7 17 Donnerstag, 6. Sepkember 1928 0 Bezugspreiſe: In a u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle K 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 ener 1030 b Ae aldhofſtr. 8, Schwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mittag⸗ Ausgabe eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Nr. 413— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 940 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, N uſw. e du keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Nachdem der Reichskanzler den Wunſch Deutſchlands nach einer baldigen Befreiung von der Beſatzung zum Ausdruck gebracht und die bereits erfolgten Vorleiſtungen finanzieller, politiſcher und moraliſcher Art behandelt hatte, ging er auch eingehend auf die Darlegungen der öffentlichen Meinung in Deutſchland ein und wies darauf hin, daß ſämtliche Parteien Deutſchlauds einmütig bie frühere Geſamträumung wünſchen. Briand erkundigte ſich nach gewiſſen innerpolitiſchen Vor⸗ gängen in Deutſchland und zeigte ganz beſonderes Intereſſe an den Mitteilungen des Reichskanzlers. Wie der franzöſiſche Außenminiſter kurz nach 8 Uhr den franzöſiſchen Preſſever⸗ tretern ſagte, wurde das Räumungsproblem in ſtreug objek⸗ tiver Art und Weiſe burchgeſprochen. Briand betonte, daß die Verhandlungen nicht mit Frankreich allein, ſondern auch lungen zwiſchen Deutſchland mit den übrigen Beſatzungsmächten geführt werden miiſſen, es ſei denn, daß die anderen Beſatzungsmächte Frank⸗ reich die Vollmacht geben ſollten, in ihrem Namen die Unter⸗ handlungen zu führen. Aus dieſem Grunde wäre es zweck⸗ mäßig— ſo empfahl Briand dem Reichskanzler— die hier weilenden Außenminiſter Belgiens und Englands zu beſuchen und auch mit dem italieniſchen Hauptdelegierten Scialoja Fühlung zu nehmen. Auf dieſen Vorſchlag ging der Reichskanzler ein. Damit fand die Beſprechung ihren Ab⸗ ſchluß. Die deutſche Delegation ließ nach der Unterredung der Preſſe mitteilen, daß nunmehr Verhandlungen mit den Staatenvertretern der Beſatzungsmächte durchgeführt werden ſollen und daß im Laufe der Unterredung zwiſchen dem Reichskanzler und Briand der Wunſch auf beiden Seiten vorlag, das Problem in ſeiner Geſamtheit zu klären. Nach Anſicht der deutſchen Delegation kann man die geſtrige Begegnung als den Auf⸗ takt gründlicher Verhandlungen über die Geſamträumungs⸗ frage betrachten. ö t, den Reichskanzler Müller auf Briaud gemacht habe, er⸗ widerte der franzöſiſche Außenminiſter:„Herr Müller iſt ein Mann, mit dem ſich gut verhandeln läßt.“ Nach Anſicht des franzöſiſchen Außenminiſters dürften die Verhandlungen einen gewiſſen Zeitraum in Anſpruch nehmen. Eine Zuſam⸗ menkunft der Vertreter der Beſatzungsmächte in Genf zwecks Erörterung des Räumungsproblems hält Briand für den Augenblick noch für zweifelhaft. Pariſer Eindrücke und Meinungen Paris, 5. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus allen Berichten der hieſigen Preſſe über die geſtrige Unter⸗ 1 0 Von franzöſiſchen Journaliſten über den Eindruck be⸗ frag 1 redung zwiſchen Briand und Reichskanzler Müller gewinnt man die Ueberzeugung, daß jetzt die Frage der Rheinland⸗ räumung klar und deutlich geſtellt ſei. Von den Alliierten ſei eine präziſe Antwort erforderlich. Der erſte Eindruck der Ausſprache Briand— Müller iſt hier nicht ſchlecht. Man weiſt ſogar darauf hin, daß das deutſche Reich auf Grund des Ver⸗ ſailler Vertrages das Recht habe, die Forderung der Rhein⸗ Ilandräumung zu ſtellen. Das will natürlich nicht heißen, daß in Paris Bereitwilligkeit vorhanden iſt, das Rheinland ohne ernſthafte Gegenleiſtungen preiszugeben. Die bedingungsloſe Räumung der zweiten Zone könnte zwar nach Auffaſſung mancher Politiker als Zeichen der Großmut bewilligt werden, trotzdem die Senatskommiſſion für auswärtige Angelegen⸗ heiten auch für dieſes Zugeſtändnis, das für Deutſchland 15 Monate vor Ablauf der Räumungsfriſt für die Zone von Koblenz keinen großen Wert mehr beſitzt, Kompenſationen verlangt. Aber die vorzeitige Räumung der dritten Zone will Frankreich unter keinen Umſtänden bedingungs⸗ Jos zugeſtehen. So ſchreibt Sauerwein im„Matin“: „Die große Mehrheit des franzöſiſchen Volkes legt keinen Wert darauf, ſeine Truppen im Rheinland zu belaſſen, aber es wäre naiv, 30 Prozent unſeres Rechts aufzugeben und während fünf Jahren auf die Beſetzung zu verzichten, ohne irgendeinen Vorteil aus dieſem anſehnlichen Zugeſtändnis zu ziehen.“ Ueber den Verlauf der Unterredung ſelbſt liegen den hie⸗ ſigen Blättern wenig zuverläſſige Informationen vor. Der „Matin“ ⸗Berichterſtatter hat erfahren, daß Reichskanzler Müller der von Frankreich ſtets wiederholten Aufforderung, neue Vorſchläge zu machen, nachgekommen ſei.„Dieſe Unter⸗ redung Briands ſei die logiſche Fortſetzung der Unterhaltung in Thotry“, erklärte eine gutinformierte Perſönlichkeit Sauer⸗ wein gegenüber. Ueber die Gebiete der Reparationen liegt nach dem„Ma⸗ tin“ folgender Vorſchlag des Reichskanzlers vor: Deutſchland verzichtet für eine beſtimmte Zeit auf die Transfer⸗Klauſel, die ihm die Möglichkeit gibt, die Reparations⸗Leiſtungen ſei⸗ ner Zahlungsfähigkeit anzupaſſen. Der„Petit Pariſien“ meint, es habe nicht den Anſchein, als ob der Reichskanzler beſtimmte Vorſchläge unterbreitet habe, doch müſſe auf jeden Fall her⸗ vorgehoben werden, daß Briand einen vorzüglichen Eindruck von dieſer Unterredung erhalten habe. Der franzöſiſche Außenminiſter habe in dem Reichskanzler einen offenherzigen Mann gefunden, der von aufrichtigem Verſöhnungsgeiſt be⸗ ſeelt iſt und entſchloſſen, auf dem von Dr. Streſemann vor⸗ gezeichneten Weg weiter zu gehen. „Ere Nouvelle“ meint, es wäre für den Reichskanzler beſſer geweſen, die angekündigte Beſprechung mit Scialoja und Hymans durch die diplomatiſchen Vertreter vorbe⸗ reiten zu laſſen. Leider wolle der Reichskanzler unter allen Umſtänden eine grüne Frucht pflücken, um aus innerpoli⸗ tiſchen Gründen die öffentliche Meinung zum Glauben zu bringen, daß ſie reif ſei. Trotzdem müſſe aus dieſen erſten Beſprechungen der Schluß gezogen werden, daß das Rhein⸗ land⸗Problem endgültig aus dem Gebiete der privaten Unter⸗ haltungen herausgezogen und auf die Tagesordnung der offi⸗ ziellen Verhandlungen geſchrieben ſei. Im linksrepublikaniſchen„Oeuvre“ wird beſonders Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß bei den kommenden Verhand⸗ und den alliierten Beſatzungs⸗ mächten Polen ausgeſchloſſen bleibe, trotzdem der pol⸗ niſche Außenminiſter Zaleſki die Auffaſſung vertritt, auch ſeine Regierung müſſe zu dieſen direkten Verhandlungen be⸗ rufen werden. Polniſche und belgiſche Einwände „ Genf, 5. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Un⸗ mittelbar vor der erſten Zuſammenkunft des Reichskanzlers mit Briand tritt die polniſche Propa ganda gegen eine frühere Rheinlandräumung in Tätigkeit. Von dem Mitglied der polniſchen Delegation, das in dieſen Fragen als Spezialiſt gilt, wird darauf hingewieſen, daß auf der Friedenskonferenz von den militäriſchen Sachverſtändigen der Alliierten ein Protokoll ausgearbeitet wurde, des Inhalts, daß die Be⸗ ſatzungsdauer bis 1935 notwendig wäre, um Polen und der Tſchechei den Ausbau ihrer Landes verteidigung zu ermög⸗ lichen und zu vollenden. Auf dieſem Protokoll baſiert, ſo er⸗ klärte der polniſche Delegierte, der dringende Wunſch Polens, von einer früheren Räumung Abſtand zu nehmen. Würde jedoch eine Garantie für die beſtehenden polniſchen Grenzen, d. h. ein Oſtlocarno geſchaffen, dann käme aller⸗ dings eine frühere Räumung in Betracht. Auch der belgiſche Außenminiſter Huymans trat in einem Geſpräch aus ſeiner bisherigen Reſerve heraus und er⸗ klärte, daß weder der Völkerbundspakt, noch Locarno und Kellogg⸗Vertrag die Sicherheit Belgiens reſtlos gewährleiſten können, deshalb benötige Belgien infolge ſeiner geographiſchen Lage eine Stärkung ſeiner militäriſchen Verteidigungsmacht. Huymans ſprach ſich mit größter Skepſis über die Even⸗ tualität einer früheren Räumung der beſetzten Gebiete aus. Die Verhandlungen Dr. Seipels Genf, 5. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Während die Kommiſſionen im Völkerbundspalaſt mit Vor⸗ arbeiten und Poſtenverteilungen beſchäftigt ſind, entwickelt ſich in den Delegationshotels eine lebhafte Tätigkeit. Dar⸗ unter fällt auch die Aktion des Bundeskanzlers Seipel. In Geſprächen mit Loucheur, Lord Cuſhendun, Dr. Be⸗ neſch und Marinkowitſch, dem jugoflawiſchen Außen⸗ miniſter, behandelte der Bundeskanzler die ihm am Herzen liegenden Fragen der wirtſchaftlichen Wiederaufrich⸗ tung Deutſch⸗Oeſterreichs. Die ſich daran knüpfenden Ver⸗ handlungen ſind vorwiegend politiſcher Natur. Es iſt nämlich kein Geheimnis mehr, daß Bundeskanzler Seipel einem wahren Verhör unterzogen wurde, als er mit den Staatsmännern Frankreichs, Englands und mit Dr. Beneſch ſprach. Die von reichsdeutſchen Politikern veranſtalteten An⸗ ſchlußkundgebungen bildeten den Gegenſtand einer eingehen⸗ den Ausſprache. Der Bundeskanzler konnte nur darauf hin⸗ weiſen, daß dieſe Kundgebungen als unabhängige Meinungs⸗ äußerungen zu betrachten ſind und mit der Haltung der Wie⸗ ner Regierung nicht in Verbindung gebracht werden können. Das Geſpräch Seipels mit dem franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ delegierten Loucheur ſtellt den Kernpunkt der deutſch⸗ öſterreichiſchen Frage dar. Eine Anleihe ſoll endlich hier geſichert werden. Nach Beendigung der vorbereitenden poli⸗ tiſchen Aktion Seipels wird gegen Mitte des Monats das Anleiheprojekt einer Prüfung durch Sachverſtändige unter⸗ zogen werden. Die in der Völkerbundsverſammlung ſtatt⸗ findende Debatte über Weltwirtſchaftsfragen macht es nötig, daß hervorragende Perſönlichkeiten der internationalen Hoch⸗ finanz nach Genf kommen werden. Es iſt alſo eine praktiſche Behandlung der öſterreichiſchen Anleihewünſche und der da⸗ mit zuſammenhängenden Wirtſchaftsfragen zu erwarten. Auch Deutſchland wird im Verlauf der Debatte über die wirt⸗ ſchaftlichen Probleme ſeine Stimme erheben, wie dies bereits mehrfach geſchehen iſt. Eine amerikaniſche Ente Genf, 5. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Bundeskanzler Seipel dementiert heute ganz ent⸗ ſchieden die in amerikaniſchen Blättern erſchienene Mel⸗ dung, derzufolge Briand von ihm, dem Bundeskanzler, bi n⸗ dende Erklärungen in der Anſchlußfrage verlangt habe. Er betont, daß in ſeiner Unterredung mit Briand nur in ganz delikater Form über dieſe Dinge geſprochen wurde und die beteiligten Regierungen überhaupt nicht in den Kreis der Erörterungen gezogen worden ſeten. Ferner teilte Seipel den Journaliſten mit, es ſei ſeine Hauptaufgabe, in Genf die Schwierigkeiten, die der Durchführung der Anleihe noch ent⸗ gegen ſtehen, zu beſeitigen und das ganze Verfahren zu be⸗ ſchleunigen. Engliſche Stimmen y London, 6. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Mit großem Intereſſe verfolgt man hier in London die Ent⸗ wicklung der Verhandlungen über die Rheinlandräumung. Den Berichten der Sonderkorreſpondenten aus Genf zufolge laſſen ſich in der franzöſiſchen Auffaſſung in Bezug auf die Räumungsfrage große Mein ungsverſchiedenheiten feſtſtelle en. Obgleich der britiſche Außenminiſter während der Unterhausdebatte in der letzten Seſſion es vermieden hat, zu der franzöſiſchen Forderung einer Verqufckung des Repa⸗ rations⸗ mit dem Räumungsproblem Stellung zu nehmen, geht aus den Feſtſtellungen der britiſchen Korreſpondenten hervor, daß die britiſche Delegation dieſen Standpunkt ab⸗ ſolut nicht teilt. In den Kreiſen der britiſchen Delegation weiſt man dieſe Theſe(„Mancheſter Guardian“ und„Times“) zurück, da bereits jetzt der Transfer der gegenwärtigen deut⸗ ſchen Reparationsleiſtungen auf nahezu unüberwinbdliche Schwierigkeiten ſtoße. Sehr optimiſtiſch ſcheint man aber auch in der engliſchen Delegation über den Ausgang der Verhand⸗ lungen nicht zu denken. Man hält es aber für wahrſcheinlich, daß Frankreich in eine frühere Räumung der zweiten Zone einwilligen wird. Beſondere Aufmerkſamkeit hat hier die Erklärung des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Dr. Seipel erregt, daß Oeſter⸗ reich im Augenblick an eine Wiedervereinigung mit Deutſchland nicht denke. Eſchitſcherins Deutſchlandreiſe Berlin, 6. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Von der Sowjetbotſchaft wird jetzt beſtätigt, daß T ſchitſche rin einen auf 3 Monate, berechneten Erholungsurlaub in Deutſch⸗ land zu verbringen gedenkt. Der ruſſiſche Außenkommiſſar wird auch in Berlin Station machen. Das genaue Datum ſeines Eintreffens iſt jedoch noch nicht bekannt. Verſchiedentlich wird der bevorſtehende Beſuch Tſchit⸗ ſcherins in Zuſammenhang gebracht mit der angekündigten Wiederaufnahme der deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen. Der Ingenieurkonflikt, der ihren Abbruch verwirkte, ſoll in⸗ zwiſchen durch direkte Verhandlungen zwiſchen Lttwinow und dem deutſchen Botſchafter in Moskau endgültig aus der Welt geſchafft werden. In den Kreiſen der Sowjetbotſchaft erklärt man, Tſchitſcherins Berliner Beſuch werde nur privaten Charakter tragen. Anmeldungen zum Kelloggpakt Die rumäniſche Geſandtſchaft hat dem Staatsdeparte⸗ ment den Beitritt Rumäniens zum Kelloggpakt angemeldet. Eſtland und die Türkei haben das Staatsdepartement von ihrer Abſicht, dem Kelloggpakt beizutreten, in Kenntnis geſetzt. Auf die von Waſhington ergangenen Einladungen haben bisher folgende Länder noch nicht geantwortet: Afgha⸗ niſtan, Albanien, Chile, China, Ecuador, Guatemala, Hon⸗ duras, Island, Columbien, Litauen, Nicaragua, Paraguay, Perſten, San Salvador, Siam und Ungarn. Die Dienſtzeit in Belgien In ihrer Mittwoch⸗Sitzung beendete die belgiſche Kammer den erſten Teil der ſich ſeit Jahren hinziehenden Debatte über die Heeresreform durch die Annahme der achtmonati⸗ gen Dienſtzeit. Der ſozialiſtiſche Antrag, der auf ſechs⸗ monatige Dienſtzeit lautete, wurde mit 89 gegen 54 Stimmen abgelehnt. Darauf wurde der Artikel 12 des Heeresreform⸗ geſetzes, der eine achtmonatige Dienſtzeit für die Hälfte des Truppenkontingents vorſieht, angenommen. Die andere Hälfte des Kontingents, Artillerie und Feſtungstruppen ſowie ihre Reſerve⸗Offiziersaſpiranten müſſen dagegen 12, 13 und 14 Monate dienen, wofür ihnen nach dem achten Monat eine monatliche Vergütung in Höhe von 400 Franken gewährt wird. Donnerstag, den 6. September 1928 1 N Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe)„ Ausklang der Heidelberger Preſſetagung Lagungen konfeiſt Katholikentag in Magdeburg Der Begrüßungsabend des in dieſer Woche in Magde⸗ burg ſtattfindenden Katholikentages fand geſtern abend im großen Saal der Stadthalle ſtatt, der feſtlich geſchmückt war. Am Ehrentiſch ſa) man neben den geiſtlichen Würdenträgern u. a. Reichskanzler a. D. Dr. Marx, die Reichstagsabgeord⸗ meten Herold und Joos, den preußiſchen Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer, ſowie zahlreiche Vertreter der Zentrumsfraktionen des Reichstages und des Landtages. Nach einem Orgelvortrag richtete zunächſt der päpſtliche Nuntius Pacelli von der Verſammlung mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt, an dieſe eine Anſprache, in der er nach einem Hinweis darauf, daß die diesjährige Veranſtaltung in einem der größten Zentren der deutſchen katholiſchen Diaſpora ſtatt⸗ findet, u. a. ausführte: Die„katholiſche Aktion“ ſoll nach der Idee unſeres Heiligen Vaters ſein: Teilnahme der Laien am hierarchi⸗ ſchen Apoſtolat. Die katholiſche Aktion kennt keine allgemein gültige äußere Form. Was die katholiſche Aktion vor allem anderen dem ganzen Zellenbau des katholiſchen Lebens geben will, das iſt die Seele: katholiſches Selbſtbewußtſein, katholi⸗ ſche Grundſatztreue, einheitliches katholiſches Denken, Wollen und Wirken. Die katholiſche Aktion wird alſo in keiner Weiſe wertvolle und lebendige katholiſche Organiſationen mit religiöſem Ziele zerſtören oder beeinträchtigen. Sie will auch micht die relative Eigengeſetzlichkeit der Kulturgebiete leugnen. Sie beläßt daher den Organiſationen der Katholiken mit rein kulturellem Ziel ihre Selbſtändigkeit. Sie iſt ebenſo⸗ wenig Politik, ſie will alſo den Katholiken in rein politiſchen und rein wirtſchaftlichen Fragen keine beſtimmte Anſchauung aufzwingen. Aber eines will ſie erreichen und muß ſie erreichen: dem katholiſchen Volke Führer geben die überall da, wo Kultur, Wirtſchaft und Politik das Gebiet des Religiöſen und Sittlichen berühren, klar und ſicher auf dem Boden der katholiſchen Weltanſchauung ſtehen. Weit davon entfernt, die Katholiken zu trennen und zu ſpalten, wird ſie deshalb vielmehr, wo die katholiſchen Intereſſen es verlangen, Zuſammenſchluß und Einheit ſchaffen. Der Nuntius ſchloß mit dem Wunſche, daß der große Gottestempel der Katholiſchen Kirche auch in der Diaſpora eee AAC 00 2. Internationaler Buchoͤruckerkongreß Vom 5. bis 9. Sept. findet in Köln der 2. Internationale Buchdruckerkongreß ſtatt, der ſeit ſeiner erſten Tagung in Göteborg im Jahre 1923 nicht mehr zuſammengetreten iſt. Aus dieſem Grunde ſind zahlreiche Fachleute aus dem In⸗ und Ausland nach Köln gekommen. Am Dienstag war im Zivilkaſino ein Begrüßungsabend, den der Hauptvorſtand des Deutſchen Buchdruckervereins für die ausländiſchen Kongreßteilnehmer gab. Am Mittwoch wurde der Kongreß mit einer Eröffnungsfeier in der Feſthalle der Meſſe eingeleitet. Ueber 20 Buchdruckerorgani⸗ ſatibnen aus aller Welt, u. a. aus England, den Vereinigten Staaten, Belgien, Dänemark, Italien, Jugoflawien, Nor⸗ wegen, Oeſterreich, Polen, Schweden, der Tſchechoſlowakei, der Schweiz und aus Ungarn waren vertreten. Der Vorſitzende des Deutſchen Buchdruckervereins, Rudolf Zickfeld, hieß die Delegierten willkommen, unter ihnen namentlich den Vertreter der Reichsregierung, Reichsmini⸗ ſter des Innern Severing, die Vertreter der Länder⸗ regierungen und der Stadt Köln. Reichsinnenminiſter Severing hoh bei einer Anſprache hervor, daß die Reichsregierung an den Verhandlungen des Kongreſſes großes Intereſſe habe. Es gelte zunächſt der techniſchen und beruflichen Entwicklung des Buchdruckerſtandes. Die Reichsregierung hoffe, daß die ausländiſchen Gäſte auch von der Internationalen Preſſeaus⸗ ſtellung Anregungen mit nach Hauſe nehmen.„Gelte es aber lediglich dieſes Jutereſſe zu bekunden, ſo fuhr der Miniſter fort, dann ſtände nicht ich hier, ſondern mein Kollege vom Reichswirtſchaftsminiſterium. Ich habe als Vertreter eines politiſchen Reſſorts beſonderes Intereſſe an den Beſtrebun⸗ gen der Vereinigung, die ſich auf die Zuſammenarbeit der Völker beziehen. Da muß ich ſagen, daß die Reichsregierung es außerordentlich begrüßt, wenn möglichſt oft und zahlreich Männer zuſammenkommen, um vom Frieden zu sprechen, von dem man nie genug ſprechen kann. Wenn in den letzten Tagen in Paris die hervorragendſten Staats⸗ männer aller Nationen zuſammengekommen ſind, um ihre Unterſchrift unter einen Kriegsächtungspakt zu ſetzen, ſo darf ich heute wieder betonen, daß s mein Akt von allergrößter politiſcher und kultureller Bedeutung war. Aber ein Werk der Staatsmänner iſt Stückwerk, wenn es nicht getragen wird von den Völkern ſelbſt, und deshalb begrüße ich es, daß be⸗ rufliche Vereinigungen auf nativnalem Boden zuſammen⸗ kommen, um ſich international zu verſtändigen. Welcher Stand wäre in dieſer Hinſicht in ſeiner Bedeutung für die Völkerverbrüderung wohl berufener als das Buch⸗ und Zei⸗ tungsdruckgewerbe? Die Jünger der ſchwarzen Kunſt ſind, wenn ſie willens ſind, auch im ſtande, Wegbereiter einer helleren, einer lichteren Zukunft zu ſein. Das möge das Er⸗ gebnis ihrer Beratungen ſein und in dieſem Sinne begrüße ich Sie herzlich im Namen der Reichsregierung und wünſche Ihrer Tagung den beſten Erfolg.“ Der zur Zeit amtierende Vorſitzende des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger, Kommerzienrat Neven Dumont über⸗ brachte die Grüße und Glückwünſche dieſer Organiſation und betonte das völkerverbindende Ziel der Preſſe, das heute ſchon in ſo hohem Maße erreicht ſei. Er ſprach die Hoffnung aus, daß der hier ausgeſtreute Samen aufgehen und reiche Früchte bringen möge. g Die Teilnehmer des Kongreſſes folgten am Mittwoch abend einer Einladung der Stadt Köln in den Meſſehof. Als Vertreter der Stadt begrüßte Beigeordneter Bönner die Kongreßteilnehmer. Im Namen des Deutſchen Buch⸗ druckervereins ergriff Siegfried Weber⸗ Berlin das Wort. Zum Schluß ſprach Kommerzienrat Viktor Reiſſer⸗Wien, Vorſitzender des Hauptverbandes der Buchdruckereibeſitzer Oeſterreichs. Er begrüßte in ſeiner Anſprache die internatio⸗ nale Zuſammenarbeit und hoffte, daß auch andere Berufs⸗ kreiſe dieſen Gedanken aufnehmen würden zur Schaffung eines wirklichen Friedens. Sämtliche Reden wurden von einem Dolmetſcher in engliſcher und franzöſiſcher Sprache Kirchenkonferenz ſoll nicht vor 1932 ſtattfinden. ganiſationen ſich weite und vervollkommne. Darauf ſpendete er der Ver⸗ ſammlung im Namen des Papſtes den apoſtoliſchen Segen. Nach dem Nuntius Pacelli ſprach der Paderborner Biſchof Dr. Kaspar Klein, der betonte, daß gerade die Katholiken⸗ tage in beſonderer Weiſe geeignet ſeien, Glaubensmut und Bekennergeiſt zu wecken. Oberbürgermeiſter Deims über⸗ brachte die Grüße der Stadt Magdeburg. Namens der Staats⸗ regierung und der Provinz Sachſen ſprach ſodann Oberpräſi⸗ dent Waentig. Die erſte Programmrede hielt ſodann Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Steffes⸗Münſter über das Thema: „Die katholiſche Kirche im Geiſtesleben der Gegenwart.“ Die Begrüßungsverſammlung war umrahmt von Orgel⸗ und Ge⸗ ſangsvorträgen. Der nächſte Katholikentag in Baden Das Zentralkomitee des Katholikentages hat endgültig beſchloſſen, den für 1929 anberaumten Katholikentag in Frei⸗ burg im Breisgau und den von 1930 in Münſter in Weſtfalen abzuhalten. Abſchluß der Prager Kirchenkonferenz Die ſozial⸗ethiſchen Verhandlungen der Prager Kirchen⸗ konferenz ſind am Mittwoch zum Abſchluß gekommen. Die Verſammlung erklärte ihre volle Zuſtimmung zu der Bot⸗ ſchaft des Weltbundes für internationale Freundſchaftsarbeit der Kirchen über die Abrüſtung. Der Internationale Rat der Kirche begrüßt mit warmer Sympathie den Kampf der ſchweizeriſchen Kirche gegen erneute geſetzliche Zulaſſung der Glücksſpiele und ſchärft den Kirchen anderer Länder ein, der ſittlichen Gefahr der Glücksſpiele ihre ganze Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Eine weitere Entſchließung, die gleichfalls an den Völkerbund und die Kirchenbehörden der verſchiedenen Länder weitergeleitet werden ſoll, beſchäftigt ſich mit der Be⸗ kämpfung des Alkoholmißbrauches. Zum Präſidenten der europäiſchen Sektion wurde der Präſident des deutſchen evangeliſchen Kirchenausſchuſſes, D. Kappler⸗Berlin, gewählt. Der bisherige Vorſitzende, Erzbiſchof D. Nathan Soederblom⸗Upſala, der von die⸗ ſem Amt zurückgetreten iſt, wurde in Anerkennung ſeiner hohen Verdienſte um die geſamte chriſtliche Einigungsbewe⸗ gung zum Ehrenpräſidenten ernannt. Die nächſte große in⸗ ternationale Konferenz im Ausmaße der Stockholmer Welt⸗ Klärung im Fall Jakubowski Zum Fall Jakubowſki wird folgende amtliche Mitteilung verbreitet: „Nachdem die neueingeleitete Unterſuchung gegen Auguſt Nogens und Genoſſen im Falle Jakubopſki zu einem ge⸗ wiſſen Abſchluß geführt hat, fand am Mittwoch mittag in Neuſtrelitz beim Staatsminiſter Frhr. v. Reibnitz eine Be⸗ ſprechung ſtatt, an der Polizeivizepräſident Dr. Weiß⸗ Berlin, Kriminalrat Gennat⸗Berlin und der Neuſtrelitzer Unterſuchungsrichter Landgerichtsrat Hundt teilnahmen. Als Ergebnis der Beſprechung kann folgendes mitgeteilt werden: Die gemeinſchaftlich von Kriminalrat Gennat, dem Leiter der Berliner Mordinſpektion, mit ſeinen Berliner Beamten ſowie dem Neuſtrelitzer Unterſuchungsrichter Landgerichtsrat Hundt angeſtellten umfaſſenden Ermittlungen laſſen keinen Zweifel aufkommen, daß Ewald Nogens von dem ſpäter deshalb hingerichteten Joſef Jakubowſki ermordet worden iſt, und zwar unter Mitwirkung des damals 15jährigen Fritz Nogens. Fritz Nogens iſt inzwiſchen ver⸗ haftet worden.“ b 5 Dazu wird uns von unſerem Berliner Büro gemeldet: Die amtliche Mitteilung gibt zu neuen lebhaften Kommen⸗ taren Anlaß. Die Rechtspreſſe ſtellt mit Befriedigung den Zuſammenbruch einer Juſtizhetze feſt. Die Blätter, die den Kampf um Jakubowſkis Rehabilitierung geführt haben, wol⸗ len ſich bei dem amtlichen Bericht nicht beruhigen. Das B. T. bezeichnet das Ergebnis der Unterſuchung als„vor⸗ eilig, Der„Vorwärts“ meint, es handle ſich nicht um eine gerichtliche Feſtſtellung, ſondern um das Ergebnis einer kriminaliſtiſchen Unterſuchung. Ein neuer Mordprozeß gegen Fritz Nogens wird nachfolgen, in dem der Fall Jakubowſki noch einmal vor Gericht aufgerollt werden müſſe. i Die„Liga für Menuſchenrechte, die ſich als erſte des Falles Jakubowſki bemächtigte, um in der ihr eigenen tendenzibſen Art einen Feldzug gegen die deutſche Juſtiz zu inſzenieren, läßt eine Erklärung verbreiten, in der ſie dar⸗ auf hinweiſt, die Behauptung, daß Jakubowſki, wenn auch unter Beihilfe des Fritz Nogens der Mörder des kleinen Ewald Nogens geweſen ſei, beruhe ausſchließlich auf Geſtänd⸗ niſſen, die von ihrerſeits des Mordes beſchuldigten und des⸗ halb in Haft genommenen Mitgliedern der Familie Nogens abgelegt wurden. Irgend welche weiteren Unterlagen für eine Schuld Jakubowſki ſeien nicht vorhanden. Die„Liga für Menſchenrechte“ werde ſich durch keine Erklärungen der Regierung von Mecklenburg⸗Strelitz hindern laſſen, den Kampf„um die Wahrheit des Falles Jakubowſki“ weiter zu führen.. Dieſe Veröffentlichung erſcheint angeſichts des jetzt er⸗ mittelten Tatbeſtandes gelinde ausgedrückt reichlich an⸗ maßen d. Wie gründlich die Nachforſchungen nach Jaku⸗ bowſkis Schuld geführt wurden, ſetzt der demokratiſche Poli⸗ zeivizepräſident Dr. Weiß, der die Ermittlungen leitete, im Berliner„Lokalanzeiger“ auseinander. Darnach ſind Hun⸗ derte von Vernehmungen vorgenommen worden. Das ein⸗ zige neue, was die Unterſuchung erbrachte, iſt die Tat⸗ ſache, daß ein Verwandter des Ermordeten dem Jakubowfki bei ſeinem Verbrechen behilflich war. Dr. Weiß bezeichnet als das Erfreuliche an der trüben Angelegenheit die un⸗ bedingte Sicherheit, daß kein Unſchuldiger hingerichtet worden ſei. Dieſes Ergebnis werde einen beruhigenden Eindruck auf die geſamte Oeffentlichkeit nicht verfehlen.— Feſtnahme eines Wirtſchaftsſpions — Prag, 6. Sept. Agenten der Mähriſch⸗Oſtrauer Polizei nahmen an einer ſchleſiſchen, nach Deutſchland führen⸗ den Grenzſtation einen Mann feſt, der ſeit längerer Zeit im Verdacht ſteht, Wirtſchaftsſpionage zugunſten Deutſchlands getrieben zu haben. Der Mann, der früher in einem oſtrauiſchen Induſtriegebiet beſchäftigt war und ſein Haupt⸗ augenmerk beſonders auf die Betriebsgeheimniſſe dieſes Werks gerichtet habe, ſoll bereits ein umfaſſendes Geſtändnis weitergegeben. abgelegt haben. Der dritte und letzte Tag der Ausſprache des Arbeits ausſchuſſes deutſcher Verbände mit den Vertretern der d ſchen Preſſe brachte als erſten Vortrag den von Hauptſch leiter Horn daſch⸗Köln(Köln. Volksstg.) über„Er kenntniſſe und Möglichkeiten“. Der Redner zo im großen und ganzen ein Fazit der bisherigen Vortr Dem deutſchen Volke, das viele Enttäuſchungen erlebt h⸗ müßten weitere Enttäuſchungen erſpart bleiben, ſonſt liere es den Glauben an die Zukunft. Die Räumung n nicht nur aus politiſchen Gründen, ſondern auch aus ſittlichen gefordert werden; die Beſetzung ſei Knechtſchaft und dauern⸗ der Eingriff in die angeblich in Verſailles verbürgten Rechte der Nationen und die Freiheit eines freiheitliebenden Volkes. Die Beſatzung in ihrer Exiſtenz ſei unerhört und von allen mit uns im Felde ſtehenden Nationen allein Deutſchland als beſondere Knebelung zugedacht worden. Trotzdem dürfe der Räumung wegen kein neues Opfer gebracht wer⸗ den. Mit der Frage der Reviſion von Verſailles hänge auch die Frage Südtirols eng zuſammen. Den letzten Vortrag hielt der frühere Reichspreſſechef Miniſterialdirektor z. D. Dr. Spiecker über das Thema„Die deutſche Preſſe und der Kampf gegen Ver⸗ ſailles“, worüber bereits im geſtrigen Abendblatt berichtet wurde. Nach angeregter Ausſprache ſprach Exz. Dr. Schnee das Schlußwort, das mit dem Dank an die Redner den an die Hörer vereinte und die Hoffnung ausſprach, daß die Früchte der Ausſprache dem geſamten deutſchen Volke zugute kämen. Der Geſchäftsführer des Arbeitsausſchuſſes Draeger, übermittelte ſeinerſeits der Preſſe die Wünſche des Ausſchuſſes, ſoweit ſie ſich auf die Behandlung der Ar⸗ beitsgebiete des Ausſchuſſes beziehen, wobei er auch Gelegen⸗ heit nahm, im einzelnen auf die Zuſammenſetzung des Ar⸗ beitausſchuſſes deutſcher Verbände und ſeine Tätigkeit ein⸗ zugehen. Er hob dabei die Mitarbeit des Frauen⸗ ausſchuſſes zur Erforſchung der Kriegsſchuld und des Frauenausſchuſſes zur Bekämpfung der Schuldlüge gebüh⸗ rend hervor. Nach den Schlußworten des Vorſitzenden übermittelte Redakteur Horndaſch⸗Köln den Dank der Preſſevertreter, während Staatsrat Quark von der bayeriſchen Geſandt⸗ ſchaft in Berlin den Dank der übrigen Tagungsteilnehmer zum Ausdruck brachte. Den Ausklang der Tagung bildete am Abend eine auch von zahlreichen anderen Gäſten beſuchte öffentliche Kund⸗ gebung im Schloßhof, die unter Mitwirkung des Heti⸗ delberger Orcheſtervereins einen ſtimmungsvollen Verlauf nahm und mit einer Innenbeleuchtung des Schloßhofes ab⸗ geſchloſſen wurde. bei eine bemerkenswerte Anſprache. Hoch auf das deutſche Vaterland, das freudige Aufnahme und im Deutſchlandlied begeiſterten Widerhall fand. Ein Keller⸗ feſt am Heidelberger Faß hielt die Gäſte noch lange zuſammen. Ein Zwiſchenfall im Stinnes verfahren J Berlin, 6. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Stinnes verfahren iſt ein ſenſationeller Zwiſchen⸗ fall zu verzeichnen. Es hat ſich nämlich der Verdacht er⸗ geben, daß was im Zimmer des Unterſuchungsrichters Kühl zwiſchen dieſem, dem Angeſchuldigten und den Zeugen be⸗ ſprochen wurde, nicht geheim geblieben iſt, ſondern daß wichtige Tatſachen oder Bekundungen an dite Außenwelt drangen und in den Beſitz eines beſtim mten Perſonen⸗ kreiſes gelangt ſind. Der Verdacht richtet ſich, wie die „Voſſiſche Ztg.“ ergänzend mitteilt, gegen die bisherige Se⸗ kretärin des Unterſuchungsrichters. Der Generalſtaats⸗ anwalt hat geſtern in dieſer Angelegenheit bereits einen großen Perſonenkreis vernehmen laſſen. Es iſt ſehr wohl denkbar, daß Außenſtehende, die vielleicht vernommen werden ſollen, das größte Intereſſe daran haben könnten was der Beſchuldigte oder anderen Zeugen ausgeſagt haben, um ihre eigenen Angaben darnach einzurichten. Aeberſchwemmungskalaſtrophe in Kaſchmir Bisher 75 Todesopfer — London, 6. Sept. Nach Meldungen aus Kaſchmir hat ſich infolge ſtarker Eisſchmelze im Himalaya eine in ihren Auswirkungen noch nicht zu überſehende Kataſtrophe ereig⸗ net. Der Druck der plötzlich auftretenden Flutwelle hat die Dämme des Jehlam⸗Fluſſes durchbrochen und den größten Teil der Stadt unter Waſſer geſetzt. Bisher wurden 75 Todesypfer feſtgeſtellt, über hundert Perſonen wurden lebensgefährlich verletzt. Sämtliche Telegraphen⸗ und Tele⸗ phonlinſen ſind unterbrochen. Jeglicher Verkehr im und um das Unglücksgebiet iſt vollſtändig unterbunden. In Kaſchmir droht ein Hungernot auszubrechen. Auch aus anderen benachbarten Gegenden kommen ähn⸗ liche Gefahrenmeldungen. Der Ravi⸗ und der Cheuap⸗Fluß drohen ebenfalls über ihre Ufer zu ſteigen. Die Einwohner der Niederungen verlaſſen ihre Siedlungen und flüchten in höher gelegene Gegenden. 4 Letzte Meloͤungen Ein 16jähriger ſchießt auf ſeine Mutter — Dortmund, 5. Sept. Der 16jährige Sohn Ernſt der Eheleute Bregortz gab im Verlauf einer Auseinander- ſetzung auf ſeine im Bett liegende Mutter hintereinander mehrere Schüſſe ab, wodurch die Frau lebensgefährlich verletzt wurde. Dann ergriff er, nur mit einem Hemd bekleidet, die Flucht. Schon nach kurzer Zeit wurde der jugend⸗ liche Täter geſtellt. Bei ſeiner Vernehmung gab er an, daß die Mutter ſich ſeinem Wunſche, Chauffeur zu werden, ent⸗ gegengeſtellt habe. Zwei Kinder von einem Langholzfuhrwerk getötet — Steinach(Thüringer Wald), 6. Sept. Ein mit Lang⸗ holz bergab fahrender Wagen mit Anhänger geriet auf der Landſtraße aus unbekannter Urſache ins Gleiten und ſtürzte in einer Kurve um. Zwei an dieſer Stelle ſpielende Kinder, ein Mädchen und ſein Bruder im Alter von drei und fünf Jahrn, gerieten unter das ſtürzende Langholz und wurden auf der Stelle getötet. Der Wagenführer wurde ſchwer verletzt ins Sonneberger Krankenhaus gebracht. Deutſche Ehrung für eine franzöſiſche Krankenſchweſter . Paris, 6. Sept. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch überreichte heute der franzöſiſchen Krankenſchweſter Sim⸗ monet das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes, weil ſie zwei⸗ mal ihr Blut zur Rettung deutſcher Kranken zur Transfuſion zur Verfügung geſtellt hatte. Gouverneur z. D. Dr. Schnee hielt da⸗ Sie ſchloß mit einem „„„.„ 5 K. 28 7 1 Wr nden 9 * deen, EE eee * W — A * r, ee * *. „ r e rente ua„ ern eu ee — N Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 419 Starke Beteiligung der Intereſſenten— Große Die Leitung der Erfindermeſſe hatte auf geſtern abend in das Reſtaurant„Kleiner Roſengarren“ zu einer Vor⸗ be ſprechung über die am kommenden Samstag vormittag im Roſengarten zu eröffnende Deutſche Erfinder⸗ und Neuheiten ⸗Meſſe für Handel, Gewerbe 1 ud Ind uſtrie eingeladen, wozu ſich namentlich der E nausſchuß und die Vertreter der hieſigen und der aus⸗ Wü! igen Preſſe eingefunden hatten. Vom Ehrenausſchuß, deſſen Vorſitz erfreulicherweiſe Dr. Karl Benz⸗Ladenburg übernahm, waren anweſend die Herren Geheimrat Hans Knoll, Oberregierungsrat Limbacher vom Finanzamt und Bankdirektor Schneider, ſämtlich aus Ludwigshafen, und Rechtsanwalt Pfeiffenberg er⸗Mannheim. Die Be⸗ ſprechung hinterließ den Eindruck, daß die Erfindermeſſe eberum in großzügiger Weiſe organiſiert iſt und das leb⸗ hafteſte Intereſſe der Einwohnerſchaft hervorrufen wird. Im Gegenſatz zu den früheren Meſſeausſtellungen wird diesmal das Gebiet der Ernährung bevorzugt. Die Leitung der Meſſe will von Jahr zu Jahr mit einem anderen Spezialgebiet abwechſeln. So ſoll 5. B. im nächſten Jahre das umfangreiche Gebiet der Be⸗ Kleidung vorgeführt werden, das ſicherlich ebenſo lebhaftes Intereſſe erwecken wird, wie die diesjährige Schau. Wie mitgeteilt wurde, waren die Schwierigkeiten der Meſſe⸗Vor⸗ bereitungen dieſes Jahr beſonders groß, da ſich durch die vielen Ausſtellungen in Land und Reich eine gewiſſe Aus⸗ ſtellungs müdigkeit recht fühlbar machte. Die Be⸗ mühungen, alle deutſchen Erfinder in einem Verband zu organiſieren, ſollen auch dieſes Jahr wieder aufgenommen werden. Die Ausſtellungsleitung konnte mitteilen, daß bis⸗ her für 900 am Ausſtellungsraum, davon 50 am für meue Erfindungen und 850 am für Handel und Induſtrie, feſt vergeben ſind. Auch ſei die Roſengartenverwaltung in dieſem Jahre der Meſſeleitung entſchieden mehr entgegengekommen Us in früheren Jahren. Eine Unſumme von Arbeit mußte von den einzelnen Kommiſſionen ehrenhalber erledigt werden. Man könne heute ſchon behaupten, daß jeder Beſucher der Meſſe von dem Gebotenen überraſcht ſein wird. Der Vorſitzende des Reichsverbandes Deutſcher Erfinder Bauinſpektor Beirer⸗Maunheim begrüßte in herzlichen Worten die Erſchienenen und verbrei⸗ tete ſich ſodann in Kürze über die Organiſation der Aus⸗ ſtellung. Danach mußte die urſprünglich im Mai geplante Veranſtaltung der Gaſtwirte⸗Ausſtellung wegen in den Herbſt — 8 rr 3 5 reer 2 8 3 7 e. Stäbliſche Nachrichten s Wingerlpädche Durch die Rewegärde ſchlängelt ſich e Pädche, Holprig, ausgetrete, krumm un ſchmal. Iwwer hunnert Treppcher muß es mühſam ſchtolpre, Zwiſche' Wingertpäl un Lab verſchtecklt kriecht's ins Tal. Wieviel Winzer ſin des Pädche ſchun gegange? Raſch un rank die Junge un die Alde müd' un ſchteif, Mit de' Hack, de' Schipp, de' Rebſcheer, mit de' Bütte, Mit m blode Weinkrug un im Maul die Peif. Wieviel Sorge ſin ſchun heemlich mitgeloffe, Wenn e' Schloßewedder ſchwarz am Himmel ſchtand, Odder wenn de' Froſcht in kalde Maienächde 5 All die junge Triebe knickt mit rauher Hand? Wieviel Jugſer, helles Lache, wieviel frohe Lieder Klange ſchun durch's Pädche hin un her, Wenn im Herbſcht die Trauwe gut gerote, Wenn die Bütte un die Bottich voll un ſchwer? Un jetz' guck ich drowwe uffm Hügel he Exfindungen⸗ und Induſtrie⸗ Ausſtellung auf dem Gebiete der Ernährung verlegt werden. Die Vorbereitungsarbeiten geſtalteten fch, bedingt durch das z. Zt. ſtille Geſchäftsleben und durch die nur in beſchränktem Maße zur Verfügung ſtehenden Mittel, außerordentlich ſchwierig. Der Wille des R. d. E. war jedoch ſtärker, als die Verhältniſſe und ſo kann mitgeteilt werden, daß die Meſſe gut beſchickt zuſtande kommt. Die ſchon öfters aufgetauchte Frage der Finanzierung kann dahin beantwortet werden, daß ſie grundlegend durch einen Teil der Mitgliederbeiträge und durch Mittel, die die Herren des Ver⸗ waltungsrates zur Verfügung ſtellten, erfolgte. Der dies⸗ jährigen und den folgenden Meſſen ſoll unbeſchadet der reinen Erfindungen⸗ und Neuheiten⸗Ausſtellung eine beſtimmte Note dadurch gegeben werden, daß in jährlichem Wechſel Spezial⸗ gebiete, für heuer das Gebiet der Ernährung, zur Schau kommen. Ein Moment, die Meſſe intereſſant zu geſtalten, ſoll durch Einfügung der Darſtellung von Vergangenheit, Gegen⸗ wart und Zukunft herbeigeführt werden. Der R. d. G. hat durch Modelle und Zeichnungen, ſoweit es in ſeinen Kräften ſtand, vorgearbeitet. Ausſteller haben bereitwilligſt freudige Mitarbeit zugeſagt. Die Ausſprache An den Bericht des Vorſitzenden ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, an der ſich beſonders Geheimrat Knoll⸗ Ludwigshafen und Rechtsanwalt Pfeiffenberger⸗Mann⸗ heim beteiligten. Es wurde mitgeteilt, daß mittelloſen Er⸗ findern und Schwerkriegsbeſchädigten Freiplätze gewährt werden, und daß die Meſſe der Allgemeinheit zugänglich ge⸗ macht werden ſoll durch ermäßigte Preiſe für Schulen und Vereine. Die amtliche Priorität, d. h. der Schutz der Erfinder, wie ſie die Meſſen in Leipzig und Frankfurt a. M. genießen, wurde auch der Mannheimer Erfindermeſſe erteilt. Der Verwaltungsrat hat ſich in umfangreichen Vorberei⸗ tungen für die Meſſe eifrigſt betätigt, er hat ſich dieſer Auf⸗ gabe gerne unterzogen, weil er nicht nur für die Erfinder, ſondern auch für Mannheims Handel, Gewerbe und Induſtrie ſich Vorteile verſpricht und mithelfen will am Aufbau des Vaterlandes. Wenn die Meſſe zahlreich beſucht wird, ſo iſt dies die beſte Belohnung für die umfangreichen Arbeiten des Reichsverbandes. In der Ausſprache wurde ferner an⸗ geregt, daß für Realiſierungen von Erfindungen der Erfinder einen Betrag von mindeſtens 5 Prozent an den Reichsverband zu zahlen hat. Der Vorſchlag fand Annahme. Der Vor⸗ ſitzende dankte hierauf für die lebhafte Beteiligung an der Debatte, für den guten Beſuch der Vorbeſprechung und gab dem Wunſche Ausdruck, daß die Erfindermeſſe mit einem oe Erfolg abſchließen möge. ell. De eee * In den Ruheſtand verſetzt wurde Polizeihauptwacht⸗ meiſter Ludwig Fuhr in Mannheim. * Tätigkeit der Berufsfeuerwehr. Die Mannheimer Be⸗ rufsfeuerwehr wurde im Monat Auguſt 27 mal alarmiert: 7 mal nach der Innenſtadt, je 5 mal nach der Neckarſtadt und nach Neckarau, 4 mal nach dem Waldhof, je 2 mal nach dem Jungbuſch und nach Käfertal, je 1 mal nach dem Lindenhof und nach Rheinau. Nach der Art der Brände handelte es ſich in 2 Fällen um Großfeuer(Neckarau, Rheinau), in 8 Fällen um Mittelfeuer, in 7 Fällen um Kleinfeuer, in einem Falle um Kaminbrand. In 9 Fällen wurde die Berufsfeuerwehr zu ſonſtiger Hilfeleiſtung in Anſpruch genommen. Der Krau⸗ kentran sportwagen wurde in 367 Fällen benötigt; hiervon entfallen 17 Fälle auf Krankenanſtalten, 58 Fälle auf öffentliche Straßen und Plätze, 282 Fälle auf Wohnungen, Fabriken uſw., 10 Fälle auf auswärts. * 25 Jahre Haarſpezialiſt. Auf eine erfolgreiche 25jährige Tätigkeit kann der bekannte Haarſpezialiſt Ernſt Weiß zurückblicken. Mit der Verlegung des Betriebs nach O 4. 16 (Kunſtſtraße) wurde das Unternehmen bedeutend erweitert. Durch die Angliederung eines Lichtbades(Höhenſonne Sol⸗ Iux) ſtehen jetzt acht Behandlungskabinen zur Verfügung. In je einem ſeparatem Zimmer bezw. Laboratorium erfolgt Anfall mit Todesfolge Den Verletzungen erlegen iſt, wie vorauszuſehen war, der funge Mann, der, wie mitgeteilt, geſtern nachmittag bet der Vorführung der Halbflachfelge Hering(Lizenz Miche⸗ lin) verunglückte. Es handelt ſich um den in Südfrankreich geborenen 24 Jahre alten, verheirateten Chauffeur Joſef Derangeon, der bas Experiment ſchon viele male vor⸗ geführt hat, ohne daß das geringſte paſſiert iſt. Die Michelin⸗ werke, bei denen der Verunglückte ſeit einem Jahre ange⸗ ſtellt war, laſſen täglich mindeſtens zweimal in allen Welt⸗ teilen die Neuheit vorführen. Das Unglück iſt, wie mitgeteilt, auf die Beſchaffenheit der Straße zurückzuführen. Wie feſt⸗ geſtellt wurde, hatte der durch die Hitze weichgewordene Teer⸗ belag nachgegeben. Der Verunglückte, der außer einem ſchweren Schädelbruch eine Darmverletzung davongetragen hatte, kam nicht mehr zum Bewußtſein. Heute früh iſt er im Städtiſchen Kranken⸗ haus geſtorben. * * Bautätigkeit in Mannheim. Im Auguſt wurden in Mannheim zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Um⸗ bauten 134 Wohnungen neu geſchaffen; darunter ſind 103 Woh⸗ nungen mit—3 Zimmern und 31 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Zahl der neuen Wohngebäude belief ſich auf 24(davon 6 Kleinhäuſer mit—2 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen). * Geſchäftsverlegung. Das ſeit Jahren am Strohmarkt befindliche Tabakwaren ⸗Engrosgeſchäft Auguſt Wendler hat ſeinen Geſchäftsbetrieb in die ausgedehnten Räume ſeines Hauſes K 3, 8 verlegt. Die Firma, die nahezu 30 Jahre beſteht und aus dem Zigarrendetailhandel hervorgegangen iſt, zählt heute zu den bedeutendſten Unternehmen im Tabak⸗ warengroßhandel am Platze. * Beiſetzung der Opfer des Bruchſaler Motorradunfalles. Die beiden Opfer des furchtbaren Motorrabunglücks vom letzten Sonntag bei Bruchſal, der Kaufmann Friedrich Si p p und ſeine Begleiterin Berta Hofmann, wurden geſtern vormittag nach erfolgter Ueberführung nach Mannheim im hieſigen Krematorium beigeſetzt. * Braud im Schießſtand. Geſtern nachmittag um.04 Uhr wurde ein Löſchzug der Berufsfeuerwehr nach dem Schieß⸗ ſtand II im Käfertalerwald gerufen. Aus unbekannter Ur⸗ ſache waren ein Unterſtand und Kugelfang ſowie eine größere Grasfläche in Brand geraten. Die Gefahr wurde durch Be⸗ rufsfeuerwehr und Schutzpolizei beſeitigt. Der Schaden be⸗ trägt etwa 150 Mark. * Gewerbsmäßige Fiſchfrepler. In letzter Zeit trieben bei Otterſtadt mehrere verheiratete Männer im Rhein lam ſogenannten Schwabeneck) verbotenen Fiſchfang. Damit ſich die„Arbeit“ auch rentiere, benützten ſie ein Zugnetz und erbeuteten auf dieſe Weiſe mit jedem Zug eine beträcht⸗ ziche Anzahl Fiſche. Sie brachten davon größere Quantitäten an Wirtſchaften zum Verkauf. Der Rheinpolizei gelang es, die Frevler namhaft zu machen. Es handelt ſich um 6 er⸗ werbsloſe Tagner von Mundenheim und Mannheim, die zur Strafanzeige gebracht wurden. * Heidelberger Schloßbeleuchtungen. Aus Anlaß der Reichsſtädtebundtagung wird heute abend eine große Schloß beleuchtung mit Brücken beleuchtung und Feuerwerk veranſtaltet. Ferner wird am Samstag eine Schloßbeleuchtung ſtattfinden anläßlich eines Beſuches aus Braunſchweig, veranſtaltet vom Reichsbahn⸗ Verkehrsamt Braunſchweig, vorausſichtlich die letzte in dieſem Jahre. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſeulotterie. In der geſtrigen Vormittagsztehung entfielen 2 Gewinne zu je 10 000 auf Nr. 339 444. 4 Gewinne zu je 5000 /, auf die Nr. 332 826, 347 248. 8 Gewinne zu je 3 000% auf die Nr. 27 142, 226 160, 310 250, 366 579, in der Nachmittags ziehung 2 Gewinne zu je 10 000% auf Nr. 280 931, 4 Gewinne zu je 5 000/ auf die Nrn. 226 427, 365 920, 6 Gewinne zu je 3 000 auf die Nrn. 14 544, 212 873, 221055.(Ohne Gewähr.) TAPETEN von Derblin Zu meim Dörfche runner dort im Tal. die Maſſage der Hochfrequenz und Vibration ſowie die Her⸗ Sole Sach d. m. b. H. Werſcht du mich noch öfters durch die Rewe fiehre, ſtellung der Ernſt Weiß⸗ Präparate. Seit 1. Januar 1927 6 1. 2 blelel Quellstsaus wall Du mei' aldes Pädche, holprig, kumm un ſchmal? haben 9595 Perſonen das ſtreng wiſſenſchaftlich geleitete In⸗ 1 in jeder Prelslege S145 A. Weber. ſtitut aufgeſucht. 4 K——— r E ͥͤĩ ͥ²?¹u; DDD err DDr 1 rer. l... ͤ Das drilte Feſ Die Grundſteinlegung zum Studienbau des„Deutſchen Muſeums“ Der vor etwa fünfundzwanzig Jahren geborene Gedanke zur Schaffung jenes rieſig angelegten techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Werkes, das als„Deutſches Muſeum zu München“ nicht nur der Stolz unſerer Stadt, ſondern der ganz Deutſch⸗ lands iſt, wurde anno 1906 mit der Grundſteinlegung zu dem Bau der Sammlungen in die Tat umgeſetzt. Dieſes große Haus iſt, ſeit ſeiner Vollendung vor drei Jahren, von nicht weniger als drei Millionen Beſuchern, zumal aus deutſchen Landen, bewundert worden. Sie ſahen den mächtigen Bau mit der Kuppel und dem im Hintergrunde hochragenden Turme, aber auch die unfreundliche, einer ewigen Bauſtätte gleichende Wüſtenei ſahen ſie, die, zumal von der Ludwigs⸗ brücke her, dem Blicke wehetut, und ſie fragten wohl alle: Was nun? Was ſoll hier werden?— Faſt zwanzig Jahre hat es gewährt, bis der Sammlungs⸗ au ſtand. Dem Feſte der Grundſteinlegung, das eines der unvergeßlichſten Tage in der Geſchichte Münchens war, glän⸗ zend durch die Teilnahme der Großen des alten Reiches, war, anno 25 das Feſt der Eröffnung gefolgt, und auch damals er⸗ lebten wir ſtolze Stunden, die im grauen Gewölk, das über dem von der Inflation gerade erlöſten Nachkriegs⸗Deutſch⸗ land lag, Lichtblicke gaben. Jetzt feiert das Deutſche Muſeum ſein drittes Feſt. Ein Studienbau, davor das Gebäude des Kongreß⸗Saales, wie er ſchon von Gabriel v. Seidl, dem Erbauer des Sammlungs⸗Palaſtes geplant war, wird geſchaf⸗ fen werden, und heute iſt der Grundſtein dazu gelegt worden. Das fertige Werk aber wird, und ſet es auch erſt in Jahren, das noch unwirtlich anmutende Gelände der„Kohlen⸗Inſel“ bedecken, und, durch einen Prunkhof mit dem Sammlungsbau verbunden, den mächtigſten Komplex bilden, der jemals ähn⸗ lichen Zwecken dienſtbar war. Der Plan zum Studienban iſt ſo alt wie der des Mu⸗ ſeums ſelber. Soll doch das Geſamtwerk mehr ſein als eine Schau für Schauluſtige, mehr als ein Objekt oberflächlicher Betrachtung— es iſt vielmehr als eine Stätte des Lernens und der Bildung gedacht: Auf der Vergangenheit fußend, zeigt es der Gegenwar das Geſchaffene und ſeine Etappen, auf daß der Bau der Technik für die Zukunft weiter geför⸗ dert werde. So muß denn der Sammlung der Technik die Wiſſenſchaft angegliedert werden, den Objekten— das Ge⸗ [heimnis ihres Werdens, wie es in Büchern, Plänen und Zeichnungen feſtgelegt iſt. geſtattet mit Leſe⸗ und Studierräumen, Hof, ein Feſthof für zehntauſend Menſchen, Kongreß⸗Saales davor, auf daß nicht nur der Wiſſenſchaft ſel⸗ ber, nein auch ihren zeitgenöſſiſchen Vertretern im Münchener Deutſchen Muſeum eine Zentralſtätte geſchaffen werde. Nirgends in der Welt gibt es ein Werk, das ähnlich iſt dem Geſchaffenen, ähnlich dem noch zu Schaffenden. Und da man nun am Beginn der letzten Etappe„Deutſches Muſeum“ ſteht, hat München ein Recht, ſeinem Stolz ein drittes Feſt zu feiern, nach Grundſteinlegung und Vollendung des Hauptbaus. Das vierte und letzte wird die Einweihung des Geſamtwerkes ſein! Und München feiert um ſo lieber, als wiederum die Spitzen Deutſchlands als Gäſte gekommen ſind und damit bekundet haben, eine wie hohe Bedeutung das ganze Vaterland dem Münchener Werke beimeſſen. Seit Wochen ſtanden die Vorbereitungen im Mittelpunkt des In⸗ tereſſes. In der ſchnurrigen Stadtratsdebatte wurde die leidige Flaggenfrage erörtert. Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Schwarz⸗Rot⸗Gold ſtanden einander gegenüber, feindliche Brüder auch vor dem Volks werk, das es zu feiern galt. Da wurde der gordiſche Knoten des„Problems“ zerhauen. Jedem das Seine, die alte Deviſe eines— wenn auch „breißiſchen“ Königs, erkor man als Münchener Beflaggungs⸗ Grundbſatz, und man einigte ſich auf— beide Flaggen! Da⸗ neben natürlich auch Bayerns himmelfreundliches Weſß⸗Blau und auch die ſchwarz⸗gelben Münchener Farben! Na, das Münchener Rathaus hat eine breite Front und wenn es in ſeinen Mauern manchmal ein„bißchen bunt“ zugeht— warum nicht mal auch an ihnen! Im übrigen haben die Münchener ſich größtenteils durch Verwendung der bayertſchen Landes⸗ farben des Dilemmas enthoben,—„Farbe“ bekennen zu müſſen. Faſt alle Straßen der Innenſtabt waren geſchwückt. Dichte Menſchenreihen umſänmten dle Anmarſchwege zum präſidenten Autos führte. Denn unſer Hindenburg ſelber war aus Dietramszell, dem Sitze ſeiner Ferienwochen, herbel⸗ gekommen. Mit Freude und mit tiefer Ergriffenheit ſahen wir die rieſige Geſtalt bieſes ſchon körperlich die Menge Ueber⸗ ragenden, wie er, auf den Stock nur leicht geſtützt, durch die Muſeum, zumal die Straßen, durch die die Fahrt des Reichs⸗ Mehr als 100 000 Bände harren Feſthalle ſchritt. Wie Zwerge wirkten ſeine Begleiter, neben eines Heims. Nun ſoll es ihnen gegeben werden. Reich aus⸗ ihm und hinter ihm. Niemand aber hätte in dem ſtämmigen dahinter der große Mann von geradeſter Haltung einen Einundachtziger vermu⸗ der Bau des tet! Donnernd zeigte ſein Kommen ſich an, Hoch⸗ und Heil⸗ Rufe klangen ſchon von weither in den Feſtraum, deſſen Schmuck wieder die alte, gute Münchner Ueberlieferung in Dekoration zur Geltung brachte. Die mächtigen Ausmaße gaben der Halle etwas Erhabenes, Ueber⸗Menſchen⸗Feier⸗ liches. Grüne Gewinde hoben ſich lebendig vom roten Hinter⸗ grunde, Aufſätze, unterhalb der Galerie, trugen die goldenen Sinnbilder des Handwerks. Wieder erfreute das bunte Bild eines Umzuges die Schauluſt. Singenden Kindern, die die Schenkungs⸗Urkunden und Stifter⸗Briefe trugen, folgten die Zünfte, an der Spitze jeweils die goldenen Embleme des gol⸗ denen Handwerks. Aber neben dem Handwerk ging die Kunſt im Zuge, folgten die Vertreter der Münchener Kaufmann⸗ ſchaft in altem Gewande, gingen die Männer des Deutſchen Muſeums ſelber und, vor ihnen Geheimrat Beſtelmayer, der leitende Architekt des Neubaus, jener Architekt, der auf den Plänen v. Seidls fußend, das neue Werk den Erfordernlſſen der neuen Zeit angepaßt hatte. Der Zug ſchritt feterlich ein⸗ her. Leider hatte man dem Muſikaliſchen zu wenig Raum ge⸗ geben, und ſo wirkten die ſchweigſamen Gruppen oft ein biß⸗ chen ſchemenhaft. Die Pfälziſchen Winzer begrüßten den Herrn Reichspräſtdenten mit einem Gedicht und einem Trunke edlen heimiſchen Weines. Die Herzen am wärmſten aber ſtimmte der Akt der Grund⸗ ſteinlegung ſelbſt. Zuvor hatten Feſtreden des Dr. v. Se⸗ mens, des deutſchen Innenminiſters Severing und Gal⸗ denbergers deu Gedanken des Muſeums gefeiert und der Stifter dankbar gedacht. Sehr ſympathiſch berührte die ſtarke vaterlänöiſche Einſtellung der Redner aus dem ſozialiſtiſchen Lager.— Als Erſter führte der Relchspräſident die drei Hammerſchläge. Seine Stimme klang hell und feſt, als er dem Werke als Weiheſpruch die Worte gab:„Alles für das Vater⸗ land!“ Es war ein Bekenntnis, dem das ganze Leben dfeſes 4. Seite. Nr. 418 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, den 6. September 1928 Tagung des Reichsſtädtebundes Der Reichsſtädtebund, dem über 1500 deutſche Klein⸗ und Mittelſtädte angehören und der die öffentlich⸗ rechtlichen Aufgaben einer ſtädtiſchen Bevölkerung von nahezu 10 Millionen Einwohnern vertritt, leitete geſtern ſeine 18. Mitgliederverſammlung mit einem Begrüßungabend in der Stadthalle ein, die mit den Fahnen der größeren Bundesſtaaten ausgeſchmückt iſt. Am Nachmittag hatte der geſchäftsführende Vorſtand des Bundes am Grabe des verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert einen Kranz niedergelegt mit einer kurzen Anſprache des Bundes⸗ präſtdenten Oberbürgermeiſter Dr. Belian, der die Tätig⸗ keit Eberts für die Aufrechterhaltung des inneren Friedens ſchilderte. Am Abend begrüßte als erſter die etwa 2000 Er⸗ ſchienenen der Heidelberger Oberbürgermeiſter Wal z. Er erinnerte, daß im Jahre 1892 zum erſten Male der Gedanke des Zuſammenſchluſſes der deutſchen Städte ausgeſprochen worden ſei und wünſchte dem Bunde guten Erfolg in ſeinem Kampf zur Erhaltung der kommunalen Selbſtverwaltung. Bürgermeiſter Renner ⸗Raſtatt entbot namens des ſchen Städtebundes den Delegierten und Gäſten den Will⸗ kommengruß. Er hob die große Bedeutung der Verhand⸗ lungsgegenſtände hervor. Dem einheitlichen Denken und Fühlen der Volksgeſamtheit werde Vorarbeit geleiſtet durch ein menſchliches Näherkommen der führenden Perſönlichkeiten. Im Auftrage der Heidelberger Univerſität ſprach Geheimer den, was für die kleinen und mittleren S Badi⸗ D Kirchenrat Bauer, der ſich, wie er ſagte, als„Original⸗ erſcheinung eines Heidelberger Profeſſors“ vorſtellte und die Delegierten ermahnte, dafür zu ſorgen, daß es noch kleine und mittlere Städte gebe. Oberbürgermeiſter Dr. Belian⸗ Eilenburg begrüßte die Vertreter der Mitgliederſtädte, die Vertreter von Reichs⸗ und Landesbehörden und befreundeter Verbände namens des Geſamtvorſtandes des Reichsſtädte⸗ bundes. Auf der Tagung ſolle zum Ausdruck gebracht wer⸗ tädte das Beſte ſei und damit auch zugleich das Beſte für Volk und Vaterland. Den Brüdern und Schweſtern des beſetzten Gebietes gelten die beſonderen Wünſche der Teilnehmer des Kongreſſes. Sein Hoch widmete er dem Badener Lande, dem Badiſchen Städte⸗ bund und Alt⸗Heidelberg. Wünſche der Reichsbahn⸗ Gemeinden Ueber hundert Vertreter von Reichsbahn⸗Gemeinden, die zur Tagung des Reichsſtädtebundes nach Heidelberg gekom⸗ men waren, fanden ſich am Mittwoch Nachmittag zu einer Beſprechung über die ſeit mehr als drei Jahren ausſtehende urchführung des Reichs beſteuerungsgeſetzes zuſammen. Nach dieſem Geſetz ſteht den Gemeinden ein An⸗ ſpruch auf Verwaltungskoſtenzuſchüſſe ſeitens der Reichs⸗ betriebe, insbeſondere der Reichsbahn, zu. eingehender Ausſprache wurde beſchloſſen, bund ein energiſches Nach lebhafter und vom Reichsſtädte⸗ Vorgehen in dieſer Angelegenheit bei den zuſtändigen Berliner Stellen zu verlangen. Film⸗Rundſchau Schauburg:„Der Polizeiflieger von Kalifornien“ Sind ſie echt die Diamanten oder liegt ein Schwindel vor? Dieſe Frage iſt geradezu von den Mienen derer abzuleſen, die am Tiſche ſitzen, wie eben ein neues Päckchen von Edelſteinen dem reichen Juwelier übergeben wird. Nach eingehender Prüfung werden ſie als echt gewertet. Aber in den Papieren wird ein Fehler entdeckt; ſie ſind gefälſcht. Nun beginnt die ſchwere Arbeit der Kriminalpolizei. Die Angelegenheit iſt ihr übergeben. Jetzt heißt es mit den feinſten und ausgeſuchteſten Mitteln zu Werke gehen, um des abgefeimten Urkunden⸗ fälſchers habhaft zu werden. Keine Gefahren, keine Opfer dür⸗ fen beim Verfolgen der Spuren geſcheut werden, ſelbſt wenn das eigene Leben auf dem Spiele ſtehen ſollte. Nichts darf unterlaſſen werden. Alles muß verſucht werden, um den Ver⸗ hrecher zu entdecken und ihn der Gerechtigkeit auszuliefern. Alle Polizetorgane— ſelbſt die der Luft— haben mitzuwirken, um vor einem ſolchen ſchädlichen Individuum wenigſtens eine Zeitlang die menſchliche Geſellſchaft zu ſchützen. Außerordent⸗ lich ſpannend, ſelbſt in allen ſeinen Einzelheiten, iſt der Film — man muß ihm folgen. Er wirkt durch ſeine vorzügliche Aufmachung wie durch ſeinen feſſelnden Inhalt, der durch die Schilderung der opferreichen Liebe zweier tapferen Seelen be⸗ reichert wird— vielleicht um ihn etwas„angenehmer“ zu ge⸗ ſtalten— einzigartig. Von beſonderem Werte iſt der Film„Rummelplatz des Lebens.“ Wie oft mag dieſer Film ſchon gelaufen ſein,— vielleicht kann er bald ein Jubiläum feiern— aber immer wieder zieht er an. Spricht doch aus ihm des Lebens Wirklichkeit. Auf der„großen Fläche des Lebens“ tummeln ſich allüberall Neid, Haß, Eiferſucht, Mißgunſt. Und anderer⸗ ſeits verlangt das tägliche Leben Opfer in der oder jener Form. Dieſer Film zeigt in charakteriſtiſcher Weiſe des Le⸗ bens gute wie ſchlimme Seiten im Daſein eines Wiener Mä⸗ dels. Aber„nach dem Regen folgt Sonnenſchein“. Hat der Meuſch— wie dieſes nette Wiener Kind— das Glück ſich er⸗ obert, dann halte er es feſt, ſolange wie möglich, und genieße des Lebens heitere Stunden wie die Menſchen von Wien. P. * Eine automatiſche Feuerbeſchickung in Brand geraten. In N 7, 6 geriet geſtern abend an einem Dampfkeſſel die mit Briketts gefüllte automatiſche Feuerbeſchickung in Brand. Die brennenden Briketts wurden durch die um 10,54 Uhr alarmierte 5 1 Vereinsnachrichten * Der Geſangverein Sänger⸗Einheit E. V. Mannheim, gegr. 1850 übergibt am Sonntag vormittag dem Schloß⸗ muſeum ſeine J.(75jährige) Fahne zur weiteren Aufbewah⸗ rung. Am Feſtzuge beteiligen ſich hieſige, ſowie auswärtige Vereine des Badiſchen Sängerbundes mit Fahnen⸗Deputa⸗ tionen. Die Muſik führt der Stadtpoſaunenchor unter Lei⸗ tung ſeines Dirigenten Albert Jahn aus. Abends wirkt der Verein beim Abendkonzert im Friedrichspark mit und bringt Chöre unter Leitung ſeines Dirigenten, Muſikdirektor Albert Guggenbühler, von Kempter, Heuſer, Baumann, Abt, Buck und anderen Komponiſten.(Siehe Anzeige.) Aus der Pfalz Der Waldſeer Doppelmord * Waldſee bei Speyer, 5. Sept. Auf Grund weiterer Erkundigungen über die Mordaffäre Münch erfahren wir, daß der als Täter unter Verdacht ſtehende Vater Münch immer noch leugnet. Die bisherigen Unterſuchungen ergaben noch keine Beweiſe, mit denen der Inhaftierte einwandfrei überführt werden kann. Das ganze Verhalten des Münch ſowohl nach Entdeckung der Mordtat wie auch während ſei⸗ ner Verhaftung in Weinheim ſpricht jedoch für ſeine Schuld. Nach zwiſchenzeitlichen Feſtſtellungen muß ſich zwiſchen dem Mörder und der Ermordeten ein Kampf und die Mordtat ſelbſt noch vor Mitternacht abgeſpielt haben, da ein junges Paar, das ſich um die fragliche Zeit in nächſter Nähe der Mordſtelle aufhielt, mehrmals deutlich ſchwache Hilferufe der Frau Münch vernommen hat, von denen der letzte in ziemlich erſticktem Tone herausgebracht wurde. Auf die erſten Hilferufe vernahm das Paar auch noch eine Antwort einer männlichen Perſon, die der Ermordeten „Halts Maul“ zurief. Der junge Mann, dem die Hilferufe verdächtig vorkamen, wollte ſich zwar über die Geſchehniſſe vergewiſſern, wurde aber von ſeiner Begleiterin zurück⸗ gehalten. * * Maikammer, 5. Sept. Mit dem Herbſten der Malenga⸗ trauben hat man in der Maikammerer Gegend bereits be⸗ gonnen. Es ſollen 30 bis 36 Mark die Logel bezahlt werden. Der künftige„Neue“ dürfte im Moſtpreis hier auf 900 Mark pro Fuder kommen. Veranſtaltungen Donnerstag, den 6. September Theater: Nationaltheater:„Die Prinzeſſin 5 Gir nar“, .80 Uhr,— Oyperettenſpiele im Roſengarten: Ein Walzer⸗ traum“. 8 Uhr Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“: Gaſtſpiel Otto Reutter, 8 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle Kabarett,.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater:„Alhambra:„Der Spion d. Pompadour“ 1 Schauburg:„Der Polizeiflieger v. Kalifornien“. Capitol⸗ und Scala⸗Theater: Ich hab im Mai von der Liebe geträumt“— Glorſa⸗Palaſt:„Der geheimnis⸗ volle Spiegel“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Mujfeum für Natur⸗ u. Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch —5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. Nachbargebiete Der St. Ingberter Sparkaſſenſkandal *. 5. Sept. In einer Ausſprache über die allgemeine Lage beſchäftigte ſich die Vollverſammlung der Handelskammer Saarbrücken mit dem Fall der St. Ingberter Sparkaſſe, und ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß für die Gemeinde St. Ingbert wie bei einer Naturka⸗ taſtrophe eine Hilfsaktion nötig ſei, an der auch das ganze Saargebiet mitwirken müſſe, natürlich im Rahmen einer tragbaren Belaſtung. Der Weg wäre ſo zu denken, daß die Regierungskommiſſion aus allgemeinen Steuer⸗ mitteln eine finanzielle Unterſtützung à konds perdu gewähre. — Die Regierungskomiſſion des Saargebiets tritt in der hieſigen Preſſe der Mitteilung des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes entgegen, daß den ſaarländiſchen Sparkaſſen ſeit Beginn des Saarregimes die Verbindung mit den deut⸗ ſchen Sparkaſſenverbänden und ihren Reviſionsorganiſatio⸗ nen unterbunden worden ſei. Sie ſtellt feſt, daß ſie niemals ein ſolches Verbot erlaſſen habe und daß ſämtliche kommunalen Sparkaſſen im preußiſchen Teil des Saargebiets nach wie vor den Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Sparkaſſenverbänden und die Sparkaſſen im bayriſchen Teil mit Ausnahme der von Ingbert dem Bayriſchen Giroverband angehören. St. Ein neuer Finanzſkandal im Saargebiet * Saarbrücken, 5. Sept. Zu den Finanzſkandalen, die die Saarbevölkerung in den letzten Monaten wiederholt in große Erregung verſetzt haben, geſellt ſich wiederum ein neuer Wie das„Saarbrücker Abendblatt“ aus gutinformierter Quelle erfährt, hat die elſäſſiſche Mutterbank eines Saar⸗ brücker Bankinſtituts Wechſel über hohe Beträge vor dem Fälligkeitstermin zurückverlangt und an zwei andere Saar⸗ brücker Banken weitergegeben. Es werden Millionen⸗ werte genannt, die die Leiter der Saarbrücker Bank in mehrere Unternehmen geſteckt haben ſoll. Daß die fragliche Bank in Schwierigkeiten geraten iſt, gehe daraus hervor, daß ſie ihre üblichen Raten des Bargeldbedarfs, die ſie der franzöſiſchen Bergwerksdirektion auszuzahlen hat, in der letzten Woche nicht aufbringen konnte, ſodaß andere Banken einſpringen mußten. * * Birkenau, 4. Sept. Im benachbarten Löhr bach er⸗ eignete ſich dadurch ein ſchwerer Unfall, daß dem Landwirt Kohl beim Einfahren von Heu die Pferde ſcheuten und Kohl dabei ſo ſchwer verletzten, daß er ſtar b. Auch ſeine Tochter erlitt ſchwere Verletzungen und liegt bedenklich danieder. Zur Gesundhaltung! 2 N S839 Peter Rixius G. m. b.., Mannheim, fel. 26796 u. 97 1 Müller jun., U 4, 25, n 21535 Das wußte jeder, und ſo wurden viele Augen feucht. Miniſter⸗ präſtdent Held weihte das Werk dem Lande Bayern, dem deutſchen Volke und der Menſchheit, und Miniſter Severing fand ſtarken Beifall, als er mit den Wünſchen auf ein freies Deutſchland ſeine Hammerſchläge führte. Brauſender Jubel aber begrüßte den Schöpfer des Ganzen, Meiſter Oskar von Miller, als er nun ſelber, als Letzter ſiebzehn Hammer⸗Füh⸗ rer an den Grundſtein trat und davon ſprach, daß der heutige Tag ein Gelöbnis ſei, das große deutſche Werk zu gutem Ende zu führen. für Deutſchlandl! Und noch weiter feierte man. Erſt im Maximilianeum, jener Gralsburg zu Häupten der Maximiliansſtraße, zu deren Füßen die Stadt liegt, während der Blick weit hinausleitet iſaraufwärts und den geliebten Bergen zu. Hier wurde das Bankett abgehalten und als der Abend ſich über die freudig erregte Stadt ſich ſenkte, da erſtrahlte der ſchlanke Bau mit der goldenen Faſſade magiſch beleuchtet in einem myſtiſchen Lichte, wie eine himmliſch verklärte Traum⸗Feſte Richard Riess dich brauche ein Hütchen! Für den Herbſt, für die Uebergangszeit. Daran iſt nichts zu ändern. Fragt ſich nur, wie ſoll das Hütchen ausſehen; es ſcheint nämlich eine Umwandlung in der Hutmode vorgegangen zu ſein, über die man ſich doch unterrichten muß. Dazu ge⸗ nügt ein Blick in die neue Ausgabe der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“, in der eine kleine Auswahl neueſter Modelle vorgeführt wird. Ueber die Mode ſind natürlich die Tagesereigniſſe nicht vergeſſen, die in einer bunten Reihe von Bildern vorgeführt werden. Hinzu kommen die ſtets abwechſlungsreichen Bilderartikel, von denen vor allem der Gedenkaufſatz für den ſoeben verſtorbenen be⸗ rühmten Münchner Maler Franz von Stuck hervor⸗ gehoben ſei. Auch des 100. Geburtstags von Tolſtoi iſt ge⸗ dacht.„Aus der Kinderſtube des Luftverkehrs“,„Der Start entſcheidet das Rennen“,„Perlen“, die beſonders intereſſante Bildreihe über das Begräbnis bei den Chineſen ſeien ferner aus der Folge dieſer Artikel genannt. Für Leſeſtoff iſt reich⸗ lich geſorgt, und die Humorecke verleugnet die Herkunft der rheiniſchen Illuſtrierten gewiß nicht.(Ueber den Bezug der ſtarken, vorbildlichen Deutſchen gegolten bat 7 75 5 gilt Amſteigen! Ein Berliner Erlebnis (Nachdruck verboten) Wir ſtanden beide auf dem Bahnſteig der Untergrundbahn. Sie und ich. Ich ſtellte aus der Entfernung feſt, daß ſie reizend ge⸗ wachſen und gut angezogen ſei und daß ſie, abſchätzend, ein halbes Auge nach mir warf. Dann rollte der Zug in die Halle. Ich hatte eine dicke Zigarre, 50 Pfennig das Stück, eben erſt angezündet. Sie ſchmeckte ſehr gut. Die Dame beſtieg einen Nichtraucherwagen, ich betrat das Raucherabteil. Aus zwanzig Meter Entfernung kann man ſich oft in hübſchen Damen täuſchen, wer weiß, ob ſte eine 50⸗Pfennig⸗Zigarre wert war? Am Bahnhof Bismarckſtraße mußte ich umſteigen. Sie auch. Diesmal ſtanden wir fünfzehn Meter auseinander. Sie ſah mich an. Herausfordernd? Das war nicht genau zu erkennen, alſo ſtieg ich wieder in ein Raucherabteil, während ſie nebenan Platz nahm. Gleisdreieck. Wieder umſteigen. Ich lief die Treppen raſch hinauf, um oben den Anſchluß zu bekommen. Natürlich war er weg. Wer aber kam hinter mir her, um ebenfalls Anſchluß zu erwiſchen? Sie. Diesmal ſchien ſie böſe, denn ſie beachtete mich nicht. Als wir aber am Halleſchen Tor wieder beide aus⸗ und umſtiegen, da verzog ſich ihr Mund zu einem Lächeln. Ich tat desgleichen. Wir waren nur wenige Meter voneinander entfernt geweſen, aber wieder getrennt eingeſtiegen. Sie in Nichtraucher, ich in Raucher. Nun beſchloß ich, beim nächſten Male ihr Abteil auf⸗ zuſuchen. Die Zigarre war halb aufgeraucht, und 25 Pfennig mochte die Dame ſchon wert ſein. Alſo auf dem Bahnhof Friedrichſtadt raus und rüber. Doch ich fand ſie nicht mehr. Anſcheinend war ſie ausgeſtiegen oder weitergefahren. Wie kann man auch vom Zufall verlangen, daß ein wirklich bild⸗ ſchönes Mädchen vier Gelegenheiten abwartet, bis ein Mann Zeitung ſiehe die Anzeige.) 4 zu ihr ins Abteil klettert? Am Bahnhof Stadtbahn ſtieg ich alls. Und wer. aus demſelben Zuge? Sie! Aber diesmal aus dem— Raucherabteil! Da habe ich ſie angeſprochen. Mit Erfolg? Würde ich die Geſchichte ſonſt erzählen? Cubert. O Der Ausſchuß für Volksmuſikpflege veranſtaltet in der beginnenden Konzertzeit wiederum ſechs Konzerte, da⸗ runter vier Sinfoniekonzerte des National⸗ theaterorcheſters, zu deren Leitung ſich die Herren Orthmann⸗ Mannheim, Krips⸗ Karlsruhe, Lert⸗Bres⸗ lau und Boruvka⸗Mannheim zur Verfügung geſtellt haben. Die beiden Sonderveranſtaltungen bringen einen Lieder⸗ und Klavierabend, ſowie ein Konzert der Mann⸗ heimer Bläſer⸗Kammermuſikvereinigung. Die einführenden Worte bei den Sinfoniekonzerten ſpricht Karl Eberts.— Ueber die Kartenausgabe wird demnächſt im Anzeigenteil eine Veröffentlichung erfolgen. Das Städtiſche Theater Heidelberg wird Ende dieſes Monats die Spielzeit unter Leitung des neuen Intendanten Erwin Hahn beginnen. Als Regiſſeure ſind verpflichtet: Walter Jenſen(Landestheater Gotha), Hans Imhof(Chem⸗ nitz), Adolf Meyer⸗Bruhns(Bremen); als Kapellmeiſter: Karl Schmidt(Stadttheater Nürnberg), Herbert Schmidt⸗ Andrae(Elberfeld), Hans Beierlein(Rudolſtadt); als Drama⸗ turg: Heinz Bopp(Meiningen); als künſtleriſcher Beirat: Pid Elkins(Gotha). Die Liſte der Solo mitglieder weiſt für Heidelberg meiſt neue Namen auf. Gleichzeitig mit dieſer Liſte hat die Theaterkanzlei auch einen reichhaltigen Entwurf eines Spielplans für 1928⸗29 herausgegeben, in dem u. a. angekündigt wird, im Schauſpiel: Shakeſpeare(Was ihr wollt, König Lear), Schiller(Räuber), Goethe(Taſſo), Leſſing (Emilie Galotti), Paul Altenberg(Der Schadenflicker, Ur⸗ aufführung), Max Mell(Nachfolge Chriſti⸗Spiel), Gerhart Hauptmann(Weber); in der Oper u..: Mozart(Cosi fan tutte), Verdi(Otello, Macht des Schickſals), Janacek(Janufa), Weber(Oberon, Freiſchütz, Abu Haſſan), Strauß(Roſen⸗ kavalier), Krenek(Diktator, Das geheime Königreich, Schwer⸗ gewicht), Bittner(Hölliſch Gold); in der Operette: Bettel⸗ ſtudent, Gaſparone, Vetter aus Dingsda, Frau ohne Kuß, No no Nanette, Paganini, Prinzeſſin Tit⸗-ti-pa. — 1 4 Seo GSS Sn 8 — 18 * — — 8 Das Schwurgericht des Landgerichts 11 Berlin trat in einer Sondertagung zuſammen. Es wurde gegen den 32⸗ jährigen Kaufmann Franz Ramm aus Königswuſterhauſen wegen verſuchten Totſchlags verhandelt. Ramm, deſſen Frau vor einiger Zeit verſtorben iſt, unterhielt Beziehungen zu ſeiner Schwägerin, der Witwe Frida Heiſe, die ihn, da er arbeitslos war, auch mit Geldmitteln unterſtützte. Kurz vor Weihnachten v. J. kam es jedoch zwiſchen dem Angeklagten und Frau Heiſe wiederholt zu Zwiſtigkeiten, die ihre Urſache darin hatten, daß Ramm überaus eiferſüchtig war und daß er ferner angeblich keine ernſtlichen Anſtrengungen machte, ſich eine dauernde Beſchäftigung zu ſuchen. Er drängte auf eine Heirat, die von der Schwägerin, die dann ihre Witwenpenſion verloren hätte, abgelehnt wurde. Schließ⸗ lich kam es ſo weit, daß die Frau den Angeklagten aus der Wohnung wies. Am 11. Januar d. J. lauerte der Angeklagte ſeiner Schwägerin am Bahnhof Königswuſterhauſen auf, fiel hinter⸗ rücks über ſie her und brachte ihr mit ſeinem Taſchen⸗ Aus dem Lande „Karlsruher Herbſttage 1928“ * Karlsruhe, 5. Sept. Mit Beginn des Monats Sep⸗ tember geben die traditionellen„Herbſttage“ der badiſchen Landeshauptſtadt das Gepräge. Immer mehr ſtellt ſich her⸗ aus, daß auch dieſes Jahr eine Fülle bedeutender Veranſtal⸗ tungen auf kulturellem, wirtſchaftlichem und ſportlichem Ge⸗ biete zu erwarten iſt. Den Clou bildet das„Lichtfeſt Karlsruhe“ am., 7. und 8. Oktober, zu dem in den letzten Wochen zahlreiche Anmeldungen der Geſchäftswelt beim Verkehrsverein eingelaufen ſind. Mit der Anſtrahlung der öffentlichen Gebäude in allen Stadtteilen, mit der Feſt⸗ beleuchtung der Verkaufsgeſchäfte, der Illumination der Stadt und dem übrigen reichhaltigen Feſtprogramm verſpricht das Lichtfeſt ein voller Erfolg zu werden. Gleichzeitig findet das dritte Sängerfeſt des Karlsruher Sänger⸗ gaues ſtatt, an dem mehrere tauſend Sänger teilnehmen. Das Badiſche Landestheater beteiligt ſich an den Herbſttagen mit einigen Erſtaufführungen, Neuein⸗ ſtudierungen und mit Symphbniekonzerten, deren Höhepunkt die Aufführung der„Schöpfung“ von Haydn in der ſtädt. Feſthalle bildet. Die Badiſche Kunſthalle zeigt während der Monate Oktober und November in der van Gogh⸗Aus⸗ ſtellung die berühmte Serie der Gemälde der Sammlung Kröller aus dem Haag, die anderen Kunſtinſtitute, wie der Badiſche Kunſtverein, der Badiſche Kunſtgewerbeverein u. a. m. bringen Sonderausſtellungen uon Karlsruher Künſtlern. Unter den wirtſchaftlichen Ausſtellungen und Märkten begeg⸗ net die hauswirtſchaftliche Ausſtellung„Küche und Haus“ ſtarkem Intereſſe. * L. Reilingen, 4. Sept. Die evang. Kirchengemeinde feierte am geſtrigen Sonntag, wozu der Himmel in feſtlicher Heiter⸗ keit erſtrahlte, zum erſtenmal einen Heimattag. Feier⸗ liches Glockengeläute verkündete am Morgen die Bedeutung des Tages. Der Ton eines Heimatfeſtes wurde durch das früher allerorts übliche Choralblaſen vom Kirchturm richtig getroffen. Das kleine Kirchlein erwies ſich beim Feſt⸗ gottesdienſt für all die vielen Kirchgänger faſt zu klein. Den Feſtgottesdienſt hielt Pfr. Dr. Fineiſen aus Remſcheid, ein gebürtiger Reilinger, Choralvorträge des Kirchenchors erhöhten die erhebende Feierſtunde. Am Nachmittag bewegte ſich ein langer Feſtzug unter den Klängen der Feuerwehr⸗ kapelle auf den Feſtplatz hinter dem Neuen Schulhaus, wo ſich daraufhin das Programm der eigentlichen Heimatfeier ab⸗ wickelte. Bürgermeiſter Karl Eichhorn begrüßte mit war⸗ men Worten die Gemeinde und die übrigen Feſtgäſte. Im Mitelpunkt der Heimatfeier ſtand der Vortrag des Pfarrers Dr. Fineiſen über„Heimatfreuden und Heimatleiden“. Im weiteren Verlauf des Nachmittags ſprach Fräulein Eliſabeth Vielhauer⸗Bruchſal im Namen der auswärtigen Gäſte einen ſinnreichen Dankſpruch. In ſeiner Schlußanſprache ging Pfr. Dr. Erkenbrecht⸗Reilingen noch einmal auf die Bedeu⸗ tung des Heimattages und ſein Gelingen ein. * Rot bei Wiesloch, 5. Sept. Ein ſonderbarer Unfall ereignete ſich hier bei einem Begräbnis. Nachdem der Sarg verſenkt war, rutſchte einer der am Grabe ſtehenden Männer aus, ſtürzte hinab und kam unter den Sarg zu liegen. Nach vieler Mühe konnte er wieder herausgebracht werden. * Daxlanden bei Karlsruhe, 5. Sept. Geſtern mittag kurz nach 12 Uhr entſtand in dem Anweſen von Kutterer und Raſtetter in der Taubenſtraße ein Brand. Zwei Kna⸗ ben im Alter von 3 und 5 Jahren hatten in der Scheune mit Streichhölzern gezündelt, wobei das dort liegende Stroh Feuer gefangen hatte. Die Scheune brannte aus; auch der Dachſtuhl wurde von den Flammen ergriffen. Die Berufsfeuerwehr und die freiwillige Feuerwehr von Dar⸗ landen konnten nach einſtündiger Arbeit des Feuers Herr werden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. * Villingen, 4. Sept. In der Nacht zum Montag wurden an einem vor einer hieſigen Wirtſchaft haltenden Auto eines N Villinger Autobeſitzers ſämtliche vier Bereifungs⸗ mäntel zerſchnitten. Der Chauffeur merkte die Be⸗ ſchädigung erſt, als nach kurzer Weiterfahrt auch die Schlä nahe platzten. Dem Beſitzer iſt durch den Streich ein Schiden von mehreren Hundert Mark entſtanden. meſſer erhebliche Kopfverletzungen bei. Er be⸗ hauptete, daß er lediglich eine Ausſprache habe herbeifüh⸗ ren wollen, daß ſich jedoch Frau Heiſe geweigert habe, mit ihm zu ſprechen. Er ſei daraufhin in Wut geraten, wüßte aber heute nicht mehr, was geſchehen ſei. Recht belaſtend für ihn waren Tagebuchaufzeichnungen, die er vor der Tat gemacht hatte. In dieſen Aufzeichnungen hieß es u.., daß er, Ramm, aus der Welt gehen, ſeine Schwägerin aber mit hinübernehmen würde. Der Staatsanwalt war nach ſehr eingehender Beweisaufnahme der Meinung, daß der Ange⸗ klagte die Abſicht der Tötung gehabt habe, allerdings müßte die Ueberlegung im Augenblick der Tat verneint werden. Er beantragte deshalb wegen verſuchten Totſchlages eine Zucht⸗ hausſtrafe von 3 Jahren. Das Schwurgericht glaubte, daß die Beweismittel dafür, daß Ramm einen Totſchlag geplant habe, nicht ausreichten. Es verurteilte den Angeklagten wegen Körperverletzung zu insgeſamt 6( Monaten Gefängnis, die als durch die Unterſuchungshaft für ver⸗ büßt erachtet wurden. * Mudau(Amt Buchen), 4. Sept. Zur Zeit ſind hier viele Kinder an den Maſern erkrankt. Die Kinder⸗ ſchule wurde infolgedeſſen ſchon vor etwa 14 Tagen ge⸗ ſchloſſen. Von einigen hartnäckigen Fällen abgeſehen, ver⸗ läuft die Krankheit im allgemeinen ungefährlich und iſt zur Zeit im Abflauen begriffen. * Sinsheim a.., 4. Sept. Bei der Legung der Ueber⸗ landleitung ereignete ſich abermals ein ſchwerer Unfall, bei dem ein Monteur von dem 30 Meter hohen Maſt abſtürzte und auf dem Transport zum Krankenhaus ſtar b. Ein weiterer Abſturz iſt glimpflich verlaufen. * Rippoldsau bei Offenburg, 4. Sept. Während der Schlußgebete des Gottesdienſtes am vergangenen Sounteg wurden die Kirchenbeſucher durch lautes Krachen erſchreckt. Ein großes Stück der Kirchendecke im linken Seitengang ſtürzte herab. Verletzt wurde glücklicherweiſe niemand. Ver⸗ mutlich iſt bei der Reparatur der Türme und des Kirchen⸗ daches eine zu ſtarke Belaſtung eingetreten. Haslach i.., 5. Sept. Die Arbeiten an dem neuen Ausſichtsturm an dem Brandenkopf, der ganz aus Stein hergeſtellt wird, machen gute Fortſchritte. Die Einweihung ſoll bekanntlich im nächſten Sommer erfolgen. Die große Fahrſtraße von Oberharmersbach zum Ausſichtsturm iſt be⸗ reits fertiggeſtellt. Kehl, 5. Sept. Dr. Keeſe aus Gebweiler(Elſaß), der ſelbſt leidend war und größter Schonung bedurfte, wurde zu ſpäter Stunde an das Bett einer Wöchnerin gerufen, um eine ſchwere Operation vorzunehmen. Trotz ſeines kränklichen Zu⸗ ſtandes entzog ſich der Arzt dieſem Rufe nicht, mußte aber ſeine Hilfsbereitſchaft mit dem Leben bezahlen. Nach der an⸗ ſtrengenden Operation brach er tot zuſammen, ein Herzſchlag hatte ſeiner Arbeit ein Ziel geſetzt.— In einem Heuſchober in Poſt dorf(Elſaß), in dem Soldaten aus Colmar einquar⸗ tiert waren, brach in der Nacht zum Montag Feuer aus, das ſo ſchnell um ſich griff, daß einer von den Soldaten ſich nicht mehr retten konnte. Er verbrannte, das ganze Anweſen wurde eingeäſchert. * Freiburg ji. Br., 5. Sept. Gegen 1 Uhr nachts brach in der Wagenremiſe des„Jägerhäusle“ in Freiburg ein Brand aus, der den Schuppen und einen Holzſchopf ein⸗ äſcherte. Die Freiwillige Feuerwehr wurde kurz nach 1 Uhr alarmiert. Dank des ſchnellen Einſetzens der Wehr konnte ein Umſichgreifen des Feuers verhindert und der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Wohngebäude uſw. wurden nicht in Mitleidenſchaft gezogen, lediglich die hinter dem Hauptgebäude ſtehende Wagenremiſe mit dem Holzſchopf fiel den Flammen zum Opfer. Es verbrannten eine Reihe lan d⸗ wirtſchaftlicher Geräte und anderes totes Inventar. Der Schaden wird auf etwa 4000/ geſchätzt. Der dritte Ret⸗ tungszug konnte bald wieder abrücken, der erſte Rettungs- zug war gegen 4 Uhr morgens noch am Brandplatze. Als Brandurſache nimmt man Leichtſinn einiger Spazter⸗ gänger an, die wahrſcheinlich brennende Zigarren acht⸗ los beiſeite warfen. * Müllheim, 4. Sept. Der Triebwagen eines Zuges der Lokalbahn Müllheim⸗Badenweiler kam bei der Turnhalle zum Entgleiſen, weil Kinder ſich damit vergnügt hatten, die Rillen der Schienen mit Sand auszufüllen. Der Verkehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. * Emmendingen, 4. Sept. Die letzte Ausgabe der„Breis⸗ gauer Nachrichten“ enthält folgende Anzeige:„Verloren gegangen iſt meine Frau, der ehrliche Finder möge ſie behalten“. Die Anzeige trägt den vollen Namen eines Tenin⸗ ger Bürgers. 8 * Schönau i.., 4. Sept. Zwei Männer aus Bühlertal, die mit einem Motorrad einen Ausflug unternommen hatten, waren in Kaſtel im Hirſchen eingekehrt, als ſie merkten, daß ſich jemand an ihrem Rad zu ſchaffen machte. Beide eilten hinaus und ſtürzten ſich über den in der Türe ſtehenden, ganz unbeteiligten Joſef Steinebrunner, dem ſie einen Meſſer⸗ ſtich in den Rücken verſetzten, ſodaß er nicht unbedenklich darniederliegt. Nach dieſer Heldentat machten ſich beide aus 15 Staube, obwohl Steinebrunner ſeine Unſchuld beteuert hatte. * Urnau(Amt Ueberlingen), 5. Sept. Der hier haltende Laſt wagen des Karl Buchmann aus Roggenbeuren geriet in Brand und wurde vollkommen zerſtört. Der Fahrer er⸗ litt Brandwunden. Donnerstag, den 6. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 413 a Gerichtszeitung Allentat gegen die Schwügerin 3 Das Große Schöffengericht Ludwigshafen hatte ſich in ſeiner Sitzung vom 4. September mit zweit Fällen aus [Oggersheim zu beſchäftigen, in denen zwei Beamte der Stadt Oggersheim der ſchweren Amtsunterſchlagung und des Betrugs angeklagt waren. In dem einen Fall handelt es ſich um den jetzt penſtonier⸗ ten ſtädtiſchen Oberſekretär Ludwig Dru mm, der in mehre⸗ ren Einzelfällen kleinere Geldbeträge unterſchlug und zu dieſem Zweck in den Büchern falſche Buchungen machte. In einem Fall ſoll der Angeklagte 5 Mark, die einem Oggers⸗ heimer Geſchäftsmann zurückbezahlt werden mußten, nicht zu der richtigen Zeit abgeliefert haben. Als die 5 Mark reklamiert wurden, ſtellte der Angeklagte ſich auf den Standpunkt, daß er dieſe ſchon bezahlt habe, in der Eile aber vergeſſen habe, eine Quittung hierüber zu verlangen. Dies ſtimmte jedoch nicht. Der Angeklagte zahlte vielmehr nachträglich dem Geſchäfts⸗ man den Betrag von 5 Mark nochmals aus. In einem anderen Falle handelt es ſich um einen Betrag von 103 Mark, den die Stadt Oggersheim einem inzwiſchen verſtorbenen Wirt für zu viel bezahlte Umlagen ſchuldig war. Bei den übrigen Fällen handelt es ſich um kleine Mietsbeträge, Aneignen von In⸗ validenmarken und um einen Betrag von 20 Mark, der einer Sozialrentnerin vorenthalten worden ſein ſoll. Der Angeklagte erklärte in der Hauptverhandlung, daß er ſich keine Vermögens⸗ vorteile habe verſchaffen wollen. Durch ſeine Nervoſität und ſeine Arbeitsüberlaſtung habe er oft vieles vergeſſen, das man ihm heute zur Laſt lege. Den Vorwurf, daß er eine Quittung gefälſcht habe, weiſt er weit von ſich. Das Urteil lautete wegen eines fortgeſetzten Verbrechens der ſchweren Amtsunterſchla⸗ gung in Tateinheit mit einem Vergehen der amtlichen Urkun⸗ denfälſchung und der privaten Urkundenfälſchung auf acht Monate Gefängnis unter Verſagen eines bedingten Straferlaſſes. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr und einen Monat Zuchthaus beantragt. Der Antrag der Staatsanwalt⸗ ſchaft auf Haftbefehl wurde abgelehnt. 5 Im zweiten Fall handelt es ſich um den verheirateten, ſeit 1908 in Dienſten der Stadt Oggersheim ſtehenden Verwal⸗ tungsinſpektor Philipp Bayer wegen Betrugs. Er ſoll An⸗ fang Dezember 1927 in Oggersheim dem Tagner Jakob Reis von dort vorgemacht haben, er ſei in der Lage, die Ehefrau des Reis in eine Trinkerheilanſtalt zu ſchaffen, was natürlich nicht möglich war. Reis ſoll ſeinem Vorbringen geglaubt und da⸗ durch veranlaßt worden ſein, dem Angeklagten 200 Mark nach⸗ zulaſſen, die dieſer in einem Darlehen der Frau des Reis ſchul⸗ dig war. Der Angeklagte beſtritt auf das Entſchiedenſte, der⸗ artige Aeußerungen dem Reis gegenüber gemacht zu haben. Er habe dem Reis nur ein Geſuch angefertigt und dafür nichts verlangt. Reis habe ſelbſt den Schuldſchein auf den Tiſch ge⸗ legt und erklärt, er ſolle dieſen von 400 Mark auf 200 Mark ſab⸗ ändern. Reichs ſtellt aber die Sache anders hin und belaſtet den Angeklagten beſonders ſchwer. Nach kurzer Verhandlung wurde Bayer wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Ein bedingter Straferlaß wurde verſagt. 5* § Strafherabſetzung in der Berufungsinſtanz. Vor dem Be⸗ zirksſchöffengericht Darmſtadt wurde im Februar eine jugendliche Hochſtapler in, die Eva Kühn von Immen⸗ ſtadt, unter Zubilligung mildernder Umſtände zu drei Jahren Gefängnis und 50/ Geloſtrafe verurteilt. Auf die Berufung der Verurteilten und der Staatsanwaltſchaft fand zunächſt eine Beobachtung im Hoſpital zu Goddelau ſtatt. Am Diens⸗ tag hatte ſich die Große Strafkzrammer Darmſtadt erneut mit der Angelegenheit zu beſchäftigen, die die Strafe auf zwei Jahre vier Monate Gefängnis herabſetzte und 12 Monate Unterſuchungshaft anrechnete. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haas n Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. CTChefredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politil: 1 V. Kurt Fiſcher — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: 1 B. Franz Kircher „Jerich und olſes Hebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max ilter Zu beziehen in der Haupt- d nebenstefle N 1, 9/11, in den Kebanstellen Waldhefstr. 5, Schwetzingerstrage 19/20 Hund Meer feldstraße 11, se- Nie durch dle Trägerinnen“ r ee, 2 2. eue, Hreſte⸗ die Qualitatsmai ke Stabe Nur H, Sie aycꝛen geld I usverk Sie lhre Schuhe Fumtliche Preise für Schuhwaren sind herabgesetzi. aufs wegen Umbau e E lux H. wärend unseres 12017 5 Breite Strabe 6. Seite. Nr. 418 Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. September 1928 Das Geheimnis des Hotels The King In der Stadt Cambroog, Grafſchaft Kent, wurde ein furchtbares Verbrechen entdeckt, deſſen Einzelheiten noch nicht ganz aufgeklärt ſind. Ein Hotelbeſitzer namens William Burter hat, wie das„N. W..“ meldet, ſeine Frau er⸗ mordet und die Leiche dann im Hotelgebäude eingemauert. Nach der Entdeckung der Tat beging der Täter Selbſtmord. Ueber die Tragödie werden folgende Einzelheiten bekannt: Es ſind zwei Monate her, daß die Frau des Hoteliers Burter plötzlich verſchwunden iſt. Burter iſt der Inhaber des Hotels The King in Crambroog und galt dort ſeit vielen Jahren als ein reicher Mann, obwohl es nicht verborgen ge⸗ blieben war, daß er ſeit einiger Zeit Schulden machte. Burter lebte, ſoweit ſein Bekanntenkreis darüber unterrichtet war, mit ſeiner Frau in beſtem Einvernehmen. Am Vortag ihres myſtertöſen Verſchwindens wurde die Frau noch vom Hotel⸗ perſonal geſehen. Sie hätte nach London fahren ſollen an dieſem Tag und man erinnerte ſich im Hotel genau, daß ſie ihr kleines Privatauto vor dem Hotel beſtiegen hat, um zum Bahnhof zu gelangen. Am Lenkrad ſaß ihr Mann. Sie nahm Abſchied von ihrem ſechzehnjährigen Sohn, das Auto fuhr davon und von dieſem Augenblick an wurde ſte nicht mehr geſehen. Seinen Bekannten ſagte der Hotelier, ſeine Frau ſei nach London gefahren, um dort eine Erb⸗ ſchaft zu beheben. „Ein entfernter Verwandter ſei geſtorben“, erzählte er,„und meine Frau, die mit dem Erblaſſer ſeit vielen Jahren nicht einmal gesprochen hat, iſt im Teſtament reichlich bedacht wor⸗ den. Der auf ſte entfallende Teil der Hinterlaſſenſchaft er⸗ reicht annähernd zehntauſend Pfund.“ Burter ſorgte auch dafür, daß die Nachricht von der großen Erbſchaft an die Gläubiger weitergeleitet werde. Als dieſe ihn bald darauf aufſuchten und ſich erkundigten, wann er ſeine Schulden zu begleichen gedenke, erklärte er ruhigen Gemüts, er erwarte jeden Tag ſeine Frau aus London, die Geld mitbringen müſſe. Tage vergingen und Frau Burter kam nicht. Der Hotelier telegraphierte wiederholt nach London, ohne jegliches Ergebnis. Dann telephonierte er an ſeine Verwandten, doch erhielt er zur Antwort, Frau Burter habe ſich bei ihnen in London nicht gezeigt. Nun wurde er unruhig und fuhr ſelber nach London. Dann erſtattete er eine Abgängigkeitsanzeige. Die Nachforſchungen wurden eingeleitet und es konnte mit einiger Sicherheit feſtgeſtellt werden, daß Frau Burter nicht Deutſchland Das Pech des Einbrechers Einer ber gefährlichſten und erfolgreichſten Konfektions⸗ Einbrecher, der 38 Jahre alte Adalbert Gulſki, iſt nach langer Verfolgung jetzt von der Kriminalpolizei feſtgenom⸗ men und hinter Schloß und Riegel gebracht worden. Gulfki hatte nach den bisherigen Feſtſtellungen insgeſamt Waren im Werte von„ Million erbeutet. Seine Feſtnahme ver⸗ dankt er letzten Endes einer törichten Wette. Ein Freund von ihm, ein gewiſſer Gevalter, war mit ſeinem Auto nach Lehn in gefahren, während Gulſki auf ſeinem Motorrad dorthin kam. Unterwegs auf der Chauſſee veran⸗ ſtalteten die beiden Freunde eine Wettfahrt. Dabei rannte Gevalter mit ſeinem Auto den Gukſki an, ſo daß er zu Fall kam und ſich eine ſchwere Sehnenzerrung zuzog, die ihn zwang das Bett zu hüten. Bei der Unterſuchung des Motorradunfalles wurde die Polizei auf Gulſki aufmerkſam. Sie drang überraſchend in ſein Zimmer ein und nahm ihn aus dem Bett heraus feſt. Gulſki hat noch 7 Jahre Zuchthaus zu verbüßen. Als er im November 1926 zu einem Termin nach Brandenburg an der Havel gebracht wurde, gelang es ihm durch einen dreiſten Handſtreich, ſich die Freiheit zu verſchaffen. Er eniſchlüpfte aus dem Schöf⸗ fenſaal und ſchloß die Tür von außen ab, ſo daß der ganze Gerichtshof eingeſperrt war. Schweiz Kampf mit einem Königsadler Bei der Schweizer Ortſchaft Saas hat ein Königsadler verſucht, ein Kind zu rauben, das auf einem Felde ſchlief, während der Vater in der Nähe arbeitete. Der Mann hörte das Flügelrauſchen des gewaltigen Vogels und ſah, wie er über dem Kinde kreiſte. Er ſprang hinzu und verſuchte den Adler durch Steinwürfe und Stockſchläge zu vertreiben. Plötzlich ſtieß der Adler hernieder und ſuchte das Kind mit den Fängen zu faſſen, wurde jedoch daran durch den Stock⸗ ſchlag des Vaters gehindert. Nachdem er ſelbſt durch einen Flügelſchlag des Adlers zu Boden geworfen worden war, gelang es ihm doch den König der Lüfte zu verjagen. Polen Zwei Beamte lebend verbrannt Auf dem neuangelegten Militärflugplatz bei Warſchau brannte ein aus Holz gebauter Wohnſchuppen nieder, in dem zwei Beamte ſchliefen. Beide verbrannten bei lebendigem Leihe. Die Feuerwehr konnte nur noch die bis zur Unkennt⸗ lichbeit verkohlten Leichen unter den Trümmern des Ge⸗ bäudes hervorziehen. Das Feuer ſoll durch einen ſchadhaften Ofen entſtanden ſein. Aufdeckung eines ſchrecklichen Dramas in Rybnik Eine Mordtat, die in ihren Motiven und Verkettungen an die berühmte Geſchichte der Thereſe Raquin erinnert, hat durch ein Geſtändnis des Mörders und der Anſtifterin vor der Kriminalpolizei in Rybnik nach zehn Monaten ihre Auf⸗ Klärung gefunden. Die Ehepaare Brackmann und Po ch⸗ cziel waren Nachbarn. Frau Brackmann hatte mit Pocheziel, deſſen ſchwer ſchwindſüchtige Frau hoffnungslos darniederlag, ein Liebesverhältnis begonnen. Nach dem Tode der Kranken, der aller Vorausſiſicht nach bald eintreten mußte, wollte die damals 50jährige Frau ganz an deren Stelle treten und da dieſem Vorhaben die Ehe mit Brackmann im Wege ſtand, ſuchte ſie den Geliebten, der ihr völlig hörig war, zur Be⸗ ſeitigung ihres Mannes zu bewegen. Drei Mor dver⸗ ſuche ſchlugen fehl. Gift bei einer Zecheret in einem Schnaps gereicht, wurde von Brackmann ausgebrochen. Nach einem Trinkgelage ſoll Pocheziel den Zechkumpanen in eiſiger Winternacht betrunken im Felde haben liegen laſſen. Er ver⸗ liert jedoch den Mut und ſchleppt ihn doch nach Hauſe. Die Frau gibt nicht nach. Sie ſetzt ihrem Mann ein Gericht gifti⸗ rere in London eingetroffen ſei. Am Bahnhof in Crambroog, wo die Beamten die Frau perſönlich gekannt haben, erklärte man, man erinnere ſich nicht, daß dieſe dort eine Fahrkarte gelöſt habe und abgereiſt ſei. Die Sache ſah daher recht myſteriös aus, es konnte jedoch keine poſitive Spur eruiert werden. Burter iſt vor zwei Wochen plötzlich erkrankt. Er hatte ein hochgradiges Nervenfteber, ſprach im Fiebertraum die ſeltſamſten Dinge, die darauf ſchließen ließen, daß er doch mehr vom Verſchwin⸗ den ſeiner Gattin wiſſe, als er dies bisher zugegeben hatte. Sein Zuſtand verſchlimmerte ſich immer mehr, er mußte ins Spital gebracht werden. Während ſeiner Abweſenheit über⸗ nahm ſein Sohn ſelbſt die Leitung des Hotels. Vor einigen Tagen verfügte dieſer, daß man an einer Mauer der an das Hokel angrenzenden Garage ein Fenſter anbringe. Die Maurer, die die Arbeit vornahmen, machten plötzlich eine grauſige Entdeckung. An einer Stelle erſchien die Mauer hohl. Als einer der Arbeiter an dieſer Stelle die Ziegelſteine entfernte, kam ein halb verweſter Leichnam zum Vorſchein. Der Leichnam wurde von dem Hotelperſonal als der der Gattin William Burters erkannt. Nun erſchien die Ange⸗ legenheit halb geklärt. Als Täter kam nur mehr der Hotelier ſelber in Frage. Zwei Detektive begaben ſich an ſein Kran⸗ kenlager und vernahmen ihn. Nach anfänglichem Leugnen gab er das furchtbare Verbrechen zu. Seine Frau, erzählte er, habe ſich mit dem Gedanken befaßt, ſich von ihm ſcheiden zu laſſen. Die Erbſchaft, die ſie ſo über⸗ raſchend gemacht, beſtärkte ſie in ihrem Vorhaben. Burter hatte ſich nun gefürchtet, daß ihn ſowohl ſeine Frau verlaſſen werde, wie daß er auch des Geldes verluſtig werde. Im Auto, in dem er ſie zum Bahnhof führte, ſpielte ſich das Ver⸗ brechen ab. Er habe mit einem Dolch die Frau in den Rücken geſtochen und ſie nachher ſo lange gewürgt, bis ſie ſtarb. Dann fuhr er ins Hotel zurück, ſperrte den Wagen, in dem die Leiche lag, in die Garage ein und nachts mauerte er den entſeelten Körper ein. Nach dieſem Geſtändnis gab einer der Polizeibeamten den Befehl, man möge den Kranken ins Inquiſitenſpital überführen. Es kam nicht mehr dazu, denn der Hotelier zog in einem unbewachten Augenblick aus der Lade des Nachttiſchchens einen Revolver und tötete ſich mit einem einzigen Schuß. Die Nachforſchungen zur weiteren Aufklärung der Angelegenheit ſind im Gange. eee r zwiſ hen iſt Frau Pocheziel geſtorben. Das Schickſal ſcheint den Verabredeten günſtig zu ſein. Brackmann wird mit Alkohol ſeiner Sinne beraubt und an den Rand des Hof⸗ brunnens getragen, damit er dort in Kühle ſeinen Rauſch ausſchlafe. Als das Paar ſich einen Augenblick unbewacht fühlte, ſtö ß t es den Schlafenden in den Brunnen⸗ ſchacht hinunter. Die Dat wird nicht entdeckt. Man ver⸗ mutet einen Unfall. Nach fünf Monaten gehen die beiden durch Mittäterſchaft furchtbar Verbundenen die Ehe ein. Sie dauert fünf Monate. Die Qual iſt nicht zu ertragen und wieder will die Frau durch Moro ſich vom Manne befreien. Sie beſpricht den Plan mit ihrer Tochter. Poch⸗ cziel, der in ſtändiger Angſt lebt, hält ſich unter dem Bett ver⸗ ſteckt und hört alles. Er behält ſein Wiſſen aber für ſich. Die Qual des Zuſammenlebens iſt nun ins Unerträgliche ge⸗ ſteigert. Eines Tages im heftigen Streit ſchreien die beiden ihren Haß laut heraus. Die Nachbarn werden aufmerkſam und benachrichtigen die Polizei. Der Mann geſteht ſo fort; die Frau gibt anfangs ihm alle Schuld und will mit der Tat nichts zu tun hahen. Im Kreuzverhör bricht ſie ſchließ⸗ lich zuſammen und erzählt ihre Geſchichte. Memelland Vom Sturm überraſcht Am Freitag nachmittag iſt an der Hafeneinfahrt von Me⸗ mel ein Fiſchkutter, in dem ſich zwei Fiſcher befanden, ge⸗ kentert. Beide Inſaſſen ſind ertrunken. Ein zweiter Kutter, in dem ſich ebenfalls zwei Mann befanden, iſt von der Ausfahrt nicht mehr zurückgekehrt. Man nimmt an, daß auch dieſes Boot bei dem geſtern abend herrſchenden Sturm un⸗ tergegangen iſt. Frankreich Glücklich bis Paris gekarrt Die beiden Deutſchen Erich Luck und Joſef Droſſart, die am 15. Juli Hamborn verlaſſen hatten, um ſich ab⸗ wechſelnd auf einem Karren ſchiebend, Paris zu erreichen, ſind am Montag in Paris nach Zurücklegung der 1300 Kilometer langen Strecke eingetroffen. Ihr Weg führte über Düſſeldorf, Köln, Diedenhofen, Metz, Naney und Ver⸗ dun. Sie werden in 14 Tagen mit der Bahn nach Deutſch⸗ Wie oft badet der Pariſer? Der„Paris Soir“ veröffentlicht in der Geſtalt einer Plauderei eine bemerkenswerte Statiſtik über das Badebe⸗ dürfnis der Pariſer Bevölkerung. Das Ergebnis beſteht darin, daß durchſchnittlich im Jahre der Pariſer drei Bäder nimmt. Die Berechnung, aus der dieſes Ergebnis gewonnen wird, iſt in ihren Einzelheiten intereſſant genug, um kurz wiedergegeben zu werden. Nur ein Viertel der Pariſer Be⸗ völkerung iſt im Beſitz von Wohnungen, die mit einer Bade⸗ vorrichtung ausgeſtattet ſind. Alle übrigen ſind auf die öffentlichen Bäder angewieſen. In Paris gibt es im Ganzen 100 Badeanſtalten, die im Durchſchnitt über je 20 Bade⸗ wannen verfügen. Dem Pariſer ſtehen alſo in den öffent⸗ lichen Anſtalten rund 2000 Badewannen zur Verfügung, von denen jede am Tage durchſchnittlich zehnmal benutzt werden dürfte. Das macht 20 000 Bäder am Tage und 7, Millionen im Jahre. Zieht man von der Pariſer Geſamtbevölkerung von vier Millionen Menſchen das eine Viertel mit häuslicher Badeeinrichtung ab, ſo bleiben drei Millionen Menſchen übrig, die eine öffentliche Badeanſtalt benutzen müſſen. Es giht aber in Paris auch noch 30 Schwimmbäder, die während des Jahres etwa vier Monate dem Beſuch offenſtehen. Rechnet man auf jede dieſer Anſtalten 300 Bäder am Tage, ſo erhält man insgeſamt 9000 Schwimmbäder täglich und 1,08 Millio⸗ nen in vier Monaten. Es ergibt ſich alſo eine Summe von insgeſamt 8,38 oder nach oben abgerundet 9 Millionen Bäder im Jahre in die ſich 3 Millionen Pariſer teilen. Das Er⸗ Kopf der Pariſer Bevölkerung. Natürlich handelt es ſich hier um eine Durchſchnittsziffer, da zahlreiche Pariſer ſicher öfter, dafür andere aber auch weniger oft baden. Das Pariſer Blatt muß ſelbſt eingeſtehen, daß das Ergebnis der Statiſtik auf die hygieniſchen Bedürfniſſe der Bevölkerung kein ſehr gutes Licht wirft. Dabei iſt Paris noch eine Muſterſtadt. In den Provinzſtädten ſieht es ſicher noch viel ungünſtiger aus. England Das Geheimnis eines alten Kirchengemäldes In der katholiſchen Kirche St. Patricks im Lon⸗ doner Oſten wurde vor einiger Zeit ein altes Gemälde entdeckt, das die Herabnahme des Heilands vom Kreuze dar⸗ ſtellt. Nach den Urteilen von Sachverſtändigen handelte es ſich um ein Meiſterwerk, das man urſprünglich Rubens zu⸗ ſchrieb. Inzwiſchen hat aber eine genaue Unterſuchung er⸗ geben, daß das Gemälde von van Dyck ſtammt und mit zu dieſer Tage in den Handel übergegangen und an einen ame⸗ rikaniſchen Millionär für einen Betrag von mehreren 100 000 Mark verkauft worden. Es iſt ein Geheimnis, wie dieſes Gemälde in die kleine katholiſche Kirche im Eaſt End von London gekommen iſt. Die Kirche liegt in einer Gegend, die in früherer Zeit ein großes Schmugglerneſt war. Manche Ladung wertvoller Schmuggelware wurde dort aus Holland im Verborgenen gelöſcht. Man nimmt an, daß das Gemälde, das wahrſcheinlich in Holland geſtohlen worden war, mit einer ſolchen Ladung anlangte, in einem Verſteck untergebracht und dort jahrelang unbeachtet liegen gelaſſen wurde. Es wird dann auf irgend eine Weiſe in den Beſitz der benachbarten Kirche übergegangen ſein, ohne daß man von dem großen Wert des Gemäldes irgend eine Ahnung hatte. Amerika i Eine Tragödie der Lüfte Bei Port Townsend, einem Dorf an der Küſte des Puget⸗Sundes im amerikaniſchen Staate Waſhington iſt das Wrack eines großen Flugbootes angetrieben worden, das zwei Tage vorher in Seattle aufgeſtiegen war. Aus dem Innern des Flugzeuges wurden ſechs Leichen gezogen, darunter die von Alexander Mac Callum Scott, der eine Zeitlang Sekretär des britiſchen Miniſters Winſton Churchill geweſen iſt. Man nimmt an, daß das Flugzeug bald nach dem Paſſieren von Victoria in dichten Nebel geraten und in die See abgeſtürzt iſt. Die Maſchine gehörte der britiſchen Columbia⸗Luftlinie, die vor zwei Monaten einen regelmäßigen Flugdienſt zwiſchen Victoria in Kalkutta und Seattle ein⸗ gerichtet hat. Auch Amerika wird ſparſam in Amerika eine ungemeine Verſchwendung von Holz jeder Art. Nun ſcheint man aber doch eingeſehen zu haben, wie unwirtſchaftlich eine ſolche Verſchwendung iſt. Die großen Holzpapierfabriken verſchlingen gewaltige Mengen von Holz und ſo iſt man jetzt daran gegangen, neben den großen Schneidemühlen, wo die ſtarken Stämme zu Balken und Brettern zerſchnitten werden, Papierfabriken zu errichten, in denen der Holzabfall der Schneidemühlen ſofort Verwendung findet. Ungefähr ein Fünftel des Holzvolumens eines Stam⸗ mes fällt bei dem Zerſchneiden ab und war bisher als nutzlos fortgeworfen oder verbrannt worden. Nunmehr wird es einer nützlicheren Beſtimmung zugeführt und in Zeitungs⸗ land zurückkehren. Zeit iſt Geld— aber wie viel Geld die Zeit wert iſt, das läßt ſich wohl erſt ermeſſen, wenn man die Sorgen hat, die das Newyorker Verkehrsamt bedrücken. Seit mehr als 75 Jahren ſucht man, wie die„United Preß“ berichtet, die ſchwer über⸗ laſteten Newyorker Hauptſtraßen von den Heeren der Fahr⸗ zeuge zu befreien und einen ſchnelleren Verkehr zu ermög⸗ lichen, indem man die kataſtrophale Verbarrikadierung der Straßen durch endlos wartende Wagenreihen vermeidet. Die Verkehrsſachverſtändigen haben heute ſchon berechnet, daß es ſpäteſtens 1935 zu ſchweren Verkehrskataſtrophen kommen wird, wenn nicht ſofort ganz draſtiſche Maßnahmen ergriffen werden. Man hat ſchon alles mögliche angefangen, um die Stauungen zu vermeiden, aber jede Maßnahme, eine neue Brücke oder ein neuer Tunnel, hat ſofort wieder eine neue Schwierigkeit geſchaffen. Als die Brücken über den Eaſt River auf der einen und über den Hudſon River auf der andern Seite von Manhattan vollendet waren, ſogen ſie alsbald wie Magneten den Verkehr aus der Stadt und den jenſeits des Fluſſes gelegenen Teilen von Brocklyn, Long Island und New Jerſey an ſich, bis eine ſolche Ueberfüllung der Brücken erreicht war, daß die Schwierigkeit von neuem vorhanden war. Erſt kürzlich wurde der ſogenannte Holland⸗Tunnel für Fahrzeuge unter dem Hudſon River vollendet, der Newyork ger Pilze vor. Er verſpeiſt es, erbricht es aber wieder. In⸗ Eity mit New Jerſey verbindet. Und ſchon plant man die papier verwandelt. Verkehrsnöte in Newyork dem Hudſon River durchführend New Jerſey mit Queens⸗ bordugh verbinden ſoll. Dieſer Tunnel ſoll längs ſeines Lau⸗ fes unter Manhattan zahlreiche Eingänge und Ausgänge an den verſchiedenſten Punkten haben, um es den Automobilen und Laſtautos zu ermöglichen, nach unten zu verſchwinden, um die Verzögerungen zu vermeiden, die durch das Abpfeiſen der Verkehrspoliziſten und das Wechſeln der Verkehrslichter verurſacht werden, und um ſo ſchnell wie möglich in der Nähe des jeweiligen Beſtimmungsortes wieder an der Oberfläche auftauchen zu können, ohne lange Umwege fahren zu müſſen. Die Erſparnis an Zeit und Geld wird durch den Gebrauch des Tunnels vermutlich ſchon bald impoſante Ziffern aufweiſen. Laſtautos, die heute über die Queensborbughbrücke fahren müſſen, verlieren, wie man ſchätzt, durch Umwege gegen 30 Minuten, was für den Verkehr auf dieſer Brücke im Tag etwa 15 000 Stunden ausmacht. Der neue Tunnel ſoll nun aus zwei Röhren beſtehen, die den Verkehr in den beiden Rich⸗ tungen aufnehmen ſollen. Unter Manhattan werden dieſe Röhren untereinander liegen, während ſie unter dem Fluß nebeneinander her laufen ſollen. Man ſchätzt, daß eine Röhre ſtündlich etwa 2000 Fahrzeuge durchlaſſen kann, oder beide zuſammen 96 000 in 24 Stunden, mehr als anderthalbmal ſe⸗ viel wie die Queensboroughbrücke bei größter Ueberfüllung. den beſten Werken dieſes Meiſters gehört. Das Kunſtwerk iſt Bis vor kurzem herrſchte bei dem großen Waldreichtum Errichtung eines neuen Tunnelbaues, der ebenfalls unter gebnis iſt ſomit in der Tat drei Bäder im Jahre auf den * 5 N R Seinen großen Teil ihrer Darlehen abgerufen. * Donnerstag, den 6. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7, Seite. Nr. 418 Handelsnachrichten Die nordamerikaniſche Diskontpolltik Mills und Nonng verteidigen ſie Unterſtaatsſekretär Mills vom Schatzamt und der ſtellvertre⸗ tende Gouverneur der Federal Reſerve Bank of New York, Houng, verteidigten in längeren Ausführungen die Diskont⸗ politik des Federal Reſerveſyſtems während der letz⸗ ten beiden Jahre. Sowohl Mills wie Young heben beſonders her⸗ vor, daß im Vorfahre, ſoweit amerikaniſche Verhältniſſe in Betracht kämen, die Newyorker Diskontrate 4 v. H. bleiben konnte, daß man jedoch hauptſächlich im Hinblick auf die Stärkung der Kaufkraft des Auslandes den Satz auf 3 v. H. geſenkt habe, was nebenbei auch in den Vereinigten Staaten zu einer Verbilligung der Geldſätze zur Zeit des Ernteverſandes geführt habe. Was die gegenwärtige Dis⸗ kontpolitik anbelangt, ſo vergeſſen die Kritiker derſelben, daß die Federal Reſervebanken zwar den Umfang der Kredite beſchränken könnten, daß ſie jedoch keine unbedingte Kontrolle über den Lauf die⸗ ſer Kredite in beſtimmte Kanäle hätten, ſo ſehr man auch beim Federalſyſtem beſtrebt ſei, einem un verhältnismäßig ſtarken A b⸗ fluß von Krediten in ſpekulative Kanäle anſtatt in allgemein wirtſchaftliche entgegenzutreten. 5 Denen, die von dem Reſerve⸗Syſtem verlangten, daß es den Ab⸗ fluß von Krediten für Spekulationszwecke verhindert haben ſollte, oder die ein Geſetz zur Verhütung eines derartigen Kreditabfluſſes forderten, ſei zu erwidern, daß gerade die gegenwärtigen Erſchei⸗ nungen zeigten, daß ſie jenſeits der Kontrolle durch das Federal⸗ Reſerve⸗Syſtem lägen, denn tatſächlich werde gegenwärtig Tagesgeld für Spekulationszwecke im weſentlichen von anderer Seite geliefert als von den Federal⸗Reſervebanken ſelbſt. Die Großbanken hätten Dies alles hätte aber Vicht verhindert, daß Gelder von anderer Seite zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurden. Sogar kleinere Depoſiten ſeien von den Inhabern abgehoben worden, um als Spekulationskredite zur Verfügung ge⸗ ſtellt zu werden. Auch Spargelder ſeien dahin abgewandert, was alles zeige, daß die Reſervebanken beine unbeſchränkte Kontrolle über die Verwendung von Krediten ausüben können. 1 Voerichte über die Hopfen-Ernte Hagenau(Amt Ueberlingen), 4. Sept. Mit dem Ausfall der Hopfenernte iſt man zufriedener, als man urſprünglich glaubte er⸗ warten zu dürfen. Der Frühhopfen iſt bereits vollſtändig geerntet, die Ernte des Späthopfens iſt begonnen. Durch die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer findet eine Hopfenprämiierung ſtatt. Reilingen, 4. Sept. Hier wurde jetzt allgemein mit der Hopfen⸗ ernte begonnen. Der Stand der Hopfen darf im Vergleich zu dem mancher umliegnden Hopfenorte, als gut bezeichnet werden. Auch iſt der Behang der Stangen zufriedenſtellend. Unſer Hopfen zeichnet ſich durch ſeine ſchöne, hellgrüne Farbe und ſeinen großen Lupingehalt aus, darf daher ruhig als Qualitätsgut angeſprochen werden. Der Handel wird ſich erſt in den nächſten Tagen entfalten. Die bisher getätigten Verkäufe brachten Preiſe von 200 bis 210 /, mit ent⸗ ſprechenden Trinkgeldern. Doch muß man ſich hüten, dieſe Preiſe Pals Norm zu betrachten.— Die hieſ. Tabakfelder hatten unter ber trockenen Witterung der letzten Zeit ſehr zu leiden, was ſich vor allem in einer ſehr langſamen Entwicklung, die zu Beſorgnis Anlaß gab, bemerkbar machte. Durch die Regenfälle der letzten Tage jedoch iſt darin eine, von den Tabakpflanzern mit Freude feſtgeſtellte Beſſe⸗ rung, eingetreten. Der ſpätere Tabak hat ſich noch in ſo hervor⸗ ragender Weiſe ausgewachſen, wie man es nicht erwartet hatte. Man kann daher mit einer ſehr guten Tabakernte rechnen, denn die An⸗ lagen ſind durchſchnittlich geſund, und die Pflanzen von der ſchönſten Farbe. Allenthalben wurden ſchon die Sanoͤblätter gebrochen, die in dieſem Jahre von erſtklaſſiger Beſchaffenheit ſind. Walldorf, 4 Sept. Die Hopfenernte iſt jetzt hier in vollem Gange, jedoch ſind bisher noch keine nennenswerten Verkäufe getätigt wor⸗ den, was ſeinen Grund darin hat, daß die feuchte Witterung den Dörrprozeß ſehr verlangſamt. Neben kleineren Partien ein⸗ heimiſcher Hopfen, wurden in die Magazine der hieſigen Hopfen⸗ händler bereits einige Poſten von auswärts eingeführt. Bei den Hopfen, die bisher zum Verkauf gelangten, handelt es ſich um frühe Sorten, die mit 200 bis 230/ pro Zenkner, je nach Qualität, bezahlt wurden. Dieſer Preis darf jedoch noch keinesfalls als Richtlinie angeſehen werden, da der diesjährige Hopfenpreis auf dem Nürn⸗ berger Markt noch nicht feſtgelegt iſt. Was die Nachfrage angeht, ſo ſcheint dieſe lebhaft zu werden, da viele einheimiſche und aus⸗ wärtige Hopfenkäufer das Hopfengeſchäft mit großem Intereſſe ver⸗ folgen. Im benachbarten Rot wurden 200/ für den Zentner be⸗ zahlt. * Deutſch⸗engliſche Gründung in der Strumpfinduſtrie. Mit dem Sitz in London iſt, wie„Die Textil⸗Woche“ erfährt, unter dem Namen Britiſh United Trading Co., Ltd. eine Geſellſchaft mit einem voll eingezahlten Kapital von 530000 Mark durch den in der deut⸗ ſchen Strumpfinduſtrie bekannten Herrn Max Appelbaum, Berlin gegründet worden. Gründer der Geſellſchaft ſind: Max Lindemann, Berlin,(Etam), Max Appelbaum, Berlin ſowie Harry Flatau i. Fa. A. u. W. Flatau u. Co., Ltd., London, die bekannte große engliſche Schuhfabrikations⸗ und Vertriebsgeſellſchaft. Zweck des Unterneh⸗ mens iſt die Herſtellung von Strümpfen in Deutſchland und deren Abfatz in England insbeſondere bei den Einzelhandelsgeſchäften, die zum Intereſſengebiet der Gründer unter 2 und 3 gehören. Mannheimer Herbſt⸗ Pferderennen Den Hauptrennen des am., 12. und 16. September ſtatt⸗ findenden Meetings ſei noch einige Aufmerkſamkeit gewidmet. Der Baden⸗ Preis am erſten Tag hat noch als Teilnehmer aufzu⸗ weiſen Herzdame, die am Sonntag in Baden⸗Baden mit dem zweiten Platz hinter der Doppelſiegerin Bedley eine große Leiſtung vollbrachte, Hilf Dir ſelbſt, der mannigfach nach vorne lief, Cocktail und Dalibor, Pan Robert, den Gewinner des Gladtatoren⸗Rennens, Taugenichts, den großen Steher, Linz, eines der beſten Pferde des Weſtens, Bellac, den Bezwinger eines Ganelon, Mannesmut und Haus Günther. Das Ludwigshafen ⸗Jagdrennen ver⸗ zeichnet 18 Annahmen, darunter Imperator, Sturm, Trapper, Strumen, Scheinwerfer, Ancilla, Sapajus, Snob uſw. Der Don au⸗ Preis am zweiten Tag ſieht Grafenſtein an der Spitze, vor Hans Günther, Lebenskünſtler, den man im Frühjahr hier erfolgreich ſah, Etrurie, Virradat, den Beſieger von Kairos. Taugenichts, Südwind und Bandola, insgeſamt 25 Annahmen, die Herrenreiten dieſes Tages ſind ſamt und ſonders außerordentlich ſtark beſetzt, ſodaß Mannheim, die alte Hochburg der Herrenreiteret, gerade mit dieſen Rennen wieder einen großen Erfolg haben wird. Das Hauptereig⸗ nis, der Her bſt⸗ Preis am letzten Sonntag, das lange Jagd⸗ rennen über Badeniakurs. vereint eine große Klaſſe, an deren Spitze Bandola, Stattliche, Taſſo II, Imperator, Chronos, Leiſtung, Daim II, Pimoulouche, Goldlack, Steinadler und Le Gerfaut ſtehen. Im Rhein⸗Preis kann mit 17 der beſten Flachpferde gerechnet werden. Beſonders erfreulich iſt die ſtarke Beſetzung der Z wei⸗ jährigen⸗ und Dreijährigen⸗ Rennen, ein Beweis, daß der Rennverein mit dieſen ſportlich ſo wertvollen Konkurrenzen auf dem rechten Wege iſt. Alles in Allem wird den Mannheimer Rennbeſuchern wohl nicht zu wenig ggſagt ſein, wenn man ihnen Rennen prophezeit, die keinen im ganzen Reich etwas nachgeben, die meiſten ſogar aber übertreffen werden. N Dortmund(5. September) 1. Phönix⸗Rennen. 3000. 1000 Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Sendbote(Haynes); 2. Junker; 3. Lauſejunge. Ferner liefen: Fran⸗ zistus, Fudi, San, Hilligenlei, Miſpel. Tot: 13. Pl: 11, 11, 20:10. 2. Union⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 3000. 3000 Meter: 1. F. Jauninks Ortwin(Glitſch); 2. Larodoſta; 3. Merkur. Ferner liefen: Wingolf, Agrippa, Barbarole, Kabalia, Philiſter, Phönix, Scharfen⸗ berg, Helleſpont, Irrmal. Tot: 100. Pl: 29, 23, 101:10. 3. Hochofen⸗Rennen. 4000 /. 1400 Meter: 1. J. Recktenwaldts Prinz Eugen(Goltermann); 2. Fehmgericht; 3. Sepp. Ferner liefen: Roſenrot, Salvator, Blocksberg, Imperialiſt, Orma, Anitra 2, Ajax, Notung, Stammheim, Meine Königin, Griſettchen. Tot: 89. Pl: 24, 22, 27:10. 4. Stahlwerk⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 4500 /. 3650 Meter: 1. Fr. Biſchoffs Muskateller(Stangl); 2. Skat; 2. Die Zuverſicht Ferner liefen: Tannenberg, Manitou, Mail, Figaro, Hans Gerd. Tolk: 48. Pl: 17, 16, 19:10. 5. Induſtrie⸗Reunen. 6000. 2000 Meter: 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Botafogo(Haynes); 2. Polſäno; 3. Lux. Ferner liefen: Frei⸗ geiſt, Mannesmut, Heiduck. Tot: 22. Pl: 13, 16:10. Hoeſch⸗Rennen. 3000. 1800 Meter: 1. A. Morawez Rhenania (Buge); 2. Julfeſt; 3. Sonnenſchein 3. Ferner liefen: Melange, Bergün, Tremonia, Hätte man, Glücksritter, Antigonus, Land⸗ pommeranze, Mucker, Eebatana, Nina. Tot: 502. Pl: 71, 19, 21:10. 7. Nordſtern⸗Renneu. 4000 J. 1400 Meter: 1. H. Berſes Fafnir (Haynes); 2. Raphael; 3. Perlenfiſcher. Ferner li: Ohio, Gold⸗ wert, Nix, Pythia, Chavieio, Aupa. Tot: 42. Pl: 15, 13, 17:10. Tennis Tenniskampf Deutſchland Ungarn 523 Ende des Länderkampfes Der Schlußtag des deutſch⸗ungariſchen Tennisländerkampfes in Budapeſt verſammelte ein äußerſt zahlreiches und elegantes Publi⸗ kum, ſo wieder den Reichsverweſer Horthy nebſt Gemahlin, den franzöſiſchen Geſandten u. a. Die Ungarn hatten noch auf ein Un⸗ entſchieden gehofft, das ſie mit dem Gewinn beider Konkurrenzen am Mittwoch noch erreichen konnten. Aber ſchon das erſte Spiel machte ihre Hoffnungen zunichte, denn Frl. Irmgard Roſt beſiegte die un⸗ gariſche Meiſterin Frau v. Petery⸗Varada leicht:2,:3. Da⸗ mit war der Kampf für Deutſchland entſchieden. Unter großer Span⸗ nung folgte nun die Begegnung zwiſchen Ungarns Meiſter Bela v. Kehr ling und dem deutſchen Altmeiſter Otto Froitzheim. Sportliche Rund ſchau Schwimmen Schwimmfeſt in Mannheim Der Schwimmverein Mannheim veranſtaltet am 14. Oktober im Mannheimer Herſchelbad ein verbandsoffenes Schwimmfeſt mit ins⸗ geſamt 15 Konkurrenzen, davon zwei für Damen. Melseſchluß iſt am 2. Oktober. * Anerkannte deutſche Schwimmrekorde Reni Erkens hält alle Rekorde Der Ausſchuß des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes hat die am 18. Auguſt von Reni Erkens in Gladbeck aufgeſtellten Freiſtilleiſtun⸗ gen über 500 Mtr. mit:33,5 Min., über 800 Meter mit 14:05,2 Min., über 1000 Meter mit 17:47 Min. und über 1500 Meter mit 26:43,2 Min. als deutſche Rekorde anerkannt. Reni Erkens hat ſomit ſämt⸗ liche Damenrekorde im Freiſtilſchwimen von 100 bis 1500 Meter ohne Ausnahme in ihrem Beſitz. Automobilfport Walhallafahrt am 15. und 16. September 1928 Die am 15. und 16. September ſtattfindende, vom Deutſchen Touring⸗Club organiſierte Walhallafahrt findet bei den Kraft⸗ fahrern in Deutſchland und in den angrenzenden deutſchſprachigen Gebieten reichen Beifall. Schon jetzt ſind von nah und fern ſehr zahlreiche Nennungen eingelaufen, ſodaß damit zu rechnen iſt, daß die Walhallafahrt zu einer großartigen Kundgebung des Deutſch⸗ tums werden wird. Die Teilnahme dürfte für jeden Kraftfahrer äußerſt lohnend ſein, geht doch die Fahrt zu den beiden herrlichen, in prächtiger Landſchaft gelgenen Baudenkmälern der Walhalla und der Befreiungshalle. Zur Erinnerung erhält jeder Fahrer die künſt⸗ leriſche Plakette. Für die Sieger ſtehen wertvolle Preiſe zur Ver⸗ fügung, die z. T. von Behörden gegeben wurden. Auch Reichspräſi⸗ dent v. Hindenburg hat einen Preis geſtiftet und dadurch ſein In⸗ tereſſe für den vaterländiſchen Gedanken der Walhallafahrt bezeugt. Nennungen zur Walhallafahrt ſind bis zum 12. September an den D. T. C. München zu ſenden. Literatur * Schwunggymnaſtik. Von Spannung und Löſung— Verſtand und Seele— Motorit und Rhythmik— Von der Kraft in der He 15 mung— Von richtiger und falſcher Erziehung. Von Hans Suren. Mit 147 Abbildungen. Verlag Dieck& Co., Stutgart. Der Name Hans Surén iſt heute ein Programm, das eine ſyſtematiſche, klare Körperſchulung bedeutet, die ſtufenmäßig vom Leichten und Einfachen zum Schweren und Komplizierten fortſchreitet, die dem Vielbeſchäf⸗ tigten Anleitung gibt, mit kurzem Zeitaufwand wenigſtens eine ge⸗ wiſſe Gelenkigkeit zu erwerben, und die dem Freunde des Sports die gymnaſtiſchen Uebungen aufzeigt, die für ſeine Sportausübung not⸗ wendige Grundlage ſind.— Hans Surens literariſches Bekenntnis, das mit den grundlegenden Werken„„Gymnaſtik für Heim, Beruf und Sport“,„Gymnaſtik mit Sportgerät“,„Atemgymnaſtik“ und „Selbſtmaſſage, Pflege der Haut“ begonnen und fortgeführt wurde, findet ſeinen Abſchluß in Suréns neueſtem Buche„Schwunggym⸗ naſtik“. Des Verfaſſers Beſtrebungen, in einer ſich gegenſeitig er⸗ gänzenden Schulung zur Kraft und zu löſendem Schwung ſowie zur Willensſchulung mit einer Erweckung und Bildung ſeeliſcher Kräfte, treten mit dieſem Buch klar in Erſcheinung. Körperliche und ſee⸗ liſche Geſundung iſt die große Forderung unſerer Zeit, aber auch das Naturgemäße brinat Rektung. Im Wechſel zwiſchen Spannung und Entſpannung, Kraftſtreben und rhythmiſchen Uebungen, zwiſchen Verſtandeskraft und Seelenkraft, liegt das Natürliche. Dieſe Natur in uns weckt und erzieht die Schwunggymnaſtig. Wohl fehlt den Schwüngen das Erlebnis des Widerſtandes, dafür aber geben ſie ein tiefes, den meiſten vollſtändig unbekanntes Bewegungserlebnis, das ſich bis zu einer Schwungbegeiſterung ſteigern kann. Die Schwünge werden Wunder wirken, und die unerläßliche Ergänzung jeglicher körperlicher Ausbildung ſein, in ihnen erfaſſen wir das eigentliche Weſen der dynamiſchen Gymnaſtik, in ihnen liegt eine Naturverbun⸗ denheit, die einprägſam und ſichthar aus dem ſchwingenden Körper wie aus den neugeformten Laßens⸗ und Arbeitsbewegungen ſpricht. Ihre Krönung ſändet dieſe Gymnaſtik in dem, was dem größten Teil der Menſchhoft heute ſo ſchmerzlich ermangelt: in der Er⸗ weckung ſeeliſcher Kräfte. Maſſerſtandsbeohachtungen im Monat Aug. Sept. Rhein Pegel] 31. 1.45 6[geckar⸗Pegelſ 31 13 4 5(6. Froitzheim kam nicht zur Entfaltung ſeines Könnens, er war am Netz Woldshur 1 8.90.85— und auch hinten unſicher und verlor glatt:6,:6, 226. Der Länder⸗ Schuſterinſel 6188.521450 Mannheim 2,72 2,808.15.103,03 8,02 kampf endete ſomit 518 für Deutſchland. Froitzheim führt ſeine Nie⸗ Kehl 145 180,.64,Jagſtfeld„ derlage auf Ermüdung zurück; er wurde nach dem Spiel von Horthy Wolde 9925 3˙94.38 921 empfangen und unterhielt ſich mit dem Reichsverweſer eine Viertel⸗ CFaub.06 2. ſtunde. Köln 5„.85 eee ee ey 2 8 e 1 Von der Reise zurück 0 br. nel. C. Beck 6 Werderstr. 7[Em37] Telepb. 30915 Von der Reise zurück Ca204 November 1913 betr. erneuert. kommiſſärs vom 30. 8. 1928, Nr. 1184, wird § 7 der ortspolizeilichen Vorſchrift Stadt Mannheim bis zum 1. Januar 19279 Mannheim, den 22. Auguſt 1928. Bad. Bezirksamt— Abt. VI. Haß mersheim Jagu- Verpachtung Am Samstag, den 22. September 1928, vormittags 11 Uhr werden wir auf dem Rathauſe dahier die Ge⸗ meindejagd in 2 Bezirken— am 1. Februar 1929 beginnend— in 6jähr. Pacht verſteigern. Es umfaßt: 1. Bezirk: ca. 507 ha Feld, ca. 223 ha Wald; 2. Bezirk: ca. 37 ha Weinberg und Gebüſch. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen vom 1. Bauordnung für die Dr. Ratzensiein Tel. 26178 — Ohne Nummer. Amtl. Verüöffentichungon der stadt Mannheim Morgen früh auf der Freibauk Kuhfleiſch. zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagd⸗ paſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis des Bezirksamts nachweiſen, daß 38 gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Be⸗ denken nicht obwaltet, und die ihre Zahlungs⸗ 1 2 2— Von der Reise Zar Dr. Kuri Künzel Zebmerztf 3 7, 4 Telephon 2115 9 Zuruckgekehrt Dr. Schuh 10154 Spr. 31070 Emz7 O 7. 23 Fernspr. 0 Jerstelgerungs-Heste! 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Pachtliebhaber werden zur Verſteigerung freundlichſt eingeladen, mit dem Bemerken, daß ſie zur Verſteigerung nur zugelaſſen wer⸗ den, wenn ſie im Beſitze eines Jagdpaſſes ſind oder eines Nachweiſes, ſodaß gegen Erteilung eines ſolchen Bedenken nicht beſtehen. Das Jagdgebiet umfaßt 466 ha Feld, Wieſen und Wald. Die Jagd iſt eine gute Hirſch⸗ und Reh⸗ jagd, auch iſt Auerwild vorhanden. Wagenſchwend, den 20. Auguſt 1928. Dam m, Bürgermeiſter. grau, entlaufen. Name„Max“, Steuer⸗ ermischte marke 94579. Abzugeben gegen Belohnung: (bad. Odenwald) Mannheimer Gummiſtoff⸗Fabrik Rode& Der Gemeinderat: Schwalenberg, Käfertalerſtr. 318. 10588 fähigkeit durch amtliches Vermögenszeugnis nachweiſen; auch iſt angemeſſene Bürg⸗ und Selbſtſchuldnerſchaft zu leiſten. Der Entwurf des Jagdpachtvertrages liegt auf dem Rathauſe zur Einſichtnahme der Be⸗ teiligten auf. 10 548 Haßmersheim a.., den 4. Septbr. 1928. Gemeinderat: Heck. bfün&. Biifinger Aktiengesellschaft Aktienumtauſch gemäß.5. D. V. zur G. B..) Unter Bezugnahme auf unſere Veröffent⸗ lichungen im Deutſchen Reichsanzeiger vom 30. 5. 1928 Nr. 124, vom 2. 7. 1928 Nr. 152 und vom 1. 8. 1928 Nr. 178 geben wir hiermit bekannt, daß die Friſt für den Umtauſch der Aktien à nom. R. 180.— in Aktien à nom. R. 1000.— bezw. nom. R. 100.— gemäß der .5. D. V. zur G. B. V. über den 15. Sep⸗ tember d. J. hinaus bis zum 15. November dſs. Is. verlängert wird. 10 568 Mannheim, den 3. September 1928. eün& Bilfinger Atiengesellschaft 8 Mannheimer 8452 Privat- Frauen- Arbeitsschulr; 8 L. Scherb, Rupprechtstr. 14 5 Am 14. September beginnen neuzeitige Zuschneidekurse im Kleidermachen und Weiß nähen Zu den üblichen Halbtages- u. Abend- kursen i. Kleidermachen, Weißnähen, EKunsthandarbeiten kann Eintritt am 15 14. September erfolgen. Anmeldungen v. 28 Uhr- Tel. 27001 Vi mischtes Wer aibt Herrenfri⸗ ſeur Untericht in Damenfriſieren? Angebote mit Preis⸗ angabe unt. O U 90 an die Geſchſt. 49290 Tüchtige Flickerin e— icken u. i 18 u.. d. 5 herabgesetzt! 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Während in den erſten zehn Jahren der Ent⸗ wicklung der Eiſenbahnen ſeinerzeit allein in Deutſchland etwa 11 Milliarde., in England 1,5 Milliarden darin angelegt wurden, betragen die in den Luſtverkehrsgeſellſchaften Deutſchlands, Englands und Frankreichs ſteckenden Kapitalien heute nicht mehr als etwa 60 Mill..“, einſchließlich der Anlagekoſten für Flughäfen und Bodenorganiſationen kaum mehr als 250 bis 300 Mill. R. 4. Gegenüber den Mitteln, die für die militäriſche Luftfahrt in den ausländiſchen Staaten ausgegeben werden, treten die Zuwendungen für die Verkehrsluftfahrt in den Hintergrund. Dles alles geſchieht, obwohl ganz anders als zur Zeit der Schaf⸗ fung des Eiſenbahnnetzes in allen wirtſchaftlich hochſtehenden Län⸗ dern der Erde ein ſtarker Verkehr mit einem dringenden Bedürfnis nach Verkehrsbeſchleunigung bereits vorhanden iſt und der Luftper⸗ kehr durchaus imſtande erſcheint, dieſes Bedürfnis zu befriedigen. Er beſitzt bekanntlich zwei große Vorteile, betriebliche Einheit des Verkehrs über Länder und Meere und hohe Reiſegeſchwindigkeiten, etwa 150 Km. gegen 60 bis 80 Km. Geſchwindigkelt von Schnellzügen im Hügel⸗ und Flachland. Allerdings wird infolge der oft weiten Entfernung der Flughäfen von den Städten(bis 16 Km.) die Zeiterſparnis vermindert. Mit Berückſichtigung dieſer Verluſte liegt für den Expreßgutver⸗ kehr etwa bei 250 Km. und für den Perſonen verkehr bei 350 Km. die Grenze, bei der eine merlliche Ueberlegenhelt des Flugblenſtes gegenüber der Eiſenbahn hinſichtlich der Schnelligkeit beginnt. Für Gegenden mit unentwickelten Verkehrs⸗ mitteln oder für abwechſelnd über Land und See führende Strecken verſchieben ſich dieſe Entfernungen; die Vorteile des Luftverkehrs werden dann bedeutend größer. Erkauft werden dieſe Vorzüge durch s wei Nachteile: großer Kraftbedarf und geringe Maſſenleiſtung. Für die Beförderung einer Tonne Geſamt⸗ gewicht ſind notwendig: auf der Waſſerſtraße mit einer Geſchwindigkeit von 5 Km. /h. eine Zugkraft von 1 Kg. auf der Waſſerſtraße mit einer Geſchwindigkeit von 9 Km. /h. eine Zugkraft von 2,5 Kg. auf der Eiſenbahn mit einer Geſchwindigkeit von 60 Km. /h. eine Zugkraft von 4 Kg. im Kraftwagen mit einer Geſchwindigkeit von 40 Km/h. eine Zugkraft von 15 Kg. im Flugzeug mit einer Geſchwindigkeit von 150 Km/h. eine Zugkraft von 150 Kg. Die Verkehrsdichte muß im Vergleich zu andern Verkehrsmitteln ſchon deshabb gering ſein, weil die Zahl der Flugzeuge, die von einem Flugzeug in einer beſtimmten Zeit abfliegen können beſchränkt iſt. Für den Maſſenverkehr kommt deshalb das Flugzeug ſeiner techniſchen Eigenart nach nicht in Frage. Die Ausdehnung des Luftnetzes iſt aus techniſchen Gründen heute noch auf das Feſtland und die Binnenmeere(wie Oſtſee, Mittelmeer uſw.) beſchränkt. Der Flugbereich der jet⸗ zigen Flugzeuge geſtattet nicht, die Ozeane mit genügender Sicher⸗ heit und größerer Nutzlaſt zu überqueren. Dieſen Anforderungen bann vorläufig nur das Luftſchiff genügen, es vermag auch Strecken von mehreren 1000 Kilometern mit erheblicher Nutzlaſt ohne Be⸗ triebsſtoffergänzung zu durchfliegen. Immerhin iſt der Ausbau des Luftnetzes in einer Reihe von Staaten weit genug vorgeſchritten, um einen größeren Verkehrsbereich zu erfaſſen. Die Geſamt⸗ länge der planmäßig beflogenen Strecken betrug: Jahr km In Deutſchland 1927 28 100 In England 1920 2147 In den Vereinigten Staaten 1927 12 862 In den Vereinigten Staaten 1927 12 000 In Italien 1926 9 844 In Rußland 1026 5 908 In Holland 1926 2 781 In der Schweiz 1926 2564 In Schweden 1926 1987 Die Regelmäßigkeit des Verkehrs ſchwankte zwiſchen 89 bis 93 v. H. bedarf alſo noch einer weiteren Verbeſſerung; die Betriebsſicherheit iſt befriedigend. Alles in allem hat die techniſche Leiſtungs fähigkeit des Luftdlenſtes alſo eine ziemlich hohe Stufe erreicht. Seiner Entwicklung hinderlich ſind jedoch die hohen Selbſtkoſten. Im Jahre 1926 betrugen im deutſchen, engliſchen, franzöſiſchen und amerikaniſchen Luftverkehr: Ver, Staat. Deutſchl. England Frankreich die mittlere Trogfähigkeit für Flugzeuge 520 500 800 415 Kg. die Selbſtkoſten für 1 Flug⸗Km 8,20 8,35 4,20 3,25 die Selbſtkoſtez fur 1 To.⸗Km. 6,15 6,80 5,25 7,65 1 Dileſe Koſten gelten bei voller Ausnutzung der Tragfähigkeit. In Wirklichkeit wird dieſe Aus laſtung aber nicht erreicht, und dadurch tritt eine weitere Erhöhung der Koſten ein. Die tatſächliche Auslaſtung bei den verſchiedenen Luftverkehrsgeſellſchaften ſchwankte in den letzten Jahren etwa von 40 bis 60 v..; beträgt ſie im Mittel 50 v.., ſo ſind die oben ongegebenen Zahlen zu verdoppeln, und die wirklich eintretenden Selbſtkoſten erhöhen ſich auf etwa 10,50 bis 15,30% für 1 To.⸗Km., oder für 1 Perſonen⸗Km.( ohne Reiſegepäck) auf 0,84 bis 1,22 /. Gegenüber den Eiſenbahntarifen, in Deutſchlond 0,05„ für 1 Perſonen⸗Km. in der 3. Klaſſe, 0,108% für 1 Perſonen⸗Km. in der 1. Klaſſe ohne Schnellzugszuſchlag, ſind die Koſten des Luftverkehrs alſo außerdordentlich hoch. Auf faſt allen Luftverkehrslinien kann deshalb nur ein Teil der Aus ⸗ gaben durch eigene Einnahmen gedeckt werden. Im Jahre 1926 entfielen von den geſamten Ein nohmen auf: Ver. Staaten Deutſchland England Frankreich Staatliche Beihilfen 87 70 59 67,7 v. H. Sonſtige Deckungen 17 15,7 4 17.8 v. H. Verkehrseinnahmen 46 14,8 87 14,5 v. H. Die verhältnismäßig beſſere Deckung der Unkoſten in den Ver⸗ einigten Staaten und England im Vergleich zu Frankreich und Deutſchland beruht darauf, daß infolge der allgemein beſſeren wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe und der günſtigeren geographiſchen Vor⸗ bedingungen für den Luftverkehr(größere Entfernungen, durch⸗ gehende Land⸗ und Woſſerſtrecken wie Paris⸗London) die Tarife Höher angeſetzt werden konnten. So betrügt in England der Fahr⸗ preis für Fluggäſte für 1 Perſonen⸗Km. 0,20 bis 0,27 /, in den Vereinigten Staaten 0,84 /, in Deutſchland 0,14. Einen Aus ⸗ gleich der Ausgaben und Einnahmen kann vorläufig nur der Poſtverkehr ergeben. In Deutſchland z. B. beläuft ſich der Tarif für Luftpoſtbriefe bis 20 Gramm auf 0,25, Das wäre, für eine mittlere Entfernung von 500 Km. gerechnet, 25% für 1 To.⸗Km. Die Zerlegung der Selbſtkoſten im Flugverkehr zeigt einen ho⸗ hen Anteil der Abſchreibungen und der Unterhaltung der Flugzeuge. Für ein größeres Luftverkehrsnetz verteilten ſich die Koſten folgen⸗ dermaßen: Zubringerdienſt 4 v. H Unterholtung der Flugzeuge 19,5 v. H Betriebsſtoff 14,2 v. H. Führer⸗ und Flugprämien 8 v. H. Sonſtige veränderliche Koſten 6,8 v. H. Zinſendienſt für Betriebsmittel.8 v. H. Zinſendlenſt für Flughäfen 3, v. H. des Luftverkehrs Abſchreibungen uſw. Zentrale Verwaltung 7,2 v. H. Flugleitung und Flughafen 7,8 v. H. Möglichkeiten, öile Wirtſchaftlichkelt zu verbeſſern, ſind zweifellos noch viele vorhanden; Ermäßigung der Anſchaffungs⸗ koſten für die Betriebsmittel, damit auch der Verſicherungsſätze des geſamten Kapitaldienſtes, Verbeſſerung der Flugzeuge und Motoren, ſo daß die Unterhaltung und Ueberholung vereinfacht wird, Stei⸗ gerung der Einnahmen durch Anpaſſung des Betriebs an die Ver⸗ kehrsbedürfniſſe, und vermehrte Heronztiehung von Frachten(Poſt), die höhere Beförderungskoſten zu tragen in der Lage ſind, beſſere Ausnutzung der feſten Anlagen durch Vergrößerung des Verkehrs, Verbindung von Tag⸗ und Nachtbetrieb und anderes mehr. Flugzeug⸗ und Motorentechnik, Betriebs⸗ und Verkehrswiſſen⸗ ſchaft und nüchterne Einſtellung auf den zu erwartenden beſtimmte Grenzen wahrſcheinlich nicht überſchreitenden Verkehrsumfang ſowie die techniſch bedingten Eigenarten der Luftfahrt(weitmaſchiges Liniennetz) werden dabei zuſammenwirken müſſen, um das Ziel einer vollen Wirtſchoftlichkeit zu erreichen. e Schwarzwaldwerke Lanz G. m. b. H. Mannheim in Zahlungsſchwierigkeiten Die Schwarzwaldwerke Lanz, Ombß., ſind in Zahlungsſchwierig⸗ keiten geraten. Geſtern ſind die erſten Wechſel zu Proteſt gegangen. Die Verwaltung der Geſellſchaft erſtrebt ein Moratorium und hofft bei ruhiger Abwicklung ihre Gläubiger mit 100 v. H. befriedigen zu können. Im Vorfahre hatte das Unternehmen deſſen Stammkapital 600 000/ beträgt und eine Gründung der Familie Lanz iſt, noch eine Dividende von 9 v. H. ausbezahlt. Es wird angenommen, daß die Zahlungsſchwierigkeiten, die durch die Depreſſion am Fahrrad⸗ markt und durch ſchlechte Zahlungeseingänge hervorgerufen wurde, bald behoben ſein werde. Die Firma wurde als eine Kommandit⸗ geſellſchaft auf Aktien gegründet und im Herbſt 1923 in eine Gmb. umgewandelt. Wie uns mitgetilt wurde, belief ſich der Umſatz auf etwa 4 Mill. J, 400 Arbeiter werden beſchäftigt. Das Stammkapital (600 000%) wird angeſichts des Umfatzes als zu klein bezeichnet. Die Beſchäftigung des Werkes war auch in dieſem Jahre gut und der Status des Unternehmens aktiv. Die Verhandlungen bezüglich des Moratoriums ſind bereits eingeleitet. 25,8 v. H. * Von den Baltia⸗Werken, Heidelberg.— Aufrechterhaltung des Betriebes. Der Betriebs⸗ und Angeſtelltenrat, der in die bekannte St. Ingberter Sparkaſſenangelegenheit verwickelten Baltig⸗Fahrrad⸗ fabrik, als Vertreter der etwa 300 Angeſtellten und Arbeiter be⸗ zeichnet den mit Zuſtimmung der Gläubiger gemachten Vergleichs⸗ vorſchlag als unbedingt ſichergeſtellt, ſodaß die Aufrechter hal ⸗ tung des Betriebes und damit die Welterbeſchäfti⸗ gung der Arbeiterſchaft geſichert erſcheint, zumal die Ueberprüfung der Verhältniſſe des„Baltia“⸗Betriebs dieſen als ein⸗ wandfrei ausgewieſen habe. * Eine Stillegung bei Sinner⸗A. in Karlsruhe⸗Grluwinkel. Die G.(Brauerei, Branntwein⸗ und Preßhefefabrik, Ac, 6,5 Mill. Mark)] beabſichtigt ihre Spiritus⸗ und Preßhefefabrik in Neu⸗ haldensleben zum 1. Okt. ſtillzulege n. Die Stillegung ſei veranlaßt durch die Rationaliſierungsmaßnahmen im Konzern. Süddeutſche Baumwolle⸗Induſtrie in Kuchen.— Herabſetzung des VA.⸗Stimmrechtes. Die 46. o. HV. findet am 2. Oktober in Stuttgart ſtat.. Neben der Bilanzgenehmigung werden Satzungs⸗ änderungen vorgeſchlagen, ſo betr. die Ergänzung des Firmen⸗ namens und Herabſetzung des 400fachen Stimmrechts der Vorzugs⸗ aktien auf das 200fache. * Otto n. Inantz, Schokoladenwerke Ac. in Frankfurt a. M.— Erweiterung der Firmenänderung. Die G. beantragt Kapitals⸗ zuſammenlegung 5 8 auf 2,04 Mill.„ und Wledererhöhung auf 10 Mill. 4. Von den neuen Aktien werden 2550 Stück Aktien zur Uebernahme der„Linda GmbH. in Lindau ſ..“ erfor⸗ derlich. Die G. wird ihren Namen in„Deutſche A G. für Neſtle⸗Erzeugniſſe“ ändern und ihren Sitz nach Lindau i. B. verlegen. Als Zweck der neuen G. wird„Herſtellung und Verkauf von kondenſterter Milch, Kindermilch, Milcherzeugniſſen aller Art und von Schokolade angegeben. 19: Friſtverlängerung für das Angebot der Frankfurter Gas⸗ geſellſchaft an die Stadt Köln. Wie WT.⸗Handelsdienſt erfährt, hat die Stadtverwaltung Köln vor einigen Tagen die Direktion der Frankfurter Gasgeſellſchaft erſucht, ihr für das Angebot für den Ausbau der Kölner Gasverſorgung eine Ver läng erung der Zuſchlagsfriſt zu gewähren. Die Leitung der Frankfurter Gasgeſellſchaft hat dieſem Wunſche entſprochen und ach mit einer Friſtverlängerung bis zum 30. September ds. Is. einverſtanden erklärt.. * Zahlungsſchwierigkeiten bei Gebr. Paſſavant Gm. b.., Frank furt a. M. Die Seidenwarengroßfirma Gebr. Paſſavant in Frank⸗ furt a. M. ſucht ſich nach dem„Konf.“ im Wege des Moratoriums mit ihren Gläubigern zu einigen. Die Akttven werden liquidfert und der Erlös, zu dem die Familie Paſſavant nbtigenfalls Zuſchüſſſe leiſten will, wird an die Gläubiger, denen kein Verluſt entſtehen dürfte, verteilt. Man hofft, noch dieſen Monat eine erſte Rate von 20 v. H. zahlen zu können. Das Engros⸗ Unternehmen von Paſſavant wird von der Gebr. E. U. S. Bing..b. H. in Berlin, die mit Paſſavant fuſioniert iſt, fortgeführt. 16 Württembergiſche Textil AG. vorm. M. Reiff, Stuttgart. 5 Geſchäftsbelebung. Die GV. der Württembergiſchen Textil AG. M. Reiff erledigte die Regularien für das am 31. März beendete Ge⸗ ſchäftsfahr und beſchloß, den Reingewinn von 24 325% dem vor⸗ jährigen Verluſt in Abzug zu bringen. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat die Belebung des Geſchäftes im laufenden Geſchäfts⸗ jahr angehalten, trotzdem ſeien die Ausſichten nicht gut, da ſich jetzt bereits abflauendes Geſchäft bemerkbar mache. 5 5 * Farbwerke Franz Rasquin, AG. in Köln⸗Mühlheim.— Er⸗ höhung der Vorjahrsdividende. Laut WrB.⸗Handelsdienſt wird die Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft am Freitag, den 7. d. M. ſtatt⸗ finden. Für das am 30. Juni 1928 abgelaufene Geſchäftsjahr wird mit einer kleinen Erhöhung der Vorfahrsdividende(4 v..) zu rechnen ſein. „ Hackethal, Draht⸗ und Kabel⸗Werke Acz. in Hannover.— Zu⸗ friedenſtellende Entwicklung. Wie verlautet, Hat das Geſchäft im laufenden Jahr eine zufriedenſtellende Entwicklung genommen. Im erſten Halbjahr konnten die Umſätze gegen die gleiche Zeit des Vorjahres geſteigert werden. Auch zurzeit ſei der Auf tragseingang normal. Unter dem üblichen Vorbehalt könne bei Anhalten der Geſchäftslage wieder mit einem zufriedenſtellenden Ergebnis(i. V. 6 v. H. Dividende) gerechnet werden. :? Aafa⸗Film AG.— 10 v. H. Dividende. Die GW. der Aafa⸗ Film AG., Berlin beſchloß die Verteilung einer Dividende von 10 v. H. Nach Mitteilung der Verwaltung hat der erſte Film, der in der neuen Saiſon zur Aufführung gelangt iſt, im In⸗ und Aus⸗ lande einen ſtarken Erfolg gehabt. Man hofft, daß ſich das Ge⸗ ſchäft nach allen Richtungen hin günſtig entwickeln wird. * Hoffmann Stärke.— Unveränderte Geſchäftslage. Die Aktien des Unternehmen erfuhren an der Börſe ziemlich unvermittelt bei relativ bedeutenden Umſätzen eine neue Kursſteigerung auf 84(79) v. H. In Börſenkreiſen hielt man daher das Vorliegen von Intereſſenkäufen nicht für ausgeſchloſſen. Die Verwaltung verſichert auf Anfrage, für die Kursſteigerung der Aktien ihres Unternehmens keine Erklärung zu haben. Im Geſchäfts⸗ gang habe ſich keine Veränderung ergeben, worauf dieſe Steigerun⸗ gen vielleicht zurückzuführen wären. Zwar wurde für 1927 die Divi⸗ dende auf f5(4) v. H. erhöht. Die Wirkungen ungenügender Aus⸗ nutzung der Hauptbetriebsanlagen einerſeits und ſteigende Sonder⸗ belaſtung der deutſchen Produktion auf der anderen Seite, könnten durch Erſparniſſe nicht ausgeglichen werden. Die Geſchäftskage habe ſich bisher im laufenden Jahre nicht verändert. Die in der letzten Generalverſammlung zum Ausdruck gekommene Hoffnung der Ver⸗ waltung, daß auch die Zeit kommen werde, die Diyvidende wei⸗ ter zu erhöhen ſcheint ſich demnach nicht auf das laufende Jahr zu beziehen. Die Verwaltung erinnert daran, daß ſich für die Pro⸗ duktion der Geſellſchoaft der Abſatz nach dem Verbrauch richten 1 0 105 nun einmal weſentlich geringer ſei als in der Vor⸗ riegszeit. e Juſolvenz in der Wiener Konfektion. Die ſeit dem Jahre 1868 in Wien beſtehende angeſehene Konfektionsgroßfirma S. Ste i nn hat am 3. September die Zahlungen eingeſtellt. Es ſind Be⸗ mühungen im Gange, ein außergerichtliches Arrangement herbeſzu⸗ führen, doch ſind die Außſichten hierfür ſo gering, daß ſchon in den nächſten Tagen das gerichtliche Ausgleichsverfahren über die Firma verhängt werden dürfte. Die Paſſiven belaufen ſich auf über zwei Millionen Schilling. Durch die Inſolvenz werden neben einem führenden Wiener Privatbankhaus, engliſche und italieniſche Waren⸗ gläubiger in Mitleidenſchaft gezogen. Die Schwierigkeiten der Firma ſind hauptſächl. auf die Konfiskation hrer Filiale in Aegypten zurückzuführen, die bei Ausbruch der Feindſeligkeiten mit England durch die engliſchen Behörden erfolgt iſt. Hierbei ſoll die Firma einen Verluſt von 200 000 Eſtr. erlitten haben. Franzöſiſche Bemühungen auf dem internationalen Kapftalmarkt (Von unſerem ſtändigen Pariſer Mitarbeiter) Die Bemühungen der franzöſiſchen Hochfinauz um die Wieder⸗ eroberung ihrer Stellung auf dem internationalen Kapitalmarkte haben nach der Stabiliſierung des Franken einen neuen ſtarken An⸗ trieb erhalten. Denn abgeſohen davon, daß als Begleiterſcheinung dieſer Operation durch Einſtrömen bisher im Lande verſteckter an⸗ ſehnlicher Goldmünzenvorräte neue Disponibilttäten hervorgetreten ſind, ſcheint ſich auch der Bann allmählich zu löſen, in den die Folgen des Weltkrieges die Mentalität der franzöſiſchen Kapitaliſten ſchlugen. Die faſt krankhafte Scheu vor Geldanlagen außerhalb der franzö⸗ ſiſchen Grenzen beginnt ſichtlich zu ſchwinden. Aber die umwälzen⸗ den Veränderungen, die ſeither in der ganzen Welt hervorgetreten ſind, legen der wachſenden Willfährigkett der Kapttaliſten, ſich wieder hinauszuwagen, große Schwierigkelten in den Weg. Die größten Gebiete, auf denen ſich franzöſiſche Kapitalien betätigen konnten, ſind verſchloſſen. Rußland iſt vorläufig noch ausgeſchleden; Spanien hat durch ſeine Goldanſammlung und ſeine Valutabeſſerung ſich vom franzöſiſchen Kapitalmarkt faſt unabhängig gemacht, und in anderen Ländern, in denen ſich vor 1914 der franzöſiſche Geldmarkt die Vor⸗ herrſchaft oder doch mindeſtens die Mitherrſchaft verſchaffen konnte, hat das amerik. Kapital inzwiſchen zu feſten Fuß gefaßt, um vom franzöſiſchen verdrängt werden zu können. Das gilt beſonders für die ſüdamerikaniſchen Republiken von Mexiko bis Argentinien hinunter. Ueberdies haben die franzöſiſchen Kapitaliſten mit dieſen ſehr üble Erfahrungen gemacht. Fortwährend mußte man ſich bald mit dieſem, bald mit jenem mittel⸗ oder ſüdamerikaniſchen Staate um die Zah⸗ lung der Zinſen oder der fälligen Einlöſungen herumſtreiten. Trotz des ausdrücklichen Vermerks auf den Zertifikaten, daß die Zahlungen und Einlöſungen in Gold zu erfolgen hätten, wollten ſich faſt alle nur auf Auszahlungen in wertverluſtigen Paplerfranken einlaſſen. Ja, der braſiltanſſche Staat Minas⸗Gerabs verſteifte ſich 1928 ſogar da⸗ rauf, in der damals völlig entwerteten Reichsmark ſeinen Verpflich⸗ tungen nachzukommen. Und da die Austragung der ſich daraus er⸗ gebenden Konflikte vor franzöſiſchen Gerichten meiſt mit dem Hin⸗ weis auf die Souveränität dieſer Staaten verweigert wurde, halten die franzöſiſchen Gläubiger meiſt das Nachſehen. Zur Zeit hat man übrigens wieder eine peinliche Unannehmlichkeit in dieſer Richtung zu verzeichnen. Der mexikaniſche Finanzminiſter hat nämlich er⸗ klärt, daß wegen des großen Ausfalles in den Abgaben auf Petro⸗ leum, die für die äußere Schuld reſerviert ſind, die für dieſe ein⸗ gegangenen Verbindlichkeiten nicht gehalten werden können. Alſo fehlt die Luſt, ſich in ſüd⸗ und zentralamerikaniſche Anlage⸗ geſchäfte einzulaſſen, ganz abgeſehen von den Gelegenheiten. Aber auch für Kapitalinveſtierungen in den neugeſchaffenen oder ver⸗ größerten europäiſchen Lündern bezeugen die franzöſiſchen Kapita⸗ liſten keine ſonderliche Begeiſterung, abgeſehen vielleicht von der rumäniſchen Stabiliſterungsanleihe. Nun konzentrieren ſich augen⸗ blicklich große Erwartungen auf China. Indeſſen wird bet dieſen rieſigen Operationen, die dort in Ausſicht genommen werden, um die gewaltigen Außenſchulden des Reichs der Mitte zu konſolidieren, das franzöſiſche Kapital nur eine Nebenrolle, weit hinter den Vereinigten Staaten und wohl auch England ſpielen können. Immerhin ſind die franzöſiſchen Großbanken eifrig am Werke, dabei den Anſchluß nicht zu verſäumen und ſich einen möglichſt großen Anteil an dieſen Ope⸗ rationen zu ſichern, deren Umfang in der Finanzgeſchichte beiſpiel⸗ los daſtehen dürfte. Aber bis zur Durchführung dieſer Pläne dürfte doch noch viel Zeit verrinnen, da trotz der Unterzeichnung des Nankiuger Abkom⸗ mens ungeheure Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen ſind und die Verhältniſſe im fernen Oſten überdies weiterhin ſehr ungewiß erſcheinen. Man möchte alſo lieber in ſicherer Nähe ſeine Kapitalien* * A anlegen. Und dabei fällt man mit ſelbſtverſtändlicher Logik zu aller erſt auf Deutſchland. Politiſche Hinderniſſe gelten jetzt als ausge⸗ ſchieden. Man ſieht nur die Tatſache, daß Deulſchland Kapitalien für ſeine Induſtrie braucht und daß Frankreich ſolche trotz ſeiner ge⸗ waltigen induſtriellen Entwicklung übrig hat. Freilich ſind Hem⸗ mungen in dieſer Hinſicht noch immer vorhanden. Es wird darauf hingewieſen, daß für die franzöſiſchen Kolonien immer größere Kaplt⸗ talanlagen nötig werden und daß dieſe zuerſt befriedigt werden müß⸗ ten. Dann wird ferner geltend gemacht, daß man die deutſche Kon⸗ kurrenz auf dem Weltmarkte nicht mit franzöſiſchen Kapitalien ſtärken dürfe. Es wird dargelegt, man könne durch Stahlabkommen, Sach⸗ wertleiſtungen uſw. eine immer innigere Verbindung der deutſchen mit den franzöſiſchen Induſtrieintereſſen herbeiführen und durch die Hebung der einen auch indirekt der anderen Induſtrie zugute⸗ kommen laſſen. Vorläufig iſt man im allgemeinen noch im Stadium der Anregungen und Erwägungen, teilweiſe aber auch bereits ein⸗ gehenderer Studien. Das Hinübernehmen größerer Aktienpakete von deutſchen Bergwerksgeſellſchaften, wie es ja ſchon vor dem Kriege mit Harpenern und Gelſenkirchnern in Uebung war, von Elſen⸗ und Stahlinduſtrien, von chemiſchen Unternehmungen, von Kunſtſeide⸗ fabriken uſw. ſoll bereits in ſtarkem Gange ſein. Aber das wäre nur ein beſcheidener Anfang. Als Ziel erſieht man die franzöſiſche Kapi⸗ talkontrolle über die geſamte kontinentale Großinbuſtrie. 5 Der Gegenſtand iſt ſo weittragend und von ſo gewaltiger Zu⸗ kunftsbedeutung, daß in einiger Zeit, wenn ſich die Dinge prüäziſteren ſollten, eingehend auf ihn zurückgekommen werden muß. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen 8. 6 18,12 18.12 28,20 29,25 55 25,20 25,19 12,19 12,1 5. 8 408,25,488,25 Schweiz 124,124, 27[Holland Prüſſel„„84,89 84,88 Oslo 18,18 18,18 Mailand 92,66 92,65 Kopenhagen 138,18] 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1988 und Pfunde mit 20,8625 gehandelt Berliner Metallbörſe emittetturs Rein- Riel. 850 0] 880.0 für 100 fg. 48. 4. Anti non Reg. 80,— 88, Kubfer“... 12839 128,2 Elertrelyerpf, 140,0 130,9 Feinſtlder ka. 70,75 80.— Nei... 44,2 44, O lum. 980 180,0 100,09 Hold Fred er. 261 207 Zink.. 48,50 40,— 50. Walz Draht] 194,0 1840] Platin do. 50. 10.25 1025 Londoner Mekanvorſe meal in E pre ine bn, 8808,75 5 Pro in.— 8 L.. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze( e e 1050 7000 5 f do. Elettw. 69.25 89.25 Qusckſilber 23,80 28,80 Kupfer Kaſſa 62,89 88,05 Zinn Kaſſa 213, 210,8 Antimon Reg 60, 60,.— do. 6 Monate 68,35 63,50 do. ß Monate 210,2 208, Platin 17.— 17.— Setlementſpr. 62,88 83,— do. Settlemen 21375 210,7] Wolſramerz 16,15 16,18 Kupfer elektrol.] 69,25 89,25 do. Banka 2210 218,2 Nickel Inland 1750 175,0 do. peſt ſelec 85,28 86,28 do. Straits 21675 216,5 do. Ausland 175,0 17570 5e. Krong on 64,— 84,— Blei prompt 1,38 22,25 Silber 28.68 20,88 New⸗ York Part Stockholm aris Madrid 8 % eee n * An I 4 1 11 1 1 15 1 1 4 1 Donnerstag, den 6. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) peff .-G. Wir suchen per sofort Sete, Selbständige Konfektions- chäſten tätig war. Frankfurt a.., Kaiserstr. 3. 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Ende gegen 21.30 Uhr Personen: Der Pilger- Buddha in der Erscheinung des ä Vollendeten Der Magier Der Dämon als Hund Der Damon als Fledermaus F 1m. dem Spiegel S t Ba artling de Vries ed Tappolet Zertrud Bindernagel Adolf Loeltgen Valentin Haller 1 Neugebauer einz Berghaus Prinz Siho Der Freund Der erste Ritter Der zweite Ritter Der Höfling Franz Kugler Der Würdenträger Chris Schöne Dame Fräulein Hausmeier Erster Diener Zweiter Diener Der Sänger Die alte Dienerin Die junge Dienerin Die schwarze Sklavin ian Könker Marie Theres Heindl Erna Rühl-Sailer Walter Friedmann Alfred Landory Hugo Voisin Theo Herrmann Jessyka Koettrik 8 Heiken rna Schlüter APOLLO Abendlich 8 Uhr Der große Erfolg Jotio eufter und das groge Programm Vorverkauf 10—12½ und ab 3 Uhr 8812 den Gastspiele im Rosengarten Heute 1 Ein Walzertraum Karten b. Heckel, i. Mh. Musikhaus im Verkehrsverein, im Rosengart. 1 unten Her Tcl U. l. 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Jede Nuancierung vermag er mit reiner Stimme wiederzugeben, läßt sie klagen, weinen, seufzen, um sie wieder beim Vortrag von Humoresken lachen, scherzen, jauchzen zu lassen. Man könnte ihm stunden- lang zuhören, ihn beobachten.. wenn Traut- mann geendet, da bricht der Applaus sturm- artig los, die Menge tobt und rast, feiert den ver wöhnlen Filmschauspieler, wie den Rezi- ator, verlangt Zugaben, erpreßt sie durch nicht enden wollende Beifallsstürme Nur wenige age! Keine Preiserhöhung! Beginn 3 Uhr Mk. 70 Kilometer sehr preiswerte Gesellschaftsreise! 5000 im-Zug RIVIERA-PARIS 13.22. Preis einschl. Bahnfahrt ab Karlsruhe und Oktober zurück bis Karlsruhe, Hotel wohnung. voller r Obel Verpflegg. Rundfahrt 1. Paris, Visum, ab Mk. Außerdem preiswerte Gesellschaftsreisen im Herbst 1928 Prospekte, Auskünfte kostenlos durch: Ae 11 07 00 Stürmer annhelm., od Reisebüro Slemer& co., München 2 Kohler, Lüdwisshaten, Kaiser Verkehrsges. m. b. H Herzog Wilhelmstr. 33 Wünelmstr.31(ioskaIudwigspl. 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