0 Freitag, 31. Auguft 1928 Bezugspreise: In Man i eim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Vethältniſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtt 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Mittag- Ausgabe ler Heilung Nr. 403— 130. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je⸗ einſp. Saler eee für Allgem. Aieigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher we Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks e uſw. e keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht — ͤ ͤumm pp p ß é ͤ p 0 é P0000 0c Rüumung-Anſchluß-Skreſemann Was man in Verlin hofft und wie man in England kombiniert Streſemanns Geſundheitszuſtand E Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Bis zur Stunde ſteht noch nicht feſt, ob vor der Abreiſe des Reichs⸗ kanzlers nicht doch noch, entgegen der urſprünglichen Abſicht das Kabinett zu einer Beſprechung über die Gevorſtehenden Genfer Verhandlungen zuſammentreten wird. Man ſcheint aufgrund des hier eingegangenen mündlichen und ſchrift⸗ lichen Berichts Dr. Streſemanns in der Wilhelmſtraße fetzt ernſtlich mit ſehr eingehenden Räumungsver⸗ handlungen zu rechnen. Außer dem Legationsrat Reödlhammer und dem Konſul Bernhardt, die zur mündlichen Berichterſtattung hier eingetroffen ſind, iſt auch Dr. Streſemanns Privatarzt in Berlin angekommen. Ueber den Geſundheitszuſtand Dr. Streſemanns be⸗ fragt erklärte er, daß Dr. Streſemann die Reiſe nach Paris gut überſtanden habe. Der Erholungsurlaub des Miniſters in Baden⸗Baden iſt auf einige Wochen berechnet und ſoll den Zweck haben, Rückfällen vorzubeugen. Die vorzeitige Ueber⸗ anſtrengung des Miniſters in Oberhof habe das Fortſchreiten der Beſſerung aufgehalten. In Baden⸗Baden werde Dr. Streſemann ohne eine Kur zu gebrauchen ſich noch größte Schonung auferlegen müſſen. Engliſche Gerüchte über Rücktritt Streſemanns § London, 31. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der noch immer kritiſche Geſundheitszuſtand des deutſchen Außenminiſters hat hier zu einer ganzen Reihe von Gerüch⸗ ten und Spekulationen über ſeinen bevorſtehenden Rück⸗ tritt geführt. Von einer Seite wird behauptet, daß Streſe⸗ mann infolge ſeiner erſchöpften Geſundheit zurücktreten wird. za hält man es aber auch nicht für ausgeſchloſſen, aß es der Wühlarbeit Dr. Breitſcheids und Dr. Wirths gelingen könnte, die Mehrheit des gegenwärtigen Kabinetts gegen ihn einzunehmen und ihn zu veranlaſſen, ſeinen Rück⸗ tritt zu verlangen. Man darf hier aber nicht überſehen, daß Streſemann ſicher nicht der Mann iſt, der auf den Wunſch ſeiner vorausſichtlichen Nachfolger zurücktreten wird. Der „Daily Telegraph“ hält es aber nicht für unwahrſchein⸗ lich, daß der deutſche Außenminiſter auf den Rat ſeiner Aerzte vielleicht für ein halbes Jahr ſich von den politiſchen Geſchäf⸗ ten zurückziehen wird, um ähnlich wie der britiſche Außen⸗ miniſter auf einer längeren Erholungsreiſe ſeine Ge⸗ ſundheit wiederherzuſtellen. Die Frage ſei nur die, ob der deutſche Außenminiſter es ſich gerade in dieſem Augenblick wird leiſten können, die Wilhelmſtraße für eine ſo lange Zeit zu verlaſſen. In einer Analyſe der gegenwärtigen politiſchen Lage kommt der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes zu der Anſicht, daß dies vielleicht gar nicht ſo unmöglich ſei wie es ſcheine; denn die Frage der Rheinlandräumung, die Streſemann allein veranlaſſen könnte, ſeinen Poſten nicht zu verlaſſen, werde vor Beginn des nächſten Jahres ſicherlich nicht geregelt werden. Wenn auch der deutſche Reichskanzler Müller die Räumungsfrage nun erneut in Genf zur Sprache bringen werde, ſo ſei doch nicht damit zu rechnen, daß während der gegenwärtigen Völkerbundstagung bereits etwas Ent⸗ ſcheidendes geſchehen wird. 5 Aber ſelbſt dieſer ernſthafte Politiker hält es nicht für ganz ausgeſchloſſen, daß Streſemann zurücktrete, wenn er einſehen muß, daß eine ſeiner Hauptbeſtrebungen, die frühere Räumung des Rheinlandes durchzuſetzen, ſich als unmöglich erweiſt. Wenn dies der Fall ſein ſollte, was der Korreſpon⸗ dent im Intereſſe der Fortſetzung des europäiſchen Verſöh⸗ nungswerkes nicht hofft, ſo würde ſeiner Anſicht nach nur Dr. Wirth, Breitſcheid, Reichskanzler Müller oder Herr v. Schubert als Nachfolger Streſemanns in Frage kommen. Großes Aufſehen hat in London vor allen Dingen in franzöſiſchen und früheren alliierten Kreiſen die Erklärung des früheren Reichskanzlers Dr. Marx erregt, daß Deutſch⸗ land niemals ſeinen Anſpruch auf eine Vereinigung mit Deutſch⸗Oeſterreich gegen eine frühere Rheinlandräumung aufgeben würde. Da aber die Friedensverträge eine deutſch⸗ öſterreichiſche Vereinigung nicht abſolut unterſagen, ſondern ſie lediglich von der einſtimmigen Zuſtimmung des Völker⸗ bundsrates abhängig mache, glaubt man in engliſchen Kreiſen den Anſpruch auf das Recht der Selbſtverteidigung als gegeben zurückweiſen zu müſſen. Wenn auch der Anſchluß vom Völker⸗ bundsrat zurückgewieſen werden ſollte, ſo ſei doch damit zu rechnen, daß nur wenige Völkerbundsratsmitglieder gegen ihn ſtimmen würden. Der Völkerbund würde alſo nicht in der Lage ſein, Deutſchland und Oeſterreich gegenüber irgend⸗ welche Maßnahmen zu ergreifen, da dazu Einſtimmigkeit des Rates unbedingt erforderlich iſt. Bei einem Krieg der Gegner des Anſchluſſes würde es ſich alſo nicht um einen Völkerbundskrieg, ſondern um einen rein privaten Krieg handeln, und zwar um einen Krieg, bei dem die Frage der Selbſtverteidigung keine Rolle ſpielen würde, da die Anſchlußgegner weder von Deutſchland noch von Oeſterreich angegriffen werden würden. Weitere Zuſtimmungen zum Kelloggpakt Waſhington, 30. Aug.(United Preß.) Ihren Beitritt zum Kellogg⸗Pakt haben außer den urſprünglichen Signatar⸗ mächten jetzt zwei Länder, Peru und Liberia, formell vollzogen. Sechs weitere Länder, Coſtarica, die Domi⸗ nikaniſche Republik, Dänemark, Bolivien, Kuba und Oeſterreich haben die Regierung der Vereinig⸗ ten Staaten durch ihre diplomatiſchen Vertreter informiert, daß ſie beabſichtigen, ebenfalls dem Pakt ſchnellſtens beizu⸗ treten. Nach Meldungen aus Paris verlautet, daß Rumänien und Südſlawien gleichfalls den Wunſch haben, den Pakt zu unterzeichnen, jedoch hat das Staatsdepartement offiziell hiervon noch keine Nachricht erhalten. Die amtlichen ameri⸗ kaniſchen Kreiſe drücken ihre große Zufriedenheit über die ſchnelle Antwort der einzelnen Staaten aus, und man glaubt, daß die Mehrzahl der zum Beitritt aufgeforderten 48 Staa⸗ ten den Antikriegspakt unterzeichnen wird. Ein italieniſcher General zur Räumungsfrage Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner Bürv.) In der Mailändiſchen„Stampa“ hat der General Marietti die Rheinlandbeſetzung einer Unterſuchung unterzogen. Er nennt ſie eine Tragikomödie in vielen Akten und beweiſt die rechtliche Unzulänglichkeit der weiteren Aufrecht⸗ erhaltung der Beſetzung.„Heute“, erklärte er,„iſt die Räu⸗ mungsfrage mit der Reparationsfrage und der internationalen Schuldenfrage ſo verknüpft, daß zweifellos noch geraume Zeit verſtreichen wird.“ eee, Reſerviſten⸗Krawwalle in Frankreich Trotz eines Dementis des Kriegsminiſters erklärt die „Humanité“, ſie halte ihre Nachricht, daß 150 Reſer⸗ viſten des 9. Jufanterie⸗Regimentes ihre frühere Ent⸗ laſſung erzwungen hätten, voll aufrecht. Gleichfalls berichtet das kommuniſtiſche Blatt, daß in Lille am letzten Samstag 24 Reſerviſten zwei Tage früher entlaſſen worden ſeien, weil das Kommando befürchtet habe, daß ihre fortwährenden Hetzereien die andern in der Kaſerne befindlichen Reſerviſten anſtecken könnten. Auf die Nachricht der früheren Entlaſſung dieſer 24 hin, hätten ſich aber weitere 20 Reſerviſten von im ganzen 38 im Kaſernenhofe verſammelt und 20 Minuten lang eben⸗ falls ihre frühere Entlaſſung verlangt, bis das Kommando nachgegeben habe. i Jaſpar hetzt Der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar benutzte die geſtrige Ausſprache im Parlament über die Einführung der ſechsmonatigen Militärdienſtzeit zu einigen bedauerlichen Bemerkungen über angeblich mangelnde Friedens⸗ bereitſchaft Deutſchlands. Jaſpar warf den Sozia⸗ liſten vor, daß ihr Vertrauen auf den Frieden allzu blind ſei und ſich nur auf einige vereinzelte Geſten, die in Deutſchland zugunſten des Friedens gemacht würden, ſtütze. Die deutſchen Sozialiſten wünſchten zwar auch den Frieden, aber nicht die anderen Parteien. Auf alle Fälle müſſe Belgien alles daran ſetzen, um den deutſchen Einmarſch in Bel⸗ gien zu verhindern. Um dies zu ermöglichen, müſſe der zur Ausſprache ſtehende Geſetzentwurf angenommen werden. * Begnadigt. Auf Veranlaſſung der deutſchen und franzö⸗ ſiſchen Liga für Menſchenrechte iſt der von dem franzöſiſchen Kriegsgericht während der Ruhrbeſetzung wegen Spiv⸗ nage zugunſten Deutſchlands verurteilte Walter Brenik⸗ ker, der ſeine Strafe gemäß dem Londoner Abkommen in den Strafanſtalten Wittlich verbüßt, durch den Präſidenten der franzöſiſchen Republik begnadigt worden. Die neuen Gütertarife 11 v. H. Erhöhung ab 1. Oktober; zahlreiche Ausnahmen Die Reichs bahngeſellſchaft teilt mit, daß im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft, und um die allge⸗ meine Lebenshaltung möglichſt wenig zu treffen, von der Gütertariferhöhung die Frachtſätze für Lebensmittel, die zur Zeit nach dem Nottarif befördert werden, nicht betroffen werden. Darunter fallen u. a. Getreide, ferner Del und Mühlenerzeugniſſe der Klaſſe C, ferner alle Früchte und Oel⸗ ſaatgut der Klaſſe C, friſche Mohrrüben ſowie friſche Kohl⸗ rüben der Klaſſe C und Käſe der Klaſſe B. Außerdem wird von der Erhöhung nicht betroffen der Ausnahmetarif für friſche Kartoffeln zur Verwendung in Deutſchland. Der ſogenannte Wettbewerbstarif bleibt von der Tariferhöhung ganz oder teilweiſe ausgeſchloſſen. In der ſonſtigen Güter⸗ und Tierbeförderung bewirkt die Tarif⸗ erhöhung eine allgemeine Erhöhung der Frachten um 11 v. H. die am 1. Oktober in Kraft treten wird. Gleichzeitig mit der allgemeinen Tariferhöhung ſollen ferner folgende Tariferleichterungen durchgeführt werden: Die Abfertigungsgebühr des allgemeinen Kohlen⸗ ausnahmetarifs wird von 11 auf 9 Reichspfennig für 100 Kilogramm herabgeſetzt werden. Die allgemeine Erhöhung der Kohlenfrachten wird ſich dadurch fühlbar mildern. Eiſen und Stahl ſowie Eiſen⸗ und Stahlwaren der Klaſſen A bis D ſowie unedle Metalle und Metallwaren fallen unter einen Ausnahmetarif, der für die Ausfuhr über die trockene Grenze Frachtermäßigungen gewährt. Für Häute und Stroh wird in einem Ausnahmetarif gegenüber den künftigen Frachten der Klaſſe F ein Nachlaß von 15 v. H. zugeſtanden. Länder und Luftverkehrspolitik Die ſächſiſche Regierung hat an die Deutſche Lufk⸗ hanſa ein Schreiben gerichtet, in dem ſie mitteilt, daß ſie wei⸗ tere Mittel für den Flugverkehr nicht mehr zur Verfügung ſtellen könne, well die Luftverkehrswünſche des Landes Sach⸗ ſen vom Reich in keiner Weiſe berückſichtigt würden. Das Schreiben iſt auf Grund eines Beſchluſſes des ſächſiſchen Ge⸗ ſamtminiſteriums abgefaßt worden. Vor wenigen Tagen iſt ferner beim Reichsverkehrsmini⸗ ſterium ein Schreiben der bayeriſchen Regierung ein⸗ gegangen, in dem das Reichsverkehrsminiſterium u. a. auf⸗ gefordert wird, die rechtlichen Gründe zu nennen, aus denen der nordbayeriſchen Luftverkehrsgeſellſchaft die Konzeſſion für einen Meſſeverkehr verſagt wurde. Durch dieſe Einſtellung des Reichsverkehrsminiſteriums ſeien zwei baye⸗ riſche Unternehmen geſchädigt worden, nämlich die Nord⸗ bayeriſche Luftverkehrsgeſellſchaft und ein bayeriſches Flug⸗ zeugwerk, bei dem die Nordbayeriſche Luftverkehrsgeſellſchaft die Neubeſtellung eines Flugzeuges beabſichtigt habe. Ein Berliner Kommentar E] Berlin, 31. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Beſchwerden der fächſiſchen und bayeriſchen Regierung über die Lufthanſa haben im Reichsverkehrsminiſterium offenbar überraſchend gewirkt. Vom Reichsverkehrs⸗ miniſterium wird die Mitteilung ausgegeben, daß keinerlei Mittel vorhanden ſeien, um die durch einen eventuellen Aus⸗ fall der ſächſiſchen Subvention entſtehende Lücke auszufüllen. Die Lufthanſa würde daher für den Fall, daß keine Einigung zuſtande käme, gezwungen ſein, die ſächſiſchen Linien ſtill zu legen. Man hofft jedoch, den Zwiſchenfall bei⸗ legen zu können. a Soweit die nordbayeriſche Luftverkehrsgeſellſchaft in Frage kommt, handelt es ſich, wie von intereſſierter Seite erklärt wird, nicht um ein Verbot eines Bedarfsverkehrs, es ſei der Geſellſchaft vielmehr nur nicht genehmigt worden, einen planmäßigen Verkehr von Leipzig nach Berlin einzu⸗ richten. Die Geſellſchaft habe ſich aber darüber hinweggeſetzt und die Lufthanſa tariflich unterboten. Dies ſei nur auf Grund einer beſonderen Subvention möglich geweſen. Die Lufthanſa habe aber für Verkehrswerbung und Zubrin⸗ gerverkehr nach den großen Städten erhebliche Mittel auf⸗ zuwenden, die für Nordbayern nicht nötig ſeien. Nach Anſicht der Fachleute müſſe der große Luftverkehr in den Händen der Lufthanſa bleiben, während das kleine Netz an Bayern abzutreten ſei. Schweizerisch Aalieniſcher Grenzzwischenfall Italien verletzt die ſchweizeriſche Souveränität Der in Lug any erſcheinende„Corriere di Ticino“ veröffentlicht Einzelheiten über eine ſenſationelle Verhaftung zweier Italiener in der kleinen italieniſchen Enklave von Campione, die gegenüber von Lugano am See gelegen iſt. Bereits vor einigen Wochen ſeien die italieniſchen Agenten in Campione angekommen hätten dort mit großem Auſwand die Bekanntſchaft eines italieniſchen Paares gemacht, und es ſei ihnen ſchließlich gelungen, dieſes Paar am Dienstag zu einem Ausflug nach Campione zu bewegen. Vom Campione aus hätten ſie das Paar mit Gewalt über ſchweizeriſches Gebiet nach Como geführt, wo es zur Verfügung der ita⸗ lieniſchen Behörden gehalten würde. [Gebiet umſchloſſenen den Major Ceſare Roſſi und ſeine Begleiterin, gehandelt haben ſoll, der in die Ermordung Matteottis verwickelt und ſeinerzeit verhaftet geweſen war. Nach ſeiner Freilaſſung hatte ſich Roſſi, wie erinnexlich, nach Frankreich ge⸗ flüchtet und von dort aus ſchwere Beſchuldigungen gegen Muſſolini veröffentlicht, in denen der italieniſche Regferungs⸗ chef der Mitſchuld an der Ermordung Matteot⸗ tis angeklagt wurde. * Die Teſſiner Preſſe erhebt lebhafte Bes ſchwerde dagegen, daß Roſſi in dem von ſchweizeriſchem Campione ohn: Verſtändigung der Daß Intereſſanteſte dabei iſt, daß es ſich bei dem Ver⸗ ſchweizeriſchen Behörden über die Schweiz nach Italien ge⸗ hafteten um den früheren Preſſecheſ Muſſolinis, bracht worden ſei. 2. Seite. 1 Nr. 403 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 31. Auguſt 1928* Poincaré fiber die belgiſche Neutralität Soeben iſt im Paul Aretz⸗ Verlag Dresden der erſte Band der deutſchen Ausgabe der Memoiren Poincarés: Die Vorgeſchichte des Weltkriegs erſchienen. Er behandelt die ge⸗ ſamte Weltpolitik der letzten Vorkriegsjahre, in die Poin⸗ cars dank ſeiner Stellung Einblick hatte wie kaum ein anderer Staatsmann. Die Einführung ſchrieb Dr. Eugen Fiſcher, Sachverſtändiger im Unterſuchungsausſchuß des Reichstags für die Kriegsſchuldfragen, der auch die kriti⸗ ſchen Anmerkungen für den deutſchen Leſer gibt. Durch die Perſönlichkeit ihres Verfaſſers nehmen dieſe Me⸗ moiren in der geſamten Literatur über den Weltkrieg und ſeine Vorgeſchichte eine einzigartige Stellung ein. Wir geben mit freundlicher Genehmigung des Verlags folgende Aus⸗ führungen Poincarés über die belgiſche Neutralität wieder: „Wir hatten übrigens noch einen Grund für unſere Einig⸗ keit, der alle anderen übertraf. Es war unſeregemeinſame Furcht, daß Deutſchland bei einem Angriffe auf Frankreich die belgiſche Neutralität verletzen würde. Die Informatio⸗ nen, die der Nachrichtendienſt beider Länder zuſammentrug, erlaubten ſchon ſeit langem, dieſe Annahme für wahrſcheinlich zu halten, und der britiſche und franzbſiſche Generalſtab wa⸗ ren natürlich verpflichtet, ſie in ihren Verteidigungsplänen vorzuſehen. Wie Lord Haldane in ſeinem Buche angibt, be⸗ fürchtete der engliſche Generalſtab ſeit 1906, daß ſich die deut⸗ ſchen Heere eines Tages nach der Durchquerung Belgiens an der Küſte feſtſetzen würden. Der unſrige hegte die Be⸗ ſorgnis, es würde ihnen gelingen, unſere Oſtfeſtungen zu um⸗ gehen und über eine weniger geſchützte Grenze in Frankreich einzudringen. Aber um die Wahrheit zu ſagen, hatte er niemals gedacht, daß die Deutſchen, wie es 1914 geſchah, in Belgien einen ungeheuren Truppenaufmarſch und eine rie⸗ ſige ſtrategiſche Bewegung vornehmen würden, die ſie weit über Maubeuge hinausführte. Gewiß iſt, daß die beiden ver⸗ tragsmäßig die belgiſche Neutralität garantierenden Mächte die gemeinſame Pflicht hatten, Maßnahmen zu deren etwaigem Schutze zu treffen. Die militäriſchen Abkommen waren alſo darauf berechnet, dieſe Verteidigung zu erleichtern, und in dieſer Hinſicht haben ſie eher durch Unzulänglichkeit als durch Uebermaß geſündigt. General Joffre, der überzeugt war, daß uns die Deutſchen im Kriegsfalle mit einer Konzentration um Aachen zuvorkommen würden, fragte ſich voll Sorge, ob wir dann Gewehr bei Fuß diesſeits der belgiſchen Grenze bleiben müßten, bis der Feind das neutrale Gebiet überſchwemmt hätte. Er hatte ſchwerwiegende ſtrategiſche Bedenken gegen dieſes Abwarten. Indeſſen trugen die diplomatiſchen und moraliſchen Beweggründe bei Großbritannien und Frank⸗ reich den Sieg über die militäriſchen Erwägungen davon, und wir haben uns 1914 nicht gerührt, ehe uns das verge⸗ waltigte Belgien rief. So groß auch die Gefahr einer Ver⸗ zögerung war, iſt doch der Plan abwartender Verteidigung niemals geändert worden. In ſtärkſter Form mißhandelt hier Wilhelm II. in ſeinen „Vergleichenden Geſchichtstabellen“ die Wahrheit.(2) Er gibt den berühmten, von den Deutſchen in den Brüſſeler Archiven beſchlagnahmten belgüſchen Dokumenten einen an⸗ deren Sinn und vermerkt:„1906, Januar. Abkommen Eng⸗ lands mit der belgiſchen Regierung für den Fall eines Krie⸗ ges mit Deutſchland.“ Er vergißt einfach, daß die Deutſchen 1915 ſelbſt anerkennen mußten, daß niemals irgendein Ab⸗ kommen beſtand. Tatſächlich fand nur eine ganz natür⸗ liche Beſprechung() zwiſchen dem engkiſchen Militär⸗ attachs und dem Chef des belgiſchen Generalſtabes Ducarne ſtatt, die beide gemeinſam die Möglichkeiten einer engliſchen Hilfeleiſtung für Belgien im Falle einer Verletzung der Neu⸗ tralität prüften. Aber, ſagt Wilhelm II., dieſe Beſprechung wurde 1912 wieder aufgenommen; und er notiert:„1912. Aeußerung des engliſchen Militärattachés Oberſt Bridges zum belgiſchen Ge⸗ neralſtabschef Jungbluth:„Im Kriegsfalle würde England ſofort, auch ohne die Zuſtimmung Belgiens abzuwarten, in Belgien Truppen gelandet haben.“ Die belgiſche Regierung erhebt hiergegen keinerlei Proteſt.“ Ja, nach einer von dem Direktor des belgiſchen Außenminiſteriums, Graf von der Straaten, niedergeſchriebenen und von Deutſchland während des Krieges veröffentlichten Note hatte Oberſt Bridges am 23. April 1912 eine Zuſammenkunft mit General Jungbluth. Ex erklärte, daß England 1911 im Falle eines Krieges zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich wegen Marokkos und des Kongo den Hilferuf Belgiens nicht abgewartet hätte, um Truppen zu landen. Etwas hitzige Reden von Militärs. Aber die engliſche Regterung, weit davon entfernt, dieſe Sprache gutzuheißen, hat ſie vielmehr mißbilligt, und die bel⸗ giſche Regierung hat entgegen der Verſicherung Wilhelms II. Einſpruch erhoben.(Siehe Introduction aux Tableaux histoire de Guillaume II, S. XIV, und die als Aumerkung angeführten Nachſchlagewerke.) ö Die Wahrheit iſt, daß Deutſchland in dem Augenblicke, wo Oberſt Bridges und General Jungbluth zuſammenkamen, plötzlich eine Initiative ergriff, die wohl geeignet war, Bel⸗ gien und die ſeine Neutralität garantierenden Mächte zu be⸗ unruhigen. Die demnächſt erfolgende Verlegung eines deut⸗ ſchen Kavallerteregimentes nach Malmedy war angekündigt, und der liberale Senator von Lüttich, Magnette, hatte An⸗ fang Mat ſogar von der Tribüne auf die ſchwere durch dieſe Maßnahme verurſachte Gefahr hingewieſen. Er zeigte, wie leicht es von nun an für die Deutſchen ſein würde, ſich in einer halben Stunde auf Stavelot und in zwei Stunden auf Lüttich zu werfen. Andererſeits wußten wir, daß Deutſchland Generalſtabs⸗ karten von ganz Belgien hatte machen laſſen und eine be⸗ trächtliche Anzahl Exemplare für ſeine Offiziere hergeſtellt worden waren. Wir haben dieſe Karten 1914 bei den deut⸗ ſchen Gefangenen gefunden, und ich bewahre ſelbſt ein Muſter auf, das mir General Bourgeois, der Chef unſeres geographi⸗ ſchen Dienſtes, übergab. Trotz ſo vieler Vorzeichen hatte die örktiſche wie die franzöſiſche Regierung ſtets widerſtrebt, eine vorbeugende Beſetzung des belgiſchen Gebietes in Betracht zu ziehen, und niemand kann vergeſſen haben, daß man 1914 weder in Lon⸗ don noch in Paris daran dachte, einen Vorſprung zu ge⸗ winnen. Im Einverſtändnis mit England, ja ſogar auf ſein Verlangen haben wir damals Belgien wieder die Verſicherung abgegeben, ſeine Neutralität zu achten. Belgien ſelbſt war ſo wenig geneigt, das willfährige Opfer irgendeiner der Garantiemächte zu werden, daß es ſich nicht vor dem deutſchen Ultimatum entſchließen wollte, uns um Hilfe anzugehen. Es wachte ſo eiſerſüchtig über ſeine Unabhängigkeit, achtete gleich⸗ zeitig die Verträge ſo gewiſſenhaft, daß Frankreich es in den kritiſchſten Stunden von 1911 und 1912 als Zudringlichkeit und beinahe als Ungehörigkeit betrachtet hätte, eine Ver⸗ ſftändigung mit ihm über Sicherheitsmaßnahmen zu ſuchen. Eines Tages ſagte mir Graf de Mun, daß ſie und er ſich beunruhigt fühlten durch die Schwäche der walloniſchen Oſt⸗ grenze. Da dieſe Gefahr mich ſelbſt beſchäftigte, gab ich ihm zur Antwort:„Es iſt recht ſchwierig, an die belgiſche Regie⸗ rung wegen einer ſo heikeln Frage heranzutreten. Ihre Freunde ſollen ſondieren, und wir werden ſehen.“ Am 22. März teilte mir de Mun in einem kurzen Briefe mit,„daß man höheren Ortes auf keine Unterhaltung dieſer Art ein⸗ gehen würde“. Belgien hat alſo die Gewiſſenhaftigkeit ſo weit getrieben, ſich eher zu opfern, als durch unverbindliche Verſprechungen mit uns den Anſchein zu erwecken, für einen Augenblick ſeine Neutralität zu verkennen. Es bedurfte erſt der Begegnung König Alberts mit Wilhelm II. im Oktober 1913 in Potsdam und der jähen Viſion einer nahen Gefahr(), um Belgien zur Aufgabe ſeiner Zurückhaltung zu veranlaſſen. Selbſt nach dieſer Warnung wurde zwiſchen uns weder eine Entente geſchloſſen noch geſucht. Aber der Alarm von 1911 hatte Belgien beunruhigt, und eine große Anzahl unſerer Nachbarn fragten ſich, ob für die Verteidigung ihrer Neu⸗ tralität und Unabhängigkeit ausreichende Sicherungsmaß⸗ nahmen getroffen wären.“ 5* Soweit Raymond Poincaré, wobei man niemals ver⸗ geſſen darf, daß ſeine Memoiren in erſter Linie eine Vertei⸗ digungsſchrift darſtellen ſollen. Von berufener deutſcher Seite wird die Antwort nicht ausbleiben. Hungersnot auf Haiti Port An Prince, 31. Aug.(United Preß.) Große Hun⸗ gersnot herrſcht unter der Bevölkerung der vom Wirbel⸗ ſturm heimgeſuchten Bezirke. Wie die Flieger feſtgeſtellt haben, iſt es vorläufig noch vollkommen unmöglich mit einigen dieſer Diſtrikte auf dem Landwege Verbindung herzuſtellen. Auch ſind die Flugzeuge nicht im Stande in dieſem am ſchwer⸗ ſten getroffenen Gebiete einen Landungsplatz zu finden. Die Piloten berichten, daß ſie ſo niedrig geflogen wären als irgend möglich und dabet beobachtet hätten, wie große Teile der un⸗ glücklichen Bevölkerung noch immer obdachlos wären. Da alle Vegetation zerſtört ſet, herrſche großer Nah⸗ rungsmangel und viele Einwohner ſtänden dem Hunger⸗ tode nahe. Die Flieger beſtätigen weiter, daß der in dieſem vom Verkehr abgeſchloſſenen Landſtriche angerichtete Schaden ſo groß wäre, daß er ſich vorläufig gar nicht abſchätzen ließe. Auch unter der Bevölkerung, die man aus dem Gebiete der Naturkataſtrophe in ſicheren Teilen des Landes untergebracht hat, herrſcht noch immer große Not, da es an Geld mangelt, würdiges Oboͤach und Kleidung zu verſchaffen. Im ganzen Lande wird die Bevölkerung aufgefordert, ſich in die Samm⸗ lungsliſten einzutragen. Wenn gleich dem Aufruf willig Folge geleiſtet wird, ſind die bisher eingelaufenen Mittel zu gering, um genügend Hilfe zu ſchaffen. In amtlichen Kreiſen hegt man Zweifel, ob man überhaupt im Stande ſein wird, in Haiti ſelbſt das nötige Geld für die Durchführung den müſſe. Hugo Stinnes verhaftet Wegen Schiebung Die Juſtizpreſſeſtelle in Berlin teilt mit: In der Kriegs⸗ anleihe⸗Angelegenheit iſt am Freitag Hugo Stinnes jun., gegen den bereits vor einigen Tagen die gerichtliche Vorunter⸗ ſuchung eröffnet worden war, vom Unterſuchungsrichter des Landgerichts J eingehend und unter Gegenüberſtellung von weiteren Angeſchuldigten vernommen worden. Auf Grund des Ergebniſſes der Vernehmung hat ſich der Unterſuchungsrichter entſchloſſen, Haftbefehl gegen Hugo Stinnes wegen dringenden Verdachtes des ver⸗ ſuchten Betrugs und wegen Vorliegen von Verdunke⸗ lungsgefahr zu erlaſſen. 8 Wie uns hierzu unſer Berliner Büro drahtet, erregte die Verhaftung von Hugo Stinnes jr. begreiflicherweiſe außerordentliches Aufſehen in Berlin. Wie erſt jetzt bekaunt wird, ſchwebt das Verfahren gegen Stinnes jr. ſeit mehr als einem Jahr. Die geſtrige Vernehmung vor dem Unterſuchungsrichter dauerte etwa 8 Stunden. Bei der Konfrontierung Hugo Stinnes mit ſeinem Privatſekretär v. Waldow kam es zudramatiſchen Szenen. Gegen 6 Uhr abends hat ſich dann der gegen Hugo Stinnes vorliegende Tatverdacht, daß er an dem Kriegs⸗ anleihebetrug mitſchuldig ſei, ſo ſtark verdichtet, daß Geſcheiterte Hoffnungen Die zweite Tagung der Völkerbundskommiſſion zur Ausarbeitung eines Konventions⸗Entwurfes zur Kon⸗ trolle der privaten Waffenfabrikation wurde am Donnerstag vom Grafen Bernſtorff geſchloſſen. Dem Völkerbund geht ein Bericht zu, in dem mit dürren Worten feſtgeſtellt wird, daß die Meinungen der Delegation ſich nicht haben vereinbaren laſſen und daß daher die Kommiſſion ihre Arbeiten nicht vollenden kann. Anwelterkataſtrophe in der Schweiz — Baſel, 31. Aug.(Von unſerem Baſeler Vertreter.) Der ſeit einigen Tagen andauernde Regen hat in der Schweiz zu ſchweren Ueberſchwemmungen und Unwetterzerſtörungen im Quellgebiet des Rheins und im Teſſin geführt. Eine ganze Anzahl von Wildbächen iſt über die Ufer getreten und das Waſſer und das mitfolgende Geſtein haben großen Scha⸗ den angerichtet. Nicht nur ganze Dorfer mußten ge⸗ räumt werden, auch der Verkehr wurde auf verſchiedenen Bahnlinten unterbrochen. Vor allem wurde das Bergell⸗ und das Valſer⸗Rheintal ſchwer heimgeſucht. Im Teſſin überflutete ein Wildbach bei Bellinzona ſeine Ufer und richtete ſchweren Schaden an. Gebäude und Straßen ſind in der Gegend von Billinzona an verſchiedenen Stellen durch eindringende Steinlawinen unterbrochen. Auch im Rheintal wurde die Bahnlinie durch Lawinen vorübergehend ſtark gefährdet. Hochwaſſer auch im Inn und Zillertal — Innsbruck, 31. Aug. Im Inn⸗ und Zillertal iſt in den letzten Tagen Hochmaſſer aufgetreten. Die Schäden ſind be⸗ deutend. Durch Zufall konnten an der Mittenwaldbahn⸗ ſtrecke das Entgleiſen des aus München kommen⸗ den D⸗Zuges verhütet werden. Der Bahnwärter hatte die auf das Geleis herabgeſtürzten Trümmer bemerkt und den Zug rechtzeitig anhalten können, der auf freier Strecke bis zur Wegräumung der Hinterniſſe warten mußte. Verkehrsunfälle — Weinheim, 31. Aug. Geſtern früh wurde hier ein 20jähriger Arbeiter auf der Heidelbergerſtraße in ſchwer ver⸗ letztem Zuſtande aufgefunden. Anſcheinend iſt er von einem Auto überfahren und einfach liegen gelaſſen worden. Nach dem Wagen wird gefahndet. — Berlin, 31. Aug. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einer Straßenbahn und einem Kohlenfuhrwerk ereignete ſich geſtern abend in der Nähe der Rennbahn Karlshorſt. Sechs Perſonen erlitten zum Teil erhebliche Verletzungen. — Paris, 30. Aug. Einem in Crotoy am Strande baden⸗ den Arzte wurde durch ein vorbeifliegendes Flug⸗ zeug, dem der Arzt nicht mehr rechtzeitig ausweichen mit Kriegsanleihe der Unterſuchungsrichter ſich trotz ſchwerer Bedenken entſchloß, die Ausſtellung des Haftbefehls zu veranlaſſen. Hugo Stinnes, der dieſen Ausgang nicht erwartet hatte, wurde ſofort in Unterſuchungshaft überführt. Vielfach iſt man der Auffaſſung, daß die Verfehlungen Hugo Stinnes nur ein Teilausſchnitt der geſamten Aufwertungsaffäre darſtellen und daß die weitere Unterſuchung einen Skandal von ganz ungewöhnlichen Ausmaßen Aufwertungszentrale in Berlin⸗Schöneberg ſchon vor längerer Zeit aufgefallen, daß ſpeziell aus Frankreich und Holland enorme Beträge Altbeſitz zur Aufwertung angemeldet wurden. Nach den Berechnungen der Finanzbehörden beträgt der An⸗ leihe⸗Altbeſitz, der mit 15 Proz. aufgewertet werden ſoll, etwa 20 Milliarden Mark, angemeldet aber wurden 42 Mil⸗ liarden, alſo mehr als das Doppelte. Stinnes ſoll in Mülheim im Laufe des Mittwoch ſehr wich⸗ tige und das Verfahren gegen ihn betreffende Beſprechungen mit Perſönlichkeiten gehabt haben, die als Mitſchul dige in Betracht kommen. Um die weitere Verbindung mit dieſen Leuten abzuſchneiden, hat der Unterfuchungsrichter die Verhaf⸗ tung Hugo Stinnes verau laßt. Auf der Suche nach Amundſen Der franzöſiſche Abmiral Herb, der in Tromſb die Nach⸗ forſchungen nach Amundſen leitet, hat dem Dampfer „Eitta di Milano“ mitgeteilt, daß die beiden Walfiſch⸗Fänger „Hobby“ und„Vesle Karin“ ſich infolge eines ſchweren Stur⸗ mes in Seenot befinden. Aus Hardtſtadt kommt die Nachricht, daß man in der Nähe von Lafoten bei Weſteraal Reſte eines Flugzeuges ge⸗ funden habe, die von Amundſens„Latham“ herrühren ſollen. Die Nachricht wird von norwegiſchen Flugverſtändt⸗ gen einſtweilen mit Skepſis aufgenommen. 95581 Veruhigung in Mexiko? Kongreß wird am Samstag mit einer Anſprache des Präſt⸗ denten Calles eröffnet werden. Die Seſſion wird eine der wichtigſten in der Geſchichte Mexikos ſein. Es wird allgemein erwartet, daß Calles in ſeiner Botſchaft eine friedliche und geſetzmäßige Löſung der Präſtdentſchaftsfrage vorſchlagen wird. Auch verlautet, daß er ſich endgültig weigern wird, ſeine Amtsperiode zu verlängern. Als bemerkeuswert wird angeſehen, daß Calles bei der Eröffnungszeremonje unter Begleitung einer Ehrengarde erſcheinen wird, die zum wenigſten 20 Generäle und die Führer verſchiedener Bundes⸗ ſtaaten Mexikos einſchließen wird,. In einem Leitartikel über die bevorſtehende Tagung des tärtſchen Uſurpatoren Mexikos endgültig vorbei wären. Die Armee erfülle jetzt ihre Pflicht als Verteidiger der Geſetze, Letzte Meldungen Der Antwerpener Eispalaſt niedergebrannt — Brüſſel, 31. Aug. In der letzten Nacht ſchlug der Blitz in das Dach des Antwerpener Eispalaſtes ein und zündete. In kurzer Zeit brannte der ganze Bau, der etwa 3000 Am. um⸗ faßt, völlig nieder. Abſchluß der Prager Kirchenkonferenz — Prag, 31. Aug. Mit einem feierlichen Gottesdienſt wurde geſtern der Prager Weltfriedenskongreß der chriſtlichen Kirchen beendet. Erzbiſchof Dr. Södeblom hielt eine Predigt, die er unter das Motto„Die Weihe zum Frieden“ ſtellte. 24 Kinder ertrunken — Riga, 31. Aug. Nach einer Meldung aus Moskau kenterte auf einem Teiche in dem Villenvorort Kuskowa ein Boot mit 32 Kindern, von denen 24 ertranken. Dampfer geſunken 8 — Newyork, 30. Aug. Nach einer Meldung aus Pitts⸗ burg iſt auf dem Ohio der Dampfer„Aliquipua“ geſunken. Die 14 Mann der Beſatzung ſind ertrunken. 4. Vorführung des Miß Cavell⸗Hetzfilmes in Indien. „Morning Poſt“ berichtet aus Kalkutta: Die Regierung von konnte, von dem Propeller der Kopf abgeriſſen. Bengalen hat die Verfügung der Zenſur, durch die die Vor⸗ führung des Cavell⸗Films unterſagtwurde, aufgekoben. J den Bedauernswerten außer etwas Nahrung ein menſchen⸗ Hilfsaktion zuſammenzubringen und man rechnet damit, daß man ſich um Unterſtützung an das Ausland wenden ergeben werde. Wie der„Vorwärts“ mitteilt, war es der 9 . Mexiko⸗City, 30. Aug.(United Preß.) Der mexikaniſche Kongreſſes erklärt„Excelſtor“, daß jetzt die Tage der 3 * der litz In m⸗ nſt en. gt, au in 85 en. 2 2 on 1 9 * Freitag, den 31. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 403 8 Fortbildungskurſe für erwerbsloſe kaufmänniſche Angeſtollte Wie wir bereits früher berichtet haben, hat die Stadt Mannheim ſchon im Januar 1926 verſchiedene Unterrichts⸗ kurſe für erwerbsloſe Angeſtellte eingerichtet. Die Kurſe be⸗ gegneten durchweg großem Intereſſe. Ueber die durchgeführ⸗ ten Fortbildungsmaßnahmen ſeit Herbſt 1927 iſt folgendes zu berichten: Kurzſchrift In die Durchführung dieſer Kurſe teilten ſich die Steno⸗ graphenvereine„Gabelsberger“ und„Stolze⸗Schrey“ Mann⸗ heim. Von den bei Kursbeginn anweſenden 200 Teilnehmern iſt im Laufe der Monate eine Anzahl— zum Teil infolge Arbeitsaufnahme— ausgeſchieden. In den Anfängerkurſen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, ſich an Hand eines Lehr⸗ buches unter Anleitung bewährter Stenographen mit dem vollſtändigen Lehrgang der Einhettskurzſchrift bekannt zu machen und durch Diktatübungen ſoweit auszubilden, daß ſie 50—60 Silben in der Minute aufnehmen und übertragen konnten. In Kurſen für Fortgeſchrittene wurden nach kur⸗ zer Wiederholung des Lehrgangs dagegen die Uebungsſtunden ausſchließlich zur Erreichung einer höheren Silbenzahl ver⸗ wendet, ſodaß die Teilnehmer es am Schluſſe des Unterrichts auf 100—140 Silben brachten. Maſchinenſchreiben Für den Unterricht im Maſchinenſchreiben ſtanden die Schreibmaſchinen und Lehrkräfte der Handelsſchule 1 und II zur Verfügung. Bei Kursbeginn waren 151 Teilnehmer an⸗ weſend, die auf 5 Kurſe verteilt wurden. Nachdem die Teil⸗ nehmer durch methodiſches Taktſchreiben in die Zehn⸗Finger⸗ Taſtmethode eigeführt waren u. ſich ein ſicheres gleichmäßiges Schreiben unter teilweiſe vollſtändiger Ausſchaltung des Ge⸗ ſichtsſinnes angeeignet hatten, folgten Uebungen im Schnell⸗ ſchreiben kaufmänniſcher Briefe und ſonſtiger Texte, Ausfüllen von Formularen uſw. Steuer⸗ und Bilanzweſen Die Leitung dieſes Kurſes hatte der Handelskammer⸗ Sachverſtändige Kieſel. Die Teilnehmer wurden zunächſt burch Beſprechungen mit dem Weſen einfacher und doppelter Buchhaltung von den Grundbüchern bis zum Bilanzabſchluß vertraut gemacht; an Hand von Beiſpielen aus der Praxis wurde die amerikaniſche Buchhaltung vom einfachen Journal bis zum Abſchluß durchgenommen. Da für Bilanzen und Steuern auch das Wirtſchaftsrecht in Frage kommt, wurden die Rechtsformen der Firmen vom Einzelkaufmann bis zu den Konzernen behandelt. Auf dem Steuergebiet wurden die Kursteilnehmer mit den gebräuchlichſten Steuerarten(Um⸗ ſatz⸗, Körperſchafts⸗ und Vermögensſteuer) bekanntgemacht durch Einführung in die Steuerarten und Beſprechung der amtlichen Steuerformulare und Anweiſungen. Um die Kurs⸗ teilnehmer zur anregenden Mitarbeit heranzuziehen, wurden tber die wichtigſten Kursſtunden Protokolle geführt, von den Teilnehmern Referate gehalten und Diskuſſionen über Vor⸗ gänge in der Praxis und Theorie gepflogen. Im übrigen wurde der Hauptwert darauf gelegt, aus der Praxis heraus die einzelnen Gebiete zu behandeln, um den Kursteilnehmern für die Erlangung einer Stelle das Mögliche zu vermitteln. Mathematik Der Kurs fand in der Gewerbeſchule unter Leitung des Gewerbelehrers Dipl.⸗Ing. Krott ſtatt. Es wurden behan⸗ delt: Schwierige Gleichungen mit einer oder mehreren Un⸗ bekannten erſten und zweiten Grades, Beiſpiele aus dem Geſchäftsrechnen und aus verſchiedenen techniſchen Gebieten, insbeſondere aus dem Maſchinenbau, Trigonometriſche Be⸗ rechnungen; Anwendung der wichtigſten Lehrſätze und For⸗ meln z. B. beim Fräſen von Zahnrädern und bei der Berech⸗ nung von Dampfturbinen; Rechnen mit Logarithmen; Auf⸗ ſtellung von logarithmiſchen Rechentafeln zur Ermittlung der wirtſchaftlichen Umläufe bei Werkzeugmaſchinen und zur Er⸗ mittlung der Maſchinenlaufzeit unter Zugrundelegung der vom Ausſchuß für wirtſchaftliche Fertigung ausgearbeiteten Syſteme. 5 8 e e 8 A Im Kaſino von Trouville⸗Oeauville (Von unſerem Pariſer Vertreter) „Bitte Ausweis!“ „Hier!“ „Gütl Und 5 Man zeigt zwei Hundertfrankſcheine und wird eingelaſſen, wer nicht 180 Franken vorweiſen kann, muß vor der monu⸗ mentalen Pforte ſtehen bleiben, wo die Klubdiener aber keine Anſammlungen dulden. Kann man nun am Baccara teilnehmen?— Noch nicht. Zuvor heißt es: 30 Fr. Kartengeld. Dahet die Grund⸗ forderung von 180 Fr...„ damit mindeſtens 150 Franken zum Setzen bleiben. Aber der große Spielſaal iſt trotz ſeiner erleſenen präch⸗ tigen Ausſtattung nur für die kleinen Leute da. Hier gehen ſimple Hundert⸗, ſelten Trauſendfrankenſcheine oder„Plaques“ mit dieſen Ziffern um. Lappalien... Der Empfangs⸗ herr— man kann doch den ſtattlichen Würdenträger in halb Diplomaten⸗, halb Stallmeiſteruniform nicht als„Saaldiener“ abtun— ſieht die Menge von Sonntagsgäſten und Paſſanten aus Le Havre oder den„billigen“ Badeorten mit herab⸗ laſſender Gleichgültigkeit ein⸗ und ausfluten. Er wird erſt dienſtfertig und ges häftig, wenn elegante Herren und Damen der Tür zuſchreiten, die zum„privs“ führt. Privatklub? Wenn Sie 500 Franken erlegen wollen oder können, wird er für Sie auch öffentlich. Aber freilich, ſelbſt die 500 Franken ſichern Ihnen noch kein Recht auf einen der Sitze um den Spielhalter herum. „Bitte... dieſer Seſſel iſt für Herrn Ambiatelos reſer viert...“„Der für Lady„Den hat Herr Citroén belegt.„Aber was denken Sie, mein Herr, das iſt ja Seiner Exzellenz Aga Khans Stammplatz.“. Und ſo ſchwirrt es fort von Namen der Erbeingeſeſſenen, Fürſten⸗ und ſelbſt Königshäuſern Entſproſſenen, der Ra⸗ dſchahs, Khans, der Ariſtokraten aus allen Weltteilen, der Gold⸗ und Induſtriegewaltigen vom La Plata, Amazonen⸗ ſtrom, Miſſiſſippi, Hudſon, von der Themſe... und auch vom Main Der Eindringling hat für ſeine 500 Fr. nur die Ehre, ſtehend in einiger Entfernung an dem Spiel teilzunehmen. Faſt ehrfurchtgebietend klingt eine geſchäftsmäßig nüchterne Stimme durch den Saal:„Herr Amphikrates hält offene Bank.“ Betriebslehre Mit der Durchführung dieſes in der Gewerbeſchule 1 ab⸗ gehaltenen Kurſes war Gewerbelehrer Dipl.⸗Ing. Müller betraut. Da die Teilnehmer vorher teils rein techniſch, teils im techniſch⸗kaufmänniſchen Dienſt beſchäftigt waren, mußte der Unterricht ſo gegeben werden, daß er ſowohl zur Weiter⸗ bildung des Technikers als auch des Kaufmanns zweckdien⸗ lich war. Behandelt wurden: Kalkulation, das Lohn⸗ und Akkordweſen, das Normungsweſen. Wie großes Intereſſe die Teilnehmer dem behandelten Stoff entgegenbrachten, äußerte ſich in ihrer regen Mitarbeit und auch darin, daß Teilnehmer, die infolge Arbeitsaufnahme an der weiteren Teilnahme verhindert waren, ſich bemühten, vom Kursleiter den weiter behandelten Stoff zu erhalten. Schaufenſter⸗Dekorationskurs Zu dem von Thiele's Schaufenſter⸗Dekorationskurſe Hannover unter Leitung des Chefdekorateurs Thiele in der Harmonie veranſtalteten Kurs waren vom Arbeitsamt auch 40 arbeitsloſe Verkäufer und Verkäuferinnen gemeldet. Hier⸗ bei handelte es ſich nicht nur um theoretiſchen Unterricht, ſon⸗ dern in der Hauptſache um praktiſches Ausüben des Dekorie⸗ rens durch die einzelnen Teilnehmer. Nachdem der Kurs⸗ leiter zu Beginn des Kurſes einige Muſterfenſter dekoriert und die nötigen Anweiſungen über den zweckmäßigen Aufbau ge⸗ geben hatte, mußten die Teilnehmer während der ganzen Dauer des Kurſes vollſtändig ſelbſtändig nach eigenen Ideen Fenſterdekorationen in Kleiderſtoffen, Herren⸗ und Damen⸗ konfektion, Damenwäſche, Herrenartikel, Gardinen, Kolonial⸗ waren, Konfitüren, Zigarren, Markenartikel uſw. ausführen. Mit praktiſchem Dekorieren war noch Lackſchriftſchreiben und Farbenlehre verbunden. Die Kurſe tragen mit dazu bei, das in weiten Kreiſen immer noch herrſchende Vorurteil, das in den Arbeitsämtern nur eine Verwaltungsbehörde zur Unterſtützung von Arbeits⸗ loſen erblickt, zu berichtigen. Sie zeigen deutlich, daß die Ar⸗ beitsämter— von der einmal nicht zu umgehenden finanziellen Unterſtützung der Arbeitsloſen abgeſehen— es als ihre Haupt⸗ aufgabe betrachten, Arbeit zu vermitteln und die Einreihung der Arbeitsloſen in die Produktion mit allen Mitteln zu för⸗ dern. Andererſeits ſind die Erfahrungen bei den Kurſen ge⸗ eignet, die oftmals wenig günſtige Meinung über die Arbeits⸗ loſen zu korrigieren, da— mit wenigen Ausnahmen— feſt⸗ geſtellt werden darf, daß die Arbeitsloſen mit Eifer beſtrebt ſind, ihre unfreiwillige Muße zweckmäßig damit auszufüllen, ſich fortzubilden, um raſcher wieder einer verdienſtbringenden Tätigkeit zugeführt werden zu können. St..⸗A. Städtiſche Nachrichten Mannheimer Ferienkinder im Odenwald Der Verein für Ferienkolonien kann dieſes Jahr wiederum auf eine erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiet praktiſcher Jugendpflege zurückblicken. Insgeſamt konnten 8 Knaben, und 8 Mädchenkolonien mit zuſammen 432 Kindern, die den verſchiedenen Volksſchulabteilungen ent⸗ ſtammen, aufs Land entſandt werden. Die Führer waren Mannheimer Lehrkräfte, die den gleichen Abteilungen ange⸗ hören. Die Beſichtigung lag in den Händen von Hauptlehrer Weiſſert, dem Vorſitzenden der Odenwaldortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, und von Inſpektor Braun. Die Kolonien, deren durchſchnittliche Stärke ſich auf 26 Kinder be⸗ lief, waren in den badiſchen Odenwaldorten Neunkirchen, Strümpfelbrunn, Flinsbach, Oberdielbach, Haag, Reichards⸗ hauſen, Waldwimmersbach, Spechbach, Waldhilsbach, Gaiberg, Epfenbach, Lobenfeld und in den heſſiſchen Orten Neunkirchen und Gadernheim untergebracht. Die Koſten mit 1,80 Mark je Kind und Tag wurden vom Verein für Ferienkolonien, einem namhaften Zuſchuß der Stadt Mannheim aus Erträgniſſen Gleichgültig ſchiebt ein ſchlanker, mittelgroßer Herr Stöße von„Plaques“ auf den Tiſch.„Drei Millionen in der Bank.“ Auch für den„priyé“ immerhin ein ſtattlicher Poſten. Es wird ſehr lebhaft. Ovale und eckige Spielmarken aus Elfen⸗ bein fallen auf den Tiſch. Die ovalen ſtellen 100 000 Fr. dar, die eckigen 10000 Fr. Mit den„Lappen“ der Bancque de France würde das Zählen zu mühſelig und zeit⸗ raubend ſein. Ein„tableau“ iſt mit 600 000, das andere mit 750 000 Fr. beſetzt. Gleichgültig wie ſein Urahne Diogenes zieht Herr Amphikrates nach einem Blick auf beide Seiten die Karten ab.„Fünf.. ſchägt er um.„Sechs... rechts; 600 000 Franken werden aus der Kaſſe des Spielhalters hinüber⸗ geſcharrt. Die andere Seite, auch fünf— die Sätze bleiben alſo auf dem Tiſch... und Herr Amphikrates behält die a! „Senora Talmada gewinnt heute ſchon zwei Millionen“, flüſtert die überſchlanke Lady ihrem Nachbarn, dem Rennſtall⸗ beſitzer Macomber zu.„Bah, vorige Woche hat ſie faſt das Doppelte verloren.. Und im Rennen auch noch ihre Millionen....“ Ein beleibter Herr ſteht auf und verläßt mit ſchleppenden Schritten den Saal „Ah ſo... der Marquis iſt aber heute recht zeitig mit ſeinen 50 000 Franken fertig“... kichert eine hochblonde Dame ihrem Nachbarn zu. „Er iſt alſo ſeinem Prinzip, 50 000 Franken Gewinn oder Verluſt, unentwegt treu geblieben? Wie ſchließt er denn bis jetzt ab?“. „Er verliert auch...“ N Lautes Gemurmel.... Die Bank iſt geſprengte Herr Amphikrates hat auf beiden Seiten bei Höchſteinſätzen verloren... Gleichmütig ſchiebt er, um drei Millionen er⸗ leichtert, ſeinen Seſſel zurück und miſcht ſich unter die andern Spieler. Ein ſüdamerikaniſcher Baumwollpflanzer nimmt die Bank mit einer Million... und die Partie geht weiter Der Philharmoniſche Verein Mannheim im Konzert⸗ winter 1928/29. Der Philharmoniſche Verein kann am Schluſſe dieſes Jahres auf ſein 70jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken und behält ſich vor, dieſes Ereignis nach Ablauf der Saiſon feſtlich zu begehen. Den Mitgliedern werden im Laufe des Winters wieder 6Abonnementskonzerte geboten. Als Dirigenten wurden verpflichtet: Generalmuſikdirektor Carl Schuricht, Profeſſor Hermann Abendroth, Opern⸗ der Feſtveranſtaltung für„Große und kleine Leute“ und auß Elternbeiträgen aufgebracht. So betrugen beiſpielsweiſe die Koſten für die Neunkirchner Kolonie 1263., von denen die Eltern 425 M. durch Beiträge und durch Kleben von Spar⸗ marken in Höhe von 50 Pfg. und 1,00 M. aufbrachten. Beß der Auswahl der Kinder, die von der ſchulärztlichen Unter⸗ ſuchung abhängig iſt, wird tunlichſt die ſoziale Lage der Eltern berückſichtigt. Die Beſichtigung ſämtlicher Abteilungen ergab, daß die Kinder vorſchriftsmäßig untergebracht und den vertraglichen Beſtimmungen gemäß gut verpflegt waren. Auch war der Geſundheitszuſtand der Koloniſten über die Dauer des Ferienaufenthalts ſehr gut. Ein Beſuch bei der unter Führung von Hauptlehrer Lampart ſtehen⸗ den Ferienkolonie in Neunkirchen(Baden) hinterließ einen vorzüglichen Eindruck. Die Schlafſtellen der Kinder, aus ein⸗ fachen Betten mit Strohſäcken beſtehend, waren in einem ge⸗ räumigen und luftigen Saal im Gaſthaus zum Löwen unter⸗ gebracht. Die darin herrſchende Ordnung und Sauberkeit be⸗ rüthrten wohltuend. Ein beſonderes Augenmerk wird auf eine umfaſſende Körperpflege gerichtet und auch die Ausrüſtung der Kinder wird einer öfteren Beſichtigung unterzogen. Bei den regelmäßigen Mahlzeiten, die aus Suppe, Kartoffeln und Fleiſch oder Mehlſpeiſen beſtehen, entwickeln die Kinder einen vorzüglichen Appetit. Jedes Kind erhält täglich einen Liter Vollmilch und auch die drei Zwiſchenmahlzeiten und die Abendtafel ſind reichlich beſchickt. Jede Stunde außer Mahl⸗ zeiten und Schlaf wird in dem nahe gelegenen prächtigen Hochwald bei Spiel und Sport zugebracht. Ausflüge nach den benachbarten Orten und Burgen bieten eine willkommene Abwechſlung. Die dieſes Jahr ſeltenen Regentage wurden ausgenützt durch Vorleſen geeigneter Erzählungen und mit Unterhaltungsſpielen. Auf dem ſchön gelegenen Sportplatz ſind die Koloniſten täglich Gäſte. Es iſt eine Freude, das friſche Leben und Treiben der Großſtadtkinder zu beobachten. Sie erhalten ſo neben einer bedeutenden Gewichtszunahme einen kräftigen Entwicklugsanſtoß, der ſich auch für das künf⸗ tige Wachstum günſtig auswirken wird. Es braucht wohl nicht eigens hervorgehoben zu werden, daß die Führer in dieſen 4 Wochen keine leichte Arbeit haben. Sie erfordert wegen ihrer Verantwortung der Behörde und den Eltern gegenüber eine ſtändige Beaufſichtigung, aber auch ein Verſtehen der Kindesſeele. Die Kräfte der Führer ſind in dieſer Zeit vollſtändig in den Dienſt der Erholungs⸗ fürſorge geſtellt. Ihnen, dem Verein für Ferienkolonien und der Stadt Mannheim, gebührt für die vorbildliche Löſung der Fürſorgefrage und ihre unſchätzbare Arbeit im Dienſte der Volksgeſundheit Dank und Verſtändnis weiteſter Kreiſe. F. B. * * Beſtattung. Vincenz Beckers ſterbliche Hülle wurde geſtern Nachmittag im hieſigen Krematorium dem Flammen⸗ grabe übergeben. Von den vielen Freunden und Bekannten, die den Publiziſten, Mitbürger und Menſchen ſchätzten und ehrten, hatte ſich nur ein verhältnismäßig kleiner Kreis ein⸗ gefunden. Neben der reich geſchmückten Bahre ſtand die Fahnendeputation des Geſangvereins„Typographia“, dem der Verſtorbene ſeit der Gründung angehörte, mit dem um⸗ florten Wahrzeichen. Harmoniumklänge und ein Vortrag einer Abteilung der„Typographia“ leiteten die Trauerfeier ein. Pfarrer Renz hielt alsdann unter Zugrundelegung des Bibelwortes„Befiehl dem Herrn deine Wege“ die tief⸗ empfundene Gedächtnisrede, in der ſo recht die Wertſchätzung des Heimgegangenen als Journaliſt und Menſch zum Ausdruck kam. Unter nicht minder ehrenden Worten wurden hierauf Kränze niedergelegt im Namen des Verlages und der Redak⸗ tion der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“, des Landesver⸗ bandes Baden des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, der Deutſchen demokratiſchen Partei, des Verbandes der deutſchen Buchdrucker und des Geſangvereins„Typographia“. Ein Geſangsvortrag beendete die Trauerfeier, die in ihrer Schlicht⸗ heit ſo recht dem Charakter des Heimgegangenen entſprach. * Sein 40jähriges Dienſtjubiläum begeht am morgigen Samstag der Lagerhausverwalter Joh. Kiſtler, Langſtr. 33 wohnhaft, bei der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft. macht schõnes Haar 2 uno diones Haar bringt Erfolg direktor Clemens Krauß und Muſikdirektor Oskar Fried. Soliſten ſind: Adolf Buſch, Lotte Lehmann, Pablo Ca⸗ ſals und Wladimir Horowitz. Als Orcheſter figurieren: Das Mannheimer Nationaltheater ⸗Orcheſter, das Kölner Kammerorcheſter und das Orcheſter der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft. Der Vor⸗ ſtand ließ es ſich, nach beſtehender Gewohnheit, angelegen ſein, Künſtler und Vereinigungen erſten Ranges zu gewinnen. Nach jahrelangen Bemühungen gelang es endlich, die Wiener Geſangsdiva Lotte Lehmann zu einem Lieder⸗ und Artienabend zu engagieren. Michael Raucheiſen über⸗ nimmt die Begleitung. Pablo Caſals, der bedeutende Celliſt, konnte nur durch ein ungewöhnlich hohes Honorar be⸗ wogen werden, in Mannheim zu konzertieren. Näheres durch Rundſchreiben an die Mitglieder und aus den Anzeigen er⸗ ſichtlich.. ( Wiesbadener Theater. Zur Feier von Goethes Ge⸗ burtstag brachte das Staatstheater im Großen Haus eine recht bemerkenswerte Neuinſzenierung des„Egmont“, die nicht zuletzt mit feinempfundener Wiedergabe der Beethoven⸗ ſchen Begleitmuſik durch die Staatskapelle unter Roſenſtocks ausgezeichneter Leitung ſtarke Eindrücke zu erzielen wußte. Auch die tüchtige und ſorgfältige Spielleitung Dr. W. von Gordons zeigte ſich geiſtig wie ſtimmungsmäßig der Be⸗ deutung des Werkes im weſentlichen angemeſſen, und ſehr gut gefielen die nach Entwürfen von Buchholz geſtalteten Bühnenbilder, einfach, doch von plaſtiſcher Anſchaulichkeit. Die Darſtellung war nicht ganz ausgeglichen, ſie bot neben⸗ einander vorzügliche und auch ſchwächere Leiſtungen. Sicher und überzeugend traf Wagner als Egmont den Ton einer ſorglos⸗unbekümmerten Lebensfriſche und wuchs zumal in den Szenen vor Alba und im Gefängnis zu echter heldiſcher Größe. Sehr lebensvolle Charakteriſterung fanden Thila Hummels Regentin, Mombers Oranien, Breitkopfs Ferdi⸗ nand; Kleinerts Alba fiel auf durch eine hervorragende Maske. Die neue Sentimentale, Margarete Proelß, als Klärchen konnte indes nicht überzeugen; nur ſelten vermochte ſie tiefere Eindrücke auszulöſen, auch in den großen Szenen offenbarte ſie wenig von perſönlicher Eigenart. Vor ab⸗ ſchließendem Urteil bleiben freilich wohl noch andere Proben abzuwarten, wie auch von Maurus Liertz, deſſen energiſche Männlichkeit hier Brackenburgs haltlos⸗verliebtes Schwanken nicht glaubhaft machen konnte. Sehr lebhaft klang für alle Mitwirkenden der Beifall des gutbeſetzten und feſtlich ge⸗ ſtimmten Hauſes.„ 4. Seite. Nr. 403 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Freitag, den 31. Auguſt 1928 Wonungsdiebſtähle Recht beträchtlich war jüngſt die Beute bei Wohnungsdieb⸗ ſtählen. So iſt aus einer Wohnung in der Colliniſtr. 1 älterer hellgrauer Herrenanzug, 1 blaugrauer Rock mit Weſte und 1 Weckerſtanduhr aus Meſſing entwendet worden, aus einem Zimmer in U 7 ein brauner, bläulich ſchimmernder Gabardin⸗ Regenmantel, doppelreihig, mit je 3 Hornknöpfen in ähnlicher Farbe, Ringsgurt, am Aufhänger die Firmenbezeichnung „Goldfarb“ eingenäht, für mittlere Figur paſſend, wenig ge⸗ tragen. 6 Herren⸗Zephirhemden, teils grün, rot, blau und beigefarbig geſtreift und 1 weißes Leinenhemd mit Piqué⸗ bruſt, am Bruſtende jeweils die Buchſtaben A. G. lin roter Farbe) aufgenäht, 1 kleiner Reiſewecker, rund, etwa 6 em im Durchmeſſer, weißes Zifferblatt mit ſchwarzen arabiſchen Zahlen, aus einer Wohnung in N 6 ein Morgenrock, bunt Foulardin, 1 beigefarbiges Gabardinekoſtüm, mit weißem Pelzkragen und grüner Seite gefüttert, 1 grünes Crepe⸗de⸗ chine⸗Kleid, 1 roſa Waſchſeidekleid mit Filetſpitzen, 1 roſa Honan⸗Seidenkleid ohne Aermel, 1 neublaues Wollſtoffkleid, weiß ausgeſchlagen mit Pliſſeerock, 1 Wollmouſſeline⸗Kleid, türk. Muſter mit rotem Gürtel, weißem Kragen und Man⸗ ſchetten, 1 hellblaues Voilekleid, Blumenmuſter, 1 weißer Rock, pliſſtert, 1 bunter Seidenjumper, wagrechtes Streifenmuſter, 1 roſa Seidenunterrock mit gelben Spitzen, 1 hellblaues Lei⸗ nenkleid mit weißem Kragen, etwa 8 Paar Damenſtrümpfe, Waſchſeide, Größe 9½, 1 Handtaſche aus braunem Rindleder mit Stahlbügel und Nickelſchloß, Größe 42/25/15 em, eine eiſerne Geldkaſſette, Größe 20 zu 40 em, mit 140 Mark Inhalt und Aktienpapiere von der Rh. Handelsbank, von der H. G. Süd und von der Süddeutſchen Bauinduſtrie, 1 ſilberne Her⸗ renankeruhr mit langgliederiger Nickelkette und 1 Geldbeu⸗ tel aus braunem Leder mit 3 Mark Inha,t nachts in einem Hauſe der Gärtnerſtraße. * f* Das 25jährige Geſchäfts⸗ZJubiläum feiert am morgigen Samstag die allbekannte Zigarrenhandlung Bender, 2,7. Der Inhaber der Firma, Herr Jacob Wilhelm Bender, hat es verſtanden, durch eiſernen Fleiß, verbunden mit tüchtigen Branchekenntniſſen und vor allem in Wahrung reellſter kauf⸗ männiſcher Grundſätze, ſein vor einem Vierteljahrhundert gegründetes Geſchäft aus beſcheidenſten Anfängen heraus zu einem der erſten der einſchlägigen Branche in unſerer Stadt zu entwickeln. Herr Bender genießt nicht nur in ſeinem aus⸗ gedehnten Kundenkreis das Renommee eines tüchtigen Ge⸗ ſchäftsmannes, er iſt als ſolcher auch bei ſeinen Berufskolle⸗ gen innerhalb und außerhalb der Fachorganiſation geachtet And geſchätzt. * Armbruch. Ein Herr in den fünziger Jahren, der geſtern Vormittag um die Ecke der Mollſtraße und Tatter⸗ ſaalſtraße biegen wollte, wurde von einem in ſehr ſcharfem Tempo fahrenden Radfahrer umgerannt und ſtürzte ſo un⸗ glücklich, daß er ſich den rechten Unterarm brach. Außerdem erlitt er noch erhebliche Hautabſchürfungen. Der rückſichtsloſe Radfahrer fuhr, ohne ſich weiter umzuſehen, weiter. Vorübergehende ließen den Herrn auf ſeinen Wunſch nach ſeiner Wohnung bringen. * Unfall eines Mannheimers beim Ludwigshafener Thea⸗ terneubau. Beim Sturz aus zwei Meter Höhe vom Ludwigs⸗ hafener Theaterneubau verſtauchte ſich ein zwanzigjähriger Gipſer aus Mannheim die Wirbelfäule. * Der Bielefelder Wäſche⸗Vertrieb, D 2, 6,(Harmonie) er⸗ öffnet am morgigen Samstag ein Spzialgeſchäft für elegante Herrenmoden. Der Ruf dieſer Firma, die mehrere Geſchäfte in Großſtädten unterhält, iſt zur Genüge bekannt. Es lohnt ſich, die ſehenswerte Schaufenſterdekoration zu beſichtigen. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Vor⸗ mittags ziehung wurden ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 25 000„ auf die Nr. 156 176, 2 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nr. 250 085, 2 Gewinne zu je 5000/ auf die Nr. 116 472, 8 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 9595, 22 596, 49 030, 303 407. In der Nachmittags ziehung wurden aus⸗ geloſt: 2 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nr. 189 968, 6 Ge⸗ winne zu je 3000 4 auf die Nrn. 2945, 246 504, 368 801.(Ohne Gewähr.) Ahnungsloſen zu, riß ihn vom Fahrrad * Landau, 30. Aug. Vor dem Kriegsgericht des 32. franzöſiſchen Armeekorps ſtanden die bekannten Speyerer Zwiſchenfälle, die ſich in der Nacht auf 1. Auguſt zutrugen. Wie noch erinnerlich, wurden in jener Nacht der 43 Jahre alte landwirtſchaftliche Arbeiter Karl Gramlich aus Speyer, als er gegen 12 Uhr nachts durch die Schiller⸗ ſtraße mit ſeinem Fahrrad nach Hauſe fuhr, ohne jeden Grund von einem franzöſiſchen Soldaten angerempelt, vom Rade geſchlagen und durch Fauſtſchläge auf Mund und Naſe ſo ſchwer mißhandelt, daß ihm zwei Zähne ausgeſchlagen wur⸗ den. Der Soldat, der ihm den Schlag auf den Mund ver⸗ ſetzte, rief dann in deutſcher Sprache:„Verreck, du deutſcher Hund!“ Der zweite Fall ſpielte ſich unmittelbar nachher im Domgarten ab, wo der 28jährige Schloſſer Eugen Lehr aus Heiligenſtein, der ſich in Begleitung eines Mädchens befand und ſein Fahrrad vor ſich herſchob, von dem Soldaten an⸗ gegriffen und durch Fauſtſchläge und Fußtritte ſchwer miß⸗ handelt wurde, daß er bewußtlos liegen blieb. Unterwegs wurde er abermals ohnmächtig. An der Tatſtelle fand man am anderen Morgen eine große Blutlache. Die Verletzungen des Lehr waren derart ſchwer, daß die Aerzte längere Zeit um ſein Aufkommen bangten und er auch erſt zur Verhand⸗ lung das Bett wieder verlaſſen konnte. Vor dem Kriegsgericht ſtanden nun die Soldaten Becue, Clement und Vanderhaegen vom 97. In⸗ fanterieregiment, und zwar unter der Anklage wegen unerlaubten Entfſernens aus dem Dienſt unter Waffen und Becue wegen ſchwerer Körperverletzung Die Unterſuchung erbrachte über den Fall intereſſante Einzel⸗ heiten. Die Anklage ſieht in dem Soldaten Becue den Haupttäter, der von ſeinen eigenen Kameraden als ein roher Draufgänger bezeichnet wurde und ſchon wegen tätlicher Beläſtigungen Deutſcher vorbeſtraft iſt. Die beiden anderen Soldaten ſtanden nicht wegen Mißhandlung unter Anklage, ſundern weil ſie im Dienſt ihren Poſten verlaſſen hatten. Die Vernehmung des Hauptangeklagten Becue ergab fol⸗ gende Einzelheiten: Die drei Angeklagten waren unter Auf⸗ ſicht eines Unteroffiziers mit zwei weiteren Soldaten zur Wache an der Rheinbrücke abkommandiert worden. Becue machte gleich ſeinen beiden Kameraden den Vorſchlag, in eine in der Nähe liegende Wirtſchaft zu gehen, um einige Schop⸗ pen Bier zu trinken. Dies geſchah auch. Die drei legten Waffen und Helme zur Seite und begaben ſich gegen 9 Uhr in die Wirtſchaft. Erſt ſpäter bemerkte der Unteroffizier die Abweſenheit der Soldaten. Er machte ſich auf die Suche und fand ſie in dieſer Wirtſchaft, von wo aus er ſie wieder zurück⸗ brachte. Gegen 10 Uhr verſchwanden ſie wieder und wurden in der gleichen Wirtſchaft wiedergefunden. Zum dritten 8 Da Male entfernten ſie ſich gegen 11 Uhr aus dem Dienſt. die Wirtſchaft aber geſchloſſen, beſchloſſen ſie, einen„Streif⸗ zug“ durch die Stadt zu machen. Im Dompark ſahen ſie plötzlich in 20 Meter Entfernung zwei Zivilperſonen kommen. Da ſei ihm(Becue) ſofort der Gedanke gekommen, einen Ziviliſten, der ſich in Begleitung einer Frau befand, zu ſchlagen. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum ihm dieſer Gedanke gekommen ſei, erwiderte er in erregtem Ton, ſein Vater ſei im Kriege gefallen und dieſer Ge⸗ danke veranlaßte ihn, an dem Deutſchen Rache zu nehmen. Der Vorſttzende, der bisher die Unterſuchung in durchaus loyaler Weiſe geführt hatte, ließ ſich darauf eine unerhörte Entgleiſung zuſchulden kommen, indem er an den Angeklagten die Frage richtete, ob die„Boches“ nicht auch ſein elterliches Haus zerſtört hätten. Der Angeklagte verneinte dies. Daraufhin ſchilderte der Soldat den Vorfall wie folgt weiter: Als Lehr herangekommen war, ſchlug Becue ihm mit der Fauſt in das Geſicht, ſo daß Lehr blutüberſtrömt zuſam⸗ menſtürzte. Nach den Angaben der mitangeklagten Clement und Vanderhaegen habe Becue, als Lehr auf dem Boden lag, immer noch wütend auf ihn eingeſchlagen. Der Vorfall in der Schillerſtraße ſoll ſich entgegen den deutſchen Erhebungen erſt nachher zuge⸗ tragen haben. Der Hauptangeklagte Becue ſchilderte weiter wie folgt: Als wir aus dem Dompark herauskamen, trafen ſie in der Schillerſtraße auf den Arbeiter Gramlich, der ſich auf ſeinem Fahrrad befand. Er(Becue) ſprang auf den und verſetzte n 2 3 Speyerer Beſatzungszwi mehrere Fauſtſchläge auf Mund und Naſe. Als Gramlich ſich wieder vom Boden erhob und ſein Fahrrad in Ordnung bringen wollte, verſetzte ihm Becue erneut einen Schlag ins Geſicht. Darauf entfernten ſich die Soldaten in der Richtung nach dem Wachtlokal. Während ſich die beiden anderen in das Wachtlokal hineinbegaben, legte ſich Beoue hinter dem Lokal ins Freie ſchlafen. Kurz nach den Vorfällen kam eine deutſche Polizeiſtreife in das Wachtlokal und ſtellte die Frage, ob man über die Vorfälle etwas wiſſe. Dies wurde jedoch von allen Anweſenden verneint. Auch der franzöſiſchen Gendarmerie gegenüber verneinten die drei, etwas über die Tat zu wiſſen, ebenſo verſchwieg der wachhabende Unteroffizier, daß ſeine drei Untergebenen ſich während der Nacht dreimal aus dem Dienſt entfernt hatten. Erſt am anderen Morgen legte Vanderhaegen ein Geſtändnis ab. Die beiden überfallenen Deutſchen wurden nach dieſer um⸗ fangreichen Vernehmung äls Zeugen gehört. Ihre Ausſagen beſtätigten ihre vor der deutſchen Polizei gemachten und be⸗ kannten Angaben. Der Staatsanwalt geißelte das Verhalten der Angeklagten in ſcharfen Worten und fand beſonders das Weglaufen vom Dienſt als ein ſchweres Verbrechen. Er bean⸗ tragte für Becue 1 Jahr, für Clement 4 Monate und für Van⸗ derhaegen 2 Monate Gefängnis. Nach längerer Beratung fällte das Gericht folgendes Urteil: Becue wird wegen eines dreimaligen Vergehens der un⸗ erlaubten Entfernung aus dem Dienſt unter Waffen und eines zweimaligen Vergehens der vorſätzlichen Körperverletzung zu 11 Monaten, Clement ebenfalls wegen eines dret⸗ maligen Vergehens der unerlaubten Entfernung aus dem Dienſt unter Waffen zu? Monaten und Vander haegen wegen des gleichen Vergehens ebenfalls zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Für die beiden letzten Verurteilten wurde Strafaufſchub gewährt. Außerdem verurteilte das Kriegsgericht einen franzöſiſchen Soldaten wegen Diebſtahls von 350 Franken zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis und einen anderen Soldaten wegen Diebſtahls von ein Paar Schuhen zu 4 Monaten Gefängnis. Aus der Pfalz Mordgeſtändnis auf dem Totenbett * Landſtuhl, 30. Aug. Der Metzger Peter Simones aus Queidersbach legte auf dem Totenbette ein aufſehen⸗ erregendes Geſtändnis ab. Er gab an, den früher dort tätig geweſenen Lehrer Jakob Wesner, der über 24 Jahre dort tätig war, im Januar 1914 ermordet zu haben. Simones war ſeiner Zeit der Tat dringend verdächtig und befand ſich längere Zeit in Unterſuchungshaft. Mangels ge⸗ nügenden Beweiſes mußte er damals jedoch wieder freigelaſſen werden. * * Ludwigshafen, 29. Aug. Der Pfälziſche Verkehr s⸗ verband bringt Anfang September im Rahmen feiner ſonſtigen Werbemaßnahmen einen Gaſtſtättenführer der Pfalz einſchl. Saarpfalz heraus. Gleichzeitig veranſtaltet der Pfälz. Verkehrsverband ein Preisausſchreiben für Ferien⸗ briefe über das Thema:„Was mir bei meinem Erholungs⸗ aufenthalt und bei meinen Wanderungen in der Pfalz beſon⸗ ders gefallen und was mir nicht gefallen hat.“ Die Angaben in den Briefen ſollen ſich auf die Art des Aufenthaltes(Kur, Sommerfriſche, Wanderung) erſtrecken und Eindrücke der Landſchaft, Verkehrsmöglichkeiten, Unterkunft, Verpflegung, Behandlung, von der Bevölkerung uſw. wiederſpiegeln. Den beſten Einſendern winken Gelodpreiſe. Ihr Geld koſtet neues Schuhwerk, das durch Fußſchweiß brüchig wird. Der Vaſenol⸗ Körper Puder, mit angenehm erfriſchendem Geruch, in Schuhe und Strümpfe geſtreut, ſchafft trockene Füße, ſchont die Fuß⸗ 15 bekleidung und iſt eine Wohltat für Sie und Ihre Umgebung.— Bei ihm 2 ſtärkerer Schweißabſonderung verwendet man Vaſenol⸗Fuß⸗Puder. 2 D Wohin ſteuert die Oper? Von Oscar Bie Dieſe Frage tritt plötzlich vor mich im Angeſicht des Sommerproſpekts, höchſter Alpengipfel, monumentalſter Natur. Dunkel irren die Probleme der vergangenen Spielzeit umher, wie Wolken um weiße Spitzen. Dieſes und jenes neue Werk, Experimente, Richtungen, Moden— wo iſt die feſte Fornt, die verbindliche Kultur? Wohin ſoll das führen? Soll es überhaupt? Anarchie iſt in der Oper, die früher die ge⸗ ſchloſſenſte aller Theatergattungen war, vielleicht ein Wille, weiterzukommen, aber kein Ziel, kein Syſtem. Iſt die Oper überhaupt noch Ausdruck der Zeit? Iſt ſie etwa nur eine Er⸗ innerung an höfiſche Epochen, die ihre Verſchwendung be⸗ zahlten? Iſt ſie ein Widerſinn geworden in einer auf Wirt⸗ ſchaft und Organiſation geſtellten Zeit? Warum ſollte es nicht möglich ſein, daß ſie einmal aufhört, wie ſie einmal angefangen hat, vor reichlich dreihundert Jahren? Daß ihre ſchöne Miſſion erfüllt iſt? Aber wir wollen über ſie nicht zu peſſimiſtiſch denken, da ſie es bisher ſo vorzüglich verſtanden hat, ſich den wechſelnden Zeitverhältniſſen anzupaſſen und ihr buhleriſches Geſichtchen je nach dem Stand der Dinge zu verändern. Riefen ſie die Fürſten, benahm ſie ſich höfiſch. Pflegte ſie das Volk, wurde ſie populär. Im Ernſt und im Spaß, im Großen und im Kleinen verſagte ſie nie— ſoll ſie gerade heut verſagen? Die Kulturloſigkeit teilt ſchließlich die heutige Opern⸗ produktion mit der Literatur. Hier wie dort laufen klaſſi⸗ ziſtiſche, hiſtoriſche, romantiſche, formale Prinzipien neben⸗ einander. Ausgeſprochener Naturalismus neben härteſter Stiliſterung, Gefühlsüberſchwang neben Aſentimentalität. Pfitzner und Schreker komponieren im romanttiſchen Glauben, Hindemith und Strawinsky in formaler Ueberzeugung. Ri⸗ chard Strauß, der ſtärkſte Befruchter der modernen Oper nach der rein künſtleriſchen Seite, ſetzt ſeine Aegyptiſche Helena mitten hinein, als ein geradezu zeitloſes Werk verfeinertſten Geſchmacks, nicht mehr und nicht weniger. Alban Bergs „Wozzek“ und Schönbergs Monodramen ſind nur verſchiedene Formen eines unbeirrbaren Realismus, Strawinſkys Oedſpus ger und Hindemiths Cardillae ſind reine Monumente der Form, jener bis zur Neutralität der lateiniſchen Sprache, 2 1 1 3 8 dieſer ſelbſt gegen den zweifellos romantiſchen Stoff. Kre⸗ neks Jonny wiederum iſt die erfolgreichſte Aktualiſierung der Oper, mehr charakteriſtiſch als glücklich in jener Ein⸗ beziehung der großen Phantaſiewelt aus der modernen Tech⸗ nik, die mit Recht unſere Komponiſten erregt. Ziellos und wahllos geht das alles durcheinander. Das Intereſſanteſte dabei iſt die Pflege der kurzen Oper, des Einakters tragiſchen, meiſt aber komtſchen Stils— dieſer Gattung der ſchnellen, ſportlichen, ſtruktiven Oper, die es früher überhaupt nicht ge⸗ geben hat. Von den Qualitäten abgeſehen, hier legen wir den Finger auf eine neue Erſcheinung. Aus dem Rhythmus der Zeit ge⸗ boren, aus ſtarker Kompreſſton, wie einſt ſchon der erſte durch⸗ ſchlagende Einakter der Cavalleria, heut mehr auf Effekt des Witzes geſtellt, der Umkehrung von Situationen, wie in Hindemiths„Hin und zurück“ oder in Weills„Zar“, eine Scala der Inhalte in Kreneks drei Einaktern, eine Reihe von Experimenten zwiſchen Rezitation, Pantomime und Geſang in Strawinſkys früheren Arbeiten, eine vollkommene Einheit des mimiſchen, orcheſtralen, geſanglichen Stils in Weills „Protagoniſt“, aus allen dieſen Verſuchen verdichtet ſich das Bild einer neuen, einer modernen Operngattung, die hoffent⸗ lich die Zukunftskeime in ſich trägt. Freilich iſt ſie nicht bloß aus dem Geiſt, ſondern auch aus der Not der Zeit geboren. Sie iſt ein Kind der kleinen Wirt⸗ ſchaft, des kammermuſikaliſchen Zwangs, ja der Konjunktur des Varietees, mit allen großen und kleinen Tänzen, mit allen Tricks und Ueberraſchungen der Revue. Eine neue Buhlſchaft der Oper, die erſt erzogen werden muß. Denn ſo leichtfertig ſich dieſes Genre auch immer aus allen Bezirken ſeine Mittel holte, lebensfähig wurde es doch nur in der hohen Leidenſchaft, in der feierlicheſt Pathetik, in der monu⸗ mentalen Sprache. Gehen wir unſer Operurepertoire durch, ſo finden wir die geringſte Anzahl von kleinen, komiſchen Werken, die größte von erhabenen und tragiſchen, die ſich in unſerem Beſtande gehalten hat. Die Oper lebt durch ihr Pathos. Sie begann einſt pathe⸗ tiſch und verachtete die kleine Buffooper ſo lange, bis dieſe ſelbſt pothetiſcher und tragiſcher wurde und der alten Seria bedenklich auf den Leib rückte. Mozart iſt der geniale Um⸗ ſchalter der Buffoboper zur tragiſchen Erregung— Don Juan iſt die Wetterſcheide. Der franzöſiſchen Buffooper ging es nicht anders. Die Wendung ihres Meiſters Auber zur Stum⸗ men von Portici iſt ein ähnliches Phänomen. Das Buffo⸗ neske hat die Oper ſtets unmittelbar befruchtet, aber es iſt dann in die hohe Region ſeeliſcher Ausſprache und Auslöſung hinaufgewachſen. Die reizendſten Spielopern fallen dieſer merkwürdigen Entwicklung im Repertoire immer wieder zum Opfer. Dies iſt zu erſtreben, die Geſchichte zeichnet es vor. Aus dem Spieltrieb der modernen kurzen Operngeſchichten, gleich⸗ viel ob er burleske oder ernſte Dinge berührt, iſt das große, weiträumige, ſchickſalsgeſättigte Pathos zu bilden. Es war uns eine Zeit lang unaus ehlich, aber wir verwechſelten das Pſeudopathos mit ſeiner wahren Geſtalt. wiederkehren, ſo lange es Theater gibt und Menſchenſeelen, die davor warten. Die Berge raunen es mir zu: hofft auf ſein Genie. Es wird immer * 1 3 * Der neue Jahrgang von Velhagen u. Klaſings Monatsheften wird durch das ſoeben erſchienene Septemberheft eröffnet. Es iſt ſo prächtig ausgeſtattet, daß man ſchon beim Blättern ſagen muß: die ſchönſte deutſche Zeitſchrift! Wo findet man die Meiſter⸗ werke einer Galerie ſo originalgetreu und ſo zahlreich wiederge⸗ geben wie hier in Prof. Dr. F. M. Haberditzels Aufſatz über die Belvedere⸗Galerie zu Wien? Wie fröhlich bunt ſind die farbigen Illuſtrationen von Otto Dill, Adolf Dahle, Eugen Spiro, Rense Sintenis, Ludwig Koch u. a. zu dem Beitrag über Polo von Franz Graf Mongelas. Wie eindrucksvoll ſind die ſorg⸗ ſam ausgewählten Photographien, die Dr. Knud Rasmuſſens Eſſay über die Ełskimofrau begleiten und deuten. Und zu die⸗ ſen Textbildern kommen die zahlreichen Kunſtbeſlagen nach Werken neuer und klaſſiſcher Künſtler, in allen möglichen Reproduktions⸗ verfahren, aber jedes einzelne in dem einen paſſenden wiedergegeben. Doch das Heft iſt nicht bloß zu betrachten; es will auch geleſen ſein. Clara Viebig beginnt mit ihrem neuen großen Roman„Die mit den tauſend Kindern“, Novellen von In a Seidel, Rudolf Hans Bartſch, Werner Bergenßruen, Carl Bulcke ſtellen das Beſte dar, was ſich ein Leſer wünſchen kann. Prof. Dr. Eugen Kühnemann zeichnet, ergreifend und ſelbßſt ergriffen, Tolſtofs Weg zu Gott. Ludwig v. Paſtor entwirft auf Grund neuer Forſchungen ein Bildnis der Königin Ehriſtine von Schweden. Prof. Dr. E. Tams unterſucht die Verbreitung und Häufigkeit der Erdbeben. Zu dieſem hier noch längſt nicht erſchöpften reichen Inhalt des Hef⸗ tes tritt ein aufſehenerregendes 15000⸗Mark⸗Preisaus⸗ schreiben, das ſich an die deutſchen Architekten wendet und deſſen Entſcheidung in den Händen der Leſer liegt. Es ſollen Entwürfe für moderne, billige Eigenhäuſer geliefert werden, die ſo praktiſch ſind, daß unter Umſtänden die Hausfrau allein Haus und Garten bewirtſchaften kann, ohne ein Arbeitstier zu werden. 1 Freitag, den 31. Auguſt 1928 5. Seite. Nr. 403 ich ig 8 ig 18 Jean Galmot, ein ehemaliger Abgeordneter der fran⸗ al zöſiſchen Kammer, der, wie gemeldet, in Cayenne, der he Hauptſtadt von Franzöſiſch⸗Guyana, auf Anſtiftung ſeiner in politiſchen Feinde von ſeiner Dienerin vergiftet en worden iſt, hat durch ſein tragiſches Ende eine überaus bewegte ie Lebensbahn abgeſchloſſen, die reichen Stoff zu einem ſpannen⸗ n, den Abenteuerroman bieten könnte. et Dem modernen Franzoſen fehlt im allgemeinen jeglicher iſt Sinn für das„große Abenteuer“. Er zieht eine geſicherte n Durchſchnittsexiſtenz der Ungewißheit und den Gefahren eines verwegen abenteuerlichen Kampfes vor, der ihm beneidens⸗ n= werte Erfolge bringen, ihn jedoch ebenſogut ins Verderben en ſtürzen kann. Aber nicht umſonſt ſtammte Galmot aus dem e⸗ Périgord, der Heimat der mittelalterlichen Troubadoure. n Ihr unruhiges Blut, ihr romantiſcher Geiſt ſcheinen ſich ihm 18 vererbt zu haben, und dieſem Erbe verdankt er es, daß er trotz N= ſeiner Verfehlungen nie zu einem gemeinen Glücksritter n= herabgeſunken iſt. te Als junger Mann beſchloß Jean Galmot, ſich der jvur⸗ naliſtiſchen Tätigkeit zu widmen. Jedoch erzielten ſeine erſten N Vorſuche auf dieſem Gebiet einen nur mäßigen Erfolg, und 8 er gab bald die Zeitungsarbeit auf, um in den Dienſt einer 855 großen pharmazeutiſchen Firma in Paris zu treten. Auch dieſe 8 Tätigkeit wäre ſicher nicht imſtande geweſen, Galmot auf lange 1 Zeit zu feſſeln, zum Glück für ihn mußte er aber im Auftrage 8 N ſeiner Firma nach Guyana reiſen, wo ſeine unternehmungs⸗ ur luſtige Abenteurernatur zum erſten Male eine ihr zuſagende 1 Atmoſphäre fand. Die franzöſiſche Kolonie ſtellte damals 5 kaum etwas anderes als ein Deportationsgebiet für Zucht⸗ * Häusler dar, da das mörderiſche Klima des Landes auch Leute, die Unternehmungsgeiſt beſaßen, davon fernhielt. Für n Galmot jedoch ſpielte die Gefahr abſolut keine Rolle, er ſah = in der Kolonie mit ihren vollkommen N 5 Anausgebeuteten Naturreichtümern ein lockendes Brachland, das ſeinem Tatendrang weitgehende Möglichkeiten bot. So löſte er denn, ohne ſich lange zu be⸗ ſinnen, ſeine Beziehungen zu der Pariſer Firma und blieb in Guyana. . Nun beginnt für Galmot eine Periode raſtloſer, viel⸗ 1 umfaſſender Tätigkeit. Er wird Goldſucher, koloniſiert 1 ausgedehnte Landſtrecken, macht ſie urbar. Es gelingt ihm, das 3 4 notwendige Kapital aufzubringen, und er gründet eine Firma, 12 ö um Zucker, Edelholz, namentlich aber Rum, zu exportieren. et d Der mißlungene Journaliſt bringt es in kurzer Zeit zum e Millionär. Er beginnt auf den Antillen, in Indien, eine 1. Faktorei nach der anderen anzulegen, wobei der Warentrans⸗ 5 port durch feine eigene Handelsflottille bewerkſtelligt wird. All⸗ 4 mählich eröffnet er auch in ſämtlichen Handelszentren Frank⸗ N reichs Zweigſtellen. Es dauert nicht lange, und Galmot iſt der anerkannte„König des Rums“. Aber der„koloniale Thron“ befriedigt den Nachkommen der Troubadoure nicht. Trotz ſeines märchenhaft raſchen Auf⸗ ſtieges, der an die Laufbahn der amerikaniſchen Könige ver⸗ ſchiedener Induſtrien erinnert, bleibt dieſer glänzende Ge⸗ ſchäftsmann im Innerſten ſeiner Seele ein verträumter Schwärmer, in ſeiner Tätigkeit, in der er ſicher weniger die nüchternen materiellen Erfolge ſchätzt als die Romantik, die ſich ihrem exotiſchen Rahmen abgewinnen läßt, und vor allem in ſeinem Privatleben. Davon zeugen auch die zwei Romane, die er in der Blütezeit ſeines Schaffens in der Kolonie geſchrieben hat:„Eine ſeltſame Geſchichte“,— weniger ein Roman als ein Poem, das den tropiſchen Urwald und das Meer beſingt, und„Ein Toter lebte unter uns“,— ein Buch, das der Myſtik der Dſchungel von Guyana gewidmet iſt. Nach und nach war Galmot in der Kolonie überaus populär geworden und wurde 1919 zum Abgeordneten gewählt. Zweifellos pielte die politiſche Tätigkeit in ſeiner ſtürmiſchen Laufbahn ur die Rolle einer nebenſächlichen Epiſode, indem ſte ihm die Gelegenheit bot, ſeinen Einfluß auf die„Herde“, wie er ſich ausdrückte, geltend zu machen. Um ſo tragiſcher iſt es, daß die Politik, ſobald er ſich ihr zuwandte, ſein Lebenswerk wie ein Kartenhaus umwarf und ihm ſpäter endgültig zum Ver⸗ hängnis wurde. Wie viele Leute ſeines Schlages, hatte ſich Galmot über ſo manchen Gewiſſensſkrupel hinweggeſetzt, was bei der exponierten Stellung eines Deputierten nvermeidlich der Oeffentlichkeit bekannt werden mußte. Tat ächlich fiel es ſeinen Neidern nicht ſchwer, die dunklen Punkte ſeines Auf⸗ ſtiegs aufzuſpüren: es erwies ſich, daß er gewiſſe, nicht ganz einwandfreie Spekulationen getrieben und 558 den Fiskus um beträchtliche Summen geſchäbigt hatte. Galmot wurde zur gerichtlichen Verantwortung ge⸗ zogen. Die einzige Erinnerung, die er als Abgeordneter hinterlaſſen hat, iſt ſeine glänzende Verteidigungsrede, aber ſie rettete ihn nicht. Nachdem er ſeiner Deputiertenimmunität für verluſtig erklärt worden war, wurde er zu einem Jahr Gefängnis und zum Schadenerſatz verurteilt. Als rui⸗ nierter Mann kehrte er nach Guyana zurück. Aber auch dieſer ſchwere, wenn auch verdiente, Schickſals⸗ ſchlag vermochte nicht, Galmot zu Boden zu werfen. Mit be⸗ wunderungswürdiger Energie arbeitete er ſich aufs neue em⸗ 8 K por und hatte bereits ſein früheres Auſehen in der Kolonie 2 und einen großen Teil ſeines Reichtums wiedergewonnen, als 5 der Tod ihn ereilte. f 5 1 r Wie geſagt, war es wiederum die Politik, die ſein tra⸗ 5 giſches Ende herbeiführte. Zwar kandidierte Galmot dies⸗ 28 mal nicht perſönlich, nachdem er im Jahre 1924 durchgefallen 85 war, unterſtützte aber die Kandidatur eines gewiſſen An⸗ gu til, der ſich als Chefredakteur einer in Guyana er⸗ 5 ſcheinenden Zeitung durch Senſationsnachrichten und Ent⸗ 38 hüllungen zweifelhaften Charakters auszeichnete. Es war 1 aber der Kandidat der Gegenpartei, der radikale Abgeordnete 1. Lotier, ebenfalls der Redakteur einer Cayenner Zeitung, 5 der i 5 zaum zweiten Mal den Sieg über Galmot 15 und ſeinen Anhang davontrug. Schon bet ſeiner erſten Wahl ſt hatte man davon geſprochen, daß er ſein Mandat nicht ſo 8 feinen Wählern als der Unterſtützung mehrerer Vertreter I der Behörde verdankte. Diesmal ging es erſt recht los. An⸗ . quetil ſchrieb in ſeinem Organ über Korruption und 5 Betrug und behauptete, daß in Wirklichkeit er und nicht den ſei. werft cht die Recht⸗ Eine Abenteurer⸗Laufbahn Immer ſtärker entbrannten die Leidenſchaften in der Kolonie, und als Galmot plötzlich erkrankte, ſprach er ſeine Ueberzeugung darüber aus, daß ſeine Köchin ihm auf Anſtif⸗ tung ſeiner Feinde Gift in die Speiſen beigemiſcht hatte. Die ärztliche Unterſuchung ſtellte tatſächlich Vergif⸗ tung mit Arſenik feſt. Der ehemalige Deputierte ſtarb nach zweitägiger Krankheit, und die Nachricht von ſeinem Tode rief in der Stadt allgemeine Aufregung und Entrüſtung hervor, die bald zu blutigen Unruhen führte. Die Menge nahm an Galmots vermutlichen Mördern, oder auch nur Gegnern, grauſame Rache. Sechs Vertreter der Be⸗ hörde und des Magiſtrats wurden teils auf der Straße gelyncht, teils in ihren Wohnungen umgebracht. Ein Munizipalrat, der ſich auf dem Dachboden ſeines Hauſes hinter alten Matratzen verſteckt hatte, wurde herausgezerrt und ermordet. Der Chef der Sektion des Schul⸗ weſens, der den vergeblichen Verſuch gemacht hatte, ſich in einer Schule und im Krankenhaus zu verbergen, bat ſchließlich, um der Jagd, die man auf ihn machte, zu entgehen, ins Gefängnis abgeführt zu werden. Unterwegs wurde er aber gewaltſam von ſeinem Schutzgeleit getrennt und ver⸗ wundet. Er beſaß noch die Kraft, das Tor des Gefängniſſes zu erreichen, wo er wiederum eingeholt und buchſtäblich in Stücke geriſſen wurde. Die Giftmiſcherin mußte verkleidet ins Gefängnis geſchafft werden und entrann auf dieſe Weiſe der Volkswut. r Deutſchland Ein Dorf⸗Drama Der Gaſtwirt Peter All mannshofer, aus Hackers⸗ hofen(Niederbayern), der bei Dreſcharbeiten ſeiner Schweſter geholfen hatte, geriet wegen Sticheleien in Aufregung und brach deswegen nachmittags die Arbeit ab. Gegen 8 Uhr abends erſchien er plötzlich mit ſeinem Jagdgewehr auf der Dorfſtraße und ſchoß blindlings unter die bei der Dreſch⸗ maſchine verſammelten Arbeitskräfte, wobei er den gerade des Weges kommenden verheirateten 35 Jahre alten Söldner Georg Zettl von Kleinpilbertshofen, der zur Abholung der Dreſchmaſchine mit den Pferden angekommen war, traf und ihn tödlich verletzte. Nachdem Allmannshofer ſah, welches Unglück er angerichtet hatte, erſchoß er ſich neben der Leiche ſeines Opfers. Selbſtmord in der brennenden Schenne In Fröbel bei Glogau brach in der Scheune des Land⸗ wirts Werner Feuer aus. Die verheiratete Tochter des Werner, die den Brand entdeckte, kam bei Löſchverſuchen in den Flammen um. Nach dem Ablöſchen des Feuers fand man außer der Leiche der jungen Frau die völlig verbrannte Leiche des Landwirts Werner, der das Feuer angelegt und ſo Selbſtmord verübt hat. Werner hatte in der letzten Zeit mit ſchweren wirtſchaftlichen Sorgen zu kämpfen. Ueber 12 000 Mark veruntreut Die Breslauer Kriminalpolizei verhaftete die 30jähr. Se⸗ kretärin der Direktion eines ſchleſiſchen Badeortes. Die Ver⸗ haftete hatte im Laufe eines Jahres in ihrer Stellung mit Hilfe von Scheckfälſchungen über 12000 Mark an ſich ge⸗ bracht. Die Verhaftung erfolgte in einer Breslauer Lebens⸗ verſicherungsanſtalt, wo die Betrügerin im Begriffe war, eine Lebensverſicherung auf 10000 Mk. abzuſchließen. Heimkehr eines Totgeglaubten Vor 34 Jahren verſchwand in Nohfelden(Birkenfeld) auf unerklärliche Weiſe ein Mann namens Schley. Man hielt ihn für tot und wurde darin beſtärkt, als Jahre ſpäter im Buchwald ein menſchliches Skelett gefunden— und auf dem Friedhof beigeſetzt wurde. Nun iſt Schley, 70fährig, unver⸗ mutet aus Amerika zurückgekehrt. 25 Wertvolle Stiftung Rittmeiſter a. D. und Gutsbeſitzer Joſef Hoſſelber⸗ ger hat ſeiner Vaterſtadt Nürnberg außer einer namhaften Geldſumme auch das Gut Charlottenhof bei Schwanberg ge⸗ ſtiftet. Der Stifter hat ſich auf Lebensdauer die Bewirtſchaf⸗ fand er einen Freund bei ihr. Er fing einen Strei Oeſterreich Der Stier im Fremdenzimmer In St. Ilgen hatte ein Fleiſchſchauer 8 wei junge Stiere gekauft. Auf dem Transport wurde einer von ihnen ſcheu, riß ſich los und raſte in ein Hotel. Dort kletterte das Tier über die Treppen in das zweite Stockwerk und drang in ein Fremdenzimmer ein, wo es die geſamte Ein⸗ richtung zertrümmerte. Dann lief es wieder auf den Hotelgang und richtete noch weiteren Schaden an, bis es ſchließlich erſchoſſen werden konnte. Frankreich Autoſturz in eine Schlucht 5 Im Lauf des Dienstags ſind, durch Autounglücksfälle auf den Landſtraßen Frankreichs nicht weniger als acht Perſonen getötet und 21 verletzt worden. Bei St. Etienne ſtürzte am Nachmittag ein ſchleuderndes Auto eine 80 Meter tiefe Schlucht hinab. Drei Inſaſſen waren ſofort tot, während die beiden übrigen mit lebensgefährlichen Verletzungen dar⸗ niederliegen. 5 Polen Handgranatenexploſion Ein Soldat ſchickte ſeinen Eltern in Cheln ein Paket, in dem drei Handgranaten enthalten waren, mit der Weiſung, dieſe Sprengkörper zum Fiſchfang zu benutzen. Der Vater öffnete das Paket und nach Kenntnisnahme des Briefes ſchickte er ſich zu einem Verſuch an. Beim Hantieren mit einer D Handgranaten explodierte dieſe und riß ihm den linken Arm heraus, während ſeine Frau ſchwer verletzt wurde. An dem Aufkommen der beiden Schwerverletzten wird gezweifelt. Tſchechoflowakei Einſturz eines Turuſaales Bei dem Neubau des Sokolgebäudes in Böhmiſch⸗ Skalitz ereignete ſich ein ſchweres Bauunglück. Die Saaldecke brach infolge Ueberlaſtung durch Zement und Beton ein und begrub unter ſich vier Arbeiter, die gerade im Turnſaal be⸗ ſchäftigt waren. Bei den Aufräumungsarbeiten konnte man einen der Verunglückten nur noch als Leiche bergen, während die übrigen drei Arbeiter durch die auf ſie geſtürzten Trüm⸗ mer lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Alle drei mußte 5 ſofort zur Durchführung einer Operation in das Spital bracht werden, doch beſteht keine Hoffnung, ſie am Leben erhalten. Der Bauleiter, dem Unterlaſſung von Sicherhe maßnahmen vorgeworfen wird, wurde verhaftet. i Japan Majeſtätsbeleidigung in Japan. Seit April wird in Japan eine Unterſuchung wegen eines eigenartigen Falles von Mafeſtätsbeleidigung geführt. iſt bis jetzt ſtreng geheim gehalten worden und die Poltze hat erſt in den letzten Tagen Zeitungsmitteilungen erlaubt. In den Fall ſind 175 Männer und Frauen verwickelt, die im April verhaftet worden ſind. Sie ſind Mitglieder ein religiöſen Sekte, die aus einer anderen Sekte mit ſtark kom⸗ muniſtiſchen Grundſätzen hervorgegangen iſt. Der Führer der Verhafteten iſt ein Lehrer namens Onoſchi. Er behaupte daß in ihm die göttlichen Ahnen der kaiſerlich japan Familie eine Verkörperung gefunden haben. Die Schr d in denen er dieſe Lehre ſeinen Anhängern auseinanderſe enthalten keine Beleidigungen der kaiſerlichen Familie, aber Ausdrücke, die nach Anſicht der japaniſchen Beh nicht den nötigen Reſpekt vor den Ahnen des Herrſcherha beweiſen. Oniſchi hat eine Gemeinde von 4000 Anhäng die meiſtens aus Bauern beſteht und die es ihm durch Beiträge ermöglicht hat, einen prachtvollen Tempel a richten. Die Behörde hat gegen ihn und die mit ihm verh⸗ teten Mitglieder ſeiner Sekte ein Verfahren wegen Ma ſtätsbeleidigung eingeleitet. Der Spruch des Gerichte noch aus. f 155 Amerika i Vierfacher Mord 1 Als ein Eiſenbahnarbeiter in Saeramito(Kalifor der von ſeiner Frau getrennt lebte, dieſe abends be an und ſchoß ihn durch einen Revolverſchuß nieder. Da; ſuchte er zwei Schwäger und einen Vetter ſeiner F die er für ſein eheliches Unglück verantwortlich mac ſchoß ſie ebenfalls nacheinander nieder. Endlich verletz noch einen Automobilfahrer, der gerade vorüberfuhr. Al; feſtgenommen wurde, leugnete er alles und behaupte tung des Gutes vorbehalten. Das Gut ſoll dereinſt in ein Altersheim umgewandelt werden. 5 gagd auf Zu dem Wildererſkandal bei Leutkirch im württem⸗ bergiſchen Allgäu wird dem„Ulmer Tagblatt“ berichtet: Seit zu Waldburg⸗Zeil durch planmäßige ſchwere Wilddiebereien nahezu vollkommen ausgeſchoſſen. Die Haupt⸗ wilderer jedoch und der Verbleib der vielen gewilderten Rehe waren nicht zu ermitteln. Als die Wilddieberei den Höhe⸗ punkt erreichte und auf den Herzog Alhrecht von Württemberg und den Fürſten zu Waldburg⸗ Zeil ein Attentat verübt wurde, wurde eine Anzahl Beamte und Detektive eingeſetzt, die aber nichts erreichten. Gegen Ende Mai wurden, da noch immer in erſchreckender Weiſe gewildert wurde, zwei Jagdkrimina lüſten vom Deutſchen Landſchutz, Zweigſtelle in Münſter in Weſtfalen, angefordert. In zweieinhalbmonatiger, angeſtrengter Tätig⸗ kett gelang es den beiden Beamten, die ſeit langem betriebe⸗ reiches Hehlerneſt zu entlarven. f burger Kr 5 er Bevöl⸗ su den Tagen der Revolution wurden die Reviere des Fürſten nen Wilddiebereien größten Stils und ein großes, umfang⸗ Birk ſagte aus, daß er Hunderte von Rehen in Am Abend des 16. Auguſt erwarkete eine gr ſeiner Freunde ſei der Mörder. 55 Wilodiebe vor den Wohnungen der Wilderer ein Poſtaut Kriminalbeamten und württembergiſchen Staatsförſt ſchlagartig wurde um 836 Uhr zugegriffen Bei allen Mitgliedern der Bande drangen die Beamten z gleicher Zeit ein. Die Hausſuchungen förderten umfangreiches Beweismaterial zutage. Allein in einem kleinen Or 18 Gewehre, Karabiner, Flinten, Jagdgeräte, F zeuge, Munition gefunden. Der Hauptwilddieb und 9 Birk aus Ferthofen, wurde mit ſeinem ganzen Anha fort feſtgenommen und in Einzelhaft gebracht. 5 Alle Augenblicke kamen die Beamten mit großen? und Waſchkörben voller Gehörne, Geweihe, ausge jagdbarem Federwild, Schlingen, Infanteriegeweh ſäcken und zahlreicher Munition und Wildererwer Rathaus in Aitrach⸗ 3 Die Vernehmungen der von den beiden Jagdkrimi feſtgeſtellten 30 Wild⸗ und Fiſchdiebe und 23 He zu zahlreichen Geſtändniſſen. Im des Kreuzverhörs wurden weitere Perſonen überf und viele Zentner Fiſche verkauft habe. Das Geſtändnis des Wilderers Wehr umfaßte a 50 Aktenſeiten teten zum Amtsgericht in Leutkirch. Der! Bier en 8. Seite. Nr. 403 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 31. Auguſt 1928 Veranſtaltungen Freitag, den 31. Auguſt Theater: Operettenſpiele im Roſengarten:„Der fidele Bauer“, .00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett,.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Robert u. Bertram“.— Scha u⸗ burg:„Vom Täter fehlt jede Spur“.— Capitol:„Ver⸗ Inrene Söhne in Marokko“.— Ufa:„Papiton“.— Palaſt⸗ Theater:„Die Boheme“.— Scala:„Belphegor“,— Gloria: „Der gehelmnisvolle Spiegel“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch —5 Uhr; Freitog—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. Aus dem Lande Zur Feſtnahme des Waldſeer Doppelmörders * Weinheim, 30. Aug. Zur Feſtnahme des Doppel⸗ mörders Münch teilt die Polizei Weinheim noch mit, daß die Feſtnahme nicht in einem Heuſtadel, ſondern in einem hieſigen Gaſthaus erfolgte. Münch füllte den Fremdenzettel vorſchriftsmäßig aus, ſchrieb jedoch den Zunamen unleſerlich. Der Polizei fiel bei der Zettelkontrolle der unleſerliche Name auf. Zwei Beamte begaben ſich in die Wirtſchaft, um den richtigen Namen zu ermitteln. Münch machte, als ſie ihn nach ſeinem Namen fragten, einen aufgeregten und verſtörten Eindruck und gab ihnen ſchließlich einen falſchen Namen an. Da man Verdacht ſchöpfte, unterzog man Münch auf der Poli⸗ zei⸗Wache einem Verhör, bei dem ſich ergab, daß man es mit dem geſuchten Doppelmörder zu tun habe. Darauf wurde Münch, der bisher nur ſiſtiert war, verhaftet. Er gab zu, der Geſuchte zu ſein, leugnet aber entſchieden die Tat ab. Ein ihm heute morgen angebotenes Frühſtück lehnte er ab. Der Abtransport nach Frankenthal wird nach Erledigung der Formalitäten erfolgen.— Die ermordete Ehefrau Münch und deren Kind wurden geſtern nachmittag unter großer An⸗ teilnahme der Bevölkerung beigeſetzt. Aus dem Hinterhalt erſchoſſen * Waldshut, 30. Aug. Die mit ihrem Ehemann in Schei⸗ dung lebende Fran Mergel, die in einer Spinnerei als Arbei⸗ terin beſchäftigt war, wurde geſtern während der Mittags⸗ pauſe, als ſie aus einer Wirtſchaft in ihre Wohnung, dem hieſigen Mädchenheim, zurückkehrte, durch fünf Revolver⸗ ſchüſſe getötet. Die Schüſſe wurden von einem Mann abgegeben, der ſich hinter einem Schuppen verborgen hatte und nach der Tat ſchlennigſt in den nahe gelegenen Wald flüchtete. Die Staatsanwaltſchaft iſt mit der Aufklärung des Falles beſchäftigt. Man vermutet, daß der frühere Ehemann der Fran Mergel als Mörder in Frage kommt. ** * Wiesloch, 28. Aug. Die Ausſichten für die kommende Tabakernte aus dem Bezirk Wiesloch ſind im allge⸗ meinen als gut zu bezeichnen. Allerdings hat ein Teil der Pflanzen durch die anhaltende Hitze ſchwer gelitten. * Bruchſal, 30. Aug. Am Mittwoch nachmittag ſtürzte auf dem Gelände eines großen induſtriellen Unternehmens bei der Aufſtellung eines Transportkranens der 51 Jahre alte, verheiratete Monteur Arthur Kleine einer Leipziger Firma, die den Kranen aufſtellt, während der Arbeit aus einer Höhe von 10 Metern ab und war ſofort tot. * Pforzheim, 30. Aug. Der bei dem Badenwerk ange⸗ ſtellte 36fährige Bezirksmonteur Fritz Bräuninger aus Singen bei Pforzheim verunglückte bei einer Reparaturarbeit im Transformatorenhaus Dietenhauſen tödlich. Er hinter⸗ läßt eine Familie mit zwei Kindern. Nachbargebiete Geheime Domänenrat i. R. Emmerich Mayer geſtorben sw. Darmſtadt, 29. Auguſt. Geheime Domänenrat i. R. Emmerich Mayer iſt am 25. d. M. im Alter von 73 Jahren nach längerem Leiden verſchieden. Mit ihm iſt einer der be⸗ deutendſten Fachmänner auf dem Gebiet der Weinerzeugung dahingegangen. Das Land der alten Reben⸗ und Weinkultur, das ſonnige Oeſterreich, war ſeine Heimat. Ihm iſt er im Her⸗ zen treu geblieben. Auf deutſchen und ausländiſchen Hoch⸗ ſchulen(Hohenheim und Zürich) erwarb er ſich ſeine aus⸗ gezeichnete allgemeine und fachwiſſenſchaftliche Ausbildung, und in verſchiedenen Stellungen in badiſchen und preußiſchen Weinbaugebieten hervorragende praktiſche Kenntniſſe in der Weinkultur. Im Jahre 1894 trat Emmerich Mayer in den heſſiſchen Staatsdienſt ein als Begründer und damit erſter Direktor der Wein⸗ und Obſtbauſchule Oppenheim. Er hat in dieſer Stellung bis 1901 die Grundlagen für die ſpätere Ent⸗ wicklung der heutigen Fachlehranſtalt geſchaffen. Im Jahre 1901 übernahm Mayer auf Wunſch des Finanzminiſters Küch⸗ ler die ſchwierige Aufgabe, eine heſſiſche ſtaatliche Weinbau⸗ FCC ĩͤ Vb Die eee domäne zu begründen. Mit unendlichen Sorgen und Mühen, aber auch mit den ſchönſten und allſeitig anerkannten Erfol⸗ gen, hat E. Mayer dieſe Aufgabe gelöſt. Schon die erſte Ver⸗ wertung der Kreszenz aus den Gütern Bodenheim und Oppen⸗ heim im Jahre 1903 gab Zeugnis von dieſem Bemühen, eben⸗ ſo der große Erfolg der Domäne in der Bekämpfung der Peronoſpora im Jahre 1906. Als Krönung des Werkes er⸗ ſtrebte und erlebte Mayer die Errichtung der Zentralkellerei und des Verwaltungsgebäudes in Mainz, die er im Jahre 1910 in Betrieb nehmen konnte. Die Jahre bis zum Welt⸗ krieg widmete Mayer in ſtiller gewiſſenhafter, aber ſehr ziel⸗ bewußter Arbeit dem inneren Ausbau, insbeſondere auch den Vorarbeiten für eine planmäßige Bekämpfung der Reblaus. Als einer der erſten hat er ſich auf dieſem für den Weinbau unendlich wichtigen Gebiet für die Umſtellung ſchwer verſeuch⸗ ter Rebenpflanzungen auf Amerikaner Reben auf das Ent⸗ ſchiedenſte eingeſetzt. Im Jahre 1922 trat Mayer unter dem Druck ſchon lange geſchwächter Geſundheit in den Ruheſtand. Gleichwohl hielt er durch kommiſſariſche Tätigkeit im Mini⸗ ſterium ſeiner Schöpfung auch weiterhin ſeine reichen ſach⸗ lichen Kenntniſſe und Erfahrungen zur Verfügung, beſonders Mannheimer Herbſiregatta Am kommenden Sonntag nachmittag findet auf dem unteren Neckar beim Bootshaus der Mannheimer Rudergeſellſchaft die dies⸗ jährige Herbſtregatta des Mannheimer Regattaverbandes ſtatt. Aus⸗ geſchrieben waren ein Anfänger⸗ und ein Alte⸗Herren⸗Vierer, fer⸗ ner ein Einer⸗Kennen um den Neckarpokal und der traditionell gewordene Regattavereins⸗ Achter. Gegenüber den Vor⸗ jahren ſind die Meldungen heuer merklich dünn ausgefallen und dies mag in erſter Linie ſeine Urſache in der mehr als langen Ruderſaiſon haben. Man ſollte in maßgebenden Kreiſen ernſtlich daran gehen, durch eine andere Formung, bezw. Anordnung, das Niveau der Herbſtregatta zu heben. Eine weitere Aufnahme von offenen Rennen, eine Früherlegung des Termins und eine Verlegung der Regatta⸗ ſtrecke nach dem oberen Neckar, bezw. dem Mühlauhafen, wären hier berückſichtigend in Erwägung zu ziehen. Zum Anfänger⸗Vierer haben „Amicitia“ und„Rudergeſellſchaft Rheinau“ gemeldet, zum„Alte⸗ Herren⸗Vierer“ der„Ruderklub“ und„Amicitia“. Die Frage, wer hier Sieger wird, muß öffen gelaſſen werden, dagegen wird der Neckarpokal⸗Einer eine ziemlich kampfloſe Beute von Waldemar Moder vom Karlsruher Ruderverein werden, der zum Gegner Stefan Welker vom Ludwigshafener Ruderverein hat. Stefan Welker ſteht heute außerhalb eines geordneten Trainings und dürfte gegen kampferprobten Moder kaum ernſtlich in Frage kommen.— Aehnlich ſieht die Sache beim Regattavereins⸗Achter aus, zu dem der Ludwigs⸗ hafener Ruderverein, die„Ruder⸗Geſellſchaft“, und der„Club“, auch der Ruderverein Amieitia gemeldet hat u. zwar überraſchender Weiſe mit ſeinem Meiſterſchaftsachter in Originalbeſetzung. In Ruder⸗ kreiſen hat die Abgabe der„Amieitia“⸗Meldung großes Befremden hervorgerufen und dieſes Befremden iſt vielleicht nicht ganz ungerecht⸗ fertigt, wenn man in Erwägung zieht, daß den anderen Vereinen nur Jungmannen⸗ bezw. Juniormaterial zu Gebote ſteht, das als Kon⸗ kurrenz für die„Amicitia“ nicht im entfernteſten in Frage kommen kann. Man erblickt in den maßgebenden Kreiſen in der„Amiecitia“⸗ Meldung ein unſportliches Verhalten und trägt ſich, nachdem ja jeg⸗ liche Ausſicht auf Sieg vorweg genommen iſt, mit dem Gedanken, dem Start fern zu bleiben. Im Intereſſe unſeres aufblühenden Ruderſports wäre dies ſicher zu beklagen und ſomit dem tieferen Sinn der Herbſtregatta direkt entgegengehandelt. Unſeres Ermeſſens hat die„Amicitia“, die gerade heuer in der Beſtreitung der Rennen eine hohe ſportliche Auffaſſung an den Tag legte, kaum die Abſicht, mit ihrem erſtklaſſigen Achter gegen einen, nicht einmal im Achter ernſtlich erprobten Nachwuchs zu ſtarten, ſondern es dürfte in der Abgabe der Meldung nichts anderes als eine Formſache zu erblicken ſein. Wir glauben vielmehr, daß die„Amicitia“ den Regattavereins⸗ Achter den drei weiter gemeldeten Vereinen überläßt, die ſich um den Sieg zweifelsohne einen hartnäckigen Kampf liefern dürften. un. Fußball Deutſchlands Elf gegen Dänemark Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball⸗Bundes hat für das am 16. September in Nürnberg gegen Dänemark ſtatt⸗ findende Fußball⸗Länderſpiel die ſolgende Mannſchaft nominiert: Stuhlfauth(1. FC. Nürnberg), Beier(Hamburger SV.), Weber(Kur⸗ heſſen Kaſſel), Knöpfle(FSV. Frankfurt,.], Gruber(Dui burger Sp..), Leinberger(Sp. Vg. Fürth), Reinmann 1. FC. Nürnberg), Horn(Hamb. SV.), Schmid 2(1. FC. Nürnberg), Pöttinger, Hoff⸗ mann(beide Bayern München). Für Stuhlfauth wird wahrſcheinlich auch Wentorf(Altona 93) ſpielen. Schwimmen Die Japaner in Berlin Küppers ſchwimmt Rekord Das Gaſtſpiel der japaniſchen Olympiaſchwimmer Lunapark⸗Bad am Mittwoch abend war ein großer äußerer Erfolg, denn die Halle war dicht gefüllt. Die ſportlich gebotenen Leiſtungen waren ganz hervorragend. Einen ſehr ſchönen Erfolg errang Deutſch⸗ lands Rückenmeiſter Eruſt Küppers im 100 Meter Rückenſchwim⸗ men durch einen Sieg über den Japaner Irye, der in Amſterdam noch knapp vor ihm geweſen war. Küppers ſchwamm:11, Min. und ſtellte damit einen neuen deutſchen Rekord auf. Irye hatte 114,4. Die 100 Meter Freiſtil abſolvierte der Japaner Takaiſhi in 59,5 Sek., einer in Deutſchland noch nie geſchwommenen Zeit. Sata ⸗Japan belegte in:04,6 den zweiten Platz. Faſt ohne Gegner ee eee: im Berliner in den ſchwierigen Zeiten der Beſetzung, des Ruhrkampfes, der Beſchlagnahme der Domäne durch die Beſatzung, der In⸗ haftierung und ſpäteren Ausweiſung des Dienſtnachfolgers. Neue Verhaftungen im St. Ingberter Sparkaſſenſkandal * St. Ingbert, 30. Aug. Der in den St. Ingberter Spar⸗ kaſſenſkandal verwickelte Inhaber der hieſigen Firma Blatt iſt geſtern verhaftet und dem Unterſuchungsgefängnis in Saarbrücken zugeführt worden. Gegen den Bruder des be⸗ trügeriſchen Finanzrats Pircher, der Inhaber der Augs⸗ burger Firma Pircher iſt, wurde ein Haftbefehl erlaſſen. — In Augsburg wurde geſtern abend der Bruder des Finanzrates Pircher, Johannes Pircher, feſt⸗ genommen. Johann Pircher hatte St. Ingbert im Auto ver⸗ laſſen und war nach Angaben des Chauffeurs nach München gefahren, wo er ſich in der Bayerſtraße abſetzen ließ. Ein neuer Sparkaſſenſkandal im Saargebiet * Saarbrücken, 30 Aug. Wie das„Saarbrücker Abend⸗ blatt“ meldet, ſoll der Püttlinger Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſenverein durch Einräumung zu weitgehen⸗ der Kredite ernſtliche Verluſte erlitten haben. Sportliche Rund ſchau war der Olympiaſieger Tſurata im 200 Meter Bruſtſchwimmen. Er gewann das Rennen in:51,2 Min. klar gegen ſeinen Landsmann Mavatart(:59,2). Hilde Schrader ließ ſich natürlich das 200 Me⸗ ter Damen⸗Bruſtſchwimmen nicht nehmen und ſiegte in:13,7 Min. vor Elfriede Zimmermann:24,83 Min. In einer Freiſtilſtaffel 10 mal 6624 Meter waren die Japaner mit 642,7 Min. gegen die Berliner Mannſchaft, die:56,4 benötigte, erfolgreich. Im Waſſer⸗ ballſpiel ſiegte Weißenſee 96 mit 511 gegen Spandau 04. Schach Rhein⸗Schachmeiſterſchaft 8 In der 6. Runde des Schachturniers um die Rheinmeiſterſchaft in Karlsruhe gewann Meier gegen Hüther in einer poſitionell vorzüglichen Partie durch Mattangriff. Schiefer ſtand gegen Gerber etwos ſchlechter, da dieſer Angriffsausſichten auf dem Königsflügel hatte. Gerber nutzte dieſe nicht, verlor durch ein Verſehen eine Figur und die Partie. Huſſong ſpielte gegen Weißgerber eine engliſche Partie. Weißgerber erlangte Druck⸗ ſtellung und hätte durch vorſichtiges Spiel einen Bauern gewinnen können. Statt deſſen verſuchte es mit direktem Angriff, den Huſſong abwies und Uebergewicht ſowie nach Zeitnot Weißgerbers Gewinn⸗ ſtellung erlangte. Platz gewann gegen Hillesheim, der den Damenflügel nicht genug ſicherte. Walther überrannte Klucke r, der nicht geſchickt genug verteidigte. Ein Mattangriff von Walther wurde mit Erfolg durchgeführt. Die Hängepartie Schiefer— Klucker wurde von Schiefer gewonnen, Huſſong und Meier trennten ſich erneut in klarer Gewinnſtellung für Huſſong. Nach der 6. Runde führt Platz mit 5 Punkten vor Huſſong 4(. Hänge⸗ partie), Schiefer, Weißgerber und Walther je 4, Hillesheim und Klucker je 2. Punkte. Pferdeſport Karlshorſt(30. Auguſt) 1. Hampelmann⸗Hürdenrennen. Lehrlingsr. 2300 A. 3000 Meter: 1. H. Saubers Goldlachs(A. Torke), 2. Bommerlund, 3. Rubel. Ferner: Heldraſtein, Mandarin, Volksrache, Vedette. Tot: 16, Pl: 12, 16, 16:10. ö 2. Preis von Frehne. F. Zweif. 3000 4. 1000 Meter: 1. Geſt. Pünstorfs Amönenwarte(J. Vinzenz), 2. Amadeus, 3. Norjona. Ferner: Heliodor, Tantor, Kepfa, Heideland, Mein Julius, Herak⸗ les. Tot. 359, Pl: 47, 17, 23:10.. 3. Maßlieb⸗Jagdreunnen. F. Dreif. 3700. 3200 Meter: 1. Dr. E. Baers Oper(H. Müſchen), 2. Staroſte, 3. Hadrian. Ferner: Potiphar, Julia. Tot: 51, Ernani, Wildfang, Dudelmann, Pl: 14, 14, 12:10. 5 4. Maſter Willie⸗Jagdrennen. Herrenr. 4500. 4000 Meter: 1. Verb. Deutſch. Herrenr. Franzia(Lt. Merk), 2. Bubj, 3. Ozema. Ferner: Porta Weſtfalica. Tot: 38, Pl: 15, 15210. 5. Deutſches Jagdrennen. Ehrpr. u. 10 000 J. 4400 Meter: 1. E. Gottſchalks Rheinland(W. Wolff), 2. Parſifal, 3. Gerwin. Tot: 15:10. Kopf⸗Weile. Drei liefen. 6. Baſtard⸗Jagdreunen. 3000 4. 4000 Meter: 1. Stall Hegis Oſiris(H. Kukulies), 2. Vineta, 3. Fonar. Ferner: Dede, Genius, Fünf Uhr, Plutarch, Girant, Isländer, Cherry Brandy. Tot: 39, Pl: 22, 22, 34:10. 5 7. Anker⸗Hürdenrennen. F. Drei. 4500 4. 2800 Meter: 1. Frhr. Schlotheims Sanſſouct(G. Schatz), 2. Gawan, 3. Kalſertag. Ferner: Die Linde, Markolf, Krautjunker, Filigran, Arber, Sonnenlicht. Tot: 92, Pl: 21, 18, 28:10. Sm]ʃ.. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein Pegel] 25 27. 28. 20. 30 81. Neckar⸗ Pegel 28. 27.28. 29 80, 81 Waldshur 546267078762.51 Schuſted inge 1,13 1,13.061.341.2887 Mannheim.65.52.50 2,50 2,58 2,73 Kehl 225221219 242,452.43 Jagſtfeld 3 Maxau.93 3,993.87.88 4044.0 Mannheim.70.582,56.562,58.79 Caub 189(.584.581. Köln 118.201.151.1812 118 —. ññ——ñ ̃ ͤ œ—.. ̃ ⅛˙3 ä 0— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6. Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur; Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik i B. Kurt Fiſcher — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales; Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige' i. B. R. Schönfelder— Anzeigen Max Filter Diasa Eraisg sind schlacand 11992 welt gedoppelt Für die Dame: .05 Fehr begueme Rolcheyr.-Nalbschube für 8. 3e und Gesellschaft..95 lag. Rogcheyr.-Spangenschue mit Lackk, beliebt. Straß enschuh.0 Felnfarb. Kalbleder-Spangenschule 12 90 bai AH Sem feurine Ladtspangenschuhe tassige Formen. Hauspanfoffel duliſaqqe Nur Sinige Beispiele: Für den Herrn dchte Nindbox-Ralhschuhe.-Stiefel 9 95 3 Flegants Lackbalbschule ür Straße und Gesellschaft. in großer Auswahl Für das Kind: kutnückende Ladtspangenschuhe telzende ſeinfarb. Modesschen zu staunend billigen Preisen e.50,.98,.50, — 2* 12.05 48/46.15 .08 ‚j• 9 66 4535335333333 Echte Nindbox-chnürsfiefel zum Strapazieten Mannbhelm: 2 1, 2/3 P 7, 20 Schwotzingerstraßge 48 Neckarau: Nheingoldstraße 29 N 5 elan der 21. Nauf. 10 * Verunreinigueig durch Haare, Dung, 2* 7. Seite. Nr. 48 Produktions⸗Steigerung in der Landwirtſchaſt durch den elektriſchen Strom Es iſt natürlich ein Unſinn, bei Betrachtung deutſcher Ver⸗ hältniſſe zu jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenheit amerikaniſche Verhältniſſe zum Vergleich heranzuziehen, und was für einen rieſigen, amerikaniſchen landwirtſchaftlichen Muſterbetrieb gilt, iſt durchaus nicht auf jede kleine oder mittlere deutſche Bauern⸗Wirtſchaft anwendbar, aber ſicher iſt, daß der amerikaniſche Farmer im Allgemeinen mehr Neigung als der deutſche Landwirt hat, techniſche Neuerungen ſich zu Nutze zu machen, vor allem die mit der konzentrier⸗ teſten und angenehmſten Form der Kraft⸗Verſorgung zu⸗ ſammenhängenden, der elektriſchen. Dabei iſt die Heran⸗ ziehung des Stromes an die viel verſtreuter als bei uns liegenden Gehöfte im auch klimatiſch ungünſtigeren Nord⸗ amerika auch nicht annähernd ſo glänzend gelöſt wie im weit⸗ gehend elektrifizierten Deutſchland. Umſo größer iſt drüben naturgemäß der Anreiz, den einmal vorhandenen Strom⸗ anſchluß für alle möglichen Zwecke auszunutzen, und die Regierungen unterſtützen derartige Beſtrebungen weitgehendſt, die letzten Endes die Verbilligung der landwirtſchaftlichen Produkte bezwecken,— die Weltmarktpreiſe werden ja meiſt durch die billigſten Produkte beſtimmt; in 22 Einzelſtaaten der Vereinigten Stgaten beſtehen ſtaatliche Kommiſſionen zum Studium der mit dem Aufgaben⸗Komplex„Elektrizität in der Landwirtſchaft“ zuſammenhängenden Fragen. Gerade die Landwirtſchaft, die, wie kaum ein anderer Beruf, von äußeren und unvorhergeſehenen Umſtänden ab⸗ hängig iſt, bedarf in vielen Fällen ſchneller Arbeit und auch, — bei der Konzentration höchſter Arbeitsleiſtungen auf oft wenige Tage und Stunden, deren Folge manchmal größter Mangel an Arbeitskräften iſt,— des Erſatzes der Menſchen⸗ kraft durch die Maſchine. Das bequemſte, ſauberſte, ſtber⸗ ſichtlichſte, leichteſt zu bedienende Antriebsmittel für alle Arten landwirtſchaftlicher Maſchinen und Geräte iſt zweifellos der Elektromotor, ſoweit nicht ſogar ein unmittelbarer Betrieb durch den einfachen Anſchluß an die vorhandene Lichtleitung möglich iſt, wie bei den Koch⸗ und Heizgeräten. Es können natürlich im Rahmen einer kurzen Ausfüh⸗ rung nicht alle Anwendungen der Elektrizität in der Land⸗ wirtſchaft behandelt werden, umſo mehr, als manche nur für den Großbetrieb in Frage kömmen, wie z. B. die Feldbereg⸗ nung, während augenblicklich gerade eine Intenſivierung des bäuerlichen Kleinbetriebes von größter Bedeutung iſt. Aber ſchon die Verbeſſerung des Transportweſens auf dem Lande iſt auch für den kleineren und mittleren Betrieb wichtig. Wenn auch die Anwendung des Elektrokarrens auf Höfen und Wegen meiſt nur in beſchränktem Umfang möglich iſt, ſo gewinnt doch die Höhen⸗Förderung mit Hilfe elektriſch be⸗ triebener Förderer an Bedeutung, in vielen Fällen in un⸗ mittelbarer Verbindung mit der Dreſchmaſchine, deren fahr⸗ bare Konſtruktion immer mehr vorgezogen werden. Von den übrigen Frucht⸗Verarbeitungs⸗Maſchinen ſei nur noch die Häckſelmaſchine, die Ballenpreſſe und der Ritbenſchneider ge⸗ nannt. Unter, den Feldbeaxbeitungsmaſchinen beginnt die auch für Kleinbetriebe geeignete, elektrtſche Bodenfräſe für Feld und Garten ſich immer mehr durchzuſetzen, während dort, wo elektriſcher Anſchluß vorhanden iſt, auch Neben⸗ arbeiten, wie Sägen, Holzſpalten uſw. ſchon vielfach mit Hilfe elektriſcher Kleinmaſchinen ausgeführt werden. Die Bedeutung der elektriſchen Kraft für Tierzucht und Stallwirtſchaft iſt außerordentlich groß. Die im Intereſſe der Tiere wichtige Sauberkeit der Stallungen bedingt gute Be⸗ leuchtung, nicht nur am Tage, ſondern auch durch gutes künſt⸗ liches Licht, andernfalls iſt eine Vernachläſſigung der not⸗ wendigen Züchtungs⸗, Fütterungs⸗ und Pflegearbeiten un⸗ ausbleiblich, Das gilt für Mllchwirtſchaftsbetriebe genau o wie für die beſonders empfindlichen Schweine. Gute Beleuch⸗ tung kann ſogar die Legetätigkeit der Hühner ſteigern, wie amerikaniſche Verſuche bewieſen haben, während der elek⸗ triſche Brutapparat und die„elektriſche Glucke“ für die wei⸗ tere Aufzucht im Hühnerſtall ſorgen; neuerdings werden ja ſogar die ultravioletten Strahlen in den Dienſt dieſer Auf⸗ gabe geſtellt, doch find die Verſuche hiermit noch nicht abge⸗ ſchloffen. Im Schafſtall ſpielt die elektriſch betriebene Scher⸗ maſchine eine Rolle, die auch für Rinder und Pferde anwend⸗ bar iſt; auch ſei an die Inſekten⸗Vertilgung durch Staub⸗ ſauger erinnert. In dies Gebiet gehört auch die elektriſch betriebene Waſſerverſorgung und die Jauche⸗Pumpe.— Ein ſehr nützlicher Apparat iſt der elektriſche Kartoffel⸗ und Vieh⸗ futter⸗Dämpfer, ſchon deshalb zweckmäßig, weil er den billi⸗ geren Nachtſtrom auszunützen in der Lage iſt, alſo gewiſſer⸗ maßen„im Schlaf“ arbeitet. In der tieriſchen wie in der menſchlichen Ernährung iſt eine beſſere Ausnützung der Nah⸗ rungsmittel nötig, wenn ſie nicht gekocht, ſondern gedämpft werden, wodurch die wertvollen Vitamine erhalten bleiben. Verſuche der Preußiſchen Verſuchs⸗ und Forſchungsanſtalt für Tierzucht haben das praktiſch bewieſen. Während der Nacht dämpft das Futter im Futterdämpfer, einem wärmeiſolier⸗ ten Kochkeſſel mit elektriſcher Bodenheizung, ohne Anheizen, ohne Aufſicht, ohne Feuersgefahr. In einem 50 Liter⸗Keſſel kann in 7½ Stunden faſt 1 Zentner Kartoffeln dämpfen, der tägliche Nahrungsbedarf für 6 Schweine. Auch hält ſich das Futter im Keſſel 24 Stunden lang warm und bleibt in appe⸗ titlichem Zuſtand.— In dieſem Zuſammenhang iſt noch der Heißwaſſerbereiter zu nennen, wichtig für die Reinigung von Vieh und Geräten und der Hände, vor allem in Krank⸗ heitsfällen. Große Bedeutung hat die Elektrizität in der Milchwirt⸗ ſchaft. Kühlmaſchinen, Flaſchenſpülmaſchinen, elektriſch be⸗ triebene Zentrifugen, Butterfäſſer uſw. ſorgen für ſchnelle und hygieniſch einwandfreie Bearbeitung der Milch, und die höheren Geſtehungskoſten werden leicht wett gemacht durch ihre beſſere Haltbarkeit, höhere Reinheit und größeren Nähr⸗ wert. Das gilt auch von der Gewinnung der Milch durch elektriſch betriebene Melkmaſchinen, die ſich im Ausland ſchon viel mehr eingeführt haben als in Deutſchland. Das elek⸗ triſche Melken iſt ſicher dem von der Hand vorzuziehen, da es einer vollkommenen Hygiene entſpricht und im übrigen die natürlichen Bewegungen des Kalbes, das Saugen und Maſſieren des Euters, naturgetreu nachahmt. Das zweck⸗ mäßige Nachmelken mit der Hand ermöglicht eine dauernde Kontrolle des Euters. Da die Milch weder mit den Händen noch mit der Außenluft in Berührung kommen kann, iſt die Streu und, was das Weſentlichſte iſt, durch Keime praktiſch ausgeſchaltet. kommt die Erſparnis an Arbeit und Perſonal. Bleiben noch Küche und Hauswirtſchaft zu betrachten, die auf dem Lande naturgemäß eng mit der übrigen Wirtſchaft zuſammenhängen. Daß Staubſauger und Heißwaſſerſpeicher in Küche und Haus eine mindeſtens ebenſo große Rolle ſpie⸗ len können wie im Stall, liegt auf der Hand. Es würde zu weit führen, auf alle die bekannten Haushaltsgeräte einzu⸗ gehen, die wegen ihrer Anpaſſungsfähigkeit an die verſchie⸗ denſten Bedürfniſſe ihrer einfachen Bedienung ihrer Sicher⸗ heit gerade der vielbeſchäftigten Frau auf dem Lande das Leben leichter machen können. Beſonders zu erwähnen wäre nur noch der Elektro⸗Oekonom, eine Art Verbindung zwiſchen Kochkiſte und Heizapparat, in dem die einzelnen Töpfe nicht neben,— ſondern übereinandergeſtellt werden und nur der untere Teil beheizt wird. Morgens werden die Speiſen in den Apparat geſtellt und man braucht ſich nicht weiter um ſie zu kümmern, da ſich der Strom nach Erreichung der richtigen Temperatur automatiſch ausſchaltet und die Speiſen ohne weitere Wärme⸗Zufuhr gar kochen, wodurch viel Heißkraft geſpart wird; die Töpfe ruhen in einer wärmeiſolterenden Haube. Das alles ſind Möglichkeiten, den landwirtſchaftlichen Be⸗ trieb zu„rattonaliſieren“ und zu„intenſivieren“, die durch⸗ aus nicht nur dem Großbetrieb zur Verfügung ſtehen, ſon⸗ dern in vielen Fällen und in mancherlei Ausführungsformen auch im kleinen und mittleren Betrieb wirtſchaftlich ſind und die Produktion erhöhen und verbilligen können. Dipl.-Ing. A. Lion. Hinzu Rundfunk⸗Berater Wie ſoll der Drehkondenſator beſchaffen ſein? Ein von vielen Rundfünkteilnehmern mißlich empfun⸗ dener Uebelſtand bei den gebräuchlichen Drehkondenſatoren mit halbkreisförmigen Platten liegt darin, daß die Einſtel⸗ lungen für die Sender mit kleinen Wellen im erſten Teil der Skala ſo eng beieinander liegen, daß ſie ſich kaum trennen laſſen, während ſie im letzten Teil der Skala für die Sender mit großen Wellenlängen verhältnismäßig weit voneinander liegen. Man hat verſucht, dieſem Uebelſtande durch eine zweckmäßigere Form der Kondenſatorenplatten zu begegnen und hat Drehkodenſatoren gebaut, bei denen die Reſonanzein⸗ ſtellungen für die verſchiedenen Rundfunkſender möglichſt gleichmäßig über die nach Winkelgraden eingeteilte Skala verteilt ſind. Die bekannteſten Kondenſatoren dieſer Art ſind die nierenförmigen Platten, bei denen ſich die Wellenlänge proportional dem Drehungswinkel ändert. Sie bedeuten zwei⸗ fellos gegenüber den alten Kondenſatoren mit halbkreisför⸗ migen Platten einen Fortſchritt, obgleich auch bei ihnen die Forderung einer völlig gleichmäßigen Verteilung der Wellen⸗ längen auf der Skala nicht ganz erfüllt iſt, weil die Abſtände zwiſchen den Wellenlängen benachbarter Sender nicht gleich bemeſſen ſind. Neuerdings hat man nun verſucht, das Pro⸗ blem noch auf andere Weiſe zu löſen. Man ging dabei von der Vorausſetzung aus, daß binnen kurzem die Wellenlängen der Rundfunkſender ſo verteilt ſein werden, daß die zugehöri⸗ gen Frequenzen voneinander gleichen Abſtand haben,. Die Re⸗ ſonanzſtellen der ſo verteilten Wellenlängen werden dann auf der Skala eines Empfängerkondenſators gleichmäßig verteilt ſein, wenn der Drehungswinkel des Kondenſators propor⸗ tional der Frequenz des abgeſtimmten Antennenkreiſes iſt. Die Plattenform eines nach dieſer Vorſchrift gebauten Dreh⸗ kondenſators ſtellt ein Mittelding dar zwiſchen den nieren⸗ förmigen und den gewöhnlichen halbkreisförmigen Platten. Ein Höhenflugzeug der Stratoſphäre Seit kurzem lebt in Hamburg ein Erfinder, der in Sach⸗ ſen gebürtige A. Börner, ein Mann von 52 Jahren, der ſich ſchon ſeit etwa zwölf Jahren mit dem Problem des Strato⸗ ſphärenfluges befaßt. Der Gedanke liegt für ihn deshalb nahe, weil er als Erfinder des Kompreſſor⸗Verfahrens, das die Daimlerwerke von ihm erwarben und während des Krieges für Flugzeuge benutzten und heute auch für den Autobetrieb mit großem Erſolge anwenden, mit der Frage der konſtanten Motorleiſtung in jeder Höhe ſich beſchäftigt. Er iſt der Mei⸗ nung, daß eine dauernde Ausführung des Fluges über den Ozean, alſo über weite, Landungen nicht zulaſſende Strecken, mit den heutigen Mitteln in der Erdſphäre(Tropoſphäre) undurchführbar iſt. Der Stratoſphärenflug, d. h. der Flug in ca. 12000 Meter Höhe dagegen würde nach ſeiner Anſicht den Flugverkehr nicht nur betriebsſicherer, ſondern auch wirt⸗ ſchaftlich lohnend geſtalten, d. h. der Unternehmer würde ohne Zuſchüſſe arbeiten können und doch auf ſeine Rechnung kom⸗ die Erlangung der Betriebsfähigkeit unter allen Witterungs⸗ umſtänden und um die Betriebsſicherheit. Denn nicht die Be⸗ ſchaffenheit der Flugzeuge iſt die Urſache mißglückter Ozean⸗ flüge und ſchwerer Unfälle auf hoher See, ſondern der Be⸗ triebsſtoffmangel und die Witterungsunbill haben in den mei⸗ ſten Fällen ſolche Unternehmen ſcheitern laſſen, obwohl die Flugzeuge beim Start mit Betriebsſtoff über ihre ordnungs⸗ mäßige Tragfähigkeit beanſprucht wurden. Die Tropoſphäre, der Flug in Höhen bis zu etwa 10 oder 11 Km. hält Börner für wenig geeignet, die Betriebs⸗ und Zielſicherheit eines Flugzeuges ſicher zu ſtellen. Dieſe Luftſchicht bezeichnet er als Waſchkeſſelatmoſphäre, denn Wolkenbildung, Regen und 1 oder gar Vereiſung bilden für den Flug ſchwerſte Ge⸗ ahren. Alle im Flugzeug den Ozein von Amerika nach Europa Ueberquerenden geſtanden, daß ſie unter den Unſichtigkeiten des Wetters ſchwer zu leiden hatten, auch die Inſaſſen des Flugzeuges„Freundſchaft“. Der Flugzeugführer muß aber die Flugrichtung beherrſchen. Das iſt nur möglich bei klarem Wetter oder bei Sternenſicht, womit in der Tropoſphäre nicht gerechnet werden kann. Die Wiſſenſchaft hat die Gleichmäßigkeit der Temperatur in der Stratoſphäre(ca.— 30 Gr..) feſtgeſtellt, ſie kennt auch den Grad der Luftverdünnung. Er beträgt ein Fünftel der Erdluftdichte. Man iſt ſich demnach darüber klar, daß unter den phyſikaliſchen Verhältniſſen weder der Menſch lebens⸗ fähig noch der Motor verwendungsfähig iſt. Nun ſagt Börner, in dieſen wolkenloſen Höhen läßt ſich aber in hermetiſch verſchloſſener Kabine reiſen, in der auch der Motor unterzubringen iſt. Durch das Börnerſche Verdichtungsver⸗ fahren der Motoren läßt ſich deren Normalleiſtung in jeder Höhe erreichen. Dieſe Luftverdichtung aber kann man auch den Inſaſſen zugute kommen laſſen. Er will Flugzeuge bauen, bei denen in die Kabine die von außen entnommene friſche Luft durch den Motor eingedrückt wird, ſodaß dieſer auf der einen Seite der Kabine ſtändig ſo viel Luft zuführt, daß der Normaldruck geſichert iſt und auf der anderen Seite ſeinen Luftbedarf wieder aus der Kabine entnimmt. Börner hat in ſeinem Projekt die Kabine wagrecht unterteilt, indem er den zylindriſchen Raum mit einem Fußboden und einer Decke ausſtattet. Die dadurch gebildeten Zwiſchenräume laſſen die Luft paſſteren, wobei der Paſſagierraum mit dieſen Luft⸗ ſtrömen Verbindung hat. Dieſe Anordnung hat auch den Vorteil, daß ſie die Tem⸗ peraturverhältniſſe in der Kabine ſichergeſtellt. Die Ueber⸗ hitzung der Luft in 15000 Meter Höhe durch Kompreſſion auf eine Atmoſphäre beträgt etwa 60 Grad. Dieſe überhitzte Luft dem Motor direkt zuzuführen, wäre unzweckmäßig. Ihre Ab⸗ kühlung geſchteht durch Abſtrahlung der Wärme nach den Aufenthaltsräumen der Kabinen⸗Inſaſſen. Nach Bör⸗ ners Berechnungen hat die Kabine Stubentemperatur. Die Kompreſſion bewirkt ferner, daß die zuſammengepreßte Luft bis auf vier Zehntel Prozent Normalſauerſtofſgehalt erhält. Statiſche Berechnungen haben ergeben, daß eine ſolche Kabine bei fünffacher Sicherheit aus 2 Millimeter ſtarkem Duralumin gebaut werden kann und daß dies ohne Gewichts⸗ zunahme möglich iſt. a Sind ſo die Lebensbedingungen für die Inſaſſen ſicher⸗ geſtellt und iſt die normale Arbeitsleiſtung des Motors ge⸗ geben, ſo ſind damit die Vorbedingungen für den Stratoſphä⸗ Es handelt ſich bei der Ueberwindung langer Strecken um zweckmäßig Einſtellung zu Ausbeſſerungsarbeiten renflug noch nicht erfüllt. Zu berückſichtigen iſt die Abnahme des Sauerſtoffgehaltes und der Luftdichte, die in ſolchen Höhen nur ein Fünftel beträgt. Der Motor verliert an Kraft und das Schwebevermögen des Flugzeuges iſt nicht auf⸗ recht zu halten. Der Widerſtand der Luft iſt auf etwa ein Fünftel geſunken, die Luftſchraube würde höchſt unwirtſchaft⸗ lich arbeiten. 0 Börner hat die Löſung des Problems des Höhenfluges durch die Erfindung des Vier kammer mo tors über⸗ raſchend gelöſt. Er enthält außer den Normalexploſipkam⸗ mern in jedem Zylinder noch zwei Reſervekammern, die ſo⸗ wohl als Kraftreſervekammern als auch für Vorverdichtungs⸗ 200 Prozent der gewöhnlichen Leiſtung normiert, ſodaß die Motorleiſtung beim Start des Flugzeuges 300 Prozent der Normalleiſtung beträgt. ſphärenflugzeug mit einem Propellex aus, der aus einem Stück hergeſtellt iſt und deſſen Dimenſion für 15000 Meter Höhe bes rechnet wird. e Damit glaubt Börner den Stratoſphärenflug als reſtlos geſtchert anſehen zu dürfen. Er hat bereits in ſehr maßgeb⸗ lichen Kreiſen ſehr viel Anhünger gefunden und es iſt bereits ein Stratoſphären⸗Flugmaſchinen⸗Syndikat gef gründet worden, an dem ſich recht kapitalkräftige Geſellſchaften und Einzelperſönlichkeiten von Rang im In⸗ und Ausland, namentlich in Schweden, aber auch in anderen nordiſchen umd ſüdlichen Ländern beteiligen. Das Stratoſphärenflugzeug geht alſo bereits ſeiner Verwirklichung entgegen! Börner will aber noch mehr, er will den Flug zeug⸗ betrieb auch geräuſchlos geſtalten, das Flugzeug ohne Propeller betriebsfähig machen. Ein geräuſchlos arbeitendes Gebläſe ſoll die Luft mit einem 300pferdigen Motor aus⸗ vorbringen. Er hofft es dahin zu bringen, daß das Flugzeug ohne Anlauf ſtartet und ohne Landegeſchwindigkeit landet. Doch dieſe Exfinderarbeit iſt noch nicht abgeſchloſſen Ein weites Tor ungeahnter Zukunftsmöglichkeiten nicht nur in der Ueberwindung des Raumes eröffnet Börners Ideenreichtum. Profeſſor Eberhardt von der techniſchen Hoch⸗ ſchule in Darmſtadt hält den Höhenflug bis zu 17000 Meter für durchführbar. 8 Börnerſchen Höhenflugzeuges im Kriege. Alle Abwehrmittel gegen ein Flugzeug in ſolcher Höhe wären nutzlos! Das Höhenflugzeug könnte jedes feindliche Land nach Belleben überfliegen und es mit Bomben üherſäen. Es würden alſo der Erde irren, über den Regenbogen ganze Schlachten ſich abſpielen können, Höhenflugzeug gegen Höhenflugzeug. Doch der Erfinder iſt Deutſcher e Börner als ein Mann des Wirtſchaftslebens, als Fabri⸗ kant denkt vorerſt nur an die Friedensverwendung. Er hat ſeinem Syndikat den theoretiſchen Erweis erbracht, daß ſein Flugzeug rentabel iſt, im Gegenſatz zum Erdſphärenflugzeng. Er rechnet aus, daß es beträchtliche Nutzlaſten zu tragen fähig iſt, daß es das ſchnellſte, das wirtſchaftlich ergiebigſte, das in jeder Beziehung überlegenſte aller Luftfahrzeuge iſt. Die nächſte Zukunft ſoll das erweiſen. PN ö Literatur Taſchenbuch der handwerklichen Selbſthilfe. Verlag von J. F. Schreiber, Eßlingen und München Wer mit feinen Geldmitteln ſparen muß und aus rein wirtſchaftlichen Gründen gezwungen iſt, die Ausbeſſerungsarbeiten in Haus und Wohnung ſelbſt zu machen oder aus Freude zur werktätigen Arbeit neue Sachen herſtellen möchte, dem fehlt es meiſt an einem praktiſchen Berater, der ihn dahin bringt, ſelbſt Lie verwickeltſten Arbeftsgänge gut aufgemachte Werk ab. Praktiſche Unterweſſungen in Hand⸗ werkstechnik bietet hier Gewerbelehrer Bernhard Weickmann, auf 206 Seiten Tert mit 926 Abbildungen. Leicht verſtändliche un) bildliche Darſtellung lehren— vom Leichten zum Schweren führend — Handfertigkeit, techniſches Denken und Tun im allgemeinen und t a im beſonderen. Der Verfaſſer iſt auf Grund vleljähriger Erfahrung dazu berufen, dem Laien die Hand zu reichen zu gutem Gelingen und ihm zu zeigen, wie man es macht und wie nicht, ob es ſich nun um Maurer⸗, Zimmerer⸗, Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Glaſer⸗, Maler⸗, Tapezier⸗ oder ſonſtige handwerkliche Arbeiten handelt. e TTT Verantwortlich: Kurt Ehmer zwecke verwendet werden können. Die Kraftreſerven ſind auf Börner rüſtet ferner ſein Strato. ſtoßen und eine Reaktionswirkung gleich dem Propeller her⸗ Nun denke man ſich die Benutzung des weit über den höchſten Wolken, den Cirren, die—11 Km. über ſpielend leicht zu erledigen. Dieſem Mangel hilft das handliche und 1 8. Seite, Nr. 403 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8 Frektag, den 31. Auguſt 1928 Die Frau als Reklamechef Von Jonny Behm Alle Arbeiten, die ins Reich der Frau fallen, werden das Arbeitsfeld des weiblichen Reklame⸗Chefs ſein; thronende Gottheit das große modiſche Geſamtgebiet mit ſeinen tauſend amüſanten und mehr oder minder ernſten Nebengöttern: Modenſpielereien, Kosmetik, Zigaretten, Süßigkeiten, Bücher und Kunſtgewerbe. Jedes einzelne iſt ſchon ein Stückchen Frauentum, das Leben in und mit dieſen Dingen, deren Nütz⸗ lichkeit durch ſpieleriſche Grazie den Charme des Beſonderen Erhält, äſt elementarſte Weiblichkeit. Die Frau als Leiterin eines Betriebes wird in die Geſamtatmoſphäre, zu der als wichtigſter Faktor Wahl und Organiſation des Perfonals ge⸗ hören, ſowie in alle reklamemäßigen Veranſtaltungen ein ge⸗ wiſſes geſellſchaftliches Moment hineinbringen und wird irgendwie repräſentativ als Frau des Hauſes fungieren, wie dies für kleinere elegante Geſchäfte, aber auch für Hotels, Penſionen, Dielen und Bars und das Paradies aller Frauen⸗ inſtitute, die großen Schönheitsſalons von ungeheurer Wich⸗ tigkeit iſt. Sie wird neben allen äußeren reklametechniſchen Arbeften, die zur Anpreiſung der Dinge in ihren Anſprüchen au reiches Können, ſtarke Phantaſie und künſtleriſche Origina⸗ lität nicht zu unterſchätzen ſind, es verſtehen, durch ihre eigene, beſonders kultivierte und geſchmackvolle Perſönlichkeit die Kreiſe, die ſie für das Unternehmen als Kunden benötigt, an⸗ zuziehen und die Exkluſivität ihres Publikums wiederum zum Reklame⸗Moment zu geſtalten Intereſſanteſtes und ſchwierigſtes aller Gebiete wird das Warenhaus ſein, vielſeitig, anregend, aber auch immenſe An⸗ forderungen an die Reklameleitung ſtellend. Zahlloſe Branchenkenntniſſe, aber auch die Beherrſchung des geſamten Zeitungs⸗ und Annoncenweſens ſind notwendig, dazu ein micht kleines Maß phyſiſcher Kräfte und eiſerner Nerven, die in der Haſt und Unregelmäßigkeit eines derart verzweigten Betriebes die Geiſtesgegenwart, die ſchnelle Denkarbeit und Entſcheidungskraft, die Organiſation des gewaltigen Hilfs⸗ körpers nicht erlahmen oder verwirren laſſen. In der Hand des Reklame⸗Chefs laufen alle Fäden des Unternehmens zu⸗ fammen, er fügt und ordnet ſie in ſteter Berührung mit allen Einzelpoſten des Hauſes, er benötigt genaue Orientierung über den Einkauf, die einzelnen Modeſtrömungen und Saiſon⸗ eigentümlichkeiten(Reiſemoden, Winterſport uſw.) Ihm unterſtehen als letzter Inſtanz Schaufenſter und Vitrinen⸗ dekorationen, die Organiſation der Verkaufskräfte zum Mit⸗ wirken in der Zeſamtreklame⸗Idee, er arrangiert Modeſchau, Reklame⸗Tee und Film, und meiſtert all dieſe gewaltige Ar⸗ beit, die unerſättlich an ſeiner Phantaſie frißt, neben der eigentlichen manuellen Tätigkeit des Plakates, des Inſerates, der Schriftſchilder, Stapeldekorationen uſw. Zu allem kommt eine abſolute Unregelmäßigkeit der Arbeitszeit, die bei den großen Saiſon⸗Ausverkäufen, bei Weihnachts⸗, Ausnahme⸗ und Serien⸗Tagen erhöhte, weit über die feſtgeſetzte Zeit erhöhte. Tätigkeit beanſprucht. Gewiß kein Frau, die neben aller Arbeit leider immer noch den Kampf der Behauptung gegen den Mann zu führen hat, doch unendlich beglückend in der Fülle der Möglichkeiten, und allen Kräften, die lange unbeachtet ſchlummerten, und ſich anſammelten, volle Entfaltung ſchenkend. Die Ausbildung erfolgt in einer der zahlreichen Reklame⸗ fachſchulen, die in allen Großſtädten Deutſchlands als private Fachſchulen oder als angegliederte Reklameklaſſen an den großen Kunſtakademien oder ſtaatlichen Kunſtgewerbeſchulen exiſtteren. Sie alle kultivieren in zahlreichen Fächern das volkswirtſchaftliche und Fachwiſſen gleicherweiſe wie das Künſtleriſche, um den Schüler, frei von aller Schablone, die Einfügung in eine neuzeitliche Formenſprache zu geben. Faſt alle dieſe größeren Schulen haben Werkſtätten und eigene Ausſtellungsräume, dazu Verbindung mit großen Geſchäften und Betrieben, ſodaß von vorneherein eine praktiſche Be⸗ tätigung gewährt iſt. nach der Vorbildung Jahre angebracht richken, durchſchnittlich ſein. Zeichenhegabung iſt werden zwei unerläßliche leichtes Werk für eifte leicht von den Eltern her, eigene Möbel, ſo iſt die Sache noch Die Ausbildungszeit wird ſich natürlich Vorausſetzung, da nicht in allen Betrieben Reklamezeichner zur Unterſtützung vorhanden ſind, und ſelbſt wenn dem Reklamechef abſolut die Möglichkeit der Korrektur gegeben ſein muß. Das Plakat, eines der wichtigſten Reklamemittel und ſpezifiſcher Formenausdruck unſerer Zeit, das nur ſachlich knapp und dem niemals Zeit habenden Menſchen des 20. Jahrhunderts das Wichtigſte vermitteln will, ſowie alle An⸗ zeigen, Proſpekte, Packungen, Dekorations- und Schaufenſter⸗ modellentwürfe, modiſche Illuſtrationen zu Katalogen und 9 dergleichen, verlangen neben gründlichen Mal⸗ und graphiſchen Kenntniſſen ein vollkommenes Wiſſen ſämtlicher Reproduk⸗ tionstechniken und die Anpaſſung des Entwurfes an die tech⸗ niſche Ausführung. Jeder kleinſte Gegenſtand des täglichen Lebens iſt wichtig; die Reklameſchulen geben infolgedeſſen weitgehendſten Unterricht(Bildnis, Akt, Gewand, Landſchaft, Stilleben, Tierſtudien), verbunden mit theoretiſcher und prak⸗ tiſcher Farbenlehre, Perſpektive, Anatomie und,— als ſpezielle Fächer für angewandte Malerei,— Kompoſition und Stili⸗ ſierung. Gebrauchsgraphik und Schrift werden die beiden beherr⸗ ſchenden Fächer des Unterrichtes ſein und dem Schüler An⸗ weiſungen in Schwarz⸗Weiß⸗ e dem Entwurf von Anzeigen und Geſchäftsdruckſachen, Briefköpfen, Schutzmarken, vor allem aber in der ſyſtematiſchen Schriftlehre, Schriftanwen⸗ dung auf Plakaten, Anzeigen und Briefbogen, Stiliſterung des Textes und in kalligraphiſchen Schreib⸗ und Ornament⸗ übungen zu geben. Da der Reklamechef die Idee des Schaufenſters anzugeben, zum mindeſten zu überwachen hat, wird er während ſeines Studiums in den einzelnen Fächern der Dekorationsklaſſe (Architektonik des Fenſters, Komposition von Raum⸗ und Farbdarſtellung, Entwurf vom Aufbau verſchiedener Stapel“⸗, Fantaſte⸗ und Markendekorationen, Entwurf von Podien, Stellagen und Attrappen, Dekorationen von Vitrinen und Innenſchaukäſten, Zeichnung von Schaufenſtermodellen) hoſpitieren. Zu all dem kommt ein reiches Maß theoretiſchen e Pſychologie, die Geſetzmäßigkeit von, Rhythmus, Raum und Farbe, Stilfragen, Geſchmackserzie⸗ hung, Aeſthetik des Zweckmäßigen, die Aufgabe des Künſtlers im Werbeweſen uſw. Schon während der Studienzeit, deren Koſten auf durch⸗ ſchnittlich 100 bis 200 Mark monatlich, inkluſive Arbeits⸗ material anzuſetzen ſind, jedoch bei den einzelnen Schulen differieren, beſteht die Möglichkeit praktiſcher Arbeit bei Wett⸗ bewerben oder Aufträgen angegliederter Firmen oder zu ſtän⸗ digen Ausſtellungen, die von den Schulen veranſtaltet werden. Nach Abſolvierung der Anſtalt erhält der Schüler ein Reife⸗ zeugnis und je nach ſeinen Leiſtungen, Empfehlungen oder direkte Engagements durch die Schulleitung. Neben der feſten ! in Wettbewerben, Tätigkeit in irgend einem Geſchäft oder Betrieb bleibt die freie Plakaten und einzelnen Reklame⸗ entwürfen, wie große Firmen, Film, Ausſtellungen uſw. ſie in Auftrag geben. Die berufstätige Frau und ihr Heim Von Kläre Warum ſind eigentlich wir berufstätigen Frauen dazu verdammt, ein ſo unerfreuliches Nomadenleben zu führen? Das Kapitel„Wohnungsſuche“ iſt vielleicht eins der unerquick⸗ lichſten in unſerem Daſein. Wie ſchwer, ja beinahe wie un⸗ möglich iſt es, ein einigermaßen behagliches Zimmer bei freundlichen, ſauberen Leuten zu erſchwinglichem Preiſe zu finden! Entweder ſtößt man bei dieſer Suche überhaupt auf Ablehnung mit einem eiſigen:„Wir nehmen keine einzelnen Damen!“ oder die Vermieterin beaugenſcheinigt einen mit deutlichem Mißtrauen und ſtellt als erſtes die Verbote auf: Kein Kochen mit Spiritus oder ähnlichem, keine Wäſche im Hauſe(und wären es Strümpfe in der Waſchſchüſſel), keine Aenderung an Mobiliar und Zimmerſchmuck(wodurch man evtl. dazu verurteilt iſt, fremde„Hausgreuel“ zu betrachten und eigene Kunſtgegenſtände uſw. im Koffer zu verbergen!) Auch über die Zeit unſeres Nachhauſekommens, über unſere Beſuche, unſeren Lebenszuſchnitt und noch vieles andere gibt es Kritik und Vorſchriften, und im günſtigſten Falle iſt man doch immer das„Nutzobjekt“, das für ſein Wohnrecht und jeden kleinen Dienſt kräftig bezahlen muß! Beſitzt man, viel⸗ ſchwieriger. Ein leeres Zimmer zu finden, iſt ein Preisrätſel! Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber die ſind ſehr ſelten. Und doch iſt oft das einzige, was der berufstätigen Frau an Lebensfreuden zu Gebote ſteht, das Bewußtſein, ein freundliches und behagliches Heim zu beſitzen, dem ſie nach der anſtrengenden Tagesarbeit zueilen und in dem ſie ſich erholen und wohlfühlen kann. Verſchiedene Frauenberufsorganiſationen haben allerdings teilweiſe in größeren Städten bereits Tagesheime für ihre Mitglieder geſchaffen, mit Leſe⸗, Unterhaltungs⸗, Verſamm⸗ lungsräumen und z. T. auch mit Bewirtung. Es bleibt aber immer noch die Notwendigkeit, abends ſein Schlafquartier wieder aufzuſuchen, im Winter oft durch Regen, Schnee oder Kälte. Und wenn man keine Luſt zum Fortgehen hat, ſich nicht wohl fühlt oder gar krank iſt, dann kommt einen, wäh⸗ rend man ſeine unfreundlichen und unperſönlichen vier Wände betrachtet, oft der ganze Jammer der Einſamkeit und ſeeli⸗ ſchen Hilfsbedürftigkeit alleinſtehender berufstätiger Frauen an. Nun e in neuerer Zeit in einigen 1 Grunwaldt Städten(3. B. in Gera) Häuſer für berufstätige alleinſtehende Frauen geſchaffen worden. Aber das ſind noch ſogenannte „Tropfen auf den heißen Stein“. Die große Maſſe der Be⸗ rufstätigen iſt noch ohne Hüſung und Heim, und dies trägt nicht wenig zu der Entwurzelung und inneren Fried⸗ und Freudloſigkeit der berufstätigen Frauen bei. Wie wünſcht ſich nun die alleinſtehende Frau ihr Heli und wie wäre ein ſolches zu beſchaffen? Meines Erachtens müßte man zuerſt bei den Mitgliedern der bereits beſtehenden Frauenberufsorganiſationen Umfragen halten und Inter⸗ eſſentinnen feſtſtellen. Durch„Siedlungsbeiträge“, die bis zu einer gewiſſen Höhe obligatoriſch, darüber hinaus freiwillig und zu verzinſen wären, könnte ein Grundkapital aufgebracht werden, das durch Baudarlehen von Staat oder Kommunen zu ergänzen wäre, wie dies ja ſchon teilweiſe bei derartigen Unternehmen geſchehen iſt. Auch die Bauplatzbeſchaffung würde ſich ſicher durch ſtädtiſche oder ſtaatliche Hilfe erleichtern laſſen. Ein ſolches Heim für berufstätige Frauen muß eine größere Anzahl hübſchleingerichtetor und auch leerer Zimmer in verſchiedenen Preislagen umfaſſen, im Erdgeſchoß laſſen ſich zweckmäßig die Büroräume der betr. Organiſation unter⸗ bringen, für die ſonſt meiſt ziemlich erhebliche Mieten gezahlt werden müſſen. Auch die Verſammlungsräume können ſich in dieſem Hauſe befinden. Für die Bewirtſchaftung wäre eine tüchtige, ältere weibliche Kraft einzuſtellen, die mit Hilfe eini⸗ ger Unterangeſtellten nicht nur die Reinigung der Zimmer, ſondern auf Wunſch auch die der Wäſche und Kleidung, ſowie deren Inſtandhaltung übernimmt. Wer da weiß, welche un⸗ der berufstätigen Frau gerade die Erledigung dieſer ſchein⸗ bar ſo nebenſächlichen Arbeiten oft bedeutet, der würde dieſe Möglichkeit zu ſchätzen wiſſen und in Anſpruch nehmen. Daß im Hauſe ſich Bäder, Haarwäſchevorrichtungen uſw. befinden müßten, iſt eigentlich überflüſſig zu erwähnen. Ein Mittags⸗ und Abendtiſch, evtl. volle Penſion mit Staffelung, d. h. je nach Finanzlage und Neigung der Mitglieder einfacher oder reichhaltiger, müßten natürlich dem Betriebe angegliedert ſein. Da es ſich um kein Erwerbsunternehmen handelte, die. niedrig zu halten. würde es 1 Die Frau als Gaſtgeberin 1 Von Margret Halm 5 Sehr häufig llegt heute ſo der Fall: Eine Familie, die vordem in guten Verhältniſſen lebte, bewohnt noch immer eine große Wohnung von ſieben und mehr Zimmern, die weder mit den inzwiſchen ſehr veränderten Verhältniſſen noch mit der vielleicht auch ſtark zuſammengeſchrumpften Kopfzahl in Einklang ſteht. Man iſt ſich zwar vollkommen darüber klar, daß eben dieſe Wohnung eine ſchwere Belaſtung bedeutet. Sie zu tauſchen jedoch, was jetzt vielleicht wieder möglich wäre, iſt mit ſo hohen Koſten verbunden, daß man auch davor begründet zurückſchreckt. Bis Umzugskoſten und ſelbſt die geringſte Nen n der neuen Räume, die nur ſelten ganz zu vermeiden, ſich amortiſieren, hofft man und hofft auf eine glückliche Wendung des Schickſals, durch welche ſich der Tauſch erübrigt. Zimmer vermieten hat heute seine Schwierigkeit. Denn obgleich die Wohnungsnot noch immer groß— man weiß von achtköpfigen Familien, die in Trambahnwagen leben— iſt's doch auch nicht ſo leicht, einen Mieter zu finden. Wäre es da nicht ſehr klug, wenn ſich ſo manche Hausfrau ent⸗ ſchließen wollte, ihre Zimmer mit voller Verpflegung anzu⸗ bieten? Trotzdem dies doch ein ſo naheliegender Gedanke, zumal für die ältere verdienſtſuchende Hausfrau, iſt, ſchrecken doch die meiſten Frauen unbegreiflicherweiſe davor zurück. Fürchten eine Ueberlaſtung irgendwelcher Art, eine Bindung die ſie bisher nicht gewöhnt. Warum? Iſt es denn ſo viel ſchwerer, ſich einmal die Wünſche Anderer angelegen ſein zu laſſen? Ebenſo, wie man ein Leben lang die eigene Familie betreut und gepflegt, nun Alleinſtehenden ein Heim zu bieten und Mutter zu ſein? Zweifellos iſt bei geſchickter hausfraulicher Einteilung das Vermieten mit voller Verpflegung, vielleicht auch ein Mittags⸗ und Abendtiſch für nur drei oder vier Perſonen, eben ſo viel, als man mit ſeinen eigenen Kräften bewältigen kann, einbringlicher, als das Vermieten des Zimmers allein. Denn einen Gaſt v ib Ka der Haushalt 1 zwei bis drei Gäſte aber tragen ſchon den Haushalt mit. Braucht man mehr fremde Hilfe, als man allein benötigt hätte, muß allerdings die Zahl der Gäſte vergrößert werden. Wie das zu machen ſei? Durch beſte feinſt empfundene Bedienung und unermüdliche Sorge für ihr Wohl. Daran leider kranken in den meiſten Fällen derartige Unternehmer, daß man den Gaſt allein als Zahlobjekt betrachtet, nicht aber als den Menſchen, dem man weitgehendſt jetzt verpflichtet iſt. Mit Fleiß und hausfraulicher Geſchicklichkeit bringt es kaum nennenswerte Ausgaben mit, auf die kleinen Wünſche jedes einzelnen in einer liebevollen Weiſe einzugehen, die dem Gaſt ſo wohl tut und ihn dem Hauſe ſichert. Dann wird er gerne auch ein Opfer bringen, wenn er die Wirtin opfer⸗ freudig ſieht. Das kleinliche Herausſchlagen von Pfennigen jedoch, das zumal die ältere Hausfrau in vielen Fällen nicht laſſen kann, weil ſie aus jenen Zeiten ſtammt, in welchen man mit eben dieſen Pfennigen anders zu rechnen gewohnt war und anders rechnen konnte, als in unſerer Zeit— das iſt's, was meiſt dem zahlenden Gaſt im Privathaus den Aufenthalt verleidet. In England iſt der„Paying guest“ ſehr viel verbreitet. Man nimmt eine alleinſtehende Dame oder einen Herrn als Gaſt in ſeinem Hauſe auf, behandelt und ehrt ihn, wie man den beſten Freund und doch zugleich eine Reſpektsperſon be⸗ handeln würde, wenn ſie im Haus zu Gaſte weilte, und außer in jenen beiden Augenblicken, in welchen man nach Ablauf des Monats zwei Kuverts tauſcht— Rechnung und Betrag— hat niemand jemals das Gefühl, daß der Gaſt nicht zu Beſuch oder hier zu Hauſe ſondern eigentlich bei Fremden iſt. Kaum braucht man wohl zu ſagen, daß das Zimmer, das man vermietet, mit beſonder Sorgfalt herzurichten iſt. Mit fraulichem Blick muß die Dame des Hauſes ſehen, daß— ſoweit ihr irgend möglich— nichts zur Bequemlichkeit des Gaſtes fehlt. Schon in der erſten Stunde ſoll er im neuen Raume ſich zu Hauſe fühlen. Darum wäre es ſehr verkehrt, nun das Gerümpel des Hauſes hierher abzuſchieben. Vielleicht in einer Angſt, daß die letzten guten Stücke, die man noch im wieder, duß gerade das Baß i mit dem Unmöglichſten möbliert wird. Im Gegenteil aber ſollte man gerade hier möglichſt alles Geſchmackloſe vermeiden und lieber ein Zim⸗ mer wenig möblieren, als durch Hausgreuel, die der Gaſt nicht zu entfernen wagt, ihn zu bedrücken. Trägt nun die Hausfrau ebenſo wie für das leibliche und häusliche Wohl, wo es gewünſcht wird auch ein wenig Sorge für das Hab und Gut des Gaſtes— iſt ihm bet der Inſtand⸗ haltung ſeiner Garderobe behilflich, pflegt ihn mütterlich im Krankheitsfall, ſo wird ihr aus ſeiner Behaglichkeit nicht nur der ſchönſte Lohn, ſondern auch ſchließlich der ihr nötige klin⸗ gende Gewinn. Deutsche Frauen Arbeitet nur mit den besten deutschen NM 52 Haricisrhgei e Zu vorlangen in jedem einschlägigen Geschüft. Erforderlichen Falles werden auf Wunsch von det Firma Beſitze hat, ſchlecht behandelt werden, findet man es immer Sari Me a Sehne.-., Frelburg l. 8. 1 Bezugsquellen aufgegeben. verhältnismäßige Mehrbelaſtung für Zeit und Arbeitskraft . 1 2 2 Freitag, den 31. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 01, 12 Breitestraßle 1 f 3 1 8 1 bieten Ihnen Höchst- Reklame-Angebote leistungen in Bezug aui Preise u. Oualität n durch Einige Beispiele: groß. Pak. Hohenloher Meine Maupischlager I Sdlieuerbürste. SUpRENMAHPHON Seifenflocken 20 eee eee l Waschbürste MuslK-APpHRATE 1 Doppelst. Seife. zus. 1 Poliertuh... Zus. 1 Flasche S idol Dose Putzpomade Rex 25 Zus. 0 Scheuerlücher n. 20 IJ helles, kräftiges Tuch Stck. 25. da ia 10. Bohnertücher, gute, weiche Qualität Stck. 0 20 90 Reno feines Bahnefwachs 50 1000 gr-Dose 95 4, 500 gr 0 1 Rennertin Mae mit reinem amerikanischem Terpentinöl hergesiellt 1 65 1000 f. Bos. 1 90, 500.. Xe 50. Terkellbonner.90 b allerb. Oualll. 190..20.0 Seckenhelmer Str. 32(Ecke D Mittelstr. 39 Hohenloher Seifen- klocken für feine Woll- wäsche, 3 gr. Pak., zus. 1 Fensterleder echt Chamois Stck. große Dose Maja- Schuher eme 1 Auftragbürste. 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Auguſt 1928 1— Das Ergebnis der Leipziger Herbſtmeſſe 1928 Die diesjährige Leipziger Her bſtmeſſe ſteller beteiligung von insgeſamt 8050 Firmen auf, worun⸗ wies eine Aus ⸗ ter ſich 560 aus dem Auslande befanden. Die Zahl der aus län⸗ diſchen Einkäufer dürfte, nach vorläufigem Ueberſchlag, auf etwa 13 000 zu ſchätzen ſein. Die Geſamtzahl der geſchäftlichen Meſſe⸗ beſucher überhaupt, für deren Berechnung der Meßabzeichenverkauf maßgebend iſt, kann bei der dezentraliſierten Methode dieſes Ver⸗ kaufs naturgemäß erſt nach der Meſſe feſtgeſtellt werden. Hierbei ſei daran erinnert, daß die vorjährige Leipziger Herbſtmeſſe von ins⸗ geſamt rund 100 000 Geſchäftsleuten beſucht war. Beim wirtſchaftlichen Ergebnis der Leipziger Herbſt⸗ meſſe 1928 iſt zunächſt die bedeutſame Auswirkung der Herbſt Bau⸗ meſſe hervorzuheben. Nach dem Intereſſe, das man ihrer viel⸗ ſeitigen Muſterſchau, ihren praktiſchen Vorführungen, ſowie den Vortragsveranſtaltungen über Straßenbau, über Hochbau, über Bau⸗ Maſchinen⸗ Verwendung und über Wohnungskultur(„Die Frau und das Heim“) entgegenbrachte, iſt bereits heute auf eine nicht unweſent⸗ liche Belebung des Baumarktes im nächſten Baujahr zu ſchließen. Man erwartet, daß der Reichstag vermutlich ſchon demnächſt eine größere Vorlage über Maßnahmen zur Förderung des Wohnungs⸗ Haues zu beraten haben wird, und ebenſo hofft man auf ein ſtärkeres Entgegenkommen der Anleihenberatungsſtelle des Reichs in der Frage der Auslandskredite für den Wohnungsbau. Was die Tech⸗ niſche Meſſe neben der eigentlichen Baumeſſe ſonſt brachte, und womit ſie auch hauptſächlich Beachtung fand, das waren teils Branchen, die dem Bauweſen mehr oder minder verwandt ſind, wie Gastechnik, In⸗ ſtallationsbedarf, Transportmittel⸗ und Förderanlagen, teils ſolche Branchen, die auf der Meſſe noch ein größeres Geſchäft für den Weih⸗ nachtsbedarf und für die zur Häuslichkeit mahnende kalte Jahreszeit mitnehmen konnten, alſo elektrotechniſche Haushaltartikel, Eiſen⸗ und Stahlwaren und Radiotechnik. In dieſen Zweigen konnte man auch manche feſſelnde Neuheit auf der Meſſe kennen lernen, ſo den Photo⸗ raphenautomaten, ferner die neueſten Lautſprecher. Als intereſſante Ergänzung zur Baumeſſe ſei die Sonderſchau„Farbe im Stadtbild“ noch erwähnt, eine feſſelnde Zuſammenſtellung ausgeführter und ge⸗ planter Entwürfe, die dem farbigen Anſtrich der Faſſaden wieder zu der Geltung verhelfen wollen, die er bis zum nüchternen 19. Jahr⸗ hundert unbedingt beſaß. In den Gebrauchs⸗ und Luxruswareninduſtrien der Allgemeinen Muſtermeſſe war das Geſchäft ziemlich uneinheitlich, sodaß man es kaum auf einen Generalnenner bringen kann. Vielleicht trifft der Begriff„ſolide Bedarfsdeckung“ die Sachlage am heſten. Ganz bewußt will man verhindern, daß die augenblickliche Abſchwächung der Konjunktur ſich zu einer förmlichen Kriſe aus⸗ wächſt; man will das„Notleidendwerden“ von Forderungen, die An⸗ häufung ſchwer verkäuflicher Warenläger, die weitere Erhöhung des Wechſelumlaufes entſchieden vermeiden; deshalb haben Einzel⸗ und Großhandel im allgemeinen ſehr vorſichtig gekauft, und die Ausſteller bewieſen dafür durchaus volles Verſtändnis. Man ſagte ſich mit Recht, daß ein begrenztes, jedoch ſolides Geſchäft den Vorzug gegen⸗ über großangelegten Dispoſttionen verdient, die allzu leicht zur Ver⸗ Erhöhter Vodenkreditinflitute Nach der amtlichen Statiſtik der Bodenkreditinſtitute auf den 8 1. Ju li 1928 hat der Pfandbriefum lauf gegenüber Ende Juni eine Erhöhung von 5873,7 auf 5480,5 Mill.„ erfahren. Der eBtrag, der im Inland begebenen Pfandbriefe hat ſich von 4371, auf 4461/6 Mill., der nach dem Ausland begebenen von 1002,7 auf 1018,90 Mill./ erhöht. Im einzelnen beläuft ſich der Pfaͤndbrief⸗ umlauf der Hypothekenaktien banken nunmehr auf 2847, Mill.„y, der öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten auf 1674,7 Mill. A und der ſonſtigen Anſtalten auf 62,5 Mill. Mark. Hierzu tritt noch der Umlauf an Pfandbriefen der Deutſchen Renten bank⸗Kreditanſtalt mit 895,8 Mill. I. Der Umlauf an Kommunalobligationen iſt gegen⸗ tber dem Vormonatsende von 1476,5 auf 1304,7 Mill.& angewachſen, darunter der im Inland begebene Betrag auf 1272, Mill.„ gegen 12440 Mill. /, während der nach dem Ausland begebene einen Rück⸗ gang von 232,5 auf 292,3 Mill./ aufweiſt. Die Hypotheeknaktien⸗ banken haben bis zum Ende Juli 1928 nunmehr insgeſamt 517,3 Mill. /, die öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten 9546 Mill.„ und die ſonſtigen Anſtalten 32,7 Mill. 4 begeben. Der Roggenpfandbriefumlauf iſt nach dem Stande vom 31. Juli von 14,2 auf 14,0 Mill. Ztr. zurückgegangen. Von Hypothekenaktienbanken liefen noch 4,0 Mill. Ztr., von öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten 9,8 Mill. Ztr. und von ſonſtigen Anſtalten 0, Mill. Ztr. Roggenpfandbriefe um. lquidationspfandbriefe zeigen eine Erhöhung des Umlaufsbetrages von 1525,7 Mill./ auf 1566/4 Mill. 4. Der Beſtand an Hypotheken und Kommunaldarlehen zeigt eine dem Um⸗ Jauf an Schuldverſchreibungen entſprechende Veränderung. Im Neugeſchäft iſt ein Zugang von 145,5 Mill. I zu ver⸗ zeichnen, ſodaß am Ende des Berichtsmonats ein Beſtand von 7716,0 Mill.„ gegenüber 7570,5 Mill.„ vorhanden iſt. Am ſtärkſten ſind die ſtädtiſchen Hypotheken, und zwar um 59,5 Mill. auf 3369,1 Mill. geſtiegen. Bei den landwirtſchaftlichen Hypo⸗ theken wird ein Zugang von 34,2 Mill./ auf 2372.9 Mill.„ und bei den Kommunaldarlehen von 51,8 Mill.„ auf 1974,0 Mill. 4 aus⸗ gewieſen. :: Keine Holdingeeſellſchaft für die preußiſchen Staatsunterneh⸗ mungen. Die Nachricht, daß eine Holdinggeſellſchaft für die ſämt⸗ lichen ſtagtlichen Unternehmungen Preußens geplant ſei, wird in zuverlkäſſig unterrichteten Kreiſen als eine Kombination bezeichnet; vor längerer Zeit beſtand einmal die Abſicht eine derartige Zuſam⸗ menfaſſung vorzunehmen, doch iſt die Entwicklung der einzelnen preußiſchen ſtaatlichen Geſellſchaften derart verlaufen, daß zurzeit öwingende Gründe keineswegs vorliegen. Auch das in deſem Zu⸗ ſammenhang erwähnte Argument der leichteren Geldbeſchaffung dürfte kaum zutreffen. Die Anleihegufnahme im Auslande hat bei den Einzelunternehmungen bisher keine Schwierigkeiten gemacht;: es beſteht kein Grund zur der Annahme, daß künftig irgendwelche Schwierigkeiten auftreten ſollten, die durch Zuſammenfaſſung in Holdinggeſellſchaft beiſeitigt werden könnten. In induſtriellen Kreiſen würde man jedenfalls dieſem Plan kritiſch gegenſüberſtehen und darin eine neue„Ueberbauung“ der wirtſchaftlichen Betätigung des Staates erblicken. * Stillegung der Zeche Johann Deimelsberg am 1. September. Die Adler A G. für Bergbau in Kupferdreh teilt mit, daß der Beſchluß des AR. wegen Stillegung der Zeche Johann Deimelsberg nunmehr durchgeführt wird und damit dieſe Zeche am 1. September d. J. zum Erliegen kommt. Mit Rückſicht darauf, daß „Zentrum—6“ vorläufig weiter im Betrieb bleibt, wird die Waſſer⸗ haltung der Zechenanlage Johann Deimelsberg aufrecht erhalten, umal es gelungen iſt, die Waſſerzuflüſſe durch Abdämmung eines Feldteils von 8,5 Kbm. auf weniger als 3 Kom. monatlich herab⸗ zumindern. Die durch die Betriebseinſtellung bei Johann Deimels⸗ berg frei werdende Förderquote wird auf die Zechen„Adler“ und „Zentrum—6“ gelegt. Die Uebernahme der Belegſchaft und An⸗ geſtellten auf die im Betrieb bleibenden Zechen kann aber nur in beſchränktem Maße erfolgen und wird ſich im Rahmen der Abſatz⸗ möglichkeiten vollziehen. LKapitalserhöhnng bei Mannesmann⸗Röhren? Am kommenden Samstag wird eine AR⸗ Sitzung der Mannesmannröhrenwerke in Düſſeldorf ſtattfinden, über deren Programm bisher nichts zu er⸗ fahren iſt. Wie es heißt, hält man in unterrichteten Kreiſen eine Kapitalserhöhung für nicht ausgeſchloſſen, die angeblich der Finan⸗ zierung umfangreicher Neubauten dienen ſoll(großzügiger Ausbau der geſamten in Huckingen und Dufsburg gelegenen Anlagen). An ſich find auf die bei der letzten Kapltalserhöhung geſchaffenen Vor⸗ zugsaktien noch rund 15 Mil.„ einzubezahlen. Dieſe Vorzugs⸗ aktien ſollen aber hauptfächlich gegen Ueberfremdungsgefahr dienen. * ſchleuderung von Warenbeſtänden und zur Stockung des Zahlungs⸗ verkehrs führen können. Gerade deshalb, weil eine ſolche Kriſe bis⸗ her tatſächlich noch nicht eingetreten iſt, geſchieht alles zur Vor⸗ beugung Geeignete. Dieſer Situation entſprach es, daß der Einkauf zunächſt im Zuſammenhang mit der unmittelbar auf die Herbſtmeſſe folgenden Weihnachts⸗ und Winterperiode ſtand. Zwar iſt es üblich, nicht nur im Export, ſondern auch im Inlandsgeſchäft die Verſorgung für den Weihnachtsbedarf bereits auf der Frühjahrs⸗ meſſe vorzunehmen. Aber der Reichtum der induſtriellen Produktion an Neuheiten iſt ſo groß, daß eine gründliche Nachleſe auf der Herbſt⸗ meſſe heutzutage ganz unentbehrlich iſt. Dieſe. Nachleſe hat ſich denn in der Tat auch gelohnt, beſonders auf der Textilmeſſe, in der Spiel⸗ warenbranche, in Beleuchtungskörpern, in Muſikinſtrumenten, Sport⸗ artikeln, Kunſtgewerbe, Reklamebedarf. Zumeiſt war man, der Wirt⸗ ſchaftslage gemäß, vernünftigerweiſe mit beſcheidenen Erwartungen zu dieſer Herbſtmeſſe gekommen. Infolgedeſſen war man bisweilen von der Geſchäftsentwicklung auf der Meſſe ganz angenehm über⸗ raſcht. In Weihnachtsartikeln wurden beſſere Qualitäten, beſonders in Textilwaren, Lederwaren und Galanteriewaren, teilweiſe begün⸗ ſtigt, während in den Gebrauchsartikeln des Alltags mehr billigere und mittlere Qualitäten gingen. Dieſes allgemeine Urteil iſt jedoch nicht für ſämtliche Branchen verbindlich. Vielmehr zeigen ſich gerade hierin in den einzelnen Spezialzweigen beträchtliche Unterſchiede. Seltſam genug klingt es, daß die Reichs bahntariferhöhung, an ſich eine dem Wirtſchaftsleben wenig zuträgliche Maßnahme, durch ihr Bekanntwerden auf der Meſſe eine belebende Wirkung hervorrief. Dies erſcheint paradox, findet aber ſeine Erklärung da⸗ durch, daß man möglichſt noch die billigeren Frachten für den Bezug der Waren genießen will. Angeſichts der zum Teil reſervierten Haltung des Inlands⸗ marktes wurde der vielfach ziemlich lebhafte Zuſpruch der Exportkundſchaft umſomehr begrüßt, als es ſich dabei nicht ſelten um neue Kundſchaft handelte, die durch Verſuchsaufträge mit deutſchen Oieferanten in Fühlrung kommen wollte, durch die Aus⸗ landspropaganda der Leipziger Meſſe auf die in Leipzig vorhandenen Bezugsquellen aufmerkſam gemacht. Selten ſah man zur Leipziger Meſſe ſoviel Exoten wie diesmal, Inder, Perſer, Oſtafrikaner, Oſt⸗ aſtaten, ſüd⸗ und mittelamerikaniſche Kreolen, in der Regel von den ihnen befreundeten Hamburger und Bremer Exporteuren begleitet. Gerade dadurch wird bewieſen, daß auch der alteingeſeſſene Export⸗ handel der„Waterkant“ heute ein ſehr gedeihliches Verhältnis poſi⸗ tiven Zuſammenwirkens mit der Leipziger Meſſe gefunden hat. Insgeſamt dürfte auf die Leipziger Herbſtmeſſe 1928 die Bezeich⸗ nung der„normalen Bedarfsmeſſe“ ziemlich genau zu treffen, ſoweit bei unſerer jetzigen Wirtſchaftsgeſtaltung von Wiederkehr der Nor⸗ malität überhaupt geſprochen werden kann. Und ſchließlich kann man mit Recht auch ſagen, daß die Inſtitution der Leipziger Meſſe ſich unter den gegenwärtigen ſchwierigen Verhältniſſen erneut als das Der Zweck wird auch erreicht ohne eine Zuzahlung über die bisher geleiſteten 8 v. H. hinaus. Daneben weiſt man auf die Tatſache hin, daß die Mannesmannröhrenwerke in der Nachkriegszeit noch keine Anleihen aufgenommen haben. Im Zuſammenhang mit der Entwick⸗ lung des amerikaniſchen und europäiſchen Emiſſionsmarktes in letz⸗ ter Zeit ſei aber der Gedanke einer Kapitalserhöhung wieder mehr in den Vordergrund getreten. Dortmunder Vulkan AG. Dortmund.— Stillegung der Be⸗ triebe in Dortmund und Brakel. Wie bereits gemeldet, iſt vorge⸗ ſchlagen, das Aktienkapital zur Derkung des Verluſtes um 380.000 4 Hherabzuſetzen. Nach einer Verwaltungserklärung ſollen, um der Ge⸗ ſellſchaft für die Zukunft eine Rentabilität zu ſichern, die Betriebe in Dortmund und Brakel ſtillgelegt werden. Die Erzeugung werde in Aplerbeck zentraliſiert. Di Umſtellung koſte ungefähr 400 000 Mark. Zur Beſchafſung der G r werde den Aktionären anheim⸗ geſtellt, auf die Stommaktien 50 v. H. oder je 100% einzuzahlen. Ste würden dafür bevorrechtigte Aktien, die mit Dipidendenvorzug bis zu 8 v. H. ausgeſtatet ſeien, exhalten. Wenn dieſer Plan von der HV. gebilligt werde, könne die Exiſtenz der Geſellſchaft als geſichert gelten. * Maſchinen⸗ und Kranbau Ach. in Düſſeldorf. Die Geſellſchaft, die bekanntlich im Auguſt vorigen Jahres eine Herabſetzung ihres AK. von 2,75 auf 1,05 Mill.„ vorgenommen hat, beantragt jetzt Erhöhung des AK. auf 1,85 Mill. /. Die anläßlich der Sa⸗ nierung beſchloſſene Erhöhung um 200 000% iſt bekanntlich nicht durchgeführt worden. Die neuen Aktien ſind voll dividendenberech⸗ tigt, der Ausgabekurs und die näheren Bedingungen der Emiſſion, ſowie die Aufhebung des vorfährigen GV.⸗Beſchluſſes bezgl. der Kapitalserhöhung werden der G vorgeſchlagen werden.— Für das Geſchäftsjahr 1927/28 ſchlägt die Verwaltung bekanntlich die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. vor. Von dem Roh⸗ überſchuß von 607 599/ verbleibt ein Reingewinn non 201 676 /, von dem nach Zahlung der Dividende und der vertraolichen Gewinn⸗ anteile 114.608% vorgetragen werden. Im Geſchäftsbexicht wird darauf hingewieſen, daß der Gewinn zwar die Vekteilung einer höheren Dividende ermögliche, daß die Verwaltung es jedoch vor⸗ ziehe, den Reſt des Gewinnes zur Stärkung der Betriebsmfttel zu verwenden. Die Beſchäftigung war während des ganzen Ge⸗ ſchötsſahres ausreſchend, der Auftragseingang rege. Die Mittel aus der neuen Kayftalserböhung brauche die Geſellſchaft notwendig, um den neuen an ſie geſtellten Anſprüchen gerecht zu werden. Was wird aus NSA? Schapiro kauft ſeine Beteiligung zurück.— Doch Verſchmelzungs⸗ Verhandlungen.— Neuner Wagen. Zu dem Gerücht, daß Verſchmelzungsverhandlungen bei den NS. Vereinigte Fahrzeugwerke AG. im Gange ſein ſollen und das die NSu.⸗Verwaltung in recht lahmer Form dementierte, erfährt nunmehr die„S..“ von gut unterrichteter Seite, daß tatſächlich vom Aufſichtsrat und vom Mehrheitsbeſitzer der NSu.(Schapiro) Verhandlungen und Beratungen wegen einer Neugeſtaltung der Vereinigten Fahrzeugwerke geführt worden ſind. Bekanntlich iſt das Neckarſulmerwerk, alſo die alte NSU., ſz. durch die Verſchmel⸗ zung mit der Schebera und der von ihr eingebrachten, Schapiro⸗ Beteiligungen(Kandelhardt und Panzer) in die mißliche Lage ge⸗ kommen, unter der ſie jetzt zu leiden hat. Es hieß auch, Haß ſeit geraumer Zeit Verhandlungen im Gange wären, um den wertvollen Berliner Grundbeſitz, der mit dieſer Beteiligung durch Schapiro her⸗ einkam, zu veräußern und dadurch die Verbindlichkeiten des Geſamt⸗ unternehmens zu ermäßigen. Der direkte Grundſtückverkauf war bisher aber nicht möglich. Dagegen haben die Verhandlungen er⸗ geben, daßSchapiro ſeine alten Beteilgungen, alſo Kanbdelhardt u. Panzer und die Berliner Grundſtücke, ſelbſt zurückkauft. Es iſt dabei gelungen, aus Schapiro das Größtmöglichſte herauszubekommen. Trotzdem wird es aber nicht möglich ſein, daß das dadurch herein⸗ kommende Geld den Aktionären von NS. zugute kommt. 5 Nun ſchweben aber nach der gleichen Quelle tatſächlich neue Ver⸗ handlungen wegen einer Verſchmelzung mit einem führenden ſüd⸗ deutſchen Werk des gleichen Faches. Der Namen des Werkes wird nicht genaunt, jedoch verſichert, daß es ſich nicht um Daimler⸗Benz handelt. Wenn dieſe bis jetzt ſehr ausſichtsreichen Verhandlungen zum Abſchluß kommen, wird es möglich ſein, den Aktionären einen Ausgleich zu bieten, nämlich durch ein vorteilhaftes Umtauſchrecht etwa 1 NSul.⸗Aktien gegen 1 Aktie des neuen. Unternehmens. Im Zusammenhang mit dieſen Verhandlungen ſteht auch eine Umſtellung der Erzeugung. Die Gerüchte, daß NSU. den Wagenbau aufgeben und ſich nur noch mit dem Motorradbau befaſſen will, treffen nicht zu. Vielmehr wird NSu. den bisherigen 6/30 Wagen in einen 7/30 umwandeln und damit einen Wagen ſchaffen, der allgemein im Aus⸗ land gebaut wird. Der neue Wagen iſt fertig und hat bereits ſehr erfolgreiche Bergprüfungen hinter ſich, die zeigen, daß er den ähn⸗ lichen engliſchen und italieniſchen Wagen an Leiſtungsfähigkeit ſehr erheblich überlegen iſt. Allerdings kann die Serienherſtellung dieſes Wagens nur aufgenommen werden, wenn die Verſchmelzung zuſtande kommt, wodurch man das entſprechende Betriebskapltal hereinbe⸗ kommen will. 8 1 ö f 1 1 eine Anleihe zu weſentlichen Einfluß erhalten. Die Schwierlgkeiten der deulſch⸗rumäniſchen Verhandlungen Obgleich die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Rumänien ſich ſchon geraume Zeit hinziehen, iſt es bisher nicht gelungen, eine für beide Parteien tragbare Verhandlungsbaſis zu ſchaffen. Es mag dies vielleicht daran liegen, daß man ſich bei den bisherigen Beſpre⸗ chungen in Einzelfragen erſchöpft hat, deren Herausreißung aus dem geſamten ſtrittigen Fragenkomplex ſich als unmöglich erwies. Wie die Verhältniſſe zurzeit liegen, wird man damit rechnen müſſen, daß die Beſprechungen noch eine geraume Zeit in Anſpruch nehmen wer⸗ den, bevor eine Verſtändigung erzielt iſt. Andererſeits muß den Rumänen daran gelegen ſein, mit Deutſchland zu einem Finanz⸗ abkommen für die rumäniſche Stabiliſierungsanleihe zu gelangen; denn die Amerikaner ſcheinen nur dann willens zu ſein, Rumänien bewilligen, wenn es auch Deutſchland gegenüber ſeine alten Anleiheverpflichtungen erfüllt hat. In dieſer Frage klaf⸗ fen aber die Gegenfätze weiter denn je auseinander. Rumänien ver⸗ tritt den Standpunkt, daß das Deutſche Reich zur Entſchädigung der Gläubiger der alten Anleihen verpflichtet ſei, nachdem Rumänien auf Grund des Verſailler Vertrages von ſeinem Liquidationsrecht Ge⸗ brauch gemacht hat. Deutſchland iſt berechtigt, dieſes Recht umſo mehr zu beſtreiten, als auch andere, ehemals feindliche Länder ausdrücklich anerkannt haben, daß ein Recht auf Ablieferung von Staatsanleihen nicht beſteht. Sollten die jetzigen Verhandlungen wider Erwarten ſcheitern, ſo dürfte Rumänien nicht nur der Unterſtützung Deutſchlands, ſondern auch der Hilfe Frankreichs bei ſeinen Stabiliſierungsmaßnahmen verluſtig gehen; denn die Bankwelt Europas und auch Amerikas wird die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, um Rumänien zu zeigen, daß ein ſäumiger Schuldner in der ganzen Welt einen ſchlech⸗ teren Kredit genießt als einer, der ſich ſeiner Verpflichtungen gegen⸗ über den Gläubigern bewußt iſt. Aus dieſem Grunde darf man er⸗ warten, daß es trotz aller Schwierigkeiten doch ſchließlich zu einer Einigung kommen wird, die den beiderſeitigen Intereſſen entſpricht. Ueberlegungen ſolcher Art waren wohl mit die Gründe, die zu der Befeſtigung der rumäniſchen Renten, insbeſondere der rumäniſchen Goldrente von 1913, bei lebhafter Kaufbeteiligung der deutſchen Großbanken, aber auch des Auslandes geführt haben. » Die Aufnahme des Geſchäftsbetriebes der Deutſchen Photo⸗ maton AG. Die unter Mitwirkung von Siemens gegründete Deut⸗ ſche Photomotongeſellſchaft wird ihren Betrieb Mitte September d. J. aufnehmen, und zwar ſind zunächſt mit den Waren hausgroß⸗ firmen Karſt adt, Tietz und Wertheim Verträge ge⸗ ſchloſſen, die eine Aufſtellung dieſer Lichtbildautomaten in den Warenhäuſern dieſer Konzerne vorſehen. Bis Ende des Jahres wird zann die Organiſation über zunächſt etwa zehn deutſche Städte aus⸗ gedehnt. Die bisher gemachten Erfahrungen haben dazu geführt, daß vorausſichtlich die engliſchen und amerikaniſchen Schweſtergeſell⸗ aeg ausſchließlich deutſche Photomaterialien verwenden werden. * Vor der Gründung der Deutſchen Einheitstonfilm Ac. Schon von 14 Tagen wurde mitgeteilt, daß die Verhandlungen, um al le deutſchen Verfahren auf dem Gebiet des deutſchen Ton⸗ films zuſammenzubringen, einen günſtigen Verlauf neh⸗ men. Nun wird bekannt, daß die Bildung der Einheitsgeſellſchaft unmittelbar bevorſteht. Sie ſoll vorausſichtlich in der Weiſe vor ſich gehen, daß die deutſchen Erfindern und ſchweizeriſchen Bankkreiſen naheſtehende Trio⸗Ergon Muſik AG. in Berlin ihr Aktien⸗ kopital von 1 bis 11—12 Mill. erhöht und gegen einen noch nicht genannten Betrag Aktien ſämtliche andere Patente und Ver⸗ fahren übernimmt(das im Beſitz der Internationalen Mil. vor Sprechende Films befindliche, ebenfalls deutſche Küchen meiſter⸗ verfahren, das im Beſitze der Deutſchen Tonfilm Ac. befindliche Perterſen⸗Polſcher verfaßren und das neue, ſinchronſſche Ver⸗ fahren von Oskar Meßter). Verhandlungen über die Angliede⸗ rung weiterer Verfahren ſtehen vor dem Abſchluß. Die reſtliche Hälfte des Kapitals wird an ein Finanzkonſortium unter Führung der Commerz⸗ und Privatbank zwecks Beſchaffung von Betriebs⸗ kapital gegen bar begeben. Unterbetetligt iſt holländiſches Kapital und die AG. für Induſtrie und Technik(Brückmann). Die Tri⸗Ergon, deren Firma in Ton bildſyndikat AG. geändert wird, dürfte auch bei der Zuſammenſetzung der künftigen Verwaltung einen 0 Der Wirkungskreis des Syndikats wird ſich ſowohl auf Deutſchlad als auch auf das geſamte Ausland erſtrecken, ſoweit das Syndikat Rechte beſitzt. * Abbruch der Verhandlungen Emelka— Britiſh Gaumont. Die Verhandlungen zwiſchen der Emelka(Münchener Lichtſpielkunſt AGG. in München) und der Gaumont Britiſh Pictures ſind, wie verlautet, ergebnislos abgebrochen worden. Der Geſchäftsgang im Kahla⸗Konzern. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, kann bei der Porzellanfabrik Kahla der bis⸗ herige Verlauf des am 1. Januar 1928 begonnenen Geſchäftsjähres als nicht ungünſtig bezeichnet werden. Die Beſchäftigung in Elektroporzellan ſei recht gut. Da liegen die Verhältniſſe beſſer als bei Geſchlirrpor zel lan. In dieſer Sparte wird die weitere Beſchäftigung vom Ausgang der Leipziger Meſſe ſo⸗ wie von der Frage abhängen, inwieweit der Herbſt, der in der Regel vom September bis Oktober ein anziehendes Geſchäft bringt, auch diesmal zu einer Beſſerung verhilft. Die Ausfuhr von Kahla nimmt einen normalen Verlauf. 5 8 3 * Braunſchweigiſche Jute.— Dividendenerhöhung. Die Braun ⸗ ſchwelgiſche A G. für Jute ⸗ en führt den im allgemeinen zufriedenſtellenden Verlauf des Geſchäftsfahres 1927/28 auf die Gründung der Interefſengemeinſchaft Deutſcher Jute⸗ Induſtrieller Gmb, ſowie die größere Stobilität der Preiſe am Rohjutemarkt zurück. Die i. B. durchgeführte Kapitalerhöhung um 0,81 Mill./ ermöglicht die weitere Moderniſierung des Werkes. Die Anlagen in Vechelde ſtehen ſtill; weitere Maſchinen wurden von dort nach dem Werk in Braunſchweig überführt. Da eine In⸗ betriebſetzung des Vechefelder Werkes nicht beabſichtigt iſt, werden hiernach höhere Abſchreibungen von 0,12 Mill.„ vorgenommen. Aus einem Reingewinn von 0,28(0,16) Mill. 4 wird Divi⸗ dendenerhöhung auf 8(6) v. H. vorgeſchlagen. In der Bi⸗ lanz lalles in Mill.„) haben ſich zwar Gläubiger auf 1,54(0,71) mehr ols verdoppelt, aber andererſeits ſind Bankguthaben auf 1,43 (0,37) ſtark geſtiegen. Daneben betragen Wechſelbeſtand 0,35(0,53), Vorräte 1,20(0,94) Schuldner 0,69(0,62), Anlagen 1,16(1,32). Für die nächſten Monate ſei die Geſellſchaft mit Aufträgen ver⸗ ſehen, mit Rohjute entſprechend eingedeckt. * Lüneburger Wachsbleiche J. Börſtling AG. in Lüneburg. Wie verlautet, wird der auf den 17. Sept, einberufenen o. HV. eine Dividende von 6(i. V. 5) v. H. vorgeſchlacen. * Sanierung der Otty u. Quanz— Firmenänderung und Sitz⸗ verlegung. Die Otto u. Quanz, Schokoladenwerke Ach. in Frankfurt a. M. ſchließt bekanntlich 1927.28 mit einem größeren Verluſt, zu deſſen Beſeitigung Kapitalzuſammenleg un g von 3,4 auf 2,05 Mill. und Wiedererhöhung auf 10 Mill./ vor⸗ geſchlagen wird. Gleichfalls dienen die neuen Mittel zur Ueber⸗ nahme der ebenfalls zum Neſtlée⸗ Konzern gehörenden Lind a Gmbß. Die Geſellſchaft verlegt ihren Sitz nach Lindau a. Bodenſte und firmiert künftig„Deutſche A G. für Neſtlé⸗Erzeug⸗ niſſe, Lindau“. a * Weitere Ausdehnung des Karſtadt⸗Konzerns. Die Warenhaus⸗ geſellſchaft hat, wie wir hören, das Warenhaus Heymann, Bottrop, erworben. In Verbindung hiermit beabſichtigt der Kon⸗ zern die Errichtung eines großen Warenhauſes. * Aunullierung eines großen deutſchen Holzgeſchäftes durch das polniſche Bodenamt Die deutſchen Firmen„Godal“,„Cheb⸗ diztn“ und Holzinduſtrie AG in Oberſchleſien haben jüngſt die oſtgaltziſchen Latifundien des Freiherrn v. Liebig im Ausmaße von nahezu 40000 Hektar käuflich erworben. Das rieſige Gelände in den Bezirken Drohobyez und Turka umfaßt 41 größere Güter mit ausgedehnten Waldungen, 16 Realitäten, Naphtaterrains, Gebirgsbahnen, mehrere Mühlen, Bretterſägen uſw. Der Kaufpreis betrug 3,2 Mill. Dollar. Baron Liebig erhielt als Anzahlung 300.000 Dollar von den Käufern, die ſofort zur entſprechenden Aus⸗ nutzung der erworbenen Waldbeſtände und der induſtriellen Unter⸗ nehmungen ſchritten. Nicht geringes Aufſehen erregt nun die Mel⸗ dung des„Kuryer Codzienny“, daß dieſer Tage das Bodenamt in Lemberg dem zwiſchen Baron Liebig und den deutſchen Firmen abgeſchloſſenen Vertrag ſeine Genehmigung verſagt hat, wodurch die ganze Transaktion annulliert wird,. 5 1 * * 0 * 2 * Fgreitag, den 31. Auguſt 1928 laubten, ſicher angelegt zu Wes vielfach den Altbeſitzern, die dann den Armenhäuſern zur Laſt Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 405 Schwere Gefahren der Roggenverſchuldung Die Reichsarbeitsgemeinſchaft Roggenſchuldner E. V. Berlin NW 7 ſchreibt uns: Die verzweifelte Lage der Roggenſchuldner, die in den ſchwke⸗ rigen Jahren der Umſtellung Hypotheken in Roggen auf ihren Wirtſchaften aufgenommen hatten, und infolge der ungeheuren Steigerung dieſer Schulden heute zu Hunderten von Haus und Hof vertrieben werden, iſt der Allgemeinheit allmählich bekannt ge⸗ worden. Denn täglich mehren ſich in den Zeitungen die Anzeigen über Zwangsverſteigerungen bäuerlicher Wirtſchafſten. Nicht ſo be⸗ kannt aber dürften die weiteren kataſtrophalen Auswirkungen ſein, die hiermit im engſten Zuſammenhang ſtehen. Denn bei Zwangs⸗ verſteigerungen wird nicht nur der Eigentümer des Grundſtückes ruiniert und heimatlos gemacht, ſondern auch die hinter den Roggen⸗ hypotheken eingetragenen Gläubiger fallen in den meiſten Fällen mit ihrer Forderung aus. Die Roggenhypothek des Beleihungsinſtituts ſteht an erſter Stelle. Vielfach ſind andere Hypothekengläubiger, Verwandte und Ausgedinger, zurückgetreten, um dem Eigentümer des Grundſtücks die Beleihung mit Roggen zu ermöglichen. Ihr Geld glaubten ſie auch an zweiter und dritter Stelle ſicher, denn als der Bauer die Roggenſchuld aufnahm und die Roggenrentenbriefe verkaufte, erhielt er in vielen Fällen nur.—% für den Zentner. Alle Welt be⸗ hauptete damals, während der nächſten Jahre würden die Roggen⸗ rentenbriefe nicht ſteigen und ſelbſt, wenn das Unglaubliche doch eintreten ſollte und die Briefe den vollen Marktpreis des Roggens, der damals—.—/ betrug, oder gar den Friedenspreis von—.— erreichen ſollten, ſo waren die dahinterſtehenden Hypotheken noch durchaus ſicher. Nun aber iſt der Roggen auf 14.— geſtiegen, und die Roggenſchuld von 1000 Ztr., für welche der Bauer beim Verkauf 2 000,.—%¼ erzielte, iſt heute auf 14 000.— angewachſen. Dazu kommen die völlig untragbaren Zinſen. So kommt es, daß in faſt allen Fällen nur die Beleihungsinſtitute ihre Roggenforderung aus⸗ bieten laſfen, während alle anderen Gläubiger ihr Geld, was ſie haben, verlieren. Noch ſchlimmer geht deutſcher allen. a Das Reichsgericht hat in einer ſeiner Entſcheidungen(R..E. Band 112, Seite 333) ausgeführt, daß bei gegenſeitigen Verträgen das Gleichgewicht zwiſchen Leiſtung und Gegenleiſtung die regel⸗ mäßige Geſchäftsgrundlage zu bilden hat. Weshalb wird dieſe Rechts⸗ auffaſſung hier nicht angewandt, wo es ſich um die Exiſtenz ſo vieler Tauſender von arbeitsſamen Menſchen handelt. Bei ſeinem nächſten Zuſammentreten wird ſich der Reichstag mit der Frage der Roggen⸗ verſchuldung eingehend zu beſchäftigen haben, um die jetzigen un⸗ möglichen Zuſtände zu beſeitigen und die Schuld tragbar zu geſtalten. * Bevorſtehende Anderung der Beſchaffungsplanes der Reichs⸗ bahn. Bei der erfolgten Regelung der Reichsbahnbeſtellungen hat die Reichseiſenbahnverwaltung bekanntlich einen Teil der vorgeſehe⸗ nen Programms geſtrichen mit Rückſicht auf ihre finanzielle Lage, Dieſer Beſchluß ſoll jetzt bis zu einem gewiſſen Grade abgeändert werden. Man beabſichtigt, nach erfolgter Tariferhöhung von dem damals aus dem Programm geſtrichenen Material doch Beſtellungen zu vergeben. Die Beſtellungen ſollen in erſter Linie Oberbaumate⸗ rial und Signale betreffen. Darüber hinaus iſt damit zu rechnen, daß auch der Perſonenwagenbeſtand der Reichsbahn erneuert wird. Soweit ſich bisher ſagen läßt hat die Lokomotivinduſtrie durch dieſen neuen Beſchluß jedoch keinerlei Vorteile. Dagegen Harf öͤie Waggon⸗ bauinduſtrie wieder mit Aufträgen rechnen. : Wiederaufnahme des Samstag⸗Börſenverkehrs. tag, den 1. September wird der regelmäßige Börſenverkehr an Samstagen an der Berliner Börſe wieder aufgenommen. Die Bör⸗ ſenräume werden am Samstag wie bisher um 10½ Uhr geöffnet. Die Börſenzeit iſt für die Wertpapierbörſe von 11 bis 13 Uhr feſt⸗ geſetzt. Die Feſtſetzung der erſten Kurſe der im Termin⸗ und vari⸗ ablen Handel zugelaſſenen Werte beginnt um 11 Uhr, die Feſtſetzung der Einheitskurſe ſowie der Deviſen und Noten um 12 Uhr. Nach 13% Uhr iſt jeder Handel in Wertpapieren in den Börſenräumen unterſagt. :: Um das Braukontingent. Die übliche Hauptvorſtandsſitzung des Deutſchen Brauerbundes wird vorausſichtlich in der Mitte des Monats Oktober ſtattfinden; die Tagesoroͤnung ſteht noch nicht feſt, vorausſichtlich werden die laufenden Fragen beraten werden. Eine Erörterung der Brankontingentierung dürfte kaum zur Debate ſtehen; die bisherige Kontingentregelung im deutſchen Braugewerbe läuft bis April 1929 in unterrichteten Kreiſen iſt man daher der Anſicht, daß angeſichts der noch nicht genügend geklärten Haltung der Par⸗ teien ein zu Beginn der Kontingentdebatte nicht ratſam wäre. Sowohl in norddeutſchen wie in füddeutſchen Braukreiſen herrſcht die Ueber⸗ zeugung vor, daß die Kontingentregelung für die geſamte Brau⸗ induſtrie von Nutzen ſei. Am Sams⸗ * Außenhandel der Ver. Staaten. Im Monat Juli wurden aus den Ver. Staaten dem Werte nach ausgeführt: Rohſtoffe 60 290 000 Dollar gegen 75 030 000 im Juni d. J. und 55 020 000 Dollar im Juli 1927; Halbfabrikate 61 350 000(62 910 000, 63 010 000) Dollar: Fertigwaren 205 000 000(194 060 000, 165 930) Dollar. Die Einfuhr nach den Ver. Staaten bezifferte ſich für Rohſtoffe auf 106 080 000 Dollar im Juli d. J. 109 690 000 im Vormonat, 120 170 000 Dollar im Juli 1927); für Halbfabrikate 60 040 000(57 620 000, 62 410 0001 Dollar und für Fertigwaren 75 240 000(71 800 000, 67 440 000) Dollar * Höchſtabſchlüſſe im amerikaniſchen Lebens verſicherungsgeſchäft⸗ Die Neuabſchlüſſe von Lebensverſicherungen erreichten in den Vereinigten Staaten in den erſten 7Monaten dieſes Jahres den Höchſtbetrag von 7165 Mill. Dollar gegen 6713 Mill. in der gleichen Zeit des Vorjahres und weiſen ſomit eine Steigerung um 6,%½ Devisenmarkt v. H. auf. Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 080 381 380. 30. 30. 81. New Dork. 485, 25485.91 Schweiz.. 25,29 25,20 Stockholm. 18,12] 18,12 Paris... 124,712, 25 Holland... 12,10 12,19 Madrid... 28,20 29,28 Brüſſel. 34,88 34,88 Oslo. 18,18 19,18 Mailand.. 92,56 92,62 Kopenhagen. 18,18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1970 und Pfunde mit 20,8675 gehandelt 9 0 29.30. Berliner Metallbörſe*Mittelkurs[ Rein⸗Nickel 350,0 3500 für 100 Kg. 29. 89. 29 30. Antimon Reg. 87,— 89. Kupfer“.. 125,5 126,0 Elektrolytkpf. 140,0 140,0 Feinſilber kr. 80,75 80,75 Blei 44. 48,75 H Alum. 98/99 190,0 190,0 Gold Freiv. gr. 2,81 2581 Zink. 48,50 48, d Walz⸗Drahtſ 194,0 194,0 Platin do. do. 10,25 10,25 Londoner Mekalldörſe Mein i e re ee, 25 775 5 8 Alumin. Inl. 95,.— 95. I. t. Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze E] do. Ausl. 100,0 100 29 0.[ do. Elektw. 6,28 69,25 Queckſilder 28,50 28, Kupfer Kaſſa 62,50 62,95 Zinn Kaſſa 209,7 212,4] Antimon Reg. 60.— 60, do. 3 Monate 62,85 63,05] do. Monate 208,80 208,7 Platin 17,.— 17.— Settlementſpr. 62,50 62,0] do, Settlemen 209,7 212,2 Wolſramerz 16,15 16,18 Kupfer eleklrol. 69,25 69,25] do. Banka 216,7 219,2 Nickel Inland 175,0 175.0 do. beſt ſelee 66,50 66,25 do. Straits 212,7 215.2 do. Ausland 17570 178.0 do ſtrong sh 94,— 194.— Blei prompt 22,15 22,20 Silder 26,650 26,68 F. P. Walldorfer Hopfenernte. Seit letzten Montag iſt die Hop⸗ fenernte im Gange. Das Erträgnis iſt eine Mittelernte. Die Als Preis wurde 220—250 Qualität jedoch beſſer als im Vorfahre. R. genannt. — e 5 2 588 — Einsohnerpuck TIZ TAN AE E 6, 2 Preis Mk. 20. Mer Ausgabe 1928 Preis Mk. 20. Verlag Druckerei Dr. Haas NMannheim Einwohge, Fernsprecher 24951 belcverkeht 7 Onkel, Herr Prlvatier schlafen ist Statt besonderer Anzeige Schmerzerfüllt mache ich allen Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß gestern vormittag 4½ Uhr mein lieber Mann, Schwager u- Max Krone witter Im 77. Lebensjahr nach langem, schwerem mit bei- spielsloser Geduld ertragenem Leiden sanft ent, Mannheim,(P 4, 9) 31. August 1928 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Sophie Mronevitier Kredite jeder Art Kauf und Beleihung von S452 Grundſchuldbrieſen Prompte, reelle Bedie⸗ nung. Diskretion zu⸗ geſichert Agenturen ⸗ Büro Rupprechtſtr. 14. part. Büroſtunden—6 Uhr Geld für jeden Zweck er⸗ halten Sie ſchnellſtens dch. meine Beziehun⸗ gen. Tägl.-5, Sams⸗ tags—1. 18474 W. Schaeſer, O 7, 20. Auskunft koſtenlos. 8534 Die Feuerbestattung findet Samstag nachmittag 8/3 Uhr im hiesigen Krematorium statt Hypothekbrief, 3000 10% Zinſ. m. Nachl. zu verk. o. zu beleih. Angeb u. F F 64 an die Geſchſt. 8476 Amtl. Veröffentlichungen der Stadt Mannheim Straßenbahn. Am 1. September tritt ein neuer Straßen⸗ hahntarif mit nachſtehenden Sätzen in Kraft: 1. Einzelfahrſcheine. Die Preiſe für Einzelfahrſcheine ändern ſich nicht. Sie betragen wie bisher 20, 25 und 30 3 für Erwachſene und 10 3 für Kinder im Alter von—12 Jahren. 2. Fahrſcheinhefte für jedermann. 6 Scheine, gültig für—5 Teilſtrecken .00 R.(vorher.90.) für mehr als—7 Teilſtr. .40 R./(vorher.20 R./ 12 Scheine, gültig für mehr als 7 Teilſtrecken .80./T(vorher.60.) Die vor dem 1. September gekauften Fahr⸗ ſcheinhefte zu 90 3,.20 bzw..60 R. gelten 12 Scheine, gültig noch bis 30. September 1928. Nach dieſem Zeitpunkt ſind die nicht abgefahrenen Scheine verfallen. Schülerfahrſcheinhefte und Fahrſcheinhefte für am Gehen behinderte Perſonen erfahren keine Preiserhöhung. 3. Fahrſcheinhefte zu ermäßigten Preiſen(Neueinführung). a Arbeiter⸗Fahrſcheinhefte). 12 Scheine, gültig für—5 Teilſtrecken .80 R. A4 12 Scheine, gültig für mehr als—7 Teil⸗ e ſtrecken=.20 R. I 12 Scheine, gültig für mehr als 7 Teilſtrecken =.60 R. p] Fahrſcheinhefte für Lohn⸗ und Gehalts⸗ 1 nlite fl 18 Teticrec 2 Scheine, gültig für—5 Teilſtrecken . 1480 R. L 12 Scheine, gültig für mehr als 56—7 Teil⸗ ſtrecken=.20 R. 12 Scheine, gültig für mehr als 7 Teilſtrecken .60 R. 4 Die Fahrſcheinhefte Ziffer 3a und b ge⸗ langen nur an Arbeitnehmer, deren Ein⸗ kommen wöchentlich 60.“ bezw. monatlich 250 R/ nicht überſteigt, gegen einen vom Ar⸗ beitgeber auszuſtellenden Arbeits nachweis zur Ausgabe. 4. Mouats⸗Retz und Streckenkarten. Die bisherigen Preiſe für Monats ⸗Netz⸗ und Streckenkarten ändern ſich nicht. 40 Straßen bahn. Die nach der vorſtehenden Bekanntmachung des Straßenbahnamts für Perſonen mit nied⸗ rigem Einkommen(wöchentlich bis zu 60 R. A, monatlich bis zu 250.), nämlich an Ar⸗ beiter mit mechaniſchen oder Handarbeiten und an Angeſtellte zur Ausgabe kommenden, ab 1. September 1928 gültigen Fahrſcheinhefte zu ermäßigten Preiſen können an nachſtehen⸗ den Verkaufsſtellen gelöſt werden: )] in Mannheim und ſeinen Vororten: Straßenbahnkaſſe, Colliniſtraße 1, Verkehrsverein, N 2. 4 Zigarrengeſchäft Weick, Wartehalle Friedrichs⸗ brücke, Zigarrengeſchäft Weick, Bahnhof der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft am Fried⸗ richsring gegenüber U 2, Gemeindeſekretariat Käfertal, Gemeindeſekretariat Feudenheim, Gemeindeſekretariat Neckarau, Gemeindeſekretariat Rheinau, Gemeindeſekretariat Sandhofen, Zigarrengeſchäft Kruppenbacher, Waldhof (Endſtation der Straßenbahn); p) in Ludwigshafen und ſeinen Vororten: Stadthauptkaſſe(Ludwigſtraße), Kaſſe der ſtädtiſchen Werke(Stadthaus Nord), Arbeiter⸗Annahmeſtelle der J. G. Farben⸗ induſtrie(Bau 38 Frieſenheimerſtr., gegen⸗ über dem Haupteingang ber Fabrik), Geſchäftsſtelle des Bürgermeiſteramts Mundenheim, Geſchäftsſtelle des Bürgermeiſteramts Frieſenheim, g Gemeindeeinnehmerei Rheingönheim, Rathaus Neuhofen, Gemeindeeinnehmerei Oppau, Gemeindeeinnehmerei Oggersheim. Die Verkaufsſtelle in der Arbeiter⸗An⸗ nahmeſtelle der J. G. Farbeninduſtrie iſt bis auf weiteres geöffnet jeweils Freitags von 1418 Uhr, Samstags von—13 Uhr. An allen übrigen Verkaufsſtellen findet der Ver⸗ kauf während der üblichen Geſchäftsſtunden ſtatt. Mit dey Verkauf wird an allen Ver⸗ kaufsſtellen am Freitag, den 31. Auguſt 1928 begonnen. Die ermäßigten Fahrſcheinhefte werden verabfolgt gegen Vorzeigung von durch die Arbeitgeber auszuſtellenden Verdienſtbeſchei⸗ nigungen. Vordrucke hierzu ſind bei den Ver⸗ Preise herabgesetztl Unseren ständigen Bemühungen u Qualitätsräder ist es gelungen, für Kin der- Räder die Preise wesentlich zu senken. 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Mai 1926 übernimmt Inspektor Ménardier 38. 48. 62. 78. 94. 108. ee dee vom Polizei- Präsidium die Aufklärung des Falles; Stärke B(gef. geſch.) kurz darauf wird er durch Giftgase unschädlich 8. 4 beseitigt. gemacht.— * 6 5 1 9„1 5 I Leine Scnälkux, preis.75 ll. Die Pariser Oeffenflichkelf beginnt über das umm U. 9 En an 55 e selisame Näisel unruhig zu werden. S* ie. 12. 18. 25. 32. 39. 48. Narktesgl. k, 10, rroß aller ortehrungen muief Bfiphrgon Drog. J. Olleudorf. weiter.— Der Berichterstatter des„Pelit Parisien“, Heidelbergſtr O, 7. 12. der ihm nachforschen wollte, verschwindet spurlos. a Drogerie Ludwig& Die Polizeidirekflon isi machilos, selbs den Beachten Sie unsere 8 Schaufenster 5 Schütthelm 0. g. scharisinnigsſen Köpfen gelingf es nicht, Klar- ee Ludw. heli uber die unheilvollen Vorgänge zu chler, E 10 6. schaffen.— Wer lösi Ea 265 Das Nätsel Paris? 5 as Rätsel von Daris“ Sehr prefsw-ert Hugo Schön 2 2 2 7 W 2 1 L 4, 3 2 0 4 8——** K 0 E seine Werbung, seine erbitterten BKämpfe mit Riffkabylen, seine ö 5 verwegene Flucht. Carl Bernhardt ist der einzige Le- gionär, dessen Filmvortrag durch 8 die Reichszensur freigegeben 8. N. i worden ist. 5 A. 8 N ee Eltern und Söhne, es ist Eure Pflicht, 8.* e 7 3 1 SECRENHEIMFER STRASSE Ila(Erster und Zweiter Teil. 8 Akte) Carl Bernhard zu hören! fstauffünrung für Mannheim J ing Tolla in ai i e 1 MI zeigen beide Teile in einem Egan 12. Alter Erstaufführungsfm Ferner bringen wir schon seit gestern(Donnerstag) 4 SF Der bheimnis- und die folgenden Tage im Rahmen unseres LA 5 18 Hl 95 Scala-Expreß die 5 f 5 0 1 Unterzeidmung des Hellogg- „In der schweigenden Welt,. 50 1 plege Vertrages In Paris. 1 1 8 8119. nal 5 15. 0 Sle einsam r Weines Aupt; 72 5 8 1 N 12 2 11 g ger Lenz konne, und ie linde En Film der Wirklichkeit Orgel-Solo: Fantasie aus der Oper, Die Hugenotten 185 5 Lain db ene 0 0 ph N a von Giacomo Meyerbeer 8 0 mer an 1 Aubt.— (Trojan,„1e Christrose“) 8 Un 901 antasle f Stauden. 275 bag Jet fn, Pergtenges I in fübrenden Rollen eine Auglese Anfang 5 Uhr, Sonntags 4 Uhr, letzte Vorstellung.30 Uhr N. 4. Auch alle anderen Stauden müssen jetzt ge- unserer besten deutsch Schauspieler N n 755 1 N N pflanzt werden. Stauden, die grofle Mode, die 8 5 79. 0 5 V S— 5 lesengartenm 7 jesen ge 8 23 5——. 7 1 8 e Aelel Riesen-Fingerhut, Schneeglöckchen, Als zweiter Schlager. e e ee 5 8 N. Iris, Päonien(Pfingstrosen). Dielytra(Frauenherz) Der historische Heldenkampf der 5 und die vielen anderen prachtvollen Stauden, jene dankbaren Gartengewächse, die, einmal gepflanzt, 8 0 2 0 jedes Jahr immer wieder blühen, mehrere Men- 3 schenalter hindurch den Garten oder die Grab- 0 8 0 schönsten Stauden, Sorten unserer Wahl, M..75, 5 100 solcher Stauden M..85, 200 Stauden M. 4.— „Constitution“ gegen die Piraten des Mittelmeeres Der gröffte Marinefim H7, 38 Metzgerei ſſanndeimef f 7,38 Kalbfleisch Frisches Fleisch pft. 70, 60 Pfg. Maget a 90 Koscherwurst pn. 80, Ragout und Haxen lotelett pfl. 98 4 fierenbraten 1. Lofer, Servelat, Krakauer pu. 90„ Vasenfüllungen darbieten. Es gibt Stauden, die 100 Jabre alt werden, es gibt Iris aus der Zeit der Königin Luise, die heute noch blühen. 50 der Anfang.30, letzte Vorstell..45 Uhr stätte mit Blumen schmücken, das ganze Jahr kortgesetzt entzückendes Material zu Sträußen und Ausnahmepreise für Erdbeerpflanzen: Die an der Spitze der ganzen Erdbeerkultur stehenden Elite- dle„Sieger“,„Königi 188 da“, 0 8 2 E/ 0 80 8 f 35 5 ee, ee a e, ictenielhaus Müller Fianen neren dad ane, 575 455 Schweinebraten bm 1. 10 Frankfurter Pfd. 60, rü“ Karussell des rodes Vʒilfnf 55 3 Sobweinebraten r 1. 20 Ochsenbacken 2m n. 80, eee en ee 8 1 edel it..85, e Fre 2155 1 FVVWIll Sülze gekocht pfl. 80/ Frisch. Ochsen- u. Rindfleisch pfund 8 4 SBlond oder Braun 1 a menzwiebeln 18 Pf., 100 Stück M. 15.— Ver- Ein Film von Hochstaplern und g Bus bindlich bis 13. September. Blumengärtnereien Mädchenhändlern, von Mutterliebe 8 2 1 Eeterseim-Exlurt. und Freundestreue. 4 0 725 ö zee, 3 i Beginn der Vorstellungen Drudisahen geen 4„ 4 Sonntags 2 Uhr S298 . für die gesamte 1—. 1 2 3 5 7 Industrie; Mesäumen Sie nieht l SO IIIA 2 161 5 5 5 0 3 3 ert prompt 29 Unser heutiges pfogramm! 5 FFT 5 Druckerei Dr. Haas 6. m. h. H. 28 ie — 8— 5. d 7 g Amstag, den I. September dnoglaag pia. Aa alen l Polstesmöboll elöffne ich meinen mit den modernsten hygienischen Einrichtungen künuuuummummm nn Tutte versehenen La d— N Prima dreiſeilige Kapokmafraſzen(Ja. Füllung). Mk. 65.00 Prima dreiſeillige Roßhaermafraizen la. Füllung. Mk. 150.00 Prima dreiſeilige Wollmairazen Mk. 29.30 5 Prima dreiſellige Szegrasmatraizen Mk. 22.30. 5—— F 11 2 A 72 2 O te „ Chaiselongues und Polsfermöhel in allen Preislagen. 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Kein Anhaltspunkt läßt auf den Täter schließen— da setzt die überlegene Arbeit der Kriminalpolizei ein Ian Later felt Jede Spur Ein Kriminalfilm, interessant, echt und lebens- Nach der weltberühmten Operette. „ Die Hauptdarsteller: Harry Liedilke Fritz Kampers Die Sirene der Tropen c Ein Film von tollen verwirrenden Umstrickungen 0 N Elizza la Porta Wahr in 7 Akten unter amtlicher Mitwirkung des der Tropenwelt, mit dem verführerischen Zauber 1* pich Berliner Folizeipräsidiums. eines Mädchens der Südsee, in dem Papitou die l ermann Hcha In den Hauptrollen: Sirene der Tropen in der glitzernden Pracht einer Kuri Gerron— Friiz Kampers Hanni Weisse— Grifſa Ley Kurf Rehkopf— Noli v. Goſh Hlerzu zeigen wir: Zwel Wellen Der Heime freu) 7 spannende Akte. U. A. wunderbare Aufnahmen von dem ge- Waltigen Panorama der Bergwelt Korsikas. Beginn nachm. 3 Uhr i 75 is 6 Uhz kleine Rrels e, ———.———— 70,—. 99,.20,.49,.80 Vox Belle Filme ab heute Freitag in Erstaufführung f. Mannheim 1 großen Revue, die Sensation von Paris wird Dolly Grey In den Hauptrollen: Josephine Baker/ Pierre Batchoff Regina Thomas/ KWanine Musikalische Illustration und Leitung: OTTO HXKARZ ER Im Beiprogramm: April-ApriI Heitere Groteske in 2 Akten —— Die neuesfeEmelka. Wochenschau are.— Täglich.00.15.30 8 aähmaschinen 0 eh Gastspiele im. cl 20 Rosengarten 1 8 1. i 7 8 J 8 er Spo der e Der fidele Bauer Geschl. Vorstellung f. den Bühnenvolksbund Morgen d bar“ Plemiere EIn Walzertraum G. lerkle Mannheim oisenting? Pompadour Regisseur: Rarl Grune uin Haage . cee ee Uraufführung für Europa am—.— 5 g 85 8— 3 3, September in Mannheim. 5 n G Schlee Note en e benen 3 Pfund Leb 62 Pfg.= M 8, 8% 1 8, 8½ 38 Prefonis len Inisleaisg e Das Ereignis der neuen Splessasson., Ausstoß des beliebten Münchener Thamasbräu Mittag- u. Abendessen von Mie. Fe- an in reicher Auswahl. 11 Samstag u. Sonntag: Origineller Tiroler Schrammel/ Gesang eee DIE MANNHEIMER TANZ SCHULE Nebenzimmer abzugeben. 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