r r d . 1 5 e forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Oienskag, 28. Auguft 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus .⸗M..— ohne weiſſe ag Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, ee een 19/½0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Se eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 1 Mannheimer General Anzeiger Wiklag⸗ Ausgabe Nr. 307— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. ellamen -48. M. Kollektiv⸗Anzeigen werden eee Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen See he en für ausgefallene od. beſchräntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Bellage. Aus der Welt der Technik Wandern und Reisen Geſetz und Necht Kellogg⸗Pakt von 15 Nationen unterzeichnet Briand erwartet einen neuen Zeitabſchnitt in der Geſchichte der Menschheit Das Straßenbild und der Feſtakt Paris, 27. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die feierliche Unterzeichnung des Kriegsverzichtspaktes im Uhren⸗ ſaal des franzöſiſchen Außen miniſteriums lockte viele Men⸗ ſchen an den Qnai'Orſay, der eine der ſchönſten, am Seine⸗ ufer ſich hinſtreckenden Verkehrsadern der Hauptſtadt Frank⸗ reichs iſt. Die breiten Straßen verlaufen längs dem wun⸗ dervollen Invalidenplatz deſſen Mittelpunkt die golden ſchim⸗ mernde Kuppel des Invalidendomes bildet. Das Außenmini⸗ ſterium befindet ſich zwiſchen dem für die Ankunft von Staatsoberhäuptern beſtimmten Bahnhof und der Deputier⸗ tenkammer. Dieſe ganze Strecke, etwa 400 Meter lang, war gegen 1 Uhr mittags mit einer toſenden Menſchenmenge er⸗ füllt, der Wagenverkehr kam ins Stocken. Endlich erſchienen Poligeiabteilungen, um Ordnung in das Chaos zu bringen. Nach einer guten Stunde war der Fahrdamm frei. In dich⸗ ten Reihen ſtand das Publikum auf beiden Straßenſeiten, da und bort ſaßen junge Leute in den Bänmen oder ſtanden auf ber Uferböſchung, um ſich einen Ueberblick zu verſchaffen. Die Diſziplin des Publikums war großartig, nicht die geringſte Ruheſtörung kam vor. Um 78 Uhr rückte die Kohorte der Photographen und Kurbelmänner an nicht weniger als 85 an der Zahl. Sie faßten am Hauptportal Poſten und verewigten zuerſt das Straßenbild, dann richte⸗ ten ſie ihre Objektive auf die in offenen Autos vorfahrenden Staatsmänner, Diplomaten und zahlreiche illuſtre Damen der Pariſer Geſellſchaft, die zu dem Unterzeichnungsakt einge⸗ laden worden waren. Die Außen miniſter und Mitglie⸗ der des diplomatiſchen Korps verſammelten ſich zuerſt im Rotunbenſaal. Dort fand noch ein Cercle ſtatt, worauf die am Unterzeichnungsakt teilnehmenden Außenminiſter allein n dritten Glockenſchlag abwartend. Allmählich Füllte der in Gold und Purpur geſchmückte Uhrenſaal. Architekoniſch iſt dieſer Naum ein typiſches Werk des zweiten Kaiſerreichs. Zwiſchen den vergoldeten Säulenkapitälen hal⸗ ten kleine Engelsfiguren medaillonförmige Fresken, die Mo⸗ tive aus Werken von Wattean und Fragonard darſtellen. Die Kronleuchter aus Kriſtall, vier an der Zahl, wirken überwäl⸗ tigend. Das Prachtſtück des Prunkraums ſtellt der Kamin aus weißem Marmor dar, über dem ſich eine goldene Frauen⸗ geſtalt mit einer Fackel in der Hand erhebt. Zu ihren Füßen, im oberen Mittelſtück des Mantels, befindet ſich die berühmte Uhr mit dem goldenen Zifferblatt. Der Glockenſchlag klingt wie eine ſüße Engelsſtimme durch den Raum. Drei Fenſter und zwei Türen ſind mit purpurroten Vorhängen bekleidet. Auf der hufeiſenförmigen Tafel liegen 14 Schreibmappen nebſt je einem Schreibgerät. Vierzehn Empireſtühle ſtehen entlang ber Tafel. Links vom Stuhl des Vorſitzenden, Außen⸗ miniſter Briaub, iſt eine Lampe aufgeſtellt, die während des Aktes den Kopf Briands grell beleuchtet. In der Mitte befindet ſich ein einfaches Bürotiſchchen, das man in letzter Stunde dem Sekretär aus der Zeit Ludwigs XIV. vorzog. Auf dieſes Tiſchchen legen die drei Archivvorſteher des Außen⸗ amtes ein in hellblaues Maroquinleder ge⸗ bundenes Dokument: Den Kriegsächtungs⸗ pakt. Das Aktenſtück beſteht aus zehn Pergamentſeiten, die durch Purpurbänder miteinander verknüpft ſind. Aus weißer Seide wird ſodaun die goldene Füllfeder genommen und neben das Dokument gelegt. Auf den Glockenſchlag 3 Uhr erfolgt in feierlichem Auf⸗ marſch der Einzug der Bevollmächtigten Hinter dem Schweizer vom Veſtibül und zwei Huiſſiers mit gezogenem Degen folgen Briand und die vierzehn Delegierten in ber vom Protokoll festgelegten Reihen⸗ folge, Streſemann als Erſter, Beneſch, der Außen⸗ miniſter der Tſchechoſlowakei, als Letzter. Im Saale hat ſich alles von den Sitzen erhoben, während die Vertreter der fünf⸗ zehn Nationen in der gleichen Reihenfolge, wie ſie gekommen ſind, am roten Tiſch Platz nehmen. Acht rieſige Schein⸗ werfer beginnen ihr Spiel, tauchen den Saal in eine Flut weißen Lichts und verbreiten eine Hitze, die die ohnedies be⸗ reits auf Treibhaustemperatur geſtiegene Luft noch unerträg⸗ licher machen. Ein halbes Hundert Photographen und Kino⸗ operateure ſind in Tätigkeit getreten, um auch die kleinſte Phaſe der Zeremonie der Mit⸗ und Nachwelt zu erhalten. Sie töten in ihrer fieberhaften Geſchäftigkeit den letzten Reſt von Feierlichkeit, den unſer nüchternes Jahrhundert mit ſeiner ſchwarzen Einförmigkeit tadellos geſchnittener Cuts und ſpie⸗ gelblanker Zylinder noch aufzubringen vermag. Die hiſtoriſche Umrahmung des feierlichen Aktes ſollte auf Grund der getroffenen Vereinbarung auf eine Begrü⸗ ßungsanſprache Briands beſchränkt bleiben. Da der franzö⸗ ſiſche Außenminiſter im Namen aller ſprach, entfiel für die anderen die Pflicht, ihm zu antworten. Briand ſprach ſchlicht und eindrucksvoll, jedoch ohne den Ueberſchwang des Gefühls und der Gedanken, die man von ihm bei ähnlichen Gelegen⸗ heiten gewohnt iſt. Erſt zum Schluß ſteigerte ſich ſeine Rede zn ſtärkerem Pathos. Die Anſprache Brians Einleitend hob Briand hervor, wie ſehr ſich Frankreich geehrt fühle, die erſten Signatare des allgemeinen Kriegs⸗ verzichtpaktes zu empfangen. Wenn man darin die moraliſche Situation erblicken wolle, die Frankreich in ſeinem ſtändigen Bemühen um den Frieden kennzeichne, ſo nehme er im Namen der franzöſiſchen Regierung eine ſolche Huldigung an und bringe die Genugtuung eines großen Volkes zum Ausbruck, das glücklich ſei, ſich endlich im Junerſten ſeiner nationalen Pſychologie verſtanden zu fühlen. Briand begrüßte dann die erſchienenen Staatsmänner, bie in ihrer Eigenſchaft als Außenminiſter perſtnlich an den Vor⸗ bereitungen oder an ber Ausarbeitung des neuen Paktes teilgenomen hätten, um beſonders dem amerikaniſchen Staats⸗ ſekretär Kellogg zu huldigen, der ſi chnicht geſchent habe, mit der ganzen moraliſchen Autorität ſeines Namens und des von ihm vertretenen großen Landes die Verſicherung ſeines Glaubens an den Kriegsverzichtpakt zum Ausdruck zu bringen. Briand wandte ſich daun an Dr. Streſemann: „Welche ſchönere Lehre kann der ziviliſierten Welt erteilt werden, als dieſes Schauſpiel einer Verſammlung, in der zur Unterzeichnung eines Paktes gegen den Krieg Deutſchland aus eigenem Antrieb mit ganzem Herzen unter allen au⸗ deren Signataren, ſeinen früheren Gegnern, teilnimmt? Eine noch treffendere Illuſtration iſt es, wenn ſich ſo dem Vertreter Frankreichs die Gelegenheit bietet, zum erſten Mal ſeit mehr als einem halben Jahrhundert einen deutſchen Außen miniſter auf dem Boden Frankreichs zu empfangen und ihm den gleichen Empfang zu bereiten, wie allen ſeinen ausländiſchen Kollegen. Ich füge hinzu, daß man ſich, da dieſer Vertreter Deutſchlands Streſem ann heißt, beſonders glücklich preiſen kann, dem ausgezeichneten Geiſt und dem Mut des hervorragenden Staatsmannes zu huldigen, der während mehr als drei Jahren nicht gezögert hat, ſeine ganze Verantwortilchkeit ftr das Werk der europäiſchen Zuſammenarbeit, für den Frieden in die Wagſchale zu werfen.“. Anſchließend gedachte Briaund Chamberlains mit dem Wunſche für ſeine baldige Wiedergeſundung und rühmte die unwanbelbars Ergebenheit des engliſchen Außenministers für die Sache des Friedens. Der Rebner fuhr dann fort: »Ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich verſichere, daß das Ereignis des Tages einen neuen Zeitabſchnitt in der Geſchichte ber Meuſchheit bebentet. Zum erſten Mal will auf Grund eines allgemeinen und allen Nationen ber Welt zugänglichen Planes ein Frie⸗ denskongreß etwas anderes als die politiſche Regelung der un⸗ mittelbaren Bebingungen eines beſonderen Friedens, ſo wie er tatſächlich aus den Entſcheidungen des Krieges hervor⸗ gegangen iſt. Zum erſten Mal leitet hier ein wahrhaft gerade der Schaffung des Friedens gewidmeter Vertrag ein neues Recht ein, das von allen politiſchen Zufälligkeiten frei iſt. Es handelt ſich um eine Kriegsliquidation. Der aus dem Frieden geborene Pariſer Pakt iſt von einer freien juriſtiſchen Vorſtellung beſeelt und kann und ſoll ein wahrhafter Vertrag der Eintracht werden. Die Locarnoabmachungen haben nach dem Dawesplan dieſen neuen Geiſt gezeugt, der heute ſeinen vollen Ausdruck findet. Denn— wie ich in einer Botſchaft vom 6. April 1927 an das amerikaniſche Volk erinnerte— der Verzicht auf den Krieg war allen Signataren dieſes Abkommens eine vertraute Vorſtellung. Aber dieſes Sonderabkommen, beſtimmt, politiſch den Frieden in einem begrenzten Teil der europäiſchen Welt zu garantieren, konnte nicht Anſpruch auf den allgemeinen Charakter erheben, der das Weſen des allgemeinen Kriegs⸗ verzichtpaktes ausmacht. Der Völkerbund, von dem gleichen Geiſt beſeelt, hatte feierlich eine Formel an⸗ genommen, die das gleiche Endergebnis wie der neue Pakt erſtrebt. Aber abgeſehen davon, daß er nicht die Teilnahme der Vereinigten Staaten umfaßt, konnten ſeine Auffaſſung und ſeine Methoden nicht die gleichen ſein wie die, die wir für einen ſo allgemeinen und ſo abſoluten Pakt wie den neuen Pakt anwenden konnten. Der Völkerbund kann ſich nur über die Unterzeichnung eines internationalen Paktes freuen, aus dem er Nutzen zieht, da dieſer neue Pakt, fern davon, auch nur in etwas mit einer ſeiner Verpflichtungen unvereinbar zu ſein, ihm im Gegenteil eine Art allgemeiner Rückverſiche⸗ rung gewährt. Daher werden alle diejenigen ſeiner Mit⸗ glieder, die dem Völkerbund zur Regiſtrierung die Verpflich⸗ tung unterbreiten werden, die ſie heute eingehen, die Ge⸗ legenheit benützt haben, dem Völkerbund ein wertvolles Pfand ihrer Anhänglichkeit unb ihrer Treue zu bringen. Zum erſten Mal wird der Krieg vor aller Welt in einem feierlichen Akt der die Ehre große Nationen verpflichtet, die alle eine Vergangenheit ſchwerer politiſcher Kämpfe hinter ſich haben, vorbehaltlos als Juſtru⸗ ment der nationalen Politik abgelehnt, das heißt in ſeiner ſpezifiſchſten und fürchterlichſten Form, dem egoiſtiſchen und gewollten Krieg. Früher als göttliches Recht betrachtet und in der internationalen Ethik als ein Vorrecht der Sopuverä⸗ nität anerkannt, iſt ein derartiger Krieg endlich juriſtiſch deſſen entkleidet, was ſeine größte Gefahr darſtellt: ſeiner Geſetzlichkeit. Mit dem Fluche der Ungeſetzlichkeit beladen, iſt er dem konventionellen Regime einer wahren Außergeſetzlichkeit unterworfen, das den Rechtsbrecher einem ſicheren Verruf und der wahrſcheinlichen Feindſchaft aller ſeiner Mitvertragſchließenden ausſetzt. In diefer denkwürdigen Stunde ſchwingt ſich das Gewiſ⸗ ſen ber Völker, geläutert von jeder nationalen Selbſtſucht, in aufrichtigem Streben zu den reinen Gefilden auf, wo 0 bie menſchliche Brüderlichkeit ſich im Schlagen jeden Herzens ausdrückt. Suchen wir eine gemeinſame Linie, in der wir unſeren Eifer und unſere Hin⸗ gabe vereinigen können. Es iſt unter den hier vertretenen Nationen nicht eine, die nicht ihr Blut auf den Schlachtfel⸗ dern des letzten Krieges vergoſſen hätte. Ich ſchlage vor, den Toten, allen Toten des großen Krieges, das Er⸗ eignis zu weihen, das wir durch unſere Unterſchrift beſiegeln werden.“ Der Anterzeichnungsakt Die Rebe wurde ohne weitere Kundgebungen angehört. Der Ueberſetzer Kammerlingh las die Rede etwas eilig in engliſcher Ueberſetzung vor. Hierauf erhob ſich wieder Briand, um den Text des Paktes vorzuleſen. Er begann mit der Verleſung genau 20 Minnten vor 4 Uhr. Nachdem auch der engliſche Text verleſen worden war, bemächtigte ſich aller Zuhörer die größte Spannung, denn nun begann der Akt der Unterzeichnung. In dem Augenblick, wo ſich Dr. Streſe⸗ mann erhob, ergriffen die Filmmänner neuerdings ihre Offenſive. Der Reichsaußenminiſter ſchritt langſam dem Tiſche zu und leiſtete die Unterzeichnung im Namen Deutſch⸗ lands. Als er ſich erhob, klang ſtarker Beifall durch den Saal. Jedem Staatsvertreter wurde nach Leiſtung der Un⸗ terſchrift kräftiger Applaus zuteil. Sofort nach der Unter⸗ zeichnung begaben ſich Miniſter und Botſchafter zum Tee in den Rotundenſaal. Dort drangen viele Photographen wieder ein. Streſemann ſchrieb der Nichte Cambons ins Tage⸗ buch: „Höher als die materielle Welt ſteht der Geiſt der Idee, die die Meuſchheit fortreißt.“ In aufgeräumter Stimmung vetließen die Außenminiſter den Quai'Orſay. Die Menſcheumaſſe huldigte ihnen durch ſpontanen Beifall und Hochrufe. Als Dr. Streſemann er⸗ ſchien, hörte man rufen:„Hoch die deutſch⸗franzöſiſche Entente! Hoch Streſemann!“ Der Reichsaußenminiſter kehrte in die Botſchaft zurück. Um 8 Uhr nahm er an dem von Briand ge⸗ gebene Abendeſſen teil und verließ das Außenamt unmittel⸗ bar nach Beginn des an das Diner ſich anſchließenden Empfanges. Der heutige Tag ermüdete Dr. Streſemann ſehr. Man merkte ihm die Auſpannung an. Seine Abreiſe iſt für morgen mittag angeſetzt. Am Abend wurden Blumenuſpenden für Streſemann auf der deutſchen Bot⸗ ſchaft abgegeben. Bereits vier Zuſagen Der„Matin“ berichtet, daß von den Nationen, die geſtern nach Vornahme des Unterzeichnungszeremoniells aufgefor⸗ dert worden ſind, auch ihrerſeits dem Antikriegspakte bei⸗ zutreten, bereits vier telegraphiſch eine Zuſage erteilt haben, und zwar Dänemark, Südſlawien, Rumänien und Peru. 2. Seite, Nr. 397 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ein Telegramm Auſten Chamberlains Lord Cuſhenbun, der für Großbritannien den Anti⸗ kriegspakt unterzeichnet hat, hat Außenminiſter Brian d folgendes Telegramm zur Kenntnis gebracht: „Ich bitte Sie, meinem lieben Freund Brianbd, der die wichtige Verſammlung vom Montag leiten wird und Herrn Kellogg, deſſen Freundſchaft ich erprobt habe, als er ſein Land in London vertrat, und mit dem ich ſtets glücklich zu⸗ ſammengearbeitet habe, Herrn Streſemann ſowie den Vertretern der anderen Nationen, die ſich in Paris zuſammen⸗ gefunden hahen, und mit denen ich die Ehre gehabt habe, vier Jahre im Intereſſe des Weltfriedens zuſammenzuarbeiten, das tiefe Bedauern zum Ausdruck zu bringen, das ich empfinde, weil ich mich bei dieſer hiſtoriſchen Gelegenheit nicht unter ihnen befinden kann. Ich bitte Sie, Ihnen zu ſagen, daß ich aus der Ferne das Gefühl teile, das ſie beſeelt, und ich bitte Sie, ihnen meine aufrichtigſten Wünſche für das Werk zu übermitteln, das ſie vollbringen.“ gez. Auſten Chamberlain. Rußland zum Beitritt aufgefordert In Moskau überreichte am Montag ber franzöſiſche Botſchafter Herbette im Auftrage der franzöſiſchen Regie⸗ rung dem ſtellvertretenden Volkskommiſſar ftr auswärtige Angelegenheiten Litwin om die offizielle Einladung an die Sowjfetregierung, dem Kellogg⸗Pakt beizutreten. Im Auf⸗ trage ſeiner Regierung teilte der Botſchafter mit, daß der Beitritt zu dem Pakt dieſelben Bedingungen und Vorrechte vorausſetze, die von den Mächten, die den Pakt in Paris unterzeichnet haben, anerkannt worden ſeien. Zugleich über⸗ reichte Herbette dem ſtellvertretenden Volkskommiſſar eine Abſchrift des Paktes. Litwinow bat den Botſchafter, ihm ein Verzeichnis aller Regierungen zu übermitteln, denen eine analoge Auf⸗ forderung zugegangen ſei, und erſuchte ferner um Einſicht in die geſamten Dokumente, die ſich auf die diplomatiſche Kor⸗ reſpondenz über den Kellogg⸗Pakt beziehen, da dieſe Infor⸗ mationen der Sowjetregierung bei der Beurteilung der von dem franzöſiſchen Botſchafter überreichten Einladung unerläß⸗ lich ſeien. 5 Streſemanns Ausſprache mit Pointaré y Paris, 28. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Weder der Sekretär des Miniſterpräſidenten Poincaré noch die deutſche Botſchaft gaben eine Mitteilung an die Preſſe aus, um der Oeffentlichkeit wenigſtens in großen Umriſſen den Verlauf der Unterredung des Miniſterpräſidenten mit dem Reichsaußenminiſter zur Kenntnis zu bringen. Wie ich er⸗ fahre, befand ſich das Geſpräch noch in vollem Fluß, als nach einer Stunde der Dr. Streſemann behandelnde Arzt in den Salon ſeine Viſitenkarte ſchickte, um dadurch zu verſtehen zu geben, daß er eine längere Zeitdauer der Unterredung nicht zubilligen könne. Trotzdem blieben die beiden Staatsmänner noch etwa 20 Minuten in angeregter Diskuſſion bei⸗ ſammen. Auf Grund einer mir von maßgebender deutſcher Seite ge⸗ machten Mitteilung iſt der Konferenz, die man als ein wich⸗ tiges politiſches Geſpräch über die verſchiedenen Aſpekte der franzöſiſch⸗deutſchen Beziehungen und deren künftige Geſtal⸗ tung bezeichnen kann, ein poſttiver praktiſcher Wert beizumeſſen. Es handelte ſich nicht allein um einen Höflichkeitsbeſuch, ſondern um die erſte Fühlungnahme, der ein weiterer Mei⸗ nungsaustauſch in ähnlicher oder anderer Form folgen ſoll. Dr. Streſemann iſt mit dem erzielten Reſultat zufrieden. Es war ihm Gelegenheit geboten, die Anſicht Poincarés über die Fragen der Beſetzung, der Umbildung des Da⸗ wesplanes und die damit zuſammenhängende Schul⸗ den regelung zu hören und auch die von Poincaré gewünſchten Ausküufte über das beutſch⸗polniſche Verhältnis, ſowie den Anſchlußgedanken zu beantworten. Dr. Streſemann konnte im Verlaufe dieſer Ausſprache feſtſtellen, daß Poincaré die Einhaltung der Verträge als oberſten Grundſatz im weiteren Ausban der deutſch⸗franzbſiſchen Be⸗ ziehungen betrachte. Es war natürlich nicht möglich, Kernprobleme, insbeſondere die frühere Räumung des Rheinlandes zu vertiefen. Dr. Streſemann verfehlte aber nicht darauf hinguweiſen, daß ſich in Genf Gelegenheit bieten wird, ge⸗ meinſchaftlich mit den Locarnoſtaaten⸗Vertretern dieſe Frage gründlich zu diskutieren. Die nach Genf kommenden Außen⸗ miniſter Frankreichs und Belgiens haben hierzu ebenſo Voll⸗ machten wie Scialoja und eventuell Grandi. Auch Lord Cuſhendun, der Vertreter Englands, iſt ermächtigt, über die Räumungsfrage in Genf zu verhan⸗ deln. Aus den Unterredungen Briand⸗Streſemann und Poin⸗ caré⸗Streſemann ergibt ſich alſo das die führenden Staats⸗ männer Frankreichs gebilligte Ergebnis, daß in Genf zwiſchen den Locarnomächten über die geſamte Räumung des beſetzten Gebietes auf Grund der von Reichskanzler Müller zu ſtellen⸗ den Forderung verhandelt werden ſoll. Doch iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß auch in Paris weiterhin über gewiſſe mit der Räumung zuſammenhängende Fragen ein Meinungsaus⸗ tauſch gepflogen werden ſoll. Genf und Paris ſind bis auf weiteres die beiden Zentren, wo im Namen der enropäiſchen Befriedigung die geſamte Löſung der ſchwebenden deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Probleme zu behandeln ſein wird. Wir befinden uns alſo am Begiun einer neuen Etappe der enropäiſchen Politik. 5 Es wäre durchaus verfrüht, ſchon heute die Ausſichten näher zu präziſieren. Der gegenwärtige Tatbeſtand läßt ſich regi⸗ ſtrieren und hinzufügen, daß nach Streſemanns Meinung die Pariſer Beſprechungen nicht allein eine Aufklärungs⸗ aktion, darſtellen, ſondern auch als eine Ankurbelung neuer Verhandlungen auf breiteſter, vielleicht inter⸗ nationaler Grundlage anzuſehen ſind. Streſemann reiſt heute nach Baden Berlin, 28. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Streſemann wird ſich heute von Paris direkt nach Baden ⸗Baden begeben, wo er vorausſichtlich längere Zeit verweilen wird. Am kommenden Sonntag wird ihn dort der Reichskanzler Müller⸗Franken auf der Durchfahrt nach Genf beſuchen, um ſich vom Reichsaußenminiſter über den Verlauf der Beſprechungen mit Briand und Poincars und anderen fremden Staatsmännern ins Bild ſetzen zu laſſen. Dadurch erübrigt ſich die urſprünglich vorgeſehene Kabinetts ſitzung. die Erörterung über die In Utena(Litauen) war am Sonntag eine Verſamlung der Landwirte Oſtlitauens. Es waren etwa 10 000 Perſonen anweſend. Außer Woldemaras waren der Kriegsmini⸗ ſter, der Kultusminiſter und der Landwitſchaftsminiſter zu⸗ gegen. Woldemaras führte in einer einſtündigen An⸗ ſprache u. a. aus: Die polniſchen Legionäre hätten ihre Tagung in Wilna beendet mit dem Ruf:„Wir wollen Kowno haben!“ Die Litauer erwiderten das mit der Forderung nach Wilna. Das ſeien alſo die Ziele des ſchwebenden Kampfes. Vieles ſei erreicht, aber viel ſet noch zu erarbeiten. Nicht vergeſſen dürfe man, daß faſt ein Dritel des litauiſchen Gebiets in den Krallen des weißen Adlers ſchmachte. Aber man dürfe nicht verzagen; denn noch gebe es in der Welt eine Macht: Recht und Gerechtigkeit. Das Gerücht von einem möglichen pol⸗ niſchen Einfall ſei wenig wahrſcheinlich. Er glaube, die Macht der Waffen ſei nach dem Weltkrieg ſchwankend ge⸗ worden. Heute komme größere Bedeutung dem Streben nach Wohlfahrt zu. Das zeige auch die heutige Stärke des Ein⸗ fluſſes Amerikas. Die Grundlagen, auf denen die Wieder⸗ vereinigung der litauiſchen Gebiete beruhe und beruhen ee eee o Beachtenswerter Havas“ Kommentar Die Havas⸗Agentur würdigt die Unterzeichnung des Kriegsächtungspakts als ein Ereignis, das in der ganzen Welt als eine neue Etappe auf dem Wege des Friedes begrüßt werde: Der neue Vertrag hebt in keiner Weiſe die poſitiven Frie⸗ densgarantien auf, die bereits beſtehen. Er fügt ihnen viel⸗ mehr eine moraliſche Garantie für diejenigen Länder hinzu, die— wie Polen— in dem Abkommen von Locarno nicht alle Sicherheiten, die ſie gewünſcht hätten, gefunden haben. Er bedeutet ſchließlich die Beteiligung der großen materiellen und moraliſchen Macht der Vereinigten Staaten an dem Werk des Friedens, der Vereinigten Staaten, die ſich nach dem Verſailler Vertrag ſyſtematiſch von den enropäiſchen Angelegenheiten ferngehalten hatten. So wird zu gegebener Zeit ein weiteres Glied in die Geſchichte der internationalen Abkommen gefügt, das den politi⸗ ſchen Status der Welt aufrechterhalten und ſtärken ſoll(ö) Die Zukunft allein wird allerdings ſeine Zuverläſſtkeit erproben. Aber die Geſchichte der letzten Jahre lehrt, daß die Atmoſphäre, die durch die Unterzeichnung eines Vertrags wie des Kelloggpaktes geſchaffen wird, die immer klarere und zu⸗ verläſſigere Organiſation der internationalen Sicherheit nur begünſtigen kann; und deshalb haben ſchon jetzt die Förderer des heute unterzeichneten Paktes einen Anſpruch auf die Dankbarkeit der Völker. Das große Verdienſt des Paktes liegt tatſächlich darin, daß er der Welt eine Hoffnung gibt. Aber dieſe Hoffnung darf nicht enttäuſcht werden. Dieſe Idee wird Briand ſelbſt am Schluß ſeiner heutigen Anſprache zum Ausdruck bringen, wenn er ſagt:„Die Prokla⸗ mierung des Friedens iſt ſchon viel, aber der Friede muß organiſtert und an die Stelle der Gewaltlöſung die Rechts⸗ löſung geſetzt werden. Das iſt die Aufgabe von morgen.“ Der Zentrumsvorſtoß gegen Slreſemann J Berlin. 27. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berliner politiſchen Kreiſen beſchäftigt man ſich angelegentlich mit dem Vorſtoß der„Germania“ gegen Dr. Streſe⸗ mann. In der Berliner Preſſe dagegen findet der„Ger⸗ mania“⸗Artikel, der allerdings auf den erſten Blick den Ein⸗ druck einer der allgemein üblichen außenpolitiſchen Betrach⸗ tungen macht und erſt zum Schluß den Pferdefuß, nämlich die Forderung nach dem Rücktritt des Außenminiſters, erhebt, nicht die ihm wohl zukommende Betrachtung. Selbſt die Hugenberg⸗Blätter, die ſich ſonſt mit Begier auf alles ſtürzen, was irgendwie gegen die Perſon des Außenminiſters ausge⸗ nützt werden könnte, nehmen von den Ausführungen der „Germania“ keine Notiz. Umſtritten iſt die Frage, ob es ſich hier um eine Privatäußerung des Zentrumsorgans, oder um eine parteioffiziöſe inſpirierte Auslaſſung handle. Es ent⸗ ſpricht der Zentrumstaktik, daß dies nicht deutlich erkennbar iſt. Soviel ſteht feſt: Es iſt ſicherlich keineswegs allein die Sorge um die künftige Geſtaltung der Außenpolitik, die das führende Zentrumsblatt zu ſeiner Attacke veranlaßt. ſondern— und zwar vielleicht in erſter Linie— innen⸗ politiſche Motive. Man verrät kein Geheimnis, wenn man in dieſem Zuſammenhang ſchon ſeit längerer Zeit ſich im Zen⸗ trum regende Ambitionen für die Leitung der Außenpolitik feſtſtellt. Daß man die Krankheit Streſe⸗ manns zum Vorwand ſolcher Spekulationen nimmt, iſt nicht gerade fein. Daß der Dolch gerade gezückt wird in dem Moment, da Dr. Streſemann in Paris weilt, noch weniger. * Die„Germania“ dementiert ſich ſelbſt: ſie erklärt mit harmloſer Miene, daß der Schlußabſatz ihres Sountagsartikels, in dem mit unverhüllten Worten der Rücktritt Dr. Streſemanns gefordert wurde, gar nicht ſo gemeint ſei. Es handelt ſich alſo, wie man nach dieſer Erklärung annehmen darf, um keine parteioffizids inſpirierte Auslaſſung, ſondern um eine Redaktionsarbeit, freilich um eine wenig geſchickte, denn, wenn die„Germania“ verſichert, ſtets habe ſie die Politik Dr. Streſemanas gebilligt und nur der Politik Dr. Streſemanns gelte ihre Sorgen, dann hätte ſie ſich ſchon etwas weniger zweidentig ausdrücken müſſen. So wie ſie es tat, hat ſie keinen Anlaß, ſich über „falſche Schlußfolgerungen“ zu beklagen. Oder ſollte ein Uebereifriger etwas zu früh die Katze aus dem Sack gelaſſen haben? * Geſchenke der deutſchen Regierung an einen britiſchen Rettungsdampfer. Der ſtellvertretende Gouverneur von Gibraltar, Price Davis, hat im Namen der deutſchen Regie⸗ rung dem Kapitän und der Mannſchaft des britiſchen Ret⸗ tungsdampfers, die unter großer perſönlicher Gefahr 45 Mann des am 21. November 1927 in der Nähe von Trafalgar in Seenot geratenen deutſchen Dampfers„Elberfeld“ gerettet hatten, Geſchenke überreicht. werde, ſeien Arbeit und Wohlſtand. Da nun aber Litauen einen Nachbar habe, der gewohnt ſei, ſich hauptſächlich von fremder Hände Arbeit zu nähren, ſo müßte jeder Landwirt auch zugleich Bruder ſein, um das Erbe der Väter zu verteidigen. Die Litauer würden in Wilna trotz aller Ein⸗ ſchüchterung in die allein ihnen gehübrende Stadt einziehen, nicht aber, um dort die litauiſche Flagge neben der poliſchen zu ſehen. Nur in Wilna könne ein polniſcher Ge⸗ ſandter empfangen werden. In Litauen ſtünde das ganze Volk hinter der Wilnapolitik der Regterung. Dieſer Geiſt erſtrecke ſich auch über die Demarkationslinie hinaus, wo alle allmählich beginnen, die Stunde der Vereinigung herbei⸗ zuſehnen. Nicht wichtig ſei der Zeitpunkt, ſondern nur der Umſtand, daß dieſe Vereinigung überhaupt eintrete. Heute ſet man auch im Ausland überzeugt, daß die Wilunafrage nicht endgültig geregelt ſei. Früher oder ſpäter werde man dieſe Regelung doch vornehmen müſſen. Gegen dieſe litauiſche Polttik könne niemand etwas einzuwenden haben, denn das ſei eine Politik des Friedens und der Gerechtigkeit. Eine Entſchließung, die die Verſammlung annahm, billigt die Außenpolitik der Regierung. l Kindertragodie Ein Neunjähriger„ zweieinhalbjähriges bi Unter merkwürdigen und grauſtigen Umſtänden kam am Sonntag mittag in Bottrop die zweieinhalbjährige Char⸗ lotte Schlauch ums Leben. Der neunjährige Fritz Söhnlein trug das Kind auf den Armen durch einen Teich in Bottrop. Kurz vor Erreichen des jenſeitigen Ufers ſetzte er das Kind ins Waſſer und ging wieder zurück. Er bemerkte vom Ufer aus, wie das Kind ertrank, ohne ihm zu Hilfe zu etlen. Er rief lediglich einen Hirtenknaben an, der in einiger Eutfer⸗ nung ſichtbar war. Ehe dieſer jeboch eingreifen konnte, war das Kind ertrunken. Der Vorfall wurde erſt folgenden Mittag bekannt, als der Vater den Tod beim Standesamt anmeldete. Die Kri⸗ minalpolizei vernahm den Knaben, der ein verſtecktes Weſen zur Schau trug, und konnte nicht einwandfrei feſtſtellen, aus welchen Beweggründen der Junge das Kind ertränkt hat. f Verkehrsunfälle * Erbach i.., 27. Auguſt. Hier ereignete ſich in der Nacht zum Samstag ein bedauernswerter Unglücksfall. Der Fabrik⸗ arbeiter Karl Schwinn von hier war bet einer gemein⸗ ſchaftlichen Geſangsprobe der Vereine Erbach und Erlenbach. Als er ſich nach der Singſtunde, die in Erlenbach ſtattfand, kurz nach 1 Uhr mit ſeinem Rad auf dem Heimweg befand, verunglückte er gleich hinter den letzten Häuſern des Ortes an einer abſchüſſigen Stelle auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe. Die Frau des Verunglückten, die an ein allzulanges Ausbleiben ihres Mannes nicht gewöhnt iſt, begab ſich am frühen Morgen auf den Weg, um nach ihrem Mann zu for⸗ ſchen und fand ihn dann auch unterhalb des Ortes im Stra⸗ ßengraben mit dem Kopfe bergab liegen. Das ganze Geſicht war ſo angeſchwollen, daß ſie ihn nur an den Kleidern erken⸗ nen konnte. Schwinn, der eine Gehirnerſchütterung erlitten hat, konnte ſelbſt über den Unglücksfall noch nichts berichten. Das Rad, das wenig beſchädigt iſt, lag mitten auf der Straße, Es fehlte jedoch die neue Laterne, die am Rad befeſtigt war. * Grünſtadt, 27. Auguſt. Geſtern abend wurde der Vor⸗ ſtand des Militärvereins Mertesheim, Umminger, von dem Motorradfahrer Wilhelm Wild aus Kirchheim angefah⸗ ren, ſodaß er rücklings auf die Erde fiel und eine lebens⸗ gefährliche Kopfverletzung davontrug. Umminger ſtarb noch am gleichen Abend im Grünſtadter Krankenhaus. * Stockach, 27. Auguſt. Ein ſchwerer Autobus unfall ereignete ſich heute nachmittag vor dem Ort Es paſingen. Ein mit acht Perſonen beſetzter Reiſewagen aus Ueberlingen wurde von einem Horniſſenſchwarm an gegriffen. In einer Kurve verlor der Chauffeur die Herrſchaft über ſeinen Wagen und fuhr gegen einen Baum. Die Inſaſſen trugen ſämtlich ſchwere Verle zungen davon und mußten in das Ueberlinger Krankenhaus geſchafft werden. Das Automobil wurde ſchwer Heſchädigt. — Berlin, 27. Aug. In der Friedelſtraße in Neukölln ſtieß heute abend ein Radfahrer mit einem Motorrad zu⸗ ſammen. Während der Führer des Motorrades unverletzt blieb, trugen ſeine beiden Mitfahrer ſowie der Rad⸗ fahrer Gehtrnerſchütterungen davon. Die drei Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Letzte Meloͤungen 4 Ausplünderung von öffentlichen Fernſprechſtellen Berlin, 28. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bitro) Auf Anregung aus dem Publikum hatte die Oberpoſtdtrektion Berlin ſich entſchloſſen, an beſonders belebten Punkten die öffentlichen Fernſprechſtellen auch während der Nacht geöff⸗ net zu halten. Dieſes Entgegenkommen haben Diebe mehr als reichlich ausgenutzt. Nicht weniger als 60 ſolcher Fern⸗ ſprechſtellen ſind während der letzten Woche ausgeplün⸗ dert worden. Da die Geldkaſſetten, die den Apparaten ein⸗ gefügt ſind, ſich nicht ohne weiteres öffnen laſſen, ſo haben die Diebe einfach die ganzen Apparate abgeriſſen. Geſtern gelang es endlich, einen der Plünderer zu erwiſchen, der 15 Dieb⸗ ſtähle zugab. Die Unwetter in den Vereinigten Staaten — New Pork, 27. Aug. Die ſchweren Wolkenbrüche, die wie bereits gemeldet, den Staat New Pork heimſuchten, haben bei Ellenville im Quellengebiet des Rondout⸗Flüßchens be⸗ ſonders ſchweren Schaden angerichtet. Mehrere Ortſchaften im Rondouttal wurden überflutet. Zeitungsmeldungen zu⸗ folge ſind fünf Perſonen ertrunken, 17 Perſonen werden vermißt. d Sechs Mitſchuldige am e in Newyork geſucht — Newyork, 27. Aug. Die Bundesgerichtsbehörde hat Haftbefehle gegen ſechs Mexikaner erlaſſen, die ſich angeblich in Newyork aufhalten und von der mexikaniſchen Regierung in Verbindung mit der Ermordung Obregons und anderen Verbrechen geſucht werden. 5 g Sein cd eren erer uͤl· eren ere. . nne eee * Dtͤtenstag, den 28. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) B. Seite. Nr. 397 Die pfälzische Eine Tagung der pfälziſchen Landwirtſchaft Im Rahmen der Landwirtſchaftsſchau Bad Dürkheim fand am Sonntag im Saal der Dürkheimer Winzergenoſſen⸗ ſchaft die Hauptverſammlung des landwirtſchaft⸗ lichen Kreisvereins der Pfalz ſtatt. Sie hatte, wie vorauszuſehen, einen außerordentlich ſtarken Beſuch aufzu⸗ weiſen. Der 1. Vorſitzende, Landesökonomierat Franck⸗Langmeil, konnte neben den zahlreichen Mitgliedern auch eine große An⸗ zahl Ehrengäste begrüßen, an der Spitze den Regierungsprä⸗ ſidenten der Pfalz, Dr. Pfülf. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede warf der Vorſitzende einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr, das wieder ein äußerſt arbeitſames ge⸗ weſen ſei. Vieles habe man erkämpfen müſſen, um durch⸗ halten zu können. Vom Staat ſei nichts zu erhoffen, weshalb der wirtſchaftliche Zuſammenſchluß auf der ganzen Linie erſtrebt werden müſſe. Die Selbſthilfe ſei das wirkſamſte und dauerhafteſte Mittel. Nur eine ſtraffe Orga⸗ miſation führe zum Ziele. Dabei brauche das deutſche Volk eine blühende Landwirtſchaft, wenn es ſeine Unabhängigkeit in der Zukunft behalten wolle. In der Landwirtſchaft liege eine gewaltige Macht. Ihre Zukunft liege deshalb in dem wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß. Die Spitzenorganiſationen müßten die Führung übernehmen, dann werde die Landwirt⸗ ſchaft ihr Ziel erreichen zum Beſten des ganzen deutſchen Volkes. Nach den mit großem Beifall aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen nahm der Regierungspräſident das Wort, um zunächſt für die liebenswürdige Begrüßung zu danken. Er ſei nicht als Fremdling zu den Landwirten ge⸗ kommen, er ſein ein Kind der Pfalz und habe ſeine beſten Berufsjahre in der Pfalz zugebracht. Auch in ſeiner jetzigen Stellung ſei es ſein beſonderes Anliegen, der Landwirtſchaft ein treuer Berater, Helfer und Förderer zu ſein. Ihn habe nicht Sucht oder Drang nach Stellung in die Pfalz geführt, ihn habe einzig und allein die Treue und Liebe zur alten Heimat über den Rhein zurückgeführt.(Lebhafter anhal⸗ tender Beifall.) Er könne nicht beſſer ſchließen als mit dem Vers eines Gedichtes, das ein Pfälzer Landsmann, Geheim⸗ 2 rat Senatspräſident Otto Luxen burger, ihm bei ſeinem 4 Weggang gewidmet habe und das heiße: Glück und Heil zur Pfälzer Reiſe und zum neuen Schaffenskreiſe. Schütze kräftig unſere Brüder Unſerer Schweſter heilige Güter. Bis wir einſt erfüllt noch ſehen was wir täglich heiß erflehen; Treuer Herzen Loſung ſei: Pfalz und Rhein, Herr mach ſie frei! Langanhaltender Beifall zeigte dem Regierungspräſi⸗ denten, daß er aus den Herzen der Pfälzer geſprochen hatte. Nach den weiteren üblichen Begrüßungsanſprachen erſtattete der Vorſtand der Landwirtſchaftsſchule Haßloch, Landwirtſchaftsrat Eberle ein Referat über die„andwirtſchaft im Bezirk Bad Dürkheim“. Er beleuchtete in ganz beſonderer Weiſe die landwirtſchaftlichen und auch landſchaftlichen Vorzüge des Be⸗ zirks Bad Dürkheim, der neben ſeinem großen Waldreichtum, üppigen Obſtſegen und ſonſtigen landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ nmiſſen das herrlichſte Produkt der Pfalz, den Wein, in hervor⸗ ragender Qualität und auch Quantität auf den Markt bringe. In näheren Details und aufgrund eines überſichtlichen Zahlenmaterials zeigte der Referent, wie fleißig das land⸗ wirtſchaftliche Völkchen in dieſem Bezirke iſt, um die Produk⸗ tion im Bezirke immer noch weiter zu ſteigern. Bet dieſer Gelegenheit gab der Vortragende den anweſenden Landwirten verſchiedene Winkle und Ratſchläge, wie ſie ihre Betriebe am vorteilhafteſten einrichten müſſen, um auch über die ſchlechten Mißjahre ſchadlos hinwegzukommen. Dieſen Ausführungen folgte ſekretärs des Vereins Landwirtſchaftsaſſeſſor Sonn⸗Kaiſerslautern über die Tätigkeit des landwirtſchaftlichen Ver⸗ ein Bericht des Kreis⸗ geweſen. Die pfälziſchen Viehzucht⸗ und Snatgutmärkte habe man in der ausgiebigſten Weiſe unterſtützt. Leider ſei im Mitgliederſtand ein kleiner Rückgang zu verzeichnen und es gelte, ihn wieder auf den alten Stand zu bringen. Eine große Reihe von Vorträgen akuter Thematas ſeten durch be⸗ rufene Spezialiſten in den einzelnen Bezirken abgehalten worden. Die Erfolge ſeien befriedigend geweſen. In der körperlichen, geiſtigen und ſittlichen Erziehung der Jugend liege die Zukunft der Landwirtſchaft. Das neue Deutſchland brauche feſte Männer, die aufrecht ſtehen und die Wankel⸗ mütigen aufrichten können. Ausnützung aller gebotenen Ver⸗ dienſtmöglichkeiten zur rechten Zeit, das müſſe die Parole der Landwirtſchaft an der nächſten Zukunft ſein. Die beiden Referate wurden mit größtem Beifall auf⸗ genommen. Da eine Ausſprache über die beiden Vorträge nicht beliebt wurde, konnte der Vorſitzende mit Dankesworten die anregend verlaufene Verſammlung ſchließen. Die Krets⸗ verſammlung 1929 findet in Zweibrücken ſtatt. Für das Jahr 1980 iſt Frankenthal vorgeſchlagen. An die Tagung ſchloß ſich ein Eſſen im Stadtratsſaal mit anſchließender Weinprobe. Landwirtſchaftliche Ausſtellung Bei der in Bad Dürkheim abgehaltenen landwirtſchaftlichen Ausſtellung gelangten in dieſen Abteilungen zuſammen rund 50 Auszeichnungen zur Verteilung. Preisträger ſind pfälziſche Obſtbauvereine und Einzelausſteller. In der Abteilung Braugerſtenſchau gab es zwei Siegerpreiſe, fünf erſte, zehn zweite Preiſe und zehn Anerkennungen. Am Samstag abend fand ſeitens der Stadt im Kurpark eine Begrüßung der von überall her zahlreich nach Dürkheim geeilten Landwirte ſtatt. Die Begrüßungs⸗ anſprache hielt Bürgermeiſter Dahlem, der die beſten Grüße des Stadtrates und der Stadtverwaltung überbrachte. Landesökonomierat Frank dankte namens der Landwirt⸗ ſchaft für den herzlichen Empfang in Bad Dürkheim. Der Begrüßungsabend war von Konzert⸗ u. Geſangsdarbietungen umrahmt. Auch der Pfälzer Mundartdichter Räder ſtellte ſich zur Verſchönerung des Abends zur Verfügung. Der Kur⸗ park war feſtlich beleuchtet. Tagung der Weinhandelsvertreter Die pfälziſche Weinwoche in Neuſtadt a. H. ſtellte, ſoweit ſich jetzt ſchon überblicken läßt, die Veranſtalter und die Aus⸗ ſteller zufrieden. Die Ausſteller haben ziemlich viel Beſtel⸗ lungen bekommen. Sonntag nachmittag beſuchte die Ausſtel⸗ lung der Präſtdent des bayeriſchen Landtags, Köntgbaue 930 und der Heilbronner Oberbürgermeiſter mit 15 Stadträten. Einen ſehr guten Eindruck auf die auswärtigen Gäſte der Weinwoche machte die Samstag abend vom Verein des rheinpfälziſchen Wein handels im Neuſtadter Kur⸗ haus Kohler veranſtaltete Weinprobe. Beſonderes Ge⸗ fallen fanden die Vorträge des Sängers Weſtermeye 2 eines geborenen Neuſtadter, der in Augsburg als Künſtler bedeutendes Anſehen genießt. Der 11. deutſche Weinhandelsvertretertag wurde Sonntag vormittag bei ſehr gutem Beſuch im Kaiſer⸗ ſaal des Saalbaues abgehalten. Der Vorſitzende des Ver⸗ bandes, Handelsgerichtsrat Paul Ron dholz⸗Berlin, be⸗ grüßte insbeſondere die Behörden und die Preſſe. Er erläu⸗ terte kurz die berufliche Tätigkeit des Weinhandelsvertreters, Oberregierungsrat Heinz von Speyer anerkannte die Be⸗ deutung des Berufs des Weinhandelsvertreters, betonte deſſen Wichtigkeit für die Erſchließung des Weinabſatzgebietes und ſagte die Unterſtützung dieſes Berufsſtandes durch die Regierung zu. Bürgermeiſter Ernſt⸗Neuſtadt übermittelte die Grüße der Stadt. Ferner ſprachen Kommerzienrat Ba ch, Dr. Rau, der das Intereſſe der pfälziſchen Induſtrie an dem Wohlergehen des Weinbaues und Wein handels hervorhob, Bürgermeiſter Wandt, Kommerzienrat Sichel⸗Mainz und Weingroßhändler Hoch⸗Neuſtadt. Landwirtſchaftsrat Kling⸗ ner ſprach für den Verein des Pfälziſchen Weinbauverbandes und betonte, daß der Winzer den Weinhandelsvertreter als einen Pionier des Weinabſatzes zu ſchätzen wiſſe und daß er ihm für ſeine Unterſtützung und Arbeit dank ſage. Dr. Paul Behm⸗ Berlin, der Generalſekretär des Zentralverbandes der deutſchen Weinhanbelsvertretervereine, ſprach über die wirtſchaft⸗ lüche Lage des Weinhandelsvertreters. Die Lage ſei nach wie vor trotz einer gewiſſen Beſſerung auf dem Abſatzgebtet ſehr wenig zufriedenſtellend. Die heutigen Ver⸗ hältniſſe laſſen ſich keunzeichnen durch die Worte: Vermehrte Arbeit, Erhöhung der Speſen und Zurückgehen des Real⸗ verbienſtes. In der Ausſprache wurde der Auffaſſung Dr. Behms von allen Seiten recht gegeben. Insbeſondere wurde betont, daß der Weinhandelsvertreter das bllligſte Werbemittel für den Weinabſatz darſtelle, da er ja nur dann bezahlt werde, wenn er tatſächlich einen Erfolg aufzu⸗ weiſen habe. Dr. Meesmann⸗Mainz referierte über die kommenden Aenderungen des Weingeſetzes. Insbeſondere bedürfen drei Gebiete der geſetzlichen Regelung, nämlich die Verbeſſerung des Weines, die Bezeichnung des Weines und die Verſchnittfrage. Der Redner gab zu dieſen drei Fragen ausführliche fachliche Er⸗ läuterungen. Beſonders bemerkenswert iſt die Aufforderung des Redners, auf den Geſchmack des Weinkonſumenten er⸗ zieheriſch einzuwirken, damit ein Verſtändnis für den guten und reinen Wein allgemein erzielt wird. Man dürfe zu⸗ geben, daß in den letzten Jahren in dieſer Beziehung ſich ſehr vieles zum Guten gewandt hat. Dr. Zſchokke, der Direktor der Neuſtadter Weinbauſchule, referierte über das Thema„Das pfälziſche Weinbaugebiet und ſeine Weine. An Hand von Kartenmaterial zeigte er, daß die Pfalz das größte Weinbaugebiet in Deutſchland iſt. Er gab für die Gäſte ferner Erklärungen über die beſondere Art des Pfälzer Weines und über die Methode des Anbaues in der falz. Seine Ausführungen wurden von der Verſammlung mit Intereſſe entgegen⸗ genommen. Paul Rondholz erläuterte dann in einem längeren Referat die Stellung des Wein handel ⸗ vertreters innerhalb der geſamten Organiſation des Weinhandels und gab an, daß die wichtigſten Aufgaben, wie etwa die Erſchließung und Erhaltung des Abſatzgebietes, nur durch den Weinhandelsvertrag gelöſt werden können. Außer⸗ dem wurden noch kurze Referate über rechtliche Fragen, die für den Weinhandelsvertreter wichtig ſind, gehalten. Am Sonntag unternahmen die Tagungsteilnehmer Auto⸗ bus⸗FJahrten in das pfälziſche Weinbaugebiet. Es war ihnen auf dieſe Art Gelegenheit geboten, auch die landſchaftlichen Schönheiten der Pfalz in reichem Maße kennen zu lernen. Kommunale Chronik Aus dem Freiburger Stadtrat Gt. Freiburg, 25. Aug. Obwohl ſich bei der letzten Wahl keine weſentlichen Anſtände gezeigt haben, ſind doch nachträg⸗ lich Klagen über Mängel in der Wählerliſte laut geworden. Der Stadtrat legt auf eine ordnungsgemäße Abwicklung der Wahlen den größten Wert und iſt bereit, alle möglichen Vor⸗ kehrungen zu treffen, damit insbeſondere jedem Wähler ſein Wahlrecht geſichert iſt. Dieſe Abſicht kann aber nur erreicht werden, wenn die angeblichen Mängel auch in beſtimmter Form zu ſeiner Kenntnis gebracht werden. Er fordert daher auf, etwaige Beanſtandungen mitzuteilen, damit den Fehler⸗ quellen nachgegangen werden kann.— Für die Erſtattung von Anzeigen, die die Erfaſſung von Perfſonen ermöglichen, die die öffentlichen Waſſer läufe(Dreiſam, Hölderlebach, Gewerbebäche, Straßenbächle) verunreini git haben, ſoll bis auf weiteres einheitlich eine Belohnung von 3 Mark aus⸗ geſetzt werden.— Den vom Stadtſchulamt aus Anlaß d Wiedereröffnung der Lehrerbildungsanſtalt für die Errich⸗ tung einer Seminarübungsſchule gemachten Vor⸗ ſchlägen wird zugeſtimmt.— Die ſtädt if chen Leitungs⸗ wäſſer werden nunmehr täglich durch das Hygieniſche In⸗ ſtitut der Univerſität einer bakteriologiſchen Unter ſuchung unterzogen.— Der Stadtrat hat mit großer Be⸗ friedigung von der Mitteilung der Kreisverwaltung Kennt⸗ nis genommen, daß die Kreisverſammlung für das Jahr 1928 einen erhöhten Theaterzuſchuß von 10000 M.(Bis⸗ her 5000.) bewilligt hat. Kleine Mitteilungen Da das bisherige Tempo der Wohnungsbautätigkeit in Frankfurt nicht ausreicht, ſoll der Wohnungsbau auf jährlich 4000 Wohnungen geſteigert werden, von denen 2000 bis 2500 billige Kleinſtwohnungen ſein ſollen. eins im abgelaufenen Jahre. Die Tätigkeit ſei äußerſt rege ..... ͤ—...... „Keine geit!“ Von Arthur Stahn⸗Stuttgart Manu pflegt oft ſpottend zu ſagen, daß gerade die Leute, die immer behaupten, keine Zeit zu haben, eigentlich gar nicht wiſſen, wa ſie mit dieſer ihrer Zeit beginnen ſollen. Und wie oft verbirgt ſich hinter der Eutſchuldigung, keine Zeit zu haben, wenn Freunde oder Bekannte mit der Bitte um irgendeine Gefälligkeit an die Betreffenden herantreten, nur Trägheit oder aber Ungefälligkeit. Gerade dieſe Art Menſchen, die für andre nie Zeit haben wollen, ſind merk⸗ würdigerweiſe inbezug auf ihre eigene Perſönlichkeit äußerſt anſpruchsvoll und nehmen es ſehr übel, wenn man ihnen auch einmal Gleiches mit Gleichem vergilt!— Da ſind zwei Men⸗ ſchen miteinander bekannt geworden bei irgendeiner Gelegen⸗ heit, vielleicht auf der Ferienreiſe, und haben ſich verabredet, einander zu ſchreiben. Der eine von ihnen, der Pünktliche, Gewiſſenhafte, kommt dieſem Verſprechen auch nach und ſchreibt— ſchreibt noch einmal—— aber eine Antwort erhält er nicht. Trifft er nun den andern einmal wieder und er⸗ kundigt ſich, ob er denn die Briefe nicht erhalten und warum er nicht geantwortet habe, ſo erhält er die fade Entſchuldigung: „Ihre Briefe? Ja, natürlich— aber ich hatte zur Beantwor⸗ tung keine Zeit, wirklich keine Zeit!“— Der Ungezogenheit ſeiner Handlungsweiſe ſcheint er ſich, obgleich er ſich vielleicht auf ſeine„Bildung“ viel zu gute tut, gar nicht bewußt zu ſein. Denn ſo viel Zeit, ein paar Zeilen zu ſchreiben, hat wohl auch der beſchäftigſte Menſch!—— Und wie ſieht es in der Familie, in der Haushaltung damit aus? Schon bei der Er⸗ ziehung der Kinder ſollte ſtreng darauf geachtet werden, daß dieſe ſich nicht die bequeme Redensart angewöhnen, keine Zeit zu haben, wenn ſie von Geſchwiſtern oder Kameraden um eine Gefälligkeit gebeten werden, die vielleicht ein wenig Mithe und Arbeit mit ſich bringt. Und unſere Hausfrauen? Es gibt leider eine recht große Zahl, deren ſtändige Klage es iſt, nie fertig zu werden und keine Zeit zu haben. In Wirklichkeit verſtehen ſie es nur nicht, ihre Zeit richtig einzuteilen, d. h. alles zu ſeiner Zeit zu tun, und ſie fühlen ſich gekränkt, wenn man ihnen erzählt, daß jene andre Frau, die doch eine viel größere Familie zu verſorgen hat, immer zur rechten Zeit fertig wird. Daß ſie darum auch noch zu vielem anderen Zeit hat, das ihrem Haus⸗ weſen, ihrem Manne und ihren Kindern zugute kommt. Das wollen aber dieſe übergeſchäftigen Frauen nicht begreifen, geben ſich auch gar keine Mühe, einmal den Verſuch zu machen, es jenen andern gleichzutun, ſich eine richtige Zeiteinteilung zu machen, nicht bald dies, bald jenes anzufangen, um ſchließ⸗ lich gar nichts fertig gebracht zu haben. Am meiſten hat da der Mann unter dieſer verkehrten Wirtſchaft zu leiden. Es fehlt die Ruhe und Gemütlichkeit, die Ordnung, die er, wenn er müde und abgeſpannt vom Geſchäft heimkommt, doch gern haben möchte. Da iſt nichts fertig, die Frau läuft noch in demſelben Aufzuge herum wie am Morgen, hat vor lauter Uebergeſchäftigkeit keinen Augenblick Zeit für Mann und Kinder, und auf den leiſen Vorwurf dieſerhalb nur die ver⸗ zweifelte Antwort:„Ja mein Gott— wenn ich doch eben gar nicht fertig werde!“ 5 Und die Kinder? Ihnen geht es nicht beſſer, denn die Mutter hat ja nie Zeit für ſiel Kommen ſie mit irgendeiner Frage oder einem Wunſche zu ihr, ſo erhakten ſie gewöhnlich die in gereiztem Tone gegebene Antwort:„Kinder— laßt mich doch um Gotteswillen in Ruhe! Seht ihr denn nicht, daß ich keine Zeit habe?!“—- Arme Frau, arme Kinder!— Wie⸗ viel Zeit hätte ſie übrig, wenn ſie ſich nur von vornherein drüber klar zu werden verſtünde, welche Arbeit zuerſt auszu⸗ führen iſt, welche ſpäter, und eins nach dem andern, ſtatt vieles auf einmal, um ſchließlich doch nichts fertig zu haben. Solche Frauen ſind ſelbſt daran ſchuld, wenn ſie für ihre Arbeit doppelt und dreifach ſo viel Zeit gebrauchen als andre, die oft viel mehr zu tun haben wie ſie, und die dennoch genügend Zeit übrig behalten für ſich, für ihren Mann und ihre Kinder. Dieſes nervöſe Haſten, dieſe Uebergeſchäftigkeit, man möchte ſagen: dieſer Wahn, keine Zeit zu haben, liegt freilich ganz im Weſen dieſer überhaſteten Zeit. Es wäre ein hoher Gewinn für alle, wenn wieder mehr Ruhe und Beſonnenheit einkehren würde, wenn jeder wieder lernen würde, zunächſt für ſich ſelbſt mehr Zeit übrig zu haben, und daun auch für andre, ihm Naheſtehende. Und dann ſoll bei aller Arbeit auch nicht die ausreichende Pflege für Körper und Geiſt nergeſſen werden: nach der Arbeit die Ruhe, die Erholung— Arbeit Dr. Poppen⸗ Heidelberg zum Profeſſor ernaunt. Dem Akademiſchen Muſikdirektor an der Univerſität Heidelberg Dr. Hermann Poppen wurde durch das Badiſche Staats⸗ 9 5 5 die Amtsbezeichnung Profeſſor ver⸗ en. Geſpräch am Kölner Dom In Reclams„Univerſum“ wird folgende Geſchichte, die Domplatz wirklich paſſtert iſt, erzählt: Ein Herr auf dem Domplatz in Köln zu einem „Verzeihen Sie, mein Herr, meine Augen ſind das Tauben oder Dohlen, die um die lautet die Antwort, st. auf dem Kölner ſehr kurzſichtiger Vorübergehenden: ſind ſo ſchlecht, Türme fliegen?“—„Das weiß ich nicht,“ »ich bin ſelbſt fremd hier!“ und Zerſtreuung— alles zu ſeiner Zeit!— 1 Sekte. Nr. 997 Neue e Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Auguſt 199 kädtiſche Nachrichten Am Strandband „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht ſor⸗ gen,“ ſo kann auch jener Jüngling ſagen, der am Strandbad alles beſſer wiſſen und ſich von niemand etwas ſagen laſſen wollte. Liegt dieſer junge Mann in ſeiner ganzen Länge auf der Wieſe— es iſt ja eigentlich nur noch zertretenes dürres Gras—, die ſich hinter dem Badeſtrand längs der Reißinſel erſtreckt, und raucht eine Zigarette nach der an⸗ deren. Aber nicht, daß er die nächſtfolgende an dem Stumpen der anderen anſteckt, jedesmal greift er nach der Streichholz⸗ ſchachtel, die neben der Zigarettenſchachtel liegt. Das Ganze wäre nicht weiter auffallend, wenn er nicht jedesmal das brennende Streichholz in weitem Bogen, ohne es auszu⸗ blaſen, wegwerfen würde. Von verſchtedenen Seiten wird er auf das Verwerfliche ſeines Tuns aufmerkſam gemacht und immer dreht er ſich nur verächtlich zur Seite. Als wie⸗ der einmal ein ſolches Streichholz ganz in die Nähe von ab⸗ gelegten Kleidern fiel und dieſe beinahe in Mitleidenſchaft gezogen worden wären, geht ein älterer Herr auf dieſen lie⸗ ben Badegaſt zu und ermahnt ihn, doch endlich den Unfug bleiben zu ſaſſen, da doch das ausgedörrte Gras und auch die umherliegenden Kleider Feuer fangen könnten und dann ſicher großes Unheil entſtehen könne. Statt aber dieſe Worte zu beherzigen, wird der junge Mann noch frech und läßt eine mit unflätigen Redensarten geſpickte Rede vom Stapel, ſodaß der Herr vorzieht, zu ſchweigen und ſeinen Lagerplatz zu verlegen. Die anderen Badegäſte warten noch ab und wollen ſehen, oh das nächſte Streichholz wieder ſo weggeworfen wird. Es war beſchloſſene Sache, dann„tätlich“ den Jüngling zur Ord⸗ nung zu verweiſen. Aber es ſollte anders kommen. Die Sigarette iſt zu Ende geraucht, der Stummel fliegt weg, der Herr“ erhebt ſich, geht einige Schritte, zieht aber gleich mit einem Schreit einen Fuß in die Höhe: er iſt auf die noch glühende Zigarette getreten— ſeine eigene weggeworfene— und hat ſich den Fuß verbrannt. Daß eine ganze Anzahl Badegäſte in großes Gelächter ausbrachen, darüber hat er ſich nicht zu wundern brauchen. Der Vorfall iſt ihm vielleicht eine beſſere Lehre geweſen, als mehrere ermahnende Reden. Der Jüngling nimmt die Kleider unter den Arm, 8 955 det—— und ward nicht 15 geſehen. H. J. * Ernannt wurden die Hilſsauffeber Friedrich Marte beim Landesgefängnis Mannheim und Helmut Rauſch beim Bezirksgefängnis Mannheim zu Aufſehern. * Rückgang der Zahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Maunheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffent⸗ licher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, ge⸗ meldeten Arbeitſuchenden, betrug am 15. Auguſt 12 266(8349 nrännliche, 3917 weibliche). Davon entfallen 9436(6353 männ⸗ liche, 3083 weibliche) auf den Stadtbezirk und 2830(1996., 884.) auf den Landbezirk. Von den Hauptunterſtützungs⸗ empfängern erhalten 4643(3403., 1299.) Arbeitsloſen⸗ unterſtützung und 685(593., 92.) Kriſenunterſtützung. Da am 8. Auguſt die Zahl der Erwerbsloſen auf 12 423 ſich belief, iſt ein Rückgang um 157 eingetreten. In der Berichtswoche war eine leichte Beſſerung des Arbeitsmarktes wahrnehmbar. Faſt in allen Berufsgruppen konnte ein Abgang an Arbeit⸗ ſuchenden feſtgeſtellt werden, ohwohl die Anzahl der getätigten Vermittlungen nicht an die der Vorwoche heranreichte. Namentlich war es die Lanbwirtſchaft, die infolge der ein⸗ ſetzenden Getreideernte zahlreiche Arbeitskräfte aufzunehmen vermochte. Bemerkenswerte Einſtellungen hatten auch die handwerksmäßigen Berufe, die Holzinduſtrie, die chemiſche Induſtrie, das Baugewerbe, Verkehrsgewerbe, die Hilfs⸗ arbeiter allgemein und das Friſeurgewerbe zu verzeichnen. In den weiblichen Berufen war in der Hauptſache Beſchäf⸗ tigung geboten in häuslichen Dienſten und für Hilfsarbeite⸗ rinnen. * Der diesjährige Herbſt⸗Haupt⸗Pferdemarkt in Maun⸗ heim wird am Montag, 10. September im ſtädtiſchen Viehhof anſchließend an die Mannheimer Herbſtrennen abgehalten. Der Herbstmarkt hat in den letzten Jahren große Bedeutung gewonnen. Die Beteiligung wird auch diesmal wieder ſehr rege werden. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Mittwoch Franz Treſch, Kolonialwarenhändler, S 2, 20, mit ſeiner Ehefrau Josefine. * Beſtaltung. Eine große Trauerverſammlung erwies geſtern nachmittag dem auf der Jagd von einem Herzſchlag verſchiedenen Hotelbeſitzer Chriſtian Willet die letzte Ehre. In der Leichenhalle, in der der mit prächtigen Trauerſpenden bedeckte Sarg aufgebahrt war, hielten ſechs Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Waldhof die Ehrenwache. Nach einem Hornquartettvortrag der Feuerwehrkapelle, einem Celloſolo mit Harmoniumbegleitung und dem vom Sänger⸗ bund Mannheim⸗Käfertal geſungenen„Sanctus“ entwarf der evangeliſche Geiſtliche unter Zugrundelegung des Bibelwortes Pſalm 39, Vers 6:„Siehe, meine Tage ſind eine Handbreit bei Dir, und mein Leben iſt wie nichts vor Dir“, ein anſchau⸗ liches Lebensbild des Heimgegangenen, der einer Landwirts⸗ familie aus der Umgebung Hetlbronns entſtammte und äußer der Gattin zwei erwachſene Töchter hinterläßt. Unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle ſetzte ſich dann der lange Trauerzug zur Familiengrabſtätte in Bewegung, wo der Militärverein Mannheim, der Bayern⸗Verein, die Freiwillige Feuerwehr Waldhof, die Gaſtwirtevereinigung, der Männer⸗ Radfahrerverein Badenia und der Sängerbund Mannheim⸗ Käferthal mit ehrenden Worten Kränze niederlegen ließen. 915 dem Hornquartettvortrag„Es iſt beſtimmt in Gottes 9 ſchloß die Trauerfeier. Brand eines Schuttabladeplatzes. Vermutlich durch mit 5 ſpielende Kinder wurde geſtern im Schuttablade⸗ platz im Gießen in Neckarau der dort lagernde Schutt in Brand geſteckt. Das Jeuer wurde durch die um 11,33 Uhr alarmierte Feuerwache II mit einer Schlauchleitung gelöſcht. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung kamen zur Ausloſung 2 Gewinne zu je 10 000 Mk. auf die Nr. 297 523, 8 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 89 066, 123 729, 131 063, 196 286. In der Nachmittagsziehung kamen zur Ausloſung 6 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 75 640, 161 716, 221537, 10 Ge⸗ winne zu je 3000 Mk. au die Nrn. 2660, 91 707, 167 548, 275 800, 288 551.(Ohne Gewähr.) Tagungen 10. Deutſcher Maklertag Vom 6. bis 8. September hält der Reichs ver band Deutſcher Makler(R. D..) für Immobilien, Hypotheken und Finanzierungen e.., Berlin Wo, in Berlin im Saale des vorl. Reichswirtſchaftsrates, Bellevue⸗ ſtraße 15, ſeinen diesjährigen Verbandstag, den 10. Deut⸗ ſchen Maklertag, ab. Auf der öffentlichen Tagung am 6. Sep⸗ tember werden folgende Fragen behandelt:„Neubautätigkeit und Hebung des Realkredites“(Ref. Robert Wiener⸗Berlin), „Die Stellung des Maklers im Wirtſchaftsleben“(Ref. Friedr. Wilhelm Sohn ⸗ Berlin),„Grundſtücksnot und Maklernot“ (Ref. Syndikus Rechtsanwalt Dr. S. Merzbacher⸗Stuttgart), „Die Vorurteile gegen den Makler und ihre Bekämpfung“ (Ref. Landtagsabg. Rechtsanwalt Dr. Waldeck⸗Mann⸗ heim). Am 2. öffentlichen Verhandlungstag ſprechen u. a. Julius Wolff⸗Mannheim und R. A. Dr. Hermann Steinitz⸗ Berlin über„Die Stellung des Maklers zur Aufwand⸗ entſchädigung“. Am 3. Verhandlungstag findet eine geſchloſſene Sitzung im Reichswirtſchaftsrat nur für Mitglieder des R. D. M. ſtatt. 22. Jahres⸗Generalverſammlung der Württembergiſchen Vereine Deutſchlands 1 Ludwigshafen, 26. Auguſt. Im Vereinshauſe der J. G. Farbeninduſtrie fand am Samstag nachmittag die 22. Jah⸗ res⸗Generalverſammlung des Verbandes der Württembergiſchen Vereine Deutſchlands ſtatt, die ſehr gut beſchickt war. Nach ſtundenlangen Beratungen trafen ſich die Teilnehmer zu einem Feſtbankett. Die Generalverſammlung war verbunden mit dem 40. Stif⸗ tungsfeſte des Vereins„Württembergia“ E. V. Ludwigshafen. Der für die große Oeffentlichkeit in⸗ tereſſanteſte Teil dieſes Feſtes war der große hiſtoriſche Trachtemfeſtzug, der ſich Sonntag nachmittag durch die Straßen bewegte. Herolde zu Pferd eröffneten den von Muſik⸗ kapellen begleiteten Zug. Da ſah man die Württemberger Vereine von Karlsruhe, Durlach i.., Heidelberg, Schwetzin⸗ gen, Weinheim, Pirmaſens, Worms, Wiesbaden, Mainz, Würzburg, Stuttgart, Köln und vielen anderen Städten. Da kam Götz von Berlichingen, das Kätchen von Heilbronn, da 8 die Sieben Schwaben heran. Der 15 A 4 0 Veranſtaltungen Dienstag, den 28. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„Der fidele Baus .00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett,.90 Uhr. Lichtſpiel⸗ Theater: Alhambra:„Robert u. Bertram“.— S 117 115 burg:„Küſſe die töten“.— Capitol:„Lotte“. a. „Unterwelt“.— Pal aſt⸗ Theater:„Der geheimnisvolle Ozean⸗ flug“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vor⸗ mittag von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 94 Uhr. i üũ„%%O: kk V A uͤ T ein rieſiger Zeppelin befanden ſich ebenfalls im Zuge. Herr⸗ liche Schwarzwaldtrachten waren eine Freude. Schwarzwäl⸗ der Uhrmacher waren auf einem Feſtwagen eifrig am Werke und rundliche Frauen rührten auf einem anderen Wagen die ſchwäbiſchen Nationalgerichte. Das in großen Maſſen den Feſtzug betrachtende Publikum war des Lobes voll, umſomehr, als einige Szenen die Lachmuskeln reizten. Nach dem gut gelungenen Feſtzug fand ein Feſtakt und ein gut verlau⸗ fener Feſtball ſtatt. Aus der Pfalz * Speyer, 27. Aug. Dieſer Tage wurde die Sek⸗ tion der Leiche des beim Streit erſtochenen Sans in An⸗ nommen. Sie ergab, daß der Getötete nur einen Stich er⸗ halten hat, der ſo heftig war, daß die Halsſchlagader voll⸗ ſtändig durchſchnittn wurde und auf die dadurch eingetretenen Blutungen der Tod in kurzer Folge eintreten mußte. Bo⸗ witz, der den tödlichen Stich führte, geſtand ſeine verbre⸗ cheriſche Tat unumwunden ein. Er will im Affekt gehandelt haben. Nach ſeinen Ausſagen iſt er bei Beginn des Zwet⸗ kampfes von Sans zuerſt heftig auf den Kopf geſchlagen Nachbargebiete Schweres Schiffsunglück * Sondernheim, 27. Aug. Am Samstag nachmittag er⸗ eignete ſich hier auf dem Rhein ein ſchweres Schiffs⸗ unglück, bei dem das Schiff„Thais“ der Firma Lerhin aus Straßburg im Rhein mit 800 Tonnen Ruhrkohlen ge⸗ ſunken iſt. Die Strandung des Schiffes wurde durch den niederen Waſſerſtand hervorgerufen, indem das Steuer kein Waſſer mehr hatte und der Steuermann in der Lenkung des Schiffes behindert war. Das ruderloſe Schiff ſtieß dann auf einen beladenen Schleppzug auf, trug eine ſchwere Beſchädd⸗ gung davon und neigte ſich mit der vorderen Hälfte ſofort in die Tiefe. Der Schleppdampfer wurde ebenfalls beſchädigt und mit einem Rettungskleid verſehen, ſodaß er am nächſten Tage ſeine Fahrt wieder fortſetzen konnte. Da ſich die Be⸗ ſatzung des Schiffes„Tais“ ſchaden nicht eingetreten. Die Wohnkabinen füllten ſich jedoch raſch mit Waſſer an, das darin ee Schaden an⸗ richtete * * Fürth i.., 27. Aug. Bei emen gräßlichen Unfall ließ der 16jährige Fr. Kolb von hier ſein Leben. Er war an der hieſigen Dreſchmaſchine als Binder an der Strohpveſſe tätig und wollte anſcheinend nachſchmieren oder eine ſonſtige Han⸗ tierung vornehmen. Plötzlich hörten die anderen Arbeiter Hilfeſchreie und man fand Kolb im Getriebe der Strohpreſſe. Schwer gequetſcht zog man den Burſchen hervor und brachte ihn nach Hauſe. Aerztliche Hilfe konnte keine Rettung bringen. Am gleichen Tage noch erlag der Schwerverletzte ſeinen Wunden. * Neunkirchen(Saar), 25. Aug. Die Spur des Ein⸗ brechers, der vor einiger Zeit hier bei einem Juwelen⸗ händler Goldwaren und Uhren im Werte von etwa 70 000 Franken geſtohlen hatte, konnte von der ſaarländiſchen Kriminalpolizei bis nach Lothringen werfolgt werden. Der Dieb wurde geſtern in Saargemünd feſtgenommen und wird der ſaarländiſchen Polizei in nächſter Zeit ausgeltefert werden. Theater und b Miuſtt Neue Theaterſtücke. Fritz v. Uunruhs neues Bühnen⸗ werk, das in Berlin zur Uraufführung gelangt, betitelt ſich „Tochter Zion“.— Carola Neher wird in Klabunds neueſtem Schauſpiel„Liebe auf dem Lande“, das am Staat⸗ lichen Schauſpielhaus in Berlin zur Aufführung gelangt die weibliche Hauptrolle ſpielen.—„Komödie am Klavier“ betitelt ſich ein neues Bühnenwerk von Hanns Joh ſt.— Hans Rei⸗ mann, der Verfaſſer des„Ekels“, hat in Gemeinſchaft mit Theo Halton einen neuen Schwank geſchrieben, der„General Babka“ heißt und im Herbſt zur Aufführung kommt.— Hans Meiſels neues Bühnenwerk„Störungen“ gelangt im Staatl. Schauſpielhaus in Berlin zur Uraufführung.— Das Pariſer Einaktertheater„Grand Gingnol“ wird durch Vermitt⸗ lung ſtobert Blums, des ausgezeichneten Ueberſetzers fran⸗ zöſiſcher Bühnenwerke, im September in der„Tribüne“ in Berlin ein längeres Gaſtſpiel abſolvieren.— Im Raimund⸗ theater in Wien eröffnet die Exl⸗Bühne ihre diesjährige Spielzeit mit dem„Perchtenſpiel“ des Oberöſterreichers Rich. Billinger in der Beſetzung der Uraufführung im Salz⸗ burger Feſtſpielhaus.— Dr. Otto Zoff wurde als Drama⸗ turg und Spielleiter den Breslauer Vereinigten Theatern verpflichtet.— Anton Wildgans' neue Komödie betitelt ſich „Politik“. Im Kurtheater Bad Mergentheim findet unter Leitung des Intendanten Smolnydie Uraufführung des Schwanks„Krouſe fliegt über⸗den Ozean“ von dem Schweizer Schriftſteller Guſtav Renker ſtatt. Bayreuther Bilanz 1928. Von der künſtleriſchen Bilanz der heurigen Feſtſpiele war in unſerem Blatte ſchon die Rede. In die finanziellen Erträge hat natürlich kein Außenſtehender Einblick. Sie werden aber nicht hinter denen des vorigen Jahres zurückgeſtanden ſein; denn der Beſuch der Aufführun⸗ gen war heuer wieder gut, beſonders gut natürlich beim erſten Zyklus, und gegen das Ende der Feſtſpiele ſteigerte er ſich wieder beſonders. Vor den beiden letzten Vorſtellungen des Triſtan und des Parſifal riſſen ſich viele Leute buchſtäblich um die Eintrittskarten. Schon am Morgen vor dieſen Aufführun⸗ gen wurden Geſchäften und Privatperſonen 100% und mehr für eine einzige Karte geboten. Nach den Fremdenliſten hat es zw¾ar, wie das„Bayreuther Tagblatt“ meldet, den äußeren Anſchein, als ob der Beſuch heuer etwas geringer als voriges Jahr geweſen ſei; denn zu den diesjährigen Feſtſpielen waren rund 7650 Fremde gegen vund 8500 im vorigen Jahre polizei⸗ lich gemeldet. Der nur ſcheinbare Rückgang wird verſtänd⸗ lich, wenn man ſich vor Augen hält, daß die Zahl derer, die die Feſtſpiele aus einem Umkreiſe bis zu 100 Kilometern mit dem Kraftwagen beſuchen, ſich auf viele Hunderte, vielleicht ſchon Tauſende beläuft und von Jahr zu Jahr wächſt.— Wie im vorigen Jahre ſo kamen auf 100 Feſtſpielbeſucher etwa 25 Ausländer: im ganzen faſt 1900, davon 1100 Angehörige des europäiſchen Auslandes und 800 Ausländer aus allen übrigen Weltteilen(laus Amerika allein gegen 750).— Neben europäiſchen Fürſtlichkeiten wie König Ferdinand von Bul⸗ garien, Kronprinz Rupprecht von Bayern u. a. war auch eine indiſche Prinzeſſin in Nationaltracht anweſend. n. Kunſt und Wiſſenſchaft „Gefährliche“ deutſche Bücher in Japan. Die kaiſer⸗ lichen Behörden in Japan ſind ſcheinbar ermächtigt, alle dort eingeführten ausländiſchen Bücher, deren Inhalt oder Ten⸗ denz als„ſtaatgefährdend“ von der eigens zu dieſem Zweck eingerichteten Zenſueſtelle bezeichnet wird, zu beſchlagnahmen. Laut einer kürzlich in VWokohama veröffentlichten Statiſtik wurden im Jahre 1927 insgeſamt 2275 644 ausländiſche Bücher und Magazine in Japan eingeführt, von denen allein in Yokohama 317 eingeſtampft wurden, da ſie angeblich„radikale Gedanken enthielten. Von dieſen gefährlichen Druckwerken waren 170, alſo mehr als die Hälfte, deutſchen Urſprungs, 76 in engliſcher und 71 in franzöſiſcher Sprache abgefaßt. Das Deutſche Hygiene⸗Muſeum in Luxemburg. Mit außerordentlichem Erfolg wurde im Cerele in Luxemburg die Ausſtellung des Deutſchen Hygiene⸗Muſeums in Dresden „Der Menſch in geſunden und kranken Tagen“ eröffnet. Die Großherzogin war durch ihren Flügeladju⸗ tanten vertreten. Ferner nahmen an der Eröffnungsfeier teil, Vertreter der luxemburgiſchen Regierung, der Bürger⸗ meiſter der Stadt Luxemburg und der Geſandte des Deut⸗ ſchen Reiches. Bei ſeinen Eröffnungsworten begrüßte Herr Bürgermeiſter Dietrich beſonders herzlich das Deutſche Hygiene⸗Muſeum und ſchloß ſeine Ausführungen mit der Feſtſtellung, daß er von dieſer Ausſtellung geradezu einen Wendepunkt im kulturellen Leben Luxemburgs erwarte. Die 6 1 bat ſich geſchloſſen zur Verfügung geſtellt und veranſtaltet in den nächſten Wochen eine Reihe von deutſchen und franzöſiſchen Führungen durch die Ausſtellung. Die Preſſe iſt des Lobes voll und betont immer wieder den zugleich populären und hochwiſſenſchaftlichen Wert dieſer Ausſtellung. Bereits am erſten Sonntag war eine außer⸗ ordentlich hohe Beſucher zahl zu verzeichnen, nämlich rund 10 Prozent der Einwohner der Stadt Luxemburg. „Vandalismus“. Bekanntlich iſt gegen nichts ſchwerer anzukämpfen, als gegen alteingewurzelte Gewohnheiten und Irrtümer. Auch von ihnen gilt das Goethewort, daß ſie ſich wie eine ewige Krankheit von Geſchlecht zu Geſchlecht fort⸗ ſchleppen. Dazu gehört insbeſondere die gedankenloſe Redens⸗ art vom Vandalismus. Die allerwenigſten denken hierbet daran oder wiſſen es, daß es ſich um einen germaniſchen Volksſtamm handelt, daß ſie ſomit gedanken⸗ und urteilslos eigene Volksgenoſſen als rohe Barbaren bezeichnen, die das aber keineswegs geweſen ſind. Wohl hat der Vandalenfürft Geiſerich auf ſeinem Eroberungszuge nach Rom 455 die Stadt arg verwüſtet, aber das entſprach nur der damaligen Krieg⸗ führung, und die anderen Völkerſchaften, beſonders die roma⸗ niſchen, übertrafen ihn darin noch. Auch kannte man damals ja noch nicht das famoſe„Völkerrecht“, das, wie im letzten Kriege, ja immer nur für die andern da war, nicht aber für die„Hunnen“. Und daß der germaniſche Stamm der Vandalen ein ſo beſonders arges Räuber⸗ und Verwüſtervolk geweſen ſei, wie man aus der landläufigen Redensart„ſie hauſten wie die Vandalen“ ſchließen müßte, iſt durch nichts bewieſen. Romaniſche Völkerſchaften waren es, die die Van⸗ dalen durch Lügen und Verleumdungen in dieſen üblen Ruf brachten. So iſt es ja auch noch heute, was Deutſchland und die andern betrifft. Es hätten aber z. B. wohl kaum nationale Studentenverbindungen(„Vandalia“) dieſen Namen gewählt, wenn an der Verleumdung etwas Wahres wäre. Es gibt leider recht viele, die nicht einmal wiſſen, wer denn die Van⸗ dalen geweſen ſind und ſie wohl für ein halbwildes aſiatiſches Räubervolk halten. Gedankenlos ſchwätzt es einer dem an⸗ dern nach! Nein, es handelt ſich hier um ein tüchtiges ger⸗ maniſches Kulturvolk, das nicht ſchlechter war als jene, die es gern als rohe Barbaren hinſtellten, die ihre Luſt am Zer⸗ ſtören hatten.— Man gebe alſo doch endlich einmal die leicht⸗ fertige und gedankenloſe Redensart vom Vandalismus auf! weſenheit des Staatsanwaltes durch den Gerichtsarzt vorge⸗ an Bord befand, ift Perfſonen⸗ * * eee . 8 OS 8868 2 S. 0 pfarrer a. D. geſtorben. Otenstag, den 28. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 887 Aus dem Lande „Der Schwetzinger Spargelbau ernſtlich gefährdet e Schwetzingen, 28. Aug. Die Zweigſtelle Schwet⸗ gingen der Saatzuchtanſtalt der Bad. Land⸗ wirtſchaftskammer hat in den Spargelfeldern das ver⸗ heerende Auftreten der gefährlichen Pilzkrankheit„Spar⸗ gelroſt“ feſtgeſtellt. Bereits im vorigen Jahre wurden mehrere Spargelfeder in der Schwetzinger Gemarkung zum Teil ſehr ſtark von Spargelroſt befallen und dadurch früh⸗ zeitig zum Abſterben gebracht. Die vorgeſchlagenen Be⸗ kämpfungsmaßnahmen wurden nicht beachtet, ſo daß ſich die Pilzkrankheit im laufenden Jahre, durch den abnormen Wit⸗ terungsverlauf begünſtigt, außerordentlich raſch ausbreitet. Der Spargelroſt hat bereits den größten Teil der Anlagen in hieſiger Gemarkung, ferner in Brühl Oftersheim und Schwetzinger Hardt verſeucht. Es iſt ſofortige einheitliche Be⸗ kämpfung notwendig, um den Spargelbau vor dem Ruin zu bewahren. Der Pilz kommt den ganzen Sommer über auf den Trieben der Spargelpflanzen vor und befällt hauptſäch⸗ lich Junganlagen. Der Spargelroſt iſt an den ein bis zwei Millimeter großen braunen Puſteln(Sommerſporenhäufchen), die einzeln oder beiſammen ſtehen, zu erkennen. Nach kur⸗ zer Zeit platzen ſie auf. Der Staub wird vom Winde auf Nachbarfelder übertragen, wo er dann die gleichen Krank⸗ heitserſcheinungen hervorruft. Im Verlauf der Krankheit werden die Sporenhäufchen größer und gegen den Herbſt hin ſchwarz. Dies ſind die Winterſporen, die gegen Kälte un⸗ üpfindlich ſind und das im nächſten Sommer im beſten Wachstum befindliche Kraut zum Abſterben bringen können. Die Bekämpfung der Krankheit ſollte ſofort einſetzen und wird nur von Erfolg ſein, wenn ſie geſchloſſen durchgeführt wird. Gedächtnisfeier * Freiburg i. Br., 26. Aug. Der Breisgau verband des Badiſchen Kriegerbundes hatte geſtern abend alle Verbände, die Behörden ſowie die geſamte Bevölkerung von Freiburg und Umgebung zu einer Trauergedächt⸗ nisfeier für den verſtorbenen Großherzog Friedrich II. in die Feſthalle geladen. Der große Saal trug einen der Feier in würdiger Weiſe angepaßten Trauer⸗ ſchmuck. Vor dem mit Tannengrün bekleideten Podium war eine Büſte des entſchlafenen ehemaligen Landesherrn auf⸗ geſtellt mit einem Lorbeerkranz mit Schleifen und den ſtädti⸗ ſchen und badiſchen Farben. Im Hintergrunde hatten Ab⸗ ordnungen der Kriegervereine mit ihren Fahnen Aufſtellung genommen und von den Galerien hingen lange Fahnen mit Trauerflor herab. Der Saal war bald bis auf den letzten Platz dicht gefüllt. Unter den Ehrengäſten ſah man mehrere ehemalige Generäle des alten Heeres, wie General v. Beck, v. Gallwitz, General Chriſtmar u.., in Vertretung des großherzoglichen Hauſes General v. Pfeil. Von den ſtädtiſchen Behörden war der erſte Bürgermeiſter Riedel erſchienen. Die ernſten weihevollen Klänge des Trauer⸗ marſches aus der Eroica von Beethoven leiteten die Feier ein. Hierauf begrüßte der erſte Vorſitzende des Breisgau⸗ verbandes des Badiſchen Kriegerbundes, Oberſtleutnant Grohe, die Verſammlung. Er gedachte dabei in kurzen Worten der erhebenden Trauerfeierlichkeiten in Badenweiler und Karlsruhe. Nach dem Graduale von. E. Grell, das vom Freiburger Männergeſangverein tiefempfunden vorgetragen wurde, beſtieg Generalmajor Freiherr v. Holzing⸗Ber⸗ ſtett das Podium, um die Gedächtnisrede für den dahin⸗ gegangenen Großherzog zu halten. Er zeichnete in klaren eindringlichen Worten ein lebensvolles Charakterbild des letzten regierenden Zähringers, rühmte ſeine große und edle Geſinnung als militäriſcher Vorgeſetzter und Soldat und legte dann eingehend die Beziehungen dar, die den Ent⸗ ſchlafenen mit ſeiner Lieblingsſtadt Freiburg verknüpften. Die Rede machte auf alle Zuhörer einen tiefen Eindruck. Darauf ſtimmte das Stadtgartenorcheſter das Lied„Ich hatt' einen Kameraden“ an, das von der Verſammlung ſtehend angehört wurde. Nach einem weiteren Vortrag des Freiburger Männer⸗ geſangvereins und einem Choralvortrag des Stadtgarten⸗ orcheſters„Harre meine Seele“, dem Lieblingschoral des Ver⸗ ſtorbenen, ſchloß die in ſo weihevoller und würdiger Weiſe verlaufene Gedächtnisfeier. Oberſtleutnant Grohe verlas ein Telegramm an die Großherzogin⸗Witwe in Badenweiler, in dem die zur Gedächtnisfeier für den verſtorbenen Groß⸗ Aherzog in der Feſthalle verſammelten Bewohner Freiburgs und ſeiner Umgebung der Großherzogin die teilnahmsvollſten Grüße übermitteln. 8 N I. Leimen, 25. Aug. In unſerer Induſtriegemeinde mit ihren 3804 Einwohnern befinden ſich 32 Frauen und 25 Män⸗ ner in einem Alter zwiſchen 70—75 Jahren. Im Alter von 75—80 Jahren ſtehen 16 Frauen und 13 Männer. Ein Alter von 80—85 Jahren haben 5 Männer und 4 Frauen und über 85 Jahre ſind nur 2 Frauen alt. Der Prozentſatz der alten Leute iſt immerhin recht günſtig. L Eppingen, 25. Aug. Nach langem und ſchweren Leiden iſt hier Jubelprieſter Franz Joſef Engelhard, Stadt⸗ Pfarrer Engelhardt hatte von 40 Prieſterjahren allein 21— die letzten— in Obergrombach gewirkt und ſich von dort erſt nach ſeiner Erkrankung zur Erholung und zum Genuß des Lebensabends in ſeine Heimat Eppingen begeben. Er wurde ſeines hieſigen Aufenthalts nicht mehr froh: nur vier Wochen lebte er in der Vaterſtadt, als ihn der unerbittliche Tod abrief. Mit Pfarrer Engelhardt iſt ein Mann voller Güte und Menſchenfreundlichkeit dahin⸗ gegangen. ab Badeu⸗Baden, 27. Aug. Am geſtrigen Montag konnte Miniſterialdirektoyr von Traut hierſelbſt mit ſeiner Ge⸗ mahlin bei guter Geſundheit die Feier der goldenen Ho ch⸗ zeit im Kreiſe ſeiner Familie begehen. Herr von Traut iſt geborener Rheinpfälzer und ließ ſich nach Abſchluß ſeiner Studien im Reichsland nieder, zuerſt als Rechtsanwalt in Zabern. Bald trat er zur Verwaltung über, war Bürger⸗ meiſter in Zabern, wurde dann Kreisdirektor, Mitglied des Sumiſteriums und ſchließlich Miniſterialdirektor uid Reſſort⸗ chef der Abteilung IV(Landwirtſchaft und öffentliche Arbeiten) des Miniſteriums von Elſaß⸗Lothringen. Kurz vor Ausbruch des Krieges trat er in den Ruheſtand und ſiedelte nach Baden⸗ Baden über, wo er ſeinen ſtändigen Wohnſttz hat und ſich in allen Kreiſen großer Beliebheit erfreut. Gerichtszeitung Fahrläſſige Tötung Das gute Zeugnis ſeines Dienſtherrn rettete einen 25j. Dienſtknecht vor dem Gefängnis. Der Angeklagte hatte mit einem ſchwer beladenen Schlackenfuhrwerk ein 11 Jahre altes Kind überfahren. Das Kind wurde auf der Stelle ge⸗ tötet. Es wurde nicht erwieſen, daß der Angeklagte beim Unfall geſchlafen hat, dagegen könne eher geſagt werden, er habe„gedöſt“. Nach längerer Beratung des Heidelberger Gerichts wurde der Dienſtknecht an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten zu zwei⸗ hundert Mark Geldſtrafe verurtett. Das Gericht bejahte die Schuld des Angeklagten, der im Verkehr die er⸗ forderliche Acht habe fehlen laſſen, gewährte aber in Anbe⸗ tracht des guten Zeugniſſes ſeines Dienſtherrn mildernde Umſtände. * § Eudblich für lange Zeit unſchädlich gemacht. Der 22jähr. Jakob Moos aus Hüttenfeld benutzte die Gelegenheit, als er nach Verbüßung einer Zuchthausſtrafe wieder in Freiheit geſetzt wurde, zu allerlei Taten, die ihn unter Verſagung mil⸗ dernder Umſtände für 2 Jahre und 2 Monate wieder ins Zuchthaus brachten. In der Freiheit hat er nur darnach getrachtet, zu ſtehlen. Dabei ſchreckte er nicht davor zurück, ſeine eigenen Angehörigen zu erleichtern. Er erbeutete 170 /, die er auf lockere Art in Mannheim in kurzer Zeit durch⸗ brachte. Zwei Tage ſpäter traf er den Beſtohlenen, gab ohne weiteres die Tat zu und händigte die daben geſtohlene Uhr wieder aus. Dem Gendarmen, der ihn feſtgenommen hatte, entwich er. Bei ſeiner neuen Feſtnahme verübte er einen weiteren Streich. Er kam zum Verhör ins Amtsgericht Lam⸗ 0 pertheim. In einem geeigneten Moment ſprang er zur Türe, die er hinter ſich abſchloß und ſo Richter, Gendarm und Ge⸗ richtsdiener feſtſetzte. Er tauchte darauf in Mannheim wieder unter, konnte aber ermittelt und wegen zwei Dieb⸗ ſtählen, bei ſeinem Onkel und in Hemsbach, abgeurteilt wer⸗ den. Sein Onkel hatte ihm nach der letzten Strafverbüßung Unterkunft gewährt. Er vergalt die Gutmütigkeit mit dem Diebſtahl. Ein weiterer Diebſtahl bei ſeiner Tante in Hütten⸗ feld wurde durch deren Wachſamkeit vereitelt. Wegen der weiteren Taten wurde Moos nach Darmſtadt vor das Bezirksſchöffengericht verbracht, das ihn für dis obengenannte Zeit in Sicherheit brachte. N § Steinwürfe ins Auto. Der 24 Jahre alte Schirmflicken Lorenz Lehr von Hanhofen hatte ſich vor dem Amtsges richt Speyer wegen groben Unfugs zu verantworten. Am 16. März abends befand er ſich mit zwei Freunden auf der Landſtraße zwiſchen Hanhofen und Heiligenſtein. Als das Auto der Firma Walther aus Speyer, das auch von dem Fahrlehrer Gallenſtein beſetzt war, eine Probefahrt unter⸗ nahm, wurden plötzlich und grundlos Steine auf den Führer⸗ ſitz geworfen und Gallenſtein am Auge verletzt. Lehr und ſeine Freunde erhielten Strafbefehle, gegen die ſie Einſpruch erhoben. Lehr geſtand die Tat ein und wurde zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Unbeteiligt geweſenen Bekannten Lehrs wurden freigeſprochen. * Aus Not. Vor dem Heidelberger Schöffengericht hatte ſich ein 27jähriger Packmeiſter zu verantworten, der, als er durch Krankheit in Not geraten war, aus einer Heidelberger Fabrik zwei Fahrräder nahm und ſie verkaufte. Als er ſich über den rechtmäßigen Beſitz der Räder ausweiſen ſollte, fälſchte er eine Urkunde. Der bisher ſtrafloſe Ange⸗ klagte erhielt acht Wochen Gefängnis und Bewährungsfriſt bis 1. Auguſt 1931. Sportliche Rund ſchau i Schach Rutz gewinnt das Oberrheiniſche Schachturnier Am Samstag wurde in Karlsruhe der Oberheiniſche Schachkon⸗ greß mit der letzten Runde beendet. Der Karlsruher Rutz gewann gegen Theo Weißinger, indem der durch einen Freibauern einen Mattangriff erzielte. Huſſong war gegen Eiſinger erfolgreich, da deſſen Bauernopfer inkorrekt war. Dr. Meier ſchlug Aar, während Sartori in einer ſchön geſpielten Partie gegen Heinrich Weißinger verlor. Die Partie Barnſtedt— H. Weißinger wurde bei der Wie⸗ deraufnahme remis, da Barnſtedt ſeinen Vorteil nicht auswerten konnte. Die Oberrheiniſche Meiſterſchaft iſt durch Rutz alſo wieder nach Karlsruhe gefallen, nachdem ſie zwet Jahre in Mannheim war. Der genaue Endſtand: 1. Rutz⸗Karlsruhe 57 Punkte(aus 6 Partien). 2. Huſſong⸗Ludwigshafen 5 Punkte. 3. und 4. Heinrich Weißinger⸗ Karlsruhe und Klucke⸗Freiburg. 5. u..: Ebeling⸗Freiburg und Eiſinger⸗Karlsruhe und Theo Weißinger⸗Karlsruhe. ** Rheiniſcher Schachkongreß in Karlsruhe Die zweite und dritte Runde In der zweiten Runde des Rheiniſchen Schachkongreſſes zu Karlsruhe gewann der Kölner Platz gegen Gerber eine ſizilia⸗ niſche Partie, da ein fehlerhafter Läufertauſch ihm Vorteile gab. Die Partie Klucke gegen Weißgerber hängt in einem Bauern⸗ endſpiel, wobei Weißberger einen Bauern mehr hat. Hüther ge⸗ wann gegen Schiefer, da dieſer trotz Qualitätsvorteil bei einem ſtarken Angriff die Dame einbüßte. Walther war in einer ſchar⸗ fen Angriffspartie gegen Hillesheim erfolgreich. Die Partie Meier gegen Huſſong hängt in ſchwer zu beurteilender Stel⸗ lung. In der dritten Runde gewann Walther gegen Gerber durch ein Läuferopfer. Schiefer liegt gegen Klucke in beſſerer Stellung. Hillesheim beſiegte Hüther, der Gewinnſtellung hatte, aber durch ein ſchlechtes Manöver ſeinem Gegner einen direk⸗ ten Mattangriff erlaubte. Weißgerber hat in einer Hänge⸗ partie gegen Meier die Qualität mehr. Auch die Partie Huſſong gegen Platz hängt noch. Huſſong hat einen Springen gegen drei Bauern. In Führung liegt augenblicklich Platz mit 2 Punkten und einer Hängepartie. Schwimmen Internationale Schwimm⸗Wettkämpfe in Altona Das Auftreten der fapaniſchen Olympia⸗Schwimmer hatte etwa —6000 Zuſchauer nach dem Schwimmſtadion in Altona gelockt. Die Schwimmer aus dem fernen Oſten nahmen nicht an allen vorgeſehe⸗ nen Wettkämpfen teil. Sie lehnten es ab, eine Staffel zu ſchwim⸗ men, bei der zwei Japaner gegen vier Hamburger zu kämpfen hatten. Auch dem Kunſtſpringen blieben ſie fern, das nur Riebſchläger, Plu mans und Schum ohne Beſetzung im Wettbewerb ſah. Ueber 200 Meter Bruſt ſiegte der Olympiſche Meiſter Tſuruta in 2,53,2 gegen den Hamburger Stetas(2,59,3 Min.) und Mavatari⸗ Japan. Das nur von den Japanern beſtrittene 100 Meter Freiſtil⸗ ſchwimmen ſah Takaiſhi in 1,01 Min. ſiegreich. Die 100 Meter Rückenſchwimmen gewann Irie ⸗Japan in 1,148 Minuten. Die Schwellſtaffel über 100, 200, 300, 400, 300, 200, 100 Meter beendeten die Japaner in 21,19,1 als überlegene Sieger vor Sanitäts⸗Schwmimm⸗ verein Eimsbüttel 23,26,4 Min. und Hamburg 79(24,10 Min.) * Polizei-Meiſterſchaften im Schwimmen Daß die Hüter der öffentlichen Ordnung auch im Sport ihren Mann ſtehen, ſah man wieder bei den Deutſchen Polizei⸗Meiſter⸗ ſchaften im Schwimmen, die in München⸗Gladbach begonnen und im Düſſeldorfer Rheinſtadion zu Ende geführt wurden. Unter den Zuſchauern bemerkte man viele prominente Ehrengäſte und zahl⸗ reiche höhere Polizeioffiziere aus dem ganzen Reiche. Bei den Titel⸗ kämpfen zeichneten ſich beſonders aus: Kunſtſpringen: Krim.⸗Wachtm. Mädler⸗Leipzig 60,34.; 1500 Meter Freiſtil: Anwärter Behnke (Preußen) 24:40,6; 7 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel: Preußen II:51; 300 Meter Freiſtil(über 32 Jahre): Oberwachtm. Perſchel(Preußen) :04,6; 100 Meter Freiſtil: Wachtm. Böttner(Burg b. Magdeburg) 109,4; 4 mal 200 Meter Freiſtilſtaffel: Preußen II(Oſtkreis) 12:13,8; 100 Meter Rücken: Wachtm. Wiedemann⸗Berlin:20,9; 200 Meter Bruſt: Anwärter Marcallak⸗Brandenburg:08,6; 400 Meter Freiſtil: Anwärter Behnke⸗Brandenburg:00; Turmspringen: Krim.⸗Wachtm. Mädler⸗Leipzig 61,08.; 50 Meter Freiſtil(über 32 Jahre): Hptm. Balke⸗Berlin 32,9 Sek. Madſport Bahnrennen in Paris Michard ſchlägt Oſzmella Großartig beſetzte Fliegerrennen gingen auf der Pariſer Bufſalo⸗ bahn vor ſich. Von den deutſchen Teilnehmern ſchied der Hannovera⸗ ner Fricke im Zwiſchenlauf durch einen dritten Platz hinter Michard und Wailliez aus. Der Kölner Oſzmella konnte ſich dagegen durch einen ſicheren Sieg über den Franzoſen Schilles und den Belgier Degraeve für das Finale qualifizieren. Als dritter Teilnehmer für die Entſcheidung wurde der Holländer Leene ermittelt, der Faucheux und Boſſi hinter ſich ließ. Der Endkampf wurde in drei Läufen aus⸗ gefahren, in denen jedesmal Weltmeiſter Michard vor Oſzmella und Leene einkam. Das Finale der Zweiten gewann Faucheux vor Schil⸗ les und Wailliez. Im Endlauf der Dritten war Fricke gegen De⸗ graeve und Boſſi erfolgreich. Einen ſpannenden Verlauf nahm auch das 100 Km. Dauerrennen. Hier ſiegte Bréau, der Zweite in der Weltmeiſterſchaft in 121,31 Stunden mit einer Runde Vorſprung vor Torricelli⸗Jtalien. Sechs Runden zurück folgte Schleebaum⸗Holland als Dritter vor Sauſin(10 Runden) und Oppermann⸗Auſtralien 12 Runden zurück. f Aulomobilſport Carraciola ſiegt in der Schweiz Entgegen ſeiner urſprünglichen Abſicht ſtartete Rudolf Carras ciola nicht beim Arlbergrennen, ſondern beteiligte ſich an der Col des Montes⸗Bergprüfung bei Chamonix. Die 3 Kilometer lange Rennſtrecke hatte eine Durchſchnittsſteigung von 6%. Carraeiola zeigte ſich mit ſeinem Mercedes⸗Benz⸗Sportwagen von der beſten Seite, da er mit 32,2 Sek.(Stundenmittel 93,1 Kilometer) den be⸗ ſtehenden Streckenrekord weſentlich verbeſſerte. f Athletik Abſchluß der Deutſchen Kraftſport⸗Meiſterſchaften Die letzten Ergebniſſe im Ringen 7 Der Abſchluß der Entſcheidungskämpfe im Griechiſch⸗römiſchen Ringen, die ſich am Sonntagabend bis nach Mitternacht hinaus⸗ zögerten, brachte noch die folgenden Ergebniſſe: 5 Bantamgewicht: 1. Wahl⸗Zella Mehlis, 2. Ganbatz⸗Pirmaſens, 3. Reul⸗Pirmaſens, 4. Wertner⸗Schonungen, 5. Faber⸗Kirchlinde, 6. Reiter⸗Mainz. ö Leichtgewicht: 1. Muſchall⸗Hörde, 2. Heßler⸗Tuttlingen, 3. Schwinth⸗ Ni ber 4. Hamper⸗Fürth, 5. Kornmaier⸗Göppingen, 6. Gluckert⸗ Nürnberg. e Federgewicht: 1. Zehmer⸗Kreuznach, 2. Wendemuth⸗Kirchlinde, 3. Mentigel⸗Tuttlingen, 4. Wohlrab⸗Nürnberg, 5. Krehl⸗Untertürk⸗ heim, 6. Mail⸗Dortmund. In faſt allen Gewichtsklaſſen trat eine Reihe der bekannteſten Ringer, darunter Titelverteidiger und Olympiakämpfer nicht an, Tennis 5 Tilden findet ſtreuge Richter Unter die Angelegenheit Tilden iſt vorläufig ein Strich gezogen worden, denn der Geſamtvorſtand des amerikaniſchen Tennisverban⸗ des hat in einer ausgedehnten Nachtſitzung Tilden für ſchuldig be⸗ funden, die Amateurbeſtimmungen verletzt zu haben. Der Schuldige iſt bis auf Widerruf von der Teilnahme an allen Amateurveranſtal⸗ tungen ausgeſchloſſen. Dieſer Beſchluß kommt zwar nicht über⸗ raſchend, aber erregt doch einiges Aufſehen, um ſo mehr, als die Ame⸗ rikaner in der nächſten Zeft vor großen Aufgaben ſtehen. Sie müſſen die Landesmeiſterſchaften gegen den Anſturm der Franzoſen verteidi⸗ gen und haben außerdem einen Länderkampf gegen Frankreich aus⸗ zutragen. Hier hätte man die wertvolle Kraft Tildens gut gebrau⸗ chen können. Tennisbegeiſterte aus alken Teilen Amerikas haben daher auch den Verband um eine Verlegung der entſcheidenden Sitzung gebeten, die aber nicht gewährt wurde. Tilden ſelbſt wohnte der Sitzung nicht bei, hatte dem Vorſtand aber brieflich ſeine Stel⸗ lungnahme auseinandergelegt. Tilden beruft ſich darauf, daß er die Amateurbeſtimmungen, an deren Aufſtellung er ſelbſt mitgearbeitet hat, weder dem Wort noch dem Sinne nach verletzt habe. Er ſchließt mit dem Hinweis, daß er für ſeine journaliſtiſchen Arbeiten über das Wimbledon⸗Turnier noch kein Honorar erhalten habe und das Geld auch zurückweiſen wolle, wenn der Verband darauf beſtehe. ——.——;———̃B———ü— Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein Pegel] 22. 28 24. 25 27. 28. Neckar ⸗Pegelſ 22. 28. 24 25. 27. 25. .4670 Waldshut 2,482, 682.52 1 Schuſterinſel 75 18106 Mannheim 2,57.60 265 265.52.50 Kehl 312.812,30.252,21 agſtfeld—— 0 1 5 Mapau.94.88.9.93.87 Mannheim.682,87.89.582,56 Caub.65.50.59 150.59 55 Köln 1,211.19 1,13.181,20 1,15 Waſſerwärme des Rheins 197 C Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredatteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. im Urlaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politif; HO. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i..: R. Schönfelder— Anzeigen: i..: Jae, Faude 58 e 8 Kl & Seite. Nr. 8 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, den 28. Auguſt 1928 Ein Blick über die Ein Familiendrama unter Ludwig XIV. In den Annalen und Ertunerungen über die Aufänge der Regierung Ludwig XIV., als der aufgehende„Sonnenkönig“ noch von ſeiner Mutter und dem Kardinal Mazarin geleitet wurde, wird oft einer„ſchönen Provenzalin“ gedacht, der alle Reize zugeſprochen wurden, die ſich in der herrlichſten Schöp⸗ fung der Natur vereinigen können. Und wer von der Mar⸗ quiſe Diaue de Caſtellaue und ihren Triumphen im Louvre in den Jahren 165456 lieſt, würde es ſich uie vorſtellen kön⸗ neu, daß dieſes erleſene Geſchöpf das bejammeruswerte Opfer eines in ſeiner Art einzig daſtehenden Familtiendramas wer⸗ den konnte, daß die gefeierte Marquiſe mit jener Diane de Ganges identiſch iſt, deren trauriges Geſchick ſogar den zy⸗ niſchen Marquis de Sade erſchütterte und ihn einen elegiſchen Roman über ſte ſchreiben ließ, der ruhig in die Hände un⸗ ſchuldiger Kinder gelegt werden kaun Diane de Joannis de Rouſſan, 1638 in Avignon geboren, wurde nach dem frühzeitigen Tode ihres Vaters von ihrer Mutter und ihrem Großvater Melchior de Joannis, Staatsrat im päpſtlichen Comtat Benaiſſin, ſorglich erzogen. Ihre vollendete Schönheit, ihr ſauftes Weſen und ihr auf⸗ geweckter Geiſt entzückten einen ſtattlichen Offizter, der 1647 zufällig durch Avignon kam, dermaßen, daß er um die Hand der noch nicht 18jährigen auhtelt. Dem Marquis Dominique de Caſtellaue, als knapper Dreißigjähriger bereits Witwer, fiel es natürlich nicht ein, eine ſolche Ehe mit einem Kinde wörtlich zu nehmen. Er wollte ſich nur dieſes„unvergleich⸗ liche Kleinod“ für ſein Leben ſichern, und ſo wurde ihm Diane, die für den eleganten, ſchönen und ernſten Mann eine ſchwärmeriſche Neigung empfand, nur der Form nach an⸗ getraut. Vorläufig ſollte ſte noch mehrere Jahre unter ber Hut ihres Großvaters in Avignon bleiben, um ihre Erziehung zu vervollſtändigen u. heranzublühen. Als ſie das 16. Lebens⸗ jahr überſchritten hatte, nahm der Marquis de Caſtellane ſie als ſeine zärtlich geliebte Gattin zu ſich. Das Paar lebte ſeinem Stand entſprechend in glänzenden Verhältniſſen in Avignon und freute ſich ſeines fungen Glückes, ohne den Wuſch zu empfinden, die Stätte, in der ſich beide gefunden hatten, zu verlaſſen. Aber die Mutter des Marquis, etne ſehr ehrgetzige, nebenbei auch händelſüchttge Dame, drang immer wieder darauf, das junge Paar in Paris zu ſehen und bei Hofe vorzuſtellen, ſodaß ſich Caſtellane ſchweren Herzens im Winter 16584 dazu entſchloß, dieſen unabläſſigen Vorſtel⸗ Lungen nachzugehen. Dir Chroniken melden Ueberſchwängliches von den Triumphen, die Diane, die„ſchöne Provenzalin“, überall in Paris, beſonders am Hofe, der damals im Louvre reſidierte, errang. Gefährliche Triumphe, denn der erwachende Selbſt⸗ herrſcher, der, noch ein flaumbärtiger Jüngling, kaum ernſt⸗ hafte Herzenz⸗ oder Sinneserregungen verſpürt hatte, richtete ſein Begehren auf die funge Marquiſe. Aber Diane hatte nichts von einer Lavallière, einer Monteſpan oder gar einer Maintenon, die vielleicht nie neben ihr aufgekommen wären. Sie wies alle Werbungen des jungen Herrſchers ruhig, aber feſt zurück. Ludwig glaubte nun, ſein Ziel erreichen zu kön⸗ nen, wenn er den Gatten aus Paris entfernte. Er ernannte ihrt zum Marineoffizier mit dem Befehle, ſich ſofort zu den in Genug ankeruden Galeeren zu begeben. Diane empfand dieſe unerwartete Trennung vielleicht noch ſchmerzlicher als ihr Gatte; aber der König kam dabei nicht auf ſeine Koſten. Würdig widerſtaub Diane ſeinen immer zubringlicheren Er⸗ klärungen. Längſt wollte ſie Paris verlaſſen, aber ihre Schwie⸗ germutter, die aus ihrer Anziehungskraft Kapital ſchlagen wollte, und auch die überoriginelle Königin Chriſtine von Schweden, die eine— ſo melden gewiſſe, wohl verleumberiſche Zeitgenoſſen—„verdächtige“ Zuneigung zu der„ſchönen Pro⸗ venzalin“ gefaßt hatte, hielten ſte immer wieder zurück. Da traf ſie der härteſte Schlag, der ihr funges Glück ver⸗ kichtete. Während eines Orkans, der ſich am Weihnachtsabend 155 nahe der Strombolt⸗Inſel entfeſſelte, war ihr Gatte mit vielen Geführten auf den königlſchen Galeeren ertrunken. a Diane zog ſich ganz vom Hofleben zurück, um ſich nur ihrer Traner zu widmen, und es gelang ihr ſchließlich, ihre Schwie⸗ germutter zu veranlaſſen, mit ihr nach Avignon zurück⸗ zukehren. Die kaum etnundzwanzigfährige Witwe flüchtete ſuh in die Arme des treuen Großvaters, um dort den Reſt ihres Lebens, dem Anbenken Caſtellaues treu, zu vertranern „„ Aglaubte ſte Aber es ſollte anders kommen. Nachdem ſich Diane einige Zeit, um den Nachſtellungen zahlreicher Mitgiftjäger zu entgehen, in ein Kloſter zurück⸗ gezogen hatte, empfand ſie die Leere ihres Daſeins immer drückender, beſonders als der treue Großvater ihr durch den Toß entriſſen wurde. Von allen Seiten wurde ihr zugeſetzt, ihr junges blühendes Leben nicht wetter zu vertrauern, und ſo begann ſie im Winter 1657/58 ſich wieder in der Geſellſchaft von Avignon zu zeigen. Dort machte ſie die Bekanptſchaft eines fungen, kaum zwanzigjährigen ſehr anziehenden Barons de Ganges, der ihr ſo gefiel, daß ſte ſich im Februar 1658 mit ihm verlobte. Und das Verhängnis nahm ſeinen Lauf Am 8. Auguſt 1658 fand die Hochzeit des jungen Paares ſtatt. Zwei Jahre häuslichen Glückes folgten; aber die Geburt eines Knaben ſollte es jäh zerſtören. Das Kind war ſeltſam mißgeſtaltet zur Welt gekommen, mit Zähnen und einer Art Bart, ſo daß der Baron, im Grunde genommen trotz ſeiner träumeriſchen Augen ein rückſichtsloſer, egotſtiſcher und ge⸗ häſſiger Menſch, einen heftigen Widerwillen gegen das arme Weſen empfand, den er allmählich auch auf die Mutter über⸗ trug. Obgleich ſich der Knabe bald ganz normal entwickelte, war das Eheglück endgültig zerſtört. Einige Verſöhnungs⸗ und Zärtlichkeitsaugenblicke konnten Diane nicht darüber hinwegtäuſchen. Auf ihre Tränen und Vorſtellungen wurde der junge Gatte immer mürriſcher, ſchließlich ſogar brutal; hei dem geringſten Anlaß zeigte er trotz dem Erkalten ſeiner Liebe eine kleinliche Etferſucht über die Huldigungen, die der ſchönen Frau dargebracht wurden. Aber dieſe zerrüttete Ehe hätte, wie viele andere, ohne große Erſchütterungen fort⸗ dauern können, bis das reifere Alter Leidenſchaften und auch läſtige Erinnerungen abgemildert hätte, wenn dem Baron nicht zwei Brüder, Henry und Bernard, als böſe Engel ins Haus gekommen wären. Beſonders der erſtere, einer jener „kleinen Abbes“, die nicht die mindeſte Berufung zur Aus⸗ übung der Religion empfanden, ein ausſchweifender, hinter⸗ liſtiger, rachſüchtiger Menſch, ſuchte die junge Frau, als er den Bruch in der Ehe bemerkte, für ſich zu gewinnen. Da Diaue alle ſeine Verſuche, ihren Tröſter zu ſpielen, mit ruhiger Würde abwies, wurde er r grimmigſter Feinb. Ebenſo Bernard, der„Chevalier“ de Ganges, der auch bei der ſchönen Schwägerin mit ſeinen leidenſchaftlichen Wer⸗ bungen kein Glück gehabt hatte. So ſetzte eines der furchtbarſten Dramen ein, die die Chronik aller Zeiten verzeichnet Die unglückliche Diane wurde von den Verfolgungen der beiden mit dem zum unerbittlichen Feinde geworbenen Gatten verbündeten Brüder wie ein Wild gehetzt. Als man ihr ein Teſtament abgezwungen hatte, in dem ſie ihren unwürdigen Gatten zum Univerſalerben einſetzte, einigten ſich bie drei elenden Brüder dahin, Diane aus dem Wege zu räumen. Soweit ſich der Verlauf der Dinge aus Akten und Zeugen⸗ ausſagen feſtſtellen läßt, ſpielte ſich die Tragödie folgender⸗ maßen ab: Der Marquis de Ganges ſelbſt entfernte ſich im Mat 1667 unter irgend einem Vorwande aus dem Schloſſe Ganges, in dem er mit Diane wohnte. Am 17. Mai, als ſich Diane in ihr Zimmer zurückzog, da ſie ſich nicht wohl fühlte, drangen gegen 5 Uhr nachmittags die beiden Brüber bei ihr ein, nachdem ſie das geſamte Dienſtperſonal aus dem Schloſſe entfernt hatten. Der Abbe hielt ihr einen Becher mit einem tödlichen Gifttrunk hin und ſetzte ihr die Piſtole auf bie Bruſt, indem er ihr die Wahl ihres Todes überließ. Die Unglück⸗ liche wählte das Gift, um noch die Zeit zu haben, an ihr Seelenheil zu denken. Als ſie den Becher geleert hatte, eilten die Brüder fort, nachdem ſte die Türe verriegelt hatten, um einen für ihre Zwecke gewonnenen elenden Prieſter, Abbé Perrette, der zum Lehrer des Sohnes der Marqutſe beſtellt war, herbeizuholen.— Diane muß wohl in Befürchtung eines ſolchen Attentats ein Gegengift zur Hand gehabt haben, denn ſie war noch durchaus lebenskräftig, als der Prieſter eintrat. Sein Anblick erſchreckte ſte dermaßen, daß ſie aus bem wohl ſechs Meter hohen Fenſter auf den Schloßhof ſpringen wollte. Aber Perrette hielt ſie feſt. Die Marquiſe ſchrie hinaus, man wolle ſte vergiften, riß ſich los und ſtürzte aus dem Schloſſe, indem ſte das Mitleid der Dorfbewohner anflehte. Eine Baluerin nahm ſte bet ſich auf und lieferte ſte auch nicht den betden von Abbs Perrette herbeigeholten Brüdern de Ganges aus, obgleich dieſe verſicherten, die Marqutſe ſei wahnſinnig geworden und müſſe eingeſperrt werden. Diane hatte in⸗ zwiſchen das Gift dank dem Gegengift von ſich gegeben und ruhte in der Bauernſtube aus. Die Mörder warteten mehrere Stunden und drangen dann ein indem ſie ſie tot zu finden glaubten. Als ſte die Aermſte aber lebend ſahen, ſtürzte ſich der Chevalier auf ſie und ſtieß ihr zweimal den Degen in die Bruſt und viermal in den Rücken. Der letzte Stoß wurde ſo heftig geführt, daß der Degen brach und bis zum Heft in der Wunde ſtecken blieb. Als die Nachbarn auf die Hilferufe Dianes herbeieilten, fanden ſie das Haus feſt verſchloſſen. Sie verſchafften ſich mit Hilfe einer Leiter Zutritt. Während der Chevalier die Flucht ergriff, trieb der Abbé die Verruchtheit ſoweit, eine Piſtole auf die im Blute am Boden liegende Marquiſe zu richten. Die Bäuerinnen ſchlugen aber die Waffe zurück, worauf auch der Abbé wegeilte. Beide Mordbrüder verbar⸗ gen ſich in benachbarten Schlöſſern. Diane wurde noch lebend noch Montpellier geſchafft, ſchien ſich dort anfangs ſogar gu erholen, hauchte aber am 5. Junt ihr Leben aus Dieſe ungeheuerliche Blutſchuld fand nur an dem niedrig geborenen Abbé Perrette eine gerechte Sühne. Er wurde zu lebenslänglicher Galeere verurteilt. Freilich ſollte auch gegen den Marquis de Ganges erſt die Todesſtrafe verhängt wer⸗ den, aber auf die Vorſtellungen des Adels bei Dianes Mut⸗ ter, daß ſte durch den Tod ihres Schwtegerſohnes auf dem Schaffott ihre Enkel— Diane hatte außer dem erwähnten Knaben noch ein Mädchen zur Welt gebracht— zu ewiger Schande verurteilen würde, verwandte ſich dieſe für den Elenden bei der Königin⸗Mutter, ſodaß ſeine Strafe in lebeuslängliche Verbannung umgewandelt wurde. Er wußte auch dieſe zu umgehen, denn ſpäter erfuhr man, daß er wieder im Schloſſe Ganges erſchienen war. Da er dort gegen die Gattin ſeines Sohnes ſich in ſchändlicher Weiſe vergehen wollte, mußte der junge Marquis ſelbſt den König bitten, ſetnen Vater des Landes zu verweiſen. Ludwig XIV. wollte, als er von dem Bannbruche und dem neuen Frevel bes Marquis Kunde erhielt, ſtrenges Strafgericht halten. Aber der alte Sünder, rechtzeitig, gewarnt, flüchtete zu einem Freunde, der ihn verſteckte. Und man hat feſtgeſtellt, daß er ſchließlich doch auf ſeinem Schloſſe Ganges ſein Leben, nahezu hundert Jahre alt, beſchließen konnte. Auch der Abbé de Ganges wurde nicht von der gerechten Nemeſis ereilt. Er entging ſeiner Verurteilung durch die Flucht ins Ausland, trat dort unter dem Namen de la Mar⸗ telisre zum Proteſtantismus über, heiratete eine reiche Dame aus fürſtlichem Hauſe Fräulein de la Fare, und ſtarb ſchlteß⸗ Iich hochgeehrt als Mitglied des Konſiſtoriums in Amſterdam. Aber er ſoll, wenigſtens nach den Erkundigungen, die Gayot de Pitaval einziehen konnte, tief bereut haben und bis in das hohe Alter hinein von Schreckbildern verfolgt worden ſein, in denen ihm die dahingemordete Diane in blutigen Gewändern erſchten und aus dem Schlafe ſchreckte. Der ver⸗ recheriſche Gatte dagegen ſoll nie auch nur einen Anflug von Reue gezeigt haben und, wie ein Patriarch, friedlich ver⸗ ſchteden ſein. Von dem Ende des Chevalier de Ganges weiß man nichts Beſtimmtes. Jedenfalls ſcheint er der einzige der drei Mordbrüder geweſen zu ſein, der friedlos umherirren mußte und ſo wenigſtens etwas ſühnte. Nach allerdings unverbürgten Gerüchten wäre er im Dienſte der venetiant⸗ ſchen Republik gegen die Türken bei der Belagerung von Kandia gefallen. S. F. Deutſchland Von einem Rehbock ſchwer verletzt Auf einem Gang durchs Feld mit ſeiner Mutter bemerkte ein funger Burſche von Gundsbach(Weſterwald) einen Rehbock, der im Haferfeld Nahrung ſuchte. Als die beiden ihn verſcheuchen wollten, ſprang der Bock auf den Burſchen los und warf ihn zu Boden. Dann ſprang er ihm mit den Vorderfüßen auf die Bruſt und verſetzte ihm mit der Spitze des Gehbrus noch einen Stich zwiſchen die Rippen, ſodaß die Lunge verletzt wurde. Erſt dann gelang es der Frau, den Bock zu verſcheuchen. Die Verletzungen des Burſchen ſind ernſter Natur. Welt Der Kampf gegen bie Kukefreiheit Aus Ravensburg wird gemeldet: Laut„Oberſchwäbiſcher Anzeiger“ beſprachen Männer verſchiedener Berufe: Aka⸗ demtker, Beamte, Geſchäftsleute und Arbeiter in einer Ver⸗ ſammlung die ärmelloſen und kniefreien Kleider der Damen. Ste gaben ihrer höchſten Entrüſtung darüber Ausdruck, daß ſelbſt dbe Kirche und die konfeſſtonellen Verſammlungen in dieſer Kleidung beſucht werden. Die proteſtierenden Männer werden wohl gegen die Modeſeuche ihrer Schönen einen Kampf gegen Windmüßleuflügel führen! Ungarn Ein ſprachenkundiger Bauer Als ein ungartſcher Richter in Peſt einen Bauern namens Joſeph Ru ſ z, der vor Gericht eine Klage eingebracht hatte, nach ſeiner Mutterſprache fragte, erfuhr er zu ſeinem Er⸗ ſtaunen, daß Ruſg, obwohl er ein gebürtiger Ungar ſei, Deutſch, Engliſch, Franzöſiſch, Italteniſch, Türkiſch, Japaniſch, Chineſiſch und mehrere flawiſche Sprachen ſprechen könne. Auf weiteres Befragen erzählte Ruſz, der gegenwärtig als unge⸗ lernter Arbeiter ſtch mit Sandſchaufeln ſein kärgliches Brot verbtent, den Roman feines Lebens. Er hat große Reiſen und in allen Hauptſtädten der Welt gelebt. Vor etwa dreißig Jahren lud ihn ein Freund nach Newyork ein, um dort ſein Glück zu verſuchen. Dieſer Freund war damals Häuſer⸗ agent und hat ſchlteßlich einen Wolkenkratzer in Waſhington gebaut, der ihm noch gehört, aber Rulz hatte nicht die Aus⸗ dauer, an dem Glück ſeines Freundes teilzunehmen, ſondern ſein Wandertrieb ließ ihn bald wieder von Newyork auf⸗ brechen. Auf die Frage, ob er irge n nowelche Erinnerungen an ſein Wanderleben beſttze, erwiderte Ruſz, er nenne ein paar wetter, unzerreißbarer Beinkleider ſein eigen, die vor 30 Jahren für ihn in Newyork gemacht wurden. Er beſttze ein Jackett, das er in einem Londoner Laden gekauft habe, und einen Schlips, wie ſte der verſtorbene König Eduard trug. Dieſe Kleidungsſtücke bilden zuſammen mit einem Strohhut aus Tokio feine Sonntagstracht, in der er ſich wach ſeinem Geſtänduis„gang international“ fühlt, Polen Unter falſchem Verdacht Der ſeit zwei Jahren verheiratete Profeſſor Wafſele⸗ wilſch des Warſchauer Mädchengymnaſtums wird von den Schitle rinnen viel umſchwärmt, ſo daß er ſich gezwungen ſah, ſich energiſch alle Aufmerkſamketten ber Mäbchen zu verbttten. Am Freitag, während er in der Schule Unterricht gab, klingelte es bet ihm zu Hauſe an der Wohnungstür; ein Karton wurde abgegeben, und als die Frau Profeſſor ihn öffnete, fand ſte ein Baby von etwa drei Wochen darin vor nur ein Zettel lag dabet, auf dem das Wort„Marta“ ſtaub. Die Frau Profeſſor war ſprachlos. Maria war das Dienſt⸗ mädchen, das vor ſechs Monaten auf Betreiben ihres Gatten, nachdem es acht Monate treu gedient hatte, entlaſſen werden mußte. Als der Profeſſor von der Schule zurückkehrte, gab es zu Hauſe einen furchtbaren Krach; nicht eine Stunde wollte bleiben, und ſte verließ das Haus. Profeſſor., der fich keiner Schuld bewußt war, eilte zur Polizei, damit dieſe ihn von dem Baby, das fürchterlich ſchrie, befreite. Hier auf der Wache klärte ſich das Rätſel auf. Es war gerade die Meldung eingelaufen, daß in der Poniatowſtraße ein Kind von drei Wochen geraubt worden ſei. Die Mutter wurde benachrichtigt, welche auch das Baby als ihr Kind erkannte. Es wird ver⸗ mutet, daß einige„reifere“ Schülerinnen dem Profeſſor dieſen Streich geſpielt haben. Die Polizet iſt bemüht, die Urheber zu ermitteln. Entwicklung der Boden ertrage Deutſthlands Durchsctuumsertrag 16 Herter iD n 5 222 1880 122 8 Ein Vergleich der durchſchnittlichen Ernteerträgniſſe des Getreide⸗ und Hackfruchtbaues in Deutſchland zeigt für die Vorkriegsjahre eine ſtändig ſteigende Vermehrung derſelben. Die Nachkriegsernteergebniſſe weiſen dagegen einen weſent⸗ lichen Rückgang der Durchſchnittserträge auf; während dieſe für Brotgetreide beiſpielsweiſe in den Jahren 1914⸗18 19, Doppelzentner je Hektar betrugen, waren ſie in den Jahren 1924⸗27 um 4 Doppelzentner je Hektar, d. h. um 2 Zentner je Morgen geringer. Trotz erhöhter Aufwendungen an Düngemitteln iſt es bisher nicht gelungen, die früheren Ernteerträge zu erreichen, da die ſtarke Ausnutzung des deut⸗ ſchen Bodens in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit noch nicht wieder völlig ausgeglichen iſt. durch ganz Europa, Afrika, Aſten und Amerika unternommen, die Frau Profeſſor bet dem Ungetreuen in der Woßnung 8 N 0 d d nee een e eee eee 5* Dfenstag, den 28. Anguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe) 2 1— e tte. Nr. 397 * Tod entrissen wurde Mannheim, den 26. August In tlefem Schmerz: Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser lieber, und hoffnungsvoller Sohn und Bruder Hans uns am Sonnteg durch einen Unfall im biühenden Alter von 21% Jahren durch den 1928 Familie Wilhelm Otterbach u. Ceschwister unvergeſflicher Die Beerdigung findet Mittwoch, den 29. August 1928, nachmittags 2 Uhr von der hiesigen Friedhofskapelle aus statt 801g geb. Cauer Mannheim(H 7, 10), den 27. August 1 Johann Bauer Meine geliebte Frau, unsere gute, treubesorgte Mutter, Groß- mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwgerin u. Tante, Fraud KAROIINE BAUER wurde heute abend nach langem schwerem Leiden im Alter von 61 Jahren in die Ewigkeit abgerufen 92 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen; Von Belleidsbesuchen bitten wir gütigst abzuseh Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 30. August, 3 Uhr statt en 8096 Ganz unvermittelt wurde unser Mitglied Hans Otterbach Torwart der L Mannschaft, durch einen Unglücks- fall aus unserer Mitte gerissen. Hrschüttert und mit aufrichtigem Schmerz betrauern wir diesen Harten Verlust. Das Andenken an unseren treuen, jungen Kameraden, den wir als Mensch und Spieler in gleicher Weise schätzen und lieben gelernt haben, würd bei uns fortleben 10168 Mannheim, 26. August 1928 Hoe yabteilung der Mannheimer Turngesellschaft 1899 e. V. Die Beerdigung ündet am Mittwoch, den 29. ds. Mts. nachm. 2 Uhr, von der Kapelle d. Friedhofes aus statt ö Todesanzeige Schmerzerfüllt zeigen wir an, daß unser Mitglied Hans Otterbad am 26. ds. Mts. infolge eines Unglücksfalles plötzlich gestorben ist. Mit seinen Eltern und Brüdern trauern wir um dieses junge Menschenleben. Wir verlieren in ihm einen eifrigen, treuen Turnfreund und werden ihm allzeit ein ehrendes Andenken bewahren 0230 Der Turnrai der Manmheimer Turngesellschalt 1899 Die Beerdigung findet Mittwoch, den 29. ds. Mts., nachmitt. 2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt f e Eingetroffen: 2 Waggon Tdlellrauben Pfund 45 Pfennig Abs. Schreibhmaſchinen Rechenmaſchinen Fach-Reparaſur- Werklläſſe Sit Carl Winkel N 3, 7 Tel. 22485 Kaufe gotrag, Horronkleider Brym Wwe., G 4. 13. Tel. 26086(b. Rennert) S108 Kugelfal A Hansahaus. — ik tes Sellsger 7 Nagel Ua Flischer-Kugelleger- Vertrieb: Baus& Diesfeld, Mannheim Tel. 31812 u. 31818 lle Hrsnla get. scher, Schweinfu gelldger Werk rt. 811 Erholungsuchende Soffnefgäsſg- Ffholungsbedürttige finden billige Penſion im Dunant⸗ Erholungsheim, ruhige, freie Lage. Heidelberg, Tel. 4297, B3925 herrlichste Gegend mit zinden sehr gute Pension per Tag 4., ruhigste kleine Villa, großer Garten, 8 Minut. vom Wald, Strahlenburg. 7925 A. Packhaus, Schriesheim a. d Bergstraße. nermietet Klein⸗Auto an Selbſtfſahrer—8 Tage. 28062 Saft prelswert Hugo Schön 5% RABATT Ache Fes anmimachüngen Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten an der Rhenaniaſtraße und Karlsruherſtraße im Stadtteil Neckarau und Rheinau unter teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Bei⸗ lagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung während 2 Wochen in dem Rathaus N I, 3. Stock, Zimmer 140, zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beab⸗ ſichtigte Anlage ſind innerhalb der oben de⸗ zeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bet dem Bezirksamt oder dem Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 18. Auguſt 1928. 2 Badiſches Bezirksamt— Abteilung II. Intl. Veröffenttichungen der Stadt Mannheim Arbeitsvergebung. a Erd⸗, Maurer⸗, Beton⸗ u. Eiſenbetonarbeiten zum Neubau eines Wohnhauſes am oberen Luiſenpark. Nähere Auskunft Rathaus N 1, Zimmer 32, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vor⸗ rätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten er⸗ hältlich. Einreichungstermin für die Ange⸗ bote: Donnerstag, 6. Sept. 1928, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. 19 M 7, 17 Uhlandstrage 28 [Ea 202] Vom der Meise rr Dr. Martin Friedmann Facharzt für Haut-, Harn- u. Lichtbehandlung Fernspr. 21401 K TTbTVTbTvb'TkTuu S 9 Von der Reise zurück Dr. Eisenheimer 5 Von der Reise zurück Dr. med. Fritz Lux Facharzt für Haut-, Harn- und Beschlechtslelden Llchthehandlung U 1. 7, Breitestraße. Tel. 32716 ö Von der Neise zurück Augusf Sturm staullich geprüffer Denfist (10234) Mannheimer elko Haupkberdemartt am Montag, den 10. September 1928 im städtischen Viehhof e eee e eee e eee Herren-Mag- N Ems Tel. 50898 Hochbauamt. 88 Sohneiderei! Garantie für guten Sitz bei billigster Berechnung, evtl. Teilzahlung. auch bei zuge- brachten Stoffen Georg Lies Schneidermeister Weinheim Elisabethstraße 12 Postkarte genügt. Ang. u. K N 71 Nr. 47 an die Geſchſt. Unser Umbau tst beendet. de Neu-Ffffnung unsefes Geschöfts-Lokels erfolgt r 95 20 Ausstellu 830 8 Lavi l Neubau Augusta-Anlage Nr. 3 und 5 in verſchiedenen Größen und für jede feine Branche, f ungs-Lokal oder Fabriknieder- lage geeignet. Plan durch das beauftragte un, Cu, 4, fel. 1 Preislagen, beſonders als und alles Nähere 80 Immobilien⸗Büro 205 95 N Hlliige Aute- Garage In geräumiger Halle, mäßigem Preis Nã ſtelle, können ab Septbr. mäf. eingeſtellt Licht, Waſſer, Reparatur. he Rheinluſt⸗Tank⸗ Wagen zu äußerſt werden. Elektr. Ed311 Gefl. Zuſchriften unter P M 1227 an Ann.⸗ Exped. D. Frenz, Mannheim. Herrſch aftliche 6 Iimmer-Wohnung in beſter Lage der Oſtſtadt per ſofort zu ver⸗ mieten. Eilangebote unter K P 131 an die von 7 Zimmern u. Alles Nähere durch Sehne, Perrsc haf Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Hellschafts-Wasnungf Januar k. J. zu vermi Wünſche künnen noch herückſt Img zr en Ley& Sohn 1. 4. B39 7 10 166 reichl. Zubehör in Ausſtattung auf eten. Beſondere chtigt werd. das beauftragte Tel. 20595/96. 5 Iimmer-Mohnung 2. Stock, Zentralheizung, Oſtſtadt, mieten. in gutem Hauſe der wegen Wegzug per 1. Oktober zu ver⸗ 0 Angebote unter A X 57 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8089 laden in beſter Lage der Breitenſtraße p. ſo⸗ fort zu vermieten. Angebote unter 4A L 45 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Bag HI beſchln.⸗frei, zu verm. Anfragen Poſtfach 567 * 8046 N Schöne 3 Zimmerwohnung mit Bad, in beſt. Lage Feudenheims ſof. zu vermieten. B3933 Angeb. u. K 0 130 an die Geſchäftsſtelle. 3582 Gehegte Jag d Nähe Mannh., Auto 20 Minut. erreichbar, Hühner, Haſen und ſonſtig. Wild, krankh.⸗ halber ganz od. geteilt abzugeben. 1000 Morg. groß. Nur weidger. u. gutſit. Herren komm. in Frage. Ang. unt. L B 143 a. d. Geſchſt. 3473 2 leert Zimmer Bahnhofnähe, an ruh. kinderloſ. Ehepaar od. gutſtt. Herrn zu ver⸗ mieten. Dringl.⸗Karte nicht erforderlich. An⸗ gebote unt. V R 1 an die Geſchäftsſt. 9920 Gut möbl. Zim mer m. el. L. per 1. Sept. zu verm. Lenauſtr. 1, 1 Tr. Mitte. B3911 Schön möbl. Zimmer bei Hanke R 7, 11, 4. Stock. zu ver⸗ mieten. B3932 Nähe Schloß Gut mbl. behgl. Zim. m. el. Licht. Schreibt. Ruheſofa z. 1. 9. zu verm. Bad vorhand. M 2. 16. Vohs. 1 Tr. * 7957 Schön möbl. Zimmer in gut. Hauſe, elektr. Licht, ſofort zu ver⸗ mieten. B3913 7. 7b, 2 Tr. links. Neuoſtheim: 1 Zimmer leer oder möbl.(ev. Klavier) ohne Bedien. ſof. zu verm. Angeb. unt. K M 128 an die Geſchäftsſt. 8015 Schönes, gut möbliert. Zimmer mit el. Licht an ſol. Herrn ſof. od. 1. 9. zu verm. B3912 J 7. 29, 3 Tr. links. Möbliertes Zimmer part. ſepar. Eing., zu vermieten. B3935 Landteilſtr. 4a. zu vermieten. H 2, 8. 2 Tr. links. heute nachmittag 5 Uhr. A Würzweiler Nechfg., peredepletz e 3 18. Möbl. Zimmer, ruhig nebſt Küchenb., erhält kinderl. Ehep. f. 50 /, gegebenenf., nur möbl. Zim. einſchl. Bed. erh. Herr o. Dame f. 40% Feudenheim, Weiher⸗ ktraße 7, II. 3931 1 6. 1. 2 Treppen ls. Möbl. Zim. an beſſ. Hrn. od. Dame zu v. *79gỹ dul möbl. Zimmer Nähe Bahnh., ev. m. Tel., per ſof. od. 1. Sept. zu verm. 7984 Tatterſallſtr. 6, 1 Tr. Eichelsheimerſtr. 42 11 Mäbliertes Zimmer ſof. zu verm. B3926 P 1, 7a, 5. St., möbl. Zimmer mit 2 Betten ſof, zu verm. 37982 Möbliertes Zimmer bis 1. Sept. zu verm. Lenauſtr. 63. 2. Stock. 3921 Lindenhof, Bellenſtr. Nr. 33. 2. St. b. Kern Sohön möhl. Zimmer auf 1. 9. zu vermiet. b but möbl. Zimmer ſof, zu verm., Nähe Schillerſchule. Mönch⸗ wörthſtr. 203 IV. I. * 7964 Sehr gut möbliertes Zimmer m. Schreib⸗ tiſch an Herrn p. 1. 9. * 8017 Möbliertes Zimmer an ſol. Herrn zu vm. B 4, 8, III. part. Anzuſeh. v.—2 Uhr. B3922 Zinner 1. 9. 28. Nähe Bahnh. Bad. Tel., zu verm. L 13. 6, 2 Treppen. 8048 but möbl. Limmer mit elekt. Licht, Nähe Bahnh. z. v. Schwet⸗ zingerſtr. 30, 3 Trepp. „ 2 Zimmer teilm. möbl. a. Büro ev. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ Zim el. u Der, fl. Waſſ., ſep. Eing., ſof. zu vm. G 5. 2, 1 Tr. „5 Sohn möbl. Zimmer el. Licht u. zut. Penſ. zu vermiet. K 1. 10, 2 Trepp., Mreiteſtraße 3951 Gut möhl. Zimmer mit el. Licht, an ſolid. Herrn p. 1. 9. zu ver⸗ mieten. Rheindamm⸗ ſtraße 15, 3 Tr. links. 48027 Schön möbl. Zimmer m el. L. u. Schreibt., wenn erw. Klavierb. ſof, zu vm. Anzuſ. b. 2 U. E 7. 18. 1 Tr. l. B3934 Möbliertes Zimmer zu vermieten. 47986 Gut möbl. Zimmer Janz in Nähe des Hauptbahnhofs v. ſof. zu vermiet. Linden⸗ hofſtraße 11, part. lks. 8038 A 102³² 2 —— 5 2 Zimmer m. Küche modern, möbl., Ztr., 1 Tr., Elekt., Gas, an kinderl. gut ſit. Ehep. evtl. ſof. zu vm. Ang. u. K X 139 an Gſchſt. 18086 2 enleng. mbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer in fr. Lage mit Bad⸗ und Telephonben. an Hrn. zu verm. Anzuſ. bis 14 Uhr. K 1, 12, II. 8088 -3 Zimmer gut möbliert, Küche, Bad, Zentralheizg., i. Privathaus bald. ab⸗ zugeben.* 8075 Angeb. u. A U 54 an die Geſchäftsſtelle⸗ 1 ſchön. mbl. Zimmer auf 1. Sept. bill. zu verm. Weiß, J 1, Breiteſtraße. 8067 Schön möbliertes Schlaf zimmer mit Schreibtiſch, elekt. Licht zu vermieten. Telephon vorhanden. G 7 Nr. 10, 1 Treppe links. *8059 Gut möbl. Zim. el. Licht zu vm. B 7, 16, 2 Tr. 2mal läuten. 38061 Möbl. Zimmer auf 1. Sept. zu verm. 8074 P 5, 4, III Schön möhl. Zimmer mit el. L. ab 1. 9. zu verm. Rheindamm⸗ ſtraße 25. 8080 Möbſierfes Zimmer mit el. L. ſof, zu ver⸗ mieten. Schwetzinger⸗ ſtraße 109, 2 Treppen. *8040 Fydl. möbl. Zimmer per 1. September zu vermiet. bei Winkler, A 2. 4, part. 48045 Möbliertes Zimmer el. Licht zu vermiet. Monatl. 30. 8023 Adr. in der Geſchſt. Möbliertes Zimmer auf 1. Septbr. zu ver⸗ mieten. 7962 D 4, 19. Möbliertes Zimmer an berufst. Fräul. z vermieten. B3927 . 12, 4, 4. Sick. Möbliertes Zimmer ſep., p. 1. 9. zu verm. 8091 D 6. 9, Strobel. Groß., helles Zimmer mit 2 Betten an 2 lg. ordentl. Leute ſof. zu vermiet. Rheinhänſer⸗ ſtraße 88, 2 Tr. links. 8093 Möbliertes Zimmer a, ſol. Herrn bis 1. 9. 8065 vermieten. K 3. 17, 2 Tr. Schön möbl. Balkon⸗ zimmer mit el. Licht, Nähe Waſſerturm per O38, 11, Seitenban, Schußmann, 1. 9. zu verm. 094 Nähe Bahnhof: Frbl. möhl. Zimmer ſof. zu verm. Große⸗Merzel⸗ Stolzeſtr. 6, 4. Stock. ſtraße 29, part., rechts 3940 1 8. Seite. Nr. 0 3977 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Auguſt 1028 4 Montecatini, der it Italiens größter Jnduſtrie⸗ konzern an ber Berliner Börſe Jedes Land hat ſeinen großen Chemiekonzern, Deutſchland die J. G. Farben⸗Induſtrie, England die Imperial Chemical Induſtriy Tompany Std., Amerika die Dupont de Nemours, Frankreſch die Etabliſſements Kuhlmann, Belgien die Union Chimique Belge und Italien den Montecatini⸗Truſt. Dieſe Riefenkonzerne haben alle ble gleiche Laufbahn aufzuweſſen. Aus kleinen Anfängen wuchſen ſie innerhalb kurzer Zelt, gleichen Schritt mit der glänzenden Entwick⸗ Jung der wiſſenſchaftlichen Chemie haltend, zu Großunternehmungen heran. Der Montecatini⸗Konzern iſt hierfür ein Muſterbeiſpiel. Im Jahre 1888 wurde im ganz kleinen Rahmen eine Kupferbergwerks⸗ Geſellſchaft gegründet, die in den vierzig Jahren ihres Beſtehens zu dem truſtartigen Gebilde beranwuchs, das heute den größten Induſtrie⸗Konzern Italiens darſtellt. Und doch wäre es falſch, den Montecatini⸗Konzern auf die gleiche Stufe mit der J. G. Farben⸗ Induſtrie zu ſtellen. Abgeſehen von der bedeutend kleineren Kapital⸗ macht— der Montecatini⸗Konzern hat ein Aktienkapital von 600 Millionen Lire gleich 120 Millionen Mark, das von der Börſe mit ca. 270 Millionen bewertet wird, während die J. G. Farben⸗Induſtrie Hekanntlich über ein Nominalkapital von über 1200 Millionen verfügt. Abgeſehen alſo von dieſem bedeutend kleineren Kapital hat ſich der Montecgtini⸗Konzern andere Aufgaben geſtellt, die viel went⸗ ger in das Geblet der Chemie fallen. Sein Hauptfabrikationsgebiet ind Düngemittel, Pyrit⸗ und Schwefelbergwerke, Stickſtoffgewinnung und Alumintumproduktion. Daneben iſt der Konzern ein bedeuten⸗ der Eigenerzeuger von elektriſchem Strom. Mit der Hexſtellung von Farbſtoffen, dre die Grundlage der Produktion des Farbentruſtes. bildet, beſchäftigt ſich der Montecatini⸗Konzern überhaupt nicht. Er iſt alſo nur im beſchränkten Sinne als ein Chemie⸗Truſt anzuſehen. . Die Fabrikaftonsſtätten des Truſts verbreiten ſich über ganz Italien bis nach Sizilten. Doch liegt der Schwerpunkt ſeiner Macht in Norölkalten, die Verwaltung befindet ſich in Mailand. Der Truſt ſteht als ſeine Houptaufgabe, die Bodenſchätze Italiens auf moder⸗ ner chemiſcher Baſts auszubeuten. Im Gegenſatze zu Deutſchland, wo die Roßſtoffbaſts hauptſächlich aus Kohle und Eiſen beſteht, mußte der italteniſche Truſt andere Grundlagen ſuchen, da Italien nur über wenig Kohle und Eiſenſchätze verfügt. So ſind die Pyrit⸗ und Schweſel⸗Bergwerke zur Grundlage der chemiſchen Weiterverarbei⸗ tung des Montecatini⸗Truſtes geworden. Die Pyrit⸗Produktion der Geſellſchaft hat im vergangenen Jahre 448 000 Tonnen betragen, das ind etwa 80 v. H. ber geſamten talteniſchen Pyrit⸗ Gewinnung. Aus den Rückſtänden der Pyrlte werden Kupfer⸗ und Eiſenerze gewonnen. Von noch größerer Bedeutung iſt aber die Gewinnung von Schwefel⸗ Faſt 20 Milliarden Bankkreöite im erſten Halbjahr Nach Mitteklungen des Statiſtiſchen Reichsamts betrugen bie von den Banken(Aktien banken, offentlich⸗rechtliche Kreditanſtalten Staats⸗ und Laudesbanken und Girozentralen], Sparkaſſen, ge⸗ werbliche Kreditgenoſſenſchaften, einige genoſſenſchaftliche Zeutral⸗ keditinſtitute, ſächſiſche Girokaſſen, eine Anzahl Kommunalbanken [Stadtbanken] und bie Golddiskontbank) gewährten Kredite leinſchl. ihrer Beſtände an Wechſeln) nach dem Stande vom 30. Juni 1928 faſt 20 Milliarden, wovon der weitaus größte Teil auf den Kontokorreutkredit entfällt. An dieſer Kreditſumme ftud die elf Großbanken mit mehr als der Hälfte beteiligt. In ber Berichtszeit haben ſich die von den Banken gewährten Kredite ſtär ker als in jeden der vorhergegangenen Zeiträume ausgedehnt. Zum Teil floſſen ihnen Auslands⸗ kredite oder ausländiſche Einlagen zu. Vor allem wu chſen ihre Einlagen durch die langfriſtigen Anleihen, die die private und öffentliche Wirtſchaft im Aus lande aufgenommen haben und deren Erlös ſte den Banken als Einlagen zuführte n. Der Zuſchuß neuer Kreditoren wurde weiterhin dadurch begünſtigt, daß ſich infolge des mit dem Rückgang ber induſtriellen Konjunktur verringerten Stückgeldbebarfs die Barabhebungen der Kundſchaft verminderten, 5 Die Bankkrebite ſtellten ſich auf 30. 6. 1928 auf iusgeſamt(in Millionen Reichsmark) 19 393„/ gegen 16 339% am 31. 12. 1927, 14 759„ am 30. 6. 1927 fund nur 9839, am 30. 6. 1925. Von dteſer Summte beanſpruchen Schuldner 12 564„ gegen 10 625/ am 31. 12. 1027, 9750„ ar g0. 6. 1097 und 6230% am 30. 6. 1925. An zweiter Stelle ſteßen Wochſel, die am 90. 6. 1925 mit 2915 /, am 30. 6. 1927 mit 3260, am 91. 12.1927 mit 3740/ und am 30. 6. 1928 mit 4447 ausgewteſen werden. Die verhältnismäßig ſtärkſte Erhöhung zeigen bie Reports u und Lombards. Die euntſprechenden Zahlen lauten hier 288, 1084, 5& bezw. 1085„ am 30. 6, 1928. Die Wanengorſchüfſe vermehrten ſich im gleichen Zeitraum von 807& auf 1208„, nachdem ſte am 90. 6. 1927 710% ünd am 31. 13. 1027 100 4 betrugen. Die Zunahme der Bankkrebite be⸗ krägt im erſten Halbjahr 1028 insgeſamt(wieder in Mill.) 2330 gegen 18„ im zweiten und 1034& im erſten Halbjahr 1927. Der ech e leſtand zeigt eine weitere Erhöhung um 609 gegen 280% da Fetten Halbiahr 1027 bezw. eine Ermäßigung um 195 Ii arten Halbjahr jog7, Reports und Lombarös ſtiegen um 98 gegenüber einem 1. von 62 bezw. 106/ im Fahre 1027. ärenpotſchüſſe ſind wieder um 286„ gegen 287 bezw. 145 4 geſtie⸗ 98 1 Erhöhung ber Schuldner beträgt 1342„ gegen 878 bezw. D A 1 3 ſelte Diutdendenerhöhung der Reichsbank. Die Anteile der Reichsbank begegnen bekanntlich neuerdings ſtärkerer Nachfrage, bie haupiſt 94 cus Holland zu ſtammen ſcheint. Das Ausland läßt ſich ve Von der Auffaſſung keiten, daß bie Reichsbank im lau⸗ fenden Jahr wimdeſſens dieſelben großen Gewinne, wie i. VB., er⸗ Sielen und deutzufolge gezwungen ſein wird, hieran auch Hie Akkio⸗ Alire teilnehmen zu laffen. In unterrichteten Kreiſen be⸗ Sweet man aber, daß ſich öte Reichsbank zu einer Dipiden⸗ dene höhung entſchließen wird. Um die Miſchanlage des Kohlen⸗Kontors. Der vom Kohlen⸗ Kontor, der Tochtergeſellſchaft des Rheiniſch⸗Weſifäliſchen Kohlenſhn⸗ Dikg 2 5 Feen der Errichtung einer großen Kohlenmiſch⸗ anlage ö ins in einem der weſtdentſchen Kohlenbäfen Eu Linen e um die Standorißr 195810 en den Städten Dust kort und Miftheim geführt. Mit Hilſe dieſer Ankage ollen dem Vernehmen nach erheblich beſſere Miſchungen erzielt wer⸗ ben 5 75 3 mün in die Lage käme, den Qualitätswünſchen der buen 1 f. der fübdeulſchen 1 entſprechen gu können. Dabprch würde dieſes 8 en Wettbewers gegen⸗ über der ausländiſchen Kohle von Bodeut in kbunen. Urſprüng⸗ lich ſcheint beabſichtigt geweſen zu ſein, e Anlage im Mülheimer Nuhrhaſen zu errſchten, doch hiergegen iſt vbn der Duisburg⸗Rußr⸗ orter Hafen A. ⸗G, lebhaft proteſtiert worden. Von diefer Seite wird geltend gemacht, daß die Errichtung der Anlage in Mülheim einen worherigen Ausbau der 9 Häfen⸗ und Gleisanſagen notwen⸗ dig n 1 während in Duisburg⸗Ruhrort alle dieſe Vor⸗ hedingungen erſellt en. Die Schaſſung der Miſchanlage würde dementſprechend in Duisburg⸗Ruhrork drei bis vier Millionen Mark erfordern, während in Mülheim, wo an ſich ſcheinbar mehr Platz zur Verfügung ſtoßt, ganz erheblich hößere Koſten entſtehen würden. Das Koßlen⸗Kontorx, das fetzt mit beiden Bewerbern verhandelt, wird feine Entſcheidung in Kürze treffen. * Deniſche Gaſolin Ach.— Kunſtbengzin⸗ und Motalinabſatz ge⸗ hoben. Die., deren G. am 51. März endigt, hat bisher ffir 497% noch keinen Abſchluß vorgelegt. Im Vorjahre wurde be⸗ kanntlich trotz vorhergegangener Sanierung ein Verluſt von 2,7 Mill. Mk. ausgewieſen und auf neue Rechnung vorgetragen. Ueber das Ergebnis des abgelaufenen G8. glauben ſich die Verwaltungskreiſe auch jetzt noch nicht äußern zu können, obwohl die H. bereits Ende September ſtattſinden ſoll. Die Bllanzſitzung Hat allerdings ebenfalls noch nicht ſtattgefunden. Immerhin iſt offen⸗ bar damit zu rechnen, daß auch für 192⸗/8 noch ein Verluſt aus⸗ ewieſen wird, zumal da ſich die Verwaltung in der Ende Septem⸗ r v. J. ſtattgefundenen HV. in dieſem Siune geäußert hat. Es 5 rr xxx lieniſche Chemietruſt dure, und auß dieſer wieder die Erzeugung von Superphosphat. Durch die Verarbeitung der Abfälle der Pyrite und durch die Aus⸗ heutung der Schwefelbergwerke iſt der Montecatini⸗Konzern zum größten italieniſchen Superphosphat⸗Erzeuger und zu einem der größten Produzenten der Welt von Düngemitteln geworden. 60 v. H. der in Italien hergeſtellten chemiſchen Düngemittel entfallen auf den Monteeatini⸗Truſt. Neben der Superphosphat⸗Gewinnung iſt die Probuktion von Stickſtoff ſtändig im Anſteigen. Die Produktion von Superphosphat und Stickſtoff iſt ſo bedeutend, daß ſte den Ver⸗ brauch Italiens bei weitem überſteigt. Bei der Ueberproduktion an künſtlichen Düngerſtoffen iſt aber an einen Abſatz im Auslande, der die italieniſche Produktion ſicherſtellt, nicht zu denken. In letzter Zeit hat der italieniſche Dünger⸗Truſt auch das bekannte Verfahren der J. G. Farbeninduſtrie zur Herſtellung des Miſchdüngers Nitrophoska erworben. Auch auf anderen Gebieten iſt die Verbindung des Montecatink⸗ Konzerns zu deutſchen Unternehmungen rege. Gemeinſam mit den Vereinigten deutſchen Aluminium⸗Werken wurde die Societa Ita⸗ liana del'Aluminio gegründet, die bie deutſchen Patente zur Er⸗ zeugung von Aluminium erworben hat und die ab 1929 in der Lage ſein wird, den geſamten Alumintumbedarf Italiens zu decken. Die Hauptprodukte der Geſellſchaft ſind alſo im einzelnen: Pyrit⸗, Eiſen⸗, Schwefel⸗, Kupfer⸗, Blei⸗ und Zinkerze, Schwefelſäure, Superphos⸗ phate aller Art, Stickſtoff Miſchdünger, Aluminium und Brennſtoff. Daneben geht eine große Eigenerzeugung von eletriſchem Strom, die heute ſchon etwa ein Achtel der in Italien verfügbaren Strom⸗ menge beträgt. Wie alle modernen Truſt⸗Geſellſchaften hat der Montecatini⸗ Konzern eine große Verſchachtelung aufzuweiſen. Neben den eigenen Werken kontrolliert er nicht weniger als 30 Geſellſchaften, die ſich zum Teil im Auslande befinden. In dem Auſſichtsrat der Geſell⸗ ſchaft ſind führende italieniſche und aus! iſche Banken vertreten. Die Aktien werden bereits außer in Italien in Genf, Paris und neuerdings in Amſterdam notiert. Die Börſenzulaſſung in Berlin ſteht in den nächſten Tagen bevor. Man wird wohl nicht fehlgehen in der Anſicht, daß der Montecatini⸗Konzern die Einführung ſeiner Aktien in Amſterdam und Berlin bald mit einer Appellation an den Kapitalmarkt beantworten wird. Das Aktienkapital von 500 Millio⸗ nen Lire kann auch als nicht hoch angeſehen werden. Die Berliner Börſe wird durch bie Einführung der Montecatini⸗Aktien um ein weiteres internationales Papier berelchert ſein. wurde indeſſen eine weſentliche Verringerung des Geſamtverluſtes in Ausſicht geſtellt. In den Abſatzverhältniſſen der Geſellſchaft hat die günſtigere Lage im laufenden GJ. angehalten, insbefondere Hat ſich der Motalinabſatz allgemein weiter gehoben. Für das ſyn⸗ thetiſſche Benzin der JG. Farbeninduſtrie hat die beutſche Gaſolin AG. noch ben Alleinvertrieb, ſie hat damit auch weitere Fortſchritte auf dem Abſatzmarkt gemacht. Selbſtver⸗ ſtändlich profitiert die Geſellſchaft auch von den geſteigerten Benzin⸗ preiſen, die Preiserhöhungen können ſich allerdings erſt für den Ab⸗ ſchluß im nächſten Jahre auswirken. In dem Aktienkapital ſind mehr als 50 v. H. im Beſitze der J. G. Farbeninduſtrie. * Schienenauftrag des Eiſenbahnzentralamts für ben Stahl⸗ werksverband. Der Stahlwerksverband hat vom Eiſenbahnzentral⸗ amt einen Auftrag über 550000 Tonnen Eiſenbahn⸗ [chienen und ⸗ſchwellen erhalten. Die Abnahmefriſt er⸗ ſtreckt ſich bis Ende Auguſt nächſten Jahres. Wahrſcheinlich wird dieſer Abſchluß, der hinter der i. V. abberufenen Menge er he b⸗ 199 5 zurückbleibt, noch um mehrere 100000 Tonnen erhöht werden. * Hobhenlohe⸗Werke.⸗G. Welnowiee.— Dividendenreduktion auf 6 v. H.(i. V..). In der A. ⸗ itzung der Hohenlohe⸗Werke .⸗G. zu Hohenlohehütte wurde b oſſen, der auf den 29. Septem⸗ ber nach Welnowiee(Hohenlohehütte) einberufenen.⸗V. die Ver⸗ teilung einer Dlyfdende von 6 v. H.(i, B. 7,5 v..) für das am 31. März abgelaufene Geſchäftsjahr 1927/28 vorzuſchlagen. Die RWeß.⸗Divideude? Die Gerüchte von einer für 1927/8 in Betracht kommenden Dividende von 9 v. H.(wie i..) der Rheiniſch“ weſtfäliſchen Elektrizitätswerk AG. in Eſſen⸗Ruhr ſind verfrüht. Die Abſchlußarbeiten haben eben erſt begonnen. Im übrigen wird es bei der Zuſammenſetzung des Kreiſes der an dem RWE. Beteiligten ganz von dem Beſchluß der Ende Oktober oder Anfang Nopember ſtattfindendenAR.⸗Sitzung abhäugen, ob eine Diyfbende in diefer Höhe verteilt wird. Soweit ſich bisher ein Ueberblick ermöglichen läßt, kann beſtätigt werden, daß der Abſchluß des verfloſſenen G. nicht ſchlechter als der des Vorjahres iſt. Der Stromabſatz habe eine weitere Zunahme erfahren.— Für den Fall, daß die an ſich mögliche Ausſchüttung einer neunprozentigen Dividende erfolgen ſollte, dürften gemäß dem JG.⸗Vertrag mit dem RWE. die Braunkohlen⸗ und Brikett⸗Werke AG. Rodder⸗ grube wieder 27 v. H. Dividende verteilen. 8 * Sanierung des Filmhaus Bruckmann u. Co..⸗G. Die Ge⸗ ſellſchaft beruft jetzt eine.⸗V. zum 18. September, in der die vor⸗ geſehene Herabſetzung des Grundkapttals von 805 000 Mark auf 5000 Mark und eine Wiedererhöhung um mindeſtens 25 000 Mark Beſchloſſen werden ſoll. Wie von uns mitgeteilt wurde, ſind bie Verhandlungen des Reiches mit den Landesregierungen über die Verteilung der Mittel zur Kleinſchlffernothilſe nunmehr zum Abſchluß gelangt, Die Verteilung ſoll der in den einzelnen Stromgebteten verſchiedenen Notlage angepaßt werden; ſie erfolgt im einzelnen durch die Landes⸗ regterungen, nicht durch das Reichsverkehrsminiſterium. Zu dieſem Zweck iſt vorgeſehen worden, daß in beſonders begründeten Notfällen, in denen eine ſchwere unverſchuldete Notlage vorliegt, nicht nur Darlehen, ſondern auch Beihilfen gewährt werden können, wenn ſolche geeignet ſind, die Notlage auf die Dauer zu be⸗ ſeitigen. Die Bethilfen ſollen im allgemeinen 3000/ nicht über⸗ ſteigen. Insgeſamt ſollen 90 v. H. der vom Reichstag bewilligten 3 Mill. 4 für Beihilfen Verwendung finden! Nachentſchädigungen für Kriegs⸗ uſw. erluſte oder für die auf Grund des Vertrages von Veyfatlles erfolgten Schiffsablteferungen, die durch die ſeinerzeit vom Reich gewährten Entſchädigungen als bereits abgegolten gelten müſſen, kommen für die gegenwärtige Nothilfe nicht in Frage. In den meiſten Fällen wird Schiffern, die durch Mangel an eignem Kapital oder Kredit ſich nur ſchwer in ihrem Beruf als Klein⸗ ſchiffer zu halten vermögen, oder die unverſchuldet in wirtſchaftliche Notlage geraten ſind, ſo baß es ihnen nicht möglich iſt, ihre frühere ſelbſtändige Stellung als Kleinſchiffer wieder zu erlangen, durch Darlehen geholfen werden können. Der Abſchruß der Darlehnsver⸗ träge und die Auszahlung der Gelder ſoll durch die Schiffshypotheken⸗ banken in Berlin, Duisburg und Hamburg erfolgen, denen von ſei⸗ ten der Landesregierungen angegeben wird, welchen Kleinſchiffern und in welcher Höhe Darlehen bewilligt werden dürfen. Um dem Charakter der Kleinſchiffernothilfe zu entſprechen, ſind die Banken verpflichtet worden, die Darlehen zu einem Kurs von bs v. H. aus⸗ önzahlen. Die Darlehen ſind nur zu 2 v. H. jährlich zu verzinſen und mit 10 v. H. jährlich zu tilgen. Inſoweit Inſtand⸗ ſetzungen und Verbeſſerungen an Fahrzeugen aus der Kreditſumme geleiſtet werden ſollen, müſſen dieſe mit beutſchen Arbeitskräften oder in deutſchen Betrieben vorgenommen werden. Bei Verkauf beliehener Schiffe oder bei Nichteinhaltung der oben angegebenen Bedingungen kann friſtloſe Kündigung der Darlehen eintreten. Da die Banken Fahrzeuge nur bis zu 50 v. H. ihres Wertes zu beleihen vermögen, iſt vorgeſehen worden, daß in beſonderen Fällen auch noch Beihilfen bis zu 10 v. H. des Schiffswertes zu den Darlehen treten können. Es iſt zugelaſſen, daß mehrere Kleinſchiffer ſich zur Beſchaf⸗ fung eines Schiffes zufammenſchließen. Als erſte Rate ſind zunächſt 1,7 Mill.% flüſſig gemacht, aus denen Ankauf oder Neubau eines Schiffes in Betracht kommt, damit 2 eee Die Entwicklung der Metallpreiſe Die Preiſe für Elektrolytkupfer, die von Ende vorigen Jahres bis Mitte Mat ſowohl in Deutſchland wie auf den wichtig⸗ ſten Auslandsmärkten faſt unverändert ſtill gelegen hatten, machten während des Mai eine leichte Aufwärtsbewegung durch und ſind ſeit⸗ her mit ganz geringfügigen Schwankungen wieder unverändert. Etwas mehr ſchwanken die Preiſe für Termin ⸗ Kupfer, fün die in dem vorſtehenden Schaubild jeweils die Preiſe für die erſte Sicht eingetragen ſind. Eine leichte Pretsſteigerung im Mai hat ſeit etwa Mitte Juni wieder einer rückläufigen Bewegung Platz gemacht, Der Bleipreis in Newyork iſt nach einem beträchtlichen Preisſturz im Februar lange Zeit nahezu unverändert geblieben, im Mai iſt dann wieder eine langſame Aufwärtsbewegung eingetreten; der Preis iſt ſeit Mitte Juni nur wenig verändert. In Berlin geht Flektrolytkupfer: Berlin Londom New Tork 140 1 r. . f 5*—ĩ—— 8 Terminhkupfer: 7 Berlin London 700 N 3— Matallpreise 8 5 in Deutschlanei 0 une im Auslanc—— f f 80 leb London 5 N— ern ——— 5—. 8 Slel, Berlin 20—.— ra lur 1 Kg e 1B. Feb. Nr 2 Nei N Jul. Aug. der Bleipreis ſeit Anfang März ſehr langſam, aber mit einer bemer⸗ kenswerten Stetigkeit dauernd in die Höhe; er hat Mitte Auguſt wie⸗ der ungefähr den Preisſtand von Ende 1927 erreicht. Zink war in Berlin im April etwas im Preiſe angeſttegen; ſeither iſt ein langſamer Rückgang zu verzeichnen. 8 5 Stettiner Elektrizitätswerke.⸗G. in Stettin.— Wieder 12 v. F. und Kapitalserhöhung. Der.⸗R. beſchloß, der auf den 24. Sept, einzuberufenden.⸗V. elne Dividende von 12 v. H. ferner die Er⸗ höhung des Aktlenkapftals um 258 auf 7, Mill. RM. vorzuſchlagen und einer Verlängerung des Konzeſſionsvertrags mit der Stadtgemeinde Stettin um dreleinhalb Jahre zuzuſtimmen. *Uueberzeichnete Anleihe der Fries u. Höpflinger Ac. in Schweinfurt. Die bei dem Bankhaus Gebr. Arnold in Dresden⸗ Berlin und der Bayeriſchen Vereinsbank in Nürnberg zur öffent⸗ lichen Zeichnung aufgelegte, von uns näher beſprochene Anleihe der G. iſt überzeichnet worden, und zwar zum größten Teile durch Sperrzeichnungen, ſo daß auch dieſe eine verminderte Zu⸗ teilung erfahren müſſen. 5 5 * Geheimrat Pöhlmann 7. Wie aus München gemeldet wird, iſt der Geheime Hofrat Adolf Pöhlmann, Vorſtandsmit⸗ alted der Bayeriſchen Vereinsbank, faſt 68fährig nach lan⸗ gem Krankenlager geſtorben. Er war einer der bebeutendſten Män⸗ ner des bayeriſchen Wirtſchaſtslebens, der ſich allgemeiner Wert⸗ ſchätzung erfreute. Als Vorſitzender des Münchener Handelsvereins und Vorſtandsmitglied des Zentralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes hat er ſich große Verdienſte erworben. Er ge⸗ hörte den Auſſichtsräten einer großen Anzahl bayeriſcher und deut⸗ ſcher Induſtrieunternehmungen an. * Doch erweiterte Erntefinanzierungsmöglichkeitend Bei der letzten Beſprechung zwiſchen dem Reichsernährungsminiſterltum und den vor allem intereſſierten Kreditinſtituten ſind die Möglichkeiten der Getreidelombardlerung erörtert worden. Im Anſchluß daran hat das Reichsernährungsminiſterium mit den Warengenoſſenſchaften und dem Geteidehandel über die Möglichkeit der Lombardierung von Getreide bei dieſen Stellen durch öle Landwirte verhandelt. Das Ergebnis dieſer Verhandlungen iſt demnächſt zu erwarten. * Die Schiffahrtsabgaben auf dem Neckar, Nach dem neuen Tarif für die Schiffahrtsgbgaben auf dem kanaliſierten Neckar ſind zu zahlen: beim fedeßmaligen Durchfahren einer Schleufe von den in den Schiffen beförderten Gütern für ſede Gewichtstonne zu 1000 Kilo in Güterklaſſe 1 10 Rpfg., in Güterklaſſe 29 Pfg., in Güter, klaſſe 3 7 Rcßfg., in Güterklaſſe 4 5 Rcfg., in Guterklaſſe 8 4 R Pfg. in Güterklaſſe 6 3 Rpfg., Ausnahmen: in Güterklaſſe 6a 2 Rp Daneben enthält der Tarif noch weltere Beſtimmungen über Fahr⸗ gaſtſchiffe, Befreiungen u. a. m. Es iſt dies der erſte Waſſerſtraßen⸗ tarif, in dem das ſechsklaſſige Güterverzeichnis Anwendung findet. Vor der Durchführung der Kleinſchiffer-Nothilfe der betreffende Kleinſchiffer, der nicht mehr im Beſitz eines Fahr⸗ zeuges iſt, ſeine Stellung wieder aufzurichten vermag. Neu bau⸗ ten ſollen indeſſen nur in Frage kommen, wenn auf dem betreffen⸗ den Stromgebiet ein Ueberfluß au Ton nage nicht zu be⸗ fürchten iſt. Im weiteren Verlauf der Aktion werden, ſoweit die Mittel reichen, dieſe auch zum Ankauf von Schiffen Verwendung fin⸗ den können, wenn der Geſuchſteller zwar noch im Beſitz eines Fahr⸗ zeuges iſt, dieſes aber nicht mehr reparaturwürdig iſt. Dabei gilß; als Vorausſetzung für die Darlehnsgewährung, daß der Verkaufs⸗ erlös des alten Schiffes und ſonſtige flüſſige Mittel voll zum Ankauf herangezogen werden. Schließlich kommen auch Darlehen zu größe⸗ ren Inſtandſetzungen von Schiffen in Betracht. Deviſenmarkt Im heutigen e notierten Pfunde Kea .: 6 2 2 Rework.. 40g 80.485,25 Schweiz.. 28,20 25.20 Stockhom 18.42 18.12 Partie... 429201240 Solfand... 1340 12,10 Madrid 29,15 29.20 Brüſſel.„34.59 33,88 Oslo 19,18 18.19 Mailand. 2 66 92.55 Kopenhagen 18,18, 18.18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1948 und Pfunde mit 20,8550 gehandelt a 24. J 27. Berliner Mekallbörſe zMittelkurs mein⸗Rickel 350 0 3500 für 100 Kg. 24. 27. 24.27, Antimon Reg. 88,80 88,80 upfer“„1255 126,0 Elextroſyttpf. 140,0 140,0 Folder Eg. 51,75 80,75 ler,. 48,50 48,75 f. lum. 88/9 J80,0 180,0 Hold Freiv gr. 2,81 1 Zink“„ 48,— 48,50 9. Walz⸗Drahtſ 194,0 194,0 J Platin do. do. 10,28 10,5 gondoner metallbörſe Weine in g pre Alumin Ben. 39.— 88. L r sſtber Une ſtand. 187440 fein. Platin Unze e do. Ne, 40000 10000 24. J 27 J do. Elektw. 69,28 89.25 Jueckſilben 23.50 29,80 Kupfer Raſſa 62,68 62,05 Zinn Kaſſa 212.7 211,2 Antimon Reg 80, 60,— do, 8 Monate 63,18 62,85 do. 3 Monate 209.5 207,2 Platin 75 17 Settlementſpr. 62.85 82,40 do. Settlemen 212,5 2110 Wolſramerz 15.85 16,15 Kupfer elektrol. 69,25 69,25, do, Banka 211½5 215,7 Nickel Inland 175,0 175,0 bo. beſt ſelge 66,25 86,25 do. Straits 215,5 214.0 do, Ausland 175,0 1750 2d. ſtrong su 94.— 94.— Blei prompt 22,— 21,85 Silber 27. 26,0 Mannheimer Produktenbörſe Dle Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbarin RM Amtliche Preisnotlerungen vom 27. Auguſt 1028. Weizen ink. 24 5024,75 Futter-Gerſte 22.29, Preß⸗Stroh 4,80-5,0 „, ausl. 28.28.75 Pfälzer Gerſte 2720,25 Gebund. Stroh 8,—.50 Roggen inl. 23,50 Mais a, Biſchein 21. Raps mit Sack—. „ ausl.— Biertreber 19,28⸗18.75 Kleſeamen 2 Feier 22.522,50 Wieſenheu, neu 9,010.50 Wmehl. d u S 34.— afer ausl. 25.—.28,— Rotkleehen 9. 20..0'ebrolm. ſüdd m. S. Brau-Gerſteinl. 26, 50.27.50 Luz. ⸗Kleeh. verg,— Roggenm. m. S. 31.78⸗38,50 es!..[„„ neu 11,5012.— 1 Welzenkleie m. S 18,7514, * Dienstag, den 28. Auguſt 1928 Neue— Zektung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 397 — Täglleh 2 3 Uhr Nur noch is 5 Das Hösfllchsts Lustsplel Der große Aufklärungefim xur 80 5 p fer Saison Bekämpfung der Geschlechis- Krankheifen! 22 nin igen tig* 5 nile Schu ſeit⸗ 8 für finden Sie bei uns! fei ber größte aller bieter Kommen Sie daher heute noch, denn acht. J ge etes kriminell der weiteste lohnt sich dadurch, daß chen.* Regle: Josef von Sternberg Sie unbedingt 5 0 5 8 In den Hauptrollen: 11954 en; 5 Ä— geht 75 Uie Brook- Evelyn Brent Geld Je arenl Nach dem gleichnamigen Singspiel ssb, 10 ö en George Bancroft- Lam Semon 1 5 e f Eln Fllm von 0 Monte Sünden! VVV Wenn n den Hauptrollen: ln 1 Ha Lledfke lese Mutter, jeder Vater, jede Tochter, Tügllien LI[LEE großes Lager Muster und 1 1 85 jeder Sohn 2 15. N 85 5 Einzelpaare Fritz Ampers nterresante Filmwerk ansehen. Ferne 8 bonn der, ta ia Per ff F 0 F A IHEA f zu Kuunend bllligen preisen! e neee ee, e Eremdengads8e 8. Eine Vagabundengeschichte, fiüsaig, 5 2 Mr laden Sie in giel ein und temperamentvoll, apannendi 125 Fon New Jork— 8 25 Hierzu: 8 je nach l a 55 Rege egg l. f N 6 Minderspungen 223. 428.98 des F iert, MII April-Apri! AnZ-O MUS intense 20 5 Hauptrollen: None Blue— Carr- P. Oroteske in 2 Akten* n iD Hens Guff Wechenschan— Kufturfim f Nachm. von.6 Uhr. Kleine Eintr. Preise Mannheim, O1, 50 Telephon 24768 in Feicten ester Unterrichisrume: Kesinossle N l Der Empfang der ee, ee am Bahnhof— Im Bootshaus 5 5 1er Anfangszelten! 8 ee Von der eise Zul iK und vies 8 5..338, 3,.10,.18,.30 Uhr an 9 Ungezogen nach O, 5/6 Lack- U ——— f f adckK-amenspangen 8 0 tt 0 Anmeldungen für die demnächst begimenden Herbst- e eee 5 peldtte Kurse erbefen. 10105 niedrigen u. hoh. Abs. f. 50,. 50, /. 95 25 4 dastsplele Im Rosengarten— i 5 Heuie d Chr Morgen 20 Par Verkäufe Kauf- Gesuche . N 5 te Elektro⸗Motoren u. Generatoren, 25 in 2 Der fidele Bauer 818 g Marmorſchalttaſeln ſowie Zubehhr aus einer„Vmercdsſcale en⸗ a i Rente bis Wed 3 Tage! abgebrochenen Stromverſorgungsanlage und 1 bande a8 ente D Batterieladeeinrichtung zu verkaufen. Die 1 der beimer Musikhaus, 1. Verkehrs- 2 Erstaufführungen: atter 5 ktags von 1012 Uhr ng. u. zh 88 r Fenin e e des Telegrapben⸗ e ö 5 5 Zu⸗ JJ. Die Ränigin amts, Carolaſtr. 18, zu beſichtigenn 10 2 5811 e 555— 5 2 1 7* 2 5 fa F Limousine 6/8 PS.„ ge. be it m unten b. 20 it⸗ 8 60 000 4. Lage gleich. in besser.30, 10.30, 12.30 285 Ffedlidepand 5 Nomen 5 0 E 0 0* Luzusausführung, 25 Zuſtande, ſechs⸗ Angeb. u. K 2 141 in braun und in Lack än⸗ 5. 1 1 9 elektr. an die Geſchſt. 78092 5 5 nlafſer, ſofor eee ene PORTEN HTE Nannheimer ink⸗ Sonntag, 2. September 8209 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Sea81 4 U 1 O 25 in ihrer neuesten Schöpfung 0 aut erh. Limouſine n 2 ö 30. 88 5 08 über 5 Steuer⸗PS., 4. 2 2 a 5 ſitza, zu kaufen geſ. 5 5 w ble Gesch. Git . 7 1 5 Ben 86417.—.— N 8 Tenz- Schule. Sfindebeek 1 8 a eve i a 5. 9 5 R e 1 Nun Mannhaimer Tnltung W 5 11666 bon 7 2 5 g Oadensefman 508 beginnt am 4. Sepiember 5 für Büro zu kaufen f bepelllher dem Eingaag des alten Hrankenbauses neue Kurse 8805 5 delle m preis 1. 15 Prospekle koslenlos Eihzeluntentiht Jsderze f Die Geschichte vom häßlichen L. I 146 an bie Ge⸗ den i Entlein i ſchäftsſtelle ds, Bl. für Bauzwecke preiswert zu verkaufen 0⁰⁰—— ö 7 Akte J Akte Zu kaufen geſucht: er, For Privat- u.— se 482 Naheres R 1, 1213 15 5. 5.4 fiolsohränke Reichsbeamter der mittleren Laufbahn, bei b aemplonles sämfſehe N für l 2 8%%. det. felt euch aper der Liebling der Frauen in 1 e 3 PS. 1 Seren, 0. neu 91 0 5 1 5 1175 120 57 0 t e Dame 1 Herreurab, ſehr gut an die Geſchſt. ö Ae Ein Fraque 1 Firmenſchild. 3,80 erhalten. mit Frei⸗ 7 j t „ e eggs, de kz, 1. f e. elt a 58 f 885. aße 171, II rechts. 1 Sthiſa tft Ein Clauue e ae relle e e 3 5 kr 5 oßer, ge ener verlangt. Nur birekte un en⸗ Gesangbücher 1 Ein Mädel 5 S pie gel 5 Modernes neues Wer 1 80 ſicher Au die e 918. Bl. 2 bie Sen- Wrteun, f Mus Trottel Lebemana, Ehemann Serbe gg berkenfen, flo l. Melon geht bac 6 2, 1 Tr. I. ine Als Partneri i N 8 5 br, 85 8700 2 Virginia Valin 5 1 billig 5 1 1 Narsbed e 4. Sept. eir at e er 9 8* len odlernes er 7 lustige Akte. 807 75 Plata de a. Fend rewe 4 Als Hialsge„ dalſekeaez ee eee Fele 15 uf Goldwaren 1 1 1 5 5 Amundsen Malmgren neu. bashackofen Klavier-Unterrioht See d t auf ae Aenderung u. Neuan⸗ 6 Reparatur en in dem aktuellen Film 8 Sat 1 9950 faſt nent 1 ertelkt Ig. Frau, konf. usgefährt erogene kae Hermann schnell, gewisgenh., billig: 1 f El Nich Wagner*„geb. auf Wunſch mit mit auen e een 1 7 rin 3 5 U 35 14 Planken Mm. E gen 8 6 U b Sti I. 8080 8 Theorie, monatl. 12 5069 77 von— 2 IApel e ee 8 11710 elbergerstr. 1 8 mit nholz⸗ 2 1 n „ Mannheim. S elt 1508— Tel. 27685 desde der ee e en deen bine zn 9 58057 8 5 5 A 5 55 3 Geſchäftsſtelle. 48088 e 2. 9 5 1. Reibe 1 71 N di elplans 5 reppe. en, gu a 8 Alemal Aleht skattünden kann e u berkaufen. Salz, e cult debe. EA . 8 2 4 Schön polierte parkdamm 4, 5. Bieg ang.80, letzte Vorsteung b. 18 Ur. ische, Büfeft 2800¹ 05 billia zu verkaufen. Guterh. Kinderwagen 3 feudenheim Lientspielhaus auer F * Sehe erden b. ßig. be be. An„Panzerkreuzer Potemkin“ Kadf Ce 0 6 5 25„ ruhig age, 5 5 FU 8 75 5 ee Beziehb. am 1. Nov.„ N uU SSuc ne 55 Intereſſenten wenden ſich an 47701 Kaiſer, 1 1 7ͤ·́ 1 ³ð2 als mit WITtsona . Ungeziefer t 1- 0 beſeitigt die Ungeziefer⸗Vertilgungs⸗ in guter Lage zu kaufen geſucht. Größere An⸗ 55 CC 915 Anſtalk(Spez.: Wanzenaus zonkung) gen e means N 1 nur a ö shr gut erhaltene, g N von Selbſteigentümern erw. unter an 10 5 e 28080 IkKachel-Oefeni ee 5 M 1 mit Einsätzen billigst abzugeben Fihrerscheinbegner kiamenbeaus 5 5 ch. Zimmermann, Baugeschäft ohne eigenen Wagen erhalten leihweiſe fabrik⸗ Lindenhof oder Neuoskheim 7 Ludwigshafen a. NR., Seydlttrstraße 26 neue Innenſteuerlimouſtnen für Tage und 1225 in U e e l 150 VV lll 2 Wochen bei der Auto ⸗ Verleih G. m. b.., angebote mit Kaufbeding. unter A 8 52 an 1 eeeseeeseeeeseeeeseeese Maunzeim, Telephon 51 709. Ems] die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 8069 77 0. Seite. Nr. 307 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Auguſt 1928 . 2 Ein, eee Binnges Angel dieser von uns mit besonderer Sorgfalt gepfiegten Spezial Abteilung Je eEgige Sardinen Landhausgurdinen in Etamine Mtr. 78, Landhausgardinen „, Spannstoſf für Scheibengardinen, ea, 70 em breit. Mtr. 1. Neue Spannstotfe, 180. 40 em br. in großer Auswahl. Mtr. 138.10, Voile fur Uebergardinen bunt bedruckt, indanthren, 10 em br. Mtr..50,.90, Tapestri- Vorlage sehr strapazierfähig.„..25, 8 65 80 J. 2s .20 A. so Beitwaren Sqhilafdecke besonders preiswert, 14090 groß 3. o Schlafdecke 6...50, 5. v 5 8„%„ Woll. im bekannten Halbmond-Fabrikat 2000800 Sqhilafdeche Jacquard- muster, 140/90 groß Steppdecken versch. Far- ben, sehr preiswert. 12.50, Tapes. Teppich 252%„%„%„%%%% Imit. Perser „ ben. Nlũsch- Teppich Bukls-· Teppich gutes Fabrikat, 200/800 Bukle-· Teppich moderne Muster Vorlagen in den neuesten Zeichnungen....75,.90, K. as .28 2000800 49. 52. 92.— 200/800 105. .. 6A. 200/800„ 78. „25 Bagadmen Sie umser FSpesial-Sensfer! Bedeutende, gut eingeführte Zigarettenfabrik eucht für die Plätze Mannhelm-Ludwigshafen mit Umge- bung einen erstklassigen Ed 358 Neisevertreter bei fester Anstellung gegen Gehalt, Tagesspesen und Pro- 5 vision. Es kommen nur wirklich tüchtige, durchaus branchekundige, über dem Durchschnitt stehende Herren in Frage, welche allerbeste Beziehungen zu den Abneh- merkreisen haben, und deren seitherige Tätigkeit bei 15 ersten branchekundigen Firmen weitgehendste Garantien 5 kür eine erfolgreiche Verkaufstätigkeit gewährleisten. Ausführliche schriftliche Angebote mit Bildungsgang. Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild und Gehalts- ansprüchen unter Id. 8190 an Invalidendank, Ann.- Exped. ö Berlin W. 9. General-Vertreter für mannheim und Umgebung gesucht, Spielend leicht verkäuflicher Haushaltungsartitel. Eds80 „Glänzende Verdlenstmöglichkelt.“ Irnnferessenten, welche ein kleines Kuslieferungslager übernehmen können, wollen ſchriftl. angebote einreichen unter . R. 1038 an Ann. ⸗Expedition Heinr. Eisler, Frank- furt a.., Schäfergaſſe 19. Kaufm. Lehrling aufgeweckter, begabter Junge m. Volksſchul⸗ bildung fof. geſucht. Angebote unter& P Nr. 49 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B99 46 Noch einige 8085 U men tüchtta im Verkehr m. Privatkundſchaft f Reiſe bei hohen Be⸗ zitgen ſof. geſucht. Adreſſenang. unt. K W. 138 an die Geſchſt. Lehrmädchen ſofort für erſtes Mu⸗ ſikhaus geſucht. Ste⸗ nographie, Maſchine u. Klavierſpiel erw. Angebote unter IL. Nr. 144 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8475 Tüchtiges zuverläſſig. Alleinmädchen .] mit auten Zeugniſſen per ſof, oder 1. Sept. geſucht. 8077 Titllaſtraße 28, 4. Stock. Tüchtige, gewandte Verkäuferin m. Ia Referenzen für ſofort geſucht. 3471 Wellenreuther. 0 7. 18. Geſucht zur Führung eines frauenl. klein. Haushalts* 808g Unabhängige Dame Angeb. u. K V 187 an bie Geſchäftsſtelle. Mädchen mit guten Zeugn. u Kinder fräulein per ſof, geſucht. Vor⸗ zuſtellen abds. nach 7 Uhr Richard⸗Wagner⸗ ſtraße 12, part. rechts. 8100 Generalvertrieh für den Verkauf eines erſtkl., neuen, billigen Haush.⸗Art.(Wer ſieht kauft] Landbrot. Jude noch eue Miedemertaute in allen Stadtteilen Mannheims für ein gutes Angebote erbitte unter Lad 148 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes 8485 wird ein ſeriöſer, tücht. Herr We welcher in der Lage iſt, den 8 auf eig. Rechn. zu übern. Erf. K Mk. 1900.—. Angeb. unter M H 2022 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ea202 ocgauaden Leite Ubaieadige, 1 Werben bei Privaten für leicht verkäuf⸗ ichen Artikel bei feſten Bezügen und hoher Proviſton ſofort geſucht. treter vorhanden. Vorzuſtellen EIgen z, f 3. 11. Teldigebamen Erſtklaſſige 3028 der bei der Induſtrie und den einſchlägigen Geſchäften beſtens eingeführt iſt und jahre⸗ lange Erfolge nachweiſen kann, wird gesucht. Angabe von Referenzen, Zeugnis⸗Abſchriften und Gehaltsanſprüchen erbeten unter Nr. 98 an Ala⸗Haaſenſtein& Vogler, Heilbronn a. N. Mittlere Zigarrenfabrik 8 u U h t eine jüngere Stenotypistin die mindeſtens 150 Silben ſchreibt und Mer⸗ cedes⸗Maſchine flott bedienen kann. ſtellung. Angebote unter K 8 134 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Dauer⸗ 10 222 (Württemberg). Ea221 bewandte, zuverſässigs Stenotypistin im Alter von 18—21 Jahr. auf Verwaltungs⸗ bürv zu baldmögl. Eintritt 10 224 für Dauerstellung ges ue ht. kine jüngere Frau für zweimal in der Woche(Dienstags u. Freitags) z. Waſchen u. Putzen geſucht. 1. 18, 8 Tr. links. 848g Ehrliches Mädehen zur Mithilfe i. Laden für ſof. geſ. Küchen⸗ Ausführl Bewerbungsſchreiben unt. K I 140 mädch. vorh. O 3, 24. an bie Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 8037 Alleinmädohen zu kinderl. Ehepaar geſucht* 8035 Merz, Tullaſtr. 21. Anſtändiges, ſauberes Mädchen das ſchon in Stellung war, für tagsüber ge⸗ ſucht. U 1. 22, part. 8082 Beſſeres, junges Mädchen für vormittags einige Stunden z. Mithilfe im Haushalt. 1 4. 4. St. 3467 Zuverläffiges d de hen für tagsüber auf 1. 9. geſucht. 8052 Böckſtraße 3, part. Ehrliches fleißiges 12 n das bürgerl. kochen., ſofort 1 8079 H 4, 4. Laden. Jer er- Frillen ſucht Weinh. Graf Zep⸗ pelin, K 4, 9. 8102 Stellengesuche Kaufmann, 42 Jahre, vollkom. unabhängig, repräſent.Erſcheinung, im Verkehr mit jeder Art Kundſchaft er⸗ fahren, ſucht b. ſertöſ., leiſtungsfähig. Firma Poſten als*604 Nelsender Eigen. Auto zur Ver⸗ fügung. Firmen, wel⸗ chen an tüchtiger Ar⸗ peitskraft geleg., woll. ihre Adreſſe unter A G 41 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. be⸗ kannt geben. Heimarbeit ſucht Kaufmann mit guter Handſchrift. Angeb. u. K V 55 an die Geſchſt. 38078 dunge Frau durchaus perf. Steno⸗ typiſtin. ſucht Stelle für nachmittags von von—6 Uhr. 7973 Angebote unter 2 D Nr. 13 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Jüngeres, tüchtiges Servierfräulein ſucht Stellung in Reſtaur. oder Café.* 8009 Angeb u. L F 147 an die Geſchäftsſtelle. Stellen- Gesuche Aiägenfeenek Deaplet aus dem e 45 Jahre, bisher als Gießereileiter tätig, ſucht Vertrauenspoſten als Kaſſier, Hausmeiſter oder dergl. Kaution kann geſtellt werden. Angebote unter L V8 an die Wee ſtelle dieſes Blattes. Stud. d. Handelshochschule 11 cht für September und Oktober 2 aushiffsw. Beschäftigung in kaufm. Büro (Ausgebildet im Baukfach). K IU 136 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Angebote unter * 8081 Tüchtige, erfahrene Säuglings- und Kinderpflegerin die Nähen kann, ſucht Stellung bis 15. Sept. oder 1. Okt.* 7969 Angeb. u. K O 119 an die Geſchäftsſtelle. Junge Frau ſucht Putz⸗ u. Waſch⸗ ſtelle. 8039 Angeb. u. A U 39 an die Geſchäftsſtelle. Schwarzwälderin ſucht per 1. 9. Stelle als Alleinmädchen Kochen, Nähkenntniſſe vorh., womögl. klein. Haush. Ang. unt. 50 an die Geſchſt. 28064 Unabhängige Frau ſucht Arbeit, egal wel⸗ cher Art. Refer. vorh. Lohn n. Uebereinkunft Angeb. u. Z Y 33 an die Geſchſt. 18029 Miet- Gesuche von guter Firma für ganz ruhigen 1 betrieb(zwei Perſonen) Nähe Bahnhof, L⸗ Quadrate, Kaiſerring ete. geſucht. Preisangebote unter K N 46 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8056 Bäckerei zu pachten gesucht Kaution kann geſtellt werden. Angebote unt. Nr. 1828 an Ala⸗Haaſenſtein& Ae Maun⸗ heim, erbeten. Ea202 Seeres Zimmer zur iner f Ul Aufbewahrung von Mobiliar, part., gef. per ſofort zu mieten Angeßh. u. L& 142 5 e unter an die Geſchſt. 18095 L H 149 5 d. Geſchſt. 3487 Berufstät. Frl. ſucht Gen ch· p. 1. 9. leeres Zimmer -4 Zimmerwohng. in guter Lage von jg. Ehep.(Beamter). Dr.⸗ Kaxte vorhanden. Eil⸗ angeb. unt. K& 35 an die Geſch. 8032 Kinderl. berufst. Ehe⸗ paar ſucht 8066 Zimmer, Küche mit Bad p. 1. Okt. od. ſpäter. Drgl.⸗K. vorh. Angeb m. Preisang. u. K R 51 an Geſchſt. Beſſ., ſolid. Fräulein 2 leere Ammer und Küche in gutem Hauſe. An⸗ gebote unter A F 40 an die Geſchſt, 48041 auch Manſarde im Zentrum. Angeb. unt. A B36 an die Geſch. 8033 Leeres 5 Mauſarden⸗Zimmer zu mieten geſucht. Angeb. m. Pr. u.& W 56 an die Geſchſt. a 8080 Herr ſucht* 7978 gut möbl. Zimmer mögl. in öſtl. Stadt⸗ gegend. Ang. m. Be⸗ ding. u. Preis u. 2 G 16 an die Geſchſt. Berufst. Handwerker ſucht behagl. möbliert. L IMM E R z. 1. Sept. Angeb. u. A 37 an die Geſch. 8084 Miet- Gesuche Sehr ſolid. berufstät. Fräul. ſucht i. Zentr. per ſof. od. 1. 8. gut möbl. ſauberes ZL IM M E womögl. ſep. bei mäß. Preis. Ang. u. A H Nr. 42 an die Geſchſt. 28047 2 Damen ſuchen ſep. Höblier es Zimmer im Zentr.; ev. Wohn⸗ u. Schlafzimmer gegen gute Bezahlung. Angeb. unt. 2 W 81 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes. 8024 Wohn- und Wartezimmer per ſofort geſucht. Preisangebote unter A T Nr. 538 an die Geſchäftsſtelle. 28072 Velmietüngen Gut möblierte 2 Büro- Rã u me prt., zw. Waſſerturm⸗ Tatterſ., k. b. Katſer⸗ ring, ſof. zu vermiet. Moltkeſtraße 7, part., Teleph. 28 631. 8055 gut möbl. Zimmer mit 2 Betten an anſt. Herren ſof. zu verm. U 1. 1. 1 Tr. rechts. 8049 6, 27, part., Ring afl möbl. Zimmer el. Licht, Schreibtiſch zu vermieten. B3940 Sauberes 48016 Möbliertes Ammer af. zu verm. Ühland⸗ ſtraße 21, part., rechts gut möbl. Zimmer per 1. 9. zu vermieten 28050. Schön möpl. Zimmer bei kinderloſ. Ehepaar ſof. zu verm. Secken⸗ Ves 1 III. Fons de mit 2 Bett.(Neubau) a, ſol. Mieter zu ver⸗ geben. Gärtnerſtr. 85, Bechtold 58065 Möbliertes Zimmer mit ſeparat. Eingang zu vermieten. Moll, e 0 2. Stock. 042 Schönes 19 855 Balkonzimmer mit el. Licht u. Ofen, möbl., zu vermieten. Luiſenring 61, 3 Tr. 8076 Vermietungen Möbliertex Zimmer an ruh. Herrn p. 1. 9. zu vermieten. L 6. 14. BE Näher. L 8. 4, Laben. 8070 L 14. 10, parterre gut möbl. Zim mer mit Klavier u. elektr. Licht per 1. od. 15. 9. zu vermieten. 8068 Möbl. ſepar. Zimmer billig zu vermiet. An⸗ zuſehen—4 Uhr. B3942 K 1. 14, 4. St. Vermischtes Finig. bamnensehirme mit kleinen Fehlern rieſtg billig 3469 Jäger, D 3, 4 Neqisfrier-N Casenhaus G. Nerkle NMannheim tuisenring? Planes Kauf llc Hieie A. Munseh m. Caufberschfigung bei 817 Piano-Lager 0.10. Dpiche- Inter. Gardinen Tisch-, Divan: und Steppdecken, ohne Anzahlung in 10 Monatsraten lief. Agay& Glück, kranxturt 8. 81 105 Schreibe de ler Theaterplatz 2. Parkett. 1. Reihe, abzugeben. Adreſſe in der Geſchäftsſt. B3945 eee Nähmasohinen alle Syſteme. ſpott⸗ billig bei S167 Steinberg& Meyer, O 7, 5, Heidel bergerſtraße. n 5 8 8—4 —