8 * — Donnerstag, 6. September 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhültniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,/ Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, „ 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Konferenz der Verhanoͤlungen Briands Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der für heute nachmittag angeſetzte Gegen beſ uch Briands beim Reichskanzler wird deshalb nicht ſtattfinden, weil der franzöſiſche Außenminiſter der Auſicht iſt, es wäre vorerſt beſſer, mit den übrigen beteiligten Staatenvertretern Fühlung zu nehmen. Briand wird bis zum nächſten Sams⸗ tag Beſprechungen mit den Hauptdelegierten Englands, Belgiens und Italiens führen und erwartet, daß ſodann eine Konferenz der Vertreter der Beſatzungsmächte mit dem Reichskanzler über das geſamte Räumungsproblem ſtatt⸗ finden kann. Die Taktik Deutſchlands Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Nach Genfer Meldungen ſoll die deutſche Delegation auf einen Wunſch, den der franzöſiſche Außenminiſter in ſeiner geſtrigen Unterredung mit dem Reichskanzler geführt habe, die Noti⸗ fizierung des deutſchen Standpunktes in der Räumungs⸗ frage beabſichtigen. In Berliner unterrichteten Kreiſen iſt von einer ſolchen Abſicht nichts bekannt. Im Gegenteil: Von vornherein war es der Plan der deutſchen Delegation und iſt es auch jetzt noch, ſich der Methode der Beſprechungen zu bedienen die elaſtiſcher ſind als ſchriftlicher Austauſch. Dieſe Abſicht gerade, ſo verſichert man, hat den Reichskanzler bewogen, ſelbſt nach Genf zu fahren. Ein Notenaustauſch ließe ſich ſchließlich auch— vielleicht wäre das ſogar der einfachere Weg— zwiſchen den einzelnen Hauptſtädten ausführen. Na⸗ türlich bleibt die Möglichkeit offen, daß in einemſpäteren Stadtum der Beſprechungen eine ſchriftliche Niederlegung der deutſchen Wünſche erfolgt, um für alle künftigen Verhandlun⸗ gen ein feſtes Fundament zu genießen. Die geſtrige Unterredung zwiſchen dem Reichskanzler und Briand bedeutet nach der Auffaſſung hieſiger politiſcher Kreiſe e Einleitung der Aktion, die diplomatiſch in den letzten Wochen in erſter Linie durch die Pariſer Unter⸗ redungen Streſemanns vorbereitet wurde. Man iſt auch hier über ihren Inhalt nicht unterrichtet, nur ſoviel iſt bekannt, daß ſich die Ausſprache mehr im allgemeinen Rah⸗ men abgewickelt hat. Aller Vorausftcht nach wird in den näch⸗ ſten Tagen eine gemeinſame Beſprechung Hermann Müllers mit den Vertretern der Beſatzungsmächte folgen. Feſt ſteht nur noch nicht, ob der Kanzler vorher mit den Vertretern dieſer Mächte einzeln Fühlung nehmen wird. Es iſt, wie wir hören, nicht richtig, daß der Kanzler beabſich⸗ tigt, ſeinen Genfer Aufenthalt am Sonntag zu beenden, um zu einer Sitzung des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes nach Berlin zu kommen. Nach den vorläufigen Dispoſitionen, die ſich allerdings noch täglich ändern können, iſt die Abreiſe Müllers für Mitte nächſter Woche vorgeſehen. Auch Briand wird nicht, wie vielfach behauptet, bereits am Montag die Völkerbundsſtadt verlaſſen. Der Anterſchied zwiſchen„Geſpräch“ und„Verhandlung“ Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Um die praktiſche Bedeutung der geſtrigen Zuſammen⸗ kunft des Reichskanzlers mit Briand richtig einzuſchätzen, ift es notwendig, eine wichtige Unterſcheidung zwiſchen dem Ausdruck„conversation“(Geſpräch) und„négociation“(Ver⸗ handlung) zu machen. Mag man auch in Deutſchland den Unterſchied zwiſchen dieſen beiden Ausdrücken als ſachlich unbedeutend beurteilen, die Diplomatie und insbeſondere die franzöſiſche, bewertet die beiden Worte grundſätzlich ver⸗ ſchieden. Unter einem„Geſpräch“ verſteht der franzöſiſche Diplomat einen unverbindlichen Meinungsaustauſch, der ohne weiteres abgebrochen werden kann und deſſen Ver⸗ tagung oder Beendigung in keiner Weiſe auf die Bezie⸗ Hungen zwiſchen den beiden Parteien eine Rückwirkung aus⸗ üben kann.„Es läßt ſich über vieles konverſieren“, ſo er⸗ klärte nach der geſtrigen Unterredung ein franzöſiſcher Dip⸗ lomat,„aber damit iſt noch nicht geſagt, daß eine Verhand⸗ ung begonnen hat.“ Der Ausdruck„Verhandlung“ beſagt in der franzöſiſchen Diplomatenſprache, daß die Partner auf Grund eines ſchriftlichen Vortrages, eines Anerbietens in Geſtalt eines Memorandums miteinander in Fühlung treten. Dabei kommt dem Wort„négociation“ eine Art kommerzielle Bedeutung zu und zwar in dem Sinne, daß die Parteien nicht nur miteinander„verhandeln“, ſon⸗ dern auch miteinander„handeln“ können. Auf die geſtrige Zuſammenkunft des Reichskanzlers mit dem franzöſiſchen Außenminiſter angewendet, läßt ſich alſo aus dem Unterſchied zwiſchen Geſpräch und Verhandlung begreifen, wie die Dinge im Augenblick noch ſtehen. Der Reichs⸗ kanzler brachte den Wunſch des deutſchen Volkes nach einer Endlöſung der noch ſchwebenden deutſch⸗franzöſiſchen Probleme zum Altsdruck und wies auf die durch Deutſchland erfüllten, aus den Friedensverträgen entſtandenen Verpflichtungen hin. Da aber die franzöſiſche Theſe trotz allen Leiſtungen Deutſch⸗ lands und trotz der nach Verſailles geſchaffenen Garantie⸗ Verträge die Beſetzung als ein Reparationspfand be⸗ Mannheimer Frauenzeitung Abend- Ausgabe lannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Necht 2 trachtet, ſo ſtellt ſie dem deutſchen Wunſch die Frage entgegen: was vermag uns Deutſchland reparationstechniſch zu bieten und welche Konzeſſionen kann es uns auf finau⸗ ziellem Gebiete machen, damit wir durch die frühere Rückgabe des Pafandes den uns zukommenden Gegenwert er⸗ halten. Wenn die deutſche Regierung unter Anwendung dieſer franzöſiſchen Theſe ſchriftliche Vorſchläge einbringt, ſo würde ſich daraus eine Verhandlung(négociation) ergeben. Briand, der geſtern wohl im Namen Frankreichs ſprach, aber die Abſichten der anderen beteiligten Staaten bereits kannte, legte dem Reichkanzler nahe, ſchriftliche Vor⸗ ſchläge in Geſtalt eines Memorandums aus zuar⸗ beiten. Der franzöſiſche Außenminiſter hält die Vorberei⸗ tung einer Konferenz über die Geſamträumungsfrage für zweckmäßig und empfiehlt dabei die Methode, die im Jahre 1925 zu dem Vertrag von Locarno führte. Dies bedeutet, daß nach Einbringung eines deutſchen ſchriftlichen Vorſchlages Ver⸗ handlungen zwiſchen den Beſatzungsmächten und Deutſchland in Fluß gebracht werden können. Ebenſo wie bei den Ver⸗ handlungen über den Rheinpakt würde in der Hauptſache Frankreich den diplomatiſchen Meinungsaustauſch mit Deutſch⸗ land im Namen der beteiligten Staaten führen. Und es würde ſelbſtverſtändlich Sonderwünſche dieſer Staaten zum Gegenſtand von Verhandlungen mit Deutſchland machen. Man erinnert ſich des eingehenden Notenwechſels zwiſchen Paris und Brüſſel vor der Locarno⸗Konferenz. Es iſt auch mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß ſich an einem Meinungs⸗ und Notenaustauſch über das Räumungsproblem Polen und die Tſchechſlowakei beteiligen würden. Der Verhand⸗ lungskomplex iſt demgemäß ſehr umfangreich und dehnt ſich auch auf die Vereinigten Staaten aus. Aus der hier gegebenen Darſtellung läßt ſich erſehen, wie heikel und langwierig möglicherweiſe die Verhandlungen ſein werden. Daß es gelingen wird, dieſe Verhandlungen in Fluß zu bringen, iſt ſehr wahrſcheinlich. Man wird begreiflicherweiſe ſich darauf gefaßt zu machen haben, daß die öſtlichen Verbündeten Frankreichs auch die Gegenforderung der garantierten Sicherheitsleiſtung machen werden. Zuſam⸗ mengefaßt bedeutet die geſtrige Beſprechung eine Fort⸗ ſetzung des Geſprächs, das Briand und Streſemann in Thoiry geführt haben. Die Generaldebalte geht weiter Genf, 6. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Generaldebatte wurde heute vormittag fortgeſetzt. Von Intereſſe war die Rede des ſchwediſchen Hauptdelegierten Mowinckel. In ſehr lebhaftem Tone führte er folgendes aus: Mit gutem Erfolg arbeite der Völkerbund Hand in Hand mit dem Haager Schiedsgericht an der Feſti⸗ gung des Friedens. Trotzdem könne man den Gedanken nicht zurückweiſen, daß die Ratsbeſchlüſſe viel eher vorläufiger als durchgreifender Natur wären. Beſonders die Abrüſtungsfrage ſei im Hintergrund geblieben. Die Unterſeebootrüſtungen und die ſtändigen Truppenmanö⸗ ver zeigten ganz deutlich, daß die internationale Atmoſphäre noch unheilſchwanger ſei. Gleichwohl könne der Völkerbund große Verbeſſerungen verzeichnen, beſonders politiſcher Art. Der Beſuch Dr. Streſemanns in Paris und die Unterzeich⸗ nung des Kellogg⸗Paktes hätten erwieſen, daß ſich endlich das Wort erfülle:„Willſt Du den Frieden, ſo rüſte zum Frieden“. Hierauf betrat der belgiſche Außenminiſter Hymans die Tribüne.„Vor einiger Zeit iſt von einer Kriſe im Völ⸗ kerbund geſprochen worden“, ſo erklärte er,„doch kann dieſe Beſchuldigung nur auf die Enttäuſchung derjenigen zurück⸗ geführt werden, die vom Völkerbund einſchneidende Radikal⸗ maßnahmen erwarten. Doch Locarno und die Wirtſchafts⸗ konferenz von 1827 beweiſen zur Genüge die Fortſchritte des internationalen Zuſammenwirkens beſonders auf wirtſchaft⸗ lichen Gebiete.“ Die Ausführungen Mowinckels über das Entwaffnungsproblem aufgreifend, führte Hymans aus, daß der Ausdruck„Entwaffnung“ unrichtig ſei. Einſchränkung der Rüſtun gen auf ein mit der Landesverteidigung im Ein⸗ klang ſtehendes Mindeſtmaß und Sicherheit(securits) ſeien das Ziel des Völkerbundes. Auf dieſem Wege könne man nur langſam fortſchreiten, da man mit den Leiden⸗ ſchaften gewiſſer Nationen zu rechnen habe. Die techniſchen Vorbedingungen ſeien nicht hinreichend, um den Krieg zu ver⸗ hindern. Es müſſe auch an der Forderung einer höheren Sittlichkeit ſtändig gearbeitet werden. Die von Hymans aufgeſtellte Forderung nach erhöhter Sicherheit iſt als ein Wink mit dem Zaunpfahl aufzufaſſen. Der belgiſche Außenminiſter nimmt tatſächlich in der Räu⸗ mungsfrage einen ſehr hartnäckigen Standpunkt ein und ſoll bereits erklärt haben, daß er nicht die nötigen Voll⸗ machten habe, um hier irgendwelche Geſpräche über dieſes Problem zu führen. 0 Reichskanzler Müller wird in ſeiner für Freitag angeſetzten Rede vor der Voll⸗ verſammlung über den Wiederaufbau der europäi⸗ ſchen Wirtſchaft ſprechen. Den eigentlichen Mittelpunkt ſeiner Darlegungen wird aber das Abrüſt ungsprohle m bilden, und es iſt zu erwarten, daß er ſich auch mit den Aus⸗ führungen des holländiſchen Außenminiſters über die Min⸗ derheitenfrage befaſſen wird. Volksbegehren und Panzerkreuzerbau In einer Reſſortbeſprechung haben ſich das Reichswehr⸗ miniſterium, das Reichsfinanzminiſterium und das Reichs⸗ juſtizminiſterium dem Standpunkt des Reichsinnenminiſte⸗ riums angeſchloſſen, daß dem kommuniſtiſchen Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens über den Bau von Panzer⸗ kreuzern ſtattgegeben werden muß. Formell entſcheidet nach dem Geſetz über den Volksentſcheid vom 27. Juni 1921 der Reichs miniſter des Innern über den Antrag auf Zulaſſung. Jedoch wird ſich das Reichskabinett ebenfalls noch mit den Antrag der Kommuniſten beſchäftigen. Man kann als ſicher annehmen, daß das Reichskabinett ſich den Staud⸗ punkt der beteiligten Reſſorts zu eigen machen wird. deutſche Volk wird alſo in abſehbarer Zeit wieder einmal mit einem Volksbegehren beglückt werden. Der kommuniſtiſche Antrag ſtützt ſich auf den Artikel 73, Abſatz 3, der Reichsverfaſſung, nach dem ein Volksentſcheid herbeizuführen iſt, wenn ein Zehntel der Stimmberechtigten das Begehren nach Vorlegung eines Geſetzentwurfes ſtellen. Für den Antrag haben die Kommuniſten 5000 beglaubigte Unterſchriften beibringen müſſen. Allerdings ſind dieſe noch nicht ganz vollſtändig, da ſich bei der Nachprüfung einige formelle Unrichtigkeiten in den Unterſchriftsliſten ergeben haben. Die fehlenden Unterſchriften werden jedoch in Kürze beigebracht werden. Man ſieht, daß das Reichsinnenminiſte⸗ rium den Kommuniſten gegenüber immerhin ziemlich ent⸗ gegenkommend iſt. Wird der Antrag offiziell zugelaſſen, ſo tritt das Eintragungs verfahren für das Volks⸗ begehren in Kraft. Zwiſchen dem Zulaſſungs⸗ und Eintra⸗ gungstermin liegt eine Friſt von vierzehn Tagen. Die Ein⸗ tragungsfriſt beträgt ebenfalls vierzehn Tage, ſo daß noch etwa zwei bis drei Wochen verſtreichen werden, bis die Eintragungsfriſt beginnt. Für das Volksbegehren iſt ein Zehntel der Stimmberechtigten erforderlich. Da bei der letzten Reichstagswahl 41 295 102 Wähler ihre Stimme abgegeben haben, müſſen für das Volksbegehren alſo 4129 511 Stimmen abgegeben werden. Die Kommuniſtiſche Partei hatte bei den letzten Reichstagswahlen 3 262 584 Stimmen erreicht. Die Kommuniſten müßten bei Zugrundelegung dieſer Ziffern alſo noch 866927 Stimmen aus anderen Partei⸗ kreiſen aufbringen, wenn das Volksbegehren Erfolg haben ſoll. Bei der großen Gegnerſchaft in der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei gegen den Bau des Panzerkreuzers iſt es immerhin möglich, daß aus den Reihen der Sozialdemokraten die fehlenden Stimmen ergänzt werden können. Kommt das Volksbegehren zuſtande, ſo muß dem Reichstag der Geſetz⸗ entwurf, der dem Volksbegehren zugrunde liegt, von der Reichsregierung vorgelegt werden. Der Reichstag kann nun dieſen Entwurf annehmen, dann iſt der Volksentſcheid er⸗ ledigt, oder er kann ihn ablehnen, dann muß der Volks⸗ entſcheid in Kraft treten. Der Reichstag kann den Geſetz⸗ entwurf auch abändern. Für dieſen vom Reichstag beſchloſſe⸗ nen Geſetzentwurf iſt beim Volksentſcheid nur die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen notwendig. Der kom⸗ muniſtiſche Geſetzentwurf kann im Volksentſcheidverfahren nur angenommen werden, wenn die Mehrheit der Abſtim⸗ mungsberechtigten ſich überhaupt an der Abſtimmung be⸗ teiligt. Der von den Kommuniſten vorgelegte Geſetzentwurf ſolf grundſätzlich den Bau von Panzerſchiffen verbieten. Ganz unabhängig davon, ob die notwendige Stimmenzahl für das Volksbegehren oder etwa gar für den Volksentſcheid er⸗ reicht wird, erhebt ſich die juriſtiſche Frage, ob dieſes Geſetz ſelbſt im Falle der Annahme den Bau des Panzerkreuzers A verhindern kann. Nach dem Artikel 73, Abſatz 4, der Reichs⸗ verfaſſung, kann über den Haushaltsplan, über Abgaben⸗ geſetze und Beſoldungsordnungen nur der Reichspräſident einen Volksentſcheid veranlaſſen. Dieſe Beſtimmung geht übrigens auf Anträge der Demokraten und des Zentrums zurück. Bekanntlich hatte die Reichsregierung im Auguſt 1926 einen vom Sparerbund geſtellten Antrag auf Zulaſſung eines Volksbegehrens zugunſten eines neuen Aufwertungsgeſetzes mit der Begründung abgelehnt, daß ein Geſetz, das die ge⸗ ſamte finanzielle Grundlage des Haushaltsplanes materiell verändert, inhaltlich zweifellos ein Geſetz über den Haushalts⸗ plan iſt. Durch den vorliegenden Geſetzesantrag der Kom⸗ muniſten könnte jedenfalls ſelbſt für den unwahrſcheinlichen Fall der Annahme nicht erreicht werden, daß die bereits vom Reichstag bewilligte erſte Rate für den Bau des Panzerkreu⸗ zers A wieder aus dem Haushaltsplan geſtrichen wird. Der lediglich aus dem Agitationsbedürfnes den Kommuniſten entſtandene Antrag auf Einleitung eines Volks⸗ begehrens verurſacht dem Reiche auf jeden Fall bedeutende Koſten. Bei dem Antrag über die Fürſtenenteignung entſtan⸗ dem dem Reiche allein nahezu 3 Millionen Unkoſten. Dazu kamen noch die Koſten der Veranſtalter für die Propaganda und Durchführung des Volksentſcheides. Auch bei dem Volks⸗ entſcheid über den Panzerkreuzerbau würden auf Koſten den Steuerzahler wiederum Millionen für kommuniſtiſche Pro⸗ pagandazwecke verſchleudert werden. Die Gegner dieſes kom⸗ muniſtiſchen Antrages auf Einleitung eines Volksbegehrens und Volksentſcheides haben, um den Volksentſcheid zu Fall zu bringen, weiter nichts zu tun, als ebenſo wie bei dem Volksentſcheid über die Fürſtenenteignung Stimmenthaltung zu üben. Die Erfolgloſigkeit dieſes neueſten Volks⸗ entſcheidsrummels wird umſo größer ſein, je weniger ſich die bürgerlichen Kreiſe und die verſtändigen Elemente der Ar⸗ beiterſchaft um ihn kümmern. Das * In Zentralauſtralien ſind unter den Eingeborenen Unruhen ausgebrochen. Die Eingeborenen töten das Vieh der Anſtebler. 2. Seite. Nr. 414 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. September 1928 Demokraten und Panzerkreuzer Vorſtand der Demokratiſchen Partei für Berlin befaßte ſich im Beiſein des Reichsjuſtizminiſters Koch⸗Weſer mit den politiſchen Vorgängen der letzten Zeit. Ein Antrag, der Vorſtand möge ſein Bedauern dar⸗ über ausſprechen, daß auch die demokratiſchen Miniſter für den Panzerkreuzerbau geſtimmt haben, wurde mit über⸗ großer Mehrheit abgelehnt, ebenſo ein Antrag gegen ſpätere weitere Bewilligungen für den Schiffsbau. Einſtimmig an⸗ genommen wurde eine Entſchließung, in der es heißt: „Der Vorſtand erwartet von der Fraktion im Reichstag und Landtag, daß energiſch an die Durchführung der Ver⸗ ſprechungen gegangen wird, die der Wählerſchaft auf dem ſtaats rechtlichen, kulturellen und wirtſchaftlichen Gebiete ge⸗ macht worden ſind.“ f Der Vorſtand ſchloß ſich den Darlegungen des Miniſters Koch an, daß die Demokraten im Kabinett nicht gegen den Panzerkreuzerbau ſtimmen konnten, nachdem die Sozialdemo⸗ kraten ſich dafür erklärt hatten. Es ſei notwendig, freie Hand für die Vollendung des Panzerkreuzerbaues zu behalten. Ein Beſchluß, die bewilligten ſieben Milltonen zu verbauen und auf die Vollendung des Schiffsbaues zu verzichten, würde in der ganzen Welt als ein Schildbürgerſtück betrachtet werden. * Der Verbotene Kundgebung Rote Jungfront hatte für geſtern zur Vorbereitung ihrer Volksabſtimmungskundgebung am Freitag eine Radfahrer⸗ veranſtaltung angekündigt. 150 Radfahrer ſollten mit Trans⸗ parenten eine politiſche Propagandafahrt durch alle Bezirke Groß⸗Berlins durchführen. Dieſe Demonſtration iſt, wie die „Rote Fahne“ mitteilt, vom Polizeipräſtdium in letzter Stunde aus verkebrspolizeilichen Gründen verboten worden. Moskauer Vannſtrahlen Moskau, 6. Sept.(United Preß.) Wie erſt jetzt aus der heute veröffentlichten Liſte der Ablehnungen hervor⸗ geht, gehörten ſowohl Trotzki, wie Radek und Sapro⸗ now zu den ausgeſtoßenen Mitgliedern der Partei, die ſich mit einem Geſuch um Wiederaufnahme an den Kon⸗ greß der kommuniſtiſchen Internationale gewandt hatten. Der Kongreß hat die ablehnende Haltung der Parteileitung ge⸗ billigt, ſowie alle gegen ſie getroffenen Maßnahmen gut ge⸗ heißen. Ferner hat der Kongreß auch die Ausſtoßung von Ruth Fiſcher und Maslow aus der deutſchen kommu⸗ niſtiſchen Partei gebilligt und ihnen die Wiederaufnahme verweigert. Das neue Zentralexekutivkomitee der kommu⸗ niſtiſchen Internationale zählt zu ſeinen Mitgliedern als einzigen Ruſſen, der gleichzeitig ein hohes Regierungs⸗ amt begleitet, Ryko w. Die Reiſe Tſchitſcherins nach Deutſchland trägt, wie wir von zuſtändigen deutſchen Stellen erfahren, völlig privaten Charakter, Es ſind keinerlei Beſprechungen für ſeinen Aufenthalt in Berlin oder anderswo in Ausſicht genommen. Vorläufig ſteht noch gar nicht einmal ſeſt, ob Eſchitſcherin ſeinen Urlaub in Deutſchland verbringen ode durch Deutſchland ins Ausland reiſen wird. f Attentatsprozeß Zamboni Vor dem außerordentlichen Gerichtshof zum Schutze des Staates begann in Rom der Prozeß gegen die Familien⸗ angehrigen des Knaben Anteo Zambont, der am 31. Oktober 1926 in Bologna nach einem Revolver⸗ attentat auf Muſſolini gelyncht worden war. Sein Vater, der Typograph Momolo Zamboni, ſein Bruder Ludovico und ſeine Tante Virginia Taborroni werden jetzt der Mitſchuld an dem Komplott zur Ermordung des Regierungschefs und der gewaltſamen Aenderung der Regierungsform durch Verſuch enies Volksaufſtandes ange⸗ klagt. Als geiſtige Urheber werden der Vater und die Tante Zambonis angeſehen. Im Verhör beſtritt der Vater Zam⸗ boni jede Teilnahme an dem Komplott. Der Bruder des Ge⸗ lynchten beſtreitet ebenſo wie der Vater, am Tage des Atten⸗ tats in Bologna geweſen zu ſein. * Reichstagsabg. Dr. Dingeldey, der Führer der Deutſchen Volkspartei in Heſſen, iſt als Vorſitzender der Landtags⸗ fpaklion wegen Arbeitsüberlaſtung zurückgetreten. Als ſein Nachfolger wurde der Lanbtagsabg. Dr. Keller gewählt. Zuſammenlegung von Reichswehrgarniſonen Auf eine Eingabe des Reichsſtädtebundes betreffend die beabſichtigte Zuſammenlegung der Reichswehrgarniſonen, hat Reichswehrminiſter Groener eine Antwort erteilt, in der es, der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge, heißt: Die bisherige Ver⸗ teilung der Truppen kann nicht als zweckmäßig angeſehen werden. Aus militäriſchen Gründen iſt eine Zuſammen⸗ legung getrennt liegender Truppenteile unvermeidlich, die ihrerſeits eine Verminderung der Standorte zur Folge hat. Ebenſo wie kurz nach dem Kriege, müſſen daher auch in den nächſten Jahren einer Anzahl von Städten die Truppen ent⸗ zogen werden. Daß davon in der Mehrzahl kleine Städte betroffen werden, hat ſeinen Grund darin, daß dort die Kaſer⸗ nen und ſonſtige Standorteinrichtungen den Anforderungen nicht genügen. Die Härten ſollen dadurch etwas gemildert werden, daß die Truppenzuſammenlegungen auf mehrere Jahre verteilt werden. Der Fall Stinnes Berlin, 6. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Affäre Stinnes ſtellt ſich immer mehr als ein Abſchnitt aus einer großen internationalen Kriſe dar. Es ſteht feſt, daß die Schiebungen mit der Kriegsanleihe von einem geriſſenen Konſortium gemacht worden ſind, deſſen Köpfe ſich in Holland, Frankreich und zum Teil auch in Ita⸗ lien befanden. Schwer belaſtet ſind ein Amſterdamer Bankier und ein Pariſer Makler. Man hat erreicht, daß dieſe Leute in Berlin vernommen werden ſollen, und es iſt leicht denk⸗ bar, daß es nicht nur dieſen Finanziers darauf ankam, zu er⸗ fahren, ob ſie durch Stinnes oder durch Waldow belaſtet worden ſind, ſondern daß darüber hinaus noch andere Leute Kenntnis haben wollten, ob ihnen in dieſer Sache Gefahr droht oder nicht. Der nächſte Termin für Hugo Stinnes iſt auf den nächſten Mittwoch, mittags 12 Uhr, angeſetzt. Wie von der Verteidigung von Hugo Stinnes offiziell mitgeteilt wird, hat Stinnes gegen die„Voſſiſche Zeitung“ wegen eines Angriffes in der heutigen Morgennummer Strafantrag geſtellt. Die Tatſache, daß durch die Sekretärin des Unter⸗ ſuchungsrichters Landgerichtsrat Brühl Einzelheiten aus den Vernehmungen an außenſtehende Perſonen gelangt ſind, be⸗ ſchäftigt auch das Juſtizminiſterium auf das lebhafteſte. Die Sekretärin des Unterſuchungsrichters iſt keine Beamtin, die durch Dienſteid zur Geheimhaltung aller Dinge ver⸗ pflichtet ſt, die ihr durch ihre Tätigkeit im Amt zur Kenntnis kommen, ſondern nur eine Hilfskraft. Außer dem ſofor⸗ tigen Verluſt ihrer Stellung hat die Sekretärin eine nennens⸗ werte Strafe kaum zu erwarten. Ein merkwürdiger Prozeß J Berlin, 6. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit einem eigenartigen Falle wird ſich heute das Schöffen⸗ gericht Lichterfelde zu befaſſen haben. Angeklagt iſt eine Frau Eliſa Tſchernitſcherff, Amerikanerin von Geburt, die Gattin eines verſtorbenen ruſſiſchen Diplomaten, die durch dieſe Eheſchließung ruſſiſche Staatsangehörige geworden iſt. Die Sowjets verweigerten ihr jedoch die Einreiſe und ſo glaubte ſie den einzigen Weg, um ſich dieſe zu erzwingen, in einer zwangsweiſen Abſchiebung aus Deutſchland gefunden zu haben. Sie wollte alſo bewußt ſtraffällig werden, und nur aus dieſem Grund ſchrieb ſie nach ihrer Angabe Erpreſſungsbriefe an Herrn von Siemens. Nach Rußland treibt ſie, wie ſie behauptet, einmal die Sehn⸗ ſucht nach ihrem ſich dort aufhaltenden 18jährigen Sohn und zweitens die Abſicht, kommerzielle und diplomatiſche Ver⸗ ſtändigungen zwiſchen der Sowfet⸗Republik und den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika anzubahnen. * Hindenburg fährt auf ſein Stammgut. Der Reichspräſi⸗ dent wird heute abend Berlin verlaſſen, um einen achttägigen Aufenthalt auf ſeinem Stammgut Neudeck in Oſtpreußen zu verbringen. Die Reiſe trägt, wie ausdrücklich betont wird, nur privaten Charakter. Venizelos Befinden gebeſſert — Athen, 6. Sept. Nach den letzten Berichten hat ſich das Befinden des griechiſchen Mintſterpräſtdenten weiter gebeſ⸗ ſert, ſodaß ſein Zuſtand als zufriedenſtellend bezeichnet wer⸗ den kann. 5 Die Funkersflieger kehren um Moskau, 6. Sept.(United Preß.) Die deutſchen Flieger Riſtiez und Zimmermann, die auf ihrem Langſtrecken⸗ flug zur Landung in Moskau gezwungen geweſen waren, ſind heute morgen zum Rückflug nach Deutſchland auf⸗ geſtiegen. 0 Junkers ⸗Auszeichnungen ruſſiſcher Flieger Der Inhaber der Junkerswerke, Profeſſor Hugo Junkers, hat an die beiden ruſſiſchen Piloten Tſchuchn owſki und Babuſchkin, die ſich bei der Rettungsexpedition für die „Italia“⸗Mannſchaft ſo ſehr hervorgetan haben, ein in außer⸗ ordentlich herzlichen Worten gehaltenes Glückwunſchſchreiben gerichtet, in dem er ſeine Bewunderung für die unübertreff⸗ liche Leiſtung der Flieger ausdrückte. Gleichzeitig teilte er mit, daß ſeine Firma zwei goldene Medaillen habe prägen laſſen. Er bitte die Flieger, dieſe Medaillen als ein Zeichen der Verehrung annehmen zu wollen. 8 Letzte Meldungen Frauenmord im Zentrum Berlins — Berlin, 6. Sept. Zur Aufklärung eines neuen Frauen⸗ mordes wurde in der vergangenen Nacht die Mordkommiſſion der Berliner Kriminalpolizei nach dem Hauſe Wallſtraße 38 gerufen. Dort hatte man die 70 Jahre alte Hausverwalterin Marie Balbach unter verdächtigen Umſtänden tot auf⸗ gefunden. Die Mordkommiſſion ſtellte leichte Kratzwunden an Hals und Wange und blutunterlaufene Stellen an der Stirne, die von Schlägen herrühren können, feſt. Die Zim⸗ mer befanden ſich in ziemlicher Unordnung. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß Frau Balbach ſchon einen Teil der Mieten ein⸗ kaſſtert, aber noch nicht abgeführt hatte. Erſt die nähere Un⸗ terſuchung wird ergeben können, ob und was an Geld und Wertſachen fehlt. Ein Beſatzungsauto verunglückt — Trier, 5. Sept. Ein Laſtwagen der Beſatzung ſtürzte bei den Eifelmanövern auf der Straße nach Kyllburg eine etwa 30 Meter hohe Böſchung hinab. Von den fünf Inſaſſen war einer ſofort tot, die anderen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Bevölkerung leiſtete die erſte Hilfe. Wahrſcheinlich hat der Führer die Gewalt über den Wagen verloren. Verkehrsunfälle * Oggersheim, 6. Sept. denheim fuhr in der Richtung Ludwigshafen auf dem linken Gleiſe der Straßenbahn, während auf dem Gleiſe ein Zug der Rhein⸗Haardtbahn gegen Oggersheim fuhr. Der Fuhrmann Wittmann wollte der nahenden Elektriſchen nach rechts lauf das zweite Gleis der Straßenbahn) aus⸗ weichen, konnte aber nicht mehr ſchnell genug die Schienen frei machen, ſodaß die Rhein⸗Haardtbahn auf die Vorderſeite des Wagens auffuhr, wobei der Kaſten abgehoben und etwa 10 Meter nach vorwärts über die Straßen ⸗ böſchung geworfen und der Fuhrmann vom Wagen geſchleudert wurde. Er kam, jedoch unverletzt zwiſchen die Pferde zu liegen. Das Fahrgeſtell des Wagens wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert, die vordere Plattform der Straßenbahn leicht eingedrückt. Die Pferde blieben unverletzt. lage Nahſhan von hier fuhr geſtern zwiſchen Bobental und Niederſchlettenbach infolge Steuerdefekts in einem Tempo von etwa 70 Km. gegen einen 35 Ztm. dicken Baum, der glatt abgeriſſen wurde. Das Auto blieb auf dem Baumſtumpfen hängen, wodurch ein größeres Unglück verhütet wurde. Der Führer des Wagens, Willi Nahfhan, erlitt erhebliche Verletzungen im Geſicht, ſeine Frau erlitt Quetſchungen und ſchwere innere Verletzungen, ihr Kind leich⸗ tere Verletzungen. Das ſchwerbeſchädigte Auto mußte ah⸗ geſchleppt werden. i — Hachenburg(Weſterwald), 6. Sept. In einer Kurve im Walde bei Korb fuhr der 30jährige Kaſſierer Buchner der Naſſauer Landesbank in Marienberg mit ſeinem Motorrad gegen den Kühler eines entgegenkommenden Autos. Der Motorradfahrer wurde von der Straße in den Wald geſchleu⸗ dert, wo er mit zerbrochenen Gliedern liegen blieb. Er ver⸗ ſtarb kurze Zeit darauf. Theater und Muſik Beim Generalintendanten des Heſſiſchen Landestheaters. Wie im vergangenen Jahr nahm der Vertreter der Südweſt⸗ deutſchen Nachrichten Gelegenheit, den Generalintendanten des Heſſiſchen Landestheaters, Herrn Profeſſor Ebert, kurz vor Eröffnung der neuen Spielzeit aufzuſuchen und berichtet uns Über ſeinen Beſuch u. a. folgendes: Die neue Spielzeit wird im Großen Hauſe am 9. September mit„Don Car los“ in neuer Inſzenierung unter der Regie Profeſſor Eberts ihren Anfang nehmen. Am 11. September wird als erſte Oper„Judith“ von dem jungen Schweizer Honnegger aufgeführt und am 16. September wird Wagners„Lohen⸗ grin“ folgen.— Profeſſor Ebert hat die Abſicht, in dieſem Jahre ein größeres Klaſſiker⸗ Repertoire auf⸗ zustellen, unter Beibehaltung der Werke des Vorjahres„Eg⸗ mont“ und„Das Kätchen von Heilbronn“. Daneben ſoll aber auch ſehr lebhaft die moderne Kunſt gepflegt werden. Die Fremdenmiete ſoll umgetauft werden. Gemäß ſeiner Beſtim⸗ mung als Landestheater will Prof. Ebert dem heſſiſchen Land eine„Heſſenlandmiete“ geben. Generalintendant Ebert ſagt: Unſere Heſſen ſind keine Fremden, ſie ſollen ſich in ihrem Lan⸗ destheater heimiſch fühlen. Darum fort mit der Bezeichnung „Fremden“⸗miete und dafür die richtige Bezeichnung„Heſſen⸗ land“ miete. Die„Heſſenlandmiete“ wird an vollſtändig neuen Inszenierungen zugeteilt erhalten als erſte Werke: Im Schau⸗ ſpiel Shakeſpeares„Wie es Euch gefällt“, Goethes„Fauſt“, in der Oper Wagners„Lohengrin“ und Webers„Freiſchütz“ und in der Operette„Die Fledermaus“ von Strauß. Ferner ſind noch vorgeſehen Werke von Calderon, Ibſen, Anzengruber, Lortzing, Verdi, Flotow u. a. Die Anmeldung für Mieten hat in dieſem Jahre ſehr gut eingeſetzt. Einzelne Mieten ſind ſogar ſchon überzeichnet. Etwa 20 Prozent der Anmeldungen find von Neumietern. Wegen der Mietpreiſe befragt, erklärt Prof. Ebert: Eine Preisſenkung kann nicht in Frage kommen. Spielzeit iſt Prof. Ebert kein Freund. Aber er hat die beſte Abſicht— wenn ihm nicht unvorhergeſehene Fälle einen Strich durch die Rechnung machen ſollten— wirklich gute Kunſt zu bieten. Darin wird er ohne Zweifel die Unter⸗ ſtützung nicht nur der Darmſtädter Bevölkerung, ſondern auch der Bevölkerung des Landes finden. e Uraufführung in Leipzig. Im Alten Theater kam die Komödte„Eliſe Ademann“ von Bert Schiff zur Uraufführung, Das Stück fängt ſehr luſtig an in einem Kupee g. Klaſſe, wo ſich der Zigarrenreiſende Dauth blitz⸗ mäßig in die ehrbare junge Frau Eliſe des Wollkaufmanns Ademann verliebt. Zuerſt zurückgewieſen, ſteht er ſie in einem Hotel wieder und ruft mit ſeinem redſeligen Schmus ihre ſchlummernde Leidenſchaft wach. Als ſie aber fasziniert und betört auf Erfüllung drängt, hat ihn ſchon Angſt vor der eigenen Kurage gepackt. Er wird abgekühlt, weil die Dinge keineswegs den Vorlauf nehmen, den er erhofft hat: denn als er nachts in die Wohnung des Ehepaares eindringen will, bekommt er einen Schuß in die Wade, und Eliſe iſt es ſelbſt, die auf Befehl ihres Gatten auf den vermutlichen Einbrecher geſchoſſen hat. Das macht Dauth nervßs, er ahnt Fallſtricke des Lebens, glaubt ſchon in ſein eigenes Grab zu blicken.... Die Liebesglut verliſcht, und er macht ſich da⸗ von, zurück zu ſeinen Zigarren. Das Stück iſt ein derber, übermütiger Spaß, deſſen drollige Situationen in der erſten Hälfte der Komödie geſchickt geſteigert ſind. Das Stelldichein im Garten der Villa, die nächtliche Szene im Schlafzimmer des Ehepaares ſind reich an dramatiſch wirkſamen, ſchwank⸗ mäßigen Einfällen. Dann aber verläßt den Autor zwar nicht die Erfindungskraft, aber die Oekonomie. Das Stück geht nun zu ſehr in die Breite, ſtatt raſch zum Schluſſe zu eilen. Von munteren Liebesſpiel gleitet es in kriminelle Kolportage. Eliſe will den Gatten durch eine Weſpe, die ſie dem Wein beimiſcht, um die Ecke bringen, und als er einen Huſtenanfall bekommt und in Schlaf verfällt, hält ſie ihn auch für tot. Nachdem noch der zaghafte Liebhaber Reißaus ge⸗ nommen, ohne je ihr Geliebter geweſen zu ſein, will ſie zum Aber für das gleiche Geld wie im Vorjahre wird das Theater ſeinen Mietern vier Vorſtellungen mehr gewähren. Und die⸗ ſer Aureiz wird dem Landestheater ſicherlich eine weit grö⸗ ßere Anzahl von Dauerbeſuchern zuführen als dies in den fetzten Jahren der Fall war. Von Verſprechungen für die Strick greifen. Aber da Ademan vom Mittags ſchlaf behaglich erwacht und die Geſchichte keineswegs tragiſch auffaßt, fühlt ſie als praktiſche Frau, wo ihr Heil liegt und fällt ihm glück⸗ der Hoffnungen erweckt; aber er muß noch mit ſtärkerer Selbſtkrittk ſeinem Werk gegenüberſtehen. Seine„Eliſe umarbeitet und der erſten anzugleichen vermag. Ober⸗ regiſſeur Erich Schönlank hatte das Stück ſehr wirkſam in Szene geſetzt, Robert Meyn war ein temperamentvoller Dauth, Wilhelm Engſt gab als Ademan das Urbild des be⸗ häbigen, gutmütigen Spießers, und Barbara von Anne n⸗ koff war eine anmutige, vom Strom brauſender Leidenſchaft ergriffene Eliſe, Di„ St. Wilhelm Filchner und Mergentheim. Nach 16tägigem Kuraufenthalt verließ Wilhelm Filchner Bad Mergentheim, gekräftigt und erholt und begab ſich in Begleitung ſeiner Tochter Erika zur Grundſteinlegung des Deutſchen Muſeums nach München und von dort nach Davos, um mit einem Journaliſten aus Paris zuſammenzutreffen. Mitte September beginnen in Berlin die Vorträge des Forſchers über ſeine letzte Tibetexpedition. Ehrendoktorat für Bekämpfung von Tierſeuchen, Direk⸗ tor Dr. A. Ammelburg, Vorſtandsmitglied der J. G. Farbeninduſtrie A.., Hüchſt a..,„der ſich in Zajähriger Tätigkeit für die glanzvolle Entwicklung der deutſchen Arznei⸗ mittelinduſtrie eingeſetzt hat, und unter deſſen Leitung eine 1 Zahl wertvoller biologiſcher und ſynthetiſcher Arznei⸗ mitte wurde“, wurde von der veterinärmediziniſchen Fakultät der Univerſität Gießen die Würde eines Dr. med, vet, ehrenhalber verliehen. st. Zwei kleine Scherze i „Liebe Elli, ich finde, dein Kleid iſt furchtbar einfa gemacht!“ 5. gemacht!“. denten am häufigſten gebraucht?“ ſelig um den Hals. Bert Schiff iſt ein Dramatiker, der Thea⸗ Student:„Ich weiß nicht!“ Profeſſor:„Sehr richtig.“ Ein Fuhrwerk aus Mun⸗ * Bergzabern, 6. Sept. Das Bierauto der Biernieder⸗ f terblut in ſich hat, dem uach Humor und Witz nicht mangeln, Ademan“ wird nicht verloren ſein, wenn er die zweite Hälfte zur Behandlung von Tierſeuchen hervorgebracht „Und dein Kleid, liebe Dolly, iſt einfach furchtbar * 5 5 5 Profeſſor:„Welche drei Worte werden von den Stu⸗ * * N F c TT v AM.,. ͤ i EF t . * * Donnerstag, den 6. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 575 3. Seite. Nr. 414 Die Reichsbahn ſchüttet über die Oeffentlichkeit die erſten Segnungen aus dem zweifelhaften Füllhorn der genehmigten Tariferhöhung aus, von der noch in dieſen Tagen verkündet wurde, daß ſie„ſchonend“ ausgebaut werden ſolle. Man kann nach all den Erfahrungen, die auf Verſicherungen erfolgt find, ruhig ſkeptiſch ſein, ohne der Reichsbahn wehe zu tun. Das Erwachen kam noch ſtets mit ganzer Ernüchterung, von der„berühmten“ Tarifreform preußiſch⸗heſſiſcher Herkunft des Fahres 1907 angefangen, mit der man den ſüddeutſchen Bah⸗ men das Vierklaſſenſyſtem wider ihren beſſeren Willen auf⸗ zwang, das jetzt durch die Rückkehr zum Zweiklaſſenſyſtem die Bankerotterklärung der Unwirtſchaftlichkeit erleidet. Die neuen Fahrpreiſe werden der Oeffentlichkeit gewiſſer⸗ maßen in vielen Fällen noch als Verbilligung dargelegt und die partielle Auswirkung in dieſer Richtung wird ſichtlich be⸗ tont. Der Pferdefuß folgt aber ungeſäumt und tritt in dem Entwurf des Aufbaus der neuen Zuſchläge für Schnellzüge offen zutage, von der odioſen und höchſt un⸗ ſozialen Schaffung von Eilzugszuſchläge n, die in ihrer Exiſtenz„abſtandshalber“ die Höhe der Schnellzugszuſchläge anſcheinend rechtfertigen ſollen. Die Erhöhung, die die Reichsbahn in den Schnell⸗ zugszuſchlägen eintreten laſſen will, dürfte über fedes tragbare Maß hinausgehen und läßt, wenn die Ziffern ſtimmen, eine ſyſtematiſche Durcharbeitung ver⸗ miſſen. Die Zuſchläge ſtellen ſich auf das Doppelte bis Dreifache, teilweiſe noch mehr, als ſeither. In Propor⸗ tion zu den reinen Fahrpreiſen gebracht, gelangt man in zahl⸗ reichen Fällen dazu, daß der Zuſchlag die Hälfte des reinen Fahrpreiſes beträgt, ein Verhältnis, das nicht zuläſſig ſcheint und das ſich aus der abſolut ſchematiſch aufgebauten Staf⸗ felung ergibt. Praktiſch bedeutet der enorme Schnellzugs⸗ zuſchlag und teilweiſe auch der Etlzugszuſchlag die Aufhebung der angeblichen mehrfach auftretenden Verbilligung durch das Zweiklaſſenſyſtem. Man hat für die kommende Holzklaſſe ein⸗ fach die Sätze der jetzigen dritten Klaſſe ſchematiſch verdoppelt in den drei alten Zonen—75, 76150 und über 150 Em. Nun kommt aber die weitere Staffelung dazu, indem die Zone III über 150 km bereits bei 225 km einer vierten bis 800 km Platz macht und noch eine fünfte von über 300 km ge⸗ ſchaffen wird. Die Steigerungen um je eine Mark gehen automatiſch weiter, ſodaß die neue Holzklaſſe—5 Mk. Zuſchlag zu tragen hat. In der neuen Polſterklaſſe werden die Sätze der alten 2. Klaſſe gleicherweiſe ſchema⸗ tiſch verdoppelt, in fünf Zonen geſtaffelt, nur mit dem Unter⸗ ſchied, daß der Satz von Zone zu Zone um zwei Mark wächſt, ſodaß hier die Spanne zwiſchen 2 und 10 Mark ſich ergibt. Die Eilzugszuſchläge ſcheinen„mildernd“ für den böbſen Eindruck der großen Zuſchläge für die Schnellzüge wir⸗ ken zu ſollen und haben daher, ohne ihren unfreundlichen Charakter zu verlieren, die„Nahzone“ erhalten, die mit maximal 35 Kilometer ſehr willkürlich gewählt iſt. Im übri⸗ gen ſind die Eilzugszuſchläge einfach die heutigen Schnell⸗ zugszuſchläge für die dritte und zweite Klaſſe, die durch die Fünfzoneneinteilung ebenfalls verſchärft werden. Die prak⸗ tiſche Auswirkung iſt durchweg die, daß der letzte Re ſt der Tarifbegünſtigung für weite'trecken nunmehr auch verſchwindet, während andere Staaten umgekehrt tarifieren, ein Weg, den erſt in jüngerer Zeit noch die Schweiz ausgebaut hat. Eine Erhöhung des Zuſchlages um das Drei⸗ fache und Mehrfache tritt mit den Weitzonen 4 und 5 ein. Die dritte Klaſſe zahlte bisher für die Zone 3 über 150 Kilo⸗ meter RM..50 Zuſchlag. Der Reiſende, der fortan in dieſer Zone die Grenze der neuen Zone 4 mit 226 Kilometer erreicht, wird auf faſt das Dreifache, der, der in die Zone 5 mit mehr als 301 Kilometer gerät, auf das mehr als Dreifache ge⸗ ſchraubt. Mithin wird der Fernreiſende entgegen den Grundſätzen anderer Bahnnetze ſtär ker denn je heran⸗ gezogen und muß für ſeine weite Reiſe gewiſſermaßen leiden. Wie ſich dieſe hoffnungslos verkehrsfeindliche Staffe⸗ lung auswirken wird, kann ſich am nicht geſchäftlichen Fern⸗ verkehr, alſo an Ferienfahrten und ähnlichem, vielleicht bald erweiſen. kam und ſich eine Die Staffelung der Zuſchläge ſteht auch teilwetpe nicht in der rechten Proportion zu den reinen Fahrpreiſen. Jedenfalls wird das bisherige Verhält⸗ nis zwiſchen Fahrpreis und Zuſchlag völlig zu Laſten des Reiſenden verſchoben. Als Beiſpiel: in der dritten Klaſſe koſten jetzt 75 Kilometer.80 RM., dazu.50 RM. Zuſchlag, mithin ein Verhältnis von etwa:1. Künftig koſten 75 Kilo⸗ meter in der Holzklaſſe etwa.30, dazu der neue Zuſchlag von.00 RM., ein Verhältnis mithin von:1. Bei dem Be⸗ ginn der Zonengrenzen wird das Verhältnis noch ungünſti⸗ ger, teilweiſe kraß. 80 Kilometer koſten jetzt.00, dazu Zu⸗ ſchlag.00, Verhältnis:1, im neuen Tarif koſten 80 Kilometer .50, dazu Zuſchlag.— Verhältnis rund 211. Die Belaſtung der reinen Fahrt durch den Zuſchlag nimmt alſo enorme For⸗ men an und ſteht in keinem Verhältnis zur tatſächlichen Leiſtung der Bahn. In den neuen Zonen tritt das noch mehr zutage. 200 Kilometer koſten heute 10.00, dazu Zuſchlag.50, Verhältnis etwa 721, fortan koſten 200 Kilometer rund 11 Mk., der Zuſchlag 3 Mark, Verhältnis etwas höher als:1. Heute koſten 300 Kilometer 15.00, Zuſchlag.50, Verhältnis 10:1, fortan 300 Kilometer gegen 17.00 Mark, Zuſchlag 4 Mark, Verhältnis etwa:1. 400 Kilometer koſten jetzt 20 Mark, Zu⸗ ſchlag.50, Verhältnis etwa 13:1, fortan aber 22 Mark, Zu⸗ ſchlag 5 Mark, Verhältnis:1. Dieſe Beiſpiele, die ſich be⸗ liebig vermehren laſſen, zeigen eine Verteuerung des Schnell⸗ zugsreiſens weit über die der Reichsbahn zugebilligte Er⸗ höhung hinaus und können bedenklich ſtimmen und recht⸗ fertigen den Wunſch nach einer genauen Durcharbeitung der offenbar fehlgeratenen Schnellarbeit der Zuſchläge, mit denen Nachbarſtaaten, es ſei auf die Schweiz verwieſen, jedenfalls viel ſchonender verfahren. W. R. eee ee ere Städtiſche Nachrichten Rückſichtsloſigkeiten Zwiſchen 6 und 7 Uhr auf der Terraſſe des Rheinkaffees. Intereſſiert verfolgen die Gäſte das Aufſteigen einer wei⸗ ßen Rauchſäule aus dem Gelände der an die letzten Vil⸗ len des Lindenhofes angrenzenden Schrebergärten. Ein ſchö⸗ nes Schauſpiel, ſolange man vom Rauch nicht beläſtigt wird, der ſich nicht verteilt, ſondern in einer beſtimmten Höhe wag⸗ recht ſich ausbreitet, auf eine große Strecke, weſtlich bis zum Rheindamm, damit die vielen Spaziergänger, die um dieſe Zeit den Waldpark beleben, auch merken, daß Kartoffelkraut verbrannt wird. Die Windrichtung bewirkt, daß der Rauch ſich nach Norden ausbreitet und bald die Villenkolonie erreicht. Ein recht angenehmes Gefühl, das Kratzen im Halſe, das durch den Rauch hervorgerufen wird. Es muß eine große Menge Kartoffelkraut verbrannt worden ſein, denn die weiße Rauchſäule qualmte nicht etwa nur wenige Minuten, ſondern mindeſtens eine halbe Stunde. Wir meinen, die Polizei ſollte ein wachſames Auge darauf haben, daß eine derartige abſcheuliche Rauchbeläſtigung in Zukunft unterbleibt. Die Bewohner der letzten Ausläufer des Lindenhofs ſind berechtigt, zu verlangen, daß etwas mehr Rückſicht auf ſie genommen wird. Schließlich haben ſie ſich nicht da draußen unter Aufwendung großer Geldmittel an⸗ geſiedelt, um auf dieſe Weiſe beläſtigt zu werden. Nicht min⸗ der abſcheulich qualmte geſtern abend ein Dampfer, der am Schnickenloch lag und offenbar mit Torf geheizt wurde, weil der Rauch hellbraun war. Die Rauchfahne verpeſtete die Luft vom Bootshaus bis weit ins Schnickenloch hinein, Wir hof⸗ fen, daß die Rheinbauinſpektion in Zukunft gegen derartige Beläſtigungen einſchreitet. * * Schwerer Sturz auf der Treppe. Ins Allgemeine Kran⸗ kenhaus wurde geſtern ein 68 Jahre alter Kaufmann ein⸗ geliefert, der im Hauſe Tullaſtraße 18 auf der Treppe zu Fall erhebli .—— N che Kopfverletzung zuzog. Marktbericht Einheitspreis von 15 Pfg. für Gemüſe— Preisnachlaß für Einmachgurken— Erhöhung der Bohnenpreiſe. Wenn ſchönes Wetter und genügend Geld in der Taſche vorhanden iſt, was ja meiſtens bei Monatsbeginn zutrifft, gehen die Hausfrauen immer gerne auf den Markt. So konnte man auch heute die Wahrnehmung machen, daß der Markt von den Frauen ſehr gut beſucht war und daß nahezu allerorts eine von den Händlern gerne geſehene Kauf luſt herrſchte. Bevorzugt wurde Obſt, das in reicher Fülle und großer Auswahl angeboten war. Es gab Aepfel von 15.—50 Birnen von 15—45 und Trauben von 4045 Pfg. Von Süd⸗ früchten zeigen Zitronen zum Verdruß der Hausfrauen noch immer eine aufwärts ſteigende Tendenz. Die Preiſe ſchwanken zwiſchen 7 und 30 Pfg. Der Grund dieſer hohen Zitronenpreiſe ſoll, wie uns die Südfrüchtehändler erklärten, einmal darin liegen, daß ſchon am Erzeugungsorte bedeutend höhere Preiſe verlangt und daß die Produzenten darauf verweiſen, daß die Ware gegenüber dem Vorjahre bedeutend größer geworden ſei. Inländiſche neue Nüſſe, die ſeit neuerer Zeit erſtmals in dieſem Jahre auf den Markt kommen, koſten 90 Pfg. bis 1 Mark. Beim Gemüſe⸗Einkauf konnte die Hausfrau die erfreuliche Beobachtung machen, daß Weiß⸗ und Rotkraut, Tomaten, Zwiebeln und Gelberüben zu einem Einheits⸗ preis von 15 Pfg. für das Pfund verkauft wurden. Reich⸗ lich angeboten war Blumenkohl, Spinat und Kopf⸗ ſa lat, der ſich heute ebenfalls beſonderer Vorliebe beim Einkauf erfreute. Grüne Bohnen waren genügend vor⸗ handen, trotzdem erhöhte ſich der Preis um 10 Pfg., während für Gurken, insbeſondere für Einmachgurken, eine Er⸗ mäßigung eintrat. Kartoffeln wurden zu—7 Pfg. an⸗ geboten. Lebendes und geſchlachtetes Geflügel war en masse zugeführt; von der Treibjagd waren allein 100 Feld⸗ hühner zum Verkauf angeboten. Pilze, insbeſondere Pfifferlinge, gab es etwa 7080 Pfd. Der Markt war heute ſo ſtark beſchickt, daß er ſich bis zum Wartburg⸗Hoſpitz erſtreckte. Es kann angenommen werden, daß das Verkaufs⸗ geſchäft befriedigend war. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—7; Wirſing 18 bis 18, Weißkraut 14—15; Rotkraut 15—18; Blumenkohl, Stück 88 bis 150; Karotten, Bſchl.—12; Gelbe Rüben 15; Rote Rüben 157 Spinat 30—40; Mangold 15; Zwiebeln 18—15; Grüne Bohnen 38 bis 50; Kopfſalat, Stück 12—25, Endivienſalat, Stück 10—20j; Kohl⸗ raben, Stück—10; Tomaten 12—20; Rettich, Stück 10—15; Meer⸗ rettich, Stück 40—80; Gurken, Stück 1060; Suppengrüns, Bſchl. 8 bis 10; Peterſilte, Bſchl.—8, Schnittlauch, Bſchl.—8, Lauch, Stück 8157 Aepfel 20—50; Birnen 15—45; Trauben 4045; Zwetſchgen 20 bis 30; Preiſelbeeren 70; Mirabellen 40—50; Pfirſiche 35—80; Brom⸗ beeren 60; Pfifferling 90—100; Champignon 80; Orangen 60; Ba⸗ nanen, Stück 10—20; Süßrahmbutter 220—240; Landbutter 2007 Weißer Käſe 50—55; Eier, Stück 11—17; Aale 160180 Hechte 160 Barben 100120; Karpfen 160; Schleien 160; Breſem 80—100; Back⸗ fiſche 5060; Kabelfau 50—60; Schellfiſche 4070; Goldbarſch 4045 Rotzungen 100; Seehecht 80100; Hahn, geſchlachtet, Stück 150600; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—750; Enten, geſchlachtet, Stück 600—700f Gänſe, geſchlachtet, Stück 12001600; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 150; Rinoöfleiſch 110120, Kußfleiſch 7080; Kalbfleiſch 140; Schweinefleiſch 120—130; Gefrierfleiſch 72; Feldhuhn, Stück 120250. 5 5 * 75. Geburtstag. Stadtverordneter Guſtav Mayer⸗ Dinkel kann am morgigen Freitag in erfreulicher geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburts ta 9 begehen. Mit überraſchender Elaſtizität trägt der beliebte Mitbürger, dem im vorigen Jahre anläßlich ſeines 40jährigen Stadtverordnetenfubiläums die wohlverdienten Ehrungen zu⸗ teil wurden, die Laſt der Jahre. Möge ihm ein noch recht un⸗ getrübter Lebensabend beſchieden ſein. * Unfall mit Todesfolge. Geſtern vormittag verunglückte der 37 Jahre alte Hilfsarbeiter Lino Peres, wohnhaft in Sandhofen, dadurch, daß er beim Zuſammenkoppeln eines An⸗ hängerwagens und eines Laſtautos an einer Bauſtelle in Käfertal zwiſchen die beiden Wagen eingeklemmt und ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Der Verunglückte iſt bald darauf im Allgemeinen Krankenhaus ge ſtor ben. * Unter einen Sackſtapel getreten. Ein lediger, 27 Jahre alter Schreiner kam geſtern in einem Betrieb in der Bo⸗ nadiesſtraße beim Umſtellen von Säcken unter einen umfal⸗ lenden Stapel zu liegen, wodurch er eine Gehirnerſ ch üt t⸗ terung und Quetſchungen am Kopf und Rücken davon⸗ trug. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. D e Entwertung der Geſelligkeit Von Dr. Artur Landsberger In den Unruhen der Wahlen, wenn die Oberflächlichkeit menſchlichen Denkens bekanntlich Orgien feiert und ſich noch mehr als in politiſch ruhigen Zeiten in Schlagworten und Phraſen gefällt, hatte Reichsminiſter Dr. Streſemann un⸗ politiſche Worte geſprochen, die im Lärm des Tages unter⸗ gingen, es aber verdienen, anläßlich des nahenden Winter⸗ halbjahrs wieder ans Tageslicht gezogen zu werden. Streſemann ſprach vor den Mitgliedern des Vereins der Auswärtigen Preſſe— wie mir ſcheint, aus dem Stegreif und nur bemüht, alles Politiſche zu meiden. Er behandelte Preſſe⸗ probleme. Aber darüber hinaus gab er Anregungen zu Themen, die ihm perſönlich am Herzen liegen und die er im Intereſſe der geiſtigen Fortentwicklung deutſcher Staats⸗ männer und Politiker öffentlich behandelt ſehen möchte. Da ſie genau ſo wichtig für jeden anderen Berufszweig ſind, ſo ſollen ſie hier kurz beleuchtet werden. Streſemann wetterte gegen das geſellſchaftliche Leben Berlins, das den Stagtsmann— aber genau ſo jeden andern im Leben Stehenden— verpflichtet, vom Herbſt bis in den Sommer hinein mehrfach in der Woche Einladungen Folge zu leiſten. Streſemann, der ſich auf dem geſellſchaftlichen Parkett wohl nicht ſo ſicher fühlt wie auf dem politiſchen, beruft ſich für ſeine Theſen(für die politiſchen zitiert er ſelten einen Gewährsmann) auf zwei große Vorbilder: Napoleon I. und Fürſt Bülow, von dem der Prinz von Arenberg bekanntlich ſagte, daß er ſeine politiſchen Erfolge in erſter Linie ſeinen geſellſchaftlichen Fähigkeiten zu danken habe. Napoleon, ſo erzählt Streſemann habe zu einem eben ernannten Miniſter geſagt:„Ich warne ſie vor der Equipage(!) und vor den Diners“— Und Bülow habe geäußert:„Viele Diplomaten gehen an den Diners zu Grunde.“— Streſemann hätte neben Napoleon und Bülow auch Schiller als Kronzeugen be⸗ nennen können; von unzähligen Belegen nur dieſen einen Brief vom 20. November 1788:„So viele Menſchen reißt der Strom der Geſellſchaften und Zerſtreuungen mit ſich dahin, daß ſie erſt zu ſich ſelbſt kommen, wenn ſich die Seele aus dem Schwall der Nichtigkeiten nicht mehr emporarbeiten kann.“ Hier handelt es ſich in der Tat um ein Problem, das weder zu Schillers, noch Napoleons, noch Bülows Zeiten ſo ernſt und ſo aktuell war wie heute. Eine Statiſtik über das geſellſchaftliche Leben gibt es leider nicht— wird es nie geben. Gäbe es eine, ſo würde man vermutlich eine hundertprozentige Steigerung feſtſtellen können. Dies allein muß ſchon nach⸗ denklich ſtimmen. Denn wie kann z. B. ein Kaufmann oder Politiker, der aus freiem Willen oder aus Zwang täglich bis tief in die Nacht hinein geſellſchaftlichen Freuden und Pflichten nachgeht, körperliche und geiſtige Friſche gewiunen, um tags⸗ über in ſeinem Beruf leiſtungsfähig zu ſein? Entweder er verbraucht ſich in verhältnismäßig kurzer Zeit— oder die Arbeit leidet darunter. Oft wird beides der Fall ſein. Hinzu kommt— und das meint Streſemann wohl, wenn er den feinen Unterſchied zwiſchen Geſelligkeit und geſellſchaftlichem Leben macht— da auf den heutigen Geſellſchaften oftmals wahllos Menſchen zuſammen gebracht werden, die ſich fremd ſind und ſich nichts zu ſagen haben. Ein gewiſſer standard of life, bei dem man nicht einmal fragt, woher die Gelder kommen, um ihn zu führen, genügt heute, um geſellſchaftsfähig zu ſein. Ja, es gibt Häuſer im Berliner Tiergarten, in die der Geladene dem Gaſtgeber bis dahin fremde Menſchen ein⸗ fach„mitbringen“ kann— Häuſer, die ehedem peinlich ihren Verkehr ſiebten und ſich dann bei ihren Geſellſchaften Mühe gaben, nur Leute zuſammen zu führen, von denen ſie wußten, daß ſie auch menſchlich— und nicht nur mit dem Geldbeutel — ftbereinſtimmten. Das ergab dann Geſelligkeit. Man regte ſich gegenkeitig an und brachte aus den Geſellſchaften einen geiſtigen Gewinn heim. So war der Abend keine Strapaze, ſondern eine Erholung. Derartiges findet man heute nur noch ſelten. Damit glaube ich Streſemanns knapp formlierte Forde⸗ rung nach Geſelligkeit in ſeinem Sinne interpretiert zu haben. — Aber es iſt, wie geſagt, nicht nur die Qualität geſellſchaft⸗ lichen Lebens, die ihn bedenklich ſtimmt, es iſt vor allem die für acht Monate in Permanenz erklärte Pflicht von acht Uhr abends ab Geſellſchaftsmenſch zu ſein, die weit größere Gefahren in ſich birgt, als der vornehmlich auf Politik ein⸗ geſtellte Miniſter Streſemann ſie ſieht. Ich weiß, man gilt für unmodern, wenn man gewiſſen Großſtädtern predigt: pflegt das Familienleben! Ihr wißt ja gar nichts vonein⸗ ander. Ihr entfremdet Euch, wenn der Mann abgehetzt von der Arbeit kommt und gerade noch ſo viel Zeit hat, um ſich in Frack oder Smoking zu werfen und mit der ihn zur Eile drängenden Frau zu irgend einer Geſellſchaft zu ſtürzen, wo beide dann gewöhnlich erſt wieder zuſammentreffen, wenn ſie todmüde die Heimfahrt antreten. Familienleben!— Man kann ſagen: ſie wollen es nicht anders, und ſie ſind genügend damit beſtraft, daß ſie um die Freuden eines eigenen Heimes kommen. Aber es geht um mehr als um ſie! Man ſchreibt täglich über den ſittlichen und geiſtigen Verfall unſerer Ju⸗ gend, ſinnt auf Abhilfe, wettert gegen Lehrer und Erzieher. Ja, ſieht man denn nicht, daß ſo viele Eltern die Schuld tra⸗ gen, deren geſellſchaftliche Pflichten(die bei den Frauen ſchon am frühen Nachmittag beginnen) ihnen gar keine Zeit laſſen, ſich mit ihren Kindern zu beſchäftigen und ſich über deren Erziehung und Entwicklung miteinander auszuſprechen? Und wenn die Kinder ſehen, daß ihre Eltern ſo übertrieben dem Vergnügen leben, wie kann man ſich da wundern, daß auch ſie oberflächlich und vergnügungsſüchtig werden? Ein paar Abende in der Woche ſollten— das fordert mit anderen Wor⸗ ten auch Streſemann— der Beſchaulichkeit dienen: Abende, an denen der Menſch ſich mit ſich ſelbſt beſchäftigt: einſame Stunden, in denen er nachdenkt, an denen er Bücher lieſt und ſich bildet. Nutrimentum spiritus— die geiſtige Nahrung, die den Menſchen über das Tier erhebt, tritt hinter der Flut der 8 geſellſchaftlichen Pflichten(ſo nennen ſte's, obſchon es ihr freier Wille iſt) immer mehr zurück. Schon wirkt es ſich aus. Wer mehr als Beſchauer, weniger als Genießer durch gewiſſe Geſellſchaften geht, dem gähnt eine geiſtige Oede entgegen, die durch einen Bridge oder Black⸗bottom nur mühſam ver⸗ deckt wird. Ich bin kein Freund von großen Worten. Aber das kann man ſagen: Deutſchland, einſt der geiſtige Führer der Welt, zu dem Amerika empor ſah, droht in ſeinen geſellſchaft⸗ lichen Schichten geiſtig zu verflachen. Einſt ſchöpferiſch, be⸗ gnügt es ſich unſicher und träge bereits damit, das Ausland nachzuäffen. Soll es dahin kommen, daß weite Arbeiterkreiſe, die ernſt und vorbildlich an ihrer geiſtigen Fortentwicklung arbeiteten, die Bildung für ſich pachten? Will der Bürger, will vor allem der deutſche Schaffende, der uns noch näher ſteht als der Politiker, an don ſich Streſemann wendet, darauf verzichten, auch als Menſch der Welt ein Vorbild zu ſein?— Wahrſcheinlich ohne ſich der Tragweite ſeiner wenigen Worte bewußt zu werden und nur einem augenblicklichen Impuls folgend, hat Streſemann ſeine Hand auf eine Wunde gelegt, die es verdient, mit allem Ernſt behandelt zu werden. 5 7 * 4. Seite. Nr. 414 Nene Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. September 1928 * foliet Begrüßung durch den Vorſitzenden, Verleſung ein au Reichspräſtdent und Bundespräſident Oberbürgermeiſter Dr. Belian Begrüßte die Tagung, indem er u. a. ausführte: Im Namen des Geſamtvorſtandes des Reichsſtädtebundes eröffne ich unſere 18. ordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung und heiße Sie alle zu den wichtigen Bera⸗ kungen, die wir hier zu erledigen haben, in dem ſchönen Hei⸗ bdelberg herzlich willkommen. Es haben ſich 1476 Städte⸗ vertreter und 157 Gäſte zu dieſer Tagung angemeldet. Der Heidelberger Stadtverwaltung ſei auch heute an erſter Stelle für die große Mühe gdankt, die wir ihr bereitet haben und die ſie in liebenswürdiger Weiſe auf ſich genommen hat. Wir grüßen in der Stadt Heidelberg auch die letzte Ruheſtätte des 1. Reichspräſtdenten Friedrich Ebert, an deſſen Grab der geſchäftsführende Vorſtand einen Kranz niedergelegt hat. Der Bürgerſchaft Heidelbergs ebenfalls herzlichſten Dank für die Willkommensgrüße, desgleichen den Mitgliederſtädten unſeres pabiſchen Unterverbandes, des Badiſchen Städtebundes, für ihre Einladung nach dem ſchönen badiſchen Land! Es gereicht mit zur beſonderen Ehre und Freude, die zahlreichen Herren Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, ſodann die große Reihe der Herren Parlamentarier, die Vertreter der poli⸗ ätſchen Parteien und der befreundeten Verbände ſowie alle weiteren Ehrengäste zu begrüßen, besgleichen die Herren Ver⸗ treter ber Preſſe. 5 Meine hochgeehrten Herren! Ihr Erſcheinen gerade zu bieſer Verſammlung iſt für uns von allergrößter Bedeutung. Wir erbitten Ihre tatkräftige Unterſtützung in den uns bevorſtehenden Kämpfen. Wir Städtevertreter ſind uns des Ernſtes der Stunde bewußt. Ich verweiſe auf den Inhalt der Denkſchrift, die wir im Juni ds. Is. zur Ver waltungsreformfrage herausgegeben haben. Es hat in Rheinland⸗Weſtfalen ein Kampf begonnen, der zunächſt in dieſem Landesteile um Sein oder Nichtſein unſerer kleinen und mittleren Städte geht. In den Fragen der ländlichen Siedlungspolitik hat man ein Aufkaufen leiſtungsfähiger Bauernwirtſchaften durch große Nachbarn als unzweckmäßig erkannt. In gleicher Weiſe ſollte man leiſtungsfähige Selbſt⸗ verwaltungen davor ſchützen, daß ſie ohne zwingende Gründe von großen Verbänden aufgeſogen werden. Unſere Heidelberger Mitgliederverſammlung muß zum Notſchrei an alle Volksgenoſſen werden, baß wir kleinen und mittleren Städte weiter leben und ar⸗ beiten wollen in unſeren Selbſtverwaltungen für unſere Bür⸗ gerſchaften und für unſere große deutſche Volksgemeinſchaft. Wir wiſſen ſehr wohl, daß es Fälle geben kann, in denen auch eine Stadt ihr Leben hingeben muß, wenn es das Wohl des Volksganzen verlangt. Wir wollen aber, daß eine ſolche Maß⸗ nahme nur auf die äußerſten Notfälle beſchränkt bleibe; un⸗ ſere Städte wollen nicht allein dem Machtſtreben eines ſtär⸗ keren Intereſſenten geopfert werden. Wir fordern unſer Leben, weil wir wiſſen, daß wir als ſelöbſtändige Trä⸗ ger des Heimatgedankens und als Kultur⸗ zentrum unſerer Umgebung wertvollere Dienſte dem Volke leiſten können als dadurch, daß wir die Einwohnerzahl eines größeren Vewaltungskörpers vermehren. Glauben wir ja nicht, daß das, was im rheiniſchen In⸗ duſtriegebiet vorgeht, nur Rheinland und Weſtfalen angeht. Die Verteidigungskämpfe, die dort gegen Großſtadt⸗ eingemeindungen und gegen die Selbſtverwal⸗ tungsentrechtungen durch Großkreiſe ausge⸗ fochten werden, ſind bereits Entſcheidungskämpfe für ganz Preußen, ja auch für die anderen deutſchen Länder. Würde der Kampf in Rheinland⸗Weſtfalen zu Ungunſten der kleinen und mittleren Städte entſchieden, ſo würde dem rheiniſch⸗ weſtfältſchen Vorgang bald ähnliches in den anderen deutſchen PEER erverſammlung des Neichsſtädtebundes gelaufener Telegramme, Begrüßungstelegramme Reichskanzler Landesteilen folgen. Großſtadt und Land würde davon auch keinen Nutzen haben, da blühende deutſche Selbſtverwal⸗ tungen, die zwiſchen beiden ſtehen, das notwendige Bindeglied zwiſchen beiden darſtellen. Wir fordern ferner einen gerechten Finanzausgleich, der auch den Belangen der kleinen und mittleren Städte ge⸗ recht wird. Man gebe uns Städten die Fin anzhohett wieder zurück und beſchließe im Reichstage keine Steuerver⸗ zichte auf Koſten der Länder und Gemeinden, ohne dieſen gleichzeitig andere Einnahmen zu überweiſen. Wir prote⸗ ſtieren auch gegen die durch die Verordnung des Herrn Reichsfinanzminiſters vom 23. Juni 1928 eingeführte weit⸗ gehende Erweiterung der Fin anzſtatiſtik der Ge⸗ meinden, weil dieſe allen Gemeinden eine außer⸗ ordentliche rbeitsbelaſtung bringt, die im Zeitalter der Ver⸗ waltungsreform befremden muß, da die aus dieſer Arbeit mühſam gewonnenen Ergebniſſe den Arbeitsar nicht rechtfertigen. Ob dieſe Berichte in den Min über⸗ haupt verarbeitet werden können, iſt mehr als zweifelhaft. Die veröffentlichten Zufallszahlen werden ganz falſche Bilder geben. Die erſten Sorgen, die uns zu ſchweren Verteidigungs⸗ kämpfen zwingen, verlangen eine geſchloſſene Hal⸗ tung aller Städtevertreter, damit der Eindruck, den unſere Klagen auf diejenigen Stellen, die zur Entſchei⸗ dung berufen ſind, machen, der iſt, daß uns geholfen werden muß. Möge die XVIII. Mitgliederverſammlung den Selbſt⸗ verwaltungs⸗ und Finanznöten der kleinen und mittleren Städte klaren Ausdruck geben, damit unſer Notſchrei weithin durch das deutſche Land ſchallt. Es lebe das Leben und die Arbeit unſerer Mitgliedsſtädte für Volk und Vaterland! Glückauf!(Lebhafter Beifall.) Die Ziele der Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsreform in Reich, Ländern, Gemeindeverbänden und Gemeinden Reichsminiſter a. D. Dr. Külz behandelte in ſeinem Vortrage das Problem als ein zweigeteiltes, und zwar als ein ſolches der Reform der ſtaatlichen Struktur des Deutſchen Reiches und als ein ſolches der verwaltungsmäßigen Funk⸗ tionen im öffentlichen Gemeinſchaftsleben. Die heutige Struktur des Deutſchen Reiches entſpricht nicht mehr den Anforderungen der Zukunft des deutſchen Volkes, die eine zu ſtärkſter Leiſtungskraft befähigende ſtaatliche Zuſammen⸗ faſſung bedingt. Die territoriale Gliederung des Reiches ſowie die Aufgaben und Zuſtändigkeitsabgrenzungen zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden bedürfen einer vollkommen neuen, klaren organiſchen Regelung. In dem neuen Deut⸗ ſchen Reich iſt kein Raum mehr für Länder, deren Eigenſtaat⸗ lichkeit nur beruht auf dynaſtiſcher Tradition und nicht auf innerer ſtaatlicher Lebenskraft. Eine territoriale Konſolidte⸗ rung im Länderbeſtande Deutſchlands muß Hand in Hand gehen mit einer ſtarken Zuſammenfaſſung von Regierung und Geſetzgebung beim Reich, jedoch iſt eine zentraliſtiſche Reichsbitrokratie abzulehnen. Es iſt vielmehr in allen regionalen, lokalen und ausführungs⸗ mäßigen Angelegenheiten Dezentraliſierung und Stärkung der Selbſtverwaltung zu erſtreben. Den Selbſtverwaltungs⸗ körpern iſt in dem Geſamtorganismus des deutſchen Volkes wieder der richtige Platz anzuweiſen. Großſtädte, Mittel⸗ und Kleinſtädte und Landgemeinden erfüllen innerhalb des Ge⸗ ſamtorganismus des deutſchen Gemeinſchaftslebens Auf⸗ gaben zwar von verſchiedener Art, aber doch von gleich we⸗ ſentlichem Wert. Deswegen verträgt das Geſamtwohl keine einſeitige Bevorzugung einer dieſer Gattungen. Die Vor⸗ ausſetzung jeder Verfaſſungsreform iſt Rationaliſterung der Geſetzgebung nach Form und Inhalt, Verlegung der Ver⸗ waltung grundſätzlich in die unterſte Inſtanz, ſoweit es irgend möglich iſt, Beſeitigung eines jeden Dualismus zwiſchen Reich, Ländern und Kommunalinſtanzen, die Zuſammen⸗ faſſung aller Spezialverwaltungsſtellen bei den mittleren Behörden. Am Ende aller Tätigkeit auf dem Gebiete der Reichsreform und der Verfaſſungsreform muß das Beſtreben ſtehen: Alle Arbeit muß erfüllt ſein von dem Beſtreben, die nationale Einheit und Geſchloſſenheit zu feſtigen und die Verantwortlichkeit des einzelnen Volksgenoſſen in Reich, Ländern, Bezirken und Gemeinden zu ſtärken. * Pulver in der Tabakpfeife. Einen unerhörten„Scherz“ erlaubte ſich im Waldpark ein Mann in den mittleren Jahren mit einem Bekannten, der neben ihm auf der Bank ſaß. In einem unbewachten Augenblick füllte er dem Bekannten Pul⸗ ver in ſeine Pfeife. Als die Pfeife angezündet wurde, explodierte der Pfeifenkopf ſofort und verſengte dem Mann Haare und Geſicht erheblich. Der Uebeltäter ſelbſt wurde durch eine Stichflamme ſo erheblich an der Naſe ver⸗ letzt, daß er ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. * Feſtnahme eines Schaufenſterbeſchädigers. Der Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft wurde in der vergangenen Nacht von einem Paſſanten darauf aufmerkſam gemacht, daß ein Mann mit einem harten Gegenſtand die Scheibe eines Geſchäftes in den engen Planken zer ſchnitten hatte. Der Wächter nahm ſofort die Verfolgung des Täters auf, den er mit Hilfe eines Polizeibeamten am Parkhotel ſtellen und die Perſonalien aufnehmen konnte. Wie der Wächter feſt⸗ ſtellte, ſind die Scheiben einer größeren Anzahl Geſchäfte eben⸗ falls beſchädigt, jedenfalls von dem gleichen Mann. Bedeutſame Filmtagung in Frankfurt am Main O. Seb. Frankfurt a.., 6. Sept. Am 4. Septbr. kamen über 100 ſüddeutſche Lichtſpieltheaterbeſttzer in Frankfurt zu einer Beratung zuſammen, wobei eine Anzahl wichtige Fra⸗ gen auf der Tagesordnung ſtand. Während ein Teil der Ver⸗ handlungen inneren Organiſatiousfragen galt, die für Außen⸗ ſtehende von geringem Intereſſe ſein dürfte, kamen jedoch auch zahlreiche Dinge zur Sprache, die auch die breiten Maſſen, die als Beſucher der Lichtſpieltheater in Frage kom⸗ men, angehen. Es wurde in erſter Linie gegen die politiſch eingeſtellten ſogenannte Wochenſ chauen Stellung genom⸗ men. Die Theaterbeſttzer vertraten geſchloſſen den grundſätz⸗ lich durchaus geſunden Standpunkt, daß Politik aus den deut⸗ ſchen Lichtſpielhäuſern bleiben müſſe, und ſie lehnten in Frankfurt nicht nur geſchloſſen derartige Wochenſchauen ab, ſondern beauftragten auch den Verband, entſprechende Schritte zu unternehmen. Auch mit dem ſprechenden Film, der jetzt ganz beſonders propagiert wird, können ſich die Theaterbeſitzer aus mancherlei Gründen nicht befreunden. trotzdem in der Filmfachpreſſe häufig das Gegenteil behauptet wird. Man vertrat die Anſicht, daß die Technik des Tonfilms noch lange nicht weit genug vorgeſchritten ſei, um jene geſchäftlichen Er⸗ folge zu zeitigen, die der Lichtſpieltheaterbeſitzer nun einmal dringend gebraucht. In Frankfurt, aber auch in anderen ſüd⸗ deutſchen Großſtädten, hat ein außerordentlich geſchäfts⸗ ſchädigender Unfug Platz gegriffen, nämlich das Unweſen der verbilligten Vor zugs karten, ſeinem Friſeur. Zigarrenhändler und anderen Geſchäften für eine ganze Anzahl Lichtſpieltheater verſchaffen kann. Es ſoll nichts dagegen geſagt werden, wenn den Geſchäftsleuten, die die Plakate der Kinotheater aushängen, eins bis zwei verbil⸗ ligte Eintrittskarten zur Verfügung geſtellt werden, grund⸗ ſätzlich ſollen jedoch die dem Verband angeſchloſſenen Theater verpflichtet werden, die normalen Eintrittspreiſe einzuhalten, und es ſoll eine Kontrolle eingerichtet werden, die die Durchführung dieſes Beſchluſſes ſtreng überwacht. führt ab, es wirlt sehr milde, versuch es, und Du bist im Bilde —— der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill (Nachdruck verboten.] Nur die Landſchaft iſt uns treu geblieben. Am linken Rheinufer, lang hingeſtreckt dehnt ſich der Kurort, der einen ſtädtiſchen Anſtrich durch die vielen Fremdenpenſionen und Hotels am Ufer und ſeine gepflegten Anlagen bekommen Hat. Die prächtige Platanenallee, die hinauf zum Kurhauſe führt, iſt noch grüner und ſchattiger geworden. Man kann bei Regen darunter wandeln, wie unter einem Glasdach. Ueberall ſtehen dieſelben ſchiefergedeckten Villen mit ihren blanken Meſſingſchildern, die noch dieſelben Namen tragen. Das Kurhaus, die Wandelgänge, die Alleen und Gürten mit ſhren Teppichbeeten, alles iſt unverändert. Das Klima faſt zu mild, zu weich, zu warm, erhält noch jeden Abend durch den Talwind, der vom Rhein herauf kommt, ſeine Erfriſchung und die Roſen blühen in alter Ueppigkeit. Man braucht nicht mehr über die Mauern und Gitter fremder Gärten zu ſteigen, jetzt ranken ſie ſich uns über die Mauern in drängender, bunt prangender Fülle entgegen.— Ja, fetzt. Von meinem Balkon, auf dem ich tagsüber liege, ſehe ich wieder auf die Berge, die mir in der Ebene ſo fehlten, auf maleriſch zerklüftete, zackige Felſen mit ſtolzen Ruinen und deutſchen Schlöſſern, auf graugrüne ſteile Weinberge des gegenüberliegenden Ufers. Die Windlichter der Terraſſen der Hotels dort oben glänzen abends wie leuchtende Sterne in bie blaue Nacht. Man hat einige neue Quellen gebohrt, die mir zwar nichts mehr nützen werden, aber ſie haben dem Bad zu größerem Aufſchwung verholfen und ziehen Fremde an. Das aber iſt bie Hauptſache, ſagt Frau Amtsrat Müller. Die gute Dame hat immer noch ihre Familienpenſion und— Franzoſen. Aber dieſe neuen Franzoſen haben einen anderen Anſtrich bekommen. Sie ſind ſonngebräunt, treiben Fußhallſport und rudern mit Todesverachtung auf dem Rhein. Sie gehen an den Damen vorüber, als ſeien dieſe Lattenzäune, liegen im Leſezimmer quer über den Seſſellehnen mit ihren Beinen, wie ſie es von den Engländern geſehen haben, ſpucken im Cafs und rauchen kurze Pfeifen. Es ſind nicht mehr die Franzoſen von einſt,„aber es ſind immer noch Franzoſen“, ſagt Mama. Den Rhein, die Roſengärten, die Teppichbeete, die lichter⸗ funkelnden Schiffe und die Berge, alles habe ich wieder⸗ 600 geſchloſſen hat, iſt es beſſer, ſich keinen Illuſtonen mehr hinzu⸗ geben. Ich hatte allzu viele. und Sie hatten den Glauben in meine Mädchenſeele eingepflanzt, daß man von ſolchen leben könnte, ſie verwirklichen der feſthalten. Aber ich war ſcheints nicht dazu geboren, in Tragbdien mit Ränken und Schikanen mitzuſpielen. Das Leben hat mich zu Boden geworfen, ich erhebe mich nicht mehr. Ich kam heim mit leerem Herzen und leeren Händen. Aber daß ich mit leeren Händen kam, fanden mein Rechts⸗ anwalt und Mama doch ungehörig... Und ſie haben dann einen unwürdigen Kampf geführt um das, was man einen ſtandesgemäßen Zuſchuß nennt. 5 Gemütsbewegungen pflegen nervöſen Herzen ſonſt Scha⸗ den zuzufügen. Aber ſie können auch geſund machen. Das ſah ich an Mama. Sie iſt wieder jung, kräftig und ſchlag⸗ fertig geworden. Ich bewundere ihre Willensſtärke, ihren Mut, einen Kampf aufzunehmen mit Menſchen, die ihr in jeder Beziehung überlegen ſind. Als Mama endlich die Geduld verlor über dieſem nicht endenwollenden Prozeß, müde der politiſchen und diplomatiſchen Briefe, die ſie mit ihrem ehemaligen Schwiegerſohn wechſelte, ließ ſie dieſem den Vorſchlag machen, mich einfach abzufinden. Die Summe, die der Rechtsanwalt anriet war gewiß nicht erheblich, nicht für einen Herrn von Raſſow und nicht für mich, doch hat man den Vorſchlag kurzerhand abgelehnt. An dieſer Antwort erkannte ich nicht mehr Egon, der immerhin nobel war, ſondern einen blonden Kopf, der ihm während des Schreibens über die Schulter ſieht und ſagt: „So muß man ſchreiben, das ſitzt!“ Sie haben ſich dann auf eine kleine Apanage geeinigt, die ich, als eine Art Penſton, Mama aushändigen laſſe. Ich ſehe nichts davon. So habe ich wenigſtens das erhebende Bewußtſein, nicht von eines Menſchen Güte abhängig zu ſein, der nicht gütig war. Er hätte mir„eigentlich nichts zubilligen zu brauchen“, ſtand in dem letzten Brief. Von ſolchen Menſchen pflegte Tante Emma zu ſagen: „Die Leute bringen es zu was!“... Ich glaube, wir haben dieſe Tante doch unterſchätzt, denn ſie hat alles ohne roſa Lampenſchirme geſehen und hat ſchließlich recht behalten, wie die nüchternen Leute meiſt. Wann ſich Herr von Raſſow mit Frau Meta hat trauen laſſen, danach habe ich nie gefragt. Es genügt mir, daß ich es weiß. Noch in demſelben Jahr hat Frau Meta ihrem Gatten einen prächtigen Sohn geſchenkt.— Mama verſchwieg es mir, doch an den Blicken des ſchwarz⸗ gefunden, nur die Menſchen nicht mehr. (ſeidenen Kränzchens bemerkte ich, daß für mich mildernde Vielleicht iſt das gut. Wenn man mit dem Leben ab⸗ * Umſtände eingetreten ſein mußten. Nun bin ich in ihren Augen rehabilitiert. Mama hat ihre Villa verkauft und wir ſind in das alte Beſſemſche Haus übergeſiedelt, das mein Onkel, der Notar, ſchon die Galeerenkugel nannte, obwohl er kein Prophet war. Sie hat ſich darein gefunden, daß ich in ihr geordnetes Leben einen ſolchen Umſchwung gebracht, wenn ſie auch zuweilen vergißt, daß nicht ſie die Heldin dieſer Tragödie iſt, ſondern ich. Des Morgens in ihrem Bett, wenn ſie vor den zwitſchern⸗ den Spatzen nicht mehr ſchlafen kann,— die Spatzen am Rhein ſind noch einmal ſo redſelig wie in anderen Gegenden, oder während ſie in der Kirche in ihrem Strohſtuhl kniet, denkt ſie darüber nach, wer dieſe Briefe wohl aus dem Schreibtiſch genommen hat? Sie legt immerfort Patiencen, die mich betreffen und die nicht aufgehen wollen... Ich ſage ihr, daß es für mich gleichgültig iſt, wer ſie genommen hat. — Man hat damals Beweiſe gebraucht und hat ſie ſich ge⸗ nommen, wo man ſte fand, und auf dieſen Beweiſen hat man dann den Feldzugsplan aufgebaut und ihn auch ſiegreich durchgeführt. Ich ſagte einmal in einer reizenden Stunde zu Egon: „Eigentlich müßte ich mich von dir trennen, da ich nun alles weiß!“.. und er lachte.„Ja, Marion, haſt du denn Be⸗ weiſe, haſt du einen Zeugen oder einen Brief in der Hand?“ Sehen Sie, den hatte ich mir zu beſorgen vergeſſen und Zeugen hatte ich auch nicht... Es wäre ſehr einfach für mich geweſen und ich wäre dann rein und leuchtend aus der Scheidung hervorgegangen, aber ich war ſo töricht, mich auf anderer Menſchen Anſtändigkeit zu verlaſſen.. Mama wird ſich niemals darüber beruhigen können, daß ich Meta zuliebe in den naſſen Kleidern auf der Mole blieb, um einem mit den Wellen ringenden Schiff zuzuſehen. Wenn ich das nicht getan hätte, hätte ich die Krankheit nicht bekommen, die ſo auf mein Herz eingewirkt hat... Aber ich ſage mit Wil⸗ helm:„Ob durch eigene oder anderer Menſchen Torheit, die Hauptſache iſt, daß man ſie hat.“ Das Schlimmſte wird für ſie aber immer bleiben, daß ich als Schmetterling auf eine Redoute ging! Wenn wir die Leiter der unſeligen„Wenns“ herabſteigen, enden wir unfehl⸗ bar bei den Schmetterlingsflügeln, die mir meine eigene Mut⸗ ter an die Schultern heftete, indem ſie das ſagte, was alle Mutter zu ihren Töchtern ſagen, wenn ſie den Fuß auf das Trittbrett des Wagens ſetzen:„Amüſiere dich gut und nimm dein Kleid in acht!“ Ich habe beides gehalten. (Fortſetzung folgt.) die ſich jeder bei 7 ö a — S 8 On . Donnerstag, den 6. September 1928 Neue Maunhetmer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 414 Eine„Bißerin“ ſcheffelt Geld Verantwortungsloſes Treiben einer Kurpfuſcherin Diagnoſe aus dem Brunnenwaſſer— Mit dem Sechsſitzer auf Landpraxis— Sechs Einer Kurpfuſcherei, wie ſie nach einer Erklärung des Staatsanwalts kaum noch zu überbieten ſei, hatte ſich eine Frau Johanne F. aus Halle ſchuldig gemacht. Sie hatte ſich vor dem großen Schöffengericht Halle a. d. S. zu verantworten. Sie braucht nicht etwa zur Feſtſtellung der Krankheiten wie Schäfer Aſt⸗Hamburg drei Nackenhaare des Patienten, auch nicht wie Schäfer Ehrte den Urin, ſondern die Patientin hatte lediglich eine Flaſche— reinen⸗ Brun nenwaſſers mitzubringen. Die weiſe Frau ſchüttelte die Flaſche hin und her und dann las ſie— das tiſchte ſie jetzt in allem Ernſt dem Gerichtshof auf— aus der Flüſſigkeit ſofort die Krank⸗ heit der Frau, die das Waſſer gebracht hatte. Der medizi⸗ niſche Sachverſtändige meinte allerdings, er ſei im Zweifel, ob man ſich mehr über die Un verfrorenheit der An⸗ geklagten oder über die Torheit der gerupften Leute wundern ſolle. Denn die Angeklagte habe doch nur auf den törichten Aberglauben der Leute ſpekuliert, denen ſie das Geld in ganz erheblichem Umfange aus der Taſche gezogen habe. Frau F. will das ſogenannte„Büßen“— ſo nennt ſie ihr + Heilverfahren— das ſie von ihren Vorfahren erlernt haben will, ſchon als Kind betrieben haben; als Zwölfjährige will ſie ſchon einen alten Mann von ſchwerer Krankheit geheilt haben. Selbſtverſtändlich war ihre Tätigkeit nur auf Geldſchneiderei eingeſtellt. Schon im vorigen Jahr wurde ſie wegen Kur⸗ pfuſcherei zu 300/ Geldſtrafe verurteilt. Da aber das Geld nicht von ihr eingezogen wurde, ſo hatte ſie die Strafe nicht als Strafe angeſehen vielmehr ihr Geſchäft noch erweitert. Sie kaufte ſich ein ſechsſütziges ſchnittiges Auto, auf dem ſie dann Fahrten in die weitere Umgebung unter⸗ nahm, wo ſie— ſo in Brehna, in Gräfenhainichen—Sprech⸗ ſtunden abgehalten haben ſoll. Es ſollen ihr die Patienten nur ſo zugeſtrömt ſein, weil ſie ſich mit dem nötigen Nim⸗ bus zu umgehen verſtand: Was die Aerzte vordem an den Patienten feſtgeſtellt hatten, war nach ihrer Behauptung natürlich grundfalſch.„Der Arzt iſt wohl verrückt, Ihre Mutter iſt nicht herzkrank, ſondern geſchlechtskrank“, mußte eine junge Frau anhören, als ſie ihre Mutter unter Mft⸗ bringen des üblichen Brunnenwaſſers als Patientin anmel⸗ bete. a Die meiſten der Ausgeplünderten haben aus begreif⸗ lichem Schamgefühl ſich nicht gemeldet, daß ſie betrogen worden ſind, nur ein kleines Häuflein hat bieſen Mut ge⸗ funden. Aus dem Lande Kr. Heidelberg, 6. Septbr. Die Allgem. Ortskran⸗ kenkaſſe Heidelberg zählte am 1. September 37 128 Mit⸗ glieder gegen 36964 im Vormonat. Hiervon waren 19 044 18 925) männlichen und 18 034(18 039) weiblichen Geſchlechts. Pflichtverſtchert waren 17405(17324) Männer und 14528 (14584) Frauen. Freiwillig verſichert waren 1630(1592) Män⸗ ner und 3381(3380) Frauen. An Kranken und Arbeits⸗ unfähigen wurden am Stichtage 540(557) Männer und 598 (575) Frauen gezählt. Hiervon eutfallen auf freiwillige Mit⸗ glieder 17(7) Männer und 58(56) Frauen. Von 182(226 Wöchnerinnen, die am 1. d. Ms. gezählt wurden, gehören 127 (449) den pflichtigen und 55(79) den freiwilligen Mitgliedern an. Außer dieſen wurden auf Grund der Familienhilfe wei⸗ tere 154(160) Wöchnerinnen unterſtützt. Die Zahl der arbeits⸗ unfähigen Kranken betrug insgeſamt 1130(1132) oder 3,07 (3,07) Prozent. Vom Arbeitsamt waren am 1. September 2203(2073) männliche und 463(405) weibliche Erwerbsloſe zur Krankenverſicherung gemeldet. * Weinheim, 5. Sept. Die amtliche Reben⸗Beobachtungs⸗ ommifſton in Berlin berichtet von der Bergſtraße, daß dort eineſehrgute Weinernte in Ausſicht ſtehe und zwar ſowohl hinſichtlich Men ge wie Güte. Es ſcheint alſo, als ob unſere Weinbaugebiete in dieſem Jahr allgemein einen guten Herbſt zu erwarten haben, zumal auch von der Moſel günſtige Ausſichten für den Hörbſt gemeldet werden. * Zizenhauſen, 5. Sept. Der Arbeiter Otto Rutzarz von Rißtorf ſtürzte mit ſeinem Fahrrad, wobei ihm ſein Spa⸗ zterſtock, den er mit ſich führte, in den Leib drang. Der Verunglückte erlitt dabei ſehr ſchwere Verletzungen, ſodaß er im Stockacher Krankenhaus operiert werden mußte. * Übſtadt(A. Bruchſal), 5. Sept. Auf der Nebenbahn wäre es geſtern nachmittag faſt wieder zu einem Unglück Aekommen. Ein Langholzfuhrwerk aus Tiefenbach überguerte die Bahn an einem Feldübergang. Der Hührer ging an der linken Seite des Pferdes, wo er den her⸗ Annahenden Zug nicht ſah. Das Fuhrwerk wurde noch am Ende ergriffen und der Wagen zerſtört.— In Unteröwisheim konnte ein Bierauto gerade noch im letzten Moment vor dem Bahnübergang halten und vermied einen Zufßammenſtoß mit dem gleichen Zug an einer unüberſichtlichen Stelle. * Freiburg i. Br., 4. Sept. gleiſte, konnte aber durch Ziehen der Notbremſe zum Stehen gebracht werden. Die Paſſagiere des Wagens konn⸗ ten durch Umſteigen ihre Fahrt fortſetzen. Die Strecke war einige Zeit geſperrt. eee eee ee, Gefän Der.20 Uhr vormittags Freiburg in Richtung Baſel verlaſſende Perſonenzu g er⸗ litt geſtern einen Unfall. Einer der letzten Wagen ent⸗ Monate hinter Schloß und Riegel Aber auch die Angeklagte wartete mit Zeuginnen auf, die durch ihre Manipulationen glauben, geſund geworden zu ſein. Es wurde den Richtern wirklich nicht leicht, ernſt zu bleiben, als eine Frau B. aus Trotha ihre Leidensgeſchichte vortrug. Die Aerzte hätten ihr Leiden nicht feſtſtellen können, da ſet ſie zu Frau F. gegangen, die ihr ſofort ge⸗ ſagt habe, ſie leide am Krebs. Sie habe denn auch mit eigenen Augen die von Frau F. feſtgeſtellten— Krebs⸗ würmer, die ihr bis zum Herzen hinaufkröchen, geſehen. Wenn man ſolch einen Wurm auf den Tiſch lege, zergehe er in ſich ſelbſt, nach kurzer Zeit ſei von ihm nichts mehr da. Seit einem Jahre wurde ſte von Frau F. behandelt und es ſeien die Krebswürmer nicht mehr ſo ſtark aufgetreten. Aehn⸗ liche Schilderungen, wenn ſie auch nicht ganz ſo haarſträubend waren, gaben noch einige der ehemaligen Patientinnen der Frau F. zum beſten. Zu dem Hokuspokus mit dem Brunnenwaſſer geſellte ſich aber noch ein anderer Unfug. Frau F. nahm ein Ei unter ihre Kleider, brachte aber nur die Schalen wieder hervor, die ſie der Patientin mit dem Auftrage in die Hand drückte, dieſe in ihrem Garten zu vergraben, dann würde die Krankheit ſchwinden.— Die Hauptſache für Frau F. war natürlich das Honorar, das ſie mit ihrem Schwindel in ſchwindelhafter Höhe trieb. Hatte ſie im vorigen Jahr den Patienten Paraffinöl als„Eidechſenbl“ angedreht, wofür ſie ſich 3 Mark und mehr geben ließ, obwohl es nur ein paar Pfennige koſtete, ſo arbeitete ſie jetzt mit dem ſo⸗ genannten„Koſenöl“,„Roſenwaſſer“, das nach Feſt⸗ ſtellungen des Gerichtschemikers zum Glück für die Patienten kein Tröpfchen Roſenwaſſer enthielt. Es war eine Miſchung von Zuckerſaft und Kirſchenſaft, die nur 2 Pfg. Wert haben ſoll. für die ſie ſich aber 60 /, 100/ und mehr geben ließ. Sie will es von einem Reiſenden regelmäßig ge⸗ kauft haben, deſſen Namen ſie aber nicht anzugeben wußte. Einer Frau, die ſchwer krebskrank und ihrem Ende nahe war, knöpfte ſie noch vor dem Tode 250/ ab, anderen Frauen 100% und 60 /. Daß ihre Kurpfuſcherei ſehr einträglich war, zeigte nicht nur die Anſchaffung des Autos, ſondern ein Darlehen an einen Hausbeſitzer. Das Gericht ſah in dem Tun der Angeklagten einen un⸗ erhörten Unfug, ein betrügeriſches Manöver, mit dem ſie nur den Leuten das Geld aus der Taſche gelockt habe. Da die vorige Geloſtrafe an der Angeklagten wirkungslos vor⸗ übergegangen ſei, müſſe eine empfindliche Gefängnisſtrafe über ſie verhängt werden, um ihrem gemeingefährlichen 5 ein Ende zu machen. Es wurde auf 6 Monate gnis und 200% Geldͤſtrafe erkannt. 2 * Karlsruhe, 5. Sept. Die Karlsruher Polizei hat am geſtrigen Dienstag nicht weniger als 18 Motorräder wegen ruheſtörender Geräuſche oder beläſtigender Rauchent⸗ wicklung von der Straße weg beſchlagnahmt. * Pfohren(A. Donaueſchingen), 5. Sept. In dem allein⸗ ſtehenden großen Anweſen der Witwe Zeller auf Immen⸗ höfe entſtand zur Nachtzeit Feuer, das in den großen Vorräten von Heu und Getreide reiche Nahrung fand. Das Anweſen iſt vollſtändig niedergebbdannt. Viel konnte nicht geborgen werden. Drei Schweine kamen in den Flammen um. * Konſtanz, 5. Sept. Am Strande von Güttingen bei Romanshorn, wo die Leiche des am Freitag mit ſeinem Motorboot auf dem Bodenſee während der Ueberfahrt von Hagnau nach Romanshorn verunglückten Johann Stu tz auf⸗ gefunden worden war, iſt nun auch die Leiche ſeines Beglei⸗ ters, des 42jährigen Südfrüchtehändlers Szalabrino aus Ro⸗ manshorn geborgen worden. Ueber den Hergang des be⸗ dauerlichen Unglücks herrſcht noch immer vollkommene Un⸗ Aus der Pfalz In den Tod gegangen? * Ludwigshafen, 6. Sept. Am Dienstag Abend hat ſich der 54 Jahre alte verheiratete Penſioniſt Emil Trau! von hier entfernt. Da er ſchwer nervenleidend iſt und ſchon wiederholt Selbſtmordgedanken äußerte, wird ange⸗ nommen, daß er ſich ein Leid angetan hat. Er iſt.78 Mtr. groß und von kräftiger Statur. An der Stirne hat er einige kleinere Schnittwunden. ** * Schifferſtadt, 5. Sept. Durch die hieſige Gendarmerie ſen gleichaltriger Freund Franz Fuhrmann, beide von hier, feſtgenommen und in das Speyerer Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Sie wurden jetzt als die myſteriböſen Ein⸗ brecher entlarvt, die im Auguſt 1921 in Dannſtadt bei Landwirt Schwimm durch Einbruch eine größere Menge Silbergeld entwendeten. :: Bad Dürkheim, 6. Sept. Wie uns mitgeteilt wird, fin⸗ det in Bad Dürkheim während des diesjährigen Wurſtmark⸗ tes beim Wurſtmarktplatz in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle eine Gewerbeſchau mit Sondermeſſe ſtatt, die von dem Gewerbeverein und dem Handelsſchutzverband Bad Dürkheim veranſtaltet werden. Die Eröffnung der Ausſtel⸗ lung findet am Sonntag, g. September, um 12 Uhr mittags ſtatt.(Für die Preſſe iſt eine Vorbeſichtigung am Freitag, 7. September, 5 Uhr in der Ausſtellungshalle vorgeſehen.) 2 wurden der 23jährige Erwerbsloſe Emil Kobliſcheck und deſ⸗ f Das unetreſchte, Wissenschaftl. begründete Mittel tar den Haamwuchs. Arztiich empfohſen gegen Haarausfall und Kopfschuppen. frischende und ſdeale Pflegemittel für die Frisur, von höchster Sigenart der Bufteomposltior. Gerichtszeitung Ein ſeltſamer Heiratsſchwindler Vor dem Großen Schöffengericht Frankfurt a. M. wurde der Kapitän Ernſt Griſchart wegen Heirats⸗ ſchwindels zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Die Schwindelei ſtellt an ſich eine ziemlich alltägliche Sache dar. Griſchart hatte einer 35jährigen Erzieherin aus Homburg unter dem Verſprechen des Abſchluſſes der Ehe nach und nach 10 000 Mark herausgelockt und ſie dann ſitzenlaſſen. Der Pro⸗ zeß gewann jedoch durch verſchiedene Umſtände, hauptſächlich durch das äußerſt phantaſtiſche und roma nhafte Vor⸗ leben des Verurteilten Intereſſe. Griſchart, der 43 Jahre alt iſt und ſich elegant kleidet und über eine imponierende Er⸗ ſcheinung verfügt, hat nach ſeinen Angaben ſchon im Alter von 27 Jahren drei Schiffe befehligt und iſt weit gereiſt. Er be⸗ kennt ſich zum Kommunismus. Er hat— immer nach ſeinen Angaben— in Hamburg in der Jugendbewegung eine Rolle geſpielt, den„Reichsverband der Vorbeſtraften“ gegründet, war bei der Revolution oberſter Marinerat der Niederelbe und will ſpäter zur Reorganiſation des ruſſiſchen Schtffsweſens nach Rußland berufen wor⸗ den ſein. Heute iſt er Generalbevollmächtigter des Fürſten Dabiſcha Kotromanicz, den er mit ſeiner Familie aus Ruß⸗ land befreit haben will, und der gegen den ruſſiſchen Staat Millionenforderungen geltend macht. Der Fürſt war tatſäch⸗ lich zu der Verhandlung als Zeuge geladen. Im Jahre 1925 befaßte ſich der Kapitän mit verſchiedenen Schiffahrtsplänen. Er wollte Schiffe für Nordlandfahrten kaufen, Kindern, Ferien⸗ aufenthalt auf Schiffen gewähren uſw. Angeblich ſoll ihm vom Reichswirtſchaftsminiſter damals eine Unterſtützung non einer Million Mark zugeſagt worden ſein. Auch im Ausland hätte man ſich für ſeine Pläne intereſſiert und ihm geldliche Unterſtützung verſprochen. Als Griſchart dann auf der Ta⸗ gung der Auslanddeutſchen im Herrenhaus eine Rede hielt, ſoll er damit unangenehm aufgefallen ſein. Man warnte vor ihm, und ſeine Pläne ſeien, wie es heißt, dadurch zerſtört wor⸗ den. Griſchart war mehr und mehr in Schulden gekommen und hat ſich dann nach der Scheidung ſeiner Ehe auf den Hei⸗ ratsſchwindel verlegt, um ſeine dringendſten Schulden zu be⸗ zahlen. Geſchäftliches Eine moderne Metzgerei Dem Zuge der Zeit Rechnung tragend, hat Metzgermeiſter Auguſt Schneider die Fabrikation ſeiner Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren aus dem Hauſe J ga, 6 in das neu erworbene ſtattliche Eck⸗ haus F 2, ga verlegt. Wenn man den Hausgang in der Straße zwiſchen F 2 und g betritt, ſo gelangt man zur Rechten zunächſt in den freundlichen Aufenthaltsraum, in dem das Perſonal die Mahl⸗ zeiten einnimmt. Die hohe, helle, geräumige Wu r ſt küche, die man alsdann durchſchreitet, enthält die mobernſten maſchinellen Ein⸗ richtungen. Von der mächtigen Keſſelanlage werden zwei Abteilungen mit Kohle und die dritte mit Gas geheizt. Eine an der Decke ange⸗ brachte kranartige Einrichtung befördert die fertigen Wurſtwaren von den im Vorderteil des Raumes befindlichen Arbeitstiſchen zu der in dte Wand eingebauten doppelten Rau ch kammer, die mit Gas gehetzt wird. Eine eiſerne Tür ſchließt im Hintergrund der Wurſt⸗ küche die beſonders ſchön ausgeſtattete zweiteilige Kühlanlage (Kühlmaſchine„Autofrigor“) ab, die ſtändig die gleiche Temperatur (2 und 4 Grad Kälte) aufweiſt. Begibt man ſich wieder in den Hausgang zurück, ſo kommt man zur Linken zunächſt in das Bitro des rührigen, ſtrebſamen Ge⸗ ſchäftsinhabers und dann in bis Ladenlokal, das ebenſo wie die Fabrikationsräume eine Sehenswürdigkeit iſt. Die Wände ſind bis zur kaſſettierten Glasdecke graublau gekachelt, die Schaufenſter vom Laden durch elegante Etagenvorſetzer in Marmor und Majolika abgeſchloſſen. In die Rückwand des Ladens iſt ein großer Spiegel eingelaſſen, über dem Soffittenbeleuchtung erſtrahlt. Neuartige Beleuchtungskörper werfen das Licht gegen die Glasdecke, die es auf das geſamte Lokal unaufdringlich verteilt. Marmorvorſetzer präſenttieren auf den die eine Längs⸗ und Breitſeite des Raumes einnehmenden Ladentiſchen in appetitlichſter Aufmachung ſämtliche Sorten feinſter Wurſtwaren, kalte Braten, Salate, Paſteten und ſonſtige Leckerbiſſen. Die neuen Geſchäftslokalitäten, in denen alle Errungenſchaften der Neuzeit verwertet ſind, werden ſicherlich dazu beitragen, dem ſeit 45 Jahren unter der Firma Auguſt Schneider beſtehenden Geſchäft recht viele neue Kunden zuzuführen. 10609 aas Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. 5 Neue Mannheimer en G. m. b. H. Mannheim, Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur; Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: l. B. Kurt Fliſcher — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunaßppolftik u. Lokales: Rſchard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil; 1. B. Franz Kircher - Gerſcht und alles UHebrige: Franz Kircher— Anzeſgen“ Max Filter Zu beziehen in der Haupt- nsbenstelle f J, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstr. 5, Schwetzingerstrage 19/0 und Meerfeldstraſe 11, s- wie durch dle Trägerinnen Zuglelch das er- Sekte. Nr. 414 Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — e ee————.—— Donnerstag, den 6. September N 1928 Schwarzwaldwerke Lanz GmbH., Mannheim Zu den bereits im heutigen Mittagsblott gemeldeten Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten des Unternehmens wird uns von deſſen Verwaltung noch folgendes gemeldet: Die Geſellſchaft fabriziert Zentrifugen, Kältemaſchinen und Fahrräder. Die ungewöhnlich ſchlechten Verhältniſſe auf dem diesjährigen Fahrradmarkt haben die Geſellſchaft, wie auch andere Fahrradfabrzen in der Richtung betroffen, daß der Abſatz nicht dem vorbeiteten Fabrikations- programm entſprach und erhebliche Beſtände verblieben. Der in dieſem Frühjahr propagierte agrariſche Käuferſtreik hat ſchon vorher den Zentrifugenabſatz beeinträchtigt, anderer⸗ ſeits beſtanden Wechſelverpflichtungen gegenüber Liefe⸗ ranten, die infolge der Lagerbeſtände nicht mehr programmäßig ein⸗ gelöſt werden konnten und daher zu Wechſelproteſten führten.— Die Geſellſchaft beſitzt ein Kapitol von nur 600 000. Dies wurde deshalb um ſo unzureichender, als der Umſatz ſich im Vorjahre (6 v. H. Dividende) und auch im laufenden Jahre jeweils ver⸗ doppelte und in dieſem Jahr 4 Mill./ erreichte. Die Ge⸗ ſchäfte gehen auch heute noch gut, es werden etwa 400 Perſonen beſchäftigt. Auch in dieſem Jahre iſt mit Gewinn gearbeitet wor⸗ den. Die Halbjahresbilanz weiſt per 30. 6. nach Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen einen Reingewinn auf. Verluſte waren nur in unbedeutendem Umfange zu verzeichnen. Die Geſell⸗ ſchaft iſt insgeſamt mit veichlich 800 000 aktiv. Stundungs⸗ verhandlungen mit den Gläubigern ſind im Gange und teil⸗ weiſe bereits abgeſchloſſen. Bei ruhiger Abwicklung iſt daher anzu⸗ nehmen, daß ſämtliche Gläubiger voll befriedigt werden. Die Geſellſchaft iſt übrigens nicht eine Tochtergeſellſchoft der Hein⸗ rich Lanz AG., vielmehr befinden ſich ſämtliche Anteile in den Hän⸗ den der einzelnen Miglieder der Familie Lanz, die ihrerſeits Aktio⸗ näre der Heinrich Lanz AG. ſind. Wegfall des Urſprungsnachweiſes auch für deutſche Sendungen auf Grund der beſonderen Vergünſtigungen des Saarzoll⸗ abkommens Die Handelskammer Saarbrücken teilt mit: Es ſind Zweifel darüber entſtanden, ob die kürzlich veröffentlichte Verfügung be⸗ treffend Wegfall des Urſprungsnachweiſes auch dann zur Anwendung kommt, wenn es ſich um die Einfuhr deutſcher Waren handelt, für die auf Grund des Saarzollabkommens vom 23. Februar 1928 entweder Zollfreiheit oder ein unter dem Minimaltarif liegender Zollſatz in Betracht kommt. Dieſe Zweifel wurden auf Anfrage der Handelskammer durch die Zolldirektion Saarbrücken dahin ge⸗ klärt, daß auch für dieſe Sendungen die Notwendigkeit zur Bei⸗ bringung von Urſprungszeugniſſen in Zukunft entfällt. Die Zoll⸗ verwaltung hat ſich jedoch das Recht vorbehalten, in Zweifelsfällen über den wahren Urſprung der Waren alle notwendigen Nachweiſe zu fordern und nötigenfalls auf die Expertiſe zurückzugreifen. :2 Dresdner Bank, Berlin.— Halbjahresbilanz. In der ge⸗ ſtern abgehaltenen Sitzung des Auf ſichtsrats der Dresdner Bank wurde die Halbjahresbilanz vorgelegt. Die Bilanz, die güünſtige Zahlen aufweiſt, wurde von dem Auſſichtsrat mit Befriedi⸗ gung zur Kenntnis genommen. * Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt.— Halbjahrsabſchluß: Um⸗ ſätze um 25 v. H. erhöht. In der Auſfſichtsratsſitzung der Allge⸗ meinen Deutſchen Credit⸗Anſtalt, Leipzig, wurde der Halbjahres⸗ abſchluß vorgelegt, nach dem ſich die Umſätze im erſten Halbjahr 1928 um reichlich 25 v. H. erhöht hoben. Die weiterhin durchaus be⸗ ſriedigende Entwicklung des Inſtituts kommt auch in den Ertrags⸗ ziffern zum Ausdruck. * Berliner Bankverein.— Erhebliche Abſchreibungen notwendig. — Liquidationsertrag. Die Liquidation des Inſtituts, an dem das Reichswehrminiſterium und die Girozentrale beteiligt ſind, wird nunmehr beantragt. Es verlautet dazu, daß die Bilanzſitzung zwar erſt am Freitog ſtattfindet, es iſt jedoch, wie ſich zeigt, damit zu rechnen, daß erhebliche neue Abſchreibungen notwendig ſind. Es handelt ſich hier um Abſchreibungen für alte Engage ⸗ ments, denn neue Geſchäfte ſind, wie erklärt wird, im letzten Jahre nicht gemacht worden. Die Verwaltung dürfte vorausſichtlich nach der Aufſichtsratsſitzung eine Communiqué zur Veröffentlichung bringen, Abfindungsvergleich Deutſcher Lloyd Verſicherungs⸗Akt.⸗Geſ.— Barmatabwicklung. Wie es heißt, hat die Deutſcher Lloyd Verſiche⸗ rungs⸗Akt.⸗Geſ. kürzlich mit der Barmatabwicklung, d. h. der Liqui⸗ dattons⸗ und Treuhand G. m. b. H. ein Vergleichsabkommen getroffen, wonach die laufenden Verpflichtungen des Deutſchen Lloyd durch eine einmalige Zahlung von 420000 Mk. abgelöſt werden. Bekanntlich hatte im Jahre 1925 der Deutſche Lloyd als einzige der Geſellſchaften, die an den Rückverſicherungen für die All⸗ gemeine Garantiebank Akt.⸗Geſ. des Barmat⸗Konzerns beteiligt waren, eine Verpflichtung anläßlich des Konzern ⸗Zuſammenbruchs wenigſtens teilweiſe anerkannt. Damals erklärte ſich der Lloyd auf dem Vergleichswege bereit, im Laufe von 10 Jahren zuſammen 1,2 Mill./ zu zahlen, alſo monatlich 10000 /. Das wären bis jetzt * Vorjahrsdividende der Barmer Maſchinenfabrik AG. in Bar⸗ men⸗Lennen. Die zum Glanzſtoff⸗, Bemberg⸗ und Enka⸗Konzern gehörende Maſchinenfabrik, die in erſter Linie Maſchinen für die Kunſtſeideninduſtrie herſtellt, kann für das am 31. März d. J. ab⸗ geſchloſſene GJ. einen Gewinnanteil von 10 v. H.(wie i..) aus⸗ ſchütten, und zwar nach reichlichen Abſchreibungen und bei allge⸗ mein worſichtiger Aufſtellung der Vermögensrechnung. Der AR.⸗ Vorſitzende, der bekannte Kunſtſeideninduſtrielle Carl Benrath aus Barmen, bezeichnete in der HV. die Beſchäftigung und allge⸗ meine Lage der G. als günſtig. Vereinigte Chemiſche Werke AGG. in Charlottenburg.— Zu⸗ friedenſtellender Abſatz. Der Geſchäftsgang hat ſich, beſonders in der Seifeninduſtrie, in dem Ultimo Juni d. J. abgelaufenen GJ. gün⸗ ſtig entwickelt. Das Glyzeringeſchäft hatte dagegen ſehr ſtark unter Preisſchwankungen zu leiden. Wie weit ſich dies auf das Jahres⸗ ergebnis(i. V. 10 v. H. Gewinnausſchüttung) auswirken wird, läßt ſich erſt nach Abſchluß der Bilanzarbeiten im Oktober d. J. ſagen. Im neuen GJ. hat ſich der Abſatz in den Seifenartikeln der G. weiter zufriedenſtellend entwickelt. d * Nienburger Maſchinenfabrik AG. in Nienburg.— Normale Beſchäftigung. Der Abſchluß der Geſellſchaft, die am 30. Juni ihr Geſchäftsjahr beendete, wird erſt in 14 Tagen fertig ſein. Die Beſchäftigung aus dem Inlande iſt gegenwärtig normal, aber die Preiſe ſind gedrückt. Der Export der Geſellſchaft, die namentlich Maſchinen für Ziegeleien und Gummifobriken baut, hat nach den ruſſiſchen Randſtaaten, nach Südamerika und Italien gegen das Vopjahr etwas nachgelaſſen. Hochfrequenz Maſchinen AG.— Keine beſonderen Trans⸗ aktionen bevorſtehend: Im Zuſammenhang mit der von der C. Lorenz AG. beantrogten Kapitalserhöhung, die u. a. auch zu Angliederungszwecken benutzt wird, verlautet auch gerüchtweiſe von beſonderen Transaktionen bei der Hochfreguenz AG.(als Konzern⸗ geſellſchaft der Lorenz AG.). Wie jedoch von authentiſcher Seite verſichert wird, beſtehen keinerlei Pläne über Kapitals⸗ oder ſon⸗ ſtige Transaktionen. Die geringfügige Steigerung der im Freiver⸗ kehr notierten Aktien dürfte auf die allgemeine Feſtigkeit der Elek⸗ trizitäts⸗ und Schwachſtromwerte in letzer Zeit zurückzuführen ſein. Da die Geſellſchaft foſt als reine Holdinggeſellſchaft keine eigene Fabrikation beſitzt, iſt ſie von dem Beſchäftigungsgrad ihrer Be⸗ teiligungsgeſellſchaften abhängig. Dieſer iſt bisher befriedigend ge⸗ weſen, die Einnahmen halten ſich daher ungefähr auf der Höhe des Vorjahres. * Ppugs Spinnereien und Webereien AG., Odenkirchen.— Spar⸗ maßnahmen. Die in der letzten GV. der Pongs Spinnereien und Webereien AG., Odenkirchen, angekündigten Maßnahmen zur Ver⸗ einfachung und Verbilligung des Betriebes werden nunmehr durch⸗ geführt. Der Aufſichtsrat beſchloß den Betrieb in Odenkirchen einzuſtellen und mit dem in München⸗Gladbach⸗Neuwerk zuſammen⸗ zulegen. In Odenkirchen, wo ſich der ältere Betrieb und eine Fabrik befand, wurden in der letzten Zeit noch etwa 150 Arbelter beſchäftigt. * Zahlungseinſtellung eines Berliner Kaufhauſes. Die Fa. Kauf⸗ haus Lamm GmbH., Berlin hat wie„Die Textil⸗Woche“ erfährt, die Zahlungen eingeſtellt und bietet einen Vergleich von 60 v. H. Die Paſſiven betragen etwa 290 000 /. Vörſenberichte vom 6. September 1928 Mannheim ruhig Trotz feſter Auslandsbörſen und leichter Verfaſſung des Tages⸗ geldmarktes blieb die Börſe weiter ſtill und zurückhaltend. Von den per Termin gehandelten Werten waren Weſteregeln und Deutſche Linoleum ſchwächer. Die Kaſſakurſe waren gegen geſtern kaum ver⸗ ändert. Etwas ſchwächer lagen Daimler, Benz, Neckarſulmer, Ce⸗ ment Heidelberg, Bank⸗, Brauerei⸗ und Verſicherungswerte waren nicht verändert. Am Markt der feſtverzinslichen Werte beſtand wieder etwas Nachfrage nach Liquidations⸗Pfandbrieſen bei unveränderten Kurſen. Frankfurt überwiegend etwas ſchwächer An der heutigen Börſe war die Tendenz ſehr ſtill und zurück⸗ haltend, da außenpolitiſche Betrachtungen, namentlich über die Genfer Verhandlungen, geſchäftshemmend wirkten. Die Umſatztätigkeit war denkbar gering und der weiterhin ſtarke Ordresmangel machte ſich unangenehm fühlbar. Die Kuliſſe nahm infolgedeſſen einige kleine Entlaſt ungsverkäufe vor, ſo daß ſich überwiegend neue, wenn auch meiſt nur geringe Kursrückgänge ergaben. Bei der herr⸗ ſchenden Luſtloſigkeit wurden günſtige Momente, wie die zufrieden⸗ ſtellende Halbjahresbilanz der Dresdner Bank u. die an der Amſter damer Börſe beabſichtigte Einführung von Disconto⸗Kommand Anteilen, nicht beachtet. Die erſten Kurſe lagen 7 bis 2 v. H. ni driger. So eröffneten J. G. Farbeninduſtrie 1,25 v. H. und Gold⸗ ſchmidt 2 v. H. ſchwächer, während Scheideanſtalt auf dem ermäßigten Stand der geſtrigen Abendbörſe behauptet blieben. Am Elektro- markt waren Bergmann 2,5 v.., Felten 1,5 v. H. und Geffürel 2 v. H. abgeſchwächt. Siemens und Halske nur leicht gedrückt. Montanwerte lagen geſchäftslos und um Bruchteile eines Pro⸗ zents niedriger, ebenſo Schiffahrtswerte. Entgegen der Allgemein⸗ tendenz aber etwas reger gefragt waren Reichsbankanteile, die 4,5 v. H. anziehen konnten. Dagegen gaben Dresdner Bank 1,25 v. H. nach. Im übrigen waren nennenswerte Kursveränderungen nicht zu verzeichnen. Deutſche Anleihen lagen ſtill; für Anatolier war das Intereſſe wieder etwas lebhafter bei ſteigenden Kurſen. Im Ver⸗ etwa 360 000 /, zu denen obige 420 000/ kommen. n laufe 2 l 8 konnte ſich die Tendenz etwas erholen. Farbenaktien D 2. Dre 2 und Reichsbank waren weiter lebhaft. agt und erneut 3 v. H. ſeſter. Am Anatoliermarkt blieb das Ge⸗ ſchäft ebenfalls recht lebhaft. Am Tagesgeldmarkt machte die Ent⸗ ſpannung einige Fortſchritte, 6,5 v. H. Am Devpiſenmarkt war Mark gegen Dollar 4,1972, gegen Pfunde 20,364, London Kabel 4,8522, Paris 124,25, Mailand 92,70, Madrid 20,26, Holland 12,094. Berlin ſchwach Die heutige Tendenzgeſtaltung ähnelte der geſtrigen ſehr. Nach einem freundlicheren, wenn auch geſchäftsloſen Vormittagsverkehr, den man mit der im Verlauf feſteren Newyorker Börſe begründete, wurde die Tendenz zum offiziellen Beginn eher wieder leichter. In⸗ folge des herrſchenden Order mangels bröckelten die Kurſe zu⸗ meiſt ab, und das Beſtreben der Spekulation, ihre Mediovorberei⸗ tungen diesmal möglichſt früh zu treffen, rief Abgabeneigung hervor. Abgeſehen von den wenigen Spezialwerten, für die gut behauptete Kurſe feſtzuſtellen waren, betrugen die Abſchläge bis zu 2 v. H. und darüber. Nur Bankaktien begegneten einigen Intereſſen, da die Halbjahresabſchlüſſe der größeren Inſtitute jetzt fällig ſind und im allgemeinen gut zu ſein ſcheinen. Durch ſchwache Haltung fielen Canada, Deſſauer Gas, Deutſche Linoleum und die amtlich notierten Kaliwerte auf. Befürchtungen für den Geldmarkt ließen auch im Verlaufe keine beſſere Stimmung aufkommen. Die Kurſe ſchwanken hin und her, gaben aber eher nach. Eine Ausnahme machten auch weiterhin Reichsbankanteile, die 4 v. H. über Anfang um⸗ gingen, und wie ſchon immer in den letzten Tagen ebenfalls die un⸗ notierten Kaliwerte, die wieder ſehr lebhaftes Geſchäft aufzuweiſen hatten. Anleihen nach behauptetem Beginn eher ſchwächer. Aus⸗ länder ruhig. Anatolier lebhafter und etwas höher. Auch Ruſſen wieder gefragt. Pfandbriefmarkt luſtlos und wenig verändert. Li⸗ quidationspfandbriefe und Anteile freundlich und bis ½ v. H. feſter. Der Tagesgeloͤſatz erfuhr heute eine weitere Erleichterung auf 5,5 bis 7,5 v.., Termingeld blieb unverändert und ziemlich leicht. Trotzdem bröckelten die Kurſe auch nach 1 Uhr noch eher weiter ab, zumal man von ſchwächeren Auslbandsbörſen wiſſen wollte. Der Kaſſamarkt lag trotz einiger Erhöhungen doch überwiegend ſchwächer. Eſchweiler Berg verloren 7,5 v. H. Bis zum Schluß blieb das Ge⸗ ſchäft ſehr klein, Schiffahrtsaktien konnten ſich etwas erholen, auch Kaliwerte, Nordoͤ. Wolle und Schultheiß bis 4 v. H. beſſer. Die Kurſe gegen Reichsmark ſind unverändert; Dollar notierten .1965—.1970. Holland liegt etwas ſeſter, gegen Kabel Newyork 40.10% nach 40.094. Spanien neigt zur Schwäche, 29.26 nach 29.22 Londoner Uſance. Die Swapſätze Dollar gegen Reichsmark ſind 35 bis 40 Stellen auf einen Monat und 95 bis 105 auf drei Monate. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. 5. e zogen bis zu 1 v. H. an. Amtlich 5. September 6. September Parität Diskont in R⸗M für G. I. B. G. B. M. Iſätze% Holland.... 100 Gulden 169,11[168,45 J 168,12 168,46 168,48 4,5 Athen. 100 Drachmen 5,425 5,43 54 5,48 5,445 10 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,285 58,405 58,29 41 58,3551 4 Danzig.. 100 Gulden 81,82 81,49 81.34 81,50 81,555 6 1. 100 finnl. M. 10.553 10,578] 10,558 10,578 10,512 6,5 100 Lire 21,955 21,995 21,955 21,995 22,025 3,5 d 00 Dinar 7,8713] 77887 7,875] 7,889] 7,855 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 111,86 112,08 111,86] 112,08 112,06 5,5 Liſſabon. 100 Eskudo 18,88] 19,82 18,93 18,97 17,48 8 Oslo... 100 Kronen 111,86 112,08] 111,88 112,05 111,74 8,5 Paris. 100 Franken 16,87 16,41 16, 365] 16,405 16,445 8,5 Prag 100 Kronen 12,428 12,448 12,425 12,445 12,88 5 weigz 100 Franken 80,785] 80,895] 80,73 80,89 80,515 8,5 S 100 Leva 3,027] 3,033] 3,027] 3,0383] 3,017] 10 Spanien. 100 Peſeten 69,58] 69,67] 69,46 69,60 69,57 5 Stockholm. 100 Kronen 112,21 112,43 112,21 112,48[112,05 4,5 Wien. 100 Schilling 59,075] 59,195 59,07] 59,19 58,79 67 Budapeſt 100 Peng= 12 500 fr. 73.078,21 78.06 73,0 7289 6 Buenos⸗ Aires. 1 Peſ. 1,764] 1,768 1,764] 1,768] 1,786 10 Canada.... 1 Canad. Dollar 4,194 4,202 4, 195 4,208 4,176— Japan. 1 Yen 1,918] 1,917] 1,921].925] 1,986 3,8 Kairo. 1 ägypt. Pfd. 20,882] 20,902 20,862 20,902 20,91— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,179] 2,188] 2,174] 2,178 2,1 10 Londoen 1 Pfd. 20,844] 20,884] 20,344 N 5 45 New Vork... 1 Dollar.1980 4,2010 4,1980 4,2010 4,1780 5 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,499] 0,501] 0,499 0,501 0,503 Uruguay 1 Gold Peſ. 4, 261 J 4,269] 4,271 J 4, 279] 4,821 Mannheimer Produktenbörſe vom 6. Sept. Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt ruhig. Von Auslandweizen iſt ange⸗ boten:(alles eif Mannheim in hfl.): Manitoba 8 zu 12; 4 zu 11,80; Auſtral 12,70; Kanſas Gulf 12,60; Baruſſo 79 Kilo 12;(alles in R/): Inl. Weizen 2 inl. Roggen 23— 23,25; inl. Hafer 21,75—22,50: ausl. 23,50—2 inl. Braugerſte 26—28; Futtergerſte 21,50—22; Mais auf Bezugſchein 21; Biertreber 18,25; Rapskuchen 19,50; Soya⸗ ſchrot 21,75; Weizenmehl ſüddeutſches 33,75; Weizenbrotmehl 25 bis 25,75; Roggenmehl 31— 32,50; Weizenfuttermehl 16,50; Weizenkleie ein 13,25; Roggenkleie 15— 15,50. * Viehmarkt in Mannheim vom 6. September. Zufuhr insgeſamt 887 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in. 130 Kälber, b) 72—75; c) 63-68; ö) 5560. 18 Schafe, b) 42—47. 135 Schweine, c) 79—80; d) 7778; e) 748. 609 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 11—15; über 4 Wochen 1623; Läufer 24—32. 1 Ziege. Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, 5 Schweinen ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern ruhig. Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück 8. 6. Petersuniongrf. 109,0 106,5 Pf. Nähm. Kayſ. 51,50 5. Frankfurter Gas 145,0 5. Bd. Maſch. Durl. 164,0 5 5 Frkf. Pok.& Wit. 70.50 Bad. Uhren 12,801 Baſt.⸗G.. 236,0—— 51,15 Philipps Frankf.—.——.— 5. 5 Allg. Elektr.⸗G. 184,8 Rhein. Chamotte 81,80 61 Rhein. Elektrizit. 154,5 5. Grün& Bilfinger 171,0 Gruſchwitz Textil 87.— Mannheimer Effektenbo 5. 8. 80% Bab. St.⸗A. 27 78,50 78,50 7% Bad Kom. Gd 87,75 87,75 9% Mhm. Gold 102,0 102,0 6%„ Gold 98,25 98,25 6%„ Gold 77,50 77,50 8% Farbends.28 142,5 142,5 Badiſche Bank 168.0 168,0 Pfälz⸗Hypoth. B. 160,0 Südd. Disconto. 136,0 136,0 Durlacher Hof 140,0 140,0 Kleinlein Heldlb. 200,0 200,0 Ludwigs A. Br. 230,0 230,0 Frankfurte Seſtverziusliche Werte. 60% Reichsanl. 87,28 87,25 5%„ 7 Ablöſgſch. fact 51,10 81,20 ohne 11.40 17.15 . Wertb.(Gold) 59,— 89.— D. Schatzanw. 28—-.— 4% Schutzg. 08.18—,——.— 1 14 7 * U 8% Zudwigsh. 28—.— 10% Pom. Gd 25 102,0 8%„„ 20 98,— 6%„„ 27 76.— 8% Grkr. Mh. 23 78,50 50% Preuß. Kali—.— 50% Preuß Rogg. 9,40 5% Sübd. Feſtwb—,— 5% Grtr. Mabg.———.— 50% Reck A⸗G G.—— Both ⸗M.⸗Don.——. 70% Bad. Kom. Gd. 87,5087 8% Pfälzer--9 95,50 95,5 80% Nh. Hyp. 2425 95,.— 5%„„R. 5 8 95.— e e 9 5 1 1215 98.05 % Rhein. Lig. 75.05 477 Pfälz. Lig. 75,85 4%% Südb. Sig.—— Ke Maining. 3 %¼8% Pr. Z. B. Lig 78,75 Bauk⸗ Aktien. Allg, D. Creditb. Badiſche Bank 1670 Bank f. Brauind. 1870 93.50 95.— 76,.— 78,50 160,0 Rh. Hypoth. Bk. 197,0 191,0 Mh. Ereditbank. 127,0 127,0 Frankf. All. Verf. Continent. Mannh. Oberrh. G. f. Deutſche Linol. 978,0 Enzinger Union 79, Gebr. Fahr 8 J. G. Farben. Bayr. Bod. Cr. B.—. Bayr. Hyp. u. Wb. 168,0 Berl. Handels. 286,0 Com. u. Privatb. 187,0 Darmſt. u. Nat. 275,0 Deutſche Bank 168,0 Dt.⸗Aſtat. Bank. 51,.— D. Effekten Bank 127,0 D. Hyp. u. Wechſ. 185,5 D. Ueberſee⸗Bank 104,5 D. Vereinsbank. 101,0 Disconto⸗Geſ.. 165,7 Dresdner Bank. 170,0 Frankf. Bank,.. 111,0 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 149,0 Metall. u. M⸗G. 139,0 Mi B. 1 bg. Vere „Cred.⸗Anſt. 35 Pfälz. Hyp.⸗Vk.. 160, Reichsbank Rhein. Ereditbk. thein. Hyp.⸗Bk. 197,0 üdd. Boden⸗C.—— üdd. Diseonto. Wiener Bankver.! Württ. Notenbk. Frkf. R. u. Mitv. 15,.— 1 Bad. Aſſekuranz 228,0 228,0 Vers. 105,0 105,0 Verſich. 151,0 151,0 Verſich.—.——.— Seilind 66,.— 68,— un, Boveri 182,0 152,0 Daimler⸗Benz 104,5 104,0 370,0 79.— .— 38.— 266,0 267,0 r Vörſe vom 6. Seplember rſe vom 6. September 5 6 5 fälz. Preſſehefe 150,0 150,0 wartz Storch. 181,5 181,5 5% gafen stadt 92,75 92,75 Werger Worms 199,0 199,0 1075 18677 278,5 167.5 51.50 126,2 19750 .800 15,25 154,0 184.0 15,28 Mannh. Verſ.⸗G.—.— Oberrh. Verſ.⸗G. 198,0 Bad. Lokalbahn- Hapag 168,1 Heidelb Straßb. 60.— ordd. Lloyd.. 155,2 chantungbahn.— Baltimore 144,5 armer Bankv 144,0 Deſtrr.⸗U. St. B.—.— 198.0 Crausport⸗Aletien. Werger 10% Grkr. M. BA. 185,0 15%„„ BA. 150,0 Karlsr.Näh. Haid 45.— C. H. Knorr 149,0 Konſerven Braun 79,— 7 Mannh. Gummi 29,.— Neckarfulm Fhrz. 58,.— Pfälz. Mühlenw. 160,0 Portl. Zem. Heid. 188,0 Rh. Elektr..-G. 154,0 Rheinmühlenw. 142,0 Südd. Draht. 67.— 8 Südd. Zucker 147,0 Verein dtſch.Oelf. 80,.— Wayß& Freytag 148,0 Zellſtoff Waldhf. 287,0 Montan Aktien. Buderus Eſchweil. Bergw. 222.0 Gelſenk. Bergw. 129,2 Harp. Bergbau 132,6 Ilſe Bgb. St. A. 255,0 Kali Aſchersleb. 268,0 KalisSaladetfurth 456,0 Kali Weſteregeln 2770 Klöckner. 124,8 Mannesm.⸗R. 187,5 Mansfeld Akt. 112,0 Oberſchl. E. Bed.„ Phönix Bergbau 94.— Rhein. Braunk. 277,0 Kheinſtahl... Riebeck⸗Montan—.— Salzw. Heilbr.. 195,0 Tellus Bergbau 119,5 Ver. Stahlwerke 97,25 Jnduſtrie⸗Akkien. Eichb.»Mannh. Henninger K. St. 187,7 Lhwen München 328,5 Mainzer St.⸗A. 287,5 Schöfferh. Bindg. 352,0 Schwartz⸗Storch. 1810 Tucherbräu. 167,0 5 200, Accumulatoren. Adler Kleyer 126,2 Adt, Gebr. 40, A. E. G. St.⸗A. 182,8 Otavi⸗Minen—.—— BK u. Laurahütte——— Bayr. Spiegel Beck& Henkel Bergm. Elektr.. 90 Brem.⸗Beſig. Del 67,50 Brown Boveri. 152.0 Cement Heidelb. 187,0 „ Karſtadt 167,0 Chamott. Annw. 128,0 Ehemiſche Albert 90,— Ch. Brockhues 98,— Daimler Benz 104,0 Dt. Eiſenhandel 88,28 Dt. Erdöl... 141,0 Dt. Linoleum. 372,5 Dresd. Schnellpr. 184,0 Dürkoppwerk St.—.— Düſſid. Rat. Dürr 51,.— Dyckerh. K Widm.—,— Eiſen Kaiſersl.— Elektr. Licht u. K 221,5 Elektr. Lieferung— ,. Emag Frankf. 78,50 EmaillSt. Ullrich. Eßlinger Maſch. 48,50 Ettling. Spinn.. 220,0 Faber, Joh. Blei 36.50 Faber& Schleich. 110,0 Fahr Gebr. Pirm. 37,80 J. G. Farben. 268,1 6%„ Bonds 29 142,0 Feinmech. Jetter 82,.— D. Gold⸗u. S. Anſt 215,2 Enzinger⸗Unſon—— 7 Goldanleihe. 5,80 6% Reichsanl. 28—,— Dtſch. Ablöſgſch. 151, ohne Ablöſgrecht 17.40 80% Grkr. Mh. K. 15,78 50% Prß. Kalfanl. 6,48 5% Roggenwert. 11,— 50% Roggenrentb— 5% Landſch. Rog. 9,10 5% Mexikaner 40,10 4% Türk. Ad. Anl. 8,80 4%„Bagd.⸗Eiſ. J 12.10 %, Zollobl. 1911 11.50 400-Fr.-Sos 21.50 Aſchaff. Buntp— 1158 Jeltencuilaum.—.—1¹ Verliner Festverzinsliche Werte 95,40 50% Bad. Kohlen 18,28 1 „ 0 1270 4% unif. Anl. 17,25 4% Anat. Ser. 20.50 5 Ludwigsh. Walz.—.— Gesfürel.. 271,5 Goldſchmidt Th. 107,0 Gritzner M. Durl. 127,5 Grün& Bilfinger 178,0 Haid& Neu 44,75 Hammerſen. Hanfwerk Füßen 186,1 Hilpert Armat. 82,— 8 Hirſch Kupf. u. M. 135,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 81,— Holzmann, Phil. 144.2 Holgverkohl.ss d. 98,50 10— Inag Erlangen 95, Junghans St. A. 89, Kamm. Kaiſersl. 286,0 Karſtadt Rud..— Klein, Sch. K Beck. 105,0 Knorr, Heilbr. 149,01 Konſerv. Braun 78.— KrausckCo. Lock.—.— Lahmeyer& Co. 178,7 Lech Augsburg 112,0 Lederwerk Rothe. Lutz Maſchinen. Mainkraftwerke. 117,0 Metallg. Frankf. 192,5 Miag, Muhlb. 142,6 Motoren Darmſt. 55,25 Motoren Deutz 61, Motor. Oberurſ. 92,.— Neckarſulmer Fg. 59,.— Nrh. Leder Spier—.— Mez Söhne. 55.— 55.— Moenus St.⸗A. 45,.— 44 N N Porzellan Weſſel—.— Rein. GebheSch. 118,0 5 St. A. 154,2 Rückforth 79,8 Rütgerswerke 106,0 echlincks Co. Hög 86, Schnellpr. Frkthl. 78,— Schramm Lackf. 129,0 Schuckert, Nrbg. 206,5 Seilinduſt. Wolff 66,50 Siem.& Halske 382,5 S. Led. St. Ingb.—— Südd. Zucker 146,5 Tricot. Beſigheim 68,.— Ver. Chem. Ind. 87,.— Ver. deutſch. Oelf, Vergt. Jule Ver. Ultramarin. 168,0 Ver. Zellſt. Berl. 142,0 Vogtl. Maſch. St. 70,— Volgt& Häffner—.— Wayß& Freytag 142.5 W. Wolff. — 1 Zellſtoff Aſchffög. 215,7 Memel. 187,0 Waldhof 2870 Zucker Rheingau—.— Rheinelekt. V. A. 82,.— 8 5 Roeder, Gebr. D. 124,0 Schuhf. Berneis 69,— 6 80 125,0 Volth. Seil. u. K.—— 98 Ufa(Freiverk.). 89,.— Börſe vom 6. September %, 1 Trausport⸗Aktien. Ach f, Verkehrw. 187, 1 Allg. Lok. u. Str. 185,5 1 Südd. Eiſenbahn—,— 1 Baltimore Ohio—— auag.. 162,01 „Sildamerika. 199,71 Bau- Aktien. 4½% Anat Ser. II 20, 7521,45 50%„III 20,.— 20,30 C Schantungbahn 6,85 6,90 63 95,7 Rh anſa Diſchiff 38271550 Süddeutſch. Disc. 135,5 ordd. Lloyd 154,1 184. Verein Eldeſchiff. 61,— 61, Bank f. el. Werte 162,0 160,5 Bank f. Brauind. 187,0 186,0 Barm. Bankver. 145,0 144,7 Berl. Handelsg. 286,5 om. u. Privtbk. 187,7 Darmſt. u. N.-B. 274,2 Dt. Aſtatiſche Bk. 52,75 — Oeſterr.Creditbk. 35,50 Reichsbank 18,7 Rhein. Creditbk. 128,5 Frankf. Allgem. 188,0 Juduſtrie⸗ Aktien. Adler& Oppenh.— Adlerwerke. 127,0 Deutſche Bank 168,7 Dtſch. Ueberſeechk. 104,5 Disconto Comm. 165,5 Dresdner Bank 170,0 Mitteld. Kredbk. 199,0 98. 110,0 142,7 140,0 214,5 140,0 89.— 185,5 185,0 Accumulatoren. 178,0 176,0 12755 Alexanderwerk 65,2568, Anhalt. Kohl.. 108,2 Aſchaffög. Zellſt. 215,0 Valcke Maſchin. 119,5 Bamag⸗Meguin 19,.— J. P. Bemberg 505,0 Bergmann Glekt. 203,0 Berl.⸗Gub. Hut 359.0 Berliner Maſchb. 110,7 Braunk. u. Brikett 1800 Br.⸗Beſigh. Oelf. 68,50 Bremer Vulkan 181,0 Bremer Wolle 289,5 Brown, Bov.& C. 158,0 BuderusGiſenw. 85,25 Chem. Heyden 126,5 Concord. Spinn. 121,0 Daimler Benz 104,0 Deſſauer Gas 192,5 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 142,2 Deutſche Erdöl 140,2 Dtſch. Gußſtahl. 98,28 Deutſcheabelw. 72,50 Otſche. Maſchſbr. 58,75 Dtſche. Steinzg. 244,0 Deutſche Wollw. 47,25 Dtſch. Eiſenhdl. 70,75 Dres d. Schnellpr. 192,5 Dürener Metall 2810 Dürkoppwerke 51,80 Dynamit Truſt 1272 Elektr. Lieferung 182,0 Elktr. Licht u. K. 221,6 Emaille Ullrich. 16, Enzinger⸗Union 80,.— Eſchw. Berkwerk 280,0 Faber Bleiſtift 86, Fahlb., Liſt& Co. 121,0 G. Farben.. 266,7 do. 60% Bonds 28 5 Feldmüßle Pop. 249,7 Felten& Guill. 149,5 Frankfurter Gas 149.0 5 R. Friſter. 0, Gaggenau.⸗A. 29,— Gebhard Textil. Gelſenk. Bergw. 127,1 Genſchow& Co. 99, Germ. Portl.⸗Z. 197,0 GerresheimGlas 181,2 Geſ. f. elkt. Unt. 271,5 Gebr. Goedhardt 240,0 Goldſchmidt Th. 108,0 Gritzner Moſch. 125,0 Gebr. Graßmann 80,.— 1 Ammendf. Pap. 210,7 21 2 Augsb. N. Maſch. 103,0 Berl. Karls. Ind. 71,507 Chem. Gelſenk. 76,— 77 Chem. Albert. 90,.— 88 Deutſche Linol. 371,5 Hackethal Draht 91.— Halleſche Maſch. 115,0 Hammerſ. Spin. 145,0 Hann. M. Egeſt. 50.— Hb.⸗Wien Gum. 87.— Harkort Bergwk.—.— Harpener Bergb. 153,0 Hartm. Maſchin. 21, Hedwigshütte. 84,50 Hilpert Maſch. 81,65 Hindrichs KAuff. 109,0 Hirſch Kupfer 135,5 Hirſchberg Leder 112,0 Hoeſch Elſen 139,2 Hohenlohewerke 76,25 Phil. Holzmann 142,5 Horchwerke 112,5 Ilſe Bergbau 258,0 M. Jüdel& Co. 128,0 Gebr. Junghans 89,.— Kahla Porzellan 188,7 Kaliw. Aſchersl. 268,2 Klöcknerwerke. 124,5 C. H. Knorr. 148.0 Kollm.& Jourd. 80,80 Gebr. Körting 72,85 Krauß Cie. Lok. 61,25 Kronprinz Met. 114,7 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 68,— Lahmeyer& Co. 118,0 Laurahütte 72, Lindes Eis. 192,3 Carl Lindſtröm 700,0 Lingel Schuhfab. 48,— L. Loewe& Co. 248,2 C. Lorenz.. 149,0 Lüdenſcheid Met. 87,— Magirus.⸗G. 44,50 Mannesmann 137,0 Mansfelder Akt. 118,0 Markt⸗ u. Kühlh. 152,0 Mech. Web. Lind. 216,0 Mez Söhne 55, Miag⸗Mühlen 142,0 Mix& Geneſt 120,0 Motoren Deuß 61750 Mühlheim Berg. 118,0 Neckarſulm. Fhrz 58,50 Oberſchl. G. Bed. 100,5 Oberſchl. Koksw. 112,2 Drenſt.& Koppel 119,2 Phönix Bergbau 98,15 Polyphon. e Reisholz Papier 242,5 Rheinfeld. Kraft 181,0 Maximil. Hütte Nordd.Wollkäm. 198,0 200,5 Rhein. Braunk. 278,0 277,5 258,7 128,0 1 8 Phosph. 41.— Rhei.Maſch. Led.—.— 50 Rheinſtahl. 148,0 Riebeck Montan 157,5 Roſitzer Zucker. 75, 78 Rückforth. Ferd. 85,.— Rütgerswerke 106,0 Sachſenwerk.. 128,0 Salzdetfurth. 457,0 Sarotti 200,0 Scheidemandel.—.— Schubertck Salzer 853.5 Schuckert& Co. 205.0 S Herz—.— Schultheiß Patzh. 342.0 Siem.& Gal 884,5 Stoehr Kammg. 250.8 Stoewer Nähm.. 45,50 Stolberger Zink—.— Südd. Immsbil. 95,25 55 cker Teleph. Berliner 68. Thoerles Oelfab. 97.— Tietz, Leonhard. 258,0 Transradio 149,0 Varziner Papier 140,0 B. B. Frkf. Gummi 90.— „Ver. Chem. Charl. 150,0 B. Dtſch. Nickelw. 170.0 V. Glanzſt. Elbf. 578.0 V. Schuhf. Br. KW 68,50 Stahl. 1 5 5 1960 Ver. Ultramarin. 170,2 Vogtländ. Maſch. 86,65 Voigt& Haeffner—.— Wanderer Werke 188,0 Weſtereg. Alkat. 277,5 Wicking⸗Cement 172.0 Wiſſener Metall 181.0 Wolf. Buckau. Hef Verein. 142,0 Zellſtoff Waldhof 287.0 0 Oravi Minen. 58,85 Freiverkehrs⸗Kurſe. Petersb. J. Habk. 2,25 Ruſſenbank 2,80 Deutſche Petrol. 88,.— 8 5 0 dler Kali l Diamond 17,78 e 185,0 rügershall, 215,0 Ronnenberg. Sloman Salpet. 100,0 .— 444 53 Neg. Sinner.⸗G... 1389,01 V. Stahlwerke 97,6596 Vogel Telegraph. 87,25 86 Wiesloch Tonw. 103,5 1 Wittener Gußſt. 55,2055 200, 149, 0 n r K S e A n N 1 8 1 88 88 9 1 * Donnerstag, den 6. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 414 Aus den Nundfunk⸗Programmen Freitog, 7. September N Deutſche Sender Berlin[Wehle 4839) Königswuſterhauſen(Welle 1250) 4 20.80 Uhr: Florian Geyer v. Hauptmann. Preslau(Welle 822,6) 20.30 Uhr: Volkstümliches Konzert. rankfurt(Welle 428,6) 18 Uhr: Schallplatten, 10.35 Uhr: Haus⸗ frauennachmittag, 20.15 Uhr: Die luſtige Witwe. Vamburg(Welle 304,7) 20 Uhr: Die Galoſchen des Glücks, dann aktuelle Stunde, Kabarett. 9nigsherg(Welle 303) 20.30 Uhr: Uebertrag. aus Berlin. angenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Abendmuftk, dann Konzert aus d. Breidenbgcherhof Düſſeldorf. Belpzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Klabund zum Gedächtnis, 21 Uhrt Konzert. München(Welle 535,7) 20.18 Uhr: Lohetang, Ein Bühnenſpiel in „ Auſcitgen, 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 10 Uhr: Unterhaltungsk. Stuttgart(Helle 979,77 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20,15 Uhr: Die luſtige Witwe, anſchlteßend Tanzmuſik aus Baden⸗Baden. . Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Orgelkonzert aus Baſel, 22.35 Uhr: Kurſaalorcheſter. Mozartkonzert, 23.20 Uhr: Budapeſt(Welle 885,6) 19.45 Uhr: Pfeif⸗ und Mundharmonikakonzert. Daventry(Welle 491,8) 20 Uhr: Promenadekonzert, Tanz muſik. Dapentry(Welle 1604,3) 19.45 Uhr: Konzert der Funk⸗Militär⸗ kapelle und Gefangsſolt, 21.15 Uhr: Klapierduette, 22.45 Uhr: Ueberraſchungen. Mailand(Welle 540) 20.50 Uhr: Sinfoniekonzert. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert, Prag(Welle 948,9) 20 Uhr: Hörſpiel, 21 Uhr: Konzert. Mom(Welle 447,8) 21 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel, Tanzm. Bien(Wene 517,2) 20.05 Uhr: Opernaufführung„Carmen“. Zürich(Welle 588,2) 20.30 Uhr: Orgelkonzert von Baſel. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Es iſt durchaus nicht gleichgültig, welchen Lautſprecher Sie bei Ihrem Rundfunkempfang benutzen. Und wenn ſich die Gelegenheit bietet, gleichzeitig für verhältnismäßig wenig Geld einen erſtklaſſigen Lautſprecher zu erſtehen, der mit den teuerſten Lautſprechern, die auf dem Markte ſind, konkurrieren kann, warum dann nicht den Lion⸗Lautſprecher. Preis nur Mk. 39.—. Vaſſen Sie ſich ſolchen bei uns vorführen. Nachbargebiete Die Urſache der Exploſion in Gernsheim Gernsheim, 5. Sept. Geſtern vormittag fand an Ort und Stelle eine eingehende Unterſuchung des Un⸗ lücks in der chemiſchen Fabrik Buckau ſtatt. Dieſe ergab, 1909 7 ba ein Schmelzer durch Waſſerſpülung im Fuchs * ö dem Ofen eine größere Zugkraft bringen wollte. Dieſes Experiment wurde in den letzten Tagen wiederholt ausge⸗ führt, anſcheinend iſt aber die Waſſermenge zu groß geweſen. Es bildete ſich in dem glühend⸗heißen Abzug Koh⸗ Jen⸗Oxyb, wodurch dann die Exploſion herbeigeführt wurde. Bei einwandfreier Reinigung des Fuchſes wäre zweifellos das Unglück verhütet worden. Der Zuſtand des verletzten Diehl, der neben Körperverletzungen ſchwere Brandwunden davon getragen hat, hat ſich im Laufe des Tages derart ver⸗ ſchlimmert, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. * „ e Heilbronn, 5. Sept. Durch die ſeit 1. Juli ds. Js. bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Heilbronn⸗Stadt errichtete Prüfungsſtelle ſind laut„Heilbronner Generalanzeiger“ Verfehlungen des Chefarztes der Zahnklinik, Dr. Gerhard aufgedeckt worden. Dr. Gerhard wurde daraufhin vorläufig vom Amte enthoben. Ein finanzieller Schaden entſteht der Kaſſe nicht, da Dr. Gerhard genügende Sicherhei⸗ ten geleiſtet hat. Die weitere Unterſuchung der Angelegen⸗ heit iſt eingeleitet. Es handelt ſich bei den Veruntreuungen um die Beiſeiteſchaffung von Feingold im Betrag von 2200 Mark. Die Veruntreuungen erſtrecken ſich auf einen längeren Zeitraum. * Ans der Schweiz, 5. Sept. In Einſtedeln wollte beim Kohlenabladen ein Angeſtellter eine im Durchgang hin⸗ derliche Glühbirne ausſchrauben, wurde aber, als er mit der ſchweißbedeckten Hand die Lampe berührte, vom Strom getroffen und ſofort getötet.— Nachdem ſchon in der letz⸗ ten Woche auf einem Dampfer des Vierwaldſtätterſees ein inhruch verübt worden war, wurde in der vorletzten Nacht auf dem Dampfer„Rhein“ wiederum eingebrochen, wobei ben entkommenden Tätern 600 Schweizerfranken in die Hände ftelen. Sportliche Runoͤſchau Anny Weynells letzter Kanalmißerfolg Auch der zweite Kanaldurchquerungsverſuch ber erſten deutſchen Kanalbewerberin Anny Weynell aus Tapiau(Oſtpreußen) endigte wieder erfolglos. Sie ging Montag morgen.22 Uhr vom Kap Gris Nez ab und ſchwamm, wieder vom Boulogner Fiſchdampfer „Turlourou“ geleitet(der v. J. Dr. Schiff aus Berlin geführt hatte), zunächſt ihren regelmäßigen Bruſtſtil ziemlich raſch mit 33 Zügen minutlich. Gegen 9 Uhr beſchleunigte ſie ſogar noch diefe unge⸗ wöhnlich hohe Zügezahl, die dagegen z. B. beim erſten Kanalbezwinger Kap. Matthew Webb nur halb ſo raſch war. Dieſer Umſtand ſcheint ſich denn auch ſpäter gerächt zu haben. Denn ſchon bet der Begegnung mit einem Poſtdampfer um 11 Uhr zeigte ſie Zeichen von Müdig⸗ keit und eine Viertelſtunde darnach mußte ſie ihr Betreuer Sportarzt Dr. Steinhäuſer(Breslau) erſtmals ſchon zur Fortſetzung des Unernehmens ermuntern, Er ließ es dann auch nicht an öfterer Ver⸗ pflegung mit Schokolade, heißem Kakao und Kaffee fehlen. Gleich⸗ wohl hielt ſie ſich trotz des durchaus günſtig ruhigen Zuſtandes des Meeres bei warmem Sonnenſchein dann nachmittags nicht länger als bis 17.25 Uhr, wo ſie wegen der nunmehr für ihren Fortſchritt un⸗ günſtig gewechſelten Flutſtrömung aus Mangel an genügender Durchhaltekraft in dieſen entſcheidenden Stunden endgültig aufgab. Die engliſche Küſte war zwar nur noch fünf Meilen fern, doch ſind es, wie geſagt, eben dieſe letzten wenige Meilen, die für die zu lang⸗ ſamen oder zu ſchwachen Schwimmer zuletzt jeweils zum Verhängnis werben, da dann durch bie auswärts vom Land wegziehende Ebbe die erſehnte Küſte unerreichbar wieder allmählich verſchwindet. So ging wiederum die Weynell verzichtend an Bord nach dreizehnſtündiger Schwimmdauer. Somit bleibt trotz beider heuriger weiblicher Kanal⸗ durchguerungen weiterhin Gertrude Ederles unter zuletzt recht ungünſtigen Umſtänden erzielter Rekord von nur 14½ Stunden noch unerſchüttert, da vorläuftg ihr keine andere Schwimmerin die Kraftleiſtung nachmachen wird, bie ganze 60—80 Kilometer⸗Strecke (ſe nach Schnelle) ebenfalls im raſchen Kriechſtoß burchzuhalten, wie es bald nach ihr bis jetzt nur noch Vierkötter mit gleichfalls uner⸗ reichter Rekordleiſtung getan hat.(Der ganz unwahrſcheinlich kurze angebliche Kanalrekord von 11½ Stunden des Pariſer Michel wird von der jetzt allein maßgeblichen Kanalſchwimmervereinigung mit gutem Recht nicht anerkannt, da trotz mitgenommenem Notar nicht ge⸗ nügend glaubwürdig bezeugt). Nachdem ſich der Bruſtſtil der Weynell ſomit als zu wenig raumgreifend erwieſen hat, abgeſehen von ihrer offenbar noch unzulänglichen Widerſtandskraft im Meer, iſt anzu⸗ nehmen, daß ſte ſich bet ihrem, wie verlautet, nächſten Sommer unbeirrt erneut geplanten Durchquerungsverſuch des von ihr gleich⸗ falls bereits beherrſchten raſcheren Seitenſtils bedient wie ſ. 8. Burgeß und zuvor Cavill(den Webb damals 1878 noch ſelbſt im Boot begleitete). W. Mang Marathon Schwimmen Vierkötter und ſämtliche Teilnehmer wegen der Kälte aufgegeben. In Toronto erfolgte am Mittwoch vormittag um 11 Uhr amertkaniſcher Zeit der Start zu den jährlichen Wrigley⸗Marathon⸗ Schwimmen über 15 Meilen.(24,140 Kilometer). Trotzdem die Waſſertemperatur des Ontarioſees nur 12 Grad betrug, nahmen 198 Bewerber das Rennen auf. Unter ihnen befand ſich als einziger Deutſcher der vorjährige Steger Eruſt Vierkötter⸗Köln. Die Ufer des Sees waren von Hunderttauſenden von Zuſchauern be⸗ lagert, die voll Spannung den Verlauf der Kämpfe im Waſſer ver⸗ folgten. In der ſiebenten Abendſtunde waren bereits alle Bewerber aus dem Rennen ausgeſchieden, mit Ausnahme des Franzoſen Michel, der um 7 Uhr abends noch fünf Meilen vom Ziel entfernt war. Vierkötter wurde um 6,42 Uhr bewußtlos aus dem Waſſer herasgezogen, als er 12 Meilen zurückgelegt hatte und Michel um zwei Meilen voraus war. Von der„United⸗Preß“ geht uns ſolgende Kabelmeldung zu: Das Marathon⸗Schwimmen, an dem der Deutſche Vierkötter teilnahm, der während des erſten Teils der Strecke die Führung hatte, mußte von ſämtlichen Teinlehmern wegen der eiſigen Kälte aufgegeben ewr⸗ den. Es wurden deshalb auch keine Preiſe verteilt. Am längſten hielt es der Franzoſe Michel aus. der um 10 Uhr 17 Minuten auf⸗ geben mußte. Gegen Einbruch der Dunkelheit hatte Vierkötter das Signal gegeben, daß er wegen der Kälte, die ſeine Glieder zum Er⸗ ſtarren bringe, nicht mehr weiter könne. Die Waſſertempergtur war etwa 10 Grad Celſius. An der Veranſtaltung, die etwa 15 See⸗ metlen gehen ſollte, hatten ſich im ganzen 250 Schwimmer beteiligt, von denen aber über 100 ſchon nach einer halben Stunde aufgaben. Als Vierkötter ſich aus dem Waſſer holen ließ, hatte er die Führung unter den 4 Schwimmern, die noch im Rennen lagen. Als Vor⸗ letzte gaben die beiden Amerikaner Matias und Tegmier auf. Tennis Internes Turnier des Tennisklub Mannheim Zum Abſchluß der diesjährigen Tenntsſatſon findet auf den Plätzen am Friedrichsring vom Donnerstag, 6. Sept. bis einſchließ⸗ lich Sonntag, 9. Sept. ein Turnier ſtatt, bei dem 5 Wettſpiele mit Vorgabe zur Austragung gelangen. Das Nennungsergebnis iſt ſehr befriedigend. Die Spiele, die jeweils nachmittags um 4 Uhr beginnen, werden intereſſante Begegnungen bringen. . Eiteratur * Schule der rhythmiſchen Gymnaſtik in Wort 1 den Gebrauch in Haus, Schule, Verein von H. A. 900 Uebungen mit 201 Abbildungen nach photograz nahmen, elf Bewegungskurven und einer Muſikbeilage von Rathjens und Erwin Bruer, enthalten 34 Begleitungen. Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart. Trotz der 3 thepretiſchen Bücher über die rhythmiſche Gymnaſtik und nehmender Bedeutung für Geſundheit und Erziehung fehlte noch ein brauchbares Uebungsbuch für die Pray Ir dieſem neuen Werke vereinigt ein erfahrener Lehrer alles, was für die Durchführung des vhythmiſch⸗gymnaſtiſchen Unterrichts Schulen und Vereinen wie für den täglichen Hausgel wendig iet. Man iſt überraſcht durch die Fülle des Stoffe innere Uebereinſtimmung von Uebungen und Begleitmuſik, wie die ſehr überſichtliche und ſinnvolle Gliederung. 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Für Unter⸗ richtsleiter an Schulen, in Vereinen und Kurſen, für jedermann, beſonders Frauen und Mädchen zum Hausgebrauch iſt das Buch als Ratgeber und Helfer ſehr wertvoll. 8 und die 1 55 2 5 8 e e—— e— 8. Sept 1928.8 mg. e 3535 n 7 . N r O wolkenlos. O helter, W halb bedeckt. E wolkig. O bedeckt, o Regen, G Oraupeln.— Nebel. E Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter Oft. mäßiger Südſüdweſt. Aſtarmiſcher Nordweſt. I Schnee. Die Pfeile ſſiegen mit dem Winde. Die bet den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der Karlsruhersandeswenerware Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7˙ morgens) 8 18 See⸗ S 2 Wind 8 a drug pera- B 9 8 höbe 28 8 2 e 28183 W n S m. DStürte A8 Wertheim 1511— 11 2⁵ 9 ſtill Nebel Königſtuhl 563 765,00 15 21 15 SW ſchw. heiter 1— 7 120 765,5 18 26 13 SW leicht wolkig Bad.⸗Bad. 218 765,5] 20 25 14 SW heiter Villingen 780 767,0] 14 24 10 SW„ heiter Feldbg. Hof 1275 643,3 18 19 10 SW ſchw. bedeckt Eadenweil.— 767,60 19 25 17„ ſſtark wolkig St. Blaſtien 780— 11 26 8 ſtill heiter Höchenſchw.!— Vorausſichtliche Witterung für Freitag, bis 12 Uhr nachtst Zeitweiſe heiter, vorwiegend trocken und etwas kühler, im Süden noch vorübergehend wolkig. Hermann Ruf, Elektro⸗Großhandel, Werk⸗ inderarzt Dr. Strauß N 1 ſtätten für alte und neue Beleuchtungskunſt Zurück mn Die Firma iſt geändert in Her⸗ mann Ruf. D F. A. 2 S t E 1 9 Dr. e 5 5 b 5 aftung, Reviſions⸗ reuhand⸗Geſellſchaft, nnen Mannheim. Fritz Schmitt iſt als Geſchäfts⸗ M 7. 8 a M T, 8/ fithrer abberufen. Zu Geſchäftsführern ſind beſtellt: der inzwiſchen wieder abberufene Von der Reise zurück Tel. 30825 Ems N.9 1 Aſmtſiche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge a) vom 4. September 19282 Peitz& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Durch Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 13. Auguſt 1928 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrag hinſichtlich der Firma geändert. Die Firma lautet jetzt: W. Oberländer, Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Guſtav Peitz iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Schoeller⸗Bleckmann⸗Stahlwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim, Zweig⸗ niederlaſſung, Sitz: Berlin. Die Zweignieder⸗ Jaſſung iſt aufgehoben. b) vom 5. September 1928: S. H. Kauffmann, Mannheim. Richard Kauffmann iſt als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter ausgeſchieden. Kaufmann Dr. Ernſt Kauffmann in Mannheim iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter in die Geſellſchaft ein⸗ getreten. Waixel& Bensheim, Mannheim. Kauf⸗ mann Richard Kauffmann in Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Ge⸗ ſellſchafter eingetreten. Die offene Handels⸗ geſellſchaft hat am 1. Mai 1927 begonnen. Ehriſtian Meder, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann Rudolf Hoff⸗ ſtaetter in Mannheim übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 1 Bankbeamte Hans Barth, Heidelberg, und Kaufmann Gerhard Behnke, Berlin⸗Schöne⸗ berg, Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch die Beſchlüſſe der Geſellſchafterverſammlungen vom 28. März 1928(hinſichtlich des Sitzes der Geſellſchaft) und vom 30. Juli 1928(hinſicht⸗ lich der Vertretungsordnung) abgeändert. Der Geſchäftsführer Kaufmann Gerhard Behnke iſt zur alleinigen Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Berlin verlegt. Julius Egenhäuſer, Mannheim. Arthur Kühnreich, Mannheim und Siegfried Egen⸗ häuſer, Mannheim, ſind als Geſamtproku⸗ riſten beſtellt. Edgar Fiſcher, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Ernſt Gropp, Mannheim. Inhaber iſt Ernſt Gropp, Kaufmann, Mannheim. 101 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. LIIlsten! Arztlich gepr. Dame erteilt Unterricht in Massage und Heil- Gymnastik, Gesichts-, Hand- und Fußpflege. 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Es werden sprechen Verbandsdirektor, Generalsekretär Erich Muller, Berlin und Bundesvorstandsmitglied, Verbandsvor- sitzender Fritz Wolf, Bezirksdirektor über das Thema: „Warum muß jeder Berufs-Versicherungs- vertreter seiner Organisation angehören?“ 2 Hierauf free Ausspraene Eine groſſe Anzahl auswärtiger Fachleute hat ihr Erscheinen bereits zugesagt. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung 0 DER TORSTAND— Wer beteiligt sieh an der Gründung einer Kraftverkehrsgeſell⸗ ſchaft m. b..? Transporte vorhanden. An⸗ gebote unt. R Hä 8 an die Geſchäftsſt. 49332 Drucksachen mals a eſertpromot Pfofforminz- Automaten Itefert 49305 Autom.⸗Schildberg, Fraukfurt am Mafn, Druckerei Dr. aas, G. m. b. H. E 6. 2] Wilbelerſtr. 3. „Miet- Gesuche 8 oder 4 Zimmer- Wohnung mit Zubehör von Be⸗ amtenehepaar mit 1 Kind zu mieten ge⸗ ſucht. 2 Zimmerwoh⸗ nung kann in Tauſch gegeben werden. Angeb u. 8 H 28 an die Geſchſt. 4987 Beſchlagnahmefreie - Zimmerwonng. von alleinſteh. 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