Mittwoch, 12. September 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/ö11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Die Beſprechungen werden fortgeſetzt Genf, 11. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Beſprechungen über die Geſamträumungsfrage haben heute um 5 Uhr nachmittags im Hotel„Beau Rivage“ ihren Anfang genommen und werden am nächſten Donnerstag um 10 Uhr vormittags fortgeſetzt werden. Da es ſich um eine den Verſailler Vertrag betreffende Frage handelt, ſo wurde der japaniſche Hauptdelegierte Adatei zu der Kon⸗ verſation hinzugezogen. Man einigte ſich in letzter Stunde dahin, den Beſprechungen einen deutſch⸗interalliierten Cha⸗ rakter zu geben und richtete daher an den Vertreter Japaus die Einladung, an den Zuſammenkünften teilzunehmen. Punkt 5 Uhr nachmittags erſchien der Reichskanzler, begleitet von Staatsſekretär von Schubert und dem Ueberſetzer Schmidt im Hotel„Beau Rivage“, Sie begaben ſich in den Salon Lord Cuſhenduns, dann folgte Briand mit dem franzöſiſchen Generalkonſul Leroy, Scialoja⸗Italien und Hymans Belgien. Nachdem die Staatsmänner den Tee genommen hatten, entwickelte ſich zuerſt ein zwangloſes Geſpräch zwiſchen Briand und dem Reichskanzler über die jüngſten Vorgänge in der Vollverſammlung des Völkerbundes. Lord Cuſhendun und Hymans betei⸗ ligten ſich an dieſem Gedankenaustauſch. Man ging ſodann zu dem Gegenſtand der Konverſation über. Der Reichskanzler und Staatsſekretär v. Schubert entwickelten den deutſchen Standpunkt in ſehr eingehender Art und Weiſe. Sie behan⸗ delten beſonders die rechtliche Seite des Problems und die Hurch Deutſchland erfüllten Bedingungen des Friedensver⸗ trags. Auf die politiſche Seite des Problems gingen ſie we⸗ niger ein, betonten jedoch deſſen moraliſche Tragweite. An dieſes Expoſé, das in franzöſiſche und engliſche Sprache Überſetzt wurde— was gute 1% Stunden dauerte— knüpfte ſich ein Meinungsaustauſch, der Briand und Hymans Ge⸗ legenheit bot, ihre Anſicht über die Klärung der Geſamt⸗ Täumungsfrage zu entwickeln. Briand wies auf die Beſchlüſſe des franzöſiſchen Kabinetts hin und hauptſächlich auf die Rede oincarés in Carcaſſonne. Hymans beſchränkte ſich auf die Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Thaltung über WMitlag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger —— Belgien intereſſierenden finanziellen und Kontrollfragen. Lord Cuſhendun beteiligte ſich an dieſer Ausſprache ſehr wenig. Scialoja teilte mit, daß er keinerlei Inſtruktionen beſitze, die es ihm geſtatten würden, in eine Diskuſſion einzutreten. Der Beſprechung, die einen rein informativen Charakter hatte, lag, wie von engliſcher Seite betont wurde, kein Programm zugrunde. Man kann die erſte Zuſammenkunft als eine Fühlungnahme bezeichnen, die zu dem Ergebnis führte, daß in einer zweiten Beſprechung die Richtlinien für die praktiſchen Verhandlungen geſchaffen wer⸗ den ſollen. Die Tatſache, daß eine zweite Beſprechung ſtatt⸗ findet, iſt relativ als ein günſtiges Symptom zu bezeichnen. Die mir von franzöſiſcher Seite gemachte Mitteilung, daß der Vertreter Deutſchlands am Donnerstag einen Plan vorlegen wolle, gebe ich mit den entſprechenden Vorbehalten wieder. Es iſt anzunehmen, daß man in der zweiten Beſprechung verſuchen wird, die Verhandlungsmethoden feſtzulegen und die Möglich⸗ keit einer Räumung in Erwägung zu ziehen. Ob Frank⸗ reich allein mit eventuellen Verhandlungen über das Geſamt⸗ räumungsproblem betraut werden ſoll, iſt vorläufig noch nicht zu ſagen. Der belgiſche Außenminiſter Hymaus reiſt heute abend ab und wird am Donnerstag durch den belgiſchen Delegierten im Völkerbund, Baron Moncheur, vertreten werden. Es iſt möglich, daß Hymans Ende der Woche nach Genf zurück⸗ kehren wird. Nach Schluß der erſten Beprechung, gegen 8 Uhr abends, verließen die Außenminiſter in ziemlich angeregter und leb⸗ hafter Konverſation das Hotel„Bean Rivage“. Es fiel auf, daß Reichskanzler Müller und Briand in beſter Stimmung waren, ſich beim Abſchied die Hände ſchüttelten und lächelnd miteinander einige freundliche Worte tauſchten. Beim Weg⸗ gehen machte Briand den Journaliſten die Mitteilung, daß man die Verhandlungen in drei Sprachen geführt habe. Ueber den Anfang der Beſprechungen ſelbſt verhielten ſich ſämtliche Beteiligten durchaus zurückhaltend und wieſen darauf hin, daß erſt in der zweiten Zuſammenkunft am nächſten Donners⸗ tag ein klares Bild über den Stand der Lage feſtgeſtellt wer⸗ den könnte. Preſſe⸗ Empfang beim Reichskanzler e Genf, 11. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Heute abend gegen 10 Uhr empfing der deutſche Reichskanzler Hermann Müller im Hotel„Metropole“ die Weltpreſſe. Die großen Salons des Hotels waren bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt. Es waren ungefähr 400 Journaliſten anweſend, außerdem auch verſchiedene Delegierte und Preſſechefs anderer Staaten. Das Intereſſe an den Ausführungen des Reichs⸗ kanzlers war außerordentlich groß, man erwartete wichtige Mitteilungen über den Stand der Räumungsbeſprechungen, aber Hermann Müller enttäuſchte in dieſer Hinſicht die er⸗ ſchienenen Preſſevertreter. Er beſchränkte ſich darauf zu er⸗ klären, daß er in der heutigen erſten einleitenden Beſprechung den hinlänglich bekannten deutſchen Standpunkt auseinander geſetzt habe. Er ſagte dann zu den Beſprechungen, es ſei ihm beim gegenwärtigen Stand der Dinge nicht möglich, näheres hinzuzufügen und ſich über die Ausſichten der in Fluß gekom⸗ menen Beſprechungen zu äußern. Sodann ging der Reichs⸗ kanzler auf die Erwiderung der Ausführungen Briands in der Vollverſammlung ſehr detailliert ein. Er führte u. a. die in der deutſchen Oeffent⸗ lichkeit längſt bekannte Tatſache an, daß Deutſchland nicht im⸗ ſtande ſei, einen Krieg zu führen, denn es würden ihm hierzu alle techniſchen Mittel fehlen. Wenn überhaupt wieder einmal Krieg ausbrechen ſollte, was der Reichskanzler im Hinblick auf die wirtſchaftlichen und valutariſchen Verhältniſſe für ausge⸗ ſchloſſen hält, dann würde ein ſolcher Krieg ein ausgeſprochener Angriffskrieg ſein, in dem die raffinierteſten techniſchen Mittel zur Anwendung gelangen würden. In dieſem Punkte könne die deutſche Induſtrie nichts zuſtande bringen gegenüber den bereits vollzogenen Rüſtungen feindlicher Staaten. „Deutſchland iſt entwaffnet, das iſt eine Tatſache, die Herr Briand ſelbſt feſtgeſtellt hat, rief der Reichskanzler aus.„Un⸗ ſere Entwaffnung iſt eine der größten Taten der Weltgeſchichte. Ich weiß, wie bedeutend dieſe Entwaffnung iſt, denn ich habe ſelbſt daran mitgearbeitet. Zahlreiche Vertreter alliierter Staaten haben ihre Bewunderung darüber ausgeſprochen, wie man imſtande war, innerhalb ſo kurzer Zeit die gewaltige deutſche Kriegsmaſchine zu vernichten. Aber die Kleinigkeiten, die noch zu erledigen ſind, ſollte man nicht ins Treffen führen, um zu erklären, daß unſere Entwaffnung nicht gänzlich voll⸗ zogen ſei. Damit geſchieht uns ein ſchweres Unrecht.“ Hierauf legte der Reichskanzler dar, daß die deutſche Handelsflotte eine Notwendigkeit für das deutſche Volk ſei, denn die Verpflichtungen finanzieller und wirtſchaftlicher tatur hätten die Deutſchen begreiflicherweiſe gezwungen, ſo ch wie möalſch ihre ükerſeeſſchen Verbindungen wieder her⸗ zustellen und enge wirtſchaftliche Beziehungen mit der ganzen Welt zu knüpfen. Es ſei vollkommen unrichtig, wenn im Zu⸗ ſammenhang mit der deutſchen Handelsmarine irgendwelche Argumente konſtruiert wurden, deren Zweck es ſei, die deutſche Technik zu verdächtigen, daß ſie geheim irgendwie Kriegs⸗ mittel vorbereite. Was Briand über das Vertrauen zum Völkerbund ſagte, das unterſchrieb Hermann Müller vollkommen, fügte aber hinzu, daß es notwendig ſei, die Völker zu dieſem Ver⸗ trauen zu erziehen. Eine ſolche Erziehung könne natürlich nur dann Erfolg haben, wenn der Völkerbund tatſächliche Leiſtungen vollbringe. Die Völker hätten in der jüngſten Zeit an dem Völkerbund gezweifelt und es ſei daher notwendig, 8 88 zu beweiſen, daß der Völkerbund aktions⸗ ähig ſei. Dies ſind, zuſammengefaßt, die Darlegungen des deutſchen Reichskanzlers. Sie wurden von den Journaliſten mit leb⸗ haftem Beifall aufgenommen. Aus der Welt der Technik die Räumungsfra In einem Genfer Hotel- Zwangloſe Geſpräche ohne Programm Nr. 423— 130. Jahrgang Geil Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je ei Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Rekla 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere ßße⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auf träge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht ten Die Auffaſſung in Verlin Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Bürb.) Die Rede Briands wird, wie wir bereits erläuterten, ſelbſt⸗ verſtändlich von deutſcher Seite nicht unerwidert bleiben. Die deutſche Regierung legt beſonders Wert darauf, daß die Ant⸗ wort an der Stelle erteilt wird, von der aus Briand ſeine Angriffe gegen Deutſchland gerichtet hat. Da in dem Rahmen der Generaldebatte eine nochmalige Wortmeldung des Reichs⸗ kanzlers nicht möglich iſt, ſo wird erſt in 810 Tagen, wenn die Debatte wieder aufgenommen wird, Gelegenheit ge⸗ gegeben ſein, den dentſchen Standpunkt zu Briands Ausfüh⸗ rungen offiziell in der Vollverſammlung geltend zu machen. Ob dann freilich der Reichskanzler noch in Genf weilen wird, iſt zweifelhaft. Sollte er bereits nach Berlin zurückgekehrt ſein, ſo wird an ſeiner Stelle ein Mitglieb der Delegation die deutſche Sache vertreten. Briand hat bereits verſucht, gewiſſe Formulierungen ſeiner Rede abzuſchwächen. Der befremdende Eindruck wird durch ſolche Retouſchierungen ſelbſtverſtändlich nicht gemildert. Außerordentlich verſtimmend hat hier auch die perſönlich be⸗ tonte Polemik gegen Müller⸗Franken berührt. Ob es ſich in dieſem Falle nur um eine Entgleiſung handelt,— Briand hat bekanntlich frei geſprochen oder er mit dieſem Vorſtoß einen taktiſchen Zweck verfolgte, läßt ſich im Augenblick von hier aus nicht überſehen. Verſchiedentlich hat man den aggreſſiven Ton der Rede Briands darauf zurück⸗ geführt, daß Briand verärgert darfiber geweſen ſei, weil man über ſeinen Kopf hinweg an Poincaré heranzukommen ſich bemüht habe. Dieſe Darſtellung dürfte indes völlig abwegig ſein. Es braucht nur daran erinnert zu werden, daß Briand erſt vor einem halben Jahr in einer Unterhaltung mit ſozialdemokra⸗ tiſchen Perſönlichkeiten die Bemerkung hat fallen laſſen, es ſollten nur ſpviel Deutſche wie möglich zu Poincaré reiſen, das würde nur zur Unterſtützung ſeiner, Briands, Politik bei⸗ tragen. Es iſt ja auch bekannt, daß der letzte Beſuch Streſe⸗ manns bei Poincaré auf Anregung Briands erfolgt iſt. Die Verliner Profeſſoren ſollen an allem ſchuld ſein Genf, 12. Sept.(Von unſerem Genfer Vertreter.) In den Wandelgängen des Völkerbundes erkundigen ſich die ſran⸗ zöſiſchen Delegierten angelegentlich nach der in Deutſchland herrſchenden Stimmung. Der Senator Lucien Hubert, Präſident der Kommiſſion für Auswärtige Angelegenheiten, ſagte mir, die Rede des ußenminiſters ſollte nicht peſſimiſtiſch aufgefaßt werden. Wie kann aber volles Vertrauen gegenüber Deutſchland herrſchen, wenn das Profeſſorenkollegium der Berliner Univerſität die Rückgewinnung des Elſaß als Ideal des heutigen Deutſchland bezeichne.(8) Senator Hubert fuhr dann fort:„Wickham Stead war vori⸗ ges Jahr Gaſt der Berliner Univerſitätsprofeſſoren. Als er die Frage ſtellte, was iſt das Ideal des deutſchen Volkes, wurde ihm geantwortet: Elſaß.(2) Stead erzählte dieſe Anekdote Herrn Poincaré, der daraus die entſprechenden Schlüſſe zog: Soweit Senator Hubert. Es wäre feſtzuſtellen, ob das von Stead in Pariſer Regierungskreiſen erzählte Elebnis auf Richtigkeit beruht. Wichtiger franzöſiſcher Miniſterrat Paris, 12. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der am nächſten Freitag zuſammentretende Miniſterrat wird nach zwei Geſichtspunkten eine außergewöhnliche Bedeutung gewinnen. Es wird im Laufe dieſer Sitzung definitiv die Schaffung eines beſonderen Luftfahrtminiſte⸗ riums beſchloſſen werden. Gleichzeitig ſoll der Nachfolger des Handelsminiſters Bokauowski beſtimmt werden. An⸗ dererſeits erwartet man mit Spannung die Rückkehr Briands aus Genf, der ſeine Kollegen über den bisherigen Verlauf der Völkerbundstagung und insbeſonders ſeine dor⸗ tigen Beſprechungen auf dem Laufenden halten wirb. Der „Matin“ teilt jedoch mit, daß Briand auf ſeine Rückreiſe vor⸗ läufig verzichten wird, falls ſich die geſtern begonnenen Be⸗ ſprechungen des Reichskanzlers Müller mit den Vertretern der ehemaligen alliierten Länder in ermutigender Weiſe entwickeln ſollten. Was die neue Beſetzung des Handelsminiſteriums und die Ernennung des neuen Luftfahrtminiſters anbetrifft, ſo iſt man noch immer auf Vermutungen angewieſen. An offizieller Stelle ſcheint man ſich ſehr zurückzuhalten. Inſolgedeſſen geht das Raten der Preſſe weiter. Das„Echo de Paris“ will erfahren haben, Poincaré gedenke das Portefeuille des Handelsminiſteriums dem Senator Cheron, dem General⸗ berichterſtatter für das Budget zu übertragen und Laurent Eynac zum Luftfahrtminiſter zu ernennen. Es iſt allerdings fraglich, ob der Miniſterpräſident die Zuſtimmung der radikalen Miniſter für dieſe Löſung finden wird, da der linke Flügel der Regierung eine ſtarke Vertre⸗ tung der Linksparteien im Kabinett für notwendig erachlet. Der von Poincaré aufgeſtellte Budgetentwurf wird nach dem Zuſammentritt der Kammer am letzten November unverzüglich zur Diskuſſion gelangen. Wie letztes Jahr, möchte auch diesmal Poincaré wieder ſeine Voranſchläge un⸗ verändert noch vor Neujahr unter Dach und Fach bringen. Es ſcheint jedoch, daß ſich in der Finanzkommiſfion der Kammer Widerſtände gegen manche Poſitionen des Budgets geltend machen.„Echo de Paris“ berichtet über eine Unterredung zwiſchen Poincaré und dem Präſidenten der Finanzkommiſſion der Kammer, Mal vy, bei der Malvy ſeiner Befriedigung über den Budgetentwurf Ausdruck gab und beſonders die vor⸗ geſehenen Heeresausgaben als gerechtfertigt bezeichnet habe. Als Malvy jedoch bemerkte, er werde dagegen gewiſſe Abän⸗ derungen an einigen weniger wichtigen Kapiteln verlangen, ärgerte ſich Poincaré über alle Maßen und erklärte„Malvy beſtimmt,“ er werde vom Finanzminiſterium zurücktreten, wenn die Finanzkommiſſion der Kammer ſeinen Entwurf, den er mit großer Mühe aufgeſtellt und ins Gleichgewicht gebracht habe, in irgendeiner Weiſe verändert wolle.“ N Seite. Per, 428 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. September 99 5 England wartet ab 8 London, 12. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſche Tendenz, bei ſchwieriger, etwas unüberſichtlicher internationalen Lage, abzuwarten, macht ſich auch jetzt angeſichts der Rede Briands bemerkbar. Jede direkte Stel⸗ lungnahme wird vermieden und man begnügt ſich mit der Wiedergabe der im Allgemeinen ſtreug ſachlich gehaltenen Berichte der Genfer Korreſpondenten. Ueber die geſtrige Unterredung der fünf an der Rheinlandräumung am meiſten intereſſierten Mächte, weiß der Sonderkorreſpondent des „Daily Telegraph“, Pertinax, verſchiedenes zu berichten: Obgleich wenig über den Verlauf der Unterredung bekannt wurde, ſo ſcheint die Diskuſſion doch die Ausſichten für ein endgültiges Uebereinkommen ſtark vermehrt zu haben. Briand habe zunächſt die Gelegenheit benutzt, um alles, was in ſeiner geſtrigen Rede die Gefühle Deutſchlands und der deutſchen Delegation hätte verletzen können, wieder zurückzunehmen. Der deutſche Reichskanzler habe ſodaun erneut betont, auf Grund des Artikels 431 des Verſailler Vertrages beſitze Deutſchland das moraliſche Recht, eine frühere Räumung der beſetzten Gebiete zu verlangen. Man ſcheint allgemein zugegeben zu haben daß eine frühere Räumung durchaus möglich ſei, wenn man von Deutſchland entſprechende Garantien in Bezug auf die Erfüllung ſeiner Verpflichtungen aus dem Dawesplan erhalten würde. Schwie⸗ ig, meint der Korreſpondent ſei ſicherlich die Feſtſtellung, welche Formen dieſe Garantien annehmen müßten. Da die Vereinigten Stagten ſich nicht an einem ſolchen Uebereinkom⸗ men beteiligen würden iſt anzunehmen, daß alle an den Ver⸗ handlungen beteiligten Mächte ſich damit einverſtanden er⸗ klären, daß eine endgültige Regelung des Schuldenproblems er⸗ neut vorgenommen werden müßte, wenn ſich die Vereinigten Staaten eines Tages dazu bereit erklären ſollten. Pertinax weiſt darauf hin, es ſei damit zu rechnen, daß, wenn am Donnerstag die Verhandlungen erneut aufgenommen werden ſollten, Briand unter dem Einfluß Paul⸗Boncours die Ein⸗ ſetzung einer internationalen Kontrolle des ent⸗ militariſierten Rheinlandes verlangen wird. „Daily Expreß“ ſchreibt heute, wenn der Kellogg⸗ Friedenspakt die momentan in Geuf vor ſich gehende Ab⸗ rilſtungsdebatte überleben ſollte, ſo bedeutet dies, daß er ſeinen Platz in der Geſchichte des menſchlichen Fortſchrittes ein⸗ nehmen wird. Es gäbe aber nur die Wahl zwiſchen dem Völkerbund und dem Kellogg⸗Pakt, einer von beiden müſſe ſterben. Deutſchnationale Vorſtellungen Berlin, 12. Sept.(Von uuſerem Berliner Büro.) Die deutſchnationale Preſſeſtelle veröffentlicht eine ſcharſe Entgegnung auf die Erklärungen Briands. Zum Schluß heißt es: „Die Leitung der deutſchnationalen Volkspartei hat ſich mit den amtlichen Stellen in Verbindung ge⸗ ſetzt, um ſeſtzuſtellen, welche für die deutſche Würde und die deutſchen Intereſſen unerläßlichen Folgerungen die beutſche Politik zu ziehen gedenkt.“ Damit reiht ſich auch die Oppoſition in die deutſche Ein⸗ heitsfront gegen Briand ein. Die Berliner Preſſe fährt im übrigen fort, die Rede zu kommentieren. Die„Deut⸗ ſche Tageszeitung“, die„neue Wege“ der Außenpolitik verlangt, richtet darüber hinaus Angriffe gegen Dr. Streſemann und die Sozialdemokratie, die ſeine Politik unterſtützt habe, wie überhaupt bie deutſchnationalen Blätter mit erhöhtem Nachdruck die Abkehr von der Locarnopolitik verlangen, die ſich totgelaufen habe. Die„DA.“ macht die Sozialdemokratie auf die Konſtatierung eines Schweizer Blattes aufmerkſam, in dem ausgeführt wird: Gerade für den Sozialdemokraten Hermann Müller ſei die Briand⸗Rede in⸗ ſoſern ein ſchwerer Schlag, als ſie die Hoffnungen der deut⸗ ſchen Linksregierung zerſtörte, von Frankreich mehr zu er⸗ halten als ein Rechtskabinett. Der Vorwärts“ freilich ſetzt ſich mit einer Unbekümmertheit, die immerhin befremden muß, über den Eruſt der Situation hinweg. In ſeiner Abendausgabe bringt er ein Bild von dem deutſch⸗franzöſtſchen Kinderaustauſch mit der naiven Ueberſchrift„Trotz Briand⸗ Verſtändigung“. Gleichzeitig wird in einem Leitartikel aus⸗ einandergeſetzt, daß kein Grund beſtehe, den Kurs der deut⸗ ſchen Außenpolitik zu ändern, da Deutſchlands und Frank⸗ reichs Lebensintereſſen eine Politik der Verſtändigung ver⸗ langen. Erſte Verſammlung des Völkerbundsrates Der neue Völkerbundsrat, zu dem jetzt auch Spanien, Venezuela und Perſien gehören, wird ſich heute(Mittwoch) nachmittag um vier Uhr zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen⸗ finden. Es liegt ihm bereits eine umfangreiche Tagesordnung vor, unter anderem ſteht der ungariſch⸗rumäniſche Optanten⸗ ſtreit zur Debatte. Flottenablommen und Rheinlanofrage Die Unſicherheit über den Abſchluß des engliſch⸗frangßſi⸗ ſchen Flotten⸗Abkommens, die von gewiſſen engliſchen Blät⸗ tern noch verſtärkt wird, macht ſich auch in den Genfer frau⸗ zöſiſchen und engliſchen Kreiſen bemerkbar. In franzöſiſchen Kreiſen führt man den Unterſchied in dem Ton der Reden Lord Cuſhenduns und Briands darauf zurück, daß die Eng⸗ länder die Franzoſen in der Entwaffnungsfrage darauf vor⸗ bereiten wollten, ſie, die Engländer, würden ihre eigenen Wege gehen.(27) Die Beklemmung über die Eutgleiſungen Briands ſcheinen ſich in der Räumungßfrage zum Vorteil Deultſchlauds auswirken zu wollen.(1) In franzö⸗ ſiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Verhandlungen in einem ſpäteren Stadium ſicher zu Ergebniſſen führen wür⸗ deu. In Genf allerdings komme es nur zu Vorverhandlun⸗ gen. Als Grund dafür, daß man in Genf zu keinen Ergeb⸗ niſſen kommen könne, wird geſagt, daß keine der Delegationen die für die Löſung eines ſolch ſchwierigen Problems notwen⸗ digen Sachverſtändigen bei ſich habe. Der ſpaniſche König auf deutſchem Boden — Kiel, 12. Sept. Auf ſeiner Reiſe nach Stockholm wird König Alfons von Spanien heute an Bord des Kreuzers „Principe Alfonſo“ den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal paſſieren und nach Kiel kommen. In Brunsbüttelkoog wird ein Empfang des Königs durch eine Ehrenkompagnie der Reichswehr 5 stattfinden. 8 ö N halben Prozent Amortiſation erfolgt. Verschwörungen in Spanten und Rußland Segen Primo de Rivera Bisher über 300 Perſonen verhaftet Madrid, 12. Sept.(United Preß.) Die Entdeckung einer weitverzweigten Verſchwörung gegen die Dik⸗ tatur, über die bereits geſtern morgen Gerüchte umliefen, wird nunmehr vom Innenminiſter beſtätigt, der zugab, in der Nacht zahlreiche Verhaftungsbefehle unterfertigt zu haben, mit deren Durchführung die Polizei bis geſtern mittag alle Hände voll zu tun hatte. Bis jetzt ſind über 300 Per⸗ ſonen im Gefängnis eingeliefert worden. Wie es ſcheint, waren die Haupträdelsführer radikale Politiker, zum großen Teil Katalonier, die zur Durchführung ihrer Pläne die Un⸗ terſtützung des Militärs zu gewinnen verſuchten und deshalb bei unzufriedenen Truppenteilen für den Umſturz propa⸗ gierten. Primo de Rivera traf geſtern mittag aus San Sebaſtian hier ein und begab ſich in größter Eile zu dem Innenminiſter, bei dem eine lange Beratung über die weite⸗ ren Maßnahmen ſtattfand, zu der auch der Polizeichef und der Guardia Civile zugezogen wurden. Beſonders in Barcelona ſind zahlreiche Verhaftungen prominenter Perſönlichkeiten vorgenommen worden, unter denen ſich der frühere Deputierte Joſe Compani und die früheren Staats⸗ räte Julian Roure, Jorge Vinixa und Pablo Cil befanden. e Hendaye, 12. Sept.(United Preß.) Der Putſch gegen die Diktatur ſollte nach Madrider Meldungen am nächſten Donnerstag, dem fünften Jahrestag der Dik⸗ tatur, vor ſich gehen. Für dieſes Jubiläum hatte die Re⸗ gierung große Feierlichkeiten geplant, und die V FEE e eee r Guilleaumat über die Rheinlandmanöver Die Manöver der franzöſiſchen Rheinarmee, die im Gifel⸗Gebiet abgehalten wurden, ſind am Dienstag zu Ende gegangen. Der Oberkommandierende der Rhein⸗ truppen, General Guilleaumat, kam in ſeiner Kritik und Würdigung auch auf die Teilnahme eines engliſchen Huſaren⸗ Regimentes zu ſprechen.„Ich wundere mich“, ſo ſagte er, „daß die deutſche Preſſe dieſer Teilnahme beſondere Bedeu⸗ tung beigemeſſen hat, da ſeit vier Jahren gemeinſame Uebungen zwiſchen franzöſiſcher und engliſcher Artillerie auf dem Uebungsplatze in Bitſch ſtattfanden und da unſere Luft⸗ ſtreitkräfte alljährlich bei den engliſchen Manövern mitwir⸗ ken.“ Zum Schluß kam der General auf die Leiſtungen der Truppen im Manöver zu ſprechen und erklärt, ſie hätten der Bevölkerung gezeigt, daß es noch eine franzöſiſche Armee gebe, mit der man werde rechnen müſſen, falls die biplomatiſchen Inſtrumente nicht genügen ſollten. Luftmanbver über Paris Am 14. und 15. September werden bei Paris große Manöver der franzöſiſchen Luftſtreitkräfte ſtattfinden, an denen 350 Flugzeuge teilnehmen ſollen. Der engliſche Luftfahrtminiſter wird dem„Matin“ zufolge den Uebungen beiwohnen. f Die Sozialdemokratie gegen das Volksbegehren In der Sitzung des ſozialdemokratiſchen Parteiausſchuſſes wurde folgender Beſchluß gefaßt: „Der von den Kommuniſten eingeleitete Volksentſcheid iſt nicht geeignet, die Streitfrage des Panzerſchiffbaues zur Entſcheidung zu bringen. Die Kommuniſten erſtreben mit ihrem Volksbegehren eingeſtandenermaßen auch gar nicht die Verhinderung des Panzerſchiffbaues. Sie erblicken in ihm nur eine Gelegenheit, die Sozialdemokratiſche Partei zu ver⸗ leumden und zu beſchimpfen. Für die Parteigenoſſen ergibt ſich daraus von ſelber die Pflicht, dieſer gegen die Sozialdemokratiſche Partei gerichteten Aktion auf das ent⸗ ſchtedenſte entgegenzutreten.“ Wie wir hören, ſtellte der Parteiausſchuß die ein mütige Ablehnung des Panzerkreuzerbaues durch die Partei feſt. Er erwartet von der Verabſchiedung des Reichs⸗ etats für das Jahr 1929 die grundſätzliche Stellung⸗ nahme zum Wehrprogramm durch den rechtzeitig hierzu ein⸗ zuberufenden Parteitag. Der Parteivorſtand wird erſucht, dieſe Klärung durch Einſetzung einer Programmkommiſſion vorzu⸗ bereiten, die dem Parteitag Bericht zu erſtatten hat. Trauergottesdienſt für Brockdorff⸗Rantzau In der Dreifaltigkeitskirche fand geſtern mittag ein Trauergottesdienſt für den verſtorbenen Botſchafter Graf Brockdorff⸗Rantzau ſtatt. Eine überaus zahlreiche Trauerge⸗ meinde hatte ſich eigefunden: der Bruder und die Verwand⸗ ten des Entſchlafenen, Vertreter des Reichspräſidenten, Mit⸗ glieder des Reichskabinetts und die Beamtenſchaft des Aus⸗ wärtigen Amtes ſowie die fremden Diplomaten. Pfarrer Dr. Baumgarten würdigte in ſeiner Anſprache an der Bahre die Perſönlichkeit und das Wirken des ſo unerwartet Dahingeſchiedenen. Treue Pflichterfüllung und heiße Vater⸗ landsliebe knüpfe ſich für alle Zeiten an Brockdorff⸗Rautzaus Namen. Das Reich danke ihm viel und weit über den Kreis ſeiner Mitarbeiter und Freunde hinaus werde man dieſes tüchtigen Mannes mit Stolz gedenken. Der Verſtorbene wird am Donnerstag auf ſeinem Land⸗ ſitz Anettenhöhe bei Schleswig zur letzten Ruhe beſtattet werden. Deutſchfeindliche Enteignungen Die„Bohemia“ veröffentlicht authentiſche Zahlen über die tſchechiſche Bodenreform. Darnach wurden insgeſamt 485 000 ha landwirtſchaftlicher Boden enteignet. In Böhmiſch⸗ Mähren und Schleſien wurde der deutſche Beſitzſtand um wenigſtens 325 000 ha vermindert, was da der Wert eines Hektars mit 11000 Kronen angenommen werden kann, je⸗ doch nur 1904 Kronen errechnet wurden, einer gewalt⸗ ſamen Minderung des deutſchen Volks ver⸗ mögens um.1 Milliarden Kronen gleichkommt. Dazu kommt daß die Zahlung der enteigneten Güter nicht in bar, ſondern durch Eintragung ins Staatsſchuldenbuch bei einem Der Beſchlagnahme des landwirtſchaftlichen folgt die des Privatbeſitzes. — 2 erſchwörer hielten offenbar dieſen Moment für günſtig zum Losſchlagen, da ein großer Teil der Madrider Garniſon an den Feſtlich⸗ keiten teilnehmen ſollte. Anſcheinend iſt die Aufdeckung der Verſchwörung in Barcelona erfolgt, wo allein über 100 Per⸗ ſonen, unter ihnen die Vorſitzenden radikaler politiſcher Klubs, bekannte Journaliſten und frühere Deputierte ver⸗ haftet wurden. Auch aus den Provinzen, beſonders aus Kata⸗ lonien, werden zahlreiche Verhaftungen gemeldet. Unter den Feſtgenommenen befinden ſich viele Unteroffiziere der Armee, von denen die Polizei in Erfahrung gebracht hatte, daß ſie mit den Verſchwörern Zuſammenkünfte abhiel⸗ ten. Einer der verhafteten Journaliſten in Barcelona iſt auf Proteſt ſeiner Zeitung hin wieder freigelaſſen worden. Der Gouverneur erklärte jedoch bei dieſer Gelegenheit, daß die Verſchwörung einen gefährlichen Charakter trage und des⸗ halb die energiſchſten Schritte zu ihrer Unterſuchung ange⸗ bracht ſeien. * 55*. Das neue ſpaniſche Strafgeſetzbuch in Kraft Der König von Spanien hat durch Unterzeichnung eines Dekretes das neue ſpaniſche Strafgeſetzbuch in Kraft geſetzt. Gegenrevolutionäre Bewegung in Rußland — Riga, 12. Sept. Nach Meldungen aus Moskau ſoll die ruſſiſche Geheimpolizei eine umfangreiche gegenrevolutio⸗ näre Bewegung aufgedeckt haben. Unter den Verhafteten be⸗ finden ſich angeblich zwei kom mandierende Generale aus Kiew und Ddeſſa. FTE ͥͤ ³²* Raubmord im D⸗Zug Ein furchtbares Verbrechen iſt in der Nacht zum Dienstag im-Zug zwiſchen Hamburg und Bremen begangen worden. Der Direktor Nordmann von der zum Wannen⸗ bergſchen Margarine ⸗ Konzern gehörenden Delmenhorſter Margarinefabrik iſt von einem bisher unbekannten Täter er⸗ mordet, beraubt und aus dem fahrenden Zuge geworfen wor⸗ den. Die nerſtümmelte Leiche wurde von Bahnbeamten ge⸗ funden. Die Kriminalpolizei und die Gerichtskommiſſion haben Spürhunde auf die Spur des flüchtigen Mörders ge⸗ ſetzt. Nach Anſicht der Gerichtskommiſſion iſt Direktor Nord⸗ mann im Schlafe beſtohlen oder überfallen, als er ſich zur Wehr ſetzte, aus dem Zuge geworfen worden. Die Schädel⸗ zertrümmerung iſt jedoch nach Anſicht der Kommiſſion erſt durch das Aufſchlagen auf den Schienen eingetreten. Sämt⸗ liche Wertſachen, die der Tote bei ſich trug, ſind verſchwunden. Lediglich der Mantel und der Hut, die der Täter anſcheinend ebenfalls aus dem Zuge geworfen hat, ſind aufgefunden worden. Direktor Nordmann ſtand im 52. Lebensjahre. Er hinter⸗ läßt eine Frau mit fünf Kindern. Verkehrsunfälle — Stuttgart, 12. Sept. Bei Zuſammenſtößen zwiſchen Motorradfahrern mit Radfahrern und Automobilen haben in den letzten drei Tagen in Württemberg drei Menſchen das Leben verloren, mehrere wurden ſchwer, darunter zwei lebensgefährlich verletzt. — Stockholm, 12. Sept. In der Nähe der Eiſenbahn⸗ ſtation Aelvsby in Nordſchweden wurde ein Motorrad bet einem Bahnübergang vom Zuge erfaßt. Das Motorrad wurde zertrümmert. Der Lenker, der aus Roſtock ſtammende 28 Jahre alte Student Gerhard Zeeck, war auf der Stelle to t, während ſein Kamerad der Student Wilhelm Zellſchopp aus Danzig unverletzt blieb. Die Urſache des Unglücks iſt auf mangelnde Aufmerkſamkeit des Motorradführers zurückzu⸗ führen. Die beiden Studenten befanden ſich auf einer Touriſtenreiſe durch Schweden. Letzte Meloͤungen Typhusfälle in Hagen — Hagen i.., 12. Sept. Nachdem in Hohenlimburg die Typhusſeuche, bei deren Verlauf 50 Menſchen erkrankten und ſteben Todesfälle verzeichnet wurden, zum Stillſtand gekom⸗ men iſt, ſind durch die Anſteckung zweier Einwohner von Hagen in Hohenlimburg auch in Hagen mehrere Typhusfälle aufgetreten. Durch die Erkrankten ſind zwei weitere Leute angeſteckt worden. Von den vier feſtgeſtellten Fällen ſind zwei tödlich verlaufen. Hünefelds Flugpläne — Berlin, 12. Sept. Frhr. v. Hünefeld beabſichtigt, in den nächſten Tagen mit einem Klemm⸗Daimler⸗Leichtflug⸗ zeug einen Flug nach dem Fernen Oſten zu unternehmen. Gegenwärtig unternimmt Hünefeld in Böblingen Probeflüge. Vom Blitz erſchlagen — Breslau, 12. Sept. Aus Großlöſchwitz(Kreis Liegnitz) wird gemeldet: Während eines heftigen Gewitters ſchlug der Blitz in eine Pappel, unter der zwei Arbeiter Schutz geſucht hatten. Beide wurden einige Meter ins Feld geſchleudert; während der eine ſofort tot war, erlag der andere bald darauf ſeinen Verletzungen. Unterſchlagung ſtädtiſcher Gelder — Teſſin(Mecklenburg), 11. Sept. Der Stadtrat Let⸗ to w, der gleichzeitig als Amtsanwalt tätig war, hat, wie eine unerwartete Reviſion ergab, 5 000% Elektrizitätsgelder unterſchlagen. Der ungetreue Beamte, der auch Verwalter der Städtiſchen Sparkaſſe war, wurde ſofort vom Dienſt ent⸗ hoben. Auch bei der Städtiſchen Sparkaſſe wurde vor Wo⸗ chen eine Differenz von 3000/ feſtgeſtellt, die jedoch wieder beſeitigt worden iſt. Ueberwältigte Wegelagerer — Hamburg, 12. Sept. Ein Hamburger Auto wurde auf der Chauſſee in der Nähe der Förſterei Geeſthacht von Wege⸗ lagerern überfallen. Die Angreifer brachten das Auto dadurch zum Halten, daß ſie einen großen Feldſtein durch das Fenſter auf den Fahrer ſchleuderten, ohne ihn jedoch zu verletzen. Durch den Ruf:„Geld her oder wir ſchießen!“ ließen ſich die Inſaſſen jedoch nicht einſchüchtern. Sie ſetzten ſich zur Wehr und es gelang ihnen mit Hilfe eines hinzukommenden Motor⸗ radfahrers, zwei der Wegelagerer feſtzunehmen und nach Bergedorf zu bringen. 5 i 8 1 * 1 PP .. * * märe nach. die Mittwoch, den 12. September 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 423 f der 61 In jedem Renne gibts en Geheimtip. Norre die Ein⸗ geweihteſchte der Eingeweihte wiſſe um des Geheimnis, des heeßt: jeder glaabt, norr er allee wißt um die Sach. Ball awwer peifes die Schbatze vun de Dächer. Do is e Gerucht ufgetaucht, der un der Gaul, nemme mer mol an, er heeßt „Roſalinde“, hätt in der Arbeit die dauſend Meter in eener Minut un eener Sekund zurückgelegt. Der eene Wetter ſecht's em annere gute Bekannte, immer unner dem Siegel der greſchde Verſchwiegeheit. Begegne ſe enanner, ſo blinzle ſe ſich heemlich zu, nicke bedeutungsvoll. Des ſoll heeße: ich un du, mir wiſſe Beſcheid. Wie is die Sach mit dem Geheimtip uffkumme? De Schorſch vun de Käferdäler Schtroß is en eingfleiſchter Schbortsmann un eifriger Wetter. In de Mannemer Renn⸗ woch is er jeden Morge frieh drauße an de Rennwieſ', um die Arbeit der Gäul zu ſchtudiere. Er ſchbigglt durch de Lattezaun un durch die Hecke im Luiſepark, ob ſe ſchun drauße ſin. Er ſchnubbert um die Schtallgebäude rum un wart geduldig, ob net eener vun denne Vollblüter zum Träning rausgfiehrt werd. Endlich zieht en Schtallburſch en derre, hochbeeniche Fuchs aus em hinnere Schuppe un fiehrt'n uff die Grasbahn, um dem Gaul e biſſel Bewegung zu mache. De Eifer packt mein Schorſchl. Der Gaul kricht Arbeit, denkt er, des muß er ſehe. De Eintritt uff die Rennbahn is zwar verbote, awwer weil grad niemand in de Näh' is, riskiert's de Schorſch un ſchleicht hinnenooch. Der Bock muß laafe könne mit ſeine lange Bee, kalkuliert er, der werd in aller Frieh ausbrowiert, damit's niemand ſehe ſoll. Mit dem hawwe ſe was vor. Jetz werd's gleich losgeh'. Nix devun. De Schtallburſch fiehrt den Renner am Halfter e paarmol gemütlich uff un ab un lenkt dann wieder der Stallung zu. Der Schorſch ſchafft ſich näher.„Gude Morge,“ ſecht'r,„ver⸗ zeihe Se, derf mer wiſſe, wie der Gaul heeßt?“ Der Stall⸗ burſch lächelt.„Gewiß, Roſalinde!“ Wie alt? Finf Johr! „Des ſcheint mer en guder Gaul zu ſein,“ lobt de Schorſch. „Sm, s geht ſo,“ meent ber Burſch. Aha, iwwerlegt de Schorſch, der will net rausricke, do ſchteckt was dahinner, den muß mer annerſcht packe. Er zieht ſet Etui. E Zigarett gefällig? Der Burſch greift zu. Schentere Se ſich net, ſchtecke Se ſich noch e paar ein zum Morgekaffee, ermuntert de Schorſch. Des werd ausgiebig beſorgt. De Schorſch geht en Schritt weider.„Wann laaft denn der Gaul?“ Am Sunndag.„Un in welchem Renne, wenn mer froge därf“. Im dritte.„Hot'r Schangſe?“ Der Burſch lächelt verſchmitzt un ſecht: Ich will's Ihne im Staͤdtiſche Nachrichten Der 300000 Mk.⸗Gewinn Erfreultcherweiſe kommt ber 300000 Mark⸗Gewinn der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterte, ber bei ber geſtrigen Ziehung nach Mannheim fiel, durchweg Leuten zugute, die ihn ſehr nötig brauchen können. Wie uns vom Zigarren⸗ und Lottertegeſchäft Albert Hoffmann mitgeteilt wird, wurde das Los im Laden O 6, 6(Hetdel⸗ bergerſtraße) verkauft. Zwei Viertel wurden in Mannheim von einem kaufmänniſchen Angeſtellten und drei Arbeitern ge⸗ ſpielt, ein Viertel in Feudenheim von vier Perſonen und ein Viertel in Ludwigshafen von einer in ſehr ärmlichen Verhält⸗ niſſen lebenden Händlersfamilte. Seit der Ausdehnung der Preußiſchen Klaſſenlotterte auf Sübddeutſchland fielen zwei große Hauptgewinne nach Mannheim und zwar bet der 26. Lotterie die halbe Million und jetzt die 300 000 Mk. Beide Ge⸗ winne wurden in den Geſchäften des Herrn Albert Hoff⸗ mann verkauft. * * 80. Geburtstag. Unſer Mitbürger Joh. Heinr. Gräber vollendet am morgigen Donnerstag in ſeltener Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ſein 80. Lebens fahr. Herr Gräber dürfte der älteſte akttve Radfahrer Deutſchlands ſein; ſteht man doch den alten Herrn täglich auf ſeinem Rade trotz der augenblicklich ſehr ſchwterigen Verkehrsverhältniſſe ſeine Beſorgungen mit erſtaunlicher Sicherheit erledigen. Herr heimtin N Vertraue ſage, awwer Ste derfe mix verlaute loſſe, der Fuchs gewinnt unbedingt; er is glänzend im Schuß un vun langer Hand uf des Renne vorbereit.„Do ſoll wohl en Cup gelandet werre?“ Ich derf weiders nix ſage, gibt der anner zur Antwort,„Hu! Roſa⸗ linde. Wiederſehen! Gut, ich weeß Beſcheid, nickt zufriede de Schorſch. Am Middag trifft er ſein Freund Philp vum Lindehof, aach en Wettbruder.„Du, ich hab was!“'s werd was Rares ſein, meent de Philp, du hoſcht ſchun oft was ghatt un's war nix.“„Gut, ich kanns jo aach for mich behalde,“ ſecht halwer gekränkt de Schorſch. Na, norre net gleich ſo korz ab, lenkt de Philp ein,'s war net ſo gemeent, mol raus domit. Un de Schorſch verzeehlt, norre biſſil annerſcht, als es ſich in Wirklich⸗ keit zugetrage hot.„Du“, ſecht er, ich hab heit morge mit'm Schtallſchokei vun de Roſalinde gſchbroche. Weeſcht, e Handvoll Zigarette hot e biſſ'l mitgewirkt; do hot mer der Mann ver⸗ rote, daß der Gaul uff des Renne fix und fertig gemacht worre 18. Ich hab aach durchblicke loſſe, daß ich mich nooch'm Renne erkenntlich zeige werr, des hot gezoge. Den ſpiele mer, ſo hoch mer könne.“ Am annere Dag trifft de Philp de Baſchtian vum Jungbuſch, aach eener vum Turf.„Nix Neies?“ ruft de Baſch⸗ tian ſchun vun weidem. De Philp ſetzt e wichtige Miene uf: So halbwegs! Kum emol mit!“ Un ſtie biege in e Seitegaſſ' ein. Ich weeß was aus erſchder Hand, beginnt de Philp. Geſchdern ſitz ich im Cafes allee imme Eckche un les mein Schport. Do ſetzt ſich en Herr zu mir. Mir kumme ins Gſchbräch, wie des ſo geht un ſchwätze nadierlich aach vun be Gäul. Un do ſchtellt ſich's raus, daß der Herr de Schokei vun de Roſalinde is. Wie mer e Flaſch minanner gedrunke ghatt hawwe, ſecht der Herr, wenn ich am Sunndag e totſichere Sach webde wollt, ſollt ich Roſalinde ſetze. Nadierlich dürft ich's net wekder ſags. Du, die Roſalinde nemme mer, ſo hoch mer könne. Vum Baſchtian erfährt's de Heiner un vum Heiner be Seppl, immer im ſchtrengſchte Vertraue. Un am Sunndag ſitzt uf de Roſalinde en Haufe Geld, ſoviel, daß ſte's net trage kann un im Renne ſchtändig hinneher galoppiert. s is alles Humbug,“ ſecht nochher de Heiner zum Baſchtian. 8 is en Schkandal, weddert de Schorſch, e abgekartete Sach, ſchennt be Philp. Was hilft's?'s Geld is flöde un der Geheimtip ge⸗ winnt e annermol. Awwer wann? Ja, wenn mar des wüßt! * Gräber hat erſt Anfang vorigen Monats die vom Bund Deutſcher Radfahrer veranſtaltete Altherrenfahrt mitgemacht, die in 13 Tagen von Freiburg durch den Schwarzwald, Bayern, Dirol nach Salzburg führte, insgeſamt 650 Kilometer. All Heill dem fugendfriſchen Greiſe und weiter ſo in ungetrübter Geſundheit noch viele Jahre! * Zahle bargeldlos! Faſt jeber Geſchäftsmann hat heute ein Sparkaſſen⸗ oder ſonſtiges Konto. Wäre ſeine Nummer auf jeder Rechnung angegeben, könnte auch die Hausfrau ſich die Bequemlichkeit des Ueberweiſungsverkehrs zunutze ma⸗ chen. Sie wäre dann nicht mehr genötigt, ſoviel Bargeld in dem Nähtiſch, Schreibtiſch uſw., Diebesgefahr ausgeſetzt, liegen zu laſſen, ſondern könnte wenigſtens einen Teil ihrer Zah⸗ lungen durch den Giroverkehr der Sparkaſſen bewirken und die Zinſen für das hinterlegte Geld eine Zeitlang anwachſen laſſen. Wenn man bedenkt, daß der hauswirtſchaftliche Um⸗ ſatz insgeſamt ungeheure Summen ausmacht, wird man er⸗ kennen müſſen, daß es ſowohl im nationalen wie im pri⸗ vaten Intereſſe liegt, wenn auch die Hausfrau ſoweit als möglich den bargeldloſen Zahlungsverkehr wählt. Verkehrsunfall in Mannheim * Schwerer Sturz. Ein junger Mann von 18 Jahren fuhr mit ſeinem Rad geſtern vormittag in das Schtenen⸗ gleis der Straßenbahn und ſtürzte ſo ungeſchickt, daß er ſich den linken Oberarm brach und die beiden oberen Vorderzähne einbüßte. Der Verunglückte wurde mit einem Auto nach dem Krankenhaus gebracht. N Grock, der Philoſoph Vor einigen Tagen meldete ein Telegramm aus Buda⸗ peſt, die philoſophiſche Fakultät der Univerſität der unga⸗ viſchen Hauptſtadt habe Karl Adrien Wettach die Doktor⸗ würde verliehen. Wettach war vor zwanzig Jahren Hauslehrer in der Familie des Grafen Bethlen, des jetzigen ungariſchen Mi⸗ niſterpräſidenten, und es ſchien damals ſchon, daß dieſer Mann, der ſich mit den Werken aller großen Denker vertraut gemacht hatte, einmal ein Lehrer der Lebensweisheit für ganze Völker werden ſolle. Wettach hat dieſe großen Erwartungen vollauf erfüllt. Er iſt ein Seelenheiler geworden, der Tag für Tag oder viel⸗ mehr Abend für Abend müden und erſchöpften Menſchen das befreiende und ſtärkende Lachen ſchenkt. Er iſt in der ganzen Welt berühmt, und, was mehr iſt, er wird von der ganzen Welt geliebt, denn er iſt kein anderer als Grock, der größte— Clown. Und eben weil er ein Clown iſt, hat ihm die würdige philoſophiſche Fakultät der Univerſität Budapeſt den Doktor⸗ hut nicht verliehen und beeilt ſich, die Nachricht zu demen⸗ tieren, damit nicht die Philoſophen und die Philoſophie bloß⸗ geſtellt werden möchten. Aber Grock hätte den Doktortitel wohl verdient. Denn er iſt ein Philoſoph. Es iſt das Weſen des Philoſophen, bei allen Dingen nach dem Grund zu fragen, alles auzuprobieren und ſich ſeine einmal gewonnene Weltanſchauung nicht rauben zu laſſen. Viele Philoſophen ſind mit den Clowns verwandt und gleich einer der erſten von ihnen, Diogenes nämlich, muß ſich in ſeiner Tonne ſehr poſſierlich ausgenommen haben, und es wurde ſicherlich als ſehr lächerlich empfunden, daß er von Alexander dem Großen nichts anderes zu erbitten wußte, als daß er ihm aus der Sonne gehen möge. Alle großen Clowns aber ſind Philoſophen. Sie emp⸗ fangen alle mit dem größten Gleichmut die Ohrfeigen und die Fußtritte, die ihnen das Schickſal in irgendeiner ſehr ſubalternen Geſtalt verabfolgt, ſie jagen zeitlebens der Schi⸗ 275.. moefſt ü afnor iim duftfaen Röckchen repräſentiert wird, ſie erreichen ihr Ideal niemals und fallen beſtändig, fragen warum und wiſſen meiſt keine Antwort, aber ſie erheben ſich immer wieder mit der größten Gelaſſenheit, ſie beginnen die vergebliche Jagd immer wieber und machen dabei ſo tolle Sprünge, daß ſie glauben, gleich den Dichtern, ſie erreichten zuweilen die leuchtenden und kalten Sterne. Iſt aber ſolches nicht auch der Wunſch der Philo⸗ ſophen??! Doch wirken die Philoſophen oft unverſtändlich und ma⸗ chen uns ſelten glücklich. Ste wollen nicht, daß wir über ſie lachen, und ſie wollen oft nicht einmal, daß wir berhaupt lachen, denn ſie betrachten die Dinge„sub specie aeternitatis“, Darüber werden ihnen die Menſchen gleichgültig. Auch Grock, der immer wieder: warum? fragt, hat die Welt„sub specie aeternitatis“ betrachtet, aber er hat aus dieſer Betrachtung das Mitleid und die Liebe zu den ver⸗ gänglichen Menſchen gewonnen, und wenn er ſelber, der ewig vergeblich Strebende, auch nicht mehr zu lachen vermag, ſo will er uns doch mit dem Lachen erlöſen und dafür müſſen wir ihm dankbar ſein. Edu. Theater und Muſik O Nationaltheater Mannheim. Für 30. September iſt es gelungen, Wilhelm Furtwängler zu einem Diri⸗ gentengaſtſpiel in Mannheim zu verpflichten. Er wird eine Aufführung von Wagners„Walküre“ leiten. Die Oper iſt z. Zt. mit der Einſtudierung der komiſchen Oper „Der Widerſpenſtigen Zähmung“ von Hermann Götz beſchäftigt, einem Werk, das bekanntlich mit der Theater⸗ geſchichte Mannheims eng verbunden iſt und aus Anlaß des 150jährigen Jubiläums unſerer Bühne eine vollſtändige muſikaliſche und ſzeniſche Erneuerung finden ſoll. Die muſt⸗ kaliſche Leitung hat Erich Orthman n. Für die Inſzenie⸗ rung iſt Dr. Willy Aron⸗Berlin, z. Zt. Oberſpielleiter der Dortmunder ſtädt. Oper, vertretungsweiſe verpflichtet worden. Oberſpielleiter Dr. Hein, der ſich auf dem Weg der Geneſung * Sängerſeſt 1933. Für das beutſche Sängerfeſt 1932 in Frankfurt trifft man bereits Vorbereitungen. Der Vor⸗ ſitzende des Deutſchen Sängerbundes, Rechtsanwalt Liſt⸗ Berlin, weilte dieſer Tage in Frankfurt und beſuchte die ver⸗ ſchiedenen größeren Säle der Stadt. Man plant 1932 auch ge⸗ ſangliche Veranſtaltungen im kleineren Rahmen. Da für die großen Darbietungen die Feſthalle ſich wahrſcheinlich als zu klein erweiſt, plant man den Bau einer Rieſenhalle, die vermutlich ihren Platz auf der Ginnheimer Höhe erhalten wird. Hier dürfte auch das Gelände für den Rieſenfeſtplatz vorhanden ſein. * Fleiſchpakete nach der Schweiz. Nach Mitteilung der ſchweizeriſchen Poſtverwaltung gelangen viele Poſt⸗ pakete mit Fleiſch oder Fleiſchwaren aus Deutſch⸗ land in die Schweiz, ohne daß die erforderlichen Fleiſch⸗ beſchauzeugniſſe beigefügt ſind oder ohne daß der Empfänger ſich im voraus die nötige Einfuhrbewilligung vom ſchweizert⸗ ſchen Veterinärdienſt beſchafft hat. Derartige Sendungen werden von den ſchwetzeriſchen Zollſtellen zurückgewieſen und gehen an den Aufgabeort zurück. Für die notwendigen Fleiſchbeſchauzeugniſſe geben die ſchweizeriſchen Zollämter auf Anforderung Formblätter koſtenlos ab, die von den deutſchen Fleiſchbeſchaudienſtſtellen entſprechend beſcheinigt werden müſſen. Niemand ſollte ein Poſtpaket mit Fleiſch uſw. zu Handelszwecken nach der Schweig abſenden, ehe er ſich nicht vergewiſſert hat, daß der Empfänger im Beſitz der Einfuhr⸗ genehmigung iſt. Ohne Einfuhrgenehmigung des Veterinär⸗ dienſtes, aber mit dem obenerwähnten Fleiſchbeſchauungs⸗ zeugnis auf dem vorgeſehenen Formblatt dürfen lediglich ein⸗ geführt werden: Fleiſchkonſerven in luftdicht verſchloſſenen Behältern jeder Art; Fleiſch und Fleiſchwaren bis zum Ge⸗ wicht von höchſtens 2 Kilogramm, die nicht zum Handel be⸗ ſtimmt ſind, ſondern von Privaten kommen und an Private gehen. Ohne jede Förmlichkeit dürfen eingeführt werden: Geflügel jeder Art und tote Fiſche. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Bei der geſtri⸗ gen Ziehung fielen noch je 10000 Mark auf Nr. 234 093, je 8000 Mark auf Nr. 371 209.(Ohne Gewähr.) Beranſtaltungen Rheintalbeleuchtung. Die Verkehrsvereine von Bingen, Bingerbrück und Rüdesheim führen die dritte und letzte dies fährtge Rheintalbeleuchtung am kommenden Samstag durch. Die günſtige Witterung verſpricht eine prächtige Beleuchtung des Kempter⸗Eck, der Rochuskapelle, der Burg Klopp, der Eltſenhöhe, des Mäuſeturmes, der Ruine Ehrenfels, von Roſſel, Brömſerburg, Adlerturm und Rüdes⸗ heimer Rheinfront. Um den Eindruck zu erhöhen, werden auch dieſesmal wieder die einzelnen Punkte nacheinander be⸗ leuchtet; anſchließend großes Prachtfeuerwerk. Während der Veranſtaltung werden Dampfer und Motorboote mit Muſik den Rhein beleben. Der Dampfer„Fürſt Bismarck“ führt von Mannheim aus eine Extrafahrt aus. Die Rückfahrt er⸗ folgt mit Extrazug.(Weiteres Anzeige.) Reines Blut! Pickel und Pusteln entstellen den Teint und haben im all. gemeinen ihre Ursache in unreinem Blut. Kruschen-Salz reinigt auf natürliche und milde Weise den ganzen Körper. Eine 8 Blutreinigung für jedermann ist eine Haus- mi Kruschen⸗Salz In Apotheken und Drogerien M. 3. pro Glas, 100 Tage ausrelchend IRUSCEHEN- SAL Z G. m. b.., BERLIN N G8. GRRICHTSTR. 12.48 Egon Welleſz über die Mannheimer Aufführung ſeiner Oper„Die Prinzeſſin Girnara“. Der Komponiſt hat an den Leiter der Aufführung, Erich Orthmann, ein Schreiben ge⸗ richtet, in dem es heißt: Verehrter Herr Generalmuſik⸗ direktor! Bevor ich Mannheim verlaſſe, drängt es mich, Ihnen meinen Dank zu ſagen für die hingebungsvolle Vor⸗ bereitung und Aufführung meiner„Prinzeſſin Girnara“, welche durch den Erfolg, den ſie hier gefunden hat, jetzt erſt zum Leben erweckt wurde, ſo daß ich beglückt mit den Wortem der Dichtung ſagen kann:„Wahrer Traum beginnt“, Die Zeit der Vorbereitung, die ich hier mitmachen konnte, war für mich von ungetrübter Freude, da ich an Ihrer ziel⸗ bewußten Arbeit, an der freudigen Mitarbeit aller Beteiligten die Gewähr fand, daß von Ihrer Seite alles geſchah, um das Werk ſo herauszuſtellen, wie es mit den hervorragenden Kräften des Nattonalthaters am vollkommenſten geſchehen konnte. Dieſe Aufführung wurde für mich von entſcheidender Bedeutung, ich werde dies Ihnen und den Mitgliedern des Nationaltheaters nie vergeſſen. Nun bitte ich Sie Allen — Ihren unmittelbaren Mithelfern auf der Szene, dem Orcheſter, den Vertretern der einzelnen Geſtalten— meinen herzlichſten Dank zu ſagen. Ich will keinem Einzelnen namentlich danken, weil über der mir bekannten bedeut⸗ ſamen Leiſtung jeder Perſönlichkeit der Geiſt des Zuſammen⸗ wirkens das Geheimnis und das Wirkende war. Ihr auf⸗ richtig ergebener:(gez.) Egon Welleſz. *„Das Wohnhaus von hente.“ Von Grete Dexel und Dr. W. Dexel. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag.(Prometheus⸗Bücher.) Fachmänniſch und doch allgemeinverſtändlich behandelt das reich illu⸗ ſtrterte Buch die techniſchen und geiſtigen Vorausſetzungen vernünf⸗ tigen Wohnens. Es gibt eine Fülle praktiſcher Ratſchläge für den Bauherrn, das junge Ehepaar, wie überhaupt für jeden, der gewillt iſt, ſeine Wohnung nach Möglichkeit arbeit⸗ und raumſparend und dabei doch bequem, geſund und ſchön einzurichten. Nach neuen Ge⸗ ſichtspunkten werden behandelt: Stadtplanung, Sonnenlage, richtige Ausnutzung des Grundſtücks, zweckmäßige Grundriſſe, praktiſche und billige Möbel, neuzeitliche Küche(überhaupt alles, was ſonſt noch ge⸗ eignet iſt, der Hausfrau das Leben zu erleichtern), Bauſtoff und Bau⸗ ſyſteme, Materialien des Außen⸗ und Innenausbaues. Die Verfaſſer ſind keine Fanatiker, ſondern wollen dem Leſer zu ſelbſtändigem Urteil befindet, wird die nachfolgenden Inſzenierungsaufgaben der Dyer wieder ſelbſt übernehmen können. verhelfen. Deshalb darf auch der Gegner des neuen Bauens an dem Werkchen nicht vorübergehen. 2, Seite. Nr. 428 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. September 1928 Der Todesrit von Mars-In Tour Ehrung eines letzten Teilnehmer am Todesritt von Mars⸗la⸗Tour, den 82 Jahre alten Altveteranen Kurt Bloche aus Berlin zu ehren, fand heute nachmittag beim Kurhaus Glotterbad eine ſchlichte, aber eindrucksvolle Feter ſtatt. Das Sanatorium und Kur⸗ haus Glotterbad hat den nicht gerade in günſtigen Verhält.⸗ miſſen lebenden Altveteranen als Ehrengaſt für eine mehr⸗ wöchtge Erholungskur bei ſich aufgenommen. Die Krieger⸗ und Militärvereine des Breisgaues, des Glztales und der Hochberggau hatten dieſem alten Kameraden aus dem deutſch⸗franzöſtſchen Kriege 1870%1 eine Huldigung dar⸗ gebracht, die gleichzeitig auch eine Feier getreuer Kamerad⸗ ſchaft war. Auf der großen Wieſe hinter dem Kurhaus Glotterbad verſammelten ſich zahlreiche Vereine mit ihren Fahnen zu dieſer Feier, der viele ehemalige Offiziere der alten Armee mit der zahlreich vertretenen Bevölkerung des Gloſtertales betiwohnten. Die Kapelle des Reichswehr⸗In⸗ fanterie⸗Regiments Nr. 14 aus Donaueſchingen beſtritt die muſtkaliſchen Darbietungen, zu denen auch der Geſangverein Glottertal und der Kirchenchor beitrugen. Es waren viele CCC C( TT W Kommunale Chronik Biütrgermeiſterwahlen * Ketſch, 10. Sept. Die Verſuche, wegen der Bürger⸗ meiſterwahl eine Einigung zwiſchen den Fraktionen herbeizuführen, ſind geſcheitert und ſo verlief auch der geſtrige Wahlgang erfolglos. Dritter und letzter Wahlgang iſt am kommenden Sonntag. 5 Sandhauſen, 11. Sept. Am letzten Samstag wurde für die hieſtige Gemeinde der Bürgermeiſter gewählt, da die Amtszeit des ſeitherigen Bürgermeiſters Diehm ab⸗ gelaufen war. Neben Altbürgermeiſter Diehm hat Proku⸗ riſt Adam Mattern kandidiert. 38 Stimmen entfielen auf Prokurtiſt Mattern von Sandhauſen, während der ſeit⸗ herige Bürgermeiſter Diehm nur 27 Stimmen auf ſich ver⸗ einigen konnte. 15 Millionen Bangeld aus Stadtmitteln in Berlin Die Förderung des Wohnungsbaues durch die Stadt iſt in Berlin deshalb ins Stocken geraten, weil für den Wohnungs⸗ hau das Geld nicht durch Auslandsanlethen beſchafft werden kann. Wohnungsbauten ſind angeblich kein produk⸗ tives Unternehmen, darum werden für ſie keine Auslands⸗ anleihen zugelaſſen. Jetzt hat der Magiſtrat beſchloſſen, zum Bau von 2500 Wohnungen 15 Millionen Mark aus Stadtmitteln herzugeben. Er wird hierüber den Stadt⸗ verordneten baldigſt eine Vorlage zugehen laſſen und ihre Zuſtimmung beantragen. Auf welche Weiſe für Deckung ge⸗ gorgt werden ſoll, wird abzuwarten ſein. ** N Brühl, 12. Sept. Aus den jüngſten Gemein derats⸗ ſätzungen iſt mitzuteilen: Dem aufgeſtellten Gemein de⸗ voranſchlag für das Rechnungsjahr 1928 wurde in der vorgelegten Faſſung unter Erhöhung des Steuergrundbetrags für klaſſifizterte, einzeln geſchätzte Grundſtücke und Wald um 25 Proz. zugeſtimmt. Die Ausgaben betragen 364 914 Mk., die Einnahmen 272 300 Mk., ſodaß 92 614 Mk. zu decken find und 348 Hundertteile der Steuergrundbeträge erhoben werden miiſſen und zwar: für die klaſſifizierte und einzeln geſchätzte Grundſtücke ſowie Wald 1,74 Mk., für Gebäude 1,30 Mk, für Betriebsvermögen 0,56 Mk., für den Gewerbeertrag 10,44 Mk. je 100 Mk. Steuerwert. Die gemeindeſteuerpflichtigen Steuer⸗ werte ſind 5 964 600 Mk.— Der Aufwertungsanſpruch der Städt. Sparkaſſe in Schwetzingen für Wohnungsbauanlehen aus den Jahren 1920 und 1922 wurde anerkennt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Konſtanz hat den Dar⸗ lehensvertrag zwiſchen der Stadt Konſtanz und der Badiſchen Staatsſchulden verwaltung in Karlsruhe über einen Kredit von 100 000/ zur Fertigſtellung der Kraftwagenfähre Konſtanz Meersburg mit großer Mehrheit geneh⸗ migt, desgleichen den Betrag von etwa 28 500 4 für die Kana⸗ liſation der Mainauſtraße in Allmannsdorf. Teilnehmers den alten noch bewundernswert rüſtigen Mann aus Deutſch⸗ lands großer Vergangenheit zu begrüßen, ſondern die auch gewillt waren, zu zeigen, daß der Gedanke an die großen Tage des Weltkrieges noch weite Kreiſe des deutſchen Volkes eint. Anweſend waren u..: Oberſtleutnant Grohe, General⸗ leutnant v. Beck, General a. D. Banſi⸗Freiburg, General a. D. von der Goltz, der Befreier Finnlands, Vizeadmiral y. Holl⸗ weg uſw. lichen Worten die Attacke der Küraſſiere und Ulanen, denen die für die Deutſchen glückliche Entſcheidung der Schlacht von St. Privat im deutſch⸗franzöſiſchen Kriege zu danken war. Ein Vorbeimarſch der Vereine vor dem Altveteranen Kurt Bloche ſchloß die ſchlichte aber ſtimmungsvolle Feier. In den Räumen des Kurhauſes vereinigte man ſich zur Abendſtunde zum bei dem General a. D. von der Goltz den Dank des veteranen Kurt Bloche übermittelte. Die ihm zuteil gewor⸗ dene Ehrung erſtrecke ſich nicht nur auf ſeine Perſon, ſondern Aus dem Lande 300 900 Schloßgartenbeſucher in Schwetzingen * Schwetzingen, 9. Sept. Der Schwetzinger Schloßgarten wurde im Monat Auguſt ds. Is. von 43 505 Perſonen, darunter 20 404 mit Tageskarten, beſucht. Die Geſamt⸗ beſucherzahl im Jahre 1928 bis Ende Auguſt ſtellt ſich damit auf 291 357 Perſonen, hat aber inzwiſchen mit den faſt 9000 Beſuchern der betden erſten Septembertage die Zahl 300 000 überſchritten. * Tr. Ladeuburg, 10. Sept. In verſchiedenen Gärten und Hauswänden konnten ſchon die erſten Trauben„Gut⸗ edel“ und„Frühburgunder“ geerntet werden. Die Tabak⸗ ernte und Hopfenernte hat begonnen und verſprechen einen guten Ertrag. Eine Reihe Hilfskräfte fitzen in den Scheunen und ſind mit Tabakeinfaſſen u.„Hopfenzopfen“ beſchäftigt. Die guten warmen Tage haben weſentlich dazu beigetragen, die Qualität des Tabaks und des Hopfen zu er⸗ höhen. Die Bevölkerungsſtatiſtik des zurückgeleg⸗ ten Monats Auguſt weiſt die Geburtenziffer von 7 Mädchen und 2 Knaben auf, 2 Paare ſchloſſen den Bund der Ehe und ein 60 Jähriger ſtarb. Ein Mitglied der Orts⸗ gruppe des Deutſchen Werkmeiſterverbandes Otto Schwarz⸗ bach konnte ſein 40 jähriges Dienſt jubiläum bei der Firma Gebr. Hauſer⸗Ladenburg feiern.— Das„evang. Gemeindehaus“ geht ſeiner Renovierung bezw. der Umbau feiner Beendigung entgegen und kann in ben nächſten Wochen ſeiner Beſtimmung übergeben und eingeweiht werden. * Heidelberg, 11. Sepßt. Das Tagungsmitglied des Reichsſtädtebundes Max Horn aus Perleberg bei Potsdam iſt durch Gehirnverblutung plötzlich geſtorben. Max Horn war Mitglied des Stadtverordnetenvorſtandes und ge⸗ hörte über 30 Jahre der ſozialdemokratiſchen Partei an. ch. Neckarbiſchofsheim, 10. Sept. Der hieſige Vorſchuß⸗ verein e. G. m. b. H. hielt im Rathausſaal ſeine ordentliche Generalverſammlung ab, die von den Mitgliedern gut beſucht war. Debattelos wurde die Tagesordnung erledigt. Den Ge⸗ ſchäftsbericht erſtattete Kaſſier Hotz. Die Erhöhung der Ge⸗ ſchäftsanteile von 100 auf 200 Mk. wurde genehmigt. Die Höchſtgrenze des zu gewährenden Kredits wurde auf 15 000 Marl feſtgeſetzt. Nach kaum einſtündiger Dauer konnte die Sitzung geſchloſſen werden. * Neuenburg, 11. Sept. Der 22 Jahre alte Zeichner Lucien Blum aus Mülhauſen, der mit zwei Freunden einen Ausflug nach den Spitzenköpfen im Münſtertal machte, kam beim Ueberklettern des ſogen.„Jüdle“ auf dem dürren Gras ins Rutſchen und ſtürzte etwa zehn Meter einen felſigen Hang hinab, wo er bewußtlos liegen blieb. Erſt unter großen Schwierigkeiten konnte er geborgen werden. Im Spital von Colmar iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. en, Alt⸗ ö 1 1 1 Veranſtaltungen Mittwoch, den 12. September Theater Nationaltheater:„Wer gewinnt Liſette?“, 8 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“: Gaſtſpiel Otto Reutter, .00 Uhr. i. Unterhaltung: Kleinkunſtbhühne Libelle: Kabarett,.30 Uhr. * Bad Glottertal bei Freiburg, 12. Sept. Um einen der] Hundert Menſcheu, die ſich eingefunden hatten, um nicht nur Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Die Heilige und ihr Narr“. Schauburg:„Soldaten leben“, und Scala⸗ Theater:„Sühne“.— Gloria⸗Palaſt:„Dorine und der Zufall“.— Ufa⸗Theater:„Die Nacht der ſie ben Sün⸗ den“,— Palaſt⸗Theater:„Prinzeſſin Olal-. Muſeen und Sammlungen: 10—1 Capitol⸗ 01, Ihr.— Schloßgalerie: 1 —5 Uhr.— Muſenm Sonntag vorm. dun 11 Uhr; Mittwoch—5 Beſichtigung 8 Uhr, B Planetarium K 1 Haß Rekordbeſuch des Dürkheimer Wurſtmarktes * Bad Dürkheim, 11. Sept. Der Beſuch des Dürk⸗ heimer Wurſtmarktes am Montag wird auf etwa 30 900 Perſonen geſchötzt, von denen die Staatsbahn 8000 und die Poſt 1600 befördert. Am Dienstag waren es 20 000 Be⸗ ſucher. Davon wurden 4090 Perſonen mit der Staatsbahn befördert. Der Geſamtbeſuch an den drei Hauptwurſt⸗ markrtagen beläuft ſich auf etwa 120900 Perſonen. Der älteſte Weinſtock der Pfalz * Oberluſtadt, 11. Sept. Der älteſte Weinſtock der Pfalz befindet ſich in der hieſigen Gemarkung. Der Stammumfang dieſes Weinſtockes, deſſen Beſitzerin Frau Katharina Ott iſt, beträgt etwa 120 Zentimeter, während die Wurzeln die an⸗ ſehnliche Länge von 80 Metern aufweiſen. Der Stock trägt alljährlich noch prächtige Früchte und iſt nach den Schätzun⸗ gen von Weinfachleuten um das Jahr 1500 angepflanzt worden. * * Oggersheim, 11. Sept. In dem Anweſen des Anilin⸗ arbeiters Fritz Poſtel in der Frankenthalerſtraße brach heute um die Mittagsſtunde plötzlich Feuer aus, das durch einen Kaminbrand entſtanden ſein ſoll und eine Scheune voll⸗ ſtändig und das Wohnhaus teilweiſe vernichtete. Poſtel ſelbſt erlitt bei den Rettungsverſuchen im Stall ſchwere Brandwunden. Nachbargebiete Ein Kind verbrannt * Saarbrücken, 11. Sept. In dem Dorf Pflugſcheidt er⸗ eignete ſich geſtern ein ſchweres Bran dunglück. In der Scheune des Bergmanns Kunz brach ein Großfeuer aus, das das Gebäude vollkommen vernichtete und ein angrenzen⸗ des Wohnhaus ſtark beſchädigte. Während Mobiliar und Bieh gerettet werden konnten, war es nicht mehr möglich, das gheährige Söhnchen des Bergmanns den Flammen zu entreißen. Das Kind ſtarb zwei Stunden ſpäter au den erlittenen Brandwunden. i A * Heppenheim a. d.., 7. Sept. Auf der Kaiſerſtraße Heppenheim Erbach i. O. wurde in der Nähe von Erlenbach ein Arbeiter ſchwer verletzt aufgefunden. Da ſein Fahrrad und ein größerer Betrag des Taſchengeldes fehlt, iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Mann überfallen und be⸗ raubt wurde. 5 * Nierſtein, 11. Sept. In einem hieſigen Gehöft ſtürzte geſtern nachmittag der 21jährige Winzer Karl Schneider von einem hohen Strohhaufen, direkt auf die Holz ⸗ ſpitzen eines Leiterwagens. Der junge Mann fiel mit dem Rücken auf und wurde von den Holzſpitzen förmlich auf, geſpießt. Mit ſchweren Rücken verletzungen wurde er hierher ins Krankenhaus gebracht. Dekorafionen Werner Iwele NDeaumaussfaffung 2 1 lenken) S211 Tapelen. Teppiche Fahrt durchs Griechenmeer Von Kurt Siemers Durch die Straße von Meſſina waren wir in das Joniſche Meer eingebogen. Ein tiefes, weiches Flutblau ſtrömte unter dem ſchnittigen und ſchneeweißen Bug unſeres Hapagſchiffes „Oceana“ zur Seite, und in der Februarſonne des hellentſchen Himmels ſah man vom Backbord aus den täpptſchen Spielen junger Delphine zu. Selbſt die verſtockteſten Shuffle⸗Bvard⸗Fanatiker vergaßen für Stunden ihr Spiel und tranken dieſe goldweiße Helle zwi⸗ ſchen blauen Waſſern und Himmeln in ſich hinein, bis ihnen von dem ſtrömenden Lichte des Griechenmeeres die Augen ſchmerzten. Die Sonne ſtach wie bei uns im Juni, aber nie⸗ mand kam auf den Gedanken, ſich hinter dem Sonnenſegel zu werkriechen, obwohl das Licht unſere winterblöden Augen be⸗ drängte. Aus unendlich durchſcheinenden Tiefen ſchäumte die Salz⸗ flut, und auf dem weißflockigen Band des Kieſelwaſſers ſchau⸗ kelten Möwen mit großen und klugen Augen. Auf den Liegeſtühlen des Sportdecks lagen die Oceana⸗ fahrer wie tot in langen Reihen aufgebahrt. Wie Eidechſen auf einem Felſen in praller Sonne. Licht, Licht, goldene Kas⸗ faden von Sonne ließen ſtie über ſich rieſeln, und am Nachmit⸗ tag ſprangen zierliche und kompaktere Oceana⸗Najaden an Deck in das ſanft ſchaukelnde Schwimmbaſſin. In Deutſchland konnte man um die gleiche Zeit Schlitt⸗ ſchuh laufen.— Graue Inſelküſten unterbrachen mitunter die Weite des Horizontes. Graue Inſeln, ohne Bäume und Gras, ohne Aecker, ohne Spuren von Menſchenhand, ohne menſchliche Lebeweſen, von Klüften und Schluchten durchfurcht, ſchroff und ſteil zum Meere hin abſtürzend. Nackte Felskuppen ſtießen Unwirtlich aus dieſem freundlichen Meere, und Griechenlands Sonne lächelte. Einmal ſah ich durch das Glas einen zerlump⸗ ten Ziegenhirten am Ufer ſtehen, der einem zottigen Hunde zuſah, der nach den Wellen ſchnappte. Alſo wohnten doch die Navigationskarte. Links hinter uns lag die kleine Inſel⸗ gruppe der Strophaden. Wir bogen um das Kap Matapan, und rechts ſchwebte über dem veilchendunklen Blau des Mee⸗ res die Inſel Milos, wo die berühmte mileſiſche Venus gefun⸗ den worden iſt. Mächtig ſchatten vulkaniſche Geſteinkegel in faſt 800 Metern Höhe über das Meer. Ein einſam weißes Haus am Felſenhang und ein Weg im toten Braun des Geſteins. Paros und Naxos zur Backbord⸗ ſeite, zimmetbraun der Iſthmus von Korinth. Hellas. Arka⸗ diſche Lieblichkeit mit Wieſen und flötenblaſenden Ziegen⸗ hirten? Ach, wenn die Sonne, die milde Sonne des Südens nicht ſchiene, möchte man ſich an die Nordküſte Schottlands verſetzt glauben! Die Mondesſichel ſteht am Sonnenhimmel bunt und blaß. Links die Inſel Aegina, dahinter undeutlich die Gegend um Eleuſis, und das Vorgebirge Sunion grüßt uns gaſtlich wie einſt den armen kompaßloſen Küſtenfahrer aus homeriſchen Zeiten. i Der Abend wob indigodunkle Schleier über der Bucht von Salamis und verhängte den Himmel mit rotvioletten Tüchern; der Wind machte ſich nach der Zeit des Sonnenunterganges aus den Klüften der Berge gegen uns auf. Plötzlich ſchlugen die Wellen höher gegen die helle Breitſeite unſeres Schiffes. Vor uns war über der Landſchaft deutlich die Akropolis ſichtbar geworden. Ganz körperhaft, dreidimenſtional ſtand ſie vor den abendbraunen Bergwänden des Hymettos und des Lykabettos, während die brockenhohen Gipfel des Penthelikon ſchon von der tiefen Dämmerung mit dem Himmel zuſammen⸗ geſchmolzen worden waren. Wir ſahen die Lichter in den Häuſern von Neu⸗Phaleron aufblinken. Vor uns lag Athen, jenes Athen, das mit Glanz, Weisheit und marmorner Würde als Bild antiker Schönheit in unſeren Köpfen ſpukte, und das bloße Phantaſiebild plötzlich von dem mitleidsloſen Scheinwerferlicht der Realität erhellt werden ſollte. 5 Aus der Bucht von Salamis ſchnarchte uns ein ungemüt⸗ licher Wind an, und die Anker der„Oreaua“ raſſelten auf den Grund. Die blauweiße Flagge einer Zollbarkaſſe wehte heran. Menſchen in dieſer unwirtlichen Oede. Wir lagen auf der Reede von Phaleron vor Anker.— Kunſt und Wiſſenſchaft Die Rheinpfälzer Heimatwoche in Nürnberg. Der zweite Haupttag der Pfälzer Heimatwoche in Nürn⸗ berg begann mit einer ſchlichten Huldigung am Albrecht Dürer⸗Denkmal. Das Saar ſfänger⸗ Quartett umrahmte mit geiſtlichen Liedern. Die Huldigung brachte Heimatdichter Hartmann Ludwigshafen dar, der einen Kranz niederlegte und in wohlgeformten Verſen einen Prolog vortrug, der mit der Aufforderung endete, wir wollen ſtreben„getreu wie er(Dürer) zu ſein./ So ehrt dich, deutſcher Meiſter, die deutſche Pfalz am Rhein.“— Der Abend dieſes zweiten Haupttages führte uns wieder in den In duſtrie⸗ und Kulturverein. Den ernſthaften Beginn machte eine mitreißende Anſprache von Pfarrer Frey ⸗Mittelberbach(Saar), der ganz oben im Weſtrich„horſtet“, aber ein urdeutſcher Mann iſt, der ſeine ehr⸗ liche Begeiſterung auf die zahlloſen Anweſenden übertrug. Neben ernſten und bedeutſamen Worten über das Thema „Heimat- Vaterland“ brachte er auch manch liebenswür⸗ dige Anekdote. Ihm folgte das Saarſängerquartett, diesmal in Nationaltracht. Sodann ſprach Konſervator Th. Zink, unterſtützt von zahlreichen Lichtbildern über„Geſchichte und Volkstum des Weinlandes der Pfalz.“ An⸗ ſchließend boten 22 junge Damen der Nürnberger Geſellſchaft den Alt Nürnberger Metzgerſprung und ſodann, ſehr reizvoll, den Nürnberger Büttnertanz. Geſangs⸗ vorträge und humorvolle Mundartdichtungen leiteten dann zum urfidelen Dürkheimer Wurſtmarkt über. hn. 16. Deutſches Bachfeſt. Das 16. Deutſche Bachfeſt findet vom 20. bis 23. September in Kaſſel unter Leitung von Robert Laugs und Mitwirkung Kaſſeler und aus⸗ wärtiger Kräfte ſtatt. Das ſehr umfangreiche Programm beſteht aus einem Heinr.⸗Schütz⸗Abend(Deutſches Magni⸗ fikat, Exequien Matthäuspaſſion u..), einem Kammermuſtk⸗ abend(darunter d. Muſik. Opfer in der Einrichtung von Dr. Neyſes), Kantatenabend(Kantaten Nr. 1, 31, 39, 105), Orgel⸗ Orcheſter und Chorkonzert, Hohe Meſſe, Kunſt der Fuge und Feſtgottesdtenſt. ö 4 F Mittwoch, den 12. 2 1 September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 423 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Un verbeſſerlich Hausangeſtellte Alma Hohl Die 29jährige ſtiehlt wie ein Rabe. 1 5 Freiheitspauſen wechſeln bei ihr mit dem Gefängnis. Sie führte heute vor dem Schöffengericht Maun⸗ heim Klage darüber, daß ſie durch die fortwährenden Be⸗ ſuche der Polizei in ihren Dienſtſtellen nie feſten Fuß faſſen könne. Dieſes Argument trifft jedoch nicht zu bei dem zur Verhandlung ſtehenden Falle. Sie ſtahl einem Logisherrn aus dem Schranke 50 Mark und verduftete dann. Diesmal gab es keine mildernden Umſtände. Entſprechend dem An⸗ trag des Staatsanwalts lautete das Urteil wegen Diebſtahls im Rückfalle auf ein Jahr Zuchthaus und Ehrverluſt auf die Dauer von drei Jahren. Die Dorffeuerwehr zündet ein Haus an stadel Am 12. September 1926 ſchlug der Blitz in den S des Landwirtes Grabinger in Unterhauſen bei 1 ein, wobei das neue Gebäude mitſamt den Erntevorräten voll⸗ ſtändig vornichtet wurde, während das ſchon ältere Wohn⸗ haus von dem Feuer verſchont blieb. Das„'lump bleibt ſtehen“, ſo meinten die Feuerwehrleute. Sie wurden ſich darüber einig, daß, wenn die auswärtigen Feuerwehrleute Wögezogen ſeien, man das Haus in Brand ſtecke. Der Herr Bürgermeiſter ſowie der Herr Feuerwehrkom⸗ mandant des Ortes übernahmen die Verantwortung für die Brandſtiftung. Mit Petroleum und Bret⸗ tern haben die Feuerwehrleute das Wohnhaus in Brand geſteckt, damit ſie dem Beſitzer zur vollen Verſicherung verhelfen konnten. Was nicht ganz verbrannte, 15 haben ſie ſo zerſtört, daß ein größerer Schaden vorgetäuſcht werden konnte. Sieben Angeklagte hatten ſich deshalb vor den Gerichtsſchranken in Augsburg zu verantworten. Das Urteil lautete für drei auf je ein Jahr Zuchthaus, für drei auf je neun Monate Gefängnis und für einen auf vier Monate und 15 Tage Gefängnis. Verurteilung eines Spions Der Ferienſenat des Reichsgerichts verhandelte am Frei⸗ tag gegen den 29jährigen Lackierer Rein aus Mainz⸗Koſt⸗ heim wegen Spionage, verſuchter Spionage und verſuchten 1 Rein, der dem kommuniſtiſchen Er⸗ berbsloſenrat in Mainz angehörte, hatte im Jahre 1923 den franzöſiſchen Offizier Hartmann kennen gelernt und erhielt von dieſem den Auftrag, für den franzöſiſchen Nachrich⸗ tendienſt im Intereſſe der Landesverteidigung geheim zu haltende Nachrichten auszuſpähen. So fuhr er im Auftrag Hartmanns nach Hanau, Kaſſel, Gießen, Magdeburg, Fulda, Halle und Deſſau. Für die Reiſen erhielt er 20 Dollar und 200 Franken. Weiter ſoll er im Jahre 1923 einen Arbeitsloſen dem franzöſtſchen Nachrichtendienſt zuge⸗ führt haben, der ebenfalls zu Spionagezwecken verwendet wurde. Am 28. Mai 1924 verſuchte der Angeklagte mit einem Genoſſen in die deutſche Nachrichtenſtelle in Darmſtadt ein⸗ zubrechen und dort Nachrichtenmaterial und Doku⸗ mente zu ſtehlen, um ſie in das beſetzte Gebiet zu ſchaffen. Zu dieſem Zweck wurde der Täter mit Mauſerpiſtolen ausgerüſtet. Auch hatten die Franzoſen Autos zur Ver⸗ fügung geſtellt. Bei dem Einbruchsverſuch wurden Rein und ſein Genoſſe aber geſtört, ſo daß ſie unverrichteter Sache die Flucht ergreifen mußten. Am 29. Mai 1924 wurde Rein verhaftet mußte jedoch nach 8 monatiger Unter⸗ ſuchungshaft wieder entlaſſen werden. Nach ſeiner Entlaſſung begab ſich Rein nach Toul, wo ihm durch die Franzoſen Ar⸗ beit vermittelt wurde. In der Folge hielt er ſich noch in anderen franzöſiſchen Städten auf. Anfangs dieſes Jahres kehrte er nach Deutſchland zurück und ſtellte ſich freiwillig der Polizei. Er iſt voll geſtändig und gibt an, er habe ſich freiwillig geſtellt, um ſeine Strafe zu verbüßen und ein an⸗ derer Menſch zu werden. Der Reichsanwalt beantragte 3 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. Das Urteil lautete auf 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehr⸗ verluſt. Ein Jahr ſechs Monate Unterſuchungshaft wurden auf die Strafe angerechnet. * 5 Aus Handel und Wandel (Hin weiſe auf Anzeigen) Die Heilkraft des galvaniſchen Schwachſtroms wird Donners⸗ tag abend im alten Rathausſaale durch einen Film demonſtriert werden. Die Vorführung wird glänzend unterſtützt durch die je⸗ weiligen belehrenden Zwiſchentexte. Der Film hat eine Länge von 2100 Meter und zerfällt in 6 verſchiedene Akte. Ganz beſonders lehrreich iſt der Teil des Filmes, der ſich mit der Anatomie befaßt. (Stehe Anzeige.) * Die Ziehung der Pforzheimer Kirchenbanu⸗Lotterie findet ga⸗ kantiert ohne Verlegung ſtatt. Die durch Zuwanderung raſch ge⸗ wachſene Gemeinde in Pforzheim iſt trotz großer Opferwilligkeit Eber nicht in der Lage, die Koſten für den dringend nötigen —Nuchenbau aus eigenen Kräften aufzubringen, da die Bevölkerung durchweg ſich aus ärmeren Kreiſen zuſammenſetzt. Eine Unter⸗ ſtützung dieſer Kirchenbau⸗Lotterie iſt daher— ſchon ihres edlen Zweckes halber— dringend zu empfehlen. 12 500 4 werden verloſt, nur Geldgewinne bar ohne Abzug, darunter ein Höchſtgewinn von 5 000 /. Alles Nähere Anzeigenteil. * Dienſt am Haushalt. Was billig iſt, braucht deshalb noch lange nicht preiswert zu ſein. Dieſe Eigenſchaft erlangt es erſt dadurch, daß es zu geringem Preiſe wirklich Gutes bietet. Die Summe bei⸗ der Eigenſchaften iſt meiſt das Ergebnis einer rationellen Fabri⸗ kation in leiſtungsfähigem Großbetriebe, ſoweit es ſich um Konſum⸗ erzeugniſſe handelt. Die Markenartikel ſind meiſtens um ſo preis⸗ würdiger, je leiſtungsfähiger der Betrieb iſt, aus dem ſie hervor⸗ gehen. Ein Beiſpiel hierfür bietet die neue Margarine Vera„Dienſt am Haushalt“ Von der größten und lei⸗ ſtungsfähigſten Margarinefabrik des Kontinents nach neueſten Fabri⸗ kationsmethoden in vorzüglicher Qualität hergeſtellt, iſt Vera tung ſich auch in Mannheim ſo großzügig entwickelt wie die be⸗ S e488 ein wirklicher Dienſt am Haushalt, kannten Großſtaffelläufe anderer Städte. De——— Sportliche R Mannheimer Herbſt- Pferderennen Die heutigen Pferderennen beginnen nicht, Sonntagen um 723 Uhr, ſondern erſt um g Uhr. Mit Rückſicht auf den allgemeinen Geſchäftstag hat der Rennverein den ſpäteren Beginn e um dadurch doch manchem Sportsfreund, der bis in die Nachmittagsſtunden geſchäftlich gebunden iſt, den Beſuch der Ver⸗ anſtaltung zu erleichtern. Die Pauſen zwiſchen den einzelnen Rennen werden um je 5 Minuten verkürzt, um nicht zu ſtark in den Abend zu kommen. Das Haupt⸗Jagdrennen des Tages, der Preis von der Pfalz, der von Herrenreitern beſtritten wird, läuft offiziell um .30 Min., die größte Entſcheidung auf der Flachen, der Don au⸗ Ausgleich um 5 Uhr, das zweite Herrenreiten, das Holck⸗ Jagdrennen um.30 Min. Auch an dieſer Stelle ſei darauf hingewieſen, daß der Neckardamm heute freigegeben iſt. wie an den beiden * Hannover(11. September) 1. Athanaſie⸗Reunen. Ehrpr. und 2600 J. 1200 Meter: 1. Geſt. Ebbeslohs Paroli(Korb); 2. Wendelin; 3. Flamländer. Ferner liefen: Landluft, Moſſut, Irmingard, Luſt und Leid. Tot: 36. Pl: 17, 17, 26210. 2. Preis von Springe: 2600 /. 2400 Meter: 1. O. Trauns Jago (Korb); 2. Glücksritter; 3. Landeshauptmann. Ferner liefen: Dal⸗ berg, Ilſenſtein, Weſel, Cſardastochter. Tot: 73. Pl: 19, 28, 14:10. Z. Loccumer⸗ Jagbrennen. 2600 /. 3200 Meter: 1. Fr. Bi 8 Muscateller(Stangl); 2. Elf; 3. Isländer. Ferner liefen: 6 Ardoritin, Medina, Martini, Stauffia, Hadili. Tot: 31. Pl: 17, 28 18:10. 4. September⸗Ausgleich. Ehrpr. und 4000 /. 1600 Meter: 1. R. Nunbergs Signora(Huguenin); 2. Barbar; 3. Curacao. Ferner liefen: Sandoval. Tot: 39. Pl: 22, 34:10. 5. Rolaud⸗Ausgleich. Ehrpr. und 2600 /. 2400 Meter: 1. Graf Seidlitz⸗Sandr. Mondnacht(Ludwig); 2. Nutria; 3. Mohrenglück. Ferner liefen: Filius, Minna, Smaragd, Heisjer, Alſterblümchen. Tot: 43. Pl: 18, 25, 38:10. 6. Preis von Braunſchweig. feld und R. Samſons Ferrara(Haynes); 2600 /. 1200 Meter: 1. O. Blumen⸗ 2. Thilde; 3. Maya. Ferner liefen: Poliklet, Frintrop, Spala, Polizei, Gambetta, Hercules, Eiland, Flinta. Tot: 15. Pl: 14, 17, 35:10. N 75 Heide⸗ Jagdreunen. Ehrpr. u. 2600 /. 3650 Meter: 1. J. Lö⸗ wenbergs Steinadler(Glitſch); 2. Romreiſe; 3. Taſſo. Ferner liefen: Eulalia. Tot: 22, Pl: 19, 21:10. Handball in der D. T. V. M. 1846 1— Turnerbund Heidelberg 1 10:2 T. V. M. 1846 II— Turnerbund Heidelberg II 821 T. V. M. 1846 111— Turngemeinde Ladenburg II 10:2 T. V. M. 1846 Jugend 1— Turngmde. Ladenburg J:2 T. V. M. 1846 Jug. II— Turnerb. Heidelberg Jug. 1:3 Am Sonntag hatte die J. Handballmannſchaft von 1846 Turner⸗ bund Heidelberg J zu Gaſt. Das Spiel wurde erſtmals nach den neuen Regeln durchgeführt. Gleich von Beginn ab entwickelte ſich ein ſchnel⸗ les Spiel. Die Mannheimer ſind ihren Gäſten leicht überlegen und verſtehen es vortrefflich, durch ſchönes Spiel ihres Innentrios und unter vollem Ausnützen der Durchſchlagskraft ihrer Außenſtürmer ihre gefährlichen Angriffe vorzutragen. Der gegneriſche Torwart hat alle Hände voll zu tun und wehrt ſich verzweifelt. Von allen Seiter hagelt es aber auf's Tor und mit:1 für Mannheim geht's in die Pauſe. Nach der Pauſe wird Mannheim noch beſſer; die Mannſchaft ſpielt wie aus einem Guß. Für Heidelberg iſt offenbar der Platz etwas zu groß geweſen und die Mannſchaft dem Tempo langſam zum Opfer gefallen. So kam es, daß der tapfere Torwart der Gäſte ſich noch 6 mal geſchlagen bekennen mußte. Die II. Mannſchaft von T. V. M. 1846 konnte ebenfalls ihr Spiel gegen die II. von Heidelberg für ſich mit:1 entſcheiden. Die II. Ju⸗ gend von 1846 war gleichfalls erfolgreich; aber erſt nach ſchwerem Kampfe mußte ſich die J. Jugend von Heidelberg geſchlagen bekennen. Nachmittags ſpielte die J. Jugend und die III. Aktive von T. V. M. 12 in Ladenburg gegen Turn⸗ und Sportgemeinde Ladenburg. Die J. Jugend hielt ganz vorzüglich ſtand und ſchlug Ladenburg Turner J mit:2. Die III. Mannſchaft von 1846 fertigte Ladenburg Ul. Mann⸗ ſchaft mit 10:2 ab. St. Internationales Abendſportfeſt in Düſſeldorf Lammers ſchlägt Geerling— Nurmi gewinnt die 3000 Meter in:29 Minuten Dütſſeldorf kann ſich rühmen, in dieſem Jahre von allen deutſchen Städten die meiſten und beſten leichtathletiſchen Veranſtaltungen gehabt zu haben. Wie die voraufgegangenen Feſte, ſo war auch das Abendſportfeſt am Dienstag mit ſeiner guten Beſetzung ein voller Erfolg. 5000 Zuſchauer ſahen in allen Wettbewerben prächtige Kämpfe und ſchöne Leiſtungen. Mit beſonderem Intereſſe wurde das Rennen„Die Stunde“ verfolgt, bei dem Nurmi leider nicht an den Start ging. Von 17 Teilnehmern endeten nach ſcharfen Kämpfen ſchließlich Kohn und Huſen in Totem Rennen auf dem erſten Platz. Ueber 100 Meter konnte Lammers den jungen Frankfurter Geerling knapp ſchlagen. Im 3000 Meter⸗Lauf zeigte dann Paovo Nurmi ſeine große Klaſſe. Er ſiegte unangefochten in:29 Min. Boltze wurde in der neuen deutſchen Rekordzeit von:85, Min. Zweiter vor Schaumburg und Kilp. Die Ergebniſſe: 100 Meter:* Loammers⸗Oldenburg 10,6 Sek. furt 10,7 Sek.; 3. Schüller⸗Krefeld 11 Sek. 110 Meter⸗ Hürden: 1. Leiſtner⸗US A. 15 Sek.; 2. Welſcher⸗Frank⸗ furt Handͤbreite zur. 3. Steinhardt⸗ Karlsruhe 15,1 Set. „Die Stunde“: 1. Kohn⸗Berlin und Huſen Hamburg 17,888.5 Km., totes Rennen; 3. Brauch⸗Berlin, Meter zur. Diskus: 1. Hirſchfeld 45,65 Meter; 2. Hoffmeiſter 45.20 Meter. Speer: 1. Hoffmeiſter 58,62 Meter; 2. Schnackertz⸗Köln 56,50 Meter; 3. Molles⸗Königsberg 56,18 Meter. Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld 15,67 Meter; 2. Schröder 13,31 Meter; 3000 Meter: 1. Nurmi⸗Finnland:29,4 Min.; 2. Boltze⸗Ham⸗ burg:35,4 Min.(Neuer Deutſcher Rekord); g. Schaumburg⸗Hünxe 843,2 Min.(Neuer DT.⸗Rekord); 4. Kilp⸗Düſſeldorf.— Das Feſt war durch den DSC. 99 gut organiſiert. ** „Staffellauf Rund um Mannheim“ Nach zweijähriger Paufe wird am 30. September 1928 wieder der traditionelle Staffellauf Rund um Mannheim zur Austragung ge⸗ langen. Dieſer Mannſchaftslauf über 6 Kilomeer wird von 20 Läu⸗ fern beſtritten und in 4 Klaſſen ausgetragen, um einen Ausgleich in Kräfteverhältnis der beteiligten Vereine zu ſchaffen und eine mög⸗ lichſt zahlreiche Teilnahme aller Vereine herbeizuführen, die Leibes⸗ übungen treiben. Es wäre zu wünſchon, daß dieſe Werbeveranſtar⸗ Geerling⸗Frank⸗ 0 2 41 Das Kalſerbergfeſt der Turner Lammers und die bekannten Turner am Start Kaiſerbergfeſt der 9 „Deutſchen Turnerſchaft ver⸗ ung im Duisburger en aus allen Teilen des Reiches bdannung ſah man den volks⸗ be ollten doch hier die bekannteſten der 5 tart gehen ers, der für Platz beim olympiſchen 100⸗Mete i hier noch ein⸗ ief ſeinen Gegnern in 10,6 Sek. förmlich davon. er Steinhardt, der hier für ſeinen Heimat⸗ Oberhauſen ſtartete, ſiegte leicht in 15,2 Sek. keter Hürden. Bei der 4 mal 100 Meter Staffel ſtellte der urger Turnerbund mit 42,7 Sekunden eine neue Turner⸗ Höchſtleiſtung auf. 25 8 trodition elle La Volksturner ſeinen dritten 7 Die Ergebniſſe: Norte⸗Osnabrück 11 Sek, 2. Liſt⸗Berlin 11,2 dung: 1. Lammers⸗Oldenburg 10,6 3 Wer zurück. 1 Meter Ein⸗ 5 400 Meter: Rottmann⸗ 5 Vach⸗ Barmen 12000 M J Oberhauſen 15,2 S 1 15 J Meter: 1. Schaumburg⸗Hünxe 15:27,6 9 : 1. Hamburger Turnerbund 42,7 Sek.(Neue D. Berliner Turnerſchaft 43,2 Sek.— 4 mal 400 er Turnerſchaft:28,4 Min.— 3 mal 1000 Meter: ſen 1873:20 Min.— 10 mal 100 Meter Städteſtaffel: f Düſſeldorf.— Stabhochſprung: J. Kehr⸗ 8,6 2. Regener⸗Dortmund 3,50 Meter.— 1. Dahme Osnabrück 6,50 Meter.— Diskus: 1. Lig⸗ in 41,43 Meter.— Kugel: 1. Lignau 13,79 Meter.— 1. Spix⸗Eſſen 57,90 Meter. 100 Meter 16955 Interne Regatta der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft Die interne Regatta des Kanu⸗Vereins ſtellt die Vorläufe der Rennfahrer für das ſte Paddeljahr dar; gewiſſermaßen eine Aus⸗ ſcheidung. Der hier erf Igreiche Fahrer wird im nächſten Sommer weiter trainieren, um auf großen Rennläufen in vorderſter Linie kämpfen zu können. Die gebotenen Rennen waren ſpannend und voll intereſſanter Einzelheiten. Neben den Rennen für Einerkajak(Da⸗ men oder Herren) wurden auch ſolche im Doppelkajak und Kanadier gezeigt. Beſonders gefielen das Rennen der zwei Vierer⸗Kanadter und dann zum Schluß die Waſſerſpiele mit Lanzen und Waſſer⸗ ſchöpfen. Der herrliche Spätſommertag hatte zahlreiche Zuſchauer an den unteren Neckar gelockt, die die Kämpfe mit ſteigender Aike ie beobachteten und die jeweiligen Sieger ſtürmiſch begrüßten. Die Preisverteilung fand abends im Bootshaus der M. K. G. ſtatt. Die Folgen von Monza Einſchräukung der Automobil⸗Schnelligkeitsrennen Die zahlreichen ſchweren Unfälle, die ſich in letzter Zeit bei Automobil⸗Schelligkeitsrennen ereignet haben und zuletzt bei dem furchtharen Unglück in Monza einen Höhepunkt erreichten, gaben Anlaß zu einer in Berlin ſtattgefundenen Beſprechung zwiſchen Ver⸗ tretern des AvD, AD Ac und DMV. Die Ausſprache ergab Ueber⸗ einſtimmung, darin, daß Rundſtreckenrennen für Kraftwagen mit Rudelſtarts auf öffentlichen Straßen nicht mehr zugelaſſen ſind, da⸗ gegen ſollen Geſchwindigkeitsreunen auf Kurzſtrecken mit Einzel⸗ genügenden Sicherheitsvorrichtungen für die Zuſchauer er Zahl auch weiterhin erlaubt werden. Bezüglich der ſtarts bei T kam man darin überein, zunächſt einmal auf eine 1 1 mäßige Einſchränkung der Veranſtaltungen einzuwirken. —— aſſerſtandsbeobachtungen im 3 Septiember Rhein 72 1 6% 8 0 1 Neckar⸗Pegel, 6. 7 8 10. 11.12. Waldshut 1 8„092,56 2,452,84 Schuſterinſel 1 4301 307 271.201 1 3,01.95 2,80 2,75.69 2,65 Kehl 4ů 2. 55 1 35 7 Jagſtfeld„ Maxau 6 2 474.1103.88 Mannheim.8223 9042, 80%, 71 Caub 59 1˙74 14164 Köln 16 1,36.301,26 wärme des Rheins 20˙C Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, 8 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Ehezredatteur Furt Viccher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: j. V. Kurt Fiſcher Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Spor und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: 1 B. Franz Kircher Mericht und ales llebrige Franz Kircher— Anzeigen Max Filter 2— ä amm 12. 57 18. September 1928 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. NO. 2 de blauen Mannheimer Rennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, Bahnhofs buchhandlung. den Kiosken, Zigarrengeschäften Uu. S.., den Filialen Waldhofstrasse 6, Schwetzinger⸗ strasse 20, Meerfeldstrasse 11, in der Hauptnebenstelle N 1,%1 sowie im Verlag E 6, 2 Preis 20 Pfennig. Neue Mannheimer Zeitung. Der berühmte, 80595 aus Asjen zurückgekehrte Iibetforscher Dr. Wilheim Filchner schreibt uns wie fol währenden innerasiatfischen Expedition, darf ich Ihnen mitteilen, daß ſch mit dem von Ihnen herg Meine Zähne sind gesund geblieben und haben immer noch blendend weiße Farbe. Ich werde das genannte Mittel auch fernerhin in Gebrauch behalten und e Srinagar, den 16. April 1928. Dr. Wilhelm Filchner.“ einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. Chlorodonk⸗ Zahnbürsten.25 Mk., für Kinder 70 Pf. Chlorodont. Mundwasser Flasche Men verlange nur echit Chlorodont und weise jeden Ersatz* zurück. besonders in heißen Zonen angenehm empfunden. angelegentlich zum Gebrauch. Verkaufsstellen. * estellten Chlorodont wiede (Originalbrief bei unserem Notar hinterlegt) gt: Von Srinagar aus, dem Endpunkt meiner 2 ½ Jahre erum sehr günstige Erfahrungen machte. Die erfrischende Wirkung wurde von mir mpfehle es besonders Forschungsreisenden Oberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf .25 Mk. Zu naben in allen Chlorodont- 6. Seite. Nr. 229 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. September 1928 1 Ein Geheimniſſe und Gefahren Das tragiſche Geſchick des engliſchen Oberſten Ja weett, der mit ſeinen Begleitern im braſilianiſchen Urwald von feindlichen Indianerſtämmen getötet worden iſt, hat die Auf⸗ merkſamkeit wieder einmal auf dieſen unbekannten und dünn⸗ bevölkerten Teil des ſüdamerikaniſchen Kontinents gelenkt. Der Urwald liegt in dem Gebiete des Staates Matto Groſſo, des zweitgrößten der 22 braſilianiſchen Staaten. Matto Groſſo iſt ein bezeichnender Name. Er bedeutet„Großer Wald“. In der Tat nimmt der Urwald den größten Teil des Staates ein, ein Wald, der von der Forſchung noch faſt un⸗ berührt geblieben iſt. Etwa 150 Kilometer nördlich von Cuyaba, der Haupt⸗ ſtadt des Staates. liegt der„Plan Alto“, der Hohe Plan, die Waſſerſcheide zwiſchen dem Großen Amazonenſtrom und den ſüdwärts fließenden Strömen Paraguay und Plate. Dieſe Ströme ſind ſchwer ſchiffbar und ſind wie ihre Zuflüſſe noch voll von Beh nen Hier entdeckte der Präſtdent Rooſe⸗ velt im Laufe einer nicht ungefährlichen Expedition den gefährlichen Flußbewohner Piranha, einen Fiſch, der Menſchen anfällt und verzehrt. Dieſer Fiſch, der im Ver⸗ hältnis zu ſeiner Gefräßigkeit und Wildheit auffallend klein iſt, findet ſich in faſt allen Gewäſſern des Urwaldes von Matto Groſſo. Er wiegt ſelten mehr als—10 Pfund. Sein Fleiſch iſt nicht eßbar. Die Eingeborenen machen aber Jagd auf ihn, weil er einen ſeltſam geformten Knochen beſitzt. Der Knochen ſieht aus wie eine Roſenknoſpe und iſt verſchieden gefärbt. Die Eingeborenen ſchmücken damit ihre Toten etwa in derſelben Weiſe wie wir zu dieſem Zwecke Kränze verwenden. Die Eingeborenen verbinden mit dieſem Brauch einen ſeltſamen Aberglauben. Sie behaupten, daß die Kno⸗ chen, ſobald ſie einmal für die Trauerfeier Verwendung ge⸗ funden haben, von den Toten unzertrennlich ſind. Damit ſtimmt es überein, daß es bisher noch niemals einem Forſcher gelungen iſt, das Exemplar eines ſolchen Knochens ſeiner Sammlung einzuverleiben. Selbſt in den Fällen, in denen es ihm gelang, ein ſolches Exemplar zu erhalten, kam der Knochen immer wieder abhanden. Offenbar wurde er von den Eingeborenen aus Rückſicht auf den Aberglauben ge⸗ ſtohlen und wieder zur Begräbnisſtätte zurückgebracht. 75 Kilometer nördlich von Cuyaba beginnt ein Urwald, in deſſen Tiefen bisher außer dem Oberſten Faweett und ſeinen Begleitern noch kein Weißer vorgedrungen iſt. Der engliſche Vizekonſul in Cuyaba hat einmal mit einer kleinen Blitküber die des braſilianiſchen Arwalos Expedition das Quellengebiet des Kingo⸗Fluſſes erreicht. Borara⸗Indianer dienten dabei als Führer. Die Expedition erreichte einen wunderbaren Waſſerfall, den ſte den„Braut⸗ ſchleier taufte, weil das Waſſer ſich allmählich wie ein breites durchſichtiges Gewebe ausbreitete, ehe es aus großer Höhe den Boden erreichte. Der Vizekonſul ſtieg bis auf den Gipfel des Berges und ſah einen erloſchenen Vulkankrater vor ſich, der mit einer üppigen Vegetation bedeckt war. Er drang weiter vor und fand auf dem Boden des Kraters eine un⸗ geheure Zahl von foſſilen Knochen vorgeſchichtlicher Lebe⸗ weſen. In den Kraterwänden waren zahlreiche Höhlen und die Felſenwände waren mit ſonderbaren Zeichnungen be⸗ deckt, die die Annahme nahelegten, daß dort einmal Menſchen gehauſt hatten. Die Borara⸗Indianer konnten keine Aus⸗ kunft geben und der Vizekonſul hielt es für geraten, raſch den Rückzug anzutreten, da er ſich den Gefahren des Ur⸗ waldes nicht ausſetzen wollte. Zu längerer Forſchung blieb alſo keine Zeit. Schon das flüchtige Eindringen in dieſen geheimnisvollen Urwald zeigte indeſſen, wie reich die Natur dort noch an un⸗ erforſchten Wundern iſt, ſo daß man ſich die leidenſchaftliche Vorliebe des engliſchen Forſchers für dieſes Gebiet wohl er⸗ klären kann. Der engliſche Vizekonſul brachte als Ertrag ſeiner Expedition zahlreiche ſogenannte Blitzröhren mit, die ſich im übrigen noch an der Küſte von Uruguay vorfinden. Es ſind dies röhrenförmige, im Sande ſteckende porzellanähnliche Gebilde, die durch das Einſchlagen des Blitzes aus gewiſſen chemiſchen? Beſtandteilen des Sandes entſtehen. Oberſt Faw⸗ cett wäre durch ſeine reichen Erfahrungen wohl noch am ehe⸗ ſten imſtande geweſen, die Geheimniſſe dieſes mächtigen Ur⸗ waldes zu erſchließen. Er hatte bereits Beziehungen zu zahl⸗ reichen Indianerſtämmen angeknüpft. Aber ſein Schickſal hat bewieſen, daß die Gefahren, die im Innern des Urwaldes auf den Europäer lauern, doch rieſengroß ſind. Der Wald beher⸗ bergt zahlreiche Indianerſtämme, die unbezähmbar ſind, die ſich ſelten im Freien zeigen, dafür aber ihre Giftpfeile aus dem undurchdringlichen Buſch heraus auf den Gegner ſchießen. Auch der Puma ⸗Löwe und anderes Raubzeug bedroht den Eindringling mit ſtändiger Lebensgefahr. Dazu kommt die Schwierigkeit, ſich die nötigen Lebensmittel zu beſchaffen und das ewige Brüten des Fiebers in dem Dickicht des Urwaldes. Die Männer, die vergeblich zur Rettung Faweetts ausgezogen 5 werden froh ſein, wenn ſie den Urwald wieder hinter ſich haben. Deutſchland Merkwürdige Fliegerunfälle Bei den Kunſtflügen in Eberswalde verunglückte der Fall⸗ ſchirmſpringer Curt Liedtke aus Oranienburg. Als er aus 1000 Meter Höhe abgeſprungen war, wurde er durch den Wind vom Flugplatz abgetrieben und geriet über die chemiſche Fabrik von Hegermühle. Er ſtürzte durch das Glasdach, blieb aber zum Glück an den Stricken des Fallſchirmes hängen. Liedtke wurde durch Glasſplitter ſchwer verletzt. Am Sonntag vor⸗ mittag hatte ein auf dem Tempelhofer Feld geſtartetes Flug⸗ zeug Motordefekt. Bei dem Verſuch, einen geeigneten Lan⸗ dungsplatz zu finden, geriet der Flieger in einen Schwarm Tauben. Von dem Propeller wurden 25 Tauben getötet. Die Maſchine landete ſchließlich wieder auf dem Flugplatz. Opfer einer unſinnigen Wette Mehrere arbeitsloſe Burſchen in Oſterfeld gingen eine Wette ein, wobei ſich einer erbot, brennend in den Kanal zu ſpringen. Die Kleider des Arbeiters wurden von ſeinen Kameraden mit Petroleum begoſſen und angezündet. Sofort ſtand der jſunge Mann in Flammen und ſprang in den Kanal. Mit ſehr ſchweren Brandwunden wurde er aus dem Waſſer gezogen und ins Krankenhaus transportiert. Seine beiden Kollegen ſind verſchwunden. 150000 Mark in der Autodroſchke gefunden! Der Chauffeur Karl Schmidt in Berlin fand am Donners⸗ tag in ſeiner Autodroſchke einen offenen Lederkoffer, der einen Geldbetrag von 37000 Dollars, amerikaniſche Wertpapiere und ſämtliche Ausweispapiere des Verlierers enthielt. Der Chauffeur lieferte den Fund in dem Hotel des Verlierers ab und erhielt als Finderlohn einen Betrag von 50 Mk. Als abends der Warſchau—Paris⸗Expreß am Schleſiſchen Bahnhof gegen 10 Uhr eintraf, nahm der Chauffeur zwei Fahrgäſte, einen Amerikaner und deſſen Gattin, auf und erhielt die Weiſung, das Ehepaar zum Hotel Kaiſerhof zu bringen. Dort wurden von den Hotelbedienſteten die Koffer aus dem Wagen genommen, der Chauffeur erhielt ſein Fahrgeld und fuhr, da er Dienſtſchluß hatte, nach ſeiner Garage in der Park⸗ ſtraße 96. Als er am Morgen den Wagen aus der Garage fahren wollte, entdeckte er auf dem Sitz einen kleinen, nicht verſchloſſenen Lederkoffer. Er öffnete ihn und entdeckte in ihm ein Paket gebündelter Tauſend⸗Dollar⸗Scheine, ferner Wert⸗ papiere und den Auslandspaß ſeiner Fahrgäſte. Er fuhr ſo⸗ fort zum Hotel Kaiſerhof, das unterdeſſen ſchon die Polizei alarmiert und das Präſidium auf den Verluſt aufmerkſam gemacht hatte. Der Chauffeur wurde in das Zimmer des Verlierers geführt, der ſich überzeugte, daß der Koffer ſeinen vollzähligen Inhalt hatte. Er händigte dem Chauffeur einen Fünfzig⸗Mark⸗Schein aus. Auf den Hinweis, daß dieſer Be⸗ trag ſehr gering war, gab er eine abweiſende Antwort. Der ehrliche Finder hätte, wenn er ſeinen Fund im Polizeipräſi⸗ dium abgegeben hätte, eine Mindeſtbelohnung allein für das Bargeld von 1512 M. zu beanſpruchen gehabt. Es ergibt ſich jetzt die intereſſante Rechtsfrage, welche geſetzlichen Schritte der Chauffeur zu begehen gat, um zu ſeinem Recht zu gelangen. Es erübrigt ſich der Hinweis, daß durch ſolche Kleinlichkeit die Ehrlichkeit nicht gefördert wird. 3000 Mark auf offener Straße verſchenkt Eine Senſation gab es am Montag nachmittag in Regens⸗ burg zwiſchen 1 und 3 Uhr am Obſtmarkte auf dem Neupfarr⸗ platz. Dort ſcharte ſich eine rieſige Menſchenmenge, haupt⸗ ſächlich Kinder, um einen feingekleideten, etwa 50 Jahre alten Herrn mit graumeliertem Barte, der die Obſtſtände teilweiſe auskaufte und das Obſt an die Umſtehenden, beſonders Kin⸗ der und arme, alte Frauen und Männer verſchenkte. Die Summe, die der Wohltäter auf dem Obſtmarkte ausgegeben hat, wird 1 Aber 5 11 den Als der Herr nach einiger N Zeit ſeinen Weg zum Hotel„Grüner Kranz“ fortſetzte, folgten ihm gleich einem modernen Rattenfänger eine große Kinder⸗ ſchar und Erwachſene nach und blieben vor dem Hotel ſtehen. Als der Menſchenfreund die Menge warten ſah, begab er ſich unter dieſe und verteilte Geldſpenden in Höhe von 10 bis 50 Mark. Im Laufe des Nachmittags, als die Menge noch immer nicht weichen wollte, ließ er Gutſcheine im Werte von—2 Mark verteilen, die Dienstag im Hotel eingelöſt wurden. Die Summe, die der Mann hier in wenigen Stunden für Wohl⸗ tätigkeitszwecke ausgegeben hat, beläuft ſich auf ungefähr 3000 Mark. Wie die Blätter melden, heißt der freigebige Herr Kiefer, iſt Fabrikbeſitzer und ſtammt aus Kork bei Straßburg. Er befand ſich auf der Durchreiſe nach Karlsbad, wohin er nun mit Sekretär und Diener im Auto abgefahren iſt. Er hat verſprochen, auf der Rückreiſe Regensburg noch⸗ mals zu beſuchen, und im gleichen Hotel abzuſteigen. Der Polizeipräſident als Bettler Dieſer Tage bettelte ein bekannter Mann in verſchiede⸗ nen Geſchäften der Altſtadt. Wenn man ihm nach ſeiner Meinung nicht genug gab, fing er zu krakelen an. Als ihn ſchließlich die Schutzmannſchaft feſtnahm, wurde er als der verheiratete Gärtner Ludwig Schmid aus Kemnath feſtge⸗ ſtellt, der während der Räterepublick in München Polizei⸗ präſident war. Oeſterreich Leopold Wölfling als Fremdenführer Aus Wien wird uns gemeldet: Der Wandel der Zeiten kann nicht oͤraſtiſcher als durch einen Artikel in„The Vienna Times“ ausgedrückt werden, der ſich mit notleidend ge⸗ wordenen Mitgliedern des früheren Kaiſerhauſes, insbeſon⸗ dere mit Leopold Wölfling befaßt über den zum Schluß ge⸗ wiſſermaßen als Empfehlung für die Wien beſuchenden Eng⸗ länder und Amerikaner folgendes mitgeteilt wird:„Es wird unſere Leſer gewiß intereſſieren, daß der ehemalige Erz⸗ herzog, der fließend engliſch ſpricht, ſehr gern bereit wäre, fremden Gäſten die Hofburg, das Schloß Schönbrunn und alle anderen Sehenswürdigkeiten Wiens zu zeigen. Wer ſeine Dienſte in Anſpruch nehmen will, wende ſich an unſer Bütro.“ Die Amerikaner, die Wien beſuchen, können alſo noch die beſondere Senſation genießen, ſich die alten Kaiſer⸗ ſchlöſſer von einem früheren Angehörigen des Kaiſerhauſes zeigen und erläutern zu laſſen. Dr. Gr. elt Schweizer Sennhirten greifen ein deu Auf der Hauptſtraße Rothenturm⸗Sattel im Kan⸗ ton Schwyz begegneten ſich am Samstag abend eine von der Altweide kommende Viehherde und ein deutſcher Kraft⸗ wagen. Die Begleiter der Viehherde glaubten ſich bedroht und behaupteten, daß ihr Vieh geſchädigt worden ſei. Sie griffen den Fubler des Wagens an und ſchlugen auf die im Auto ſitzende Dame ein. Im Handgemenge ergriff der Wagen⸗ führer einen Revolver und ſchoß einem der Landwirte eine Kugel in den Hals. Dieſer wurde in das Krankenhaus der Kantonshauptſtadt Schwyz gebracht, wo die Kugel entfernt werden konnte. Der Chauffeur, ein gewiſſer Hans Matip⸗ chebk, angeblich aus Berlin, wurde in Schwyz verhaftet. Schweden Die Folgen des allgemeinen Kartoffelkrebſes in Schweben Die ſchwediſche Zentralanſtalt für landwirtſchaftliche Ver⸗ ſuche wird heute der Regierung einen Vorſchlag über die Be⸗ kämpfung des Kartoffelkrebſes einreichen, nachdem man in ud an genauer unterſucht hat. 12 Jahren glaubte man, daß dieſe Krankheit der Kartoffeln vollſtändig ausgerottet ſei. Umſo überraſchender kam die plötzliche Mitteilung, daß die Krankheit wieder in enormer Ausdehnung das Land heimgeſucht habe. Nach den Ausſagen der Sachverſtändigen wird der ganze ſchwediſche Kartoffel⸗ export für eine Reihe von Jahren, wahrſcheinlich für zehn Jahre praktiſch ſo gut wie lahmgelegt ſein. Da der Kartoffel⸗ export im letzten Jahre etwa 4,5 Mill. Kg. betrug, wird dieſe Kartoffelkrankheit dem Lande einen fühlbaren Verluſt bringen. Die Krankheit iſt ja ungeheuer anſteckend und erſt durch eine Behandlung auszurotten, die ſich auf ein ganzes Dezennium erſtreckt. Man wird eine ſehr eingehende Kontrolle, die ſtch über das ganze Land erſtreckt, einrichten müſſen. Amerika Ein gewaltiges Kriegerdenkmal Schon ſeit geraumer Zeit ſind in der Nähe von Atlanta, der Hauptſtadt des nordamerikaniſchen Staates Georgia, um⸗ den letzten Tagen die Ausdehnung der Krankheit in Schweden Seit ihrem letzten Auftreten von faſſende Arbeiten im Gange, die ſich auf mehrere Jahre er⸗ ſtrecken ſollen und die Herſtellung des gewaltigſten Krieger⸗ denkmals bezwecken, das vielleicht die Welt je geſehen hat. Dort befindet ſich eine rieſige Felswand und in dieſer wird in monumentalen Ausmaßen ein Kriegerzug zur Erinnerung an die Kämpfe der Südſtaaten gegen die Nordſtaaten der Union in den Jahren 1861/64 ausgemeiſelt. Der Zug der Krieger wird angeführt von den überlebensgroßen Bildern drei bedeutender Südländer, des Generals Robert E. Lee, des Oberbefehlshaber der konföderierten Truppen, deſſen be⸗ fähigſten im Kriege gefallenen Generals Stonewall Jackſon und des Präſidenten Jefferſon Davis. Dahinter folgen in ſtets verkleinertem Maßſtab die anderen als Führer hervor⸗ getretenen Generale und Marſchſäulen von Infanterie, Ka⸗ vallerie, Artillerie und Train. Ueber die Ausmaße dieſes gigantiſchen Kriegerdenkmals, das auf viele Meilen in der Runde zu ſehen ſein wird, mögen einige Zahlen Aufklärung geben. Die drei oben genannten Perſönlichkeiten werden zu. Pferde dargeſtellt. Die Gruppe allein nimmt einen Raum von ungefähr 700 Fuß Länge ein. Die Höhe der Reiter⸗ gruppe ſoll weit über 100 Fuß gehen. Die letzten Figuren ſind immer noch 45 Fuß groß. Das Relief wird insgeſamt eine Länge von 2000 Fuß beanſpruchen. Die Figur des Ge⸗ nerals Lee z. B. mißt vom Kopf des Generals bis zu den Hufen ſeines Pferdes 130 Fuß. Das Pferd vom Kopf bis zum Schwanz 175 Fuß. Ein Knopf der Uniform des Gene⸗ rals Lee iſt etwa ſo groß wie ein mittlerer Waſchkorb. Die drei Generalsſterne am Kragen Lees haben einen Durch⸗ meſſer von je 18 Zoll. Die Figur des Generals Lee iſt be⸗ reits vollendet. Zum Ende des Jahres ſollen die beiden anderen Hauptfiguren fertiggeſtellt ſein. Das Geſamtwerk aber, deſſen Herſtellungskoſten auf über 2 Millionen Dollars geſchätzt werden, wird noch mehrere Jahre in Anſpruch neh⸗ men. Das iſt zweifellos eins der rieſigſten Kriegerdenkmäler,— die je errichtet worden ſind. Stars im Wahlkampf Eine intereſſante Neuerung wird der allmählich im Gang kommende Wahlkampf um die amerikaniſche Präſidentſchaft bringen. Beide Parteien haben Vorkehrungen getroffen, ſich nicht nur ihrer Preſſe und der Parteiredner ſowohl wie der Einrichtungen des Rundfunks für ihre Zwecke zu bedienen, ſondern ſie haben ſich auch der Mithilfe von Stars verſichert. Für den republikaniſchen Kandidaten Hvoover wird die be⸗ rühmte Tennisſpielerin Helen Wills und die Opernſängerin Marion Talley auftreten, während ſich die Demokraten in Roſamunde Pinchot, die ſich durch ihr Auftreten als Nonne im Hoffmannsthalſchen„Mirakel“ bei Reinhardt einen großen Namen erworben hat, ein ſchauſpieleriſches Talent erſten Ranges geſichert haben. Auf die Wirkung die Wett⸗ bewerbs darf man mit Recht geſpannt ſein. Raubüberfall auf der Lanoͤſtraße Ein Raubüberfall von beiſpielloſer Frechheit ereignete ſich am Samstag nachmittag kurz nach 3 Uhr auf der Straße bei Schnaittenbach hinter Holzhammer(Oberpfalz). Der Betriebsſchreiber Uſchold von Holzhammer hatte in Am⸗ berg Gelder zur Lohnzahlung an die bei der Ehenbach⸗Regu⸗ lierung beſchäftigten Arbeiter geholt. Während ſonſt ein zweiter Mann dem Boten nach Amberg beigegeben wurde, war Uſchold Diesmal ausnahmsweiſe allein mit der Aufgabe betraut, die Lohngelder abzuholen. Er fuhr bis Schnaitten⸗ bach auf dem Rad und benützte von da aus die Bahn. Auf demſelben Wege kam er ohne Begleiter wieder zurück, ein Umſtand, von dem wahrſcheinlich die Verbrecher unterrichtet waren. Er befand ſich auf dem Heimweg, als er, etwa 250 bis 300 Meter vor der Arbeitsſtätte und nicht weit von der ſtark belebten Staatsſtraße entfernt, von zwei maskierten Radfahrern, die falſche Bärte trugen, überfallen wurde. Die Täter gaben auf den Kaſſenboten drei Schüſſe ab, von denen ihn zwei in die linke Hand und der dritte an den linken Ober⸗ ſchenkel traf. Dieſe dritte Kugel prallte jedoch am Metall⸗ geld, das der Bote in der Hoſentaſche verſtaut hatte, ab. Hier⸗ auf entriſſen die Banditen dem Boten den Ruckſack, ſchwangen ſich auf die Räder und fuhren in der Richtung Kohlberg davon. Auf die Schüſſe und das Schreien des Ueberfallenen hin wur⸗ den die in der Nähe beſchäftigten Arbeiter aufmerkſam und nahmen ſofort die Verfolgung auf. Nach wenigen Minuten fand man das eine Rad am Wege liegend, das der eine Räuber hatte zurücklaſſen müſſen, da die Kette geriſſen war. Dieſer ſtellte ſich nun hinten auf das Rad ſeines Kumpanen und ſetzte ſo die Flucht fort. In dem Bemühen, recht ſchnell vorwärts zu kommen, fuhren die beiden auf eine Wurzel auf, wobei das Rad vollkommen zertrümmert wurde. Da die Banditen einen Vorſprung von 150—200 Meter hatten, gelang es ihnen, den nahen Wald zu gewinnen und ſpurlos zu verſchwinden. Auf die Meldung von dem Vorfall waren alsbald, von Amberg kommend, zwei Gruppen Landespolizei zur Stelle, die die Suche aufnahmen; desgleichen erſchien die Staatsanwaltſchaft. Der Ruckſack enthielt einen Betrig von 5000 Mark. Bemerkenswert iſt, daß bei dem Ueberfall noch ein dritter Mann beobachtet wurde, der ſich in der Nähe her⸗ umdrückte und dann ebenfalls verſchwand. Der Raub geſchah auf offener Straße, während ringsum die Leute auf den Fel⸗ dern arbeiteten. Landespolizei und Gendarmerie patrouil⸗ lierten nochmals gemeinſam die Gegend ab, jedoch ohne Erfolg. 4 . nt a, „ um⸗ be er⸗ ieger⸗ t hat. wird erung 8 g der ildern 288 n be⸗ ackſon en in rvor⸗ „ Ka⸗ dieſes n der irung erden aum teiter⸗ guren eſamt 3 Ge⸗ t den f bis Bene⸗ Die durch⸗ ſt be⸗ heiden twerk ollars ü neh⸗ * 7 * näler,— Gang tſchaft n, ſich e der tenen, ichert. de be⸗ gerin en i tonne einen zalent Wett⸗ wur⸗ t und nuten eine war. panen atten, urlos varen olizei n die von Uoch her⸗ eſchah Fel⸗ rouil⸗ ohne Mittwoch, den 12. September 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 423 7 ö Marlies Mölders Julius Hafry sud ho Verlobfe Flildesheim NMarmheim Hornemannstr. 13 Karl Ludwigstr. 28 Sepfember 1928. 8 10790 5 Reise e Dr. Vogler Tel. 30006 Em 88 55 . fal. o fellerolt, Augenaraf Praxis verlegi nach 0 7,4 Sprechst. 10—1 u.-6, Samstags 101 Fernruf 381020 i 8452 1 wat Frauen-Arbeitssmule eherb, Rupprechtstr. 14 0 m4. September beginnen neuzeitige Zusehneidekurse m Kleidermachen und Weisnihen üblichen Halbtages- u. Abend- Eleidermachen, Weinnihen, indarbeiten kann Eintritt am 14. September erfolgen. 7 In 1 v.-8 8 55 8 5 10 ff fl. Jerbffe miele far U amen Mit der Repiſion des Kataſters der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherung wurde begonnen. Wir fordern alle dieienigen, deren Land wirtſchaftlicher Betrieb im Laufe dieſes Jahres eine ſolche Aenderung erfahren hat, welche eine Verſetzung in eine höhere oder niedere Beitragsklaſſe bedingt, ſowie diejenigen, welche einen Betrieb neu eröffnet oder eingeſtellt haben, hiermit auf, dieſe Ver⸗ änderungen anzuzeigen. Das Kataſter für Mannheim⸗Altſtadt liegt bet der ſtädt. Gutsverwaltung, K 7, 3. Stock, Zimmer 304, dasjenige für Käfertal u. Wald⸗ hof auf dem Gemeindeſekretariat Käfertal, diejenigen von Neckarau, Feudenheim und Rheinau auf den betr. Gemeindeſekretariaten und diejenigen von Sandhofen, Sandtorf und Kirchgartshauſen auf dem Gemeindeſekretariat Sandhofen zur Einſicht der Beteiligten wäh⸗ zend 14 Tagen auf. i 4 Maunheim, den 5. September 1928. Die Abſchätzungskommiſſion. Zwanssversfelgerung Donnerstag, den 13. 9. 1928, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 hier geg. bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentl. ver⸗ ſteigern: 2 Kaſſeuſchränke, 4 Bücherſchränke, 3 Schreibmaſchinen u. verſchied. Möbel. 16 Mannheim, den 12. September 1928. Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz., 1 alt 1 Gurke die weder weich werden noch anlaufen u. einen guten Geſchmack be⸗ kommen, erzielen Sie mit meinem Einmach- Essig. 1 Otter 50%, Gürkengewürz Pak. 30% Storchen- Drogerie, Marktplatz, H 1, 16. 10730 Drucksachen lofert prompt e pr. Haas. f. m. b.., E 6. 2 Einiriſi frei] a ä Lehlmuin Morgen n abends 8 Uhr endes Tümnackag db das onimutg I im alten Rathaus⸗S Saal Mannh. Marktplat Das Wohlmuth⸗Verfahren kommt zur An⸗ menbung bei faſt allen Erkrankungen des Nerven⸗ und Muskelſyſtems(Nervenſchwäche, Neuroſe, Neuralgien, wie z. B. Ischias, fern. Lähmungen, Entzündungen, Rheumatismus), der Gelenke, z. B. Gicht, Stoffwechſel⸗ und Verdauungsſtörung, Magen⸗ u. Darmkrauk⸗ heiten, nervöſe Ohren⸗ und Augenleiden, ver⸗ ſchied. Frauen⸗ u. Kinderkrankheiten, einzelne Erkrankungen des Herzens u, der Blutgefäße, allgemeine Körperſchwäche, Ermüdungs⸗ und Erſchöpfungszuſtände, ſowie zur Nachbehand⸗ lung aller ſchweren Erkrankungen. Am Tage nach dem Vortrage findet im Wohlmuth⸗ Juſtiiut Maunheim, U 3. 28, prakt. Vorführung des Wohlmuth⸗ 0 125 koſtenloſe Beratung ſtatt. A Hablmath-Iustiat, Makeln, U 3, 28 Telephon 39 577. (Hausfrauen! delegenheltskauf! Enktr. Jahnsunbnhner neu. Qualität. 120 V. statt 260. nur 220. Kleine, statt 180.- nux 110, Angebote befördert unt. K. M. 248 Rudolf Mosse, Mannheim. Ems Kauf- Gesuche Vorort Mannheims Hil- üer AebranienMebabads mit gr. Grundfläche bevorzugt, zu kaufen ge⸗ ſucht.„1 4500.— Anzahlung. Makler nicht er⸗ wünſcht. Zuſchriften v. r 000 B O 48 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Falengeschzk! mit gutem Umsatz hegen Nasse zu kKaufnges uh Angebote unter A X 43 an die. ſtelle dieſes Blattes. Höhn. Zimmer in beſter Lage geſucht, Bahnhofsnähe bevorzugt. 3 Immer mit Küche und Bad leer oder möbliert geſucht. —1 Immer-Wohnung geſucht eventl. gegen Tauſch einer 4 Zim⸗ mer⸗Wohnung. Eilangebote ſchriftlich unt. A W 42 an die Geſchſt. d. Bl. od. fern⸗ mündlich, nur abends zwiſchen 19.30 bis 20.15, Telephon 23966. 9982 8 Qualitat der M AX C AN DiE SONNE DER TRO PEN schenkt uns die köstlichen Olfrüchte. die ⁊ur Herstellung der Margarine VERA dienen: Die Kokospelme der Südsee spendet das feine, nahrhafte Speisefett, das sich unter dem Namen Falmin Weltruf erwarb. Die gehaltvollen Früchte der Olpalme, die mildsũßen Frdnũsse Afrikas und Indiens sind weitere wertvolle Gaben der Natur, die in den Rama- Werken Verwendung finden. Wie bei allen Früchten, so gibt es auch hier erhebliche Oualitãtsunterschiede. In die l. mühlen der Rama- Werke gelangt allein die Auslese dieser Früchte. Diese Tatsache ist in erster Linie bestimmend für die hohe N k 5 5 1 8 Nausbaf Miet Ce dene 18 Ig. kinderlof. Ehepaar ſucht für ſoſort od. ſpäter in ruhiger Lage Mannheims* 2 Zimmer u. Küche mögl. m. kl. Kammer. Miete kann Kfährl. A werd. Eytl. werd. Herricht.⸗ Koſten übernommen. Drgl.⸗Karte vorhand. Angebote unt. B G 52 an die Geſchäftsſt. Schuhlöffel Galalitn. Stück 20. uU 0 U wu anden he fil nie Herbsl-Sdaneideęereęi wie immer sehr preiswert und gut a ggg Maschinengarn 48 1000 Mtr., 3 und 4 fach Rolle 3 Maschinengarn 500 Mtr., 3 fach Handnähgarn 100 mtr., Nr. 12„ Lelnenzwirn Ia Qualität. Reihgarn 25„«„22ũ„„„—r. 3 20 gr. Spule 9 4 Nahtband 25 weiß und schwarz, 2 Stück, à 10 Mtr. 2 Baumwollband 25 2 Stück à 8 Mtr. 33 9„Rolle 25 Rolle 103 .. Sten 10g Halblelnenband „ 3 Sick à 2 Mir, 183 Wäschebindeband 9 in vielen modernen Farben,. Mtr. 3 „Brief 28 Stück 33 VNadeln 1 4 Geldöhrnadeln 55 3 Brief à 28 Stück 200g Stahlstecknadein e Stahlstecknadeln mit Glasköpfen, Brief 100 Stück 94 Stopinadeln 1 8 verschiedene Stärken, Brief 25 Stück 9 Perlmuttknöpfe 48 in verschied. Größen, Karte 6 Dtzd. 8 „Wäschek Lelnen sohe 1 1 25. Uetliie anlegst, 7 „Karte 1½ Dtzd. 8 3 Kragenknopf- Garnituren . 25 3 77 Dutzend sortiert 20 1553 Patent Hosenknöpfe 15 5 2 Dutzend 9 Ningband mit verzinnten Ringen Gardinenkordel . Meter 83 N Stäck 7 lieter 22g Porzellanquasten e25•„«„„5„„„„„„„ 0„%„ „2„„ Stück 43 Porzellanringe 2 und 1 Leck Scheren zum Aussuchen Centlmetermaſie Taschen-NMähseuge „„4ł„„%3k. r„ 6660çb Fingerhüte Stück 3 3 stack 45 Stück 8 8 suck 20 Stück 6 3 Stopfeſer 29³ei«cͤ4„7ꝙ:„„ Stück 94 85 . ven BOTT, 7,10 S156 i i i Nietzschestraße 8. Vermſetungen eee eee ee eee eee eee eee ame 1 In Mühldorferſtr.(Oſtſtadt) 3. Und A Zimmer-Wohnungen mit Zentralheizung, Warmwaſſerbereitung n. entſprech,.— darlehen zu vermieten. 9921 Anton Seitz, Baugeschäft Telephon 31331. FTT... ͤ. 1 Büro ca. 50 Qmtr. und 2 trock. Lagerkeller mit elektr. icht, Bahnhofsnähe, ſof. zu verm. Angeb. beförd. unter D M 978 Rudolf Mosse, Mannheim. Em 20 -3 Bür Waſſerturm, bis Geſchäftsſtelle dieſes B in beſter Geſchäftslage, 1 DDFaume am Ring, Nähe ſpäteſtens 1. Oktober zu vermieten. Angebote unter A J 29 an die lattes. B4245 Zwei ſchöne, abgeſchl. Parterre · ca. 50 qm, mit Hausflur, Kloſettanl., elektr. Licht, in zentraler Lage, für Büro, Lager ete. ſofort billig zu vermieten. X 8 88 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Räume Angebote unter 4224 Großer Lade u zu vermieten. Beſte Lage, 2 große Schaufenſter, anſchließend großer Kellerraum. Julius Wolff(R. D..), Immobilien⸗ und Hypothekenmakler, Maun⸗ heim, 0 7. 22, Fernſprecher 29 826. Ea204 Lagerraum ca. 80 am, mit oder ohne Büro, im Zen⸗ trum der Stadt, per 1. Okt. zu vm. 49955 Angeb. u. K F 28 an die Geſchäftsſtelle. Nähe Poſt u. Nathaus Laden mit 3 Zimmerwohng., Küche, Mädchenzimm., Werkſtatt, Lager raum, Keller auf 1. Nov. zu vermieten. Angebote unter A K 30 an die Geſchäftsſtelle. 9965 Gemütl. möbl. Erker⸗ zimmer m. el. L. per ſof. zu verm. Lenau⸗ ſtr. 1, 1 Treppe, mitte (Nühe„Neue Poſt“). B 4989 EU KHIAden mit Nebenraum, für jedes Geſchäft geeign. beſchlagnahmefr. Haus Schwanenſtr. 34. Feu⸗ denheim, zu uvm., ey. kann Wohng. mitver⸗ mietet werden. König, Hauptſtr. 129, Feudenh. 84234 2 helle Bür räume zu vermieten. B4186 Dolleſchall. Lameyſtraße Nr. 5. 3 Büro-Räume am Friedrichspark ſo⸗ fort zu verm. B11 Näheres B 7, 1, 2 Treppen: Neubau 5 u. 4 Zimmer⸗Woh⸗ nungen mit Zentral⸗ heizung und Warm⸗ Waſſerverſorgung, eingebautes Bad de. zu vermieten. 10766 Heinrich Freiberg 31464 8 6, 21 30433 Neu bau⸗Wohnungen Neuzeitl. eing. 2 Zim. Wohg. m. Kam., Bad ete, in ſchönſt. Vage Neckaraus ſof. an Be⸗ zugsberecht. zu verm. Ger. Bauk.⸗Zuſch. erw. Ang. u. 2 V 16 an die Geſchſt. B4242 Bei jg. Ehep. findet berufst. Fräul. oder Herr ein gut möbl. Zimmer in gut, Lage, Nähe Waſſert. Preis 45 Mark. 9916 Anfragen Telephon 29 081 Lebpe I. möhl. Zim. Wohnungen f. Damen, 1 u. Ehep. verm. ſucht Schwetzinger⸗ ſtraße 16, Tel. 33 540. 79988 but möbl. Zimmer zu verm. Eichendorff⸗ ſtraße 30 3. Stock r. 4225 Gut möbl. Zimmer heizb., el. L. an Hrn. zu verm. Augarten⸗ ſtraße 32, 3. St. Is. 54219 Frül. Möhl. Ammer zu vermieten mit 1 bis 2 Betten. 59880 Augartenſtr. 42, 2. St. Möbliertes Ammer 250 9. 15, 8 Tresen 8. Seite. Nr. 423 Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe] Mittwoch, den 12. September 1928 7. Allgemeiner Deutſcher Vankiertag in Köln Landwirtſchaft und Bankgewerbe Köln, 11. Sept. Geſtern abend empfing die Stadt Köln Gürzenich die Mitglieder des Bankiertages als ihre Gäſte. Auf die Begrüßungsworte des Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer dankte im Namen der Gäſte Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Turtius, der zugleich den Wunſch ausſprach, der nächſte Banktertag möchte in Oſtpreußen abgehalten werden, der Provinz, die der finanziellen Hilfe beſonders bedürfe. Im Namen der Bankiers ſprach Max War⸗ burg, der bei dieſer Gelegenhett vor der Aufnahme umfang⸗ reicher Au slandsanletihen warnte. Vor Eintritt in die ſachlichen Beratungen des heutigen dritten und letzten Verhandlungstages widmete Präſtbent Rießer dem dahin⸗ geſchtedenen Ehrenvorſitzenden des Reichsverbandes ber Deutſchen Induſtrie, Geheimrats Dr. Sorge, einen Nachruf. Das Haupt- thema der heutigen Beratungen lautet„Die Lage der Land⸗ wirtſchaft und ihre Bedeutung für das Bank⸗ gewerbe“, zu dem drei Referenten das Wort ergriffen. Die län⸗ geren Ausführungen des Geſchäftsinhabers der Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin, im Dr. Georg Solmßen, gipfelte in folgenden Sätzen: Es wäre falſch, zu glauben, das Heil der Landwirtſchaft liege in kartellmäßiger oder akttenmäßiger Zuſammen⸗ faſſung der Betriebe. Das Ziel iſt: Hebung ber Wirtſchaftlich⸗ keit der Betriebe durch Steigerung des Abſatzes ihrer Er⸗ zeugniſſe. Die Landwirtſchaft muß durch Verein heitlichung threr Erzeugniſſe die Vorbedingung für ihre Zuſammenfaſſung ſchaffen. Der Staat muß im Verein mit der Landwirtſchaft die Stan⸗ dardiſterung ermöglichen und eine den Warenkredtit fördernde Ord⸗ nung des Lagerhausrechts herbeiführen. Wir deutſchen Banken und Bankiers werden unſere Mittel mit Freuden in den Dienſt der dbeutſchen Lanbwirtſchaft ſtellen, indem wir ihr dazu verhelfen, ihre Produktion nach kanfmänniſchen Grunbfätzen zu bewegen, ſte zur Unterlage eines uns ſelber liquide laſſenden Kre⸗ ditgeſchäfts zu machen und die Einrichtungen zu treffen, die unter Be⸗ teiligung der Landwirtſchaft auf eine induſtrielle und kommerzielle Baſis geſtellt werden können. Die Landwirtſchaft nimmt innerhalb der übrigen Volkswirtſchaft eine Sonderſtellung ein, deren Folge iſt, daß ſie, wie wohl ſie Maſſenprobuzent iſt, der Vorteile des Großbetriebs ver⸗ luſtig geht. Ste muß ihre Erzeugniſſe zu Engrospreiſen abgeben, während ſie ihren Verbrauch an ſonſtigen Wirtſchaftserzeugniſſen zu Detailpreiſen eindeckt. Und zwar verkauft ſie ihre Produktion in unbegrenzter Konkurrenz mit ihren eigenen Berufsgenoſſen, wäh⸗ rend ſie ihre Bedürfniſſe von induſtriellen Produzenten bezieht, die ſowohl ihre Produktion wie beren Verkaufspreiſe organiſtert und kar⸗ telltert haben. Um der ſich aus bdteſer Sonderſtellung ergebenden Schwierigkeiten einigermaßen Herr zu werden, muß ver⸗ ſucht werden, dem landwirtſchaftlichen Problem von der Abſatz⸗ ſette aus näherzukommen. Die Maßnahmen, welche dieſem Zwecke dienen ſollen, müſſen dahin zielen, die Dinge und die Menſchen organiſatoriſch zu übergeordneten Organiſattonen zu vereinigen. Es müſſen die Erzeugniſſe zuſammengeſaßt und bie Betriebe zum Zwecke bieſer Zuſammenfaſſung zu geordnetem Handeln verbunden werden Vorerſt muß aber die wichtige Frage erörtert werden, ob es richtig iſt, den Konſumenten in öirekten Kontakt mit dem Produzenten zu bringen und den Handel als Zwiſchenglied auszuſchalten. Damit der für den Abfatz der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe aus⸗ reichend ausgerütſtete Handel ſeine Aufgabe zweckentſprechend erfüllen kann, muß die Probuktton ſich auf die Bedürfniſſe eines nach modernen Grundſätzen arbeitenden Handels einſtellen. Für die Einbeziehung der Landwirtſchaft in den Kreis im großen wirken⸗ der, auf die Dauer berechneter banklicher Maßnahmen iſt die autorita⸗ tive Stanbardiſterung unumgängliche Vorausſetzung. Zwecks Mobilt⸗ ſierung bes landwirtſchaftlichen Kredits muß neben den durch Hypotheken gedeckten Kredit des Grundbeſitzes der durch das landwirtſchaftliche Erzeugnis gedeckte Warenkredtt treten. Die zweckentſprechende Lagerung verringert die Schäden, die ſich aus der zettweiſen Ueberfüllung der Märkte ergeben, er⸗ möglicht die Vertetlung bes Abſatzes über eine längere Zeit⸗ ſpaune und erleichtert in Verbindung mit der Standardiſterung das die Preisſchwankungen ausgleichende Termingeſchäft. Außerdem wird eine ſolche, mit den erforderlichen Kautelen ausgeſtattete Lagerung zur Grunblage für die Finanzierung des Warenkrebtts. Nur eine auf eigener Scholle ſitzende, deren Weſensart verkörpernde Landwirt⸗ ſchaft ſtrömt den Erdhauch aus, ohne den urwüchſiges Heimat⸗ gefühl und bie bedächtige Eigenart undenkbar find, die bas beſte Gegengewicht gegen die oft zu raſch vorwärts treibenden nivellteren⸗ den Kräfte des Induſtrialtsmus bilden. Der nächſte Referent Dr. Eduard von Eichborn beſchäftigt ſich eingehend mit dex Frage der Geſamtverſchul⸗ dung der Land wirtſchaft, die zur Zeit auf etwa 10% Millt⸗ arden zu ſchätzen ſei und betonte zum Schluß: Bet der Bedeutung Badiſche Elektrizitäts⸗AGG. in Mannheim Wie ſ. Zt. gemeldet, wurde in der GV. vom 19. Januar 1928 die Sankerung der Geſellſchaft durch Zuſammenlegung des Aktienkapitals von 605 000 auf 105 000 Reichsmark herbeigeführt. Die aus dieſer Sanierung und aus der Auflöſung des Reſervefonds ſich ergebenden 505 000“ erſcheine als Sanierungsertrag in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung. Nach Deckung des Verluſt⸗Vortrages aus 1926 mit 410 807 A1, nach Abzug der Unkoſten von 277 066(430 821)—, ferner 21 367(50 819)„ Steuern, 21 734(15 400) 4 Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 3266/ auf neue Rechnung, der mit 1000 4 der geſetzlichen Reſerve überwieſen und der Reſt vor⸗ getragen wird. In der Bilanz ſtehen 281 401(315 695) 4 Kredi⸗ toren, 277 994(242 681)/ Debitoren gegenüber. Nach durchgeführter Sanierung und Neuorganiſierung der Geſellſchaft kann die finan⸗ zielle und wirtſchaftliche Lage des Unternehmens wieder als geſund angeſprochen werden. Ueber die Aus ſichten verlautet, daß die Geſellſchaft im neuen Geſchäfts fahr zufriedenſtellend beſchäftigt war. In der geſtern Nachmittag unter Vorſttz von Fabrikant Bitter abgehaltenen GW. wurden ſämtliche Punkte der Tagesordnung ein⸗ ſtimmig genehmigt und der Verwaltung Entlaſtung erteilt. Stand der Badiſchen Bank vom 7. Sept. 28. Aktiva: Gold⸗ beſtand 8 128 209, Deckungsfähige Deviſen 3 929 295, Sonſtige Wechſel und Schecks 37 055 647, Deutſche Scheldemünzen 9 592, Noten anderer Banken 116 730, Lombardforderungen 1192 170, Wertpapiere 6 454 864, Sonſtige Aktiva 44 486 291. Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 22 651 750, Son⸗ ſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 11.712 278, An eine Kündigungs⸗ friſt gebundene Verbindlichkeiten 50 905 408, Sonſtige Paſſtva 4 50g 368, Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 4064 060 Mark. «Voraus ſichtlich wieder 12 v. H. Dividende Brauhaus Nürnberg. Die Abſatzverhältniſſe des Brauhaus Nürnberg ſind, wie die Ver⸗ waltung mitteilt, als ſehr günſtig zu bezeichnen. Die Brauerei hat egenüber dem Vorfahre einen bedeutenden Mehrabſatz erzielt. 2 kann infolgedeſſen damit gerechnet werden, daß für das am 30. Sept. ubſchließende Geſchäftsjahr vorlährige Dividende(12 P..] zur Verteilung kommt. wieder die auch der Intereſſen der Landwirtſchaſt. der Landwirtſchaft für den inneren Markt, aber auch für unſere Zahlungsbilanz ſollten die landwirtſchaftlichen Krebitwünſche wohl⸗ wollend und in der Erwägung geprüft werden, daß Induſtrie und Handel in ihren Exiſtenz⸗ und Erwerbsmöglichkeiten in nicht hoch genug einzuſchätzendem Umfang von der Landwirtſchaft als einem Induſtrie⸗ und Gewerbeerzeugniſſe konſumierender Teil der Be⸗ völkerung abhängig ſind. Geheimer Juſtizrat Friedrich Bonſchab, Vorſtandsmitglied der Südd. Bodenkreditbank München ging bei Behandlung des Themas auf die Frage ein. was geſchehen könne und müſſe, um die zweckmäßige Verſorgung der Landwirtſchaft mit Realkredit zu fördern. Er betonte u.., es ſei verſtändlich, wenn heute bei der Schuldnot des ländlichen Grun d⸗ beſttzes von bieſem als ein Rettungsmittel die Erhöhung der Belethungsgrenzen verlangt werde; aber das wäre wohl das ſchlimmſte, was man heute der Landwirtſchaft antun könnte. Bei den heutigen Zinsſätzen erfordere es einerſeits die Sicherheit der Geldgeber, mit der Beleihung innerhalb der durch die heutigen Grundſtückverhältniſſe gebotenen Grenzen zu bleiben, und den Ruf der mündelmäßigen oder nicht mündelmäßigen Pfandbriefe nicht zu gefährden. Aber auch die Rückſicht auf den Geldnehmer ſelbſt müſſe davon abhalten, den Hypothekarkredit bis zum äußerſten zu erſchöpfen. Im Anſchluß an die zum Thema„Die Lage der Landwirtſchaft und ihre Bedeutung für das Bankgewerbe“ erſtatteten Referate ergriff Reichsbankpräſident Dr. Schacht das Wort, um ſeinerſeits die Stellung der Reichsbank zur Frage der deutſchen Landwirtſchaft zu umreiſen. Dr. Schacht führte u. a. aus: Es iſt nicht das erſte Mal, daß von dem Deutſchen Bankiertag Auswirkungen auf die deutſche Landwirt⸗ ſchaft ausgehen, die eine weittragende Bedeutung gehabt haben. Die Reichsbank habe ſich um die landwirtſchaftlichen Dinge ſtark kümmern müſſen und es habe natürlich auch nicht an Kritikern ge⸗ fehlt. Den Vorwürfen, daß die Reichsbank die Wechſelverpflich⸗ tungen der Landwirtſchaft gefördert habe, begegnete der Reichsbank⸗ präſident mit dem Einwand, daß ja die Reichsbank nur Wechſel⸗ geſchäfte machen könne. Die Schuld liege hier nicht auf Seiten der Reichsbank, ſondern in der geſetzgeberiſchen Organiſation auf dieſem Gebiete. Dr. Schacht ſprach ſodann die Ueberzeugung aus, daß auf den Wegen, die Dr. Solmſſen gewieſen habe, durchaus die Mög⸗ lichkeit beſtehe, eine kräftige Hilfe für die Landwirtſchaft zu ſchaffen. Notwendig ſei aber ein Zuſammenwirken zwiſchen Landwirtſchaft, Banken und Induſtrie, um eine ge⸗ ſicherte Kreditgrundlage zu ſchaffen. Ich glaube, ſo fuhr der Redner fort, für die Reichsbank erklären zu können, daß wir bereit ſind, auf dieſem Wege in nachdenklichſter Weiſe mitzuar⸗ beiten. Es kommt aber letzten Endes aber nur auf den Willen zur Tat an. Gerade die äußeren Ereigniſſe der allerletzten Tage ſollten uns immer wieder in den Kopf hämmern, daß wir uns auf unſere eigene Kraft verlaſſen müſſen(lebh. Beifall). Die Hoffnung auf gusländiſche Hilfe iſt ein Aktivum, das ich auch nicht mit einer Mark in meine Bilanz einſtellen möchte. Eigene Kraft muß bei uns hundertprozentig zu Buche ſtehen. Im Anſchluß an bie Knsſprache über die Lage ber Laubwirtſchaft wurde eine Entſchließung einſtimmig angenommen, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß, um eine aktive Mitarbeit der deutſchen Banken und Bankiers an der Verbeſſerung der Lage der Lanbwirtſchaft durch Verſorgung ihres Kre⸗ ditbedarfs über das heutige Maß hinaus zu ermöglichen, die wichti⸗ gen Vorbedingungen von der Lanbwirtſchaft ſelbſt getroffen werden müßten Es ſeien Einrichtungen anzuſtreben, die einen Er⸗ ſatz der Perſonalkrebite durch Warenkredite ermöglichen und geſtatten, dem Landwirt durch Beleihung ſeiner geernteten Erzeugniſſe Betriebsmittel zur Weiterführung der Wirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Um dieſes Ziel zu erreichen, verlangt die Eutſchließung verſtärkte Etuführung der Standardiſierung der einzelnen Er⸗ deugniſſe aufgrund amtlicher Normatiobeſtimmungen, Eutwick⸗ Iung des Lagerhausweſens, Ausbildung des Rechtsinſtituts des han⸗ delbaren Lagerſcheins. Hinſichtlich der Perſonalkredite dürften auf dem Wege der Geſetzgebung und Verwaltung unter keinen Umſtän⸗ den Maßnahmen getroffen werden, die geeignet ſind, die Provinz⸗ banken zugunſten anderer Gruppen des Kreditgewerbes aus der Geſchäftsverbindung mit der Landwirtſchaft auszuſcheiden. Bei der Geldbeſchaffung für die Landwirtſchaft im Wege des Hypothekar⸗ kredits muß dahin geſtrebt werden, im Ver kauf von Pfand⸗ briefſen auch deutſche Werte in noch größerem Umfauge zu erſchließen. Zur Erreichung dieſes Zieles, und zur Verbilligung des von der Landwirtſchaft zu zahlenden Hypothekenzinſes bedarf es dringender Beſeitigung des Stenerabzuges vom Kapi⸗ tal. Die Einengung des landbwirtſchaftlichen Beleihungsgeſchäftes der privaten Hypothekenbanken und ihres Pfanbbriefabſatzes zu⸗ gunſten öffentlich⸗rechtlicher JInſtitute bedeutet eine Schädigung . Kapitals⸗ Die Verwaltung der Samſon⸗Apparatebau AG. ſchlägt einer go. GV. die Erhöhung des derzeit 320 000& betragenden * Samſon⸗ Apparatebau AG., Frankfurt a. M. erhöhung. Aktienkapitals um 80 000“ auf 400 000 4 vor. Die neuen Mittel dienen zur Finanzierung eines Fabrikneubaus, der angeſichts der erweiterten Fabrikation notwendig geworden iſt. Das Werk beſchäftigt zur Zeit etwa 200 Arbeiter und Angeſtellte, deren Zahl nach Beendigung des Ausbaues ebenfalls eine Erhöhung er⸗ fahren ſoll. Die Geſellſchaft iſt zur Zeit befriedigend beſchäftigt. (Nürnberger Hereules⸗Werke AG.— Bilanzſitzung erſt im Dez. Zu den Meldungen über eine vorausſichtliche Dividenbenreduktion bei der Geſellſchaft verlautet, daß die Bilanzarbeiten noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſind und die Bilanzſitzung erſt im Dezember ſtattfindet. Die Verwaltung hatte im Geſchäftsbericht für 192627 bemerkt, daß für den Beginn bes laufenden Betriebsjahres größere Aufträge als im entſprechenden Zeitraum des Vorfahres vorlägen; die un⸗ günſtige Entwicklung des Fahrradgeſchäfts hat ſich aber auch bei der Geſellſchaft bemerkbar gemacht, ebenſo ſei die Beſchäftigung im Laſtautomobilbau infolge der ſtarken Konkurrenz bisher unge⸗ nügend geweſen. :? Aktienbrauerei zum Haſen, Augsburg.— Vorjahrsdividende. Wie verlautet, ſind die Abſatzverhältniſſe bei der Akttenbrauerel zum Haſen, Augsburg, im laufenden Geſchäftsfahr zufriedenſtellend, ſo daß mit einem Ergebnis zu rechnen iſt, das dem des Vorjahres gleich kommen dürfte.(Geſchäftsjahr 1926⸗27 6 v. H. Dividende). * Henſchel u. Sohn, Kaſſel. Große Aufträge. Die Stadt Wiesbaden, die bekanntlich die Konzeſſion der Süddeutſchen Eiſenbahnbetriebsgeſellſchaft für den Weiterbetrieb der Straßenbahn in Wiesbaden nicht verlängerte, hakt bef der Firma Henſchel u. Sohn 12 große Perſonenautobuſſe in Auftrag gegeben. Der Bau der weiteren von Wiesbaden benötigten Autoomnibuſſe erfolgt bei den Firmen Daimler ⸗Benz und Büſſig. m Eine weitere deutſche Kirchenanleihe in Holland. Aus Amſter⸗ dam wird der Frkf. Ztg. geſchrieben:„Fl. 400 000 7proz. I. Hypo⸗ thekarobligationen des Ordens der Barmherzigen Schweſtern vom Hl. Jincentius a Paulo, Mutterhaus Freiburg i. Br. werden zu 98 v. H. angeboten. Tilgung bis 1957; verfrühte Tilgung vor 15. Oktober 1980 ausgeſchloſſen. Dieſes Angebot ſtellt den zweiten Abſchnitt einer insgeſamt fl. 900 000 betragenden Anleihe dar, deren erſter im März d. J. begeben wurde, nachdem bereits im Juli 1927 fl. 600 000 ebenfalls proz. Anleihe begeben worden waren. Die drei Anleihen von insgeſamt fl. 1,5 Mill. dienen zum Ban eines mo⸗ dernen Krankenhaus zu Mannheim.(Das Krankenhaus dürfte bal⸗ digtſt eröffnet werden. Die Schriftl). 2: Günſtiger Stand der Mannesmann—Mulag⸗Abwicklung. Nach dem vom Gläubigerbeirat und Treuhänder der Mannesmann⸗ Mulag⸗Motoren und Laſtwagen AG., den Gläubigern unterbreiteten Be ſri cht über die bisherige Abwicklung hat der beſtellte Treu⸗ händer die Geſchäfte unter Mitwirkung der früheren Vorſtands⸗ mitglieder übernommen. Die ungünſtigen Gebäudeteile mit den größtenteils veralteten Maſchinen ſind verkauft. Die Betriebskon⸗ zentration in dem von Belaſtungen und Pfandrechten freien Reſt⸗ grundſtück iſt beendet, unter gleichzeitiger Entlaſſung der freiwerden⸗ den Arbeiter und Angeſtellten. Die nach dem Vergleichsvorſchlag vorgeſehene Hereinnahme neuer Darlehen in Höhe von 0, Mill.& von den Gebr. Mannesmann und von 0,25 Mill./ von der Stadt Aachen iſt durchgeführt. Die nach dem Vergleich bevor⸗ rechtigten Gläubiger ſind befriedigt. Das Erſatzteilgeſchäft wickelt ſich in zufriedenſtellender Weiſe ab. Der Umſatz hob ſich. Nachfrage nach Mannesmann⸗Mulag⸗Laſtwagen beſteht nach wie vor. Der Gläubigerbeirat und der Treuhänder hoffen, nach Rückzahlung der neuen Darlehen bei gleichbleibender Nachfrage auf eine gleichmäßige Abwicklung der Geſchäfte zur Befriedigung der Gläubiger. * Neue Sanierung Ratinger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei. Die Ratinger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei AG. beruft zum 22. September eine o. GV., in der ſie Mitteilung über Ver luſt von über der Hälfte des Aktienkapitals machen will. Gleichzeitig wird eine Sanierung in der Form vorgeſchlagen, daß das Grundkapital von 570 000& im Verhältnis von 20:1 auf 28 500„ zuſammengelegt und anſchließend wieder auf den gleichen Betrag erhöht werden ſoll.— Die Geſellſchaft hat bereits 1915 eine Sanierung durchgemacht und ſich 1926 zu einer erneuten Herab⸗ ſetzung des Kapitals entſchließen müſſen. Eine Dividende verteilt ſte bereits ſeit fünf Jahren nicht mehr und hat im Geſchäftsjahr 1926/27 einen Verluſt von 0,25 Mill. 4 ausgewieſen. * Aſchingers AG., Berlin.— Wieder 12 v. H. Dividende. Die Betriebe des Aſchingers⸗Konzerns erzielten im Geſchäftsjahr 1927 nach 1 216 312„ Abſchreibungen u. Rückſtellungen einſchließlich Vor⸗ trag einen Reingewinn von 512 462 4. Hieraus werden wieder 12 p. H. Dividende auf die Stammaktien und 10 v. H. auf die Vor⸗ zugsaktien verteilt. In der Bilanz für 31. Dezember 1027 erſcheinen u. a.(in Mill. /) Grundſtücke, Erweiterungs⸗, Neu⸗ und Umbauten mit 28(24), Waren 2,5(2,4), Wertpapiere und Beteiligungen 18,8 fonds mit 5,8(5,3) ein Umbau⸗ u. Neuanſchaffungsfonds mit 2(1,2), Obligationen 7,5. Für Hypothekenaufwertung iſt ein Poſten von 5,85 eingeſtellt. Hypotheken, und Kaufgeldſchulden ſind mit 21,8(4,2) ein⸗ geſtellt. Verbindlichkeiten und Baugelder erſcheinen mit 1,95(1,99). * Dampfkeſſel⸗ und Gaſometerſabrik AG, vorm. A. Wilke u. Co. — 10 v. H. Dividende. Die o. GV., in der ein Aktienkapital von 986 560 4 vertreten war, genehmigte Geſchäftsbericht und Bilanz und die Vorſchläge der Verwaltung. Danach ſollen von dem 189 858 Mark betragenden Ueberſchuß wieder 10 v. H. Dividende auf die Stammaktien gezahlt, 25 000% dem Reſervefonds überwieſen und 4558„ vorgetragen werden. Beſchloſſen wurde die Einziehung und der Umtauſch ſämtlicher Stammaktien in Gemäßheit der Aus⸗ führungsbeſtimmungen zur Goldbilanz. Vom Vorſitzenden des Auf⸗ ſichtsrates wurde mitgeteilt, daß genügende Aufträge, allerdings zu gedrückten Preiſen, vorhanden ſeien, ſo daß auch im laufenden Jahre auf ein befriedigendes Ergebnis zu hoffen iſt. Die Rationaliſierungsverhanblungen der Fahrradinbuſtrie. Die Vertreter der deutſchen Fahrrad⸗ und Zubehörinduſtrie haben geſtern in Düſſeldorf ihre Beratungen mit internen Verbands⸗ angelegenhetten begonnen. Für heute erwartet man u. a. eingehende Vorſchläge des Kommerzienrates Hanau von den Köln⸗Linden⸗ thaler Metallwerken über eine eventuelle Rationaliſterung im deut⸗ ſchen Fahrradbau. 4 Direkte Eiſengewinnung durch Krupp und Stahlverein. einiger Zett wurde von der Fried. Krupp Ach. in Eſſen und der Ver. Stahlwerke Ach. in Düſſeldorf die Eiſenſch wa m msge⸗ ſellſchaft m. b. H. in Bochum mit einem Ste. von 100 000 4 gegründet. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung von Eiſenſchwamm nach dem ſogenannten direkten Verfahren und die Verwertung dieſer Erzeugulſſe. Die beiden Firmen beſchäftigen ſich ſchon ſeit langem mit der Frage der direkten Eiſengewinnung. Nach eingehender Prüfung einer Reihe von Verfahren iſt man ſich einig geworden, das Norsk⸗Staal⸗Verfahren, das bisher die beſten Men Ergebniſſe gezeitigt hat, im Großbetrieb weiter auszu⸗ den. Frankreichs Außenhandel mit Deutſchlaub. Soeben wird die Statiſtik über den franzöſiſchen Außenhandel in den erſten ſieben Monaten des Jahres 1928 veröffentlicht. Daraus ergibt ſich, daß Deutſchland im franzöſiſchen Außenhandel unter 355 Ein fuhr⸗ nationen an dritter Stelle ſteht. An erſter Stelle ſtehen die Vereinigten Staaten von Amerika, an zweiter England, an dritter Deutſchland. Der Wert der deutſchen Einfuhr in dieſen ſteben Monaten betrug 2597 Millionen Franken; das ſind rund 125 Millionen Franken mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Unter den Ausfuhrländern ſteht Deutſchland ebenfalls an dritter Stelle, hinter England und Luxemburg. Die franzöſiſche Ausfuhr nach Deutſchland iſt zwar gegen das Vorfahr etwas zurückgegangen, iſt aber noch um rund 800 Millionen größer als die deutſche Einfuhr in Frankreich. Die deutſche Handelsbilanz bleibt alſo im Verkehr mit Frankreich trotz des neuen Handelsvertages vorläufig immer noch paſſiv. Ernte-Verichte Die Hopfenernte in hieſiger Gemarkung iſt zu Ende. Der Verkauf der geernteten Ware bis auf kleine Reſte iſt vollzogen. Das Erträgnis gegenüber der vorjährigen Ernte iſt als eine Dreiviertelernte zu bewerten. Der Preis hielt ſich in feſten Grenzen. Er betrug im Durchſchnitt 210—220 4. Das Geſamt⸗ ergebnis an Hopfen iſt auf 400—410 Zentner zu ſchätzen. Das gute Wetter ſorgte für raſche und gute Trocknung und war für die Farbe des Hopfen von großem Nutzen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Vor Walldorf, 10. Sept. New⸗ Vork. 485,09 485,10 Schweiz. 25,19 25,19 Stockholm 18,12 18,12 Paris. 124, 22124, 1 Holland.. 12,10 12,10 Madrid.. 29,27 29,27 Brüſſel.. 84,88 84,90 Oslo.. 138,18 18,18 Mailand.. 92,68 92,78 Kopenhagen 18,18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1972 und Pfunde mit 20,8625 gehandelt i 10, 1. Berliner Mekallbörſe Mittelkurs] Rein⸗Rickel 35050 880,0 für 100 Kg. 10.11. 10 11. Antimon Reg. 88,— 88, Kupfer“.. 126,7 126,7 Elektrolytkpf. 140,0 140,0 Feinſilber eg. 80,— 79,75 Dlei) 44,— 44,25 H Alum. 98, 190,0 190, Gold Freiv. gr. 2,81 2,81 Zink.. 49,— 49,— do. Walz⸗Drahtl 194,0 194,0] Platin do. do. 10,25 10,25 Zint prompt 24,70 24,75 Londoner metalvrſe menale in E pre] Alan Bal, 85, 85— L. t. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze g] do. Ausl. 100,0 100,0 10 11. do. Elektw. 69,25 69,25 Queckſilber 28,50 24,.— Kupfer Kaſſa 62,85 88,80 Zinn Kaſſa 218,0 208,9] Antimon dieg 60.— 80.— do. 38 Monate 68,45 68,35] do 8 Monate 208,5 208,5 Platin 17.— 17.— Setlementſpr 62,85 62,75] do. Settlemen 210,0 209,7] Wolſramerz 16,15 16,15 Kupfer elektrol 89,25 69,25 do. Banka 218,0 217,2 Nickel Inland 175,0 175.0 do, beſt ſelec 66,25 66,25 do. Straits 213,5 213,2 do. Ausland 175,0 175,0 bo. ſtrong sh 94.—94,.— Blei prompt 22,15 22,2] Silber 26,70 26,55 Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In ber Zeit vom 28. Juli bis 31. Auguſt 1928 weiſt der Schiffs⸗ verkehr folgende Ziffern auf: angekommen ſind talwärts: 2 leere und 11 beladene Dampfer mit 44 Tonnen, 30 leere Schleppkähne und 94 beladene mit 26 188 Tonnen, bergwärts: 3 leere Dampfer und 119 beladene mit 19 706 Tonnen, 21 leere Schleppkähne und 540 beladene mit 342 031 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 120 beladene Dampfer mit 9010 Tonnen, 297 leere Schleppkähne und 146 beladene mit 44 430 Tonnen, bergwärts: 18 beladene Dampfer mit 177 To., 93 leere Schleppkühne und 94 beladene mit 18 632 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind angekommen: talwärts 5 leere Schleppkähne und 2 be⸗ ladene mit 54 Tonnen. Der Geſamtverkehr ſtellt ſich wie folgt: Dampfer: und 288 beladene mit 22 987 Tonnen; Schleppkähne: 441 leere und 874 beladene mit 426 281 Tonnen.— Auf dem Neckar: Schleppkähne: 5 leere und 2 beladene mit 54 Tonnen. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort(11. September) Die Nachfrage nach Kahnraum wax an der heutigen Börſe wieder etwas geringer. Die Frachten blieben tal⸗ wie bergwärts unverändert. Ebenſo erfuhren auch die Schlepplöhne keine Aenderung. 5 leere N 12 27 4 2 7 N 4* Mittwoch, den 12. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 423 ‚ Jahnerbucl E 6, 2 Preis Mk. 20. Ausgabe 1928 Preis Mk. 20. Verlag Druckerei Dr. Haas Mannheim 24951 Fernsprecher Offene .. Betriebsleiter für Fabrik von Korkſteinplatten geſucht. Muß auf Grund langfähr. Erfahrungen Neufabrikation einrichten und Gewähr 12 für erſtklaſſ. Ware bieten, die garantiert geruchfrei bleibt.— Hohes Gehalt und Gewinnbeteiligung. Ausf. Bewerbungen mit Befähigungs⸗ nachweis unt.„Korkfachmaun“ LO 901 an Rudolf Moſſe, Leipzig. Emig ——..——— ſpedeltender dane gehlldete Srren Zum Beſuch von Privatkundſchaft für ganz Deutſchland. Nur redegewandte u. ſolide herren wollen ſich melden am Mittwoch J nachmittags—5 Uhr Reſtaur. Rheinluſt Nebenzimmer, Parkring. 9966 bebildetes junges Fräufzin ür nachmittags zur Geſellſchaft eines acht⸗ jährigen Mädchens geſucht. n zur eaufſichtigung d. Schulaufgaben Bedingung. gebote unter J 2 105 an die Geſchäfts⸗ elle dieſes Blattes. 4238/89 Hindermäddien zin Säungl.⸗ Pflege erfahren 7 Mon. u. 2 Fabre 5 4555 indern per 15.. geſacht. Vor⸗ Zuſtellen m. Zeugniſſen nur zwiſchen—3 Uhr bei 5 Brym Qi, 20 1912 Solides, Heli es Ems N 2* Alleinmädechen perfekt in gut. Küche u. ſümtl. Hausarbeiten, urchaus W u. zuverläſſig, bis 1. Okt. geſucht. Zeugnisabſchr. u. Gehaltsanſpr. unt. 3 M 252 befüörd. Rubolf Moſſe, Mannheim. Selen Auſtändiges Mädchen in gt. Haush. tags⸗ Über od. für ganz ſo⸗ fort geſucht.*10 G 7, 26, 3. St., am Duiſenring. deben Ma welches ſchon in Stel⸗ lung war., nicht unt. 18 Jahr., aus ordent⸗ bewandt. Mädchen in guten Haushalt ſof, gegen hohen Lohn geſucht Rheinauſtr. 28 Dir. Zamponi. 3685 Tüchtiges, braves Mädchen 85 ſuch t. B4256 orzuſtellen nachmitt. von-48 Uhr und abends v. 478 Uhr 1 fl. i, J. Stool. lichem Hauſe zum 1. Oktbr für kleineren Haushalt gegen gute Bezahlung geſucht. Perſönliche Vorſtel⸗ lung erwünſcht. 3689 Kammer[Erleuhof), Waldhofſtr. 138. Für meine Küche u. Kaffeebüfett wird ein ſolides, ſauberes Näd eben geſucht. Konditorei Hartmann, P 6, 22. 9986 Stellen- Gesuche Geb. Fräulein, 23., durchaus erfahren im Haushalt, ſucht auf 1. Oktober Stellung als Von einem Teilzahl.⸗ Geſchäft wird tüchtig. rebegewandter Herr um Verkauf u. Ein⸗ aſſieren für eine ein⸗ geführte Tour z. bald. Eintritt geſucht. Be⸗ werb. muß im Beſitze eines Fahrrades ſein. Angebote unt. A L 31 „an die Geſchſt. 9907 „ bau ffeur der auch Nebenarbei⸗ zen(Zentralheizung) mit übernimmt. ge⸗ fucht. 3681 Angebote m. Zeug⸗ niſſe und Gehaltsan⸗ ſprüchen unter W Nr. 120 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Ausläufer (Radfahrer) ſauber, ordentl. zuverläffig, 18—20 J. alt. ſucht Blumenhaus Höfer, Kaufhaus—2. 9980 Ordentlicher Selbſtändige Löthin d. auch etw. Hausarb. übernimmt, i. ſ. gut. Haus geſ. Zu erfr. Friebr.⸗Karlſtr. 3. 9895 Flottes 996g Semor fräulein in gutem Weinhauſe geſucht. K 4, 18. AE Auf 1. Oktober prot. Fräulein zur Führung des Haushaltes bei älter. Dame geſucht. 34248 Frau Eliſe Gutwein, Lubwigshafen a. Rh., Prauckhſtr. 19. Zu ſprechen 10 bis 12 Uhr. Tüchti Aenmädchen d. kochen kann u. alle Hausarbeit verrichtet, Lauffunge nicht über 17 Jahre, zur Beſorgunga von kleinen Botengängen geſucht. Se 483 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds Bl. Tüchtige Friseuse per ſof, od. 24. 9. 28 geg. hoh. Lohn geſucht Emil Kurz, 8 6. 1. A möglichſt unter 20 Jahren, gewandt u. aut empfohlen, auf ſofort od 1. Oktober geſucht. 3679 Angebote unter V T Nr. 199 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Junges. ordentliches Alleinmädchen bas etwas kochen kann ür age 52 Ke 10 ullaſtraße Nr. 10, III, ph * wegen Verheiratung des jetzigen bis 1. 10. geſucht. B4231 N u un d i. L 14 Nr. 7. Aleinmädchen mit Kenntniſſen im Kochen kinderlieb, z. 1. Oktober geſucht. Liebherr, Richard⸗ Wagnerſtr. 93. B4255 Ordentliches Machen für tagsüber ſofort geſucht. Vorzuſtellen Mühldorferſtr. 12, 1 Tr. links. 9954 Tüchtiges, braves Madchen für Haushalt u. Küche für ſofort geſucht. Laden b 8. 24. 9964 S ü t z e mit Familienanſchluß. Angeb. unt. B D 49 an dite Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 9991 Herrscheffs- Ladin nd besseres Annermäochen mit Jahreszeugniſſen ſuchen Stellung per 1. Oktober, am liebſten in kinderl. Haushalt. Angebote unt. W R 121 an die Geſchäftsſt. 12 Junger Kaufmann 24 J. mit Handels⸗ hochſchule, ſucht mit Intereſſeneinlage von 35000„ Vertrauens⸗ ſtellung in ſol. mittl. kaufm. Unternehmen. Angeb. u. B F. 51 an die Geſchſt.* 28fähr. Kaufmann Lohnbuchh. Stenotyp. Exped. tätig geweſen, ſow. Fabr.⸗ u. Lager⸗ kartei, ſucht ſof. Stel⸗ lung. Heimarbeit er⸗ en. 9956 Angeb. u. K G 27 an die Geſchäftsſtelle. Junger Kaufmann 1875 Jahre, ſucht ſo⸗ fort Stellung als Kontoriſt, Lageriſt od. Berkünfer. Angebote unter A A 21 an die Geſchäftsſtelle. 49946 Fräulein 22., l. Nähen. Büg. u. Servieren bewand. ſucht p. 15. 9. od. 1. 10. Anfangsſtelle a. Zim⸗ mer⸗ oder Kindermäd⸗ chen. Sieht mehr auf gute Behandlung als hohen Lohn. 29978 Zuſchriften unter 0 Nr. 34 an die Se⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Junger Mann elernt. Schloſſer, mit ührerſchein, ſeither im Staatsdienſt, ſucht Stellung für ſofort od. ſpäter als Haus⸗ meiſter, Kontrolleur, Chauffeur ete. Ver⸗ trauensſtellung bevor⸗ zugt. Kaution kann geſtellt werden. An⸗ gebote unter W E 110 an die Geſchſt. 9994 Jg., fleipiger Mann 19 J. alt, ſucht Be⸗ ſchäftigung gl. welch. Art. Seither Haus⸗ burſche in ein. Hotel. Angeb. unt. W F 111 an die Geſchſe. 9585 Suche für meine Tochter, 18 J. alt, im Bügeln, Nähen u. Servieren bewandert Stelle als Zimmer⸗ mädchen oder Hilfe der Hausfrau wo ſte ihre Kenntniſſe ver⸗ werten kann. Angeb. unter X 0 59 an die Geſchäftsſtelle. 34213 Suche f. meine Toch⸗ ter, 15., Stelle als Lehrmädchen f. Modes geht auch als Lauf⸗ mädchen. 49976 Angeb. u. K R 37 an die Geſchäftsſtelle. Wohn⸗ u. Geſchäfts⸗ häuſer zu verkaufen. B8752 G. Wolff, Meerfeld⸗ ſtraße Nr. 66 beweihlüster, Lüsterweibl zu verkaufen. Briefe unter U 1 174 an bie Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 19788 Wanderer. 4 PS., mit allen Wünſchen, de 5 aſchenzug.. Tr. 50, Spiral⸗ u. Gewindeb. ſow. Stauze bill. verkäufl. Jänſch, Ackerſtr. 18. 9957 Lostorwagon zu verkaufen. 9952 Emil⸗Heckelſtr. 12. 10/50 Benz offen, m. 4⸗Nabbremſe, ſehr gut erhalten, zu verkaufen. Anzuſehen: Rheinhänſerſtr. 22. B4 246 Werktiſch 225 c 78 mit Schubladen und Fächern und Steh⸗ put billig zu verk. K. 145 im Laden. 9962 Billig zu verkaufen: Noch gut erh. Laden⸗ theke mit Glasauſſatz, 1 Regal und 1 Laden⸗ tiſch⸗Aufſatz. Keller, Eriſeur, G 5. 5. 9869 Kassenschrank Schreibmaſchine ſehr billig abzug, Herrmann, M 4, 7. Eine wenig gebr. Adler Lehrebmaschine Modell 7, von Privat zu verkaufen. B4232 Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Lauggeſpielte Alehleepeige (1716) vorzügl. Inſtr., nicht unter Mk. 200.— zu verkaufen. B4244 E. 43 8 6. 59, 4. St. IS.(-8 lihr). 2 Skeh-pulte 150%5 em wegen Platzmangel zu ſedem annehmbaren Preis abzugeben. 9979 Angebote unter Nr. 40 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. 1 aut erhaltener Entaway m. 2 Hoſen für mittlere ſchlanke Figur billig abzu⸗ geben bei 10 000 K. Liebel. K 1, 22, IV rechts 2 Rene Mabanzʒge mittl. Figur, billig zu verkaufen.*15 Augartenſtr. 57 III. x. Bauholz alte Türen und Fen⸗ ſter abzugeben. Näh. E 5. 13, Büro. 49958 Eleg. weiß. Kinder⸗ wagen gut erhalten, zu verkauf. Weinbiet⸗ ſtraße 8, Gartenſtadt beim Rhein⸗Kaffee. b. Rheinkaffee. 1 für Tier freunde 3 Mon, alte, rein⸗ raſſige. braune lang⸗ haarige Dachshunde abzugeben.* 9951 eppe. 55 Neckarſtadt, Anzahl. bis 15 Mille, zu kaufen geſucht. Angebote unter W P Nr. 119 an die Ge⸗ Haus mit Wirtſchaft, Tor⸗ einfahrt, gute Lage, zu kaufen geſucht. Angeb. u. B B 47 an die Geſchſt. 59989 HA us mit Toreinfahrt zu kaufen geſucht. Eigen⸗ tümer wollen Angab. machen unt. N M 251 durch Rudolf Myſſe, Mannheim. Ems Milchgeschäft nur auter Stadtlage, zu kaufen geſucht. Angebote unter B A Nr. 46 an die Ge⸗ ſchältsstelle. zu kaufen geſucht. *8 Tel. 20 784. behr. Mavier gutes Inſtrument, gegen bar zu kaufen geſucht. 9996 Angeb. u. W M 116 an dle Geſchäftsſtelle. Miet: Wer beſorgt mir eine bessert Werkstätte m. Nebenraum, Nähe Tennisplatz, Lamey⸗ ſtraße gegen Unkoſt.⸗ Vergütg. Ang. u. 2 K 5 an die Geſchſt. 9809 Veſchlagnahmefreie -5 Zimmerwofng. Vorort Mannheim, evtl. Bauzuſchuß, ſo⸗ fort geſucht.* 9928 Benzinger, Meerfeldſtraße 80. Wohnungstausch Geboten 3 Zimmer u. Küche, 1 Tr., Nähe Friebrichsbr. Stadt. Geſucht 2 Zimmer u. Küche, Neckarſtadt od. Nähe Brücke, Vorder⸗ haus, ohne gegenſeit. Vergütung. Angebote unt. W T 123 an ie Geſchäftsſtelle. 18 Mittl. Beamter(3 erw. Perſ.) ſucht -4 Uim.-Wohnnng ſonnige 2 Zimmer⸗ wohnung Oberſtadt kann abgegeben wer⸗ * den. Unk. w. vergüt. Angebote u. A V 41 an die Geſchſt. 34250 Jüng. Ehepaar(Be⸗ amter) 1 Kind ſucht per 30. 9. 28 B4215⁵ -3 Zim. u. Küche zu mieten. 2 N 1 an b. Geſchſt. jet- Gesuche elröcharl., Lom. gauge J.-Wobaung mit Bad, Küche, Zubehr ete. von ruhig., beſſ. Partei in nur prima Lage u. ruhig., feinem Hauſe, möglichſt Oſtlage, per bald, ſpäteſtens 1. Oktör. geſucht. Neubau ausgeſchl. Angebote Anhänger für Laſtkraftw., auch ZWeiseitenkipper Itef, ab Lag. Ffm. Privatpflege Ludwigshafen, Luitpoldſtr 40. 84217 nimmt an. unt. EB L 172 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 10434 .3 Ummer wit Küche zu mieten geſucht. Angebote u. A 2 Gan d. Geſchſt. B4251 Tauſche meine ſchöne 5 2 Zimmerwohnung Küche, Bad, Nähe Seckenheimerſtr., geg. ebenſolche, möglichſt Lindenhof. Angebote unter 2 G 2 an die Geſchäftsſtelle. 59888 Schön möhl. Zimmer m. Schreibtiſch in gut. freier Lage, mögl. mit Badbenützg., auf 1. 9. zu mieten geſucht. An⸗ gebote unter X D 74 an die Geſchſt. B4222 Hödl. Ammer hell und freundl. Nähe Schloß be⸗ vorzugt für fofort von Herrn geſucht Ang. unt. A H 28 Tücht. Schneiderin empfiehlt ſich* 17 Pfalzplatz 5, 5. Stock Poſtkarte genügt, Alleinſtehende Fran nimmt noch zum Wa⸗ ſchen u. Putzen an. Angeb. u. A D 24 an die Geſchſt. 49951 Eduard Klotz, Frankfurt am Mafu, Hynsbergſtr. 11. Zepp. 58 375. Günſt. Zahlungsbedingungen Vertreter geſucht. Ems Geld- —— U möbl. od. unmöbliert, mit Küche od. Küchen⸗ benutz. ab 15. Okt. 28 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. erb. 9960 2 f 5 3 in jeder Höhe zu günstigstem Zinsfug bei höchster Beleihung evtl. sofortiger von jg. kinderl. Ehe⸗ paar zu miet. geſucht. Angeb. unt. U R 172 an die Geſchſt. B4205 2 Zimmer u. Küche (Abſchluß, el. Licht u. Gas)] eptl. geg. Unk.⸗ Vergütg. per ſof. zu mieten geſucht. Dr.⸗ K. vorhanden. 9919 Angeb. unt. 2 8 13 an le. Geſchäts ele TA As eh 3 Zimmer⸗Wohnung, Nähe Tennisplatz, ge⸗ gen 5 Zimmer⸗Woh⸗ nung, Ringgegend Oberſtadt. B 413g Angeb. u. P X 68 an die Geſchäftsſtelle. ont and Mopnagg von anſtänd, jungem Kaufmann in guter Familie per 1. Okt., eventl. 8 Tage früher geſucht. Gefl. Angeb. unter U 0 169 an die Geſchäftsſtelle. 3653 Alleinſt. Herr, in ſich. Stellung ſucht bis 15. od. 1. 10, ein leeres od. teilw. möbl. Zim. Nähe Strohmarkt od. Tatterſall. Ang. u. 2 L Nr. 6 an d. Geſchſt. 29903 Geſucht für 1. Oktbr. ant möbl. Zimmer mit Zentralhza. Ang. mit Preis u. 2 F 1 an die Geſchſt. 49886 Tecdün mönſerte Zimmer (Schlaf⸗ u. Wohnzim.) p. 1. Okt. m. Schreib⸗ tiſch, Bücherſchr. ete. von kinderl. Ehepaar (Akademiker] geſucht. Preisangeb. u. W O Nr. 118 an d. Geſchſt. a9 Möbliertes Zimmer m. el. Licht auf 15. 9. von jg. Herrn geſucht. Ang. unt. F K 8 5454 an die Geſchſt. Ems Ig. berufstät. Herr ſucht nettes, vor allem ruhiges, gut möbliert. Zimmer auf 1. Okt. Angebote richte man gleich unt. K M 32 an die Geſchäftsſt. 9968 Fräul., berufl. tätig, (Staatsdienſt) ſucht z. 15. 9. ſchönes ſonnig. 2 M 2 RR mögl. Nähe Bahnhof. Angeb. u. K N 33 an bie Geſchſt. 59909 FEE Akademiker, ruhiger Dauermieter, ſucht z. 1. Okt. 28 möbliertes Zimmer mit Zentral⸗ heizung in Ludwigs⸗ hafen od. Mannheim. Angeb. u. A 8 38 an die Geſchſt. 9977 Schöne 3 Zimmerwohnung mit Bad. gute Lage der Neckarſtabt, auf 1. 10. 28 zu vermiet. Angebote unter W N Nr. 117 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 9997 —2 Zimmer mit Te⸗ lephonben. ſofort zu vermieten. 4252 B 7, 13b, part. Schön möbl. Vermietungen 1 9. 24, 2 Tr. rechts Schön möbl. Zimmer für beſſer. Herrn zu vermieten. 9981 Gut möbl. Zi mmer ab 15. 9. zu vermieten. Anzuſeh. v. 12.30.30 und—7 Uhr 54254 NA. 1, 3 Tr. rechts. Möbliertes Zimmer Heis., el. L. ſep. Ein⸗ gang, ſof. zu vm. Zu erfrag. J 4a Nr. 7, * Parferre-Zimmer Schreibtiſch, elektriſch. Licht, Zentralheizung, in ruhig. Hauſe, zu verm. König, Feuden⸗ heim, Hauptſtr. 129. B 4235 Nähe Bahnhof groß. gut möbl. Zimmer zu vermleten. B4200 Gontardſtr. 41. part. Wohn-u. Schlafzim. mit 2 Betten u. Kü⸗ chenbenützg. auf 15. 9. od. 1. 10. zu verm. Gräf L 4, 11, III. 29949 Möbliertes Zimmer Lortzingſtr. 25, 4. St. I. but mäbl. Zimmer ſep., zu verm.* 4 Möbl. Manuſarde an anſtändigen jung. Herrn zu verm. 5 F 7. 11, parterre IksS. Ein möbl. Zimmer an ält. Frl. o. Frau zu verm. Abreſſe in der Geſchſt. 9081 Unmöbl. Zimmer an ſolides Fräulein zu vermieten. Zu ſprech. von 5 Uhr. 9972 Seckenheimerſtr. 22 — bart, ech. fep. Eingang, zu vm. 29950 1 3. 13. Schön möbl. Ammer ſof, ob. 15. zu verm. H 3, Sa, 1 Tr. rechts 9987 Möhl. Zimmer mit 1 od. 2 Betten u. voll. Ang. 1 P 6. Penſton ſof. zu verm. 20, Kullmann. Schön w. gut möbl. Zimmer, n. Bahnhof, a ſol. Herrn zu verm. 9 26 3. St. Im gut. Hauſe ſchön ar. Mauſardenzimmer mit Kochgelegenh. an einz. Dame b. Möbel⸗ übernahme zu verm. Adreſſe in der Ge⸗ Ankauf von Rat u. Auskunft in Zwischenkredit — und Grundschulden.— Angelegenheiten durch Hugo Kupper Hypotheken- u. Finanzgeschäft(R. D..) Mannheim, M 4, No. 1 gelt 22 Jahren bestehende, eingetragene Firma. Beste Referenzen. Hypotheken allen Hypotheken- 8117 Mpoldetengel ., 2. u. 3. Raugſtelle. Sehr günſtig u. billig Auszahlg. in wenigen Tagen. Ankauf von Reſt⸗ u. Aufw.⸗Hyp. Hredite gewährt F. Schmidt, A 4. 5. Geſch.⸗Zeit: —11 und—4 Uhr, Tel, 21230. S5 lo als zweite Hypothek auf gutes Objekt(Ge⸗ ſchäfts haus) geſucht. Zuſchrift. v. Selbſt⸗ geber unter W 8 122 an die Geſchſt. 111 500 Mark geg. gute Sicherh. ge⸗ ſucht. Ang. u. W U Nr. 124 an d. Geſchſt. 219 . 1600.— gegen gute Sicherheit bei monatlicher Rück⸗ zahlung zu leihen ge⸗ ſucht. Angebote unter 2 E 12 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B4286 bbb Mark gegen hohen Zins u. gute Sicherheit auf 3 od. 6 Mon. nur von Selbſtgeber zu leihen geſucht. Angeb. u. O23 an die Geſchſt. agg Wer leiht jg. Herrn ehrl. Charakter, in Großfa. feſt angeſtellt, Da. 300 Mark bei aut. Zins u. mo⸗ natl. Rückzahlung a. ein. Mon. Selbſtgeb. bevorzugt. Ang. u. B E 50 an die Geſchſt. ggg — 2 theox. und Unterricht Vierunterr leht Prakt. 29918 Grefel Eimer Scherer Dipl.- Musiklehrerin Lindenhof, Meerwiesenstraße 8 III Anmel- dungen täglich aufer Montag u, Donnerstag] von-5 Uh + Gründlichen Molin-Unterrioht zu mäßigem Prels 1 61 9911 . iguetſtr. 16, 2. Stock rechts. Lehrer[Abiturient] erteilt Nachhilfe, über⸗ wacht Hausarbeiten. Angeb. u. A T 99 an die Geſchſt. 99978 bewährte Eftern die mit den Schul⸗ leiſtungen v. Söhnen unzufrieden ſiud kön⸗ nen durch d, langfähr. beſondere Lehr⸗ u. Erziehungs⸗ methode eines erfah⸗ renen Pädagogen mit unbebingtem Erfolge rechnen. Bg895 Angeb. u. H T 185 an die Geſchäftsſtelle. natur⸗ u. muſikliebend, Kleine A als Stellen-Angebote und Verkäufe aller u. versprechen sichere 54240 ſchäftsſtelle. 9995 treuen Lebenskameraben? intell., ſaub. Erſchetnung, Lege Wert auf ein ſchönes, ſchriften unt. F 35 an die Geſchſt, Heirai. Welche Dame von vornehmer Geſinnung, ſehnt ſich nach einem Ich bin 40 J. alt, v. jug. Ausſehen. ſonn. Heim. Zu⸗ 9974 nzeigen und Gesuche, An- Art, Mietgesuche Heiratsgesuche, Geldverkehr usw. nden in der„Neuen Mannheimer Zeſtung in Mannheim, Ludwigshafen und der Um- gegend die beste u. weiteste Verbreitung N Erfolg durch einge Grosse Wirkung 10. Seite. Nr. 428 Neue Maunheimer Zeitung— Mittwoch, den 12. September 1928 National-Theater Mannheim. Mittwoch, den 12. September 5 Vorstellung Nr. 11, Miete C Nr. Wer geuinnt Lisette 7 Komödie in drei Aufzügen von Kurt Heynicke Inzcenierung: Dr. Gerhard Storz Anfang 20 Uhr Ende gegen 22 Uhr Personen: Lisette Ernestine Costa Frederie Wills Birgel Spitzer Raoul Alster Lisettes Mutter Lene Blankenfeld Nik Hans Godeck Polizeikommissar Johannes Heinz Marschalleck Erost Langheinz Frledrichspark Heute Mittwoch-6 Uhr S209 KONZERT Leitung: Homann-Webau Elntritt: 40 Pfg.— Kinder 20 Pfg. Neute ABend!l Haben Sie schon die Tiroler Schrammel im Schloß-Hotel M 5, 8/9 10796 gehört! Sie lachen den ganzen bend Ausschank von Thomas-Bräu München aäkemeleln Hagen J. Audestein. NHerbstfahrt nach Rüdesheim 00 roger Rheintal-Beleuchtung amstag, d. 15. 9. abds. 9 Uhr 3 wird beleuchtet: Bingen, Rüdesheimer⸗ Rheinfronten, Nochusberg, Loch. Anſchließend Feuerwerk auf beiden Rheinufern Bingen und Rüdesheim. Zu dieſer Veranſtaltung fährt „Fürst Bismarck“ am Samstag, 15.., nachm. 3 Uhr ab Mannheim(Rheinbr.) nach Rüdes⸗ heim. Dyrtſelbſt großes Rheiniſches Winzer⸗ feſt in ſämtlich. Lokalitäten des hiſt.„Felſen⸗ keller“ in Rüdesheim.(Drei Muſikkapellen). Schönheitsprämtierung, Traubenverloſg. ete. Sonntag, 16. 9. Dampferfahrt nach Caub und zurück. Rückfahrt mit Sonderzug.14, an 10.16 Uhr. Fahrpreis einſchl. Eifenbahn⸗ Rückfahrt Mk..—. Quartiere billigſt. Unter⸗ kunft garantiert. Vorverkauf u. Anmeldung.: 10 784 Verkehrsverein Mannheim, N 2. 4. Schule Guth Janz Ju h-5 fol. 24768 Aumeldung zum Unterricht erbeten. 10598 Taue eutsche Effindungen- u. Meuhelten-Messe für Industrie, Handel und Gewerbe vom 8. Bls 16. September Mannheim Rosengarten ab heute Mittwoch Volkstage Elmrtttsk. J. wachs. elnsohl. Elnlabkarte u. S euer HA.—.50 „ kr Sohller„„ 0 Kinder unter 10 jahren in Begleitung 8450 Erwachsener sind frei. Uebernehme ganze Wohnungseinrichtungen Einzelmöbel, Klaviere, Teppiche, Gemälde, Altertümer, Broncen, Porzellane uſw. zur Uhersteigerung Beſte Verwertungsmöglichkeit, ſofort Geld, evtl. hohe Vorſchüſſe.* 7 Auktionshaus Herrmaun M 4 Nr. 7 Mannheim Tel. 30 784. Verkäufe Einfamilienhaus Schiedhausstraßte 28 in Ludwigshafen, beſte Wohnlage, im Wittelsbach Biertel, Zimmer, Küche, Ankleidezimmer, Bad, zwei Manſardenzimmer, 1 Gartenzimmer, modern ausgeſtattet, ſofort beziehbar zu verkaufen. günther& lung 6. m. b. l. Henle u. Türenfabrik, Ludwigshafen a. Rh. Kaiſer⸗Wilhelmſtr. 84/86. 9970 ½Hausanteil (Neubau Rheinauhafen) abzugeben. Erforder⸗ lich Mk. 5000.— e 18%, da ſehr Riederer Verkaufspreis.— Angebote unter A E 25 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 995g Motor-Räder Ernſt Mag 600 cem.,* 5 Zündapp 245 ccm., 45 P ſehr gut erhaltene Maſchinen, 8 5 Umzug zu verkaufen. Eventl. günſtige Zahlungsbed. Anfragen unter W J 114 an die e Burg Klopp, Mäuſeturm, Ruine Ehrenfels, Roſſel, Binger⸗ ſtelle dieſes Blattes. 9970 Verkaufe: beschäft Kur L. ll. Weil Privat⸗Auto⸗Vermie⸗ N 3 tung mit 6⸗Sitz. Benz Wären 5 beschäft Wagen wegen Unfall in verkehrsreich. Lage] ſpottbillig zu verkauf. 6000/ Kapital er⸗ evtl. gegen kl. 4⸗Sitz. forderlich. 9890 zu tauſchen. Ang. u. Angeb. unt. 2 H 8 In die Geſchäftsſtelle. W IL. 115 an d. Gſchſt. 9994 Agnes Llen Eine Szenen von Darstellung und Regie! Die Nallge und ihr Marr Nach dem bekannten und vielgelesenen Roman von als„Seelchen“ Meute Mittwoch unser Prachtspielplan zum letzten Mal! Im Filmteil: Id n Paule die charmante Darstellerin und Lustspielkönigin in: Soldatenlehen, das Hierzu: Hoot Gibson in seinem neuesten sensa- tionellen Grogfilm: Günther. Auf der Bühne: Lubpig Trautmann U. a.„Das Nexenlled“ v. Wildenbruch. Dyers Beginn 3 Uhr nachmittags Meiprogramm 8 Von—6 Uhr kleine Preise: 3,.50, 6. 50,.30 Uhr 0, 90,.20,.40,.80 neigt lustig Sein. bie beiden Hauptfiguren 5 Wi Aestsdhat 5 des Romans werden ver- örpert durch 5 Wäineim Dieterle e 9 a Graf Harre v. Therstein Halde . Spiegel 5 Mannheim, 0.9 N holteſbergerstr. Se. 7 Hausrat bemelnndtr. Aöbefversorgung für das Rheln-, Maln- und Lahngedlet 8. m. d.. Mannheim, P 7, 8 aller Art wle Küchen, Schlaf- zimmer, Speise- und Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbel. Matratzen, Federbetten, Gegen Barzahlung od. ellzahlungz unter außerordentlich günstig. Bedingungen. — Besichtigung unserer Ausstellungsräuma, ohne Kaulzwang gerne gestattet. 3607 NB. Um Ixreführungen zu vermelden, geben wir bekannt, daß wir nur neue Möbel führen. Vereins- Fahnen chleſten, Schar- pen, Pokale, Diplome, Kränze, Festbedart, Kunstst. Reldeld. Fahnenfabt. Rahrbeckerttr. 20 Hannhelm, 0 2, 19 22 7 Todesanzeige 7 Länaſt klagen Käfer, Ratten, Mäuſe, Läuſe, Wanzen, jetzt iſt es aus m. unſ. Tanzen. der Thiele macht uns alle hin, mit ſeinem Tinaſol u. Copolin. (Giftfrei, gar. wirkſf. totale Ausrottung.) Laborat. Thiele, Laurentiusſtraße 5. 1033 Ao heute das grobe Doppelprogramm! Ein gewaltiges Menschheitsdrama von Da z u: — Der entzückendste Operettenfilm, der Je hier in Mannheim gezeigt wurde! Gerhard Hauptmann mit Paul Wegener, Wilh. Dieterle, camilla v. Nollay Hermann Picha, Geerg Burkhard, Theodor Loos DPrinzessin Olala Nachmittags kleine Preise: 70 und 90 Pfg. Anfang:.00.15.30.45.15 Uhr Palast- Theater 7 Akte nach der bekannten Operette von Jean Gilbert mit Walter Rilla, carmen Boni, Mans Albers u. A. m. IAuns neue und gebrauchte Beste Marken bes. günstige Preise Bequeme Zahlungsweise Bülow-Pianolager Fr. Sund T, 6 839 Fernsprecher 23590. kauft od. leiht sehr preis- wert seinen eleg. Hoch- zeits· od. Fegellschafts Anzug aut der groß. Etage Ringel, O3, 4a, Planken, 1 Ireppe, zweites Haus neben Hirschland 77 Groge Nheintalbeleuchtfung Bingen, Bingerbrück, Rüdesheim am Samstag. den 15. Sept. abends 9 Uhr beginnend: 10794 Helsuchtung des Kempter-EFek, Rochuskapella, zurg Klopp, Elsenhöhe Maussturm, Ruine Fhrenfels, fossel, Brömserburg, Adlerturm, Rüdesheimer Rhelntront. Anschließend großes Prachtieuerwerkaui beiden nheinuiern. Wäprend, fer Veranstaſtungen Dampfef- und Motorbootfahrten nit Musk. 5 8 Tanzschule %% J. Fründebee om. Ołiober Maude-umsfrurs fur Herrschaflen gesetateren Allers. Cee ph. 23006 beginnt am It. Seniember meme Anfünger- Nurse ö am E. Sepibr. Mursms mmm moderner Fünse. VJugestörter Einzelunterricht jederseit.— Prospekte kostenlos Waßrpeſt in der Retcamg zullgt Dauewwireang 5 ſſeue Negelbahn Mittwoch und Don⸗ nerstag noch zu ver⸗ geben. 9971 Hermann Bohrmann, zum Neckarthal, Feudeuheim. Edel- Vienen Honig gar. reiner Blüten⸗ Schleuderhonig, hell goldkl. 10 Pfd.⸗Doſe 1 10.50 frko., 5 Pfd.⸗ Doſe 1.— franko. Nachnahmeſpeſen tra⸗ gen wir. Gar. Zurück⸗ nahme. Probepäckch. 2 Pfd. netto J.80 franko b. Voreinſdg. Frau Rektor Feindt & Söhne. Hemelin⸗ gen 27. S74 Fräulein gewandt im Schnei⸗ dern, ſucht Kunden in u. außer dem Hauſe. Angeb. u. A V 44 an die Geſchſt. 0984 Tel. Lagerposten sind eingetreffen! Darunter befinden sich u. a. Luxus-Schuhe, Herren-, Damen- und Kinder- Schuhwaren in diversen Ausführungen und Farben, teilweise zu direkten Spettpreisen. Noch nie 80 billie! Kinderspangen 105 in braun, beige und schwarz „„ Gtöße 20/22.0, 18/19 Kinderspangen in schwarz und braun . Größe 31/35.30, 27/0 Knabenstigfel 50 in schwarz Rindbox, starke Aus- fühtung Gr. 31/85.90, 27/80 Damenspangen in schwarz, schöne moderne Formen....93,.380, moderne, schöne Formen, mit denmn- Halde in schwarz und braun „„ 6 6 10.30,.30, Ferner große Auswahl in zu sehr bliligen Prelsen Kemmen Sle, we sle auch wohnen mögen, der wei⸗ teste Weg lohnt slehl Mannheimer Schuhvertrieb 2 5, 9 gegenüber dem Eingang des alten Kranken une. 12432 4⁰⁰ Ladd amegpagel 7³ 85 Lidl, Maus Ind Lunus-Jdlaben e J1, 16/17 Tel. 31711 2— Schäferei = ellal-Bammel-Grogechlächter! 2 Auf keinem Tiſche fehle allwöchentlich das geſunde, kräftige, nahrhafte Hammelfleiseh Herr Profeſſor von Oſtertag, Stuttgart, urteilt über ſeinen Nährwert: Es hat eine ausgezeichnete Miſchung der zur Er⸗ nährung notwendigen beiden Haupigrund⸗ ſtoffe, des Eiweißes und Fettes. Es 1 75 bei 1 Zubereitung einen aus chneten Wohlgeſchmack! 10 98 Darum: unt. ſchwerer Qualität n jeder Form Koteletts Keule- Ferner empfehle i fl. frisch. ung. Odisenileisc allerbeſter Qualität. Roastbeef- Lenden- Zungen Meine Abteilun Wurst- Aufschnitt Sehinken bietet Qualitätsware Nöbe! Anzüge Weißzeng, Schmuck, ieder Art. konkur⸗ Uhren, Maabſcheine, renzlos billig. B4227 Altertümer, Gitarren, Tel. 31 283. Mandolinen, Bücher, 7 Münzen, Möbel, Bilder kauft u. verk. Bartmann, T 8. 18, Teleph. 29 084. S157 Nähmaschinen repariert. Kuudſe Tel 498. Alle Galla kauft Brym Ww., G4. 2 befragene Kleider Stiefel. Frack, Smo⸗ king etc. kauft u. verk. Obſtfeld, nur G 5, 1. 20 091. B4208 3