3 Menstag, 21. Auguft 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus n Poſt monatlich.⸗M..— 0 Head Dei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,911 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, Ao gſe Wente 19ſ20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951,24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel WMittag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Nr. 385— 139. Sahrgang zer Geilung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Zunächſt malt er ſeinen 5 0 Leſern aus, welchen Aufſchwung Danzig genommen habe, 155 ſeitdem es vom Deutſchen Reiche losgelöſt und der Umſchlag⸗ ern platz für den polniſchen Exporthandel geworden iſt. Weiter om, habe ſich der Verkehr im Hafen mehr als verdoppelt und ſei 85 noch immer im Anſteigen begriffen. Wohl gebe man auf 18 5 polniſcher Seite wie auf Seiten Danzigs zu, daß die getrof⸗ 255 g fene Eöbſung gewiſſe Nachteile habe, aber die bisherigen Er⸗ ut. gebniſſe ſeien ein Beweis dafür, daß dieſe Löſung den Inter⸗ om. eſſen und der wirtſchaftlichen Entwicklung des neuen Europa irt. entſpreche. Des weiteren, erklärt de Korab, hätten die letzten EF Wahlen in Danzig, die nach links ausfielen, zur Folge, daß 815 künftighin der Völkerbund mit den Danziger Pro⸗ 229 blemen verſchont werde. Die Differenzen zwiſchen Polen — und Danzig, wie der Streit um die Munitionslager auf der ef Weſternplatte, die Eiſenbahntarife uſw., würden jetzt an Ort 1 und Stelle geregelt.„Das alles ſind . 4 Anzeichen dafür, daß der Wind ſich zu drehen beginnt, St. schreibt Herr Korab. In den Reſtaurants und den Läden des ſpricht man ſchon gerne polniſch und man iſt ſchon weit von der Zeit entfernt, wo ein mit einem weißen Adler ge⸗ ſchmückter Briefkaſten eine Schlägerei hervorrief.“ Bezüglich 1 des polniſchen Korridors tiſcht de Korab die Behaup⸗ 1 tung wieder auf, es habe von jeher einen ſolchen Korridor W 8 gegeben, denn es ſei den Deutſchen niemals gelungen, die 5 dortige Bevölkerung zu germaniſtieren.„Ein Land hat zwar das Recht, ſchreibt der Berichterſtatter, auf eine Handvoll alt⸗ eingeſeſſener Bewohner zu verzichten, wenn ſie in einer un⸗ int. günſtigen Gegend leben, es hat ſogar die Pflicht, das zu tun, ſch. um die Karte Europas zu vereinfachen und die nachbarlichen Beziehungen zu beſſern. Aber es handelt ſich hier nicht um 1 eine ſentimentale Forderung. Der Korridor iſt heute ein großer Werkplatz. Die Stadt und der Hafen, die aus f 1855 Boden wachſen, die Eiſenbahngeleiſe, die Kanäle, die ge⸗ plant ſind, zeigen, daß die getroffene Löſung logiſch 30. und natürlich iſt und der Tradition und den wirtſchaft⸗ zeit lichen Notwendigkeiten entſpricht. Gewiß, die Deutſchen aus 1 es ßen ſich daran. Die Löſung iſt ihnen aber vor allem 155 deshalb unangenhem, weil der kürzeſte Weg zu ihrer alten 320„ bſteuropäiſchen Kolonie über das Feld ihres Nachbarn führt, mit dem ſie nicht beſonders gut ſtehen.“ . Dieſe Verdrehungskünſte des„Matin“⸗Redakteurs ſind geradezu fabelhaft. Darüber, daß man Deutſchland in zweite Teile zerſchnitten, zwiſchen dem Reich und atl.* 55 2 2 1 15 Auswirkungen der Geheimpolitik cit.§ London, 21. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) . In hieſigen offiziellen Kreiſen kann man es nicht verſtehen, 217 wie es möglich iſt, daß franzöſiſche Preſſekommentare zu dem 4 doch un veröffentlichen engliſch⸗franzöſtſchen Flot⸗ nds* tenkompromiß in den Vereinigten Staaten eine 18 ſo„weitgehende Beſtür zung“ hervorrufen konnten. lle: Man glaubt hier nicht, daß die ſich in den Vereinigten Staa⸗ II ten bemerkbar machende Kriſenſtimmung für die tatſächliche Pr Einſtellung der öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten 97, bezeichnend iſt, ſondern nimmt an, daß es ſich dabei lediglich um ach⸗ das übliche, etwas erregte Rätſelraten der amerikani⸗ 8 ſchen Preſſe handelt, das an ſich natürlich nicht viel zu ſagen braucht. Man gewinnt aber den Eindruck, daß man ſich hier trotz aller Beſchwichtigungsverſuche angeſichts der in den Ver⸗ einigten Staaten vorhandenen ausgeſprochen ſkeptiſchen Ein⸗ ſtellung zu dem franzöſiſch⸗britiſchen Kompromiß doch nicht ganz wohl fühlt. Die Anordnung des amerikaniſchen Präſidenten Coolidge, 5 die den Beamten und indirekt auch der amerikaniſchen Preſſe . für die nächſten 14 Tage die Erörterung des franzöſtſch⸗briti⸗ 5 ſchen Kompromiſſes unterſagt,„um die für die Paktunterzeich⸗ tes. nung in Paris notwendige Sphäre zu ſchaffen“ und der Tele⸗ A grammwechſel zwiſchen dem britiſchen Außenminiſter und Kel⸗ logg, der keine bloße Formalität iſt, ſprechen für ſich. 1 Immer wieder betont man hier, daß ein franzöſiſch⸗briti⸗ n- ſches Flottenübereinkommen vorliegt, das dem Auswärtigen 8 Amt in Waſhington übermittelt worden iſt. Dies hat alſo 5 bereits Gelegenheit gehabt, ſich von dem Charakter und dem 1 Umfang des Uebereinkommens zu überzeugen, insbeſondere da die erſte Mittelung des Uebereinkommens ſowohl von Lon⸗ 5 don wie auch von Paris aus durch ſpätere Erklärungen ergänzt 5 worden iſt. Man vertritt hier den Standpunkt, daß Waſhing⸗ 85 ton nun an der Reihe wäre, ſeine Stellungnahme mitzuteilen 8 And ſeinerſeits Vorſchläge zu machen oder Abänderungen zu perlangen. Alle Gerüchte über eine franzöſiſch⸗bri⸗ Hie Flottenallianz werden als heller Unſinn 1 Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht or Hogi 0 und natürlich Reiſeeinorücke eines Pariſer Redakteurs in Danzig der„oſtpreußiſchen Kolonie“ einen Keil getrieben hat, um Polen einen Zugang zum Meere zu geben, den man ihm auch auf andere Weiſe hätte verſchaffen können, ſchweigt er ſich natürlich aus. Reiſe nach Paris und Genf Berlin, 21. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Dr. Streſemann, der am Samstag Berlin verläßt und Sonntag nachmittag in Paris eintrifft, wird während ſeines dortigen Aufenthaltes im Hauſe der deutſchen Botſchaft woh⸗ nen. Da er auf Anraten ſeiner Aerzte ſich auch fernerhin Schonung auferlegen muß, beabſichtigt er, ſich allen Veranſtal⸗ tungen, die nicht unbedingt zum offiziellen Programm ge⸗ hören, fernzuhalten. Am Abend des 28. Auguſt reiſt der deutſche Außenminiſter nach Genf weiter, wo er die deutſche Delegation bereits vorfinden wird. Sie trifft unter Führung des Staatsſekretärs v. Schubert ſchon zu einem früheren Termin in Genf ein. Ihr werden, wie das bereits Brauch geworden iſt, außer den zuſtändigen Referenten für die Be⸗ handlung der Spezialfragen auch wieder eine Anzahl A b⸗ geordneter attachiert ſein, ſo Dr. Breitſcheid von der Sozialdemokratie, Prälat Kaas vom Zentrum und der Ab⸗ geordnete v. Rheinl aben von der Deutſchen Volkspartei. Auch der Vorſitzende der Deutſchnationalen Reichstagsfraktion v. Lindeiner⸗Wil dau hat eine Einladung erhalten, doch iſt bisher eine Zuſage nicht erfolgt. Zur Delegation wird weiter Graf Bernſtorff gehören, der bekanntlich in der Abrüſtungskommiſſion Deutſchland vertreten hat. Ein Friedens-FJederhalter für Kellogg Paris, 21. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Bei ſeiner Ankunft in Le Havre wird Staatsſekretär Kellogg von dem Bürgermeiſter der Stadt, Leon Meyer, begrüßt wer⸗ den, der ihm gleichzeitig als Geſchenk der Stadt Le Havre einen Füllfederhalter aus maſſivem Golde dar⸗ bieten wird. Dieſer Federhalter ſoll bei der Unterzeichnung des Kelloggpaktes verwendet werden. Das koſtbare, fein ziſelierte Schreibgerät iſt mit Olivenblättern verziert, die ſich um das Wappen der Stadt ſchlingen. Zwiſchen den Blättern ſind 13 Sterne ſichtbar, die den 13 erſten Staaten der amerika⸗ niſchen Union entſprechen. Rings um den Schaft des Feder⸗ halters ſchlingt ſich ein Band, auf dem die Widmung zu leſen iſt:„Die Stadt Le Havre dem großen Schöpfer des Friedens; Seiner Exzellenz Herrn Kellogg. Auguſt 1928.“ Am Ende des Schaftes iſt ein Petſchaft angebracht, der das Monogramm Kelloggs trägt. Das Etui trägt die Inſchrift: Si vis pacem, para pacem(Wenn Du den Frieden willſt, rüſte zum Frieden). Bürgermeiſter Meyer wird den Wunſch äußern, daß der Friedenspakt ſowohl von Kellogg wie auch von allen Staats⸗ männern mit dem Federhalter unterzeichnet werde und Kel⸗ logg birten, ihn als Andenken an dieſes hiſtoriſche Ereignis zu bewahren. 7 bezeichnet, wie man nach der Veröffentlichung des Ueberein⸗ kommens ſehen würde. Warum denkt man aber nun in London immer noch nicht daran, dieſes Uebereinkommen zu veröffentlichen, um damit allen dieſen Gerüchten, die hier doch nicht angenehm ſein kön⸗ nen, wirkſam entgegenzutreten? Hetzrede des Straßburger Viſchofs In dem Dorfe Wiſches zelebrierte am Sonntag der Biſchof von Straßburg, Ruch, anläßlich einer Gedenkfeier für die bei den Kämpfen vom Auguſt 1914 gefallenen Fran⸗ zoſen die Meſſe. Der Ortspfarrer hatte es abgelehnt, aus dieſem Anlaß eine religiöſe Feier abzuhalten und ſich auch geweigert, auf der Kirche die Trikolore zu hiſſen. Der Biſchof hielt nach der Feier eine patriotiſche Anſprache, in der er er⸗ klärte, das Chriſtuswort„Liebet einander“ gelte in erſter Linie für Familie und Vaterland und erſt in zweiter gegen⸗ über den Angehörigen anderer Nationen. Die heutige Feier gelte denjenigen, die, ohne die Elſäſſer zu kennen, auf elſäſſi⸗ ſcher Erde gefallen ſeien, um den Wunſch des Elſaß von 1871 nach Befreiung zu erfüllen.(1) Der Faſzismus in Vrixren Wie aus Brixen gemeldet wird, wurde dort am Freitag voriger Woche eine große Tiroler Fahne an beiden Türmen des Domes gehißt. Die faſziſtiſchen Behörden ließen die Fahne ſofort entfernen und den Stellvertreter des in Ur⸗ laub befindlichen Dompfarrers ſowie den Kirchendiener ver⸗ haften. Außerdem wurden zahlreiche Vernehmungen und Verhaftungen vorgenommen ſowie die Schlüſſel des Doms be⸗ ſchlagnahmt. Die Vorgänge, die man in Kreiſen der Brixener Bevöl⸗ kerung auf faſziſtiſche Provokationen zurückführt, haben große Erregung hervorgerufen. Das erſte Normaljahr Der Beginn der vollen Dawes⸗Laſten Von Franz Kluge⸗Berlin Der Dawesplan hat uns bekanntlich vier Schonjahre zu⸗ gebilligt, in denen die deutſche Reparationslaſt allmählich an⸗ ſteigt. Jetzt ſtehen wir am Ende des letzten Schonjahres. Am 1. September beginnt das fünfte Dawesjahr, das erſte„Normaljahr“ mit der vollen Reparations⸗ belaſtung von zweieinhalb Milliarden Goldmark. Was zahlten wir bisher? 1924/½5 1000 Millionen Mark 1925/26 1220 5 1 1926/27 1500 75 7 1927/8 1750 2. Die zweieinhalb Milliarden ſind jedoch nur eine Mindeſt⸗ belaſtung. Entſprechend dem im Dawesplan aufgeſtellten Grundſatz, daß ſich die Reparationslaſt nach der Entwicklung von Deutſchlands wirtſchaftlichem Wohlſtand richten ſoll, ent⸗ hält dieſer Plan den ſogenannten Wohlſtandsindex. Dieſer Index, der ſich aus ſechs Poſitionen zuſammenſetzt(Ein⸗ und Ausfuhr, Staatshaushalt, Eiſenbahnverkehr, Verbrauch an Zucker, Tabak, Bier und Alkohol, Geſamtbevölkerung und Kohlenverbrauch), bedroht uns von 1929/30 ab mit Zuſatzzah⸗ lungen für die halbe und von 1934/35 ab für die ganze Normalbelaſtung. Wir haben ja bereits einmal einen ähn⸗ lichen Fall erlebt, als der kleine Beſſerungsſchein in Kraft trat, deſſen eigentlich 500 Millionen betragende Zuſatzzahlung durch eine einmalige Zahlung von 300 Millionen abgedeckt worden iſt. Während die deutſche Reparationslaſt in den erſten vier Jahren allmählich anſtieg, bedeutet die Steigerung auf 2500 Millionen einen Sprung von 750 Millionen. Dieſe rieſige Mehrbelaſtung entfällt ganz auf den Beitrag, den der Reichs haushalt zu den Reparationen zu leiſten hat, da Induſtrie und Reichsbahn die volle Belaſtung bereits erreicht haben. Wenn die Aufbringung der 1,25 Milliarden aus dem Reichshaushalt auch dadurch etwas erleichtert wird, daß ſieben Monate mit voller Reparationsbelaſtung in das laufende Etatsjahr fallen und die Steigerung des Haushaltsbeitrages im nächſten Etatsjahr„nur“ 300 Millionen beträgt, ſo kann man doch nicht den Optimismus des Reparationsagenten teilen, der als Vertreter der Gläubigerintereſſen überhaupt keine Aufbringungsſchwierigkeiten ſteht. Natürlich werden die 1,25 Milliarden aufgebracht werden, da das Aufkommen der verpfändeten Steuereinnahmen dafür bürgt. Eine andere Frage iſt aber, unter welchen Schwierigkeiten ſich die Balan⸗ zierung des nächſten Etats, für den ſchon jetzt ein Fehlbetrag von 580 Millionen geſchätzt wird, vollzieht. Dazu kommt noch der ungedeckte Anleihebedarf, der die Flüſſigkeit der Reichskaſſe dauernd bedroht. Das einfache Rezept des Re⸗ parationsagenten lautet: Sparen. Dabei denkt er in erſter Linie an eine Kürzung der Reichsſteuerüberweiſung an Län⸗ der und Gemeinden. Gegen Sparſamkeit bei unproduktiven Ausgaben iſt natürlich nichts einzuwenden. Im andern Falle jedoch bedeutet die Sparſamkeit eine Minderung der öffent⸗ lichen Aufträge und erzeugt Arbeitsloſigkeit. Mit der Aufbringung der zweieinhalb Milliarden iſt be⸗ kanntlich das Reparatfionsproblem noch keineswegs gelöſt, da die aufgebrachten Summen auch in die Währung der Emp⸗ fangsländer übertragen(transferiert) werden müſſen, ſoweit die Zahlungen nicht in Reichsmark für Sachlieferungen und Beſatzungskoſten erfolgen können. Bisher hat der Transfer keine Schwierigkeiten bereitet. Wie die nachſtehende Ueber⸗ ſicht, die dem letzten Zwiſchenbericht des Reparationsagenten entnommen iſt, zeigt, war es ſogar möglich, den Anteil des 5 in ausländiſcher Valuta zu ſteigern.— Trans⸗ ir en; ausländiſcher Valuta Reichsmark Erſtes Annuitätsjahr 30,37 Prozent 69,63 Prozent Zweites 2 35,35 7 64,65 1 Drittes 2 49,45 1 50,55„ Viertes„9 Monate) 52,27 75 47,73 15 Es muß jedoch betont werden, daß die glatte Abwicklung nach wie vor dem Hereinſtrömen der Auslandsanleihen zu verdanken iſt, alſo nicht etwa aus eigener Kraft Deutſchlands erfolgte. In der angelſächſiſchen Reparationsliteratur zeigt ſich neuerdings das Beſtreben, das Beſtehen des Reparations⸗ problems einfach abzuleugnen. Dadurch wird es jedoch nicht Sette. Nr. 889 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Otenstag, den 21. Augiſt 8 e es aus der Welt geſchafft. Die geſteigerten Transferierungen des Normaljahrs werden, wenn nicht große Anleihebeträge infolge des Zinsgefälles nach Deutſchland ſtrömen, dies be⸗ weiſen. Eine Erhöhung der Sachlieferungen kann die Schwierigkeiten mildern. Deshalb bemüht ſich Frankreich, das den Löwenanteil der deutſchen Zahlungen erhält, durch größere öffentliche Arbeiten auf Reparationskonto ſeinen Sachlieferungsanteil zu ſteigern. Das eigentliche Reparationsproblem heißt jedoch weder Aufbringung noch Transfer, ſondern beſteht in den Wirkun⸗ gen des durch die Reparationszahlungen erfolgenden Ka⸗ pitalentzuges auf die deutſche Wirtſchaft. Wenn der Reichtumszuwachs der Bevölkerungszunahme und dem Kapi⸗ talverſchleiß nicht mehr entſpricht, dann muß es zu einer Kriſe kommen, die gerade in einer kapitalintenſiven Volks⸗ wirtſchaft ſchwere Formen annehmen wird. Bisher war es uns nicht einmal möglich, unſeren Kapitalfonds aus eigener Kraft aufzufüllen. Das Ausland mußte helfen. Dadurch wurde eine Reparationskriſe bisher vermieden. Der Repa⸗ rationsagent iſt auch hier optimiſtiſch und meint:„Es iſt zu hoffen, daß der heimiſche Kreditfonds ſich ſchließlich groß ge⸗ nug zur Beſtreitung der inländiſchen Erforderniſſe erweiſen wird.“ Um dieſe Hoffnung Gilberts zu erfüllen, müßte ſich die deutſche Kapitalbildung gegenüber 1927 faſt verdoppeln. Der Hinweis des Reparationsagenten, daß die innerdeutſche Kapitalbildung ſelbſt nach dem durch die Reparationszahlun⸗ gen hervorgerufenen Kapitalexport die Bruttoauslandsver⸗ ſchuldung weit überſteigt, beweiſt gar nichts. Das wird wahr⸗ ſcheinlich immer ſo ſein. Es kommt vielmehr darauf an, daß der Spitzenausgleich funktioniert, deſſen Spannungen bereits in den hohen deutſchen Zinssätzen angebeutet werden. Kriſen ſind ja nicht ein Darniederliegen der geſamten Wirtſchaft, ſondern ein Nichtfunktionieren des Spitzenausgleiches, wo⸗ bei freilich der Reparations⸗Kapitalentzug zu beſonders hef⸗ tigen Formen führen kann. Der Reparationsagent tritt in ſeinem letzten Zwiſchen⸗ bericht erneut für eine baldige Endlöſung des Reparations⸗ problems ein, welche die vorläufige Regelung durch den Da⸗ wesplan erſetzen ſoll. Wenn er die Notwendigkeit der End⸗ löſung mit der drohenden Gefährdung der ausländiſchen Kre⸗ ditgewährung an Deutſchland begründet, ſo beſtätigt er da⸗ mit(ſicherlich ungewollt) die Zweifel an der Möglichkeit des dauernden Funktionierens der Reparationen. Bis jetzt iſt in⸗ folge des geborgten Transfers das Experiment, für das ber Dawesplan geſchaffen wurde, noch nicht gemacht worden. Weil es uns mit allen ſeinen Gefahren noch bevorſteht, dürfen wir bei der Endlöſung nicht ohne weiteres auf die Siche⸗ rungen, die uns der Dawesplan gibt, verzichten. Das„ſtaalsgefährliche“ Buch Wie wir ſeinerzeit berichteten, hatte das Kultusminiſtertum das Buch von Profeſſor Hans Delbrück„Vor und nach dem Weltkrieg“ neben andern dazu auserſehen, in den Schulen am Verfaſſungstag als Prämie verteilt zu werden. In letzter Stunde zog dann aber der Kultusminiſter das Buch mit der Begründung zurück, daß es Stellen enthalte, die als eine Verunglimpfung des erſten Reichspräſidenten, Ebert, erſcheinen könnten. Daraufhin hat Prof. Delbrück nunmehr ein Schrei⸗ ben an das Kultusminiſterium gerichtet, das der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt heute mit dem Bemerken veröffentlicht, daß es dem Kultusminiſter als eine Pflicht der Gerechtigkeit erſcheine, die Stellungnahme Prof. Delbrücks der Oeffentlichkeit bekanntzugeben. In dem Schreiben heißt es wörtlich. In meinem langen Leben iſt mir noch nie ein grotskeres Mißverſtändnis vorgekommen. Alle An⸗ griffe gehen offenbar zurück auf die Arbeit irgendeines Un⸗ bekannten, dem die Ueberſchrift„Proleten und Juden“ aufgeſtoßen iſt, der aber überſehen hat, daß die Worte in Anführungsſtrichen ſtehen, daß ſie ein Zitat bilden, und daß dieſes Zitat gebracht wird, um es zu widerlegen. Der be⸗ treffende Satz lautet:„So wenig es wahr iſt, daß wir ehe⸗ dem nur von Junkern und Korpsſtudenten regiert wurden, ſo wenig iſt es auch heute wahr, daß wir von Proleten und Juden regiert werden.“ Die Tendenz meines Artikels iſt geradezu auf den Kopf geſtellt. Ich führe aus, daß zwar auch im alten Staat„Kinder der untern Volksſchichten bis in die höchſten Stellen gelangt“ ſeien, aber doch nur in ſehr begrenz⸗ tem Maße, und daß jetzt Männer auf den kuruliſchen Stühlen ſäßen, von denen vor dem Jahre 1914 kaum einer oder der andre die Ausſtcht oder auch nur die Möglichkeit gehabt habe, zu einer politiſch bedeutſamen Stellung im Staatsleben zu gelangen. Bei der Ausmalung dieſes Satzes ſoll ich den Reichspräſident Ebert„verunglimpft“ haben. Du lieber Gott! Vor und nach 1918 habe ich gerade mit Herrn Ebert mehrfach in wichtigen Momenten vertrauensvoll zu⸗ ſammengearbeitet. Um den Gegenſatz zwiſchen der alten und neuen Zeit recht draſtiſch herauszuheben, habe ich auch die einzelnen Berufsarten aufgezählt, in denen die ſoztaldemokratiſchen Mintſter früher im bürger⸗ lichen Leben geſtanden haben, natürlich in den Ausdrücken, mit denen ſie damals(1919) in der Rechtsoppoſttionspreſſe bedacht zu werden pflegten:„Budiker, Schreiber, Volksſchul⸗ lehrer, Setzer, Korbmacher“. In dem ganzen Zuſammenhang des Aufſatzes erſcheint das nicht nur nicht als eine Ver⸗ unglimpfung, ſondern geradezu als eine Verneigung vor Leu⸗ ten, die es aus derartigen kleinbürgerlichen Berufen zu ſo hohen führenden Stellungen gebracht haben. Der 133. Sozialdemokrat Der Reichswahlausſchuß hat am Montag in einer Sitzung ein Additionsverſehen korrigiert, das bei der Zuſammenſtellung des Wahlreſultats vom 20. Mai zur Reichstagswahl im Wahlkreis Oſtpreußen paſſiert war. Dort waren im Regierungsbezirk Gerdauen 60 Stimmbezirke bei der Addierung ausgefallen. Die mehrermittelten 4622 ſozial⸗ demokratiſchen Stimmen ſind der Reichsliſte zugezählt wor⸗ den. Dort war nach der erſten Feſtſtellung ein Stimmenreſt von 26 165 Stimmen verblieben. Nunmehr beträgt der Reſt 30 787 Stimmen. Da ein Reſt von mehr als 30 000 Stimmen auf der Reichsliſte zu einem weiteren Mandat genügt, hat der Reichswahlausſchuß feſtgeſtellt, daß auf die ſozialdemokra⸗ tiſche Reichsliſte ſtatt 9 Sitze deren 10 entfallen. Der durch dieſe Korrektur für gewählt erklärte Abgeordnete iſt der Vor⸗ ſitzende des Allgemeinen Deutſchen Beamtenbundes, Albert Falkenberg. Die Zahl der ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten beträgt jetzt 153. * Perſiſcher Beſuch. Nach einer Meldung aus Kairo hat der dortige perſiſche Geſandte erklärt, der Schah von Perſien, Rhiza Khan, werde ſich im nächſten Winter nach Aegypten begeben und dann eine Europreiſe antreten, 8 5 Die Sozialdemokratie als Lehrmeiſter Berlin, 21. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Deutſche Tageszeitung“, die den agrariſchen Flügel der Deutſchnationalen Volkspartei vertritt, kam geſtern nochmals auf den Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Sondertagung zurück und bemerkt nicht ohne Neid:„Es bleibt doch anzuerkennen, daß die Sozialdemokratie es offenbar verſtanden hat, die Not⸗ wendigkett einer geſchloſſenen politiſchen Füh⸗ rung und die Notwendigkeit der ebenſo geſchloſſenen Gefolgſchaft zu leiſten, ihren Anhängern klarer zu machen, als das etwa heute auf der Rechten der Fall iſt. Das gibt ihren leitenden Kreiſen nicht nur eine ſehr viel ſtärkere Autorität nach unten, ſondern auch eine ſolche nach außen. Und es gibt ihnen ein Maß von Bewegungsfretheit, mit dem ſie ſehr ſtark in realpolttiſchem Sinne operieren können.“ Dieſe melancholiſche Betrachtung trägt die bezeichnende Ueberſchrift Man könnte Lehren ziehen! Die Gegenrechnung wird präſentiert Berlin, 21. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſcheint, daß die Sozialdemokratie ſchon in nächſter Zeit für die Bewilligung der Panzerkreuzerrate mit Kom penſations⸗ forderungen auf ſozialpolitiſchem Gebiet, von denen be⸗ reits wiederholt die Rede war, hervortreten wird. Der„Vo r⸗ wärts“ geht bereits zur Attacke über: Er erklärt:„Der Wahlausgang vom 20. Mai hat klar den Willen des Volkes zum Ausdruck gebracht, im Aus bau der deut chen So⸗ ztalpolitikein raſcheres Tempo einzuſchlagen. Um dieſen Willen zu verwirklichen, nimmt die ſozialdemokratiſche Partei an der Regierung teil und ſie wird ihre parlamentariſche Machtſtellung im Kampfe darum kräftig zur Geltung bringen.“ Dieſe ziemlich unverhüllte Drohung richtet ſich in erſter Linie gegen die Volks partei. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan weiſt in ſolchem Zuſammenhange darauf hin, daß der volksparteiliche Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſich im Kabinett gegen die inzwiſchen beſchloſſene Heraufſetzung der Verſicherungsgrenze in der Angeſtelltenverſicherung ge⸗ wehrt habe. Mittlerweile bemühen ſich die leitenden Perſön⸗ lichkeiten der ſozialdemokratiſchen Partei, der Wählerſchaft im Lande den Beſchluß vom Samstag verſtändlich zu machen, um der kommuniſtiſchen Agitation das Waſſer abzugraben. In der Parteipreſſe macht ein Artikel Breitſcheids die Runde, der von dem Eingeſtändnis ausgeht, daß die Sozial⸗ demokratie, indem ſie ſich zum Eintritt in die Regierung bereit erklärte, den Panzerkreuzer A mit in Kauf nehmen mußte. Man erfährt dann weiter aus Breitſcheids Darlegungen, daß die vier ſozialdemokratiſchen Miniſter zuerſt hätten mit Nein ſtimmen und die Ausgaben für ſozialpolitiſche Zwecke für vor⸗ dringlicher erklären wollen. Die Demokrat en aber hätten zu verſtehen gegeben, daß ſie ſich in jedem Falle der Entſcheidung der Sozialdemokratie anſchließen wollten. Damit aber wäre eine Mehrheit für die Ablehnung entſtanden und das hätte die Kriſe bedeutet, die die Sozialdemokraten ver⸗ meiden wollten, weil ſie ſofort entweder eine bür gerliche Regierung oder aber Neuwahlen zu einem für die Sozialdemokratie ſehr ungünſtigen Zeitpunkt gebracht hätten. „Wir hätten“, ſo faßt ſich Breitſcheid zuſammen,„das Regie⸗ rungsſchiff mit einem abſoluten Minus verlaſſen und uns ſelbſt jeder Möglichkeit beraubt, irgend etwas Poſitives zu Gunſten des arbeitenden Volkes durchzuſetzen.“ In einer Mitgliederverſammlung des Bielefelder ſozial⸗ demokratiſchen Ortsvereins hob der Reichsinnenminiſter Se⸗ vering hervor, die ſozialdemokratiſchen Miniſter hätten der erſten Rate im Kabinett erſt zugeſtimmt, nachdem der Reichs⸗ wehrminiſter aus dem Etat der letzten Jahre Reſte im Be⸗ trag von 41 Millionen(e) zur Verfügung geſtellt und erklärt habe, daß für den geſamten Panzerkreuzerbau keine neuen Etatmittel angefordert werden würden. Letzte Meldungen Selbſtmord eines Ehepaares — Nürnberg, 20. Aug. Heute früh wurden in einem An⸗ weſen die Leichen des Möbelfabrikanten Balauf, ſeiner Ehefrau und des elftährigen Sohnes aufgefunden. Balauf hatte in letzter Zeit mit großen finanziellen Schwierig⸗ keiten zu kämpfen, und das dürfte auch der Anlaß geweſen ſein, daß das Ehepaar ſich und den Sohn mit Leuchtgas ver⸗ giftete. Raubüberfall im Seebad — Berlin, 20. Aug. In der Nacht zum Montag wurden im Oſtſeebad Cranz, etwa 30 Meter vom Seeſteg entfernt, zwei Perſonen von einem maskierten R äuber mit vorge⸗ haltenem Revolver bedroht und zur Herausgabe des Geldes aufgefordert. Ein Zollbeamter konnte die beiden Fußgänger retten. Als der Zollbeamte rief:„Hände hoch!“, ſchoß der Räuber und verletzte den Zollbeamten am Oberſchenkel. Den achtzigjährigen Ehemann ermordet — Czenſtochau, 20. Aug. In dem zwiſchen Lublinitz und Czenſtochau gelegenen Dorfe Sorau hat eine 56 Jahre alte Häuslersfrau ihren 80 jährigen Ehe mann, als er in der Scheune ſchlief, überfallen und durch Hiebe auf den Kopf ermordet. Die Mörderin wurde verhaftet. Sie gab als Motiv ihrer Tat an, daß der Ehemann ſeine Beſitzung im Werte von 2000 Zloty ſeinen Kindern teſtamentariſch ver⸗ machen wollte. Martens Europaflug Paris, 21. Aug.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Der deutſche Flieger Arthur Martens, der auf einem kleinen 40 PS⸗Flugzeug eine Reiſe durch Mitteleuropa unternimmt, iſt geſtern nachmittag in Le Bourget eingetroffen. Er war infolge eines Motordefekts in Rovin bei Merzieres du eimer Landung gezwungen worden. Martens zeigte ſich höchſt befriedigt über den Empfang, den man ihm in Le Bourget be⸗ veitete. Er erklärte, er gedenke am 13. Oktober anläßlich eines nächtlichen Flugfeſtes wieder in Berlin einzutreffen. Der überfällige Grönlandflieger — Rockeford(Illinois), 20. Aug. Hier wartet man ängſt⸗ lich auf Nachrichten des Fliegers Hafſel, der nun vor 36 Stunden in Cochrane(Ontario) nach Grönland abflog und über den bisher irgendwelche Nachrichten nicht eingetroffen ſind. Die Flugſtrecke, die Haſſel zurückzulegen beabſichtigte, be⸗ trägt 6800 Kilometer. * Franzöſiſche Staubecken auf Reparationskonto. Die Orleans⸗Bahngeſellſchaft plant zur Elektrifizierung ihrer Strecken den Bau zweier großer Staubecken, die über Repa⸗ Urattonskonto von beutſchen Firmen ausgeführt werden ſollen. ten habe, offtztell dementiert. Die Wahlen in Griechenland Bei den Wahlen, die— wie bereits berichtet— den Ang hängern Venizelos' einen großen Erfolg ges bracht haben, der nach den neueſten eingelaufenen Reſultaten noch größer ſein dürfte, als bisher angenommen wurde und der Partei im neuen Parlament zu einer erdrückenden Mehr⸗ heit verhelfen wird, ſind von bekannten Politikern u. a. ge⸗ wählt worden: Der derzeitige Miniſter des Auswärtigen Ca⸗ rapanos, Michalacopulos und Papanaſtaſiu. Metaxas, Voſi⸗ kis und Streit haben eine Wahlniederlage erlitten. Jür ein albaniſches Königtum Nach Meldungen aus Tirana haben dort am Montag große Kundgebungen der Bevölkerung für die Proklamation Achmed Zoghus zum König ſtattgefunden. Achmed Zoghu wurde zur Anerkennung für ſeine Verdtienſte um das Land die Krone angeboten. Gleiche Kundgebungen werden aus anderen Städten des Landes gemeldet. Achmed Zoghu iſt ſeit 1921 Präſtdent von Albanien. Zwiſchenfall im Oſtender Kursaal D Berlin, 21. Aug.(Von unſerem Berliner Bürb.) Im Kurſaal von Oſtende wo der ruſſiſche Sänger Schaljapin ein Konzert gab, kam es zu ſtürmiſchen Radauſzenen gegen den früheren Sekretär der ſozialiſtiſchen Internationale und ehe⸗ 4 2 maligen belgiſchen Unterrichtsminiſter Camille Huys mans und ſeine beiden Töchter. Als beim Eintritt der Prin⸗ zeſſin Stefante das Orcheſter die Nationalhymne an⸗ ſtimmte, ſprach Huysmans gerade mit ſeiner Tochter. Ob⸗ wohl auch er ſich dann vom Sitz erhob, riefen mehrere Per⸗ ſonen laut, es ſei jemand ſitzen geblieben. Nun entſtand ein großer Skandal. Die Nationaliſten umringten Huhsmans und ſchrien auf ihn ein: Verräter, tötet ihn] Auch Rufe wie: Nach Moskau! Nach Berlin! wurden laut. Man machte Anſtalten Huysmans anzugreifen. Nach einem Be⸗ richt des„Vorwärts“ wurde ſogar auf die Tochter Huysmans und eine ſie begleitende Dame eingeſchlagen. Nur mit Mühe gelang es der Polizei Huysmans und ſeine Begleitung zu einem Auto zu führen. Die Wetterkataſtrophe in Alger en Paris, 19. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Jufolge der Zerſtbrungen der Telephon⸗ und Telegraphen⸗ leitungen während des Wirbelſturmes, der geſtern frütz Dſchidſchells in Algerien heimſuchte, ſind eingehende Berichte über die Kataſtrophe mit Verſpätung in Frankreich einge⸗ troffen. Es liegen erſt heute genauere Angaben über die Naturkataſtrophe vor, ohne daß es jedoch ſchon möglich wärs die genaue Zahl der Opfer oder die Höhe des Sachſchadens unzugeben. Bis jetzt ſpricht man von 15 Toten und etwa 150 Verwundeten, von denen 10 ſich in ſehr ernſtem Zuſtand befinden. Der Unglücksnacht ging ein erſtickend ſchwüler Tag vorau und bei Sonnenuntergang nahm der Himmel eine ungewöhn⸗ lich kupferrote Färbung an, die auf die Herannahung eines ſtarken Gewitters ſchließen ließ. Bis Mitternacht war die ſchwüle feuchtwarme Atmosphäre faſt unerträglich. Dann be⸗ gann ein leichter Regen zu fallen, während ein unheimliches Wetterleuchten den Himmel erhellte. Um 4 Uhr morgens ſetzte plötzlich der Sturm mit unerhörter Heftigkeit ein. Fauſtgroße Hagelſtücke ſauſten auf die Häuſer hernſeder und zertrümmerten mit fürchterlichem Krachen Dächer und Fenſter. Etwa eine halbe Stunde lang dauerte das Unwetter mit unverminderter Heftigkeit an und richtete in dieſer Zeit enormen Schaden an. In Dſchidſchells wurde beſonders das Militärhoſpital und die Kaſerne zerſtört. mußte geräumt werden. Nicht ein einziges in der Stadt iſt unverſehrt geblieben. Ueberall ſind abgehobene Dächer ein⸗ geſtürzte Decken, geſprungene Mauern, zerſchlagene Fenſter zu erblicken. Die Stadt macht den Eindruck als ob ſie einem Erdbeben zum Opfer gefallen wäre. Faſt ſämtliche Bäume in den Straßen und Anlagen wurden entwurzelt oder ge⸗ knickt. Auch die Schulhäuſer hielten trotz ihrer ſpoliden Bau⸗ art dem Wirbelſturm nicht ſtand. Das Elektrizitäts⸗ werk, das die Stadt mit Licht und Kraft verſorgte, wurde ebenfalls vernichtet. Das Unwetter war von einer Springflut begleitet, die im Hafen alle größe ren Schiffe losriß und zahl⸗ reiche kleinere Fahrzeuge zum Scheitern brachte. Unmittelbar nach der Kataſtrophe tauchten zahlrei che Verbrecher auf, die die allgemeine Verwirrung benutzten um in den zer⸗ ſtörten Häuſern zu rauben und zu plündern. Auch in der Stadt Bougie wurden durch den Sturm ähnliche Verheerungen angerichtet, doch iſt der Schaden weniger groß. Die Straße zwiſchen den beiden Städten, die ſich längſt der Küſte hinzieht, wurde an einigen Punkten unterbrochen. Weinberge und Felder ſind vollkommen verwüſtet worden. Der Generalgouverneur von Algerien, der geſtern in Frank⸗ reich ankam um hier ſeinen Urlaub zu verbringen, iſt unmit⸗ telbar nach Bekanntwerden des Unglücks zurückgereiſt. Er hat ſofort eine Hilfsaktion für die Geſchädigten eingeleitet. Der Wirbelſturm auf Haiti Port au Prince, 20. Aug.(United Preß). Der verheerende Wirbelſturm, der, wie gemeldet, den ſüdlichen Teil der Inſel heimſuchte, hat, wie nunmehr feſtſteht, auf dem Feſt⸗ lande ungefähr 200 Todesopfer gefordert, jedoch wird be⸗ fürchtet, daß ungefähr 100 Perſonen, die die Beſatzung von kleineren Küſtenſchiffen und Fiſcherfahrzeugen bildeten und ſich gerade während des Unglücks auf See befanden, ebenfalls u mgek o m men ſeien. Es iſt noch immer nicht möglich geweſen, Verbindungen mit dem verwüſteten Gebiet herzustellen. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, ſind ungefähr zehn kleinere Städte von dem Unwetter heimgeſucht worden. Der angerichtete Schaden beträgt nach flüchtigen Schätzungen mindeſtens eine Million Dollar. 5 f e Abgelehnter Haftentlaſſung⸗Antrag. Der Antrag des Verteidigers des im Schlageter⸗Prozeß verurteilten Goetze iſt abgelehnt worden. Der Verteidiger hatte weiter bean⸗ tragt, die Amneſtie auf Goetze anzuwenden. Auch dieſer An⸗ trag iſt abgelehnt worden. * Kemal Paſcha heiratet die Afghanin nicht. Wie aus An⸗ gora gemeldet wird, wird die Nachricht, wonach Kemal Paſcha um die Hand der Tochter des Königs von Afghaniſtan angehal⸗ Das Hoſpitaß 2 Ang ges aten und kehr ges Ca⸗ Voſi⸗ ntag tion med das öden 2 Dendtag, ben A. Tuguſt 1028 Neues Mannheimer Zeftung(Weittag⸗ Ausgaben 8 Sein N 88 Hochſommer⸗Verkehrsnotizen vom Schwarzwald eine gute Satſon— Der ßarke Bahnverkehr— Die Seiſtungen der Reichsbahn— Ungulängliche Zugs⸗ ausrüſtung— Autokonkurrenz Man ſollte, wenn eine bevorzugte Erholungslandſchaft nun ſett Ende Mat mit ganz kleinen Schwankungen Schön⸗ wetterperiode, jedenfalls aber keine Regentage hat, dafür aber den Schwarm, den Hitzetage aus den Städten nach oben treiben, aufnehmen darf, füglich nicht davon ſprechen, daß die Geſchäfte ſchlecht gehen. Wo dag noch zu verzeichnen iſt und Flaute vorliegt, dürften die Urſachen eher auf underen Wegen zu ſuchen und abzuſtellen ſein. Was ſich um die Mitte Auguſt aus dem Saiſonverlauf erkennen läßt, fällt für ben Schwarzwald nicht unerfreulich aus, auch dann nicht, wenn man berückſichtigt, daß die Verteilung des Fremdenbeſuches auf die einzelnen Orte unterſchteblich ſich darſtellt. Das Bild des Ganzen ergibt aber jebenſaus dürfte. Neben der Ziffer muß aßertztugs erwähnt werden, daß natürlich die Kaufkraft unb vielleicht auch der Kauf⸗ wille im Gaſt nicht mehr der fruere iſt, eine Erſcheinung, die ſich in der Beſchräukung von Neßenausgaben ausprägt, die aber vielleicht auch nach ben Fahren bes Darbens und der Umſtellung der Wertſchätzungan ber Erkenntnis entſpringt, daß manche ehemals als unlebzagt natmenbig angeſehene Ge⸗ wohnheit, manche„ſtandesgemäße“ Ausgabe ſich als enthehr⸗ lich erwieſen hat, ohne daß Perlen aus Kronen gefallen ſinb. . Gradmeſſer für den Beſuch eines Erholungsgebietes kann bis zu einem gewiſſen Maß der Bahnverkehr ſein, zu dem ſich in ſteigender Linie das Auto geſellt. Die Reichsbahn hat auf der Rheinhauptlinſe und auf der Schwarzwaldbahn als den beiden weſentlichen Schnellzugszubringerlinien zum Schwarzwald Frequenzen, die auf eine breifache Füh⸗ rung von Schnellzügen führten, wollte man einiger⸗ maßen den Erforderniſſen gerecht werben. Norbdeutſchland, Rheinland und Holland lauten die Hauptrichtungen, aus benen die Zugänge kamen. Daneben auch der engere Verkehr, der außerordentlich ſtarke Formen annahm, ſodaß die Doppel⸗ führung vieler Zunge zur Regel wurde. Ueberflüſſig eigent⸗ lich, aber gegenüber tariflichen und betrieblichen Tendenzen gewiſſer Art doch notwendig zu erwähnen, daß die beſchleu⸗ nigten Perſonenzuge, die am Oberrhein und Schwarzwald nicht reichlich laufen, ſtändig bis auf die Grenze ausgelaſtet ind, ein Fingerzeig für die Verwaltung, wenn ſie richtigen Deduktionen zugänglich ſein will. Und wie ſchwer hielt es doch, bis dieſe Züge hier im deutſchen Südweſten endlich ganzfährig durchgeſetzt e Ueber die Frage, ob die Reichsbahn den hohen Verkehrs⸗ anforderungen nachzukommen verſteht, wird aus dem Schwarz⸗ wald keine ganz freundliche Antwort möglich ſein. Es wird vor allen Dingen ziemlich ungnädig zu vermerken ſein und es hat vor allem im Fernreiſeverkehr mit dem Rheinland und Hol⸗ land öfter als einmal zu unliebſamen Szenen geführt, daß die Reichsbahn oder ihre Abtetlungen ſehr ſchwer in der Lage zu ſein ſcheinen, den Augenblicksanforderungen gegenüber die ge⸗ nitgende Elaſtizität zu zeigen. Ein Schulbeiſpiel iſt der Verkehr auf den Rheinland.—Holland⸗Schnellzügen D 157/ö158 in der Richtung nach Norden vor allem. Längſt zeigt ſich, daß das An⸗ gebot ſowohl in dritter Klaſſe allgemein wie im Hollandverkehr im Beſonderen keinesfalls genügt. Das Letzte beſteht aus einem gemiſchten Wagen.—3. Klaſſe. Folgen ſind läſtige Umſteigenötigungen, die dadurch noch härter werden, als nirgends dem Reiſenden mit einiger Sicherheit geſagt wer⸗ den kann, wie weit etwa ein Ergänzungswagen mitläuft. Jede Frage erhält eine andere Antwort, nur nicht eine ſolche, wie ſte die Verwaltung neuerdings mit dem Schlagwort„Dienſt am Kunden“ verſtehen möchte.„Dienſt am Kunden“ umfaßt auch Beweglichkeit und Anpaſſung, auch im Platzangebot. Nicht rei⸗ bungslos liegen die Dinge auch in den Tagesſchnellzügen Dortmund. Schwarzwald und Frankfurt Schwarzwald—Bo⸗ denſee und Zürich, die an Ueberfüllung leiden, wie ſie leider Büchſenkonſerven nicht immer, wenn man auf das volle Ge⸗ wicht hofft, haben. Auch die Beſchleunigten Perſonen⸗ züge müſſen hier erwähnt werden, deren Ueber füllung notoriſch iſt und viele durch Tunnel und Rauch auf die Plattform zwingt, weil's drinnen oft— noch übler iſt. Auch bei dieſen Zügen fällt die Ungewißheit, wieweit Verſtärkungswagen laufen, ſtörend ins Gewicht und es paſſtert öfter als einmal, daß irgendwo am Begtnun neuer Betriebsamtsabſchnitte die Retſenden wegen Wagenabgabe zum Wechſeln veranlaßt wer⸗ den, um— nachher wieder in die alten Wagen zu klettern, weil es ſich zeigt, daß ber Platz doch nicht reicht.„Dienſt am Kunden“ vergewiſſert ſich rechtzeitig über den verfügbaren Platz und er⸗ ſpart dem Fahrgaſt und dem Beamten dieſe Peinlichkeiten. E pflichtig“ eingeſtellt wird, geht vielfach über das erlaubte Maß hinaus. An unſeren Perſonenzugen iſt man mit wenigen aber älteſter Provenienz angeboten wird, geht ſchon etwas weit, iſt umſo bedauerlicher, weil in dieſen Zügen internationaler Verkehr Holland—Rheinland.— Schwarzwald Bodenſee Chur geht, der aus bieſen Vehtkeln nicht die beſten Schlüſſe zieht, beſonders menn er wegen Ueberfüllung der Kurswagen zur Benützung dieſer Gefährten genbtigt iſt. Es laufen da zwiſchen Mannheim und Konſtanz dieſe unbequemen Wagen alter Bauart, die ſonſt in den Eilzugen ſchon nicht mehr ſexſcheinen. Auch in den anderen Schnellzugspaaren werden Wagen eingeſtellt, die keine D⸗Zugswagen ſind, vielfach wegen der offenen Plattformen im Uebergang zum anderen Zugs⸗ teil geſchloſſen gehalten werben, ſo daß die Fahrgäſte vom Speiſewagen abgeſchnitten ſind. Alles im„Dienſt am Kun⸗ den“, ſogar mit Zuſchlag. Die Reichsbahn erſcheint mit dieſen ſchönen Weiſungen an ihr Perſonal wie jener Vater, der dem Sohn zwar ſagte, daß Tabak und Alkohol ſchädlich ſei, ſelber aber ruhig im alten Schlenbrian weiter plotzte. E Wunder kann nicht nehmen, wenn unter ſolchen Um⸗ ſtänden der Zugang auf das Auto in enormem Steigen begriffen iſt. Wunder kann es einen klarſehenden Menſchen auch nicht nehmen, wenn ſich dieſer Zug bei einer Tariferhöhung, die die Reichsbahn erzwingen will, noch ver⸗ ſtärkt. Man möchte im Intereſſe der Reichsbahn eher wün⸗ ſchen, daß die Verfechter einer Tariferhöhung die wirklichen Verhältniſſe nur in einigen Hochſommerwochen etwa im Schwarzwald in der Praxis einmal anſehen möchten. Die Beobachtung wäre lehrreich, wie der Verkehr von der Bahn abwandert, wie weit er ſchon abgewandert iſt, aus wel⸗ chen Entfernungen heute ſchon von Inland und Aus⸗ land der Maſſen⸗Perſonenverkehr im Kraftwagen bewältigt wird, In den bevorzugten Orten der Schwarzwaldbahn ſtauen ſich Großwagen von Wildbad her im Norden aus Tübingen, Sigmaringen, Ulm im Oſten, aus der Schwetz längs der Linte Chur— Zürich— Zuzern— Bern— Neuchatel, und von Weſten wirds nicht anders ſein, wenn die Grenze ſich öffnet. Entfernungen werden bewältigt, die in Hin⸗ und Rückfahrt auf die 500 und 600 Kilometer ſteigen und die Reichsbahn ſieht zu, weil ſie heute noch glaubt, bei einem Netz von 53 000 Km. ſich das leiſten zu können, indem ſie ſogar noch auf höhere Tarife ſinnt und zur Durchſetzung ihrer Wünſche anſcheinend eine Art paſſiver Reſiſtenz durch Einſtellung von Bauten nicht verſchmäht. Während umgekehrt alles geſchehen ſollte, um durch Angebot von Fahrgelegenheit, die in Reichhaltigkeit und Billigkeit entſprechend ſein müßte, verkehrsanregend zu wirken. Die Entwicklung des Kraftverkehrs im Schwarzwald und zwar nicht nur im privaten Wagen, ſondern auch durch die Beweglichkeit der Poſtverwaltung, ſtellt heute eine neue eindringliche, vielleicht letzte Warnung an die Reichsbahn dar W. R. „ Dienſtkleibung fiür kirchliche Beamte. Mit Zuſtimmung der Evang. Kirchenregierung hat der Evang. Oberkirchenrat verordnet, daß der Hausinſpektor, ſowie die Amtsgehilfen des Oberkirchenrats und der kirchlichen Bezirksfinanzverwal⸗ tungsſtellen und die vollbeſchäftigten kirchlichen Forſtbedienſte⸗ ten, wenn ſie mindeſtens ein Jahr im Dienſt ſind und Ausſicht auf längere Verwendung haben, zum Tragen von Dienſt⸗ kleidern im Dienſt verpflichtet ſind. Skaͤoͤtiſche Nachrichten Prämierung von Geſellen Um etnen gefunden, tüchtigen Nachwuchs im Gewerbe und Handwerk zu erzielen, iſt Vorſchrift, daß die fungen Leute, dig ihre Lehrzeit vorſchriftsmäßig abgelegt haben, ſich einer Prü⸗ fung unterziehen müſſen. Auf Grund dieſer Ergebuiſſe ere halten die fungen Leute den Geſellenbrtef mit den gut befundenen Noten. Das Bab. Landesgewerbeamt ſowte der Gewerbeverein und Handwerkerverband E. V. Mannheim prämiteren die beſten Arbeiten; auch dieſes Jahr war eine große Zahl der Prüflinge mit Preiſen auszuzeichnen. Die Preisverteilung fand am Freitag, 17. Auguſt, im alten Ratz hausſaale ſtatt. Geſellenprüfungsaus⸗ ſchüſſe und nicht zuletzt der Stadt Mannheim, die für dieſen Zweck ebenfalls Mittel zur Verfügung ſtellte, der herzlichſte Dank. Hterauf gab ber Geſchäftsführer der Handwerkskam⸗ mer, Herr Eiermann, einen entwicklungsgeſchichtlichen Ueberblick über die Ausſtellungen und ſtellte feſt, daß 106 Preiſe und Diplome überreicht wurden. Im Herbſt 1997 haben 688, in dieſem Frühfahr 2504 Lehrlinge die Geſellen⸗ prüfung beſtanden. Nur die beſten Arbeiten konnten aus⸗ geſtellt werden. Der Redner betonte vor allem die Bedeu⸗ tung der Qualitätsarbeit, die er beſonders durch fol⸗ genden Ausſpruch Neumanns kennzeichnete:„Das entſchet⸗ dende Merkmal der Qualitätsarbett liegt nicht allein in der Gitte des Materials und der techniſchen Ausführung, ſondern in der formbildenden Kraft, die in der Geſtaltung der gewerb⸗ lichen Erzeugniſſe ihren Ausdruck findet.“ Weiter wies er auf den hohen ſtttlichen Wert der handwerklichen Qualitäts⸗ arbeit hin und ermahnte die Preisträger, ihre Kenntniſſe weiter auszubauen. Gewerbeſchulbtrektor Henninger beglückwünſchte die Lehrlinge zu ihren Pretſen und forderte ſte auf, ſich weiter git bilden und insbeſondere ihr Wiſſen durch Beſuch der von der Gewerbeſchule eingerichteten Fachkurſe zu erweltern. Stadt⸗ rat Dr. Wittſack überbrachte die Grüße und Glückwünſche der Stadtgemeinde und betonte ebenfalls die hohe kulturelle Aufgabe der handwerklichen Qualitätsarbeit. Alsdann folgte die Verteilung der Preiſe und Diplome.* * * Klärbeckenbraub. In ber Rohrhoferſtraße in Rheinau geriet geſtern durch unbefugtes Rauchen ein hölzernes Klär⸗ becken der Firma Buckau in Brand. Das Feuer, das ſich Über einen großen Teil des Klärbeckens ausbrettete, wurde von der um.47 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit zwet Schlauch⸗ e gelöſcht. Der Schaden dürfte ſich auf etwa 2000 Mk. elaufen. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend im Hauſe Friedrichsring 2 infolge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um.46 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u, a. entwendet: Nachts in Feudenheim d alte Hühner, darunter 3 weiße, ein rotes und ein ſchwarzes Huhn, ſowie 5 junge Hühner, 2 Monate alt und weiß.— Von einem Perſonen⸗ kraftwagen in der Langſtraße ein Autoerſatzreifen, beſtehend aus Decke, Schlauch und Stahlfeber, Marke Continental, Größe 880 zu 120. * Ihren 70. Geburtstag begeht heute in voller Rüſtigkeit Frau Margarete Schneider Wtw. geb. Dingeldein,] Za, 6 wohnhaft. i * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen VBormittagsziehung wurden u. a. ausgeloſt: 6 Ge⸗ winne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 41989, 158 710, 203.962, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 1759, 182 371, 232 393, in der Nachmittagsziehung 4 Gewinne gu je 10000 Mark auf die Nrn. 233 429, 250 293, 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 148 215, 212 252.(Ohne Gewähr.) 9 Panne in der Luft Von Haus Natonek Der bayeriſche Flugzeugführer unſerer Junkersmaſchine „H. C. 92“ macht eine kleine, winzig kleine Handbewegung, ſo wie: na, na— was iſt denn dös? oder: dös'fällt mir aber gar net. Ich werde dieſe winzig kleine Handbewegung nie vergeſſen. Er iſt ein prächtiger Junge, unſer Pilot. Fliegt ſeit zehn Jahren und iſt trotzdem noch ſo unblaſiert, daß er ſich, als wir einige Hundert Meter oben ſind, umdreht, und uns triumphierend ein breites, behäbiges Lachen zeigt: Na, wie gfallt Euch dös? Fein, was? Zwei Engländer, Vater und Sohn, die auf kürzeſtem Weg Europa abſolvieren, ſitzen zurückgelehnt mit überſchlagenen Beinen tief im Leder des geſchloſſenen Kupees wie im Klub⸗ fauteuil einer Hotelhalle, haben ein ledernes Hotelgeſicht, der Papa ſchickt ſich an die bagatellhafte Strecke von 500 bis 600 Kilometern München— Genf durchzuſchlafen, während ſich der Sohn in den neuen Roman der Tauchnitz⸗Edition vertieft. Der Höhenmeſſer zeigt erſt 600 Meter, der Geſchwindig⸗ keitsmeſſer 150 Stundenkilometer, die beiden aufgereckten Finger der Frauenkirche verſchwimmen im Dunſt, da macht der Pilot ſeine kleine Handbewegung, nicht für uns macht er ſie, ſondern ganz ſtill für ſich ſelbſt. Das Donnern des 500 Pferde ſtarken Motors wird ſchwächer, als ob nicht mehr 2000 eherne Hufe, ſondern nur noch 200 dahinraſten. Und die Geſchwindigkeit geht auffallend zurück: 120— 100— 90 Kilo⸗ meter. Hoppla— was iſt das? Wir liegen ſchief wie ein Berufsſpekulant, der unter Geſchäftsaufſicht geſtellt wurde. Es iſt nicht ſchön, wenn die Welt ſich in einem Winkel von 45 Grad präſentiert. Wir drehen uns um die eigene Achſe, ein Dorf, ein Wald kommt mit fataler Geſchwindigkeit auf uns zugeſchoſſen— Einſteinſche Relativität:— ſtürzen wir auf die Welt oder ſtürzt die Welt auf uns?— und da gleiten wir ſchon ſanft über eine Wieſe und halten 80 Meter vor einem Wald. Der Wald durfte nicht größer ſein; denn eine Notlandung in den Bäumen iſt mit einigen Unannehmlich⸗ keiten verbunden, und auch über dem Bodenſee durfte es nicht paſſteren „A paar Meter vom Kornfeld hat's doch noch mit⸗ genommen“, ſtellt der Pilot mit kühlem Bedauern feſt. In der Tat, Propeller, Räder, Schwanz von„H. C. 92“ ſind mit weggemähtem Roggen umwunden, als kämen wir vom Erntefeſt. „Du, ſein wir ſchon in Zürtk?“ fragt der Papa Engländer, der die Notlandung verſchlafen hat.(So anſpruchsvoll ſind die Engländer— zwanzig Minuten in der Luft und ſchon in Zürich!) „Na, aber in Obermenzing ſan ma.“ Und dann flucht der Pilot auf echt obermenzingeriſch; zu verſtehen ſind nur die Worte„Teifi, Teifi“. Benzinrohrbruch oder ſo etwas Aehnliches.„H. C. 92“ wäſſert die Wieſe von Obermenzing mit dem köſtlichen Naß. In hellem Strom plätſchert das Benzin aus dem Leib des Motors. Die herbeigeſtrömten Eingeborenen von Ober⸗ menzing, metſt im oberbayeriſchen Originalkoſtüm, halten ihre Feuerzeuge unter den rinnenden Strahl. Ganz Ober⸗ menzing iſt ſtaunend verſammelt. Rußige Schmiede im Schurzfell, weiße, mehlbeſtaubte Bäcker, Mütter mit Säug⸗ lingen auf dem Arm, Windfacken. Die meiſten ſehen zum erſtenmal ein Flugzeug aus der Nähe. Ein Bauer kommt vom nahen Acker mit der Miſtgabel gelaufen; um uns auf⸗ zuſpießen, falls wir Franzoſen ſind, wie er uns allen Ernſtes ganz treuherzig mitteilt. Indeſſen zerlegt der Pilot auf freiem Feld die Maſchine, um den Fehler zu finden. Die Eingeweide von 500 Pferde⸗ kräften werden ſichtbar. Und dieſes explodierende, ſtählerne Röhrenſyſtem kann fliegen! Es gibt Leute, die ſchon nach ihrem erſten Rundflug von 6 Minuten behaupten, das Fliegen ſei nichts Beſonderes. Man ſollte ihren blaſierten Kopf in das Innere einer ſolchen Maſchine ſtecken und ihnen begreif⸗ lich machen, was das bedeutet: Aufhebung der Schwerkraft.— Der junge Engländer iſt dem Pfloten bei der Arbeit behilflich. Auch er war Flieger im Krieg.„Es war einmal!“ ſchneidet der deutſche Piſet die Reminiszenz mit jener ge⸗ wiſſen Herbheit ab, die nichts anderes iſt als unterdrückte Gemütsbewegung. „Jeſſas, da ſchaut's her, a Düſ'n is runterganga!“ Nach einſtündiger Arbeit in den Eingeweiden des Motors hat der Führer den Fehler gefunden. Was eine Düſe iſt, weiß ich nicht. Vielleicht etwas Aehnliches wie eine Drüſe im menſch⸗ lichen Organismus. So kampieren wir bei Obermenzing auf der Wieſe, haben Eter, Butter und Käſe aus dem Dorf holen laſſen— da wer⸗ den wir Schiffbrüchigen von dem aus Zürich kommenden Flugzeug geſichtet. Es verſtändig den Flugplatz München, und im Nu iſt ein Automobil mit Mechanikern da, das uns auf den Münchener Flugplatz zurückbringt. Eine Stunde ſpäter ſtarten wir mit einer andern Junkers⸗Maſchine, deren wundervoller, gleichmäßig donnernder Atem uns in fünf Stunden nach Genf weht. Als ich am dämmernden Abend am Ufer des Sees ſpazieren ging, fiel ein verſpäteter Maikäfer von einer blühenden Akazie. Ich hob den wohlgenährten, dicken Bur⸗ ſchen auf; in der tiefen Einſamkeit der Fremde tut die Nähe jeder Kreatur wohl. Nach einer Weile entließ ich den Be⸗ gleiter. Er flog im kleinen Bogen ſeewärts, kehrte, eine 4 Seite. Nr. 988 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 21. Auguſt 1928 Die Konditorei aus Sand Wer kennt nicht die Spiele der Kinder in den Seebädern? Dort üben ſich zukünftige Architekten, Bildhauer und Künſt⸗ ler und formen aus Sand Burgen, Schlöſſer, Denkmäler, ja ſogar moderne Hochhäuſer entſtehen unter den Händen der kleinen Baumeiſter. Es iſt die Freude des Kindes an der eigenen Bildungs⸗ und Geſtaltungskraft. Sie wird währen, ſolange es Kinder gibt. Wir Alten, die wir vor der Jahr⸗ gundertwende geboren wurden, kannten die Seebäder noch nicht, denn damals waren die Verhältniſſe weſentlich ein⸗ facher. In die Seebäder konnten nur reiche Leute fahren, der beſcheidene Mittelſtand war froh, wenn er ſeine Kinder zu Verwandten aufs Land hinaus ſchicken konnte. Das Kind von heute hat es beſſer. Wenn die Eltern auch nicht das nötige Kleingeld für ein Seebad erſchwingen können, ſo gibt es in Mannheim doch genug Gelegenheiten zum Bubdeln. Ueberall, wo Kinder ſich zum Spielen vereinigen, ſieht man ganz reizende Szenen. Die kleinen Mädchen beſonders ſind es, die einem Spiel aus Sand mit aller Leidenſchaftlichkeit, deren die Kinderſeele fähig iſt, ergeben ſind, und zwar iſt es die f Konditorei. Sie ſpielen zwar, aber mit kindlichem Spiel gehen Arbeit und Eifer Hand in Hand. Die Kleinen, die in der Mutter Küche geſehen hatten, wie Kuchen gebacken und ſonſtige Sü⸗ ßigkeiten hergeſtellt⸗ werden, ſind mit ungeheurer Wichtigkeit dabei, es den Großen im Fach nachzutun. Dieſem kindlichen Spiele zuzuſehen, iſt eine gar feine und liebliche Sache. Die Mädels, ſo zwiſchen 7 oder 8 Jahren, formen eifrig Kuchen und Torten aus Sand. Eine Kleine rührte ernſthaft in einem kleinen Blecheimerchen den Sand um. Ich fragte ſie: wes⸗ halb dieſe Mühe? Darauf ſie altklug erwidert: Sonſt wird der Kuchen nicht locker, man muß ihn vorher ordentlich rüh⸗ ren. Da hatten ſie kleine und große Torten, da waren Mohrenköpfe, Schillerlocken und Windbeutel, da ſetzten ſie winzige Steinchen als Verzierungsfrüchte auf die Törtchen, kurzum, es war ein Anblick, ſo hübſch, daß man hätte ſtun⸗ denlang dabeiſtehen können, ja daß einem als alter Jung⸗ geſelle die Luft ankam, mitzutun und ſich auch einmal als Zuckerbäcker zu verſuchen. Fein ſäuberlich waren da einige längliche„Sandkuchen“ in Papier eingeſchlagen. Als ich um Auskunft erſuchte, wurde mir die prompte Antwort zuteil:„Das ſei alles beſtellt und würde abgeholt und deshalb habe man es gleich fertig ge⸗ macht.“ Ueberhaupt die kleinen Mannheimerinnen gaben raſche und ſchlagfertige Antworten auf meine anſcheinend furchtbar dummen Fragen. Eine Kleine mit großen Braun⸗ augen drückte das etwa ſo in ihrem Mienenſpiel aus: Was fragt bloß der alte dumme Kerl fortgeſetzt?! Er ſieht doch, daß ich zu arbeiten habe, weshalb nur immer dieſe Störun⸗ gen! In einer Ecke wurde ſogar ganz ernſthaft ein Telephongeſpräch geführt und eine Beſtellung entgegengenommen. Ich beabſichtigte, dann auch etwas von den verlockenden Sandſüßigkeiten zu kaufen, aber da wurde mir prompt erklärt, ſie arbeiteten nur für feſte Kundſchaft und es ſet bereits alles beſtellt. Die Laden⸗ theke, eine Bank, war dicht mit Sandbackwerk beſetzt, aber ich als Fremder konnte nichts bekommen, vielleicht daß Onkels und Tanten mehr Glück hatten, weil ſie hinterher die richtige Konditoret in die Erſcheinung treten laſſen konnten. Was ſagt man nun als Alter zu ſolch kindlich frohem⸗ und doch ernſtem Spiel? Man ſagt: In unſerer Welt der Kleinen iſt eine gewiſſe Freude an der Romantik— und drücke ſie ſich auch nur in der Formgeſtaltung von Kuchen und Törtchen aus— noch nicht erloſchen. Trotz aller amerikani⸗ ſcher Fließbandarbeit iſt das Kind noch nicht mechaniſiert. Es will ſelbſt tätig ſein und es will etwas G anzes ſchaf⸗ fen. Und Hand in Hand geht auch hier der moderne Er⸗ werbsſinn, der auch ſchon unſere Kleinen ergriffen hat. Sie wollen ihre Erzeugniſſe nicht etwa verſchenken, ſondern ſie wollen ſie verkaufen. Letzten Endes haben unſere Kin⸗ der ſelbſt in dem Hetztempo unſerer raſenden Zeit noch nicht den Sinn für Spiel mit allem ſeinem ihm innewohnenden Ernſt verloren. Sicherlich werden aus den kleinen Kuchen⸗ künſtlern und Tortenbildnern in Zukunft tüchtige deutſche Hausfrauen und Mütter.. * f* Die Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſ. m. b. H. hat ein neues Wochen⸗Programm für Rundfahrten in die nähere und weitere Umgebung aufgeſtellt.(Weiteres An⸗ zeige.) 8 Notlandung erſpähend, um, vollführte einen gar nicht üblen Gleitflug(man iſt doch Kenner), ging aber fünf Meter zu früh nieder und fiel ins Waſſer. Ein Fiſchmaul ſchnappte ihn weg. Und das iſt ein Weſen, das von Gott mit Flügeln begabt wurde und ſich nur ſelbſt zu tragen braucht! Und der Menſch, ohne Flügel geboren, der Erde verhaftet, fliegt in metallenen Maſchinen, die ununterbrochen explodieren. Und wenn er notlanden muß, fällt er nicht ins Waſſer. Was bin ich doch für ein unmoderner Menſch, daß ich mir das Staunen über ſolche Selbſtverſtändlichkeiten nicht abge⸗ wöhnen kann! 9 Theater und Muſik Die Gaughofer⸗Thoma⸗Bühne in Tegernſee. Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Sommerszeit iſt in Bayern Feſtſpielzeit. Vielerorts zwiſchen Bayreuth und München werben Plakate für die Gaben einer feſtlichen Thalia. Wer nun aus München an den Tegernſee kommt, um ſich von Richard Wagner zu erholen, den rufen die Bauerndarſteller der Ganghofer⸗Thoma⸗Bühne in das Eger⸗ ner⸗Thegter im Gaſthof zur Ueberfahrt, deſſen„Kunſtinſtitut“ eine Feſtſpielwoche veranſtaltete. Wer des Smokings müde iſt, kann hier in der Krachledernen Zuſchauer ſpielen. 25 Jahre ſinds, daß der alte Höĩ den„Tegernſeern“ des Direktors Köhler hier eine Betätigungsſtätte ſchuf. Man spielte luſtige und ſentimentale Bauernſtücke wie andere Truppen ähnlicher Art auch. Da wurde der Michl Dengg Mitglied dies Theaters, Dengg, der nicht nur rund um den Tegeruſee, ſondern auch auf der andern Seite des größeren Waſſers, des Weltmeeres, ſeine Freunde und Bewunderer hatte. Am Tegernſee aber ſaſſen die, die er ſelber am liebſten hatte und die ihm künſtleriſch und menſchlich nützen konnten, vor allem Ganghofer und Ludwig Thoma, mit denen er nicht nur manchen Tarock tat, ſondern auch gemeinſam arbeitete. Denn Dengg und ſeine Leute, deren Prominenteſten die drei Brüder Schultes waren, die entſprachen ſo recht dem Herzen Thomas. Es waren Leute aus der Heimat, und was ſie boten, Ein Steinwurf mit Todesſolge Auf dem Sportplatz des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportvereins Feudenheim ſind ſeit den Ferien 200 Kinder tagsüber unter⸗ gebracht, wo ſie unter Aufſicht mit allerlei Spielen ein mun⸗ teres und fröhliches Treiben entwickeln. Wie ein Blitz ſchlug geſtern ein Steinwurf in die heitere Kinderſchar. Der 15 Jahre alte Joſeph Vierling von Feudenheim warf einen Kommunale Chronik 2 Das Straßenbauprogramm der Stadt Schwetzingen Der Gemeinderat hat für ö L. Schwetzingen, 20. Aug. dieſes Jahr ein großes Straßen bauprog ra mm aufgeſtellt und deſſen Durchführung beſchloſſen. Der Koſten⸗ aufwand ſtellt ſich auf rund 96 000 /. Es ſollen in dieſem fauſtgroßen Kieſelſtein über die Umzäunung mitten in eine Gruppe Kinder und traf dabei einen 9 Jahre alten Schüler, auf dem Lindenhof wohnhaft, ſo unglücklich am Hinterkopf, daß der bedauernswerte Junge, aus Mund und Naſe blutend, zuſam⸗ menbrach und nach kurzer Zeit verſtarb. Eine Kin der⸗ gärtnerin verfolgte den Uebeltäter bis in die Wohnung in der Siedlung beim Neckarkanal. Sie wurde von dem Bengel und ſeinen Begleitern mit einem Stei nhagel empfangen und gleichfalls verletzt. Trotzdem erzwang ſie die Feſtnahme des Burſchen. Die Aufregung über dieſen traurigen Vorfall iſt begreiflicher Weiſe ſehr groß. Die Eltern, die glauben, ihre Kinder der Gefahr der Straßen enthoben zu haben, ſind entſetzt über dieſe Untat. Kr. * Die Erhöhung der Verſicherungspflichtgreuze in der Angeſtelltenverſicherung. Die vom Reichskabinett dieſer Tage beſchloſſene Erhöhung der Verſicherungspflichtgrenze in der Angeſtelltenverſicherung von 6000 auf 8400 RM. wird mit Wirkung vom 1. September ab in Kraft treten. Verkehrsunfälle In Mannheim * Zuſammenſtoß. Geſtern mittag ſtieß ein Junge mit einem Handwagen in der Schwetzingerſtraße mit einer Frau, die einen Kinderwagen fuhr, zuſammen. Infolgedeſſen war der Führer eines Autos aus Klingenberg a. Main gezwungen, zu bremſen. Die Scheiben des Autos zerſprangen. Der Wagenführer wurde im Geſicht und an den Händen ſo erheb⸗ lich verletzt, daß er nicht mehr weiterfahren konnte. Der Junge erlitt einen rechten Oberſchenkelbruch und mußte nach dem Krankenhaus gebracht werden. In Baden * Karlsruhe, 20. Aug. Geſtern nachmittag brach einem Radfahrer, der mit übermäßiger Geſchwindigkeit auf der Land⸗ ſtraße Grötzingen— Durlach hinter einem Perſonenkraftwagen herfuhr, die Felge des Vorderrades. Er ſtürzte, zog ſich dabei einen Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung zu und mußte ins Durlacher Krankenhaus gebracht werden.— Geſtern abend rannten auf der Ettlinger Landſtraße bei der Hedwigsquelle zwei Motorradfahrer zuſammen. Beide wurden in ſchwerver⸗ letztem Zuſtand ins Durlacher Krankenhaus eingeliefert.— Bei der Wilhelmshöhe bei Schöllbrunn(Ettlingen) ſtürzte auf dem Wege zur Arbeitsſtätte ein 27jähriger Maurer aus Schöll⸗ bronn mit dem Fahrrad und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Karlsruher Krankenhaus verbracht werden mußte. * Lörrach, 20. Aug. Ein Unfall mit tödlichem Ausgang trug fich geſtern mittag in Stetten zu. An der Straßenbahnhalte⸗ ſtelle verſuchte eine in den 70er Jahren ſtehende, in Baſel wohnhafte Frau von der in zimlicher Fahrt befindlichen Straßenbahn abzuſpringen. Sie ſtürzte und blieb mit ſchweren Verletzungen liegen. Die Verunglückte iſt im Spital im Laufe des Nachmittags ihren Verletzungen erlegen. * Konſtanz, 20. Aug. Die 12jährige Tochter des hier tätigen Lageriſten Becker wurde von einem entgegen⸗ kommenden Laſtauto angefahren und an Kopf und Beinen ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf im Krankenhaus verſtarb. f In den Nachbarländern * Speyer, 19. Aug. Geſtern mittag wurde der in den 20er Jahren ſtehende Ingenieur Anton Flörchinger von Hanhofen auf freier Landſtraße zwiſchen Dudenhofen und Speyer von einem unbekannten Motorradfahrer, der aus Iggelheim ſtammen ſoll, angefahren. Flörchinger trug an einem Bein ſchwere Verletzungen davon und mußte ſofort in das Stiftskrankenhaus überführt werden. Er ſtand auf der linken Straßenſeite mit einem Mädchen in der Unter⸗ haltung. Der Motorradfahrer kam aus Richtung Speyer, bog in der Nähe von Flörchinger plötzlich von der rechten auf die linke Seite und fuhr von der Flanke gegen Flörchinger. Dieſem wurde eine Wade 15 Zentimeter weit aufgeriſſen und die Sehne verletzt. Der Motorradfahrer raſte unbekümmert(1) davon. Spielplan auf Anzengruber, Thoma und Ganghofer auf. Für Dengg ſchrieb Thoma den Filſer⸗Einakter„Erſter Klaſſe“, in dem er die Figur des„bayeriſchen Landtagsabgeordneten“ in den Mittelpunkt einer Eiſenbahn⸗Stunde ſtellte. Dengg iſt tot. Anno 14 riß ihn der ſchwarze Ruf mitten aus dem Schaffen. Seitdem leitet das Terzett der Brüder Schultes die Tegernſeer Bühne. Bis 1920 haben die„Tegernſeer“ das alte Theater fortgeführt. Dann kam die Inflation und die Brüder Schultes mußten zuſperren. Im vorigen Jahre kam dann die Wiederauferſtehung: Aus den Tegernſeern wurde das„Gang⸗ hofer⸗Thoma⸗Theater“, das ſchon durch die Firma auf die höhere, die literariſche Ambition hinweiſt. Ganghofer, Thoma, Schönherr und Georg Queri ſind die Standart⸗Autoren dieſes Theaters, das mit ſeiner 15 bis 20 Köpfe umfaſſenden Künſt⸗ lerſchar ſchon allerhand leiſten kann. Das Direktionskollegium der Brüder Schultes, geführt von Bertl, dem Senior, bildet die darſtelleriſche Hauptmacht. Ich ſah einige recht gute Auf⸗ führungen, vor allem Queris Singſpiel„Mathieu brichts Eis“ und von den Thoma⸗Einaktern„Medaille“ und„Erſte Klaſſe“. Das Weſentlichſte geben natürlich die Bauerntypen in dieſen Aufführungen. Das riecht nach Scholle, als ſet ein des Wegs ziehender Landmann ein bißchen auf die Bühne getreten. Aus der Tonſkala der Humore von der Pfiffigkeit bis zur Derb⸗ heit, klingt Heimat. Daß die ſtädtiſchen Rollen eine ähnlich vollendete Verkörperung nicht finden können, iſt begreiflich. Amtmänner, Miniſterialräte und Berliner Handlungsreiſende — alle wirken als verkleidete Bauern. Aber: Wir haben ja hier eine Bauernbühne und wollen nichts Artiſtiſches. Eigene Darſteller für das„höhere“ und„nördliche“ Rollen⸗ fach können ſich die Schultesbrüder noch nicht leiſten. Das wird vielleicht möglich werden, wenn es ſich überall herum⸗ geſprochen hat, daß, wer am Tegernſee ſeine Ferien verlebt, auch mal die Ganghofer⸗Thoma⸗Leute ſpielen ſehen muß. Daß ſie nicht nur für„Eingevorene“ ſpielen, beweiſen ihre Erfolge in andern Gauen Deutſchlands. Ri⸗Ri Streit um„Reparationen“. Wie ſchon einmal, ſo iſt es auch jetzt wieder bei der Inſzenierung eines Stückes von Arnold Bronnen zu einem Konflikt gekommen. werden, weil heftig Jahr folgende Straßenherſtellungen vorgenommen werden: Die Fahrbahnen der Wildemann⸗Guſtar⸗Hummel⸗ und Mar⸗ ſtallſtraße, ſowie der freie Platz vor Becker Günther ſollen einen Walzaſphaltbelag erhalten. Die Fahrbahn der Vik⸗ toriaſtraße wird mit Kaltaſphalt belegt. Außerdem ſollen die Gehwege der Wildemann⸗, Werder⸗ und der Mannheimer⸗ ſtraße vom Rondell bis zum Anweſen Triebskorn hergerichtet werden. Die Mittel hierzu ſollen aus verfügbaren Mitteln des Rücklagefonds beſtritten werden und in 15 Jahresraten ihm wieder zugeführt werden. Der Bürgerausſchuß wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung mit dieſer wichtigen Vorlage zu befaſſen haben. Der Voranſchlag des Kreiſes Bensheim in zweiter Sitzung des Kreistages augenommen Ab Bensheim, 18. Aug. Nachdem der Kreistag am 8. Aug. den ſeitens der Kreisverwaltung aufgeſtellten Voranſchlag abgelehnt hatte trat er heute zu erneuter Beratung in einer dringenden Sitzung zuſammen. Die Verwaltung hatte mitt⸗ lerweile beim Miniſterium die Genehmigung zu einer Kapitalaufnahme von 50 000 4 eingeholt, außerdem einen Abſtrich von 16000/ und eine Senkung der Schulden⸗ tilgung von 50 000/ auf 37 000% vorgenommen. Hierdurch ermäßigte ſich der Umlagebedarf auf 300 900 /, was eine Senkung der Steuerausſchlagsſätze zur Folge hatte. Dieſe betragen für Gebäude und Bauplätze 6 Pfg., land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlicher Grundbeſitz 12 Pfg., gewerbliches Betriebs⸗ kapital 12 Pfg., Gewerbeertragsſteuer 21 Pfg. und Sonder⸗ gebäudeſteuer 11 v. H. des Steuerwertes. Nach faſt dreiſtün⸗ diger Ausſprache wurde dem verwaltungsſeitig vorgetra⸗ genen Voranſchlag einſtimmig zugeſtimmt. Der Voranſchlag der Kreisabdeckerei Bensheim⸗Heppenheim wurde ebenfalls genehmigt. 5 Kleine Mitteilungen In der Bruchſaler Stadtratsſitzung wurde für Großabnehmer des Gaſes folgender Sondertarif genehmigt: 15 Pfg. je Kbm. bei einem Monatsverbrauch von mindeſtens 400 Kbm., 14 Pfg. je Kbm. für die folgenden 300 Kbm. 13 Pfennig für die weiteren 300 Kbm., 12 Pfg. je Kbm für jeden weiteren Verbrauch. Außerdem wurde die Einſchränkung des ſtädtiſchen Werkſtättenbetriebes beim Stadtbauamt be⸗ ſchloſſen. Der Bürgerausſchuß von Rauenberg beſchloß die Uebernahme der neuerbauten St. Annakapelle in Ge⸗ meindeeigentum, da ſie als alte Stiftung bisher keinen recht⸗ lichen Eigentümer hatte. Ebenſo wurde der Dienſtvertrag des neugewählten Bürgermeiſters Robert Menges geneh⸗ migt, durch den der Gemeinde infolge der Zuſammenlegung zweier Aemter 195 RM. eingeſpart werden. Der Gemeinderat von Freudenſtadt beſchloß, für die Bedürfniſſe der Gasanſtalt verſuchsweiſe engliſche Kohle neben der Saarkohle zu beziehen. Die engliſche Kohle iſt 37—42 Mark billiger als die Saarkohle. Intereſ⸗ ſant iſt, daß durch den Ausbau der Murgtalbahn die Fracht⸗ ſätze für Gaskohle aus dem Saargebiet um 8 RM. bei 10 Tonnen, für Ruhrkohle nur 2,08 M. geringer geworden ſind. MVYNDUWASSER-KUGELN 12 Kugeln in 15 Glas Wasser gelöst, ergeben ein Mundwasser, das gründlich reinigt, den Schmelz bleicht und heilend bei Wundsein des Zahnffeisches 8 wirkt. Ortizon desinfiziert wirksam und nachhaltig! Dadurch schützt es vor Anstek⸗ 8 kung und Erkältung! Durch seine feste Form ist Ortizon be- sonders praktisch für die Reise. eee le——. 8 e Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Autor auf der einen, dem Direktor und Regiſſeur auf der anderen Seite ausgebrochen ſind. Der Regiſſeur Wolfgang Hofmann⸗Harniſch, der die Regie infolgedeſſen nieder⸗ legte, iſt übrigens geſtern bei einem Autounfall ſchwer verletzt worden. Bronnen ſelbſt hat ſich in⸗ zwiſchen nach Amerika begeben. Eſel und Eiſenbahn Ein Idyll von unſerer Reichsbahn wird als„wahre Be⸗ gebenheit“ von einem Mitarbeiter von„Reclams Univerſum“ berichtet. Dieſer erzählt von einer Fahrt, die er von einer Stadt am Rhein aus in die Eifel unternahm. Auf einer Station fuhr der Zug, nachdem er kaum angehalten hatte. plötzlich ein Stück zurück. Auf die Frage, ob der Zug hier etwa rangieren müſſe, antwortete ein Kundiger:„Nein, das iſt wegen dem Eſel.“ Verwundert erkundigte ſich der Fremde nach den näheren Umſtänden und erfuhr:„Der Eſel, der hier die Milch an die Bahn fährt, geht nur bis zu einer beſtimmten Stelle, und dort bleibt er ſtehen. Der Zug muß darum ſo halten, daß der Packwagen genau vor dem Eſelswagen ſteht.“ Ein Herausſchauen zum Fenſter ergab die Richtigkeit dieſer Erklärung: Da ſtand wirklich vorn ein Milchkarren mit einem Eſel.„Alles haben ſte verſucht,“ erzählte der Einheimiſche weiter,„ſie haben ihn mit Waſſer begoſſen, geſchlagen und ge⸗ kitzelt, ihm Feuer unter den Schwanz gehalten, aber es iſt nichts zu machen: er geht nicht weiter als bis dahin, wo er jetzt ſteht.“ Inzwiſchen waren die Kannen ausgeladen und der Zug fuhr weiter. Als Triumphator aber ſtand der Eſel da, deſſen zähe Standhaftigkeit ſelbſt die Eiſenbahn gezwungen hatte, ſich nach ſeinem Willen zu richten. Literatur * Das„Jahrbuch der Tagespreſſe“, das ſoeben erſtmalig im Ver⸗ lag von Carl Duncker Berlin W 62 erſcheint, füllt den vielfach empfundenen Mangel nach einem zuverläſſigen Nachſchlagewerk für Das Werk bringt genaueſte An⸗ Bronnens„Reparationen“, die für die Eröffnung der Winterſpielzeit im Theater in der Königsgrätzer Straße an⸗ war echt, ſüddeutſch, bodenſtändig. Sie hatten ſich von der ſentimentalen Bauern⸗Komödie freigemacht und bauten ihren geſetzt waren, mußten mitten in den Proben wieder abgeſetzt das Zeitungsweſen vollgültig aus. gaben über Art und Richtung, Reſſortverteilung und Erſcheinungs⸗ weiſe aller deutſchen Tageszeitungen. Die Zuſammenſtellung deutſcher Zeitungen der abgetretenen Gebiete und der außereuropäiſchen deutſch⸗ſprachigen Preſſe erhöhen den Wert dieſes Buches. hierauf 1 11 W Ku wu 2 er — AGenstag, den 2. Nugußr 1023 Neue Maunheimer Zeitung(Wittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 385 Tagungen Tagung der Gipſer⸗ und Stukkateurmeiſter * Bühl, 20. Aug. Am Sonntag fand im Hotel„Zur Krone“ die Verbandstagung des Landesperban⸗ des der Gipſer⸗ und Stukkateurmeiſter in Baden und der Pfalz ſtatt. Die badiſche Regierung und die Handwerkskammer hatten Vertreter entſandt. Der Vorſitzende, Gipſermeiſter Schwarzwälder ⸗Freiburg, eröffnete und leitete die gut beſuchte Generalverſammlung, zu der die Gipſermeiſter aus allen Teilen des badiſchen Landes und der Pfalz, etwa 70 an der Zahl, erſchienen waren. Er begrüßte außer den Regierungsvertretern die Vertreter der Induſtrie, den Vertreter des württembergiſchen Landes⸗ verbandes u. a. Den dritten und wichtigſten Punkt der Ta⸗ gesordnung bildete der Vortrag des Wanderfachlehrers für das Gipſer⸗ und Stukkateurgewerbe, A. Winkler⸗ Waiblingen, über das Thema:„Wie verbeſſern wir unſere Lage im Gipſergewerbe“. In der ſich anſchließenden Diskuſ⸗ ſion gab der Vorſitzende des württembergiſchen Landesver⸗ bandes, Rank, Erläuterungen, wie das Gipſergewerbe beſ⸗ ſer geſtellt werden könne, und machte auf verſchiedene ſegens⸗ reiche Einrichtungen im württembergiſchen Verband aufmerk⸗ ſam. Syndikus Schlöder⸗ Freiburg verbreitete ſich ſo⸗ dann über Bezirkstarifverträge, Preisbildungsfragen, Reichsverdingungsordnung, Kalkulation uſw. Ort der nächſt⸗ Vährigen Generalverſammlung iſt Lörrach. Vertreterverſammlung des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag, die geſetzliche Spitzenvertretung der 67 deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammern, tritt Ende Auguſt in Köln zu ſeiner diesjährigen Vertreterverſammlung zuſammen. Die Ver⸗ handlungen werden eingeleitet mit einer Vorſtandsſitzung am 21. Auguſt im großen Sitzungsſaale der Handwerkskam⸗ Am 22. Auguſt ſchließt ſich in Köln die ge⸗ mer zu Aachen. ſchloſſene Mitgliederverſammlung an. Die Tagesordnung umfaßt den Geſchäftsbericht ſowie die Erledi⸗ gung ſatzungsmäßiger Regularien. Der Präſident der Handwerkskammer Köln, Welter, wird über die Errichtung des Inſtituts für Handwerkswirtſchaft Bericht erſtatten. Die öffentliche Vertreterverſammlung des Deut⸗ ſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages findet im Bei⸗ ſein der Vertreter der Behörden, der wirtſchaftlichen Spitzen⸗ verbände und ſonſtiger Korporationen am 23. Auguſt im Kongreßſaal der Meſſe ſtatt. Generalſekretär Dr. Meuſch wird über das Thema ſprechen„Das Handwerk zur wirt⸗ ſchafts⸗, finanz⸗ und ſozialpolitiſchen Geſetzgebung Deutſch⸗ lands“. Die Tagesordnung umfaßt weiter Vorträge zu Fra⸗ gen des gewerblichen Schulweſens, wozu Syndikus Dr. Bol⸗ linger, Bremen, die Einſtellung des Handwerks zu den Be⸗ rufsſchulen und Syndikus Dr. Seiß, Deſſau, die Einſtellung des Handwerks zu den Kunſtgewerbeſchulen behandeln wird. Profeſſor Dr. Riebeſell, Hamburg, wird ein Referat über die gegenwärtig im Handwerk ſehr aktuelle Frage„Soziale Für⸗ forgeeinrichtungen für das ſelbſtändige Handwerk“ erſtatten. Als Abſchluß der Tagung iſt eine gemeinſchaftliche Beſichtt⸗ gung der Preſſa vorgeſehen. R H. Heimatfeſt in Ketſch L Ketſch, 20. Aug. Wenn im vorigen Jahr das Wetter dem zweiten Heimatfeſt nicht gerade wohlwollend geſinnt war, ſo machte es dieſe Unhöflichkeit in dieſem Jahr beim dritten Heimatfeſt wieder vollauf wett. Mit Rückſicht auf die ſchwieri⸗ gen wirtſchaftlichen Verhältniſſe hatte ſich der Verkehrsverein entſchloſſen, auch in dieſem Jahr wieder das Heimatfeſt in einem kleineren Rahmen abzuhalten und der hohen Koſten wegen von einem größeren, hiſtoriſchen Feſtzug abzuſehen, wie er beim erſten und zweiten Heimatfeſt Aufſehen erregte. In dem geſtrigen Feſt ſollte mehr das Volksfeſt betont werden. Dies wurde es auch im richtigen Sinn des Wortes, was all die vielen auswärtigen Gäſte, die dazu in den Enderleort gekommen waren, beſtäti en lönnen. Das Feſt wurde am Samstagabend mit einem Feſtbankett auf dem Feſtplatz im Bruch eingeleitet und dann am Sonntagnachmittag unter Mitwirkung der Ketſcher Sport⸗ und Turnvereine im Rahmen muſikaliſcher Darbietun in fortgeſetzt. Die Stunden floſſen mit Tanz und Vergnügen ſehr raſch dahin, wobei die Feſt⸗ ſtimmung hohe Wogen ſchlug. Nit künſtleriſchen Pyramiden⸗ bauten des Athletenvereins und einem bengaliſchen Feuer⸗ werk, das die Altrheinpartien in magiſches Licht tauchte, nahm das Feſt einen ſtimmungsvollen Ausgang. * L. Schwetzingen, 20. Aug. Die in der Preſſe gemeldeten Raubüberfälle im Friedrichsfelder Wald machte ſich ein 28jähriger Arbeiter von hier zunutze, indem er einen Ueber⸗ fall fingierte und die Gendarmerie veranlaßte, den Wald abzupatrouillieren. Er gab an, daß ihm 20/ Wochen⸗ lohn abgenommen wurden. Um dies glaubhafter zu machen, hatte er ſich mit einem Meſſer in die Hand geſchnitten. Bei der Vernehmung jedoch entpuppte er ſich als Schwindler und wurde zu dem Geſtändnis gezwungen, den Ueberfall er⸗ funden zu haben. Großfener * Bichtlingen(Amt Meßkirch), W. Aug. Heute vormittag brach vermutlich tufolge Selbſtentzündung des Heues in der Scheune des Landwirts Otto Hensler ſen. ein Brand aus, der, durch ſtarken Wind begünſtigt, auf das Wohnhaus über⸗ ſprang und in kurzer Zeit die Anweſen des Ratſchreibers Her⸗ mann Hensler, des Landwirts Otto Hensler jun., das Spritzenhaus und das Pfründnerhaus der Witwe Joſef Reichle in Aſche legte. Das Wohnhaus der Witwe Reichle konnte gerettet werden. Nur durch das Eingreifen der Meßkircher Motorſpritze, die das Waſſer aus der Ablach holen mußte, konnte das verheerende Feuer eingedämmt werden. Sämtliche Fahrniſſe und große Futterverräte ſind verbrannt. Die Brandgeſchädigten ſind zum Teil verſichert. Die Höhe des Schadens iſt beträchtlich. * * Eberbach a.., 20. Aug. Bei Eberbach wurde eine männliche Leiche aus dem Neckar geborgen, die nur mit einer Badehoſe bekleidet war. Nach den ſpäter aufgefundenen Papieren handelt es ſich um den 27 Jahte alten Arbeiter Heinrich Schiller aus Oberweiz bei Bamberg, der, auf der Wanderſchaft begriffen, jedenfalls ein Bad im Neckar nehmen wollte und aus bisher unbekannter Urſache ertrank. * Karlsruhe, 18. Aug. Eine weibliche Kindesleiche wurde in der Pfinz in Durlach aufgefunden. Es handelt ſich um ein neugeborenes lebensfähiges Kind, das getötet wurde. Die Leiche war in einem grau und blau geſtreiften Barchent⸗ tuch mit rot eingeſtickten Buchſtaben W. v. P. und einem ſchad⸗ haften Leintuch, gezeichnet W. M.., eingewickelt. r. Baden⸗Baden, 19. Aug. Die Witterung hat ſich in der letzten Zeit verhältnismäßig gut gehalten und wenn es auch hin und wieder Regenfälle und Gewitter gab, ſo riß doch nach kurzer Zeit immer wieder die Sonne die Herrſchaft an ſich. Eine Folge des guten Wetters iſt ein bedeutend verſtärkter Fremdenverkehr, denn Hotels, Penſto⸗ nen und Privatlogis ſind gut beſetzt und die überall vorlie⸗ genden Anmeldungen laſſen erkennen, daß der Zuzug von Gäſten auch weiterhin anhalten wird. Selbſtverſtändlich iſt der vermehrte Verkehr auch auf den Umſtand zurückzuführen, daß wir im Zeichen der„großen Wochen“ ſtehen, in die die Internationalen Rennen auf dem Iffezheimer Platz fallen. Wir werden in den nächſten vierzehn Tagen viel Sportsleute und viele Sportsfreunde nach Baden⸗Baden pilgern ſehen, die den Ereigniſſen auf dem grünen Raſen bet⸗ wohnen wollen. * Erzingen, 18. Aug. Ein in Schaffhauſen wohnender 70 Jahre alter Mann, der als Geizhals galt, in dürftigen Räumen wohnte und ſich kaum das Eſſen gönnte, hinterließ nach ſeinem Tode in der Wohnung etwa 75 000 Fres. in Obli⸗ gationen, Sparkaſſenbüchern und Geldſtücken. Dieſes Ver⸗ mogen wird nach Abzug der Nachſteuern entfernten Ver⸗ wandten zufallen. Aus der Pfalz Der Zuſtrom zur Fremdenlegion * Speyer, 20. Aug. Auf weſtpfälziſchen Grenzſtationen wurden durch die deutſche Gendarmerie aufgegriffen in der Zeit vom 1. bis 15. Juli 24 Anwärter für die Frem⸗ denlegion, vom 16. bis einſchl. 31. Juli dagegen nur fünf. Das ſtarke Sinken der Ziffer in der zweiten Julihälfte iſt damit zu erklären, daß infolge der ſcharfen Ueberwachung an der pfälziſchen Grenze die Legionskandidaten von den Werbeſtellen an andere Uebergangsſtellen geleitet werden, und zwar ſowohl an die preußtſch⸗ſaarländiſche als auch an die preußiſch⸗lothringiſche Grenze. Die eingangs genannten Zahlen bleiben erheblich hinter den Angaben jener Nachrich⸗ ten zurück, die kürzlich täglich fünf bis acht Feſtnahmen von Legionsanwärtern meldeten.— Trotzdem die Monatsziffer von 29 noch hoch genug iſt! Ihre Zu⸗ oder Abnahme ſteht übrigens in engem Zufſammenhang mit dem Anwachſen bezw. Sinken unſerer Arbeitsloſenzahlen. . * Ludwigshafen, 20. Aug. Wie die Reichsbahndirektion Ludwigshafen mitteilt, wurde in der Nacht zum 20. Auguſt der Kraftwagenführer der Autobuslinie Bad Dürkheim⸗Lambrecht, Heinrich Herold aus Neuſtadt, im Bahnhof Neuſtadt auf dem Bahnkörper in der Nähe der Hambacher Straßenüberführung verletzt aufgefunden. Wie Herold auf den Bahnkörper ge⸗ langt iſt, konnte er nicht angeben. Nach den vorhandenen Blut⸗ ſpuren zu ſchließen, iſt er von der acht Meter höher als den Bahnkörper liegenden Karolinenſtraße über die Böſchung und Stützmauer geſtürzt.— Vermutlich ein und derſelbe Taſchendieb ſtahl am Samstag vormittag am Hauptbahn⸗ hof einer 52 Jahre alten Witwe vom Limburgerhof den Geld⸗ beutel mit nahezu 50 Mk. und am Nachmittag einer eben in den Zug nach Worms einſteigenden Ehefrau von Man n⸗ heim den Geldbeutel mit 63 Mk. und einer Fahrkarte für 13 Mark aus der Handtaſche. Es iſt bisher nicht gelungen, den Gauner zu erwiſchen.— Abgängig iſt ſeit Sonntag, 12. Auguſt die 16 Jahre alte Barbara Kühner von hier. Sie iſt 1,65 Meter groß, ſchlank, hat hellblonden Bubikopf, graue Augen, trägt Armelkleid, braune Halbſchuhe und rötlichen Strohhut. * Oggersheim, 20. Aug. Samstag und Sonntag feierte die hieſige katholiſche Gemeinde das vierzigjährige Prieſter⸗ jubiläum ihres Seelſorgers, des Prälaten Knittel. Dienstag, den 21. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten: „Schwarzwald mädel“..00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Zuflucht“.— Schauburg:„Mä d⸗ Volksvorſtellungt chenſchickſal“,— Kapitol:„Königin Luiſe“(2. Teil). — Scala:„Du ſollſt nicht ſtehlen“.— Gloria:„Dra⸗ onerliebchen“.— Ufa:„Der Tanzſtudent“.— Palaſt⸗Theater:„Der geheimnisvolle Ozeanflug', Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 11—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittag von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mitwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung —4 Uhr. Nachbargebiete Vier Millionen Mark Verluſte der St. Ingberter Sparkaſſe * St. Ingbert, 20. Aug. Wir ſind heute in der Lage, aus authentiſcher Quelle mitzuteilen, daß nach den bisherigen Reviſtonsergebniſſen ſich die Verluſte der Stadtſpar⸗ kaſſe St. Ingbert nicht, wie anfangs angenommen, auf %, ſondern ſogar auf vier Millionen Mark ſtellen. Die Stadt St. Ingbert iſt katürlich nicht in der Lage, die Verluſte aus eigenen Mitteln zu decken. Man rechnet, wie es heißt, auf ſtaatliche Hilfe. * * Aus dem Elſaß, 19. Aug. Anfang dieſer Woche erſchien bei einem Straßburger Juwelier ein junger Mann in Begleitung eines Mädchens und bot ihm einen Pfandſchein des Straßburger Leihhauſes über 1500 Franken für einen ver⸗ ſetzten Ring und eine goldene Kette zum Kaufe an. Den Juwelier traute der Sache nicht und benachrichtigte die Polizei, Dieſe nahm die beiden feſt. Es war der Dachdecker Jakob Kin derſtuth aus Oſtheim und die Fabrikarbeiterin Marie Mertz aus Häuſſern bei Colmar. Bei ihrer Durchſuchung fand man Schmuckſachen im Werte von 40 000 Franken, die von einem Diebſtahl bezw. Betrugsmanöver in dem Schmuck⸗ warengeſchäft Wilhelm Speiſer in Baſel herrühren. Der Be⸗ trug wurde von K. in der Weiſe durchgeführt, daß er für 6200 Schweizerfranken Juwelen kaufte, dieſe in eine Zigaretten⸗ ſchachtel verpacken ließ und dann mit einer anderen vertauſchte, die er ſpäter abholen laſſen wollte. Als das bis zum Abend nicht geſchehen war, entdeckte der Juwelier Speiſer den Betrug, Von Baſel fuhr K. nach Colmar, wo ſeine Geliebte arbeitete, Nachdem er dort verſchiedene Wertgegenſtände verkauft und ſeine Geliebte neu eingekleidet hatte, fuhr K. nach Straßburg, wo er vom Schickſal ereilt wurde. Gerichtszeitung Ein tüchtiger Verſicherungsbeamter Auch wenn man Verſicherungsagent für eine der bekann⸗ teſten deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften iſt, hat man nicht gerade Anſpruch darauf, ohne Arbeit in den Genuß der Prämienproviſion zu kommen. Und wenn man zur Gewin⸗ nung von Verſicherungsnehmern falſche Tatſachen vorſpiegelt, ſo iſt das eben Betrug. Nun ſind Lebensverſicherungen be⸗ kanntlich beleihbar, aber normalerwetiſe erſt nach dreijähriger Dauer und nur bis zur Hälfte des darauf eingezahlten Prämienbetrages. Der Agent Edmund Hofſommer in Lörrach veranlaßte nun eine ganze Reihe geſchäftsunerfah⸗ rener Leute Verſicherungen mit ihm abzuſchließen, indem er ihnen vorſchwindelte, wenn ſte drei Jahresprämien auf einmal ſofort einzahlten, ſo könnten ſte mit genügend hohen Dar⸗ lehen rechnen. In einem Fall verſicherte ſich ein Darlehens⸗ ſucher mit 15000 Mk. und ebenſo ſeine Frau. Die Prämien zahlte er mit Dreimonatsakzept in Höhe von 3451 Mk. Das Akzept verwandte H. jedoch zur Deckung eigener Verbindlich⸗ keiten. Einer Näherin in Weil⸗Leopoldshöhe verſprach H. ein Darlehen von 7000 Mark, wenn ſie ſich mit 10 000 Mark ver⸗ ſichern laſſe. Wieder erhielt H. ein Dreimonatsakzept in Höhs von 1491 Mk., das er zum Ankauf eines Motorrades benutzte, H. hatte noch Glück, daß er wegen der Wechſelgeſchichten nicht wegen Urkundenfälſchung belangt werden konnte, aber ſeine Handlungen verſchafften ihm 6 Monate Gefängnis, die von der Freiburger Strafkammer beſtätigt wurde. Gt. * 8 Ein roher Patron. In Grafenhauſen(Bez. Ettenheim) hatte ein 18 Jahre alter Maurerlehrling einen ſchweren Maurerhammer vom Gerüſt herab nach einem kleinen 10 Jahre alten Mädchen geworfen und dieſes ſo unglücklich getroffen, daß ein Auge auslief. Vor einiger Zeit hatte er ſich vor dem Schöffengericht Freiburg wegen vorſätzlicher Körperverletzung zu verantworten. Er beſtritt, abſichtlich nach dem Kinde geworfen zu haben, obwohl die Zeugeneinvernahms ſchon damals ſehr belaſtend für den leicht erregbaren Burſchen war. Ein Lokaltermin mit zahlreichen Verſuchen beſtätigte aber die Annahme, daß die Behauptung, er habe den Hammer vom Gerüſt herab aus der Hand verloren, eine faule Ausrede war. Die Schweſter des Angeklagten war beim Spiel von der kleinen Verletzten mit einer Gerte gepfetzt worden und darüber war der Burſche ſo in Wut geraten, daß er ſeinen Maurerhammer mit aller Wucht nach dem Mädchen warf, 3 Monate Gefängnis erachtet das Schöffengericht Frei⸗ burg als ausreichende Sühne für ſeine Tat, durch die das Mädchen zeitlebens entſtellt worden iſt. Gt. kauflich Nur beim Händler J. Nee ere, 27 Reifen von langer Lebensdauer, denn die Rentabilität des Reifens Hegt in seiner Kilometerleistung. Wir legten zu jeder Zeit größten Wert darauf, die Forderung des Käufers nach einem dauer- haften Reifen zu erfüllen. Wer Excelsior fährt, weiß, daß dieser Reifen sich bezahlt macht. , b. Seite. Nr. 388 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den A. Auguſt 1928 Ein Verirrt in der unteriroͤiſchen Stadt Furchtbares Erlebuis eines Kapitäns und ſeiner Schweſter in den Grimhöhlen Der in der indiſchen Kolonialarmee bedienſtete Kapitän William Orgill, der ſich ſeit einigen Monaten in England aufhält, hatte dieſer Tage, wie das„Neue Wiener Journal“ aus London berichtet, ein unheimliches Abenteuer. Der Kapi⸗ tän, ein ebenſo paſſtonierter wie hervorragender Touriſt, unternahm in Begleitung ſeiner Schweſter einen Ausflug in die Grimhöhlen bei Trethford. In dem Labyrinth dieſer unterirdiſchen Welt verirrten ſich der Kapitän und ſeine Schweſter. Als ihre Kerze, ſie hatten nur eine einzige mit⸗ genommen, erloſch, ſchwand auch ihre Hoffnung, je den Weg ins Freie zu finden. Sie konnten dennoch wie durch ein Wunder gerettet werden. Die Sache kam ſo: Die berühmten Grimhöhlen ſtellen eine förmliche unter⸗ irdiſche Stadt dar. Es ſind Minen, deren einzelne miteinander durch Tunnels verbunden ſind. Die Grimhöhlen haben wiederholt die Auf⸗ merkſamkeit der Hiſtoriker und Archäologen auf ſich gelenkt und ſind bis auf wenige Reſte durchforſcht worden. Die meiſten Archäblogen ſind nun der Anſicht daß die Grimhöhlen viele Tauſende Jahre alt ſind und einſt den Steinzeitmen⸗ ſchen als Aufenthaltsort gedient haben dürften. Eine Wan⸗ derung durch die Höhlen ohne ſachkundige Führer galt von jeher als ein lebensgefährliches Unternehmen, zumal bisher auch kein genauer Plan der einzelnen Höhlen und der verbin⸗ denden Tunnels beſteht. Auch fand ſich ſehr ſelten ein Touriſt, deſſen Neugterde ſo weit gegangen wäre, in dieſes Labyrinth aus der Steinzeit hinabzuſteigen. Die Gefahr, mit der dieſes Experiment verbunden iſt, ſcheint nun eben den Wagemut des Kapitäns Orgill heraus⸗ gefordert zu haben. Er beſchloß, mit ſeiner Schweſter, die ebenfalls eine geübte Touriſtin iſt, in die Höhlen ohne Füh⸗ rer hinunterzuſteigen, um dieſe unteriridiſche Welt zu be⸗ ſichtigen. Zum Glück hielten ſie ihre Abſicht nicht geheim, ſonſt wäre ihre ſpätere Rettung unmöglich geweſen. Sie ver⸗ trauten es einem Freunde an, daß ſie Donnerstag gegen Mit⸗ tag die Grimhöhle beſuchen und ſpätabends heimkommen werden. Unbegreiflicherweiſe hatte Orgill die Schwierig⸗ keiten, mit denen ein ſolches Unternehmen verbunden iſt, ge⸗ waltig unterſchätzt. Außer der gewohnten Touriſtenaus⸗ rüſtung nahm er N Deutſchland Fürſorgezöglinge als Höhlenbewohner Diebereien und Einbrüche in Lauben und Villengrund⸗ ſtücke in Berlin gaben in der letzten Zeit wiederholt Veranlaſ⸗ ſung zu Klagen in der Gegend des Tegeler Forſt. Um dem Un⸗ weſen zu ſteuern, unternahm die Radfahrerſtreife der Kriminal⸗ polizei eine gründliche Razzia der Waldungen. Im dichteſten Geſtrüpp entdeckten die Beamten eine Reihe von Laubhütten, die zum Teil in die Erde eingegraben und ſo geſchickt maskiert waren, daß harmloſe Vorübergehende ſie nicht bemer⸗ ken konnten. Die Höhlenbewohner waren aber keineswegs friedliche Wandervögel oder Wochenendler, ſondern in der Hauptſache entwichene Fürſorgezöglin ge und wegen Diebſtahls und anderer Straftaten geſuchte Perſonen. Ins⸗ geſamt wurden 20 Perſonen aufgegriffen, darunter auch Frauen, die als krank der Geſundheitspolizei zugeführt wur⸗ den. Die männlichen Mitglieder der Bande zogen bei Tages⸗ anbruch auf Diebſtahl und Einbruch aus, verübten in den Dämmerſtunden des Abends auch kleinere Raubüber fälle und kehrten zur Nachtzeit in das Lager zurück. Die Frauen hatten die„Bewirtſchaftung“ übernommen. Ein Teil der Er⸗ wiſchten ſetzte den Beamten heftigen Widerſtand entgegen. Edelweißmarder Wie der„Bayeriſche Gebirgsbote“ aus Vorderriß berichtet, ſind bei den Touriſtenkontrollen neuerdings etwa 400 Gdelweiß⸗ ſterne beſchlagnahmt worden; bei der in Hinterriß durch⸗ geführten Kontrolle waren dem Blatt zufolge weiter rund 1000 Edelweißſterne Touriſten abgenommen worden. Die Sterne ſeten teilweiſe im Hemd eingenäht, teilweiſe auch in den im Ruckſack befindlichen Kletterſchuhen verborgen geweſen. Durch eine Falle entlarvt Vor etwa vier Jahren ſtellte eine Juwelenhandlung in der Schönhauſer Allee in Berlin einen jetzt 62 Jahre alten Wächter Bernhard Werner in ihren Dienſt, der zunächſt ſeinen Poſten auch zur Zufriedenheit verſah. In der letzten Zeit fiel es aber im Geſchäft auf, daß mehrmals Ringe, Uhrketten und andere Schmuckſtücke auf unerklärliche Weiſe verſchwanden. Man glaubte zuerſt an Ladendiebe, hat aber jetzt feſtgeſtellt, daß der Wächter das Alleinſein in den Geſchäftsräumen zur Nachtzeit zu Diebſtählen benutzte. Die Eutlarvung gelang durch eine Falle, die der Geſchäftsführer dem Verdächtigen ſtellte. Er befeſtigte an den Tütren der Auslage, die ſich nach dem Ladeninnern zu abſchließen, winzig kleine Nägel, die kaum zt entdecken waren. Am nächſten Morgen zeigte es ſich, da ß die Nägelchen aus dem Holze he rausgefallen waren. Es mußte alſo während der Nacht jemand die Türen geöffnet haben. Tatſächlich waren wieder einige Sachen ver⸗ ſchwunden. Jetzt war es klar, daß nur der Wächter der Dieb ſein konnte. Eine Durchſuchung ſeiner Taſchen förderte denn auch einen Siegelring und eine Uhrkette zutage. Werner, der der Kriminalpolizei übergeben wurde, geſtand, nicht weniger als 46 Diebereien zu. Mitunter hatte er die entwendeten echten Sachen, z. B. Ringe, durch wertloſes Zeug, ſogenannte Neppringe, erſetzt. Sein Helfershelfer war ein gewiſſer Werner Geppert, der für gemeinſame Rechnung das geſtoh⸗ lene Gut verſetzte oder verkaufte. Auch Geppert wurde feſt⸗ genommen. Böhmen Paradies im Böhmerwald Im Orte Horitz gibt es Böhmerwald⸗Paſſionsſpiele, die auf Plakaten als„Große dramatiſche Darſtellung des Sünden⸗ falls“ im Paradies“ angekündigt wurden.— Wenige Zeilen unter der Titelangabe ſtand zu leſen:„Hiſtoriſch getreue Ko⸗ ſtitme!“ Wenn das nur gut geht! 5 — nur eine einzige große Kerze und einige Schachteln Streichhölzchen 5 mit. Dieſe Sorgloſigkeit hätten die beiden jungen Menſchen faſt mit dem Leben bezahlen müſſen. Die Wanderung durch die Höhlen, die etwa 15 Meter unter der Erdoberfläche liegen, ging zunächſt glatt vonſtatten. Durch einen engen, gewundenen Gang kamen die beiden Touriſten in einen Felſenſchacht, aus dem mehrere Tunnels nach verſchiedenen Richtungen führten. Nach kurzem Zau⸗ dern entſchloſſen ſie ſich, den einen dieſer Gänge, ohne ſich viel darum zu kümmern, wie ſie den Rückgang finden werden, zu paſſieren. Sie drangen in die Behauſung der Urmen⸗ ſchen von einſt weiter. Nach einer Wanderung von 20 bis 30 Minuten gelangten ſte in eine rotundenartige, von rauhen Felſenquadern umſäumte Höhle hinein. Da wollten ſte ſich ausruhen; ſie beabſichtigten, dieſen großen unterirdiſchen Felſendom näher zu beſichtigen, ſoweit dies das Licht der mit⸗ gebrachten Kerze geſtattete. Da geſchah ein Unglück. Kapitän Orgill ſtolperte über einen Stein, fiel und ließ auch die Kerze fallen. Dieſe erloſch und die beiden befanden ſich im Dunkel der unterirdiſchen Felſenhöhle. Sie wurden zunächſt der Gefahr nicht recht be⸗ wußt und glaubten mik Hilfe der Streichhölzer ihre Kerze finden zu können. Ein Streichholz wurde nach dem andern angezündet, ſchließlich der ganze Vorrat verbraucht, aber die Kerze kam nicht zum Vorſchein. Schrecken und Angſt be mäch⸗ tigten ſich der beiden jungen Leute, jetzt, als ſie weit unter der Erde, von der Finſternis der Grimhöhlen umfangen, ſich von der Außenwelt ohne Hoffnung auf Hilfe abgeſchnitten wußten. Inzwiſchen war die Nacht vergangen und die Angehört⸗ gen des Kapitäns Orgill wurden unruhig. Sie verſtändigten die Polizei. Unter der Leitung eines Führers begab ſich ein ſtarkes Detachement, mit elektriſchen Reflektoren ausgerüſtet in die Höhlen. Der ganze Tag verging mit der Suche, ohne den geringſten Erfolg. Nachts wurde die Rettungsarbeit fortgeſetzt. In den frühen Morgenſtunden fiel endlich das elektriſche Licht, das der Führer der Gruppe bei ſich führte, auf zwet völlig erſchöpfte Menſchen, die in dem ſteineren Dom dem Tode entgegenbangten, Kapitän Ogrill hatte graue Haare und ſeine Schweſter mußte mit einem Nervenſchock ins Spital gebracht werden. Sie glaubten beide, wochenlang in der unterirdiſchen Höhle geweſen zu ſein. Ungarn Kokain in Muſikinſtrumenten i Wie der„Peſter Hirlap“ berichtet, haben ungariſche Zoll⸗ wächter in Hidasnemeti Mitglieder einer Jazzband, die ſich auf der Reiſe zu einem Gaſtſpiel befanden, verhaftet. Während der Zollunterſuchung begann der Saxophoniſt auf der Station zu proben. Ein Stückchen des Saxophons brach ab und wir⸗ belte in dichten weißen Stabwolken zu Boden. Der Zollbeamte lteß darauf ſämtliche Trompeten, Saxophone und Poſaunen unterſuchen, wobei er verſteckte Vorräte von Kokain, Morphium und anderen Rauſchgiften fand. 5 Frankreich Mit Apfelwein wurde das Feuor gelöſcht In Saint⸗Nazalre wie in der ganzen Bretagne herrſcht infolge der anhaltenden Trockenheit große Dürre und Waſſermangel. Ein Brand in Aveſſac, der die geſamte Ernte, Scheunen und landwirtſchaftliche Maſchinen bedrohte, mußte mit Apfelwein gelöſcht werden. Eine ganze Reihe von Fäſſern mit Apfelwein wurde eingeſchlagen, um des Brandes Herr zu werden. Ein folgenſchwerer franzöſiſcher Juſtizirrtum Nach den Berichten Pariſer Blätter iſt es zwei Polizei⸗ beamten in Nancy gelungen, Licht in einen Rechtsfall zu bringen, der zu den umſtrittenſten und dunkelſten Kapiteln der franzöſiſchen Kriminalgeſchichte gehört. Der Fall betrifft die Ermordung einer Frau Barthemy in dem Orte Habau⸗ rupt bei Nancy im Jahre 1888. Auf Grund der Ausſagen eines einzigen Zeugen, eines gewiſſen Duchamp, wurde eine ganze Familie Adam, Vater, Mutter und Sohn, vom Schwurgericht zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Man ſah von der Verhängung der Todesſtrafe ab, weil die drei Angeklagten ihre Unſchuld bis zuletzt beteuerten und nur der eine genannte Zeuge gegen ſie ſprach. Es entſtanden ſofort lebhafte Zweifel an der Richtigkeit des Urteils⸗ ſpruchs und es wurden zu verſchiedenen Zeiten neue Ermitt⸗ lungen angeſtellt, die letzte im Jahre 1922. Doch war nichts imſtande, die eine Zeugenausſage aus dem Jahre 1888 zu er⸗ ſchüttern. Jetzt iſt es gelungen, eine Frau ausfindig zu machen, die Augenzeugin des Verbrechens war, ſich aber da⸗ mals aus Rückſicht auf den inzwiſchen verſtorbenen Mörder nicht gemeldet hat. Hält ihre verſpätete Ausſage der Nach⸗ prüfung ſtand, ſo wäre damit das Verbrechen aufgeklärt. Eine Wiederaufnahme des Verfahrens käme aber nicht in Frage, da der ältere Adam ſein Leben im Zuchthaus beſchloß und die Mutter und der Sohn ebenfalls ſtarben, nachdem ſie viele Jahre im Irrenhauſe zugebracht hatten. England Wettlauf um eine Mütze Der bekannte ſüdafrikaniſche Leichtathlet Weightman⸗ Smith mußte ſich, wie die„Berliner Nachtausgabe“ aus London meldet, vor einem Polizeirichter verantworten. Er und ſeine Freunde hatten anſcheinend die olympiſchen Erfolge etwas ſtark gefeiert. Da ſie betrunken waren, wurde ihnen vom Portier eines Varietes der Einlaß verwehrt. Weightman⸗Smith entriß darauf dem unfreundlichen Hüter des Hauſes die Mütze und lief davon. Der Portier verfolgte den Ausreißer mit dem Rufe:„Haltet den Diebl“ Dutzende von Paſſanten ſchloſſen ſich darauf der aufregenden Jagd an. Weightman⸗Smith gewann aber großen Vorſprung, bis ein Poliziſt ihm den Weg verſperrte. Der Läufer wurde verhaftet und zum Revier gebracht. Der Polizeirichter ſprach den Uebel⸗ täter frei, nachdem das geraubte Eigentum ſeinem rechtmäßi⸗ gen Beſitzer wieder zugeſtellt worden war. Nun konnte ſich kannte, auch erklären, warum er den vermeintlichen Dieb nicht der verdutzte Portier, der den V nicht er⸗ batte einholen können. Japan Ein Deutſcher als buddhiſtiſcher Abt Die höchſte Stellung, die bisher ein Europäer in der buddht⸗ ſtiſchen Kirche Japans eingenommen hat, iſt jetzt von einem Deutſchen erreicht worden. Wie engliſche Blätter melden, wurde Brund Petzold, ein Deutſcher, der früher Lehrer in Tokio war, zum Abt eines großen Buddͤhiſtenkloſters gewählt. Petzold war zum Buddhismus übergetreten und 1923 buddht⸗ ſtiſcher Prieſter geworden. Amerika Der„weibliche Billard⸗ Champion“— ein Mann! Heute, da ſo viele Frauen dem Billardſpiel ebenſo huldigen wie allen anderen Sportarten, die einſtmals als ausgeſprochen männliches Reſervat galten, verſtehen wir kaum mehr das Aufſehen, das vor 30 Jahren das Auftreten der erſten weib⸗ lichen Billardberufsſpielerin erregte. Es war dies, wie die „H..“ melden, Frances Anderſon, deren Tod unter aben⸗ teuerlichen Begleitumſtänden ſoeben aus Amerika berichtet wird. Sie hat in vielen Städten öffentliche Spiele abgehal⸗ ten und die beſten Spieler haben ihr gegenüber geſtanden. Oftmals blieb ſie Siegerin, während ſie in anderen Fällen geſchlagen wurde. Niemals aber gelang es einer Frau, ſich ihr überlegen zu erweiſen. So konnte ſie ohne Widerſpruch den Titel des„weiblichen Weltchampions des Billardſpiels“ an⸗ nehmen. 30 Jahre hindurch erntete ſie am Billardtiſch Ruhm 0 * und ihren Lebensunterhalt. Allmählich aber verblaßte ihr An⸗ ſehen, ſie mußte in kleineren Städten ſpielen, und ſelbſt hier hatte ſie nur noch wenig Erfolg. So kam es, daß die 60 jährige Frau, als ſie jüngſt in Sapulpa(Oklahoma), die Bilanz ihres Lebens zog, in einem Augenblick der Verzweiflung nach einem Raſiermeſſer griff und ſich Handgelenke, Kehle und Bruſt durch⸗ bohrte. Nach ihrem Tode aber wurde entdeckt, daß„Frances Anderſon“ ein Mann geweſen iſt, der 30 Jahre hindurch die Verkleidung einer Frau getragen hatte, um auf dieſe Weiſe Geld und Ruhm zu gewinnen. Auch in der Stunde des Tobes hatte er dieſe Maske aufbehalten und man fand bei ihm einen Brief:„Macht, was Ihr wollt, mit meinem Leichnam, aber verate niemand mein Geheimnis.“ Die ganze Habe des Toten beſtand in einigen abgetragenen weiblichen Kleidungsſtücken und einem Buch, das die Zeitungsausſchnitte über das Auf⸗ treten und die Triumphe des„weiblichen Billardwunders Frances Anderſon“ enthielt. Sechsſtündiges Feuergefſecht mit einer Alkoholſchmuggelflotte Auf dem Erieſee ſpielte ſich in der Nacht zum Mittwoch zwiſchen einer Flotte von 25 Alkoholſchmugglerbooten und meh⸗ reren Booten der Küſtenwache eine regelrechte Schlacht ab. Die Schmuggler leiſteten der Aufforderung zur Uebergabe nicht Folge, ſondern verſuchten, mit ihrer koſtbaren Ladung im Dunkel der Nacht zu entkommen. Es entſtand ein ſechs⸗ ſtündiges Feuergefecht. Die Küſtenwache arbeitete mit Pi⸗ ſtolen, Gewehren, Maſchinengewehren und ſogar einer Kanone. Es konnte ein Boot verſenkt werden. Kanada Abenteurerluſt mit dem Tode gepüßt Die Auffindung der Leichen des Engländers John Horn⸗ by und ſeiner zwei Neffen in einer einſamen Hütte in der Einöde weſtlich der Hudſonbucht klärt in tragiſcher Weiſe ein zweijähriges Geheimnis auf. Dem äußeren Anzeichen nach ſind die drei Männer ſchon halb verhungert in die Hütte am Ufer des Thelon⸗Fluſſes gekrochen und haben dort den Tod erwartet. Der Forſchungsreiſende John Hornby wird von den engliſchen Blättern als ein Mann von ſeltener Eigenart geſchildert. Er begab ſich im Jahre 1900 nach Ka⸗ nada, um eine unſtillbare Sehnſucht nach abenteuerlicher Lebensweiſe zu befriedigen. Die Wildnis des kanadiſchen Nordweſtens hatte es ihm angetan. Das Leben außerhalb dieſes unkultivierten Landes war ihm faſt unerträglich. Er kam 1924 nach England zurück, konnte ſich aber den zipfliſter⸗ ten Lebensformen nicht mehr anpaſſen und reiſte nach ein paar Wochen, von ſeiner alten Sehnſucht getrieben, wieder nach dem wilden Weſten Kanadas ab. Bei alledem war Hornby im Beſttz einer ausgezeichneten Bildung und eines anſehnlichen Vermögens. Im Nordweſten Kanadas, wo er wie kein Zweiter heimiſch war, hatte er jahrelang im Auf⸗ trage der kanadiſchen Regierung wertvolle Forſchungsarbeit geleiſtet. Im Juni 1926 verließ er mit ſeinen beiden Neffen den großen Sklavenſee. Seitdem wurden ſie nicht wieder geſehen. Im Sommer 1927 fand ein Trapper von der Hand Hornbys eine Botſchaft, die beweiſt, daß die drei Engländer ſchon damals Mühe hatten, ſich zu ernähren. In der Wild⸗ nis, in der ſie ſich aufhielten, beſteht immer die Gefahr des Verhungerns, wenn man nicht das Glück hat, an eine Renn⸗ tierherde Anſchluß zu finden. Nach den Beobachtungen der berittenen kanadiſchen Polizei waren ſowohl im Jahre 1926 wie 1927 die Renntiere im Nordweſten Kanadas außerordent⸗ lich ſelten. Argentinien Geheimnisvolles Verſchwinden eines kühnen Bergſteigers Der engliſche Forſchungsreiſende Kapitän Marden iſt bei dem Verſuche, den argentiniſchen Vulkan Aconeagua, den mehr als 7000 Meter hohen höchſten Berg Amerikas, allein auf Schneeſchuhen zu beſteigen, auf geheimnisvolle Weiſe umgekommen. Der Bergſteiger verließ die Stadt Men⸗ doza am 15. Juli und blieb ſeitdem verſchollen. Eine Ret⸗ tungsexpedition fand ſein Lager, Reſte ſeiner Vorräte und einen Brief an ſeine Frau in einer Höhe von mehr als 4000 Metern, von ihm ſelbſt aber keine Spur. Man nimmt an, daß er in eine Gletſcherſpalte gefallen oder von einem Erd⸗ rutſch begraben worden iſt. Bei ſeinem Aufbruch hinterließ Marden in ſeinem Hotel einen Brief, der jetzt geöffnet wor⸗ den iſt und der beweiſt, daß er mit einem unglücklichen Aus⸗ gang ſeines Unternehmens ſehr ſtark rechnete. In dem Briefe heißt es:„Für den Fall, daß ich verunglücken ſollte, erkläre ich, daß ich allein die Verantwortung trage. Ich unternehme den Aufſtieg allein und gebe kein beſtimmtes Datum für meine Rückkehr an. Man hat mir viele Freund⸗ lichkeiten erwieſen, für die ich danke, Es bedarf keiner Ret⸗ tungsexpedition, falls ich vermißt werden ſollte.“ Die argen⸗ tiniſchen Behörden wollen die Suche nach dem kühnen For⸗ ſcher fortſetzen, doch beſteht wenig Hoffnung auf Erfolg. 1 8 1 S A e D. νν H A 0 —— 33 F r eee N. 1 Dienstag, den 21. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 888 Sportlie Masbſport Walter Sawall Weltmeiſter der Dauerfahrer Ueberlegener Sieg vor Bréau und Linart Mit einem ſchönen deutſchen Erfolg haben die Rad⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften der Budapeſter Stadionbahn ihren Abſchluß gefunden. Wäh⸗ rend ſich unſere Amateure und Berufsflieger nicht durchzuſetzen ver⸗ mochten, konnte bei der Steher⸗Meiſterſchaft der vorjährige deutſche Meiſter Walter Sawall⸗Berlin ſich mit dem Titel ſchmücken und ſo der Weltmeiſterſchaftswoche einen für uns erfreulichen Abſchluß geben. Im Jahre 1911 errang mit dem Kölner Günter, der inzwiſchen ver⸗ ſtorben iſt, ein deutſcher Steher zuletzt den Weltmeiſtertitel. Im vorigen Jahre brachte es der Kölner Krewer auf den zweiten Platz hinter dem Belgier Victor Linart. Walter Sawall auf dem deutſchen Brennabor⸗Rad vermochte in einem granbioſen Rennen den Belgier zu entthronen und ſeine Fähigkeiten im beſten Lichte zu zeigen. Auch äußerlich war der Montag als abſchließender Tag ein voller Erfolg, denn 15 000 Ungarn füllten die Bahn bis auf den letzten Platz und feierten den Sieger mit einem Temperament, das nur die Magyacen aufbringen können. Nicht nur Sawall vollbrachte eine große Leiſtung, denn auch ſein Schrittmacher Pasquier jr erwies ſich als ein Meiſter ſeines Fachs und war nicht zuletzt für den ſchönen Erfolg verantwort⸗ lich. In der Reihenfolge Bréau, ging das Feld auf die 100 Km. lange Reiſe. machen wurde Läuppi von dem Zollönder Sudek paſſiert und eine Runde ſpäter ſetzte ſich der Titelverteidiger Linart auf den zweiten Ilatz, während Läuppi den letzten Platz einnahm. Nach 35 Km. gab es te erſten Kämpfe. Snoek wurde von Linart abgewieſen, Läuppi ver⸗ lor eine Bahnlänge an Breau, der auch Sawall angriff, aber abgewie⸗ ſen wurde. Dagegen vermochte der Berliner Suvek zu paſſieren und den dritten Platz hinter Bréau und Linart einzunehmen. Breéau lag dem Deutſchen dicht auf den Ferſen und konnte nach harter Gegenwehr auch tatſächlich vorbeikommen. Sawall erholte ſich aber bald wieder und forderte nun Linart, von deſſen Schrittmacher er nach oben ge⸗ drückt wurde. Wieder gab es einen harten Kampf zwiſchen Linart und Sawall, bis ſchließlich der Weltmeiſter nachgeben mußte. Nun griff Sawall den führenden Franzoſen an, holte ſich die verlorene Runde zurück und lag wenige Minuten vor Schluß dicht hinter ihm. Der große Schlag glückte ihm; nach kurzem Kampf fiel Bréau ab und für Sawall war der Weg zur Weltmeiſterſchaft frei. Mit dem Weltmeiſter⸗ trikot geſchmückt fuhr Sawall unter dem Jubel der Maſſen die Ehren⸗ runde. Damit war die Weltmeiſterſchaftsveranſtaltung in Budapeſt abgeſchloſſen. Das Ergebnis: Steher⸗Weltmeiſterſchaft 100 Km.: 1. Walter Sawall⸗Deutſchland(Brennabor):26:46,6 Std. 2. Bréau⸗ Frankreich 550 Meter zurück. 3. Victor Linart⸗Belgien 660 Meter zu⸗ rück. 4. Läuppi⸗Schweiz 3 Runden zurück. 5. Snvek⸗Holland 6 Run⸗ ben zurück. Linart und Sawall Gleich beim Anſchluß⸗ Läuppi, Snvek, Tennis Eutſcheidungen in Bad Nauheim Das Enbſpiel um die Seniorenmeiſterſchaft der Deutſchen ge⸗ laugte am Sonntag im Rahmen des Nauheimer Tennisturniers zwiſchen Dr. Reutter ⸗ München und Kienzl⸗Wien zur Entſchei⸗ dung. Der Münchener konnte ſeinen Titel erfolgreich verteidigen und errang mit:7,:0 gegen Kienzl zum zweiten Male die Se⸗ niorenemiſterſchaft. Das Herreneinzelſpiel um die Meiſter⸗ ſchaft von Heſſen wurde nicht ausgeſpielt. Nachdem der Schweizer Charles Aeſchlimann den unſicheren Dr. Buß⸗Mannheim 01:6, 816, :5 durch ſein unberechenbares, geſchnittenes Spiel geſchlagen hatte, ſtanden Altmeiſter Froitzheim und Aeſchlimann in der Schlußrunde. Wegen Zeitmangel— es war ſchon faſt dunkel— wurde dieſe nicht mehr ausgeſpielt und die Preiſe gelangten an beide zur Verteilung. Eine Ueberraſchung gab es im Dameneinzel. Die ſehr gut diſponierte Frl. Hilde Weihe⸗Freiburg konnte Frau Toni Richter :2, 628 aus dem Rennen werfen und ſchlug dann auch Frau Galvao⸗ Hamburg:7,:6,:4. So kam ſie ins Endſpiel gegen Frau Stephanus, die Frau Vormann 69 zgz. aus dem Wege geräumt hatte Das Endſpiel gewann Frau Stephanus 715,:1 gegen Frl. Weihe. Im Herrendoppel ſiegten Froitzheim⸗Aeſchlimann 316,:2, 725, 624 über oͤite Mannheimer Dr. Buß⸗Ofan, während im Gemiſchten Doppel Frl. Hammer⸗Dr. Buß 10:12,:8, 623 gegen Frau Vormann⸗ Aeſchlimann triumphierten. Das Damendoppel wurde noch nicht beendet. Frau Galvao⸗Frau Strephanus hatten ſich für die Schluß⸗ runde qualifiziert, ihre Gegnerinnen ſtanden jedoch noch nicht feſt. Tenniskampf der Berufsſpieler Der deutſch⸗engliſche Tenniskampf der Berufsſpieler in Bad Ems wurde am Sonntag mit dem Ergebnis von 811 für Deutſchland ab⸗ geſchloſſen. Von neun ausgetragenen Spielen vermochten die Briten nur ein Doppel zu gewinnen. Als der Samstag mit dem Ergebnis von 511 ſchloß, war der Kampf bereits entſchieden. Die drei reſtlichen Spiele wurden vor 2000 Zuſchauern abgewickelt. Roman Najuch ſchlug Rund ſchau ſeinen Gegner Read 725,:0,:1, A. Bartelt bezwang Dear 7: :2, 613 und das ausſtehende Doppelſpiel :2 über Read/ Geſſerey erfolgreich. Schach Die achte Runde in Kiſſingen Bogoljuboff dehnt ſeinen Vorſprung weiter aus In der achten Runde des Bad Kiſſinger Großmeiſterturniers ver⸗ größerte Bogoljuboff ſeinen Vorſprung auf 1½ Punkte, da er ſelbſt gegen Dr. Tarraſch gewann, während Dr. Eu we gegen Spielmann nur ein Remis erzielen konnte. Euwe ſtand in einer ſizilianiſchen Partie lange Zeit beſſer und hätte im Mittelſpiel ent⸗ ſcheidenden Vorteil erlangen können, verfäumte dieſen aber in Zeitnot. Dagegen lieferte Bogoljuboff wieder eine ganz ausgezeichnete Partie. Er verſchaffte ſich als Nachziehender in einer ſpaniſchen Partie Bauernmajorität auf dem Damenflügel und brachte dieſen Vorteil ſiegreich zur Geltung. Dr. Tarraſch erlitt damit ſeine erſte Niederlage. Capablanca ſpielte ebenfalls eine ſehr feine Partie gegen Nates, erlangte in hervorragender Poſition Vorteil und Qualitätsgewinn. Ueberraſchend kam der Sieg von Rubinſtein über Niemzo⸗ wit ſch, der die Eröffnung nicht beſonders gut behandelte, einen Bauern und in Zeitnot noch eine Figur verlor. Mieſes und Dr. Tartakower trennten ſich nach 30 Zügen unentſchieden. Reti und Marſhall kamen in einem ausgeglichenen Damengambit bald ins Endſpiel, das nach korrektem Verlauf remis endete. Der Stand nach der 8. Runde: Bogoljuboff 6% Punkte, Capablanca und Dr. Euwe je 5, Marſhall 4, Rubinſtein und Spielmann je 4, Niemzo⸗ witſch, Reti, Dr. Tarraſch und Dr. Tartakower je 3, Mieſes und Nates je 2 Punkte. Der Dienstag bringt die für die Entſcheidung ausſchlaggebende Partie Bogoljuboff— Capablanca. Dem Ruſſen wird ein Remis bereits zum Endſieg genügen. Pferdesport Hoppegarten(20. Auguſt) 1. Preis von Heidemühle. 2800 J. 2000 Meter: 1. Geſt. Weils Rheinwein(Böhlke); 2. Rückkunft; 3. Nicotin. Ferner: IJliade, Haus Thoma. Tot: 12, Pl: 10, 11:10. 2. Preis vom Fließ. 2800 J. 1000 Meter: 1. Fürſt Lynars Heide⸗ roſe(Huguenin); 2. Landluft; 3. Friberun. Ferner: Senta, Surya, Mithradates, Elegie, Olympiade, Gunſt, Habana, Kaltſchale. Tot: 15. Pl: 10, 11, 11:10. 3. Preis von Fichtenau. 2200 Meter: 1. O. Blumenfeld u. R. Samſons Teyde(Haynes); 2. Gutenberg; 3. Stolzer Kämpfer. Ferner Periander, Ordenſchweſter, Tot: 22. Pl: 15, 17:10. 4. Preis von Woltersdorf. 5200 /. 1200 Meter: 1. Altefelds Walladolid(Huguenin); 2. Otero; 3. Maximus. Marchetta. Tot: 141. Pl: 26, 16:10. 5. Hoppegartener Ehrenpreis. Ehrpr. u. 7800 J. 1600 Meter: 1. R. Haniels Palü(Bleuler), 2. Oberwinter(Tarras), 3. Vardar. Ferner: Anton, Poſtmeiſter. Tat: 29, Pl. 15, 15:10. 6. Preis von Eggersdorf. 1200 Meter: 1. Frau H. v. Opels Tantor(K. Narr), 2. Amadeus, 3. Geeſtländerin. Ferner: Kanzler, Der Muck, Sileſia II, Heliodor, Vaſall, Per Sea, Künſtlerin, Mad⸗ lene, Theo, Zwillingsſchweſter. Tot: 33, Pl. 18, 86, 75:10. 7. Preis von Heſſenwinkel. 2800. 1600 Meter: 1. Abtlg.: 1. Graf Seidlitz⸗Sandreczkis Opferſtein(Ludwig), 2. Audovera, 3. Duena. Ferner: Heidjer, Gilgameſch, Morgenpracht, Sternkunde, Fenja. Tot: 42, Pl. 12, 11, 12:10. 2. Abtlg.: 1. O. Blumenfeld und R. Samſons Minna(Höllein), 2. Perſeverantia, 3. Hochalp. Ferner: Maravedis, Weſterwald, Allerweltsmädel, Arndt, Weſel, Muſa. Tot: 91, Pl. 35, 22, 24:10. Schießſport Gaugruppenſchießen Mannheim des 1. Bad. Zimmerſtutzen⸗ Schützenbund, Sitz Karlsruhe Das Gauſchießen fand am 12. Auguſt in Wieſenthal ſtatt unter Leitung des Gauvorſitzenden Mögele, bei welcher Gelegenheit ein Gauausflug unter ſtarker Beteiligung mitverbunden wurde. Mit Muſik und Feſtzug, voran die Vereinsfahne von Waldhof gings zum Schießſtand, woſelbſt um 4% Uhr mit dem Schießen begonnen wurde. Die Ergebniſſe: Gaugruppenſchießen: 1. Freiſchütz⸗Mannheim mit 2163 Ringen; 2. Schützengeſellſchaft Neckarau mit 2145 Ringen; 3. Schützen⸗ klub Lindenhof mit 2068 Ringen; 4. Schützengeſellſchaft Tell, Lud⸗ wigshafen mit 2057 Ringen; 5. Schützengeſellſchaft o9 Mannheim mit 2051 Ringen. Gaueinzelmeiſterſchaften: 1. Hemm Freiſchütz Mannheim mit 552 Ringen; 2. Heinrich Freiſchütz Mannheim mit 547 Ringen; 3. Groß Lindenhof mit 540 Ringen; 4. Bühler Neckarau mit 538 Ringen 5. Dreher Lindenhof mit 537 Ringen; 6. Schleich Neckarau mit 535 Ringen; 7. Vogel Jul. Wieſenthal mit 528 Ringen; 8. Graf Arthur Ludwigshafen mit 527 Ringen; 9. Orth Neckarau mit 525 Ringen; 10. Mildebrath Freiſchütz Mannheim mit 523 Ringen. Der Zimmerſtutzen⸗Bund Freiſchütz hat ſomit die Gaumeiſter⸗ ſchaft für Mannheim ſowie die Badiſche Bundesmeiſterſchaft mit ſeinen Gruppenſchützen errungen. Hauptgeſt. Ferner: . 28, 426 ſah Najuch/ Richter 6˙1, 826, Automobilſport Deutſcher Touring⸗Club Eine neue Geſchäftsſtelle wurde in bie Hände der altbekannten Firma Fritz Held Automobile, Mannheim J 7, 2425 gelegt. Grenzzkarten, Triptiques und Carnet de Paſſages für 2 bis 5 Länder können nunmehr an dieſer Stelle prompt für Automobil⸗ und Mo⸗ tor radbeſitzer ausgefertigt werden. Rechtsanwalt F. Roſenfeld, Mann⸗ heim wirkt künftig als Syndikus der Mannheimer Ortsgruppe. Aw⸗ meldungen zu der am 15. und 16. September d. J. ſtattfindenden Walhalla⸗Fahrt nach Regensburg an der Donau wollen In⸗ teveſſenten dort abgeben. Es iſt dies eine Sternfahrt aller deutſchen Kraftfahrer, mit deren Durchführung der geſamten Fahrorganiſo⸗ tionen der Deutſche Touring⸗Club betraut iſt, im Einverſtändnis mit der Stadtverwaltung Regensburg, des Fremdenverkehrsvereins, der Regensburger Ortsgruppe des Bayriſchen Automobil⸗Clubs, und des Regensburger AC. Plaketten der Stabt Regensburg ſind vor⸗ geſehen. Man erwartet eine ſehr große Beteiligung der deutſchen und ausländiſchen Kraftfahrer deutſcher Abſtammung, die eine Ver körperung des großen Einheits⸗Gedankens darſtellen ſoll. Darum it auch die Walhalla, als das von König Ludwig den 1. von Bayern er⸗ baute Symbol der deutſchen Einigkeit als Ziel der Fahrt gewähl worden. Ruderſport Frankfurter Stadtachter Bei prächtigem Wetter und unter großer Auteilnahme des Pub likums wurde am Sonntag der Frankfurter Stabtachter ausgefahren Das Rennen ſelbſt erbrachte einen erbitterten Kampf zwiſchen Gern mania⸗Frankfurt und dem Frankfurter Ruderverein, der bis kur vor dem Ztel in Führung liegend im letzten Augenblick von Gem mania überholt wurde. Das Ergebnis: 1. Germania⸗Frankfurt:05, 2. Frankfurter Ruderverein 605,4. 3. Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen 606,4, 4. Ruderſport⸗ verein Teutonia 6113. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ 9 nennung werden nicht beantwortet. A. H. Wenn die Färbung immer wiederkehrt, müſſen Sie ſich ſchon bei einem Zahnarzt erkundigen. W. W. Weitkamp. Für eine ganze beſtehen Sonder⸗ ahmachungen, die wir nicht kennen. 101 A. St. Juriſtiſche Auskünfte kann der Briefkaſten nicht er⸗ eilen. W. K. Erlenhof. Wenden Sie kirchliche Wohlfahrtsamt in G 4,2. Frl. H. Kaufmann. Erkundigen Sie ſich einmal bei der Fürſorge⸗ ſtelle für Kriegsbeſchädigte in R 5(Altes Krankenhaus) Zimmer 39. W. K. Schütten Sie Petroleum in die Löcher und ſchließen Sie dieſe mit Wachs. 2. Mit Fleckenwaſſer, das Sie in jeder Drogerid, kaufen können. M. M. Rechtsauskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. J. S. 1. Ja, nach der Arbeitsloſenverſicherung vom 18. Jul 1927. 2. Richtet ſich nach der Höhe der geleiſteten Verſtcherungst beiträge. J. J. Für Schulden Ihrer noch nicht volljährigen Tochter müſſen Sie aufkommen.— Erkundigen Sie ſich einmal unter Vorlegung der Schriftſtücke bei der Staatsanwaltſchaft. 0 B. u. S. W. 1. Bei der Schlacht von Skagerrak verlor Eng⸗ land im ganzen 23 Schiffe(1 Großkampfſchiff, 3 Schlachtkreuzer, 4 Panzerkreuzer, 2 kleine Kreuzer und 19 Zerſtörer). Deutſchlan d 11 Schiffe(1 Schlachtkreuzer, 1 älteres Linienſchiff, 4 kleine Kreuzer, 5 Terpedoboote). An Mannſchaſten waren zu beklagen bei Deutſch⸗ land 2535 Tote und 494 Verwundete, England 6097 Tote und 510 Verwundete.— 2. Die Kohlen. Seite ſich einmal an das evangeliſche Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 15. 16 17. 18. 20. 21. Neckar-Pegelſ 18. 18. ffl7 18. J 20. l. Waldshut 25702780274.80 7557.58 Schuſterinſe 1,450.34 430.201. s anheim.57 2,80 250,.65.6.80 Kehl 802,302.84 2,45 2,32.30 Jagſtfeld„ Maxau.958.973,97 4,08 4,02.97 Mannheim 2,632, 662,68 2,72.78 2,68 Caub 161.60 60 fe f. 0 Köln.461,18.15.14 1,17 1,21 Waſſerwärme des Rheins 29,0 C Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 15 H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politik H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: i..: R. Schönfelder— Anzeigen i..: Jac. Faude .. e, Unsere Extoige: Das 3 Ler- Brennabor- Team (Fehtet Obeting. Niedſich, Backasch. Lehnert) Hert EdUstd Steyn auf 1 Litet-Brennabor 2 J. Preis in Klasga F Hetty E gen-· Kfſeget a/ Liter-Brennabor z l. Preis in Klasse f Gebr. Reichstein Brennabor· Merke Brandenburg INAevel) 2 hat in alien 5 Etsppen die Bestzeit erreicht.. 5., und erhöſt den grossen. . internationalen aldenpokal für Matken-Tesms. und den. ,. Sokel det Stadt Lugane eee,, N 2 . 2 7 , * N . gewinn 8 o N N 8e odd D N I Prüfung unterzogen. eee zend geschlagen. — Brennabor-Verkaufssfelle in Mannheim: den Inlerndlionalen 5 Oje internationale Alpenfahrt 1928 ist nach der A. D. A... Gebrauchs- und Wirtschaftlichkeitstahrt und der A. Ruhmesblatt in der Geschichte der Brennabor-Werke. Diese härteste aller bis- 0 herigen Alpenfahrten, die bei ungewöhnlich hoben Reisegeschwindigkeiten über 5 11 der gewaſtigsten Alpenpässe führte, War in ihrem Endergebnis Wiederum ein schlagender Beweis für den überragenden Gebrauchswert der Brennabor-Wagen. Materlal und Leistung wurden bei diesem Wettbewerb einer unerhört schweren D. A. C. Reichs- und Alpenfahrt ein Weiteres Srennabor hat diese einzig dastehende Zerreisprobe als Sleger beendet. Es war eine Freude zu beobachten, mit welcher Präzision das Brennabor-Team in jeder Kontrollstation einſief und durch die aufsehenerregende Regelmässig · keit so-] e durch die formvollendete Schönheſt seiner Wagen immer Wieder e Bewunderung der Fachkreise auslöste. Auch zwei als Prvatwagen teiſnehmende 1½ Liter-Brennabor haben sich glan· J Dieser kleine Brennabot erreichte nach amtlicher Feststellung auf seiner Tagesetappe über Simplon-, Furka- und Gotthard- Pass die erstaun- liche Durchschnittsgeschwindigkeit von Sim/ St. Gerade diese Leistungen sind um So höher zu werten als sie zeigen, dab der/ Liter- Brennabor auch in der Hand eines Priyatfahrers unter schwierigsten Verhältnissen jeder Anforderung gewachsen ist. Siddeutsche Kraffwagen-Verkaufsges. m. B.., Mannheim Drimz- Wilhelmstraße 8 Fernruf 26 011 u. 21523. 8. Sekte. Nr. 988 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 13— 2 86 en Neben verſchiedenen Mittellungen über die Haushaltspläne und Rechnungsergebniſſe der Länder unb Gemeinden fordert der Reichs⸗ finanzminiſter als Hauptſache in ſelner neuen„Verordnung über Finanzſtatiſtik“ eine Reihe von Ueberſichten über den Schuldenſtand. Als erſter Stichtag gilt der 31. März 1928, über den die Aus⸗ weiſe der Länder bis 31.., dle der Gemeinden bis 30. 9. vorliegen mitſſen. g heilt der kommunalen Aufgaben eine Dreiteilung gemacht nach Größen: 1. über 1000 Einwohner, 2. über 5000 Ew., 8. unter 5000 Ew. Die Aufſtellungen werden mit dem Steigen der Einwohnerzahl jedesmal komplizierter, beſonders hinſichtlich des Verwendungs⸗ zweckes von Darlehen, der bei den Ländern und Gemeinden 1. Größenklaſſe bis ins kleinſte zergliedert werden muß. a Was nun zunächſt die Detaillierung der Schuldenarten anbe⸗ triſſt, ſo zerfallen ſie in Inhaberſchuldyerſchreibungen, Schuldſchein⸗ darlehen, Hypotheken, kurzfriſtige Schulden, Ablböſungsverpflich⸗ tungen; davon iſt bei den Anleihen eine Trennung in In⸗ und Auslandsemiſſtonen vorzunehmen. Ferner wird bel den Schulb⸗ verſchrelbungen u. Schuldſcheindarlehen eine eingehende Darſtellung Über die Bedingungen der Schuldaufnahme verlangt, die ſogar ſo⸗ weit geht, ob die Anleihen irgendwo notiert werden und wer die vermittelnde Bank war. Aus den Angaben über Reinertrag und Emiſſionskurſen läßt ſich die Höhe der Unkoſten erkennen, die mit der Ausgabe von Anleihen verbunden waren. Beſondere Bedeu⸗ tung wird der Tilgung beigemeſſen; es werden da Fragen geſtellt, deren Präzidierung weit über das hinausgeht, was bisher im Pub⸗ likum bekannt war und als für die Gläubiger intereſſenswert an⸗ geſehen werden kann. Da ſind nur zu nennen: Unkündbarkeits⸗ friſt, Beginn der Tilgung, Ende der Tilgung, Art ber Tilgung, even⸗ tuelle Höhe des Aufgeldes, die mögliche vorzeitige Rückzahlung, Amortitſationsquote. Ferner iſt etwaige Stcherſtellung zu vermerken, durch Hypotheken, Bürgſchaft, Wertpapiere. Gegenſtand lebhafter Erörterung war bisher anläßlich der Schachtſchen Offenſive gegen die öffentliche Finanzwirtſchaft der Ver⸗ wendungszweck. Sollten die Ergebniſſe der Finanzſtatiſtik, gerade was dieſen Punkt anbetrifft ſpäter freiwillig veröffentlicht werden (über den Zwang ſiehe weiter unten), ſo könnte die Aktion von großer Bedeutung werden. Denn was über den Verbrauch der An⸗ leihen an Angaben verlangt wird, legt alles das klar, was bisher Gegenſtand der gegen die Städte gerichteten Angriffe war. Wie ſchon eingangs erwähnt, muß hierbei zwiſchen Ländern und Städten unterſchieden werden. Bei erſteren iſt wleder du trennen in Ausgaben für die Hoheitsverwaltungen, und ſolche für Betriebe. Bei den Hoheitsverwaltungen kommt in erſter Linie in Betracht die allgemeine Verwaltung, einſchl. Polizei und Juſttiz; ferner wären zu nennen: Landwirtſchaft, Verkehrsweſen, Kultur, Erwerbsloſen⸗ fürſorge, Wohnungsweſen. Bet den öffentlichen Betrieben kennt man Mitteilungen über Domänen, Bergwerke, Verkehr, Elektrt⸗ zitätswerke uſw. Bel den Kommunen trltt an die Stelle der Hoheitsverwaltung dle Verwendung für dieckäm mereiverwaltung, als da ſind: die allgemeine, dann Schulen, Erholungsheime, Straßen, Schlachthöfe umd ſo weiter. Zuletzt werden noch Angaben über noch nicht verteilte Anleihe⸗ erlöſe verlangt. Gerade das wird für die Genehmigung weiterer Anleihen, zumal Auslandsanlelhen vov größter Wichtigkeit ſein. Die dritte Gruppe von Schulden betrifft Hypotheken, wo zu unkerſcheiden iſt in elgentllche, Grundſchulden, Renten, Reſtkauf⸗ gelder. Bei allen dieſen iſt ifferierung nach Zinſen, und dem Charakter des Pfandobfektes(and wirtſchaftlich, gewerblich uſw.) zu machen. Die 4. Kategorie(kurzfriſtige Schulden) iſt bei allen Schuld. nern angeſichts ihres gleichmäßigen Vorkommens dieſelbe. 5 e Die Produktionsverſchlebung in der Automobilinduſtrie von A. S. A. Ford auf die 3. Stelle zurückgedrängt Die Automobilerzeugung der Vereinigten Staaten und Kanadas betrug in der erſten Hälfte diefes Jahres 2 326 887 Wagen und weiſt gegenüber dem entſprechenden Zeitraum des Vorfahres eine Stei⸗ gerung um 5,8 v. H. auf, im Vergleich zum Rekordjahr 1928 da⸗ gegen eine Abnahme um 6,4 v. H. In der Verteilung der Produk⸗ tion auf die einzelnen Automoblilgeſellſchaften ſind in den letzten Jahren zum Teil ſehr erhebliche Verſchiebungen eingetreten. Nach⸗ ſtehende Tabelle gibt Aufſchluß über die Entwicklung der Produktion der zehn größten Automobilgeſellſchaften Amerikas in den erſten ſechs Monaten der letzten drei Jahre. Die Produktion der kürzlich fuſionſerten Geſellſchaften Chrysler und Dodge iſt in der Tabelle zuſammengefaßt worden. 1926 1927 192 General Motors 392 889 886 209 1078 557 Chrysler⸗Dodge 284 865 211 891 234 204 Ford 708 77 380 650 219 816 Willys⸗Overland 97 759 120 481 195 523 Hudſon⸗Eſſex 150 199 171 246 179 888 Studebaker 43 750 78 824 78 926 Durant 52 980 63 623 69 597 Naſh 65 877 79 5⁴0 69 208 Hupmobife 26 949 22 819 41 088 Garham⸗Paige 20 845 11 917 88 74⁵ 2 Corporation iſt ſeit dem Vorjahre an die Spitze der amerikaniſchen Automobilproduzenten vorgerückt und hat ihren Anteil an der Geſamterzeugung der USA. und Kanadas gegenüber 1928 von 23,9 auf 46,1 v. H. geſteigert. Mit Ausnahme von Buick haben alle zu dieſem Konzern gehörenden Geſellſchaften namhafte Produktionszunahme aufzuweiſen. Die bis 1926 an er Spitze ſtehende Ford Motor Co. iſt dogegen, zum erheblichen Teile allerdings infolge der Produktionsumſtellung, an die öri tte Stelle zurückgedrängt worden, wobei der Anteil Fords an der Geſamterzeugung ſich von 28,5 auf 9,4 v. H. verringert hat. Chrysler⸗ Dodge war im erſten Halbjahr 1928 der zweitgrößte Automobil- produzent, obgleich die Erzeugung dieſes neugebildeten Konzerns noch beträchtlich hinter den Leiſtungen des Jahres 1928 zurückbleibt. Die in den letzten Monaten ſchnell anſteigende Produktion der Ford. Werke übertrifft übrigens neuerdings wieder die Erzeugung von Chrysler Dodge. Den vierten Platz nimmt Willys⸗Overland ein. Dieſe Geſellſchaft hat die Hudſon⸗Eſſex Motor Corp. üherflügelt und 5— an der Geſamtproduktion ſeit 1026 von.9 auf 8,4 v. H. geſteigert. Die General Motors Das deutſch⸗ungariſche Braunkohlen⸗Kraftwerk. Die Frank⸗ furter Firma Gebrüder Gutbrod Gmbh. hat, wie ſchon kurz gemeldet, in Ungarn unter der Firma„Elektriſche Che⸗ miſche und Farben induſtrie A8“, ein neues Unternehmen mit 6 Mill. Peng Kapital gegründet. Außer der Frankfurter Firma nehmen an der neugegründeten Geſellſchaft noch die Peſter Kommer⸗ zialbank und die Saldgo Tarjaner Kohlenbergwerks AG. teil. Die neue G. wird unverzüglich eine Fabrik bauen, die ſich in erſter Linie mit der Verflüſſ tagung der Braunkohle befaſſen wird. Darum wird der neue Betrieb in der Nähe der Barpalotaer Branukohlenbergwerke er baut. Es ſoll in erſter Linie Generatorgas gewonnen werden zur Speiſung der Tyſſenſchen Gas⸗ motoren. Mit der auf dieſem Wege gewonnenen Kraft wird elektri⸗ cher Strom erzeugt. Weiter ſoll Benzin, Benzol, Phenol und Tollnol erzeugt werden. Rieſenbetrieb, der 800 bis 1000 Arbeiter beſchäftigen wird, die Arbeit aufnehmen. Große Bedeutung wird der neuen Kraftanlage der Fabrik beigemeſſen. Ein großes Induſtrieunternehmen hat bereits eine Stromlieferung von 50 Mill. KW. fährl. für ſeine Betriebe ab⸗ zeſchloſſen. Mit den Salgotarjaner Kohlenbergwerken hat das neue Unternehmen einen Kohlenlieferungsvertrag auf 85 Jahre abge⸗ ſchloſſen, wobei die Salgotarfaner Kohlendergwerke die Kohle mit Selbſtkoſtenpreiſen liefern werden. 3 Der öffentliche Schuldenſtand nach der Finanzſtatiſtik Bei den Gemeinden wird mit Rückſicht auf öte Verſchieden⸗ Innerhalb 18 Monaten ſoll der neue. Beſonderes Intereſſe verdient die letzte Schuldenart, die Pa⸗ piermarkverpflichtungen, getrennt nach Ablöſung und Aufwertung. Gerade hier fehlte im Publikum jede Orientierung; waren doch die Gläubiger alter Anleihen hier völlig ahnungslos, beſonders ins Gewicht fallend bei der Möglichkeit den Treuhänder zu ihren Gun⸗ ſten anzurufen(Erhöhung der Ablbſungsquote, Herabſetzung der Laufzeit). Denn die Treuhänder verſt eckten ſich hinter ihre Be⸗ rechtigung, über den Status der Gemeinde Angaben zu verſchweigen. Vielfach konnten die Schuldner es auch erreichen, Hypotheken und ſonſt bei Privaten unter das Aufwertungsgeſetz fallende Verpflich⸗ tungen nach dem Ablöſungsgeſetz(2,5 v..) behandelt zu ſehen, mon denke hier nur an die noch immer ungeklärte Frage der Kommunal⸗ obligationen der Hypothekenbanken. Vielleicht ſchafft die Finanz⸗ ſtatiſtik bier endlich einmal Klarheit und wird hoffentlich die Be⸗ handlung dieſer Poſten individuell vorgenommen. Die Tabelle, nach der die alten Schulden zu zergliedern ſimd, zerfällt in die Haupt⸗ teile, feſtſtehende und geſchätzte Verpflichtungen, bei letzteren ohne Unterſchied von Alt⸗ und Neubeſitz. Beide Gruppen ſind dann zu trennen in Nennbetrag der Ablöfungsanleihen, und ſolchen der Ausloſungsrechte, hier auch noch Höhe der 1928 fälligen Tilgungen, Tilgungsggio, Tilgungsraten. Bei den nach dem Aufwertungsgeſetz abzufindenden Papiermarkſchulden iſt. zunächſt der Aufwertungsbetrag anzugeben, dann der Fälligkeitstermin. Die Länder haben außerdem zu vermerken, ob ſie für die Sparkaſſenaufwertung herangezogen ſind. Sonſt werden die Angaben bei Ländern und idten nach gleichem Schema gemacht. Es iſt ſchade, daß dieſe Präziſion nicht ſchon anläßlich der Aufwertungsgeſetzgebung von Reichswegen ver⸗ ordnet wurde. Manche Streitigkeiten und Angriffe wären zweifels⸗ ohne unterblieben. Soweit die Verpflichtungen der Länder und Kommunen 1. Klaſſe. Für die Gemeinden 2. und g. Größe ſind die Richtlinien ähnlich; da ſie aber für den öffentlichen Markt bisher kaum in Betracht kamen, wird hier auf weitere Einzelheiten verzichtet. Hot der Reichsfinanzminiſter nach dieſen ſehr präeiſierten An⸗ gaben vom letzten Stande der öffentlichen Finanzwirtſchaft ſich ein klares Bild machen können, ſo hat die Statiſtik nur einen Zweck, wenn ſie laufend erfolgt. Das geſchteht in monatlicher Berichterſtat⸗ tung, die allerdings weſentlich einfacher zu halten iſt. Es iſt natürlich ein Unding, zu verlangen, daß alle Einzelheiten bis ins kleinſte der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Man wird ſich daher begnügen mit Auszügen, und zwar bei Ländern und Städten über 25000 Einwohnern, und zwar bei erſteren monat⸗ lich, bet den Städten viertelfährlich. Dieſe Veröffentlichungen haben äußerlich das Ausſehen eines Etats, wie er zumeiſt anläßlich der Börſenzulaſſung von Wertpapieren bekannt gemacht wird. Dem Zwang zur Publizierung wird genügt durch Bekonntgabe in den amtlichen Verkündungsblättern. Und nun noch ein Wort über den Sinn der ganzen Aktion itberhaupt. Inwieweit und ob überhaupt der ganze Apparat ſich praktiſch auswirken wird, kann heute noch nicht überſehen werden. Was erreicht werden ſoll, iſt eine zentrale Offenlegung aller finanziellen Vorgänge, die bisher fehlte. Ein Anfang, Klorheit zu ſchaffen, iſt ſchon früher gemacht worden, wenn auch der Zweck ein anderer war. Der Finanzausgleich zwang zu einer Statiſtik, die zunächſt für 1919/1928/ 1926 aufgemacht werden ſollte. Dieſe Ergeb⸗ niſſe kamen erſt vor einlgen Wochen heraus und hatten infolge des Zeitoblaufes keinen Wert mehr. Ob die Vorlegungsfriſten jetzt nicht zu kurz bemeſſen ſind, wird ſich noch zeigen. Jedenfalls erſcheint die monatliche Ausweiſung als reichlich weitgehend, wenn man bedenkt, daß das Material auch verdaut werden ſoll. Mit bloßen Zahlen iſt niemand gedient und darauf wird künftig das Haupt⸗ augenmerk zu richten ſein. Das Statiſtiſche Reichsamt hat ein neues Betätigungsfeld gefunden, wenn es die nitchternen Zahlen mit ge⸗ nauen Kommentaren verſieht. Sonſt iſt die ganze Statiſtik nichts anderes wert, als daß ſie zu den Akten gelgt wird. H. St. n r Die deutſchen Kunſtbenzinpatente in Auſtralien. Tagen haben die beiden auſtraliſchen Kammern in ſtimmig ihre Zuſtimmung zu dem von Wochen angekündigten Plan erteilt, Ningewinnungsverfahren im auſtraliſe Dieſer grundſätzlichen Genehmigung werden nun noch Einzelver⸗ handlungen folgen. Die Arbeiten ſollen von einer internationalen Gruppe durchgeführt werden, dte e 2 Mill. Pfd. Sterling zur Verfügung ſtellt. Dieſe Mittel a ſo werden nicht ausſchließlich von deutſcher Seite aufgebracht. Die deutſche Beteiligung liegt außer auf finanziellem hauptſächlich auf techniſchem Gebiet. Von Firmen, die hierbei führend beteiligt ſind, iſt die vor Jahresfriſt gegründete Dr. Blümer Crackanlagen Ac. zu nennen. Die der Metallgeſellſchaft dene e Lurgi⸗Apparatebau Gmb. dürfte nicht mehr direkt be⸗ teiligt ſein. Die AEG. bezw. ihre Abteilung Kohleveredelung ſtellen in Abrede, mitzuarbeiten. In Verbindung mit ber Teer⸗ bezw. Kohledeſtillation und der Crackung von Teerblen ſcheint man außer⸗ dem moderne Gasgewinnungsankagen bauen zu wollen. Die Ar⸗ beiten ſollen in erſter Linie den Steinkohlenvorkommen in Queens⸗ land zugute kommen, die noch nicht ſo weit ausgebaut ſind, wie das auſtraliſche Hauptkohlengebiet Süd⸗Wales. Außerdem unterſucht die Gruppe zurzeit die Ausbeutungsmöglichkeiten für die im Nordweſten Auſtraltens lagernde, noch unerſchloffene Braunkohle. * Eine neue ſchweizeriſch⸗belgiſche Geſellſchaft für Kohleverede⸗ lung. Unter der Firmautertruſt Glarus, Compagnie Generale de Diſtillation et Cokefaction à baſſe Temperature et Miniere wurde eine Geſellſchaft mit 1,4 Millionen Schweizer Franken AK. gegründet zur Auswertung der Patente und Prioritätsrechte der International Holding de Diſtillatton et Cokefaction à baſſe Temperature et Mi⸗ niere(Holeobami), die ſich hauptfächlich auf Niedertemperatur⸗ Deſtillation nach dem Verfahren Zuyderhoudt beziehen. 1050 000 Franken des Aktlenkapitals ſowie 12 250 Genußſcheine(von im gon⸗ zen 14 000) werden auf Einbringung der Hocobami verrechnet. Dem Verwaltungsrat gehört neben ſchwelzeriſchen und belgiſchen Perfön⸗ lichkeiten der deutſche Chefingenſeur Joſef Schäfer⸗Dortmund an. * Gasfernverſorgung Saale. Mit zwei Millionen Mark Grund⸗ kapital wird demnächſt zur Gasverſorgung eines Teiles des Re⸗ gierungsbezirks Merſeburg unter dem Namen Gas⸗Fernverſorgung Sable mbc. in Hal e eine neue Geſellſchaft gegründet, an der u. a. die Städte Halle, Leipzig ſowie die Deſſauer Con⸗ tinental⸗Gasgeſellſchaft beteiligt ſind. Gaslieferwerke ſind die Gaswerke in Halle, Leipzig, Merſeburg, Eisleben und Weißenfels. Die beiden letzteren ſind Eigentum der Deſ⸗ ſaner Gas⸗Continental⸗Gefellſchaft. Die Kriſeuerſcheinungen am Soda⸗Markt . der Chemiſchen Werke Tempelhof Gmb. über das Eindringen der FJ. G. Farben in die Soda⸗Induſtrie er⸗ fahren wir von der Grö- und Kohlen verwertung s⸗ A., daß die Mehrheit der Anteile ſich bereits ſeit 1924 im Beſitze dieſer Geſellſchaft befindet. Die in den letzten Tagen umlaufenden Gerüchte über den Verkauf dieſer Anteile an die J. G. Farben werden als nicht zutreffend bezeichnet. Allerdings iſt beab⸗ ſichtigt, die Chemiſchen Werke Tempelhof Gmbh. ſtillzulegen, doch iſt der Termin hierfür noch nicht feſtgeſetzt. Die Entſcheidung wird non der Entwicklung der Marktverhältniſſe für Soda in Groß⸗Berlin abhängen, die ſich bisher trotz der in letzter Zeit eingetretenen Preis⸗ erhöhungen unbefriedigend geſtaltet haben. 15: Betriebserweiterung im Konzern des Verein Deutſcher Oel⸗ fabriken.⸗G. in Mannheim. Wie mitgeteilt wird, plant die Gruppe eine ſtarke Betriebserweiterung der Oelfabrike nin Speck bei Cleve am Niederrhein. Mit den Arbeiten iſt bereits begonnen worden. Vorgefehen iſt öte Errichtun g einer großen Extraktlonsan la ge, weiterhin der Bau einer ganzen Reihe von Lagerſilos am Rheinufer. Es wird damit gerechnet, daß oͤte neuen Anlagen bereits Anfang nächſten Jahres in Betrieb ge⸗ nommen werden können. z: Kapitalverdoppelung der Iſolations⸗AG. in Maunheim. Die der Gruppe Browu, Boveri u. Co. angehörende Iſolations⸗ AG. in Mannheim beſchloß in einer kürzlichen Univerſal⸗Verſamm⸗ lung die Er höhung des Aktienkapitals um 300 000 auf 1 Million A. Vor einigen Ciuberra ein⸗ uns ſchon vor mehreren ewiſſe Deſtillations⸗ unb Ben⸗ en Kohlenbergbau einzuführen. — Um die Still⸗ Zu der Mitteilung Anterwertete deutſche Anleihe in Se Eine bemerkenswerte Feſtſtellung eines führenden amerikauf⸗ ſchen Emiſſionshauſes Das bekannte amerikaniſche Bankhaus H 0 we, Snow u. Co., das ſich u. a. auch an der Unterbringung deutſcher Anleihen in UA, rege beteiligt hat, weiſt in einem dieſer Tage erſchienenen Bericht auf die Tatſache hin, daß die Kurſe der ausländiſchen Anleihen im allgemeinen und der deutſchen Bon ds im beſonderen ſich bei der in der letzten Zeit beobachteten Kursabſchwächung am Bonds⸗ markte außerordentlich widerſtan dsf ä hig gezeigt hätten. Die amerikaniſchen Anleihewerte hätten ſich gegenüber den Anfang Mai dieſes Jahres erreichten& chſtkurſen im Durchſchnitt Kursab⸗ ſchläge um 3,48 v. H. gefallen l n müſſen, die ausländiſchen Bonds ſeien dagegen nur um 1,78 v. H. im Kurſe zurückgegangen und bet deutſchen Dollaranleihen betrage der Kursverluſt ſogar nur 1,6 v. H. Bemerkenswert ſei auch, daß die heimiſchen Anleihen bisher noch keine Kursaufbeſſerung zu verzeichnen hätten, während Kurſe der deutſchen und der meiſten anderen auslän Bonds ſich bereits wieder etwas erholt hätte amerikaniſche Emiſſionsbank erklärt dieſe auff en Abm hen u. auslär Bon in der Kursbewegung der he daß ſelbſt die ſten ausländiſchen An leihe w äßig niedrig bewertet 0 2 ert SA. verhältnis 10 ſondern auch im Hinblick auf die gebotenen Sicher heiten gewöhnlich hohe Renten abwerfen. Das ſei dara rückzuführen, daß der Amerikaner ſich noch nicht ganz mit der 3 7 ſein Geld in ausländ en Wertpapieren anzulegen, vertraut macht habe, und ßer auch dem ſchnellen Wiederaufbau, der Auslande in politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht Platz gegrif habe, nicht voll Rechnung trage. — u. Kabelgeſell⸗ Waſhington über die Nach dem iſt den beteiligten Geſellſchaften Es wird aber nun gegenwärtig eln neues Geſetz vorbereitet, das die alte Verordnung von 1927 ungültig macht. In dieſem Zuſammenhang verlautet erſt kürzlich, daß die General Electric Compauy und die Radio⸗Corporation of Amerika eine Verſchmelzung für unvermeldbar erachten. & Kapitalserhöhung der Berg⸗Heckmann⸗Selye Ac. in Altena i. W. Der AR. beſchloß, einer HVB. am 18. September die Erhöhung des AK. um 4 Mill. I auf 20 Mill.„ vorzuſchlagen. Ueber den Ge⸗ ſchäftsgang werden befriedigende Mitteilungen gemacht. Der Auf⸗ eſtand ſichere für die nächſten Monate ausreichende Beſchäfti⸗ Die G. wird vorausſichtlich für das laufende GJ. die Ge⸗ a hüttung wieder aufnehmen. :9 Auch in Holland Kunze⸗Knorr⸗Bremſen. Auf den holländi⸗ ſchen Eiſenbahnen wird gegenwärtig das in Deutſchland gebrauchte Syſtem der Kune nor Bremen allgemein eingeführt. * Reiß u. Martin AG., Berlin.— Kahn intereffſert 78— In der letzten HV. am 10. Juli wurde bereits mitgeteilt, daß Verhand⸗ lungen mit einem Intereſſenten der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie zur Uebernahme eines großen Teiles des Akttenkapftals geführt würden. Nunmehr iſt, wie die B..⸗Z. Hört, die Dreiviertel 5 heit der Geſellſchaft an eine holländiſche 1 der auch der Großinduſtrielle Richard Kahn naheſtehen ſoll, rgegangen. Eine Aenderung in der Arbeitsweiſe der Fabrik ſoll nicht beabfichtigt ſeln, dagegen ſoll durch Typiſterung und eihenherſtellung eine Ra⸗ tiongliſterung angeſtrebht werden. Wie ſchon früher bekanntgewor⸗ den iſt, hatte der verluſtreiche Geſchäftsgang zu Unſtimmigbeiten und Neuheſetzungen innerhalb der Verwalküng geführt. nſchelnend iſt der Verkauf aus dem Aktienbeſitz des Bankhauſes Carſch u. G o. erfolgt. 97 Leiſtungserhöhung bei Forb. Aus Newyork wirb gemeldet, daß die Ford⸗Motor Company ab 1. September eine Er zung ihrer Erzeugung vornehmen werde. Während das Modell A Bisher 7 7 lich in 3000 Wagen hergeſtellt wurde, ſollen ab September im Tag 4000 Wagen dite Fabrik verlaſſen. D Ausbau der JG. Deutſcher Pianoforte⸗ und Harmonlum⸗ fabriken. Unter Führung der vor kurzem gebildeten„Deutſcher Pianoforte⸗ und Harmoniumfabriken AG. iſt unter dem Namen Pano Treuhand Ach. in Berlin ein neues Unternehmen mit einem AK. von 100 000, gegründet worden, das Bilanzprü⸗ fungen und ähnliche Tätigkeiten, Treuhänderfunktionen, Vermögens⸗ verwaltungen, ſowie dauernden oder vorübergehenden Ueber⸗ wachungsdienſt bei Unternehmungen der Pianofortebranche über⸗ nimmt. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Aufgehobene: eine Verſchmelzung verboten. Vergleichs verfahren. Gebr. Marſchall, Süddeutſche Stockfabrik, Inh. Leo Lewiſohn in Mannheim G 1, 4. (Nach Beſtätigung d. Vergleichs); Ludwig Werner Sebold, Inh. der Firma Siebold und Co., Muſikinſtrumente, Mannheim, J g; Gebr. Weldemann in Mannheim P, 1 und der Geſellſchafter Joſef u. Wilhelm Weidemann. Konkurſe. Eingeſtellte: Hans Clauſſen, Zentral⸗ heizungsbau und Wärmewirtſchaft, Mannheim, Käfertalerſtraße 162, jetzt Stefanienufer 2.(Mangels Maſſe). * Bildung eines gemeinſamen Deutſch⸗Ruſſiſchen Ausſchuſſes der Wirtſchaft. Den Wünſchen der am Oſtgeſchäft beteiligten Wirtſchafts⸗ kreiſe Rechnung trogend, haben intereſſierte wirtſchaftkiche Grgani⸗ ſationen, und zwar der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie, der Deutſche Juduſtrie⸗ und Handelstag, der Reichsverband des Deut⸗ ſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels, der Zentralverband des Deutſchen Bank und Bankiergewerbes und der Deutſch⸗Ruſſiſche Verein zur Pflege und Förderung der gegenſeitigen Handelsbeziehungen be⸗ ſchloſſen, eine Arbeitsgemeinſchaft in Rußlandfragen zu bilden und zu dieſem Zweck an Stelle der bei einzelnen Organiſationen be⸗ ſtehenden Sonderausſchüſſe einen gemeinſamen Deutſch⸗Ruſſiſchen Ausſchuß ins Leben zu rufen. Die Federführung des Ausſchuffes übernimmt der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie 85 * Starke Verminderung der landwirtſchaftlichen Anbaufläche in Rußland. Nach den vorläufigen Abſchlüſſen über den Ankauf von Frühjahrsſaaten, die in Rußland bisher getätigt wur⸗ den, iſt eine ſtarke Einſchränkung der Anbauflächen zu erwarten. Man ſchätzt das vorausſichtliche landwirtſchaftliche Anbaun rogramm in Rußland für dieſes Jahr auf 109 400 Ha. gegen zuletzt 495 000 Ha. Devpiſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notferten Pfunde gegen W 1 5 18. 21. New⸗Dork. 485,98 25.21 25,20 18.12J18,13 . Schweiz „ Stockholm Holland Madrid. 3489 Oslo 5 Mailand. 92,77 8275 Kopenhagen 18.18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1960 und Pfunde mit 20,385 gehandelt * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 18. Aug.(Morris A. Heß Geſ. mbc. Hamburg). Eine ruhige aber ſtetige Haltung des Kaffeemarktes war auch in der abgelaufenen Berichtswoche vorherr⸗ ſchend. Während der Terminmarkt vorübergehend leichte Rückgänge aufwies, blieben die Forderungen Braſiliens meiſt unverändert. Von Rio lagen eher höhere Notierungen vor. Der Konſum zeigte etwas mehr Intereſſe, ohne daß es zu lebhafterem Geſchäft kam. Berliner Metallbörſe vom 29. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 485 81 Paris.. 124.2512418 12,10 12.10 Brüſſel. 34,89 18,18 18,18 N. 20, 17. 20. Elektrolytkupfer 140.— 140.— Aluminſum in Naffinadekupfer—.— Barren.94.94 Blei— Jinn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.——.—] Huüttenzinn—.——.— „(. Berk.—— Nickel.50.50 Plattenzink—————.——.—] Antimon 9,850.91 0,86-0,91 Aluminium.90.90 Silber für 1 Gr. 8045.82.25 80.50.82. London, 29. Augnſt.(Metalle,, In Est.. d. engl. t. v. 1018 Kg. 1 4 20. Blei 2185 21 45 Kupfer Kaſſa 62.35 62,50 beſtfeleci 88,25 6,25 i do. 3 Monat 62.25 83. Nickel 8 3 eckſlb. p. Fl. 23,.— 28.00 ö. Elektron 88.25 88.25] Zinn gaſſe 218.— 212775] Negaü —— Dienstag, den A. Auguſt 1928 50 1 1 0 — . 1 0 . 5 * r D 11 Dienstag, den 2. Auguſt 1928 9. Seite. Nr. 885 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 J Veröff: 1 3 un 0 1 1 1 r 6 Iitl. Jerbffentbichungen der Stadt Mannheil 75 5 5 f 5 Bie pen 0 1er Sta an fein Von der Reise zurück b i e ee, dul mötl. Zinner Tri. möhl. Zinner 2 Bierpreſſion MR 1 1 vr⸗ 2 1 1 1 orten iſt infolge Ablebens des bisherigen Sanltätsrat Dr. Ffltz Kaufmann l 1 2 immer 1 4 ion. ſiume: Stelleninhabers neu zu beſetzen. Bewerbungen: Nähe Bahnh. zu ver⸗ zu vermieten. 7255 ſind bis ſpäteſtens 7. September d. J. ſchrift⸗„ Lucwigshafen a. Rh. Emss Wredestr.7[mieten. Gr. Merzel⸗ Waldhofſtr. Nr. 70, 1 lich bei mir einzureichen. Die näheren Be⸗ 1, ſtraße 15/17, 2 Tr.,.] 3. Stck. rechts. 12 048 6 knnen auf dem Rathaus, Zimmer—. e Schönes, 37240 Nr. 13, während der üblichen Dienſtſtunden g Gut möbl. Zimmer 5 imm Kuchte g 1 n 16. Auguſt 1928 5 7 Von der Reise zurück 0 19. 5 L. Ku 1 hut, moll. Ammer 5„den 16. 1928. m. Tel.⸗Anſchl. z. 1. 9. He 8 i Der Oberbürgermeiſter. D + K 2 5 5 ö— zu vermieten. 37228 miet. 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Donnerstag Lian Harvey, Dina Gralla g Werner Fuetteref, Laura la) Plante und bruno Kastner! pielen die Hauptrollen in unserem heutigen b Doppelprogramm: 7 .70,.90,.20,.40,.80 een 2 88 8. Du sollst 8 me nicht stehlen 3„Zuflucht“.. kein anderer Titel könnte besser dle Lebensschicksale ausdrücken, die der Film entrollt. 5 Das Schicksal des an den Klippen des Lebens zer- schellten Mannes, der durch die opferbereite Liebe einer reinen Frauenseele eine Zufluchtsstätte findet! Dlese Geschichte hat der Regisseur Gustav Fröhlich zu hervorragend schönen Bildern umgestaltet und so ein ergreifendes Stück Menschlichkeit geschaffen, das Operet en- 5 unmittelbar. zu erschüttern vermag. 5 Volksvorstellung Non often die Frau, die alle Herzen. rührt, spielt die Hauptrolle 1 N chwarzwaldmädel' f„ Karten.80, Tal! 0 10 ein für den Fin neu gewonne- u Mida Mae! 8e g ner Darsteller ist ihr Partner 25 1 Kart. b. Heckel. i. Mh. Musikh., 5 5 1. Verkehrsverein, i. Rosengart. Carl de Vogt, Margarete Kupfer Rauf nul Alice Hechy, Max Maximilian Ii Mieie Weide ssen: f ffaſtdrti-Hiftttg. e II L I Ein Spiel von Gaunerei und Liebe. Sowie 5 Spuk im Schloß e— orgel- sol;„Aus dem jugend- Album“ von Robert Schumann Anfang 5 Uhr. Letzte Vorstellung:.30 Uhr b 175 een— 1 Nosengarien Heute 8 Uhr bet 817 bleten als Träger der übrigen Rollen ausgezelchnete Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Leistungen. 8 Sonntag: 2 Konzerte. S209 EEK 65 Im Beiprogramm l Wagner-Abend. 0 3, 10. Heiteres 2 Akler Lustspiel Aiffa MARTA Friedrichsbrücke⸗(Neckar) 160 Perſ.⸗Reſtauration 3 Tage Lulse 1 4 Gegen jedes Wetter geſchützt. Registrier LDocensctam Miulturfilam ente bed Heidelberg Mr. 120 ä Cassenhaus 155 2 5 5 uf. Hesbe er Sie 2 Ur 20 er G. Nerkle 2 Teil ia sich abgeschlossen. 2—— 8 7 eldelberg, Worm i 25 j i 3 4 Anfangszeiten: 3. S. 7. 30 Uhr aufenth. Abf. Is iesbaden 7 libr. gückf 3 U annheim bas große historische Fümgemalde luisenring? mit UHady christlans natpias Memann, Anita boris 5 Karten(gelten als Ausweis) an Bord und Verkehrs⸗Verein, N 2, 4. 9952 Relss, Telephon 51448. eee A Nur noch bis einschließl. Donnerstag S44 — ppiche- Läuier. 8 Willy Fritsch- SZ Vernon. Tech. Tln ung 5 Adele Sandrock, Schlettow, Helga Steppdecken, ohne Molander, Hedwig Wangel Anzahlung in 10 Monatsraten liel. N U. a. aus dem Inhalt: Agay& Glueck, Die Niederwerfung Preußens durch fruit l. A Sheen def Nerse s e EKorsen durch das Brandenburge Tor— Die Flucht der Königin in Eis und Schnee nach Königsberg und Memel— Der Verrat Ruß- lands an Preußen Der Friede au Der TIamzstudent Ein Fllm aus dem taglichen Leben. Regie: J. Guter. In den Hauptrollen: MIV fntsch, Suzy Vernon, Fritz Aherti, Valery Boothhy, Abert Paulig, Margit Manstad, Carl Inen 1788 Schreibmaſchinen Rechenmaſchinen a f ai Nader feklamepreis! Carl wWinkei JallatAmme eichen, Ztür., eigene Ula-Urchester unter Leltung otto Mürzer. N38. 7 Tel. 22435 Arbeit 3353 5 Tilsit— Luisens Erkrankung und Iuheniliche babe 3 0 2 L 1 Nur NR. 535. Tod— Auferstehung Preußens 00 U Lutritt. 8— a emälde belt Mama 3, Der Eindruck dieses Kunstwerkes 80 1 öbe ix. 1 5 5 U 78 Th eate 1 Huge Schän abr 155 ist tief und unvergeßblich. 9 5 a 1 4, 3 Iugenahhe nahen Zutritt! 70 8 ſelbſt Kaufe 1 5 Lizenzvergebung. Ia. Oberbeften fil Habe af gelrag. Herrenkleider 5 Lichtspielhaus Müllers Für erſtklaſſ Neuheiten iſt das Alleinverkaufs⸗ 5 0 Sleppdecken Kissen Flaſche 90 Pfeuntg e Brom Wwe., G 4. 13. 88 Storchen- Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. 9630 1 3 geben. Priorberlich ea. 2 Pig 4000. 1 merk. be hetttedern alle Sorten„„ ESRandal Hoher Verdienſt zugeſichert. Näheres unter Kleine Anzahlung. 3 Mk. wöchentlich. Gewaundte junge Dame, die 7330 ö 2 E. M. 161 durch Rudolf Moſſe, Mannheim. Voxtreterbesuch jederzeit. Zuschr. unter Emg5 D V 188 an die Geschäftsstelle. 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