* 40 1 Freitag, 7. September 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr., e 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Abend- Ausgabe 9 9 Nr. 416 1 f Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 940 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4 R⸗M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Wäre es nicht möglich, nach den hier gepflogenen Ge⸗ ſprächen zwiſchen den intereſſierten Hauptdelegierten ein Schriftſtück aufzuſetzen, das einerſeits zur Beruhigung der öffentlichen Meinung in Europa beitragen und andererſeits die ſchwierige Situation, in der ſich der Reichskanzler befin⸗ det, mindeſtens nach außen hin erleichtern könnte? Aus parteipolitiſchem Geſichtswinkel wird hier alſo in der Hauptſache nach einer rettenden Formel geſucht, die einem Pflaſter oder einer Salbe gleichkommen würde. Im franzöſiſchen Lager fühlt man ſich dadurch ſehr erleichtert. Außenminiſter Briand ſoll auf dem Umweg über Paul⸗Bon⸗ cour und Dr. Breitſcheid dem Reichskanzler die Zuſage ge⸗ macht haben, ſich um eine Vermittlung zwiſchen Deutſchland und den beteiligten Außenminiſtern zu bemühen. Es liegt daher bei Briand, das Tempo zu wählen, da Frankreich gegenwärtig aus praktiſchen Gründen kein Intereſſe an der Beſchleunigung einer Ausſprache beſitzt. So wählt Briand ein verlangſamtes Vorgehen. Er behandelt das vom Reichskanzler Müller in ſeinem erſten Geſpräch for⸗ mulierte Räumungsverlangen ſozuſagen„unter der Zeit⸗ Iupe“. Dies rechtfertigt Briand gar nicht, daß er ſeinem Bedauern über Zwiſchenfälle Ausdruck gibt, die ſich im Falle einer verfrühten Konverſation der intereſſierten Staaten⸗ vertreter mit dem deutſchen Reichskanzler ereignen könnten. In ſeinen Beſprechungen mit den Außenminiſtern Bel⸗ giens, Englands und dem italieniſchen Hauptdelegierten Seivloja ſucht Briand 0 8 im voraus die Marſchroute feſtzulegen, die er dem Reichskanzler empfehlen möchte. Er betont auch, daß eine gemeinſchaftliche Konverſation nur dann zu einem erfreulichen Reſultat führen könnte, wenn der Vertreter Deutſchlands den event. Sonderwünſchen Belgiens Rechnung tragen würde. Man kann daraus ſchließen, daß die Franzoſen ſchon jetzt ihr Ztel darauf richten, das Scheitern oder die Vertagung des hier einzuleitenden Meinungsaustauſches über die Räu⸗ mungsfrage event. Deutſchland zuzuſchieben.„Entweder die Deutſchen nehmen ſich die Ratſchläge Briands zur Richtſchnur oder ſie rennen gegen eine Mauer und der franzöſiſche Außen⸗ miniſter kann ſie vor einer offenkundigen Niederlage nicht be⸗ ie ſo äußerte ſich ein Mitglied der franzöſiſchen Dele⸗ gation. Immer neue Einwendungen Genf, 7. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Zu Beginn der heutigen Vollſitzung wurde darüber abge⸗ ſtimmt, ob die für die Neuwahl geltenden Ausnahmebeſtim⸗ mungen auf Spaniens Kandidatur Anwendung fin⸗ den ſollen oder nicht. Dieſe Aus nahmebeſtimmungen be⸗ treffen die Möglichkeit der Wiederwählbarkeit. Schweden, Norwegen, Holland und Perſien nahmen gegen die An⸗ wendung der Aus nahmebeſtimmungen Stellung. Aus dieſem Votum zugunſten der Wiederwählbarkeit Spa⸗ niens ergibt ſich, daß ſich bei der Ratswahl eine Zweidrittel⸗ majorität zugunſten Spaniens ausſprechen wird. Dann ſprach der japaniſche Hauptdelegierte Adatoi über die Leiſtungen des Völkerbundes auf weltwirtſchaftlichem und humanitärem Gebiet. In vorſichtigen Worten begrüßte er das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen als mögliche Verhandlungsgrundlage zwiſchen den Seemächten. Die Rede des Reichskanzlers ſollte urſprünglich heute vormittag ſtattfinden. Die umfang⸗ reichen Ausführungen des japaniſchen Delegierten nahmen jedoch zu viel Zeit in Anſpruch. Man ſpricht davon, daß der Reichskanzler zwiſchen—6 Uhr nachmittags den Gegen⸗ beſuch Briands erhalten werde. In den Wandel⸗ gängen de. Völkerbundes wird von franzöſiſchen Delegierten und hier weilenden Mitgliedern des franzöſiſchen Parla⸗ mentes erklärt, daß die Genfer Geſpräche über das Räu⸗ mungsproblem keinem anderen Zweck dienen könnten als der Anbahnung ſpäterer Verhandlungen auf der bekannten Grundlage, nämlich Verknüpfung der Räumungs⸗ frage mit finanziellen Leiſtungen Deutſchlands. Per deutſche Rechtsſtandpunkt wird von franzöſiſcher Seite als nicht hin⸗ reichend begründet()) bezeichnet, um in der Dis⸗ kuſſion der Räumungsfrage praktiſch vorwärts zu kommen. In der umgebung Briands wird ſogar behauptet, daß die deutſche Delegation die Begründung der Räumungsverhand⸗ lungen durch rechtliche Argumente aufgegeben habe. 1 Bokauowski war hoch verſichert. Wie der„Matin“ mit⸗ teilt, iſt Bokanowski einige Zeit vor ſeinem Tode eine Lebensverſicherung von 300 000 Franken eingegangen. Vriand fährt über Sonntag nach Paris Genf, 7. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Wie verlautet, zieht Briand in Erwägung, am Samstag nach Paris zu reiſen, um Dienstag wieder in Genf einzutreffen. Es heißt, daß ſeine Anweſenheit in Paris nötig iſt, um über die Neubeſetzung der Nachfolgerſchaft von Boganowſfki eine Entſcheidung zu treffen. Es wird auf franzöſiſcher Seite be⸗ ſtritten, daß die ſchwebenden Geſpräche über die Rhein⸗ landräumung mit der Reiſe Briands nach Paris in Zuſam⸗ menhang zu bringen wären. Schlechter Eingang der Beiträge In der Budgetkommiſſion der Bundesverſammlung teilte der Präſtdent der Kontrollkommiſſion, Oſuſky(Tſchecho⸗ ſlowakei) mit, daß das Budget des Völkerbundsſekretariates für das Jahr 1929 ſich auf 14 753 000 Goldfranken belaufe; die Mehrausgaben in vergangenem Jahre betrügen 1419 000 Goldfranken. Der norwegiſche Vertreter beſchwerte ſich dar⸗ über, daß die Beitragsleiſtungen der Staaten immer ſchleppen⸗ der eingingen. Sie erreichten heute nur noch 91 v. H. des Ge⸗ ſamtaufkommens, während im Jahre 1925 ſie noch 98 v. H. ausgemacht hätten. Wenn das ſo weiter gehe, könne keine geordnete Finanzwirtſchaft mehr geführt werden. Er ſchlug vor, den rechtzeitig zahlenden Staaten gewiſſe Erleichterun⸗ gen zu gewähren. 5 Die franzöſi Ein anſchaulicher Kommentar zu Genf! Berlin, 7. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Zur Zeit finden bekanntlich im beſetzten Rheinland und den an⸗ ſchließenden franzöſiſchen Grenzgebieten ausgedehnte Man ö⸗ ver unter Mitwirkung der geſamten Beſatzungsarmec ſtatt, ein Vorgang, der die aufmerkſame Beachtung durch die deutſche Oeffentlichkeit verdienk. Die Franzoſen haben in letzter Zeit mit Vorliebe von der„unſichtbaren“ Beſatzung geſprochen. Dieſe auch ſonſt ſchon kühne Formulierung erſcheint nunmehr in beſonders eigenartigem Lichte. Große Truppenmengen Meldungen aus dem Manövergebiet ſprechen von nahezu 50 000 Mann— befinden ſich in Bewegung und belaſten die Bevölkerung des beſetzten Gebietes mit Eingnartierungs⸗ und Requirierungsforderungen in unerträglichſter Weiſe. Daß das ihre Gefühle nicht gerade freundlicher ſtimmen wird, werden ſich auch die Franzoſen ſagen müſſen. Die Dinge er⸗ ſcheinen als ein bemerkenswerter Kommentar zu den augenblicklich in Genf geführten Verhandlungen über die Rheinlandräumung. Von großem Intereſſe iſt auch die Idee des Manövers die das„Echo de Paris“ mit aller Freimütigkeit geplaudert hat. Darnach iſt ein Krieg mit Deutſchland gedacht, und die militäriſchen Uebungen ſollen eine Probe dafür bil⸗ den, wie man am ſchnellſten den Kriegsſchauplatz auf beut⸗ . 9 75 1 3 Der Streit um das Flottenabkommen Die Stellung Italiens und Amerikas 8 London, 7. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die italieniſche Regierung hat im Laufe dieſer Woche, wie von gut unterrichteter Seite verlautet, der briti⸗ ſchen Regierung ihre Stellungnahme zu dem franzöſiſch⸗briti⸗ ſchen Flottenkompromiß mitgeteilt. In Rom ſoll man weni⸗ ger gegen die techniſchen Beſtimmungen des Kompromiſſes etwas einzuwenden haben. Man glaubt aber, England einen Vorwurf machen zu müſſen, daß es die italieniſche Regie⸗ rung nicht zur Mitwirkung an den Unterhaltungen mit Franrkeich aufgefordert hat, insbeſondere da ſich wäh⸗ rend der Verhandlungen auf der vorbereitenden Abrüſtungs⸗ konferens ergeben habe, daß der Standpunkt der italteniſchen Delegation in Bezug auf die Flottenabrüſtung nahezu mit dem der franzöſiſchen identiſch war. Der Ausſchluß Italiens von den franzöſiſch⸗britiſchen Verhandlungen habe infolge⸗ deſſen in Rom Ueberraſchung und lebhaftes Bedauern hervorrufen müſſen. Was die Einwendungen gegen die tech⸗ niſchen Beſtimmungen des Kompromiſſes anbetrifft, ſo ſcheint man bereit zu ſein, ihn anzunehmen, aber man beſteht darauf, daß das Problem der Flottenabrüſtung von dem der Land⸗ abrüſtung nicht getrennt erörtert werden darf. Präsident Coolidge ſoll im Augenblick damit beſchäf⸗ tigt ſein, ine amerikaniſche Antwortnote auf das franzöſtſch⸗britiſche Kompromiß zu entwerfen, die er in ein paar Tagen dem amerikaniſchen Auswärtigen Amt zur Aus⸗ arbeitung weitergeben wird. Wie dem„Daily Telegraph“ aus Waſhington berichtet wird, würde die amerikaniſche Re⸗ gierung in ihrer Antwortnote die britiſche Behauptung zu⸗ Der Kellogg · Pakt Waſhington, 7. Sept.(United Preß.) In einer Bot⸗ ſchaft an den Senat, in der er den Senat zur Ratifizierung des Kellogg⸗Paktes auffordert, wird Präſident Coolidge, wie die United Preß aus Kreiſen, die dem Präſidenten naheſtehen, erfährt, vorausſichtlich erklären, daß ſich die Vereinigten Staaten künftig als moraliſch gebunden anſehen müßten, gemeinſam mit Europa an allen Bemühungen zur Vermeidung von Kriegen teilzunehmen. Für ſolche gemein⸗ ſchaftlichen Friedensbemühungen biete der in Paris unter⸗ zeichnete Vertrag die geeignete techniſche Grundlage. An⸗ dererſeits wird Coolidge mit großem Nachdruck betonen, daß durch die Ratifizierung des Kellogg⸗Paktes die Vereinigten Staaten ſich auf keinen beſtimmten Kurs feſtlegen und daß vor allen Dingen Amerika dadurch nicht zur Teilnahme an kriegeriſchen Aktionen gezwungen werden könnte. Die gemeinſame Aktion zur Verhütung eines drohenden Krieges werde vorausſichtlich in Beratungen auf diplomatiſche m Weg zwiſchen den einzelnen Hauptſtädten beſtehen, deren Er⸗ gebniſſe den Staaten, zwiſchen denen ein Streitfall beſteht, auf Anregungen unterbreitet werden würde. Wenn dieſe Anre⸗ gungen abgelehnt würden, ſo würde die Vermittlung damit die volle Freiheit wieder gewinnen, ihr Verhalten nach eigenem Gutdünken einzurichten. Unter keinen Umſtänden wird die Botſchaft den Völkerbund erwähnen, um jeden Anſchein zu vermeiden, als läge in der Unterzeichnung des Kellogg⸗Paktes eine Annäherung Amerikas an den Völkerbund. Neue Beitritte Ruß lad hat nunmehr die Unterſchrift vollzogen. Die Türkei und China bezw. die Nanking⸗Regierung haben ihre Bereitſchaft zur Unterzeichnung in Washington bekannt⸗ gegeben. hen Manöver in der Eifel ſches Gebiet verlegen könnte. Natürlich iſt es an ſich venng abſurd— auch nur als Motiv einer militäriſchen Uebung— ſich einen Krieg des bis an die Zähne bewaffneten Frankreichs gegen das entwaffnete Deutſchland mit ſeiner 100 000 Mann Armee ohne Tanks und ohne ſchwere Artillerie, ohne Flugzeuge, ohne Giftgaſe uſw. vorzuſtellen. Dennoch verlohnt es ſich, den Kombinationen der franzöſiſchen Militärs etwas weiter zu folgen und ſich das Feld vielleicht für eine Zeit, in der die Beſatzung aufgehört hat, etwas weiter nach Süden verlegt zu denken: Das unter Verwaltung des Völker⸗ bundes ſtehende Saarland erſcheint als Aufmarſchgebiet der franzöſiſchen Armee. Der Aufmarſch könnte ſich hier leicht und reibungslos mit Hilſe des an der Saar ſtehenden, von franzöſiſchen Offizieren geführten Bahnſchutzes vollziehen. Das weitere Vordringen wäre ebenſo mühelos, denn hinter der Grenze des Reichs kommen die 50 Kilometer der ent⸗ militariſierten Zone und ſelbſt dahinter liegt das Land offen und ungeſchützt vor den angreifenden Gegner, Bekanntlich mußten wir alle Befeſtigungen, welcher Art ſie auch ſeien, an der Weſtgrenze zerſtören. Trotzdem glaubt Frankreich, ſtändig nach der Vermehrung ſeiner Sicherheit rufen zu müſſen: Bei den Verhandlungen über die Räumung des Rheinlandes und der Abrüſtungskonferenz. Es fragt ſich bei dieſer Lage der Dinge wirklich: weſſen Sicherheit denn nun eigentlich hier bedroht iſt. Die Frage dürfte nicht ſchwer zu beantworten ſein. (((( õwõTVVVVVVVbbVVVbVbbwbGw0ãã ͤ ¶ũ ãõpbãã ͤĩyAVbbVTGGT0äãꝗä0AGTG0ꝗwͤ́fc d lungen zu dienen. Dieſer amerikaniſche Schritt würde da⸗ mit begründet werden, daß die Beſtimmungen des Kompro⸗ miſſes über die Beſchränkung der 10000 Tonnen⸗Kreuzer und der über 600 Tonnen großen Unterſee⸗Boote ſich offenſichtlich gegen die Vereinigten Staaten richten, während England und Frankreich ſich gegenſeitig in Bezug auf die von ihnen ge⸗ wünſchten kleineren Kreuzer und Unterſeeboote keinerlei Be⸗ ſchränkungen zu unterwerfen gedenken. Die amerikaniſchen Flottenſachverſtändigen werden jedoch uie dazu zu bewegen ſein, das franzöſiſch⸗britiſche Kompromiß anzunehmen, was ihrer Auffaſſung nach einer tatſächlichen Annullierung der Vorſchriften des Waſhingtoner Uebereinkommens gleichkom⸗ men würde. Seipel über den Anſchluß In einem Interview mit einem in Geuf weilenden Wie⸗ ner Preſſevertreter äußerte ſich Bundeskanzler Dr. Seipel über die Anſchlußfrage dahin, daß Oeſterreichs Stellung zu dieſer Frage durch die Friedensverträge beſtimmt ſei. Es ſei bekannt, daß die Friedensverträge den Anſchluß an Deutſch⸗ land geſtatteten unter der Vorausſetzung, daß ber Völker⸗ bundsrat keinen Widerſpruch erhebe. Oeſterreich werde ſich an dieſe Beſtimmung halten, habe aber andererſeits ncht die geringſte Veraulaſſung, auf eine Möglichkeit zu verzichten, die ihm vertragsmäßig zuſtehe. Für den Augenblick und die nächſte Zukunft könnte über den Anſchluß nicht geſprochen werden. Es ſei aber vollkommen unmöglich, den Anſchluß Oeſterreich oder Deutſchland abzukaufen, ſei es durch Verſprechungen einer ſchnelleren Räumung für Deutſch⸗ land, ſei es durch Kreditverſprechungen an Oeſterreich. Am rückweiſen, daß das franzöſtſch⸗britiſche Kompromiß ge⸗ leignet ſet, als Baſts für weitere Flottenabrüſtungsverhand⸗ beſten betrachte man die ganze Angelegenheit mit etwas went⸗ ger Nervoſttät. 2. Seite. Nr. 416 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) 8 3 Freitag, den 7. September 198 9 Neue große Flugleiſtungen Der deulſche Flug nach den Färöern Das deutſche Dornier⸗Walflugboot I. 25, das vor einer Woche in achtſtündigem Flug von Sylt nach den Färbern flog, iſt über Oslo nach Deutſchland zurückgekehrt. Der Leiter der Fahrt, v. Gronau, ſprach ſich Osloer Zeitungen gegen⸗ über dahin aus, daß es ſich bei dieſem Flug um eine ver⸗ ſuchsmäßige Route handelt, die möglicherweiſe als Uebungsſtrecke für längere Flüge dienen ſolle, die zur Ausbildung der Flugſchüler gehören. Auf dem Flug iſt eine Reihe meteorologiſcher Beobachtungen, Navigation und Radiopeilübungen vorgenommen worden. Gleichzeitig ſollen rein flugtechniſche Unterſuchungen der Flugſtrecke vor⸗ genommen werden, die für die Zukunft große Bedeutung haben, da kein Zweifel darüber beſtehen kann, daß die künf⸗ tigen Flüge über den Atlantiſchen Ozean im Sommer über die Färbern und Island führen werden, wäh⸗ rend der Winterverkehr über die Azoren gehen wird. Die Ergebniſſe des Fluges waren in jeder Bezie⸗ hung befriedigend. Auf den Färbern gibt es gute Landungsgelegenheiten. Namentlich die Bucht von Trangts⸗ Baag iſt ideal, ſie liegt völlig geſchützt. Auch ſonſt iſt die Route ausgezeichnet. U. a. ſind ſtets ſehr viele Fiſcherfahrzeuge in den beflogenen Gewäſſern, was eine relativ große Sicherheit bietet. Der Flug ſoll im nächſten Frühfahr wiederholt und weiterhin nach Island ausgedehnt werden. Flugzeugunglück — Mailand, 7. Sept. Geſteen mußte an der adriatiſchen Küſte ein italieniſches Flugzeug auf See niedergehen, Das Flugzeug verſank, ehe Hilfe gebracht werden konnte. Die drei Mann ſtarke Beſatzung ertrank. konnten noch nicht geborgen werden. 3——— 2 3 Ihre Leichen Der Fall Stinnes Berlin, 7. Septbr,(Von unſerem Berliner Büro.) Der in der Stinnes⸗Affäre verwickelte Direktor Noth⸗ mann iſt heute vormittag nach Hinterlegung einer Sicher⸗ heit von 20 000% aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden. Der Haftbefehl gegen Nothmann wurde indes nicht aufgehoben. Aus dem Beſchluß des Gerichts iſt zu entnehmen, daß eine Verbunkelungsgefahr gegen Nothmann nicht mehr beſteht und daß der Haftbefehl nur wegen Tatverdachts in Kraft ſei. Die Unterſuchung gegen die Sekretärin des Unter⸗ ſuchungsrichters hat bisher noch zu keinem Ergebnis geführt, Auch Raphael amneſtiert J Berlin, 7. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der aus dem Fememordprozeß bekannte Leutnant Ra⸗ phael, der kürzlich auf dem Transport vom Zuchthaus in Sonnenburg nach dem Tegeler Gefängnis entflohen war, iſt durch einen geſtern ergangenen Beſchluß des Amtsgerichts Landsberg an der Warthe von leder Strafe befreit worden. Raphael hatte wegen verſuchter Gefaugenenbefrei⸗ ung 1 Jahr Gefängnis erhalten. Nach der Flucht Raphaels hatte ſein Verteidiger den Antrag geſtellt, ſeine Befreiung als politiſches Vergehen anzuſehen, auf das die Amneſtie Anwendung finden ſoll. Geſtern hat das Amtsgericht dieſem Antrag ſtattgegeben. 5 Künſtler gegen den Panzerkreuzer Das„vorbereitende Komitee zur Durchführung und Unterſtützung des Volksbegehrens gegen den Panzerkreuzer⸗ bau“ hat eine Sitzung abgehalten, in der, wie die„Rote Fahne“ berichtet, Vertreter von 32 Organiſationen teilgenom⸗ men haben. Es wurde ein„Reichsausſchuß“ gegründet und zu deſſen Vorſitzenden der alte Ledebour und der Leiter der Roten Hilfe, Reichstagsabgeorbneter Münzenberg, gewählt. Außer einem engeren Ausſchuß wurde auch noch ein be⸗ ſonderes Künſtlerkomitee gebildet. Ein Aufruf gegen den Panzerkreuzerbau trägt u. a, die Unterſchriften von Einſtein, Baluſchek, Zille, Pechſtein, Bernhard Kellermann, Franz Werfel und Arnold Zweig.—„Es tut mir in der Seele weh, wenn“ Meoͤiziniſche Amſchan Schutz vor Pilzvergiftung Von Forſtmeiſter Sindersberger, Rimpar Allmählich beginnen die Tageszeitungen ſich wieder mit heüngſtigend vielen Meldungen über Pilzvergiftungen meiſt ſchwerſter Art zu füllen, denen nicht ſelten Menſchenlehen, manchmal ganze Familien zum Opfer fallen. a Man ſtaunt wirklich über den Leichtſinn, mit bem viele ſich durch den Genuß von Pilzen den gefährlichſten Erkran⸗ kungen ausſetzen, die ſich bei einiger Vorſicht vollkommen vermeiden ließen. — Es kann natürlich nicht Zweck dieſer Zeilen ſein, eine genaue Pilzkenntnis zu vermitteln. Dieſe läßt ſich nicht durch das Leſen eines Aufſatzes oder das Studium eines Lehrbuches gewinnen, ſondern einzig und allein durch die Praxis. Doch ſollen wenigſtens einige Hinweiſe gegeben werden, deren Be⸗ achtung vor ſchweren Pilzvergiftungen ſchützt. Pilzvergiftungen können in doppelter Weiſe hervor⸗ gerufen werden. Einmal durch den Genuß von Pilzen, die von Natur aus, auch in friſchem Zuſtande, Giftſtoffe enthalten; dann aber auch durch Pilze, die an ſich genießbar und wohl⸗ bekömmlich, jedoch zu alt, von Maden zerfreſſen, kurz geſagt: verdorben ſind und in denen ſich beſonders gefährliche Gift⸗ ſtoſſe erſt gebildet haben. Die Zahl der von Natur aus giftigen Pilze iſt verhält⸗ nismäßig gering, und es wäre für den, der Gelegenheit dazu findet, nicht ſehr ſchwer, jene kennen zu lernen. Am geſähr⸗ lichſten iſt wohl der vielfach mit dem Champignon verwech⸗ ſelte Knollenblätterpilz, bei dem die Vergiftungserſcheinungen erſt zwölf bis dreizehn Stunden nach dem Genuß, wenn Hilfe in der Regel zu ſpät kommt, eintreten und daun meiſt einen tödlichen Ausgang nehmen. Nicht ſelten ſind Erkrankungen durch den Genuß des Giftreizkers, des Speitäublings, des Fliegen⸗ und Satanspilzes. Verhängnisvoll iſt die weit verbreitete Meinung, die niftige Eigenschaft eines Pilzes ließe ſich durch ein allgemei⸗ Schaffarm aufhielt, ge Rekoroflug Karachi⸗Croydon Kapitän Barnard, der die Strecke Karachi⸗ Croydon in fünf Tagen zurückgelegt und damit einen neuen Rekord aufgeſtellt hat, landete am Donnerstag abend auf dem Flug⸗ platz Croydon. Barnard machte über den Flug folgende Angaben: Wir ſtarteten in Karachi am Sonntag morgen und flogen am ſelben Tage nach Buſchir am Perſiſchen Golf, Unſere Flüge am Montag und Dienstag führten uns in gerader Richtung über die Wüſte hinweg nach Aleppo. Am Mittwoch landeten wir in Sofia, Donnerstag in der Frühe ſtarteten wir in Sofia und legten die 1400 Meilen lange Strecke bis Croydon ohne Zwiſchenlandung zurück. Wir bezweckten mit unſerem Fluge, den Beweis zu erbringen, daß ein ſchneller Flugzeugdienſt zwiſchen Indien und Euglaud mit den heutigen Flugzeugmitteln durchaus möglich iſt. Das von Kapitän Barnard benutzte Rekordflugzeug iſt holländiſcher Konſtruktion mit einem itiſ„Briſtol⸗ Jupiter“⸗Motor von 500 P. S. Es führte als Fracht eine Kiſte indiſchen Tees mit. * Die bisher ſchnellſten Flüge zwiſchen England und Indien waren im letzten Jahre von den amerikaniſchen Fliegern Brock und Schlee und von Bert Hinkler durchgeführt worden, die ohne Begleitung flogen, und Kleinflugzeuge mit nur 30⸗P..⸗Motoxren benutzten. Dieſe beiden Flüge wurden in ſteben Tagen burchgeführt, während der ſchnellſte Dampfer für die gleiche Strecke drei Wochen braucht, — Vor neuen Wirren in China? Peking, 7. Sept.(United Preß.) Unter den neuen natio⸗ naliſtiſchen Machthabern herrſchen ernſte Differenzen, die die Gefahr einer Spannung in greifbare Nähe rücken. Ins⸗ beſondere ſcheint Fengjuſiang unbefriedigt zu ſein, weil ihm von der Nankingregierung nicht die Stellung eingeräumt worden iſt, auf die er Anſpruch zu haben glaubte und weil er ſich gegen Tſchiankaiſchek zurückgesetzt fühlte. Marſchall Nen⸗ ſiſchan hat ſich ſeiner Zeit durch die Auflöſung der Gewerk⸗ ſchaften, die ſich nach dem Einzug der Nationaliſten in Nord⸗ china gebildet hatten, den linken Flügel der Kuomttang zum Feinde gemacht. Von der Auflöſung ſind in Peking allein etwa 30 000 Arbeiter betroffen. Pen begründet ſeinen Schritt damit, daß die radikale Agitation der Gewerkſchaftsführer zu einer Flucht des Kapitals Anlaß gegeben hätte. Er verſichert aber, daß er im Einverſtändnis mit der Nankingregierung vorgegangen ſei. ö Ausländiſche Beobachter meſſen dieſen Gegenſätzen unter den Nationaliſten große Bedeutung zu und verfolgen mit In⸗ tereſſe die Meldungen aus chineſiſcher Quelle, wonach der frühere Machthaber Marſchall Wupeifu in Setſchian in aller Stille eine Armee von 200300 000 Mann geſammelt habe und dort auf eine günſtige Gelegenheit warte, wieder in den Gang der Ereigniſſe einzugreifen. Daß wirklich in Set⸗ ſchian militäriſche Vorbereitungen vor ſich gehen, wird durch die Tatſache beſtätigt, daß die Kuomintangbehbrde in Hankau eine Schiffsladung Waffen auf dem Yangtſe beſchlagnahmt habe, die nach Tſchungking beſtimmt und als Nadeln und Nägel deklariert war. Vom Dampfer gerammt — Fürſtenberg(Mecklenburg), 7. Septbr. Ein mit ſechs Knaben beſetztes Boot wurde auf dem Bahlenſee von einem Dampfer gerammt und in zwei Teile geſchnitten. Vier der Kinder konnten gerettet werden, während zwei er⸗ tranken. Auf der Jagd erſchoſſen — Kopenhagen, 7. Sept. Der 24jährige Graf Wilhelm Ahlefeldt⸗Laurvig, der Sohn des Grafen Ahlefeldt⸗Laurvig auf Bellinge(Lolland) iſt durch einen Fehlſchuß auf einer Jagd in Auſtralien, wo er ſich ſeit 1½ Jahren auf einer tötet worden. nes Merkmal nachweiſen. Und wenn behauptet wird, alle Pilze, die einen Milchfaft ausſcheiden, die beim Druck oder beim Zerſchneiden blau an⸗ laufen, die eine ſchmierige Oberfläche oder eine auffallende Farbe aufweiſen, ſeten giftig, ſo iſt das Unſinn, Denn man⸗ cher vorzügliche Speiſepilz hat dieſe Eigenſchaften, mancher Giftpilz zeigt ſie nicht. Noch gefährlicher iſt es, die giftigen Arten erſt bei der Zubereitung feſtſtellen zu wollen, dadurch 3.., daß eine mitgekochte Zwiebel oder ein in die Pilzbrühe getauchter ſilberner Löffel braun wird. Wer ſich auf dieſe Merkmale verläßt, kann leicht ein Opfer der Vergiftung durch den heimtückiſchen Knollenblätterpilz werden. Vor Erkrankungen durch den Genuß der von Natur aus giftigen Pilze ſchützt einzig und allein deren genaue Kenntnis. Nur wer über ſte verfügt, ſoll Pilze ſuchen und hat auch dann noch entſprechende Vorſicht walten zu laſſen, inſofern, als nur Exemplare geſammelt werden dürfen, die unzweifel⸗ haft als ganz beſtimmte eßbare Arten angeſprochen werden können. Wer Pilze kauft, die ins Haus gebracht oder auf dem Markt ſeil geboten werden, tut gut, ſie genau zu unter⸗ ſuchen oder, wenn er ſelbſt nicht über die nötige Erfahrung verfügt, ſie einem Pilzkenner aus dem Freundeskreiſe zu zeigen und ſich bei dieſer Gelegenheit auf die charakteriſtiſchen Merkmale der wichtigſten Speiſepilze aufmerkſam machen zu laſſen. Noch leichter iſt es, ſich vor Vergiftung durch den Genuß an ſich eßbarer, aber verdorbener Pilze zu ſchützen, wenn man folgende Regeln genaueſtens beachtet: Man ſammle oder kaufe keine alten, bereits übelriechenden, von Maden be⸗ fallenen oder vom Regen aufgeweichten, ſchwammigen Pllze. Sofort nach der Heimkehr ſind die Pilze unter nochmaliger ſorgfältiger Muſterung zu putzen, wobei alle verdächtigen oder nicht mehr anſehnlichen Exemplare ausgeſchieden werden müſſen. Wurmſtichige Stellen an ſonſt noch geſunden, friſchen Stücken ſind heraus zu ſchneiden, die Oberhaut iſt immer abzuziehen, ebenſo ſind die Stiele abzuſchaben. Das ſoge⸗ nannte Pilzfutter braucht nur bei älteren Schwämmen ent⸗ fernt zu werden. Keinesfalls dürfen die Pilze im Sammel⸗ korb über Nacht 1 ſtehen bleiben, da ſonſt die Zer⸗ ſetzungserſcheinungen und die Giftſtoffbildung beſonders bei Ein ſolches gibt es leider nicht. Die Tagung des Reichsſtädtebundes Kr. Heidelberg, 7. Sept.(Eigener Bericht.) Der un 6. mittag des heutigen Verhandlungstages war Beſprechur gen der einzelnen Fraktionen und Gruppen vorbehalten. Di Plenarſitzung begann gegen 2 Uhr. Der Vorſitzende Dr. Belian verlas ein Dankſchreiben des Reichspräſidenten Hindenburg. Als Tagungsort für 1929 wurde Kiel beſti Von kommuniſtiſcher Seite war eine Entſchließung eingel worden, die verlangt, daß der Städtebund Proteſt g geplanten Panzerkreuzerbau einlegt.() Die Entſchließung wurde unter lebhaftem Proteſt der Antragſteller mit er⸗ drückender Mehrheit abgelehnt. Dann begann die Ausſprache. Nach einem kommuni ſtiſchen Vertreter und einem Mitglied der Wirtſchaftsparte ſpricht b Bürgermeiſter Nohl⸗Lennep(Deutſche Volkspartei) Der Redner iſt im Gegenſatz zu Dr. Külz der Meinung, daß eine ſo wichtige Frage, wie die Verfaſſungsreform, nicht aus einer Maſſenbewegung erwächſt, ſondern, wie ſchon die Stein⸗ Hardenbergſche Reform beweiſe, die Aufgabe von Perſönlich⸗ keiten ſein müſſe. Offenbare Mängel könnten natürlich ſchon vorweg beſeitigt werden. Dr. Külz iſt zuzuſttmmen, wenn e mit ätzender Schärfe auf die in unſerer geldarmen Zeit nicht zu rechtfertigende Unzahl von Parlamenten und Behörden hinweiſt. Die Parlamente ſeien nur zu geſetzgeberiſchen Ar⸗ beiten berufen. Die Verwaltung bleibe bei den Behörden. Oberbürgermeiſter Renner habe Recht, wenn er ausführte, daß den unteren Behörden alle Aufgaben zur Erledigung zur belaſſen ſind, die ſie bisher ſchon geſetzlich oder auftragsgemäß erledigten. Hand in Hand müſſe die Aufhebung der vielen Zuſtändigkeiten gehen. Die Frage der Umgemeindungen in Rheinland und Weſtfalen iſt als Stück der Verwaltungs⸗ reform zu betrachten. Die Großzügigkeit der Pläne wird nicht verkannt, doch ſteht die volksparteiliche Fraktion auf dem Standpunkt, daß nicht konſtruktive Gründe zu Umgemeindun⸗ gen führen dürfen, ſondern lediglich wirtſchaftliche, bauliche und kulturelle Zuſammenhänge. Dieſe Gedanken ſind bei den gegenwärtigen Umgemeindungsplänen im Weſten leider nicht zu finden. Profeſſor Hoffmann ſei zuzuſtimmen, wenn er er⸗ klärt, daß dem ethiſchen Gedanken der Mitarbeit der Bürger in der Gemeinde bei den weſtdeutſchen Umgemeindungen nicht genügend Rechnung getragen wird. Als Korrelat hierfür wird der Gedanke des Großkreiſes propagiert. So wie er bisher vertreten wurde, lehnt die Deutſche Volkspartei ihn ab, weil er zu leicht zur Abtötung jeglichen kommunalen. Lebens im Landkreis durch die Entwicklung zur Kreisein⸗ heitsgemeinde führen könne. Die Ausſprache wird weiter fortgeführt. 1 Verkehrsunfälle * Ludwigshafen, 7. Sept. Heute nachmittag kurz nach %2 Uhr fuhr ein Lieferwagen vom Bahnhof kommend, Ecke Bismarckſtraße und Oggersheimerſtraße auf die von der Schillerſtraße kommende Straßenbahn auf. Der Liefer⸗ wagen, der ſtark beſchädigt wurde, mußte abgeſchleppt wer⸗ den. Perſonen kamen nicht zu Schaden. =* Pirmaſens, 7. Septbr, Geſtern nachmittag ereignete ſich Ecke Schützen⸗ und Teichſtraße ein ſchwerer Motorrad⸗ unfall, Der Motorradfahrer Adrian ſtieß mit dem Kraft⸗ wagen der Maſchinenfabrik Sand, der die Schützenſtraße herabkam, zuſammen. Bei dem Zuſammenſtoß wurde Adrian ſchwer verletzt, ſein Mitfahrer auf dem Sozius trug leichtere Verletzungen davon. Das Motorrad wurde ſtark be⸗ ſchädigt. Groningen, 7. Sept. Bei Weſterlee wurde an einem unbewachten Bahnübergang ein Frachtauto von einer Ran⸗ gierlokomotive erfaßt und zertrümmert. Der Wagenführer, ſein Enkel und eine dritte im Wagen ſitzende Perſon wurden getötet. Ein zweites Enkelkind des Wagenführers wurde ſchwer verletzt. Großfeuer in Hamburg — Hamburg, 7. Sept. Geſtern abend brach auf der ſo⸗ genannten Wandrahms⸗Inſel im Hamburger Hafen in einem großen Holzſchuppen, der Lagerräume und Stallungen enthält, ein rieſiges Schadenfeuer aus. Da der Brand an leicht brennbaren Stoffen wie Wachsplatten uſw. gute Nah⸗ rung fand, mußte ſich die Feuerwehr darauf beſchränken, eine angrenzendes Auto⸗Lager zu ſchützen. feuchter und warmer Witterung ſehr raſch eintreten. Iſt es wirklich nicht mehr möglich, die Pilze am gleichen Tage, an dem man ſie geſammelt oder gekauft hat, zu putzen, ſo lege man ſie wenigſtens einzeln in einen kühlen Keller und hole das Putzen ſpäteſtens am nächſten Morgen möglichſt zeitig nach. Die geputzten Pilze werden in dünne Scheibchen ge⸗ ſchnitten und ſogleich zubereitet. Mit Salz beſtreut und an einem kühlen Orte aufbewahrt, halten ſich die Scheiben auch gut bis zum nächſten Tage. 2 Wer die angegebenen Vorſichtsmaßnahmen beachtet, wird ſich ohne Furcht vor Vergiftung dem Genuſſe dieſes bekömm⸗ lichen und wohlſchmeckenden Gerichtes hingeben können, Soll⸗ ten ſich aber wirklich einmal nach dem Pilzgenuß verdächtige Anzeichen bemerkbar machen, wie Kratzen im Halſe, Leib⸗ ſchmerzen, Erbrechen und Durchfall, Schwindelgefühl, ſo rufe man unverzüglich einen Arzt. Bis zu ſeiner Ankunft iſt es empfehlenswert, bei dem Kranken Brechreiz zu erregen und ihm kalte friſche Milch oder wenigſtens viel kaltes Waſſer zu trinken zu geben. K 2 Aerztetag in Bad Mergentheim. Unter zahlreicher Beteiligung fand vom.—3. September in Bad Mergentheim unter dem Vorſitz von Dr. Langbein⸗Stuttgart der 6. Württ. Aerztetag ſtatt. Außer internen Verhandlungen des Württ. Aerzteverbands und der Württ. Aerztekammer fand eine Reihe intereſſanter Vorträge ſtatt. Es ſprachen: Prof. Dr. Weitz ⸗Cannſtatt über„die neuzeitlichen Anſchauungen über die Entſtehung und Ausbreitung der Tuberkuloſe in den Lungen“, Dr. Dörfler ⸗Biberach über„die Tuberkuloſe⸗ fürſorge ih Württemberg und ihre Bedeutung für den Aerzte⸗ ſtand“, Prof. Dr. Kirſchner⸗Tübingen über„Neuere An⸗ ſchauungen über das Gallenſteinleiden“, Dr. Haug⸗Bad Mergentheim über„die Duodenalſonde bet Erkrankungen des rechten Oberbauchs“, Dr. Bofinger Bad Mergentheim über„Röntgenologiſche Darſtellung der Gallenblaſe mit Demonſtrationen“. Kurverwaltung und Stadt Bad Mergent⸗ heim hakten zu einem Abendeſſen im Kurſaal eingeladen. Als Abſchluß der bei prächtigſtem Wetter glänzend verlaufenen Tagung fand ein gemeinſamer Autoausflug nach Rothen⸗ burg v. T. ſtatt.. —* 14 un⸗ Dig Dr. ten mt. acht den Ang Era ini⸗ rtek daß us Theatervergnügens. Aber das iſt eine Gattung für ſich. Die 7 Freitag, den 7. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Sette. Nr. 416 Als zweiter Referent des Finanzthemas in der Nach⸗ mittagsſitzung faßte Or. Haekel der Geſchätfsführende Präſident des Reichsſtädtebundes, ſeine Ausführungen in folgende Leitſätze zuſammen: Die wirtſchaftliche Vernunft und die Lebensintereſſen der öffentlichen Gebietskörperſchaften fordern baldigſte Herſtellung einer Stabilität in der öffentlichen Finanzwirtſchaft auf Grund eines endgültigen Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. In jedem Falle bedarf der gegenwärtige Finanzausgleich einer ſofortigen Verbeſſerung. Die offiziellen Zahlen der Reichsfinanzſtatiſtik für 1913 und 1925 erbringen den Beweis, daß die gegen die Gemeinden vielfach erhobenen Vorwürfe einer übermäßigen Ausgaben⸗ Wirtſchaft unberechtigt ſind. Die ſtarke Anſpannung der Gewerbeſteuer iſt nichts weiter als eine Zwangsfolge der un⸗ zulänglichen Beteiligung der Gemeinden an den vom Reich zentraliſterten und zum Teil erheblich geſenkten Steuern (Umſatzſteuer) und einer Einſchränkung der Gemeindebeſteue⸗ rung(Getränkeſteuer, Grunderwerbſteuer), während ſich die Pflichtaufgaben der Gemeinden in den letzten Jahren ſtändig geſteigert haben. Ein weſentlicher Ausgaben⸗Abbau iſt nicht möglich, ſolange die gemeindlichen Pflichtaufgaben 92—94 Prozent der Gemeindeausgaben in Anſpruch nehmen. Ein freiwilliger Ausgaben ⸗Abbau iſt bei den Gemeinden zur⸗ zeit nur innerhalb der Grenze ihrer Selb ſt verantwortlich⸗ keit, d. h. innerhalb des ſpärlichen Reſtes von—8 Proz. der Gemeindeetats durchführbar. Die Notwendigkeit einer haus⸗ hälteriſchen Wirtſchaft der Gemeinden auf dem Gebiete der freiwilligen Aufgaben wird als ein Gebot der allgemeinen Finanznot anerkannt, obwohl nicht zu verkennen iſt, daß ſogiale und kulturelle Notwendigkeiten dieſem Beſtreben eine Grenze ſetzen. Als Grundlage für einen endgültigen Finanzausgleich bezw. eine zum 1. April 1929 notwendige Aenderung des be⸗ ſtehenden Finanzausgleichsgeſetzes ſind zu beachten: Der Finanzausgleich hat nicht nur den Ausgleich des Reichsetats, ſondern auch zugleich den Ausgleich der Haus⸗ haltspläne der Länder und Gemeinden ſicherzuſtellen; denn auch dieſe ſtellen in ihrer Geſamtheit das Ganze dar. Bei der Verteilung der Steuereinnahmen müſſen neben den äußeren Kriegslaſten des Reichs auch die überwiegend den Gemeinden zur Laſt fallenden inneren Kriegslaſten in ihrem ganzen Umfange gewürdigt werden. Die notwendige Milderung der gemeindlichen Finanznot erfordert Einfüh⸗ rung eines Anteilbeſtimmungsrechts der Gemeinden an der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer als Hilfs mittel, wobei jedoch bemerkt wird, daß dadurch nicht bei allen Gemeinden eine Sanierung der Gemeindefinanzen erreicht werden kann; mäßige Herabſetzung des Reichsanteils an der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer(von 25 auf mindeſtens 20 Proz.); mäßige Herabſetzung des Landesanteils am Länderanteil der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer(in Preußen von 50 auf 45 Proz.); eventuell unter Nutzbarmachung der durch über⸗ mäßige Senkung der Umſatzſteuer in dieſer aufgeſpeicherten Steuerreſerve; X Ausgeſtaltung der gemeindlichen Getränke⸗ ſteuer; weitgehenden interkommunalen Einnahmeausgleich zu Gunſten der leiſtungsſchwachen Gemeinden aus Mitteln der Einkommen-, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer und ausreichen⸗ den Laſtenausgleich auf den Gebieten der Polizei und des Schulweſens, insbeſondere des mittleren und höheren Schul⸗ weſens. Zum Stenervereinheitlichungsgeſetz legte Dr. Haekel ſeinem Referat folgende Leitſätze zugrunde: Gegen eine reichsgeſetzliche einheitliche Regelung der Real⸗ ſteuern und Gebäudeentſchuldungsſteuer ſind grundſätzliche Bedenken nicht zu erheben, wenn den Gemeinden ein aus⸗ reichender Spielraum für eine zweckmäßige, den verſchiedenen örtlichen Verhältniſſen angepaßte Ausgeſtaltung der Real⸗ ſteuern verbleibt. Das Geſetz darf nicht die Tendenz einer ſchematiſchen Senkung der Realſteuern verfolgen. Die Realſteuern dürfen nicht die Merkmale einer Objektſteuer verlteren. Die Verpflichtung der Gemeinden zur Einholung einer auſſichtsbehördlichen Genehmigung der beſchloſſenen Hundertteile der Realſteuern muß ſo normiert werden, daß N—— dadurch nicht die Regelfälle, ſondern nur Ausnahmen betrof⸗ fen werden. Einer reichsgeſetzlichen Verpflichtung der Ge⸗ meinden zur Anhörung der Berufsvertretungen der Wirt⸗ ſchaft vor der Beſchlußfaſſung über die von den Realſteuern zu erhebenden Hundertſätze kann nicht zugeſtimmt werden, da in ihr eine unerwünſchte Beſchränkung des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes und der Selbſtverantwortlichkett der Gemeinden ltegt, Die Gebäudeentſchuldungsſteuer iſt für die Dauer des Notbedarfs der öffentlichen Finanzwirtſchaft und der öffentlichen Förderung des Wohnungsbaues in dem je⸗ weils notwendigen Ausmaß ſicherzuſtellen. Der Redner faßte ſeine Grundforderungen dahin zu⸗ ſammen: Gerechtigkeit im Finanzausgleich für alle Gemein⸗ den, was ein verſtändnisvolles Entgegenkommen von Reich und Länder gegenüber den berechtigten Wünſchen der Ge⸗ meinden vorausſetzte, und ſchloß unter allgemeiner Heiterkeit mit dem Bibelwort„Geben iſt ſeliger, denn nehmen.“ Der Vorſitzende gedachte in anerkennenden Worten der in dieſen Tagen vollendeten 10jährigen Tätigkeit des Redners als geſchäftsführender Bundes vorſitzender. Leb⸗ hafter Beifall aus der Verſammlung ſchloß ſich ſeinen Wor⸗ ten an. Reichstagsabg. Or. Brüning als letzter Referent erklärt, daß er in vielen Punkten mit ſeinen Vorrednern übereinſtimme. Um zu poſitiver Gemein⸗ ſchaftsarbeit zu kommen, genüge es nicht, in der Vergangen⸗ hett die Schuldigen an den heute mißlich empfundenen Um⸗ ſtänden zu ſuchen. Der Reichstag müſſe alles tun, um dem Gedanken der Selbſtverwaltung auch auf finanzpolitiſchem Gebiet zur Auswirkung zu verhelfen. Ein Verzicht des Rei⸗ ches auf die Einkommenſteuer würde unbedingt das ſoziale Gleichgewicht im Reiche zerſtören. Die Gewährung des Zu⸗ ſchlagsrechts auf die Enkommenſteuer an die Gemeinden wäre nur bei gleichzeitiger Senkung der Realſteuern durchzuführen, ſet aber ganz undurchführbar, ſolange die Lohnſteuer beſtehen bleibe. Eine endgültige Entlaſtung der Gemeinden käme aber auch nicht durch die Gewährung eines Zuſchlagsrechts auf irgend eine Steuer zuſtande, dem ſtehe die noch immer aus⸗ ſtehende endgültige Regelung der Dawesverpflichtungen ent⸗ gegen. Der Reichstag dürfe im Laufe eines Etatsjahres keine Steuer verändern, an der die Länder öder Gemeinden irgend⸗ wie beteiligt ſeien. Die Konzentrierung der Induſtrie und damit auch der großen Kapitalien nach einzelnen größeren Städten habe eine finanzielle und ſoziologiſche Schädigung der kleineren Gemeinden, des platten Landes zur Folge. Eine gerechte und dauerhafte Löſung des ganzen Problems ſei heute kaum zu finden. Eine weitere Schwierigkeit für den endgültigen Finanzausgleich ſei die Notwendigkeit für das Reich, Ausgaben für werbende Anlagen aus Anlehens⸗ mitteln beſtreiten zu müſſen. Kurz nach 4 Uhr wurden die Verhandlungen auf Freitag nachmittag vertagt. Heute vormittag hielten die verſchiedenen Gruppen Sonderſitzungen ab. Kommunale Chronik Ladenburg, 6. Sept. Aus der füngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Dem Hilfsverein für Geiſtes⸗ kranke in Baden wird für das Jahr 1928 ein Beitrag bewil⸗ ligt.— Dem Antrag des Gewerkſchaftskartells Ladenburg um eine weitere Erhöhung der Notſtandsarbeiter⸗ löhne konnte aus grundſätzlichen Erwägungen nicht ent⸗ ſprochen werden.— Der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Ladenburg wird auf das ihr von der Gemeinde in Ausſicht ge⸗ nommene Baudarlehen für Erſtellung von 12 Wohnungen eine Abſchlagszahlung in Höhe von 5000 M. bewilligt.— Die auf 1. Oktober an der hieſigen Kleinkinderſchule zur Beſetzung freiwerdende Kindergärtnerinnenſtelle wurde der Bewerberin Gertrud Fitz übertragen.— Das Geſuch des Heinrich Ba u⸗ mann in Mannheim um Erlaubnis zur Aufſtellung ſeiner Freilichtbühne auf dem Marktplatz wurde abgelehnt.— Die zur Beſetzung freigewordene Polizeidienerſtelle mird vorbehaltlich der Genehmigung des Miniſteriums dem Bewerber Richard Prätzel übertragen. l 3 Slaoͤtiſche Nachrichten Verkehrsunfall in Mannheim * Armbruch eines Radfahrers. Ein Auto aus Fürth in Bayern mußte heute vormittag im Luiſenring bremſen, da ein Radfahrer, der ein Paket auf der Schulter hatte, auf der verkehrten Seite fuhr. Ein zweiter Radfahrer verlor die Gei⸗ ſtesgegenwart und ſprang ſo ungeſchickt vom Rad, daß er ſich den linken Oberarmbrach und außerdem an der rech⸗ ten Kopfſeite eine erhebliche Wunde davontrug. Er wurde nach ſeiner Wohnung verbracht. Der Autobeſitzer erlitt in⸗ folge einer zerſprungenen Glasſcheibe eine Schnittwunde am linken Handgelenk, die ärztliche Hilfe nötig machte, Der ver⸗ kehrt gefahrene Radfahrer kam mit dem Schrecken davon. K * Die erſte Nummer der Blauen Rennzeitung:„Maun⸗ heimer Rennſportzeitung“(Offizielles Organ des Badiſchen Rennvereins) iſt im Verlag der Druckerei Dr. Haas,„Neue Mannheimer Zeitung“ G. m. b.., erſchtenen. Wie immer enthält die Nummer reichlich Material und Anhaltspunkte für die Mannheimer Herbſtrennen. Neben der von einem anerkannten Fachmann bearbeiteten Vorſchau mit Starter⸗ liſte enthält die„Blaue Rennzeitung“ die neueſten Formen der Pferde. Die Tips, die ſich immer durch beſondere Treff⸗ ſicherheit auszeichneten, werden auch diesmal wieder aufmerk⸗ ſame Beachtung durch die Wetter finden. Die„Blaue Renn⸗ zeitung“ bietet alſo dem Rennbahnbeſucher und beſonders dem Wetter ein wertvolles Hilfsmittel bei der Beurteilung der Ausſichten der einzelnen Pferde. Auf den Anzeigenteil ſei ebenfalls beſonders hingewieſen. Die Zeitung iſt zu er⸗ halten: In der Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2, in der Hauptneben⸗ ſtelle in R 1, bei den Kiosken, den Zigarrenhändlern und den Straßen verkäufern. * Eine Gasvergiftung zog ſich geſtern ein 15 Jahre altes Dienſtmädchen zu, das in ihrer elterlichen Wohnung in den T⸗Quadraten aus Verſehen den Gashahn offen ließ. Das Mädchen, das durch das ausſtrömende Gas bewußtlos wurde, fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Betriebsunfall. Geſtern vormittag erlitt ein ver⸗ heirateter, 33 Jahre alter Schloſſer von Mannheim in der Verzinkereianlage einer Ludwigshafener Fabrik dadurch Verbrennungen an den Armen, an den Füßen und am Rücken, daß ihm flüſſige Zinkmaſſe auf die Körperteile ſpritzte. Der Verunglückte wurde durch die Freiwillige Sani⸗ tätskolonne in das Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr heſteht nicht. Vereinsnachrichten * Bund der Verſicherungs⸗Vertreter. Wie aus dem An⸗ zeigenteil des geſtrigen Abendblattes erſichtlich iſt, veranſtal⸗ tet der Verband Mannheim des Bundes der Ver⸗ ſicherungs⸗Vertreter Deutſchlands e. V. am morgigen Samstag abend im mittleren Erdgeſchoß⸗Saale des Ballhauſes(Schloßgarten) eine große Werbeverſa m m⸗ lung, der eine bedeutende Anzahl auswärtiger Verſiche⸗ rungsfachleute anwohnen wird. Hierbei wird Gelegenheit geboten ſein, den Generalſekretär des Bundes, Verbands⸗ direktor Erich Müller⸗Berlin über das Thema:„Warum muß jeder Berufs ⸗Verſicherungs⸗ Vertreter ſeiner Organiſation angehören?“ ſprechen zu hören. Weitere Ausführungen wird der Verbandsvorſitzende, Betzirksdirektor Fritz Wolf, der Mitglied des Bundesvyr⸗ ſtandes iſt, machen. Nach den Vorträgen findet eine freie Ausſprache ſtatt. Die Veranſtaltung, der bereits am gleichen Nachmittag eine geſchloſſene Mitgliederver⸗ ſammlung des Verbandes Mannheim und der ein⸗ geladenen Nachbarverbände vorausgeht, wird von größtem Intereſſe für alle ausſchließlich im Verſicherungs⸗Außendienſt tätigen Perſönlichkeiten ſein. Es werden deshalb alle hieſigen Verſicherungsfachleute des Außendienſtes(Filial⸗, Bezirks⸗ und Subdirektoren, General- und Hauptagenten, Oberinſpek⸗ toren und Inſpektoren) hierzu eingeladen. Groger Reste-Vertauf in Tapefen u. Linoleum zu bedeutend herabgesetzten Pralsen vom.15. September 82ʃ1¹ Werner TWele, E 2,-5. l Neue Berliner Revuen Von Oscar Bie Am Ende des vorigen Winters kam die beſte der kleinen Revuen heraus, die in Berlin entſtanden ſind, Spolianſkys „Es liegt in der Luft“. Dieſe intimen, literariſchen Parodien entſtehen immer in ihren beſten Exemplaren am Schluß der Satiſon, gleichſam als Deſſert des geſamten großen Revuen marſchieren gewöhnlich gleich am Anfang der Spielzeit auf, damit ſie rechtzeitig das Publikum erobern und ihre Koſten herausſchlagen. Berlin iſt eine ganz bedeutende Revuenſtadt geworden. Sie reiſen von hier mit dem ganzen Enſemble in dem Lande herum, auch im Ausland, und predi⸗ ein altes Variete aus dem Jahre 189g, gen den Ruhm unſerer Kultur. Auch diesmal ſtehen zwei koloſſale Revuengebilde auf der Schwelle der Saiſon, und zwar Hauptexemplare der beiden Gattungen, die es in dieſer Kunſt gibt, nämlich eine abſolute Revue und eine angewandte Revue. Der Tempel der abſo⸗ luten Revue iſt der Admiralspalaſt, wo Haller reſidiert, und der der angewandten Revue das Große Schauſpielhaus, wo Charell ſeinen Typ gefunden hat. Der Admiralspalaſt war früher eine Schwimmanſtalt und eine Eisarena, und das Große Schauſpielhaus war erbaut worden als eine Tribüne für Menſchheitsdramen, aus einem Zirkus dazu umgewan⸗ delt. Das iſt der Lauf der Welt. Vor Hunderttauſenden gehen jetzt mit gleichbleibendem Erfolg dieſe Monſtreſchauſpiele vor ſich und ſammeln in ihrem Rahmen alle Amuſements und Unterhaltungen, die die Großſtadt ſolchem Publikum zu bieten vermag. Der Hallerſchen Revue muß man auch diesmal laſſen, daß ſie künſtleriſch Niveau erſtrebt und beſitzt. Es iſt Geſchmack in ihrer Aufmachung in den Koſtümen, in der Folge der bunten Bilder. Vielleicht iſt diesmal keine ganz große Senſation dabei und keine ganz neue Idee, aber ſchließ⸗ lich erſchöpft ſich auch dieſes Problem einmal und es genügt, auf der erreichten Ebene ſich nach Luſt herumzutummeln. Irgend einen Titel muß man zu guterletzt wählen, alſo ſagt man diesmal„Schön und ſchick“. Einen J nicht und darum gibt man ſich nicht viel Mühe, aus dem Ge⸗ danken einer Autotour, der am Anfang beſcheiden auftaucht, eine folgerichtige Handlung zu entwickeln. Es iſt viel wichti⸗ ger, die verſchiedenen Reize unſeres Daſeins in einzelne Bil⸗ der zu verwandeln und alſo eine Art Warenhaus allet ſchönen Dinge zu ſchaffen, die geſprochen, geſungen und getanzt werden können. Als da ſind Friſuren, Shawls, Kleider, ſauft ſchwebende Luftballons, eine kleine Geſchichte der Verkehrs⸗ mittel von der Sänfte bis zur Lokomotive und dem Raketen⸗ auto, die neueſte Erfindung des Hörfilms, der bald alle Kinos erobern wird und augenblicklich ſogar in der Funkausſtellung von Ruttmann ſchon für eine Sinfonie der Berliner Stadt⸗ geräuſche benutzt wird, und dann wieder mal ein Rückblick auf mit ſeinem höchſt naiven Nummern und Koſtümen, und daraufgeſetzt das moderne Reyuefinale mit ſeinen atemloſen Schlagern. Brauſewetter geniert ſich nicht, als Chauffeur mit⸗ zumachen und Meyerinck und Lea Seidl und allerlei Pariſer und amerikaniſche Tanzakrobaten und in erſter Linie die Tillergirls, die durch ihre Präziſion und Tanzphantaſie ihre Kolleginnen immer noch alle in den Schatten ſtellen. Gute Maler wie Fennecker oder Walter Trier haben die Entwürfe für die Proſpekte, Vorhänge und Koſtüme geliefert und wirk⸗ lich genießt man eine Farbenharmonie und einen Formen⸗ rauſch, daß man die Muſik dabei ganz vergißt, die diesmal aus allen möglichen Küchen zuſammengeholt iſt. Es muß ſchwer ſein, den richtigen Muſiker für ſolche legenheiten zu finden, der nicht zu gewöhnlich und nicht zu ungewöhnlich iſt. Die Jazzerei muß als Genre immer noch dieſe Aufgabe ganz allgemein erfüllen, aber die wirkliche perſönliche Muſik, wie ſie ein Spolianſky erfand, ſucht man hier vergebens. Auch die angewandte Revue bei Charell iſt in Muſik⸗ verlegenheit. Sie borgt ſich ſogar unter ziemlichem Verzicht auf die Jazzinſtrumente die Stücke vom alten Johann Strauß, nur weil deſſen Kunſt über allen Zweifel erhaben iſt, nicht etwa, weil ſte zu dem hier vorgeführten Stoff beſonders paßt. Man hat dort einen ausgezeichneten Dirigenten, Hauke, der dieſe klaſſiſch gewordenen Weiſen in entzückendem Klange halt braucht man herausbringt. Man hat auch einen großen Sänger dazu engagiert, nämlich Michael Bohnen, der ſich eine feine, elegante Maske zurechtgemacht hat und ohne Uebertreibung dem Ge⸗ ſang alles entgegenbringt, was ihm die Natur gegeben hat. Und wer iſt Bohnen und welches iſt ſeine Maske? Beim Himmel, es iſt Caſano ya. Der Heros aller Erotik wird nicht in Ruhe gelaſſen, nachdem er durch ſeine Memoiren ein ganz bedeutendes Stück Weltliteratur uns hinterlaſſen hat, ebenſo reich an Phantaſie wie an Stil. Er iſt gedichtet, gefilmt und vertont worden und heute abend wird er ſogar der Held einer Operettenrevue. Er gibt ſich Mühe, ohne Brutalität unnd Dämonie den Faden einer Handlung durch die verſchiedenſten Szenen zu ziehen, Künſte der Verführung und Entführung, von Edelmut ge⸗ tränkt, die ſich über Venedig, Spanien, Wien, Potsdam und Dux abwandeln. Er hat eine Galerie von Frauen um ſich, die Tänzerin Barberina, eine Zofe und eine Gräfin und eine Nonne und ſpielt mit ihnen Hazard unter löblicher Ein⸗ miſchung ſeines exzentriſchen Leporello, eines öſterreichiſchen und eines preußiſchen Grafen, die mit dem ganzen Lokal⸗ kolorit ihrer Länder arbeiten. Am beſten amüſtert er ſich vielleicht mit einer jungen ſpaniſchen Tänzerin, die von La Jana bezaubernd verkörpert wird. Einmal begegnet er ſogar in Sansſouci Voltaire und einmal in Wien Maria Thereſia. Aber in Wien findet er vor allem ein federndes Strauß ſches Ballett unter der Primaballerina Winkelſtern und ſonſt findet er eine Maſſe Boys und Girls, die immer in die Szene ſpringen, wenn ſeine Librettiſten Schanzer und Weliſch verlegen werden, und ſchließlich ſtellt er ſogar vor den Zwiſchenvorhang eine groteske Sängertruppe, Comedian Harmoniſts genannt, die ihm ſpaniſche, bhöhmiſche und venetia⸗ niſche Ständchen in äußerſt unterhaltender Weiſe vortragen. Der Maler Ern ſt Stern hat ihm ſchöne barocke Dekoratio⸗ nen und Koſtüme geliefert, die das Auge ergötzen. So wan⸗ delt er durch die Revue v. tianiſcher Spieler, ſpaniſcher Nonnen, preußiſcher Soldaten, Wiener Balletteuſen mit Gleichmut dahin, in der Ueberzeugung, daß ihm nicht nur die Herzen ſeiner Damen, ob ſie nun gut oder ſchlecht fingen oder tanzen, ſondern auch die des beſtgeſtimmten Publikums zufliegen, heute und den ganzen Winter hindurch. 2. Sekte. Nr. 416 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 7. September 1928 Nuchklünge vom ener Süngerfeſt Von Wilhelm Röntz Wenn man ſich ein Bild von einigen Auswirkun⸗ gen des Wiener Feſtes machen will, dann wird man zu dem Ergebnis kommen müſſen, daß die Folgen den„über alles Menſchliche hinausgehenden“ Ausmaßen des Feſtverlaufs ent⸗ ſprechen werden. Wenn es von vornherein feſtſtand, daß das Wiener Feſt in keinem Vergleich zu ſeinen Vorgängern ſtehen würde, ſo dürfte in Zukunft jedoch an die Sängerbundesfeſte der Wiener Maßſtab angelegt werden. Wenn diesmal als Anziehungskräfte„Schubert“ und die„Anſchlußfrage“ auf kaum genau zählbare Tauſende aus Sängerkreiſen in aller Welt wirkten, ſo dürfte fernerhin die in den letzten Jahren ſo ungemein geſtiegene Mitgliederzahl des Deutſchen Sängerbundes, deren Zunahme zweifellos im Fortſchreiten verharrt, eine ähnlich hohe Teilnehmerzahl an den nachfolgenden Sänger⸗ feſten verbürgen, zumal der in Wien ſo ſieghaft hervorgetre⸗ tene Sängergedanke lebendig bleiben wird und ſich das Be⸗ ſtreben zeigt, die Koſten der Beteiligung für den einzelnen Sänger möglichſt herabzumindern. Nach dem„Wunder“ der Sängerhalle in bezug auf Bautechnik und Akuſtik wird ein kommendes Sängerfeſt ohne eine ähnliche Feſthalle kaum denkbar ſein, wie ſie auch wohl gegenüber dem in den letzten Jahren angewandten Eiſenbetonbau bei Sänger⸗ und Konzerthallen dem Holz⸗ bau wieder zu Ehren verhelfen dürfte. Das noch nie da⸗ geweſene, wie eine Offenbarung wirkende prachtvolle Zu⸗ ſammenklingen von rund 40 000 Männerſtimmen wird den Maſſenchören mit ihrer geheimnisvollen Bindekraft neue Wege weiſen. Wenn auch wohl ein Fortiſſimo von beliebigen Tauſenden von Stimmen unter freiem Himmel manch einer gehört haben mag, ſo iſt es doch für jeden ohne Ausnahme ein neues Erlebnis geweſen, im geſchloſſenen Raum in Schuberts Liedjuwel„Am Brunnen vor dem Tore“ in den Schlußworten„Du fändeſt Ruhe dort“ ein verhauchendes Pianiſſimo der 40000 Stimmen gehört zu haben, das etwa 60 000 bis 70 000 Zuhörer mit zurückgehaltenem Atem aufnah⸗ men. Nachwirkende Kraft haben wird der überwältigende Mo⸗ ment, wo beim Gedenken der gefallenen Sangesbrüder unter Glockengeläute der unſichtbar aufgeſtellte Chor„Ich hatt' einen Kameraden“ anſtimmte, in deſſen Text die Sänger⸗ ſchar auf dem Podium, dann die ganze Zuhörerſchaft, und bei der Uebertragung durch Lautſprecher nach außen auch die außerhalb der Halle harrenden Zehntauſende in andachts⸗ voller Ergriffenheit einfielen, ſo daß die Schlußzeilen„Bleib du im ewigen Leben, mein treuer Kamerad“ ſo verwirrend unbeſchreiblich erklangen, als ob der ganze Aether mitgeſun⸗ gen. Dies elementare Ereignis zeigt, daß dem deutſchen Volke die Gefallenenehrung keine Frage von geſtern iſt, und zeigt weiter, daß alle großen Gefühlsausdrücke durch das Lied gehen, das bei uns ſtets der ſicherſte Weg zum Volkstum ge⸗ weſen iſt, eine alte Weisheit, die, in Wien weitleuchtend neu erhärtet, dem Männergeſang zukunftskräftige Impulſe ver⸗ leihen wird. Ein hochwichtiges Markzeichen der aufblühenden Männer⸗ chorkultur waren die mindeſtens 60 Sonder konzerte einzelner Bünde und Vereine, die in der Auswahl der Vor⸗ tragsfolgen der neuzeitlichen Produktion den Vorrang ließen und neben unübertrefflichen Spitzenleiſtungen ein beweis⸗ kräftig hohes Geſamtniveau bekundeten, eine unleugbare Entwicklung, die manche bisher noch abſeits ſtehende führende Vertreter der muſikaliſchen Fachkritik großer Tagesblätter, wie zu ſonſtigen Muſikfeſten, auch zu den Gelangsfeſten des Deutſchen Sängerbundes führen dürfte, wo es gilt, Stellung zu nehmen zum modernen Chorſchaffen. Frankfurt a.., die Stätte des nächſten Bundesfeſtes im Goethejahr 1932, wird ſich angeſichts ſolcher Eindrücke froh erinnern, daß von ihrem größten Sohn ſchon H. S. Chamberlain hervorhebt, daß ihn die alten Volksmelodien dermaßen ergriffen, daß er ſie„als von Gott erſchaffen“ bezeichnet, und daß er vom mehrſtimmi⸗ gen A cappella⸗Geſang meinte,„er laſſe den Menſchen ſeine Gottähnlichkeit empfinden“, und an die gute Frankfurter Tra⸗ dition der Kaiſerpreisſingen anknüpfend, das kommende Feſt geſtalten, nicht zuletzt jedoch auch— hoffentlich— unter dem noch faſt unfaßbaren Erleben der gänzlichen Befreiung der Rheinlande. SBK. Die Leiſtungen des Reichsentſchädigungsamtes im Auguſt Das Reichsentſchädigungsamt hat nach ſeinen eigenen Leiſtungsziffern bis zum 25. Auguſt von den 112 000 Schaden⸗ fällen, die es durch Barzahlungen erledigen muß, weil die Grundbeträge zwiſchen 2 und 20 000 RM. liegen, faſt ein Viertel aller Fälle durch Feſtſetzungen der Schlußentſchädi⸗ gungen und faſt ein Fünftel durch Auszahlungen erledigt. Nach den Erklärungen des Präſidenten Dr. Karpinſki ſollten dieſe Fälle am 31. Juli ſämtlich abgegolten ſein. Die voraus⸗ ſichtliche noch weitere Erledigungsdauer bei gleichbleibendem Tempo beträgt für Feſtſetzungen etwa 1¼ Jahr und für Aus⸗ zahlungen 1 Jahr und 8 Monate. Von den Fällen über 20 000 RM., die in 6prozentigen Schuldbuchforderungen zur Auszahlung gelangen, ſind ſeit dem 9. Juni, dem Tage des Inkrafttretens der Durchführungsbeſtimmungen für Scha⸗ deufälle über 20000 RM. Grundbetrag bis zum 25. Auguſt, d. h. in 271 Monaten 8,7 aller Fälle feſtgeſetzt und 3,1 Prozent ins Schuldbuch eingetragen. Die vorausſichtliche weitere Er⸗ ledigungsdauer beträgt bei gleichbleibendem Tempo für die Feſtſetzungen 2½ Jahre und für die Eintragungen 8 Jahre. Aus dieſen Ziffern iſt zu erſehen, wie ſehr bisher das Schlußentſchädigungsverfahren beim Reichsentſchädigungsamt verſackt iſt. Am 1. Auguſt 1928 waren 1093 Beamte im Reichsent⸗ ſchädigungsamt beſchäftigt, davon 993 nach Angabe von Dr. Karpinſki vom 13. Juni 1928 und die 100 neuen Kräfte, die das Reichsfinanzminiſterium Ende Juli entſandte. Ueber die durchſchnittlichen Tagesleiſtungen an Schlußfeſtſetzungen und Auszahlungen ergibt ſich aus obigen Zahlen, daß an Scha⸗ denfällen zwiſchen—20 000 RM. ſeit Inkrafttreten des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes bis zum 25. Auguſt durchſchnittlich täglich 219 Fälle feſtgeſetzt und 162 Fälle ausgezahlt wurden. Für Schadenfälle über 20 000 RM., die in Schuldbuchforde⸗ rungen zur Auszahlung gelangen, beträgt in dem Zeitraum vom 9. Juni bis zum 25. Auguſt die Zahl der durchſchnittlich täglichen Feſtſetzungen 45 und die der Eintragungen bei der Reichsſchuldenverwaltung 16 Fälle. Ueber den augenblicklichen Stand ergeben die Leiſtungsziffern des Reichsentſchädigungs⸗ amtes, daß die Feſtſetzungen der Fälle über 20 000 RM. und der Eintragungen bei der Reichsſchuldenverwaltung im Durchſchnitt eine leichte Zunahme aufweiſen. Bei den Scha⸗ denfällen unter 20000 RM. ſtagnieren die Feſtſetzungen ſeit 14 Tagen. Die Auszahlungen weiſen eine geringe Zunahme auf. Bis Ende Auguſt lagen insgeſamt 20,7 Millionen Ein⸗ tragungen ins Reichsſchuldbuch vor. Im Monat Auguſt wur⸗ den 16 Millionen Eintragungen vorgenommen gegen 4 Mil⸗ lionen in den Monaten Juni und Juli. In den erſten Tagen des September wurden durchſchnittlich für 1 Million je Tag Schuldbuchforderungen bei der Reichsſchuldenverwaltung ein⸗ getragen, wenn das Eintragungstempo der letzten Auguſttage fortgeſetzt worden iſt. Nach dem Bericht des Repa⸗ ratjonsagenten Parker Gilbert ſind insgeſamt 1,438 Mil⸗ lionen RM. ohne Verzinſung für die Schlußentſchädigungen auszuzahlen und 1,1 Milltonen RM. ſind 6prozentige Schuld⸗ buchforderungen des Reiches. Ueber den augenblicklichen Stand des Driuglichkeits⸗ verfahrens iſt zu berichten, daß ſolche Geſchädigte, die die Bedingungen der Dringlichkeit— hohes Alter, amtlich nachgewieſene Not⸗ lage, Wohnungsräumung, Zwangsvollſtreckung— erfüllen, ein Formular erhalten, das lautet:„Ihre Schlußentſchädi⸗ gungsſache wird außerhalb der Reihenfolge bearbeitet wer⸗ den. Bei der Notlage, in der ſich der größte Teil der Ge⸗ ſchädigten befindet, iſt aber bereits eine ſo große Anzahl von Sachen zur Bearbeitung außer der Reihe vorgemerkt, daß Ihnen eine Erledigung Ihrer Sache innerhalb der nächſten Wochen nicht in Ausſicht geſtellt werden kann. Ich bitte von etwaigen Erinnerungen Abſtand zu nehmen, da ſie zwecklos ſind und zur Vermeidung einer unnötigen Störung des Ge⸗ ſchäftsganges nicht beantwortet werden können.“ Aus dem Lande * Heidelberg, 6. Sept. Man hofft, die Fertigſtellung der Stauſtufe für den Neckarkanal bis zum Sommer 1929 bewerkſtelligen zu können. L. Schönau, 6. Sept. Unter Beteiligung der Kirchenchöre von Neuenheim, Wieblingen, Hockenheim, Heiligkreuzſteinach, Neckarbiſchofsheim, Neckargemünd, Wilhelmsfeld und Ziegel⸗ hauſen, zuſammen etwa 500 Sänger und Sängerinnen, beging der hieſige evangel. Kirchenchor das Feſt ſeines golde⸗ nen Jubiläums. Während bei dem Feſtgottesdienſt am Vormittag der Jubelchor durch wundervolle Proben ſeines Könnens die Zuhörer erfreute, Prof. Dr. Poppen⸗Heidel⸗ berg ſprach ſich ſehr anerkennend über das Gehörte aus, war der Nachmittag dem Kirchengeſangsfeſt, das ſämtliche anweſende Chöre vereinigte gewidmet. Die Geſamtchöre ſtan⸗ den unter der hervorragenden Leitung von Muſikdirektor Dr. Poppen. Die Feſtanſprache hielt in Vertretung des Lan⸗ desvorſitzenden Dekan Maier ⸗ Neckargemünd. Den Ab⸗ ſchluß bildete ein Familienabend, in dem die Gründer und verdienten Mitglieder ausgezeichnet wurden. Ein Vortrag von Pfarrer Boſſert über„Die Geſchichte des Kirchenchors von 18781928“ fand allſeitiges Intereſſe. * Karlsruhe, 6. Sept. Ihre diamantene Hochzeit feiern heute die Eheleute Lehmann in Karlsruhe⸗Mühl⸗ burg. Der Jubilar, der früher als Wagenwärter im Eiſen⸗ bahndienſt war, iſt 88 Jahre, ſeine Lebensgefährtin 80 Jahre alt. Beide erfreuen ſich einer verhältnismäßig guten Geſundͤheit. * Freiburg i. Br., 5. Sept. Zu der Mitteilung, daß es noch nicht ſicher ſei, wohin der Sitz der Schluchſee werk AG. kommen werde, ob nach Freiburg oder nach Neuſtadt, wird jetzt mitgeteilt, daß die Verwaltung dieſes großen Wer⸗ kes nach Freiburg kommt, was vertraglich bereits ner⸗ einbart iſt. Ausſchlaggebend für die Wahl der Stadt Frei⸗ burg war außer dem Eintritt des Badenwerkes in die Stromverſorgung des Breisgaues die finanzielle Beteiligung der Stadt Freiburg an dem Schluchſeewerkunternehmen. * Neuenburg a. Rh., 6. Sept. Eine zu einer Geſellſchaft gehörende Dame, die einen Autvausflug nach dem El⸗ ſaß unternahm, mußte zu ihrer Beſtürzung feſt⸗ ſtellen, daß das Auto ſteuerlos dahinfuhr. Der Chauf⸗ feur hatte plötzlich eine Herzlähmung erlitten. Durch die Aufmerkſamkeit der Dame konnte großes Unglück ver⸗ hütet werden. Glücklicherweiſe konnte eine andere Dame das Auto weiterführen. * Waldkirch, 6. Sept. Fremde wie Einheimiſche dürfte es intereſſieren, zu wiſſen, daß Waldkirch einſtens ſtark be⸗ feſtigt war; doch nur weniges der Stadt zeugt noch von dieſer alten Herrlichkeit. Wer vom Bahnhof her die ſtädt. Anlagen durchſchreitet und in die Elzſtraße einbiegt, der beobachtet in der Nähe des neuen Parkkaffees noch Ueberreſte von alten, ſtarken Feſtungs mauern des alten Waldkirch und kommt dann gleich zu den Gebäulichkeiten der ſogenann⸗ ten Herrenmühle am Gewerbekanal, wo jetzt ein Elektri⸗ zitätswerk angebaut iſt. Krieg und Feuersbrünſte haben das alte Feſtungsſtädtchen im Laufe der Jahrhunderte wiederholt faſt gänzlich vernichtet. Dieſe alte Herrenmühle iſt wohl eines der Patriarchen von Gebäuden unſerer Stadt. An einer Ecke des Hauſes iſt die Jahreszahl 1139 zu ſehen. Sie war die eigentliche Kloſtermühle. * Konstanz, 6. Aug. Der 22jährige Bilderreiſende Johann Stöckel aus München, der ſich im Kreisgefängnis Konſtanz wegen Diebſtahls in Unterſuchungshaft befindet, hat einen Selbſtmordverſuch gemacht, indem er ſich die Puls⸗ adern durchſchnitt. Die Gefängnisaufſicht kam rechtzeitig dazu, ſo daß ſein Vorhaben erfolglos blieb. Stöckel wendete bei ſeinen Diebſtählen einen beſonderen Trick an. Er reiſt um Beſtellungen auf Bildervergrößerungen aufzunehmen, weiß die Hausfrauen unter irgend einem Vorwand zu ent⸗ fernen und benutzte dann deren Abweſenheit ſeine Diebſtähle auszuführen. So ſtahl er in Konſtanz einen Geldbeutel, in Paſſau und anderen Orten auch andere wertvolle Gegen⸗ ſtände. Es wird angenommen, daß der vorbeſtrafte Burſche ähnliche Straftaten auch anderswo ausgeführt hat. ö Nachbargebiete * Bad Dürkheim, 6. Sept. Während noch im Jahre 1925 etwa 50 000 Wurſtmarktbeſucher gezählt wurden, waren es deren im Jahre 1927 über 120 000. Eine gewaltige Menge, zu deren Verköſtigung ſchon recht erhebliche Mengen an Speiſen und Getränken erforderlich waren. An 600 Stück Groß⸗ und Kleinvieh wurden zur Schlachtung gebracht. Ge⸗ trunken wurden am erſten Feſttag 68 Fuder Wein, 10 000 Flaſchen Wein, 3000 Flaſchen Sekt und 170 Hektoliter Bier. Man iſt geſpannt auf die diesjährige Beſucherzahl. * Baiersbronn bei Freudenſtadt, 6. Sept. Das Anweſen des Bauunternehmers Karl Faißt im Gewann Waſen iſt vollkommen niedergebrannt. Nur das Vieh und ein Teil des Mobiliars konnte gerettet werden. Drei vollſtändige Ausſteuern der Kinder ſind mitverbrannt. In⸗ folge Waſſermangels konnte das Feuer nur ſchwer bekämpft werden. * Rohrbach bei Landau, 6. Sept. Der Taglöhner Peter Heim von hier, der im 73. Lebensjahr ſteht, kam beim Dreſchen an der Dreſchmaſchine in die Trommel, wobei ihm beide Beine abgeriſſen wurden. Der Bedauerns⸗ werte, der ein fleißiger, ſtiller Mann war, erlag ſeinen ſchweren Verletzungen. * Saarbrücken, 7. Sept. Geſtern nachmittag entſtand auf bisher ungeklärte Weiſe im Hauſe eines Bergmannes in Püttlingen(Saargebiet) Feuer, das an den im Dach⸗ geſchoß aufgeſpeicherten Holz⸗ und Strohvorräten reichlich Nahrung fand und ſchnell auf ein zweites Haus über⸗ griff. Beide Häuſer brannten vollſtändig nieder. Von einem dritten Hauſe, auf das das Feuer überſprang, wurde das Dachgeſchoß ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Der Schaden ſoll ſehr groß ſein. ö Aus Handel und Wandel (Hin weiſe auf Anzeigen) * Billige Herbſtreiſen nach Italien. In der Zeit vom 3. bis 13. Oktober wird eine preiswerte Geſellſchaftsreiſe veranſtaltet ab München nach Florenz— Rom— Neapel— Venedig und zurück nach München. Proſpekte ſind koſtenlos erhältlich durch das Reiſe⸗ büro J. Stürmer, 0 7, 11; Reiſebürd Kohler, Ludwigshafen, Kaiſer Wilhelmſtr. 31, Kiosk am Ludwigsplatz. Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 8. September Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Uebertragung aus dem Haus der Funkinduſtrie; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. 8 Bre Lan(Welle 522.0 20.30 Uhr: Heit. Abend mit Max Ehrlich, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. 8 Frank ff 9(Welle 428,6) 13 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhre Konzert, 20.15 Uhr: Tolſtoi⸗Gedenkfeier, anſchl. Tanzmuſik. 5 Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Filmfunk Uebertragung aus dem Emelka⸗Palaſt. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Graf Leo Tolſtoi zu ſeinem 100. Geburtstag, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,9) 20.15 Uhr: Luſtiger Abend v. Dort⸗ mund, anſchl.: Nachtmuſik und Tanz. 5 Leipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Clemens Brentano zum 150. Geburtstag, 22.30 Uhr: Uebertragung von Berlin, 5 München(Welle 535,7) Kailſerslautern(Welle 277,8) 14.30 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, 17.90 Uhr: Arien⸗ ſtunde, 19.45 Uhr: Konzert, 20.35 Uhr: Beliebte Schlager. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 14 Uhr: Ju⸗ gendſtunde, 15 Uhr: Bunter Nachmittag, 20.15 Uhr: Aus Frank⸗ furt: Tolſtoi⸗Feier, anſchl.: Funkbrettl. Ausländiſche Sender n(Welle 411) 20.30 Uhr: Gemeinſamer volkstümlicher Abend, e ſt(W. 555,6) 20 Uhr: Theater⸗Abd. 22 Uhr: Zigeunermuſik. try(Welle 491,8) 20.30 Uhr: Konzert der Funk⸗Militär⸗ lle, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. 5 ntry(Welle 1604,3) 20.45 Uhr: Aus„Sulivans“ Opern, 21.50 Uhr: Operettenmelodien, anſchl.: Tanzmuſik. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel, 24 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Belle 348,9) 20 Uhr: Dvorak⸗Abend, 22.40 Uhr: Tanzmuſik. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Opernabend:„Samſon und Dalila“. Wien(Welle 517,2) 19.45 Uhr: Schubertiade, 21 Uhr: Konzert des erſten Wiener Sinfonie⸗Jazzorcheſters. Zürich(Welle 588,2) 19.17 Uhr: Im Volkston, 22.10 Uhr: Alte und neue Tänze. Radlio-Speziahaus Gebr. 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Nr. 118 mit der Verſicherung, Arzt zu ſein, eine deutſche Dame, Fri Franzöſiſche Kriegsgerichtsurteile in der Pfalz Das franzöſiſche Militärgericht Landau beſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung vom 5. Sept. mit einer Anzahl Fälle wegen verbotenen Waffen beſitzes. Wegen unbefugten Waf⸗ fenbeſttzes wurden in Abweſenheit Theodor Bauer aus Düſ⸗ ſeldorf, Friedrich Max aus Regensburg und Joſef Eſch aus Speyer je zu einem Monat Gefängnis und je 150 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Taglöhner Georg Waldmann und Wendelin Morloch, beide aus L ud wigshafen, erhielten wegen des gleichen Vergehen. je acht Tage Gefängnis und 150 Mark Geldſtrafe. Der Arbeiter Ludwig Sitter aus Jockgrimm erhielt ebenfalls wegen dieſes Vergehens vier Tage Gefängnis und 30 Mark Geloͤſtrafe. Weiter angeklagt war der Tagner Wilhelm Haßlenger aus Ludwigshafen wegen des gleichen Vergehens. Sein Fall bekommt dadurch ein be⸗ ſonderes Intereſſe, weil er wegen Waffenbeſitzes im Jahre 1923 von den franzöſiſchen Behörden mit vier Wochen Gefängnis vorbeſtraft war und der Militärſtaatsanwalt in der Sitzung die Feſtſtellung traf, daß dieſe Strafe, weil ſie vor dem Londoner Abkommen gefällt worden ſei, bei der Strafzumeſſung als ſtraferſchwerend nicht zu berückſichtigen ſei. Das Urteil lautete auf einen Tag Gefängnis und 40 Mark Geldſtrafe. Auch hatten ſich in dieſer Sitzung der Krankenkaſſen⸗ kontrolleur Jakob Krug und der Hilfsarbeiter Ludwig Oppermann aus Ludwigshafen wegen der Organiſation eines Umzuges mit militäriſchem Charakter zu verant⸗ + 2 worten. Krug als Vorſtand der Freien Turnerſchaft Ludwigs⸗ fen hatte aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens dieſes Ver⸗ eins, trotzdem die franzöſtſchen Behörden in Ludwigshafen die Genehmigung zur Verwendung eines Trommler⸗ und Pfeiferchors verweigerte, einen aus über 500 Perſonen be⸗ ſtehenden Zug im militäriſchen Schritt und in militäriſchen Kolonnen unter Auführung mehrerer Muſikkapellen durch die Straßen der Stadt Ludwigshafen deftlieren laſſen. Beide ſtellten unter Beweis, daß ſie das Verbot bekannt gegeben hätten und daß kein militäriſcher Marſch, ſondern die„Inter⸗ nationale“ und ſozialiſtiſche Muſikſtücke vorgetragen worden ſeien. Bei der Verteidigung berief ſich Krug auf einen Ent⸗ ſcheid des Berufungsgerichtes in Mainz, in dem der Staats⸗ anwalt zugeſtanden hat, daß das Trommeln und Pfeifen wohl verboten ſei, aber den militäriſchen Befehlshabern der Be⸗ fatzungstruppen ſet es überlaſſen, die Mitführung ſolcher Muſikgruppen zu genehmigen, wenn es ſich bei der Kund⸗ gebung nicht um eine nationaliſtiſche Sache handelt. Das Gericht verurteilte beide Angeklagte zu je 30 Mark Geld⸗ ſtrafe oder ſteben Tagen Gefängnis. Ein farbiger Soldat, der vor einiger Zeit in Mainz an einem Sonntag nachmittag, in der Nähe des neuen Friedhofes vorübergehende Paſſanten mit gezogenem Seitengewehr be⸗ drohte und einen Menſchenauflauf hervorrief, hatte ſich zu verantworten. Der Soldat war angetrunken und ging, nach⸗ dem ihm ein deutſcher Polizeibeamter die Anweiſung gegeben hatte, die Bedrohungen mit dem Seitengewehr einzuſtellnn, auf einen ruhig des Weges gehenden 70 Jahre alten Mane zu und verſetzte ihm einen Stich in die Seite, worauf der alte Mann ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. In der Verhandlung ſtellte der Militärſtaatsanwalt Antrag auf Freiſprechung. Das Gericht verurteilte aber in Anbetracht ſeines brutalen Vorgehens unter Annahme mil⸗ dernder Umſtände, jedoch unter Verſagung von Strafaufſchub den Soldaten zu vier Monaten Gefängnis, wovon zwei Monate als durch die Unterſuchungshaft verbüßt galten. d Der Karlsruher Scheckbetrüger vor dem Schöffengericht Karlsruhe Am 5. September wurde vor dem Großen Schöffengericht Karlsruhe der Prozeß gegen den Karlsruher S ch e ck⸗ betrüger verhandelt, deſſen Auftreten im Frühjahr vori⸗ gen und dieſes Jahres Beunruhigung hervorgerufen und zu öffentlichen Warnungen in der Preſſe Veranlaſſung gegeben hatte. Am 1. Mai ds. Js. gelang es endlich, den Täter in Mannheim zu verhaften, als er im Begriffe ſtand, wiederum einen der von ihm entwendeten und geſtohlenen Schecks bei einer dortigen Bank einzulöſen. Der Angeklagte, ein 30 Jahre alter verheirateter Eiſenbahnbetriebsaſſiſtent won Karlsruhe, iſt der Sohn achtbarer Eltern und gab unum⸗ wunden ſeine Verfehlungen zu. Durch ſeine Betrügereien hat er insgeſamt 1330 Mark erlöſt. Wie der Angeklagte an⸗ gibt, bezog er ein Monatsgehalt von 200 Mark. Das Gericht verurteilte ihn wegen fortgeſetzten Die bſtahls, erſchwer⸗ ter Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug und Betrugsverſuch zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von ein em Jahr unter Anrechnung von vier Monaten der erlittenen Unterſuchungshaft. * 8 Aus betrogener Hoffnung vor den Richter. Mit 67 Jahren hatte ſich ein Landwirt und Hausmetzger zum erſten Male vor Gericht zu verantworten. Er ſtammt aus Klein⸗ Welzheim und das Amtsgericht in Seligenſtabt hatte ihm 9 Monate Gefängnis zugeſprochen, wegen gefährlicher Körper⸗ verletzung. Sowohl der Verurteilte, als auch der Staats⸗ anwalt hatten gegen das Urteil Berufung eingelegt, die nun vor der Strafkammer Darmſtadt verhandelt wurde. Der Angeklagte hatte in Klein⸗Welzheim für eine Witwe Feld⸗ arbeiten verrichtet, nicht wegen eines Verdienſtes, ſondern im Glauben die Witwe als ſeine Frau heimführen zu können. Doch eines Tages brach die Frau die Beziehungen ab und verzichtete auch auf die Arbeitsleiſtung. Bei einer Ausſprache kam es zu erregten Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf der Angeklagte ſowohl die Frau, als auch deren Tochter mit einer Hacke erheblich verletzte. Das Gericht er⸗ kannte die ſeitherige Unbeſcholtenheit des Angeklagten an und hielt ihm Erregung zugute. Die Strafe wurde auf fünf Monate Gefängnis herabgeſetzt, zwei Monate der Un⸗ terſuchungshaft werden angerechnet. 8 Verurteilung eines Heiratsſchwindlers. Wegen Ehe⸗ vortäuſchung gemäß 8 179 StGB. wurde nach fünftägiger Verhandlung vor der Berufungsſtrafkammer des Landgerichts Offenburg unter Abweiſung ſeiner Berufung der Kauf⸗ mann Otto Köhler aus Straßburg zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hat als verheirateter Mann und E. van den D. geheiratet. Nach 6 Jahren ſtellte ſich heraus, daß die ſtandesamtliche Trauung zu Straßburg 1920 eine vors geſpiegelte Szene war. Eine Menge Zeugen wurden ver nommen. E. Freltag. 9. Z. Sept. 1928,85. —— 5 5 — Ian Haxen N O wolkenlos. W heiter. G halt bedeckt. wolkig. O bedeckt. o Regen. G Graupeln. Nebel, R Gewitter O Windſteue. Os ſehr leichter Of. mäßiger Südfüdweſt. B ſtürmiſcher Nordweſt. zu Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresnipeau umgerechneten Fufthruck Welternachrichten der Karlsruherbandeswenerwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) dien det bern, S, nd böbe n did] ur Se S 0 1 mm Co SS Se Nicht. Stärke 888 Wertheim 151— 12 24 10 N00 leicht halbbed, Königſtuhl 563 770, 18 20 18 6„ heiter Karlsruhe 120 770,2 14 26 18 ONFof„ heiter Bad.⸗Bab. 219 760, 15 24 13 80„ heiter Villingen 2780 770, 13 28 13 NW„bedeckt Jeldbg. Hof 1275 644,00 9 15 9 0 mäß. Nebel Tadenweil.— 768.7 14 28 13 No(leicht] bedeckt St. Blaſten 780— 13 21 13 fil„ Höchenſchw.!—— 1 beer. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Sheſredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: 1. B. Kurt giſcher — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokgles: Richard e v Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil! 1. W — Gericht und alles Uebrige: Franz Klrcher— Anzeigen: Max Filter Die O 2 * Toch vot 16 Monsten, ehe Palmelive- Seife auf den Matkt kam, inufte 0 man einen viel höheren Preis für eine gute Toilettenseife zahlen. Man erkannte schnelkh daß Palmolive-Seife für 30 Pfennig an Qualität und Reinhelt vielen teureren Seifen überlegen war. Uberall pro- N bietten die Frauen Palmolive und fanden sie mild, ratt und verschönernd, 17 getade wie eine gute Tollettenseife sein soll. Während der letzten Monate N 7 wurden 2 Stück Palmolive- Seife für 80 Pfennig verkauft. 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Das Seltſamſte an der Errichtung dieſer Sta⸗ tue, deren Enthüllung ohne jede formelle Feierlichkeit ſtatt⸗ fand, iſt die Tatſache, daß der Mann, deſſen Standbild nun, in Erz gegoſſen, das Andenken Leronds verewigen ſoll, in Troyes ſelbſt ſo gut wie unbekannt iſt. Man erinnert ſich an den ehemaligen Lehrer kaum, der bereits in jungen Jahren mach Amerika ausgewandert war und es dort zu einem gro⸗ ßen Vermögen gebracht hat. Daß man ihn trotz dieſer man⸗ gelhaften Erinnerung durch ein Denkmal ehrt, iſt auf die Tatſache zurückzuführen, daß Lerond vor fünf Jahren drei⸗ gehntauſend Dollar der ſtädtiſchen Verwaltung teſtamen⸗ tariſch unter der Bedingung hinterlaſſen hat, daß man davon zehntauſend Dollar für wohltätige Zwecke, dreitauſend Dollar für die Errichtung ſeiner Statue verwenden ſoll, die auf einem öffentlichen Platz aufgeſtellt werde. Lerond ſchrieb, wie das „N. W..“ meldet, in ſeinem Teſtament gleichzeitig vor, wie das Denkmal ausgeführt werden müſſe. Es war ſein letzt⸗ williger Wunſch, daß er mit Zirkel und Lineal in der Hand verewigt werde, ferner, daß den Sockel zwei geometriſche Figuren, und zwar ein Kreis und ein Quadrat, ſchmücken mögen. Mit dem Kreis und dem Quadrat hat es nun eine eigene Bewandtnis. Ihrem Zuſammenhang galt die große Viebe des Erblaſſers. Lerond war nämlich ein Sonderling, deſſen Teſtament, das in Newyork eröffnet wurde, im Jahre 1923— wie damals berichtet— allgemeines Aufſehen erregte. Weniger infolge der Beſtimmung, die die Errichtung einer Statue des Verſtor⸗ benen verfügte, als vielmehr die Klauſel, derzufolge fünfzig⸗ tauſend Dollar aus der Erbmaſſe jenem Glücklichen zufallen ſoll, dem es gelingt, das uralte Problem der Quadratur des Kreiſes zu löſen. Dieſes Prohlem beſteht bekanntlich darin, einen Kreis bloß mit Zuhilfenahme von Zirkel und Lineal, dieſer älteſten Werkzeuge des Geometers, in ein Quadrat zu überführen, deſſen Fläche genau mit der des Kreiſes überein⸗ ſtimmt. Die Quadratur des Zirkels gehört zu den älteſten und meiſt umſtrittenen Fragen der Geometrie. Es iſt jenes Problem, worüber Hunderttauſende ſich Deutſchland Ein Motorboot im Sturm geſunken Ein tragiſcher Bootsunfall, über deſſen Verlauf man wahrſcheinlich keinen genauen Aufſchluß mehr erhält, hat ſich in der Nacht zum Freitag auf dem Bodenſee zugetragen. Schon ſeit einiger Zeit hatte der in der Fa. Keller, Lan⸗ desprodukte in Amris mal, augeſtellte, in Romanshorn anſäſſige Gemüſe⸗ und Früchtehändler M. Scalabrin mit dem ebenfalls in Romanshorn wohnhaften Fiſcher J. Stutz auf dem deutſchen Bodenſeeufer Zwetſchgen eingekauft, die dann mit dem Stutz gehörenden Motorboot nach der Schweiz transportiert wurden. Die beiden waren auch am Freitag wieder nach Hagnau gefahren und hatten dort eine größere Menge Zwetſchgen in das Motorboot verladen und traten um.30 Uhr die Rückreiſe nach der Schweiz an. Ob nun das Boot zu ſtark belaſtet war— in der Regel wurde ſonſt jeweils etwa 1000 Kilo verladen— oder ob ein anderer Grund den Unfall verſchuldete, ſteht nicht feſt. Auf alle Fälle muß das Motorboot in dem gegen 11 Uhr ſich erhebenden Nordſturem nahe des Schwei zer Ufers untergegangen ſein. Die Leiche von Stutz wurde Samstag früh, mit dem Rettungsgürtel angetan, in Güt⸗ tingen angeſchwemmt. Von Scalabrin fehlt bis⸗ her noch jede Spur. Er ſcheint aber auch ertrunken zu ſein, um ſo mehr, als der zweite Rettungsring noch an dem eben⸗ falls aufgefundenen, gekenterten und führerloſen Boot ange⸗ heftet war. Der überliſtete Schupo In der Nacht zum Dienstag wurde, wie erſt jetzt bekannt wird, ein Einbruch in der Polizeiwache im Gelſenkirchener Stadteil Schalke⸗Nord verübt. Ein Mann, der drin⸗ gend polizeilichen Schutz erbat, erſchien auf dem Revier, in dem nur ein Beamter anweſend war. Der Schupo ging mit dem Manne mit, um nach dem Rechten zu ſehen. Als er Hann auf die Wache zurückkehrte, erſchrak er nicht wenig, denn inzwiſchen war die Geldkaſſe erbrochen, und der In⸗ halt fehlte. Bis zur Stunde fehlt jede Spur von dem Gauner und ſeinen Helſershelfern. Ein Omnibusſchaffner als Dieb In einem Berliner Omnibus der Linie 1 be⸗ merkte in der vergangenen Nacht ein Oberkellner beim Aus⸗ ſteigen, daß ihm ſeine Börſe mit 176 Mark fehlte. Er hatte den Verdacht, daß ihm der Omnibusſchaffner, während er im Verlauf der Fahrt eingeſchlafen war, die Börſe aus der hinteren Hoſentaſche geſtohlen habe. Der Oberkellner ver⸗ anlaßte einen Polizeibeamten und einen Kontrolleur, den Schaffner zu durchſuchen. Hierbei wurde die Börſe mit dem Geld tatſächlich in der Taſche des Schaffners gefunden. Dieſer gab an, daß er das Portemonnaie gefunden habe, es aher im Fundbüro der Aboag habe abgeben wollen. Oeſterreich Raubüberfall auf einen Juwelier in Wien Der Juwelier Kürer wurde am Samstag früh in Wien von zwei jungen Leuten in ſeinem Geſchäftslokal mit seinem Gummiknüppel niedergeſchlagen. Der Juwelier hatte noch ſo viel Kraft, um Hilfe zu rufen. Die Räuber ergriffen die Flucht und vier Poliziſten nahmen ſo⸗ fert die Verfolgung auf. Der eine der Verbrecher gab auf ſeiner Flucht mehrere Schüſſe auf ſeine Verfolger ab. Fin Oberwachtmeiſter wurde getroffen und an der Bruſt leicht verletzt. Schließlich erreichte ein Auto den Fliehenden und ſtieß ihn nieder. Der am Boden Liegende jagte ſich dann eine Kugel durch den Kopf und war ſofort tot,. Nach dem zwelten Verbrecher wird geln“ die Köpfe zerbrachen. Blick über die Quadratur des Kreiſes Die Akademien aller Länder Europas haben noch in vergan⸗ denen Jahrhunderten ſo viele Löſungen und Löſungsvor⸗ ſchläge dieſer Frage erhalten, daß ſie nach dem Vorbild der Pariſer Akademie bereits vor vielen Jahrzehnten den Be⸗ ſchluß faßten, die Löſungen gar nicht mehr zu prüfen. Schließlich gelang es auf mathematiſchem Wege den Be⸗ weis zu erbringen, daß die Ueberführung des Kreiſes in ein Quadrat bloß mit Zirkel und Lineal unlösbar ſei. Damit war dieſe Frage für die Wiſſenſchaft erledigt. Nicht aber für paſſionierte Freunde der Mathematik, insbeſondere nicht für Laien, die dieſe Beweisführung nicht beachteten und nach wie vor einer Löſungsmöglichkeit nachgrübelten. Zu jenen gehörte auch der ehemalige franzöſiſche Lehrer Lerond, der nach Ame⸗ rika ausgewandert, es dort vermöge einer Erfindung, die in der Wurſterzeugung allgemeine Verwendung gefunden hat, zu einem bedeutenden Reichtum gebracht hat. Lerond hat ſich bereits fünfzehn Jahre vor ſeinem plötzlichen Tod als reicher Privatier von ſeinen Geſchäften zurückgezogen und widmete ſich dann, von dieſer Zeit an, ausſchließlich dem Studium der Mathematik, insbeſondere aber ſeinem Lieblingsproblem, der Quadratur des Kreiſes. In ſeinem Teſtament hinterließ er, wie bereits erwähnt, die Verfügung, für die Löſung der Frage fünfzigtauſend Dollar auszuſetzen. Das Teſtament beſagte, der Erblaſſer habe ſich bemüht, eine Reihe hervorragender Mathematiker als Mitglieder der Jury zu gewinnen, die über die einlaufenden Wettbewerbe entſcheiden ſollte. Da keiner der aufgeforderten Gelehrten ſich bereit erklärte, der Jury beizutreten, habe Lerond beſchloſ⸗ ſen, ſeinen Freund, den Ingenieur William Cook in New⸗ vork, den er für einen der hervorragendſten Mathematiker halte, als einzigen Richter einzuſetzen. Der Termin für die Wettbewerbe war im Teſtament mit dem Januar des Jahres 1926 befriſtet. Der unglückſelige Ingenieur Cook hatte wäh⸗ rend dieſer Zeit weit über zehntauſend Abhandlungen und Löſungsvorſchläge zu prüfen. Die meiſten dieſer Löſungs⸗ vorſchläge kamen aus Europa, insbeſondere aus Deutſchland. Keiner der Wettbewerber hat jedoch die Aufgabe durchführen können. Damit erſchienen auch die fünfzigtauſend Dollar zugunſten wöhltätiger Zwecke verfallen. Nun wurde dem braven Lerond eine Statue errichtet, ſo wie er ſich ſie in ſeinem Teſtament gewünſcht hatte, mit Zirkel und Lineal in der Hand; unten auf dem Sockel mit dem Kreis und Quadrat, deren geometriſche Löſung ſein Lieblings⸗ gedanke galt. England Ein ſiameſiſcher Zwilling heiratet Den ſtameſiſchen Zwillingen Mary und Margaret Gibb hat die böſe Liebe einen böſen Streich geſpielt. Die zu⸗ ſammengewachſenen Schweſtern, die mit ihrer Untrennbarkeit viel Geld verdient haben, wollen ſich trennen. Margaret hat ſich nämlich berliebt und will hetraten. Und der Auserwählte ihres Herzens iſt ſo ein merkwürdiger Mann, daß er nur eine Frau im Hauſe haben will. Außerdem ſtört ihn die An⸗ weſenheit der Zwillingsſchweſter, wie er ſagt, beim Austauſch von Zärtlichkeiten. Nach eingehender Beratung haben die Schweſtern nun beſchloſſen, ſich zu trennen, vorausgeſetzt, daß die Trennung glückt. Ein berühmter Chirurg will die Ope⸗ ration vornehmen und hofft, für den guten Ausgang garan⸗ tieren zu können. Wenn Margarets Selbſtändigkeit herge⸗ ſtellt iſt, ſoll dann gleich Hochzeit gefeiert werden. Am un⸗ glücklichſten über die ſiameſiſchen Liebesgedanken iſt der Manager der beiden Schweſtern. W Dänemark „Elly“ entwiſchte im letzten Augenblick Das in Dragör ſtationierte däniſche Zoll⸗Patrouillen⸗ boot machte am Freitag vormittag Jagd auf das Schmuggel⸗ fahrzeug„Elly“ aus Kiel, deſſen Beſitzer Jörgen Hanſen ſchon lange von der däniſchen Küſtenpplizei geſucht wird, da er zuſammen mit einem Däuen vor einiger Zeit an einem Ueber⸗ fall auf das Patrouillenbobt von Drodgen beteiligt geweſen war. Auch diesmal iſt die„Elly“ mit ihrer Beſatzung und Ladung entkommen. Das Dragör⸗Zollboot war längsſeits der „Elly“ gegangen, worauf der eine der däniſchen Zollbeamten auf das Schmuggelfahrzeug ſprang, um den Führer zu ver⸗ anlaſſen,in den Kopenhagener Hafen zu ſteuern. Als dieſer ſich weigerte, ergriff der Beamte ſelbſt das Steuer, um die Fahrt⸗ richtung des Schiffes zu ändern. In dieſem Augenblick griffen die Schmuggler ihn an, riſſen ihn aus dem Steuerhaus heraus und verſuchten, mit voller Fahrt nach dem Süden zu entwei⸗ chen. Dem Beamten blieb nun nichts anderes übrig, als ſchleunigſt wieder auf das Zollboot zurückzuſpringen, da er ſonſt mit dem Schmuggelboot entführt worden wäre, weil die⸗ ſes erheblich ſchneller fahren konnte als das Zollboot. Trotz⸗ dem die Zollbeamten ſchnell nach Hilfe für die Verfolgung. ſignaliſierten, gelang es dem Schmuggler, nach Süden zu ente kommen. Wie von anderer Seite verlautet, iſt das Schmuggel⸗ 75 fahrzeug in derſelben Nacht noch nördlich von Kopenhagen ge⸗ ſehen worden, ſo daß es anſcheinend durch die Zollſperre hin⸗ durchgekommen iſt. Korſika Korſiſches Abentener eines engliſchen Politikers „Daily Expreß“ meldet aus Marſeille, der bekannte Privatſekretär Churchills, Marſh, ſei in erſchöpftem Zu⸗ ſtande im Buſch in der Nähe von Piant(Korſika)), dem Ver⸗ ſteckplatz der berüchtigten Banditen, aufgefunden worden. Marſh verbrachte mit ſeiner 25jährigen Nichte die Ferien in Korſika. Er begab ſich letzten Samstag auf eine Wanderung durch die Wildnis mit ſeiner Nichte. Dieſe verlor ihn aus den Augen und meldete den Vorfall. Nach 48ſtündigem Suchen gelang es, Marſh aufzufinden. Indien Der Schmuggel mit Eidechshäuten Durch die ungemein ſtarke Nachfrage nach Häuten von Eidechſen, die von der Damenmode für Handſchuhe und Schuhe zur Zeit ſo ſehr bevorzugt werden, waren die früher ſo zahlreichen Eidechſen in Indien mit völliger Vernichtung bedroht und infolgedeſſen hat die indiſche Regierung ſowohl das Fangen und Töten von Eidechſen wie die Ausfuhr von Eidechshäuten verboten. Die nächſte Folge war natürlich, daß trotz des Verbotes die Jagd eifrig fortgeſetzt wurde, was zu mehrfachen Kämpfen zwiſchen Schmugglern und Polizei führte. In der Nähe von Kalkutta ſtieß ein Hafenboot auf ein Fahrzeug, das des Schmuggels verdächtig war und als dies auf einen Zuruf vom Polizeiboot flüchtete, begann eine Jagd, während der auf dem Schmuggelboot zwei Mann durch Gewehrſchüſſe getötet wurden. Es fand ſich bei der Beſchlag⸗ nahme des Bootes ein großer Vorrat von ungeſetzlich er⸗ beuteten Eidechshäuten. China Das Diadem der Kaiſerinwitwe von China In Peking wurden in den chineſiſchen Juwelenläden auf Veranlaſſung der Nankingregierung die Schmuckſachen aus den beraubten chineſiſchen Kaiſergräbern beſchlagnahmt. Unter den geſtohlenen Schmuckſachen befindet ſich auch das Diadem der Kaiſerinwitwe. Nach den anderen Schmuckſachen wird in Schanghai und in Tientſin geforſcht. Die Schmuck⸗ ſachen ſind zum Nationaleigentum von China erklärt worden. Die verhafteten chineſiſchen Offiziere, die den Diebſtahl organiſterten, werden erſchoſſen werden. Der Oroͤen aus dem Fenſeits Wenn ſich die Poſt um ſiebenundzwanzig Jahre verſpätet Der amerikaniſche Marineoffizier William Pitscott, der bereits vor vielen Jahren aus dem aktiven Dienſt ſchied, lebt ſeither in beſchaulicher Ruhe in ſeiner Pariſer Villa. Der alte Mann macht nach dem„N. W..“ Spaziergänge im Bois de Boulogne, geht ſeiner Botanikerleidenſchaft nach, ſammelt alle Arten von Pflanzen; die Menſchen intereſſieren ihn we⸗ nig. Kontakt mit der Außenwelt hält er überhaupt nicht auf⸗ recht, zumal er keine Verwandten beſitzt. In der Villg woh⸗ nen außer ihm nur ſeine Wirtſchafterin und ein alter Diener, den er noch aus den Tagen ſeiner aktiven Dienſtzeit, die ihn über alle Weltteile führte, behalten hat. Briefe oder ſonſtige Sendungen erhält der Kapitän nur äußerſt ſelten. Dieſer Tage klingelte es nun am Villentor und die Poſt überbrachte an die Adreſſe William Pitscott ein Paket. Der Beſuch der Poſt in dieſer ſtillen Villa war an ſich ſchon eine Senſation. Was mag im Paket ſein? Der alte Offizier öffnete ſorgfältig die Sendung. Zahlreiche Papierhüllen, zum Teil ſchon beſchädigt und beſchmutzt, als wenn ſie ſchon ſehr alt wären, mußten entfernt werden, dann kam eine Metall⸗ kiſte zum Vorſchein. Auch dieſe wurde geöffnet. Der Kapitän ſchenkte ſeinen Augen kaum Glauben. In der Kiſte lag ein goldener Orden, in der Mitte mit einem Halbmond, und ein auf Pergament geſchriebenes Diplom. Das Diplom war in türkiſchen Schrift⸗ zeichen gehalten, enthielt aber auch eine franzöſiſche Ueber⸗ ſetzung. Aus dieſem franzöſiſchen Text erfuhr nun William Pitscott, daß der Sultan aller Türken, der Großherr der ottomaniſchen Pforte ſich gnädigſt entſchloſſen habe, ihm einen hohen militäriſchen Orden zu verleihen. Zu gleicher Zeit geſtatte ihm der Großherr, als beſonderes Zeichen ſeiner Gunſt einen Fes zu tragen. Als Gipfel ſeiner Gnade erteilte ihm der Sultan zugleich die Erlaubnis, ſich ſechs Frauen halten zu dürfen. William Pitscott, der demnächſt ſeinen ſiebzigſten Ge⸗ burtstag feiern wird, rieb ſich die Augen. Der Orden kam ihm ſchon einigermaßen ſeltſam vor. Die Erlaubnis betreffs der ſechs Frauen mutete ihn aber ſchon als Verhöhnung an. Die ganze Sache ſchien ihm nicht recht geheuer, aber es ſtand alles auf dem Diplom ſchwarz auf weiß. Bei näherer Beſichtigung merkte er, daß das Diplom aus dem Jahre 1901 datiert war. gefälſcht, ſondern echt ſei, genau ſo wie das Diplom. Erſt jetzt erinnerte ſich William Pitsecott, daß er im Jahre 1901 anläßlich einer offiziellen Miſſion in Konſtantinopel vom Sultan in einer Privataudienz empfangen worden war. Da⸗ mals ſtellte ihm der Sultan einen hohen Orden in Ausſicht. Seither hat William Pitscott von dem Kaiſer der Türken nichts mehr gehört. Jetzt im Auguſt des Jahres 1928, nach⸗ dem der Sultan ſchon längſt tot iſt, nachdem es überhaupt kein türkiſches Kaiſerreich mehr gibt, gab der tote Großherr, ſo ſeltſam es iſt, plötzlich ein Lebenszeichen von ſich. Er'ſchickte dem amerikaniſchen Offizier, wenn auch etwas verſpätet, den verſprochenen Orden und das Diplom, ja ſogar die gnädige Erlaubnis, ſich einen Harem halten zu dürfen. Es iſt fraglich, ob William Pitscott von dieſer letzten Erlaub⸗ nis Gebrauch machen werde. Jedenfalls wird er der fran⸗ zöſtſchen Poſt nicht ſehr dankbar ſein, daß ſie ihm den Orden und die Haremsbewilligung mit einer Verſpätung von ſieben⸗ undzwanzig Jahren eingehändigt hat. William Pitscott hat am 28. Auguſt den Orden des Sul⸗ tans erhalten. Zwei Tage vorher, am 23. Auguſt, brachte die Poſt dem zweiundvierzigjährigen Zollbeamten, der in einer Mietkaſerne in der Nähe der Place del' Italie wohnt, dem biederen Marcel Aubert eine Korreſpondenzkarte. Mon⸗ ſtieur Aubert war nicht zu Hauſe und ſo kam die Karte in die Hand der Madame Aubert. Dieſe las darin mit Entſetzen, daß eine Frauensperſon— ſie unterſchrieb ſich Yvonne ihren Mann, den Vater von vier Kindern, zu einem Stelldich⸗ ein zur Metroſtation Place del'Jtalie morgen um 4 Uhr nachmittags einlade! Der Schuft! dachte ſie. Das wird er mir büßen! Sie begann bereits an die Act des Empfanges nachzudenken, den ſie dem„Schuft“ bereiten werde. Dann ſah ſie ſich doch die Karte nochmals an. Die Schrift kam ihr gar zu bekannt vor. Beſonders die Unterſchrift. Und plötz⸗ lich glitt ein Lächeln über ihr ſtrenges, ſchon ein we 1g runz⸗ liges Geſicht. Das war doch ihre eigene Handͤſchrift! Sie ſel⸗ ber hatte die Karte an Monſieur Mareell Aubert geſchrieben, allerdings im Juli des Jahres 1914. Da die Paxriſer Poſt ein wenig langſam iſt, brauchte dieſer Postillon damour etwas über vierzehn Jahre, um aus einem Bezirk in den anderen zu gelangen. Seither iſt aus Mademoiſelle Yvonne längſt Madame Aubert geworden, auch vier Kinder kanen zur Welt nur die Korreſpondenzkarte kam nicht. Jetzt iſt ſie end⸗ Eine weitere Erkundigung ergab, daß der Orden keineswegs lich eingelangt. 5 3 1 0 28 illen⸗ ggel⸗ tſen da er eber⸗ veſen und 8 der mten ver⸗ er ſich ahrt⸗ riffen raus twei⸗ als da er die⸗ Trotz⸗ gung ent, ggel, n ge⸗ . hin⸗ innte Zu⸗ Ver⸗ rden. en in rung aus uchen von und üher tung wohl von daß 8 zu lizei auf als eine burch ag⸗ er- auf aus hmt. das ichen nuck⸗ den. ſtahl ren ugſt zur n d⸗ 1 Freitag, den 7. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 416 Das Saminatal Die goldene Morgenſonne lächelt über dem ſchmucken Gebirgsdörfchen Fraſtanz. Dieſer maleriſche Flecken iſt gleichſam hingebaut als ein nicht zu umgehendes Bollwerk vor den Eingang in eines der prächtigſten Gebirgstäler Vorarlbergs, des herrlichen Saminatales.„Eines der belieb⸗ teſten Wanderziele iſt das wilde, waldreiche Saminatal in Vorarlberg“, ſo ſchreibt W. Flaig in einem Aufſatz, den er in der neuerſchienenen Schrift„Vorarlberg, die Perle der Oeſterreichiſchen Bundesländer“ veröffentlichte. Mitten durch das nur ein paar hundert Einwohner zäh⸗ lende Dörfchen Fraſtanz rauſcht die tiefblaue Samin a. Die in ihr verborgen liegende Kraft wird von den Bewohnern zum Betriebe eines großen Sägewerkes und einer Weberei ausgenützt. Im Sommer ein ruhig fließender, unſcheinbarer Bach, läßt die Samina bei der Schneeſchmelze im Frühjahr die Fraſtanzer erzittern. Zu einem reißenden Gebirgsfluß angewachſen, überſchwemmt ſie die fruchtbaren Gefilde des Ortes und hinterläßt als traurige Spuren ihrer Wildheit mit fortgeriſſene, gewaltige Baumſtämme, Sand und Stein⸗ geröll. Einer Wildnis, einem Steinbruch gleichen dann die Felder und Wieſen von Fraſtanz. Tage vergehen, bis Fra⸗ ſtanz und ſeine Umgebung in der alten Schönheit wieder er⸗ ſtehen. Ein ſchattiger Pfad, den dunkler Fichten⸗ und Föhren⸗ wald umſäumt, führt von Fraſtanz aus hinein in das roman⸗ tiſche Saminatal. Er ſchlängelt ſich hinan dem Ufer der rauſchenden Samina. Auf der linken Seite des ſchäumenden Gebirgsflüßchens ſteigt ziemlich ſteil der bewaldete Weſtrücken der Gurtis auf. Von der Gurtisalm, eine der größten und beſuchteſten Alm. i Vorarlbergs, klingt herab in das träu⸗ mende Saminatal das Glockengeläute der dort oben weiden⸗ den Viehherden. Rechter Hand erhebt ſich die zerklüftete Oſt⸗ wand der„Drei Schweſtern⸗ Gruppe“. Zur Winters⸗ zeit herrſcht hier reges Leben und Treiben. Berühmte Ski⸗ bahnen führen von den„Drei Schweſtern“ hinab in das herr⸗ liche Saminatal. Nach vorne geſtattet der ſehr mit Unterholz bewucherte, alte Waldbeſtand keinen Ausblick. Ueber Stock und Stein, entlang der hurtig dahineilenden Samina, führt der Fußpfad immer weiter hinein in das prächtige Tal. Eine köſtliche Ruhe umgibt den Wanderer. Das Dunkel des dichten Waldes umfängt ihn. Nur das ein⸗ tönige Rauſchen der Samina unterbricht dieſes Schweigen. Die Samina ſelbſt kennt kein Hindernis in ihrem Laufe. Ihr klares Waſſer bahnt ſich überall einen Weg, ſodaß das Bett der Samina an manchen Stellen wegen der Hinderniſſe eine ungewöhnliche Breite aufweiſt im Verhältnis zur geringen Waſſermenge im Sommer. Sie überſpringt bemooſte Felſen, verliert ſich unter dem Geäſte morſcher Bäume, um dann wieder nach längerem Verborgenſein wie ein friſcher Quell hervorzuſprudeln. Himbeer⸗ und Brombeerſträucher, mit großen Früchten reich beladen, die am Saum des Pfades in Unmenge wachſen, bereiten dem Wanderer erquickende Labſal. Da plötzlich, wie abgeriſſen, hat der Wald ein Ende. Die ſogenannte„Saminalichtung“ breitet ſich hier aus. Auge. Nichts als Steingeröll und Steinhaufen ſind zu er⸗ blicken. Gewiſſermaßen eine Ablagerungsſtätte in natürlichſter und beſter Form, für die von den Steinrieſen durch den Schnee geſpaltenen und durch den reißenden Wildbach zu Tal gewälzten Steinblöcke iſt hier geſchaffen. Einen natürlichen Staudamm bildet dieſe Steinwüſte, wodurch das herrliche Tal vor größeren Ueberſchwemmungsſchäden verſchont bleibt. Dem Zerſtörungs⸗ und Vernichtungsdrange der tobenden Samina iſt ein gewaltiges Hemmnis auferlegt. Doch ſchweift dann des Wanderers Auge hinweg über das ausgedehnte Steinmeer und blickt der Wanderer„höhenwärts“, dann wird er einer einzigartigen Höhenſicht inne. Gipfel reiht ſich an Gipfel und ſie alle grüßen herab in das einſame Samina⸗ tal. Links erhebt ſich die Gurtisſpitze; etwas weiter dahinter leuchten die Firnen der Scheſaplana. Daran ſchließt ſich— mehr im Vordergrund— das herrliche Felſen⸗ gebilde des Hohen Freſchen. Und rechter Hand ragt ſteil der zerriſſene Kamm der„Drei Schweſtern⸗ Gruppe“ in die Höhe; während den Blick nach Oſten das „wilde, waldreiche“ Saminatal behindert. Aber noch nicht hat die Talwanderung ihr Ende erreicht. Der Pfad hat wohl aufgehört zu ſein. Jetzt heißt es, den Weg ſich ſelbſt machen über das Steingeröll hinweg. Doch, da plötzlich ſteht der Wanderer nach kaum 5 Minuten Mare⸗ ſches vor dem Abſchluß des Saminatales. Ein dumpf⸗ rauſchender Waſſerfall in einer Höhe von ungefähr —5 Meter ſperrt hier auf natürliche Weiſe das Tal ab. Bei⸗ nahe beängſtigend wirkt dieſe Talenge auf den Wanderer. Und doch wird er nicht müde, die wildromantiſche Umgebung dieſes ſtillen Plätzchens zu beſtaunen. Links und rechts um⸗ geben den ſchäumenden Waſſerfall der dunklen Samina ſteile, zerklüftete Felſenwände. In jahrhundertelanger Arbeit mag ſich wohl die Samina immer weiter durch die Felſen gegraben haben, bis zu dem heutigen Flußbette. Friſches Grün ver⸗ ſchiedenſter Sträucher umſäumt den Waſſerfall. Der weiße Giſcht berieſelt ſie. Ein Bild des Lebens und ſtiller, raſtloſer Tätigkeit ſchaut hier der Wanderer. Aber noch eine Merk⸗ würdigkeit bleibt zu erwähnen. An dieſer Stelle berühren ſich die Grenzen von drei Ländern, nämlich der Schweiz, des Fürſtentums Liechtenſtein und Oeſterreichs. So hat der rauſchende Waſſerfall am Ende des romantiſchen Saminatales auch eine politiſche Bedeutung als Grenzſperre. Immer tiefer und tiefer neigt ſich die Sonne gegen Weſten. An die Heimkehr will ſie erinnern. Und ihre Mah⸗ nung wird verſtanden! Der Rückweg wird angetreten. Noch⸗ mals darf der Wanderer die Herrlichkeiten des einzigſchönen Saminatales genießen. Iſt er dann nach dem anſtrengenden Marſche in ſeinem gaſtlichen Heime angelangt, ſo wird er bald ſeinen müden Gliedern die erquickende Ruhe zuteil wer⸗ den laſſen. Aber die Erinnerung an die herrliche Wan⸗ derung durch das wildromantiſche, waldreiche Saminatal wird leben und ihn dankbar vergeſſen laſſen all die hiebei gehabten Mühen; ja vielleicht drängt ſich ſchon der Gedanke ihm auf, ſobald als möglich dieſe einzigſchöne ee Eine unwirtliche Gegend ſchaut betroffen des Wanderers! zu wiederholen. Stuttgart Stuttgart in ſeiner ſchwäbiſchen Landſchaftsanmut iſt ehr⸗ würdig wie der Sonntagschoral, den bausbäckige Bläſer von den Zinnen hoher Bürgerhäuſer in den hellen Sommermor⸗ gen hinausſchmettern. Hoher Wald und grünende Rebhänge entſchweben leicht dem weiten Talrund, darinnen ſich Häuſer, Paläſte und Burgen der einſtigen Reſidenz aufbauen „gleich wie gefaßt in grünem Samt ein gülden Kleinod liegt“. An ſonnigen Lenztagen iſt blütenverſchneit das liebliche Tal, voll wogenden Blütenduftes und ſtiebenden Bluſtes. Und die ſchmucken Landhäuſer an den Hängen ſind wie zwit⸗ ſchernde Vögel im Grün. Wintertags ſtreicht ein altes Wintermärchen um verſchneite Giebel und Gaſſen. Es iſt gewiß das Stuttgarter Hutzelmännchen, das mit Mörike gut Freund war! Voll blanker Sternlein funkeln die Höhen an dunklen Abenden. Sinds blinkende Laternen auf Steig' und Höhen⸗ ſtraß' oder glänzende Sterne, die vom Himmel gefallen— das Beſte wird ſein, du ſchauſt da ſelbſt mal nach. Und wenn man des Abends von den Berghängen verſonnen zu Tale blickt, vom Bopſer etwa oder auch anderswo, da iſt die Stadt ein leuchtendes Lichtmeer zu Füßen, über dem das ſternen⸗ beſäte Firmament ſich wölbt. Und wie ein demantnes Dia⸗ dem klettern die Lichterreihen rundum ſtraßauf, ſtraßab. Gelehrte Geſchichtsſchreiber verzeichnen ſtolze Taten und auch großes Leid über die Stadt in ihren ſchweins ledernen Chronikas, die irgendwo verſtäuben und vergilben: Eine ſchwarze Stute im goldnen Feld führen die Stuttgarter im Stadtwappen ſeit jenen Tagen, da die Herren von Stutgarten recht und ſchlecht hier hauſten. Anno 1286 liegt Rudolf von Habsburg in blutiger Fehde vor den Toren der Stadt. 1378 ſagen ihr die ſchwäbiſchen Reichsſtädte unter Eberhard dem Greiner auf, rennen ſich indeſſen die harten Schwabenköpfe unterm Eiſenhuk blutig— uneinnehmbar trotzen Stuttgarts Wälle und Mauern. Böſe wütet 1545 der finſtere Alba. Der dreißigjährige Krieg verſchont Stuttgart nicht mit ſeinen Drangſalen; die Peſt würgt Tauſende von Einwohnern und Feuersbrünſte lodern durch die Gaſſen. Unter dem Sonnenkönig rauben und ſengen franzöſiſche Mordbrennerbanden. Und ſpäter gelüſtet die Franzoſen immer wieder einmal nach der Schwabenſtadt: 1796, 1803, 1806 halten ſie die Stadt beſetzt. Das alles ſind alte Geſchich⸗ ten. Dann aber, im Morgenrot der deutſchen Freiheits⸗ kämpfe, reckt ſich die zur Reſidenzſtadt der württembergiſchen Könige gewordene Stadt wacker in die neue Zeit hinein! Da liegt der Schloßplatzl Die rotblühenden Kaſtanien, die mit ſchweren Blätterwipfeln den ſchönen Platz ſäumen, ſummen eine Melodie, die vor Jahren die ſchneidige Wacht⸗ parade der Olgagrenadiere den hübſchen Schwabenmädels aufſpielte. Und das ehemalige Königsſchloß, das ſich mit ſeinen mächtigen Flügeln im Hintergrund aufbaut, philoſo⸗ phiert reſigniert über vergängliche Königsherrlichkeit und liedgeprieſene Untertanentreue. Nah dabei ſteht die uralte 2 ͤ——..ꝛ.—— 1——. Grafen⸗ und Herzogsburg, grimmig wie eine Ballade aus Rittertagen. Runde Ecktürme voll ſchwäbiſchen Trotzes. Im Burghof Arkaden unter ſchweren Stichbogen. Auf der kurioſen„Reitſchnecke“ ritten voreinſt die ritterlichen Herren zum zweiten Stock empor. Von Minneſang und farbbunten Ritterturnieren weiß der alte Feſtſaal,„Dürnitz“ genannt, allerlei Geſchichten. Um den ehemaligen„Prinzenbau“ von 1649 kichert eine galante Hofintrigue. Dann die„Alte Kanzlei“, 1593 erbaut, mit dem„Koſakenbrünnle“ und einem wehrhaften Turm, der daſteht wie ein Landsknecht, der ſeit anno 1593 nicht abgelöſt wurde. Das ehemalige Kronprinzen⸗ palais, das klaſſiſche Säulenwerk des monumentalen„Königs⸗ baues“ winden den würdigen Kranz altertümlicher oder moderner ſchöner Bauten rund um den prächtigen Schloßplatz mit der hohen ſchlanken Säule über ſprudelndem Brunnen. Nach Cannſtabdt zu ſtreckt ſich ein weiter und verſchwiege⸗ ner Park. Die Tore hüten zwei Roßbändiger. Zwiſchen alten Baumgruppen träumen Pavillons und weiße Statuen im Grün. Und mit einmal trollt der Neckar zwiſchen Wein⸗ bergen und alten Burgen hervor, lachend, wie der wein⸗ fröhliche Bacchus mit buntem Weinlaubskranz im Haar. Die Stuttgarter Altſtadt wird betreut von der uralten Stiftskirche. Deren ungefüges Turmfragment ragt wie ein Streitwort gen Himmel. Alte Häuſer rundum mit ſteil⸗ hohen Staffelgiebeln, darinnen es in Mondnächten trefflich ſpuken muß. Der Markt mit einigen feinen Patrizierhäuſern längſt entſchwundner Pracht in farbfröhlichem Fachwerk. Und das neue Rathaus hat ſich wie ein fremder Eindringling in mittel⸗ alterlichem Anputz in honette Bürgerhausgeſellſchaft geſchmug⸗ gelt. Dahinter krumme Gaſſen mit hübſchen neuen Häuſern, die Treppengiebel, Erker und bunte Fenſter haben. Redſelig plauſchen Brünnlein. Die Vorſtädte klettern im Grün die Hänge empor. Irgend⸗ wo die Geburtshäuſer der Dichter Hauff und Schwab. Da erblüht der bunte Garten wunderſamer Märchen und weiſer Sagen, die uns allen die Jugend mit goldner Romantik um⸗ woben. Voll Rührung ſteht man vor den efeugrünen Grä⸗ bern dieſer beiden deutſchen Dichter im Hoppenlau⸗Friedhof. Und Dichtergeheimniſſe raunen allerorten um Gaſſen und ſtille Waldwege. Raunen von Mörike und Uhland und Gerok. Herrlichſter aber von allen iſt Friedrich von Schiller, der hier heranreifte. In des Bopſerwaldes Schluchten geiſtern des langen Eleven von der Hohen Karls⸗ ſchule freiheitsbegeiſterte Träume. Den Zwang des Alltags haſſend, floh der Regimentsmedieus bei Nacht und Nebel. Und nun grüßt zum Abſchied ein heller Juchzer die hohen Tannen des Bopſerwaldes. Und das Echo grüßt wie⸗ der vom Haſenberg, vom Schönbuchwald, von Solidute, dem Rokokomärchen des Deſpoten Karl Eugen, von Geroksruh und der Uhlandshöh! Und hinter dem grünen Höhenrand blaut verheißend die Schwäbiſche Alb mit Burg Teck und Hohen⸗ neuffen, lockt des Schwarzwalds grüne Tannenpracht Gruß dir, alte ſchöne Schwabenſtadt Konrad Haumann. Lenzkirch, f das Foͤyll humorvoller Wegweiſer Meersburg hat in ſeinem Bürgermeiſter Moll einen humorvollen Führer. Wers nicht weiß, derleſe ſeine Aufſätze in dem Stadtblatt, das von ihm ſelbſt herausgegeben wird, ſobald Stoff vorhanden iſt. Ein Seitenſtück zum Meersburger iſt der Lenzkircher Bürgermeiſt er. Er macht wohl keine Verſe und ſchreibt auch keine Zeitung; aber daß er Witz und Humor beſitzt, das muß ihm jeder nachſagen, der die Lenzkircher Wegweiſer um Rat befragt hat. Denn auf ſeine Initiative ſind wohl die ſchön geſchnitzten, farbigen Wegweiſer mit ihren ſpaßigen Zeichnungen zurückzuführen. Es iſt nicht nötig, daß Du in den Anlagen Dich nach dem Weg nach dem Bahnhof erkundigſt. Sieh, dort den langen Arm am Holzpfahl! Zwei Reiſende, bepackt mit ihren unver⸗ meidlichen Muſterkoffern, haben es eilig. Du ſiehſt ihr Bild auf dem Wegweiſer. Hei, wie ſie dahinfliegen; es ſcheint, als ob ihre Füße kaum den Boden berühren. Wohin anders als zum Bahnhof wollen ſie. Man ſieht's an ihren Mienen. Nur der Gedanke: Bahnhof, Zug, Abfahrt beſeelt ſie. Sie haben kein Auge für die Schönheit der Landſchaft, weder im Sommer, wo das Grün der Matten das Auge erfreut, noch im Winter, wo Frau Holle mit ihren weißen Flocken alles überzuckert hat.— Ja, wer die zwei Reiſeonkel um die Wette laufen ſieht, weiß: hier geht's zum Bahnhof An» Rathausecke hat die Lenzkircher C olzſchnitzer⸗ zunft eine„Sie“ zu ihrem Vorbild genommen. Hochnäſig, von der Würde ihrer Weiblichkeit überzeugt, ſtelzt„ſie“ daher, noch in holder Erinnerung der ſchönen Tage, die ſie e„ihm“ verlebt hat. Iſt doch der duftende Blumenſtrauß in ihrem Arm das beſte Zeichen der Liebe und Verehrung, die ſie ge⸗ noſſen. Ja, jeder Zoll eine Fürſtin. Hinter ihr ſchnaufend der Dienſtmann, beickt mit Koffer, Schachteln, Schirmen, Plaid. Und das Zügle? Der Bonn⸗ dorfer Orientexpreß legt ſich gerade ins Zeug, mit einem Radfahrer um die Wette zu laufen. Es geht, wie der ſchwä⸗ biſche Schaffner im Warteſaal ausgerufen hat:„Wer uff Schtuagart will, einſteige!'s Zügle iſch ewe nousgfahre!“ Und die zwei alten Klatſchbaſen mit ihren Kapot⸗ hütlein, die vor lauter Neuigkeiten nicht zur Ruhe kommen. Und das Mägdlein, das die Lenzkircher Ziege am Schwanz hebt und rufen möchte:„Bleib da! Bleib da! In Lenzkirch iſt's ſo ſchön!“ Wer noch mehr davon ſehen will, der mache ſich auf nach dem hübſchen Schwarzwaldſtädtchen mit ſeinen Wegeweiſern voll Witz und Humor.— Jo, ſcheeln)) iſch's gſi! 8 Wandervorſchläge Tages wanderung Michelſtadt, Schloß Eulbach, Forſthaus Lichte Platte, Forſthaus, Hainhaus, Toter Mann, König * Sonntagsrückfahrkarte nach König 4 Mk. Hauptbahnhof ab:.36(beſchl. Perſ.⸗Zug),.45, Eberbach umſteigen, daſelbſt ab:.16(beſchl. Perſ.⸗Zug), Michelſtadt an:.02. 8 Vom Bahnhof öſtlich durch das Städtchen, über den Marktplatz, an der Kirche, dem Rathaus und Amtsgericht vorüber. Mit der Hauptlinie 12, gelbes Dreieck bei der Ge⸗ werbeſchule rechts um und bei einem Wegweiſer links im Feld bequem aufwärts. Rechts ein Wiefental. Bald im Wald anſteigend zu einer Schutzhütte(Emilienhütte) links. Schöne Fernſicht auf die Erhebungen des Maintals. Nach 1 Stunde beim Forſthaus Silvan(früher hölzerne Hand) in den Eul⸗ bacher Wildpark. Tor ſchließen! In dem ſchönen Waldpark zu wandern, ein Hochgenuß. Soweit das Auge reicht, ſchöne Waldwieſen mit mächtigen Buchen und ausländiſchen Nadel⸗ hölzern. Nach einer weiteren halben Stunde Schloß Eulbach, das an Stelle eines ehemaligen Dörfchens, letzteres erwähnt in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 819, von Graf Franz von Erbach im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Sehens⸗ wert der gegenüber gelegene ſchöne engliſche Garten, mit vielen herrlichen ausländiſchen Bäumen und mit Ueberreſten römiſcher Bauwerke und anderes. Auf einer Inſel eines im vorigen Jahrhundert angelegten Sees eine Kapelle mit hübſchen Glasmalereien. In der Förſterei Einkehrgelegen⸗ heit. Daſelbſt in nördlicher Richtung Uebergang auf die Hauptlinie 15, rotes Dreieck. Im Park etwas auf, nach 20—25 Minuten beim Forſthaus Lichte Platte aus dem Park, Schöner Hochwald. Nach etwa gleicher Zeit bei einer ehemaligen Ziegelhütte aus dem Wald und kurz über Feld. Schöne Fern⸗ ſicht auf Vielbrunn und ins Maintal. Wieder ſchöner Hoch⸗ wald. Bis zum Forſthaus Heinhaus 30—35 Min., mitten in einem Hochwald von mächtigen Buchen und Eichen gelegen. In der Nähe ein römiſches Kaſtell. Mit gleichem Wegzeichen und gleicher Richtung, immer in ſchönem Wald auf der Höchſter Straße weiter. Nach etwa einer halben Stunde eine Biegung links, nun nordweſtlich und nach einer weiteren halben Stunde der Tote Mann, Knotenpunkt von ſechs Wegen. Hier Vorſicht, weil ſüdweſtlich mit der Nebenlinie 26, weißem ſenkrechten auf blauem wagrechten Strich weiter gewandert wird. Von Michelſtadt bis hierher Höhenwanderung mit nur wenig Schwankungen. Gemächlich abwärts. Noch„ Stunde Wald, dann auf der Wörtherſtraße links Wald und rechts Feld. Nach einer halben Stunde im Feld ab. Links ſchöner Blick in's Kimbachtal und Vorſchau auf König. Nach 20 Min. König im Mümlingtal. Wanderzeit etwa 4% Stunden. König ab: 18.19, 20.46(beſchl. Perſ.⸗Zug) und 21.10. Eber⸗ bach an: 19.23, 21.37, 22.16, daſelbſt ab: 19.29(beſchl. Perſ.⸗Zug) und 21.00, Mannheim an: 20.42, 23.57. Mit beſchl. Perſonen⸗ zug ab König in Eberbach etwa“ Std. Aufenthalt. F. Sch. 8. Seite. Nr. 410 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 7. September 1928 e 1!!!: ̃ ͤ... rf pp Schwarzwal ö 5 ——— Holland-Hotel —— Rote-Bostauramt Markgräfler Hof vis--vis Bahnhof. Bad Liebenzell Hotel„Unteres Bad“ Pensionspreis Maik.— bis.—. Telephon 3. Hotel und Pension„Zum Adler“ m. neuerbauter Dependance, teils mit Veranden. erstklass. Verpfl. mäbige Preise, groß. parkart, Garten, Bäder, Garagen u. Gelegenh. zur Jagd und Forellenfischerei. Liegehalle Keine Lungenkranke) Telephon 5 Besitzer O. 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Erfreulich iſt, daß die Jugendlichen gegenüber den er⸗ wachſenen Beſuchern der badiſchen Jugendherbergen erheblich zugenommen haben. Anſtatt der 58 Prozent Jugendlicher aus dem Jahre 1926 find es im Jahre 1927 79 Prozent Jugendliche. Außerordentlich intereſſant ſind die Zahlen über die verſchie⸗ denen Schulgattungen, die an der Geſamtübernachtungszahl beteiligt ſind. Von den 155 547 Uebernachtungen entfielen auf: Volksſchüler, männlich 20 061 JVolksſchüler, weiblich 7 660 Höhere Schüler, männlich 50 970 Höhere Schüler, weiblich 12 507 Schulentlaſſene unter 20 Jahre alt, männlich 28 474 Schulentlaſſene unter 20 Jahre alt, weiblich 7 6²⁵ (Schulentlaſſene über 20 Jahre alt, männlich 25 662 Schulentlaſſene über 20 Jahre alt, weiblich 7 588 Der Anteil der höheren Schüler mit 40 Prozent übertrifft penlentaen dar VBolksſchüler mit 17 Progent weit um das Dop⸗ 858 Töcſgelegenes Sul. pelte. Auch die weiblichen höheren Schüler überſteigen die weiblichen Volksſchüler ſtark. Dieſe ſtarke Inanſpruchnahme der badiſchen Jugendherbergen darf als ein erfreuliches Zei⸗ chen des friſchen Geiſtes dienen, der unſere Jugend beherrſcht. Eine lohnenswerte Pfälzer Waldtour Wer ſich die Schönheiten des Pfälzer Waldes erwandern will, ſich aber durch Verpflichtungen zeitlich beſchränkt weiß, ſucht oft vergebens nach einer geeigneten Ausflugsroute, die er bequem an einem Nachmittag zurücklegen kann, die ihn aber andererſeits doch mitten hineinführt in das pfälziſche Waldgebiet. So ſei hier der Freund der Pfalz eingeladen, einmal an einem freien Nachmittag die—öſtündige Waldtour Frankenſtein— Fiſchbaſch— Hochſpeyer zurück⸗ zulegen. Er wird hierbei eine Fülle von Erlebniſſen finden, die er für dieſe kurze Strecke nicht erwartet. Die Bahn bringt ihn nach dem ſchmucken Frankenſtein. Ein Aufſtieg auf die Ruine lohnt ſich durch eine der ſchönſten Ausſichten ins Tal. In wenigen Minuten gelangen wir zum Jugendheim Diemerſtein, das trotz der kurzen Entfernung gänzlich verſchont iſt vom Lärm der Landſtraße, in geſundeſter Waldes⸗ umgebung liegt und zu geruhſamen Verweilen einladet. Die Burg Diemerſtein wurde in den letzten Jahren einer gründlichen Inſtandſetzung unterzogen und iſt deshalb heute fehr beſuchenswert. Die grün⸗rote Markierung führt ihn dann weiter ins Tal hinein, in langſamer Steigung zur Ber⸗ geshöhe hinauf durch anmutigſten Nieder⸗ und Hochwald. Es iſt dies einer der beſtangelegten Waldeswege, den jeder Wan⸗ derer mit frohem Entzücken begrüßen wird. Auch der Abſtieg nach dem an der Enkenbachener Bahn gelegenen Fiſchbach. Moorbad Dentſchlands. Vollſtändige Penſion mit Zimmer ab Mh. 6. Kurparks. Telephon 6. Besitzer H. Leonhardt. 8 e 5 e ſpekte auf Wunſch. Der neue Beſitzer: Joſef Wehrle. 3 112———— 9 4 2 2 1 J eiseziele 0 2 J* N 7 e ö L I Tann Hirschhorn a. 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Angenehmer iſt allerdings der etwas weitere, durch die Weiß⸗Kreuzmarkierung gekenn⸗ zeichnete Höhenweg, der ihn mitten hinein in das große Dorf Hochſpeyer geleitet. B. M. Aus Bädern und Kurorten Eberbach. Der Fremdenverkehr hat im Lauſe dieſes Jahres eine gewaltige Höhe erreicht und alle Erwartungen über⸗ troffen. Stadkgemeinde und Verkehrsverein haben zu dieſem Erfolg Hand in Hand gearbeitet. Wenn in dieſem Jahr durch Verbeſſerung der Straßenanlagen ſowie durch die Inſtandſetzung von Fachwerk⸗ häuſern ſehr verſchönernd auf das Stadt⸗ und Straßenbild eingewirkt wurde, ſo ſoll im nächſten Jahr dieſe Verſchönerungsarbeit durch den Ausbau der Spaziergängerwege durch Erſtellung von Sitzbänken au geeigneten Orten, durch eine Promenadeanlage mit Muſikpavillon ſowie durch die Veranſtaltung eines Burg⸗ und Heimatfeſtes fort⸗ e ſetzt werden. „Traubenkur in Wildbad im Schwarzwald. Die Bad verwaltung Wildbad iſt mit ihrem jüngſten Kurmittel jetzt auf den Plan ge⸗ treten. Es iſt dies die Traubenkur, zu der in dem feſtlich geſchmückten ſüdlichen Teil der Trinkhalle Gelegenheit geboten iſt, und die bei den noch zahlreich anweſenden Kurgäſten einen über Erwarten ſtarken Anklang findet. Die Badverwaltung iſt mit Ein⸗ ſührung dieſes weiteren Kurmittels, deſſen hohen geſundheſtlichen Wert immer weitere Bevölkerungskreiſe erkennen, offenbar einem . 5 e e 1 entgegenge⸗ ommen und wird es deshalb wohl als alljährlt inricht beibehalten. e * 8 8 * Amn Ib.= — mmm enen fl —— 8 Freitag, den 7. September 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 416 Vekenntniſſe der Baronin de Brionne Roman von Liesbet Dill 5(Nachdruck verboten.) Das eine aber wird ſie nie verſtehen, daß eine Liebe, mag ſie ſo rein ſo tief und flammend fein, wie es die meine war, an einem Tag verlöſchen kann, daß man ſie töten kann wie man einen Menſchen tötet mit einem Piſtolenſchuß oder Gift. Die meine endete an jenem Theaterabend, als die Frau vom Meer gegeben wurde. Was nachher noch kam, war Kampf und Schwäche. Das, was das große Glück für mich hätte werden können, habe ich mir mit eigener Hand zerſtört. *.* 4 Mama glaubte, wenn das Kind noch lebte, wäre„alles anders gekommen und ich befände mich heute noch in dem großen kalten Herrenhauſe, an dem ich jetzt oft in Gedanken in der Dämmerung vorübergehe.— Nein! Ein Kind iſt Zufall, Laune des Schickſals. Es kann Glück und Unglück bedeuten, aber es ändert die Charaktere der Menſchen nicht und nichts an ewigen Geſetzen. f Ich habe ſo viele kinderloſe Eheleute kennen gelernt, die 6¹ * wohlgezielten ſich wie Freunde eng aneinandergeſchloſſen und in inniger Gemeinſchaft füreinander lebten und ſo viele. Ehen aus⸗ Awandergehen ſehen, trotz der Kinder. Ich habe den Glauben nicht mehr, daß es ſoviel bedeutet, ob ein Menſch mehr oder weniger auf der Welt lebt, der ſeine Exiſtenz uns verdankt Mein ſüßes, kleines, warmes ind, wie hätte ich es lieb ge⸗ habt, trotzdem es meinem Leben eine ſo unvermutete Wen⸗ dung gegeben hat. Ich hätte et aufgezogen und mit ihm gelebt wie eine Mutter, ach nein, wie eine Freundin. Denn was iſt eine Mutter, wenn ſie uns keine Freundin iſt?! Eins iſt gewiß. Mein Sohn wäre nicht unvorbereitet ins Leben geſchickt worden, wie wir, die man ins Waſſer wirft ohne Vorbereitung und ohne Unterricht im Schwimmen, im Tauchen und all den Kunſtſtücken, die man nun einmal braucht, um ſich von den Wellen tragen und nicht herunterziehen zu laſſen. Theorien! Das Kind iſt nicht mehr da! Es iſt ausgelöſcht wie ein kleines zitterndes Lichtchen, dem das Oel fehlte, an einem Sommerabend, als die rote Sonne ins Meer ſank und die Kinder mit Lampions ſingend an unſerem Haus vorüber⸗ ſtorben. Ich weiß nicht, warum ich das ſo beſtimmt glaube. as Kind der anderen darf leben bleiben! Warum? Es iſt ſo! Man hat kürzlich von mir„im Intereſſe dieſes Sohnes“ die Perlenkette zurückverlangt. Es war ein etwas peinlicher Augenblick, denn die Wachsperlen kann ich nicht zurückgeben. Das wäre Betrug und ſie in echte verwandeln, dazu reicht mein ſtandesgemäßer Zuſchuß nicht aus. So habe ich mich einfach geweigert, es zu tun. Es war nicht edel von mir, aber Leute ohne Geld müſſen auch im Punkt der Ehre ſparſam ſein und dürfen ſich nicht feſtlegen. ge D ö Der letzte Akt dieſer Komödie ſpielt in einem roten Zimmer. Mit den Roſentapeten habe ich abgeſchloſſen. Ich konnte nicht immer die dazwiſchenſchwebenden Vogelkäfige zählen und Roſenknoſpen ſeßen, die nicht aufbrachen und an die Geſchichte denken, die ſich in dieſem Zimmer abgeſpielt hat, als ich Kind war und die Türen aufhalten ſollte.. Rot ſollte es ſein, brennend wie Flammen.— Ich trage ein roſa Band im Haar und das Haar ganz loſe aufgeſteckt. Es geht zu Ende, meine Kräfte laſſen nach, es fällt mir ſchon ſchwer, viel zu ſchreiben, und ich tue es immer heimlich, wenn der Doktor aus dem Zimmer gegangen iſt. In unſerem Garten ſteht noch die hundertjährige Zeder, in die ich ſo oft geklettert bin. Die Nachtigallen ſingen und der wilde Wein hängt ſo ſchwer über die aufgeſtützten Verandaſtäbe, daß dieſe gebrochen ſind, aber Mama will keine Handwerker in ihrem Hauſe. Handwerker können nur Rech⸗ nungen ſchreiben und kommen nie, wenn man ſie braucht. Es mag nun alles gehen. wie es geht. Wir laſſen den Wein hängen, es ſieht unordentlich aus, aber es paßt beſſer in unſere Umgebung. Jetzt zur Zeit der Roſenblüte bleiben die Vorübergehen⸗ den vor dem Parkgitter ſtehen und bewundern die Roſen.— Gewiß iſt ſie ſchön, dieſe üppige, leuchtende, bunte Pracht, ſie hat faſt etwas Uebermütiges, aber ich kann das Gefühl nicht loswerden, als ſei das alles recht verlockend und ſchön eigens für mich arrangiert, wie wenn man einem kranken Kinde an ſeinem letzten Abend noch einmal ein altes Lied vorſingt. Die Wohnung, dieſer Park und dieſe Zimmer, alles erinnert mich an meine erſte Kindheit, an die Geſchichte der Frau, die ſich hier abſpielte, denn meine erſten Eindrücke von einem Glück, das verboten und dennoch ſo ſüß war, habe ich ier empfangen... Die Geſchichten verfolgen mich als Nachtgeſpenſter, ſie ſcheinen noch in den Ecken zu leben, hinter den Tapeten. Ich bin neulich des Nachts aufgeſtanden, ſetzte Die hohe Zeder ragte gegen den tiefblauen Nachthimmel, auf dem die Sterne blitzten, kein Lüftchen regte ſich. Der Mond ſtand über dem Haus und warf einen geſpenſtigen langen Schatten über den Raſen.. es war eine warme italieniſche Nacht.— Der Springbrunnen rauſchte ſchläfrig, irgendwo ſangen die Studenten im Chor zur Mandoline. Ich lauſchte. Alles ſah aus wie verzaubert Ich habe meiner Umgebung etwas von dem Glanz zu verleihen verſucht, der mich einſt umgab: Rote Vorhänge, meine rotſeidene Decke auf meiner Ottomane und die vielen weißen, duftigen Kiſſen, die man ſich in den Rücken ſchiebt. Neben mir ſteht alles, was ich brauche, ein paar Bücher, Zei⸗ tungen, Riechflacons, meine ſilberne Toilettengarnitur, die ich aus dem Bankerott gerettet habe, das Fieberthermometer und eine große blaue Fayencetaſſe mit der Lothringer Diſtel, die ich einmal in einer jener ſonnendurchglühten verlaſſenen Grenzgarniſonnen auf dem Markt kaufte, als ich noch glücklich war oder es mir einbildete. Unſere alte Kinderfrau hat uns auch in dieſes Haus be⸗ gleitet. Mein erſter und letzter Umzug, ſagte ſie. Sie iſt feſt davon überzeugt, daß all mein Unheil nur daher kam, weil ich keine wollenen Strümpfe trug, die ſie mir ſeit zwanzig Jahren unentwegt ſtrickt. Sie iſt ſteinalt und ſilberweiß und kindiſch geworden, ſie ſtrickt immerzu, ſie braucht gar nicht mehr hinzuſehen. Ihre einzige Freude iſt eine Taſſe Kaffee und ſie lebt deshalb immer noch im Streit mit der jeweiligen Köchin, aber ſie iſt geſund und wird uns alle überleben. Ich habe jetzt erſt erfahren, daß ſie noch als Witwe einen Sohn bekommen hat. Er iſt Damenſchneider in Frankfurt. Sie erzählte es mir in einer langen Nacht, als ich ſchlaflos lag und ſte an meinem Bett ſaß. Man kann doch nicht immer von ſich ſelber reden. Alſo auch eine Vergangenheit. Wer hätte ſie nicht? Und ich hätte immer geſchworen, daß dieſer ſilberne glatte Scheitel auch einen Heiligenſchein trüge Ach ja, die Aureolen! Von unſerem Hausarzt hält ſie nichts, denn ſie hat ihn ja als Jungen gekannt und ihn mehr als einmal geohrfeigt wegen meiner naſſen Schuhe... und dann verſchreibt er ja nichts... und redet zu wenig. Der gute dicke Wilhelm! Ich bin überzeugt, er verſteht nicht das Mindeſte von meiner Krankheit oder belügt mich. Kranken ſoll man ja etwas vortäuſchen. Er ſagt, die Unruhe und Unregelmäßigkeit meines Herzens ſeien Folgen heftiger Erkältungen, aber ich vergeſſe nie den zitternden Blick, den Mama hinter meinem Rücken mit ihm wechſelte, als er mich unterſucht hatte und ſtumm das ſchwarze Hörrohr einſteckte. (Fortſetzung folgt.) zogen. In unſerem ſonnigen Haus in Trier wäre es nicht! mich auf das Fenſterbrett und ſchaute in den dunklen Garten. D e 8 eee e 8 * Kerl Wen. uebernagne Wonnungs-Finrichtungen 3 5 uch einzelne Gegenſtände, wie Klaviere, Tep⸗ 5 5 A SlleTeUlher piche an ke uus Webern Möbel, Zinn, Por⸗ a 9 7 Jul Wellenreufher zellan etc. zur Versteigerung 0 1 D. 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Im zweiten ½¼ Jahrhundert wol- len wir noch mehr denn je die soziale Aufgabe erfüllen, allen Kreisen des Mittelstandes „Das wohnschöne Heim für wenig Geld“ zu schaffen. 8368 fümmmmmanmunmamnmmmnmmmnpnumnmmf Tücht. Weigzeuznäherin geht ins Haus zum Flicken u. Anfertigen von Herren⸗, Damen⸗ und Bettwäſche. 9449 Leni Herrmann, Wespinstr. 6. Elegante Damenhüte Filz und Fllz mit Banne 940 in großer Auswahl von.— Mk. an Umarbeiten anerkannt erstklassig. Fasso- nieren n. neuest Technik.50, aueh reinigen. Akademiestr. 15 ft 0) Nahe Hhelnst. e er 9 1 8 aun 111 7 P L d 5 8 Tücht. Schneiderin. b empfiehlt ſich 19446 a 1 Pfalzplatz 5. 5. Stock. 5 5 Poſtkarte genügt. 5 10 5 9 FA hrrä ter, 8 5 4 Nähmaschinen 5 ohne Anzahlung, bei 0 3 w. Raten oder 2 monatlich 12 l. 4 Pfaffen huber 5 H g. 2. 34168 5 5 5 5 2 e Man nim dun den Mautleeu. 1 50 885 425 450 475%! ͤ...!. ͤ ieee 8 und höher 8— 17177 rr 5 5 i F Mannteimer Nbein- And Hateafghrtem 5er Salonboot„Stella Maris 5 0 Aunmer. 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Nr. 416 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe 27 S 2 8867 zequtesctos 2 Vervierfachte Einfuhr ſchweizeriſcher Schokolade Dagegen auch ſtark geſtiegener Schokoladenexport Die deutſcho Schokoladeneinfuhr hat ſich in den n letzten Jahren nahezu vervierfacht. Im erſten Halbfahr 756 Doppelzentner Schokolade und Schokoladeerſatz⸗ t, im erſten Halbjahr 1927 dagege 0 Doppel⸗ ber erſten Hälfte dieſes Jahres 3057 Doppelze te von 1,1 Mill.. Dieſe ſtarke Einfuhrſteigerung i ich der ſchweizeriſchen Schokoladeinduſtrie zu⸗ Deutſchland im laufenden Jahre auf entner erhöht hat 1 damit über 90 Prozent der ge⸗ koladenimporte lieferte. Andererſeits iſt auch die ch enausfuhr Deutſchlands beträchtlich ge⸗ ſtiegen, mengenmäßig ſogar etwas ſtärker als die Einfuhr. Pro⸗ zentual iſt die Ausfuhrſteigerung dagegen weniger ausgeprägt. In der erſten Hälfte dieſes Jahres wurden 4726 Doppelzentner im Werte von 1,3 Mill., exportiert gegen 39008 Doppelzentner in der gleichen Zelt des Vorfahres und 2950 Doppelzentner 1926. Beſon⸗ dere Begchtung verdient die Entwicklung des Abſatzes am ame ⸗ ikaniſchen Markte, ber ſich im laufenden Jahre auf 2174 pelzentner verdrelfacht hot. Die Ausfuhr nach Dänemark, üher wichtigſten Markte, iſt dagegen gegenüber dem Vorjahre am 238 auf 1130 Doppelzentner zurückgegangen. Nennenswerte Ex⸗ porte finden außerdem nur noch im Saargebiet und in Groß⸗ britannien Abſatz. der Bank für Saar und Rheinland hält die garbrücker Landeszeltung“ auf Grund der eingehenden Bilanzen die Möglichkeit für gegeben daß ſich für die Bank noch alles zun Guten wendet. Im Laufe der kommenden Woche ſollen zwiſchen der Bank und ihren Mutterbanken Vergleichs ver⸗ handlungen ſtattfinden, die ein Fortbeſtehen des Saarbrücker Inſtituts in Ausſicht ſtellen würden, vorausgeſetzt, daß die Mutter⸗ banken lediglich ihr kaufmänniſches Intereſfe bei der Beurteilung miltſprechen laſſen. Wie die„Saarbrücker Zeitung“ erfährt, hat ſich die Verhandlungslage der Bank für Saar und Rheinkand moch nicht geändert. Daß der Rückzug der elſäſſiſch⸗lothringiſchen Kapltalbeteiligten(die bekanntlich den Anſtoß zu den Schwierig⸗ keiten gaben) auf eine Mißbilligung der Anleihepolitik des Haupt⸗ Beteiligten Iſenberg zurückzuführen ſei, kann nach Auffaſſung des Blattes nicht angenommen werden, da ſämtliche Kpeditvermittlungen mit Wiſſen und Genehmigung des Auſſichtsrates erfolgt waren. i Anleiheaufnahme der Stadt Wiesbaden. Die Stadt Wiesbaden erhielt die Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe von 6 Millionen. Die Anleihe ſoll zur Durchführung des Om⸗ Kibusverkehrs dienen, nachdem die Straßenbahnkonzeſſion der Silo d. Elſenbahngeſellſchaft vom 1. April 1029 ab nicht mehr erneuert wird. “ Dominit⸗Werke AG., Köln. 7 a In dem Vorſtands bericht wird ausgeführt, daß der Vorſtand von ber in der HV. vom 90, 8. 1927 erteilten Ermächtigung, mit der Dynamit A G. vorm. Alfred Robel u. Co, Hamburg, einen Pachtvertrag über die Fabrik in Würgendorf abzuſchließen, Gebrauch gemacht hat. Mil Wirkung ab 1. Juli läuft die Fabrik in Würgendorf auf den Na⸗ menu, für Rechnung und Gefahr der Dynamit AG. vorm. Alfred Nobel u. Co., Hamburg. Das Jahresergebnis weiſt nach Abrechnung mit der Dynamit AG. vorm. Alfred Nobel einen Reingewinn von 102 667 auf, woraus 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien, 8060/ Tantieme verteilt und 9600 auf neue Rechnung vorgetragen werden. ( Umſatzſteigerung im Lüdenſcheider Metallkonzern. Die Lü ⸗ denſcheider Metallwerke AG., vorm. Julins Fiſcher und Baſſe erstelte für das abgelaufene Geſchüftsjahr einen Reinge⸗ wiun von 387 006„ aus dem auf das erhöhte Aktienkapital von 5 bill. 6 u. H. Da vtdende(. B. 5 v..) zur Ausſchüttung ge⸗ augen. 72 7 A werben auf neue Rechnung vorgetragen. Die Ab⸗ ſchreibungen betragen 2285 4. Nach Mitteilung des Vorſtandes in der. iſt der Geſchäftsgang im neuen Jahre befriedigend. Es liegen für mehrere Monate Aufträge vor. Die Auswirkungen des Jutereſſengemeinſchaftsvertrags mit der Ver⸗ Kinigten elektrobechniſchen Fabriken, F. W. Buſch und Gebr. Jäger A. in Lildenſcheid und der Rationalſſierung, Typiſterung und Kon⸗ 1 Haben das Ergebnis des laufenden Geſchäfts“ achres gümftig beeinflußt. Es iſt eine erhebliche Steigerung der Pro⸗ buktion und des Abſatzes erzielt worden. Die Veveinigten elektro⸗ bechniſchen Fabriken F. W. Buſch und Gebr. Jäger A. in Lü⸗ benſcheid bleibt für das abgelaufene Geſchäftsjahr di videnden⸗ Los. Aus dem Reln gewinn von 92570/ werden 50 000% der Neſerve. und der Reſt zur Stärkung der Betriebsmittel porgetragen. uch bei dieſem Unternehmen iſt gegenüber dem Vor⸗ lahr eine Steigerung ber Umſätze, die auf 50 v. H. beziffert wird, feſtzuſtellen. Trotz deg Konfunkturrückganges ſind die Umſätze in den erſten Monaten des laufenden Geſchüftsfahrs nach Mitteilung er Verwaltung nicht unerheblich höher geweſen. Der vorliegende Auftragsbeſtand ſichert dem Unternehmen noch für mehrere Monate polle Beſchäftigung. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltun Artien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenatſerungen in Mark je Stüc Mannheimer Effoktenbörſe vom 7. September 6.. 5 Feed Sen 27 18,50 78,80 Pfätz. Preſſehefe 180,0 eBad Kom. Gd 57,78 87.75 Schwarz Storch. 181,5 Bes hafenstabt 92,75 92.75 Werger Worms 199,0 Je Mm. Mold 102,0 103.0 „%„ Gold 88,28 98,28 5%„ Gold 7780 77 5% Farben dds. 28 143,8 1 8. 180,0 10% Grkr. M. BA. 185,0 181.5 15%„„ BA. 150,0 180,0 199,0 Karlstr. Näh. Halb 48. C. H. Knorr 149,0 Konſerven Braun 78,.— Mannh. 2 7 758— 55— Neckarſulm„ 53.— Pfalz. Müßlenzs 109,0 Portl. Zem. Held. 197,0 Rh. Elektr..-G. 154,0 1 Mheinmühlenw. 142,0 Südd. Draht.. 67. Südb. Zucker 447.0 Verein biſch. Delf. 80,.— 80 14550 Bab. Aſſekuranz 228,0 50 CTontinent. Verf. 105,0 105,0 Mannh. Verſich. 151,0 151,0 Bodiſche Bank 189,0 Oberrh. Verſich.—. n.-G. f. Sellind. 68 0 „ Hypoth. Bk. 191,0 107,0 5 Geebitzant. 1270 120 Srown, Boveri gen Sildd. Disconto. 186,0 Daimler⸗Benz 104,0 Deutſche Iinol. 370,0 rlacher Hof 140,0 3 Union 79, inlein Heidlb. 200,0 Ge Wayß& tag igsh. A. Br. 280,0 Zellſtoff Waldhf. 287,0 r. 1„ 88. 608. G. 2 5 207,0 Frankfurter Vörſe vom 7. Seplember Jeſtverzins liche Werte.] Banr. Bod. Cr. B. 5 Montan ⸗ Aktien. 9% Reichsanl. 7,28 Buderus R ad Eſchweil. Bergw. 2270 Ablöſgſch. 0 24,20 222,0 Gelſenk. Bergw, 125,7 Harp. Bergbau. 152,2 Ilſe Bgb. St. A. 288,0 Kali Aſchersleb. 209,0 KaltSalzbetfurth—.— 485, Kall Weſteregeln 278,0 274,0 Rlbckner Mannesm.⸗R. 1870 Mansfeld Akt. Obe Otavi⸗Minen— Phöniz Bergbau 98,25 Rhein. Braunk.—- Aheinſtahl... 148.0 Riebeck⸗Montan— Salzw. Heilbr. 195,0 Tellus Bergbau 119,5 Kn. gaurahütte Ver. Stahlwerke 96,88 Juduſtrie⸗Aklien. 8 0955 11 1 8 9 . anw. 990 4% Schug. 08.40—.——. 8 14 D. Gffekten Bank 127,0 Oup. u. Wechſ. 184,7 D. Ueberſee⸗Bank 104,5 * 83, 1 78. 80% Grkr, Mh. 28 78,50 5% Preuß. Kali 5% Preuß Rogg. 9,45 5% Sübb. Feſtwü 2,40—.— 60% Grkr. M. allg.. Bai Neck U- G. Be h ⸗M. Don.. 1% Bab. tom. Gd. 87,50 d 82.9 85,25 Bol oheg. A 85.— 80.⁰„K. 8 8 85.— Württ. Notenbk. 184,0 5 All. Verſ. 184.0 185,0 15„ u. Mitv. 15,2513. annh. Verſ.⸗G. 8 Oberrh. Berf.⸗G. 103,01 Trausport⸗Alellen. Bab. Lokalbahn— Hapag.. 168, Heidelb. Straßb. 60,— 58.— 75 27 D. Crebitb. 141,5 141,8 Nardd. Lloyd. 154,5 155,2 Adler leer 1270 1 3 er K. St. 1 öwen München 11 5 erh. 8 Schwarß⸗Sto Fagerb ran 0 Werger 251.7 161. 2000 Accumulatoren 4½% Pr h. B. Ni 70,50 7a VBauk⸗Akkien. * o Dürkoppwerk :7 Deutſche Babeock und Wilcox Dampfkeſſel⸗Werke AG.— Ge⸗ ſchäftsgaug normal. Die Geſellſchaft, die ihr Geſchäftsſahr am 30. September abſchließt, hat bisher normal gearbeitet. In der letzten ralverſammlung wurde mitgeteilt, daß wieder mit einem be⸗ friedigenden Ergebnis gerechnet werden könne. Die Aktien notieren etwa 196—183 v.., das umgehende Material iſt nur gering. Im vergangenen Jahre ging der Kurs bei der Dividendenerklärung von 9 v. H. ziemlich plötzlich von 151 auf 140 v. H. zurück. Seitdem ſind keine nennenswerten Kurs veränderungen mehr eingetreten. Auf ein Aktienkapital von 8 Mill./(Vorkriegskap. 3,5) wurden in den letzten oͤrei Jahren ſtets ſteigende Dlpidenden 6, 8, 9 v. H. verteilt. * AGG. für Elektrizitäts⸗Induſtrie, Hamburg.— Dividenden⸗ Erhöhung. Die Geſellſchaft beſchloß 8(i. V. 6) v. H. Dividende, ferner Kapitalverdoppelung auf 2 Mill./ zu 105 v. H. und ſchließ⸗ lich die Zuwahl Dir, Reierls(AcG.⸗Konzern). Ob dieſer Zuwahl eine aktienmäßige Beteiligung der AEG. zu Grunde liegt, läßt ſich im Augenblick nicht feſtſtellen. Dies wäre intereſſant zu erfahren, zumal dem AR. auch ein Vertreter des Siemens⸗Konzerns angehört. Die Geſellſchaft beſchäftigt ſich insbeſondere mit der Inſtallation moderner Lichtanlagen und wurde in letzter Zeit erweitert. :7 Holſtenbrauerei AG., Altona.— Divibenden⸗Erhöhung. Die Geſellſchaft wird für das am 30. 6. abgelaufene Geſchäftsjahr vor⸗ ausſichtlich eine Dividendenerhöhung vornehmen, und zwar von 12 auf 14 v. H. auf das 10 Mill./ betragende AK. 1 Niederrheiniſche AG. für Lederfabrikation(vorm. Z. Spier), Wickrath. Betriebseinſchränkung. Nach einer Verwaltungs⸗ erklärung wird in den Betrieben der Geſellſchaft z. Zt, nur an 5 Tagen in der Woche gearbeitet. Das Geſchäft ſei gegenwärtig noch unbelebt und eine Beſſerung erſt in mehreren Monaten zu erwarten. Das finanzielle Ergebnis bleibe hinter dem des Vorjahres zurück. erinnerlich, wurde bereits 1027 eine Dividendenreduktion auf 3 v. H. vorgenommen. * Meloga, Holzinduſtrie AG., Berlin. Der auf den 28. Sep⸗ tember einberufenen GB. der Meloga, Holzinduſtrie AG. in Liguidation, wird bereits die Liquidationsſchlußbilanz und Schluß⸗ rechnung vorgelegt werden können. Eine nähere Mitteilung über die Schlußabwicklung iſt zu erwarten. D V 2 :? Meldungen über eine Reform der Zahlungs⸗Termiue, zu deren Durchführung der Deutſche Induſtrile⸗ und Handelstag ein Rundſchreiben an die Banken erlaſſen haben ſoll, ſind dahin zu berichten, daß die genannte Organiſatſon lediglich in Verfolg bereits bekannter Beſtrebungen an einige Handelskammern herangetreten iſt, um ihre Meinung über die Verlegung der verſchiedenen Zahlungstermine zwecks Vermei⸗ dung einer Zuſammenballung des Kapital bedarfes am Ultimo zu hören. Die Meldungen über eine ſolche Maß⸗ nahme gehen indeſſen ſehr auseinander, ſo daß mit einem Ergebnis wohl in abſehbarer Zeit nicht gerechnet werden kann. 7:? Lebhaftes Samtgeſchäft. Nachdem vorher ſchon das Ausland lebhafte Aufträge an die deutſche Samtinduſtrie gegeben hatte, iſt jetzt auch der inländiſche Verbrauch dazu übergegangen, für die Herbſt⸗ und Winterſaaten einzukaufen. Die Abſchlüſſe ſind auch hier ſehr lebhaft, ſo daß die Samtfabriken für die nächſten Monate infolge der gebuchten Orders ausreichend beſchäftigt ſein werden. Die Nachfrage für die Ausfuhr bleibt weiterhin lebhaft, doch haben die Fabriken hinſichtlich der Fabrikationsmöglichkeit unter einem gewiſſen Mangel an Facharbeitern zu leiden, deſſen Deckung aus der übrigen, weniger gut beſchäftigten Textilinduſtrie nicht ohne weiteres möglich iſt. Die verſtärkte Nachfrage iſt darauf zurückzuführen, daß die Mode mit Nachdruck Samt in Ver⸗ bindung mit Kunſtſeide betont. Börſenberichte vom 7. September 1928 Mannheim unregelmäßig Die Tendenz an der heutigen Börſe war für Aktienwerte un⸗ regelmäßig. Es fehlte der Spekulation an Anregungen; etwas Intereſſe beſtand lediglich für Bankaktien. Von den führenden In⸗ duſtrieaktien lagen Farben, Deutſche Linoleum und Waldhof etwas ſchwächer, dagegen Weſteregeln nach der Abſchwächung der beiden letzten Tage wieder etwas feſter. Am Kaſſamarkt blieben die Kurſe an Bank, Brauerei und Verſicherungswerten unverändert. Von letzteren waren Oberrhein. Verſicherung geſucht, ohne daß Material herauskam. Am Induſtriemarkt wurden Daimler, Knorr und Rheinelektra niedriger notiert, dagegen war BBC. leicht befeſtigt. Am Markt der feſtperzinslichen Werte beſtand Nachfrage nach Mannh. Ablöſungsanl. mit Ablöſungsrechten zu etwas höherem Kurſe. Frankfurt unſicher Die Börſe ſtand auch heute unter dem Druck des andauernd ſtarken Ordresmangels und die Stimmung war luſtlos und unſicher. Der uneinheitliche Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe konnte keine Anregung bieten. Außerdem war man verſtimmt über den Wirtſchafts bericht der Diseonto⸗Geſellſchaßft, der ſich mit der Aufbringung der Dawes⸗Zahlungen befaßt. Die Umſatz⸗ tätigkeit war auf ein Minimum Heſchränkt. Die Spekulation be⸗ kundete im Hinblick auf den heranziehenden Medio weiter eher Ab⸗ gabeneigung. Andererſeits waren einige Spezialwerte aber etwas gefragt. Die Kursentwicklung war daher uneinheitlich. Ueber⸗ wiegend ergaben ſich jedoch kleine Abbröckelungen bis zu etwa 15 v. H. Intereſſe beſtand welter für Banken; namentlich Berliner Handelsant waren verlangt und 6 v. H. mmer Danatbank zogen je 1 v. H. an. Reichsb t 1 p. driger. Am Elektromarkt eröff arel 1 v. ſich um 1,5 v. H. er angebot Lahmeyer 2 v. H. ſchwächer, während holen konnten. Chemiewerte waren 1 Farbeninduſtrie gaben 4 v. H. und S Montanmarkt traten überwiegend etwa 1 v. H. ein. Stärker angeboten waren De 5 v. H. einbüßten. Schiffahrts werte höheren Kurſe der Abend e nicht behaupten; Ha u.., Lloyd 1,1 v. H. Deutſche Anleihen waren ve Auslandsrentenmarkt waren Anatolier weiter 1 erneut geſteigert; für Türken beſtand wei Freiverkehr 1 das Geſchäft in Ruſſe höheren Kurfſen. Verlaufe blieb die Haltung u S ahrtswerte zogen leicht an, während Farben weiter ve läſſigt und geringfügig ſchwächer waren. Heſchäft u ſtill. Der Geloͤmarkt war wenig verändert, jed er e leum ie d Tagesgeld 6 v. H. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1968, gegen Pfunde 20,363, London Kabel 4,8518. Parts 124,25, Mailand 92,70, Madrid 29,25, Holland 12,0976. In Berlin: Entſpannung am Geldmarkt Entgegen den Erwartungen des Vormittagsverkehrs hörte man vorbörslich zunächſt ſchwächere Kurſe. Man verwies dabei auf den unregelmäßigen Newyorker Börſenſchluß und die Unruhe, die immer noch durch die unklare Außenpolitik und die geringen Erfolge in Genf in die Börſe getragen wird. Auch der Sonn⸗ah tags beginnende Kölner Bankiertag wurde in die Diskuſſionf geworfen und man weiß nicht, was die dort zu erwartenden Reden der führenden Wirtſchaftler bringen werden. Mediogeld ſcheint da⸗ gegen mehr da zu ſein, als man geſtern noch glaubte, überhaupt konnte am Geldmarkt eine weitere Entſpannung feſt⸗ geſtellt werden. Als noch kurz vor Feſtſtellung der erſten Notie⸗ rungen lebhafte Umſatztätigkeit bei ſteigenden Kurſen am Siemens⸗ markt einſetzte, brachten die erſten offiziellen Kurſe im allgemeinen keine großen Veränderungen mehr, neigten aber immer noch eher zur Schwäche. Außer Siemens hatten noch Berliner Handels⸗ geſellſchaft und die ſeit Tagen bevorzugten Kaltinduſtrie⸗ aktien ſtärkere Beachtung. Auf internationale Einflüſſe(man wies beſonders auf eine 25proz. Preisermäßigung in Kunſtſeide in England hin) ſetzten Kunſtſeide werte ſchwächer ein. Auch Dt. Linoleum verloren faſt 7 v.., Berger 5 und Polyphon 4,5 v. H. Bemerkenswert ſchwach lag auch der Farbenmarkt. Hier ſoll es ſich um Verkäufe zu Geldbeſchaffungszwecken für die am 15. d. M. fällige Rate der Farbenbonds handeln. Geld eher leichter, Tagesgeld 5 bis 7 v.., Monatsgeld 8,25 bis 9 v.., Warenſätze 6,875 v. H. und darüber. Kaliin duſtrie konnten im Verlaufe auf 215 v. H. ſteigen, während die offiziell notierten Kaliwerte bis 2 v. H. abbröckelten. Einige Umſätze fanden in den Aktien der Berlin⸗ Karlsruher Induſtriewerke ſtatt. Zu erwähnen wäre noch der weitere Rückgang der Polyphonaktien um 3 bis 5 v. H. Der Kaſſamarkt war uneinheitlich, meiſt aber 1 bis 2 v. H. ſchwä⸗ cher. Bis zum Schluß blieb das Geſchäft ſehr ruhig. Gegen die niedrigſten Tageskurſe konnten ſich verſchiedentlich wieder kleine Befeſtigungen durchſetzen, ſodaß meiſtens das Anfangsniveau wieder erreicht wurde und nur vereinzelt noch 1 bis 3proz. Kursverluſte blieben. Lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich gegen Schluß der Börſe in Tietz⸗Aktien und Mannesmann. Deviſen gegen Reichsmark ſind eine Kleinigkeit niedriger, Dollar ſind mit.1968 offeriert. Das engliſche Pfund iſt weiter rückgängig, gegen Kabel Newyork.8515 nach.8 Auch Spanien iſt ſchwächer; es notiert 29,29 nach 29,25 Londoner Uſance. Die Swapfätze ſind gegen geſtern unverändert. Ultimo⸗Dollars ſind mit.1970 zu haben. Berliner Beviſen diskontſätzen Reichsbank 7, Lombard 8, privat 8¼ v. 5. Amtlich in R- M für olland,. 100 Gulden then. 100 Drachmen Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. D.. 100 Gulden „„ 100 finnl. M. 100 Lire 100 Dinar 100 Kronen 100 Eskudo 100 Kronen — 6. September Diskont . 5 Abe 4,5 10 7. September .. Paxität M. 1 Oslo Paris„„„„„ 100 Franken ene ο Prag 100 Kronen ranken Sofia 100 Leva Spanien„ ꝗ. 100 Peſeten Stockholm„„„„ 100 Kronen S„„ 100 Schilling Budapeſt 100 Pengßb= 12 500 Kr. Buenos⸗Aires. 1 Peſ. Canada... 1 Canad. Dollar 1 Yen Japan „1 ägypt. 05 n den en 0 0 0 7 S n 1 Nalro Konſtantinopel..„ 1 türk. Pfd. ondon Rio de Janeiro 40 125 1 Milreis 0,499 Uruguay... 1 Gold Peſ. 2 I 5 6. 108, Pf. Nähm. Ag. Phun 51,15 ps Frankf.—. Porzekkan Weſſet 88.— Nein. Gebhe Sch. 110,0 Rheinelekt. B. A. 92 „ St. A. 183,7 Roeder, Gebr. D. 124,0 Rückforth. Rütgerswerke 105,7 5 9 80 50 12— nellpr.Irkthl. 78.— Schramm Lackf. 130,0 Schuckert, Nrbg.—,— Salto Self 9 85 ellinduſt. Wo Siem.& Sag 888,5 S. Led. St. Ingb. 1470 6. rankfurter Gas 125,0 I. Pol.& Wit. 70,— Gesfürel.... 289,0 Goldſchmidt Th.— 9 M. Durl. 128,0 Grün& Bilfinger 171.0 7 5& Neu 44,75 . 2 4 2 anfwerk. Füßen 12870 lpert Armat. 82,— 82 Hirſch Kupf. u. M.—— Hoch⸗ u. Tiefbau 90,50 80 Holzmann, Phil. 148,0 olzverkohl.⸗Id. 97715 6. Bd. Maſch. Durl. 7842 Bad. Uhren 12,801 Baſt.⸗G. 3 Spiegel 60,25 Beck& Hen el 48,50 43,.— Bergm. Elektr.. 200,0 Breimm.⸗Beſig. Bel 57,50 Brown Boveri„152.5 Cement Heldelb. 187,2 „ Karſtadt 167,0 Chamott. Annw. 129, Th. biet Albert—, Ch. Vrockhues„98, Daimler Benz. 108,1 Dt. Eiſenhandel Dt. Erdöl.. D, Gold⸗u. S. Uni 215,85 Dt. Linoleum. 88 Dresd. Schnellpr. 188,7 t. 52,.— Düſſid. Rat. Dürr 51.— Dyckerh. s Wibm.—„ Petersuniongrf. Inag Erlangen 95,.— Junghans St. A.—— 3 e 288,0 237,0 arſtabt Rud... See e 1480 0 Südd. Zucker or, Heilbr.. . Praun 18,15 Tricot.Beſigheim—. Krauss Co. Lock. 58,25—,— Per. Chem. Ind. 87,50 gahmeger& Co. 170% Ver. deutſch. Belf. 1250 Vergt. Jute Lech Augsburg 112,0 Lederwerk Rothe——— Ber. Ultramarin. 140 i 8 140.0 ieee Beg bene et 78575 Lutz Maſchinen, Vogt 2 1985 205,0 Metae, Bren 190,190 Pei 5. Sl.. 90,1568 eta 9 rankf. 191, 3 5877 Wayß& Freytag 142, 5 4— W. Bai 140,01 aunſt. 5,.—, Senfft ch ſies. 28 Motoren Darmſt. 57. 9. 214, Motoren Deutz 61„ Memel. 137,0 Motor. Oberurf. 92, Nackarſulmer Fg. 53. Nr. Leder Spier———.— Eiſen Kaiſersl.. 1280 12,25 Elektr. Licht u. n 221,0 Elektr. Lieferung Emag 7 78,75 Emafll St. Ulrich 14,28 .—.— inger Maſch. 47 Ektling. Spinn. 225,0 225,0 aß oh. Blei— 35, aber ed leich. 410,0 8 7805 irm. 37,7587 „G. Farben 265,7 %„ Bonds 211415 Kisadt Berliner Jeſtverzinsliche Werte Waldhof— Zucker nheingal—— Ufa(Freiverk.), 89, Vörſe vom 7. September 4½%% HnatSer II 21,4 21,75 Berl. Handelsg, 287,0 5%„ lt 20,30 20,0 Cen 2. brd 18770 Goldanleihe„05,40 Dr. Ale zul ge. 52 5— 6% Reichsanl. 28—.— ori⸗Alctlen attſche k. 53,— ene enen 2 117, ahn 895 7 9518 26 Ach f. Bedkehrw. 198, Deutſche Bank 166,2 Dtſch.Ueberſeek. 104,5 % Bad. Kohlen 18,28 8% Arkr. Mh. K 5 88 Lok. u. Str. 187 0 Subdd oggenwert. 11,.— 11 i Disconto Comm. 180,2 2 Dresdner Bank 170,7 he Kaltanl. 6,50 2 enrentb 8,90 be edanbſch. Rog. 0,0 Mitteld. Kredbk. 197,5 —.— Oeſterr.Creditbk. 85 85% Merikaner 40,10 4% Türk. Ad. Anl. 9 * Diſchiff 198,0 Fal— 8 4 Verein Elbeſchiff. 61, Bault⸗Alelien. Dank f. el. Werte 180,5 Reichsbank 21,0 25 1 7 Creditbk. 128,5 Süddeutſch. Disc. 185,8 4%„Bagd.⸗EiſJJ1,85. 77 Frankf. Allgem. 185,0 188,2 Induſtrie⸗Aletien. 4%„ unif. Anl.—,— 4%„Zollobl. 1911 4, 1675 1700 Schantungbahn.. e Abt, Gebr. 40 aal 184.5 18810 Safeimord. K.&. G. Sr.. 427 Darmet Bankr; 14.8 144% Sefer-l. SU sche Bang. 8050 Accumulatoren. 176,0 400-Fr.- Ag 20.50 5 5 Adler& Oppenh. Dank f. Brauinb. 186,0 Ante Anat. Ser. arm. Bankver. 444, Adlerwerke. 128 al Akesanderwark. 88, 9. 5 Dergmann Elekt. 200,0 6. Allg. Elektr.⸗G. 184,5 Ammendf. Pap. 212,0 5 0„108,2 ellſt. 218,5. Augsb. 5 aſch.—. W. Balcke Maſchin. 118,5 Bamag⸗Meguin—.— 1 „P. Bemberg 502,0 6. Rhein. Chamotte 61,50 17 ektrigit. 154,0 8. Grün Bilfinger 171,8 Gruſchwitz Teztil87,.— 87 Hackethal Draht 90 50 90 Halleſche Maſch. 118,0 115,0 Hann. f Spin. 148,0 ann. M. Egeſt. 50,.— Hb.⸗Wien Gum. 86, 15 Harkort Bergwk.—.— Harpener Bergb. 182,0 artm. Maſchin. 21.— edwigshütte. 93, ilpert Maſch. 81, indrichs& Auff. 109,0 1 0 Kupfer 1 irſchberg Leder 122.0 1 Eiſen„139,2 138,0 Rhei. Maſch⸗ Leb.— R 35 1 53 145,0 490 R ontan 1857/0 50.— Noſizer Zucker 78.— Rückforth. Ferd. 65.— Rütgerswerke 105,0 Sachſenwerk. 128,0 Salzdetfurth 0 Berk⸗Gub. Hut.—.— Sarotti Berl. Karls. Ind. 70,.— Berliner Ma chb. 105,0 Ero Beſtgb. Veit. 50 r. ⸗„Delf. 69. Bremer Vulkan 135,0 Bremer Wolle 239,0 Brown, Bop.& C. 185,0 Buderus Eiſenw. 84, G den. 128,5 ben 1 4 Chem. ſenk.. 77. 5 11 8 Concord. Spinn. 121,0 Albert Daimler 15 5 103,2 Deſſauer Gas 191,7 Otſch.⸗Atlant⸗T. 149,0 Deutſche Erdöl 140,0 Dtſch. 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