2 9 2 Donnerskag, 23. Auguſt 1928 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M.3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Rriliſthe Zipizung Nom-Paris Witlag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Nr. 380— 139. Jahrgang je einſp. .⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die Aunseinanderſetzung zwiſchen der faſziſtiſchen und der„anderen“ Ziviliſation ſei nahe und der Sieg werde ſicherlich nicht dem altersſchwachen franzöſiſchen Volke zufallen. Der Widerhall in Frankreich Aus Paris liegt folgendes Telegramm vor: Die bei der Rückkehr der Teilnehmer an der internatio⸗ nalen Studententagung in Rom euntſtandenen Zwiſchenfälle werden von den Blättern ſehr beachtet, da ſie einen antifranzöſiſchen Charakter getragen haben. In einer Meldung der Havasagentur aus Rom wird feſtgeſtellt, daß die von den italieniſchen Blättern über die Kungebungen veröffentlichten Berichte als beleidi⸗ gende Aenßerungen für Frankreich aufgefaßt worden ſeien. Man ſei ſich alſo wohl, ſo heißt es in der Meldung weiter, in Rom klar geworden, daß gewiſſe Grenzen von Perſönlichkeiten und Organiſationen in offiziöſer oder offizieller Stellung überſchritten worden ſeien. Das „Journal des Débats“ bemerkt hierzu, man dürfe hoffen, daß man ſich in Rom höheren Ortes der Gefahr, die derartige Uebertreibungen mit ſich bringen, bewußt ge⸗ worden ſei. BVombenanſchlag gegen ein italieniſches Konſulat Eine unter den Fenſtern des Lütticher italieniſchen Kon⸗ ſulats gelegte Bombe explodierte während der Nacht. Da die Bewohner des Hauſes abweſend waren, ſind nur Sachſchäden entſtanden. Nach einer der Tat verdächtigten Perſon wird effrigſt geſucht. * Antwortnote Jugoflaviens an Italien Der Stellvertreter des jugoſlaviſchen Miniſters des Aeußern Schumenkowitſch empfing in Belgrad am Mitt⸗ woch den italieniſchen Geſchäftsträger, dem er die Antwort der Regierung auf die italieniſche Note wegen der Kund⸗ gebungen in Spalato und Sebenieo überreichte. Wie„Prawda“ erfährt, ſpricht die Regierung darin ihr Bedauern über die Ereigniſſe aus und teilt mit, daß die Behörden ſofort die Unterſuchung eingeleitet und die De⸗ monſtranten beſtraft haben. Ferner hätten die Behör⸗ den Vorſichtsmaßnahmen getroffen, damit ſich ähnliche Er⸗ eigniſſe nicht wiederholen. „Prawda“ erklärt, der italieniſche Geſchäftsträger habe die Antwortnote ſofort an das italieniſche Miniſterium des Aeußeren weitergeleitet und dem Belgrader Geſandten mit⸗ geteilt, der ſich zur Zeit in Veldes aufhält. Lehe Kabineltsſitzung vor Paris Streſemann hat völlig freie Hand Ein amtuches Kommuniqué In der am Mittwoch unter Vorſitz des Reichskanzlers abgehaltenen Kabinettsſitzung gaben Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und Staatsſekretär v. Schubert einen Ueberblick über die außenpolitiſche Lage und über die Pro⸗ bleme, die in der bevorſtehenden Völkerbundstagung zur Erörterung ſtehen. An die erwähnten Darlegungen ſchloß ſich eine eingehende Ausſprache, welche die völlige Ein⸗ mitigkeit des Kabinetts über die Behandlung der aktuellen außenpolitiſchen Fragen ergab. Die weiteren Verhandlungen des Kabinetts galten der Kriſenfürſorge. Das Kabinett beſchloß, von einer Zwiſchenlöſung abzuſehen und die Verlängerung der Unter⸗ ſtützungsdauer auf 39 Wochen, die der Reichstag vor ſeinem Auseinandergehen gewünſcht hatte, mit Wirkung vom 17. September d. J. in Kraft zu ſetzen. Ein beachtenswerter Kommentar J Berlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Kabinett hat, wie aus dem amtlichen Kommunique hervorgeht, dem Reichsaußenminiſter keinerlei Bindungen für Genf auferlegt, ihm auch völlig freie Hand gelaſſen für den Fall, daß es in Paris doch zu einer Ausſprache über die aktuellen Probleme, namentlich der Rheinlandräu⸗ mung kommen ſollte. Innenpolitiſch von Wichtigkeit iſt die Entſcheidung, die über die Verlängerung der Kriſenfürſorge getroffen wurde. Es hieß, wie erinnerlich, daß die Volkspartei ſich gegen die Erfüllung dieſer von den Sozialdemokraten erhobenen Forderung ſträuben und daß vor allem der volksparteiliche Wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſie nicht akzeptieren würde. In Anbetracht der ſchwierigen Situation, in die die ſozialdemokratiſchen Miniſter durch ihre Haltung in der Panzerkreuzerfrage geraten ſind, hat man offenbar dieſe Widerſtände aufgegeben. Es ſcheint ſich darnach zu beſtätigen, daß der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding ſich über gewiſſe Konzeſſionen auf ſozialpolitiſchen Ge⸗ biete, von denen die Ausdehnung derckriſenfürſorge offenbar mur eine iſt, mit ſeinen Miniſterkollegen bereits verſtändigt hat. Man iſt alſo beſtrebt auf Grund gegenſeitiger Zuge⸗ ſtändniſſe das Kabinett zuſammenzuhalten. Kellogg kommt nicht nach London Der amerikaniſche Botſchafter in London übermittelte am Mittwoch der engliſchen Regierung die offizielle Mitteilung, wonach Staatsſekretär Kellogg ſeinen urſprünglich geplan⸗ ten Beſuch in London abſagen müſſe, weil er an⸗ geblich wegen Zeitmangels nicht in der Lage ſei, ſich auf der Rückreiſe von Paris über Dublin in London aufzuhalten. Streſemann geht auch nach Genf Berlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Gerücht, daß Dr. Streſemann auf die Reiſe nach Geuf ver⸗ zichten werde, beſtätigt ſich in dieſer Form nicht. In der Umgebung des Außenminiſters ſähe man es wohl lieber, wenn er mit Rückſicht auf ſeine Rekonvaleszenz von der Fahrt nach Genf abſehen würde. Dr. Streſemann aber ſelbſt fühlt ſich durchaus den Strapazen gewachſen, die ſeiner noch in Genf harren. Möglich iſt, daß das Reiſepro⸗ gramm eine gewiſſe Einſchränkung erfährt“ inſofern als Dr. Streſemannu vielleicht ſeinen Aufenthalt in Genf ab⸗ kürzt oder während der Tagung, die ſich bekanntlich über den ganzen Monat September hinzieht, noch einen Kurort auf⸗ ſucht. Nach einer anderen Verſion wird der Reichsaußenmi⸗ niſter nach Beendigung der Genfer Konferenz noch einige Wochen zur Erholung an die Riviera gehen. Die letzte Entſcheidung darüber dürfte von dem Ergebnis abhängen, das die heutige ärzliche Unterſuchung, die unter Hinzuziehung eines Heidelberger Spezialiſten ſtattfindet, haben wird. Die Pariſer wünſchen ein Geſchenk von Streſemann V Paris, 23. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Verſchiedene Morgenblätter legen es Streſemann nahe, an⸗ läßlich ſeiner Reiſe nach Paris den Franzoſen ein Ge⸗ ſchenk mitzubringen, und zwar durch die Freilaſſung des im Zuchthaus von Brandenburg ſitzenden franzöſiſchen Spions Dreyer. Im Jahre 1924 wurde Dreyer im Ruhrgebiet von der deutſchen Polizei wegen Spionage zugunſten Frankreichs ver⸗ haftet und ſpäter zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Freilaſſung Dreyers wird mit dem Hinweis darauf ge⸗ fordert, daß Frankreich ſich in der Zweibrücker Flaggenaffäre verſöhnlich gezeigt und auf die Auslieferung der Verurteilten verzichtet habe. Deutſchland möge deshalb eine ähnlich ver⸗ verſöhnliche Haltung einnehmen und den aus Colmar gebür⸗ tigen Spion freilaſſen. * Amerikaniſch⸗ägyptiſcher Schiedsvertrag. Als Antwort auf die von Chamberlain in ſeiner Stellungnahme zum Kel⸗ logg⸗Pakt erwähnte Monroe⸗Doktrin für verſchiedene orien⸗ taliſche Gebiete, darunter Irak und Aegypten, kündigt die amerikaniſche Regierung an, daß ſie in den nächſten Tagen der ägyptiſchen Regierung einen amerikaniſch⸗ägyptiſchen Schiedsvertrag anbieten werde. Außenpolitiſche Lage Italiens (Von unſerem Vertreter in Italien) Rom, Mitte Auguſt. Die Leiter der ikalieniſchen Außenpolitik haben wahrhaf⸗ tig allen Grund, der franzöſiſch⸗engliſchen Entente Cordiale beſorgt gegenüberzuſtehen. Während bisher England auf dem politiſchen Schachbrett Europas beſtändig Italien gegen die franzöſiſchen Hegemoniegelüſte ausſpielte, und ſomit jeder ge⸗ wagte Zug des Palazzo Chigi im Foreign Office Rückhalt und Beglaubigung fand, iſt jetzt mit einem Schlage die ganze Situation zu ungunſten Italiens ge⸗ ändert: als Gegenleiſtung für die franzöſiſche Anerken⸗ nung der ozeaniſchen Politik Englands ſtützt London die franzöſiſche Kontinentalpolitik, was nach hieſiger Meinung wohl in erſter Linie Deutſchland trifft, zugleich aber auch gegen Italien gerichtet erſcheint, da bekanntlich die außen⸗ politiſchen Programme Frankreichs und Italtens entgegen⸗ geſetzte Vorzeichen tragen, ja ſogar auf manchen Gebieten, wie im Balkan und in Nordafrika, ſeit Kriegsende offenſicht⸗ lich kollidieren. England, das ſich bisher als Protektor Ita⸗ liens aufgeſpielt hatte, zeigt nunmehr ein neues Geſicht, in dem die Italiener die kalten, grauſamen Züge des„perfiden Albion“ erkennen wollen. Denn die franzöſiſch⸗engliſche Entente Cordiale kann für Italien nur eine Schwächung ſeiner Poſttionen in der Adria und im Mittelmeer bedeuten und eine Verminderung ſeines Preſtiges als europäiſche Groß⸗ macht. Die Gründe zur Abwendung Englands von Italie n ſind nicht ſchwer zu finden. Zur Sicherung der eigenen Bewegungsfreiheit, in Hinblick beſonders auf die Vereinigten Staaten und auf eine Auseinanderſetzung mit Amerika, erſtrebt England vor allem die Erhaltung des status quo auf dem europäiſchen Kontinent, alſo das politiſche Gleichgewicht zwiſchen den Nationen der Alten Welt. Nach Verſailles hatte ſich Frankreich in den politiſchen Vorder⸗ grund Europas zu ſchieben gewußt, ſeine Vorherrſchaft auf dem Kontinent war unverkennbar und ließ auch die Möglich⸗ keit einer militäriſchen Hegemonie vorausſehen; um nun die⸗ ſem Aufſtieg Frankreichs, der eines Tages auch dem britiſchen Inſelreich gefährlich werden konnte, Halt zu gebieten, unter⸗ ſtützte das Foreign Office unter der Hand jeden gegen Paris gerichteten Vorſtoß Italiens. Nun ſcheinen aber die tatſäch⸗ lichen Erfolge Muſſolinis auf außenpolitiſchem Gebiet den Engländern doch des Guten zu viel zu ſein, beſonders nach dem kürzlich in Addis⸗Abeba unterzeichneten Freundſchafts⸗ pakt mit Abeſſinien,— und ſo wird der italienfreundliche Kurs ſchleunigſt geſtoppt. England will alſo das Regulatiy der europäiſchen Politik ſein und bleiben, und wirft ſymboliſch ſein Schwert bald in die, bald in jene Wagſchale, damit jah keine zu tief ſinke oder zu hoch ſteige. Waren aber die politiſchen Erfolge Italiens in den letz⸗ ten Jahren wirklich ſo bedeutend, daß die ſtolze und mächtige franzöſiſche Nation der engliſchen Hilfe bedurfte? Und, falls dem tatſächlich ſo iſt, wird dann die franzöſiſch⸗engliſche En⸗ tente das ſelbſtbewußt aufſtrebende Italien in ſeiner politiſch⸗ wirtſchaftlichen Expanſion auch aufhalten können, ungeachtet der neuen Bindungen, welche die fasziſtiſche Diplomatie ein⸗ gehen kann? 6 Viele Befürchtungen der engliſchen und der franzöſiſchen Außenpolitik erſcheinen allerdings gerechtfertigt, wenn man die italieniſchen Probleme und ihre bisherigen Löſungen unvoreingenommen betrachtet. Die italieniſche Außenpolitik richtet ſich ſtrikt nach dem großzügigen Expanſionsplan, mit dem Muſſolini ſeine Führerſchaft angetreten hat. Dieſer Plan ſetzt ſich nicht weniger als das europäiſche Pri⸗ mat Italiens zum Ziele, doch ſind die effektiven Reſul⸗ tate noch weit davon entfernt... Immerhin hat Muſſolini für ſein Land poſitiv nicht Unbeträchtliches erreicht: durch die Feſtſetzung in Albanien und die Freundſchaftspolitik mit Bulgarien ſicherte ſich Italien einen weitaus größeren Ein⸗ Lu ß im Balkan als je zuvor; die Einkreiſung Jugo⸗ ſlaviens bedeutet zugleich die italieniſche Oberherrſchaft in der Adria; das Bündnis mit Ungarn muß als Offenſive gegen die Kleine Entente aufgefaßt werden, und hat, im Zu⸗ ſammenhang mit der antijugoſlaviſchen Politik Muſſolinis als gemeinſamen Nenner die Gegnerſchaft zu Frankreich; und die italieniſchen Anſprüche auf eine Reviſion des Sta⸗ tuts von Tunis und auf die umgehende Regelung der ſüd⸗ lybiſchen Grenzfrage tragen, nach Anſicht des Quai d' Orſay, 2. Seite. Nr. 389 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 23. Auguſt 1028 Feuergefecht an der polniſt Aitauiſchen Grenze Statt Einigung immer weitere Verſchärfung des Konflikts An der Demarkationslinie im Grenzbezirk des Kreiſes Traktai feuerten am 20. Auguſt, polniſche Soldaten aus einem Verſteck auf den litauiſchen Grenzpoli⸗ ziſt en. Am abend desſelben Tages wurde von polniſchen Soldaten ein anderer litauiſcher Grenzpoſten beſchoſ⸗ ſen. In der darauf folgenden Nacht kam es ſodann zu einem regelrechten Feuergefecht zwiſchen den polniſchen und litauiſchen Grenzpoliziſten. Die Polen überfielen die litaniſche Grenzwache, die ſich vor der polniſchen Uebermacht zurückziehen mußte. Als am Morgen die litauiſche Grenzwache Verſtär⸗ kungen erhalten hatte und wieder zur Demarkationslinie vordrang, hatten ſich die Polen zurückgezogen. Vor ihrem Rückzug hatten ſie einen Grenzpfahl weit in das litaniſche Gebiet hineingerückt. Der Pfahl wurde an die alte Stelle gebracht. Gereizte Stimmung in Polen Die litauſſche Antwort auf die polniſche Note, in der Woldemaras die ihm polniſcherſeits vorgeſchlagenen Ver⸗ handlungstermine ablehnt, findet in der War⸗ ſchauer Preſſe eine ſehr ſchlechte Aufnahme. einen ſtark antifranzöſiſchen Charakter zur Schau. Was anders England im Zuſammenhang mit der italieniſchen Außenpolitik angeht, ſo hat das Foreign Office die weit⸗ gehende Teilhaberſchaft Italiens an der Adminiſtration von Tanger ſicher mit mehr Wohlwollen aufgenommen als der Quai d' Orſay, doch konnte es auch dem italienfreundlichſten Politiker in England keine reine Freude bedeuten, daß Ita⸗ lien als Schutzbefohlener des britiſchen Imperiums dadurch an der Ueberwachung von Gibraltar teilnahm; noch viel weniger begeiſternd wirkte in England das verſtändnisinnige Einvernehmen Muſſolinis mit König Fuad von Aegypten, ſowie die italieniſchen Traktate und Bündnispakte mit der Türkei, mit Perſien und Afghaniſtan, denn einerſeits könnte im italieniſch⸗ägyptiſchen Abkommen eine Spitze gegen Eng⸗ land verſteckt ſein, und andrerſeits weiſt der politiſche Weg Angorg⸗Teheran⸗Kabul etwas zu eindeutig in die Richtung nach Indien; wenn man ſchließlich noch das italieniſche Freundſchafts⸗ und Schiedsabkommen mit Abeſſinien in Be⸗ tracht zieht, mithin alſo die Verankerung italieniſcher Inte⸗ reſſen am Roten Meer, und die Feſtſetzung der Italiener am Tfang⸗See und dem Blauen Nil, wodurch ein erheblicher Teil des Waſſerzufluſſes nach Aegypten durch italieniſche Stauwerke abgeſperrt werden könnte, ſo ſieht man leicht ein, daß trotz allen bisherigen Freundſchaftsbeteuerungen zwiſchen London und Rom auch viel Konfliktsſtoff angehäuft war. Der Plan einer italkeniſchen Domination im Mittelmeer liegt vielleicht ſchon in allen Einzelheiten ausgearbeitet vor, ſeine Ausführung jedoch ruht noch im Schoße der Götter. Trotzdem ſieht ſich England bereits heute gegen die italieniſche Diplomatie und die Möglichkeit ihrer künftigen Erfolge vor, durch die Erneuerung der Entente mit Frankreich und in der Vorausſetzung, daß auch der Völker⸗ bund und der Kelloggpakt die Macht haben werden, den Faſzismus in ſeine Schranken zu weiſen. Wie aber reagiert Italien auf dieſe bedrohliche Geſte Englands? Aus der Preſſe iſt, wie gewöhnlich, gar nichts erſichtlich: die italieniſchen Zeitungen ſcheinen ſich ſeit Monaten einer prinzipiellen Inſenſibilität zu befleißigen, in ſolchem Maße, daß ſogar der engliſch⸗franzöſiſche Schritt in Sofia gegen das eng mit Italien liierte Mazedonien nur kurz verzeichnet, doch nicht weiter beſprochen wird. Und dog bedeutet diefer Vorſtoß der beiden Großmächte gegen die Un⸗ abhängigkeitsbeſtrebungen der Mazedonier offenbar einen Aktippoſten für Jugoſlavien, mithin eine Schlappe für Italien. Jugoflavien hat ſich wohl in Paris und London für die Unterzeichnung der Nettuno⸗Verträge ein kleines Ge⸗ schenk ausbedungen und es auch durch die Preisgabe des un⸗ glücklichen Mazedonien erhalten. Und Italien ſchweigt da⸗ zu, ſchweigt ſo gefliſſentlich, wie zur engliſch⸗franzöſiſchen Entente, wie zum Kelloggpakt. Es iſt noch nicht vorauszu⸗ ſehen, was dieſes Schweigen bedeuten ſoll. Vielleicht die für die Sammlung und Konzentration nötige Ruhe vor einem neuen Vorſtoß auf diplomattſchem Gebiet. Vielleicht auch nur eine Pauſe in Erwartung günſtiger Konjunkturen. Wenn man jedoch halboffiziellen Stimmen Gehör ſchenkt, ſo könnte man gar das offizielle Schweigen als läſſige Ablehnung un⸗ wichtiger Tatſachen deuten. Die in hieſigen politiſchen Krei⸗ ſen vorherrſchende Anſchauung iſt nämlich folgende: von der engliſchen Abkehr befürchte Italien nichts, andere Wege ſtün⸗ den der muſſtliniſchen Realpolitik offen; ſowohl der Weg zu Amerika als der zu Rußland liege frei, und in nicht zu weiter Ferne vielleicht auch der zu Deutſchland, das aus dem holden Traum einer deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigung eben erwache.. Und was in allerletzter Hinſicht den Kelloggpakt betreffe, ſo glaube Italien an keine politiſchen Wundertaten; Italien werde den Kelloggpakt wohl unterzeichnen, wie alle anderen Nationen, aber tunlichſt weiterrüſten; denn der Kelloggpakt ſei gut, Rüſtungen jedoch weit beſſer Schwere Gewitter in Oberitalien Während es in Rom ſeit dem 11. Mai nicht mehr geregnet hat und die Hitze und Trockenheit auf das Höchſte geſtiegen ſind, treffen aus Norditalien Berichte über heftige Gewitter ein. So tobte am Mittwoch in Como ein ſtarkes Gewitter, das die Straßen und Bahnen überſchwemmte. Auf der Strecke Mailand—Como iſt der Eiſenbahnverkehr durch einen großen Erdrutſch unterbrochen worden. In Florenz wurden von den heftigen Niederſchlägen viele Fenſterſcheiben zertrümmert und die Stühle der Caféhäuſer auf den Straßen durcheinandergeworfen. Eine Frau wurde verwundet. Trotz des Gewitters iſt die Temperatur in Florenz kaum geſunken. — London, 22. Auguſt. Zwet Mitgliéder des Klubs für Luftſchiffahrt Nottingham ſtürzten über dem Flugplatz Huck⸗ nall in der Grafſchaft Nottingham bei einem Uebungsflug mit einem Leichtflugzeug ab. Der Apparat ging in Flammen auf. Dis beiden Juſaſſen verbrannten. Die offiziöſe„Epoka“ zieht aus der Note den Schluß, daß Woldemaras keine Verſtändigung mit Polen wolle und deshalb die Verhandlungen ewig verſchleppe. Unter dieſen Bedingungen müſſe die polniſche Regierung prüfen, ob die Fortſetzung direkter Verhandlungen mit Woldemaras überhaupt noch zweckmäßig ſei. Das Pilſudſkiblatt„Glos Praw dy“ meint, Polen müſſe vom Völkerbundsrat die Ergreifung praktiſcher Maßnahmen fordern, um Litauen zur Achtung der Empfehlungen des Völkerbundes zu zwingen. „Kurjer Porbanny“ bezeichnet Woldemaras als Spaßvogel, der zur Unterhaltung Polens, des Völker⸗ bundes und der ganzen Welt beitrage und mit ſich ſelbſt un⸗ ſäglich zufrieden ſei. Das Blatt glaubt aber, daß dies jetzt in Genf der letzte fröhliche Auftritt Woldemaras im internatio⸗ nalen Theater ſein werde. Der den herrſchenden Kreiſen naheſtehende„Kur jer Polſky“ iſt der Auffaſſung, daß nun der Völkerbund vor 1555 großen Probe ſeiner Bedeutung und ſeines Anſehens ſtehe. Das Militärblatt„Polſka daß die Verantwortung für das Nichtzuſtandekommen der polniſch⸗litauiſchen Konferenz vor der Völkerbundstagung ausſchließlich auf die litauiſche Regierung falle. Z3Zbrojna“ unterſtreicht, Aus dem beſetzten Gebiet § London, 23. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Reuter⸗Korreſpondent in Koblenz berichtet, daß die britiſche Beſatzungszone erweitert werden wird und daß die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden während der nächſten Tage einen Teil der früheren franzöſiſchen Zone einſchließlich Erdenheim, wo der neue Flugplatz Wies⸗ baden⸗Mainz im Entſtehen begriffen iſt, dem britiſchen Oberkommando unterſtellen wird. Die Grenze des britiſchen Beſatzungsgebietes wird dadurch im Südweſten um ungefähr drei Meilen vorgeſchoben werden. Eine befondere Bedeutung iſt dieſer Vereinbarung der Beſatzungsmächte wohl nicht beizumeſſen. Eine Verſtärkung der britiſchen Garniſon wird, wie ich höre, jedenfalls nicht erfolgen. 5 Schule und Parteipolitik ! Berlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Teil der Schüler eines Berliner Gymnaſiums hatte ſich von der amtlichen Schulfeier am Verfaſſungstage unbefriedigt ge⸗ fühlt und mit Unterſtützung der auch ſonſt nicht gerade im Sinne des Ausgleiches der innerpolitiſchen Gegenſätze wir⸗ kenden republikaniſchen Beſchwerdeſtelle auf eigene Fauſt nachträglich eine Verfaſſungsfeier veranſtaltet, der auch zahlreiche Schüler anderer Anſtalten, zumal aber viele Erwachſene beiwohnten. Selbſt das Kultusmint⸗ ſter tum und das Provinzialſchulkollegium hatten Vertreter entſandt. Mehrere Schüler kamen zu Worte, aber auch drei Studienräte, die ihnen die Sympathien ausdrückten. Die Deutſchnationalen haben nun wegen dieſer Veran⸗ ſtaltung, über deren Zweckmäßigkeit und namentlich der Art ihrer Durchführung man doch ſtarke Bedenken hegen kann, da ſie zwangsläufig zur Untergrabung jeglicher Autorität führen muß, eine Anfrage im preußiſchen Landtag einge⸗ bracht, ſo daß die Angelegenheit vermutlich in der kommen⸗ den Tagung des Preußenparlamentes noch zu eingehenden Erörterungen führen wird. Aus dem Verſammlungsbericht geht hervor, daß ein Zuſammenſchluß aller republikaniſch ge⸗ ſinnten Schüler zu einem republikaniſchen Schüler⸗ bund unmittelbar bevorſtehe.— Das fehlt uns gerade noch * Stenerüberſchuß. Im erſten Viertel des Steuerjahres 1928 ſind an Kraftfahrzeugſteuern rd. 52,7 Millionen Mark aufgekommen, bei einem Voranſchlag von 160 Millionen Mark für das ganze Steuerjahr, d. h. innerhalb eines Viertel⸗ jahres iſt faſt ein Drittel des Voranſchlages vereinnahmt wor⸗ den. Intereſſant wäre zu erfahren, was mit den Ueberſchüſſen geſchehen wird. Berlin, 23. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Den Auftakt zu den heute vormittag beginnenden öffentlichen Ver⸗ handlungen der interparlamentariſchen Union bildete geſtern abend ein feſtlicher Empfang, den die deutſche Gruppe den Teilnehmern des Kongreſſes im Gebäude des Reichstages bereitete. Bereits kurz nach 8 Uhr waren das blumen⸗ geſchmückte Veſtibül und die Wandelhalle, in der die Fahnen von 37 Nationen wehen, mit Gäſten aus aller Herren Länder dicht gefüllt. Alle nur erdenklichen Sprachidiome konnte man vernehmen. Von babyloniſcher Verwirrung war indes nichts zu verſpüren. Ueberall fand man ſich zuſammen, begrüßte alte Bekannte, knüpfte neue Verbindungen an. Als Hausherr und zugleich im Namen der deutſchen Gruppe bot, nachdem ein Fanfarenruf die Teilnehmer in das große Mit⸗ telrondel gerufen hatte, Präſident Löbe der Verſammlung den Willkommensgruß. Er gedachte auch derer, die nicht an der diesjährigen Veranſtaltung, bekanntlich der 25. ſeit Beſtehen der Union, teilnehmen konnten.„Mit gutem Willen“ gehe die Verſammlung an ihre Arbeit heran, von der man hoffe, daß ſie erſprießlich ſein werde. Die Teil⸗ nehmer des Kongreſſes würden ſich, ſo betonte Löbe dann wei⸗ ter, von dem aufrichtigen Friedenswillen Deutſchlands über⸗ zeugen können. Die kurze Begrüßungsanſprache, die hinterher ins fran⸗ zöſiſche verdolmetſcht wurde, fand mehrmals lebhaften Beifall. Weitere Reden wurden nicht gehalten. Man blieb noch bis ſpät in die Nacht geſellig beiſammen. Gegen 9 Uhr erſchien auch der Reichskanzler, von allen Seiten lebhaft begrüßt. 5. 1 5 5 Babdiſche Politik Landtagsabgeordneter Obkircher 50 Jahre alt Der weit über die Kreiſe ſeiner Partei hinaus bekannte und hochgeſchätzte Landtagsabgeordnete und anwalt Erich Obkircher begeht heute am 23. Auguſt ſeinen fünfzigſten Geburtstag. Obkircher ſtammt aus einer alten Familie und wurde, nachdem er ſich um den Ausbau der Deutſchen Volkspartei in Neuſtadt und anderen Orten ſehr verdient gemacht hatte, Landtag gewählt. Als ausgezeichneter Redner und noch beſſerer Debatter hatte er oft das Ohr des badiſchen Parla⸗ mentes. In hervorragender Weiſe ſetzte er ſich gemeinſam mit der Fraktion und der Parteileitung der Deutſchen Volks⸗ partei für die Erhaltung der Simultanſchule in Baden ein. Mögen dem geſchätzten Politiker und Menſchen noch lange Jahre beruflichen und politiſchen Wirkens im Kreiſe ſeiner Familie und ſeiner politiſchen Freunde beſchieden ſein. Verkehrsunfälle * Kronau(A. Bruchſal), 22. Aug. Am Sonntag brach auf der Straße zwiſchen Kronau und Kirrlach das Vorderrad eines Motorrades, wodurch der Fahrer und deſſen Begleiterin zu Boden geſchleudert wurden. Der Fahrer wurde dabei ſehr ſchwer verletzt, während die mitfahrende Dame mit leichteren Verletzungen davonkam. * Eiſenberg, 22. Aug. Die 65jährige Frau Eliſabeth Emig von hier fuhr auf dem Soziusſitz des Motorrades ihres Sohnes nach Ludwigshafen. In Heuchelheim verſuchte der Führer des Motorrades einem entgegenkommenden Fuhrwerk auszuweichen. Infolge des glatten, aufgeweichten Bodens geriet das Motorrad ins Rutſchen. Frau Emig ſtürzte ſo unglücklich von ihrem Sitz, daß ſie einen doppel⸗ ten Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung erlitt. Sie wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen ge⸗ bracht. Die Verletzungen ſind ſo ſchwer, daß an dem Auf⸗ kommen der Verunglückten gezweifelt wird. Der Sohn kam ohne Verletzungen davon.— Der vor acht Tagen mit ſeinem Motorrad in der Kerzenheimerſtraße verunglückte Fritz Krauß iſt im Krankenhaus Ludwigshafen ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. — Stettin, 22. Aug. Beim Bahnhof Saatel an der Strecke Felgaſt—Barth wurde heute ein Automobil vom Zuge erfaßt. Die beiden Inſaſſen, der Chauffeur und die Frau des Kinobeſitzers Höhne aus Barth, wurden ſchwer ver⸗ letzt nach Stralſund übergeführt, wo Frau Höhne inzwiſchen ihren Verletzungen erlegen iſt. Die Schuld an dem Unfall trifft nach den bisherigen Feſtſtellungen den Chauffeur, der den Zug hätte ſehen müſſen. An der Unfallſtelle befindet ſich keine Schranke. Der Fleiiner⸗Rotor nach Amerika verkauft Das Flettner⸗Rotorſchiff„Baden⸗Baden“, die ehemalige „Buckau“ iſt, wie das„Berliner Tageblatt“ aus Hamburg meldet, nunmehr endgültig, nachdem ſich frühere Verhandlun⸗ gen einmal zerſchlagen hatten, nach Amerika verkauft worden. Das Schiff wird von der Geſellſchaft Cape Navigations Cor⸗ poration übernommen, allerdings unter der Bedingung, daß die Rotoren abgeſchraubt werden. Letzte Meldungen Geſamtdemiſſion der thüringiſchen Regierung — Weimar, 22. Aug. Die Thüringer Regierung iſt in ihrer Geſamtheit zurückgetreten und hat dem Präſidenten des Landtages davon Kenntnis gegeben. Brandſtiftung — Kaſſel, 22. Auguſt. In Bernterode bei Kaſſel wurde heute früh der Gutshof der Witwe Fick eingeäſchert. Die Be⸗ ſitzerin, die den Brand zu bekämpfen verſuchte, erlitt dabei ſchwere Brandwunden. Das geſamte Inventar, die Ernte⸗ vorräte und das Kleinvieh wurden ein Raub der Flammen. Es dürfte Brandſtiftung durch einen vor acht Tagen von der Gutsbeſitzerin entlaſſen en Gutseleven vorlie⸗ gen, der gedroht hatte, den Gutshof anzuſtecken. Fünf Perſonen vom Starkſtrom getötet — Phönix(Arizona), 22. Aug. Durch Sturm wurde in der vergangenen Nacht eine elektriſche Hochſpannungsleitung heruntergeriſſen. Drei Perſonen, die von der Leitung ge⸗ troffen wurden, waren auf der Stelle tot. Zwei weitere Perſonen, die zur Hilfe eilten, wurden ebenfalls getötet. die Tagung der interparlamentariſchen Anion Intereſſante Aufklärung über die öſterreichiſche Sozialdemokratie Die öſterreichiſche Delegation unter Führung der Ab⸗ geordneten Dr. Drexel und Dr. v. Wotawa, iſt ziemlich vertreten. Sie beſteht aus Abgeordneten der bürgerlichen Mehrheitsparteien. Die Sozialdemokraten haben ſich ihr nicht beigeſellt. Daß die öſterreichiſchen Sozialdemokra⸗ ten auch diesmal, wie in den vorhergehenden Jahren, ſich von der interparlamentariſchen Konferenz ferngehalten haben, muß dem reichsdeutſchen Beobachter deswegen beſonders auf⸗ fallen, weil gegenwärtig in Deutſchland die wichtigſten politi⸗ ſchen Aemter in den Händen der Sozialdemokratie ruhen. Wir hatten Gelegenheit mit dem Präſidenten v. Wotawa zu ſprechen, der dieſe Tatſache damit erklärte, daß die Führung der öſterreichiſchen Sozialdemokratie durchaus unter dem Einfluß des radikalen linken Flügels ſteht, der offenbar unter allen Umſtänden eine Berührung mit der bürgerlichen Mehrheit auch dann vermeiden will, wenn die eigenen Parteigenoſſen im Reich ſich mit den bürgerlichen Farteien zur Erreichung höherer Ziele zuſammengetan haben. Dieſe radikalen Elemente wollen es zudem mit den Kom⸗ muniſten nicht verderben und fürchten vielleicht durch die beſonderen Verhältniſſe, die zwiſchen den Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten im Reich herrſchen, in Verlegenheit zu geraten. So erlebt man es alſo, daß der ſozialdemokratiſche Reichs⸗ kanzler und der ſozialdemokratiſche Reichstagspräſident als Vertreter Oeſterreichs in dieſem Weltparlament nur bür⸗ gerliche Delegierte begrüßen können. N Erſte Staats⸗ nationalliberalen im Oktober 1925 in den Badiſchen 9 — 1 . Donnerstag, ben 28. Auguſt 1028 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Sete. Nr. 389 Städtiſche Nachrichten Balorianstag Alter Volksbrauch will es, daß man am 23. Auguſt die Baldrianwurzel gräbt. In manchen Gegenden heißt der Baldrian auch Hexenkraut wegen ſeiner ſchon im Alter⸗ um geſchätzten hervorragenden Kraft, ſollte er doch gegen allerlei angehexte Krankheiten ſchützen, zu denen das Mittel⸗ alter auch die Peſt rechnete:„Baldrian und Binernell hält die Peſttlenz zur Stell“. Auch ſonſt hielt man die Pflanze zu mancherlei Dingen gut. In den Bienenkorb gelegt, hält ſie die Bienen im Stocke feſt und zieht andere heran. Ihre Wur⸗ zel erregt grimmen Zorn, wenn man ſie kaut. Das Mittel⸗ alter weiß von einem Scharfrichter mit weichem Herzen zu er⸗ zählen, der vor jeder Hinrichtung ein Stück der Wurzel kaute, um ſich hart zu machen. Eine ähnliche Anziehungskraft wie auf die Katzen hat die Baldrianswurzel nach Anſicht des Gärt⸗ ners auf Forellen. In den nordiſchen Alpen wird ſie als Mit⸗ tel zu beſonders reichem Fang dieſes edlen Fiſches benutzt, in⸗ dem man die Köder mit ihr in Berührung bringt. Als Arznei aber wird der Baldrian nirgends ſo hoch gehalten, wie in Sachſen, das die Heimat des bezeichnenden Wortes iſt:„Trinkt Baldrian, ſonſt müßt ihr alle dran.“ * * Ernannt wurde Rechnungsrat Karl Graab in Mann⸗ heim zum Oberrechnungsrat. * Ernennungen im Polizeidienſt. Im„Staatsanzeiger“ wird nunmehr die Ernennung des Polizeimajors Heinrich Schütz in Mannheim zum Polizeioberſtleutnant bekanntgegeben. Der Herr Oberſtleutnant war bis zu ſeinem Eintritt in den badiſchen Polizeidienſt, die bei der Staats⸗ umwälzung erfolgte, Tapeziermeiſter. Zu Polizeioberwacht⸗ meiſtern wurden die Poltzeihauptwachtmeiſter Hans Ham⸗ mer und Ernſt Glunk ernannt. * Hamburg⸗Altonaer Polizeibeamte in Mannheim. Eine etwa 50 Perſonen ſtarke Studien⸗Geſellſchaft Ha m⸗ burg⸗Altonaer Polizeibeamten, die ſich auf einer Informationsreiſe befinden, weilt heute in unſerer Stadt. Nach einer Beſichtigung der polizetlichen Einrichtungen Mannheims werden die auswärtigen Beſucher durch den hieſtgen Poltzeidtrektor begrüßt. Im Anſchluß daran findet eine Stadtrundfahrt und am Nachmittag eine Hafenrundfahrt ſtatt. Am Abend werden ſich die Teilnehmer der Informations⸗ reiſe zu einer geſelligen Zuſammenkunft in den Germania⸗ ſälen zuſammenfinden. Als weiteres Ziel der Reiſe iſt Hetdelberg vorgeſehen. * 25jähriges Dienſtfublläum. Wie uns mitgeteilt wird, begeht am morgigen Freitag Stadtbauamtmann Auguſt A molſch ſein 258 fähriges Dienſtfjubiläum. Er iſt am 24. Auguſt 1908 beim ſtädtiſchen Tiefbauamt unter Baurat Eiſenlohr als techniſcher Beamter eingetreten, nachdem er zu⸗ vor 9 Jahre im Staatsdienſt bei der Waſſer⸗ und Straßen⸗ bauverwaltung tätig war. Im Jahre 1910 wurde er bei Gründung des ſtädt. Rechnungsamtes zu dieſem Amte verſetzt und mit der techniſchen Reviſton betraut. Dieſe wichtige Funktion übt er noch heute aus. Den Weltkrieg hat er bei der 1, und 3. Jandſturm⸗Pionierkompagnie vom 4. Auguſt 1914 bis 18. November 1918 mitgemacht. Nene Heſtimmungen über eine Beſchränkung der Ab⸗ ſendervermerke auf den Briefumſchlägen, will die Reichspoſt zum 1. Oktober einführen. Dieſe Kunde hat in Geſchäfts⸗ kretſen inſofern Beunruhigung hervorgerufen, als man be⸗ fürchtet, daß man genötigt ſein wird, große Vorräte der jetzigen Briefumſchläge vernichten zu müſſe n. Der Poſt wird der Vorwurf gemacht, daß ſie die Oeffentlichkeit mit der neuen Maßnahme gewiſſermaßen überrumpelt habe. Das iſt indes nicht zutreffend. Be⸗ vetts im Oktober 1926 hat die Reichspoſt die geplante Maß⸗ nahme angekündigt und dann in der Zwiſchenzeit mehrfach auf den Erlaß hingewieſen. Der Grund beſteht darin daß die Abſendervermerke vielfach ſolchen Raum in Anſpruch nahmen, daß die Beſorgungsvorſchriften darunter litten. Da⸗ durch tſt die Beſtellung ſelbſt vielfach gefährdet worden. Im übrigen gedenkt die Poſt nicht ſo rigoros zu verfahren, wie es den Anſchein haben könnte. Sie wird, wie wir hören, noch eine weitere Friſt für den Verbrauch der Reſtbeſtände der vorgedruckten Umſchläge be⸗ willigen. Der Mailänder Dom auf der Europareiſe Das Globetrotten wird zur Manie. Geſtern abend ſtell⸗ ten ſich uns zwei Duts burger vor, die auf einer Europa⸗ reiſe mit einer Nachbildung des weltberühmten Mai⸗ länder Doms in Laubfägearbeit begriffen ſind. Der Schöpfer dieſes Kunſtwerks, der 28 Jahre alte Kunſt⸗ ſchloſſer Erich Winkler, hat zu der Rieſenarbeit 3356 Stun⸗ den gebraucht. Aus 3500 Teilen iſt das Bauwerk zuſammen⸗ geſetzt, das einen Umfang von 6m bei 1,45 m Länge, 85 em Breite und 105 m Höhe beſitzt. Wer in ſeiner Jugend die Ge⸗ duld aufgebracht hat, Laubſägearbeiten anzufertigen, weiß die Leiſtung Erich Winklers voll zu würdigen. Das Modell, das 135 Türme und 160 Fenſter enthält, iſt in einem Glas⸗ kaſten untergebracht, der auf einem zweirädrigen Karren mit Pneumatiks ſteht, den Winkler ebenfalls angefertigt hat. Die Idee, mit dem Kunſtwerk eine mehrjährige Reiſe an⸗ zutreten, iſt einer Wette entſprungen, die Winkler mit drei Hamburger Herren einging, die auf die wundervolle Arbeit durch Abbildungen in illuſtrierten Zeitungen aufmerkſam wurden. Die Hamburger wollen das Modell unter der Be⸗ dingung kaufen, daß Winkler und ſein Begleiter, ein 33 Jahre alter Duisburger Kaufmann namens Emil Hafenmeiſter, 14 enropäͤiſche Staaten durchreiſen Der äußerſte Termin des Eintreffens am Ziel in Hamburg iſt der 31. Dezember 1931. Die Reiſe begann am 5. Mat ds. Is. in Duisburg. Zunächſt wurden Holland und Belgien durch⸗ ſtreift. Nach der Rückkehr nach Deutſchland erfolgte von Düſſeldorf aus die Fahrt durchs Rheinland. Von Frankfurt aus wurde die Fahrt durch Heſſen nach Baden fortgeſetzt. Dienstag abend übernachteten die Globetrotter in Lauden⸗ bach. In Mannheim wollen ſie ſich einige Tage aufhalten. Durchſchnittlich müſſen ſie täglich 22 Kilometer zurücklegen. Ste ſind aber ſchon bis zu 45 Kilometer an einem Tage gelau⸗ fen, ſodaß ſie hier etwas verſchnaufen können. Ihren Le⸗ bensunterhalt dürfen ſie vereinbarungsgemäß nur von dem Verkauf von Anſichtskarten beſtreiten. Beide wan⸗ dern im Touriſtenkoſtüm. Auf der Bruſt iſt auf einem weißen Band zu leſen: „Zu Fuß durch Europa mit dem Mailänder Dom!“ Kleider und Wäſche enthalten zwei Koffer, die unter dem 1 des 5% Zentner ſchweren Wägelchens angebracht ind. Von Mannheim wird die Reiſe durch Baden nach der Schweiz und Italien fortgeſetzt. Durch Oeſterreich und einen Teil des Balkans geht es dann nach Rußland und von da durch Skandinavien. Der Endpunkt der Reiſe iſt, wie bemerkt, Hamburg. Die eigenartige Sehenswürdigkeit wird zweifellos auch in Mannheim großes Intereſſe hervorrufen. * Die Großſkadtſterblichkeit geht zurück. Die Sterblich⸗ keit der deutſchen Großſtädte iſt nach der Steigerung der Woche vom 15. bis zum 21. Juli in der letzten vollen Monats⸗ woche vom 22. bis zum 28. inſofern wieder zurückgegangen, als die Zahl der Orte mit ſteigender Sterblichkeit von 30 auf 13 ſich verringert hat, die der mit fallender aber von 15 auf 33 geſttiegen iſt. Auf 1000 Ortsanſäſſige im Jahr fiel ſie in ganz Berlin auf 9,8, Neu⸗Berlin 9,1, Köln 9,2, Gelſen⸗ kirchen⸗Buer 7,5, Duisburg 8,4, Bochum 9,3, Aachen 9,7, Mülheim a. d. R. 8,8, Hamborn 7,3, München⸗Gladbach 71, Münſter i. W. 9,6, Hagen 9,4, Hamburg 9,8, Bremen 8,3, Kö⸗ nigsberg i. P. 8,9, Stettin 9,7, Altona 9,0, Lübeck 8,7, Glei⸗ witz 7,0, Hannover 5,9, Magdeburg 9,4, Kaſſel 6,9, Braun⸗ ſchweig 10,9) Erfurt 8,5, Leipzig 9,5, Dresden 8,8, Chemnitz 8,6, Plauen i. V. 5,5, Frankfurt a. M. 6,0, Mannheim 8,2, München 9,5, Nürnberg 9,0, Stuttgart 7,0, Augsburg 9,3. Sie blieb gleich in Barmen mit 7,9, Krefeld 10,6, Saarbrücken 8,7. Sie ſtieg in Alt⸗Berlin auf 10,6, Eſſen 9,2, Dortmund von 8,2 auf 8,5, Düſſeldorf 8,9, Elberfeld 7,6, Oberhauſen 7,6, Kiel 9,4, Breslau 12,5, Hindenburg 10,2, Halle 13,0, Harburg⸗ Verkehrs ⸗ Anfälle in Mannheim * Ein Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Radfahrer ere eignete ſich geſtern mittag bei der Riedbahnüberführung. Der in den vierziger Jahren ſtehende Eiſenbahnbeamte Breuſch von Käfertal wurde beim Einbiegen in den Weg zum Neckar⸗ kanal von einem von Feudenheim kommenden Auto erfaßt, eine kurze Strecke geſchleift und am rechten Bein verletzt. Das Vorderrad des Fahrrads wurde ſtark beſchädigt. Da der Ver⸗ unglückte auch über innere Schmerzen klagte, wurde er ins Krankenhaus überführt. Den Chauffeur ſoll keine Schuls treffen. * g * Seinen 75. Geburtstag begeht heute in voller Rüſtigkeit Vermeſſungs⸗Oberſekretär Philipp Biedermann, Käſerz talerſtraße 40, wohnhaft. —— Kommunale Chronik cSeckenheim, 20. Auguſt. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, das Geſuch des Franz Ber⸗ linghof um Ausſchank von Flaſchenbier in ſeinem Kaffee zu befürworten.— Ein Geſuch um Zulaſſung zur Ausfüh⸗ rung von elektriſchen Licht⸗ und Kraftanlagen in hieſiger Ge⸗ markung wird abgelehnt.— Dem Frankfurter Künſtlertheater wird ein Jahresbeitrag bewilligt. sch. Walldorf, 22. Aug. Der Gemeinderat nahm von von der Entſchließung der hieſ. Zentrumsfraktion und dem Ausſchluß des bisherigen Fraktionsvorſitzenden Philipp Scholl jun. aus genannter Wählergruppe Kenntnis, ſtellte nach Prüfung des Sachverhalts feſt, daß das geſetzliche Tatbeſtandsmerkmal des Ausgeſchiedenſeins vorliegt, und entſchted, daß Scholl kraft Geſetzes des von ihm verwalteten Ehrenamtes als Gemein deverordneter verluſtig gegangen ſei.— Die hieſ. Zentrumsfraktion hat in ihrer letzten Sitzung, in der die Entſchließung zum Ausſchluß des ſeitherigen Fraktionsvorſitzenden Philipp Scholl jun. gefaßt wurde, zum 1. Vorſtand Bezirks⸗ und Gemeinderat Eduard Heß, 2. Vorſtand Johannes Kögel und zum hriftführer Karl Schlag gewählt. Friedrichsfeld, 21. Aug. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, für ein von den Otto Brenner Eheleuten auf das Grundſtück gb. Nr. 168 bei der Rhein. Hypothekenbank AG. in Mannheim aufzunehmendes Darlehen von 11000„ während der Bauzeit bezw. bis zum Eingang der Staatsbürgſchaft die Gemeindebürgſchaft zu übernehmen.— Von dem Stand der Bauplatzumlegung weſt⸗ lich der Wilhelmſtraße wird Kenntnis genommen und der Geländewert geſchätzt.— Die Aufſtockung des Lehrerwohn⸗ gebäudes Grenzhöferſtraße Nr. 26 ſoll in Angriff genommen werden. Die Finanzierung erfolgt durch Arbeitgeberdarlehen des bad. Staates, Wohnungsverbandsdarlehen und Wirt⸗ ſchaftsüberſchüſſen von 1927/28.— Die Lieferung, und Ver⸗ legung der Zementplatten auf dem Gehweg vor dem Hauſe Kaiſerſtraße Nr. 36 und 38 und in der Schwetzingerſtraße vom Goetheplatz bis zur Edingerſtraße wurde vergeben. ? Heddesheim, 21. Aug. In der füngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde die vorgelegte Almendverteilung auf Ableben des Landwirts Karl Schnitzler hier genehmigt.— Wegen Ernennung eines 2. Kommandanten für die Freiw. Feuerwehr ſoll die Mannſchaft eine Abſtimmung vornehmen und dem Gemeinderat das Abſtimmungsergebnis über die in Frage kommenden Perſonen mitteilen.— Der Voran⸗ ſchlag 1928 wurde durchberaten und mit einem Umlagefuß von.60% vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes genehmigt.— Die Dung⸗ und Pfuhlverſteigerung von heute wurde genehmigt.— Bei der Zuweiſung v on Wohnungen in den neuerſtellten Gebäuden dürfen nur hieſige wohnungsberechtigte Einwohner berückſichtigt werden. 5ßn d Wilhelmsburg 11/1, Wiesbaden 10,8, Karlsruhe 7,6, Lud. wigshafen 8,4. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtri⸗ gen Vormittagsziehung entfielen 2 Gewinne zu je 10 000/ auf Nr. 83 661, 6 zu je 5000/ auf die Nrn. 276 721, 357 128, 367 396, 4 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 55 318, 207 909.— In der Nachmittags ziehung 2 Gewinne zu je 10 000/ auf Nr. 77 645, 4 Gewinne zu je 5000& auf die Nrn. 161 882, 263 374, 10 Gewinne zu je 3000 4 auf die Nrn. 102 811, 123 507, 218 240, 293 96g, 308 711.(Ohne Gewähr.) Für die Gesundheit! 25 8 0. S898 Peter Rixius G. m. b.., Mannheim, fel. 26796 u. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21636 Die Geburt der Hanoͤtaſche Ein Märchen von Carry Brachvogel Die Mode und die Vernunft waren ſeit Jahrhunderten einander gram geweſen. Eines Tages aber les iſt ſchon lange her!) wurde die Mode nachdenklich und ſprach zur Vernunft: „Bis zur Stunde habe ich die Frau gekleidet, beſchuht, fri⸗ ſiert, geſchnürt——“ „Verhunzt haſt du ſie!“ ſagte die Vernunft in ihrer der⸗ ben Art.„Verhunzt— und ich habe händeringend dabei ſtehen oder beſtürzt mein Haupt verhüllen müſſen!“ Die Mode lächelte ein wenig.„Du biſt ſehr hart in dei⸗ nem Urteil!“ „Hart?! Viel zu milde bin ich! Jahrzehnte⸗, jahrhun⸗ dertelang haſt du ein Zerrbild aus der Frau gemacht. Haſt ſie ins Mieder gepreßt, mit unzähligen Unterröcken verwöhnt, ließeſt ſie mit einer Schleppe den Straßenſtaub aufwirbeln, auf geſchweiften Stelzen einherſtorchen, haſt ihr falſches Haar auf den Kopf getürmt und einmal ſogar— ich werde noch rot, wenn ich daran denke!— einen Körperteil recht ſichtbarlich wattiert, von dem man in guter Geſellſchaft nicht ſpricht.“ Die Mode lachte bei der Erinnerung an die„Tournüre“ und zwitſcherte:„Das iſt alles lange her und vergeſſen! Ich bin älter und vernünftig geworden.“ „Wer's glaubt, wird ſelig!“ brummte die Vernunft miß⸗ tewuiſch.. 75 will dir meine Beſſerung beweiſen! Ich gedenke zus Eva eine ganz neue Frau zu machen! Oder vielmehr: machen zu 2 5 1 „Eine neue Zierpuppe?“ 5 915 0 5 aal ſanft:„Dein Mißtrauen kränkt mich. Hlaube mir, ich bin bußfertig und geläutert. Ich ſehe ein, daß für die neue Zeit, in der auch Eva arbeitet, ſtudiert, chauffiert und Sport treibt, die äußere Erſcheinung der Frau umgemodelt werden muß. Niemand anders wird das ſo gut können wie du.“ ö „Spät genug kommt die Einſicht.“ a „Beſſer ſpät, als nie!“ zwitſcherte die Mode und reichte der Vernunft eine Schere aus lauterem Golde.„Hier, nimm die Schere, mit der ich ſeit langen Zeiten Evas Garderobe zugeſchnitten habe. Nimm ſie und ſchneide oder trenne wie du willſt!“ Die Vernunft wollte noch ein wenig mißtrauiſch bleiben, aber der Anblick dieſer goldenen Schere machte ſie vor Stolz erglühen. Denn dieſe Schere bedeutete ja beinahe ſo viel wie ein Szepter, das ein König einem Nachfolger übergibt. Sie nahm alſo die Schere, ſpiegelte ſich einen Augenblick in ihrem Glanz und ſagte dann faſt mitleidig zur Mode: „Und du? Du kannſt doch nicht ganz ohne Schere bleiben! Eine Schneiderin ohne Schere,— das gibt es nicht!“ Und im Vollgefühl neuerrungener Macht ſetzte ſie herablaſſend hinzu: „Und du warſt doch immerhin erſte Schneiderin, wenn du jetzt auch ins Hintertreffen gedrängt worden biſt!“ Die Mode lächelte wieder, aber in ihrem krauſen Herzen ſtieg ſchon Reue auf, daß ſie ſich ſo völlig aus der Hand ge⸗ geben hatte. Mein Gott, was würde die nüchterne und, wie es ſchien, obendrein hochmütige Vernunft aus ihrer zierlichen, verwöhnten Eva machen! Ganz Vernunft würde die neue Frau ſein! Brr! Eine Frau ohne wenigſteus ein Quentchen Unvernunft— die Mode konnte ſich dies Weſen nicht reizvoll vorſtellen und ſchnell beſchloß ſie in ihrem Innern, der zwar ſelbſtgewählten, aber dennoch unerwünſchten Nachfolgerin einen Streich zu ſpielen. Außer ihrer goldenen Zuſchneideſchere beſaß ſie ja noch ein kleines ſtählernes Trennſcherchen. Ohne daß die ob ihrer goldenen Herrſchaftsſchere noch ganz verzückte Vernunft es merkte, ſteckte die Mode das Trennſcherchen heimlich zu ſich. Dann begann die Schöpfung der neuen Frau. Die Ver⸗ nunft ſchnitt zunächſt nicht zu, ſondern weg. Schnitt die Korſettriemen entzwei und die Bänder der zahlreichen Unter⸗ röcke. Schnitt die falſchen Haare ab und erlaubte der Frau, ſogar im Sommer ohne Hut und Handſchuhe und bei jeder Witterung ohne Schleier zu gehen. Schnitt den hohen Steh⸗ kragen vom Kleid, daß es halsfret wurde, und die Schleppe machte dem kurzen Rock Platz. Wenn Eva nicht auf Louis XV. Abſätzen einherſtelzen wollte, durfte ſie auf niedrigem, brei⸗ tem Stöckel gehen und kein Wattekiſſen, kein Stahlreif täuſchte ſchöne oder auch unſchöne Formen vor. Befriedigt ſtand die Vernunft vor ihrer Schöpfung. „Ausgezeichnet!“ dachte ſie.„Nicht ein Gran Unvernunft iſt an dieſer Frau.“ a Da tat es einen leiſen„Knips“, wie von einem kleinen Scherchen. „Was war denn das?“ fragte die Vernunft argwöhniſch. „Ich weiß es nicht!“ ſagte die Mode unſchuldsvoll. Eine kleine Pauſe. 5 Dann fragte die Vernunft: „Wie gefällt dir meine neue Frau?“ 1 „Ausgezeichnet. Sie ſieht beinahe wie ein Jüngling aus.“ „Hm. Das war nun gerade nicht die Meinung!“ Die Mode lächelte. „Keine Angſt! Ich habe dafür geſorgt, daß jeder ſie auf den erſten Blick von einem Jüngling unterſcheidet——“ 2.2 Die Mode lächelte bezaubernd und ſieghaft. „Sie hat keine Taſche in ihrem Kleid!— Ich habe ſie ihr weggeſchnitten. Während jeder Jüngling mindeſtens ein hal⸗ bes Dutzend Taſchen in ſeinem Anzug hat, muß deine neue Frau ihre Taſche in der Hand tragen.“ . Selte, Nr 88d Donnerstag, den 23. Auguſt 1928 Neuſtädler Weinwoche Eröffnung der Neuſtadter Ausſtellung„Technik und Organiſation im Weinfach“ MNReuſtadt a.., 22. Aug. Die feierliche Eröffnung der Neuſtadter Ausſtellung„Technik und Organiſation im Wein⸗ fach“ erfolgte heute pormittag im Scheffelſaale des Saalbaues ain Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte, der Preſſevertreter, der Ausſteller und Mitarbeiter. Der Vorſitzende des Neu⸗ ſtabter Verkehrsvereins, Herr Meininger, begrüßte namens des Arbeitsausſchuſſes für die pfälziſche Weinwoche den Vertreter der pfälziſchen Kreisregterung, Oberregierungs⸗ rat Heinz aus Speyer, den Vertreter des Bezirksamts Neuſtabt, Oberregierungsrat Wagner, den Vertreter der Neuſtadter Stadtverwaltung, Stadtrat Hammel(Bürger⸗ meiſter Dr. Forthuber, der ſich in der Schweiz in Urlaub befindet, ließ beſte Wünſche für das Gelingen der Ausſtellung übermitteln), den Präſidenten der pfälziſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Geheimrat Dr. Troeltſch aus Ludwigs⸗ hafen, den Oberregierungsrat Mattern aus Würzburg, den Präſidenten Katholy von den landwirtſchaftlichen Ge⸗ noſſenſchaften in Landau und den Generalſekretär des Deut⸗ ſthen Weinbauverbandes Dr. Fahrnſchon ſowie die Ver⸗ treter der Preſſe. Der Gedanke, alljährlich eine Weinwoche in Neuſtadt zu veranſtalten ſei der Notwendigkeit entſprungen, das Abſatzgebiet für den Wein immer größer und dichter zu geſtalten. Die erſte pfälziſche Weinwoche vor zwei Jahren habe gut abgeſchnitten. Im vergangenen Jahr habe man ſie mit Rückſicht auf den Deutſchen Weinbaukongreß in Bad⸗ Dürkheim ausfallen laſſen. Der diesjährigen Weinwoche habe man eine Reihe von Vorträgen angegliedert, wie man überhaupt beſtrebt ſei, die Weinwoche immer mehr zu ver⸗ bollkommnen. Stadtrat Hammel begrüßte dann noch die Anweſenden im Namen der Stadtverwaltung. Die Vorträge des Weinferienkurſes hätten ſo wichtige Thematas, daß man eigentlich von einem Hochſchulkurs ſprechen könne. Der Redner dankte dem Verkehrsverein, daß er die Initiative zu der Veranſtaltung ergriffen habe, und wünſchte der Ausſtel⸗ lung beſten Erfolg. Darauf erfolgte ein Rundgang durch die Ausſtellung Die Ausſtellung belehrt in erſter Linie über die Technik und Organiſation im Weinfach. Daneben finden in Sonder⸗ ſchauen folgende Gebiete Berückſichtigung: Die Gaſtſtätte, die Trinkgefäße und die Weinetikette. Die Ausſtellung vermit⸗ telt ein vollkommenes Bild über den Weinbau und die Wein⸗ behandlung, vom Traubenſtock vis zur Flaſchenreife. Alle Hilfsmittel für den Winzer und den Weinhändler vom Wingertpfahl bis hinauf zum Möbel des Weinbüros ſind in meueſter Konſtruktion zu ſehen. Ferner werden alle Be⸗ kämpfungsmittel gegen die Rebſchädlinge zur Schau geſtellt und auch die Weinpropaganda fehlt nicht. Die Ausſtellung iſt aufſchlußreich für jeden, der mit dem Weinbau oder Wein⸗ handel in irgend einer Beziehung ſteht. Ein Schmuckſtück der Ausſtellung bildet der Neuſtadter Weinwerbezug, ein Eiſenbahnzug⸗Modell ganz aus Flaſchen ausgeführt nach einem Entwurf des Neuſtadter Weinhändlers Thomas Köhler. Für jedermann intereſſant ſind auch die beiden Abteilungen Flaſche und Trinkgefäß im Wandel der Zeiten. Die erſte Abteilung umfaßt die Trinkgefäße aller Zeiten. Sie iſt zuſammengeſtellt von Konſervator Zink ⸗Kaiſerslautern. Beſonders erwähnenswert iſt die älteſte deutſche Wefnflaſche aus dem Jahre 1723(im Beſitz von R. Trauth in Speyerdorf). Ein großer Teil dieſer alten Stücke ſtammt aus dem Heimatmuſeum Neuſtadt, aus dem Gewerbemuſeum Kaiſerslautern und aus dem Hauſe Baſſermann⸗Jordan. Die zweite Abteilung enthält über 300 Gläſer der neuzeitlichen Formen, die von der Firma Ernſt Weismann ſen. in Neu⸗ ſtadt ſtammen. In der Sonderſchaun„100 Jahre deut⸗ ſches Weinſchild“ findet ſich eine reiche Auswahl von Weinetiketten aus allen Weinbaugebteten. Dieſe Abteilung iſt von Dr. W. Ruthe aus Wiesbaden zuſammengeſtellt. Die dritte Sonderſchau heißt:„Die zeitgenöfſſiſche Gaſtſtätte“, deren Durchführung Prof. Dietrich von der Vandesgewerbeanſtalt Kaiſerslautern übernommen hatte. Sie gibt Anleitung zu einer geſchmackvollen Ausſtattung der Weinlokale. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernaunt: Zum Oberregierungsrat: Regierungsrat Otto Linde beim Landesgewerbeamt in Karlsruhe. Zum Erſten Medizinalrat als Bezirksarzt: Medizinalrat Dr. Max Thomann, Bezirksarzt in Baden. Zum Obergewerberat: die Gewerberäte Paul Hanewinkel und Dr. Angelika Siquet beim Gewerbeaufſichtsamt in Karlsruhe. Zum Anſtaltsoberarzt: Anſtaltsarzt Medizinalrat Dr. Alfred Schwenninger bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmen⸗ dingen. Zum Gewerberat: Gewerbeoberinſpektor Ernſt Haas beim Gewerbeaufſichtsamt Karlsruhe. Zum Gewerbe⸗ oberinſpektor: Gewerbeinſpektor Michael Friſchmuth beim Gewerbeaufſichtsamt Karlsruhe. Zu Oberrechnungs⸗ räten: a) die Miniſterialrechnungsräte: Franz Herrman n, Karl Schnepf, Hermann Lauppe, Jakob Gißler, Jakob Ulrich, Robert Baur, Heinrich Meyer, Albin Laier und Friedrich Raff; b) die Miniſterialoberregiſtratoren: Hermann Rößler, Heinrich Hirt, Adam Pr o b ſt, Adolf Frey und Adolf Hermann; ſämtliche im Miniſterium des Innern; e) die Rechnungsräte: Adolf Wittmann, Robert Graſſinger, Karl Daniel Huber und Karl Eiſenhut; ſämtliche bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden; c) die Reviſtonsoberinſpektoren: Georg Armbru⸗ ſter beim Bezirksamt Karlsruhe, Wilhelm Güde beim Be⸗ zirksamt Heidelberg, Ernſt Ackermann beim Bezirksamt Freiburg, Karl Müller beim Landeskommiſſär in Frei⸗ burg, ferner die Außenbeamten der Landesverſicherungs⸗ anſtalt Baden, Reviſtonsoberinſpektor Karl Dannecker in Schopfheim, Alfred Gro mer in Pforzheim, Friedrich Grab in Offenburg und Guſtar Glöckler in Karlsruhe; e) die Verwaltungsoberinſpektoren: Johann Bauer beim Be⸗ zirksamt Karlsruhe, Karl Geppert beim Bezirksamt Pforzheim, Auguſt Hermann beim Statiſtiſchen Landesamt in Karlsruhe, Hermann Dreher bei der Gebäudeverſiche⸗ rungsanſtalt Karlsruhe, Johannes Diefenbacher und Karl Kretſchmann bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden in Karlsruhe. Zu Rechnungsräten: die Verwaltungs⸗ inſpektoren Paul Barck und Karl Ferdinand Scho bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden. Zum Verwaltungs⸗ oberinſpektor: Verwaltungsinſpektor Hermann Stenz beim Miniſterium des Innern. Zum Eichoberinſpektor: Eich⸗ inſpektor Hermann Hoffmann beim Obereichungsamt in Karlsruhe. Zu Eichinſpektoren: die Obereichmeiſter Karl Laukus in Mosbach, Ernſt Lutz in Freiburg, Alfred Mayer in Offenburg, Richard Compoſt in Konſtanz, Fritz Kirner in Donaueſchingen, und Ludwig Rothermel in Karlsruhe. Zu Eichoberſekretären: die Obereichmeiſter Adolf Bührer in Freiburg, Ernſt Heinze in Mosbach, Franz Xaver Kreiſer in Donaueſchingen, Adolf Grether in Karlsruhe, ferner die Eichmeiſter Johann Weis und Karl Göhringer, beide in Offenburg. Zum Oberzeichner: Verwaltungsſekretär Ludwig Graulich beim Statiſtiſchen Landesamt in Karlsruhe. Zu Verwaltungsſekretären: die Verwaltungsaſſiſtenten Adolf Flößer beim Miniſterium des Innern und Valentin Schmitt bei der Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt Karlsruhe. Zum techniſchen Oberſekretär: Techn. Sekretär Albert Zink bei der Bäderverwaltung Badenweiler. Zu Kanzleiſekretären: Kanzleiaſſiſtent Alfons Vollmer, die Kanzleiaſſiſtentinnen Eliſabeth Rudolf und Martha Clauß, alle beim Miniſterium des Innern. Zu Oberwerkführern: die Maſchinenmeiſter Karl Löffler, Chriſtof Haaf, Karl Götz bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch. * Tr. Ladenburg, 22. Aug. In Vertretung für den erkrankten Stadtpfarrer Heyd wurde Vikar R. Steiger von der Melauchthon⸗Pfarrei Mannheim hierher an die evang. Stadt⸗ kirche verſetzt.— Der Monat Juli wies in der Geburten⸗ zahl eine Beſonderheit auf: In ihm erblickten nur zwei Kinder das Licht der Welt. Auch die Sterblichkeit mit drei Perſonen war gering, dagegen hatte das Standesamt mehr Arbeit, da fünf Paare den Bund fürs Leben ſchloſſen. * Wertheim, 22. Aug. Im benachbarten Uettingen geriet der 23jährige Landwirtsſohn Georg Weimer zwiſchen Dreſchkaſten und Zugmaſchine und war auf der Stelle tot. * Altheim, 21. Aug. Hier brannte eine große Scheune des Landwirts Chriſtian Bär vollkommen nieder. Große Aus der Pfalz Erſte Baurate für das Poſtamt Ludwigshafen⸗Sud * Ludwigshafen, 22. Aug. In dem vom Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt genehmigten Haushalt des Rech⸗ nungsjahr 1928 iſt für die Errichtung eines neuen Poſt⸗ amtes in Ludwigshafen am Rhein⸗Süd der Betrag von 350 000/ als erſte Baurate bereitgeſtellt worden. Wie die Abteilung München des Reichspoſtminiſteriums mitteilt, iſt die Entwurfsbearbeitung für dieſenf Neubau eingegangen. Mit dem Bau wird im Laufe des Jahres begonnen werden. Folgenſchwere Schlägerei * Rülzheim, 21. Aug. Beim Waldfeſt des Sportvereius Rülzheim am vergangenen Sonntag ereignete ſich eine große Schlägerei. Aus noch nicht geklärter Urſache geriet der Tagner Joſeph Weber mit einer Reihe anderer Burſchen in Streit, bei dem Weber verprügelt wurde. Drei Stunden ſpäter traf nun Weber mit Hilfe, die er herbeigeholt hatte, vor dem Gemeindehaus mit der anderen Partei zu⸗ ſammen, wo ſich eine regelrechte Schlacht mit Senſen, Dreſchflegeln, Miſtgabeln uſw. entſpann. Auch das Meſſer ſpielte eine große Rolle. Weber trug dabei etwa ſie ben Stiche davon, wovon zwei beſonders ſchwerer Natur ſind. Ein Stich ging in die Schulter hinein, der andere in den Unterleib. Der Schwerverletzte wurde ins Landauer Kran⸗ kenhaus geſchafft, wo er noch bewußtlos darniederliegt. M * Ludwigshafen, 22. Aug. Aufgegriffen wurde in der vergangenen Nacht auf der Rheinbrücke ein 8 Jahre alter Volksſchüler von hier, der ſich aus Furcht vor Strafe von zu Hauſe entfernt hatte.— Geſtern Nachmittag ſtürz te ein verheirateter 35 Jahre alter Fabrikarbeiter von hier beim Bohren eines Brunnens in der Fabrik von Dr. Raſchig in einen.85 Meter tiefen Schacht. Er erlitt eine Gehirn⸗ erſchütterung und wurde in bewußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus verbracht. * Bad Dürkheim, 20. Aug. Sonntab nacht gelang es der hieſigen Polizei, auf dem Schloßplatz, dem Parkplatz für Kraftfahrzeuge, einen Autodieb in Perſon des 27 Jahre alten Taglöhners Heinrich Maurer aus Hardenburg feſt⸗ zunehmen. Maurer hatte ſich gerade eine Anzahl Decken uſw. angeeignet. Eine ſofort bei ihm vorgenommene Hausſuchung förderte noch vieles geſtohlenes Material aus Kraftfahr⸗ zeugen, beſonders zahlreiche und wertvolle Decken, zutage. * Landau, 20. Aug. Bei einer Faltbootfahrt dreier Landauer auf dem Rhein bei Germersheim kenterte das Boot bei dem hohen Wellengang zweier ſich begegnender Schlepper. Nur mit großer Anſtrengung konnte die Be⸗ ſatzung der zu Tal tkeibenden Schlepper die drei Faltbovt⸗ fahrer bergen. Das Rettungswerk dauerte über eine halbe Stunde. Das Boot ging verloren. Das Unglück veranlaßt erneut, auf den Unfug vieler Faltbootfahrer, ſich auf den durch die Rheindampfer erzeugten Wellen ſchaukeln zu laf⸗ ſen, hinzuweiſen. Zu bezlehen in der Heuptnebenstelle 2 1, 9% 1, in den Nebenstellen Waldhof sträbe 6, Schwetzingetrstrabe 19/0 und Neerfeldstr. II, so-IUe durch dle ftögerinnen Lächelnd reichte ſie der neuen Frau das Handtäſchchen. „Im Schweiße deines Angeſichts ſollſt du die Handtaſche tra⸗ gen und unter Mühſal dein Portemonnaie daraus hervor⸗ kramen. Und immer ſollſt du es liegen laſſen oder ſonſt irgendwie verlieren!“ Vergnügt griff die Frau nach der neuen kleinen Unver⸗ nunft. Die Vernunft aber ſtürmte wütend davon und ſchwur, ſich nie wieder mit der Mode einzulaſſen. So kam das Handtäſchchen zur Welt.— Die verflirten Schulden Als ich während einer Ferienreiſe in Großeislingen ein⸗ gekehrt war, fand ich in einem Fremdenbuch folgende witzige Verſe: „Das Leben iſt der Güter höchſtes nicht, Der Uebel größtes aber ſind die Schulden.“ Darunter ſchrieb einer, den wohl eine große Schuldenlaſt drückte: „Die Schulden ſind der Uebel größtes nicht, Der Uebel größtes iſt die Zahlungspflicht.“ Einem armen Teufel paßte aber auch dieſe Form noch nicht, er ſchrieb: „Auch dieſes iſt der Uebel größtes nicht, Denn übler noch iſt der daran, Der zahlen ſoll und nicht bezahlen kaun.“ Der Vierte, der unterſchrieb, war wohl ein enttäuſchter Gläubiger. Er kleidete ſeinen Unmut in die folgenden Reime: „Du irrſt dich, Freund, nicht ſchlecht, Du kenuſt des Lebens Not nicht recht, Den Schuldner kümmern Schulden nicht, Er lacht dem Gläub ger ins Geſicht. Am ſchlimmſten geht es dieſem oft, Weil er umſonſt auf Zahlung. Nitotin „Hören Sie mal, eine Lokomotive ſoll nur eine mittlere Lebensdauer von 30 Jahren haben?“ Dabei iſt ſie ganz aus Eiſen!“—„Ja, ſehen Sie, vielleicht könnte ſie länger leben, Strohvorräte und einige Wagen wurden vernichtet. 0 Omatſuri men, und recht närriſche Bräuche und Geſänge haben ſich all⸗ 5 1 mählich eingebürgert. Doch iſt dies eine Erſcheinung, wie ſie das ſommerliche Volksfeſt der Japaner überall anzutreffen iſt und die— falls ſie den Sinn des Feſtes nicht zu ſehr verdunkelt— mit in Kauf genommen werden Von Franz Schombach muß, um das Intereſſe der großen Maſſe an ſolchen Feiern Wie überall in der Welt, ſo trägt auch in Japan das ſom⸗ wach zu halten. Auch die heute übliche Art, wie der Japaner merliche Feſt— hier„Omatſuri“ genannt— insbeſondere Omatſuri feiert, trägt dazu bei, die Liebe zur Heimat, das das Gepräge allgemeiner Fröhlichkeit, die alle durch den Werk⸗ Nationalbewußtſein und die Ehrfurcht vor den Ahnen zu tag gezogenen Schranken überbrückt und ſich in ausgiebigem feſtigen. Eſſen, Trinken und Tanzen äußert. Aber in Japan, wo erſt Etwas dem Japaner Eigentümliches, was ihn von allen verhältnismäßig ſpät moderne Zeitſtrömungen die mittel⸗ anderen Völkern unterſcheidet, iſt die große Anzahl von Altä⸗ alterlich feudalen Geſellſchaftsformen zu beeinfluſſen begon⸗ ren. Manche ſcheinen ganz unbedeutenden Dingen gewidmet nen haben, liegt dem ausgelaſſenen Sommerfeſt ein durchaus zu ſein. Aber der Japaner erblickt in dem Begriff der Nation ernſter Inhalt von kultureller Bedeutung zu Grunde. ein höheres geiſtiges Weſen, das ihm heilig iſt. Und allen Omatſuri, das nicht gleichzeitig, ſondern in mehr oder weniger origineller Weiſe von allen, auch den kleinſten Ort⸗ ſchaften des Reiches der aufgehenden Sonne gefeiert wird, gilt in erſter Linie der Verehrung des Schutzgottes der Fa⸗ milie. Das durch die Abkunft vom gemeinſamen Stammvater begründete Verwandtſchaftsverhältnis war noch bis vor weni⸗ gen Jahrzehnten in Japan ſo feſt gefügt wie einſt in Ger⸗ manien die Sippe. Leider beginnen ſich auch in jenem oſt⸗ aſtatiſchen Inſelreiche unter dem europäiſchen Einfluß dieſe Bande zu lockern, aber der„Ujigami“, der Begründer der Fa⸗ milie, iſt noch heute Gegenſtand der Anbetung. Vor dem Altar, den jeder Bezirk ſeinem Ujigami errichtet hat, beugen ſich am Tage des Omatſuri die Sippegenoſſen zu Hunderten und Tau⸗ ſenden und blicken prüfend in den am Altar hängenden ge⸗ weihten Spiegel, in dem ſie ihr wahres innerſtes Weſen erken⸗ nen. Nach der Andacht wird im feſtlichen Zuge die heilige Sänfte Mikoshi durch die Straßen des Ortes geführt und zwar beteiligen ſich nacheinander alle Volksgenoſſen beim Tra⸗ gen des koſtbaren, recht gewichtigen Heftigtums. Die Prozeſ⸗ ſton hat eine mehr nationale als religiöſe Bedeutung. Die Sänfte iſt das Sinnbild des Staates, zu deſſen Aufrechterhal⸗ tung ſich alle Glieder des Volkes, ob arm oder reich, jung oder alt, brüderlich zuſammen finden. In der alten Zeit ſuchten die einzelnen Provinzen einander durch die Schönheit und Koſtbarkeit der Sänfte gegenſeitig zu übertreffen. Damals begleitete eine religiöſe Muſik die Prozeſſion. Heute hat der urſprünglich ſo ernſte Charakter des Som⸗ aber ſie raucht ſo viel.“ merfeſtes vorwiegend den einer Volksbeluſtigung angenom⸗ Gegenſtänden oder Perſonen, die ihm als ein Teil des gehei⸗ ligten Geiſtes der Nation gelten, errichtet er Altäre. Es iſt ein billiges Vergnügen, über die Eigenart zu lächeln oder zu witzeln; ſie erklärt aber die zähe Lebenskraft des japaniſchen Volkes, das ſich auch durch die ſchlimmſten Schickſalsſchläge nicht entmutigen läßt. Frankreich und die deutſche Muſik. Als Mittler zwi⸗ ſchen Deutſchen und Franzoſen feiert Otto Grautoff im neueſten Heft der„Deutſch⸗franzöſiſchen Rundſchau“ die Mufik. Von Romain Bolland ausgehend, von dem ein neues Werk über Beethoven erwartet wird, ſtellt Grautoff feſt, daß ſich beim Franzoſen Liebe und Verſtändnis für Deutſch⸗ land am leichteſten an deutſcher Muſik entzündet. Dies beweiſt neuerdings das Schubertbuch des Germaniſten der Univerſität Bordeaux, Robert Pitrou, das ein umfaſſen⸗ des Bild des geiſtigen Lebens in Wien zur Zeit Schuberts entrollt und den Franzoſen zum erſten Male Werke der Zeichner und Maler vermittelt, die in Schuberts Intimität lebten. In einer Schubert⸗Biographie Paul Lan dormys iſt beſonders wertvoll der Schluß, in dem der Verfaſſer eine Parallele zwiſchen Schubert und Beethoven zieht und einem breiteren Publikum die Unterſchiede zwiſchen beiden erläutert. Grautoff erwähnt weiter den Gedichtband Armand Go do 9 8, der dichteriſche Paraphraſen zu deutſchen Muſikſtücken enthält, und einen neuen Roman von Raymond Leonard,„Le pont de réve“, in dem Richard Wagner das Herz eines Fran⸗ zoſen mit einer Deutſchen zuſammenſchließt. a W a 8 * gefälſcht waren. 1 4 Donnerstag, den 23. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 5. Seite. Nr. 389 Unüberlegte Handlungen 8 9 0 E 1 f ch E N 1 N D ch U 1 6. Graf Walter Königsmarck⸗Erinnerungs⸗Flachrennen. 3000 KA. Vor einiger Zeit hatte ſich vor dem Schöffengericht Lud⸗ wigshafen der noch jugendliche Kaufmann Georg Ziechaus aus Nürnberg wegen Betrugs und Wechſelfäl⸗ ſchungen zu verantworten. Ziechaus hatte ſich in Nürnberg verſchiedene Unregelmäßigkeiten zuſchulden kommen laſſen und mußte deshalb aus Nürnberg verſchwinden. Sein Vater iſt Direktor einer Verſicherungsgeſellſchaft in Nürnberg. Die⸗ ſer verwies ihn des Hauſes, was zur Folge hatte, daß er ſich auf Anraten eines Nürnberger Servierfräuleins, die er kannte und die inzwiſchen in Ludwigshafen in Stellung ein⸗ getreten war, ach Ludwigshafen wandte und bei einer Schuhmachersſailie Reith, wo das Servierfräulein längere Zeit wohnte, vorſprach, die ihn, obwohl ſie wußte, daß ex nicht einwandfrei war, bereitwilligſt aufnahm und ihm Koſt und Logis gab. Das Unvernünftige war nun, daß die Ehefrau R. dem Ziechaus die Papiere eines früher bei ihnen beſchäftigten Geſellen gab, aufgrund deren Ziechaus den fal⸗ ſchen Namen Zürn führte. Unter dieſem Namen beſorgte ihm ſogar der Logisgeber einen Poſten in der Anilinfabrik, wo Ziechaus es jedoch nicht lange aushielt, ſondern wieder auf Abwege geriet, Betrügereien beging und ſogar Wechſel auf den Namen ſeines Vaters fälſchte, die er, um Darlehen zu erhalten, verſchiedenen Leuten anbot. Auch die Eheleute, bei denen er wohnte, erhielten ſolche Wechſel, die zum Teil Jedoch nicht eingelöſt werden konnten. In jener Gerichtsſitzung hatte nun der angeklagte Ziechaus behauptet, daß die beiden Eheleute von den Wechſel⸗ fälſchungen unterrichtet geweſen ſeien. Die Folge war, daß die Sitzung ſeinerzeit vertagt und ſich nun neben dem An⸗ geklagten Z. auch die beiden Eheleute wegen Beihilfe und Erpreſſung zu verantworten hatten. Während der Angeklagte auch diesmal darauf beſtehen blieb, daß die Eheleute bei der Ausfertigung zugegen geweſen wären, behaupteten die bei⸗ den Eheleute das Gegenteil. Die Dummheit, daß die Frau dem Angeklagten die Papiere eines anderen ausgehändigt habe, hätten ſie ſchwer büßen müſſen, denn ſeit dieſer Zeit hätten ſie unter einem gewiſſen Bann des Angeklagten ge⸗ ſtanden. Der Angeklagte habe nie gearbeitet und ſich von ihnen ernähren und verköſtigen laſſen. Sogar das Taſchen⸗ geld hätten ſie ihm gegeben. Als ſie kein Geld bekommen konnten, habe man im Glauben, daß die Wechſel echt ſeien, dieſe entgegengenommen, dann aber leider erfahren, daß ſie Darauf habe man ſich nach Nürnberg an die Eltern des Angeklagten um Bezahlung der Schulden in Höhe von 1500 Mark gewandt, was als Erpreſſung ſeitens der Eltern und des Angeklagten ausgelegt worden ſet. Der Angeklagte gab die ihm zur Laſt gelegten Betrügereien zu, will aber durch das Drängen der Eheleute um Geld dazu verleitet worden ſein. Die Eheleute ſelbſt verwickelten ſich in verſchiedene Widerſprüche. Es ergab ſich aber im großen ganzen, daß ſie ihrer Dummheit zum Opfer gefallen waren, als ſie Handlungen begingen, die ſtrafbar waren. Nach eintägiger Verhandlung, zu der eine große Reihe von Zeugen geladen war, erging Urteil dahin, daß der An⸗ geklagte Ziechaus wegen Unterſchlagung, Diebſtahls, Be⸗ trugs und ſchwerer Urkundenfälſchung unter Einrechnung verſchiedener von anderen Gerichten ausgeſprochenen Strafen zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von z wei Jah⸗ ren vier Monaten verurteilt wurde. Die Unterſuchungs⸗ haft wird voll angerechnet. Die beiden Eheleute Michael und Joſepha Reith erhielten wegen Betrugs je ſechs Monate Gefängnis * § Milchpantſchereien. In der von drei Lieferanten ſtam⸗ menden Sammelmilch einer Milchhändlerin von Ober⸗Ram⸗ ſtadt wurden Fälſchungen feſtgeſtellt. Als die Sammelmilch getrennt unterſucht wurde, ergab es ſich, daß die Milch, die Frau Lina Muhl von Ober⸗Ramſtadt abgeliefert hatte, nur einen Fettgehalt von 2,8 Prozent aufwies, es ergab ſich außer⸗ dem ein Entrahmen der Milch von 42 Prozent, ſowie ein Waſſerzuſatz von 8 Prozent. Die Angeklagte führt ins Feld, ſie ſei leidend, auch hätten ſie am Tage vorher geſchlachtet und viele Arbeit gehabt. Es ſeien noch Kannen mit Magermilch dageweſen. Die Vollmilch ſei wohl dazu geſchüttet worden und das Waſſer, das hinzugekommen ſei, erkläre ſie ſich damit, daß, wie die Zentrifuge mit Waſſer ausgeſpült wurde, Waſſer auch in die Kannen gelaſſen wurde. Man glaubte den Angaben der M. nicht, da ja ſchon ein paar Tage vorher die Sammelmilch beanſtandet worden war, und die Milch bereits vor einem hal⸗ ben Jahr ſchon einmal nicht einwandfrei geweſen ſein ſoll. Gbenſo wurde die Angeklagte 1920 mit 200 Mark Geldſtrafe wegen Milchfälſchung beſtraft. Der Staatsanwalt beantragte 300 Mark Geldſtrafe und Veröffentlichung des Urteils. Das Urteil des Darmſtädter Schöffengerichts lautete jedoch nur auf 120 Mark Geldſtrafe. 2. Das Lied; 3. Rößling. Die große Baden-Badener Rennwoche 1928 Zum Auftakt in Alen 5e— Begiun der Morgenarbeit.— Wer gewinnt das Fürſtenberg⸗Rennen? Das kleine Dörfchen Iffezheim in der Rheinebene unweit Baden⸗ Baden, wird in den nächſten 10 Tagen wiederum im Mittelpunkt des ſportlichen Intereſſes der Rennleute der ganzen Welt ſtehen. Am kommenden Freitag, 24. Auguſt, nimmt die Große Baden⸗ Badener Rennwoche 1928, weitaus die bedeutendſte pferdeſportliche Veranſtaltung Deutſchlands, ihren Anfang. Draußen in Iffezheim iſt alles bereit, die Gäſte aus aller Herren Länder zu empfangen. Der Internationale Klub als Veranſtalter der Baden⸗Badener Renn⸗ woche hat keine Mittel geſcheut, die landſchaftlich prächtige Bahn in jeder Beziehung zu vervollkommnen. So wurde im vergangenen Jahre eine großartige Waſſerberieſelungsanlage geſchaffen, die auch in der heißeſten Jahreszeit eine Berieſelung der Rennbahnanlage er⸗ möglicht und den Raſen vor allzu großer Trockenheit ſchont. Am Start für die Rennen auf der geraden Bahn wurde eine ſchigarze Bretterwand angebracht, um die Pferde beſſer gegen den Horizont abzuheben und von den Tribünen ſehen zu können, Neuerungen, für die man dem Internationalen Klub unter Führung ſeines unermüd⸗ lich tätigen Präſidenten Herrn R. Hanel dankbar ſein muß. In Iffezheim ſind inzwiſchen die erſten Pferde eingetroffen, und zwar das Oeſterretchiſch⸗Ungariſche Aufgebot, mit dem ungariſchen Derby ⸗Sieger Tiszavirag, der gleich am Er⸗ öffnungstage im Fürſtenberg⸗Rennen am Start erſcheinen wird. Der öſterreichiſche Jockey Viktor Eſch, dem es in dieſem Jahre gelungen iſt, zwei Derby⸗Sieger zu reiten, nämlich Link im öſterreichiſchen und Tiszavirag im ungariſchen Derby, iſt in Iffezheim angekommen und hat die letzte Arbeit auf Diszavirag für das Fürſtenberg⸗Rennen aufgenommen. 5„ Von den Franzoſen ſind Mondopi, der bekanntlich im vorjährigen Zukunftsrennen Zweiter hinter Conteſſa Maddalena war, und Caſtel Sardo, deſſen gutes Laufen hinter Oleander und Aditja im St. Simon⸗Rennen noch in friſcher Erinnerung ſteht, am Montag in Paris verladen worden, um ihre Badener Engage⸗ ments zu erfüllen. 5 Von Hoppegarten ſind der Deütſche Derby-Sieger Lupus und Miltiades eingetroffen, denen am Mittwoch der Hoppe⸗ gartener Pferdeſonderzug folgte, der u. a. die Haniel⸗ ſchen Pferde Ferro, Conteſſa Maddalena, Tasna und Lycaſte nach Iffezheim brachte. Von K Un aus wurden Aditja, Askari, Concor⸗ dia, Gemma und Antonia nach Iffezheim verladen, während nach Beendigung der Frankfurter Rennen am Dienstag ein Frank! furter Pferdeſonderzug u. a. auch die Weinbergſchen Ver⸗ treter Aurelius, den Gewinner des Großen Preiſes von Frankfurt am letzten Sonntag, Ausnahme, Farinelli, Lampos, Metrodorus, Palamedes, und Pelonia ins Oostal brachten. Von dieſen Pferden werden Aurelius den Großen Preis, Farinelli, das Fürſtenberg⸗ Rennen und Ausnahme oder Metrodorus ebenfalls das Füyſtenberg⸗ Rennen beſtreiten. Bei der diesjährigen Großen Baden⸗Badener Rennwoche ſind alle Pferbe vertreten, die im Laufe des Jahres in Deutſchland im Vordergrund des Intereſſes ſtanden. Schon der Eröffnungstag am Freitag, den 24. Auguſt bringt mit dem Fürſten berg„Rennen über 2200 Meter eine Prüfung von klaſſiſcher Bedeutung. Nach den bisherigen Diſpoſi⸗ tionen werden in dieſem bedeutſamen Rennen folgende Pferde am Start erſcheinen: Hauptgeſtüt Altefelds Aditja(Huegenin), Graf L. Berchtolds Tiſzavirag(V. Eſch), Comte de la Cimeras Caſtel Sardo(Sibritt), Herrn R. Haniels Comteſſa M a& ⸗ dalen a(Böhlke), Herren L. und W. Sklareks Lupus(Haynes), Monſ. Eſte Vlaſtos Mond ovi(Garner) und Herren A. und C. von Weinbergs Farinelli(O. Schmidt). Der erſte Tag wird alſo, wie aus dieſer Starterliſte erſichtlich iſt, gleich einen Kampf der deutſchen Streitkräfte mit den Vertretern des Auslandes bringen, das mit den beiden Franzoſen Mondovi und Caſtel Sardo und mit dem ungariſchen Derby⸗Sieger Tiſzavirag im Fürſtenberg⸗Rennen aufmarſchiert. Die deutſche Vollblutzucht iſt mit dem Derby⸗Sieger Lupus, der hervorragenden Altefelderin Aditja, dem Weinbergſchen Farinelli und vor allem der Hanielſchen Comteſſa Maddalena, die bisher nur einmal von Oberwinter geſchlagen wurde, vertreten. Es dürfte ein Rennen werden, von dem man noch lange ſprechen wird, wenn längſt die Starterglocke in Iffezheim verſtummt iſt. Wer wird das Fürſtenberg⸗Rennen gewinnen? Die deutſche Zucht oder das Ausland Dieſe Frage iſt ſehr ſchwer zu beantworten. Der Eröffnungstag wird bereits Aufklärung darüber bringen, was Deutſchlanbs Vertreter von der Großen Baden⸗Badener Rennwoche zu erwarten haben. . Karlshorſt(22. Auguſt) 1. Stübing⸗Hürden rennen. 3700 J. 3000 Meter: 1. Heinz Stahls Legende(Wolff); 2. Sentis; g. Rottländer. Ferner liefen: Lobella, Spekulation, Eskimo, Cascara, Parlamentär, Dudelmann, Reiher, Manteca, Roſa rugoſa. Tot: 30. Pl: 16, 108, 15:10. 2. Rieſe⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. 3700 J. 4000 Meter: 1. J. Kühns Eintracht 2(Hr. Quaſt); 2. Menelaos; 3. Sturmmacht. Ferner liefen: Caeſar 2, Raute. Tot: 25. Pl: 18, 1210. 3. Graf Holck⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. 3700. 3000 Meter: 1. G. Hackebeils Vigor(W. Hauſer); 2. Staroſte; 3. Tartar. Ferner liefen: Markolf, Ernani, Mariza grovna, Addaminus, Siegberte, Pommard, Fafner, Paliſander, Maskerade, Trutzig, Harrald. Tot: 47. Pl: 20, 61, 35:10. 4. Helden⸗Gedächtnisrennen. Jagdrennen. Ehrpr. und 8500. 4000 Meter: 1. Freifrau E. v. Wertherns Malkaſten(Hr. v. Borcke); Ferner liefen: Parſifal, Groſa, Manitou. 5. Goldpokal⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 4500 L. 5000 Meter: 1. VB. Poraks Werden(Bismark); 2. Schlehblüte; 3. Gerwin. Ferner liefen: Eigenſinn, Herzog, Goldener Frieden. Tot: 58. Pl: 29, 69:10. Tot: 15. Pl: 15, 18:10. 1. J. Kühns Die Linde(Safdik); 2. Filigran; 3. Roſen⸗ liefen: Laß ſein, Zigeunerin, Arfane, Nouchon, Eiland, Traminer, Cäſarea, Minnelied. Tot: 1400 Meter: herzog. Ferner Lilienfee, Blaugeld, 52. Pl: 20, 20, 88:10. 7. Raven⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. 3000. 8400 Meter: 1. Dr. E. Baers Treu und Glauben(Müſchen); 2. Laxenburg; 3. Bommer⸗ lund. Ferner: Oſiris, Genius, Narrenzeit, Zauberflöte, Chriſtinchen, Florida, Diamant, Friemersheim, Pamela, Mataja. Tot: 61. Pl: 24, 51, 52:10. Düſſeldorf(22. Auguſt) 1. Preis vom Drachenfels. 3000 L. 1000 Meter: 1. Geſt. Ebbesloh Paroli, 2. Winkelried, 2. Ainata. Ferner: Kalif, Liebeszauber, Sze⸗ geda, Lauſefunge, Grafenliebe, Arlette, Holcya, Mirella. Tot: 38, Pl: 19, 18, 104:10. 3000. 1400 Meter: 1. W. Kandelhardts Sturmbock, 3. Prinz Eugen. Ferner: Peloria, Die 2. Preis der Loreley. Sturmnixe(H. Schmidt), 2. Pfalter, Miles, Aalborg, Ehivico, Heilige Johanna, Deutſche. Tot: 42, Pl: 31, 35, 141:10. 3. Preis vom Rheuſer⸗Königsſtuhl⸗Jagdrennen. 3000 1. 3000 Me⸗ ter: 1. Gebr. Röslers Panzer(Pinter) 2. Sonnenkäfer, 3. Fafnirs Bruder. Ferner: Florita, Opalka, Clauſewitz, Strug. Tot: 50, Pl: 15, 13, 16:10. 4. Preis vom Mäuſeturm. 3000. 1600 Meter: 1. H. Wiehes Melonge(Schiwy), 2. Carol, 2. Landpomeranze. Ferner: Imperialiſt, Pipkin, Günſtling, Königstreu, Santuzza, Reveillee, Loiſach, Hätte man, Trumſcheit. Tot: 190, Pl: 24, 26, 24:10. 5. Rheinſagen⸗Preis. Jagdreunen. 4500 J. 8700 Meter: 1. Fran S. Höhlfelds Prinz(O. Möller), 2. Tannenberg, 3. Wingolf. Fer⸗ ner: Mutterlos, Okertal, Germane, Barcarole, Larche. Tot: 18, Pl: 14, 23, 20:10. 6. Lohengrin⸗Ausgleich. 4000. 1400 Meter: 1. Geſt. Lauvenburgs Ohio(Printen), 2. Reichstag, 3. Raphael. Ferner: Lauſitzer, Diadem. Tot: 73, Pl: 21, 18:10. 7. Preis vom Rolandsbogen. 3000, 2400 Metr: 1. F. Hüſchel⸗ rath ſen. Jugendliebe(Eicke), 2. Filius, 3. Culvert. Ferner: Föhn II, Romney, Prophet, Ferina, Markſtein, Panzerplatte. Tot: 41, Pl: 14, 14, 31:10.— 2. Abtlg.: 1. J. Schmandts Larida(Narr), 2. Idealiſt, 3. Santa Paula. Ferner: Heiduck, Eſens, Kronprinz, O“ Straßburg, Slevogt, Gerd. Tot: 23, Pl: 14, 17, 30:10. Maoſport Guſtave Lejour tödlich geſtürzt Im Training auf der Frankfurter Stadivnbahn Gustave Fejour, der bekannte belgiſche Dauerfahrer, der ſeit Jahren auf deutſchen Bahnen zu Haufe iſt, wurde am Mittwochabend auf der Frankfurter Stadionbahn ein Opfer ſeines ſchweren Be⸗ rufes. Lejour hatte im Frühjahr dieſes Jahres auf der Frank⸗ furter Stadionbahn ſein Trainingsquartier aufgeſchlagen und wohnte ouch hier mit ſeiner jungen Frau und zwei kleinen Kindern. In den letzten Wochen trainierte er auch für Fliegerrennen, da er im kommenden Winter an Sechstagerennen teilnehmen ſollte. Am Mitt⸗ wochabend trainierten Lejour und die Frankfurter Chriſtmann und Schäfer auf Fliegermaſchinen. Der hinter dem führenden Ehriſt⸗ mann fahrende Schäfer kam zu Fall und über ihn ſtürzte Lejoun ſo unglücklich, daß er ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog. Mam transportierte den Verunglückten ſofort in das nahegelegens Städtiſche Krankenhaus, jedoch ſtarb Lelour ſchon auf dieſem Wege⸗ Leiour, der am 1. Dezember 1900 geboren wurde, war nicht nur ein tüchtiger Sportsmann, ſondern auch ein ſympathiſcher Menſch. Beſonders tragiſch iſt die Tatſache, daß er vor den Augen ſeinen Frau den Tod fond. Schach Internationales Schachturnier in Bad Kiſſingen In der am Mittwoch geſpielten, zehnten und vorletzten Runde des Internationalen Kiffinger Großmeiſter Turniers gab es eine Reihe von Ueberraſchungen die den En dfſieg von Bogol⸗ ju bow wahrſcheinlich machen. So verlor nach ziemlich kurzem Spielverlauf der Holländer Dr. Eu we gegen Mates Eugland, ber eine ſpaniſche Partie vorzüglich behandelte, auf dem Damenflügel in Vorteil kam und ſich durch einen ſchweren Fehlen von Dr. Euwe einen Turm und Hamit natürlich auch die Partie ſichern konnte. Dadurch war der Holländer aus dem Wettbewerb um den erſten Preis ausgeſchaltet. Dagegen gewann Bogoljubow in guter Manier gegen den Deutſch⸗Oeſterreicher Spielmann„den allerdings ſeinen Gegner dadurch etwas unterſtützte, daß dieſer in ſchlechter Stellung noch eine Figur einſtellte. Das wichtigſte Er⸗ gebnis der Runde war jedoch, daß Niezvwitſch im Nachzug eines unregelmäßigen Damen⸗Bauernſpieles gegen Capablanca in Bor⸗ teil kam. Schließlich verlor Capablanca ſogar die Qualität und ſtand bei der Mittagspauſe in einer unhaltbaren Stellung. Capa⸗ blanca konnte dann ein Remis erzielen. Von den übrigen Partien iſt bereits das Treffen Rubinſtein gegen Dr. Tartakower entſchteden⸗ Rubinſtein gewann durch vorzügliche Behandlung des Mittelſpfels⸗ Dr. Tarraſch ſiegte gegen Reti, dagegen hängt die Partie Marſhalb⸗ Mieſes noch in ungeklärter Stellung. Der Stand vor der letzten Runde iſt: Bogolfuboff 7% Punkte, Capablanca 6½, Dr. Euwe 6, Rubinſtein 5/, Niemzowitſch 5, Marſhall 4%(Hängepartie), Spiels mann 4½, Dr. Tartakower%, Reti 4(Ig Hängep.), Pates 4, Dr Tarraſch 3(I Hängep.) und Mieſes 2½(I Hängep.). Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 9. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Shefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Perantwortl. Redakteure: Für Polltißz H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i. V. R. Schönfelder— Anzeigen: i..: Jac. Faude 27272T72K2727T—TTTTTu........................———— Eine Selbstverständlichkeif für Sie! diese auch LINGNER-WERKRE AK TIEN GESELLSCHAFT DRESDEN Zum Geflügel nehmen Sie keinen schweren öligen Wein, sondern perlenden Sekt, zart wie das Fleisch der Poularde. Hierin baweist sich Ihr Ge⸗ schmack. Die gleiche Sorg falt und Uberlegung verwen- den Sie auf die Wahl aller kleinen und großen Dinge mres Lebens. So verschieden und so sehr sich auch Bestimmung und Zweck unter- Dreimal am Tage OD0OL Odol-Zahnpasta. 0 Anspruch: OD OL. pflegten Menschen. sind OD Ol. des Herrn von Welt, des ge- ee veräner Sicherheit verwendet er OD OL für die Hysiene 8 des Mundes und für die me- chanische Neini- gung der Zähne. ausschließlich die scheiden,— sie alle zeugen f von rem Anspruch. 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Mit dieſen Erwägungen ging der Barbier Ercole Felteean⸗ tonko— was auf Deutſch ſoviel wie Herkules Glücklicher⸗ Anton heißt— an ſeinen nicht ungefährlichen Plan heran, der ihm höchſt originell und vielverſprechend erſchien; doch vergaß er vollſtändig, daß derartig originelle Pläne faſt immer mit dem Strafgeſetzbuch kollidieren, eine Vergeßlichkeit, die üble Folgen haben mußte. Der mit wenig Skrupeln beladene Figaro hatte alſo durch Zufall in Erfahrung gebracht, daß bet einer Frau, dite ihre Miete, ihre Schulden oder wohl auch ihre Rechnungen micht bezahlen konnte, der Gerichtsvollzieher erſchienen war, um die Möbel zu pfänden. So zog er ſich denn eines Tages ſeinen ſeriöſen, ſchwarzen Feiertagsanzug an, ſetzte eine ge⸗ wichtige, offizielle Miene auf, begab ſich zu der ausgekund⸗ ſchafteten Wohnung ſeines Opfers und läutete, kurz, ſicher und ſtreng, ſo wie Amtsperſonen zu läuten pflegen. Zu ber ihm öffnenden Frau, von der er nur wußte, daß ſie Caterina hieß und eben nicht mehr die frete Eigentümerin ihres Beſitztums war, ſagte er ernſt und mit wohlgeſetzten Worten: Sie ſind die Signora Caterina? ah, gut; es tut mir ja, vom menſch⸗ lichen Standpunkt aus geſehen, äußerſt leid, daß ich bei Ihnen in ſo heikler Eigenſchaft und ſicher auch ganz ungewünſcht er⸗ ſcheine. Aber, Ste müſſen recht verſtehen, das iſt der leidige Ernſt des Lebens. Und dann iſt es ja mein Beruf,— ſicher micht der angenehmſte. Alſo, liebe Frau, machen wir es kurz und ſchmerzlos; ich bin amtlich beauftragt, die gepfändeten Möbel zu verſteigern, von denen ſie, geſetzlich betrachtet, augenblicklich nur die Hüterin ſind.“— Frau Caterina ſchien hier einige Einwendungen machen zu wollen; boch eine ab⸗ wehrende Geſte unterbrach ſie raſch:„Ich weiß ſchon, was Sie ſagen wollen. Aber können Ste zahlen? Nun, alſo nicht; dann iſt eben alles klar. Ich bin leider gegen meinen Willen, das kann ich Ihnen nur immer und immer wieder betonen, ge⸗ zwungen, ſo hart gegen Sie vorzugehen. Ich kann Ihnen da garnicht helſen, ſo gern ich perſönlich auch möchte. Alſo verlleren wir uns micht weiter in Worte und bittere Be⸗ trachtungen. Ich muß verkaufen, gute Fran, verkaufen, verſtehen Sie mich recht!“ Die„gute Frau“ verſtand ſchon recht; und der„amtliche“ Barbier begann wirklich zu verkaufen, alles was nur einiger⸗ maßen zu verſteigern war: Möbel, Bettwäſche, Geſchirr und Bilder. Wo er ſo ſchnell die Käufer auftrieb, iſt ein Rätſel. Aber Käufer finden ſich immer ſchnell, wo auf einer Verſtei⸗ gerung die Gegenſtände ſpottbillig veräußert werden. Die Signora Caterina ſah bald mit Tränen in den Augen all ihr Hab und Gut verſchwinden. Aber was konnte ſie machen, da ſte das Geld zur Pfandlöſung nicht beſaß und da ſich das „Geſetz“ durch Nichts, weder durch Bitten und Klagen, noch durch Verſprechungen erweichen ließ. Der Verkauf brachte etwa 500 Lire ein, genau derſelbe Betrag, den die arme Frau ſchuldig geblieben war. Nach Beedigung der Verſteige⸗ rung gab ihr der„Auktionator“ noch eine Beſcheinigung, ſteckte umſtändlich die 500 Etre ein und verſchwand, nachdem er ihr nicht noch einige tröſtende Worte geſagt und wohlfetle Ratſchläge für eine beſſere Zukunft gegeben hätte Wenige Stunden ſpäter klagte die Signora Caterina den Bekannten in der Nachbarſchaft ihr hartes Geſchick, erzählte den ganzen Gang der Verſteigerung und verſchwieg auch nicht, daß ihr nur ein Bett, einige Stühle, ein wurmſtichiger Diſch, Geſchirr und etwas zerſchliſſene Wäſche geblieben war, alles Dinge, die zum Verkauf zu ſchlecht und elend geweſen waren. Und im Verlauf, dieſer Erzählung ſtellten ſich dann auch einige höchſt rätſelhafte Umſtände heraus, ſo zum Bei⸗ ſpiel, daß bei der Zwangsverſteigerung keine Polizetperſonen zugegen geweſen waren, was die„Eingeweihten“ als unbe⸗ dingt erforderlich darſtellten. Und da war auch die Be⸗ ſcheinigung, ohne Stempel, nur mit einer unleſerlichen Unter⸗ ſchrift verſehen, Alſo beginnende Zweifel, Ueberlegungen, neue verſtärkte Zweifel an der Echtheit des Auktionators und endlich die Gewißheit, daß bei dieſer ſo überſtürzten Verſtei⸗ gerung nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ſein konnte. Die arme Frau begab ſich nun in der größten Auf⸗ regung auf das nächſte Polſzetamt, und hier mußte ſie hören, daß von der angeordneten Zwangsverſteigerung nichts, aber auch garnichts bekannt war. Doch die Signora Caterina hatte ſich in den für ſie ſo bitteren Stunden des Verkaufs „ihren Auktionator“ nur allzugut angeſchaut; ſo konnte ſie eine genaue Beſchreibung des Betrügers geben, wußte ihn bis in die kleinſten Einzelheiten zu ſchildern, daß es ber Polizei nicht ſchwer fiel, den Figaro noch an demſelben Abend zu er⸗ mitteln, ihn zu verhaften und in eine Gefängniszelle zu ſperren, wo er jetzt Zeit genug hat, über ſeine originellen Ideen und deren verhängnisvollen Folgen tiefſinnige Be⸗ trachtungen anzuſtellen. Deutſchland Ek vielſeitiger Schwindler Die Krimtnalbehörben von Berlin, Hamburg, Leipzig, Eſſen, München und anderen Großſtädten fahnden zur Zeit, wie die„Voſſ. Ztg.“ meldet, nach einem vielſeitigen Schwind⸗ ler, einem gewiſſen Kaufmann Bethge, der als internatio⸗ nales D⸗Zug⸗Dieb bekannt iſt, aber auch jede andere Art von Betrug beherrſcht. Zuletzt druckte er ſich, da er zu ſeinen Fahrten durch Deutſchland ſtets die Etſenbahn benutzte, ſel⸗ ber die Fahrkarten., Bethge hatte in letzter Zett ein Zim⸗ mer in Berlin gemtetet. Seiner Wirtin gab er zu verſtehen, daß er die polizeiliche Anmeldung ſelbſt beſorgen würde. Dann begab er ſich auf Reiſen. Als nach ſechs Wochen er immer noch nichts hatte von ſich hören laſſen, benachrichtigte ſeine Wirtin die Kriminal⸗ poligei, die eine Hausſuchung bei Herrn Bethge vornahm. Dabet kamen die merkwürdigſten Dinge zutage. Nicht nur, daß man Garderoben⸗ und Wäſcheſtücke vorfand, die unter keinen Umſtänden für Herrn Bethge beſtimmt ſein konnten, grub man auch eine große Sammlung von Ausweispapieren und Bankausweiſen hervor, die auf die Namen von Leitern großer induſtrieller Unternehmungen lauteten, die Herr Bethge offenbar auf ſeinen Reiſen geſtohlen hatte. Mit dieſen Papieren hatte er ſeine Betrügereien ausgeübt. So erhielt im März ein Berliner Fabrikdirektor plötzlich einen Brief von einem gewiſſen Direktor Buſch, in dem dieſer ein größeres Geſchäft zum Abſchluß anbot. Es entwickelte ſich eine längere Korreſpondenz und ſchließlich bat diefer Direktor Buſch den Berliner Fabrikanten um eine Unter⸗ redung und beſtellte ihn, weil er auf Reiſen ſei, nach Magde⸗ burg in den Warteſaal. Der Berliner Herr trat auch die Reiſe nach Magdeburg an, mußte aber vergeblich warten. Plötzlich wurde ihm ein Telegramm gebracht, er möge ſich noch ſechs Stunden gedulden, denn der Direktor Buſch habe den Zug verpaßt. Aber auch ieſe Friſt verſtrich, und ohne Erfolg mußte er nach Berlin zurückreiſen. Einige Tage ſpäter hatte der Kaufmann in Düſſeldorf zu tun und erzühlte, was ihm in Magdeburg paſſtert ſet. Da fiel ihm ſein Geſchäftsfreund ins Wort und ſagte, auch hm ſet es ſo gegangen. Er ſei nach Mainz gelockt worden, von bort ſei an ſeine Firma während ſeiner Abweſenheit ein Telegramm eingelaufen, in dem 6 400 Mark angefordert wurden. Die Firma hat auch ohne Bedenken die Anweiſung des Geldes veranlaßt. Es ſtellte ſich heraus, daß ein Frem⸗ der dann den Betrag in Empfang genommen hatte. Dem Berliner Fabrikanten ging nun ein gleicher Verdacht auf und auf Anfrage erfuhr er von ſeiner Bank, daß tatfächlich zur gleichen Zeit, als er in Magdeburg wartete, telegraphtſch eine größere Summe auf ſeinen Namen abgehoben worden iſt. Die Nachforſchungen der Kriminalpolizei haben ergeben, daß Bethge in gleichem Zuge mit ſeinem Opfer fuhr und dann von der Station aus Telegramme an die Banken aufgab. Meiſtens ſaß er ſogar am ſelben Tiſch mit dem Geſchädigten, ohne daß die Betreffenden ahnten, wer mit ihnen zuſammen⸗ ſaß. Die Polizet rechnet damit, daß ihm dieſer Trick in weit mehr Fällen geglückt iſt, als bisher bekannt geworden iſt. Neben der eigenen Druckeret der Fahrkarten, betätigte er ſich auch 31 mal als Hetiratsſchwindler und hat auch ſonſtige Be⸗ trügereien verübt. Bisher iſt es der Polizet noch nicht ge⸗ lungen, des Bethge habhaft zu werden. Ein gemütlicher Gefängniswärter Im Unterſuchungsgefängnis in Schubin(Oſtpreußen) ſpielte ſich ein Schildbürgerſtückchen ſeltener Art ab. Einem Gefangenen gelang es, aus dem Gefängnis zu entfliehen. Der Wärter rührte ſich jedoch nicht von der Stelle, ſondern befahl zwei weiteren Gefangenen, den Flüchtling zu ver⸗ folgen. Das taten ſie auch, und zwar mit dem Erfolg—, daß ſie alle drei verſchwanden Der ſiſtierte Hauptwachtmeiſter Zu lauten Lärmſzenen kam es in ber Nacht zum 28. März auf der Wache des 155. Polizeireviers in Berlin. Dort war von einem Beamten ein noch füngerer Mann eingeliefert, der auf der Straße in ſinnloſer Trunkenheit Paſſanten be⸗ läſtigt hatte. Der Zwangsgeſtellte behauptete in barſchem Tone, daß er Polizeiwachtmeiſter und als ſolcher Vorgeſetzter der auf der Wache tätigen Perſonen ſei. Er er⸗ klärte, über ſeine Siſtterung ſelbſt eine entſprechende Tage⸗ bucheintragung zu machen und begann zu toben, da die Beamten ſeinen Worten keinen Glauben ſchenkten, zumal der angebliche Hauptwachtmeiſter Zivilkleider trug. Der Zwangs⸗ geſtellte mußte ſchließlich, nachdem er tätlich geworden war und nicht beruhigt werden konnte, gefeſſelt und in einer Zelle untergebracht werden. Der herbeigerufene Vorſteher der Revierwache erkannte am nächſten Morgen in dem Zwangsgeſtellten tatſächlich einen Polizeihauptwachtmeiſter., der früher in ſeinem Revier Dienſt getan hatte. R. hatte eine zu ausgedehnte Bierreiſe unternommen und ſich unter den Einwirkungen des Alkohols zu den Ausſchreitungen hinreißen laſſen. Nunmehr hatte dieſe Bierreiſe für ihn ein recht unangenehmes Nachſpiel vor dem Charlottenburger Schöffengericht, das wegen Widerſtandes und wegen Körper⸗ verletzung auf eine Geldſtrafe von 150/ erkannte. Italien Opfer italteniſchen Aberglaubens In Baſſanello, einer kleinen Stadt in der Nähe von Padua, iſt die Wahrſagerin Camilla Illaſt von der Polizei feſtgenommen worden. Die Frau wäre wahrſcheinlich un⸗ behelligt geblieben, wenn ſie ihr Gewerbe mit den üblichen mehr oder weniger harmloſen Mitteln betrieben hätte. Das Gegenteil war aber der Fall. Camilla Illaſt erteilte gegen gute Bezahlung ihren Rat allen Frauen, die wegen einer Liebesangelegenheit in Zweifel oder Sorge waren. Ihre Weisſagekünſte übte ſie an einer Reihe von Haustieren, Vögeln, Hunden, Katzen und Kaninchen. Hatte man ihr eine Frage vorgelegt, ſo fing ſie eines dieſer Tiere ein, band ihm die Beine mit bunten Bändern zuſammen und behandelte es dann mit Nadelſtichen. Aus den Schreien, die die unglück⸗ lichen Tiere vernehmen ließen, ſuchte die Frau dann eine Antwort zu finden, ähnlich wie andere ihres Gewerbes aus dem Kaffeeſatz oder aus den Karten. Hätten die Tiere ſich von den Folgen einer ſolchen Behandlung erholt, ſo wurden ſte von neuem gequält. Wiederholt kam es auch vor, daß ſie an ihren Wunden eingingen. Die„Wahrſagerin“ erpreßte von verſchiedenen Frauen der Stadt hohe Summen. Eines ihrer Opfer fand endlich den Mut, die Polizei zu benachrich⸗ tigen. So kam die Frau hinter Schloß und Riegel. Ste wird ſich vor Gericht wegen Zauberet, Tierquälerei und Er⸗ preſſung zu verantworten haben. Auſtralien Einfuhr deutſcher Schäferhunde in Auſtralien verboten Die Einfuhr deutſcher Schäferhunde, die man im Aus⸗ lande„Elſäſſer“ nennt, iſt in Zukunft in Auſtralien verboten. Was mit den bereits im Lande vorhandenen Schäferhunden geſchehen ſoll, unterliegt der Entſcheidung der einzelnen Staatsregierungen. Das Verbot geht auf eine Beſchwerde der Farmer und Viehzüchter zurück, Man fürchtet, daß der Schäferhund ſich mit dem einheimiſchen Dingo, einer ver⸗ wilderten Hundeart, kreuzen und daß auf dieſe Weiſe eine Raſſe entſtehen könnte, die für Schafe und ſonſtiges Weide⸗ vieh eine ungeheure Gefahr ſein müßte. Der Dingo macht bereits weite Teile Auſtraliens unſicher und richtet unter den Herden großen Schaden an. Die Hundezüchter haben gegen das Verbot Einſpruch erhoben. Der deutſche Schäferkund hat auch in Auſtralien zahlreiche Liebhaber und die Züchter erklären, daß eine Kreuzung des Dingos mit dem Schäfer⸗ hunde ebenſowenig zu fürchten ſei wie die mit einer anderen Raſſe. Die Viehzüchter beſitzen indeſſen das Uebergewicht und es beſteht deshalb die Wahrſcheinlichkeit, daß der Schäferhund in Auſtralien ausgerottet werden wird. Amerika Eine Millionär beerbt ſeine Dienerin Die amerikamniſche Millionärs⸗Familie Harriman iſt von einer weiblichen Hausagngeſtellten, die jahrzehntelang auf ihrem Poſten war, zur Erbin einer Hinterlaſſenſchaft von 6000 Dollars eingeſetzt worden. Die Verſtorhene, eine Frau Fleming, diente ſchon den Eltern des gegenwärtigen Harri⸗ man und bezog ſeit ſiebenzehn Jahren von der Familie eine Alterspenſion. Die 6000 Dollars, die ſie ihrer Herrſchaft vermachte, ſind die Frucht ihrer jahrelangen Erſparniſſe. * Schiffstaufen und Seltflaſchen Bei der Taufe des großen Turbinenſchnelldampfers „Bremen“ durch den Reichspräſtdenten am 16. Auguſt auf der Weſerwerft in Gröpelingen bei Bremen verſagte im ent⸗ ſcheidenden Augenblick der Hebel, der die Schaumwein laſche gegen den Schiffsbug ſchleudern ſollte. Wie die„K. .“ meint, haben es die zu ſolcher beſondern Ehre ausgewähl⸗ ten Schaumweinflaſchen nicht eben ſelten an ſich, der ihnen zu⸗ gewieſenen Rolle zu ſpotten. Als man ehedem dieſen Brauch noch allgemein mit der Kraft des menſchlichen Armes vollzog, pflegte die„Taufbuddel“, wie man an der Waſſerkante ſagt, ſofort nach dem machtvoll ausgeholten Wurf in prpgramm⸗ mäßiger Schönheit zu ſterben, ſelbſt dann, wenn der minder ſtark entwickelte Muskel eines Damenarmes dazu auserſehen war. Vielleicht hing es damit zuſammen, daß die damaligen Paten, ganz auf ſech ſelbſt angewieſen, von vornherein ihr Möglichſtes taten, um einen erfolgreichen Wurf zu erzielen. Später kam der alte Brauch wenigſtens für die repräſentativ aufgezogenen Taufen großer Dampfer mehr und mehr ab. Unſer maſchinelles Zeitalter erſetzte die Naturkraft des zum Wurf gezückten Armes durch eine am Bug befeſtigte Schleu⸗ der, die, wenigſtens theoretiſch, eigentlich nicht verſagen konnte. Und doch tat ſie es. Ich ſelbſt habe mehrere Verfager dieſer Art miterlebt. Unvergeſſen bleibt mir jener beſonders bedeut⸗ ſame Taufakt mit geſchichtlichem Hintergrund, als kurz vor Kriegsausbruch der letzte und größte Hapagdampfer, der „Bismarck“, bei Blohm u. Voß in Gegenwart Katſer Wil⸗ helms II. ablaufen ſollte. Alles ging ſehr feterlich und glatt, nur als die Enkelin Bismarcks, die Gräfin Hanna v. Bis⸗ mar ck, als Patin die Schleudervorrichtung auslöſen wollte, lähmte der vermutlich in den Mechanismus eingedrungene Kobold der Mißgunſt den Hebelarm, ſo daß die Schaumwein⸗ flaſche hohnlächelnd heil blieb. Allerdings nur für einen Augenblick, denn der Katſer nahm ſie ſchnell beim Hals und verwandelte ſie an den Stahlplatten des Rieſen zu Splittern. Seitdem iſt man übrigens bei Blohm u. Voß in unbeſieg⸗ lichem Mißtrauen gegen jede automatiſche Schleuder wieder zum Naturzuſtand zurückgekehrt: die Sektflaſche ſchwebt be⸗ quem in Griffnähe an einer Schnur vor dem Paten, der ſie mit ſeinen Händen gegen den Schiffsbug zu werfen hat. Ich weiß nicht, woran es liegt, möchte aber wohl annehmen, daß unſere Generation troll allem Sport doch noch nicht den rich⸗ tigen Griff wie unſere Altvordern heraus hat, oder vielleicht auch die Stärke des Flaſchenglaſes unterſchätzt, denn Tatſache iſt, daß auch bei Blohm u. Voß die geſchleuderten Sektflaſchen nicht immer gleich zerſchellen. Namentlich gegenüber Tauf⸗ patinnen benehmen ſich dieſe Flaſchen höchſt ungalant und eigenwillig. g Sy war es auch unlängſt wieder, als die Gattin des ameri⸗ kaniſchen Bürgermeiſters Walker Mork“ taufte. Dem erſten Wurf widerſtand die Flaſche mit eigentlich unbegreiflicher Zähigkeit. Unbegreiflich, denn Frau Walker durfte ſich ſagen, daß ſie ſehr kräftig ausgeholt hatte, ſchon um die berechtigten Erwartungen ganz Newyorks nicht zu enttäuſchen. Der wiederholte Wurf war dann allerdings von einer ſolchen Entſchiedenheit, daß die Glasſplitter in die Taufkanzel zurückprallten und dem Antlitz eines Herrn vom Hapagvorſtand das Anſehen einer verunglückten Raſur gaben. Auch bei der dieſer Tage in Hamburg vollzogenen Taufe des erſten großen Koydſchiffs, der„Euro pa“, reichte die zunächſt aufgebotene Kraft der Patin nicht aus, um die Flaſche zu zer⸗ brechen. Die Bremer Weſerwerft wollte nun nach all den früheren Mißgeſchicken eine ganz beſondere Vorrichtung in Wirkſamkeit treten laſſen und damit das vertrackte Problem löſen. Theoretiſch war auch wieder alles in heſter Ordnung, ja der neue Apparat hatte ſich bet ſeiner Erprobung gar glän⸗ zend bewährt. Es handelte ſich um ein von der menſchlichen Hand zu betätigendes Hebelſyſtem mit Ueberſetzung: ein Zug am Handhebel— und der lange Arm des Apparates ſchleu⸗ derte die an ihm befeſtigte Flaſche mit vielfach verſtärkter Kraft gegen den Bug. Sie mußte zerſchellen. Und doch tat ſie es nicht, weil der Mechanismus aus irgendwelchen Urſachen auf halbem Wege ſtoppte, zweimal hintereinander ſogar, bis der erwählte Taufgaſt kurzen Prozeß machte und die Flaſche ihrer Beſtimmung überlieferte. Man ſieht: ſo erfreulich weit es der Schiffbau gebracht hat, ſo gewaltige Dampfer ex her⸗ ſtellt und ſo erſtaunliche Maſchinenleiſtungen er erzielt, die Sektflaſchen bei der Taufe bekommt er noch immer nicht mit völliger Sicherheit entzwei. das Hapagſchiff„Ne w⸗ Re Spa ſaar dem ſtaat ein erre. Wie nanz nahn da e fehlt nebe. geba gebu Aust Giro gegen den kaſſe! zentr dem der 1 Unre Ader mird dem fahrt ſton bewä behie ausü St. 8 prüfi hemä vorli l in. Da verbot zur N mann, verbot ** Donnerstag, den 23. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 389 4 Nachbargebiete Regierungskommiſſion und Sparkaſſeuweſen— Die Schuld an der St. Ingberter Kataſtrophe * St. Ingbert, 22. Aug. Das Ausmaß der St. Ingberter Sparkaſſenkataſtrophe, die, wie bereits gemeldet, das kleine ſaarpfälziſche Städtchen zahlungsunfähig gemacht hat und dem völligen finanziellen Ruin auslieferte— wenn keine ſtaatliche Hilfe geleiſtet wird— da die verlorenen Gelder ein Vielfaches des ſtädtiſchen Jahreshaushalts ausmachen, erregt in der ſaarländiſchen Oeffentlichkeit großes Aufſehen. Wie ſich jetzt herausſtellte, hat der Leiter der Sparkaſſe, Fi⸗ nanzrat Pircher, jahrelang ſeine Befugniſſe bei der Auf⸗ nahme und Weitergabe der Krediten überſchreiten können, da eine ſachverſtändige Reviſion ſeiner Geſchäftsführung fehlte. Beſondere Schuld mißt die„Saarbrücker Zeitung“ neben der Lückenhaftigkeit der St. Ingberter Verwaltungs⸗ gebarung den Mängeln der ſaarländiſchen Sparkaſſengeſetz⸗ gebung bei. Der von der Regierungskommiſſion erzwungene Austritt der ſaarländiſchen Sparkaſſe aus dem deutſchen Giroverband beraubte dieſer eine der Hauptſicherungen gegen derartige Verluſtmöglichkeiten. Bekanntlich ſind nach den Beſtimmungen des deutſchen Giroverbandes die Spar⸗ kaſſen gezwungen, ihre überflüſſigen Gelder bei der Giro⸗ zentrale anzulegen. Die Girozentrale wiederum ſteht mit dem Reviſionsverband in Verbindung, der die Verwendung der übrigen Gelder ſtändig überwacht und bei der geringſten Unregelmäßigkeit eine große Reviſton vornimmt, wodurch der zweifelhaften Kapitalsanlage ein Riegel vorgeſchoben mird. In ihrem Beſtreben, das ſaarländiſche Sparkaſſenweſen dem franzöſiſchen Syſtem anzupaſſen, hat die für die Wohl⸗ fahrt der Bevölkerung verantwortliche Regierungskommiſ⸗ ſion vor Jahren die ſaarländiſchen Sparkaſſen aus dieſem bewährten deutſchen Kontrollſyſtem herausgenommen. Zwar behielt ſie ſich das Recht der Kontrolle vor, das ſie aber nicht ausübte. So war es möglich, daß man die Kontrolle der St. Ingberter Kaſſe Leuten überließ, die bei der letzten Kaſſen⸗ prüfung noch nicht einmal das Fehlen eines Obligobuches bemängelten und denen man ſogar die Unterlagen über die vorliegenden Bürgſchaften vorenthalten konnte. Denkmalsweihe und Wiederſehensfeier der ehem. 115er sw. Darmſtadt, 21. Aug. Die Wiederſehensfeier des ehem. Leibgarde⸗Inf.⸗Reg. 115 hatte tauſende und aber⸗ tauſende ehem. Angehöriger dieſes Regiments und verwandter Formationen nach Darmſtadt gebracht. Die Bevölkerung nahm an der Feier lebhaften Anteil und hatte die Gebäude hübſch geſchmückt. Ueberall grüßten Fahnen und beſonders die Stammlokale der einzelnen Kompagnien hatten herzliche Willkommgrüße für ihre einſtigen Gäſte angebracht. Der Samstag brachte nach K ranzniederlegungen am Landeskrie⸗ gerdenkmal einen Begrüßungsabend. der die große Feſthalle bis auf das letzte Plätzchen füllte. Reichspräſident von Hindenburg hatte ein Handſchreiben an den Bund ehem. Leibgardiſten gerichtet, in dem er zum Ausdruck brachte, daß das neue Denkmal nicht nur ein Wahrzeichen alter ruhm⸗ reicher Erinnerungen ſein möge, ſondern auch ein Mahner, die Treue zum Vaterland nie zu vergeſſen. 5 Am Sonntag vormittag fand in Anweſenheit des ehem. Großherzogs und ſeiner beiden Söhne, einer Anzahl früherer höherer Offiziere und als Vertreter der Stadt Oberbürger⸗ meiſter Dr. Gläßing die Weihe des Denkmals ſtatt, das an der zurückgeſetzten Schloßmauer aufgeſtellt iſt. Die An⸗ gehörigen des Regimentes unter Vorantritt der Feldkriegs⸗ zeichen und der Fahnen der Vereine und Formationen nah⸗ men um das Denkmal Aufſtellung. Während der Gedächt⸗ nisreden kreiſte ein Flieger in der Luft und die Glocken der Kirchen läuteten zum Gedächtnis der Toten. Freiherr von Preuſchen als Vorſitzender des Vereins ehem. Leibgardiſten hielt die Feſtanſprache, hinweiſend auf die großen Taten derer, denen das Denkmal als äußeres Symbol gewidmet ſein ſoll. Nach Gedächtnisreden der Geiſtlichen der evangeliſchen, katholiſchen und jüdiſchen Kirche übergab General v. Preu⸗ ſchen das Denkmal der Stadt Darmſtadt. Oberbürgermeiſter Dr. Gläßing gelobte, das Denkmal in Schutz und Schirm der Stadt zu übernehmen, in treuem Gedenken an die Kämp⸗ fer, die ihre Kraft und ihr Leben einſetzten, das Vaterland vor feindlichem Einhruche zu bewahren. Dann ſchloß ſich ein Heer von Kranzniederlegungen an, zuvorderſt der ehem. Großherzog mit den Worten„Treue um Treue, daß wir ihrer nie vergeſſen“. Wohl über 50 Kränze, meiſt aus Lorbeer, wurden mit entſprechenden Gedenkworten am Sockel des Denkmals niedergelegt. Dann folgte der Vorbeimarſch des Regiments am Denkmal und der Abmarſch in 2 die Lokale. Das Denkmal zeigt einen Löwen, ſterbend, mit dem Antlitz nach dem Feind, tödlich getroffen, aber noch zum Schlage aus⸗ holend. Es iſt von Prof. Jobſt⸗Darmſtadt erſtellt. Aufge⸗ bracht wurden die Mittel durch Bauſteine und durch einen namhaften Zuſchuß der Stadt Darmſtadt. Der Sonntag nachmittag brachte den Feſtzug, an dem ſich wohl alle ehem. Angehörigen des Regimentes beteiligten. Ein Kanonenſchuß mahnte zum Gedenken der Toten. Der Feſtzug hielt und die Muſik intonjerte zwei Strophen des Liedes„Ich hatt einen Kameraden“. Dann ſetzte ſich der Zug wieder in Bewegung nach dem Feſtplatz, wo ſich bald ein reges Leben und Treiben entwickelte. Am Abend wickelte ſich wis am Samstag ein Feſtprogramm in der Feſthalle ab, deſſeß Abſchluß eine bengaliſche Beleuchtung der Feſthalle und des Feſtplatzes bildete. Am Montag beſchloß ein Volksfeſt und Kinderfeſt und am Abend ein Feuerwerk das Feſt. . P w Veranſtaltungen Donnerstag, den 23. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„er fidele Bauer“, .00 Uhr. Konzerte: Friedrichspark: Abend⸗Konzert.15 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Zuflucht“.— Schauburg:„Mä d⸗ chenſchickſa lle“.— Kapitol:„Königin Luiſe“(2. Teil). — Scala:„Du ſollſt nicht ſtehlen“.— Gloria:„Dra⸗ gonerliebchen“.— Ufa:„Der Tanzſtudent“.— Palaſt⸗Theater:„Der geheimnisvolle Ozeanf lug“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,-5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittag von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung —4 Uhr, Vorführung 8 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein Pegel] 17. 18 20. 21.22. 23 Neckar⸗Pegelſ 17 18. 20. 21. 22. 28. Waldshut 2,55 2,532, 482,58 1 ö 1 Schuftekinſel 301,20.15.20119 Mannheim.89.65.66.50.87.80 Kehl.842,45.32 230 1,1 Jagſtfeld———2 1 Maxau.974,08 978.94.98 Mannheim.56.72.78 2,50.85 2,8 Caub.80 159.68 64 168.60 Köln 11514 1,17 121.21119 2 — — 1 2 8 — 2 — 8 des Rheins 19,0 C Handschuhe Saur. 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Deutſchen Landwirt⸗ wirtaſchtfsrats über den Viehſtand und Milcherträge Um der Landwirtſchaft die Möglichkeit zu geben, ihre Betriebe kaufmänniſch zu leiten, ſtellt die Preisberichtsſtelle beim Deutſchen Landwirtſchaftsrat mit Unterſtützung der deutſchen Landwirtſchafts⸗ kammern und Tauſenden von Berichterſtattern ſeit längerer Zeit monatliche Erhebungen über die im Beſitz der Landwirtſchaft be⸗ findlichen Erntevorräte an. An einer entſprechenden Konfunktur⸗ ſtatiſtik für die Vieh⸗ und Milchwirtſchaft fehlte es jeboch bislang. Die Preisberichtſtelle veröffentlicht ſoeben die Ergebniſſe umfang⸗ reicher Erhebungen über Viehbeſtände, die Verkäufe, Schlachtungen und Seuchenverluſte am 1. Dezember 1927, am 1. März 1928 und am 1. Juni 1298. Für die gleichen Termine wurden auch Milcherträge feſtgeſtellt. 8 In Zukunft ſollen dieſen fetzt vorliegenden Veröffentlichungen alle Vierteljahre entſprechende Erhebungsberlchte folgen. Die bei dieſen Erhebungen angewandte Methode iſt die gleiche, wie bei der Erhebung der Erntevorräte: Die Ergebniſſe werden auf Grund von Berichten einzelner Berichterſtatter ermittelt.(Die Veröffentlichung bezieht ſich öͤiesmal nur auf die Rindpieh⸗ und Milchwirtſchaft, wäh⸗ rend auf eine Wiedergabe der eutſprechenden Ziffern für Schweine verzichtet werden konnte, nachdem am 1. Juni eine umfaſſende amt⸗ liche Zwiſchenzählung ſtattgefunden hat.) In der Statiſtik ſelbſt, in der über den Lebendverkauf, die Zahl der Schlachtungen im eigenen Betrieb, der Seuchenverluſte, nach männlichem und weib⸗ lichem Rindvieh getrennt, für die betr. Zeiträume berichtet wird, fallen zunächſt die hohen Zahlen für den Verkauf au mänulichem Jungvieh im Verhältnis zu dem weiblichen auf. Im Reichsdurch⸗ ſchnitt wurden im erſten Bertchtsviertelfahr an Bullen und Ochſen 14½ v. H. des Beſtandes am 1. Dezember 1927 im Alter von—2 Jahr, 35 v. H. unter ein Jahr lebend verkauft, im zweiten Berichts⸗ viertelfahr 18,9 und 33,7 v. H. gegen 21 und 8,2 v. H. und 3,2 und 8,8 v. H. der weiblichen Tiere in den gleichen Altersſtufen und Zeiträumen. Dieſe Tatſache dürfte ſich zum Teil durch die ungün⸗ ſtige Rentabilitätslage in der Rindviehmaſt, zum Teil durch die ſchlechten Futterverhältniſſe, beſonders des Grünlandes, erklären. Wenn einzelne Provinzen in der Zeit vom 1. Dezember 1927 bis 29. Februar 1928 über 100 v. H.(ſo Schleswig⸗Holſtein 102,8, Eine neue Anleihe-Art Die Fries u. Höpflinger AG. Deut Gußſtahlkugelfabrik in Schweinfurt, bringt eine 2⸗Millionenanleihe heraus, die neben der feſten Verzinſung von 8 v. H. noch einen Zuſatz gewährt von 1 v. H. je 1 v. H. Aktiendividende. Wir kennen ja ſchon verſchiedene ſolcher Schuldverſchreibungen mit Zuſatz, z. B Leipziger Riebeckbrauerei, zuletzt noch die Farbenanlelhe, aber das Beſondere bei den bis⸗ herigen Ausgaben war, daß der Zuſfatz erſt dann gewährt wird, wenn die Dividende eine beſtimmte Höhe erreicht hat. Hier kommt aber ſchon jedes Prozent den Obltgationären zugute, wobei allerdings der Anteil dieſer geringer iſt, nämlich nur 1 v.., entgegen bei den anderen meiſten 4 v. H. Da die Schuldnerin das bekaunteſte Un⸗ ternehmen dieſer Branche iſt, iſt anzunehmen, daß die i. V. wieder aufgenommene Dividende von 6 v. H. wieder finkt. Unter Zugrunbde⸗ legung dieſes Satzes auch filr dieſes Geſchäftsfahr würde ſomit die Obligation mit 8 und 1,5 gleich 9,5 v. H. ſich verzinſen, womit auch der für eine bloß 8protz. Emiſſion unter den heutigen Verhältniſſe hohe Zeichnungskurs von 99 v. H. ſeine Rechtfertigung bekommt. Einen erhöhten Reiz verleiht der Begebung noch das Tilgungs⸗ agto von 3 v.., das bei der ab 1933 planmäßig in 20 Jahren vor⸗ zunehmenden Tilgung gezahlt wird. Bel Rückzahlung vor 1933 würde ſogar ein Satz von 108 v. e werden; ſedoch wird dieſe Möglichkeit nur problematiſchen Wert haben. Nehmen wir für die nächſten Jahre alſo wieder 6 v. H. Dividende an, ſo würde bei mitt⸗ lerer Laufzelt der Reinertrag der Anleihe ſich auf 9,86 v. H. ſtellen, er ſteigt aber ſofort auf über 10 v.., wenn die Dividende nur um 1 v. H. erhöht wird. Wie alle dieſe Zuſatzobligationen, ſo hat auch die von Fries und Höhpflinger einen Fehler; Der Zuſammenhang des Obligatſonszinſes mit der Dividende kann leicht dazu ſühren, daß die Akttondre be⸗ ſtrebt ſinb, um ber Geſellſchaft ittel zu belaſſen, die Divlbende müglichſt nieörig zu geſtalten. Aber andererſeits wird aus gleichem Grunde das Beſtreben vorherrſchen, dle Anleihe möglichſt bald zu tilgen; das iſt hier nur bis 1033 außerplanmäßig ſtatthaft. Kraftwerk Rheinau Ach. in Mannheim.— 35 v. H. Strom⸗ bezugszunahme. Dieſes gemiſchtwirtſchaftliche Unternehmen, beſſen Aktien ſich überwiegend im Beſitz der Stadt Mannheim befinden, kann, wie wir leider erſt einem Bllanzauszuge eines auswärtigen Blattes entnehmen müſſen, für das GJ. 1927/8 ein befriedigendes Ergebnis vorlegen. Der Strombedarf der Induſtrie ſtieg von 28,7 Mill. KWSt. im Vorfahr auf 39,3 Mill. KWSt. Als weſentlichſtes iſt aus dem Geſchäftsbericht zu erwähnen, daß die G. den Leitungs⸗ ring Rheinau— Schwetzingen— Wiesloch— Leimen— Schwetzin⸗ gen— Rheinau durch Errichtung einer neuen 20 000⸗Volt⸗Leitung von Rheinau nach Schwetzingen nunmehr geſchloſſen hat. Der Strom⸗ bezug betrug 44,49 gegen 39,38 Mill. KWSt. i.., die Zunahme be⸗ trägt 35 v.. Der Betriebsüberſchuß beträgt 554833(557 407) I, der Reingewinn 408 895(409 186) /, woraus wieder die Vyorjahrs⸗ dividende von 4 v. H. auf das AK. von 4 Mill./ in Vorſchlag ge⸗ bracht werb. Aug der Bermögenrechnung(81. März): Schulöner und Bankguthaben 0,83(0,88), Waren 0,12(0,183), dagegen Gläubiger .676(0,486), Wertminderungs⸗ und Erneuerungsrücklage 1,145(0,82) Millionen Mark. „ Wieder 10 v. H. Dividende bei den Hamburgiſchen Elektrizi⸗ tätswerken. In der AR.⸗Sitzung der Hamburgiſchen Elek⸗ trizitätswerke in Hamburg wurde beſchloſſen, der GV. am 28. Sept. wieber wie j. V. die Verteilung einer Dipidende von 10 v. H. auf Stel. und BA. vorzuſchlagen. Die fungen Aktien nehmen an der Gewinnverteilung für 1927/28 noch nicht teil. * Kapitalserhöhung bei Rhein⸗Metafl. Die Rheiniſche Metall⸗ waren⸗ und Maſchinenfabrit Ach. in Düſſeldorf wird, wie aus Ver⸗ woltungskreiſen verlautet, ihr Ae, das nach der Sanierung 12 Mill. Mark beträgt, demnächſt auf 20 Mi r l.% erhöhen. Endgültige Beſchlüſſe über den Zeitpunkt der Ausgabe Itegen noch nicht vor. Zweck der Kapitalserhöhung iſt die Abdeckun g langfriſtiger Ver⸗ pflichtungen. Nach der letzten Vermögensaufſtellung betrugen dieſe 13,28 Mill.. Auch wird es für notwendig gehalten, das Ack. den geſtiegenen Umſätzen entſprechend zur Stärkung der Betriebs⸗ mittel zu erhöhen. In dem Ende Juni abgelaufenen Gg. hat das Unternehmen befriedigend gearbeitet, ſo daß mit der Wiederaufnohme ber Gewinnausſchüttung mit wahrſcheinlich 6 v. H. gerechnet werden kann. Nener Großzuſammenſchluß in der amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrie. Wie bekannt wird, haben ſich de Iron and Steel! Co. und die Steel and Tu bie Co., beide im Staate Ohio anſäſſig, die ein Aktienkapftal von 150 Mill. Dollar auf ſich vereinigen, verſchmolzen. * International 1 Co.— Enka. Wie aus guter Quelle verlautet, hat die Jnternatſonale Holding Compagnſe(Löwenſtein] ihren Beſitz an der Holländiſchen Kunſtſeideninduſtrie AGG. im Nenn⸗ wert von etwa 5 Mill. Gulden an die Enkafabrfk abgeſtoßen gegen Ueberlaſſung von etwa 25 Mill. Gulden Enka⸗Aktien. Die Folge pterven iſt, daß die Enka nunmehr auch die Holländiſche Kunſtſeiden⸗ induſtrie AG. kontrolltert oder überwiegendes Intereſſe an ihr hot, während bis jetzt intime Beziehungen zwiſchen den beiden Geſell⸗ ſchaften nicht beſtanden haben im Gegenteil, es iſt bekannt, daß die Letter ber betden Gruppen nicht auf freundſchaftlichem Fuße mit⸗ einander verkehrten. Eine weitere Folge der Transoktion iſt, daß die Internationale Holding Compagnſe ihren Beſttz an Enka⸗Aktien derart vergrößert hat, daß man wohl annehmen Barf, daß zwiſchen beiden Gruppen ein gewiſſes freundſchaftliches Verhältnis fetzt be⸗ ſteht oder wenigſtens angebahnt werden ſoll. 7:? Aus dehnungspläne von Woolworth in Deutſchland. Nach einem Funkſpruch aus Newyork verneinte Präſident Parſons vom Wvolworth⸗Konzern die Nachricht, daß ſeine Geſellſchaft eine Reihe von Einheftspreisgeſchäften in Frankreich errichten wolle. Einer ſolchen Abſicht ſtänden verſchiedene Hinderniſſe entgegen. Während die Woolworth⸗Läden in Deutſchland 98 v. H. ihrer Verkaufsgegen⸗ stünde in Dautſchlaud ſelöſt beschaffen könnten, und dle englischen Vieh- und Milchſtatiſtik des D. E. R. daß ſi eſich nur auf die am Stichta Braunſchweig 166,7 und Mecklenburg ⸗Strelitz 149,4 v..) des Ge⸗ ſamtbeſtandes an Bullen und Ochſen unter ein Jahr verkauft haben, dieſe Ziffern alſo den Geſamtbeſtand des Stichtages überſchretten, ſo erklärt ſich dies durch die Tatſache, daß im Zeitraum eines Viertel⸗ jahres eine erhebliche Anzahl junger Tiere neu in dieſe Klaſſe ein⸗ rückt, Bei den Prozentzahlen der im Betriebe geſchlachteten oder notgeſchlachteten Bullen und Ochſen fällt als größtes Gebiet mit 8,3 v. H. unter ein Jahr in der Zeit vom 1. Dezember 1927 bis 29. Februar 1928 und 5,2 v. H. in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai 1028 beſonders Schleswig⸗Holſtein auf. Dieſe hohe Zahl dürfte zu einem Teile in der in Schleswig⸗Holſtein durch die Einfuhr von Auslandsvieh nie ganz erlöſenden Maul⸗ und Klauenſeuche ihre Begründung finden. Dies beweiſt auch die Prozentzahl von 2,4 für Tiere unter ein Jahr, die in der Zeit vom 1. Dezember 1927 bis 29. Februar 1928 in Schleswig⸗Holſtein an Seuchen eingingen. Sehr weitgehende Auswertungsmöglichkeiten eröffnet die Sta⸗ tiſtik über die Deckziffern. Bei der Gegenüberſtellung der Deckziffern in der Zeit vom 1. Dezember 1927 bis 209. Februar 1928 und vom 1. März 1928 bis 31. Moi 1928 verdienen die Unterſchiede zwiſchen den öſtlichen und weſtlichen Gebieten Beachtung. So ſind zum Bei⸗ ſpiel in Oſtpreußen 31,8 bzw. 33,6 v. H. der Beſtände vom 1. De⸗ zember 1927 bzw. 1. März 1928 gedeckt worden. In Heſſen dagegen nur 20,6 und 18,6 v. H. in den gleichen Zeiträumen. Die Prozent⸗ zahlen über den Lebendverkauf von weiblichem Rindvieh laſſen einen äußerſt geringen Verkauf von Kuhkälbern in den Zuchtgebieten, wie Oſtpreußen mit 2,6 und Oldenburg mit 0,6 v. H. in der Zeit vom 1. Dezember 1927 bis 29. Februar 1928 und einen verhältnismäßig ſtarken Abſatz von Kuhkälbern in den dicht bevölkerten Induſtrie⸗ gebieten, wie Oberſchleſien mit 12,8 und Rheinprovinz mit 8,0 v. H. erkennen. Zum Teil ſind dieſe hohen Verkaufszahlen für weibliches Jungvieh allerdings auch auf den Einfluß der Abmelkwirtſchaft zu⸗ rückzuführen. Die Zahlen über die durchſchnittlichen Milcherträge am 1. März baw. 1. Junt laſſen die verſchiedene Leiſtungsfähigkeit der Raſſen erkennen, ſo das ſchwarzbunte Niederungsrind in Oldenburg mit 13 bw. 15 Litern gegen das vorherrſchende Höhenfleckvieh in Bayern und Württemberg mit je 9 Litern. Zu beachten iſt bei dieſen Zahlen, milchenden Kühe beziehen. 225 Woolwortb⸗Läden zu 80 v. H. in England hergeſtellte Artikel abſetzten ſei die Lage in Frankreich inſofern anders, als man dort nicht alle benötigten Waren herſtelle, ſo daß mindeſtens 50 v. H. der Ver⸗ kaufsgegenſtände bel hohen Zöllen aus dem Auslande nach Frank⸗ reich eingeführt werden müßten. Die Woolworth⸗Co. plane hin⸗ gegen binnen Jahresfriſt die Eröffnung weiterer 32 Läden in Deutſch⸗ land und von etwa 209 Geſchäften in den Vereinigten Staaten, Kanada und Kuba. Außenhandels-Aeberſichten .-7 Gebeſſerter ſchweizeriſcher Außenhandel. Die Jul i⸗Zahlen zeigen eine Zunahme des Außenhandels der Schweiz. Die Ei n⸗ fuhr ſtellt ſich auf 214, Millionen, das heißt 3,4 Millionen mehr als im Vormonat und 15,6 Millionen mehr als im Juli 1927; die Ausfuhr auf 166,8 Millionen oder 5,5 Millionen mohr als im Juni und 7,5 Millionen mehr als im Juli 1927. Die Ausfuhr an Webſtoffen, die in letzter Zeit eine Abſchwächung zeigte, hat ſich wieder etwas belebt, ſogar in Stickereien. Im übrigen wird der rückläufige Ausfuhrbewegung einzelner Erzeugniſſe der Baumwoll⸗ induſtrie zum Teil auf den Konjunkturrückgang in Deutſchland zu⸗ rückgeführt. Beachtenswert iſt die Aktivität der Maſchineninduſtrie, die mit einer Ausfuhr von 10,4 Milltonen den Stand des Vorjahres um 37 Milllonen überſchritten hat. Schwedens Handelsbilanz weiter paſſiv. Schon Ende des erſten Halbjahres war die Einfuhr nach Schweden rund 200 Mill. Kronen höher als die Ausfuhr. Im Ju li betrug der Einfuhrüber⸗ chuß ſchätzungsweiſe bis zu 10 Mill. Kronen, während der gleiche Vorfahrsmonat einen Ausfuhrüberſchuß von 30,4 Mill. Kronen er⸗ gab. U. a. iſt die Einfuhr von Kolonialwaren, Petroleum und Schmierbl bedeutend geſtiegen. Die Einfuhr im Juli betrug 827 000 gegen 820 000 To im Juli 1927. Die Ausfuhr betrug 1811 000 To. gegen 2 259 000 To. im gleichen Vorfahrsmonat. An Verbrauchs⸗ waren wurden 65 000 To. gegen 64 000 To. eingeführt und an Fa⸗ brikaten 762 000 To, gegen 757000 To. An Getreide wurden ein⸗ geführt 46 900(60 000) To. Die Ausfuhr von Lebensmitteln war der vorjährtigen ungefähr gleich. Die Holzausfuhr betrug 569 000 To., d. h. ſie war der ppxjährigen genau gleich. An Zellſtoff, Papier und Pappe wurden 181 000(205 000) To. ausgeführt. Die Exportzahl der Mineralgruppe betrug 519 000 To. wovon 351 000 To. Eiſenerz. Die entſprechenden Vorjahrszahlen oͤleſer Gruppe waren 1 435 000 To. und 1 226 000 To. Die Maſchinenausfuhr betrug 29 200(36 000) To. Die Ausfuhr von Eiſenſchrot iſt infolge des Ausfuhrverbots bei⸗ nahe ganz fortgefallen. 77? Paſſive Handelsbilanz in Polen. Die polniſche Handelsbi⸗ lanz für den Monat Juli ſchließt nach einer vorläufigen Schätzung wiederum mit einem Fehlbetrag von rund 88 Mill, Zloty. Einer Ausfuhr von 200 Mill. ſteht eine Einfuhr von 288 Mill. Zloty gegenüber. 0 2 1* RN 5 N 7 0 0 8 ein. 2** 8 9 0 1³ n 2 2 4 N 3 SNN n N 1* 1 A ö 4 9 70 e 122*..— 650 raunkohle— 1 W ill. Derr 5* 1 Al 1 7 25 3. Förderung und Erzeugung 75 6 Nl Ek eue Wohnt 1000 0 7 3 5 ** N r 1 E 8. .4 N 4 N eb l. l 5. V 12 N Roheisen, Fill. 2 928 2 J— A. WeHce l.. 0 8 ge., Walzelsen, Nl. t% 85 n in rivaten 2 Werken, Mrd. k W 08. 1 5 8 25 Koks, gf. t .0 f* 3 Kan- Ferserung, .5 3 Mill. diz Reinkaſi 4 W 2 10 5 ö 9 .8 kek. abssfsſc ai. d Reines:. 0 Nik kinks. Lr Alle, KurvenI— AE EC 1 Deutſch⸗ruſſiſche Handelsbeziehungen Tätigkeits bericht der ruſſiſchen Handelsvertretung in vom 1. Oktober 1927 bis 30. Jnni 1928 Die Handelsvertretungen der UdSSR. in Deutſchlanb hat in den erſten neun Monaten des laufenden Wirtſchaftsfahres(Okt. 1927 bis Ende Juni 1928) Beſtellungen im Werte von 294 003 704) 4 vergeben. Hiervon entfallen auf das Quartal April bis Juni 78 131181. Die Beſtellungen der unter der Kontrolle der Han⸗ delsvertretung tätigen Organtſattonen erreichten in den erſten neun Monaten 1927⸗28 den Wert von 39 120 243,(April bis Juni 919 958 Mark). Die Aufteilung der Geſamtſumme nach den Einkaufsabtei⸗ lungen der Handelsvertretung bezw. den unter der Kontrolle der Handelsvertretung tätigen Organisationen zeigt folgendes Bild: A) Abteilungen für Handels vertretungen für: techniſchen Bedarf(Techno⸗Import) 34 777 576, Metalle 28 007 318 Mark, Werkzeugmaſchinen und Inſtrumente 9 629 848 /, ſchwere In⸗ ſtallationen 7 199 632, Bergbauausrüſtungen 4547 660 /, Texkil⸗ rohſtoffe 35 010 107, Lederinduſtrie⸗Import 28 776 602 /, chemiſch⸗ mediziniſcher Bedarf 20 889 016 /, Kraſtanlagen 19 914 810, Flug⸗ und Sportweſen 15 209 649 /, Pharmazeutiſch⸗mediziniſcher Bedarf Deutſchland 15 205 899 /, Börſenwaren 12 996 966 J, Landmaſchinen und Gerö 12 023 487 /, diverſe Induſtrieausrüſtungen 11 022 627 /, 9 707 939 J, Papier und graphiſcher Bedarf 6 516 921 /, Photok! bedarf 5 881667 /, Eiſenbahnbedarf 3 047 118 /, Naphtainduſtri darf 587 542, B]„Rußgertork“ 19 997 697 J¼, Zentrofojus 6 947 640 arg, Selskoſojus 2854 064%, Woſtwag 2498 491 /, Uhrkoop fuhrbewilligungen für die Geſamtſumme von 404 009 315% (April bis Juni 112 445 585 /) erteilt. Die Exporta bteilungen in der Handelsvertretung(für die kontrollierten Organiſationen liegen noch keine Angaben vor haben in der Berichtszeit Verkäufe im Geſamtwert v. 249 117 120 Mark getätigt. Der Wert der Verkäufe im Quartal April bis Juni betrug 62 727 040. Die einzelnen Exportabteilungen erzielten fol⸗ gende Verkaufsumfätze: Rauchwaren⸗Abt 84 991 680 /, Holzexport⸗ Abt. 32 626 800 J, Allgemeine Export⸗Abt. 30 032 640 J, Jurt(Süsd⸗ licher Erztruſt) 23 613 120, Eier⸗ und Geflügel⸗Abt. 20 939 300 ,, Induſtrie⸗Rohſtoff⸗Export⸗Abt. 13 316 400 ,, Getreide⸗Abt. Hamburg 13 014 000%, Getreide⸗Abt. Zweigſtelle Königsberg 12577 680, Faſer⸗Export⸗Abt. 12 032 360 ,, Abt. für neue Exporlwaren 3 633 760 Mark, Chemiſch⸗mediziniſche Abt. 1 047 000, Kunſtgewerbe⸗Abt. 844 560 /, Photokino⸗Abt. 596 1600„4. Im Monat Juli wurden von den Einkaufsabteilungen der Handelsvertretung Beſtellungen im Wert von 2 935 928 vergeben, von den kontrollierten Organiſa⸗ tionen Beſtellungen im Wert von 2 688 997 4. Der Wert der im Julk für die Handelsvertretung— ohne kontrollterte Organtſationen— er⸗ teilten Einfuhrbewilligung beträgt 42 097 746 l. * Kapitalverkehrsſteuereinnahmen im Juli. Im Jult 1928 ſtel⸗ ten ſich die Einnahmen an Kapitalverkehrsſteuern auf 12,17 Mill. ,, wovon auf Geſellſchaftsſteuern 5,17 Mill., auf Wertpapierſteuern 1,23 Mill.„ und auf Börſenumſatzſteuern 5,76 Mill. 4 entfallen. In dem Zeitraum April bis Juli 1928 wurden an Kapttalverkehrs⸗ ſteuern insgeſamt 49,9 Mill.& vereinnohmt(April bis Julf 1927 65,07 Mill.), wovon auf Geſellſchaftsſteuern 23,74 Mill., auf Wertpapierſteuern 4,29% und auf Börſenumſatzſteuern 21,36 Mill. Mark entfallen. 29 Betriebseinſchränkungen in der Fahrradinduſtrie. Die Be⸗ triebseinſchränkungen in der Fahrradinduſtrie ſtellen, wie aus Fach⸗ kreiſen berichtet wird, eine Folge der diesjährigen un günſtigen Abſatzverhältniſſe für Fahrräder dar. Die Salſon iſt in dieſem Jahre weit früher beendet worden als im vorigen, das be⸗ kanntlich ein recht günſtiges Abſatzfahr geweſen iſt. Zurzeit iſt der Fahrradabſatz nur noch recht unbedeutend. Die Werke haben zum großen Teil auf Lager gearbeitet und infolgedeſſen große Mengen Fahrräder übrigbehalten. Die Frage der Kon⸗ tingentierung der Erzeugung rückt inſolge diefer Konjunkturentwick⸗ lung immer näher, doch geſtalten ſich die Verhandlungen noch vecht ſchwierig, wobei von den Werken darauf hingewieſen wird, Faß eine Einſchränkung der Erzeugung mit erheblichen Verluſten für ſie ver⸗ bunden ſein würde. Mit der Möglichkeit weiterer Betriebsein⸗ ſchränkungen in der Fahrradinduſtrie wird ſür die nächſte Zeit ge⸗ rechnet.— Vom 10. bis 12. September iſt in Düſſeldorf eine Ver⸗ ſammlung der deutſchen Fahrradinduſtrie, in der über den Zuſammenſchbuß verhandelt wird. An dieſer Ver⸗ ſammlung werden nicht nur die Verbandsmitglieder, ſondern auch ſämtliche Außenſeiter und Fabrikanten der Zubehörteile teilnehmen. * Einführung der Knorrbremſe in der Tſchechoſlowakei. Die Spitzenverbände der tſchechiſchen Wirtſchaft fordern neuerlich mit größtem Nachdruck die Aus rüſtung der Güterzüge der ts echiſchen Bahnen mit der Kunze⸗Knorr⸗Bremſe. Die Durchführung der Ausfuhr v. Waren n. Deutſchland würde weſentl, erleichtert wer⸗ den, do die deutſchen Bahnen ſämtlich mit der Kunze⸗Knorr⸗Bremſe verſorgt ſind. Die Schnelligkeit der Güterzuge könnte weſentlich beſchleunigt werden. Man nimmt an, daß die Arbeiten in dieſer Hinſicht weſentlich ſchneller als bisher gefördert werden, da die Adamstaler Fabrik, die die Lizenz der Kunze⸗Knorr⸗ Bremſe in der Tſchechoſlowakei hat, in den Mehrheitsbeſitz der Skodawerke gekommen iſt und die Einflußſphäre der Skoda⸗ Geſellſchaft weſentlich größer iſt als die der Adamstoler Fabrik. * Die Umſätze des amerikaniſchen Kleinhandels.— Im 1. Halb⸗ jahr Umſatzſteigerung der Maſſenfilialbetriebe um 10, der Waren⸗ häuſer um nur 1 v. H. Die Umſätze der amerik. Maſſenfiltalbetriebe ſind nach einem Bericht des Newyorker Bundesreſerve⸗Agenten, in der erſten Hälfte dieſes Jahres um durchſchnittlich 10 v. H. gegenüber 1927 geſtiegen. Beſonders günſtig haben ſich die alle Arten von Waren führenden Kettenläden entwickelt, ferner auch die Kolonfalwaren⸗ und Schuhwaren⸗Filialbetriebe, ſowie die 10⸗Cents⸗Einheitspreis⸗ Kettenläden. Die von den Warenhäuſern erziekte Umſatzſteigerung hält ſich dagegen mit knapp 1 v. H. in weit beſcheideneren Grenzen und bleibt auch erheblich hinter den in den Vorfahren verzeichneten Umſatzſteigerungen zurück. Beſonders ungünſtig waren die erſten Monate in dieſem Jahre, während gegen Mitte des Jahres ein flotter Abſatz gemeldet wurde. Die Warenbeſtände der Warenhäuſer ſind ſedoch niedriger als im Vorjahre, ſo daß die Umſchlagsgeſchwin⸗ digkeit erhöht werden konnte. Erheblicher Aluminfumbedarf Japaus. Seit Anfang dieſes Aluminium. Die Einfuhr, welche 1924 rund 4 Mill. Jen betru iſt im verfloſſenen Johr auf über 6 Mill. Jen geſtiegen. Man glaubt, daß ſie 1928 ſogar das Doppelte erreichen wird. Da die Aus⸗ fuhr an Aluminiumfertigwaren bedeutend kangſamer geſtiegen iſt,, ergibt ſich, daß die Einfuhrſteigerung auf den vermehrten Inland⸗ verbrauch zurückzuführen iſt. Ungefähr 40 v. H. des Aluminfums wird aus den U. S. A. eingeführt, der Reſt entfällt auf Deut ſch⸗ land, Frankreich und Großbritannien. 8 Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 5 9 2200123 22. 2 25 2 5 1 A Nem⸗Yoxrk. 485,20485 25 Schweiz.. 25.21] 25,20[Stockholm. 18.18 18,13 Paris:.. 124 25,124.23 Holland.. 13.10 12,10 Madrid. 29.182921 Brüſſel 84,89 84,89 Slo 18,18 1 Mailand.. 92,70] 82 70 Kopenhagen 18.18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1978 und Pfunde mit 20,87 gehandelt Berliner Metallbörſe mieter Pein, Miet 8 9 209 für 100 Kg.] 21.22. 21.22 Antimon Reg. 88,80 88,80 Kupfer“! 125,4 128 5 Elektrolptkpf. 1400 1400 9 Kg. 81,75 81,75 Blei“ 449.— 43,50. Alum. 98/99 190,0 190,0 old Frein. gr. 2,81] 2,81 Zink.. 449.— 48,25 do Wap Drahtſ 194,01 194,0 Platin do. do. 10,25] 10,25 Londoner Metallbörſe dane done, J 5 820 Metalle in Sterling pro l. t. Sifber Unze ſtand. 187/40) Alumin. Inl. 95.— 85 fein. Platin Unze Sterling do. Ausl. 1000 105.0 21.22. do. Elektw. 69.28 89.28 Quackſilber 28.50 28.50 Kupfer Kaſſa 62,45 62,45 Zinn Kaſſa 212.0 211,7 Antimon Reg 60, 60,— do. 3 Monate 62,85 62,85 do. 8 Monate 208.0 208,2 Platin 177 17.— Settlementſpr. 62.40 62,40 do, Settlemen 212,0 211,5 Wolſramerz 15,85 15,85 Kupfer elektrol. 69,25 69,25 do. Banka 219,0 215,5 Nickel Inland 175,0 175,0 do. beſt ſelee 66,25 66,25 do, Straits 215,0 214,5 do. Ausland 175,0 175,0 do, ſtrong sh 94.— 94.— Blei prompt 21,65 21,85 Silber 27,25 27,80 Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 22. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Frachten und Schlepplöhne behaupteten ihren ſeitherigen Stand. J, Ratab 1652 935 1, Kniga 1 318 514 /, Ruſawstorg A, Sowpoltorg 220 156. Für die Handelsvertretung (ohne kontrollierte Organiſationen) wurden in der Berichtszeit Ei n⸗ . — Jahres herrſcht in Japan eine außerordentliche Nachfrage na 9 184 E„ 7 U. u.. — 2 OK urn n S — n — Neue Maunheimer Zeitung[Mittags Ausgabe) g. Seite. Nr. 889 Sonnerstag, den 28. Auguſt 1928 Ein Lebensschicksal in 6 Akten Weitere Darsteller: Im Beiprogramm: Groteske in 2 Akten Die neueste Emelka-Wochenschau Anfangszelten:.00,.00,.00, 8. 30 Uf all dd Jagt. Magarete Rufer; n Nahnmf an Ale Frauen und Mädchen! n mn ink ha Oder:„ Ferner: I auen un Ein Wildwestabenteuer in 5 Akten mit Tom Tyler Machmfttags 1.-5 Uhr kleine Fintrtttspresse Anfangszelten:.00,.40,.0 U Opttsttep- 5 dastsplele 102 i Rosengarten Heute 8 Première Aber fete dauer mit Isa Marson, Llane Prach, 85 Max Heitner, Frans Menar. 8 Kart. 2.90 b. Mk..— b. Heckel, O3, 10 i. Mh. Musikhaus O J, 18, im Ver- kehrsverein, i. Rosengarten. 6 abel Fele W 1. 4 1 velchsten G1 Ab 3 2 118 1 mn 50 0= EEEFDEPDDDDDCDCDCDCCCTCTCTCTCTCTCCCvTTéT——— RHEIN FAHRT der Mannh. Omnibus-Verkehrs-Ges. m. B. H. 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