Hamskag, 25. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne 1e eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1./ Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben * Er iſt Advokat! V Paris, 25. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Heute vormittag um 12 Uhr nahm der amerikaniſche Staats⸗ ſekretär Kellogg die erſte Fühlung mit der internationalen Preſſe. Nachdem ſich etwa 50 Journaliſten in der Vorhalle der amerikaniſchen Botſchaft verſammelt hatten, erſchien Frank Kellogg auf der Freitreppe, begrüßte gemeinſchaftlich mit dem amerikaniſchen Botſchafter Mayron Herrick die Journaliſten und teilte ihnen mit einem verbindlichen Lächeln mit, daß er ſeinen bisherigen Erklärungen vorläufig nichts hinzuzufttgen habe. Doch wie gewöhnlich, iſt dies eine Umſtandsphraſe. Unmittelbar nachdem der amerikaniſche Staatsſekretär die allgemein Enttäuſchung hervorrufende Mitteilung gemacht hatte, es ſei ihm nicht möglich, Neues zu ſagen, ſprach er folgende Worte: .„Ich bin glücklich darüber, in Frankreich zu weilen und mich mit den hervorragenden Staatsmännern dieſes Landes unterhalten zu können. Insbeſondere die Perſönlichkeit Briands intereſſiert mich außerordentlich und ich hoffe, mit ihm über eine Reihe internationaler Fragen ſprechen zu können. Mit Poincaré werde ich am Sonntag wachmittag konferieren und rechne damit, im Kontakt mit dieſem hervorragenden Staatsmann Frankreichs wichtige Aufſchlüſſe über die internationale Lage zu erhalten.“ Frank Kellogg wies daraufhin, daß er ebenſo wie Poincarés Advokat ſei und vor der außerordent⸗ lichen Gewandtheit des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten auf juriſtiſchem Gebiete die allergrößte Achtung habe. Von einem amerikaniſchen Journaliſten gefragt, ob Frank Kellogg die Unterzeichnung des Kriegsverzichtpaktes als eine wirkſame Maßnahme gegen einen Kriegsausbruch betrachte, erklärte der amerikaniſche Staatsſekretär folgendes: „Ich bin der Anſicht, daß die Unterzeichnung dieſes Paktes eine Erſchwerung des Kriegsausbruches herbeiführen und als ein Schritt in der Richtung der allgemeinen Friedens⸗ ſicherung zu betrachten iſt.“ i Eine andere Frage, die an Frank Kellogg geſtellt wurde autete: „Denken Sie, daß der amerikaniſche Senat den Pakt ratifizieren wird?“ Darauf entgegnete der amerikaniſche Mannheimer Frauenzeitung Abend- Ausgabe „Unterhaltungs⸗Beilage Er beabſichtigt mit Streſemann Wichtiges zu beſprechen Staatsſekretär:„Damit habe ich mich hier nicht zu beſchäfti⸗ gen. Das iſt die Sache des Senats, nicht die meinige. Ich halte dafür, eine wichtige Pflicht erfüllt zu haben, als ich nach Paris ging, um den Pakt zu unterzeichnen.“ In Wechſelgeſprächen mit den Vertretern verſchiedener Länder teilte Frank Kellogg mit, daß er morgen nachmittag eine längere Beſprechung mit Poincaré haben werde und auf eine von mir an Frank Kellogg geſtellte Frage, ob eine Unterredung mit Dr. Streſemann vorgeſehen ſei, entgegnete der Staatsſekretär:„Ganz gewiß iſt dies der Fall. Ich habe Dr. Streſemann bereits in London kennen gelernt und glaube, daß wir uns wichtige Dinge zu ſagen haben werden.“ Der amerikaniſche Staatsſekretär ſchien noch ſehr von der Reiſe ermüdet. Er wird einige große geſellſchaftliche Veran⸗ ſtaltungen nicht beſuchen können, da ſein Geſundheitszuſtand offenbar nicht der beſte zu ſein ſcheint. Nach dem Empfang der Preſſevertreter erſchien Unter⸗ richtsminiſter Herriot auf der amerikaniſchen Botſchaft, um Frank Kellogg zu beſuchen. Die heutige Mittagspreſſe beſchäftigt ſich lang und breit mit der Filmoperation, die am Montag nachmittag im Uhrenſaal während der Unterzeichnung des Kelloggpaktes vor ſich gehen wird. Man fängt bereits an, ſich über dieſen Vor⸗ gang teils aufzuregen, teils luſtig zu machen. Mehrere Zeitungen zeigen ſich darüber entrüſtet, daß nicht weniger als 11 Filmgeſellſchaften am Montag nach⸗ mittag zugelaſſen worden ſind. Ein deutſches Unternehmen hat ſich bisher nicht angemeldet. 5 Streſemann reiſt von Paris nach Baden⸗VBaden Berlin, 25. Auguſt.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie nunmehr amtlich bekannt gegeben wird, verläßt der Reichs⸗ außenminiſter heute abend Berlin, um ſich nach Paris zu begeben. Dr. Streſemann wird jedoch von Paris unmittelbar ſich nach Baden ⸗Baden begeben, und nicht erſt, wie ver⸗ ſchiedentlich behauptet wurde, nach Berlin zurückkehren, um hier dem Kabinett Bericht zu erſtatten. Der Außenminiſter dürfte Dienstag mittag oder gegen abend in Baden⸗Baden eintreffen. Die deutſche Delegation für Genf Berlin, 25. Aug.(Von unſerem Berliner Büro). Die Zuſammenſetzung der deutſchen Delegation zur Vollverſamm⸗ lung des Völkerbundes, die bekanntlich unter der Führung des Reichskanzler Müller ſtehen wird, ſteht nunmehr end⸗ gültig feſt. Reichskanzler Müller wird vom Staatsſekretär der Reichskanzlei, Pfünder, von Staatsſekretär von Schubert und Miniſtertaldirektor Gauß begleitet ſein. außerdem werden als parlamentariſche Delegierte die Abge⸗ ordneten Breitſcheid, Kaas und von Rhein baben mit nach Genf fahren; Dr. Bernſtorff geht als Spezia⸗ liſt für Abrüſtungsfragen mit. Als weitere Sachverſtändige gehören Staatsſekretär von Simſon, der bekanntlich den Genfer Sicherheitsbeſpre⸗ chungen als Vertreter Deutſchlands beiwohnte und die Reichs⸗ tagsabgeordnete Frau Lang⸗Brumann der Delegation an. Dieſe deutſchen Vertreter werden am Sonntag, den 2. September in Genf eintreffen, bis auf die Sachverſtändigen, die erſt dann nachfolgen werden, wenn ihre Gegenſtände zur Beratung ſtehen. Staatsſekretär von Schubert jedoch wird in Begleitung von Miniſterialdirektor Gauß bereits Dienstag Berlin verlaſſen, um Deutſchland auf der der Voll⸗ verſammlung vorangehenden Tagung des Völkerbundsrates zu vertreten. Der Fürſt zu Wied verzichtet nicht auf den albaniſchen Thron Die Berliner Vertretung der Aſſociated Preß hat den Fürſten zu Wied gebeten, ſich zu den engliſchen Meldungen zu äußern, wonach er Anſprüche auf den albaniſchen Thron angemeldet haben ſoll. Darauf iſt vom fürſtlichen Kabinett folgendes Antworttelegramm eingetroffen: „Fürſt Wilhelm hat 1914 Albanien unter Wahrung aller ſeiner Rechte verlaſſen. Er hält für ſich und ſeine Nachkommen alle Anſprücche auf den Thron auch jetzt noch aufrecht, trotz der perſönlichen Königswünſche Zo⸗ gus. Die Mehrheit des albaniſchen Volkes hängt auch jetzt noch dem Fürſten an. Für ſeine Rückkehr iſt aber eine freie, unbeeinflußte Abſtimmung zur Zeit unmöglich. Frei von perſönlichem Ehrgeiz, nur das Wohl des albaniſchen Volkes im Auge, will der Fürſt jetzt äußere und innerpolitiſche Schwierigkeiten vermeiden. Er wartet den kommenden rich⸗ gigen Zeitpunkt ab.“ Engliſche Warnung an Litauen Paris, 25. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus London wird berichtet: In den heutigen„Times“ iſt ein wichtiger Leitartikel über die polniſch⸗litauiſche Kriſe enthalten. Das Blatt vertritt den Standpunkt, daß mit allergrößter Schärfe gegen die Regierung von Kowno vorgegangen werden müſſe und erklärt, daß die Wilnafrage als endgültig geregelt zu be⸗ trachten ſei, denn die Botſchafterkonferenz habe einen dies⸗ bezüglichen Beſchluß gefaßt und dieſer Beſchluß ſei durch den Völkerbundsrat beſtätigt worden. Die„Times“ ſchreibt:„Wenn die litauiſche Regierung weiterhin mit der Wilnafrage operiert, ſo wird ſie Gegen maßnahmen der im Rate vertretenen Mächte provozieren. Es iſt unzuläſſig, daß ein kleiner Staat andauernd mit dem Feuer ſpielt.“ Außerdem veröffentlichen die„Times“ einen Bericht aus Genf, demzufolge die polniſche Delegation unter der Führung des Außenminiſters Zaleſki beſonders ſtark erſcheinen wird und darauf rechnet, die litauiſche Angelegenheit endgültig mit Hilfe Frankreichs und Englands bereinigen zu können. „Kraſſin“ wieder fahrbereit Wie aus Bergen gemeldet wird, iſt die Reparatur des ruſſiſchen Eisbrechers„Kraſſin“ beendet und die Probefahrten ſind zufriedenſtellend verlaufen. Der Eisbrecher, begibt ſich direkt nach Spitzbergen. In Kingsbay nimmt er den ruſſiſchen Flieger Tuchnowski und deſſen Flugzeug an Bord, um die Suche nach Amundſen und der Ballongruppe fortzuſetzen. Aus der Welt der Technik Nr. 304— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 9 9 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 2 walt, Streiks Betriebsſtörungen uſto berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Recht Mütkblick und Vorſchau Paris im Brennpunkt der Weltpolitik— Die Kritik am Kellogg⸗Pakt— Kann man Streſemauns Pariſer Reiſe gutheißen?— Schleunige Räumung bleibt für uns die Hauptſache— Praktiſche Lebensphiloſophie Die ganze Welt blickt in dieſen Tagen nach Paris. Mit dem koſtbaren goldenen Füllfederhalter, der dem amerika⸗ niſchen Staatsſekretär Kellogg geſtern bei ſeiner Ankunft auf franzöſiſchem Boden von dem Bürgermeiſter der Hafen⸗ ſtadt Le Havre überreicht wurde und auf dem die Worte ſtehen „Si vis pacem, para pacem“, Wenn Du den Frieden willſt, ſo organiſiere den Frieden, werden am kommenden Montag Kellogg und mit ihm noch 15 Vertreter anderer Staaten den Vertrag unterzeichnen, der für die Zukunft den Krieg in Acht und Bann erklären ſoll. Out lawWry-Pakt nennen ihn die Engländer und die Franzoſen ſagen von ihm, daß er den Krieg hors la 10 f, außerhalb des Geſetzes,ſtellen ſoll. In dieſer Bezeichnung ſcheinen uns ſehr ſinnfällig die Grenzen zum Ausdruck zu kommen, die dem Pakt gezogen ſind. Deum etwas, was geächtet wird und was außerhalb des Geſetzes ſteht, ſteht deshalb noch lange nicht hors la vie, außerhalb des Lebens. All' unſer Werk wird immer eine Teilerſcheinung des Lebens bleiben. Wenn man ſich das vor Augen hält, bleibt man vor jeder überſchwenglichen Hoffnung, die manche begeiſterte Friedensfreunde an den Abſchluß dieſes Ver⸗ trages knüpfen möchten, von vornherein bewahrt. Wie das Leben ſelbſt, ſo hat auch der Kelloggpakt als Ausdruck und Er⸗ ſcheinungsform dieſes Lebens ſeine Vorzüge und ſeine Mängel und iſt vor allen Dingen auch, wie alles, was vom menſchlichen Geiſt erdacht und von Menſchen verabredet wird, nicht ewig, ſondern vergänglich. So betrachtet wird man ſich in ſeinem Urteil über den Kelloggpakt weder durch die Lobeshymnen noch durch die höhniſchen Kritiken beeinfluſſen laſſen, die in dieſen Tagen in allen Weltteilen durch den Blätterwald rauſchen. Die fremden Großmächte, die in erſter Linie als die Befürworter und Träger der den Kelloggpakt zugrunde liegenden Ideen gelten, ſind weder uneigennützige Wohltäter der Menſchheit, noch ſolche Erzbetrüger und Ausbunde von Heuchelei, wie ſie von gegneriſcher Seite bisweilen hingeſtellt werden. Ste ſind Menſchen und das ſagt alles. Und ſie ſind kluge Füh⸗ rer, denen es vor allen Dingen darauf ankommt, die Inte ⸗ reſſen ihres eigenen Vaterlandes wahrzuneh⸗ men und das Wohlergehen anderer Länder dabei nur ſoweit in Rechnung ſtellen, als es ihrem eigenen Hauptziele zu dienen geeignet iſt. Kein Zweifel kann ſein, daß Amerika mit ſeinem Kelloggpakt es durchaus ehrlich meint mit uns und den mehreren Dutzend anderer Staaten, die zur Unterzeichnung bereits aufgefordert ſind oder noch aufge⸗ fordert werden ſollen. Warum auch ſollte Amerika es nicht ehrlich meinen? Es hat an Macht und Reichtum mit und nach dem Weltkrieg ja alles erreicht, was die ehrgeizigen Herzen und geſchäftstüchtigen Köpfe der Amerikaner ſich in ihren kühnſten Träumen nur je erſinnen konnten und es iſt durchaus nur folgerichtig, wenn Amerika darauf bedacht iſt, ſeine Macht und ſeinen Reichtum nach allen Seiten hin, zu ſichern und ſich davor zu ſchützen, in kriegeriſchen Ver⸗ wicklungen alles oder einen Teil davon aufs Spiel zu ſetzen oder in einen neuen Weltenbrand mit dem dann unvermeid⸗ lichen Aderlaß auch an amerikaniſchem Blut hereingezogen zu werden. Was aber das Streben nach noch größerer Welt⸗ herrſchaft anbelangt, ſo ſind die Amerikaner klug genug, um zu wiſſen, daß allzuviel vom Uebel iſt. Doch auch die Amerikaner ſind ſich durchaus über den Unterſchied klar, der in ihrer Betrachtungsweiſe des Kelloggpaktes und der eines beſiegten und entrechteten Volkes, wie wir Deutſche es ſind, notwendigerweiſe beſtehen muß. Ein vielgeleſenes amerika⸗ niſches Blatt drückte das kürzlich etwa ſo aus: Den Krieg zu ächten in einer ſaturierten friedlichen Welt wäre ein Unternehmen des Schweißes der Edlen wert, ihn zu verdam⸗ men in einer Welt des Unfriedens und der Ungerech⸗ tigkeit iſt jedoch eine Jrontie und höchſt gefährlich.“ Dabet iſt es für eine richtige Beurteilung des Kellogg⸗ paktes wichtig, keinen Augenblick aus dem Auge zu verlieren, daß dieſer Kriegsächtungspakt, der jetzt in der ganzen Welt mit dem Namen des amerikaniſchen Staatsſekretärs verbun⸗ den wird, nicht amerikaniſcher Initiative, ſondern der Ini⸗ tiative Briands entſtammt. Briand war es, der vor Jahresfriſt ſein Paktprojekt dem amerikaniſchen Botſchafter in Paris unterbreitete, freilich nur mit dem Ziele, lediglich einen„Pakt ewigen Friedens“ zwiſchen Frankreich und den die Fieber Epidemie in Griechenland Mehr als 300 000 Krankheitsfälle Athen, 25. Aug.(United Preß.]) Die ſchon ſeit einiger Zeit in Griechenland herrſchende Dengue Fieber⸗ Epidemie hat eine geradezu unheimliche Verbreitung er⸗ langt. Trotz gegenteiliger beruhigender Meldungen wird von maßgeblicher Seite allein in Athen und in Piräus die Zahl der Krankheitsfälle auf über 300000 geſchätzt. Kaum eine Familie iſt von der Epidemie verſchont geblieben, und beide Städte machen den Eindruck, als ob ſie in rieſige Hoſpitäler verwandelt ſeien. Dabei greift die Epidemie noch dauernd weiter um ſich und hat bereits den geſamten Geſchäftsverkehr, den Eiſenbahnbetrieb und die Funktion aller ſtaatlichen Ein⸗ richtungen völlig unterbunden. In einem Regierungsbüro, das 100 Beamten beſchäftigte, ſind jetzt nur mehr 20 arbeits⸗ fähig. Auch die geſamte Familie des Vertreters der United Preß liegt an dem Fieber darnieder. Die durch die Epidemie bereits verurſachten finanziellen Verluſte werden auf über 500 Millionen Drachmen angegeben. Zur Bekämpfung des Fiebers hat die Regierung eine Reihe von außergewöhnlichen Maßnahmen, wie z. B. die un⸗ entgeltliche Verteilung von Desinfektionsmitteln unter der Bevölkerung beſchloſſen. f 2. Seite. Nr. 394 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 25. Auguſt 1928 Vereinigten Staaten herbeizuführen. Erſt dadurch, daß die Amerikaner ſolche einſeitige Bindung ablehnten, entſtand nach vielerlet Hin und Her der Kelloggpakt, ſo wie er jetzt vorliegt und am Montag auch von Streſemann im Namen Deutſchlands unterzeichnet werden ſoll. Nachdem feſtſtand, daß Streſemanns Geſund⸗ heitszuſtand ſich ſoweit gebeſſert hat, daß einer mehr⸗ tägigen Reiſe nach Paris auch von dieſer Seite aus keine Bedenken mehr entgegenſtanden, iſt viel über die Frage diskutiert worden, ob es nicht beſſer geweſen wäre,„den Ein⸗ ſatz, der Streſemann heißt“, zurückzubehalten, zumal ja weder Chamberlain noch Muſſolini, außer Briand die pro⸗ minenteſten Führer der europäiſchen Politik, nicht nach Paris kommen werden. Beſonders das„Berl. Tagebl.“ hat ſich kürz⸗ lich in einem Aufſehen erregenden Artikel für das Fern⸗ bleiben Streſemanns eingeſetzt, doch ſchon das andere demo⸗ kratiſche Preſſeorgan der Reichshauptſtadt, die„Voſſ. Zeitung“, iſt genau der gegenteiligen Anſicht. Sie meint, der Rat an Streſemann, zu Hauſe zu bleiben, ſei ſehr einfach und er⸗ innere zu ſehr an die alte deutſche Politik, zum Schmollen aber ſei die Situation wirklich zu ernſt. Wir brauchten im Gegenteil einen klaren Beſcheid und eine gründliche Aufklä⸗ rung über die ganze weltpolitiſche Situation und um die zu erhalten, ſei die Reiſe nach Paris eine günſtige Gelegenheit. Auch wir meinen, daß Deutſchland, das bekanntlich die erſte Nation war, die dem Vorſchlag eines Kriegsächtungspaktes rückhaltlos zugeſtimmt hat, jetzt nicht fehlen darf, wo es gilt, den Pakt zu unterzeichnen und daß hierfür nur Streſemann in Betracht kommt. Nachdem Streſemann ſich ſelbſt in die⸗ ſem Sinne entſchieden hat, erübrigt ſich unſeres Erachtens auch jede weitere Debatte über die Zweckmäßigkeit dieſer Reiſe. Wir müſſen das Vertrauen zu ihm haben, daß er ge⸗ nau weiß, was er will. Keiner von uns kann ja über alles Für und Wider ſo im Bilde ſein, wie er es auf ſeiner hohen Warte iſt. Auch müſſen wir ſtets bedenken, daß Streſemann in der Politik ja nicht nur die Kunſt des Möglichen, ſondern auch„das Streben nach Idealen“ ſieht. Gewiß gehört Selbſtüberwindung dazu, nun in Paris mit den Männern zuſammen zu kommen, auf deren Befehl hin große Teile unſeres Landes noch immer von fremden Soldaten beſetzt ſind und Händedruck auch mit einem Manne wie Poincaré zu wechſeln, der als oberſter Scharfmacher im Weltkriege und haßerfüllter Organiſator des franzöſiſchen Ruhreinbruchs mit die Hauptſchuld an unſeren vergangenen und gegenwärtigen Demütigungen trägt. Doch mit der Ver⸗ ewigung des Haſſes kann einem Volke in unſerer Lage fa keinesfalls gedient ſein. Der Wille, dem Weltfrieden zu dienen und dazu beizutragen, jedem zukünftigen Kriegsaus⸗ bruch einen Wall entgegen zu ſetzen, iſt ſchon eine Selbſtüber⸗ windung wert. Und nachdem Streſemann dieſe Reiſe und die Unterzeichnung des Paktes für polittſch zweckmäßig hält, darf keiner wagen, ſich für klüger und nationaler anzuſehen als Streſemann und etwa von einem Gange nach Canoſſa zu reden. Auch die Skeptiker müſſen zugeben, daß dieſer Pakt beſſer iſt, als gar keiner, als das völlig hemmungsloſe Treibenlaſſen. Gewiß iſt er kein Allheilmittel gegen den Krieg, doch er iſt ein Schutzdamm. Aber, ſo werden manche einwenden, dazu iſt doch der Völkerbund da und genügt der nicht, dann wird auch der Kelloggpakt kein aus⸗ reichender Schutz ſein. Dazu wäre zu ſagen, daß zwei Sicherungen beſſer ſind als eine und vor allem, daß Amerika micht Mitglied des Völkerbundes iſt. Auf alle Fälle iſt die Tatſache, daß ſich in dieſen Tagen die Vertreter von 15 Staaten aus allen Teilen der Welt in Paris zur Unterzeichnung eines Kriegsächtungspaktes zuſam⸗ mentreffen, ein hiſtoriſches Ereignis, das gebührende Berückſichtigung verdient. Daß man bei uns in Deutſchland dem Pakt nicht ſo graßes Intereſſe entgegenbringt, wie der Aussprache, die Streſemann in Paris mit Brian d haben wird, den er ſeit ſehr langer Zeit nicht mehr geſehen hat und mit Poäncaré mit dem er jetzt zum erſtenmale zuüſammenkommt, iſt durchaus verſtändlich. Das Hemd liegt uns näher als der Rock und nichts liegt dem deutſchen Volke in allen ſeinen Schichten mehr am Herzen, als die endliche Räumung des deutſchen Bodens von fremder Beſatzung. Daß Streſemann in den zwei bis drei Tagen, die er in Parts zu bleiben beabſichtigt, mit dieſer berechtigten deutſchen Forderung irgend etwas poſitives ausrichten kann, iſt auch beim größten Optimismus keinesfalls zu erwarten. Wir haben ja in den letzten Tagen leſen können, wie ſich der Pariſer Miniſterrat und die Pariſer Preſſe aller Schattierun⸗ gen in Erwartung einer Räumungsdebatte mit Streſemann, winden wie ein Aal. Man verſteckt ſich hinter den auf einer Kaltfornienreiſe befindlichen Chamberlain, hinter dem kleinen Belgien, das in ſeiner Außenpolitik ja doch nur Die Newpyork 25 Todesopfer und 151 Verletzte bei der Antergrundbahn⸗Entgleiſung Newyork, 25. Aug.(United Preß.) Das im heutigen Mittagsblatt der N. M. Z. bereits gemeldete furchtbare Un⸗ tergrundbahnunglück, bei dem, ſoweit bisher feſtge⸗ ſtellt werden konnte, ungefähr 25 Perſonen ums Leben gekommen ſind, hat ſich in der Nähe der Station Times Square, einem der Hauptbreunpunkte, ereignet. Weit über 100 Perſonen wurden mehr oder minder ſchwer ver⸗ letzt. Als Urſache des Unglücks wurde eine Eutgleiſung feſtgeſtellt. Die Untergrundbahnkataſtrophe entſtand dadurch, daß ein Expreßzug bei der Annäherung an die Station Times Square aus den Schienen ſpraug. Das Unglück geſchah zur Zeit des höchſten Verkehrs und die Wagen waren ſo überfüllt, daß die Inſaſſen ſich kaum rühren konnten. Nach den Berichten von Augenzeugen ſtieß der entgleiſte Wagen, der ſich in der Mitte des Zuges be⸗ fand, mit ſolch furchtbarer Gewalt gegen einen der Säulen⸗ träger, die die Betonwände des Untergrundbahntunnels ſtützen, daß er in zwei Teile geriſſen wurde. Die vorderen Wagen riſſen ſich los und raſten noch etwa 60 Meter weiter, bevor ſie zum Stillſtand gebracht werden konnten, während die zwei hinter dem zerſtörten Wagen befindlichen Waggons in⸗ einander hineinfuhren. Sofort brach ein Feuer aus, das aber raſch wieder gelöſcht werden konnte. Freiwillige, die aus den Paſſagieren eines anderen Zuges rekrutiert wurden, unter denen ſich auch der Polarflieger Byrd befand, halfen dem Bahnperſonal bei der Rettung der Paſſagiere des verunglück⸗ ten Zuges. Sowohl die Unverletzten, als auch die Toten und Verwundeten mußten mühſelig aus der dichten Menge her⸗ ausgeholt werden und durch die Notausgänge auf die Straße geführt werden. Die Nachricht von der Kataſtrophe verbreitete ſich mit Windeseile. Der ganze Verkehr auf dem Broadway kam zum ein Anhängſel Frankreichs iſt und man ſpinnt tauſenderlei andere fadenſcheinige Gründe, um der befürchteten Aufrollung dieſes allen Franzoſen ſo höchſt unerquicklichen Themas auszuweichen. So ſchwerwiegend für uns dieſes krampfhafte Verſteckſpiel auch iſt, ſo muß man ſich doch bemühen, es ein wenig von der humoriſtiſchen Seite zu nehmen, denn bei der Politik, die ja nur eine Teilerſcheinung des Lebens iſt, geht es nicht anders wie überall im Leben und im Verkehr mit Menſchen und Völkern: Wenn man alles gar zu ernſt nimmt, läuft man Ge⸗ fahr rabiat oder trübſinnig zu werden und an Gott und der Welt zu verzweifeln. Aus dieſer Lebensphiloſophie heraus ſchöpfen wir die Kraft, auch in dieſem Augenblick, geſtützt auf unſere Leiſtungen in einer tauſendjährigen Geſchichte, auf die Arbeitskraft und den Lebenswillen unſeres Volkes und ge⸗ ſtützt auch auf die politiſche Umſicht eines Führers wie Streſemann, hoffnungsvoll in eine beſſere Zukunft Deutſchlands zu ſchauen. H. A. Meißner. — Verufung eines Deutſchen nach Südafrika Kapſtadt, 24. Aug.(United Preß.) Wie die der ſüd⸗ afrikaniſchen Regierung naheſtehende Zeitung„de Burger“ aus zuverläſſiger Quelle erfährt, ſoll demnächſt ein Deut⸗ ſcher zum techniſchen Leiter des ſüdafrikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlamtes ernannt werden. Wie verlautet, han⸗ delt es ſich um einen gewiſſen Dr. Lilge, der vor kurzem im Auftrage der Gute Hoffnungshütte in Südafrika umfang⸗ reiche Unterſuchungen über die Ausſichten einer ſüdafri⸗ kaniſchen Eifeninduſtrie angeſtellt hatte und über das Er⸗ gebnis ſeiner Arbeiten der Regierung der Union einen Be⸗ richt zugehen ließ, der im Parlament beträchtliches Aufſehen erregte. Lilges wird für den betreffenden Poſten ein jähr⸗ liches Gehalt von 5000 Pfund Sterling erhalten. Die Regie⸗ rung ſoll ſich außerdem mit dem Gedanken tragen, mehrere Ingenieure der Gute Hoffnungshütte als beratende Inge⸗ nieure zu berufen. Stillſtand, unzählige Krankenwagen, Feuerwehrautomobile trafen ein und die Verwundeten erhielten an Ort und Stelle Notverbände und wurden daun abtransportiert. Der Ver⸗ kehr, der in den Nachmittagsſtunden ſich in rieſigen Zügen vom Süden nach Norden wälzt, wurde unterbrochen. Hun⸗ derttauſend warteten an den Untergrundbahnſtationen und ſtanden bis weit hinaus auf die Straßen, in der Hoff⸗ nung, daß der Verkehr bald wieder aufgenommen werden würde. Die geſamten verfügbaren Polizeimannſchaften muß⸗ ten zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur Regelung des Verkehrs alarmiert werden, der trotzdem vollkommen durch⸗ einander geriet. Nach offizieller Bekanntgabe der Polizei ſind bisher 15 Tote und 151 Verwundete feſtgeſtellt worden. Der ſchuldige Weichenſteller Um die Vorführung des für die Untergrundbahnkata⸗ ſtrophe verantwortlichen Weichenſtellers zu erzwingen,— die⸗ ſer Mann war nämlich merkwürdigerweiſe unauffindbar ließ Bürgermeiſter Walker dem Präſidenten der Unter⸗ grundbahngeſellſchaft deſſen perſönliche Inhaftnahme andro⸗ hen. Alsbald war der Weichenſteller gefunden, doch iſt über das Ergebnis des Verhörs noch nichts bekannt.— Der Prä⸗ ſident der Untergrundbahn gab die Erklärung heraus, daß der Weichenſteller, der auf der Strecke die Aufſicht hatte, die für eine Umleitung notwendige Umſtellung der Weiche allein nicht bewältigen konnte. Der von ihm verſtändigte Stations⸗ meiſter ordnete darauf an, daß der Zug ohne Umleitung auf der Hauptſtrecke abgefertigt werden könne. Daraufhin gab der Weichenſteller dem Führer das Fahrtſignal. Letzte Meloͤungen Jagdglück des Reichspräſidenten — München, 24. Aug. Reichspräſident von Hindenburg hat ſich geſtern zur Jagd auf das Gebiet von Fall begeben, wo er zwei gute Gemsböcke erlegte. Die gefährlichen Chlorgaſe — Höchſt a.., 25. Aug. Beim Transport eines Keſſel⸗ wagens der Höchſter Farbwerke, der mit Chlor gefüllt war, wurde der Wagen undicht. Mehrere Arbeiter, die geringe Mengen Chlor einatmeten, wurden ohnmächtig und mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Ernſter Ausgang einer politiſchen Schlägerei — Berlin, 25. Aug. Bei einer Schlägerei zwiſchen An⸗ gehörigen der KPD. und politiſch Andersdenkenden wurde in der vergangenen Nacht in Spandau der 20 Jahre alte Schloſ⸗ ſer Karl Sommerfeld ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb. Sechs Beteiligte wur den von der Polizei feſtgenommen. Levine notgelandet — Amſterdam, 25. Aug. Der Ozeanflieger Levine, der geſtern mit dem von ihm gekauften Junkersflugzeug von Deſſau nach London geſtartet war, iſt wegen ſchlechter Witte⸗ rung auf dem hieſigen Flughafen notgelandet. Er will heute ſeinen Flug nach London fortſetzen. Auf dem Flugplatz in Croyden iſt man augenblicklich mit dem Bau einer 1% Km. Startbahn beſchäftigt, um Levine den Start über den Ozean zu ermöglichen. Ein Kinderheim durch Blitzſchlag eingeäſchert — Weſterland(Sylt), 25. Aug. Bei einem heute in den frühen Morgenſtunden niedergegangenen ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in das Kinderheim in dem Bad Keitum ein und zündete. Die 50 Kinder des Heims konnten glücklicher⸗ weiſe wenn auch mit knapper Not gerettet werden. Das Gebäude, das der Stadt Mülheim an der Ruhr brannte völlig nieder da die Motorſpritze verſagte. abgebrannte Haus hatte einen Wert von 120000 Mark und war erſt im vorigen Jahre erbaut worden. Zur Viologie der Tränen Von Theodor Lindenſtaedt In Mexiko und Kalifornien lebt eine intereſſante Wüſten⸗ eidechſe, bekannt unter dem Namen Hornkröte oder Phryno⸗ ſome. Es iſt ein friedliches Geſchöpf, das froh iſt, wenn man es in Ruhe läßt; doch gerät es, wenn es geneckt wird, in die größte Erregung, die ſo weit geht, daß es buchſtäblich blutige Tränen verdießt. Dann ſtrömt ihm das Blut zu Kopf, wo⸗ rauf die Augenlider auf das Zwei⸗ bis Dreifache anſchwellen und aus dem oberen Lid ein ganz feiner Blutſtrahl quillt. Es handelt ſich hier um eine Art von leichtem Bluterguß, der unter derart eigenartigen Umſtänden erfolgt, daß die Biologie kein zweites Beiſpiel dafür kennt. Etwas Verwandtes findet ſich beim Menſchen, wenn die Augen im Zorn„blutunter⸗ laufen“ ausſehen. Die Erſcheinung iſt geeignet, eine gewiſſe Erklärung für das Weſen der Tränen zu geben. Die Frage, ob Tiere weinen können, läßt ſich nicht vom rein menſchlichen Standpunkt aus beantworten, ebenſo wenig wie die andere, ob ſte zu lachen vermögen. Daß verſchiedene Tiere reichliche Tränen zu vergießen in der Lage ſind, ſteht dagegen feſt. Darwin gibt in ſeinem viel zu wenig bekannten„Aus⸗ druck der Empfindungen“ einige Tatſachen an, die ſich auf das Weinen einiger Affenarten ſowie des indiſchen Elefanten beziehen. Auch von anderen Tieren wiſſen wir, daß ſie weinen. Die bekannten„Krokodilstränen“ gehören allerdings wohl ins Reich der Fabel. Es iſt längſt bekannt, daß ein ſcharfer Geruch, ein Schlag, das Eindringen eines Fremokörperchens ins Auge, ſcharfe Kälte und eine Reihe anderer Reize Tränen hervorzulocken pflegen. Dieſe entſtehen durch eine annormal ſtarke Abſonderung der Tränendrüſen, deren Aufgabe es iſt, die Bindehaut feucht zu halten. Unſere Tränen kommen aus verſchiedenen, an der Innenſeite des oberen Augenlides ge⸗ legenen Leitungen. Ein Teil tritt durch eine kleine Oeffnung in das untere Lid und gehen durch den Tränenſack zur Naſen⸗ Höhle. Die anderen fließen, wie wir alle wiſſen, über und rollen die Wangen hinab. Dieſe übermäßige Abſonderung der Tränendrüſen reinigt das Auge und iſt weiter dadurch nützlich, daß ſie eine Ver⸗ ſtärkung der Geruchsnerven in der Naſe zur Folge hat. Fer⸗ ner wirkt ſie erleichternd durch Aenderung des Blutdrucks und der Muskelſpannung in der Gegend des Auges und ſeiner Drüſen. Man denke hier an die oben erwähnten blutigen Tränen der Phrynoſome. Es iſt eine häufige Erſcheinung, daß Menſchen„Tränen lachen“, wie man auch von„Freudentränen“ ſpricht. Anderer⸗ ſeits weinen ganz kleine Kinder herzbrechend, ehe ſie eine einzige Träne vergießen. Das erſte„richtige“ Weinen ſoll nach Darwin mit drei Monaten eintreten. Später wird das Weinen immer ſeltener, bis nur noch gewiſſe Gemütsbewe⸗ gungen Tränen hervorlocken. Die Muskelzuſammenziehun⸗ gen, die einen reichlichen Tränenſtrom bei Kindern hervor⸗ rufen, treten vielfach auch bei ſtark erregten Erwachſenen auf, ohne daß indeſſen eine Träne rinnt. Nach Darwin iſt der Urſprung der Tränen beim Kinde darauf zurückzuführen, daß durch andauerndes Schreien die Blutgefäße des Auges verſtopft werden. Hiermit in Verbin⸗ dung ſtehen die Zuſammenziehung der benachbarten Muskel⸗ gruppen und andere Erſcheinungen, die Reflexbewegungen bei den Tränendrüſen auslöſen und zu einem reichlichen Tränenerguß führen. Ob dieſe Erklärung erſchöpfend iſt, er⸗ ſcheint immerhin zweifelhaft, wenn ſie auch den Kern der Sache treffen dürfte. Höchſtwahrſcheinlich ſpricht der Ein⸗ fluß gewiſſer Hormone mit, wie z. B. des Adrenalins, das einen bemerkenswerten Einfluß auf die Muskelſpannung, den Blutdruck, die Atmungsbewegungen und dergleichen beſitzt. Man weiß, daß Gemütserregungen wie Aerger und Zorn Adrenalin in verſtärktem Maße erzeugen. Das ſympathetiſche Nervenſyſtem wird gereizt, das Adrenalin durch den Blut⸗ ſtrom ſchnell durch den ganzen Körper verteilt. Wie das Haar der Katze ſich ſträubt allein infolge eier Gemüts⸗ bewegung, des Abſcheus, der durch den Anblick eines Hundes ausgelöſt wird, ſo mag auch bet unſeren Tränen ein ähnlicher, auf Gemütsbewegungen zurückzuführender Faktor mit⸗ ſprechen. Die Librettiſten über die Zukunft der Wiener Operette. Vor etwa einer Woche brachten wir Meinungsäußerungen der Wiener Operettenkomponiſten über die Lebensfähigkeit der Wiener Operette. Inzwiſchen hat die„Neue Freie Preſſe“ auch die Anſichten bedeutender Librettiſten ſondiert. So ſagt Julius Brammer lund wir wollen vorausſchicken, daß die Meinung ſeines unzertrennlichen Mitarbeiters Alfred Grünwald ſich faſt wörtlich mit der ſeinigen deckt):„So lange Muſtiker, wie Franz Lehar, Emmerich Kalman, Oskar Straus, Edmund Eysler am Werke ſind, wird die Operette beſtehen und fortleben. Man wirft der Operette manchmal vor, ſie wäre in ihrer Form zum Kliſchee erſtarrt. Gerade wir, Grünwald und ich, haben oft verſucht, dem ſogenannten Kliſchee auszuweichen. Aber die Direktoren wollen nicht, daß wollen.. das Geſchäft! Die Operette ſoll in den drei Stunden den Logenbeſucher und die Galerien unterhalten, der Komponiſt will ſich in den Finali ausleben, er will große Muſik machen. Dazu braucht er dramatiſche Konflikte, und ſofort iſt der Vorwurf der Sentimentalität motiviert. Ich muß als Mitarbeiter ſo vieler nicht ganz unbekannt geblie⸗ bener Operetten daran glauben, daß die Wiener Operette noch lebt und noch lange leben wird.“— Paul Knepler, der Mitarbeiter des Buches von Lehars„Paganini“, hin⸗ wiederum erklärt:„Daß man in der Operette verſuchen ſoll, neue Wege zu gehen, daß ſie einer neuen Blutzufuhr bedarf, ſoll nicht geleugnet werden. Keinsfalls darf ſie in ihrer Form erſtarren. Das Wiener Theater in ſeiner Geſamtheit befindet ſich in einer Kriſe, hervorgerufen durch die wirtſchaftliche Not, durch Kino, Radio, Tanz, hohe Steuern, Belaſtungen durch einzelne Beſtimmungen des Kollektivvertrages und, was das Wichtigſte iſt: es wächſt eine Generation heran, die ſich dem Theater ab— und dem Sport zugewendet hat, Dem Theater⸗ beſuch fehlt der Nachwuchs.“— Dr. Alfred Willner ſchließlich, der Librettiſt des„Dreimäderlhauſes“, möchte„den P. T. Direktionen, Komponiſten und Librettiſten die kaſſan⸗ driſche Mahnung zurufen:„Bleibt bei der muſikaliſchen, textlichen und dekorativen Reinkultur der ſiegreichen Wiener Operette! Keine Revueallüren, keine Verjazzung und keine Schablonenbücher!“ N 5 1 55 8 wir unſere künſtleriſchen Ambitionen befriedigen, ſondern ſie gehörte, Das 4 75 5 — ö 4 Samstag, den 25. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe)] 3. Seite. Nr. 394 Mannheim am Wochenende -Poſtreklameauswüchſe- Der ſchmutzige Neckar bis Stuttgart Vis Mannheim wieder geklärt Ein Vriefmarkenautomat auf Arlaub Durch die Preſſe iſt dieſer Tage die Mitteilung gegangen, daß die Deutſche Reichspoſt demnächſt einige neue Modelle von Wertzeichenautomaten dem öffentlichen Verkehr übergeben wird. nen Einführung ſollen einige Stücke der Oberpoſtdirektion Berlin erprobt werden. Zur Auffſtel⸗ lung ſind drei Typen vorgeſehen: 1. Der Säulen⸗ briefkaſten, eine Vereinigung von Automat und Brief⸗ kaſten, in großer Ausführung; 2. der Mehrfachgeber, der durch Drehen eines Knopfes die Entnahme verſchiedener Poſtwertzeichen geſtattet; 3. der Einzelgeber, der ent⸗ weder Briefmarken oder Poſtkarten abgibt, aber nur halb ſo groß wie die allgemein gebräuchlichen Automaten iſt. Sämt⸗ liche neuen Typen werden nach Einwurf der Geldſtücke durch eine Handkurbel veranlaßt, die gewünſchte Marke oder Poſt⸗ karte abzugeben. Die Automaten werden an beſonders ver⸗ Vor der allgemei⸗ im praktiſchen Betriebe g kehrsreichen Plätzen aufgeſtellt. Selbſtverſtändlich vorerſt nur in Berlin. Hoffentlich auch 1 bald in Mannheim. Wir be⸗ Meachten ſeit Wochen im Vorraum des Hauptpoſtamtes an den Planken den Automat, der 15 Pfennig⸗Marken abgeben ſoll. So oft wir ihn fixieren, ruft er uns zu: Ich ſtreike. Warum ſoll ich meine Sommerferien nicht wie jedes Schul⸗ kind haben? Vielleicht gibt uns die Poſtdirektion recht bald Auskunft, ob der Automat noch in dieſem Jahre wieder in Tätigkeit tritt oder ob die Sommerferien des Markenſpenders ſich bis in die Weihnachtszeit ausdehnen. Es iſt für eine Stadt von der Größe Mannheim wirklich beſchämend, daß der ein⸗ zige 15 Pfennig ⸗ Marken ⸗Automat der Innen⸗ ſtaöt wochenlang nicht funktioniert. Spürt man hier einerſeits ſo gut wie gar keinen kauf⸗ männiſchen Geiſt— die Monopolſtellung der Reichspoſt kann ſich derartige Nachläſſigkeiten geſtatten ſo macht ſich an⸗ dererſeits die Geſchäftstüchtigkeit bei den Auswüchſen der Poſtreklame recht unangenehm bemerkbar. Wir haben im Donnerstag⸗ a Mittagsblatt unſere Leſer davon unterrichtet, daß die Reichs⸗ „ poſt eine Gnadenfriſt zum Verbrauch der Reſt⸗ * beſtände der vorgedruckten Briefſumſchläge bewilligt hat. Wir kommen damit auf ein Kapitel zu ſprechen, das in der Geſchäftswelt ſchon viel Aerger und Verdruß ver⸗ urſacht hat. Wenn die Reichspoſt ihre Poſtwagen, Autos und Briefkäſten bis zur Unkenntlichkeit durch alle möglichen Re⸗ klamen verſchandelt, die überdies ihren Zweck vollſtändig ver⸗ fehlen, weil ſie doch niemand lieſt, ſo wird man ſich das gefal⸗ len laſſen müſſen. Wenn aber die Reichspoſt neuerdings dazu übergeht, ihr Stempelrecht, das ihr für alle Poſtſendun⸗ gen zuſteht, dahin auszudehnen, daß ſie den Maſchinenſtem⸗ peln der verſchiedenen Poſtorte alle möglichen. Zuſätze anfügt, ſo fordert dies den ſchärfſten Proteſt heraus. Man empfiehlt nicht nur beſtimmte Bäder und Kurorte, fordert nicht nur zum Beſuch von Meſſen und ſonſtigen Veranſtaltungen auf. Es iſt vorgekommen, daß niedliche Verschen, die den Abſatz einer beſtimmten Weinmarke fördern ſollten, neben dem Orts⸗ ſtempel prangten. Man wird unter dieſen Umſtänden die Verordnung des Reichspoſtminiſters nicht begreifen, nach der Briefumſchläge uſw. vom 1. Oktober ab nur noch in der lin⸗ ken unteren Ecke mit dem Firmenaufdruck verſehen werden dürfen. Welches Privatunternehmen darf ſich eine derartige Bevormundung des Kunden erlauben? Die Reichspoſt hat nicht das Recht, eine Poſtſache, die ihr zur Beförderung über⸗ geben wird, mit Reklamen zu bedrucken, mit denen in vielen Fällen weder Abſender noch Empfänger einverſtanden iſt. Einen ganz kraſſen Fall veröffentlicht der„Zeitungs⸗ Verlag“. Eine Zeitung verſendet eine Offerte, mit der ſie ſich um eine Stellen⸗Angebotsanzeige bemüht. Die Poſt druckt auf dieſen Brief der Zeitung folgende Reklame: „Das Arbeitsamt.. vermittelt tüchtige Arbeitskräfte unparteiiſch und koſtenlos!“ Ohne Wiſſen der Zeitung gehen dieſe Briefe in die Welt und machen natürlich das Angebot, das die Zeitung dem Adreſſaten macht, völlig ikuſoriſch. Grenzt das nicht an unlauteren Wettbewerb, der durch Duldung der Poſt dem Arbeitsamt ermöglicht wird? Daß die Adreſſaten der gleichen Meinung ſind, zeigt folgender Brief, der einer Zeitung kürzlich zu⸗ gegangen iſt: „Einen intereſſanten Beitrag, wie die Poſt durch ihren Aufdruck Ihnen Konkurrenz macht, bietet Ihr einliegender Briefumſchlag, den ich Ihnen zuſende. Sie bemühen ſich um Inſerate und laſſen es ſich Geld und Arbeit koſten, während die Poſt mir durch den Aufdruck mitteilt, daß das Arbeitsamt in L.. koſtenlos vermittelt.“ Eine Wiesbadener Zeitung, die zu dem Reklameauswuchs ebenfalls Stellung nahm, erhielt von der Oberpoſtdirektion Frankfurt a. M. eine Erwiderung, in der u. a. ausgeführt wird:„Vielfach hatte ſich die Gewohnheit herausgebildet, die Außenſeite der Sendungen derart mit Angaben des Abſenders zu bedrucken, daß die Anſchrift ſelbſt vollſtändig in den Hintergrund tritt. Darunter litten der Sortierdienſt und die ſchnelle Beförde⸗ rung der Sendungen. Eine Ordnung mußte herbeigeführt werden. Die vielfach aufgetretene Annahme, die Deutſche Reichspoſt habe ſich beim Erlaß der Beſtimmungen(über die Druckausſtattung der Briefumſchläge) von der Abſicht leiten laſſen, mehr Raum für die Stempelreklame zu bekommen, iſt irrig. Dieſe Art der Reklame findet nur bei Maſchinen⸗ ſtempeln Anwendung, wobei die Entwertungslinien maſchinell durch Reklameangaben erſetzt oder von ſolchen durchſetzt wer⸗ den. Die Poſtordnung gibt der Deutſchen Reichspoſt allge⸗ mein das Recht, in den Stempeln auch Inſchriften anzu⸗ bringen. Es werden aber in den Briefſtempeln nicht Werbe⸗ inſchriften für beſtimmte Gewerbezweige, einzelne Erzeug⸗ niſſe oder für eigenwirtſchaftliche Unternehmungen zugelaſſen. Die Inſchriften dienen vielmehr lediglich der Befriedigung der allgemeinen wirtſchaftlichen Unternehmungen oder Be⸗ kanntgabe beſonderer Veranſtaltungen, hervorzuhebender Ortseigentümlichkeiten u. dgl. mehr. Es handelt ſich in der Hauptſache um Inſchriften, die auf Kongreſſe, Feſttagungen, Jahresfeiern, Meſſen und Ausſtellungen hinweiſen, oder um Stempel für Bade⸗ und Kurorte mit Angabe der zu heilen⸗ den Krankheiten. In geringerem Umfang wird in den Stem⸗ peln auch die Hauptinduſtrie des betr. Ortes erwähnt. So beträgt z. B. der Werbeſtempel für Glashütte(Sachſen) den Vermerk„Uhren und Feinmechanik“ Briefſendungen mit Trauerrand ſollen mit Stempeln, die eine Reklameinſchrift tragen, überhaupt nicht bedruckt werden. Wenn das in Ein⸗ zelfällen doch geſchieht, ſo handelt es ſich um bedauerliche Ver⸗ ſehen, die in einem ſo großen Betriebe wie der Deutſchen Reichspoſt nicht immer zu vermeiden ſind.“ In Erwiderung auf dieſe Rechtfertigung zitieren wir fol⸗ gende Auslaſſungen der„Frkft. Ztg.“:„Dagegen, daß die Reichspoſt„Ordnung“ ſchaffen will, ließe ſich nichts einwenden. Die Lesbarkeit der Adreſſe wie des Poſtſtempels als einer unter Umſtänden wichtigen Urkunde muß geſichert bleiben und darf nicht durch Bedrucken des Briefumſchlags gefährdet werden. Aber iſt das der alleinige oder auch nur hauptſäch⸗ lichſte Grund für die von der Reichspoſtverwaltung verfügte Maßnahme? Zunächſt: Der von jeher üblich geweſene Quer⸗ aufdruck der Firma am oberen Rande des Briefumſchlags hat hinſichtlich der Deutlichmachung des Poſtſtempels kaum zu Beanſtandungen Anlaß gegeben. Dagegen darf wohl behauptet werden, daß der Poſtſtempel ſelbſt ſehr häufig an Klarheit der Schrift zu wünſchen übrig läßt, ſodaß in ſolchen Fällen auch der Urkundenwert des Stem⸗ bels in Frage geſtellt iſt, abgeſehen davon, daß die aufgeſtem⸗ pelte Zeit nicht immer mit der wirklichen Zeit der Aufgabe der Sendung übereinſtimmt. Wer veranlaßt alſo die Poſtver⸗ waltung wirklich, jene Aufdrucksbeſchränkungen zu verordnen? Es fehlt nicht an Stimmen— und ſie mögen nicht ſo ganz un⸗ recht haben— die behaupten, daß die Poſtverwaltung den von 25 elurberken 12 5 3 50 2 1 5 2 Reklamegeſchäft benötige. Die Reklameaufdrucke neben dem eigentlichen Poſtſtempel werden von den Auftraggebern teuer bezahlt. Sie verlangen alſo, daß der Aufdruck deutlich lesbar ſei und nicht unter dem Aufdruck des Verſenders leide. Iſt aber der Briefverſender dazu da, der Reichspoſt neben der doch recht hohen Verſendungsgebühr auch noch den 1 für ihre Reklamedarbietungen zu liefern?“ Die Verſchmutzung des Neckars wird in den Stuttgarter Blättern eingehend beſprochen. Der trockene, heiße Sommer hat in ganz Württemberg eine Ver⸗ unreinigung der Waſſerläufe hervorgerufen. Die bisherige Trockenheit hat verhindert, daß die„Selbſtreinigung der Flüſſe“ voll in Funktion trat. Beſonders unangenehm macht ſich die Verſchmutzung des Neckars geltend. Das Stadt⸗ ſchultheißenamt Stuttgart wehrt ſich in einer lan⸗ gen Erklärung gegen die Angriffe in dieſer auch für Mann⸗ heim wichtigen Angelegenheit, die gegen ſie gerichtet wurden. In Stuttgart werden, ſo führt die Erklärung aus, z. Zt. bis auf ganz verſchwindende Ausnahmen alle Abwäſſer ein⸗ ſchließlich der Waſſerkloſetts aus den angeſchloſſenen Häuſern der Kläranlage in Mühlhauſen durch den Hauptſammelkanal zugeführt. Die Kläranlage enthält die neuzeitlichſten Ein⸗ richtungen für die Reinigung aller Abwäſſer. Ihr baulicher Zuſtand iſt durchaus einwandfrei. Eine weitergehende Reini⸗ gung bis zur Fäulnisfreiheit der Abwäſſer findet z. Zt. für ein Drittel durch biologiſche Tropfkörper ſtatt. Verſuche für die weitergehende Behandlung auch der übrigen Abwäſſer ſind im Gang unter Anwendung der neueren Verfahren. Für eine Erweiterung ſowohl der mechaniſchen als der weiter⸗ gehenden Kläreinrichtungen hat der Gemeinderat im laufen⸗ den Haushaltplan 455000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Die Bauarbeiten ſind für Herbſt vorgeſehen. Der Betrieb der 8 Kläranlage iſt ordnungsgemäß erfolgt. Unregelmäßigkeiten ſind nicht vorgekommen. Die ſtaatlichen Aufſichtsbehörden hatten an dem Betrieb der Kläranlage in den letzten zwölf Jahren nichts zu beanſtanden. Es wurde anerkannt, daß die Stadt Stuttgart den gemachten Auflagen ſtets in lonalfer Weiſe nachgekommen iſt. 8 Eine Auflage zur weitergehenden Klärung aller Abwäſſer liegt vor, nachdem ſeitens der Stadt Stuttgart der Antrag geſtellt wor⸗ den iſt, die Abwäſſer der Stadt Eßlingen in die Klär⸗ anlage aufzunehmen. In den Jahren 1925 und 1926 find Umbauarbeiten für die. Klärgas gewinnung vorgenommen worden, die es nötig machten, das Abwaſſer einzelner außer Betrieb befind⸗ licher Becken bis auf Schlammhöhe bei günſtigen Waſſerſtän⸗ den in den Neckar abzuführen. Solche Baumaßnahmen ſind unvermeidlich und, als der Menge nach wenig umfangreich, unſchädlich. Der in den Faulräumen angeſammelte ausge⸗ faulte Schlamm wurde und wird nur auf Schlammfelder ab⸗ gelaſſen. Der Neckar zeigt gegenwärtig ſchon oberhalb des Cannſtatter Wehrs Fäulniserſcheinungen. Abwäſſer von Stuttgart enthält der Fluß dort ſo gut wie keines. Eben⸗ ſolche Erſcheinungen in geringerem Umfange ſind zu beob⸗ achten in der Wehranlage von Hofen(liegt 1% Stunde ober⸗ halb Stuttgart). Unterhalb des zeitweiſe ſtark ver⸗ unreinigten Feuerbachs und der beiden Einläufe der Kläranlage iſt das Neckarbett für die gegenwärtige Waſ⸗ ſerführung des Neckars mit 7 bis 8 Sekundenkubikmeter zu breit. Ungünſtig wirkt dabei noch die Stauhaltung der Al⸗ dinger Mühle. Das Neckarbett zeigt dort einige Ablagerun⸗ gen, die bei beſſerer Waſſerführung des Neckars nicht in dem Umfang aufgetreten wären. Dieſe Ablagerungen ſind zuzu⸗ ſchreiben der Elfa Automat Was die Blumen erzählten Von Thea Laue Die Dämmerung kam auf leiſen Sohlen gegangen und hüllte das Zimmer in graue, heimliche Schleier. Ich träumte und dachte und ließ meine Gedanken wandern.— Was war das? War das nicht ein feines Stimmchen?— Ich lauſchte, lauſchte in das 1 Zimmer. Die Blumen raunten und flüſterten. „Warum ließ man mich nicht draußen in der Sonne, ſprach * die rote Roſe und zitterte.„Alles Licht iſt mir genommen, Run bin ich hier im engen Zimmer und muß welken.— Kein Bienlein ſucht mich und labt ſich an meinem Duft und alle Ke ſchönen Perlen, die glitzernden Tautropfen, nicht einmal des Schmuckes kann ich mich mehr freuen.— Wie ſüß war es draußen, mit den Sonnenſtrahlen zu ſpielen und die Glut einzuatmen und ſo ſchön zu träumen.“ „Weißt du noch, liebe Nelke, wie wir geſtern abend, un⸗ gehorſam nicht ſchliefen, als das Sandmännchen kam und uns gute Ruh' gewünſcht?“ War es nicht ſchön in den Sternen⸗ himmel zu ſehen?— Weißt du noch wie der Mond uns an⸗ lachte? Und dann hörten wir Stimmen, leiſe, heimlich. Zwei Menſchenkinder ſtanden am Zaun und ſprachen mitein⸗ ander, o, wie haben wir da gehorcht. Wie konnten ſie ſo zärt⸗ lich reden von Liebe und Glück. Weißt du noch wie ſie ſich Küßten, wieder, immer wieder? Sie dachten ſich ganz allein und konnten es ja nicht wiſſen, daß wir lauſchten.— Ach, war das ſchön! Und nun müſſen wir ſo bald verwelken und ſterben.— Warum hat man uns mitgenommen? Und weißt du noch, als ich kaum erblüht, mich in das kleine Goldkäfer⸗ lein verliebte und mich putzte und meine„ weit entfaltete und den Tau im Kelche fing, damit mein Liebſter ſich daran laben konnte? Mein Duft verwelkt und morgen fallen meine roten Blätter, ſchon jetzt bin ich ſo müde und mein Kopf iſt mir ſo ſchwer. Was nützen mir alle Dornen, wenn Menſchen mit der großen Schere mich abſchneiden, o, das tat ſo weh! Ich bin ſo müde, lebe wohl, meine liebe, kleine Nelke, lebe wohl! Ich bin ſo müde! Die Roſe ließ ganz die Blüte hängen und die vielen, Weichen, duftenden Blätter fielen nieder auf den Tiſch und, webten einen blutroten N 8 f. warum pflücken uns die Menſchen?„Ja, warum“, antwortete war es“! hauchte die Nelke und welkte. denn man vertraute mir viel an. „Ich ne on flüſterte die Nelke, nun 945 meine liebſte Freundin ihr kleines Blumenſeelchen verhaucht. O, das Stiefmütterchen? Sieh mich an, ich bin ſchon ſo ſtief⸗ mütterlich bedacht, ich bin ſo klein und muß ſo beſcheiden am Wege blühen. Warum nimmt man mich ſogar, ich dufte nicht und mein Kleid iſt ſo ſchmucklos. Du aber, liebe Nelke, biſt ja tauſendmal ſchöner als ich und die rote Roſe habe ich ſo ſehr um ihr Blütenkleid beneidet. Wie groß war die Schar ihrer Bewunderer und Verehrer, wieviel niedliche Schmetter⸗ linge ſaßen im Blumenkelch und koſten mit ihr und ſonnten ſich.— Zu mir verlief ſich ſo ſelten ein Käferlein, 15 war ja oft ſo einſam.— „Ich habe ja ſolche Sehnſucht nach dem Garten“, ſagte die Nelke, nach den grünen Beeten und nach meinen Ge⸗ ſchwiſtern. O, warum nahm man gerade mich, ich war am geradeſten gewachſen und ſo voll erblüht! Sieh meine Farben, wie blaß hat mich dieſe Zimmerluft gemacht.— Ja, mein kleines Stiefmütterchen, nun muß auch ich ſterben, ob ich groß und ſchön war, wer fragt danach? Alle, alle müſſen wir ſterben.— Ein Blatt nach dem anderen fiel müde und matt.„So ſchön „Sei nicht ſo ſchadenfroh, du dummer Jasmin“, polterte das Stiefmütterchen los.„Bildeſt du dir ein, du müßteſt nicht ſterben? Aber natürlich, du benahmſt dich ja im Garten ſchon immer ſo laut und deinen Duft mag ich gar nicht!“— „Was meinſt du, mein Stiefmütterchen? Sieh, ich bin groß und ſchön und dufte ſüß— ſchwer, ſo ſchwer iſt mein Duft!“ Aber du biſt ja ſo weit unten an der Erde, du kannſt natürlich nicht mitreden. Aber höre, ſei wieder gut, ich wil dir etwas erzählen“ ſprach der Jasmin. Es kamen ſo oft Menſchen zu mir in die Laube und ſetzten ſich auf die Bank. Da habe ich manches Geheimnis erfahren, 1 ich doch wieder an der Laube blühen. Wieviel ſeelige Liebesworte durfte ich hören und wieviel glückliche Menſchenkinder ſehen, alle ſchwärmten von meinem Duft. Im Mondenſchein liebte ich es beſonders, meine Kelche ganz weit zu öffnen und mit den ſilbernen Mondenſtrahlen zu plaudern. Was die alles wuß⸗ ten!— O könnte ich wieder in den ſtillen Garten! Nun muß ich ſo bald verblühen.— Wie haſſe ich die Menſchen, die nur an ſich denken und mir mein kurzes Leben nehmen, mich in hakte ich dacht 55 es 75 schnell aus r ſein khunte 515 meine Leben. nimmt.— Ich war ſo froh und glücklich, o, warum muß ich ſchon ſterben!? kahle Zweig mit den wenigen grünen Blättern ins Dunkel. klein, ob ſchön oder häßlich, uns alle begehrt der Tod. hilft uns alles Sträuben. Wir müſſen ſterben, kein Flehen, kein Bitten erweicht den Tod, er kommt mit hartem Schritt und mäht mit rauher Hand.. 5 chen, komm ſprich mit mir, mir iſt ſo weh und 1 fürchte mich, komm her zu mir!“. kommſt du denn her?“„Ich ſaß in einer Jasminblüte un ſo bang!“ fangen“, ſagte das Stiefmütterchen.„Breite deine Flügel aus, vielleicht kannſt du noch ins Freie zurück. Komm, ich w dich erſt ein wenig mit meinen Blättern, eine kurze Spann Zeit lebe ich noch.— Und wenn du zurück in den Garte fliegſt, grüße alle Blumen wohl herzlich von mir und er ihnen, daß wir ſterben mußten und ſage, daß alle die ſt Roſen, die ſich ſo viel auf ihr Kleid and ihren. ein ganz hübſch beſcheiden ſein ſollen. — Schon merke ich, wie die Kälte mir den Ate Und weiße Blüten bedeckten den Tiſch und tot ſtarrte der „So iſt es“, meinte das Stiefmütterchen.„Ob groß oder „Iſt nicht ein Blümlein mehr da? Liebes Stiefmitt r⸗ „Fürchte dich nicht, liebes Käferlein! Aber ſag, wo ſchlief und ruhte ſo ſtill und jetzt, wo bin ich ur Mir ſt „Du biſt bei den Menſchen, das Dunkel hält uns e — Sieh' das iſt das rote Kleid der ſchönſten Roſe, die⸗ 517 lie die ſo bald verging! Hörſt du, fliege fort und grü Sonnenſtrahlen und die weißen Wolken und den b Himmel und ſage es dem Wind, der ſo freundlich zu uns Nun ſei nicht mehr traurig, ſieh, alles Leben geht vorbei niemand, den der Tod nicht findet. „Ich bin nicht ſo traurig, wie wenige ſahen mich an, w fand mich unten am Wege und wer beachtete mich? Ich ka ſo wenig Liebe und mußte nach den Sonnenſtrahlen ha weil alle die ſchönen großen Blumen an mich 9 5 Nun iſt es ganz ſtill in mir geworden!“ „So, mein Käferlein, nun wärmte ich dich Witt me letzten Kraft, fliege fort in den Garten und grüße ale alle Lebewohl!“ Das Käferlein breitete die stuset aus und 1 5 ene durch das offene e das e Zimmer e Wie 1 ich in dieſer e Nie i Blüte 4. Seite. Nr. 994 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Damstag, den 5. Auguſt 1928 Einleitung ungeklärter Abwäſſer (Fils, Neckarſtrecke, Plochingen⸗Eßlingen, Feuerbachwaſſer, Muſſenbachwaſſer, Kornweſtheim) und der Einleitung mechaniſch geklärter Abwäſſer der Stadt Stuttgart, da das mechaniſch geklärte Abwäſſer noch 25 Proz. Schwebeſtoffe ent⸗ hält. Es iſt noch zu bemerken, daß ein Teil der Ablagerung im Neckarbett auch zurückzuführen iſt auf die Bauarbeiten in der Cannſtatter Flußſtrecke. Es darf erwartet werden, daß die Beteiligten nicht nur nachholen, was Stuttgart ſeit zwölf Jahren zu dem Zweck der Flußverbeſſerung bereits geſchaffen Hat, ſondern die Einrichtungen treffen, die die möglichſte Fern⸗ haltung von Schmutzſtoffen aus dem Neckar gewährleiſten. Der Appell der Stadtverwaltung Stuttgart an die„Be⸗ teiligten“ iſt nicht ungehört verhallt. Der Gemeinderat Feuerbach hat einſtimmig beſchloſſen, eine Kläranlage zu bauen. Die Mittel hierfür ſind genehmigt. Allerdings ſoll nach dem Beſchluß des Gemeinderats nochmals mit Stuttgart Fühlung genommen werden, ob die Koſten für die Klärung des Feuer⸗ bachs in der Stuttgarter Kläranlage ſich nicht ermäßigen ließen. Auch mit Zuffenhauſen ſoll noch verhandelt werden, ob nicht der früher beſtandene Plan, gemeinſam eine Kläranlage zu erſtellen, nicht wieder aufgenommen werden kann. Sollten ſich aber alle dieſe Verhandlungen zerſchlagen, ſo baut Feuerbach ſeine eigene Kläranlage. Warum wir dieſe Einzelheiten bringen? Weil unwill⸗ kürlich der Gedanke auftaucht: Wird Mannheim durch die Verſchmutzung des Neckars in der Stuttgarter Gegend in Mitleidenſchaft gezogen? Wir können dieſe Frage mit Nein beantworten. Das ſtäbktiſche Unterſuchungsamt, das auftragsgemäß das Neckarwaſſer von Zeit zu Zeit auf Schmutzgehalt unter⸗ ſucht, hat nichts auffallendes in den letzten Wochen feſtſtellen können. Allerdings iſt das Neckarwaſſer nicht ſo klar wie das Rheinwaſſer, weil der Neckar weniger Waſſer führt. Die Unterſuchung des Rhein waſſers hat bisher ebenfalls zu keinen Beanſtandungen Anlaß gegeben. Die Strecke, auf der ſich die Flußbäder befinden, iſt völlig einwandfrei. Da das Strandbad oberhalb der pfälziſchen Fabriken liegt, tritt hier auch keine Verſchmutzung des Waſſers ein. Eine Gefahr könnte höchſtens durch die Rheinauer Abwäſſer beſtehen. Aber auch dieſe Abwäſſer ſind geklärt, bis ſie das Strandbad er⸗ reichen. Wir ſtellen dieſe Tatſachen zur Beruhigung des Bade⸗ publikums mit Genugtuung feſt. Richard Schönfelder. Staͤoͤliſche Nachrichten Straßenbilder Jeden Mittag faſt, wenn es die Witterung nur einiger⸗ maßen erlaubt, ſitzen ſie an ihrem Platz und ſpielen Schach. Rittlings ſitzen ſte auf einer Steinbank in den Lauben⸗ gängen des Friedrichsplatzes und ſind vertieft in ihr Spiel. Sie ſcheinen in der Nähe irgendwo beſchäftigt zu ſein und die kurze Mittagspauſe mit Schachſpielen ausfüllen zu wollen. Schön iſt es an ihrem Platz. Ringsum grüner Raſen, duftende Bäume und blühende Beete! Zur Seite rauſcht das Waſſer der Fontaine über breite Stufen in das große Becken und wirft die Strahlen der Sonne in taumelndem Gefunkel zurück. Ueber den Spielern ranken ſich wilde Reben, die durch die Lücken ihres Blättergewirrs nur vereinzelte Sonnenſtrahlen hindurchlaſſen. Die beiden jungen Leute ſcheinen die Schönheit um ſich her kaum zu bemerken. Zu vertieft ſind ſie in ihr Spiel, das ſie auf einem zuſammenleg⸗ baren Brett zwiſchen ſich aufgeſtellt haben. Sie ſehen nichts als die zierlichen weißen und roten Figuren auf dem Brett. Auf dem Figurenkäſtchen, das neben dem Brett ſteht, leuchtet ein Päckchen Tabak mit ſeiner gelben Hülle gemütlich in die Gegend. Faſt unbeweglich ſitzen die beiden Spieler vor ihrem Brett und ſtarren nachdenklich auf ihre Figuren, nur ab und zu einmal an ihren kurzen Pfeifen ziehend, deren bläulicher Rauch in kleinen Wölkchen zum Blätterdach hinaufſteigt. Kaum ſagt einer ein Wort. Zu ſehr ſind ſie mit ihren Figuren beſchäftigt, deren Züge ſte bedächtig beſtimmen. Die Zeit iſt verronnen. Leer geworden iſt es auf der Steinbank und Schachbrett und Figuren ſind verſchwunden. Irgendwo aber ſitzen zwei Menſchen und das Schickſal ſpielt mit ihnen. Die Rollen ſind vertauſcht worden. Aus den Spielern wurden Figuren die das Schickſal nach ſeinem Er⸗ meſſen zieht. Es iſt ein langes Spiel. Was wird das Ende ſein? Ein heller Ton ſchwingt gläſern durch die Luft. Schach dem König? Iſt das das Ende? Schach dem König? Das Spiel iſt aus. Wer Glück hat, ſpielt die Partie remis. Das Leben iſt ein ſtarker Gegner und ſein letzter Zug heißt—— matt! Der außergewöhnliche Lärm eines gewöhnlichen Hundes Durch die Straße zwiſchen der Dresdner⸗ und Kommerz⸗ bank raſt ein Hund. Das iſt an ſich etwas ganz Alltägliches und Gewöhnliches. Es müßte nur der Hund außergewöhnlich geweſen ſein. Das war aber durchaus nicht der Fall. Ganz im Gegenteil! Es war ſogar ein ganz gewöhnlicher Hund, ein hundsgemeiner Schnauzer. Und dennoch war es kein gewöhnlicher Hund. Denn, was dieſen gewöhnlichen Schnau⸗ zer außergewöhnlich machte, war der ganz gemeine Lärm, den er vollführte. Hinwiederum lag darin nichts ſo Außergewöhn⸗ liches, daß es der Erwähnung bedürfte; denn viele gewöhn⸗ lichen Hunde machen einen gemeinen Lärm. Was aber den gemeinen Lärm dieſes gewöhnlichen Hundes ungewöhnlich machte, war der Umſtand, daß er von einem— bei gewöhn⸗ lichen wie ungewöhnlichen Hunden— außergewöhnlichen Segenſtand herrührte. Und was war der außergewöhnliche Gegenſtand, der den ungewöhnlichen Lärm des gewöhnlichen Hundes verurſachte?: eine Knonſervenhüchſe! Eine Konſervenbüchſe? Wieſo denn? Ganz einfach. Jemand hatte dem armen Schnauzer die Konſervenhbüchſe an den Schwanz gebunden, mit einer langen Schnur verſteht ſich, und hatte ihn laufen laſſen. Mißtrauiſch hatte der Hund das Ding zuerſt betrachtet und beſchnuppert. Als er aber mit der Naſe an den zackigen Rand des Doſendeckels ſtieß, machte er erſchreckt einen Sprung ſeitwärts. Blitzſchnell wandelte ſich das Mißtrauen in Entſetzen, als dadurch die Doſe gleich⸗ falls einen Sprung machte und laut klappernd in der Straßen⸗ rinne landete. Jetzt gab es kein Halten mehr für unſern Schnauzer. Er eiſte los, ſo ſchnell ihn ſeine Beine tragen konnten. Hinter ihm drein raſte die Blechdoſe in über⸗ mütigen Sprüngen und unter niederträchtigem Getöſe. Die Leute blieben ſtehen und ſahen dem tollen Jagen zu. So leid einem das arme Vieh tun konnte, man mußte unwillkürlich . lachen. Da raſte es hin in unheimlichem Tempo, mitten auf die Planken, rückſichtslos zwiſchen Autos, Radfahrern und Menſchen hindurch, hinterdrein als treue Begleiterin die Konſervenbüchſe. Wenn es den Gehweg hinauf ging, wurde die Blechdoſe an den Randſtein geſchleudert, daß ſie mit einem großen Sprung dem armen Schnauzer ins Kreuz ſprang. Das ganz toll gewordene Tier raſte noch ſchneller dahin, immer angſtvoll nach der Blechdoſe rückwärts ſchielend. Noch ein paarmal ſauſte es hin und her. Dann verſchwand es in eine Seitenſtraße und ſchnell verklang das Geklapper der Konſervenbüchſe. Die Leute lachten noch und gingen weiter. Maucher war dabet, der auch ſeine„Konſervenbüchſe“ im Rücken hatte, vor der er ſich fürchtete, mancher, dem das Schickſal den Nacken bog... und mancher gewöhnliche Menſch, der wegen eines außergewöhnlichen Geſchicks einen ungewöhnlichen Lärm machte. Kraftfahrzeugkontrollen Zu der Anregung, auch in Mannheim Kraft⸗ fahrzeugkontrollen ſtattfinden zu laſſen, wie ſie neuerdings in Berlin vorgenommen werden, wird von der Polizeidirektion bemerkt: Kontrollen dieſer Art werden ſchon ſett Frühjahr 1928 in Mannheim vorgenommen. Die letzte fand am letzten Sonntag vormittags und abends ſtatt. Es wurden hierbei Kraftfahrzeuge aus dem Verkehr gezogen und polizetlich ſichergeſtellt. Das Ge⸗ ſamtergebnis der Kraftfahrzeugkontrollen wird jeweils der Preſſe mitgeteilt. Es iſt beabſichtigt, die Preſſe zu einer dieſer Kontrollen in nächſter Zeit einzuladen. * * Leichenländung. Die Leiche des am 15. Juli im Mann⸗ heimer Strandbad ertrunkenen 15 Jahre alten Theodor Hauſer konnte jetzt identifiziert werden. Sie wurde in den letzten Tagen in Mainz geländet. * Verluſt des linken Unterarmes. Ein 51 Jahre alter Rangierer geriet geſtern im Rangierbahnhof mit ſeinem linken Unterarm unter ein Rad eines Eiſenbahnwagens, wo⸗ bei der Unterarm ſo ſtark gequetſcht wurde, daß er im Kran⸗ kenhaus abgenommen werden mußte. Marktbericht Trotz des Regenwetters ſtrömten heute die Hausfrauen zahlreich zum Markte. Den Wochenvorrat zu ergänzen galt es wiederum. Deshalb geht am Samstagsmarkte der Kauf und Verkauf viel lebhafter von ſtatten als ſonſt. An Ge⸗ müſe war ſicherlich kein Mangel; jedem Bedürfnis konnten die Händler und Händlerinnen gerecht werden. Die eine Händlerin empfahl Rot⸗ und Weißkraut, Kohlraben, Wirſing und Blumenkohl zum Mitnehmen. Eine andere rief den Vor⸗ übergehenden zu:„Kaufen's gut und billig, nehmen's was mit— ſchöne, friſche Gurken, friſche Bohnen, friſcher Salat!“ Hinter einem Verkaufstiſche hervor machte ſich die Baßſtimme eines Händlers bemerkbar.„Hier Tomaten, Zwiebel, Suppen⸗ grün, Meerrettich, Radieschen, Rettiche, Rhabarber, rote und gelbe Rüben zu billigen Preiſen; kaufen's noch was ein, Ma⸗ dame!“ An einem Verkaufsſtande, auf den Kartoffeln in Haufen geſchüttet waren, ließ ein Händler ſeine„wuchtige“ Stimme erſchallen:„Schöne, gelbe Pfälzerkartoffel, ſehr bil⸗ lig!“ Die Händlersfrau nebenan bot gleichfalls nur die „ſchönſten, beſten und billigſten Kartoffeln“ an. So mancher Hausfrau machte wohl„die Wahl Qual.“ Aber die vielen, vielen Körbe, voll von den verſchiedenſten Obſtſorten, ſind kaum alle entleert worden. Birnen, Pfirſiche, Aepfel, Mirabellen wurden hier feilgehalten. Dort ud ein Händler ein, ſeine Pflaumen, Zwetſchgen oder„zucker⸗ ſüßen“ Weintrauben zu verſuchen, als Begründung dafür, daß ſich wirklich ein Einkauf bei ihm lohnte. Zitronen, Bananen, Orangen konnten in den verſchiedenſten Preislagen erworben werden. Ein lieblicher Anblick bot ſich dem Auge beim Vor⸗ übergehen an den Ständen, wo die prächtigſten Blumen in kleinen Sträußen oder noch loſe bereit lagen. Fuchſien⸗, Ge⸗ ranien⸗ und andere Blumenſtöcke warteten auf ihre Abnehmer. Im friſchen, klaren Waſſer in den Zubern trieben die munteren Fiſchlein ihr Spiel. Immer mehrere Fiſcharten waren in den Kufen zuſammen, wie Aale, Weißfiſche, Karpfen. Jeden Wunſch konnten die Händler erfüllen. Auch Krebſe konnten hier eingekauft werden. Auffallend mäßiger Handel ſpielte ſich heute an den Geflügelſtänden ab. Junge Gänſe, Hühner, Hähne, Tauben und Kaninchen wurden zum Kaufe angeboten.— Mit friſchen Eiern, Butter, Käſe war der heutige Samstagmarkt auch gut beliefert. 8 Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartoffeln 7, Wirſing 14—20, Weißkraut 15—18, Rotkraut 18—20, Blumenkohl Stück 30190, Karotten Bſchl. 10—12, Gelbe Rüben Pfd. 10—418, Rote Rüben 15—20, Spinat 35—40, Zwiebeln 18—15, Grüne Bohnen 35— 45, Kopffalat Stück 15—25, Endivtenſalat Stück 10—20, Kohlraben Stück—12, Tomaten 10—25, Radieschen, Bſchl. 10, Rettich Stück—20, Meer⸗ rettich Stück 60—100, Gurken(groß) Stück 15—60, Einmachgurken Stück—3,5, Suppengrünes Bſchl.—10, Peſerſilte Bſchl.—10, Schnittlauch Bſchl.—8, Lauch Stück 10—15, Aepfel 25—45, Birnen 20—50, Trauben 50—79, Preiſelbeeren 70—75, Brombeeren 6070, Zwetſchgen 25—40, Reineelauden 30—95, Mirabellen 38—45, Pfirſiche 50—80, Zitronen Stück—30, Orangen Pfd. 60, Bananen Stück 1220, Süßrahmbuter 220—240, Landbutter 190—210, Weißer Käſe 50, Eier Stück 11—17, Aale 160—180, Hechte 160, Barben 100120, Karp⸗ fen 140, Schleten 160, Breſem 80—100, Backfiſche 50—60, Kabeljau 50—70, Schellfiſche 40—70, Goldbarſch 60, Hahn, geſchlachtet, Stück 150—700, Huhn, geſchlachtet, Stück 200— 700, Enten, geſchlachtet, Stück 4001100, Gänſe, geſchlachtet, Stück 9001700, Tauben, geſchlachtet, Stück 80—150, Rindfleiſch 110—120, Kuhfleiſch 70—80, Kalbfleiſch 180 bis 140, Schweinefleiſch 130, Gefrierfleiſch 72, Reh⸗Ragout 100, Reh⸗ Bug 150, Reh⸗Rücken u. ⸗Keule 200— 250. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Von den 52 Bewerbern um den Bürgermeiſter⸗ poſten in Neckargemünd wurden folgende ſechs in die engere Wahl gezogen: Kaufmann und Gemeinderat Dr. Kuorr⸗ Neckargemünd, Bürgermeiſter Schilling ⸗Lauda, Bürgermeiſter Grathwohl⸗ Kuppenheim, Reviſionsinſpek⸗ tor Pahl⸗Bruchſal, Bürgermeiſter Dr. Bräuninger⸗ Wallſtadt bei Mannheim, Ratſchreiben Müſſig⸗Eberbach. Nach einem Bericht des Magiſtrats hat die Stadt Frankfurt nach Abzug der Schulden ein Rein ver⸗ mögen von rund 391 Millionen Mark. Würde man das ſtädt. Vermögen aufteilen, ſo kämen auf den Kopf der Be⸗ völkerung etwa 700 RM. Die Gemeindeverwaltung von Edis heim beſchloß, für renitente Wohnungsmieter Not⸗ wohnungen zu beſchaffen. Zu dieſem Zwecke iſt man daran, am Kurbrunnen in der Nähe der Erlenmühle, drei aus⸗ und als Notwohnungen herzurichten. Bürgerausſchußſttzung in Schwetzingen C Schwetzingen, 25. Aug. Unter dem Vorſttz des Bür⸗ germeiſters Götz fand geſtern abend eine von 59 Mitglie⸗ dern beſuchte Bürgerausſchußſitzung ſtatt. Nachdem der Vorſitzende bekannt gegeben hatte, daß an Stelle von zwei ausgeſchiedenen kommuniſtiſchen Gemeindeverordneten die nächſten Bewerber der Vorſchlagsliſte nachgerückt ſind, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Die Uebernahme der Gemein debürgſchaft für die von den Joſef Gumbmann und Jakob Ruffler Eheleuten aufzuneh⸗ menden Baudarlehen wurde einſtimmig genehmigt. Ein Antrag des Bürgervereins, die Vorlage über Bürgſchafts⸗ übernahme für die Monteur Heinrich Kummer Eheleute zur nochmaligen Prüfung an den Gemeinderat zurückzuver⸗ weiſen, fand Annahme.— Zur Anſchaffung von weiteren 100 Stück Gas automaten wurde ein Kredit von 5000 Mark bewilligt.— Der Gemeinderat hat beſchloſſen, in dem zu er⸗ ſtellenden Gruppenhaus an der Mannhetimerſtraße auch den Dachſtock auszubauen, ſodaß weitere 7 Klein⸗ wohnungen gewonnen werden, ſonach ingeſamt 21 Woh⸗ nungen zur Verfügung ſtehen. Die Vorlage wurde von den Rednern der einzelnen Fraktionen begrüßt. Im Laufe der Ausſprache wurde darauf hingewieſen, daß in der Nachbar⸗ ſtadt Hockenheim ſtadteigene Wohnhäuſer billiger erſtellt werden, als in Schwetzingen. Bürgermeiſter Götz erwider⸗ te hierauf, daß es ſich in Hockenheim um ſogen. Behelfswohn⸗ bauten, dagegen in Schwetzingen um normale Wohngebäude handle. Eine Bezirkskommiſſton zur Prüfung der Woh⸗ nungsverhältniſſe in den einzelnen Gemeinden habe in Hockenheim die ſchlimmſten Zuſtände angetroffen. Die Mehr⸗ koſten für Ausbau des Dachſtockes in Höhe von 25250 M. wurden einſtimmig genehmigt, ſodaß der ganze Bau nun⸗ mehr auf 140 750 Mk. zu ſtehen kommt. Nach einem Beſchluſſe des Gemeinderats ſoll der Rück⸗ lage aus Wirtſchaftsmitteln(43 063 Mk.) eine weitere Summe von 80 000 Mk. zugeführt werden. Dieſe Mittel ſollen zur Finanzierung wichtiger gemeindlicher un⸗ ternehmungen dienen, wodurch künftig erhebliche Be⸗ träge für Verzinſung, die bet Darlehensaufnahmen aufzu⸗ bringen wären, erſpart werden. Die dem Fonds entnomme⸗ nen Beträge ſollen dieſem innerhalb eines von Fall zu Fall zu beſtimmenden Zeitraumes durch entſprechende Tilgungs⸗ quoten wieder erſetzt werden. Dem gemeinderätlichen An⸗ trag wurde zugeſtimmt.— Ferner wurde der für den neu⸗ angeſchafften Autoſprengwagen angeforderte Kredit von 14000 Mk. einſtimmig genehmigt. Auf eine kurze An⸗ frage von Landwirten über den Weiterbeſtand des ſtädtiſchen Pferdefuhrwerkbetriebes teilte der Vorſitzende mit, daß, ſo⸗ fern ſich der Autoſprengwagen bewähre, der Fuhrpark abgebaut werde. Die wichtigſte Vorlage betraf Straßenherſtellungen. Bürgermeiſter Götz hat es ſich zur beſonderen Aufgabe gemacht, der Stadt Schwetzingen im Intereſſe des zunehmenden Fremdenverkehrs durch Her⸗ ſtellung der Ortsſtraßen mit Walz⸗ bezw. Kalt⸗Aſphalt ein ſchöneres Anſehen zu geben. In Fortſetzung des im vorigen Jahre begonnenen Straßeninſtandſetzungsprogramm ſoll eine weitere Anzahl von Straßen und Gehwegen nicht allein aus verkehrstechniſchen, ſondern auch aus geſundheitlichen und verkehrsfördernden Gründen neu hergerichtet werden. Der Geſamtaufwand beläuft ſich auf 96500 Mk. Ein Antrag der Zentrumsfraktion, die weniger verkehrsreiche Marſtall⸗ ſtraße ſtatt mit Walzaſphalt mit einem anderen billigeren Belag zu verſehen, wurde abgelehnt. Nach einer längeren lebhaften Ausſprache, bei der Befürworter und Gegner der Straßenherſtellungen ausreichend zu Wort kamen, wurde die Vorlage mit 42 gegen 17 Stimmen angenommen. Die Autolinie Neckargemünd Haag geſichert OLobenfeld, 21. Aug. Das Sprichwort„Gut Ding will Weile haben“ läßt ſich auf die Autolinie anwenden. Ueber zwei Jahre laufen die Verhandlungen, die nun endlich zum Abſchluß gelangt ſind. Anfangs war es Lobenfeld und in letzter Zeit Haag, das trotz der verhältnismäßig geringen Koſten nicht mitmachen wollte. Es muß anerkannt werden, daß die kleine, aber wohlhabende Gemeinde Haag in letzter Zeit vor einſchneidenden Ausgaben ſtand, die ihr eine große finanzielle Belaſtung brachten. Umſomehr muß der gute Wille in der Verkehrsangelegenheit hervorgehoben werden. Die Geſamtkoſten der Einrichtung ſind auf 2400/ ver⸗ anſchlagt, wovon 200/ auf die Herrichtung der Ausweich⸗ ſtellen zwiſchen Waldwimmersbach und Haag entfallen. Die anfänglich 13 Ausweichſtellen wurden auf ſieben reduziert. Von den hierfür 1200/ betragenden Koſten trägt der Kreis ein Drittel mit 400 l, der Reſt wird von Haag und Wald⸗ wimmersbach je hälftig beſtritten. Nebenbei ſei bemerkt, daß die Ausweichſtellen der ſchmalen Straße doch einmal hätten errichtet werden müſſen. Zuletzt handelte es ſich noch um die auf ungefähr 1200„ entſtehenden Koſten für Unterbringung des Autos in Haag. Daran will Neckargemünd entgegen⸗ kommender Weiſe 400/ aufbringen, ſo daß der Reſt zwiſchen Waldwimmersba) und Haag zu teilen iſt. Zur Garantie der Aufbringung der laufenden Koſten haben ſich ſchon früher alle berührten Gemeinden auf die Dauer eines Jahres ver⸗ pflichtet. Der Verkehrsverein Neckargemünd hat ſich um das Zuſtandekommen große Verdienſte erworben. Die Bewohner des kleinen Odenwaldes werden im kommenden Winter ein⸗ ſehen, was es heißt, auf ſo bequeme und verhältnismäßig billtge Weiſe vom Heimatort an die Bahn und wieder zurück zu kommen. Der wirtſchaftliche Gewinn durch die Er⸗ ſchließung dieſer abgelegenen Orte iſt aber ein viel größerer. * L. Ketſch, 22. Aug. Für die hieſige Freiwillige Feuerwehr ſollen nach einem Beſchluß des Gemeinderats 10 Feuer⸗ wehrröcke und 50 Meter Schläuche beſtellt werden.— Für die Gemeinde ſoll ein Nivelierinſtrument beſchafft werden.— Da ſich die Bewohner der Schwetzingerſtraße nicht alle mit der Legung der Gehwegplatten einverſtanden erklärten, nimmt der Gemeinderat von ſeiner Ausführung Abſtand. Die Aus⸗ führung ſoll durch einen Privatunternehmer erfolgen.— Gegen die ſteuerrückſtändigen Hundebeſitzer ſoll wegen Hinter⸗ ziehung der Hundeſteuer eine Geldſtrafe im einfachen Betrag der ſtaatlichen Taxe verhängt werden.— Die Ausführung der genehmigten Kanaliſation in der Erzberger⸗ und Werder⸗ ſtraße ſoll im Submiſſionswege öffentlich ausgeſchrieben wer⸗ den.— Von dem Schreiben des Bezirksamtes Mannheim wegen Erſtellung eines Schützenhauſes mit Schießſtänden im Ketſcher Wald durch den Schützenverein Schwetzingen wurde Kenntnis gen mmen. sch. Reilingen, 22. Aug. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Die Haferverſteigerung vom 7. Auguſt wurde genehmigt.— Von der Erteilung der vorläufigen Wirtſchafts⸗ konzeſſton durch das Bezirksamt Mannheim für Heinrich gemusterte Eiſenbahn⸗Perſonenwagen 4. Klaſſe aufzustellen Martus, zur Uebernahme der Wirtſchaft„Zum Pfälzer Hofe wurde Kenntnis genommen. 4 9 * 9 * * 40 Samstag, den 25. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 394 5. Seite. :: Bad Dürkheim, 24. Auguſt. Bei herrlichſter Witterung und zahlreicher Beteiligung aus nah und fern fand heute vormittag die feierliche Eröffnung der Landwirt⸗ ſchaftsſchau ſtatt. Anweſend waren u. a. als Vertreter der Kreisregierung Oberregierungsrat Heinz ⸗Speyer, Ge⸗ heimrat Dr. v. Baſſermann⸗Jordan⸗ Deidesheim, die Landesökonomieräte Frank⸗Langmeil und Zumſtein⸗ Bad Dürkheim, die Vertreter und Bürgermeiſter aller Ort⸗ ſchaften des Bezirkes, die Vertreter der Nachbarſtädte, die Vorſtände der landwirtſchaftlichen Schulen uſw. Nach einem Vortrag der Kurkapelle ergriff das Wort der 1. Bürgermeiſter Dr. Dahlem, Bad Dürkheim. Er gab einen Ueberblick über die Ausſtellung und Darſtellung der einzelnen Abtei⸗ lungen. Die Ausſtellung landwirtſchaftlicher Produkte, die Obſtausſtellung, die Schau landwirtſchaftlicher Nutztiere legen beredtes Zeugnis dafür ab, daß unſere heimiſche Landwirt⸗ ſchaft auf allen Gebieten wohl ausgerüſtet ſei und erfüllt ſei von Berufsfreudigkeit und Liebe zur heimatlichen Scholle. Der Redner ſprach allen denen wärmſten Dank aus, die zur Förderung der Ausſtellung beigetragen haben.„Möge der Ausſtellung ein voller Erfolg beſchieden ſein!“ Es betrat ſo⸗ dann das Rednerpult Geheimr. Dr. v. Baſſermann⸗Jor⸗ dan. Er ſprach den Gäſten wärmſten Dank für den zahlreichen Beſuch aus. Beſonderer Dank gebühre auch den Pfälzer Künſtlern, die ſich ſo hervorragend in den Dienſt der Ausſtel⸗ lung geſtellt hätten. Er erklärte hierauf Schlag 12 Uhr die Ausſtellung für eröffnet. Als dritter Redner ſprach dann Lan⸗ desökonomierat Frank ⸗Langmeil. Er begrüßte ebenfalls die Gäſte herzlich und ſprach den Dank und die Freude des Bezirks aus für den ſo freundlichen und ehrenvollen Empfang, den die Stadt Dürkheim zuteil werden ließ. Er wünſche und hoffe, daß der Bezirk Dürkheim und die ganze Pfalz von die⸗ Aus dem Lande Y. Ladenburg, 24. Aug. Am 27. Auguſt ſind 50 Jahre verfloſſen, ſeit die evangeliſche Kirche der Gemeinde Ladbenburg⸗Neckarhauſen eingeweiht wurde. Aus dieſem An⸗ laß findet am Sonntag ein Feſtgottesdienſt ſtatt. Am Abend gibt eine kirchlich⸗muſikaliſche Feier dem Gedenktage eine beſondere Weihe. Eine weltliche Gedenkfeier wird in einigen Wochen zuſammen mit der Einweihung des neuen evangeliſchen Gemeindehauſes begangen. Als im Jahre 1875 die alte evangeliſche Kirche abgetragen werden mußte, da ſie baufällig war, fiel mit ihr die Zeugin einer Zeit der Be⸗ drängung und Unterdrückung der reformierten Gemeinde⸗ angehörigen. Im Jahre 1708 waren die Reformierten in La⸗ denburg gezwungen, einen von Kurfürſt Johann Wilhelm „vorgeſchlagenen“(beſſer: diktierten) Vergleich anzunehmen, nach dem ſie„auf ewige Zeiten“ auf die herrliche St. Gallus⸗ kirche verzichten mußten, in der ſie ſeit der Reformation bis 1693 ihren Gottesdienſt abgehalten hatten. Als Erſatz er⸗ hielten ſie den ſogenannten Münchhof in der Nähe der Gal⸗ Iuskirche, in deſſen großer Scheune ſie ſchon während der Verdrängung aus ihrer bisherigen Kirche ihre kirchlichen Handlungen vornahmen, ſamt den damit verbundenen Ge⸗ fällen. Im Jahre 1715 wurde der Grundſtein zur reformier⸗ ten Kirche gelegt, die 1721 bezogen wurde. Es war ein ſchlich⸗ tes, aber ſchönes barockes Kirchlein mit charakteriſtiſchem Turm, das dann bis zum Jahre 1875 ſtand. Auf vielen alten Stichen und Bildern ragt noch der Turm mit der Barock⸗ haube zwiſchen den vielen anderen Türmen Ladenburgs hervor. Die älteren Leute können ſich der früheren evange⸗ liſchen Kirche noch gut erinnern. Es exiſtiert auch noch eine Denkmünze, die im Jahre 1878 anläßlich der Einweihung geprägt wurde. Die jetzige Kirche iſt im gotiſchen Stil erbaut und liegt mitten im Grünen, maleriſch von wildem Wein überzogen. 8 Weinheim, 25. Aug. In der vergangenen Nacht iſt im hieſigen Krankenhauſe ein dreijähriges Kind aus Rimbach Agoeſtorben, das in einen Ständer mit heißem Waſſer ge⸗ 5 war und ſich dabei ſchwere Verbrühungen zugezogen atte.. st Aus dem Odenwald, 24. Aug. Die Ernte iſt im badſſchen Odenwaldgebiet noch ſelten ſo ſchnell und ſo gut beendet worden, wie dieſes Jahr. Körner⸗ und Strohertrag iſt zufriedenſtellend. Durch die lange Trockenheit ſieht es mit den übrigen Feldfrüchten dagegen ſehr ſchlecht aus. Der Sandſteinboden gibt das Waſſer zu raſch ab und die Pflanzen ſtehen ab. Die Obſtausſichten ſind ganz gering. Infolge der Trockenheit fällt alles herunter, die Kartoffeln ſtehen ab, die Rüben wachſen nicht und der Grünfuttervorrat geht hald zur Neige. Die Landwirte ſind ſo gezwungen, vom September bis Maf Heu füttern zu müſſen. Das gibt teures Heu und einen langen Winter. Das Schlachtvieh fällt daher bereits im Preiſe. Da für die Früchte auch nicht viel geboten wird, ſo iſt dieſer Jahrgang für den Odenwaldbauer Fein guter. O Horuberg, 24. Aug. Am Eingang ins Schwanenbachtal zſt der zur Gemeinde Reichenbach gehörige Haldenhof niedergebrannt. Die Feuerwehren konnten nicht viel ausrichten. Während es gelang, das Vieh aus dem brennen⸗ den Haus zu retten, wurden Fahrniſſe, darunter auch unter⸗ geſtellte neue Möbel und andere Ausſteuerartikel, ein Opfer der Flammen. Die Feuerwehr konnte, unterſtützt durch Gewitterregen, den angrenzenden Wald vor dem Uebergreifen des Feuers retten. Der Hof iſt verſichert, jedoch wird der Schaden nicht gedeckt ſein. Es ſind auch erhebliche Ernte⸗ vorräte verbrannt. Ueber die Urſache des Feuers iſt nichts bekannt. * Ettenheim, 24. Aug. Der verheiratete Gärtnermeiſter Julius Heninger war mit dem Pflücken von Obſt beſchäf⸗ tigt. Er fiel von der Leiter und brach das Genick. Heninger ſtand im 65. Lebensjahr und hinterläßt eine Frau mit fünf Kindern. * Kandel, 22. Aug. ging am Mittwoch die goldene Hochzeit. iſt noch wohlauf. * Bittelbrunn(A. Engen) 24. Aug. In dem Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Landwirts Emil Stocker brach Feuer aus, das das geſamte große Anweſen in kurzer Zeit in Aſche legte. Die Bewohner konnten nur mit knapper Not das nackte Leben retten. Bis auf mehrere Hühner konnte das Vieh in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden iſt erheb⸗ lich. Dem energiſchen Eingreifen der Engener Freiwilligen Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß ein Uebergreifen auf die Nachbargebäude noch zur rechten Zeit verhütet werden konnte. 1 1 Das Ehepaar Jakob Dörner be⸗ Das Ehepaar * ſer Veranſtaltung Segen und Anregung erhalte. Sämtliche Redner wurden durch lebhaften Beifall belohnt. Es ſchloß ſich eine zwangloſe Beſichtigung der Aus⸗ ſtellung an. An erſter Stelle ſteht die prächtige Obſtſchau, die ihren ſchönſten Teil am Eingang um das Standbild der Pomona gruppiert hat. Hier iſt eine große Ausſtellung von Früchten aller Art zu ſehen. An der Südwand befindet ſich die große Abteilung des Kaliſyndikats und der Farbenindu⸗ ſtrie. Links davon hat in einer größeren Abteilung die Guts⸗ milchzentrale Wachenheim ihre Erzeugniſſe ausgeſtellt und eine Abgabeſtelle eingerichtet. Die Obſtſchau ſetzt ſich auf dem Oſtflügel der großen Halle in Darbietungen der Gemeinden des Bezirkes fort. Weiter ſchließt ſich an die Arbeits⸗ gemeinſchaft Pfälzer Kunſt. Ueber hundert Oel⸗ gemälde und Aquarelle ſind zu einer ſehenswerten Kollektion zuſammengeſchloſſen. Vertreten ſind die hervorragendſten Pfälzer Künſtler. Sehr hübſch iſt die Blumenſchau, wo⸗ zu zahlreiche Gärtnerfirmen aus Dürkheim, Grünſtadt ſowie die Gärtnerei der Gutsverwaltung Bürklin⸗Wolf⸗Wachenheim ihre Erzeugniſſe gebracht haben. In der wiſſenſchaftlichen Ab⸗ teilung der Landwirtſchaft haben die Wein⸗ und Obſtbauſchu⸗ len Neuſtadt und die Landwirtſchaftsſchulen Haßloch und Frankenthal ausgeſtellt. Auch das Kulturbauamt und das Flurbereinigungsamt Neuſtadt zeigen Darſtellungen intereſ⸗ ſanter Art, Karten und Bilder. Die Pfälzer Bienenzucht war⸗ tet mit Wachs und Honig auf. Die Ziegen⸗ und Kaninchen⸗ ſchau iſt in einem eigenen großen Zelt untergebracht. Der Kreisverband rheinpfälziſcher Kaninchenzüchter hat 340 Ein⸗ zeltiere und auch Zuchtgruppen aller Raſſen ausgeſtellt. Zu⸗ ſammenfaſſend betrachtet, bietet dieſe Landwirtſchaftsſchau nicht nur Hochintereſſantes und Lehrreiches für den Landwirt, ſondern auch für das große Publikum. 2 Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 25. Aug. Geſtern abend gerieten vor einer Wirtſchaft in der Böhlſtraße ein lediger, 23 Jahre alter Glaſer und ein lediger, 21 Jahre alter Fabrikarbeiter von hier miteinander in Streit. Im Verlauf des Streits ſchlug der Glaſer ſeinen Gegner zu Boden und ſtach mit ſeinem Taſchenmeſſer blindlings auf dieſen ein. Als der Ge⸗ ſtochene ſchrie und jammerte, machte der Tätr in aller Ge⸗ mütsruhe ſein Taſchenmeſſer zu und ging davon. Er wurde unmittelbar nach der Tat feſtgenommen. Der Geſtochene wurde am linken Oberarm ſchwer und am Kopfe weniger ſchwer ver⸗ letzt. Der Stich in den Oberarm zertrennte die geſamte Mus⸗ kulatur. Der Verltzte wurde ins Krankenhaus verbracht. * Kaiſerslautern, 23. Aug. In der Nacht auf 18. Auguſt iſt der 21jährige Artiſt Julius Kolozak, geb. 10. 4. 1907 zu Sucha in Polen aus dem hieſigen Landgerichtsgefängnis, wo er wegen Brandſtiftung und Bannbruchs ſich in Unter⸗ ſuchungshaft befand, entwichen. Nach Durchſägen einer Stange des Fenſtergitters ſtieg er in den Gefängnishof und gelangte über die Hofmauer ins Freie. Er konnte bis jetzt noch nicht wieder ergriffen werden. * Eiſenberg, 22. Aug. In der Zeit vom letzten Samstag abend bis Montag früh wurden aus dem Kaſſenſchrank einer hieſigen Firma 4500 Mark geſtohlen. Es gelang noch nicht, die oder den Täter zu ermitteln. * Kirrberg, 22. Aug. Ein junger Maurer von hier ver⸗ ſuchte ſich vorige Woche an einem Tage dreimal zu er ⸗ hängen. Der erſte Verſuch in einer Wirtſchaft der Um⸗ gebung wurde durch die Wirtsgäſte verhindert, der zweite am Abend in ſeiner elterlichen Wohnung durch das Hinzukommen von Angehörigen und ebenſo der dritte Verſuch. Beim letz⸗ teren koſtete es große Mühe den Lebensmüden aus der Schlinge zu befreien. Nachbargebiete * Worms, 24. Aug. Durch den unausrottbaren Leichtſinn, mit Petroleum Feuer anzumachen, entſtand auf dem in Straßburg ſtationierten franzöſiſchen Schlepper„Marſchall Foch“ ein ſchwerer Unglücksfall. Ein 18jähriges Dien ſt⸗ mädchen verſuchte auf dem Schlepper in der Nähe von Worms das Feuer beſſer in Gang zu bringen und goß Petro⸗ leum in die Flammen. Die emporſchlagenden Flammen er⸗ faßten die Kleider des Mädchens, das ſchwere Brand⸗ wunden am ganzen Körper davontrug. In Worms wurde das lebensgefährlich verbrannte Mädchen an Land und ins Krankenhaus gebracht. sw. Oppenheim, 24. Aug. An einem dem Gaſtwirt Cor⸗ nelius Raunheimer gehörigen Weinſtock hängen etwa 600 vollkommen geſunde und große Trauben, deren Ernte in der nächſten Woche erfolgen ſoll. Es iſt das erſte Mal, daß der Stock einen derartig reichen Ertrag liefert und es gehört zu Seltenheiten, daß zu dieſer Zeit ſchon die Leſe vorgenom⸗ men werden kann. * Schöllenbach i. Odenw., 24. Aug. Auf ſchreckliche Weiſe Selbſtmord verübt hat Montag nacht nach der hieſigen Kirch⸗ weihe ein junger Mann von Zell. Er kletterte an dem eiſernen Maſt der elektriſchen Leitung in die Höhe und ergriff die Hochſpannungsdrähte. Mit vollſtändig verbrannten Hän⸗ den ſtürzte er tot in die Tiefe und wurde bei Tagwerden von Paſſanten aufgefunden. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Abzahlungsſchwindel als Gewerbe. Schon mehrere Jahre lebte der 35 Jahre alte Reiſende Johann Bopp von Brühl von dem Verkauf von auf Ab⸗ zahlung gekauften Waren. Unter dem Verſprechen, für ihn zu reiſen, kaufte er von einem Uhrmacher zwei Küchenuhren im Werte von je 75 /, die er ſofort wieder an die Mitange⸗ klagten Taglöhner Friedrich Rebmann aus Schwetzingen und Heinrich Böckli aus Otterberg weit unter dem Ankaufs⸗ preis verkaufte. Von einer andern Firma kaufte er einen Küchenherd zu 225/ auf Abzahlung, den er gleich wieder an eine Frau zu dem Preiſe von 110/ weiterverkaufte. Er wurde dieſerhalb vom Mannheimer Schöffengericht zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten verurteilt, während die beiden Hehler zu einer Geldſtrafe von je 40% verurteilt wurden. f Das franzöſiſche Militärpolizeigericht Landau verurteilte den Kaufmann Karl Lochner aus Böhl wegen unbefug⸗ ten Waffenbeſitzes zu einer Geldſtrafe von 50% und 5 Tagen Gefängnis mit Strafaufſchub. Der Antrag des Staatsanwaltes lautete auf 200% Geldſtrafe und 10 Tage Gefängnis. Beſonderes Intereſſe gewinnt der Fall dadurch, daß Lochner dne Browningpiſtole auf einem Wege gefunden haben will und ſie der Gendarmerie Haßloch als Fundobjekt abliefern wollte. Dabei ſtürzte er vom Rad, die geladene Piſtole ging los und verwundete ihn durch 2 Schüſſe in Lunge und Leber ſo ſchwer, daß er 25 Tage im Kranken⸗ hauſe liegen mußte und insgeſamt 54 Tage arbeitslos war. Der franzöſiſche Staatsanwalt ließ dieſe Argumente nicht gelten und betonte, daß 95 v. H. der pfälziſchen Bevölkerung, die wegen Waffenbeſitzes angeklagt werde, die Waffen auf der Straße gefunden haben will. § Betrügereien eines früheren Legionswerbers. Das Schöffengericht Frankfurt verurteilte den Kauf⸗ mann Theodor Markel wegen Betrugs zu 8 Monaten Gefängnis. Der Angeklagte war mit einem Geſchäfts⸗ führer befreundet, der ſich 10 000/ erſpart hatte und der ſich ein Eigenheim bauen wollte. Der Angeklagte ſtellte ihm ſeine Hilfe in Ausſicht. Er beſorgte den Architekten und die Pläne und wollte die erforderlichen Hypotheken für das Haus be⸗ ſchaffen. Er gab an, daß er in der Fremdenlegion gedient und ſich einen Schaden zugezogen, weshalb er eine Entſchädi⸗ gung von 31000/ vom Miniſterium für Penſionen erhalte. Markel hat tatſächlich 5 Jahre in der Fremdenlegion gedient. Der Angeklagte hat es verſtanden, ſeinem Freund nach und nach die ganzen 10 000% zu entlocken unter dem Vorwande, daß er nach Paris reiſen müſſe, um ſeine Penſionsangelegen⸗ heit zu erledigen. Markel war vor dem Kriege mit 2% Jahren Gefängnis beſtraft worden, weil er verſucht hatte, Deutſche für die Fremdenlegion zu werben. Veranſtaltungen Sonntag, den 26. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„Derfidele Baue“, .00 Uhr Konzerte: Friedrichspark: Konzerte.50 u 8 Uhr(Gr. Wagnerabend). Unterhaltung: Kleinkunſthühne Libelle: Kabarett,.30 Uhr. Lichtſpiel⸗ Theater: Alhambra:„Zuflucht“.— Schauburg: „Küſſe die töten“. Capitol:„Im ewigen Eis“.— Scala:„Die letzte Nacht“.— Ufa:„Unterwelt“,— Palaſt⸗ Theater:„Der geheimnisvolle Ozeanflug“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 11—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus; Sonntag vor⸗ mittag von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Vorführung 1112,—6 Uhr. Aus den Rundfunk-Programmen Sonntag, 26. Auguſt Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 12850) .30 Ithr: Frühkonzert, 11.30 Uhr: Vormittags⸗Unterhaltung, 20.30 Uhr: Vor⸗ und Zwiſchenſpiel zu modernen Operetten, 22.30 Uhr: Tanzmuſik Breslau(Welle 922,6) 20.90 Uhr: Schleſiſches Erntefeſt, an⸗ ſchließend: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 428,8) 8 Uhr: Morgenfeier, 11.30 Uhr: Konzert aus dem Zoologiſchen Garten, 20.30 Uhr: Konzert, anſchließendt Von Berlin: Tanzmuſtk.. 5 5 Hamburg(Welle 394,7) 0 Uhr: Roſamunde, Trauerſpiel v. Th. Körner, dann Tanzfunk. 5 5 Konigberg(Welle 308) 20 Uhr: Opernabend, dann Tanzfunk, Langenberg(Welle 468,8) 20.05 Uhr: Der Orlow, Operette, dann Nachtmuſik. * Leipzig(Welle 365,8) 9 Uhr: Morgenſeier, 20 Uhr: Uebertragung aus der Thomas⸗Kirche in Leipzig: Manaſſe. München(Welle 535,77 18 Uhr: Feſtſpiel⸗Ulebertragung: Die Entführung aus dem Serail, 21 Uhr: Konzert⸗ und Tanzmuſtk. Stuttgart(Welle 379,7) 11.15 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhrt Pro⸗ menadenkonzert, anſchließend: Schallplatten, 14 Uhr: Funkheinzel⸗ mann, 15 Uhr: Konzert, 19 Uhr: Uebertragung aus dem Feſt⸗ ſpielhaus in Salzburg: Zauberflöte. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert. Berner Stadtorcheſter. Budapeſt(Welle 555,6) 19.30 Uhr: Sendeſpfiel, d. Zigeunermuſtk, Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Kammermuſik. Daventry(Welle 1604,83) 21.05 Uhr: Militärkonzert. Mafland(Welle 549) 20.50 Uhr: Opernabend„Fedora“. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert. Prag(Welle 348,9) 19 Uhr: Uebertrag. v. Salzburg: Zauberflöte, Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Abendkonzert. Wien(Welle 577) 19 Uhr: Uebertrag. v. Salzburg: Zauberflöte, dann Tanzfunk. 50 Zürich(Welle 588,2) 20.30 Uhr: Im Volkston. g fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergatt Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Er iſt da, der neue Lion⸗Lautſprecher! Wie ſich die Klaug⸗ farben miſchen, wie der Glanz der hohen Töne, die Pracht der tiefen Bäſſe erſtrahlt und zu plaſtiſcher Einheit verſchmilzt, das müſſen Sie gehört haben! Sie werden begeiſtert ſein. Es macht schlank 5 Ungenügendes Funktionieren der Steffumwand. lung im Körper sowie schlechtes Arbeiten der Nieren ist sehr oft die Ursache von allzu großer Körperfülle, Man sieht vielfach Damen mit 20—30 Pfund zuviel Gewicht, d. h. jemand, der 125430 Pfund Wiegen sollte, wiegt 1504160 Pfund und mehr. Kruschen- Salz, die ideale Haustrinkkur, Es ist von allerbester Einwirkung auf Leber und Nieren. Es treibt die überflüssigen wässrigen Massen, die den Körper aufschwemmen, auf natürliche Weise hinaus und befreit ihn dadurch von Harnsäure, Giften und Schlacken. 55 Kruschen-Salz In Apotheken und Drogerien Mk..— pro Glas, 100 Tage ausreichend: KRUSCHEN-SsALZz G. m, b. H, Berlin N(8, Setichtstr, 1218 8. Seite. Nr. 894 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ein N 52 e N elt Englands„Vabbitts“ VIII. Dies hat ſich wirklich zugetragen und die Worte ſind wörtlich wiedergegeben. Als ich neulich in einer alten Gaſthaushalle in Salis⸗ bury, die irgendwann zwiſchen 1300 und 1400 erbaut war, meinen Nachmittagstee trank, trat eine Geſellſchaft von drei amerikaniſchen Geiſtlichen ein, die zum erſten Mal in ihrem Leben eine Tour durch England machten. Einer von ihnen ſah ſich die gewaltigen, wohlerhaltenen Balken, den großen Kamin, in dem noch Ziegel von dem römiſchen Gebäude, das einmal hier geſtanden hatte, eingebaut waren, und die Schiebe⸗ fenſter mit ihren Cretonne⸗Vorhängen an und meinte ſeufzend zu ſeinen Gefährten: „Als Amerikaner kommt man ſich hierorts doch recht jung vor, meint ihr nicht? Sechshundert Jahre alt! Was haben die Engländer für eine Vergangenheit, aus der ſie ſchöpfen können! Wir hingegen denkt doch nur, wie wir voll Bewunderung vor einem Hauſe in Neu⸗England ſtehen, das zweihundert Jahre alt iſt. Und bei mir gar, in meinem Heimatsort im Mittleren Weſten zeigen wir voller Stolz ein Haus, das ſechzig Jahre alt iſt! Hier müßte man ſich eigent⸗ lich ſtets inſpiriert fühlen. Und erſt die Kathedrale! Im gewiſſen Sinne ruft ſie freilich bei mir ein Gefühl der Be⸗ drücktheit hervor, da ich auch in der Religion an Demokratie glaube. Und doch habe ich, wenn ich die Säulenrethen ent⸗ lang blicke, das Gefühl, als zöge die geſamte Geſchichte an mir vorüber; ich glaube, wenn ich die Kathedrale jeden Tag vor Augen hätte, ſo würde dieſer Anblick mich davor bewah⸗ ren, mir über meine kleinen Alltagsfragen allzuviel Sorge zu machen.“ i So ſieht eine Kategorie der„typiſchen amerikaniſchen Touriſten“ aus. Zugegeben, es gibt auch die andere, die läſtige Sorte in Hülle und Fülle: die großmäuligen, geſchäftigen Burſchen, die am Zigarrenſtummel kauen, die ſo oft in den Witzblättern dargeſtellt werden, die ſich Piccadilly anſehen und dann ausrufen:„Das iſt nichts im Vergleich zu Nicollet Avenue bei uns in Minneapolis“, und die ſich im Ritz in Paris und bei Sacher in Wien bitter beklagen, weil man ihnen keine Pfannkuchen mit Ahornſyrup zum Frühſtück ſer⸗ viert. Aber weil dieſe Leute mehr Lärm machen, fallen ſie auch mehr auf als zwanzig ruhige Amerikaner, für die ihre Pilgerfahrt nach Europa eine Kette von Verzückungen bedeutet. Verhältnismäßig wenig Engländer kennen den Menſchen, der in Wirklichkeit eigentlich am eheſten als der„typiſch amerikaniſche Touriſt“ anzuſprechen iſt. Er iſt eigentlich eine „ie“. Und ſie iſt gewöhnlich eine Schullehrerin. Ihr ganzes Leben hat ſie trotz einer leiblichen Entfernung von fünf⸗ tauſend Meilen in ihren Gedanken an England gelebt. Mit zehn Jahren las ſie Dickens, mit dreizehn die Hauptwerke von Thackery, mit fünfzehn das meiſte von Hardy und Meredith. Später wurde ſie mit den Romanen von Wells, Bennett, Conrad, Cheſterton, Walpolc, Rebecca Weſt, A. S. M. Hutchinſon, Philipp Gibbs, May Sinclair beſſer vertraut als mit den Werken irgendeines amerikaniſchen Autors; ſie hat mehr über Karl., Heinrich VIII. und den Herzog von Wellington nachgedacht als über Lee, Grant und Waſhing⸗ ton. Sie wußte was Mayfair, Alderſhot und Derby bedeutet, lange bevor ſie ihren Fuß an dieſe Orte geſetzt hatte. Es war ihr längſt genau bekannt, wodurch ſich ein frühengliſches Kathedralenfenſter von dem ſogenannten„Perpendicular⸗ fenſter“ unterſcheidet. Für ſie bedeutet England ihr geiſtiges Heim. Sie hungert nach England wie ein Heiliger nach dem Paradieſe. Von ihrem mageren Gehalt ſpart ſie Pfennig auf Pfennig, ſie verſagt ſich neue Schuhe, Konfekt und Theaterbeſuch, und endlich nach fünfzehn Jahren iſt ſie ſoweit, zu dem großen Abenteuer ihres Lebens aufbrechen zu können. Sie fährt über den Ozean als Paſſagier dritter Klaſſe und iſt von ängſtlichem Staunen vor der erbarmungsloſen Weite des Meeres erfüllt; am tiefſten ergriffen iſt ſie, wenn ſie an der Reeling im Vor⸗ ſchiff ſteht und ihre Blicke in die Richtung Englands ſchweifen läßt.... und dabei überaus dumm ausſieht. Wenn ſte die erſten grünen Hügel Englands erblickt, dann erſcheinen ſie ihr von heiligem Glanze umhüllt, von einem übertrdiſchen Licht, in dem man nicht mehr Felſen, Erde und Raſen, ſondern ehrwürdige Pilgerſtätten vor ſich ſieht. In London lebt ſie in einem der dürftigen Temperenz⸗ Hotels von Bloomsbury; bei Reiſen in der Provinz hält ſie nach Penſtionen Umſchau. Sie reiſt in der dritten Klaſſe und iſt bald eine Autorität für Omnibus und Straßenbahnverbin⸗ dungen, bei einer dreimonatlichen Tour benutzt ſie nie eine Droſchke. Sie wird man nicht ein einziges Mal in den Luxus⸗ hotels aus Gold und Purpur brüllen hören, daß Oxford im Vergleich zu Omaha garnichts ſei. Ihre gebrechliche Schüch⸗ ternheit fällt weder in den Kathedralen noch in den Ruinen von Kenilworth oder dem angloſächſtſchen Chor der St. Mar⸗ tins⸗Kirche von Canterbury auf. Aber in jedem Augenblicke iſt ſie von dem erhebenden Gefühl erfüllt, daß ſie hier ſicht⸗ lich, greifbar und von romantiſchem Glanze geheiligt ihre eigenen Vorfahren und die Werke ihres wiedergefundenen Stammes vor ſich hat. Aber— es gibt ein ſehr dickes und bedeutungsvolles „Aber“— es wäre ein größerer Fehler zu glauben, daß alle amerikaniſchen Touriſten zu dieſer Kategorie gehören, als in der Lehrerin den„typiſchen amerikaniſchen Touriſten“ zu ver⸗ kennen. Gerade die Leute, die am beſten verſtehen, daß ſo viele von uns nach England als zu unſerer älteren Heimat fahren, neigen zu der Annahme, daß wir aus dieſem Grunde nicht als Amerikaner, ſondern als Koloniſten kommen als verlorene Söhne, und daß es unſer höchſter Wunſch iſt, den Engländern, weil wir ſie lieben, in jeder Hinſicht gleich zu ſein, und daß wir begierig darauf ſind, von ihnen Unter⸗ weiſung zu erhalten. Wir ſind wie Kinder, die als Erwachſene zu unſeren ge⸗ liebten Eltern und ihrem ſtillen Heim zurückkehren. Gewiß ehren wir ſie und freuen uns, unſere Beziehungen zu ihnen wieder aufzufriſchen. Aber wir beſitzen auch unſer eigenes Heim, eine eigene Familie und eigene Geſchäfte, und dieſe müßten wir, ohne auf den väterlichen Rat zu hören, nach unſerer eigenen Faſſon leiten. Man kann auch von uns keine Entſchuldigung verlangen, wenn unſere Frauen anders ſind als unſtre Mütter. i Von Sinclair Lewis Die Frau eines berühmten engliſchen Theaterkritikers ſagte mir ganz unvermittelt:„Mr. Lewis, ich weiß, ich kann offen mit Ihnen reden, weil Sie im Gegenſatz zu Ihren abſcheulichen amerikaniſchen Landsleuten ſo lange im Aus⸗ lande gelebt haben. Sind Sie eigentlich nicht verzweifelt darüber, daß Sie zu einem Volk von Shylocks, wie es die Amerikaner ſind, gehören?“ Ein andermal ſagte mir eine reizende alte Dame bei einem Diner in London, nachdem ich ihr eben vorgeſtellt war:„Ich höre, daß Sie die Univerſität abſolviert haben.“ „Gewiß, gnädige Frau.“ „Aber.. bitte, halten Sie mich nicht für indiskren ich ſtehe wirklich vor einem Rätſel. Nach Ihrem Akzent hätte ich wirklich nicht gedacht, daß Sie Oxford oder Cambridge ab⸗ ſolviert haben. Auf welcher von beiden Univerſitäten haben Sie ſtudiert?“ „Auf keiner von beiden. Ich war in Yale.“ „So o- ol“ Es war wirklich ein überaus inhaltsvolles„Sooo“, das mich nicht nur in meiner ganzen armſeligen Blöße ent⸗ hüllte, ſondern auch Yale, das ich in meiner kolonialen Ein⸗ falt für eine Univerſität angeſehen hatte, auf den Rang eines Penſionats in einer Fabrikvorſtadt herabſetzte. Ich will meinen Leſern einige der amerikaniſchen Tou⸗ riſten vorſtellen, die wir bei dieſer Wohnwagenfahrt trafen, bei der es gelegentlich ſchuldbewußte Seſtenſprünge vom Ge⸗ ſchirrwaſchen zu dem Luxus von Hotelmahlzeiten gab. In Rye ſahen war zwei amerikaniſche Damen, Frauen bekann⸗ ter Journaliſten, die mit ihrem weiblichen amerikaniſchen Chauffeur die Antiquitätenläden in den Dörfern von ganz England abſuchten. Eine dieſer Damen betreibt ein eigenes Geſchäft in Amerika; ſie kauft alte Farmhäuſer auf, baut ſie um und verkauft ſie; ſie iſt ein paar Dutzend mal in England und auf dem Kontinent geweſen, um architektoniſche An⸗ regungen für den heimiſchen Bauſtil zu ſchöpfen. Sie kennt jedes abgelegene Dorf in England genau ſo gut wie der Verfaſſer eines Reiſehandbuches. Bei der Fahrt durch Cumberland hielten wir zu einem Geſpräch mit zwei Amerikanern von mittleren Jahren an, die auf einer ganz einzigartigen Tour begriffen ſind. Sie geſtatten ſich vier Monate Ferien, um auf faſt jedem bekann⸗ teren Golfplatz in England und Schottland zu ſpielen. Sie ſchicken ihre Golfſtöcke und Reiſetaſchen von einem Golfplatz zum andern voraus und reiſen ſelbſt(wenn die Gegend nicht langweilig iſt und ſie deshalb mit der Bahn fahren) auf Fahrrädern, wobei ſie in den Gaſthäuſern von Städten Halt machen, die von den Touriſten⸗Agenturen überſehen werden. Wir trafen indeſſen auch eine Familie von drei reichen Amerikanern, Vater, Mutter und Tochter, die aus London in einer gemieteten Limouſine abgefahren waren, die auf dem Deck unter einem Wachstuchplan eine ganze Schiffsladung von Gepäck trug. Sie„machten“ England ſehr gründlich, aber auch ſehr raſch, und müſſen ſich ziemlich miſerabel gefühlt haben. Ich ſah, wie ihr Chauffeur ſie an dem glorreichen Priorat von Chriſtchurch vorfuhr. Zögernd ſtiegen ſie aus und machten ſich pflichttreu, aber gelangweilt daran, in die Kirche zu gehen. Ihre Augen hafteten am Boden, während der Kirchendiener verſuchte, ihr Intereſſe an ſolch verwirren⸗ den Geheimniſſen wie Miſericordien, Altarblättern, norman⸗ niſchen Bögen und zierlichem Maßwerk zu wecken. Sie waren offenſichtlich froh, als ſie es überſtanden hatten, und Vater ſeufzte erleichtert auf, als er ſich noch im Tor der Kirche eine Zigarre anzünden konnte. Dann jagten ſie wieder davon, nachdem ſie ganze fünfzehn Minuten nur auf eine alte Kirche verſchwendet hatten. Später fand ich ſie in einem beſonders guten Hotel, dicht bei Bournemouth, wo ſich die Tochter dar⸗ über beſchwerte, daß es keine amerikaniſchen Zigaretten gab. Sie hatte ſo ein junges friſches Geſicht—— und ſolche Miß⸗ mutslinien neben ihrem hübſchen Mund! Ich bin ſicher, daß die Familie in ſpäteſtens einer Woche in Paris war und ſich dort viel wohler gefühlt hat. In Wells hatte ich Gelegenheit, vier junge Ameri⸗ kaner lich tippe darauf, daß es ältere Semeſter aus Prince⸗ tow waren) zu beachten, die ohne von Vater oder Onkel be⸗ engt und mit guten Lehren gelangweilt zu werden, ganz allein in einem ſchweren Auto eine herrliche Tour machten. Als ich in die Stadt fuhr, überholten ſie im Achtzig⸗Kilometer⸗ Tempo meinen holperigen Wohnwagen. Sie ſahen aus wie Fußball⸗Champions oder Lebemänner im Glanze ihrer gold⸗ beknauften Stöcke und ihrer koſtbaren Handtaſchen. „Na“, dachte ich„dieſe reichen Bürſchchen werden ſicher nicht mehr als zehn Minuten für die Kathedrale von Wells übrig haben.“ Als ich nach einer Stunde das Gotteshaus verließ, waren ſie noch immer da. Die glänzenden jungen Draufgänger ſaßen ſtill in einer Kapelle, ganz gefangen und offenbar glücklich. ***. Wie verhalten ſich, ſoweit wir zu erkennen vermögen, die Engländer gegenwärtig zu Amerika, zu Deutſchland und zu Oeſterreich? England ſcheint mir zur Zeit das friedfertigſte Volk zu beherbergen, das ich je angetroffen habe. Damit iſt durchaus nicht geſagt, daß etwa der Stolz nachgelaſſen habe oder daß man bereit ſei, Beleidigungen oder Unrecht zu ertragen, ſon⸗ dern es bedeutet, daß allgemein die Ueberzeugung herrſcht, der Krieg bedeute das dümmſte, ame wenigſten wirkſamſte und zugleich entſetzlichſte Mittel zur Erreichung irgend eines Zieles. Dieſe Anſicht über England habe ich aus Geſprächen mit vielen Dutzenden von Menſchen der verſchiedenſten Lebens⸗ lagen geſchöpft. Ich habe mit Leuten geſprochen, die im Krieg ſtrahlende Ruhmeszeichen verdient hatten, mit beſcheidenen Bauern, die zu alt waren, um von 19141918 zu kämpfen, mit jungen Oxforder Studenten und Ladengehilfen in winzigen Dörfern, mit Zeitungsleuten, die weit herumgekommen und dabei ihre Illuſionen verloren hatten und mit alten Frauen, die nie dreißig Kilometer von ihrer Heimat fern geweſen waren. Ich höre, daß jetzt eine Generation non jungen Leuten von achtzehn Jahren oder weniger heranwächſt, die bei Kriegsende acht Jahre alt oder fünger waren und keinen Be⸗ griff von ſeinen Schreckniſſen haben, und die, wie Generatio⸗ nen vor ihnen, ſich den Krieg als eine romantiſche und ziem⸗ Copyright bn United Preß Aſſociations of Amerkea, Nachdruck, auch im Auszug, verboten. lich anziehende Angelegenheit vorſtellen. Aber ihre Eltern ſind, ſoweit ich ſehen kann, feſt entſchloſſen, alle Hebel in Be⸗ wegung zu ſetzen, um ſie davon zu überzeugen, daß der Friede nicht langweilig iſt, ſondern daß in ihm jede Ziviliſation ihren Urſprung nimmt. Gegen Amerika herrſcht, wie ich finde, nicht nur hinſicht⸗ lich der Profite, die wir beim Handel mit den Verbündeten während des Krieges einheimſten, eine gewiſſe Animoſttät, ſondern auch wegen der fremden Märkte, z. B. in Südamerika, in denen wir feſten Fuß zu faffen vermochten. Aber es iſt eine Animoſität, die durch den engliſchen Tatſachenſinn und die engliſche Höflichkeit kompliziert wird und eine eigene Note er⸗ hält. Was den Tatſachenſinn angeht, ſo habe ich mehr als einen engliſchen Geſchäftsmann ſagen hören:„Gewiß, ihr habt unſere Märkte eingeſteckt; aber wir haben ſelbſt auch den Deutſchen, Franzoſen und Spaniern Märkte weggeſchnappt. Ob wir es gern ſehen oder nicht— wir ſehen es gewiß nicht gern—; wir legten wenig Logik an den Tag, wenn wir uns über die Amerikaner beſchweren wollten!“ Was die Höflichkeit in dieſem Zuſammenhang angeht, ſo iſt es mir bei den hunderten von verſchiedenen Begegnungen, die ein Wohnwagenreiſender— mit Ladenkaufleuten und Ga⸗ ragengehilfen, mit dem Bauern, auf deſſen Land ich mein Lager zu errichten wünſche, dem Automobiliſten, den ich nach dem Wege frage, und dem namenloſen Paſſanten, der mir da⸗ bei hilft, den Wohnwagen um eine ſcharfe Ecke zu manöorie⸗ ren— auf ſeiner Fahrt hat, nicht ein einziges Mal paſſtert, daß ich anders als mit höflicher Neugier und vetterlicher Freundlichkeit behandelt worden wäre, wenn mein Akzent dem Partner meine amerikaniſche Herkunft enthüllte. Wenn ich mich über die eiſige Art gewiſſer Hotelſekretärinnen be⸗ ſchwert habe, dann muß ich hinzufügen, daß ſie, wie ich ſelbſt geſehen, ſich Engländern genau ſo eiſig gezeigt haben, die den Wunſch nach Unterkunft zu äußern wagten. Noch auffälliger iſt der raſche Wechſel, den ich in der engliſchen Haltung gegenüber Deutſchland zu ent⸗ decken glaube. Es iſt durchaus noch nicht alles honigſüße Freundſchaft. Ein Kaufmann ſagte mir z.., daß mehrere Kunden ihm die Strümpfe einer gewiſſen ſächſiſchen Marke zurückgeſchickt hätten, als ſie erfuhren, daß ſie deutſcher Her⸗ kunft ſeien. Während ich aber vor fünf Jahren bei einem Auf⸗ enthalte von vielen Monaten nie in England an einem öffent⸗ lichen Orte Deutſch vernommen habe, hörte ich diesmal Deutſch in mehreren Londoner Hotels ebenſo wie in Kur⸗ orten ohne daß das irgendwie Aufſehen erregte. Beim Ge⸗ ſpräch mit denſelben Freunden, die vor fünf Jahren noch ſchworen, ſie würden nie mehr„ihren Fuß auf deutſchen Bo⸗ den ſetzen“, ſtelle ich jetzt feſt, daß eine ganze Anzahl von ihnen in dieſem oder im nächſten Jahre ihre Ferien in Deutſchland zu verbringen plant. Gerade wegen ſeiner Naivität erfaßt ein Ausländer häufig die öffentliche Meinung eines Landes beſſer als die Einheimiſchen: wenn ich mich nicht irre, werden in zehn Jahren England und Deutſchland einander ebenſo N gegenüber ſtehen, wie zehn Jahre vor dem Kriege. Die Engländer tragen nicht nach. Ihr Tatſachenſiun macht ſie in ſeltſamer Weiſe, ſogar gegenüber ihrer eigenen Ge⸗ ſchichte, unvoreingenommen. Engliſche Geſchichtsforſcher zie⸗ hen noch immer über die Angelſachſen, ihre eigenen Vorväter, wegen der Barbareien her, die ſie bei ihrem Einfall in Bri⸗ 1 zwiſchen 450 und 600 n. Chr. an den Kelten begangen aben. In der Kathedrale von Wincheſter ſteht ein halbes Dutzend Schritte von dem Grabmal des Kardinals Beaufort ein Standbild der Jungfrau von Orleans. Kardinal Beaufort war der Engländer, der den Vorſitz in dem Gericht geführt a durch das die Engländer Johanna zum Tode verurteilen ießen. Am 4. Juli(dem amerikaniſchen Unabhängigkeitstage) ſah ich in Weymouth, das der Lieblingsaufenthalt von Georg II. ſelbſt geweſen war, eine ungeheure amerikaniſche Flagge über dem größten Hotel wehen! In London mit ſei⸗ nem Strom von amerikaniſchen Touriſten wäre das vielleicht nur ein Akt von Geſchäftstüchtigkeit; aber in Weymouth, wo ſicherlich höchſtens ein Fünftel der Hotelgäſte Amerikaner waren, muß es als ein Zeichen jener beſonnenen Klugheit gelten, die wir an England bewundern. wenn wir nicht gerade an die geſchäftigen kleinen Humoriſten denken müſſen, die darauf beſtehen, daß wir ſamt und ſonders Gummi kauen, Brillen von gargantuaniſchen Ausmaßen tragen und häufig zu bemerken pflegen:„Sagenſe mal, det Ding hier nimmt ſich recht mikrig neben dem aus, wat wir aus dem eigenen Gottes⸗ land gewohnt ſind.“ Gott befohlen! Deutſchland Die rettende Verſpätung Im Regensburger Hauptbahnhof entgleiſten nach Mitteilung der Eiſenbahndirektion Regensburg infolge eines loſen Radreifens fünf Wagen eines Bedarfsgüterzuges. Die anderen ſieben Wagen ſchoben ſich derart ineinander, daß ſie einen einzigen Trümmerhaufen bildeten. Glück⸗ licherweiſe traf der Nürnberger Na chtſchnellzug, der un⸗ mittelbar nach dem Güterzuge die Gleiſe paſſieren mußte, mit Verſpätung ein. Nur ſo iſt ein großes Eiſenbahnunglück verhindert worden. Fraukreich e „Internationaler Landſtreicherverband“ Aus Peérignaux wird mitgeteilt: Ein ſeltener Fang ge⸗ lang dieſer Tage den Gendarmen von Paris. Sie hielten einen zerlumpten Landſtreicher an, der ſich auf der Wan⸗ derſchaft nach Limoges befand. Der Bettler verweigerte die geführt und unterſucht. Man fand bei ihm ein ganzes Bündel kleiner Zettel, auf die er zahlreiche Gaunerzinken verzeichnet hatte, wie man ſie oft an Mauern, Wegweiſern, Bäumen uſw. ſehen kann. Schließlich geſtand der Landſtreicher mit einem gewiſſen Stolz, er ſei der Präſident des internatio⸗ nalen Landſtreicherver bandes. U. a. verriet er, daß ſein Verband viele tauſend Mitglieder beſitze. Das Ein⸗ trittsgeld für dieſe merkwürdige Vagabundenorganiſation betrage gegenwärtig einen Franken. 0 2 Angabe ſeines Namens und wurde deshalb auf die Wache . 3 2 . — Samstag, den 28. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) 7, Seite. Nr. 391 Bekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.) „Was ich als Hausherr geſtatte, wird deiner Tugend wohl keinen Schaden zufütgen“, war ſeine Antwort. 5 In bieſem Augenblick ſah ich Schmettau auf dem Raſen Kehend einen Stock balancteren und mit ſeinen langen Ar⸗ men den anderen winken.„Kommt mal her, Kinder! Ich habe einen großartigen Fund gemacht Egon erhob ſich und verließ die Terraſſe. Ein ſchallendes Gelächter erhob ſich im Garten. Ich wollte nicht auffallen und ging mit. Es war das erſtemal, daß Egon dieſen harten, kalten Ton mir gegenüber angeſchlagen hatte.„Deiner Tu⸗ gend“, das ſaß. Das Gelächter galt einem blauſeidenen Strumpfband, das Schmettau auf dem Kies gefunden hatte. Er trug es wie ein Skalp auf ſeinem Spazierſtock und rief es aus wie ein Jahrmarktausrufer, bis Frau Meta endlich befahl:„Jetzt iſt's genug... geben Sie es her!“ Schmettau kniete vor ihr nieder und reichte es ihr auf ſeinem Taſchentuch. Ich hätte mich wirklich nicht gewundert, wenn er es ihr angelegt hätte. Frau Meta nahm ihm das Strumpfband aus der Hand und ließ es in ihrem ſilbernen Täſchchen verſchwinden. Die Herren wunderten ſich, was dieſes kleine ſilberne Ding alles ſchlucken konnte. Egon ließ ſich ſeinen Inhalt zeigen. Es ent⸗ hielt Puderquaſte, Spiegel, Bürſten, Kämmchen, Haarnadeln, Nagelpolierer, Taſchentücher, Handſchuhe, Schuhknöpfer, ein winziges Nähetui und ein roſaſetdenes Nachtkleid, wie eine Walnuß groß zuſammengewickelt. Mit dieſer kleinen Taſche konnte man über Land reiſen. Auf Ausflügen mit dem Rad nahm ſie ſogar ein Geſellſchaftskleid aus pliſſtertem Krepp mit, das unter dem Sitz angeſchnallt war und in dem ſie ſich dann abends, friſch geduſcht und neu friſtert, zeigte. Es war alles, was ſie tat, durchdacht und praktiſch, man konnte in der Tat von ihr lernen. Das Täſchchen ging von einer Hand in die andere. Die Reeper Damen wußten nichts von ſolchen ſilbernen Täſchchen. Sie konnten nur mit ſchwerem Gepäck reiſen, und weil Handgepäck läſtig iſt, unter⸗ ließen ſte es, zu reiſen. Ihre Gatten gingen dagegen nach Berlin. Während dieſer Zeit hielt die Frau Hausputz und deckte Vorräte für den Winter ein. Wenn der Gatte dann wiederkam, vergnügt und verjüngt, brachte er ſeiner Frau eine ſetdene Bluſe m8 50 ** Im Herbſt traf endlich Mamas Antwort ein. Sie war krank geweſen und hatte meinen Brief lange nicht geleſen. Ste ſchrieb, es ſei ihr nicht möglich, mir das Geld zu ſchicken, da ſie nichts entbehren könne. Die Koſten meiner Ausſteuer, die Reiſe nach Italien, alles hatte damals ſchon ihr Kapital angegriffen und ſie einer beträchtlichen Einnahmequelle beraubt.... Sie fragte er⸗ ſtaunt, was mich alle anderen auch gefragt hätten, wofür ich denn das viele Geld brauche? Und weshalb ich mich nicht an meinen Mann wendete? Ich war ſo vertteft in bieſen Brief, daß ich Schritte auf dem Teppich wohl gar nicht gehört hatte. Egon ſtand plötzlich hinter mir, als ob er aus den Portiéren herausgeglitten ſei. „Was lieſt du denn da?“ fragte er ſtehenbleibend. Ich zerkuttterte den Brief raſch. „Ich— ach, einen Brief von— Mama“, ſagte ich. Es klang unwahrſcheinlich, den ich verbarg den Byief haſtig in meiner Schreibmappe, die ich zuſchloß. „Kommſt du nicht herüber?“ fragte er,„die Referendare find eben mit Fran Meta gekommen, die Bowle ſteht auf dem Tiſch.“ ſchon, ich Ich ſchob die komme nach.“ Er ging, indem er einen mißtrauiſchen Blick auf die Schreibmappe warf. Glaubte er nicht, daß der Brief von Mama ſei?— Daß er nicht darauf brang, zu erfahren, was es für eine Bewandtnis hatte nit dem Brief, war mir in dieſem Augenblick eine große Erleichterung. Trotzdem empfand ich es, daß er nicht einmal nach dieſem Brief fragte, wie eine Nichtachtung, und dieſes Gefühl nahm ich mit hinüber zu der Geſellſchaft, die ſich auf das Vortrefflichſte auch ohne mich unterhielt. Mappe weg.„Geh' bitte, *** An dieſem herbſtlich warmen Abend, als wir auf der Veranda um die Bowle ſaßen, bei dem Schein der Windlichter, kamen wir auf Liebe und Ehe zu ſprechen, ein Thema, auf dem man herumjonglierte wie auf geſpanntem Seil. Alle führten ihre Kunſtſtücke auf. Schmettau warf die Behaup⸗ tung auf: In der Ehe gebe es nur ein Glück, nämlich nicht zu lieben Frau Meta ſtimmte lachend ein. Ihre grauen, runden Augen funkelten im Halbdunkel wie die einer Katze.„Sobald man liebt“, ſagte ſie,„ſteht man nicht mehr über der Sache.“ Darin hatte ſie ſicher nicht unrecht. Ein Für und Wider entſtand unter den anderen, die Unterhaltung wurde lebhaft, alle miſchten ſich hinein, ſelbſt der ſchläfrige Referendar Michel, den ich mir immer nur vorſtellen kann, wie er in einer weißen Zipfelmütze ins Bett ſteigt, wurde geſprächig. Man brillierte in Meinungen Erfahrungen und Erlebniſſen. Es wurden die kühnſten Sentenzen aufgeſtellt. Michel be⸗ hauptete, die grauſamſte Rache einer Frau beſtünde darin, daß ſte uns treu bliebe. Er war zweiundzwanzig Jahre alt und kam aus Stolpmünde! Er rief mich als Richter auf. Doch mein Mann warf dazwiſchen, ehe ich antworten konnte:„Die Frauen kennen das Leben nicht genügend, um mitzuſprechen.“ Meta fiel ihm ins Wort. „Die Frauen kennen das Leben wohl, denn jede muß ſich das ihre ſchaffen“, ſagte ſte und ſah ihn feſt an. Ich war ihr dankbar für dies Wort. Die unverſtandenen„Frauen“ wurden mit ein paar Seitenhieben abgetan.„Es ſeien aufgeblaſene Dinger,“ ſagte Schmettau, und ließ große, blaue Ringel ſeiner Zigarette in die Luft ſteigen. Ich lag auf meinem Korbſtuhl ausgeſtreckt und ſchwieg. Meta drehte Zigaretten, die anderen rauchten. „Frauen wollen geliebt und nicht verſtanden werden“, ſagte mein Mann.„Wenn ſie darüber klagen, daß ſie kein Verſtändnis bei ihrem Manne finden, ſo hat das tiefere und meiſt erotiſche Gründe.“ Er führte das an einigen Bei⸗ ſpielen von Ehen ſeiner früheren Studiengenoſſen aus, ohne Namen zu nennen Rein unperſönlich ſprach er davon, und es klang alles ſehr überzeugend Man fragte mich endlich auch, was ich von der Liebe hielte? Ich ſchaute in den dämmerigen Garten hinaus. Um bie mattſchimmernde Laterne flatterte ein Schwarm Nachtfalter, die das Licht unwiderſtehlich anzog und die mit ihren ermat⸗ teten Flügeln immerzu gegen das Glas ſtießen, bis es ihnen gelang, in den erſehnten Lichtkreis zu gelangen, um dann mit angeſengten Flügeln hinabzuſtürzen. N „Ich habe keine Anſichten über Liebe“, ſagte ich.„Ich beztehe ſolche, wie es ſich gehört, von meinem Mann. Ich kann nur bas eine mit Beſtimmtheit ſagent ich kann nicht lteben, wo ich nicht vertrauen kann“ Es war einen Augenblick ſtill auf der Veranda. Daß rote Licht der Ampel goß einen milden, verklärenden Schimg mer über die Köpfe der Herren, die roten Punkte der Zigareto ten glühten. Ich ſah plötzlich alles in flammendes Rot ges taucht. Alle ſchienen den Atem anzuhalten und niemand wollte das erlöſende erſte Wort ſprechen. Ich ſah niemand an, auch Egon nicht, aber ich fühlte, daß ich mich mit dieſem Wort in dieſer Stunde von ihm trennte. Ich empfand, daß er mir entglitt und ich ihn nicht mehr halten könnte. Deut⸗ lich, wie man manchmal am Tage träumt, ſah ich ihn in einer langen Allee gehen, die nicht zu enden ſchien, er entfernte ſich immer weiter von mir„bis ich ihn aus den Augen verlor. Ich war Meta dankbar, die auf einem ſilbernen Tablett die fertigen Zigaretten herumreichte, als wäre nichts geſchehen. **. 0 Die Badezeit war zu Ende, Regen und Sturm ſetzten ein, die letzten Gäſte begannen aufzubrechen, der Strand lag ver⸗ ödet, und die verwitterte Alte, die in ihrem ſturmumheulten kleinen Häuschen hinter den aufgetürmten Badeanzügen thronte, prophezeite, das Wetter hielte nun ſo an. Frau Meta war im Strandſchloß als letzter einziger Gaſt übriggeblieben. Das Kurhaus war bereits mit Brettern zu⸗ genagelt und in den kleinen leeren Villen trieb der Seeſand ütber die kümmerlichen Ranken der verregneten Kapuziner. Meta ſprach immer noch nicht von ihrer Abreiſe, ſie wollte den Ausgang ihres Prozeſſes hier erwarten. 5 Der erſte Oktober rückte näher. Geldſorgen quälten mich. Himmelreich begann zu drängen, und ich beſaß immer noch nicht mehr, wie die ſechshundert Mark, die ich in meinem Schreibtiſch wie einen Schatz hütete. Frau Meta hatte ſich eine Menge neuer Toiletten in Düſſeldorf arbeiten laſſen, ſte trug bereits Winterhüte. Ich trug dieſelben Toiletten, Hüte und Pelze. 5 Aus Furcht, von dem Geld abzubröckeln, wagte ich nicht, mir etwas zu kaufen.„Du kannſt nicht verlangen, daß ich auf meine alten Tage baumwollene Handſchuhe trage und drttter Klaſſe fahre“, hatte Mama geſchrieben. Es war der einzige Luxus, den ſie ſich geſtattete, erſter Klaſſe zu reiſen und ſelbſt nachts zartfarbene däniſche lange Handſchuhe zu tragen. Auf den Gedanken, zweiter Klaſſe zu fahren, war ſte nie gekommen. Es wäre vielleicht beſſer geweſen, wenn wir uns daran rechtzeitig gewöhnt hätten. Ich war feſt ent⸗ ſchloſſen, nach Danzig hinüberzufahren, um meinen Schmuck zu verkaufen. Jedoch Metas Augen entging nichts, und ſie hätte ſicher darauf beſtanden, mich zu begleiten. Sie ſprach oft davon, mit mir hinüberzureiſen, um einmal wieder„Trottoir unter die Füße“ zu bekommen. Der Termin rückte mit jedem Tag näher. Ich ſah mich ſchon vor Gericht erſcheinen, verhört von dem langen, hageren Amtsrichter, und die Referendare ſpitzten die Ohren und blätterten neugierig in den Akten, (Fortſetzung folgt.) N —.,. „ E SIN „ KER MARE IN IHRER STAD EHCIFEN BISHER NOCH NIE PAGEWFESENEN AM FHNCESTEICERTE! Der Cual. 6 Umser Gbervler N 8 Des- 7 7 5 kalb predugteren. wir nic —— —— C ee STMN DICE GEMWAUIR FUR DIE GEPRIESENE GUTE Ammann ö ene BESSER BRN, ———— 2 —.— 2— . Eaumar E. Rauchern. die 4 Zu. Sto. I d ne ft eee m e — —— ONO BERG 2— 2 0 5 S 5 .—— K— —* 3„ 2 2 7 1 , 0 2 .— — —— —— 9 — 8 2 — 22 0 3 —— — Reue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Aug, 2 Der Lärm in der Roſengartenſtraße Mit einem früheren„Eingeſandt“ habe ich auf den Unfug des Klopfens von Teppichen uſw. außerhalb der vom Bezirksamt angeſetzten Stunden hingewieſen und dabei zur Bekämpfung des Lärms zum Ausdruck gebracht, daß, wenn Verordnungen erlaſſen werden, dieſe nicht bloß auf dem Papier ſtehen ſollten, ſondern die Polizei auf ihren Rund⸗ gängen auch einmal die Höfe konkrolliert, wo in der Haupt⸗ ſache geklopft wird, und Uebertretungen anzuzeigen, nicht den Hausbewohnern allein überlaſſen möchte, was zum guten Ein⸗ vernehmen der Leute gewiß nicht beiträgt. Ob darauf etwas geſchehen iſt, weiß ich nicht. Vielleicht gehe ich in der An⸗ nahme nicht fehl, daß es vergebliche Mühe war, denn geklopft wird nach wie vor, wie es jedem gerade beliebt. Wenn ich heute abermals mit einem„Eingeſandt“ mich an die„N. M..“ wende, ſo iſt es ebenfalls wegen Lärms und zwar in der Roſengartenſtraße, des Lärms verſchiedener anderer Art. Hat die Straße früher noch mit zu den ruhigſten gehört, ſo iſt ſie ſeit der Errichtung der Ebertbrücke und ſeit der Durchführung der Elektriſchen zur lebhafteſten Verkehrs⸗ ſtraße geworden. Dagegen wäre natürlich im Intereſſe der Allgemeinheit abſolut nichts einzuwenden, aber wie ſie von den verſchiedenen Fahrzeugen benützt wird, dagegen muß ſich die Anwohnerſchaft denn doch mit aller Entſchiedenheit ver⸗ wahren. Sieht man es denn gar nicht, daß die malitiöſen Motorräder faſt ausnahmslos im Renntempo dahinfliegen, beſonders, wenn es der Brücke zugeht, wie wenn es gelte, einen Schnelligkeitsrekord aufzuſtellen? Und dann natürlich dieſes elende Getute in einem Stück von der Lameyſtraße faſt bis zum Goetheplatz und zwar in allen Ton⸗ und Hupenarten. Freilich von der einen zur anderen Straße iſt es kurz und an jeder Kreuzung ſoll ein Zeichen gegeben werden; aber was damit ein überflüſſiger Unfug getrieben wird, iſt unbeſchreiblich. Und das nicht allein bei Tag, wenn ſogar mal weniger Ver⸗ kehr auf der Straße iſt, ſondern auch zu jeder Nachtzeit bei leerer Straße. Am meiſten ſtören, um es nochmals beſon⸗ ders hervorzuheben, dieſe Motorräder mit den Auspuff⸗ klappen und den häufigen ſchußähnlichen Fehlzündungen, bei denen man jedesmal auffährt, abgeſehen von dem Geſtank, der die Zimmerluft bei offenem Fenſter während der Nachtzeit keineswegs verbeſſert, die tagsüber doch ſchon genug von den Fahrzeugen verpeſtet wird. Man lieſt immer von Anzeigen wegen Unfug durch Nachtruheſtörungen, vielleicht infolge ange⸗ heiterter Stimmung. Iſt dieſer unerhörte Motorradlärm micht viel ſchlimmer? Bet dieſer Gelegenheit, wenn ich nun gerade daran bin, aber auch noch etwas anderes. Iſt das kein an Unfug gren⸗ zender Lärm, wenn jeden Morgen ein Kartoffelhänd⸗ ler nach dem andern mit Stentorſtimme:„Kaaatoffle, echte Frankenthaler gelbe Kaaatoffle, Ka—atoffle“, durch die Straße und dann auch noch in die Höfe brüllt und dann noch Kohlenhändler die Glocken ſchwingen? Und wenn ich ſchließlich noch auf etwas hinweiſen darf, ſo iſt es das: Wozu denn alle Augenblicke dieſe Aufzüge oder Aufmärſche durch die Stadt mit Trommlern und Pfeifern, zu deren Bekräfti⸗ gung überflüſſigerweiſe noch die große Trommel mit ihrem „Bum, bum, bumbumbum“ herangezogen wird? Das gabs doch früher auch nicht. Wozu denn jetzt dieſer muſikaliſche Unſinn? Es gehört dies doch auch nicht zur Verminderung des Lärms. Darum weg damit, ganz gleich, von welchem Verein oder welcher Partei er kommt, von rechts oder links. Nichts wie Lärm und nochmals Lärm. Hier muß endlich ein⸗ mal Abhilfe geſchaffen werden; ein Herumraten, wie das geſchehen ſoll, iſt unangebracht. Vielleicht bringen dieſe Zei⸗ len endlich einmal Anregung zu einer ernſthaften Bekämp⸗ fung. So kann es doch nicht mehr weiter gehen. m. 5* Vom ſtädtiſchen Freibad für Frauen Der Mangel an geeigneter Schwimm⸗ und Badegelegen⸗ heit während der Sommermonate iſt trotz des Strandbades nach wie vor ſehr fühlbar. Für die Mannheimer Frauen⸗ und Mädchenwelt jedoch ſind die Badeverhältniſſe heute auf einen Stand gelangt, der dringend einer recht ſchnellen Ab⸗ hilfe und Beſſerung bedarf. Schon längſt(auch vor dem Kriege) entſpricht das ſtädtiſche Freibad für Frauen nicht mehr den dürftigſten Anforderungen. Zunächſt iſt es viel zu klein, in ſeinen Ausmaßen und der darin gegebenen Bewegungsmöglichkeit altväterlich, lächerlich anmutend. Zwei kleine Schwimmbecken, etwa 10 Meter lang und 8 Meter breit, dienen dem immer mehr zunehmenden Badebetrieb. Eines davon, etwa 7 Meter tief, iſt für Nichtſchwimmerinnen, das andere, etwa 1% Meter tief, für die Schwimmerinnen. Letzteres iſt den Mädchen unter 14 Jahren zudem noch ver⸗ boten, auch wenn ſie ſichere Schwimmerinnen ſind, ein Ver⸗ bot, das genau ſo altbacken iſt, wie die engen Raumverhält⸗ Riſſe, Die Frequenz der Anſtalt iſt viel ſtärker als man denkt, denn es gibt in Mannheim ſehr viele Frauen und Mädchen, die aus verſtändlichen und beachtenswerten Grün⸗ den dem Strand⸗ und Familienbadleben abgeneigt ſind. Dieſe beanſpruchen auch für ſich eine neuzeitliche, den Groß⸗ ſtadtbedürfniſſen einigermaßen Rechnung tragende Schwimm⸗ und Badegelegenheit während der heißen Sommerzeit. Die Vergrößerung und Moderniſierung des Frauenfreibades darf daher nicht mehr allzu lange verzögert werden. Zwar hatten wir Frauen bisher die feſte Zuverſicht, daß die betreffenden Juſtanzen dieſe Notwendig⸗ keit ſelbſt erkennen und für Beſſerung der Sachlage ſorgen würden, zumal ſich die Koſten hierfür in erträglichen Grenzen bewegen und außerdem genügend Platz zur Erweiterung an der Rheinſtelle, wo das Bad ſeinen Stand hat, noch vor⸗ handen iſt. Dieſe Hoffnung ſcheint ſich aber nicht erfüllen zu ſollen, weshalb wir dieſen Weg benutzen, um unſere lang⸗ jährigen berechtigten Wünſche bekanntzugeben. Man wäre ſeſe an die„Neue gerne bereit, in dem umgebauten Freibad ſolange für jedes Bad 10 Pfg. zu entrichten, bis eine gewiſſe Abtragung der Umbaukoſten erfolgt iſt. Die Zellenbäder am Kopfende der Anſtalt können ruhig verſchwinden. Nach der Rheinſeite zu müßte das Bad geöffnet werden, um mehr Licht und Luft einzulaſſen und auch einen freien Ausblick auf den Strom zu ſchaffen. Buſch⸗ und Waſchräume fehlen völlig, auch ein Friſtierraum, da das Friſieren in den Aus⸗ kleidezellen verboten iſt. Kommentar zu letzterem Verbot in einem Damenbad iſt wohl überflüſſig. Weiter beſteht der Wunſch, daß der Badeſchluß auf Beginn der Dunkel⸗ heit feſtgeſetzt wird und nicht ſchon um 8 Uhr das Waſſer geräumt werden muß. Die unzähligen berufstätigen Frauen und Mädchen, die bis 7 Uhr in den Betrieben zu tun haben, können ja erſt um 28 Uhr im Bad ſein und wenn es um dieſe Zeit ſchon geſchlof en wird, dann iſt ihnen, die es zu ihrer Erholung und Kräftigung am meiſten bedürfen, über⸗ haupt nicht zugänglich. Auch hier muß ein Weg zur Beſſerung möglichſt ſofort zu finden ſein, wenn der Wille dazu da iſt. Mögen dieſe Wünſche unſerer Frauen und Mädchen Mannheims, namentlich der berufstätigen, nicht ungehört ver⸗ hallen. Hunderte ſehnen ſich nach Beſſerung der Verhältniſſe im Frauenfreibad in dem angezeigten Sinne, der natürlich nur als Vorſchlag gedacht iſt, um zu zeigen, wo es am meiſten fehlt. Eine richtige Volksgeſundung kann nur erreicht wer⸗ den, wenn unſere Frauen und Mädchen Leibesübungen und Körperpflege in ausreichendem Maße betreiben können und wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir glauben, daß die ſtädti⸗ ſchen Behörden Mannheims gewillt ſind, dieſer Aufgabe 1 5 tiſch näherzukommen, indem ſie die Moderniſterung und Ver⸗ größerung des ſtädtiſchen 8 bade beſchleunigen werden! Eine fleißige Beſucherin des Bades. Anmerkung der Schriftleitung: Von zuſtändi⸗ ger Stelle wird uns folgendes mitgeteilt:„An heißen Tagen iſt jedes Flußbad zu klein, nicht nur die ſtädtiſchen. An kühlen Tagen, die vorwiegend in der Badeſaiſon ſind, haben wir in allen Bädern Platz genug. Die abe Baſſins im Frauen⸗ bad haben eine Größe von 15 Meter Länge und 9 Meter Breite und eine Tiefe von 1,40 reſp. 0,80 Meter. Der Platz im tieferen Baſſin ſoll möglichſt den Frauen und Er⸗ wachſenen vorbehalten bleiben, iſt daher für Mädchen unter 14 Jahren verboten. Eine Verlängerung des Bades lein weiteres Baſſin) um 15 bis 18 Meter wäre wohl möglich, aber nicht ratſam, da wir zu nahe an die Ruderklub⸗Pritſche kämen und auch öfters mit Havarie zu rechnen hätten durch Schleppzüge, die zu Tal oder zu Berg fahren. Eine Vergrößerung in dieſer Art würde ſchätzungsweiſe einen Koſtenaufwand von 25 000/ erfordern. Eine weitere Möglichkeit wäre die, das Baſſin für Schwimmer um etwa 5 Meter zu verlängern und zwar durch Wegfall der einen Reihe von Einzelkabinen. Die Badeanſtalt ſelbſt würde dadurch nicht länger werden und die noch verbleiben⸗ den Einzelzellen würden genügen. Ein ſolcher Umbau würde etwa auf 5— 7000/ kommen. Die Seite nach dem Rhein iſt deshalb nicht offen, weil hier der Platz für Auskleide⸗ räume benötigt wird. Das Auskämmen der Haare in den Auskleideräumen iſt deshalb verboten, weil viele Damen ihre ausgekämmten Haare einfach auf den Boden werfen, die dann vom Wind in die Baſſins getrieben werden. Für einen Friſierraum könnte evtl. geſorgt werden. Waſchräume ſtehen in den Einzelzellen für 40 Pfg. zur Verfügung. Die Badezeit von vormittags 7 bis abends 8 Uhr iſt e N 77 Zum Kapitel„Tiergarten“ Das Loblied, das in dem„Karlsruher Stadtgartenbrief“ vom 14. Auguſt auf den Tiergarten angeſtimmt wird, möchte ich nicht unwiderſprochen laſſen. Unbeſtritten iſt die Schönheit des Karlsruher Stadtgartens. Die Freude daran vergeht einem aber, wenn man in den Tiergarten kommt und ſieht, wie einzelne Tiere da untergebracht ſind. Vor allem die „zottigen Brummer“, die in dem Stadtgartenbrief erwähnt ſind, können einem leid tun, wenn man ſie in ihren vier Mauern hocken ſieht. Lieber Leſer, ſtelle dir vor, du kommſt kn einen etwa 10 Meter tiefen, gemauerten Schacht, oben noch mit einem Geländer geſichert, unten in der Ecke eine kleine Drahttüre, das ganze ſauber zementiert. In dieſem Schacht wandern ruhelos zwei„zottige Brummer“. Damit es ihnen nicht zu langweilig wird, liegt noch eine Steinkugel drin, mit der ſie offenbar Fangball ſpielen ſollen(was ſie aber nicht tun, denn ſeit 30 und mehr Jahren liegt dieſe Kugel noch auf dem gleichen Platz. Iſt ihnen der Himmel zu weit weg, daun können ſite auf einen kurzen Kletterſtamm ſteigen, was ſich auch durch eine erhöhte Gebefreudigkeit des Publikums lohnt. In drei ſolcher Behauſungen ſind braune Bären unter⸗ gebracht, in einer vierten ein Eisbär. Die Unterbringung reiht ſich würdig an die Behandlung an, wie ſie den Bären zu teil wird, deren Führer per Schub von einer Landesgrenze zur andern gebracht werden.(Auf dieſes Kapitel wurde ja vor einiger Zeit hingewieſen). Aehnlich ſind im Karlsruher Tiergarten die Verhältniſſe bei anderen Tieren. Da hauſt ein Wolf z. B. in einem engen kleinen Käfig, ähnlich exotiſche Tiere, die ſicher ein intereſſtertes, dankbares Publikum fin⸗ den würden, wenn ſie nicht ſo ſchlecht untergebracht wären. Die Affen ſehen ja ſehr poſſierlich aus, wenn man aber weiß, daß faſt alle ein ſicheres, nicht allzufernes Ende durch Tuber⸗ kuloſe finden, iſt die Freude nicht allzu hoch geſtimmt. Wenn der Karlsruher Stadtgarten ſeine Tiere nicht richtig unter⸗ bringen kann, möge er ſich doch auf Geflügel, Vögel und dgl. beſchränken, er kann dadurch nur gewinnen. Die Kreiſe aber, die Mannheim mit einem Tiergarten beglücken wollen, mögen uns mit derartigen Unzulänglichkeiten verſchonen. X. V. Nannhein zu bezeichnen. er Zeitung“ Poltizeiſtrafen Weshalb werden bei kleinen Verſtößen gegen poltzeillchg Verordnungen, die den Leuten oft nicht richtig bekannt ſind, hohe Geldſtrafen ausgeſprochen? Müßte da nicht durch den Beamten zunächſt eine Aufklärung und Verwarnung gegeben werden und die Strafe erſt im Wiederholungsfalle oder bet abſichtlicher Uebertretung der Gebote eintreten? So z. B. beim Schieben des Rades auf dem Gehweg, bei der Mitnahme des Rades oder eines Hundes auf die Marktplätze, bei Be⸗ leuchtung des Rades durch eine Taſchenlampe, beim Neben⸗ einanderfahren zweier oder dreier Radfahrer(habe ich doch ſelbſt zwei Schutzleute nebeneinander fahren ſehen) und der⸗ gleichen mehr. In welch barſchem Ton können da manche Beamte von ihrem Recht des Aufſchreibens Gebrauch machen, ſodaß es wie beim Echo oft zu heftigen Erregungen beiderſeits führt. Meiner Anſicht nach ſollte der Polizeibeamte weniger ſtrafende Nemeſis als Piel Berater und Schützer ſein. Es ſind wohl Verbotstafeln aufgeſtellt, doch kommt man entweder nicht vorbei oder man hat keine Zeit, das Viele zu leſen. Da⸗ her wäre es gut, wenn die Verordnungen öfter in den Tages⸗ zeitungen bekannt gegeben würden. Ein Radfahrer Die nächtlichen Ruheſtörungen durch die Autos und Motorräder Seit Monaten erſcheinen an dieſer Stelle Klagen über nächtliche Ruheſtörungen durch Autos und Motorräder. Den zuſtändigen Behörden kann es nicht unbekannt ſein, wie des Nachts die Motorräder in verbotswidriger Geſchwindigkeit und unaufhörlich hupend die Straßen der Stadt durchraſen. Trotzdem warten abertauſende Be⸗ wohner unſerer Stadt, die nach des Tages harter Arbeit einen ungeſtörten Schlaf unmöglich mehr finden können, vergeblich, daß der nicht zu überbietenden Rückſichtsloſig⸗ keit der nächtlichen Kraftfahrer durch polizeiliche Beſtimmun⸗ gen Einhalt geboten wird. Es iſt bereits vor geraumer Zeit an dieſer Stelle von anderer Seite die Beſtimmung gefordert worden, daß die Kraftfahrzeuge des Nachts ſo lang⸗ ſam zu fahren haben, daß ein Signalgeben über⸗ haupt nicht notwendig iſt. Auch ich bin überzeugt, daß eine derartige Regelung durchführbar wäre. Auf jeden Fall ſchreien die Zuſtände nach Abhilfe. das größte Kontingent der Leute ſind, die die Nacht zum Tag und den Tag zur Nacht machen, iſt wohl kein Fehlſchluß. Die Einwohner von Mann⸗ heim haben ein Recht darauf, daß die Behörden ſie vor den Rückſichtsloſigkeiten dieſer Menſchen ſchützen. W. E. K nächtlichen Fahrer gewiſſe Ein neuer ſtädtiſcher Regiebetrieb In Nr. 382 war zu leſen, daß Bürgermeiſter Böttger für einen Werkſtättenbau für Erwerbsbeſchränkte agttiert. Soll in dieſem neuen Projekt etwa ſo gefahren werben, wie auf dem Baumarkt? An allen Enden der Stadt ſtehen große Mietskaſernen in modernſter Architektur mit haushohen Treppenhausfenſtern, ganze Straßen auf einmal, Die Be⸗ ſitzer dieſer Bauten ſind ſtädtiſche gemeinnützige Baugenoſſem⸗ ſchaften G. m. b. H. mit Baugelderzuſchüſſen. Die Namen auf den Bauſchildern ſind für Bauherr, Architekt, Unter⸗ nehmer faſt immer dieſelben. Es ſind nur einzelne Firmen die beſchäftigt ſind, die anderen ſitzen auf der langen Bau Zudem hatte es bisher keine Inſtanz nötig, bei Hergabe von Zuſchüſſen zu verlangen, daß ortsanſäſſige und hauptſächlich ältere Arbeiter zu beſchäftigen ſind, wodurch vermieden würde, daß aus ländlichen Gegenden billige Arbeiter zuge⸗ zogen werden und die anſäſſigen,* des Baugewerbes, im Sommer der Fürſorge überlaſſen ſind. Die Einrichtung ſtädt. Werkſtätten für Erwerbsbeſchränkte hat nebenbei noch einen parteipolitiſchen Beigeſchmack. Bisher haben alle Sozialiſierungsmethoden verſagt. Auf der einen Seite einige kleine Gewinne, auf der anderen Seite die 15—20fachen Koſten für den Unterhalt der Erwerbsloſen durch Fürſorge. Die Bilanz des einzelnen Unternehmens etwas günſtiger, für den Staat umſo trauriger. Das beſte Beiſpiel einige Städte, die den Wohnungsbau en⸗gros auf Koſten der Stadt mit Steuermitteln betreiben. Mit einem Wort: ein glän⸗ zendes Fiasko. i R. K Die Zufahrtsſtraße vom Krankenhaus zur Leichenhalle: eine Atrappe Außer den Stadtvätern wird es wohl keinem einzigen Mannheimer Bürger einfallen, die Zufahrtſtraße vom Krankenhaus bis zur Leichenhalle, anders als vorſintflutlich Sie iſt die reinſte Atrappe, fängt ſchön breit an und wird nach den Geſetzen der Perſpektive immer ſchmäler. Von—4 Uhr iſt ſie lebensgefährlich zu nennen, weil die Fußgänger keine Möglichkeit haben, den vielen Fahr⸗ zeugen auszuweichen, denn die Waſſergräben rechts zwiſchen den Bäumen ſind u. m. A. keine Verkehrsinſeln und der ſchmale Durchgang an der Mauer nur für Schlangenmenſchen und Berufsakrobaten begehbar. Warum wird der Weg für Fahrzeuge nicht geſperrt, wo es doch noch eine andere Zu⸗ fahrtſtraße zur Leichenhalle gibt, oder durch Ankauf von Terrain links breiter gemacht? Für die Menſchenmaſſen, die zum Planetarium ſtrömen, iſt er doch auch vorhanden. E. II. * Notwendigkeit einer Standuhr am Bezirksamt Bei der Neuverlegung der Geleiſe für die Elektriſche Bahn in der Bismarckſtraße bis zum Schloß iſt bedauerlicher⸗ weiſe auch die ſchöne große Standuhr, gegenüber dem Be⸗ zirksamt entfernt worden. Das Vorhandenſein dieſer Uhr iſt ſchon wegen des bedeutenden Verkehrs beim Bezirks⸗ amt eine unbedingte Notwendigkeit. Die Stadtverwaltung wird erſucht, die Uhr wieder an den früheren Platz aufſtellen zu laſſen. . Asch mit Oe Mfsl. Hosche , l, beheben eee m n 2 * Die Annahme, daß * 4 55 8 2 8 95 „ den W. Anguſt 1928 Reue Mannheimer Zektung Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 393 Sportliche Rund Der Sport am Sonntag Die Fußball verbandsſpiele Obwohl der Sommerſport, wie Leichtathletik, Tennis, Rad⸗ und Motorsport uſw. noch voll im Gange iſt, treten die Fußballverbands⸗ ſpiele doch bereits in den Vordergrund des Intereſſes. In Süd⸗ gentſchland haben die Verbandsſpiele bereits am vergangenen Sonntag eingefetzt und auch gleich große Ueberraſchungen gebracht. Im Rheiwbezirk ſpielen: V. f. R.— 08 Mannheim S. V. Waldhof— Pfalz Ludwigshafen Sp.⸗Vg. Sandhofen— Sp.⸗Vg. Mundenheim Phönix Ludwigshafen— 1903 Ludwigshafen V. f. L. Neckarau ſpielfrei Vis. hat in den verſchiedenen Privatſpielen gezeigt, daß er kämpfen und ſiegen kann. Trotz des glatten 310 Sieges von 08 Mannheim über Pfalz Ludwigshafen, wird Vfg. ſich dieſe beiden Punkte kaum nehmen laſſen. Der SV. Waldhof hat am letzten Sonntag erleben müſſen, daß es auch bei beſſerer Technik ſchwer iſt, zu gewinnen. Waldhof wird diesmal gegen Pfalz Ludwigshafen be⸗ ſtimmt ſofort auf Sieg ſpielen und keinen Punkt abgeben. Sp.⸗Vg. Sandhofen, der Ueberraſchungsſieger über 03 Ludwigshafen empfängt den Neuling Sp.⸗Vg. Munden heim. Wie ſchwer es iſt, auf dem Platze von Sandhofen zu gewinnen, zeigte gleich das 1 erſte Spiel. Bei dieſem Spiel ſteht Eifer gegen Eifer, dazu kommt größere Erfahrung bei Sandhofen und der eigene Platz, ſo daß man wohl Sandhofen als Sieger erwarten muß. Phönix Lud⸗ wigshafen hat 08 Ludwigshafen zu Gaſt. Phönix wird auf eigenem Gelände kaum Punkte abgeben. Auch die übrigen Gruppen ſetzen ihre Verbandsſpiele fort. Leichtathletik 5 Vor den beiden Länderwettkämpfen, die am 2. September ſtatt⸗ finden, finden am Sonntag einige intereſſante Leichtathletikveranſtal⸗ tungen ſtatt. An dem Internationalen Sportfeſt der A. S. Straßburg nehmen verſchiedene namhafte deutſche Leicht⸗ athleten teil. Gute Beſetzung erfuhren auch das 25 Kilometer⸗ Laufen in Berlin und die Jubiläumswettkämpfe in Boch u m. n Waſſerball Die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft kommt in Luckenwalde bei Berlin zwiſchen Waſſerfreunde Hannover u. Hellas Magdeburg zur Durchführung. Im vergangenen Jahr unterlag Hellas Magdeburg im Endͤſpiel gegen Hannover. Auch diesmal iſt das Stärkeverhältnis beider Mannſchaften gleich, ſo daß der Aus⸗ gang durchaus offen iſt. Die Vorſchlußrunde um die Südbeutf che ä bringt folgende Vereine zuſammen: 1. C. Mürnberg gegen Jungdeutſchland Darmſtadt u. SV. Eßlingen gegen, Bayern 07 Nürnberg.— Nürnberg hat inzwiſchen zurückgezogen. Rugby Die Ruhe im Rugby iſt auch vorüber. Der Sonntag ſetzt mit einigen Privatſpielen ein. Hannover 78 ſpielt in Prag gegen Slavia Prag. In Weſtdeutſchland treffen ſich.C. Düſſeldorf und 1. R. C. Köln zu 4 Freundſchaftsſpiel. Handball Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland werden in den Gruppen Heſſen, Main, Süd⸗ und Norbbayern fortgeſetzt, die Gruppe Rhein hat mit den Verbandsſpielen noch nicht begonnen. Tennis Das Tennisturnier in Bad Homburg hat eine ausgezeichnete internationale Beſetzung gefunden. Athletik In Koblenz kommen am Samstag und Sonntag die Deut⸗ ſchen Schwerathletikmeiſterſchaften zur Durchführung. Ueber 1000 Meldungen wurden zu den Meiſterſchaften abgegeben. Intereſſant wird vor allem das Abſchneiden der Olympliaſieger Straßberger, Helbig und Wölpert ſein, ebenſo das der Mannheimer Weltrekordleute Reinfrank und Mühlberger. Motorſport Das Mansfelder Bergrennen und das Oberbach⸗Bergrennen Haben aute Beſetzungen erfahren. Im Klauſen⸗Rennen ſtoßen deut⸗ ſche Fahrer auf gute ausländiſche Kräfte. Radſport Bahnrennen finden ſtatt in Fraukfurt a. M. Krewer, Snoek, Chriſtmann, Rommel), Barmen und Breslau. Straßenrennen:„Bayriſche Rundfahrt“(BDR. mit Beruffsfahrern, letztes Ibusrennen der Saiſon), 7 8 um Luckenwalde“,„Rund um Hannover“,„Rund um Solingen“ N Pferdeſport ö l Galopprennen bringt der Sonntag in Baden ⸗ Baden, Dres⸗ 135 Karlshorſt und V' Mannheimer Herbſt⸗ Pferderennen Die Beſetzung der Hauptereigniſſe Auch der Nennungsſchluß der 16 Altersgewichtsrennen der Mann⸗ heimer Herbſtrenntage liegt nun vor uns und beweiſt, daß das In⸗ tereſſe aller Ställe den Mannheimer Rennen treu geblteben iſt. Nicht weniger als 283 Pferde, d. i. etwa ein Siebentel des auf den Renn⸗ bahnen Deutſchlands laufenden Materials, ſind in den einzelnen Entſcheibungen mit zuſammen 621 Unterſchriften verpflichtet. Ein (mit Rheinwerft die Ankunft des ausgezeichnetes Pferdematerial wurde insbeſondere in den Haupt⸗ ereigniſſen eines jeden Tags ſowohl in den Flach⸗ als auch in den Andernis reunen 8 das 3 geeignet iſt, dieſe* II 1 8 1 Tisfental Höhengeb, Miltenberg Wertheim 1d Il. ruhige waldreiche Lage, besonders geeignet als Ferienaufenthalt und kür Erholungsuchende Reichl. Verpflegung, Milchkuren etc. da landwirtsch. Großbetrieb Gün⸗ stige Preise. Anfrage au die: e Hofgut Tiefental Post Hune heim bei Wertheim a. M. affen a Klnstliche Augen fertigen nach der Natur u. paſſen ein F. Ad. Müller Söhne, Wesbager N zu außergewöhnlich 6 Etagen, ohne j Nau 1 U Heidelberg, Unlversftäts-Augenkline“ 7. 8 vom.— 5. September 8 NB Ui Edo 33 55 für die geſamte Indu- 3 strie liefert prompt 5 Klubs an Kampff beneinaötege üubeleo gung 0. m. b. H. Wir offerieren: Schlafzimmer, Küchen, Speisezimmer, Herrenzimmer, polstermöbel, Matratzen sowie Einzelmöbel Gegen Barzahlung f unter außerordentlich günstigen Bedingungen. Besichtigung unserer Ausstellung. 5 gerne gestattet. 5 demeinnützige Möbelversorgung G. m. b. Il Mannheim 1 teil rungen zu vermeiden geben Wir bekannt, dag Wir nur Neue Möbel führen. 9 zu Ereigniſſen zu geſtalten, die nicht nur für das große Publikum, ſondern auch für die Fachwelt von Bedeutung ſind. Der Lange Baden ⸗ Preis am erſten Sonntag fand 27 Unter⸗ ſchriften. Aus der Zentrale Berlin findet man vor allem die beiden Opel'ſchen Cracks Cocktatll und Dalibor, den ſchnellen Schneeball, einen ehemaligen Oppenheimer, der dem meiſt ſehr glücklich operieren⸗ den Stall Saunders angehört, Bellac, den Bezwinger eines Ganelon, Pompejus, der unter hohem Gewicht in Frankfurt einen langen Ausgleich gewan, den hier ſehr gut bekannten Taugenichts, und des Stalles Weismann ſchnellen ehemaligen Weiler Linz. Der Weſten entſendet die vorzüglichen Mannesmut, Saint Leonard, Coriolan III, Herzdame, als beſonders intereſſant die Steeplerin Bandola, die hier ſcheinbar auch einmal in einem Flachrennen laufen ſoll, und den Lorbeer⸗Sohn Helmzier des Geſtüts Lauvenburg, der in Mannheim im Vorjahr bereits gewonnen hat. Unſere ganze ſüddeutſche Garde wird ſelbſtverſtändlich zur Stelle ſein, Hilf Dir ſelbſt, Nemrod, Mira⸗ mar, Irrlicht, Irrwiſch, Mon Beguin II, Iſonzo und Goldlack, dazu der Engländer Turned up, der uns ja auch kein Fremder mehr iſt. Dieſem Flachrennen entſpricht am letzten Sonntag der Rhein ⸗ Preis, der über die Derbydiſtanz führt und 23 Pferde als Bewer⸗ ber gefunden hat. Die meiſten der oben erwähnten Kämpen finden ſich auch hier wieder, dazu aber noch Islam aus dem Stalle Saunders und der in Weil gezogene ſchnelle Lebenskünſtler, der auch in Mann⸗ heim ſchon Proben ſeines Könnens abgelegt hat. Außerdem iſt einer der beſten Vertreter des Weſtens noch im Rennen, Hans Günther, der nur einmal in Mannheim gelaufen iſt, jedoch damals als krankes Pferd keinen Erfolg erringen konnte. Er wird ſich jetzt zu rehabili⸗ tieren haben. Das größte Jagorennen der drei Tage Herbſtpreis, der mit nicht weniger als 33 Unterſchriften das Beſte vereint, was im Augenblick in Deutſchland überhaupt auf die Beine zu ſtellen iſt. Da iſt das vortreffliche Paar der Herren Baum⸗ [gärtner Bandola und Stattliche, die von Sieg zu Sieg eilen, Mar⸗ cheſa, die Weinberg'ſche Stute, jetzt im Beſitz des Schweizers Bührer, die ſchnell zu unſerer beſten Vierjährigen geworden iſt, Imperator, der große Sieger des Frühjahrs, Sans Parail, der Sieger des Alten Badener Jagdrennens, Le Gerfaut, der hier ſchon ſeine beſten Ren⸗ nen in erſter Geſellſchaft gelaufen iſt, Allah, der erſt in Frankfurt eine große Form zeigte, Pimoulouche, die dort ein ſtarkes Feld im Kanter ſchlug, Otavi, der beſte ältere Steepler der Zentrale, Jugend⸗ liebe, Jende und Steinadler, die Elite der weſtlichen Bahnen, und aus Süddeutſchland die genügſam bekannten Trapper, Tango, Avia⸗ tor, Iſonzo, Goldlack uſw. Dieſe Garde unſerer beſten Hindernis⸗ pferde im Kampf über die alte Badeniaſtrecke zu ſehen, muß ein ſel⸗ tener Genuß werden und wird mit Recht als der Glanzpunkt der Herbßzage bezeichnet werden können. Deutſche Kraftſport⸗ Meiſlerſchaſten Der Auftakt— Feierliche Einholung des Banners Das Verbandsfeſt des Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verbandes von 1891 nahm am Donnerstagabend in Koblenz mit der feierlichen Einholung des Verbandsbanners ſeinen Beginn. Die Einholung des Banners geſtaltete ſich zu einer impoſanten Kundgebung für den Sportgedanken. und Abertauſende erwarteten an der Verbandsvorſtandes mit dem Banner. In einem Fackelzug mit 3000 Teilnehmern wurde dann das Banner durch die Stdat geleitet. Im Union⸗Reſtaurant fand dann anſchlie⸗ ßend ein Begrüßungsabend ſtatt. Der Freitag brachte Tagungen Beim Verbandsfeſt des DAS. in Koblenz wurde der Freitag durch Verhandlungen am grünen Tiſch ausgefüllt. Schon um 8 Uhr vormittags trat der ſporttechniſche Ausſchuß zu einer Sitzung zu⸗ Tauſende ſammen. Hier wurden die Uebungsarten für das nächſte Jahr feſt⸗ gelegt. Zu Neuerungen konnte man ſich nicht entſchließen. Gleich⸗ zeitig tagten die Kreis⸗Geſchäftsführer, die ſich in der Hauptſache mit Satzungsarbeiten beſchäftigten. Einige unweſentliche Aenderungen kamen zur Annahme. Nachmittags nahm dann der wichtigſte Teil der Tagungen, der Kongreß des Verbands ⸗Ausſchuſſes in der Stadthalle ſeinen Beginn. In eingehenden Beſprechungen befaßte man ſich mit der Pflege der Leichtathletik in den Kraftſportvereinen. Einſtimmig wurde der Beſchluß gefaßt, allen Vereinen die Ein⸗ führung der Leichtathletik als Ebenüngeſport zur Pflicht zu machen. Ferner ſollen in Zukunft bei allen Veranſtaltungen der Gaue und Kreiſe und bei den zukünftigen Deutſchen Kraftſport⸗ Meiſterſchaften Uebungen der Leichtathletik aller Art in das Sport⸗ programm auen werden. Einer der Höhepunkte der Ta⸗ gung war die Vergebung der Europameiſterſchaften 1929 im Ringen, die bekanntlich in Deutſchland ausgetragen werden ſollen. Nach längeren Beratungen einigte man ſich auf Dortmund als Austragungsort. Die Boymeiſterſchaften des Das B. kommen im nächſten Jahre in Hagen(Weſtfalen) zur Durchführung. Ehrende Worte der Anerkennung und des Lobes fand der Verbandsvorſitzende Kampmann für die Olympia⸗ Vertretung der Schwerathleten, die nicht nur ſportlich Großes geleiſtet haben, ſondern auch in ihrem ganzen Auftreten eine würdige Vertretung des deutſchen Sportes geweſen ſei, Im weiteren Ver⸗ lauf der Tagung erſtatteten die Fachwarte ihre; Tätigkeitsberichte. Aus allen Berichten ging hervor, daß der deutſche Kraftſport im letzten Jahre eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung genommen hat, Er ſteht heute organiſatoriſch und auch in ſeinem Leiſtungs vermögen an der Spitze der europäiſchen Verbände.— Abends fand in der Stadthalle ein Feſtkommers aus Anlaß des 25fährigen Beſtehens des As V. Siegfried Koblenz, der die Meiſterſchaften ausrichtet, ſtatt. * Keglerverband Maunheim. fand allgemein vollen Anklang. ſchaften gingen vom Start. Die abgehaltene Großkampfwoche Nicht weniger als 50, Klubmann⸗ Deutlich war zu beobachten, daß ver⸗ ärke weſenklich 3 haben. Daher 1 1 iſt der Mannheimer wurden diesmal Klubs Sieger, die bisher nicht als Favoriten galten. Bei Schluß der Kämpfe hatten Geſ. Alle Neun⸗Käfertal dad Kurpfalz⸗ Mannheim je 1321 Holz erreicht. Der Sieg mußte Käfertal zuge⸗ ſprochen werden, da deſſen Schlußmann mit der letzten Serie 55 Holz erzielt hatte; der Gegner nur 42. Weiter erreichten Geſ. Um e Hoor 1921, 1. K. C. Waldhof 1319, Gaſſe 1313, Fidele Brüder 1309 und Geſ. Pudel 1307 Holz. Von den Nichtverbandsklubs waren Fünfer ⸗Mannſchaften à 30 Kugeln ver⸗ langt. Wenn auch der erforderliche Durchſchnitt von 5 Holz nicht er⸗ reicht wurde, ſo ſind die erzielten Ergebniſſe trotzdem als gut anzu⸗ ſprechen. Sieger wurde Geſ.„Gut Holz 1911“ mit 774 Holz. Weiter erreichten: Edelweiß⸗Schifferſtadt 732, Fidele Pfälzer⸗Schifferſtadt 731, Gut Holz Neckarau 714, Flottweg Mannheim 1. Mannſchaft 711, Alt⸗ rhein⸗Waldhof 1. Mannſchaft 703, Freitagsgeſ. Ruderklub 697, Blau⸗ band 690, Altrhein⸗Waldhof 2. Mannſchaft 575 und 8 Die Führungszahlen der Ehrenbahn ſind 68, Werbebahn 73 und 69 doppelt. wit 30 e Frau Stierle 172, Frau Behle 159, ſämtlich Mannheim, Frau Furks vue 131 Holz. Mannh. 67 und 64, von der Frau Geis 153, Literatur für Faltboot⸗ und Canoefahrer„Rhone, Brig. mit Genferſee“, mit Heurichs Streckenkarte. * Waſſerführer Franzöſiſche Greuze Mittwochgeſ. Mutterſtadt 1314, Gute Stengelhof 686, Gemütliche Zehn 05 Fidele Brüder 28 649, 569 Holz. Bei den Frauenkämpfen erreichten Scheier⸗Frankenthal 145 und Frl. Spieße. Bearbeitet von Otto Habermann. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig und Zürich. In der bekannten guten Aufmachung und ge⸗ diegenen Art hat der Verlag auch dieſen neuen Waſſerführer heraus⸗ gebracht. In eingehender Weiſe wird alles mit der Strecke Zu⸗ ſammenhängende beſchrieben, gut gelungene Aufnahmen vervoll⸗ ſtändigen den An Hand von Heurichs Streckenkarte und gleichzeitiger Anlehnung ga den Text muß auch dieſe Fahrt zu einem Genuß werden. Text. 2 J0fffiabe fd, 25 gust“ mgs. ——.. 222 2—— e N 2** 5 1 2— 1 2 7 1 1 — 2 nr 5— 1— U* ee ä 5 1 5 2 2 O wolkenlos. O heiter. 0 halb bedeckt. wolkig. G bedeckt, o Regen. 1 Graupeln.— Nebel.& Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſüdweſt. IAſtürmiſ cher Nordweſt. z Schnee. ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 8 morgens); Luft⸗ Tem- S i 2 5 See⸗ 8 Wind 8 8 3. bob e e S eee wete 8 88 m mm n Ses Seis Richt. Stärte 5 Wertheim 1511— f Königſtuhl 563 760,4 15 24 15 SW- h Nebel Karlsruhe 120 7606 18 28 16 SW bedeckt Bad.⸗Bad. 213 760,7 18 27 15 805 mäß, Regen Villingen 780 762,2 15 28 13 leicht wolkig Feldbg. Hof 1275 689,0 10 21 10 875 ſtark Nebel Badenweil.— 762,3 17 29 16 SW ſchw. halb bed. 9 St. Blaſien 780— 14 26 11 till 5 9 Höchenſchw.!—— In den. Frühmorgenſtunden iſt der Störungs⸗ grund mit Regenſchauern und abwechſelnden Weſtwinden bei uns durchgezogen und hat jetzt als Ausläufer eines von de atlantiſchen Hauptzyklonen abgelöſten und über der Nordſee liegenden Teilwirbels die Elbe überſchritten. Im Weſten folgt ein Aufheiterungsgebiet, ſodaß noch bis heute mittag bei abflauenden Winden raſche Aufheiterung bevorſteht, die vorausſichtlich auch morgen noch anhalten wird.. Mutmaßliches Wetter für Sonntag, 26. Auguſt 1 12 15 8 nachts: Teils Heiter, trocken und warm. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 4 8 Direktion Ferdinand Heyme⸗ 1 5 Sheſredatteut: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Pol H. A. Meißner— Feuilleton: Kapſer— Kommunalpplitik u. Lokales: 1 Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— K 8 Ehmer Gericht und 8 Uebrige: i. V. R. 85 billigen Preisen oder Teilzahlung eden Kaufzwang srat P 7, 8 16.5,72%½ 444 f Die„ der General Motors Generelvertretung für 3 und Plelz: 8 8 G. m. 5 Ke! Manche Die Pfeile 1 mit dem Winde. Die bel den Statlonen ſtehenden Zahlen geben die Tempe- Wotternachrichten der Karlsruher Eandestwetterwarle ö Abend Ausgabe) r Neue Mannheimer Zeitung Wirlſchafts und Vörſenwoche ſtabile Außenhandel Deutſchlands/ Verſtärkte Abſatzſtockungen und neue Betriebseinſchränkungen kotſtand des Lokomotivbaues Die erwartete Exportſteigerung, die allein ſchon ſalſon⸗ mäßig nach ben Ergebniſſen der vorangegangenen Jahre im Jult hätte eintreten müſſen, blieb diesmal aus und das Bild des beutſchen Außenhandels bleibt weiterhin un erfreulich. Ge⸗ wiß, bie Steigerung des Einfuhrüberſchuſſes von 215 auf 268 Mill. erklirt ſich faſt ausſchließlich aus den fälligen Terminberechnungen. Aber eben der Umſtand, daß unſere Ausfuhr trotz der ſtarken Ein⸗ fuhrziffern für induſtrielle Rohſtoffe in den vorangegangenen Mona⸗ ten nicht die ſtarke Erhöhung der Ausfuhr brachte, dite ſonſt in den Monaten Jult und Auguſt einzutreten pflegt, zeigt im ganzen ge⸗ ſehen eine durchaus unbefriedigende Entwicklung der deutſchen Han⸗ delsbilanz: Unter Abzug der Terminabrechnungen hält ſſch die deutſche Fertigwarenausfuhr ſeit Monaten auf gleicher Höhe und es bleibt dahingeſtellt, ob der laufende Monat, der bekanntlich immer eine Spitze im Export zu bringen pflegt, den Ausgleich in vollem Maße herbeiführen wird. Die rückläufige Kon funktur Deutſchlands ftiudet in der weiteren Einſchränkung der Einfuhr gewiſſer Rohſtofſe, insbeſondere der der Texttl⸗ induſtrie, ihren Niederſchlag, die allerbings durch die ſatſonmäßig bedingte Importſteigerung anderer Rohſtoffe und Halbfabrtikate kompenſiert wird. Bemerkenswert an der Geſtaltung des Jult⸗ Außenhandels iſt jedoch bas An wachſen der Ausfuhr von Düngemitteln und Chemikalien und die Erhöhung der Ausfuhr von Kohle und Koks; die bereits gemeldeten Be⸗ mithungen des Kohlenſyndikats, den Auslandsabſatz gegenüber der zunehmenden engliſchen Konkurrenz zu halten, waren alſo im Juli nicht ganz erfolglos. Was die Steigerung der Ausfuhr von Chemt⸗ kaljen und Düngemitteln anbelangt, ſo kann man erwarten, daß dieſe nicht nur im Auguſt anhält, ſondern auch für die nächſten Mo⸗ nate ihre Wirkſamkeit bewahren wird. Am 15. Auguſt hören die auf Grund des Londoner Abkommens zu leiſtenden Repara⸗ tions lieferungen von Farbſtoffſen auf, ſodaß ber Ex⸗ port von Farbſtoffen, zumal die bisherigen Einfuhrerſchwerntſſe für Lieferungen nach Frankreich tber die Reparationsmengen hinaus jetzt auch in Fortfall gekommen find, ſich wetter heben dürfte. Die führende Stellung Deutſchlands in der Farbſtoff⸗ und Chemikalten⸗ produktion, die trotz Krieg⸗ und Nachkriegszeit beſteht, läßt einen weiteren Aufſchwung des Exportes in bieſen Probukten erwarten, wie auch die gituſtige Ernte zweifellos das Düngemittelgeſchäft wet⸗ ter beleben wird. Wenn im allgemeinen die Stabtlität des deutſchen Außenhandels noch keine allzu nachhaltige Auswirkung der Konfunkturabſchwächung zeigt, ſo mehren ſich doch die Meldungen von verſtärkten Ab⸗ ſatzſtockungen, die in dieſer Woche auch in der Montaninduſtrie zu weiteren Betriebseinſtellungen und Arbetltszeit⸗ verkürzungen geführt haben. Neben ber Texttlinbuſtrie, deren Lage guch weiterhin ſehr zu wünſchen übrig läßt, machen ſich jetzt ſogar in der ſonſt über den Durchſchnitt hinaus beſchäftigten Elektri⸗ zitäts induſtrie, in der Schwachſtrombrauche, Beſchäftigungsſchwierig⸗ keiten geltend, die zu Arbeiterentlaſſung führten. Ueberhaupt hat die Aufnahmefähigkeit von Arbeitskräften faſt überall nachgelaſſen, wie äus dem letzten Bericht ber Landesarbeitsämter hervorgeht. Ferner wird der Arbeitsmarkt von der ſchwierigen Lage bes beut⸗ ſchen Lokomotiv⸗ und Waggonbaues beeinflußt. Nachdem der in ber Denkſchrift der Arbeitsgemeinſchaft der Lo⸗ komottpfabriken vorgeſchlagene Beſchaffungskredit der Reichs⸗ regterung an die Reichsbahn abgelehnt worben iſt, ſinb jetzt bie Ver⸗ handlungen mit ber Reichsbahn auf neuer Grundlage aufgenommen worden. Sie haben bekanntlich öte bringend notwendige Rattonalt⸗ ſterung der beutſchen Lokomottpinbuſtrie zum Ziel, deren Kapazitat den heutigen Bedarf der Reichsbahn weit überſteigt. Man will nun⸗ mehr verſuchen, die Reichsbahn zur Aufſtellung eines mehr fjähri⸗ gen feſten Lokomotipbau programms zu beſtimmen, dem die Lokomottvfabriken ſich dann in Zukunft anupaſſen wollen. Allerdings müſſen die Aufträge höher ſein als die heutigen, die in⸗ folge der ſchwierigen Finanzlage der Reichsbahn anormal gering ſind. Man hofft aber, die Finanzierungsfrage doch noch mit Hilfe des Reichs löſen zu können, da bieſes ebenſo wie die Reichsbahn an der Erhaltung einer leiſtungsfähtigen, wenn auch ſtark verkleinerten beut⸗ ſchen Lokomottvinduſtrie erheblich intereſſtert iſt. Fnzwiſchen hat auch die Selbſthilfe der In duſtriſe ſchon praktiſche Ergebniſſe ge⸗ zeltigt(Abkommen Wolff⸗Buckan— Henſchel). Verhandlungen ſchwe⸗ ben ferner zwiſchen Borſig und der Deſchimag. Es iſt wohl ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die Reichsbahn von ſich alle Maßnahmen, die zu einer allmählichen Geſundung der Lokomotivinduſtrie zu führen geeignet find, kräftig unterſtützen wirb. Eine ähnliche Lage wie im deutſchen Lokomotivenbau können wir zur Zeit auch in der Werftindu⸗ ſtrie beobachten. Hier muß gleichfalls eine Umſtellung auf die ver⸗ minderten Beſchäftigungs möglichkeiten durchgeführt werden. Nach all den jetzt ſchon vorliegenden Anzeichen zu ſchließen, wird man befürchten müſſen, daß im bevorſtehenden Winter bie Ar⸗ beitsloſen ziffer in Deutſchland wieder eine un⸗ gewöhnliche Höhe erreichen wird. Vorbeugende Maßnahmen, die an ſich wohl möglich wären, ſcheitern in der Regel an Finanzie⸗ rungsſchwierigkeiten, die ſich dadurch verſchärft haben, als bekanntlich der knter nationale Kapitalmarkt zurzeit ziemlich an⸗ geſpannt iſt. In den Vereinigten Staaten wird augenblicklich verſucht; die finanziellen Kräfte des Landes zu konzentrieren, um ſie der amerikaniſchen Wirtſchaft für die erwartete große Produktions⸗ ſteigerung des kommenden Winters zur Verfügung zu ſtellen. Trotz gelegentlicher optimiſtiſcher Aeußerungen von amerikantſcher Seite „Grenzen der amerikaniſchen Krebitbereitſchaft/ Die Zukunft des inländiſchen Kapitalmarktes Erwachende Börſe iſt es angebracht, ſich nicht allzu großen Hoffnungen bezüglich der Un⸗ terſtützung europätſchen Kreditbegehrs durch Amerika hinzugeben. Es iſt beſſer, ſich rechtzeitig mit bieſer Sachlage abzufinden und an⸗ geſichts des eigenen großen Kapitalbebarfes Amerikas ſchon letzt darum bemüht zu ſein, die deutſche Produktion auf die eigenen Füße zu ſtellen. Sind doch auch ohne ben eigenen Kapitalbebarf der Ver. Staaten der amerikaniſchen Kreöttbereitſchaft Gren⸗ zen geſetzt. Vergegenwärtigt man ſich, daß nach den allerdings zum Teil recht vagen Ziffern der amerikaniſchen Zahlungsbilanz im Jahre 1927 bet etner auf nur etwa 2 Milltarden Dollar geſchätzten zuſätzlichen amertkaniſchen Kapttalbeteiligung im Auslanb gleich⸗ zeitig nur 1 Milliarde Dollar ausländiſchen Kapitals in den USA. neu angelegt wurden, ſo erſcheint es, wie die ADA. letzthin aus⸗ führte, begreiflich, daß Kreditberettſchaft und die Krebitfreundigkett in den USA. ſchon jetzt Grenzen finden könnten. Hinzu kommt, daß die Vereinigten Staaten in zunehmendem Maße Indu⸗ ſtrieſtaat werben und ſich daher bei den vorhandenen großen Entwick⸗ lungs möglichkeiten der eigenen Wirtſchaft immer ſtärker nicht nur auf Fertigwaren aus fuhr einſtellen, wie es bei⸗ ſpielsweiſe der erfolgreiche Vertrieb amerikaniſcher Induſtriemaſcht⸗ nen auch nach Deutſchland beweiſt, ſondern in gleicher Weiſe genötigt ſind, ihre Rohſtoffeinfuhr wefſentlich zu ſteigern. Unter dem vom amerikantſchen Handelsmintſtertum ſelbſt herangezo⸗ genen Geſichtspunkt, daß grundſätzlich bie Gewährung von Anleihen, deren wirtſchaftliche Ausgabe durch den Schulbnerſtaat im Gläubiger⸗ land wünſchenswert macht, kann man ſich nun ſehr wohl vorſtellen, daß möglicherweiſe in nicht zu ferner Zeit die Be⸗ dtehungen Nordamerikas zu Südamerika unter ſſhärkerer Ausſchaltung Europas eine noch wetter⸗ gehenbe Vertiefung erfahren, weil hier die Wechſel⸗ wirkung zwiſchen Fertigwarenausfuhrgebtet und Rohſtoffüberſchuß⸗ ländern unter Berückſichtigung der eben ſkizzterten Kapitaleinflüſſe am günſtigſten iſt. Der inlänbiſche Gelbmarkt wird darum ſeine Trag⸗ fähigkeit zu beweiſen haben, denn es werden erhöhte Anſprüche an ihn geſtellt werden, während die Wirtſchaft ihrerſeits ſich der ge⸗ ſchwächten Leiſtungs fähigkeit unſeres Kapttal⸗ marktes vielfach wird anpaſſen müſſen. Die Beanſpruchung des beutſchen Kapitalmarktes wird umſo ſtärker ſein, als auch die öffentliche Hand bereits jetzt ſchon erheblichen Geldbedarf zeigt. So verſucht bekanntlich das Reich zur Deckung ſeiner Ausgaben im außerorbentlichen Haushalt die bei den Trägern der deutſchen Sogialverſicherung angehäuften ſehr beträchtlichen Kapital⸗ reſerven heranzuztehen. Es will zu dieſem Zwecke mehr fährige Schatzwechſel ausgeben, in benen die Träger der Sozialverſiche⸗ rung, die vom Reiche Zuſchüſſe erhalten, einen Teil ihrer Rücklagen zinstragend anlegen ſollen. Vielleicht erklärt dieſe Abſicht die ſo plötzlich im Verordnungswege ausgeſprochene Erhöhung der Ver⸗ ſicherungspflicht für die Angeſtelltenverſicherung, die zweifellos er⸗ hebliche Beträge dieſen Rücklagen zuführen wird. Allerdings iſt bei dieſem Plan zu bedenken, daß die Rücklagen der Soztalverſicherung wohl auch bisher irgendwie angelegt worden ſind, ſobaß ſte alſo anderen Geldbedürftigen entzogen werden müſſen, ſoweft ſte nun⸗ mehr das Reich für ſich in Anſpruch nimmt. Eine Erleichterung des deutſchen Kapftalmarkts wird alſo von dieſer Begehung von Reichs⸗ ſchatzwechſeln kaum erwartet werden können und die Kreditnot, namentlich der deutſchen Provinz, wird nach wie vor beſtehen bleiben. Während bie künſtlich zurückgedämmte Hauſſewelle in Wallſtreet ſchließlich trotz erneuter Tagesgelbwertenerung ſiegreich durchbrach und die europälſchen Weſtbörſen eine mindeſtens freundliche Ten⸗ denz bei zeitweiſe ausgeſprochener Feſtigkeit aufwieſen, ſetzte ſich an den beutſchen Börſen die deprimierende Umſatzloſigkeit der Vorwoche fort. Die angeregtere Haltung der Auslanbsbörſen mochte vielleicht das Auslandskapital, zum Teil auch beutſche Großſpeku⸗ lanten abgelenkt haben. Als aber bie Börſe trotz Herauskommens von Material aus Kreiſen der Kunöſchaſt und trotz der immer wieder verſuchten Baiffe⸗Vorſtöße ein den Umſtänden nach betrücht⸗ liches Maß von Widerſtandskraft zeigte, hlelt es anſcheinend eine Reihe von Großbanken und erſter Bankhäuſer nicht mehr für opportun, ſich länger der feſten Tendenz Wallſtreets und der Weſt⸗ börſen eutgegenzuſtemmen. Ermuntert durch wleder einſetzende Auslanbskäufe in Reichsbank⸗Anteklen, ſowie durch ſchweizer Orders in Siemens u. Halske, Schuckert, Ac. und Gesfürel, er⸗ folgten Interventlon⸗ und Meinungsktufe, vor allem auch am Far⸗ benmarkt, deſſen Belebung auch den Oelwerten Rütgers, Deutſche Erdöl unb Oberkoks zugute kam Im Zuſammenhang mit ber an⸗ dauernd feſten Haltung am internationalen Eiſen⸗ und Stahlmarkt erfolgten zum erſten Mal nach langer Zelt größere Käufe einer -Bank in Stahlvereins⸗Aktlen, die etwas erhöhte Nachfrage auch für Höſch, Klöckner, Phönix u. Mannesmann zur Folge hatten. Gut erholt waren ferner Kunſtſeidenwerte, wobei vielleicht auch zuverſichtl. Aeußerungen des Generalbirektors der Breda⸗Geſellſchaft über die Abſatzausſichten mitſprachen. Am Kaffamarkt bewirkte die Ge⸗ ſchäftsbelebung der Terminmärkte ebenfalls eine mäßige Erholung. Von ausländiſchen Renten waren insbeſondere rumäniſche Anleihen in Vorausſicht eines baldigen günſtigen Abſchluſſes der deutſch⸗ rumäniſchen Anleiheverhandlungen höher gefragt. Ebenſo beſtand rege Nachfrage für Anatolier, bei denen man von der bevorſtehenden Aufnahme der Zinszahlungen ſprach. Kurt Ehmer. Koks⸗ und Brikettproduktion im Juli Im Juli iſt ſowohl die Steinkohlen⸗ als auch die Braunkohlen⸗ rderung gegenüber dem Vormonat weiter geſtiegen. Nach den fetzt vorliegenden endgültigen Ziffern des Statiſtiſchen Reichsamtes be⸗ trug die Steinkohlenförderung Deutſchlands(ohne Saargebiet) im Juli 12 482 788 To. gegen 11 888 441 To im Juni. An Braunkohlen würden im Juli 13 531 089 To.(Juni 13 241 008 To.) gefördert. Die Kofspreduktion belief ſich im Juli auf 2 937 613(Juni 2745 864) Tonnen, die Produktion an Preßkohlen aus Steinkohlen auf 422 840 (Juni 390 bag) To, und dieſenige an Preßkohlen aus Braunkohlen (eimſchließlich Naßpreßſteine) auf 3 442 293(83 488 203) To. Unter Kohlenförderung, ruig von 94 289 243 To. 2 804 6. 29997571 To. Juli 1928 Juni 1928 Jan.⸗FJuli 28 Jan.⸗Juli 27 Steinkohlen 12.48 11.85 38.48 88.00 Braunkohlen 18.58 13.26 94.28 84.88 Kors. 234.75 20.08 18.20 Peeßkoßten aus i 8 Steinkohlenn d.89.80.95 Preßkohlen aus 5 e 5 3 8444 98.40 28.0 21.10 Brgunkohlen eee, ene. Ein rheiniſcher Scheuerproteſt Aufklärungswünſche In einer in Köln abgehaltenen Verſammlung der rheiniſchen Land⸗ getreidehändler wurde beſchloſſen, an die zuſtändigen Miniſterien und Reichs⸗ und Landtagsparteien eine Eingabe gegen die Scheuer⸗ Transaktion zu richten. In der Eingabe wird geſagt, daß der von der Preußenkaſſe und der Rentenbank⸗Kreditanſtalt in der am 8. Auguſt unter dem Vorſitz des preußiſchen Handelsminiſters abgehal⸗ tenen Ausſprache angegebene Zweck der Scheuer⸗Traunsaktion mit ernſter Sorge erfüllt habe. Deutſchland könne den Getreideweltmarkt durch ſolche ungenügenden Maßnahmen nicht in ſeinem Sinne beein⸗ fluſſen und die Millionen der Scheuer⸗Transaktion wären daher beſſer zur direkten Entſchubdung der Landwirtſchaft verwandt wor⸗ den, als zu der viel zu hohen Bezahlung eines Konzerns, der ſeit Jahren ſelber kranke. Die Regierungsſtellen werden dringend davor gewarnt, derartige Beſtrebungen weiter zu beſchützen. Die Rolle des Staatsſekretärs Hagedorn bedürfe einer ernſten Nachprüfung. Die Oeffentlichkeit habe ein Intereſſe an der Aufklärung der Frage, ob durch das Doppelamt Hagedorns als Aufſichtsratsvorſttzender des Scheuer⸗Konzerns u. als Siena Vertreter der Reichsintereſſen im Verwaltungsrat der Rentenbank⸗Kreditanſtalt eine Ueberbezah⸗ lung des Scheuer⸗Paketes erfolgt ſei. Die Erklärung bei der Be⸗ ſprechung im preußiſchen Handelsminiſterium könne nur als eine Beſtätigung dafür angeſehen werden, daß der Handel aus ſeiner Tä⸗ tigkeit veroͤrängt werden ſolle, ohne daß etwas gleich Bewährtes und 1 5 viel weniger etwas Beſſeres an ſeine Stelle geſetzt werden nne. Guter Kaliabſatz. Der Kaliabfatz hat ſich im Laufe des Monats Auguſt weiter gut entwickelt. Bis zum 20. Auguſt waren ab⸗ geſetzt 614 587 D. K⸗O; auf den Werken lagen Beſtellungen noch vor in Höhe von 243 000 Dz. Die Syndikatsſchätzung für den vollen Monat Auguſt in Höhe von 900 000 Da. iſt demnach ſchon faſt erreicht. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß der Auguſtabſatz vor⸗ Sſichtlich 1 000 000 D. KO betragen wird. 8 die Umwandlungen von Einzelfirmen in Gefährliche Auswirkung der neuen Autoverſicherung Ote deutſchen Verſtcherungsgeſellſchaften haben beronntlich be⸗ ſchloſſen, ab 1. Auguſt d. J. einen neuen Tarif durchzuführen. Die Prämtenſätze wurden bisher nach dem Verſicherungswert des Wa⸗ gens erhoben. Seit dem 1. Auguſt ſollen ſte nach den Brems⸗PS. des Wagens berechnet werden. Wenn es ſich hierbei lediglich um eine Aenderung der Berechnungsart handelte, läge beine Veran⸗ laffung vor, darauf hinzuweiſen. Es wird jedoch darauf aufmerkſam gemacht, daß mit dieſer Art der Berechnung eine Erhöhung der Verſicherungsſätze um 30 bis 40 v. H. verbunden ſei. Der deutſche Kaſko⸗Verſicherungsverband hat zwar in einer kürzlichen Preſſenotiz verſucht, die Auswirkung ſeiner neuen Verſicherungsſätze dadurch milder erſcheinen zu laſſen, daß er für einzelne Typen eine gewiſſe Herabſetzung der Prämtienſätze nachweiſt. Zugegeben, daß vielleicht für den einen oder anderen Typ bei der neuen Berech⸗ nungsart eine leichte Ermäßigung eintritt, ſo beſteht doch kein Zweifel, daß in der Geſamtauswirkung eine erhöhte Be⸗ laſtung der Kraftwagenbeſitzer durch die Maßnahmen der Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften eintritt, die ſelbſt dieſe Erhöhung damit zu recht⸗ fertigen verſuchen, daß ſte auf Unterbilanzen bei den Verſicherungs⸗ geſellſchaften hinweiſen. Das Vorgehen der deutſchen Verſtcherungsgeſellſchaften, die ſich; mit Autoverſicherung befaſſen, erſchelnt aus zwef Gründen ganz beſonders bedenklich, einmal im Verhältnis zu ausländiſchen Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften, das andere Mal als verſtärkter Anreiz zum Kauf ausländiſcher Wagen. Das Verhältnis zu ausländiſchen Ver⸗ ſtcherungsgeſellſchaften war ſchon bisher keineswegs erfreulich. So forberte eine deutſche Verſicherungsgeſellſchaft für ein 50⸗PS.⸗Wagen im Werte von 8000„ nach den bisherigen Sätzen für Geſamtuer⸗ ſicherung 408, für Hapftpflicht 297& und einſchließlich der Neben⸗ ſpeſen insgeſamt 785,70. Nach den neuen Berechnungsſätzen ſollte die Verſicherung für denſelben Wagen betragen: Geſamtverſicherung 510 J, Haftpflicht 328, zuſammen einſchließlich Nebenſpeſen 872,60 l. Dagegen gab eine Verſicherungsgeſellſchaft, die mit einer führenden amerikaniſchen Automobilgeſellſchaft zufſammenarbeitet, ein Angebot ab, wonach die Totalverſicherung 185„ und die Haftpflicht 220, betragen ſollte, zuſammen 405 4. Nach den bisherigen Sätzen forderte alſo in dieſem Fall die deutſche Verſicherungsgeſellſchaft 880 4, nach den neuen Sätzen ſogar 467 A4 oder mehr als das Doppelte als die amerikauliſche Verſlcherungsgeſellſchaft für denſelben Wagen. Dabei ſei ausdrücklich darauf bin⸗ gewieſen, daß dieſe amerikaniſche Verſtcherungsgeſellſchaft nach aus⸗ ländiſchen Maßſtäben kein abnorm niedriges Angebot abgegeben hat, Es gibt belſpielswetiſe holländiſche Geſellſchaften, die noch billigere Prämtenſätze haben. Dieſe Prämtenpolittk der deut⸗ ſchen Verſicherungsgeſellſchaften hat gleichzeitig auch Rückwirkungen auf die Beſchäftigung der beutſchen Automobilinduſtrte. Da mitt einer Reihe von ausländiſchen Automobilfabriken Verſtcherungs⸗ geſellſchaften mit beſonders günſtigen Prämtenſätzen zuſammen⸗ arbeiten, beſteht nicht nur der Anreiz, bie Verſicherung im Auslande abzuſchließen, ſondern auch gleich den Wagen im Aus lanbe zu kaufen. Mühle Rüningen AG. in Rüningen. Das am 30. Juni adge⸗ laufene Geſchäftsjahr iſt normal verlaufen. Die zur e langende Dividende dürfte die Vorfahrsdividende(0 v..) nicht iherſteigen. 3 Verkauf der Zigarettenfabrik Batſchari, Baden⸗Baden. Dleſes Unternehmen, deſſen 3,50 Mill. J Aktien 1926 bis auf 1 v. H. in dem Beſitz von Generaldirektor Friedr. Min oux waren, iſt, wie bie Frkf.⸗Z. mitteilt, geſtern an den Zigarettenfabrikanten Borg aus Danzdig verkauft worden. Dieſer hatte im Zuſammenhaug mit der Einführung des Tabakmonopols in Danzig vom Danziger Stagt eine Entſchitdigung von 2 Mill. 4 erhalten. Er will diefen Bar⸗ betrag wieder in der Brauche verwenden. Der Kaufpreis für die Aktien dürfte ſich um etwa 40 p. 1 des Nominalbetrages bewegen, wovon wiederum die 255 te ſofort in bar zu zahlen iſt. Der fa her Batſchart AG. in en⸗Baben iſt im letzten Jahre auf etwa bis 50 v. H. des vorjähr. Abſatzes zurückgegangen, Batſchart war 80 laniert worden, nicht durch Aktienguſammenlegung, ſonbern dur Einſchuß neuer Gelomittel ſowie durch Entgegenkommen der privaten Hauptgläubiger bezüglich ihrer Forderungen. 1927 ſchloß die Geſelb⸗ ſchaft einſchl. 12 271/ Vortrag mit einem Reingewinn von 27 478. Ende 1 eine Steuerſchulb von nicht weniger als 10,72 Millionen&. „Die ungünſtige der 1 Kohleninbuſtri Bericht über die Lage der engliſchen Kohleninduſtrie während im Junk zu Ende gehenden Quartals hat in England größte Sorge und Enttäuſchung hervorgerufen. Man hatte ſich auf nichts Gutes gefaßt gemacht, hatte aber ein ſo trauriges Ergebnis doch nicht er⸗ wartet und die Zeitungen befaſſen ſich ebenſo wie die Oeffentlichkeit ſehr eingehend mit der Lage, die meiſt als verzweifelt Wangen wird. Gleichzeitig wird die Meinung ausgeſprochen, daß unter Der offtstelle beſſerung der Lage nicht viel werden helfen können, und daß die ganze Situation wahrſcheinlich auf die Wahlen für das Parlament im nächſten Frühjahr ſehr ſtark einwirken wird. Die Förderung nahm gegen das vorhergehende Quartal um 7 Mill. To. ab und ſanß 5 Mill. To. tieſer als im Juniquartal des Vorjahrs. Im Juni⸗ quartal arbeiteten 30 000 Grubenarbeiter weniger als im März⸗ quartal und der Unterſchied gegen das Juniquartal des Vorfahres beträgt 90 000 Arbeiter. Das Exportgeſchüft machte keinerlei Fort⸗ ſchritte gegen das Märzguartal. Das allgemeine Urteil geht bahin. daß die Lage gar nicht ſchlechter ſein könnte. 5 Die Beſprechungen der n e. In dem Te⸗ legramm an das Newyorker„Walſtreet Journal“ erfährt der Präſi⸗ dent der Oil Company of New Jerſey, Teagle, daß man ber Zu⸗ ſammenkunft der Präſidenten der drei größten Weltpetroleumkon⸗ zerne in Schottland übertriebene Bedeutung beigemeſſen habe. Na⸗ kütrlich iſt die Gelegenheit ausgenſtzt worden, um ſich über oe ver⸗ ſchlebenen Probleme zu unterhalten, und ebenſo natürlt e n. Deft⸗ die Frage einer Probuktionselnſchränkung diskutiert w uttive Reſtriktlonsplöne ſind febo„ worden, da ein ſolcher Plan die Zuſammenarbeft aller böngenten der Welt zur Vorausſetzung habe. Aus Fleſem Inhalt des Telegramms dürfte man allerbings erkennen, daß bei den Unterhaltungen der Wunſch eines Zufammentritts einer Weltpetroleumkonfereng, die dann definitive Beſchlüſſe faſſen könnte, allen drei Konzernführern gemeinſam iſt. 9? Internationale Abmachungen der Edelmetallinduſtries Vom 15. bis 17. Okt. d. J. findet in Paris eine inter natlonale Tagung der Intereſſenten der Gdelmetallinduſtrie ſtatt. Es iſt beabſichtigt, zur Förderung des Ausfuhrgeſchäftes eine ein⸗ heitliche Punzlerung ſämtlicher Edelmetallwaren durchzu⸗ führen und Handelsgebräuche für Edelmetalle feſtzulegen. Des wei⸗ tern ſollen auch die Qualitätsbeſtimmungen für Edelſteine ein⸗ hettlich geregelt werden. Die bisherigen verſchtedenen Stempelge⸗ bräuche erſchweren die Ausfuhr, weil ſie jeweils eine beſondere Nachprüfung des Edelmetallgehalts notwendig machen. Bemühungen für eine internationale Reglung laufen ſchon ſeit etwa zwei Jahren. Gründungen und Auflösungen im Juli Nach der amtlichen Statiſtik iſt im Juli d. J. die Zahl der Neugründungen bei den Aktiengeſellſchaften von 74 im Juni auf 8s im Berichtsmonat geſtiegen. Bei den Geſellſchaften m. b. H. gingen die Gründungen von 818 auf 295 zurück. Die Zahl der Auflöfungen ging bet allen erfaßten Unternehmungsformen zurück. Aufgelöſt wurden 97 Aktiengeſellſchaften(im Vormonat 98), 600 Geſellſchaften m. b. H.(721), darunter von amtswegen 284(842), 1621 Einzelftrmen, Kommanditgeſellſchaften und offene Handelsgeſellſchaften(1938), darunter von amtswegen 182,(412) und 114(130 Genoſſenſchaften. Die Gründungszahl bei den Einzelfirmen, Kommanditgeſellſchaften und offene Handelsgeſellſchaften ſtellten ſich auf 1047(1023), bei den Genoſſenſchaften auf 126(134). Bei den Einzelfirmen und Perſonal⸗ geſellſchaften ſank der Ueberſchuß der Auflöſungen ohne die amt⸗ lichen Löſchungen über die Gründungen um 2,8 v. mit leit Beginn dieſes Jahres am geringſten. Die von Geſellſchaften in Einzelfirmen lahm Gefen ab, ebenfalls eſellſchaften. teſen Umſtänden die von der Regierung ergriffenen Maßregeln zur Ver⸗ Mund war das bmwandlungen 5 Samstag, den W. Magi 1s a N . * 4 r ee nen eas. = * 2 Sn 88 n 2 2 n S8 S S e 8 2„ / ß e 1 2 —— N„ d FA Tn de 4 . NN een e . * ö Verſuche, das Tempo des techniſchen Fortſchritts literariſch Samstag, den 25. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 394 Eine Ammoniakfabrik des holländiſchen Staates Der Firma Meſſer u. Co., Frankfurt, iſt von Speicté Anonyme Ammonfaque Sunthetique et Dérives, Brüſſel, ein Auftrag für die Lieferung von Stickſtoff⸗ und Waſſerſtofferzeugungsanlagen, welche an die Staatsbergwerke in Limburg(Holland) geliefert werden ſollen, erteilt worden. Die Anlagen werden auf der Grube Maurits bei Heerlen aufgeſtellt. Die Anlagen verlegen ſtündlich 20000 Kbm. Koksofengas und 5000 Kbm. Luft. Die hieraus erzeugten Waſſer⸗ ſtoff⸗ und Stickſtoffmengen genügen zur Herſtellung von 100 Tonnen ſynthetiſchen Ammoniak je Tag. Die Arbeiten, die nach dem Ver⸗ fahren und den Konſtruktionen des Inhabers und Geſchäftsführers der Firma Meſſer u. Co. GmbH., Frankfurt a.., des Ingenieurs Adolf Meſſer, vorgenommen werden, ſind im In⸗ und Ausland pa⸗ tentiert worden. Weitere Patente ſind angemeldet. Die ir 10 n. eitere i 8 ie Firma A. S. E. D. in Brüſſel iſt von den Firmen Montecotini, Societa, Anonyma in Milano und Evence coppee u. Co,, Brü el ründet; ſie verwertet die Anlagen von Fauſer und e e ſtellung von ſynthetiſchem Ammonfak, Kunſtdünger und Chemikalien. Die Anlagen der Staatsbergwerke in Limburg ſollen Anfang 1930 in Betrieb ſein. Nach ihrer Inbetriebſetzung ſoll der Betrieb durch Errichtung weiterer Neuanlagen auf eine Leiſtung von 200 Tonnen ſynthetiſches Ammoniak je Tag gebracht werden. * Rheigiſche Creditbauk in Mannheim. Bekanntlich ermächtigte die GV. am g. April 1927 den Vorſtand, an Stelle 150 54 Aktien über 20, 40 und 100/ neue Aktienurkunden über 100 und 1000% auszugeben. Auf Grund dieſer Ermächtigung ſind die aus ber Kapitalerhöhung von 1924 ſtammenden 72 000 Aktien zu je 100% in Stück 7200 Aktien zu je 1000/ Nr. 7200 getauſcht worden. Inzwiſchen iſt auch der durch die 7. Durchführungsverordnung zur Golobilanzverordnung vorgeſchriebene zwangs weiſe Umtauſch de 0 über je 40/ beendet, und auch der größte Teil der Aktien freiwillig in Stücke zu 100/ oder 1000/ getauſcht worden. s Aktienkapital der Rhein ichen Creditbank 8 0 iſt Nunmehr eingeteilt in Stück 4250 Aktien zu je 20%(innerhalb der nmern—20 000), Stück 29 150 Aktien zu je 100„/(Nr. 50 001 50) und 21 000 Aktien zu je 1000%(Nr. 121 000). Auf Grund des in dieſer Nummer veröffentlichten Proſpektes ſind die 7 200 000 Mark neue Aktien zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. .* Kammerich⸗Werke AG., Berlin. Für 1927 wird auf die 900 000 Markt Vorzugsaktien die ſatzungsgemäße Dividende von 8 v. H. ver⸗ teilt, während der reſtliche Reingewinn vorgetragen wird, ſo daß die StA. dividendenlos bleiben(t. B. wurde zur Deckung bes Verluſtes von 741857/ ſowie zu den notwendigen Abſchreibungen das Aktien⸗ kapital von 4 auf 1,6 Mill./ zuſammengelegt). * Emil Heinicke AG., Berlin. Die HV. genehmigte die Divi⸗ den de v. 8 v. H. Ferner wurde beſchloſſen, das Aktienkapital um 0,5 auf 2 Mill./ zu erhöhen. Die neuen für das laufende Geſchäftsjahr zur Hälfte dividendenberechtigten Aktien übernimmt ein Bankenkonſortium unter Führung der Darmſtädter und Na⸗ tionalbank zu 112 v. H. mit der Verpflichtung, ſie den Aktionären zum gleichen Kurſe im Verhältnis 3 zu 1 anzubieten. Die Verwal⸗ tung begründete die Kapitalerhöhung mit dem Auftragsbeſtand(zur⸗ zeit etwa 6 bis 7 Mill.„). Die Verwaltung hofft, auf das erhöhte ktienkapital eine angemeſſene Dividende verteilen zu könnnen. :2 Gerb⸗ und Farbſtoffwerke H. Renner u. Co. in Hamburg. Der Betrieb der im engliſchen Beſitz befindlichen G. hat auch im vergangenen Jahre vollſtändig ſtillgelegen. Da es jedoch möglich war, einige Grundſtücke und Maſchinen, ſo u. a. eine kleine Fabrik, an den hamburgiſchen Staat zu verkaufen, beſteht die Wahr⸗ ſcheinlichkeit, daß der vorjährige Verluſt von 259 216/(bei einem Abk. von 1 Mill. /] eine unweſentliche Verringerung, vorausſichtlich um etwa 20 000 /, erfahren wird. 71 Lier Vildfu Eine bebeutſame Erweiterung des Bereits im Herbſt dieſes Jahres beginnen mehrere europäiſche Rundfunkſtationen, Bilder u ſenden, die jeder aufzunehmen vermag, da er dazu benötigte Apparat ſich ſelbſt an den einſachſten Detektor anſchließen läßt. Da haben ſich ſeit Jahrhunderten die Dichter immer wie⸗ der und wieder abgemüht, in Zukunftsromanen die wahr⸗ ſcheinliche Geſtaltung der äußeren Lebensverhältniſſe in einer kommenden Zeit zu ſchildern, wo ein ſolches Thema dem Drang zum Fabulieren den weiteſten Spielraum gewährte. Aber wie verblaſſen alle dieſe am Schreibtiſch ausgeklügelten vorwegzunehmen, vor der lebendigen Wirklichkeit! Reicht die kühnſte, die gewagteſte Schilderung heran an die Ereig⸗ niſſe, die uns jeder neue Tag zuträgt? Radio, Ozeanflug, Raketenauto, die Entwicklung überſtürzt ſich und beſchämt hinkt die dichteriſche Phantaſie hinterher. Wir Neuzeitigen allerdings ſind ſchon verwöhnt, uns bringt kaum noch etwas aus dem Gleichgewicht, gelaſſen nehmen wir die Geſchenke der Technik entgegen. Und doch, manchmal durchzuckt es auch uns und wir haben das Gefühl, als ob jemand eine bisher verborgene Tür aufſtoßen würde und uns einen Ausblick in ungeahnte Möglichkeiten tun ließe. Die umwälzende Bedeutung einer ſolchen neuen Erfin⸗ Lung ſteht in einem beſtimmten Verhältnis zum Zweifel, mit dem ſie gewöhnlich bei ihrem erſten Auftreten in der Oeffentlichkeit empfangen wird. Fachleute und Laien ſind ſich gewöhnlich zuerſt einig in der Ueberzeugung von der Undurchführbarkeit einer derart kühnen Idee. Die Geſchichte des lechniſchen Fortſchritts bietet nur zuviel Beweiſe für dieſe Behauptung. Muß man z. B. daran erinnern, daß Ediſon, als er ſeinen Phonographen zum erſtenmal den Mitgliedern der Pariſer Akademie vorführte, für einen ge⸗ ſchickten Bauchredner und ſein Apparat für einen großen Bluff gehalten wurde? Lächelte man nicht auch über die Leichtgläubigen, die den erſten Gerüchten über Verſuche zur drahtloſen Uebertragung von Tönen Gehör ſchenken? Und heute? Es gibt wohl kaum eine zweite techniſche Errungen⸗ ſchaft, die in einer ſo kurzen Zeitſpanne eine ſo große Volks⸗ tümlichkeit gewinnen konnte. Die Radiowellen kennen keine Hinderniſſe; bis in die letzte, entlegenſte Hütte dringen ſie, um auf dem Wege über den primitipſten, ſelbſtgebaſtelten Apparat den von anderen Kulturgütern abgeſchnittenen Hörer zu unterhalten. Wenn es nun noch gelänge, einen alten Menſchheitstraum zu erfüllen und neben dem Ton auch das Bild in die Ferne zu ſenden! Es iſt gelungen, der Traum iſt Wirklichkeit geworden! war, die notwendige Einſchränkung ſoll gleich an den Anfang deres, nicht minder Wichtiges iſt uns ſveben beſchert worden, geſetzt werden: das Problem des unmittelbaren Fernſehens auf elektriſchem Wege, um das ſich verſchiedene Forſcher mühen, iſt noch/ nicht reſtlos gelöſt. Wenn wir auch nicht in den gleichen Fehler verfallen wollen wie jene ewigen Zweifler, von denen oben die Rede war, ſo dürften immerhin nach den eigenen Angaben der Wiſſenſchaftler, die ſich mit dieſer Frage beschäftigen, doch noch einige Jahre vergehen, ehe wir auf die Erfüllung dieſes Wunſches rechnen können. Aber etwas an⸗ Das Deutſche Inſtitutf ür Konjunkturforſchung, das ſeit nun⸗ mehr drei Jahren den deutſchen Wirtſchaftsverlauf unterſucht und in der Aufhellung der wechſelnden Entwicklungstendenzen ſchon manche vorzügliche Arbeit geleiſtet hat, kann auf die rege Mitarbeir der wirtſchaftlichen Organiſationen, vor allem der Branchenverbände, nicht verzichten. Jede Forſchung, die zu unangreifbaren Ergeb⸗ niſſen kommen will, hat ein möglichſt kückenloſes Quellenmaterial zur Vorausſetzung. Im Bereiche der Konjunkturforſchung, die das wirtſchaftliche Tagesgeſchehen zum Gegenſtand hat und die infolge⸗ deſſen mit einer ungeheuren Verantwortung für die pfychologiſchen Wirkungen ihrer Ergebniſſe auf die tätige Wirtſchaft beladen iſt, kann das Quellenmaterial gar nicht umfangreich und genau genug ſein. Es hat ſich in den letzten Monaten bei den kurzfriſtigen— wöchentlichen—, Konjunkturberichten des deutſchen Juſtituts ver⸗ ſchiedentlich gezeigt, daß die Methode der Quellenheranziehung und ⸗Ausnutzung noch nicht allen Anforderungen einer exakten wiſſen⸗ ſchaftlichen Betrachtungsweiſe gerecht wird. Wir zielen dabei vor allem auf die voreilige Ausdeutung einzelner Einfuhrziffern der monatlichen Handelsbilanzen. Das Inſtitut wird bereits ſelbſt er⸗ kannt haben, daß es damit nicht auf dem richtigen Wege iſt und leicht zu Fehlſchlüſſen gelangen kann. Umſomehr iſt es erforderlich, die Ziffern der Produktion, des Abſatzes und des Ruf tragseingangs beſonders konjunkturempfindlicher Induſtrie⸗ und Handelszweige in noch viel ſtärkerem Maße mit heranzuziehen. Und dazu müſſen eben die Wirtſchaftsverbände ihre Mitarbeit zur Verfügung ſtellen. Ihre Hauptaufgabe liegt in der gewiſſenhaften und ſyſtematiſchen Beibringung der ſtatiſtiſchen Unterlagen über die Einzelheiten des geſamten Produktions⸗ und Abſatzprozeſſes. Was bisher nach dieſer Richtung ſchon geleiſtet worden iſt, ſoll dankbar anerkannt werden. Es ſind vor allem die Rohſtuff⸗ und Produf⸗ tionsmittelinduſtrien, die infolge ihrer geſchloſſenen Organiſation, ihrer verhältnismäßig geringen Betriebszahl, der Art ihrer Erzeu⸗ gung, zum Teil auch wegen ihrer wiſſenſchaftlichen Einrichtungen ete. dazu prädeſtiniert und leicht in der Lage ſind, ſtatiſtiſche Erhe⸗ bungen vorzunehmen. Auch einzelne fortſchrittlich eingeſtellte Kon⸗ ſumgüterinduſtrien und ebenſo einige Handelszweige(nicht zuletzt Verbände des Textileinzelhandels) haben unter der Initiatipe des Inſtituts für Konfunkturforſchung der Branchenſtatiſtik lebhaftes In⸗ tereſſe entgegengebracht. Trotz allem bleibt jedoch noch viel zu wünſchen übrig. Eine einigermaßen zuverläſſige und vor allen Dingen aktuelle Ergebniſſe aufweiſende deutſche Pro⸗ duktions⸗ und Handelsſtatiſtikfehlt uns bis heute Die Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamts, die ſich zudem auch nur auf die bedeutenderen Induſtriezweige erſtrecken, können als ſolche nicht angeſehen werden, da die Veröffentlichungen bekanntlich meiſt viele Monate den Tatſachen nachhinken. Einer zutreffenden Konjunkturdiagnoſe bieten ſich dadurch immer gewiſſe Schwierig⸗ keiten, von einer Prognoſe natürlich ganz zu ſchweigen. Mit vythiſchen Vorausſagen, aus denen jeder etwas anderes heraus⸗ leſen kann, iſt uns nicht gedient. Sie ſtiften nur Verwirrung. Solange ſich die wirtſchaftlichen Organiſationen nicht bewußt ge⸗ worden ſind, daß ſie auf dieſem Gebiete gegenüber der Geſamtwirt⸗ ſchaft eine Pflicht zu erfüllen haben, wird man ſtets mit Unfertigem zu rechnen haben. Zum Teil ſind ja nicht einmal die Anfänge einer auch nur für interne Zwecke ausreichenden Statiſtik vorhanden. Die Gründe liegen vielfach in der ſtarken Zerſplitterung der be⸗ treffenden Wirtſchaftsgruppen, wodurch es ſehr ſchwer gemacht wird, ein lückenloſes Bild der jeweiligen Produktions ete. Verhältniſſe zu gewinnen. Auf der anderen Seite iſt das Verſtändnis für die große Bedeutung einwandfreier Branchenſtatiſtiken ſelbſt für die Verfſol⸗ gung der wirtſchaftlichen Eigenintereſſen noch nicht entfernt bei den Geſchäftsleitungen der einzelnen Unternehmungen, nicht ſelten auch nämlich die Erfindung der drahtloſen Bildübertra⸗ gung für die Zwecke des Rundfunks. Wie vielleicht erinnerlich ſein wird, wurde zwar bereits im Dezember des vorigen Jahres als erſte Verbindung für elektriſche Bildüber⸗ tragung die Linie Berlin—Wien eröffnet. Aber abgeſehen da⸗ von, daß es ſich bei dieſem Verfahren um ſehr komplizierte und koſtſpielige Apparate handelt, ſind ſie auch nur zur Ver⸗ A. 1 0 U 0 Aae Eine ſtarke vergrößerung des Funkbilcdles läßt genau erkennen, wie es entſtanden ft. wendung zwiſchen zwei beſtimmten Teilnehmern geeignet. Dagegen ſind die Apparate, die die Erfinder jetzt der Oeffent⸗ tichkeit übergeben, dazu beſtimmt, dem Radio die längſt ſehn⸗ lichſt erwartete Ergänzung zu liefern, nämlich den auf draht⸗ loſem Wege auszuſendenden Bildfunk. 5 Es iſt hier nicht der Ort, näher auf die techniſchen Einzel⸗ heiten dieſer Erfindungen einzugehen. Dem Laien wird es genügen, zu erfahren, daß die in Rede ſtehende Vorrichtung ohne weiteres an jeden Radioapparat, alſo auch an den einfachſten Detektor, angeſchloſſen wer⸗ den kann und einwandfrei arbeitet, ſofern die Lautſtärke im Rundfunk vorher ſchon befriedigend war. Nähere Beſchrei⸗ bungen des in Amerika konſtruierten Bildempfängers E. F. W. Alexerſon heißt der Erfinder— liegen noch nicht vor. Das europäiſche Syſtem Fultons läßt folgende ein⸗ fache Anwendung zu: Ein kleiner Apparat, der an den Empfänger angeſchloſſen wird, enthält eine Walze, auf die ein präpariertes Papier geſpannt wird. Der Apparat ſchaltet ſich nach Ankündigung durch den Sprecher des Funkſenders ſelbſt⸗ tätig ein und dann ſieht man unter der Berührung eines über die Walze gleitenden Platinſtiftes in etwa drei Minuten das Bild mit allen feineren Schattterungen auf der weißen Fläche entſtehen. Dies geſchilderte Verfahren iſt ſo weit ausgebildet, daß Mohr Mitarbeit der Wirtichaftsverbände in der Konjunkturforſchung der Organiſationen, in ausreichendem Maße vorhanden. Und doch ſollte eine einfache Ueberlegung beſagen, daß man ohne geuan e Statiſtiken, die Vergleiche mit gleichartigen oder ähnlichen Ge⸗ werbezweigen des In⸗ und Auslandes, Vergleiche mit früheren Zeit⸗ räumen und wirtſchaftspolitiſche Erwägungen zulaſſen, keine ha n⸗ dels⸗ und zollpolitiſchen Intereſſen vertreten kann, Alſo ſchon aus rein pripatwirtſchaftlichen Geſichtspunkten ſollte man der Frage der Konjunkturbeobachtung in allen Branchenverbänden die größte Aufmerkſamkeit ſchenken. Monographien des Konjunkturablaufs in den einzelnen Produktionszweigen, in denen auch die vielfach ſouveräne Bedeutung von Teilerſcheinungen(Erfindung von Maſchinen, zollpolitiſche Veränderungen ete.) voll zur Geltung bommt u. die die Saiſon⸗ u. Modeſchwankungen mit in den Kreis der Betrachtung ziehen, ſind unbedingt von Nöten. Solche Forſchungen bringen für Wiſſenſchaft, Wirtſchaftspolitik und praktiſche Arbeit großen Nutzen. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung wird derartige Einzelunterſuchungen ſtets mit Dank quittieren und ihre Ergebniſſe für ſeine zuſammenfaſſenden Berichte nützlich verwerten können. Der behandelte Wirtſchaftszweig ſelbſt erhält im Laufe der Zeit ein Le⸗ bensbild, das den Unternehmungen Entwicklungstendenzen und Ent⸗ wicklungs möglichkeiten aufzeigt, die für praktiſche Erwägungen des Geſchäftslebens große Bedeutung erlangen können. Feſtſtellung des lung der Produktions⸗, Abſatz⸗, ete. Ziffern, dieſe zu Schaubildern verarbeitet, Anſtellung der Konjunkturdiagnoſe und Verſuch einer Prognofe des künftigen Wirtſchaftsbildes im Beobachtungsſelde des einzelnen Wirtſchaftszweiges, in ſolcher Arbeit würden ſich die Branchenverbände große Veedienſte erwerben können. Für das Geſamtgebiet der Konjunkturforſchung liegt der hohe Wert ſolcher Einzelunternehmungen nicht ſowohl in der Feſtſtellung der jeweiligen Höhe des Produktions⸗ ete. Index, der Aktivität ein⸗ zelner Wirtſchaftszweige, als auch ganz beſonders in der wiſſenſchaft⸗ lichen Gewinnung von autheniſchem Einzelmaterial als Grundlage für die Unterſuchung der großen Geſtaltungen der Geſamtwirtſchaft. Für die einzelnen Branchen und den einzelnen Unternehmer liegt es— abgeſehen von den zoll⸗ und handelspolitiſchen Intereſſen— in der Ermöglichung einer genauen Kenntnis von dem Ablauf des wirtſchaftlichen Geſchehens im einzelnen Produktionszweig, in der Erfaſſung der maßgeblichen Urſachen, bie die Geſchäftstätigkeit nach einer beſtimmten Richtung zu beeinfluſſen pflegen und mög⸗ licherweiſe in der Schulung, gegebene Verhältniſſe für geſchäftliche Planung auszuwerten. Dabei wird man ſich allerdings wohl für alle Zukunft vor des Auffaſſung zu hüten haben, als ob man in der Vorausſchau ein bloßes Rechenexemplar zu löſen hätte. Höchſtmögliche Wahrſchefnlich⸗ keir iſt alles, mathematiſche Sicherheit wird man nicht erzielen. Die irrationalen Störungen kann man eben nicht überſehen. Eine kon⸗ junkturloſe Wirtſchaft wird es deshalb niemals geben. Sie iſt und bleibt Utopie. Aber eine Abſchwächung von Kriſen, auch wenn ſie nicht immer von natürlichen Urſachen allein, ſondern oft von übertriebenen Anſchauungen über beſondere wirtſchaftliche Vorgänge hervorgerufen oder beeinflußt werden, läßt ſich ſicherlich herbeiführen. Uebermäßige Produktion und Belaſtung mit Ver⸗ pflichtungen in Zeiten günſtig erſcheinender Konjunktur und ihre zerrüttenden Folgen bei einem plötzlichen Umſchwung ſind bittere Er⸗ fahrungen verfloſſener Nachkriegsjahre, die kein Praktiker noch ein⸗ mal wiederholt ſehen möchte. An den wirtſchaftlichen Organiſationen liegt es, das Intereſſe für die Konjunkturforſchung in ihren Kreiſen nachhaltig zu ſtärken und ſich der ſicherlich ergebnisreichen und dankbaren Arbeit der Ergrün⸗ dung des Konjunkturablaufs auf eng umgrenztem Gebiete intenſtv anzunehmen. i Runofunkoienſtes Herbſt dazu übergehen werden, den Bildfunk in ihr regel⸗ mäßiges Programm mit aufzunehmen. Andere Sendeſtatio⸗ nen verhandeln ebenfalls in dieſer Richtung und ſicher wird man auch in Deutſchland dieſe Möglichkeit der Programm⸗ bereicherung nicht aus den Augen laſſen. Der Preis des Aparates, der ſich zurzeit noch auf einige Hundert Mark ſtellt, wird ſich vorausſichtlich auch bald ermäßigen. Aehnlich war es ja auch mit dem Rundfunkgerät, von dem ſich in den noch nicht allzufernen Jugendtagen ſeiner Entwicklung die beſcheidenſten Ausführungen teurer ſtellten als heute ein hochwertiges Fabrikat. Es ſprechen alſo alle Anzeichen dafür, daß die Populari⸗ tät des Rundfunks auch dem Bildfunk in kürzeſter Zeit ſicher ſein wird. Was wird ſeine Einführung praktiſch bedeuten? Zunächſt wird man bei der Bekanntgabe von Nachrichten dieſe dadurch beleben können, daß man aktuelle Illuſtrationen ſendet, z. B. von feſtlichen Veranſtaltungen, ſportlichen Ereig⸗ niſſen uſw. Bei der Schnelligkeit, mit der ſich der Moden⸗ wechſel heutzutage vollzieht, wird es der Frauenwelt äußerſt angenehm ſein, auf dieſe Weiſe nun wirklich ſtets auf dem Laufenden gehalten zu werden. Die Polizei wird ſich natür⸗ lich des Bildfunks ebenfalls ſehr wirkſam zur Verbreitung von Bildern geſuchter Miſſetäter bedienen können. Vielleicht trägt die Erfindung ſomit dazu bei, die Kriminalität ſchon im Keime zu bekämpfen, denn wo könnte ſich z. B. ein De⸗ fraudant noch ſicher fühlen, wenn er damit rechnen muß, daß ſeine Photographie wenige Minuten nach der Entdeckung ſeiner Tat ſchon in allen Teilen der Erde bekannt iſt? Vor allem aber wird der durch Radio verbreitete Unterricht aus dieſer Erfindung erheblichen Nutzen ziehen, denn ſchon ein altes chineſiſches Sprich⸗ wort ſagt:„Ein Bild erklärt mehr als tauſend Worte.“ Schließlich aber wird der ſportliche Eifer der Radiolieb⸗ haber einen beträchtlichen Antrieb erfahren, der ſie zu fort⸗ währender Verbeſſerung und Leiſtungsſteigerung ihrer Emp⸗ fangsanlagen anſpornen dürfte. Wenn ſich heute zwei Funk⸗ baſtler treffen und ſich in Berichten über ſtaunenswerte Empfangsleiſtungen zu übertreffen ſuchen, ſo ſind beide auf ihre gegenſeitige Gutgläubigkeit angewieſen, und damit iſt es, angeſichts des üppig wuchernden„Funklateins“, mitunter nicht weit her. Künftig wird dies anders werden. Das durch Radio aufgenommene Bild aus Madrid oder Stockholm läßt keinen Zweifel zu, hier liegt der dokumentariſche Beweis vor, daß nicht geflunkert wurde. So wie der Jäger ſeinen Gäſten voll Stolz die Sammlung der Geweihe und anderer Trophäen zeigt, ſo wird der Radioliebhaber nicht weniger ſtolz das Album mit den Funkbildern vorweiſen, die er auf der Jagd durch den Aether aus allen Teilen der Welt einfangen konnte. Letzten Endes wird der Bildfunk auch zum Träger einer kulturellen Miſſion werden, die dem Rundfunk in ſeiner heutt⸗ gen Geſtalt noch nicht in voller Auswirkung beſchieden ſein konnte, weil die zündendſten Anſprachen, die intereſſanteſten Vorträge, die feſſelndſten Sendeſpiele jenſeits der Grenzen noch immer nur auf einen kleinen Kreis von Sprachkundigen ſtoßen. Das Bild indeſſen wird überall verſtanden, ſeine Ueberzeugungskraft übertrifft die des Wortes um ein mehr⸗ faches, und ein Land, das ſich des Bildfunks in geſchickter Weiſe zu bedienen weiß, kann damit eine Kulturpropaganda in größtem Maßſtabe durchführen. wahrſcheinlich die Sender Paris und Wien ſchon in dieſem Dr.Ing. Paul Kohler, 12. Sefke. Nr. 307 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den W. Auguſt 182 1 5 von der Reise zuruc 1 Von der Reise zurück 10 hnarzt Dr. arschling Plötzlich und unerwartet wurde uns mein lieber Mann, unser guter, treu-. Dr. med. O. Blum 5 La. N 50 5 28 besorgter Vater, Schwiegervater, Oroßvater, Schwager und Onkel 5 1 4 285 8 125 1 3 5 Herr CHRIS IIAN WMITEI 0 5 Von der Reise zurück N en der Reise e Hotelbesttzer 8 Dr. Rahn Dr. Fisenheimer im Alter von 58 jahren durch den Tod infolge Herzschlag auf der jagd 5 e. ena in Altlußheim entrissen 5 1 1. 1 c 1. 17 Von 1 U Mannheim, I. 13, 20, 28. August 1028. der Reise zuruck Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: b. Trauerbriefe Zahnarzt Ur 1 Reinhar dit N 1 es. 18 Tel. 31 996 Maria Willet umd Kinder 1 und alle anderen N ei Trauer- Drucksachen 3 3 Die Beerdigung findet am Montag, den 27. August, nachmittags%4 Uhr von der 5 0 Zangen derem 5 Dr. Wetterer Leichenhalle aus statt 7904 f 1 Druckerei Dr. Haas E 8. 2. 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Ift Vürzweiler, Mannheim. kura des Alfred Blüm iſt erloſchen. Das Ge⸗ ſchäft mit Aktiven und Paſſiven und dem Recht, die Firma fortzuführen, wurde in die neugegründete Firma Iſidor Würzweiler, Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Mann⸗ 1835 eingebracht. f Würzweiler, Geſellſchaft mit be⸗ ukter Haftung, Man: nbeim. Der Geſell⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter ug iſt am 11. Juli und 14. Auguſt 1928 ſtgeſtell Gegenſtand des Unternehmens iſt ie Betreibung Die Pro⸗ eines Agenturgeſchäftes in de, Futtermitteln, Mühlenfabrikaten, ähnlichen und verwandten Artikeln, ſondere die Fortführung des von dem ann Carl Maier in Mannheim unter 9255 Firma Iſidor Würzweiler bisher betrie⸗ be N nturgef ſchäftes. Zur Erreichung l s iſt die Geſellſchaft befugt, Brice oder ähnliche An zu er⸗ erben, ſich an ſolchen Unternehmen zu be⸗ 5 der deren Vertretung zu überneh⸗ Stammkapital beträgt 20 000 R. L. iſt Carl Maier, Kaufmann, Dem Kaufmann Alfred Blüm in 9 iſt Einzelprokura erteilt. Als nicht etragen wird veröffentlicht: Der Geſell⸗ ter Kaufmann Carl Maier in Mannheim in Anrechnung auf ſeine Stammeinlage ſein unter der Firma Iſidor Würzweiler bis⸗ her betriebenes Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven auf Grund der dem Geſellſchgftsver⸗ trag angeſchloſſenen, auf 30. Juli 1928 auf⸗ geſtellten Schlußbilanz mit dem Recht der Fort ihrung der Firma in die Geſellſchaft eln. Der Wert dieſer Sacheinlage iſt auf R. 72 feſtgeſetzt. Die geſetzlich vorge⸗ e Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen Bete den Deutſchen Reichsangeiger. Das Geſchäftslokal befindet ſich D 7. 13. b) am 23. Auguſt 1928: Reis Textil Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Der Gefell ſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 26. Juni 1928 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Vertrieb und die Verarbeitung von Textil⸗Rohſtoffen aller Art, e und anderen Waren, ſowie det Abſchluß 8 damit zufſammenhängenden Ge⸗ ſchüfte. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an anderen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche zu erwerben und zu vertreten. Das Grund⸗ kapital beträgt 250 000 RJ. Vorſtandsmit⸗ glieder ſind Wilhelm Reis, Kaufmann, Hei⸗ delberg, Wilhelm Henle, Kaufmann, Mann⸗ heim, und Julius Haarburger, Kaufmann, Mannheim. Wenn mehrere Vorſtandsmit⸗ glieder beſtellt ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Vorſtandsmitglieder gemeinſchaft⸗ lich oder durch ein Vorſtandsmitglied in Ge⸗ meinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. V zon den Vorſtandsmitgliedern Wilhelm Reis, Wilhelm Henle und Julius e iſt jedes zur Einzelvertretung der Geſellſchaft be⸗ rechtigt. Der Aufſichtsrat iſt ermächtigt, ein⸗ zelnen Mitgliedern des Vorſtandes die Be⸗ fugnis zu erteilen, die Geſellſchaft allein zu vertreten. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Das Grundkapital iſt in 500 auf den Inhaber lautende Aktien zu ſe 500./ einge teilt, Ide zum Nennwerte ausgegeben Den erſten Vorſtand beſtellten die Gr nder. Im Uebrigen werden die Vorſtands⸗ mitglieder durch den Vorſitzenden des Auf⸗ ſichtsxates oder deſſen Stellvertreter ernannt. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfol⸗ gen nur im Deutſchen Reichsanzeiger, die Be⸗ ruſung der Generalverſammlung durch ein⸗ malige Bekanntmachung in dieſem Blatte.— Die Gründer ſind: Kaufmann Wilhelm Reis in Heidelberg, Kaufmann Wilhelm Henle in Mannheim, Kaufmann Julius Haarburger in Mannheim und Privatmann Karl Strauß in Heidelberg. Dieſe haben alle Aktien über⸗ nommen.— Die Mitglieder des erſten Auf⸗ ſichtsrates ſind: Privatmann Edwin Reis in Heidelberg, Privatmann Karl Strauß in Hei⸗ Felberg und Privatmann Guſtav Ely in an inheim.— Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft eingereichten Schriftſtücken, insheſondere vom Prüfungsberichte des Vor⸗ ſtandes, des Aufſichtsrates und der Reviſoren kann bei dem unterzeichneten Gericht, von dem Prüfungsbericht der Reviſoren auch bei der Handelskammer Mannheim Einſicht ge⸗ nommen werden. Das Geſchäftslokal befindet ſich Karl⸗Ludwigſtraße 5. Neckardruckerei Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Das Stammkapital iſt gemäß dem Geſellſchafterbeſchluſſe vom 7. Jult 1928 um 10 000., erhöht und beträgt jetzt 80000.. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 7. Juli 1928 in 8 1(Firma), 8 2(Gegen⸗ ſtand des Unternehmens), durch Hinzufügung von 8 6(Geſchäftsjahr), 8 7(Veräußerung und Teilung von Geſchäftsanteilen), 8 8(Ge⸗ W und entſprechend der Erhöhung des Stammkapitals ſowie hinſichtlich der Be⸗ teiligung des neuen Geſchäftsanteils am Ge⸗ winn und Verluſt abgen! ert. Die Firma iſt geändert in: Der eilige Leſer Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt jetzt: Die Herſtellung von Druck⸗ ſchriften und Zeitungen, insbeſondere die Herausgabe einer Zeitung, genannt„Der eilige Leſer“. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, gleichartige und ähnliche Unterneßmungen zu erwerben, ſich an ſolchen Unternehmungen zu beteiligen und ſolche zu vertreten, ſowie alle Geſchäfte vorzunehmen, die geeignet ſind, das ergehen zu fördern. Pflüger& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 55 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. fabnüngsei ſeffüngen eb ee, g AH z e auch einzelne Gegenſtände, wie Klavlere, antike u, mod. Möbel, Teppiche, Aufſtellgegenſtände zur Ee Tung 97728 Ver steig Sofortige Abrechnung, eytl. Vorſchuß. Auktianshaus Rerrmann 0 4, 7 5 W 40 2 5 7 N n 2* Neri können nachweisbar in kurzer Zeit ohne Operation dauernd geheilt werden. Sprech⸗ 1 2285 in Mannheim, Rheinhäuſerſtraße 18, . Montag u. Donnerstag, 10— 1 und Dr. med. Coleman. Arzt. 8105 Perf. Schneiderin nimmt n. Kundſchaft im Ausnähen an. Zu erfragen bei B3865 J. Bockenmayer, H 2, 11, 4. Stock 7914 Tüchtige Weifnäherin empfiehlt ſich im An⸗ fertigen von ſämtlich. 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Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb von Bank⸗ und Handelsgeſchäften. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, mit Genehmigung des Aufſichtsrats Zweigniederlaſſungen(Filialen, Agenturen) und Kommanditen zu errichten. Zur Zeit beſtehen Zweigniederlaſſungen in: Bad Dürkheim, Baden⸗ Baden, Bensheim, Bretten, Bruchfal, Bühl i. Bad., Ettlingen, Frankenthal, Freiburg t. Br., Gernsbach, Heidel⸗ berg, Heilbronn, Homburg(Saar), Kaiſerslautern, Karlsruhe, Karls⸗ ruhe ⸗ Mühlourg, Kehl a. Rh., Konſtanz, Lahr i.., Landau i. Pf., Lörrach, Ludwigshafen a. Rh., Mühlacker, Neunkirchen(Saar), Neu⸗ ſtadt a. Hoͤt., Oberkirch, Offenburg, Pforzheim, Pirmaſens, Raſtatt, Säckingen, St. Ingbert(Saar), Stugen a.., Speyer a. Rh., Triberg, Villingen, Weinheim a. Bergſtr., Worms, Zweibrücken. Kommandi⸗ tariſch iſt die Rheiniſche Creditbank beteiligt bei der Bankfirma J. A. Krebs in Freiburg k. Br. Das Grundkapital der Rheiniſchen Creditbank von urſprünglich V 12 000 000 wurde nach und nach bis auf/ 420 000 000 erhöht und durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 19. Dezember 1924 auf R. 16 800 000 umgeſtellt. Durch Beſchluß der gleichen Generalver⸗ ſammlung wurde es unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre um R/ 7 200 000 auf R./ 24 000 000 erhöht durch Aus⸗ gabe von 72 000 Aktien über je R. 100 mit Gewinnberechtigung ab 1. 1. 1925. Die neuen Aktien wurden an die Deutſche Bank und andere Geſchäftsfreunde der Rheiniſchen Creditbank begeben. Sie wurden urſprünglich nur mit 25 eingezahlt, ſind aber bereits im Laufe des Jahres 1925 vollgezahlt worden. Das bei dieſer Kapital⸗ erhöhung erzielte Aufgeld wurde zur Deckung der Koſten der Kapital⸗ erhöhung herangezogen. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 9. April 1927 wurde der Vorſtand ermächtigt, an Stelle der bisherigen Aktien über R. 20, R. 40 und R. 100 neue Aktienurkunden über R./ 100 und R. 1000 auszugeben. Auf Grund dieſer Ermächtigung ſind die den Gegenſtand dieſes Proſpektes bildenden, aus der Kapitalerhöhung von 1924 ſtammenden 72 000 Aktien zu je.“ 100 in Stück 7200 Aktien zu je R. 1000 Nr. 17200 getauſcht worden. Dieſe Aktien tragen die fakſimilierten Unterſchriften des Aufſichtsratsvorſitzenden und eines Vorſtandsmitgliedes und ſind mit der eigenhändigen Unterſchrift eines Kontrollbeamten verſehen. Es ſind ihnen Divpidendenſchein⸗ bogen mit 10 Dividendenſcheinen(Nr. 110) beigegeben; der laufende Dividendenſchein trägt die Nummer 2. Inzwiſchen iſt auch der durch die 7. Durchführungsverordnung zur Goldbilanzverordnung vorgeſchriebene zwangsweiſe Um⸗ tauſch der Aktien über je R. 40 beendet, und auch der größte Teil der Aktien zu R/ 20 freiwillig in Stücke zu R. 100 oder R. 1000 getauſcht worden. Das Aktienkapital der Rheiniſchen Creditbank von R/ 24 000 000 iſt nunmehr eingeteilt in Stück 4250 Aktien zu je R. 20(innerhalb der Nummern—20 000), Stück 29 150 Aktien zu je R/ 100(Nr. 50 001 bis 79 150) und 21000 Aktien zu je R/ 1000(Nr. 121 000). Sämt⸗ liche Aktien lauten auf den Inhaber. Den Vorſtand der Geſellſchaft bilden gegenwärtig die Herren: Kommerzienrat Dr. Carl Jahr, Dr. Karl Fuchs, Ludwig Janda, Dr. Richard Kahn, ſämtlich in Mannheim. Der von der Generalverſammlung zu wählende Aufſichtsrat be⸗ ſteht aus mindeſtens acht Mitgliedern, von denen vier in Mannheim ihren Wohnſitz haben müſſen, zurzeit aus den Herren: Dr. jur. Dr. med. h. e. Richard Broſten, Geh. Kommerzienrat, Konſul der Niederlande, Mannheim, Vorſitzender; Carl Michalowsky, Mitglied des Auſſichtsrats der Deutſchen Bank, Berlin, ſtellv. Vor⸗ ſitzender; Philipp Becker, Direktor 5 Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs.⸗G., Frankfurt a..; Dr. Karl Benſinger, Kommerzienrat, Generaldirektor der Abet Gummi⸗ und Cellulotd⸗ Fabrik, Mannheim; Franz Bueſchler, Generaldirektor der Pfäl⸗ ziſchen Mühlenwerke, Mannheim:; Carl Eckhard, Oberamtmann a.., Mannheim; RI chard Freudenberg, Fabrikant, i. Fa, Carl Freudenberg, G. m. b.., Weinbelin; Dr. Robert Hohen⸗ emſer, Prkvarn ang⸗ Frankfurt a..; Gottlieb Jäger, Gene⸗ raldirektor, Bad. Schiffahrts konzern, Mannheim; Dr. Ludwig Janzer, Reglerungsral, Mannheim; Hans Knoll, Geh. Kom⸗ merzienrat, i. a. Knoll& Co., Ludwigshafen a. Rh.) Her man n Koehler, Direktor der Württemberg. Vereinsbank, Filtale der Deutſchen Bank, Stuttgart; Friedrich König, Rechtsanwalt, Mannheim; Dr. Ing. e, h. Otto Meyer, Kommerzienrat, General⸗ direktor der Wayß& Freytag.⸗G., Frankfurt a..; Dr. lux. Fritz Graf von Oberndorf 15 Gutsbeſitzer, Neckarhauſenz Dr.⸗Ing. h. e. Ernſt Röchling, Diplem⸗ Ingenieur Genelg direktor der Heinrich Lanz.⸗G., Mannheim Joſef Schayer, Kommerzienrat, Privatmann, Heidelberg; Dr. Otto Schneider, Geh. Hofrat, Landgerichtsrat a.., Mannheim; Georg Selb, Geh. Hofrat, Rechtsanwalt, Mannheim; Hans Soellner, Fabri⸗ kant, i. F. Hans Soellner, Pforzheim; Dr. Emil Georg von Stauß, Mitglied des Vorſtandes der Deutſchen Bank, Berlin; Dr. Wilhelm Stiegeler, Kommerzienrat, i. Fa. M. Stromeyer, Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Konſtanz; Ludwig Stromeyer, Geh. Kommerzienrat, i. Fa. L. Stromeyer& Co., Konſtanz; Dr. Her⸗ mann Troeltſch, Geh. Kommerzienrat, Direktor der Pfälziſchen Hypothekenbank, Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer, Lud⸗ wigshafen a. Rh. Aleyander Wendroth⸗Stelcken, i. Fa. Thomas Morgan& Sons, Hamburg; Friedrich Wolff, Fabri⸗ kant, i. Fa. F. Wolff& Sohn, G. m. b.., Karlsruhe; Dr. Albert Zapf, Geh. Juſtizrat, M. d.., Zweibrücken. Die Mitglieder des Aufſichtsrats erhalten den ſpäter erwähnten Anteil am Reingewinn. Das Geſchäftsjahr iſt das Kalenderjahr. Die Generalverſammlungen finden in Mannheim ſtatt. Der Reingewinn wird wie folgt verteilt: Zunächſt werden dem ordentlichen Reſervefonds 10 ſolange zugeführt, als er den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überſchreitet. Sodann werden die Ab⸗ ſchreibungen und Rücklagen ausgeſchieden. Hierauf erhalten die Aktionäre 49) ihres eingezahlten Aktienkapitals. Von dem ver⸗ bleibenden Betrag werden den Direktoren'und Beamten die vertrags⸗ mäßigen Gewinnanteile ſowie dem Aufſichtsrat der auf 775 und deſſen ſtändiger Kommiſſion der auf weitere 477 bemeſſene Gewinn⸗ anteil entrichtet. Der Reſt des Gewinnes ſteht zur Verfügung der Generalverſammlung. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft werden rechtsgültig im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger erlaſſen. Die Ge⸗ ſellſchaft verpflichtet ſich, ſie außerdem in einem Berliner Börſenblatt (3. Zt. im Berliner Börſen⸗Courier oder in der Berliner Börſen⸗ Zeitung) ſowie in je einer Fankfurter und Mannheimer Tages⸗ zeitung zu zveröffentlichen. Die Rheiniſche Creditbank übernimmt ferner die Verpflichtung zur Veröffentlichung der nach 8 4 Abſatz 1 Ziffer 5 der Bekanntmachung betr. die Zulaſſung von Wertpapieren zum Börſenhandel vom 4. Juli 1910 verordneten Btlanzüberſichten im Reichsanzeiger. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, in Berlin, Frankfurt a. M. und Mannheim Stellen zu unterhalten und bekanntzugeben, bei denen koſtenfrei fällige Dividenden und neue Dividendenſcheinbogen er⸗ hoben, Bezugsrechte ausgeübt, Aktien zwecks Teilnahme an den Gene⸗ ralverſammlungen hinterlegt ſowie alle ſonſtigen von ben Geſell⸗ ſchaftsorganen beſchloſſenen die Aktien betreffenden Maßnahmen be⸗ wirkt werden können. Die Dividenden der Geſellſchaft betrugen ſeit der Umſtellung auf Reichsmark jeweils 875, und zwar 1924 auf ein divibendenberechtigtes Kapital von R. 16 800 000, 1925 auf ein dividendenberechtigtes Kapital von R/ 20 880 000(R. 16 800 000 alte voll dtutbenben der tigte und., 7 200 000 neue im Verhältnis der Einzahlung und der Zeit dividendenberechtigte Aktien) und ſeit 19286 auf das Geſamt⸗ kapital von R. 24 000 000. Die Bllanz nebst Gewinn- und Verlust-Reehnung am 31. Dezember 1927 lauten wie folgt: AKEIva Bilanz vom Ji. Dezember 1927 Passus RM RM RM R MN Kaſſe,fremde Geldſorten, Zinsſcheine undchut⸗ Aktienkapital! 24 000 000. haben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken 8 065 051,36 Geſetzliche Reſervge 4000 000% Wechſel u. unverzinsliche Schatzanweiſungen: 5 a a) Wechſel(mit Ausſchluß von b, e und d) Kreditoren: und unverzinsliche Schatzanweitſungen u) Noſtroverpflich tungen— des Reichs und der Bundesſtaaten. 41 899 265,33 p) ſeitens der eeunoſchaft bei Dritten be. 1 7 8 5 VV 2 nutzte Krebifrfrke 12 103 58,4 f e) eigene Ziehungen— 9 1 d) Solawechſel der Kunden an die Order o) Guthaben beutſcher Banken und Bank- 14 843 938.09 d— 41.899 265,38!! 5 Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen 14541 001,55 d) een ee Reports und Lombards gegen börſengängige innerha agen Wertpapiere 225.. 16 172 746,09 fällig.. RM 8498 105,16 Vorſchüſſe auf Waren u. Warenverſchiffungen 18 555 743,92 2. darüber hinaus bis zu davon am Bllanztage gedeckt: 3 Monaten fällig.„ 42540 651,64 e ene dee 1818904 15 8. nach 3 Monaten fällig 22994242 51 671 720 9e b) burch andere 5 e) Ene 1 1 55 Sicherheiten 898 099,80 Innerha agen Eigene ee 5 ˖½öI]ͥñ RM 62219 581,6 Anfethen und verzinsliche Schatzan⸗ 2, darüber hinaus bis zu 5 weiſungen des Reichs und der Bundes⸗ 3 Monaten fällig.„42554 996,89 f I1117CCCCCCCCC0CCC0C 125 878,81 8. nach 3 Monaten fällig„12655 000,— 17429 528,85198 048 778.20 b) ſonſtige bel der Reichsbank und anderen 5 Zentralnotenbanken beleihbare N Akzepte und Schecks: Fa.. 8 99 940 4 4 Akgepte rdf 1 onſtige börſengängige Wertpapiere 43 545 555 91 391,49 11 470 789,67 c) lente Weltpopler. ee, 20 45206 6200 8262 d e. 5. Konſortialbeteili gungen 2750 651,25 Aval⸗ u. Bürgſchafts⸗ 333 verpflichtungen. Nm 158830111 b) ungedeckte 44 986,016,51120 078 468,49 Eigene Ziehungen„— außerdem: davon für 9 Aval⸗ und Bürgſchafts⸗ Dritter 5— debitoren. RM. 15 888911,61 Weiterbegebene Sola⸗ Bankgebä nde„ 6872 000,— wechſel der Kunden Sonſtige Immobilieie n 881.515, an die Order d. Bank„— Verteilung des Reingewinns. Noch nicht eingelöſte Dividenden 16 7285,44 0 6 6 6 4 2 33 25 2 4% Vordtvidenbe. 960000, Reingewinn eee ee, 05 481,20 Abſchreibungen auf Bankgebäude und ſonſtige Immobtlien 150000, Beamten⸗Penſionskaſſee 7 Delkredere⸗Reſerzte 175000, e u. ſtändige Kommiſſion 124050, 4% Mehrdividende. 960000, Vortrag„ 121 481.20 2565 481,20 238 101 771,51 238 101 771,51 Soll Gewinn und Verlust- Rechnung vom 31. Dezember 1927 Haben g RM f RM a andlungs⸗Unkoſte n 9681 228,60 Vortrag von 192 fn! ²] ͤ 1 enen 1193 134,51 Wechſel und Znſ en 8 7980 371,.— Reingewinn„„„%%„„„„%%V6ſ 2565 481,20[Proviſionen JFF ˙. 4110 28004 5 Wertpapiere und Konſortialbeteiligungen%, h Ie 13 889 844,31 18 889 844,31 Maunheim, im Auguſt 1928. Auf Grund des vorſtehenden Proſpektes ſind Rheinische Credifbank. Jahr Kahn RN 7 200 000 neue Aken Stück 7200 über je RM 1000, Nr. der Rheinischen Berlin, im Auguſt 1928. 17200 Creditbank eim zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Deuische Bank Nr. 394 225 Sekte, Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Augreft ne Beabsichtige noch einige Reisende kür den Verkauf von erstklassiger Magwäsche, sowie kompletter Brautausstattungen einzustellen. tige Verkäufer und Akaquisiteure aus bietet sich Gelegenheit für dauernde und gute Existenz. Falls Branchekenntnisse nicht vorhanden, erfolgt kurze praktische Einarbeitung. Repräsentable, redegèewandte Herren wollen Offerte einreichen an 1. eee ende f 0 1 all 0 Il n Ib e campen pepe nan amn und Provision von Ludwigshafener leistungsfähiger Firma Bewerber vom Fach, die nachweisbare Erfolge aufweisen können, wollen lückenlose Lebenslauf. Schilderung, Tücht. Servier fräul. Gleichzeitig stellen wir gesucht. 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