4 A 5 —— 9 Mittwoch, 22. Auguft 1928 Bezugspreiſe; In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten. 9 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wikllag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Srauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Nr. 387— 139. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Netlamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, i e ue uſw, berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Necht Chronische Angſtpfychoſe in Paris Das Ergebnis einer Rund frage Paris, 22. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Vor einiger Zeit verauſtaltete das„Echo de Paris“ unter den franzöſiſchen Staatsmännern, Diplomaten und hohen Offizieren eine Rundfrage über die Rheinlandbeſetzung. Mit Einſtimmigkeit ſprachen ſich alle dieſe Perſönlichkeiten für die Aufrechter haltung der militäriſchen Be⸗ jetzung der Rheinlandzone aus und bezeichneten eine allfällige frühere Räumung des Rheinlandes als ein förmliches Attentat gegen die Sicherheit Frank⸗ reichs, als einen Verrat am Vaterlande. An⸗ geſichts der demnächſt zu erwartenden neuen offiziöſen und offiziellen Beſprechungen über das Rheinlandproblem beginnt das nationaliſtiſche Blatt heute mit einer neuen Artikelreihe, die den Zweck hat, Stimmung gegen eine Preisgabe bes Rheinlandes zu machen. Während man ſich ſonſt im allge⸗ F meinen in Frankreich auf den Standpunkt ſtellt, eine frühere Räumung könne eventuell gegen neue hinreichende Gegen⸗ leiſtungen und Garantien zugeſtanden werden, will das „Echo de Paris“ überhaupt nichts von einer Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen wiſſen und begründet ſeinen Standpunkt mit der Behauptung, Deutſchland ſei bisher den ihm durch den Verſailler Vertrag auferlegten Verpflich⸗ tungen nicht nachgekommen.„Deutſchland hat die Abrüſtungsbeſtimmungen des Vertrages nur teilweiſe und viel zu langſam erfüllt, behauptet das„Echo de Paris“, ent⸗ gegen der offiziellen Anerkennung der deutſchen Abrüſtung durch die Interalliierte Kontrollkommiſſion. Von einer moraliſchen Ahrüſtung in Deutſchland iſt nicht zu reden. Im Gegenteil, es hat ſeine militäriſche Tätigkeit in einer Rich⸗ tung aufgenommen, die vom Verſfafller Vertrag nicht nor⸗ geſehen werden konnte. Es iſt heute imſtande, immer energi⸗ ſcher aufzutreten und wird in einer nahen Zukunft für uns gefährlich werden. Andererſeits bleibt die allgemeine Ab⸗ rüſtung zweifelhaft, weder die letzte Genfer Konferenz noch die Unterzeichnung des Kelloggpaktes ſcheinen daran etwas zöndern zu können.“ Aug dieſen Behauptungen zieht das„Echo de Paris“ den Schluß, es ſei für Frankreich unzuläſſig, das einzige Pfand preiszugeben, das noch imſtande ſei, Deutſchland von dem Ge⸗ danken an einen Krieg abzuhalten. Ja, das Blatt meint ſogar, und dies läßt einen vielſagenden Schluß auf die Pläne der franzöſiſchen Militariſten zu, wenn heute die im Verſail⸗ ler Vertrag vorgeſehene Friſt abgelaufen ſei d. h. wenn wir heute den 10. Januar 1935 ſchrieben, ſo könnte Frankreich eine Verlängerung der Beſetzung 5* dieſe Friſt hinaus verlangen, bis Deutſchland ſeine 1 rpflichtungen erfüllt habe. Rheinlandräumung ſei„Verrat am Vaterland“ Das Blatt ergeht ſich ſodann in langen ſtrategiſchen Er⸗ örterungen, um zu beweiſen, daß vom militäriſchen Stand⸗ punkt aus die Rheinlaudbeſetzung einen wirkſamen Schutz gegen einen deutſchen Angriff bilde. Die deutſchen Armeen müßten im Falle eines geplanten Angriffes auf Bel⸗ gien ober Frankreich, der etwa von Köln aus unternommen würde, ſich zuerſt der alliierten Beſatzungstruppen entledigen, um nicht Gefahr zu laufen, von ihrem Lande abgeſchnitten zu werden. Wenn es gelinge, dieſe Beſatzungstruppen recht⸗ zeitig zu verſtärken, ſo hätte Frankreich Ausſicht, daß die erſte Schlacht im künftigen Kriege auf deutſchem Boden geſchlagen werde. Schon das ſei eine Rechtfertigung der Aufrechterhaltung der Beſetzung. Anterredung mit Painlevé V Paris, 22. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Ankündigung des Kriegsminiſters Painleve, er werde der Regierung und dem Parlament den Vorſchlag unterbreiten, das Kriegsminiſterium künftighin Heeresmini⸗ ſterium zu nennen, hat viel Staub aufgewirbelt und wurde von gewiſſen nationaliſtiſchen Blättern zu einer Staatsaktion aufgebauſcht. Ein Vertreter des„Matin“, der zufällig in einem Eiſenbahnzug mit Painlevé zuſammentraf, bat den Kriegsminiſter um eine Aufklärung über dieſen Vorſchlag, Painlevs erklärte ihm, er werde bereits im morgigen Mini⸗ ſterrat ſeinen Plan zur Sprache bringen, vorausgeſetzt, daß die Sitzung nicht mit dringenderen Angelegenheiten ausge⸗ füllt werde. Uebrigens werde die Abänderung erſt nach einem übereinſtimmenden Beéſchluß beider Kammern Geltung er⸗ halten. Der Kriegsminiſter verwahrte ſich beſonders gegen die in der Polemik gegen ihn erhobene Behauptung, ſein Vor⸗ ſchlag ſei geeignet, die militäriſche Tüchtigkeit des franzöſiſchen Heeres zu erſchüttern. „Ich weiß, erklärte Painleve, daß man den Frieden nicht mit ſchönen Worten begründen kann, ebenſo wie der Schöpfer des Kelloggpaktes weiß, daß die feierliche Aechtung des Krie⸗ ges nicht genügt, um ihn für alle Zeiten zu verhindern und den Völkern jede militäriſche Anſtreu gung zu er⸗ ſpareu. Wenn wir auch den Willen haben, niemals zum Kriege zu ſchreiten, ſo müſſen wir doch ſtets bereit ſein, jeden Angriff energiſch abzuwehren. Ich wie⸗ derhole, daß bei den heutigen Zuſtänden in Europa ein ent⸗ waffnetes Frankreich für manche nicht ein Vorbild, ſondern eine Verſuchung darſtellen würde. Wenn Frankreich durch eine neue Geſte beweiſt, daß es ſeine Armee in den Dienſt des Friedens ſtellen will, ſo verſtärkt Frankreich ſeine 1 Kraft und trägt zur Wiederverſöhnung Europas ei. Deutschlands Führung im Luftverkehr Neue Funkersfluglinien im Auslande Engliſche Mißgunſt S London, 22. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) „Daily Expreß“ verbreitet heute in ſenſationeller Form das Gerücht, daß Junkers ſich nun um die Sicherung mehrerer Kontrakte zur Errichtung einer neuen Fluglinie von Queens⸗ town(Irland) über Dublin, Liverpool und Hull nach Kopen⸗ hagen bemühe, die mit einer Zweiglinie Liverpool-London gleichzeitig mit den anderen Fluglinien nach Paris, Berlin und Wien verbunden ſein ſoll. Amerikaniſche Paſſagiere, die in Queenstown an Land gehen, würden, wenn ſie von dort im Flugzeug nach Kopenhagen, Oslo oder Stockholm weiter⸗ fliegen, mindeſtens 48 Stunden erſparen, während die Benutzung der Fluglinien nach Berlin und Wien die Reiſe⸗ dauer um 36—46 Stunden verkürzen würde. Auch die Reiſe London— Dublin, für die man gegenwärtig nahezu 14 Stun⸗ den benötigt, würde um 10 Stunden verkürzt werden. „Daily Expreß“ iſt lebhaft beunruhigt, daß die Imperial Airway, die britiſche Lufthanſa, der man zuerſt den Vorſchlag zur Errichtung dieſer wichtigen Fluglinie machte, dieſen infolge des vorhandenen finanziellen Riſikos fallen ließ. Indirekt wird der Regierung der Vorwurf gemacht, daß ſie das britiſche Zivilflugweſen nicht genügend unterſtütze. Die Imperial Airway laufe Gefahr, ſich auf dem Kontinent und jetzt ſogar in England ſelbſt, vollkommen durch ausländiſche Un⸗ ternehmen verdrängt zu ſehen. Im letzten Jahre ſeien z. B. in Croydon nur noch 2489 britiſche Flugzeuge gegen⸗ über 3325 ausländiſchen geſtartet. Die deutſchen Flug⸗ linien in Europa ſeien etwa 14500 Meilen lang, die fran⸗ zöſiſchen 8800, die engliſchen bloß 1090 Meilen. Deutſche Verkehrsflugzeuge legten täglich 40 000 Meilen, die britiſchen dagegen nur 3000 Meilen zurück. Der frühere Staatsſekretär im Luftminiſterium, der be⸗ kannte konſervative Abg. Gueſt, macht im ſelben Blatt die britiſche Regierung darauf aufmerkſam, daß jedes Paſſagier⸗ im Falle eines Krieges in wenigen Stunden in ein großes Bombenflugzeug umgwandelt werden könne und fordert die Regierung auf, ſich ſchon aus dieſem Grunde für das briticche zivile Flugweſen tatkräftiger als bisher einzuſetzen. Deutſchland beſitze heute bereits eine Luftflotte von 160 großen Paſſagierflug⸗ zeugen, England dagegen nur 21. Aber ſelbſt dieſe ſtellen im Kriegsfalle zwei wichtige Bombengeſchwader dar, die die bri⸗ tiſche Regierung kaum etwas koſten würden. Luftverkehr und Reichsbahn Am 1. September d. J. tritt ein Abkommen zwiſchen der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft und der Deutſchen Lufthanſa in Kraft, das in dieſen Tagen im Reichsverkehrsminiſterium feſtgeſtellt worden iſt und das zunächſt verſuchsweiſe bis zum 31. Oktober 1929 Gültigkeit haben ſoll. Wie bekannt, hat die Reichsbahn mit der Lufthanſa ſchon vor einiger Zeit ein Abkommen über die Beförderung von Luftfrachtgütern getroffen. Während es bisher für den Fluggaſt, der aus irgend einem Grunde, z. B. bei Not⸗ landungen uſw., ſeine Reiſe im Flugzeug unterbrechen mußte, immer eine mißliche Sache war, auf der Reichsbahn zuerſt aus eigener Taſche die Weiterfahrt zu bezahlen und dann die entſtandenen Koſten von der Lufthanſa zurück⸗ zuerhalten, iſt dieſer Uebelſtand durch das ſogenannte Flei⸗ per⸗Abkommen beſeitigt. Wenn ein Luftreiſender die Fahrt im Flugzeug unterbrechen muß oder nicht antreten kann, ſo kann er am nächſten Bahnhof der Reichsbahn die Reiſe bis zu dem auf dem Flugſchein angegebenen Reiſeziel fortſetzen. Der Flugſchein wird von der Kaſſe der Reichs⸗ bahn übernommen und dem Reiſenden dafür eine Fahrkarte erſter Klaſſe ausgehändigt. Der Umtauſch erfolgt ohne Koſten und Umſtände für den Reiſenden. Auch die Gepäckbeför⸗ derung wird von der Bahn übernommen. Das Abkommen erſtreckt ſich auch auf Reiſen nach dem Auslande. Interparlamentariſche Anion Von Albrecht Morath, M. d. R. I. Die Kritik am Wahlrecht Gegenwärtig tagt in Berlin die Interparlamentariſche Union, die Vereinigung von Parlamentarier n der ganzen Welt. Auf ihrer Tagesordnung ſteht u. a. ein Referat des deutſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Joſeph Wirth ſüber die„gegenwärtige Entwicklung des parlamen⸗ tariſchen Syſtems“. Aus dem bereits gedruckt vorliegenden Bericht iſt zu erſehen, daß der Berichterſtatter als Ergebnis einer Umfrage, die von einer Kommiſſion der Interparlamen⸗ tariſchen Union veranſtaltet worden iſt, nur zwei Möglich⸗ keiten zur Geſundung des kranken Parlamentarismus ſieht. Entweder muß man durch entſprechende Sicherungen die Kabinette vor Kriſen ſchützen, oder aber man muß durch ein entſprechendes Wahlſyſtem die Zerſplitterung der Par⸗ teien verhindern. Auch in Deutſchland hat man ſich mit dieſen Fragen be⸗ ſchäftigt. U. a. haben der frühere Reichstagsabgeordnete Dr. Mioſt und der Königsberger Oberbürgermeiſter Dr. Loh⸗ meyer vorgeſchlagen, nach jeder Neuwahl eine Regierung für die ganze bevorſtehende Legislaturperiode zu beſtellen. Man braucht durchaus nicht der Volksvertretung das Recht zu nehmen, eine Regierung zu ſtürzen. Man kann aber der Volksvertretung die ganze Verantwortung für die Herbei⸗ führung einer Regierungskriſe aufbürden, indem man ſte ſelbſt nach Annahme eines Mißtrauensvotums auflöſt. Der Abge⸗ ordnete, der einem Mißtrauensantrage zuſtimmt, weiß, daß er ſich alsbald im Wahlkampfe vor ſeinen Wählern zu verant⸗ worten hat. Dr. Wirth geht auf dieſe Möglichkeiten mit keinem Worte ein. Er lehnt die Beſtellung einer Regierung ftr eine feſtbeſtimmte Periode, wie ſie in den Vereinigten Staaten von Amerika und der Schweiz rechtens iſt, ab und empfiehlt als das„natürlichere“ Heilmittel den zweiten Vor⸗ ſchlag. Er möchte durch ein neues Wahlſyſtem die Zahl der Parteien beſchränken. Nicht ſo, daß er das Auftreten von neuen Parteien verbietet, ſondern dadurch, daß die„Mehr⸗ heitsverhältniſſe, die im Parlament gebildet werden müſſen, ſchon in der Wählerſchaft ſelbſt gebildet werden.“ Von dieſem Geſichtspunkte ſieht er das alleinige Heilmittel im— eng ⸗ liſchen Wahlſyſtem. Er wünſcht alſo kleine Einmänner⸗ Kreiſe und die Wahl desjenigen Abgeordneten, der bei der erſten und einzigen Abſtimmung die relative Mehrheit erhält. Eine Vertretung der Minderheit, ſelbſt wenn ſie hinter dem Sieger nur um eine einzige Stimme zurückbleibt, gibt es nicht. Nie hat ſich ein Demokrat deutlicher gegen die Demo⸗ kratie ausgeſprochen, als hier Dr. Wirth. Er gibt zu, es ſei denkbar, daß die Partei, die die meiſten Stimmen erhalten hat, im Parlament in der Minderheit bleiben könnte. Aber er fin⸗ det ſich mit der ſeltſamen Beſchwichtigung ab, daß dieſes Un⸗ glück ja jede Partei treffen könne. Auch die Tatſache, daß das engliſche Verfahren die Ausdehnung der extremen Richtungen fördert, wird von ihm nicht hoch veranſchlagt, obwohl gerade dieſe Tatſache in Deutſchland ganz anders als in England nachteilig wirken müßte. Man erſchrickt vor der Leichtfertig⸗ keit, mit der ein deutſcher Abgeordneter, ein Mann, der unter Umſtänden von Ausländern noch als deutſcher Staatsmann angeſehen wird, hier ein ſchwieriges deutſches Problem vor Ausländern behandelt. Es gehört heute zum guten Ton, das Reichstagswahlrecht zu kritiſteren, es ſchlecht und für alle nur denkbaren Mängel unſeres politiſchen Lebens verantwortlich zu machen. Es ſoll ſchuld ſein an der dauernd zunehmenden Zerſplitterung des deutſchen Parteiweſens, ſchuld ſein an der Wahlmüdigkeit, ſchuld ſein an den Regierungskriſen und noch an vielem ande⸗ ren. Es ſoll die Wahl von Perſönlichkeiten verhindern, die Fühlungnahme des Gewählten mit den Wählern erſchweren, den Einzug friſcher Kräfte in die Parlamente ausſchließen, das Berufsparlamentariertum begünſtigen uſw. Armes Wahl⸗ recht, noch ſo jung und ſchon ſo verdorben! Es iſt heute ſchon in Vergeſſenheit geraten, daß dieſes angeblich ſo ſcheuſälige Wahlrecht erſt vor acht Jahren von der Nationalverſammlung einſtimmig angenommen und danach gerade von der demokra⸗ tiſchen Preſſe, die jetzt den Kampf gegen dieſes Wahlrecht in erſter Linie führt, einmütig als ein ungeheurer Fortſchritt ge⸗ prieſen wurde. Selbſtverſtändlich iſt das kein Beweis gegen ſeine Reformbedürftigkeit. Nur wird man die Auf⸗ gabe, Fehler und Mißſtände zu beſeitigen, mit äußerſter Ge⸗ wiſſenhaftigkeit und Gründlichkeit anpacken müſſen. Die Tat⸗ ſache, daß diejenige deutſche Partei, die die weitaus größten Stimmen⸗ und Mandatsverluſte ſeit Beſtehen des Wahlrechts hatte, am lauteſten ſeine Beſeitigung verlangt, gibt zu denken. Wenn ein demokratiſches Blatt am Tage der franzöſiſchen Stichwahlen ſogar das früher von ihm mit Recht ſo geſchmähte Syſtem der Stichwahlen garnicht mehr ſo unſinnig findet und es zu verteidigen ſucht, dann ſteckt doch dahinter zu offen⸗ ſichtlich die Erwägung, daß bei Stichwahlen am eheſten die Demokraten zu Mandaten kommen können. Ihre Kandida⸗ ten ſind in der glücklichen Lage, bei Stichwahlen mit Bürger⸗ lichen von den Sozialdemokraten und bei Stichwahlen mit den Sozialdemokraten von den Bürgerlichen für das jeweils klei⸗ nere Uebel angeſehen zu werden. Wenn die Demokraten keine eigenen Wähler mehr haben, dann müſſen ſie folgerichtig da⸗ nach trachten, mit Hilfe der Wähler anderer Parteien ihre Kandidaten in den Reichstag zu bekommen. Das iſt nur ein Blick auf die Hintergründe mancher Kritik am deutſchen Wahl⸗ recht. Wir fragen demgegenüber: Was war? Was iſt Was ſollte ſein? Die Demokratie verlangt ein Wahlrecht, das aus dem Parlament ein möglichſt getreues Spiegelbild der Meinungen der Wähler macht. Unter dieſem Geſichtspunkt war das alte . n eee. Nr. 57 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. Auguſt 18 deutſche Wahlrecht, obwohl es geheim, gleich und allgemein war, durchaus nicht ideal. Die Wahl erfolgte durch abſolute Stimmenmehrheit afer in einem Wahlkreiſe abgegebenen Stimmen. Durch die Abmeſſungen der Wahlkreiſe waren von vornherein Begünſtigungen und Benachteiligungen von Parteien nötig. Schlimmer noch war das Stichwahlſyſtem für den Fall, daß es im erſten Wahlgange nicht zur abſoluten Stimmenmehrheit kam. Zu welch ungeheuren Stichwahl⸗ hündniſſen iſt es gekommen! Und die Zahl der Stichwahlen war nicht gering. Im Jahre 1890 gab es bei 397 Mandaten nicht weniger als 150, im Jahre 1898 ſogar 188 Stichwahlen. Mit anderen Worten: 188 Abgeordnete des Reichstages wur⸗ den 1898 zum guten Teile von den Wählern anderer Parteien gewählt. Jeder Blick auf die Zuſammenſetzung eines dieſer alten Reichstage zeigt, wie wenig das Wahl⸗ geſetz den Willen der Wähler zum Ausdruck brachte. 1890 er⸗ hielten z. B. in Baden die Nationalliberalen mit 82 000 Stimmen nicht einen Abgeordneten, während das Zentrum mit nur 80 000 Stimmen acht Sitze erhielt. Bei den Reichs⸗ tagswahlen im Jahre 1903 verhielten ſich die abgegebenen Stimmen zwiſchen den bürgerlichen und den ſozialiſtiſchen Parteien in Sachſen wie 9114. Dennoch erhielten von den 23 Mandaten die Bürgerlichen 22 und die Sozialdemokraten nur 1. Kein Wunder, daß die Zahl der Nichtwähler im alten Deutſchland viel größer war als im neuen. Eine Feſtſtellung aus dem Jahre 1878 zeigt, daß damals die 397 Abgeordneten des Reichstages nur von 64,3 Prozent der Wähler gewählt waren. Die ſiegreiche Mehrheit hatte in Wirklichkeit nur 41 Prozent der Stimmberechtigten hinter ſich. Ein ſolches Wahlrecht iſt ſchlechterdings für die Demokratie unbrauchbar. Es iſt aber immer noch erheblich beſſer, als das von Dr. Wirth vorgeſchlagene engliſche Wahlrecht, bei dem die Zahl der nicht zur Geltung kommenden Stimmen regelmäßig grö⸗ ßer iſt, als im alten Deutſchland ſein konnte. In der Nationalverſammlung in Weimar war es allge⸗ meine Anſchauung, daß ein neues deutſches Wahlrecht nur auf dem Boden der Verhältniswahl geſchaffen werden könne. Es iſt das Weſen dieſer Wahl, daß ſie jede abgegebene Stimme zur gleichen Wirkung bringt. Damit wächſt natur⸗ gemäß die Wahlbeteiligung und das Intereſſe am politiſchen Leben überhaupt. Die Minderheit wird am Wahlausgang intereſſiert, weil ſte weiß, daß es auf jede einzelne Stimme ankommt. Nur zu bald zeigte ſich allerdings, daß das bei der Nationalverſammlungswahl zur Anwendung gekommene Syſtem des Belgiers'Hondt dem vorgezeichneten Ziele der Verhältniswahl nur nahe kam, es aber nicht erreichte. Die Reſtſtimmen wurden nicht verrechnet. Ein anderer Nachteil lag in der Möglichkeit, die Liſten verſchiedener Parteien zu verbinden. Das führte, wenn auch in kleinerem Umfange, zu einer ähnlichen Verfälſchung der Wählermeinung wie das frühere Stichwahlſyſtem. Das beſtehende Reichstagswahl⸗ recht hat ſich bemüht, dieſe Mängel zu beſeitigen. Der Ver⸗ rechnung der Reſtſtimmen dienen die Reichsliſten. Eine Ver⸗ bindung der Wahlkreisliſten verſchiedener Parteien iſt nicht mehr erlaubt. Die Feſtzahl der Mandate, wie ſte noch die Nationalverſammlung kannte, iſt abgeſchafft. Das von Baden übernommene ſogenannte automatiſche Syſtem gibt auf 60000 Stimmen ein Mandat. Für die Verteilung der Sitze iſt es nunmehr ziemlich nebenſächlich, wie die Wahlkreiſe und die Wahlkreisverbände ausſehen, da alle Reſte den Reichsliſten zugute kommen. Unter allen vorhandenen Wahlſyſtemen iſt zweifellos das beſtehende deutſche das ge⸗ rechteſte. Trotzdem wird die Frage zu prüfen ſein: Was iſt reformbedürftig, was ſollte ſein? Sozialdemokratie und Panzerkreuzer Die Radikaliſierung der Sozialdemokratie Berlin, 22. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Es war vorauszuſehen, daß die ſoztaldemokratiſche Linke ſich mit dem Kompromißbeſchluß des Parteikonventes vom Samstag nicht ohne weiteres abfinden würde. Daß im Wahlkreis des Herrn Loebe man ſogar den Boykott des Reichstags⸗ präſidenten verlangt, iſt bezeichend für den Grad, den die Radtkaliſierung der Soziademokrattie be⸗ reits in gewiſſen Zentren erreicht hat. In Breslau iſt die Einberufung des Parteitages und die Zurückziehung der ſo⸗ zialdemokratiſchen Miniſter aus der Reichsregierung erneut gefordert worden. Die gleiche Forderung wurde in Köln erhoben, wo Herr Sollmann, die von ihm ſelbſt angefachte Erregung nunmehr zu dämpfen bemüht iſt. Auch die Berliner Sozialdemokraten haben ſich zur weiteren Oppoſition bekannt. Auf der Konferenz der Ber⸗ liner Funktionäre, die ſich geſtern mit der Panzerſchiffsfrage heſchäftigte, hatte der Reichstagsabgeordnete Künſtler das Hauptreferat. Er äußerte die Befürchtung, daß dem Panzer⸗ ſchiff A bald die Panzerſchiffe B, C und D folgen würden und warf die Frage auf, ob nicht eine Relchstagsauflöſung und Neuwahl unter dem Stichwort„Gegen den Pantzer⸗ kreuzer“ der Partei neue große Erfolge hätte bringen können. Sitzung des Reichskabinetts Berlin, 22. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett tritt heute zu einer Sitzung zuſammen, die der Vorbereitung der Genfer Tagung gilt. Voraus⸗ ſichtlich wird man ſich damit begnügen, die Ausführungen des Reichsaußenminiſters über die außenpolitiſche Lage, ins⸗ beſondere den Kelloggpakt und das Problem der Rheinland⸗ räumung entgegenzunehmen. Die Beſprechung wird ſomit einen rein informativen Charakter tragen. Beſuch engliſcher Parlamentarier „Evening Standard“ meldet: Auf Einladung des Ehren⸗ vorſitzenden des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrte, Dr. h. e. Curt Sorge, wird eine Gruppe konſervativer Parlamentsmitglieder unter Führung von Sir John Sande⸗ man Allen Deutſchland im nächſten Monat einen Beſuch abſtatten, um die dortigen induſtriellen und ſozialen Be⸗ e zu ſtudieren. Der Beſuch wird zwei Wochen dauern. Die Betrügereien mit Kreditbriefen 1 Mehrere Verhaftungen In Verfolg der Ermittlungen über das Auftreten einer internationalen Fälſchergeſellſchaft, die bei Schweizer und holländiſchen Banken und ſpäter auch in Deutſchland mit gefälſchten Kreditbriefen große Betrügereien verübt hatte, konnten jetzt mehrere Täter ver⸗ haftet werden. Ein gewiſſer Aleſſil, dem im Juli ein ſolcher Betrug bei der Zweigſtelle der Deutſchen Bank in München gelungen war, während der Verſuch eines ähnlichen Betruges bei der Filiale der Deutſchen Bank in Nürnberg mißglückte, wurde in einem italieniſchen Lokal in Berlin ver⸗ haftet. Nach längerem Leugnen legte er auch ein Geſtändnis ab. Sein richtiger Name iſt Umberto Luigi Milant, der in Rom geboren iſt und in Mailand wohnt. Er iſt von ita⸗ lieniſchen Gerichten wiederholt wegen Beſtechung, Betrugs und ſchwerer Urkundenfälſchung vorbeſtraft. Ferner wurde in Frankfurt a. Main von Berliner Kriminalbeamten, die mit Milani dorthin gereiſt waren, ein in Florenz geborener Ugo Marcheſini, der von Be⸗ ruf Juwelier iſt, und zuletzt auch in Mailand wohnte, verhaf⸗ tet. Es iſt offenbar ein Helfershelfer des Aleſſi, der unter dem Namen Caſeriet bei der Dresdener Bank in München ebenfalls einen Betrug verſucht hat, bei dem ihm 1500 RM. in die Hände fielen. * Die gefährlichen Helmſpitzen. Der„Eupener Zeitung“ zufolge hat der Gouverneur der Provinz Lüttich, Pirard, den Arrondiſſementskommiſſar von Vervier angewieſen, der Eupener ſtädtiſchen Feuerwehr, die noch Helme mit Spitzen trägt, mitzuteilen, daß dieſe Helme unerwünſcht ſeien. Auch ſollen die Statuten der Wehr einer genauen Prüfung un⸗ terzogen werden. * Sowjetpropaganda in China? Die Agentur Indo Pacifique meldet aus Shanghai, daß die Sowjets 379 000 Jetzt aber ſei die Forderung nach dem Rücktritt der ſoztal⸗ demokratiſchen Miniſter nicht dieskutabel, weil ſonſt ein Wahl⸗ kampf bevorſtände, der an Schwere nicht zu tragen wäre. Dieſe Auffaſſung Künſtlers fand, wie der„Vorwärts“ ver⸗ zeichnet, in der Verſammlung ſtarken Widerſpruch. In der Diskuſſion forderte der Reichstagsabgeordnete Roſenfeld den Rücktritt der Miniſter, falls der Kabinettsbeſchluß zum Bau des Panzerkreuzers nicht rückgängig gemacht würde. Der Abgeordnete Aufhäuſer bezeichnete die Einberufung des Reichstages als notwendig. Wenn dann die Miniſter zu⸗ rückträten, wäre wenigſtens das Preſtige der Partei gerettet. Schließlich wurde eine Reſolution angenommen, in der feſtgeſtellt wird, daß der Kabinettsbeſchluß im Widerſpruch zur Haltung der Sozialdemokratie ſtehe. Weiter wird die ſofor⸗ tige Einberufung des Reichstages gefordert, der eine Entſcheidung über den Bau des Panzerkreuzers herbet⸗ führen ſoll. Falls eine Einberufung des Reichstages nicht zu erreichen ſei, müßten die ſozialdemokratiſchen Miniſter die Wiederaufhebung des Beſchluſſes vom 7. Auguſt ver⸗ langen und im Falle der Ablehnung der Wiederaufhebung zurücktreten. Ferner werden die Miniſter aufgefordert, die übrigen Raten für das Panzerſchiff A abzulehnen. Verkehrsunfälle * Ladenburg, 21. Aug. In der vorigen Woche ſtießen auf der abſchüſſigen Straße an der Pflaſtermühle ein Motor⸗ radfahrer und ein Radfahrer ſo unglücklich zuſammen, daß letzterer ſtürzte und einen ſchweren Schädelbruch davontrug. Er wurde am nächſten Tag ins Mannheimer Krankenhaus gebracht, wo er jetzt ſeiner Verletzung erlegen iſt. Es handelt ſich um den 24 jährigen Schloſſer Georg Hopp, der erſt ſeit kurzem verheiratet war. * Mörfelden(Heſſen), 21. Aug. Ein tödlicher Unglück s⸗ fall ereignete ſich Montag vormittag, indem ein Arbeiter der Kolonne eines Straßenbauunternehmens aus Dietzelbach unter den aus Bulldogge, Spreng⸗ und Wohnwagen beſtehen⸗ den Wagenzug geriet. Dem verunglückten, fung verheirateten Mann gingen drei Räder über den Leib, was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. * Landau, 21. Aug. Das achtjährige Söhnchen des Händ⸗ lers Trauth von Knittelsheim iſt den am Sonntag in Bell⸗ heim durch Ueberfahren erlittenen ſchweren Verletzungen im Landauer Krankenhaus erlegen. * Pirmaſens, 20. Aug. Am Sonntag nachmittag hat ſich am ſogenannten Eisweiher unweit von Pirmaſens ein ſchwerer Motorradunfall ereignet. Der verheiratete Otto Adler iſt mit ſeinem Motorrad mit einem ihm entgegen⸗ kommenden Motorradfahrer namens Philipp Berger zu⸗ ſammengeſtoßen. Adler erlitt einen ſchweren Oberſchenkelbruch, Berger kam mit leichteren Vorletzungen davon, aber ſein Soßziusfahrer Karl Rollwa von hier wurde in hohem Bogen über das Fahrzeug hinausgeſchleudert und erlitt einen Schädelbruch. Sein Zuſtand iſt lebensgefährlich. * Landſtuhl, 21. Aug. Montag nacht ereignete ſich in der Nähe von Landſtuhl ein ſchwerer Motorradunfall. Zwei Fahrer, die ſich auf dem Heimweg nach dem Saar⸗ gebiet befanden, ſollen an einer Kurve von einem Auto über⸗ holt worden ſein. Infolgedeſſen wurde der Lenker des Rades unſicher, das Rad kam aus der Fahrbahn und beide wurden vom Rade geſchleudert. Der Soziusfahrer war ſofort tot, während der Lenker mit ſchweren Kopfver⸗ letzungen ins hieſige Krankenhaus verbracht wurde. * Bingerbrück, 21. Aug. Sonntag abend hat ſich an der Kreuzbach ein ſchwerer Zuſammenſtoß ereignet, bei dem vier Menſchen erheblich verletzt wurden. Ein Perſonenauto wollte überholen und ſtreifte dabei den zu ütberholenden Wagen, der mit fünf Perſonen beſetzt war. Der Wagen ſtürzte um und die Inſaſſen kamen unter ihn zu liegen. Es handelt ſich um eine Frau, zwei Kinder und noch eine Inſaſſin, die ſchwer verletzt wurden und ſofort nach dem Heilig⸗Geiſt⸗Hoſpital in Bingen überführt werden mußten. Der Lenker des geſtürzten Wagens blieb unverletzt. Die Verletzten ſtammen aus Birkenfeld. * Kattowitz, 21. Aug. Auf einer Brücke bei Jaslo ereig⸗ nete ſich ein furchtbares Autounglück. Beim Paſſieren der Brücke mußte das Auto einem Fuhrwerk ausweichen und fiel dabei von der ſieben Meter hohen Brücke in den Fluß hinab. Die Folgen dieſes Sturzes waren entſetzlich. Dem Chauffeur wurde der Bruſtkorb eingedrückt; er ſtarb kurz nach dem Unfall. Die übrigen Juſaſſen, vier an der Zahl, erlitten gleichfalls ſchwere Verletzungen und mußten Dollar für Propagandazwecke nach Shanghai abgeſandt haben.. ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen, Die Verliner Tagung der Anion Zur Tagung der interparlamentariſchen Union ſind im Laufe des Dienstags die meiſten ausländiſchen Teilnehmer in Berlin eingetroffen. Bisher iſt die Teilnahme von 561 Parla⸗ mentartern angemeldet. Die Räume des Reichstagsgebäudes ſind feſtlich geſchmückt. In der Kuppelhalle ſind die Stand⸗ bilder der Reichspräſidenten Ebert und von Hindenburg mit Blumenſchmuck umgeben. Vier große Banner in den Reichs⸗ farben hängen herab, daneben die Fahnen aller in der inter⸗ parlamentariſchen Union vertretenen Länder. Deutſch⸗ land iſt auf der Tagung mit 71 Parlamentariern vertreten. Sie gehören allen Parteien, mit Ausnahme der Kommuniſten und Nationalſozialiſten an. Die Reichstagsverwaltung hat die Einrichtung des Gebäudes dem jetzigen Zweck als Tagungsort des Parlamentes der Paxylamente angepaßt. Am Dienstag nachmittag traten die Abrüſtungskommiſ⸗ ſion(deutſcher Vertreter Abg. Dr. Breitſcheid), die Kom⸗ miſſion für kolontale Fragen(deutſcher Vertreter Abg. Dr. Schnee) und die Kommiſſion für Minderheitsfragen zu⸗ ſammen. In der Minderheitskommiſſion iſt Deutſchland durch den früheren demokratiſchen Abgeordneten Heile vertreten. Die Abrüſtungskommiſſton, die von dem früheren däniſchen Wehrminiſter Dr. P. Munch geleitet wurde, beſchloß zur Prüfung der Sicherheitsfrage und der aus dem Kelloggpakt ſich ergebenden Folgen eine Unterkommiſſion einzuſetzen. Die Typhuserkrankungen in Potsdam K 1 Wie das Berliner Tageblatt berichtet, iſt die Typhus. epidemie in Potsdam noch nicht abgeflaut; die Geſamtzahl der Erkrankten beziffert ſich jetzt auf 42. Dem Blatt zufolge hat ſich nach genauen Informationen ergeben, daß in jener Zeit, von der angenommen wird, daß in der Wolkeret Beelitz eine Typhusinfektion der Milch ſtattgefunden hat, im Beelitzer Molkereibetrieb ein Gehilfe beſchäftigt war, der bei den fetzigen Nachforſchungen nicht mehr aufzufinden war. Er ſollte an Grtppe erkrankt und nach Berlin übergeſtedelt ſein. Die jüngſten Unterſuchungen haben nun ergeben, daß der junge Mann ſeinerzeit Typhus hatte, und man hat damit die einwandfreie Erklärung, auf welche Art damals die Infektion zuſtande gekommen iſt. Anwetter mit Hagel in Jlalien Wie aus Piſa gedrahtet wird, entlud ſich in der Nähe von Saſſo Piſano ein furchtbares Unwetter mit Hagelſchlag von ſonſt unbekannter Stärke. Es handelte ſich nicht um Hagelkörner, ſondern um Eisſtücke von einem Gewicht bis zu 100 Gramm. In der Nähe von Sarazzano fielen noch ſchwe⸗ rere Eisſtücke. Vier Perſonen erlitten ſchwere Kopfwunden, Die Aeberſchwemmungskataſtrophe in China 1800 Menſchen ertrunken, 200 Dörfer überflutet Peking, 20. Aug.(United Preß). Ueber die Ueber⸗ ſchwemmung in der Provinz Schautung, hervorgerufen durch die ungeheure Steigung der Nebenflüſſe des Hvangho, ſind hier Nachrichten eingelaufen. Obgleich die Berichte nur ſpärlich ein⸗ laufen, ſteht feſt, daß über 1800 Menſchen in den Fluten umgekommen ſind und mehr als 200 Dörfer vollkommen unter Waſſer ſtehen. Nach Meldungen amexikaniſcher Miſſionare, die ſich in das Unglücks⸗ gebiet begeben haben, ſollen über 40000 Meuſchen ob⸗ dachlos ſein. Von chineſiſcher Seite wie auch von den in Meittelſchantung ſtationierter Miſſionaren wird verſucht, den Bedrängten Hilfe zu bringen. Aber dies Beſtreben hat nur geringen Erfolg, da die Landſtraßen teilweiſe durch wochen⸗ lange Regengüſſe aufgeweicht ſind, zum Teil auch vollſtändig unter Waſſer ſtehen. Die Bauern arbeiten eifrig daran, bei einer Ausdehnung der Ueberſchwemmung nicht von der Gefahr überraſcht zu werden. Da ſolche Kataſtrophen hier nicht zu den Seltenheiten gehören, ſind die Landleute gegen derartige Vorkommniſſe ge⸗ wappnet. Sie verſtärken die Deiche und legen neue an. Auch werden große Netze, die mit Erde und Steinen gefüllt ſind, in Bereitſchaft gehalten, um im Falle eines Deichbruchs die be⸗ ſchädigten Stellen ſofort zu verſtopfen. f Letzte Meloͤungen Zugentgleiſung in Bayern — Nüftruberg, 21. Aug. Der Perſonenzug 4208 Plauen Hof iſt dicht bei der Einfahrt in den Bahnhof Feilitzſch mit der Lokomotive und dem Packwagen entgleiſt. Verletzt wurde glücklicherweiſe niemand. Die D⸗Züge D 23 und D 24 wer⸗ 2 1 den über Eger umgeleitet. Die übrigen Perſonenzuge wer⸗ den umparkiert. Sie erhalten größere Verſpätungen. Beraubung von Perſonenzügen — Breslau, 21. Aug. Wie die Preſſeſtelle der Reichs⸗ bahndirektion Breslau mitteilt, nahm die Fahndungsſtelle in den letzten drei Tagen zwei Zugführer und zwei Packmeiſter feſt, die in den Perſonenzügen Gepäckſtücke und Expreßgüter beraubten. Es handelt ſich um langjährig gediente Beamte, denen derartige Straftaten nicht zugetraut wurden. Ein großes Diebeslager wurde von der Fahndungs⸗ ſtelle beſchlagnahmt. 5 Schweres Bauunglück — Braunſchweig, 21. Aug. Auf dem Schützenplatz iſt heute nachmittag der Neubau der großen Kongreßhalle, der zur Zeit errichtet wird, zuſammengebrochen. Wie die„Braunſchweigi⸗ ſche Landeszeitung“ berichtet, wurde ein Zimmermann unter den Trümmern begraben. Er war ſofort tot. Mehrere Bauarbeiter wurden verletzt. Der Unglücksfall iſt vermutlich darauf zurückzuführen, daß ein plötzlich auftretender ſtarker Wir helſturm einen der Träger erfaßt und umgebrochen hat. Der Tod im Hochgebirge — Zinal(Schweiz), 21. Auguſt. Eine Rettungskolonne hat auf einem Gletſcher am Grab des Beſſo die Leichen der Alpi⸗ niſten Leuba aus Fleurier und Remond aus La Chaux de Fonds gefunden. Die Leichen wurden nach Zinal transpor- tiert. Man nimmt an, daß die beiden Alpintſten von dem hef⸗ tigen Gewitterſturm überraſcht wurden, der am Mitt⸗ woch über die Gegend hinwegzog. Die beiden Verunglückten waren Studenten der Neuenburger Univerſitgt. 4 b . 4 4 n eee e rr 3 Mkttwoch, den 22. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeſ 3. Seite. Nr. 387 Staͤdtiſche Nachrichten Weltreiſe Schun lange Zett loßt's mir kee Ruh mehr. Ich ſinn als driwwer nooch, wie ich berihmt werre kennt unn wie ich's aln)ſchtelle muß, demit die Leit iwwer mich redde. Nachts du ich mich als im Bett rumwälze unn du mich als ärgere, daß ich ſo en uln)ſcheinbarer Menſch bin, der grad ſo uff'r Welt rumdappe duht, wie tauſend annere aach. Ich habb aach ſchun verſchiedene Sache prowiert, zum Beiſchbiel mich anners angezoge, als ſich verninftige Menſche anziehe, habb emool im Summer zum'e Schbortanzug en Zillinderhut uff⸗ 'ſetzt. Die Folg davun war, daß die Leit nooch mir ſich die Häls rausgerenkt hawwe, awwer mein Name hott niemand wiſſe wolle unn mei Bild iß aach nis in de illuſchtrierte Zei⸗ dunge kumme. Emvol hette ſe mich beinoh verhaft unn wollte ntich nooch Wiesloch abſchiewe, awwer die Sach hott ſich noch geklärt, denn ganz reif forr dorthin war ich grad domvols noch nit. Awwer jetzt habb ich e annere Sache vor. Wenn ich bloos wißt, wie ich die ausfiehre ſollt, dann wär ich ſchun gerettet. Bekanntlich macht ball jeder verninftige Menſch e Weltreis odder wenigſchtens e Rets dorch Deutſchland odder Europa unn dann iß'r beriehmt. Die Hauptſach iß awwer dabet, daß 'r was Neies bringt, unn des iß grad des was mir momen⸗ tan nit einfalle duht.'r hott jo verſchiedene Plän im Kopp, awwer die Ausftehrung iß nit ſo eefach. Ich habb gemeent, des wär was Neies, wenn'r dorch ganz Deutſchland ſchwimme dät unn zum Lewensunnerhalt Erinnerungsbadhoſe verkaafe dät. Awwer iwwerall iß nit Waſſer unn wenn mer ſich de Leit zeige will, dann muß'ör ſchun in die Schtädt gehe. Ich wollt'r dann e Baſſin aus Glas baue loſſe unn des uff'n Waage ſchtelle unn mich rumziehe loſſe unn dabei in dem Baſſin ſchwimme, awwer die Koſchte for ſo en Glaskaſchte wäre gu hoch kumme unn ich habb keen gude Freunb, ber ſo gud bei Kaſſ' iß unn mir den Betrag auslege öhut. Wenn jo Mannem e verninftiges Wahrzeiche hett, wo mer rolle kennt, dann dät ich des rumrolle, wie doch zwee Heidelberger des Heidelberger Faß ſchbaziere fiehre. Awwer e Wolfsangel kann''r nit rolle unn als Wolfsangel kann mer ſich aach nit verkleide. Des eenzigſchte, was mir mache kennt, wär des, wenn mer be Waſſerturm umlege unn fortrolle dät, awwer do däte die Leit ſaache, Mannem hett e große Umlage. Des ſchtimmt doch uff keen Fall. Des dät dann hegſchtens Mannem in Mißkredit bringe, unn des will''r doch aach widder nit. Schließlich kennt'r ſich aach in die Kuppel vum Planedarium ſetze, vier Räder drunner mache unn ſich ſo mit'ime Knippel vum Käfferdaler Wald fort⸗ ſchtochere. Awwer do weeß''r nit, wie des en Irrtum gewwe kann, denn annere Schtädt hawwe aach ſo Häuſer, wenn aach kee ſo ſchtark beſuchte, wie des in Mannem. Wenn ich dick wär, dann bät ich'r en Punktroller kaafe unn dann punktrollernd dorch die Welt ſchtiffle, awwer an dem biſſel Fleeſch, wo ich uff de Knoche habb, derf ich nix mehr runnerwalze. Weil'r grad bei de Walze ſinn: ich habb emool die Idee gehabt, mit're Etsmaſchin, die zum Walze ſchtatt zum Drehe iß, die Weltreiſ' anzutrete. Ich hett die Etsmaſchin hinner mir hergezoche unn dabet wär's Eis richdig worre. Wenn des dan ſchteif geweſe wär, hett ich alles verkaaft, friſch noochg'fillt unn wär weitergeloffe, bis's wieder ſchteif geweſe wär. Uff die Weiſ' wär ich be⸗ riehmt worre unn hett mei Geld verdient. Awwer wie ich en Eisverkäufer'froogt habb, wie'r Eis mache dät, weil ich des aach mache wollt, do hot mir der mit ſeiner Eisſchipp uff mein Daſſel'ſchlage, daß ich den Plan gleich uffgewwe habb. Denn mit ſo eener Konkurrenz iß nit zu ſchbaſſe. So gibts noch verſchiedene Möglichkeite. Was ich halt mache will, war ſchun doo obder iß nit ausfiehrbar. So werd'r nix anneres iwwrig bleiwe, als beſcheide weiter⸗ zulewe unn dabei denke, daß mich alle Leit kenne unn bloos kee Zeit hawwe, vun mir Notiz zu nemme. Denn es iß ſchun oft vorkumme, daß beriehmte Leit gelebt hawwe unn 's hott ſich niemand um ſie bekimmert. So was muß ewe ertrage werre, unn wenn's noch ſo ſchwer fällt. Awwer 3 iß noch nit alle Dag Owend unn ſchließlich geht die Welt aach rum, aach wenn niemand was vun mir wiſſe duht. I. S Aus ben ſtästiſchen Anlagen Für die Ferienzeit wußten unſere Gartenkünſtler wieder Allerliebſtes herbeizuzaubern. Ueber Nacht erſcheint oft neue Farbenpracht, bie beim Waſſerturm und am Paradeplatz jetzt auch durch fremde Naturfreunde bewundert wird. Schweifen unſere Augen zunächſt über den ſo praktiſch tief gelegenen Schmuckplatz hin, ſo leuchtet uns von dem ſchönen Waſſer⸗ Rundbecken her ein prächtig tiefrot leuchtender Geranien⸗ kranz, von dem ſich das verſchiedene Raſen⸗ und Buchsgrün hübſch abhebt. Links und rechts vor dem Waſſerturm prangt in großen Rundbeeten das indiſche Blumenrohr, mit deſſen Rot maſſenhaft verwendete einfarbige Begonien wetteifern, auf denen eben die Bienen eifrig Honig ſammeln. Mannigfaltige Blumen zeigt der kleine Weiher vor dem Quadrat O 7. Links und rechts befinden ſich zwei kleine Rundbeete mit ber Sonnenkönigin, die zu den Korb⸗ blütlern gehört, wie Wohlverleih, Schwarzwurzel, Wieſen⸗ bocksbart, die ihr ſehr ähnlich ſehen, wie der Löwenzahn und andere Kräuter. Die Stadtgärtnerei befaßt ſich ſeit längerer Zeit erſtmals wieder mit der Verwendung des ſchönen Ge⸗ wächſes, das eine lange Blütenzeit hat. Es iſt merkwürdig, daß die Sonnenkönigin ſchon lange vor Anbruch des Abends ihr Köpfchen ſchließt, gerade wie der Löwenzahn. Die Blüten kehren in die Knoſpenlage zurück, werden wieder vom Hüllkelche umſchloſſen, ſo daß von der früheren Herrlichkeit nichts mehr zu ſehen iſt. Dieſer Vorgang wiederholt ſich täglich, bis das Blühen ein Ende er⸗ reicht hat. Bei regneriſchem und kaltem Wetter öffnen ſich die Blütchen garnicht. Der prächtige Wieſenbocksbart (Habermark), der ſeines ſüßen Saftes wegen von den Kindern gern zerkaut wird, ſchließt ſeine großen, leuchtenden Blüten⸗ köpfe auch zumeiſt in den letzten Vormittagsſtunden wieder. Prächtigen Flor zeigt jetzt auch der Paradeplatz. Schön blaue Blumenbänder(Agerata) ziehen ſich über den Raſen hin. Allerliebſte Begonia⸗Rundbeete tragen das liebliche Schiefblatt in der größten, ſchönſten Mannig⸗ faltigkeit und Buntheit. 1 A. Göller. Ihren 78. Geburtstag begeht heute Frau Regina Friedel, Witwe des Zimmermeiſters Johann Friedel. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsſitzung wurden u. a. ausgeloſt: 8 Gewinne zu je 5000 4 auf die Nrn. 213 137, 232 714, 284 714, 878 830; 6 Gewinne zu je 3000 4 auf bie Nrn. 221 378, 346 965, 354 881; in der Nachmittags ziehung: 6 Gewinne zu je 10 000% auf die Nrn. 91027, 144 828, 348 584; 4 Gewinne zu je 5000% auf die Nrn. 30 836, 352 083; 4 Gewinne zu je 3000 4 auf die Nrn. 278 842, 382 448.(Ohne Gewähr.) * Reichs ⸗Dreimarkſtücke zur Tauſendjahrfeier Dinkels⸗ bühls. Auf Grund der Genehmigung des Reichsfinanz⸗ miniſteriums und des Reichsrates iſt die Ausprägung von Reichs⸗Dreimarkſtücken anläßlich der Tauſendjahrfeier Din⸗ kelsbühls im Gange. Die Gelbdſtücke zeigen eine hochkünſt⸗ leriſch ausgeſtaltete Dinkelsbühler Schauſeite nach einem Ent⸗ wurf des Münchener Bildhauers Karl Roth. Da dieſe Münzen, die ſelbſtverſtändlich Kurswert haben, nur in der beſchränkten Anzahl von 40 000 Stück hergeſtellt werden, dürf⸗ ten ſie ſpäter eine Seltenheit bilden. Angeſtelltenverſicherung Vielfach hat es befremdet, daß die Heraufſetzung der Beitragspflicht für die Angeſtelltenverſiche⸗ rung auf 8400 Mark auf dem Verordnungswege erfolgt iſt, während man bei der Bedeutung dieſer Maßnahme immerhin hätte erwarten ſollen, daß die Entſcheidung dem Reichstag überlaſſen worden wäre. Von maßgebender Seite wird uun darauf erwidert, daß Anträge auf Erhöhung der Beitrags⸗ grenze bereits im verfloſſenen Reichstag vorgelegen haben und daß lediglich durch die Auflöſung des Parlaments die Be⸗ ratung und Durchführung eines derartigen Geſetzentwurfes verhindert worden wäre. Die Reichsverſicherungsanſtalt macht im übrigen geltend, daß in der letzten Zeit etwa 8 Pro⸗ zent der Verſtcherten, deren Gehalt 6000 Mark überſtieg, ab⸗ gewandert ſind. Sämtliche Angeſtelltenverbände der ver⸗ ſchiedenſten Richtungen, auch der Verband der leitenden An⸗ geſtellten, habe eine Heraufſetzung der Beitragsgrenze ver⸗ langt, und zwar ſogar auf 12 000 J. Wie wir hören, berechnet man die Mehreinnahme aus der jetzt vorgenommenen Maßnahme auf etwa 40 Millionen Mark jährlich. r . Kommunale Chronik Eine Verſuchsſtrecke für Plaſterunge⸗ Im Sſhoſten der Stadt Düſſeldorf wurde eine Verſuchsſtrecke für Pflaſterungen ferttggeſtellt, die die erſte Straße dieſer Art in Weſtdeutſchland ſein dürfte. Es handelt ſich darum, auf der 2 Kilometer langen Land⸗ ſtraße nach Werden verſchtedene Packmittel für Pflaſterungen zur Anwendung zu bringen, und zwar wurden etwa 700 Me⸗ ter mit Beton, 450 Meter mit Walzaſphalt und die reſtliche Strecke mit Teermakadam belegt, um die verſchiedenen Stra⸗ ßendecken nach ihrer Güte ſtändig prüfen zu können. Von den beteiligten Firmen wurden für alle Packungen eine Haltbarkeit vin etwa 15 Jahren garantiert. ** Brühl, 18. Auguſt. In der füngſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde dem Geſuch der Schützengeſellſchaft Brühl um Ueberlaſſung der ſogenannten Gänsweide am Altrhein zur Ah⸗ haltung eines Sommerfeſtes ſtattgegeben.— Von dem Bezirks⸗ ratsbeſcheib über die Verleihung des Rechts zur Einleitung der Kanalabwäſſer in den Leimbach nahm der Gemeinderat Kenntnis. L. Neckargemünd, 16. Aug. Unter dem Vorſitz von Bür⸗ germeiſterſtellvertretenr Kirchmayer fand eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes mit folgenden Punkten ſtatt: 1. Durchführung des weſtlichen Teiles der Falltorſtraße, zu welchem Zweck zwei Teilgrundſtücke mit Obſtbäumen zum Preis von 1104„ zu erwerben waren. 2. Genehmigung des Tilgungsplanes für das bei der Reichsverſicherungsanſtalt für Augeſtellte in Berlin⸗Wilmersdorf zur Förderung des Woh⸗ nungsbaues aufgenommene Hypothekendarlehen von 35 900 Gr. Feingold. Das Darlehen, für das die Gemeindewaldun⸗ gen verpfändet wurden, ſoll in 23,5 Jahren in vierteljährlichen Raten von je 718 Gr. Feingold bis 31. Dezember 1951 mit 1,5 Proz. viertelfährlicher Verzinſung zurückbezahlt werden. 3. Bürgſchaftsübernahme der Stadtgemeinde für einen von der Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz in Heidelberg zur Förderung des hieſigen Kleinwohnungsbaues aufgenommenen Zwiſchenkredit von 100 000„ bei der Rhein. Hypothekenbank Mannheim, wobei darauf hingewieſen wird, daß die Stadt in⸗ folge der geſpannten Finanzlage weitere Kredite an private Bauluſtige nicht mehr gewähren kann. 4. Aufnahme eines Darlehens von 36 000/ bei der Städt. Sparkaſſe zur reſt⸗ lichen Deckung des vorausſichtlichen Koſtenaufwandes von 187 000„ für die Gas verſorgung. Der Koſtenaufwand wird dann wie folgt gedeckt ſein: 110 500/ durch ein erſtes Anlehen, 30 000% durch einen außerordentlichen Holzhieb, 10 000/ durch Zuſchuß des Arbeitsamtes Heidelberg und ſchließlich die erwähnten 36 000/ Neuaufnahme. Letztere ſollen innerhalb 25 Jahren in Annuitäten von je 1440/ bei 9 Proz. Verzinſung getilgt werden. Sämtliche Vorlagen wurden angenommen. Kleine Mitteilungen Um dem ungeheuren Waſſerverbrauch zu ſteuern, der in der Stadt Gengenbach eine bedingte Waſſerknappheit ver⸗ urſacht hat, wurde in der jüngſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung die ſofortige Einführung von Waſſermeſſern mit einem Koſtenaufwand von 14000 Mark beſchloſſen. Die Waſ⸗ ſermeſſermiete iſt vorläufig wie folgt feſtgeſetzt worden: bis 20 Milltmeter Lichtweite 3 Mk., bis 25 Mmtr. Lichtweite 6 Mark, bet 30 Mmtr. Lichtweite 9 Mk. und bet 40 Mmtr. Licht⸗ weite 13 Mk. pro Jahr. Da die Waſſermenge, die zufließt, noch immer 138 Liter täglich pro Kopf betägt, wird durch dieſe Maßnahme eine Regelung der Waſſerverſorgung für die nächſten Jahre erwartet werden dürfen.— In der gleichen Sitzung wurde die Neuregelung der Gehaltsverhältniſſe der ſtädtiſchen Beamten in dieſer Weiſe geregelt, daß anſtelle der ſeitherigen Beſoldungsſatzung ab 1. Juli 1928 die ſtädtiſche Beſoldungsſatzung tritt. Nach einem Waldſeer Gemeinderatsbeſchluß wird mit der Bayeriſchen Verſicherungskammer in München eine Schülerverſicherung abgeſchloſſen. Die Schüler ſind damit verſichert gegen Unfälle im Schulgebäude, auf dem Schulhof, beim Unterricht, Turnen, Spielen, bei gemeinſamen Ausflügen und Spaziergängen, ſowie gegen Unfälle auf dem Weg von und zu der Schule. führt ab, es wirbt sehr S8 milde, versuch es, und Du bist im Bilde 8 Im„Reichsadler zu Singen Frundsberg⸗Skizze von Georg Wagener Die Sonne des Auguſtabends verglühte hinter dem Hohentwiel. Zwei Reiter zogen von Radolfzell her nach Singen hinein. Vor dem„Reichsadler“ hielten ſie; der Herr warf dem Knecht die Zügel zu und trat in die kühle Stube. Am Tiſch ſaß ein Gaſt und blickte gar trübe in den Becher. Mürriſch erwiderte er den Gruß.„Hei!“ rief da der Reiter und lüpfte das Barett.„Sah ich Euch nicht vor Jahren im Gefolge des Frundsberg, als wir die Horden des Gaißmaiers bei Brauneck zerſprengten?“ Der Finſtere hob den Kopf:„Mag ſein; mir ſcheint es auch, ich hätte Euch ſchon geſehen. Seid Ihr nicht der See⸗ felder, den damals Herzog Ludwig von München unſerem Feldhauptmann in das Lager ſandte? War ein friſches Jagen dort drüben im Salzburgiſchen. Da ſaßen wir dann des Abends an der gedeckten Tafel, die der Gaißmaier auf der Flucht vergeſſen hatte, tranken den guten Wein des Navar⸗ reſen, den wir noch von Pavia her in den Schläuchen hatten und klimperten mit den Dukaten in den vollen Taſchen. Und heute? Bitter ſchmeckt der Meersburger, den der Adlerwirt verſchenkt, der Beutel iſt leer, und der Frundsberg iſt tot!“— „Was ſagt Ihr da? Ritter Jörg ſoll geſtorben ſein! Woher wißt Ihk das?“—„Ich habe ihn ſelbſt mit Kaſpar, ſeinem Sohn, von Welſchland her nach Mindelheim gebracht, ſtand ſelbſt an ſeinem Bett, als er verſchied. Fünf Tage ſind es erſt her. War ein guter Herr, der katſerliche Feldhauptmann Jörg von Frundsberg; ich habe ihm viel zu danken. Doch ſetzt Euch, Herr von Seefeld! Stoßt an auf ſein Gedächtnis!“ Die Becher klangen an einander.— Dann hob der Fin⸗ ſtere wieder an:„Seht Ihr den Berg dort drüben, den Hohen Krähen? Sechzehn Jahre ſind es her, da lernte ich dort den Frundsberg kennen. Er rettete mir das Leben, als ich keinen Heller dafür hätte geben mögen. Da verſchrieb ich mich ihm mit Leib und Seele. Ich ſtand damals beim Hausner im Dienſt, der auf dem Krähen ſaß und den ſie einen Heckenreiter nannten. Einſt ſah der auf dem Markt zu Kaufbeuren eine Bürgerstochter, ein Mäbchen, wie es ſchöner im ganzen Schwabenland nicht zu finden war. Der Hausner warb um ſie. Vater zum Haus hinaus, wollte keinen Strauchdieb zum Ei⸗ dam haben. Der Hausner ſagte den Kaufbeurer Pfefferſäcken ab und ſtörte ihren Handel, daß ſie den Schmachteriemen enger binden mußten. Einſt warf er fünf von ihnen auf der Fahrt nach Konſtanz nieder und nahm ihnen ſiebenhundert Gulden ab. Weil er dem einen von ihnen, deſſen Bruder beim Kaiſer angeſehen war, die Rippen gebrochen, ſchickte uns die Römiſche Mafeſtät den Lichtenſteiner und den Frundsberg auf den Hals. Die zogen mit achttauſend Landsknechten vor den Hohen Krähen, uns auszuräuchern. Am Leonharditag des Jahres 1512 ſchlugen ſte ihr Lager im Tal auf und verſchanzten auf einem Bühel an der Engener Straße ihre ſchweren Stücke. Die ſchoſſen bald zu uns hinauf und trafen ſo gut, daß wir die Köpfe nicht über die Mauern ſtecken mochten. Und weil der Frundsberg wußte, daß uns der Proviant am meiſten not tat, ließ er die Büchſenmeiſter auf unſer Backhaus und auf die Küche richten. Dahinein ſchoſſen ſie uns, daß Mehl und Federn aus den Betten zum Dach hinaus ſtoben. Wir konnten in der Nacht nicht genug an dem flicken, was ſie uns am Tag verdarben. Einſt ſtand ich hinter der Mauer— ich hatte meiſterlich gelernt, eine Kartaune zu richten— und ſuchte nach einem Ztel, das der wenigen Kugeln, die ich noch beſaß, wert ſein mochte. Da trat der Friebinger, des Hausners Freund und Spießgeſelle, zu mir und ſah hinunter zu den Katſerlichen. „Hans“, ſagte er plötzlich und griff nach meinem Arm,„wollt Ihr Euch hundert Gulden verdienen, dann ſchießt den Ritter dort unten, den mit dem großem Federbuſch am Helm, vom Gaul herunter. Das iſt der Frundsberger!“ Ich richtete mein Stück, ſchob doppelt Pulver in das Rohr, um nicht zu kurz zu treffen, und ſchoß. Die Kugel glaubte ich fliegen zu ſehen, genau auf den Ritter zu.„Verflucht!“ ſchrie da der Friedinger.„Zu hoch!“ Und wirklich riß der Schuß dem Frundsberg nur den Buſch vom Helm und ließ den Reiter taumeln. Da praſſelte es wie ein Donnerſchlag gegen die Mauer⸗ ziunen vor uns.„Verflucht!“ ſchrie der Friediuger zum an⸗ deren Mal und griff nach ſeinem Arm. Ein Falkonet, das auf der Mauer unter uns geſtanden, war zerplatzt; ein Eiſen⸗ Da warf ihn der ſtück hatte dem Friedinger den Knochen zerſchlagen, ein au⸗ deres meiner Kartaune die Mündung zerfetzt. Den Rittern ſank der Mut; den Friebinger brannte die Wunde, und der Hausner ließ den Kopf hängen:„Die wer⸗ den uns bald haben! Im Backhaus iſt ſchon kein Mehl nehr, und unter der Küche klafft ein Loch in der Mauer.“ In der Nacht kam der Hausner zu mir auf den Turm, wo ich Wache hielt:„Hans, wir machen den Haſen. Laßt die Knechte ſehen, wie ſie mit den Katiſerlichen fertig werden. Ihr kommt doch mit?“—„Schuft!“ brummte ich und dachte, ich wollte den Leuten ſagen, was die beiden Ritter planten. Gleich darauf glaubte ich aber, der Hausner und der Friedinger könnten nicht ſo niederträchtig ſein und die Knechte im Stich laſſen. Als ich aber am frühen Morgen von meiner Wache kam, mußte ich hören, daß die beiden Heckenreiter doch geflohen waren. Ein Strick an der Mauer und Spuren von Steigeiſen zeigten den Weg, den die Feiglinge ge⸗ nommen hatten. Die Kaiſerlichen ſchoſſen an dieſem Tage ſtärker als je zuvor. Etliche von unſeren Knechten kamen zu mir:„Junker, Ihr habt von der Flucht der beiden andern gewußt. Ihr ſeid Schuld an unſerem Unglück. Seht zu, wie Ihr uns helft!“— Da ſchrien andere:„Schlagt ihn tot! Er hat uns verraten!“ Sie ſtürzten auf mich zu, hoben ihre Schwerter; doch die Beſonnenen wehrten ihnen:„Laßt ihn leben. Wir erkaufen uns mit ihm die Gunſt der Kaiſerlichen. Die freuen ſich, wenn ſie wenigſtens einen Heckenreiter fan⸗ gen.“— Sie ſetzten mich im Verließ feſt. Am Abend kamen ſie wieder, jubelten:„Junker, der Lichtenſteiner freut ſich ſchon auf Euch, will Euch um einen Kopf kürzer machen. Uns haben die Kaiſerlichen freien Abzug verſprochen. Schlaft noch ruhig eine Nacht, bis wir die Steine vor dem unteren Tor weggeräumt haben und aus der Burg können!“ Ich machte in der Nacht kein Auge zu. War jung und mochte noch nicht ſterben. Auch fühlte ich mich unſchuldig, denn ich hatte an den Schandtaten des Hausners keinen Teil gehabt, hatte nur auf der Burg Dienſt getan. Am anderen Morgen brachten mich die eigenen Kuechte in das Lager hinunter, zum Lichtenſteiner in das Zelt:„Hier habt Ihr den Heckenreiter, Herr Ritter!“ Der ſchickte gleich 4. Sekte. Nr. 387 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. Auguſt 1028 3 Maſſenkundgebung der deutſchen Angeſtellten Zu Tauſenden ſtrömten Sonntag vormittag Mitglieder und Freunde des Gewerkſchaftsbundes der Au⸗ geſtellten(G. D..) zu einer öffentlichen Kundgebung im reichgeſchmückten Breslauer Konzertſaal. Schon eine Stunde vor Beginn war der Saal überfüllt, ſodaß in aller Eile im Liebich⸗Theater eine Parallelverſammlung, in der die gleichen Redner, Oberbürgermeiſter Böß⸗Berlin und Bunde rſtandsmitglied Max Röſſiger(M. d. R. W..), zu den Maſſen ſprachen, einberufen wurde. Insgeſamt nah⸗ men rund 5000 Perſonen an dieſer Kundgebung teil. Nach dem Vortrag der auf künſtleriſch hoher Stufe ſtehenden Schle⸗ ſiſchen Philharmonie, die die Ouvertüre zu Egmont zu Ge⸗ hör brachte, begrüßte Bundesvorſteher Reichstagsabgeord⸗ neter Schneider die Teilnehmer der Kundgebung. Redner wies darauf hin, daß der Kampf heute nicht nur um mate⸗ rielle, ſondern viel mehr noch um ideelle Dinge geführt würde, um die Erhaltung des Bildungs⸗ und Kulturſtandes und deren Hebung. Im Anſchluß daran erwiderten eine Reihe von Behördenvertretern, ſowie Reichs⸗ und Landtags⸗ abgeorbnete und für die Auslandsdeutſchen der Sejm⸗Abge⸗ ordnete Franz⸗Kattowitz. Freudig begrüßt ergriff dann Oberbürgermeiſter Böß⸗Berlin das Wort zu ſeinen Ausführungen über„Die ſozialen N gaben der Kommunalpolitik“.„Sozialpolitik iſt die Tätigkeit des Staates, die dem Ausgleich und der Ver⸗ ſühnung der einzelnen Volksſchichten dient. Die Gemeinden ſtehen in der Front des perſönlichen, wirtſchaftlichen und ſoztalen Lebens. Die Gemeindeverwaltung verſpürt jede Alle Kommunalpoli⸗ e Spannung am unmittelbarſten. uß ſozial ſein. Die von der Allgemeinheit aufgebrachten Mittel gebühren der Geſamtheit, nicht aber einzelnen Be⸗ völkerungsklaſſen. Eine in der Nachkriegszeit beſonders wichtig gewordene Aufgabe iſt die Wohnungsfürſorge. Infolge des allgemeinen Kapitalmangels und der Krebitnot iſt der Wohnungsbau immer mehr eine Gemeinde⸗Angelegen⸗ heit geworden. Damit haben die Gemeinden die Möglichkeit in die Hand bekommen, die Wohnungskultur der unteren Beyölkerungsſchichten zu heben. Die deutſchen Wohnungen bezw. Häuſer ſind vollkommen übervölkert. In Berlin kom⸗ men 76, in Breslau 52, in München 36, in Sachſen 27-34, in Frankfurt a. M. 17—19 Einwohner auf ein Haus, in der Schweiz dagegen nur 12—13, in Newyork 20 und in London rund 8 Einwohner auf ein Haus. Es wäre unmöglich, daß unter den deutſchen Wohnungsverhältniſſen ſich ein tüchtiger kachwuchs, der dringend notwendig wäre, entfalten könnte. Der Schutz der Volksgeſundheit erfordert energiſche Maßnah⸗ men. Nicht nur Krankenhäuſer ſollten gebaut werden, ſon⸗ dern Bäder, Sport⸗ und Spielplätze. Ein Reichs⸗Sport⸗ platzgeſetz iſt dringend erforderlich. Die ſchulärztliche Verſorgung ſollte ſoweit wie möglich ausgedehnt und auch auf die Berufsſchulen erſtreckt werden. Unentbehrlich ſind Stadt⸗Jugendheime, Wander⸗ und Ferien⸗ Herbergen für die geiſtige und körperliche Ertüchtigung der Jugend. Die Ver⸗ kehrspolitik der Städte muß den Bedürfniſſen der Ar⸗ beitnehmerſchaft möglichſt weitgehend Rechnung tragen. Die Tarife müſſen ſo niedrig gehalten werden, daß auch die ſchlechter bezahlten Arbeitnehmer außerhalb der Induſtrie⸗ und Geſchäftsviertel wohnen können. Die Volksbildung för⸗ dert man am wirkſamſten durch Stipendien, Freiſtellen und Gewährung freier Lernmittel. Die Berufsſchulpflicht muß für die männliche und weibliche Jugend in gleicher Weiſe durchgeführt und noch weiter ausgebaut werden. Die ge⸗ meindliche Wohlfahrtspflege muß planwirtſchaft⸗ lich geübt werden. Ein unbürokratiſches Zuſammenarbeiten einzelner Inſtanzen iſt erforderlich, ebenſo die Zuſammen⸗ arbeit der öffentlichen und freien Wohlfahrt. Jede Fürſorge muß individuell ſein. Sozialpolitik und Wirtſchaftspolitik gehören zueinander und ergänzen ſich. Das eine iſt nicht ohne das andere möglich. Der Arbeitnehmer darf nicht als Wirt⸗ ſchaftsuntertan, ſondern muß als Mitarbeiter behandelt werden. g Nicht endenwollenden Jubel löſten die von glühender Begeiſterung getragenen Ausführungen des Bundesvorſtandsmitgliedes Max Röſſiger⸗Berlin aus, der über„Sinn und Ziele des modernen Ar⸗ beitsrechts“ ſprach. Zuſammenfaſſend führte er aus: 45 mach dem„freien Mann“ mit der Blutſeber. Och glaubte, mein letztes Stündlein ſet gekommen. Da trat ein Ritter im das Zelt. Ich kannte ihn nicht; weil ihm aber alle ehrerbietig Platz machten, dachte ich, es müßte der Fundsberg ſein. Der ſaß mich ſtehen?„Nun, Lichtenſteiner, was habt Ihr da für einen Vogel?“—„Die 0 einzige Krähe, die nicht ausgeflogen iſt, Frundsberg. jetzt gerupft werden.“ Der„freie Mann“ ſtamd vor dem Zelt, wartete auf mich. Den Frundsberg ſchien meine Jugend zu erbarmen:„Hat der wirklich den Tod verdient, Lichtenſteiner? Die Knechte, die ihn ausgeliefert haben, ſind ſicher noch weniger wert als der Junge!“— Da trat einer von denen, die mich verraten hatten, einer, der an meiner Kartaune gedient hatte, vor: „Herr Ritter, Ihr wißt wohl nicht, daß der Junker es war, der Euch vorgeſtern ein Haar nom Pferde ſchoß. Wollt Ihr dem das Leben ſchenken?“— Dem Frundsberg ſtieg das Blut in das Geſicht. Iſt das wahr?“ fragte er mich.„Ich mochte nicht lügen, hatte auch nichts mehr zu verlieren:„Jal“ Da ſchlug der Frundsberg dem Knecht die Fauſt in das Geſicht, daß der andere zurück taumelte:„Du Gauch! Glaubſt Du den Frundsberg durch Verrat gewinnen zu können?“— Dann trat er zum Lichtenſteiner:„Gebt mir den Jungen! Ich bürge für ihn. Er iſt zu ſchade für den Henker!“ So wurde ich mit Leib und Seele des Frundsbergs Eigen. Er hat ſein Mitleid nie bereut. Seefelder, noch einen Becher ſeinem Gedenken!“ Soll Das Einkommen Lindberghs. Amerikaniſche Zeitun⸗ gen haben jetzt ausgerechnet, daß der Ozeanüberflieger Lind⸗ bergh in den letzten ſechs Monaten 200 000 Dollar verdient hat. Als Grundſtock hat er ſich zunächſt einen Fliegerpreis von 25 000 Dollar geholt, dann hat er monatelang große Flie⸗ gerrennen abgehalten, die ihm außerordentlich hoch bezahlt wurden. Schließlich hat er auch an einem Buch, das er her⸗ ausgab, große Summen verdient, und weiter ſind ihm ſeine Auffätze in Zeitungen und Zeitſchriften mit Gold aufgewogen worden. Dieſe hohen Einnahmen haben auch die Steuer⸗ behörden intereſſiert, und ſo muß Lindbergh für das ver⸗ gangene Jahr 30 000 Dollar Steuern bezahlen. Wäre Lind⸗ faſſen ſollen. „Das Arbeitsrecht baut bas Haus der Wirtſchaft um, wäh⸗ rend die Faſſade noch das alte vortäuſcht. Die demokrati⸗ ſierte Wirtſchaft, die nur noch Arbeitsbürger und verteilte Aufgaben kennt, mit möglicher Freiheit in der individuellen Betätigung, aber mit einer Organiſation der Rechte und Pflichten und mit ausgleichenden ſozialen Leiſtungen der Allgemeinheit, die auch dem an unterſter Stelle Stehenden die Bekenntnismöglichkett zur Wirtſchaftsidee und zur Volks⸗ gemeinſchaft, der er angehört, laſſen. Der Weitblick, den ein Volk bei der nationalen Organiſation der Arbeitskraft ent⸗ wickelt, iſt eine Kapitaleinzahlung für kommende Zeiten. So greift der moderne Arbeitsrechtsgedanke über Zweck⸗ und reine Schutzmaßnahmen weit hinaus, wird, wie alle Sozial⸗ politik überhaupt, bewußt geforderter Ausgleich für die An⸗ forderungen der modernen Wirtſchaftsweiſe an den Menſchen, wie durch die Allgemeinheit geſicherte Schranke gegenüber dem ſozialen Reaktionswillen der zuſammengeballten Kapi⸗ talsmächte, wird Kampfboden für die neue, größere Wirt⸗ ſchaftsidee der Wirtſchaftsdemokratie.“ Unter den Klängen des Deutſchlandliedes überbrachte die junge Generation Max Röſſiger einen Kranz mit Schleife und Widmung„Dem Jungen zum Gruß“. Darauf ſchloß Bundesvorſteher Guſtav Schneider(M. d..) den 4. deutſchen Angeſtelltentag mit dem Gelöbnis, daß deutſcher Wille und deutſche Kraft das ganze Deutſchland im Sinne wahrer Volksgemeinſchaft um⸗ —————— Aus dem Lande 50 jähriges Kirchenjubilüum I. Eppelheim, 20. Aug. Am geſtrigen Sonntag hatte die katholiſche Kirchengemeinde Eppelheim einen großen Tag mit der Wiederkehr des Tages, an dem vor 50 Jahren die Kirche eingeweiht wurde. Das Feſt wurde am Sonntag morgen mit der heiligen Kommunion eingeleitet, die die Mitglieder der Kuratie empfingen. Im Mittelpunkt der kirchlichen Feier ſtand das levitierte Hochamt, das durch Stadtpfarrer, Geiſtl. Rat Raab⸗Heidelberg unter der Aſſiſtenz des Kuraten Scheuermann⸗Eppelheim und des Kaplans Maler⸗Plankſtadt zelebriert wurde. In ſeiner tiefgehenden Feſtpredigt zeichnete Profeſſor Loſſen einen ſchönen Umriß über die Kirche als Gotteshaus. Die weltliche Feier wurde am Nachmittag und Abend in den Räumen des neuen Gemeindehauſes abgehalten. Kurat Scheuermann begrüßte neben der vollzählig er⸗ ſchienenen Kirchengemeinde Domkapitular Prälat Jauch⸗ Freiburg als Vertreter des Erzbiſchofs, ſowie die Geiſtlichen der Nachbargemeinden Wieblingen u. Plankſtadt und gab hier⸗ nach einen kurzen geſchichtlichen Rückblick, indem er den Er⸗ bauer der Kirche, Pfarrer Dengler, beſonders hervorhob. Auch der gerade beendeten Renovation der Kirche tat er Er⸗ wähnung, die u. a. durch die vom Bonifatiusverein zum Aus⸗ bau der Kirche gemachte Spende in Höhe von 3000 M. und die der Jugendkollekte in Höhe von 1000 Mk. möglich gemacht wurde. Domkapitular Jauch überbrachte die Grüße und Gkückwünſche des Erzbiſchofs, der kirchlichen Behörden und des Bonifatiusvereins. Auch er gedachte des erſten Pfarrers der Kirche, den er mit den Worten Lothars von Kübel einen könig⸗ lichen Bettler nannte, da er mit ſeiner Bitte um eine Gabe zum Bau der Kirche bei Kaiſer und Königen vorſtellig wurde. Die Feſtrede dieſes Teiles der Feier hielt Hauptſchriftleiter Dufjardin⸗ Mannheim über die Aufgaben und die Stellung der heutigen Kirche, der hauptſächlich der Kampf gegen den zer⸗ ſtörenden Zeitgeiſt obliege. Es ſprachen fernerhin noch Stadt⸗ pfarrer Schwall⸗Wieblingen und Pfarrer Augenſtein⸗ Plankſtadt. Die Feier war von geſanglichen Vorträgen des Cäeilienvereins umrahmt. K GO Schwetzingen, 20. Auguſt. Sowohl unſere Stadt als auch der Schloßgarten ſind in dieſem Jahre ſchnakenfrei. Man wird weder bei Spaziergängen im Schloßgarten noch nachts in den Schlafzimmern von den Stechmücken beläſtigt. Im Schloß⸗ garten, wo früher um dieſe Jahreszeit Schwärme von Schna⸗ ken flogen und durch dieſe Plage der Aufenthalt daſelbſt faſt unmöglich wurde, ſind die Inſekten nur ganz vereinzelt zu be⸗ ohbachten. Durch die anhaltend trockene Witterung der letzten Wochen dürfte ein großer Teil der Schnakenbrut vernichtet worden ſein. Auch die Bekämpfungsmaßnahmen haben auf den Rückgang der Schwetzinger Schnakenplage großen Einfluß ge⸗ Habt. Vom Dollar Von Franz Baum Es iſt ümmer unterhaltſam, ſich mit dem Werdegang und den Eigenheiten großer Herren zu befaſſen. Auch der Dollar, einer der gewaltigſten Herrſcher dieſer Welt, bietet uns man⸗ ches Intereſſante, ohne daß man in die Tiefen der Währungs⸗ fragen hinab zu tauchen braucht. Wer von den Tauſenden, denen im der Juflationszeit ein Dollarſchein ſehnlichſter Be⸗ ſitz war, weiß wohl, daß in dem Lande des Goldüberfluſſes eim Teil des Paptergeldes, eben ddeſe Ein Dollar⸗Noten, durch Silber gedeckt ſind? Vierzehntauſend Tonnen Stilberbollars ſtehen dafür zur Verfügung. Unter den Fünfdollar⸗Noten gibt es noch die alten„Civil War Greenbacks“(Bürgerkrieg⸗ Grüurücken) aus der Zeit des Bürgerkrieges. Für die Deckung anderer Noten wieder ruhen Goldbarren im Werte von vier Milliarden in den Staatsſchatzkammern. Aehnlich wie einſt in Deutſchland gab es auch in den Ver⸗ einigten Staaten eine Zeit, in der jeder Staat ſein eigenes Papiergeld hatte, das von dem verſchiedenen Staatsbanken herausgegeben war. Noch vor ſiebenzig Jahren erlitten Rei⸗ ſende durch das mehrfache Umwechſeln manchen Verluſt. Dieſe Staatsbanknoten waren die Nachfolger des erſten Papiergeldes der Vereinigten Staaten, des„Continental Currenci“. Metalldeckung dafür gab es nicht, weshalb es zu einer ſprichwörtlich gewordenen Minterwertigkeit herab ſank. Der Dollar ſelbſt wurde ſchon von den Engländern nach Nordamerika gebracht. Er war zeitweiſe faſt verdrängt durch das in den ſpaniſchem Beſitzungen umlaufende Geld, das „Stück von acht.“ Unter dem Namen„bit“, abgeleitet von „ piece of eight“, lebt es immer noch im Bewußtſein und im Volksmunde. So wird im Weſten für den Viertel⸗ und halben Dollar oft noch der Ausdruck„two bits“ ud„four bits“ angewandt. Auch ein eigentümlicher Brauch hängt da⸗ mit zuſammen. Die Zweidollar⸗Noten hält man vielfach für unglückbringend, glaubt aber, dem böſen Zäuber dadurch begegnen zu können, daß man eine Ecke abreißt. Es gab nämlich Stücke zu dreizehn bits, die ungefähr den Wert von zwei Dollars hatten. Die Zahl dreizehn erregte aber bald bergh verhetratet, hätte er ein ganz Teil weniger zu bezahlen. gegen das ſpaniſche Silberſtück ein abergläubiſches Vorurteil, 2 Die Stiefſöhne erſchießen den Vater * Waltershofen(Schwarzwald), 21. Aug. Der Beſttzen der hieſegen Mühle wurde geſtern vormittag von ſeinen beiden erwachſenen Stiefſöhnen, nachdem ein Streit unter den dreien vorausgegangen war, mit Revolvern er⸗ ſchoſſen. Der Getötete war 28 Jahre alt und hatte mit ſeinen Stiefſöhnen, die etwa gleichaltrig waren, ſeit längerer Zeit auf geſpanntem Fuße gelebt.: * * Brithl, 18. Aug. Eine männliche Leiche, die am vergangenen Samstag hier geländet wurde, konnte ermittelt werden. Es handelt ſich um den 20jährigen ledigen Schloſſer Wilhelm Stegner aus Kornweſtheim. Der junge Maun iſt beim Baden im Rhein in der Nähe von Germersheim ertrunken. L. Doſſenheim, 16. Aug. Der Spar⸗ und Darlehens⸗ kaſſen verein hielt dieſer Tage eine außerordent⸗ liche Generalvenſammlung ab. Vereinsrechner Jakob Ruland gab die Bilanz für 1927 bekannt. Der Um⸗ ſatz hat ſich demnach von 500 000„ im Vorjahr auf 900 000% erhöht. Der recht beträchtliche Reingewinn wurde dem Reſervefonds überwieſen. In der Frage der Aufwertung wurde die Zuſicherung gegeben, daß die Kaſſe über das geſetz⸗ liche Maß aufwerte, obwohl gerade die Gemeinde, die den größten Aufwertungsbetrag ſchuldet, bisher eine ablehnende Haltung einnahm. Im Aufſichtsrat ſchied Gaſtwirt Jakob Barth freiwillig aus, für den Kaufmann Peter Jung⸗ mann eintrat. sch. Walldorf, 18. Aug. Am Sonntag beging hier Hau⸗ delsmann Ludwig Aſtor, ein Feldzugsteilnehmer 1870/71, ſeinen 80. Geburtstag. Der Jubilar beſitzt 7 Kinder, 29 Enkel und 6 Urenkel.— Am Verfaſſungstag wurden durch den Landrat Georg Freund 3 für 50jährige, Juſtus Kraus, Heinrich Bruckner, Emil Himmele und Heinrich Günther für 25jährige Dienſtzeit bei der Feuerwehr ausgezeichnet. Die Stadtgemeinde ließ den Jubilaren ein Dankſchreiben nebſt einer Geldſpende als Anerkennung überreichen. * Karlsruhe, 18. Aug. Der 48jähr. Bernhard Schmalz von hier iſt in der Kiesgrube beim Killisfeld, wo er badete, ertrunken. * Bühl, 15. Aug. Das 2. Unterelſäſſiſche Feld⸗ artillerie⸗ Regiment 67, frühere Garniſon Hage⸗ nau⸗Biſchweiler, hat auf den Vorbergen des nördl. Schwarz⸗ waldes in unmittelbarer Nähe der Stadt Bühl den Gefalle⸗ nen des Regiments ein Denkmal, das dem Regiment alle Ehre macht, erſtellt. Das Feſt der Denkmalsweihe findet hier in den Tagen vom 15. September bis 17. September ſtatt. Das Regiment hatte vorwiegend ſeinen Erſatz aus dem Saarland, Rheinland und aus dem übrigen Norddeutſchland. Für die ehem. Regimentsangehörigen wird es nach vielen Jahren eine große Freude ſein, hier das Denkmal einweihen zu können und einen wehmütigen Blick vom Denkmal hin⸗ über zu richten nach ihrer ehemaligen Garniſon Hagenau * Villingen, 18. Aug. Ein nicht alltäglicher Unfall be⸗ gegnete geſtern abend einer Lokomotive bei der Durchfahrt durch den Sommerautunnel. Da in dem Tunnel gegen⸗ wärtig gearbeitet wird. ſcheint die Maſchine irgendwo ge⸗ ſtreift zu ſein, ſodaß ſich die Dampfpfeife in Bewegung ſetzte und laut aufheulte. Und ſie war auch nicht mehr zum Verſtummen zu bringen. Heulend legte ſie die ganze Strecke bis Villingen zurück, wie wenn ſie ihrem Schmerz hätte Aus⸗ druck geben wollen. Zu allem Pech hatte ſte bei der Station Villingen keine freie Einfahrt und etwa eine Viertelſtunde ſtand ſie draußen und heulte immer weiter. Die Villinger Einwohnerſchaft wurde durch das ungewohnt lange Pfeifen unruhig und glaubte, es ſei ein Unglück geſchehen. Große Scharen ſtrömten zum Bahnhof. Als man die Urſache der Ruheſtörung erfuhr, trat ſchallende Heiterkeit an die Stelle der Beſorgnis. Dem Uebel war dann im Bahnhof bald ab⸗ geholfen. * Endingen a.., 18. Aug. Geſtern nachmittag ſt rike Oberlehrer a. D. Heitz von hier, als er ſich auf einer Mos torradfahrt nach Breifach befand, auf der Landſtraße zwiſchen Bötzingen und Waſenweiler plötzlich tot vom Rade. Er war einem Herzſchlag erlegen. Oberlehrer Heitz war Präſt⸗ dent des Oberbadiſchen Muſikverbandes und als ſolcher weit⸗ hin bekannt. ——— é:-m Dekoraſionen Werner Iwele Naumeussfaffung E S, 1 Planken) Tepefen Teppiche das ſich ſpäter auf bie Zweidollar⸗Noten übertrug. Durch das Abreißen einer Ecke hoffte man wohl, das gefährliche dreb⸗ zehnte bit zu beſeitigen. Der Stammvater des weltbeherrſchenden Dollars iſt Ubri⸗ gens der gute, alte Taler, deſſen Wiege bekanntlich in Jvachimsthal in Böhmen ſtand, wo ihm im Jahre 1516 der Graf von Schlick, Beſitzer reicher Silbergruben, zum Daſein verhalf. Er wanderte als„Daler“ über Holland im ſteben⸗ zehnten Jahrhundert nach England, wo er ſeinen heutigen Namen erhielt. Wie ſo mancher hervorragende Mann der Vereinigten Staaten aus Deutſchland ſtammt, iſt alſo auch dieſer einflußreichſte Amerikaner letzten Endes„made in Germany“, Theater und Muſik O Alfred Färbach ſingt heute in Ludwigshafen. Am heutigen Mittwoch ſingt das frühere Mitglied des Mann⸗ heimer Nationaltheaters, Heldentenor Alfred Färbach, in der Konzertmuſchel des Ebertparks in Ludwigshafen. Regiſſeur Hoffmann⸗Harniſch⸗Berlin ſchwer verunglückt. Der Regiſſeur Wolfgang Hoffmann⸗Harniſch vom Theater in der Königgrätzer Straße iſt, wie wir bereits meldeten das Opfer eines Autounfalls geworden, was wiederum auf den ſchlüpfrigen Berliner Aſphalt zurückzuführen iſt. Hoffmann⸗ Harniſch ſaß in einer Autodroſchke und fuhr von Friedenau nach der Stadt. Am Südweſtkorſo wurde ſein Wagen gegen eine Pferdedroſchke geſchleudert. Hoffmann ⸗Harniſch erlttt 5 5 Gehirnerſchütterung und trug mehrere Schnittwunden avon. S2¹¹ Die Freiburger Paſſionsſpiele in Amerika. In St. Louis in den Vereinigten Staaten werden zur Zeit durch die Gebrüder Faßnacht Paſſionsſpiele gegeben, denen die Freiburger Spiele aus den Jahren 1920 und 21 zugrunde gelegt ſind. Die Aufführungen finden mit 2000 Mitwirkenden auf einer Freilichtbühne ſtatt, die gegen 25 000 Beſucher faßt. Max von Schillings Leiter des Filmmuſikſtudiums. Die künſtleriſche Leitung des von der Genoſſenſchaft Deut⸗ ſcher Tonſetzer eingerichteten Filmmuſikſtudiums hat Prof, Dr. Max v. Schillings übernommen. 8 2 9 = — 2 8 4 Mittwoch, den 22. Auguſt 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 387 Tauſensjahrfeier in Dinkelsbühl * Dinkelsbühl, 20. Aug. Begünſtigt von herrlichſtem Wetter, begannen am Samstag nachmittag die Feierlichkei⸗ ten anläßlich des tauſendfährigen Beſtehens der Stadt Dinkelsbühl. Im Laufe des Tages waren un⸗ gefähr 10 000 bis 12000 Gäſte aus ganz Deutſchland und vom Ausland in Extrazügen herbeigeeilt. Ein geradezu wunder⸗ bares Bild bot inmitten der feſtlich geſchmückten Stadt der hiſtoriſche Feſtzug, an dem mehrere Tauſend in den alten hiſtoriſchen Trachten teilnahmen. Auch eine Abord⸗ nung der Landshuter Hochzeit aus Landshat war erſchienen. Die rieſige St. Georgskirche konnte am Abend die ungeheuren Menſchenmaſſen, die das Kirchenkonzert angezogen hatte, nicht mehr faſſen. Ein großer Teil mußte daher der wunderbaren Aufführung fern bleiben. Die übrigen kleine⸗ ren Veranſtaltungen, die den Auftakt zu den großen am Sonntag ſtattfindenden Feierlichkeiten bildeten, waren ſehr gut beſucht. Der Sonntag als Haupttag der Dinkelsbühler Jahr⸗ tauſendfeier hatte ungefähr 15000 bis 16 000 Beſucher an⸗ gelockt. Rieſenautoparks befanden ſich vor den Toren der Stadt. Von den Feſtgäſten ſind beſonders hervorzuheben Fürſt und Fürſtin von Oettingen⸗Wallerſtein, Landtagspräſi⸗ dent Königbauer, Regierungspräſident Rohmer, der Präſident des mittelfränkiſchen Kreistags, Dr. Beheinger, annähernd 20 Abordnungen verſchiedener Städte, Vertreter der Ober⸗ poſt⸗ und Reichsbahndirektion und Abordnungen der Han⸗ dels und Handwerkskammer Nürnberg. Den Veranſtaltun⸗ gen des Samstag folgte am Sonntag die Huldigungs⸗ 7 * 3 feier mit einem großen Kinderreigen zu Ehren des Jugendſchriftſtellers Chriſtoph von Schmid. Nittags wurde der Akt der Uebergabe der freien Reichsſtadt Dinkels⸗ bühl an Bayern wiederholt. Hierauf fand der hiſtoriſche Feſtzug ſtatt. In dem aus 25 großen Gruppen beſtehen⸗ den Zug wurde die ganze Geſchichte der Stadt dargeſtellt. Großen Beifall löſten beſonders folgende Gruppen aus: Ein⸗ zug der Dinkelbauern, die Kreuzritter, Rudolf von Habsburg, Patrizier von 1380, Armbruſtſchützen, Erbauung der St. Georgskirche, Kaiſer Max und Georg der Reiche von Lands⸗ hut, Bauernkrieg, Kinderzeche, König Guſtav Adolf von Schweden, Joſeph⸗ Ferdinand, Franz., Biedermeierzeit, Zünfte und Bürgerbataillone. Nach Beendigung des ein⸗ einhalbſtündigen Feſtzuges trafen ſich Einheimiſche und Fremde beim großen Stadtfeſt auf dem Marktplatz, wo nur 1 Teil der Beſucher Platz fand. Auch alle Kaffees, Gaſt⸗ ſſer und Hotels waren ſo überfüllt, daß die meiſten Frem⸗ den überhaupt nirgends unterkommen konnten. Am Abend wurden die ſchönſten Partien der Stadt bengaliſch und mit Scheinwerfern beleuchtet. Ein Nachtwächter blies wie in der alten Zeit die Stunden bis früh 4 Uhr an. Aus der Pfalz n Ludwigshafen, 16. Aug. Während im Juli 1928 die Reichsindexziffer von 151,4 auf 152,6 oder um 0,8 Prozent und die Großhandelsinderziffer von 141,3 auf 14186 oder um 9, Prozent ſtiegen, geht die vom Amt für Wirtſchaft und Statiſtik Ludwigshafen errechnete Inderziffer für Lud⸗ wigshafen a. Rh. von 158,8 im Vormonat auf 157,7 oder um 9,7 Prozent zurück. 5 a * Neuſtabt a. d.., 20. Aug. Dem Geſangverein Pforz⸗ heim, der geſtern in der hieſigen Winzergenoſſenſchaft einige fröhliche Stunden verbrachte, wurde von der Genoſſenſchaft je ein Hängel weiße und rote Trauben überreicht, die vollſtändig ausgereift ſind. * Zweibrücken, 19. Aug. Zwei Fremdenlegions⸗ kandidaten wurden wegen Paßvergehens in Unter ⸗ ſuchungshaft genommen, und zwar ein noch nicht 16 Jahre alter Mechanikerlehrling aus München, der wegen überaus trauriger häuslicher Verhältniſſe aus dem Eltern⸗ Haus floh, ſich in Bitſch zur Unterſuchung ſtellte, wegen ſeines jugendlichen Alters aber zurückgewieſen wurde. Der zweite Kandidat, ein 28 jähriger Dreher aus Göppingen bei Augs⸗ burg, wurde am hieſigen Bahnhof geſchnappt, als er ohne die nötigen Papiere durch das Saargebtet nach Frankreich reiſen wollte: Er hat bereits eine 5jährige Dienſtzeit in der Frem⸗ denlegion hinter ſich. Nachbargebiete Der St. Ingberter e e— Kataſtrophale age der Stadt * St. Ingbert, 21. Aug. Die Verluſte, die der Stadt St. Ingbert durch den Sparkaſſen⸗Skandal erwachſen, ſtellen ſich als ſo außerordentlich ſchwerwiegend heraus, daß man nun⸗ mehr geradezu von einer kataſtrophalen Lage des ſaar⸗ pfälziſchen Städtchens ſprechen muß. Wie Bürgermeiſter Dr. Kempf in einer heute mit der Preſſe ſtattgefundenen Be⸗ ſprechung mitteilte, ſind die Verſuche, durch eine kapitalkräftige Finanzgruppe die Hauptſchuldner zu ſanieren, geſcheitert, da die beliehenen Firmen ſo heruntergewirtſchaftet ſind, daß ein⸗ fach nichts mehr zu ſanieren iſt. Teilweiſe wurde das Geld von dieſen Firmen ſelbſt wieder weiter verliehen. Die von der St. Ingberter Sparkaſſe leichtſinnigerweiſe ver⸗ liehenen Gelder belaufen ſich auf über ſechs Millionen Mark, von denen min deſtens 50 Prozentals völlig verlorengelten, während der Reſt ebenfalls in abſehbarer Zeit nicht flüſſig gemacht werden kann. Wie erſt jetzt feſtgeſtellt wurde, hat der Leiter der Kaſſe, Finanzrat Pircher, der u. a. ſeinem Bruder mit einer Mil⸗ lion M. Krediten unter die Arme griff, ſchon die Bilanz für 1925 gefälſcht. Die Stadt St. Ingbert, deren Verluſte mindeſtens das Fünffache ihres Jahresetats ausmachen, iſt zahlungsunfähig geworden. Allein die Zinſen und Amortiſationen würden, wenn die Stadt eine langfriſtige An⸗ leihe zur Deckung der Kredite aufnähme, denſelben Betrag wie die geſamten ſtädtiſchen Umlagen, alſo eine Verdoppelung des Steuerumlageſatzes auf 360 Prozent, erfordern. Dieſe ſtener⸗ liche Belaſtung, der die kleine Kommune unmöglich gewachſen wäre, würde notwendigerweiſe eine Abwanderung aus St. Ingbert zur Folge haben, das ohnedies unter einem ſtändigen Bevölkerungsrückgang zu leiden hat.— Die Stadt hofft, daß die Regierungskommiſſion und vielleicht auch die Deutſche Girozentrale ihr durch einen Kredit helfen werden. Gegen den ungetreuen Leiter der Sparkaſſe, Finanzrat Pircher, iſt bei der Staatsanwaltſchaft Anzeige erſtattet; er konnte jedoch wegen Krankheit bisher noch nicht inhaftiert werden. Wie von authentiſcher Seite erklärt wird, iſt mit aller Sicherheit damit zu rechnen, daß die Schwierigkeiten, in die die Stadtſparkaſſe geraten iſt, nur vorübergehend ſind und in kurzer Zeit behoben ſein werden. Man hofft ſogar, daß bereits heute die Stadtſparkaſſe, wenn auch vielleicht noch nicht in vollem Umfange, ihre Zahlungen wird wieder auf⸗ nehmen können. Verhaftung von Falſchmünzern * Beſigheim(Wttbg.), 20. Aug. In letzter Zeit traten hier in der Umgegend falſche Fünfmark⸗Stütccke auf. Jetzt iſt es gelungen, den 54jährigen verheirateten Joſef Kaiſer aus Cannſtatt und den 35 Jahre alten verheirateten Eugen Jäger aus Stuttgart, in dem Orte Erligheim zu verhaf⸗ ten, wo ſie in Wirtſchaften und Kaufläden mit unechten Fünfmark⸗Stücken bezahlten. Kaiſer hatte bei ſeiner Feſt⸗ nahme noch 25 derartige Falſchſtücke in der Taſche. Er gab zu, daß dieſe Falſchſtücke in Cannſtatt fabriziert wurden, und daß an der Herſtellung eine etwa 30köpfige Bande beteiligt ſei. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Fruchtloſe Berufung Die große Ferienſtrafkammer als Berufungsinſtanz hatte ſich geſtern mit der Anklageſache gegen das Ehepaar Waſſe⸗ lowſky von hier wegen Konkursvergehens und fahrläſſtigen Falſcheides zu befaſſen. Das Ehepaar hatte hier ein großes Abzahlungsgeſchäft mit ſechs Filialen eröffnet, das ihnen ſchließlich in ſeinen Ausmaßen über den Kopf wuchs. Da ſie vielfach Verluſte hatten, kam es im Juli 1926 zum Zuſammenbruch. Die Gläubigerbenachteiligung wurde darin geſehen, daß beide einen Poſten Waren angeb⸗ lich als Privatlager an den Filialleiter in Offſtein, Johannes Ley, einen Schwager des Ehemannes, verſchoben und daß ſie einen übermäßigen Aufwand führten. Bei dem Offenbarungs⸗ eide unterließ die Frau die Angabe dieſer Waren. Das Ge⸗ richt verwarf beide Berufungen und bei Ley die Berufung des Staatsanwaltes, der ſich mit den bereits erkannten zwei Veranſtaltungen Mittwoch, den 22. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„Die Bafadere“, r. f .00 Uh Konzerte: Friedrichspark: Nachmittags⸗Konzert 4 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. 1 Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Zuflucht“.— Schauburg:„M d⸗ chenſchickſal“.— Kapitol:„Königin Luiſe“(2. Teil). — Scala:„Du ſollſt nicht ſtehlen“.— Gloria:„Dra⸗ gonerliebchen“.— Ufa:„Der Tanzſtudent“. Palaſt⸗Theater:„Der geheimnisvolle Ozeanf hug“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 11—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittag von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mitwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung und Vorführung 5 Uhr. a e 77 Monaten Gefängnis zufrieden gab, während das Ehepaar 7 bezw. 5 Monate Gefängnis erhielt. Ein Spezialiſt in Neppringen Etwa ein Dutzend„Brillanten“ lagen geſtern auf dem Tiſche des Mannheimer Schöffengerichts; echt Simili aus Glas. Der Wert eines ſolchen Fingerreifes beträgt einige Pfennige. Der 47 Jahre alte Dachdecker Jakob Neidig von Ludwigshafen, in ſeinem Milieu kurzweg der„Jakob“ genannt, kauft ſie anſcheinend als tüchtiger Geſchäftsmann en gros. Seit 1925 ernährt er ſich von dem Schwindel mit Neppringen. Von ſeinem halben Hundert Vorſtrafen kommt der größte Teil auf dieſe Betrügereien. Im Mai d. J. hängte er in Mannheim einem jungen Arbeiter einen„Trauring“ auf und ließ ſich 1,20 Mark dafür geben. Im Junt verſuchte ———— er bei einer Frau dasſelbe Manöver mit einem„Brillank⸗ ring“. Die Frau durchſchaute ihn aber, ging ihm nach und ſah, daß er ſich dann an eine andere Frau heranmachte. So ging Jakob„verſchütt“ und er wanderte wieder ins Gefäng⸗ nis, aus dem er geſtern vorgeführt wurde. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten, Ehrverluſt und Einzug der Ringe. Das Urteil lautete auf 4 Monate Gefängnis. Fehlgeſchlagenes Alibi Aus Eiferſucht überfiel der Fabrikarbeiter Zehn bauer von Lampertheim am 11. Mai abends im Käferthaler Wald einen 25 Jahre alten Schneider von Lampertheim und be⸗ arbeitete ihn mit einem geſchloſſenen Taſchenmeſſer. Er ver⸗ langte ſeine Freiſprechung, weil er um die angegebene Zeit in Waldhof geweſen ſei. Der Verletzte hat ihn aber genau erkannt und auf Grund deſſen eidlicher Ausſage wurde der Angeklagte vom Mannheimer Schöffengericht zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 2 Monaten verurteilt. * § Eine Räuberbande abgeurteilt. Vor dem Schwur gericht Trier hatte ſich eine Verbrecherbande wegen eines Raubüberfalles im benachbarten Hentern zu verantworten. Ende vorigen Jahres drangen mehrere maskierte Räuber in die Wohnung der Gebrüder Mosmann in Hentern ein, wobel die Räuber mit Aexten über die beiden Brüder herftelen und ihnen lebensgefährliche Verletzungen beibrachten. Die gleich⸗ falls anweſende Haushälterin, die von einem der Täter mit einem Dolch in Schach gehalten wurde, kam mit dem Schrecken davon. Das Gericht erkannte gegen die fünfköpfige Ver⸗ brecherbande auf Zuchthausſtrafen von je—6 Jahren, insgeſamt 22 Jahre und 9 Monate Zuchthaus. Land wirtſchaft * Der 16. Zucht⸗ und Milchviehmarkt in Mosbach. Der Verband der Unterbadiſchen Fleckviehzucht⸗ genoſſenſchaften wird die gewohnte Zuchtvieh⸗ Ausſtellung mit Markt am Donnerstag, 13. September, wiederum in Mosbach abhalten. Der Markt wird mit einer großen Zahl des bekannten unterbadiſchen Fleckviehs— Far⸗ ren, Kühe, Kalbinnen und Rinder— beſchickt. Es werden nur Tiere, die markiert, in Zuchtbüchern eingetragen und im Beſitze von Genoſſenſchaftsmitgliedern ſind, zugelaſſen.(Wei⸗ teres Anzeige.) —᷑ ͤ᷑—'-— ̃——. ᷑᷑.:.-——.E Rc—————̃[—œñ——d eb!———— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. N Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politik H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i..: R. Schönfelder— Anzeigen: i..: Jac. Faude ...... vv...———————————————————TVT—TT—TVTT—TWW————TT++ 79 mit unſerer ſtloſe demühu aldorf- Astoria Ammer aufs nene das Peal der besten Löſtung.— Die Eigenart der ſeinen Cäbalte, wie Wir ſte ber wenden. fordert an neren Maren ſtündig nens ſchöpferiſclte Arbert. Indem wir ſis leisten. verkwirklickhen wir Bollllommenes und ſielen dem Rauiffer /- OBERST 570 I von jeher unſer Grundſatz. Darin Wſtroit 5. „Neue Arbeit“ 55 Meiſterſtück an Wiſckpung und Geschmack n Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. Augitſt 1928 K Sekte. Nu. 887 Ein 4. 25. 2 1 5 10 2 1 5 0 5 Der getäuſchte„Bräutigam“ Erlebniſſe eines jungen Menſchen, der heiraten wollte In weiteſten Kreiſen ſpricht man, wie das„N. W..“ be⸗ richtet, von dem ungewöhnlichen Erlebnis, das ein junger Ar⸗ beiter namens Buſatti in Mailand hatte. Georgio Buſatti, ein braver und fleißiger junger Mann, hatte kein Glück bei den Frauen. Aber er wollte um feden Preis hetraten, und zwar glücklich heiraten. Auch Wahrſagerinnen, die er befragte, erkkärten ihm, er ſei der geborene Ehemann. Als er trotzdem keine paſſende Frau fand, ſah er die Hetratsanzeigen der Zeit⸗ tungen durch und da fiel ſein Auge einmal auf folgende An⸗ zeige:„Ehe ſucht unabhängiges Fräulein, reichliche Mitgift, auch Immobilien, mit jungem Mann guter Gemütsart, wenn auch Witwer. Wichtig, nur der Charakter. Photographie ein⸗ ſenden. Zuſchriften erbeten unter„Caſella“, postale 316, Brescia.“ Buſatti war begeiſtert und ſchrieb einen wunder⸗ ſchönen Brief, worin er nicht verfehlte, auf ſeine ausgezeich⸗ neten moraliſchen und phyſiſchen Qualitäten hinzuweiſen. Er ſchloß eine Photographie bei und ſandte den Brief an die an⸗ gegebene Adreſſe. Auch wenn er keine Antwort erhalten ſollte, ſchien ihm die Hoffnung auf eine ſolche mit dem Porto nicht zu feuer bezahlt. Das kaum Erwartete aber trat ein. Nach einigen Tagen erhielt Buſatti aus Bedizzole in der Provinz Brescia einen ſtark parfümierten Brief eleganteſter Aufmachung, der in prächtiger Kalligraphie folgende Sätze enthielt:„Sehr geehrter Herr! Nach Ihrer Photographie und nach Ihrer Art, ſich rieflich auszudrücken, ſcheinen Sie mir ein braver und ehren⸗ hafter Mann zu ſein. Sie würden es verdienen, ein ver⸗ ſtehendes und liebendes Herz zu finden. Ich bin allein auf der Welt. Meine armen Eltern haben mir ſterbend ein beträcht⸗ liches Vermögen als Erbe hinterlaſſen. Es ſind einige hundert⸗ tauſend Lire, in einer Bank deponiert, außerdem eine Villa bei Bologna und einige Grundstücke. Die Verwaltung dieſes Be⸗ ſitzes nun verurſacht mir viele Mühe. Ich brauche einen ener⸗ giſchen Mann, der ſich Reſpekt zu verſchaffen weiß, der dis⸗ ponteren kann, was alles ich, die arme, ſchwache Waiſe, nicht zu leiſten vermag. Glauben Ste, daß Ste imſtande wären, dies für mich tun zu können? Glauben Sie, daß Sie der Weg⸗ genoſſe einer Unglücklichen werden könnten, die niemanden auf der Welt hat, der es gut mit ihr meint? Schon viele Männer ſchienen mir gut unb ehrenhaft, aber dann ſtellten ſie ſich als Schufte, als Mitgiftjäger heraus. Ste ſind der ſechſte, dem ich meine Jugend anvertrauen will. Werden auch Sie mich ent⸗ täuſchen? Geben Ste mir darum eine Probe fütr die Ernſt⸗ haftigkeit Ihrer Abſichten. Ich bitte Sie um einen kleinen Dienſt: Senden Sie mir eine kleine Summe Geldes, fünf⸗ hundert Etre zum Beiſpiel, oder wenn Sie glauben auch mehr, gleichſam als Kaution. Wenn ich das Geld bis Sonntag er⸗ halte, wo ich mich auf meine Beſttzungen nach Bologna begeben muß, könnte ich einen Abſtecher nach Matland machen. Wenn Deutſchland Ein Bürgermeiſter hilft einem Brand nach Seltſame Vorkommniſſe bei einem Schadenfeuer ſtellte ein Kriminalkommiſſar der Landeskriminalpoltzei Kaſſel in dem Dorf Läxfeld(Kreis Biedenkopf) feſt. Dort war am Toten⸗ ſonntag 1927 das Anweſen einer Witwe niedergebrannt. Ob⸗ wohl die Dorfgemeinde Lixfeld mit Hilfe einer ſehr anſehn⸗ lichen Geldunterſtützung der Heſſiſchen Brandverſicherungs⸗ anſtalt in Kaſſel ſich neue und leiſtungsfähige Löſchgeräte an⸗ geſchafft hatte, konnte die Dorfwehr des Feuers nicht Herr werden, weil der mit der Witwe verſchwägerte Orts⸗ bürgermeiſter zwe Hydranten abdrehen ließ mit der Begründung, daß man das Feuer doch nicht mehr meiſtern könnte. Der Feuerſchein veranlaßte die Freiwillige Feuerwehr des benachbarten Ortes Flecksdorf, mit ihrer gleich⸗ falls neuen Feuerſpritze zur Brandſtätte zu eilen. Der Flecks⸗ dorfer Bürgermeiſter befahl ſeiner Wehr, unverzüglich die Schlauchleitungen in den Bach zu legen und von hier Waſſer zu pumpen; er glaubte, daß die Lixfelder Waſſerleitung ver⸗ ſagte, weil die Lirfelder Schlauchleitungen nur ganz ſpärlich Waſſer gaben. Gerade hatten die Flecksdorfer angefangen, mit mächtigen Waſſerſtrahlen dem Feuer zu Leibe zu gehen, als der Bürgermeiſter von Lixfeld ihnen die Hilfeleiſtung unter⸗ ſagte, weil ſie auf ſeinem Gebiet gar nichts zu ſuchen hätten und überdies im Kreis Biedenkopf nicht zuſtändig ſejen. Als es darüber zu Auseinanderſetzungen kam, drehte der Bürger⸗ meiſter von Lipfeld die beiden Hydranten wieder an und befahl, auf die Flecksorfer Feuerwehrleute aus ſämtlichen Schläuchen Waſſer zu geben. Dieſe ergriffen ſchleunigſt die Flucht, auf der ſte, ſo lange ſie noch erreicht werden konnten, immer noch beſpritzt wurden. Unterdeſſen war die Scheune vollends ab⸗ gebrannt, und das Feuer hatte auch das Wohnhaus der Witwe ergriffen. Der Bürgermeiſter war der Anſicht, daß es aricht lohne, die„alte Bude“ noch zu halten, man ſolle nur die Nachbarhäuſer ſchützen. Aus dieſem Grunde ordnete er an, daß die Zimmerleute ſeiner Wehr mit Spitzhacken und Feuer⸗ wehrbeilen die Fachwände des Wohnhauſes einſchlugen, um ſo dem Feuer Luft zu ſchaffenz er ſelbſt ging mit gutem Beiſptel vo pan, ſchlug die Türfftllungen u. die Fenſterrahmen aus und warf das Holz ins Feuer. Das Haus ſtürzte nun ſchnell zu⸗ ſammen und wurde ein Raub der Flammen. Die Heſſiſche Bandverſicherungsanſtalt zu Kaſſel hatte nacheinander drei threr Beamten nach Lixfeld geſchickt; die Beamten konnten nichts ermitteln, da niemand in Lixfeld der Angeber ſein wollte. Die Brandverſicherungsanſtalt wies daher das Verſicherungs⸗ geld an, und ein neues, ſchmuckes Anweſen entſtand. In⸗ zwiſchen hatte es im Dorfe unter den Mitgliedern des Ge⸗ meinderats Zank gegeben, und die Folge war eine Anzeige an die Brandverſicherungsanſtalt mit Angabe von Namen und näheren Einzelheiten, die nunmehr Veranlaſſung gaben, einen Kriminalbeamten nach Lixfeld abzuſenden, der den Tatbeſtand nach Vernehmung von einigen zwanzig Zeugen ermittelte. Zwei Familienväter erſtochen In einem Gaſthaus an der Frauenſtraße in München ſpielte ſich eine ſchwere Bluttat ab, der zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein 35 Jahre alter Schloſſer, der in der Wirtſchaft nur unter dem Vornamen„Michl“ bekannt war, er⸗ ſchien Samstag mittag nach 12 Uhr zum erſten Male nach drei⸗ viertel Jahren, und zwar in Begleitung eines Drehers, wieder in dem Lokal. Die beiden ſprachen eifrig dem Biere zu. Der Begleiter des Schloſſers ſchien bereits am Nachmittag be⸗ Sie alſo das Geld abſchicken, dann erwarten Sie mich Sonntag auf dem Mailänder Bahnhof, ich werde mit dem Neunuhrzug eintreffen. Wir können dann einige Tage gemeinſam ver⸗ bringen und uns kennenlernen. Sie werden mich an einem weißen Kleide und an einem roten Hut erkennen. Ich bin Ihre Barba.“ i Dem Briefe, und das war das Ueberzeugende für Buſattt, lag das Bild eines entzückenden Mädchens bei. Er zögerte alſo nicht, die Summe ſofort aufzugeben und am barauffolgen⸗ den Sonntag begab ſich Buſattt in ſeinem Feſttagsgewand auf den Bahnhof, um die Braut abzuholen. Er fſah mehrere Frauen in der angegebenen Kleidung den Neunuhrzug ver⸗ laſſen. Aber dennoch ſchien ihm keine Fräulein Barba zu ſein. Enttäuſcht ging der junge Mann nach Hauſe. Vielleicht hatte er auch in ſeiner Erregung eine falſche Adreſſe auf der Poſt an⸗ gegeben, als er das Geld abſandte. Buſatti ſchrieb daher noch⸗ mals an die Geliebte und bat ſie um ihre neue Adreſſe. Die funge Dame antwortete auf dieſen Brief und kündigte an, ſte werde die fünfhundert Lire demnächſt zurückſchicken, die an Anbetracht der von ihr flüſſig gemachten 700 000 Lire eine Ba⸗ gatelle zu nennen ſeien. Sie habe ihn auch nur prüfen wollen und verſprach, ſich ihm nun bald perſönlich vorzuſtellen. Nun hielt es Buſatti vor Sehnſucht nicht mehr aus. Er erwirkte ſich Urlaub und fuhr nach Breseta und weiter, dort⸗ hin, wo er ſeine Angebetete vermutete. Er fragte einen Wirt nach dem Fräulein Barba und zeigte auch die ihm überſandte Photographie des Mädchens. Der Wirt meinte nun, in den Zügen die einer Bekannten zu erkennen, die in einem benach⸗ barten Dorfe wohnte. Es gab übrigens ein einfaches Mittel, die Perſönlichkeit feſtzuſtellen, da im Wirtshaus ein junger Mann namens Barba beim Kartenſpiel ſaß, der möglicher⸗ weiſe mit dem Fräulein Barba verwandt ſein könnte. Barba aber, ein häßlicher Menſch, mit einem Geſichtsausſchlag behaf⸗ tet, erklärte entſchleden, die Dame auf dem Bild nicht zu ken⸗ nen. Als Buſatti aber, der die Hoffnung noch immer nicht auf⸗ gab, das Bild dem Apotheker des Dorfes zeigte, ſchlug ſich die⸗ ſer an die Stirn und rief aus:„Das iſt ein neues Stückchen von dieſem Tunichtgut Stefano.“ So erfuhr er die fürchterliche Wahrheit: Die vermeintliche Geliebte war niemand anderer als der häßliche Kartenſpieler im Wirtshaus. Ein Mann . den die Polizei nicht nur wegen dieſer Sache ver⸗ olgt. Aber die Pointe kommt erſt: Als Buſattt, nachdem er bie Anzeige erſtattet hatte, nach Mailand zurückgekehrt war, fand er dort einen Brief des Fräuleins Barba vor, den dieſe wahr⸗ ſcheinlich, noch ehe ſie entdeckt wurde, an ihn abſandte und in dem es heißt:„Die Männer ſind alle gleich, man darf ihnen nicht trauen. Mein Herr, ich bin kein Weib, das man im Sturm nehmen kann. Suchen Sie ſich eine andere Fraul“ trunken zu ſein, da er andauernd andere Gäſte ſtichelte. Als der Schenkkellner den Abort aufſuchte, ging ihm der Dreher nach und ſchimpfte ihn einen Idioten. Abends nach 8 Uhr wollte der Schenkkellner den Dreher aus dem Lokal hinaus⸗ weiſen. Während er mit dieſem beſchäftigt war, ſprang der Schloſſer auf und wollte ſich auf den Schenkkellner ſtürzen. Dies ſahen der 54 Jahre alte Schmied Joſeph Stroppel und der 47 Jahre alte Schreiner Georg Grim m, die an einem Tiſch in der Nähe des Ausganges ſaßen und etwa ſeit 3 Uhr in dem Lokal weilten. Die Beiden wollten den Schloſſer zurück⸗ halten. Der Schloſſer zog daraufhin ohne weiteres ein im Griff feſtſtehendes Meſſer. Er verſetzte dem Stroppel einen Stich in den Hals, der die Halsſchlagader traf, dem Grimm einen Stich in den linken Oberſchenkel, der ebenfalls eine Schlagaderverletzung herbeiführte. Grimm ſtarb innerhalb weniger Minuten an Verblutung. Stroppel, der durch den Rettungsdienſt in die Chirurgiſche Klinik gebracht werden ſollte, ſtarb noch während des Transportes. Der Täter wurde vor dem Lokal durch Schutzleute verhaftet. Die Leichen wurden in das Gerichtlich⸗Mediziniſche Inſtitut gebracht. Das Schickſal des großen Loſes Wie die„B..“ mitteilt, hat es in dieſem Jahre bei der Ziehung des großen Loſes eine beſondere Bewandtuis gehabt, und der urſprüngliche Beſitzer der glücklichen Nummer wäre beinahe trotz ſeines Gewinnes leer ausgegangen. Der Pro⸗ kuriſt einer Deſſauer Firma hatte vor einiger Zeit in einer Bernburger Kollekte alle Achtelloſe der Nummer 379 651 ge⸗ kauft. Infolge plötzlichen Geldmangels ſah er ſich fedoch ge⸗ zwungen, die Loſe an einige Freunde abzuſetzen. Drei Tage ſpäter erfuhr er dann, daß er ſämtliche Anteile des großen Loſes beſeſſen hatte; es heißt, daß die glücklichen Gewinner be⸗ ſchloſſen haben, dem Prokuriſten einen beträchtlichen Anteil ihrer Gewinnſummen zuzuführen. Jugoflawien Ein Schutzmann erbt 100 Millionen Ein Schutzmann aus Belgrad erbte von ſeinem in Amerika geſtorbenen Onkel rund 100 Millionen Mark. Er iſt gegenwärtig der reichſte Mann Jugoſlawiens. Die Erbſchaft wurde bereits vom amerikaniſchen Konſulat in Belgrad beſtätigt. Pflichtgetren bis in den Tod Ein eigenartiger Eiſenbahnunfall hat ſich vor einigen Tagen auf der Strecke Belgrad—Niſch zugetragen. Der Nachtſchnellzug fuhr mit 80 Kilometer Geſchwindigkeit nach Norden. Auf der Maſchine befand ſich außer dem Lokomotipführer und dem Heizer eine Eiſenbahn⸗ kommiſſion. Unterwegs bemerkke der Lokomotivführer plötzlich, daß eine der Keſſelröhren geplatzt war. Mit großer Kaltblütigkeit bremſte er und brachte den Zug zum Stehen, während ein Regen ſiedenden Waſſers auf die Plattform niederging. Ein Inſpektor ſprang von der Maſchine ab und fand dabei den Tod. Die übrigen hielten auf der Plattform aus und ſuchten, ſo gut es ging, Deckung. Der Lokomotivführer aber blieb auf ſeinem Poſten, bis ihm das Augenlicht geraubt war. Die Reiſenden bemerkten von dem Unglück gar nichts. Der tapfere Lokomotivführer ſtarb nach ſeiner Einlieferung ins Spital. Der Heizer, ein Ingenieur und ein Kontrollbeamter ringen mit dem Tode. Frankreich Deckeneinſturz in einer Kaſerne Wie die Morgenpreſſe aus Nizza berichtet, iſt die Decke einer Kaſerne in Villefrane ſur Mer eingeſtürzt. Eine Anzahl von Soldaten wurde unter den Trümmern begraben und verletzt. Ein italieniſcher Arbeiter kam ums Leben, zwei wurden ſchwer verletzt. Sieben Alpenjäger erlitten leichte Ver⸗ letzungen. Eine Flutwelle im Mittelmeer Im Golfe von Lyon richtete eine Flutwelle, die ſich im Mittelmeer erhoben hatte, ungeheuren Sachſchuden an. Die Anwohner der Küſte konnten ſich noch rechtzeitig vor der Welle retten. Es handelte ſich um eine ganz außergewöhnliche Er⸗ ſcheinung, da im Mittelmeer Ebbe und Flut unbekannt ſind, Im vorliegenden Falle hatte ein Wirbelſturm die Wellen von der Küſte zurückgetrieben und das Waſſer flutete dann in einer haushohen Sturzwelle gegen den Strand. Rußland Die Toten der„L 55“ Moskauer Meldungen zufolge gibt das Kriegs⸗ und Marinekommiſſartat eine halbamtliche Erklärung über die Bergung des engliſchen Unterſeebootes„L 55“ ab, in der es heißt: In militäriſchen Kreiſen ſet ſpoeben erſt ein Exemplar des Buches des engliſchen Seefachmannes Wilton unter dem Titel„Linienſchiffe in Tätigkeit“ ein⸗ gegangen. In dieſem Buche werde kurz darauf hingewieſen, daß„wir im Juni 1919 ein Unterſeeboot„L 55“ verloren haben. Die Mannſchaft konnte jedoch gerettet werden.“ Dieſe Behauptung laſſe erkennen, daß man in England bis jetzt die Vorgänge verheimlicht habe. Nach der Oeffnung des U⸗Bootes konnte feſtgeſtellt werden, daß die geſamte Beſatzung von 43 Mann umgekommen ſei. An 37 Leichen konnten Matroſen⸗ mützen feſtgeſtellt werden, die die Benennung von 16 ver⸗ ſchtedenen Schiffen trugen. In den Räumen, in die das Waſſer nicht eingedrungen war, lagen nur noch Skelette der Matroſen. Die Knochen des Kommandanten fand man am Steuer. Dort, wo das Waſſer eingedrungen war, bildeten die Körper der Matroſen eine zähe Maſſe, die bei Berührung auseinanderfiel. Gegenwärtig werde die Regiſtrierung der gefundenen Wertſachen wie Uhren, Ringe uſw. durchgeführt, die bei den Leichen gefunden wurden. Die Wertſachen ſollen den Verwandten in England zugeſtellt werden. Vollſtändig erhalten blieben die Gummiſtiefel, die alle Leichen anhatten. Die Knochen werden ſorgfältig in 43 Särge gelegt und auf⸗ gebahrt. England Der Zuſammenbruch eines Hungerkünſtlers Der bekannte Hungerkünſtler Ricardo Sacco unter⸗ nahm in dem engliſchen Seebade Southend den Verſuch, 58 Tage lang zu faſten und dadurch ſeinen bisherigen Rekord um mehr als acht Tage ſelbſt zu ſchlagen. Er ließ ſich im Kurſaal in der üblichen Weiſe in einem verſtegelten Glas⸗ kaſten während ſeiner Hungerkur vom Publikum bewundern. Der Verſuch wäre ihm aber beinahe ſehr ſchlecht bekommen Am Mittwoch abend brach Sacco in ſeinem Glasverſchlag vor den Augen der Zuſchauer ohnmächtig zuſammen. Es wurde ſofort ärztliche Hilfe geholt und der Glaskaſten geöffnet. Die Aerzte unterſuchten den Hungerkünſtler und gaben ihm den Rat, ſeine Hungerſchau ſofort zu unterbrechen und etwas zu ſich zu nehmen. Sacco wollte anfangs nicht, ließ ſich aber doch ſchließlich dazu zwingen, zwei Eier zu verzehren und einen Schluck Brandy zu ſich zu nehmen. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Nach Anſicht der Aerzte würde in ein paar Stun⸗ den der Tod eingetreten ſein, wenn Saceo den Rat den Aerzte nicht befolgt hätte. Saceb hat es nur bis zu 48 Faſt⸗ tagen gebracht, ſeinen früheren Rekord alſo nicht erreicht, Pulveriſterte Kohle für Dampfer tig mit einem neuen Feuerungsverfahren auf ihren Damp⸗ fern Verſuche an. Es handelt ſich darum, die Kohle den Kef⸗ ſelöfen in pulveriſterter Form zuzuführen. Da die Maſchinen⸗ anlage und die Keſſel in ihrer bisherigen Geſtalt benutzt werden können, ſo macht die Einführung der neuen Methode keine Schwierigkeiten. Man kann außerdem leicht feſtſtellen, oh das pulveriſterte Verfahren einen Fortſchritt bedeutet. Die Rohkohle wird an Bord des Schiffes durch eine beſondere Maſchine pulveriſiert und in dieſer Form in einem hermetiſch verſchloſſenen Vorratsraume aufbewahrt. Sie wird dann von hier aus je nach Bedarf in die Oefen weitergeleitet, wo ſie eine verhältnismäßig dünne, ſtändig erneuerte Verbren⸗ nungsſchicht bildet. Hitze ſich auf dieſe Weiſe leicht auf einem beſtimmten Grad halten läßt. Die Pulveriſierungsmaſchine braucht nicht ſtän⸗ dig im Betriebe zu ſein, da ſie mehr Verbrennungsſtoff lie⸗ fert, als unmittelbar gebraucht wird. Man kann deshalb die pulveriſterte Kohle in der Vorratskammer auf eine verhält⸗ nismäßig geringe Menge beſchränken. Die Verfeuerungs⸗ methode wird durch die Verwendung der pulveriſierten Kohle außerordentlich vereinfacht. Sie iſt faſt ebenſo leicht wie die Verfeuerung von Oel. Man verſpricht ſich in engliſchen Schiffahrtskreiſen von der neuen Methode große Vorteile und iſt entſchloſſen, ſie allgemein einzuführen, wenn die praktiſchen Verſuche ſich ſo bewähren ſollten, wie man es mit Sicherheit erwartet. Amerika Eine Flöte, die ein Vermögen wert iſt Nicht zufrieden damit, die einzige goldene Flöte in der Welt zu beſitzen, hat Prof. D. C. Miller in Cleveland die Abſicht, ein ſolches Inſtrument aus einem noch koſtbareren Metall, nämlich Platin, herſtellen zu laſſen. Dieſe Flöte würde jedenfalls das koſtbarſte Mufikinſtrument in der Welt ſein. Es iſt indeſſen, wie eine engliſche Zeit⸗ ſchrift hervorhebt, nicht dieſe Koſtbarkeit an ſich, die dem Ge⸗ lehrten das wertvolle Metall ſo wünſchenswert erſcheinen läßt, ſondern die ganz hervorragende Toneigenſchaft. Er hat ein beſonderes Inſtrument erfunden, das„Phonodeik“, durch das lichte Wellenlinien auf einen Schirm geworfen werden, die die Töne zeigen, wie ſie von Muſtkinſtrumenten verſchie⸗ dener Dichtigkeit hervorgerufen werden. Seine goldene Flöte bracht eine ganz neue Reihe von Tönen hervor, und er nimmt an, daß das Platin bei ſeiner noch größeren Dichtigkeit wie⸗ der eine neue Tonqualität ergeben würde. 1 1 Die Verſuche haben ergeben, daß 5 ö 5 3 i Die engliſchen Schiffahrtsgeſellſchaften ſtellen gegenwär⸗. — 1- 1 D ſchrank m. Treſor. * 7488 17 Mttwoch, den 23. Auguſt 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Rund ſchau Die Frankfurter Rennen Normaune gewinnt das Alexander⸗Reunen Strömender Regen vor und zu Beginn des zweiten Fraukfurter Renntages machte alle Hoffnungen auf einen großen äußeren Erfolg zunichte. Zwar klärte ſich das Wetter während der Rennen auf, um ſpäter ſogar ausgeſprochen ſchön zu werden, aber die Tribünen konn⸗ ten nicht mehr ganz voll werden und ſo blieb ein etwas matter Ab⸗ ſchluß des zweitägigen Meetings. Sportlich bot der Tag recht ſchöne Momente. In dem mit 15 000 Mark bewerteten Ale xanber⸗ Rennen waren fünf Vollblüter am 2000 Meter Ablauf. Nach dem Start zog Haynes auf Piemont innen an die Spitze vor Farinelli. Gegenüber verſchärfte Haynes das Tempo und führte vor Irländer nd dem etwas zurückliegenden Feld. Im Bogen wurde Meiſter⸗ polier aufgebracht, gleichzeitig rückte Normanne auf, während Piemont nachließ, da die Pace für ihn zu ſchnell geweſen war. Normaune kam im Einlauf an Farinelli und Meiſterpolter heran und gewann ſicher eiſterpolter, mährend Fartnelli zum Schluß ſchwächer wurde. — Nur drei Stuten beſtritten den Feſta⸗ Preis, in dem Pelopea ſtändig führte, zuerſt vor Herzkönigen, daun vor Selecta. Die beiden letzteren ſchloſſen int Bogen auf. Selecta ging im Einlauf energiſch an Pelopea her die aber ihre Gegnerin abwies und ſicher gewann. Reich an Zwiſchenfällen war das Hindenburg⸗Jagdren⸗ nen. Gleich am erſten Sprung brach Kritiſcher Tag aus, am nächſten Sprung fiel Brandmeiſter und Marcheſa blieb ſtehen. Strumen ging vor Allah und Opanke on die Spitze. Als dann Opanke die Führung übernahm, ſprang direkt in einen Sprung hinein, überſchlug ſich ud blieb tot liegen. Ihr Reiter Mafor v. Moßner erlitt eine 1 ſchwere Gehirnerſchütterung. Strumen führte weiter bis zum letzten Sprung und gewann leicht. Hier kam noch Petrarca zu Fall, wurde aber nachgeritten. Im Preis von Wolfsgarten gewann Mantegna ſtets führend gegen Sterneck und Strins. Rochus 8 in der Geraden zurückgefallen. Hue hatte im Jung hof⸗ ennen vom Start weg die Führung,: wärend A Dalk, Send und 5 Fanfaron um die Plätze kämpften. Im Ferdinaud v. Wil⸗ Jich⸗ Erin: nerungs⸗Jagdrenneu ſorgte Natalie im In⸗ tereſſe ihrer Stallgefährtin Jandola für flottes Tempo. Als Natalie dann zurückgenommen wurde, war Bandola gleich vorn und hatte ein leichtes Gewinnen gegen Trapper, der zwar zum Schluß gut aufkam, aber der Führenden doch nie gefährlich werben konnte. Im abſchlie⸗ ßenden Albert v. Metzler⸗Erinnerungs rennen führte Idol bis zum Einlauf vor Takata und Eisbraut. Etisbraut nahm dann die Spitze und gewann gegen Doktor, der außen aufgekommen war, aber Eisbraut doch nicht mehr erreichen konnte. Die Ergebniſſe: 1. Preis von Wolfsgarten. 3000. 1200 Meter: 1. A. u. C. Wein⸗ bergs Mantegna(O. 1 85 2. Sterneck; 3. Strius. Ferner: Rochus, Echo. Tot: 20. Pl: 22:10. 2. Juughof⸗NRennen. 8000 4. 1450 Meter: 1. F. W. Gamerdingers Farmerin(Narjz 2. A' Dalk; 3. Le Fanfaron. Ferner: Honey Bear, unt yſide, Bonheur, Sepp, Kapuziner, Vasko, Magali. Tot: 71 Pl: 2 2 5 3. Feſta⸗Preis. Ehrpr. u. 5200. 1800 Meter: 1. A. u. C. von Weinbergs Pelopea(DO. Schmidt); 2. Selecta; 3. Herzkönigin. Tot: 23:10. 4. Ferdinand v. Willich⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 3500 Mark. 3600 Meter: 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Bandola(Hr. H. Baumgärtner); 2. Trapper; 3. Scheinwerfer. Ferner Pretty Dolly, Belmont, Durbano, Troja, Natalie. Tot: 17, Pl. 8 12, 12:10. 5. Alexander⸗Rennen. 1 0 J, 2000 Meter: M. J. Oppen⸗ heimers Normanne(Grabſch): M. Böhms Meiſterpoller(Tauſz); 3. A. u C. v. Weinbergs 9(D. Schmidt). Ferner: Piemont, Liederkranz, Irländer. Tot: 25, Pl. 16, 28:10. 6. Hindenburg⸗Jagdrennen: 10 000 4. 4000 Meter: 1. H. Lud⸗ wigs Strumen(It. v. Imhoff); 2. Sturm; 3. Allah. Ferner: Brand⸗ meiſter,(Gef.), Marcheſa, Opanke(gef. tot), Kritiſcher Tag, Petrarca. Tot: 340, Pl. 36, 20, 16:10. 7. Albert v. Metzler⸗Erinnerungsreunen. Ehrpr. u. 3500 1. 145 Meter: 1. Ch. Cooters Eisbraut(Haynes); 2. Doktor; 3. d Ferner: Dollar, Valor, Nemrod, Idol, Takata, Miſſion, Odebb, Martell. Tot: 34, Pl. 20, 21, 35:10. Leichtathletik Abendſportfeſt in Stettin Die Stettiner Preußen veranſtalteten am Siena abend ein leichtathletiſches Sportfeſt mit ſehr guter Beſetzung. Am Start waren Amerikaner, Finnen, dazu eine Reihe der beſten deutſchen Athleten aus Frankfurt, Berlin ete. Die Leiſtungen bewegten ſich auf einem guten Niveau, wenn es auch nicht gleich Rekorde gab. Hirſchfeld ſtieß oͤie Kugel 15,57 Meter weit und Dr. Pebtzer konnte in einem 300 Meter⸗Lauf hinter dem Amerikaner Spencer den zweiten Platz be⸗ legen. Die beiden Sprints fielen an den Frankfurter Eldracher, wie überhaupt die Frankfurter Damen und Herren recht erfolgreich abſchnitten. Die Ergebni e: 50 Meter: 1. Eldracher⸗Eintracht Frankfurt 6,2 Sek.; 2. Leiſtner⸗ 10 SA. 6,3; 3. Schulze⸗Berlin Bruſtbreite.— 100 Meter: 1. Eldracher 11 Sek.; 2. Eſchenbach⸗ Greifswald 11,2 Sek.; 3. Dietrich⸗Berlin 2 Meter.— 300 Meter: 1. Spencer⸗luS A. 35,4 Sek.; 2. Dr. Peltzer⸗ Stettin 36,1 Sek.; 3. Gehlmeiſter⸗Stolp 1 Meter zurück.— 110 Meter Hürden: 1. Welſcher⸗Eintracht Frankfurt 15,7 Sek.; 2. Leiſtner⸗Uu SA. 15,7 Sek.; 3. Troßbach⸗Berlin.— 800 Meter: 1. Sawahn⸗Stettin :03,8 Min.; 2. Dietrich⸗Berlin 204,1 Min. 1500 Meter: 1. Helgas⸗Finnland:09,63 Min.; 2. Riedel⸗Berlin :11,1 Min.; 3. Harmel⸗Stettin 10 Meter urück.— 4 mal 100 Meter Staffel: 1. Gäſteſtaffel(Thiele, Zulem, Eſchenpach, Eldracher) 44,4 Sekunden; 2. Preußen⸗Stettin 44,7 Sek.; 3. Germania⸗Stolp 45,1 Sekunden.— Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld⸗Allenſtein 15,57 Meter; 2. Köpple⸗Stettin 11,90 Meter; 3. Chriſtmann⸗Stettin 11,36 Meter.— Hochſprung: 1. Beetz⸗Berlin 1,87 Meter; 2. Köppke⸗S teitin 1,84 Mtr. Speerwerfen: 1. Schlokath⸗Inſterburg 61,41 Meter; 2. tolles⸗Kö⸗ nigsberg 61,22 Meter.—„Aygelſtoßen Damen: I. Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt 10,20 Meter; 2. Amtor⸗Schweinfurt 9,48 Meter, 3. Laite⸗ Berlin 8,61 Meter.— Weitſprung Damen: 1. Amtor⸗Schweinfu rt 5,18 Meter: 2. Gehring⸗Berlin 5,13 Meter; 3. Sievers⸗Berlin 4,93 Meter.— Drusmelfen 2 15 Amtor-Saweinfurt 8 Veter⸗ 2. Fleiſcher⸗Frankfurt 29,09 Meter; 3. Sievers⸗Berlin 35,01 Meter Hochſprung Damen: 1. Amtor⸗Schweinfurt.40 Meter; 2. Sievers⸗ Berlin 1,87 Meter; 3. e 1,32 Meter.— 100 Meter Damen: 1. Gehring⸗Berlin 13 Sek.; 2. Stevers⸗Berlin 18,2 Sek.; 8. Laue- Berlin 13,6 Sek.; 4. Amtor⸗Schweinfurt. . Frauen⸗Sportfeſt in Lennep Ein neuer Frauen⸗Weltrekorb Mit ſehr beachtlichen Leiſtungen wartete das Frauenſportfeſt in Lennep auf, das am Dienstag vom Stapel ging. Die Veranſtaltung war mehr ein deutſch⸗engliſcher Wettkampf, da die Eng⸗ länderinnen ſehr ſtark vertreten waren. Als eine hervorragende Allround ⸗Sportlerin zeigte ſich die Engländerin Miß Hatt, die zwe Konkurrenzen gewann, einen zweiten Platz belegte und dabei über 80 Meter Hürden einen neuen Weltrekord in 12,6 Sek. ſchuf. Die bisherige Welthöchſtleiſtung wurde mit 12,8 von der Berlinerin Frl. v. Bredow gehalten. Die Engländerinnen ſchnitten ſehr erfolgreich ab, denn ſie gewannen allein vier von den ſieben Konkurrenzen, ob⸗ wohl ſie recht gute Gegnerſchaft hatten. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Ridgley⸗England 12,8 Sek.; 2. Schmibt⸗Bremen 13 Sekunden.— 200 Meter: 1. Ridgley⸗England 26 Sek. 2. Haynes⸗ England 27 Sek.— 80 Meter Hürden: 1. Hatt⸗England 12,6 Sek. (Weltrekord); 2. v. Bredow⸗Berlin 13 Sek.; 3. Pirſch⸗ Charlottenburg 14 Sek.— 800 Meter: 1. Wewer⸗Lennep 2257 Min.; 2. Barber⸗Eng⸗ land 10 Meter zurück.— Hochſprung: 1. Hatt⸗England 1,45 Meter; 2. v. Brebow⸗Berlin 1,40 Meter.— Weitſprung: 1. v. Bredow⸗Berlin 5,05 Meter; 2. Hatt⸗England 4,86 Meter; 3. Mäkelmann⸗Charlotten⸗ burg 4,84 Meter.— Diskuswerfen: 15 Heublein⸗Elberfeld 84,29 Met. 3 9. Mäkelmann⸗ Charlottenburg 34,15 Meter. Schach Das Kiſſinger Schachturnier Die Senſation der 9. Runde des Bad Kiſſinger Großmeiſter⸗ turniers war die Niederlage des Deutſch⸗Ruſſen Bogoljuboff durch den Ex⸗Weltmeiſter Capablanca, der damit wertvolles Terrain gutgemacht hat. Bogoljuboff führte in der unregelmäßigen Damen⸗ bauernpartie die weißen Steine. Nach Abtauſch der Damen ſah es ſtark nach Remis aus, aber unverſtändlicher Weiſe ſpielte, der Ruſfe auf Gewinn, obwohl ein Remis ihm ziemlich ſicher den erſten Preis ſchon gebracht hätte. Er gab ſich kleine Schwächen bei der Fortfüh⸗ rung der Partie, die Capablanca ganz vorzüglich zu verwerten ver⸗ ſtand. Bogoljuboff geriet bald in eine ſchwierige Stellung, mit Tür⸗ men und Springern drang Capablanca in die Stellung des Ruſſen ein und ſetzte ihn matt. Der Ruſſe hat damit eine ganz empfindliche Niederlage erhalten. Der Holländer Dr. Eu we bleibt in der Spitzen⸗ gruppe, da er Mieſes im Mittelſpiel einer Damenbauernpartie überſpielte und zur Aufgabe zwang. Ueberraſchend kam die Nieder⸗ lage von Marſhall gegen Dr. Tartakower, der durch eine leichtſinnige Eröffnung einen Bauern und ſpäter noch eine Figur ver⸗ lor. Niemzowitſch konnte gegen Dr. Tarraſch endlich wieber einmal zum Gewinn kommen, nachdem er eine unregelmäßige Partie im Endſpiel ſehr gut behandelte. Die Partien Reti— Rubin ⸗ ſte in und Spielmann— PNates wurden nach beiderſeits korrek⸗ ter Behandlung remis gegeben. Der Staud nach der 9. Runde: Bogol⸗ juboff 67, Capablanca und Dr. Euwe je 6, Rubinſtein, Dr. Tarta⸗ kower, Marſhall, Spielmann und Niemzowitſch je 472, Reti 4, Dr. Tarraſch 3½, Nates und Mieſes 2½ Punkte. 8 Ml. Tren feln 1 e Wandel Es iſt beabſichtigt, die Teilſtrecke des Feld⸗ wegs Egb. Nr. 16 746 zwiſchen Neckarauer⸗ und Mönchwörthſtraße gemäß dem auf der Stadtratsregiſtratur— Rathaus, Zim. 101— offenliegenden Plan aufzuheben. Etwaige Einwendungen ſind binnen 14 Ta⸗ gen beim Oberbürgermeiſter vorzubringen. Mannheim, den 17. Auguſt 1928. 11 3 Oberbürgermeiſter. Das Städt. Leſhamt ſſt am Donnerstag, den 28. Auguſt 1928, nachmittags für die Aus⸗ Decken 8463 ohne Anzahlung in 12 Monatsraten. eutsche fepploh-Vertrlebs- dos. Berlin Ws, Kronen. Str. 66/57. Bitte sofort schreiben— Muster. Uhrenwerd. unt. Garant. HF. bek. bill. Pr. löſung und den Verſatz von Pfändern wegen rep. ſeit 1905 Reinigung geſchloſſen. 32. Städt. Leihamt. 2 H 2. 16 — Jun Irab6 5 8 vom Monat Februar 1 27479 19 75 11 gt Bit. A Nr. 20 369 bis 22 589(rote Scheine), Dit. B Nr. 53 421 bis 58 700(weiße Scheine), Lit. G Nr. 41 688 bis 45 967(grüne Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Auguſt 1928 aus⸗ gelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Sep⸗ tember 1928 verſteigert werden. Städt. Leihamt. grelns- Fahnen onleften, Schär- pen, Pokale, Olplome, Kränze, Festbedarf, Kunstsk. CT Heldelb. Fahnenfabr. Zwangsversteſgerung e 7 Donnerstag, den 28. Auguſt 1928, nachm. I 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 hier S. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Flügel, 4 Bücher⸗ schränke, 2 Warenſchränke u. verſchied. Möbel. Ferner an Ort und Stelle: 1 roß. Kaſſen⸗ Mannheim, 22. Aug. 1928. Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. Von der Reise zurüdx EmasN Dr. med. Frifz LUX Facharzt für Haul, Hern- u. Geschlecifsleiden Lichtbehandlung Je 7 Greiſes trage) Tel. 32716 OEerechstunden von 10—1, ½-0 Ur, 2 Von der Reise zurück 9 e Anzüge Weißzeug, Schmuck, Uhren, Pfandſcheine, Altertümer, Gitarren, Mandolinen, Btcher, Münzen, Möbel, Bilder kauft u. verk. Bartmann, T 5. 18, Teleph. 29 084. S157 Kaufe Getragene Kleider Stiefel, Uniformen Obstfeld, nur G 6, 1. Tel. 20091. B3717 Alle Gebisze kauft S108 Fecherzl für Negen- und Dermkrenkheiten— 85 N einschliegbl. der Chirurgie, Nähmaschinen K Nönfgenleabofraforfum repariert. Kundlfen, 15 L. 135, 15 1 L Z. l. Tel. 20 458. besserer 8 à 8 8— 1 Tan 5 5 andere eran 5 Verband Unterbadiſther Fleckvieh⸗ einige Tage in der Woche noch frei, An⸗ fragen unter O V 35 an die Geſchſt. B3821 Welche großzügige Perſönlichkeit betei⸗ ligt ſich an Großhaud⸗ lung? Angeb. u. RT Nr. 28 an die Geſchſt. 27439 Teilhaber v. hieſiger Großhand⸗ lung geſucht. Ang. u. dzuthtgenoſjenſchaften. XVI. Unterbadiſche Zuchtoieh Austellung Zucht- und Milchviehmarkt in Mosbach Baden) am Donnerstag, den 13. Sepfember 1928 Auftrieb zum Markt ab 8 Uhr. R U 29 an die Geſch. Eröffnung des Marktes 9 Uhr. 7488 Schluß des Marktes 1 Uhr(13 Uhr). Aufarbeſten Beſte Gelegenheit zum Einkauf vorzüglicher Zuchttiere der unterbadiſchen Simmentaler Raſſe, Farrenu, Kühe, Kalbinnen, Rinder, die Eigentum von Verbandsmitgliedern und: l in Zuchtbüchern eingetragen ſind. 9960 fed. Entferng. Karte Zum Beſuche der Ausſtellung 25 ein: 5 Neri 1 5195 Der verbandspräſident Der Semeinderat der Tuchti 5 ge b 486 des kommiffär Kreisſtadt Mosbach 5 5 5 eb ing. 5 gez. Dr. Boulanger 80 1 U 2 f U 2 1 1 U empfiehlt ſich. Ang. u. v. Matratzen u. Di⸗ wanus übern. prompt u. billig. Komme nach 1 Lauer E T 115 an die Geſch. 85 7 5 ie einzige Goldene Pla- 1 kette erhielt das Ieam der drei Chevrolet Wagen. Es hat die 1 Alpenfahrt 5 A. v. D. von Mailand nach München über zwölf Alpenpässe in glänzen- W gelegt. Diese erstaunliche Leistu ahigkeit hat in Fachkreisen durchaus nicht überrascht. 75 οο neue Chevrolet · Wagen wurden in sechs Morraten * Technische Vollendung, vorzügliches Material, ö d ene för Beruf dund Famile das ist der Chevrolet. 5 zeigt Ihnen das, und Ihre nächste 5 5 große Fahrt sei eine Chevrolet-Alpenfahrt. GEN ZN AI. MOTORS G. M. 3. H. BERLIN BORSIE NAL DE latest teeιν H e, Hi, f C mee Automobil- und Motorrad G. m. b. H. a Alois Jslinger, Mannheim Friedrich Karlstr. 2, Tel, 2372/26 Limburger Automobil- Gesellschaft jean Ceollée& Co., e Flatenbergstr, I, Tei. 377 8 Eine Probefahrt Sedan, 5 Ktrer AL. f 8 kaperial · Lændas- Seas M. gg 2 * Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Bei der zunehmend wichtigen Rolle, welche die Elektrizität in dem Wirtſchaftsleben der Völker ſpfelt, iſt der Verſuch des amt⸗ lichen Londoner Commitee on Induſtry and Trade durchaus zu be⸗ grüßen, über die nicht allzu überſichtlichen Bedingungen der Ver⸗ ſorgung des Eröballs mit elektriſcher Kraft, und insbeſondere über die Konkurrenzverhältniſſe des internationalen elektrotechniſchen Exportes einige Klarheit zu ſchaffen. Die Geſtaltung des Elektrizitätsweſens in einzelnen, wichtigſten Ländern(mit Ausnahme Deutſchlands) vollzog ſich im Bild einer Skizze auf kleinſtem Raum in folgenden Linien. Die elektriſche Be⸗ wirtſchaftung Euglands wurde, nachdem ſte jahrelang durch zahl⸗ reiche Kleinbetriebe unößkonomiſch gehandhabt worden war, i. J. 1926 dem Central Electrietity Board unterſtellt. Das Boarb will die Produktion und die Verteilung der Elektrizität burch Zuſammen⸗ legung unbedeutender Gruppen und durch Erſchaffung großer zen⸗ traler Kraftanlagen wirtſchaftlicher, und für den einzelnen Bezieher billiger geſtalten, und iſt zu dieſem Zweck zur Aufnahme von An⸗ leihen berechtigt, die vom Londoner Schatzamt bis zur Höhe von 33,5 Millionen garantiert werden. Die Statiſtiken ergeben als Folge dieſer großzügigen Maßnahme die Zunahme munitzipaler und an⸗ derer Großunternehmen, dagegen den ziffernmäßigen Rückgang nicht vertruſteter kleinerer Kraftanlagen(3. B. im Beſitz einzelner Eiſen⸗ bahngeſellſchaften). Die Zahl der in ganz England erzeugten Kilo⸗ wattſtunden beltefen ſich i. J. 1921 auf.167 Millionen, i. J. 1927 aber auf.366 Millionen. Von letzterer Zahl waren.062 Millionen von lokalen Großgeſellſchaften,.804 Millionen(gegen.424 Mill. t. J. 1926) von kleineren Unternehmen geltefert. Auf eine hochbe⸗ deutende elektrotechniſche Entwicklung ſehen die USA. zurück, Die Kapazität der öffentlichen Anlagen allein ſteigerte ſich von 59.000 Millionen Kilowattſtunden i. J. 1924 und 65.900 Millionen i. J. 1925 auf 78.800 Millionen Kwſtd. l. J. 1926. Dementsprechend ver⸗ mehrte ſich die Zahl der in der Wirtſchaft des Landes inſtallterten zelektriſchen Motore von 769.000 1. J. 1914 auf 2,5 Millionen i. J „1925, d. h. von 9 Millionen auf 20 Milllonen Pferdekräfte. Wenn⸗ gleich über die letzten Jahre ſtatiſtiſche Unterlagen nicht vorhanden find, ſo darf man ſicher ſein, daß ſich die Elektriſterung der USA. in verſtärktem Tempo und unter vermehrter Ausnutzung der zahlreich vorhandenen Waſſerkräfte fortſetzt. Die häusliche Stromverſorgung iſt bei ſtarken Konzentrationstendenzen dieſer Induſtrte von Jahr zu Jahr billiger geworden. In Frankreich waren von den 37.963 Kommunen des Landes l. J. 1011 nur 2000, 1. J. 1928 aber 16.000 mit elektriſcher Kraft ausgeſtattet. Es beſteht bie Abſicht, ole beiden Haupt⸗Eiſenbahnſyſtem und auch kleinere Linien mit elek⸗ triſchem Auftrieb zu verſehen, und die Verwendung der Elektrizität für Zwecke der Landwirtſchaft und Induſtrie iſt in der Zunahme be⸗ Kriffen. Dle ſtarke elektriſche Ausnutzung der Waſſerkräfte der Schweiz iſt bekannt. Es ſind 95 v. H. aller weiser er Ort⸗ ſchaften mit elektriſchen Anlagen verſehen. Die Leiſtung dieſer Werke ergab t. J. 1926 rd. 4000 Millionen Kwſtd., von denen etwa 775 Millionen an das Ausland abgegeben wurden. Gleichfalls unter Ausnutzung ſeiner Flüſſe und Bäche zeigt Schweden höchſt be⸗ merkenswerte Fortſchritte in der Ausnutzung der elektriſchen Kraft⸗ möglichkeiten, insbeſondere in der Entwicklung ſeiner elektro⸗ chemiſchen Induſtrten und in der Elektriſierung der Eiſenbahnen. nischen Wellmarktes und Deutſchland von.400 Milltonen Kwſtd. i. J. 1914 auf mehr als.000 Millionen geſtiegen und bie in der Vorkriegszeit auf.360.000 Pferdekrüͤfte be⸗ rechnete Kapazität der Kraftwerke dürfte heute 4 Millionen betragen. Auf die gleichfalls ſehr bemerkenswerte Ueber ſee⸗Ent⸗ wicklung der wirtſchaftlichen Auswertung elektriſcher Kräfte ver⸗ jagen wir uns im Speziellen einzugehen. Und zwar einmal aus Raummangel, dann aber, weil der Hauptabſatzmarkt für das deutſche elektrotechniſche Erzeugnis in Europa liegt. Verſchledene ben deutſchen Exporteur intereſſterende Punkte, z. B. Umfang und Ziel der deutſchen Ueberſeeverladungen ſollen indeſſen im weiteren we⸗ nigſtens berührt werden. Ueber die internationale Geſtaltung der Ausfuhr von elektriſcher Kraft dienender Ware gibt folgende Berechnung des Committe Aus⸗ kunft. Ausfuhr von elektriſchen Maſchinen und Apparaten In 1000 engl. Pfd. 1918 192⁴ 192⁵ 1926 England 7650 16 084 17 869 19 183 U S. A. 5 565 17 504 17 091 19.060 Deutſchland 15 986 15 558 17 259 18 856 rankreich 1476 47187 8 918 4151 chweitz 1212 2 285 2 407 2884 Schweden 695 1864 1998 9 529 Oeſterreich 68 8 082 1717 1 710 Holland— 2 894 2 647 2486 an 40 583 605 796 anada 2 781 607 724 Japan 78 485 550 895 Die Ueberſicht ergibt die führende Rolle Deutſchlands, der USA. und Englands in der Verſorgung der Welt mit elektriſcher Ware. Ste zeigt aber auch bie Auſtrengungen, die in anderen Ländern(3. B. in Frankreich) bezüglich dieſes Exportes in den letzten Jahren ein⸗ geſetzt haben. Die nächſte Ueberſicht gibt ein Bild über dle Entwicklung der beutſchen Ausfuhr an elektrotechniſcher Ware nach Werten und Ab⸗ ſatzgebteten. Die Verteilung ber beutſchen Ausfuhr an elektrotechniſchen Gütern Geſamtausfuhrweri 1915 1928 1924 19²⁵ in 1000 engl. Pfd. 15 936 14 703 15 558 17 259 in Europa(inel. England) 71,51 v. 5. 60,77 v. 5. 68,17 v.. 67,88 v. ö. im Empire 2 England) 285„ 1.94„„06„ naß Nag ngleg e ſinen, Chu 10%„ 1 980„ 857 8 rgentin raſifien,„ 4„ Cuba, Mert%% nach Chiu 1,00„ 8,28„ 2,70„ 11„ nach Japan 887„ 5 488„ 488„ nach anderen Ländern 6,87„ 14,69„ 18,83„ 11,66„ Insgeſamt 100,00.. 100,00.5. 100,0 5 ö. 10000 9. Unſerer europälſchen Kundſchaft ift es zu verdanken, daß die Tendenzen bieſes Exportes auch weiterhin ſteigende bleiben konnten. Darüber ſollte indeſſen der wachſende Kon ſu m auf manchen bedeutenden Ueberſeemärkten nicht unbeachtet bleiben. Wir verweiſen u. a. auf den Markt des britiſchen Weltreiches, deſſen Schutzzollmauern für die elektriſche Ware nicht ſo unüberſteiglich zu ſein ſcheinen, wie vielfach angenommen wird. Es ſenden nämlich die 8 A. von ihrem Geſamtexport an ö leſen Erzeugniſſen mehr als 30 v. H. in das Empire. 15 v. H. der USA.⸗Verladungen an elektro⸗ techniſchem Gerät gehen nach Mittel⸗ und Süd⸗Amerlka, und mehr Der Verbrauch Jtallens an elektriſcher Kraft iſt ſchätzungsweiſe als 12 v. H. nach China. Ein Karoſſerie-Monopol Die plötzliche Erweiterung der Ambi⸗Budb⸗Preßwerke Im Hinblick auf die Konzentrationstendenzen in der deutſchen Autgmobklinduſtrie verdienen nicht nur die Zuſammenſchlußb⸗⸗ ſtrebungen der Automobilfabriken ſelbſt, ſondern auch der Herſteller von Automobilteilen, die nebenbei bemerkt, ganz beſonders unter dem Druck der ausländiſchen Konkurrenz ſtehen, Beachtung. Nicht gans unbegründet wird deshalb auf die einige Zeit zurückltegende kebernahme der Karoſſerieherſtellung der Goltfried Oindner Ale. Ammendorf durch die Ambi⸗Bubd⸗Preßwerke zurückgegriſſen, eine Transaktion, die oſſenbar wegen der angeblich monopoliſtiſchen Abſichten der Ambi⸗Budd erſt heute ſtärkere Aus⸗ wirkungen zeigt. Man will wiſſen, daß verſchiedene große Auto⸗ mobilfabriken ſich nicht nur bezüglich der u. a. in einigen Fachzeit⸗ chriften befürworteten Standarbifterung der Prelspolitik von Ambi⸗ Budo, ſondern auch wegen der Karoſſerien beunruhigt fühlen. Jedenfalls kann man ſich des Gefühls nicht erwehren, als ob in Kreiſen der großen Automobilwerke in einem Karoſſerie⸗Monopol ein zu weitgehender künſtlicher Antrieb zur Schaffung eines Automobiltruſtes geſehen würde. Aus dieſem edankengange heraus ſind Pläne zum Bau elgener Karoſſerie⸗Werkſtätten bei verſchiedenen Automobilfabriken eutſtanden. Hierzu bemerkt das„B..“, daß die Ambi⸗Budd⸗Werke durch Derträge außer der Produktion von Lindner auch die von den Deutſchen Induſtrlewerken übernommen hätten. Dieſe hätten dafür eine Entſchädigung von etwa 0,75 Mill.„ erhalten. Der für die Lindner⸗Produktion gezahlte Preis ſoll ſich in ähnlicher Höhe bewegen. Ambi⸗Budd habe alſo ſeine Konkurrenten für einen ver⸗ hältnismäßig geringen Preis gekauft. Diejenigen deutſchen Automobilfabriken, die keine eigenen Karoſſeriewerkſtätten beſitzen, ſehen ſich nun plötzlich einem Karoſſerlemonopol gegenüber. Daimler⸗Benz, Opel und Brennabor bauten ihre Karoſſerien ſelbſt. Adler, Horch, NA., Hanſa⸗Lloyd, Wanderer und andere Werke da⸗ gegen ſeien für die Serienherſtellung von Karoſſerien bei Ambi⸗ Budd angewieſen. Es gebe zwar in Deutſchband noch eine ganze Reiche Karoſſeriefabriken, ſie ſeien jedoch alle nicht auf eine 9 Serienfabrikation eingerichtet. Das Karoſſerie⸗Monopol der Ambi⸗ Budo werke werde den deutſchen Aukomobllfabriken in zwelfacher Hinſicht unangenehm, erſtens im Hinblick auf die Preis⸗ geſtaltung und zweitens in bezug auf die äußere Geſtaltung der Karoſſeriemodelle. Es ſei anzunehmen daß Ambi⸗Budd ſeine Po⸗ ſitivon jetzt dazu benutzen werde, die Karoſſerien der verſchledenen Automobilfabriken auf ſtandardiſierte Typen zu bringen. * Reis Textil AG., Mannheim.— Eine i der Reis u. Co. AG. Friedrichsfeld. unter der Firma Reis Textil Ach. in Mannheim wurde dieſer Tage eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 250 000[gegründet, die ſich nit dem Hande! von Textilrohſtoffen, insbeſondere Baumwollabfälle und Lin⸗ ters, befaßt. Die Geſellſchaft ſteht der Reis u. Co. Ach. in Fried⸗ richsfeld⸗Baden, die bekanntlich vor kurzem die Aktienmehrheit der Baumwollſpinnerei Speyer AG. erworben, nahe, 255 e e 5 0 92 1 8555 berg, Wilhelm Hen le⸗Mannheim u. 11 1b n. 5 mn. Vorſitzender des Aufſichtsrats iſt Edwin Rei s⸗Heidelberg. * Eine Neuerwerbung des Frankfurter Verſicherungskonzerns. Wie verlautet, hat die Frankfurter Induſtriekrebitgeſellſchaft mbß., die eine Trägerin der Abſatzfinanzierungsintereſſen im Konzern ber Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AG. iſt, an der in eine Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung umgegründete Auskunftei Wys Muller u. Co., Mutug Confidentia, durch Erwerb von Anteilen Intereſſe genommen. Der Erwerb erfolgte aus ausländiſchem Beſttz; die Auskunftei Wys Muller u. Co. wird damit ein rein deutſches Unternehmen. * Erutebergungskredite der Mitteldentſchen Landesbank. Die Mitteldeutſche Landesbank Grlo zentrale für die Provinz Sachſen, Thüringen und Anhalt in Magdeburg hat ſich ent⸗ ſſchloſſen, den Sparkaſſen in der Provinz Sachſen und in den Län⸗ dern Thüringen und Anhalt aus eigenen Mitteln 2 Mill.& für Erntebergungskredite zur Verfügung zu ſtellen. Im Hinblick auf die beſondere Lage der Landwirtſchaft ſoll der Zinsſatz für dieſe Kredite möglichſt niedrig ſein und 9,5 v. H. für den letzten Geldnehmer nicht überſteigen. Die Rückzahlung hat in Raten bis April nächſten Jahres zu erfolgen. 5 „7 Baer u. Stein. 5 in Berlin. ägnis 1927 ſtellt ſich auf 1028 735. 5 119091 verbleibt ein Reingewinn von 284 167 ,, aus dem wieder 10 v. H. Dipidende verteilt werden. Das Geſchäftsfahr erwies Das Roh⸗ Nach Abſchreibungen von ſich im großen und ganzen als ein normales Durchſchnittsfahr. Die Beſtrebungen den Kreis der Erzeugniſſe um neue Gebiete zu erwei⸗ tern, wurden mit Erfolg fortgeſetzt. Dadurch gelang es, den Umſatz u ſtetgern. Die Preiſe der Rohſtoffe zeigten während des ganzen Jahres ſteigende Richtung, während dle Preiſe der Arklkel ſelbſt erſt eine Preiserhöhung gegen Ende des Jahres erfuhren. Dadurch zog das Geſchäftsjahr von der Umſatzſtelgerung noch nicht den vollen Nutzen. Das laufende Jahr 1928 hat ſich bisher etwa ebenſo wie das vorangegangene entwickelt. Außenſtände betragen 680 411 1 181 720), Waren 1828 920(1 270 957), anderfelts Gläubiger 790 819 (770 704)&. 27: International Nickel Company.— Dividendenerhöhung. Die G. nimmt eine Erhöhung der jährlichen Diytdendenrate von 2 auf 8 Dollar je Share vor. Ferner begibt die G. 200 000 neue Shares über 60 Dollar je Share, die den Aktionären 10:1 und den Vorzugs⸗ aktionäre im Verhältnis von 27 VA. auf eine StA. angeboten werden. * Das Reich will ſich bei der Berg⸗Heckmann⸗Selve AG. be⸗ teiligen. Die geſtern gemelbete Kapftalserhöhung um 4 Millioen Mark auf 20 Milltonen 4 ſoll zur Befeſtigung und zur Umwandlung kurzfriſtiger Verpflichtungen dienen. Die jungen Aktien werden den Aktionären im Verhälnits von:1 zu elnem ein wenig über pari liegenden Kurſe angeboten werden. Da die alte Aktte, die zurzeit bekanntlich nicht notiert wird, auf ungefähr 100 v. H. geſchätzt wird, liegt hier ein beſonderer Anreiz für die Aktiondtre, funge Aktien zu beziehen, nicht vor. Deſſen ungeachtet iſt die Unterbringung als ge⸗ ſichert zu betrachten, da ſich eine Großaktionärgruppe, der nicht nur Mitglieder der Familie, ſondern auch die Viag(die dem Reich gehörenden Vereinigten Induſtriennternehmungen) und die Ver⸗ einigten Aluminiumwerke angehören dürften, bereit erklärt hat, ſie zu übernehmen. Elektrotechniſche Werke München A.— Eine Neugründung. Mit 8 Mill. 4 Kapftal in Namengagktlen wurde kürzlich dieſe Firma unter anderem zur Uebernahme der Geſchäfte der Fiktale Mün ch e n von E. Merckin Dar wſtaddt und der Glektrotechniſchen Werke München, Dr. Adolf Pietzſch u. Co., gegründet. Den 1. AR. bilden Dr. Karl Merck⸗Darmſtadt, Juſttzrat Teichmann⸗ Zwickau, Direktor Bernhard Pfotenhauer(Darmſtadt) und Oberſt Wilh., Francke⸗Aarau. de Kapitalerhöhung bei Peugeot, Paris. Eine HV. der So⸗ etkéeté des Automobiles Peugeot, Paris, beſchloß, das Aktienkapital von 90 auf 190 Mill. Franken zu erhöhen, und zwar oͤurch Ausgabe von 180 000 gewöhnlichen Aktien und 20000 Aktien mit mehrfachem Stimmrecht, die ſämtlich zu 525 Fr. aufgelegt werden ſollen. Die VA. werden durch eine Bankengrupe übernommen, welche die geſamte Emifflon garantiert und der dafür 9000 Genuß⸗ ſcheine ſtbergeben werden. Eine weitere Kap ttalerhöhung um 60 auf 250 Mill. Franken, von denen die Hälfte den Inhabern der gewöhnlichen und die andre Hälfte den Inhabern der mehrſtimmigen Aktien zum Bezuge anzubieten ſind, wurde außerdem noch geneh⸗ mrigt. :9 Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann⸗Kupfer AG. Fürth i. B. Die., in der ein Aktienkapital von 2101 740/ vertreten war, genehmigte den Abſchluß mit einem Reingewinn von 408 239„ und beſchloß, bieraus 427 916„ für Abſchreibungen zu verwenden und den Reſt mit 40 823 4 vorzutragen. Der Verwaltung wurde Entlaſtung erteilt, ausgenommen das erſt vor kurzem aus⸗ geſchiedene Vorſtandsmitglied Kommerzienrat Hugo Bechmann, dem erſt nach beſondern Vereinbarung die Entlaſtung gegeben werden ſoll. Neu in den AR. wurde Direktor Franz Blumenfeld(Karls⸗ ruhe) gewählt. * Auch in Frankfurt Aufhebung der Medio⸗Liquidation. Der Frankfurter Börſenvorſtand beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, wie in Berlin auch in Frankfurt die Medio⸗Liquidation an der Frank⸗ furter Börſe vom 1. Oktober ab aufzuheben. de? Ungünſtige Wirkung der Preisvereinbarung der rheiniſchen Mühlen. ir hatten kürzlich mitgeteilt, daß zwiſchen den oberrhei⸗ niſchen und den niederrheiniſchen Mühlen eine Preis verein⸗ barung für Weizenmehl zuſtandegekommen iſt. Dem Ver⸗ nehmen nach had dieſe Abmachung bisher aber wenig günſtig gewirkt. Es habe ſich nämlich herausgeſtellt, daß die durch die Abmachung be⸗ dingte Gleichheit der Preiſe den Handel veranlaſſe, nur die be⸗ wor zugten Erzeugniſſe zu übernehmen. Dadurch ſei das Geſchäft für einzelne Erzeugniſſe recht ſchwierig geworden, ſo daß man bereits anfange, daran zu zweifeln, ob ſich die Abmachung halten laſſe, ohne daß dadurch der Abſatz einzelner Erzeugniſſe zu Gunſten anderer ernſthaft gefährdet wird. Es mache ſich bereits jetzt ein Unterbieten von weniger geſchätzten Erzeugniſſen bemerkbar. Heſſen gegen die Scheuer⸗Transaktion Am letzten Samstag fand auf Anregung der Heſſiſchen Ju⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer im Miniſtertum für Arbeit und Wirtſchaft eine Beſprechung von Sachverſtän⸗ digen über den Ankauf des Scheuerkonzernus ſtatt. Das Ergebnis ber Ausſprache faßte Miniſter Korell in folgenden Sätzen zuſam⸗ men: 1. Die Beweggründe ber Rentenbank und Preußenkaſſe zum Ankauf des Scheuerkonzerns ſind undurchſichtig. Eine klare Auskunft wurde bisher nicht gegeben. Im weſentlichen ſind bisher nur Vermutungen zum Ausdruck gekommen. Bedenken er⸗ regt der hohe Uebernahme ⸗ Preis der Aktien. 2. Sollte ein ſtaaatliches Monopol beabſichtigt ſein, ſo muß offen ausgeſprochen werden, daß ſeine Ein⸗ und Durchführung den größten Bedenken unterliegt. Die Jahre der Zwangs⸗ wirtſchaft haben ſo eindeutige Urteile ermöglicht, daß weitere Aus⸗ führungen überflüſſig ſind. 3. Eine Stabiliſterung bes Getreibepreiſes, auf⸗ gebaut auf einer finanziellen Konſtruktion, wird eine Un m glich ⸗ keit ſein in dem Augenblick, in welchem die Ernten der Erde ver⸗ ſagen, oder wie in dieſem Jahre, außergewöhnlich groß ſind. Die Preiſe auf dem Weltmarkt ſinken ſetit Wochen infolge der guten Ernte der nördlichen Erdhälfte und der guten Ausſichten der ſüdlichen, auch ein europäiſcher Konzern werden kann. 4. Auch dem Genoſſenſchaftsweſen kann mit einer Ver⸗ einigung von Handelsgeſellſchaften und Großmühlen nicht ge⸗ dteut ſein. Eine Genoſſenſchaft iſt eine Gemeinſchaft von Perſonen, die durch Ausſchluß von Zwiſchengliedern eine Verbilltgung der Pro⸗ duktion oder des Vertriebs erſtreben. Derartige Vereinigungen ſchä⸗ digen ſich ſelbſt und die freie Wirtſchaft, wenn ſie von der Regierung halten können. Mintſter Korell wies zum Schluß ber Aus ſprache, an ber ſich Sachverſtändige der verſchtedenen Wirtſchaftszweige beteiligt hatten, auf die Einmütigkett der Reſolution hin. * Deutſchland führt im Chemikalienwelthaudel. Die Uberragendt Stellung Deutſchlands im Chemikaltenwelthandel wird aus einer Zuſammenſtellung des ee Handelsamtes deutlich. Da⸗ nach hat Deutſchland im erſten Viertel fahr d.. 118 Mil Dollar gegen 104 Mill. Dollar der Vereinigten Staalen in. kallen umgeſetzt. Der engliſche Chemikallen handel betrug gurt gleichen Zeit nur 67 Mill. Dollar. g * Die Vereinheitlichung der Handelsgebriuchs im Holz handel, Die Fachgruppe Holzhandel im Reichsverband der deutſchen Indus ſtrie bemüht ſich ſeit längerem, die rund 40 verſchtedenen Handels⸗ gebräuche im Holzhandel in Deutſchland zu vereinheitlichen. Alt erſter Erfolg dieſer Arbeiten iſt die Einfützrung einhelili delsgebräuche für den mitteldentſchen W mittelbeutſche Verbände zu verzelchnen. Die Arbeiten gur Ver elnheitlichung gehen angeſichts der Verſchlebenartigkeit der Gebrauche nur langſam von ſtatten. 1 1 17: Steigende engliſche Kohleneinſuhr nach Süddentſchland. Die Zufuhr engliſcher Kohlen auf dem Rhein über Holland nach den fü deutſchen Verladeplätze hat in der letzten Zeit erheblſch zugenomme Während im Juli ungeführ 60 000 To. auzländiſche Brennſtofſe nach den oßberrheiniſchen Häfen verſchifft worden ſind, hat die KNoßken⸗ zufuhr auf dem Rhein im An guſt eine weitere Steſgerung er⸗ jahren. Es verlautet, daß bieſe Kohlenverſchlffungen 5 8 4. Friſten zu verhältnismäßig biollgen Fracht ſWhekeſte Fee ei hrung ber belege a8. 5058 fe m bie Ein 8 g a* ung in Deutſchlaub. Die Antworten öde vom Reichsver, terungen veranſtaltete Umfr eines Verſicherungsgwangs für alle Autohalter liegen faſt vollzählig vor und 1 bisher oh im . 8 Mono pok⸗ anſtalt nach dem Vorbild der e 521755 e häftsbereichs der Jahre Aus 1 f ment ſchätzt unter Zugrundelegung der aus dem Auslande einge⸗ holten Berichte dte Automobilerzeugung der Welt für das laufende Jahr auf rund 4840 000 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen, was einer Probuktionsſteigerung um etwa 690 000 Wagen oder 15 v. H. gegen⸗ über dem Jahre 1927 entſprechen würde. mobile. oder ca. 605 000 Stück mehr als im Vorfahre. Di Automobllerzeugung Englands wird auf 250 000 Wagen(plus 18 000 geſchätzt, Kanadas auf 200 000 Stück(plus 20 500) und Frankreichs ebenfalls auf 200 000 Stück(plus 10 000). Die deutſche Auto ⸗ mohilinduſtrie dürfte nach den Feſtſtellungen des Department of Comerce in dieſem Jahre ca. 91 000 Wagen herausbringen gegen 72000 Stück im Jahre 1927 und ſomit eine Produktionsſtelgerung um 19 000 Wagen oder um 20,4 v. H. aufzuweiſen haben. Die Krafk⸗ wagenerzeugung Italiens wird für 1928 auf 85 000 Stück geſchätzt (gegen 54000 im Vorfahre), die Tſchechoflowakei ſoll 15 400 Wagen (10 200) herſtellen, Oeſterreich 11 500(8700), Belgien 8150(6500), Rußland 2100(510), Schweden 2000(125) u. die Schweiz 1600 Wagen (i. V. 1580 Stück). Der Preisſchutz in der Zigareiteninduſtrie. Die Arbeits⸗ gemeinſchaft des deutſchen Spezialhandels mit Tabakwaren hat er⸗ neut den Kampf gegen die Preisſchleudereien der ſämtliche führenden größeren Betriebe, haben wiederum eine unbe⸗ dingte Erklärung abgegeben, die Kleinverkaufspreiſe zu ſchützen und nötigenfalls gerichtlich gegen die Schleuderer vorzugehen. Daru ter befinden ſich u. a. Abdullah, Batſchari, Eckſtein, Garbaty, Hal paus, Hauß Neuerburg, Jasmatzt, Muratti, Reemtsma, Waldorf⸗Aſturſa, Nenidze und Zuban. Deviſenmarkt m heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Im beugen Fru bfung gegeg, 8 2. 4 22. Nem⸗Dork 485, 20495 25 25.21 18,18 29.20 21. 18.18 29.18 2520 12.10 Schweiz Stockholm Holland. Paris. 124.25124.18 12.10 Madrid Brüſſel. 84,89 34,88 Oslo 18,18 18,18 Mailand. 92,75 82 69 Kopenhagen„19.181,18 Gegen Relchsmark wurden Dollar mit 4,1875 und Pfunde mit 20,8675 gehandeſt Berliner Metallbörſe vom 21. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. * 20, 21, 21. Elektrolytkupfer 140.— 140.— Aluminium in Raffinadekupfer 125.50 125.40 Barren.94.94 Blei 43.50 48.— Zur ausl.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.) 40,50 49.— üttenzinn———— „(r. Verk.—.— 8 Nickel 3,50 3,50 Plattenzink———— Antimon 0,860.91 9,85-0,91 Aluminſum.90.90 Silber für 1 Gr. 80.50,82.— 60,5082. London, 21. Auguſt.(Metalle), In Lt. k. d. engl. t. v. 1016 Kg. . 20. 21.[ Blei 21,65 21 65 Kupfer Kaſſa 62,50 62,48 beſtſelect 66,25 66.25 ink 24.45 24,45 do. 3 Monat 63... 62.85] Nickel—.—— ueckſlb. p. Fl. 28.00 23,.— do, Elektrol. 69,25 69,25 Zinn Kaſſa 212.75 212.—] Reguſus—.—— Vorausſichtliches Ergebnis der tſchechoſlowakiſchen Hopfenernte. Anläßlich des internationalen Hopfenkongreſſes in Neuſatz wurde die voraus ſichtliche Hopfenernte in der Tſchechoflowakel auf 160 bis 170 Millionen Zentner geſchätzt. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 21. Auguſt Die Nachfroge nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wieder recht gering. Es wurden wohl einige Kähne für Verladungen nach ſchen übrig. Rotterdam angenommen, jedoch ließ das Berggeſchäft viel zu wün⸗ Die Frachten behaupteten ihren ſeitherigen Staud. trotz des kanadiſchen Getreidepools, ber weit mächtiger iſt, denn irgend“ unterſtützt werden müſſen und ſich nicht mehr aus ſich heraus unter⸗ Allein die Bereinigtew Staaten dürften danach in dieſem Jahre rund 4 Miflionen Auto⸗ Zigaretteninduſtrie aufgenommen. 46 Zigarettenfirmen, darunter faſt 5 2 988888 0 r r r D, n 1252— t 3 e 1 ur Fo F e e ee ene * . A8 8 ans 5 17 8. FS neigen 2 N * 3 peretten⸗ Reue Maunßheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 387 In beiden Teatern lie 5 der Amieltia. annschaft von der mhle Amsterdam Iü28 Ankunft und Empfang am Bahnhof im Bootshaus! —ñ— 9 b 3 Up rut 9 Erfolg: HENNNT POR TEN in ihrem neuesten Grohflim: Zuſſucht Carl de Vogt, Margarethe Kupfer, Allee Nechy, Max Maximiſtan, Mathilde Sussin u. a. m. iu ehbroranm Wenn man eln Bab! braucht Min Lebensschicksal in 6 Akten Welte re Darsteller: eee 200 5 Groteske in 2 Akten . 708. 8. 20. 5 Wochenschau Sele Heu r der Welt“ 5 Em Mafmmf un alle SFramem umd MNuddaen! E nn 55 2 „Dle Bankräuber von Alaska“ Hin Wildwestabenteuer in 5 Akten mit TOM TTLER 5 von-6 Uhr kleine Einirifispreise.20, o. 90,.20,.40,.80 Rx. 2 40..10 Unr 102 orben Der Fide Rosengarten Mittwoch Neute bends 8 Uhr Die Bajaudere Donnerstag abends 8 Uhr Premiere e Bauer Karten zu.90 bis Mk..— bei Heckel, im Mh. Verkehrsverein, Musikhaus, im 1. Rosengart. Anfang September, Erste Node- Tanzschule J. Stundebeek Nonnbeim. N 7, 6.— feſephon 23006 Beginn der Anfänger- u. Node-Tenzkurse 9900 Prospakt kostenlos. Künstilene Augen Material, 1 Anfertigung nach Natur a. bestem neueste Technik, in Mannheim, Hotel Union a. Hptbhf. am 31. August u. 1. September von Adolf Müller-Welt aus Stuttgart. — 40 jährige Berufstätigkeit— Bei Versorgungsbehörden und kassen zugelassen. Kranken: E859 Preiswert! Oststadt Mannheim 45 Zimmerhaus bei 15 Mille Anzahl. zu verk. Iulins 1[R. D..] Immobilien⸗ und ypotheken⸗Makler, Ea 202 Mannheim, 0 7, 22. Fernſpr. 29 820. Einfamih jenhaus Sahlelnemskale 28 in Ludwigshafen, heſte Wohn im Wittelsbach Viertel Zimmer, Ku 15 Ankleibezimmer, Bab, zwe Manſardenzimmer, 1 Gartenzimmer, modern ausgeſtattet, ſofort beziehbar zu verkaufen. ditbzr& lung b. M. b. l. TJenſter⸗ u. Türenfabri Kaiſer⸗Wilhelmſtr. 84/88. L, Lubwigshaſen a. Nh. 9970 Baäckere an Hergstragenplatz zu verkaufen. Anzahlg. 15 Mille. Auch als Konditorei einzu⸗ 4.5 da ſolche am Platze fehlt. Iulins Wolff D..) Immobiltien⸗ u. . Aaanbein, 0 7, 23. Fernſpr. 29 826. Ea202 Maak Iman 5/22 PS, Atürig mit allen nur erdenklichen Schikanen, 21. Monate gefahren, fen, von 3400 4 zu verkau Angebote unter 8 H 42 an 2 kelle ieſes Blattes. zum Barpreiſe en Reute 4700 le 9 Limousine 5/28 55. Luxusausführung, in ſache Ballonberei ung, gutem Zuſtande, ſechs⸗ Bierrabdbremſe, elektr. ee ſofort zu der kaufen. Zuſchriften unter T T 118 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Sed! Ublegenhel Gin ſa billig ſt a nenes G hell eiche, kompl. tit umſtändehalber LöKauff! lafzinmer, matratzen nur an Private Falera 10 27457 8 1 biniger, Mollstra Bruch für Bauzwecke preiswert zu verkaufen Se 482 Näheres RI, 1215 Wohn⸗ u. Geſchäfts⸗ hänſer zu verkaufen. B3752 G. Wolff, Meerfeld⸗ ſtraße Nr. 66 10/30 Benz offener 6⸗Sitzer, mit Allwetterverdeck und Benz ⸗Vierradbremſe ſehr gut erhalten, ma⸗ ſchinell einwandfr., zu verkaufen. B38 7 Anfr. unt. Tel. 20 765 Zuterh. Motorrad N. S.., 550 cem, mit el. Licht und Horn, preisw. zu verkaufen. Anzuſeh. bei B38823 Weigold,Gärtnerſtr.20 Mehrere fegale n. DTiſche billig 1 2 4 Se 1 1 NMjotorrad N. S.., 850 cem, flott. Läufer, billlo zu ver⸗ kaufen. Anzuſeh. v. 8 Uhr ab bei Setzer, 2 7. 0 5 5 b tor Al in gutem Zuſtand zu verkaufen. 74 Waldhof, Gerwigſtr. Nr. 20, a. Waſſerturm bei Leiſt Kleinmotorrad (Abako) ſteuer⸗ und führerſcheinfr., preis⸗ wert zu verkaufen. Anzuſehen Rhein⸗ e 5 Hof. 5 Ideal Pill. zu 8550 7465 Arnold,.⸗Heckelſtr. 5 7447 Schlafzimmer mit Spiegelſchrank, ſehr bill. zu verkaufen Uebernachtungs⸗ gebäude Rangierbahn⸗ Hof, b. Hansmeiſter. Gebrauchtes Piano ſchwars pole, ſehr aut erhalten, billig abzu⸗ geben. 7413 Wilko Meyer, Klavierbauer, D 2, 10 Stimmungen und eparaturen. HA d 0 modernſte kompl. An⸗ lage, Ia Empfang all. Sender, bill. zu verk. 77484 Qu. 5 Glasthele 2,50 X 1 m, ſehr gut erhalten, mit 8 ab⸗ nehmbaren Glaskäſten und Marmorplatten, ſpottbillig zu verkauf. Anzuſehen bet 7471 Ernſt Arnold, L 2, 8. Tafelgedeck m. 12 Serv. ungebr., Gasbackoſen, Gasofen, Krokettſpiel 3 5 Hard, Einmach⸗ 55(20.), Schmet⸗ terl askaſten, Lexikon (alt), Spiegelrefl ex⸗ kamera, Tatterſallſtr. 2 2 Tr., IESs. 778 „Angeb. Vermietungen Laden mit Nebenraum ſof. zu vermieten. B3846 Dalbergſtraße Nr. 8 Schöne 4 Aimmer-Wannung U 6. 8. Ring. um⸗ ſtänbebalb. b. 1. Sept. zu vermieten. 7453 2 Ammer m. Küche 5 mod. möbl. Zentr. 1 Tr., el. Licht, Gas, an kinderl. gutſit. Ehe⸗ paar ev. ſof zu verm. Angeb, u. N& 128 an die Geſchſt. 27498 Leert l. möbl. Zim. Wohnungen f. Damen Herrn u. Ehep. verm. u. ſucht Schwetzinger⸗ II. ſtraße 16, Tel. 38 540. 404 Achtung! Zwei ſchöne, große leere Zimmer in Neckarſtabt mit Gas und Kellerraum ſofort u vermieten unter orauszahl. d. Miete. Angebote unt. 8 2 50 an die Geſchſt. 17477 2 leere Zimmer zuſ. od. geteilt zu vm. an ſol. berufst. Frl. AH. R R 26 an die Geſchſt. 27481 Wohn⸗ u. Schlafzim. ſowie einz. Zimmer, fehr gut möbl., i. gut. auſe u. Vage zu 55 8810 6. 1 1 Bicherſchrank, Elche,.40 m br., neu, 1 1 neu, che, 140 m tiſch. 125 158 12 1 85 eu, weit 2 92 Nüäßh. 7468 1. 4, 1 Treppe. 2000 am 87487 Holzstabgewebe Pill. 1 Ang. u. R V 50 a. 910 Faſt neuer Tnterifsppwagen mit Verbeck, bill. zu verk. K 3, l, im Hof. Schöner Stubenwagen roſa bezogen, 155 menabewag Hellöl., ſehr 1 eig, 99420 zu ver 8 Heckelſtr. 9 fle he billtg zu verkaufen. 7466 Fahrlachſtr. 76 Kauf- Gesuche 27446 5 8 „ Aut kl. Lieferwagen, 7 big 17 To., od. dazu ge⸗ eigneten Perſ.⸗Wagen geg. bar zu kaufen ge⸗ ſucht. Ang, u. R L 88 a. d. Geſchſt. 77442 Gut möbl. kdl. 55 E IM 11 2 N mit el. Licht in ruh. aushalt ſof, zu vm. h 2 12* ſlſerſes Mer u verm. Max⸗Hoſef⸗ aße Nr. 18. 8. Stock 27408 Modi. Zimmer bill. zu verm. K 2, 38, 3 Tr., rechts. anzuſeh. von 4 Uhr ab. 7419 Fril. möbl. Zimmer an ſol. Fräulein per 1. Sept. zu vermiet. 8 d, 12. 5 Tr. rechts 972 5 Schön möhl. Zimmer el. Sicht, Tel.⸗Ben. k. gut. Hauſe ſof. od.., 9. zu vm. O7, 7b, 3. St. l. B98 Schön möbl. Zimmer an ſolid. Herrn per 1. Sept. 28 zu vermiet. Mannheim⸗Almenhof, Möuchwörthſtr. 148. B3842 Schön möbl. Zimmer el. Licht u. gut. Penf. zu vermiet. K 1, 10, 2 Trepp. Breiteſtraße 9885 F 5. Nr. 10, 2. Stock Schön möbl. Zimmer mit elektr. Lich zu vermieten. 2744 Maroni⸗Röſtmaſchine mögl. Lokomotipf. zu 35 gef. Angeb. unt. A. M. 157. Rudolf Moſſe, Mannheim. Ems but möbl. Zimmer 15 nur berufst. Herrn U LL De abentewerfches Sohlcksale slges Verschollenen. 7 Akte. In der Hauptrolle: Nlonte Blue Alle Gefahren und Aufregungen eines 30-stfündigen, glücklich be- endeten Ozeanfluges in einem gestohlenen Flugzeug schildert Ihnen dieser Film n packenden 5 Bildern. N Der welts Fim n Ein Kriminalfall von unerhörter 99 8250 8 Akte. Sensatlon im Zirkus bsSensatlen im Gerichtssaal Sensstlon das Urtel Sensatlen in Sling-Sing Sensatlon die Rettung Rachmtttags von—5 Uhr Kleine Preise 70 und 90 Pfennig. ine.50, J 50 5d, fed, d. Tralast- Theater Zur Gründung einer G. m. b. H. Wird von solidem u. rentablen Unternehmen stiller od, tätiger Teilhaber gesucht Zur Einlage sind RM. 9 55 erforderlich. 7480 Gefl. vertraul. e unt. 8852 an die Geschäftsst. ds. Bl. 11799 G Eine pacbende und erschůtternde Darstellung aus der Sphre dles Verbrechens Der größte aller bisher gezelgten Krlminal-Flime F Erlen imma Nölm Dusseldorter- 20 Speyer Hüdesheim Montag. 27. 8. ABmannshauz. Rückf. ab Assm. 14 ab K. Ab Rückkunft Mannheim 22.30 Uhr pünktlich Achten Sie bitte auf die Firma und W nam 600 Personen fassend. N Abfahrtstelle Rheinlust, Rheinvorland 8 Erholung finden Sie Bord der neuen peldedts chile! 0 Mittwoch, Worms 1. Wamaneln 2 1 4 Diensta Donnersta g. Samstag Uhr 29.40, Germersheim RM.—.. N Freitag. 44. 8. Abfahrt 7 1 Uhr esthoven“, ein Jed gedeckter Hauch; 55 Speisesalon, mit Aussichtsfenstern.— An Bord Konzertorchester Homann-Webau. Auskünfte, Fahrscheine: Frz. Kessler, Tel. 20240 274 TANZ Schule Helm, D 6, 53 Telephon A917 Hades Neue Kurse beginnen Sl. August (Sriller v BO. P 7. 10 58 N 0 DER GUTE ö Be NS Toff A Nek; PRE88 fdr JGaskoks GASKOKS DER GUTE S BRENNS TFE Brennstoff* Koks I über 6mm Koks II 40/80 mm] Koks 111 20% 0 mm (fur große(tür mittlere(tür kleine Tentral- Zentralhelzungen) Zentralheizungen)heirungen u. Füllö fen) ab Lager frei Haus ab Lager frel Raus ad Lager frei Raus je Zentner je Zentner je Tentiner Augustlefsrung HM..70.90 HfM..80.00 NM..70.90 Soptembefllstsrung„.80.00.90.10.80.00 Bei größerem Bedarf Sonder-Angebet Besiellungen bei der: Gaswerkskohlenstfelle: Fernsprecher 33820/A1 l. Zentr. zu vermiet. P 4. 2, 8 Tr., Iks. 17445 46 Annahmestelle K 7: 35 33631 15 0 N A 10. Seite. Nr. 387 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1 1 Lelt Jahren die Spezialſtat unseres Hauses! 1764 On- Lehr gunstige Prelge, sowelt Vorrut reicht 3 em Roh-Nessel dean und mittelstark....... bitt. 48, 34, 27 p. 1 80 em Roh-Nessel. fl 32, 68, 62, 34 p. 1 Feffuch-Hessel ur 125 10 78 b. Beffuch-Hessel Se, t. 180.40 schwer, Mtr..80, Mittwoch, den 23. Auguſt 1928 3 17 N 8 A Aale ieee un eee ffene Stelen 6 tu 7 Büro- sum f ca. do Qmtr. und lucht nnch einige Herren, in nur guter Ta ve 11 N 7. 2 trock. kagerkeller Garderobe, zum Vertrieb eines bereits ein⸗ mit elektr. Licht, Bahnhofsnähe, ſöf. zu verm. 1 75 9 eführten Päbag. Blattes. Bevorzugt werden 2 unter D M 978 Rudolf 1 10 Junglehrer u. abgebaute Beamte. Gefl. An⸗ ee 2 5 125— 5 Je e—.—— 5— Zunnheim. 2 fragen ſind unter E V 113 an die Geſchäfts⸗ 0 T e 5* 2 telle dieſes Wales 1 27408 unomwwwdoowom WIe 5 U F 0 F. 1 N 2 Meine Herren so- gegenüber üer g ö r S E 2 Wrmefen. 1 Ihr Ziel iſt eine verdienſtreiche Dauer⸗ ſtellung. Ein Weltunternehmen bietet Ihnen dieſe Chance. 9940 Sind Sie ein konzilianter Verkäufer mit Stehertalent, dem Arbeit Sport bedeutet, ſo beſuchen Ste unſer Mannheimer Büro, 0 7. 10 Hofgebände rechts, II. Großes e 1 55 N tüchtige Werbekräfte (Herren und Damen) zur ſyſtem. Privat⸗ Kundenwerbung. Feſte Bezüge u. Proviſion werden bezahlt. Bei Eignung erfolgt An⸗ ſtellung. Angebote unter E G 199 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9982 Tüchtige Provisions-Veftreter mit Reiſezuſchuß, aus der Elektro ⸗ Branche, von Elektro⸗ Großhandel geſucht. Angebote unter F B 119 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 9964 Erstes Haus der Markenartkelbranche ſucht per ſofort oder 1. Oktober 1928 einen jüngeren, ſtrebſamen und erfahrenen 9972 Reisenden für die Bezirke Mannheim, Heidel⸗ berg u. Darmſtadt. Es wollen ſich 27 Herren bewerben, die mit den Kolonialwaren⸗ und Delikateſſen⸗ Detailgeſchäften nachweisbar beſte Beziehungen unterhalten u. deren Empfehlung volle Gewähr für Dauerbeſetzung bietet. Gefl. Ang mit Lichtbild, Jene ande u. Angabe des früheſten Eintritts⸗ termines erbeten unt. F F 122 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Aae dtetdendtte dtese lte litt fete testete ke inen ee Lee— ee eee 780 N e, K„ Sid fr des Herbsfkleid bevorzugt. Vir zelgen Amen m eſnern Spezlelfernisfer Merlin die neuesfen Eirigrge. Travers Compose eee eee Jacquard- Travers W 180 Effamin—-Ira vers... 250 Foul Travers- Compose v 275 Jacquard Fantasie Compose 40 ee Sfr eee eee eien Tae gane fue eme un ine fr membre Stellen Sleſſenbesbee Miet-Gesuche Näheres: J. Bon n, D 4. 6. 27444 —.— B 7 2 heizung, Bad⸗ und zu vermieten. Nähe Angebote unter E 2 ſtelle dieſes Blattes Möbliertes Zimmer mit 2 Bett. zu verm. 7449 H 4, 28, Enz. Qu 4, 3 Tr. Soſtön näht Zanner el. Licht. bill. zu verm. 87464 0 mit breiten Schau“ 5 oder früher zu vermieten. Näheres durch Immobilien- Büro f Ley& Sohn U 1, 4 Tel. 2059/96 Tegcdde derer U. Shen mit fließendem Waſſer, elektr. Licht, Dampf⸗ evtl. Frühſtück, an beſſeren, ſoltden Herrn 3 Büroräume am 55 ſofort z u W Nö 22.— 8 64 80 Sec 34 gegenüber dem Gloria- Kino neuzeitl. umgeb. Läden enstern auf 1. Okt. 3 Bi818 25 Telephonbenützung, Hauptbahnhof. 117 an die 8 erbeten. Möbllertes Zimmer 5 ee Nr. 109, 3. St. 27432 leg. möbl. Zunmner mit el. Licht u. Tel. Ben. p. 1. 9. zu verm. 27468 O 7, 24. 8 Tr., r. gut möbl. Timmer a. Servierfrl. zu vm. 7495 F 2, 9, 2 Tr Schlafſtelle zu verm. Mittelſtr. 129, Sehr gut möbl. 37427 vrren⸗ u. a mit el. Licht, ſep. gang, an beſſ. 1. od. 2 Herren od. kinderloſ. Ehep. in der Neckar⸗ ſtadt⸗Oſt zu vermiet⸗ . 5 1 1 91 K 757 g 110 III. rechts. 2450] Adr. in der Geſchſt. . eonoma.⸗G. fu r ſofor 1 Einige tüchtige f ö Wo fehlt der Chef— einen Herm Oder Dame 8 Vertreter 5 1 Gehen ene Terrschatll. Hum. groge!-Wonnung ine welche bereits Reiſetätigkeit mit Erfolg aus⸗ geübt haben. Es wird nur auf erſte Kräfte reflektiert. Wir bieten glänzende Verdienſt⸗ möglichkeit. Vorzuſtellen—5 Hafenſtraße 10. Geſucht: 5 Selbſtändige Heizungsmontenre(Perfekte Schweißer). Meldungen beim Arbeitsamt Mannh., N 6. g. Für die Leitung und Inſtandhaltung eines größeren Wagenparkes wird ein tüchtiger und gut empfohlener Autoſchloſſer als 9804 Garagen-Meister geſucht. 5 und Zeugnisabſchriften unter AX 115 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Bewerbung mit Lebenslauf e e e eg 0 d, Gh G, He Zum J. September Stenotypistin Tir technisch. Briefwechsel gesuaft flott, gewiſſenhaft und ſauber arbeitend, Fat Schul⸗ und Allgemeinbildung un⸗ edingt erforderlich. Keine Anfängerin. Bewerb. mit lückenloſ. San und Gehaltsforderungen an 996 ychoe& Nissen B. m. b.., Hanſahaus. eg e Ge G c ce e G G o b Tüchtige, jüngere Ver Käuferin fachkundig, für unſ. Abteilung Damen⸗Wäſche geſucht. Angebote mit Gehaltsanſpr. u. Refer. unter 8 K 44 an die Geſchäftsſtelle.* 7462 Tlahrmälcgenn. Mat Besgäatennnen per 1. od. 15. Sept. geſucht. Gutes Verkaufs⸗ talent, angen. Umgangsformen u. gute Waren⸗ kenntniſſe in der Lebensmittel- u. Feinkoſtbr. werden gewünſcht. Angebote mlt Lichtbild, Zeugnisabſchriften, Gehaltsanſpr. u. Angaben über bisherige Tätigkeit unter 8 A 35 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 3 Aagaato oer hoch tüchtig und mit allen Arbeiten vertraut, auf 1. Sept. geſucht. Angebote unter E E 197 an die Westende dieſes Brattes. 9980 auch Damen, zum Be⸗ ſuch aller Geſchäfts⸗ leute in Stadt und Land ſofort geſucht. Hoher Verdienſt! So⸗ fort Bargeld! Wander⸗Gewerbeſchein erforderlich Angeb. erbeten unt. E I 116 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 27441 Lehrling v. Kolonialwhöoͤlg. ges. Angeb. unt. F A 118 an die Geſchſt. 17469 Ig. Friſenſe I. Kraft, ſof. geſucht z. Aushilfe od. feſte Stellg., gute Bezahlg. Angeb. u. R F 15 an die Geſchſt. 27897 mädchen für erſtes Muſikhaus geſucht. Stenographte, Schreibmaſch., Klavier⸗ ſpiel Bedingung. Angeb. unt. F E 121 an die Geſchſt. 9891 Ruhige. mögl. allein⸗ ſtehende Frau od. Mädchen für Kochen u. Haus⸗ arbeit in kl. Haushalt tagsüber per ſofort geſucht.*7482 Schimperſtraße Nr. 28, parterre Aleinmädchen oder Haushälterin tüchtig. im Kochen u. allen Hausarbeit. zu bald. Eintritt geſucht Nur wirkl. gute Kraft mit beſten Zeugniſſen Vorzuſtellen*7350 Leonhardt. L 13, 12 a, 2. St., von—2 Uhr. Bess. Alleinmädohen od. Stütze abſol. ſolide, mit aut. Kochkenntu. zu einz. älterer Dame in gute Stelle nach Darmſtadt Z. 1. Sept., ev. ſpäter, geſucht. Ang. u. MU 4 a, d. Geſchſt. Bg808 Selbst. Mädchen zu einzel. ält. Herrn n. Dürkheim geſucht. Vorzuſt. Schmid, C8, 9 7488 ausgeht friſieren, fürs Haus geſucht. An⸗ gebote mit Preisang. unter 8 G 41 an die Eecchäftsſtelle. 3853 Jüngeres flottes Servier-Fräulein geſucht. Hummels⸗ garten, Dalbergſtr. 21 87429 Junges, zuverläffiges Madchen das bürgerlich kochen . f. tagsüber ge⸗ ſucht 7362 Waldhofſtr. Nr. 8, 3 Treppen, rechts. Sauberes, junges Mä doe hen tagsüb. geſucht. B3851 Gamm, K 4. 11. Tucht. zuverl. 3893 Löshin od. Stütze, mögl. nicht unt. 25 Jahr., kinder⸗ liebend(8. u. 9.) bald. Eintritt geſucht. Frau Hamburger Ludwigshafen a. Rh., Prinzregentenſtr. 10. Geſucht wird auf 1. 9. ein jüngeres, tüchtig. Hals- A. Hüchenmäachen Wartburg⸗Hoſpiz, 27458 F 4. 8/9. Gebildetes junges Müde hen zu 2 Kind., 4 u. 8 J. alt, für nachm. geſucht p. 1. 9. Frau Gottſchalk Große Merzelſtr. 7 * 7470 Düchtiges B3852 Mädchen welches ſchon in beſſer. Häuſern war, nicht unter 20., geſucht. Erbitte Vorſtell. nur von 35 Uhr nachm. M 7. 20(4. Stock). Ordentliches Madchen per 1. September ge⸗ u cht 2334 b i Meyer 0 5 z. an die Kaufmann perfekt franzöſiſch be⸗ herrſchend, ſucht Be⸗ tätigung, gleich welch. Art, ob Innen⸗ oder Außendienſt 7455 Angeb. unt. 8 D 38 an die Geſchäftsſtelle. Student 7450 Sucht Betätigung während der Ferien, 1 welch.“ Art. Ang. mit Bad, Küche, Zubehör ete. von ruhig., beſſ. Partei in nur prima Lage u. ruhig., feinem Hauſe, möglichſt Oſtlage, per bald, ſpäteſtens 1. Oktbr. geſucht. Neubau ausgeſchl. Angebote unt. E L 172 an die Geſchäftsſt. 5. Bl. 8640 Beschlagnahmefreie Ads 4 Zimmer-Wohnung Zu mieten gesucht. Angebote mit genauer Angabe der Be⸗ dingungen erbeten unter R P 24 an die Ge⸗ Fernsprecher 23599. 0 neue und gebrauchte Beste Marken bes. günstige Preise 1 Banane, L. Splegel ahlungsweise Bülow-Pianolager Sohns. Fr. Nierinng Mannbelm, 0 7, 9 ET, 6 889 Holdelbergerstr. Sen aug der Jutebranche R Z 84 a. d. Geſch. ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 7428 5 Jung. Ehepaar ſucht 1 Tonnen⸗ 7485 J U. 8 0 an Lager beſchlagnahmefretes Moderne elchene ſucht geeign. Stellung od. Vertretung Angeb. unt. R J 18 an die Geſchäftsſtelle 518. Blattes. 27412 mit Gleisanſchluß zu mieten geſucht. Seybold, H 1, 1. 27404 Alon mit mehrfähr. Büro⸗ praxis u. gut. Zeug⸗ niſſen ſucht Stelle. Angeb. u. Q H 92 Geſchäftsſtenle ds. Blattes. 57355 Tücht. Fräulein geſetzten Alters, ſucht big 1. Sept. Stelle in beſſ. frauenl. Haush; 3056 auch auswärts. u erfr. Thereſtenhaus * 7382 Perfektes 1 7879 Alleinmädahen ſucht Stelle auf 1. 9. Angeb. unt. Q P 99 an die Geſchäftsſtelle. Miet Besuche Laden für Bäckerei⸗Filiale geeignet, zu mieten ge⸗ ſucht. Angebote unter S R 51 a. d. Geſchäftsſt. 7478 Berufst. funge Dame ſucht möbl. Zimmer mögl. per ſof. Gefl. Angeb. u. S J 43 an die Geſchſt. 7461 Salides Fräul. ſucht einf, ſaub. Zimmer in ruhig. gut. Hauſe (Zentr. Stadt). Ang. u. R 8 27 a, d. Geſch. 748 Lager oller Werkstätte ca. 30—60 qm, ſofort oder ſpäter zu mieten geſucht. Angeb. unt. 8 O 48 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 17475 Moderne 49 Zimmer- Wohnung oder kl. Einfamilien⸗ haus in nur ruhiger Lage auf 1. Oktbr. zu mieten geſucht gegen 5 Zimmer ⸗Tauſch⸗ wohnung i. beſt. Lage, Nähe Rheinbrücke. Angeb. unt. 8 M 46 an die Geſchſt. Bg855 2• Ammerwofng. mit Bad von kinderl. Ehep. z. 1. 9. geſucht. Ang. m. Pr.„Ang. u. F. O 120 an die Geſch. 57474 2 Zimmer u. Küche oder 2 leere, Zimmer mit Küchenbenütz. ſof. geſucht. Mietevorausz. —3 Monat. Ang. u. 8 J 5 an die Geſch. *7486 Ig. kinderl. Ehepaar ſucht ſofort Bg847 Zimmer und Küche ev. 2 leere Zimmer. Miete wird voraus bezahlt. Angeb. unter E W 31 an die Geſch. Zimmer und Küche oder leeres Zimmer. Angeb. u. E U 112 an die Geſch. 27406 Berufst. Fräul. ſucht ſperes Zimmer mit. Kochgelegenh., in der Nähe der Haupt⸗ poſt, per 1. Sept. od. 1. Okt. Angeb. u. 8B Nr. 36 an die Geſchſt. 27452 Leeres Sen. Zimmer von kinderl. Ehepaar geſucht. Zimmer wird evtl. hergerichtet. An⸗ gebote unter O P 49 an die Geſchſt. Bg818 In gut. Hauſe. Nähe Bahnhof oder Schloß w. gut möbl. Zimmer mit el. L. u. Schreibt. von Dauermieter ge⸗ ſucht, der nur ca. 10 Tage im Monat in Mi'heim iſt. Angeb. u. 8 P 49 a. d. Geſchſt. .* 7476 Suche zum 1. Sept. am Lindenhof oder in der Oſtſtadt 3389 ant möbl. Zimmer Unterſtellmöglichk. für Motorrad erw. Angeb. mit Preis zu richt an. Dipl.⸗JIng. Haupt, Ludwigshafen a. Rh., Rottſtraße 47. Lermietungen gut möbl. Zimmer mit el. Licht an beſſ. Herrn per 1. Sept. zu verm. Q 5. 9, 3. St. 7489 Lanatmapen tagesweiſe, m. Chauf⸗ feur zu vermieten. Telephonruf 31 889. e Familie * 3850 Austausch für Abjährigen Jungen gegen gleichaltrigen Jungen od. Mädchen. Auskunft in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Bl. Speisgzimmor gute Arb., mit ſchöner Schnitzerei, echt. Leder⸗ ſtühlen und ſchwerem Ausziehtiſch, 485 an Adolf Freinkel J 2 Nr. 4. Freie Lieferung, be⸗ queme Teilzahlung, langjährige Garantie. B3888 erteilt Oberprimaner in Latein, Franzöſiſch Unterricht Nachhilfe des Realgymnaſitums u. Engliſch bei mäßig. Honorar, auch in den Ferien. Angebote unt. R 2 25 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. * 7430 [taljieniseh Suche zw. gemeinſam. Studiums fortgeſchrit⸗ tenen Partnerlin). Zuſchr. unt. 8 B 39 i 56 Heiraten vermittelt Frau Schmuck, T 1. 3 B3680 Dame mit eig. Ge⸗ ſchäft wünſcht die Be⸗ kannſchaft eines beſſ. Herrn, nicht unt. 40 Jahren. mit aut. Ein⸗ kommen. zwecks ſpät. Heirat Zuſchriften unt. R O 23 an die Ge⸗ ſchäftsſt. dieſes Blat⸗ tes erbeten. 7426 Beldverkehr Mpolbakenel .. 2. u. 3. Rangſtelle. Sehr günſtig u. billig Auszahlg. in wenigen Tagen. Ankauf von Reſt⸗ u. Aufw.⸗Hyp. Hredite gewährt F. Schmidt, A 4. 5. Geſch.⸗Zeit: —11 und—4 Uhr, Tel. 21 230. S5 9. Aobo) Mark erſte Hypothek auf ein Geſchäftshaus, Wert: 12000, od. Grund⸗ ſt ick zu leihen 8 77 5 Angebote unt. 8 L N an die Geſchſt.