben kürzlich den polternden Ausfall der„Morning Poſt“ zitiert, die ſich darüber beſchwerte, daß Deutſchland ſich nicht ſtill genug verhalte, wenn die großen Herren reden. Aber wer iſt die„Morning Poſt“? Das Blatt der Hofdamen, der See⸗ offiziere außer Dienſt, der„Herzöge und Lakaien“ hat zwar innerpolitiſch einiges zu ſagen; es verfügt zwar über vor⸗ treffliche Informationen aus der Admiralität, aber in der Außenpolitik hat es keine Stimme. Seine Auflage beträgt etwa ein Zwanzigſtel von der der„Daily Mail“, und ſein Einfluß iſt gering. Das iſt nur ein Beiſpiel dafür, daß man ſolche Preſſeſtimmen nichk überſchätzen darf. Die geſamte übrige Preſſe ſchweigt entweder, oder ſie murrt gegen die Regierungspolitik. Niemals iſt eine außenpoli⸗ tiſche Tendenz ſo unpopulär geweſen wie die „Franzoſenpolitik“ Chamberlains. Wer in Lon⸗ don lebt und das nicht ſieht, die beurteilt die Dinge nur vom Schreibtiſch aus. Politik iſt keine Geometrie. Eine Regie⸗ rung mag ihre feſten Linien haben, aber die lebendigen Strömungen der Volksſtimmung üben früher oder ſpäter ihren Einfluß aus. Die große Trommel macht den Lärm, aber nicht die Muſik. Wir haben immer wieder— ſeit Holſteins Zeiten— ſehen müſſen, wie zwecklos es iſt, auf die Differenzen zwiſchen den Intereſſen Englands und Frankreichs zu ſpekulieren. Es liegt jetzt Grund vor, davor zu warnen, daß man nicht in das Gegenteil verfällt. Das Foreign Office iſt nicht Eng⸗ land. Die Herren Diplomaten, die es ſich in der Ferienzeit etwas zu bequem machen, werden nicht für ewig an den Schreibtiſchen ihrer auf Urlaub befindlichen Chefs ſitzen. Lord Cuſhendun, deſſen Selbſtändigkeit ſtark überſchätzt wird, kann als offizieller Vertreter Chamberlains in dem Porzellanladen der Außenpolitik wenig anrichten. Und ſchließlich iſt die engliſch⸗franzöſiſche Annäherung zwar in ſchroffen und gelegentlich taktloſen Formen betrieben wor⸗ den, aber ſie iſt gewiß noch kein Fels im Meer. Die beiden kommenden Auseinanderſetzungen mit den Vereinigten Staa⸗ ten: in der Schuldenfrage und über die Flottenbeſchränkung, bilden den Schlüſſel für die neue„entente cordiale“. Die Pfälzer Kunſt von Carl Theodor bis zur Gegenwart Ausſtellung in Kaiſerslautern Vom geſtrigen Sonntag bis 18. September iſt die große Ausſtellung„Pfälzer Kunſt von Carl Theodor bis zur Gegenwart“, die bisher in München gezeigt wurde, der Oeffentlichkeit zugänglich. Prof. Dr. Gräff⸗ München, der Hauptkonſervator der bayer. Gemäldeſamm⸗ lungen, hatte ſich perſönlich nach Kaiſerslautern begeben, um die Ausſtellung zu organiſieren. Die großzügige Schau, die mehr als 400 Bilder umfaßt, gliedert ſich in zwei große Grup⸗ pen, von denen die erſte, diejenige des 18. Jahrhunderts, die unteren Räumen der Pfälziſchen Landesgewerbe⸗ anſtalt füllt, während das 19. Jahrhundert und die Neuzeit in den oberen Sälen Platz gefunden haben. Die Malerei nimmt weitaus den größten Raum ein. Die Baukunſt konnte natürlich nicht gezeigt werden. Die Bildhauerkunſt iſt durch einzelne kleine Werke und durch Entwürfe andeutungsweiſe vertreten. Eine wertvolle Be⸗ reicherung bilden vor allem Frankenthaler Porzellanue, Medaillen und Miniaturen. 8 Zeitlich beginnt die Ausſtellung mit den Zweibrücker Hofmalern. Hier ſind vor allem die beiden Mannlich (Vater und Sohn), Zieſenis, Hirn, Meyer und Pitz zu nennen. Dann folgen die Mannheimer Künſtler aus der Zeit Carl Theodors. Hier ſtechen Dathan(Speyer), Seekatz (Grünſtadt) und Trautmann(Zweibrücken) hervor, ferner die Landſchafter Brinckmann, Ferdinand und Franz Kobell, die Bildnismaler Brandt, Leydensdorff, Hoffnas und Fratrel. Plaſtiken ſind von Paul Egell, Melchior und Verſchaffelt, dem großen künſtleriſchen Geiſt Mannheims, ausgeſtellt. Ganz beſonders beachtenswert und reichhaltig ſind die Werke von Maler Müller, hauptſächlich die Aquarelle. In den oberen Räumen begegnet der Beſucher Bil⸗ dern von Karl und Daniel Fohr, Schleſinger, Fries, und den beiden Klotz. Karl Rottmann, einer der bedeutendſten, fehlt. Weiter folgen Heydeck, Bürkel, Pixis, Bernatz und 15 peinlichen Rückwirkungen auf die europäiſche Politik ſind vielleicht unfreiwilliger, als man in Deutſchland annimmt, Es darf nicht überſehen werden, daß die großen Worte nur aus Paris, nicht aus London kommen. Mit der Tatſache der engen franzöſiſch⸗engliſchen Zuſammen⸗ arbeit muß für längere Zeit gerechnet werden. Aber wenn die Zwiſchenfälle des Augenblicks beigelegt ſind, wenn die Diplomaten ihr Gleichgewicht wiedergefunden haben, dann iſt der Weg für eine fruchtbare Entwicklung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen ebenſo offen, wie vorher. Als Lord Grey und Lord Lansdowne zu Beginn des Jahrhunderts die Verbin⸗ dungen mit Frankreich ausbauten, hatten ſie die Volksſtim⸗ mung hinter ſich, die von deutſchen Flottenbauten und Kaiſer⸗ reden beeindruckt war. Heute liegen die Dinge anders. Die gegenwärtige Abkühlung zwiſchen London und Berlin iſt, ſoweit die engliſche Seite in Betracht kommt, eine Angelegenheit der Aemter und Behörden. In ganz London— um das zu ſagen, haben wir alles Vorſtehende geſchrieben— iſt es uns nicht gelungen, einen Engländer aufzutreiben, der die deutſch⸗engliſche Verſtimmung nicht be⸗ dauert. Und das iſt immerhin, um die Worte des „Times“⸗Korreſpondenten zu gebrauchen,„eine ungewöhn⸗ liche Neuerung“. Regierungskriſe in Thüringen Auf dem thüringiſchen Parteitag der Demokraten wurden die demokratiſchen Mitglieder des thüringiſchen Kabinetts zum Austritt aus der Regierung aufgefordert. Damit iſt die Bürgerblockregierung in Thüringen ge⸗ ſprengt. Die Demokraten verlangen die Bildung der großen Koalition. Es beſteht die Möglichkeit der Land⸗ tagsauflöſung und Vornahme von Neuwahlen. Letzte Meldungen 8 Kämpfe in Tripolis — Rom, 20. Aug. Wie aus Tripolis gemeldet wird, kam es dort zu neuen Zuſammenſtößen zwiſchen italieniſchen Truppen und Aufſtändiſchen. Von den Aufſtändiſchen ſollen 63 getötet worden ſein. Die italieniſchen Verluſte ſollen zwölf Tote und 25 Verwundete Unruhen im Libanon — Paris, 20. Aug. Nach hier aus Beirut vorliegenden Bei Kämpfen zwiſchen aufſtändiſchen Druſen und franzöſiſchen Truppen ſind dem Vernehmen nach 60 Franzoſen, da- runter ein Oberſt, verwundet worden. Beide Parteien hatten je zwei Tote. Die Kämpfe in der Mandſchurei — London, 20. Aug. Wie aus Charbin gemeldet wird, ſind die in den Staat Barga eingefallenen mongoliſchen Truppen von den Chineſen zurückgeworfen worden. Der Verkehr auf der chineſiſchen Oſtbahn wurde unter dem Schutz von Panzerkreuzern wieder aufgenommen. Nach an⸗ deren Meldungen ſollen ſich die Chineſen in der Nordweſt⸗ mandſchurei vor den Mongolen auf dem Rückzug befinden. Motorboot⸗ Unglück— Fünf Perſonen ertrunken — Oslo, 20. Aug. Im Flekkefford lief ein auf dem Krabbenfang befindliches Motorboot auf einen Felſen auf und ſank. Zwei Frauen und drei Männer ertranken. Das Schiffsunglück an der chileniſchen Küſte — Newyork, 20. Aug. Aus Santiago wird gemeldet, daß bei dem bereits gemeldeten Untergang des Dampfers„Mira Flores“ im ganzen 20 Perſonen ums Leben gekom⸗ men ſind.. Amerikaniſches Stahlluftſchiff mit Dampfantrieb — Newyork, 20. Aug. Aus Glendale in Kalifornien wird gemeldet, daß der Ingenieur Slate den Bau eines Luftſchiffes begonnen hat, das mit Dampf betrieben wird. Das 60 Meter lange Luftſchiff wird vollſtändig aus Stahl beſtehen. * Frankreich rüſtet. Der franzöſiſche Marineminiſter hat in Durchführung des neuen franzöſiſchen Flottenbaupro⸗ gramms den Bauauftrag für vier Torpedobootszer⸗ ſtö rer erteilt. ...!!..!WWwWW.!wW..!.;.;........ p Heuß, dann Mathes, Helmer, Becker ⸗Gundahl, Feuerbach, Exter, Koch, Ernſt und Göhler. Hier ſind ganz prächtige Stücke darunter. Der große Oberlichtſaal ent⸗ hält die Künſtler der Gegenwart: Wießgerber, Purmann, Slevogt, Dill, Fay, Haueiſen, Urſchbach, Peter Koch, Her⸗ mann und Auguſt Croiſſant, Sauter, Herzog u. a. Die Ausſtellung zeigt manches Unbekannte, gewährt einen vorzüglichen Einblick in das Kunſtſchaffen zweier Jahr⸗ hunderte und dokumentiert das enge Verbundenſein pfälziſcher Kultur mit dem geſamktdeutſchen Kulturleben. Sie iſt eine der bedeutendſten Ausſtellungen, die bisher in der Pfalz waren. Als eigentlicher Anreger der Ausſtellung iſt Hofrat Erwin Pixris zu nennen, als Organiſator Dr. Gräff, Die bayertſche und pfälziſche Regierung und die Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften haben ſie aktiv gefördert. Der Charakter im Hut „Zeige mir, wie du deinen Hut aufſetzt, und ich werde dir ſagen, wie du biſt.“ Dieſe kühne Behauptung ſtellt nach der „Berl. Börſen⸗Ztg.“ eine amerikaniſche Pfſychvlogin Claudia Coleman auf, und ſie glaubt, damit ein neues Hilfsmittel entdeckt zu haben, um das ſo ſchwer zu erkennende Weſen der Frauen zu beleuchten. Wenn man auch ſchon vielfach verſucht hat, aus der Art der Frauen, ihre Sachen zu tragen, auf ihr Weſen zu ſchließen, ſo hatte man doch bisher den Inhalt der Hut⸗ ſchachtel noch nicht berückſichtigt. Nun aber iſt es dem„inten⸗ ſiven Studium“ dieſer Amerikanerin gelungen, auch dieſes unbekannte Gebiet zu erforſchen.„Die ſchüchterne Frau ſetzt ihren Hut ganz gerade auf“, verrät ſie uns.„Die energiſche Dame dagegen ſetzt gewöhnlich den Hut ein wenig ſchief. Das ernſthafte und zielbewußte Mädchen zieht die Kopfbedeckung gern über die Stirn herab. So kann man aus den verſchie⸗ denſten Nuancen ſchwerwiegende Schlüſſe ziehen, und das iſt heute beſonders wichtig, da im allgemeinen die Frauenkleidung immer einförmiger wird und immer weniger eine perſönliche Note verrät.“ * „Geſtern abend habe ich Deinen Mann geſehen, aber er hat mich nicht erkannt.“—„Ich weiß, er hat es mir erzählt.“ Literatur * Paul Landan und Camillo Schneider:„Der deutſche Garten“. Ein Jahrtauſend Garten⸗Erlebnis. Inhalt: 1. Teil, Geſchichte des deutſchen Gartens 2. Teil, der moderne Garten, Nachwort v. K. Förſter Mit vielen Abbildungen im Text und auf Tafeln. Verlag Deutſche Buch⸗Gemeinſchaft, Berlin SW 68. Ein Jahrtauſend Naturerleben, wie es ſich im Gartenbau und der Gartenkunſt ſpiegelt, zieht hier an uns vorüber; es ſind nur ein paar Blätter aus dem bunten, viel⸗ geſtaltigen Bilderbuch der deutſchen Geſchichte, aber ſie gehören zu den lieblichſten und leuchtendſten, denn ſie erzählen von der Entfal⸗ tung des Naturgefühls und der ſeeliſchen Stimmungen, die ſich zum nicht geringen Teil im Garten vollzogen hat. Die Mönche ſind die erſten, die ſich der Gartenpflege liebevoll zuwenden und im Kloſter⸗ garten eine idylliſche Freiſtatt inmitten des verworrenen mittelalter⸗ lichen Lebens ſchaffen. Die Hochblüte ritterlicher Kultur verpflanzt den Garten dann auf die Burg und macht ihn zum Schauplatz ſtolzer Turniere und edler Dichtung. Der Bürgergeiſt, der im Zeitalter der Renagiſſance und Reformation immer mehr an Macht gewinnt, erfüllt den Garten mit behaglicher Lebensfreude. Der Dreißigjährige Krieg bildet einen Markſtein in der Geſchichte des Gartens. Vieles wird verheert, vernichtet. Das Neue ſteht unter fremdem Einfluß: unter holländiſchem und franzöſiſchem. Ueppig und phantaſtiſch ent⸗ faltet ſich barockes Weſen im deutſchen Garten, bis es durch das Vor⸗ bild Ludwigs XIV. gebändigt wird. Wieder lebt ſich der deutſche Menſch in die Gartennatur ein; die Dichter ſingen vielſtimmig von dem„irdiſchen Vergnügen in Gott“. Wie der„Alte Fritz“, ſo ſind auch unfre klaſſiſchen Dichter leidenſchaftliche Freunde des Gartens. Reizende„Gartenidyllen“ der klaſſiſchen Zeit gruppieren ſich um den Märchen⸗Dichter Muſäus und den Homer⸗Ueberſener Joh. Heinrich Voß. Die Tollheiten des Rokoko weichen dem ſchlichten Geſetz der Natur, das von Rouſſeau gepredigt wird. Das engliſche Muſter be⸗ ſtimmt jetzt den Gartenſtil wie den Stil der Zeit. Aber wie ſich die Oiteratur in unſrer klaſſiſchen Epoche zu eignen großen Meiſter⸗ werken aufſchwang, ſo wird der deutſche Garten nun ſelbſtändig, zu⸗ erſt in den Schöpfungen des genlalen Gartenkünſtlers Ickell. Aus dem Geiſt der Romantik erſtehen zwei Meiſter der Naturgeſtaltung, Fürſt Pückler und Lenné, deren Anlagen aus ureigenem deutſchen Fühlen geboren ſind und anderen Ländern zum Vorbild dienen. An dieſe geſchichtliche Darſtellung, die Paul Landau verfaßt hat, ſchließt ſich dann eine Schilderung des Gartens der Gegenwart durch Camillo Schneider, in der alle wichtigen Probleme der modernen Pflanzen⸗ züchtung und Gartenpflege behandelt werden, und den Ausklang bildet eine in die Zukunft blickende Betrachtung Karl Fhrſters, des großen Anregers unſerer heutigen Gartenhewegung. Meldungen ſind im Djebel Drus neue Unruhen ausgebrochen. N 5 4 Montag, den 20. Auguſt 1928 Neue Mauuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 884 * 10. a0 2 2 N 1 0 goͤtiſche Nachrichten ur 2 Das Waſſerhuhn im Männerfreibad nun Bei dem herrlichen Wetter mit dem lachenden Himmel die und der warmen Sonne war geſtern reger Badebetrieb in den iſt Mannheimer Flußbädern. Auch im ſtädtiſchen Freibad für 18 Männer tummelt ſich Groß und Klein in den kühlen Fluten. 7 5 Ein köſtliches Vergnügen, die beſte Verjüngungskur! Für die 95 vorausgegangenen kühlen Tage hat die Sonne ganz beſon⸗ 5 ders entſchädigt, ſodaß am Nachmittag Hochbetrieb im Bade ie herrſchte. Plötzlich großes Hallo! Alles ſtürzt zu dem einen 18 Baſſin. Man guckt neugierig in die Wellen. Was iſt eigent⸗ nt, lich los? Ein Waſſerhuhn hat ſich ins Baſſin verirrt. n Voller Angſt vor den vielen hundert Schwimmern rund herum de rettet es ſich, nachdem es nur ein klein wenig aus dem er Waſſer emporgetaucht war, durch ſchnelles Untertauchen. 855 Einige gute Schwimmer tauchen ihm nach. Das Tierchen iſt 15 ſedoch ſchneller und narrt ſeine Verfolger, indem es nach lan⸗ 5 gem Tauchen am entgegengeſetzten Ende des Baſſins zum Vorſchein kommt. Ein überaus intereſſantes Fangſpiel. Bis es doch a Die Hand des Schwimmers umfaßt jetzt ganz das kleine Dingelchen, es wehrt ſich durch unſchädliche 1 Schnabelhiebe in die Finger der umſchließenden Hand. Der 15 Badewärter beendet das kleine Intermezzo. Er nimmt das ie Tierchen an ſich und man munkelt von einem guten Braten 28 10* zum Abendbrot.* 1* d⸗. * Kraftfahrzeugkontrollen. Am Sonntag vor⸗ und nach⸗ mittag wurden an verſchiedenen Stellen der Stadt Kontrollen der vorüberfahrenden Kraftfahrzeuge vorgenommen. Dabei wurden bei 28 Führern von Kraftwagen und Motorrädern Verfehlungen gegen die Kraftfahrzeugvorſchriften feſt⸗ geſtellt. 11* Wohnungseinbrecher an der Arbeit. Am geſtrigen 5 Sonntag wurden hier mehrere Wohnungen, deren Be⸗ 355 wohner abweſend waren, teils erbrochen, teils mit Nach⸗ 11 ſchlüſſel geöffnet und Geld, Schmuckſachen und Silberbeſtecke 5 uſw. im erheblichen Werte geſtohlen. Die Einbrüche wurden in der Auguſta⸗Anlage, in der Werderſtraße und in den -Qadraten verübt. 1 1.* Die Blinoͤſchleiche in der Kinderhoſe 5* Ein siebenjähriger Junge hatte ſich im Schalten 150 eines Baumes im Luiſenpark hingelegt und war eingeſchlafen. 5 Die Kinder, die vorher mit ihm geſpielt hatten, buddelten im Sande weiter und achteten nicht auf ihren Spielgefährten. Ich ſah dem Spiele der Kinder, die ſich eine Burg bauten, zu und d. B freute mich über ihre große Einigkeit. Ich wollte mich gerade 6 zum Weitergehen entſchließen, als plötzlich der Junge, der ſich n. N zum Schlafen hingelegt hatte, einen m furchtbaren Schrei ausſtieß. 12 Da kam er auch ſchon angerannt, laut ſchreiend und weinend. 5 Wenn ihn jemand anfaſſen wollte oder ihn nach der Urſache fragte, fing er noch lauter zu ſchreien an. Der Junge drehte ſich ab und zu im Kreiſe herum und verſchiedene Spaziergänger 7 glaubten mit mir, das Kind ſei plötzlich irrſinnig geworden. 15 4 Immer wieder Weinen und Schreien und alle möglichen 4 Grimaſſen, die tatfächlich auf Irrſinn ſchließen ließen. Einige meinten, den Kleinen müſſe man ins Krankenhaus bringen und den Sanitätswagen beſtellen. Ein anderer Ausweg war N nicht zu finden. Schließlich legte ſich der Junge noch auf den 5 Boden und ſchlug mit Händen und Füßen um ſich. Auf alles 0 Fragen keine Antwort. Schließlich brachte eine Frau mit 8 einem Mann den Jungen auf eine Bank. Der Junge ſchrie And ſchüttelte ſich und griff wie geiſtesabweſend nach ſeinem Rücken. Plötzlich wurde der Junge ruhiger. Die Frau hatte 0 ihm Pullover und Hoſe ausgezogen. Zum Entſetzen aller Um⸗ 8 ſtehenden d. ſchlüpfte aus der Hoſe des Kleinen— eine Blindſchleiche, 1 die das Kind durch ihre Bewegungen— jedenfalls ſuchte ſie einen Ausweg— faſt zum Irrſinn gebracht hätte. Der Junge wurde ruhiger ud war bald vor Erſchöpfung eingeſchlafen. Ein Krankenauto brauchte er nicht mehr. Eine Warnung für Viele, die die Gewohnheit haben, ſich im Freien nieder⸗ zulegen. 3 5 ben 3 5 9855 aus 3 teils be Gewilterfurcht und Blitzschutz Es gibt viele Menſchen, die beim Herannahen eines Ge⸗ witters eine Furcht empfinden, die in manchen Fällen lächer⸗ lich wirkt. Tauſende von Menſchen bleiben in einer Gewitter⸗ nacht lieber wach, anſtatt— was ohne Zweifel richtiger wäre — das Gewitter zu verſchlafen. Iſt nun die Blitzgefahr wirk⸗ lich ſo groß, um eine Gewitterfurcht zu begründen? Vor Er⸗ findung des Blitzableiters durch Benjamin Franklin war die Gewitterfurcht begreiflich. Denn damals konnte ein einſchla⸗ gender Blitz ganze Ortſchaften durch Feuer vernichten. Heute iſt die Gefahr bei weitem nicht ſo groß. Ein Gebäude, das mit einer Blitzableiteranlage verſehen iſt, kann nahezu als iſoliert gelten. Wie ſchützt man ſich am beſten beim Auftreten eines Ge⸗ witters? Auf Aeckern, Wieſen— alſo auf bäumenloſen Ebenen — ſoll man während eines Gewitters nicht aufrecht gehen, ſondern ſich auf die Erde legen; um nicht ſelbſt einen An⸗ ziehungspunkt für den Blitz zu bilden. Falſch iſt es, unter Bäumen Schutz zu ſuchen, vor allem nicht unter Eichen. Lieber durchnäßt werden und einen Schnupfen mit in Kauf nehmen, als ſich in Lebensgefahr begeben. Der Volksmund hat einen Spruch geprägt, der ſo richtig auf die Gefahr hinweiſt: . den Eichen ſollſt Du weichen; Vor den Fichten mußt Du flüchten; Vor den Tannen flieh von dannen; Doch die Buchen ſollſt Du ſuchen.“ Am meiſten ziehen die Eichen den Blitz an, am wenigſten die Buchen. Woran das liegt, entzieht ſich meiner Kenntnis; iſt auch— ſoweit mir bekannt— noch nicht wiſſenſchaftlich feſtgeſtellt. Damit ſoll natürlich nicht geſagt ſein, daß man ſich bei einem Gewitter ohne Gefahr unter eine Buche flüchten kann. Daß ein Blitz in eine Wohnung einſchlägt, dürfte wohl eine Seltenheit ſein. Wenn der Blitz in eine Großſtadt einſchlägt, ſo ſucht er ſich vorwiegend Kirchtürme, Leitungs⸗ maſten der elektriſchen Straßenbahn, Fabrikſchornſteine oder auch Bäume aus. Weniger kommt es vor, daß er in eine Wohnung einſchlägt. Ein Entzünden von Möbelſtücken in einer Wohnung durch einen Blitzſtrahl gibt es in Stein⸗ häuſern überhaupt nicht. Die Statiſtik weiſt nach, daß der Blitz in den Wohnungen der heutigen Bauart überhaupt nicht zündet. Es iſt jedoch bei Gewitterbildung ratſam, ſich fern von allen metalliſchen Gegenſtänden zu halten, wie Gas⸗ und elektriſchen Lichtleitungen, freihängende Beleuchtungskörper, Oefen u. ä. Auch iſt Zugluft möglichſt zu vermeiden. Die meiſten Todesfälle durch Blitzſchlag ereignen ſich naturgemäß im Freien und auf der Straße. Man kann auf jeden Fall behaupten, daß die Lebensgefahr— während eines Gewitters— bei weitem nicht ſo groß iſt, als wenn man in einer Großſtadt ſchräg über eine verkehrsreiche Straße geht. Die Menſchen ſetzen ſich jeden Tag Verkehrsgefahren aus,— ohne Furcht zu empfinden; aber die Angſt vor einem Gewitter läßt ſie ſogar nachts nicht zur Ruhe kommen. N * * Brand im Käfertalerwald. Geſtern abend um.10 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Käfertalerwald gerufen. Aus unbekannter Urſache war zwei Kilometer nördlich vom Karlſtern ein Holzhaufen in Brand geraten. Das Feuer hatte auch ſchon die Umgebung ergriffen. Der Schaden beträgt etwa 25 l/. * Schaukäſtendiebſtähle. In einer der letzten Nächte wur⸗ den aus einem Aushängekaſten in O 1 vier blaue Bücher von Langewiege, mehrere Reiſeführer von Grieben und Bae⸗ decker, Bände Karl May, Reiſeerzählungen, 5 Bände Aben⸗ teuer⸗Romane und mehrere Bücher von Möllhauſen u. Haas entwendet, aus einem Schaukaſten in D 3 eine goldene Da⸗ menarmbanduhr, Anker mit Ripsband(Nr. 4393), 1 gleiche Uhr (Nr. 10 369), zwei ſilberne Herrenarmbanduhren, Ankerwerk mit Lederband, zwei ſilberne Damenarmbanduhren mit Rips⸗ band, zwei goldene Herrenarmbanduhren mit Lederband, eine Brochette, 18 kar., Weißgold, mit 3 Japanerperlen und Roſen mit Etui, zwei verſilberte Flaſchenunterſätze, zwei verſilberte Weinflaſchenkorken, zwei ſilberne Zündholzbehälter, ein ver⸗ ſilberter Brotkorb, zwei kleine Leuchter, ein Filtrierglas, 7 Paar Ohrringe, 7 weitere Brochetten, teils aus Gold, teils Silber, zwei Doubleearmbänder, 6 ſilb. Bleiſtifte, 4 Zigaret⸗ ten⸗ Etuis, 8 Paar ſilb. Manſchettenknöpfe, 22 verſchiedene Ringe, 2 Puderdoſen, ein Zündholzſtänder und ein Limonade⸗ * Armbruch beim Spiel. Ein 13 Jahre alter Schüler, der am Samstag vor dem Hauſe T 4, 14 beim Spiel mit ſeinem kleinen Bruder zu Boden ſtürzte, trug einen Bruch des linken Ellenbogens davon. Der Verunglückte 5 Auf⸗ nahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Zeugen geſucht. Am 6. Auguſt wurde einer 1 0 im Strandbad von einem Manne die Handtaſche entwen⸗ delt. Der Diebſtahl wurde aber von der Dame bemerkt und dem Täter die Taſche wieder abgenommen. Die betr. Dame wird gebeten, ſich zwecks Aufklärung der Sache bei der Krimi⸗ nalpolizei, Schloß, Zimmer 137, einzufinden. * Wer ſind die Eigentümer? Eine goldene Herrenremon⸗ toir mit Sprungdeckel, weißem Zifferblatt, 24⸗Stundenzeit, wurde in einem Trödelladen zum Kauf angeboten und nicht wieder abgeholt. Es wird Diebſtahl vermutet. Der Eigen⸗ tümer wolle ſich bei der Krim.⸗Polizei im Schloß melden. Im Strandbad wurden eine ſilberne Armbanduhr und eine Schutzbrille mit Gehäuſe entwendet. Beſchreibung: Silb. Armbanduhr: viereckig, die Seiten oval, gelbes Zifferblatt, blaue Zeiger, 24⸗Stundenzeit, Vorderſeite ziſeliert, arabiſche Zahlen, ſchwarzes altes Band. Die Uhr war in dem Brillen⸗ gehäuſe mit der Brille zuſammen. Brillengläſer ſind grün⸗ lich⸗gelb. Die Brille trägt die Buchſtaben G. F. Das G. iſt nicht deutlich. Ferner wurde an einem Sonntag ein Geld⸗ beutel mit 4 Mark Inhalt im Strandbad entwendet. Der Geldbeutel iſt ſchwarz, Größe 8 zu 7 Zentimeter, hat 3 Fächer, Druckknopfverſchluß. Das Geld beſtand aus einem Dreimark⸗ und einem Einmark⸗Stück. Die Gegenſtände befinden ſich bei der Krim.⸗Polizei im Schloß, wo ſich die rechtmäßigen Eigentümer melden können. . Beranſtaltungen * Konzert im Friedrichspark. Der reizende Bau des Cott⸗ buſer Stadttheaters bereitete ſchon manchem Mannheimer eine Ueberraſchung, der zufällig dort einen Opernabend beſuchte und das Glück hatte, den Heldenbariton Georg Heunecka zu hören. Der Jago im Othello zählte zu ſeinen ſtärkſten Leiſtungen. Es war deshalb ſehr angebracht, den Künſtler, der aus unſerer Stadt ſtammt, in dem geſtrigen Abendkonzert auftreten zu laſſen, und auch das Nationaltheater dürfte ſich einmal zu einem Gaſt spiel des Künſtlers herbeilaſſen. Die materialreiche Stimme Henneckas iſt ausgezeichnet durch⸗ gebildet, wird mit Geſchick gebraucht und weiß ſich den ein⸗ zelnen Geſängen vortrefflich anzupaſſen. Er ſang aus Gou⸗ nods„Margarethe“, die große Arie des Nelusco aus Meyer⸗ beers„Afrikanerin“, einem Werk, das beſonders dazu Seeien l iſt, die Stimmkultur eines Sängers erkennen zu laſſen. Das Lied des Zaren aus Lortzings Oper„Zar und Zimmermann“ enthüllte die lyriſchen Seiten der Stimme, deren wuchtiger Vortrag dann Hans Sachſens Schlußgeſang aus den„Meiſterſingern“ zu einem ſtarken Eindruck führte. Der Sänger erntete reichen Beifall wie auch die Kapelle Becker, deren hervorragende Diſziplin und üppige Klangſchönheit wieder in dem Vortrag bekannter Stücke zu vorzüglicher Wirkung kam. Das Konzert war gut beſucht. Für Fingerquetſchung beim Zuſchlagen der Wagentür beſteht keine Haftung der Reichsbahn. In einem rechtskräftig gewordenen Urteil des Landgerichts Erfurt beißt es, daß den Fahrgaſt, der, obwohl er mit dem Schließen der Tür jederzeit rechnen muß, unter Außerachtlaſſung jeder Sorgfalt die Hand in die Türſpalte legt, in ledem Falle eigenes„ den trifft. * Ein Jubiläum in der chemiſchen Induſtrie. Unter dieſem Stichwort berichtet die„Deutſche Aerzte⸗Zeitung“, da i 15. Auguſt es 25 Jahre waren, daß der bekannte Che Hofrat Dr. Alfred Zucker⸗Dresden die Leitung der Che ſchen Fabrik Max Elb.⸗G. Dresden übernahm. rat Zucker hat ſich beſonders auf balneblogiſchem(Bad Gebiet betätigt. Auch auf kosmetiſchem Gebiet hat er neu Wege beſchritten. Durch ein patentiertes Verfahren gelan, ſtellen und nachzuweiſen, daß die Unreinheiten des Mun als Katalyſatoren(Kontaktſubſtanz) wirken(biologiſche Mu reinigung). Hofrat Zucker hat ſich auch ſchriftſtelleriſch viel betätigt. Mehr als 40 Veröffentlichungen ſind von ihm 5 Laufe der 25 Jahre erſchienen, darunter mehrere in Buch⸗ form. Der Jubilar ſteht noch im beſten Schaffensalter. Sei Vortrag über die Syntheſe des Benzins hat vor wenf; Wochen gezeigt, daß er auch auf techniſchem Gebiete zu 1 ee deutſchen Chemikern zählt. e 5 2 U Theater uns Musik „ ö Reichshallen⸗Operettentheater in Köln. Während die 8 0 beiden ſtädtiſchen Bühnen Ferien haben, füllt das Reichs ⸗ r hallentheater die Zwiſchenzeit von der verfloſſenen * Operettenſaiſon zur neuen mit Enſemblegaſtſpielen aus. So 8 hat Köln in dieſen Sommerwochen doch wenigſtes ein Theater, und zwar ein gut acereditiertes. Nach der zur Zeit mit einer Berliner Geſellſchaft gaſtierenden Alice Hechy vom Ber⸗ liner Metropol⸗Theater ſollte das Enſemble des Düſſeldorfer Schauſpielhauſes unter Leitung der Dumont kommen, aber da ſich die Sache im letzten Augenblicke irgendwie zerſchlagen hat, ſpielt die erfolgreiche Hechy noch ein Weilchen weiter, und ſo trat ſie am Samstag bei vollem Hauſe erſtmalig in dem Vaudeville„Die Hotelratte“ von F. Friedmann⸗ Frederich(Muſik von W. Brom me) auf. Daß der in der Hauptſache als Schwank anzuſprechende, durch ein paar Ge⸗ 0 fangsſzenen nicht gerade qualitativ bereicherte Scherz eine Neu⸗ 8 1 heit für Köln darſtellte, beburf keiner Unterſtreichung, denn 5 Das Ganze iſt, unbeſchadet einiger gern belachten Situations⸗ t⸗ komik und unterſchiedlicher draſtiſcher Dialogpointen, ein 5 Bühnenprodukt ſehr billiger und wenig aparter Art. Für die 3 a Wahl des Stücks wird die Gaſtin zwei Gründe anzuführen 5 4 haben, erſtlich eine ihr zuſagende umfängliche Rolle, dann aber 5 1 die Tatſache, daß der Autor an der Künſtlerin Berliner Wir⸗ „„ kungsſtätte Direktor iſt. Alice Hechy entfaltete jedenfalls in ch 5 der halbwegs auf der Spitze ſtehenden Aufgabe der mehr als r leichtfertigen Frau Loulou nicht nur viel bravouröſe darſtel⸗ . leriſche und ſprachliche Gewandtheit, ſondern- auch ein gutes 72 5 Teil perſönlichen Charmes, ſo daß ſie mit einem ausgiebigen 2 5 Erfolge rechnen durfte. Neben ihr waren zumal noch Louis 1 Kaliger, Roland Miller und Karl Waterſtradt von 1 5 ſehr gefälliger Wirkung. Herrn Brommes unbedeutende 5 Muſikbeiſteuer iſt Schockware von heute, was nicht hinderte, daß der Komponiſt ſich für den Beifall, der den Darſtellern ge⸗ zollt wurde, recht betulich mitbhedankte.— Die am 1. Sept. beginnende Winterſaiſon wird mit dem in Köln lange Jahre nicht mehr ausgeführten„Walzertraum“ von Oscar Straus 5 e und zwar wird im e des neuen Reichshallen⸗ . Euſembles Käthe„ die bekanntlich. Ope⸗ rettenſängerin war, die weibliche Hauptrolle als Gaſt ſingen — zweifellos eine gute Spekulation des Direktor Hünnes, der immer mit Geſchmack bemüht iſt, ſeinem Publikum Inter⸗ eſſantes zu bieten. Paul Hiller. f Neues von Piscator. Erwin Piscator, der mit ſeinen kommuniſtiſchen Propagandaſtücken in Berlin Fiasko erlitten hat, beabſichtigt, wie er in einem längeren Manifeſt verkündet, ſein Theater am Nollendorfplatz in der kommenden Spielzeit nicht wieder zu eröffnen. Er hat ſich entſchloſſen, von ſeinem Vertrag zurückzutreten und die von ihm hinterlegte Kaution in Höhe von 100 000 Mark verfallen zu laſſen, die nun den Beſitzern des Theaters, den Herren Meinhard und Bernauer, von denen er es gepachtet hatte, wie ein Geſchenk vom Himmel in den Schoß fällt. Man erfährt bei der Gelegenheit, daß die Jahresmiete nicht weni⸗ ger als 250000 Mark betrug. Piscator will, bis er eine andere Bühne gefunden hat, mit ſeinen bisherigen Schau⸗ ſpielern eine Gaßſpielreiſe durch Deutſchland und das Aus⸗ land unternehmen.— Zu dem Manifeſt, in dem Piscator den ungünſtigen Mietsvertrag als Grund ſeines Fiaskos und der Unmöglichkeit bezeichnet, ſein Unternehmen in der kommenden Spielzeit in Berlin weiterzuführen, veröffent⸗ lichen die Beſitzer des Theaters am Nollendorfplatz, Mein⸗ hardt und Bernauer, eine Gegenerklärung. In ihr heißt es, das Piscator auch zu einer Zeit, da ſeine Kaſſen gefüllt waren, die Miete ſchuldig geblieben ſei. Er hätte fer⸗ ner ein Darlehen aufgenommen, das ſie nunmehr auch ein⸗ büßen würden. Uraufführungen im neuen Spieljahre. Nachfolgende Werke aus dem Bühnenvertrieb S. Fiſcher Verlag AG. gelangen in der erſten Hälfte der kommenden Spielzeit zur Uraufführung: Berliner Uraufführungen: Ferdi⸗ nand Bruckner:„Die Verbrecher“(Deutſches Theater); Hans Borchardt:„Muſik der nahen Zukunft“(Theater in der König⸗ grätzer Straße); Hans Borchardt:„Die Bluttat in Germers⸗ heim vor dem ewigen Richter“(Volksbühne); Richard Duſchinsky:„November in Oeſterreich“(Renaiſſance⸗Theater); Walter Mehring:„Der Kaufmann von Berlin“(Ptscator⸗ Kunke:„Heinrich der Achte“(Theater in der Königg* Straße); J. M. Barrie:„Maggie“(Staatstheater).— Ur aufführungen im Reiche: Eugen'Neill:„Der groß Gott Brown“(Vereinigte Städt. Theater, Köln); Ju Romains:„Trouhadee ſchweift aus“(Kleines Theater i Kaſſel)) Hanns Johſt:„Komödie am Klavier“(Stadttheate Düſſeldorf); Fleming Lynge⸗Spend Rindom:„Der rot Mantel“(Thalia⸗Theater, Hamburg); Spend Rin m „Kupferne Hochzeit“(Deutſches Schauſpielhaus, Hamb M. Bulgakow:„Die Tage der Geſchwiſter Turbin“(Ver einigte Theater, Breslau); Pieree Frondaje:„Iwan Lorge⸗ nef“(Stadttheater, Greifswald); Ronald Fangen:„Der ge lobte Tag“(Stadttheater, Halle); Dimitri Schtſchegloff „Kampf im Schnee“(Landestheater, Braunſchweig).— 5 aufführungen in Oeſterreich: Alexander Lernet⸗ Holenia:„Parforce“(Theater in der Joſefſtadt, W Rabul Auernheimer:„Feuerglocke“(Burgtheater, W Felix Sternheim:„Der Kopfſprung“(Stadttheater, Salzburg Die Cavelli geſtorben. Die bekannte jtalieniſche Opern. ſängerin Emma Cavelli iſt das Opfer eines A unglücks geworden. Der Wagen, mit dem ſie aus De land nach Rom zurückkehrte, ſtieß bei Monte Fiascone einem anderen zuſammen und ſtürzte um. Frau Cavell⸗ auf dem Wege ins Krankenhaus, während die andere ſaſſen des Wagens unverletzt blieben. Die Verſtorbene in italieniſchen Theatern, aber auch auf Gaſtſpielreiſe⸗ Europa und Südamerika an der Seite Caruſos groß folge geerntet. Längere Zeit Rete ſie das e C in Rom inne. g 8 Prof. Dibelins⸗ Heidelberg nach Bonn 560 das„Heidelberger Tageblatt“ meldet, hat der g Theologieprofeſſor und derzeitige Rektor der Hefdelb Univerſität Martin Dibelius einen Ruf als Ord rius für neuteſtamentliche Wiſſenſchaften an die Univer 5 Bonn erhalten. Das Blatt gibt dem Wunſche Ausdruck, di es im Jutereſſe von Univerſität und Stadt der badi e gierung gelingen möge, den bekannten Gelehrten zu hal Dibelius iſt 1883 in Dresden geboren und 9 5 n 1 bühne); Hans Meiſel:„Störungen“(Staatstheater); Max an der Se e 5 d 4. gelte. Nr. 384 Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Montag, den 20. Auguſt 1928 N Vorkehrsunfälle „ In Mannheim Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Straßenbahn⸗ und einem Lieferkraftwagen, der ſich am Samstag nachmittag an der Straßenkreuzung D 6/E 7 ereignete, wurde die Füh⸗ rerin des Lieferkraftwagens, eine 19 Jahre alte Haus⸗ angeſtellte, durch Glasſplitter am Hals und an der lin⸗ ken Hand und ein mit ihr fahrendes 21 Jahre altes Fräu⸗ Lein ebenfalls durch Glassplitter am Hals und an beiden Füßen verletzt. * Beinbruch durch Sturz vom Rad. Ein 52 Jahre alter Taglöhner, der auf der Oberen Riedſtraße mit ſeinem Fahrrad ſtürzte, brach ſich den linken Unterſchenkel. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus auf⸗ genommen. In Baden * Lörrach, 19. Aug. In Freidorf bei Baſel lief der 375jährige Hans Wiedemann aus Birsfelden beim Ueber⸗ queren der Straße direkt in ein Laſtauto und wurde über⸗ fahren. Der Knabe war auf der Stelle tot. * Konſtanz, 19. Aug. Heute mittag ereignete ſich auf dem Lutherplatz ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto⸗ mobil und einem mit zwei Perſonen beſetzten Motorrad. Letzteres kam unter die Räder des Autos, ſo daß der Fahrer einen ſchweren doppelten Schenkelbruch erlitt, wäh⸗ rend die mitfahrende Dame auf die Straße geſchleu⸗ dert wurde und mit geringeren Verletzungen davonkam. In den Nachbarländern * Ludwigshafen, 20. Aug. Geſtern nachmittag wurde in der Rohrlachſtraße ein bis jetzt noch unbekannter Radfah⸗ rer von einem Straßenbahnwagen, der in Richtung Haupt⸗ bahnhof fuhr, überfahren. Dabei wurde der Radfahrer ſo ſchwer verletzt, daß er nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus verſtar b. Er hatte vermutlich einen ſchweren Schädelbruch erlitten. Der Verunglückte— es ſoll ein lediger 22 Jahre alter Fuhrmann von Mannheim ſein— war ſtark angetrunken und geriet durch eigenes Verſchulden unter die Straßenbahn.— Das Auto, das den ſchweren Ver⸗ kehrsunfall der Rheinhaardtbahn auf der Mannheimer⸗ ſtraße herbeiführte, iſt bis jetzt noch unbekannt. Die Ver⸗ letzungen des am ſchlimmſten verletzten Fuhrmanns aus Neckarau ſollen nicht lebensgefährlich ſein. Die beiden Frauen, die bei dem Zuſammenprall einen Nervenſchock er⸗ litten, befinden ſich auf dem Wege der Geneſung. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen i Der Bürgerausſchuß von Kork ſtimmte in ſeiner letzten Sitzung dem von der Verwaltung vorgelegten Vor⸗ anſchlag 1928/29 zu. An Umlagen wurden erhoben vom Grundvermögen 80 Pfg., vom Betriebsvermögen 32 Pfg. und vom Gewerbeertrag 6 /. Von allen Seiten wurde dem Wunſche nach Sparſamkeit Ausdruck gegebn. Die Annahme erfolgte mit 30:3 Stimmen. Genehmigt wurde einſtimmig nach längerer Ausſprache das veränderte Schulhausbaupro⸗ jekt, das noch eine Turnhalle vorſieht. Der Gemeinde voranſchlag von Knielingen für 19289 wurde in der jüngſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung nach lebhafter Debatte mit den Stimmen des Land⸗ hundes, der Bürgervereinigung und der Kommuniſten ab⸗ gelehnt.— In der Waſſerverſorgung wird eine Grund⸗ gebühr von 1,50 Mk. monatlich nebſt einer Gebühr von 20 Pfennig je Kbm. erhoben. Die Stadtverwaltung Neuſtadt a. H. hat den Kauf eines größeren Geländes getätigt, auf dem bis zum nächſten Jahre eine Stadionanlage in Verbindung mit Fami⸗ lienfreibad errichtet werden ſoll. Die Stadt Oppenheim hat dem Bade⸗ und Schwimm⸗ meiſter Gerhardt einen ausreichenden Betrag zur Verfügung geſtellt zur Errichtung eines Strandbades. Aus dem Lande Kirchliche Trauerfeier für Friedrich II. * Karlsruhe, 19. Aug. In der dicht gefüllten St. Stephans⸗ kirche fand geſtern nach dem levitierten Hochamt eine Trauer⸗ feier für den verewigten Großherzog ſtatt. Stadtdekan Mon⸗ ſignore Dr. Stumpf gab in ergreifenden Worten der Liebe und der Ehrung für den heimgegangenen Fürſten Ausdruck, deſſen Leben ein Kreuztragen geweſen ſei. Ihm, der bis zuletzt ein ſtiller Wohltäter der verſchämten Armen war, wolle man ſich aus tiefſtem Herzen dankbar erweiſen. Auch die katholiſche Kirche ſchulde dem Zähringer Geſchlechte Dank für das, was es im Verlaufe einer tauſendjährigen Geſchichte für ſie getan habe. Nach der Predigt wurden an der Tumba, die inmitten eines Pflanzenhaines errichtet war, im Schim⸗ mer brennender Kerzen und bei dem üblichen Zeremontell die Trauergebete verrichtet. Feſt der 113er * Karlsruhe, 19. Aug. Die ehemaligen Angehörigen des Freiburg in Garniſon geſtandenen Infanterſe⸗Regiments 113 waren am Samstag und Sonntag zu Hunderten in der Lan⸗ deshauptſtadt verſammelt, um hier ein ſchönes Feſt der Kameradſchaft zu begehen. Den Anlaß dazu bot das 33jährige Stiftungsfeſt des Karlsruher Vereins ehemaliger 113er, ver⸗ bunden mit der zweiten Fahnenweihe. Nach einem Be⸗ grüßungsabend im Saale der„Bavaria“ folgte heute vor⸗ mittag zunächſt eine Sitzung der Vertreter aller 113er Vereine, auf der im Prinzip der Zuſammenſchluß beſchloſſen wurde. Um 411 Uhr vereinigten ſich die aus dem ganzen Lande gekommenen Kameraden mit etlichen früheren Offi⸗ zieren des Regiments, ſowie zahlreichen Mitgliedern anderer Militär⸗ und Waffenvereine im Coloſſeumſaal zu einer Ge⸗ fallenen⸗Gedächtnisfeier. Die Fahnenabordnun⸗ gen hatten dazu auf der Bühne Aufſtellung genommen. Nach einem Muſikvortrag der Harmoniekapelle und dem von der Concordia geſungenen Sanktus feierte Hermann Bugger in treffenden Worten das Andenken der toten Krieger, ihre Heimat⸗ und Vaterlandsliebe und getreue Pflichterfüllung, Während ſich die Fahnen ſenkten und die Anweſenden ſich von den Plätzen erhoben, intonierte die Kapelle die wehmütige eiſe:„Ich hatt' einen Kameraden“. Im Anſchluß fand die Weihe der neuen Fahne ſtatt, ebenfalls umrahmt von Muſik⸗ und Geſangsvorträgen. Der Ehrenvorſitzende des Vereins, Rechtsanwalt Richard Schneider hielt die Feſt⸗ rede, in der er auch des verſtorbenen Regimentschefs, Groß⸗ herzog Friedrich II. gedachte, dem man in Liebe und unaus⸗ löſchlicher Dankbarkeit verbunden ſei. Der Wahlſpruch der neuen Fahne laute:„Mit Gott für Volk und Vaterland, für Wahrheit, Freiheit und Recht!“ In dieſem Sinne wolle man nicht aufhören, zu kämpfen gegen die Krigsſchuldlüge, für die Befreiung vom Druck der Beſatzung, für das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker, für die völlige Gleichberechtigung Deutſchlands mit den andern Nationen, für die Rückgabe der Kolonien und der früheren deutſchen Gebiete. Die Rede löſte lebhaften Beifall aus und ſtehend ſang man das Deutſchland⸗ lied. Dann folgte der Weiheakt, eingeleitet durch einen Feſt⸗ prolog, und Weiheſpruch. Der Kranz der Ehrenjungfrauen übergab hierauf die Fahne dem Verein. Die Concordia gab noch ein Heimatlied zum beſten. Ein Armeecmarſch ſchloß die Feier ab. Der Nachmittag wurde ausgefüllt durch kamerad⸗ ſchaftliche und familiäre Unterhaltung im gleichen Saal. Bei Muſik, Geſang und theatraliſchen Darbietungen floſſen die Stunden nur zu raſch dahin. Ein Ball bildete den Ausklang des Feſttages. * * Heidelberg, 19. Aug. Ein 54 Jahre alter Arbeiter von Mönchzell, der am 10. Juli am Stauwerk Karlstor etwa 1% Meter in einen Schacht abſtürzte, iſt am 17. Auguſt hier im Krankenhaus den Folgen des Abſturzes erlegen. L. Unterſchwarzach, 18. Aug. Bei der hieſigen Jag d⸗ Aus den Rundfunk-Programmen Dienstag, 21. Auguſt Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Ouverturen⸗Abend. Breslau(Welle 322,6) 20.20 Uhr: 21.10 Uhr Uebertragung aus Gleiwitz. Cello⸗ Konzert, Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Sin⸗ fonie⸗ Konzert. 5 Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: ſaturn. Liebhaber, Kabarett. Khnlgsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Unter der blühenden Linde. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Dortmund:'ſchichten aus den Bergen. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Muſik für zwei Geigen,.18 Uhr: Die Sommernacht. 5 München(Welle 585,7] 20 Uhr: Im ſteieriſch. Waldland Peter Roſeggers. 8 Stuttgart(Welle 379,7) 16.18 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Populäres Orcheſterkonzert, anſchließend Der Kukuk. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Volkst. Stunde, 21 Uhr: Kammermuſtk. Budapeſt(Welle 555,6) 20 Uhr: Klavierkonzert, anſchl. Jazzband. Daventry(Welle 491,8) 20 Uhr: Promenadenkonz., 22.30 Tanzm. Daventry(Welle 1604,3) 20.30 Lieder, dann Sendeſpiel u. Tanzf. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Abendkonzert. Paris(Welle 1750) 15.45 Uhr: Konzert, 20.45 Uhr: Abend konzert. Brag(Welle 348,9) 20 Uhr: Gollwells heiterer Abend, Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Opernabend: Bafazzo. Wien(Welle 577) 20.05 Uhr: Zigeunerkapelle, dann Tanzkonzert. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Der Stauſee, Drama, dann Walzer und Märſche. Radio-Spezialhaus Behr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Unſer neuer Lionlautſprecher Modell Herbſt 1928 trifft ein! Noch beſſer, noch formſchöner, trotzdem beträgt der Preis nur 39., unerreicht in der Wiedergabe von Muſik und Sprache. Sie müſſen dieſen Lantſprecher hören! -d Seckenheim, 20. Aug. Ein herrlicher Sonntag, im Gegenſatz zu den letzten Wochentagen, begünſtigte den geſtrigen zweiten Feſttag des kath. Jungmännervereins un⸗ gemein. Ganz hervorragend trat aus dem Rahmen der ſport⸗ lichen Veranſtaltungen der impoſante Feſtzug, de ſich am frühen Nachmittag durch die Ortsſtraßen zum Walöſportplatz bewegte, hervor. Unzählige auswärtige Vereine hatten ſich eingefunden, ſo daß das Korſogehen wirklich einen intereſſan⸗ ten Anblick bot.— In den letzten Tagen hat ſich die Natur bereits etwas herbſtlich eingeſtellt. Bei der vorherrſchenden Trockenheit geht dieſer Prozeß ganz rapid vonſtatten. Feld⸗ und Wieſenblumen ſind faſt ſämtlich verblüht. Die Schwalben, die hier in vielen Häuſern ganz zutraulich nahe bei den Wohnungen und in den Ställen alljährlich niſten, treffen auch bereits Vorkehr zur früheren Abreiſe. Es wurde wiederholt beobachtet, daß die Schwalben zweimal nacheinander Brut hatten. Die zweite Brut iſt auch ſchon herangewachſen. * Kehl, 18. Aug. Der Landeskommiſſär von Freiburg hat dem Oberrealſchüler Wilhelm Pil ny in Kehl, der am 12. Mai d. Is. aus dem Stadtweier— alter Rheinarm— in Kehl den acht Jahre alten Volksſchüler Georg Baumert vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, für dieſe entſchloſſene und mutige Tat öffentlich belobt. * Offenburg, 18. Aug. Nach einer Mitteilung des Deut⸗ ſchen Weinbau⸗Verbandes findet in dieſem Jahre überhaupt kein Wein baukongreß ſtatt. Erſt der nächſtjährige Deutſche Weinbau ⸗ Kongreß wird in Offenburg und zwar vorausſichtlich anfangs September abgehalten. * Säckingen, 18. Aug. Im gegenüberliegenden Stein wurde ein verdächtiger Burſche aus dem Schwarzwald von der Polizei aufgegriffen und ſollte nach dem Bezirksamt Rheinfelden transportiert werden. Im Augenblick, als der Züricher Schnellzug in die Station Stein einfuhr, ſtürzte ſich der Burſche gegen den Zug. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und zwiſchen den Schienen einige Meter weit mitge⸗ ſchleppt. Als der Zug zum Anhalten gebracht wurde, zeigte es ſich, daß der Mann keine lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen erlitten hatte. Vekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.] „Ich will ſie Ihnen gern zeigen“, ſagte Frau Meta und ſtreifte die weißen, duftigen Aermel hoch,„geben Sir mir nur, bitte, eine weiße Schürze.“ Sie ſtellte ſich an den Herd und ließ ſich die Zutaten reichen. Die Mamſell ſchien zu fühlen, daß ſie eine Meiſterin der Kochkunſt vor ſich hatte, und trat ehrfurchtsvoll zur Seite, die Kochlehrlinge ſchauten geſpannt zu. Meta kochte von jeher gern.„In einer ſolchen Küche zu wirtſchaften, wäre meine Leidenſchaft“, ſagte ſie, als ſie fertig war und die Schürze abband. Als wir wieder in die Oberwelt ſtiegen, trafen wir im Veſtibül meinen Mann in einer ziemlich erregten Unter⸗ redung mit dem Lohndiener Himmelreich. Beide hatten rote Köpfe. Egon fertigte den alten Mann kurzerhand ziemlich un⸗ gnädig ab. Dieſer dienerte und ging rückwärts hinaus, er ſah düſter und ſchlecht aus und warf mir einen kurzen, finſteren Blick zu. Die unerwartete Erſcheinung Himmelreichs warf plötzlich auf meine frohe Stimmung einen dunklen Schatten *** Wir gingen zu Tiſch. Mit einem behaglichen Gourmet⸗ lächeln entfaltete Egon heute ſeine Serviette. Perlhühner gehörten zu ſeinen Lieblingsgerichten. Die Sauce erklärte er für einen Traum. Meta hatte das Perlhuhn in feine Schei⸗ ben zerlegt. Es war köſtlich. „Unſere Hühner waren immer alt und das Tranchier⸗ meſſer ſchnitt niemals.“ „Das kannſt du nur von dem letzten Jahre ſagen“, ver⸗ teidigte ich mich,„als ich ſoviel liegen mußte. Früher gab ich mir viel Mühe.“ „Ich auch“, ſagte Egon.„In Trier haben wir ſogar die Rebhühner mit den Federn gegeſſen.“ Frau Meta lachte hell auf.„Ja, das kann ich mir denken. Das gleicht ihr“ „Was wollte denn Himmelreich vorhin bei dir?“ fragte ich.— Er war ſchon dreimal dageweſen, ohne Egon an⸗ Zutreffen. 45) „Ach, der kommt wegen ſeines Hauſes“, ſagte Egon.„Er kann die Zinſen am erſten Juli nicht zahlen und will wieder einmal Aufſchub haben, aber ich laſſe mich darauf nicht mehr ein. Ich war eben beim Notar. Der nächſte Termin iſt am erſten Oktober. Wenn er da wieder nicht zahlt, laſſe ich das Haus verauktionieren.“ „Und was geſchieht mit dem alten Mann?“ fragte ich, während mir ein Angſtgefühl faſt den Atem nahm. „Der muß heraus! Ganz einfach!. Onkel Edzard hatte ſich da aus Gutmütigkeit“, erklärte er Meta,—„Him⸗ melreich war ſein früherer Diener— veranlaßt gefühlt, Geld auf das ſchlechtgebaute Haus zu geben. Nun hat ihm die Poſt vorgebaut und es iſt dadurch verdunkelt worden. Ich wollte ſchon einen Prozeß mit der Poſt anſtrengen, aber der Notar meinte, das ſei ausſichtslos, denn die Poſt, die vorher ſchief ſtand, ſteht nun gerade, während Himmelreichs Haus immer ſchief ſtehen bleiben wird, wie es der verrückte Maurermeiſter hingeſetzt hat. Um den ganzen Aerger loszuwerden, laß ich's verauktionieren.“ „Aber das iſt doch grauſam, einen Mann einfach auf die Straße zu werfen, weil er einmal nicht bezahlen kann“, warf ich ein. „Liebes Kind, Hypotheken ſind Mietsbeträge. Ebenſogut wie ein Hausbeſitzer auf geregelte Verhältniſſe bei ſeinen Hausbewohnern ſehen muß, muß ich darauf halten, daß die Leute die Hypotheken pünktlich entrichten. Laß ich ihnen das einmal durch, ſo kommen ſie jedes Viertelfahr und verlangen Aufſchub... und ich habe die Unordnung und den Aerger davon, ganz abgeſehen von den Verluſten „Nun, die ſind zu tragen“, warf ich hin. Ich ſpielte mit dem Kompottlöffel. Alles zitterte an mir. Eine dunkle Angſt ſtieg warnend in mir auf. Egon zuckte die Achſeln,„Ich habe von der Tochter der Baronin de Brionne ja auch niemals kaufmänniſchen Geiſt erwartet.“ teta ſtimmte ihm bei.„In Hypothekenſachen muß man auf Ordnung halten. Anſtändige Menſchen, die vielleicht ſchlechte Geſchäfte gemacht haben, wird man nicht ins Unglück bringen, indem man ihnen die Hypothek entzieht. Meiſt zah⸗ len aber die fleißigen Leute zu allererſt Miete oder Hypo⸗ thekenzinſen, da ſie wiſſen, daß dies das Fundament iſt, auf dem ſie bauen.— Aber es gibt Leute, die ſich auf die Güte und Nachgiebigkeit ihres Geldgebers verlaſſen.“ „Und von einem ſolchen ſprechen wir“, nahm Egon das Wort. „Der Mann hat jetzt wenig Verdienſt als Lohndiener“, warf ich ein. f „Dann ſoll er etwas anderes werden,“ unterbrach mich Egon,„aber er will in Pantoffeln den Hausbeſitzer ſpielen, und ſeine Frau will möblierte Zimmer an Herren ver⸗ mieten... davon leben ſie. So oft man in die Stadt kommt und ein Theater oder Kino beſucht, ſieht man das würdige Ehepaar. Dafür haben ſie immer Geld.— Jetzt wird reiner Tiſch gemacht. Er hat mich ſchon einmal um eine erhebliche Summe geprellt, dieſer Gentleman“, fuhr Egon fort, indem er ſich Wein eingoß.„Kein Geld iſt vorteilhafter angewendet als das, um das man ſich hat prellen laſſen, denn man hat damit unmittelbar Klugheit eingehandelt, ſagt Schopenhauer oder ſonſt einer, Marion. Ich bin geprellt worden und bin alſo klug. Uebrigens, was kannſt du an Himmelreichs für ein Intereſſe haben?— Willſt du mir nicht nochmals das Perlhuhn reichen, es ich ausgezeichnet, Wie haben Sie die Sauee fabriziert?“ „Das iſt Geſchäftsgeheimnis“, lachte Meta. „Was Sie alles können!“ N „Der eine kann dies, der andere das, nicht wahr, Ma⸗ rion?“ Und Frau Meta legte ihre Hand auf die meine. Am Nachmittag des nächſten Tages fuhr Egon nach Dan⸗ zig zu einem Gerichtstermin. Ich war gerade damit beſchäf⸗ tigt, einen Brief an Mama zu ſchreiben, als ich ein Geräuſch hörte, als habe im Nebenzimmer jemand an einen Stuhl geſtoßen. Da dieſes Gartenzimmer keinen Eingang als den durch den verſchloſſenen Park hatte, konnte es niemand ſein wie der Hund, und ich rief:„Rex!“ Aber ſtatt des Hundes ſtand plötzlich, wie aus der Erde gewachſen, Himmelreich in der Türe. Ich glaubte ein Geſpenſt zu ſehen und ſtieß einen leich⸗ ten Ruf aus. „Wo kommen Sie denn her?“ Der lange, hagere Lohn⸗ diener trat über die Schwelle, einen fuchſigen Zylinder in der Hand. Verzeihen, gnädige Baronin, daß ich mir die Freiheit nehme, Sie aufzuſuchen. Ich komme in einer wichtigen An⸗ gelegenheit, wenigſtens iſt ſie das für mich.“ „Ich möchte wiſſen, warum Sie den Weg durch den Gar⸗ ten genommen haben und wie Sie hereingekommen ſind? Hat das Tor aufgeſtanden?“ fragte ich weiter. Der Mann lächelte.„Wie ich hereingekommen bin?— Nun, durch das Gartenzimmer.„ wie damals an dem Abend,... Sie werden ſich erinnern Ich ſetzte mich und lehnte mich in dem Schreibtiſchſtuhl zurück.„Warum wählten Sie den Weg über die Hinter⸗ treppe, wenn Sie mich etwas fragen wollen?“ fragte ich. Seine kleinen Augen funkelten mich an. ortſetzung folgt Aer zufriedenſtellend beantwortet. Montag, den 20. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 384 —— 2 Die Preisverteilung Der 9. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb hat mit der Preisverteilung ſein Ende gefunden. Da diesmal höhere Geloͤpreiſe zur Verfügung ſtanden, werden manche Gewinner in den Stand geſetzt, an der Ver⸗ vollkommnung ihrer Maſchinen weiter zu arbeiten. Die Preisvertei⸗ lung wurde in der üblichen Weiſe von Profeſſor Georgii, Direktor des Forſchungsinſtituts der Rhön⸗Roſitten⸗Geſellſchaft, vorgenommen. Den Fernſegelflugpreis des Letſtungswettbewerbes in Höhe von 3000 Mark erhielt Nehring als Sieger der„Rhön 1928, für ſeinen famoſen Streckenflug von 71,2 Km. Der Fernztelflugprets in Höhe von 2000 Mark wurde geteilt unter die beiden Flugzeuge „Rhöngeiſt“, Führer Kronfeld, und„Stadt Stuttgart“, Führer Bachem von der Akademiſchen Fliegergruppe im Württembergiſchen Lu hrtverband, für die beiden erſten Umfliegungen des Himmel⸗ da rges mit Rückkehr zum Waſſerkuppenplateau. Die Preiſe des Streckenforſchungspreiſes in Höhe von 1500 Mark gelangten unter Kronfeld(41 Km. über zum Teil unbeflogenen Gelände) und Schulz(34,2 Km.) mit 819 Mark bezw. 681 Mark zur Verteilung. Mit dem Ehrenpreis des Forſchungsinſtitutes der Rhön⸗Roſitten⸗Geſell⸗ ſchaft wurde ausgezeichnet Führer Kronfeld für ſeinen„Wolken⸗ Fluge, eine Leiſtung, welche für die Weiterentwicklung des Segelfluges i grundlegender Bedeutung iſt. Im Uebungs wettbewerb der Dauerprets für bie größte Flugdauer mit 900 Mk. an Kron⸗ d für ſeinen Flug auf„Rhöngeiſt“ von 7 Stunden 54 Minuten er und 600 Mark an Bachem auf„Stadt Stuttgart“ 5 Stunden 22 Minuten. Die Preiſe für die größte Geſamtflugdauer während des Wettbewerbes errangen Flugzeug„Rhöngeiſt“, Führer Kronfeld, für 2 1 Sch 24,39,40 mit 520 Mk., Flugzeug„Stadt Stuttgart“, Führer Bachem, für 58,53 mit 320 Mark, Flugzeug„Albert“ der Fuldaer unter Ditt⸗ mar für 7,88,50 mit 160 Mk. Dittmar's Höhenrekord von 775 Meter auf dem„Albert“ wurde mir 1000 Mk. belohnt. Im Schulungs wettbewerb wurden die Preiſe für die größte Geſamtflugdauer verteilt auf das Flugzeug„Poppenhauſen“ (Führer Krauſe⸗Berlin) für 717,58 Stunden mit 596 Mk., das Flug⸗ zeug„Mecklenburg“ der Roſtocker(Führer Krekel) für 3,8,29 mit 258 Mark und das Flugzeug„Dörnberg“ der Kaſſeler(verſchiedene Füh⸗ rer) für 1,45,47 mit 146 Mk. Vom Ztelflugpreis erhielten 300 Mark das Flugzeug„Bad Nauheim“ und 200 Mark das Flugzeug„Karlsruhe“ für ihre Flüge mit beſten Durchſchnittszahlen, während an Ermunterungspreiſen für Prüfungen je 100 Mark an Krauſe⸗Berlin, Hurtig und Walliſchek⸗ Faſſel ſowie Conrad⸗Friedberg gegeben wurden. Da das Preisgericht diesmal erfreulicherweiſe über insgeſamt 34 000 Mark verfügte, konn⸗ ten verſchiedene Gruppen und einzelne Bewerber neben den bereits gusgeflogenen Tagespretiſen in allen drei Wettbewerben mit zahl⸗ reichen Prämten für Rekorde, Forſchungs⸗, Strecken⸗, Höhen⸗ und Dauerflüge, ſowie Prämien für konſtruktive Neuerungen ausgezeich⸗ net werden, ſo vor allem Nehring, Hirth, Kegel, Schulz und Dittmar. Neben wertvollen und praktiſchen Ehrenpreiſen wurden die zum Wett⸗ bewerb zugelaſſenen Bewerber, ſofern die gemeldeten Flugzeuge über⸗ Haupt Flugleiſtungen zeigten, mit Erinnerungsmedaillen bedacht. Der erfolgreiche Wettbewerb 1928 iſt ohne nennenswerte Zwiſchenfälle be⸗ endet worden, wir hoffen deshalb, daß die diesmal nicht leichte Preis⸗ verteilung den Gewaltigen des Preisgerichts zur Zufriedenheit aller Beteiligten geglückt ſein mag. Wie wir nämlich erfahren, ſollen in einigen Fällen Berufungen beim„Deutſchen Luftrate“ in Berlin ein⸗ gelegt werden. Plerbeſpert Mannheimer Herbſt⸗Pferoͤerennen Die Ausgleichsrennen der Mannheimer Herbſtreuntage Als erſter Termin, der zu einem Rennmeeting erſcheint, kommen immer die Nennungen zu den Ausgleichsrennen, denn die Feſtlegung der Gewichte durch den Ausgleicher erfordert eine längere Zeitſpanne. Es ſind ſozuſagen die erſten Schwal⸗ ben eines Meetings, die Anzeichen, wie die Ställe disponiert haben, mit welchen Beſitzern und Trainern zu rechnen iſt, wer eine Beſchickung der Mannheimer Tage in Ausſicht genommen hat. Dieſe Nennungen liegen jetzt für 5 Rennen der 3 Herbſt⸗ tage vor, und ihre Geſamtziffer von 188 Unterſchriften für 149 Pferde(letzten Herbſt waren in 6 Ausgleichen 114 Pferde mit 194 Unterſchriften verpflichtet) iſt ſchon der Zahl nach außerordentlich befriedigend. Aber auch die anderen Fragen 6 Man ſieht, daß ſich leder ganz Süddeutſchland ein Stelldichein ben wird, daß der Weſten ſeiner Ueberlieferung getreu ſich ſtark beteiligt, daß auch Berlin eine Reihe von Pferden für Mannheim in Betracht gezogen hat. Für den Eröffnungstag, Sonntag, den 9. September, ſtand das Mainrennen an, ein Ausgleich III über 2000 Meter. Renntechniſch bedeutet dieſe Art der Ausgleichs⸗Nummerie⸗ rung, daß von unten herauf die Gewichte beſtimmt werden, alſo das ſchlechteſte Pferd erhält das Mindeſtgewicht, die an⸗ deren gehen von ihm aus in die Höhe und wenn Pferde von großer Leiſtung in einem ſolchen Ausgleich kl genannt ſind, ſo bekommen ſie in der Skala nach oben ſolch hohe Gewichte, daß ſie nicht konkurrieren können und deshalb meiſt bei der Gewichtsannahme⸗Erklärung ausſcheiden. Dadurch erhalten alle Teilnehmer eines ſolchen Ausgleichs, alſo die Pferde, für er durch ſeine Nummerierung beſtimmt iſt, eine Chance, da die große Klaſſe ſich hier nicht hineinwagen kann. Mit umſo ürkeren Feldern kann man dann rechnen. Hier ſind 37 Flerde engagiert, darunter viele alte Bekannte, wie Volker, Idol, Diavolo, Petronius, Miramar, Irrlicht, Süddwind, Dollar,, Iſonzo, Goldlack, Strug uſw. Beſonders aus dem Weſten hat man ſich dabei noch ſtark mit Neuerſcheinungen engagiert, wie die Namen von Lo Clochette, Sennejagd, Jul⸗ feſt, Cordelia beweiſen. Auch die alte Jugendliebe wird wieder einmal auf der Flachen erſcheinen. 0 Der gleiche Tag wird noch illuſtriert durch die Nennungen für das Ludwigs hafen⸗Jagdrennen. Dieſes kann eine erſtklaſſige Prüfung werden, denn recht gute Steepler ſind hier genannt. Da finden wir Contrahent und Scheinwerfer, deren Leiſtungen hier ebenſo bekannt ſind wie die von Opanke, Aviator, Troja, China und Trapper. Marcheſe, eine der Wein⸗ berg'ſchen Zucht entſtammende Stute, die ſo vortrefflich als Hindernispferd eingeſchlagen hat, iſt genannt neben Aucilla, Kili, Falkner, Irkutsk, Ereme de Menthe, die auch aus der Zentrale kommen. Aus Ställen des Weſtens kann man er⸗ warten Sapaſus, Steinadler, Jugendliebe und Larche, aus denen des Südens noch Amper, Imperator, den Gewinner des Preiſes der Stadt Mannheim im Mai, Strumen, Feuermal, Snob. Damit haben wir die meiſten Kandidaten genannt, doch befinden ſich unter den 34 Nennungen auch noch andere Größen, die ſich vielleicht erſt ſpäter als ſolche entpuppen. Für den Mittwoch ſteht der Donau⸗Preis an, ein Ausgleich über die Derbydiſtanz, der naturgemäß beſſere Klaſſe an den Ablauf bringen wird. Hier vollzieht ſich die Gewichtsverteilung, indem von oben nach unten gehandicapt wird, ſodaß die etwa genannte ſchlechteſte Klaſſe, die in ſolche Rennen nicht hineingehört, durch nicht konkurrenzfähige Klein⸗ gewichte aus dem Kampfe kommt. Herr Baer⸗Mannbeim ließ 5 neuen Franzoſen Nemrod nennen, die gute Steeplerin ndola ſoll einmal wieder auf der Flachen laufen, Virradat lbſchluß der Freiſtilſchwimmen im toten Rennen eingekommen waren. hönflüge und Etrurie ſind das bekannte Paar des Schweizer Bührer. Sehr gute Pferde ſind Pompejus und Bellac, die ſogar bei gutem Willen zur Extraklaſſe zählen, Caro Bube gewann im Herbſt das größte Frankfurter Flachrennen und ſchlug ſich ſeitdem in der erſten Klaſſe in Berlin faſt immer plaziert herum. Marcellus iſt kein Geringerer als der Sieger im Großen Preis von Hamburg und im Badener Zukunfts⸗ rennen, Lebenskünſtler einer der weſtdeutſchen Größen. Wir finden dann noch eine Reihe Pferde, die ſich ſehen laſſen können, deren Aufzählung aber zu weit führen dürfte. Jeden⸗ falls ſind unter den 37 Unterſchriften genügend allererſte Kräfte vertreten, von denen ſogar bet weitem die Mehrzahl in der Zentrale trainiert wird, ein Beweis, wie ſtark man mit zahlreichen Expeditionen rechnen kann. Den Vogel hat freilich das Mühlau⸗Jagdrennen des Schlußtages abgeſchoſſen, für das 45 Nennungen vorliegen, die ſich aus dem ganzen Reich zuſammengefunden haben. Als beſonders intereſſant erwähnen wir den Halbblüter Ortwin, der durch ſein großes Springvermögen ſchon oft gegen Voll⸗ blüter gewonnen hat, dann noch als die beſten wohl Schein⸗ werfer, Sapajus, Falkner, Kilt, Strumen, Feuermal, China, Troja und Snob. Das Saar⸗Rennen fand 35 Unterſchriften, darunter alle Meilenſpezialiſten, wie Miſſion, Blütmlisalp, Cyrano, Dollar, Ohio, Strug und Grimm. Intereſſant iſt die Nen⸗ nung von Fernländer, der inzwiſchen nach einem ſenſa⸗ tionellen Erfolge in Berlin in anderen Beſitz überging. Jetzt hat der Mann des Ausgleichs das Wort. Er hat die ſchwere Aufgabe, alle dieſe Pferde unter einen Hut zu bringen, damit jeder Beſitzer zufrieden iſt. Hoffentlich gelingt ihm das, dann werden die Mannheimer Ausgleichsrennen mit zu den erfolgreichſten der drei Renntage gehören. Rabſport Die Entſcheidung bei den Verufsfliegern Michard bleibt Weltmeiſter Die Rad⸗Weltmeiſterſchaften in Budapeſt ſollten am Sonntag mit den Rennen der Berufsflieger einen Höhepunkt erleben, aber die rad⸗ ſportlichen Wettbewerbe ſcheinen auf die Ungarn trotz ihrer Bedeutung keinen großen Eindruck zu machen, denn am Sonntag war das Stadion nur zu einem Drittel gefüllt. Allerdings war die Konkurrenz groß durch gleichzeitig ſtattfindende Fußballſpiele und Schwimmveranſtal⸗ tungen, wodurch mancher Zuſchauer abgehalten wurde. Am Start der Berufsflieger⸗Weltmeiſterſchaft fehlten der Italiener M. Bergamini und ber Oeſterreicher Bittner. In den Ausſcheidungen blieben erwar⸗ tungsgemäß Moeskops, Kaufmann, Engel, Michard, Oſsmella und Faucheux erfolgreich, obwohl zu bemerken iſt, daß Steffes in ſeinem Lauf ganz knapp, aber doch erkennbar gegen Faucheux gewonnen hatte. Das Zielgericht klaſſterte ihn hinter Faucheux und beging damit einen immerhin zu verzeihenden Fehler. Steffes gewann ſeinen Hoffnungs⸗ Vorlauf, konnte aber im Hoffnungs⸗Endlauf nur Vierter werden hin⸗ ter Degraeve, Mori und Del Groſſo. Steffes war damit alſo aus dem Rennen. Aber auch Engel und Oſzmella, auf die ſich die deutſchen Hoffnungen jetzt ſtützten, kamen nur bis zur Zwiſchenrunde. Engel unterlag dem Franzoſen Faucheux in einem taktiſch vollkommen fal⸗ ſchen Rennen mit einer Länge. Paul Oſzmella vermochte ſich gegen den Schweizer Ernſt Kaufmann nicht zu behaupten, er hatte Mühe, überhaupt das Hinterrad Kaufmanns zu halten. Die beiden weiteren Zwiſchenlaufſieger waren Michard und Moeskops. Die erſte Vorent⸗ ſcheidung führte Michard mit Kaufmann zuſammen. Der Schweizer führte bet der Glocke, mußte den Franzoſen dann aber in der Zielkurve vorbeilaſſen, da ſeinem Vorderrad die Luft entwichen war. Im zwet⸗ ten Lauf zwiſchen Faucheux und dem Holländer Moeskops machte die⸗ ſer keine gute Figur. Er raffte ſich nicht einmal zu einem wirklichen Kampf auf und ließ ſich mit 177 Längen aus dem Rennen werfen. In der Entſcheidung konnte das Ende nun nicht mehr fraglich ſein. Welt⸗ meiſter Michard gewann beide Entſcheidungsläufe von der Spitze an ſehr ſicher gegen ſeinen Landsmann Faucheux und ſicherte ſich damit zum zweiten Male den Weltmeiſtertitel als Berufsfahrer, nachdem er ſchon einmal vorher Amateur⸗Weltmeiſter geweſen war. Im Kampf um den dritten Platz ſchlug Ernſt Kaufmann den Holländer Moeskops in beiden Läufen jeweils aus der zweiten Poſition heraus. Das End⸗ klaſſement ſtellt ſich demnach wie folgt: Weltmeiſter der Berufsflieger: 1. Michard⸗Frankreich. 2. Fau⸗ cheux⸗Frankreich. 3. Ernſt Kaufmann⸗Schweiz. 4. Moeskops⸗Holland. Ein eingelegtes 30 Km. Dauerrennen für die Vorlaufs⸗Unter⸗ legenen gewann Erich Möller in 25:18 Min. ſehr überlegen gegen den Ungarn Iſtenis 6 Runden zurück, den Ungarn Bartos 16 Runden zu⸗ rück und den Oeſterreicher Swoboda. In einem Handicap blieb der Belgier Degraeve als Malmann vor dem ebenfalls vom Mal geſtar⸗ teten M. Engel ſowie Bob Spears(40 Meter Vorgabe) Sieger. Großer Opelpreis vom Bodeuſee Tomaſini⸗Wiesbaden Sieger Im Rahmen des Internationalen Saalſporttages in Konſtanz wurde am Sonntag eine Straßenfernfahrt über 190 Kilometer durch die fünf Länder„Rund um den Bodenſee“ ausgetragen. An die 50 Konkurrenten erſchienen am Start, von denen aber nahezu die Hälfte auf der Strecke blieb. Das Tempo, das die führende A⸗Klaſſe vor⸗ legte, war verhältnismäßig hoch, ſodaß eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 34,5 Stundenkilometer herauskam. Dem Sieger wurde der Preis nicht ſo leicht gemacht. Tomaſini belegte den erſten Platz, wo⸗ gegen der Berliner Thumbach Einſpruch erhob, der aber dazu führte, daß der Berliner wegen Behinderung disqualifiziert wurde. Die Ergebniſſe: Klaſſe A: 1. Tomaſini⸗Wiesbaden 5,1445; 2. Meter⸗Singen; 3. Schröder⸗Weſterwald; 4. Gitſchi⸗Chaux de Fonds; 5. Gottwald⸗Ber⸗ lin; 6. Catroni⸗Bühlach(Schweiz); 7. Metze⸗Dortmund; Thumbach⸗ Berlin wegen Behinderung disqualifiziert. Klaſſe B: 1. Puſch⸗Rüſſelsheim 6,06 Stunden; 2. A. Aßröter⸗Zürich; 3. Kimmig⸗Neukirch. Schwimmen Schwimm⸗Länderkampf Süd gegen Weſt Weſtdeutſchlaud gewinnt mit 120:91 Punkten Der Kreisſchwimmkampf zwiſchen den Kreiſen Weſtdeutſchland(IX) und Süddeutſchland(Y) gelangte am Sonntag in Gladbeck zum Ab⸗ ſchluß. Die Weſtdeutſchen gewannen im Geſamtergebnis mit 12091 Punkten. Am Sonntag wurde zunächſt noch eine Entſcheidung zwi⸗ ſchen Krieſcher⸗Weſt und Dex⸗Süd herbeigeführt, die im 100 Meter Die Ent⸗ ſcheidung buchte Krieſcher vor dem Münchener in:05,2 gegen 107,3 für ſich. Das Waſſerballſptel gewann Süddeutſchland mit 472 (:1) Toren. Das Herren⸗Turmſpringen fiel ganz aus. Die einzelnen Ergebniſſe des letzten Tages waren: Herren ⸗Kunſt⸗ ſpringen: 1. Plumanns⸗Weſt; 2. Frieling⸗Weſt; 3. Boſſo⸗Süd; 4. Wat⸗ rin⸗Süd.— 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Weſtdeutſchland(Budig, Günther, Küppers, Sewing):00,2 Min. 2. Süddeutſchland(Fauſt, Watrin, Frank, Ueber):13,3 Min.(Budig ſchwamm hier die 100 Me⸗ ter Bruſt in 117,2, was eine neue Beſtleiſtung auf der 100 Meter⸗ Bahn darſtellt). 100 Meter Damen ⸗Freiſtil: 1. Ren! Erkens⸗Weſt:14,9 Min. 2. Aung Rehborn 118,5; 8. Mörſchel⸗Sud:26 Min.; 4. Weinig⸗Sud .... :27 Min.— Damengunſtſpringen: J. M. Borgs⸗Weſt Platzgiffer 6, 74,56 Punkte; 2. Jorban⸗Sud Pl. 10, 60,80 Punkte; 3. Auer⸗Köln Pl. 15, 65,20 Punkte; 4. Breimann⸗Süd Pl. 19, 61,68 Punkte.— 200 Meter Herren⸗Freiſtil: 1. Berges⸗Sud:32,1 Min.; 2. Lambertz⸗ Weſt:82,2 Min.; 3. Balk⸗Süd 294,1 Min.; 4. Meier⸗Weſt 2372 Minuten.— Damenlagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Weſtdeutſch⸗ land(Breimann, Rehborn, Erkens] 4128/8 Min.; 2. Sübddeutſchland (Gammel, Lohrer, Mörſchel):89,8. 100 Meter Rücken: 1. Küppers⸗Weſt:15 Min.; 2. Simon⸗Weſt :17, Min.; 3. Frank⸗Süd:19,2 Min.; Grützler⸗Süd 121,1 Min. 400 Meter Freiſtil: 1. Berges⸗Süd:38,6 Min.; 2. Balk⸗Süd:54, Min.; 3. Sewing⸗Weſt:15,2 Min.; 4. Schwartze⸗Weſt:20, Min.— 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Weſtdeutſchland(Küppers, Haas, Lambertz, Krieſcher):24 Min.; 2. Süddeutſchland(Vogt, Dex, Balk, Maus):26,8 Min.— Waſſerball: Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland:3 (:).— Geſamtergebnis: 1. Weſtdeutſchland 120 Punkte; 2. Süd⸗ deutſchland 91 Punkte. „Alte Herren“⸗Schwimmfeſt in Frankfurt Das A. H. verbandsoffene des DSW. iſt alljährlich der Treff⸗ punkt der Pioniere des deutſchen Schwimmſports. Dem E. Frank⸗ furter S. C. war dieſes Jahr die Ehre zuteil geworden, verantwort⸗ lich für die Veranſtaltung zu zeichnen. Das hervorragende Melde⸗ ergebnis zeigte deutlich, welch großer Beliebtheit das Treffen unter den älteren Schwimmern ſich erfreut. Erfreulicherweiſe wurden ſämt⸗ liche Meldungen, der SC. Cg arlottenburg 87 ausgenommen, erfüllt. Genau wie in jungen Jahren lieferten ſich die alten Herren bei herrlichſtem Schwimmerwetter und für Frankfurter Verhältniſſe ausgezeichneten Beſuch erbitterte Kämpfe. Wenn auch in den Einzel⸗ rennen größtenteils die Favoriten Sieger wurden, ſo waren die Staffeln meiſt vollkommen offen bis zum letzten Mann. Ganz her⸗ vorragende Leiſtungen boten insbeſondere die Springer und ſie konnten domit neben den Schwimmern beſonders deutlich beweiſen, einen wie günſtigen Einfluß ſachgemäß betriebener Schwimmſport auf die körperliche Verfaſſung ſeiner Anhänger hat. Die Ergebniſſe: 1. Bruſtſtaffel f. H. ü. 35 J. 4 mal 50 Meter: 1. SC. Magde⸗ burg 96(Reuter, Cötskick, Straubing, Schiele):52,1; 2, Karlsruher SV.:52,3 Min.— 2. Freiſtilſchwimmen f. H. it. 35 J. 100 Meter: I. Guebener⸗Magdeburg 96 117,2; 2. Neurohr⸗Köln 06:22 Min.— 3. Freiſtilſchwimmen f. H. ü. 45 J. 50 Meter: 1. Seidel⸗Berliner SC. 88,8 Sek.; 2. Henrich⸗E. F. SC. 41. Sek.— 4. Rückenſchwimmen H. ü. 35 J. 100 Meter: 1. Groß⸗Karlsruher SV.:29 Min. 5. Lagenſtaffel 4 mal 50 Meter f. H. ü. 35.: 1. Karlsruher SB. 2784(Avenmarg, Groß, Hiegler, Grimm); 2. SC. Magdeburg 230,8 Min.; 3. E. F. SC.:39,1 Min.— 6. Springen f. H. ü. 35 E. F. SC. 55,18 Punkte.— 8. Seiteſchwimmen f. H. it 35.: J. Hiegler⸗Karlsruher SV.:19,83 Min., 9. Freiſtilſtaffel f. H. f. 95 J. 4 mal 50 Meter: 1. Sc, Magdeburg 96:19, Min.(Gubener, Müller, Zierau, Schiele).— 10. Bruſtſchwimmen 100 Meter f. H. fl. 35.: 1. Avenmarg⸗Karlsruher SV. 135,2; 2. Czislick⸗Magdeburg :86,4 Min.— 11. Bruſtſchwimmen f. H. ü. 45.: 1. K. Maliſch⸗ Berliner Sc. 43,8 Sek.; 2. Seidel⸗Berliner SC. 48,6 Sek. 12. Freilſtilſchwimmen f. H. it. 35 J. 200 Meter: 1. Schiele⸗Magde⸗ burg 96:03,83 Min.— 13. Kopfweitſprung: 1. Sehlbach⸗S B. Mannheim 17 Meter; 2. Heiſter E. F. SC. 10 Meter; 3. Grimm⸗ Karlsruher SV. 8,40 Meter. Waſſerbaſpiel: 1, Frankfurter Schwimmelub— SC. Magdeburg 96 321. Leichtathletik * Internationales Sportfeſt in Kaſſel Mölle Köln ſpringt.90 Meter weit Vor co. 3000 Zuſchauer brachte der Raſenſportverband Kaſſel bek prächtigem Wetter ſeine Internationalen leichtathletiſchen Wettkämpfe zur Durchführung. Die Internationglität war durch die Teilnahme einer ungariſchen Mannſchaft gewahrt. Im Vordergrund des In⸗ tereſſes ſtand der Revanchekampf Gerb—Jonath, den der Ungar nach einem vorzüglichen Start in der ungariſchen Rekordzeit von 10, Sekunden mit zwei Meter Vorſprung vor Jonath⸗Dortmund und Borgmeier⸗Münſter gewann. Auch über 200 Meter machte der junge Dortmunder einen etwas ermüdeten Eindruck und hatte ſeine liebe Mühe und Not, den Münſteraner Borgmeier zu halten. Eine Ueber⸗ raſchung bildete die Niederlage von Krebs⸗Hamburg und Gerb II über 400 Meter durch den weſtdeutſchen Meiſter Gertz, der dos Rennen in der guten Zeit von 49,1 Sekunden beendete. Die 800 Meter waren eine leichte Angelegenheit für Müller⸗Zehlendorf, der ſich ſichtlich ſchonte. Der Hamburger Boltze gewann die 1500 Meter in:05,3 Minuten und die 300 Meter nach Kampf vor Kilp⸗Düſſel⸗ dorf. Die 4 mal 100 Meter Staffel holten ſich die Ungarn, während eine kombinierte Mannſchaft beſtehend aus Mölle, Gottwald, Simon und Borgmeier außer Konkurrenz mit 43,2 vor Ungarn 42,4 als erſte einkam. Die 4 mal 400 Meter Staffel brachte Köln 99 vor VfB. Leipzig und Heſſen/ Preußen⸗Kaſſel an ſich. Recht bemerkens⸗ wert iſt noch die Weitſprungleiſtung des Kölner Mölle mit 7,80 Mtr. 5 Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Gerb I⸗Ungarn 10,5 Sek; 2. Jonath⸗Dortmund 10,6 Sek.; 3. Borgmeier⸗Münſter 10,9 Sek.— 200 Meter: 1. Jonath⸗ Dortmund 22,0 Sek.; 2. Borgmeier⸗Münſter 22,1 Sek.— 400 Meter: 1. Gertz⸗Köln 49,1 Sek.; 2. Krebs⸗Hamburg 49,9 Sek.; 3. Gertz II⸗ Budapeſt 50,1 Sek.— 800 Meter: 1. Müller⸗Zehlendorf:01,83 Min.; 2. Lefebre⸗Düſſeldorf:02 Min.; 3. Kempe⸗VfB. Leipzig 203,4 Min. 1500 Meter: 1. Boltze⸗Hamburg:05,3 Min.; 2. Bräutigam⸗Leipzig :09,4 Min.; 3. Chriſtoph⸗Göttingen:10 Min.— 3000 Meter: 1. Boltze⸗Hamburg:57 Min.; 2. Kilp⸗Düſſeldorf:00,4 Min.: 3. Wege⸗ Korbach.— 4 mal 100 Meter: 1. Ungarn 42,4 Sek.; 2. Dortmund 95 43 Sek.; 3. Heſſen/ Preußen⸗Kaſſel 4,35 Sek.— 4 mal 400 Meter: 1. Köln 99:23,7 Min.; 2. VfB. Leipzig:25 Min.; 3. Heſſen/ Preu⸗ ßen⸗Kaſſel 3127 Min.— 4 mal 800 Meter: 1. VfB. Leipzig:14,6; 2. Heſſen/ Preußen⸗Kaſſel 8121 Min.— Weitſprung: 1. Mölle⸗Köln 7,30 Meter; 2. Völmke⸗Dortmund 6,93 Meter; 3. Harz⸗Frankenberg 6,75 Meter.— Hochſprung: 1. Schmelzer⸗Dortmund 95 1,78 Meterz 2. Meimer⸗Berlin 1,73 Meter. Leichtathletik im Ausland Norwegens Leichtathletikmeiſterſchaften In Oslo fand der erſte Tag der Norwegiſchen Leichtathletik⸗ meiſterſchaften ſeine Abwicklung. Die Steger in den Titelkämpfen waren: 200 Meter: Hagen 22,8 Sek. 800 Meter: Johanſen 158,1. 4 mal 100 Meter: Norweima 44,5 Sek. 400 Meter Hürden: Knud⸗ ſen 57,8 Sek. 5000 Meter: Minde 15:80,3. Weitſprung: Aaſtab 7,27 Meter. Stabhochſprung: Pitterſen 3,50 Meter. Hammerwerfen: Stenrud 50,39 Meter. Speerwerfen: Sunde 62,21 Meter. Der zweite Tag Am zweiten Tage der in Oslo abgehaltenen norwegiſchen Leicht⸗ athletik⸗Metſterſchaften gab es folgende Ergebulſſe: 100 Meter: Hagen 11 Sek.; 400 Meter: Johannſſen 50.3 Sek.; 1500 Meter: Jörgenſen 406.9 Min.; 110 Meter Hürden: Lund 16 Sek.; Hochſprung: Tommel⸗ ſtaad.91 Meter; Dreiſprung: Lenth 14.11 Meter; Kugelſtoßen: Möl⸗ ſter 18.99 Meter; Diskuswerfen: Steenrud 45.90 Meter außer Konkur⸗ renz 47.28 Meter, norwegeſcher Rekord. 8 Schach 5 Bad Kiſſinger Schachturnier Die Hängepartien Der Sonntag war in Bad Kiſſingen den Hängepartien vorbehal⸗ ten, die auch alle erledigt wurden. Die Partie Dr. Tarraſch—Nates intereſſantes Endſpiel brachte. Marſhall gewann gegen Yates und rückte damit zu Capablanca auf. Der Stand nach der 7. Runde bet Erledigung der Hängepartien: Bogoljuboff 57, Dr. Euwe%, Capa⸗ blanca und Marſhal je 4, Niemzowitſch, Spielmann und Dr. Tarraſch je 34%, Reti und Dr. Tartakower je 3, Rubinſtein und Hates je 274. Mieſes 2 Punkte. 8 4 8 1. Blicker⸗Köln 06 48,84.; 7. Springen f. H. ü. 45.: 1. Nieoloi⸗ ging remis aus, ebenfalls die Partie RubinſteinNates, die ein ſehr 8. Seite. 22 Montag, den 20. Auguſt 1928 Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) eichspoſt im erſten Vierteljahr öſchluß der Deutſchen Reichspoſt für das erſte Viertel des Rechnungsjahres 1928(April bis Juni) zeigt in den Einnahmen 512, Millionen und in den Ausgaben 475,9 Millionen /. Der Po ſt an weiſungs⸗, Zahlkarten⸗ und Zahlungsanwei⸗ ſungsverkehr, der Poſtauftragsverkehr und der Nachahmungsverlehr ſungsverkehr, der Poſtauftragsverkehr und der Nachnahmeverkehr zum Teil erheblich geſtiegen. Der Einſchreib⸗ und Wert⸗ briefverkehr iſt ge das Vorjahr etwas zurückgegangen. Auch der Paketverkehr weiſt niedrigere Zahlen auf, was darauf zurückzuführen ſein dürfte, daß ſich der Oſterverkehr in dieſem Jahre wegen des frühen Oſtertermins(8. April) in der Hauptſache bereits im März abgewie hat, Die Zahl der Poſtſcheckkonten hat ſich im Berichtsviertelfahr um 5169 auf 936 881 erhöht. In dieſer Zeit wurden r 173 Millionen Buchungen über 35,7 Milliarden Reichsmark ausgeführt; davon wurden rund 28,5 Milliarden Reichs⸗ mark bargeldlos beglichen. Im Auslandsverkehr wurden 32,4 Mill. Reichsmark überwieſen. Der Telegrammverkehr iſt etwas zurückgegangen. Kabelbrief⸗ und Wochenendtelegramme zu ermäßigter Gebühr wur⸗ den im Verkehr mit verſchiedenen Ländern neu aufgeführt. Die Zahl der Sprechſtellen iſt um rund 36 000 auf 2 880 039 angewachſen. Auch der Sprechverkehr zeigt gegenüber dem Vorjahr eine größere Steigerung. Den Wünſchen aus vielen Kreiſen der Bevölkerung folgend, iſt der Fernſprechdienſt an Werktagen bei den Vermittlungsſtellen im allgemeinen von 8 bis 20 Uhr durchge⸗ führt. Im Auslandsverkehr wurde der Sprechverkehr erweitert. Im Auslanbsfunkverkehr wurden 590 200 Telegramme befördert. 2 88 Geſtiegener Röchling⸗Gewinn. Die Röchlingſche Ei ſen⸗ und Stahlwerke AG. in Saarbrücken ſchließt 1927 mit einem Rohgewinn von 42,12(35,56) Mill. Fr. Nach Abzug der Unkoſten und Abſchreibungen von 6,97(7,08) Mill. Fr. und nach Rückſtellungen von 6,5 Mill. Fr. für die Aufwertung verbleibt ein Reingewinn von 9,36 Mill. Fr., der durch den Vortrag aus 1926 auf 16,45 Mill. Franken erhöht wird. Davon werden 1,6 Mill. Fr. für Steuerzah⸗ lungen zurückgeſtellt. Der Reſt von 14,85 Mill. wird der Rücklage überwieſen. Der Geſchäftsbericht ſchildert die Erſchütterungen, die das Werk in der Zeit der Lohnkämpfe auszuhalten hatte, und die vergeblichen Bemühungen um eine Herabſetzung der Kekspreiſe, die teilweiſe auf das politiſche Gebiet übergriffen. Die Geſamt⸗ roheiſenerzeugung ſtieg von 1,62 auf 1,77 Mill. To., die Rohſtahlerzeugung von 1,74 auf 1,89 Mill. To. Gegen Ende des Jahres 1927 waren im Thomas⸗ und Edelſtahlwerke 6776(6560) Arbeiter und 895(831) Angeſtellte beſchäftigt. Die Geſamtrechnungs⸗ werte beliefen ſich auf 52,73(43,98) Millionen Fr. Die Bilanz weiſt bei einem AK von 10 Mill. Fr. und einer Rückloge von 12,7 Mill. Franken Verpflichtungen im Geſamtbetrage von 107,42 Mill. Fr. aus. Die Hypothekenſchuld von 3 Mill. Fr. iſt inzwiſchen getilgt worden. Grundbeſitz, Gebäude und Werksanlagen ſtehen mit 54,28(41,15) Mill. Fr. zu Buche. Die Erhöhung iſt wohl auf die Neuanlagen für Rationaliſterungszwecke(dazu gehört auch der Bau des Zement⸗ werkes) zurückzuführen. Rohſtoffe und Fabrikate 27,07(24,14) Mill. Fr., Beteiligungen 13,46(14,08) Mill. Fr. An flüſſigen Mitteln werden 51,78(43,80) Mill. Fr. ausgewieſen. Avale und Bürgſchaften erſcheinen auf beiden Seiten mit 127,88 Mill. Franken. * Adler Ac. für Bergbau in Kupferdreh. Wie wir hören, wird ſich die Verwaltung in der kommenden Woche darüber ſchlüſſig wer⸗ den, welche Maßnahmen angeſichts der jetzt erfolgten Ablehnung des beantragten Statskrebites für die Zuſammenfaſſung der Zeche Jo⸗ hann Deimelsberg und des Schachtes Zentr'um 4/ zu einer leiſtungsfähigen Zentralanlage ergriffen werden ſollen. Der Wortlaut des Obergutachtens, das für die Entſcheidung der preußi⸗ ſchen Regierung in der Kreditfrage maßgebend war, iſt der Verwal⸗ tung von Abler zugleich mit der Ablehnung des Kreditantrages be⸗ kanntgegeben worden. * Thyſſen Eiſen⸗ und Stahl⸗A.⸗G. in Berlin. Die 1926 gegrün⸗ dete G. weiſt für das am 30. Sept. 1927 beendete erſte volle.⸗J. nach 196 817(0) R. Abſchreibungen 540 155(6225) R Reinge⸗ winn aus, deſſen Verwendung nicht bekannt iſt. Es wurden 5,13 (1,64) Mill./ Rohgewinn erzielt, während Unkoſten 4,40(1,63) Mill../ erforderten. Bei einem i. V. von 60 000 auf 10 Mill../ erhöhten.⸗K. und bei bereits 1 Mill..“ Rücklagen betragen Gläu⸗ biger 23,94(6,63) Mill. R. /, andererſeits Beteiligungen und Effekten 539 810(0) Mill.., Schuldner 21,09(6,57) Mill..“ und Vorräte 9,16(0) Mill..“, Anlagen erſcheinen neu mit 4,58 Mill... Brown Boveri u. Cie. in Baden(Schweiz). Die GV. der Muttergeſellſchaft des BeBC.⸗Konzerns der Brown Boveri u. Cie. Baden,(Schweiz) erledigte die Regularien und beſchloß die Vertei⸗ lung einer Dividende von 8 v. H. für das Geſchäſtsjahr 1927⸗28. Die turnusmäßig ausſcheidenden Mitglieder des Verwaltungsrats wur⸗ den wieder und Ingenieur Henry Navllle neugewählt. * Deutſche Schiffs⸗ und Maſchinenbau AG. in Bremen. Wie erfahren, haben ſich Verhandlungen mit dem Oberbürgermeiſter Stadt Stettin, deſſen Beſtreben dahin ging, einige Abteilungen Stettiner Vulkan in Betrieb zu erhalten, definitiv zerſchlagen. ift nunmehr, wie wir bereits vor kurzem berichten konnten, mit einem ſukzeſſiven Verkauf aller Anlagen zu rechnen. Was die Mel⸗ dungen von einem Wiedererſtehen der Lokomotlpfabrik bei der Akt.⸗ Gel. Weſer in Bremen anbelangt, ſo handelt es ſich vorläufig um Sollte es tatſächlich zu einer Wiederaufnahme der Lokomotivpfabrikation kommen, ſo würde man nicht die alten Maſchtnen verwenden, ſondern ſich einen neuen Maſchinenpark ſchaffen. :? Bevorſtehende Umwandlung der Opelwerke in eine AG. Wie die KZ. meldet, ſind Verhandlungen im Gange, die Automobilfabrik Adam Opel in Rüſſelsheim a. M. in eine Aktiengeſellſchaft umzu⸗ wandeln. Die Höhe des Aktienkapitals ſoll dem Vernehmen nach mit 50 Mill./ in Ausſicht genommen ſein. Die Umwand⸗ lungsverhandlungen ſeien ſehr umfangreich und haben durch den Tod der Herren Karl v. Opel und Heinrich v. Opel mehrmalige Verzögerung erfahren. Der endgültige Abſchluß der Verhand⸗ lungen dürfte nicht vor Ablauf von etwa zwei Monaten zu erwarten ſein. Es handelt ſich weiterm Vernehmen nach dabei um die Um⸗ wandlung in eine reine Familien ⸗Aktlengeſellſchaft. * Heroux u. Leander Schuhfabrik AG., Offenbach a. M. Geteilte Anſichten über die Stillegung. Im Verlauf der HBV. dieſer Geſellſchaft, die wegen nicht form⸗ und friſtgerechter Einberufung in ihren Beſchlüſſen nichtig geworden iſt, wurden die Verhältniſſe bei der Geſellſchaft ziemlich klar beleuchtet. Hieraus ergibt ſich zunächſt, daß der bekannte Zwangsvergleich durchgeführt bzw. am 15. Auguſt d. J. die le tztehtat ebezahlt worden iſt. Nach dem vorletzten Jahres⸗ abſchluß für 1926/27— ein ſolcher für 1927/28 lag nicht vor— ergibt ſich ein Ver luſt von 73 330„. Bei einem Rohgewinn von 403 281 Mark erforderten andererſeits Unkoſten 0,451 Mill./ und die Ab⸗ ſchreibungen 25 961 4. Ueber die Zweckmäßigkeit der ſeinerzeitigen Stillegung iſt man in Aktionärkreiſen ſehr geteilter Meinung. Die Verwaltung verteidigte ſich damit, daß ſeinerzeit die flüſſigen Mittel zur Weiterführung gefehlt und daß bei einer Fortführung des Be⸗ triebs ein Subſtanzverluſt eingetreten wäre. Die Beanſtandungen richten ſich ferner gegen gewiſſe Stimmrechtsübertragun⸗ gen von Aktien eines Vorſtandsmitglieds an einen Angehörigen desſelben. Nach dem vorgelegten Bericht habe ſich auf das Schickſal der Geſellſchaft außer der finanziellen Verhältniſſen noch die gegen⸗ wärtig ſchlechte Lage der Schuhinduſtrie ungünſtig ausgewirkt. Die Fabrikanlagen ſind bekanntlich Ende April 1928 an die Schu h⸗ fabrik Herz AG. veräußert worden, und zwar nach unſeren In⸗ formationen zum Preiſe von 280 000/ für Grundſtücke und Gebäude letwa 80 000 Quadratmeter) und 35 000/ für einen Teil der Ma⸗ ſchinen. Der Erlös liegt alſo beträchtlich unter dem Buchwert von 352 000. Es iſt für den Verlauf der in ihrem Ergebnis wir⸗ kungsloſen HV. bemerkenswert, daß von Aktionärſeite ein Antrag auf Beſtellung eines Reviſors geſtellt worden war. Die Liqui⸗ dationseröffnungsbilanz zum 1. Juli 1928 ergibt auf der Aktipſeite 3855/ Kaſſe, Poſtſcheck, Scheck und Wechſel, 864 Bank, 36 962 ¼ Schuldner und 27 853/ Verkoufskonto demgegenüber 35 257% Gläu⸗ biger, 1171 Delkredere bei 33 106/ Ueberſchuß. * Leichter Rückgang der amtlichen Großhandelsſtandziffer. Die auf den Stichtag des 15. Auguſt berechnete Großhandelsſtandzifſer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber der Vorwoche um 0,4 v. H. auf 141,7(142,2) zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die Standziffer für Agrarſtofſſe um 0,8 v. H. auf 138,1(139,2) nach⸗ gegeben. Die Standziffer für Kolonjalwaren war mit 135,6 (135,5) nahezu unverändert. Die Ziffer für in du ſtrielle Ro h⸗ ſtoffe und Halbwaren iſt um 0,3 v. H. auf 134,2(134,6) und die⸗ jenige für induſtrielle Fertigwaren leicht auf 159,5(159,6) zurück⸗ gangen. :? Geſcheiterte Auleiheverhandlungen der Mithlengenoſſenſchaft. Nach einer Berliner Meldung ſind die Anleiheverhandlungen der Deut ſchen Mühlenkreditgenoſſenſchaft Gmbßt., die vor einiger Zeit mit einem Londoner Bankhaus geführt wurden, vorläufig geſcheitert. Die Genoſſenſchaft bemüht ſich nunmehr bei einem anderen Geldgeber um die Aufnahme einer Englandanleihe. Vorläufig iſt allerdings bei dem ſtillen Ausgabegeſchäft in London ein Ende der Verhandlungen noch nicht abzuſehen. * Zu den Verhandlungen zwiſchen der Standard Oil und Shell. Zu den Verhandlungen zwiſchen der Standard Dil und der Royal Dutch⸗Shell⸗Gruppe wird gemeldet, daß die Beratungen zwiſchen Teagle und Deterding fortgeſetzt werden. Es haben bisher bereits acht Konferenzen ſtattgefunden, die jedoch hinſichtlich der Produktion und der Verteilung des Abſatzes noch kein Ergebnis gezeitigt haben, doch glaubt man, daß eine Einigung wird erzielt werden können. In der Frage der ruſſiſchen Erdölausfuhr beantragt die Shell eine Herabſetzung der Einfuhr ruſſiſchen Erdöls nach den Vereinigten Staaten, nach Indien und Europa, ſoweit dieſe Einfuhr ſich gegen die Shell und deren direkte Intereſſen auf dieſen Abſatzmärkten richtet. Die Standard Oil macht demgegenüber ihre Anſprüche auf die Märkte in Mexiko, Cuba und Venezuela geltend und beantragt die Einſchränkung der Tätigkeit der amerikaniſch⸗engliſchen Geſell⸗ ſchaften auf dieſem Abſchnitt. Börſenberichte vom 20. Auguſt 1928 Frankfurt uneinheitlich Die Börſe eröffnete die neue Woche in unverändert ſtiller Haltung. Noch vorbörslich war die Stimmung allgemein feſter. Die Reichsbankentlaſtung befriedigte, ebenſo wie die behobene Regie rungskriſe. Vor allem jedoch verwies man auf die ſtarken Kursſtei⸗ gerungen an der Newyorker Börſe vom Samstag. Einer Aufwärts⸗ bewegung ſtand aber wiederum der ſtarke Auftragsmangel ent⸗ gegen, ſodaß die Kursentwicklung zu den erſten Notierungen nicht einheitlich wurde. Die Grundſtimmung blieb jedoch Rheinſtahl, die 2 v. H. eröffneten. Am Farben markt waren J. G. Farben mit plus 1 v. H. etwas gefragt. Scheideanſtalt und Holz⸗ verkohlung blieben nur knapp behauptet; Goldſchmidt konnten 1 v. H. anziehen. Für Oelwerte beſtand weiter einiges Intereſſe, na⸗ mentlich für Rütgerswerke. Elektro werte lagen uneinheitlich. AGG, Elektr. Lieferungen und Geſfüxel gaben leicht nach; Siemens blieben behauptet, während Felten 1, v. H. gewannen. Zell⸗ ſto ff werte eröffneten leicht abgeſchwächt. Von Aut oaktien gaben minus 3 v. Banken Reichsbank wieder 8 gefragt mit plus 1,5 v. H. nleihe m lagen ſtill. Ausländiſche Renten ebenfalls faſt geſchäftslos. Im Verlaufe machte ſich etwas Abgabeneigung bemerkbar und die führenden Werte gaben bis zu 2 v. H. nach, ſo Farben und Siemens und Halske. Das Geſchäft blieb nach wie vor außerordentlich klein. Am Tagesgeld markt machte die Erleichterung Fortſchritte und zu 5,5 v. H. beſtand reichliches Angebot. Berlin geſchäftsſtill und uneinheitlich, Schluß ſchwach Im heutigen Vormittagsverkehr kom wie gewöhnlich wie an den Montagen das Geſchäft nur ſehr ſchleppend in Gang; doch war die Stimmung etwas beruhigter und freundlicher. Der offizielle Ver⸗ etwa kehr eröffnete dann nach einer etwas unſicheren Vorbörſe in freundlicher Tendenz. Lebhaft beſprochen wurden Aeuße⸗ rungen führender amerikaniſcher Finanzmänner, nach denen die amerikaniſche Kreditpolitik Anzeichen einer Beſſerung erkennen laſſe. Das Geſchäft war in den letzten Tagen wieder äußerſt gering. An einigen Märkten lagen vereinzelt kleine Kaufaufträge vor, die ſchon genügten, um das Kursniveau etwas zu beſſern. Die erſten Kurſe zeigten zwar kein einheitliches Bild, lagen jedoch melſt —2 v. H. über den Freitagſchlußkurſen. Auffallend feſt kagen Akkumulatoren mit einer Sproz. Beſſerung, wobei ſich Ma⸗ terialverknappung bemerkbar machte. Ebenfalls feſt Sa 1 detfurth, die um 6 v. H. anziehen konnten. Intereſſe zeigte ſich noch, wenn auch in geringem Maßſtab, für Kunſtſeiden werte, von denen Bemberg rd. 12 v. H. anziehen konnten. Deutſche Lino⸗ leum, Polyphon, Goldſchmidt, Rheinſtahl, die ſchon vormittags feſt lagen, und Reichsbank konnten noch Gewinne von mehreren Prozent buchen. In Adlerwerken haben die Käufe in der letzten Zeit aufgehört. Es ergab ſich hier ein Verluſt von 5 v. H. Der Ver⸗ lauf nach den erſten Kurſen war uneinhejtlich. Nach einer vorübergehenden Abſchwächung ſetzten ſich wieder ſpäter kleine Er⸗ holungen durch, ſodaß ſich die erſten Kurſen behaupten konnten. In der zweiten Börſenſtunde wurde es dagegen auf Abgaben der Spekulation wieder ſchwächer. Farben verloren ca. 1,5, Glanzſtoff 4, Adlerwerke aber 4 v. H. erholt. Der Gel d⸗ markt zeigte eine kleine Erleichterung. Tagesgeld—7, Monats⸗ geld—9, Warenwechſel 678 v. H. Am Pfandbriefmarkt logen Roggen zum Teil etwas feſter Goldpfandbriefe gaben bis % v. H. nach. Liquidationspfandbriefe und Anteile Uneinheitlich, aber eher feſter. Deutſche Anleihen waren gehalten; von Aus⸗ ländern zogen Bosnier um 1 v. H. an; dagegen lagen Rumänen ſchwach. Der Kaſſamarkt war bei uneinßeitlicher Haltung eher etwas feſter, das Geſchäft wor fedoch gleich null. Bis zum Schluß konnte ſich das Geſchäft nicht beleben. Privatdiskontes um s für beide Sichten auf 694 v. H.— es lag ſtärk. Wechſelangebot vor, wie man wiſſen will, aus der Pro⸗ vinz ſchritt die Spekulation zu Abgaben, ſodaß die Börſe zu den niedrigſten Tageskurſen ſchloß. Die Verluſte gegen Anfang betrugen nur 1 bis 2,5 v. H. Deutſche Linoleum, Polnphon. Glanzſtoff—6 v. H. niedriger, Dt. Waffen plus 3 v. H. Im Deviſen verkehr notierten Deviſen gegen Reichsmark etwas höher, Dollar waren mit.1965 geſucht. Das engliſche Pfund iſt wieber ſchwächer, gegen Kabel Newyork.8535 nach.857. Spanien iſt unverändert, gegen Pfunde 29.12. * Maunheimer Produktenbörſe vom 20. Auguſt.(Eigenbdericht). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war ruhig. Von Aus landweizen wurden angeboten(alles eif Mannheim in hfl.): Mani⸗ toba 3 zu 12,30; 4 11,50; Auſtral 13, Kanſas Gulf 12,80; Baruſſo 79 Kilo 12,10; Roſafé 79 Kilo 12,15;(alles in.): Jul. Weizen 25: inl. Roggen 23,50— 23,75; ausl. 25: inl. Hafer 225029; ausl. Hafer 257 inl. Braugerſte 26,50—28,50; Futtergerſte 23; Mais auf Bezug⸗ ſchein 23,25; Biertreber 18,50—19; Rapskuchen 19,50; Weizenmehl ſüdd. 34,25; Weizenbrotmehl ſüdd. 26; Roggenmehl 60—70proz. 32 bis 33,50; Weizenfutermehl 17; Weizenkleie fein 14, Roggenkleie 163 Soyaſchrot 22; Raps 35. 1 Mannheimer Viehmarkt am 20. Auguſt Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr. 5370 Stück Ochſen... 290 St. Kühe... 338 t. Kälber. 613 St. Schweine 3283 St a).. Mk. 54—56 a)„. Mk, 45—46 a). Mk.— 3 79—80 )..„ 4345)..„ 34—38)..„ 74—76— 00 30— 82)„„ 2830 c)..„ 65—70 8 d) 28—30)..„ 1420 1* 58—60 1 82 Velen: dis e deren t„ 452 8 ).. Mk. 46-48). Mk. 55—57 Schafe.. 33 St.„ 2 97„ 38—40 8.„ 45—47 5„ N„ 67—70 ).„„ 32-34 Freſſer..— St.)..„ 4246 Arbeitspferde— St, d) 80—32 R 3— Mk.— Marktverlauf: mit Großvieh ſchleppend, Ueberſtand, mit Kälbern mitelmäßig, ausverkauft, mit Schweinen mittelmäßig, ge⸗ Auch die Erhöhung des 41 Projekte, die noch ziemlich unſubſtanzilert ſind. freundlich. Intereſſe beſtand vor allem am Montan markt für räumt. 14 Ziegen, das Stück 1124. ...... ·..... 7TTTTCCCcCcCGCßcGGfPGGGGpcGfcGGGGGGGcGCGcccccccccccc ccc coc 12. 20. 17. 20, 17,] 20. 17. 20. 17. J 20. 17. J 20, Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Hanfwert Fußen EEC Beka 12.5 f126)0 Pg, enz. 259 0 439.9 Apes enen 1809 125 Aktien und Auslandsanſeihen in Prozenten bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Sieſch tupfen r. 187701870 5 106.5 106.5 8 fc d Mainz 17 5 92 1 5 ITGelſenk. Gußſt.—.——.— M2 h. l 210,5 212.0 Wiesloch. Ton.—— 102.0 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit J- verſehenen Soc u. Tiefbau 51,80 Pf. Nähm, Kas].— 52, Ber. Stahltver—.——.— Genſchow& Co. 101,7 100, 2 Mez Söhne.. 58,— Wiſſener Metal 180,0 180.0 noch in Bi⸗ „ 6˙1̊ùnmumVu2iiti!!!!.. olzverkohl.⸗Jd. 1, Or Porzellan Weſſel 36,— 36,.— Per. Zellſt. Berl. 126,7 146,7 5 5„„ ix& Geneſt„117; 5„ 1 Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Auguſt Junghans St. A. 67,— 86,— Rein. GebberSch: 109,0—.— Bose cel 3 5 290 2000 Fiotoren 1„60,75—.— Zenſtoff Verein 244.0 144.0 17. 20 17. 20. Kamm. Kaiſersl. 240, 0 240,0 dAheinelektes. A 152.0 152,0 Voigt e Sifftst. 2070 2072 Fool or. 200 300,00 Motoren 115,5 115,0 ent. Walde f285. 22825 17 J 20. 5 5 Kamm. Volth. Seil. u. R. 92.— ſchmidt T. 96.— 96,— Mühlheim Berg. 115,5 115.0 Bad, Bank 170,0 170.0 Bab. Aſſeturanz 228,9 228,9] Karler Maſch.. g Karlst. Maſch..—.——.— e 5 00 Neckarsulm Fr 50,50 88750 Freiverkehrs⸗Kurſe⸗ Plälz Hopoth B. 180,9 189,0] Kontinent Verf. 110,0 110,0] C.§. Knorr. 146,5 146,5 Keinp, Stettin—.— 10800 e——= Vauß& Freytag 145,0 145,8 Sothaer Wagg. 130,0 129.5 TNordb. Wollt 1970 195,2 5 Ah. Hypoth. Bk. 188,0 190,0 Mannh. Verſich. 154,0 154,0 Mannh. Gummi 30,— 30,— Klein, Sch. K Beck. 108,0 5 ebe gen. Waldb. St 284,0] Srizner Maſch. 229,0 130.0 Adler Kali. Ng. Ereditbank. 127,0 127.0] Oberrh. Verſich.—.——.— Neckarfulmghrz. 62.— 61.— Knorr, Heilbr. 447.0 147,5 Riedinger Maſch.—.—. Grkrftw. Mh. 5%—.— 15,78 1 berſchl. E. Bed. 103,5 102,0 Denz⸗Motor. 100.0 89.— Süidd. Disconto 18701370 Pfüärz. Mühlenw. 157,5 157,5 Konferv. Braun 76,— 76,.— Nodberg Darmſt.—.——.— Freiverkehrs ·Kurſe Geb. Großmann g2,— 81.85 J. Oderſchl. Koks. 114,0 113,5 Deutſche Petrol. 86/87 84785 5.-G. f. Seilind. 68,— 69,— Portl. Zem Heid. 136.0 138,0 Kraus echo. Bock.—.—. Hebr. oeder, P. 124,0 124,0 Grüns Bilfinger 173,0 172,0 1Orenſt.& Kopp. 119,0 118,1 Diamond.. 17,50 17,65 Durlacher Hof. 140,0 140,0] Brown, Bov. KC. 154,0 154.0 9 550 G. 152,9 452,0 Tgahmeyer& Co. 177,5 178,5 1 Küttgerswerke 110,0 108,7 Benz„100,0 99,— Gruſchwitz Textil 87,.— 88, TPbbnix Bergb. 91,50 92,15 Heldburg. 99,00 89,00 Kleinlein Heidlb 200,0 200,0 J. G. Farben 287,0 284,0 Rheinmüßlenw. 142,0 142,0 Lech Augsburg. 112,0 112,5 Schlinge. Hbg. 88,.— 86,— Brown, Bov KG.—.——— TRathgeb. Wag.—.——,— Hochfreguenz. 182,0 182.0 Sagwarz Surg 4740 176 00 Bebe, Payr 88 88— Serie deln 264 0 26470 gezerder beide 8 181.0 Sgranm Sa. 1250 1550 Me...).— 80.—, Fette ze nrg. 127.0 52 Pes wol 2418 2770 n wartz Storch. 174,0 178,0 Gebr. Fahr. 38.— 88,.— Zellſftoff Waldhf. 284, 0 Walz. 180,5 181,0] Schramm Lackf. 125,0 125,0 Ufa. 90, 90,.— Halleſche Maſch. 121, hhein. 278,0 274, It. db. 2, 22 Werer Worm 161.5 0151,5J Deufſche Simo. 863.0 865.0 Edd. Zucker. 143,0 143,0 ug hesch inen. s S Ne 50 8 ee Bein Sbemente 84. 6115 i .——.— uhf. Berneis 88,— 85,75 1„ Hann. M. Egeſt. 90,.— 80, 155 452 2 enbank.. 2, 80 du sh? In duft. Schußfabrie Herz 23,80 22,75 Seſtverkinsliche Werte ann. Waggon———.— e 195 Siemen Faid. 0888,* Frankfurter Voͤrſe vom 20 Auguft Mainkraftwerke. 120.0130, Seillinduſt Wolff 67.— 68.— D. An! Ablöſgſch. 17,— 16,15] Hansa Lond..——.— 5 803 55—Süsſee Phosph.—.— 8 e 194.0 183.5 JStem. 2e Halske 978,1 874,5 10,/ Dh. Stadt 25——. Hb.⸗Wien Gum. 86,.— 66,.— Feigen ee 44, Icelſenk. Gußſt... Baſt.-G.. e Sanur 1887 1880 Südd. Draht 4.—— 8% Nh. Stadt. 25—.——.— Harkert Bergwk.—— nania ah N Bank- Aletien. IHarp. Beglnn 185,7—— Barsch Spieg..— 65,— Miag, Mühld.. 138,7 138,0 S Leß. St. gt Seeed 98.— 90.— Tbarpen Bergb. 155,7 188,0 W 156,0 2) Reichs-u. Staatspap. IAag. D. Gredlib. 15, 195,7 TIlſe dg. b. A. 285.0 288.0] Heck 4 Henkel 49.— 150 Moenus St. A. 80.—.— Südd. Zucker. 14,9 1475 8% Bp ldpf 5 95,— 95.— Sürtm. Maſchin. 21.— 21, Idomb, Hütten— Duni Ablöſgſch. 151,10 541,10 Babſſche Bank. 1720 170,0 Takte gereled., 288, Tera Elektr. 2000 199,0 Motoren Deuz. 61,— 81 Triest. Beſig. 4 ſe h. Schutzg. 0—.——.— Sedwigsbütte 98,50 97,50 Roſtzer Sraunk. dto 1155,75 85.80 F Ian 1 8 1370 1360 Bun Lese Bei 88.— 64.— VF i Schund. 16.. ale ae 1 1 85 110.0 Roſſtzer Zucker„68,25 69,68 05 Auslöſ. 5 85 Bayr. Bod. Er. B.———— I Mannesm. g. 187,0 188.0 Brem.⸗Beſig. Del 68,— 64,.—. 0 Rückfortd. Ferd. 67— 88,—% Reichsanl. 27 87, 80 Lene en de aal dere sen e ene e 05 2850 Berliner Börſe vom 20. Auguſt e ee e e e 8 10„* n 8 8 1 1 5 S 1 5 1„ 5 Lene Feed. 185 180% S a erg. 8 f— Shane an 128 0128.0 Bault- Alttien.—. f. 1 darmſt u. Nö.—, e IAbein raunk. 27 Chem. 28. Alb 50,— 68,— Pank f. Brauind. 18,0 169.2 Aceumulgtoren. 175,0 168.0.. rb. Spin. 100 5 150 derte 1050 1000 Scheler 2 8 fi Stadt 26 D. Hopothekenbk..— 132,5 Salgw. Heilor. 195.9 1985,00 Cont.Nürnb. Bg.—.——.— Harm. Bankver. 142,5 142,1] Abler& Oppenh.., ISaimler Benz. 109.9108, 8 e 109,0 109,5 Scheldemantel d e 5% Roggenwert. 10,75 10,80 1 Deutſche Bank 185,5 185,7 Tellus Bergbau 119,5 119,5 108.0 106,00 Bank f. el. Werte 150,5 157,0] Adlerwerke... 133,5 130,5 1 Deſſauer Gas. 195, 195.7 fhumboldt Mich———.— Schubert Salz 352,0 351.0 5¼ Roggen rentb 8,74 8,7 ,, ff,, n ñ .Ueberſee⸗Ok. 104,7 105,0 olsen it. Com. u. Privtb. 185. 55] Alexanderwerk 00,60, ch.-Lurbg..—— 2. 1 132,0 132,0] Schußfa 75 8 3732 5 g 1 Dyckerh. Wim—.——„ u. N. B. 288,5 265,5 FAllg. Elektr.⸗G. 176,5 178,7 D. Eiſenb.⸗Sign.———— M. Jüdel& Co. 10 25 Stem. 4e Halske 375.6 373,2 b) Ausl. Renkenwerte. Tide Gef 189.0 48900 Cransport-Aktien. Diaglet Zweibr.——— T Deniſche Gant Jg 0 des. 0 Amden. Pas. 210,0 2100 Tdealſche Frgl 230.5 88677 Gebe. Junghans 67, 5 d8.25 Ciuner ch—. 8155 5 Mexikaner 38,20 89,.— IDresbner Bant 166,7 166,0 Schantungbahn.———.— Dürkeppwertct. 155 51.— I Ot. leberſee Bt. 105,0 104,5 Anglo- C. Guan... Oiſch. Gußſtahl. 83,— 92,75 Kahla Porzellan 140,0 139,5 Stettiner Bulkan—— 927 N 2 rlfrt. Hyp.⸗ Bt. 148,0 148,0 FHapag... 168.0—— Düſſld. Rat Dürr 51,— n TPiscontdomin. 159,6 159,0 Anhalt. Rohl.. 98,25 98,.— Deutſcheabelw. 71,18 70,25 IKaliw. Aſchersl 251,0 251,7] Stoehr Kammg. 2570 256,0 5 5 1 55 1 3 Aid Gb. 140,0 140,0 IRerdb. Flop 153,7 152.00 Ciſen Kaiſergl. 1170 2500 Dresdner ani 00 18 5. Fel 5 5 e. 58.— 23,50 farter. Maſch.—.——.— Siderge 1230 25 ee itteld. Kd.⸗B. 3 i 5 5 m. 188..—.——— e ſch. 58.——— 0 V Aarberg B. 2580005 Salter 8. f Be Wen 1 Mild ech 2000 295 Mel. Katel s.—.——— bolt do. 27 47 80 Fibre werke Jh Jeg Side Jnmobl e 8 804, Faber— 18 1 19 1890 1295 A N 6 55 15.25 8—50 36,25 Balcke Maſchin. 119,0 113.0 Deutf r Elſenh⸗ 77,50 76,25 87 9 8 8 8 0 These dead 5 4% Türk. Ad. Anl. 3 11 8„Bk. N„28 fl 9. e e 6 5 2 9 5 48,— 0, N. 0 f 2 Mhein. Leebitdk 12754 127,2 Induſtrie⸗ Aktien. nee e 76.— 75.— Beic dank— 294 8 292,5 3 492,0 498,0 Donners marckh.—.—— Gebe Nbellng 9 65,75 Tietz, Leonhard 244,5 250,0 1½ 405 11530 Reichsbank. 295.7 294,5 Eichb.⸗Mann.. u: Sßlinger Maſch. 48,.— 5 dein. Crebitbk. 127,0 128, J. P. 8 0 0 200, 190,2 8 5 5 72 5 28—— Koſtheimer Ceg..—— Transradio. 147,0 148,5 4% Turkamifunl 16,70 2 S8. Debre e 590 See S 2890200 Eng. Sie 3 0 i e eee e— 88 TDonamitRobei 128,5 12505 e B80 Unten wert mic ide, d0ſde,8 4. Joes 0 fh kene g 15,38 Sch ferd. Binz 352,0 3500] Faber, Job, Blei 36,800 Berl. Karls. Ind. 5,„ Koffhaul. Hütte 59,— 58,— Varziner Napier 140,0 444%„ 400. 0g 21.— 24, ff...)/ Mannh. Ve.—.— 168.0 Werger 0185.0„ c Farben 33 39.— f„ ding Nürnb eg r. Vicht.. 218.0 215.6 Tgahmeyere Ko. 78,„ Ver. Chem. Char! 151.0 151,0%%„. 20.20 2610 All. Berf.„ 5 FahrGebr. Pirm 33,.— 30,— 1 D. Reichsbahn Twochum. Gußft.———.— Emaille Ulrich 15,50 15,50 ütte. 3550 73,.— B. Diſch. Nickel w. 169,7 168,0 4%„„ Poldrte 28, a 3, ⁵. tv. 18 8 Abler Oppenh... Feinmech. Jetter—,— 9 5—.——— Draunk. u. Britet 181,540, w. Bergwer„7206.7 Lind F hf Br 98,.— 95,„Oe. U. Stb. alte—. aß u. Mitu. 18,.— 18,78 Anker Alder. 132,0 130.0 a 2—.80 gag ener aten 12821285 Pr-⸗Beſſgb. Self. 88,—.— Taten 74659 715j00 T. Stahlwerke.— 85,25% en N rte———.— IA. E. G. St.⸗A. 174.1148, Fuchswaggon. Süd. Eiſenbahn 82 08.5 Brem. Iinoleum Taz Fublb., Liſta Co. 128,0 128,0 Lingel Schuhfab. 48,50 48,19 PStahl. v. d. Zyp 1970 19/0 37 Oe. Goldprt.——— Vergwerkk⸗Aletlen. schaff. Buntp. 162,0 162,0 Tcoldſchmist T. 98,10 96,10 Baltimore.. 8. Bremer Bulkan 132,0 18.0 JJ. G. Farben. 266, 26450 Tinke& Hoffm.—.—— Ver. Ultramarin. 159,5 159,7.00% Sdöck a ß.———— Aſcgaß, Senfter Grizner i Bur 12658 12835 Tapes, Aultr. 19,0 165,0] Sremer Wolle. 181.0 780.0 Feidmüßke Bap. 240,2 225, 1. does 4 G0. 240,8 28/0] Vogel elegraug 86.— 88,—.00, neuer.———— IBochumer Guß.—. 8 Grkrftw. M. 60% 13,30 15,70] THapag. 98-0 197.5 Brown. Bov. 26. 154,0 2540 Felten& Guill. 187,0 139,2 C. Lorenz... 51,5 152,0] Voigt& Haeffner 208,2 206,2 4%„ Obligat.—. Iuderus gen—— Haben ie Wheing.—.——— Grün. Bülfngek 17.2 1758.2 18a 8rdg chte 197 5 180,7 Babeensiſenw. 84,— 84,60 8 Feser. 80,— 00,— Cs he Harlem.. Vogtland ch 24 3 84 7% ½unat Ser. 14,58 180 e—.— Badenia Weinh.———— Grün, Bilfinger 480 5 Tord de 197.5 182 0 120 1 Fuchs Waggen.—— Loth. Portl. Ce. 4%„.8 17% Bergw. 204,5 204,7] Bad, Elektr. Faid gReu N m- 4 50 INordd. Lloyd 152.8 152,8 Chem. Heyden. 126, N r 5 Magirus.-G. 42.— 45, anderer Werke 142,0 144,5 5½% 1111650 16,60 Ten Vers. 128,0 27701 Bb. Maſch. Duck. 184.0. 650 Jammesfen.. b Geein dell 58. fs. ö0.80 Clem. Gehhenl. 70.60 75.— Gaadenan 8. U. 27.75 27.— 7 Mannesmann 187,1 186,01 Sefer. AtG f a 2 4 90 1 0 1 FFF 1 „ euße⸗ die laſſe. ing. die rſtegt meiſt lagen Ma ⸗ 5 1 Montag, den 20. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 384 Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 20. Aug. Bei der Bahnüberführungs⸗ umbauſtelle ſtürzte ein 18jähriger Bauſchüler⸗Prakti⸗ kant aus Seeheim die 7 Meter hohe Mauer herab und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu, ſodaß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. * Rheingönheim, 20. Aug. Samstag und Sonntag feierte der hieſige Gewerbeverein ſein 25 jähriges Stif⸗ tungsfeſt. Die Bezirksverſammlung der Schreinerzwangs⸗ innung Ludwigshafen⸗Land in Rheingönheim bildete am Samstag nachmittag den Auftakt. Es ſchloß ſich ein Rund⸗ gang durch die Ausſtellungsräume an. Auf dem Feſtbankett ſprach als Vertreter der Regierung der Pfalz Oberregierungs⸗ rat Dr. Lederle⸗ Ludwigshafen. Am Sonntag vormittag tagte eine Handwerkerverſammlung. * Kirchheimbolanden, 17. Aug. Geſtern feierte Ober⸗ lehrer a. D. Herr Vitus Rauch ſeinen 90. Geburtstag. * Rülzheim, 20. Aug. In der Nacht auf Montag brann⸗ ten drei mit Frucht gefüllte Scheunen und Stallungen des Landwirts Peter Kuhn 1 nieder. Das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Bei den Rettungsarbeiten erlitt ein Feuer⸗ wehrmann einen doppelten Beinbruch. * Landſtuhl, 20. Aug. Hier hat die Verhaftung eines in einem kaufmänniſchen Büro beſchäftigten jungen Mäd⸗ chens großes Aufſehen hervorgerufen. Das 20jährige Ding Fall 60 000 unterſchlagen und mit dem unterſchlagenen Held ein ſehr flottes Leben geführt haben. Es ſoll ſogar reiche Geſchenke geſtiftet haben. * Katzweiler, 19. Aug. In Aufregung wurde eine Hoch⸗ zeitsgeſellſchaft von Mehlbach verſetzt. Auf der Fahrt zur Trauung in die Katzweiler Kirche ſcheuten die Pferde mit dem Hochzeitsgefährt. Ein Rad brach und an der ſcharfen Kurve der Straße Mehlbach—Kurzweiler wurde die Hochzeitsgeſellſchaft in den Graben geſchleudert. An der Kirche, an der ſchon vorausgefahrene Gäſte warteten, ſtürzten die Pferde wieder. Eine Frau erlitt Verletzungen. * Etſchberg, 19. Aug. Die Leiche der ſeit Montag abend vermißten Erna Leis wurde Freitag nachmittag oberhalb Theisbergſtegen im Glan gefunden. Nachbargebiele * Bensheim, 16. Aug. Die Leiche des in Groß⸗Rohrheim beim Baden im Rhein ertrunkenen 24 jährigen Studenten Karl Richter konnte inzwiſchen geborgen werden. * Bad Kreuznach, 19. Aug. Ein Trupp engliſcher Soldaten aus der Beſatzungszone hatten mit einem Autobus einen Ausflug nach hier gemacht. In ihrer Begeiſte⸗ rung ſangen die Soldaten aus voller Bruſt das Lied:„Es gibt nur einen deutſchen Rhein, da läßt man Sorgen Sorgen ſein.“ Seltſam hörte es ſich aus dem Munde dieſer engliſchen Soldaten an, als ſie den Satz ſangen:„Ich pfeif“ auf London und Paris, am Rhein da iſt mein Paradies“. Der Wagen fuhr dabei mehrmals um den Bismarckplatz und die Kreuznacher Jugend ſtimmte begeiſtert mit in das Lied ein. sw. Koſtheim, 19. Aug. In dem Fertig⸗Papierlager der Koſtheimer Zelluloſe⸗ und Papierfabrik brach geſtern abend ein Brand aus. Der freiwilligen, ſtädtiſchen und Fabrikfeuerwehr gelang es, nach ſchwerer Arbeit, den Brandherd abzugrenzen. Der Schaden, den die Flammen angerichtet haben, dürfte recht beträchtlich ſein, denn der Lager⸗ ſchuppen mit großen Papiervorräten brannte vollſtändig aus. Es iſt nur der aufopfernden Tätigkeit der Wehren zu ver⸗ danken, daß die angrenzenden Hallen, in denen ebenfalls Papier lagerte, und das Hauptgebäude vor den Flammen ge⸗ ſchützt werden konnten. Als Entſtehungsurſache des Feuers nimmt man Kurzſchluß an. Gerichtszeitung Ein Unglücksſchütze freigeſprochen Der fahrläſſigen Tötung beſchuldigt war ein 20⸗ jähriger Landwirt aus Roth, der am 24. Juni, abends gegen 10 Uhr, den 16jährigen Heinzmann aus Roth er⸗ ſchoſſen hatte. Der Angeklagte kam an dem erwähnten Abend in Begleitung zweier Freunde in die Nähe des vor Roth liegenden Tanzplatzes, ſah dort eine Gruppe junger Leute, unter ihnen auch ſeine Schweſter, und verſpürte plötzlich Luſt, die Tanzenden zu erſchrecken und fortzujagen. Er zog die Selbſtladepiſtole aus der Taſche und feuerte aus einer Ent⸗ fernung von etwa 50 Metern dretmal in der Richtung der Tanzgruppe, nicht glaubend, daß die kleine Waffe ſo weit trage. Faſſungslos hört er, daß der erſten Kugel ein hoff⸗ nungsvolles junges Menſchenleben zum Opfer gefallen war. Das Schöffengericht Heldelberg konnte ſich nicht da⸗ von überzeugen, daß der Unfall vorausſehbar war, ſprach den jungen Mann von der Anklage der fahrläſſigen Thtung frei und erkannte gegen ihn nur auf eine Geldſtrafe von 100 Mark oder 20 Tage Gefängnis wegen unerlaubten Waffenbeſitzes. Aufwertung des Mietzinſes für einen Holzlagerplatz Das Sägewerk M. in Mannheim mietete im Juli 1920 von der Stadt Mannheim einen Lagerplatz im Induſtriehafen zum Preiſe von.60 Mk. im Jahr und je Quadratmeter auf die Dauer von 5 Jahren. Im November 1922 hat die Klägerin den Platz gekauft; ſie iſt als Vermie⸗ terin in den Mietsvertrag eingetreten. Bald darauf entſtanden zwiſchen ihr und der Mieterin Streitigkeiten wegen der Auf⸗ wertung des Mietzinſes. Die Klägerin hat Klage auf Räu⸗ mung und Zahlung von 6044 Mark erhoben.— Das Land⸗ gericht Mannheim billigte ihr 288 Mark zu, das Ober⸗ landesgericht Karlsruhe 1215 Mark. Auf die Revi⸗ ſion der Klägerin hat das Reichsgericht das Urteil des Oberlandesgerichts aufgehoben und die Sache zur anbder⸗ weiten Verhandlung und Entſcheidung an einen andern Senat des Oberlandesgerichts zurückverwieſen. Die reichs⸗ gerichtlichen Entſcheidungsgründe zu der Frage der Bemeſſung der Aufwertung ſolcher Mietzins forderungen intereſſieren nur mit folgendem: Mit Recht rügt die Reviſton der Klägerin, daß das OLG. den angeblich niedrigen Kaufpreis des Grund⸗ ſtücks zum Anlaß nehme, die Aufwertung des Mietzinſes ge⸗ ringer zu bemeſſen. Gewiß ſind nach 8 242 BGB. für die Auf⸗ wertung alle Umſtände des Falles in Betracht zu ziehen, aber doch nur inſoweit, als ſie billigerweiſe herangezogen werden können. Nun iſt die Klägerin erſt im Laufe der Mietzeit Eigentümerin geworden, das Mietverhältnis iſt alſo durch den Kauf überhaupt nicht berührt worden. Es iſt deshalb nicht erſichtlich, weshalb hier der Höhe des Kaufpreiſes ein Einfluß auf das Maß der Aufwertung zugebilligt werden ſoll. Was die Aufwertung durch das OLG. ſelbſt betrifft, ſo kann auch inſo⸗ weit ſein Urteil nicht gebilligt werden, da es ſich bewußt in Gegenſatz zu den Grubſätzen ſetzt, die das Reichsgericht für die Aufwertung von Miet⸗ und Pachtzinſen aufgeſtellt hat. Statt auf den Einzelfall einzugehen, legt das OLG. ſeiner Aufwer⸗ tung den Lebensmittelindex zugrunde, deſſen Beziehung zur Miete von Lagerplätzen ſchon an ſich nicht erſichtlich iſt. Auf dieſe Weiſe konnte hier ein billiges Ergebnis nicht gefunden werden.(Aus den„Reichsgerichtsbriefen“, Leipzig.) 18. * * Kleine Urſachen.. Der 34 Jahre alte verheiratete Kaufmann Friedrich Stammer von Ludwigshafen hatte ſich vor dem Speyerer Amtsgericht wegen eines un⸗ überlegten Streiches zu verantworten. Stammer machte am Himmelfahrtstage einen Ausflug in Geſellſchaft. Angeheitert verlangte er an der Speyerer Waldſtation abends eine Fahr⸗ karte nach Mutterſtadt. Da ihm der Bahnbeamte eine ſolche Karte nicht aushändigen konnte, geriet Stammer mit ihm in einen Disput, der derart ausartete, daß Stammer mit gro⸗ 3 2 ben Beleidigungen und tätlichen Angriffen gegen den Bahn⸗ beamten vorging und ſchließlich auch eine Scheibe am Schal⸗ terfenſter einſchlug. Der Angeklagte wurde dann von dem Perſonal eines Triebwagens bis nach Schifferſtadt feſtgehal⸗ ten. Im dortigen Stationsgebäude gebärderte er ſich noch wilder, wobei er ſtändig und abſichtlich auch den Fahrdienſt⸗ leiter an ſeiner Dienſtausübung behinderte, bis die Gendar⸗ merie eintraf. Das Gericht verurteilte Stammer wegen tät⸗ lichen Angriffs zu? Monaten und wegen Beamtenbeleidigung zu 2 Monaten Gefängnis, welche Freiheitsſtrafen zu einer Geſamtſtrafe von 8 Monaten Gefängnis umgewandelt wurden. Außerdem wurde ihm wegen Uebertretung des Bahnpolizeigeſetzes im Dienſtgebäude Schifferſtadt noch eine ſechswöchige Haftſtrafe zudiktiert und die ganzen Gerichts⸗ koſten aufgebürdet. * Nicht identiſch. Der Inhaber der Firma Joſef Lech⸗ ner, Landesprodukten⸗Großhandlung, Herxheim legt Wert auf die Feſtſtellung, daß es ſich bei dem wegen„Autoraſerei“ verurteilten Emil Lechner(über den Fall wurde in Nr. 377 berichtet) nicht um ſeinen Sohn Erwin Lechner handelt. Montag, 5 20, Hugs. 28 8 mg. 1 ä 2 000 ....———... .— e.— 95t— 0 55 2 E 8 8 2. —— . 25 e 0 5 U 4— W 7 90 15 2 8 — 50 — 1 O 5 89 8 21 0 o 0 O wolkenlos. G helter. O halb bedeckt.& wollig. G bedeckt. o Regen. A Graupeln. Nebel, 8 Gewitter 0 Winbſtine. O fehr leichter Oſt. H mäßiger Südſudweſt. E ſtürmiſcher Nordweſt. J. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 14. 18. 16 17. 19. 20. Neckar-Pegel 14. 15. 18. 17 16. 20. 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September 1928 einsohfienliah in Mannheim: bei ber Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Frankfurt a..: bei dem Bankhaus E. Ladenburg, in Miuchen: bei der Bayeriſchen Vereinsbank während der üblichen Geſchäftsſtunden zum Umtauſch in neue Stamm⸗ aktien über R. 600.— einzureichen. Den An⸗ und Verkauf von Spitzen vermitteln, falls gewünſcht und ſoweit möglich, die Umtauſchſtellen. Anſtelle von je 5 eingereichten Stammaktien zu je.“ 120.— wird eine neue Aktie im Nennwert von R. 600.— mit Gewinnanteil⸗ ſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſchein ausgereicht. Von den Umtauſchſtellen werden zunächſt Kaſſenquittungen aus⸗ gegeben, die nach Fertigſtellung der neuen Aktienurkunden gegen dieſe umzutauſchen ſind. Der Umtauſch dieſer Beſcheinigungen, die nlcht übertragbar ſind, erfolgt baldmöglichſt. Die Umtauſchſtellen ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Einreſchers der Kaſſengutttungen zu prüfen. Den Aktionären, die ihre Aktien dem Sammeldepot angeſchloſſen haben, wird keine Proviſion berechnet. Desgleichen iſt der Umtauſch proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt. In anderen Fällen wird die übliche Proviſion in Anrechnung gebracht. Die alten Stammaktien über R. 120.—, die nicht bis zum Ab⸗ lauf der oben angegebenen Friſt bei den vorgenannten Stellen zum Umtauſch eingereicht worden ſind, werden gemäß 8 290 H. G. B. für kraftlos erklärt. Ebenſo werden ſolche Stammaktien für kraftlos erklärt, welche nicht in einem Betrage eingereicht werden, der die Durchführung des Umtauſches ermöglicht, und nicht zur Vorwertung zur Verfügung geſtellt worden ſind. Die anſtelle der für kraftlos er⸗ klärten alten Stammaktien auszugebenden neuen Stücke werden für Rechnung der Beteiligten verkauft, der Erlös wird abzüglich der eut⸗ ſtehenden Koſten an die Berechtigten ausgezahlt bezw. für dieſe bei der für uns zuſtändigen Juſtizkaſſe hinterlegt. Sowohl die alten als auch die neuen Stammaktien ſind an den Börſen, an denen ſie gehandelt werden, bis zum 20. September 1928 lieferbar; alsdann werden die Börſenvorſtände die zum Umtauſch einzureichenden alten Stammaktien vorausſichtlich für nicht mehr lieferbar erklären. Maunheim⸗Neckarau, den 15. Auguſt 1928. Ea201 Aktiengesellschaft für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff Kirchert Achenbach 7295 Telephon 50343 S204 . 8. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den W.. 1928* mit denen Sie sich bekleiden oder ihr Heim schmücken, werden in unserer Färberei u. Chem. Reinigung meistens Janz ITeeim Diele II. 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