Samstag, 8. September 1928 Bezugspreise; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder 1 5 Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei edtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. „aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R! 871 Baſſermannhars). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Die geſtrige Vollverſammlung des Völkerbundes, die geſtern nachmittag kurz nach 774 Uhr begann, zeigte zum erſten Male ſeit Eröffnung der Seſſion wieder das Bild eines großen Tages. Man wartete geſpannt auf die Rede des deutſchen Reichskanzlers Hermann Müller. Die Sitze der Delegierten und die Ränge des Publikums waren dicht gefüllt und als um 4 Uhr Reichskanzler Müller auf die Aufforderung des Präſidenten die Tribüne beſtieg, um „ Sprache ſeine Rede zu halten, herrſchte lautloſe lle. Der Reichskanzler ſprach zuerſt ſein Bedauern darüber aus, daß Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann nicht auch diesmal wieder Wortführer Deutſchlands ſein kann und führte unter anderem aus: Die Aufgabe des Staatsmannes fordert, daß er, im engſten Kontakt mit dem Fühlen der Völker ſtehend, die Hinderniſſe beſeitigt, die ſich der lebendigen Entwicklung ent⸗ gegenſetzen und daß er vor allem dieſer Entwicklung nicht ſeinerſeits Hinderniſſe bereitet. So erwarten den Staats⸗ mann auch aus dem Pakte zur Aechtung des Krieges von ſelbſt neue Aufgaben. Iſt es uns ernſt mit dem Verzicht auf den Krieg, ſo kann das auch auf unſere Auffaſſung über die militäriſchen Machtmittel, die für den Krieg beſtimmt ſind, nicht ohne entſcheidenden Einfluß bleiben. Das Komitee für Schiedsgerichtbarkeit und Sicherheit hat das ihm zugewieſene weite Gebiet ſorgſam durchfurcht und den Staaten mancherlei Wege gewieſen, auf denen ſie neue Friedensgaran⸗ tien finden können. Deutſchland kann mit Genugtuung feſt⸗ stellen, daß es zu ſeinem Teil die Empfehlungen des Komitees bereits vorher durch die Verträge von Locarno, durch das Syſtem ſeiner Schiebsverträge und durch die Unterzeichnung der Fakultatipklauſel in die Wirklichkeit umgeſetzt hat. Es hat verſucht, ein neues Element in die Verhandlungen hinein⸗ zubringen. Das iſt der Gedanke, daß, um die Kriegsgefahr zn beſeitigen, es nicht darauf ankommt, den Krieg gegen den Krieg vorzubereiten, ſondern den Ausbruch von Feindſelig⸗ keiten vorzubeugen. 1 85 So lebhaft ſich die letztjährige Völkerbundsarbeit dieſer einen Seite des Problems der Friedensſicherung zuwandte, ſo kann doch nicht dasſelbe geſagt werden von der anderen Seite des Problems, die die Unterdrückung der Kriegsmittel betrifft. Ich mache keinen Hehl daraus, daß mich der Stand der Abrüſtungsfrage mit ernſter Sorge erfüllt. Wir ſtehen vor der unleugbaren Tatſache, daß die langen Bera⸗ tungen bisher zu keinem poſitiven Ergebnis ge⸗ führt haben. Seit nahezu drei Jahren tagt immer wieder die Vorbereitende Abrüſtungskommiſſion. Wir waren nach den wichtigſten Beſchlüſſen der vorjährigen Tagung zu der Er⸗ wartung berechtigt, daß ſie endlich den Weg für die alsbaldige Erzielung praktiſcher Ergebniſſe freimachen würden. Auch dieſe Erwartung iſt wieder enttäuſcht worden. Was das Uebereinkommen zwiſchen Großbritannien u. Frankreich angeht, ſo werde ich es begrüßen, wenn es ſich als ein geeig⸗ netes Mittel zur Förderung des Abrüſtungsproblems er⸗ weiſt. der Konſtatierung bloßer Hoffnungen zufrieden geben. Ich halte es für ihre dringendſte Aufgabe, diejenigen Beſchlüſſe zu faſſen, die geeignet ſind, derartige Hoffnungen zu verwirk⸗ lichen. Wir haben geſtern unmittelbar nacheinander zwei ſehr be⸗ deutſame Reden gehört, die in der Frage der Abrüſtung einen Kontraſt der Auffaſſungen zutage treten ließen, wie er ſchärfer kaum gedacht werden kann. Ich geſtehe, daß es mich doch tief betroffen hat, von der einen Seite in ergreifenden, unmittel⸗ bar aus dem Leben genommenen Worten die Anzeichen und Gefahren einer ungehemmten Rüſtungspolitik geſchildert zu hören und von der anderen Seite, wenn ich recht verſtanden habe, den Standpunkt vertreten zu ſehen, daß dem Abrüſtungsproblem vielfach eine übertriebene Bedeu⸗ tung beigemeſſen werde, daß es alſo ſozuſagen eine Frage zweiten Ranges ſei, daß es verfrüht wäre, unmittelbar prak⸗ tiſche Reſultate herbeiführen zu wollen, und daß man mit ſolchen Reſultaten erſt rechnen dürfe, wenn die einzelnen Staaten das ihnen noch fehlende Gefühl der Sicherheit ge⸗ wonnen hätten. Ich hoffe, annehmen zu können, daß dieſer letztere Stand⸗ punkt im Völkerbund nicht die Oberhand gewinnt. Das würde nicht möglich ſein, ohne die ganzen Beſchlüſſe der Bundesverſammlungen der letzten Jahre zu verleugnen. Jedenfalls halte ich mich als Vertreter Deutſchlands für be⸗ rechtigt und verpflichtet, einer ſolchen Auffaſſung mit der gleichen Offenheit die entgegengeſetzte gegenüberzuſtellen. Es liegt auf der Hand, daß ein Land wie Deutſchland, das völ⸗ lig entwaffnet worden iſt, den bisherigen Miß⸗ erfolg der Abrüſtungsdebatten beſonders ſt a x t empfindet. Man vergegenwärtige ſich doch einmal die Sachlage. Ein Volk hat durch ſeine völlige Entwaffnung eine Leiſtung ganz Alannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aber die Bundesverſammlung darf ſich heute nicht mit Mittag ⸗ Ausgabe faunheimer Geil des Reichskanzlers in Stharfe Kritik an dem Berjagen der Abrüftungsbejprochungen Gegen die Politik auf zwel außerordentlicher Art vollbracht. Es ſieht, daß es trotzdem aber aus dem geringfügigſten Anlaß von gewiſſen Stimmen des Auslandes mit den ſchwerſten Verdächtigungen und Vorwürfen überſchüttet und womöglich als Feind des Weltfriedens hingeſtellt wird. Und gleichzeitig muß es feſtſtellen, daß andere Länder den Ausbauihrer mili⸗ täriſchen Machtmittel ungehemmt fortſetzen; ohne dabei einer Kritik zu begegnen. Die Entwaffnung Deutſchlands darf nicht länger daſtehen als der einſeitige Akt, der den Siegern des Weltkrieges in die Hände gegebenen Gewalt. Es muß endlich zur Erfüllung des vertraglichen Verſprechens kommen, daß der Entwaffnung Deutſchlands die allgemeine Ab⸗ 1 ü ſtung nachfolgen ſolle. Es darf nicht dazu kommen, daß die Hoffnung der Völker auf das Herannahen einer Zeit, wo nicht mehr Bajonette und Kanonen für ihr Schickſal entſchei⸗ dend ſind, enttänſcht wird. Deutſchland hat niemals das Beſtreben gehabt, unerfüllbare Maximalforderungen aufzu⸗ ſtellen. Es hat ſich von vornherein mit dem Gedanken der graduellen und etapßenweiſen Löſung einverſtanden erklärt. In der erſten Etappafkann und muß erreicht werden, daß eine fühlbare Herabſetzung des gegenwärtigen Rüſtungs⸗ ſtandes eintritt, daß dieſe Herabſetzung ſich auf alle Faktoren der Rüſtung zu Lande, zur See und in der Luft bezieht und daß die volle Publizität aller Rüſtungselemente gewährleiſtet wird. Ich richte demgemäß an die Bundesverſammlung das dringende Erſuchen, ſich endgültig über die Einberufung einer erſten Entwaffnungs⸗ Konferenz ſchlüſſig zu werden und Vorſorge dafür zu treffen, daß die techniſchen Arbeiten der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſ⸗ ſion nunmehr unverzüglich zum Abſchluß gebracht werden. Laſſen Sie mich noch ein kurzes Wort über die in der Debatte gleichfalls ſchon mehrfach berührten wirtſchaftlichen Fragen hinzufügen. Die im Juli dieſes Jahres in Genf von zahlreichen Staaten gezeichneten Kollektivabkommen bildeten den Beweis, daß durch internationale Konferenzen von Sachverſtändigen vieler Staaten ſelbſt auf ſo ſchwierigen Gebieten, wie denen der Zolltarife, Vereinbarungen erzielt werden können. Die deutſche Regierung begrüßt die erzielten Erfolge auf das lebhafteſte und wird auch in Zukunft an der weiteren Förderung dieſer Beſtrebungen des Völker⸗ bundes nach beſten Kräften arbeiten. Wenn man die geſamte Tätigkeit des Völkerbundes über⸗ blickt und wenn man ſich ernſthaft Rechnung darüber zu geben Aus der Welt der Technik Nr. 417— 130. Sahr ang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Füs Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ *— 9 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ * walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu leinen Erſaßzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht 8 — vegen ſucht, was wir von ihm erhoffen können, ſo wird man immer wieder auf ein und denſelben Punkt zurückgeführt, das iſt die Notwendigkeit des gegenſeitigen Vertrauens. Das gegenſeitige Vertrauen darf nicht erſt das in Zukunft an⸗ zuſtrebende Ergebnis unſerer Arbeit ſein, es iſt vielmehr non vornherein die beſte Vorausſetzung für die Erzielung glück⸗ licher Erfolge. Der Mann aus dem Volke lieſt, daß die Regierungen ſich feierlich auf die Erhaltung des Friedens ver⸗ pflichten, und er ſieht andererſeits, daß dieſe Regierungen gleichwohl an ihren alten Machtpoſitionen feſthalten und neue zu gewinnen ſuchen. Er lieſt, daß bei internationalen Ver⸗ handlungen in beredten Worten das gegenſeitige Vertrauen der Staaten zu einander proklamiert und die gegenſeitige Verſtändigung der Völker als Ereignis gefeiert wird, und er ſieht andererſeits, daß in der Praxis die Dinge beim alten bleiben, daß es nicht einmal gelungen iſt, die aus dem Welt⸗ krieg herrührenden Schranken völlig zu beſeitigen. So iſt es nicht verwunderlich, wenn es ſchließlich dazu kommt, ein doppeltes Geſicht der internationalen Politik zu konſtatieren. In der Tat, es iſt unmöglich, in der Politik auf beiden Wegen zugleich zu wandeln. Die Regierungen müſſen es ſtber ſich gewinnen, ſich für einen der Wege zu ent⸗ ſcheiden, und es kann nicht zweifelhaft ſein, auf welchen die Wahl fallen muß, wenn die Menſchheit und ihre Kultur glück⸗ lich fortſchreiten ſollen. Das iſt keine leere Ideologie, es iſt Realpolitik im beſten Sinne des Wortes. Die Rede des Reichskanzlers wurde von der Verſamm⸗ lung mit auffallend ſtarkem Beifall aufgenommen. Be⸗ fonders bei den Stellen gegen die Abrüſtungstheſe Hymans bemerkte man auf den Bänken der nordiſchen und neutralen Staaten ſehr ſtarke Zuſtimmung. Auch bei deu Schlußfolgerungen über die Pflichten des Völkerbundes zur Abrüſtung wurde aus der Verſammlung heraus und von den Tribünen lebhaft applaudiert. Nach der Ueberſetzung den Rede ins franzöſiſche nud engliſche fand der Reſt der Auso ſprache kein großes Intereſſe mehr, obwohl Macken zig King⸗Kanada ſehr ausgiebig und ſehr lebendig zum Kellogg pakt ſprach und Guerero⸗Salvador eine geharniſcht⸗ Kritik am Scheitern der Beratungen über die Kontrolle deny Rüſtungsinduſtrie übte und beſchleunigte Einberufung der Konferenz zur Rüſtungskontrolle beantragte. Fraſherie⸗ Albanien trat für die Abrüſtung ein und bezeichnete die Er⸗ richtung des neuen Königstums in Albanien als einen Be⸗ weis für die Friedfertigkeit des albaniſchen Volkes. Kurz vor 7 Uhr wurde die Generaldiskuſſion auf Sams⸗ tag vormittag 10 Uhr verſchoben. Der erſte der eingeſchrie⸗ benen Redner iſt der ſchweizeriſche Bundesrat Motta. Briand und ymans über Müllers Nede Suſtimmung mit Vorbehalt Genf, 7. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der franzöſiſche Außenminiſter Briand hatte die Freundlichkeit, mir eine längere Unterredung zu gewähren, in der er ſich über die in der Rede des Reichskanzlers enthaltenen grundſätzlichen Darlegungen äußerte. 5 „Der Inhalt der Rede überraſcht mich nicht im minbeſten“, begann Briand.„Sie beweiſt, daß der Wille zur Verſtändigung und Organiſierung des Friedens das Ziel der deutſchen Regierung iſt, und ich habe mich gefreut, dies feſtſtellen zu können. Der Reichskanzler ſprach jedoch im Namen ſeines Landes Wünſche aus, deren Erfüllung nicht ohne weiteres möglich iſt, da— und hier meine ich die Abrüſtungs frage hierfüür die Einmütigkeit der Vollverſammlung notwendig erſcheint. Das Abrütſtungsproblem iſt viel komplizierter als gemeinhin gedacht wird. Es erfordert eine durchgreifende Prüfung aller innerhalb des Völkerbundes beſtehenden Wünſche und Berückſichtigung wichtiger Einzelintereſſen. Da⸗ zu kommt, daß der Reichskanzler die Tatſache außer Acht ließ, daß Rußland den Bürgerkrieg für zuläſſig hält. Die Eventualität einer Entfachung des Bürgerkriegs bleibt aber ein ernſtes Moment der Friedensgefährdung, und ſolange dieſer Zuſtand andauert, muß er zwangsläufig auf die Behandlung der Abrüſtungsfrage ſeinen Einfluß ausüben. Die andere Frage iſt folgende: Wie ſoll ſich Frankreich vor einer Erhebung in einer ſeiner Kolonien, bei⸗ ſpielsweife in Marokko, ſchützen? Welche Mittel ſind nötig, um die Folgen einer ſolchen Erhebung vom europäiſchen Kontinent fern zu halten? Wenn wir nicht über die nötigen Streitkräfte verfügen, um beiſpielsweiſe einer Erhebung in Marokko Herr zu werden, ſo wird die Aufrechterhaltung des Friedens gefährdet. Frankreich erſtrebt die baldige Ein⸗ berufung einer Abrüſtungskonferenz und hat nichts unter⸗ laſſen, um die Vorarbeiten in Gang zu bringen. Der komplexe Charakter des Problems kann aber nicht beſtritten werden. Wir haben bereits, wie Sie wiſſen, die Verkürzung der Militärdienſtpflicht auf ein Jahr zuſtande gebracht und er⸗ blicken in dieſer Reform den erſten wichtigen Schritt auf dem Wege zur Einſchränkung der Landrüſtungen.“ Nach einer kurzen Pauſe fuhr Briand fort:„Die Not⸗ wendigkeit wechſelſeitigen Vertrauens bei der Behandlung internationaler Probleme betrachte ich ſelbſtverſtändlich als Vorausſetzung und bin diesbezüglich mit dem Reichskanzler vollkommen einig. Der beſte Beweis, daß ich ſeine Anſicht teile, iſt wohl, daß ich augenblicklich bemüht bin, in einer Atmoſphäre des Ver⸗ tranens wichtige Geſpräche in Gang zu bringen, aber man ſoll ſich nicht um die Tatſache herumdrütccken, daß eine Propaganda beſteht, die ſich gegen die Stärkung des Ver⸗ tranens richtet.“ Briand ging auf dieſen Punkt nicht näher ein, er ſprach jedoch die Ueberzeugung aus, daß ein gewaltiger Fortſchritt in Genf zu verzeichnen ſei. Seine Hoffnungen auf die Nützlichkeit des Völkerbundes gelangten am Schluß der mir gemachten Mitteilungen zum pollen Ausdruck. Er ſcheint die Kritik in der Rede des Reichskanzlers micht ganz zu billigen. Ich fragte am Schluß den franzöſiſchen Außenminiſter, ob er die Abſicht habe, auf der Tribüne der Vollverſammlung das Wort zu ergreifen. Er entgegnete mir:„Ich habe im Laufe der letzten Jahre ſehr viel Speichel verbraucht und glaube, daß es diesmal auch ohne mich gehen wird.“ Paul⸗Boncour wird wahrſcheinlich zu deu Aus⸗ führungen des Reichskanzlers in der Abrüſtungsfrage Stel⸗ lung nehmen. Der franzöſiſche Außen miniſter dementierte ſchließlich die in die Weltpreſſe gelangte Nachricht, daß er beabſichtige, am Samstag Genf zu verlaſſen.„Ich werde noch einige Tage hierbleiben, um mich der Aufgabe, die ich übernommen habe, zu entledigen.“ Nr. 417 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 8. September 1928 8 Nach meinem Geſpräch mit dem miniſter hatte ich Gelegenheit, dem belgiſchen Außenminister Hymans einige auf die Rede des Reichskanzlers bezügliche Fragen zu ſtellen.(Der Reichskanzler richtete ſich nämlich gegen einige Stellen in den geſtrigen Darlegungen des belgiſchen Außen⸗ miniſters. Insbeſondere wies der Reichskanzler im Gegen⸗ ſatz zur Auffaſſung des belgiſchen Staatsmannes darauf hin, daß unter den Mitgliedern des Völkerbundes Vertrauen herr⸗ ſchen müſſe.) Außenminiſter Hymans erwiderte in ſeinem mit mir geführten Geſpräch folgendes: „Das Vertrauen iſt ein Element, das hauptſächlich an den hier wirkenden Perſönlichkeiten des Völkerbundes feſtzuſtellen iſt. Das gilt aber nicht ganz für die öffentliche Mei⸗ nung in den verſchiedenen Ländern. Gleichwohl muß ich zu⸗ geben, daß das Vertrauen im Wachſen begriffen iſt. Der Prozeß iſt aber langſam und wir müſſen noch einige Zeit warten, bevor wir ſchlechthin von einem allgemeinen Ver⸗ trauen ſprechen können.“ 5 Zur Abrüſtungsfrage bemerkte der belgiſche Außen⸗ miniſter, daß der Völkerbundspakt ausdrücklich das Maß der Abrüſtung von der geographiſchen Lage der betreffenden Länder abhängig mache. Dieſer wichtige Punkt müſſe auf deut⸗ ſcher Seite berückſichtigt werden. Dann wies Hymaus auf die Verkürzung der belgiſchen Militärdienſtpflicht hin. Am Schluß meines Geſprächs befragte ich Hymans ſtber die Ausſichten der Genfer Geſpräche, das Räumungsproblem betreffend.„Ich glaube nicht“, er⸗ wiberte er,„daß wir hier zu einem greifbaren Ergebnis ge⸗ langen werden. Die Frage iſt äußerſt ſchwierig und hängt ſehr ſtark mit der öffentlichen Meinung zuſammen. Meiner Anſicht nach wird es nötig ſein, zu einem Agrement, zu einer neuen Vereinbarung zu gelangen, über deren Charakter ich Ihnen im Augenblick noch nichts verraten darf. Nur das eine erwähne ich: In dem neuen Agrement müßte außer den reparationstechniſchen Fragen auch die der Kontrolle end⸗ gültig geregelt werden.“ Hymans verſicherte gegenüber einem Vertreter der Havas⸗ agentur, der Reichskanzler habe ſeinen Erklärungen Ge⸗ walt angetan. Er, Hymans, habe niemals erklärt, die Ah gung ſei eine ſekundäre Frage, ſondern nur feſtgeſtellt, daß iht ein Hauptproblem darſtelle, das notwendiger⸗ franzöſiſchen Außen⸗ wi Untergang des Völkerbundes herbeiführen würde, we icht gelöſt werden könnte. Hymans wüßte, daß lange un dige Anſtrengungen nötig ſeien, um die Frage zu regeln, deren Bedeutung offenkundig ſei. 5 a*.** In neutralen Kreiſen bezeichnet man die Rede des deutſchen Reichskanzlers als erſten wirklichen Bei⸗ trag zur Problematik des Völkerbundes. Man glaubt aller⸗ dings auch, an einigen Stellen aus der ſcharfen Forderung des Reichskanzlers nach Abrüſtung eine abſichtliche Ablenkung von den Rheinlandbeſprechungen herausleſen zu können, die zuu dem Zwecke erfolgte, weil der Kanzler nur geringe Aus⸗ ſicht habe, in den Rheinlandbeſprechungen mit einem günſtigen Ergebnis nach Berlin zurückzukehren. Vriands Gegenbeſuch bei Müller Genf, 7. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Un⸗ mittelbar nach der Vollverſammlung begab ſich der franzöſiſche Außenminiſter Briand ins Hotel„Metropole“, um dem Reichskanzler den längſt fälligen Gegenbeſuch abzuſtatten. Das Geſpräch dauerte genau 20 Minuten(von 4 vor 7 Uhr bis 5 nach 7 Uhr abends) und fand unter Hinzuziehung eines Dolmetſchers ſtatt, woraus ſich ergibt, daß die Konverſation ſelbſt etwa 10 Minuten beanſpruchte. Außenminiſter Briand beglückwünſchte den Reichskanzler zu ſeiner Rede und machte die Bemerkung, daß er den Ausführungen über die Abrüſtungsfrage mit einigen Vorbehalten zuſtim⸗ men könnte. Sodann teilte Briand einiges über die bisherigen Geſpräche mit, die er mit dem belgiſchen Außenminiſter und dem Hauptdelegierten Englands hatte. Den Wünſchen Eng⸗ lands und Belgiens Folge gebend, ſollen vor einer Zuſammen⸗ kunft aller intereſſierten Staatenvertreter noch Einzelbeſprechungen ſtatifinden. Die gemeinſchaftliche Ausſprache dürfte vor Dienstag kaum möglich ſein. Lord Cuſhendun verläßt morgen Genf und bleibt bis Sonntag in Aix⸗les⸗Bains als Gaſt des engliſchen Miniſterpräſtidenten Baldwin. Seine Rück⸗ kehr wird für Sonntag abend erwartet. 8 Ueber die bisherigen Ergebniſſe ſeiner Konverſation äußerte ſich Briand ſehr vorſichtig. In der franzöſiſchen Preſſe⸗ konferenz erklärt er, daß die Sondierungen noch im Gange ſeien und daher präziſe Angaben nicht gemacht werden können. Mißgünſtige Pariſer Preſſeſtimmen V Paris, 8. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „Seit Litwinow hat niemand mit mehr Eifer über die Ab⸗ rütſtung geſprochen als Reichskanzler Müller. Die mili⸗ täriſchſten Län der ſind es, die die eifrigſten Redner für die Entwaffnung der anderen haben.“ Dieſe perfide Bemer⸗ kung des„Figarv“ kennzeichnet am beſten die Art und Weiſe, wie man in Paris die geſtrige Rede des Reichskanzlers abzu⸗ tun ſucht. Um die Verſchleppung der Abrüſtung im eigenen Lande zu beſchönigen, greift man zu taktiſchen Winkelzügen und behauptet trotz der gegenteiligen Feſtſtellung der inter⸗ alliierten Kontrollkommiſſion, Deutſchland ſei keineswegs entwaffnet und rüſte heimlich auf. So ſchreibt der„Matin“: „Es braucht noch Zeit, bis man in den alliierten Ländern von der Entwaffnung Deutſchlands überzeugt iſt, denn es beſttzt eine Berufsarmee, die in Wirklichkeit eine Cadrearmee iſt, eine ungeheure induſtrielle Macht und eine körperlich gut aus⸗ gebildete Jugend, Ein Volk, wie das deutſche, geiſtig und materiell ſo gut ausgerüſtet, wird nur ſchrittweiſe andere Völker überzeugen, daß ſie abrüſten können.“ Trotzdem Reſchskanzler Müller in ſeiner Rede davon ab⸗ geſehen hat, ausdrücklich von der Räumung zu ſprechen, iſt man hier doch der Anſicht, daß er dieſe Forderung indirekt erhoben hat. Der„Matin“ ſpricht die Hoffnung aus, man möchte in Genf zu Vorbeſprechungen gelangen, wobei die Alliierten klar und deutlich zum Ausdruck bringen könnten, unter welchen Bedingungen ſie Deutſchland dieſe Zugeſtänd⸗ niſſe zu machen bereit ſind. Zuerſt müſſe aber Deutſchland die erſten Vorſchläge machen, damit überhaupt eine Debatte möglich wäre. Schon ſeit Thoiry warte man darauf. Auch„Echo de Paris“ erwartet von dem Reichskanzler Müller neue Vorſchläge. Das Blatt aber weiſt darauf hin, daß ſich die Situation ſeit der Unterredung in Thoiry beträchtlich ge⸗ ändert hat. Damals ſei Frankreich mitten in ſeinen finan⸗ ziellen Schwierigkeiten geſtanden. Jede Mobiliſierung eines In Brand geraten und abgeſtürzt — Paris, 8. Sept. Aus Tunis wird gemeldet, daß dort geſtern vormittag ein Paſſagierflugzeug der Linie Tunis Toulouſe kurz vor dem Aufſtieg durch Feuer zer⸗ ſtört wurde. Der Pilot, der Funker und zwei Paſſagiere erlitten ſchwere Brandwunden, die ihr Leben gefähr⸗ den. Es ſcheint ſich um eine Exploſion im Benzinbehälter zu handeln, deren Urſache aber bisher noch nicht aufgedeckt wer⸗ den konnte. — Brüſſel, 8. Sept. In der Nähe von Lüttich ſtürzte ein belgiſches Militär flugzeug ab, deſſen drei Inſaſſen ſchwere Verletzungen erlitten. Aus dem Flugzeug geſtürzt Prag, 9. Sept. Bei den Schlußübungen der 6. Inf.⸗Div. im Raume von Mähriſch⸗Tribau ſtürzte der Beobachter Hajtmar während eines Fluges aus dem Flugzeug. Die Nachforſchungen nach ihm wurden eingeleitet; doch konnte der Abgeſtürzte noch nicht aufgefunden werden. Die Maſchine wurde bei der Notlandung beſchädigt. Der Pilot iſt ver⸗ letzt. Man nimmt an, daß ſich Hajtmar nicht ordnungsgemäß angeſchnallt hatte und bei einer ſcharfen Wendung herausfiel. eine Rettung. Heute jedoch hat Frankreich genug fremdes Geld zur Verfügung und eine Mobtlliſterung der Obligatio⸗ nen komme nur noch als eine Garantie für eine regel⸗ mäßige Durchführung des Dawesplanes in Frage, d. h. die beſchränkte Mobiliſierung, die uns Deutſchland an⸗ geſichts der Zurückhaltung Amerikas in Ausſicht ſtellen könnte, bildet für uns höchſtens ein Zeichen des guten Wil⸗ lens. Das iſt ein ziemlich mageres Ergebnis.“ Der„Avenir“ meint: Bevor man Deutſchland die Rhein⸗ landräumung zugeſtehen könne, muß man doch einige Vor⸗ ſichtsmaßregeln ergreifen und ſich in erſter Linie vergewiſ⸗ ſern, ob Deutſchland friedliche Abſichten gegenüber ſeinem öſtlichen Nachbarn trage. Augenſcheinlich ſei aber ge⸗ rade das Gegenteil der Fall. Man brauche nur die Rede auf ein Oſtlocarno zu bringen und man werde ſehen, daß ſowohl Reichskanzler Müller als auch Streſemann wie jeder andere verantwortliche Deutſche ſolche Vorſchläge mit Entrüſtung zurückweiſe. Der 2. Internationale Buchoͤruckerkongreß fand am Freitag abend ſeinen Abſchluß mit einem Empfang der Teilnehmer durch die Stadt Köln im Feſtſaal des Gür⸗ zenith. Bürgermeiſter Beſt begrüßte die Gäſte in Vertre⸗ tung des beurlaubten Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer und betonte, daß nicht weniger als 22 Nationen mit den hervor⸗ ragendſten Mitgliedern des Buchdruckes auf dem Kongreß vertreten waren. Im Auftrage und im Namen des Deutſchen Buchdruckervereins dankte Dr. Reichel ⸗Braunſchweig den Vertretern der Stadt Köln für die freundliche Aufnahme und ſprach ferner den Dank aus für die glänzende Durchführung der Internationglen Preſſeausſtellung, ohne die wohl der Ge⸗ danke nie aufgetaucht wäre, einen internationalen Buch⸗ druckerkongreß einzuberufen. Im Namen der ausländiſchen Kongreßmitglieder ſprach Maxwell ⸗Edinburg. Er betonte, daß die von dem Kongreß geleiſtete nützliche Arbeit auch dem Intereſſe der Völkerverſtändigung und der Völkerverſöhnung diene. Am Sonntag begeben ſich die Kongreßteilnehmer gemein⸗ ſam nach Frankreich, wo ein Beſuch der Schlachtfelder des Weltkrieges vorgeſehen iſt. * Auf der in Köln in Verbindung mit dem Buchdruckerkon⸗ greß tagenden Hauptverſammlung des Deutſchen Buchdrucker⸗Vereins überbrachte Direktor Will⸗Mainz im Namen des Oberbürgermeiſters Dr. Külb die Einladung an den Verein, die Hauptverſammlung im Jahre 1929 in Mainz, der Stadt der Gründung des Vereins, abzuhalten. Die Haupt⸗ verſammlung nahm dieſe Einladung mit Beifall an und ſprach ihren Dank für die gaſtfreundliche Bereitſchaft aus. Der Magdeburger Katholikentag Am Freitag verhandelten die vier Arbeitskreiſe der Ver⸗ treterverſammlungen. Bei den Beratungen der ſtaatspoliti⸗ ſchen Gruppe beteiligten ſich auch Dr. Wirth und Steger⸗ wald an der Ausſprache. Am Nachmittag fand eine Frauenvertreterverſammlung ſtatt, bei der Frau Reichstagsabg. Weber über das Thema „Die katholiſche Frauenperſönlichkeit und die Not der Zeit“ ſprach. Am Abend folgte ein geſelliges Beiſammenſein in den Räumen der Stadthalle. Hiet konnten die Teilnehmer an der Tagung privat den Gedankenaustauſch fortſetzen. Das Ergebnis der Kommiſſionsberatungen, von denen die politiſche Kommiſſion die wichtigſten Beſchlüſſe gefaßt haben dürfte, werden heute vormittag bekannt gegeben. Verkehrsunfälle * Heidelberg, 7. Sept. Als geſtern nachmittag der Tier⸗ arzt Dr. Dörr ⸗Rimbach in ziemlich raſchem Tempo die Landſtraße von Mörlenbach nach Birkenau fuhr, über⸗ ſchlug ſich aus unbekannter Urſache kurs vor Reiſen der Kraftwagen. Dr. Dörr erlitt dabei einen doppelten Schädel bruch und mußte in die Klinik nach Heidel⸗ berg verbracht werden. Man glaubt nicht, daß der Ver⸗ unglückte mit dem Leben dovon kommt. Der Kraftwagen wurde vollſtändig zertrümmert. Schwere Bluttat eines Kommuniſten — Wilhelmshaven, 8. Sept. Bei einem Kinderfackelzug des Reichsbanners in Rüſtringen zog ein kommuniſtiſcher Arbeiter, der mit einigen Knaben in Streit gekommen war, ſein Meſſer und ſtach auf einen 10 Jahre alten Jungen ein. Das Kind ſtarb kurz nach der Tat. Der Täter wurde verhaftet. K * Schwere Freiheitsſtrafen gegen die Familie Zambonf. Die Mitglieder der Familie des bei einem Attentat auf Muſſo⸗ lint gelynchten Knaben Zamboni wurden zu je dreißig Jahren Teiles der Dawesobligattonen erſchien damals für Frankreich Freiheitsſtrafe verurteilt. Ein Familienmitglied wurde man⸗ gels Beweiſen freigeſprochen. Kein Tag ohne Flugunfälle Die Anterſuchung des Unglücks bei Heroldsbach Wie wir erfahren, hat ſich zur Unterſuchung des Flug⸗ zeugunglücks auf der Strecke Erfurt München, bei dem der Pilot Zander und zwei Paſſagiere ums Leben kamen, ſofort die ſtändige Unfallkommiſſion der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt an Ort und Stelle begeben. Die Lufthanſa hat außerdem den Flugleiter von Nürnberg⸗Fürth ſowie Herren ihrer Kontrollinſpektien und ihrer techniſchen Leitung ent⸗ ſandt. Die genaue Urſache der Kataſtrophe ſteht augenblick⸗ lich noch nicht feſt. Man vermutet, wie ſchon gemeldet, Kurbelwellenbruch oder einen Propellerbruch. Kurbelwellenbrüche bei Flugzeugmotoren haben ſich ſchon öfters ereignet, ſind aber zum Glück in der überwiegenden Mehrzahl glimpflich verlaufen. Sämkliche deutſchen Flug⸗ motorenfabriken beziehen ihre Kurbelwellen von einem großen Stahlwerk. Die Unterſuchung muß ergeben, ob der Bruch, wie man ſagt,„geſund“ iſt oder ob ein Materialfehler vor⸗ gelegen hat. 5 Es muß jedenfalls gefordert werden, daß die Unter⸗ ſuchung recht gründlich geführt wird, ſonſt beſteht die Gefahr, daß das Vertrauen des Publikums in die Sicherheit des Flug⸗ verkehrs ſchwindet. Hörſing gegen das Breslauer Reichsbanner J Berlin, 8. Sept.(Von unſerem Berliner Büro). Von dem Beſchluß des Breslauer Reichsbanners, das an dem Em⸗ pfang des Reichspräſidenten bei deſſen bevorſtehendem Beſuch in Oberſchleſien nicht teilnehmen will, rückt nun auch die Bundesleitung ab. Der Bundesvorſitzende Hörſing ſelbſt nimmt im„Reichsbanner“ unter der Ueberſchrift„Auf falſchem Wege“ gegen die Breslauer Gauleitung Stellung. Bei allen auf poſitive Arbeit eingeſtellten Mit⸗ gliedern, erklärt er, kann der Breslauer Beſchluß„zum mindeſten Kopfſchütteln“ hervorrufen. Die Frage„Reichs⸗ banner und Reichspräſident“ ſei nach langen Debatten durch einen Beſchluß des Bundesvorſtandes in eindeutigem Sinne dahin gelöſt worden, daß das Reichsbanner in allen republi⸗ kaniſch regierten Ländern beim Beſuch des Reichspräſidenten aufmarſchieren ſoll. Hörſing fährt dann fort:„War ſchon der Beſchluß, ſich beim Empfang des Reichspräſidenten nicht be⸗ teiligen zu wollen, disziplinwidrig, ſo iſt die Begründung derart, daß ich ſie für alle unſere Kameraden mit Entſchteden⸗ heit zurückweiſen muß. Solche Beſchlüſſe ſind unſer nicht würdig. Wir dürfen nicht in die Fehler unſerer Gegner verfallen, wenn man ſagt, weil einer der örtlichen republi⸗ kaniſchen Parteivereine vorher einen gleichen Beſchluß gefaßt habe, kann man nicht anders, denn man dürfe die ſtärkſte republikaniſche Partei am Ort nicht desavouieren, ſo er⸗ widere ich: Was um alles in der Welt geht uns das an!“ Hörſing begrüßt am Ende ſeiner Ausführungen den„klugen und ſtaatspolitiſchen“ Beſchluß des oberſchleſiſchen Reichs⸗ banners, das wie ein Mann aufmarſchieren werde, um den Reichspräſidenten zu begrüßen. Bemerkenswert an dem Ar⸗ tikel iſt auch Hörſings offenes Eingeſtändnis, daß im Reichs⸗ banner eben noch große, ſtaatspolitiſche Erziehungsarbeit zu leiſten ſei. Der an der Spitze des ſchleſiſchen Gaues ſtehende ehe⸗ malige demokratiſche Landtagsabgeordnete Hermann hat mittlerweile die Konſequenzen aus der von der Bundes⸗ leitung erteilten Rüge gezogen und iſt von der Leitung des Reichsbanners zurückgetreten, ebenſo der ſtellvertretende Gauführer, ein Sozialdemokrat. Vadiſche Politik Aus der Deutſchen Volkspartei Die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei in Baden hat für den kommenden Winter ein ſehr umfangreiches Pro⸗ gramm aufgeſtellt, das deutlich zeigt, daß die Deutſche Volks⸗ partei in Baden rechtzeitig mit den Vorarbeiten für die kom⸗ menden Landtagswahlen beginnen will. Die Auf⸗ ſtellung der Kandidatenliſte dürfte bis anfangs Dezember d. Is. durchgeführt ſein. Der Parteitag findet vorausſichtlich im März nächſten Jahres ſtatt.— Die Süd⸗ weſtdeutſche Arbeitsgemeinſchaft wird vorausſichtlich Mitte Oktober zuſammentreten.— Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei wird ihre Arbeiten am kommenden Montag wieder aufnehmen. An den Verhandlungen des Reichsſtädtebundes in Hei⸗ delberg nahmen für die Parteileitung der Landesvorſitzer, Rechtsanwalt Steinel⸗ Pforzheim, ſowie Generalſekretär Wolf teil, für die Fraktion Landtagsabgeordneter Oberbür⸗ germeiſter Gündert. 6 Letzte Meloͤungen Die Mainau ſchwediſcher Privatbeſitz? — Konſtanz, 8. Sept. Der frühere Großherzog Friedrich II. von Baden hat, wie verlautet, teſtamentariſch die Inſel Main au ſeiner Schweſter, der früheren Prinzeſſin 1 von Baden und jetzigen Königin von Schweden vermacht. Verurteilter Hochverräter — Leipzig, 8. Sept. Wegen Spionage und verſuchten ſchweren Einbruchdiebſtahls wurde der Lackierer Adolf Rein aus Mainz zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt.— Die Haftbeſchwerde des däni⸗ ſchen Kapitäns Lembourn, der ſich bekanntlich wegen Spionage in Haft befindet, iſt vom Ferienſtrafſenat des Reichsgerichts einſtimmig verworfen worden. Meuterei auf einem deutſchen Dampfer — Brüſſel, 8. Sept. Bei einer Meuterei auf dem im Hafen von Gent liegenden deutſchen Dampfer„Patria“ wurde der Kapitän und der zweite Offizier verletzt. Gegen die meutern⸗ den Matroſen wurde von den Hafenbehörden vorgegangen und drei feſtgenommn. Der Haupträdelsführer iſt entkommen. In den Bergen verunglückt — Berchtesgaden, 8. Sept. Bei einer Tour zum Hoch⸗ kaiſer ſtürzten vier Touriſten bei der Ueberquerung des Blauvei⸗Gletſchers ab. Alle erlitten ſchwere Verletzun⸗ — gen. Einer der Verunglückten, namens Haſelknopf, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. ö 1 ö 92 4 4—— — — e: e t e M g e n d SSS Ma FEG — e m — 8 e 2 2 % 1 AA r ern a n en T ‚. 1 c linen en eee A W W 9 5 1 Geſamtvorſtandes und Hauptausſchuſſes, 2 Samstag, den 8. September 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 417 Tagung des Reichsſtädtebundes Die Ausſprache Ueber die Ausſprache in der geſtrigen Nachmittagsſitzung iſt noch zu berichten, daß ſich der zweite Redner der Deutſchen Volkspartei, Bürgermeiſter Dr. Heipertz⸗Neuſtrelitz, ſich der Forderung nach Vereinheitlichung des Steuerrechtes an⸗ ſchloß. Die Getränkeſteuer ſei für die Gemeinden notwendig. Seine Partei werde an der Erledigung der Steuerfragen tat⸗ kräftig mitwirken. Der Sprecher der Deutſchnationalen Volks⸗ partei, Stadtv. Dr. Schwartz⸗ Prenzlau, bekannte ſich als Gegner des Einheitsſtaates, von dem er eine Schematiſie⸗ rung und Bedrohung der Selbſtverwaltung der Gemeinden befürchtet. Die Urſache der verwirrten Steuergeſetzgebung ſteht der Redner in der Ueberſpaunung des parlamentariſchen Syſtems. Notwendig ſei eine klare Abgrenzung der Zuſtän⸗ digkeiten zwiſchen Reich, Länder und Gemeinden. Bürger⸗ meiſter Dr. Ziſſeler⸗ Lehrte(D. N..) ſetzte ſich für das kommunale Zuſchlagsrecht zur Einkommenſteuer und für Sen⸗ kung der Realſteuern ein, wobei dann auf die Umſatzſteuer⸗ reſerve zurückgegriffen werden könnte. Im Auftrag des Zen⸗ Fkrums und der Bayeriſchen Volkspartei verteidigte Stadtv. Fapell⸗Düren das Eigenleben der Gemeinden gegenüber den modernen Rieſengebilden. Nur die erſten ermöglichten eine lebendige Anteilnahme der Bürgerſchaft an der örtlichen Selbſtverwaltung. Der zweite Zentrumsſprecher, Bürger⸗ meiſter Dr. Lürken⸗Dorſten, forderte eine ſofortige Ver⸗ beſſerung des gegenwärtigen Finanzausgleiches, Feſtlegung der Freigrenze bei Einkommen⸗ und Gewerbeſteuer nach den örtlichen Verhältniſſen und ſprach ſich gegen eine Herabſetzung der Luſtbarkeits⸗ und Kinoſteuer aus. Die fraktionelle Gruppe vertrat Bürgermeiſter Haven⸗ man n⸗Wülfrath, der den engen Zuſammenhang zwiſchen Verwaltung und Finanzreform anerkannte und die Abgren⸗ zung der Zuſtändigkeit, ſowie eine beſchleunigte Regelung des Finanzausgleiches forderte. Für die außerpreußiſchen Mitgliedsſtädte ſprach Bürgermeiſter Dr. Plette⸗Pößneck, der davor warnte, bei der Frage der Verwaltungsreform im voraus ſchon die Verfaſſungsreform zu beſtimmen. Die Zu⸗ ſamenſchließung leiſtungsfähiger Gemeinden ſei notwendig. Gegen eine Abſtufung des Selbſtverwaltungsrechtes durch den Staat ſei zu proteſtieren. Die Auffaſſung der demokra⸗ tiſchen Fraktion brachte Stadtverordneter Hauff in kurzen Erklärungen zum Ausdruck. Er begrüßte die Entwicklung zum Einheitsſtaat. Den Gemeinden müßte ein leiſtungs⸗ fähiger Selbſtverwaltungskörper geſichert werden. Die mitt⸗ leren und kleineren Städte ſeien als Kulturſtätten unent⸗ behrlich. Der erſte Redner der ſozialdemokratiſchen Fraktion, Stadtrat Szilat⸗Rathenom, trat für die Steuerhoheit des Reiches in der jetzigen Form ein. Da Zuſchlagsrecht für Einkommenſteuer bedeute eine Belaſtung der breiten Maſſen und ſei für ſeine Partei unannehmbar, ebenſo das von der Wirtſchaftspartei geforderte Einſpruchsrecht der Wirtſchaft bei der Feſtlegung des Umlageſatzes. Das Aufſichts recht der Staatsbehörde bei kommunalen Anleihen müſſe wegfallen. Der zweite Sprecher, Bürgermeiſter Geiſt⸗Finſterwalde, betonte, daß der Kampf nicht gegen die Großſtädte gehen dürfe, ſondern nur für die Erhaltung und Ausbau leiſtungs⸗ fähiger Gemeindegebilde. Die Verwaltungsreform müſſe unabhängig von der Verfaſſungsreform kommen. Der Red⸗ ner bekannte ſich als Anhänger des Einheitsſtaates, der den heutigen Verhältniſſen entſpreche. Es wurde nun über die Entſchließungen abgeſtimmt. Eine ſolche von der kommuniſtiſchen Fraktion, die Stadtverordneter Pauly ⸗Wiesdorf verlas und die heftige Angriffe gegen den„Machtapparat der Truſtbourgeoſie“ ent⸗ hielt, wurde von der Verſammlung mit allgemeinem Wider⸗ ſpruch angehört. Die Abſtimmung darüber ergab Ablehnung gegen die Stimmen der kommuniſtiſchen Fraktion. An⸗ nahme gegen die Kommuniſten fand eine Entſchließung des die die hauptſäch⸗ die Geſtaltung der Selbſt⸗ lichen Forderungen für in drei Punkten zuſammen⸗ verwaltung der Städte faßt: 1. Erhaltung und Stärkung der örtlichen Selbſtverwal⸗ tung, auch unter Ablehnung eines Selbſtbeſtimmungsrechtes der Landkreiſe über Abgrenzung zu Zuſtändigkeiten. 2. Gleiche Rechtsſtellung für die örtlichen Selbſtverwal⸗ tungen aller Städte. 3. Wahrung der Selbſtbeſtimmung und Selbſtverant⸗ wortung auf finanziellem Gebiete. In einer zweiten Entſchließung, die einſtimmige Annahme fand, erſucht die Mitgliederverſammlung das Reichsfinanz⸗ miniſterium, das Reichsbeſteuerungsgeſetz vom 10. Auguſt 1925, wonach die von der Gewerbeſteuer befreiten Reichsbetriebe, insbeſondere die Reichsbahn und die Reichs⸗ poſt zu Verwaltungszuſchüſſen an die Gemeinden verpflichtet ſind, endlich und ſchnellſtens durchzuführen. Gegen 5 Uhr nachmittags ſchloß der Vorſitzende, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Belian, die 18. Mitgliederverſammlung des Reichsſtädtebundes, indem er mit Genugtuung darauf hin⸗ wies, daß der Bund in allen Einzelfragen feſt zuſammen⸗ halte, um den Intereſſen des gemeinſamen Vaterlandes und der kleinen und mittleren Städte zu dienen. Die Stadt Mannheim hat die Teilnehmer an der Tagung des Reichsſtädtebundes für heute Samstag zu einem Beſuch nach Mannheim eingeladen und wird ihnen Gelegenheit zu einer Hafen⸗ und Stromfahrt, ſowie zur Beſichtigung verſchiedener kommunaler Einrichtungen geben. Städtiſche Nachrichten Vor den Herbſtrennen Still und friedlich liegt die weite Raſenfläche und träumt in den Himmel. Sonnenfünkchen glitzern auf den noch be⸗ tauten Gräſern und neugierige Vögel hüpfen auf den ver⸗ laſſenen Wegen. Groß und leer, in Erwartung ihrer Beſtim⸗ mung, ſtehen die Tribünen. Die letzten Pferde haben ihre Morgenarbeit beendet und wiehern unruhig in den Ställen, ſich der Wichtigkeit des Tages bewußt. Stallburſchen ſtudieren die Rennprogramme mit einem Ernſt und einer Intenſität, wie ein Feldherr, der noch einmal den Schlachtplan überprüft. Mit ruhiger Gelaſſenheit ſchlendern die Jockeys über den Platz, in Gedanken die Chancen abwägend bei dieſer oder jener Beſetzung der Felder. Trainer und Beſitzer verhandeln noch in lebhaften Debatten über die Zulaſſungen ihrer Pferde zu den einzelnen Rennen. Derweil werden die letzten Vorbereitungen getroffen, der große techniſche Apparat noch einmal überprüft, die Hin⸗ derniſſe und Sprünge gewiſſenhaft nachgeſehen und nun paſſieren als Erſte die große Schaar der Angeſtellten, Kon⸗ trolleure, Arbeiter, Stempler, Laufburſchen uſw., die Ein⸗ gangstore, denen dadurch ein kleiner Zuſchuß zum Lebens⸗ unterhalt geſchaffen wird. Die letzten Inſtruktionen werden erteilt. Der große Apparat iſt gerüſtet. Gedankenverloren wandeln die erſten Beſucher über die noch leeren Wege und Plätze, denn nichts wirkt eigenartiger und kontraſtierender wie dieſe große Ruhe auf einem Renn⸗ platz in den frühen Mittagsſtunden zu dem lebhaften Durch⸗ einander während der Rennen. Nun beginnt der Zuſtrom der Beſucher. Elegante Damen entſteigen den Equipagen, Auto reiht ſich an Auto, Wagen an Wagen. Radler übergeben ihre Roſſe auf dem Fahrradplatz und dazwiſchen das große Heer der Fußgänger. An den Eingängen ſtauen ſich die Menſchen und teilen ſich zu den entſprechenden Plätzen. Es iſt auch ein Bild der Zeit, wie ſich das Gros der Beſucher auf die billigeren Plätze verteilt, während die Tribünen, trotz ihres Preisrückganges gegen die Vorkriegszeit, eine ſchwächere Frequenz aufweiſen. Das erſte Rennen iſt in Vorbereitung. An der Waage drängt ſichs, an den Aufzugstafeln werden die Pferde notiert, am Führring die Favoriten ſtudiert. Und nun ſtaut ſichs am Toto. Unruhige Blicke. Noch iſt man nicht ganz entſchloſſen. Ein letztes Zögern—— und ſchließ⸗ lich hält man ein kleines unſcheinbares Kärtchen in der Hand und betrachtet mit ſkeptiſcher Miene die gewählte Zahl. Schon ſind die Pferde beim Aufgalopp. Alles ſtrömt vor und auf die Tribünen. Die Glocke ertönt, die Pferde ſind ge⸗ ſtartet. Nun kommen die Pferde zurück. Ein Hoch gilt dem Sieger. Jubelnd wird er zurückgeleitet. Inzwiſchen wan⸗ deln ſchöne Frauen auf den Promenaden, ſelbſtbewußt die neue Mode verkörpernd, Schals werden loſe um den ſchlanken Hals geſchlagen, Pelze graziös über die Schultern gelegt. Duftige Sommerkleider wechſeln mit eleganten Herbſt⸗ toiletten und über all dem liegt gleißend und ſtrahlend die Sonne, den Turfplatz verſchönend, die Menſchen froh und heiter ſtimmend, denn ſie haben wenigſtens für Stunden ihren Alltagskram beiſeite gelegt und genießen das Heute, das ja auf einem Rennplatz in beſonders abwechſlungsreichen Bildern vorüberzieht. 5 D * * Die Zahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Mannheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Ar⸗ beitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden betrug am 29. Auguſt 12 369(8 457 männliche, 3 912 weibliche). Davon entfallen 9 537(6 472., 3 065.) auf den Stadtbezirk und 2832(1985., 847.) auf den Land⸗ bezirk. Von den Hauptunterſtützungsempfängern erhalten 4611(3331., 1280.) Arbeitsloſenunterſtützung und 681 (580., 101.) Kriſenunterſtützung. Da am 22. Auguſt die Zahl der Erwerbsloſen auf 12 286 ſich belief, iſt eine Stei⸗ gerung um ds eingetreten. Die in der Vorwoche gemeldete Beſſerung der Arbeitsmarktlage hielt in der Berichtswoche nicht an. Obwohl ſich die Zahl der getätigten Vermittlungen im ganzen auf der gleichen Höhe hielt, war bei einer Anzahl von Berufen, wie bei der Metallinduſtrie, der Holzinduſtrie, dem Verkehrsgewerbe und dem Gaſtwirts⸗ und Muſiker⸗ gewerbe, an männlichen Arbeitſuchenden eine deutliche Zu⸗ nahme feſtzuſtellen, während bei den weiblichen Perſonen ein Rückgang an Stellenſuchenden unverkennbar war. * Vorſicht beim Baden. Am Freitag nachmittag hörte man im Strandbad plötzlich Hilferufe. Die Badenden glaubten, die Rufenden würden Unſinn treiben. Doch der Alarm war echt. Zwei junge Leute waren ein Stück weit in den Rhein ge⸗ ſchwommen, als plötzlich mehrere Dampfer heranfuhren. Ein zu Berg fahrender Raddampfer kam beſonders nahe beim Ausweichen an das Ufer, wodurch der eine der jungen Leute es mit der Angſt zu tun bekam. Der Schreck fuhr ihm derart in die Glieder, daß er unfähig war, weiter zu ſchwimmen. Zum Glück war ſein Freund in der Nähe, der ihn vor dem Ertrinken bewahrte. Er vermochte ihn ſolange über Waſſer zu halten, bis die Zuſchauer, die alsbald den Ernſt der Lage erkannten, ſich ins Waſſer ſtürzten. Mit ihrer Hilfe gelang es, das Ufer glücklich zu erreichen. Dieſer Fall ging noch gut ab. Vorſicht beim Baden und ſich nicht zu weit in den Rhein wagen, wenn Dampfer in Sicht. * Das 2 jährige Geſchäftsjubiläum feiert am heutigen Samstag das bekannte Pelzhaus Richard Kunze am Pa⸗ radeplatz(N 2,). Der Inhaber der Firma, Kürſchnermeiſter Richard Kunze, hat es verſtanden, durch eiſernen Fleiß, verbunden mit tüchtigen Branchekenntniſſen und reellſten kaufmänniſchen Grundſätzen, ſein vor einem Vierteljahrhun⸗ dert in M 1, 4a gegründetes Geſchäft zu einem der erſten der Kürſchnerbranche in unſerer Stadt zu entwickeln. Herr Richard Kunze genießt nicht nur in ſeinem ausgedehnten Kundenkreis das Renommee eines tüchtigen Geſchäftsmannes, er iſt als ſolcher auch bei ſeinen Berufskollegen in ganz Deutſchland ſehr geachtet und geſchätzt. Gegenwärtig iſt Herr Kunze 1. Vor⸗ ſitzender des Bezirksverbandes Südweſtdeutſchland im Reichs⸗ bund der deutſchen Kürſchner. g * Doppelfeſt. Am morgigen Sonntag begeht ein bekann⸗ ter und geſchätzter Altmannheimer, Schneidermeiſter Philipp Berndt, D 4. 6(Planken), mit ſeinem 80. Geburtstag ſein 50jähriges Geſchäftsjubiläum. Verkehrsunfall in Mannheim * Schwerer Sturz. Geſtern nachmittag fuhr ein Motor⸗ radfahrer aus Kettenheim in Rheinheſſen auf der Secken⸗ heimerlandſtraße gegen einen Stein und ſtürzte vom Rad. Er zog ſich eine klaffende blutende Wunde am rechten Schienbein zu und brach ſich das linke Handgelenk. In der Wut über das Mißgeſchick, entnahm er mit der geſunden Hand aus der Werkzeugtaſche einen Hammer und zerſchlug einige Teile des Motorrades. Vorübergehende beſtellten ein Auto und brachten den Verunglückten zum Arzt. Das Motorrad iſt unbrauchbar geworden. KK— K x nnen Tage vor der Ankunft des Herzogs ein Probeſchießen an⸗ Das Werk Karl Hofers Zur Eröffnung der Hofer⸗Ausſtellung in der Kunſthalle 1 iſt das Werk des 50jährigen ge⸗ entfaltet es ſich vor unſeren Augen, kleinen Verzwei⸗ Wie ein großer Baum wachſen. Breit ausladend b f Ni. ſtarken tragenden Aeſten, mit Zweigen, bungen und mit einer Fülle von Blättern. Aeſte, Zweige und aber ſie Blätter: alle ſind wohl verſchieden untereinander, der ſie der kommen doch ſichtbarlich von dem einen Stamm, Erdentiefe verbindet. Ein Strom, ein Wachstum, eine lebendige Geſtalt iſt ihnen gemeinſam. Und wenn man„Hofer“ ſagt, denkt man zunächſt an dieſe entfaltete Einheit ſeines Geſamtwerkes. Man ſieht den Baum und man hört das e ine, tiefe, gleichmäßige melancholiſche Rauſchen, das aus ſeinen Schatten kommt. II Das Gleichnis läßt uns nicht los. Jedes Werk des Künſt⸗ lers, jedes Geſchöpf ſeiner Malerei hat etwas baumhaftes, beſſer: etwas pflanzenartiges, vegetatives. Viele Mädchen und Frauen, Halbakte, halb in Nacktheit aufgeblüht, halb Enoſpenhaft verhüllt, malt ſein Pinſel. Hindämmernde Ge⸗ ſtalten, die ein unmännlicher, zarter Eros eint, das Seeliſche wunderbar befangen im Sinnlichen. Etwas von ihnen gemahnt an die Namenloſigkeit des Oſtens, an die milde, üppige Traurigkeit tropiſcher Inſeln, an die Länder der Masken und der Tänze. Und immer ſind Blu⸗ men um ſie her. Das Geweckte, Willenhafte, Charakterlich⸗ Perſönliche iſt Hofers Sache nicht. Aus ſeiner Ruhe oder ſei⸗ nem rhythmiſchen Schwingen gibt es nur bisweilen plötzlich ein ſchreckhaftes Vorſtoßen in grelle Gegenwart. Ein grau⸗ ſames Drama ſteigt faſt unerwartet aus dem geſtörten Idyll einer im Grunde ruhevollen, ſtatiſchen Natur. III. Die Pflanze iſt zeitlos. Sie wandert nicht wie das Tier, ſie hat keine Geſchichte wie der Menſch. Kunſt, die in dieſer Seinsſchicht wurzelt, kann nicht aktuell, nicht eigentlich„mo⸗ dern“ ſein. In einer Epoche, da Kunſt zweifelhaft, ihr Zweck Vund Sinn umſtritten wird, wächſt Hofers Werk, wie man in alten Zeiten ſchuf: ſelbſtverſtändlich und naturgemäß, als gäbe es keine Kriſis. Wohl reagiert ſie überaus empfindſam auf das, was gegen⸗ wärtig und drohend iſt; manche Einflüſſe von außen nimmt ſie ſehr offenſichtlich auf. Doch bewirkt die ſich aufdrängende Gegenwart im letzten Grunde nur, daß dieſe Natur nach an⸗ fänglicher Reizung ſich ſpröder in ſich zurückzieht. Daß ihre Melancholie ein wenig ſchärfer, ihre Süßigkeit herber gewor⸗ den iſt, als ſie in glücklicheren, harmoniſcheren Zeitläuften ſich wohl entfaltet haben würde. IV. Das zeitloſe Daſein, die Ruhe, der Frieden und die Rein⸗ heit des Naturhaften, jene Schicht alſo, wo Hofer im Grunde ganz zu Hauſe, iſt zugleich das Wurzelreich des Klaſſi⸗ schen. Und im Klaſſiſchen hat Hofers lyriſche Malerei gewiß ihren Anfang und ihr Ziel. Daß ſie möglich iſt, in unſerer Zeit, trotz unſerer Zeit, dafür danken wir dem Meiſter an ſeinem Ehrentage. G. F. Hartlaub. „Es geht aus wie das Hornberger Schießen“ In der neuen Ausgabe von Georg Büchmanns„Geflü⸗ gelte Worte“, die Alfred Streißler für die Deutſche Buch⸗ gemeinſchaft(Proſpekte gratis) herausgegeben hat, finden wir folgende Deutung des Sprichwortes vom Hornberger Sckießen: Die Redensart:„es geht aus, wie das Hornberger Schießen“, womit man die Erfolgloſigkeit einer Aktion kenn⸗ zeichnen will, ſoll eine originelle Vorgeſchichte haben. Die „Leipziger Neueſten Nachrichten“ vom 18. März 1914 berichten darüber folgendes:„Die früher gut württembergiſche Stadt Hornberg ſollte einmal zu Beginn des 18. Jahrhunderts den Beſuch ihres Landesherrn erhalten. Der Herzog ließ den wackeren Bürgern aber wenig Zeit, feſtliche Vorbereitungen für den Empfang zu treffen. Da der Rat der Stadt aber keinesfall den Beſuch des Landesherrn vorübergehen laſſen wollte, ohne irgendwie ſeiner Freude über die hohe Ehrung Ausdruck zu gben, beſchloß er, die alten Kriegsgeſchütze her⸗ vorzuholen, um damit dem Landesherrn Salutſchüſſe ent⸗ gegenzudonnern. Da man den alten rumpeligen Feldkar⸗ taunen nicht mehr ſo recht traute, ließen die Stadtväter am 8— ſtellen, das über Erwarten gut ausfiel. Am nächſten Tage, als nur noch wenige Stunden bis zum Eintreffen des Für⸗ ſten verblieben waren, machte man die furchtbare Entdeckung, daß beim Probeſchießen die ganze Munition bereits ver⸗ ſchoſſen war. Guter Rat war teuer; denn wo ſollte man in ſo kurzer Friſt Pulver beſchaffen? Da aber verfiel der Hornberger Bürgermeiſter auf einen geradezu„genial“ zu nennenden Gedanken. Er ließ alle Amtsperſonen vorm Rathauſe zuſammenkommen und gab ihnen den Befehl, ſich vor dem Stadttore aufzuſtellen und, ſobald der landesfürſt⸗ liche Wagen in Sicht käme, auf einen Schlag,„puff—paff“ zu ſchreien, ſo daß der Herzog vermeine, Böllerſchüſſe donner⸗ ten ihm entgegen. Und der Fürſt kam. Die biederen Horn⸗ berger brüllten, wie es ihnen von der hohen Obrigkeit be⸗ fohlen, aus Leibeskräften, daß die alten Stadtmauern wackelten. Ihr Geſchrei ſcheint aber einem Schuſſe nicht ſehr ähnlich geweſen zu ſein; denn der hohe Herr wurde ſehr auf⸗ gebracht und ließ jeden Schreier einen Tag, den Bürger⸗ meiſter aber drei Tage ins Loch ſtecken.“— Die Erzählung macht natürlich einen wenig hiſtoriſchen Eindruck. Wer das Wort vom Hornberger Schießen zuerſt aufgebracht hat, iſt nicht feſtgeſtellt. Roſe Pauly⸗Dreeſens Salome in Berlin. Roſe Pauly⸗Dreeſen ſang in der Krolloper zu Berlin das erſte Mal die Salome. Es war eine Neueinſtudierung unter Legals ſehr realiſtiſcher und gar nicht typiſcher Regie. Sie hatte großen Erfolg durch die ausgezeichnete muſtkaliſche und ſtimmliche Ausarbeitung der Partie, der auch ihre Er⸗ scheinung und ihr ſehr beteiligtes Spiel entgegenkommen. Höhepunkte wurden die leidenſchaftliche Szene mit Jochanaan und der breite lyriſche Schluß. Aus dem übrigen Enſemble iſt vor allen der kräftige Jochanaan Kreuns und der ſchauſpieleriſch ſehr perfidiſche Herodes von Wirl hervor⸗ zuheben. Zemlinſky dirigierte mit hinreißendem Tem⸗ perament. Oscar Bie. Im Warenhauſe Herr:„Dieſes Hemd iſt mir um eine Kleinigkeit zu eng.“ Verkäuferin:„Entfettungsmittel,— zweiter Gang links!“ 8 mf. 4. Seite. Nr. 417 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 8. September 1928 Das Weidwerk Der Frühling mit Mai und mit Roſen Iſt für Dichter, Poeten, Franzoſen. Kartoffeln, Rüben und herbſtlicher Wind Des deutſchen Jägers Frühling ſind. Das Feld wird leer, der Wind geht über die Stoppeln, der Wald verfärbt ſich. Viele unſerer gefiederten Sommer⸗ gäſte haben uns bereits verlaſſen und ihre Reiſe nach dem Süden angetreten. Ein anderer Teil hält ſich zur Abreiſe bereit. Der Jagoͤſchein lichtet, die gelben Felder der Jagdzeit mehren ſich. Die Feldjagd beginnt und bietet dem Jäger jetzt Gelegenheit, ſeine Fertigkeit in der Handhabung der Flinte zu zeigen. Vorausſetzung bleibt hierbei immer, daß 1 85 an einer zielbewußten Hege der Jagd nicht hat fehlen laſſen. Am 20. Auguſt hat Bayern, am 27. Auguſt Heſſen die Feldhühnerjagd eröffnet. In Baden iſt mit dem 1. September die Jagd auf Feldhühner und gleichzeitig mit Faſanen freigegeben. In Bayern und Heſſen beginnt die Schußzeit für letztere erſt am 16. September. Der 1. September iſt für den Aufgang der Faſanenfagd entſchieden zu früh. Die jungen Hähne ſind noch micht ausgefiedert bezw. ausgeſchildert und ſehen deshalb recht ruppig aus. Wie ich mich auf Jagden in Baden und Heſſen überzeugen konnte, fällt die Feldhühner jagd reichlich aus. Es fallen mindeſtens fünf Sechſtel junge und ein Sechſtel alte Hühner. Die jungen Hühner ſind vollwertig und an Wildbret von den Alten nicht zu unterſcheiden. Ihre Erlegung bietet, auch als reine Schußleiſtung betrachtet, viel größeren Reiz, als die Befagung halb ausgewachſener Auguſt⸗ ketten. Vor dem ſuchenden Hunde halten ſie dieſes Jahr viel beſſer, insbeſondere in Wieſen und im Klee, da das Feld durch die letztzeitigen Niederſchläge viel Deckung gewährt. Je ge⸗ ringer die Deckung, beſto ſchlechter halten die Hühner, zumal wenn ſie ſchon öfters bejagd und beſchoſſen ſind. Um ein früh⸗ zeitiges Aufgehen außer Schußweite zu verhindern, benutze man den Hühnerdrachen, der, von einer Begleitperſon geführt, einen hoch in der Luft kreiſenden Raubvogel vortäuſcht. Wenig und zur richtigen Zeit verwendet, leiſtet der Drache ausgezeichnete Dienſte. Selbſt aus der geringſten Deckung müſſen die Hühner herausgetreten werden. Wer allerdings ſchon bei guter Deckung die Täuſchung verſucht, kann damit rechnen, daß die Hühner dieſe Vorſpielegung falſcher Tat⸗ ſachen bald merken und ebenſo ſchlecht halten. Der aus⸗ dauernde Vorſtehhund mit einer flüchtigen Querſuche bei vor⸗ zitglicher Naſe, der feſt vorſteht, guter Bringer und zuver⸗ läſſig im Verlorenſuchen krankgeſchoſſener Hühner iſt, iſt jetzt des Jägers beſter Gehilfe. Auf ihn kommt es am meiſten an, wie die Strecke ausfällt. Wer morgens früh, da der Hund um dieſe Zeit am beſten auf das Geläufe kommt und die Hühner am beſten halten, anfängt, ſoll bei großer Hitze in der Mit⸗ tagszeit—2 Stunden ſich und dem Hunde Ruhe gönnen und vor allem ſeinem treuen Mitarbeiter für Waſſer oder noch heſſer für kalte Milch ſorgen. In Baden, Bayern und Heſſen geht mit Ende dieſes Monats die Schonzeit der Haſen zu Ende. In Württemberg erſt mit dem 15. Oktober. Viele Häſinnen tragen und ſetzen noch. Haſenhetzende Hunde ſind daher bei der Hühnerjagd keine gern geſehenen Gäſte. Die Enten fallen jetzt noch mit Vorliebe auf abgeerntete Getreidefelder zur Aeſung ein. Iſt dort Deckung vorhanden, ſo bietet ſich häufig Gelegenheit zur Erzielung guter Strecken. Im übri⸗ gen ſcheinen ſich die Enten ſehr verzogen zu haben, da durch die Dürre viele Altwaſſer, Brüche, Tümpel und Gräben aus⸗ getrocknet ſind und ſie dieſerhalb mehr als ſonſt die offenen Gewäſſer aufſuchen müſſen. Gegen Ende des Monats hat der junge Erpel verfärbt. Die Waldſchnepfen kommen jetzt von ihren nordiſchen Brutplätzen, um wieder nach Süden zu ziehen. Neben dem Strich kommt vor allem Buſchieren in im Geptember jungen überſichtlichen Beſtänden in Betracht. Wer hierzu Gelegenheit hat, vergeſſe nicht, dem ſuchenden Hunde ein kleines Schellchen anzuhängen, um Gewißheit zu haben, wo er iſt oder ob er die feſtliegende Schnepfe vorſteht. Der Rehbock iſt von der Brunft her noch ſchlecht an Wildbret. Sein Abſchuß kommt daher aus wirtſchaftlichen Gründen erſt gegen Ende des Monats in Frage. Da er ſeinen Wechſel jetzt wieder hält, iſt ſeine Erlegung erleichtert. In Bayern endet mit Monatsſchluß ſeine Schußzeit. Da weib⸗ liches Rehwild dort das ganze Jahr Schonung hat, iſt für dieſen Staat die Rehjagd ſchon geſchloſſen. Das bayeriſche Jagdgeſetz iſt in dieſer Beziehung wirklich muſtergültig. In Baden beginnt mit dem 1. Oktober, in Heſſen und Württem⸗ berg mit dem 16. Oktober die Schußzeit auf weibliches Reh⸗ wild. Ein gerechter Jäger wird dieſem Wilde gern bis zum November Schonung geben und ſich überhaupt beim Abſchuß dieſes Wildes Mäßigkeit auferlegen. f Der Hirſch ſteht in der Feiſte. Mit Ende des Monats äußern ſich jedoch die Zeichen be⸗ ginnender Brunft, die mit Oktoberanfang voll einſetzt. Das Wild rudelt ſich und ſucht wieder die ihm bekannten Brunft⸗ plätze auf. Während der Brunft tritt das Wild erſt kurz vor Mitternacht zur Aeſung auf die Felder und zieht früher als ſonſt wieder zu Holze. Für den Hochwildjäger bedeutet der Schrei des Hirſches die größte Anſpannung aller ſeiner Nerven, denn es kommt darauf an, den Kapitalen zu ſtrecken. Auch im badiſchen und heſſiſchen Odenwald ſtehen, wie ich mich kürzlich überzeugen konnte, noch Recken mit vorzüglicher Ge⸗ weihbildung, dank dem Ideal des Vereins der Odenwald⸗ jäger. Der Dachs hat in allen ſüddeutſchen Staaten Schußzeit. Meiſter Grimbart iſt in ſeinem Beſtande ſehr zurückgegangen, ſeine Schonung deshalb ſehr am Platze. Er ſollte nur noch im Winter mit Erdhunden am Bau erlegt werden. Früher gab es nichts Schöneres, als Dachs und Fuchs zu graben. Fah⸗ rendes Volk,— herumziehende Zigeuner, Korb⸗ und Sieb⸗ macher, Keſſelflicker, Schirmmacher u. dergl.— mit vorzüg⸗ lichen Stöberhunden ſehen in ihm einen Leckerbiſſen und wil⸗ dern ihn. Aus Erfahrung weiß ich, daß ſie in den von ihnen heimgeſuchten Gegenden jeden Bau kennen, dieſen verbauen und den Dachs in den umliegenden Feld⸗ und Obſtanlagen nachts aufſtöbern laſſen. Früher, als unſere vielen ſchmucken Jägerbataillone noch den Dachspelz auf dem Torniſter trugen, ſcheint ſeiner Schwarte mehr Schonung zugebilligt worden zu ſein. Durchziehende Raubyögel tragen jetzt zur Be⸗ lebung des Reviers bei. Wer eine Krähenhütte hat, kann ſich manche ſchöne Beobachtung vor dem„Auf“ verſchaffen und dabei ſeltene Gäſte erbeuten. Die gefiederten Räuber ſind im Allgemeinen ſeltener geworden. Dazu iſt ein großer Teil jetzt geſetzlich geſchützt. Infolgedeſſen kamen hauptſächlich Sperber und Habichte, ſowie das ſchwarze Geſindel für die Erlegung in Frage. Leider iſt die Kenntnis über die Merkmale unſerer gefiederten Räuber in Jägerkreiſen teil⸗ weiſe ſehr gering, ſodaß mancher geſchützte Vogel als Turm⸗ falke, Buſſard, Milan zur Erlegung kommt. Hier müßte in Jägerkreiſen mehr Aufklärung geſchaffen und noch viel mehr darauf geachtet werden, daß von Schießern nicht auf jeden Vogel Dampf gemacht wird. An den Fang des Haarraubwildes— Fuchs, Mar⸗ der, Iltis— ſollte jetzt ſchon gedacht werden. Luderplätze ſind mit Geſchiede des erlegten Nutzwildes anzulegen. Da der Herbſt nach langjährigen Erfahrungen immer ein Aufflackern des Wilderers bringt, iſt ſorgfältiger Jagdſchutz doppelt nötig. Insbeſondere ſind die„harmloſen“ Pilzſucher gut zu be⸗ obachten, da ſich unter dieſen oft die geriebenſten Schlingen⸗ ſteller verbergen. EmiI Orth Mannheim. Nicht zu glauben Früher war der leſende Fußgänger eine beliebte Spott⸗ perſon und manche Karrikatur wurde über ihn gemacht. War es doch keine Seltenheit, daß man Leute traf, die auf der Straße während dem Gehen ein Buch laſen und beim Ueber⸗ ſchreiten des Fahrdamms kaum von der ſpannenden Lekeüre aufſahen. Die Unſicherheit der Straße und der immer mehr wachſende Verkehr brachte dieſe ſtbrenden Hemmniſſe immer mehr zum Verſchwinden und man nahm kaum Notiz davon, da dieſe fehlende Selbſtverſtändlichkeit nicht empfunden wurde. Nur ab und zu ſah man noch femand, der die ge⸗ kaufte Zeitung raſch durchblätterte, um dieſe dann in der Taſche verſchwinden zu laſſen, aber von Leſen keine Spur. Doch man traute kaum ſeinen Augen: ging durch die Breite⸗ ſtraße zu der belebteſten Zeit ganz langſam ein etwa 15jäh⸗ riges Mädchen und las in einem nicht gerade neu ausſehen⸗ den Buch. Unbekümmert um die vielen haſtenden Menſchen ging es ſeines Weges und ſtörte ſich nicht an die vielen Stöße, die es einſtecken mußte, rempelte Leute an, ſchaute ſelbſt hier⸗ bet nicht auf und wäre beinahe den Randſtein hinuntergefal⸗ len, als es eine Querſtraße überſchritt. Aber das war nicht alles: an der Friedrichsbrücke ging das unvorſichtige Mädchen über die belebte Kreuzung, ohne das Leben zu unterbrechen. Kaum daß es nach einigen Schritten auf die Fahrbahn ſchaute. Ein Herr, der es auf das unvorſichtige Benehmen aufmerk⸗ ſam machte, mußte ſich noch freche Ausdrücke anhören. Aber das Mädchen wird wohl von der Leſewut ſolange nicht ge⸗ heilt ſein, bis ein Unglück paſſiert iſt, und die Reue wird dann zu ſpät kommen. a* 5* * Brotabſchlag. Infolge der in letzter Zeit zurückgegan⸗ genen Mehlpreiſe iſt die Bäcker⸗Zwangs⸗ Innung in der erfreulichen Lage, die Brotpreiſe für Mannheim und Vororte, die erſt vor 5 Wochen um 3 bezw. 2 Pfg. ermäßigt wurden, von Montag ab um weitere 3 bezw. 2 Pfg. herab⸗ zuſetzen, ſodaß der Brotpreis fſtr Schwarz⸗ und Halbweiß⸗ brot in den letzten 5 Wochen um je 5 Pfg. entſprechend den Mehlpreiſen zurückgegangen iſt. Der neue Brotpreis iſt aus dem Anzeigenteil erſichtlich. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſeulotterie. In der geſtri⸗ gen Vormittags ziehung wurden folgende Gewinne ausgeloſt: 10 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 15 506, 166 605, 244 644, 343 898, 349 272, in der Nachmittags ⸗ ziehung 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 130 718, 98 834, 14 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nru. 52 321, 117 283, 118 629, 190 675, 311 899, 358 879, 374062.(Ohne 51 währ.) 5 Veranſtaltungen * 30 Pfg.⸗Tag, Beleuchtung und Doppelkonzert im Fried⸗ richspark. Die Parkleitung will mit einem großen Garten⸗ Nachtfeſt einen glanzvollen Abſchluß der Saiſon bieten. Bei der vorgeſehenen Illumination werden ſich die Haupt⸗ lichteffekte am Weiher konzentrieren. Während der bengali⸗ ſchen Beleuchtung wird unter den Klängen eines Horn⸗ quartetts eine reich illuminierte venezianiſche Gondel über das Waſſer gleiten.— Der Geſangverein„Sänger⸗ einheit“ unter Leitung des Muſikdirektor A. Guggen⸗ bühler ſingt neben einem großen Chor eine Auswahl ſchöner Volkslieder. Das Orcheſter unter Herrn Beckers Leitung bringt ebenfalls ein ausgewähltes Programm.(Siehe Anzeige.) * Standkonzert. Zu dem am Sonntag, 9. September, 11.30 Uhr vormittags, bei gutem Wetter auf dem Friedrichs⸗ platz ſtattfindenden Standkonzert hat die Kapelle Homann⸗ Webau folgendes Programm aufgeſtellt: Vivat Akademia, Feſtouvertüre(Zimmer), Wie einſt, Walzer(Männecke), Fantaſie aus„Parſifal“(Wagner⸗Paepke), Einzug der Früh⸗ lingsblumen, Charakterſtück(Kockert), Heimatsgrüße, Marſch (öwenthal). * Stenographiekurſe. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, eröffnet der Badiſche Lehrerverband für deutſche Einheitskurzſchrift,(Reichskurzſchrift) e. V. Mannheim, Meßplatz 2, unter bewährter fachmänniſcher Leitung kommenden Montag abend im Gymnaſium bei der Kunſthalle neue Anfänger⸗, Fortbildungs⸗ und Diktierkurſe in Reichskurzſchrift für Damen und Her⸗ ren, ſowie beſondere Schülerkurſe für die Schüler und Schü⸗ lerinnen der oberen Klaſſen der hieſigen Volksſchule. Um allen Bevölkerungsſchichten den Beſuch dieſer Kurſe zu ermöglichen, kann das Honorar ausnahmsweiſe auch in Raten bezahlt werden. * Die Wurſtmarkt⸗Feſtſchrift iſt ſeit 49 Jahren ein Spie⸗ gelbild des von jeder Alltagsſorge losgelöſten Lebens und Treibens auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt, der heute beginnt. Eine Reihe der anerkannteſten und tempe⸗ ramentvollſten Pfälzer Schriftſteller und Schriftſtellerinnen hat intereſſante, von Humor gewürzte Beiträge verfaßt, die von dem bekannten Pfälzer Kunſtmaler Friedrich Joſſe luſtig, künſtleriſch hochſtehend illuſtriert wurden. Joſſe hat auch den wirkungsvollen zweifarbigen Einband geſchaffen, der auf der Titelſeite Gott Bacchus im tollen Treiben des Wurſtmarktes und auf der Rückſeite eine Perſiflage des be⸗ Veranſtaltungen Samstag, den 8. September Theater: Nationaltheater:„Und das Licht ſcheinet in der Finſterni“..30 Uhr.— Operettenſpiele im Roſengarten: „Der fidele Bauer“..00 Uhr. a Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“: Gaſtſpiel Otto Reutter, 8 Uhr. f Konzerte: Friedrichspark: Gartenkonzert des Arbeiter⸗Sänger⸗Kar⸗ tells..00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett,.30 Uhr. 5 Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Der Spion d. Pompadour, Schauburg:„Der Polizeiflieger v. Kalifornien. Capitol⸗ und Scala⸗Theater:„Vaterland“.— Glorta⸗Palaſt: „Dorine und der Zufall“. Ufa⸗Theater:„Die Macht der ſieben Sünden“. 0 Ausſtellung im Roſengarten: Deutſche Erfindungen und Neuheiten⸗ Meſſe—7 Uhr. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ u. Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch —5 Uhr; Freitag—7 Uhr. Sr T2=ß3ßdK————ͤ—?—————¼ kannten Plakates„Trinkt deutſchen Wein“ zeigt. Die flotten Zeichnungen ſind zwar noch reichlich baechantiſch, halten ſich aber gegen früher in maßvolleren Grenzen. Claire We itz el, die bekannte und erfolgreiche Dürkheimer Romanſchriftſtelle⸗ rin, veröffentlicht eine intereſſante Arbeit, betitelt„Nacht⸗ melodie“, ein Geſpräch der„Verlaſſenen“ nach dem Feſte. Hermann Schaefer, einer der feinſten Verherrlicher des Lorenz Weines, tſt mit einigen lyriſchen Liedern vertreten. Wingerter, der Speyerer Dichter, hat zwei ausgezeichnete Mundartgedichte„De Pälzer“ und„Die Ent“ geſchrieben. Roland Betſch, der weit über die Pfalz hinaus bekannte Romanzier, läßt drei Satiren, die meiſterlich von Joſſe mit Karikaturen ausgeſtattet worden ſind, ſeinen Schalk und Spott austollen. Hanns Glückſtein, der Mannemer⸗ pfälzer, hat ein paar ausgezeichnete luſtige Mundartgedichte verfaßt. Beſonders wird ſeine„Pälzer Weinpreisliſcht“ herzlichen Beifall finden. Auguſt Mohr, Elſe Ritters ⸗ pacher, Paul Renner, Karl Fiſcher, Friedrich Ca⸗ wein, Ludwig Hartmann, Heinrich Auguſt, Theod. Kloh, Albert Kranz, die alte treue Pfalzfreundin Lina Sommer und Hans Kling beſchließen den lebensfrohen Reigen. Die 44 Seiten ſtarke, einzige, offiziell zugelaſſene, im 49. Jahrgang erſcheinende Feſtſchrift kann durch alle Buch⸗ handlungen und Kolporteure oder vom Verlag J. Rhein⸗ berger.⸗G., Bad Dürkheim, bezogen werden. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Neckargemünd * Neckargemünd, 7. Sept. Bei der geſtern abend hier abgehaltenen Bürgermeiſterwahl fielen 35 Stimmen des Bürgerblocks und Zentrums auf Verwaltungsdirektor Dipl.⸗Kaufmann Müßig in Eberbach, während die Sozial⸗ demokraten 12 Stimmen ihrem Vorſtand, Bezirks⸗ und Ge⸗ meinderat Dr. Hermann Knorr und die Kommuniſten ihre 11 Stimmen dem früheren Gemeinderat Jakob Beck hier zu⸗ kommen ließen. Müßig iſt ſomit zum Bürgermeiſter auf 9 Jahre gewählt. Zuſammenlegung der Berliner Verkehrs⸗ 5 Unternehmungen Die Verhandlungen über die Vereinheitlichung der Berliner Verkehrsgeſellſchaften ſind zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen. Die Verkehrsdeputation hat der Vorlage über die Liguidation der Straßen⸗ bahn⸗Geſellſchaft, der Hochbahngeſellſchaft und der Aboag und vollſtändigen Verſchmelzung zu einer rein ſtädtiſchen Berliner Verkehrs ⸗A.⸗G. mit einem Kapital von 400 Millionen Mark zugeſtimmt. Durch die Verſchmelzung werden Zahlungserleichterungen von jährlich etwa 5 Mill./ erzielt, für den Ausbau des Berliner Verkehrsnetzes, insbeſondere der Schnellbahn, eine einheitliche Finanzpolitik geſichert und überflüſſige Doppel⸗ arbeit vermieden. Auch die bei der Hochbaugeſellſchaft vor⸗ handene Schwierigkeit, die mit den Treuhändern der ameri⸗ kaniſchen Anleihe der Hochbahn auseinanderzuſetzen, iſt da⸗ durch beſeitigt worden, daß die neue ſtädtiſche Verkehrs⸗A.⸗G. alle Verpflichtungen der Hochbahn gegenüber den amerika⸗ niſchen Anleihegläubigern übernimmt. Nunmehr wird der Magiſtrat ſeine Zuſtimmung zu geben haben, worauf die Vorlage zur endgültigen Beſchlußfaſſung der Stadtverord⸗ netenverſammlung zugehen wird. Das dürfte wahrſchein⸗ lich noch im Laufe des September der Fall ſein. 263 Bewerber um einen Bürgermeiſterpoſten * Oberingelheim, 6. Sept. Bei der Ausſchreibung des Poſtens für den Berufsbürgermeiſter ſind bei der Stadtverwaltung 263 Bewerbungsſchreiben eingelaufen. Von dieſen Bewerbern ſind drei Herren in die engere Wahl ein⸗ MANN iE NENA am., 12. und 16. September 1928 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. i N. 1 der blauen Mannheimer ennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, Bahnhofs buchhandlung. den Kiosken, Zigarrengeschäften u. s. W. den Filialen Waldhofstrasse 6, Schwetzinger⸗ strasse 20, Meerfeldstrasse I, in der Hauptnebenstelle R 1, 9/11 sowie im Verlag E 6, 2 Preis 20 Pfennig. Neue Mannheimer Zeitung. Seadsg * — 8 8 es 4* 8 a⸗ 7 f 4 1 Samstag, den 8. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 417 eee— zum 100. Geburtstage Leo Tolſtois am 9. Seplember 1928 Tolſtoi/ Von Frank Thieß Wenn der Unterſchied zwiſchen den großen Einzelnen und der Maſſe weſentlich darin zu ſehen iſt, daß ihre Motive wie ihre Zwecke grundverſchieden find, ſo werden damit auch die Irrtümer der Großen dem hämiſchen Gelächter der Nach⸗ welt entzogen. In Hunderten von Artikeln über Tolſtoti wird heute zu leſen ſein, daß er zwar ein großer Dichter aber ein ebenſo großer Tor geweſen iſt, als er verſuchte ſein Grund⸗ herrentum abzulegen und das Leben eines Bauern zu führen. Man wird nachweiſen, daß er daran ſcheiterte, ſcheitern mußte und um einer lächerlichen Ideologie willen beinahe ſeine Familie um Brot und Exiſtenz gebracht hätte. Man wird auch auf die chriſtlichen Traktate Tolſtois hinweiſen und noch einmal ſeine Abwehr Shakeſpeares und Goethes mit Tinte betupfen. Man wird nachträglich bedauern, daß er die für ſolche Torheiten verbrauchte Zeit nicht beſſer zur Abfaſſung vorzüglicher Romane angewandt habe, und die Akten über ihn ſchließen. Dieſe Kritik an der Perſönlichkeit Leo Tolſtois iſt heute in Weſteuropa durchaus üblich, ſie entſpricht der allgemein herrſchenden Bewertung des Nutz⸗Effekts und muß vorzüg⸗ Iich in einer Epoche Geltung haben, in welcher der Wert einer Perſönlichkeit lediglich nach dem bemeſſen wird, was ſie uns wert iſt, und Irtümer grundbſätzlich als Fehlhandlungen abgelehnt werben. Nun beſteht daran kaum ein Zweifel, daß Tolſtois reli⸗ glöſe Wahrheiten für uns von ſehr geringer Bedeutung ſind. Ferner iſt auch darüber kaum ein Meinungsſtreit möglich, daß Tolſtois Leben ſich als mißlungener Verſuch, ſeine Lehren an ſich ſelber zu verwirklichen darſtellt. Er hat trotz eines heroiſchen Aufwandes an ſittlichem Willen das nicht erreicht, was er wollte, was Buddha erreicht hatte, als er Fürſten⸗ ſchloß, Frau und Kind verließ und der religiöſe Führer eines ganzen Erdteils wurde. Warum Tolſtoi dies nicht erreichen konnte, und warum es zu ſeinem Glücke war, daß er in Jasnafa Poljana blieb und, ſo oft er ſich aufmachte, um end⸗ gültig davonzugehen, immer wiederkehrte, darüber werden wir zum Schluß Einiges zu ſagen haben. Bleiben wir zunächſt bei den großen Irrtümern dieſes Mannes. Otto Flake hat ſich neulich über die„Kreutzerſonate“ luſtig gemacht und ihre Sexualethik als kindiſch und töricht entlaryt. Er tat es mit ein paar Worten ſo wie man als Erwachſener die eigene Pubertätslyrik verächtlich findet. Dabei iſt dieſem klugen Manne keinen Augenblick der Gedanke gekommen, daß er bei ſolcher Kritik den untiefen Standpunkt eines Tagesrezenſenten einnahm, der über ein ſoeben erſchienenes Werk des bekann⸗ ten Schriftſtellers Tolſtoi die Achſeln zuckt. Der Umſtand, daß die„Kreutzerſonate“ der einzige wirklich mißlungene Roman Tolſtois iſt und ihre Moral uns, den Menſchen des Jahres 1928, inſonderheit einem Erotologen wie Otto Flake, abſurd erſcheint, beweiſt nicht das Geringſte gegen die abſolute Größe diſes Mannes. Es beweiſt nichts gegen die abſolute Größe Newtons, daß Einſtein zentrale Punkte ſeiner Theorie exakt widerlegt hat. Damit iſt folgendes deutlich außgeſprochen: Die„Irr⸗ tümer Tolſtois beweiſen deshalb nichts gegen ihn, weil es nicht die Irrtümer eines x⸗beliebigen Mannes, ſondern eben Leo Tolſtoi und ſomit in ihren Motiven und Zwecken welten⸗ weit von allem verſchieden ſind, was von der hämiſchen Maſſe unter ihnen verſtanden wird. Daß die Menſchen unſerer Tage den Kopf ſchütteln vor dem tragiſch verlaufenen Verſuch eines Dichters, ſeine ethiſchen Prinzipten unmittelbar ins eigene Leben umzuſetzen, iſt nicht verwunderlich. Unſere Organe ſind für die Erkenntnis des Ethtſchen als eines ſchöpferiſchen Prinzips an ſich, gleichgültig ob es praktiſch ſogleich durchführ⸗ bar iſt oder überhaupt nicht der Durchführung wert erkannt werden muß, abgeſtumpft. So erſcheint uns Tolſtois miß⸗ lungener Berſuch, aus einem Grafen ein Bauer zu werden als iſoliert baſtehende Marotte eines großen Dichters, der man ein gewiſſes mitleidiges Bedauern nicht verſagen kann. Man vergißt vollkommen, daß Tolſtot grade infolge ſeines Verſuches(deſſen Mißlingen durchaus ſekundäre Bedeutung hat) in Rußland unter der Jugend eine gewaltige Nachfolge gefunden hat, die, ohne ihm ſogleich folgen zu wollen, ſeine ethiſchen Poſtulate leidenſchaftlich meditierte und ſomit in ihren Lebensbau einwachſen ließ. Man vergißt, was noch wichtiger iſt, daß hier endlich ein Menſch unſeres Jahrhun⸗ derts— denn ſeine letzten Lebens fahre ragen ja noch in unſer Jahrhundert hinein, obwohl ſte geiſtig nicht zu uns gehören — verſucht hat, ein gewaltiges Ethos von tiefer religtöſer Fundamentierung zur Grundlage der eigenen Exiſtenz zu machen. Wo iſt einer unter uns, der bis zu ſeinem Tode nicht abließe von zähen Verſuchen, ſein eigenes Ethos gegen das Ethos der Welt auszuſpielen? So entſcheidend die Tatſache iſt, daß hier ein großer Dichter um die Verwirklichung ſeiner religtöſen Ideologie leidenſchaftlicher gekämpft hat, als Nietzſche um die Verleben⸗ digung ſeiner Philoſophte am eigenen Ich, ſo wenig ent⸗ ſcheidet Tolſtois Niederlage gegen ihn. Feſtzuſtellen iſt, daß er ſich nie beſiegt gegeben hat, daß er kurz vor ſeinem Tode zu erneutem Kampf um ſeine Freiheit aufbrach und, ein Achtzigtähriger, entſchloſſen war, ohne alle Hilfsmittel in die Welt zu wandern. Angeſichts des erſchütternden Endes dieſer Tragödie auf dem Bahnhofe von Aſtapowo erſcheint die Frage nach Sieg oder Niederlage vollends lächerlich. Ent⸗ ſcheidet vielleicht die Niederlage des deutſchen Volkes im Weltkriege über ſeine moraliſche Kraft? Iſt nicht im Bezirk des Ethiſchen der immer wieder aufſtehende Wille allein maß⸗ gebend? Stets zu Boden geſchlagen, ſtets von neuem ſich zum Kampfe ſtellend? Sophia Andrefewna Tolſtoi, die Gattin des Dichters, hat ein kleines Buch über ihre Ehe veröffentlicht, das bei C. Weller u. Co., Leipzig, in deutſcher Sprache erſchienen iſt und von allen geleſen werden ſollte, die über Tolſtots häus⸗ lichen Krieg ihren Spott nicht zu zügeln wiſſen. Was dieſe rührende, gütige Frau über dieſen Mann ſchreibt, den ſte bis zum Tode geliebt hat, den ſie über ſeinen Tod hinaus nicht verſtand, macht jeden Zynismus tot. Wie hier zwei Menſchen, die ſich tief und aufrichtig liehten, umeinander litten, das hat mit glücklicher oder unglücklicher Ehe nichts mehr zu tun; doch in einer andern Hinſicht iſt die Tatſache dieſer Liebes⸗ gemeinſchaft unendlich wichtig. Es iſt ſonderbar, daß die Kritiker an Tolſtvis Ehe nicht auf den naheliegenden Schluß verfallen ſind, daß, wenn dieſe Ehe wirklich„unglücklich“ geweſen wäre, Tolſtoi leichthin die Kraft gefunden hätte, davon zu gehen. Denn nicht die Angſt vor der freiwilligen Armut, die Furcht vor dem lebendigen Geſicht ſeiner Idee, ſondern die unüberwindliche Liebe an ſein Haus verhindert ihn, den Weg zu Ende zu gehen, zu dem er immer von neuem aufbrach. So entſtellt ſich Tolſtots Leben nicht als ein Konflikt zwiſchen dem wirklichen Grafen und dem fingierten Bauern dar, ſondern als der erſchüt⸗ terndſte Kampf zwiſchen Idee und Liebe, zwiſchen Freiheit und Bindung, den wir in der Geiſtesgeſchichte kennen. Buddha iſt fort gegangen. Er war ein Prophet, gott⸗ beſeſſen wie Jeſus, der ebenfalls riet, Vater und Mutter, Weih und Kind zu verlaſſen und ihm nachzufolgen. Vergeſſen wir nicht, daß das Werk des Propheten und das Werk des Dichters aus zwei verſchiedenen Quellen geſpeiſt werden, ob ſte gleich beide zu demſelben Ziel, zu Gott, hinſtreben. Der Prophet bedarf der Welt nicht, je freier er von ihr iſt, umſo reiner erſteht ſein Werk. Der Dichter iſt ohne die irdiſche Welt nicht denkbar, aus der er Blut und Kraft der Geſtaltung ſaugt. Sein Weg zu Gott führt ſtets durch ſie hindurch, ohne ſich jemals ganz von ihr zu löſen. Der Prophet bedarf der Jünger, in deren Mienen ſich ſein Werk ſpiegelt. Der Dichter bedarf der Lieb allein, und wo er ſie in einer Frau gefunden 5 3 5 ihm Welt und unlösbares Mittel zwiſchen Gott und Erde. ————— Tolſtoi und unſere Gegenwart Von Walter von Molo, Mitglied der Deutſchen Dichter⸗Akademie Tolſtois, des großen ruſſiſchen Dichters und Volks⸗ mannes gewaltige Wirkung geſchah in den letzten Jahrzehn⸗ ten des vorigen Jahrhunderts. Dem Heute, unſerer Gegen⸗ wart hat dieſer ſelbſtzerfleiſchende Prophet, hat das Bild ſeines Lebens aber noch mehr zu ſagen, ſtellt man es richtig ins Licht. Damals war Deutſchland reich, ſiegend war es wieber einmal hochgeſtiegen, die Wiſſenſchaft arbeitete ohne jeglichen Hemmſchuh, zu allem Irdiſchen waren wir geſchickt, unſer Handel drang in alle Welt, Deutſchland war anerkannt und geachtet, ſeine Technik und Induſtrie kämpften ſich zu der Stellung empor, die den Wohlſtand jenes deutſchen Tages ſchuf, den die Gewitter und die ſchweren Stürme verdunkeln mußten, die wir erlebten, in deren Zerſtörung und Trübun⸗ gen nun unſer Leben ſo lange fließt, bis wir von Tolſtoi richtig gelernt haben werden. i f Es iſt falſche Meinung, ſo zu ſehen, als ob alles, was ein Lehrmeiſter in ſich trägt, ohne Berechnung oder Umgeſtaltung uns Ernteſamen ſein könne und ſolle— iſt einer wirklich ein Meiſter, ſo bleibt er doch immer Menſch, das heißt unvoll⸗ kommene Erſcheinung. Als Tolſtoi, der ruſſiſche Ariſtokrat, erſt dichtend und dann religiös und ſozial wirkend, aus der Maſſe ſeiner Mitmenſchen hervortrat, da nahmen ihn die Einen, die Beſitzenden, als Senſation, als intereſſante, ſchrul⸗ lige Figur; die Armen und die Tieferen, vor allem die da⸗ maligen Langſameren, die das Erklettern des lange erſehnten äußeren Gedeihens aus inneren Begründungen nicht mit⸗ machen konnten, ſahen in ihm einen Führer, Erlöſer, den ſie geblendet zu unbedingter Nachfolge ſich verpflichtet hielten. Beide Meinungen waren Extreme, darum produktiv, aber auch gefährlich und falſch. Die einen nahmen ihn zu flach, die anderen zu tief, und weil im immer ewigen Wechſelgang des Daſeins ſtets auf Flachheit Vertiefung, auf Tiefe Ver⸗ flachung folgt, ſo haben heute die erſten weniger Unrecht als es ſcheint, aber wahrhaft nicht durch ihr Verdienen, und die, welche Tolſtot ohne Kritik verehrten, haben weniger recht als es den Beſten erſchten, aber wahrhaft nicht durch ihr Verſchulden. Und damit ſind wir dort, wo unſere Gegen⸗ wart und was ſie von Tolſtot lernen kann und muß. Tolſtoi war gewiß eine Senſation: die intereſſante ſchrul⸗ lige Erſcheinung, daß ein Künſtler die Kunſt ablehnt, ein Ariſtokrat und Reicher, der ſich als armer Bauer gebärdet, ein Genießer, der Asket ſein will, ein Ruſſe, der Weltbürger ſein will und doch immer Ruſſe bleibt. Aber dieſer auffallen⸗ den Schrulligkeit wohnt unverfälſcht das inne, was wir die ewig ſuchende, ewig unzufriedene Menſchen⸗ ſeele nennen, die wir, wenn auch nicht ſo abſolut deutlich in ihren Extremen, alle, beſonders wir Deutſchen gerade ſo pochend in uns tragen. Unſere kindiſche und kindliche Men⸗ ſchenſeele muß unſere Gegenwart, die, weil jeder recht haben will, ſo grauſam zerſtritten iſt, von Tolſtoi aus in ſich ſuchen, finden und verſtehen lernen. Dann wird mildes Begreifen die Gegner einander näher bringen. Und dann erfaſſen wir, warum und wieſo ihn viele als Führer und Erlöſer nahmen, der er nur ein hart ler⸗ nender Schüler der Führung zur Erlöſung war und ſo viel Unglück über einen großen Teil der Menſchheit durch ſeine Nachahmer brachte, die unvorbereitet und zu hurtig materiell aus ſeinen geiſtigen Lehren Ernſt machte, ſtatt ſich durch ihn ſeeliſch demutsvoll zu dem hinzu mühen, was ſein ferneres Ziel, ſeine Sonne war, zur Religion des wahren Chriſten⸗ tums, deſſen Reich nicht von heute auf morgen irdiſch erfüllt werden kann. Tolſtpi hat das ſoziale Gewiſſen ſeiner Zeit wachgehalten, er hat früh erkannt, als alles noch vom Materialismus und deſſen Herrſchaft, von der Geldziviliſation begeiſtert betrun⸗ ken war, daß alles gläſernes, ſehr zerbrechliches Glück iſt, was nicht vom Seeliſchen beherrſcht aus dieſem und für dieſes geſchieht— aber er ging darin, weil er dieſes Glück ja auch nicht zur Gänze beſaß, ſondern verzweiflungsvoll um deſſen Seligkeit rang, wieder zu weit und ſank in den Fehler aller Halbchriſten ein ſer war Halbchriſt, die Gegenwart hat Kaum⸗ Chriſten!), das irdiſche Leben zu verachten, ſtatt es froh, aber Wir wiſſen, daß Tolſtoi im Kern ſeines Weſens ein großer Dichter war, nicht ein Prophet. Wie hätte er als Dichter ſeine Liebe verraten können um der Idee des Propheten willen? Schrecklicher und wunderbarer Kampf eines gewaltigen Manes gegen die Mächte, die ihn ſeiner Beſtimmung erhielten. Hätte der Prophet die Liebe niedergerungen, wäre der Dichter (und mit ihm der Sinn ſeiner Exiſtenz) zerbrochen worden. ir hätten nie die ſpäten Dramen, nicht die„Auferſtehung“, nicht„Chadſchi Murad“, dieſes unſterbliche Epos von der Freiheit und dem Untergang eines Kaukaſiſchen Fürſten, doch dafür einen zerknitterten und ekſtatiſchen Prediger in der Wüſte als Erſatz erhalten. Wie wunderbar, daß dieſe ſchlichte Frau, ohne ihre große Aufgabe zu ahnen, allein durch ihre Exiſtenz ihn unauflöslich an den heiligen irdiſchen Bezirk band und ſo zum Anlaß ſeines tragiſchen Kampfes, aber auch ſeines herrlichen dichteriſchen Ruhmes wurde. Die„Nieder⸗ lagen“ des Propheten waren Siege ſeines Dichtertums, das aus dem rätſelhaften Bezirk des Unbewußten her aufſtand und ihn gegen ſeinen Willen an die wahre Miſſion ſeines Daſeins feſſelte. Und gegen ſeinen Willen ihn nicht löſte von der Liebe zur Frau, der Qual, dem Glück und dem Sinn ſeines Lebens. Tolſtoi⸗Miniaturen Von Kurt Münd Der junge Graf In Petersburg lebte Tolſtoi als junger Menſch das Leben ſeiner adligen Standesgenoſſen, das heißt: er ſpielte, trank und verbrachte die Nächte in lockerer Geſellſchaft. Doch auch ſchon damals kam oft der Geiſt über ihn, der ihn zu dem machte, als der er in der Geſchichte der Menſchheit weiter⸗ leben wird. Oft geſchah es, daß er beim fröhlichen Gelage, mitten in einem Scherz, zwiſchen zwei Gläſern Sekt aufſprang, ſich hilf⸗ los im Kreiſe der Kameraden umblickte, die verwundert auf ihn ſahen, und— wenn er nirgends einen verſtehenden Blick fand— hinaus ſtürmte in die Nacht, barhäuptig mit wirrem Harr, mit wirren Gedanken. Dann mußte die kühle Nacht⸗ luft Ordnung in ſeine Gedanken bringen, die ſich ſo ſehr um den Sinn des Lebens mühten und ihn doch nicht finden konnten. Die Kameraden pflegten ſich dann ſtumm und verwun⸗ dert anzublicken, die Achſeln zu zucken und zu ſagen:„Es hat ihn mal wieder gepackt.“ Sie ahnten damals nicht, daß es dieſes„es“ war, dieſe Beſeſſenheit von einem Geiſte, den ſie nicht kannten, der Tolſtof zu der reinſten Verkörperung der ruſſiſchen Seele gemacht hat. f Tolſtoi und der Bauer Später lebte Tolſtoi auf ſeinen Gütern, ein Bauer unter Bauern, ein Menſch unter Menſchen, ganz ſeinen Ideen hin⸗ gegeben. Eines Tages ging er durch den Wald und ſah einen Bauern, dem das Alter ſchon den Rücken krümmte. Der Greis mühte ſich, einen kleinen Baum zu fällen. Das Beil wollte ihm kaum in der Hand bleiben, und die Axtſtreiche prallten von dem Holz ab faſt wie von Stein. Tolſtoi ging zu dem Bauern hin:„Komm, Väterchen,“ ſagte er,„laß mich Deine Arbeit tun, ich habe mehr Kräfte als Du.“ Tolſtot fällte mit leichter Mühe den Baum, und der Bauer ſtand dabei, voller Ehrfurcht vor dem gräflichen Herrn. Als die Arbeit getan war, bemerkte Tolſtot, daß der Muſchik ein Lachen kaum unterdrücken konnte.„Warum lachſt Du?“ fragte er ihn. „Ich habe eben daran gedacht“, ſagte der Bauer,„daß meine Kameraden mich für verrückt halten würden, wenn ich ihnen eine Arbeit abnehmen wollte.“ Betroffen ließ Tolſtot die Axt fahren.„Es iſt doch ſelt⸗ ſam um den Menſchen beſtellt“, dachte er, als er heimwärts ſchritt. er war Ruſſe aus ber ruſſiſchen Färbung ſeines Evangeliums heraus und un vollkommener Menſch, das, was gemeinhin ohne nähere Bezeichnung Menſch genannt wird, in dieſem Sinne ein großer, weil, um des Strebens nach Reinheit und Gerechtigkeit willen, groß und hart leidender Menſch⸗ Die Armen, die lebhaften, aber nicht alles überſehenden Herzen ſeiner unbedingten Jünger haben die Erreichungen ſeiner Paſſtion materiell im Zuſammenleben der Menſchen, ſo weit es ging durchgeführt, und ſie wollen mit edler Un⸗ geduld noch immer mehr davon durchführen; das muß ſich als unmöglich dauernd erweiſen, ſo weit es ſich nicht nur um die Vernichtung von Rückſtändigkeiten im Sozialen, einge⸗ bettet in allgemeine Humanität, handelt, denn alles zu Ra⸗ dikale ſtößt wohl eine Zeit aus Lauheit heraus und voran, bricht aber früh oder ſpäter ab, weil jeder Radikalismus Ein⸗ ſeitigkeit und damit Ungerechtigkeit, Unhumanität iſt, alſo Gegnerſchaft gegen das Evangelium, dem man doch dienen, zu dem man doch alle führen will. Unſere Gegenwart muß von Tolſtoi und der Wirkung ſeines Lebens und Werkes lernen, daß wir alle brüderlich verbunden leben ſollen, daß uns allen Gerechtigkeit fehlt, daß die Seele und nicht das Geld und die äußerlichen Ge⸗ bärden den Wert machen; ſie muß aber auch lernen, daß wahre Brüderlichkeit immer alle und nie nur eine Gruppe oder Partei umfaſſen darf, daß ſie ſonſt Phraſe, Geſte, Heuchelei iſt, die ſtets dazu führen, wenn entweder aus Neid oder Mammon des Herzens darum gekämpft wird, andere herabzureißen und zu vernichten, um ſich an deren Stellen zu ſetzen, oder von Brüderlichkeit nur geredet wird, um die andern aus Egoismus unten zu halten— mit Gewalt kann nicht chriſtlich gehandelt, kann nichts von dauerndem Wert jemals erreicht werden. 5 Hat unſere Gegenwart und die Erde das von Tolſtoi und ſeinem Wirken gelernt, dann wird ihr der Weg in hellere, weil einigende Zukunft ſein, erſt dann wird das Suchen unſerer Gegenwart nach der ſogenannten neuen Religion, die Sehnſucht nach Sicherheit gebendem Wiſſen und nach demuts⸗ voller Unterordnung unter die erkannte Vernunft des Ge⸗ erfüllt von der Ewigkeit und als Stück der Ewigkeit, zu leben; ſchehens der Ewigkeit iſt, geſtillt werden können. 0% Seite. Nr 417 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 8. September 1928 Zur 150. Sein Leben und Wirken Von Bertha Wit. Immer werden fich uns ein paar ganz beſondere Vor⸗ ſtellungen mit dem Namen Brentano verbinden; denn man kann ihn nicht ausſprechen, ohne an des„Knaben Wunder⸗ horn“, an Bettina, vor allem an die Romantik zu denken, die ſich gerobe an dieſen Namen unlösbar knüpft. Es gibt keinen typiſcheren Vertreter für dieſen Begriff als Brentano; nirgends kommt das Phantaſtevolle, Sprunghafte, Bizarre jener eigentümlichen Richtung mehr zum Ausdruck als in den beiden genialen Geſchwiſtern. Es find wunderliche geiſtige Er⸗ ſcheinungen, dieſe ruheloſen, auf allen Gebieten herum irr⸗ lichternden Geiſter Clemens und Bettina, die man bei ihrer ſich eigentümlich ergänzenden Seelenverwandtſchaft kaum von einander trennen kann. Aber den bedeutenderen Platz, den Bettina ſich durch ihre Beziehungen zu Goethe ſichern konnte, macht Clemens ihr als die größere literariſche Erſcheinung trotz aller Zwieſpältigkeit ſeines Könnens ſtreitig. Nicht alles, was die Romantik hervorgebracht hat, gehört der Vergangen⸗ heit an.— auch Brentano nicht. In manchem erkennen und hewundern wir noch den Könner in dieſem halbentwickelten, halbgebildeten Genie, das durch ſprühenden Witz und Geiſt und beißende, angriffsluſtige Jronie über den leeren, ver⸗ wüſteten Zuſtand ſeiner Seele forttäuſchte. In dieſer Seele wohnt ſo viel Entzückendes und Grauen⸗ haftes, ſo viel Tiefes und Leeres beieinander, daß es ſchwer wird, ihr immer gerecht zu werden. Brenlano ſelbſt nennt ſich in ſeinem mutwilligen Witz, in dem er wie ein Pfau zu glänzen liebt, unter dem aber bei aller einſchmeichelnden Liebenswürdigteit eine giftig⸗höhnende Gefühlloſigkeit er⸗ ſchreckt, einen„vagierenden Teufelskomöbdianten“. Ohne eigentliche Kenntniſſe und Bildung, was ihn bald beſchämt, hald ihm Hohn und Spott gegen die Gelehrſamkeit entlockt, bleibt er, ganz im Sinne der Romantik, ein Unfertiger, der, ſchwankend zwiſchen Vorzug und Nachteil ſeines Bildungs⸗ und Seelenzuſtandes, wie kaum ein anderer zum Zerſetzenden und Selbſtzerſtöreriſchen des romantiſchen Weſens neigt. Zu⸗ weilen iſt er über dieſen Geiſt der Verneinung in ſich ver⸗ zweifelt und konſtatiert dann:„Ich armer Teufel fühle, daß ich ohne Logik und Faſſung voll Einfälle bin, die oft nicht Stich halten, aber ſtechen.“ Aehnlich ſagt Dorotheag Schlegel, er ſei von einem böſen Geiſt beſeſſen, der alle ſeine ſchönen Gaben oft mit einem Schlage vernichte. S mochte man ihm mit ſeinem wunderlichen Weſen, durch das er gleichwohl oft Aßſtieß, kaum zürnen: Görres betrachtete in nicht einmal als Mann, ſondern als ein liebes, unartiges Kind. So nennt ihn auch Georg Brandes eine Erſcheinung, die weniger als Menſch, aber mehr als pfychologiſcher Fall Intereſſe fordert. Brentand hatte nie Neigung gehabt, irgend etwas gründlich zu lernen oder gar ſich in die Euge eines bürgerlichen Berufs zu fügen. Als Kaufmann im väterlichen Kontor in Frankfurt oder in der Branntweinhandlung eines Geſchäftsfreundes in Langenſalza zu ſitzen, das hielt dieſer Sproß einer Familie, die nach Arnims ſcherzhaftem Ausſpruch eine Verbindung von Feuer und Magnetismus, war, nicht aus. Bald gewann er durch des Vaters Tod Freiheit, Ver⸗ mögen, Selbſtändigkeit, und nun begann jenes Wanderleben, das ihn in Jena und Berlin dem Schlegel⸗Tieckſchen Kreiſe zuführte, in dem ſein Auftreten mit ſeinem erſten Roman „Godwi“ allerdings eher peinlich empfunden wurde. Aber der unſtete, ungebundene Geiſt, wie er bald abſtößt, bald entzückt, ſieht keine Schranken und Richtlinien. Bald iſt er am Rhein, bald in Wien, dann kommen ein paar glückliche Jahre in Heidelberg, da er mit Sophie Mereau, der geſchiedenen Frau eines Jenger Profeſſors, die glücklichſte Ehe gründet und mit ſeinem Schwager Arnim die Sammlung„Des Knaben Wun⸗ derhorn“, dieſen köſtlichen Schatz unvergänglicher Volkspoeſie, beginnt. Die Gattin wird ihm entriſſen, und auf dieſe glück⸗ liche Ehe folgt mit der entführten Nichte eines Frankfurter Bankiers eine ebenſo unglückliche, von der Brentano ſagt, hier habe er vollſtändig erfahren, was die Hölle ſei. Raſche Scheidung befreit ihn; die Frauen, denen er ſich meiſt ohne Wahl und Unterſchied nähert, ſind dieſem in ſich zerriſſenen Dichter keine guten Geiſter, die ſein Gemüt beruhigt hätten. Für ihn gibt es nur drei Frauen,„in deren Nähe die Furien ihren Gepeinigten verlaſſen“,— ſeine Gattin, die er kaum drei Jahre beſitzt, die Frau ſeines Bruders in Wien und Luiſe Henſel, die geiſtige Freundin jener Zeit, da aus dem Spötter und Genießer der weltabgekehrte, krankhafte Myſtiker wird. Brentano, der Katholik, der ſeinen Glauben bisher be⸗ ſpöttelt hat, wird plötzlich unter dem Einfluß der frommen Freundin ein Gläubiger von faſt jeſuitiſcher Strenge, der ſich aus Mißmut über ſein bisheriges Leben völlig der Welt ab⸗ wendet. Jahrelang weicht er nicht aus dem Bannkreis jener Nonne von Dülmen, deren ekſtatiſcher Zuſtand ihn mit Be⸗ obachtungen ſechs Jahre lang in Anſpruch nimmt. Ein Tage⸗ buch von 14 Bänden iſt das Ergebnis dieſer myſtiſchen Ge⸗ meinſchaft mit der Stigmatiſierten und ihrer Pflegerin. Nebenbei entſtehen zwar noch ein paar ſchöne Geſchichten und Märchen; aber mehr und mehr verfinkt der Dichter in myſti⸗ ſcher Krankhaftigkeit, bis er 1842 ſtirbt. Sophie Mereau ſchreibt ihm einmal:„Gebrauchen Sie die einfachſten, natürlichſten Mittel, den Dämon namenloſer Unruhe zu verbannen.. Sie haben viel Talent, aber Talente ohne Willenskraft gleichen einem zarten, blütenbeladenen Zweig ohne Stütze, den ſeine Zierde ſelbſt nur tief herab⸗ zieht.“ Dieſe feinſinnige Frau erkennt den verderblichen Zwieſpalt ſeines Weſens, der ſeinem Schaffen ſchadet. Brandes nennt ihn den„verlorenen Sohn der Poeſie“, ob er hier gleichwohl ein Verſchwender geweſen ſei, der mit dem FJeuer⸗ werk ſeines Geiſtes noch heute faſt unwiderſtehlich anzuziehen vermag. Für größere Schöpfungen fehlt ihm die Kraft der Konzentration, die feſte Charakterzeichnnug, da wird er leicht formlos. Wo Goethe einmal von einer„Epoche der forcierten Talente“ ſpricht, hat er Brentano im Auge. Aber Breutano hat einen bedeutſamen Vorzug: das iſt ſein ſchlichter, volks⸗ mäßiger Liedton; hier kann er nicht nur zum nachdichtenden Schatzgräver deutſcher Volkspoeſie werden, hier wird er auch der Vorläufer Eichendorffs und Heines. Daher bleibt dies verlorene Kind der Romantik immerhin eine bedeutungsvolle Erſcheinung in der deutſchen Literatur. Irauen um Clemens Brentano Von Erna Reidel. Nicht häufig haben Frauen eines Dichters Leben und Schaffen ſo weitgehend beeinflußt, durch innige, verſtänd⸗ Atsvolle Etebe beflügelt, durch bittere Enttäuſchung gelähmt, durch Liebeswege auf Irrwege geleitet, wie die Frauen, die durch Clemens Brentanos Leben ſchritten, es ſelig und un⸗ ſelig werden ließ. Dieſem nächſt Eichendorff größten Lyriker der Romantik hat das Leben des Glückes Maß kärglich zugemeſſen; dem ewig Unſtäten, den das bunte, luſtig wuchernde Rankenwerk der Phantaſtie zuweilen allzu feſt zu umſchlingen drohte, ihm, der„von Jugend auf immer zu ſtürmiſch in allem war“, hat ein wenig gütiges Geſchick nach allzu kurzem Glück die Frau entriſſen, die befähigt geweſen wäre, ihm durch ihre Liebe, Klugheit, feinſte Einfühlung und„eine immer heitere ruhige Stimmung“ Ausgleich und Harmonie zu geben zu freudigem Leben und gedeihlichem Schaffen. Freilich hat Clemens Brentano, bevor er Sophie fand, und nach ihrem Tode auch andere Frauen geliebt, ſicherlich in dem wohl unbewußten Suchen nach einer Frau, deren Liebe, Verſtändnis und hei⸗ teres Gleichmaß ſein Weſen ergänzt und für ihn der„ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht“ geworden wäre, doch dieſes Glück war ihm nie wieder beſchieden. Es iſt wohl begreiflich, wenn ſich der junge Clemens, der in liebeleerer Kindheit aufwuchs, fern der Mutter, die ihm bald der Tod raubte, bei Vater und Großmutter kein Ver⸗ ſtändnis fand und nur mit den Schweſtern(Sophie und ſpäter Bettina) ſeeliſchen und geiſtigen Zuſammenhang be⸗ ſaß, früh nach Liebe ſehnte und ſchließlich in ſo viel Schwär⸗ mereien und Liebſchaften geriet, daß ihn Bettina fragte,„wie oft er mit einer neuen Liebſchaft in die Wochen komme“. „Das erſte Mal Walpurgis“, ſagt ſie,„das zweite Mal die Gachet und nun Benediktchen, hinter all dem ſteckt nun noch Mienchen, da ſteckt die Günderode, da ſteck ich auch, dahinter ſteckt auch die Eitelkeit.“ In dieſer heiteren Aufzählung iſt eigentlich nur „Mienchen“ für Clemens bedeutſam. Benediktchen Korbach hon Koblenz hat er wohl nur flüchtig geliebt, Karoline von Günderode als Bettinas Freundin geſchätzt und für die Emigrantin de Gachet, deren Erlebniſſe im Vendserkrieg ſie mit einem romantiſchen Schimmer umgaben, mit Bettina ge⸗ ſchwärmt und den reichlich abenteuerlichen Plan erwogen, mit ihr und Bettina nach Spanien zu gehen, dieſe Abſicht aber unter Savignys klugem Rat ſchließlich wieder aufgegeben. „Mienchen“ indeſſen, Marianne Jung, ſpäter als Marianne Willemer Goethes„Suleika“, hat zweifelsohne das Herz des jungen Romantikers mit wirklicher Liebe erfüllt. Marianne,„die ich ewig lieben werde“, wie ſein Lied ver⸗ heißt, erſcheint als Biondette in den Romanzen vom Roſen⸗ kranz. Willemer, der ſie 1800 in ſeine Familie aufgenommen als Apone und bleibt auch als Frau Willemer eine geſchätzte Freundin. Noch 1838 eignet Brentano„dem liebſten Groß⸗ mütterchen“ mit herzlichen Worten ſein Gockelmärchen zu. Mariannes Ueberſiedlung in Willemers Haus und Vreutandos höchſte, freilich nur allzu kurze Glück ſeines Lebens ſchenkte, mögen ſeine Liebe zu Marianne verdrängt haben. Schickſalhaft und unbezwinglich war in Jena zwiſchen Sophie Mereau, der Gattin des Profeſſors der Rechte, Ernſt Karl Mereau, und dem um fünf Jahre jüngeren Clemens Brentano leidenſchaftliche Liebe aufgeflammt, die zweifellos im vollkommenſten gegenſeitigen Verſtehen und im ſchönſten ſich ergänzenden ſeeliſchen Einklang begründet war. Darum war es auch vergeblich, daß Sophie, die als kluge und gemüt⸗ volle Dichterin von einem Schiller und Herder geſchätzt wurde, lange und zäh um ihrer Pflicht willen gegen dieſe Liebe kämpfte, obſchon ihre Ehe mit Mereau ſchon zuvor durch innere Gegenſätze und mangelndes Verſtändnis unhaltbar ge⸗ worden war; vergeblich, daß ſte in weiter Entfernung vom Geliebten Ruhe zu finden ſuchte. Aber ſelbſt als 1801 die Mereauſche Ehe im Einverſtändnis der Gatten durch Karl Auguſts Gnade auf einfachſtem Wege geſchieden war, ſtellten ſich dieſer Neigung noch mancherlei Hinderniſſe und Schwierig⸗ keiten in den Weg, inſonderheit von ſeiten der Familie Bren⸗ tand, die auch religiöſe Bedenken gegen die geſchiedene Frau ins Treffen führte. „Ja zieht und zerrt nur“, ſchreibt Brentano einmal,„wir lieben uns und ihr müßt euch einſt noch freuen daran.“ Da Sophie Schubert nach ſeiner feſten Ueberzeugung das einzige Weib iſt, das ihn als Gattin glücklich machen kann, ſucht er immer wieder die Bedenken ſeiner Familie zu zerſtreuen und ſie zu überzeugen, daß keine Liebeständelei ihn„und Sophie zuſammengeführt, ſondern mannigfache Uebereinſtimmungen und Ergänzungen der Gemüter, der Anſichten und der Aus⸗ führungen unſerer Lebenspläne“. Er verſichert:„Mit mei⸗ nem guten Weib werde ich gerechter werden, da ſie die Welt⸗ verhältniſſe weit beſſer verſteht als ich und die große Lebens⸗ klugheit beſitzt, an die menſchliche Geſellſchaft keine Anſprüche zu machen, obſchon ſie allen Beziehungen in ihr genügen kann und mit ihrem Wohlwollen immer gibt, wo ſie verlangen könnte; und ihre Liebe niemals aufdringt, in der Einſamkeit ſelbſt ihren Reichtum an Geiſt niedergelegt hat, in dem ſie ſchwelgen kann und reicher iſt als andere, die ſich im Beſitz der Wohlhabenheit fühlen. Es wird kommen und muß kom⸗ men, daß ſie das Eis ſchmelze, denn ſie iſt der Frühling und hat den Geiſt des Belebens! Und das gewinnt die Herzen!“ Undlich im Herbſt 1803 konnte Elemens Brentano in Marburg unter dem Segen eines proteſtantiſchen Geiſtlichen ſeine Ehe mit Sophie Schubert ſchließen. Im Frühjahr 1805 entſproß dem glücklichen Bund ein Söhnthen, dem indeſſen nur ein ſehr kurzes Leben beſchieden war. Doch in Heidel⸗ berg, wohin das Ehepaar inzwiſchen übergeſiedelt war, wo Brentano eine glückliche, frohe Zeit des Schaffens im Kreiſe der Romantiker erlebte, ſollte ſich eine neue Hoffnung er⸗ füllen. Aber bei ihrer Erfüllung ſtand der Tod; Sophie ſtarb am 31. Oktober 1806 und ließ ihren Gatten in düſterer Verzweiflung zurück, Noch 6 Fare nach ihrem Tode ſchrieb größere Neigung zu Sophie Mereau, der Frau, die ihm das Achim von Arnim:„Ich wünſchte ihm von ganzer Seele, daß 4 ieberkehr des Geburtskuyrs Elemens Brentune ſeine erſte Frau nicht geſtorben wäre; er hat unglaublich viel verloren.“ Er hatte Unerſetzliches verloren, denn keine Frau hat nachdem die Stürme ſeiner Seele lind geglättet, hat dem Ruheloſen, ſoweit es überhaupt möglich war, ſtetiges Glück und Ruhe geſchenkt, in denen ſeine Kunſt reifen und freudig ſchaffen konnte. Brentano mag das auch ſelbſt ge⸗ wußt hahen. Seit ihrem Tode litt es ihn nicht mehr in Heidelberg, denn„Heidelberg tat mir weh“, ſchrieb er,„als es grün wurde; jede aufgehende Blüte war eine aufbrechende Wunde, jeder Ton ein Schrei nach der Toten.“ a So ging er nach Frankfurt— zu ſeinem Unheil. Denn dort faßte Auguſte Busmann, die Nichte des Bankiers Bethmann, obſchon ſie bereits verlobt war, eine leidenſchafk⸗ liche Neigung zu ihm, veranlaßte ihn ſchließlich, ſis gu ente führen und ſich mit ihr trauen zu laſſen(Febr. 1808). Doch bald erfüllte die ungezügelte, offenbar ſtark hyſteriſche Frau ihre Ehe mit„Feuer und Flamme, Blitz, Hagel, Donner, Eheſcheidung und Mordgeſchichten“, wie Görres ſchreibt, und ſpielte zu wiederholten Malen ein frevles Spiel mit dem Selbſtmord, durch den ſie übrigens ſpäter tatſächlich endete. Es kam endlich ſo weit, daß Brentano, als auch ein Beſſe⸗ rungsverſuch fehlgeſchlagen war, von der„Furia“ flüchtete und energiſch auf Scheidung drang, die denn auch erfolgte Die Schatten aber und Schreckniſſe dieſer unglücklichen, über⸗ eilt geſchloſſenen Ehe, die auch ihren dichteriſchen Niederſchlag im„Prolog zur Gründung Prags“ fanden, haben zeitlebens Clemens Brentano umdüſtert. Gleichwohl eutbrennt der unſtäte Dichter nach einigen Wanderjahren wieder in Ltebe; diesmal allerdings zu einer Frau, die deſſen würdig war, zu der fungen und ſchönen Dich⸗ terin Luiſe Heuſel(Berlin 1816). Ein neuer Liebesfrühling erblüht aus der Neigung zu dem„unergründlich guten Kinde“, formvollendete Gedichte entſtehen. Leidenſchaftlich wirbt der reife Mann um das junge Mädchen, wäre bereit, zum Proteſtantismus überzutreten, um ſie zu gewinnen, aber die lutheriſche Pfarrerstochter, ſelbſt entſchloſſen, katholiſch au werden, verweiſt ihn, dem ſie nur ſchweſterliche Liebe und Freundſchaft entgegenbringen kann, an ſeine Kirche. Und bei ſeiner Kirche ſucht nun Breutano Frieden, Halt und Troſt in ſeinem tiefen Liebesleid. Die katholiſche Kirche hatte einen treuen Sohn wiedergefunden, der die Viſionen und Betrach⸗ tungen der Anna Katharina Emmerich aufzeichnete und ihren „Lebensumriß“ ſchuf, aber ſeinem bisherigen Schaffen, feiner Kunſt verloren war. „Frühlingshauch und Sommerbrand“ lernte er allerdings noch einmal kennen. Abermals erweckt eine„lutheriſche Jungfer“, Emilie Lindner, eine Schülerin des Münchener Akademieprofeſſors Schlotthauer, in ihm Intereſſe, und bei dem Verſuch, ſie zu bekehren, Liebe. Noch einmal ſoll Bren⸗ tano um eine Frau geworben haben. Aber auch dieſe letzte Liebeshoffnung mußte er einſargen.„Geh hin, du Jahr voll Tränen“, freilich ohne daß die Freundſchaft mit dieſer ernſten und geiſtvollen Künſtlerin unter dieſer Ablehnung litt. Auch mag ſein Einfluß auf ſie, die das beſte Bildnis von ihm ſchuf, trotzdem wirkſam geworden ſein, da ſie zwei Jahre nach ſei⸗ nem Tod— er ſtarb am 8. Juli 1842— zum Katholtizismas übertrat. Lockend gleich einem ſchillernden Schmetterling iſt ſo man⸗ chesmal die Liebe über Clemens Brentanos Lebensweg ge⸗ flattert; aber nachdem er ſie einmal gehaſcht zu kurzem Beſitz, entflog ſie gaukelnd und ließ ihm bitter⸗füßes Liebesl id. Literatur * B Pin Na,„Das Buch vom Lebendigen Gott“. Ko⸗ ber'ſche Verlags buchhandlung, Baſel/ Leipzig. Von Gott zu reden, gehört nicht zum guten Ton. Wollte jemand in fröh⸗ licher Geſellſchaft von Gott zu ſprechen beginnen, ſo würde ſicher plötzlich eine peinliche Stille eintreten. Man würde Bekehrungsverſuche wittern oder doch mindeſtens befürchten, daß perſönliche Ueberzeugungen verletzt, Meinungsſtreitig⸗ keiten hervorgerufen werden könnten. So ſtark ſcheiden ſich an dieſem Wort mit Ja und Nein die Geiſter. Und doch ſind es im Grunde nur Vorſtellungen von Gott, was die Menſchen, Bekenntniſſe und Kirchen, im Meinungsſtreite trennt. Wollte man ſelbſt kirchengläubige Menſchen genau befragen, was ſie unter dem Worte Gott ſich denken, vorſtellen, empfinden, ſo würde bei einer ſehr großen Anzahl ſich er⸗ geben, daß Gott für ſie nicht mehr als ein Gedankenbild iſt. genährt von eigenen und überkommenen Vorſtellungen, nichts Lebendiges, Wirkſames, ein götzenhafter Schatten.— Nicht von ſolchem Gedankenbild, um das man ſtreiten kaun. iſt in dieſem Buche die Rede, ſondern von etwas Lebendigem, das all die ſchattenhaften Begriffsbilder der Kirchen und Bes kenntniſſe, wenn es vom Einzelnen erlebt wird, erſt mit Wirklichkeitskraft erfüllen würde.— Bs Pin Ra greift keine der Gottesüberzeugungen und Glaubensſätze an, die von den verſchiedenen Religtonen der Erde heilig gehalten wer⸗ den. Und doch zeigt er gerade dadurch, was er über den lebendigen Gott zu ſagen weiß, der nicht im Denken gefunden werden kann, ſondern als lebendigſte Wirklichkeit im eige⸗ nen Innerſten jedes Menſchen geboren wird, wie eine ſolche kraftvolle Lebensgewißheit dieſen Glaubensſätzen fehlt, ſoweit ſie nur in den Gedanken der Gläubigen lebendig ſind. Wer ſich zum Erlebnis deſſen, was Bo Pin Ra den Lebendigen Gott nennt, nach ſeinen Ratſchlägen innerlich bereit machen will, wird keinen wirklich erlebten Glaubensſatz aufgeben, keine Religionsgemeinſchaft verlaſſen müſſen, ſondern was er bisher bloß ſchattenhaft ahnte und ohne wahres Erleben beſaß, erſt mit voller Lebenskraft, bis ins Leben des Alltags hinein und gerade dort, erfüllt ſehen. * Gustav Renker,„Der Abend des Heinrich Biehler.“ Druck und Verlag von Friedrich Reinhardt in Baſel. Der Dichter hat ſeinem Vater, deſſen Andenken auch das Buch ge⸗ widmet iſt, hier ein prächtiges Denkmal geſchaffen. Dichtung und Wahrheit fließen ineinander über und dieſe ſelbſterleb⸗ ten Bücher gehören meiſtens auch zu den beſten Werken eines Schriftſtellers. Das iſt auch hier der Fall. Mit warmer Sohnesliebe zeichnet der Verfaſſer die Geſtalt des alternden Heinrich Biehler mit ſeiner engen Naturverbundenheit und ſeinem ſtarken Innenleben. Beſonders ergreifend iſt auch ſein eigenartig ſchönes Verhältnis zum Tode geſchildert. Dieſem äußerlich ſo unſcheinbaren Menſchen verdankt ſein Sohn Hans das Beſte in ſeiner Kunſt. Der Vater allein verſteht es, daß der junge Polytechniker das Studium der Muſik ergreift. Er ſtützt ihn durch ſeinen Glauben an ſeine Berufung und er iſt es auch, der ihm die Bekanntſchaft mit jenem ideal veranlagten Mädchen vermittelt, das ſpäter ſeine Braut wird.. * * . * 5 N Samstag, den 8. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 417 — „Der ſchwarze Vere von Wilflingen“ „Franz Kaver Blumenſchein, Schuhmacher aus Wilf⸗ lingen, wegen Diebſtahls u..“, ſo lautete die Tagesordnung zur Ulmer Schwurgerichtsverhandlung. Dieſer Franz Kaver Blumenſchein iſt ein 25 jähriger Burſche, der bei einem richtigen Räuberlesleben ſich durchſchlagen will. In und um Wilflingen(O. A. Riedlingen) iſt er bekannt unter dem Namen„Der ſchwarze Vere“. Schon oft iſt er wegen Diebſtahls uſw. vorbeſtraft. Vere kommt von einer geordneten Familie. Der Vater hat wiederholt verſucht, ihn in Güte auf den richtigen Weg zu bringen, die kranke Mutter kränkt ſich zu tot um den ver⸗ lorenen Sohn. In den großen Herrſchaftswaldungen um Wilf⸗ lingen herum hatte ſich Vere eine Höhle eingerichtet, die 4,50 Meter hoch, 1,20 Meter breit und 2 Meter lang iſt und mit Reis und Moos bedeckt war. Auch hatte ſie eine keller⸗ artige Unterwölbung. Hier fand man Eier, Schmalz, Moſt, Brot, Fleiſch, Salz, Pfeffer und alles, was man zum Kochen und Eſſen notwendig brauchte. Die Höhle lag inmitten einer jungen Kultur. Ein Zickzackweg, der nicht leicht zu finden war, führte zu ihr. Im weiten Umkreis herum lagen mehr als 30 Hühnerköpfe, Füße und Federn von den geſtohlenen Hühnern, die Vere in den umliegenden Ortſchaften holte. Vere kennt ja jedes Haus von Wilflingen, er iſt ja ſelbſt in Wilflingen gebürtig. Nachts ſchlich er ſich durch die Hintertüren ein. Er brauchte nicht viel Schlüſſel und Dietriche, denn er wußte, wo die Schlüſſel liegen, und holte ſich Moſt, Brot, Schmalz, Eier und das nötige Fleiſch dazu. Ueber Sonntag blieb er auch im Heuboden liegen und„arbeitete“ ſolange die Leute in der Kirche waren. Wie ein Zeuge behauptet, iſt der Vere ein gewandter Burſche. dem man nicht leicht beikommt. Seine Diebſtähle gehen ſchon bis in den Winter zurück. Schwerwiegend iſt, daß er auch im Rathaus eingebrochen hat und dort einen Re⸗ volver mit Munition und falſche Paßpapiere ſich ver⸗ ſchaffte. Auch die Wohnung des Schultheißen verſchonte er nicht. Die Aufregung in der ganzen Umgebung war groß, als man immer wieder feſtſtellen mußte, daß da und dort Hühner verſchwanden oder Geld fehlte. Dem Vere ſind mindeſtens 12 ſchwere Diebſtähle zur Laſt gelegt und dabei wird angenommen, daß verſchiedene Leute vielleicht den Dieb⸗ ſtahl nicht gemerkt haben, oder ſich vor einer Anzeige fürch⸗ teten. In einigen Fällen, in denen er kein Geſtändnis ge⸗ macht hat und in denen die Beweiſe nicht ausreichen zu einer Verurteilung, wurde Vere freigeſprochen. Ein Fall wurde abgetrennt, da noch weitere Zeugen gehört werden müſſen. Der Staatsanwalt beantragte eine Geſamtgefängnisſtrafe von 3 Jahren 4 Monaten und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn wegen 5 Verbrechen des einfachen Diebſtahls und 2 Verbrechen des ſchweren Diebſtahls zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt. Der Vere, der ſelbſt die Verteidigungsrede hielt, nahm das Urteil ſofort an und verzichtete auf eine Reviſion. Nun hat die Gegend eine Zeitlang Ruhe vor dem„ſchwarzen Vere“. Aus dem Lande Die Stauſtufe Heidelberg bis Sommer 1929 fertig * Heidelberg, 8. Sept. Ueber die Dauer der Arbeiten an der Stauſtuſe Heidelberg des Neckarkanals wird, wie wir in Ergänzung unſerer geſtrigen Meldung nachtragen, noch folgendes bekannt:„Die im Sommer 1927 begonnenen Arbeiten ſind bis heute ſoweit gediehen, daß die Schiffahrt nunmehr durch die neue Doppelſchleuſe, die vor kurzem vollendet wurde, geleitet werden kann. Der Abſchluß der bisherigen Schiffahrtsriune an der Bauſtelle wird auch die Fertigſtellung der Tiefbauarbeiten des Wehrs noch in dieſem Jahre ermöglichen. Die Montage der Wehrverſchlüſſe ſoll im Frühjahr 1929 erfolgen. Es kann alſo damit gerechnet werden, daß— einigermaßen günſtige Waſſerverhältniſſe im Reſte des Jahres 1928 vorausgeſetzt— der Vollſtau der Stauſtufe im Sommer 1929 hergeſtellt und dann auch dieſe Stufe für die Großſchiffahrt befahrbar ſein wird. Erheblicher, über lokale Bedeutung hinausgehender Groß⸗ ſchiffahrtsverkehr wird ſich in den bis dahin fertig⸗ geſtellten Stauſtuſen indeſſen zunächſt nicht entwickeln. Dazu fehlen die natürlichen Vorausſetzungen. Der untere Neckar wird immer nur Transportweg für Güter ſein, die zum oberen, vor allem württembergiſchen Neckar gehen oder von dort kommen. Großſchiffahrt wird deshalb auf dem unteren Neckar erſt betrieben werden, wenn der Auſchluß des kanaliſierten Neckars von unten her an das Induſtriegebiet am oberen Neckar hergeſtellt ſein wird. Wenn auch die kanaliſierten Strecken heute ſchon von Nutzen ſind durch Erhöhung der Fahrſicherheit für die bisherige Neckarſchiffahrt und durch die Gewinnung von Waſſer⸗ kraft, ſo wird doch der Ausbau wenigſtens bis Heil⸗ broun möglichſt beſchleunigt werden müſſen, um die am unteren Neckar geleiſtete Arbeit bald für den Verkehr zur vollen Auswertung zu bringen.“ ** 5 I. Dielheim, 6. Sept. Dieſer Tage iſt hier die Zigarren⸗ fabrik Keller u. Co. zuſammengebrochen, wodurch die ge⸗ ſamte Arbeiterſchaft vorläufig erwerbslos wurde. Sie wird aber weiterhin noch inſofern in Mitleidenſchaft gezogen, als die Firma ihr noch eine Lohnſum me von 8000/ ſchuldig iſt. Die Firma hat im Jahre 1925 einen Uebereignungsver⸗ trag mit der mit ihr zuſammenarbeitenden Bank geſchloſſen, auf Grund deſſen die Firma die in der Fabrik lagernden Be⸗ ſtände abtransportieren wollte. Sie ſtieß dabei aber auf den Widerſtand des Werkmeiſters, der ebenfalls an die Firma noch eine Mietforderung von 1200% hat. Durch die Vermittlung des Gewerkſchaftsſekretärs hat die Tabakarbei⸗ terorganiſation zur Sicherung ihrer rückſtändigen Lohngelder einen Arreſt bewirkt, der die Beſchlagnahme der Ware zur Folge hatte. Es wird ſich nun auf dem Wege der Klage zu entſcheiden haben, ob die Bank oder die Arbeiter⸗ örganiſation ein Recht auf die Ware hat. * Eberbach, 8. Sept. In einer der letzten Nächte fanden junge Männer auf einer Straße über dem Neckar ein Fahr⸗ rad und nahe dabet im Straßengraben einen anſcheinend vom Fahrrad geſtürzten Mann, dem vermutlich der Alkohol ſtark zugeſetzt hatte. Die jungen Leute wollten dem Manne auf die Füße helfen. Zum Lohne dafür zog dieſer ſein Meſ⸗ ſer und ſtach nach ſeinem Helfer, der gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte. Dieſe„Heldentat“ wurde mit einer Tracht Prügel quitttert. * Baden⸗Baden, 7. Sept. Am 1. September wurde der 75 000. Kurgaſt, E. C. Hahn aus Newyork, regtſtriert, dem von der Kurdirektion eine Erinnerungsgabe überreicht wurde. * Schluchſee, 7. Sept. In der Nähe der Stativn See⸗ brugg wurde kurz vor Ankunft des Abendzuges auf den Schienen ein zwei Zentner ſchwerer Stein entdeckt. Allem Anſchein nach wurde der ſchwere Stein auf das Gleis gerollt, um einen Anſchlag zu verüben. * Güttlingen(Amt Konſtanz), 7. Sept. In der Kiesgrube des Maurermeiſters Hügle wurde ein weiteres Grab eines alemanniſchen Reihenfriedhofes gefunden. Die Ueberreſte des Skeletts lagen diesmal in einer Tiefe von 1,30 Meter. Unter den Beigaben befanden ſich ein doppelſchnei⸗ diges Langſchwert; ein kürzeres Schlachtſchwert, ein dolchartiges Meſſer, Schildbeſchläge uſw. Schon die früheren Funde waren ſehr reichhaltig. Nachbargebiete * Ludwigshafen, 8. Sept. Morgen Sonntag begeht der Arbeiter⸗Fortbildungsverein Ludwigshafen die Feier ſeines 60 jährigen Beſtehens. Die Feier ſelbſt findet im Vereinshaus der J. G. Farbeninduſtrie ſtatt und ihr Programm ſieht eine dem Gedächtniſſe Franz Schuberts gewidmete Weihefeier vor. Von auswärtigen Vereinen haben ihr Erſcheinen zugeſagt: Der Verein für Volksbildung in Kaſſel, die Arbeiterfortbildungsvereine Mannheim, Fran⸗ kenthal, Grünſtadt, Pirmaſens, Haßloch, Lachen u..; ebenſo wirken verſchiedene Ludwigshafener Kreiſe mit. * Frankenthal, 7. Sept. Geſtern vormittag wurde in der Iſenach, oberhalb der ſtädtiſchen Badeanſtalt, die Leiche einer hieſigen Frau aufgefunden. Die Frau dürfte in ſchwerer Nervenzerrüttung ihren Tod geſucht haben. * Neuſtadt a.., 7. Sept. Bei den Renovierungsarbeiten in der Stiftskirche wurde ein Grabſtein aufgefunden. Aus der Inſchrift erkennt man, daß er für den Dekan Heil⸗ mann von Wattenheim(1411) errichtet war. * Weißenburg, 6. Sept. Einem jahrzehntelangen Ge⸗ brauch folgend, werden auch dieſes Jahr wieder etwa 800 Pfälzer zum„Hoppezoppe“(Hopfen zupfen) nach dem Elſaß gehen. Auch von hier gehen viele Leute in die Gegend der Hopfendörfer. Schwerer Bootsunfall— Zwei Perſouen ertrunken * Kochendorf, OA. Neckarſulm, 7. Sept. Geſtern nachmik⸗ tag ereignete ſich unterhalb des Großkraftwerkes Kochendorf ein ſchwerer Ruderbootsunfall, dem die beiden In⸗ ſaſſen, die 24 Jahre alte Buchhalterin Henny Goslich von Dortmund und der 21 Jahre alte ſtud. arch. Hans Ehnin⸗ ger aus Feuerbach zum Opfer fielen. Die beiden Ver⸗ unglückten, zur Zeit im Badhotel Breuninger in Jagſtfeld zur Kur weilend, machten von dort aus eine Ruderfahrt und fuhren in die Nähe des Großkraftwerkes Kochendorf. Kurz vor 4 Uhr nachmittags wurde das Motorboot„Württemberg! durchgeſchleuſt. Durch die abgelaſſenen Waſſermaſſen kam das Waſſer in ſtarke Wallung und ſchleuderte das Boot gegen die Leitmauer, wodurch es kenterte. Die Unglücklichen ertranken, ohne daß es von jemand bemerkt wurde. Erſt durch das kielobentreibende Boot wurde man auf den Un; glücksfall aufmerkſam. Die Leiche der Dame, deren Kopf aus dem Waſſer ragte, wurde alsbald geländet. Die Leiche des verunglückten jungen Mannes konnte noch nicht gefunden werden. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Auswüchſe in der Verſicherungsbranche Seit dem Kriege iſt der 33 Jahre alte Verſicherungsagent Wilhelm Pöhlmann aus Kahla t. Th. völlig aus dem Ge⸗ leiſe geraten, ein Dutzend Vorſtrafen, darunter eine ſehr ſchwere, zeichnen ſeinen Weg. Das väterliche Gut, das er übernehmen ſollte, ging in der Inflation verloren. Mit allem Möglichen hat er es dann verſucht, Wurzel zu ſaſſen. Zuletzt wurde er Verſtcherungsagent. Recht üble Praktiken treten da in der Verhandlung gegen ihn wegen Urkundenfälſchung und Betrugsverſuchs zu Tage, die den alleinigen Tagesord⸗ nungsgegenſtand der geſtrigen Sitzung des Großen Schöffen gerichts bildeten. Mit einem Verſtcherungsvertreter hatte er ein Abkommen getroffen, daß dieſer ſich bei einer von ihm ver⸗ tretenen Konkurrenzfirma(]) mit einer Summe von 6000% aufnehmen ließ, wohingegen er ſich bei ihm verſtchern laſſen wollte. Dieſer unterſchrieb den Antrag, bekam aber wiede Reue und als ſie eines Tages im Heidelberger Bahnhofs⸗ reſtaurant zuſammentrafen, vertraute P. ſeinem Kollegen einen Augenblick ſeine Taſche an. Der Kollege nahm dabei ſeinen Verſicherungsantrag heraus und durchſtrich ſeine Un⸗ terſchrift, ohne dem heutigen Angeklagten etwas von denz Anulierung des Antrages zu ſagen. Das genierte aber P. nicht; er fertigte einen neuen Antrag aus und unterſchriel den Namen ſeines Kollegen. Zugleich Vertrter der„Dege⸗ fadie“ brachte der Angeklagte ſich dadurch in die Klemme, daß er auch für die Konkurrenz die„Rafadie“, verlockt durch höhere Proviſton, Geſchäfte zu machen ſuchte. Um dieſer ſeing Tüchtigkeit zu beweiſen, fälſchte er 18 Verſicherungs⸗ anträge. In beiden Fällen will er die Fälſchungen nicht des Gewinnes wegen gemacht haben. Das Gericht verurteilte ihn wegen einer gewinnſüchtigen und einer einfachen Urkun⸗ denfälſchung und wegen Betrugsverſuchs zu 4 Monaten Gefängnis. Sportliche Rund ſchau Mannheimer Herbſt⸗Pferderennen Der Eröffnungstag Schon der erſte Tag der Herbſtrennen wirb mit einer Fülle von Startern aufwarten, die sämtliche Rennen mit ſtärkſtem Intereſſe erfüllen werden. Aus allen Trainingsquartieren ſind die Pferde hier eingetroffen und weit über 100 Vollblüter warten auf das Zeichen der Startglocke. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht der Baden ⸗ Preis, beſſen lange Diſtanz von 2800 Meter dem Patb⸗ likum die beſte Gelegenheit bietet, das Rennen großartig zu ver⸗ folgen. Man wird hier eine ganze Anzahl erſtklaſſiger Pferde finden, Linz, den in Weil gezogenen ſehr erfolgreichen Hengſt, Perlenfiſcher, der aus dem Stall Haniel ſtammt, den ſchnellen Mannesmut, der im Weſten ſich immer auszeichaete, Herzdame, welche in Baden⸗Baben noch am letzten Tage hinter dem Ungar Bedley großartigen Platz lief; dazu kommen noch die in ſehr guter Form befindlichen Dali⸗ bor, Hilf Dir ſelbſt, Nemrod und Pan Robert. Von den Jagdrennen erweckt die größte Aufmerkſamkeit das Ludwigs hafen⸗ Jago rennen, ein Ausgleich, bei dem an der Spitze Imperator, der Gewinner des Preiſes der Stadt Mannheim ſteht. Auch er iſt diesmal im Feld, wird aber ſeine Laſt haben, ſich gegen ſeine treff⸗ lichen Gegner durchzuſetzen. Nächſt ihm das Höchſtgewicht bringt ein Träger Mannheimer Farben an den Start, Scheinwerfer, der ſeine 4 letzten Rennen in großem Stil davongetragen hat und ſich zu einem unſerer beſten Steepler entwickelte. Von Berlin wurden Aneilla und Sapajus entſandt, die meiſt bei ihren Expeditionen in das Reich mit Erfolgen heimkehrten. Der Süden iſt vertreten durch Feuermal, der im Mai hier einige großartige Rennen lief, Glärniſch und Abendwind. Aus Frankfurt kommen hinzu Petrarca, Strumen und Snob, aus dem Weſten noch Okertal. Mam darf ſich alſo hier auf einen ſcharſen Kampf gefaßt machen, der wahrſcheinlich mit einem Sieg für Ancilla vor Sapafus und Scheinwerfer enden dürfte. Sach⸗ lich ſehr wichtig iſt der Prüfungs⸗ Preis für die Zwei⸗ jährigen und es mag dem Rennverein eine beſondere Genug⸗ tuung bedeuten, daß die Ställe für dieſes Rennen nicht weniger als 14 bis 15 Pferde am Platze haben, von denen wohl die meiſten ſchon am erſten Tag laufen werden. Wer hiervon der Beſte ſein wird, iſt natürlich eine Sache der Zukunft, denn die Zweijährigen können noch nicht mit einer feſten Form aufwarten; umſo geſpannter darf man auf das Rennen ſelöſt ſein. Als Pferde von beſonders guter Ab⸗ ſtammung und teilweiſe ſchon guten Leiſtungen nennen wir Hilligenlei, Patgullt, Junker und Damon. Im Trifels⸗Hürdenrennen wird ſich der Kampf trotz einer recht zahlreichen Bewerberzahl wohl in der Hauptſache zwiſchen den Vertretern des Weſtens, Hans Günther, Coriolan 3 und Ka⸗ balia abſpielen, ooch wird wohl auch Countryſide, der Sieger von Baden⸗Baden ein Wörtchen mitreden. Das Main ⸗Renmen, ein Ausgleich 3 für die geringere Klaſſe, iſt völlig offen, am meiſten haben wir noch für Julfeſt, Ofterdingen und Tönnisheide übrig. Das zweite Jagd rennen des Tages; das Heidelberg⸗Rennen iſt eine Verkaufs⸗Konkurrenz, die wie alle dieſe Rennen, von den Ställen gern wahrgenommen wird. Neben den ſüddeutſchen Ver⸗ trebern kamen eigens hinzu Emigrant und Rambla, denen wir auch die erſten Chancen geben möchten. Faſt das ſtärkſte Feld findet ſich zum Schluß im Neu oſtheim⸗ Rennen. Hier ſteht man u. a. wieber Pour le mörite, den Bruder eines Ordensjäger, dez ſchon im Frühlahr hier Proben ſeiner Leiſtungsfähigkeit mit dem bekannten Sieg über Raphael abgegeben hat. Auch Meteor iſt wieder am Platz, den man von ſeinem letzten ſiegreichen Auftreten ebenfalls noch kennt. Das Geſtüt Lauvenburg hat Helmzler und Ohio laufen, die im Vorfahr die gleiche Konkurrenz ſiegreilch beſtritten haben. Von den Stammgüſten unſerer Bahn ſind der Stall Opel mit Cocktail und Stall Mätzig mit Excellenz ſehr gut vertreten. Ein offenes Rennen, deſſen Ausgang kaum vorausgeſehen werden kann, insbeſondere da auch Aeolus und Gral ſowie Cordelia gute Ausſichten haben. Ruderſport Interne Regatta der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft e. B. am Sonntag den 9. September 1928 Die Interne Regatta ſtellt im allgemeinen den Abſchluß der Wettfahrt⸗Saiſon dar. Hier wird allen Padlern nochmal Gelegenhelh gegegen ihr Können. vor der großen Oeffentlichkeit zu zelgen. Die Regatta iſt auch mannigfaltig durch die Verwendung der verſchieden⸗ artigſten Boote. So kämpfen z. B. die flinken Einerkafak unter⸗ einander, ſodann die Zweierkajak, hernach fahren die Einerkanadier eine Bootgattung die ſich außerordentlich ſchwierig nur hamdhabenm läßt und vom Fahrer viel Steuertechnik erfordert. Ein gern ge ſehene Bild ſtellen dann die Kämpfe der Vierer⸗Kanadier dar. Zum Schluß werden dann noch intereſſante Waſſerſpiele gezeigt, ſo u. a. das allſeits beliebte Fiſcherſtechen, Waſſerſchöpfen uſw. Die Reun⸗ ſtrecke beginnt bei der Floßſchleuſe und endigt unterhalb dem Boots hauſe der MK., am unteren Neckar, an der Kammerſchleuſe. Die Regatta beginnt am Sonntag(9. September), nachmibtags. Ge, Boxen Strafgericht über deutſche Boxer Sahm verliert den Meiſtertitel Der Sportausſchuß des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer pal die Boxer Sahm, Siewert und Eger, die am 1. September ohne Startererlaubnis in Prag boxten, mit folgenden Strafen belegt Sahm wird auf zwei Monate disqualifiziert, außerdem wird ihm auf Grund des Artikels 69 ber Wettkampfbeſtimmungen ſein Tite als Deutſcher Weltergewichtsmeiſter abgeſprochen. Sie wert wie auf die Dauer von ſechs Wochen von der Teilnahme an allen ſportz lichen Veranſtaltungen ausgeſchloſſen, Eger⸗Müßlhaufen wird ſuſpenſtert, bis er ſich zu der Prager Angelegenheit geäußert hat, Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Neue Mannheimer——— G. m. 5. H. Mannheim, Direktion eyme. aas N 6, 2 erbinand Shefrebatteur: Kurt friſcher— Verantwortl. Redakteure: ür Politik: k. B. Kurt if Feuilleton: Dr. S. Rayſer— Kommunalpolitik u. Lokales; Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell:. B. ranz Kirch — Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter 8 Seite. Nr. at Reue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 8. September 1928 Heuhau Samt à Seide ũ. m. h Damenhüte u. sämtliche Putzzutaten en gros Amerikaniſche Bauart in Mannheim Von Dipl.⸗Ing. Im Zentrum der Stadt in N 7 an der Kunſtſtraße, iſt ein gewaltiger Geſchäftshaus⸗Neubau erſtanden, der wegen ſeiner eigenartigen Konſtruktion und Bauausführung das rege Intereſſe der Bauwelt findet, der aber auch bei ſeiner zentralen Lage an verkehrsreicher Straße die Aufmerkſamkeit weiter Bevölkerungskreiſe auf ſich zieht. Die Fa. Samt& Seide G. m. b. H. errichtete hier nach den Plänen von Reg.⸗Baumeiſter Nathan einen Neubau, der nicht weniger als acht nutzbare Geſchoſſe aufweiſt und ſomit nach Mannheimer Verhältniſſen ein kleines Hochhaus darſtellt. Außer dem Kellergeſchoß, das infolge Unterkellerung des geſamten Hofraumes mit nicht weniger als 1500 am Nutzfläche das weiträumigſte aller Geſchoſſe iſt, und dem Erdgeſchoß hat der Bau noch ſechs Obergeſchoſſe, von denen das 5. und 6. nach den Vor⸗ schriften der Bauordnung zurückgeſetzt ſind, mit Rückſicht auf den Lichteinfall nach den Nachbargrundſtücken. Im Grundriß beſteht das Geſchäftshaus aus einem Frontbau entlang der Straße non 32 m Länge und 15 m Tiefe und einem mächtigen Hofbau von 15 m Breite und 40 m Tiefe. Die Konſtruktion und Ausführung des Baues iſt ähnlich der der amerikaniſchen Wolkenkratzer. Ein aus Trägern und Stützen zuſammengeſetztes, ſorgfältig nach den Grundſätzen der Bauſtatik errechnetes Stahlgerüſt überträgt ſowohl Decken⸗ als auch Mauerlaſten auf die Stampfbetonpfeiler im Untergrund. Das Mauerwerk ſelbſt iſt nur Füllmauerwerk, das bei der Uebertragung der Laſten ſelbſt nicht mitwirkt. Die Deckenkonſtruktion beſteht in eiſernen Deckenträgern, die zwiſchen den einzelnen Unterzügen und Rahmenbindern liegen und mit Hohlkörnern aus gebranntem Ton, ſogenannten Hourdis, ausgelegt wer⸗ den. Ueber dieſe Hourdis, die gleichzeitig eine Schalung er⸗ ſetzen, wird noch eine Bimsbetonſchicht aufgebracht. Die Eiſenkonſtruktion des Vorderhauſes iſt von allgemein üblicher Art; die des Hofbaues aber nicht all⸗ täglicher Natur. Hier wird der 15 m breite und 40 m tiefe Raum ohne Zwiſchenſtützen durch biegungsfeſte eiſerne Rahmen mit 15 m Spannweite überſpannt. Durch bie⸗ gungsfeſte Verbindung der horizontal liegenden Rahmen⸗ riegel, mit den beiden Stützen, den ſogenannten Rahmen⸗ ſtielen, wird erreicht, daß die Biegungsbeanſpruchung in Feld⸗ mitte des Riegels auf etwa ein Drittel vermindert: wird, während gleichzeitig ſeine Durchbiegung innerhalb der zu⸗ läſſigen Grenze bleibt. Das Charakteriſtiſche an derartigen Rahmenkonſtruktionen iſt, daß an der Einſpannſtelle von Stiel und Riegel in der Rahmenecke die größten Bean⸗ ſpruchungen auftreten und daher hier auch die ſtärkſten Ab⸗ meſſungen vorhanden ſein müſſen. Am Fuß der beiden Stützen tritt ähnlich wie bei einem Gewölbe ein Horizontal⸗ ſchub auf, der durch einen Zuganker aufzunehmen iſt. Auf eine biegungsfeſte Verbindung von Stiel und Riegel durch Laſchen und Niete iſt bei einer Eiſenkonſtruktion ganz beſon⸗ dere Sorgfalt zu verwenden, da hierdurch im weſentlichen die Rahmenwirkung bedingt iſt. Derartige Rahmen, die zu den ſtatiſch unbeſtimmten Konſtruktionen zählen, kommen im modernen Eiſenbetonbau allerdings mit geringerer Spann⸗ weite ziemlich häufig vor, im Eiſenbau aber werden ſie ſelten ausgeführt. Die Montage der Eiſenkonſtrutnon ging mit Hilfe von zwei Kranen verhältnismäßig raſch und reibungslos vonſtatten. Ein mächtiger Turmdrehkran hob die in der Werkſtatt ſorgfältig bearbeiteten und zugerichteten Träger⸗, Stutzen⸗ und Rahmenteile von den Laſtkraftwagen auf die Höhe des jeweils in Montage befindlichen Geſchoſſes; K. Neckermann dort übernahm ſie ein an der fertigen Stützenkonſtruktion des Hochbaues montierter Portalkran und brachte ſie an die ge⸗ wünſchte Stelle, wo ſie zunächſt verſchraubt und dann mit Drucklufthämmern vernietet wurden. Dieſer für die Mon⸗ tage der Obergeſchoſſe außerordentlich zweckmäßige Portalkran beſtrich den ganzen Hofbau; er wurde mit dem Fortſchreiten der Arbeiten jeweils um 2 Geſchoſſe gehoben und an der oberſten neu fertiggeſtellten Stützenkonſtruktion wieder feſt⸗ geſchraubt. Auf ſolche Weiſe kann man Gebäude mit be⸗ liebig vielen Geſchoſſen montieren. Beim Neubau der Samt & Seide..b. H. wurden durch die beiden Krane nicht weniger als 800 Tonnen Eiſen, das ſind 40 Eiſenbahnwaggons, ge⸗ hoben und transportiert und außerdem durch den Turmdreh⸗ kran auch noch die geſamten übrigen Baumaterialien. Während die Konſtruktion und Ausführung des Baues den amerikaniſchen Hochhäuſern ſchon recht nahe kommt, iſt doch der Unterſchied in den Baumaſſen noch außerordentlich groß. So deckt z. B. der neuzeitliche amerikaniſche Rieſenbau in Eiſenfachwerk, das Palmer Haus⸗Hotel in Chi⸗ cageo, eine Bodenfläche von nicht weniger als 7300 qm und erreicht mit ſeinen 23 Stockwerken eine Höhe von 108 m. Für die Eiſenkonſtruktion dieſes Wolkenkratzers braucht man 17 000 Tonnen Bauſtahl. Die Baukoſten belaufen ſich auf die phau⸗ taſtiſche Summe von 20 Millionen Dollars. Echt amerikaniſch! Die Ausführung der Eiſenkonſtruktion beim Geſchäfts⸗ hausneubau der Samt& Seide Gem. b. H. in Mannheim er⸗ folgte durch die Eiſenwerke Kaiſerslautern, die mit dieſem Bauwerk eine Probe ihres auf hoher wiſſenſchaft⸗ licher Stufe ſtehenden techniſchen Könnens und ihrer Lei⸗ ſtungsfähigkeit geben. Die Fundierungsarbeiten⸗, Beton-, Eiſenbeton⸗ und Maurerarbeiten ſind von der einheimiſchen Firma L. Hanbuch& Söhne übernommen, der gleichen Firma, die auch z. Zt. den Hotelneubau ausführt. Zum Schluß ſoll noch eine Frage kurz behandelt werden, die für die Bauwelt von beſonderem Intereſſe ſein wird, wird, nämlich die Frage, warum im vorliegenden Fall der Eiſenbau über ſeinen ſchärfſten Konkurrenten, den Eiſenbetonbau, den Sieg davongetragen hat. Der Grund hierfür iſt wohl in erſter Linie in der äußerſt vorteilhaften Rahmenkonſtruktion des Hofbaues zu ſuchen, durch die es ermöglicht wurde, mit nur 60 em hohem Profil einen 15 m breiten und 40 m tiefen Rahmen zu überſpannen, während ein Eiſenbetonrahmen mit gleicher Spannweite eine Trägerhöhe erhalten hätte, die ein mehrfaches davon betragen hätte und daher unwirtſchaftlich geworden wäre. Eine mög⸗ lichſt geringe Trägerhöhe war aber für den 40 m tiefen Rah⸗ men mit Rückſicht auf Belichtung, Entlüftung und Ueberſicht⸗ lichkeit erwünſcht. Erſt in zweiter Linie wird wohl der raſchere Arbeitsvorgang und die Koſtenfrage entſcheidend ge⸗ weſen ſein. Es ſoll aber hier nicht unerwähnt bleiben, daß der Eiſenbau in Bezug auf Feuerſicherheit dem Eiſen⸗ beton nachſteht. Das Eiſen brennt zwar ſelbſt nicht, aber es hat die unangenehme Eigenſchaft, daß ſeine Feſtigkeit bei höherer Temperatur, z. B. bei 500 Grad ſtark zurückgeht; beim Glühen wird es weich und kann ſogar beim Ueberſchreiten des Schmelzpunktes in flüſſige Form übergehen. Würden nun aber ö. B. bei einem Laden⸗ brand im Erdgeſchoß die eiſernen Stützen oder die Rahmen⸗ riegel bis zum kritiſchen Punkt erhitzt, ſo würde die Stand⸗ ſicherheit des ganzen Gebäudes gefährdet ſein. Um einer ſol⸗ chen Gefahr nach Möglichkeit vorzubeugen, müſſen die kon⸗ ſtruktiv wichtigen Eiſenteile glutſicher ummantelt werden, etwa mit 5 em ſtarkem Zementrabits oder mit Asbeſt⸗ platten. Außerdem ſind mit Rückſicht auf die Sicherheit der in den oberen Geſchoſſen befindlichen Perſonen bei Ausbruch eines Brandes die beiden Treppenhäuſer in Eiſenbeton her⸗ geſtellt, der als feuerbeſtändiges Material gelten kann. Die Bauausführung des Geſchäftshaus⸗Neubaues der Samt& Seide Gm. b. H. kann nach den hier geſchilderten Einzelheiten für weitere ähnliche Geſchäftshausbauten Vorbild werden und es iſt daher das beſondere Intereſſe der Bauwelt begreiflich. Einkaufshaus der Firmen Mannheim G3, 1 91,-8 Baugeſchichte und Jweckbeſtimmung Die Firma Samt u. Seide G. m. b.., die den Großhandel von Damenhüten, Samten und Seidenwaren und Putz⸗Zu⸗ taten betreibt, wurde am 16. April 1921 zwecks Uebernahme und ſelbſtändiger Weiterführung der ſeit Jahrzehnten be⸗ ſtehenden Engros⸗Abteilung der Firma Geſchwiſter Gu t⸗ mann gegründet. Die erſten Geſchäftsräume hatte ſie in B 1, 7a inne. Die heutige Leiſtungsfähigkeit der Firma be⸗ ruht auf der Tatſache, daß ſie Einkaufshaus für ſämtliche Firmen Geſchwiſter Gutmann iſt und hierdurch den Bedarf eines der größten deutſchen Putzkonzerne in ſich vereinigt. Am 29. September 1926 wurde das Grundſtück der frü⸗ heren Lenelſchen Villa in N 7, 4 mit einer Geſamtfläche von etwa 1860 qm erworben und mit dem Abbruch der Villa und dem Erdaushub am 16. Juni 1927 begonnen. Die geſamte Baufläche des Grundſtücks beträgt 1800 qm, von denen 1200 qm den eigentlichen Grundriß des Gebäudes einnehmen. Die verſchiedenen Geſchoſſe des Neubaues enthalten folgenden geſchäftlich nutzbaren Flächenraum, in den die Nebenräume nicht mit eingerechnet ſind: Souterrain 1200 qm, Erdgeſchoß 700 qm, erſtes bis viertes Geſchoß je 900 qm, ſechſtes und ſiebentes Geſchoß 500 und 400 am. Jedes Stockwerk bildet einen einheitlichen, von keiner Säule unterbrochenen Raum. Das Treppenhaus iſt nach der Hofſeite vollkommen in Glas gehalten und dadurch beſonders hell. Im übrigen iſt es mit ſehr dauerhaftem Kieſelbewurf verputzt. Der Boden iſt durchweg mit Linoleum belegt. Die indirekte Beleuchtung iſt einheitlich. 5 Die Sicherheitsanlagen entſprechen dem Plane des Seniors: Direkte Jeuer⸗ melder in jeder Etage in Verbindung mit Löſchgeräten und völlig neuzeitlich angelegten Hydranten.“ Das geſamte männ⸗ liche Perſonal und das ſich dazu eignende weibliche Perſonal iſt von Herrn Wohlgemuth für den Ernſtfall zu einer Haus feuerwehr ausgebildet. Wie der ganze Bau, ſo ſteht auch die geſamte Innenein⸗ richtung unter dem Signum der„Zweckmäßigkeit“, der bekannten Deviſe des Herrn Wohlgemuth. Im Erd⸗ geſchoß finden wir Heizung und Maſchinenanlagen ſowie Kohlentanks, die zwölf Waggons Koks faſſen. Dort ſind auch die Waſchräume und Garderoben, die Perſonal⸗ kontrolle und einegroße Kantine untergebracht. Im Seitenflügel finden wir die Warenannahme, ferner die Expedition, die in Bezug auf die Fakturierung völlig neu⸗ zeitlich eingeſtellt iſt. Nebenan befindet ſich eine Karton⸗ nagenfabrik und die Hauswerkſtatt. Im Parterre iſt derzeit die Einkaufsabteilung unter Leitung des Herrn Braun untergebracht. Gtage dient als Lager und in der zweiten Etage be⸗ findet ſich das Hutlager. Hier finden wir zum erſten Male die Regalfrage praktiſch gelöſt. Die Farben müſſen zur Wirkung kommen und die Ueberſicht muß möglichſt groß ſein. Herr Wohlgemuth hat auch dieſe Aufgabe glänzend gelöſt. Im dritten Stock finden wir den Modellſalon, der rieſige Dimenſionen aufweiſt. Hier liegt auch die Telephonzentrale, Syſtem Siemens⸗ Halske. Ferner ſind hier die Büros, die vollkommen maſchinell modern ausgeſtattet ſind. Von dieſer Etage zieht durch das ganze Haus eine Licht Signalanlage, mit der die gewünſchten Perſönlichkeiten der Geſchäftsleitung im Hauſe ſehr raſch erreicht werden können. Die oberen Räume, die einen fabelhaften Ueberblick über Mannheim bieten, enthalten die 5 Fabrikationsräume der Mannheimer Hutfabrik.m. b.., die nur an Samt u. Seide G. m. b. H. liefert. Auch hier ſind praktiſche Anordnungen, in Gemeinſchaft mit rationellen Ar⸗ beitsmethoden, offenſichtlich. An die Materialausgabe reihen ſich Strohhutnäherei, Appretur, Feuchtkammern, Färberei, Zieherei, Preſſerei, Büglerei und Garnierſaal in großer Ueberſichtlichkeit. Wir finden auch hier alle modernen Ma⸗ ſchinen. Perſonen⸗ und Laſtaufzüge ſind ausreichend vor⸗ handen. Im Hof befinden ſich Garagen mit Tankanlagen, da⸗ runter auch ſolche mit Spiritus für die Fabrik. Alle Vertreter des Hauſes benutzen ausſchließlich Autos auf der Reiſe. Die Samt u. Seide G. m. b. H. beſchäftigt derzeit 95 An⸗ geſtellte, die Hutfabrik etwa 80 Perſonen. 1 Die er ſte * Samstag, den 8. September 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe; Neubau 17. Am Neubau dieser Firma waren nachstehend verzeichnete Firmen mit Arbeiten und Lieferungen beteiligt 7 ID MAVTR& STuArfuen LichEndanffstr. 23 8 Teenhon 530 49 Ausführung von Schreingr-Arhaiten U (latte Snerrhulztüren) A. Beierle, Freiburg i. B Ausführung 1 der kompletten Schaufenstepanlage in Bronze, der kompletten Toranlage mit Kupferverkleidung, sowie sämtliche Kupferarbciten/ und Saulenverkleidungen in Kupfer duroh Eisen- und Metallkensfruktienswerke 8 une Sanitäre Anlagen Mannbheilim-Waldhef Abele 23. Tel. 53987 August Roth Gipsereister 8 0 55 20 Telephon 225 60 ausführung der Sipser-Arbelten 9 Akademiestrage 10 Ausführung der Kupfer- und Spengler- Arbeiten . GurSů0 MALER und Funengnekscntr Tel. 22128 ADOLF HOM ANN, Mannheim Ingenieurbüro für sanitäre Anlagen und Zentralheizung 0 7, 24 1 Fer spr her 23665 . Projektierung ud. Ausführung ingenisurbesuch und Beratufigen unverbindlich Ausführung der gesamten sanltären installation, Ent- und Bewässesrungs- Anklage, Gasleitungen, Feuerlösch-Anlagen, Masserförderungs- und Druckerhöhungs-Anlage scuifERI Lleferung der Panzertüren Einzige Fabrik am Platze Sleschfank- u. Tresorbau 1, 3 , deleebon 31083 4 MANNHNEIN a3, 2 Tel. 26210 CARl. FR. G Schlosserei Ausführung der Trennengeländer, Bitter u. er gesamten Ansthlag-Arbeiten AE GH Mam a HEIN 5 & Halskk.-G. Technisches Büro: MANNMEINN N 7, 18 Siemenshaus Telenhun-, Fuer melde, u. Uhr n- Anlang bunnand MHaunurn& Un Bauunternehmung und Steinbruchbetriebe Sofienstr. 6 Tel. 33 924/25 Sofienstr. 6 4 Ausführung der Eru-, Hetun-, Eisenbetun-, Maurer- e FRIEDR. EISEN Friedrich Wühler SRuumrEnNENHiAAuNe Glpser- u. Stukkateurgeschäft aks 5 Mannhelm-Fgudenheim Strafenhau, Pflaster- und Asphalt- Geschäft Neckarstraße 28 2 6, 34. Tel. 28388 1 76 i 9 Ausführung sämtl. Asnhaltarbeiten a Ur 1808 F 3, 19, 20 N. 271 Fer nspreche r: u e SCHUSTER i Fensterbeschläge Wilhelm Sehmid Jeh. e Ress Atelier für e EHlechendderffstr. 37 Tel. 30714 MaMNHNEIM 0 0 ——ů ausführung der Terrazzo-Arhelfen und Treppenhaus 266 50, 266 58, 266 59 Mollstr. 32 7ei. 31230 kupferblethe 80 A 25 0 ö e 5 A l. Tuthenkag WWS. Elektrische lichtnaysanstalt 5 5 gegn 1884 Linoleumverlsgegeschäft F. V e budw¾ig Pine KRfertalerstr. 79 Telephen 328 72 Mannheim 3 6, 4 Teleph. 290 71 8 6, 33 Tel. 2 77 4 5 Aeltestes und erstes Geschäft am Platze. 5 MANNNEIN Ausführung der Tefrazzo-Arbeften] austunruns der Linoleum-Verlege- Arbeiten Aſſeriigung sam. Lioptpausen und Plandrucke 10. — ** Seite. Nr 41 Neue Maunhermer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 0 Samstag, den 8: September 1928 eee Obwohl von Auſtralien Meldungen vorlagen, die beſagten, daß Regenfälle für die Ernte dringend erwünſcht ſeien, ſo blieb die Stimmung auf dem Weltmarkt für Getreide doch ruhig und die Preisbewegung war weiter nach unten gerichtet. Es iſt dies nicht erſtaunlich, wenn man die Ernteberichte verfolgt, die aus den verſchiedenen Ländern vorliegen. In den Vereinigten Staaten Nordamerikas ſoll die Ernte um über 5 Millionen Dz. größer ſein als im Vorjahre. Für Kanada liegt eine amtliche Ernte⸗ ſchätzung noch nicht vor, indes glaubt man mit einem hohen Ernte⸗ erträgnis in Weizen rechnen zu können. In Argentinien iſt die Aubaufläche weſentlich größer als im Vorfahre und bei anhaltend kühler Witterung rechnet man auch dort mit einer guten Weizen⸗ ernte. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß in Argentinien mit dem Schnitt des Weizens erſt im Monat November begonnen wird und die Ernte durch die Witterungsverhältniſſe beeinträchigt werden kann. Italien hat bekanntlich eine ſehr gute Ernte. In Frank ⸗ rech ſind die Ergebniſſe je nach der Gegend verſchieden, doch glaubt man, daß die Qualität bedeutend beſſer ſein wird, als im Vorfahre. Auch aus den Donau⸗ und Balkanländern liegen günſtige Berichte vor. In Deutſchland ſind die Ernteerträge bekanntlich ſehr gut und das Erträgnis an mahlfähigem Weizen ſoll um 0,65 Mil⸗ ltonen Tonnen größer ſein, als im Vorjahre. Die Umſatztätigkeit am Weizenmarkte blieb daher auf das Notwendigſte beſchränkt, da die Mühlen, wie auch unſere Importeure gegenwärtig keine großen Engagements eingehen wollen. Geſtern ſoll eine Partie Manitoba 3 Dom. Atlantic ſeeſchwimmend. zu 11,10 hfl. eif Rotter⸗ dam gehandelt worden ſein. Für Manitoba 3 Dom. Atlantic, per Septemberabladung, bewilligte man heute vormittag 11,20 hfl., doch waren im weiteren Verlaufe der Börſe zu gleichem Preiſe keine Käufer mehr zu finden. Am Roggen markte blieben die Ange⸗ byte vom Auslande unberückſichtigt, ebenſo ging in Hafer und Gerſte in Auslandsware faſt nichts um. Mais lag ebenfalls ruhiger, La⸗Pkata⸗Mais, per Oktober⸗Abladung, war zu 9,95—10 und Mixedmais per Februar⸗Verſchifſung zu 9,52 bhfl. eif Rotterdam offeriert. An unſeren ſüddeutſchen Märkten hielt ſich das Ge⸗ ſchäft in allen Getreidearten in engen Grenzen. In Weizen war in Mannheim greifbarer Inlandsweizen zu 23,50 bis 24,25 und Aus⸗ !!!!!!.!!.õõͤ y Erhöhung der Binnenſchiffahrtstarife In Durchführung des Urteils des Reichsbahngerichts iſt die Erhöhung der Güter⸗ und Perſonentarife der Reichsbahn bereits zum 1. Oktober von dem Reichsverkehrsminiſter genehmigt worden. Die Durcharbeitung und Veröffentlichung der neuen Tarife in ihren Einzelheiten wird aufs äußerſte beſchleunigt, damit ſich die Wirtſchaft rechtzeitig darauf einſtellen kann. Da nach dem Urteil die Eiſen⸗ bahntariſe eine allgemeine Erhöhung erfahren, hält es die Reichs⸗ regierung für geboten, auch mit einer entſprechenden Erhöhung der ſich bisher im weſentlichen noch auf Friedensſätzen bewegenden Schiffahrtsabgaben der Reichsbinnenwaſſerſtraßen vorzuſehen. Die jetzigen Abgaben decken noch nicht die laufenden Betriebs⸗ und Unterhaltungskoſten der abgabenpflichtigen Waſſerſtraßen, laſſen vielmehr ein beträchtliches Defizit. Die zum 1. Oktober in Ausſicht ſtehende 11prozentige Tariferhöhung würde dieſes erſt zur Hälfte beſeitigen. Die Reichswaſſerſtraßenbaupolitik iſt wegen des unge⸗ nügenden Ertrags der erhobenen Abgaben in den letzten Jahren öffentlich auf das ſchärfſte angegriffen worden. Werden auf den Kanälen und auf fden kanaliſierten Flüſſen die Einnahmen nun⸗ mehr in ein angemeſſenes Verhältnis zu den Ausgaben gebracht, ſo wird dieſen Angriffen der Boden entzogen und es muß erwartet werden, daß für ſchnelle Förderung der im Bau befindlichen Waſſer⸗ bauten öte erforderlichen Mittel bereitgeſtellt werden. Von der Erhöhung bleiben die oſtpreußiſchen Waſſerſtraßen aus⸗ genommen. Erhöht werden im übrigen nur die Abgaben für die Beförderung von Gütern. Es bleiben alſo unberührt die Abgaben⸗ ſätze für leere Fahrzeuge ſowie für Sport⸗ und Fiſcherfahrzeuge, für Schlepp⸗ und Perſonenfahrzeuge. Nicht erhöht werden auch nach dem Vorgehen der Reichsbahn die Ausnahmetarife für Kohlen zur Ausfuhr und zur Bunkerung. die im weſtdeutſchen Kanalgebiet bestehen, ſowie der Ausnahmetarif für Erz oder aufwärts nach Coſel. Den im Nottarif genannten Lebensmitteln ſoll wiederum eine 10⸗ prozentige Ermäßigung zugeſtanden werden. Bei der Durchführung der Eiſenbahntariferhöhung muß vorbe⸗ halten werden, etwaige Härten und Verſchiebungen in der Wett⸗ bewerbslage noch nachträglich auszugleichen, Ebenſo können Un⸗ billigkeiten, die ſich bei der pauſchalen Erhöhung der Binnen⸗Schiff⸗ fahrtabgaben in Einzelfällen ergeben, in nahe gelegener Zeit be⸗ ſeitigt werden, da beabſichtigt iſt, neue Tarife auf der Grundlage des ſechsklaſſigen Güterverzeichniſſes im Beuehmen mit den Waſſer⸗ ſtraßenbeiräten einzuführen. I U H. Dr. Schacht zur Hauſſe der Reichsbankanteile Der Kurs der Reichsbankanteilſcheine, der am 1. Januar d. J. 188 Prozent betrug, hat ſich in der letzten Zeit ſtark erhöht und einen Stand von über 321 Prozent erreicht. Infolge der verſchie⸗ denen in dieſem Zuſammenhang aufgetauchten Gerüchte befragte das „Berl. Tageblatt“ den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht. Dieſer erklärte in ſeiner Stellungnahme zu der Hauſſe in den Anteilen der Reichsbank, daß nach ſeiner perſönlichen Meinung eine Erhöh⸗ ung der Dividende nicht in Frage komme. Die Anteile der Reichs⸗ bank würden ſcheinbar von der internationalen Spekulation getrie⸗ ben, die teilweiſe wohl Erwartungen hege, daß bei einer eventuellen künftigen Aenderung des Reichsbankgeſetzes eine Abfindung der Anteilseigner ſtattfinden müſſe. Die Spekulanten vergäßen aber, p meint Dr. Schacht, daß bei einer Aenderung des Reichsbank⸗ geſetzes, das ja immer deutſches Reichsgeſetz bleibe, im Zuſammen⸗ hang mit einer definitiven Dawes⸗Regelung eine andere Regelung gefunden werden müſſe. Seiner Anſicht nach könnten die Aktionäre hierbei nur ſchlechter fahren. Die ganze Bewegung, die höchſt un⸗ erfreulich ſei, weil ſie Anteile einer Notenbank in den Strudel einer internationalen Spekulationswelle hineintreibe, zeige, welche un⸗ günſtigen Folgen die vom rein politiſchen Standpunkt aus erfolgte Regelung durch den Dawesplan in wirtſchaftlicher Hinſicht habe. Der Lebenskoſtenindex des Statiſtiſchen Reichsamtes Die vom Statiſtiſchen Reichsamt allmongtlich bekanntgegebene Kennziffer für den Stand der geſamten Lebenshaltungskoſten im Verhältnis zum Jahre 1918 zeigt in der Geſamzahl eine ziem⸗ lich beſtändige, leichte Zunahme, die nur im letzten Herbſt eine ge⸗ ringe Unterbrechung fand, ſeither aber ſich wieder weiter fortgeſetzt hat. Namentlich in den letzen Monaten iſt die Steigerung recht merklich geweſen. f Unter den 1 Beſtandteilen, aus denen ſich die Kennzahl aufbaut, hat die Gruppe„Bekleidung“ bei weitem die ſtärkſte Zunahme aufzuwelſen. Namentlich in den letzten Monaten des vorigen und zu Anfang dieſes Jahres ſteigt dieſe Kurve ſtark an; erſt in ber letzten Zeit iſt ein Stillſtand eingetreten. Die Gruppe„Ernährung“ lag lange Zeit ziemlich unver⸗ ändert; in den Sommermonaten tritt mit der ſalſonmäßigen Stei⸗ gerung der Vieh⸗, Fleiſch⸗ und Kartoffelpreiſe hier jedesmal ein Anſteigen ein, das für die Bewegung der Geſamtindexzahl ſtark mitbeſtimmend iſt. i Heizung und Beleuchtung erfordern im Sommer wegen der ermäßigten Brennſtoffpreiſe einen verhältnismäßig geringeren Aufwand als im Winter, die Kurve macht infolgedeſſen ſtets eine gewiſſe Wellenbewegung durch. 3. Der Wohn ungs aufwand iſt im weſentlichen durch die Zwangs wirtſchaft gebunden und hat ſich infolgedeſſen in den letzten Monaten kaum merklich geſteigert; ebenſo wetſan die von er Sta⸗ tiſtik erfaßten Ausgaben für„ſonſtlagen Bedarf einſchl. Perkehr“ keine ſehr erhebliche Zunahme aaf. p. Von den ſüddeutſchen Waren⸗ und Produktenmärkten landsweizen, je nach Provenienz und Qualität, zu 25—28,50/ käuf⸗ lich. Auch in Roggen kamen keine größeren Geſchäfte zum Ab⸗ ſchluß. Inlandsroggen war zuletzt zu 22,75—23/ offeriert. Hafer hatte bei kleinen Umſätzen ruhigen Markt und man forderte zuletzt für Inlandshaſer 21,75— 22,50, für Auslandshafer 23,50— 24,50/ waggonfrei Mannheim. In Gerſte lag Braugerſte feſter, da die Zufuhren von Inlandsgerſte kleiner geworden ſind. Dies iſt aber darauf zurückzuführen, daß die Landwirte, wie immer um dieſe Jahreszeit, ſtärker mit landwirtſchaftlichen Arbeiten beſchäftigt ſind und infolgedeſſen mit der Ablieferung zurückhalten. Für badiſche, heſſiſche und württembergiſche Braugerſte bewegten ſich die Preis⸗ forderungen zwiſchen 26,50 27,50, für pfälzer Braugerſte zwiſchen 27,25— 28,25/ und für Futtergerſte zwiſchen 21,75— 22,75/ per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Mais konnte ſich im Preiſe ziemlich gut behaupten. Für in Mannheim diſponiblen La⸗Plata⸗ Mais verlangte man zuletzt 21/ per 100 Kg. brutto für netto, ein⸗ ſchließlich Säcken, waggonfrei Mannheim. Am Futter mittelmarkte wirkten die niedrigen Getreide⸗ preiſe verſtimmend und die Käufer halten mit Anſchaffungen zurück, da verlautet, daß die Landwirte zum Teil Getreide dem Vieh zur Fütterung verabreichen würden. Die Preiſe ſind im Vergleich zur Vorwoche im allgemeinen unverändert, doch werden von den Ver⸗ n zan kleine Untergebote akzeptiert. gel ſtand unter dem Einfluß der Schwäche am Brotgetreide⸗ mar. Die Umſätze blieben weiter klein. Für ſüddeutſches Weizen⸗ mehl, Spezial Null, verlangen unſere Mühlen 33,75, doch kann man aus zweiter Hand zu 33,50/ waggonfrei Mühle kaufen. Süd⸗ deutſches Roggenmehl iſt, je nach Ausmahlung und Fabrikat, zu 31 0 bis 33„ angeboten. Hopfen. In allen Produktionsgebieten ſuchen die Händler nun⸗ mehr zu kaufen. Bevorzugt werden gute glattgrüne Hopfen zu teil⸗ weiſe erhöhten Preiſen. Mittlere und geringere Hopfen ſind dagegen weniger begehrt. Die Preiſe ſchwanken zwiſchen 150 bis 250/ per Zentner, erſte Koſten ab Produktionsſorten. In 197er Hopfen ruht daß Geſchäft vollkommen. Tabak. Die Lage in Inlandskabaken iſt vollkommen un⸗ verändert. Kundgebung für Freie Wirtſchaft und 7. Deulſcher Gelreidehandelstag in Magdeburg Anläßlich des 7. Deutſchen Getreidehandelstages, der am 10. und 11. September in Magdeburg ſtattfindet, wird vom Getreidehandel eine Kundgebung für Freie Wirtſchaft veranſtaltet. Die ſo ſchnell bekannt gewordene Scheuertransaktion mit ihren bislang nicht abzuſehenden Folgen und Begleiterſcheinungen, die teils überſchätzt, jedoch auch von zahlreichen Beteiligten ſeltſamerweiſe unterſchätzt wird, hat den Wunſch in weiten Kreiſen laut werden laſſen, auf breiter Baſis der Oeffentlichkeit die Auswirkungen dieſer Verſchtiebung von bedeutſamem Einfluß auf dem Gebiete des Ge⸗ treidehaudels vor Augen zu führen und eine Proteſtaktion gegen Maßnahmen, wie ſie die Scheuertransaktion war, einzuleiten. Der 7. Deutſche Getreidehandelstag wird in dieſem Jahre nach den eingegangenen Meldungen ſich eines weit größeren Zuſpruchs er⸗ freuen als in den Vorjahren, ſo daß die Zahl von 2500 Teilnehmern vorausſichtlich weit überſchritten werden wird. Es war, ſo wird uns geſchrieben, darum ein glücklicher Gedanke, mit dieſer Börſenzuſam⸗ menkunft auch den Auftakt des Lebenskampfes des Getreidehandels zu verbinden. Von den am 10. September 1928 gehaltenen Vorträgen iſt insbeſondere der des Reichstagsabg. Dr. Hugo über„Freie Wirtſchaft“ und des Vorſitzenden des Reichsbundes des Deutſchen Handels mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und Bedarfsſtoffen, Handelsgerichtsrat G. Reißner, über die Scheuertransaktion zu erwähnen. Der Börſenführer enthält u. a. einen bedeutungsvollen Aufſatz des Miniſterpräſidenten a. D. Tanzen, M. d.., über„Freie Wirtſchaft, nicht Staatsſozialismus“. * Sübdentſche Zucker Ach., Mannheim. Gegenüber Börſengerüchte und Zeitungsmeldungen, die von einer Dividendenſteige⸗ rung für das abgelaufene Geſchäftsjahr wiſſen wollen, erklärt jetzt die Verwaltung, daß der Abſchluß 1927⸗28 noch nicht zu überſehen und über die Höhe der in Ausſicht genommenen Dividende keine feſte Angabe möglich ſei. Immerhin dürfe mit Beſtimmtheit auf eine Dividende von mindeſtens in Vorjahrshöhe (8 v..) gerechnet werden.(Siehe auch Meldung im geſtrigen Abendblatt. D. Schriftl.). Emil Seelig AG., Heilbronn a. N. Den Bemühungen der Stadt⸗ Stadtverwaltung iſt es gelungen, mit dem Unternehmen(Zichorien⸗ fabrik; AK. 1 Mill.) eine Vereinbarung zu treffen dahingehend, daß dieſes ſeine Verlegungsabſichten aufgibt. Damit bleibt lt. Frkf.⸗Ztg. die Verwaltung, ein kleiner Teil der Herſtellung ſowie ein größeres Lager in Heilbronn a. N. * Barmer Bankverein Hinsberg, Fiſcher u. Co. Komm. ⸗Geſ. a. A. Ueber die AR.⸗Sitzung wird lediglich mitgeteilt, daß die für das erſte Halbjahr 1928 vorgelegte Bilanz eine gute Geſchäfts⸗ entwicklung mit entſprechenden Ertragsziffern aufweiſe. 5 * Gründung eines nenen Mühlentruſts durch den Scheuer⸗ Konzern? Zwiſchen dem Scheuer⸗Konzern und einem Bankenkon⸗ ſortium ſollen ſeit einiger Zeit Verhandlungen über die Grün⸗ dung einer internationalen Fin anzgeſellſchaft zwecks Erwerb von Mühlen im Gange ſein. Als Grundkapital ſollen 100 Mill. in Ausſicht genommen worden ſein. Auf Rückfrage beim Scheuerkonzern wird von dieſem mitgeteilt, daß er zu der Angelegenheit keine Stellung nehmen könne. * 22 neue Molkerei⸗Genoſſenſchaften. Die Aufwärtsbewegung der Geſamtzahl der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hat ſich im Auguſt fortgeſetzt. Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften waren am 1. September 40 320(40 302) landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften vorhanden, dar⸗ unter 110 Zentralgenoſſenſchaften, 20 599 Spar⸗ und Darlehnskaſſen, 4655 Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaften und 4274 Molkereigenoſſen⸗ ſchaften. Wiederum ſind es die Molkereigenoſſenſchaf⸗ ten, die mit 22 Neugründungen und nur zwei Auflöſungen eine beſondere Entwicklung zeigen. Unter den Neugründungen befinden ſich ferner u. a. ſieben Viehverwertungs⸗ und je fünf Eier⸗ und Geflügel⸗ ſowie Obſt⸗ und Gemüteverwertungsgenoſſenſchaften. Rückgänge weiſen 1 die Spar- und Darlehnskaſſen mit zehn und die 1 und Abſatzgenoſſenſchaften mit vier effektiven Ab⸗ gängen auf. General Motors bleibt in Deutſchlaud. In der letzten Zeit ſind mehrfach Gerüchte über angebliche Betriebsein⸗ ſchrän kungen und Verlegung der Betriebe der General Mo⸗ tors GmbH. nach Antwerpen ausgeſprengt worden. Wie es nun heißt, ſteht eine Verlegung der Betriebe nach Antwerpen völlig außer Frage. Das Borſigwalder Werk der General Motors wird vielmehr ſtändig ausgebaut und erweitert. Wie weiter verlautet, ſind die Behauptungen, daß die General Motors Gmb. ihre Be⸗ triebe wegen angeblicher Abſatzſtockeng und Anhäufung von Lager⸗ beſtänden einſchränken müſſe, völlig aus der Luft gegriffen. (Eine neue Fuſion in der amerikaniſchen Automobil⸗Induſtrie Aus Newyork wird eine neue große Fuſion in der Automobil⸗Indu⸗ ſtrie, die orktte ſeit kurzer Zeit, angekündigt. Wie in Börſenkreiſen verlautet, werden die Mack Trucks Corp, und die White Motor Co. demnächſt fuſtonieren. Die Mack Trucks Corp. verfügt über Aktiven im Geſamtbetrage von 69 Millionen Dollar und ſtellt hauptſächlich Laſtkraftwagen und Autobuſſe ſowie Tankwaggons und Feuerlöſch⸗Motorwagen her. Die: Geſellſchaft beſchäftigt etwa 87 000 Perſonen und unterhält in den Vereinigten Staaten und Kanada 100 und im Auslande 16 Niederlaſſungen. Die White Motor Co., deren Aktiva rund 50 Millionen Dollar beträgt, iſt einer der größten Produzenten von Laſtkraftwagen in Amerika. Die Mannheimer Häfen im Aug uſt (Amtlich) Nachlaſſen des Verkehrs Vormonat wie gegenüber dem Berichtsmonat des Vorjahres nach⸗ gelaſſen. Die Annahme, daß die kleine Verkehrsſteigerung des Vormonats nur eine Ausnahmeerſcheinung infolge des von Anfang Mal bis Ende Juni gedauerten Schifferſtreikes war, hat ſich leider beſtätigt. 8 Es kamen an im Ganzen 131 Boote mit eigener Triebkraft davon 17 leer, 825 Schleppkähne, davon 79 leer. Es gingen ah im Ganzen 141 Boote mit eigener Triebkraft, davon 6 leere, 854 Schleppkähne, davon 574 leer. Hiervon entfallen auf: 1. Handel s⸗ hafen: an 108 Boote mit eigener Triebkraft, 523 Schleppkühne, a b 116 Boote mit eigener Triebkraft, 543 Schleppkähne; 2. In d u⸗ ſtrie hafen: an 7 Boote mit eigener Triebkraft, 134 Schlepp⸗ kähne, ab 9 Boote mit eigener Triebkraft, 143 Schleppkähne; 3. Rheinauhafen: an 16 Boote mit eigener Triebkraft, 168 Schleppkähne, a b 16 Boote mit eigener Triebkraft, 168 Schleppkähne. Die Güter bewegung betrug im Ganzen 526 114 To.(im Vorjahr 536813 To.), davon im Ganzen Anfuhr 456,117 To., Abfuhr 57955 To.; Rhein zu Berg Anfuhr 431 104 To., Abfuhr 7222 To.; Rhein zu Tal Anfuhr 25 013 To., Abfuhr 50 7393 Ty: Neckar zu Tal bzw. zu Berg Anfuhr und Abfuhr 0 To. Hiervon enfallen auf: 1. Handelshafen: Anfuhr 244767 To., Abfuhr 46 447 Tonnen; 2. Induſtriehafen: Anfuhr 75696 Abfuhr 7979 To.; 3. Rheinauhafen: Anfuhr 135 654 To. Abfu! 529 To. Der Um ſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beteng auf dem Rhe ien 11988 T. und auf dem Neckar 54 To. Von den wichtigſten Güterarten nehmen an dieſem Verkehr teil: Anfuhr in To. Abfuhr in To zu Berg zu Tal zu Berg zu Tal Holz 69 044— 196 514 Getreide 46 323 31 2098 739 Kohle 242 647 1600 120— Mehl 2960 8 2800 4087 Kies und Sand 2398 22 846—— Roheiſen 6 357——— 7 Eiſen aller Art 5 438 28 3 200 Rohzucker 753—— 119— Erze 9 822—— 3 712 Zement——— 3974 Düngermittel 2 803—— 800 Salz 5— 16 776 Der Waſſerſtand des Rheins wie des Neckars war während des ganzen Berichtsmonats infolge der trockenen Witterung niedrig. Der höchſte Waſſerſtand betrug nach dem Mannheimer Rheinpegel 279 Zentimeter, der niederſte 256 Zentimeter und nach dem Neckar⸗ pegel der höchſte 272 Zentimeter, der niederſte 250 Zentimeter. Die Neckarſchiffahrt war, abgeſehen von kleinen Kies transporten und dem lokalen Perſonenverkehr, infolge Nieder⸗ waſſers den ganzen Monat ſtillgelegt. 5 Rebſtands- und Meinmarktberichle des Badiſchen Winzerverbandes 5 Unteres Markgräflerland Glottertal: Der Stand der Reben iſt im allgemeinen gut. Das Tal wurde von den Maifröſten verſchont. Der Behang(be⸗ ſonders im Schloßberg) iſt in den vom Hagel verſchonten Rebſtücken gut. Daß günſtige Wetter in den letzten 14 Tagen hat das Wachs⸗ tum der Beeren gefördert, ſodaß die Trauben überall reifen und der 1928er eine ganz beſonders gute Qualität verſpricht. 1927er ſind vollſtändig ausverkauft. 5 Breisgau 5 B leichheim: Die Trauben ſind ſehr ſchön und geſund und gehen jetzt bei der günſtigen Witterung ſchnell der Reife entgegen. Die Qualität verſpricht gut zu werden. Man konn durchſchnittlich mit einem halben Herbſt rechnen. Einzelne Parzellen verſprechen ſogar einen Vollherbſt. 1927er Weine ſind ausverkauft. 85 Nordweil: Der Stand der Reben iſt im allgemeinen aut. Das Rebgelände zeigt in allen Lagen ein friſches Grün. Die Trau⸗ ben beginnen allmählich zu reifen. den Edelſorten iſt infolge der naßkalten Witterung während der Monate Mai und Juni weſentlich geringer. . Badiſches Unterland Bruchſal: Durch die Niederſchläge der letzten Tage und dig warme Witterung ſtehen die Reben ſehr gut. Die Winzer haben geſetzt, was auch zum Erfolg geführt hat. Die Edelſorken ſtehen ſehr ſchön. Die Frühtrauben ſind in der Reiße ſchon ſehr weit fork⸗ geſchritten. Es darf etwa mit einem 7 Herbſt gerechnet werden, Bergſtraße g 1 ie Reben ſtehen ſehr aut und ſind von feder Krankheit frei. Es kann mit einem 37 bis Vöftherbff gerechnet werden. Es ſteht in dieſem Jahr nicht nur ein guter Herbſt in Aus⸗ ſicht, ſondern auch ein qualitatiy hochwertiger Tropfen. 8 Bodenſee 5 8 5 Meersburg: Der Stand der Rehen iſt ein ſo auter, wie ſeit Jahren nicht mehr. In den ſonnigen flachgründigen Lagen fi die Trauben infolge der Trockenheit etwas kleinbeerig. In tief⸗ gründigen Böden ſind ſie vollkommen. Im allgemeinen iſt man mit dem Behang ſehr zufrieden und rechnet mit einer ſehr guten Qu fins 92. der Entwicklung ſehr weft vorangeſchritten ind. 27er Weine ſind nur noch went 0 bei koſten 180/ der Hektoliter. 5 eee e Schriesheim: D Mainz, 6. Sept. Die im 1. Halbjahr 1928 kn 92 Stück, 1684 Halbſtück, 190 Viertelſtick und 27 080 Fläſchen 1928er, 92 Stück, 1884 Halbſtück, 130 Viertelſtück und 27080 Fraſchen 1920er, 1921er, 1924er, 1925er, igsser und 107er Weiß⸗ und Rotweine, vonn denen ein anſehnlicher Teil naturrein war. Zugeſchlagen wurden Rheinheſſen durch⸗ insgeſamt rund 1 768000 Mark erlöſt wurden. Mindeſt⸗ und Höchſtpreiſe erzielt: für Weißweine: 1924er“ 1500, 2080, 125er 1400, 12 800 ,, 1928er 120, 5720, 1927er 1180, 6040, alles die 1200 Liter: 1920er.60%, 70, lgꝛler.90, 12 1923er.70 /, 1925er.70 /,.50 /, 1926er 140,.40 1, alles die Flaſche; für Rotweine: 1925er 1200 J, Igeger 1200, 1720, 10 7er 1640, 1860„ die 1200 Liter, 1921er 2% die Flaſche. 8 Die amtliche Großhandels indexziſfer Auguſt 1928. Die für den Monaksdurchſchnitt Aug u ſt berechnete Inderziffer des Statiſtiſchen Reichsamts ſſt mit 141,5(Vor⸗ monat 144,6) nahezu unverändert. Von den Hauptgruppen hat die Inderziffer für Agrarſtoffe um 9,7 v. auf 137,6 (186,6) angezogen. Die Inderziffer für Kolonial waren iſt um 1,6 v H. auf 135,5(137,7 ö und Halbwaren um 0,6 v. Inderziffer für induſtrielle 159,5(159,6). Fertigwaren Doevpiſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen ſtellte ſich auf Frachtenmarkt Duisburg- Ruhrort vom 7. Sepfember. 4 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum fehr ſtil Die Frachten blieben ebenſo wie die Schlepplöhne tal⸗ wie 1 unverändert. n. 8 8 f Der Ertrag bei Räuſchling und im Monatsdurchſchnitk Der Verkehr in den Mannheimer Häfen hat gegenüber dem dieſes Jahr mit der Bekämpfung der Rebſchädlinge intenſiv ein⸗ Das Ergebnis der Frühjahrs⸗Weinverſteigerungen in Rheinheſſen 82 Stück, 1475 Halbſtück, 126 Viertelſtück und 19 905 Flaſchen, für die Es wurden folgende 8 und die für induſtrielle Ru hſtoffe H. auf 134,38(135,1) geſunken. Die 7. 8. 7 8 Rem-Dort. 485,25 f485, 10 Schweiz. 25,19] 25,19 Stockholm 18,12 18,13 Paris. 124.2 124,22 Lofland:. 12,140 12,10 Mads 29-25 70 Beisl.. 88 8, See dle lc 1% e Malland.. 92,65 82,68 Kopenhagen 18,18 18,19 E Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1985 und Pfunde mt 20,88 gehandelt Berlin 858% 888 erliner Mekallbörſe Mittekrurs] Rein⸗Nicke! 380,0 850 N a Kg. 3 45 b 6. Anis on Reg. 68,— 88, 429. 0 ektrolytkpf. 140,9 140,9] Feinfilber kg. 80,— 79,78. Die. 52 6 5§ Mum. 98,99 180,0, 190,0 Holſreſe er..81 175 Zink“.. 49,49,— 80. Walz-Drahi 194,0 154,0 Platin do. do, 10.28 10.28 gondoner Metallbörſe Me Finden d 32, 8 889 5 talle in 1 5 6 I. t. Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin N. 1000 1000 5 6 7. J do. Elektw. 69,25 69, 28 Ausckſilbe: 23.80 a ſcupfer Kaſſa 63505 68,5 Zinn Kaſſa 210,8 21155 en 60.— 3 d. 3 Monate 68,50 63,85 do. 8 Monate g 55 Platin 75 Setlementſpr. 68,— 62,85 do. Seitlemen 210,7 211,2] Wolſramer 16,15 16.18 Kupfer elektrol.“ 69,25 69,25 do. Banka 218,2 218, Nickel Inland 175,0 175.0 do. peſt ſelee 66,28 66,25 do Straits 216,5 214.2 do. Ausland 1780 175.0 do. ſtrong sh 94.— 4,— Blei prompt 22,28 22,20 Silber 65 26,85 1 r . — eee ee eee 18 0 4 WSS b fr 28 *. — nne e ern ue — Sr r d e n renn MA Hr Nee . ö 5 75 2 Samstag, den 8. September 1928 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 417 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde 5 55 Sonntag, den 9. September 1928. rinitatiskirche:.30 Predigt, Pfarrer Eckert; 10 Predi 5 3 Taubſtummengottesdienſt im aft e 838 Konkordienkirche: 10 Predigt, Vik. Dr. Schützt 6 Predigt, B. Diemer. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Zöbeley; 10 Predigt, Pfr. Dr. Hoff. Friedenskirche:.30 Predigt, Pfarrer Walter. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Lindergottesdienſt, Pfarrer Jundt; 11 Chriſtenlehre f. Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer(hl. Abendmahl). Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Heinr.⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Kirchenrat von Schvepffer. Feudenheim;.30 Predigtgottesdtenſt, Pfarrer Mutſchler, anſchließ. Hl, Abendmaßl mit Vorbereitung; 1 Chriſteulehre für Knaben, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt mit Feier des bl. Abendmahls, Pfr. Luger; 2 Nachmitkagsgottesdienſt, Pfarrer Juger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarret, Pfarrer Fehn; 1 Chriſtenlehre d. Süd⸗ pfarrei, Pfarrer Fehn. Mheinau:.30 Predigt am Pfingſtbergweiher, Vikar Stober;.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Knaben. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Köllt; 10.45 CThriſtenlehre für Mädchen, Vikar Kölli; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Grimm; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm. Wochengottesbienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vormittag 7 Morgen⸗Anbacht. Fonkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprech., Vik. Dr. Schütz. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend 8 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Vikar Grimm. 8 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.30 Büibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 C. V. f. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſtonar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag Bibelſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag.18 u. Mittwoch.30 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. B. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Berein für Jugendpflege e. B.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſatlonsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde. Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ftunde; 8 Blaukrenzverſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim,“ L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde; nachm. 4 Jugendverein; abends.15 gemiſchte Verſammlung.— Dienstag abend 8 Männerverein, zugleich v.—9 Evangeltſationsvortrag, Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für funge Mädchen von 14 bis 18 Jahren.— Freitag abend 8 Jugendverein. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Donners⸗ tag mittag 4 Frauenmiſſionsſtunde; 8 Jugendandacht. Blankrenzverein Mannheim I, Rheinanſtraße 8, Hinterh. Sonntag vorm. 9 Männerſtunde.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. — Mittwoch nachm 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Sübdeutſche Bereinigung fär Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, Landeskirchliche Gemeinſchaft, Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Montag abend 8 Mitgliederſtunde; abends 8 Bibelbeſprechung.— Freitag 8 Chor⸗ fingen.— Samstag 8 Männerabend.— Jugendbund für E..: a) Junge Männer: Sonntag nachm..30 und Dienstag abend 8: b) Jungfrauen: Sonntag nachm. 4 und Donnerstag abend 8.— Knabenbund für Knaben im Alter v. 10—16 Jahren: Jeden Sams⸗ tag nachmittag.80. Die Heilsarmee O 1, 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11., .30; Mittwochs 5: Donnerstag 4 Siebes bund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger König⸗Wiesloch; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Predigt: 9 Jugendbund, Herr Hottinger.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsverein.— Samstag nachm. 3 Jugendchor; 4 Religtons⸗Unterricht; abends 8 * Ice N Treuung ½5 Unr Luſerkirche 9 .30 Bibelſtunde.— Neckoran, Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſtonar Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmifſ. Keidel): Sonntag.30 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. .15 Waldhof, Donnerstag.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Freitag 6 Frühmeſſe; Dienstag Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). .45 hl. Meſſe; Bierteljahrs⸗Kouferenz. Katholiſche Gemeinde. Sonntag von 6 an Beichtgelegenh.; .80 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt. St. Sebaſtiaunskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt und Kommunion der Jünglingskongregation;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; .30 Herz⸗Jefu⸗Andacht mit Segen. 5 Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 ape 7 Frühmeſſe; 8 Deutſche Singmeſſe;.30 Hochamt und Predigt; 11 hl. Meſſe und Predigt; .80 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, gemeinſ. Kommunion der Jugend⸗ organtſationen u. der ſchulpflicht. Knaben;.30 Predigt und Amt: 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Kathol. Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag von morgens 6 an Beicht: 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe und Bundeskommunion der Männer; 8 Singmeſſe mit Predigt und Monatskommunion der Schulkinder; .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Kindergottesdienſt; nachm. .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe m. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt und Monats⸗ kommunion der männlichen Jugend;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beicht u. Frühmeſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt: 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt: 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Herz⸗Jeſu⸗Feier mit Predigt und Segen. St. e Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 2 Veſper; 7˙30 Sonntagsabend⸗ andacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag 6 Beicht;.30 u. 7 hl. Kom⸗ munion; 8 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Predigt mit Amt; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht; 7 Frühmeſſe mit Kommunion für Frauen;.30 Schülergottesdienſt m. Predigt u. Kommun.; 10 Predigt u. Amt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. Sonntag.30 hl. Beicht; 7 Frühmeſſe;.15 Schülergottesdienſt;.45 Hauptgottesdienſt; nach⸗ mittags 2 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaft mit Segen. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag.30 Beichtgelegenheit;.45 u. .25 Spendung der hl. Kommunion, Monatskomm. der Männer u. Jünglinge;.30 Frühmeſſe;.30 Amt mit Predigt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. 7 Ludwig Pfisferer 1 Grefel Pfisferer geb. Borns 9871 Vermählfe Heidelberg-Vieblingen Nennbeim Alphornstr, 19 8. Sspfember 1928 Zurück Dr. Heddaeus Facharzt für CMrugls und Frauenheltkunde Tel. 26284 Ed 0 7, 1 Amtſſene gekannzmachungen Mit Zuſtimmung des Stadtrats Mann⸗ heim und mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs in Mannheim vom 23. 8. 1928 wird hiermit aufgrund der 88 28, 30, 58, 59, 878, 108, 120 und 129 bad. Pol.⸗ Ste-. B. folgende 2 Ortspolizeiliche Vorſchrift — die Große ſtädtiſche Spielplatzaulage bei der Rennwieſe— Erluſſen: 5 1. Der Verkauf von Bebens⸗ und Genuß⸗ mitteln und ſonſtigen Gegenſtänden feder Art, ebenſo der Berkauf und das Verteilen von Druckſchriften iſt innerhalb der Großen ſtädti⸗ ſchen Spielplatzanlage nur mit beſonderer Erlaubnis geſtattet, die von dem Oberbürger⸗ meiſter im Benehmen mit der Polizeidirektion erteilt wird. § 2. Das Beſteigen von Dächern, Zäunen, Bäumen und Maſten innerhalb und außer⸗ golb der Großen ſtädtiſchen Spielplatzanlage, das Beſteigen der Tribünengerüſte und Tri⸗ bünenſitzplätze ſowie das Stehen zwiſchen den Sitzreihen iſt verboten. Berdoten iſt ferner, ohne Genehmigung des Oberbürgermeiſters Steh⸗ oder Sitz⸗ vorrichtungen innerhalb der Großen ſtädti⸗ ſchen Spielplatzanlage aufzuſtellen. § 3. Das Ueberſteigen der Umzäunung der Großen ſtädtiſchen Spielplatzanlage und der Umfriedung der Spielfelder ſowie das Betreten der Spielfelder vor, während und nach den Sportveranſtaltungen durch Zu⸗ ſchauer oder ſonſt am Spiel nicht beteiligte Perſonen iſt verboten. § 4. Das Betreten der Raſeuflächen der Anlagen ſowie das Abreißen von Blumen und Zweigen iſt verboten. § 5. Das Mitnehmen von Hunden in die Große ſtädtiſche Spielplatzanlage iſt verboten. 8 6. Fahrräder ſind an den hierfür be⸗ ſtimmten Plätzen zu verwahren. N 5 § 7. Jede Verunreinigung des Geländes 2 der Großen ſtädtiſchen Spielplatzanlage durch Wegwerfen oder Liegenlaſſen von Gegen⸗ ſtänden wie Papier, Obſtreſte u. dergl. ſowie jede andere Art der Verunreinigung iſt unterſagt. 8 8. Soweit nicht nach den allgemeinen Strafgeſetzen härtere Strafen verwirkt ſind, werden Zuwiderhandlungen mit Geld bis zu 150 R. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Mannheim, den 16. Auguſt 1928. Polizeidirektion— C. Intl. Jeröfkentnehungen der ötaut Mannheim Mit der Reviſton des Kataſters der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherung wurde begonnen. Wir fordern alle diejenigen, beren landwirtſchaftlicher Betrieb im Laufe dieſes Jahres eine ſolche Aenderung erfahren hat, welche eine Verſetzung in eine höhere der niedere Beitragsklaſſe bedingt, ſowie Weienigen, welche einen Betrieb neu eröffnet oder eingeſtellt haben, hiermit auf, dieſe Ver⸗ änderungen anzuzeigen. Das Kataſter für Mannheim⸗Altſtadt liegt bei der ſtäbt. Gutsverwaltung, K 7, 3. Stock, 5 304, dasjenige für Käfertal u. Wald⸗ auf dem Gemeindeſekretariat Käfertal, diejenigen von Neckarau, Feudenheim und Rheinau auf den betr. Gemeindeſekretariaten und diejenigen von Sandhofen, Sandtorf und Kirchgartshauſen auf dem Gemeindeſekretariat Sandhofen zur Einſicht der Beteiligten wäh⸗ dend 14 Tagen auf. Mannheim, den 5. September 1928. Die Abſchätzu nas kommiſſion. zu erreichen. Steuerzahlung für September 1928 Oeffentliche Erinnerung. Eine beſondere Mahnung jedes Pflichtigen erfolgt nicht mehr. 38 Es wird erinnert an die Zahlung der: 1. Lohnſteuer aus Zahlungen in der Zeit vom 16. bis Ende Auguſt 1928, fällig am 8. September 1928 und aus Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Septbr. 1928, fällig am 20. September 1928. 8. Börſenumſatzſteuer für Auguſt 1928, fällig am 10. September 1928. 3. Berſicherungsſteuer für Auguſt 1928 für Monatszahler, fällig am 30. Septbr. 1928. Es wird weiter erinnert an die Zahlung ſämtlicher Steuerrückſtände, insbeſondere der fälligen Abſchlußzahlungen auf Grund der zu⸗ egangenen Einkommen⸗, Umſatz⸗, Vermögen⸗ 3 und Gewerbeſteuerbeſcheide und Be⸗ ſcheide für die zweite Rate zur Aufbringungs⸗ abgabe.— Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Verzugszinſen jährlich er⸗ hoben. Rückſtändige Steuern unter 1000 R. werden ohne vorherige Mahnung im Nach⸗ nahmeverfahren auf Koſten des Pflichtigen durch die Poſt eingezogen. Zahle bargeldlos, gib die Steuernummer, Steuerart und Steuerabſchnitt auf dem Poſt⸗ ſcheck⸗,„ Zahlkarten⸗ oder Poſtanweiſungs⸗ abſchnitt an. Im Girowege überwieſene Be⸗ träge ſind mit kurzen, vorſtehende Angaben enthaltenden Anſchreibungen der Finanzkaſſe anzuzeigen. Für Kraftfahrzeug⸗ ſowie Grunderwerb⸗ ſteuer werden nur Barzahlungen oder be⸗ ſtätigte Schecke angenommen. Auf auswärtige Banken gezogene Schecke werden als Zah⸗ lungsmittel nicht angenommen. uittungen der Finanzkaſſe müſſen mit dem Dienſtſtempel und den Unterſchriften des Sollbuchführers und des Kaſſierers verſehen ſein. Siehe Aushang im Schalterraum. Finanzamt Maunheim⸗Stadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460 Finanzamt Maunheim⸗Neckarſtadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 78 845. NMeekeshein, Am leidelberg Jagd- Verpachtung Am Mittwoch, den 26. September d.., nachmittags 48 Uhr verſteigern wir im Rat⸗ hauſe dahier die Ausübung der Jagd auf hie⸗ ſiger Gemarkung auf weikere 6 Jahre, d. t. vom 1. Februar 1929 bis 31. Januar 1935. Dieſelbe iſt in 2 Diſtrikte eingeteilt; Diſtr. I mit ca. 650 ha, darunter 102 ha Wald, Diſtr. II mit ca. 520 ha, darunter 50 ha Wald. Indem wir Jagdliebhaber zur Verſteige⸗ rung erg. einladen, fügen wir bei, daß als Bieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagbpaſſes be⸗ finden, oder welche durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde(des Be⸗ zirksamts) nachweiſen, daß gegen die Er⸗ teilung eines Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Der Entwurf des Jagdpachtvertrags liegt zur Einſicht auf dem Rathauſe offen. Meckesheim iſt als Eiſenbahnknotenpunkt mit ſehr günſtiger Bahnverbindung ſehr gut 10 566 Meckesheim, den W. Auguſt 1928. Der Gemeinderat: Kirſch. Jagdversteigerung Die Gemeinde Wagenſchwend läßt die Aus⸗ übung ihrer Jagd am Dienstag, den 18. Sep⸗ tember 1928, nachmittags 3 Uhr auf dem Rat⸗ haus in Wagenſchwend auf die Dauer von 9 Jahren, beginnend am 1. Februar 192g, öffentlich verſteigern. Pachtliebhaber werden zur Verſteigerung freundlichſt eingeladen, mit dem Bemerken, daß ſie zur Verſteigerung nur zugelaſſen wer⸗ den, wenn ſie im Beſttze eines Jagdr eſſes ſind oder eines Nachweiſes, ſodaß Neger Erteilung eines ſolchen Bedenken nicht beſtehen. Das Jagdgebiet 466 ha Feld, Wieſen und Wald. Die Jagd iſt eine gute Hirſch⸗ und Reh⸗ jagd, auch iſt Auerwild vorhanden. 10 550 Wagenſchwend, den 20. Auguſt 1928. (bad. Odenwald) Der Gemeinderat: Damm, Bürgermeiſter. Zur Gründung eines umfaßt 9840 T iradtände matten feudentein werden noch einige Kinder schriften unter 1 0 9 an eſucht. Gefl. Zu⸗ ie Geſchäftsſtelle. Bündringen 500 Meter, bei Na⸗ gold(württ. Schwarz⸗ wald) beſte Verpfle⸗ gung; im September 4 RM. Gefl. Aufr. an „Haus Waldruhe“. B4102 Auge Damen kaufen jetzt b1111g ihre 82⁵ Pelze aller Art im Eabahaus Siegel F 4,3, Jel. 30793. piche— Lßuier Gardinen Tisch-, Divan- und Steppdecken, ohne Anzahlung in 10 Monatsraten lief, Agay& Glück Fraktur 8. 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