4 Mittwoch, 12. September 1928 Abend ⸗ Ausgabe Nr. 424— Jo. Jahrgang Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, ¼11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.8, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und L Mannheimer General Anzeiger eben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 eklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Das ändert freilich nicht das geringſte an der Tatſache, daß hier nicht mehr zu erreichen iſt. Die Reparationsfrage als ſolche ſteht auf einem anderen Brett. Wir bedauern auch, daß der Kanzler durch dieſen Verlauf der Beſprechungen gezwungen wurde, nun doch wenigſtens bis Donnerstag hier zu bleiben. Dieſe Berſchleppung iſt für die deutſche Sache nicht günſtig, wenn wir auch glauben, daß ſie niemanden mehr über den tatſächlichen Stand der Dinge hinwegtäuſchen dürfte. Ob das wirklich der Fall ſein wird, erſcheint uns noch einigermaßen fraglich: wir haben hier ſchon mehrfach die Stimme der hingebungsvollen Gläubigkeit verzeichnet, die am Grabe noch die Hoffnung aufpflanzt. Etwas anderes iſt es natürlich, ob man mit einem Schwert, das man doch einmal nicht beſitzt, dreinſchlagen ſoll. Die„Deutſche Zeitung“ iſt dieſer Meinung:„Das Kabinett Hermann Müller darf nicht einen Tag länger an der Regierung bleiben“, erklärt das Organ des Juſtizrates Claß.„Das Lügengewebe iſt zer⸗ riſſen, das Kabinett muß hinterher!“ Dieſe Blütenträume dürften allerdings kaum reifen. Noch keine neue Annäherung 2 Genf, 12. Sept.(Von unſerem Genfer Vertreter.) Ueber das Ergebnis der erſten Kollektivbeſprechung urtetlen die beteiligten Delegationskreiſe faſt übereinſtimmend: eine Annäherung des Standpunktes iſt nicht zu verzeichnen, die Ausgangsſtellungen ſind nicht geändert worden. Trotzdem Heſteht die Hoffnung, daß man am Donnerstag und in einer etwaigen dritten Beſprechung einen Ausgangspunkt für ſpätere Verhandlungen finden wird. Deutſch⸗ land lehnt auf Grund des Verſailler Vertrages jede Ver⸗ kEnüpfung der Räumungsfrage mit finanziellen Gegen⸗ leiſtungen ab, Frankreich hält an dem Verlangen einer Kom⸗ penſation feſt, würde aber formell dem deutſchen Standpunkt beipflichten, wenn ſich Deutſchland mit dem Tribut der finan⸗ ziellen Gegenleiſtungen einverſtanden erklären ſollte. Das iſt der Kernpunkt der hier geführten einleitenden Be⸗ ſprechungen. Im Falle einer Angleichung des Standpunktes könnte die Ueberweiſung des reparationstechniſchen Fragen⸗ komplexes an ein Gremium von Sachverſtändigen erfolgen. Die Beſprechung der Außenminiſter iſt ausſchließlich dazu be⸗ ſtimmt, praktiſchen Verhandlungen einen Weg zu öffnen. Das durch Briands Rede entſtaudene Unbehagen iſt merkbar im Abnehmen begriffen. Ich glaube zu wiſſen, daß der franzöſiſche Außenminiſter durch die ſcharfe Zurückweiſung parteipolitiſcher Einſtellungen in Genf die ſozialiſtiſche Internationale darauf aufmerkſam machen wollte, daß ſie innerhalb des Völkerbundes nicht ihr eigenes außenpolitiſches Programm vertreten dürfe. Briand ſoll dem Reichskanzler noch vor deſſen Rede vor der Vollver⸗ ſammlung geſagt haben:„In Genf gibt es keine rote Inter⸗ nationale, ſondern eine Internationale der Völker.“ Dieſe Mahnung richtet ſich aber auch an die franzöſiſchen Sozialiſten, die in der Räumungs⸗ und Anſchlußfrage einen Standpunkt vertreten, der durch das geſamte franzöſiſche Kabinett und alle bürgerlichen Parteien Frankreichs abgelehnt wird. Briands Warnung richtet ſich insbeſonders gegen die Auffaſſung der franzöſiſchen Sozialiſten, daß Paul⸗Boncour in Genf als Vertreter einer Partei wirken könne. Der franzöſiſche Außenminiſter ſprach geſtern abend von der Möglichkeit, daß er am Donnerstag nach Paris reiſen wird, um einem Kabi⸗ nettsrat beizuwohnen, um am Freitag abend wieder nach Genf zurückzukehren. Von dem Ergebnis der zweiten Be⸗ ſprechung am Donnerstag vormittag hängt Briands Rückkehr nach Genf ab. Was lut die Reichsregierung? Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) In hieſigen politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß das Reichskabinett noch vor Rückkehr des Reichskanzlers zu den Verhandlungen in Genf Stellung nehmen wird. Für heute iſt, wie wir hören, eine Kabinettsſitzung nicht anberaumt worden. Man betont an den maßgebenden Stellen, daß auch nach den Darlegungen Müller⸗Frankens vor der Sechsmächte⸗ Konferenz an dem deutſchen Standpunkt nichts geändert iſt. Die Reichsregierung lehnt, wie der Reichswirtſchaftsmfniſter Dr. Curtius erſt kürzlich auf dem Bankiertag in Köln auseinandergeſetzt hat, ab, die Räumung zu erkaufen, iſt aber auf der anderen Seite nach wie vor bereit in Parallel⸗ Serhandlungen über die Reparationsfrage zu kreten, Nüumungskonferenz erwarten? Das Hauptintereſſe Amerikas = Waſhington, 12. Sept.(United Preß.) Die Polemik Briands gegen den deutſchen Reichskanzler hat hier weniger Intereſſe erregt, als der Paſſus der Genfer Rede, in dem er die Möglichkeit andeutet, daß das franzöſiſch⸗engliſche Flot⸗ tenabkommen bald veröffentlicht wird, denn in hieſigen Re⸗ gierungskreiſen führt man noch immer Klage darüber, daß man über Umfang und Bedeutung der Abmachungen völlig tm Unklaren ſei. Mau hatte daher bereits den etwas peinlichen Plan ins Auge gefaßt, entweder in Paris oder London formell um Aufklärung zu erſuchen. Die Veröffent⸗ lichung des Abkommens würde einen ſolchen Schritt über⸗ flüſſig machen, da ſie den Vereinigten Staaten Gelegenheit geben würde, zu den franzöſiſch⸗engliſchen Vereinbarungen Stellung zu nehmen. Man ſieht der Veröffentlichung daher mit großer Spannung entgegen. Briands Anſichten über die Auswirkungen des Kellogg⸗Paktes auf die Abrüſtungen unterſcheiden ſich nicht weſentlich von der bereits bekannt ge⸗ gebenen Anſicht der Vereinigten Staaten. Bei den zivilen Regierungsſtellen herrſcht die Anſicht, daß das Marine⸗ programm mit Rückſicht auf den Kelloggpakt gekürzt werden ſoll und daß der Bau der 15 geplanten Kreuzer nicht im vollen Umfang durchgeführt werden brauche. 5 Allerdings verhehlt man ſich nicht, daß im Parlament und beſonders im Marineausſchuß des Repräſentantenhanſes ſtarke Kräfte für den größtmöglichen Ausbau der amerikaniſchen Flotte am Werke ſin? Die Genfer Beſprechungen y Genf, 12. Sept.(Von unſerem Genfer Vertreter.) Ueber das Ergebnis der Beſprechungen Müller Hyman und Müller⸗Scialoja erfahre ich von maßgebender deut⸗ ſcher Seite folgendes: Der belgiſche Außenminiſter ſprach mit dem Reichs⸗ kanzler über die Reparationsfrage und die Rückzahlung der Belgien geſchuldeten Beſetzungskoſten. Er erinnerte aber auch an die Kontrollfrage und vertrat den Standpunkt, daß eine ſolche Kontrolle im Rheinland bis zum Jahre 1935 aufrecht erhalten werden ſollte. Scfalofa erklärte, er hätte von Muſſolini keine Inſtruktionen erhalten und es wäre ihm daher unmöglich, in der Kollektivbeſprechung Stellung zu nehmen. * Ende des Frontkämpferkongreſſes. Im Laufe des Dienstags ging der Internationale Frontkämpferkyngreß zu Ende, nachdem alle vorgelegten Reſolutiynen angenommen worden waren. Der nächſte Kongreß findet wieder in Luxem⸗ Am Panzerkreuzer J Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die ratung des ſozialdemokratiſchen Parteiausſchuſſes, der, wie gemeldet, geſtern in ſtrengſter Klaufſur im„Vorwärts“⸗Gebäude tagte, iſt ſu ausgegangen, wie man allgemein erwartet hatte: Der Ausſchuß verwirft in einer Reſolution den kommu⸗ niſtiſchen Volksentſcheid. Außer dieſer Frage ſtanden aber noch zwei andere Punkte auf der Tagesordnung. Es handelte ſich nämlich darum, Klarheit zu gewinnen, wie man ſich zur Bewilligung der zweiten Rate für den Panzerkreuzer ſtellen und zu welchem Termin man den Parteitag einberufen ſoll. Es ſcheint indes, daß man zu einem Kompromiß gekommen iſt. Prinzipiell hat ſich der Ausſchuß gegen den Panzerkreuzerbau überhaupt ausgeſprochen, damit alſo auch gegen die Bewilligunig der zweiten Rate. Aber die eigent⸗ liche Entſcheidung iſt hinausgeſchoben worden und man hat es aus leicht begreiflichen Gründen auch vermieden, einen beſtimmten Zeitpunkt für die Einberufung des Parteitags an⸗ zuſetzen. Es wäre theoretiſch denkbar, daß nach Erweiterung der Kvalition die ſozialdemokratiſchen Miniſter im Kabinett gegen die zweite Rate ſtimmen könnten, ohne daß dadurch der Bau des Panzerkreuzers oder das Kabinett als ſolches ge⸗ fährdet würden. Bei der letzten Abſtimmung ſtand es be⸗ kanntlich ſo, daß Demokraten und Sozialdemokraten, hätten ſie vereint gegen den Panzerkreuzer geſtimmt, die Mehrheit gehabt hätten. An der Sitzung des ſozialdemokratiſchen Parteiausſchuſſes nahmen, wie das B. T. ergänzend mitteilt, außer Severing auch Reichsfinanzminiſter Hilferding teil. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter Wiſſel war durch die Trauerfeierlichkeiten für Brockdorf⸗Rantzau, bei der er die Reichsregierung ver⸗ trat, verhindert. Der Parteivorſitzende Wels hielt eine längere Rede, in der er die ablehnende Haltung gegen den kommuniſtiſchen Volksentſcheid begründete. Sodann befaßte ex ſich mit der durch verſchiedene Bezirke aus dem Reich ge⸗ wünſchten Einberufung eines außerordentlichen Parteitags. Er ſchlug die Einſetzung einer Kommiſſion vor, die die Ein⸗ ſtellung der ſoztaldemokratiſchen Partei zum Wehrproblem grundſätzlich behandeln ſoll. In der Diskuſſion, an der auch Das geſpannte Verhältnis zu Polen I Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Rahmen der Verhandlungen der Interparlamentariſchen Union in Berlin wurde auf polniſches Erſuchen auch eine deutſch⸗polniſche Beſprechung über den Handelsvertrag zwiſchen Deutſchland und Polen abgehalten. Aus dem offf⸗ ziellen Kommuniqué, das über dieſe Konferenz ausgegeben wurde, war nur zu entnehmen, daß ſie ergebnislos ver⸗ laufen iſt. Inzwiſchen iſt in der polniſchen Preſſe unter Bruch der Diskretion angedeutet worden, daß„provozierende Eutgleiſungen“ der deutſchen Abgeordneten aus Polen den Mißerfolg verſchuldet hätten. Dieſe unrichtige Darſtellung gibt der„Germania“ nun Veranlaſſung, den Schleier etwas zu lüften. Darnach iſt es im Verlauf der Verhandlungen infolge der 0 aggreſſiven Haltung der polniſchen Mitglieder zu ſcharfen Zuſammenſtößen zwiſchen dieſen und den deutſchen Delegierten aus Polen ge⸗ kommen, die urſprünglich beabſichtigt hatten, ſich reſerviert zu verhalten. Es ſprach zuerſt Fürſt Radziwill von pol⸗ niſcher und danach Prälat Ulitz ka von deutſcher Seite. Fürſt Radziwill befürwortete den Abſchluß des Handelsvertrags, ſchon um der Abhängigkeit von amerikaniſchem Kapital zt entgehen, jedoch unter der Bedingung, daß Deutſchland keine unerfüllbaren Forderungen ſtelle. Prälat Ulitzka er⸗ innerte an die der Verſtändigung entgegenſtehende Greunz zonen verordnung. Darauf verſtieg ſich der Pole Diamand zu der Behauptung, daß die Lage der deutſchen Minderheiten ſich weſentlich verbeſſert habe, ſo daß ſie ſich nicht beklagen könnten. Dieſe den wirklichen Sachverhalt igno⸗ riereude Feſtſtellung konnte natürlich nicht unwiderſprochen hingenommen werden. Die Polen wurden von einem Ver⸗ treter der deutſchen Minderheiten auf konkrete Vorgänge hin⸗ gewieſen. Um Weiterungen vorzubeugen, vertagte man die Sitzung. g In einer zweiten Sitzung erneuerten ſich die Zu⸗ ſammenſtöße. Der Pole Dombski führte als Beiſpiel für die gute Behandlung der Deutſchen an, daß das Parzellis⸗ rungsgeſetz nur dem deutſchen Grundbeſitz zuliehe bis jetzt nicht durchgeführt worden iſt. Der Abgeordnete Krajc⸗ zy r ski hielt den Polen in Abwehr dieſer Herausforderung die erbärmliche Lage der Deutſchen in Oberſchleſien vor. Die Debatte wurde geſchloſſen, weil man ſich von der perſönlichen Ausſprache unter ſolchen Umſtänden keinen Nutzen mehr ver⸗ ſprach. Der Beſchluß, Diskretion zu üben, iſt von den Polen gebrochen worden. 5 Die griechiſch⸗italieniſche Freunoſchaft Athen, 12. Sept.(United Preß.) Wie die United Preß aus zuverläſſiger Quelle erfährt, liegt der Text des griechiſch⸗ ttalieniſchen Sicher heitspaktes bereits fix und fertig vor. Abſchriften dieſes Paktes ſind allen Großmächten zur Information überſandt worden. Wie es heißt, ſoll der griechiſche Außenminiſter Carapanos, der ſich augenblicklich in Genf aufhält, auf ſeiner Rückreiſe in Rom die Unterzeichnung des Vertrages vornehmen. n und Volksentſcheid die beiden Miniſter teilnahmen, wurde einmütig der Vol kes⸗ entſcheid verworfen. Da der Wehretat Ende Februar oder anfangs März verabſchiedet werden dürfte, wird die in Ausſicht genommene Einberufung des Parteitags voxausſicht⸗ lich im Monat Februar erfolgen. Der Parteivorſtand wird die Mitglieder der von Wels beantragten Kommiſſion dem⸗ nächſt beſtimmen. Ein ſozialiſtiſcher Kommentar Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Bürg.) Zu dem geſtrigen Beſchluß des ſozialdemokratiſchen Parteigus⸗ ſchuſſes ſchreibt der„Sozialdemokratiſche Preſſedienſt“ folgen; den Kommentar: „Es iſt die feſte Abſicht der ſozialdemokratiſchen Organi⸗ ſationen, die Frage des Panzerſchiffbaues nicht auf das Ni⸗ veau des demagogiſchen Radaus und des blöden Schlagwortes herunterziehen zu laſſen. In der Diskuſſion innerhalb der Partei iſt eindringlich auf die tieferen Urſachen der Panzer⸗ ſchiffkriſe hingewieſen worden: Der Mangel an prinzipieller Klarheit über die Stellung zum Wehrproblem im demokra tiſchen Staat, innerhalb der ſozialdemokratiſchen Partei man⸗ gelnde Verſtändigung über das Problem, welche Konſeguen⸗ zen aus der Wandlung des Staates und demzufolge aus der veränderten Stellung der Sozialdemokratie zum Staat ge⸗ zogen werden müſſen. Dieſe Fragen bedürfen der genaueſten Prüfung. Sie ſind mit bequemen Schlagworten nicht zu löſen. Der Parteiausſchuß hat unter Führung des Parteivorſtandes den Weg gewieſen, auf welchem dieſe Klärung geſchaffen wer⸗ den ſoll: zunächſt ruhige Vorprüfung, dann Ausſprache und Entſcheidung auf dem nächſten ordentlichen Parteitag. Ein wichtiger Schritt der geiſtigen Bewältigung der großen neuen Tatſachen im ſtaatlichen und geſellſchaftlichen Leben nach der Revolution wird damit geleiſtet werden.“ Es iſt nicht recht anzunehmen, daß alle Parteigenoſſen dieſe philoſophiſch und ſoziologiſch gehobenen Darlegungen des ſozialdemokratiſchen Preſſedienſtes verſtehen werden. Es iſt immerhin deutlich zu ſehen, die Führung der Sozialdemo⸗ kratie wünſcht an dieſer ſehr wider ihren Willen aufgerollten Diskuſſion nach Möglichkeit vorüberzugleiten. * 2. Seite. Nr. 424 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. September 1928 Zum Tode Brockdorff⸗Rantzaus Berlin, 12. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Für den verſtorbenen Grafen Brockdorff⸗Rantzau fand geſtern mittag in der Dreifaltigkeitskirche eine Traue feier ſtatt. Graf Rantzau hatte kurz vor ſeinem Tode noch genaue Dispo⸗ ſttionen für ſeine Beerdigung getroffen und beſtimmt, daß Line Feier nur in der einfachſten Weiſe abgehalten werden oll. Auch das Programm der Trauerfeier ſelbſt hatte Graf Rantzau feſtgeſetzt und ſowohl Lieder ausgeſucht als auch den Text beſtimmt, den der Geiſtliche ſeiner Rede zu Grunde legen ſollte. Die Feier umfaßte nur die Rede des Geiſtlichen und den Gfang der Trauergemeinde mit Orgelbegleitung. Heute findet die Ueberführung der Leiche nach Annetten⸗ höhe(Vorſchleswig) ſtatt, wo die Beiſetzung im Erbhegräbnis Erfolgt. Berlin, 12. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichspräſident v. Hindenburg hat an die Sowjetregie⸗ rung in Erwiderung auf das Betleidstelegramm zum Ableben des deutſchen Botſchafters v. Brockdorff⸗Rantzau ein Antwort⸗ telegramm gerichtet, in dem er für den Ausdruck des Bei⸗ leids aufrichtigen Dank ſagt und hinzufügt, daß die Arbeit, die Herr v. Brockdorff⸗Rantzau für den Ausbau der wechſel⸗ ſeitigen Beziehungen geleiſtet hat, im deutſchen Volk lebendig fortleben wird. Moskau, 12. Sept.(United Preß.) Die geſamte Preſſe widmet dem Grafen Brockdorff⸗Rantzau ausführliche Nach⸗ rufe. Allgemein werden die beſonderen Tätigkeiten dieſes Diplomaten und ſeine aufrichtigen Beſtrebungen zur Feſti⸗ gung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland hervorgehoben. So ſchreibt die„Is veſtija: die Sowjet⸗ union hat in Brockdorff⸗Rantzau den Verluſt eines Mannes zu beklagen, der ein erſtklaſſiger Helfer in der Feſtigung der deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen war. Die„Prawda“ be⸗ zeugt: Graf Brockdorff⸗Rantzau ſei zwar ein deutſcher Ariſto⸗ krat alter Schule geweſen und habe ſich ſeltſam von dem Grunde des rauhen proletariſchen Rußlands abgehoben. Er ſei jedoch der loyalſte, beſtgeſinnteſte, angenehmſte und aus⸗ dauernſte Botſchafter geweſen, der einen Bourgeoisſtaat in Rußland zu vertreten hatte. Die Stinnes ⸗Affäre Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Abſchluß des Ermittlungsverfahrens in der Stinnes⸗Affäre werden Kommiſſar Dr. Heinzmann und Kriminalkommiſſar Raſſow vermutlich ſchon heute oder morgen ihre Tätigkeit in Wien abſchließen können und nach Berlin zurückkehren, wo dann der Unterſuchungsrichter das Matertal auswerten wird. Weiter iſt damit zu rechnen, daß der in Wien verhaftete Bela Groß in Kürze ausgeliefert werden wird. Seine Ueberführung nach Berlin iſt deshalb von Wichtigkeit, weil man bei dem ehemaligen Finanzmann ſchriftliches Matertal faſt nicht mehr gefunden hat. Seine Be⸗ kündungen ſind jedoch von erheblicher Wichtigkeit. Groß hat außerdem eine Andeutung gemacht, die eine Verquickung der Stinnes⸗Affäre mit einer in Ungarn ſpielenden Strafſache Möglich erſcheinen läßt. Eine Aufklärung hierüber wäre allerdings nur möglich, wenn der Unterſuchungsrichter in Berlin mit den maßgebenden Behörden in Budapeſt und Wien in Fühlung treten kann. a Von informierter Seite wird erklärt, daß die Unter⸗ ſuchung gegen Hugo Stinnes, ſoweit ſie die Kriegsanleihefäl⸗ ſchung betrifft, ſich ihrem Ende nähert und man damit rech⸗ nen kann, in etwa 10 Tagen die Unterſuchungen abzuſchließen. Ob die Verteidiger von Stinnes bis zu dieſem Zeitpunkt den Autrag auf Prüfung der Haftentlaſſung wiederholen werden, iſt allerdings noch fraglich. In den nächſten Tagen wird Direktor Nothmann, der ſich auf freiem Fuß befindet, erneut zu den Behauptungen von Bela Groß gehört werden. Exploſion auf einer Admirals⸗Barkaſſe — Kopenhagen, 12 Sept. Als ſich geſtern vormittag der däniſche Vizeadmiral Amdrup in ſeiner Barkaſſe über den Hafen von Kopenhagen nach dem dort augenblicklich liegen⸗ den chileniſchen Schulſchiff begeben wollte, erfolgte eine Ex⸗ oſton in dem Motor des Bootes. Der Maſchiniſt ſprang ſofort über Bord und ertrank. Die übrigen Inſaſſen des Bootes erlitten keine Verletzungen. Der Admiral wurde von eſnem Boot des chileniſchen Schiffes aufgenommen, während die Barkaſſe in den Hafen bugſiert wurde. Franzöfiſche Luftmanöver Paris, 12. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] in einer Höhe von 10003000 Meter ſich abſpielten, nähers Die diesjährigen franzöſiſchen Luftmaubver werden am 14. und 15. September in der Nähe von Paris zwiſchen Le Bourget und Rembonillet abgehalten werden und einen außergewöhnlichen Umfang annehmen. Nicht weniger als 350 Aufklärungs⸗, Jagd⸗ und Bombenflugzeuge werden da⸗ ran teilnehmen. Aehnlich wie bei den aufſehenerregenden engliſchen Luftmanövern ſoll auch Paris gegen einen Luftangriff verteidigt werden. Eine Hauptübung geht von der Vorausſetzung aus, der Flughafen Le Bourget ſei von feindlichen Bomben zerſtört worden. Die Verteidiger haben die Aufgabe, ſämtliches Flugmaterial in aller Eile nach dem ſüdlich von Paris gelegenen Flugplatz zu bringen, ſich dort zu ſammeln und dort eine neue Baſis für die Verteidi⸗ gung der Hauptſtadt zu bilden. Die Bevölkerung iſt durch die Ankündigung der Manöver großen Stiles ſehr beunruhigt. Sie iſt überzeugt, daß dieſe Manöver, die in der Nähe von Paris durchgeführt wer⸗ den, auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenſchaft ziehen könnten. Der Zweck der engliſchen Luftmanöver Berlin, 11. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die großen engliſchen Luftmanöver, die um die Mitte des vorigen Monats ſtattfanden, verfolgten einen beſonderen proble⸗ matiſchen Zweck. Sie ſollten nämlich den Beweis dafür liefern, daß nur der Beſitz ausreichender Heimatluftverteidi⸗ gungskräfte und ſtarker Bombengeſchwader die engliſche Capitale im Ernſtfall vor der Vernichtung bewahren könnten. Neuerdings werden nun über den Umfang de 2 ³A ee Der König von Spanien in Kiel Auf der Reiſe nach Stockholm traf der König von Spanien an Bord des Kreuzers„Principe Alfonſo“ heute(Mittwoch) früh 2 Uhr durch den Nord⸗Oſtſee⸗Kanal kommend in Kiel ein. Der Kreuzer machte im Hafen feſt. In Brunsbüttel wurde der König durch eine Ehrenkompagnie der Reichswehr, die dem König die üblichen Ehrenbezeugungen erwies, be⸗ grüßt. Der ſpaniſche Botſchafter in Berlin Eſpino de los Monteros begab ſich an Bord, um den König bis Kiel zu begleiten. Als Vertreter der Reichsmarine nahmen an der Fahrt teil Konteradmiral Wülfing von Ditter und Korvetten⸗ kapitän Cararis. Der Kreuzer wird ſeine Vorräte an Betriebsſtoff ergänzen und am Mittwoch nachmittag die Weiterreiſe nach Stockholm antreten. Heute vormittag wird der König eine Rundfahrt durch Kiel unternehmen. Spaniens Beitritt zum Kellogg⸗Pakt Madrid, 12. Sept.(United Preß.) Die ſpaniſche Re⸗ gierung hat ihren Beitritt zum Kelloggpakt formell vollzogen. Verkehrsunfälle k. Heidelberg, 12. Sept. Geſtern nachmittag ereignete ſich in der Schlierbacher Landſtraße ein ſchwerer Unfall. Ein Wagen der Straßenbahn fuhr dort auf ein vor ihm auf dem Gleis fahrendes Kohlenfuhrwerk auf, deſſen Kutſcher nicht rechtzeitig auswich. Die Pferde überrannten einen vor dem Hauſe des Malers Peter Ihrig ſtehenden Handwagen, auf dem die zwei Knaben Ihrigs ſaßen. Einer der beiden, ein AHähriger Knabe, wurde von dem Fuhrwerk überfahren und ſofort getötet, der zweite Knabe kam mit dem Schrecken davon. Der Ozeanüberquerer Römer in San Juan * New Nork, 12. Sept. Wie aus San Juan(Porto Rico) gemeldet wird, iſt der Deutſche Franz Römer, der den Ozean mit einem Faltboot überquerte, dort angekommen und gleich weiter nach Florida gefahren. Die Bevölkerung berei⸗ tete ihm einen begeiſterten Empfang. Einzelheiten bekannt. i Beteiligt waren als Angreifer ö aktive und 4 inaktive Tages⸗Bombengeſchwader, ſowie 4 Nacht⸗Bombengeſchwader. Die Verteidigung führten in der Luft 12 Kampfgeſchwader, auf der Erde die Luftſchutzabteilung der territorialen Armee. Im ganzen nahmen 28 Flugzeuggeſchwader mit 300 Flug⸗ zeugen teil. 5 Die Tagbombengeſchwader unternahmen insgeſamt 57 Vorſtöße. Sie wurden 39 mal auf dem Hinweg und 87 mal auf dem Rückweg angegriffen. 9 Bombengeſchwader entgingen den Verteidigungskräften vollkommen. 151 Tagbombenflug⸗ zeuge wurden von den Abwehrflugzeugen, 20 von der Artil⸗ lerie außer Gefecht geſetzt. Die Kampfgeſchwader ſetzten 139 Flugzeuge ein. Der propagandiſtiſche Zweck der Luftmanöver dürfte in vollem Umfange erreicht ſein. Reltung der Grönlanoflieger Kopenhagen, 12. Sept.(United Preß.] Nach einer Meldung aus Grönland ſind die Flieger Haſſel und Cramer mit ihren Gefährten gerettet worden. Auch das Motorbopt, das auf ein Riff gelaufen und geſunken war, iſt gehoben wor⸗ den. Die Geſellſchaft kam geſtern in Godtha b an und wird von dort auf einem Dampfer nach Jvigtut gebracht werden, von wo ſie nach Amerika zurückreiſen werden. . Moskau, 12. Septbr.(United Preß.) Der Flieger Tſchuchnowsky, der bereits geſtern einen erſolgloſen Er⸗ kundungsflug vom Eisbrecher Kraſſin“ aus unternommen hatte, bei dem er die Gegend öſtlich von Kap North abſuchte, r Manöver, die iſt abermals zu einem neuen ausgedehnten Flug aufgeſtiegen. e n i 22 Letzte Meldungen Das Verbrechen im Eilzug Hamburg Bremen — Bremen, 12. Sept. Die Feſtſtellungen der Kriminal⸗ polizei über den Leichenfund im Eilzuge Hamburg Bremen haben zweifelsfrei ergeben, daß es ſich um einen Raub ⸗ mord handelt, der an dem Direktor der Delmenhorſter Margarine⸗Fabrik, Nordmann, verübt worden iſt. Nord⸗ man iſt ſicher von dem oder den Verbrechern im fahrenden Zug überfallen, ausgeraubt und dann aus dem Zug gewor⸗ fen worden. Auf die Ermittelung des Täters iſt eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt worden. Ein großes Polizei⸗ aufgebot iſt im Verein mit der Fahndungsabteilung der Reichsbahn bemüht, das Kapitalverbrechen aufzuklären. Im Faltboot über den Ozeau — Newyork, 12. Sept. Wie die Aſſociated Preß aus San Juan(Portorico) meldet, iſt der Deutſche Franz Romer in ſeinem Faltboot, in dem er den Atlantiſchen Ozean über⸗ quert hat, von St. Thomas hier eingetroffen und in der Rich⸗ tung auf Florida weitergefahren. Die Abfahrt vollzog ſich unter begeiſterten Zurufen einer großen Menſchenmenge, die ſich in den Hafenanlagen eingefunden hatte. Nachtrag zum lokalen Teil *Erploſion non Giſenfäßern. In der ſtädtiſchen Des⸗ infektionsanſtalt beim Krankenhaus brach heute Mit⸗ tag kurz nach 1 Uhr beim Einladen von Schwefelkohlen⸗ ſtoff in einem Holzſchuppen Feuer aus, wobei zwei Giſenfäſſer eyplodlerten. Das Feuer wurde durch die alarmierte Berufsfeuerwehr mit vier Schlauch⸗ leitungen, die von einer Motorſpritze geſpeiſt wurden, ge⸗ löſcht. Der Schaden iſt erheblich, Ein Feuerwehr⸗ mann zog ſich bei der Bekämpfung des Feuers Brand⸗ munden im Geſicht und an den Händen zu, ſodaß er in das Krankenhaus aufgenommen werden mußte. Tedmeater und Muſik Das badiſche Landestheater in Karlsruhe leitete ſeine neue Spielzeit ſowohl in der Oper wie im Schauſpiel mit Aufführungen ein, die einem literariſchen und muſikwiſſen⸗ ſchaftlichen Seminar vielleicht beſſer angeſtanden hätten als einem lebendigen Theater. Der Oberſpielleiter Baumbach übernahm das auch auf anderen Bühnen im letzten Jahr ge⸗ gebene Schauſpiel,Der Londoner verlorene Sohn“, das mit neuerlicher Intenſität Shakeſpeare zugeſchrieben wird. E. Kamnitzer hat den Entwurf gebliebenen Text nach Tiecks Ueberſetzung für den Bühnenvolksbund recht geſchickt bearbeitet. Man gab das tragiſch durchſetzte Luſtſpiel in Stegreifweiſe mit gelinder Uebertreibung und erzielte einen freundlichen Theaterſtückserfolg, Den Eindruck eines erſt⸗ bülrtigen Shakeſpeare gewann man nicht trotz mancher Genie⸗ hlitze. Das Schauſpiel gibt ſich mehr als eine Erziehungs⸗ alffgabe mit teilweiſe öliger Moral als ein herriſches Shake⸗ ſpeare⸗Drama. In der Oper grub Generalmuſikdirektor Krips die ſeit langen Jahrzehnten auf dem Theater ver⸗ ſchwundene Zauberoper„Armida“ von Gluck aus. Unbe⸗ ſchädet des Adels dieſer klaſſiſchen Muſik vermag man der blut⸗ und lebloſen Handlung keinen Anteil abzugewinnen. Trotz der dramatiſchen Arien und der wirkungsvollen Raf⸗ fung der Oper durch Krips blieb letzlich nur ein Studien⸗ und Schauſtück übrig. Und dies umſo mehr, als der Ober⸗ regiſſeur Krauß zuſammen mit dem einfallsreichen und ſtil⸗ ſicheren Maler Hecht das Werk zu einer reichen und doch ge⸗ ſchmackvollen Barockprunkaufführung mit viel Reigen und Tanz geſtaltet hat. Wie natürlich fand die Darbietung eine Huchachtungsvolle und bildungsbefliſſene Aufnahme, RN. Münchner Theater⸗Saiſon⸗Beginn. Die„season“ in München iſt zu Ende, jedenfalls was Sachſen und Angelſach⸗ ſen betrifft. Ihr Reſt heißt Ober⸗ und Nieder⸗Bayern. Wenn nämlich das Oktoberfeſt ruft. Aber die Saiſon hat laugſam begonnen. Zumal in den Theatern. Man bringt Programme heraus, ſehr reich und vielverheißend und legt ſich mit Eifer ins Zeug. Eine„Uraufführung“ brachle das„Deutſche Theater“. Hans Gruß, Münchens, pielleicht ſogar Süddeutſchlands größter Manager, brannte dürt das Feuerwerk der neuen Repyue ab,„Nur mit Dir“ viel⸗ und gleichzeitig nichtsſagend betitelt. In dieſer Revue entzücken viele artiſtiſch meiſterliche Tänze— und das 1 8———— 2 rhythmiſch packende, äſthetiſch ſehr wertvolle Zuſammenſpiel oder vielmehr: Zuſammen⸗Exerzieren der Tiller⸗Girls. Da⸗ neben die phantaſtiſche Fülle und der erleſene Geſchmack hin⸗ reißend ſchöner Koſtüme. Auch einige Melodien bleiben im Ohr. Beſchämend aber iſt das ſogenannte„Buch“ von Fritz Grünbaum, das ſeine„Humore“ durchaus auf einem höchſt minderen orotiſchen Niveau ſucht. Der Verfaſſer ſpielt, im Jargon der Wiener Levppoldſtadt, eine der tragenden Rollen: in allen koſtümlichen Verwandlungen eine Karikatur ſeiner ſelbſt, Er verſichert uns, daß es nur eines gebe: den Mate⸗ rialismus und läßt, als Leitmotiv des Stückes, immer wieder ſingen, daß das Schönſte au einer Frau nicht die Seele, ſon⸗ dern der Leib ſei. Würden nicht immer wieder wunderhübſche ſzeniſche Bilder dazwiſchen geboten, nicht immer wieder Tanz⸗ Darbietungen von einer geradezu entkörperlichten Be⸗ ſchwingtheit und feſtlichſter Ausſtattungsprunk, dann hätte man die„Einfälle“ des Herrn„Textdichters“ nicht ertragen. Die Staatstheater brachten als Auftakt der Spielzeit 1928/29 Lion Feuchtwangers(zuſammen mit Bert Brecht) neubearbeitetes Warren⸗Haſtings⸗Stück, das jetzt„Kal⸗ kutta, 4. Mai“ heißt und aus einem Intrigenſpiel eine Art dramatiſierter Hiſtorie geworden iſt. Das Stück hat unbedingt gewonnen. Vor allem durch Hervorhebung der Haſtungſchen kolobialen Leiſtung, die die Brutalität ſeiner Methoden etwas beſchönigt. Die ſieben Bilder ſind ſehr straff gefügt und erfreuen durch die Haltung und Klugheit der Dia⸗ loge, die, vor allem in den politiſchen Szenen ſtarke Spau⸗ nungen bringen, während die beiden Akte, in deren Mittel⸗ punkt Margerie, Haſtings Freundin, ſteht, ein bißchen lang⸗ weilig ſind. Das liegt wohl daran, daß Feuchtwanger ein geſchickter Deſtillator des Geiſtigen iſt, aber ſtets etwas ver⸗ krampft wirkt, wenn er naiy ſein will. Mache iſt auch die moritätliche Einkleidung, die eine Figur des Stückes den Bildern als Anſager von Ort, Zeit und Motto der einzelnen Szenen voranſtellt. Die Aufführung gab die Hiſtorie aus dem Jahre 1775 im modernen Gewande, einmal wohl jener Zeitrichtung folgend, die auch den Hamlet im Smoking auf⸗ treten läßt, zum anderen wohl, um anzudeuten, daß die Ge⸗ ſinnung und die Methoden Englands zeitlos ſind. Eine Mei⸗ ſterleiſtung war der ſehr geraffte, den Herrenmenſchen und nicht den diplomatiſchen Intriganten betonende Haſtings von Otto Wernicke, der ein Mann aus einem Guß war. Unmög⸗ lich, demgegenüber, die Lady der Frau Bierkowſki, die immer eee eee frociert, wenn ſie„naiv“ ſein ſoll und auf eine höchſt unnatür⸗ lich verkrampfte Art„neckiſch“ zu ſein verſteht. Eine höchſt eindrucksvolle Figur ſchuf Herr Zäpfel in der einzigen Szene des Inderfürſten Nekomar, des Todfeindes von Warren Haſtings. Das Publikum ging willig mit und bereitete dem Werke einen freundlichen Erfolg. 3 5 i Riehard Riess Von den Kölner ſtädtiſchen Bühnen. Die Spielzeit begann, weil die vorige wegen der aus Anlaß der„Preſſa“ veranſtalteten Enſemblegaſtſpiele ausländiſcher Theater bis Mitte Jult währte, etwas ſpäter als gewöhnlich, nämlich am 9. September. Während im Schauſpielhaufe Intendant Theo Modes im Hinblick auf den 100. Geburtstag Tolſtois eine ſorglich vorbereitete Aufführung der„Macht der Finſter⸗ nis“ brachte, hatte der neue Intendant des Opernhauſes, Prof. Max Hofmüller, der, natürlich noch im Stadium des Sichorientierens im eben erſt bezogenen Hauſe befindlich, gut daran tat, ſich für den Anfang mit einer in ſchöner künſt⸗ leriſcher Form der muſikaliſchen Wiedergabe feſtſtehenden Oper zu beſcheiden, Mozarts„Zauberflöte“ gewählt. Daß die derzeitige Inſzenierung des gerade ſeines textlichen Stoſſes wegen auf möglichſt klare dekorattve Ausgeſtaltung angewieſenen Werks ſich ſehr bedauerlicher Weiſe in den meiſten Bildern fernab von aller Bühnenwahrſcheinlichkeit und berechtigten Tradition hält, mußte ich ſchon in meinem Bericht über den im Mai aufgeführten Mozartzyklus betonen. Um ſo eindruckskräftiger traten jetzt wieder unter Dr. Heinrich Jalowetz trefflicher Leitung alle die Perlen der Tonſprache in die Erſcheinung und das geſangliche Enſemble war ein her⸗ voragend gutes. Zu bewährten Repräſentauten von Haupt⸗ rollen wie Henna Book(Königin der Nacht), Gerhard Hübſch(Papageno), Joſef Niklaus(Saraſtro) und Franz Lindlar(Sprecher) geſellten ſich Helge Ros waen ge, der mit ſeinem erſtmalig übernommenen Taminv eine ſtimmlich glänzende und nach jeder künſtleriſchen Richtung hocherfreu⸗ liche, dabei von Temperament getragene Leiſtung bot(der prächtige Sänger wird, da er für die Berliner Staatsoper ver⸗ pflichtet iſt, nur noch bis Juli k. Js. der unfrige bleiben), ſowie Elſa Foerſter, die nach faſt einjähriger Krankheit endlich wieder ihre Berufstätigkeit aufnehmen konnte, als wohllautreiche und poeſievolle Pamina. War das Haus bei dem herrlichen Sommerwetter nur ſchwach beſucht, ſo ertönte der Beifall um ſo herzlicher. F. 1 Mittwoch, den 12. September 1928 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 424 Stäoͤtiſche Nachrichten Die erſte Probe im Saͤngerheim Ein bedeutungsvoller Tag für den L ehrergeſaug⸗ verein Mannheim⸗ Ludwigshafen war der ver⸗ gangene Montag. Zum erſten Male ſammelte ſich der Chor zu Iieblichem Tun im eigenen Sängerheim in der Kunſt⸗ ſtraße. Es will viel heißen, in heutiger Zeit einen Umbau vorzunehmen, wie er hier erforderlich war. Noch ſind die Umbauarbeiten nicht zu Ende, weshalb das Heim auch noch nicht offiziell eingeweiht wurde. Während indeſſen die Wirt⸗ ſchaftsräume erſt im kommenden Monat dem Betrieb über⸗ geben werden, iſt das Probelokal ſo weit fertig, daß die Geſangsproben nun auf eigenem Grund und Boden abge⸗ halten werden können. In froher Begeiſterung wurde denn auch nach der Probe, als man bei einem Glaſe Bier noch ge⸗ mütlich beiſammen ſaß, dem hochverdienten Wirtſchaftsaus⸗ ſchuß des Vereins der Dank ausgeſprochen. Allen voran darf ſich Oberingenieur Fries eines ſchönen Erfolges ſeiner un⸗ endlichen Mühe rühmen. Mit bewundernswerter Zähigkeit hat er Schwierigkeit um Schwierigkeit überwunden und mit raſtloſem Eifer und mit Zielſicherheit den wirtſchaftlichen Bo⸗ den ſo vorbereitet, daß der Umbau auch wirklich vorgenom⸗ men werden konnte. ihm die Herren Orth, Mayer und Hügel zur Seite. Nicht geringeren Dank gebührt der Bauleitung, den Herren Eßſüönger und Gramlich, die in den letzten Wochen manche Stunde ihrer Nachtruhe geopfert haben, um die Ab⸗ haltung der erſten Probe nach den Ferien im eigenen Heim zu ermöglichen. Die Vornehmheit des Probeſaales gibt einen Vorgeſchmack, wie befriedigend die Wirtſchaftsräume aus⸗ fallen werden, deren Eröffnung im Oktober für weite Kreiſe der Mannheimer ein Ereignis bedeuten wird. Nicht zuletzt ſei aber auch an dieſer Stelle alle der wackeren Sänger ge⸗ dacht, die ihr Hundertmarkſcheinchen freudig hingaben als Darlehen. Sie können doppelt ſtolz im eigenen Heim ſanges⸗ froh der Kunſt dienen oder Geſelligkeit üben und ſo nebenbei die Säumigen mahnen an ihre Sängerpflicht.. * * Mannheimer Bauordnung. Die Bauordnung für die Hauptſtadt Mannheim, neu bearbeitet von Regierungsrat Dr. Theobald beim Bezirksamt Mannheim, iſt jetzt neu erſchienen(Verlag Handelsdruckerei Katz, Mannheim). Das Werk enthält auf etwa 300 Seiten die Mannheimer Bauord⸗ nung, die im Jahre 1913 erlaſſen worden iſt, berückſichtigt dabei aber die zahlreichen ſeit der Erlaſſung der Vorſchrift nötig gewordenen Ergänzungen. Es enthält außerdem den vielfarbigen Bauklaſſenplan, der durch die ſtädt. Vermeſſungs⸗ Abteilung ebenfalls auf den neueſten Stand gebracht iſt und in dieſer Ausgabe erſtmals erſcheint. Dem Bauklaſſenplan iſt ferner das neueſte Straßenverzeichnis beigefügt. Die im Jahre 1913 im gleichen Verlag erſchienene Bauordnung iſt ſeit Jah⸗ ren vollſtändig vergriffen. Das Neuerſcheinen der Bauordnung wird daher von allen beteiligten Kreiſen begrüßt werden. * Betriebsunfälle. Ins allgemeine Krankenhaus wurden geſtern ein lediger, 40 Jahre alter Taglöhner eingeliefert, der ſich in einem Metallwerk beim Verſetzen von Heiz⸗ körpern eine erhebliche Fußverletzung zuzog.— Einem 19 Jahre alten Taglöhner, der in einer Fabrik mit der rechten Hand zwiſchen zwei Walzen geriet, wurden vier Finger abgeriſſen. Der Verunglückte wurde eben⸗ falls ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Ihren 80. Geburtstag ſeiert heute Frau Margarete Müller Wwe. bei Appel, Rheinhäuſerſtr. 11, in geiſtiger und körperlicher Friſche. Verkehrsunfälle in Mannheim Beim Ueberholen vom Rad geſtürzt. Geſtern Nach⸗ mittag wurde auf den Planken eine 20 Jahre alte radfah⸗ rende Verkäuferin beim Ueberholen eines Fuhrwerkes von der Straßenbahn erfaßt und etwa 10 Meter weit ge⸗ ſchleift. Die Verunglückte, die ſtarke Hautabſchürfungen da⸗ vontrug, wurde von Paſſanten in ihre Wohnung gebracht. * Schwerer Sturz. Eine 30 Jahre alte Ehefrau, die geſtern auf dem Parkring mit ihren Fahrrad in das Gleis der Straßenbahn geriet, fiel vom Rad und trug eine Ge⸗ häirnerſchütte rung davon. Die Verunglückte fand Auf⸗ nahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. 2 Mit ſeltener Uneigennützigkeit ſtanden Ländern dürften für die Mei Summa ⸗Reeſ So, jetz wäre ma widda vun de Summareeſ' zurück, jetz hot die Faulenzerei e End; jetz miſſe ma uns widda ſo noch un noch an die Arweit geweehne. Ich hab ma lang hie un her iwerleecht, wo ich eichendlich mei Rees hiemache ſoll; ich wollt' erſcht ans Mitt'lmeer, ich hab awer ke Mitt'l mehr g' habt un do bin ich halt nit an's Mitt'lmeer; ich bin halt e mol vorerſcht in de Odewald gange und do war s aa ſchee! Do kann ma nehmlich billich lewe. Bei ſo me Bauerewert kriſcht ma e ſaueri Zung und e Vert'l Wei for fufzich Penning. Es klingt awa doch gar zu ordinär, wann ehm jemand frocht, wo ma in de Summerfriſch war, un ma ſecht: „Ich war im Odewald!“ Wann ma awer ſecht: Ich war im Schwarzwald,— Bade⸗ weiler— in Bade⸗Bade oder Sankt Moritz, des hot glei e ganz aneri Bolidur. Awer mei Abetitt war im Odewald grad ſo gut, wie in de hegſchde Heheluft im Schwarzwald. Da Dokda hot zu ma'ſacht, ich ſollt recht viel laafe. Des hab ich a gemacht, awer durch des marſchiere hab ich widda en Mordsabeditt kriſcht, daß ich widda mehr zugenumme hab wie abgenumme; ich wiech jetz grad zeh' Pund mehr wie vor meiner Rees. Ich bin dann mit meim Matadorrad vun do aus uf Wiesbaden'fahre zum e gude Freund, do hab' ich jeden Morche for zeh Penning aus em Kochbrunne Buljon mit Ei getrunke. Wie ich im Kurgaarde ſchbaziere geh, hab' ich mich mit eme Engländer unnerhalde. Do froocht er mich, wo ich her wär', un do hab' ich uf mei deitſchi Heldenbruſcht 'ſchlaache un hab' ſchtolz'ſacht:„Ich bin vun Mannem!“— Mannem— wo ſein das?—— Mannem ſaach ich, des heeßt uf deitſch„Mannheim“ un liſcht do, wo de' Nega in de' Rhei' fließt. Mir in Mannem hawe ſeiner Zeit Fahrrad un 3 Automobil erfunne un die zwee Erfindunge hawe ihren Siegeszug iwer die ganz Welt gemacht.„Ou“, ſecht'r,„das ſein ſehr intreſſant!“ und was ſein noch am Rhein Intreſſantes zu ſehen?? O, ſaach ich, do betrachde ſe ſich mol noch Eltwill', Riedesheim, de' Loreleifelſe, Rolandseck un ſo weider.—„Und der Binger⸗ loch, ſein das aug intreſſant?“—— Ja, ja, ſehr, ſaach ich, dann miſſe ſe ſich awer aach noch Mainz betrachde, des is ganz in de' Näh'! Zur ſogenannde„Nachkur“ bin ich dann noch ins Man⸗ nemer Schtrandbad gange, do hot ma 8, muß ich wirklich ſaache, ſehr gut'falle. Do gehts ſo gemietlich un'ſcheniert her, wie an da Faasnacht———— vun denne'⸗ un Aus⸗ kleide⸗Räume, wo jetz gebaut worre ſin, werd norr ganz weenich Gebrauch gemacht, un vor zirga fufzeh' Johr hot ma am ſchtädiſche Freibad for Fraue un Jungfraue,'s war direkt an da Rheibrick'ſchtanne, Diſcha quer riwer'ſchbannt, daß ma nit hot nei'linſe kenne, wann ma vun Ludwigshafe riwer kumme is. Ja, ſo ennere ſich die Zeide un die Badea'ſchtalde. No— da Summa is ball rum un s geht em Winda zu, ſchafft Kohle in de Kella un Bohne un Sauerkraut, un nemt euch aach e Abonnemah im Nazionaltheada, daß unſa Kunſcht⸗ tempel beſſa finanziert—— es ſin noch ziemlich ſcheene un billiche Plätz zu hawe.„Fi d 61“, * * Eine neue 45⸗Pfeunig⸗Briefmarke. Auf Anregung aus Wirtſchaftskreiſen hat die Reichspoſt nunmehr eine Frei⸗ marke für 45 Pfennig drucken laſſen, die bei den Poſtämtern ausgegeben wird. Die Marke iſt vor allem für die Frei⸗ machung von Einſchreibebriefen innerhalb Deutſchlands be⸗ ſtimmt. * Kriegsgräberfürſorge. In Heft 9 der Bundeszeitſchrift „Kriegsgräberfürſorge“ gibt der Volksbund einen ausführlichen Bericht über ſeine Tätigkeit im Jahre 1927. Nicht allzu lange Zeit trennt uns mehr von den Totengedenk⸗ tagen im November. Der Volksbund ermöglicht es jedem Angehörigen, das Grab eines teuren Toten in fremder Erde an dieſen Tagen mit einem Kranz zu ſchmücken. Nähere An⸗ gaben hierüber enthält ebenfalls das Septemberheft der „Kriegsgräberfürſorge“. Auch der übrige Inhalt des Heftes: Berichte über Reiſen zu deutſchen Kriegerfriedhöfen in Frank⸗ reich, Belgien, Lettland und Norwegen ſowie über den Zu⸗ ſtand zahlreicher Friedhöfe in dieſen und anderen fremden Leſer von größtem Intereſſe ſein. 2 Film⸗Rundſchau Alhambra:„Die Heilige und ihr Narr“ Wie die Kamera den Roman ſieht, heißt das Motto. Der Film erfüllt es getreulich, gegenüber den Forderungen der Leinwand und der Poeſie Agnes Günthers. Daß das Inter⸗ eſſe an ihrem Werk nicht nachgelaſſen hat, beweiſt der Beſuch des Lichtſpieltheaters, das mit dieſem Werk wieder einmal einen deutſchen Film bringt, der durch ſeine diskrete, ſtim⸗ mungsvolle Art unter Verzicht auf großen Prunk die Achtung verdient, die man der Millionenproduktion billigerweiſe ver⸗ ſagen kann. Die Ueberraſchung dieſes Films iſt zunächſt Wilhelm Dieterle. Er ſpielt den Grafen Thorſtein, und hat dabei ſeine bisherige Naturburſchenart abgelegt. Ganz geiſtig iſt er geworden, ſtill, in ſich gekehrt, ein echter Künſtler. Doch da⸗ mit iſt ſein Verdienſt an dieſem Film noch nicht erſchöpft; er hat ihn auch inſzeniert. Ihn, nicht ſich! Gerade die Eigen⸗ ſchaften des Romans, die ihn liebenswert machen, die beſon⸗ dere Liebe zu den Tieren, die Verbundenheit mit der Natur, finden ſich hier im bewegten Bild wieder. Vielleicht hätte die ſchöne thüringer Landſchaft noch mehr hervortreten dürfen; doch man muß froh ſein, daß man ſich nicht mit einer falſchen Atelierkunſt begnügt hat. Die Vorgänge folgen der Dichtung in den Hauptzügen; der eigentliche Schluß des Romans iſt leiſe angedeutet für den, der ihn kennt. Der Zuſchauer wird mit dem glücklichen Ende entlaſſen. Sonſt wurde einiges moderniſiert, das Epiſche zuſammengezogen und vor allem— das Wichtigſte!— das Sentimentale in erträglichen Grenzen gehalten. Aufnahme⸗ techniſch iſt der Film eine ausgezeichnete Leiſtung. Bilder und Szenen beſitzen Stimmung und Ausdruck, die Steige⸗ rungen werden ſicher und wirkſam gegeben. 5 8 Die beiden Darſtellerinnen des Seelchens ſind etwas ungleich; ein beſonderes Spieltalent iſt die jüngere, mit einer außergewöhnlichen mimiſchen Begabung und in der Wieder⸗ gabe des Viſionären von unmittelbarer Wirkung. Die ſpätere Darſtellerin bleibt gewiß ſehr verinnerlicht, doch iſt die körperliche Bewegung nicht ganz von der Freiheit, die man dieſem Kinde wünſchen darf. Immerhin ſteht auch dieſe Leiſtung erheblich über dem Durchſchnitt. Gina Manes als Stiefmutter ſet noch hervorgehoben, die eine ausgezeichnete Charakterſtudie gibt.— Die muſikaliſche Begleitung iſt recht ſtimmungsvoll, das Publikum ſehr intereſſtert. Zweifellos iſt ſein Geſchmack einmal wieder getroffen. 5 5 Palaſt⸗Theater:„Prinzeſſin Olala“ Ein reizender Spielfilm, gedreht nach Motiven aus den Operette von Gilbert. Prinz Boris ſteht vor der Verheiratung mit der entzückenden Prinzeſſin Kenia. Aber da der Prinz völlig unerfahren und unintereſſiert in der Liebe iſt, wird er vom Fürſten mit dem Kammerherrn nach Paris geſchickt. Die zukünftige Lebensgefährtin, die durch Zufall den Zweck der Studienreiſe erfahren hat, übernimmt ſchnell entſchloſſen die Rolle der Lehrmeiſterin Chicotte de Gaſtonés, kommt dabei aber in eine recht unaugenehme Situation, als der Prinz Feuer fängt. Aber da ſich die Filmtextverfaſſer immer zu hel⸗ fen wiſſen, wird der Prinz unter dem Verdacht des Schmuck⸗ ſachendiebſtahls in dem Augenblick verhaftet, in dem er zum Entſetzen der Prinzeſſin ſein Recht fordert. Mit dem Bilde der vermeintlichen Halbweltdame im Herzen und in der Weſtentaſche tritt Boris vor den Traualtar. Und er wäre i der Tat ledig geſtorben, wenn die nach der Sitte des Landes vermummte Prinzeſſin nicht den Schleier zurückgeriſſen un 5 den aus der Schloßkapelle fliehenden Boris zurückgerufen hätte. s e Die Regie(Robert Land) hat die, wie man ſieht, recht operettenhafte Handlung famos illuſtriert. Carmen Boni ſtellt die mit unwiderſtehlichen Reizen ausgeſtattete Prinzeſſin mit dem ganzen Pariſer Charme der Weltlebedame dar. Die ſpröde Zurückhaltung will allerdings ſo garnicht zu dem Milien paſſen, in das das Paar auf dem Ausflug nach Deauville ge⸗ raten iſt. Walter Ril ha findet ſich mit der ziemlich unmög⸗ lichen Rolle des Prinzen gut ab. Kein Menſch glaubt ihm, daß er mit 25 Jahren in der Liebe noch“ein völlig weißes Blatt iſt. Die andern Rollen ſind ebenfalls gut verteilt. Beſondere Er⸗ wähnung verdienen noch Georg Alexander, der in da Fach der älteren Elegants übergetreten iſt, als Kammerherr, Ila Meery als Freundin der Prinzeſſin und Zofe in ſ Marlene Dietrich als Chicotte und Hans Albers als i Freund. Die Aufmachung iſt große Klaſſe. 5 5 Ein römiſcher Gutshof bei Köln a Von Dr. Fritz Fremersdorf⸗Köln, Seiter der Römiſchen Abt. des Wallraf⸗Richartz⸗Muſeums. Das Rheinland iſt rund 400 Jahre im Beſitze der Römer geweſen. Dieſe lange Zeit der Beſetzung hat begreiflicherweiſe Zahlreiche Spuren hinterlaſſen. Es zeugen davon nicht nur die großen Feſtungen und Lager, aus denen am Ende des dritten Jahrhunderts die erſten ummauerten Städte hervorgegangen ſind, ſondern auch zahlreiche Anſtedlungen draußen auf dem flachen Lande, dort wo der Bauer und der Großgrundbeſitzer hauſten. Wir kennen aus dem römiſchen Rheinland wie aus andern Teilen des römiſchen Weltreiches zahlreiche ſolcher Anſtedlungen oder villae rusticae, wie der Fachausdruck lautet. Indeſſen war es bisher nicht gelungen, eine ſolche Anlage mit all ihren Einrichtungen reſtlos kennen zu lernen. Hierzu bot ſich nun in Köln dank beſonders günſtiger Umſtände die Mög⸗ lichkeit. In jahrlangen Grabungen wurde alles das ermittelt, was zu einem ſolch' ausgedehnten römiſchen Gutshofe gehörte, der ſozuſagen eine kleine Stadt für ſich war. Den Mittelpunkt der ganzen nlage bildete das ſo⸗ genannte Herrenhaus, das die Wohn räume des Beſttzers und ſeiner Familie enthielt. Es hatte eine Frontlänge von etwa 50 Metern und wies 30 Räume auf, von denen eine Anzahl mit Fußbodenheizung verſehen war. Eine ganze Gruppe von Räumen diente als Badeaulage, die ſich in Heiß⸗„Warm⸗ und Kaltbad gliederte. Ueber die Ausſtattung dieſer Räume ſind wir genauer unterrichtet, denn es fanden ſich zahlreiche Bruch⸗ ſtücke verſchiedener bunter, geſchliffener Marmorplatten vor, die als Belag von Wänden und Decken dienten. Ganz beſon⸗ ders aber ſind Tauſende von Bruchſtücken von Fresko⸗ malereien vorhanden, mit denen die Wände der Räume ehe⸗ mals geſchmückt waren. Ein ſpäterer Beſitzer hat ſie— wahr⸗ scheinlich, weil ſie ihm nicht mehr gefielen oder nicht mehr dem Geiſte der Zeit entſprachen— heruntergeſchlagen und in einer Grube verſchwinden laſſen. Es ſteht zu hoffen, daß es gelin⸗ zuſammenzuſetz letzteren war gen. So iſt vor allem das Bild einer 40 Zentimeter hohen Figur der Fortuna, der Glücksgöttin mit dem Füllhorn, vor⸗ handen. Die Entwäſſerung dieſes Herrenhauſes und ſeiner Badeanlagen erfolgte vermittelſt eines ſorgfältig gebauten Kanals, der bei ſeiner Auffindung noch mit großen Schiefer⸗ platten abgedeckt war. Er mündete in einer großen Oeffnung im Boden, die wir nach Analogie unſerer heutigen Bauern⸗ güter wohl als Ententeich bezeichnen dürfen, d. h. zugleich die Stelle, wo ſich auch das Federvieh tummeln konnte. Bei einer derartig großen Anlage war ſelbſtverſtändlich auch beſonderer Wert auf die Verſorgung mit einwandfreiem Trinkwaſſer ge⸗ legt. Man gewann es durch gemauerte Ziehbrunnen, die Grundwaſſer aus einer Tiefe von 22 Metern herauf holten. Die techniſche Ausführung dieſer Brunnen in ſchwierigem Erdreich iſt beſonders lehrreich und zeigt, wie man damals durch ungleich viel einfachere Hilfsmittel als heute ſolcher Schwierigkeiten Herr wurde. Wie eingangs geſagt wurde, bildete das Herrenhaus den Mittelpunkt der ganzen Anlage. Im Halbkreiſe ringsum lagen nicht weniger als elf landwirtſchaftliche Gebäude. Unter dieſen befanden ſich ein Wohnhaus für das Geſinde, eine Reihe von verſchieden großen Stallanlagen, die für Rinder, Schaſe und Schweine gedient haben dürften, eine große Scheune, ein Trockenſpeicher, ein offener Geräteſchuppen, eine Scheune mit angebautem Wärterhaus und vor allem ein ſchwerer, mehr⸗ ſtöckiger Getreideſpeicher, unſeren Silo⸗Anlagen vergleichbar. Auf der anderen Seite des Herrenhauſes— dem landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieb gerade entgegengeſetzt— lag ein ſtattlicher Garten; und von hier aus hatte man einen ſchönen Blick nach den Höhen des nahen Vorgebirges. Das Ganze ward von einer Mauer eingefriedigt und nach außen hin abgeſchloſſen. Aber zu dieſer Aulage gehörten auch noch zwei ver⸗ ſchiedene Stellen, an denen die Toten beigeſetzt wurden: ein⸗ mal das Grabfeld des erſten und zweiten Jahrhunderts n. Chr., das die früheren Brandgräber enthielt, und dann der t etwas aus einem Guß Entſtandenes. Man bedachte nicht, dieſe Anlagen zumeiſt Jahrhunderte beſtanden, im Laufe dieſer langen Zeit allerlei Veränderungen, bauten und Vergrößerungen Mauergewirr des Herrenhauſes ließ ſich unter Anwendung einer ganz ſcharfſinnigen Methode die älteſte Anlage heraus⸗ ſchälen, die um 50 n. Chr. entſtanden iſt; und ebenſo konnte man nachweiſen, perioden das urſprüngliche Bild verändert haben. danke nahe, das urſprüngliche Ausſehen der ganzen Anle wieder herzuſtellen. i Herrenhauſes und der geſamten Gutshofanla die das Beſte darſtellen, was die Forſchung auf dieſem Ge biete bis jetzt hervorgebracht hat. 4 Oper„Chriſtophorus“, Wolf Ferrari ſchrieb eine Oper„Ginevra degli Almieri“, Braunfels die Muf einem Märchenſpiel, Jenb Hubay eine Oper„die M Milhaud i „Juarez u. Maximilian“, Alfred Kirchner ein Myſterium „Das Narrenſpiel“ und arbeitet an einer Oper„Ulenſpiege! auch Richard Strauß arbeitet bereits wieder an ein Oper„Arabella“ Marſchners„Vampyr“ gelangte in der neuen Ei allem auch zwei Zeugniſſe des älteſten Chriſtentums: große ſilberne Löffel mit der in Schwefelſilber eingelegten Inſchrift „Deo Gratias“. 6 N 8 In ſolcher Vollſtändigkeit war eine römiſche Gutsho anlage bisher nicht bekannt. Aber auch darüber hinau⸗ führten die Grabungen des Muſeums noch zu weiteren wich⸗ tigen neuen Ergebniſſen. Bisher nahm man den Grund⸗ riß der ausgegrabenen Gebäude als Bautyp an, d. h. daß ſie erfahren haben. Aus dem daß im Laufe der Zeit fünf weitere Bau⸗ Bei ſo geſicherten Anlagen lag von vornherein der Ge⸗ So ſind zwei prächtige Modelle ge entſtanden 1 Nene Opern. Franz Schreker arbeitet an ein Zaktiges Werk nach Werfels D ma ter kom Hoffman N nach einem Text von ung Pfitzners unter deſſen Direktion in Nürnberg gur Platz, an dem im dritten und vierten Jahrhundert die An⸗ gehörigen des Beſitzers in großen ſchweren, wohlbehauenen Saudſteinſarkophagen beigeſetzt wurden. Die Freilegung der eine Ueberraſchun i menten, aus Zu as Anzahl von köſt führung. religiöſe Filme“ beabſichtigt, kirchen der 5 ſche„Truſt religiöſe Sprechfilme in a . 1 2 Religißſe Sprechfilme. Der amerikani 8 Verei 4. Seite. Nr. 424 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Mittwoch, den 12. September 1928 die Krankenverſicherung Von Generalſekretär Wilhelm Fecht, Berlin In der letzten Zeit hat die Debatte über die Reform der deutſchen Krankenverſicherung erneut eingeſetzt. Zwei Ta⸗ gungen, die des„Hauptverbandes Deutſcher Krankenkaſſen“ in Breslau, der in der Hauptſache die ſozialiſtiſch geführten Ortskrankenkaſſen umfaßt, und die des„Geſamtverbandes Deutſcher Krankenkaſſen“ in Königsberg, haben ſich eingehend mit den Problemen der Krankenverſicherung beſchäftigt. Da⸗ neben iſt auch im„Arbeitgeber“, der offiziellen Zeitſchrift der Vereinigung Deutſcher Arbeitgeberverbände, die Reform der Reichsverſicherungsordnung ausführlich behandelt worden. All das zeigt, daß eine ſehr ausgiebige Auseinanderſetzung im Gange iſt. Sie wird von denen begrüßt werden, die, wie der Verfaſſer, ſchon ſeit längerer Zeit die Notwendigkeit einer Reviſion des zweiten Buches der Reichsverſicherungsordnung, d. h. der Beſtimmungen über Krankenverſicherung, immer wieder betont haben. Man muß erwarten, daß der Reichstag im Winter dieſes Jahres das Problem großzügig anfaßt. In dieſem Zuſammenhang ſei zu den Zeitungsmittei⸗ lungen über eine Erhöhung der Verſicherungsgrenze in der Krankenverſicherung und über die Einbeziehung weiterer Kreiſe in die Krankenverſicherung Stellung genommen. Die Erhöhung der Verſicherungsgrenze hat bereits bei den be⸗ kannten 17 Programmpunkten des damaligen Abgeordneten Hermann Müller eine Rolle geſpielt. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wurde die Ziffer von 6000 Mark genannt, von der aber nur die Angeſtellten erfaßt werden könnten, da alle anderen Arbeitnehmer nach den Beſtimmungen des Geſetzes unab⸗ hängig von der Höhe ihres Einkommens krankenverſiche⸗ rungspflichtig ſind. Geradezu einen Unſinn ſtellt es aber dar, wenn außerdem nun gefordert wird, man ſolle auch alle Selbſtändigen bis zu einem Einkommen von 6000 Mk. in bie Krankenverſicherung einbeziehen. Das würde das Ende einer vernünftigen ſozia len Verſicherungspolitik bedeuten und würde ſich auch vorausſichtlich im Laufe der Zeit an den ſozialen Verſiche⸗ rungsträgern ſehr ſtark rächen. Es muß deshalb feſtgeſtellt werden, daß auf der Breslauer Tagung des„Hauptverbandes Deutſcher Krankenkaſſen“ in den von dem geſchäftsführenden Vorſtandsmitglied dieſes Verbandes, Lehmann, heraus⸗ gegebenen Richtlinien zur Reviſion der Reichsverſicherungs⸗ ordnung ebenfalls ſolche Forderungen aufgeſtellt worden ſind und daß das Reichsarbeitsminiſterium zumindeſt die Fragen Überprüft. Sicher iſt⸗eine Zuſtimmung der bürgerlichen Par⸗ teien aller Richtungen zu Forderungen dieſer Art nicht zu er⸗ warten. Trotzdem wird man gut daran tun, die Einbeziehung von Selbſtändigen in die Pflichtkrankenverſicherung in der Oeffentlichkeit nach wie vor entſchieden abzulehnen. Zu der Erhöhung der Verſicherungsgrenze wird aber feſt⸗ geſtellt werden müſſen, daß ſie nur auf geſetzlichem Weg, nicht wie bel der Angeſtelltenverſicherung auf Berordnungsweg, möglich iſt. Irgendwelche geſetzlichen Aenderungen in den heu⸗ tigen Beſtimmungen der Krankenverſicherung ſind aber nur möglich, wenn ſie gleichzeitig von einer umfaſſenden Reform der heute gültigen Beſtimmungen begleitet ſind. Die Reform⸗ Heſtrebungen zur Verbeſſerung der Krankenverſicherung ſind micht mehr aufzuhalten. Wer ſie vertritt, verneint damit keineswegs die Notwendigkeit der Krankenverſicherung. Auch die Organiſationen der Arbeitgeber erkennen an, daß die Krankenverſicherung als ſolche unbedingt erforderlich iſt. Sie bejahen, wie Dr. Erdmann dieſer Tage im„Arbeitgeber“ aus⸗ führte, die Notwendigkeit der deutſchen Sozialverſicherung in allen ihren Zweigen, nicht nur aus zwingenden ſtaats⸗ polttiſchen, ſoztalen und kulturellen, ſondern auch aus ſehr weſentlichen wirtſchaftlichen Gründen. Der Streit dreht ſich alſo überhaupt nicht um die Krankenverſicherung ſelbſt, ſon⸗ r Kommunale Chronik Die ſtädtiſche Sparkaſſe Ludwigshafen im Auguſt— Das Vertrauen zur Kaſſe unerſchüttert * Ludwigshafen, 6. Sept. Der weſtpfälziſche Sparkaſſen⸗ ſkandal iſt ohne nachteiligen Auswirkungen für die hieſige Sparkaſſe geblieben. Die Sparer haben dem abſolut ſoliden Gebaren der hieſigen Sparkaſſe ihr Vertrauen gelaſſen und die Kaſſe ſucht das Vertrauen in jeder Hinſicht zu rechtferti⸗ gen. Sämtliche anvertrauten Gelder ſind mit ſolcher Sicher⸗ heit und Garantie angelegt, daß der Einleger beruhigt und befriedigt ſein kann. Durch die monatlich wiederkehrenden Veröffentlichungen des Betriebsergebniſſes hat der inter⸗ eſſterte Sparer auch eine gewiſſe Kontrolle und die aus⸗ geführte Reviſion wird in ihrem Endurteil auch zur Ueber⸗ zeugung kommen, daß die Kaſſen⸗ und Verwaltungsführung muſtergültig und vorbildlich iſt Was nun das letzte Monats⸗ ergebnis aufweiſt, ſoll in nachfolgendem zahlenmäßig dar⸗ geſtellt werden: Kleine Mitteilungen Bei der letzten Gemeinderatsſitzung in Binzen bei Lörrach arteten die Beratungen in eine allgemeine Prügel⸗ und Raufſzene aus, in deren Verlauf ſich die Mitglieder im Rathaus gegenſeitig mit Stühlen und Fäuſten bearbeiteten. Den Grund zu dieſer erregten Ausſprache bil⸗ dete ein Gemeinderatsbeſchluß, wonach nach Schließung der Rebberge dieſe an Mittwochen und Samstagen geöffnet ſein ſollten. Mit dieſem Beſchluß waren einige Gemeinderats⸗ mitglieder nicht einverſtanden und verſuchten, ihre Meinung handgreiflich durchzudrücken. dern um die Form, die gefunden werden muß, wenn man den neuzeitlichen Verhältniſſen gerecht werden will. Hier treten jedoch die Gegenſätze ſofort ſcharf in die Erſcheinung, Lehmann forderte auf der Breslauer Tagung die weiteſtgehende Zen⸗ traliſterung und lehnte jede individuelle Behandlung in der Krankenverſicherung ab. Der Ausgangspunkt dieſer Forde⸗ rungen iſt die ſozialiſtiſche Idee von der Einheit aller Arbeit⸗ nehmer, daneben aber auch zweifellos das Machtſtreben gewiſſer Krankenkaſſenführer, das umſo ſtärker befriedigt werden kann, je mehr das geſamte Kaſſenweſen zentraliſtiſch zuſammengefaßt wird. Solche Be⸗ ſtrebungen ſind auf der Tagung des„Geſamtverbandes Deut⸗ ſcher Krankenkaſſen“ in Königsberg erfreulicherweiſe nicht in die Erſcheinung getreten. In der Arbeitnehmerſchaft iſt ja auch die Stellung zur Reform der Krankenverſicherung geteilt. In den ſozialiſtiſchen Kreiſen will man jede Berufskranken⸗ kaſſe beſeitigen. Eine Befreiung von der Pflichtverſicherung und damit von der Ortskrankenkaſſe ſoll grundſätzlich ausge⸗ ſchloſſen ſein. Das bedeutet Kampf gegen Betriebs-, Innungs⸗ und Erſatzkrankenkaſſen und Ahlehnung des berufsſtändiſchen Gedankens. Daß namentlich die kaufmänniſchen Angeſtellten ihre Erſatzkaſſen verteidigen, iſt ſchon deshalb eine Selbſtver⸗ ſtändlichkelt, weil dieſe Kaſſen ihrer Berufsart viel ſtärker an⸗ gepaßt ſind. Aber auch geſunde Innungskrankenkaſſen müſſen nach wie vor erhalten bleiben. Den Vertretern einer zentraliſtiſchen Zuſammenfaſſung des Krankenkaſſenweſens ſcheint völlig entgangen zu ſein, daß der Aufſchwung beiſpielsweiſe der kaufmänniſchen Erſatz⸗ krankenkaſſen lediglich auf den Widerſtand gegen die ſchemg⸗ tiſche Behandlung zurückzuführen iſt, wie ſie in den immer ſtärker anwachſenden Ortskrankenkaſſen zwangsläufig in die Erſcheinung tritt. Damit kommen wir zu einer weiteren, notwendigen Reformbeſtrebung. Inflations⸗ und Nachkriegs⸗ zeit haben es mit ſich gebracht, daß die Zahl der Abhängigen zunimmt. Auch die Zahl der verſicherungspflich⸗ tigen Perſonen iſt infolgedeſſen gegenüber der Frie⸗ denszeit weſentlich größer geworden. Heute ſind rund 20 Millionen Perſonen in die Krankenverſicherung ein⸗ geſchloſſen, zu denen noch 14 Millionen Familienangehörige kommen. Wenn deshalb über das Anwachſen der Erſatz⸗ kaſſen geklagt und ihre Beſeitigung gefordert wird, weil ſonſt das Verſicherungsriſiko der Ortskrankenkaſſen verſchlechtert werde, ſo iſt dies unwahrhaftig, da die Ortskraukenkaſſen heute der Zahl nach ſtärker und größer ſind als in Friedens⸗ zelten. Gerade darin hat der größte Teil der Klagen, die heute vorgebracht werden, ſeinen Grund. Je mehr die Ver⸗ ſicherung körper anwachſen, deſto ſchematiſcher wird die Ab⸗ fertigung der Verſicherten ſein müſſen. Das iſt eine allge⸗ mein anerkannte unbeſtreitbare Erfahrungstatſache. Die Mammutkrankenkaſſen der Großſtädte ſind deshalb nicht nur beſonders koſtſpielig, ſondern ſie nehmen den Verſicherten auch völlig das Gefühl, daß es ſich um ihre Verſicherung handelt. Infolgedeſſen wird jede geſunde Reform hier an⸗ ſetzen müſſen. Zerlegung der großen Kaſſen, geſunde Konkurrenz, Förderung der Berufskrankenkaſſen, — dies muß im Gegenſatz zu den ſozialiſtiſchen Wünſchen der Ausgangspunkt der Krankenkaſſenreform ſein. Eine Geſun⸗ dung wird nur dann möglich ſein, wenn es gelingt, das im⸗ mer ſtärker werdende ſozialiſtiſche Streben nach Zentrali⸗ ſation auf allen Gebieten des Krankenkaſſenweſens zurück⸗ zudrängen. Nicht Zentraliſation, ſondern Dezentraliſation unter Berückſichtigung der nun einmal verſchleden gearteten Forderungen der verſchiedenen Arbeitnehmerſchichten muß die Parole und die Grundlage aller Reformbeſtrebungen ſein. r n 2 Aus dem Lande Verband badiſcher ee Genoſſenſchaften, Karlsruhe * Schwetzingen, 10. Sept. Der Verband bad. landw. Ge⸗ noſſenſchaften, Karlsruhe hatte die Vertreter der ihm ange⸗ ſchloſſenen Warengenoſſenſchaften in Unterbaden zu einer Be⸗ ſprechung am Sonntag im Gaſthaus zum„weißen Schwanen“ in Schwetzingen zuſammengerufen. Bez.⸗Obmann E. Bohr⸗ mann ⸗Feudenheim leitete die aus allen Bezirken gut be⸗ ſuchte Verſammlung, begrüßte den Verbandspräſidenten Kei⸗ del, Direktor Pilger der bad. landw. Hauptgenoſſenſchaft, Karlsruhe, Herrn Burger vom Getreidebüro Mannheim, Bezirks⸗Obmann Ziegler, Sinsheim und Herrn Schönbucher als Vertreter der bad. Bauernkrankenkaſſe und der Regeno. Verbandspräſident Keidel ſprach zunächſt über die Vieh⸗ verwertungszentrale Karlsruhe, die am 1. Juli d. J. ihre Tätigkeit unter Beteiligung ſämtlicher landw. Organiſationen Badens begonnen hat und ein Teil des landwirtſchaftlichen Notprogramms, zu deſſen Verwirklichung Reichsmittel zur Verfügung ſtehen, darſtellt. Er legte dar, daß die Vieh⸗ verwertungszentrale nach den Erfahrungen anderer Länder das Schlachtvieh kommiſſionsweiſe übernimmt, dem Landwirt aber durch den Bezirksvertreter ſofort Anzah⸗ lungen geben kann, um ihm ſchon vor dem endgültigen Verkauf Mittel an die Hand zu geben. Die jetzt ſchon be⸗ ſtehenden Viehverkaufsſtellen werden auf alle badiſchen Vieh⸗ märkte ausgedehnt, um einen entſcheidenden Einfluß auf die Marktbeſchickung zu erreichen. Nachdrücklichſt wies er hin auf die Wichtigkeit der Qualitätsfrage auf allen landwirtſchaft⸗ 75 Gebieten und die Notwendigkeit der reſtloſen Anliefe⸗ rung ſämtlichen Schlachtviehs an die Viehverwertungszentrale in Karlsruhe. Der Leiter des Getreibebüros Mannheim, Burger, unterrichtete über die Lage auf dem Getreidemarkt mit beſonderer Berückſichtigung der Gerſte und legte ſeine Erfahrungen aus dem diesjährigen Gerſtengeſchäft dar. In der allgemeinen Ausſprache, an der ſich zahlreiche Vertreter beteiligten, konnte noch manche Frage erläutert werden, ſo daß erſt gegen 26 Uhr die vielſeitige Beſprechung ihr Ende fand. Von der Autolinie Neckargemünd⸗Haag * Lobenfeld(Amt Heidelberg), 11. Sept, Wie man allge⸗ mein hört, ſoll die Autolinie Neckargemünd⸗Haag ſchon An⸗ fang Oktober ds. Irs. eröffnet werden. Damit wäre dann nach jahrelangem Kampfe erreicht, daß der ſüdliche Teil des ſchönen Odenwaldes endlich auch näher an die Stadt gerückt iſt, bezw. beſſere Verbindung zur Stadt hat. Die neue Linie iſt auf den Fremdenverkehr angewfeſen, ſonſt iſt ihre Rentabilität zweifelhaft. Von der ländlichen, zur Stadt fahrenden Bevölkerung allein wird die Linie ſich nicht ren⸗ tieren, darum müſſen die Orte Waldwimmers bach, Lobenfeld und Haag alles aufbieten, um Fremdenverkehr zu bekommen. 15 Jahre neuer Badiſcher Bahnhof in Baſel * Freiburg, 7. Sept. Am 11. Sept. 1913 wurde der neue Badiſche Bahnhof in Baſel mit einer ſchlichten Feier einge⸗ weiht und die große Anlage in der Nacht zum 13. auf den 14. Sept. in Betrieb genommen. Der alte Badiſche Bahn⸗ hof in Baſel hat nach der Frbg. Ztg.“ kaum 12 Jahre geſtanden. Er konnte bald den großen Verkehr nicht mehr bewältigen, ſödaß ſtändig Erweiterungsbauten vorgenommen werden mußten. Schon Anfang der ger Jahre trug man ſich mit dem Gedanken der Erſtellung eines neuen Bahnhofs. Die Verhandlungen mit der Schweizer Regierung waren aber ſehr langwierig. Anfang des Jahres 1905 konnte der neue Güter⸗ bahnhof zum Teil dem Betrieb übergeben werden. 1909 wurde der Perſonen bahnhof in Angriff genommen. Auf einem Flächenraum von 235 ha, davon 99 auf ſchweizeriſchem und 137 auf badiſchem Geblet, umfaßt der jetzige badiſche Bahnhof drei Teile, den Perſonen⸗, den Güter⸗ und Verſchubbahn⸗ hof. Die Geſamtkoſten für das große Werk beliefen ſich auf 53 Millionen Mark. * sch. Hockenheim, 8. Sept. Unter zahlreicher Teilnahme hieſiger Bürger wurde eine Autotour nach Durmers⸗ heim unternommen, um dem vor einiger Zeit nach dort verſetzten Fortbildungsſchul⸗ Hauptlehrer Karl Feuerſtein einen ehrenden Beſuch' abzuſtatten. Feuerſtein hat ſich als hieſiger Stadtrat große Verdienſte um unſere Gemeinde erworben, und war auch Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei. Auch ſonſt bekleidete er noch zahlreiche Aemter hier. Die hieſige Stadtkapelle verſchönerte den Ausflug durch ihre Mitwirkung,— Der hieſige, rührige Orcheſter verein, der im Vorjahre mit einem Beethoven⸗ Konzert einen bedeutenden Kunſtgenuß bot, beabſichtigt im Laufe des Monats November, aus Aulaß des 100. Todes⸗ tages Franz Schubert's ein großes Schubert⸗Konzerk zu veranſtalten. Er wird einige der ſchönſten Werke des Muſikers zu Gehör bringen, und höchſtwahrſcheinlich wird ein Karlsruher Sänger Lieder von Schubert ſingen.— Der hieſige evangeliſche Kirchenchor beteiligte ſich an dem Jubelfeſt des 50jährigen Beſtehens des evangeliſchen Kirchen⸗ chors in Schönau bei Heidelberg. Aus der Pfalz * Frankenthal, 11. Sept. Heute feiert Valentin Lö ſer, ein alter Kriegsveteran von 1866 und 1870⸗71, der auch die Kaiſerproklamation im Spiegelſaale zu Verſailles unter Ge⸗ neral Hartmann miterlebte, ſeinen 91. Geburtstag. Reichs⸗ präſident von Hindenburg hat bekanntlich Herrn Löſer im vergangenen Jahre zur Erinnerung an die denkwürdige Feier, der auch er beigewohnt hat, ſein Bild mit einer kameradſchaftlichen Widmung zum Geſchenk gemacht. * Speyer, 11. Sept. Am Sonntag nachmittag wurden zwei junge Leute von hier, als ſie nach einem Spaziergange in Lußheim an den dortigen Bahnhof kamen, plötzlich ange⸗ ſchoſſen. Das Unglück geſchah, als beide vor der geſchloſſenen Schranke ſtanden. Es wurde durch Feldfagdheſitzer verſchuldet, die aus Wiesloch ſtammen und unaufmerkſamer Weiſe Schußrichtung Bahnhof hatten. Die jungen Leute wurden durch Schrotkörner an Köpfen und Oberſchenkeln verletzt und mußten ſich zur ärztlichen Behandlung ins Speyerer Diakoniſſenkrankenhaus begeben. * Odernheim bei Kirchheimbolanden, 11. Septhr. Vor einigen Tagen wurde die 76jährige Witwe des früheren Küfermeiſters Maf von hier von dem ihrem Sohne gehören⸗ den Hunde gebiſſen; an den Folgen iſt die Frau ge⸗ ſtorben. Als der junge Mai vom Felde heimgerufen wurde und die Nachricht von dem Tode ſeiner Mutter erfuhr, bekam er einen Herzſchlag. * Kandel, 11. Sept. Heute früh wurde ein ſchwer heſchädigtes Lieferauto„IVB“ im Straßen graben gegen Minderslachen, unweit des hieſigen Fried⸗ hofes, aufgefunden. Es hatte eine Telegraphenſtange glatt abgeriſſen. Perſonen waren nicht zur Stelle. Die Angelegenheit bedarf noch der Aufklärung. a Luut Ne 855 vori Röchster Eigenart Das unerreichte, wissenscheftl. hegründete Mittel fur den Haarwuchs. Arztiich empfohlen gegen Haarausfall und Kopfschuppen. Zugleich das er- frischends und ſldeale Pflegemittel für die Frisur, der Duft komposition. N FN . 22 m A 0 L. 8. 1. 880 N. . Mittwoch, den 12. September 1928 8 8 ä— — Verletzung des Lücken der Geſetzgebung Dey Fall der Kanzleiangeſtellten des Berliner Landgerichts, die ihre Tätigkeit als Protokollführerin des Unterſuchungsrichters in der Strafſache gegen Hugo Stinnes dazu benutzt hat, um unbefugten Dritten von dem Fortgang der Unterſuchungen Kenntnis zu geben, erregt umſo mehr Auſſehen, als trotz der umfangreichen Verwendung von nichtbeamteten Angeſtellten im Juſtizdienſt bisher derartige Indiskretionen, insbeſondere in ſenſationellen Strafverfahren kaum vorgekommen oder doch jedenfalls nicht zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangt ſind. Jedermann muß die außer⸗ ordentliche Gefahr erkennen, die der geſamten Strafrechts⸗ pflege droht, wenn einzelne Tatſachen aus nicht abgeſchloſſe⸗ nen Ermittlungsverfahren oder gerichtlichen Vorunterſuchun⸗ Wien an die Oeffentlichkett dringen und damit auch in die Kenntnis ſolcher Perſonen gelangen, die aus dieſer Kenntnis zum Schaden der Sache für ſich oder dritte Perſonen Nutzen zu ziehen vermögen. Die nächſtliegende Gefahr iſt ſelbſt⸗ verſtändlich die, daß Mittäter oder Beihelfer rechtzeitig ge⸗ warnt werden und ihnen dadurch eventuell eine Verdunkelung des Sachverhalts, vielleicht auch die Flucht vor der Straf⸗ verfolgung ermöglicht wird. Nicht gering einzuſchätzen iſt auch folgende Gefahr: faſt in jedem Strafverfahren richtet ſich auch einmal vorübergehend der Verdacht gegen irgendwelche Perſonen, gegen die aber niemals Anklage erhoben wird, weil ſich längſt vor Abſchluß der Ermittlungen ihre Unſchuld herausgeſtellt hat. Wenn nun während des Schwebens des Verfahrens Nachrichten über die gegen ſolche Perſonen er⸗ hobenen Anſchuldigungen in die Oeffentlichkeit dringen, ſo kann ſolchen Perſonen auch dann ein nicht wieder gutzu⸗ machender Schaden erwachſen, wenn das Straſverſehen gegen ſie eingeſtellt wird. Die Oeffentlichkeit hat daher ein begreifliches Intereſſe daran, zu erfahren, wie ſie gegen die in derartigen Indis⸗ kretionen liegenden Gefahren geſchützt wird. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt jedem Beamten und jedem Angeſtellten des Reiches und des Staates Verſchwiegenheit über ſolche Dinge, die er kraft ſeines Amtes erfahren hat, oberſte Pflicht. Dies ſpricht 3. B. 8 11 des Reichsbeamtengeſetzes ausdrücklich aus:„Ueber die vermöge ſeines Amtes ihm bekannt gewordenen An⸗ gelegenheiten, deren Geheimhaltung ihrer Natur nach erfor⸗ derlich oder von ſeinem Vorgeſetzten vorgeſchrieben iſt, hat der Beamte Verſchwiegenheit zu beobachten, auch nachdem das Dienſtverhältnis aufgelöſt iſt.“ Gbenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß jeder Beamte, der gegen ſeine Pflicht zur Verſchwiegen⸗ heit verſtößt, ſtrengſte diſgiplinariſche Beſtrafung, in ernſteren Fällen regelmäßig Dienſtentlaſſung, der oder die Angeſtellte grundſätzlich ſofortige Entlaſſung zu erwarten haben. Dagegen gibt merkwürdigerweiſe das geltende allgemeine Strafrecht nur in verhältnismäßig ſeltenen Fällen eine Handhabe, gegen den Beamten oder Staatgangeſtellten mit kriminellen Strafen vorzugehen, der ſeine Schweigepflicht mißachtet. Eine Vorſchrift, die allgemein Bruch der Amts⸗ nerſchwiegenheit mit Strafe bedroht, fehlt dem Geſetz. Eine Der Fernſprecher im rochtsgeſchäftlichen Verkehr Von Oberamtsrichter Dr. Cordes Im heutigen wirtſchaftlichen Verkehr iſt der Fernſprecher ein unentbehrliches, tägliches und ſtündliches Mittel zur Ent⸗ 0 gegennahme und Abgabe rechtsgeſchäftlicher Erklärungen, ohne daß dabei die beteiligten Perſonen ſich über die rechtliche Bedeutung der ſernmündlichen Verkehrsweiſe immer hinrei⸗ chend klar ſind. Zum Teil hat dies ſeinen Grund darin, daß das bürgerliche Geſetzbuch über Willenserklärungen mittels Fernſprechers nur einen einzigen Satz im 8 147 enthält. Bei empfangsbedürftigen Willenserklärungen ſind bedeutſame, rechtliche Unterſchiede damit verknüpft, ob dieſe Willenserklä⸗ rungen unter Auweſenden oder unter Abweſenden erfolgen; das bürgerliche Geſetzbuch wollte nun die ſich beim fernmünd⸗ lichen Verkehr aufdrängende Frage, ob der rechtsgeſchäftliche Verkehr mittels Fernſprechers rechtlich generell als Verkehr unter Anweſenden zu gelten habe, nicht entſcheiden, ſondern der Wiſſenſchaft und Praxis überlaſſen und hat es deshalb ur für den Fall des Vertrags antrages die Gleichſtel⸗ ung des fernmündlichen Verkehrs mit dem Verkehr unter Anweſenden ausgeſprochen in dem Satze:„Der einem An⸗ weſenden gemachte Antrag kann nur ſofort angenommen wer⸗ den. Dies gilt auch von einem mittels Fernſprecher von Per⸗ ſon zu Perſon gemachten Antrage.“ Die herrſchende Meinung in Wiſſenſchaft und Praxis, und ſpeziell auch die Rechtſprechung des Reichsgerichtes, wendet nun dieſe Beſtimmung des 8 147 B. G.., die ſich ihrem Wort⸗ laut nach nur auf den Vertrags antrag bezieht, auf recht⸗ liche Willenserklärungen allgemein an(R. G. B. 61 S. 125 ff.). Die Anwendung dieſes Grundſatzes, daß die am Fernſprecher abgegebene Willenserklärung rechtlich einer Willenserklärung unter Anweſenden gleichzuſtellen ſei, hat aber zur Voraus⸗ ſetzung, daß die Erklärung von Perſon zu Perſon erfolgt, oder, wie das Reichsgericht ſich ausdrückt, daß der Hörer am Empfangsapparat die Perſon ſelber iſt, für welche die Erklä⸗ rung beſtimmt iſt, wozu noch hinzuzufügen iſt, und der Spre⸗ cher am Aufgabeapparat diejenige Perſon, von welcher die Willenserklärung ausgeht, ſo daß der Fernſpruch ohne Verwendung von Mittelsperſonen oder anderer Verkehrsmit⸗ tel erfolgt. In dieſem Falle iſt für rechtliche Zweifel kein Raum; es handelt ſich um eine Willenserklärung unter An⸗ weſenden, welche ſofort wirkſam wird und, wenn ſie einen Vertrags antrag enthält, nach 8 147 B. G. B. ſofort an⸗ genommen werden muß. Rechtliche Zweifel ergeben ſich dagegen, wenn die Erklä⸗ rungen am Fernſprecher nicht zwiſchen den Beteiligten ſelbſt, ſondern zwiſchen Mittelsperſonen, die nicht Vertreter im Willen ſind, abgegeben werden, insbeſondere z.., wenn die fernmündliche Erklärung an das Geſchäftskontor eines Kaufmanunes erfolgt, und ſich auf Anruf nicht det Firmeninhaber ſelbſt oder ein zur allgemeinen Vertretung bevollmächtigter meldet. 1 Neue Manuhei mer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 2 2 2 2 2 NT. 424 ee K TTT Amtsverſchwiegenheit durch Beamte im auswärtigen und diplomatiſchen Dienſte des Reiches, die darin beſteht, daß er den Inhalt ihm amtlich zugänglicher Schriftſtücke oder ihm erteilter Anweiſungen Dritten widerrechtlich mitteilt, unter Strafe. Eine weitere Strafandrohung— 8 355 StGB. rich⸗ tet ſich gegen Telegraphen⸗ und Fernſprechbeamte, die den Inhalt von Depeſchen oder Ferngeſprächen Dritten wider⸗ rechtlich bekannt geben, Was für dieſe Arten von Beamten geſagt iſt, gilt nach 8 359 StGB. entſprechend für Staats⸗ angeſtellte. Weiterhin bedroht 8 376 R. Abg. O. mit Geldſtrafe oder Gefängnis Beamte der Finanzverwaltung, die Verhält⸗ niſſe eines Steuerpflichtigen unbefugt Dritten mitteilen. In allen dieſen Fällen handelt es ſich aber um ganz beſtimmte Spezialzweige; die Mehrzahl der Beamten wird hierdurch nicht betroffen. Keiner Hervorhebung bedarf, daß ſolche Ver⸗ letzungen der Schweigepflicht, die die Tatheſtandmomente des Landesverrats oder der Spionage enthalten, nach den ein⸗ ſchlägigen Vorſchriften beſtraft werden. Eine Möglichkeit, kriminell an die Verletzung der Schweigepflicht durch Beamte und Staatsangeſtellte heran⸗ zukommen, bietet allerdings nach 8 332 StB.— paſſive Beamtenbeſtechung— der mit Zuchthaus den bedroht, der ſich für amtspflichtwidrige Handlungen Vorteile gewähren oder verſprechen läßt, Freilich werden dieſe Vorausſetzungen kei⸗ nesfalls in allen Fällen vorliegen. Es kann angenommen werden, daß in dem Falle der Sekretärin des Unterſuchungs⸗ richters das von der Stgatsanwaltſchaft eingeleitete Ermitt⸗ lungsverfahren in dieſer Richtung Aufklärung ſchaffen will. Es bleibt jedenfalls die Tatſache beſtehen, daß in zahl⸗ reichen Fällen ein ſtrafrechtliches Eingreifen gegen Perſonen, die die Intereſſen des Stgates und des Einzelnen durch man⸗ gelnde Diskretion auf das ſchwerſte gefährden, nach geltendem Recht unmöglich iſt. Die hierin liegenden Nachteile ſind von den maßgebenden Stellen auch durchaus erkannt und gewürdigt worden. Der Entwurf eines Allgemeinen deutſchen Strafgeſetzbuches, der 3. Zt. dem zuſtändigen Ausſchuß des Reichstages vorliegt, ent⸗ hält daher neben den im 88 141—143 niedergelegten Sonder⸗ vorſchriften für Beamte im auswärtigen Dienſt, Poſt⸗, Tele⸗ graphen⸗ und Fernſprechbeamte und Finanzbeamte noch eine allgemeine Vorſchrift im§ 140, die lautet:„Ein Amtsträger oder früherer Amtsträger, der ein ihm kraft ſeines Amtes anvertrautes oder zugängliches Geheimnis gegen Entgelt oder in der Abſicht offenbart, ſich oder einem anderen unrecht⸗ mäßig einen Vorteil zu verſchaffen oder jemand einen Nach⸗ teil zuzufügen, wird mit Gefängnis beſtraft. Die Tat wird nur auf Verlangen des Vorgeſetzten verfolgt.“ Intereſſant iſt, daß die inzwiſchen aufgegebene Reichsratsvorlage noch darüber hinausging und jede Offenbarung eines Amtsgeheim⸗ niſſes, ſofern die Offenbarung öffentliche oder private Inter⸗ eſſen gefährdete, mit Strafe bedroht. Immerhin bietet auch die Reichstagsvorlage gegenüber dem heſtehenden Zuſtande einen weit wirkſameren Schutz; bei ihrer Berufung wird wichtige Vorſchrift, der 8 3833 Ste B. ſtellt die Verletzung der zweifellos auch der Fall der Sekretärin des Landgerichtsrates Brühl eine Rolle ſpielen. Dr. jur. F. J. Dabei iſt zu unterſcheiden zwiſchen der Entgegen⸗ nahme und der Abgabe rechtsgeſchäftlicher Erklärungen. Hinſichtlich der Entgegennahme rechtsgeſchäftlicher Erklärungen gehen die rechtlichen Erwägungen von dem Ge⸗ ſichtspunkt aus, daß ein Geſchäftsmann, welcher eine Fern⸗ ſprecheinrichtung unterhält, damit zum Ausdruck bringt, daß er geſtattet, ſie zu fernmündlichen Erklärungen an ihn zu be⸗ nutzen. Auf Grund dieſer Erwägung wird von der Recht⸗ ſprechung, auch des Reichsgerichtes, anerkannt, daß eine an das Kontor eines Kaufmannes in deſſen Abweſenheit abgegebene ſernmündliche Erklärung im allgemeinen als ihm in dem Augenblicke zugegangene zu gelten hat, in welchem ſie von einem dazu Befugten, als welcher nach dem Reichsgericht in der Regel jeder kaufmänniſche Angeſtellte des Kontors anzuſehen iſt, entgegengenommen wird, ſo daß der Kaufmann dieſe in den Bereich ſeines Geſchäftes gelangten Mitteilungen ſo gegen ſich gelten laſſen muß, als wären ſie an ihn perſönlich gelangt. Ohne eine ſolche Auffaſſung wäre ein Rechtsverkehr mittels Fernſprecher auch praktiſch undurch⸗ führbar; wenn die fernmündliche Mitteilung an das kauf⸗ männiſche Perſonal nicht dieſelbe Wirkung hätte, wie die⸗ jenige an den Geſchäftsinhaber ſelbſt, würde die Benutzung des Fernſprechers im geſchäftlichen Verkehr ungeheuer an Be⸗ deutung verlieren müſſen. Es iſt Sache des Geſchäftsmannes, welcher einen Fernſprecher in ſeinem Geſchäfte einrichtet, auch dafür Sorge zu tragen, daß die durch dieſe Einrichtung ein⸗ laufenden geſchäftlichen Mitteilungen rechtzeitig an ihn ge⸗ langen. Läßt er es in dieſer Beziehung an Vorſorge oder ſein kaufmänniſches Perſonal es hierin an Zuverläſſigkeit fehlen, ſo muß dies dem Geſchäftsinhaber zur Laſt fallen. Selbſtverſtändlich iſt es Sache des Anrufenden, ſich darüber Klarheit zu verſchaffen, wer auf der anderen Seite ſich am Fernſprecher befindet, ob dies ein kaufmänniſcher Angeſtellter des Geſchäftes iſt oder etwa ein Unberufener, z. B. ein Büro⸗ diener, welcher zur Entgegennahme geſchäftlicher Erklärungen natürlich nicht berechtigt wäre. Hat der Anrufende auf ſeine Rückfrage die Auskunft erhalten, daß es ein kaufmänniſcher Angeſtellter iſt, mit dem er verhandelt, ſo kann er ſich hierauf verlaſſen, ſoweit nicht die Umſtände berechtigte Zweifel an der Unrichtigkeit der Auskunft erkennen laſſen, und die Erklä⸗ rung an den Angeſtellten wird ebenſo und zur ſelben Zeit wirkſam, als ob ſie in dieſem Augenblick an den Prinzipal ab⸗ gegeben wäre, ohne daß es darauf ankommt, ob und wann der Geſchäftsinhaber wirklich von der Erklärung Kenntnis erhält. Der Erklärende braucht ſich deshalb nicht weiter darum zu kümmern, ob ſeine Erklärung auch wirklich dem Geſchäfks⸗ inhaber zugeleitet wird. Demgemäß iſt z. B. eine Mängel⸗ anzeige nach 8 377 H. G. oder die Annahme einer kaufmännt⸗ ſchen Offerte rechtswirkſam erfolgt, wenn ſie rechtzeitig und ordnungsmäßig während der Geſchäftsſtunden fernmündlich an einen kaufmänniſchen Angeſtellten erklärt iſt. Dieſer als Regel geltende Satz, daß eine an das Kontor eines Kaufmannes in ſeiner Abweſenheit ergehende tele⸗ phöniſche Erklärung als ihm in dem Augenblicke zugegangen anzuſehen iſt, in welchem ſie von einem kaufmänniſchen An⸗ geſtellten des Kontors enigegengenommen iſt, hat jedoch eine Ausnahme dann, wenn dem Erklärenden bekannt war oder nach den Umſtänden bekannt ſein mußte, daß der Geſchäfts⸗ inhaber abweſend und daß es auch nicht möglich iſt, ihm noch rechtzeitig zur Treffung der erforderlichen Dispoſitionen Mit⸗ teilung zugehen zu laſſen. Aus der Auffaſſung der telephoniſchen Erklärung als einer ſolchen unter Anweſenden folgt, daß, wenn der eine Teil von der Erklärung deshalb keine Kenntnis nimmt, weil er ſie nicht hören wikl, alſo weil er z. B. das Hörrohr im entſchei⸗ denden Augenblick ablegt, dieſer ebenſo zu behandeln iſt, wle der Anweſende, welcher ſich die Ohren zuhält. Beide können ſich nicht darauf berufen, daß ihnen die Erklärung nicht zu⸗ gegangen ſei. Einer teilweiſe anderen Beurteilung unterliegt die Ah⸗ gabe telephoniſcher Erklärungen ſeitens der Angeſtellten eines Geſchäftes. Hter kommt alles auf die Bevollmächtigung der Angeſtellten an. Nicht alle kaufmänniſchen Angeſtellten haben ohne weiteres die Befugnis, für ihren Prinzipal ver⸗ pflichtende Willenserklärungen abzugeben; dieſe Befugnis haben nur Prokuriſten und Handlungsbevollmächtigte inner⸗ halb des Bereiches ihrer Bevollmächtigung. Dieſe kauf⸗ männiſchen Angeſtellten ſind Vertreter im Willen für ihren Prinzipal; ihre Willenserklärungen wirken daher innerhalb ihres Geſchäftskreiſes rechtlich ebenſo, als wenn ſte vom Prinzipal abgegeben wären, ſelbſtverſtändlich auch am Fern⸗ ſprecher, Wenn andere Angeſtellten infolge eines Auftrages des Prinzipals eine Willenserklärung am Telephon abgeben, ſo ſind ſie nicht Vertreter im Willen, ſondern nur Vertreter in der Erklärung, ſog. Boten; ihre Erklärung verpflichtet daher den Prinzipal nur inſoweit, als ſie dem Auftrage entſpricht. Die perſönliche Vorſicht erfordert daher, bei Vertragsverhand⸗ lungen mittels Fernſprechers durch Rückfrage bei demjenigen, welcher eine rechtsgeſchäftliche Erklärung abgiht, deſſen Stel⸗ lung im Geſchäft und Befugnis zur Abgabe ſolcher Erklärun⸗ gen feſtzuſtellen. Um ganz ſicher zu gehen, wird es für den Empfänger der Erklärung aber weiter ratſam ſein, ſich Ge⸗ wißheit über das Einverſtändnis des Prinzipals mit der ab⸗ gegebenen Erklärung zu verſchaffen, was zweckmäßig und ühlicherweiſe durch ſchriftliche Beſtätigung des Inhaltes des Ferngeſpräches geſchieht. Solche Beſtätigungsſchreiben nach telephoniſchem Rechtsverkehr werden von der Rechtſprechung als für den Inhalt der rechtsgeſchäftlichen Erklärungen maß⸗ gebend angeſehen.(Urteil des.⸗L.⸗G. zu Marienwerder vom 5. Febr. 1907). i Ergibt ſich bei der ſchriftlichen Beſtätigung des Jern⸗ geſpräches oder ſonſt, daß die Angabe des Angeſtellten über ſeine Stellung im Geſchäft oder ſeiner Befugnis zur Abgabe der rechtsgeſchäftlichen Erklärung nicht richtig iſt, indem der Angeſtellte entweder überhaupt keine Vollmacht oder keinen Auftrag beſaß oder ſeine Vollmacht oder ſeinen Auftrag über⸗ ſchritten hat, ſo iſt ein den Geſchäftsinhaber bindendes Rechts⸗ geſchäft nicht zuſtandegekommen. Eine Inanſpruchnahme des Geſchäftsinhabers könnte nur aus dem Geſichtspunkt des Schadenerſatzes erfolgen; das Nähere bezüglich eines ſolchen Schadenserſatzanſpruches würde ſich nach den Vorſchviften des 8831 B. G. B. richten, wenn vor dem Ferngeſpräch noch kein Vertragsverhältnis zwiſchen den Parteien beſtanden, nach den Vorſchriften des§ 278 B. G. B. dagegen, wenn die fernmünd⸗ lichen Verhandlungen ſich auf die Erfüllung eines beſtehenden Vertrages bezogen hätten. Im erſteren Falle würde der Ge⸗ ſchäftsinhaber ſich auch noch von jeder Erſatzpflicht befreien können durch den Nachweis, daß er bei der Auswahl des An⸗ geſtellten die im Verkehr übliche Sorgfalt beobachtet habe. Von beſonderer Bedeutung beim fernmündlichen Rechts⸗ verkehr iſt das unrichtige Verſtehen oder das Mißverſtändnis, welcher der Natur nach hier beſonders leicht und häufig vor⸗ kommt. Im Prinzip iſt das Mißverſtändnis heim ferumünd⸗ lichen Verkehr nicht anders zu behandeln, wie beim mündlichen Verhandeln anweſender Perſonen. Mißverſteht der Erklä⸗ rungsempfänger die Erklärung, ſo muß er doch die Erklärung an ſich als wirkſam gelten laſſen und kann nur, wenn er eine eigene auf dieſem Mißverſtändnis beruhende Willenserkl⸗ rung abgegeben hat, dieſe unter den Vorgusſetzungen des 8 110 B. G. B. anfechten. Einige Spezialentſcheidungen mögen hier noch von Intereſſe ſein: Nach einer Eutſcheidung des Oberlandesgerichtes zu Kiel(Rechtſprechung der.⸗L. G. B. 15, S. 316) muß der Empfänger einer ſernmündlichen Er⸗ klärung, wenn er behauptet, er habe die Erklärung nur teilweiſe gehört, dies beweiſen, und nach einem Urteil des Reichsgerichts(bei Seuffert Archiv B 61 S. 125) foll derjenige, welcher ein mittels Fernſprechers gemachtes Vertragsangebot mit„Ja“ oder einer gleichbedeutenden Zuſtimmungserklä⸗ rung beantwortet und alsdann Irrtum und Nichtzuſtande⸗ kommen des Vertrages behauptet, darlegen und beweiſen müſſen, wie er das Angebot verſtanden und wie er ſich geirrt hat. Der Deutſche Juriſtentag tritt Mittwoch, 12. September in Salzburg zuſammen. Auch diesmal werden wieder Themen von großem allge⸗ meinen Intereſſe erörtert werden, in erſter Linie die Frage der Uebernahme der Juſtiz auf das Reich. Als Gutachter ſind der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete Landgerichts⸗ direktor Wunderlich und Landgerichtsdirektor Tö we, als Berichterſtatter Senatspräſident am Reichsgericht Rei⸗ chert und der Präſident des bayeriſchen oherſten Landesge⸗ richtes v. Untzner berufen worden. In einem Artikel in der„Deutſchen Juriſtenztg.“ ſpricht ſich Abg. Prof. Dr. Kahl ohne Einſchränkung für die Uebernahme auf das Reich aus. Weiter wird die Reform des Strafprozeßrechtes den Juriſtentag beſchäftigen. Hierzu hat nehen Profeſſor Graf Dohna der Berliner Rechtsanwalt Alsberg ein Gutachten erſtattet. Ueber eine Aenderung des Ehe ſchei⸗ dungs verfahrens wird Reichsjuſtizminiſter a. D. Schiffer referieren. Schiffer verlangt, wie er erſt letzthin in ſeinem bedeutſamen Buch über die deutſche Juſtiz aus⸗ führte, daß das Eheſcheidungsverfahren dem Prozeßrichter genommen und der freiwilligen Gerichtsbarkeit, alſo dem Vormundſchaftsrichter übertragen wird. Weitere Punkte der Erörterung auf dem Juriſtentag werden bilden: Vorbildung und Berufslaufbahn der Straf⸗ rechtsorgane, die Kartellgeſetzgebung, der ſtrafrecht⸗ liche Schutz der Arbeiterſchaft, die Neuregelung der Haft⸗ pflicht für die Transportanſtalten und endlich die Grundſätze über die Bewilligung der Einnahmen und Ausgaben für die Haushalte des Reiches und der Länder. 6. Seite. Nr. 424 Neue Mannheimer Zeitung. . den 12. September 1928 irtſehafts · und Handels Die ſtrittigen Binnenſchifſahrte Aboaden Weitere Wettbewerbsverſchärfung zwiſchen Schiene und Waſſerweg Gegen die vom Reichsverkehrsminiſtertum beabſichtigte 11proz. Erhöhung der Schiffahrtsabgaben erhebt der Reichs ausſchuß der deutſchen Binnenſchiffahrt in einer Zuſchrift ſchärfſten Widerſpruch. Es wird darin betont, daß weder der Reichswaſſerſtraßen⸗Beirat, noch die Spitzenverbände der Binnen⸗ ſchiffahrt von der beabſichtigten Tarifmaßnahme vorher unter⸗ richtet worden ſeien. Es ſei bekannt, daß die Reichsbahn die Wetthewerbstarife von der Erhöhung ausgenommen hat. Unter ihnen befänden ſich aber alle Ausnahmetartfe mit Ausnahme der Binnenumſchlagstari fe. DieReichsbahntariferhöhung würde ſich alſo vor allem in einer Zuſatzbelaſtung der An⸗ und Ablauffrachten auswirken und damit eine weitere Ver⸗ ſchärfung des Wettbewerbs zwiſchen Schiene und Waſſerweg zu ungunſten des letzteren herbeiführen. Wenn die jetzigen Abgaben die Betriebs⸗ und Unterhaltungskoſten der abgabe⸗ pflichtigen Waſſerſtraße noch nicht decken, ſo dürfte die Schiffahrts⸗ ahgabenerhöhung wenig geeignet ſein, eine Einnahmeſteigerung her⸗ beizuführen. Die Binnenſchiffahrt zehre heute bereits von der Subſtanz. Die Erhöhung der Schiffahrtsabgaben müſſe ſich in einer Droſſelung des Waſſerſtraßenverkehrs und damit in einer Vermin⸗ derung der Einnahmen auswirken.— Das Reichsverkehrsminiſte⸗ riüm betont demgegenüber, daß finanzielle, verkehrspolitiſche und Paupolitiſche Erwägungen in Betracht kommen. Wenn die Waſſer⸗ ſtraßen zurzeit den für ihre Erhaltung erforderlichen Koſtenaufwand nicht ſelbſt decken können, ſo ſei dies in erſter Linie auf pie ſchwie⸗ rigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe zurückzuführen. Deszalb waren lange Zeit ermäßigte Ankurbelungstarife erforderlich, die erſt allmählich auf Vorkriegshöhe gebracht werden können. Das Defizit der Waſſerſtraßen⸗Verwaltung aus den reinen Betriebs- koſten beträgt etwa 3,3 Mill.„, und wenn auch die Anleiheverzin⸗ ſung und Tilgung in Betracht gezogen wird, kommen weitere 4 Mill. Defizit hinzu. Die Tarife müßten zur Deckung der Selbſtkoſten um 50 v. H. erhöht werden, dagegen würden 23 v. H. genügen, um das Defizit aus den Betriebskoſten zu decken. Tatſächlich ſollen ſie aber nur um 11 v. H. erhöht werden. Zwetdrittel der Waſſerſtraßen wür⸗ den aber, da ſie überhaupt abgabenfrei ſeien, von der Gebührenord⸗ nung nicht betroffen werden. Außerdem ſeien verſchiedene Aus⸗ nahmen, ſo für Kohle und lebenswichtige Nahrungsmittel, geplant. * Zulaſſung von 7,2 Millionen neuen Aktien der Rheiniſchen Creditbank. Auf Grund des im Deutſchen Reichsanzeiger vom 25. Auguſt 1928, Nr. 198, veröffentlichten Proſpekts ſind 7 200 000/ neue Aktien Stück 7 200 über je 1000% N. 1 bis 7200 der Rhei⸗ niſchen Creditbank in Mannheim zum Handel und zur No⸗ tierung an der Frankfurter und an der Mannheimer Börſe zugelaſſen worden. * Rheiniſche Pianofortefabrik AG. vorm. C. Mand, Koblenz.— Dividendenlos. Die Geſellſchaft weiſt nach den üblichen Abſchrei⸗ bungen einen Gewinn von rd. 96 000 4(i. V. 80 000) aus, der vorgetragen werden ſoll. Eine Dividende kommt ſomit wieder nicht zur Verteilung.(AK. 750 000&&.) Motor AG. für Kraft⸗ und Verkehrsweſen, München⸗Berlin. Das Inſtitut, deſſen Aktienmehrheit auf die Kreditanſtalt für Verkehrsmittel AG. Berlin übergegangen iſt, veröfſent⸗ licht erſt fetzt ſeinen Abſchluß für 1927. Es verbleibt ein vorzu⸗ tragender formaler Reingewinn von 16 970(i. V. 1608) A. Die einzelnen Bilanzpoſten laſſen eine Ausdehnung des Geſchäftes erkennen, deſſen Forcierung fedoch nicht mit den erhofften Erfolgen verbunden war. Zum Aufſichtsrat wurden nach dem Ausſcheiden der Allianz⸗Gruppe hinzugewählt Dr. Schmidt⸗Branden(Dresdner Bank), Geh.⸗Rat Simon(Diskont⸗Kredit AG. Zürich), Reg.⸗Rat Oeding(Kreditanſtalt für Verkehrsmittel), Dir, von Mayerhauſer [(Bayeriſche Vereinsbank), Dr. Kurt Arnhold(Gebr. Arnhold), Juſt.⸗ Rat Dr. Waſſermonn(A. E. Waſſermann, Bemberg⸗Berlin), Prof. Dr. Stein(Strauß u. Co., Karlsruhe), Dr. Kohn(Anton Kohn, Nürnberg). Allgemeine Baugeſellſchaft Leuz u. Co., Berlin. Ein Banken⸗ zonſortium unter Führung der Berliner Handelsgeſellſchaft hat 7,5 Millionen Mark, alſo das geſamte Kapital der Allgemeinen Bau⸗ geſellſchaft Lenz u. Co. an der Berliner Börſe eingeführt. Der Proſpekt enthält neben der erſten Jahresbilanz per 31. Dez. 1927 einen Zwiſchenſtatus per 30. Juni 1928, deſſen bemerkenswerte Einzelheit eine Erhöhung des Bautenkontos von 2,87 auf 7,88 Mill. Mark ausweiſt. Hierbei wird bemerkt, daß die Hoch⸗ und Tiefbau⸗ umſätze im Jahre 1927 etwa 16 Mill.„ betrugen und faſt aus⸗ ſchließlich auf das Inland entfielen und daß dieſe Umſätze im lau⸗ fenden Geſchäftsfahr um etwa über 50 v. H. übertroffen wer⸗ den dürften. Der Proſpekt bringt weiter eine Ueberſicht über die Beteiligungen des Unternehmens. Eine Angabe darüber, ob Aktien der Dyckerhoff u. Widmann AG. erworben worden ſind, werden im Arntpekt nicht. :2 Vorwürfe gegen die Opel⸗Elite⸗Diamaut⸗Werke. Fritz Schlee AG.— Das Aktienkapital iſt verloren). In der HV. der Fritz Schlee AG. in Dresden, deren Aktienkapital zu 20 v. H. im Beſitz der obigen Geſellſchaft iſt, richtete das Vorſtandsmitglied Konſul Schlee ſehr heftige Angriffe gegen die obige Geſellſchaft. Er ſchob ihr die Schuld am Konkurs ſeines Unternehmens zu, da die Elite⸗Diamant⸗Werke ihre Verſprechungen bezüglich Lieferung des neuen Autos und der Reklame dafür nicht gehalten hätten. In der folgenden Ausſprache und bei den Abſtimmungen ſtellten die Elitevertreter zahlreiche Anträge, die ſämtlich abgelehnt wurden, und (HV. der gaben gegen faſt alle Beſchlüſſe Proteſt zu Protokoll. Die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, die mit einem Ver lu ſt von 245 108/(bei einem Kapital von 20 000 /] abſchließt, wurde mit Mehrheit genehmigt; der Elitevertreter gab Proteſt zu Protokoll. Die Vorſtands⸗ und zwei der Auſſichtsratsmitglieder wurden ent⸗ laſtet, dagegen wurde dem bisherigen Aufſſichtsratsvorſitzenden, Kom⸗ merzienrat Günther, der bis vor kurzem Generaldirektor bei Elite war, die Entlaſtung einſtimmig verweigert. Mit großer Mehr⸗ heit wurde ein Antrag angenommen, nach§ 268 HGB. die Anſprüche der Geſellſchaft gegen Günther aus ſeiner Geſchäftsführung zu ver⸗ folgen. An Stelle Günthers, der ſein Amt niedergele gt hatte, wurde der Aktionär Ebert neu in den Auſſichtsrat gewählt. Da die Schlee⸗ Geſellſchaft inzwiſchen in Konkurs geraten iſt, hatten ſich die Anträge auf Sanierung des Unternehmens erledigt. Nach Mitteilung des Vorſtandes ſoll die Elite⸗Geſellſchaft Schlee gegenüber in Höhe von mehreren 100 000/ ſchadenerſatzpflichtig ſein. * Fritz Cohen, Tuchfabrik.,.⸗Gladbach.— Neugründung. Unter der Firma Fritz Cohen AG. Tuchſabrik,.⸗Gladoͤbach iſt eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 1,5 Mill./ exrichtet wor⸗ den, die die geſamten Aktien und Paſſiven der unter gleichem Namen arbeitenden Firma mit Ausnahme der Immobilien, Ma⸗ ſchinen und Einrichtungen übernimmt. Das Geſchäftsfahr iſt das Kalenderfahr. Es handelt ſich bei der neuen Firma um eine reine Familiengründung. Im Aufſichtsrat iſt die Deutſche Bank durch Bankdirektor Karl Wuppermann vertreten. Die neue Lebensverſtcherungs⸗AG. in Hamburg. Die Nord⸗ deutſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft hat eine neue Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaft gegründet unter dem Namen Nord⸗Deutſche Lebensver⸗ ſicherungs⸗Ac. Das Kapital von 3 Mill.% mit 25 proz. Einzah⸗ lung iſt voll untergebracht worden, ohne daß das Konſortium, das zur Uebernahme der nicht bezogenen Aktien vorgeſehen war, in Anſpruch genommen wurde. Der neuen Geſellſchaft wird von der Nord⸗Deutſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft ein Organiſationsfonds von 750 000„ zur Verfügung geſtellt. Den Aufſichtsrat der neuen Ge⸗ ſellſchaft bilden Dr. Richard C. Krogmann(Wachsmuth u. Krog⸗ mann) Vors., Hermann Münchmeyer(Münchmeyer u. Co.], Dr. Carl Melchior(M. M. Warburg u..), Dr. Fritz Jeſſen(Nord⸗ deutſche Bank), Walter Schues(Norddeutſche Verſicherungs), alle in Hamburg, und Gen.⸗Dir. a. D. Hofrat Ernſt Drumm in Mün⸗ chen. Zum Vorſtand iſt Dir. Dr. Gimkiewiez(früher München) beſtellt worden. Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung hat bereits die Genehmigung zum Betrieb der Lebens⸗ und Rentenver⸗ ſicherung im Deutſchen Reich, in der freien Stadt Danzig und dem Memelgebiet erteilt. 10 Breslau hilft Linke⸗ Hofmann. Die Linke⸗Hofmann⸗Buſchwerke AG. werden für das Breslauer Werk von der Stadt Breslau einen größeren Auftrag erhalten, um die infolge der allge⸗ mein wenig günſtigen Beſchäftigungslage ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Die Stadt Breslau wird aus Mitteln eines Zwiſchenkredits bei der Geſellſchaft 50 Motorwagen zum Preiſe von je 20 000 4 und 50 Anhänger zum Preiſe von je 19 250 4 beſtellen. Die geſamten Koſten einſchl. der elektriſchen Aus⸗ rüſtungen werden 2,78 Mill.„ betragen. Damit dürfte der Geſell⸗ ſchaft vorübergehend geholfen ſein. Im übrigen iſt ſowohl im Waggon⸗ als auch im Lokomotivbau der Eingang von neuen Aufträgen ſehr gering. Das Werk iſt im Lokomotivbau nur mit der Abwicklung alter Aufträge beſchäftigt. Im Waggonbau erhielt die Geſellſchaft eine Quote des von der Reichsbahn für die elektriſche Stadtbahn Berlin erteilten Auftrages. Außerdem erwartet man jetzt einen Teil der Reichsbahnaufträge für 1929. Der Auftragseingang für Dieſel⸗Mo⸗ toren hat in letzter Zeit nachgelaſſen. Raupenſchlepper, das bekannte Spezialfabrikat der Linke⸗Hofmann⸗Buſchwerke, werden nach wie vor ſehr rege gefragt. Hier kommt auch das Auslandsgeſchäft mit Polen, Ungarn uſw. immer mehr in Gang. Der Hauptanteil entfällt aber nach wie vor auf den Inlandsabſatz. drohenden Entlaſſungen auf * Hilfe für die Schweizer Landwirtſchaft. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat die Denkſchrift über eine außerordentliche Staats ⸗ beihilfe zur Linderung der landwirtſchaftlichen Notlage herausgegeben. Es wird ein Kredit bis zu 10 Mi ll. ſchweiz. Fr. verlangt, von dem für die Milchwirtſchaft zur Entlaſtung des Käſemarktes 6 Mill. Fr. verwandt werden ſollen. Die Kredite ſollen den Reſerven entnommen werden, die als Kursgewinne bei der Rückzahlung der Bundesanleihen in Amerika angeſammelt wurden. Der Beſchluß der Regierung in dieſer Angelegenheit ſoll baldigs erfolgen. * Guter Abſchluß einer belgiſchen Reederei. Die belgiſche Kongo⸗ reederei, an der jetzt auch Cockerill und die Société Générale betei⸗ ligt ſind, erzielte im vergangenen Geſchäftsjahre einen Reinge⸗ winn von 4,2 Mill. Frs. Die Dividende iſt auf 25,20 Frs. nette (i. V. 0) feſtgeſetzt. Vörſenberichte vom 12. September 1928 Mannheim befeſtigt Nach der geſtrigen Abſchwächung war der Aktienmarkt heute er⸗ holt. Die leichte Ueberwindung des Medio und die abſchwächenden Erklärungen, die der franzöſiſche Außenminiſter inzwiſchen der Preſſe über ſeine vorgeſtrige Rede gegeben hat, boten der Speku⸗ lation etwas Anregung. Hiervon konnten beſonders Reichsbank⸗ anteile und Kaliaktien profitieren. Zur Kaſſanotiz konnten von Induſtrieaktien Farben, Deutſche Linoleum, Weſteregeln, Bremer Oel und Maikommer im Kurſe anziehen. Exkluſive Dividende wurden 10 und 15 v.., Großkraft Mhm. Vorzüge mit 126 v. H. bzw. 187 v. H. G notiert. Von Verſicherungsaktien wieder Mhm. Verſicherung mit 150 gehandelt. Banken⸗ und Brauereiaktien lagen unverändert. Feſtverzinsliche Werte ohne Anregung. Fraukfurt feſter 5 An der heutigen Börſe war die Haltung allgemein etwas feſter. ach dem glatten Verlauf des geſtrigen Prämienerklärungstages ſchritt die Spekulation auf den meiſten Marktgebieten zu Deckungs⸗ käufen, zumal in Anbetracht des reichlichen Angebots von Pro⸗ longationsgeldern auch zum Zahltag keine Schwierigkeiten eintreten dürften. Günſtig beinflußt wurde die Stimmung außerdem durch die ſehr feſte Tendenz der geſtrigen Newyorker Börſe, ferner ver⸗ wies man auf den guten Zeichnungserfolg der Disconto⸗Comman⸗ ditanleihe in Amſterdam. Etwas lebhaft gefragt waren aber nur einige Spezialwerte, da das Intereſſe des Publikums am Börſen⸗ geſchäft weiterhin gering blieb. Bei der erſten Notierung waren gegen die Abendbörſe meiſt etwa—3proz. Kursbeſſerungen zu ver⸗ zeichnen. Stärker erhöht waren am Markt der Kaliaktien Aſchers⸗ leben mit plus 5,75, Weſteregeln mit plus 4. Salzdetfurth gewannen 1 v. H. Rege Nachfrage beſtand ferner nach einigen Bankwerten, ſo nach Berliner Handelsgeſellſchaft, die 5,25 v. H. anziehen konnten und nach Reichsbank, die auf umfangreichere Deckungskäufe 4,75 v. H. höher eröffneten. Am Chemiemarkte waren J. G. Farben 1% und Scheideanſtalt 1,5 v. H. gebeſſert, während Holzverkohlung nur behauptet blieben. Am Elektromarkte waren Siemens mit plus 2,75 v. H. bevorzugt. ACG. lagen 1,5, Licht und Kraft 2 und Geffürel 2,11 v. H. höher. Montanwerte lagen weiterhin ziem⸗ lich ſtill und gab es auch hier überwiegend Kursbeſſerungen bis etwa 1,5 v. H. Autoaktien eröffneten gut behauptet. Schiffahrts⸗ werte 1,75 v. H. befeſtigt. Zellſtoffaktien blieben vernach⸗ läſſigt. Deutſch Linoleum konnten 3 v. H. anziehen. Am Auleihe⸗ markt war Altbeſitz⸗Anleihe weiter etwas erhöht. Intereſſe beſtand für Türken namentlich für die Bagdad⸗Serien, ebenſo waren Ana⸗ tolier weiter etwas gefragt. Im Verlaufe machte die Beſſerung der Stimmung Fortſchritte, da die außenpolitiſche Lage weit ruhiger be⸗ trachtet wurde. Am Bankenmarkte waren Bexliner Handelsgeſell⸗ ſchaft und Reichsbank weiter verlangt und etwa 2 bis 3,5 v. H. feſter, Danatbank gewannen 1,5, ebenſo AEG. und Siemens je 1,5 v. H. Der Geldmarkt war etwas leichter. Tagesgeld 6 v. H. Am Deviſen⸗ markt nannte man Mark gegen Dollar 4,1975, gegen Pfunde 20,360, London Kabel 4,8510, Paris 124,24, Mailand 92,75, Madrid 29,30 und Holland 12,10%. Berlin etwas feſter Nachdem an der geſtrigen Newyorker Börſe neue Rekordhöchſt⸗ kurſe notiert worden waren und das Tagesgeld drüben eine Erleich⸗ terung erfahren hatte, zeigte ſchon der heutige Vormittagsverkehr eine etwas freundlichere Grundſtimmung, ohne baß allerdings vom einer Geſchäftsbelebung geſprochen werden konnte. Nach dem ohne Schwierigkeiten überwundenen Medio ſchritt die Spekulation, die wenig übrig hat, an faſt allen Märkten zu Deckungen und Rücckh⸗ käufen per Ultimo. Aber auch die kleinen Kauforders außenſtehender Kreiſe waren beſonders für Spezialwerte eingetroffen. Dieſe führten bei Papieren wie Reichsbank, Danatbank, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft, Glanzſtoff, Polyphon, Siemens und Kali⸗Aktien zu ſtärkeren Kursgewinnen. Von Nebenwerten waren Wicking Zement, Ham⸗ merſen Charlottenburger Waſſer und Sarotti beobachtet. Im allge⸗ meinen betrugen die Beſſerungen bis zu 1,5 v. H. Beachtung fanden Oberkoks, Zellſtoff Waldhof, Charlottenburger Waſſer und Polyphon, auch Svenska konnten nach einem Anfangsgewinn von einer Mor weitere fünf Mark gewinnen. Gegen 1 Uhr wurde das Geſchäfß vorübergehend wieder etwas ruhiger. Die Kurſe behaupteten ſich aber auf dem erhöhten Niveau ziemlich gut. Anleihen freundlicher. Ausländer ruhig, Bosnier und Rumänen gebeſſert, Pfanödbriefmarktz behauptet. Roggenpfandbriefe uneinheitlich. Zehnprozentige Aus⸗ gaben bis 15 Pfennig ſchwächer. Liquidationspfandbriefe und ⸗Am⸗ teile überwiegnd höher. Deviſen eher etwas angeboten. Geldmarkt unverändert. Tagesgeld—7, Monatsgeld 8,25—9, Warenwechſel 678 v. H. und darüber. Der Kaſſamarkt lag uneinheitlich, aber über⸗ wiegend—2 v. H. feſter. Braunſchweiger Kohle notierten 5, Mecha⸗ niſche Linden ſogar 10 v. H. höher. Bis zum Schluß blieb die Stim⸗ mung recht feſt, da man auch in der zweiten Börſenſtunde eine Aus⸗ landsbeteiligung bei den Spezialwerten beobachten wollte. Im Ver⸗ laufe der Börſe waren Glanzſtoff bis zu 10, Bemberg 8 v. H. und Syenska 8,5 J. gebeſſert. Bei kleinen Umſätzen ſind Deviſen gegen Reichsmark angeboten, Dollar ſind mit 4,1970 zu haben. Spanien iſt ſchwächer, es notiert gegen London 29,30 nach 29,24. Die übrigen Valuten ſind un⸗ verändert. 12. 12. 11. 11. 5 11 11 N 11. 12. H. 1 Kurszettel der Nodes ee Zeltun Bd. Maſch. Durl. 164.0 164,0 Frankfurter Gas 2 145,0 Petersuniongerf. 108,0 105,5 Allg. Elektr.⸗G. 180,6 188,5 Grün& Bilfinger 170,5 170,3 Rhein. Chamotte 68,80 61 2 53,0155 Bad. Uhren. 1,25 13,— Frkf. Pok.& Wit.— f. Nähm. Kaäyſ. 52,25 52,25 Ammendf. Pap. 209.0 209,0 Gruſchwitz Textil 87.— 87,50 Rhein. Elektrizit. 158,0 N Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Baſt.⸗G.. 2380—.— Ge ebe 2845 Philipps Frankf.—,— 29,— Anhalt. Kohl.. 99.75 99,60 Hacethal Draht 88, 5090 e Led.——. Bayr. Spiegel 61,50 61,50 Zesfürel. Por, ellan Weſſel 88,— 88,— Aſchaffbg. Zellſt. 210,0 2125 Hackerhal dre„e Rheinſtahl 143,0 14 Mannheimer Effektenboͤrſe vom 12. September be 4 Feet 4800 880 gen. 420 e e 8 6 Saane 8e. 189 land fel een 1625 5 Bergm. Elektr. 200,0 5 Rein. Gebher Sch.—.—.„ Roſttzer Zucker 74.5074, 2) bag Sen n go g dan.,. 0 0 e 55 88785 uren ge de. 1849 1068 7% Bad Kom. Gd 87,75 87.75 Schwartz Storch. 181,5 181,5 18%„„ BA 150,0 187,0 Brown Boveri. 158.5 156,5 Heid& Neu. 43,50 44,— 5 St. A. 1 0 154,5 Bamag⸗Meguin 19,7520. Slice 1 8 5 f Rütgerswerke 104,0 105.8 8bafenstadt 925 75 7620 Werger Worms 200,0 200,0 Karlsr.Näh, Haid— Hanmerſeg Roeder, Gebr. D 125,0 124,0 J. P. Bemberg. 490,0 498,0 5 r Bergb. 150.5 150.7 Sachſenwerk.—— 12255 100% Phm. Gold 102,0 102.0 C. 5. Knort. 148,0 148,0 Cement Heidelb. 195,9 13,9 Hanfwerk, Füßen 135,0—.— Rückforth 700105 5 Bergmann Flekt. 197,5 200,0 Harb. Maſchſn. 20.75 21,— Salzdetfurth 45006 45552 99% 1885 57785 77 15 Bad. Aſſekurang 229,0 228,0 Konſerven Braun 78,— 70,50 Chemo Als 120 129605 Hirse ch. 1810 7250 Rütgerswerke. 103,0 105,0 Bert 201 55 125 9 140 eg 9— 2425 Sarottt 1800 192,3 Gold inent. Berſ 105, 3 2878 Hirſch Kupf. u 5 5— Scheidemandel—— ß.. ß., Badische Beuf. 130,0 1700 Sberrh. Berſſch.——, pfälz müßten. 189.0 fed... Brachnes 3 Selzverkoß 425 9 96— Sn Vac. 1255 1295 e 99725 Hieſch kuvfer 15, 19.0 Schug. ö. 200288 A. Hon, 5 15 199.9 N-G. f. Seitinb. 6) 07 2. Escher. Kc 250 88 Daimler Benz 120 e 95 8 8885 uckert. Nrbg. 10 202,7 Bremer Pulkan 188.5 8 Poe ch f 4 20 7 8 dbeiß 5 3560 280.0 een 42 420 Fee Hase 1080 000 Ste. dea 4 ff d Eig. dee 2888 Jagen. 875 86— e ECV 8. 19001350 Dise aimler⸗Benz 0 Sit ra Wer 52 5 215 3 8 35 Phil. 5 6 141,0*. Sid Been. 600 a0 Deulſche Bac ic 40 Sid. uc 4480 4455 See 3570 Kamm. gaiſersl. 258.0 8 F Geer 140 Stoebs Kareng. 470288 Durlacher Hof 140,0 140,0 Enzinger unten 9g——— Verein dtſch. Delf. 80,.— 80,.— Dresd. S 15—— e Karſtabt Rud.—.——.— db. 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Seder Spier—.——,— Ufa(Freiverk.). 89,— 89. 0 5 Lüdenſcheid Met. 89.— 90,— 8 55 7 00 225 5% Preuß. Kali—— 6,30 Nürnbg. Verein 150,0 161,0] Rheinſtahl... 144.0 148,0 Elktr. Licht u. K. 2205 220,8 Magirus.⸗G. 42,0 44,50 Weſtereg al, 8070 Preuß Rogg 9,50.80 Oeſt. Ered.⸗Anſt. 35.— 85,— Riebeck⸗Montan———.— Berliner Börſe vom 12. September Emaille Ullrich 19,75 18,.— Mannesmann 135,2 135,0 Wicking Cement 188,717 50% Södd. Feſtwö, 2,10 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 180,0 160,0] Salzw. Heilbr. 198,0 198.0 Enzinger ⸗Union 79.7879, Mansfelder Akt. 110,7 1113 Wiesloch Touw. 103,5 lo. 6% Grkr..abg. 15.50—— Reichsbanz: 302.9 818.0 Seuus Bergbau 118,0, 118,0 Feſtverzinsliche Werte 4% oalnateser' I 2177 2277, Berl. Pandelsg. 222.9 292,9 Eſchw. Ber kwerr 253,0 228,0 Markt- u. Kußlh.450,2 150,0 Wifſener Petan 10 dea 89 check A- G..—,— Rhein. Ereditor. 120.2125, Peru. Jaurahütte——.%%„„III 20.80 20,75 Com. u. Priotbr. 85,0 186,7 Jaber Bleiſtiſe. 26,—, 85,85 Warimit, Hütte de Wittener Gußſt. 85,50 84,— Beeneh W. Don. Sid eden. 197,0 197,7] Per. Stahlwerke——197.— een gr 95,— 95,10 e 5 5 575 Jahlb. List e Ev, 1257 120.2 1 ind. 284,0 472 Wolf. Buckau.—.— 0 1 dd. Boden⸗C.—.— 6% Reichsan——=. t. Aſtatiſche 52. 2 9 85 ez Söhne 58, Seid g 20 dad en) 93, 5,29 Sud. Diegento 18088 18678 Zuduftrie-Astie Disch. Ablösgſch 82,— 82,78 Cransport⸗Aklien. Daauſche Bank 18), 1675 96. 2% e 262 Miag⸗Mühlen 140,0 44458 Jetons 88 5 800 Pfälzer..9 95,.— 5,25 Wiener Bankver. 18,28 18.25 uſtrie⸗Aktien. 9955 Ablöfgrecht 16,90 18.90 Schantungbahn 6,75 8,80 Dtſch. Ueberſee Br. 1049 1555 Feidmühte Pap. 1400 2450 Mix& Geneſt. 1200 1208 Seat Minen. 52,8558 %. 2 9 5 85.— 99 Württ. Notenbk.—.— 164,0 Eichb.⸗Mannh. Bad. 910.. 18,.— Ach f. Verkehrw. 1874 15 8 Disconto B 580 0 Faun Guifll. 148,7 149,7 Motoren Deutz 20 61.— %„„R. 1 75 Te 60% Grkr. Mh. K. Allg. Lok. u. Str. 1 dner Ban 0,0 171,0 f 2] Mühlheim Berg. 113,0 113,0 %„„fl 85.— 84.— Frgr N. u. Wiel. 15 15 Feninger de 1677 87, prß. Haltan. 51 1880 Bund Eifeneahn 1250 fe 9 Weteid gredbt. 58— 2 K. Pester ie e Sreiverkehrs⸗Kurſe. ü ⁵nßßnntnnnßßndtdtdßß %%% Rhe itt. Jig.„ ee ee 9 2889 5% Roggenrentb— Hapag 161,0 162 Reichsbank 814,2 Gaggenau V. ⸗A. 27.— 27,— N ollkäm 0 Ruſſenbane 4%% Piälz. Bid. 46,25 78,30 Oberrh. Berſ⸗G.—. Schöfferh. Andg. 840 38750 500 aBanbſch. Rog. 8,95.01 H. Südamerika 189,0 1805 Rhein. Crepitbk. 1270 4270 Gebhard Textil 118,0. Oberſchl. E. Bed. 104, 104, 2 Sei 5 9080 4½% Füdb. Lig, 74,85—.— Cransport- Aktien. Fa Abb 161.70 183 anſa Diſchiff 191,5 196,5 Süddeutſch. Disc. 185,5 135,5 Gelſenk. 4 Ke. 1255 125,5 Sberſchl. Kolsw. 111,0 112,8 Heldburg. 104.0 403,0 47 b—.——.— i ucherbrüu... 468, ae Mesttaner. 49,59 40,80 Nerbd. Land 1525 1840 Frauff. Allgem. 186,0 185,5 Genſchow& C 99,25 99,25 Orenſt.& Koppel 117,0 118,5 Adler Kali 66„ Pr.. B. Lig 78,85 78,85 Bad. Lokalbahn 7 Werger. 204,0 205,04 4% Türk. Ad.. 1175 Verein Elbeſchiff.—.— 60, 75 Germ. Portl.⸗ 8. 1920 193,0 Hbbnt Berben el., 89 r Diamond 17.75 1155 Hapagg 425„Bagd.⸗Eiſ 5 4 Gerreshei: Glas 181,5 181,0 au 1 25 Vauk⸗ Akctien. Heidelb. Straßb. 80,50—.— Accumulatoren—— 4 0„ g 1 1,15 Sauk Akkien. Iuduſtrie-Akkien. Geſ. f. elkt. Unt. 284,0 265,2 Polyphon—.—.. 280 210 Allg. D. Crebitb. 140,5 141,5 Nordd. Lloyd. 15,7 155,0 Adler Kleyer 455 125.5 40„ unif. Aul. 15,80 17.— Accumulatoren 175,0. Gebhardt 2870 235,2 Rathgeber Wagg. 86 38 86,75 Ronnenberg... Badiſche Bank 168,0 Schantungbahn.—.——.—Adt, Gebr. 40.— 40% 1 9 5 0 191111— 1 Bank f. el. Werte 160,0 161,7 Adler& Oppenh.—.——. ſchmidt Ty. 102,5 102,5 Reisholz Papfer 240.5 241,0 Sloman Salpet. 100, 0 1000 e e 25! armer Bank 0 Seſtrr.⸗U. St. B. I- IA un N Ji Anat. Ser 21, arm. ankver 1 exander 5 U r. Graßmann Rhein. Br. 0 2 0. e 8 2 A Se * 1 Sa Sens Sn 2 Mittwoch, den 19. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3 l eilt Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 13. September i Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9) Königswuſterhauſen(Welle 1250) 21 Uhr: Populäres Orcheſterkonzert, Tanzfunk. Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Walter Niemann ⸗Stunde, dann Uebertragung aus Gleiwitz. Frankfurt Welle 428,6) 13.30 Uhr: 20.15 Uhr: Miß Dudelſack, Operette. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Die Muſik der Blinden, dann Kabarett. Königsberg(Welle 308) 20.30 Uhr: Ikarus. Langenberg(Welle 468,8) 20 Ühr: Abendkonzert, dann Kon⸗ zert von Düſſeldorf. Seipzig(Welle 365,8) 20.15 Uhr: Sinfoniekonzert. München(Welle 585,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 17 Uhr: Konzert, 19 Uhr: A bifſferl in Grinzing beim Heurigen, 20.90 Uhr: Konzert. n Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, Konzert, 20.15 Uhr: Wiener Muſik, 22,15 Uhr: ſpiel in einem Akt. Ausländiſche Sender: Bern(Welle 41) 20.90 Uhr: Italieniſcher Abend, 22.05 Uhr: Konz. Budapeſt(Welle 555,6) 20.30 Uhr: Bunter Abend. 22.40 Uhr: Zither ⸗Abend. Dayentr 5 9 8 401,8) 20 Uhr: Promenadenkonzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Dapentry(Welle 1604,3) 21.50 Uhr: Schweizer Abend, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Konzert, 16.35 Uhr: Konzert, 16.15 Uhr: Literatur. Luſt⸗ 0 Unterhaltungsabend, 21.45 Uhr: konzert. elle 447,8) 21 Uhr:„Ein⸗Ci⸗La“, Operette v. Ranzato. 0 le 517½2) 19.30 Uhr: Uebertr. aus der Wiener Staatsoper. (Welle 588,2) 20.30 Uhr: Soubretten⸗Rrien u. heit. Lieder. r zadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 Ratlos ſtehen Sie da, wenn Sie Ihre Ruundfunkanlage prüfen wollen und beſitzen nicht unſer Univerſalvoltmeter 6/120 V. für nur Mk..50. Dieſes kleine Meßinſtrument iſt Ihr treueſter Freund und erſpart Ihnen viel Aerger. Gorichtszeitung Großer Betrugs⸗ und Konkursprozeß in Offenburg. Das erweiterte Schöffengericht Offenburg verhandelte mehrere Tage gegen den Kaufmann Hermann Vetter aus Hornberg, den Kaufmann Alfred Sommer aus Frankfurt am Main und den Kaufmann Chriſtian Zwick in Hornberg wegen Betruges bezw. Konkursvergehen. Die Angeklagten ſind be⸗ ſchuldigt, mehrere Banken und Firmen um größere Be⸗ träge geſchädigt zu haben. Der Angeklagte Vetter wurde wegen Betruges zu drei Monaten Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe verurteilt, wegen Konkursvergehen zu 100 Mark Geldſtrafe. Dagegen wurden die Angeklagten Sommer und Zwick freigeſprochen. N 5 Schutz des Beichtgeheimniſſes durch das Reichsgericht. Nach den Prozeßordnungen ſind die Geiſtlichen bekanntlich zur Zeugnisverweigerung berechtigt, hinſichtlich deſſen, was ihnen bei Ausübung der Seelſorge anvertraut iſt. Geſtützt auf dieſe Vorſchrift lehnten zwei katholiſche Geiſtliche die im Schwurgericht an ſie geſtellte Frage, ob der Angeklagte zu einem beſtimmten Zeitpunkt gebeichtet habe, zu beantworten ab. Die dieſerhalb eingelegte Reviſion, die geltend machte, daß das Zeugnisverweigerungsrecht ſich zwar auf den Text der Beichte, nicht aber auf die bloße Tatſache des Beichtganges beziehe, hat das Reichsgericht laut einem in der letzten Aütguſtnummer der Juriſtiſchen Wochenſchrift veröffentlichten Erkenntnis verworfen. Das Reichsgericht zieht in ein⸗ gehender Begründung die Grenze für das bei Ausübung der Seelſorge zur Kenntnis des Geiſtlichen Gekommenen ſehr weit. 8 Todesurteil. In den letzten Jahren häuften ſich in Loth⸗ ringen ſchwere Blut- und Mordtaten, ohne daß es in den meiſten Fällen gelang, der Täter habhaft zu werden. Jetzt iſt ein Arbeiter namens Her bivo aus Mörchingen wegen Mordes an einem Fräulein in St. Ruffine vom Schwurgericht Metz zum Tode verurteilt worden. Ein junger Mann, der fälſchlich in den Verdacht der Tat ge⸗ Sportliche Runoſchau Jußball im Kreis Südheſſen Der Sommerfußball iſt vorüber und mit ihm auch die Zeit der intereſſenloſen Fußballkämpfe. Allerwärts haben die Verbandsſpiele begonnen, die die Sportanhänger wieder mehr als je in ihren Bann ziehen. Es iſt doch auch was ganz anderes, ſo ein Verbandsſpiel, wo es nicht nur um die ſportliche Ehre, ſondern in weit größerem Maße um die ſo begehrenswerten Punkte geht. Man nimmt wieder weit mehr Anteil an den Spielen, freut ſich wenn der Sieg gelungen, und wird umſo mißmutiger, wenn das Spiel und mit ihm auch die Punkte verloren gehen. Wie die Spiele auch ausgehen, eines darf jedoch nie vergeſſen werden, daß nur durch einen ehrlichen und fairen Kampf unſerm Fuſtballſport neue Freunde zugeführt werden können. An der diesjährigen Verbandsrunde beteiligen ſich 11 Vereine. Lauter alte Geſichter mit Ausnahme des Neulings V. f. L. Lam⸗ pertheim. Die Spielſtärke der vorjährigen Vereine iſt zur Ge⸗ nüge bekannt. Ein unbeſchriebenes Blatt wäre nur noch der Neu⸗ ling. Im harten Kampfe mußte er ſich die Meiſterſchaft erringen. Ob es ihm gelingt in der Reihe ſeiner Mitbewerber einen guten Platz zu erkämpfen, muß die Zukunft lehren. Die Kämpfe in der Kreisliga erfordern immerhin mehr Energie und Willenskraft. Wenn auch die Spielſtärke nicht ſchlecht zu nennen iſt, ſo fehlt der Mann⸗ ſchaft ooch noch die größere Routine und Spielerfahrung, was bei dem letzten Spiele gegen Worms ausſchlaggebend war. Der erſte Sonntag der Verbandsſpiele verlief einwandfrei und entſprach ganz den Erwartungen. Klar und überzeugend fertigte der vorjährige Meiſter Lorſch ſeinen Gegner mit:0 ab. Auch die an⸗ dern Vereine rechtfertigten ihren Ruf. Ganz das Gegenteil war der letzte Sonntag. Die erzielten Ergebniſſe erregten großes Kopf⸗ ſchütteln. Am meiſten enttäuſchte Lorſch. Die Mannſchaft brachte es fertig ſich von Hochheim mit 62 ſchlagen zu laſſen. Allerdings muß geſagt werden, daß Hochheim dieſes Mal die weit beſſere Mann⸗ ſchaft war. Dazu kam noch, daß Lorſch das Spiel in einer ganz ver⸗ kehrten Aufſtellung beſtritt. Das Spiel begann mit überraſchend guten Leiſtungen der Hochheimer. Die ganze erſte Halbzeit ton⸗ angebend, erzielen ſie bereits 4 Tore bis Lorſch etwas zur Beſin⸗ nung kommt. Dann wird das Spiel etwas ſchärfer, da Lorſch mit aller Gewalt eine Niederlage verhüten will. Aber die Angriffsluſt der Platzmannſchaft läßt nicht nach! Der Sieg in dieſer Höhe iſt ver⸗ dient. Eine weitere Senſation war das Spiel Olympia Worms — Germania Pfifflinghe im. Die Vorſtädter ſetzten ihren Siegeszug fort und ſchlugen den Meiſterſchaftsanwärter mit 218. Wenn auch hier das Spiel etwas ausgeglichener war, ſo darf doch nicht verſchwiegen werden, daß auch der Sieg der Gäſte in jeder Be⸗ ziehung vrdient war. Die Mannſchaft ſpielte weit energiſcher und mit viel mehr Luſt und Liebe für die Sache. Weniger intereſſant war das Spiel Bürſtadt— Horchheim 90:0, Keine der bei⸗ den Mannſchaften ging aus ſich heraus, was nicht zuletzt an ber großen Hitze lag. Ein weiteres Unentſchſeden wurde im Spiele Pfeddersheim— Biblis erzielt. Beiderſeits ſah man ſchöne Leiſtungen, es iſt nur der Bihliſer Hintermannſchaft zu verdanken, daß das Ergebnis ſo ſchmeichelhaft ausfiel. Mit:2 trennten ſich die Gegner. Die beiden Lampertheimer Vereine waren ſpielfrei, Am kommenden Sonntag nehmen nun auch die 2. Mannſchaft der Kreis⸗ liga an den Verbandsſpielen teil. Masſport Ortsgruppenmeiſterſchaften der Deutſchen Radfahrer Union Mit der Austragung der Ortsgruppenmeiſterſchaft traten am vergangenen Sonntag die Radſportler auf den Plan. Bei ſchönſtem Wetter ſtellten ſich dem Starter Rennfahrer zur Verfügung. Es war ein impoſanter Anblick ſelbſt Sportler über 60 Jahre unter den Kämpfer zu finden, Die Meiſterſchaften ſelbſt wurden in den Klaſſen A Bau, C auf einer Strecke von 70 Kilometer ausgefahren. Die Altersklaſſen und Jugendklaſſen hatten einen Weg von 30 Kilometer zurückzulegen. In Anbetracht der Metiſtertitel wurden glänzende Zeiten ausgefahren. Die beſte Zeit des Tages fuhr die A⸗Klaſſe, die für die Strecke von 70 Kilometer 1 Stunde 88 Minuten benötigte. 1. Karl Schu le r; 2. Richard Jung, Dürkopp; 3. Willi Leichert; 4. Peter Münd Dürk; 5. Eduard Bieller Enoſpurt; 6. Fritz Allgaler. -Klaſſe. 1. Kirſchbaum Suprema; 2. Auguſt Kaufmann; 3. Ritter 1 4. Vatgel; Dürk. 5. Heinz Suprema. Zeit der B⸗Klaſſe: 48 St. 3 O⸗Klaſſe: 1. Mattler; 3. Maier Dürk.; 3. Kondezrveck Suprema: 4. Bleller Franz. Altersklaſſe: 1. Kuchmecki⸗Waldhof; 2. Karl Herrmann; g. Hrch. Herrmann alle Suprema; 4. Graff Rab Dürkopp; 5. Hoffmann; 6. Stock; 7. Köſecke.. Altersklaſſe über 50 Jahre. 1. Kätſch Dürkopp; 2. Ritter 61 Jahre; Endſpurt; 3. Klemmer Suprema. Jugenbklaſſe A: 1. Lutz; 2. 5 rema Waldhof; 4. Engel Opel. Jugend B: 1. Blumenkampf Ad. Dürkopp; 2. Schwer; 3. Blu⸗ 97 3. Bieller Ernſt; alle Sup⸗ ommen war, hatte Selbſtmord verübt. menkampf Karl Dürkopp; 4. Waſſer; 5. Engelhardt. Aus Handel und Wandel [Hin weiſe auf Anzeigen) 4 Vom Freiburger Münſter. In den nächſten Tagen kommt, nach langer Pauſe, wieder eine Lotterie zugunſten der Erhaltung und Wiederherſtellung des größten, ſchönſten deutſchen Doms a. Ober⸗ rhein zur Ausſpielung. Daß dieſes altehrwürdige in rotem Sand⸗ ſtein hergeſtellte Baudenkmal, das in der romaniſchen Kunſtperiode um 1200 begonnen und von der ſpätgotiſchen 1513 vollendet wurde, unter den Unbilden des Wetters ſtark gelitten hat, kaun nicht wun⸗ dernehmen. Dem Münſterbauverein, der die Betreuung des Mün⸗ ſters als eine wichtige und bevorzugte Aufgabe betrachtet, bereitet die Löſung ernſte Sorge, weil ſich ſeit dem rungsverfall, dem ſein Baukapital zum Opfer fiel, finanziell in ſchwieriger Lage be⸗ findet. Ein ſo gewaltiges baulſches Unternehmen beanſprucht außer⸗ ordentliche Gelöͤmittel. Dieſe ſollen auf dem nicht mehr ungewöhn⸗ lichen Wege der Lotterie beſchafft werden, Die Ziehung der nächſten Lotterie wird am 18. und 19. September ſtattfinden. Fttwoch, d. 12. Sept 19288 mg. 925 n ren e O wolkenlos. O heiter. G halb bedegl. 8 wolkig. Obedeckt, o Regen Graupeln. e Nebel. K Gewitter O Windſlüule.„Os ſehr leichter Oft. mäßiger Südſüdweſt, Aſtürmiſcher Nordweſt. I Schnee Ole Pfelle fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an, Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufcheeresnſveau umgerechneten Vuftbrüc Woetterngehrichten der Karlsruherbandeswellerwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens) Luft Tem. S 8 2 0 N See⸗ S Wind 8 5 druck pera⸗ 8 8 SS höbe. i Wetter e S880 8 Nicht. Starte SS Wertheim 1511— 9 1 22 8. ſtill ö Nebel Königſtuhl[563 767,3 13 18 11 N leicht woltenl. Karlsruhe 120 767,7 11 22 10 ſtill 15 Bad.⸗Bad. 213 766,8 10 23 9 9 2 Villingen 780 767,9 11 17 O NW Nebel Feldbg. Hof 1275 8641, 8 11 7 N leicht 5 Eaden weil.— 766,0 11 20 10 W„ bedeckt St. Blaſſen 780— 12 16 9 N00 8 wolkig Höchenſchw.!—— Ganz Europa ſteht auch heute unter Hochdruckeinfluß, ab⸗ geſehen von einem über Südſchweden entwickelten, für unſere Witterung aber nicht in Betracht kommenden kleinen Tief⸗ druckgebiet. Da ein Kern des Hoch nach der Nordſee gezogen iſt, ſind die Temperaturen bei uns mit einsetzenden nordöſt⸗ lichen Winden etwas zurückgegangen. Mutmaßliches Wetter für Donnerstag, 13. September bis 12 Uhr nachts: Meiſt heiter und trocken, Südſchwarzwald noch vorübergehend wolkig, tagsüber etwas wärmer, nachts kühl mit lokalen Frühnebeln. DDS———— Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b. 5. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortt. Redakteure! g — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lol Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil! 1 B. Franz Kircher r MPolitif: H. A. Meißner Gericht und alles Ulebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter Iodes-Anzeige Nach langem schweren Leiden ist unsere liebe Tochter Certrud Baumann heute sanft versehieden. Mannheim,(A 3, 2) den 11. September 1928 In tiefer Trauer: A. Baumann, Cymnas.-Direkior a. D. u. Frau Luise — agekogiter Scunken 180 75 mager 5d. 50, 1 Dfürridelsc ohne Mn 15⁸ lachs, Caviar, Mayon. 30. Für wenig Geld! Bay. Te ehnier Camenberi, e ee 5 Käse, volffetſe. 6 Sck. acht. 0 8 Uberlegen Sie vor dem Kauf: Billig ist nur das Rad, das ohne Reparaturen in Mind und Wetter wiele Jahre läuft. Seien Sie misstrau- % pid. Uf g 5 jahrzehntelanger Erfah- Saua Ur 1 25 Thstterukse, vollfett iich gegenüber namen- 35 5 ganze Wurst 1 8% Pi. UU 55 235 3 Nei Emmentaler Hu lat 7 ern. r Einer 5 5 1 6 tuch 1* 1 Liter 95.9 Marke entscheidet. Mifa- 7 geb. Lanz vollmilcm Qualitt iet das Ergebnis 4 g Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen. 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