5 Mittwoch, 29. Auguſt 1928 Neue Bezugs preiſe: In mam u. Umgebung frei ins Haus Ader durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne ei Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Vaſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr 6, e 20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe Nr. 400— 130. Jahrgaug Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Alon ele für Allgem. Anzeigen 0,40 NM. Nelamen 34.⸗M Kollektio⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, ne ufw. ee u leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchra e Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigeſt. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mahnheim, Ein politiſcher Giftmord Neuer Konfliktsſtoff im fernen Oſten England und Rußland hinter den Kuliſſen § London, 28. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Außerordentliches Aufſehen erregt hier die Nachricht von dem plötzlichen Tode Laſchewitſch 8, des ruſſiſchen General⸗ direktors der oſtſibiriſchen Eiſenbahn und gleichzeitig Ober⸗ befehlshaber der Sowjetſtreitkräfte im fernen Oſten, in Char⸗ bin. Die Feſtſtellung, daß damit der Friede in der Nordmandſchurei aufs äußerſte gefährdet iſt, dürfte nicht übertrieben ſein, da das Einrücken mongoliſcher Truppen in die Nordmandſchurei zweifellos auf die Init ia⸗ tive Londons zurückzuführen iſt. Er wurde aus dem Grunde auch am Samstag von der Regierung der Mandſchu⸗ rei unter dem Verdacht verhaftet, die mongoliſche Re⸗ volte ins Leben gerufen und ſie mit Waffen unterſtützt zu haben. Die Urſache ſeines plötzlichen Todes iſt noch nicht ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt. Die Annahme, daß er kurz nach ſeiner Verhaftung vergiftet worden war, dürfte zutreffend ſein. Da außerdem noch etwa 20 Ruſſen aus Charbin aus⸗ gewieſen worden ſind, iſt mit einem Einſchreiten der Sowjetregierung zu rechnen, was wahrſcheinlich in einer tatkräftigen Unterſtützung der mongoliſchen Ban⸗ den, die Teile der Nordmandſchurei beſetzt halten, ſeinen Ausdruck finden wird. Eine erneute Verſchärfung der Lage würde aber wiederum Japan zum Eingreifen veranlaſſen. Chinas Antwort auf Japans Proteſt Die Antwort der Schanghaier nationaliſten Regierung auf den japaniſchen Proteſt wegen der Kündigung des chineſiſch⸗apaniſchen Vertrages wird ſoeben veröffentlicht. Die Regierung erklärt in ihrer Antwort, ſie befinde ſich nicht in Uebereinſtimmung mit der Behauptung Japans, daß der Vertrag automätiſch zehn weitere Jahre in Kraft bleibe, wenn er binnen einer Zeit von ſechs Monaten vor ſei⸗ nem Erlöſchen nicht einer Reviſion unterzogen würde. Sie ſei vielmehr der Anſicht, daß, da ſie erklärt habe, eine Verlän⸗ gerung des Vertrages nicht ins Auge faſſen zu können, die Parteien einen neuen Vertrag ſchließen müßten. Im Hinblick auf die Beſſerung der internationalen Bezie⸗ hungen, auf die Forderungen des chineſiſchen Volkes und auf die wirtſchaftlichen und Handelsverhältniſſe Chinas, glaube die nationaliſtiſche Regierung, daß; das Inkraftſetzen ungleicher Verträge die Beziehungen zwiſchen China und den anderen Ländern beeinträchtigen werde. Politiſche Forderungen der Inder Kalkutta, 29. Aug.(United Preß.) Hier tagt zurzeit eine große politiſche Konferenz der Einheimiſchen. Die Annahme eines Entwurfs für eine in diſche Verfaſ⸗ ſung durch die„Konferenz aller Parteien“ wird als ein wichtiges Symptom betrachtet, da ſie ein Kompromiß zwiſchen den Forderungen der Indus und der Moslim darſtellt. Bei den Beratungen drohte es manchmal wegen der Aufnahme mohamedaniſcher Sonderechte in den Entwurf zum offenen Bruch zu kommen. Wenn auch der Kongreß nicht alle Par⸗ teien Indiens vertritt, ſo hat er doch augenſcheinlich die Mehrzahl der politiſch ſich betätigenden Inder hinter ſich. Den Aunſtoß zur Aufſtellung eines Entwurfs betreffs der Selbſtverwaltung Indiens haben die Arbeiten der Bimon⸗Kommiſſion gegeben. Dieſe Komiſſton hat nach Mei⸗ nung der Inder der Welt ein ſchiefes Bild von den wirklichen Wünſchen der eingeborenen Bevölkerung Britiſch⸗Indiens gegeben. Aus dieſem Grunde ſei die Nehru⸗Kommiſſion ent⸗ ſtanden, die der Allgemeinheit die politiſchen Beſtrebungen der Inder aller Richtungen und Parteien kundtun ſoll. Der Entwurf fordert für Indien die gleichen Rechte, wie die übrigen engliſchen Dominien ſie beſitzen. Die künftige indiſche Regierung ſoll aus einem Kabinett von ſe ches Miniſtern beſtehen, das Parlament aus einem Senat und einem Abgeordnetenhaus. Zum Stellvertreter des Königs ſoll ein Generalgouverneur ernannt werden. Der Entwurf hat in Hindu⸗ und großen Anklang gefunden. Doch iſt es fraglich, ob die britische Regierung ihn genehmigen wird. Einerſeits vertritt die „Konferenz aller Parteien“ nicht alle indiſchen Parteien, an⸗ derſeits wird die Regierung bei ihren Beſchlüſſen vor allem durch den Bericht der Simon⸗Kommiſſion ſich leiten laſſen. Wie man annimmt, wird in dieſem Bericht zum Ausdruck gebracht werden, daß die Einführung euxropäiſcher Regie⸗ rungsmethoden in Indien jetzt noch verfrüht ſei. Wo bleibt die Probe auf Kelloggs Exempel? . Paris, 29. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter,) Daß die Unterzeichnung des Kelloggpaktes eine wichtige Etappe für den Frieden darſtellt, darüber iſt die franzöſiſche Preſſe faſt vollkommen einer Meinung. Ueber die Richtlinien der künftigen Politik der Regierungen gehen freilich die Auf⸗ faſſungen auseinander. Meiſtens äußert man die mehr oder weniger beſtimmte Hoffnung, daß das Zuſtandekommen des Kriegsverzichtpaktes und beſonders die Reiſe Dr. Streſe⸗ manns nach Paris zu einer Verſtändigung und Annäherung zwiſchen den Völkern beitragen wird, doch wagen die Blätter nicht beſtimmte Teilziele zu ſetzen und den Regierungen neue Etappen auf dem Wege zum Frieden vorzuſchreiben. Eine lobende Ausnahme macht in dieſer Hinſicht der ſozialiſtiſche „Populaire“. In ihm fordert Leon Blum als logiſche Folge der Unterzeichnung des Kelloggpaktes eine beſchleunigte Durchführung der allgemeinen Abrütſtung. „Wofür braucht man die Heere noch, fragt der ſozialiſtiſche Führer, wenn die Völker auf den Krieg verzichten, wenn ſie die Gewalt für die Regelung ihrer Streitigkeiten verwerfen, wenn ſich die ganze Welt gegen einen Angreifer erhebt, der ſich außerhalb des Geſetzes ſtellen würde.“ Leon Blum findet weiterhin, der Augenblick ſei jetzt gekommen, das Rhein⸗ landproblem einer Löſung zuzuführen. Man müſſe in Genf darüber ſprechen. Das Rheinlandproblem wird ſich auf alle Fälle ſtellen, ſogar wenn Deutſchland darauf verzichten ſollte, es anzuſchneiden. Wenn man auf den Krieg verzichtet, meint Leon Blum, ſo hat man die dringlichſte Aufgabe, die letzten Spuren der vergangenen Kriege zu verwiſchen. Wir verlangen von der franzöſiſchen Regierung, ohne damit eine übertriebene Forderung zu ſtellen, alles zu unternehmen, was unter den heutigen Umſtänden⸗ möglich iſt, um das feierliche Verſprechen, das ſie mit der Unterzeichnung des Kelloggpaktes abgegeben hat, zu erfüllen. Die öffentliche Meinung, an die man einen eindringlichen Appell gerichtet hat, wird ſie je nach⸗ dem beurteilen. Auf die feierliche Zeremonie muß die prak⸗ tiſche Arbeit in Genf folgen.“ General Perſhing zum Kellogg ⸗Pakt General Perſhing, der frühere Oberkommandierende der amerikaniſchen Truppen in Frankreich, hat mit Bezug auf den Kelloggpakt erklärt: Ich bin der Anſicht, daß dieſer Vertrag den wichtigſten Fortſchritt bedeutet, der jemals für den Welt⸗ frieden verwirklicht wurde. Ralifizierung durch Kammer und Senat Das Pariſer„Journal“ glaubt zu wiſſen, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung entſchloſſen ſei, den Pakt der Kgammer und dem Senat zur Ratifizierung zu unterbreiten. Die Regie⸗ rung wäre dazu nicht verpflichtet, da internationale Verträge der Kammer zur Genehmigung nur dann unterbreitet werden müßten, wenn damit Ausgaben verbunden wären, ähnlich wie im Falle des Locarno⸗Abkommens wolle aber die Regie⸗ rung den Vertrag dem Parlament unterbreiten, weil ſie der Anſicht ſei, daß der Vertrag dadurch noch eine größere moraliſche Bedeutung erlangen werde. Das Programm der Ratstagung Berlin, 29. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Dinge, mit denen ſich die morgen beginnende 31. Tagung des Völkerbundsrates zu beſchäftigen gedenkt, ſind ſamt und ſonders ohne größere Bedeutung. Von den weſent⸗ licheren Punkten, die einen an ſich recht umfangreichen Ar⸗ beitsplan zieren, wären u. a. hervorzuheben, die erneute Be⸗ ratung über den Minderheitenſchutz in Polniſch⸗ Oberſchleſien. Bekanntlich hat ſich der Rat bereits im Juni mit dieſer Frage befaßt, dann aber das heikle Thema auf die jetzige Tagung verſchoben. Die ſachliche Baſis der Auseinander⸗ ſetzungen bilden die bekannten Petitionen des deutſchen Volks⸗ bundes in Oberſchleſien. Ferner wird der Rat einen Bericht anhören über den gegenwärtigen Stand der polniſch⸗litauiſchen Ver⸗ handlungen. Die Spezialkommiſſion, die eine Einigung zwiſchen den Völkerbundſtaaten in der Frage der Kontrolle der Rüſtungsin duſtrie herbeizuführen verſuchen ſollte, wird ebenfalls über ihre Verhandlungen Bericht erſtatten. Bekanntlich haben die Erörterungen in dieſer Kommiſſion mit einem abſoluten Fiasko geendet. 5 Unter anderem wird daun noch die internationale Luft⸗ ſchiffahrtskommiſſion ein Reglement über die Ver⸗ einheitlichung der im internationalen Luftverkehr zur Anwen⸗ dung kommenden Ausdrücke und Zeſchen vorſchlogen. Zum Beſchluß der Tagung wird der Rat die Ratiftzierung der unter den Auſpizien des Völkerbundes in der letzten Zeit ab⸗ geſchloſſenen Verträge und Abkommen vornehmen. in Moslemkreiſen⸗ Dawes und Dorpmüller“ Kommiſſar und Generaldirektor Das Gutachten der Dawes⸗Sachverſtän de gen vom April 1924 gibt der Verwaltung der deutſchen Eiſen⸗ bahnen eine ganz ſchlechte Zenſur. Die höheren Beamten kön⸗ nen ihrem Schöpfer danken, daß ſie nicht den Gutachter, Herrn Leverve, als Examinator hatten. Sie wären wohl alle durchgefallen. Herr Leverve meint wörtlich: „Die deutſche Regierung hat ſeit dem Krieg die Eiſenbahnen in einer Weiſe betrieben, die ſich nicht verteidigen läßt. Auf der Einnahmenſeite hat ſie die Erhöhung der Einnahmen unter⸗ laſſen, auf der Ausgabenſeite hat ſie Kapital verausgabt, nicht nur zur Wiederherſtellung der Vorkriegslage, ſondern zu Ver beſſerungen feder Art, die bei der gegenwärtigen Lags nicht gerechtfertigt werden können.“ Das iſt das allgemeine Urteil über die Eiſenbahn. Und über die Beamten im beſonderen urteilt das Gutachten; „Sie(die Beamten) betrachteten es als für die Würde des Deutſchen Reiches erforderlich, daß die Gebäude ſo prächtig wie möglich ſein ſollten, daß die Eiſen bahnan lagen ſich auf einem ſeht hohen Stand befinden ſollten; der Betrieb ſo und ſo eingerichtet werden müßte uſw. Es war ihnen nie die wirtſchaftliche Notwendigkeit beigebracht worden, ſich nach der Decke zu ſtrecken.“ In dieſem Ton geht es durch das ganze Sachverſtändigen⸗ gutachten, und in dieſem Geiſte iſt das Reichs bah n⸗ geſetz vom Auguſt 1924 gehalten. Gutachten und Geſetz ſehen in einer beſonders ſcharfen und genauen Kon⸗ trolle der Verwaltung der Bahn das beſte Mittel, die Rechte der Alliierten zu wahren: „Die bloße Uebertragung der Eiſenbahnen vom Staat auf eing Privatgeſellſchaft wird die geiſtige Einſtellung(der Verwaltung) nicht von ſelbſt ändern. Ein großer Teil des Rates wird deutſch ſein, der Generalverwalter wird ein Deutſcher ſein und ſeine ver⸗ antwortlichen Beamten werden dieſelben Leute wie bisher ſein. Wir halten es für weſentlich, daß im Namen der Alliter⸗ ten ein Eiſen bahn kommiſſar ernannt wird, um in ihrem Intereſſe die deutſche Verwaltung 3 u überwachen, und, wenn es notwendig werden ſollte, ſie ig die Hand zu nehmen.“ 3 5 Das iſt die Forderung, die Herr Leverve als Dawes⸗ Gutachter aufgeſtellt hat. Er hat bray für ſich ſelbſt geſpro⸗ chen. Denn er wußte wohl damals ſchon, daß er ſelber der Eiſenbahnkommiſſar der Deutſchen Reichsbahn werden würde. Heute herrſcht er als Kommiſſar. Das Reichs⸗ bahngeſetz gibt ihm Rechte in die Hand, die ihn weit über Ge⸗ neraldirektor und Verwaltungsrat ſtellen. Obſchon von den 18 Mitgliedern des Verwaltungsrates der Reichsbahn neun von den Alliierten ernannt ſind und außerdem vier(wenn ſig auch die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzen müſſen) dis Rechte fremder Vorzugsaktionäre wahrnehmen, hat außerdem der Eiſenbahnkommiſſar das Recht, an allen Sitzungen teil⸗ zunehmen. Er kann weiter, ohne den Verwaltungsrat 815 fragen, alle Anlagen und Dienſtſtellen beſichtigen. Ihm ſind alle Berichte, ſtatiſtiſche und finanzielle Ueberſichten, die Vor⸗ anſchläge für die außerordentlichen Ausgaben, die Vorſchläge für Abänderung der Tarife uſw. vorzulegen. Ihm ſteht zu, alle Unterlagen zu verlangen, die er für nötig hält,„um ſich ein unabhängiges Urteil zu bilden“. So ſteht es im Reichs⸗ bahngeſetz. Ja, weiter, er kann ſogar jede weſentliche Bau⸗ Betriebs⸗ oder Tarifmaßnahme der Verwaltung mit dem Generaldirektor„erörtern“. „Vermag es nicht,“ ſo heißt es im Geſetz,„den Generaldirektor zur Aenderung der Richtlinien ſeiner Geſchäftsführung zu bewe⸗ gen, ſo muß er die Angelegenheit vor den Verwaltungsrat bringen, der endgültig entſcheidet.“ 5 Das iſt die eine Geſetzesbeſtimmung, die den General⸗ direktor vollkommen in die Hand des Eiſenbahnkommiſſars gibt. Eine zweite verſchärft dieſe Vormachtſtellung des allt⸗ ierten Kontrollorgans. Sie heißt im Wortlaut: „Der Eiſenbahnkommiſſar kann verlangen, daß der Verwal⸗ tungsrat die Anſtellung des Generaldirektors wegen Verletzung der Geſellſchaftsſatzung oder wegen Nichtausführung der Anordnungen des Verwaltungsrates widerruft.“ Aber damit noch nicht genug. Neben dieſen Befugniſſen zur Kontrolle des Verkehrs in normalen Zeiten hat der Kom⸗ miſſar eine Ausnahmeſtellung, ſobald die Geſellſchaft ihrs Zahlungen an den Reparationsagenten nicht pünktlich leiſtet, In dieſem Fall kann er über den Kopf des Verwaltungsrates weg fordern, daß die ſeiner Auffaſſung nach nicht begründeten Ausgaben unterbleiben und die Tarife ſo er höht werden, wie er es für angemeſſen hält. Auch kann er von ſich aus den Generaldirektor ent laſſen. Das Geſetz gibt dieſer ungeheuren Machtſtellung folgende Form: „Auch kann er(der Kommiſſar) des Generaldirektors fordern, wobei Wünſchen nachzukommen hat.“ Selbſtverſtändlich liegt es uns fern, durch Anführen des Wortlauts dieſer Geſetzesſtellen auch nur andeuten zu wol⸗ len, die Entſchlüſſe des Generaldirektors Dr. Dorpmüller ſeien durch ſeine perſönliche Abhängigkeit vom Eiſenpahn⸗ kommiſſar in irgendeiner Weiſe beeinflußt. Herr Dr. Dorp⸗ müller läßt ſich bei ſeinen Betriebsanordnungen gewiß nur von ſeinem großen, eiſenbahntechniſchen Können leiten. Aber wir halten es gerade im Intereſſe der Reichsbahn verwaltung für nötig, das deutſche Volk auf die Möglichkeit und Gefahr eines ausländiſchen Eingriffes auf⸗ merkſam zu machen. Die vorhin zitierten Stellen zeigen deut⸗ lich, wie ſtark ſich die Alliterten über das Wirtſchaftliche hinaus um reine Betriebsfragen kümmern, um Angelegenheiten alſo, die mit den jüngſten Eiſenbahnunglücken immerhin einiges einen Wechſel in der Perſon der Verwaltungsrat ſeinen *) Vergleiche hierzu den Leitartikel im heutigen Mittagshlatt, ö D. Schriftl.) 2. Sekte. Nr. 400 Mittwoch, den 29. Auguſt 1928 zu tun haben. Herr Leveyre, der Kommiſſax, war u. a. nor Bier Jahren der Anſicht, daß die Ausſtattung der Reichseiſen⸗ bahn modern iſt und völlig auf der 5 he der letzten eiſenbahntechniſchen Vervollkommnungen ſteht. Im Dawes⸗ Gutachten klagt er darüber, daß die Betriebs⸗ ausgaben ungebührlich hoch ſind. Er ſtellt 1924 in ſeiner Eigenſchaft als Berater der Daweskommiſſion feſt, daß in den letzten paar Jahren neues rollendes Material in gro⸗ zem Maße angeſchafft worden iſt, und daß deshalb das Be⸗ dürfnis nach Ausbeſſerungen und Erneuerungen in den näch⸗ ſten Jahren außergewöhnlich gering ſein wird. Daraus ſchließt er auf die Möglichkeit, die Eiſenbahn verwaltung ſo einzurichten, daß ein Betriebskbeffizient von 80 Prozent erzielt werde. Das war 1924. Herr Levevre hat ſeine Anſicht inzwiſchen nicht geündert, denn im jüngſten Bericht des Generalagenten für Reparationszahlungen vom Juni 1928 wird wieder gefordert, die Reichsbahngeſellſchaft ſolle einen„wohlerwogenen“ Finanzplan aufſtellen, der es ihr mehr als bisher geſtattet, die Ausgaben innerhalb der Einnahmen zu halten. Man mag die Beziehungen zwiſchen Reichsbahn und Dawesplan betrachten, wie man will: Sie ſind eng und bis in alle Einzelheiten wohl geknüpft. Herr Dr. Dorpmüller hält es allerdings für falſch, zwiſchen Reparationszahlungen und Betriebsſicherheit„irgendeinen Zuſammenhang“ zu kon⸗ ſtruteren. Wir wünſchen ihm Glück zu dieſem feinem guten Glauben., Leider können wir ihn nicht teilen. Denn die Zitate aus den Arbeiten des Kommiſſars belehren uns anbers. K. K. Die Ponzerkreuzer⸗Aktion der Kommuniſten Berlin, 29. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Organiſationen, die unter Leitung der kommuniſtiſchen Partei ſich zur Durchführung des Volksentſcheids in der Panzer⸗ lreuzerfrage zuſammentaten, haben am Montag ein ſieben⸗ gliedriges vorbereitendes Komitee, ähnlich dem Kueſtsky⸗Aus⸗ ſchuß beim Volksentſcheid gegen die Fürſtenabfindung ein⸗ geſetzt. Deſſen Aufgabe ſoll es ſein, die„noch abſeits ſtehen⸗ den Organiſationen“, inſonderheit alſo die Gewerkſchaften und ſozialdemokratiſchen Parteiorganiſationen für die aktive Mitwirkung am Volksentſcheid zu gewinnen. Alsdann ſoll ein gemeinſamer Ausſchuß für die Inſzenierung des Feldzugs gewählt werden. Eine weitere Kommiſſion ſoll inzwiſchen die Formulierung des geplanten Geſetzantrags beraten. Dis unterstützten Alrbelssloſen Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in der Arbeits⸗ loſenverſicherung hat in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt— zum erſten Male ſeit dem 15. Januar ds. Js.— zugenommen, allerdings nur in unbedeutendem Umfange. Sie ſtieg von rund 546 000 auf 567 70 0, d. k. um 0,6 v. H. Die Steigerung iſt nur auf die Zunahme der männlichen Hauptunterſtützungsempfänger zurückzuführen, deren Zahl um rund 5800 oder 1,4 v. H. geſtiegen iſt, während im Gegen⸗ ſatz hierzu die Zahl der weiblichen noch um 2100 oder um 13 vom Hundert zurückging. In der Kriſenunterſtützung iſt die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger ſowohl bei den Männern als auch bei den Frauen noch wetter zurückgegangen, und zwar bei den Männern um 2,8 v.., bei den Frauen um 3,4 vom Hundert. Insgeſamt fiel die Zahl der Hauptunter⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3 Anlonstagung Dankbare Zufriedenheit aller ausländiſchen Gäſte Berlin, 29. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Tagung der Interparlamentariſchen Union fand geſtern mit einem von der deutſchen Gruppe gegebenen Bankett in den Kroll⸗Sälen ihren geſellſchaftlichen Abſchluß. Die Delegierten waren mit ihren Damen der Einladung zahlreich gefolgt. Die Damen erhielten als Erinnerungs⸗ ſpende eine koſtbare Taſſe, die von jungen Mädchen in Pagen⸗ tracht überreicht wurde. Im Laufe des Abends hielten ein Vertreter Englands, Frankreichs, Japans und Rumäniens Anſprachen, nach denen die Nationalhymnen der einzelnen Länder geſptelt wurden. Sämtliche Redner betonten, daß ihnen in Berlin ein Empfang bereitet worden ſei, Wie noch nirgends zuvor. Profeſſor Schücking dankte den Gäſten und gedachte der erſprießlichen Zuſammenarbeit und der Ergebniſſe der Tagung. Mit dem Deutſchlandlied fand das Bankett ſeinen Abſchluß. * Berlin, 29. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Am heutigen Mittwoch, dem letzten Arbeitstag der 25. Konferenz der interparlamentariſchen Union, traten noch verſchiedene Kommiſſionen zuſammen. Die Kommiſſion für poli⸗ tiſche und organiſatoriſche Fragen beſchäftigte ſich unter Lei⸗ tung des Vorſitzenden der italteniſchen Gruppe mit den von den Vollſitzungen gefaßten Beſchlüſſen!. Man kam dahin überein, die Frage des parlamentariſchen Syſtems, die in den Vollſitzungen eingehend erörtert wurde, durch eine Unter⸗ kommiſſion weiter beraten zu laſſen, die aus drei Mitgliedern beſtehen ſoll und an der von deutſcher Seite Reichstagsabg. Dr. Wirth teilnehmen wird. Die Arbeiten dieſer Unter⸗ kommiſſion ſollen die Nutzbarmachung der auf der Konferenz zutage getretenen Anſchauungen dienen. Außerdem wurde eine zweite fünfgliedrige Kommiſſion zur Prüfung der Frage gebildet, wie die Beſchlüſſe der Union in den einzelnen Par⸗ lamenten zur Durchführung gebracht werden können. Zu den Mitgliedern dieſer Unterkommiſſiyn zählt Reichstags⸗ abgeordneter Dr. David. Damit waken die Arbeiten des Ausſchuſſes beendet. Der Ausſchuß für ſoziale und humanitäre Fragen be⸗ ſchäftigte ſich mit einem von der Reichstagsabgeordneten Frau Schröder(Soz.) im Auftrage des Ausſchuſſes ausgearbeite⸗ ten Entwurfes für Richtlinien eines internationalen Schutzes von Mutter und Kind, die von den einzelnen Ländern bei ihrer Geſetzgebung beachtet werden ſollen, Der Ausſchuß ſetzte eine Unterkommiſſion ein, die den deutſchen Entwurf noch einmal Überarbeiten ſoll. Von deutſcher Seite nehmen an den Verhandlungen des Ausſchuſſes die Reichstagsabgeordnete Frau Teuſch(Ztr.) und Frau Schröder(Soz.) teil. Der Mutterſchutz ſoll als erſtes der die Union intereſſierenden ſozialen Probleme behandelt werden. Auch für die übrigen Fragen wurde ein Unterausſchuß eingeſetzt. g Telegramm Brianos an Schücking Außenminiſter Briand hat dem Präſidenten der in Berlin tagenden interparlamentariſchen Friedensunion, Profeſſor Schücking, auf das anläßlich der Unterzeichnung Kriegsächtungspaktes ihm geſandte Telegramm geantwortet. Er hat in ſeinem eigenen Namen und namens der Mitunter⸗ zeichner für die moraliſche Unterſtützung, die die interparla⸗ mentariſche Unjon der vollzogenen Kundgebung geleiſtet habe, Dank ausgeſprochen. Er ſtelle mit beſonderer Genugtuung feſt, daß die interparlamentariſche Friedensunion es ſich zur Aufgabe gemacht habe, die reſtloſe Anwendung der Grund⸗ ſätze zu erleichtern, die bei der Abfaſſung des Kriegsächtungs⸗ paktes maßgebend geweſen ſeien. des 222.; 222,———.— Jieberepidemie in Griechenland Die ſeit Wochen in Griechenland herrſchende Fieber⸗ epibemie breitet ſich immer mehr aus. Sie wurde von den Aerzten als Dengue⸗Fieber feſtgeſtellt. Mehr als 100 000 Kranke ſind in Athen und in Tiräus allein zu verzeichnen. Auch mehrere Provinzſtädte ſind von dem Fieber befallen, da viele Athener ſich auf das Laud geflüchtet und ſo die Krankheit ausgebreitet haben. Die große Hitze trägt zur weiteren Verbreitung der Seuche weſentlich bei. Es beſteht die Gefahr, daß auch die benachbarten Länder von der Krankheit ergriffen werden. Die Krankheit kennzeichnet ſich durch ſehr hohes Fieber, heftige Kopfſchmerzen und Erſchöp⸗ fungszuſtände, wobei namentlich Herz und Leber angegriffen werden. 5 Das Leben in Athen liegt nahezu vollkommen ſtill.(zämt⸗ liche Theater ſind wegen Perſonalerkrankung geſchloſſen. Von den 800 Briefträgern Athens ſind 200 erkrankt und auch der öffenkliche Feruſprechdienſt mußte eingeſchränkt werden, da viele Beamte erkrankt ſind. Zur Bekämpfung des Fiebers hat die Regierung einen Betrag von etwa einer Million Geheimnisvolle Vranoſtiſtung Eine ganze Familie umgekommen — Toronto, 29. Aug. Bei einem Brand in einer Miet⸗ wohnung kam ein Ehepaar mit ſeinen drei kleiuen Kindern ums Leben. Ein viertes Kind wurde gerettet. Als die Feuerwehr in die von allen Seiten von Feuer ein⸗ geſchloſſene Wohnung eindrang, fand ſie unter der verkohlten Leiche des Vaters zwei der Kinder noch am Leben. Das eine davon ſtarb ſpäter im Krankenhaus. füngſte Kind, das an ihre Bruſt geklammert war, hatten ebenfalls den Flammentod gefunden. Die Mutter und das Das geſtorbene Kind erklärte vor ſeinem Tode, un be⸗ kannte Feinde hätten die Familie mit Gewalt bedroht. Die Behörden ſtellen Nachforſchungen an. Letzte Meldungen Todesopfer des Typhus in Potsdam — Potsdam, 29. Aug. Im Potsdamer Sanddoſe⸗Kranken⸗ r d //. 1 „ meren e e e K S Sn ſtützungsempfänger von 82 900 auf 80 90 0, d. k. um 2000 oder 2,5 v. H. Ein Haus der Jugend in Berlin Berlin, 29. Aug.(Von unſerem Berliner Bilro.) In Mark zur Verfügung geſtellt. Auch die Geſundheitsabtei⸗ lung des Völkerbundes hat ſich aktiv im Kampf gegen die Epidemie beteiligt und wird dies noch weiter tun. König von Albanien haus iſt in der Nacht zum Mittwoch eine ältere Frau an Typhus geſtorben. Dies iſt der dritte To desfall ſeit Beginn der Potsdamer Epidemie. Von den Ruhrerkrankungen ſind zwet ſichere Fälle, davon einer aus Nowawes und einer aus Potsdam gemeldet worden. Zwei Verdachtsfälle beſtehen in Potsdam und Caputh. 5 g Berlin ſoll ein Haus der Jugend errichtet werden. Dar⸗ unter denkt man ſich eine zentrale Heimſtätte für die Jugend⸗ pflege und Jugendbewegung der Haäuptſtadt, die gleichzeitig aber auch ein Sammelpünkt für die ganze deutſche Jugendbewegung überhaupt werden ſoll. Geſtern hat ſich auf einer Zuſammenkunft von Vertretern Berliner Jugendverbände und verwandter Organiſationen ein Aus⸗ ſchuß gebildet, der die vorbereitenden Arbeiten ausführen wird. Man rechnet mit einem Koſtenaufwand von 8 bis 4 Milltonen Mark. „Times“ ſchreibt in einem Leitartikel zum Beſchluß Achmed Zogus, ſich zum König zu proklamieren: Für Europa im allgemeinen und für Albanien im beſonberen bietet Achmed Zogus Entſchluß gewiſſe politiſche Vorteile. Ein albauiſcher König wird, während er regiert, wahrſchein⸗ lich ausländiſchem Druck weniger zugänglich ſein, als der zeitweilige Präſident einer fungen Republik. Die Dienſte, die der Präſident ſeinem Lande geleiſtet hat, ſollten ſein Preſtige als König erhöhen. die Sonntag in bisher nicht aufgeklärter Weiſe ermordet worden war, dem Kommiſſar der Mordkommiſſton vorgeführt zu werden, da ſie Angaben von Wichtigkeit zu machen hätte. Ste legte dann ein Geſtändnis ab und gab zu, die Schwägerin mit dem Hackbeil hinterrücks erſchlagen zu haben. ü 5 Aufklärung des Mordes in der Blücherſtraße — Berlin, 29. Aug. Heute in früher Morgenſtunde bat Frau des Metzgermeiſters Heiduck, deſſen Schweſter am in Wien die Theater im allgemeinen geführt werden, geht es aber nicht. Man läßt die beſten Schauspieler abwandern, weil man nicht verſteht, ſie künſtleriſch zu fördern. Wenn ſte würdigem Charme und ein wenig dekadenter Müdigkeit, und aber dann aus Berlin zurückkommen, engagiert man ſie mit als ſein gerades Gegenteil der queckſilberige, ruhelos ge⸗ Stargagen. N 3 ſchäftsſinnige, jeder Meinung angepaßte, nie zu verblüffende S Plötzlicher Abbruch eines deutſchen Gaſtſpieles in Schleſinger aus Skutart, von Breitkopf zu einer meiſter⸗Budapeſl. Aus Bubapeſt wird berichtet: Im Neuen Theater lichen Studie geſtaltet. Zwei dem Staatstheater neu ver⸗ gaſtierte eine deutſche und öſterreichiſche Schauſpielertrupps pflichtete Kräfte debutierten in dem gutabgeſtimmten En⸗ unter dem Titel eines Suſembles des Berliner Theaters. Die ſemble mit erfreulichem Erfolg: Trude Weſſely und Maurus für zehn Tage geplante Geſtſpielſerte endete jedoch nach drei Liertz. zumal des Letzteren vornehmediſtingniertes, aber auch Tagen, da die Primadonna Traute Carlſen einfach ſeeliſch ausdrucksvolles Spiel trat ſehr angenehm in Erſchei⸗ Budapeſt verließ und zu einem anderen Gaſtſpiel nach nung. Starker Beifall beſtätigte„Leinen aus Irland“ als Marienbad reiſte. Der Direktor kündigte infolge des Ver⸗ einen auch für das Staatstheater wohl recht lohnenden tragsbruchs der Frau Carlſen dem geſamten Enſemble per Import. 5. H. I. ſofort. Der Führer der Truppe Max Wittmann beſchuldigt Die Urſache der Wiener Theaterkriſen. Aus Wien den Impreſario Esmund Marffy, das Enſemble unter Vor⸗ ſchrerbt man uns: Bekanntlich ſoll bet Eröffnung der Herbſt⸗ ſpiegelung falſcher Tatſachen in dieſe Lage gebracht zu haben ſatſon ein Drittel der Wiener Theater geſchloſſen bleiben. und erſtattete gegen ihn Strafanzeige und ſtrengte eine Ueber die Urſachen dieſer Theaterkriſen haben ſich nun Präſi⸗ Schadenerſatzklage an. Inzwiſchen iſt das Enſemble in die dent Stärk und Sekretär Eisler vom Bühnenverein fol⸗ peinlichſte Lage geraten, da die meiſten nicht einmal über ſo⸗ der überaus plaſtiſch gezeichneten Typen; ſie wurden auch Theater und Muſfik Urſache zum bedeutenden Erfolg: Vor allem Sellnicks Baron g a Faltz mit einer echt öſterreichiſchen Nonchalance, mit liebens⸗ Freiburger Symphoniekonzerte. Für die kommende Konzertperiode find acht Symphoniekonzerte des verſtärkten Städtiſchen Ortheſters Freiburg i. Br. unter der Leitung von Ewald Lindemann vorgeſehen. In das Programm ſind aufgenommen: Werke von Bach, Beechoven, Brahms(Haydn⸗ Variationen), Chopin, Dvorak(Symphonie), Händel, Liſzt, Mozart(Symphonie und Konzert für zwei Klaviere), Schu⸗ Kertfeier(VI. und V. Symphonie, Deutſche Tänze, Militär⸗ marſch, Lieder mit Orcheſter), Strauß(Heldenleben), Weber; Erſtaufführungen: Bruckner: V.(Choral) Symphonie, Hinde⸗ Aith: Konzert für Orcheſter und Konzert für Bratſche, Krenek: Symphonſe, Klemperer: Missa in C, Mahler: VIII. Sym⸗ phone(Symphonie der Tauſend), Reger: Symphoniſcher Prolog, Respighi: Roſſiniana⸗Suite, Schmidt: Es⸗Dur⸗Sym⸗ phone, Seott: Poems(Bearbeitung von E. Lindemann), Strautusky: Feuerwerk. Als Gäſte ſind Paul Hindemith (Berlin), Otto Klemperer(Berlin), Erſt Kreunek(Wiesbaden), Sun Ney(Bonn), Joſeph Pembaur(München) und Alexander Schmuller[Amſterdam] verpflichtet worden. St. OSpielzeitbeginn in Wiesbaden. Nachdem bereits das Große Haus des„Staatstheaters“ die neue Spielzeit mit einer Aufführung des„Freiſchütz“ begonnen, öffnete auch das Kleine Haus wieder ſeine Pforten und brachte gleich am erſten Abend eine Luſtſpiel⸗Neuheit Leinen aus Ir⸗ land“. Das Spiel handelt von den wechſelnden Schickſalen des Importgeſuches eines Großinduſtriellen beim Wiener Handelsminiſterium zur Vorkriegszeit. Die Schilderung des Beamtentums im alten Oeſterreich beanſprucht umſo größeres Intereſſe, als der Verfaſſer ſelbſt dieſen Kreiſen entſtammt und ſeinen Figuren die Unmittelbarkeit der Be⸗ obachtung, eine recht markante Charakteriſierung und lebens⸗ friſche Urſprünglichkeit zugute kommt. Auch das Motiv im⸗ mer zunehmender Beeinfluſſung der Politik durch Wirt⸗ ſchaftsmächte iſt nicht ohne aktuellen Reiz, der ſeeliſche Kon⸗ flikt des zwiſchen Pflicht und Liebe ſchwankenden Idealiſten wird bühnengerecht entwickelt, und eine gewiſſe Breite des Aufbaus kann dieſe Vorzüge nicht weſentlich beeinträchtigen. Allzsseutlich enipfundenen Längen hätte die ſonſt guke Spiel⸗ leitung Horſt Hoffmanns durch Rotſtift und Tempo abhelfen müſſen Das Gelungenſte des Stückes ſind zweifellos einige lims Theater, wenn etwas geboten wird. Mit der Art, wie gendermaßen geäußert: Das Wiener Theater iſt heute nicht ſchlechter daran, als in der vergangenen Spielzeit, eher beſſer. Aber wenn die finanziellen Ergebniſſe in einigen Theatern die Direktoren nicht befriedigen, andere Theater nicht wieder eröffnet werden ſollen, wird immer behauptet: Die Luſtbar⸗ keitsſteuer und die Forderungen der Organiſationen richten die Direktoren zugrunde. Die Luſtbarkeitsſteuer iſt aber in keiner Großſtadt ſo gering wie in Wien. Und was die Forde⸗ rung der Organiſationen nach ganzjährigem Engagement be⸗ trifft, ſo iſt die Lage der Schauspieler in Wien anders als z. B. in Berlin. In Berlin gibt es neben 44 Theatern noch 78 Kabaretts und zahlloſe Filmproduzenten. Der Berliner Schauſpieler hat daher große Möglichkeiten einer Neben⸗ beſchäftigung. In Wien iſt der Schauſpieler ausſchließlich auf ſeine Gage angewieſen und mehr als 80 v. H. der Wiener Schauſpieler bekommen die Mindeſtgage von 240 Schilling (440„J. Wenn nun dieſe Angeſtellten—3 Monate im Jahre garnichts bekommen, dann hört auch die beſcheidenſte Exiſtenzmöglichkeit auf. Aber der Grund, daß einzelne Theater ſchlecht gehen, iſt der, daß wir in Oeſter reich keine Direktoren haben, die kapitglskräftig und unter⸗ ker Millikan hat mit daß die äußerſt harten Strahlen der ſogenannten kosmiſchen Strahlung ſich nicht wie weißes lenlängenbereich erſtrecken, den beſtehen. Die Beſtimmung der Lage ergab nach der „Zeitſchr. f. angew. Chemie“ das Vorhandenſein von vier Hauptſtrahlungen. ſich nach ergeben, die bei dem Verluſt an Maſſe Dieſer Verluſt entſteht, wenn 1. das Heliumatom aus vier Waſſerſtoffkernen u. ſtoff⸗ und Stickſtoffatome 3. Silieium und Magneſium gebildet werden; 4. Eiſengtom „Die genaue Uebereinſtimmung liefert nach Millfkan eine Evidenz für den Aufbau von Atomen im Weltenraum entſteht. nehmungsküchtig wären. Das Publikum geht noch immer viel Geld verfügen, um die Rückreiſe antreten zu können. Die Schauspieler haben ſich um Hilfe an die deutſche und die öſterreichiſche Geſandtſchaft gewendet. Atome im Weltall. Der bekannte amerikaniſche Phyſt⸗ ſeinen Mitarbeitern jetzt feſtgeſtellt, Licht über einen großen Wel⸗ ſondern daß ſie aus Spektralban⸗ zen. Ihre Wellenlängen ſind ſo groß, wie ſie den Gleichungen von Einſtein für Strahlungen ausgeſendet werden. zwei Elektronen gebildet wird; 2. Sauer⸗ aus Waſſerſtoff gebildet werden; deren Beweiskraft allerdings noch durch weitere Verſuche zu ergänzen iſt. 8. 7 Geſamtſäure. Mittwoch, den 29. Auguft 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe; 8. Seite. Nr. 300 Stäbtiſche Nachrichten Wieder daheim Die Kinder ſind aus den Ferienkolonien zurück. Fröhlich und neu gekräftigt ſind ſie wieder bei ihren Lieben angelangt. Manche Mutter iſt doch froh, ihren Liebling wieder bei ſich zu haben. Das zurückgekehrte Kind iſt der Mittelpunkt der gan⸗ zen Familie. Es werden noch manche Tage vergehen, ehe wieder alles im alten Gleiſe iſt. Alle Angehörigen ſchweigen, nrüſſen den Erzählungen des Kinder lauſchen und müſſen all die Sorgen und Nöte und vor allem die Freuden der Ferien⸗ tage erleben. Wenn der Bub oder das Mädel auch Erlebniſſe zwei⸗ und dreimal erzählt, ſo läßt man ſich nichts anmerken. Das öftere Zurückgreifen auf die gleiche Geſchichte läßt das tiefe Erleben erkennen. Da wird erzählt vom Eſſen, das manchmal für die hungrigen Kinder etwas zu knapp war, und wie man es angeſtellt hat, daß man doppelte und drei⸗ fache Portionen ergatterte. Da wird erzählt vom Rekord des Kartoffeleffers, der es an einem Tag auf 32 Stück„Quell⸗ männer“ gebracht hat. Alſo hat ficher niemand Hunger leiden mütſſen, wenn ein Einzelner dieſes Quantum ſich verſchaffen konnte. Die köſtlichen Stunden am Teich, die herrliche Bade⸗ zeit werden immer wieder geſchildert und dabei nicht ver⸗ geſſen, wie dem Herrn Lehrer ſein Zwicker in dem tiefen Waſſer verſchwand und keiner der eifrigen Taucher dem Schlamm ſeinen Fang entreißen konnte. Der Zwicker blieb verſchwunden, aber er wird in dem Gedächtnis der Kinder noch lange nicht verſchwunden ſein. Es wird einmal Tages⸗ geſpräch der Schule ſein:„Seht dort, dem iß emvol ſein Zwicker verſoffe“. Da weiß man von dem einen zu erzählen, der jede Nacht im Traum nach ſeiner Mutter rief und von dem anderen, dem man ein Brett aus ſeiner Bettſtelle ent⸗ fernt hat und der dann mitten in der Nacht durch ſein Bett purzelte. Da war einer, der trotz öfterem Verbot immer wieder auf die Bäume kletterte, bis er einmal dabei von einer Weſpe geſtochen wurde und vor Schreck herunterftel. Dann war er geheilt und iſt nie mehr auf einen Baum geklettert. So werden die alten Erinnerungen ausgekramt. Die Ferten werden neu erlebt. Die Tage vergehen, Kleinigkeiten werden vergeſſen und mit der Zeit wird nur eines zurück bleiben: es war ſchön geweſen! H. J. ** * Freiwillig aus dem Leben geſchieben iſt in der Nacht zum 28. Auguſt ein 19 Jahre altes Dienſtmädchen aus 1 Ried in Niederbayern, das ſich in der Küche ihrer Dienſt⸗ herrſchaft im Luiſenring mit Leuchtgas vergiftete. Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt. * Bauunfall. Jus Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern ein 28 und ein 20 Jahre alter Taglöhner einge⸗ liefert, die bei Kabellegarbeiten beim Poſtamtneubau in der Seckenhetmerſtraße eine Kreuzquetſchung bezw. einen Bruch des linken Schlüſſelbeins erlitten. Die Sterblichkeit der deutſchen Großſtädte hat ſich An⸗ fang Auguſt inſofern verſchlechtert, als in der Woche vom 29. Juli bis zum 4. Auguſt die Zahl der Orte mit ſtei⸗ gender Sterblichkeit ſich in 27 gegen 13 vermehrte, aber nur in 20 ſtatt 33 vermindert hat. Sie ſtieg auf 1000 Ortsanſäſſige im Jahr: Neu⸗Berlin auf 9,2, Köln 10,6, Gelſenkirchen/ Buer .5, Bochum 11,3, Barmen 8,0, Elberfeld 10,0, Aachen 8,7, Ham⸗ born 8,5,.⸗Gladbach 10,2, Hamburg 10,8, Bremen 8,7, Kö⸗ nigsberg 10,0, Stettin 11,7, Hindenburg 12,6, Gleiwitz 8 5, Hannover 8,8, Magdeburg 10,6, Halle 14,8, Kaſſel 7,2, Braun⸗ ſchweig 13,0, Erfurt 11,9, Dresden 9,7, Plauen 6,4, Frankfurt a.., 6,3, Mannheim 10,1, Karlsruhe 9,5, Stuttgart 8,8, Augsburg 13,3, Saarbrücken 79; ſie fiel in ganz Berlin auf 9,6, Alt⸗Berlin 10,0, Eſſen 6,9, Duisburg 9,0, Krefeld 90, Münſter 8,2, Oberhauſen 6,6, Hagen 8,3, Altona 7,8, Kiel 72, Dübeck 8,3, Breslau 9,9, Harburg⸗Wilhelmsburg 7,0, Leipzig 9,2, Chemnitz 8,0, Wiesbaden 8,3, Ludwigshafen 55, München 8,1, Nürnberg 8,4. * Fallobſt zur Moſtbereitung. Der„Bruchſaler Bote“ ſchreibt: Eine dieſer Tage vorgenommene Unterſuchung von neuem diesjährigen Obſtſaft aus Fallobſt hat folgende günſtige Analyſe ergeben: Das Fallobſt war zuſammengeſetzt aus vier Fünftel Aepfel und ein Fünftel Birnen. Wenn man in Be⸗ tracht zieht, daß in normalen Jahrgängen der reine Saft von gut ausgereiften Aepfeln und Birnen gemiſcht nach Oechsle 50—56 Grad wiegt und—6 Prozent Geſamtſäure aufweiſt, Mode⸗Hunde Von Erna Pinner Der Hund iſt im Laufe der Jahrhunderte das an den Menſchen am ſtärkſten attachierte Tier geworden. Er hat ſich, wie der Menſch ſelbſt, in der weiten Spanne der beiden Pole bis zum Aequator ausgebreitet, unbekümmert der tropiſchen Sonne oder eiſiger Gletſcherhöhen. Mit Ausnahme einiger ozeaniſcher Inſeln findet man ihn, dank ſeiner großen An⸗ paſſungsfähigkeit, überall. Er iſt wohl das erſte Haustier geweſen, welches der Menſch beſaß, und wurde von ihm zuerſt durch Kreuzung des gezähm⸗ ten indiſchen Wolfes mit dem Schakal gezüchtet. Alte Aus⸗ grabungen aus der Pfahlbauzeit in Bronze und Metall ſowie ägyptiſche Bildwerke ſtellen eine ſolche Art gezähmten Wolfs⸗ hund dar. Immer weitere Kreuzungen brachten dann die ver⸗ ſchiedenſten Raſſeſorten hervor. Der Zweck, den der Hund im Dienſte des Menſchen zu er⸗ füllen hat, iſt ebenſo verſchieden wie die Art der Völker ſelbſt, unter denen er lebt, und der Radius ſeiner Exiſtenzmöglich⸗ keiten iſt enorm. Den Südſeeinſulanern dient er gemäſtet als Braten, die Polarbewohner benutzen ihn als Zugtier. Den Feuerländern hilft er beim Fiſchfang. Sein Ausſehen und ſeine beſonderen Raſſemerkmale ver⸗ ſtanden die Meuſchen mit Hilfe der Natur ebenfalls dem jeweiligen Dienſt, der dem Hund zugedacht war, durch ge⸗ eignete Züchtung anzupaſſen. So trägt der Bernhardiner, der auf eiſigen Höhen die verunglückten Bergſteiger zu retten hat, den dicken Pelz, und ſein Körperbau zeigt die Größe eines Kalbes. Der Jäger dagegen, der den Dachs ſchießen will, be⸗ nötigt zur Jagd den kleinen, krummbeinigen Hund, der durch ſeinen Körperbau die Fähigkeit hat, das Wild aus ſeinem Bau zu treiben, indem er ſich in die winkeligen Gänge eingräbt und es dort aufſpürt. Die Zahl der Gebrauchshunde iſt faſt unüberſehbar, von den deutſchen Vorſtehhunden bis zu den engliſchen Pointern und Settern, von dem herrlichen ruſſiſchen Windſpiel bis zu den mächtigen Doggen, von den Bluthunden bis zu den Dal⸗ 4 matinern. 49 Grad Oechsle(Zucker) und 9 Prozent ſo kaum mit großer Befriedigung konſtatiert werden, daß der Zucker⸗ und Säuregehalt des diesjährigen Obſtes iufolge des ſonnenreichen Jahrgangs ein ſehr hoher werden wird und zum andern, daß von dem jetzt aufallenden Obſt bei eiuer Zuckerzugabe von etwa—5 Pfund je 100 Liter Moſt und Reinhefezuſatz(weil die gärungsfähigen Hefen erſt beim aus⸗ gereiften Obſt in genügender Menge vorhanden find), ein gutes, harmoniſches Getränk entſteht. Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Hockenheim sch. Hockenheim, 29. Aug. Die Stadtgemeinde zeigt den guten Willen, der Wohnungsnot nach Möglichkeit zu ſteuern und Neubauten zu errichten. Es iſt zunächſt beabſichtigt, 16 Behelfswohnungen zu je 2 Zimmern mit Küche am Oftersheimer Weg, an der verlängerten Schulſtraße, zu er⸗ ſtellen. Die Koſten betragen etwa 64 000 Mk., nebſt 11000 Mk. Geländeerwerb. Der Preis für den Quadratmeter beträgt 1,50 Mk. Die Eigentümer des zu erwerbenden Baugeländes ſtnd: Joſef Naber, Ludwig Gaa, Joſef Klaus, Magdalena Chriſt, Joſef Albert und Chriſtoph Euſtachi. Der Bürgeraus⸗ ſchuß erteilte hierzu ſeine Genehmigung, nachdem eine Reihe von Mitgliedern Vorſchläge und Anträge hierzu geſtellt hatten. Die Nachgenannten haben beim Gemeinderat um Ueberlaſſung je eines Bauplatzes an der Adlerſtraße nach⸗ geſucht. Der Gemeinderat hat den Anträgen ſtattgegeben und beſchloſſen, die beiden Bauplätze zum Preiſe von 3,60 Mk. je Quadratmeter unter folgenden Bedingungen zu verkaufen: 3,34 Ar an Monteur Martin Klenk, 3 Ar 34 Quadratmeter an Bahnarbeiter Auguſt Roth hier. Der Erlös für die beiden Grundſtücke ſoll dem Grundſtocksvermögen zugeführt werden. Auch hierzu erteilte der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtimmung. Gemeinderatsſitzung in Lampertheim a Lampertheim, 27. Aug. Nachdem die in der Sitzung vom 17. Aug. gewählte Kommiſſion im Laufe der Woche mit der Verwaltung den Gemeinde voranſchlag für 1928 eingehend durchgeſprochen und verſucht hat, Abſtriche zu machen, um nicht einen zu hohen Steuerſatz erheben zu müſſen, trat der Geſamtgemeinderat Freitag abend zu erneuter Be⸗ ratung zuſammen. Man einigte ſich, alle Punkte öffentlich zu behandeln. Bürgermeiſter Keller ſtreifte zunächſt noch ein⸗ mal die einzelnen Poſitionen. Zu einer allgemeinen Annahme des nun revidierten Voranſchlags konnte man ſich jedoch nicht entſchließen, ebenſowenig auch dazu, nur die Rubriken durch⸗ zuſprechen, an denen Abſtriche ſeitens der Kommiſſion gemacht wurden. Es wurde deshalb ztubrik für Rubrik vorgenommen und bei den beanſtandeten länger verweilt. Zunächſt hält man die Reparaturen der Dammwachthäuſer nicht für ſo un⸗ bedingt notwendig und ſieht deshalb nur den halben hierfür in Anſatz gebrachten Betrag vor. Eine längere Ausſprache ergibt ſich bei der Rubrik Beſoldung der Gemeinde⸗ beamten. Man wurde ſich ſchlüſſig, daß die Einſtufung nach den Grundſätzen des Staates erfolgen ſolle, nimmt aber die eingeſtellten Sätze nur unter Proteſt entgegen. Eine Kommiſ⸗ ſion aus zwei Mitgliedern des Gemeinderats ſoll mit dem Kreisamt Bensheim die einzelnen Poſitionen der Beſoldungs⸗ rubrik nachprüfen und alsdann dem Gemeinderat Vortrag halten. Bei der Rubrik Beſoldung hofft man ſeitens des Staates auf Uebernahme der beiden beim Arbeitsamt ange⸗ ſtellten Herren; ſollte dies nicht der Fall ſein, ſo wird ſich die Gemeinde vorbehalten, in welchen Reſſorts ſie verwandt wer⸗ den ſollen. Es würde dann eine Gehaltsregelung ſeitens des Gemeinderats erfolgen. Nach Regelung der Beſoldungsver⸗ hältniſſe der Gemeinde erhofft man eine namhafte Einſpa⸗ rung. Des weiteren wird die Bürgermeiſterei beauf⸗ tragt, zu prüfen, ob der Beitrag zum Bezirksarbeitgeberver⸗ band Frankfurt weiter gezahlt werden ſoll oder ob eine Kün⸗ digung des Verhältniſſes möglich iſt, um auch dieſe Laſten los zu werden. Das Mankogeld des Gemeinderechners wird nicht mehr auf eine Pauſchale feſtgeſetzt, ſondern es ſoll 1 1 je 10 000/ Einnahme gewährt werden. Für Vertretung des Bürgermeiſters ſieht der Voranſchlag 800& vor. Dieſe wer⸗ den dem Reſervefonds überwieſen. Bei Erkrankung, Beur⸗ laubung uſw, war jeweils durch den Gemeinderat die Ver⸗ gütung für ſeinen Stellvertreter feſtgeſetzt. Die Schul⸗ bedürfniſſe des laufenden Jahres erachtet man, für zu hoch, ſie werden wieder nach dem Satz des vorjährigen Voran⸗ ſchlag eingeſetzt, was eine Verminderung von 1117/ bedeutet. Von der Elektriſterung der Orgel in der evangeliſchen Kirche, ebenſo von den Reparaturen an der kath. Kirche will man für Durch ihren ungeheuren Geruchsſinn und das ſcharfe Ge⸗ hör ſind die Hunde am wertvollſten; durch dieſe Fähigkeiten ſind ſie geeignet, dreſſiert der Polizei zur Aufſpürung von Verbrechern zu dienen. Ihre Zuverläſſigkeit iſt ſo groß, daß ſie zum treueſten Führer der Erblindeten durch das turbulen⸗ teſte Großſtadtgewühl benutzt werden. Aber auch der Luxushund weiſt eine auf Jahrhunderte zurückgehende Geſchichte auf. Hier ſind vor allem die aſiati⸗ ſchen Hunde, die erſt bei der Erſtürmung der chineſiſchen Mauer in Peking während des Boxeraufſtandes durch Offt⸗ zitiere nach Europa kamen und in den berühmten engliſchen Zwingern„Aſhton⸗Moore“ und„Sutherland⸗Avenue“ vor⸗ bildlich weitergezüchtet wurden. Sie heißen Pekingeſen und tragen in majeſtätiſcher Würde den mit der ſchwarzen Affen⸗ maske verſehenen Kopf und das am Boden ſchleppende löwenartige Seidenfell ſowie die vorſchriftsmäßig erhobene Rute. Für jeden Hund hatte am kaiſerlichen Hof ein Wärter mit dem Leben zu bürgen, und die alte Sage behauptet, daß Frauen dieſe Tiere geſäugt haben. Sie ſollen aus der Leiden⸗ ſchaft eines Löwen zu einer Aeffin entſtanden ſein, deren Ver⸗ bindung der Schöpfer nur durch den Kompromiß zuſtimmte, indem er die Seele des Löwen und die Affenmaske in der vereinigten Geſtalt dieſes erleſenen Hundes ſchuf. Aber auch die Bullis ſind beliebte Züchtergeſchöpfe, ſie haben den Mops der Biedermeierzeit verdrängt und ſind ebenſo nuancenreich wie die Nationen, die ſie aus Liebhaberei züchten. Da ſind die luſtigen franzöſiſchen, die elownhaft wir⸗ ken, die ſchweren melancholiſchen engliſchen und die in Ame⸗ rika beſonders beliebten kleinen, teufelhaft und ſchwarz aus⸗ ſehenden Boſtonbullies. Unſagbar mühſam und ſchwierig iſt die Zucht dieſer raſſe⸗ echten Luxustiere, und es iſt bis jetzt bei uns in Deutſchland keine geſellſchaftliche Angelegenheit, wie zum Beiſpiel in Eng⸗ land, wo es eine beſonders leidenſchaftliche Sache der Dame iſt, einen„Hunde⸗Kennel“ zu halten und mit letztem Wiſſen und Hingebung ſowie mit Können jene ſonderbaren Geſchöpfe zu züchten, die je nach den Raſſevorſchriften die kurioſeſten Merkmale zu tragen haben. Es iſt ein Sport, den ſich aller⸗ dings nur ausgeſuchte Vermögen oder große Einkommen lei⸗ ſten können. das laufende Jahr Abstand ſtehmen. Für Erbbegräbnispläßzg wurden ſeither je Quadratmeter 12/ bezahlt; man erhöhl den Satz auf 18 l. Statt der für den Ausbau des alten und neuen Friedhofes vorgeſehenen 2000„ werden nur 1000 4 in Anſchlag gebracht. Eine weſentliche Erſparnis kann infolge eines Angebotes der Firma Bopp u. Reuther in der Rubrik „Unterhaltung der Feldwege“ gemacht werden. Die Firma hat der Geeminde Schlacken aus ihrem Werk unentgeltlich an⸗ geboten, ſodaß nur die Fracht zu zahlen iſt: die vorgeſehenen Schotter kommen deshalb in Wegfall. Nachdem nun in ver ſchiedenen Rubriken oft auch nur kleine Abſtriche vorge⸗ nommen, andere eine Erhöhung erfahren hatten, ergab der Voranſchlag nach der Durchſprache eine Reduzierung von annähernd 25 000 4. Demgemäß konnte auch eine Sen⸗ kung der vorgeſehenen Steuerſätze eintreten. Es wer⸗ den nur je 100/ Steuerwert erhoben: a) für Gebäude und Bauplätze 36 Pfg.; b) land⸗ und forſtwirtſchaftlich genutzter Grundbeſitz 72 Pfg.; c) gewerbliche Anlage⸗ und Betriebs⸗ kapital 1,40; d) Gewerbeertragsſteuer.40 V, e) Sonder- ſteuer vom bebauten Grundbeſitz 36,93 v. H. Mit dieſen Sätzen ho man auszukommen. Der Voranſchlag fand alsdann die Zuſtimmung der Gemeindevertretung. Sodann ſtimmte man dem Antrag der Ehefrau des Karl Meier um Uebernahme einer Gaſtwirtſchaft zu, da es ſich um einen Uebergang handelt, dagegen verſagte man mit 18 gegen 5 Stimmen dem Georg Renner die Genehmigung zur Er⸗ richtung einer neuen Wirtſchaft.— Die in der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung angeregte Beſprechung zwiſchen den Anlie⸗ gern der Blücherſtraße, der Baukommiſſion und dem gegen die vorgeſchriebene Bauweiſe Beſchwerde führenden Seb. Gurſchalk führte zu keinem Ergebnis. Es ſoll deshalb eine aus zwei Mitgliedern des Gemeinderats beſtehende Kommiſ⸗ ſion nochmals mit den Anliegern verhandeln.— Nach ein⸗ gehender Beſprechung kommt der Gemeinderat heute dazu, den ſeitens der Firma Rhenania⸗Kunheim zum Verkauf ange⸗ botenen Wald in Neuſchloß zum Preiſe von 23 000/ zu er⸗ werben.— Die Regelung des Gehaltes des Schweinehirten, über die man ſich auch in vorhergehender Sitzung unterhielt, ſoll dergeſtalt erfolgen, daß er als Gemeindearbeiter anzu⸗ ſehen iſt, der während des Weideganges der Schweine die ſeitens der Schweinezüchter aufzubringenden 700% erhält, in der übrigen Zeit gegen einen vom Gemeinderat feſtzuſetzenden Stundenlohn beſchäftigt werden ſoll. Da aber noch nicht ge⸗ nügend Klarheit herrſcht, wird dieſer Punkt nochmals in nächſter Sitzung zur Sprache kommen. Kleine Mitteilungen Der Bezirksrat hat die angefochtene Bürge r meiſter⸗ wahl von Untergimpern für ungültig erklärt, ſodaß eine Neuwahl ſtattfinden muß. Der Grund liegt darin, daß einige Perſonen gewählt haben, die das Wahlrecht nicht beſaſſen. In Rheinbiſchofsheim wurde der Gemein de⸗ voranſchlag für 1928/29 in der jüngſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung einſtimmig genehmigt. Es kommen zur Erhebung: 80 Pfg. zum Grundvermögen, 32 Pfg. vom Betriebs kapital und 600 Pfg. vom Gewerbeertrag je 100 Mk. Steuerwert. In der jüngſten Sitzung des Adels heimer B ür ge r⸗ ausſchuſſes wurden u. a. folgende Punkte erörtert: Ein⸗ richtung einer Warmwaſſerheizungsanlage im Krankenhaus mit einem Aufwand von 5000 /, die durch ein Anlehen bei der Bezirksſparkaſſe aufgebracht werden.— Aufkauf von 40,58 Ar Acker als Baugelände für 3500„ 12 Ar von dem Baugelände wird an den badiſchen Landesfiskus abgetreten, der darauf ein Finanzamt erſtellen will.— Bei der Bezirks⸗ ſparkaſſe wird e Anlehen von 33 500% aufgenommen, das zum Ausbau der neuen Ortsſtraße, zur Erſchließung von weiterem Baugelände, zur Entwäſſerung uſw. verwendet wird. Da in Zuzenhauſen der dritte Wahlgang erfolglos verlief, wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Bierbrauereibe⸗ ſitzer Otto Werner, durch das Miniſterium des Innern für die Dauer von 2 Jahren zum kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſter ernannt und eingeſetzt. Der Voranſchlag 1928/9 von Lambrecht ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 695 000 Mark ab. Der Bürgermeiſter wies in ſeiner Etatsrede auf die großen Schã⸗ den hin, die gerade die Tuchmacherſtadt Lambrecht in Kriegs⸗ und Nachkriegszeit erlitten hat. Er forderte zu größter Sparſamkeit auf. Zur Verbreiterung der verkehrsunſicher gewordenen Speyerbach⸗Brücke wird ein Betrag v. 20000 Mk. in den Etat eingeſetzt. Zur Bekämpfung der Wildſchwein⸗ plage, durch die beſonders in dieſem Jahre in den Feldern großer Schaden angerichtet wurde, ſollen vier ehrenamtliche Schützen aufgeſtellt werden. Es gibt wohl kaum ein Tier, welches ſo ſtark verbreitet iſt wie der Hund, und welches ein ſo verſchiedenes Ausſehen zeigt wie dieſes Geſchöpf. Um ſeine Raſſereinheit zu erhalten, muß es von den Menſchen abhängig bleiben, denn verwilderte Hunde verlieren ihre einzelnen Merkmale und ähneln ſich einander in ruppigem Fell, ſpitzen Ohren und ſteiftragenden Schwanz. Es iſt eine Welt⸗Anſchauungsſache, dieſen Vorgang der Abhängigkeit als einen für den Menſchen beſonders ſchmeichelhaften oder für den Hund beſonders kläglichen an⸗ zuſehen. Die Studierenden der deutſchen Univerſitäten. Nach den neueſten amtlichen Ermittlungen hat im letzten Winter⸗ ſemeſter die Zahl der Studierenden in Deutſchland zum erſten Mal die 100 000 überſchritten. Alle War⸗ nungen, die auf die ſteigende Ueberfüllung der akademiſchen Berufe hinwieſen, ſind mithin wirkungslos geblieben. Die Univerſitäten allein haben eine Ve rmehrung ihrer Be⸗ ſuchsziffer auf 72 000, d. h. um nahezu 20 Prozent, er⸗ fahren. Der vermehrte Zuſtrom kommt lediglich aus Deutſch⸗ land. Die Zahl der Ausländer, die ſchon in früheren Semeſtern ſtändig geſunken iſt, zeigt weiterhin eine abſtei⸗ gende Kurve. Neuerdings werden die deutſchen Hochſchulen nur noch von 6515 nicht reichsdeutſchen Studierenden beſucht. Davon ſtammt mehr als der fünfte Teil aus den verlorenen deutſchen Gebieten. Rechnet man dazu die Studierenden aus Oeſterreich, der Tſchechei und der Schweiz, ſo machen die Deutſchſprachigen allein die Hälfte aller auswärtigen Studen⸗ ten aus. Bemerkenswert iſt der Rückgang der ſtu die ⸗ renden Frauen, er beträgt etwas über 10 Prozent. Vermögen der Schweizeriſchen Schiller⸗Stiftung. Das im Jahre 1905 von Freunden der nationalen Literatur ge⸗ ſammelte Vermögen der Schweizeriſchen Schiller⸗Stiftung, das durch Legate, Schenkungen und ſonſtige Zuwendungen ſtändig vermehrt, niemals aber geſchmälert werden ſoll, iſt auf rund 248 000 Franken angewachſen. Die Subventionen des Bundes, der Kantone und der Gemeinden, die Jahres⸗ beiträge der Mitglieder des Stiftungsvereins und die Ge⸗ ſchenke, aus denen neben dem Ertrage des Fonds die Jahres- einkünfte der Stiftung gebildet werden, betrugen 1927 ins⸗ geſamt 25 159 Franken. St. Seite. Nr. 400 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Auguſt 1928 Der deutſche Anter beſonderer Verückſichtigung von Der diesjährige Sommerflugplan hat wieder eine außer⸗ ordentliche Vermehrung der Flugſtrecken gebracht, die ſich wie ein Netz über ganz Deutſchland ſpannen. Im Mittelpunkt ſteht natürlich Berlin, das zugleich mit je 23 ankommenden und abgehenden Flügen die höchſte Verkehrsleiſtung aufweiſt. Weitere Zentralknotenpunkte ſind Köln mit 19, Halle—Leip⸗ zig mit 18, Frankfurt mit 17 und Hannover mit 16 Linien. Der geſamte Weſten bildet eine Einheit für ſich. Die Flug⸗ ſtrecken laufen meiſtens von Norden nach Süden, während nach dem Innern Deutſchlands die Verbindungen auffällig gering ſind. Das gilt im beſonderen für die Flughäfen ſüd⸗ lich Frankfurt, wo wir in Baden und Württemberg die Plätze Mannheim⸗Heidelberg⸗ Ludwigshafen, Karlsruhe, Baden⸗ Baden, Freiburg, Villingen, Konſtanz und Stuttgart zählen, wobei von Mannheim⸗H.⸗L., im folgenden kurz Mannheim genannt, 5 verſchiedene Linien ausgehen mit insgeſamt 8 Flügen. Der Zweck des Fliegens iſt natürlich, mit möglichſter Be⸗ ſchleunigung größte Entfernungen zu erreichen. Man ſollte daher annehmen, daß gerade der Südweſten ſolche Verbindun⸗ gen kennt. Eigenartigerweiſe findet ſich dort aber nur eine einzige derartige Verbindung, das iſt von Frankfurt nach Berlin(430 Km.). Alle anderen ſind bedeutend kürzer und gerade von Mannheim aus erleidet das Fliegen durch die Landungen in Zwiſchenhäfen große Zeitverluſte von minde⸗ ſtens 15 Minuten durch Umſteigen ſogar von oft 1 Stunde, weil in letzterem Falle nicht immer ſofort Anſchluß beſteht. Ganz auffällig iſt die Zurückſetzung von Mannheim als Auflughafen für Heidelberg. Der entfernteſte Hafen iſt Stuttgart(95 Km.), d. h. alſo auf eine längere Zeit kann man von Mannheim aus nicht ohne Zwiſchenlandung in der Luft bleiben. Die von Mannheim gusgehenden Linien gegen allerdings in der Regel weiter als bis zum nächſten Hafen. In der folgenden Tabelle ſind die von Mannheim abgehenden Flüge mit Anflughäfen eingeſetzt, desgleichen Fahrtpreiſe, Endſtation, Flugzeit und Fahrpreis bis zum Endziel der Linke: Richtung Anflughäfen Enbſtation Dauer Preis Frankfurt Frankfurt Köln 2,00 33.— 3 Frankfurt, Köln Düſſeldorf, Eſſen Amſterdam.20 67.— Darmſtadt Darmſtadt Frankfurt 950 7 505 Darmſtadt 0,25 15.— Stuttgart— Stuttgart 0,50 20.— Karlsruhe Baden⸗Baden⸗Villingen Konſtanz 2,35 35.— 2— Karlsruhe 0,30 15.— Baſel— Genf.485 73. Bei der Zeitangabe bedeutet z. B. 2,00 ſoviel als 2 Stun⸗ den 00 Minuten. Es fehlen alſo für Mannheim unmittel⸗ bare Flugverbindungen mit den meiſten deutſchen und aus⸗ ländiſchen Hauptſtädten. Gerade nach Holland und England hätte man durchgehende Strecken gewünſcht. Amſterdam iſt nur durch Umſteigen in Eſſen und Frankfurt, London nur durch Wechſeln der Flugzeuge in Köln und Brüſſel zu er⸗ reichen. Und ſelbſt nach Berlin iſt die Verbindung nicht gün⸗ ſtig. Am beſten eignen ſich dazu folgende drei Möglichkeiten: Abfahrtszeit über Ankunft Dauer umſteigen 6,30 Frankfurt 10,15.45 Frankfurt 11,50 75 17,55 6,05 Granat Kaſſel 11.50 1 16,0 4,40 rankfurt, Erfurt. Zurück ſind nur 2 Verbindungen paſſend: 10,00 Magdeburg 15,40 5,40 Kaſſel, Frankfurt 11.10 Halle 16,0 5,20 Erfurt, Frankfurt Zu berückſichtigen iſt, daß bei dieſen Verbindungen der Autozubringerdienſt jeweils eine Zeit vorher abgeht, und zwar für Mannheim 15 Minuten, Heidelberg 30 Minuten und Ludwigshafen 30 Minuten. Eine größere Bedeutung gewinnt Aus dem Lande Brände * Adelsheim, 8. Aug. Am Sonntag nachmittag wurde in Hirſchlaunden das Gaſthaus„zur Eiſenbahn“ mit Dekonomiegebäude, Stallung und Scheuer ein Raub der Flammen.— In Hohenſtadt wurden am Sonntag abend drei Scheunen, ein unbewohntes Haus und eine Stallung durch einen Brand zerſtört. * Schwetzingen, 28. Aug. Geſtern wurden in Schwetzingen die erſten Hopfen eingebracht. Die Hopfenpflücke wird in dieſen Tagen allgemein beginnen. Auch mit der Tabak⸗ ernte wird zu Ende dieſer Woche begonnen. Sowohl bei Hopfen wie bei Tabak iſt man in ſeinen Erwartungen auf eine gute Ernte enttäuſcht. L. Neckargemünd, 28. Aug. Im Brunnenſchacht den Tod gefunden hat der bei der Lederaktiengeſellſchaft beſchäftigte Heizer Johann Schatz von hier, der nach ſeiner Einfahrt in den Brunnenſchacht zur Kontrolle der Pumpe nicht mehr zum Vorſchein kam. Ob ein Unglück vorliegt oder ein Herzſchlag dem Leben des Mannes ein Ende machte, wird die Unter⸗ ſuchung ergeben. N I. Sſtringen, 29. Aug. Die 20jährige Marie Fellhauer ſtürzte beim Verlaſſen einer Heidelberger Fabrik die hohe Treppe herunter und trug neben einer Gehirnerſchütterung ſchwere äußere und innere Verletzungen davon. Ihr Zuſtand gibt zu ernſten Bedenken Anlaß. L Eppingen, 29. Aug. Zu einer gewaltigen Trauer⸗ Kundgebung geſtaltete ſich die Beiſetzung des Stadtpfarrers a. D. Franz Engelhardt, zu der aus dem Kapitel Bruch⸗ ſal allein 40 Geiſtliche erſchienen waren. Den Nachruf für den Verſtorbenen ſprach Geiſtlicher Rat Dr. Wetterer⸗ Bruchſal. Erſchütternd war die Anhänglichkeit der letzten Pfarrgemeinde des Verſtorbenen, Obergrombach, wo er 21 Jahre gewirkt hatte. Von dorther waren Männer und Frauen in ſtattlicher Zahl herbeigeeilt, um dem Toten die letzte Ehre zu erweiſen. Auch am Grabe ſprachen die Ver⸗ treter der verſchiedenen Obergrombacher Aemter und Stände, ſo Bürgermeiſter Lindenfelſer, Pfarrer Lipps, Oberlehrer Hirt. Ferner ſprachen noch: Pfarrer Müller von Ulm bei Oberkirch und Stadtpfarrer Thoma⸗ Eppingen. An den Trauerfeierlichkeiten beteiligten ſich der Kirchenchor Eppingen, der Kirchenchor Obergrombach, der Schülerchor Obergrombach und die Muſtkkapellen von Eppingen und Obergrombach. » Neuſtadt i. Schm., 27. Aug. Geſtern abend wurde der Rangierer Dieterle aus Freiburg während des Tanzens im Gaſthaus zum Hirſchen plötzlich vom Schlage gerührt. Flugverkehr Mannheim-Heidelberg-Eudwigshafen ein Fernflug erſt im internationalen Verkehr, alſo auf Strecken, zu denen ein D⸗Zug Tage gebraucht. Es wären da zu nennen: London 8,50 Stunden, Paris 6,10, Wien 6,10. Die Beförderung der Luftpoſt (Portozuſchlag für einen einfachen Brief 10 Pfg.) läßt noch zu wünſchen übrig. Die Poſt ſetzt dafür die Auflieferungs⸗ zeiten zu früh an. Beſonders unangenehm macht ſich das in Heidelberg bemerkbar, wo für das Flugzeug 11,50 nach Frankfurt die Poſt bereits ſo zeitig aufgeliefert ſein muß, daß ſie um 9,15 nach Mannheim abgehen kann. Eine Beför⸗ derung durch Autozubringerdienſt wird abgelehnt, desgleichen eine ſolche mit einem ſpäter abgehenden Zuge. Es iſt dies ein kraſſes Beiſpiel, daß die Poſt trotz ihres Reklameſtem⸗ pels„Benutze die Luftpoſt“ noch recht wenig für den Luft⸗ poſtdienſt tut. In anderen Städten mögen die Verhältniſſe ähnlich liegen. Hier muß alſo die Poſt für möglichſte Ver⸗ kürzung der Auflieferungsfriſten ſorgen. Darüber hinaus muß auch weitgehendſte Propaganda dadurch gemacht werden, daß in den Poſtämtern nicht nur die Auflieferungsfriſten an⸗ gegeben, ſondern vor allem möglichſt günſtige Verbindungen für bedeutende Orte errechnet werden. Das letztere fehlt völlig. Jeder Intereſſent muß genau ſo wie bei einer Reiſe an Hand von Flugkursbüchern, die wohl nicht jedem zugäng⸗ lich ſind, ſichden Weg zuſammenſtellen. Der Vermerk der Route auf den Sendungen iſt zuläſſig. Unterbleibt dies, ſo wird allerdings die Poſt oft auch teilweiſe die Bahn zur Hilfe neh⸗ men, nämlich dann, wenn bei Auflieferung kein Anſchluß be⸗ ſteht. So geht dann ein Brief zu dem nächſt zu erreichenden Flughafen mit der Bahn. Für Mannheim und Heidelberg trifft das vor allem für ſpät abends und nachts aufgelieferte Poſtſachen nach Berlin zu, die nachts mit der Bahn nach Frankfurt gehen und dann um 7,10 von dort mit Flugzeug weiterbefördert werden, wenn die Zuſtellung zum Flugzeug 6,30 ab Mannheim zu kurz iſt. Ob ſich die Aufſtellung der gelben Flugzeugbriefkäſten in größeren Städten gelohnt hat, iſt unbekannt. Sie würden jedenfalls rentieren, wenn auch auf dieſen die Reiſewege erläutert würden. Auch Frachtſendungen ſind möglich. Mindeſtgewicht 2 Kg. Frachtkoſten werden nach beſonderem Tarif errechnet, darüber geben die Reiſebüros Auskunft. Reiſegepäck iſt innerhalb Deutſchlands bis 10 Kg., im internationalen Verkehr bis 15 Kg. frei. Neu iſt dabei, daß auch die Bahn bis zum Flug⸗ hafen ohne Fahrkarte das Gepäck zu gewöhnlichen Tarifen beſorgt. Ein Uebergewicht über 10 Kg. wird für die Route bis Berlin zu 0,85/ je Kilo an Fluggebühren berechnet. Unbekannt dürfte ſein, daß jeder Paſſagier innerhalb Deutſch⸗ lands und auch auf einigen ausländiſchen Linien, die von der Deutſchen Lufthanſa befreundeten Geſellſchaften betrieben werden, für Todesfall oder dauernde Invalidität mit 25 000 4, oder für den Fall vorübergehender Arbeitsunfähigkeit mit 25„/ für den Tag verſtchert iſt. Inanbetracht deſſen dürften die Flugpreiſe, die auf weitere Strecken etwas über dem Preis der 2. Kl. Bahn liegen, nicht zu hoch ſein. Trotzdem kann aber das Flugweſen für den Geſchäfts⸗ und Ver⸗ gnügungsreiſeverkehr ſich erſt dann voll entwickeln, wenn für weitgehendſte Orientierung geſorgt wird. Und ſelbſt abgeſehen davon, es muß erwartet werden, daß für den internationalen Verkehr bedeutende Orte, wie Mannheim uſw., über unmittelbare Flugverbin⸗ dungen nach allen großen Plätzen verfügen. Die häufigen Zwiſchenlandungen ſchrecken ängſtliche Gemüter leicht ab. Eine Verbilligung für Reiſende, die vorwiegend das Flug⸗ zeug benutzen, tritt dadurch ein, daß Gutſcheine über 500% mit 10 v. H. abgegeben werden. Hans Steffen, Heidelberg. Selbſtanſchlußamt auch für Karlsruhe * Karlsruhe, W. Aug. Nachdem aus betriebswirtſchaft⸗ lichen Gründen bereits in einer Anzahl von Städten und Landgemeinden(Mannheim, Bruchſal, Raſtatt, Sinzheim uſw. der telephoniſche Selbſtanſchluß eingeführt oder in der Einführung begriffen iſt, ſoll, wie das„Karlr. Tagbl.“ erfährt, in einigen Jahren, etwa für 1930, mit dem Bau eines Selbſt⸗ anſchlußamtes auch in Karlsruhe zu rechnen ſein. Die Gründe, weshalb in der Landeshauptſtadt dieſe Einrichtung bisher noch nicht eingeführt iſt, ſind mancherlei Art. Zunächſt waren die techniſchen Einrichtungen des Karlsruher Tele⸗ graphenamts mit ſeinen 7000 Anſchlüſſen bisher noch verhält⸗ nismäßig wenig verbraucht u. noch völlig betriesbsfähig genug, dann wäre mit der Einführung der Neubau des Amtes nötig, der aber erſt dann erwägungsreif iſt, wenn betriebswirtſchaft⸗ liche Gründe den Abbruch des alten Beſtandes geſtattet. In⸗ zwiſchen iſt aber auch in Karlsruhe eine Verbeſſerung auf dieſem Gebiete in Angriff genommen worden durch die Um⸗ wandlung der Luftleitungen in Erdleitungen. * IL. Obergrombach, 27. Aug. Der Einzug des neuen Geiſtlichen, Pfarrverweſer Lipps, geſtaltete ſich zu einem Freudentag für die Gemeinde. Im Namen der Gemeinde hieß nach einem Schülerchor Bürgermeiſter Lin denfelſer den ankommenden Seelſorger willkommen, worauf in der Kirche der neue Geiſtliche von Herzen kommende Worte zu ſeiner Gemeinde ſprach. * Leopoldshafen(A. Karlsruhe), 29. Aug. Hier hängte ein angeſehener Bürger ſeinen 13jährigen Sohn und ſich ſelbſt auf. Der Sohn konnte ſich retten, den Vater fand man als Leiche. Die Tat ſcheint der Vater nach dem „Karlsruher Tagblatt“ in geiſtiger Umnachtung ausgeführt zu haben, * Pforzheim, 27. Aug. Der 17½ jährige Willi Falk, der am Donnerstag im Stadtbad beim Kopfſprung auf einen anderen Schwimmer aufſtieß und eine Verletzung der Wirbel⸗ ſäule erlitt, iſt geſtorben. * Offenburg, 28. Aug. Dieſer Tage konnte der Schleuſen⸗ wärter a. D. Wilhelm Stober ſeinen 90. Geburtstag feiern. Er iſt am 26. 8. 1838 in Teutſchneureuth bei Karls⸗ ruhe geboren, der einzige Veteran von 1866 und einer der 12 Veterane von 1870/1. Seine Frau aus zweiter Ehe wird am 1. September 86 Jahre alt. Der Jubilar war noch niemals krank und erfreut ſich geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. * Freiburg i. Br., 27. Aug. Bei der Tagung des Bun⸗ des Deutſcher Verkehrs vereine in Königsberg wurde als nächſter Tagungsort für die Hauptverſammlung Er ſank aus den Armen ſeiner Tänzerin tot zu Boden. Uim Fahre 1929 Freiburg i. Br. auserſehen. Feuerwehrtagung * Konſtanz, 28. Aug. Am Samstag und Sonntag ſtand unſere Stadt im Zeichen der Feuerwehr. Die Tagung des Bodenſeefeuerwehrbundes war verbunden mit der Feier des 70 jährigen Beſtehens der Fretwilligen Feuerwehr Konſtanz, ferner der Kreisbelegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes 1 und eine Landesausſchuß⸗ ſitzung des Badiſchen Landesverbandes. Am Samstag nach⸗ mittag begann die Delegiertentagung des Kreisfeuerwehr⸗ verbandes Konſtanz im hiſtoriſchen Konziliumsſaale. Die Sitzung diente hauptſächlich der Durchberatung der neuen Satzungen des Kreisverbandes, die von der Verſammlung einſtimmig genehmigt wurden. Der Landesvorſitzende wies beſonders auf die Notwendigkeit eines einheitlichen Exzezierreglements der Feuerwehren hin. Leider gebe es in Baden noch 965 Orte, die noch keine organiſierte Feuerwehrtruppe haben, darunter 300 Gemeinden mit mehr als 600 Einwohnern. Daran ſchloß ſich ein Vortrag von Ing. Gloor, des Kommandanten der Fabrikfeuerwehr der Fit⸗ tingwerke Singen, über das Thema„Rauch⸗ und Gasſchutz⸗ masken im Dienſte der Feuerwehr“. Hieran ſchoß ſich die Landesausſchußſitzung des Badiſchen Verbandes im Bürger⸗ ausſchußſitzungsſaale. Die Sitzung, die nur etwa eine halbe Stunde dauerte, war internen Vereins angelegenheiten ge⸗ widmet. Um 20 Uhr vereinigte ein glänzend verlaufenes Feſt⸗ bankett die zahlreich erſchtenenen Gäſte im großen Kon⸗ ziliumsſaal. Das Bankett, das hauptſächlich auch aus Anlaß des 70 jährigen Beſtehens der Konſtanzer Feuerwehr veran⸗ ſtaltet wurde, war umrahmt von muſtkaliſchen und geſang⸗ lichen Darbietungen. In zahlreichen Anſprachen wurde die Bedeutung der Feier hervorgehoben. Die Begrüßungs⸗ anſprache hielt Altſtadtrat Mannhart. Im Namen der Staatsbehörden verlieh Dr. Pfitzner unter ehrenden und anerkennenden Worten die Ehrenzeichen für 25jährige Dienſt⸗ zeit, Oberbürgermeiſter Moericke ſolche für 15jährige Dienſtzeit. Der Sonntag wurde eingeleitet mit einem ehren⸗ den Angedenken und Kranzniederlegungen für die verſtor⸗ benen und gefallenen Mitglieder der Feuerwehr. Nach dem Feſtgottesdienſt fand die Sitzung des Bodenſeefeuer⸗ wehrbundes im Bürgerausſchußſaal ſtatt. Erwähnt ſei, daß St. Gallen für die nächſten zwei Jahre als Vorort be⸗ ſtimmt wurde. Unter der Leitung des ſtellv. Kommandanten Ley fanden auf dem Döbeleplatz Schul⸗ und Vorführungen der Freiwilligen und Bahnhofsfeuerwehr ſtatt. Um 14,30 Uhr ſetzte ſich ein großer Feſtzug in Bewegung, an dem ſich 95 Feuerwehren beteiligten. Den Abſchluß bildete eine Fahrt auf den Ueberlinger See und ein Beſuch der Stadt Ueber ⸗ lingen am Montag. * * Buchen, 29. Aug. Vor einigen Tagen hielt das Ge⸗ breidelagerhaus Buchen ſeine gutbeſuchte Ge⸗ neralverſammlung ab. Lagerhausrechner Geter berichtet über das abgelaufene Geſchäftsjahr, in dem der Warenumſatz bedeutend erhöht wurde. Der Reingewinn wurde den Reſerven zugewieſen; Vorſtand und Rechner ein⸗ ſtimmig entlaſtet. Bei den Wahlen wurden das ausſcheidende Vorſtandsmitglied Alois Kieſer⸗Buchen und die aus⸗ ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Kirchgeßner und Wünſt⸗ Hettingen und Valentin Stich Uu in Hornbach wiedergewählt. Der Vertreter des Verbandes bad. landw. Genoſſenſchaften Karlsruhe, Landwirtſchaftsrat Kälber, ſprach eingehend über wichtige genoſſenſchaftliche Tages⸗ fragen. Ganz beſonders berührte er und ebenſo auch Ge⸗ ſchäftsführer Burger vom Getreidebüro Mannheim Ab⸗ ſatzfragen landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. 2 Biberach, 27. Aug. Am vergangenen Samstag ver⸗ unglückte hier der 41 Jahre alte verheiratete Landwirt Wil⸗ helm Kopf von Schönberg beim Langholzabladen. Er ge⸗ riet unter einen Baumſtamm, der ihm den rechten Ober⸗ ſchenkel abriß. * Niedereggenen(A. Müllheim), 28. Aug. Von Zeit zu Zeit bleibt das Waſſer nicht nur in den höher gelegenen Häuſern, ſondern auch in den mittleren Lagen vollkommen aus. Die Quellen, die in letzter Zeit regelmäßig gemeſſen wurden, zeigten einen genügenden Zulauf. Der Mangel an Waſſer muß deshalb auf Verſchwendung zurückzuführen ſein. Das Bürgermeiſteramt erließ eine Bekanntmachung, daß jeder, der einen Waſſerverſchwender zur Anzeige bringe, aus der Gemeindekaſſe eine Belohnung von 10 Mk. erhalte. Der Erfolg war verblüfend; denn am anderen Morgen hatten alle Teile des Ortes, auch die höchſtgelegenen, ge⸗ nügend Waſſer. * Ueberlingen, 27. Aug. Geſtern ertrank im Freibad bei der Goldbacher Kapelle ein 2pjähriger Kaufmann Pet⸗ zold aus Villingen. Er war mit mehreren Freunden im Auto an den See gekommen und fand hier, weil er des Schwimmens nicht ganz mächtig war, und in eine tiefe Stelle geriet, einen raſchen Tod. Aus der Pfalz * Mundenheim, 29. Aug. Hier ſtarben geſtern drei Kinder aus einer Familie im Alter von 8 und 2 Jahren und 10 Monaten. Die Kinder waren vor 8 Tagen an Durch⸗ fall erkrankt und kamen ins Krankenhaus. Das ebenfalls erkrankte vierte Kind befindet ſich auf dem Wege der Beſſe⸗ rung. Die Urſache der tödlichen Erkrankung ſteht noch nicht feſt. * Frankenthal, 29. Aug. Fünfzig Jahre waren es geſtern, daß die 76 Jahre alte Witwe Zwilling aus Rox⸗ heim den hieſigen Wochenmarkt beſucht, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu verſorgen. Die Frankenthaler Stadt⸗ verwaltung hat der alten Frau aus dieſem Anlaß ein ſinn⸗ volles Geſchenk überreichen laſſen. * Germersheim, 29. Aug. Am Sonntag wurden abermals zwei hieſige jfunge Leute von den Franzoſen ver haf⸗ tet. Es ſind dies Wannibald Diehl und Hermann Reude. Ueber die Gründe der Verhaftungen iſt nichts bekannt. * Mechtersheim, 29. Aug. Die Leiche des am 24. Auguſt während des Badens im offenen Rhein ertrunkenen Real⸗ ſchülers Egon Leibrock aus Germersheim wurde geſtern mittag bei Altrip geländet. Die Leiche des mit ihm ertrunken Freundes Worſt von hier konnte noch nicht geborgen werden. * Landau, 29. Aug. Der vor zehn Tagen von der franzö⸗ ſiſchen Gendarmerie wegen Beſitzes einiger Infanterie⸗Kugeln feſtgenommene und in das Landauer Militärgefängnis ein⸗ gelieferte Landwirt Georg Beck aus Fiſchbach wurde nach Stellung einer Kaution von 50, vorläufig freigelaſſen, Anfang September ſoll gegen ihn vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau verhandelt werden. a N 22 — N 4 22— 1 K. e e eres. . erer eee eee — 4- * 1 —.— 5 9— N . Mittwoch, den 29. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 400 Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 30. Auguft Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königs wuſterhauſen(Welle 1250) 20.10 Uhr: Der blaue Mazur, Operette in drei Teilen, an⸗ ſchließend: Tanzmuſik. es lau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert. ankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Ungetanzte Walzer. mburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Feſtmotette, anſchl. Kabarett. ngenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Robert Koppel⸗Abend. öbnigsberg(Welle 303) 20.10 Uhr: Uebertragung von Berlin. ipzig(Welle 365,8) 21.15 Uhr: Konzert. ünchen(Welle 535,7) 19.35 Uhr: Konzert, 20.10 Uhr: Alt Mün⸗ chen, ein heiteres Spiel. tuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Un⸗ getanzte Walzer. e . D D N Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Richard⸗Wagner⸗Abend. Budapeſt(Welle 555,6) 20.45 Uhr: Konzert. Daventry(Welle 491,8) 20 Uhr: Orcheſterkonzert. Daventry(Welle 1604,3) 19.30 Uhr: Militärkonzert, Tanzfunk. Matland(Welle 549,3) 20.50 Uhr: Feodora, Oper. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Konzert. Prag(Welle 348,9) 20.40 Uhr: Konzert. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Roſenkönigin, Operette in zwei Akten. Wien(Welle 517, 20.05 Uhr: Volkstümliches Konzert. Zürich(Welle 588,2) 20.30 Uhr: Uebertr. v. Bern: Wagnerkonzert. A Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Er iſt da, der neue Lion⸗Lautſprecher! Wie ſich die Klang⸗ farben miſchen, wie der Glanz der hohen Töne, die Pracht der tiefen Bäſſe erſtrahlt und zu plaſtiſcher Einheit verſchmilzt, das müſſen Sie gehört haben! Sie werden begeiſtert ſein. Nach bargebiete Feuergefecht zwiſchen Landjägern und Einbrechern * Dillingen(Saar), 28. Aug. Wie erſt jetzt bekannt wird, ſpielte ſich in der Nacht zum Samstag ein aufregendes Feuergefecht zwiſchen zwei Landjägern und ſteben Einbrechern im Dillinger Wald ab. Die Land⸗ jäger hatten ein Verſteck umſtellt, in dem ſich für 10 000 Franken Rauchwaren befanden, die aus einem in der vorausgegangenen Nacht in Dillingen verübten Einbruchsdiebſtahl herrührten, Als die ſieben Einbrecher ſich der Stelle näherten, um ihre Beute abzuholen, wurden ſie von den Landjägern angerufen. Sie eröffneten jedoch ſoſort das Feuer, wobei der Oberland⸗ jäger Monter durch einen Kopfſchuß kampfunfähig gemacht wurde. Die Diebe konnten in der Dunkelheit entkommen. Man vermutet, daß es ſich um Italiener handelt. Ein bei dem Einbruch Feſtgenommener iſt ebenfalls Italiener, weigert ſich aber, die Namen ſeiner Komplizen preiszugeben. * o Darmſtadt, 29. Aug. Der Heſſiſche Sänger⸗ hund, dem heute 768 Vereine mit über 33 000 aktiven Mit⸗ gliedern angehören, hat bei ſeinem vorjährigen Sängerbun⸗ destag Schulrat Heinrich Haſſinger⸗Darmſtadt zum Ehrenmitglied und zum Ehrenvorſtandsmit⸗ glied ernannt. Schon immer war Haſſinger ein treuer Freund und Förderer des deutſchen Liedes und Geſanges. Die Tatſache, daß er jetzt auch auf dem großen deutſchen Sän⸗ gerbundestag in Wien in den Geſamtausſchuß des Deutſchen Sängerbundes gewählt wurde, bezeugt den ſtarken Widerhall und die allgemeine Anerkennung, die ſein Wirken für die deutſche Sangesſache weit über ſeine engere Heimat hinaus gefunden hat. Die Urkunden ſeiner Ernennungen wurden Schulrat Haſſinger auf ſeinen ausdrücklichen Wunſch ohne jede beſondere Feierlichkeit durch den Bundesvorſtand über⸗ reicht. Die beiden Dokumente haben eine überaus geſchmack⸗ volle künſtleriſche Ausſtattung erfahren. Sie liegen in einer blaugrünen Ledermappe, die auf der Titelſeite die Initialen Haſſingers und des Sängerbundes in einer Note zu einem ſymboliſchen goldgedruckten Zeichen vereinigt. Die Urkunden ſind von Prof. Enders⸗Offenbach in einer künſtleriſch ein⸗ fachen, aber eindrucksvollen Schrift teilweiſe koloriert und mit Sporiliche Runoͤſchau Deutſche Poltzeimeiſterſchaft im Handball Pol. S. V. Berlin ſchlägt im Endſpiel Heidelberg:4 Auf dem großen Hof der Gutleutkaſerne trugen am Dienstag nachmittag vor der überraſchend großen Zuſchauermenge von 1200 Perſonen die Polizei⸗Sportvereine von Berlin und Heidelberg/ Raſtatt das Endſpiel um die Deutſche Polizeimeiſterſchaft im Hand⸗ ball aus. Intereſſant iſt die Tatſache, daß hier die beiden vorjährigen Meiſter der Deutſchen Sportbehörde(Berlin) und der Deutſchen Turnerſchaft(Heidelberg /Raſtatt) zuſammentrafen. Die Berliner kamen erwartungsgemäß dank ihrer techniſchen Ueberlegenheit, die ſich beſonders im Sturm und in der Verteidigung auswirkte, ſowte auf Grund ihrer größeren Schnelligkeit zu einem glatten und ver⸗ dienten Siege. Heidelberg machte vor allem zahlreiche Deckungs⸗ fehler. Die 914 geendete Partie ſtand ſchon bei der Pauſe 51 für Berlin. Nach anfänglicher Ueberlegenheit von Heidelberg, das auch :0 in Führung ging, fand ſich Berlin gut zuſammen und ſchon bald war nach einem Deckungsfehler der Badener der Ausgleich erzielt. Der Berliner Rechtsaußen erzielte daun drei weitere Treffer und ein Strafſtoß brachte das Halbzeit⸗Reſultat von:1.— Sofort nach Wie⸗ deranpfiff erreichte Berlin ein:1. Heidelberg holte ein Tor auf, aber ein Dreizehnmeterball ſtellte für Berlin bald wieder die alte Tordifferenz her. Der beſſere Spielaufbau Berlins brachte die Tore acht und neun. Vereinzelte Heidelberger Durchbrüche kurz vor Spiel⸗ ſchluß ſtellten das Geſamtergebnis auf 914.— Das Spiel wurbe ſehr gut geleitet. 1. Handball in der D. T. T. B. 1846 Mhm. 1..: T. G. v. 1876 Frankenthal 1. M, 24 T. V. 1846 Mhm.: 1. Jugend Frankenthal 328. T. V. v. 1846 Mhm. 2. Jug.: Germania Oppau 2. Jug.:4 Am vergangenen Sonntag weilte die 1. Handballmannſchaft des T. V. v. 1846 Mannheim in Frankenthal zur Austragung eines Freunoſchaftsſpieles mit der Turnergeſellſchaft Frankenthal, Gleich nach Anſtoß entwickelte ſich ein flottes Spiel. Frankenthal findet ſich raſch zuſammen. Nach etwa 20 Minuten ſteht das Treffen 410 für Frankenthal. Jetzt kommen auch die 48er in Schwung, doch kann an dem Stande des Spieles bis zur Pauſe nichts mehr geändert werden. In der 2. Halbzeit bietet ſich den Zuſchauern ein ausge⸗ glichenes Spiel dar. Plötzlich ſetzen die Mannheimer zum Endſpurt an, der auch 2 Tore zur Folge hat. Mannheim iſt nun etwas über⸗ legen, konnte jedoch an dem Reſultat nichts mehr ändern und mit einem:2 Sieg der Frankenthaler trennten ſich die Mannſchaften. Leichtathletik Erfolge des Jüd. Turn⸗ und Sportverein„Bar Kochba“ Mannheim in Fraukfurt a. M. Bei dem am Sonntag in Frankfurt ſtattgefundenen Sportfeſt des Bar⸗Kochba Frankfurt, konnte Bar⸗Kochba Mannheim, deſſen Leute erſtmalig ein Sportfeſt beſuchten, trotz großer Konkurrenz beachtens⸗ werte Erfolge erzielen. Es gelang ihm nicht weniger als 14 Preiſe, 1 erſten, 7 zweite und 6 dritte, zu erringen. Es iſt vor allem hervor⸗ zuheben, daß die Mannheimer trotz des kurzen Trainings ſo ehren⸗ voll abſchneiden konnten, ganz beſonders in der 4 mal 100 Meter Seniorenſtaffel, in der Mannheim knapp hinter Sportklub Schild den 2. Platz belegen konnte vor den beiden Frankfurter Bar⸗Kochba⸗ Staffeln. Gbenſo konnten auch unſere beiden 4 mal 100 Meter Damenſtaffeln den 2. und 3. Platz erringen. Der 3000 Meter⸗ Lauf war eine ſichere Sache des techniſch und taktiſch glänzend laufen⸗ den Biedermann, während ſich um den 3. und 4. Platz Roſenfeld und Grünhut einen Kampf bis ins Ziel lieferten, den der glücklichere Roſenfeld knapp mit Bruſtbreite gewann. Weiter wurden folgende Ergebniſſe erzielt: 200 Meter Jugend A 2. Ludwig Fleiſchmann, 1000 Meter Jugend 2. Oſſi Roſenberg, 200 Meter Damen 3. Meta Behr, 4 mal 100 Meter Staffel Jugend 9. Bar Kochba Mannheim, Schwedenſtaffel Jugend B 2. Bar Kochba Mann⸗ heim, 15 mal 200 Meter⸗Staffel 3. Bar Kochba Maunheim, Kugel⸗ ſtoßen: Jugend A 3. Hugo Händler, Jugend B 2. Sali Verderber, 8. Adolf Jacubowitz. Der Auftakt zum Winterſport Die Hauptverſammlung des Ski⸗Club Schwarzwald in Mannheim Noch ſteht die Sommerſaiſon auf der vollen Höhe und ſchon beginnt ſich das Leben für den kommenden Winterſport zu regen. Der Deutſche Skiverband pflegt ſeine Hauptverſammlung in der zweiten Hälfte des Septembers abzuhalten. Die einzelnen Landes⸗ verbände richten ſich nach ihm und nehmen die Schlußtage des September oder die erſten Tage des Oktober zur Abhaltung ihrer Hauptverſammlung. Als einer der erſten Landesverbände erſch der Ski⸗Club Schwarzwald, der für dieſes Jahr in das b Unterland geht und einer Einladung ſeiner Ortsgr Mannheim folgt. Als Tage der Hauptverſammlung iſt der 29. September bis 1. Oktober vorgeſehen, eine Zeit, die angeſichts des Urlaubscharakters des Septembers faſt zu früh erſcheint. Mit der Tagung ſind von Mannheim aus verſchiedene örtliche Veranſtaltun⸗ gen geboten wie Hafenrundfahrt, Beſuch des Neckarkanols, ch der Pfalz uſw. Für die geſchäftlichen Beratungen müſſen Anträge von Gauen und Einzelvereinen bis 30. Auguſt an die Geſchäftsſtelle des Ski⸗Club Schwarzwald in Freiburg eingereicht ſein. Unter den Beratungsgegenſtänden befinden ſich auch wichtige organiſatoriſche und ſportliche Fragen. Be FifocRcBr BD TANANC 29. flugust 1928, 8 m8 —— 2 N „„ O wolkenlos. O heiter. G halb bedect. o wolkig. O bedeckk. o Regen. Graupeln.— Nebel.. Gewitter O)“Windſtille. Os ſehr leichter Oft mäßiger Südſüdweſt. Aſtormiſcher Nordweſt.& Schnee. Dle Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Statignen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linten verbinden Orte mit gleichem aufMeeresnlveau umgerechneten Luftdruck Wotternachrichten der Karlsruherbandeswelterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft- Tem. S 1 2 8 8 See · 28888 Wind 38 3 r d e ee ee, m win 48 80 Richt. Stärke S Wertheim 151— 1123 10. ſtill Nebel ö ſehnigſtuhl] 563 763,9 14 17 1380 leicht wolkenl. Karlsruhe 120 763,9 15 22 12 ſtill heiter Bad.⸗Bad. 218 763,8 198 20 10 O(lei 5 Villingen 780 765,0 12 18 11 W„ swolkenl. Feldbg. Hof 1275 639,8 10 18 88 ſchw. Nebel Badenweil.— 768,8 18 21 11 SW leicht] heiter St. Blaſien 780— 87 7 ſtill wolken! Höchenſchw.“— Das von dem Azoreuhoch losgelöſte Teilhoch iſt bereits bis zum oberen Donaugebiet vorgeſchritten; unter ſeinem Ein⸗ fluß iſt Aufheiterung eingetreten, die aber durch reſtliches Randttef noch eine Unterbrechung erfahren wird. In der klaren Nacht ſanken die Temperaturen tiefer als in den letzten Tagen, auch die Tagesmittel lagen 4½ Grad tiefer als am Montag. Da ſich die Randſtörungen wie auch die Druckgegen⸗ ſätze innerhalb des von den britiſchen Juſeln nordoſtwärts verlaufenden Tiefdruckrinnes weiter ausgleichen, wird bei öſtlicher Luftzufuhr die Aufheiterung morgen weiter fort⸗ ſchreiten und gleichzeitig zunehmende Erwärmung zur Folge haben. 5 Mutmaßliches Wetter für Donnerstag, 30. Aug. bis 12 Uhr nachts: Teils heiter, teils ken, tagsüber warm, ſchwache ſüdöſtliche Winde, lokale M anebel. Herausgebert Drucker und Verleger Druckerei Dr. 3 Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt ffiſcher, 2 Hr. im Urſaub— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: „A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunglpolitik u. Lokales; Richard chönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen; Max Filter finnreichen Einfällen geſchmückt, auf Pergament geſchrieben. .. Lackspangenschuh mit Comteß. Absatz und moderner Zierstepperei mauve, beige- rose, Seki echt Glanzziege m. Comteß-Abs, haselnuſ echt Chevreau mit feinen Aplikationen, L. XV.-Absatz 9³⁰ 5⁰⁰ echt Boxkalf- Troifeur- Spangenschuh Noß-Chevreau-Spangen- schuh, gefalliges Modell 8 e NAHHHE In, 8! Jonrad Tack& Cie. G. m. b. H. 9 1 Breltestraſle Fernspfr. 228 24 EINIGE ANDERE BEISDIELE: Lacklpangenſchuh, 0890 Schwarzer Herren- källiges Mod. m. Blockahl. Halbſtchuh, gut Rindbox Feinlarbhiger Damen- 8ů⁰ Spangenſchuh m. 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Ebenſo verfügten große Leipziger Verlags⸗ häuſer wie Brockhaus, Bibliographiſches Inſtitut, Inſelverlag über Muſterloger bei ſich zu Hauſe, könnten alſo ebenfalls auf die Meſſe verzichten. Ueberdies ſei die Lage im Buchhandel nicht ſonderlich günſtig. Jährlich erſcheinen in Deutſchland 30 000 neue Bücher— mit dieſer Flut von Neuerſcheinungen muß der Sortimenter ſich gußeinanderſetzen. Recht zufrieden äußerten ſich die Ausſteller von Jugendſchriften und Bilderbüchern. Ihr Meſſegeſchäft iſt gut, da für Weihnachten viel beſtellt wird. Beſonderes Intereſſe fanden Märchen⸗ und Geſchichtenbücher bei guter Qualität der Herſtellung und billigen Preiſen. Eine Neuheit ſind Bilderbücher in Rollen. Bei einem Hamburger Verlag wurde von Volksbüchereien viel gekauft und zwar vornehmlich gute Literatur und gute Jugendſchriften. Auf der Bugra⸗Maſchinenmeſſe im Buchgewerbehaus iſt der Beſuch ſehr rege. Das Ausland macht ſich hier ſowohl als Ausſteller wie als Einkäufer buchgewerblicher Maſchinen immer ſtärker geltend. Haushaltungsgegenſtände haben ein reguläres Bedarfsgeſchäft. Im allgemeinen läßt der Be⸗ ſuch zu wünſchen übrig. Der Vertreter einer großen Firma ſagte mir, daß die Herbſtmeſſe für dieſe Artikel nicht gerade flau, aber ſtill ſei. Die Detailliſten ſind im Einkauf vorſichtig und beſtellen nur den nötigſten Bedarf. Die geſamte Wirtſchaftslage übt auch hier ihren Einfluß. Auch Stahlwaren werden vorſichtig gekauft. Die Aufträge ſind klein. Größere Kredite werden weder beansprucht nuch gegeben. Die geplante Frachterhöhung macht ſich ſchon be⸗ merkbar. Mehr zufriedene Stimmen hört man im Meſſehaus Specks Hof, wo die LTuxuswareninduſtrie, feine Metallwaren, Galan⸗ texiemaren, Kurzwaren, beſſeren Genra, Gold⸗ und Silberwaren, Bijouterie⸗ und Schmuckwaren ausgeſtellt ſind. Die Zahl der Be⸗ ſucher iſt nicht ſo groß als ſonſt; aber die geringere Zahl beſteht nur aus wirklichen Intereſſenten. Es wird ein gutes Bedarfs⸗ geſchäft gemacht. Viele Ausländer ſprechen vor, beſonders aus dem ſüdlichen Amerika. Sie pflegten früher nur die Frühfohrsmeſſe zu heſuchen, kommen fetzt aber auch zur Herbſtmeſſe, weil die deutſche kunſtgewerbliche In duſtr de infolge Wandlungen der Mode und des Zeitgeſchmackes während des Jahres ſoviele Neuheften her⸗ ausbringt, daß auch der Beſuch der Herbſtmeſſe notwendig und loh⸗ nend wird. Von den 13000 Ausländern, die zur Herbſtmeſſe nach Leipzig kommen, find es 9 bis 10 000, die hauptſächlich Luxus⸗ artikel kaufen wollen. Auf der Meſſe des Kunſtgewerbes war es durch die Kauf⸗ luſt engliſcher und amerikaniſcher Beſucher bedingt, daß ſchon am Sonntag erhebliche Umſätze gemacht wurden, beſonders in qualität⸗ vollen Einzelſtücken. Von kunſtgewerblichen Gegenſtänden, die Mengenabſatz geſtatten, wurde viel Gebrauchskeramik, Porzellan und Steingut verkauft. Im reinen Kunſtgewerbe überwiegt das Intereſſe an ſchönen und gediegenen kunſtgewerblichen Einzelerzeug⸗ niſſen. Wenn ſich ihr Abſatz, ſo in Beleuchtungskörpern, Typen⸗ möbeln, Textilien, mehr in beſtimmten Grenzen hält, ſo laſſen doch die bisherigen Abſchlüſſe ein befriedigendes Geſamtergebnis erhoffen. Sehr beachtet werden die neu auf der Meſfe erſcheinenden Leiſtun⸗ gen des württembergiſchen Kunſtgewerbes. Die Lederwaren Induſtrie verzeichnet gute Verkäufe in Geldbörſen, Brieftaſchen und ſonſtigen Geſchenkartikeln. Die Muſterſchau der Radiotech⸗ mk berichtet über gute Abſchlüſſe in Radio⸗Einzelteilen. Auf der Edelmetall⸗, Uhren⸗ und Schmuckmeſſe und Küchengeräte in der Reklame. Nicht minder umfangreich ſind die graphiſchen Werbeſchriften und die Entwürfe der Reklamekünſtler Am ſtärkſten vertreten ſind jene„Blickfänger“, die das Auge des Beſchauers feſſeln und auf ſdie Ware ziehen ſollen, ſo 3. B. Schau⸗ fenſterkinos mit Werbefilmen, bewegliche Figuren und techniſche Spielereien. Ein beſonders intereſſantes Gebiet ſind die Kleider⸗ puppen, die in der Konfektion gebraucht werden. Sehr beachtens⸗ wert iſt auch die Ausſtellung der zahlreichen Zugabeartikel. Die erſten Tage der Reklamemeſſe haben bereits bewieſen, daß auch eine ſinkende Konjunktur kein Hindernis für erfolgreiche Reklame zu ſein braucht. Jedenfalls ſind die geſchäftlichen Erfolge auf der Reklamemeſſe keineswegs gering. Dr. L. St. Der Wetbewerb um die Mainzer Gasverſorgung Wie wir ſchon kurz meldeten ſtnd Beſtrebungen im Gunge, die Gasverſorgung der Stadt Mainz in eines der ſchon beſtehenden bezw. woch zu bauenden Gasfernleitungsſyſteme einzubeziehen. Hat bekanntlich die Stadt Mainz Angebote erhalten von der Frank⸗ furter Gasgeſellſchaft, welche die Uebernahme des Mainzer Gas⸗ werks gegen eine 10proz. Beteiligung der Stadt Mainz an ihrer Geſellſchaft vorſchlägt. Weiter iſt in dem Projekt vorgeſehen, die Gaserzeugung der Mainzer Anlagen von 23 auf etwa 50 Millionen Kubikmeter zu ſteigern. Die Belieferung des Mainzer Gasnetzes ſoll dann über die Hekoga(Heſſiſche Kommunale Gasfernverſorgung G. m. b..) erfolgen. Außer dieſem Angebot der Frankfurter Gas⸗ geſellſchaft liegen, wie verlautet, noch weitere Angebote vor und zwar von der Ruhrgas A.., ſowie von der Saargas G. m. b. H. Wie dem WeB⸗Handelsdienſt verſichert wird, ſteht das ganze Pro⸗ jekt der künftigen Geſtaltung der Mainzer Gasverſorgung noch oͤurchaus im Anfangsſtadium der Erörterungen. Beſchlüſſe in irgend tiner Richtung liegen nicht vor. Man will jedoch wiſſen, daß die Bedingungen der Frankfurter Gasgeſellſchaft weniger annehmbar ſcheinen, als die der anderen Geſellſchaften. So * A. Batſchari Zigarettenfabrik AG. in Baden⸗Baden. Der Mehrheitswechſel bei der Fa. A. Batſchart Zigarettenfabrik AG., die ſich ſeit der Sonierung in Händen eines Konſortiums unter Füh⸗ rung des Herrn Friedrich Mindux befand, kam in einer ao. JV. zum Ausdruck, wo Friedrich Minvux ſein AR.⸗Mandat niederlegte und dementſprechend der neue Mehrheitsinhaber, der bisherige Eigentümer der Zigarettenfabrik Borg in Danzig dem Agi. das Gepräge gab. Es handelt ſich bei letzterem Unternehmen um eine Firma, die ſeit 50 Jahren in Danzig die Fobrikation von Zigaretten betrieben hat und ausſchließlich Mitgliedern der Familie Borg ge⸗ hörte. Durch Einführung des Tabakmonopols in Danzig iſt der Betrieb der Borg⸗Geſellſchaft geſchloſſen worden. Es iſt bekannt, daß die der Firma Borg vom Danziger Staot gewährte Entſchädi⸗ gung, die übrigens die füngſt genannte Summe von 2 Mill./ überſteigt, die finanzielle Grundlage für das Neuengagement durch Uebernahme der Aktienmehrheit von Batſchari abgibt. Mit der Transaktion treten in die Batſchari Zigarettenfabrik die Fachleute der Firma Borg ein. In der Verwaltung der A. Batlſchari Zigarettenfabrik AG. treten nur inſoweit Veränderungen ein, als ſie durch den Uebergang der Aktienmehrheit an die Herren Borg bedingt find. Die Rhein. Kreditbank, die bereits bisher eine ſtarke Minorität beſaß, wird auch weiterhin im Auſſichtsrat der Geſellſchaft vertreten ſein und ihr bisheriges Verhältnis zur Firma aufrecht erhalten.— Es iſt unrichtig, daß der Umfatz der Geſellſchaft in dieſem Jahr ſtork zurückgegangen iſt, richtig iſt vielmehr, daß die bekannte Verordnung vom 18. Mai 1927 auf gewiſſe Qualitäts⸗ betriebe, darunter auch die Firma Batſcharxi, hemmend eingewirkt hat. Die Aufhebung der Mai⸗Verordnung beginnt ſich bereits gün⸗ ſtig für die Firma Batſchori auszuwirken. * Merkaufsverhandlunee- in Stumm⸗ Konzern. e I Frankfurt feſter 8 Ausgehend von ſehr lebhafter Nachfrage nach verſchie⸗ denen Speziolpapferen war die Tendenz zu Beginn der heutigen Börſe allgemein merklich feſter. Das Geſchäft war beſonders auf einigen Märkten lebhafter, als man es ſchon längere Zeit gewohnt war. Die Spekulation, angeregt durch den glatten Verlauf der Ultimoliquidation, ſchritt in größerem Umfange zu Deckungen und neuen Käufen. Daneben ſollen aber auch von gußen her heute verſchiedentlich Kaufaufträge eingelaufen ſein. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand der Montan markt, wo man auf die Erhöhung der Eiſenexportpreiſe verwies. In größeren Po⸗ ſten aus dem Markte genommen wurden Gelſenkirchen mit plus 2,25 v..; Harpener plus 1, Phönix plus 2, Mannesmann plus 3,5 und Rheinſtahl plus 4,25 v. H. Von Kupfer werten zogen Maus⸗ felder 2,25, Otavi 1 v. H. an. Auf den günſtigen Kaliabſotz ſtark verlangt waren ferner die Kal kaktien, von denen Aſchersleben 4 und Weſteregeln 7 v. H. geſteigert waren. Auch Chemiewerte waren wieder gefragt; u. a. gewannen J. G. Farben 2,5 v..: Goldſchmidt plus 2,75 v. H. Für Elektro werte erhielt ſich das Intereſſe und die Kurſe lagen—4 v. H. höher. Auf den übrigen Märkten war dos Geſchäft ſtiller bei überwiegend kleineren Kurs⸗ beſſerungen von etwa—2 v. H. Deutſche Anleihen ſtill. Am Auslandsmarkt beſtand für Türken wieder lebhaftes Intereſſe; Anatolier blieben auf dem erhöhten Stand der Abendbörſe behauptet. Im Verlaufe waren auch die Braunkohlenwerte(Ilſe Bergbau und Rhein. Braunkohle) verlangt und 4,5 v. H. feſter. Später wurde das Geſchäft etwas ſtiller. Die Stimmung blieb fedoch feſt. Stark erhöht waren Voigt u. Häffner mit plus 5 v. H. Berlin lebhafter und anziehend 8 Zeigte ſchon der Vormittagsverkehr nach dem geſtrigen Siqui⸗ dationstag ein recht freundliches Ausſehen, ſo war die Ten⸗ denz zu Beginn der Börſe durch aus feſt. Die Spekulation nahm den feſten Neuyorker Schluß zum Anlaß von Deckungen und ver⸗ einzelten Käufen. Von außenſtehenden Kreiſen ſollten ebenfalls einige Kaufordres vorgelegen hoben; an einzelnen Märkten beob⸗ achtete man wieder Intereſſe des Auslandes. Im Vordergrund ſtanden geſtern Farben. Kaliwerte waren hauptſächlichlich gefragt, da abgeſehen von den großn Abſatzziffern und günſtigen Aus ſichten die Zuſammenſchlußbewegung in der Kaltinduſtrie nach Meinung der Börſe weitere Fortſchritte mache. a Im allgemeinen lagen die erſten Kurſe—3 v.., zum Teil bis 5 v. H. über den geſtrigen Schlußkurſen. Der Montanmarkt, der in der letzten Zeit ſtark vernachläſſigt war, war heute etwas leb⸗ hafter. Voigt u. Häffner konnten heute wieder 4 v. H. anziehen, auch Holzmann waren ſtärker gefragt. Während Glanzſtoff feſt lagen, wurden Bemberg auf die Nachricht von weiteren Einſchrän⸗ kungen trotz hohen Auftragsbeſtandes angeboten und verloren 7 v. H. Nach den erſten Kurſen konnten Monanwerte und Banken erneut —2 v. H. anziehen, während die übrigen Werte nicht einheitlich lagen. Deutſche Anleihen waren etwas befeſtigt, Ausländer, vor allem Bosnier und Türken, bis zu 1 v. H. höher. Am Geld⸗ markt beſtand im Zuſammenhang mit dem Zahltage am 31. wie⸗ der größere Nachfrage, doch blieben die Sätze unverändert. Man erwartet keine Schwierigkeiten für dieſen Tag. Am Pfandbrief⸗ markt lag Roggen unverändert feſt, doch Liquidationspfandbriefe und Anteile bet nicht einheitlicher Haltung meiſt ſchwächer. In der zweiten Börſenſtunde belebte ſich das Geſchäft ſtär⸗ ker, Montanwerte hatten bei neuen Kursgewinnen lebhafte Um⸗ ſätze aufzuweiſen. Im internationalen Deviſen verkehr waren Deviſen gegen Reichsmark im Frühverkehr angeboten, der Dollar kag aber mit 41945 nachbörslich auf erhöhter Boſis, Dollar mit 419527 geſucht. Gegen Kabel Newyork ſind die übrigen Valuten unverändert, Hol⸗ land 40,08% u. Schweiz 19,25%. Spanien notiert geg. London 29,20. Berliner Deviſen N Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6/ v. 5. entſpricht der Verlauf der erſten drei Meſſetage durchaus dem all⸗ hört, ſchweben zwiſchen dem Gebr. Stumm und der Silika⸗ und Gha⸗ in fh ur. ee 65 1 e 12815 gemeinen Meſſebild. Der Beſuch war recht ungleichmäßig, im all⸗ motte⸗Fabrik Martin und Pa euſtecher in Köln⸗Mühlheim Verhaus⸗————. 5 ö gemeinen aber befriedigend. Auch das Auslond iſt verhältnismäßig lungen über den Verkauf der Silam ke Dr. Strazmann u. Co. Holland 37. 55 Gulden 167,98 168,82 168,00 168,34 168,49 25 gut vertreten, wenn auch bisher die Ueberſeeknndſchaft faſt voll⸗ Gmb. in Krefeld⸗Linn. Die Maforität des eine Millſon berra⸗ Aren 700 Belga 600 fr. 1 58.30 88255 585975 50,055 4 ſtändig fehlt. Der Verkauf hält ſich in erwarteten Grenzen. Der genden Stammkapitals der Silamitwerke befindet ſich im Beſitze Dan 00 Gulden 1782 81,46 61.30 91 81,555 6,5 Einzelhandel disponiert noch immer vorſichtig, zeigt aber viel Inter⸗der Firma Stumm. Außerdem ſind die Neunkirchener Eiſenwerke Helſingfors... 100 finnl. M. 10547 10,587 10,55 10,57 10,512 6,5 eſſe für Neuheiten, die in großer Zahl angeboten werden. Man maßgebend beteiligt. Der Uebernahmepreis liegt voch nicht feſt. Er Italen 100 Lire 21,95] 22,005] 21,99 22,03 22,025 3,5 rechnet daher zuverſichtlich mit anſehnlichen Nachbeſtellungen. Auch dürfte jedoch über eine Million Mark betragen. Südſlawien.. 100 Dinar[7,870 7884 7,372 778860 7,855 7 der Großhandel wird aus der z. Zt. beobachteten Zurückhaltung her⸗ 5 5555 5 i 2 5 7 1196 14308011184 1129611206 5 austreten müſſen um für das Weißlnachtsgeſchäft gerüſtet zu ſein v Keine Diskontermäßigung in Italien. Wie W B⸗Handels⸗ Wi 111580 11202 11570 1201 11505 85 Recht aut abgeſchnitten hat die Silberwaren⸗ und Beſteckinduſtrie, dienſt auf Rückfrage erfährk, ſind die. Meldungen von einer Dis⸗ Paris 100 Franken 10895 16,995 16,30 16,40 16,448 2,5 ebenfalls beſteht rege Nachfrage nach Tafelger s Leuchtern und kontermäßigung der Bank von Italien unzutreffend. Der Prag f 100 Kronen 1242 5 24 5 8 60. 0 1. 2 Prag„ e 25 2, 12,428 12,4480 12,88 5 . Beſtecken. In Schmuckſachen war der Umfatz in gaugbaren Diskontſatz iſt mit. 5,5 v. H. unverändert. 1. 150 Ben 1 1 1 175 0 055 185 mitationen naturgemäß größer, Fantaſie⸗ und Edelſchmuck werden 2 1 Soft 100 Leva„„ 5„088 8,0 aber eßenfalls begehrt. Die Geldverhältniſſe zwingen freilich zu Vörſenberichte vom 29. Auguft 1928 Sol 22 2** 8 149 10 120 11315 111 1195 45 Jorſichtiger Eindeckung. Das Gleiche gilt für die ÜUhren⸗Induſtrie Mannheim ſeſt Wien 100 Schihing.09 59,175] 59,068 59,1 7 655 Für gute Taſchen⸗ und Armbanduhren beſteht ſtärkere Nachfrage als 5„ 8 3 Hudapeſt 100 Peng ⸗ 12500 Kr. 78.08 73,20 78,07 78,21 7289 6 alt maßig doch natden gil Hroß und Mittekußren if das Ge..Die vorkorslich büher genannfen Kurſe konnten ſich auch zu Be. Dien unte 16. 2 ff. 00 0 er 1 biss 10 ſchäft mäßig, doch wurden kelweiſe recht gute Exportaufträge erteilt. ginn der Börſe behaupten. Beſonders gefragt waren Kaliwerte, Canada... 1 Canad. Dollar 4,188 4,201 194.202 4,1780— Die Uhren⸗ und Schmuckinduſtrie bezeichnet die Herbſtmeſſe als von denen Weſteregeln bis zu 271 v. H. und Kali⸗Ind. bis 255 Japan„ en 15897].901] 1,891 15898] 1,888 5,8 „mittelgut“. v. H. anzogen. Auch J..⸗Farben waren lebhafter gehandelt 288 Au. 1 1 115 1 8 7 5 5 5 927105 10 15 „Die Reklamemeſſe hat ſich gegen die vorige Meſſe nicht v. 5. Zellſtoff Waldhof und Daimler Benz unverändert. Am Lonzonmn 8 0 0 0 0 0 verkleinert und nimmt zwei Stockwerke des Ringmeſſehauſes ein. Kaſſamarkt gingen Südd. Zucker ⸗aktien mit 146 v. H. um. Die freund⸗ een Hort l Dollar 404910 404900 44910 44300 41700 85 Sehr reichhaltig iſt diesmal die Ausſtellung von Schildern und liche Stimmung hielt bis zum Schluſſe an bei nach wie vor kleinen Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,4995 0,5015] 0,8005] 0,5025 0,508 Leuchtbuchſtaben. Ueberhaupt ſpielt das Licht immer mehr eine! Umſätzen. Urugu ann 1 Gold Peſ. I 4,271 J 4,279[ 4,271 J 4,279 J 4,821 3* 2 b L e 8 252 C 18 5 a 9 22 e e 2 2 PP e 2 88 i 28. 20. 28. 20. 28. J 28. 28.[ 29. 28 a 20 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Ad. Maſch Durl. 100 1550 Frauiſurter cas 44570 J49 9 Petersuniongrf. 108,5 108,0 Alulg. Elektr. Gg. 180,180, Grun S Wilfinger 122.7 ein. 50 64, Att. 5 8 Bad. Uhren 12,80 10 FIrkf. Pok.& Wit. 70,75 69.25 1 53,— 18 1 1 2 Gruſchwitz Textil8).— 87,— Rhein. Elektrizit 151,0 150,7 en und Auslandsanleihen in Prozenten, dei Stückenotierun en in Mark je Stück Baſt.⸗... 10 Gespee ilipps Frankf.—.— 31,— Anhalt. Kohl.„98,— 86,8 5. Rhei. Maſch. Led.———.— heimer Efektenbszeſe vom 29. usuſt e. ee e e e Mannheimer Effektenbörſe vom 29. Auguſt Berg, Eiern. 209,0 Grigner dl. Durl. 427,2, 4270 meln. Gebhe Sch. 106 0 100 0. W maſch. 1050 1070 Saeer e e Rotte n ee 28.29. 28. J 29 28.29. Bergm. Elektr.—,— Grün&Bilfinger—— 1720 Rheinelekt 8 8 8 N„ Roſitzer Zucker 75.— 75.— 5 N Brem.⸗Beſig. Oel 66,— 66.— linger 5. 5,00 Balcke Maſchin. 14,0 113,0 Hann M. Ggeſt. 50,25 80,— Rückforth. Ferd. 80.— 86.25 80 Had St.⸗A. 27 78,50 78,50 Pfalz. Preſſehefe 150,0 180,0 10% Grkr. M. Vel. 135,0 135,0 Brom 5 vert 158.0 158.5. 8 5 St. A. 152,0 150,0 S dg 0 20 Pb.⸗Wien Gum.—,— 85,50 911 a 10 8 J dad Kom Gd 85,75 88.75 Schwarz Storch. 178,0 180,0 15%„„ B. 148,0 145,0 Haid& Ren...— 28,80 Noeber, Gebr. D. 124,0 124,0 J. P. Bemberg 514,0 509,5 Harkort Bergwk.———— 5 aal een G d 10 7 05 5 Wege Worms 195,0 188,5 mals mh. Gald 45,— 48— Cement Seidelb. 15) 489.9 Fanfwerk Füßen 485,0 188,1 Rigor.. e e Jergmann Glat 1085 202 Harpener 205.184. 78072 Sacbſenwern: 1279 1205 20% Mhm. Gold 2 9925 C. H. Knort 148,0 148,0„ Karſtadt 165,0 185,0 4 A 79.80 80.— Rütgerswerke. 108,5 109,2 Verl.⸗Guß. Hut 349.0 848,0 Harkm. Maſchin. 21.25 21.— Salzdetfurth 452,0 2510 8%„Gold 5 8 58,8 Dad. Assekuranz 228,0 228,0 Konferven Sraun 46,—.—[Cbamott. Ann. 128,0 128,08 b linge. Hög 85,— 86,— Berl. Karls. Ind. 74,75 75, Hedwigsgütte 88.— 98.75 Sarottt. 2000201, Seen nbe b 440 1420 Prange Heer 181 0 187.0 feen, Gan.— 50— Ehemann S. Loch u. Tleſdau 2 28, Schnell Fekchf 75,— 78,— Perkiner Maſchb. 115,5 115,0 Silver Musch..— 20,28 S 0 ear. 1 Nerſich. 151,0 151,0 Neckarfulm Ihrz. o Schramm Lack, 125,0 125,0 Braunk u Brikett 181,0 1810 Sire 9 19 189.5 Schuckert& Ca. 203 0 2040 pe e 4840 fe e eee barg gend dess. 4880 1880 Dauner den 10770100 Ses veriohr J. 8478 88,5 Saucer, Nbg 90.80 60— Oremel tan. 460.4800 Hieſchrerg eder!!. 114.7 Schußfabeie gers 22 50 26 „B. N 22 5 1 1 5 5 5 885 8 5 15— 5 180,„0 Hirſchberg L„ S 5 8 115 e 12701570 Bron, Prver 81g 1888 Rhe übten. 44270 44,00 Dt. Cable 14 7 140 Jung We Schuh fabrik ger 22.15—— Dremer Wolle 272 28905 Seen. 18 50.5 Stem, Lale 97043775 a i 0 7 8 8 9 3. 4 N St. A. 88, Setlindu 7 1— 5 5 KC. 152 3 301 erk 7 5 8 5 1805 %%%%%%VWVV%%%%%%%Vc FTC . Deut inol. 368,0 3 üdd er. 145,0 146,0] Dt. Linoleum.. 868,0 Kamm. Kaiſersl. 288,0 288,0 Sten& Halse 08550 85. Horchwerke„. 110,5 141,0 Stoehr Kammg. 2580 851.8 Sailer en d e ee 5 5 e 184,5 188,0 Karſtadt Rud... S. Led. St. Ingb. 5 85.„Stoewer Nähm. 45.55—— !!!!!! Seeg. 1e 04850 Jie Lerpban 599 2580 Steſderger A 2582 10 Lubwigsh. A. Br. 280,0 280,0 J. G. Farben. 285,0 288,0 Zellſtoff Waldhf. 286,0 287,0 Düffld⸗Rat Dürr 51,— 51.— Knorr, Heilbr.. 149,5 139.0 Triest. Beſigheim 63,.——.— Chem. Albert 94,80 94,50 M. Jüdel& Co. 129,8 129,1 Südd. Immobil. 8 i 5 Sockerh r Wim. e Kensggg e t— Ghem. Ind. 88.50 84.— Cöncord. Sinn. 10,2 1210 Gebr. Junghans 67.30 85.„ Jucker 1485 430 SCo.. Ver. Ind.— a 25 68.— e ¶ d.. Seſtverzinsliche Werke. 5 1500 1. Montau- Aletien. 5 1 geh Age bunge 1115—— Sertirtsune ein 158.0 170.0 Deſſauer Gas 184.9105, Kloanerwerke. 1490 1480 Tien on bard 0 2275 8„u.. 5„ 5 5 5 1 er. Ultramarin. sch. 29 5 F. H. 4 3 N i 148,7 147, 60% Reichsanl. 87,28 87,25 Berl. Handels. Buderus. 4,40 84,75 Elf. Bad- Wolle de. Lederwerk Rohe e Her. Zellſt. Berl. 148.0 449,0 Otſch.⸗ Atlan.148, 145 Ae 185. 5 1 5 l a 0 L 180,0 130,0 g Deutſche Erdöl 140,7 148, J„ 80% 14101415 27 Com. u. Privatb. 184,5 187,0 Eſchweil. Bergw. 18,0 214. Emag Frankf. 78,50 78,50 Ludwigsh. Walz. 180, Vogtk. Maſch. St. 71.— 1— Deiche Erdl N arziner Papier 141 5 Alaſgſch 10000 51.— 81.20] Darmſß. u. Nat. 288.0. Gelſenk. Bergw. 128,5 129,0 Emaflt bufkich 18,— 18,2 Lus Maschinen... Polgt& Päffner 215,0 2482 Dich gte ben. 7065 7485 Kranz g Cie ur. 81.— g J. B. Flf Gummi k 7 887 „ I.. 58,10 56,35 Deutſche Bank 165,0 165,0 Harp. Bergbau.—.—158, i 78% Mainkraftwerke. 120,1 120,0 Bolth. Seil. u. K. 97,— 87,25 e. Kronprinz det 11221122 Ver Chem Eharl. 140,5 152,0 „ ohne 15,75 17,10 Dt.⸗Aſtat. Bank 51.— 50. 5 Bgb. St. A. 255,0 256,0 Eßlinger rasch.—,— 3 Metallg. Frankf. 198,0 198,5 9 1 010 cher 5475 85,50 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 58,25 60, f. 8 0ſch. Nicelw. 1689 88 D. Wertb.(Gold] 89.— 89,— D. Effekten Bank 125,0 125.0 ali e 260,0 2880 Ettling. Spinn.. 224,0 225,0 Mez Söhne. 56,— 56.— W. Wolff 8 144,0 144.0 Dlſche 1 20 2280 g„„ 5 Glausſt. Elbf. 89— 585, D. Schatbanw. 23—,——. D. Hyp. u. Wechſ. 185,2 185,5 KaliSalzbetfurth 84,0 99970 5 Blei 86, 37,50 Miag, Müßhlb. 1870—— W. Wolff.. 140,0 140,0 Deich Wo 47,5 Lahmeger& Co. 178,8 17870 B. San dre 89 05— ee e e N 1820 1. 8 12652 Faber S8 c.— 108 5 Moenus St.. 20.— 9 Zenſtoff Aſchffog.—,— 217,0 Dich ent 80 9 5 dal ragte 25 1185 1687 l bd on 95 55 ** nesm.⸗R. 1375 141, irn. 88, Motoren Bormſt. 00— 805 Memel. 143,9 142,0 Dresd. Schnellor. 18,7 134.0 Sinde r eis dei Seta Jr 145 i088. . Disconto⸗Geſ. 159,0 159,5 Mannesm.⸗R. 137,5 141,0] Fahr Gebr Pirm.— 36 Motoren Deutz 60,— 60,25 1. 5 Dilrener Metal 2840—— Carl Lindström 70050 69575 Ver Uftramarin. 164 7188.5 77% ² ///. 8.„ 97878— Ferker ore 140 110 Diap Minen 88, Feamech. Jetter 50 80 Recarſulmer Fg. 58, 78 i 5 9 TBonamit Truſt 125,2 126,8 C. 1 800 7510 Volg e Haeffner 2125 2160 8%„„ 27 76,.— 78. Metall. u. M⸗G. 140,6 140,8 Phönix Bergbau 93,25 95,50 Jeltenchuillaum. 151,5 150,0 Nrh. Leder Spier—.—— fa(Freiverk.) 89,—89,.— Elektr. 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Diſch⸗Ablöſgſch. 51,— 51,40 5 Deutſche Bank Do. 60 Bonds 28. 450,0 Jellſtoffssoldyof 286.0 285,7 80% Pfälzer..9 85,50 95,50 Wiener Bankver. 1838 15. Induſtrie⸗Aktien. ohne Kölbigrecht 1880 14. Schantungbahn 625,30 Diſckeieberſeedr. 15 104,8 Jeldatühle Pap. 240 420,5 120,0 Stabi Minen 52.80 88,— 80 ch. Hp. 24 25 95,— 95.— Württ. bl. 183,0 184,0 90% Bad. Koplen 18,50 18,28 Az f. Verkehrw. 198,0 180,0 Disronto Comm. 189,0 189,7 Felten E Guill. 151,7 149,0 3—64½— 27 . dog.8 95.— 95.— Württ. 5.183 5 188,5 Pen dnden g. 185 188.0 87 rtr Mir. e Alte desen Ser leds dae Preedner Jank: 18e, 4075 Feaafter er G 182 145.0 Mahthen Berg.1155 115,5 Sreiverkehrs⸗Kurſe. e geit. K.. mier le Kawen Münden 288 da desgenmer.. li Salton Sie e e ester grepiüdt. 88 65 88 cb A. Friſter.. 50,4805 Mecorſuün Furz, 70522 Petersb. J. Hauk, 2,80.278 955 Nhein Lig, 75,40 75,40 Mannh. Perf. ⸗G. 160,0 160, Mainzer St.⸗A. 270,0 285,0 deſchoggenrentb 8,78 8,85 Hapug. 10,7 161,5 Reichsbank 301,8 301,0 Gaggenau.⸗A. 27.25 27,25 Nordd. Wollkäm. 198,7 198 4 Ruſſenbank.. 2,80 2, 5 805 Pfal 0 74,90 75,— Oberrh. Berſ.⸗G.—.—- Schöfferh. Bindg. 851.0 952,0 5% Landſch. Rog. 5,10 9,10 H. Südanterlka. 1955 Rhein. Crebitok. 126,2 128,5 Gebhard Textil 121,7 123,0 Sberſchl. E. Bed. 103,7 104,0 Deutſche Petrol. 87.—87.— l Schegerg⸗ Ser 180,0 181.5 Hanſa Oſchiff 19, 182, Saddeutſch disc. 188, 138,5 Gelſenk. Beraw. 12732128, 2 Sberſchl. Koksw. 112,5 111,4 Heldeurg..— 1010 %% Mainz Lig. 3 Trausport⸗Aktien.. 3 1152 155 5% Mexikaner 39,80 40,— Nordd. Lloyd 8180 575 Frankf, Allgem. 183,0 183,0 Genſchom& 0 595 Orenſt.& Koppel 119,0 119,2 Adler Kali 1 85 7 % r. B Lin 72. g— 3 Werger 5 5 6% Türk. Ad. Anl. 8,30 9,15 Verein Elbeſchiff 61,80 681,85 Germ. Portl.⸗3. 191, 0 85 Diamond 18.— 18.— t Pr J. B Lig 72,5072,50 Bad. Lokalbahn— 5 9„ 3 n 1270 e hiff Gerresheimchlas 182,0 183,5 Phönix Bergbau 98.75 95,75 Hochfreauenz 185.0 185,0 2 Hapag 162,5 162,2%„Bag ö 5 Induſtrie⸗ Aktien. 18 5 Polyphon Bauke⸗ Aktien. Heideld Straßb. 50. 51. Accumulatoren.. ge io,„ 1111, 11,0 Bank- Aletien. Gies f. elet. Unt 268,0 358,0 doi„ Frügershall. 2000 205,0 5 03 Nordd Lloyd 151,5 153,2 Adler Kleyer 129,0 1277 4%„ unif. Anl. 17,40 17,60 Aceumulatoren 174,0 174,0 Gebr. Gvedhardt 212,0 218,0 Ratpgeber agg. 86,18 85.50 Ronnenberg. Alg. D. Stedub. Scan bar e Adt. Gebr. 40,— 40 40% Hollobl. 1911 11,— 12,18 Bank f. el. Werte 160,0 161, Adler& Oppenh... Goldſchmidi Th. 104,5 108,0 Feisholz Papier 245,0 245,0 Sloman Salpet. 8088 9196 Badische Dank 1 1 1 h 80,0 lch ei s 2089 20.50 Bank f. Brauind. 1817 1870 Adlerwerke 125 12755 Grigner Maſch. 1295 129,2 Abeinfeſd Fraft 179,5 179,0 Südſee Phosph. 40.— 40,— Barmer Sante 1430(14515 Geſtrr.-H. S S.. Asche, Bunte, 169.0 00.0 4 en Ses 20,00 20 ls Saee Bantver, ache K485lAkeranderwer: f= 88780 Gebr⸗ Großmann 81, 2581,(Rhein. Braunk 278,0 277,0 Ufa. 90.— 90. 7 2 * * Dr. Emil Wertheimer 5 Mittwoch, den 29. Auguſt 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Velenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill 58)(Nachdruck verboten.) Die Abgabe des Geldes und der wenig geſchäftsmäßige, vertrauliche Empfang, den mir Himmelreich zuteil werden ließ, bedeuteten für mich eine Tat, deren Erinnerung mir ewig im Gedächtnis als etwas Dunkles, Schmutziges haften bleiben wird. Zu Hauſe angekommen, wuſch ich mir faſt unaufhörlich die Hände, und in der Nacht ſchlief ich ſo ſchlecht, daß ich aufſtand, um Brom zu nehmen. Als dieſe Ration nichts half nahm ich eine zweite, dann ſchlief ich tief und bleiern bis in den hellen Morgen.— Aber die Erinnerung blieb. Sie ſetzte ſich in meinen Gedanken feſt, wie Gift in einem Körper.— Die Schublade, worin der Schmuck gelegen hatte, der Stuhl, auf dem der Mann ſich niedergelaſſen hatte, alles ſchten mir betaſtet und verunreinigt... Ich holte mir immer wieder heimlich die neue falſche Perlkette hervor, legte ſie mit zitternden, kalten Händen an und prüfte die Perlen im Spiegel.. Wenn man es doch bemerkte? Ach, ich werde es gar nicht ſo weit kommen laſſen, ſagte ich mir. Es gab jetzt ausgezeichnete Imitationen. Dieſe Fahrt nach Danzig, die Ausreden, die erdichteten Beſorgungen, der Gang zu dem füdiſchen Antiquar, der die Schmuckſachen bewertete, ſein erſtauntes, feines Lächeln, das Abwiegen des Goldes, das Feilſchen um den Preis der Perlen — er wollte durchaus die Summe nicht geben, die ich haben mußte, ſchließlich hatte ich dann noch den Saphirring abge⸗ ſtréift und dazugelegt. alles ſchien mir ſo demütigend, daß es mir vor mir ſelber graute. Zu Hauſe mußte ich des Abends das„Verlieren“ des Ringes begründen. Ich hatte es ſogar in die Zeitung ſetzen laſſen. Meta regte ſich darüber auf, als ob es ihr eigener ſei. „Aber Kleines, das nimmt man doch nicht leicht, ſo einen herrlichen Stein zu verlieren!“ „Meine Frau nimmt alles nicht tragiſch, außer wenn's ſich um einen alten Brief handelt. An irdiſchen Dingen hängt ſie wenig“, warf Egon hin. „Ich habe mich über den Verluſt hinweggeſetzt“, ſagte ich. „Ich kann keine Tränen vergießen um einen verlorenen Ring. Es iſt mir ärgerlich genug, das geſtehe ich gern, aber zur Tragödie gehört mehr.“ ö* 1* Eines Abends ſaß ich in meinem Salon am Schreibtiſch, als mir Herr Himmelreich gemeldet wurde. Er kam unter dem Vorwand, ſich zu erkundigen, wann mir unſeren dies⸗ jährigen Ball gäben... Kaum hatte der Diener uns allein gelaſſen, ſo verwandelte ſich ſeine Domeſtikenmiene. Er ſagte mir, daß er nicht daran denken könne, ſeine Schulden abzu⸗ tragen. Im Gegenteil, er brauchte wieder Geld... Seine Frau lag an Rheumatismus darnieder, er mußte den Arzt bezahlen.„Arme Leute dürfen ſich nicht den Luxus geſtatten, einmal krank zu werden. Sie dürfen ſich nur hinlegen, um zu ſterben!“ Aber er hatte doch Mieter, warf ich ein.— Er lachte: Die!? die warf er nächſtens ſelber heraus, die bezahlten ihn micht, und ſo gut, wie ſie, brauchte er auch nicht ſeine Schuld⸗ ner zu zahlen. Der Herr Baron dachte wohl, daß er das Geld aus ſeinen ſchlechten Dielen herausſtampfte? Am erſten Januar würde er wieder mahnen, aber er konnte keinen Groſchen zahlen. Das ſage er mir ſchon heute. Ich erinnerte ihn an ſeine Tochter in Hamburg. Der Mann lächelte.„Ach, gnädige Frau, wenn Sie ſelber Kinder hätten, könnten wir vielleicht von dem Thema mehr reden, aber ſo!“ Er ſtrich mit der Hand durch die Luft.„Das Kind war ja damals ſo fix geſtorben...“ Ich ſchnitt ihm das Wort ab. „Wieviel brauchen Sie?“ Er öffnete die Hand, ſchloß ſie wieder und blickte auf meine Schreibtiſchſchublade.„Nicht ſehr viel, gerade für die Doktorrechnung, die Apotheke und ein paar Flaſchen Wein. Fünfhundert Mark werden reichen!“ „Die habe ich nicht!“ „Das ſagt die gnädige Frau immer und nachher finden ſie ſich doch!“ In dieſem Augenblick kam jemand durch das Eßzimmer, und ich ſagte:„Gehen Sie, bitte!“ „Gnädige Frau werden Rat ſchaffen, nicht wahr?“ beſtand Himmelreich, feſt vor mir ſtehen bleibend. „Ich werde ſehen!“ „Ich kann nun nicht mehr ins Haus kommen“, fuhr er fort,„das füllt ſonſt auf. Nicht meinetwegen, aber ihret⸗ wegen“, ſetzte er hinzu.„Am beſten kommen Sie einmal gelegentlich bei mir vorbei Sie kennen ja den Weg. Wenn ich nicht irre, ſind wir uns einmal auf der Treppe begegnet, damals, als noch...“ „Gehen Sie“, wiederholte ich zwiſchen den Zähnen. ging endlich. Ich blieb wie betäubt ſitzen. Ich hatte Ihre Briefe vor mir ausgebreitet, die ich damals, wie um mich abzulenken, las. Das war das Schreckliche, ich ſah das Ende meiner Ver⸗ pflichtungen nicht voraus. Es war eine Kette ohne Erlöſung. Er Aus Furcht vor der Rache eines gemeinen Menſchen hatte ich mich ausgeliefert... Er würde wiederkommen zum nächſten Termin... Und was wollte ich dann verkaufen??— „Guten Abend!“ ſagte eine Stimme hinter mir. Ich fuhr herum, als habe mich ein Geiſt angerufen. Frau Meta trat in Hut und Pelzmentel in das dunkle Zimmer. Friſche Schneeluft wehte mit ihr herein. „Noch kein Licht, Kleines?“ Der Diener kam hinter ihr her, beladen mit Paketchen. „Ich komme mir vor wie eine Gutsbeſitzersfrau vom Land“, ſagte ſie, die Schachteln zählend, die der Diener auf den Teppich ſtellte.„Es fehlt nur noch die Arznei für die Schweine.“ i Das Licht flammte auf.„Was machſt du denn dort im Dunkeln?“ „Ich habe gelefen“, ſagte ich ruhig und ließ die Schublade wieder zugleiten. „Ach, immer dieſe Briefe. man niemals leſen!“ Sie reichte die Schachteln dem Diener.„Da iſt holländi⸗ ſcher Kakao, Mamſell braucht nur die Hälfte davon zu nehmen. Taftband, die Obſtſervietten, halt!... da ſtick' ich erſt die Kronen drauf... Schuhereme, nur für die Lackſtiefel des Herrn, verſtanden? Kümmere dich um gar nichts, Kleines, es regt dich nur auf!“ 5 „Allerdings, da du es mir ja ſo fröhlich abnimmſt—“ „Die große Laſt“, ſpottete Meta.„So.. das Parfüm iſt für mich— und nun gehen Sie und decken Sie. Die Paſtete aber nicht vergeſſen und den Burgunder warmſtellen.“ Sie ſchüttelte die Regentropfen von dem großen Muff, auf dem zwiſchen dem ſeidigen Skunks eine rote Roſe blühte. „Wer war denn vorhin bei dir, als ich kam?“ Ich erzählte, daß Himmelreich ſich nach dem unſeres nächſten Balles erkundigt habe. „Oh, der dunkle Ehrenmann?“ ſagte Meta gedehnt.„Wie iſt eigentlich die Sache mit ſeiner Hypothek ausgegangen? Dein Mann wollte ihn doch herausſetzen?“ „Er hat das Geld aufgebracht“, antwortete ich, während mir trocken im Halſe ward. „Wer mag ihm das gegeben haben?“ meinte Meta nach⸗ denklich. i Wir ſchwiegen eine Weile. Plötzlich ſagte Meta: mußt dich aber friſieren, Marion, ehe wir zu Tiſch gehen. ſiehſt aus, als habeſt du geweint.—“ Und ſie ſtrich mi über das Haar. In alten Briefen ſoll Termin * 11 * D „ * 2 Unsere herzensgute Frau, treusorgende Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante fran Katharina Kegler geb. Hoplinger wurde nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 28 Jahren aus unserer Mitte gerissen Mannheim Scharhof, 28. August 1928 In tiefer Trauer: 8264 Karl Kehler nebst Minder Die Beerdigung findet am Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, von der städt. Leichenhalle aus statt Danlesagung Für dle uns zum Ausdruck gebrachte herzliche Teil. nahme aus Anlaß des Heimgangs meines lieben Hatten, unseres guten Vaters, Schwiegervaters, Groß- vaters, Schwagers und Onkels, Herrn Christian Willet sagen wir hiermit aufrichtigen Dank Mannheim, 28. August 1928 L 18, 90 In tiefer Trauer: 8291 Mariam Wille mit Minder 2 Edel-Bienen Honig gar. reiner Blüten⸗ Schleuderhonig, hell goldkl. 10 Pfd.⸗Doſe 1 10.50 frko. 5 Pfb.⸗ Doſe/.— franko. Nachnahmeſpeſen tra⸗ gen wir. Gar. Zurück⸗ nahme. Probepäckch. 1% Pfd. netto 1.80 franko b. Voreinſdg. Frau Rektor Feindt & Söhne Hemelin⸗ ßen 27. S74 . Von der Reise zurück N San.-Rat Dl. Ed. 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Badiſche Elektrizitäts- Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Auf Grund des Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 19. Januar 1928 wurde das Grundkapital um 505 000 R. herabgeſetzt. Das Grundkapital beträgt jetzt 100.000.,. Durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 19. Januar 1928 iſt der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag hinſichtlich des Stimmrechts der Vorzugsaktien geändert. Der Aufſichts⸗ rat hat auf Grund der ihm von der General⸗ verſammlung vom 19. Januar 1928 erteilten Ermächtigung durch Beſchluß vom 13. Auguſt 1928 den 8 5 Abſatz 1(Grundkapital, Aktien⸗ einteilung) und 8 15 Abſatz 4(Stimmrecht) neugefaßt. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Das Grundkapital iſt jetzt in 4950 Stammaktien und 50 Vorzugsaktien, jede Aktie über 20 R. /, eingeteilt. Reibel Aktiengeſellſchaft für internationale Transporte und Schiffahrt, Mannheim. Der bisherige Geſchäftsführer Armand Krabbe, jetzt in Berlin, iſt Liquidator. Die Firma iſt erloſchen. 100 Amtsgericht Maunheim F. G. 4. Zwaugsverſteierung. 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