re 1 9 0 *. A c e — „ rr Sreitag, 14. September 1928 * Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten e 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, /11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr 6, chwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Abend- Ausgabe 2 Seil Mannheimer General Anzeiger Nr. 428— 139. Sahrgang je einſp. eklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. Ee keinen 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 4 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. 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Die Vertreter der internationalen Preſſe, hauptſächlich die amerikaniſchen, werden durch franzöſiſche Kreiſe einſeitig unterrichtet. Es wird ihnen mitgeteilt, daß Frankreich die Geſamtlöſung ehrlich erſtrebe und von den ihm zuſtehenden Rechtsanſprüchen aufzuopfern bereit ſei, falls Deutſchland mit Gegen konzeſſionen in der Re⸗ gelung der Reparationsfrage ſowie in der Verdichtung des Sicherheitsſyſtems einverſtanden wäre.„Man ſoll in Amerika wiſſen“, ſo erklärt man den amerikaniſchen Journaliſten auf der franzöſiſchen Delegation,„daß wir der Befriedung Eu⸗ ropas keine unüberwinblichen Hinderniſſe entgegenſtellen. Es iſt uns aber unmöglich, auf Garantien zu verzichten, die der Sicherheit des Friedens dienen ſollen.“ Die franzöſiſche Darſtellung über die Ergebniſſe der geſtrigen Mächtebeſprechung erweckt den gänzlich falſchen Ein⸗ Druck, als ob Dentſchland ſeine Ausgangsſtellung preisgegeben habe. Hermann Müller ſoll, wie ſich die franzöſiſchen In⸗ formatoren ausdrücken, Willensbereitſchaft gezeigt haben, über Kontrolle und Sicherheitsfragen nebſt einigen anderen Ga⸗ rantieforderungen in Verhandlungen einzutreten. Es iſt bei⸗ nahe überflüſſig, zu betonen, daß der Reichskanzler nicht um ein Jota die einmütigen Parlamentsbeſchlüſſe in der Räu⸗ mungsfrage verlaſſen hat. Ich kann auf das beſtimmteſte fol⸗ gendes mitteilen: Die Kontrollfrage bildete entgegen anderslautenden Mitteilungen nicht den Hauptpunkt der geſtrigen Beſprechung. Briand ließ dieſen Punkt, der in einem ſpäteren Verhandlungsſtadium ohne Zweifel eine wichtige Rolle ſpielen wird, noch in einem Halbdunkel. Er begnügte ſich damit, auf den im Ratsbeſchluß vom 11. Dezember 1926 enthaltenen Paſſus hinzuweiſen, der folgenden Wortlaut hat:„In der entmilitariſierten Rhein⸗ landzone können beſondere nicht im Artikel 213 vorgeſehene Kontrollelemente nur durch ein Abkommen zwiſchen den be⸗ tefligten Regierungen eingerichtet werden.“ Der franzböſiſche Außenminiſter ließ die Abſicht durchblicken, ein ſolches Ab⸗ kommen mit der Geſamtlöſung zu verknüpfen, und gleich⸗ zeitig durch den Zuſatzartikel im Locarnovertragein⸗ z u fügen. Mehr als das wurde nicht geſprochen. Deshalb ſind alle in Umlauf geſetzten Anregungen teils als propagandiſtiſche Verſuchsballons, teils als Sondierungsmanöver anzuſehen. Es wird z. B. die Idee lanziert: ein aus Vertretern der Rhein⸗ paktmächte gebildetes Ueber wachungskomitee zu bil⸗ den und dieſem Organ den Namen Locarnokomitee zu verleihen. Die Vollmachten des Ausſchuſſes würden ſehr um⸗ fangreich ſein und ſich ſogar auf ſchiedsrichterliche Befugniſſe ausdehnen. Dieſes Richterkollegium würde in Funktion treten, 5 Klagen gegen eine Rheinpaktmacht anhängig gemacht werden. Eine andere aus polniſchem Köcher kommende An⸗ regung geht dahin, daß bei der Regelung der Geſamträumungs⸗ frage durch Deutſchland eine feierliche Erklärung über die ESinſtellung der Propaganda zu Gunſten der Minderheiten und zwar in dem Sinne der Briandſchen Darlegungen zur Unterzeichnung gelaugen ſollte. Was die ſog. Sicherheit betrifft, ſo ſpricht man davon, daß bei der Regelung der Geſamträumungsfrage noch einmal darüber dis⸗ kutiert werden ſoll. Auf dieſe Weiſe werden die Vertreter der internationalen Preſſe in Spannung gehalten. Die geſtrige Beſprechung be⸗ ſchäftigte ſich faft ausſchließlich mit dem einzuſchlagenden Ver⸗ handlungsweg. Zwei Ausſchüſſe ſollen das Problem der Ge⸗ ſamträumung prüfen und den beteiligten Regierungen ihre Vorſchläge unterbreiten. Die franzöſiſche Delegation teilt mit, daß der eine Ausſchuß die Bezeichnung„Feſtſtellungs⸗ und Verſöhnungskomitee“, der andere„Per⸗ manente Fin anzkommiſſion zur Behandlung der Reparationsfrage“ erhalten werde. In dem erſten Ausſchuß ſollen eine Reihe von Wünſchen und Anregungen zur Vertiefung des Rheinpaktes erörtert werden. Der Finanz⸗ kommiſſion, deren Standort Paris ſein ſoll, käme die Aufgabe zu, auf Grund der durch die 6 Mächte empfohlenen Richtlinien die Möglichkeit einer Teilmobiliſierung der deutſchen Schuld zu prüfen. Wenn in der am Sonntag ſtattfindenden Mächte⸗ Veſprechung eine Verſtändigung über das Verfahren und die den beiden Kommiſſionen zu übertragenden Aufgaben erreicht werden ſollte, ſo wäre die Růäumungslonferenz an und für ſich als geſichert zu betrachten. Wie anzunehmen iſt, wird die Finanzkommiſſion über die Unterbringung einer europäiſchen Anleihe, an der ſich vielleicht auch Amerika mit einem Abſchnitt beteiligen dürfte, zu verhandeln haben. Ueber die Höhe dieſer Anleihe werden Ziffern vos eineinhalb bis zwei Milliarden Mark genannt. Der Pariſer Miniſterrat — Paris, 14. Sept. Der Miniſterrat in Rambouillet dauerte von 10 bis 12.45 Uhr. Dem Kommuniqus zufolge iſt Senator Cheron zum Handelsminiſter und der frühere Unterſtaatsſekretüär Laurent⸗Eynace zum Luftſchiffahrts⸗ miniſter ernannt worden. Laurent⸗Eynac iſt erſucht worden, bis zum Kabinettsrat am nächſten Donnerstag einen Plan für die Reorganiſation der franzöſiſchen Luftſchiffahrt aus⸗ zuarbeiten. Briand berichtete über die Genfer Beſprechungen. Er ſowohl wie Loucheur werden morgen vormittag 11.15 Uhr wieder nach Genf zurückkehren. Der nächſte Kabinetts⸗ rat wird am 20., der nächſte Miniſterrat am 26. September zuſammentreten. 8 Angarn unterzeichnet die Schiedsgerichtsklauſel Heute(Freitag) vormittag hat beim Völkerbundsſekre⸗ tariat in Genf durch den ungariſchen Außenminiſter die Un⸗ terzeichnung der Fakultativklauſel des Statuts des ſtändigen internationalen Gerichtshofes ſtattgefunden, durch den ſich Ungarn unter Vorbehalt der Gegenſeitigkeit der anderen Staaten verpflichtet, alle Streitfälle einem Schiedsgerichts⸗ verfahren zu unterbreiten. Seipel zur Anſchlußfrage Berlin, 14. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Ueber ſeine Genfer Eindrücke läßt ſich heute in der„Dal.“ der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel vernehmen. Dr. Seipel ſetzt auseinander, daß er ſich in Geuf immer in einer Doppelrolle fühle. Auf der einen Seite habe er ſelbſtverſtändlich an Oeſterreich zu denken und Oeſterreich zu vertreten, auf der anderen Seite aber ſchlage ihn ſtets das Problem des Völkerbundes ſelbſt. Seipel geht dann auf die Anſchlußfrage ein und erklärt:„Nichts wird dem An⸗ ſchluß Oeſterreichs an Deutſchland im Wege ſtehen, wenn ein⸗ mal dieſe Frage für alle Beteiligten„unintereſſant“ gewor⸗ den iſt, d. h. wenn Deutſchland und Oeſterreich die Wider⸗ ſtände gegen den Anſchluß nicht mehr als einen Angriff auf ihre natürlichen Rechte und ihre Lebens möglichkeiten empfin⸗ den, und wenn die Anderen, die zwar in den Friedens⸗ verträgen den Anſchluß als einmal kommend und ein fried⸗ liches Verfahren für ſeine Durchführung vorgeſehen haben, ihn nicht mehr als eine Bedrohung des Friedens empfinden. Die Frage iſt nur, ob jene Peſſimiſten, die nicht glauben, daß die Zeit für ſie, ſondern gegen ſie arbeitet, und die daher den Anſchluß jetzt durchführen, oder wenigſtens jetzt von ihm reden wollen, dann noch eine Freude an ihm haben werden, wenn er möglich ſein wird. Die Optimiſten denken anders, ſie verzeifeln nicht gleich an der Verwirklichung eines Ideals, wenn dieſe Verwirklichung erſt an einem ſpäteren, noch unbeſtimmten Zeitpunkt möglich erſcheint. Ich für meine Perſon glaube ſo ſtark an die Zukunft des deutſchen Volkes im Reich und in Oeſterreich, daß ich ein zeitweiliges Zurückſtellen von Fragen, mit denen das Schickſal unſeres Volkes verknüpft iſt, nicht auch ſchon als ein Auf⸗ geben dieſer Fragen anſehen kann.“ A Beſuch Kreſtinskis bei Streſemann — Baden⸗Baden, 14. Sept. Der Botſchafter der Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken Dr. Kreſtinski, der ſich auf der Rückreiſe von Kiſſingen derzeit in Baden⸗Baden be⸗ findet, ſtattete heute dem Reichsaußenminiſter einen freund⸗ ſchaftlichen Beſuch ab. Die deulſch⸗polniſchen Verhandlungen (Von unſerem Warſchauer Vertreter) Die deutſche Delegation iſt am Sonntag zur Fortſetzung der Verhandlungen über den Handels vertrag in War⸗ ſchau eingetroffen. Faſt vierzig Monate ſind ſeit Beginn diefer Syſyphus⸗Arbeit verfloſſen. Ueber ihren Verlauf läßt ſich ſchon eine Monographie verfaſſen. Es gibt nicht nur eine Streitfrage, nein, mehrere Streitfragen, die die Auffaſſung dieſes Stückes Wirtſchaftsgeſchichte betreffen; ja, es gibt auch hier ſchon eine„Schuldfrage“ wegen der wiederholten Ab⸗ brüche, Unterbrechungen und Verzögerungen,— kurzum, es iſt ein wahres Labyrinth! Für die praktiſche Betrachtung der nächſten Arbeitsaufgabe dürfte es am förderlichſten ſein, wenn man ſich bei dieſen Rückblicken möglichſt wenig aufhält. Es iſt genug, daß ein jeder Tag ſeine eigene Plage habe. Die laufende Woche dient der Vorbereſtung auf beiden Seiten. In Warſchau hat ſich der Miniſterpräſtdent Bartel ſogleich nach ſeiner Rückkehr vom Urlaub ihr ge⸗ widmet. Auch die Fach⸗ und Tagespreſſe wandte ſich letzthin wieder den Handelsverhandlungen zu. Dabei konnte man zweierlei Gedankengänge unterſcheiden. Die einen waren wohl hauptſächlich taktiſch begründet. Die entſprechenden Aus⸗ führungen waren offenbar dazu beſtimmt, von Mitarbeitern der deutſchen Preſſe geleſen und wiedergegeben zu werden, um auf dieſe Weiſe über die Grenze hinüberzuwirken. In den zu ſolchem taktiſchen Zweck gedruckten Artikeln wurde aus⸗ einandergeſetzt, daß Polen gegenwärtig am Zuſtandekommen eines Handelsvertrags mit Deutſchland weniger inter ⸗ eſſiert ſei als früher. Deswegen ſei man einem Vertrage zwar gewiß nicht abgeneigt. Aber, wie geſagt, das Intereſſe ſei verringert. Als Argument dienten folgende Betrachtungen. Einer der Standard⸗Wünſche der polniſchen Ausfuhr, ſo ungefähr lautete Argument Nummer eins, betrifft die Kohle. Früher ſei Polen, das wurde eingeräumt, in erſter Reihe an einem ſicheren Kontingent gelegen geweſen, wofür es Einfuhrfreiheit über die ſchleſiſche Grenze wünſchte. Heute lägen die Dinge jedoch anders. Die polniſche Kohle ſei auf den ſkandinaviſchen Märkten eingeführt. Zugegeben, daß dieſes vorläufig infolge des Konkurrenzkampfes mit der eng⸗ liſchen Kohle, die hier das verlorene Terrain wiederge⸗ winnen will, zu gegenſeitiger Unterbietung und zu Verluſt⸗ Geſchäften führe. Aber däs wäre nur ein Uebergangszu⸗ ſtand. Früher oder ſpäter würde ſich die engliſche Kohlen⸗ induſtrie mit der polniſchen verſtändigen; dann könnte man in Skandinavien normale Preiſe fordern und die Ausfuhr dorthin würde ſtabiliſtert. Was iſt nun dazu zu ſagen? Daß die Möglichkeit einer engliſch⸗polniſchen Verſtändigung über die Kohlenfrage be⸗ ſteht, ſei nicht von vornherein als ausgeſchloſſen betrachtet. Aber abgeſehen davon, daß es damit ſelbſt im beſten Falle noch gute Waile hätte, ſo iſt doch ferner doch nicht zu über⸗ ſehen, daß erſtens der Geſamtabſatz polniſcher Kohle in Skan⸗ dinavien keine großen Quanten erreicht, ferner aber werden die darauf ruhenden Transportkoſten ſelbſt unter den gün⸗ ſtigſten Umſtänden den Nutzen am ſkandinaviſchen Kohlenge⸗ ſchäft immer niedrig halten. Der deutſche Markt für die ober⸗ ſchleſiſche Kohle aber liegt vor der Tür. Die zweite Theſe, die aus gleichen taktiſchen Gründen gegenwärtig lanciert wurde, betrifft die Ausfuhr lan d⸗ weirtſchaftlicher Produkte. Bisher war dieſe ja ein Hauptdeſiderat der polniſchen Unterhändler. Neuerdings ſetzt nun, wohl nicht ohne Inſpiration, die Preſſe ausein⸗ ander, daß der Abſatz nach Oeſterreich, nach der Tſchechoflo⸗ wakei uſw. ſich derart eingeſpielt habe, daß der Verkauf nach Deutſchland nicht mehr ſo dringend zu erſtreben wäre. Geht man dieſer Behauptung aber handelsſtatiſtiſch zu Leibe, ſo folgt unvermeidlich das eigentliche Modewort dieſes Jahres, Es lautet: Gdingen! Hierüber iſt dann mit denjenigen, die von dieſer jüngſten Ideologie ergriffen ſind, überhaupt ſchlecht reden. Gdingen iſt Trumpf, und über alle wirtſchaft⸗ lichen Kalkulationen ſiegt die Phantaſie, welche ſich Polen als ſeeſahrende Nation vorſtellt. Die erste Probefahrt des neuen Zeppelin Wahrſcheinlich — Friedrichshafen, 14. Sept. Dr. Eckener erklärte Vertretern der Preſſe gegenüber irreführenden Meldungen über die erſte Probefahrt des neuen Zeppelins u..: Das Schiff iſt morgen fahrklar und ich hoffe ſehr, daß es möglieh ſein wird, die erſte Probefahrt morgen vorzunehmen, zumal gegenwärtig ein ganz außer⸗ gewöhnlich günſtiges Wetter für Probefahrten herrſcht. Die Ausführbarkeit dieſer Fahrt hängt lediglich ab von der Möa⸗ lichkeit, das Schiff aus der Halle zu bringen. Die Halle iſt ſo eng für das große Schiff, daß wir über dem Schiff nur einen Spielraum von 65 Zentimeter haben und an den Seiten nicht viel mehr. Der Platz hat in ſeiner Hauptrichtung nur eine Ausdehnung von 2 Schiffslängen und iſt rings umbaut. So können wir nur mit größter Vorſicht bei MWindſtille oder bei gauz leichten Winden aus ſüdweſtlicher Richtung das Schiff aus der Halle bringen. Es iſt uns deshalb auch ganz unmöglich, einen beſtimmten Tag für die einzelnen Fahrten] Thüringen mit Sicherheit vorher zu beſtimmen. Glücklicherweiſe liegen die meteorologiſchen Verhältniſſe in Friedrichshafen ſo, daß andere ſüdweſtliche Winde relativ ſelten ſind. ſchon morgen! ö Außerdem legt Dr. Eckener Wert auf die Feſtſtellung, daß die Verzögerung der erſten Probefahrt, die urſprünglich für die erſten Septembertage in Ausſicht genommen war, keinen anderen Grund als die Schwierigkeiten bei der Herſtellung des Betriebsgaſes hat. Von den vier Oefen der Gasfabrik arbeiten nur zwei, und deshalb werden auch die erſten Fahrten mit Benzin⸗ antrieb gemacht, um das Betriebsgas für die großen Fahrten auſzuſparen. Für die Amerikafahrt z. B. braucht das Schiff etwa 25 000 bis 30 000 Kubikmeter. Bis jetzt ſind etwa 7000 Kubikmeter vorhauden. Es wird alſo wohl Anfang oder Nitte Oktober werden, bis die Amerikafahrt angetreten werden kann. Um den Zeitpunkt aber zu bez ſchleunigen, wird auch Gas von zwei Fabriken in Baden und herbeigeßolt werden. Aus Gründen dieſer Schwierigkeiten iſt auch die Weltfahrt aufgegeben war⸗ den, denn für ſic hälte ſchon Ende Juni eine große Gasmenge nach Japan transportiert werden müſſen. Nr. 428 Seite Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Es ſind aber ſchließlich auch noch andere Momente in Erwägung zu ziehen, die nicht nur, ſei es als taktiſches Ma⸗ növer, ſei es als Empfindungsmoment, anzuſehen ſind. Wenn ſich, wie erwähnt, das Wirtſchaftskomitee der Regierung nach Beginn der Ferien ſogleich der Handelsbilanz zuwandte, ſo wirkte dabei antreibend eine allgemeine Sorge. Seit 1927 iſt die polniſche Handelsbilanz paſſiv. Würde darin keine Veränderung eintreten, ſo käme der Unterſchuß für 1928 auf über eine Milliarde Zloty. Für Polen bedeutet das anderes und mehr als für einen Staat, der in hohem Maße in den weltwirtſchaftlichen Austauſch und vor allem in den weltwirtſchaftlichen Kredit eingeſchaltet iſt. Eine länger an⸗ dauernde Paſſivität der Handelsbilanz müßte, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen, die Grundlage der polni⸗ ſchen Währung bedrohen. Denn der Geſamtbetrag an Fremdvaluten, über die die Bank Polſki verfügt, erreicht nur 709 Millionen. Sämtliche Depoſiten in den Banken, Spar⸗ kaſſen und Kreditgenoſſenſchaften betragen nicht mehr als 684 Millionen. Angeſichts ſolcher Kapitalsarmut macht ſich die Paſſivität der Handelsbilanz alsbald währungspolitiſch fühl⸗ bar. Tatſächlich iſt denn auch die Deckung durch Gold in der Bank Polſki ſeit Jahresbeginn um 109 Millionen, die Deckung durch Deviſen und Ausland⸗ Guthaben um rund 109 Millio⸗ nen zurückgegangen. Zieht man daraus Schlußfolgerungen auf die Ausſichten des Handelsvertrages, ſo können dieſe naturgemäß nicht günſtig lauten. Wäre es auch zuviel bereits wieder von einer Handelsbilanz⸗Panik zu ſprechen, wie ſie zu Zeiten Grabſkis beſtand, ſo beſteht doch jedenfalls eine Nervoſi⸗ tät in dieſer Frage, und auch das wirkt nicht entſpannend. Man würde jene oben zitierten Verſuchsballons taktiſcher Natur ſomit umſo mehr mißverſtehen, wollte man erwarten, daß die polniſchen Poſtulate betreffend Kohle⸗ und Schweine⸗ Export nunmehr weniger energiſche Vertretung finden ſollten. Aber jene Abwiegelungen im Zuſammenhang mit der Sorge um die Handelsbilanz bedeuten etwas anderes: eine ver⸗ ſteifte Ablehnung gegenüber den Einfuhrwünſchen der deutſchen Induſtrie. Nicht eben zahlreich ſind leider jene ruhiger denkenden pol⸗ niſchen Wirtſchaftspolitiker, welche nicht zwiſchen Extremen hin⸗ und herſchwanken; zwiſchen der nur von heute bis mor⸗ gen rechnenden Sorge um jede Einfuhrpoſition einesteils und den auf Jahrzehnte vorgreifenden halbphantaſtiſchen Hoffnungen auf eine ſeewärtige Entwicklung anderſeits. Aber immerhin gibt es auch einige Wirtſchaftler, welche die Bedeutung eines Vertragsabſchluſſes mit Deutſchland unter anderem Geſichtspunkt betrachten, der, richtig beurteilt, zur Zeit für Polen am wichtigſten iſt, unter dem Geſichtspunkt nämlich des Kredit⸗ und Kapitalbedarfes. Der Abſchluß eines Vertrages mit Deutſchland an ſich, als Tat⸗ ſache, als Zeugnis der Stabiliſierung und des Wirtſchafts⸗ friedens, wäre für Polen der wichtigſte Preis, den es bei den Verhandlungen erringen kann. Nicht einmal die ſo viel be⸗ rufene amerikaniſche Stabiliſierungsanleihe hat ja bisher einen irgend merklichen Zufluß ausländiſchen Kredits nach Polen mit ſich gebracht. Die Geldverknappung und Kredit⸗ teuerung ruht weiterhin wie ein Alp auf der polniſchen Pro⸗ duktion. Dieſes könnte ſich nur ändern, wenn eine organiſche Einfügung Polens in das Handelsſyſtem des Kontinents er⸗ folgte,— ein Prozeß, der durch den vertragsloſen Zuſtand gegenüber ſeinem wichtigſten Nachbarlande, ſeinem hauptſäch⸗ lichen Käufer und Verkäufer, bisher hintangehalten wurde. Painleves Arbeit Paris, 14. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Kriegsminiſter Painleveé zeigte ſich geſtern bei ſeiner Rück⸗ kehr nach Paris über den Verlauf ſeiner Reiſe an die Oſtgreuze ſehr befriedigt. Die Beſeſtigungsarbeiten zwiſchen Vionville und Straßburg haben ſeine volle Aner⸗ kennung gefunden. Die Hauptſache iſt, ſo erklärte er, daß man ſich bei der Anlage dieſer Befeſtigungen nicht ſklaviſch an ein beſtimmtes Syſtem hält, ſondern ſie den Bedingungen der Vegetation und der ſtrategiſchen Bedeutung des betreffenden Punktes anpaßt. * Einem Journaliſten gegenüber, der den Kriegsminiſter daran erinnerte, daß im Ernſtfalle ein ganzes Fort des ganzen Beſetzungsgebietes durch Gaſe erſtickt werden könnte, betont Painlevé, die Feſtungen, die gegenwärtig Frankreich im Oſten errichte, ſeien auf das modernuſte eingerichtet: alle Mittel, die bei einem künftigen Kriege Kohlenſüure⸗Ausbruch Auf der Glücks⸗Hilf⸗Friedenhoffnungsgrube in Nieder⸗ hermsdorf im Waldenburger Kohlenrevier ereignete ſich geſtern ein ſchwerer Kohlenſäure⸗Ausbruch. Eine heftige Exploſion erſchütterte den Schacht und brachte 500 Kohlenwagen ins Rollen. Durch eine Reihe von Geſteinsbrüchen, die die Folge der Exploſion waren, wurden drei Bergarbeiter verſchüttet. Die Gaſe breiteten ſich ſchnell im Schacht aus. Daburch wurden 23 Arbeiter ver⸗ giftet. Trotz Einſetzen von Rettungsmannſchaften konnte den Verunglückten bisher noch keine Hilfe gebracht werden. Auch bis heute vormittag gelang es noch nicht, an den Ort heranzukommen, an dem die drei verſchütteten Arbeiter ſich befinden. Dynamit⸗Patronen im Kinderwagen — Görlitz, 13. Sept. Bei mehreren Mitgliedern der Gör⸗ litzer Ortsgruppe der Kommuniſtiſchen Partei wurden Haus⸗ ſuchungen nach Sprengſtoffen vorgenommen. Dabei entdeckte die Kriminalpolizei bei einem Kommuniſten, der bis 1. Auguſt Funktionär der Partei war, in einem Keller im Kinderwagen verſteckt eine Margarinekiſte mit Infanterie⸗Munition, eine größere Menge Dynamitpatronen und verſchiedene andere Arten von Sprengſtoffen. 2 Vom Salzburger Juriſtentag Probleme der Strafrechtsreform Bei den heutigen Verhandlungen des Juriſten⸗Tages hielt Sengtspräſident Lobe vom Reichsgericht eine Rede, in der er die völlige Umorganiſierung des geltenden Strafrechtes verlangte. Ferner forderte er eine Umwandlung der Staatsanwaltſchaft. Dieſe ſolle nicht mehr eine abhängige Behörde ſein, ſondern müſſe ebenſo unabhängig ſein wie der Richterſtand. Die Kriminal⸗ polizei müſſe ausſchließlich der Staatsanwaltſchaft unterſtellt werden und nicht mehr die Polizeiverwaltung. Sehr weit⸗ gehend war Lobes Vorſchlag, daß fämtliche Urteile des Reichsgerichtes mit Geſetzeskraft ausgeſtattet werden. In der Diskuſſion wurden hauptſächlich Fragen der Neuerungen im Strafrecht behandelt. Auch die Vorſchläge des Rechtsanwaltes Als berg in ſeinem Gutachten an den Juriſtentag wurden' beſprochen. Alsberg fordert, daß die Hauptverhandlungen bei Prozeſſen nach engliſchem Muſter umgeſtaltet werden ſollen. Die Parteien ſollen die Möglich⸗ keit haben, auf die Urteilsfeſtſtellungen Einfluß zu nehmen. Drei italieniſche Bahnarbeiter vom Zuge getötet * Venedig, 14. Sept. Drei Bahnarbetter wurden hier von einem Schnellzug erfaßt und getötet. Wirbelſturm Sioux⸗City, 14. Sept.(United Preß.) Der nordweſt⸗ liche Teil des Staates Nebraska iſt von einem Wirbelſturm heimgeſucht worden. Der Sachſchaden iſt außerordentlich be⸗ deutend. Vor allem hat die Ernte ſchwer gelitten. Bisher ſind drei Todesfälle und eine Reihe von Verletzten gemeldet worden. für den Frieden zur Verwendung gelangten, wurden in Betracht gezogen. Die Feſtungsanlagen wurden ſo gebaut, daß ſie gegen alle Ge⸗ fahren, die man ſich vorſtellen kann, beſonders auch gegen Gasangriffe Schutz gewähren. Wenn eine Nation trotz aller Protokolle zum Gaskrieg ſchreiten ſollte, kann ſie überzeugt ſein, daß alles vorgeſehen iſt, um den Krieg unwirk⸗ ſam zu machen. Wir denken nicht daran, Feſtungen zu bauen, in denen die Soldaten erſticken würden wie Ratten in ihrem Loch. Die eigentlichen Feſtungsanlagen werden erſt im nächſten Jahre in Bau genommen. Zu dieſem Zweck ſieht das Budget 200 Millionen Franken vor. Painlevé ſchloß mit der Verſicherung, alle dieſe Anlagen dürften nicht als Zeichen kriegeriſchen Geiſtes Frankreichs an⸗ geſehen werden, ſie ſeien vielmehr nur dazu beſtimmt, Frank⸗ reich mehr Kraft für ſein Friedenswerk zu geben, das von niemandem energiſcher verteidigt werde als von ihm, dem Kriegsminiſter, ſelbſt. Freitag, den 14. September 1928* 3 Arbeiter verſchültet Giftgas in einer Drogerie — Gießen, 14. Sept. In Gießen war in einem Kelle einer Drogerie ein Behälter mit Phosphor undicht ger worden. Die giftigen Gaſe ſtrömten auf die Straße. Dis, Feuerwehr konnte mit Sauerſtoffapparaten den Ballon iy der Lahn verſenken. Gasmasken und Rauchhelme erwieſer ſich als nicht verwendbar, da ſich bei den Feuerwehrleuten Vergiftungserſcheinungen zeigten. 2288 Exploſionsunglück — Bukareſt, 14. Sept. In Konſtanza wurden geſtern früh durch die Exploſion einer Konone ein Offizier und ſechs Soldaten gelegentlich der Flugzeug⸗Abwehrmanöver ge⸗ tötet. Exploſionsunglück e Elſegundo(Kalifornien), 14. Sept.(United Preß.) In der hieſigen Raffinerie der Standard⸗Oel⸗Geſellſchaft fand eine Exploſion ſtatt, bei der drei Arbeiter getötet und zahlreiche, darunter vier ſchwer, verletzt wurden. Nähere Einzelheiten, beſonders über Urſache und Umfang des Unglückes, ſind zur Zeit nicht erhältlich, da die Angeſtell⸗ ten der Standard⸗Oel jede Auskunft verweigern. 2 9 2 88 NE err Vadiſche Politik Sitzung des Landſtändiſchen Ausſchuſſes Nach Schluß der Donnerstagsſitzung des Landtages trat der Landſtändiſche Ausſchuß zu einer kurzen Sitzung zuſammen. Er verteilte die Referate wie bisher und beſchloß, zu einer Sitzung einige Tage vor Eröffnung des Landtages, die etwa im November ſtattfinden ſoll, zuſammenzutreten. Im Anſchluß hieran brachte ein Vertreter der Deut⸗ ſchen Volkspartei die Nichtbeteiligung des badiſchen Staatspräſidenten beim Nachruf für den vormaligen Großherzog in der geſtrigen Sitzung des Landtages zur Sprache und ſprach darüber ſein Befremden aus, da nach ſeiner Meinung an einer ſolchen Kundgebung des Landtages ſich das badiſche Miniſterium zu beteiligen habe. Von ſozialdemokratiſcher geantwortet, daß der Staatspräſtdent ſich an ſozialdemokratiſchen Fraktion nicht beteiligt habe, in der ben ſchloſſen wurde, an der Landtagsſitzung, in der der Nachruf erfolgt, nicht teilzunehmen. Man habe bedauert, dem ehemaligen Großherzog als Menſchen dieſe Ehre nicht er⸗ weiſen zu können, aber die Tagesordnung des Landtages habe gelautet:„Nachruf für den vormaligen Großherzog“. Ueber die Beteiligung des Staatspräſidenten ſei nicht ge⸗ ſprochen worden. Der Staatspräſident habe keinen Auf⸗ trag von der Fraktion erhalten, ſich nicht zu betetligen. Da von anderen Parteien zu dieſer Frage das Wort nicht ergriffen wurde, war dieſe Angelegenheit erledigt. Letzte Meldungen Zuchthausſtrafe für einen Eiſenbahnfrevler — Halle a.., 14. Sept. Ein Eiſenbahnfrevler, der 23jährige Maurer Karl Brendel aus Wörmlitz, der am 31. Januar bei Halle einen 10 Pfund ſchweren Eiſenbolzen auf die Eiſenbahnſchienen gelegt hatte, kurz bevor der Kaſſeler -Zug die Stelle paſſierte, wurde zu einem Jahr Zucht⸗ haus verurteilt. Das Hindernis konnte ſ. Zt. vom Führer eines vorher fahrenden Güterzuges entdeckt und beſeitigt werden. Seite wurde hierauf Der Mörder Nordmanns ermittelt — Hamburg, 14. Sept. Der Landes⸗ Kriminalpolizei von Harburg iſt es gelungen, in der Perſon des 90 Jahre alten Emil Hop aus Lindau(Kreis Plön) den mutmaßlichen Mörder des Direktors Nordmann aus Delmenhorſt zu erz mitteln. Hop iſt wegen Diebſtahls, Raubs und wiederholtes Hochſtapelei mehrfach mit Zuchthaus vorbeſtraft. Der Täter konute noch nicht feſtgenommen werden. Medizinische Amſchau Herzſchmerz Von Univ.⸗Prof. Dr. med. Martin Mendelſohn, Berlin Wenn man viel Herzkranke zu behandeln Gelegenheit hat ſo tritt einem immer wieder aufs neue die Tatſache ent⸗ gegen, daß kaum eine Erſcheinung den Kranken ſo ſehr be⸗ unruhigt, wie der Herzſchmerz. Und doch hat dieſer im all⸗ gemeinen nur recht wenig mit dem eigentlichen Herzleiden zu tun. Aber er iſt der Warner, der oft die Kranken über⸗ haupt erſt zum Arzte führt, zu einem Zeitpunkte, wo noch die Möglichkeit einer vollen Erhaltung der Herzkraft bei ſorgſam durchgeführter Behandlung gegeben iſt. 5 Selbſtverſtändlich iſt hierbei von allen den ſchweren Formen der Herzentartung und der Herzkrämpfe, der Angina pectoris, nicht die Rede; daneben aber gibt es eine Reihe der verſchiedenartigſten Schmerzempfindungen, die ſo beſchaffen ſind, daß ſie jeder Kranke auf das Herz beziehen muß. Zwar ſtehen ſämtliche im Bereiche des linken Bruſtkorbes belegenen Nerven im innigen Zuſammenhang mit dem Herzen, nicht nur ſie ſelbſt können durch fehlerhafte Reize, die vom Herzen ausgehen, zu ſchmerzhafter Empfindung gebracht werden, ſon⸗ dern auch umgekehrt vermögen krankhafte Reize, die auf ſolche Nerven einwirken, durch Fortleitung auf das Herz ſelbſt dieſes in ſeiner Tätigkeit zu beeinfluſſen. Und ſo haben für gewöhnlich die Schmerzen, über welche Herzkranke in der Herzgegend klagen, ihren Sitz gar nicht im Herzen ſelbſt, ſon⸗ dern in der Bruſtwand, entweder in den Zwiſchenrippen oder in der Beinhaut der Rippen oder, was beſonders häufig iſt, bei Frauen in den Nerven der Bruſtdrüſe, beſorders wenn die Bruſt ſtark entwickelt iſt. Da nun dieſe Schmerzen mit der daneben beſtehenden Herzerkrankung meiſt gar nichts zu tun haben, ſo bedürfen ſie an ſich auch faſt nie einer beſonderen Behandlung, denn ſie bleiben immer in durchaus erträglichen Grenzen, und nar ihr Sitz iſt es, der ſie den Kranken ſo peinlich macht. Nur — zum Handeln und zum Eingreifen, und ſo iſt die Aufgabe hier, die Kranken nicht nur von einer läſtigen Empfindung zu befreien, ſondern auch von der dauernden Beſorgnis um ihren Zuſtand die einen nicht zu unterſchätzenden Anlaß für eine Verſchlimmerung bildet. Denn die Herztätigkeit ſelbſt wird durch ihn ungünſtig beeinflußt, die von der Behandlung an⸗ geſtrebte Schonung des Herzens durch die ſtetige Erregung beeinträchtigt. Zunächſt hat eine Form des Schmerzes bei Herzkranken derartige Urſachen, daß ſtie nur durch eine Heilung der Krank⸗ heit ſelbſt beſeitigt werden kann. Ich verſtehe unter„Heilung“ einer Herzkrankheit die vollſtändige Wiederherſtellung des Blutumlaufes; nicht die meiſt unmögliche Rückbildung der entſtandenen Veränderungen am Herzen. Lange Zeit, be⸗ vor es zu den ſogenannten Kompenſationsſtörungen kommt, hat der geſtörte Blutumlauf in den Lungen, im Gehirn, in den großen Arterien, in den Unterleibsgefätzen Beeinträchti⸗ gungen hervorgerufen, aus denen in der Hauptſache alle die Beſchwerden herrühren, welche die Herzkranken überhaupt erſt zum Arzte führen. Sorgt man mit geeigneten Mitteln dafür, daß die Blutzirkulation überall wieder gleichmäßig vor ſich geht, gelingt es, den erhöhten Blutdruck wieder auf die Norm herabzubringen, ſo ſchwinden auch die Beſchwerden. Nun tritt gar nicht ſo ſelten bei Herzkranken ein überaus heftiger Schmerz in der linken Bruſtſeite auf, der in der Hauptſache hinten am Rücken zwiſchen den Schulterblättern, aber auch vorn in der Buſt, empfunden wird, und den die Kranken oft ſo ſchildern, als wenn er vorn nach hinten den Körper durchſetzte. Dieſer Schmerz iſt kein Nervenſchmerz, ſondern beruht, wie mich zahlreiche Beobachtungen gelehrt ha⸗ ben, darauf, daß hier infolge einer Ueberfüllung des Anfangs⸗ teiles der Hauptſchlagader die Wände dieſes großen Gefäßes übermäßig gedehnt werden. Auf ſolche Weiſe entſtehen durch die übermäßige Dehnung in röhrenförmigen Leitungen die ſchlimmſten Schmerzen, durch Nierenſteine, Gallenſteine oder bei der Geburt; hier genügt ſchon die weſentlich geringfügi⸗ gere Dehnung der Arterienwände durch das ſich ſtauende Blut, um einen drückenden Schmerz zu erzeugen. Ein ſolcher die Meinung der Kranken, daß ſte herzkrank ſeien, zwingt Schmerz läßt ſich nur mit den Hilfsmitteln der Herzbehand⸗ lung ⸗beſeitigen. Allerdings wird dieſe Behandlung recht oft ſich gar nicht unmittelbar auf das Herz ſelbſt zu richten haben. Dem Herzen kommt im menſchlichen Körper überhaupt nicht die dominierende Stellung zu, welche die bisherige Anſchau⸗ ung ihm zuſchreibt; ich bin in langer Erfahrung zu einer ganz anderen Auffaſſung gelangt und habe vor kurzem dieſe meine Theorie des menſchlichen Blutumlaufs in einer all⸗ gemein verſtändlichen Form unter dem Titel„Das Herz, ein ſekundäres Organ“, Berlin 1928, veröffentlicht. Welche Störungen aber im Einzelfalle auch vorliegen mögen, ganz anders ſind die Möglichkeiten, die quälenden ört⸗ lichen Erſcheinungen zu beſeitigen, wo es ſich nur um direkte oder indirekte Reizungen ſenſibler Nerven handelt oder gar um rheumatiſche Reizungen der Bruſtmuskulatur. Hier muß eine lokale Einwirkung, welche die Empfindlichkeit herabſetzt, N günſtig wirken, und ſie tut es auch in der Schließlich hat ja unſer guter Eisbeutel immer nur dieſe Wirkung: die Empfindung der Nerven abzuſtumpfen. Er wird zwar gewöhnlich in der Abſicht auf das Herz gelegt, hierdurch eine Herabſetzung der Herztätigkeit ſelbſt zu ver⸗ anlaſſen; tatſächlich übt er gar keinen Einfluß auf das Herz aus. Auch ſtarke Hautreize, wie Senfaufkagen, ſind von vor⸗ übergehender Wirkſamkeit. Dieſe Mittel erfüllen alſo ihre Aufgabe auf einem Umwege und auch nur für eine kurze Friſt und nicht ohne Beſchwerden für den Kranken. Auch lokale Kohlenſäureanwendungen leiſten manchmal wertvolle Dienſte; indes iſt die Wirkung auch nur zuweilen ausreichend, da eben der Reiz hier, wo es ſich um Tiefenwirkung hondelt, ein zu gringfügiger iſt. Eine ſolche läßt ſich indeſſen dadurch erzielen, daß Salicylſäure durch die Haut in die Tiefe ge⸗ bracht wird und an Ort und Stelle zur Wirkung kommt; ein ſolches Präparat iſt unter dem Namen Rheumaſan bekannt, welches zunächſt die Aufgabe erfüllt, zum Zwecke allgemeiner Wirkung Saliecylſäure dem Körper ſo einzuverleiben, daß dabei die Einnahme durch den Magen ausgeſchaltet wird, um ſo die zahlreichen läſtigen und ungünſtigen Neſenwirkungen zu vermeiden, welche eben ſo lange bekannt ſind, wie die der Sitzung den N F c —* * 5 . nr eee. 8 FKGreitag, den 14. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 428 Clüͤdtiſche Blächer⸗ und Leſehalle Ergänzungen und Erweiterungen der Bücherbeſtände als Sommerarbeit ( Die Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle iſt wie⸗ der geöffnet. Mit dem abſteigenden Jahr erwacht erneut die Leſefreudigtit, darum hat die Sommerarbeit ſich auf Ergänzungen und Erweiterungen der Bücher⸗ b eſtände erſtreckt. Der aufmerkſame Leſer wird beobachten können, daß ein viel verlangtes Buch für ihn jetzt leichter erreichbar iſt als vor den Ferien, wenn natürlich auch nicht gleich alle befriedigt werden können. Der Leſerkreis be⸗ ſchränkt ſich in ſeiner Nachfrage zum großen Teil auf einige „viel genannte“ Schriftſteller, während er andere, ebenſo wertvolle, aber weniger bekannte, ablehnt. Infolgedeſſen die vielen Fehlfragen oder wochenlanges Warten auf ein be⸗ ſtimmtes Buch, denn die verfügbare Anzahl der Doppel⸗ exemplare jener Bücher,„von denen man ſpricht“, kann nicht ausreichen, um im Augenblick jedem das Gewünſchte zu geben. Das Bücherverzeichnis„Das ſchöne Schrifttum“ hat allerdings manche älteren eWrke, unter einer lockenden Ueberſchrift geboten, wieder betont und lesbar gemacht. Die Erweiterungen bezogen ſich auch auf den Ausbau der mannig⸗ faltigſten Wiſſensgebiete. Um die Literaturmaſſen beſſer bekannt zu machen wird in den nächſten Wochen die Sommerarbeit der Bücherei— ein neues Bücherverzeichnis erſcheinen: „Die Welt in Büchern“ Neuerwerbungen aus allen Wiſſensgebieten 1926/28. Dieſer neue Führer will unſere alten Freunde feſſeln, neue Men⸗ ſchen für die Bücher⸗ und Leſehalle intereſſieren. Das Ver⸗ zeichnis iſt eine Ergänzung, eine Fortſetzung zum Katalog „Das ſchöne Schrifttum“. Es zeigt annähernd 2000 Bücher aus allen Wiſſensgebieten an und nennt einige hundert Zeitſchriften der Leſehalle. Jeder wird etwas darin finden, das er brauchen kann. Nach der eintönigen, ermüdenden Berufsarbeit verlangt man nach Entſpannung, Zerſtreuung, Buntheit, Farbigkeit. Hierzu hilft dem geiſtig gerichteten Menſchen das Buch, das ihm eine Lebens notwendigkeit iſt. Der erlebnis⸗ hunrige Menſch ſucht nach Büchern, die ſeine Phantaſie anregen. Da bietet ihm unſer Verzeichnis in der ſo beliebten Abteilung:„Weite wilde Welt, Reiſen und Abenteuer“ in hunderten von neuen Werken eine reiche Stoffaus⸗ wahl. Der heimatgebundene Menſch findet Schilde⸗ rungen des heimiſchen Landes, der Ferneliebende Bunt⸗ heit in Darſtellungen fremder Erdteile. Der politiſch, geſchichtlich und wirtſchaftlichgerichtete Menſch wird allerhand über die miterlebte jüngſte Vergangenheit entdecken und ſich in dem Abſchnitt„Das Gemeinſchaftsleben“ über die ſoziologiſchen Bindungen, wirtſchaftlichen Erſcheinun⸗ gen uſw. unterrichten können. Unter dem Goethewort:„Ge⸗ prägte Form“ ſind Bücher für den er zieheriſch inter⸗ eſſierten Menſchen zuſammengefaßt und volksbildnertſch wertvolle Bücher aufgezählt. An den intellektuellen Menſchen richten ſich die Abtei⸗ lungen:„Vom Suchen nach dem Sinn der Welt“(Philo⸗ ſophie),„Die Welt der Zahl“(Mathematik). Die religions⸗ N Abhandlungen vermittelt das Gebiet:„Gott und * e 85 Den naturforſchenden Menſchen belehren die Bücher aus„Allkraft und Menſch“, von den naturkundlichen Plaudereien über Phyſik, Chemie, Geologie, Biologie des Menſchen uſw. bis zu Körperpflege und Sport — dieſem Mittelpunkt modernen Lebens. Wer ſich in den „Bannkreis der Technik“ ziehen laſſen will, dem ſind eine ſtattliche Anzahl techniſcher Werke in neueſten Auflagen verfügbar. Der Literaturfreund wird ſich gern mit der Ab⸗ teilung„Erſchauen und Geſtalten“ beſchäftigen, ſie zeigt ihm Literaturgeſchichten, Sprachkundliches und betrachtende Forſchungen über die Werke unſerer Dichter an. Für den mimiſch begabten Menſchen iſt eine reiche Theaterliteratur zuſammengeſtellt. In:„Der Menſch und das Erlebnis“ (Lebensbeſchreibungen, Erinnerungen) lieſt man von Charak⸗ teren und Schickſalen, Glück und Leid bedeutender Perſönlich⸗ ketten. Die„Frau“ in der Geſchichte, dem Gemeinſchafts⸗ leben, der Kunſt iſt ſtark betont und hervorgehoben. Welt⸗ ſtimmen laſſen ſich in engliſcher und franzöſiſcher Sprache hören, der wunderſchöne, liebliche„Swan⸗Song“ von Gals⸗ worthy, in dem die Forſyte⸗Saga ausklingt, ſteht obenan, ein Buch, das nicht nur einmal, ſondern behutſam immer wieder geleſen werden kann. Aus der Leſehalle ſind die gebräuchlichſten, volkstümlich⸗ belehrenden Nachſchlagewerke genannt. Beſonders ausgebaut iſt die Abteilung„Reiſe und Verkehr“.(Baedeker, Reiſeführer des In⸗ und Auslandes, Waſſerführer, Wanderkarten uſw.) Dort liegen auch mehr als 300 Zeitſchriften auf; der Katalog weiſt auf die wichtig⸗ ſten führenden ſchöngeiſtigen⸗ und Fachblätter hin. Der Nachtrag fügt daun noch die Bücher an, die während der Drucklegung angeſchafft worden ſind und bietet vom Neuen das Neueſte. So enthält dieſes Verzeichnis alles in allem, allgemein verſtändliches, volkstümlich⸗belehrendes Studienmaterial über die Erſcheinungen des modernen Lebens. Elis abet Jacobi. 2 Johann Gruber Der beginnende Herbſt, der ſchon in Maſſen die Blätter von den Bäumen fegt, ruft auch ſo manchen bekaunten und beliebten Mannheimer aus der Zeitlichkeit in die Ewigkeit ab. Der heute früh in nahezu vollendetem 62. Lebensfahre infolge eines Schlaganfalles verſchiedene Schuhmacher⸗Obermeiſter Johann Gruber war, obwohl er ſchon länger kränkelte, nur einige Tage bettlägerig. Am Samstag war er noch den ganzen Tag beruflich tätig. Am Abend wurde er von einem Unwohlſein befallen, dem am Sonntag morgen ein Schlag⸗ anfall mit einer halbſeitigen Lähmung folgte. Geſtern mittag wiederholte ſich der Schlaganfall, der heute in der Frühe den Tod herbeiführte. Johann Gruber nahm in Handwerker⸗ kreiſen eine ſehr geachtete Stellung ein. Er war ein Meiſter der alten Schule, ungemein tüchtig in ſeinem Beruf, ein Mann, der ſich für alle Fragen, die das öffentliche Leben in den Vordergrund rückte, auf das lebhafteſte intereſſierte, der vor allem zu den kommunalen Angelegenheiten mit dem prak⸗ tiſchen Blick des erfahrenen Geſchäftsmannes Stellung nahm. Am 29. September 1866 in Langenau bei Ulm als Sohn eines Bäckermeiſters und Landwirts geboren, erlernte Gruber das Schuhmacherhandwerk in der Donauſtadt. Wie es damals noch Sitte war, ſchnürte der Junggeſelle ſein Bündel und durchwanderte einen großen Teil von Deutſchland und der Schweiz. Zweimal in Mannheim vorübergehend als Geſelle tätig, wurde er im Jahre 1885 dauernd hier anſäſſig. Fünf Jahre ſpäter machte er ſich ſelbſtändig. Bald darauf begann auch ſeine kommunalpolktiſche Tätigkeit. Bereits im Jahre 1896 trat er in den Bürgerausſchuß ein, dem er ununter⸗ brochen bis zum Jahre 1908 als redegewandtes, einflußreiches Mitglied angehörte. Im November 1924 wurde er als Kan⸗ didat der Deutſchen Volkspartei zum zweitenmale in das Kollegium gewählt. Einen Monat ſpäter trat er in den Stadtverordnetenvorſtand ein, in dem er bis zu ſeinem Tode die Intereſſen ſeiner Partei mit großer Sachkunde und Er⸗ fahrung vertrat. Ungewöhnliche Verdienſte hat ſich Gruber um das Hand⸗ werk erworben. Die Energie und Tatkraft, die ihn aus⸗ zeichneten, führten ihn frühzeitig in die vorderſte Reihe der Kämpfer für die Intereſſen des Handwerkerſtandes, in dem er anfänglich als Sozialdemokrat auf dem linken Flügel ſtand. Im Jahre 1911 wurde er zum ſtellvertretenden Obermeiſter, im Jahre 1914 zum Obermeiſter der Mannheimer Schuh⸗ macherinnung ernannt. 1917 rief er in Karlsruhe den Ba⸗ diſchen Schuhmachermeiſter⸗Verband mit ins Leben. Zum Vorſitzenden dieſer Landesvereinigung gewählt, mußte er im gleichen Jahre das Ehrenamt infolge Arbeitsüberhäufung wieder abgeben. Während des Weltkrieges erwarb ſich Gruber große Verdienſte in ſeiner Eigenſchaft als ehrenamtlicher Leiter der von der Stadtyerwaltung ins Leben gerufenen Schuhmacher⸗Werkgenoſſenſchaft, in der 25 Perſonen, darunter 17 Kriegsgefangene, mit der Reparatur von Schuhwerk be⸗ ſchäftigt wurden. 90 000 Paar Stiefel und Schuhe ſind wäh⸗ rend des 1½ jährigen Beſtehens der Genoſſenſchaft hergerichtet worden, eine gewaltige Arbeitsleiſtung, die umſo höher zu ſchätzen iſt, als Gruber nur noch zwei Stadtratsmitglieder in der Leitung unterſtützten. Die Beliebtheit des Verſtorbenen trat am überzeugendſten zutage, als er vor zwei Jahren ſeinen 60. Geburtstag feterte. Waren doch die Ehrungen, die ihm aus dieſem Anlaß zuteil wurden, überaus zahlreich und herzlich. Leider ſollte der Wunſch, den wir damals ausſprachen, daß dem ſo überaus ſympathiſchen Mann ein noch recht langes Wirken beſchieden ſein möge, nicht in Erfüllung gehen. Ein großer Freundes⸗ und Bekanntenkreis ſteht trauernd an der Bahre des ver⸗ dienten Mitbürgers. Gruber hinterläßt außer der treuen Lebensgefährtin einen Sohn, der das väterliche Geſchäft über⸗ nimmt, und drei Töchter, von denen die jüngſte noch ſchul⸗ pflichtig iſt. Sch. * 5 * Die dritte Nummer der blauen Rennzeitung„Mann⸗ heimer Reunſportzeitung“(Offizielles Organ des Badiſchen Rennvereins) iſt im Verlag der Druckerei Dr. Haas,„Neue Mannheimer Zeitung“, G. m. b.., erſchienen. Im Vorder⸗ grund des Intereſſes dürften wieder die Vorausſagen ſtehen, die beſonders am Dienstag ausgezeichnet waren und faſt jedes Rennen richtig trafen. Daneben enthält die Nummer die auf den neueſten Stand ergänzten Formen und den Bericht des zweiten Renntags, zuſammen alſo das Material, das der Rennbahnbeſucher und Wetter für die Rennen braucht, um auf dem Laufenden zu ſein. Für den nötigen Unterhaltungsſtoff ſorgen zwei Skizzen, die aus dem Turfleben genommen ſind. Die Zeitung iſt zu erhalten in der Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2, in der Hauptnebenſtelle in R 1, bei den Kiosken, den Zigarren⸗ händlern und im Straßenverkauf. * Veränderungen im Bürgerausſchuß. Durch den Tod des Sty.⸗V. Johann Gruber wird innerhalb kurzer Zeit ein weiterer Sitz innerhalb der Rathausfraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei frei. Nach der Kandidatenliſte tritt an ſeine Stelle der Oberkommandant der Freiwilligen Feuer⸗ wehr, Fabrikant Ferdinand Schlimm. Stv. Knodel⸗ Rheinau, der in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Badi⸗ ſchen Gaſtwirteverbandes nach Karlsruhe übergeſtedelt iſt, wird durch den Bankbeamten Robert Haag erſetzt. * Betriebsunfall. Ein 52 Jahre alter Glas packer, der ſich geſtern in einem Betrieb auf dem Waldhof beim Transport einer Glasſcheibe eine erhebliche Ver⸗ letzung am Hinte kopf zuzog, mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Schwerer Sturz vom Nad. Ins allgemeine Kranken⸗ haus wurde geſtern ein verheirateter, 29 Jahre alter Kauf⸗ mann eingeliefert, der auf der Kunſtſtraße mit ſeinem Fahrrad zu Fall kam und ſich den linken Unterarm brach. 8 3 8 * Noch gut abgegangen. Ein 74 Jahre alter Händler wurde geſtern Mittag beim Ueberqueren der Schwetzinger⸗ ſtraße von einem Straßenbahnzug der Linie 7 erfaßt und zu Boden geworfen. Der Verunglückte, der unter den Bahnräumer zu liegen kam, trug im Geſicht leichte Hautabſchürfungen davon. Er wurde von Paſſanten aus ſeiner Lage befreit und konnte nach einiger Zeit ſeinen Weg wieder allein fortſetzen. * Die Geiſtesgegenwart verloren. Geſtern nachmittag fuhr auf dem Friedrichsplatz eine 21 Jahre alte Kauf⸗ mannsehefrau in einen ihr entgegenkommenden Per⸗ ſonenkraftwagen, wobei ſie vom Rad ſtürzte und ſich an der linken Hand erhebliche Hautabſchürfungen zuzog. * Ins Rad gelaufen. Eine 72 Jahre alte Witwe, die geſtern beim Ueberſchreiten der Brückenſtraße einem Rad⸗ fahrer ins Rad lief und zu Boden geworfen wurde, zog ſich an der linken Hand erhebliche Hautabſchürfungen zu. Salicylſäure verwendet wird. Dieſes weiche Salieylſeifen⸗ Präparat, das die Salieylſäure frei und nicht als Alkaliſalz enthält, iſt völlig reſorptionsfähig und wirkt direkt, überall, wo es beim Einreiben hindurch in die Tiefe gelangt. Ueber der Herzgegend auf der Fläche der linken Bruſtſeite einge⸗ rieben, beſeitigt es die quälenden und auch für den Allgemein⸗ zuſtand bedeutſamen Empfindungen, von denen der Herz⸗ kranke oft befallen wird. Nochmals möchte ich darauf hinweiſen, daß es ſich bei allen dieſen Zuſammenhängen keineswegs etwa immer um „ ausgeſprochene Schmerzen handelt, oft empfinden die Kran⸗ ken nur Kältegefühl oder Prickeln und Stechen. Immer aber zeigt ſich, welche Bedeutung die Befreiung von ſolchen lokalen Empfindungen für jeden Herzkranken hat. Es iſt von größter Wichtigkeit, daß die mediziniſche Wiſſenſchaft über Mittel ver⸗ fügt, welche ſolche Empfindungen zu beſeitigen vermögen und den Kranken körperliche und ſeeliſche Beruhigung zu ver⸗ ſchaffen imſtande ſind. Beſoders wertvoll iſt dies bei den⸗ jenigen Herzkranken, deren linkes Herz vergrößert und in ſeiner Maſſe vermehrt iſt, wo dann das nur loſe aufgehängte Organ oft noch durch ſeine Schwere an der linken Kuppe des Zwerchfells nach unter ſinkt und ſich mehr an die Bruſtwand herandrängt, gegen die es ohnedies ſchon durch ſeinen ver⸗ mehrten Umfang ſtark angepreßt iſt; gerade bei dieſen Zu⸗ ſtänden fühlt der Kranke jede einzelne ſeiner erregten und geſteigerten Herzzuſammenziehungen wie ein Schlag gegen die Bruſtwand und gerät dadurch in einen Zuſtand dauern⸗ der Beunruhigung und Erregung. Unſere Herztherapie ſetzt ſich aus einer großen Zahl verſchiedener Einzelaufgaben zu⸗ ſammen; nur, wenn dieſe alle ſyſtematiſch und zielbewußt in einer geſchloſſenen Kur zur Durchführung kommen, iſt es möglich, die Aufrechterhaltung der Herzkraft und den Betrieb des Kreislaufes auch am erkrankten und geſchwächten Herzen bis zur natürlichen Grenze des Alters aufrecht zu erhalten. Zwei kleine Scherze Künſtlerehe.„Gratuliere, gratuliere. Du willſt alſo inen Herd gründen?“—„Herd iſt gut— höchſtens einen Spirituskocher.“ * Schauſpieler.„Warum fagen Sie die Stechfliegen von Ihrem Geſicht nicht weg, Herr Kollege?“—„Dort drüben ſitzen zwei Krittker, die ſollen ſehen, daß ich gegen Stiche unetepfindlich bin.“ Es herbſtelt Von Julius Kreis Faſt jeder Menſch hat einmal in ſeinem Leben, ähnlich wie Maſern, einen Anfall von lyriſchen Störungen hinter ſich. Das heißt: in irgend einem Abſchnitt ſeines Lebens packt ihn zu Beginn von Frühjahr und Herbſt der unerklärliche Trieb, der Natur allerhand Liebenswürdiges, Wehmütiges oder Schmeichelhaftes in gebundener Sprache nachzuſagen. Meiſt ſind es die Jünglingsjahre, in denen man von dieſen dich⸗ tertſchen Grippen überraſcht wird. In den meiſten Fällen heilt die Krankheit ohne weitere Folgeerſcheinung glatt und ohne Narbenbildung ab und richtet bei den ſpäteren Amts⸗ richtern, Direktoren und Profeſſoren weiter kein Unheil an. Mein Freund Emil, der Dichter, bei dem nun allerdings das Dichten wie bei einem Ausſätzigen der Ausſatz unheilbar, chroniſch, lebenslänglich iſt, lächelt über die Frühlings⸗ und Herbſtdichter, die ihren Pegaſus ſo friſch, fromm, fröhlich, frei durch die Natur tragen laſſen.— Er weiß, daß dies nur das Vorrecht des Amateurs ſein kann, daß der Bexrufsdichter wie ein geſchickter Konfektivnär die Frühjahrs⸗ und Herbſtneu⸗ heiten bereits ein Vierteljahr vorher wohlaſſortiert in Bereit⸗ ſchaft hält, damit noch rechtzeitig der Bedarf befriedigt werden kann. Seine Herbſtgedichte z. B. gelangen bereits Ende Juli zum Verſand und wie oft ſah ich ihn, den unentwegten, nicht ſchon an einem heißen Juni⸗Nachmittag bei 35 Grad Celſius, vor Hitze ſtöhnend, etwa dichten: Nun fröſtelt jeder Baum und Strauch Im kühlen Wind des ſpäten Jahres Wir, die wir die ſchöne Aufgabe haben, den Zeitgenoſſen nur in Proſa über den Wechſel der Jahreszeiten zu unter⸗ richten, haben es leichter. Wir können ſchlankweg Ende Auguſt die verblüffende Neuigkeit verbreiten: es herbſtelt.— Denn für gute Proſa hat die Zeitung immer viel ſchneller Platz als für gute Poeſie. 5 Dieſes„Herbſteln“ ſpricht ſich immer mehr herum und bildet gegenwärtig in Friſeurläden, Kanzleien und Teeſalons eine nicht unbeliebte Eröffnung, Belebung oder Beendigung einer Konverſatjon. Es beruhigt mich, als Chroniſt der Zeit⸗ läufe, auch hier mein Schärflein zu dieſem Thema beigetra⸗ gen zu haben. f Draußen, in den Sommerfriſchen wird's von Tag zu Tag einſamer. Mit Kind und Kegel wandern die Familien aus mutsvoll.— Es geht dahin. bukoliſcher Einfachheit in Freude wieder in die Städte, in die Ziviliſation, in Amt und Würde zurück, und der Geheimrat, der geſtern noch, nur mit einer Badehoſe bekleidet, neckiſch plätſchernd, Menſch unter Menſchen war, iſt heute in ſeinen Gehrock gehüllt, bereits wieder eine repräſentative, Ehrfurcht einflößende Erſcheinung hoher Staatsgewalt. Sommerfriſchebekanntſchaften, die vier Wochen ein Herz, eine Seele und ein Läſtermaul waren, Ferienfreundſchaften, die engverbundener als Kaſtor und Pollux erſchienen, zer⸗ ſtieben, wenn der Zug auf dem Bahnhof pfeift, wie Spreu im Wind. Die Berge von Koffern, Reiſekörben und Schachteln am Bahnhof, mit zerknautſchten Dirndelkleidern, Spirituskochern, Geisbubenhüten und zerleſenen Ullſteinbüchern ſtimmen weh⸗ Und wir ſagen mit Strieſecke aus Wanke an der Panke:„Die ſchönen Tage von Aramhuez ſin“ nu' vorüba'!“ In den Zügen, die ſtadtwärts fahren, brennen die bunten Herbſtblumenſträuße, die letzten Gaben der bäuerlichen Haus⸗ wirtin aus dem kleinen Gartel. Männer mit viel Gepäck ſchmeißen ſie manchmal aus dem Coupefenſter, wenn ſie im Weg umgehen. Frauen ſind zartfühlender. Sie laſſen lieber ein Handkofferl ſtehen, als auf den Strauß in ihrer Hand zu verzichten.. Der Regen klatſcht an die Scheiben, im überfüllten Wa⸗ genabteil iſt's eng und mulmig. Paſſagiere ſchaukeln auf einem Bein zwiſchen Gepäckſtücken, unge Damen bewundern gegenſeitig ihren ſonnenverbrannten Teint, und ſächſiſche Touriſten tauſchen mit Muttel ihre Erinnerungen an die Geenigsſchleſſer aus. 5 Im Bauernwirtshaus draußen ſitzt als letzter Gaſt eln alter Penſionär in der Ecke hinter ſeinem Schoppen Roten, und der Wirt ſitzt einſam am Ofentiſch und hat einmal Zeit, altbackene zurückgelaſſene Zeitungen aus Magdeburg, Leipzig und Stettin zu leſen. Hinter der Scheune rüttelt der Wind an einer von dem Ingenieursbuben erbauten Antenne. Sie ſind ſchweren Herzens fort. Sechs Wochen barfuß, in ſeliger Freiheit, rudern, ſchwimmen, fiſchen, Miſt fahren, Klee holen, dreſchen, Pferde führen. Alle Bubenſeligkeit iſt dahin.— Das lateini⸗ ſche Grammatikbuch wächſt geſpenſtiſch wie eine Wolkenwand über den Horizont, Algebraformeln und unregelmäßige Ver⸗ ben klappern wie Vogelſcheuchen in den Lüften. K Seite. Nr. 428 S Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 14. September 1928 Das Verſagen der Berliner Wohnungsbaupolitik Ein Brieſwechſel zwiſchen der Berliner Induſtrie⸗ In der Frage des Wohnungsbaus hat zwiſchen der Ber⸗ iner Induſtrie⸗ und Handelskammer und dem Oberbürgermeiſter Böß ein intereſſanter Briefwechſel ſtatt⸗ gefunden, der erſt jetzt veröffentlicht wird. Die Handels⸗ kammer hatte an den Oberbürgermeiſter unter dem 28. Juli ein Schreiben geſandt, in dem u. a. folgendes ausgeführt wird: „In unſerer Kammer hat vor einigen Tagen eine Aus⸗ ſprache zwiſchen Vertretern des Baugewerbes, der Bauſtoff⸗ induſtrie und des Bauſtoffhandels ſtattgefunden, in der ein⸗ müttig feſtgeſtellt wurde, daß die Berliner Wohnungs⸗ baupolitik in dieſem Jahre bisher in weitem Um⸗ fange verſagt hat. Die Verteilung der Hauszinsſteuer⸗ Hypotheken aus dem diesjährigen Aufkommen iſt bisher der⸗ art verzögert worden, daß mit der Fertigſtellung von Woh⸗ nungen, die mit Hauszinsſteuermitteln aus dem laufenden Jahre finanziert worden ſind, in dieſem Jahre unter keinen Umſtänden gerechnet werden kann. Wenn auch vor einigen Wochen nach Angabe der Wohnungsfürſorgegeſellſchaft 12 000 Wohnungen genehmigt worden ſind, ſo mußte doch feſtgeſtellt werden, daß hier Genehmigungen für Bauvorhaben erteilt worden ſind, bei denen entweder keine durchgearbeiteten Pläne vorlagen oder die erforderliche Finanzierung nicht beizubringen iſt. Nur ſo erklärt ſich die Mitteilung, daß von den bewil⸗ ligten 12000 Wohnungen bisher nur 2000 Wohnungen begonnen ſein ſollen. Andererſeits ſind Anträge auf grö⸗ ßere Wohnungsbauvorhaben, deren Finanzierung nachweis⸗ lich reſtlos geſichert war, ohne Angabe näherer Gründe bei der bisherigen Verteilung der Hauszinsſteuerhypotheken un⸗ berückſichtigt geblieben. Trotz der Erfahrung der Vorjahre iſt auch in dieſem Jahre die Verteilung der Hauszinsſteuer⸗ hypotheken für die erſte Hälfte des Wohnungsbauprogramms erheblich verzögert worden und offenbar nach unzweck⸗ mäßigen Richtlinien geſchehen. Wir befürchten, daß auch die Bewilligung des zweiten Teiles des diesjährigen Wohnungsbauprogramms ebenfalls zum Nachteil der geſamten Bauwirtſchaft und der Bemühungen auf Linderung der Wohnungsnot verzögert werden wird, da eine Verſtändigung über die grund⸗ ſätzlichenn Richtlinien innerhalb der Wohnungs⸗ fürſorgegeſellſchaft noch nicht erfolgt ſein ſoll, obgleich ſchon jetzt der ſpäteſte Termin für die Bewilligung des zweiten Teiles gegeben iſt.“ Angeſichts dieſer Lage richtete die Kammer an den Ober⸗ bürgermeiſter die Bitte, den Vertretern der Bauwirtſchaft die Möglichkeit zu einer perſönlichen Beſprechung zu geben. Unter dem 10. Auguſt 1928 hat Oberbürgermeiſter Böß dar⸗ auf mitgeteilt, daß eine Verteilung der geſamten Hypotheken aus dem Hauszinsſteueraufkommen des Jahres 1928 in dem Kalenderjahr 1928 nicht in Frage kommen könne, weil die letzten Raten aus der Hauszinsſteuer erſt nach dem erſten April 1929 eingehen. „Bei der Beurteilung der Bautätigkeit für das Kalender⸗ fahr 1928 dürfen daher auch nicht die Auswirkungen des Jahres 1927 außer Acht gelaſſen werden. Der Baubeginn für eine große Anzahl von Bauvorhaben, für die noch im Jahre 1927 Hauszinsſteuerhypotheken bewilligt waren, ver⸗ zögerte ſich, weil bei der Lage des Kapital⸗ und Hypotheken⸗ marktes nach der Emiſſion der fünfprozentigen Reichsanleihe und nach den ſchwarzen Börſentagen die Bereitſtellung der notwendigen Kapitalien nicht möglich oder außerordentlich er⸗ ſchwert war. Es konnten deshalb ein Teil der bewilligten Bauvorhaben erſt im Frühjahr 1928 begonnen und die reſt⸗ lichen Hauszinsſteuermittel aus 1927 erſt in den erſten Mo⸗ naten des Jahres 1928 vergeben werden. Auf dieſe Weiſe ſind im Frühjahr 1928 rund 10000 Wohnungen in Gang gebracht worden. Nach den von ſämtlichen beteiligten Organen ge⸗ nehmigten Richtlinien für 1928 ſoll die Bautätigkeit mehr als bisher nach Möglichkeit gleichmäßig auf das ganze Jahr ver⸗ teilt werden, um eine ununterbrochene Beſchäftigung der und Handelskammer und dem Oberbürgermeiſter Bauarbeiter zu gewährleiſten und Preistreibereien auf dem Bauſtoffmarkt auszuſchalten.“ Der Oberbürgermeiſter gibt dann die Möglichkeit zu, daß von den 12 000 Wohnungen bisher nur 2000 begonnen worden ſeien und erklärt das damit, daß die endgültige Durcharbeitung der Projekte, die Aus⸗ ſchreibung der Bauarbeiten längere Zeit in Anſpruch nehmen und die Bauherren bei den Schwierigkeiten der Hypothekenbeſchaffung nicht vorſchnell mit dem Bau beginnen(1) könnten. Zur Zeit habe der Baumarkt außer dieſen auf 2000 geſchätzten die rund 10000 Wohnungen des Rechnungsjahres 1927 zu bearbeiten. Für die zweite Verteilung 1928 ſei die Verſtän⸗ digung in der Wohnungsfürſorgegeſellſchaft über die grund⸗ ſätzlichen Richtlinien in den letzten Wochen bereits erſolgt. Die Sperre für die Annahme neuer Anträge ſei aufgehoben worden. Die Reſtverteilung der Mittel aus 1928 werde in 6 bis 8 Wochen durch die Wohnungsfürſorgegeſellſchaft vor⸗ genommen werden, wobei die Geſichtsvunkte: preiswerteſte Miete, niedrigſter Bauſtellenvreis, geſicherte Finanzierung, Bonität des Bauherrn, Rückſichtnahme auf allgemeine ſtäd⸗ tiſche Intereſſen und die Bevorzugung von Großbauſtellen und Baulücken maßgebend ſein ſollen. Zum Schluß weiſt Oberbürgermeiſter Böß darauf hin, daß durch die Bevor⸗ zugung der ſogenannten gemeinnützigen leinſchließlich der ſtädtiſchen) Geſellſchaften die privaten Bauunter⸗ nehmer in keiner Weiſe ausgeſchaltet würden (22, da der weitaus größte Teil der Wohnungshauten der gemeinnützigen Geſellſchaften durch pvriyate Firmen und nur ein ſehr geringer Teil durch die ſozialen Baubetriebe errichtet werde, die wiederum einen großen Teil der Ausbauarbeiten durch Privatunternehmen ausfüßren ließen. Der Briefwechſel iſt charakteriſtiſch für den geſamten deutſchen Wohnungsbau, der in Mannheim bekanntlich ſehr gegen die Vorjahre aus den in dem Briefwechſel angeführten Urſachen zurückgegangen iſt. ee ee re Kommunale Chronik * Mosbach 18. Sept. In Oberſchefflenz fand dieſer Tage die feſtliche Inbetriebnahme der neuen Waſſer⸗ leitung ſtatt. Der Bürgermeiſter hielt die Feſtanſprache. Als Ehrengäſte waren u. a. Regierungsrat Schmitt vom Bezirksamt Mosbach und der Vorſtand des Waſſer⸗ und Straßenbauamts zugegen. Die Anlagen ſind ſehr ſauber ausgeführt und mit den modernſten Einrichtungen verſehen. Dankbar iſt empfunden worden, daß der alte Sechsröhren⸗ brunnen, ein Prachtſtück alter Brunnenkunſt beſtehen bleibt. Regierungsrat Schmitt beglückwünſchte die Gemeinde na⸗ mens des Landrats und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die neue Waſſerverſorgungsanlage der Anſtoß zu weiterer ge⸗ deihlicher, Entwicklung des alten reichsdeutſchen Ortes ſein möge. a Kleine Mitteilungen In der jüngſten Bruchfaler Stadtratsſitzung wurde das Geſüch des Vereins evang. Frauendienſt um Er⸗ teilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Nähſchule befür⸗ wortet.— Verſchiedene Handwerksmeiſter und Inhaber von Baugeſchäften ſind zur Herſtellung und Veränderung von Grundſtücksentwäſſerungsanlagen zugelaſſen worden.— Dem ſtädt. Fürſorgeamt wird zum Ankauf von Kartoffeln und Brennmaterialien der nötige Kredit eingeräumt. Die Abgabe an Erwerbloſe erfolgt durch monatliche ratenweiſe Beglei⸗ chung, doch nur dann, wenn vom Vorjahr keine Verbindlich⸗ keiten mehr beſtehen.— Die Anſchaffung eines 2000 KVA. ⸗ Transformators wird genehmigt und ſpäter im neuen Um⸗ ſpannwerk Verwendung finden. In Engen iſt der dritte Wahlgang für die Bür⸗ germeiſterwahl ausgefallen, da der Gemeinderat ſich entſchloſſen hat, die Stelle nochmars im Badiſchen Staats⸗ anzeiger auszuſchreiben. Napoleon Kein Beitrag zur Geſchichte Von Erneſte Fuhrmann ⸗Stone. Darüber waren ſich alle einig, ſchon als er das erſte Mal über die Schwelle ging: es gab keinen Schöneren ſeiner Art. Alles an ihm war verwunderlich und beſtaunbar. Wenn er auch noch ziemlich mager und unfriſtert umherging, ſeine großen, lebendigen Augen machten eine Perſönlichkeit aus ihm. Er nahm mit feldherrlicher Selbſtverſtändlichkeit von allem Erreich⸗ und Brauchbaren Beſitz. Unbekümmert um das Urteil ſeiner Zeitgenoſſen teilte er die Welt und ihre Er⸗ ſcheinungen in zwei große Gebiete ein, nämlich in Beſchäfti⸗ gung und Genuß, oder wenn man will, Spiel und Atzung. Immerhin zeugte ſchon dieſes philoſophiſche Einfügen in die Weltordnung von eminenten Fähigkeiten, und es ließen ſich von hier aus um die Tatſache einer erſt vierwöchigen Lebens⸗ praxis Hoffnungen ranken, die voller Blüten waren. Ob Napoleon ſchrie oder fauchte, ob er ſich mit unnachahm⸗ licher Grazie die dürren Beine ſchleckte, die öffentliche Mei⸗ nung blieb ſtets die gleiche: Napoleon war ein Kater, der ſich ſehen laſſen konnte. Von überwältigenden Geſchehniſſen weiß man nur noch, wie ſie wirkten, kaum, wie ſie entſtanden. So war es auch um Napoleons Taufe beſtellt.— Ihn Morle zu nennen, er⸗ ſchten ausgeſchloſſen, denn er war grau getigert und hatte ein ſchneeweißes Bäuchlein, mit dem er beſonders gern und langſam über Kohlen rutſchte.— Der Name Peter wieder war zu alltäglich. Dieſer Kater ſchien allen zu Beſonderem auserſehen.— Einer meinte Samſon, ein anderer Nurmi, ein Dritter Muſſolint. Als man aber an Napoleon geriet, wurde dieſer Vorſchlag einſtimmig als der einzige in Frage kom⸗ mende angenommen. Napoleon aber reckte ſeinen Hals, daß er ausſah wie eine nachdenkliche Giraffe, und machte das bedeutendſte Geſicht, das er gerade bei ſich hatte.— So eigentlich der Einzige, der Napoleons Eintritt in dies Haus mit zweifelhaftem Wohlwollen zur Kenntnis nahm, war Wolf, der Schäferhund, der ſofort ſeine ſchon vollſtändig leere Schüſſel in wenig höflicher Weiſe nochmals ausſchleckte. — Er ſetzte ſich etwas ſeitab vom Weltgeſchehen an die Wand ſen hageren Jüngling ſofort freſſen oder erſt Fett anſetzen laſſen ſollte.— Napoleon tyranniſierte bald das ganze Haus. Aber man mußte ſagen, er tat es mit angeborener Grazie.— Es war nicht mehr möglich, eine einzige Schrank⸗ oder Zimmertür ohne Zwiſchenfall zu ſchließen. Der Zwiſchenfall war ſtets Napoleon, der anfänglich mit Quietſchen, ſpäterhin mit ganz erboſtem Fauchen ſeine weiche Gegenwart kund tat. Als Wolf wohl oder übel eingeſehen hatte, daß Napoleon mehr eine Spielerei als eine ernſt zu nehmende Tatſache ſei, verſchanzte er ſeine gekränkte Liebe hinter gut geſpielter Gleichgültigkeit. Ja, nach kurzem ließ er ſich ſogar von Na⸗ poleon auf dem Kopf herum tanzen und erlaubte ihm, um⸗ ſtändlich über ſeine verſchiedenen Beine hinweg zu ſteigen. Napoleon wagte ſogar eine Beſteigung des Ungeheuers, das, beim Schlafen auf der Seite liegend, gefährlich bebte, und garnierte ſich, ganz Pole, zwiſchen Wolfs ſpitze Ohren und klammerte ſich mit Geſchick an dem Hundehalſe feſt, wenn deſſen Eigentümer durch plötzliches Aufſtehen ſeine Antipathie be⸗ kundete, fiel aber ſtets, falls dem ein ſchlau berechnetes Schütteln folgte, auf die allerorts bekannten Pfoten. Alles Geſchehen wertete Napoleon für ſein Katerleben um. Er ſorgte ſo für Abwechſlung und Bereicherung ſeines Tagesprogramms.— Sogar Wolfs Schwanzwedeln, das doch dem ganzen Reichtum ſeiner Gefühle dienen mußte, betrachtete er als eigens für ihn eingeführte Beluſtigung und Zer⸗ ſtreuung.— f Ein Ereignis bedeutete auch ſein erſter Lauf über die Klaviertaſten. Man konnte vor⸗ oder zurückſpringen, alles gab Töne, furchtbar nahe Töne. Je wilder und energiſcher man wurde, deſto ſchlimmer war es. Beſonders die Brumm⸗ ſaiten ganz unten. Für den Baß⸗Schlüſſel hatte er gar nichts übrig. Sein kleiner Kopf fuhr verzweifelt hin und her. Katzenmuſik! 75 Man ſollte nicht glauben, wie ausgeprägt Napoleons Sinn für Farbenwirkungen war. Er hatte ſeine ſchwarz⸗weiße Schönheit nie auf das braune Wollkiſſen gelegt, nein, auch nicht auf das dunkelblaue oder grüne. Beileibe nicht! Nur das ziegelrote ſeidene ſchien den richtigen Rahmen zu geben. Napoleon auf dem ziegelroten Seidenen,— ein Akkord, ein Gedicht! Sagen wir— ein Farbenreim!— Beſonders mit Bosheit behaftete Menſchenzuſchauer und ſchaute ſcheinbar ganz nebenbei mit einem Auge auf Napoleon. E ſchien ſich nicht ganz klar darüber, ob er die⸗ wollten aus ſeiner raffinlerten Placierung, die doch lediglich ein Ausdruck ſeines tätigen Schönheitsſinnes war, ſchließen, Aus dem Lande Prähiſtoriſche Funde bei Müllheim * Niedereggenen(Amt Müllheim), 13. Sept. Ueber die prähiſtoriſchen Funde auf dem Hagſchutz bei Niedereggenen berichten die„Markgräfler Nachrichten“: Die von dem Privat⸗ dozenten für Urgeſchichte an der Freiburger Univerſität Dr. Georg Kraft vorgenommenen Ausgrabungen zeigen fünf künſtlich angelegte Terraſſen mit Gräben und Feuer⸗ ſtellen, die zweifellos auf ehemalige menſchliche Anſied⸗ lungen ſchließen laſſen. Bei den Ausgrabungen wurden Steinbeile, Pfeilſpitzen, Tonſcherben, zum Teil mit einfachen Zierlinien verſehen, und manches Andere gefunden. Es dürfte ſich um eine neuſteinzeitliche Wohnſiedlung handeln, alſo um etwa 2000 v. Chr., die 20—30 Hütten getragen hat. Dieſe und manche andere Ausgrabungen laſſen erkennen, daß das ganze Rheinvorland mit den Bezirken Müllheim, Lörrach und Kan⸗ dern bis an den Schwarzwald damals ſchon dicht beſiedelt war. Zum Teil ſind die Unterlagen aus den Felſen heraus⸗ geſprengt. Dazu hat man auf den Felſen ſicherlich ein ſtarkes Feuer angemacht, dieſes dann fortgeräumt und den heißen Stein mit Waſſer begoſſen, das dann den Boden geſprengt hat. Außer dieſer Siedlung auf dem Hagſchutz iſt auch eine Ringwallanlage feſtgeſtellt worden. Hierbet dürfte es ſich allerdings um eine frühmittelalterliche Anlage handeln. * * Karlsruhe, 13. Sept. Im Alter von 79 Jahren ſtarb hier der ſeit 1915 im Ruheſtande lebende Verwaltungsinſpektor Karl Mathos, eine in der badiſchen Staats⸗ und Gemeinde⸗ 25 verwaltung bekannte Perſönlichkeit, der über 40 Jahre lang bei verſchiedenen badiſchen Bezirksämtern ſich betätigt hatte und durch ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit auf dem Gebiete der Verwaltungsgebühren weithin bekannt geworden iſt. Mathos war auch Altveteran und hatte den Krieg 70/71 als Ein⸗ jährig⸗Freiwilliger mitgemacht. Aus der Pfalz Dürkheimer Nachwurſtmarkt 6 Bad Dürkheim, 14. Sept. Am Samstag und Sonntag, 15. und 16. September findet der Nachwurſtmarkt in Bad Dürkheim ſtatt. Die Hauptfeſttage waren begünſtigt durch herrliches Wetter aus der ganzen Pfalz, den Nachbar⸗ ländern, ja aus dem ganzen Reiche überaus zahlreich beſucht. Einen derartig überwältigenden Beſuch hatte der Dürkheimer Wurſtmarkt, dieſes große pfälziſche Volksfeſt und größtes deutſche Weinfeſt, noch nie zu verzeichnen. Ueber 120000 Gäſte wurden hier bewirtet und brachten fröhliche Stunden in der Stadt und auf den Feſtwieſen zu. Groß war der Umſatz in Speiſen und Ge⸗ tränken. Auch der Verkauf an Waren ſtellt ſich als ſehr günſtig dar. Die Dürkheimer Gewerbeſchau, die mit dem Wurſtmarkt verbunden iſt, hatte einen Beſuch von über 6000 Perſonen aufzuweiſen. Auch zum Nachwurſtmarkt wer⸗ den Sonderzüge verkehren. Näheres ſiehe Anzeige im heutigen Mittagblatt. ö * * Oggersheim, 13. Sept. Bis jetzt noch unbekannte Täter verübten auf der Landſtraße nach Dürkheim groben Un⸗ fu g. Sie legten am Ortsausgange ein größeres Bauholz bei Dunkelheit que über die Straße, ſodaß ein frem⸗ der Motorradfahrer anſtieß und ſtürzte, aber zum Glück nur unbedeutende Verletzungen davon trug. Im Gasbackofen Obst und Gemüse sterilisleren macht keine Nühe 47 Anmeldung zu den kostenlosen praktischen a Vorführungen, auch telefoniseh(Nr. 35631). im Ausstellungsraum der Städt. Wasser-, Gas. U. Flektriaitätswerke, K7 s. FP Wir verkaufen nicht daß der Kater Napoleon, an dem eine nur echt weibliche Eitel⸗ keit ſo deutlich zu Tage zu treten ſchien, kein Kater ſei!— Die Entrüſtung aller, die ihn liebten, war der Dank für dieſen Trugſchluß! Napoleon, unſer Napoleon, ein ſchwaches Weib? Nicht auszudenken.— Schon bei den zweibeinigen Geſchöpfen iſt es eine alte und ſelbſtverſtändliche Sache, daß ſich niemand über die Geburt eines Mädchens übermäßig freut.(Daß ſie nach 18 oder 20 Jahren zu den begehrenswerteſten Gütern der Welt gehören, iſt eine ebenſo verlogene wie närriſche Rache der Mutter Natur, die ja auch nur eine Frau iſt.) Aber bei Katzen und der damit verknüpften Rechnung bis ins Unend⸗ liche(!= 5& 5= 25“ 5 125 uſw.) iſt die Möglichkeit ihrer Zugehörigkeit zur Frauenwelt ſchon eine Beleidigung für das ſchützende Dach und ſein Familienglück.— . — Die Zeit verrann. Napoleon gedieh; allen boshafte, neidiſchen und grauſamen Prophezeiungen zum Trotz. Er fühlte ganz die Würde und den Stolz ſeiner jungen Männlich⸗ keit. Ja, die Welt und ihre Verſuchungen ſtreckten ihre Lockun⸗ gen bis herein in Napoleons unſchuldsvolles Jugendland. Oft ging er ſpazieren, ſelten war er daheim. Aengſtliche, die für ſeine Tugenden fürchteten, wollten es ihm verwehren. Doch man kam in moderner Großmut über⸗ ein: Freiheit der Jugend, laßt ſie ſich entfalten! Napoleon war in den Flegeljahren. Er ſollte nur hinaus ins ungebun⸗ dene Leben, ſeine Abgründe und Verderbniſſe kennen und verachten lernen, kurz und gut, ſeine Hörner abſtoßen und zu⸗ rückkehren in den Schoß der Familie als ein Held, zur Freude aller Nachbarn, zur Beſtrafung aller moralpredigenden Ofen⸗ hocker und zur Ehre ſeiner ſelbſtloſen Erzieher. Napoleon ging ſpazieren, Tage und Nächte, wie es ihm beliebte. Ja, er blieb ſogar einmal Wochen auf einer Reiſe in unbekannte Länder. Doch eines Morgens hörte man Geräuſche in dem Zim⸗ F Fenſter ſeiner möglichen Heimkehr ſtets geöffnet ſtand!— 5 Und was ſah man dad— 5 Klio, die Muſe der Geſchichte, möge ihr Haupt verhüllen! Möge ihr der ewige Griffel nicht brechen,— wenn die Zoo⸗ logie ihre Irrungen mit dem heiligen Namen ihres Günſt⸗ lings deckt. Wenn das Schickſal nun den eiligen Leſern, die nur den Schluß genießen, einen Schauder, den vorſichtigen aber, die das ganze laſen, eine bittere Enttäuſchung bereitet: Auf ziegelroter Seide lag Napoleon und— ſäugte drei ſeiner Kinder, während er— ein viertes ſchleckte!——— * N err e 7 2 223 M e220 15 * 1 e d 15 1 en rennen en een une * * . s u Fr . . on 19 1 Freitag, den 14. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Herbſtwander Wir durften dieſen Sommer ſchon ſo viele ſchöne Sonnen⸗ tage verleben, die wir zu weiten Wanderungen benutzten. Nun wollen wir wieder mal in's nahe Neckartal ſchlen⸗ dern, um von den Höhen des Odenwaldes die wundervollen Ausblicke auf den Fluß, auf die bewaldeten Kuppen und in die lieblichen Täler zu genießen. Schlendern, ſage ich; darin liegt der richtige Reiz, die beſte Art des Wanderns, welche Genuß verſpricht. Dieſes genußreiche Wandern iſt eine Kunſt, die leider nur Wenige verſtehen. Herrliches Spätſommerwetter iſt uns beſchieden und ge⸗ ſtattet, für einige Stunden Bewegung zu verſchaffen. Am frühen Morgen ſteigen wir am Heiligenberg empor. Ein lichter, blaugrauer Duft liegt in der Morgenſonne heiter und lebensfroh über dem Neckar und über Heidelberg, während die roten Sandſteinmauern der Schloßruine im Schatten des Königsſtuhles ernſt und finſter hernieder⸗ blicken. Glockengeläute läßt uns andächtig werden und macht den Anblick der freien ſchönen Natur beſonders ſtimmungs⸗ woll. Feierliche Stille. 5 Wald und Wieſenflächen zeigen ſich noch in friſchem Grün. Nur ſelten hört man die Stimme eines Vogels. Hoher Tannenwald nimmt uns auf, er erinnert hier, unter⸗ halb des Weißen Stein, lebhaft an die Eigenart des Schwarzwaldes. Oben genießen wir die bekannte prächtige Rundſicht vom Turme aus, hinüber zum Königsſtuhl, in's tief eingeſchnittene Neckartal, weit nach Oſten hin zum Katzen⸗ buckel, nach Weſten in die Rheinebene. Gemächlich marſchieren wir weiter auf dem Höhenweg. In aller Behaglichkeit atmen wir die ſtaubfreie Luft, laben uns an der Stille und dem Frieden. Der Weg führt in bunter Abwechslung durch junge Eichenſchläge, lichte hohe Buchenwälder zum Münchel. Aus den Tälern links und rechts pfeifen gedämpft die Lokomotiven, hupen die Autos, die uns hier oben wenigſtens mit Staub, Geſtank und Lärm verſchonen, Motorräder hört man nur in der Ferne knattern. Wir frauen uns des ruhigen Waldfriedens und wandern weiter in den hohen, freundlichen Buchenhallen und hängen unſeren Gedanken nach, von nichts geſtört, durch Niemanden abgelenkt.„Ich ging im Walde ſo für mich hin, und nichts zu r rr Das Ahrenſtädtchen Furtwangen im Schwarzwalde Von L. Hermano Im Herzen des Schwarzwaldes liegt als höchſtgelegene Stadt des ſchönen badiſchen Landes das Uhrenſtädtchen Furt⸗ wangen. Hier treffen ſich die Quellflüſſe der Breg, die in un vordenklichen Zeiten das ſchöne, weite Tal geſchaffen haben. Eine halbe Stunde Weges weit iſt es nur bis zur Waſſer⸗ ſcheide, wo hier die Waſſer dem Schwarzen Meere entgegen⸗ ſtrömen, während dort auf der anderen Seite die ſchäumen⸗ den Gebirgsbäche dem Rheine und ſomit dem atlantiſchen Ozean entgegenſpringen. Weit ſchweift der befreite Blick von den Höhen in die Runde. Die Berge des Schwarzwaldes recken ſich rings von der Hornisgrinde bis zum Feldberg. Drüben hinter Meiſter Erwins Dom grüßen die Vogeſen und in dunſtigen Fernen ragen in feierlicher Schönheit die Alpengletſcher zum Himmel. Ganz in der Nähe von Furtwangen, in Glashütte, dem Glaſerdörfle bei Wiloͤgutach, ſteht die eigentliche Wiege der Schwarzwälder Uhr. Glasbläſer, die ihre kunſtgewerb⸗ lichen Erzeugniſſe mit der Kräze auf dem Rücken in fremde Länder trugen, brachten erſtmals eine, von einem böhmiſchen Glasträger eingehandelte Uhr in den Schwarzwald. Bald darauf machten ſich auch die alemanniſchen Sinnierer und Tüftler dahinter, ſolche Uhren herzuſtellen. So eutſtand in Jahre 1640 die erſte Schwarzwälder Uhr bei den Gebrüdern ([reuzer auf dem Glashofe bei Waldau. Es würde zu weit führen, wollten wir im Rahmen dieſes kurzen Aufſatzes die geſchichtliche Entwicklung der Schwarz⸗ wälder Uhrenmacherei auf dem Schwarzwalde verfolgen. Feſt⸗ geſtellt ſei nur, daß ſie eben hier ihren Ausgang genommen hat und ſich zunächſt in der Gegend von Furtwangen ausbreitete. Vor etwa noch 130 Jahren ſchrieb der Abt Steyrer von St. Peter, ein gründlicher Kenner der alten „ÜUhrenmacherei“ auf dem Schwarzwalde, daß man von der Kalten Herberge aus, die auf dem Wege von Furtwangen nach Neuſtadt gelegen iſt, 5 Stunden weit im Bezirke die Orte zählen könne, wo es Uhrmacher gäbe. Späterhin dehnte ſich die Uhrmacherei bekanntlich über den ganzen Schwarzwald Ans und brachte lange Jahre Arbeit und Verdienſt in die „entlegenſten Täler. Es iſt kein Zufall, daß die badiſche Regierung im Jahre 1850 zur Hebung der Uhrmacherei gerade hier in Furtwangen im Herzen des„uhrenmachenden“ Schwarzwaldes die Uhr⸗ macherſchule errichtete. Sie war nötig geworden zur Förderung und Hebung des Gewerbes, das in jenen Jahren den erſten ſchweren Rückſchlag erlitten hatte. Auch heute noch iſt die Uhrmacherſchule in Furtwangen nicht nur die älteſte, ſondern auch die größte ihrer Art. a Neben der Uhrmacherſchule unterhält der Staat in Furtwangen ferner ſeit 50 Jahren die badiſche Schnitze rei⸗ ſchule, von der aus die hochentwickelte Holzſchnitzerkunſt des Schwarzwaldes ſtets aufs neue befruchtet wurde. Eine beſondere Sehenswürdigkeit aber iſt die große hiſtoriſche Uhrenſammlung⸗ die etwa 800 Uhrenwerke aller Zei⸗ ten enthält. Sie führt zurück in die allererſten Anfänge der Uhrmacherkunſt und zeigt deutlich den ganzen Werdegang der Uhrmacherei bis zum heutigen Stande. Sie iſt die größte und ſchönſte Sammlung dieſer Art in Deutſchland. Stücke von beſonderer Seltenheit befinden ſich darunter. Auch die aus⸗ geſtellten gewerblichen Arbeiten der Schnitzereiſchule ſind ſehenswert. 5 e 5 Heute liegt Furtwangen nicht mehr im induſtriellen Zentrum des„uhrenmachenden“ Schwarzwaldes. Der Schwerpunkt der Uhreninduſtrie iſt im Württembergiſchen zu ſuchen. Um ſo bedeutender iſt der Platz aber im Hinblick auf den Fremdenverkehr. Eignet er ſich doch ganz beſonders als Stützpunkt für Wanderungen und Ausflüge. Selten iſt die Umgebung eines Ortes ſo reizvoll, als die Furtwangeus. Nach allen Richtungen hin können prächtige Wanderungen und Ausflüge in die herrlichſten Teile des großartigſten aller ung im Neckartal ſuchen, das war mein Sinn.“ Das Genießen und Auskoſten der Schönheiten, die Luſt am freien Herumſtreifen, die be⸗ queme Zwangsloſigkeit, leicht beſchwingt innerlich heiter, un⸗ bekümmert um die Zeit oder Entfernung, das träumeriſche Schlendern, darin ſteckt doch die Romantik des Wanderns. Da, plötzlich öffnet ſich ein Durchblick durch das Gebüſch in die Tiefe des Tales. Dächer ſchimmern aus dem Grünen hervor, es iſt das altertümliche Städtchen Neckargemünd. Von unſerer hohen Warte aus können wir gerade in's flache Tal der Elſenz blicken. Ein maleriſches Panorama breitet ſich aus, beſonders da hier der Neckar ſich zwiſchen den roten Sandſteinwänden und den ſchmalen grünen Ufern in großen Windungen ſchlängelt.— Drüben rant der kegelförmige Dilsberg in's Blaue. Wie ein lein ſitzt auf ſeinem Gipfel der Ort Dilsberg, von al. Feſtungsmauern um⸗ geben. Vor 300 Jahren iſts' hier lebhaft zugegangen, als im 30⸗fährigen Kriege die tapferen Dilsberger den Anſturm von Tillys Scharen erfolgreich abgeſchlagen haben. Heute aber gewährt die Landſchaft mit ihrem dunklen Wald und den hellen grünen Wieſen, mit den rotfurchigen Feldern und ſchmucken Häuſern ein gar liebliches und friedliches Bild. Nach einer ſcharfen Wegbiegung taucht idylliſch gelegen an den Wogen des Fluſſes angeſchmiegt, Neckarſteinach auf. Die Fenſterſcheiben glänzen in der Abendſonne, wäh⸗ rend die Türme der Vorder⸗ und Mittelburg düſter und drohend emporragen. Reiche hiſtoriſche Vergangenheit iſt mit dieſer Gegend verbunden. Der Minneſänger Bligger von Steinach hat hier ſeine Lieder zur Harfe geſungen. Später iſt Clemens Brentano mit ſeiner Laute durch das Tal gezogen. Volkslieder von ſingenden Mädchen, alte Sagen hat er aufgeſchrieben, um urſprüngliches deutſches Volkstum wieder zu Ehren zu bringen. Bedeutungsvolle Erinnerungen, Vergangenheit und Gegenwart im Rahmen von entzückender landſchaftlicher Schönheit nehmen uns hier in Bann.— Ein ſchöner Spät⸗ ſommertag geht zu Ende. Zarter Herbſthauch erfüllt die abendliche Luft und erinnert daran, daß es nicht mehr Som⸗ mer iſt. Die kühlen Abendſchatten rufen uns in die Wirklich⸗ keit zurück. deutſchen Wälder unternommen werden. In heimeliger Poeſie ſchmiegen ſich uralte Bauernhöfe an die Berghänge, wo Arnika und Enzian leuchten, und die Silberdiſtel blinkt Auf grünen Matten und in einſamen Gründen, wo der wilde Bergbach rauſcht, weiden die Herden; das liebliche Geläute der Kuhglocken ergänzt die wunderſame Harmonie des ganzen Weſens dieſer Landſchaft. Lohnende Ausflugspunkte der Umgebung ſind u. a. das Simonswäldertal, die Zwerihachfälle, Wildgutach, Hexen⸗ loch, Brennersloch, Kalteherberge, Brend, Titiſee, Fuchsfalle und Martinskapelle, Iſt die Umgebung von Furtwangen mit ihrem teilweiſe ausgeſprochenen voralpinen Charakter ſchon im Sommer von ſeltener Schönheit, ſo zeigt der Winter noch mehr eine Landſchaft von großartiger, erhabener Schönheit. Von den Schneeſchuhläufern wird der Ort wegen ſeinen er⸗ giebigen und meiſt gefahrloſen Abfahrten beſonders geſchätzt. Auch der Rodelſport wird hier gepflegt. Sehr beliebt ſind ferner die Höhen rundfahrten, die von hier aus mit den bequemen Höhenwagen der Reichs⸗ poſt nach allen Richtungen unternommen werden können. Mit den modernen und ſchönen Triebwagen der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft iſt Furtwangen von Donaueſchingen aus jederzeit leicht und ſchnell zu erreichen. Die Poſtautover⸗ bindungen nach Triberg und Waldkirch ſorgen außerdem da⸗ für, daß die Kurgäſte jeweils auf dem nächſten Wege ans Ziel gelangen können. Wer als frohgemuter Wanderer oder als rüſtiger Schnee⸗ ſchuhläufer Furtwangens herrliche Umgebung geſchaut und erlebt hat, in dem wird die Erinnerung an dieſen Beſuch lange lebendig bleiben.. Saiſon⸗Ausklang Mit wahrhaft goldenen Spätſommertagen geht die Hoch⸗ ſaſſon im Schwarzwald zu Ende. Ferienſchluß, Ablauf ge⸗ ſetzter Erholungsfriſten von drei und vier Wochen bringen regelmäßig zu Anfang September den großen Rückſtrom, der jenen Feinſchmeckern der Reiſekultur Platz bietet, die der Hochſaiſon mit all ihren Schattenſeiten aus dem Wege gehen und die ruhigeren Nachſommer⸗ und Herbſttage ſich aus⸗ wählen. Zudem wiſſen Kundige, daß September⸗, ja Oktobertage in den nebelfreien Berglagen des Schwarzwaldes mit der Beſtändigkeit der Witterung und der unerreichten Klarheit der Fernſicht zu dem Schönſten gehören. Sommer 1928: das Ergebnis einer von außerordent⸗ lich ſchönem Wetter begünſtigten Saiſon wird von ſachlicher Denkart als durchaus gut bezeichnet. Man rechne: ſeit Ende Mai eigentlich, von minimalen Schwankungen abgeſehen, Schönwetterperiode; keine richtigen Regentage, wo Landregen in Bindfadenform jegliche Unternehmungsluſt und Freude mordet; keine Gewittertätigkeit von Belang, deren Nachregen in den Hochzonen der Gebirge immer leicht Verſchlechterungen bringen können; dann und wann wohl, wenns ſchon einmal gewitterte, ein oder zwei kühlere Tage; in den heißeſten Tagen keinerlei Hitzentwicklung, weil die Ausſtrahlung der Nacht und die örtlichen Fallwinde im Gebirge Kühlung und Austauſch ſchaffen. Die Verteilung des Gäſteſegens ſcheint nicht ganz gleichmäßig über das Land erfolgt zu ſein. Man hört da und dort, oft auf ganz kurze Entfernungen von vollbeſetzten Plätzen, einige Klagen über die Belegung. Der Fremdenſtrom iſt variabel und heute in der Zeit des Kraftwagens mehr denn je von Laune und Neigung abhängig. Möglich, daß hieraus Lücken reſultieren. Sie beeinfluſſen aber das Totale des Sommers nicht, können vielmehr ein Anſporn ſein. Der fort⸗ an Fremden noch nicht überblickbar. Monate ſchon erheblich mehr Gäſte in faſt allen namhaften Orten gebracht, als die gleiche Zeit im Vorjahre, ſo wird ſich Von Bad Mergentheim bringt die Bahn den Wanderer in einer guten halben Stunde nach dem lieblichen im Tauber⸗ tale gelegenen Städtchen Weikersheim. Die Sladt ſelbſt bietet nur wenige Reize. Die Straße zu dem alten, eſeuumrankten„Gänſeturm“ iſt hübſch. Die höchſte Schönheit aber ſammelt ſich um den Schloßplatz herum. Mitten auf dem Platze ſteht ein ſchöner Brunnen mit einer ſtattlichen Barockfigur auf hoher Säule. Leider hat er ſeinen Hauptreiz verloren, das friſche ſprudelnde Waſſer. Dagegen iſt das Brunnenbecken mit friſchen Blumentöpfen umgeſtellt und bietet einen lieblichen Anblick. 5 Auf der Nord⸗ und Südſeite des Platzes ſieht man ſchöne alte, ehemals fürſtliche Gebäude aus der Glanzzeit der Graf⸗ ſchaft unter Graf Karl Ludwig 17081756. Die beiden Haupt⸗ ſehenswürdigkeiten dieſer Stadt ſind aber die auf der Oſt⸗ ſeite des Platzes ſtehende Stadtkirche und das den gan⸗ zen Weſten der Stadt einnehmende fürſtliche Schloß. Die Stadtkirche ſtammt au dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Sie hat ihre alte goll he Form bis heute gewahrt. Beſon⸗ ders ſchön wirkt der de anke Hauptturm mit ſeinem achtſeiti⸗ gen hohen Schieferhel Dieſem ſtattlichen Bauwerk gegen⸗ über, auf der Weſtſeits es Platzes, reckt ſich der hohe Schloß⸗ turm mit ſeiner Zwiebelhaube in den Himmel. Das Schloß, wie es ſich heute unſeren Blicken darſtellt, iſt in der Zeit von 159516905 entſtanden. Die Chronik ſagt: Baumeiſter war Wolf Beringer aus Würzburg. Die barocken Zutaten, namentlich auch der einzig ſchöne Schloßgarten, rüh⸗ ren aus der Zeit des Grafen Karl Ludwig Dieſer feinſinnige Fürſt fügte die Lieblichkeit und Anmut zu dem wohl ſchönen, aber in ſeinen Formen ernſten, feierlichen Bauwerk. Schon die kleinen Arkadenhäuſer, die vor dem Schloßeingang ſtehen, paſſen ausgezeichnet in den Rahmen. Dann die lebensvollen Steinfiguren auf hohem Poſtamente, die Steinbrücke, die ſich über den alten ſagenumwobenen Schloßgraben wölbt. 5 Durch eine wappengeſchmückte Toreinfahrt gelangen wir in den äußeren und durch ein weiteres Tor in den inneren Schloßhof. Dieſer Hof, umſtellt von wuchtigen Gebäuden, könnte leicht etwas zu ernſt wirken. In den Hof wurde ein plätſchernder Brunnen mit einem drollig plumpen Wappen⸗ tier auf der Säule geſetzt. Dieſer Brunnen ändert mit einem Schlage die Stimmung. Freudiges Leben ſpielt um das ſprudelnde Waſſer. Welche Wunder der Kunſt und Technik enthüllen ſich in den Schloßräumen! Da ſieht man zierliche Möbel mit kunſtvollen Intarſien, Gemälde berühmter Meiſter, kunſtvoll geſchliffene Spiegel mit breiten Goldrahmen. Den herrlich⸗ ſten Schmuck aber bilden die Wandteppiche, wie man ſie ſchöner wohl nirgends finden kann. Sie ſtammen aus Flan⸗ dern. Infolge ihres hohen Alters ſind ſie auch kulturhiſtoriſch von hohem Werte. Der Südflügel des Schloſſes enthält den. großen Prunkſaal, ein Prachtſtück des Altertums, wie es wohl kein zweiter in Deutſchland gibt. Gewöhnlich bezeichnet man den Säall als: den Jagdſaal weils ſeir Schmuck ganz auf die Jagd abgeſtimmt iſt. Der Rieſenſaak mit einet Länge von faſt ſechsunddreißig, einer Breite von faſt vierzehn und einer Höhe von über zehn Meter weiſt keine einzige Säule als Stſitze auf. Die ganze Decke wird durch ein kunſtvolles Hängewerk getragen. Die Decke iſt kunſtgerecht eingeteilt, jedes Viereck weiſt ein wundervolles Gemälde auf, die ſich in irgend einer Weiſe auf die Jagd beziehen. Ungemein farbig und lebendig in der Darſtellung wirken dieſe Bilder ſchon durch die Art der gewählten Motive, ſowie durch die ge⸗ ſchloſſene Kompoſition. Rings an den Wänden ſieht man aus Stuck gearbeitete Köpfe von Jagdtieren, namentlich aus der Gattung der Hirſche, mit echten Geweihen. Einen Haupt⸗ ſchmuck bilden auch die aus Kalkſtein geſchnittenen Bildwerke am Portal und am Kamin. 5 Und nun einen Blick durch die hohen Fenſter auf den im Sonnenglanz liegenden Schloßgarten. Er bietet mit ſeinen geraden Wegen, den luſtigen Figuren, den alten Alleen bis zu dem Gemäuer der Orangerie ein Zeichen einer alten, ſchönen Gartenkunſt aus längſt vergangenen Zeiten. f 1 Else Lindl- Arnet. im Schwarzwald Die Zuſammenſetzung des Publikums ſcheint ſich wei⸗ ter in der Kurve aufwärts zu bewegen. Der leichte Amüſier⸗ gaſt iſt in der Hauptſache dem ernſteren, wirklich Erholung⸗ ſuchenden gewichen. Die Qualität der Gäſte, die man gern als beſſer vermerkt, ſchließt allerdings die Beobachtung all⸗ gemeiner Sparſamkeit nicht aus. Das„Nebenbei“ der Ferien⸗ aufenthalte iſt kleiner geworden, die Tendenz zu ſparen, iſt unverkennbar. Nun bliebe noch ein Wort über die Bahn⸗ leiſtungen. Zugegeben, daß alles mögliche getan wurde, um den großen Strom zu faſſen. Unbewieſen, ob das Mög⸗ liche getan wurde. Doppelführungen von vielen Zügen ſchaff⸗ ten vieles; große Verſpätungen konnten im weſentlichen ver⸗ mieden werden. Trotzdem reichte vielfach das Angebot an Platz in den Zügen nicht aus und das Wagenmaterial begeg⸗ nete oftmals mit Recht herber Kritik. Offene Klagen ſind im Hollandverkehr über den Schwarzwald an die Adreſſe der Reichsbahn zu richten, wo das Platzangebot im internationalen Fernverkehr durchaus ungenügend war und von Ausländern viel und mit Recht bemängelt wurde. Unnützer Zwang zum Wagenwechſel verſtimmt und vertreibt die Gäſte, wogegen man in Karlsruhe nicht taub ſein ſollte. Stationsbedienung an Schaltern und Sperren, bedürften vielfach beſſerer Hand⸗ habung, auch das gehört zum Schlagwort„Dienſt am Pub⸗ likum“, das zur Tat werden muß. Die Reichsbahn hat an⸗ geſichts des enorm gewachſenen internationalen Auto⸗Fern⸗ verkehrs im Schwarzwald alle Urſache, trotz ihrer 53000 km, die ſte ſouverän und monopolbeglückt betreiben kann, auf all dieſe Erſcheinungen zu achten und ſich die ſchon großgewordene Konkurrenz, nicht zuletzt die der Reichspoſt, nicht noch mehr aufzuladen. * Ziffernmäßig iſt der Zugang gegenüber dem Vorfahr Haben die erſten ſieben geſetzt flutende Wechſel, der vom Auto unterſtützt wird, hat immer wieder zeitig für Platz geſorgt. das Bild der ganzen Saiſon eher noch beſſer geſtalten, ſodaß man ſchätzungsweiſe doch mit einem Zugang von etwa 285 Prozent gegen das Vorjahr wird rechnen können. W. R. 6. Seite. Nr. 428 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 14. September 1928 Kohlenmeiler im Odenwald Von Guſtav Heybach Im Frühjahr, als der Bock fegte und ſeine weißen Spitzen am Gehörn leuchteten, hatten Mädchen und Burſchen im kleinen Odenwald Rinden geſchält. Es war eine luſtige Zeit geweſen. Zwiſchen harter Arbeit lag der Frohſinn der Jugend und in jenen Tagen hörte der Wald manches jugend⸗ friſche Lachen. Das Wetter war günſtig geweſen. Die Rinden wurden trocken abgeführt ins Neckartal. Nur die Schälprügeln zeigten noch die Stätte, wo eine ausgehende Waldnutzung ge⸗ pflegt wurde. Zu Metern aufgeſchichtet wurde das Holz, deſſen Zahl der Förſter aufſchrieb. Dann wurde es ſtill in den Wäl⸗ dern. — Inzwiſchen war vom Forſtamt das„Schälholz“ und das noch dabeiſitzende„Kohlholz“ vergeben worden. An die tauſend Raummeter Holz ſollten im Laufe des Sommers verkohlt werden. Da kam eines Tages in der Morgenfrühe aus einem klei⸗ nen Dorfe jenſeits des Neckars der Köhler. Gering war ſeine Habe, die er mitführte. Ein Schiebkarren, beladen mit Beilen, Hacken, einem Schienenkorb, Holzſchuhen und verſchie⸗ denen großen Rechen. Prüfend überblickte er die Holzmaſſe, die ihm Arbeit über den Sommer gab, dann ſchritt der Köhler über den Schlag, beſah die alten„Kohlplatten“, die früher ſchon gleichen Zwecken gedient, ſuchte noch einige neue„Plätze“ und ſtieg dann hinab zum„Teufelsbrunnen“, um ſeinen Durſt zu löſchen. Mittlerweile war es Mittag geworden. Auf dem Wege zwiſchen zwei Steinen kniſterte ein luſtiges Feuer, um den aufgeſtellten Aluminiumhafen züngelten die Flammen. g Mitten im Schlag, günſtig am Wege, ſchichtet der Köhler Stein auf Stein zu einer Hütte. Mit Raſenſtücken wird ſie abgedeckt. Ein Sack, durch das Einſpannen eines Holzes in ſeiner Breite erhalten, iſt eine einſache Tür. Im Innern ſehen wir ein primitives Lager aus dünnen Stangen, auf dem Stroh und Farrenkraut ausgebreitet liegt. In der einen Ecke liegen die Werkzeuge und am Haken hängt der Vorratsſack. Unter dem„Bett“ ſtehen die Holzſchuhe. Vor der Hütte wird raſch ein Tiſch erſtellt und eine Bank dazu gezimmert und fertig iſt die ganze Einrichtung des Köhlers. Nun kann die eigentliche Arbeit beginnen. Mit Hacke und Schaufel werden die Kohlplatten gereinigt und „rundiert“, d. h. vollkommen kreisrund gemacht. Die Erde aus der Mitte wird am Rand aufgeſchaufelt zu einem ca. 40 em hohen Erbkranz. Die Mitte des Meilers iſt gekennzeichnet durch einen Stab. Blank muß der Meilerboden ſein, ſauber und der„Grund“ möglichſt nicht zu feſt aber auch nicht zu weich, damit nicht der„Zug“ des Meilers beeinträchtigt wird. Iſt dieſe, bei der Neuanlage einer Kohlplatte äußerſt mühſame Arbeit vollendet, dann kann mit dem Befahren des Meilers begonnen werden. Die meterlangen Hölzer werden auf be⸗ sonderen Schubkarren herbeigefahren und auf den Erdkranz gelegt, ſo hoch, daß weitere Fuhren mit einer leichten Neigung nach außen gegen den erſten Kranz geſtellt werden können. Hier iſt beim Abladen ein ganz einfacher Handgriff zu beobach⸗ ten: man legt den Schubkarren gegen die Seite hin, wohin man das Holz abladen will, fährt mit einer Stauge unter das Holz Und drückt auf einmal den ganzen Holzſtoß in die Höhe gegen das ſchon eingefahrene Holz. Wenn die ganze Kohlplatte voll Holz ſteht, nur ein ſchma⸗ ler Zugangsweg zur Mitte blieb frei, dann beginnt der Auf⸗ bau oder das Richten des Meilers. Drei Ktangen werden an drei bis vier Kränze aus fingerſtarken Buchen oder Eichen⸗ trieben mit ca. 30—40 em Durchmeſſer mit Wieden zu einem Schacht verbunden. Die Stangen werden in der Mitte des Meilers ſo feſt als möglich in den Boden gerammt und bilden den ſog. Schacht. Die Kränze werden eingeſetzt, weil der Schacht nicht in ſich zuſammenfallen darf, ſonſt kann man ſpä⸗ ter den Meiler nicht anzünden. Stehen die drei Stangen, ſo beginnt die Arbeit des Richtens. Starke Hölzer, wenn Spalt⸗ Holz verwendet wird, kommt der Spalt nach innen, werden mit einer geringen Neigung an den Schacht gelehnt, rund herum in möglichſt dichter Weiſe, damit keine Hohlräume entſtehen, beis eine breite Oberfläche den Aufbau einer zweiten Lage ge⸗ ſtattet. Sind alle Hölzer geſtellt, ſo ragen die Schachtſtangen nur noch ca. 20 em heraus. Der Köhler reibt ſich von der Stru den Schweiß, denn drei Tage lang hat er ungeſäumt Holz um Holz aufgeſetzt. Nun betrachtet er mit Befriedigung ſeine Arbeit. Inzwiſchen hat ein Helfer im nahen Buchwald Laub geſammelt und zum Wei⸗ ler gebracht, der nun mit einer Laubdecke verſehen wird. Das Laub wird güt angedrückt und muß die kleinen Zwiſchenräume, die beim Setzen entſtanden ſind, ausfüllen. Dann beginnt der Schluß der Vorbereitungen: Der ganze Meiler wird mit feuch⸗ ter feiner Erde beworfen und dieſe angedrückt, damit das ganze Holz feſt zugedeckt iſt. Wenn der ganze mit Laub beworfene Meiler mit der Erde bedeckt iſt, gleicht er einem Dreckhaufen, aus dem nur noch die drei Schachtſtangen herausragen. Wei⸗ tere zwei oder drei Meiler werden ſo gerichtet, dann werden ſie gemeinſam augezündet. Eine Feuerſtelle liefert die nötigen Kohlen, die in den Schacht gefüllt werden, der nachher auch mit Erde bedeckt wird. Geheimnisvoll iſt nun ein ſolcher Holzſtoß geworden. In großen Schwaden entſteigt dem Haufen der dicke weiße Rauch. Geſchäftig eilt der Köhler von Haufen zu Haufen, um hier ein Loch zuzuwerfen, aus dem die rote Glut leuchtet, dort muß mit einer langen Stange der Gang des Feuers reguliert werden, weil der Wind den Meller einſeitig werden ließ. Un⸗ verdroſſen aber geht der Köhler von Haufen zu Haufen, Tag und Nacht nicht zur Ruhe kommend, denn am Gang des Brand iſt es gelegen, ob der„Meiler gut ausgibt“ oder nicht. Lang⸗ ſam finken die Haufen in ſich zuſammen. Die Rauchentwick⸗ lung läßt nach. Nach pier bis ſechs Tagen iſt der„Haufen“ (wie ihn der Omenwälder Köhler nennt! gar geworden. Iſt dieſe Arbeit vollendet, dann beginnt das Löſchen. Die eben abgeſchaufelte Exde wird von neuem auf die Kohlen geworfen, damit die feinen Sande die Glut erſticken. Der Haufen erkaltet. Staubwolken wallen auf, daß man niemand mehr bemerkt. Der Köhler iſt ſo voll Staub, daß man ihn nicht mehr erkennt. Er iſt am Ausziehen der Kohlen. Aus dem Haufen zieht der Mann mit einem langen Rechen mit ſtarken ca. 30 em langen Zähnen die tiefſchwarzen Holzkohlen zu Tag. Die„Füße“, d. ſ. die nicht verkohlten Holzſtücke der äußeren Reihe der unteren Lage, werden ausgeleſen, ſie dienen als Feuerungsmaterial für die nächſten Brände. Die guten Koh⸗ len häufen ſich am Rand des Meilers an zu einem ſog. Kranz. Sind etliche Meiler gar geworden und ausgezogen, ſo werden die Kohlen in Säcke gefüllt und mit dem Fuhrwerk zur Bahn gebracht, oder direkt zum Kunden gefahren. Sind alle Kohlen vom Kranz entfernt, ſo beginnt die Plattenherrichtung von neuem und das Spiel nimmt ſeinen Lauf. Der Köhler, der augenblicklich an den Hängen des klei⸗ nen Odenwaldes zwiſchen Schwanheim und Eberbach in den Leiningſchen Waldungen köhlert, ſtammt aus dem heſſiſchen Dörfchen Schimmeldiwog⸗Schönmattenwaag. Er hat ſein rußiges Gewerbe vom Vater gelernt und entſtammt einer uralten Köhlerfamilie. Seltſamerweiſe finden ſich im links⸗ neckariſchen, im ſog kleinen Odenwald, in keinem Orte Köhler. Wenn hier Kohlen gebrannt werden, ſo geſchieht es immer durch Fremde, meiſtens Köhler aus dem heſſiſchen Odenwald. Trotzdem muß früher das Köhlern ſtark betrieben worden ſein, denn in jedem Dorfe finden ſich Flurnamen und Gewannbezeichnungen, die auf die Arbeit hinweiſen. Einſam hauſt der Köhler, der ſchon frühe zu einer Zunft gehört, draußen fern der menſchlichen Anſtedlungen im Walde, er lernt kaum jemanden kennen, ſieht höchſtens den Förſter, der einen Reviergang tut, oder den Jäger, der dem roten Bock nachſtreicht. Wenn man zur ſommerlichen Abendſtunde vom Hochſitz ſteigt, wandert man noch eine halbe Stunde zum ein⸗ ſamen Köhler, um mit ihm zu plaudern und das ſeltſam ſchöne Bild des verglutenden Meilers zu ſchauen. Herbſt am Vodenſee Ja er hat ſeine wunderbaren Reize neben kleinen Un⸗ annehmlichkeiten der Herbſt am ſchwäbiſchen Meer, am badi⸗ ſchen Bodenſeel Wie ſchön und lieblich iſt es, wenn wir ſchon zu Ende des Spätſommers oder Beginn des Frühherbſtes, etwa Mitte September, durch die obſtgeſegneten Gauen dieſes herrlichen deutſchen Landſtrichs wandern, dem Ufer des Ueberlinger,— und Unterſees entlang oder durch das durch ſeinen Obſtreichtum über Badens Grenzen hinaus bekannte Salemertal am Fuß des allbekannten Heiligenbergs mit ſeinem großartigen Schloß und Rundblick! Wem lacht da nicht das Herz im Leibe, wenn er die reizenden, ganz hinter voll⸗ beladenen Obſtbäumen verſteckten Ortſchaften, durchzieht, Salem, den bekannten Sitz des Prinzen Max von Baden, Frickingen u. ſ..? Und welcher Artenreichtum an Obſt, hauptſächlich Kernobſt, Aepfel u. Birnen in allen Größen und Farben! Und wie prächtig für Herz und Gemüt wirkt allein nicht ſchon der Anblick dieſer herrlichen Sorten von Boden⸗ ſeeobſt, wie ſte der Fremde auf den monatelang dauernden großen Obſtmärkten in den Bodenſeeplätzen Ueberlingen, Radolfzell u. ſ. f. maſſenweiſe aufgeſtapelt ſieht! 2 Wenn aber dann im Oktober die Weinleſe beginnt au den Bodenſeegeſtaden, dann kommt erſt eigentliches Leben in die Bude. Alles weit und breit freut und rüſtet ſich auf den zu erwartenden neuen Tropfen, beſonders wenn nach ſommersheißen Tagen wie heuer ein ſolcher zu erwarten iſt. Als beſonders köſtliche Bodenſeeweine gelten bekanntlich der Meersburger, Hagnauer und Reiche⸗ nauer. Wer einmal zur ſeligen Herbſteszeit da geweilt hat, vergißt dieſe Orte nimmer.. Aber welch' herrlichen Reiz bietet auch da der Boden⸗ ſee um dieſe Frühherbſttage noch! Die bedrohliche Gefahr der ſommerlichen Gewitter liegt jetzt nicht mehr auf dem See, daher iſt die Seefläche mit ihrem hellſilbernen Schein an ſonnigen Tagen ſpiegelglatt, ruhig und für Gondelfahrten nach allen Richtungen wunderbar einladend. Allenthalben herrſcht denn auch reges Leben auf dem See, namentlich an klaren, ſommerwarmen Sonntagen; überall eine unabſehbare Zahl von Gondeln! Aber auch der Dampfſchiff⸗ und Motor⸗ bootverkehr iſt zur Frühherbſt⸗ und Weinleſezeit ein gewaltig lebhafter. Alles reiſt nach den rühmlichſt bekannten See⸗ weinorten, um ſich gütlich zu tun. Doch manchmal erfahren leider die ſchönen Herbſttage einen Umſchwung, wenn die gewaltigen Seenebel ſich bemerk⸗ bar machen und oft tagelang wie tiefe Nacht auf dem See liegen. Und gar ſchauerlich vernimmt ſich dann das gewaltige Dröhnen der Nebelhörner! Aber Alles in Allem: Nichts iſt wonniger und unvergeßlicher als ein Herbſt am Boden⸗ ſe el WMandervorſchläge Tageswanderung Fürth, Reichelsheim, Reichenberg, Pfaffen⸗Beerfurth, Kirch⸗ Beerfurth, Burgviertel(Vierſtöck), Spreng, Böllſtein, Böll⸗ ſteiner Höhe, Kirch⸗Brombach, König. Wanderkarte No. 19 Weinheim Neckargemünd.30.. Anſchlußkarte Weinheim Fürth 60 Pfg. und von König nach Neckargemünd.10 l. Hauptbahnhof ab:.20, Fürth an: 854, Fürth mit Auto ab: 9,00, Reichelsheim an:.57 Uhr. Oeſtlich durch Reichelsheim mit der Hauptlinie 8, gelbes Viereck, am Kriegerdenkmal vorbei, über den Marktplatz und bei den letzten Häuſern über eine Brücke. Durch Feld auf⸗ wärts und am Hang des Reichenberges hin. Die letzten —8 Minuten links, ohne Wegzeichen, hinauf zum Schloß Reichenberg, 4 Std., ſchöner Ausblick ins Gerſpreng⸗ und Quenzer Tal, auf die Neunkircher Höhe, Ruine Rodenſtein, den Otzberg, ſowie gegen Oſten auf die Höhen des Maintals. Die Burg Reichenburg, jetzt Reichenberg, erbaut 1250, ift zum Teil noch erhalten und dient heute als Kur⸗ und Erholungs⸗ heim. Mit gelbem Zeichen öſtlich im Feld ab, zu Füßen Frohnhofen und Bockenrod, nach* Std. Pfaffen⸗Beerfurth und über die Gerſpreng nach Kirch⸗Beerfurth. Ueber die Bahn. Durch Feld und in einem Tälchen bequem auf. Rechts am Wald hin. Kurz auf etwas holperigem Weg durch Wald zu einer ſchönen Straße und auf dieſer links zum Burgviertel genannt Vierſtöck, 4 Std. Auf der Höhe durch Wald, mit abwechſlungsreichen Ausblicken, namentlich gegen Oſten auf die Höhen des Maintals. Nach etwa 7 Std. Vorſicht, rechts geſchwenkt und kurz auf Pfad ab zur Spreng, einem ſchön im Wald gelegenen Heim. Von Spreng mit der Hauptlinie 11, rotes Kreuz, direkt nördlich zur Höhe zurück in den Wald. Auf etwas holperigem Weg kurz aufwärts. Später links am Waldrand her durch Feld nach Böllſtein und zur Böllſteiner Höhe, 1 Std. Auf der Höhe, einer beachtenswerten Fels⸗ gruppe, ſchöne Rundſicht gegen Norden auf den Otzberg und Breuberg. In Böllſtein in öſtlicher Richtung Uebergang auf die Hauptlinie 10, gelber Strich. Gleich im Feld etwas ab⸗ wärts und links geſchwenkt, nach 7 Std. Kirch⸗Brombach. Mit gleichem Wegzeichen und gleicher Richtung durch den ſauberen Ort. Bei der erſten Weggabelung, links im Feld etwas anſteigend, durch ausgerotteten Wald. In ſchönem Tannenwald zunächſt eben, dann gemächlich ab und links geſchwenkt. Nach Austritt aus dem Wald ſchöner Blick in das im Mümlingtal gelegene König. Im Feld eine Kurve rechts, über Wieſen, die Mümling und die Bahn hinein nach König, 40 Minuten. König, ein uraltes Städtchen, bekannt ſeit dem 9. Jahrhundert, heute ein beſuchtes Stahlbad. Sehenswert iſt die 1479 erbaute Kirche, in deren Turm ein römiſcher Grabſtein eingemauert wurde. Wanderzeit 57 Std. König ab: 18.19, 20.46(beſchl. Perſonenzug) 21.10, Mannheim an: 20,42 und 23.57. Mit beſchl, Perſonenzug in Erbach“ Std. Aufenthalt. F. Sch. 12. Freudenberg Main Mermligfner Wommeramfentfaaltf im ſchön. Maintal, links der Odenwald, rechts der Speſſart. Jagd⸗ u. Badegel. Penſ⸗Pr..50% b. 4 Mahlzeiten u Ia. Verpfl.. 5 Beſa Ludwig Ziegler. Metzgerei und Wirtſchaft 8 H 1 + 9 N 0 0 Jasthof u. Pension NReldersgaen dna„zur Linde“ bietet Erholungsbedürftigen angenehmen, ruhigen Sommer⸗ aufenthalt. Landſchaftlich ſehr reizvolle, waldreiche Gegend. Ort tu direkter Nähe des Waldes an der Autolinie Mosbach— Buchen. Penſionsprets bei voller, erſtklaſſiger Verpflegung pro Tag 4.— Mk. Geräumige, neu renovierte Fremdenzimmer. Aufragen erbeten an den Beſitzer Peter Nae, Heidersbach(Baden!* gegen Gicht, Rheuma, Ischias u. A. Ermäßigte Bäderpreise. Ab 26, Sept. keine Kurtaxe. Hotelpens..50 8 50 Kuissal u. Bergbahn im Betrieb. Ausk. durch Bade verwaltung od. Kurverein * Mer licher Merbst-Aufertaft! Laufenbach(Murgtal) 400 m U. d. M. Tel. 84. Poſt Gernsbach. Gasth. u. Pens. 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Abend, anſchl. Tanzm. Lang enberg(Welle 468,9) 20.15 Uhr: Luſtiger Abend, Tanzmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 19.30 Uhr:„Manon Leſcaut“, Oper von Puceini, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters, 14.30 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Wochenend, 5 22.30 Uhr: Tanzmuſik. 5 Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 14 Uhr: Jugend 5 ſtunde, 15 Uhr: Konzert, 17 Uhr: Uebertragung aus dem Pavillon 1 Exelſtior, Fünf⸗Uhr⸗Tee, 20.15 Uhr: Kammermuſikabend, anſchl. Funkbrettl, anſchließend Nachtkonzert. Ausländiſche Sender f Bern(Welle 411) 20 Uhr: Volkstümlicher Abend, 22 Uhr: Konzert, 22.35 Uhr: Tanzmuſik. Budapeſt(Welle 555,6) 20.30 Uhr: Künſtlerabend, 22 Uhr: Trio⸗ Konzert, 23 Uhr: Ungariſche Volkslieder. Dauentry(Welle 491,8) 20 Uhr: Promenadenkonzert, 22.35 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1604,3) 20.15 Uhr:„Tommys Tours“, 21.50 Uhr: Alte Tänze. ö Mailand(Welle 540) 20.50 Uhr: Abend konzert. Paris(Welle 1750) 15.45 Uhr: Tanzmuſik, 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(W. 348,9) 20.15 Uhr: Unterhaltungsmuſik bis 23 Uhr, Konz. 1 Wien(W. 517,2 20.20 Uhr:„Dykerpotts Erben“, Kom. in 3 Akten, anſchließend Abend⸗ und Tanzkonzert. Zürich(Welle 588/2) 19.17 Uhr: Heiteres Wochenende, 22.10 Uhr: Militärkonzert. Radio-Spezialhaus Gehr. ſtettergofr Marktnlatz 6 2, 6— fel. 28547 Achtung! Die neueſten Siemensgeräte treffen von der Ber⸗ liner Funkansſtellung ein. Unter Verwendung hochwertigſten Materials ſtehen ſie an der Spitze der Deutſchen Rundfunk⸗ technik. Fordern Sie Proſpekte durch uns und verlangen Sie unverbindliche Vorführung. Nachbargebiete Aufſtieg des größten Freiballons der Welt SW. Darmſtadt, 13. Sept. Der Ballon„Bartſch von Sigs⸗ feld“, der größte Freiballon der Welt, der ſeither in Fried⸗ richshafen ſtationiert war, iſt nunmehr in Darmſtadt ein⸗ getroffen, wo er nun ſtändig ſtatlonſert bleibt und der Techniſchen Hochſchule unterſtellt iſt. Am kommenden Sonntag, erſten Aufſtieg von Darmſtadt aus unternehmen. Der Ballon faßt 4500 Kbm. An der Fahrt werden vorausſichtlich teil⸗ nehmen Profeſſor Eberhardt, Direktor Deku, Prof. Georgii. n Rundfunk-Programmen (Welle 1250) Der letzte Walzer, Operette, Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabey Der Fall Bauer * Zweibrücken, 14. Sept. Entgegen anderen Darſtellungen wird jetzt bekannt, daß das von der franzöſiſchen Beſatzung gegen den früheren Chef der Zweibrücker Polizei, Polizei⸗ kommiſſar Bauer, eingeleitete Kriegsgerichtsver⸗ fahren endgültig eingeſtellt iſt. Dagegen beſtätigt ſich, daß Bauer nach der Rückkehr in das beſetzte Gebiet ſein Amt nicht mehr antreten darf. Die Penſionierung erfolgte aufgrund eines Uebereinkommens mit der Reichs⸗ regierung. Nach der ebenfalls vereinbarten ſechswöchigen Friſt, in der ſich Bauer außerhalb des beſetzten Gebietes auf⸗ halten muß, kann er alſo nur als Privatmann ins beſetzte Gebiet zurückkehren. Steckbrieflich geſucht— Verbrechen? * Mainz, 14. Sept. Die Staatsanwaltſchaft ſucht einen Holländer, der, weil er einen Löffel verſchluckt hatte, ins hieſige Krankenhaus eingeliefert wurde, dort aber ent⸗ ſprungen iſt. Der Mann, der ſich unter verſchiedenen Namen herumtreibt, hat ſich ſchwere Schwindeleien und Diebſtähle zuſchulden kommen laſſen. Man vermutet in ihm den Führer einer Bande, die in letzter Zeit in hieſiger Gegend ihr Schwindelunweſen trieb.— Ferner bittet die Staatsanwaltſchaft um Mitteilung über den myſteribſen Vorfall, der ſich am.—8. September zwiſchen Bodenheim und Laubenheim abſpielte. Dort wurde eine Frau in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande auf der Straße geſehen. Als die Polizei hinkam, um ſte in Sicherheit zu bringen, war die Frau ver⸗ ſchwunden. An ihrer Stelle aber fand man eine große Blut⸗ lache. Man glaubt, daß hier ein Verbrechen vorliegt. * * Groß⸗Umſtadt, 14. Sept. Vor etwa vierzehn Tagen trieb eine abgefeimte Schwindlerin in unſerer Stadt ihr unſauberes Gewerbe, indem ſie ſich für die Tochter eines be⸗ kannten Darmſtädter Pfarrers ausgab. Sie verſuchte, minder⸗ wertige Bilder als von ihrem Bruder, der ſich in Not be⸗ fände, angefertigt, hauptſächlich in Pfarrhäſern an den Mann zu bringen. Leider ſtellte ſich erſt nach ihrer Abreiſe heraus, daß alle gemachten Angaben auf Unwahrheit beruh⸗ ten. Da anzunehmen iſt, daß die Perſon auch anderwärts ihre unſauberen Geſchäfte betreibt, ſo wird jedermann vor derſelben gewarnt. * Mainz, 13. Sept. Geländet wurde heute vormittag durch einen Fuhrmann oberhalb der Straßenbrücke die Leiche eines jungen Mannes in Badehoſe. Nach dem Ausſehen muß die Leiche ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben.— Die Verhandlung gegen die Frau Amtsgerichtsrat Gehm wegen Veruntreuung von 12000 Mark zum Nachteil des Hauspflegevereins wurde auf den 24. Oktober ds. Is. feſtgeſetzt. Für die Verhandlung ſind zwei Tage vor⸗ geſehen. 22 Belaſtungszeugen und mehrere Sachverſtändige ſind geladen.— Der Miniſter des Innern hat, um die Mitwirkung der Bevölkerung an der Berg ung von im Waſſer treibenden Leichen anzuregen, eine Län⸗ dungsgebühr feſtgeſetzt, die für jede Leiche 20 R/ be⸗ trägt und an Privatperſonen zahlbar iſt, die eine im Waſſer treibende menſchliche Leiche an Bord bringen. Sind mehrere Perſonen an der Bergung beteiligt, ſo bleibt ihnen die Tei⸗ 7. Seite. Nr. 428 Durch Weſpen getötet ö * Stuttgart, 12. Septbr. Mutwillige Knaben hatten in Suſtnau bei Tübingen einen größeren Wabenbau eines Weſpenneſtes zerſtört, wodurch die Bewohner des Baues gereizt wurden. Ein Mädchen mit einem Wägelchen, in dem ſich ein 1½ Jahre altes Kind befand, ging ahnungslos an dem Flugloch vorbei. In dieſem Augenblick überfiel ein ganzer Schwarm Weſpen das hilfloſe Kind, ſetzte ſich auf die entblößten Teile ſeines Körpers, namentlich auf das Geſicht und richteten es übel zu. Das Mädchen floh und überließ das Kind ſeinem Schickſal. Ein Gärtnereibeſitzer befreite das arme Kind aus ſeiner ſchlimmen Lage; es war aber trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe nicht mehr zu retten und verſtarb in der folgenden Nacht. 5 .. ö * Worms, 13. Sept. Die fünf jugendlichen Einbrecher, die dieſer Tage feſtgenommen wurden, haben nach ihrem Ge⸗ ſtändnis und nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei faſt ſämtliche kleineren Einbrüche begangen, die in letzter Zeit in Worms verübt worden ſind. Vier von ihnen ſind geſtern durch die franzöſiſche Gendarmerie verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert worden, weil ihnen auch Diebſtähle zum Nachteil der Beſatzung zur Laſt gelegt werden. 5 MANNHEIN ER RENMN TAE ö am 16. September 1928 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. No. 5 n 5 aer blauen Mannheimer Rennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, Bahnhofs buchhandlung, den Kiosken, Zigarrengeschäften u. s.., den Fillalen Waldhofstrasse 6, Schwetzinger- strasse 20, Meerfeldstrasse 11, in der Hauptnebenstelle N 1, 9/11 sowie im Verlag E 6, 2 Preis 20 Pfennig. Se ass Neue Mannheimer Zeitung. lung der Ländungsgebühr überlaſſen. Jodes-Anzeige Freunden und Bekannten die Trauernachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwie- et vater u. Onkel, einziger Sohn seiner betagten utter, Herr a Ernst Marsten heute früh 5 Uhr nach kurzem, schweren Leiden verschieden ist 881 Frau Anna Karsfen geb. Preßmann und Kinder Alber Becker u. Frau geb. Karsten Frau Erna Karsſen Mannheim(K 4, 17), Köln, Hamburg, 13. Sept. 28 Beerdigung, 17. Sept. 1928 nachm. 2½ Uhr, Friedhofkapelle 8 arbeit, die rechte Erholung. Jede Haus- frau ird bestrebt sein, die Truulichkeit res Heims zu erhöhen durch zorte blötenweiße N Sie benützt ö bietet, nach der zermürbenden Berufs- Tel 20 091. B4208 zum Waschen nur Naumann's Kernseife Sranmne Naumonn's Kernseife greift die Wsche e d nicht an, macht sis blendend weiß und N Sanne? 10 d wie Seide. 24 E Anzen 925 U„Jul 2 0 5 2.— Haarfarbe 5 ½ Fl. 260,. Fl..80. 87 Bequemſtes Mittel Verrrarsstetten kttittten düsch zusstettonss ritt oba AKA Haudelsregiſtereinträge f kſſenbafter, bi⸗ Planken, 0 3, 5, vom 12. 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Nr. 428 8 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) September 1928 Freitag, den 14. — Die Vertruſtung der Hochſeefiſcherei ſich auch in Hochſeefiſcherei aus. Augenblicklich Hochſeefiſcherei AG., die ſelber verſchiedene Homburger und Cuxhavener Fiſchereibetriebe in den letzten Jahren übernommen ha und auf der anderen Seite der Hochſeefiſcherei AG. Nordſee, Ac. in Wefermünde und die Hochſeefiſcheret Wieting. nehmen, daß Schröders Natlonaliſierungstendenzen auch auf die Hochfeefiſcheret ausgedehnt werden. Der neue Fiſchereltruſt würde über 140 Schiffe verfügen; das iſt onnähernd die Hälfte aller deutſchen Hochſeefiſcherei⸗Dampfer(362). 5 l Angeſichts dieſer ſtarken Zuſammenfaſſung der Hochſeeſiſcherei⸗ flotten Cuxhavens und der Weſermündung in einer Hand ſind aber auch Befürchtungen laut geworden. So ſieht z. B. der Fiſchhandel mit großer Beſorgnis dieſer Konzern⸗Bildung entgegen, weil eine Ausſchaltung des freien Fiſchhandels leicht herbei⸗ geführt werden kann. Hat doch die„Nordſee“ 117 Filialen in allen Teilen Deutſchlands eingerichtet, während die Cuxhavener Hochſee⸗ fiſcherei AJ. durch die ihr gehörende Deutſche Seefiſchhandels⸗AG. 8 Filialbetriebe ihr Eigen nennt. Da di Tochterunternehmungen non den Fiſchreedereien bevorzugt beliefert werden und wahr⸗ ſcheinlich auch mit Krediterleichterungen arbeiten können, fürchtet der Fiſchhandel ſowohl Ausſchaltung als auch Preisverteuerung. Ins⸗ ſondere beſorgt man, daß die Fiſchereigeſellſchaften ihre Fänge noch mehr als biher im Ausland(insbeſondere in holländiſchen und eng⸗ liſchen Häfen) abſetzen könnten, wodurch die Preiſe im Inland Aber Gebühr hochgeholten werden würden. Alſo ſieht ſich auch der Konſum Geſahren gegenüber. Als gefährdet betrachten ſich aber auch die Fiſchereihäfen, die das Geſpenſt einer Diktatur eines allmächtigen Konzerns auf⸗ tauchen ſehen. Von den Fiſchereihäfen aus ſcheinen daher auch die Beſtrebungen zu gehen, das drohende Fiſchereimonopol zu Fall zu bringen. Die Pläne dürften,(t.„Voſſ. Ztg.“, dahin gehen, daß die Fiſchoreihäfen gemeinſam mit den Konſumenten gehen in der Weiſe, daß die kapitalkräftige Großeinkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Konſum⸗Vereine veranlaßt wird, eine eigene Fiſchereiflotte gur Vexſorgung ihrer über ganz Deutſchland verbreiteten Betriebe zu gründen. Ji AG. für Metallinduſtrie vorm. Guſtav Richter, Karlsruhe.— 10 v. H. Dividende. Das am 30. ii abſchließende Geſchäftsfahr Hat einen Reingewinn von 120 ergeben, aus dem gemäß Beſchluß der Generalverſammlung auch in dleſem Jahre eine zehn⸗ prozentige Dividende auf das 000%, betragende Aktienkapital verteilt werden ſoll. Der Reſerve en 42 000% zu, 2 932/ wer⸗ den neu vorgetragen. Die Beſchäftigung des Werkes wird als gut bezeichnet. 222 Pfälziſche Pulverfabriken AG., St. Ingbert.— Dividenden⸗ erhöhung. Die Geſellſchaft ſchlägt der GV.(6. Okt.) für 1927(30. Juni] Erhöhung der Dividende auf 20(i. V. 16) v. H. vor. 22: Boſch⸗Metallwerk AG., Feuerbach. Die GV. genehmigte den mit der Robert Boſſch AG., Stuttgart abgeſchloſſenen Ver⸗ trag, nach die letztere Geſellſchafſt das Boſch⸗Metallwerk unter Ausſchiuß der Liuidatlon als Ganzes gegen Gewährung von Aktien übernimmt. Praktiſch bedeutet das nur eine innere Angelegenheit. Die Anlagen waren ſeither ſchon im Betrieb der Robert Boſch AG., die Aktſen in ihrem Beſitz oder dem ihres Großaktionärs. JWeſtdeutſche Bauunion AG., Köln.— Genehmigter Abſchluß Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1927 und erteilte der Ver⸗ waltung Entlaſtung. Der Reingewinn von 2503/ ſoll vorgetragen 2 — 8 werden. Es ſchweben Verhandlungen wegen Anſtellung eines neuen techniſchen Direktors. Ein Aktionär wünſchte die Zuwahl eines Kölner Bankiers in den Aufſichtsrat. Die Verwaltung verſprach, dieſen Votſchlag in Erwägung zu ziehen. Das neue Jahr habe ſich bisher befriedigend entwickelt. * Valentin Bloch, Straßburg.— Kapitalserhöhung. Die Firma Valentin Bloch(AGG. der Textilbranche) nimmt eine Kapitals⸗ erhöhung von 10 auf 12 Mill. Frs. vor. Den Zeichnern der Aktien wird das Anrecht auf 25 v. H. des nach Verteilung von 7 v. H. Dioldende vebrleibenden Reingewinnes zugeſtanden. : Um bie Automobil⸗Kombinationen— Verfrühte Skepſis. In der Borliner Preſſe tauchen Angaben auf, die geſamten Zuſam⸗ menſchlußprofekte in der Automobilinduſtrie ſeien ge⸗ Jcheltkert; das unter Führung der Deutſchen Bank ſtehende Dalmler⸗Konſortium habe bereits jetzt vorzeitig auf die Ausübung ber Option auf das Schapiroſche Dalmlerpaket verzichtet. Dieſe An⸗ gaben finden, wie die Frkf. Ztg. meldet, an zuſtändiger Stelle keine Beſtätigung. Richtig ſcheint zwar zu ſein, daß die Fuſionsprofekte moch nicht recht vorangekommen u. daß in Intereſſentenkreiſen ſchon Zwelfel am Verhandlungserfolg aufgekommen ſind. Aber die Schapiro⸗Option läuft noch bis in den Oktober hinein, und die Banken haben ſich noch keineswegs entſchieden, weder in be⸗ fahendem noch negativem Sinne. 3 Ar Wie Wegenaktion der Großeinkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Konſum⸗Vereine ſch Die Organiſatilonskraft des Bremer Bankiers Schröder wirkt l werden 4 Verhandlungen geführt zwiſchen den Leitungen der Cuxhavener die zum Intexreſſenkonzern Schröders gehört. Zu dieſem Kreis rechnen auch die Hochſeefiſcherei Ac). Bremerhaven, die Deutſche Fiſcherei geraten zu ſein. Auch der polniſche Mintiſterrat, der die Weiterbera⸗ fiſch Es iſt anzu⸗ 0 *Der Rheiniſche Braunkohlenbergbau beantragt Preiserhöhung. Voſſiſche Zeitung meldet aus Eſſen: In Kreiſen des rheini⸗ en Brauntohlenſyndikats iſt nunmehr die Stellung eines Prei s⸗ erhöhungsantrages gewiß, worüber bereits die zuſtändigen hen Stellen unterrichtet worden ſind. Ueber das Ausmaß wird Aſtt noch int Nonats eingereicht werden, da man die Preiserhöhung mit Wirkung ab 1. Oktober in Kraft ſetzen will. 2 Die unterbrochenen Harriman⸗ Verhandlungen. man⸗Verhandlungen in Oberſchleſien ſcheinen ſtark ins g unäc Die Harri⸗ Stocken tung der ganzen Frage vertagt hat, gab bisher noch keinen Termin zung der Beratungen bekannt. Als Begründung für hen Stillſtand klingt die Annahme der„Polonia“, des man gie Gründe in der Lage des ameritaniſchen Geldmarktes ſuchen. Wenn man annimmt, daß die von den Werken benötigten Summen für Inveſtitio wecke mindeſtens einen Aufwand von 5 bis 10 Millionen Dollar erfordern, wenn man weiter hört, daß die Aktienpakete, um die es ſich handelt— hier ſchwankten die Preſſe⸗ meldungen erheblich— die Flüſigmachung von 20 bis 50 Millionen Dollar erfordern, was zuſammen alſo mindeſtens 30 und höchſtens 60 Millionen Dollar ausmachen würde, ſo wird man zugeben müſſen, daß auch amerikaniſche Baulfirmen ſolche Beträge gegenwärtig auf dem amerikaniſchen Geldmarkt nur ſchwer flüſſig machen könnten. Die Gründe für die Unterbrechung der Harriman⸗ Verhandlungen liegen aber vielleicht noch in anderer Richtung. In faſt allen pol⸗ niſchen Parteien machen ſich Widerſtände gegen das Entgegen⸗ kommen der Regierung in der Liguidationsfrage, die ja die Vorausſetzung für den Uebergang der fraglichen Aktienpakete an Harriman iſt, geltend. *Agl. für Dornier⸗Flugzeuge in Altenrhein⸗Thal(Schweiz).— Kapitalserhöhung. Die HV. der AG. für Dornier⸗Flugzeuge in Altenrhein⸗Thal(Oſtſchweiz) beſchloß, das Aktienkapital von 1,5 auf 3,5 Millſonen Franken durch Ausgabe von 1650 auf den In⸗ haber lautende Aktien zu je 1000 Franken zu erhöhen. Die Vor⸗ ſitzende führte aus, daß das Unternehmen gegenwärtig voll be⸗ ſchäftigt ſei und ſogar Ueberſtunden gemacht werden müßten, um die Beſtellungen rechtzeitig erledigen zu können. In füngſter ſluzeuge für den regelmäßigen Paſſagierdienſt fertiggeſtellt. n. 2 n 0 56. Pfälziſche Häute-Auktion Lud wigshasfen, 13. Sept. Auf der heutigen Häute⸗Auk⸗ tion erzielten im einzelnen je Pfund in Pfennigen: Kalbfelle und Freſſer bis 9 Pfund 180,5—184,30; über 9 Pfund 149,50—152; 2. Klaſſe 152155; Schuß 120; ungeboren 75; Freſſer 116; Leichte Häute(20 bis 29 Pfund 115,50; Rinderhäute o. K. 30—49 Pfund 107108; 50 bis 59 Pfund 102106; 60—79 Pfund 112,25— 116,25) 80100 Pfund 106,75; m. K. 30—49 Pfund 95,75 96,25; 50—59 Pfund 92—96; 50 bis 79 Pfund 98.104,25 80100 Pfund 93,50—94,75; Ochſenhäute v. K. 30—49 Pfund 96,25; 50—59 Pfund 100,75; 60—79 Pfund 105,50 bis 108,25; 80-100 Pfund 97; 100 u. m. 93,75; m. K. 30—49 Pfund 91; 5) Pfund 88,50; 6079 Pfund 94,25; 80—100 Pfund 92; 100 u. m. 897 Farrenhäute o. K. 30—49 Pfund 94,50 96,75; 50—59 Pfund 89,50 bis 90; 60—79 Pfund 78—80; 80-100 Pfund 69; 100 u. m. 67; m. K 30—40 Pfund 89,50; 50—50 Pfund 78,25— 80; 60—79 Pfund 71,50 bis 8; 60—79 Pfund 71,50; 80—100 Pfund 61,2 62,50; 100 u. m. bis 60,75; Kuhhäute, gleiche Gewichtsfolge, 101,50; 99,75—101; bis 104,25; 101,25 m. K. 927 8787,50, 8990,50; 910 91,50; Häute 2. Klaſſe, Rinderhäute o. K. bis 49 Pfund 95,75; über 50 Pfund 90: m. K. bis 49 Pfund 83, über 50 Pfund 76,50; Ochſenhäute o. K. 85,25; m. K. 78,50; Farrenhäute o. K. 70; m. K. 64,25; Kuhhäute o. K. bis 49 Pfund 90,75; über 50 Pfund 85; m. K. bis 40 Pfund 86; über 50 Pfund 80; Schußhäute 75; Hammelfelle, Wolle, Halbwolle und ange⸗ * * 103 Zum Verkauf gelangten: 541 Ochſenhäute, 1124 Farrenhäute, 960 Kuhhäute, 1 Häute 2. Klaſſe und 110 Hammelfelle. Kalhfelle erzielten bis 9 Pfund die letzten Preiſe, ſchwere Kalbfelle und ſolche 2. Klaſſe gaben—3 v. H. nach. Schwere Rinderhäute ohne Kopf zogen etwa 5 v. H. au. Die übrigen Preiſe waren gegenüber der letzten Auktion ziemlich unverändert bis auf Hammelfelle, die—4 Pfennig je Pfund nachgaben.— Nächſte Auktion Donnerstag, 18. Oktober. Vörſenberichte vom 14. September 1928 Mannheim abgeſchwächt Unter dem Eindruck des ſtarken Kursrückganges für Reichsbank⸗ anteile, an denen die Spekulation ſelt Wochen daran beteiligt iſt, war die Börſe für Aktienwerte durchweg ſchwächer geſtimmt. Unter⸗ ſtützt wurde die Abwärtsbewegung durch das gänzliche Fehlen der zweiten Hand im Markt. Es lagen von den Großpapieren Farben, Daimler, Deutſche Linoleum, Weſteregeln, Waldhof ſämt⸗ liche—3 Punkte ſchwäche r. Der Kaſſamarkt war ſehr ſtill. Von Bankaktien waren Badenbank 2 Punkte feſter; ferner waren von Brauereiaktien Werger höher gefragt. Der Kaſſainduſtriemarkt war ziemlich unverändert. Von ſeſtverzinslichen Werten wurden Sproz. Mannheimer Stadtanleihe und proz. Mannheimer Stadt⸗ kohlenanleihe, ſowie Badenkohle etwas niedriger notiert. Dre DEE ee A 2 ern verhandelt. Der offizielle Antrag ſoll Ende des Zeit habe das Unternehmen vor allen einige mehrmotorige Groß⸗ Frankfurt überwiegend etwas ſchwächer An der heutigen Börſe machte ſich eine gewiſſe Unſicherheit be⸗ merkbar. Das Geſchäft war weiterhin recht ſtill, da die Spekulation in Anbetracht der bevorſtehenden israelitiſchen Feiertage ſtarke Zu⸗ rückhaltung übte. Außerdem mahnte die unſichere Haltung der ge⸗ ſtrigen Newyorker Börſe zur Vorſicht, vor allem aber drückte der faſt vollkommene Order mangel der ſtärker auf den Markt. Da faſt keine Aufnahmeluſt beſtand, ergaben ſich gegen die bereits etwas ermäßigten Abendbörſenkurſe bei wieder nicht einheitlicher Entwicklung überwiegend Abſchwächungen von etwa—3 v. H. Einen ſtärkeren Rückſchlag erlitten wieder die Reichsbankanteile, die 7986 v. H. niedriger eröffneten. Stärkere Abſchwächungen gab es ferner am Elektromarkt, da die Nachricht, daß die Amerikareiſe Heinemanns nicht zu Geloͤbeſchaffungszwecken für Chade und Geſfürel. vorge⸗ nommen wurde, enttäuſchte. Licht und Kraft gaben 3 v.., Geſſürel 1,25 v.., Schuckert 15 und Siemens 1 v. H. nach; Felten konnten ſich gut behaupten. Ehemiewerte lagen einheitlich. J. G. Farben⸗ induſtrie gedrückt. Scheideanſtalt konnten dagegen 1 v. H. anziehen. Am Markt der Zellſtoffaktien gaben Aſchaffenburger ſtärker nach mit minus 3,5 v. H. Montanaktien bei faſt vollkommener Geſchäſts⸗ loſigkeit geöͤrückt. Am Markt der Autoaktien erhielt ſich für Adlerwerke mit 2,25 v. H. regeres Intereſſe. Deutſche Anleihen blieben etwa behauptet. Am Außlandsrentenmarkt war das Geſchäfs ſehr ſtill bei wenig veränderten Kurſen. Im Verlaufe gaben die Kurſe meiſt etwas weiter nach. Das Geſchäft blieb minimal.— Der Geldmarkt war infolge des Zahltages angeſpannter. Tagesgeld 6,5 v. H. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1958, gegen Pfunde 20,371, London Kabel 4,8505, Paris 124,18, Mailaud 92,75, Madrid 29,42, Holland 12,10. 5 Berlin geringes Geſchäft Die Kurſe erfuhren im heutigen Vormittagsverkehr weiter kleinere Rückgänge. Man machte hauptſächlich das geringe Ge⸗ ſchäft hierfür verantwortlich In der Tat lagen auch kaum Orders vor, und die meiſten Umſätze wurden von der berufsmäßigen Speku⸗ lation getätigt. Die Auslandsbörſen boten keine Anregungen, ſelbſt Newyork meldete trotz rückgängiger Tagesgeldſätze unregelmäßige Tendenz. Die bevorſtehenden jüdiſchen Feiertage hatten auf faſt allen Märkten Glattſtellungen zur Folge, und die herauskommende Ware fand nur zu gedrückten Kurſen Aufnahme. Ausgeſprochen ſchwach eröffneten Reichsbank und Polynhon mit einem Verluft von 6 bezw. 6,5 v. H. Auch bei Goldſchmidt, Elektriſche Lieferungen und Sarotti betrugen die Rückgänge mehr als 3 v. H. gegen den ge⸗ ſtrigen Schluß. Im Verlaufe gaben die Kurſe meiſt weiter nach, beſonders Reichsbank waren auf Abgaben eines hauſes erheblich gedrückt(304 nach 810) und verflauten die übrige Börſe. Berliner Handelsgeſellſchaft, Danatbank, Stöhr, Farben, Schleſiſche Gas, Svenska, Kali⸗Aktlen uſw. erfuhren im Verlaufe erneut Rückgänge bis zu 5 v. H. Deviſen hatten bei kleiner Nach⸗ frage ruhige Tendenz. Spanien neigte weiter zur Schwäche. Geld war heute zum Zahltag etwas teurer und mehr gefragt. Tagesgeld —7, Monatsgeld 8,25—9,25, Warenwechſel ca. 7 v. H. Die Tendenz des Kaſſamarktes war uneinheitlich, ober doch im Gegenſatz der übrigen Börſe überwiegend feſter. Bei Spezlalpapieren waren Ge⸗ winne bis zu 5 v. H. feſtzuſtellen. Dt. t und Elſen bahn(Dapag) notierten 27,5 v.., d. h. ſie konnten von geſtern zu heute 10 v. H. ihres Wertes gewinnen. Die Kurſe gegen Reichsmark am Devlſenmarkt ſind nach wie vor bei kleinen Umſätzen unverändert; Dollar notieren.1965, Spanien iſt weiterhin ſchwächer, gegen Pfunde 29.43 nach 29.34. Termin⸗ deviſen ſind angeboten. Berliner Beviſen Otskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 68¾ v. h. Amtlich 13. Se 2 14, September F Diskont in Re für G. f B. 8 M. ütze 2 bllan dd 400 Gulden J 188,04 168,8 168,05[168587 168,8 5 then„ 100 Drachmen 5,425] 5,435 5,445] 5,485 5,445 10 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,27 58,39 88,255 58,375 58,355 4,5 Danzig... 100 Gulden 581.29 81,45 81,27 61,43 81.588 8 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.588 10,576 10.555 10,5758] 10,512 8,5 Italien. 100 Lire 21,92 21,96 21,92 1,96 22,025 5,5 Südſlawien.. 100 Dinar.874.888 7371.8880 7355 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 111.80 112,02 111.8111208 112,06 5 Liſfaboen 100 Eskudo 18, 18,92 158,78 18,82 17. 8 Oslo„„ 100 Kronen 111,79 112,01 111,77 111,99 111,74.5 Paris„„„ 100 Franken 16,885 16, 16,375 16,415 16,445 8,5 Prag„ 100 Kronen 12,426 12,446 12,426 12,446 12,38 5 Schweiz 100 Franken 80,89 85 567 5 80,515 3,5 Sofia 100 Leva 3027] 3,083 3,032 3038] 3,017 10 Spanjen. 100 Peſeten 69,26 69,40 69,05 69,19 69,57 3 Stockholm.. 100 Kronen 112,18 112,0 112,14 112,38 112,05 4,5 Wien 100 Schilling 89058 59,175 59,08 59,17 58,79 6,5 Dudapeſt 100 Pengö-= 12 500 Kr. 78,07 73,21 7306 73.20 728 6 Buenos⸗ Aires 1 Peſ..784] 1,768] 1,7 1,767] 1,786 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,195.03 4,198 4,201 4476— Japan 1 Hen 15816.520].914] 418 1888 5,8 Kairo... 1 ägypt. Pfd. 20,85 20,89 20,853„898 20,91— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,189 2,173] 2,105 2,189 2,130 10 London 1 Pfd. 20,888 875 20,83 37 20,393] 4,5 New Pork. 1 Dollar 4,1925.2005 41928 4,2005 4,1780 3 Rio de Janeiro. 1 Milreis 0,4995 0,5015] 0,499 0,501] 0,503 4,271[ 4,279 J 4,278 4,284 4,321 Urugu ag.. 1 Gold Peſ. 2 18. 18. 13. 13 13 erſten Privatbank⸗ 2% Bad. St.⸗A. 27 7 20% Bad Kom. Gd 87,75 80% 85 10% Mhm. Gol 8 0% Gold 93 89 Gold 74,80 60% Farben dds. 28 142.5 Badiſche Bank 179,0 Pfälz.Hypoth. B. 160,0 Rh. Fadi Bk. 197,5 Nh. Ereditbank 127,0 Süd. Disconto. 186,0 Durlacher Hof 140,0 Kleinlein Heiblb. 200.0 Lüdwigsh. A. Br. 280,0 1 Jeſtverzinsliche W 85% Reichsanl. 87,25 50% 5 4 Ablöſgſch. 1 5 52,85 „ ohne 17,10 D. Wertb.(Gold] 89.— e ugg. 2 n 8% dudwigsh. 26 93.— ehm. Gd 25 e 5% Grkr. Mh. 28 78,75 5% Preuß Kali— 50% Wreuß Rogg. 9,50 5% Südd.Feſtwb 2,10 5% Grkr. M. abg. 15,80 5% Neck A⸗G G. Boe ⸗M.⸗Don. 75,10 89% Pfälzer-89 95,50 %. Ep 6 8— 0 1 n 12-13 84, 4% hein. Ag. 75,88 64%% Südb. vig.—.— 455 e gde. 4½% Pr. B. B. Lig 74,25 Banlt⸗Akkien. Allg. D. Creditb.—.— Babdiſche Bank 172,0 Banz f. Brauind. 185,0 Frankfurter 75% Bad. Kom. Gd. 97,50 %/% Pfälz. Lia. 76,807 78,50 67.75 7592,78 Werger Worms 200,0 9250 142,5 172,0 160,0 197, 12 13 140, 200.0 280,0 75 6, 0 erke. 87.— 52,05 18,85 89.— 78,75 141% 17250 185,0 78 Südd. Disconto. 1855 Pfälz. Preſſehefe 150,0 Schwartz Storch. 181,5 Dad. Aſſekuranz 228,0 Continent. Vers. 105, Mannh. Verſtch. 150,0 Oberrh. Verſich.—. .⸗G. f. Seilind 67,.— Brown, Boveri 157,0 Daimler⸗Benz 105,5 Deutſche Linol. 388,0 Gebr. Jahr 37.— J. G. Farben. 268,0 Bayr. Bod. Er. B.—— Bayr. Hyp. u. Wb.—,— Berl. Handels.—.— Com. u. Privatb. Darmſt. u. Nat. Deutſche Bank Dt.⸗Aſtat. Bank—.— D. Effekten Bank 127.0 D. Hyp. u. Wechſ. 137,0 .Ueberſee⸗Bank 105,5 D. Vereinsbank 102,0 Disconto⸗Geſ.„166,0 Dresdner Bank 171,7 Frankf. Bank. 112,0 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 148,0 Metall. u.-. 189,7 Mitteld. Cd.⸗B. 198,5 Nürnbg. Verein—.— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 35. Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 161,0 Reichsbank.. 817.0 Rhein. Creditbk. 126,2 Rhein. Hyp.⸗Bk. 197, Südd, Boden⸗C. 175,2 Wiener Bankver. 15.35 Württ. Notenbk. 164,2 e 185.0 tannh. Berſ.⸗G.—.— Oberrh. Verſ.⸗G. 193.5 Bad. Lokalbahn— apag 188, eidelb Straßb. 59, Nordd. Lloyd,. 154,0 Schantungbahn.. Barmer Bankv 144,0 * 143.0 9 105,0 Enzinger Union 79,— 7 185 R. u. Mitv. 15,401 Trauspork⸗ Aktien. Szeitel der Neuen Mannheimer Zelt Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotlerungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 14. September 13.14. 13. 14. 1 228,0 14750 60.— 152.7 Baltimore... Deſtrr.⸗U. St. B.—.— 8. 10% Urkr. M. Val. 128,0 15%„ BA. 187,0 ung F——— „H. Knorr 145.0 Konſerven Braun 79,80 Mannh. Gummi—.— Neckarſulm Fhrz. 53,— Pfälz. Mühlenw. 160,0 Portl. Zem. Heid. 139,0 Rh. Elektr..⸗G. 158.0 Rheinmühlenw. 142,0 Südd. Draht Verein diſch Oelf. 80 Wayß& Freytag 143.0 Zellſtoff Montan Aktien. Buderus. Eſchweil Bergw. 223, Gelſenk. Bergw. 126,5 n—.— Ilſe Bgb. St. A.—— Aal Aſchersleb. 2772 Kali Salzdetfurth 455,0 Kali Weſteregeln 285,5 Klöckner Mannesm.⸗R. 137,7 Mansfeld Akt..—.— Oberſchl. E. Bed. 106,0 Otavi⸗Minen—, Phönix Bergbau 93,— Rhein. Braunk.- Rheinſtahl... 146.7 Rlebeck⸗Montan 157.2 Salzw. Heilbr. 196,0 Tellus Bergbau 119,0 BK.Laurahütte Ber. Stahlwerke. Juduftrie⸗Akkien. enninger K. St. 1872 döwen München 328,0 Malnzer St.⸗A. 265,0 Schöfferh. Bindg. 84.0 Schwartz⸗Storch. 182,0 Tucherbräu Werger 20570 * Adler Kleuer 123,7 Adt, Gebr. 40, A. E. G. St.⸗A. 185,9 aldhf. 291,02 Vörſe vom 14. Seplember Arcumulatoren.— 124,7 7 252 275,0 451,0 Eichb.⸗Mannh. Aſchaff. Bunty 156.0 505% Dandſch. Rog. 9,02 Bd. Maſch. Durl. 164,0 Bad. Uhren Baſt.⸗G.. Bayr. Spiegel—, Beck& Hendel„45,50 Vergm. Elektr.. 202,0 Brem. ⸗Beſig. Oel 70.— Brown Boberi 157.7 Cement Heidelb. 188,7 „ Karſtadt 167,0 Chamott. Annw. 123,0 Chemiſche Albert 85, Benz 106,2 8 nhandel 77.— Dt. Erdöl... 189,7 Daimler * 369,7 Bresd.Schnellpr. 182,0 Dürkoppeerk St. 54,— Düſſid. Rat. Dürr—.— Dyckerh. K Widm.—.— Eiſen Kaiſersl. 11. Elektr. Licht u. K Elektr. Lieferung 181.0 Email St. Uürich 19.— Enzinger⸗Union 78. Eßlinger Maſch. 47.— Ettling. Spinn.. 225,0 Faber, Joh. Blei 86,25 aher& Schleich.—, %„ Bonds 214058 Feinmech. Jetter 83,50 FJeltenchuillaum. 35.— Goldanleihe.. 95,20 60% Reichsanl. 28 Diſch. Aulzſgſch. 152,70 ohne Ablöſgrecht 17.— 5% Bad. Kohlen, 6% Grkr. Mh. K. 15.75 5% Prß. Kalianl. 6,50 5% Roggenwerl. 11,— 5% Roggenrentb 8,61 5% Mexikaner 40,20 4% Türk. Ad. Anl. 8,.— 4%„Bagd.⸗Eiſ. 111,85 e en 4%„ unf. Anl. 16,85 4%„Zollobl. 1911 400 ⸗Fr.-Vos 20.50 4/0% Anat. Ser. 121.25 13,.— 1 Ch. Brockhues 104,0 106,0 D. Gold⸗u. S. Anf 218,5 — Dt. Linoleum Emag Frankf. 79,.—7 fahr Gebr. Pirm. 6 502 8. Farben. 285.2 82,50 140.5 Berliner Jeſtverzinsliche Werte 95,20 [Gesfürel 0 Hilpert Frankfurter Gas 145.0 Frkf. Pok.& Wit, 99,50 . 278,0 Goldſchmidt Th. 106,0 Gritzner M. Durl. 119,5 Grün& Bilfinger 178,5 Haid& Neu 44,50 Hammerſen 5 Hanfwerk. Füßen 134,5 Arniat. 85,— Hirſch Kupf. u. M.—, Hoch⸗ u. Tiefbau 80,.— Holzmann, Phil. 141.5 Holzverkohl.⸗Jd. 98,75 Inag Erlangen 95,.— Junghans St. A. 90.— Kamm. Kaiſersl. 240.0: Karſtadt Rud.. 213,0 Klein, Sch. K Beck. 105,0 Knorr, Heilbr. 12777 Konſerv. Braun 80,50 Kraus Co. Lock.— Lech Augsburg Lederwerk Rothe— Ludwigsh. Walz. 129 0 Lutz Maſchinen. Mainkraftwerke. 120,0 Metallg. Frankf. 192,0 Mez Sbhne. 58 Miag, Muhlb. Moenus St. ⸗A. Motoren Darmſt. Motoren Deutz Motor. Oberurſ. Neckarſulmer Fg. 58,10 Nrh. Leder Spier—.— Lahmeyer& Co.—.— 0 Südd. Zucker Peterslnionßfrf. 106,5 Pf. Nähm. Kayſ. 53,85 Philipps Frankf.— Porzellan Weſſel 88. Rein. GebherSch. 105,1 Rheinelekt. B. A. 82,— St. A. 158,0 — Roeßer, Gebr. D. 125,0 Rückforth.. Rütgerswerke. Schlinckecco. Hog 90. Schnellpr.Frkthl. 72,.— Schramm Lackf. 180,5 Schuckert, Nrbg. 205,0 Schuhf. Berneis 70, Sellinduſt. Wolff 67,75 Siem.& Halske—.— S. Led. St. Ingb. 148,5 Tricot.Beſigheim— Ver. Chem. Ind. 88, Ver. deutſch. Oelf. 90,— Vergt. Jule 128,0 Ver. Ultramarin. 166,5 Ver. Zellſt. Berl.— Vogtl.Maſch. St. Voigt& Häffner Volth. Sefl. u. K. 98, Wayß& Freytag 1435 W. Wolff.. 1400 — 59 Zeuſtoff Aſchffbg. 214,5 „ Memel. 142,0 „ Waldhof—.— Zucker Rgeingau. Ufa(Freiverk.), 89.— Vörſe vom 14. September 0* Schantungbahn 6,50 Ac f. Verkehrw.—.— Allg. Lok. u. Str. 192 5 Südd. Elſenbahn 124,2 . H. Südamerika 95 Diſchiff Nordd. Lloyd 153,5 Verein Elbeſchiff. 60,65 Bank⸗Alctien. Bank f. el. Werte 162,0 Bank f. Brauind. 183,5 199,0 198,0 Barm. Bankver. 143.5 4½% Anat Scr. II 22,50 22,15 5„III 20.65 20,50 Crausport⸗Aktien. 6,50 184, 193, 125, Baltimore Ohio 109,2—.— 182,5 161,1 199. 193, 153, 6¹ Berl. Handelsg, 300,0 Com. u. Privtbk. 188,0 Darmſt, U..⸗B. 278,7 Dt. Aſtatiſche Bk. 52,— Deutſche Bank 168,5 Dtſch. Ueberſee Bk. 105.0 Disconto Comm. 168,5 Dresdner Bank. 171,8 8 0 5 Oeſterr. Creditbk. 35.— Reichsbank Rhein. Creditbk. 127,0 Sübdeutſch. Dise. 185,5 Frankf. Allgem. 185,5 Induſtrie⸗ Aktien. Accumulatoren 175,5 Adler ck Oppenh.—.— Adlerwerke 129 0 7 2 Mitteld. Kredbk. 199,0 199 816,0 305 5 Alexanderwerk 63.50 88.80 153,0 10575 210,8 14275 285,0 5 89,.— 0 J. P. Bemberg 18. Allg. Elektr.⸗G. 184,1 Anhalt. Kohl, 100,5 Aſchaffbg. Zellſt.— Augs b. N. Maſch. 100,7 Balcke e Bamag⸗Meguin 503,0 Bergmann Elekt. 201,0 Berl. Karls. Ind. 72,78 Berliner Maſchb. 102,2 Braunl. u. Brikett- Bremer Vulkan 185,5 Bremer Wolle 289,7 Brown, Bov.& C. 157.0 Chem. Heyden 126,2 Chem. Saen 77. Concord. Spinn. 118,5 Daimler Benz 104,5 Deſſauer Gas 195,7 Otſch.⸗Atlant⸗L. 144,8 Deutſche Erdöl 189 Deuiſchegabelw. 72,25 Dtſche. Maſchibr. 53.— Dtſche. Steinzg. 235,0 Deutſche Wo 16. 4750 Diſch. Eiſenhdl. 78,25 Deutſche Linol.. 867,5 Dresd. Schnellpr. 138.0 Dürener Metall 220,2 Dynamit Truſt 124,7 Elektr. Lieferung 184,0 Elktr. Licht u. K. 222,0 Emaille Ullrich 19,.— Euzinger⸗Union 79,.— Eſchw. Berkwerk 223,5 ahlb., Liſt& „G. Farben. 265,6 do. 5% Bonds 28—.— Felten 8 6 Pap. 254,7 1 Gas 145,2 Gaggenau.⸗A. 27. Gebhard Textil 122,0 Gelſenk. Bergw. 126,0 Germ. Portl.⸗3. 194,2 Gerresheimchlas 131,0 Gef. f. elkt. Unt. 272,0 Gebr. Goedhard: 288,2 Goldſchmidt Th. 103,8 Gebr. Graßmann 80,50 Ammendf. Pap. 208,5 19.— 19 Berl.⸗Gub, Hut 344.28 5 Delf. 89,25 Buderusckiſenw. 84,7883 Chem. Albert. 83,50 84 Dürkoppwerke.„53,5053 Faber A S 35 9. 1241, elten& Guill. 150,0 1 Friſter. 91,9 Gritzner Moſch. 122,2 122,0 8 Otſch. Gußſtahl. 58,1883, Genſchow& Co. 99,30 99,30 Grün& Bilfinger 170,5 0 Gruſchwitz Textil 87,.— 87 ackethal Draht 90.— 89.— ale Maſch. 116,2 Hammerſ. Spin. 150,0 ann. M. Egeſt. 49.— .⸗Wien Gum. 83,50 arkort Bergwk.. arpener Bergb. 151,5 Harkm. Maſchſn. 21.— Hindrichs K Auff. 109,0 Hirſch Kupfer 137,5 Hirſchberg Leder 1110 Hoeſch Eiſen 138,5 Hohenlohewerke 75,— Phil. Holzmann 144.5 Horchwerke 118,7 Ilſe Bergbau M. Jüdel& Co. 127,2 Gebr. Junghans 90. Kahla Porzellan 134,0 Klöcknerwerke 123,6 C. H. Knorr. 148,0 Kollm.& Jourd. 77.28 Gebr. Körting 80,50 Krauß Cie, Lok. 59, Kronprinz Miet. 115,0 Laurahütte 71, Lindels Eis. 181,5 Carl Lindſtröm 685,0 Lingel Schuh fab. 48.— L. Loewe& Co. 248,0 C. Lorenz.. 148,5 Lüdenſcheid Met. 90,— Magitus.⸗G.. 45,25 Mannesmann 137,2 Mansfelder Akt. 111,0 n Kühlh. 152,0 l. 5 Mech. Web. Lind. 248,7 Mez 5 10.. 38728 Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt 120,0 Motoren Deußz 80,80 Mühlheim Berg. 113,0 Neckarſulm. 53.— Nordbank 135,0 Oberſchl. E. Bed. 105,0 Oberſchl. Koksw. 113,0 Orenſt.& Koppel 118,5 Phöniz Bergbau 98. Muren 98 Rathgeber Wagg. 85,80 Neisholz Paper 2425 Hedwigshütte, 94,25 94 Hilpert Maſch. 85,.— 87 252,2 250 Kaltw. Aſchersl. 277,5 277.2 Kyffhäuf.⸗ Hütte 88,— 6 Lahmeyer& Co. 178,51 tte-— 58,28 58,50 14³.0 en Kraft 188,0 Rhein. Braunk. 277.5 Rhein. Chamotte 61,50 Rhein. Elektrizit. 158,5 ontan 157,0 Roſttzer Zucker. 71.75 Rückforth. Ferd. 88.— Rütgerswerke. 107.0 Sachſenwerk. 128,0 Salzdetfurth. 455,0 Scheidemandel.— Schubert Salzer 858.0 Schuckert& Co. 208.0 Schuhfabrik Herz 109,7 Schultheiß Patzh. 343,5 Siem.& Halske 883,5 Stoehr Kammg. 288,2 Stoewer Nähm.. 45.— Stolberger Zink 76,50 Südd. Immodil. 94,50 „ Zucker. 149.0 Teleph. Berliner 70,50 Thoerles Oel fab. 9725 Transradis 148.5 2 Papier 189% Ver, Fhem.Charl. 1545 V. Dtſch. Nickelw. 171,0 V. Glanzſt. Elbf. 582.0 V. Stahlwerke V. Schuhf. Br.& W 89 75 BStahl. v. d. Zyp. 198,5 Ver. 1 N 187,2 Bealee ese. 5 Voigt& Haeffner 215.0 Wanderer Werke 185,5 Weſtereg. Alkal. 284. Wicking⸗Cement 175,2 Wiſſener Metall 160.2 Wittener Gußſt. 51,50 Wolf., Buckau gane 138,8 ellſto tavi men Petersb. J. Habk. 2,20 Ruſſenbank 2,80 Deutſche Petrol. 86,50 Heldburg Diamond Sarotti 197,01 Sinner.⸗G.. 139,01 Tietz, Leonhard. 261,5 1 Sreiverkehrs · Kurſe. 104 01 Adler Kalt 17591 180,01 rkf. Gummi 88.—88.— 86.75 96,15 Wiesloch Tonw. 108,5 108, Waldhof 5 285.5 58,15 eee ee e 1 48 DSD 728888880 e l 2 —* 2 89 R 888 1 — 14 Frektag, den 14. September 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 428 Gerichtszeitung 4 Eine Pfändung und ihre Folgen Bor dem Großen Schöffengericht Trier wurde eine Pfändungsgeſchichte verhandelt, die deutlich zeigt, wie wenig rückſichtsvoll manchmal bei der Eintreibung von Steuern vor⸗ gegangen wird. Angeklagt waren örei Geſchwiſter, Bruder und zwei Schweſtern, aus dem Kreis Daun, ſich Be⸗ amten gegenüber der Widerſtandsleiſtung ſchuldig ge⸗ macht zu haben. Die Geſchwiſter hatten nach dem Tode ihrer Eltern deren kleines Beſitztum übernommen und unter ſich geteilt, was auch dem Kataſteramt mitgeteilt wurde. Der auf den Bruder ausgeſtellte Steuerzettel für das ganze Anweſen betrug 175 Mark, wobei es ſich um Gemeinde⸗ und Staats⸗ ſteuen aus 1924/6 handelte. Die Geſchwiſter befanden ſich in ſehr ärmlichen Verhältniſſen, und obwohl ſte nicht wußten, wie ſie das Geld aufbringen ſollten, erklärten ſie ſich dennoch bereit, die Schuld in Raten abzutragen. Nachdem der Bruder teils von erſpartem, teils von geliehenem Geld 80 Mark be⸗ zahlt hatte, weitere Zahlungen aber nicht mehr erfolgten, wurde eines Tages das einzige Rind der Geſchwiſter, das der einen Schweſter gehörte, gepfändet. Nach eini⸗ ger Zeit erſchien auch der Vollziehungsbeamte mit wei Oberlandfägern und vier Arbeitern, um das gepfändete Rind aus dem Stall zu führen. Der Bruder wollte dies verhindern und ſchloß die Tür ab. Als die Be⸗ amten dennoch eindrangen, hing ſich die eine der Schwe⸗ ſtern laut weinend an den Hals des Tieres, von dem ſie durch einen der Oberlandjäger gewaltſam entfernt und zu Boden geworfen wurde. Die Kuh wurde ab⸗ geführt, kam aber nach einigen Tagen wieder zurück, nachdem der Ortspfarrer ſich bereit erklärt hatte, für die Schuld einzuſtehen. Ein Prozeß wegen Widerſtandsleiſtung war die Folge. Das Gericht mußte zu einer Verurteilung kommen, aber das Urteil zeigt deutlich, wie es den Fall auffaßte: der Bruder erhielt 10 Mark, die Schweſtern je 3 Mark Gelbſtrafe, die ſie in langfriſtigen Ratenzahlungen ent⸗ richten können. * Verurteilte Einbrecher. Die beiden ledigen, 24 Jahre alten Tagner Eugen Noe und Karl Schlöſſer von Speyer, Hatten ſich vor dem Schöffengericht Speyer wegen eines Verbrechens des gemeinſchaftlich begangenen ſchweren Einbruchsdiebſtahls su verantworten. Beide Angeklag⸗ ten lernten ſich auf der Frühjahrsmeſſe kennen und verab⸗ redeten einen Einbruchsdiebſtahl, der dann in der Nacht vom 21. auf 22. Mai d. Is. zum Nachteil des Kaufmanns Eramer ausgeführt wurde. Beide drangen damals in der Berghau⸗ ſener Straße gewaltſam in ein Gartenhaus, drückten die Kellertüre in und entwendeten aus dem Keller zwei Fäß⸗ chen mit Wein, ein Trinkglas und eine Rebſchere. Noe wurde am 5. Juli während ſeiner Flucht in Opladen feſtge⸗ nommen und als rückfälliger Dieb zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt, ſein Helfer Schlöſſer, der am 21. Juli in Speyer verhaftet werden konnte, erhielt 3 Monate Gefängnis. Vergehen gegen das Weingeſetz. Vor dem Schöffen⸗ gericht Landau ſtand der Winzer Guſtav Haſſelwan⸗ der aus Roſchbach, wegen eines Vergeehns gegen das Wein⸗ geſetz. Er war beſchuldigt, im Jahre 1928 zu Roſchbach bezw. Neuſtadt ſeinen eigenen und hinzugekauften Wein, der da⸗ mals im heller des Weinhändlers Karl Lamour in Neuſtadt lag, durch übermäßigen Zucker zuſatz überzuckert und dieſe Menge Wein dann durch Umfüllen durch Zuſatz von 955 Liter Naturwein aus Dammheim rückverbeſſert zu haben. Der Angeklagte wurde wegen eines vorſätzlichen Vergehens der Ueberzuckerung von Wein in Tateinheit mit einem vor⸗ ſätzlichen Vergehen der Rückverbeſſerung von überzuckertem Wein zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Monat, einer Geſamtgeldſtrafe von 200„ oder weiteren 2 Wochen Gefäng⸗ nis und zu den Koſten verurteilt. Der Wein mit etwa 5000 Liter wird eingezogen. Ein Schwarzhörer⸗Prozeß. Mit einem intereſſanten Rechtsſtreit hatte ſich das Solinger Schöffengericht bei einer Verhandlung gegen einen Schwarzhörer zu be⸗ faſſen. Ein Nickelpolierer, dem ein Radioapparat, deſſen Be⸗ nutzung bei der Poſt nicht angemeldet war, eingezogen werden ſollte, hatte hiergegen Einſpruch erhoben mit der Begrün⸗ dung, daß er den Apparat auf Abzahlung gekauft und in⸗ zwiſchen wegen Zahlungsunfähigkeit zurückgegeben habe. Trotzdem hielt der Staatsanwalt ſeine Anklage aufrecht, da auch Schmuggelwaren eingezogen würden, gleichgültig wer der Eigentümer ſei. Die Entſcheidung auf Einziehung des Apparates behielt ſich das Gericht vorläufig vor, da es ſich um eine grundſätzliche Frage handele, die noch der Klärung bedürfe. Wegen Schwarzhörerei erhielt der Angeklagte eine Geldſtrafe von 30 Mark. 8 8 Jahre Zuchthaus für einen Steuerkaſſen⸗Rendanten. Das erweiterte Brandenburger Schöffengericht verurteilte den 52jährigen früheren Rendanten der ſtädtiſchen Steuerkaſſe, Magiſtratsoberinſpektor Max Zimmermann, der durch Unterſchlagungen ſich ſeit 1924 etwa 92000%% Amts⸗ gelder angeeignet hatte, wegen fortwährender ſchwerer Amtsunterſchlagung zu 3 Fahren Zuchthaus unter An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Der Angeklagte hatte das Geld mit ſeinen Freundinnen verbraucht. Im Urteil kommt zum Ausdruck, daß Staat und Kommunen ein Recht daran hätten, daß unlautere Elemente aus ihren Be⸗ trieben entfernt würden. Sportliche Rund ſchau Engliſche Motorrad⸗Sechstagefahrt Kein Deutſcher mehr ohne Strafpunkte Eine der ſchwerſten, wenn nicht die überhaupt ſchwerſte, Prüfung für Motorräder ſtellt die engliſche Motorrad⸗Sechstagefahrt dar, deren Schleifen von je 300 Kilometer Start und Ziel in Harrogate (Vorkſhire) haben. Die einzelnen Etappen mit ihren ungewöhn⸗ lichen Schwierigkeiten und der noch dazu verlangten Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 32 Stbkm. ſtellen derart unerhörte Anforde⸗ rungen an Fahrer und Material, daß man in der Geſchichte dieſer Fahrten ſelten den Fall findet, wonach Fahrer ganz fehlerfrei über die ſechs Tage hinweg kamen. Viele Fabriken benutzen die Gelegen⸗ heit hier, die Qualität ihrer Erzeugniſſe unter Beweis zu ſtellen. Unter den ca. 100 Bewerbern der diesjährigen Six⸗days befinden ſich die deutſchen D⸗Rad⸗Fahrer Polſter⸗Berlin, Fßlinger⸗ Mannheim und Weichelt⸗Berlin(der zum dritten Male an dieſer Konkurrenz teilnimmt), ferner Adam München(BMW) und Paſter⸗ München(Zündapp). Schon die erſte Etappe, die von Harrogate über Elslack, Settle, Darnbrook, Draughton wieder nach Harrogate führte, brachte zahlreiche Strafpunkte. Ein Fahrer mußte bereits aufgeben, im übrigen zeigten ſich die Engländer durchweg als die beſten Fahrer, nächſt ihnen kamen die Schweden. Das D⸗Rad⸗ Team mußte Strafpunkte hinnehmen und auch den beiden anderen deutſchen Fahrern war es nicht möglich, ſich frei von Strafpunkten Freſtäg, . 13. Sept. 1928, 8 mg. — .— an Hayen 7 — — ö 2 5 2 5 — 5 8 545— 2—— 5 60 O wolkenlos.& heiter.& halb bedeckt. O wolkig. Odedeckt. 0 Negen. A Sraupeln. Nebel.& Sewitter O Windſtille.„O ſehr leichter Ot 8 mäßiger Südſüdweſt. E ſtürmiſcher Norbweſt. 1 Schnee. Die Pfelle ſiegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftbruß⸗ Wetternachrichten der Karlsruhergandeswelterwarte Bev bachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Luft. Tem- Se 2 9 8 812 r aa er e ee ee 8 m. mm n Se Sen s Nicht Stärte S8 Wertheim DIF t heiter Königſtuhl 563 760,9 10 17 10 N ſchw. 5 Karlsruhe 120 7070 11 21 10 080 leicht Bad.⸗Bad. 219 765,8 8 21 8 wolkenl. Villingen 280 760,8 0 18 wolkig eldbg. Hoff 1275 639,8 7 11 6 Nebel adenweil.— 765.1 10 20 9 Sw leicht wolkig St. Blaſien 7 5 13 1 5 Höchenſchw!— ö ö Das ſehr ſtabile europäiſche Hochdruckgebiet hat ſich geſtern weiterhin verſtärkt; hauptſächlich über Skandinavien iſt der Druck ſtark geſtiegen, während der Ausläufer über der Nord⸗ ſee unverändert geblieben iſt. Ein Abfluß der Hochdruck⸗ wetter ſteht für die nächſten Tage kaum in Ausſicht. Wetterausſichten für Samstag, den 15. September, bis 12 Uhr nachts: Fortdauer des beſtehenden Witterungs⸗ charakters. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5. H. Mannheim, E 6, Direktion ferdinand Heyme. a Chefredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure. Für Politik: H. A. Meißner 2. Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitit u. Lokales; Aſchard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Wllly Müller— Handelsteil: 1..: Franz Kircher zu halten. Gericht und alles llebrigen Franz Kircher— Anzeigen Max Filter Neuer Schönheits- Sport Millionen zoissen schon davon. Millionen von Leuten haben durch eine neue Zahnreini- Eo hat sick herausgestellt, daß die Ureache von uns a- beren Zähnen nur ein Film ist, der sich darauf bildet. Er laßt sich mit der Zunge fuhilen. Lesen Sie einmal die Zunge über Ihre Zähne gleiten, daun können Sie den Film als eine Art schlüpfrigen Be- lag fühlen. Solange dieser Film da ist, wird Ihr Lächeln nicht an- ziehend wirken, denn er erhält durck Flecke, welche aue Speisen, Tabak usw. stammen, ein schmutziges Ausse- ben; überdies begünstigt er die Ent wicclung von Zahn- Aule, Zahufleisckleiden und Pyorrhoe. Jett gibt es ein neues Verfahren. In einer neuen Zahnpasta mit Namen Pepsodent ist jet indessen ein Gegenmittel dafür entdeckt worden, das von ersten Zahnärsten allgemein empfohlen wird, dens es vollbringt an unsauberen Zähnen geradezu Wunder. Machen Sie daher einen Verauckh mit Pepsodent und ack- ten Sie darauf, wie rein die Zähne sich danach anfühlen. Der klebrige Film ist verschwunden. Schen nach dem Gebrauch weniger Tage wird sich seine Wirksamkeit neigen. UVeberall erhältlich, Verschaffen Sie bich neck PAE AER Die moderne amerik. Qualitatszalmpasia Alleis-Vertriebt Propre G. m. b.., Freiburk l. 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