imer, oN untet Veſch⸗ ewar, 57597 7 N 97 t p 7603 er Licht zen Ang⸗ Jelen 7619 fen ang. ie, 0 5 Sreitag, 24. Anguſt 1928 9 8 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder 9 5 155 Poſt monatlich.⸗ Mig.— ohne ae eld. Bei evtl. Aenderung der Poſſſhectoen Verhältniſſe Nach⸗ forderung cafe ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.911 85 ſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Wittag⸗ Ausgabe 5 Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik — 130. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Es handelte ſich, wie man aus verſchiedenen Bemerkungen der Kabinettsmitglieder ſchließen konnte, darum, die Haltung der Miniſter feſtzulegen, für den Fall, daß in dieſen Unterhaltun⸗ gen mit Dr. Streſemann, Kellogg oder bevollmäch⸗ tigten Vertretern anderer Mächte von aktuellen Problemen und beſonders von der Rheinlandräumung die Rede ſein würde. Poincaré kündigte an, daß er mit Dr. Streſe⸗ mann während ſeines Aufenthaltes in Paris eine Konferenz haben werde. In mehr als einem halbſtündigen Expoſé machte Briand geltend, daß von einer eingehenden Behandlung des Rheinlandproblems anläßlich der Unterzeichnung des Kellogg⸗ paktes ſchon deshalb nicht die Rede ſein könne, weil Cham⸗ berlain nicht in Paris anweſend ſein wird. Zudem ſeti die Angelegenheit einer früheren Räumung des Rheinlandes auch deshalb noch nicht ſpruchreif, weil Deutſchlaud noch immer nicht die in Thoiry in Ausſicht geſtellten Vor⸗ ſchläge für konkrete Gegenuleiſtungen gemacht habe. Sollten dieſe Vorſchläge Deutſchlands gelegentlich eintreffen, erklärte Briand nach einer Mitteilung, die der„Populair“ aus dem Munde eines Kabinettsmitgliedes erhalten hat, mit ironiſchem Lächeln, ſo würde er unverzüglich das Kabinett da⸗ von in Kenntnis ſetzen und ihm die Entſcheidung überlaſſen. Wie das„Echo de Paris“ erfährt, wird Dr. Streſemann für den Fall, daß er die Rheinlaudfrage anſchneiden möchte, die Antwort erhalten, daß eine Diskuſſivun über dieſes Problem anläßlich der Unterzeichnung des Paktes nicht möglich ſei und gleichzeitig werde ihm Ppincaré zu verſtehen geben, daß das Rheinlandproblem nur im Rahmen einer Ge⸗ ſamtregelung, die gleichzeitig auch das Wiedergutmachungs⸗ und Kriegsſchuldenproblem umfaßt, gelöſt werden könne. Nach der Auffaſſung des Miniſterpräſidenten ſei die Rheinlandräumung an einen Akkord gebunden, bei dem Amerika die Hauptrolle ſpiele. Aber vorläufig habe es trotz der optimiſtiſchen Auffaſſung Parker Gilberts nicht den An⸗ ſchein, als ob Präſident Coolidge, Staatsſekretär Mellon, Staatsſekretär Kellogg oder ihre eventuellen Nachfolger ge⸗ neigt ſeien, in dieſer Hinſicht einzulenken. 5 Das„Echo de Paris“ fügt bei, daß ſich geſtern ſämt⸗ liche Miniſter, inbegriffen Briand, der Auffaſſung Poincarés augeſchloſſen hätten. Auch das„Oeuvre“ bemerkt, daß vor⸗ läufig eine nützliche Diskuſſion über die Rheinlandräumung nicht möglich ſei, da zuerſt eine Einigung zwiſchen den Be⸗ ſatzungsmächten Frankreich, Großbritannien und Belgien zu⸗ ſtandekommen müſſe. In Thoiry habe Streſemann Briand zu verſtehen gegeben, Deutſchland ſei bereit. gewiſſe Vorſchläge für die Erlangung der Räumung zu machen. Bislang aber hätten weder Frankreich, noch die übrigen Beſatzungsmächte irgend einen Vorſchlag erhalten. „Natit Pariſien“ meint, die franzöſiſche Regierung habe ſtets die Auffaſſung vertreten, daß das Rheinlaubproblem nicht eine deutſch⸗franzöſiſche, ſondern eine iuteralliierte Frage ſei. Deshalb könne ſich Frankreich nicht auf eine Be⸗ ſprechung einlaſſen, an der nur Vertreter Frankreichs und Deutſchlands teilnehmen würden. 5 Das ſchwerinduſtrielle Blatt„Avenir“ ſchreibt, die Reiſe Streſemanns nach Paris bedente den Aufang einer großen Offenſive Deutſchlands gegen die Rheinland⸗ beſetzung. Bevor Dr. Streſemann die Angelegenheit in Genf zur Sprache bringen wolle, möchte er mit der frangzöſiſchen Regierung Fühlung nehmen und vor allem die Auffaſſung Poincarés hören und ihn zu überzeugen ſuchen, daß die Rheinland⸗ beſetzung nach der Unterzeichnung der Locarno⸗Verträge und des Kriegsverzichtspaktes keine Berechtigung mehr habe. Die Antwort Poincarés werde ſicherlich für die künftige Haltun Deulſchlands maßgebend fein. Die Reiſe Dr. Streſemann ſei eine förmliche Studienreiſe. Das Kabinett Müller ſei entſchloſſen, die Räumung ohne Gegenleiſtung zu verlangen, aber es will ſie nicht fordern, ohne gute Ausſichten auf Erfolg zu haben. Man ſchickt uns Dr. Streſemann, damit er ſich vergewiſſere, ob die franzöſiſche Regierung und die öffentliche Meinung in Frankreich reif für eine neue und außerordentlich wichtige Konzeſſion ſind. Beſtellte Stimmungsmache y Paris, 24. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie der„Matin“ aus London erfährt, hat der dent ſche Botſchafter in London das Foreign Office davon in Kenntnis geſetzt, daß Dr. Streſemann die Abſicht habe, die Rheinlandfrage aufzurollen, ſobald ſich eine Gelegen⸗ heit dazu biete. Dieſe Gelegenheit würde ſich villeicht ſchon in Paris anläßlich der Unterzeichnung des Kelle Naktes Bieten. Weil man fürchtet, daß Streſemann ſofortige Rheinlandräumung fordert Auch England für weitere Verſchleppung 8 London, 24. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Geſtern abend verbreitete ſich das Gerücht, daß die deutſche Regierung durch ihre Botſchafter in London, Paris, Rom und Brüſſel den einzelnen Außenminiſtern deutlich zu verſtehen gegeben habe, daß der deutſche Außenminiſter während ſeines Aufenthaltes in Paris oder ſpäter in Genf die Rän mungs⸗ frage zur Sprache bringen würde. Da Dr. Streſemann wohl aber nicht an der Völkerbundsrerſammlung in Genf auf Grund ſeines ſchlechten Geſundheitszuſtandes teilnehmen wird, ſo nimmt man hier mit Beſtimmtheit an, daß er ſeinen Aufenthalt in Paris zur Erörterung der Räumungsfra⸗ benutzen wird. Pertinax berichtet heute im„Daily Tele⸗ graph“, daß man ſich in der geſtrigen Kabinettsſitzung in Paris eingehend mit der Rheinlandfrage beſchäftigt habe. Poincars ſoll, wie er erfährt, erklärt haben, daß, wenn in ſeiner Unterredung mit dem deutſchen Außenminiſter dieſer die Räumungsfrage anſchneiden wird, er ſofort darauf hin⸗ weiſen werde, daß der gegenwärtige Augenblick ihm zu eine näheren Erörterung nicht geeignet ſcheine und daß die Näumungsfrage nur in Verbindung mit dem Reparations⸗ und Kriegsſchuldenproblem für Frankreich diskutierbar ſei. Briand und die übrigen Miniſter ſollen ſich der Anſicht des Miniſterpräſidenten angeſchloſſen haben, wobei Briand noch beſonders betonte, er ſei ſtets der gleichen Anſicht wie Poin⸗ caré geweſen. Um allen Mißverſtändniſſen in bezug auf die Haltung Englands in der Räumungsfrage vorzubeugen, ſei noch einmal darauf hingewieſen, daß die britiſche Regierung prinzipiell bereit iſt, die weitere Beſetzung des Rheinlandes ſofort aufzugeben. Sie vertritt aber den Standpunkt, daß es ſich dabei nicht um eine rein individuelle Maßnahme der früheren alliierten Mächte, ſondern um einen Kollektivpſchritt handele, zu dem ſich die britiſche Regie⸗ rung auf Grund des Friedensvertrages verpflichtet habe. Aus dieſem Grunde ſei es England nur möglich, in eugſter Zuſammenarbeit mit Frankreich, Belgien und Italien irgend welche Schritte zu unternehmen. Wenn alſo Frankreich von der Zweckmäßigkeit der Erörterung der Räumungsfrage nicht überzeugt ſei, ſo könne England kaum etwas von ſich aus unternehmen. Man gibt hier zu, daß der Wunſch Deutſch⸗ lands, die Räumungsfrage nach der Unterzeichnung des Kelloggpaktes ernſthaft zu diskutieren, nur natürlich ſei, insbeſondere da man vor den franzöſiſchen und deutſchen Neu⸗ wahlen ſich ſtillſchweigenb dahin geeinigt habe, ſie nachher zu erörtern. Man warut aber vor Euttäuſchungen, denn mit Gewalt laſſe ſich kein Fortſchritt in einer ſehr heiklen Frage— für England durch die Verquickung mit der Reparstionsfrage— erzwingen. Anterreöung mit Kellogg 9 London, 24. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Als geſtern abend gegen 6 Uhr die„Il de Frauce“ mit bem Außen miniſter Kellogg und dem kanadiſchen Miniſterpräſt⸗ denten Mackenzie King an Bord eine halbe Stunde vor Plymouth lag, gelang es mehreren britiſchen Korreſpon⸗ denten, Kellogg zu einer kurzen Unterredung zu veraulaſſen. Dem„Times“ ⸗Korreſpondenten teilte er mit, daß er es end⸗ gültig gebilligt habe, daß am Dienstag, alſo nach der Pakt⸗ unterzeichnung in Paris, alle anderen Staaten aufgefordert würden, den Pakt gleichfalls zu unterzeichnen. Im ganzen würden alſo noch 46 weitere Einladungen verſchickt werden, einſchließlich einer Einlabung an Sowjet⸗ Rußlaub(), die von der franzbſiſchen Regierung über⸗ reicht werden würde. Den auderen Preſſevertretern gegenüber betonte Kellogg noch einmal der Pakt ſei nicht das Werk eines einzelnen Mannes und einer Nation, ſondern das Werk vieler Männer und vieler Völker. Er ſei der Ausdruck der Sehnſucht der Meuſchheit, einen neuen Krieg zu vermeiden und Kellogg ſei davon überzeugt, daß er einen großen Schritt vorwärts be⸗ deute, da in Zukunft jeder Unterzeichner des Paktes es ſich ſehr überlegen werde, ob er einen neuen Krieg beginnen wolle oder nicht. Streſemann reiſt nach Paris, aber nicht nach Genf Aus Berlin,. Auguſt, liegt folgende halbamtliche Meldung vor: 5 Der Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann iſt am heutigen Donnerstag von ſeinen Aerzten, Profeſſor Hermann Zondek, Sanitätsrat Giſevins und Dr. Schulmann, unter Hinzuziehung von Profeſſor v. Krehl [Heidelberg) vor Wiederaufnahme ſeiner beruflichen Tä⸗ tigkeit unterſucht worden. Die Unterſuchung hat ergeben, daß der Geſundheitszuſtand des Miniſters noch nicht derartig iſt, daß Rückfälle ausgeſchloſſen wären. Die Aerzte haben daher dem Miniſter die geplante Teilnahme an den Verhand⸗ lungen in Genf widerraten. Mit der Reiſe nach Pa⸗ is könnten ſich die Aerzte nur unter der Vorausſetzung ein⸗ perſtanden erklären, daß ſich der Miniſter daſelbſt größt⸗ mögliche Schonung auferlegt. Interparlamentariſche Anion Von Albrecht Morath, M. d. R. II. Die Reform des Wahlrechts“) Das beſtehende deutſche Wahlſyſtem kommt dem Ideal, das Parlament zu einem genauen Spiegelbild der Wähler⸗ meinung zu machen, am nächſten. Diejenigen, die es ändern wollen, verlangen meiſt Abkehr von der Iiſten wahl. Viele mögen ſich kaum klar darüber ſein, daß dies auch Ab⸗ kehr von der Verhältniswahl bedeutet. Wem die„Liſte“ un⸗ ſympathiſch iſt leinleuchtende Gründe dafür werden nirgends angegeben) und wer gleichwohl an der Verhältniswahl feſt⸗ zuhalten wünſcht, der ſucht pfiffig die Wahlkreiſe ſo klein zu geſtalten, daß nur der Liſtenführer der größten Partei Aus⸗ ſicht auf Erreichung der erforderlichen Stimmenzahl hat, Selbſtverſtändlich wird es keine Wahlkretseinteilung geben, die von vornherein andere Ergebniſſe ausſchließt. Man wird auch in kleinen Wahlkreiſen mit der Möglichkeit rechnen müſ⸗ ſen, daß mehr als ein Abgeordneter für eine Partei gewählt wird. Es wird auch vorkommen können, daß keine einzige Partei in ſo kleinen Wahlkreiſen ein Mandat erobert und daß dann ſämtliche aufgekommenen Stimmen im Wahlkreisver⸗ bande verrechnet werden müſſen. Damit kommen wir zu der zweiten Forderung der Reformer. Sie verlangen auch des⸗ halb eine erhebliche Verkleinerung der Wah l⸗ kreiſe, damit der Abgeordnete wieder in engere Fühlung mit ſeinen Wählern treten kann. Aber ſie wollen Gruppen von benachbarten Wahlkreiſen wiederum wie fetzt zu Wahl⸗ kreisverbänden zuſammenſchließen. Künftig würde dann etwa ein Wahlkreisverband ſo groß ſein, wie jetzt ein Einzelwahl⸗ kreis. Die Reſtſtimmen der kleineren Wahlkreiſe würden, wie das auch jetzt der Fall iſt, küuftig im Wahlkreisverbande zu verrechnen ſein. Es liegt klar auf der Hand, daß bieſe Neuerung die er⸗ ſtrebte engere Verbindung zwiſchen dem Gewühlten und den Wählern nur denfenigen Parteien bringen würde, deren Anhängerſchaft regional dicht gedrängt wohnt, d. h. es würden die erſtrebten Vorteile in den Induſtriegebieten und ſtäbtiſchen Wahlkreiſen hauptſächlich Kommuniſten, Sozialdemokraten und Zentrum zufallen. In manchen ländlichen Wahlkreiſen wären vielleicht Zentrum und Deutſchnationale im Vorteil. Leider aber würden dadurch die Wähler anderer Parteien entrechtet. Entrechtet wäre namentlich die üntellektuelle Oberſchicht, die über das ganze Reich verſtreut wohnt. Nur kurzſichtiger Parteifanatismus kann behaupten, daß die Stimmen dieſer Schicht für das Geſamtwohl weniger be⸗ deuten als die der großen Maſſen. Nehmen wir an, daß ein künftiger Wahlkreisverband aus zehn Wahlkreiſen beſteht Reicht auch für eine Partet letwa die Sozialdemokraten in Pommern oder Oſtpreußen oder die Deutſche Volkspartei in Sachſen) die Stimmenzahl in keinem einzigen Wahlkreiſe zu einem Mandat aus, ſo bringt doch die Zuſammenzählung in allen zehn Wahlkreiſen einen oder zwei der zehn Kandidaten durch. Von den verſchtedenen Kandibaten iſt derjenige der Steger, in deſſen Wahlkreis die meiſten Stimmen abgegeben worden ſind. Ein Zufallsergebnis alſo beſtimmt den Abgeord⸗ neten. Er wird nicht mehr aufgeſtellt von den in der Partei organiſterten Wählern des ganzen Bezirks, ſondern nur von denjenigen ſeines kleinen Wahlkreiſes. Die übrigen werden in der politiſchen Arbeit an ſich ſelbſt und in der Partei not⸗ wendigerweiſe nachlaſſen und die Organiſationen dieſer Par⸗ teten werden dahinſtechen oder ganz eingehen. Den Vorteil werden alſo die zuerſt genannten Parteien haben. Aus allen dieſen und manchen anderen Gründen, die aufzuzählen der knappe Raum verbietet, wäre es ungerecht und undemokra⸗ tiſch, wenn die Reformer mit dieſem Punkte ihres Programms zum Ziele gelangten. Ja, aber der engere Zuſammenhang zwiſchen Wählern und Abgeordneten, der doch nur durch Verkleinerung der Wahlkreiſe erreicht werden kann. Es muß doch, ſo ſagen die Reformer, eine Rückkehr zu dem früheren Zuſtand erſtrebt werden, da der Abgeordnete der Vertrauensmann aller Schichten der Bevölkerung ſeines Wahlkreiſes war. Auch in dieſer Forderung, ſo berechtigt ſie in ihrem Kerne iſt, ſtecken manche Irrtümer und Fehler. Es gab Zeiten, in denen man von„Riviera⸗Wahlkreiſen“ ſprach, von Wahlkreiſen, deren Abgeordnete während des Wahlkampfes ruhig Erholung an der Riviera ſuchen konnten. Es gab auch einmal Abge⸗ ordnete, die es wie Rudolf Ben nigſen ablehnten, vor einer Wahl Verſammlungen abzuhalten. Bennigſen meinte, wen ſeine fünffährige Arbeit im Parlament nicht überzeuge, der werde auch durch eine Rede nicht überzeugt werden. Gewiß iſt das dann ſpäter auch unter dem alten Wahlrecht anders geworben. Es gab erbitterte Kämpfe, häßliche Kämpfe, weil ſie zwiſchen einzelnen Kandidaten ausgefochten wurden. Ste würden wiederkehren, wenn wir zum Einmänner⸗ Wahlkreis kämen. Unter der Herrſchaft des Liſten⸗ wahlſyſtems hat ſich dagegen von einer Wahl zur anderen der Wahlkampf mehr zwiſchen den Parteien, ihren Grund⸗ ſätzen, ihren Arbeiten abgeſpielt. Man ſollte dieſe Errungen⸗ ſchaft des Liſtenſyſtems nicht leichten Herzens preisgeben. Nun das andere. Kann ein Abgeordneter heute noch der ſach⸗ kundige Berater ſeiner Wähler in allen ihren Angelegenheiten ſein? Wer die Dinge kennt, muß die Frage glatt verneinen. Solch einen Enzyklopädiſten gibt es nicht. Heute kommt es für jede Partei darauf an, ihrer Fraktion eine Zuſammen⸗ ſetzung zu geben, die Spezialiſten für alle Aufgaben in den 30 bis 40 parlamentariſchen Ausſchüſſen in ſich ſchließt. Die Reformer wenden ſich ferner gegen die Verrechnung der Reſtſtimmen auf einer Reichs liſte. Man macht der Reichsliſte zum Vorwurf, daß die durch ſie Gewählten *) Der erſte Auffatz zu dieſem Thema befand ſich in Nr. 887 2. Seite. Nr. 991 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Aus gabe) Freitag, den 24. Auguſt 215 Die Tagung der Internationalen Anion Sehr lebhafte politiſche Debatte J Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Donnerstag⸗Nachmittagsſttzung der interparlamentari⸗ ſchen Union ſchloß ſich der ehemalige ungariſche Miniſter von Berzeviezy im weſentlichen den Ausführungen Dr. Davids an und unterſtrich die deutſche Theſe: Erſt A b⸗ rüſtung, dann Sicherheitsproblem. La Guardia, der Führer der amerikaniſchen Delega⸗ tion, knüpfte verheißungsvolle Ausblicke an den Kellogg⸗Pakt, während der Pole Dembäinskti es ſich nicht verſagen konnte, vorſichtig auf ein Oſtlocarno anzuſpielen. Der franzöſiſche Senator Merlin verbreitete ſich über die paneuropäiſche Idee. Treffend charakteriſterte Dr. von Mebinger, ein Ver⸗ treter der deutſchen Minderheiten in der Tſchechoflowakei, das ſchreiende Mißverhältnis zwiſchen der erzwungenen Ab⸗ rüſtung in Deutſchland und Oeſterreich und ber ſortſchrei⸗ tenden Militariſierung namentlich in den Sieger⸗ ſtaaten. In bieſem Zuſammenhang übte Dr. Medinger eine ſcharfe Kritik am Völkerbund, der durch ſein ſtarres Feſthalten am ſtatus quo nicht in der Lage ſei, dem entgegenzuwirken. Die gleiche Selbſttäuſchung findet man auch in der Nationalitätenpolitik. Solange es die Gemein⸗ ſchaft der ziviliſterten Staaten nicht erreicht, daß jeder Staat auf dem Willen aller Regterten beruht, ſtehe der Frieden Europas auf tönernen Füßen.(Lebhafter Beifall.) Um die Geſamtausſprache, zu ber noch etwa zwei Dutzend Wortmeldungen vorliegen, überhaupt bewältigen zu können, hat man ſich entſchließen müſſen, die Rebezeit von Freitag (heute) ab auf 10 Minuten zu verkürzen. nicht durch eine„unmittelbare“ Wahl zu ihrem Mandat ge⸗ langen. Dieſer Vorwurf wird von Theoretikern höher als von Praktikern eingeſchätzt werden. Es iſt Sache ber Partei⸗ mitglieder, ſich einen Einfluß auf die Aufſtellung ber Reichs⸗ liſte zu ſichern. Der Wert ber Reichsliſte für die Parteien liegt nicht nur in der Verrechnung der Reſtſtimmen, ſondern auch in der Möglichkeit, die Parteiführer an die Spitze ber Liſte, d. h. auf den relativ ſicherſten Platz zu bringen. Die Parteien haben es auch in der Hand, durch die Aufſtellung der Reichsliſte etwaige Einſeitigkeiten in der Auswahl der Kandi⸗ daten durch die Wahlkreiſe zu korrigieren. Wenn ſie in dieſem Beſtreben u. a. auch Vertreter der verſchiedenſten Berufe auf die Reſtliſte bringen, ſo brauchen das beineswegs von Berufsorgantiſattonen abhängige Menſchen zu ſein. Es iſt für jede Fraktion durchaus notwendig, gur parlamentariſchen Arbeit in den Ausſchüſſen ſachkundige Berater aus allen Bevölkerungskreiſen zu haben. Man macht gegen bie Reichsliſte weiter geltend, daß ſie die Splitterparteten begünſtige. Darin liegt zwei⸗ fellos etwas Wahres. Freilich wirkt einer ſolchen Begun⸗ ſtigung ſchon das geltende Wahlrecht entgegen. Will man die Bildung von Splitterparteien noch mehr einſchränken, dann könnte man ſeine Beſtimmungen im 8 32 dahin ändern, daß dem Reichswahlvorſchlage nicht mehr die gleiche Zahl, ſondern nur ein Drittel oder ein Viertel der Abgeordneten zugeteilt werden darf, die auf die ihm angeſchloſſenen Kreis⸗ wahlvorſchläge entfallen. Es wäre ferner denkbar, den Par⸗ teien nicht mehr wie bisher die Wahl zu laſſen, ob ſte die Reſtſtimmen der Wahlkreiſe zunächſt den Wahlkreisverbän⸗ den oder unmittelbar der Reichsliſte zuführen wollen, ſon⸗ dern die erſte Verrechnung in den Wahlkreisverbänben obli⸗ gatoriſch zu machen. Damit wäre allen berechtigten Be⸗ denken gegen die Reichsliſte Rechnung getragen. Durchaus erwägenswert iſt auch der Vorſchlag des früheren Reichs⸗ miniſters Dr. Külz, nach engliſchem Vorbild für die Bereit⸗ ſtellung der Stimmzettel eine angemeſſene Kaution zu ver⸗ langen, die verfällt, wenn die Partei nicht wenigſtens mit einem Abgeordneten aus der Wahl hervorgeht. Noch wirk⸗ ſamer wäre vielleicht eine Schutzbeſtimmung, wonach eine Partet, die nicht einen Mindeſtſatz aller im Deutſchen Reich abgegebenen Stimmen bet der Wahl auf ſich vereinigt, über⸗ Haupt ausfällt. So kommt denn eine nüchterne Unterſuchung zu dem Er⸗ gebnis, daß kein einziger der zur Reform unſeres Wahl⸗ rechts gemachten Vorſchläge ohne Schaden durchgeführt wer⸗ den kann. Es muß bei der Verhältniswahl ſein Be⸗ wenden haben, für die ſich trotz Herrn Wirth der weitaus größte Teil des beutſchen Volkes entſchieden hat. Im übrigen wird man erſt aus einer längeren Praxis den notwendigen Ueberblick gewinnen, der Vorausſetzung für eine brauchbare und dauerhafte Form des Wahlrechtes iſt. Eins läßt ſich allerdings ohne Frage ſchon jetzt tun: Die Herauf⸗ ſetzung des akttven und paſſiven Wahlalters. Es iſt kein Zufall, daß regelmäßig die extremen Parteien rechts und links die jüngſten Wähler haben. Die Rüpelſzenen, die endloſen Schwätzereien und vieles, was dem Anſehen bes Parlamentes zum Schaden gereicht, ſind barauf zurückzu⸗ führen, daß man bereits den Zwanzigfährigen das aktive und den Fünfundswanzigjährigen das paſſive Wahlrecht gab. Ausſperrung in der Vekleidungsinduſtrie Nachdem der im Juli ds. Js. gefällte Schiedsſpruch für die deutſche Herrenbekleidungsinduſtrie vom Reichsarbeits⸗ miniſter als für die Brauche untragbar nicht für verbindlich erklärt worden iſt, haben die beteiligten Gewerkſchaften, ohne eine Urabſtimmung vornehmen zu laſſen und ohne nochmals in Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband zu treten, den Streik über eine Anzahl Betriebe verhängt. Jnfolgedeſſen wurde am Donnerstag in Berlin vom Ar⸗ beitgeberverband der Herren⸗ und Knabenkleiderfabrikanten Deutſchlands die Ausſperrung über das ganze Reich mit Wirkung vom 27. Auguſt ab beſchloſſen. * Die künftige Höhe der Nobelpreiſe. Wie aus Stock⸗ holm mitgeteilt wird, werden ſich die Nobel⸗Prämien künftig auf je 156938 Kronen ober etwa 25 000 Kronen mehr be⸗ laufen als bisher. Der Grund für dieſes Anwachſen der Summe iſt in den Steuermilderungen zu ſuchen, die von den Staatsbehörden bewilligt worden ſind. Der ganze DTonbs betrügt jetzt 31036 812 Kronen. Anterredung mit den Delegierten „ Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Bitro). In der Wandelhalle des Reichstages wurden die Delegierten der interparlamentariſchen Union geſtern fleißig interviewt. Ueber den deutſch⸗öſterreichiſchen Zuſammenſchluß äußerte ſich der Vorſitzende der öſterreichiſchen Delegation Prälat Dr. Drexel zu einem Vertreter eines Spätabendblattes.„Was Oeſterreich vorläufig erreichen will, erklärte Dr. Drexel unter anderem, iſt die Erlaubnis zur freien Geſtaltung ſeiner wirtſchaftlichen Beziehungen mit dem Reich. Es geht nicht an, daß Oeſterreich mit Deutſchland keine anderen Handels⸗ abreden treffen darf als mit anderen Staaten. Oeſterreich iſt auf Verſtändnis im Ausland angewieſen. Um dieſes Ver⸗ ſtändnis wollen wir auf dem Berliner Kongreß von neuem werben. Wir wollem vor allem die abſolute Friedlichkeit unſerer Ziele klarlegen und tartun, daß es ſich für uns keineswegs um nattonaliſtiſche Vorſtöße, ſondern in unſerem wirtſchaftlichen Beſtreben nur um die Rück k ehr zur Natur handelt.“ 5 Baron Sztere ny, ber Führer der ungariſchen Dele⸗ gation, ſprach ſich dahin aus, daß es kein Mitteleuropa ohne die Einbeziehung Deutſchlands geben dürfe. Andere Pläne, die immer wieder zur Erörterung geſtellt würden, ſeten völlig abwegig, vor allem, weil ſie der Gewalt der wirtſchaftlichen Tatfachen widerſprechen. Senator Lafontaſne, der Vorſttzende des belgiſchen Senats und Präſtdent des internationalen Friedensbüros in Genf, bezeichnete als die ſchwierigſte Frage auf dieſem Kon⸗ greß die der Minorttäten. Eine Ebſung ſcheine faſt un⸗ möglich. Man werde ſich wohl baher damit begnügen müſſen, allgemeine Richtlinien aufzuſtellen. Die Gärung in Mexiko Mexiko City, 28. Aug.(United Preß.) Die pier Haupt⸗ angeklagten im Obregon⸗Mordprozeß, nämlich der Mörder Toral de Leon, die Nonne Maria Concepoion Treo, Jorge Gallardo und Rena de Ultra va, ſind vom Gerichts⸗ gefängnis St. Angel nach dem Gefängnis von Belem über⸗ führt worden. Der Transport, der nach Ausſagen ber Polizeibehörde aus Gründen der Sicherheit erforderlich ge⸗ weſen ſei, erfolgte in geſchloſſenen Automobilen mit einer Eskorte von 50 ſchwerbewaffneten berittenen Poliziſten. Es beſteht die Befürchtung, daß von den Anhängern der Ange⸗ Oberkommiſſar Vauer heute aus der Haft entlaſſen — Landau, 24. Aug. Polizeioberkommiſſar Bauer, ber bekanntlich im Zuſammenhang mit dem Zweibrückener Zwiſchenfall von den Franzoſen verhaftet war, iſt heute mor⸗ gen 8½ Uhr aus der Haft entlaſſen worden. Er begibt ſich nach Mannheim. Wieder ein Anſchlag auf einen italieniſchen Konſul Wie der„Temps aus Nizza meldet, iſt am Mittwoch abend auf den italieniſchen Konſul in Saint Raphael ein Anſchlag verübt worden. Der Konſul unter⸗ hielt ſich auf der Straße mit ſeinem Dienſtmädchen und wurde aus dem Hinterhalt mit einem Schrotgewehr angeſchoſſen. Der Konſul und das Dienſtmädchen ſind leicht verletzt. Der Täter iſt entkommen. Verkehrsunfälle * Ffrth i.., 23. Aug. Der hieſige Förſter hatte in der vergangenen Woche in Gammelsbach zu tun und traf noch zwei Geſchäftsleute von hier, die erſt ihre Fahrradlaternen! ſter folgten. Die beiden Geſchäftsleute fanden kurze Zeit ſpäter den Förſter in der Nähe von Weſchnitz bewußtlos auf der Straße, aus Naſe, Mund und Ohren blutend. Der Ver⸗ unglückte ſtarb bald nach der Verbringung in ſeine Wohnung. * Neuwied, 23. Aug. Ein mit zwei Herren beſetztes Mo⸗ torrad geriet in der Nähe der Papierfabrik Hedwigsthal auf einen Steinhaufen. Der auf dem Soziusſitz ſitzende Mit⸗ fahrer Ernſt Walken bach aus Wandert wurde gegen einen Prellſtein geworfen. Er erlitt eine Bruſtquetſchung und mehrere Rippenbrüche und ſtarb nach ſeiner Einlie⸗ ferung ins Krankenhaus. * Rom, 28. Aug. In den engen Straßen des alten Roms, in der Nähe des Vatikans, ſtieß heute ein elektriſcher Straßenbahnzug in voller Fahrt mit einem Laſtauto zu⸗ ſammen. Die Fahrgäſte wurden nur leicht verwundet, während der Führer ſchwer verletzt unter den Trümmern der Plattform hervorgezogen wurde. — Rom, 23. Aug. In der Nähe von Arezzo in Toscana ſtürzte ein Automobil einen 70 Meter hohen Abhang hinab, Von den vier Inſaſſen wurden drei getötet. — Moskau, 23. Aug. Unweit Baku fuhr ein aus Roſtom kommender Perſonenzug in eine Büffelherde und wurde zur Entgleiſung gebracht. Drei Paſſagiere wurden ſchwer, klagten ein gewaltſamer Befretungsverſuch geplant wirb, Amerika im 12 leicht verletzt. Wahlkampf Programm⸗Nede des demokratiſchen Präſidentſchaftskanoioaten Der amerikaniſche Präſidentſchaftskandidat Gouverneur Smith entwickelte in einer Rede, die er in Albany hielt und in der er formell ſeine Nominierung zum Präſidentſchaftskan⸗ didaten der Demokratiſchen Partei annahm, eingehend ſein polittſches Programm, das ſich im weſentl. ziemlich eng an die Forderungen des auf der Parteitagung in Houſten(Texas) an⸗ genommenen Wahlprogramms hält, aber in der Prohi⸗ bitionsfra''e weiter geht. Der auf der Freitreppe des Staatskapitols gehaltenen Rede wohnten über 100 000 Menſchen bei, wie Millionen in allen Teilen der Vereinig⸗ ten Staaten die Rede durch Rundfunk mit anhörten. Zur auswärtigen Politik bemerkte Smith, daß gegen Ende der Wilſonſchen Regierung Amerika nicht nur die Freundſchaft, ſondern die Bewunde⸗ rung und Achtung ber Nationen genoſſen habe, während ſich heute Anzeichen weitverbreiteten Mißtrauens und un⸗ freundlicher Geſinnung namentlich bei den lateiniſchen Nach⸗ barn wahrnehmen ließe. Die wirkliche Aechtung des Krieges muß aus einem kräfttgen Beſtreben erfolgen, die Kriegsurſachen zu befeitigen, und in dieſem Beſtreben hat die republikaniſche Regierung auffallend verſagt. Ich bin weder ein Militariſt, noch ein Jingo. Ich glaube, daß das Volk der Vereinigten Staaten wünſcht, mit der Welt in Frieden und Freundſchaft zu leben. Smith wies auf den Waſhingtoner Vertrag von 1921 zur Beſchränkung der Seerüſtungen hin, womit ein Anfang ge⸗ macht werden ſollte, die Schultern der arbeitenden Maſſen von ber ſchweren Steuerlaſt für Vernichtungswerkzeuge zu befreien. Seit ſieben Jahren habe die Republiraniſche Partei in dieſer Hinſicht nichts weiter erreicht. Landrüſtungen, Unter⸗ ſeeboote, Kriegsſchiffe von unter 10000 Tonnen, Giftgaſe uſw. ſeten nicht eingeſchränkt worden. Ich verpflichte mich, ſchloß Smith dieſen Teil ſeiner Rede, von neuem eine wirkliche An⸗ ſtrengung zur wirkſamen Aechtung des Krieges zu machen, indem ſeine Urſachen entfernt und durch die Me⸗ thoden der Beſprechung und ſchiebsgerichtliche Entſcheidungen erſetzt werden. Ueber die Prohibitionsfrage ſagte Smith: Die jetzt in Kraft befindliche Geſetzgebung tber den Alkoholgehalt von Getränken ſet oberflächlich und ein Abänderungsge⸗ unwiſſenſchaftlich. Er ſei für ſetz, wonach jeder einzelne Staat des Landes ſeinen eigenen Standard des Alkoholgehaltes feſtſetzen dürfte, ohne dabei aber einen vom Kongreß feſtzuſetzenden Höchſtſtandard zu überſchretten. Ferner ſei er dafür, daß jeder Einzelſtaat bei einer Volksabſtimmung das Recht erhalten ſoll, innerhalb ſeiner Grenzen alkoholiſche Getränke herzuſtellen, oder zu verkaufen. Der Verkauf ſollte aber Staatsmonopol ſein. Englands Chinapolitik London, 22. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Willtam Meyrick Hewlet der Bruder des bekannten Schrift⸗ ſtellers Maurice Hewlet, traf geſtern in Nanking ein, um dort den Poſten des britiſchen Generalkonſuls wieder zu übernehmen. Bekanntlich war ſeit März 19027 infolge des Nankinger Zwiſchenfalles das britiſche Generalkoſulat nach Schanghat verlegt worden. Mſtr. Hewlet, der als persona grata bei der National⸗ regterung gilt, wird für die nächſten Monate zunächſt ein von der Nankingregierung ihm zur Verfügung geſtelltes Haus ziehen, da das frühere britiſche Generalkonſulat, das einen Teil der letzten 15 Monate von der Nationalregierung be⸗ ſchlagnahmt und als eines der Regierungsgebäude verwendet worden war, noch nicht vollſtändig wieder hergeſtellt iſt. Es iſt anzunehmen, daß dieſem bedeutungsvollen Schritt Englands auch die übrigen Mächte bald folgen werden, wo⸗ durch dann ein engerer ſtändiger Kontakt zwiſchen der Na⸗ tionalregterung und den übrigen Mächten hergeſtellt würde. * Der Branntweinverbrauch in Rußland. Im Beſtreben, den Branntweinverkauf herabzuſetzen, hat die Regierung des Rätebundes beſchloſſen, für 1928/29 den Städten nur 215,25 Millionen Liter ſtatt 227,55 Millionen Liter im laufen⸗ den Jahre zu überlaſſen; zugleich empfahl ſte den Regierun⸗ gen der einzelnen Räterepubliken, zu verordnen, daß an Ta⸗ gen, an denen Arbeitslohn ausgezahlt wird, der Vertrieb von Branntwein und Branntweinprodukten in Gaſtſtätten, die ſich in unmittelbarer Nähe von Fabriken befinden, verboten wird, ſowie auch Maßregeln zur Einſtellung des Branntweinver⸗ kaufs in der Zeit der Einberufung zur Roten Armee zu er⸗ greifen. 5 * Letzte Meloͤungen Drei Diphtherietodesfälle in einem Kinderheim — Hamburg, 23. Aug. Nach Mitteilung des Geſundheits⸗ amtes ſind in einem mit 100 Kindern belegten Heim Diph⸗ therte⸗Erkrankungen aufgetreten. Das Heim wurde ſofort geſchloſſen. Drei Kinder ſind geſtorben. Die übrigen Er⸗ krankten befinden ſich auf dem Wege zur Beſſerung. Aufdeckung einer Geheimbrennerei in Wandsbeck — Hamburg, 23. Aug. Ermittlungen, die im Anſchluß an die in Hamburg vorgenommene Beſchlagnahme eines mit Sprit unbekannter Herkunft beladenen Laſtkraftwagens ein⸗ geleitet wurden, haben nach Mitteilung der Zollfahndungs⸗ ſtelle zur Aufdeckung einer umfangreichen Geheimbrennerei in Wandsbek geführt. Es muß angenommen werden, daß die Reichskaſſe durch den Vertrieb des dort hergeſtellten Brannt⸗ weins in beträchtlichem Umfang geſchädigt worden iſt, Wo iſt die Greater Rockford? — Newyork, 23. Aug. Wie Aſſociated Preß aus Chieago meldet, haben ſchwache Radtoſtignale, die geſtern von zwet Radio⸗Amateuren aufgefangen wurden, die Hoffnung wieder erweckt, daß die Bemannung von Haſſells Flugzeug „Greater Rockford“ noch am Leben iſt. Die Signale beſtanden aus einer fünfmaligen Wiederholung der Buch⸗ ſtabengruppe xda. * Ein Roman Muſſolinis. Ein Buchhändler hat in Newyork einen Roman verlegt, den Muſſolini im Alter von 28 Jahren, als er noch ein ſozialdemokratiſches Wochenblatt redigierte, geſchrieben hat. Dieſer Roman ſtellt eine Liebesgeſchichte eines Kardinals von Trient mit einer jungen Ariſtokratin aus dem 17. Jahrhundert dar. 25 a * in Ordnung brachten und dann dem vorausgefahrenen För⸗ 4 4 „ 9„ —— N ö f N 6 A N& A noch erhalten; ſie verdient aber, 25 1 lichſten Vögel unſerer 1 Freitag, den 24. Auguſt 1928 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 391 3. Seite. Stäotiſche Nachrichten Bartholomäus, der Ernteheilige Leer die Getreidefelder in der Niederung. Schon bläſt der Wind über das Stoppelfeld. Droben auf der Höhe harren noch Roggen, Spelz und Hafer der Reife. Kaum glaublich und doch wahr. Jetzt heißt es, ſich beeilen. Bartholomäus, der Ernteheilige, läßt das Getreide vollends ausreifen, daun aber weg vom Boden, denn Bartholomä verbietet die weißen Hoſen. Schickt der Heilige gar Blitz und Donner um die Zeit ſeines Namenstages, dann rechnet der Bauersmann mit kal⸗ ten Tagen, getreu dem alten Spruch: Gewitter um Bartholomä Bringen bald Hagel und Schnee. Dem Verlauf des Tages bringt der Landmann großes Intereſſe entgegen, denn Wie Bartholomätag ſich hält, So iſt der ganze Herbſt beſtellt. Bartholomäus hat das Wetter parat Für den Herbſt bis zur Saat. Sind Laurentius und Bartholomäus ſchön, Iſt guter Herbſt vorauszuſehn. Der Laurenttiustag am 10. Auguſt hat das ſchönſte Wetter Hebracht, möge nun auch ſein Freund Bartholomäus das Rich⸗ lige treffen. Aber immerhin müſſen wir mit kühleren Tagen rechnen, an denen die leichten Sommerkleider mit wärmeren vertauſcht werden müſſen. Barthelmis Spart Lotter on Kies Lingen⸗Hoſen on Struh⸗Höt. (Weiße Hoſen und Strohhut). Neben der letzten Tätigkeit auf dem Getreidefeld harren noch andere Arbeiten des Bauern. Der zweite Schnitt Gras wird als Grummet in die Scheune gebracht, die Zwetſchgen ſind reif geworden, ſüße Birnen locken am Baum und auch einzelne Sorten Aepfel müſſen geerntet werden. Ein Spruch im Walbdeckſchen lautet? To Bartelmä Dann knickt de Hawer(Hafer) in de Knee(Knie) Wei Hawer hätt, dee mägge(mähe), * Wei Roggen hätt, dee ſägge(ſäe), Wei Grummet hätt, dee recke(rechnen), Wei Appeln(Aepfel) hätt, dee brecke, Wei Börnen(Birnen) hätt, dee rüttele, Wei Quetſchken hätt, dee ſchüddele. Auf den großen Gütern kannte man früher allerlei ſinnige Bräuche am Schluß der Ernte; da wurde beim Einfahren des letzten Getreidewagens der Hausvater durch einen Spruch der Obermagd beglückwünſcht und ihm ein Erntekranz auf einer Stange übereicht: 5 Dieſer Kranz iſt von Blumen und Blättern Der liebe Gott hat gegeben gut Wetter, Gut Korn, gut Flachs, Künftig Jahr gibt der liebe Gott uns wieder das. Der liebe Gott gebe Segen, Daß ſie künftig Jahr mit uns in Freuden leben, Der Herr hat gelobet in Frieden und Recht, Ueber ihn hat nicht zu klagen weder Mädchen noch Knecht, Ich wünſche dem Herrn von Nelken einen Gang, Von Roſen eine Bank, Von Demanten eine Tür, Von Rosmarin einen Riegel dafür. Leider ſind die Zeiten verſchwunden, in denen auch der kleine Landmann bei uns beim Einfahren des letzten Ge⸗ treidewagens ein bißchen Poeſie walten ließ, ein kleines Bäumchen mit bunten Bändern ſchmückte, dieſes auf den be⸗ ladenen Wagen feſtmachte und unter frohem Geſang von Weib und Kind, von Knecht und Magd, durch die Dorfſtraßen in die Scheune fuhr. Ein kurzer Trunk vor dieſem und jenem Wirts⸗ haus bedeutete den Lohn für die angeſtrengte Tätigkeit in harten Erntewochen. Nur vereinzelt hat ſich dieſe ſchöne Sitte hochgehalten zu werden als treues Erbe der Vorfahren. d. K * Lohnverhandlungen in der Rheinſchiffahrt. Die am 22. Auguſt geführten Verhandlungen über die Regelung der Lohnfrage in der Rheinſchiffahrt ſind auf Samstag, 25. Aug., vertagt worden. e—— Marktverkehr mit Vieh Auf den 37 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſch⸗ lands wurden im Juli 121363(im Juni 109 031) Rinder, 122 356(120 447) Kälber, 81601(102 727) Schafe, 494 840 (498 843) Schweine zugeführt. Gegenüber dem Juni haben ſich die Zahlen bei den Rindern und Kälbern erhöht und bei den Schafen und Schweinen erniedrigt. Bei den Rindern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 13 577 Stück; dann folgen: Hamburg mit 9231. München mit 7998, Frankfurt a. M. mit 7288, Köln mit 7197, Nürnberg mit 6334, Stuttgart mit 4848, Mannheim mit 4566, Dortmund mit 4375, Breslau mit 4121, Lübeck mit 4059, Dresden mit 4000, Chemnitz mit 3469, Elberfeld mit 3320, Leipzig mit 3303, Mainz mit 3225, Magdeburg mit 3023, Huſum mit 2492, Eſſen mit 2860, Han⸗ nover mit 2093, Kiel mit 1908, Koblenz mit 1744, Königsberg i. Pr. mit 1697, Bremen mit 1617, Augsburg mit 1603, Würz⸗ burg mit 1578, Karlsruhe mit 1429, Düſſeldorf mit 1421, Stettin mit 1263, Zwickau mit 1182, Kaſſel mit 1133, Wies⸗ baden mit 1130, Plauen i. V. mit 710, Aachen mit 571, Barmen mit 540, Oldenburg i. Old. mit 518, Krefeld mit 440. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehmarkt aufgetriebenen Kälber betrug im Juli 2889(im Juni 3132), die der Schafe 159(117), die der Schweine 11 696(12 590). Dem Mannheimer Schlachthof wurden im Juli 1471 Rinder(gegenüber 1376 im Juni) zugeführt, ferner 1905 Käl⸗ ber(1967), 159 Schafe(114) und 7093 Schweine(7115). St. N. A. * * Die Störung in der Stromzuführung, die geſtern nach⸗ mittag zwiſchen 1 und halb 2 Uhr eintrat, iſt auf einen Brand zurückzuführen, der im Großkraftwerk beim Probebetrieb in einem Reagenzraum für Eigenbetrieb ausbrach. Das Feuer war bis zum Eintreffen des um 1,18 Uhr alarmierten Löſch⸗ zuges der Feuerwache II bereits durch Angeſtellte des Werkes gelöſcht. Der Schaden iſt nicht ſehr bedeutend. * Schiffsunfall. Der Paſſagierdampfer„Fürſt Bis⸗ marck“ wollte Mittwoch abend gegen 8 Uhr aus dem Speyerer Hafen die Rückfahrt nach Mannheim antreten. Bei der Fahrt in den Rhein brach plötzlich die Achſe des Steuers, wodurch dem Dampfer die Weiterfahrt unmöglich wurde. Die Paſſagiere mußten wieder ausſteigen und wurden dann mit einem Sonderzug weiterbefördert, den die Reichsbahn ein⸗ legte. Der Achſenbruch am Steuer iſt darauf zurückzuführen, daß beim rückwärtigen Ausfahren der Dampfer mit einem Steuer an die Rheindammſpitze anſtieß: * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 10 000 Mk. auf Nr. 182 280, 6 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nummern 166 851, 183 642, 281629.— In der Nachmit⸗ tags ziehung: 4 Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Num⸗ mern 754, 296 046, 2 Gewinne zu je 3000 Mk. auf Nr. 272 268. (Ohne Gewähr.) i Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die ſtädt. Sparkaſſe Neckargemünd hat ihren Aufwertungsſatz für Spareinlagen von 15 auf 187 v. H. erhöht. Der Gemeindevoranſchlag für 1928/29, der zur Deckung des Defizits von 43 140 M. eine Umlage von 120 Pfennig vom Grundvermögen, 40 Pfg. vom Betriebsvermögen vorſieht, wurde in Neckarbiſchofsheim in der jüngſten Sitzung des Bürgerausſchuſſes genehmigt. Die Ein⸗ nahmen betragen 69 583 Mk. und die Ausgaben 112 722 Mk. In Lobenfeld wurde in der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung der durch das neue Beſoldungsgeſetz bedingten Umgruppierung der Gemeindebedienſteten die Zu⸗ ſtimmung erteilt.— Zum Schluſſe der Sitzung berichtete Bür⸗ germeiſter Münkel in eingehender Weiſe über die Be⸗ kämpfung der Rindertuberkuloſe. Seiner An⸗ regung entſprechend werden die Tierhalter in einer demnächſt ſtattfindenden Verſammlung noch hierüber beſonders auf⸗ geklärt. Am vergangenen Sonntag fand in Steinfeld eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, in der u. a.„Höchſtſätze eines Gehaltes für Gemeindevertreter“ zur Beſprechung ſtanden. Der Gemeinderat erkannte dieſe miniſteriell geneh⸗ migten Höchſtſätze nicht an und ſtimmte einſtimmig dagegen. Auf Grund dieſer Stellungnahme der Gemeinderatsmitglie⸗ der legte 1. Bürgermeiſt 2 und 750 Pfg. vom Gewerbeertrag pro 400 Mk. Steuerwert. er Kuntz ſein Amt nieder. Die letzte Bürgermeiſterwahl in Neckarburken Atſt wiederum ergebnislos verlaufen, ſo daß ein dritter Wahl⸗ gang notwendig wird. Der Vorſchlag des Gemeinderats Schönau i.., auf dem durch die Stadt erworbenen Anweſen ein Zuſatzwerk zum ſtädtiſchen Elektrizitätswerk mit einem Koſtenaufwand von rund 20 000% zu erſtellen, wurde in der Bürgeraus⸗ ſchußſitzung einſtimmig gutgeheißen. Die Geſamtausgaben des Gemeindehaushalts belaufen ſich auf rund 294 000, die Einnahmen auf 257000 /. Der ungedeckte Aufwand mit rund 37 000/ iſt durch Umlage zu decken und zwar 73 Pfg. auf das Liegenſchaftsvermögen, 29 Pfg. auf das Betriebsver⸗ mögen und.66/ auf den Gewerbeertrag. Der bisherige Umlageſatz für das Liegenſchaftsvermögen betrug 67 Pfg. Tagung des europälſchen Film⸗Kongreſſes Außer der interparlamentariſchen Union beherbergt die Reichshauptſtadt in dieſen Tagen noch einen anderen inter⸗ nationalen Kongreß, deneuropäiſchen Filmkongreß. Ueber 500 Delegierte, darunter viele aus dem Auslande, Lichtſpieltheaterbeſitzer und Filminduſtrielle, nicht zuletzt auch berühmte Filmſtars des In⸗ und Auslandes, ſind zu dieſer Tagung eingetroffen, die am Mittwoch in Anweſenheit ver⸗ ſchiedener Reichs⸗ und Kommunalbehördenvertreter im Ple⸗ narſitzungsſaale des ehemaligen Herrenhauſes feſtlich eröffnet wurde. Daß überhaupt ein ſolcher auch rein äußerlich glän⸗ zend arrangierter Kongreß heute tagt, iſt ein Ereignis, deſſen Bedeutung man am beſten erkennt, wenn man ſich den fabel⸗ haft raſchen Siegeszug vor Augen führt, den der Film über⸗ haupt in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens genommen hat. Wenn man bedenkt, daß es noch nicht 30 Jahre her ſind, daß man in Berlin nur ein einziges Kinotheater, das noch nicht 200 Beſucher aufnehmen konnte, beſaß, wenn man 3. B. die Konverſationslexiken zu Anfang des Jahrhundert aufſchlägt und feſtſtellt, daß das Wort„Film“ damals noch ein unbe⸗ kannter Begriff war, ſo wird man heute, da der Film geiſtig und wirtſchaftlich ſozuſagen das ganze öffentliche Leben be⸗ herrſcht, zugeben müſſen, daß hier in verhältnismäßig kurzer Zeit eine der rapideſten Entwicklungen vor ſich gegangen iſt. Wenn heute Kinotheaterbeſitzer und Kinoinduſtrielle mit ihren deutſchen Kollegen ſich gemeinſam an den Tiſch ſetzen, um über gemeinſame Intereſſen zu beraten, ſo tun ſie es zwei⸗ fellos zunächſt aus der Erkenntnis heraus, daß„Filmeuropa“ ſich gegenüber der ungeheuren amerikaniſchen Konkurrenz zuſammenſchließen muß. Amerika befriedigt heute mit ſeiner großen Weltorganiſation, die es ſich insbeſondere in de Jah⸗ ren, als Europa ſich im Weltkrieg zerfleiſchte, ſchaffen konnte, 85 bis 90 Prozent des geſamten Weltfilmbedarfes. Die Ver⸗ einigten Staaten haben heute über 16000 Kinos, ganz Europa zuſammen vielleicht 12 bis 14000. Schon dieſe Zahlen laſſen erkennen, daß etwas geſchehen muß, wenn die europäiſche Filminduſtrie ſich gegenüber der immer noch weiter erſtar⸗ kenden amerikaniſchen Filmorganiſation behaupten will. Auf dieſem erſten europäiſchen Filmkongreß iſt des öfteren von der völker verbindenden Kraft des Filmes geſprochep worden. Sicherlich iſt der Film infolge ſeiner univerſellen Sprache wie kein anderes Mittel geeignet, Völker einander näher zu bringen und zur Befriedung der Welt beizutragen. Es iſt beſonders zu begrüßen, daß auch in den Anſprachen der ausländiſchen Delegierten der feſte Wille zum Ausdruck kam, jetzt endlich mit den berüchtigten He tz⸗ filmen Schluß zu machen, die einen ſo verderblichen Einfluß auf die Beziehungen der Völker ausübten. f An der Feſtſitzung nahmen zum erſten Male viele ausländiſche Kinobeſitzer als Repräſentanten von 60 Nationen Europas und Indiens teil. Die Hauptanſprache hielt der Reichstagsabgeordnete und zweite Vorſitzende des Reichsverbandes Wilh. Siegfried. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß das Ziel, im Film die Weltbilderſprache im Sinne der Völkerverſtändigung, der Völkerverſöhnung und des ewigen Völkerfriedens zu ſchafſen, nicht mehr fern ſein möge. Die deutſche Filminduſtrie ſel an der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit angelangt. Deutſch⸗ land habe den erſten Schritt getan, um eine Arbeits ⸗ gemeinſchaftaller filmproduzierenden Natis⸗ men ins Leben zu rufen. Im Namen der Reichs⸗ und der preußiſchen Staatsregierung begrüßte Miniſterialdirektor Dr. Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium beſonders die aus⸗ ländiſchen Gäſte und verſicherte, daß die Regierung das leb⸗ hafteſte Intereſſe am Schickſal der Filminduſtrie hahe. Be⸗ ſonders lebhaft begrüßt betrat ſodann Oberbürgermeiſter Böß das Podium, begrüßte die Gäſte aus Nah und Fern mit herzlichen Worten und hieß ſie in den Mauern Berlins, das zwei Drittel der deutſchen Filminduſtrie beherberge, willkommen. N Wo bleiben die Störche? Von Wilhelm Hochgreve Es iſt nur eine Frage der Zeit, daß einer der volkstüm⸗ deutſchen Landſchaft, die Norddeutſchen Adebar heißen ſchen= Glücksbringer), ebenſo ſelten wird, wie es ſchon längſt ſein ſchwarzer Verwandter, der Waldſtorch, iſt. Tauſende von Storchneſtern, aus denen noch vor Jahren munteres Geklapper ertönte, ſind unbenutzt geblieben. Wo bleiben die Störche? Die Statiſtik redet eine betrübende Sprache. Während es in Mecklenburg im Jahre 1901 noch 3904 bewohnte Storchneſter gab, waren 1912 nur noch 1072 und 1925 nur noch 536 beſetzt. In Oſtpreußen ging die Zahl der bewohnten Neſter in 25 Jahren(1900 bis 1925) um 70 vom Hundert zurück, in Schleſien um 65, in Schleswig⸗Holſtein um 50. Auch ſonſt wurde überall in Deutſchland mit einziger Ausnahme von Württemberg eine ſtarke Verminderung der Störche beobachtet. Wo bleiben die Störche? Niſtgelegenheiten in Form von Wagenrädern auf Dachfirſten ſind nach wie vor in den Haupt⸗ niſtgebieten genügend vorhanden. Die Urſache der Storch⸗ abnahme iſt in anderer Richtung zu ſuchen. Tauſende und Abertauſende von Störchen finden in den ſüdafrikaniſchen Winkterquartieren ein frühzeitiges Ende. Seit einigen Jah⸗ ren werden dort die Heuſchrecken, welche die Hauptnahrung unſerer Störche im ſchwarzen Erdteil bilden, mittels Arſenik vergiftet, und dieſe vergiftete Speiſe gereicht dem Vogel zum Verderben. 5 Das„kulturelle“ Vordringen des Menſchen, Entwäſſerung und Urbarmachung von Sumpfgelände, tragen weiterhin dazu bei, die Beſtände zu verringern. Auch mag die Verfolgung in den Durchzugsländern, vor allem Kleinaſten, ſeitdem die Be⸗ wohner den Gebrauch moderner Schußwaffen erlernt haben. gegen früher bedeutend zugenommen hasen. Der Todfeind der Störche aber iſt das meuchelnde Gift, das ſie da unten in Afrika mit den Heuſchrecken aufnehmen. der Storch, den (aus dem Mittelhochdeut⸗ Theater und Muſik Operettenſpiele im Roſengarten.„Der fidele Bauer“ iſt im vorigen Monat einundzwanzig Jahre alt geworden; daran darf man in ſeiner Geburtsſtadt, näm⸗ lich Mannheim, gewiß erinnern. Und daß er heute noch ſeine Wirkung ausübt, zeigte der geſtrige Beſuch des Muſenſaals, der überfüllt war. Auch blieb der Bauer auf der Bühne nicht gelegt und man merkte es den verſchiedenen Scherzen des Stltckes nicht an, daß auch ſie jetzt majorenn geworden ſind; ſo friſch wirkten ſie. Eine ſo ſtarke Reſonanz muntert auch die Darſteller auf, von denen Franz Menar als Scheichel⸗ rotther an erſter Stelle ſtand; man iſt in Mannheim in dieſer Rolle gewiß verwöhnt, aber auch ihr Vertreter in dieſer Vor⸗ ſtellung kann ſich ſehen laſſen. Er gibt ſie ſehr empfindſam, und das wirkt allemal; außerdem ſcheint er ſie oft genug ge⸗ ſpielt und erprobt zu haben. Sein Sozius in der Bäuerlich⸗ keit, Adi Soltau, trägt zwar etwas dick auf, aber verdirbt nichts. Max Heitner gibt den Stefan, Liane Prach ein ganz ausgezeichnetes Annamirl und da die wichtigſte Perſön⸗ lichkeit, das Heinerle, von Anne Filſinger(wirklich ein Mägdelein?) vortrefflich geſpielt und geſungen war, konnte die durchſchlagende Geſamtwirkung nicht ausbleiben. Noch iſt Operettenzeit; der Ernſt des Lebens beginnt erſt wieder, wenn die Theaterferien vorbei ſind. 2 Theaternachricht. Im Nationaltheater haben die vor⸗ bereitenden Proben zur neuen Spielzeit begonnen, die am Sonntag, den 2. September, mit der Erſtaufführung der Oper„Die Prinzeſſin Girnara“ von Egon Welleſz eröffnet wird. Am 3. September folgt das Schauſpiel mit der Erſtaufführung von Tolſtvis„Und das Licht ſchei⸗ net in der Finſternis“.(Auf den 9. September fällt der 100. Geburtstag des Dichters.) Das Schauſpiel bereitet weiter für die erſten Wochen der Spielzeit die Erſtauffüh⸗ rungen von Shakeſpeares„Troillus und Creſ⸗ sida“ und Bert Brechts„Trommeln in der Nacht“ allein fidel, vielmehr ſchien das Publikum beſonders gut auf⸗ vor, ſowie eine Neuinſzenierung von Schillers„Kabale und Liebe“. Auch die Uraufführung der„Peſt“ von Anskk ſiſt in nahe Ausſicht genommen.— Die Oper wird der Eröffnungsvorſtellung eine Neuinſzenierung von Lortzings „Wildſchütz“(im Hinblick auf den 125. Geburtstag des Meiſters im Oktober) und von Goetz!„Der Widerſpen⸗ ſtigen Zähmung“ folgen laſſen und am 30. September ein Dirigentengaſtſpiel Wilhelm Furtwäng⸗ lers als beſonderes Ereignis bringen. Die deutſche Urauf⸗ führung von Verdis„Nebukadnezar“(Nabucco) wird ſchon im Oktober erfolgen.— Wie wir hören, hat General- tutendant Heinz Tietjen den künſtleriſchen Beirat unſeres SPationaltheaters Dr. Eduard Löffler eingeladen, die Büh⸗ nenbilder zu Verdis„Don Carlos“ für das Berliner Städtiſche Opernhaus zu entwerfen. Die Berliner Aufffth⸗ rung, die als erſte Neuinſzenierung der neuen Spielzeit am 15. September in Szene geht, wird muſikaliſch von Kapell⸗ meiſter Sebaſtian und ſzeniſch von Operndirektor Walther Brügmann⸗Leipzig geleitet, mit Kipnis, Onegin, Janſen, Herrmann, Oehmann und Malkin in den Hauptpartien. Diplomatie Friedrich Wilhelm der Erſte, Vater eine berühmteren Sohnes, galt nicht nur für jähzornig, er war es auch, Zu einem der Tabakskollegien, die bei ſchäumendem Biere ſtatt⸗ fanden, war der öſterreichiſche Geſandte v. Seckendorff ein⸗ geladen worden und hatte den Ehrenplatz neben dem König erhalten. Ueber eine Antwort des Geſandten erregte ſich der König ſo ſehr, daß er ihm ohne weiteres eine Ohrfefge ver⸗ ſetzte. Sollte deswegen Krieg ausbrechen zwiſchen Preußen und Oeſterreich? Seckendorff wußte geſchickt die Situation zu retten. Er nahm erſtmal einen guten Schluck Bier, hieb dann dem Erſten Miniſter des Königs eine herunter und gab ihm den ſachlichen Rat:„Geben Sie ſie weiter!“ Auf dieſe Weiſe fand der Siebenjährige Krieg erſt zwan⸗ zig Jahre ſpäter ſtatt. 4. Seite. Nr. 391 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 Deulſcher Handwerks und Gewerbekammertag * Köln, 23. Aug. Unter Vorſitz des Präſidenten Plate⸗ Hannover trat heute im Kongreßſaal der Meſſe der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag zu ſeiner diesjährigen öffentlichen Vertreterverſammlung zuſammen. An den Verhandlugen nahm auch der preußiſche Miniſter für Handel und Gewerbe, Dr. Schreibe r, teil. Als Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums waren erſchienen Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Reichardt, Reichskommiſſar für das Handwerk und Kleingewerbe, ſowie Oberregierungsrat Dr. Zee⸗Heraeus⸗ Berlin, für das Reichsarbeitsminiſterium Miniſterialkat Goldſchmidt⸗ Berlin, für das Reichsfinanz⸗ miniſterium Landesfinanzamtspräſident Dr. v. Brandt⸗ Köln, Vertreten war ferner das preußiſche Miniſterium für Handel und Gewerbe durch Miniſterialdirigent Schindler und Miniſterialrat v. Hoffman n, das Bayeriſche Staats⸗ miniſterium des Aeußern durch Miniſteraldirektor Dr. Schmidt- München, außerdem das Württembergiſche Wirt⸗ ſchaftsminiſterium und das Braunſchweigiſche Miniſterium des Innern. Freiherr v. Lünin ck⸗Bonn vertrat den Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsrat; ebenſo waren vertreten der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, die Hauptgemeinſchaft des Deut⸗ ſchen Einzelhandels und der Zentralverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels. Sämtliche 67 deutſchen Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammern hatten zahlreiche Vertreter ent⸗ ſandt ebenſo die Handwerskammer Danzig und die Hand⸗ werkskammer für das Memelgebiet. Präſident Plate begrüßte die in großer Zahl erſchienenen chrengäſte und wies auf die Bedeutung der Internationalen ſe⸗Ausſtellung zu Köln hin, wobei er die Preſſe als ein Mittel zur Verbreitung der das öffentliche Leben beherrſchen⸗ den geiſtigen Kräfte bezeichnete. Der Beſuch des deutſchen Handwerks ſei zugleich ein Gruß und Dank des Berufsſtan⸗ es an das beſetzte Gebiet für ſein Durchhalten während des Ruhrkampfes Begrüßungsanſprachen der Vertreter des Reichs, der Länder und der ſonſtigen Körperſchaften wurden von der Verſammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Generalſekretär Dr. Meuſch vom Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertag Hanno⸗ ver hielt ſodann ein Referat über„Das Handwerk zur wirtſchafts⸗, finanz⸗ und ſozialpolitiſchen Geſetzgebung De utſchlands.“ In ſeinen Ausführun⸗ gen ging Redner von dem in der Reichstagsſitzung vom 3. Juli zur Kenntnis gebrachten Regierungsprogramm aus und be⸗ tonte die Notwendigkeit einer einheitlichen kraftvollen Wirt⸗ ſchaftspolitik, eine Notwendigkeit, der ſich auch das Handwerk unterwerfe. Redner lehnte ausdrücklich eine Ausnahmebe⸗ Handlung für den gewerblichen Mittelſtand ab. Das Hand⸗ werk wolle aber nicht jene Politik der fataliſtiſchen Bequem⸗ lichkeit, die ſich immer nur dem Druck der ſtärkſten Gruppen im Volke anpaſſe. Die deutſche Wirtſchaftspolitik habe grundſätzlich auf die private Wirtſchaftsführung Rückſicht zu nehmen. Einer völligen Abſtinanz des Staates von jeglicher Teilnahme an wirtſchaftlichen Dingen dürfe allerdings nicht das Wort geredet werden. Redner wies auf die Gefahren hin, die in der kollektiven Umgeſtaltung der Wirtſchaft, in den Monopol⸗ und Machtzuſammenballungen innerhalb der Wirt⸗ ſchaft ſelbſt liegen. Der Schutz der individuellen freien Wirt⸗ ſchaft rechtfertige ein Eingreifen der Staatsgewalt. Die ein⸗ heitliche Geſtaltung der deutſchen Wirtſchaftspolitik im Sinne der Erhaltung wahrer Volksgemeinſchaft ſei undenkbar ohne eine vorhergehende Staats⸗ und Verwaltungsreform. Die deutſche Wirtſchaft erhoffe zudem eine Neuregelung der Reparationsleiſtungen, die ihrer tatſächlichen Leiſtungsfähig⸗ keit Rechnung trage und auch von der Seite des öffentlichen 5 her eine Senkung der öffentlichen Laſten ermög⸗ iche. Uebergehend zur künftigen Geſtaltung der Finanz⸗ und Steuerpolitik des Reiches bezeichnete Redner die Rückkehr der Ertragsbeſteuerung nach dem dreijährigen Durchſchnitt als be⸗ ſonders dringlich, ebenſo die Aufhebung des Steuerabzuges vom Kapitalertrag. Von einem richtigen Steuervereinheit⸗ lichungsgeſetz erwarte das Handwerk, daß es vor allem eine feſte Handhabe für eine kräftige Senkung der Realſteuern, namentlich der Gewerbeſteuern, geben werde. Die Hauszins⸗ ſteuer könne nur auf begrenzte Zeit u. für die Förderung der Neubautätigkeit ihre Berechtigung haben. Ebenſo notwendig ſei die endgültige Geſtaltung des Finanzausgleiches zwiſchen CCC ĩ˖[ eee,— dem Reich, den Ländern und den Gemeinden, die von einer Stärkung der Selbſtverantwortung für Länder und Gemein⸗ den begleitet ſein müſſe. Der gewerbliche Mittelſtand brauche ferner eine 1 Kreditpolitik, die methodiſch danach ſtrebe, die vom Mittelſtand aufgebrach⸗ ten Spargelder nach Möglichkeit in einem eigenen Staubecken zu ſammeln. Die Idee einer eigenen rein berufsſtändiſch auf⸗ gezogenen Kreditverſorgung für das Handwerk müſſe als un⸗ durchführbar abgelehnt werden. Zur Erreichung einer ge⸗ ſchloſſenen Ordnung des mrittelſtändiſchen Kreditweſens bleibe als Ziel ein gemeinſchaftlicher Giroverkehr zwiſchen Spar⸗ kaſſen und Genoſſenſchaften beſtehen, wozu das Einverſtänd⸗ nis u. die Einbeziehung der Zentralkreditinſtitute erforderlich ſei. Einheitlichkeit der Polituk ſei vor allen Dingen not⸗ wendig für die künftige ſozialpolitſche Geſetzgebung des Reiches. Jede übermäßige Schematiſierung, wie ſie bei der Regelung der Arbeitszeit und des Arbeitszeitſchutzes offen⸗ ſichtlich zutage trete, bedeute für das Handwerk eine Ueber⸗ laſtung, die über das vernünftige Maß des Schutzes des Arbeitnehmers hinausgehe. Mit der Reichshandwerksord⸗ nung habe das deutſche Handwerk Mitbeteiligung der Arbeit⸗ nehmer an der wirtſchaftlichen Entwicklung gewollt. Anderer⸗ ſeits könne die an deren Stelle nunmehr vorliegende Hand⸗ werksnovelle nicht als die Gelegenheit anerkannt werden, eine paritätiſche Umbildung der amtlichen Berufsvertretun⸗ gen durchzuſetzen. Das Handwerk gebe die Forderung nach einer Reichshandwerksordnung nicht preis, weil es für ſeinen Berufsſtand an der Richtigkeit und Notwendigkeit berufs⸗ ſtändiſcher Selbſtverwaltung feſthalte. Hinſichtlich der vorlie⸗ genden Regelung der Berufsausbildung bezeichnete Dr. Meutſch eine Verſtändigung in den Grenzgebieten der gewerb⸗ lichen Ausbildung mit der Induſtrie für notwendig. Der vorliegende Entwurf des Berufsausbildungsgeſetzes dürfe nicht der tarifvertraglichen Regelung gegenüber der berufs⸗ ſtändiſchen Regelung den Vorrang einräumen. Das Handwerk werde das Recht beruflicher Selbſtverwaltung bei der Rege⸗ lung des Lehrlingsweſens ſich nicht nehmen laſſen. Er ſtimme aber gerne einer Zuſammenarbeit zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern bei den amtlichen Berufsver⸗ tretungen zu. Syndikus Dr. Bollinger⸗Bremen beſchäftigte ſich ſodann mit der Ein ſtellung des Han d⸗ werks zum beruflichen Schulweſen. Die Löſung der Bildungsfrage ſei eine Lebensfrage für das Handwerk, denn die Erhaltung eines lebenskräftigen Nachwuchſes ſei im allgemeinen Intereſſe unbedingt erforderlich. Das Handwerk lehne die heute vielfach erhobenen Arbeitgeberbeiträge als nicht im Sinne der Reichsverfaſſung liegend ab. Das Hand⸗ werk ſei bereit, auch künftig verantwortungsvoll an der Aus⸗ bildung ſeines Nachwuchſes zu arbeiten. In Ergänzung dieſes Vortrages behandelte Dr. Seiß⸗ Deſſau die Einſtellung des Handwerks z u den Kunſtgewerbeſchule n, wobei er betonte, grundſätzlich ſolle ſich der Künſtler wieder aus dem Handwerk entwickeln. Das allein biete Gewähr für eine innige Verflechtung der Kunſt mit dem Volksempfinden. Schließlich ſprach noch Prof. Dr. Riebeſell⸗Hamburg über die gegenwärtig im Hand⸗ werk ſehr aktuelle Frage:„So ziale Fürſorgeeinrich⸗ tungen für das ſelbſtändige Handwerk“ Der Vortrag ſchilderte die verſchiedenen Maßnahmen, die das Handwerk ergriffen hat, um ſich gegen die Folgen von Krank⸗ heit, Invalidität, Alter und Tod zu ſchützen. Eine allgemeine Staatsfürſorge, etwa durch Einbeziehung der Selbſtändigen in die Kranken⸗, Invaliden⸗ oder Angeſtelltenverſicherung, lehne das Handwerk als unvereinbar mit der Wahrung ſeiner Selbſtändigkeit ab. Der Vortragende legte dar, daß eine ſichere Fürſorge für das Alter nur durch eine nach verſiche⸗ rungstechniſchen Grundlagen arbeitende Verſicherungsanſtalt zu erreichen ſei. Derartige Einrichtungen habe das Hand⸗ werk ſich in den zum Verband der Verſicherungsanſtalten für ſelbſtändige Handwerker und Gewerbetreibende Deutſchlands zuſammengeſchloſſenen Anſtalten geſchaffen. Nur da, wo in⸗ folge zu hohen Alters eine Verſicherungs möglichkeit nicht mehr vorhanden ſei, könne das Verſicherungsprinzip durch das Verſorgungsprinzip erſetzt werden. Konſtantinopeler Sommer (Von unſerm Konſtantinopler Berichterſtatter) Es regnet, regnet, regnet und es iſt kalt, ſo lauten die Ferienberichte der Freunde aus Deutſchland, ſo melden die deuſchen Zeitungen! Will man da in der deutſchen Preſſe einen Konſtantinopler Sommer ſchildern, ſo muß man ſich wohl zuerſt gegen den Vorwurf der Schadenfreude wahren. Aber dieſer Konſtantinopler Sommer iſt ſo ſchön, daß viel⸗ leicht mancher davon gern vernimmt, wenn er ſich von Ahl⸗ becks Kälte und von Norderney Regen in ſeinem eignen trauten Heim wieder zu erholen bemüht. Von Anfang Mali bis in den Oktober hinein kennt Kon⸗ ſtantinopel keinen Regen außer einem gelegentlich kurzen Gewitter. Gießt es wirklich einmal zwei oder drei Tage hinter einander, ſo iſt das ein ungewöhnliches Ereignis, das in Jahren nur einmal eintritt. Und die Spur jeden Regens iſt in weniger als der halben Zeit ſeiner Dauer verſchwun⸗ den. Wenn ich heute mit einem guten Freunde einen Aus⸗ flug, ein Picknick irgendwo in einem Walde oder auf einem Berge für vierzehn Tage ſpäter verabrede, ſo darf ich dreiſt 90 gegen 10 wetten, daß mich das Wetter an dieſem Ausflug nicht hindern wird. Etwa umgekehrt, war es wohl heuer im lieben Deutſchland. Und weil das Wetter hier im Sommer ſo überaus wenig Daunen fühlen läßt, kann man die Freu⸗ den, die Konſtantinopel bietet, denn auch voll auskoſten. Dieſe Freuden ſind Berg und Wald, ſind vor allem ſeine herrlichen Küſten mit den wundervollen Bädern, in denen man die meiſt noch etwas primitive Einrichtung gern vergißt. Wenn der April naht, dann verläßt man ſchon in großen Scharen das enge Häuſermeer der Stadt, man zieht in die „Campagna“, die Sommerhäuſer am Bosporus, am Mar⸗ marameer, auf den Prinzeninſeln, die großen Hotels öffnen dort ihre Filialen, die Bars desgleichen, und was um dieſe Zeit noch nicht fort kann, das entflieht der Stadt um die Mitte des Juni, wenn die Schulen für volle drei Monate ge⸗ ſchloſſen werden. Dann beginnt das Badeleben mit all ſeinen Freuden, während vorher im April ſchon das Badeleben nur von den ſogenannten Eisbären, meiſt jungen Deutſchen, zum Staunen der Landeseingeſeſſenen markiert wird, die auch heute noch vielfach glauben, man dürfe die Seebäder erſt ge⸗ nießen, wenn die Melonenſchalen ſchon im Waſſer ſchwimmen, d. h. gege Ende Juli Die bekannteſten der Konſtantinopler Bäder ſind das ver⸗ hältnismäßig gut ausgeſtattete Floria bei San Stefano am Marmarameer, ausgezeinet durch ſeinen breiten Strand, dann die Bäder auf den Prinzeninſeln, den offiziellen am Nordſtrand, den inoffiziellen zwiſchen den Klippen und Tan⸗ nen am Südſtrand dieſer wundervollen Eilande, ferner die zahlreichen Badeanſtalten am Bosporus, ſo beſonders das von Bebek und von Therapia, deren Waſſer durch den Wind⸗ ſchlauch des Bosporus ewig kühl und friſch iſt, dann die Bäder des entzückend gelegenen Fenerakt, der herrlichen Bucht von Moda⸗Kalamiſch, von Dfade Boſtan bei Erenköi. Ganze Vereine machen zu dem wie auch die deutſche Geſell⸗ ſchaft Teutonia auf Sonderdampfern Badeausflüge nach dem Strand von Kilios oder der Bucht von Riva am Schwarzen Meer oder endlich nach der Halbinſel Pawlu bei Tusla am Eingang zum Golf von Ismid. Jedes dieſer Bäder iſt ſchön, paradieſiſch ſchön durch die umgebende Natur, durch die wun⸗ dervolle Luft, durch den ewig darüber lachenden Himmel. Und hat man Glück, dann wird der Genuß auch nicht vergällt durch den Anblick der— Parden— Elefantenbeine älterer Levantinerinnen. Dieſes Badeleben iſt billig, durchſchnittlich zahlt man für das Betreten des Badeſtrandes und das Belegen einer der kleinen Kabinen 1015 Piaſter, alſo etwa 20— 30 Pfennig. Nur in Floria ſind die Preiſe europäiſcher. Dafür wird es aber auch überwiegend von Europäern beſucht. Doch auch für den, den ſelbſt die 10 Piaſter noch zu viel ſind, iſt ge⸗ ſorgt. Ueberall innerhalb der Stadt ſind an kleinen Buchten, den Landeſtellen der Bootsführer, bei denen ſich meiſt auch ein kleines türkiſches Kaffeehaus befindet, aus rohen Bret⸗ tern primitive Verſchläge errichtet, und von hier badet dann die Jugend der Armen von früh morgens bis zum Abend völlig unentgeltlich, und hier kann man die Aenderung der Sitten in der Türkei am beſten beobachten. Der türkiſche Knabe, der noch vor fünf Jahren um keinen Preis ohne die übliche, an den Füßen zugeſchnürte Leinenhoſe ſich gezeigt hätte, tollt hier mit ſeinen griechiſchen oder leyantiniſchen Altersgenoſſen ungeniert in Adamskoſtüm am Strand und im Waſſer herum. 1 Freftag, den 24. Auguſt 1928 4 Aus dem Lande L. Wiesloch, 20. Aug. Die Schwetzingerſtraße, deren Unterhalt als Landſtraße in die Bauabteilung der Waſe ſer⸗ und Straßenbauinſpektion Sinsheim fällt, erhält nun endlich, nachdem die Anfuhr des Kleinpflaſtermaterials ſchot ſeit einigen Monaten erfolgt iſt, ihre Pflaſterung, die ein dringendes Bedürfnis iſt. Die Bauſtrecke beträgt 1½ Kilo⸗ meter und reicht von der Hauptſtraße bis zur Poſtmühle. Der Flächeninhalt beträgt 5400 Quadratmeter. Mit der Straßen⸗ pflaſterung Hand in Hand geht gleichzeitig die Erſtellung bezw. Neuherrichtung der Gehweganlage, deren Koſten von der Stadt und inſoweit auch von den Angrenzern getragen werden müſſen, als damit eine Rückverſetzung der Treppen⸗ eingänge verbunden iſt.— Die Weſpenplage macht ſich auch in dieſem Sommer wieder ſehr ſtark bemerkbar und richtet vor allen Dingen, abgeſehen davon, daß ſie den Men⸗ ſchen recht unangenehm ſein kann, beſonders jetzt in der Zei der Obſt⸗ und Traubenernte erheblichen Schaden an, ſodaß es geraten erſcheint, durch Vernichtung der Neſter Einhalt zu gebieten. Der Gemeinderat hat deshalb den Beſchluß ge⸗ faßt, für jedes zerſtörte Weſpenneſt, das auf dem Rathaus abgeliefert wird, eine Belohn ung von 50 Pfg. aus der Stadtkaſſe zu bezahlen. Man wird wohl in der Annahme nicht fehlgehen, daß dieſe Prämie beſonders der Jugend ein Anreiz ſein wird, ihre Haut auf den„Weſpenmarkt“ zu tragen. O Meckesheim, 24. Aug. Nachdem die Aemter Neckar⸗ gemünd und Sinsheim zu Selbſtan ſchlußämtern umgewandelt ſind, wird wohl auch Meckesheim in nächſter Zeit nachfolgen. Wir hätten bei dieſer Gelegenheit, wie ſchon früher, den dringenden Wunſch, daß die Oberpoſt⸗ direktion das Meckesheimer Amt in Anbetracht der zentralen Lage des Ortes und der hier vertretenen Induſtrie als Zen⸗ tralamt einrichtet mit direkter Leitung nach Heidelberg. Dies würde den wirklichen Verhältniſſen am beſten Rechnung tra⸗ gen. Keineswegs könnten andere bereits beſprochene Pläne gerechtfertigt werden, wonach ſämtlicher Fernſprechverkehr über Sinsheim geleitet würde. Dieſe Löſung wäre umſtänd⸗ lich und unwirtſchaftlich, * Renchen, 21. Aug. Anläßlich der Fahnenweihe des Kriegervereins wurde dem Totengräber Stephan Dörflinger beim Böllerſchießen eine Hand ab geriſſen und das eine Auge ſo ſchwer getroffen, daß es aus lief. Außerdem erlitt der Unglückliche noch ſchwere Verletzungen an der Schulter. * Donauoſchingen, 21. Aug. Geſtern abend verſtarb im Freiburger Krankenhaus der zweite Beamte des hieſigen Be⸗ zirksamtes, Regierungsrat Freiherr von R eck, im Alter von 47 Jahren. Er ſuchte in Freiburg in einem Krankenhaus Heilung von einem Leiden, das er ſich als Fliegeroffizier im Felde zugezogen hatte. * Immendingen, 21. Auguſt. Donau, am Leutenberg ſieht man Mengen verendeter Fiſche langſam flußabwärts trei⸗ ben. Die meiſten ſind handlang, ſie ſcheinen alle ein und derſelben Art anzugehören. Da die Donau ſeit Monaten oberhalb Möhringen trocken liegt, könnnen es keine Fiſche ſein, die aus dem Gebiet der eigentlichen Donauverſinkung kommen. Sie entſtammen wohl alle der Flußſtrecke zwiſchen „Rutſchete“ und Ludwigstal. Die Urſache dieſes Maſſen⸗ ſterbens dürfte in erſter Linie der ſehr geringe Sauerſtoff⸗ gehalt des Waſſers ſein, das auf der genannten Strecke wenig Gefäll hat, und zur Zeit ſehr ſchmutzig iſt. Eine Waſſerunter⸗ ſuchung gerade jetzt— die Proben verſchiedenen Stellen des Flußbettes beim Schlachthaus und unterhalb entnommen— dürfte zweifelsohne recht intereſſante Ergebniſſe haben. Sie wären nicht nur wertvoll für den Fiſchzüchter, ſie würden nach Umſtänden auch recht ſchätzenswertes Material zu den Akten der Donauverſinkungsfrage abgeben. — b— Nach dem Bade iſt eine naturgemäße Behandlung der Haut unbedingt notwendig. Der Vaſenol⸗Körper⸗Puder iſt hierzu unentbehrlich. Er trocknet die Han aut ab, hält ſie weich und geſchmeidig und wirkt durch den angeneh⸗ men Geruch belebend und erfriſchend auf die Hautnerven. Vaſenol⸗ Körper⸗Puder iſt auch ein zuverläſſiges Vorbeugungsmittel gegen ö Sonnenbrand Emi84 Entlang beider Ufer der ſeit einigen Tagen große Und welch köſtliche Gelegenheiten zu Ausflügen biete! der Konſtantinopler Sommer. Jedes Fleckchen außerhalb der Stadt iſt ein Idyll, der ganze Bosporus mit ſeinen herr⸗ lichen Uferbergen und ſeiner faſt tropiſchen Gartenvegetation ein einziges Paradies, überall laden die großen Hotels in ihren Sommerniederlaſſungen zu Gartenfeſten und Thsé⸗ dansant ein, und wer dieſer Ueberkultur entfliehen will, der ſteigt hinauf auf den 260 Meter hohen Tſchamlydſcha hinter Skuktari mit ſeiner bezaubernden Ausſicht über die Stadt, über die Heide Thraziens und rückwärts weit hinein ins kleinaſiatiſche Land, oder fährt zum Belgrader Wald mit ſeinen kühlen Bends, den Waldſeen, die Konſtantinopel mit Waſſer verſorgen, oder er verbringt den Abend draußen in Maßlak beim alten Schlirf, dem Frankfurter, und lauſcht ſeinen Erzählungen aus der Zeit, da er noch der Hofgärtner Abdul Hamids war, oder endlich wandert drüben von Paſcha Bagtſche hinein in die kleinaſiatiſchen Berge zum Polniſchen Tſchiftlik, einem in weiten Gärten vor faſt hundert Flüchtlingen gegründeten Dorf von ter. Jahren von polniſchen ganz deutſchem Charak⸗ So bietet der Konſtantinopler Sommer unendlich viel des Köſtlichen, vereinigt er in ſich die Genüſſe, die uns in Deutſchland nur entweder eine teure Reiſe an die See oder eine nicht minder koſtſpielige Fahrt ins Gebirge geben. Und es fehlt nur das Kapital, um der Stadt am Goldenen Horn auch das elegante Gewand, das nun einmal ein Ziel der internationalen Reiſewelt fordert, zu verſchaffen. Doch des Lebens ungetrübte Freude ward keinem Sterblichen zu teil, noch plagen uns im Sommer die Moskites aus ungetrock⸗ neten Sümpfen, noch gibt es kein Allheilmittel gegen die roten Plagegeiſter, die Wanzen, und noch leidet die Stadt am Waſſer, die ſtaune, im Sommer an fortgeſetztem Waſſermangel. Damit können ſich alſo die enttäuſchten Sommerreiſenden in Deutſch⸗ land wenigſtens ein bischen tröſten. Sie ſticht kein Moskite mit infernaliſchem Konzert während der Nacht, keine Wanze läßt ſich freundlich vom Pfafond auf ſeine Naſenſpitze herab, und der Hahn der Waſſerleitung gurgelt nicht ſtöhnend trockne Töne, wenn man von ihm ein Trunk kühlen Waſſers fordert. mitten von Wäldern und Stadt der vielen Quellen, man höre und Freitug, den N. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe B. Sekte. Aus der Pfalz Tragiſcher Ausgang eines Kartenſpiels Speyer, 28. Aug. Geſtern abend ereignete ſich hier auf offener Straße ein Totſchlag. Der 25jährige Arbeiter Friedrich Sans wurde von dem g1jährigen Chauffeur Jo⸗ hann Bowitz erſtochen. Dem Totſchlag war ein Streit in der Wirtſchaft zum„Weißen Roß“ wegen des Kartenſpiels vorausgegangen. Um den Streit auszutragen, eilten die beiden durch den Domgarten zum ſtädtiſchen Feſtplatz. Hier wollte ſich Sans ſeines Ueberrockes entledigen, um auf Bowitz loszugehen, aber ſchon hatte er einen Stich feigerweiſe von Bowitz erhalten, der direkt die Halsſchlagader traf. Sans machte noch einige Schritte, brach zuſammen und war ſofort tot. In ber Johannisſtraße konnte der Täter feſtgenommen werden. Schadenfener bei Bürklin⸗Wolf * Wachenheim, 23. Aug. Heute abend brach in der etwa 40 Meter langen halbmaſſiven Scheune im unteren Gutshof der Bürklin⸗Wolfſchen Gutsverwaltung Feuer aus. In kurzer Zeit legte das Feuer das Gebäude und einen quer ſtehenden a Geräteſchuppen in Aſche. In der Scheune war man ſeit drei Tagen mit dem Dreſchen der diesjährigen Getreide⸗ ernte von etwa 80 Morgen, die zumteil in der Scheune unter⸗ gebracht war, beſchäftigt und wollte eben die Arbeit been⸗ digen, als eine ſtarke Feuer⸗ und Rauchſäule plötzlich zum Himmel ſchlug. Man konnte ſich nur mit knapper Mühe retten. Von den über 600 Str. in der Scheune lagernden Gerſtenbeſtänden konnte nichts mehr gerettet werden; ebenſo verbrannte der Dreſchſatz und der zur Arbeit verwandte Traktor. Dem raſchen und energiſchen Eingreifen der Orts⸗ wehr und der herrſchenden Windſtille iſt es vor allem zu ver⸗ danken, daß die naheliegenden Gebäude geſchützt und Wachen⸗ heim vor großem Schaden bewahrt wurde. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich, dürfte aber durch Verſicherung gedeckt ſein. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht bekannt. Die Verwal⸗ tung wurde bereits vor zwei Jahren von einem großen Schadenfeuer heimgeſucht. Nachbargebiete Vene Unterſchlagungen bei der Saarloniſer Kreisſparkaſſe * Saarlouis, 28. Aug. Unter dem Verbacht, große Unter⸗ ſchleife begangen zu haben, wurde ein 28 jähriger Ange⸗ ſtellter der Sparkaſſe des Kreiſes Saarlouis verhaftet und dem Amtsgericht zugeführt. Die eingeleiteten Ermitte⸗ lungen ſind noch nicht abgeſchloſſen, es ſollen jedoch ver⸗ ſchtedene größere Beträge in Frage kommen. Bekanntlich wurde die Kreisſparkaſſe erſt vor etwa vor einem halben Jahr von einem ſchweren Verluſt betroffen, als der Kaſſierer und der Gegenbuchführer nach Veruntreuung von 600 000 Fr. flüchtig gingen. Ste wurden ſchließlich an der franzöſiſchen Riviera verhaftet und ausgeliefert und ſtehen noch vor ihrer Aburteilung. Angeſichts der ſich häufenden Sparkaſſenſkan⸗ dale im Saargebiet— die ſoeben in ihrem ganzen Umfange aufgedeckten Veruntreuungen bei der Sparkaſſe in St. Ing⸗ bert haben dieſe Stabt bekanntlich an den Bettelſtab gebracht — wird der Ruf in der Oeffentlichkeit nach Schaffung wirkſamer Kontrollvor richtungen im Saarge⸗ biet immer dringlicher! Der von der Regierungskommiſſion vor Jahren aus politiſchen Motiven erzwungene Austritt der ſaarlündiſchen Sparkaſſen aus dem deutſchen Giroverband mit ſeinen ſcharfen Kontrollvorrichtungen rächt ſich bitter, da ſeither eine ausreichende fachmänniſche Ueberwachung der Spaärkaſſen im Saargebiet mit Ausnahme des Homburger Inſtituts fehlt. Der Verluſt der Stadt St. Jugbert St. Ingbert, 28. Aug. Der Bürgermeiſter von St. Ing⸗ bert hat inzwiſchen eine amtliche Mitteilung herausgegeben. Danach betragen die ohne genügende Sicherheit ge⸗ währten Kredite 6,8 Millionen Mark. Ein erheblicher Teil dieſer Summe, deſſen Höhe jedoch noch nicht angegeben wird, gilt als verloren. Mannheimer Herbſt-Pferderennen Wie nach dem guten Handicap⸗Nennungsſchluß nicht anders zu erwarten war, ſinb auch die Unterſchriften für die 16 Altersgewichts⸗ rennen ſehr befriedigend ausgefallen. Mit 621 Nennungen für das Geſamtprogramm ſind 64 Unterſchriften mehr gegeben als zum vor⸗ jährigen Herbſtrennen. Die Qualität der Pferde läßt ebenfalls nichts zu wünſchen übrig, man findet die beſte deutſche Flach⸗ und Hindernisklaſſe. Die Pferde ſtammen aus Ställen ſowohl des Sü⸗ ebenſo wie der rheiniſch⸗weſtfäliſche Bezirk, beſonders zahlreich be⸗ teiligte. Damit iſt wieder die Gewähr geboten für das in Mann⸗ heim ſchon tradittonelle Zuſammentreffen dieſer drei Gebiete und für einen ſpannenden Verlauf. * Grunewald(23. Auguſt): 1. Invicta⸗Rennen. 2800. 1000 Meter: 1. Geſt. Pünſtorfs Blanker Hans(O. Schmiöt); 2. Sophiſt; 3. Aſtarte. Ferner liefen: Erogeiſt, Felſen, Nicodemes. Tot: 35. Pl: 17, 20:10. 2. Cairo⸗Reunen. 9900&. 1800 11 1 5 12 Frhr. O. v. Richthofens Nicotin(Blume); 2. Merkur 2; 3. Leichte Iſabel. Ferner liefen: Mohrenglück, Tannenberg 2, Frühlings bote, 8 Lederſtrnmuß, Peöro, Prinz Chriſtian, Allerweltsmädel. Tot: 52. Pl: 25, 72, 109:10. 3. Perikles⸗Rennen. 5200 l. 1200 Meter: 1. A. u. C. v. Wein⸗ bergs Avitus(O. Schmidt); 2. Avanti; 3. Fer aut feri. Tot: 34. 4. Prolog⸗Rennen. 5200. 1600 Meter: 1. M. J. Oppenheimers Teutone Gez 2. Altenberg; 3. Frithlof 2. Ferner liefen: Dianthus. Tot: W. Pl: 27, 24:10. 8 5. Kincſem⸗Rennen. 16 000 J. 3200 Meter: 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Freiweg 2(Haynes); 2. La Margna; 3. Linz. Ferner liefen: Fürſtenbrauch. Tot: 23. Pl: 17, 25:10. 6. Tulipan⸗Rennen. 6500. 1800 Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Poſtenkette(Haynes); 2. Wanderluſt; 3. Orbensſchweſter. Ferner liefen: Pergola, Attika. 810 15. Pl: 11, 12:10. 7. Vergleich⸗Reunen. 9900 l. 2600 Meter: 1. Ot. M. Gerteis Caro Bube(Wenzel); 2. Jos; 3. Himalaya. Ferner liefen: Paroid. Tot: 2. Pl: 2, 21:10. Maoſport Weltmeiſterſchafts⸗Revanche in Dresden Sawall und Michard wieder ſiegreich Der Dresdener Rennbahnleiter Wittig hat nicht nur alle fünf Dauerfahrer, die im Enblauf der Steherweltmeiſterſchaft in Badu⸗ peſt teilgenommen hatten, zu einem Revanchekampf verpflichtet, ſon⸗ dern auch die Beſten von den Fliegern. Wie in Budapeſt ſiegte bet den Stehern Walter Sawall, bei den Fliegern Michar d (Fronchreik). Bei gutem Wetter wohnten den intereſſanten Rennen nicht weniger als 15 000 Zuſchauer bei, die ganz auf ihre Koſten komen. Einen recht bewegten Verlauf nahm das 100⸗Kilometer⸗ Steher⸗Dauerrennen, an dem auch der Kölner Krewer teilnahm. In der Reihenfolge Läuppt, Bréau, Sawall, Snoek, Linart und Krewer begaben ſich die Fahrer auf die lange Reiſe. Schon nach wenigen Runden ging Krewer an allen ſeinen Gegnern vorbet auf den erſten Platz. Longe ſollte die Freude aber nicht dauern. Ein Radſchaden koſtete Krewer zwei Runden. Dabei wurde er wieder Letzter. Zwiſchen den Fahrern wechſelte die Führung ab. Eine große Leiſtung vollbrachte der Weltmeiſter Sawall. Trotzdem ihm bei der Hälfte des Rennens die Lenkſtange brach, fuhr er tapfer weiter und beendete das Rennen als knapper, aber ſicherer Steger. Die Ergebniſſe: Fliegerkampf⸗Vorentſcheidung: 1. Lauf: Michard, 2. Kaufmann zwei Längen zurück; 2. Lauf: 1. Faucheux, 2. Moeskops ½ Ig zur.; 1. Entſcheidung: 1. Lauf: 1. Kaufmann, 2. Moeskops 8 Cg. zur.; 2. Lauf: 1. Michard, 2. Faucheux 7 Ig. zur.; 2. Entſcheidung: 1. Lauf: 1. Kaufmann, 2. Moeskops 1½ Lg. zur. 2. Lauf: 1. Mi⸗ chard, 2. Faucheux. Geſamtergebnis: 1. Michard, 2, Faucheux, 3. Kaufmann. 5 1000⸗Meter⸗Malfahren: 1. Moeskops, 2. Kaufmann“ Ig. zur., 3. Faucheux, 4. Michard. 100⸗Kilometer⸗Dauerrennen: 1. Sawall:24:26,3 Std., 2. Linart 260 Meter zur., 3. Krewer 360 Meter, 4. Läuppi 720 Meter zur., 5. Snoek 2300 Meter, 6. Brau. Schwimmen Die Japaner in Dresden Mit einem Start in Dresden ſetzten die japaniſchen Olympla⸗ Schwimmer ihre Deutſchlandreiſe fort. Auch in Dresden waren ſte in faſt sämtlichen Konkurrenten ſiegrelch, leöͤlglich der Weltmeiſter Tſuruta mußte ſich im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen das er gegen die Dresdener Lehner und Trümper, die nur je 100 Meter zu abſol⸗ vieren hatte, beſtritt, in 2,568 Minuten um Handſchlag beſiegt be⸗ bennen. Die Ergebniſſe der übrigen Konkurrenzen, in denen die Japaner faſt ſtets Vorgaben zu leiſten hatten, waren wie folgt: 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Japan 3,97.; 2. Dresdener SV. 4,06 Min.— 100 Meter Freiſtil: 1. Sata⸗Japan 1,048 Min.; 2. Noda⸗ Japan 1,07 Min.— 100 Meter Rücken: 1. Jrye⸗Japan 1,17, Min.; 2. Struck⸗Dresden 1,25 Min.— 6 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Japan 6,48,2 Min.; 2. Dresdener SV. 35,2 Minuten. — dens und Südweſtens, als auch aus der Zentrale, die ſich dieſesmal,“ Sportliche Rund ſchau Schach Oberrheiniſcher Schachkrongreß Die dritte Runde In der am Donnerstag gespielten öritten Runde beim Ober⸗ rheiniſchen Schachkongreß in Karlsruhe gab es eine intereſſante Partie zwiſchen Rutz u. Huſſong. Rutz mußte ſich eine Bauern⸗ ſchwächung im Mittelſplel gefallen laſſen, kam aber durch ein zu paſſives Mandver Huſſongs wieder frei, führte einen Königsangriff ſiegreich durch, nachdem Huſſong zu allem Ueberfluß noch in Zeitnot gertet. Barnſtedt kam gegen Ebeling ſchnell in Vorteil und gewann. Klucker war gegen Heinr. Welßinger anfangs auch im Vorteil, ſptelte dann aber zu ſcharf auf Angriff und erreichte nur ein Remis. Aar blieb gegen Eifinger ſiegreich, während Te⸗ reſtchenko gegen T. Weißinger durch Abgabe eines Bauern unterlag. Dr. Meer war durch Bauernverluſt gegen Sartor! im Nachteil, machte dieſen aber im Endſpiel wieder wett und er⸗ reichte ein remis. Nach der oͤrttten Runde führt eee ühe mit 2% Punkten vor Aar, Barnſtedt, Huſſong, H und T. Weißinger le 2 Punkte. * Vor dem Ende in Bad Kiſſingen Am Donnerstag wurden in Bad Kiſſingen die beiden aus ſtehenden Hängepartien erledigt. Das Treffen Marſhall—Mief wurde ohne weiteres mit einem Turmendſpiel remis gegeben. R gewann ein Turmſpringerendſpiel gegen Dr. Tarraſch, hatte aber ſtundenlang zu kämpfen, obwohl er die Qualität beſaß. Der Stand in der Spitzengruppe iſt unverändert geblieben. Die Endrunde wird Freitag geſpielt. Automobilſport Mercedes ⸗ Sieg in Frankreich Wie ſchon im Vorfahre beteiligte ſich der bekannte deutſche Renn⸗ fahrer Baron v. Wentzel⸗Moſau mit einem 8 Ltr.⸗Mereedes⸗Benz⸗ Sportwagen Modell S bei der großen automobilſportlichen Veran⸗ ſtaltung in dem Badeort La Bauble(Frankreich). Die Veranuſtal⸗ tung begann mit dem Kilometer⸗Rennen. Baron v. Wentzel erzielte hier in der Klaſſe der Sportwagen einen neuen Streckenrekord, da er den Kilometer bei fliegendem Start in 20,4 Sek. durchfuhr und ein Stundenmittel von 170,5 Kilometer erreichte. Einen weiteren Rekord gab es bei den Motorrädern. Hier erzielte Coulon auf 350 cem Terrot 25,9 Sek.(188,096 Stoͤhm.). Eite ratur e Zimmerturnen und Freiluftgymnaſtik. Von Dr. G. Lehnert. Völlig neu bearbeitet von Fritz Strube. Mit 62 Abbildungen nach photographiſchen Originalaufnahmen. Union Deutſche Verlagsgeſell⸗ ſchaft in Stuttgart. Eine einfache und gründliche Anleitung für das häusliche Turnen. Mehr als 100 im Freien wie im Zimmer aus⸗ führbare Uebungen für alle Körperteile und Muskelpartien ſind hier leichtfaßlich erklärt, die wichtigſten in Abbildungen veranſchau⸗ licht. Richtige Körperſtählung, ſinnreiche Muskelarbeit wird hier gelehrt. Die Uebungen ſind vlelſeltig und abwechflungsreich. Sie geben in nahezu erſchöpfender Weiſe die Grundlagen, nach denen jeder Einzelne, Anfänger wie Fortgeſchrittene, ſich fiir eine tägliche durchgreifende u. löſende Gymnaſtik ſein eigenes Uebungsprogramm nach perſönlichem Bedürfnis ſelbſt zuſammenſtellen kann. Das Buch von Strube unterſcheidet ſich alſo prinzipiell von den verſchiedenen älteren und neueren feſten Syſtemen. Viele, die turnmäßige Frei⸗ Ubungen aller Art in eigener Reihenfolge dieſen Syſtemen vorziehen, werden es deshalb für ihre Zwecke lebhaft begrüßen und ſich gerne zu ſeiner Verwendung entſchließen. Die Grundſätze Strubes den Band auch für Turner und Sportler jeden Alters und Geſchlechter nützlich und wertvoll erſcheinen— als allgemeine Leibes⸗ ſchule, zur Ergänzung der bevorzugten Ausbildung einzelner Kör⸗ perpartten, als ſtändiger Ausgleich gegen die Einwirkungen der Berufsarbeit auf Kraft und Geſchmeibigkeit. Deutſches Marſchliederbuch für Schulen und Vereine. Von Dr. Gaſch und Dr. Patzig 60 ſchöne deutſche Marſch⸗ und Wander⸗ lieder ausgewählt, die unſere Jugend auf dem Ausmarſch aus dem Städtchen, auf Reiſe, Wanderung und Turnfahrt, bei Feiern und Feſten, bei der Raſt im Walde, zum Abſchied und bei der Heimkehr ſingen ſoll. Seit der Einführung der„Marſch⸗ und Wandertage“ an deutſchen Volks⸗ und Mittelſchulen hat ſich mehr denn friüther her⸗ ausgeſtellt, daß unſere Jugend keine Volks⸗ und Wanderlieder mehr lingen kann. Die Volksweiſe wird faſt ausnahmslos nur noch von Turnvereinen und Wandervögeln gehegt und gepflegt, der Jugend im allgemeinen und den der Schule Entwachſenen im beſonderen, geht das Volkslied und mit ihm der hohe Wert, den das deutſche Lied in ſich birgt, verloren. Ein trauriges Zeichen des ſittlichen Niederganges iſt, daß unſere Jugend die unſinnigen neuzeitlichen Tanzweiſen beſſer beherrſcht als den Text ſelbſt des einfachſter ſchlichteſten Volksliedes, das unſeren Vätern und Großvätern lieb und traut geworden war. In zweiter Auflage erſchelnt im Wil ⸗ helm Limpert⸗ Verlag das von dem bekannten Turner und Pädagogen Dr. R. Gaſch und dem frohgemuten Wandervogel und Zupfgeigenſpieler Dr. Patzig herausgegebene und in erſter Auflage ſchon ſo viel begehrte Büchlein„Deutſches Marſch⸗ liederbuch für Schulen und Vereine.“ Wer noch kein der greiſe zu dieſem herrlichen Büchlein, Marſchliederbuch beſttzt. eingenoſſe ſein wird. das fedem ein froher Wandergeſell und W̃ — 45 81 SAL ENI-RAUCHERN N NDBAD S DER N SF Zählt Weiter „Agschaminis chair olsun effendie, degroßte mich eines Abends ein befreundeter N 5 585 . e . —66˙1 Schiffskapitän,„hat Sindbad, der Salem- Raucher, nicht Lust, wieder auszuziehen, um neue Tabake für seine berühmte Cigarettenmischung zu findenp⸗ Oemasle e wir sein großes neues Schiff. Da es mir gefiel, machte ich mit dem Rapitan e 8 Kaufvertrag und belud das Schiff mit den Tabak produkten unseres Landes, um an fremden Küsten Tauschhandel zu treiben. Bald stach ich fröhlich in See und boffte, diesmal nach kurzer glücklicher Fahrt mit neuen Tabaksorten heimzubkehrem 1 7 Bevor ich Euch von dem schrecklienen Schicksal, das mich erwartete weiter 9, erzahle, laßt uns die Brecherin aller Sorgen, die Verheiberin alles Gldeks und die b treueste Freundin eines langen Lebens genießen, die sußduftende teorsenidg tele) CiSARETTrE 2 AUsLESE Heute in Deutschland in allen Spezislgeschäften erhältlich. 6. Seite. Nr, 89¹ Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe/ Freitag, ben. Ausuſt 1928 4 Ein Blick über die Melt ä Von Vanditen entführt Abenteuer einer amerikaniſchen Millionärstochter In dem Hafenviertel von Marſeille hat ſich dieſer Tage ein Drama abgeſpielt, das durch ſeine romantiſchen Einzel⸗ heiten geradezu an ein Kinoſtück mahnt. Eine Verbrecher⸗ bande hat, nach dem„N. W..“, die Tochter eines amerikani⸗ ſchen Großinduſtriellen, die in Geſellſchaft eines Marineoffi⸗ ziers das Matroſenviertel beſichtigte, entführt, nachdem die Banditen den Offizier erſchlagen hatten. Der myſteriöſe Vor⸗ fall iſt noch nicht geklärt, namentlich iſt es noch nicht gelungen, die Banditen ausfindig zu machen und ſie der verdienten Strafe zuzuführen. Die Blätter melden über den Vorfall fol⸗ gende. Einzelheiten: Der Großinduſtrielle Weſthouſe aus San Francisco hat ſich vor einiger Zeit eutſchloſſen, eine Europareiſe in ſei⸗ ner Luxusjacht zu machen; es ſollte eine Erholungsreiſe ſein, zu der dem vielgeplagten Geſchäftsmann die Aerzte geraten hatten. Weſthouſe nahm auf die Fahrt auch ſeine zwanzig⸗ jährige Tochter Gabriela mit, die ſchon lange den Wunſch hatte, Europa, namentlich die Stadt Paris, kennenzulernen. Der erſte Teil der Fahrt ging glatt von ſtatten und nach faſt zwei Wochen kam die Jacht in dem Hafen von Marſeille an. Am ſelben Abend äußerte Gabriela den Wunſch, das male⸗ riſche Matroſenviertel, von dem ſie bereits viel gehört und geleſen hatte, kennenzulernen. Der erſte Offizier der Jacht, Gerard, machte ſich erbötig, ſie zu begleiten. Weſthouſe blieb auf der Jacht zurück. Es wurde vereinbart, daß das Mädchen und der Offizier gegen Mitternacht auf die Jacht zu⸗ rückkehren werden. Die Zeit verging, 2 Uhr in der Nacht, und der Großinduſtrielle begann unruhig zu werden. Er ſchickte zwei Matroſen aus, um ſich nach dem Verbleib der beiden zu erkundigen. In den Morgenſtunden begab er ſich ſelber auf die Suche, allein ohne Erfolg. Als er auf die Jacht zurückkehrte, mit der Abſicht, nunmehr die Hilfe der Polizei in Anſpruch zu nehmen, kam ihm ein Matroſe mit ganz verſtörten Geſicht eutgegen und machte ihm die Mit⸗ teilung, daß vor ungefähr einer Stunde der Offizier in einem entlegenen Teil des Hafens ermordet aufgefunden worden ſei. Von Gabriela Weſthouſe fehlte jede Spur. Aus der weiteren Erzählung des Mannes ging hervor, daß die Polizei ſich be⸗ reits mit der Aufklärung der myſteriöſen Mordaffäre befaſſe. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß Gerard und das Mädchen, es war bereits gegen während ſie eine enge und dunkle Gaſſe paſſierten, von einem anſcheinend betrunkenen Individuum angerempelt worden waren. Zwiſchen dem Unbekannten und dem Offizier begann ein Streit. Plötzlich kamen zwei andere Männer hinzu; einer von ihnen— ein Araber von herkuliſchem Körperbau— ver⸗ ſetzte dem Offizier mit einer Eiſenſtange einen furchtbaren Schlag auf den Kopf. Ein Matroſe, der dem Unglücklichen zu Hilfe eilen wollte, wurde von dem Ara⸗ ber gleichfalls verletzt. Während der Offizier blutüberſtrömt zuſammenſank, wurde das Mädchen von dem Begleiter des Arabers in ein Auto geſchleppt. Der Wagen fuhr dann in raſendem Tempo davon. Der Großinduſtrielle ſetzte zehn⸗ tauſend Dollar demjenigen aus, der ihn auf die Spur ſeiner Tochter führen könnte. Zwei Tage ſpäter erſchien ein kleines Motorboot in der Nähe der Jacht, dem ein fünfzehnjähriger Junge entſtieg. Der Junge übergab einem Matroſen einen Brief an die Adreſſe des Induſtriellen. In dem Schreiben wurde dieſer aufgefordert, an derſelben Stelle, wo man die Leiche des Offtsters Gerard aufgefunden hatte, einen Betrag von fünfzig⸗ tauſend Dollar zu hinterlegen. Gabriela Weſthouſe, hieß es weiter darin, befinde ſich in Sicherheit und ſei wohlauf. Sollte ſich jedoch der Induſtrielle weigern, den geforderten Betrag zu hinterlegen oder die Polizei verſtändigen, damit dieſe über⸗ wache, wer das Geld erhebe, ſo werde ſeine Tochter den Mor⸗ gen des nächſten Tages nicht erleben. Weſthouſe hatte tatſächlich nicht den Mut, die Polizei von dieſem Schreiben in Kenntnis zu ſetzen und hinterlegte in einem Paket die geforderte Summe. Am nächſten Tage in den frühen Moörgenſtunden bemerkten die Matroſen in der nächſten Nähe der Jacht ein anſcheinend herrenloſes Motor⸗ boot. Im Boote lag die Tochter des Induſtriellen, Füße und Hände mit Stricken zuſammengebunden. Ueber die Perſon der Banditen vermochte ſie nichts anzugeben. Sie erzählte nur, daß ein hochaufgeſchoſſener Mann, ein Araber, ſie an dem verhängnisvollen Abend in einem Auto außerhalb der Stadt geführt und in einen Kellerraum geſperrt hatte. Gabriele Weſthouſe wird derzeit in einem Sanatorium in Marſeille gepflegt. 5 85 Deutſchland Deutſchland das klöſterreichſte Land Nach einer neueren ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellung hat Deutſchland alle Ausſicht, das klöſterreichſte Land zu werden. Im Jahre 1925 gab es bereits 536 Niederlaſſungen männ⸗ licher katholiſcher Orden mit 9972 Mitgliedern(1577 Bene⸗ diktiner, 1528 Franziskaner, 450 Jeſuiten) und 6489 Nieder⸗ laſſungen weiblicher Genoſſenſchaften mit 71 520 Ordens⸗ ſchweſtern. 26000 Mark unterſchlagen Umfangreichen Unterſchlagungen iſt man in einer großen Berliner Brauerei auf die Spur gekommen. Seit einiger Zeit fiel ein Vertreter der Brauerei Erich Kuhl, durch ver⸗ dächtige Ausgaben auf. Nachdem ſich der Verdacht gegen ihn immer mehr verſtärkte, wurde unvermutet eine Reviſion vor⸗ genommen. Dabei ergab ſich, daß Kuhl Konten⸗ und Kaſſen⸗ belege gefälſcht hatte. Im Laufe der letzten Monate war es ihm gelungen, auf dieſe Weiſe 26000 Mark an ſich zu bringen. Die Kriminalpolizei nahm ihn feſt. Nach anfänglichem Leug⸗ nen bequemte ſich Kuhl zu einem Geſtändnis. Selbſtmord eines Defraudanten Nach Unterſchlagung von 4000 Mark war Ende voriger Woche der 21 Jahre alte Buchhalter Lenhardt verſchwunden, der bei einer Schuhwarenfabrik in Berlin⸗Lichtenberg ange⸗ ſtellt war. In den Morgenſtunden des Sonntags wurden auf den Eiſenbahnſchtenen in der Nähe der Station Bendrich auf der Strecke Halle Leipzig die Leiche eines jungen Mannes und eines Mädchens gefunden. An Hand eines Briefumſchlages, den der Tote bei ſich trug, erkannte man in ihm den vermißten Lenhardt. Offenbar hat er ſeine Braut, eine Kontoriſtin aus Leipzig, aufgeſucht und ſich mit ihr zuſammen von einem Zuge überfahren laſſen. Italien Im Dienſt der Wiſſenſchaft abgeſtürzt Der Berliner Ingenieur Robert Kurd, der mit einem Profeſſor am Monte Generoſo Studien über Luftelektrizität ausführte, ſtürzte von einem Felſen 50 Meter tief ab. Kurd war auf der Stelle tot.— Auf dem Monte Generoſo, dem bekannten Ausſichtsberg bei Lugano, werden ſchon ſeit Jahren Verſuche zur Verwertung der atmoſphäriſchen Elektrizität, vor allem der Blitze, gemacht. Die ſtille Art der Gelehrten ließ von dieſer ſehr bedeutſamen Arbeit nur wenig Nach⸗ richten an die Oeffentlichkeit dringen. Erſt dieſer Unfall macht ſie bekannter, eine tragiſche Berühmtheit. England „Unbeſtellbar, Adreſſat verſtorben“ Nachdem ein engliſcher Briefträger drei vergebliche Ver⸗ ſuche gemacht hatte, einen am 19. Juni in Springfield im nordamerikaniſchen Staate Maſſachuſetts aufgegebenen Brief zu beſtellen, iſt das Schreiben nunmehr an ſeinen Ausgangs⸗ ort zurückgekehrt, und zwar mit dem Vermerk:„Adreſſat am 23. April 1616 verſtorben.“— Diverſe Vermerke auf dem Briefe laſſen erkennen, daß drei Poſtboten— oder derſelbe Bote dreimal— bei dem Adeſſaten angeklopft hatten. Erſt der vierte Beamte, dem das Schreiben in die Hände gekommen war, hatte ſich daran erinnert, daß der Empfänger bereits ſeit geraumer Zeit in einem Grabe ruht, das alljährlich der Wallfahrtsort Zehntauſender iſt. Der Brief trug nämlich die Anſchrift: Mr. William Shakeſpeare, Stratford⸗on⸗Avon, England und den Vermerk:„Privat“.— Welcher Spaßvogel ſich mit dem Herrn Shakeſpeare in Stratford in Verbindung zu ſetzen verſuchte und was er von ihm wollte, verrät das Waſhing⸗ toner Poſtamt für unbeſtellbare Briefe, das der Brief durch⸗ wandern mußte, nicht. Vielleicht iſt der Brief auch nichts anderes, als ein neues Dokument der bekannten Unwiſſenheit der Amerikaner in Kultur⸗ und Bildungsdingen. Portugal Ein modernes Seeräuberſtückchen Ein Seeräuberſtückchen, wie es die Phantaſie eines Senſationsdichters nicht beſſer hätte erfinden können, hat ſich nur elf Seemeilen von der portugieſiſchen Küſte entfernt bei Kap Eſpinal, ſüdlich von Liſſabon, zugetragen. dampfer„Acor“„ein kleines, nur 300 Tonnen großes Fahr⸗ zeug, war, wie gewöhnlich, zum Fiſchfang ausgefahren und hatte auf hoher See ſein Schleppnetz ausgeſetzt. Plötzlich; tauchten in raſcher Fahrt zehn Motorbarkaſſen auf, die längs⸗ ſeits des Fiſchdampfers kamen, der mit dem ausgeſetzten Netz nur eine geringe Geſchwindigkeit hatte. Bevor die Beſatzung des Dampfers noch ahnen konnte, was geſpielt wurde, er⸗ hoben ſich aus den geheimnisvollen Motor⸗ booten etwa 150 Mann, die unter gräßlichem Geſchrei Meſſer, Stöcke und Ruder in drohenden Fäuſten ſchwangen. Sie ſchwuren bei allen Teufeln, ſie würden den Dampfer in den Grund bohren und die Beſatzung umbringen, wenn ihnen nicht ein anſtändiges Löſegeld gezahlt würde. Der Kapitän des Fiſchdampfers bot den Seeräubern ſeinen Fang als Löſegeld an, aber die Seeräuber hatten keinen Appetit auf Fiſche und ſchwangen immer drohender ihre gefährlichen Waffen. Nun griff der ſchlaue Kapitän zu einer Liſt: er hiel die Seeräuber mit Verſprechungen hin, die er nicht erfüllen konnte, ließ heimlich das Schleppnetz kappen, gab Volldampf und entſchwand, nun plötzlich frei geworden, ſchnell den Blicken der erboſten Seeräuber. Der Fiſchdampfer kehrte in den Hafen von Liſſabon zurück, wo die ganze phantaſtiſche Geſchichte glaubwürdig regiſtriert wurde. Korſika Ein korſiſcher Bandit, der aus der Rolle fiel Die korſiſche Polizei hat Anfang dieſer Woche den Ban⸗ diten Perfettint in einen Hinterhalt gelockt und im Laufe eines erbitterten Feuergefechtes getötet. Sie hatte verhältnis⸗ mäßig leichtes Spiel, da Perfettini von der Bevölkerung ebenſo verabſcheut wurde wie von der Polizei. Im Gegenſatz zu dem vor zwei Jahren verſtorbenen Banditenkönig Romanetti, der lediglich der Vendetta lebte, verübte Perfettini räuberiſche Ueberfälle auf die Bevölkerung und auf die Touriſten. In den letzten Jahren ſeines Lebens war Romanetti ein Schau⸗ ſtück für die Fremden, die ihn in Scharen aufſuchten. Per⸗ fettint dagegen ſchreckte die Fremden ab. Eine ſeiner letzten Taten war der Ueberfall auf einen Touriſten⸗Autobus, deſſen Inſaſſen ausgeplündert wurden. Die im Buſch lebenden kor⸗ ſiſchen Banditen wollten dieſe Herabwürdigung ihres Namens nicht länger dulden und lenkten die Polizei ſelbſt auf die Spur Perfettints. Perfettini war ein Räuber, der vorzüglich nach Chicago und Newyork gepaßt hätte, nicht aber auf die Inſel Korſika. Die Einwohner von Korſtka und die korſiſchen Ban⸗ diten machen zu ihrer Entſchuldigung geltend, daß Perfettini kein Korſe, ſondern ein geborener Franzoſe war. Er begann ſeine Laufbahn in der Nähe von Marſeille, wo er in eine Ville einbrach und dabei zwei Menſchen tötete. Afrika Nach 18jährigem lethargiſchen Schlaf aufgewacht Aus Johannisburg wird gemeldet, daß dort ein Mädchen, das ſeit 18 Jahren ſich in einem lethargiſchen Zuſtand befand, wieder aufgewacht iſt. Das Mädchen war ſeit 1910, als es 20 Jahre alt war, in Schlaf verfallen, als es die Nachricht von einem tödlichen Unfall ihres Verlobten erfuhr. Seitdem es erwacht iſt, iſt die bisherige Lähmung zwar verſchwunden, doch hat es den Sprachgebrauch erſt ſehr unvollkommen wiedergefunden und iſt außerdem von einer krankhaften Schüchternheit befallen. Regenbeſchwörung durch Totung von Zwillingen Vor dem Gerichtshof in„ in Rhadeſien Arliſch 5 fila) erden demnächſt eres wen 1 8 die unter Befolgung eines Slammesgeſesa Der Fiſch⸗ Zwillinge getötet haben. Die Eingeborenen ſtnd der Ueber⸗ zeugung, daß man durch Tötung von Zwillingen reichlichen Regen erzwingen kann. Die Tötung erfolgt nach einem be⸗ ſtimmten Zeremoniell. Die Zwillinge werden mit Hilfe eines Grasgeflechtes erwürgt, in einen Topf gelegt und dann in den Fluß geworfen. In dem vorliegenden Falle ſind nicht die Eltern angeklagt, ſondern die Großeltern und eine Schwiegermutter. In einem Falle iſt allerdings auch die Mutter mit in die Anklage verwickelt, da ſie nach ihrer eige⸗ nen Ausſage gegen den grauſamen Brauch keine Einwendung erhoben hat. Sie hat vielmehr, wie das Stammesgeſetz es vorſchreibt, die Zwillinge ſeit ihrer Geburt nicht genährt. Fälle dieſer Art ſind nicht allzu ſelten. Vor kurzem hatte das Gericht über zwei ähnliche Anklagen zu entſcheiden, von denen die eine mehrere Jahre zurückging. Der Richter be⸗ merkte damals, es ſet gefährlich, allzuweit zurückzugehen, da man ſonſt die Hälfte der Bevölkerung vor das Gericht zitieren müſſe. In beiden Fällen wurde die Todesſtrafe ver⸗ hängt. Der Richter betonte aber, das Urteil werde wahr⸗ ſcheinlich nicht vollſtreckt werden. Der Brauch müſſe ſelbſt⸗ verſtändlich unter allen Umſtänden ausgerottet werden, die Angeklagten hätten aber in jedem Falle die Ueberzeugung geltend gemacht, ſie ſeien ſich der Strafwürdigkeit ihrer Hand⸗ lung nicht bewußt geweſen. Sie hatten ſich an ihr Stammes⸗ geſetz gehalten und glaubten deshalb, recht gehandelt zu haben. Indien Der koſtenloſe Extrazug Die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft haftet ihren Beſtim⸗ mungen entſprechend nicht für den Schaden, den Reiſende durch Zugverſpätungen oder Verſäumen der Aunſchlüſſe erlei⸗ den. Auf den gleichen Standpunkt ſtellte ſich auch die indiſche Staatsbahn, um jedoch ſpäter durch das Gericht eines Beſſeren belehrt zu werden. Ein Engländer hatte bei der indiſchen Nordweſtbahn ein Abteil erſter Klaſſe für die Fahrt von Kalkutta nach Bombay beſtellt, mit dem ausdrücklichen Ver⸗ merk, daß er den nach Europa abgehenden nächſten Dampfer erreichen müſſe. Durch ein Verſehen wies das Bahnperſonal dem Reiſenden einen falſchen Zug an, der nicht nach Bombay fuhr. Auf ſein ausdrückliches Verlangen hin wurde dem Engländer ein Sonder zug nach Bombay zur Verfü⸗ gung geſtellt. Bei der Ankunft forderte die Bahnverwaltung dem Reiſenden hierfür 5000/ ab. Trotz ſeiner energiſchen Proteſte mußte der Engländer einen Scheck in der geforderten Höhe ausſtellen, wollte er nicht doch noch den Europadampfer verſäumen. Von Bord aus ließ er aber ſein Konto ſperren und beantragte gerichtliche Entſcheidung. Dieſe fiel jetzt zugunſten des Reiſenden aus, und zwar mit der Begründung, daß die Bahn für jeden durch Fehler ihren Beamten entſtandenen Schaden haftet. Amerika 3 3 einer blinden Paſſagierfahrt hat nach 0 Bericen 0 5 Blätter dieſer Tage ſein Abenteuer glücklich zu Ende geführt. Er ſtammt aus Duisburg. Nachdem er ſich vom amerikaniſchen Konſul ein Viſum verſchafft hatte, kaufte er einen großen Koffer, richtete ſich darin ein Lager her, verſah ſich mit zehn Laib Brot und dem nötigen Trinkwaſſer und gab ſeine letzten 3 Mark einem Jungen, der den Koffer verſchließen und den Deckel zunageln mußte. So trat Thoening von Hamburg aus ſeine Reiſe über den Ozean an. Leider wurde bei dem Verladen des Koffers ein Teil des Trinkwaſſers verſchüttet, ſo daß der blinde Paſſagier unterwegs ziemlichen Durſt leiden mußte Im Hafen von New Vork machte er ſich durch Klopfen be⸗ merkbar und ſchloß alsbald mit den Hafenarbeitern und der Polizei Freundſchaft. Er mußte aber doch auf Ellis Island, der Einwanderer⸗Inſel, Quartier nehmen und wäre wahr⸗ ſcheinlich als mittelloſer Ausländer wieder zurückbefördert worden, wenn nicht ein New Yorker Bürger, der von ſeinem Abenteuer las, ihm eine Stelle in dem Büro der Zeitung „Morning Telegraph“ verſchafft hätte. Thoening iſt dieſer Tage von einer Deutſch⸗Amerikanerin adop⸗ tiert worden und hat die Abſicht, ſobald wie möglich ſeine verwitwete Mutter und ſeine e zu ſich herüber zu holen. Die Stelle des größten Straßenlärms Es wird allgemein angenommen, daß New Pork diejenige Großſtadt iſt, in der es am lauteſten zugeht. Die Straßen⸗ geräuſche erreichen in dieſer Stadt durchſchnittlich 30 v. H. des Lärmes, der imſtande iſt, das Gehör eines normalen Men⸗ ſchen in Taubheit zu verwandeln. Es gibt aber eine Stelle in New Vork, in der ein Lärmgrad von 50 v. H. erreicht wird. Die Meſſungen haben ergebe, daß dies die Kreuzung der 34. Straße und der 6. Avenue iſt. Hier münden drei große Verkehrsſtröme, drei Straßenbahnlinien und drei Hochbahnen. Die Meſſung hat ergeben, daß der Straßenlärm bis zum 10. oder 12. Stockwerk der Häuſer kaum an Stärke verliert, ſich von da ab aber ziemlich raſch verflüchtigt. Telephoniſche Zeitanſage gegen Bezahlung Wie in allen anderen Ländern ſo iſt es auch in Deutſch⸗ land üblich, in Zweifelsfällen das Telephonamt anzurufen und ſich nach der richtigen Zeit zu erkundigen. Die Damen des Telephons ſind auch ſtets ſo höflich, bereitwilligſt Auskunft zu geben. In New Pork, wo dieſer Brauch ebenfalls herrſcht, hat die Telephongeſellſchaft beſchloſſen, aus der Zeitanſage eine Einnahmequelle zu machen. Sie berechnet für jede der⸗ artige Auskunft 5 Cents(etwa 21 Pfg.). Der erſte Tag, an dem die Gebühr erhoben wurde, brachte 10 248 Nachfragen nach der richtigen Zeit. Die Geſellſchaft erzielte dadurch eine Einnahme von rund 512 Dollar oder etwas über 2000 Lark. Immerhin eine ganz annehmbare Nebeneinnahme. Kanada Banditen überfallen einen kanadiſchen Poſtwagen Drei Banditen überfielen einen Poſtwagen der Cana⸗ dian Paeifie und entkamen mit einer Beute von unbekann⸗ tem Wert. Bei ihrer Verfolgung durch die Polizei wurde ein Unbeteiligter erſchoſſen, zwei Poliziſten wurden verwun⸗ n fton, der gefangen gend tumen wurde, balle 1700 Dollar bei ſich. * — 885 Sag ASS nF Fa 8 F g 1 * * Frettag, ben 24. Auguſt 1928 Fut haben, können wir jetzt leider nicht mehr nachholen. * Fund geiſtiger Hinſicht recht vollkommene Menſchen zu werden. giene„Maya“ erzähle, die Ihr ja wahrſcheinlich auch kennt; Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 891 Wir Erwachſene lieben Euch nicht nur, wir benei⸗ den Euch auch! Der Neid iſt gewiß keine gute Eigenſchaft, aber wenn man ihn ſchon hat, dann iſt es beſſer und ehrlicher, das offen auszuſprechen, als es zu verſchweigen. Und warum beneiden wir euch oft? Weil Ihr jung und friſch, fidel und geſund ſeid, wir Erwachſenen aber alt und leicht müde, oft mißmutig und häßlich. Weil Ihr das junge Leben noch vor Euch habt, wir aber das Beſte ſchon hinter uns, weil Ihr Euch auf der aufſteigenden Linie bewegt, wir Erwachſenen aber auf der abſteigenden Linie unaufhaltſam hinabgleiten. Dabei wiſſen wir, daß auch Ihr uns beneidet. Ihr be⸗ neidet uns Erwachſene, weil wir Euch groß und ſtark ſcheinen, weil wir, wie Euch dünkt, immer eine Menge Geld in der Taſche haben und uns dafür kaufen können, was unſer Herz begehrt, weil wir kommen und gehen können, wie es uns beliebt und aus noch vielen anderen Gründen. Doch das iſt alles nur ſchein bar. In Wirklichkeit iſt es ganz anders. Wir haben viel tauſendmal mehr Sorgen als Ihr, für die wir ſorgen. Das werdet Ihr ſpäter alles noch ſelbſt erfahren müſſen. Ihr habt keinerlei Grund, uns zu beneiden. Alle würden wir gern unſer ganzes Hab und Gut hingeben, wenn wir dafür noch einmal jung ſein könnten, wie Ihr. Wenn das möglich wäre, wenn wir nochmals Kinder ſein könnten, dann würden wir alles ganz anders machen, wie wir es früher gemacht haben, weil wir nicht glauben wollten, was unſere Eltern und Lehrer uns ſagten. Jetzt aber, wo es für uns zu ſpät iſt, da wiſſen wir, wie recht ſie hatten. Ach, wie gern würden wir heute alle die früher leichtſinnig in den Wind geſchlagenen Lehren befolgen, um in körperlicher Wie gern würden wir durch Turnen, Schwimmen, Rudern, durch Sport aller Art, durch Wanderungen in Gottes herr⸗ licher Natur unſeren Körper ſtählen, um ſo eine recht gute und gekräftigte Geſundheit zu erhalten und allen Strapazen des Lebens gewachſen zu ſein. Denn Geſundheit und ber ſich daraus ergebende frohe Lebensmut iſt das wich⸗ kigſte von allem. Wie eifrig aber auch würden wir lernen, was es zu lernen gibt, um dann auf Grund unſeres Wiſſens und unſerer Fähigkeiten ſpäter im Leben eine gut bezahlte und geachtete Stellung unter unſeren Mitmenſchen einzunehmen. Wie herzlich dankbar würden wir unſeren Ektern ſein, daß ſie ſoviel Liebe und Mühe und Koſten fü uns und unſere Ausbildung aufwenden, damit es uns ſpäter beſſer gehe als ihnen. Mit welchem Eifer würden wir uns dem Studium fremder Sprachen hingeben, um dann ſpäter bei großen Reiſen in die ſchöne weite Welt, die doch unſer aller Sehnſucht von Kindheit an iſt, uns mit fremden Völkern in ihrer eigenen Sprache unterhalten zu können. Wie wollten wir uns bemühen, recht freundliche und liebens⸗ würdige Meuſchen zu werden, die überall gern geſehen und wohlgelitten ſind, während, wie Ihr wißt, mit dem dummen und faulen und mürriſchen Menſchen niemand gern etwas zu tun haben mag. Ach, was würden wir nicht alles tun, um recht gute und geſcheite Menſchen zu werden, wenn wir noch einmal den Weg zurückfinden könnten ins Kinder⸗ kau. Wie wollten wir jubeln und ſingen: O ſelig, o ſelig, ein Kind noch zu ſein! 5 Doch nun iſt es zu ſpät. Was wir in der Jugend ver⸗ Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das Wort: zu ſpät, iſt das furchtbarſte, traurigſte und nieder⸗ ſchmetternſte Wort und die ſchmerzlichſte Erkenntnis, die es gibt. Sorgt dafür, denkt immer daran, daß es nicht auch für Euch einſt heißt: Zuſpät! Raſch vergehen die Tage, nutzet Vor einiger Zeit hatten wir Euch verſprochen, daß wir Euch wieder einmal ein Bild zeigen würden, auf dem etwas anderes zu ſehen ſein würde, als es in Wirklichkeit iſt. Heute bringen wir Euch nun ein ſolches Bild. Ihr ſeht einen Vogelbauer, eine punktierte Linie und rechts davon einen Vogel. Nun könnt Ihr es ohne Mühe fertig bringen, daß Ihr den Vogel mitten im Käfig ſttzen ſeht. 15 5 „Das iſt aber doch unmöglich“, werdet Ihr vielleicht ſagen. Aber es iſt doch möglich. Paßt einmal auf! Das wird folgendermaßen gemacht. Ihr nehmt eine Poſtkarte oder auch ein Stück etwas ſteifes Papier. Dieſes ſetzt Ihr auf die punktierte Linie, ſo daß es aufrecht ſteht. Dann geht Ihr mit dem Geſicht ſo weit an das Bild heran, bis der obere Rand der Karte Eure Naſenſpitze berührt. Nun müßt Ihr die Augen ſtarr auf das Bild richten und nicht mit den Augen nach links oder rechts gehen, um etwas ſehen zu wollen. Starrt einige Augenblicke auf das Bild, und mit einem Male ſeht Ihr dann, wie der Vogel von rechts nach links in den Käfig fliegt und dort ſitzen bleibt. 5 Verſucht es einmal, wie es hier beſchrieben iſt. Wenn Ihr ſtarr hinſeht, muß es gelingen. Es wird Euch gewiß viel Vergnügen machen. Aus dieſen alphabetiſch geordneten Buchſtaben ſoll ein Sprichwort, das aus ſieben Wörtern beſteht und allgemein bekannt iſt, zuſammengeſtellt werden: aaa bbecheck doͤd e gg ii lIlener ſſet u ddd e gg it llln er ſſtu ü w. qu cal. ga ſtaurdllut ii w aaa bbſch eck 1011 12* 131415 161718 In dieſem Quadrat müſſen die Zahlen ſo umgeſtellt wer⸗ den, daß jede wagerechte und jede ſenkrechte Reihe, aber auch jede der beiden Diagonalen, die Summe 42 ergeben. 55 Welches iſt der längſte Buchſtabe des Abe? (auch pou vuvluß asg jpg 9 g sv Warum ſieht ſich der Dieb immer um, wenn er von Gen⸗ darmen verfolgt wird? a 5(vg usonz sufeg uspnig mog lun 2s fag) Von M. v. Richthofen⸗Mannheim mit ihrem Lachen, Aeußerungen, ihrem unbekümmerten Sich⸗ſelbſt⸗geben. Schon morgens früh überſonnt es uns das Herz, wenn ſie friſch⸗ fröhlich im langen Nachtkittelchen die Türe hereinmarſchieren. Da leuchten die Bäckchen und friſch ausgeſchlafenen Blau⸗ Augen, die Puppe hängt in einem Arm, im andern heraus⸗ Die kleinen Menſchenkinder ihren fordernd keck das Hemoͤhöschen und ein Strumpf. Etwas muß ja immer vergeſſen werden bei dieſem Wettgalopp in die Wohnſtube. Wichtiger iſt es jedenfalls, die Puppe gleich am Wickel zu nehmen, als den obligaten zweiten Strumpf. Der wird ſich ſchon noch einfinden. Dieſe Großzügigkeit, die mit der reichlich unbequemen Ordnungsliebe in ſtetem, ſouverän geführten Kampf liegt, iſt großartig. Es gibt überhaupt nichts, was dieſes kindliche Ichbewußtſein an Unbekümmert⸗ heit überbieten könnte. So hat auch in einer der erſten Schulſtunden die kleine Sechsjährige ihrer Lehrerin, die ſo gar keine ſpezielle Notiz von ihr nehmen wollte, einfach einmal recht herzhaft gepfiffen. Warum auch nicht? Der Waldl kriegt gepfiffen, damit er hören ſoll und der Vati pfeift ihr, wenn ſie beim Spazieren⸗ gehn im Schloßgarten zu ſeparate Wege verfolgt. Und in der Schule darf man das nicht zu komiſche Menſchen. Ueberhaupt die Schule! Neulich ein abgrundtiefer Stoßſeuf⸗ zer„unn wenn ich noch ſo alt wär, meinetwege eine ganz alti, alti Großmutter,'s wär mir ganz wurſcht,— wenn ich nur nit mehr in die Schul müßt!“ Und dabei ſteht der Racker doch jeden Morgen um 7 Uhr meiſt ſchon fix und fertig mit dem Ranzen auf dem Buckel marſchbereit da, um ja um 9 Uhr den Schulbeginn nicht zu verſäumen. Und immer mit der Nas vorn dran. Der Lehrerin, die über die Sauberhaltung der kleinen Bubiköpfe eindringlich geſprochen hat, muß mar es doch voll Stolz und großzügig dargelegter Beſitzerfreude zurufen,„daß mir daheim auch en Lauſekamm hawwe!“ Doch auch ſanftere Gefühle leben in der wilden Chriſtel. Zum erſten Mal ſah ſie in der Kirche Jeſus am Kreuz. Er⸗ ſchüttert und aufgewühlt vor Entſetzen und Mitleid, kam ſie nach Hauſe. Alles beruhigende Zureden, daß er nun im Himmel ſei und es ihm gut gehe, konnten das erregte Kind nicht überzeugen. Da kam ſie plötzlich eines Morgens mit ſtrahlendem Geſichtchen an.„Du, Mutti, es geht ihm wirk! gut, und es folgte die Schilderung ihres Traumes. Sie ſei auch im Himmel geweſen und es habe ihr ein Engelchen, das ſte nach dem Herrn Jeſus gefragt habe, geſagt:„Ach, der iſt jetzt grad in der Turnſtunde.“—„Und dann muß es ihm ja wirklich gut gehen“, ſchloß der erlöſende Bericht. Lieſel, die um ein Jahr Aeltere, löffelte neulich, auch noch unter dem Eindruck der letzten Religionsſtunde ſtehend, nachdenklich ihre Suppe. Plötzlich, aus tiefer Verſunkenheit heraus—„gelt, Oma, alle Feſte verdanken wir doch dem Herrn Jeſus. Das Weihnachtsfeſt, das Oſterfeſt— was iſt aber eigentlich mit dem Oktoberfeſt?“ Zu Weihnachten wünſcht ſich Lieſel, die Beſinnlichere der beiden, eine Puppe, die wie ſie blaue Augen und dunkle Haare habe, damit die Leute nicht immer wie bisher bei den andern Puppenkindern ſo blöd fragen würden, ob das Kleine auch wirklich ihr Kind ſei. Sie zeichnet auch ihre Eindrücke, ſo das Strandbad, mit wunderbar blauem Rhein, weil ein blauer Himmel drü⸗ her iſt, palmenähnliche Bäume am andern Ufer, viele Steine und ihren Vati, wie er mit der Bügelfalte in der Badehoſe in ſtrammer Haltung bis ans Knie ins Waſſer geht. Mannheim gefällt den Beiden überhaupt; man kann ſich am Gabelsberg ſo ſchön müde toben und die Mutti, die immer hinterher rennen muß, wird's auch. Dafür wird als Belohnung für ſie früher eingeſchlafen. Vorher flüſtern noch die ſchlummernden Stimmchen:„Lieber Gott, in Deine Huld, empfehl ich alle meine Schuld.“ 5 Da muß jede Mutti den Kopf tiefer neigen, weil ihr das Herz zittert über die wunderſelige Art, mit der ſie uns täglich beſchenken— unſere Kinder. die Zeit! Onkel Hans. Von Chriſtine Köhler⸗Mannheim Nun bürft Ihr aber nicht denken, daß ich Euch von der nein, gewiß nicht. Ich will Euch vielmehr vpn einem drollt⸗ gen kleinen Vierbeiner mit brummen Beinen, hängenden Ohren und vergnügt wedelndem Schwanze erzählen. Könnt Ihr raten, wen ich meine? Nun,— einen Dackel!— Und der hieß Mayal Er hatte ein glänzendes rotbraunes Fell und kluge, luſtige Augen. Die Mutter der kleinen Maya hatte Biene geheißen, und da den Kindern, ſie hießen Chriſtel, Harald und Oswald, die Geſchichte von der Biene Maya ſo gut gefiel, nannten ſie den Dackel eben Maya! Was denkt Ihr, wie oft man dieſen Namen im Hauſe hören mußte. Man nannte ihn den ganzen Tag, es ging ſchon morgens, wenn die Kinder noch zu Bett lagen, los! Maya kam angewackelt und zog an den Bettdecken, daß die nackten Beinchen heraus⸗ guckten und dann bellte ſie, nahm einen Schuh der kleinen Chriſtel und rannte mit dieſenn weg. Die Kinder ſprangen J, 2, 3, aus den Betten und— haſt du nicht geſehen— immer hinter Maya her! Gepolte« und Lärmen, bis das ganze Haus wach iſt. Pin deer mußten ſich die Kinder ankleiden, denn der Zeiger der Uhr ging unerbittlich weiter, und um 8 Uhr war Schule. Aber nun denkt Euch, wenn es eilt, und man kann ſeine Schuhe nicht zuſchnüren, denn die Schuhbändel find durchgeknabbert, ſoll man da nicht böſe werden auf Maya, den kleinen Teufel? Oder man möchte ſeine Handſchuhe an⸗ giehen, denn es iſt kalt, aber man ſucht vergebens danach, denn Maya kauert ſeelenvergnügt unter dem Sofa und knabbert und ſchleckt, als ob ſie den feinſten Leckerbiſſen hätte. Und dabei ſind es Haralds Handſchuhe! Nat; lich kann man ſie nicht mehr brauchen, ſo zernagt ſind ſie. Man kann jetzt ſehen, wie alle drei Kinder vor dem Sofa ſtehen und warten, ob Maya nicht hervorkommen will. Abe meint Ihr, Maya kommt,— oh— die iſt ſchlau, ſie weiß, daß ſie dann Straſe Weite Liſelotte iſt erſt drei Jahre alt, aber überall will ſte der Mutter helfen oder auch ihren älteren Geſchwiſtern, die ſchon zur Schule gehen. Ihr älteſter Bruder hat ſchon Klavier⸗ ſtunde, und wenn er übt(das tut er fleißig jeden Tag!), dann iſt ſte immer dabei, ſitzt neben ihm am Klavier, und wenn er ſagt„fetzt“, wendet ſie ihm die Noten um. Darauf iſt ſie ganz ſtolz und glaubt, daß ſie auch ſchon Klavier ſpielen könne. . Hier ſehen wir den Dreikäſehoch, wie er auf den Zehen⸗ ſpitzen vor dem offenen Klavier ſteht und mit den kleinen Händen hier und dort auf die Taſten ſchlägt und dem Inſtru⸗ mente allerlei Töne entlockt. Dabei ſingt ſie eine eigene Melodie. Ganz in ihre Tätigkeit iſt ſie verſunken und merkt nicht, daß Mutti ſie beobachtet. „Aber Mutti iſt doch gar nicht zu ſehen!“ werdet Ihr ſagen. Guckt nur einmal ordentlich hin. Sie iſt doch zu ſehen. Sucht nur einmal. Ihr, ſolange Ihr wollt“, denkt ſie,„ich habe Zeit, ich muß nicht in die Schule, ich habe ſchon ausgelernt.“ Ja, da ziehen die Kinder ab mit langen Geſichtern. Mittags ſagt Oswald: „Wo iſt Maya, jetzt ſoll ſie Strafe haben.“ Wir ſuchen über⸗ bekommt und bleibt einfach unter dem Sofa liegen. Wartet all, keine Spur von Maya iſt zu ſehen. Jetzt werden wir ſchon ängſtlich! Sollte Maya auf die Straße gegangen ſein, und war ihr dort etwas paſſiert? Wir ſuchten und ſuchten. Aber erſt am Abend ſtellte es ſich heraus, wo Maya war. Chriſtel ſchlüpfte eben vergnügt in ihr Bett, ſchrie aber plötz⸗ lich wie am Spieß:„Uh, es liegt einer in meinem Bett!“ Da ſteckte Maya ihren Kopf unter der Decke hervor, blinzelte ſchläfrig und machte Anſtalt, wieder unter die Decke zu ſchlüpfen, um weiter zu ſchlafen. Aber nun denkt Euch, die kleine Ehriſtel nahm Maya an den Schlappohren und zauſte ſie tüchtig. Da ging ein Bellen und Zetern los, daß einem die Ohren weh taten. Maya wurde herausbefördert und die Kinder mußten ſchlafen. Gingen wir ſpazieren und nahmen Maya an der Leine mit, ſo hatten wir allemal großes Theater auf der Straße oder im Park. Maya fuhr den Spaziergängern zwiſchen die Beine, daß ſie über die Hundeleine ſtolperten, nahm den Kin⸗ dern, die auf der Straße ſpielten, den Ball und rannte mit davon, dann blieb ſie ſtehen, legte den Kopf auf die Seite und wartete, was geſchehen würde. Bis auf 3 Schritte ließ ſie einen herankommen, dann aber warf ſie ſich mit einem Schwung herum und flitzte davon. Mittags bei Tiſch knab⸗ berte ſie an den Bändern der Stuhlbezüge und biß verſehent⸗ lich der Tante, die zu Beſuch da war, ins Bein, daß ſie laut aufſchrie, ſie ſtellte alles an, ſtibizte die Wurſt, auch Schoko⸗ lade, wenn ſie erwiſchen konnte, bellte wütend nach den Vö⸗ geln, zerbiß alle Bänder an Kleidern und Schuhen, die ſie erwiſchen konnte und ſah uns liſtig und ſchelmiſch an. Aber ſie hatte auch gute Seiten, die böſe Maya! So konnte ſie z. B. behaglich in der Sonne liegen und nach Fliegen ſchnappen, oder knurrend und tiefſinnig einen Kno⸗ chen benagen, oder wachſam lauſchen, wenn jemand die Treppe heraufkam, um gleich zu bellen. Sie konnte uns mit ihren klugen Augen ſo treu anſehen, als wollte ſie ſagen,—„nun, was ſchadet denn das, wenn ich manchmal ein wenig wild bin, man muß doch ſeinen Spaß haben, wenn man jung iſt, nicht wahr?“— Und wir liebten ſie auch, trotz allem, die kleine, krummbeinige, unſchuldig⸗ſpitzbübiſche Maya. —— 8. Seite. Nr. 391 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 4 Freitag, den 24. Auguſt 1029 — Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den Vereinigten Staaten“ Unter dieſem Titel iſt vom Internationalen Arbeitsamt in Geuf eine Studie des ſtellvertretenden Arbeitsamts⸗Direktors H. B. Butler erſchienen, die wert iſt, auch in Deutſchland beachtet u werden, weil ſie einen Einblick in die Organifation der amerkka⸗ Aiſchen Unternehmer⸗ und Arbeiterkreiſe gewährt und zugleich Auf⸗ ſchluß gibt über die Anſichten und Wünſche, die den dortigen Kämpfen dwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zugrunde liegen. Auch in den Vereinigten Staaten handelt es ſich bei den Aus⸗ elnanderſetzungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zunächſt grundſätzlich um die Anerkennung des Koalitionsrechts der Arbeiter, um die„Gleichberechtigung“ der Arbeiter bei Regelung der Arbeits⸗ bedingungen. Nach ö leſer Richtung hin eine Einigung zu erzielen fällt in den Vereinigten Staaten beſonders ſchwer, weil der amerika⸗ niſche Unternehmer feiner Lebensauffaſſung nach im allgemeinen Indivldualiſtiſch eingeſtellt iſt. Weder hat er ein Bedürfnis, ich mit Standesgenoſſen im Wege der Organiſation zuſammenzu⸗ schließen, noch liegt es ihm, ſich mit den Arbeitern an einen Tiſch zu ſetzen, um mit ihm über Arbeitsbedingungen zu verhandeln. Es Hat daher Mühe gekoſtet, weitere Kreiſe der Betriebsleiter davon zu überzeugen, daß es für die Unternehmer um der Sellbſterhaltung willen notwendig iſt, den zu Gewerkſchaften zuſammenge⸗ ſchloſſenen Arbeitern ähnliche Organiſationsgebilde der Unternehmer entgegenzuſtellen, um die Möglichkeit zu gewinnen, mit Hilfe eines demokratiſchen Repräſentationsſyſtems die am Produkttonsprozeſſe beteiligten Kreiſe der Unternehmer und Arbeiter einander zu nähern. Noch iſt die organiſatoriſche Zuſammenfaſſung der Unternehmer in den Vereinigten Staaten in den Anfängen begriffen. Die Mehr⸗ zahl der Unternehmer iſt nicht organiſiert; im Bergbau z. B. fehlt jede Organiſation der Arbeitgeber. Nur zwei Verein gungen beſtehen, die als allgemeinen erden der f der Inbuſtrie 1 elken können: Der Landesverband der Induſtriellen ional aſſociation of manufacturers) und der Landesrat der Induſtrie(National induſtrial council). Der Lanbesrat der Induſtrie umfaßt ca. 300 Unternehmervereinigungen.. Dem Landesverbande gehören etwa 5700 individuelle Mitglieder an, die in ihren Betrieben 6 Millionen Arbeiter, d. h. etwa 1 fämt⸗ licher in den Vereinigten Staaten tätigen Arbeiter beſchäftigen.. aller Arbeiter ſind alſo bei Unternehmern tätig, die dem Landesver⸗ band nicht angehhren. Eine Ergänzung dieſer Repräſentationsorgane bildet der„Fan⸗ desrat für Induſtrie“(National induſtrial conferene bo⸗ ard), der— von 27 Unternehmerverbänden unterſtützt— dle Auf⸗ gabe zu erfüllen hat, Forſchungsarbeit zu leiſten. Ihm gehen regelmäßig Berichte von 1760 Firmen zu, die für ihre Branche typiſch ſind. Die Berichte enthalten Mitteilungen über Löhne und Arbeitszeit, Höhe der Lebenskoſten uſw. und werden monatlich ein⸗ mal zu einem Geſamtbericht verarbeitet, der weiteſte Verbreitung kündet. Charakteriſtiſch für die Berichterſtattung wie überhaupt für Has Verbalten der Betriebsunternehmer beim Austauſche von Er⸗ fahrungen in Arbeits⸗ und Betriebsfragen iſt die Freimütig⸗ et, mit der Anſichten und Ratſchläge weitergegeben, veröffentlicht und erörtert werden; Geheimniskrämerel in dieſen Dingen kennt der Amerikaner nicht. Gleichviel ob es ſich um obukttonsſtatiſtiß und Organiſationsprobleme ober Arbeiterfragen handelt, ſtets ver⸗ folgt er das Prinzip, alle dieſe Fragen öffenklich zur Diskuſſion zu ſtellen und das einſchlägige Nachrichtenmaterlal den zuſtändigen Stellen— ſtaatlichen, kommunalen oder privaten— zu überweiſen. In Folge deſſen ſind alle Unternehmer, gleichviel ob ſie einer Orga⸗ Riſation angehören ober nicht, in der Lage, ſich über die Verhült⸗ giſſe auf dem Arbeitsmarkt, über die Lohnbewegung, über Arbeiter⸗ Entlaſſungen u. Einſtellungen u. a. m. zu unterrichten. Dieſem Um⸗ ſtande mag es wohl auch mit zuzuſchreiben ſein, daß der ameri⸗ kaniſche Unternehmer im allgemeinen nicht das Bedürfnis empfindet, ſich in eine Organiſation einſpannen zu laſſen. Was dle Arbelterſchaft betrifft, ſo läßt ſich feſtſtellen, daß etwa ein Viertel aller Arbeiter in den e werkſchaften Arganſſtert iſt. Die amerikaniſchen Gewerkſchaften umfaſſen, abge⸗ ehen von den auf breiteſter Grundlage organtſterten Konfektlons⸗ und Bergarbeitern, hauptſächlich die höheren und mittleren Schichten ber Arbeiterſchaſt. Die große Maſſe der ungelernten Arbeiter ſteht e der Gewerkſchaften. Im Gegenſatz zu den in Sowfiet⸗ Rußland auf kommuniſtiſcher(revolutionärer) Grundlage aufgebauten Gewerkſchaften, in Uebereinſtimmung aber amt dem Charakter der deutſchen Gewerkſchaften verfolgen die A merikankſchen Gewerkſchaften— im Sinne der von ihrem Gründer und Führer Gompers aufgeſtellten Richtlinten— das teh eine Neuordnung der Wirtſchaft auf„demokratif er Grundlage zu erreichen, die zur Anerkennung der Apbeiterorganiſa⸗ tionen als gleichberechtigter Kraftſteller im Wirtſchaftsleben der Nation führen müſſe. Sie lehnen jedes revolutionäre Mittel zus Erreichung ihres Zieles ab, erwarten alles von der„Evolution und ſtehen daher dem Kommunismus, ähnlich den konſer⸗ wallpen Teilen der engliſchen labour party feindlich gegenüber. Obgleich die Gewerkſchaften in den Vereinigten Staaten 16 mehr als 40 Jahren beſtehen, iſt es ihnen nicht gelungen, bei den Unternehmern Entgegenkommen zu finden. Noch heute verſagt ihnen nach dem Butlerſchen Bericht, die Mehrzahl der Unternehmer die Anerkennung als gleichberechtigter Faktoren bei Verhandlungen über Arbeiterfragen. In den Bergbou⸗ und Eiſenbahnbetrieben ſind die Unternehmer offen zum Kampf gegen die Gewerkſchaften über⸗ gegangen. Bei Streiks bilden ſie e e für die Arbeits⸗ willigen und treiben Spionage mit Hilfe von Spitzeln, die ſie in die Gewerkſchaften einſchmuggeln— ein Mittel, das übrigens auch die Gewerkſchaften den Unternehmern gegenüber anwenden. Vorläufig haben ſich nur einzelne Leiter 4 5 Betriebe, wie IJ. D. Rockefeller jun. und Ford für die Heranziehung der Arbeiter zum Aufbau der Wirtſchaft ausgeſprochen. Aber die Bedeutung der Gewerkſchaften iſt ſeit dem Weltkriege unſtreitig ſtarkgeſtiegen. Domals zur Kriegszeit, als man die Arbeitermaſſen nach Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg brauchte, trat der War Labour Board energiſch für die Rechte der Arbeiter ein und empfahl, die Gewerkſchaften zu Kollektivverhandlungen über Löhne und Arbeits⸗ geit heranzuziehen. Trotzdem erklärten ſich noch 1920 auff einer Induſtriekonferenz die Unternehmer gegen die Anerkennung der Gewerkſchaften als berechtigter Vertreter der Arbeiterſchaft. Erſt Entnommen Nr. 32 der„Deutſchen Wirtſchaftsbrlefel“. eine zweite Induſtriekonferenz, in ber Unternehmer und Arbeiter nicht als Vertreter ihrer Verbände, ſondern nur„als ſolche“ teil⸗ nohmen, brachte den Umſchwung. Die Konferenz empfahl die Be⸗ teiligung der Arbeiterſchaft an den Beratungen über alle Arbeits⸗ bedingungen, wobei mit dem„einzelnen Betriebe“ durch Einführung der„Betriebsräte“ zu beginnen wäre. Obgleich der Gewerk⸗ ſchaftsführer Gompes vorausſah, daß die Unternehmer das Inſtitut der Betriebsräte dazu benutzen würden, um den Einfluß der Ge⸗ werkſchaften einzuſchränken, erklärte er ſich für die Einführung der Betriebsräte, wohl in der Erwartung, daß es den Gewerkſchaften gelingen würde, in dieſe„Zellen“ einzudringen; inwieweit ihnen dies gelungen, läßt ſich noch nicht feſtſtellen. Nur ſoviel kann geſagt werden, baß die Unternehmer die Betriebsräte noch wie vor als Hilfstrupp im Kampfe gegen die Gewerkſchaften betrachten; ob mit Recht, wird die Zeit lehren. Jedenfalls: der Kampf geht trotz der gut gemeinten Beſchlüſſe der Induſtriekonferenz welter. Vor allem ſträuben ſich die Unternehmer, die vom Gewerkſchafts⸗ bunde aufgeſtellte Forderung zu erfüllen, daß in den Betrieben nur Mitglieder der Gewerkſchaften anzuſtellen wären; ſie verteidigen— im Gegenſatz zum olos ed sh Op der Gewerkſchaften— den open s h O p, d. h. ihr Recht, die Arbeiter nach eigenem Ermeſſen, ohne Rückſicht auf die Zugehörigkeit zu einer Gewerkſchaft, einſtellen zu können. Der Kompf um dieſes Recht wird von der Mehrzahl der amerikaniſchen Unternehmer mit großer Schärfe innerhalb des Be⸗ triebes durch Ausſperrungen ober vor den Gerichtsſchranken mit Unterſtützung der League for industrial rights geführt. Ein Ende iſt nicht abzuſehen. Mag es auch vereinzelt, wie der Berichterſtatter Butler mit⸗ teilt, vorgekommen ſein, daß bei Gelegenheit gemeinſamer Verhand⸗ lungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Idee vom not⸗ wendigen Gegenſatze zwiſchen Kapital und Arbeit ſtillſchweigend, oder ausdrücklich aufgegeben wurde: ſolange die amertkaniſchen Gewerk⸗ ſchaften an ihrer Forderung des elosed shop feſthalten, iſt es nur ein natürlicher Vorgang der Selbſterhaltung, wenn die Unternehmer ihrerſeits die Freiheit ihrer Entſchließung bezüglich der Einſtellung von Arbeitern mit allen Mitteln verteidigen. Wan. ———ů— Der deutſche Außenhandel im Juli Unſer bekanntes Schaubild zeigt durch die Gegenüberſtellung der einzelnen Einfuhr⸗ und Ausſußhrlinien, wie de deutſche Wirtſchaft im großen ganzen ihre Fertigwareneinfuhr durch Rohſtoſfausfuhr bezanhlt, ud wie auf ber anderen Seite awiſchen den Werten der Rocſtoffeinfuhr und der ertigwarenausfuhr kein ſehr weſentlicher Unterſchted beſtebht. Ein Vergleich der im oberen Teil des Schau⸗ bildes ſchrafflerten Fläche des Gefamtelnfuhrüberſchuſſes mit der im unteren Teil getönten Fläche des Einfuhrüberſchuſſes an Lebens⸗ mitteln zeigt beſonders deutlich, daß in groben Zahlen die geſamte Pafftvktät der deutſchen Handelsbilanz durch den Ueberſchußbedarf an Lebensmitteln bedingt iſt. E 2 8 1 i 1 10 5 Der deutsche Außenhandel 1400 EIn Nail. RNA eee 120⁰—. e 8 Sia h ders i e Einfuhrüperschu 1000 e, ,,. 800 2 2 Sesemt-RAsfuhf ferewsren-Ausfuhgs 2 ES 2 * 2— 3 600 e 82 7 1 1 85 5 Donate: Einfubf 5 200 5 9 e B 0 * 2 2 Dr Eee „ Diskonterhöhung in Schweden. Die ſchwediſche Reichsbank hat am 28. d. M. ihren Diskontſatz von 4 auf.5 v. H. erhöht. :? Verſchmelzung der führenden Schrottverbände. In einer außerordentlichen Vollverſammlung des Verbandes Deutſcher Schrott⸗ betrieb und des Vereins zur Wahrung gemeinſamer Intereſſen des Schrottgroßhandels wurde die Verſchmelzung dieſer heiden ſeit wehreren Jahren bereits in enger Zuſammenarbeit ſtehenden Orga⸗ niſationen, denen ſchon bisher de maßgebenden Schrottgroßhandels⸗ firmen angehörten, zu einer einheitlichen Organisation, dem„Ver⸗ band Deutſcher Schrottgroßhändler und Schrott⸗ betriebe(Schrottenverband)“ mit dem 2 in Düſſeldorf be⸗ ſchloſſen Der Zuſammenſchluß dient dazu, die beſtehende Ueber⸗ organiſation im Schrottgeſchäft zu vereinfachen, um durch Zuſammen⸗ faſſung der beſtehenden Verbände einen Ausgleich und eine einheit⸗ liche Vertretung der Schrottintereſſen herzuſtellen Zum Vorſitzenden wurde Albert Rothſchild in Firma J. Adler Ir., Frankfurt a. M. gewählt. Der Ausban der italieniſchen Elektrizitätswiriſchaft. In Ita⸗ tien ſind zurzeit 50 Waſſergroßkraft zentralen im Bau begriffen. Man rechnet damft, in dieſem Jahre 455 000 Kw., im Jahre 1929 882 000 Kw. und 1990 283 000 Kw., zufſammen alſo 1620 000 Kw., neu zu inſtallieren. Die Vereinigten Staaten als Weltbankier 7,7 Milliarden Dollar Anleihen in einem Jahr Daß das fin anztlelle Weltzentrum ſich von Thread⸗ needle⸗Street an der Themſe nach Wall⸗Street am Hudſon ver⸗ ſchoben hat, iſt bekannt. In welchem Maße aber London als Weltgeldmarkt durch Newyork verdrängt worden iſt, erhellt deutlich aus einer Aufſtellung, die der National Induſtrial Conference Board in Newyork ſpeben veröffentlicht hat. Danach wurden im Jahre 1927 in Amerika 1376 000 000 Dollar on fremden An⸗ leihen aufgelegt, in London aber nur 674 000 000 Dollar, und im erſten Halbfahr 1928 hat Amerika 1058 000 000 Dollar Unterſchrei⸗ bungen vorgenommen gegen 293 000 000 Dollar in England. Die amerikaniſchen Regterungs⸗ und Privatguthaben im Auslond belaufen ſich nunmehr auf 25 Milliarden Dollar. Dazu kommt noch ein jährlicher Auslandhandel von 18 Milliarden Dollar. In ihrer ganzen Größe erſcheinen dieſe Zahlen erſt, wenn man ſich erinnert, daß vor dem Kriege noch Amerika an das Ausland verſchuldet war und ſeinen Kapitalbedarf im Ausland deckte; ſie er⸗ ſcheinen größer, wenn mon hinzunimmt, daß Amerika neben den 1376000 000 Dollar Auslandanleihen im Jahre 1927 noch 6 359 000 000 Dollar neues Kapital für ſeine eignen Bedürfniſſe in Induſtrie und Handel aufbrachte, die Umſchuldungen nicht mit eingerechnet. Die fremden und heimiſchen Anleihen in dieſem einen Jahr allein betragen über 7,7 Milliarden Dollar! Von großer Bedeutung it auch, daß die amerikaniſchen Auslandanleihen im Jahre 1927 rund ein Fünftel der Geſamtanleihen darſtellen, die britiſchen Ausland, anleihen aber faſt die Hälfte der Geſamtanleihen ausmachen, was den Schluß nahelegt, daß England in ſeinen fremden Geldern ein viel höheres Intereſſe hat als Amerika. Daß England, das vor dem Kriege der Hauptgeldlieferant für Amerika war, im Vorfahr nur eine einzige Million Dollar in Amerika angelegt hat, mag als eines der Zeichen, welche die veränderte Lage anzeigen, erwähnt werden. on den 1376 000 000 Dollar bes Vorfahrs gingen 571 000 600 Dollar nach Europa, 359 000 000 Dollar nach Südamerika, 268 000 000 Dollar nach Kanada, 145 000 000 Dollar nach dem Fernen Oſten, 32 000 000 Dollar nach den amerikaniſchen Beſitzungen, nach Afrika aber nichts. England ſeinerſeits legte 172 000 000 Dollar in Afrika an, 130 000 000 Dollar in Europa, 118 000 000 Dollar in Süd⸗ amerika, nur 51 000 000 Dollar in Kanada, dafür aber 255 000 000 Dollar im Fernen Oſten. — Die Inſel La Réunjon wird von Brown Boveri Mannheim elektrifiziert.— Auf Reparations rechnung. Die Soi et 6 Hy ro⸗ Eleetrique de La Réun on hat die Brown Boveri u. Cie., Mannheim, mit dem großzügigen Ausbau der Elektrizitckts⸗ verſorgung der Inſel La Réunion betraut. Es wird zunächſt eine Wafſerkraft zentrale von 8 mal 8900 KBA. im erſten Aus⸗ bau errichtet, deren Generatoren von Fretiſtrahltur bien der Fir ma J. M. Volth, Heidenheim, angetrieben e werden eine Hochſpannungseingleitung für 65„ und 6, Transformatorenunterſtatlonen 6/15 KB. errichtet. Für die Aus- führung der Arbeiten iſt eine Baukraftzentrale mit Waſſerturbinen⸗ antrieb vorgeſehen. Der Markanteil wird über Reparatlons⸗ konto verrechnet. .9 Winterbetrieb der Deutſch⸗Ruſſiſche Luftverkehrsgeſel (Dern⸗Luft). Die Fluggeuge der Deru⸗Luft haben in 995 28e Betriebsmonaten Mai bis Juli 1928 328 101 Km.(822 500 in der gleichen Zelt 1927, alſo Erhöhung um 18 v..] zurückgelegt. Beför⸗ dert wurden 1171 Paſſagiere(892 in der gleichen Zelt 1927, 90 Er⸗ höhung um 27 v..), 21890 Kilo Fracht und Gepäck(17 686 in Her gleichen Zeit 1927, alſo 28 v. H. mehr). Zurzeit arbeitet die Derw⸗ Juft an den Plänen eines Winkler fku betrledes der in dieſem Jahre noch aufgenommen und zunächst Hauptſächlich ber Poft⸗ beförderung dienen ſoll. ö * Imperial Airways Co.— Erſte Dividende Dteſe engliſche Zuft⸗ fahrbgeſellſchaft beantragt die Verlefkung einer Div dene 90 5 n. H. und nimmt ſeit ihrer Gründung im hre 1924 erſtmalig öde vildewdenzahlung auf. Im heutigen Frühverkehr notier e 1 Im heutig 5 5 0 ten Pfunde gegen d e. 5 28. 24 Nem⸗ Pork. 485, 201485 25 Schweig. J 25.21 25,20[Stockholm 8118, Paris,. 124.2812426 Holland.. 12,10 12,10 Madrid. 2248029 Brilſſel 84,89 34,88 Oslo 1 5 f 5 Mailand 92,70 8265 Kopenhagen 18.18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1958 und Pfunde mlt 20,88 gehandeſtes Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 23. Auguſt DAS ERZTEUENITS DER oEUTSCHEN Scho Eine weſentliche Aenderung trat heute in der Geſchäfts lage nicht 1 8 Die Frachten ſowohl wie die Schlepplöhne erfuhren keine enderung. 2 G NOSSTEN FABRIK, — * N Mannheimer Produktenborſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netta waggonfrel Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Prelsnotierungen vom 28. Auguſt 1928. Weizen inl. 2450.24, 75 Futter⸗Gerſte 22.25.28. Preß⸗Stro 4,80.-5,80 „ ausl. 26.— 28.75 Pfälzer Gerſte 27.— 26,50 Gebeand Ouroh.—-.50 Roggen in. 29,50.28,75 Mafs d. Biſchein 29.— Raps mit Sack „ausl.— Biertreber 18, 25.19.75 Kleſeamen—— Hafer inländ. 22,— 22,75 Wieſenheu, neu 9 6010.50'mehl. 0 u S 34.— Jafer ausl. 25.—.28,— Rottleehen.20..70 Wibrotm. ſüdd m. S.—.— Brau- Gerſte inl. 26, 50.27.50 Luz. ⸗Kleeh. verg.— Roggenm. m. S. 32,— 8,80 ausl.—„„ neu 11,5012. Weſzenkleie m. S 14.— Berliner Metallbörſe„Mittenturs] ein-Nigg 8890 8500 für 100 Kg.] 22. 2g. 22.29. Antimon eg. 88,80 88,80 Kupfer“ 125 5 125.4 Elektrolytkpf. 140,0 140.0 70 5 861,78 81,75 le,. 43,50 48.75 ö Alum. 88/9 190,0 490,0 bat 5e. ö 2,81 2,81 luke.. 48,38, 48.— 50, Walz-Draht 194,0 104.0 Platin bo, do. 10,25 10,28 Londoner Metallbörſe Metalle in g 1 9. a pro 1555 *r süßer Unge tand. 137% fein. Platin Unze 2 n Uns, 1227 22.28.[do. Elektw. 69.28] 69.28 Queckſilber 2830 28 Kupfer Kaſſa 62,45 62/65 Zinn Kaſſa 211, 212.7] Antimon geg 60,— 60,— do, 3 Monate 62,85 63,15 do. 8 Monate 208,2 209.5 Platin 17.— 17.— Settlementſpr.J 62,40 62.05 do. Settlemen 211,5 212,5 Wolſramerz 15,85 15,85 Kupfer elektrol. 69,25 69,25 do. Banka 218,5 219,5 Nickel Inland 175,0 175,0 do. beſt ſelee 66,25 66,25 do. Straits 214.5 215,5 do. Ausland 175,0 175,0 do ſtrong sn 94.— 54.— Blei prompt 41,88 22, Silber 27,25 . 3 *%„ A„n a 0 1 4 neee ee „ n een en r — 5 1 Frettag, den 24. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 391 Der Kohlenverbrauch der wichtigsten Induſtriegruppen Deutſchlands Die wirtſchaftliche Konfunktur Deutſchlands war im Jahre 1927, wie allgemein bekannt iſt, nicht ungünſtig, wenn auch bei Induſtriezweigen nur von einer Mengenkonjunktur geſprochen wer⸗ den kann, da der finanzielle Gewinn infolge der ſtarken Konkur⸗ renz, beſonders auf fden Auslandsmärkten, bei weitem nicht den Erwartungen entſprach. Als Beweis für die Beſſerung unſerer wirtſchaftlichen Lage wurden im allgemeinen der ſtarke Rückgang der Arbeitsloſenziffer, Zunahme der Spartätigkeit, Rückgang der Kon⸗ kurſe und andere Wirtſchaftsziffern angeführt. Ein vielleicht noch untrüglicheres Zeichen für die beſſere Beſchäftigung der Induſtrie iſt bie ſtarke Zunahme des Kohlenverbrauchs gegenüber dem Vor⸗ jahre der verſchiedenen Induſtriezweige, die auch inſofern von Inter⸗ eſſe iſt, als hieraus ohne weiteres erſichtlich iſt, wo der Schwerpunkt der wirtſchaftlichen Tätigkeit Deutſchlands zu ſuchen ift. Kohlenverbrauch in 1000 To. Steinkohle) nach Angaben des Reichskohlenverbandes 1926 1927 Zunahme in v. H. Erz⸗ und Eiſeninduſtrie 25 441 83 234 +30,6 Eiſenbahnen 11 758 14 129 + 20,2 Elektrizitätswerke 7275 8 772 + 20,6 Chemiſche Induſtrie 1140 8 571 + 20,0 Gaswerke 6 469 7 809 143.0 Bauſtoffinduſtris 8 399 7399 + 87,0 Textilinduſtrie 8 697 4753 + 28,6 Schiffahrt 4288 8 785—1299 Glas und Porzellan 2 186 2 560 171790 Zuckerfabriken 1 605 1 635..0 Kali- und Salzwerke 9¹ 1013 410,9 Leder, Schuhe 600 775 + 29,0 *) alle Kohlenſorten in Steinkohle umgerechnet. JJC ã ͤꝓdVVVVGbGVGGGTGTGTGTGbGbwbTGbGbGbGTGTPTGTGTGTGTGTGTGTGTCTGbuGTbTbTbTbTbTTTTbTTbTeee Die erſte Meliorationsanleihe der Rentenbank-Kreditanſtalt abgeſchloſſen Die ſeit längerer Zeit geführten Verhandlun gen der zeutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt mit amerikaniſchen Finanzkreiſen über die Aufnahme der lange geplanten Meliorationsanleihe haben in dieſen Tagen zum Abſchluß des Vor vertrages geführt. Be⸗ reits zum Herbſt wird eine Vor ſchußzahlu ng von 20 Mill. erwartet. Zinsſätze und Bedingungen werden erſt beim Abſchluß des definitiven Vertrages feſtgelegt werden. Zu den Meldungen, daß angeſichts der günſtigen Ernteergebniſſe für die Landwirtſchaft eine Verſtärkung der Mittel aus der geplanten Amerikaanleihe nicht notwendig ſet, wird aus Kreiſen der Landwirt⸗ ſchaft und der landwirtſchaftlichen Kreditinſtitute mitgeteilt, daß die Ergebniſſe der Ernte lediglich die laufenden Betriebsmittel gewähren könnten und nicht in direktem Zuſammenhang mit den auf lange Sicht für Bodenverbeſſerungen zu inveſtierenden Kapitalmengen ſtehen. Beſondere Meliorationskredite erſcheinen vielmehr unbedingt erforderlich zur Erhaltung und Steigerung der Ertragsfähigkeit der Bodenkulturen. 623 000„ Verluſte der Genoſſenſchaftsbank Heſſen⸗Naſſan.— Folgen des Zuſammenbruchs der Gewerbebank Hanau. Die Ge⸗ noſſenſchaftsbank für Heſſen⸗Naſſau, das Sparkaſſen⸗ zweiginſtitut der Naſſauiſchen Landesbank in Wiesbaden(Reichsver⸗ band der deutſchen landwirtſchftlichen Genoſſenſchaften) ſchließt für F das Jahr 1927 infolge des Zuſammenbruches der Gewerbebank Hanau e GmbH., bei der rd. 300 000/ verloren gingen, ſowie infolge ſon⸗ ſtiger Rückſtellungen für Dubioſe mit einem Gefamtverluſt von 623 071„. Neben den Abſchreibungen von 297 000„ auf Außen⸗ ſtände ſind weitere Rückſtellungen von 298 000/ für Dubioſe erfor⸗ derlich. Die Verwaltungskoſten erfordern 224 000(263 000)“. Weiterhin wurden 69 000„ als Wertberichtigung für Immobilien und Einrichtungen abgebucht. Auf der Gegenſeite erſcheint ein Roh⸗ gewinn mit 297 000(315 000 i..) I. Der Umſatz zeigt einen Rück⸗ gang von 267 Mill.& i. V. auf nur noch 216 Mill. I. Dies hängt in der Hauptſache damit zuſammen, daß die ſtädtiſchen Kreditgenoſſen⸗ ſchaſten ihren Austritt erklärt haben und wieder zur Dresdener Bank oder zur Badiſchen Landesgewerbebank zurückgekehrt find. Der Verluſt wird nach Streichung der Rücklage von 72 000/ durch Abſchreibungen von den Geſchäftsguthaben getilgt; hefe erſcheinen in der Bilanz mit 1,38(1,38) Mill. J. Auf die 7389 Geſchäftsauteile werden je 599 l abgeſchrieben. Gegen die früheren hauptamtlichen Vorſtandsmitglieder hat man wegen der ſehr leicht⸗ fertigen Geſchäftsführung Regreßklage erhoben. Von der neuen Lei⸗ tung wird darauf hingewieſen, daß bei ſachgemäßer Geſchäftsführung die uk öͤurchaus lebensfähig ſei, was ja die Durchführung der Ge⸗ ſchäfte im laufenden Jahre bewieſen habe. * Weitere deutſch⸗amerikaniſche Inveſtmentgründungen. Die itwirkung deutſcher Bankkreiſe an der Gründung internationaler veſtment⸗ und Finanzgeſellſchaften findet ſtarke Beachtung. Be⸗ onders intereſſtiert die Gründung der Newyork u. Foreign upveſting Cor p.(Lazard Speyer) und die bevorſtehende Grün⸗ ung der Zentralbank Deutſcher Induſtrie(Germanie⸗ Gruppe). Es wird darauf hingewieſen, daß der Kreditbedarf beſon⸗ ders der mittleren und kleineren Unternehmungen in Deutſchland noch ſehr groß fei. Einen Beweis dafür erblickt man u. o. in den zahlreichen Kreditnachfragen, die bei jeder amerikaniſchen Inveſt⸗ mentgründung aus Deutſchland einzulaufen pflegen. Von gut unterrichteter Seite verlautet, daß mehrere führende Banken Newyorks daher die Abſicht hätten, ſich an der Gründung wei⸗ terer deutſch⸗amerikaniſcher Inveſtmentgeſell⸗ ſchoften unter der Vorausſetzung zu beteiligen, daß auch maßgebende deutſche Intereſſen ihre Mitwirkung zufagen. * Eiſenwerk⸗Geſellſchaft Maximiliaushütte in Roſenberg(Ober⸗ pfalz).— Wieder 10 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der GV. am 29. Sept. vorzuſchlagen, nach Vornahme entſprechender Abſchrei⸗ bungen und außer den üblichen Zuwendungen an die verſchiedenen Iodes-Anzeige Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren lieben, unvergeßlichen, hoffnungsvollen Sohn u. Bruder im blühenden Alter von 19 ſahren nach kurzer, schwerer Krankheit zu sich in die Ewigkeit abzurufen Mannheim(Pflügersgrundstr. 13), 23. August 1928 In tiefer Trauer: Karl Keil u. Frau nebst Cesckwister Beerdigung findet am Samstag, den 25. August „5 3½ Uhr statt 7713 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen vielen. Abgeſehen von der Schiffahrt haben alle Wirtſchaftszweige eine zum Teil nicht unbeträchtliche Steigerung des Kohlenverbrauchs auf⸗ zuweiſen. Der Rückgang des Kohlenbedarfs bei der Schiffahrt findet ſeine Erklärung durch das erneute Anwachſen— gegenüber dem Vorlahre 1926— der Einfuhr der engliſchen Kohle, die bekanntlich in Deutſchland beſonders mit zu Bunkerzwecken verwendet wird. Der größte Kohlenverbraucher Deutſchlands iſt die Erz⸗, Eiſen⸗ und Metallinduſtrie mit über 33 Millionen Tonnen Jahresbedarf, das iſt mehr als 20 v. H. des geſamten deutſchen Kohlenverbrauchs. Die nächſtgrößten Kohlenverbraucher ſind die Eiſenbahnen, die Elek⸗ trizitäts⸗ und Gaswerke, die Chemiſche Induſtrie ſowie die Bauſtoff⸗ Induſtrie, die von allen Verbrauchergruppen prozentual die bei weitem ſtärkſte Zunahme aufweiſt, eine Folge der erhöhten Bau⸗ tätigkeit im vergangenen Jahre. Was den Anteil von Steinkohle und Braunkohle on der Be⸗ darfsdeckung der einzelnen Wirtſchaftsgruppen anbetrifft, ſo hat ſich gegenüber dem Vorfahre im allgemeinen nicht viel geändert. Die Erz⸗ und Eiſeninduſtrie, die Eiſenbahnen und Gaswerke ſind in erſter Linie Abnehmer von Steinkohle, während bei der Chemiſchen Induſtrie, Elektrizitätsinduſtrie ſowie der Kalt- und Zuckerinduſtrie der Braunkohlenverbrauch an erſter Stelle ſteht. Zu erwähnen wäre noch, daß auch der Hausbrandbedarf im Jahre 1927 gegenüber dem Vorjahre eine erfreuliche Zunahme zeigt von 32 Mill. To. auf 36 Mill. To. Steinkohle(Braunkohle in Stein⸗ kohle umgerechnet). Bei den Hausbrandlieferungen überwiegt bei weitem der Verbrauch an Braunkohlen. Allein 56 Mill. To. Brann⸗ kohle, alſo mehr als 30 v. H. der deutſchen Braunkohlenförderung, fanden in Form von Briketts zu. Hausbrandzwecken Verwendung. Fonds, eine Dividende von 10 vp. H.(wie i..) in Höhe von 22 Mill./ zu verteilen. bekanntlich zur Röchling⸗Gruppe. Rhein⸗Metall beſtätigt. In Beſtätigung der geſtrigen Mit⸗ teilung teilt die Verwaltung der Rheiniſche Metallwaren und Ma⸗ ſchinenfabrik AG. in Düſſeldorf nunmehr mit:„In den letzten Tagen ſind verſchiedene teilweiſe ſich widerſprechende Nachrichten veröffent⸗ licht worden. Das am 30. Juni abgelaufene Gg. hat infolge nicht unerheblicher Zunahme des Um ſatzes ein befriedigen ⸗ des Ergebnis gebrocht, das die Wiederaufnahme der Gewinnausſchüttun a lin keinem Falle mehr als 6 v..) geſtatten würde. In unverbindlicher Beſprechung iſt die Konſoli⸗ dierung der ſchwebenden Schulden und in Anbetracht der erzielten Umſätze eine Stärkung der Betriebsmitte ins Auge ge⸗ auf das AK. Das Unternehmen gehört faßt worden, ebenſo ein Antrag auf Wiedereinführung der Aktien an der Berliner Börſe; fedoch kann über die H öhe und Form der Kapitalsbildung heute noch nichts Beſtimmtes geſagt werden, d adie eVrhandlungen noch im Fluſſe ſind und erſt die im Oktober d. J. ſtattfindende AR.⸗Stitzung endgültige Entſchließungen bringen wird. Es dürfte aber nicht beabſichtigt ſein, ein Bezugs⸗ recht der Aktionäre etwa auszuſchließen. In das neue GJ. hat die Rheinmetall einen befriedi genden Auftrags beſtand übernommen.“ . Schleſiſche Celluloſe⸗ und Papierfabriken Ab.— Voraus ſichtlich wieder 10 v. H. Dividende. Angeſichts der unverändert günſtigen Situation bei dem Unternehmen iſt aller Vorausſicht nach wieder mit einer Dividende in Vorfahreshöhe(40 v..) für dos am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr zu rechnen. N Vom Tabakmarkt Trotz der für den Einkauf von Inlandtabaken jetzt ſtillen Zeit zeigt ſich doch immer wieder einige Nachfrage, die ſogar bis in die Anzeigenſpallen der Fachpreſſe vordringl, in denen„Kaſſapoſten Roh⸗ taboke“, und zwar in⸗ und ausländiſcher Herkunft, zu kaufen geſucht werden. Neben dem Verkauf kleinerer Poſten iſt auch der Ueber⸗ gang von tauſend Zentnern 1926er Tabaken bekannt geworden. In Plankſtädter und Grenzhöfer 1927er Tabaken gingen einige hundert Zentner an norddeutſche Herſteller über. Dieſe Umſätze voll⸗ ztehen ſich auf bisherigen Preisgrundlagen. Im Rippengef chäf t herrſcht Ruhe. Der Regen der letzten Wochen iſt zwar reichlich ſpät gekommen, aber doch noch früh genug, um die ö Ernte in ihrem qualitativen Ausfall und in ihrem Menge! günſtig zu beeinfluſſen. Jetzt allerdings dürfte auch die Sonne wieder nach⸗ drücklicher zur Geltung gelangen, da vorläufig genügend Feuchtig⸗ keit vorhanden iſt. Leider haben eine Anzahl pfälziſcher Tabak⸗ orte durch Hagelſchlag ſchweren Schoden erlitten. Dies gilt nament⸗ lich von den Plätzen Erleubach, Herxheim, Insheim, Kandel und Rohrbach, alle in der Landauer Gegend. Der anfänglich gering ein⸗ geſchätzte Schaden hat ſich als ſehr groß herausgeſtellt. Das über die Gegend nieder gegangene Unwetter hat zur Folge gehobt, daß manche Pflanzer ihre geſamte Tabakernte eingebüßt haben, daß unter Landwirte, bei denen Tabakfelder betroffen und vernichtet wurden, die mehrere Tagwerke umfaſſen. Es erfolgte eine ſo gründ⸗ liche Vernichtung durch das Hagelwetter, daß ſelbſt etwaige Trock⸗ nungsverſuche das noch unreife Blattwerk nicht vor Fäulnis und Schwarzwerden zu ſchützen vermögen. In Unterfranken hat die Vorbruchernte für früh ausgepflanzte Tabake bereits begonnen; es handelt ſich meiſt um feinblatrigen dünnrippigen Tabak. Die mittelfränkiſchen etwa 50 Hektar umfaſſenden Tabakfelder zwiſchen Fürth und Er⸗ langen haben ſich trotz der langen Trockenheit gut entwickelt. Ihr Ergebnis wird auf etwa 1800 Zentner geſchätzt; auch hier iſt die Vor⸗ bruchernte begonnen worden. Etwa 280 Hektar wurden in der Schwabacher Gegend mit Tabak angebaut, d. h. etwas mehr als im Vorjahr, das Ergebnis wird jedoch wegen der langen anhaltend ge⸗ weſenen Trockenheit nur in Vorjahrshöhe mit etwa 1011 000 Ztr. geſchätzt. Die Ernte kſt in öieſem Bezirk ſoweit voran, daß das Vor⸗ Unreines Gesicht Pickel. Miteſſer werd. in einig. 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C267 Kind(Mädchen) bruchblatt zum weitaus größten Teil bereits zum Trocknen aufge⸗ hängt werden konnte. Die Tabakorte des rechtsrheiniſchen Bayern blieben bis auf zwei Dörfer im Bezirk von Schwaben von Hagel⸗ ſchäden verſchont.— Neuerdings werden Beſtrebungen verzeichnet wonach ein Zuſammenſchluß aller Landesverbände der ſüddeutſchen Tabakbau vereine geplant wird, wobei die Verhandlungen zwiſchen den Landesverbänden Heſſen, Württem⸗ berg und Bayern am weiteſten vorgeſchritten ſein ſollen, doch liegen Einzelheiten darüber noch nicht vor. Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 11. bis 17. Auguſt 1928 ſind angekommen tal⸗ wärts: 1 leerer Dampfer und 2 beladene mit 4 Tonnen, 11 leere Schleppkähne und 21 beladene mit 6813 Tonnen, bergwärts: 1 leerer Dampfer und 17 adene mit 1533 Tonnen, 4 leere Schleppkähne und 81 beladene mit 56457 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 17 beladene Dampfer mit 1203 Tonnen, 46 leere Schleppkähne und 22 be⸗ ladene mit 6320 Tonnen, bergwärts: 3 beladene Dampfer, 17 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 2184 Tonnen. Freitag, den 24. Auguſt 1928 Theater: Operettenſpielebim Roſengarten:„Derfidele Bauer“, .00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. 1 Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Zufhuch“.— Schauburg:„M a d⸗ chen ſchickſal le“.— Capitol:„Imewigen Eis“.— Scala: „Die letzte Nacht“.— Ufa:„Unterwelt“.— Palaſt⸗ Theater:„Der geheimnisvolle Ozeanf lug“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittag von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr;: Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſtchtigung —4 Uhr. Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 24. Auguſt Deutſche Sender Königs wuſterhauſen junge Schubert. e 322,6) 20.20 Uhr: Der Schnellmaier. Welle 428,6) 16.35 Uhr: Hausfrauennachmittag, 20.15 Uhr: 9 ersholm, Drama von Ibſen, anſchließend: Von Kaſſel: Geſongskonzert. Hamburg(Welle 394,7) 21 Uhr: Plattdeutſcher Abend. Königsberg(Welle 303) 21.30 Uhr: Heitere Bayern⸗Stunde Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Köln: Bitte einſteigen. Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Waldromantik, 22.30 Uhrz Nachtmuſik und Tanz. München(Welle 535,7) 20.35 lthr: Operetten⸗Abend. Stuttgart(Welle 379,7 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20.15 Uhr: — Berlin e 48g,),(Welle 1250) 21 Uhr: Der Breslau W Frankfurt (Well E 8 Sinfoniekonzert, anſchließend: Der lachende Antike. Augländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Von Zürich: Klaviervorträge 22 Uhr: Budapeſt(W. 20 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Zigeunermuſit Doventry(W. 491,8) 20 Uhr: Promenadenkonz., 30 Uhr: Tanz Daventry(Welle 1604,3) 20 Uhr: Sendeſpiele, 22.45 Uhr: Ueber, raſchungsprogramm. Mailand(Welle 54g) 20.50 Uhr: Sinfoniekonzert. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,0) 19.30 Uhr: Hefterer Abend, 20,30 Uhr: Hörſpier Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Inſtrumental⸗ und Vokal⸗Konzert, Wien(.̃ 7) 19,45 Uhr: Das blaue Wunder, Luſtſpiel i. 3 Akt. Zürich Belle 588,2) 20.15 Uhr: Klaviervorträge, 21.10 Uhr Unterhaltungsmuſik. Radio- Speziahaus Gebr. Heftergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28347 Warum ließen Sie ſich noch nicht unſeren Lion⸗Lautſprecher Modell Herbſt 1928 vorführen? Die erſten Stücke ſind ſoeben von der Fabrik eingetroffen. Mit dem Lionlautſprecher wird alles reſtlos in edelſter Harmonie des Klanges hervorge⸗ zanbert. Preis nur Mk. 39.— ätkonzert. e Maſſerſtanssbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel 18. 0 Walds 2,602 0 Shut ine 590 5 Mannheim.65.66.502,50 2,60.88 Kehl 2545 5 Jagſtfeld 4———— Maxau Mannheim Caub 0 59 ſtöln.14.18 Waſſerwärme des Rheins 20 C ..... 0 AAC ˙—. 7 7˖——, 7˖§———— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Hags Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, 2 6, Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Volitik⸗ H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales, Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller Handelsteil, Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige i. V. R. Schönfelder Anz 1 1..: Jac. Faude Groß. leeres Zimmer t. ruh. Hauſe a. Frl. od. Herrn p. 1. 9. od. 15. 9. zu verm. Ang. u. UL 95 a. d. Geſch. 3 am Friedrichspark ſofort zu vermieten. Näheres B 7. 1, 2 Treppen.—6504 a 2 7575... 3871 In best. Stadtlage, Nähe Wasserturm f elt, alinkehene ſind per ſofort ſchöne, helle, mit Dampfheizung verſehene Büroräume fleim bei Fam.⸗Anſchl. zeg. Hausarbeit. Eilangeb. u. VB 1 a. d. Geſch. 77621 günstig zu vermieten. Srdl, mal, Diemme 5 5 enütz. Anfragen unter H D 170 an die Ge⸗ ſof. 15 45 15 5 95 verm. Dalbergſtr. 40, 3. St., rechts. 7558 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10 022, beſſ. Herk., von 1 J. ab, wird in liebevolle Pflege von Beamten familte genom. Ang. unt. 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