. „ r enn nne Heyngspeelſe; An u. Umgebung frei ins Haus 9 die Poft e 55 Belegen ee aftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Poſt. 17590 Karlsruhe. ten. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 aus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, 9 7551 tr. 1020 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abreſſe: Gen 1 eralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 2 Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe 0 9 Vor wichtigen Entſcheidungen Genf, Berlin und Paris Die Sitzung des Reichskabinetts J Berlin, 15. Sept.(Von nuuſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett iſt programmäßig um 11 Uhr zuſammen⸗ getreten, um zu der Situation in Genf Stellung zu nehmen. Die Grundlage der Beratungen bildet ein hier inzwiſchen ein⸗ gegangener ausführlicher Bericht des Reichskanz⸗ lers. Den Vorſitz führt Reichswehrminiſter Gröner, der in Anbetracht der Wichtigkeit der Sitzung im Verlauf des Vormittags in Berlin eingetroffen iſt. Die Sitzung dauert zur Stunde noch an. Der Kanzler und die Deutſchnationalen Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Antwort des Kanzlers auf das Anſinnen der Deutſch⸗ nationalen, er ſolle nach Berlin kommen, um dem Auswär⸗ tigen Ausſchuß Rechenſchaft abzulegen, traf während der geſtrigen Vorſtandsſitzung der Deutſchnationalen Volkspartei im Reichstag ein und iſt der„Deutſchen Zeitung“ zufolge mit Entrüſtung“, wie der Lokalanzeiger ſchreibt:„mit einmütigem Erſtaunen“ zur Kenntnis genommen worden. Daß bem Erſuchen entſprochen werden würde, hat natürlich niemand angenommen. Die Antwort, die er ihnen erteilte, konnte man geſtern bereits aus dem„Vorwärts“ entnehmen. Sie beſagt, daß ſchon vor dem Eintreffen der beutſchnationalen Anregung die Beſprechung für den kommenden Sonntag feſtgeſetzt worden ſet und die Verabredung im deutſchen Intereſſe nicht mehr rückgängig gemacht werden könnte. Der Kanzler wird, ſo wird beigefügt, ſelbſtverſtändlich dem Auswärtigen Amt bes Reichstages zur Verfügung ſtehen. Mit Recht werden die Deutſchnationalen in der zur Regierung haltenden Preſſe darauf aufmerkſam gemacht, daß ſte ſich des Einfluſſes auf die Genfer Vorgänge ja ſelbſt frei⸗ willig entzogen hätten, da ſie trotz der Einladung der Regierung es unterlaſſen haben, einen Vertreter in die egatton zu entſenden. Wenn die beutſchnationale Preſſe⸗ ſtelle mit bramatiſcher Geſte dem Kanzler offenen Kampf anſagt, und erklärt, daß die Deutſchnationale 55 bisher in ihrer materiellen Kritik der außenpolitiſchen robleme Reſerve bewahrt habe, jetzt aber zu ſolcher Zurück⸗ haltung keinen Grund mehr finde, ſo läßt ſich unſchwer er⸗ Fennen, daß nicht zuletzt auch innerpolikiſche Beweggründe für die Rückwärtskonzentrierung der Deutſch⸗ . in ihre alte Oppoſitionsſtellung mitgewirkt ben. Die Hamburger Deutſchnationalen, die ſpeben einen Be⸗ ſchluß faßten, in dem ſie verlangen, daß die Deutſchnationale Volkspartei in ihrer Taktik und prinziptellen Einſtellung auf bie Zeit vor 1924 zurückgehen ſoll, ſehen ſich ſo unvermutet zum Räumungsproblem ſchnell am Ziele ihrer Wünſche. Eine andere Frage iſt die, ob es ſich nicht doch empfohlen hätte in Anbetracht der wo⸗ möglich zutreffenden folgenſchweren Entſcheidungen ein Dele⸗ gationsmitglied zur heutigen Kabinettsratſitzung zu entſenden. Bemerkenswert iſt das eindringliche Warnungswort, das der Genfer Korreſpondent der„Germanta“ ſeinem Blatte zugehen läßt:„Der heutige deutſche Kabinettsrat“, drahtet er, „wird die Beſchlüſſe der deutſchen Delegation in Genf ent⸗ ſcheidend beeinfluſſen. An ſich wird die Mehrheit, welche die Links parteien in dieſem Kabinett beſitzen, vor allem die Verantwortung für die Entſcheidungen tragen. „Wir können“, heißt es„nichts tun als warnend wiederholen, daß Bindungen über Locarno und Verſailles hinaus in der deutſchen Oeffentlichkeit einfach nicht verſtanden würden. Entgegen der Darſtellung, die man über die Haltung der deutſchen Delegation in deutſchnationalen Blättern findet, vertritt der in Genf weilende Chefredakteur der„D. A..“ in einem objektiv anmutenden Bericht die Anſicht, daß die Zweifel innerhalb der Delegation doch überwögen. Er nimmt gleichzeitig Hermann Müller in Schutz, von dem er ſagt, daß er ſich von den vielfachen Quertreibereien gewiſſer Kreiſe in Genf erfreulich unabhängig gezeigt, bisher im allgemeinen eine ſehr klare Linie eingehalten und ſich als nüchtern denkender und illuſionsloſer Politiker bewährt hat. Interne Fragen der Deutſchnationalen J Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Neben den außenpolitiſchen Angelegenheiten behandelte der Vorſtand der Deutſchnationalen Partei geſtern auch noch interne Dinge. Es wurde die Tagesordnung für die am 20. und 21. Oktober ſtattfindende Tagung der Parteivertretung feſtgeſetzt. Weiter beſchäftigte ſich der Vorſtand mit dem Beſchluß des Hauptver⸗ eins der Konſervativen, der ihm bisher noch nicht zu⸗ geſtellt, ſondern durch die Preſſe bekannt geworden iſt. Die Parteileitung läßt erklären, daß ſie ohne Rückſicht auf den materiellen Inhalt ſolcher Entſchließungen und Kundgebun⸗ gen es grundſätzlich ablehnen müſſe, von außenſtehender Seite ſolche in ultimativer Form geſtellte Dinge entgegen⸗ zunehmen. Dazu bemerkt die„Kreuzzeitung“, daß der Hauptverein der Konſervativen an der Indiskretion, durch die ſein Be⸗ ſchluß vorzeitig zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangte, keine Schuld trägt. Der Vorſtand hätte die Abſicht gehabt, die Parteileitung der Deutſchnationalen in geeigneter Weiſe in Kenntnis zu ſetzen. Tſchitſcherin in Berlin — Berlin, 18. Sept. Geſtern abend iſt der ruſſiſche Volks⸗ kommiſſar Tſchitſcherin, von Stettin kommend, in der Reichs⸗ hauptſtadt eingetroffen. Die Ergebniſſe des franzöſiſchen Miniſterrats Paris, 15. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Hauptbedeutung des geſtrigen Miniſterrates für die wei⸗ teren Beſprechungen in Geuf liegt nach dem übereinſtimmen⸗ den Urteil ſämtlicher Blätter darin, daß Briand ſich von der Einſtimmigkeit überzeugen konnte, mit der das ganze Kabi⸗ nett ſeine bisherige Stellungnahme und ſeine Richtlinien für die nächſte Zukunft billigte. Briand legte in ſeinem Exposé einen gewiſſen Optimismus an den Tag, betonte jedoch, daß die Zeit der eigentlichen Verhandlungen noch nicht gekommen ſei. Um mit dieſen zu beginnen, müſſe die deutſche Delegation zuerſt konkrete Vor⸗ ſchläge unterbreiten, auf die er natürlich nicht antworten werde, ohne ſie vorher dem Pariſer Kabinett unterbreitet zu haben. Nach wie vor wird ſich die franzöſiſche Delegation an ihren oberſten Grundſatz halten: keine Räumung des Rheinlandes ohne ausreichende Garantien und Gegenleiſtungen. Irgendein beſtimmter Beſchluß wurde im Laufe der geſtrigen Miniſterberatungen nicht gefaßt, da die Regierung zunächſt auf definitive Vorſchläge aus Berlin wartet, die als Grundlage für die Räumung des Rheinlandes und die Reparationsfrage dienen könnten. Briand äußerte ſich zu⸗ verſichtlich dahin, er rechne beſtimmt auf dieſe neuen Anregun⸗ gen. Er müſſe jedoch feſtſtellen, daß die Meinungsverſchieden⸗ heiten über den Umfang und die Art der von Deutſchland zu erlangenden Gegenleiſtungen im Kabinett ziemlich groß ſind. Sollten beſtimmte Vorſchläge eingehen, ſo würbe ſich inner⸗ halb der franzöſiſchen Regierung eine lebhafte Kontroverſe entwickeln. Man hört, daß außer dem Miniſterpräſidenten und dem Außenminiſter noch 2 andere Mitglieder des Kabinetts 2 Programme der Gegenleiſtungen aufgeſtellt haben, die in vieler Hinſicht ſtark voneinander abweichen. Das Echo de Paris“ erklärt, nach dem geſtrigen 2 Miniſterrat zu folgenden Mitteilungen ermächtigt zu ſein: * Briand habe die Glückwünſche Poincarés und aller übrigen Mitglieder des Kabinetts empfangen für ſeine Gen⸗ fer Rede und für die Haltung, die er künftig einzunehmen gedenke. Der Außenminiſter habe ſich mit der Regierung über die nachſtehenden Punkte geeinigt: 1. Zwiſchen den Vertretern der 5 Großmächte herrſcht Einſtimmigkeit darüber, daß Verhandlungen über die Rhein⸗ landfrage nicht möglich ſind, wenn ſie nicht mit dem Problem der Wiedergutmachung und ber interalliierten Schulden verknüpft werden. Wird Deutſchland, das eine frühere Räumung verlangt, die Laſten, die auf Frankreich ruhen, übernehmen? In welchem Maße wird das eventuell geſchehen, und welche Garantien bietet Deutſchland? 2. Die Miniſter haben ſich über die Richtlinien Briands verſtändigt, die er in den auf der Konferenz am Dienstag und Donnerstag vorliegenden Beſprechungen einhalten wird. Im Laufe dieſer Konferenz wurde ein Plan für eine Löſung skizziert, der zwar noch ſehr unbeſtimmt in gewiſſen Einzel⸗ heiten, aber bereits ziemlich deutlich iſt. Briand hat die be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit der Miniſter auf dieſe Einzelheiten hingelenkt. 3. Eine Einigung kam auch zuſtande auf die Antwort, die auf den Vorſchlag hinſichtlich der Einſetzung einer juriſtiſchen und finanziellen Sachverſtändigenkommiſſion zur Prüfung des Wiedergutmachungsproblemes gegeben werden wird. Ferner wurden die Bedingungen feſtgeſetzt, unter denen eine Rhein⸗ landkommiſſion für Nachforſchungs⸗ und Schlichtungsverſuche eingeſetzt werden könnte. 4. Die franzöſiſche Regierung wird nicht die Initia⸗ tive für Verhandlungen ergreifen, ſie wird abwarten, bis Deutſchland Vorſchläge unterbreitet. Es ſoll deutlich zu verſtehen gegeben werden, daß Frankreich an einer engeren Verknüpfung der Rheinlandfrage mit dem Reparations⸗ problem feſthält. „Echo de Paris“ fügt dieſer Information bei, daß im Kabinett ziemlicher Peſſimismus über die Ansſichten der künftigen Beſprechungen herrſche, da Deutſchland alles ver⸗ lange und nichts dafür anbiete. Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Nei Nr. 430— 130. Jahrgang 9 e nach Tarif, bei Voraus ahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet, Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. böhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. ſen Geſetz und Recht Rückblick und Vorſchau Die Neukouſtellation der Mächte— Das Geheimnis der eng⸗ liſchen Politik— Der angelſächſiſche Kampf um die Hegemonie Freunde und Gegner— Und der Ausgang? Es darf kein feiges Verſtecken mehr geben: Die Lage in Genf iſt für Deutſchland nicht günſtig und erweckt den Anſchein völliger Verfahrenheit. Zweifel beſteht lediglich daran, ob ſie unlösbar oder wenigſtens noch zum Teil ent⸗ wirrbar iſt. Von dem echt deutſchen, aber deshalb nicht minder törichten Bemühen, die„Schuld“ an unſerer faktiſchen und taktiſchen ungünſtigen Poſition auf das parteipolitiſche Geleiſe zu ſchieben, um dadurch eine neue Kabinettskriſe zu eutfeſſeln, muß man ſich bewußt fernhalten, wenn man nicht den Ariadnefaden des Genfer Labyrints verlieren will. Nicht der Kanzler und die Soztaliſten, oder ſonſtwer iſt mit der Schuld⸗ frage behaftet, ſondern der Schlüſſel liegt, worauf an dieſer Stelle in den letzten beiden Wochen wiederholt ver⸗ wieſen wurde, ganz wo anders: bei England! Klarer als wir, denen die Geheimniſſe länger verſchloſſen blieben, haben die großen Weſtmächte die Folgerungen aus der Neu⸗ konſtellation gezogen, die offenſichtlich für die nächſte Zeit das Schickſal der ziviliſterten Völker beſtimmen wird. Gewiſſermaßen der Urſchacht, aus dem für uns das neue Unheil entquillt, iſt das engliſch⸗franzöſiſche Marine⸗ abkommen, das lediglich in anderer Form die Erneuerung des engliſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes von 1914 darſtellt. Wenn wir uns dieſer Erkenntnis richtig bewußt geworden ſind, ent⸗ ſchleiert ſich uns auch das Saisbild der Briand⸗Rede vor dem Völkerbund. Der franzöſiſche Außenminiſter hat nichts weiter getan, als die einzig nur möglichen Folgerungen zu ziehen, die ſich aus dem Marineabkommen für Frankreich er⸗ geben. Auf die kürzeſte Formel gebracht: Seit 1918 iſt Frankreich wieder die ſtärkſte Kontinentalmacht und dadurch in der Lage, die traditionelle Hegemoniepolitik des 18. und 19. Jahrhunderts im 20. fortzuſetzen. Bislang befand ſich England, wenn auch nicht allzuhäufig, aber doch gelegentlich recht erheblich, im Widerſpiel. Der neue Pakt ſichert Frank⸗ reich die Unterſtützung Englands auf dem Kontinent, wofür Frankreich zwar Kömpenſationen geben muß, die aber von nicht gleich ſo großer Bedeutung ſind wie die Hilfe Englands. Dr. Richard Bahr, unſer Berliner Vertreter, traf durchaus das Richtige, als er dieſer Tage ſchrieb, daß in dem Augen⸗ blick, da Fankreich und England zu neuer Entente ſich banden, ſich uns der Horizont verdüſterte. Wir wurden wieder genau ſo einſam wie vor acht oder neun Jahren, da das geſchlagene Deutſchland ſeinen Kalvarienberg emporzuklimmen begann. Dieſe Entente hätten wir, koſte es was es wolle, zu hindern uns bemühen müſſen. Vielleicht haben wir es verſucht und es iſt uns nicht gelungen. Gleichviel, der Maxinepakt war das Primäre. Was hinterher kam, mußte ſo kommen. Wohl oder übel werden wir uns damit abzufinden haben, daß die Menſchheit noch nicht reif wurde für den herben Altruismus deutſcher Pazifiſten oder phraſendreſchender Inſtinktloſigkeit, Indem Frankreich mit brutaler Offenheit den neuen Macht⸗ zuwachs auszuſchroten trachtete, iſt es nur den Geſetzen ſeiner Staatsraiſon gefolgt. Auch wir werden uns auf die unſrige beſinnen müſſen. Beſinnen und Beſonnenheit haben den gleichen Sprach⸗ ſtamm. Und wenn je, dann iſt gerade in dieſen kritiſchen Tagen nüchterne Beſonnenheit die Forderung, zumal it einer Tage, in der alle bisherigen außenpolitiſchen Kegel auf den Kopf geſtellt zu ſcheinen. Was haben wir nicht alles in den letzten drei Jahren von der Wichtigkeit des Repargtions⸗ problems für Frankreich in Verbindung mit der Löſung der amerikaniſchen Schuldenregelung gehört. Poincarés Tätig⸗ keit als Finanzminiſter war zeitweiſe nur auf dieſer Voraus⸗ ſetzung aufgebaut. Und man braucht nur an die Geſpräche von Thoiry zu denken, um ſich der langjährigen Aktualität dieſer beiden Fragen genau zu erinnern. Nun plötzlich er⸗ klärt Paul⸗Boncour, daß das Reparationsproblem für Frank⸗ reich lange nicht ſo wichtig ſei wie das Problem der Sicherheit. In vierzehn Tagen jährt ſich der Tag der Unterzeichnung des Locarno⸗Paktes zum dritten Male. Zu der berechtigten Verwunderung darüber, daß die Sicher⸗ heitstheſe drei Jahre nach Locarno erneut zur Erörterung ge⸗ ſtellt wird, geſellt ſich noch das Erſtaunen, daß ausgerechnet der engliſche Delegierte, Lord Cuſhendun, ſich zum Wortführer dafür machte. Allerdings befleißigte ſich der Vertreter Cham⸗ berlains während der ganzen Tagnug einer merkwürdigen Paſſivität. Trotz gelegentlicher Anläufe, eine Art Ver⸗ mittlerrolle zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu ſpielen, ſtand er doch derart im Schatten Briands, daß man ohne weiteres die Unintereſſiertheit Englands an dem Räu⸗ mungsproblem herausfühlte. So beherrſchte Briand allein das Feld. Klang ſeine Philippika zunächſt nach Verſgilles und Ruhr, ſo führte doch ſeine Taktik, die Räumungsfrage mit Locarno zu verbinden, wieder nach dort und Geuf zu⸗ rück, wobet die Auflockerung der bisher erſtrebten Verbindung non Räumung und Reparationen nach außen hin als eine Nachgiebigkeit Deutſchland gegenüber wirken ſoll. Warum iſt nun England hierbei der Weggenoſſe Frankreichs? Die Antwort finden wir in einem aus⸗ gezeichnetn politiſchen Ueberſichtsartikel des„Mancheſter Guardian“, der wie ſtets mit ſeltener Offenheit und Klarheit den Zuſammenhang der Dinge beleuchtet. Das Blatt weiſt zunächſt in einem geſchichtlichen Rückblick darauf hin, daß England die führende Macht des Völkerbundes geweſen ſei, ohne ein übergroßes Intereſſe daran zu haben. England ſei es geweſen, das das anſcheinend unlösbare Reparationsproblem zu einer wenigſtens vorläufigen Löſung gebracht habe, nämlich zum Dawes⸗Abkommen, und England habe auch den Locarno⸗ vertrag ermöglicht. Seit Locarno war aber die alle Entente cor⸗ 2. Seite. Nr. 430 Neue Mannheimer Zeitung([Abenb⸗Ausgabe) Samstag, den 18. September 8 diale zwiſchen England und Frankreich in die Brüche ge⸗ gangen. Das engliſch⸗franzöſiſche Bündnis, ein militäriſches Bündnis, hörte auf zu exiſtieren. Eines der Grundprinzipien der engliſchen Politik war der Kontakt mit Europa, ein Kon⸗ takt nicht über Berlin und über Paris, ſondern über Genf. Nun iſt es plötzlich anders geworden. Dieſes Grundprinzip der engliſchen Außenpolitik iſt aufgegeben. Jetzt unterſtützte England Frankreichs Einwände gegen den Kellogg⸗Pakt und hat dazu beigetragen, daß aus der geplanten Kriegsächtung ein recht zweifelhaftes Gebilde wurde. Gleichzeitig ſchloß Eng⸗ land ein neues Geheimabkommen mit Frankreich.„Die neue Entente iſt da, und ihre erſte Folge iſt die außen⸗ politiſche Paſſipität Englands“. Frankreich feiert einen großen Sieg, den größten diplomatiſchen Sieg ſeit dem Verſailler Vertrag. Dieſen neuen Sieg Frankreichs hat Herr Poincaré zuſtandegebracht, der ſich in den letzten Jahren keineswegs ſo geändert hat, wie manche es wiſſen wollten. Poincars hat das engliſche Auswärtige Amt in Europa mundtot gemacht. Nichts geht jetzt über die franzöſiſche Tendenz, den heutigen Status zu erhalten und die Vorteile zu ſchützen, die die beſtehenden Friedensverträge ſowohl Frankreichs wie auch die ſeiner Vaſallen ſichern.“ Alſo der„bewaffnete franzöſiſche Frieden“ ſagt„Mancheſter Guardian“, und er hat völlig recht. Wir ſpüren genug davon: Fortdauer der Rheinlandbeſetzung und Rhein⸗ landmanöver, bei denen zum äußeren Symbol der neuen Ennte engliſche Huſaren mitritten. Wo liegen nun die engliſchen Motive? In einem weſtdeutſchen Blatt fanden ſich dieſer Tage Gedankengänge eines unbekannten politiſchen Beobachters, deren zwingende Logik beſonders eindrucksvoll iſt. Bisher war, wie er auf⸗ zeigt, die Mächtekonſtellation dergeſtalt, daß auf der einen Seite die Status⸗Quo⸗Mächte mit Frankreich an der Spitze ſtehen, alſo Mächte, die wie die Staaten der kleinen Entente und Polen an der Beibehaltung der durch die Friedensver⸗ träge geſchaffenen Grenzen intereſſiert ſind, während ſich auf der anderen Seite die unzufriedenen, eine Reviſion der Friedensverträge anſtrebenden Länder befinden, hinter denen England ſteht. Eine beſonders aktive Rolle ſpielte in dieſer zweiten Gruppe Italien, bas als der einzige von den ſogenannten Siegerſtaaten ſich übervorteilt fühlte. Italien betrieb überall, wo es nur konnte, alſo ſowohl im Mittelmeer wie auf dem Balkan und in Zentraleuropa eine ausgeſprochen antifranzöſiſche Politik. Dabei glaubte Rom, der Sympathie der engliſchen Regierung ſicher zu ſein, in deren Trabition es ſtets lag, das Syſtem des ſogenannten Gleichgewichts in Europa zu fördern, alſo ein Syſtem, bei dem kein kontinen⸗ taler Staat eine Uebermacht gewinnt, ſondern durch irgend eine Gegenpartei im Zaum gehalten wird. Italien glaubte, nicht ohne gewiſſe Anhaltspunkte, daß England durch die Hegemonie Frankreichs auf dem europäiſchen Kontinent ſich beunruhigt fühlen müſſe, und daß es im Intereſſe Englands ſei, eine antifranzöſiſche Konſtellation zwecks Aufrechterhal⸗ tuig des berüchtigten„Gleichgewichts“ ins Leben gerufen zu ſehen. Das alles traf nur inſofern zu, als England eine eur o⸗ pälſche Macht iſt. Das alles ſtimmte aber nicht, inſofern England eine Ueberſeemacht, ein Weltimperium iſt. Und in dem Augenblick, wo England ſich als Weltimperium bedroht zu fühlen begann, traten die europäiſchen Sorgen Englands ganz in den Hintergrund. Das britiſche Imperkum fühlt ſich immer mehr bedroht durch eine junge, aber ſchon heute äußerſt ſtarke militäriſche und wirk⸗ ſchaftliche Macht: die Vereinigten Staaten. Immer mehr wird England durch die Expanſion des amerikaniſchen Kapitals und der amerikaniſchen Induſtrie bedrängt. Die Mißſtimmung Englands wird ſtändig größer, daß ſo wichtige britiſche Dominions wie Kanada und Auſtralien immer mehr in die Bahn Amerikas geraten, ſowohl ideologiſch als auch politiſch wie wirtſchaftlich. In Südamerika haben die Ver⸗ einigten Staaten anſtelle Englands die führende Rolle über⸗ nommen. Amerikas Einfluß reicht bis nach Aſien und Afrika, wie das Eindringen des amerikaniſch⸗chineſiſchen Handelsver⸗ trags als erſter Vertrag Chinas mit einer Großmacht, das Vordringen Amerikas in Abeſſinien und endlich der gerade in den letzten Tagen ſo viel Staub aufwirbelnde Vertrag Waſhingtons mit Aegypten, dem Vaſallenſtaat Englands, be⸗ weiſt. Noch größer als das Wachſen der politiſchen Macht Amerikas iſt die Expanſion ſeiner Induſtrie und die immer ſteigende Beherrſchung des Weltmarkts. Die weitblickenden Engländer wiſſen ſchon, was das alles beſagt: es bedeutet nichts anderes, als einen Kampf der angelſächſiſchen Mächte um die Hegemonie. Das iſt ein Kampf auf Leben und Tod für England. So wird es begreiflich, daß Großbritannien nach Verbündeten gegen Amerika ſuchen muß, und daß es dieſen Verbündeten in erſter Linie in der ſtärkſten europäiſchen Großmacht, in Frankreich, ge⸗ funden hat. Das ſind die Hintergründe der anti⸗amerika⸗ niſchen Freundſchaft durch Frankreich und England. Die für uns ſchmerzliche Folge iſt nun die, daß England heute eine ausgeſprochen anti⸗deutſche Poli⸗ tük treibt, vielleicht noch ausgeſprochener als Frankreich, denn die Engländer ſind über die wachſende Annäherung Deutſchlands an Amerika beunruhigt. Keine aus ländiſche Preſſe hat die gleichzeitige Ehrenpromotion Streſemanns uns des amerikaniſchen Botſchafters in Berlin, Shurman, ſo groß aufgemacht wie die engliſche. Nirgends wurde der Umſtand ſo peinlich empfunden, daß Deutſchland als erſte Macht auf das Kellogg⸗Angebot einging, dabei noch ohne irgendwelche Vorbehalte, wie in England. Die amerika⸗ niſchen Inveſtierungen in Deutſchland, die England not⸗ gedrungen fördern muß, weil davon die deutſchen Repara⸗ tlouszahlungen abhängen, werden in London mit immer ſtet⸗ gender Beunruhigung verfolgt. Die Anlehnung Deutſchlands au Amerika hat in den Augen der Engländer eine beſonders konkrete Form ſeit dem Augenblick angenommen, wo Ame⸗ rika durch den Kellogg⸗Pakt aus ſeiner Zurückhaltung gegen⸗ über den europäiſchen Angelegenheiten herausging. Und man iſt ſich ſowohl in London als auch in Paris völlig darüber im Klaren, daß die Erneuerung der Entente zu einer weiteren Befeſtigung der Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Amerika führen muß. Aber vielleicht noch viel gefährlicher für England iſt die ſenſationelle und auf den erſten Blick unwahrſcheinliche Tat⸗ ſache, daß der größte Feind Englands in der Alten Welt, Sowfetrußland, ſich jetzt ausgeſprochen nach Amerika hin orientiert. Die Zuſtimmung Rußlands zum Kellogg⸗Pakt, die es unaufgefordert mit auffälliger Eile gab, iſt ein beſonders ſtarker Beleg dafür. Freilich ſcheint zwiſchen Washington und Moskau nach wie vor eine Kluft zu beſtehen, die größer und tiefer iſt, als die Entfernung zwi⸗ ſchen den beiden Städten. Dabei aber ſteigt der ruſſiſch⸗ amerikaniſche Handel recht beträchtlich und auch der geiſtige Austauſch zwiſchen den beiden Ländern wird immer lebhafter und ſtärker. Je ſchärfer der Wettkampf zwiſchen England ä 5 80 Der Salzburger Der Prüſident bes höchſten bayeriſchen Gerichtshofes, Dr. Ulzner, deſſen Angriffe gegen Preußen ſo großes Aufſehen erregten und den ſcharfen Proteſt des preußiſchen Juſtizminiſters hervorriefen, hat auf ſein Schlußwort ver⸗ zichtet und iſt bereits aus Salzburg abgereiſt. In der Diskuſſion in der ſtrafrechtlichen Abteilung machte der Reichstagsabg. Kurt Roſenfeld die Mitteilung, daß die Abſchaffung der alten Schwurgerichte durch die Emminger Verordnung auf einem Verſehen beruhe. Der Stimmführer des Zentrums, der Abg. Spahn, habe damals verſehentlich nicht mitgeſtimmt, da er ſich gerade mit einer anderen Perſon unterhalten habe. Seine Fraktions⸗ kollegen hätten daraufhin ebenfalls nicht die Hände erhoben. So ſei damals der Beſchluß über die Abſchaffung der Schwur⸗ gerichte zuſtande gekommen. Es ſei ein ſchwerer Irrtum, ſo erklärte Roſenfeld, daß das deutſche Volk auf die Schwur⸗ gerichte verzichtet habe. Der Redner verlangte eine Neu⸗ ordnung des Strafprozeßrechts und eine An⸗ gleichung der Frage der Todesſtrafe und der Schwurgerichte an das öſterreichiſche Recht. Bei den Abſtimmungen wurde die Forderung des Senats⸗ präſidenten Lobe, daß die Ermittlungsakten nicht den Ge⸗ richten vorgelegt werden dürften, abgelehnt. Dagegen wurde beſchloſſen, daß die weiteren Erhebungen in den Händen der Parteien liegen ſolle. Angenommen wurde der Antrag Roſenfeld⸗Eckſtein, daß die Berufung in allen erſtinſtanz⸗ lichen Urteilen mit Ausnahme der Schwurgerichtsurteile zu⸗ läſſig ſein ſoll. Annahme fand ein weiterer Antrag Roſen⸗ feld⸗Eckſtein, der die Ständige Deputatton beauftragt, auf dem nächſten Juriſtentag die Frage der Schwurgerichte auf die Tagesordnung zu ſetzen. Ein beſonderer Ausſchuß des Juriſtentages beſchäftigte ſich unter Teilnahme des preußiſchen Finanzminiſters Höpker⸗ Aſchoff, des öſterreichiſchen Finanzminiſters Kienböck und einer Reihe anderer Regierungsvertreter mit der Frage, ob die Grundſätze über die Bewilligung des Etats im Reich und den Ländern zu ändern ſeien. Nach längerer Diskuſſion einigte man ſich dahin, daß die Bewilligungsgrundſätze einheitlich für Reich und Länder geſtaltet werden müßten. Um eine ſchärfere Kontrolle der Ausgaben herbeizuführen, ſollen außerplanmäßige Bewilli⸗ gungen künftig der Zuſtimmung eines Parlamentsausſchuſſes und des Finanzminiſters bedürfen. In der Bürgerlichen Rechtsabteilung ergriff als erſter der frühere Reichsjuſtizminiſter Schiffer das Wort über die Aenderung in der Behandlung von Eheſtreit⸗ ſachen. Mitberichterſtatter war Rechtsanwalt Adam Berlin. Die Verſammlung lehnte den Vorſchlag Schiffers ab, die Eheſtreitſachen ſämtlich dem Richter der freiwilligen Gerichts⸗ barkeit zu übertragen und folgte dem anderen Berichterſtatter, der für Belaſſung der Eheſachen beim Prozeßgericht eintrat. Weiter beſchloß die Verſammlung, daß das Amtsgericht für Sühneverfahren und die Mitwirkung der Staatsanwaltſchaft fallen ſollen. Die Beeidigung der Zeugen ſoll dem Gericht überlaſſen bleiben. Veröffentlichungen aus Eheſcheidungen dürfen nur mit Zuſtimmung der Ehegatten erfolgen. In der ſtrafrechtlichen Abteilung beſchäftigte man ſich mit der Vorbildung der Juriſten. Es wurde bemängelt, daß die Juriſten bisher zu wenig in den ſogen. Nebenfächern des Strafrechts(Kriminal⸗Pſychologie, Krimi⸗ naliſtik uſw.) ausgebildet wurden. 5 Der Zu dem Morde im Eilzuge und über die Perſönlichkeit des mutmaßlichen Täters, des Kunſtſchülers Albert Hopp, erfahren wir noch: Wegen Betrügereien und Diebſtähle war Hopp zu einer Zuchthausſtrafe verurteilt worden, die er in Langerhof bei Lübeck verbüßte. Am 12. Januar d. Is entwich er aus der Anſtalt in Begleitung eines gewiſſen Kraath, der 1901 in Wandsbeck geboren iſt. Seine Verwandten in Harburg, von wo er häufig„Wochenendfahrten“ unternahm, trau⸗ ten dem Burſchen nicht viel Gutes zu. Obwohl aus guter Familie ſtammend— ſein Vater war Gutsbeſitzer in Aſche⸗ berg bei Plön— iſt Hopp bald auf die ſchiefe Bahn geraten. Als er ſich am Freitag voriger Woche wieder auf eine ſeiner Reiſen begab, ſtahl er der Hausfrau fünf Mark. Bei der Rückkehr am Dienstag zeigte er ein unruhiges und ſcheues Weſen. Die Hausfrau gab ihm zu verſtehen, daß ſte es gern ſehen würde, wenn er das Haus verließe. Hopp beſchwichtigte ſie mit dem Bemerken, daß er ihr für die entwendeten fünf Mark das Doppelte in die Kaſſe zurücklegen werde und zog eine braune Zigarrentaſche hervor, die vorher niemand bei ihm geſehen hatte. Aus ihm entnahm er das Geld, das die Verwandte aber ablehnte, da ihr die Herkunft zweifel⸗ haft vorkam. Bei früheren Gelegenheiten hatte Hopp von ſeinen Fahrten größere Summen heimgebracht und manchmal auch Schmuckſachen. Am Dienstag verließ er ſeine Har⸗ burger Verwandten. Den Verwandten war aufgefallen, daß an der Vorderſeite ſeines grünen Lodenmantels ſich dunkle Flecken zeigten, die Hopp zu verbergen beſtrebt war. Man und Amerika wird, deſto klarer wird für Moskau die Not⸗ wendigkeit einer Wahl zwiſchen dieſen beiden Gegnern. Daß dieſe Wahl notwendigerweiſe zugunſten der Macht, der nach ruſſiſcher Auffaſſung die Zukunft gehört, ausfällt, alſo zu⸗ gunſten Amerikas, das ſteht außer Zweifel. Einſt führten, wie es im geflügelten Wort heißt, viele Wege nach Rom. Heute muß man den Wegen nachſpütren, die nach London führen. Da werden ſte faſt überſichtig klar er⸗ hellt durch die Kennzeichnung der Lage Englands, die am ver⸗ gangenen Sonntag der größte italieniſche Hiſtoriker der Gegegenwart, Guglielmo Ferrero, in der„Neuen Züricher Zeitung“ gegeben hat: 5 „Die Verhältniſſe haben ſich gründlich geändert. Die Rieſen haben ihre Ferſe gepanzert. Die Eiſenbahnen, die von den Engländern erfunden wurden, ſind zum Schirm und Schild der Kontinente gegen die britiſche Seeherrſchaft geworden. Das hatte uns der letzte Weltkrieg ſchon gezeigt, und die Welt wäre von dem, was gegenwärtig in China vor ſich geht, weniger überraſcht, wenn ſie die Vorgänge in Europa von 1914 bis 1918 beſſer verſtanden hätte. Warum hat ſich England genötigt geſehen, während des Weltkrieges die allgemeine Wehrpflicht einzuführen? Weil zur Unterſtützung der mit ihm alliierten Mächte und zum Umſturz der deutſchen Vorherr⸗ ſchaft auf dem Kontinent die britiſche Flotte nicht mehr, wie zu Juriſtentag Die Kartellreſorm Bei der Fortſetzung der Ausſprache über die Kartellreform gab Rechtsanwalt Prof. Geiler ⸗ Mannheim eine eingehende Erläuterung der nunmehr gemeinſam vorgelegten Leit⸗ ſätz e der beiden Referenten Jßſay und Nippudey. Nach kurzer Debatte wurden dieſe Leitſätze unter Ablehnung einiger Abhänderungsanträge nahezu einſtimmig in folgender Faſſung angenommen: A: zur öffentlich⸗ rechtlichen Seite: das Reich. hat die Aufgabe, die in Kartellen und marktbeeinfluſſenden Großunternehmungen vorhandenen, der Allgemeinheit und der Geſamtwirtſchaft nützlichen und die Leiſtung ſteigernden Kräfte zu fördern, die nachteiligen hintanzuhalten. Kartelle und marktbeeinfluſſende Großunternehmungen unter ⸗ ſtehen daher der Aufſicht des Reiches, die durch den Reichswirtſchaftsminiſter ausgeübt wird. Dieſer wird von einem frei gebildeten ergänzungsfähigen und unabhängigen Sachverſtändigenausſchuß beraten, dem hervorragnde Vertre⸗ ter der Wiſſenſchaft und des Wirtſchaftslebens angehören. Für die Aufſicht gelten folgende Grundſätze: Der Reichswirtſchafts⸗ miniſter kann von den genannten Wirtſchaftskörpern Aus⸗ künfte und die Einreichung von Unterlagen verlangen. Er hat das Recht der Einſicht in Bücher und Schriftſtücke, der eidlichen Vernehmung und der Enquete. Geſchäftsgeheimniſſe ſind zu wahren. Sofern es im dringenden Intereſſe der Geſamtwirtſchaft liegt, kann der Reichswirtſchaftsminiſter anordnen, daß ein⸗ zelne der genannten Wirtſchaftskörper ihm Beſchlüſſe vor dem Inkrafttreten zur Kenntnis zu bringen haben. Die Reichsaufſtcht hat ſich im übrigen darauf zu be⸗ ſchränken, unter Wahrung der berechtigten Belange des betref⸗ fenden Wirtſchaftszweiges dringende Intereſſen der Geſamt⸗ wirtſchaft und des Gemeinwohls zu berückſichtigen, und zwar zunächſt durch wirtſchaftliche Beeinfluſſung im Wege ver⸗ trauensvoller Verhandlungen, nötigenfalls jedoch durch geſetz⸗ lich vorzulegende Verwaltungsmaßnahmen, denen eine An⸗ hörung des Sachverſtänbigenausſchuſſeſſs vorauszugehen hat. Die Verwaltungs maßnahmen beſtehen darin, daß der Reichswirtſchaftsminiſter unter Strafandrohung Kar⸗ telle auflöſen, Verträge oder Beſchlüſſe ganz oder teilweiſe nichtig erklären, die Durchführung beſtimmter Maßnahmen unterſagen kann. Gegen Anordnung des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums iſt die Beſchwerde an das Reichsverwaltungs⸗ gericht zuzulaſſen, das nach Anhörung des Sachverſtändigen⸗ ausſchuſſes über die Zuläſſigkeit des Verwaltungsakts ent⸗ ſcheidet. B. Zurprivatrechtlichen Seite: Für die privat⸗ rechtlichen Beziehungen der durch private Organiſationen ge⸗ regelten Wirtſchaft ſollen die Grundſätze des bürgerlichen Rechts maßgebend ſein. Es ſind daher insbeſondere die 88 9, 10 und 12 der Kartellverordnung aufzuheben. Die Re⸗ gelung der friſtloſen Kündigung aus wichtigem Grunde iſt zu ändern. Für die privatrechtlichen Kartellſtreitigkeiten ſollen unter Aufhebung der beſonderen Kartellgerichtsbarkeit die ordentlichen Gerichte zuſtändig ſein, gegebenenfalls unter Konzentration auf beſtimmte Oberlandesgerichte. i 5 vermutet jetzt, daß es Blutflecke geweſen ſind. Da an⸗ zunehmen iſt, daß der nunmehr verſchwundene Hopp der Mörder des Direktors Nordmann iſt, iſt eine um⸗ faſſende Fahndung eingeleitet. Hopp beherrſcht mehrere fremde Sprachen, darunter ruſſiſch, engliſch und holländiſch. Heute kein Luftſchiffaufftieg Wie uns aus Friedrichshafen mittags mitgeteilt wird, konnte der für heute vormittag vorgeſehene erſte Auf⸗ ſtieg des Luftſchiffes Graf Zeppelin zu einer kürzeren Werk⸗ ſtättenfahrt nicht erfolgen, da bei dem herrſchenden ſtar ken Wind das Herausbringen des Luftſchiffes aus der Halle äußerſt gefährlich iſt. 5 Die Halle iſt ſo eng für das große Schiff, daß zwiſchen dem Schiff und der Halle nur ein Spielraum von 65 Zenti⸗ meter ſich befindet. Der Vorplatz hat in ſeiner Haupt⸗ richtung nur eine Ausdehnung von zwei Schiffslängen und iſt rings umbaut. So könne nur mit größter Vorſicht bei Windſtille oder bei ganz leichten Winden aus füdweſtlicher Richtung das Schiff aus der Halle gebracht werden. Die erſte Fahrt wurde deshalb auf Montag früh verſchoben. 32 000 Wohnungsbauten jährlich! — Berlin, 15. Sept. Das neue ſtädtiſche Bauprogramm, das geſtern auf vier Jahre feſtgelegt wurde, ſieht den Bau von insgeſamt 32000 Wahnungen im Jahre vor. Zeiten Napoleons, mit einigen kleinen Landungstruppen aus⸗ reichte. Man brauchte nunmehr ein gewaltiges Landheer. Warum iſt die einzige Landung, die von den Alliierten wäh⸗ rend des Weltkrieges verſucht wurde, die bei Gallipoli, miß⸗ lungen? Weil durch die Eiſenbahnen in wenigen Wochen ge⸗ waltige Verſtärkungen herangeführt werden konnten, nicht nur aus der Türkei, ſondern ſelbſt aus Oeſterreich und Deutſch⸗ land. Jetzt wiederholt ſich die nämliche Ueber⸗ raſchung in China. Die gewaltige Schwierigkeit, mit der England dort rechnen muß, beruht darauf, daß ſeine gewaltige Flotte nicht mehr, wie früher, die Chineſen erſchreckt, und noch weniger zur Nachgiebigkeit zwingt. Dazu wäre eine rieſige Armee erforderlich, über die England nicht verfügt. Die Kon⸗ tinentalmacht des früheren ruſſiſchen Reiches konnte in China noch eine beſtimmte Ordnung aufrechterhalten; die britiſche Seeherrſchaft vermag das nicht mehr. Die Welt wandelt und entwickelt ſich unabläſſig. Die Kontinente ſind im Begriff, ihre Revanche über dem Ozean zu nehmen. Die Spitzen des Dreizacks Neptuns ſind gebrochen.“. Damit zieht der italieniſche Hiſtoriker den Schleier von Englands geheimſter Sorge, dem fernen Oſten. In weſſen Händen wird dereinſt der Dreizack der Weltherrſchaft verblei⸗ ben. In denen Waſhingtons oder gar Tokios? 1 0 ö Kurt Eiscaeg 4 * . N 1 1 2 K nl ee K ae. e .„ lee... K„ ee „ * * vor den fraglichen Geſchäften verboten werden ſollte. Eumstag, den 18. September 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 480 * unnhein Aus der Tätigkeit der Verkehrswacht Mannheim— Der Aufenthalt der Automobile in der Heizelbergerſtraße Verwarnungen und Strafen— Mehr Diszipun im Fußgängerverkehr Die Mannheimer Verkehrswacht hat ſich elbſtän dig gemacht. Auf dem Briefkopf iſt folgende dreſſe zu leſen: Verkehrswacht Mannheim e.., Organi⸗ ſation für Sicherheit und Ordnung des Straßenverkehrs, Ge⸗ ſchäftsſtelle Q 7, 17a. Damit iſt zugleich angedeutet, daß die Vereinigung nicht mehr eine Ortsgruppe der Verkehrswacht Baden mit dem Sitz in Karlsruhe iſt, vielmehr ihre eigenen Wege geht. Gegenwärtig ſind etwa 30 Herren aus allen Kreiſen der Bevölkerung ehrenamtlich als„Beauftragte“ tätig. Als Legitimation dient ein von der Polizeidirektion abgeſtempelter Ausweis mit Lichtbild. In der nächſten Zeit wird die Verkehrswacht eine große Propaganda⸗Verſammlung abhalten, zu der die Behörden, die am Verkehr intereſſierten Verbände und Vereine, die Schulen und die Preſſe Einladung erhalten. In dieſer Verſammlung ſoll eine Ueberſicht über die Zwecke und Ziele der Verkehrswacht und über die bisher ge⸗ leiſtete Arbeit gegeben und zu allen wichtigen Verkehrsfragen Stellung genommen werden. Um zu zeigen, in welcher Richtung ſich die Tätigkeit der Verkehrswacht bewegt, möchten wir auf die tatkräftige Unter⸗ ſtützung aufmerkſam machen, die einer Eingabe zuteil wurde, die von nahezu ſämtlichen Inhabern von Geſchäften in der Heidelbergerſtraße an die Polizeidirektion ge⸗ richtet wurde. Es handelt ſich um das Verbot der Aufſtellung von Automobilen vor den Geſchäftslokalen. Von der Verkehrswacht wurde unter Bezugnahme auf dieſe Eingabe, der ſich auch die Akrema in der Marienſtraße twiſchen N und M 7) anſchloß, in einem Schreiben an die Polizeidirektion ausgeführt, in der letzten Verſammlung der Verkehrswacht ſei allgemein der Standpunkt vertreten wor⸗ den, daß in der Heidelbergerſtraße zwiſchen O und p 7 die Verkehrsverhältniſſe ſich noch nicht derart geſtaltet haben, daß den Autobeſitzern, die die Geſchäfte in der genannten Straße zu geſchäftlichen Zwecken beſuchen, das Aufſtellen ihrer Autos Aus dieſem Grunde wurde an die Polizeidirektion die Bitte ge⸗ richtet, die Polizeibeamten anzuweiſen, daß Beſtrafungen wegen Aufſtellung von Autos in der Heidelbergerſtraße nicht erlaſſen werden, die betr. Fahrer vielmehr bei eventl. mehr⸗ ſtündigem Stehenlaſſen von Wagen gütlich erſucht werden, ihre Wagen auf dem Parkplatz an den ſog. Kleinen Planken aufzuſtellen. Bei dieſer Gelegenheit wird angeregt: 1. für Bewachung der Wagen Sorge zu tragen; 2. für eine Verbeiterung der Straße, weil bei den derzeitigen Verhältniſſen das Herausbringen der Autos bei größerem Andrang von Wagen mit großen Schwierigkeiten verbunden iſt. Eine weſentliche Entlaſtung der ſtark befahrenen Marienſtraße könne herbeigeführt werden, wenn die Straße z wiſchen Mund 7 in eine Parkſtraße umgewandelt würde. Da anzunehmen ſet, daß im Laufe der nächſten Jahre die Akrema eine Verlegung ihrer Reparaturwerkſtätte vor⸗ nehme, würde das Parken zwiſchen Ms und 7 nur vorüber⸗ gehend in Frage kommen. Die Verkehrswacht vertritt die Anſicht, daß durch das Parken zwiſchen M6 und 7 eine weſent⸗ liche Entlaſtung der Marienſtraße herbeigeführt und die ab und zu auftretenden Verkehrsſchwierigkeiten beſeitigt werden. Der Verkehrsdezernent der Polizeidirek⸗ tion hat auf dieſes Schreiben umgehend geantwortet. Bei den Beratungen über die neue Straßenpolizeiordnung werde die Polizeidirektion Gelegenheit nehmen, die Verkehrs ver⸗ hältniſſe in der Heidelbergerſtraßeim Ein ver⸗ nehmen mit der Stadtgemeinde erneut nachzu⸗ prüfen. Im Hinblick auf die Klagen, die zumteil auch ſogar ſtehe. dieſer Erfolg auf die Bemühungen der Verkehrswacht, die die von den Mitunterzeichnern der Eingabe vorgebracht wurden, glaube die Poltzeidirektion im Augenblick eine Aenderung in der Regelung nicht eintreten laſſen zu können, zumal bei der Beſtrafung von Zuwiderhandlungen kein ſtrenger Maßſtab angelegt werde und es in der Regel bei der Verwarnung bleibe. Zum großen Bedauern der Polizeidirektion müßten die Polizeiorgane täglich die Erfahrung machen, daß gütliche Er⸗ ſuchen bei Vielen nichts nützten, im Gegenteil nur Anlaß gäben, ausfallende und ungehörige Bemerkungen zu machen. In dieſen Fällen müſſe ebenſo wie bei all denen, die bewußt gegen das Verbot verſtoßen, ſelbſtverſtändlich eine Beſtrofung eintreten. Die Verhandlungen über die Bewachung des Parkplatzes auf den Kleinen Planken ſeien ſoweit gediehen, daß die Aufſtellung der Wache unmittelbar bevor⸗ Ob eine Verbreiterung der Straße heute ſchon möglich ſein werde, müſſe die Polizeidirektion bezweifeln, da ein Platz für die Unterbringung des Marktes oder eine ſonſtige Mög⸗ lichkeit, Platz zu ſchaffen, noch nicht gefunden ſei. Der Ober⸗ bürgermeiſter und die Polizeidirektion würden jedoch der Verbeſſerung der Parkplatzverhältniſſe im Rahmen des Möglichen ihre Aufmerkſamkeit widmen. Bezüg⸗ lich der Verhältniſſe bei der Firma Akrema beſtätige die Polizeidirektion gerne, daß nach ihren Beobachtungen ſich die Firma bemühe, die Straße in Ordnung zu halten. Soweit Polizeidirektion dankbar anerkenne, zurückzuführen ſei, danke ſie aufs verbindlichſte für die wertvolle Unterſtützung, die ihr bei der Regelung ſchwieriger Verhältniſſe zuteil wurde. Die Antwort der Poltzeidirektion bezieht ſich bezüglich der Beſtrafung von Verkehrs vergehen auf ein weiteres Schreiben der Verkehrswacht. In der letzten Sitzung der Verkehrswacht Mannheim wurde, ſo wird in dieſem Schreiben ausgeführt, darüber Klage geführt, daß in letzter Zeit die Polizeiorgane in ſehr vielen Fällen ſtrafend ein⸗ ſchreiten, obwohl die in Betracht kommenden Fälle nicht der⸗ art gelagert ſind, daß unter allen Umſtänden Beſtrafungen am Platze waren. Nachdem dieſe Klagen in letzter Zeit laut werden, unterlaſſen wir nicht, verehrlicher Polizeidirektion von dieſer Sachlage Kenntnis zu geben mit der Bitte, doch auf die Polizeibeamten einwirken zu wollen, daß ſie in größerem Umfange als bisher Verwarnungen erteilen und erſt bei wiederholten Verwarnungen Anzeige wegen Beſtrafung er⸗ ſtatten. Bei dieſer Gelegenheit erlauben wir uns, auch darauf aufmerkſam zu machen, daß durch die Nichtherausgabe der Straßenpolizeiordnung der größte Teil der Fahrzeuglenker über die einſchlägigen Beſtimmungen nicht unterrichtet iſt. Wir halten es für ſehr zweckmäßig, wenn, unbeſchadet der Fertig⸗ ſtellung der Strompolizeiordnung, die wichtigeren Beſtim⸗ mungen über die Parkplätze, Verbot des Aufſtellens von Wagen in den Verkehrsſtraßen, Bezeichnung der zur Durch⸗ fahrt verbotenen Straßen uſw. der Verkehrswacht zugeleitet würden, damit dieſe Vorſchriften an die angeſchloſſenen Ver⸗ bände und Vereine mit dem Erſuchen weitergeleitet werden können, ſie den Mitgliedern zur Kenntnis zu bringen, event. durch Inanſpruchnahme der Preſſe. Wir glauben, daß durch eine derartige Bekanntmachung der vielen Fahrzeuglenkern unbekannten Beſtimmungen eine Beſſerung in den Verkehrs⸗ verhältniſſen erzielt wird und daß ſich dann auch viele Ver⸗ warnungen und Strafen erübrigen. In einem weiteren Schreiben an die Verkehrswacht macht die Polizeidirektion darauf aufmerkſam, daß ſie den Vorſchlag, wichtige Beſtimmungen der Straßenpolizeiordnung, die den 2 am Verkehr Beteiligten oft Anlaß zu Verſtößen bieten, durch Vermittlung der Preſſe und auf andere Weiſe ins Gedächtnis zurückzurufen, auf das lebhafteſte begrüße. Hierzu iſt zu be⸗ merken, daß die Polizeidirektion die Pflicht hat, neue Ver⸗ kehrsanordnungen durch amtliche Anzeigen zunächſt all⸗ gemein bekannt zu machen. Dann wird die Preſſe ſie auch im redaktionellen Teil unterſtützen. Es geht nicht an, bei der Orientierung des Publikums den Anzeigenteil zu ignorieren. Erſt jüngſt hat ſich der Fall ereignet, daß verſucht wurde, eine amtliche Bekanntmachung, die den Fahrzeugverkehr zum und vom Rennplatz betraf, im redaktionellen Teil unterzubringen. Als darauf aufmerkſam gemacht wurde, daß es ſich um eine An⸗ zeige handle, auf die höchſtens im redaktionellen Teil hin⸗ gewieſen werden könnte, erhielten wir den Beſcheid, daß für eine Inſertion keine Mittel zur Verfügung ſtünden. Die Preſſe unterſtützt wirklich gern alle Beſtrebungen, die eine Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe zu erreichen ſuchen, weil ſie damit der Allgemeinheit dient, ſie muß aber anderer⸗ ſeits verlangen, daß die Polizeidirektion für die Bereitſtellung der Mittel Sorge trägt, die für ihre amtlichen Bekannt⸗ machungen im Anzeigenteil notwendig ſind. 8 Die Verkehrswacht Schleſien, die in Breslau ihren Sitz hat, geht bezüglich ihrer Funktionäre noch weiter als die Verkehrswacht Mannheim. In der füngſten Vorſtandsſitzung wurde betont, daß die halbamtliche Stellung dieſer Funktionäre— in Mannheim heißen ſie Beauftragte ſehr oft zu peinlichen Erlebniſſen geführt habe. Man forderte deshalb eine individuelle Ausleſe der Funktio⸗ näre durch die einzelnen Verkehrsorganiſationen, derart, daß Radfahrer die Radfahrer und die Automobiliſten die Automobiliſten ermahnen und belehren. Ueberhaupt ſoll dem Kapitel der Belehrung erhöhte Aufmerkſamkeit zugewandt werden. Um die Funktionäre für jedermann kenntlich zu machen, wurde beſchloſſen, ihnen in Zukunft ein Abzeichen zu verleihen, das mit einer Nummer zu verſehen iſt, damit ſich nicht etwa Unbefugte in den Beſitz der Abzeichen und der halbamtlichen Autorität der Verkehrs⸗Funktionäre ſetzen. Außerdem erhalten ſie einen vom Polizeipräſidenten ge⸗ ſtempelten Ausweis mit Lichtbild. In Mannheim haben die Beauftragten dieſen Ausweis ſchon länger. Die Funktionäre ſollen zunächſt durch Belehrung und mündliche Vermahnung auf diſziplinloſe Führer einwirken. Bleibt dies frucht⸗ los, dann wird der Unbelehrbare der Organiſation gemeldet, die ihm folgenden Mahnbrief zuſendet: 5 Von einem unſerer Verkehrs⸗ Funktionäre iſt uns folgender Vorfall gemeldet worden: Es gehört zu dem hauptſächlichſten Arbeitsgebiet der Verkehrswacht Schleſten E.., zuſammen mit den Behörden die Verkehrs⸗ ſicherheit zu überwachen und zu heben; wir haben dem⸗ gemäß der Oeffentlichkeit gegenüber die Pflicht, Sie auf das Verkehrsgefährliche oben geſchilderten Vorganges auf⸗ merkſam zu machen und Ihnen dringend nahetzulegen, künftig alles zu vermeiden oder zu unterbinden, was die Verkehrsſicherheit zu beeinträchtigen in der Lage iſt. Bei einer zweiten Meldung könnten wir Ihnen leider ſtraf⸗ rechtliche Weiterungen nicht erſparen. Wie wäre es, wenn die Verkehrswacht Mannheim ſich dieſer Praxis der Verkehrswacht Schleſien anſchließen würde? „Wer auf die Straße geht, begibt ſich, wenn er unachtſam iſt, in Lebensgefahr!“ Mit dieſem Satze ſchließt der Leiter der Verkehrspoltzer beim Polizeipräſtdium Stuttgart, Oberregierungsrat Adae, eine längere Erklärung, die zu dem Verkehrsproblem im allge⸗ meinen und zu den im Zuſammenhang damit gegen die Ver⸗ kehrspolizei gerichteten Angriffen Stellung nimmt. Die Aus⸗ führungen ſind in vieler Beziehung auch auf die Mannheimer B rern neee Luftſchiff Graf Zeppelin Zum Beginn der Probefahrten des neuen Luftſchiffs L Z 127, zum 90. Geburtstag ſeines Schöpfers„Graf Zeppelin“ getauft und zur Zeit noch das größte betriebsfähige Vuftſchiff der Welt, wird ſich nach Erledigung ſeiner Werkſtatt⸗ und Abnahmefahrten auf die Reiſe nach Nordamerika begeben. Es vertauſcht ſeine Geburtsſtätte, deren rieſige Ausmaße es mit ſeinen 235 Metern Länge und 33,5 Metern größter Höhe vollſtändig ausfüllt, gegen die Halle von Lakehurſt. Hier wird es ſeinen älteren, aber kleineren Bruder„Los Angeles“ tref⸗ fen und von ihm Grüße in die deutſche Heimat bringen. Bald nach alter Weiſe mit Benzin geſpeiſt, bald mit dem neuen, gasförmigen Betriebsſtoff, erfüllen ſeine fünf Maybach⸗Mo⸗ tren Land und See mit dem ſtarken Sang der neuen Zeit, mit dem Rhythmus des techniſchen Jahrhunderts. Dieſe Umſtellung der Kraftmaſchinen auf einen gasförmi⸗ gen Betriebsſtoff iſt die wichtigſte Neuerung im Luftſchiffbau ſeit der Konſtruktions⸗Idee des ſtarren Syſtems überhaupt. Der praktiſchen Verwendbarkeit des Luftſchiffes ſtanden bis⸗ her drei techniſche Mängel entgegen: die ungenügende Eigen⸗ geſchwindigkeit, die Brennbarkeit der Gasfüllung und die Schwere des mitgeführten Betriebsſtoffes. Das erſte Zeppelin⸗ Luftſchiff aus den Jahren 1898/1900 hatte bei einem Inhalt von 11300 Kubikmetern eine Eigengeſchwindigkeit von 20 Kilo⸗ metern in der Stunde. Der gewaltige Luftſchiffkörper, deſſen Länge ſchon bei dieſem erſten Verſuchsbau 128 Meter betrug, bietet den Luftſtrömungen naturgemäß eine große Angriffs⸗ fläche auch bei denkbar günſtiger Formgeſtaltung. Die Ent⸗ wicklung der Motoren⸗Technik hat es ermöglicht, die Vor⸗ triebskraft des Luftſchiffes von 32 Pferdeſtärken beim L 2 1 auf 2650 Pferdeſtärken beim L 2 127 zu ſteigern und damit eine Eigengeſchwindigkeit von 128 Kilometern in der Stunde zu erreichen. In der Praxis wird ſich die Schnelligkeit des „Graf Zeppelin“ zwar auf 117 Kilometer verringern, weil die Motoren bei normaler Dauerleiſtung nur 2150 Pferdekräfte hergeben, doch genügt auch das, um bei normaler Wetterlage ſelbſt gegen ſtarken Gegenwind Kurs zu halten oder bei ſchlech⸗ tem Wetter die Sturm⸗ und Gewitterzone zu umgehen. Es darf nicht vergeſſen werden, daß der„Graf Zeppelin“ unter dem Zwange der Friedrichshafener Hallenverhältniſſe und Geldnöte gebaut iſt und infolgedeſſen durchaus nicht das Ma⸗ ximum deſſen bedeutet, was der Luftſchiffbau Zeppelin heute ſchon techniſch leiſten könnte. Das zweite Gefahrenmoment des Luftſchiffes, ſeine brenn⸗ Bare Waſſerſtoffgas⸗Füllung, iſt für den in Amerika ſtativ⸗ * nierten L 2 III, jetzt„Los Angeles“ genannt, durch die Um⸗ füllung mit Heltum beſeitigt. Leider wird das unbrennbare Heliumgas, das die Wiſſenſchaft auf der Sonne und den Fix⸗ ſternen in großen Mengen nachgewieſen hat, auf der Erde nur an wenigen Fundſtellen in den Vereinigten Staaten ge⸗ wonnen, die dadurch eine Art Monopol darauf genießen. In Deutſchland wurde Helium bisher nuͤr ſpurenweiſe in Fluß⸗ läufen und an einer einzigen Erdſtelle, Wildbad im Schwarz⸗ wald, feſtgeſtellt. Da alſo vorläufig mit Waſſerſtoffgas als Füllung weitergerechnet werden muß, ſo iſt der Lufiſchiffbau Zeppelin beſtrebt, das Gefahrenmoment dadurch auszuſchalten, daß die Vermiſchung des Gaſes mit der Luft innerhalb der Außenhülle des Luftſchiffes möglichſt vermieden wird. Denn erſt dieſe Vermiſchung ergibt das exploſible Knallgas, das bei elektriſcher Funkenbildung am Aluminiumgerüſt für das Luft⸗ ſchiff verhängnisvoll werden kann; das Waſſerſtoffgas ſelbſt explodiert nicht, wenn es mit Feuer in Berührung kommt, ſondern brennt langſam ab. Der dritte Nachteil des Luftſchiffes war bisher die Schwere ſeines Betriebsſtoffes— oder richtiger nicht die Schwere ſelbſt, ſondern der Umſtand, daß das Fahrzeug unterwegs immer leichter wurde, je mehr Benzin es für ſeine Motoren ver⸗ brauchte. Dieſes Leichterwerden iſt nun nicht, wie man meinen könnte, eine Annehmlichkeit für die Luftſchiff⸗FJüh⸗ rung, denn es gibt dem Ballon einen Auftrieb in höhere, Hünnere Luftſchichten, in denen ſich ſeine Gasfüllung aus⸗ dehnt. Das ſich ausdehnende Waſſerſtoffgas findet in den Innenballons nicht mehr genug Platz und würde ſte ſprengen, wenn der Ueberſchuß nicht automatiſch durch die Ventile ent⸗ weichen könnte. Das bedeutet aber einen empfindlichen Ver⸗ luſt an Gas und damit auch in Tragkraft. Der Idealzuſtand für das Luftſchiff iſt, daß es weder ſchwerer noch leichter iſt als der Luftraum, den es einnimmt, ſondern ausgewogen in Schwebe bleibt. Eine Zeitlang hat man verſucht, die Auspuff⸗ gaſe des verbrannten Benzins nicht einfach entweichen zu laſſen, ſondern in flüſſiger Form an Bord zurückzuhalten. Eine unvergleichlich beſſere Löſung hat der Luftſchiffbau Zeppelin jetzt damit gewonnen, daß er die Motoren nicht mehr durch Benzin treiben läßt, ſondern durch ein aus Kohlen⸗ waſſerſtoffgas gewonnenes Brenngas, das in beſonderen, unter den Innenballons gelegenen Ballonetts untergebracht iſt. Da dieſes Brenngas faſt genau ſoviel wiegt wie Luft, ſo macht ſein Verbrauch das Luftſchiff weder ſchwerer noch leichter. Der„Graf Zeppelin“ behält für das Verſuchsſtadium daneben Neben dieſer weſentlichen Verbeſſerung weiſt das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ auch eine um 20 v. H. erhöhte Feſtig⸗ keit des Duraluminiums auf, aus dem ſein Starrgerüſt be⸗ ſteht. Für einen Fahrtbereich von 10 000 Kilometern gedacht, iſt LZ 127 dazu beſtimmt, die praktiſche Brauchbarkeit und Wirtſchaftlichkeit des Starrſyſtems im internationalen Schnell⸗ verkehr darzutun. In der Tat hat das Luftſchiff auf den ganz langen Strecken gegenüber dem Flugzeug einſtweilen noch ſo große Vorzüge an Bequemlichkeit und Sicherheit gegen Abſturz, daß es ſeine Rolle nicht etwa ſchon ausgeſpielt hat, ſondern eigentlich erſt beginnt. Wenn im Weltkrieg die deutſche Heeresleitung ſämtliche Luftſchiffe aus der Front zog, weil die Aufwendung in keinem Verhältnis mehr zu den Erfolgen ſtand, ſo beweiſt das doch nichts gegen die friedlichen Verkehrsaufgaben, denen ſchon unmittelbar nach dem Krieg die kleine„Schwaben“ in mehr als 100 Deutſchland⸗Fahrten vorbildlich gerecht wurde. Auch England bekräftigt mit dem Neubau zweier Starrluftſchifſe, die für den Luftverkehr nach Indien und Auſtralien beſtimmt und beide bedeutend größer als L 127 ſind, daß es au die Idee Zeppelins noch glaubt. „Graf Zeppelin“ wird auf ſeinen Weltreiſen 15000 Kilo⸗ gramm Nutzlaſt mitführen, die ſich aus den 26 Mann Be⸗ ſatzung, 20 Fahrgäſten mit Gepäck und der Poſtfracht zuſam⸗ menſetzt. Den Reiſenden ſteht in der großen Buggondel hinter den Kabinen für den Schiffsführer, die Steuerleute und die Funker ein mit gepolſterten Korbmöbeln und Fenſter⸗ vorhängen wohnlich gemachter Speiſeraum von:5 Metern Umfang zur Verfügung. In der anſtoßenden Schiffsküche wird elektriſch gekocht. An die Speiſekafüte ſchließen ſich beiderſeits des Mittelganges zehn zweibettige Schlafkofen. Weiter nach rückwärts folgen die Toiletten, die Mannſchafts⸗ kojen und die Gepäckräume Der Laufgang zieht ſich auf dem Kielgerüſt bis zum Heck hin, Juergänge zweigen zu den ſeit⸗ lichen Motorengondeln ab. Im Schiffsinnern verläuft ein zweiter Steg, und Spiraltreppen führen durch den Schiffs⸗ körper zum Ballonrücken. Der Nenninhalt des 1 187 beträgt 105 000 Kubikmeter. Auch wer das Zeppelin⸗Luftſchiff ohne nationale Be⸗ geiſterung rein mit den Augen des Technikers und des Ver⸗ kehrspolitikers betrachtet, wird die außerordentliche Bedeu⸗ tung der bevorſtehenden Weitfahrten für die zukünftige Ge⸗ ſtaltung des Weltverkehrs nicht verkennen. Gerade in einer Zeit, die ſchon von Raketenflügen zu Mond und Sternen noch in beſchränktem Maße den Benzinbetrieb bei, doch iſt das lediglich ein Uebergang uud eine Voreichts wen, zende, bis wran mit dem neuen Brenngas die nöligen Erfahrungen macht hat. ge⸗ 1 träumt, iſt es notwendig, ſich zunüchſt einmal der prakfiſthen Möglichkeiten eines erdumſpannenden Luftverkehrs a de⸗ dienen. M. B. ä— 6 4. Seite. Nr. 430 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Samstag, ben 18. September 1928 Verhältniſſe anwendbar. Wenn, ſo wird u. a. ausgeführt, auch Stuttgart, was die Zahl der Verkehrsunfälle anlangt, unter den deutſchen Großſtädten keineswegs eine be⸗ ſonders ungünſtige Stellung einnimmt und keinerlei Be⸗ rechtigung beſteht, vor Stuttgart— wie das ſchon geſchehen iſt— wegen ſeiner angeblichen beſonderen Verkehrsunſicher⸗ heit zu warnen, ſo iſt doch die Zahl der Unfälle— ab⸗ ſo ut betrachtet— immer noch hoch, und es muß daher alles aufgeboten werden, was geeignet iſt, die Verkehrs⸗ ſicherheit zu ſteigern und das Publikum vor rück⸗ ſichtsloſen Fahrern zu ſchützen. Dieſem Zweck dienen eine Reihe techniſcher Maßnahmen, die in letzter Zeit in Angriff genommen wurden, wie z. B. die Anbringung von Fahrbahnteilern zur Erzwingung der Einhaltung der richtigen Fahrbahn durch die Fahrzeuge und zum Schutze der die Straße überquerenden Fußgänger, z. B. vor der Reichs bahndirektion und in der Ludwigsburger Straße, die Aufſtellung von Schutzgittern vor Schulaus⸗ gängen und ähnliches. Ganz beſonders dient dieſem Zweck die bevorſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift, die wenige be⸗ ſonders verkehrsreiche Straßen zu Straßen erſter Ordnung erklären und durch die damit verbundene Son⸗ derregelung entlaſten und verkehrsſicherer geſtalten will. Selbſtverſtändlich iſt, daß die Polizei gegen alle verkehrs⸗ gefährdenden Ordnungswidrigkeiten, Geſchwindigkeitsexzeſſe u. dergl. mit empfindlichen Strafen einſchreitet. Auch in die⸗ ſem Jahre iſt wieder vom Bezirksrat einer ganzen Reihe von Fahrern wegen unvorſichtigen Fahrens und dadurch gezeigter Unzuverläſſigkeit der Führerſchein entzogen worden, eine Maßnahme, die nach den gemachten Erfahrungen be⸗ ſonders wirkſam und eindrucksvoll iſt. Ein Glied in der Kette der Maßnahmen zur Bekämpfung von Unfällen ſtellt auch ein kürzlich an die hieſigen Kraft⸗ fahrer⸗ und Radfahrerverbände gerichteter Aufruf dar, in dem dieſe eindringlich gebeten werden, auch ihrerſeits unter ihren Mitgliedern immer wieder auf rückſichtsvolles, verant⸗ wortungsbewußtes Verhalten auf der Straße hinzuwirken. Zuſagende Antworten liegen zum Teil bereits vor. Nicht überſehen werden darf aber, daß es eine ſchwere Ungerechtig⸗ keit wäre, die Schuld an den täglichen Verkehrsunfällen nur den Kraftfahrern zuzuſchreiben. Es iſt ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß auch die Fußgänger ihr gerüttelt Maß von Schuld an dieſen täglichen Opfern des Verkehrs haben. Wer ſich ein Bild davon machen will, in welch unglaublicher Weiſe ſich manche Fußgänger auf der Straße benehmen, dem ſei eine kurze Kraftwagenfahrt emp⸗ fohlen. Man ſollte es eigentlich nicht für möglich halten, daß immer noch faſt jede Woche ſich ein Unfall dadurch ereignet, daß er wachſene Menſchen— nicht etwa Kinder— von fahrenden Straßen bahn wagen abſpringen oder auf ſolche auffſpringen und dazu noch unter Außer⸗ achtlaſſung der ſelbſtverſtändlichen Regeln. Wenn in einem Monat des letzten Jahres elf Kinder verunglückt find, davon zwei tödlich, und wenn feſtgeſtellt wurde, daß in allen dieſen Fällen die Schuld an den Kindern oder an ihren Begleitern lag, ſo iſt auch das ein Beweis dafür, daß man ſich bei Beurteilung der Schuldfrage vor Einſeitigkeiten hüten muß. Insbeſondere die Schuljugend ſollte zur Be⸗ achtung der Verkehrsregeln erzogen werden. In verſchiedenen deutſchen Großſtädten ſind ausgezeichnete Verkehrsfibeln und ein regelrechter Verkehrs unterricht eingeführt worden. In Newyork hat man durch tägliche Verkehrsbeleh⸗ rungen von einigen Minuten am Schluſſe der Schulſtunden die Zahl der Verkehrsunfälle, von denen Kinder betroffen wurden, in wenigen Monaten um 30 Prozent herabgedrückt. Waß ſodann den Kampf gegen den Lärm betrifft, ſo begrüßt das Polizeipräſidium alle Beſtrebungen, die es hierbei unter⸗ ſtützen, auf das lebhafteſte. Die Zahl der Strafanzeigen hat auch auf dieſem Gebiete in der letzten Zeit bedeutend z u⸗ genommen. Die beſte Unterſtützung durch das Publikum beſteht in einer Anzeige an das Polizeipräſidium gegen die Fahrer, die beſonderen Lärm verurſachen. Aber auch hier muß man ſich vor Einſeitigkeit hüten. Soviel iſt ſicher, daß es keiner Polizeibehörde möglich iſt, von ſich aus allein die Zahl der Verkehrsunfälle weſentlich herabzumindern, wenn nicht alle in Betracht kommenden Behörden, Körper⸗ ſchaften und Verbände tatkräftig mitarbeiten. Richard Seh önfelder. 2 Wer andern eine Grube gräbt. Einer wahren Begebenheit nacherzählt von André v. Kün Der leidende Held dieſer„Tragikomödie“, geſchehen in Paris anno 1928, iſt der Sohn eines läugſt verſtorbenen kleinen k. u. k. Militärkapellmeiſters, aus dem allerdings etwas geworden iſt. Er heißt— Franz Lehär! Seines Zeichens, wie im Wiener Telephonbuch zu leſen iſt, Kompo⸗ niſt und Kapellmeiſter. Unſeres Wiſſens hingegen der unge⸗ krönte König der modernen Operette, ein Künſtler von Gottes Gnaden, der niemals ein Handwerker ſeines Berufes ge⸗ worden iſt. Meiſter Lehär, deſſen fünfundzwanzigjähriges Kompo⸗ niſtenjubiläum vor wenigen Wochen in Wien feierlichſt be⸗ gangen wurde, arbeitete den Sommer hindurch an der In⸗ ſtrumentlerung ſeines groß angelegten Goethe⸗Singſpiels, das demnächſt die Uraufführung in Berlin erleben wird. Zwi⸗ ſchendurch mußte aber der Maeſtro zu ſeinem größten Leid⸗ weſen die ſchöpferiſche Arbeit des öfteren unterbrechen, um den Jubiläumsaufführungen ſeiner in allen europäiſchen Ländern geſpielten Werke durch ſein Erſcheinen ſowie per⸗ ſönliches Dirigieren eine beſonders feſtliche Note zu verleihen. So führte ihn der Weg auch nach Paris, wo im Theatre Gaieté ſein vorletztes Werk, das in Deutſchland hinlänglich bekannte reizende Singſpiel„Paganini“ der hundertfünfzig⸗ ſten Vorſtellung entgegen ſteuerte. Große Künſtler haben mitunter ihre kleinen Marotten, und ſo beſchloß denn der Meiſter, der hundertneunundvierzigſten Aufführung ſeiner Operette unerkannt als einfacher Theaterbeſucher beizuwoh⸗ nen. Er kaufte alſo eine Eintrittskarte und beobachtete nicht ſo ſehr die Bühne als eher ſein Publikum. Die Stimmung desſelben ließ nichts zu wünſchen übrig. Insbeſondere ſchien des Meiſters unmittelbarer Nachbar, ein typiſcher Partſer Gent, ein regelrechter Lehär⸗Schwärmer zu ſein. Dieſer junge Mann war in Geſellſchaft einer Dame und hielt ſeiner Be⸗ gleiterin ganze Vorträge über die Vorzüge der Muſik. Das Pärchen war völlig hingeriſſen. Der Maeſtro lächelte ſtill vergnügt vor ſich hin und wollte ſeinenn unbekannten Verehrer gern einen kleinen Streich spielen. Da er fließend franzöſtſch ſpricht, fiel es dem Pari⸗ ſer nicht auf, daß ihn der nebenan ſitzende Herr mit grauem Hag! und jugendfriſchem Geſicht in der großen Pauſe an⸗ redete. e bär beßguntete, geradewegs gus Marſaſſſe gekom⸗ — Slöͤotiſche Nachrichten Beſchaffung einer automobilen Drehleiter für die Berufsfeuerwehr Die Berufsfeuerwehr beſitzt 2 automobile Drehleitern und zwar je eine auf den beiden Wachen. Iſt eine Leiter in Reparatur, ſo ſteht nur noch eine für beide Wachen zur Ver⸗ fügung. Im Bedarfsfalle muß alſo die Wache, deren Leiter nicht benutzbar iſt, die Leiter der anderen anfordern, wodurch koſtbare, unwiederbringliche Zeit verloren geht, da die Ret⸗ tung von Menſchenleben, wozu die Leitern in erſter Linie benötigt werden, meiſt nur dann möglich iſt, wenn ſchnellſtens Hilfe gebracht werden kann. Auch die zunehmende Zahl von Hochhäuſern(Neubau Samt und Seide und Terrahaus), läßt die Vermehrung der vorhandenen Leitern dringend erſcheinen, da ſich bei einigen Bränden der letzten Zeit(Verwaltungs⸗ gebäude des Schlachthofes hier und Warenhaus Knopf in Karlsruhe) gezeigt hat, daß eine ausreichende Zahl von hohen Drehleitern zur Bekämpfung großer Brände dringend nötig iſt. Beim Bürgerausſchuß werden deshalb 41000 Mk. zur Beſchaffung der Leiter angefordert. Die Mittel ſind dem jetzigen Voranſchlag zu entnehmen. * * Steigerung der Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 2. bis 8. September wurden 9920 Badekarten aus⸗ gegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4381 (Männer 3158, Familienbad 873, Wellenbad 299, Schülerkarten 51), Frauenhalle 1944(darunter Schülerkarten 66), Halle III 231, Wannenbäder 1. Klaſſe 647, Wannenbäder 2. Klaſſe 1377, Dampfbäder 195, Lichtbäder 4, Kohlenſäurebäder 12, Kranken⸗ kaſſenbäder 1129(Dampfbäder 199, Lichtbäder 42, Fichtennadel⸗ bäder 735, Solbäder 95, Kohlenſäurebäder 33, Schwefel⸗ bäder 25). * Bewußtlos aufgefunden. Geſtern abend wurde auf der Eiſenbahnbrücke bei Seckenheim ein 19 Jahre alter Tag⸗ löhner in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden. Der Ver⸗ unglückte, bei dem ein Schulter bruch feſtgeſtellt wurde, iſt in das allgemeine Krankenhaus verbracht worden. Ueber den Hergang des Unfalls iſt näheres noch nicht bekannt. * Beinbruch beim Fahren mit dem Holländer. Eine 13 Jahre alte Schülerin, die geſtern auf der Kalthorſtſtraße mit ihrem Holländer zu Fall kam, trug einen Unter⸗ ſchenkelbruch davon. Das Mädchen fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Uebler Bubenſtreich. Ein Junge von neun Jahren warf geſtern abend im Kaiſerring mit einem Stein die Scheibe eines Autos aus Sonnenberg bei Wiesbaden ein. Ein im Wagen ſitzender Herr wurde am rechten Auge und an der rechten Schläfe ſo erheblich ver⸗ letzt, daß er ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte und ſeine Weiterfahrt nicht fortſetzen konnte. Da es ſchon ſehr dämmerig war, konnte der Fahrer des Autos nur mit Hilfe eines Vorübergehenden den Täter namhaft machen. Der Lausbube wird von ſeinem Vater hoffentlich den verdienten Denkzettel erhalten. Verkehrsunfälle in Mannheim * Schwere Stürze mit dem Fahrrad. Geſtern nachmittag kam auf den Planken eine 19 Jahre alte radfahrende Sten o⸗ typiſtin auf dem naſſen Aſphalt zu Fall, wobei ſte ſich eine erhebliche Kopfperletzung zuzog. Die Verletzte mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen.— Ein 19 Jahre alter Matroſe, ber geſtern auf der Schloßgartenſtraße mit ſeinem Fahrrad ſtürzte, trug eine Gehirnerſchütterung davon. Der Verunglückte mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden.— Heute vormittag gerieten vier Jungen am Waſſerturm, die auf dem Schulweg begriffen waren, wegen eines Buches in Streit. Infolge dieſes Streites verlor ein Radfahrer die Herrſchaft über ſein Rad und ſtürzte auf den Randſtein des Gehweges. Längere Zeit blieb er liegen, bis einige Vorübergehende ſich ſeiner annahmen und nach Feſt⸗ ſtellung ſeiner Perſonalien ihn nach ſeiner Wohnung bringen ließen. Der bedauernswerte zwanzigjährige Menſch hatte zine Gehirnerſchütterung davongetragen. Einer der Schüler blutete durch einen Stu eee rz heftig aus Mund und Naſe, De 1928 ger! Im Juni war's recht kalt un naß! Mer hatte Angſcht un Sorg ums Faß. „Des git en Saure, meiner Seel!“ En Winzer ſecht's un guckt ganz ſcheel.— Der Mann hot, Gyttlob, ſich gedeiſcht, E Weinche git's, faſcht unerreicht. Do peif' ich was uff Malz un Hoppe, Git's in der Palz en ſolche Droppe. Doch dut aach dichtig Moſcht ausſchenke, Er hält am End' nit— dut's bedenke. Un nit zu frieh uff Flaſche ziege, Sunſcht is's vorbei mit dem Vergniege. Mer kann's de Pälzer werklich genne, Wenn ſe debei verdiene kenne. Se hawe ſchwer ſich dorch ze kämpfe, Norr eenes dut mei Freid dran dämpfe. Der 28ger werd deter— Es is halt ſchtets die aldt Leier, Daß, wann die Drauwe ſin gerate, Biere und Eppel ſin vergrade. Doch loſſe mer de Kopp nit ſinke, Un rufe laut, wa mer ihn drinke: „Es leb des Weinche zuckerſteß, Es leb die Palz, s Paradies!“ * „W. » Lebensrettung. Eine 7½ Jahre alte Schülerin, die geſtern nachmittag auf der Landepritſche des Mannheimer Ruderklubs oberhalb des ſtädt. Frauenbades ſptelte, fiel da⸗ bei in den Rhein und wurde einige Meter abgetrieben. Durch einen in der Nähe angelnden Kriegsin validen, der dem Kind ſofort nachſprang und es rettete, wurde es nach dem ſtädt. Frauenbad verbracht. Hier erholte es ſich bald und konnte von den Eltern in Empfang genommen werden. —:. Gesundheit durch Haus- trinkkuren Jedes Jahr besuchen Tausende von Menschen auf Anraten ihres Arztes die berühmten Heil-(Bittersalz-) quellen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Die vielen Millionen, die nicht in der Lage sind, zur n ihrer Gesundheit in einen Kurort zu reisen, sollten mit einer Haustrinkkur beginnen, wodurch ihnen wertvolle Bestandteile, die in den Heilquellen enthalten sin zugeführt werden.. u empfehlen ist eine Kur mit Kruschen-Salz, welches wirk- same Mineralsalze in chemisch reiner Form unter Berücksich- tigung geeigneter kleiner Gaben in genauer Analyse enthält. Die Schwachdosierung, wie beim Kruschen-Salz, ist von ärztlichen Autoritäten anerkannt worden. Kruschen⸗Salz In Apotheken und Dregerien M..— pre Glas, 10 Tage autelebend, KRUSCHEN-SALZ G. M. B.., BERLIN N 65, GERICAHTSTRASSR.18 men zu ſein, um die neueſte Wiener Operette zu hören, und geſtand, er ſei etwas enttäuſcht. Er wollte auf dieſe Weiſe die Ehrlichkeit des Schwärmers auf die Probe ſtellen. „Ganz gewiß iſt die Muſik“, begann Lehär mit einem todernſten Geſicht ſein eigenes Werk zu kritiſieren,„ganz nett geraten. Ein Meiſterwerk, wie Sie die Operette vorhin nannten, iſt ſie auf keinen Fall. Im Gegenteil, meinès Er⸗ achtens handelt es ſich um das bisher ſchwächſte Stück des Komponiſten. Ich darf das wohl ruhig behaupten, da ich ſelbſt ein Muſiker bin!“ Der Pariſer war ſichtlich erſtaunt, nahm aber die „Sondermeinung“ des Herrn aus Marſeille ohne Wider⸗ ſpruch zur Kenntnis. Sein Schweigen reizte nur den Meiſter, und er fuhr haſtig fort:„Das große Duett im zweiten Akt iſt zum Beſpiel originell, der große Liebeswalzer ſtellt einen geſchickt moderniſierten Offenbach dar, und die Eingangs⸗ partie vom Finale“— Lehär begann das Motiv zu ſummen —„mutet wie eine mäßig gelungene Verdi⸗Nachahmung an! Wie denken Sie daraüber mein Herr?“ Der Pariſer und ſeine Dame lächelten zwar recht ſonder⸗ bar, meinten aber, daß Monſieur, da doch zugeſtandenerweiſe ſelbſt Muſiker, wohl recht haben müßte, und verabſchiedeten ſich höflich dankend für die freundliche Belehrung. Der Komponiſt war etwas verſtimmt, daß die Leutchen ſo ſchnell die Meinung über ſeine Muſik revidierten, machte ſich aber nicht viel aus der Sache, bis. Bis am nächſten Morgen die zeitung folgenden ſenſationellen Leitartikel veröffentlichte: „Franz Lehärs ehrliche Mein ung über„Pa⸗ ganini.“ 8 Die zahlreichen, fett gedruckten Unterüberſchriften des Aufſatzes waren nicht minder ſchlagkräftig:„Der Meiſter gibt zu, ſeine Muſtk aus Werken von Offenbach und Verdi zuſammengeſtohlen zu haben. Er lehnt es entſchieden ab, ori zinelle Muſik zu ſchreiben!“ 8 Der Maeſtro war ſprachlos; das war nun eine hübſche Beſcherung für den Tag der Jubiläumsaufführung! Erſt konnte er den Angriff gar nicht begreifen. Dann ging ihm aber plötzlich ein Licht auf; er erinnerte ſich an das ſonder⸗ bare Lächeln des freundlichen Herrn im Theater! Der Pariſer„Jüngling“, den Lehär für einen biederen Bankbeamten hielt, war eben— der Chefredakteur der größ⸗ ten Pariſer Theater zeitung! Lehär ſoll geſchworen haben, die— Ehrlichkeit der Lehar⸗ Schwärmer nie wieder auf die Probe zu ſtellen führende Pariſer Theater⸗ der anſtaltete eine Kundgebung für das proletariſche Zeit⸗ theater. In dieſem Ausſchuß ſitzen die kommuniſtiſchen In⸗ tellektuellen, für die das Fiasko Erwin Picator eine ſchwere Enttäuſchung war. Man ſinnt ſeitdem auf Mittel und Wege Erwin Piscator und damit die kommuniſtiſche Propaganda wieder in die Volksbühne einzuſchmuggeln. Dieſem Ziele ſollen die Sonderabteilungen dienen. Man hofft 120 000 Mitglieder zuſammenzubringen, die 10 ausverkaufte Vorſtellungen garantieren würden. Auf dieſe Art denkt man Einfluß auf den Spielplan der Volksbühne zu gewinnen mit einem proletariſchen Repertoir. Die Anhänger Piscators glauben, daß ſie bei ihrem ſozialiſtiſchen, kleinbürgerlichen kommuniſte Toller machte für den Zuſammenbruch Pis⸗ cators die Finauzterung des Unternehmens durch bürgerliche und die Undankbarkeit des Publikums verantwortlich. Die Wahrheit iſt, daß die Berliner ſich ausnahmsweiſe einmal auf künſtleriſchem Gebiete von einem guten Intellekt haben leiten laſſen, als ſie Piscators bolſchewiſtiſche Theater⸗ experimente ablehnten. Zwei kleine Scherze Guter Grund: Mayer entfernt ſorgfältig alle Regen⸗ ſchirme aus der Garderobe als er Gäſte erwartet.„Du denkſt doch nicht etwa, Deine Freunde werden Dir ſie ſtehlen?“ fragt ſeine Frau.„Nein“, erwidert er, aber ſie könnten ſie wiedererkennen.“ f Stets dieſelbe.„Denk Dir, Robert, in ein paar Jahren werden wir in einer Stunde nach Paris fliegen können.“„Du wirſt aber immer noch drei Stunden brauchen, bis Du fertig biſt.“ Literatur * Perſins:„Der Meteor“. Charakterbilder und Streiflichter aus nordamerikaniſchen Welt nebſt kritiſchen Anmer⸗ kungen. Verlag Zacharias, Magdeburg⸗RN.— Der Verfaſſer hat während ſeines Aufenthalts in der neuen Welte reichlich Studien ge⸗ macht und Erfahrungen geſammelt, die allgemeines Intereſſe er⸗ wecken. Wer mit Land und Leute in Nordamerika raſch vertraut ſein will, findet in der Schrift von Perſius eine Fülle belehrenden Materials. Auch Perſtus ſtellt feſt, daß ſich das Lebensniveau des Auswanderers im allgemeinen wenig hebt gegenüber ſeinem Zu⸗ ſtand im Heimatland; viele verſchlechtern ſich und nur ein kleiner Prozentſatz ſteigt hößer auf der fozialen Stuſenleiter. * Proletariſches Zeittheater. Der ſogen. Werbeausſchuß 1 für die Sonderabteilungen der Volksbühne in Berlin ver⸗ Mitglieberbeſtand wenig Anklang finden würden. Der Dichter⸗ er E ern P mm f, PP. N 5 1 4 2 übertroffen wurde. fügung ſtehen, ſo mußten nachträglich noch 200 Balkone von Samstag, den 18. September 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) . 5. Seite. Nr. 430 7 1500 prämiterung In der geſtrigen Sitzung des Ar beitsausſchuſſes für die Balkonprämiierung erſtattete Direktor Kirchberg vom Städtiſchen Gartenamt einen ausführlichen Bericht über das Ergebnis der Balkonbeſichti⸗ gung. Darnach hat die ſchöne Sitte der Balkonſchmückung gegenüber dem Vorjahre eine bedeutende Zunahme erfahren, was im Intereſſe der Verſchönerung des Stadtbildes nur zu begrüßen iſt. Wie bekannt, wurden Ende Juli die Balkone beſichtigt. Man hatte dieſen Monat deshalb gewählt, weil ſich die Balkonpflanzen im Juli in ſchönſter Blüte be⸗ fanden und mehr Pflege erfuhren, als im Ferienmonat Auguſt. Für die Prämiierung wurde die Stadt in 16 Be⸗ zirke eingeteilt und für jeden Bezirk eine Preisrichterkommiſ⸗ ſion beſtimmt, die aus einem Stadtrat, einem Beamten des Gartenamts und einem Mitglied der Bezirksgruppe Mann⸗ heim des Landesverbandes badiſcher Gartenbaubetriebe be⸗ ſtand. Erfreulicherweiſe lieferten die Preisrichter ihre Prü⸗ fungsergebniſſe ſo frühzeitig ab, daß jetzt ſchon ein Geſamt⸗ überblick über die Balkonſchmückung gegeben werden konnte. Während im letzten Jahre 1630 Balkone prämiierungs⸗ würdig befunden wurden, ſtieg dieſe Zahl im Berichtsfahre auf 1708, eine Zahl, die bisher von keiner deutſchen Stadt Da aber leider nur 1500 Preiſe zur Ver⸗ der Prämiierungsliſte geſtrichen werden. Sämtliche Preisträger werden durch Karte von dem auf ſte entfallenden Preiſe benachrichtigt. Die Preisverteilung wird wiederum in Form einer kleinen Feier auf den Rennwieſen por ſich gehen, da der Rennverein in entgegenkommender Weiſe wieder die Tribünen für die Veranſtaltung zur Verfügung ſtellte. Die Mißſtände, die in den letzten Jahren bei der Preisverteilung ſich herausſtellten, werden durch Aus⸗ gabe nummerierter Karten und durch vermehrte Ausgabe⸗ ſtellen der Preiſe beſeitigt. Andererſeits wird an das Publikum aber auch die dringende Bitte gerichtet, ſich den Anweiſungen der Ordner zu fügen und ſo damit beizutragen, daß die Preisverteilung, der im letzten Jahre über 1200 Per⸗ ſonen beiwohnten, reibungslos vor ſich gehen kann. Wie üblich, folgt auf die Begrüßungsworte eines Vorſtandsmit⸗ gliedes des Arbeitsausſchuſſes ein kurzer belehrender Vor⸗ trag über Pflanzenbehandlung. Beerdigung von Ortsrichter Lanodſittel Golden ſtrahlte die Sonne vom blauen Himmelsdome herab, als heute nachmittag die ſterbliche Hülle des Orts⸗ richters Georg Landſittel in Anweſenheit einer großen Zahl Leidtragender zur letzten Ruhe beſtattet wurde. Neben den nächſten Angehörigen des Verſtorbenen bemerkten wir unter den Trauergäſten u. a. Bürgermeiſter Böttger und die Stadträte Haas und Ludwig als Vertreter der Stadt⸗ gemeinde, den evangeliſchen Kirchengemeinderat, die Vor⸗ ſtandſchaft der kirchlich⸗poſitiven Vereintgung und des Dia⸗ koniſſen⸗Mutterhauſes und eine größere Anzahl Geiſtlicher und Berufsfreunde. Eine Fülle von Blumen⸗ und Kranz⸗ ſpenden, die zu beiden Seiten des Sarges aufgebahrt waren, waren Beweiſe der Wertſchätzung und Liebe, der ſich Georg Landſittel überall erfreute. Auf dem Sarge ſelbſt war ein großer Strauß weißer Roſen als letzter Scheidegruß der An⸗ gehörigen und eine Kranzſpende mit Schleifen in den Stadt⸗ farben niedergelegt. Auf beſonderen Wunſch der Angehörigen hielt Landeskirchenrat Bender ſeinem verſtorbenen Freunde die Trauerrede. Dieſe knüpfte an das Wort der heiligen Schrift im Jacobus⸗Brief an: „Selig iſt der Mann, der die Anfechtung erduldet, denn nach⸗ dem er bewähret iſt, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieben.“ In ſchlichten, tiefgehenden Worten ſchilderte der Geiſtliche das Leben von Ortsrichter Landſittel, der imme Wel r ein edler, hilfreicher und stwürdige Balkone In anzuerkennender Weiſe ſtiftet die Stabtgemeinde 900 Pflanzenpreiſe, eine Zahl, die bei der Zunahme der Balkonſchmückung ſich als zu klein herausgeſtellt hat. Eine im Vorjahr dem Stadtrat unterbreitete Eingabe, die Zahl der Preiſe auf 1200 zu erhöhen, hatte angeſichts der ge⸗ ſpannten Finanzlage der Stadt leider einen negativen Er⸗ ſolg. Um nun die Beſitzer prämiierungswürdiger Balkone nicht leer ausgehen zu laſſen, hat die Bezirgsgruppe Mannheim des Verbandes badiſcher Garten⸗ baubetriebe beſchloſſen, die fehlenden 600 Preiſe zu ſtiften, um damit einen weiteren Anreiz zur Balkon⸗ ſchmückung und zur Blumenpflege zu geben. Allerdings ſtellt die Stiftung dieſer 600 Preiſe eine große Belaſtung ber Gärtner dar, die auf die Dauer nicht ertragen werden kann. Es iſt daher der Wunſch nicht unangebracht, daß die Stadt die Zahl der Pflanzenpreiſe erhöhe, was eine Mehr⸗ auslage von 2500 Mk. erfordern würde. Die Preisverteilung wird am Sonntag, 7. Oktober, vormittags 11 Uhr, auf den Rennwieſen abgehalten. Zur Verteilung gelangen 60 la⸗ Preiſe, 512 erſte und 928 zweite Preiſe. In bezug auf die Balkonſchmückung nimmt der Lindenhof, wie in den letzten Jahren ſo auch diesmal wieder, die erſte Stelle ein. Man ſah hier ſelten ſchöne, mit großer Liebe und Luſt gepflegte Balkone mit reichem Blumenſchmuck. Nach dem Lindenhof folgt die Schwetzinger die Neckar⸗ und die Oſtſtadt. Von den Vororten verdienen Sandhofen, Neckarau, Feudenheim, Waldhof und Käfertal beſondere Er⸗ wähnung. Wir möchten och beſonders hervorheben, daß das Mannheimer Syſtem der Preisverteilung von den meiſten deutſchen gärtneriſchen Vereinigungen als vor⸗ bildlich bezeichnet und zur Nachahmung empfohlen wird. Es iſt dies nicht zuletzt auf die rührige Tätigkeit der hieſigen Bezirksgruppe des erwähnten Gärtnerverbandes, ſondern auch in erſter Linie auf das Entgegenkommen der Stadtverwaltung zurückzuführen, die in anerkennungs⸗ werter Weiſe durch Stiftung von Pretſen dieſe idealen Be⸗ ſtrebungen unterſtützt. Da Mannheim ſeine Anlagen aus⸗ haut und von Jahr zu Jahr durch reichen Blumenſchmuck verſchönert, ſo iſt Mannheim im Verein mit ber Balkon⸗ ſchmückung auf dem beſten Wege, eine Blumenſtadt zu werben. ch. 4 dd ĩͤ v guter Menſch war. Zum dritten Male innerhalb eines Jahres ſtehe die evangeliſche Kirchengemeinde am Sarge eines ihrer verdienſtvollſten Mitglieder. Es war eine geachtete Perſön⸗ lichkeit in unſerer Stadt geworden. Sein Beruf hat ihn in alle Kreiſe geführt und überall hat er ſein Amt gewiſſenhaft verſehen. Es iſt deshalb ein großer Kreis von perſönlichen Freunden, die durch den Heimgang dieſes lieben Mannes tief erſchüttert wurden und es iſt eine ſchwere Führung für uns alle, die mit ihm verbunden waren, namentlich um deswillen, weil er ſelbſt gern mit anderen Menſchen Ver⸗ bindung ſuchte. Einer der hervorragendſten Züge ſeines We⸗ ſens war der, anderen gerne eine Freude zu bereiten, an⸗ deren gerne zu dienen, ſelbſt wenn es Opfer koſtete. Sein Familienleben war ſein Glück und ſein Stolz. Sein Glaube war ihm ſo ans Herz gewachſen, daß er ſich auch nicht ſcheute, dieſen Glauben öffentlich zu bezeugen. Dieſe Menſchen ſind heute ſelten geworden. Sein Heimgang iſt der Schlußſtein unter ſeines Lebens Anſchauungen, denn ſein Glaube war ſeines Lebens Kern und Kraft. Unter den wehmütigen Klängen des Bach'ſchen Chorals „Jeſus meine Zuverſicht“, von Muſtkdirektor Lenz in fein⸗ ſinniger Weiſe auf dem Harmonium geſpielt, wurde der Sarg hierauf nach der Familiengrabſtätte getragen. Hier erfolgten eine Reihe Anſprachen und Kranzniederlegungen. Stadtpfarrer Dr. Hoff ſprach im Auftrage des evangeliſchen Kirchengemeinderats Worte der Anerkennung und des Dankes für die Hingabe, mit In ſeinem Beruf war er manchmal felbſt ein halber Geiſt⸗ licher. Als er in ben Kirchengemeinderat eintrat, wußten wir alle, daß er ber rechte Mann an der rechten Stelle war. Er iſt immer gekommen, wenn wir gerufen haben. Sein An⸗ denken wird deshalb vom Kirchengemeinderat und von der Geſamtkirchengemeinde niemals vergeſſen. Stabtrat Ludwig ſprach zunächſt im Namen des Wartburg⸗Hoſpizes. Tief erſchüttert ſtehe Vorſtand und Aufſichtsrat des Hoſpizes am Grabe ſeines treueſten Mitarbeiters und Freundes, deſſen unermüdliche und treue Arbeitskraft das Hoſpiz zu dem ge⸗ macht habe, was es heute iſt. Des weiteren legte der Redner eine Kranzſpende im Auftrage des Vereins„Herberge zur Heimat“ nieder. Profeſſor Brauß widmete ſeinem verſtorbenen Freunde Landſiſittel ebenfalls herzliche und tiefgehende Abſchtebsgrüße. Landſittel war ein Gründungsmitglieb der kirchlich⸗poſitiven Vereinigung, die er vor 25 Jahren mit ins Leben rufen half, zu einer Zeit, als der Kampf der Geiſter heiß entbrannt war. Dankbar würde die kirchlich⸗poſtttve Veretnigung ſtets ihres arbeitsfrewdigen Mitgliedes Landſittel gedenken. Weitere Anſprachen wurden noch gehalten von Herrn Gräber im Auftrag des Sprengelrats der Chriſtuskirche und von einem Beamten des hieſigen Notartats. Dann trennte man ſich von dem Grabe eines Mannes, der in der hieſigen Bürgerſchaft unvergeßlich ſein wird. ch. Kommunale Chronik Dresden plaut ein umfaſſendes elektriſches Schnellbahnnetz Die Stadt Dresden plant die Einrichtung eines u m⸗ faſſenden elektriſchen Schnellbahnnetzes in und um Dresden, wobei ſowohl Hochbahn⸗ als auch Untergrundbahnpläne erwogen werden. Der Magiſtrat von Dresden hat beſchloſſen, zur Aufſtellung ſolcher Pläne für das künftige Schnellbahnnetz 20 000% zu bewilligen. Dieſer Beſchluß wird damit begründet, daß die zunehmende unterirdiſche Verbauung der Verkehrsräume der inneren Stadt es erforderlich mache, in der ſchon beſtehenden Planung für den künftigen Schnellbahnverkehr die Haupt⸗ linien für Untergrund⸗ und Hochbahn ſoweit feſtzulegen, daß danach alle größeren ſtädtebaultichen Planungen und alle künftigen Bauten unter der Straßendecke eingerichtet werden können. ** Schriesheim, 15. Sept. In der füngſten Ge⸗ meinderatsſttzung wurde beſchloſſen, gegen den Um⸗ bau des Stauwehres durch Mühlenbeſitzer Auguſt Grünig in Schriesheim oberhalb ſeiner Mühle im Kanzelbach nichts ein⸗ zuwenden, wenn die Intereſſen der Angrenzer gewahrt wer⸗ den.— Heinrich Gaber II erhält für Beſchädigung ſeiner am Pumpwerk gelegenen Wieſe(durch das Volksbad) eine ein⸗ malige Entſchädigung.— Für das Oehmdgraserträgnis der Gemeindewieſen wurden 20 Mark erlöſt.— Die Gemeinde⸗ verſicherungen ſollen in Hinkunft bei dem badiſchen Ge⸗ meindeverſicherungsverband Karlsruhe verſichert werden. Kleine Mitteilungen Der ſtüädtiſche Voranſchlag für 1928/9 ſieht in Ueber⸗ lingen eine Herabſetzung der Umlagen vor wie folgt: Grundvermögen von 121 auf 89 Pfg., Betriebvermögen von 48 auf 36 Pfg. und Gewerbeertrag von 9/ auf.66 K. Dieſe Herabſetzung der Umlagen wird ermöglicht dadurch, daß die letzte Rechnung mit 18 000/ Ueberſchuß abſchloß. Dazu kommt ber Zuſchuß des Elektrizitätswerkes in Höhe von 40 000/ und der Ertrag der in dieſem Jahre eingeführten Kurtaxe mit 5000 l. D führt ab, es ir et sehr milde, versuch es, und SNN Du bist im Bilde Skizze von Valeska Cuſig Gerda fühlte ſich alt, verbraucht von der Schwere der Zei⸗ ten. Ja, eine ungeheure Schwere belaſtete ſie. Nichts konnte ſtie darüber hinwegtäuſchen, nicht die Liebe, die Rückſicht des Gatten, nicht die Zärtlichkeit der heranwachſenden Kinder. Sie war von einer Mütbigkeit befallen, einer Schlaffheit an Seele und Gliedern, die ſie befremdete.„Ich werde alt,“ ſagte ſte ſich, wenn bie Abſpannung ſte bei der Arbeit überfiel, am Herd, in der Waſchküche, und ſie wiederholte es, wenn ſie im Spiegel der welken Haut, dem kummervollen Geſicht begegnete. In dieſe ſeeliſche Notzeit fiel eine Nachricht, die ſie in hef⸗ tigen Zwieſpalt verſetzte. Tante Lisbeth, häufige Retterin aus Geldverlegenheit, ſchickte 500 Mark mit der Bedingung, daß gerade ſie das Geld zu einer Reiſe, einem Aufenthalt im Ge⸗ birge oder an der See verwende.„Ich fand Dich erſchreckend gealtert bei meinem letzten Beſuch,“ ſchrieb ſte,„Du mußt etwas für Dich tun, ich wünſche es. Geh', wohin Du willſt, aber geh'! Trenne Dich von Haushalt, Mann und Sorgen, damit Du wieber kampffählg wirſt. Biſt Du erſt an dem von Dir gewählten Ort, ſende ich Dir noch einmal 500 Mark, aber nicht eher!“ 5 Gerda ſeufzte! Tante Lisbeth meinte es gut, gewiß! Aber durfte ſie, Gerda, an ſich denken? Von unten herauf, durch das geüffnete Fenſter ſchallten die Stimmen der Kinder. Stahl ſie ihnen nicht etwas, wenn ſie ging? Aber die Tante gab ja das Geld nur unter der einen Bedingung! Gerda hatte Peter Santen im dritten Kriegsjahre ge⸗ heiratet. Unverwundet kehrte der junge Offizier nach Frie⸗ densſchluß heim, aber Stellung und Zukunft waren vernichtet. Er mußte einen anderen Beruf wählen und ſtudterte. Doch das Vermögen ging verloren, und ſchwere Zeiten begannen. Gerda verlor den Mut nicht, aber ſie wurde matt—„alt“, wie ſie es nannte. Als ſie dem Gatten Tante Lisbeths Botſchaft überreichte, ſtimmte er mit den Kindern ein Indianergeheul an. Wie jung er war— er konnte noch tollen. Früher hatte ſie ſich mit ge⸗ freut— heute quälte es ſie. Sie begriff Uebermut nicht mehr. So bedurfte es nicht weiterer Ueberredung von Seiten des Mannes. Gerda fühlte ſelbſt, daß ſie fort mußte. Flucht war die einzige Rettung. Sie reiſte zunächſt nach Berlin, um ihre vernachläſſigte Kleidung aufzufriſchen. Dann wollte ſie an die See fahren. Rita, ihre Freundin, empfing ſie in Begleitung efner anderen jungen Frou und deren Gatten auf dem Anhalter Bahnhof. die Scherze verſprühten unter ihnen, Gerda ließen ſie kalt. Sie erfuhr, daß Rita in Scheidung lebte und dadurch wieder jung und glücklich geworden war. Gerda fühlte ſich ſo an⸗ gegriffen, daß ſte nicht einmal ſtaunen konnte. Sie glaubte ſich zu erinnern, daß Rita ihren Gatten aus leidenſchaftlicher Liebe geheiratet hatte. Aber ſie war ſehr hübſch und— jung, dieſe drei Jahre ältere Rita. Die junge Frau, die Gerda mit empfangen hatte und die ohne Rita gar nicht leben zu können ſchien, kam am nächſten Morgen wieder, und beide eröffneten dem Gaſt, daß er„ſo“, d. h. in dieſer Kleidung, unmöglich an der See oder in Berlin auftreten könne. Der Rock ſet viel zu lang, der Schnitt otzllig unmodern. Als Gerda einwendete, daß ſie ſich zu alt für die kniefreie Tracht hielte, lachten die beiden anderen: es gäbe gar keine alten Frauen mehr. Und überhaupt, Gerda mit ihren 33 Jahren! Wenn ſie ſich nur gemauſert haben würde, könnte ſie es mit dem Jüngſten aufnehmen. Mit Scherzen und Lachen, mit liebevoller Gewalt zwangen ſte Gerda zu den kurzen Kleidchen, zu ſeidenen Strümpfen, zu Sthckelſchuhen, zu Puder und Schminke. Weich von Natur, im Augenblick zu abgeſpannt, fügte ſie ſich dem fröhlichen Drängen. Nur als man ihr langes, blondes Haar zur Schere verurtetlen wollte, ſetzte ſte ſich zur Wehr. Hier blieb ſie feſt. Und wenn ſie in den Spiegel ſah, fand ſie ſich tatſächlich verſchönt. Die welke Haut war von Creme und Puder ge⸗ ſpannt, die Lippen gerötet— wahrhaftig, ſie ſah jung aus, nur ihr Herz blieb alt. Man führte ſie in Kino und Kaba⸗ rett, in heitere Kaffeehäuſer mit Jazz und Tanz. Sie wurde gefeiert, ſie tanzte, und die Pulſe flogen. Aber ſie fühlte, daß dieſes Fliegen nicht von der Freude am Rhythmus kam. Wenn ſie darüber klagte, lachte Rita:„Das iſt das Un⸗ gewohnte! Warte nur, in einigen Wochen biſt Du innerlich ſo jung, wie Du ausſiehſt.“ „Aber es gibt keine Schminke für das Herz“, entgegnete Gerda wehmütig. Da ſchalt Rita die Unverbeſſerliche. Die beiden jungen Frauen begleiteten Gerda an die See, und hier, in einem eleganten Modebade, wurde das über⸗ mütige Treiben fortgeſetzt. Man badete am Morgen, ruderte am Nachmittag und tanzte am Abend, immer in lachender, heiterer Geſellſchaft. „Daß ſie immer nur lachen und tanzen können!“ ſann Gerda oft. Aber ſie warf ſich mit hinein in dieſen Strudel, weil ſte glaubte, die fliehende Jugend dadurch halten zu können. Sie ſehnte ſich nach dem federnden Gefühl, jung zu ſein! So ſuchte ſie ſich an dem Beifall huldigender Männer zu erfreuen und ſich für die Jagzz⸗Muſik— war es denn Muſik?— zu erwärmen, an dem ruheloſen Leben Gefallen zu finden. Doch während ſie fühlte, daß die Winde des Meeres, die Bäder in den kalten Wellen ihre Glieder ſtärkten, ihre Nerven ſtählten, mußte ſie feſtſtellen, daß in ihrer Seele eine Leere gäühnte, eine Ohnmacht, die von keiner Jazzkapelle, keinem Mummenſchanz verſcheucht wurde. Ihr begann vor Puder und Schminke zu grauen. Sie vernachläſſigte ihre Haut, wie Rita feſtſtellte. Ja, es machte ihr Spaß, das Antlitz öfter ohne Falſch dem Meereswinde preiszugeben. Und eines Morgens ſaß ſie allein auf der Düne. Sie war des Lachens, des Scherzens, der ewigen Wiederholung des Maskenſpiels unter ben Menſchen ſo ſatt— ſie hatte ſich ausgeſchloſſen aus dem Familienbade. An diefer Stelle des Strandes war es um dieſe Stunde einſam. Das dat ihr wohl. Ste ſaß, das Haupt in die Hand geſtützt, und ſtarrte in die Ferne, in bieſe immer belebte, in tauſend Farbentönen ſchillernde Flut. „O, jung ſein— fung! Noch einmal jauchzen können wie die Möwe und die Wogen!“ dachte ſie. Tränen tropften über ihre Wangen, die ſich wieder gerundet hatten und nun auch ohne Schminke blühten. Da ſtörten Schritte ſie auf. Sie wandte unwillig den Kopf. Wer drang in ihre Einſamkett, trieb ſie aus ihrem Frieden? Die Sonne blendete— ſie legte die Hand über die Augen. Und ſte erſchrak. Aber freudig rann der Schrecken durch ihre Glieder. War das nicht Peter— ihr ewig junger, ſtrahlender Peter Santen? Mit Wolf und Lore, den Kin⸗ dern? Ja, ſie waren es! Und mit einem Mal fühlte Gerda die Retten des Alters zerſpringen— fühlte ſich beſeligt fung. Jauchzend ſprang ſie auf. Faſt erſchrak ſie über ben Laut, der ihrer Kehle entglitt. Wirklich, ſie konnte noch fauchzen — fauchzen wie der Vogel in den Lüften, die Welle im Sonnenglanz. Mit ausgebreiteten Armen empfing ſte die ihr Entgegen⸗ eilenden! „Wir wollten Dich überraſchen, Liebling. ſtark genug, uns zu ertragen?“ O, ob ſie es warl Aber ausbrücken konnte ſie es nicht. Das Glück raubte ihr die Sprache. Ehe ſie wußte, wie ihr geſchah, tollte ſie mit den Kindern über die Düne, warf ſich in den Sand und ließ ſich von ihnen necken. Das war die Jugend, die ſelige, jauchzende Jugend, die Biſt Du auch mit den Kindern zu ihr zurückgekehrt war. Und niemals mehr würde ſte dieſes Glück an anberen Orten ſuchenl! B. Seite. Nr. 430 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 18. September 1028 Der Samstag⸗ Hauptmarkt Auf dem heutigen Markte wickelte ſich ein den Preiſen entſprechender Geſchäftsgang ab. Die Zufuhr an Gemüſe war ſtark. Hier konnte man hören, wie ein Händler friſchen Salat, friſche Bohnen, Gurken, Eſſiggurken empfahl. Nebenan pries eine Händlerin Tomaten, billige Kohlraben, ſchönen Wirſing, guten Blumenkohl an. Zwiebeln, rote und gelbe Rüben, Rettiche, Meerrettich, Radieschen, Knoblauch, Suppen⸗ grün, Blau⸗ und Weißkraut lagen auf einem anderen Stande toffeln, und zwar vorwiegend„Pfäl — Sicherlich war wieder ein Ueberangek den. Zwetſchgen und Weintrauben beherrſchen jetzt den Markt. Aepfel, Birnen und Pfirſiche konnten verſchie beuſter Qualtität und Preislage käuflich erſtanden werden. Auffallend viel Bananen waren auf dem heutigen Markte zum Verkaufe aufgelegt. Einheimiſche Nüſſe waren ſehr wenig vertreten, ebenſo die Beerenſorten, deren Erntezeit wohl vorüber iſt; mur Preiſelbeeren waren zu ſehen. Hinſichtlich des Blumenangebotes konnte heute gewiß ſich niemand be⸗ klagen. Die verſchiedenſten Blumenſorten, wie ſie eben die jetzige Jahreszeit in ihrer Pracht erblühen läßt, waren zu haben, und zwar bereits in ſchö gebunden oder noch loſe zum Ausſuchen. Die aren vi vorhanden, dann Nelken, Schwertlilien, Roſen uſw. ſchwer konnte man ſich trennen von dem herrlichen Bilde. „ halten. 1 N in 5 1 1 Nuke 1 Buketts e 12 9 Dahlien übe Auch mit Fiſchen konnten ſich die Hausfrauen verſor⸗; gen. Weißfiſche, Hechte, Aale ſchwammen luſtig in den Botti⸗ * 3 Beranſtaltungen * Schloßmuſeum Mannheim. Wir verweiſen auf die An⸗ zeige in dieſer Ausgabe, wonach im Schloßmuſeum morgen billiger Sonntag iſt. Das Muſeum iſt an dieſem Tag von 11—17 Uhr durchgehend geöffnet. * Lebendige Kirche. Am morgigen Sonntag abend be⸗ ginnt in der Trinitatiskirche die diesjährige Vortragsreihe „Der moderne Menſch und die Bibel“. Miſſions⸗ direktor Kroeker und Profeſſor Schlarb⸗Petersburg, die beide in Rußland gelebt haben und Zeugen bedeutſamer Er⸗ eigniſſe geweſen ſind, werden an drei Abenden von Sonntag bis Mittwoch über die merkwürdige religiöſe Lage in Ruß⸗ land berichten. Um allen Teilen der Bevölkerung die Mög⸗ lichkeit der Teilnahme zu geben, finden die Vorträge bei freiem Eintritt ſtatt. Film⸗Rundſchau Ufa⸗Theater:„Adam und Eva“ Dieſer Film führt nicht ins Paradies; und auch das uralte Thema, das ſein Titel aufgreift, iſt kaum ſo behandelt, daß die Ueberſchrift damit gerechtfertigt wäre. Eine Klein⸗ ſtadtgeſchichte von einem Gärtner, ſeiner Dienſtbotenbraut und deren mondän aufgemachten Kollegin, die den Gärtner⸗ bräutigam für einmal(das bleibt ſchließlich keinmal) aus⸗ spannt. Für ein Kleinſtadtkino gerade noch ausreichend. Reinhold Schünzel, dem wir ſo viele köſtliche Filme ver⸗ danken, enttäuſcht hier, vor allem, weil ſeine beſte Eigenſchaft, der Humor, viel zu kurz kommt. Seine beiden Partnerinnen können ſchließlich auch dieſes feſtgelaufene Filmſchifflein nicht mehr flott machen; es bleibt in einem abgeſtandenen Gewäſſer ſtecken. Einige nette Bilder ſuchen zu entſchädigen. Die Ufa ſollte ſich ſehr überlegen, ob ſie bei dieſer ſeichten Pro⸗ duktion bleiben will. Das Beiprogramm verdient wegen eines Nordſee⸗Films und der Wochenſchau Beachtung. Capitol:„Die Frau auf der Folter“ Der Film behandelt das ſchreckliche Kapitel Eiferſucht bei dem liebenden Manne und bei der liebenden Frau. Welch ſchlimme Folgen die Eiferſucht für eine ſonſt glückliche Ehe gaben kann, zeigt dieſer Film nur zu deutlich. Natürlich ſpielen der gute Freund und die gute Freundin eine große Rolle dabei. Eine Frau, die abgewieſen wurde, verſucht ſich an dem früheren— und im ſtillen auch jetzt noch— Ge⸗ liebten dadurch zu rächen, daß ſie ſeine Frau auf Wege drängt, die die Ehe unbedingt zerſtören müſſen. Mit einem Raffine⸗ ment geht dieſe Frau vor, wie eben nur eine beleidigte Frau vorgehen kann. Der Racheplan, der ihr vielleicht den früheren Geliebten wieder zurückbringen kann, iſt von ihr bis ins kleinſte ausgedacht. Auf einer Vergnügungsreiſe mit Freun⸗ den verſucht ſie ihre Nebenbuhlerin durch irgend einen Um⸗ ſtand bloßzuſtellen. Sie teilt dem Ehemann ſchon vorher mit, was ſeine Frau vor hat, ſodaß es dieſem ein Leichtes iſt, ſeine Frau bei einem vermeintlichen Ehebruch zu ertappen. Alles ſpricht gegen die junge Frau, die aber in Wirklichkeit ſehr an ihrem Manne hängt. Es kommt zum Scheidungs⸗ prozeß, der Licht in die ganze Angelegenheit bringt und das Spiel der eiferſüchtigen Frau aufdeckt. Ihr wurde zum Ver⸗ hängnis, daß ſie den Brief mit der linken Hand ſchrieb, hier⸗ durch wurde ſie überführt. Der Enderfolg iſt natürlich die Aussöhnung der beiden Liebenden. Die Eiferſucht hätte hier dem Manne faſt einen ſchlimmen Streich geſpielt. Der Film iſt ausgezeichnet, ſowohl in Aufmachung wie auch im Spiel der mitwirkenden Künſtler. Etwas eigenartig mutet nur die Scheidungsverhandlung vor Gericht an. Man glaubt, der größte Mordprozeß ſtehe zur Verhandlung. Die Regie ſcheint gerade auf dieſe Gerichtsſzene ſehr viel Wert zu legen. Der Prozeß ſpielt in England. Ausgezeichnet der Vertreter der„B..“ Er gibt ſeinem Blatte telephoniſch einen ausführlichen Bericht durch. Im Ernſte wird doch niemand glauben, daß ſich eine große deutſche Zeitung, ſelbſt wenn es ſich um die Scheidung eines hohen engliſchen Staatsbeamten handelte, durch einen Sonderberichterſtatter groß darüber be⸗ richten läßt. Auch hier dürfte die Regie etwas über das Ziel hinausgeſchoſſen haben. Der Film iſt ſonſt, wie erwähnt, egend N* 9 Nur 4 ren ganz ausgezeichnet. Auch das Beiprogramm kann ſich ſehen laſſen. Mg. chen. Nebenan hinter den Stauden warteten die Händler auf Abnehmer für Stockfiſche, Schellfiſche und noch anderer Fiſch⸗ arten.— Mit toten und lebendem Geflügel und Wild⸗ bret— Rebhuhner vor allem— war der heutige Markt gut beliefert. Beſonders an den Ständen, wo das lebende Ge⸗ flügel, wie junge Gäuſe, Eten, Hühner, Hähne und Tauben verkauft wurden, war ein lebhafter Handel zu bemerken.— Eier, Butter, Käſe und noch vieles andere, wie Fleiſch, urſt uſw. waren in großen Mengen vorhanden und auch ichtlich Qualität wie Quantität war gute Auswahl. Das Geſchäft war im großen und ganzen befriedigend. 175 i Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ 5 re 9 — 157 10; Gelbe Rüben, Pfd. 14—15, R Spinat 25—30; gold 12—15; Zwiebeln 13—15; Grüt 5; Kopfſalat, Stück 15—20, Endivienſalat, Stüc lraben, Stück—10; Tomaten 10—15; Rettich, Stück 10—15; rettich, Stück 40-80; Gurken, Stück 15—70; Suppengrüns, Bſchl. 107 Peterſilie, Bſchl.—8, Schnittlauch, Bſchl.—8; Lauch, Stück 5: Aepfel 20—50; Birnen 15—407 Trauben 40—45; Zwetſchgen P 5„ Mirabellen 40—55; Pfirſiche 30—60; Brom⸗ Uc 1 98 Orangen, Pfö. 60: 80; Hechte 160; Barben 120—140; f 60-60; Kobeljau 50—60, Schellfiſche 45; Seegal 60; Hahn, geſchlachtet, S chlachtet, Stück 300— 700; Enten, geſchlachtet, S 0„Stück 1066—1700; Kuhfleiſch 70—80; 45 100—120 Ri 146; Schweinefleiſe Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Keule 200—250; Feldhuhn, Stück 100200. N Kalbfleiſch „Schlachteubummler“ Zwei Filme, ganz verſchieden voneinander, augenblickliche Programm. Man kann wohl ſagen, zeigt das daß da⸗ durch die tiefe Kluft zwiſchen den Kinobeſuchern, die ſich ein⸗ mal nach neuen Bildern ſehnen, und denen, die hadern, wenn es nichts zu lachen gibt, überbrückt wird. Zur Freude der zweiten Kategorie gibt es nämlich den Abenteurerfilm „Schlachten bummler“, der von zwei prächtigen Ben⸗ gels handelt, die als amerikaniſche Kriegsgefangene aus dem deutſchen Gefangenenlager entfliehen und unter vielen, zwerch⸗ fellerſchütternden Umſtänden, schließlich nach Arabien gelan⸗ gen. Auf dieſer Ueberfahrt hatten ſie— damit auch das weib⸗ liche Element hineinſpielt— einer ſchönen Orientalin das Le⸗ ben gerettet und bewarben ſich nun beide um die Gunſt der Schönen. Natürlich war der Türkenpapa gegen dieſe Bekannt⸗ ſchaft. Im Verein mit ſeinem Schwiegerſohn beabſichtigte er, die beiden Abenteurer hinzurichten. Aber die Bärenkraft des einen und die Klugheit des anderen ergänzen ſich ſo wunder⸗ bar, daß dieſes Vorhaben nicht gelingt, ſondern im Gegenteil einer der beiden ſogar die Tochter heimführt. Dies alles iſt mit ſo herzlicher Komik erfüllt und ſo ganz abſeits von dem ſonſtigen ſinnloſen Witz amerikaniſcher Luſtſpiele, daß jeder ſeine Freude daran findet. Die Wochenſchau vermittelt wieder das Neueſte aus aller Welt. Der zweite Hauptfilm,„Der gelbe Paß“, iſt wieder ruſſiſche Arbeit und hat anſcheinend keine politiſche Tendenz, wenn auch der, der ſte ſucht, ſie deutlich verſteckt findet. Denn wodurch wurde Marie, die Frau des Landarbeiters Jacob, in das Elend des Dirnenlebens getrieben? Weil ſie weder ſchrei⸗ ben noch leſen konnte und ihr gewiſſenloſe Menſchen, bei denen ſie ſich als Amme verdingen mußte, in der Sorge um ihr eigenes Kind, alle ſchlechten Nachrichten ihres Mannes falſch vorlaſen. So wurde Marie auf die Straße getrieben, ſo fank ſie tiefer und tiefer, bis ſie eines Tages durch einen Bekannten aus dem Dorf wieder von ihrem Manne erfuhr und die Sehnſucht ſie zu ihm trieb. Man möchte jubeln über dieſen Film! Denn er geht ins Innere und ſeine Darſteller ſind ſo herrliche Typen aus dem ruſſiſchen Volksleben, daß man immer wieder an die Unerſchöpflichkeit des großen ruſſi⸗ ſchen Reiches denken muß. Und eins wird beſonders von den Ruſſen gepflegt: die Kleinmalerei. Da bellt ein Hund, ſo natürlich, daß man glaubt, ihn plaſtiſch vor ſich zu ſehen. Da tickt eine Uhr, daß man meint, ſie ticken zu hören. Da hält ein Mann ein Licht in der Hand, daß man fühlt die Wachstropfen an den eigenen Fingern herunterlaufen! Wer Innerlichkeit des Filmes ſucht, der findet ſie hier.* Tagungen Deutſcher Evang. Pfarrertag in Karlsruhe Am Dienstag abend wurde mit einem ſtark beſuchten Gottesdienſt in der ev. Stadtkirche der Deutſche Evang. Pfarrertag in Karlsruhe eingeleitet. Der Vorſitzende des Badiſchen Pfarrervereins, Kirchenrat Renner⸗ Karlsruhe, beſorgte den Dienſt des Liturgen, zwei Kirchenchöre trugen gemeinſam Chorlieder vor, Landesmuſikdirektor Dr. Pop⸗ pen⸗ Heidelberg ſpielte Bach'ſche Orgelſtücke. In Anlehnung an die Geſchichte von der Berufung des Jeſaias predigte Stadtpfarrer D. Heſſelbacher⸗Baden⸗Baden vom Er⸗ löſerwillen. Auf den Eröffnungsgottesdienſt folgte der Be⸗ ar üßungsabend im Hotel„Germania“. Im Auftrage des Vorſtandes des Badiſchen Pfarrervereins entbot Stadt⸗ pfarrer Spies⸗ Pforzheim den Feſtgäſten einen herzlichen Willkommensgruß; in pyetiſch⸗humorvoller Weiſe überbrachte Kirchenrat Hiundenlang⸗ Karlsruhe einen Karlsruher Gruß. Für die Grüße dankte Superintendent Kockelke. Nach einer von Privatdozent Pfarrer Dr. Duhm⸗Heidel⸗ berg gehaltenen liturgiſchen Morgenfeier in der Chriſtus⸗ kirche fand im kleinen Feſthallenſaal ein Feſtakt ſtatt, dem etwa 500 Teilnehmer beiwohnten. Superintendent Kockelke legte die Ziele der Pfarrervereine dar und begrüßte dann die Delegierten aus allen deutſchen Gauen, und als Gäſte die Vertreter der badiſchen Kirchenregierung, das Kultusmini⸗ ſteriums, der Heidelberger theologiſchen Fakultät und der Stadtgemeinde. Kirchenpräſident D. Wurth begrüßte die Verſammlung im Namen der badiſchen Kirchenregierung. Der 5 Bananen, 0; Landbutter 200; Weißer Käſe Schulter und Oberſchenkel getroffen wurde. Tauben, geſchlachtet, Pfarrerſtand, in unserer Zeit viel geliebt und viel gehaßt, mäſſe ſich zuſammenſchließen, die kirchliche Einheit verkör⸗ pern, um ſich auch innerlich für ſeine Aufgaben zu rüſten. [Kultusminiſter Dr. Leers wies darauf hin, wie wichtig es ſei, daß in ber Südweſtecke nahe der Grenze alle geiſtigen Führer ſich verpflichtet fühlten, Gegensätze überbrückend, die Einheit⸗ lichkeit des Geiſtes und des Herzens zu hüten und zu pflegen; denn ohne dieſe ſei eine Reichseinheit nicht denkbar. Die ſtaat⸗ lichen Führer müſſen enge Fühlung mit dem Pfarrſtand haben, weil beide das innere Wohl des Volkes im Auge hätten. Oberbürgermeiſter Dr. Finter dankte dem Verband der Pfarrervereine, daß er Karlsruhe aufgeſucht habe. Namens der theologiſchen Fakultät Heldelberg grüßte Kirchen⸗ rat D. Bauer. Zuletzt ſprach der Vorſitzende des Karlsruher Evang. Kirchengemeinderates, Landgerichtspräſident Dr. Dölter namens der Kirchengemeinde einen herzlichen Will⸗ kommengruß aus. Geh. Kirchenrat Profeſſor D. Bauer hielt hierauf einen Vortrag über„Die Eigenart der evan⸗ geliſchen Kreiſe in Baden“. Aus dem Lande Familiendrama * Lörrach, 15. Sept. In dem Vororte Binningen bei Baſel ſchoß die Frau eines dort wohnenden Opern⸗ ſängers auf ihren Mann, der von zwei Schüſſen in 1 Nach dem erſten in das Badezimmer geflüchtet, die Frau brachte ihm aber durch ein kleines Fenſter einen zweiten Schuß bei. Dann richtete ſie die Waffe gegen ſich ſelbſt und ſchoß ſich eine Kugel dicht unter dem Herzen in die Bruſt. Der Grund der Tat iſt in zer⸗ rütteten Familienverhältniſſen zu ſuchen. * ⸗d⸗ Seckenheim, 15. Sept. Die etwa jährige Schülerin Eliſabeth Kegel wurde geſtern abend in der elterlichen Wohnung vermißt, nachdem ſie vorher ein Brüderchen in der Kinderſchule abgeholt hatte. Die beſorgten Angehörigen und Nachbarsleute ſuchten die ganze Nacht auf Wegen und um⸗ liegenden Gärten nach dem Kind ohne jegliches Reſultat. Heute vormittag ſetzte man die Suche auch am Neckarufer fort, da anzunehmen war, daß das Mädchen dort geſpielt haben könnte und tatſächlich konnte es geländet werden. * Freiburg, 13. Sept. Das ſechs Jahre alte Töchterchen eines Landwirts, das ein Einmarkſtück verſchluckt hatte, das in der Speiſeröhre ſtecken blieb, iſt an den Folgen der Verletzung in der Freiburger Klinik geſtorben. — Am Montag verſchied unerwartet in Berlin, wohin er dienſtlich entſandt worden war, Telegraphendirektor Meß⸗ mer im Alter von 51 Jahren. Meßmer war eine Autorität auf dem Gebiete der Fernſprechkabel⸗ und Funktechnik und auf dem Gebiete des Induktionsſchutzes der Fernſprechleitungen gegen Starkſtröme. Um die neueſten Errungenſchaften auf dem Rundfunkgebiete kennen zu lernen, war er zu eine d Lehrgang nach Berlin entſandt worden. Dort raffte eine Blinddarmentzündung hinweg. * Görwihl(A. Waldshut), 13. Sept. Heute vormittag gegen 10 Uhr brach aus bisher noch unaufgeklärter Urſache in dem umfangreichen Anweſen des Landwirts und Zimmer⸗ manns Joſef Maier Feuer aus, das ſich raſch ausbreitete und das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude, die aneinandergebaut waren, vollſtändig in Aſche legte. Das lebende Inventar konnte gerettet werden, während die Fahrniſſe ver⸗ brannten. Der Brandgeſchädigte iſt verſichert. Aus der Pfalz Automobil⸗Blumenkorſo im Ebertpark * Ludwigshafen, 13. Sept. Am Sonntag nachmittag ver⸗ anſtalten Beſitzer und Beſitzerinnen deutſcher Automobile aus der Pfalz und Nordbadens im Ebertparke im Rahmen der Schau deutſcher Erzeugniſſe einen Auto⸗ mobilblumenkorſo mit Schön heitskonkurrenz, wobei für das hochwertige deutſche Auto geworben werden ſoll. Wenn der Hausfrauenbund in Gemeinſchaft mit den Automobilbeſitzern deutſcher Autos der Pfalz und Badens für die hochentwickelte deutſche Automobil⸗Induſtrie eintritt, ſo wird dieſe Propagandaarbeit beſonders bei der werk⸗ tätigen Bevölkerung von Ludwigshafen lebhaften Widerhall finden. Mit dieſer Propagandiſtiſchen Arbeit iſt gleichzeitig ein intereſſanter Automobil⸗Damen⸗Korſo mit Schönheitskonkurrenz verbunden. 5 * Ludwigshafen a. Rh., 14. Sept. Wie der„General⸗An⸗ zeiger“ meldet, hat die Stadt Ludwigshafen ein Ge⸗ lände von 64000 qm an die Kongregation der armen Schulſchweſtern in Speyer verkauft, die den Bau eines Krankenhauſes beabſichtigt. Der Neubau wird in der Maudacherſtraße errichtet. Er iſt auf 2,6 Millionen Mark ver⸗ anſchlagt. * Grünſtadt, 14. Sept. Am Donnerstag wurde der 24jähr. ledige Kaufmann Emil Hütten berger aus Kaiſerlau⸗ tern wegen Betrugs durch die hieſige Poltzei feſtgenom⸗ men. Hüttenberger ſtellte ſich im Pflaſterergeſchäft Gebr. Bayer hier als Gemeindeſekretär Schumacher von Ramſen vor und gab an, mit dieſem wegen Ausführung von Pflaſterarbeiten für die Gemeinde Ramſen verhan⸗ deln zu wollen. iter gab er an, ſein Auto ſei beſchädigt und er ſei in Geldverlegenheit, worauf ihm Bayer 20, aus⸗ händigte. Nachdem er den richtigen Namen des Bürger⸗ meiſters von Ramſen nicht angeben konnte, ſchöpfte Bayer Verdacht und verſtändigte die Zolizei. Hüttenberger wird auch von der Staatsanwaltſchaft Kaiſerslautern wegen Be⸗ trugs ſteckbrieflich verfolgt. Bet der Feſtnahme verſuchte er 155 fliehen, es gelang aber der Polizei ihn wieder ein⸗ zuholen. Schuß war der Mann Elfa-Aufomat 2 — . * Samstag, den 18. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) F. Seite. Nr. 480 Mannheim bekommt wieder eine Radrennbahn Mannheim, bas ſich rühmen kann, den Erfinder des Fahrrades, den Freiherrn v. Drais beherbergt zu haben, iſt ſeit zwei Jahren ohne Radrennbahn, nachdem bie Bahn im Luiſenpark zu einem Spiel⸗ platz umgeſtaltet wurde. Auf dem Papier zwar haben wir eine, ſie iſt eingezeichnet im großen Stadtplan 1927 zwiſchen Riedbahndamm Neckarkanal— Sportplatz Sellweide und Feudenheimer Landſtraße. Die Radsport treibenden Kreiſe Mannheims und Umgebung mit ihrer neu geſchaffenen Spitzenorganiſation, dem Rabrennbahnverein e.., dem der Bund Deutſcher Radfahrer, Radſahrerunton, Arbeiter⸗ Radfahrerbund Solidarität und das Arbeiterſportkartell angehören, haben nunmehr die Abſicht, die alte Tradition Mannheims im Rabd⸗ fahrſport wieber aufleben zu laſſen und für bie Zukunft zu verhin⸗ dern, daß die Mannheimer Rennfahrer ſich genötigt ſehen, die Renn⸗ bahnen in Dudenhofen, Rheingönheim oder die entfernteren in Karls⸗ ruhe und Mainz aufzuſuchen, um bort ihr Können zu zeigen. Der Wegfall der Mannheimer Radrennbahn war aber in leber Hinſicht be⸗ bdauerlich. Die Zeichnung ſoll ein Bilb ber Anlage vermitteln. Wir fügen noch einige Erläuterungen bet:. Die Länge ber Bahn beträgt 388 c m, die Kurvenhöhe 8 m, die Breite 8 m. Die 28 m lange Tribüne bletet Sitzgelegenheit für etwa 1000 Perſonen. Auf dem Tribünenvorraum und auf den Kurven⸗ dämmen iſt Raum für 12 000 Stehplätze, bie letzteren ſtaffelformig übereinander. 10 Umkleidekabinen ſind unter der Tribüne eingebaut, ebenſo Reſtaurattonsräume und ein Raum für die Rennleitung. In einem beſonderen Anbau iſt für den Wirt eine Wohnung geſchaffen. — Die Finanzierung des Baues gilt als geſichert. Sportliche Runoͤſchau Hockeyſpiele Mannheimer Vereine Der T. B. 46 Mannheim trägt am Sonntag einen Klubwett⸗ kampf negen ben Heidelberger H. C. mit 5 Maunſchaften aus.— Die Mannheimer Turngeſellſchaft ſpielt auf ihrem Platze gegen den F. B. Ratſers lautern. Veranſtaltungen Sonntag, den 16. September Theater Nationaltheater: Aida“,.30 Uhr.— Neues Theater im Roſengarten: te fünf Frankfurter“,.90 Uhr. Mannhefmer Künſtlertheagter„Apollo“: Die große Revue:„Freut euchdes Lebens“,.00 Uhr. unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett,.30 Uhr. ichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Die Heilige und ihr Narr“. Schauburg:„Der Unüberwindliche“.— Capitol:„Die rau auf ber Folter“.— Scala⸗Theater;:„Schlachte n⸗ u mmler“.— Gloria⸗Palaſt; EIn Mädel aus dem olke“,— i 1 Palaſt⸗ Theater: Die Weber“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſenm:; 11—8 2— Kunſthalle: 10—1,—5 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch —5 Uhr; Freitog—7 Uhr.— Plauetarium: Vorführung—6 Uhr. Aus den Rundfunk-Programmen Sonntag, 16. September Deutſche Sender 5 Berlin(Welle 489,0) Königswuſtechauſen(Welle 1230) 9 Uhr: Morgenfeier, 11.30 Uhr: Platzmuſtk, 20 Uhr: Oeffentliche Sendeveranſtaltung der Funkſtunde, 22.30 Uhr: Tanzmuſtk. Breslau(Welle 322,8) 20.30 Uhr: Franz Baumann ſingt, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 428,6) 8 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Mittags⸗ konzert, 20.30 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters, dann Tanz. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Kammermuſik aus Rokokozeit, anſchließend: Wiener Tänze. Königsberg(Welle 3083) 20.05 Uhr: Die Oper als Hörſpiel: Euryante, dann Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,8) 20.10 Uhr: Köln: Das Nachtlager v. Granada, Oper in zwei Aufzügen, anſchließend Nachtmuſtk. Leipzig(W. 365,8) 19.30 Uhr: Wagner⸗Abewd, 1 Uhr: Bt. Abend Miinchen(Welle 585,7), Kaiſerslauteru(Welle 277,8) 12 Uhr: Standmuſtk, 16.00 Uhr: Teekonzert, 20.05 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert, 22.25 Uhr: Tanzmuſik. 5 Stuttgart(Welle 379,7) 11 Uhr: Vormittagskonzert, 12 Uhr: Promenadenkonzert, anſchl. Schallplatten, 14 Uhr: Funkheinzel⸗ mann, 17.30 Uhr: Schallplatten, 20 Uhr: Wiener⸗Stunde, 22 Uhr: Bunte Stunde. dam und Eva“. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) Elog. Dank⸗, Buß⸗ und Bettag. Budapeſt(Welle 555,6) 20.50 Uhr: Alte und neue Tanzmuſik, an⸗ ſchließend Zigeunermuſik. Daven try(Welle 491,8) 21 Uhr: Kammermuſtk⸗Konzert. Daventry(Welle 104,3).05 Uhr: Konzert. Malikand(Welle 540) 20.50 uhr: Opernabend: Der Barbier von Sevilla. Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Konzert.. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Heitere Stunde, 21 Uhr: Luſtſpiel. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Abendkonzert des gr. Sinfonieorcheſters. Wien(W. 517,2) 155 RRß•! Die Faſchings⸗ ee, anſchließend Jazzband. 8 15 lich(Welle 588,2) 20.50 Uhr: Bach⸗Kantaten. fadio-Spezlalhaus Gebr. Hettergatt Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Die neueſten Siemens⸗Rundfunkgeräte treffen von der Ber⸗ liner Funkausſtellung ein. Nach dem letzten Stande der Technik ſtellen ſie das Vollkommenſte dar, was auf dem Markt iſt. Prospekte jederzeit bei uns erhältlich. Höchenſchw. Neues aus aller Welt Ungarn Der Ehemann als Lotteriegewinn Auf einen glänzenden Gedanken iſt ein Ungar gekommen, der dem„Budapeſti Hirlap“, einem der bekannteſten Tages⸗ blätter von Budapeſt, einen entſprechenden Vorſchlag gemacht hat. Er ſtellt ſich ſelbſt als einen jungen Mann dar, unter genauer Angabe von Alter, Beruf, Religion und Wohnung und bemerkt, daß er Heiratsabſichten habe. Um dieſe Abſicht verwirklichen zu können, bittet er das Blatt, 10 000 Lotterte⸗ loſe für je 2 Pengös an Frauen und Mädchen zu verkaufen, die ſich einen Gatten wünſchen, wobei er ſo großherzig iſt, beſonders zu bemerken, daß auch Krüppel dabei nicht aus⸗ geſchloſſen ſein ſollen. Von den Einnahmen ſollen dem Blatt 500 Pengös als Erſatz für ſeine Auslagen und weitere 500 Pengbs als Honorar zufließen. Der„Budapeſti Hirlap“ be⸗ merkt dazu, daß der Mann ſicherlich kein ſchlechter Kaufmann ſei. Denn wenn alle 10 000 Loſe verkauft würden, dann blieben ihm immer noch 2000 Pengös übrig, abgeſehen davon, daß er auf ſo billige Art zu einer Frau gekommen wäre. Amerika Eine auf Alkohol brütende Henne Auf der Suche nach verbotenen alkoholiſchen Getränken in einer Landwirtſchaft im Staate Loutſiana entbeckten die Beamten des Prohibitionsdtenſtes ein merkwürdiges Verſteck. Ste waren bereits im Begriff, nach einer fruchtlos verlaufenen Hausſuchung das Lokal zu verlaſſen, als einer von ihnen zufällig durch einen Vorratsraum ging, in deſſen Ecke eine Henne brütend auf ihren Eiern ſaß. Die Henne wurde von dem Mann verſcheucht und dabei kam unter dem Stroh in der großen Kiſte, die als Neſt diente, eine Anzahl Flaſchen mit Abſinth, Gin, Whisky und Wein zum Vorſchein. Wetternachrichten der Karlsruherbanseswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft-] Tem, 5 2 See EN Wind 8 8 druck pera- 8 döbe. Wetter e ee 88 20 1 Rich. Stürt⸗ 4964 Wertheim 1511— 721 5 1 heiter Königſtuhl] 563 766,9 11 17 10 O fleichtf Sab eh. 210 2%„, halbbed. Bad.⸗Bad. 218 765,3 1121 10 SW 7 Dunſt Villingen 780 766,8 10 18 10 0 5 wolkig Felöbg. Hof 1275 639,80 6 11 5 NO ſchw. bedeckt Eadenweil.]— 765,1 19 19 10 SW leicht halbbed, St. Blaſien 780— 10 17 8„ wolkig Das europäiſche Hochdruckgebiet hat durch den Vorſtoß eines Azorenhochausläufers neue Verſtärkung erhalten und reicht heute als langer Rücken vom Ozean über England, Nordſee, Oſtſkandinavien und Skandinavien bis zum Eis⸗ meer. Da der auf dem Feſtland allgemein herrſchende Nord⸗ oſtwind kühle Luftmaſſen aus Nordeuropa heranführt, wird es bei uns vorderhand nicht weſentlich wärmer werden. Aus dem gleichen Grunde wird ſich das noch über Frankreich und den Alpenländern gebliebene und zu den Mittelmeerzyklonen gehörende Teiltief bald auffüllen. Wetterausſichten: Fortdauer des meiſt heiteren und trockenen und tagsüber warmen Wetters. Nachts kühl, mit mit lokalen Frühnebeln. * Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer en G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme.. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Rolitik: H. A. Meißner — Feuilleton: Dr. S. Kauſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Rſchard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil;.. Fates Kircher 5— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Ele. anrufen. wegen Freitag“ freitag mi t E! 80 19 5 sonnab end für Somitag Zigaretten besorgen, aber gute! donnerstag Anprobe Neue Mannheimer Zeitung lelbend-Ausgabe) Samstag, den 18. Septemder 1028 Die Zahl der zeitgemäßen Liebhabereien iſt um eine neue vermehrt worden. Wer in der vornehmen Welt etwas auf ſich hält, muß heute mindeſtens eine, wenn nicht gar mehrere Luxuskatzen ſein eigen nennen. Und wie man ſie hegt und pflegt! In Körbchen mit ſeidenem Lager bringt man die verwöhnten Geſchöpfe unter, füttert ſie mit den teuerſten Leckerbiſſen, der Tierarzt kontrolliert regelmäßig den Ge⸗ ſundheitszuſtand dieſer vierbeinigen Primadonnen, von erſten Künſtlern werden ſie im Bilde verewigt. Aher auch in den breiteren Kreiſen des Publikums be⸗ ginnt das Intereſſe an der„Miez“ merklich aufzuleben. Man läßt ſich den Stolz, Beſitzer eines hervorragenden Exem⸗ plars zu ſein, ſchon oft ein Erkleckliches koſten. Wenn auch bei uns vorläufig noch nicht jene phantaſtiſchen Summen er⸗ zielt werden, wie ſie in England, dem klaſſiſchen Lande der Katzenzucht, durchaus nicht ſelten ſind, ſo ſind doch Preiſe, die in die Tauſende gehen, ſchon gefordert und— gezahlt worden. In den großen Städten finden jetzt regelmäßig Ausſtellungen ſtatt, in denen raſſereine, erleſene Tiere mit genau nach⸗ weisbarem Stammbaum ihren glücklichen Eigentümern oft recht einträgliche Anerkennungen einbringen. Schon die Na⸗ men ſolcher erlauchten Vertreter des Katzengeſchlechtes laſſen erkennen, daß es ſich dabei um Nachkommen berühmter Ge⸗ schlechter handelt. Da hören wir von einem„Bobi von der Noris“, einem der drei Urväter aller weißen Angorakatzen in Deutſchland, ein anderer Kater heißt„Strix⸗Bubo von Neubabelsberg“, ein dritter gar„Prinz von der Friedensau“. Für kraſſe Laien, die von Zuchtdingen gar nichts wiſſen, ſei bemerkt, daß dieſe klangvollen Namen ſich von den Zwingern ableiten, ſo daß ſie den Kundigen ſofort über die Familien⸗ geſchichte dieſer Edelkatzen unterrichten. Die Züchter müſſen viel Mühe und Geduld aufbringen, wenn ſie es zu Spitzenleiſtungen bringen wollen. Infolge⸗ deſſen haben ſich die meiſten von ihnen eine einzige Art als Spezialität auserwählt. Solcher Arten gibt es nun nicht wenige. Der Fachmann unterſcheidet lang⸗ und kurzhaarige und je nach der Färbung weiße, ſchwarze, rauch⸗, orange⸗, ſchildkrötenfarbige und moirierte(geflammte) Katzen. Dazu kommen noch die exotiſchen, nach den Herkunftsländern be⸗ zeichneten Arten. Soll die Katze den höchſten Anſprüchen genügen, ſo muß ſie beſtimmte Schönheitsmerkmale aufweiſen. Die weißen Arten z. B. dürfen keine blauen Augen haben, weil dieſe den Verdacht auf Taubheit nahelegen, obgleich auch Ausnahmen vorkommen. Ganz ſchwarze Katzen ſind ſelten, meiſtens hat das Fell einen rötlichen Schimmer. Die ſogenannte Karthäuſerkatze iſt mehr blauſchwarz und hat langes, dünnes Haar. Die rauchfarbigen oder grauen Arten trifft man am häufigſten in unſeren Gärten und Häuſern an. Ihr Fell iſt meiſt mit ſchwarzen Querſtreifen verſehen, die manch⸗ mal von den Augen bis in die Stirn reichen, wo ſie oft ſelt⸗ ſame Figuren bilden, aus denen man mit gutem Willen ein Monogramm herausleſen kann. Es gibt auch graue oder faſt ganz ſchwarze Katzen, die einen weißen Strich über der Stirn haben. Je ſchwärzer ſie ſind und je deutlicher dieſer Streifen hervortritt, deſto mehr werden ste geſchätzt. Von den exotiſchen Arten iſt wohl die Angorakatze am bekannteſten. Ihr langes, weißes, ſeidenweiches Haar, oft auch mit grauen Farbtönen durchſetzt, verleiht dem Tiere einen feudalen Pelzmantel. Eine andere Langhaarkatze, die Chinchilla, iſt noch wertvoller, aber bei uns bisher wenig bekannt. Ihr Fell iſt rein weiß mit ſilbrig ſchimmernden Spitzen. Die Perſerkatzen zeichnen ſich durch dunkles, ſeidiges Haar und eine Mähne am Halſe aus. Einen eigen⸗ artigen Anblick gewährt auch die ſiameſiſche Tempel⸗ katze mit ihrem rehfarbenen Kurzhaarfell und ihrem Kno⸗ einer der drei Stammväter aller in Deutſchland lebenden Angorakatzen tenſchwänzchen. In ihrer Heimat wird ſie von den buddoͤhiſti⸗ ſchen Prieſtern in ſorgfältiger Zucht und Pflege gehalten. Eine beſondere Klaſſe ſtellen ſchließlich die ſchwanzloſen Katzen von der engliſchen Inſel Man dar. Ganz beſonders geſucht und hochbezahlt werden dreifarbige Spielarten, die äußerſt ſelten vor⸗ kommen, zum Beiſptel mit gelben und braunen oder roten und braunen Flecken auf weißem Grunde. Sicher dürfte es aber züchteriſchem Ehrgeiz, der nichts dem Zufall überläßt, ſondern von ganz genauen Berechnungen ausgeht, bereits in einigen Jahren möglich ſein, der Nachfrage nach dieſen Arten ebenfalls gerecht zu werden. Aehnlich wie bereits ſeit einigen Jahren in England, haben ſich neuerdings auch bet uns die Katzenliebhaber zu Vereinigungen zuſammengeſchloſſen, die eigene Zeitſchriften beſitzen und durch Einwirkung auf die Oeffentlichkeit und die Regierungsſtellen für die Förderung der Katzenzucht und den Schutz ihrer Tiere eintreten. Unter anderem kämpft man ganz beſonders gegen die Abſichten einiger Stadtver⸗ waltungen, die notleidenden Gemeindekaſſen durch eine Katzenſteuer wieder flott zu machen, errichtet Heime für altersſchwache und verlaſſene Tiere und wird vielleicht auch bald Katzenfriedhöfe anlegen, wie ihn z. B. Paris ſchon ſeit vielen Jahren beſitzt. 85 5 a Auch früher hat es bereits Zeiten gegeben, in denen ſich die Katzen beſonderer Wertſchätzung erfreuten. Aber niemals wieder iſt jener Grad von Verehrung erreicht worden, den ſte im alten Aegypten genoſſen. Todesſtrafe erwartete den⸗ jenigen, der eine von ihnen vorſätzlich tötete. Starb die Haus⸗ katze, ſo raſierte man ſich zum Zeichen der Trauer die Augen⸗ brauen ab, balſamierte den toten Liebling ein und ſetzte ihn in der heiligen Stadt Bubaſtis bei, wo man in der Gegenwart viele ſolcher Mumien wieder ausgegraben hat. Sehr aufmerkſam hat man die Katzen auch ſeit jeher bei den Mohammedanern behandelt, die aus dem Leben ihres Propheten folgendes Ereignis berichten: Während der Mit⸗ tagshitze ruhte der Prophet im Schatten einer Palme und neben ihm, im Aermel ſeines Gewandes, eine ſeiner liebſten Hauskatzen. Da weckte ihn die Kunde von einem plötzlich ausgebrochenen Aufruhr. Der Prophet will aufſpringen, er⸗ blickt das Kätzchen und ſchneidet, um es im Schlafe nicht zu ſtören, den Aermel ab, in den es ſich gebettet hat, und nun erſt eilt er, die Empörung zu bekämpfen. Die Mekkapilger führen auch heute noch einen„Katzen⸗ vater“ und eine„Katzenmutter“ mit ſich, die die Aufſicht über die beim Pilgerzug befindlichen„Mäuſelöwen“ zu führen haben. Nach muſelmaniſcher Auffaſſung ſind die letzteren Glückstiere und deshalb werden ſie von den Haremsdamen ſogar vielfach mit goldenen Ohrringen geſchmückt. i Auch in der germaniſchen Götterlehre ſpielt die Katze eine nicht unwichtige Rolle. Hier iſt ſtie das heilige Tier der Freya, der Erd⸗ und Lebensmutter, zu der die Toten kom⸗ men. Ihr zu Ehren trugen die Prieſterinnen mit Katzenfell beſetzte Gewänder. ö Im Mittelalter ziemlich verachtet, weil für ein Werk⸗ zeug finſterer Mächte angeſehen, erwarb ſich die Katze in der Neuzeit unter einigen der berühmteſten Dichter ihre beſten Freunde. Leſſings Kater durfte ſich auf ſeinen Schreibtiſch legen. Als das Tier einſt das geſamte Manufkript ſeines „Nathan“ arg zugerichtet hatte, ſchrieb er geduldig, ohne dem Unheilſtifter ſeinen gewohnten Platz zu entziehen, die Dich⸗ tung von neuem wieder. Der„Kater Murr“ iſt durch E. T. A. Hoffmann unſterblich geworden, und„Hidigeigei“, der ſchnurrende Philoſoph, iſt allen Studenten aus Scheffels feuchtfröhlichen Liedern bekannt. Der Maler Gottfried Mind, der„Katzenraphael“, hat ſeinen Lieblingstieren ſchließlich einen bleibenden Platz in der Kunſtgeſchichte ge⸗ ſichert. Dr. Franz Ortner. Das franzöſiſche Kriegsgericht Landau beſchäftigte ſich am 12. September mit einem Fall, der gerade für die Forſtwirt⸗ ſchaft und das Jagdweſen im beſetzten Gebiet von größtem Intereſſe iſt. Der 28jährige Zigarrenfabrikant Fr. Ernſt Welker aus Zweibrücken war wegen beleidigender Haltung gegenüber einem Angehörigen der Beſatzungsarmee angeklagt. Dieſe beleidigende Haltung wird darin geſehen, daß Welker am 28. Mai dieſes Jahres von einem franzöſiſchen Sergeanten, den er in ſeinem Jagdrevier in Begleitung zweier weiterer Soldaten, die ſämtlich mit Gewehren ausgerüſtet waren, die Angaben ſeiner Perſonalien verlangte, wozu er als Zivil⸗ perſon nicht berechtigt ſei. Die dem Angeklagten zur Laſt ge⸗ legte Tat wird aber nach der Anklageſchrift weſentlich er⸗ ſchwert dadurch, daß Welker aus ſeinem Jagdͤgewehr auf den fliehenden Soldaten zwei Schüſſe abgegeben haben ſoll. Durch einen der beiden Schüſſe ſoll der Mantel des Sergeanten von den Schrotkugeln durchlöchert worden ſein. Bei ſeiner Vernehmung gab Welker an, daß er ſich, nachdem er den Ser⸗ gegnten fünfmal angerufen hatte, gezwungen ſah, einige Schreckſchüſſe abzugeben. Entgegen den Angaben des Sergeanten ſeien die Schüſſe aus einer Entfernung von etwa 440 m abgegeben worden. Es ſei ihm viel daran gelegen, die Perſonalien des Soldaten— daß es ſich um einen Offizier handelte, konnte er nicht ſehen— feſtzuſtellen, da er bereits im Jahre 1924 Beſatzungs angehörige beim Wildern in ſeinem Jagdrevier angetroffen habe. Damals aber habe die franzöſiſche Behörde ſeine Anzeige in keiner Weiſe berückſichtigt. Die beiden anderen Soldaten haben ſich ſofort entfernt. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum er geſchoſſen habe, erklärte Welker, er habe dem Soldaten zeigen wollen, daß in Deutſchlandein Jagbdſchutzgeſetz be⸗ ſtehe, nach dem jeder Pächter und Jäger berechtigt iſt, einen in Ein Zweibrücker Jäger vor dem Kriegsgericht Landau ſeinem Jagdrevier angetroffenen Wilderer, falls dieſer Gerichtszeitung Der Bergwerksaſſiſtent als Heiratsſchwindler Die betrogene Hausangeſtellte „Weniger eines pekuniären Vorteils wegen iſt der 32 Jahre alte Bergwerksunteraſſiſtent Alfred R. als Heiratsſchwindler aufgetreten. R. iſt ſeit dem Jahre 1920 verheiratet und bis⸗ her unbeſtraft. Im Jahre 1925 hatte die Hausangeſtellte Emma G. eine Heiratsanzeige erlaſſen. Der Angeklagte trat ſofort als Hei⸗ ratskandidat auf, ſchrieb dem Mädchen, er ſei Ingenieur in guter Stellung und verſicherte, daß er als Heiratskandidat ernſtlich in Frage komme. Das gleiche ſagte er der Haus⸗ angeſtellten bei der erſten mündlichen Unterredung. Er gab dem Mädchen auch den Rat, die Stellung aufzugeben, weil es ihm nicht paſſe, daß ſeine Braut eine untergeordnete Stellung bekleide. Die G. tat ihrem Bräutigam auch den Ge⸗ nicht freiwillig anhält, durch Schreckſchüſſe zum Halten zu bringen. Welker erklärte nochmals ausdrücklich, nicht auf den Sergeanten gezielt zu haben. Der als Zeuge aufgetretene Sergeant gab an, er ſei in das Revier gegangen, um einige Vögel zu ſchießen, beſtreitet aber, in Begleitung zweier Soldaten geweſen zu ſein. Er habe allerdings ſpäter erfahren, daß am gleichen Tage eben⸗ falls zwei Soldaten angetroffen worden ſind. Welker habe zweimal auf ihn geſchoſſen. Nach dem erſten Schuß habe er ſich herumgedreht und genau geſehen, wie Welker nochmals an⸗ legte und auf ihn zielte. Wieder einige Schritte fortgeeilt, ſpürte er die Schüſſe an den Schenkeln. Verletzt ſei er nicht ge⸗ worden, da das Schrot an dem loſe hängenden Mantel abfiel. Der Zeuge gab zu, im Unrecht geweſen zu ſein, weshalb er ſich auch gleich, als er den Angeklagten kommen ſah, entfernen wollte. Als Entlaſtungszeuge beſtätigte Lehrer Schaber aus Kirkel⸗Neuhäuſel, der gerade um dieſe Zeit ſein angren⸗ zendes Jagdgebiet kontrollierte, daß der Sergeant in Beglei⸗ tung zweier Soldaten geweſen ſei. Der Staatsanwalt ſieht in dem Verhalten des Angeklag⸗ ten ein außerordentlich ſchweres Vergehen der beleidigen⸗ den Haltung. Der deutſche Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Waſielewski, plädierte in aller Form auf Freiſprechung. Das Urteil lautete nach längerer Beratung auf tauſend Mark Geldſtrafe ohne Aufſchub. Eigentümlich in dieſem Falle iſt die Tatſache, daß ber Ser⸗ geant, wie er auch in der Verhandlung zugab, im Unrecht iſt und keine Anzeige ſerſtattete. Der ganze Fall kam ledig⸗ lich dadurch in die Oeffentlichkeit, daß Welker bei der deut⸗ ſchen Polizei den Vorfall meldete. Auf Grund einer Weiter⸗ leitung dieſer Anzeige durch die deutſche Polizei an die fran⸗ zöſiſche Behörde, leitete dieſe gegen Welker ein Verfahren we⸗ gen beleidigender Haltung ein. fallen und verließ die Stellung. Sie begab ſich zu ihren El⸗ bern und dort fand ſich des öfteren der Herr„Ingenieur“ ein. Die zukünftigen Schwiegereltern faßten zu dem Schwiegerſohn volles Vertrauen. Die„Brautleute“ gingen oft aus und machten viele Vergnügungen mit. Das koſtete natürlich Geld — aber das Geld der„Schwiegereltern“. Einmal borgte er ſich von ihnen einen Geldbetrag, um angeblich eine Geld⸗ ſtrafſe zu bezahlen, ein andersmal um Miete zu begleichen. Eine beſondere Bereicherung hatte indes nicht ſtattgefunden, denn er gab den„Schwiegereltern“ ein Fahrrad zum Pfande und machte auch eine kleine Barabzahlung, das Mädchen ſelbſt hatte er mit ſechs Mark angeborgt, die er aber auch zurück⸗ zahlte. Der Hauptſchaden der G. beſtand darin, daß ſie ihre gute Stellung aufgegeben hatte. Bezeichnend für den Charakter des Heiratsſchwindlers iſt der Umſtand, daß er auch mit einem anderen Mädchen, einer Strohhut⸗ näherin, ein gleiches Spiel treiben wollte. Auch dieſer hatte er ſich als lediger Ingenieur genähert und auch dieſem Mäd⸗ chen hatte er die Ehe verſprochen. Aber die Strohhutnäherin hatte das Spiel ſehr bald durchſchaut und dem Schwindler den Laufpaß gegeben. 8 R. ſtand nun wegen Betruges vor dem Großen Schöf⸗ fengericht Breslau. Wenn man ſeinen Angaben hätte Glau⸗ ben ſchenken müſſen, ſo war er der Betrogene und die Haus ⸗ angeſtellte die Betrügerin. Er habe dem Mädchen ſofort reinen Wein eingeſchänkt und die Hausangeſtellte habe ähn ausgenützt. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme konnte aber hiervon keine Rede ſein. Der Staatsanwalt war der Anſicht, daß der Angeklagte trotz ſeiner Unbeſtraftheit, eine empfindliche Strafe verdiene, denn Heiratsſchwindeleten ſeien nun einmal ein gemein gefährliches Delikt. Er beantragte eine Gefängnisſtrafe von dret Monaten. Das Ge⸗ richt berückſichtigte aber, daß R. nur einen geringen pekuniären Schaden angerichtet hatte und daß er unbeſtraft ſei. R. wurde deshalb nur an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängntsſtrafe von 1 Monat zu 240 Mark Geld ſtrafe verurteilt. Automobile und unbewachte Eiſenbahnübergänge Eine für Automobiliſten wichtige Reichsgerichtsentſcheidung In der„Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“ vom 1. September gibt Reichsgerichtsrat a. D. Conrad von einem in einer Strafſache ergangenen Urteil des Reichsgerichts vom 28. Juni 1928— II D 509ſ%8— Kenntnis, in dem folgende Ausfüh⸗ rungen des Berufungsgerichts gebilligt werden: Ein Kraftfahrer läßt die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer acht, wenn er, im Begriff, einen nicht durch Schranken geſchützten Bahnkörper zu überqueren, ſich damit begnügt, in einer Entfernung von 300 bis 400 Meter Umſchau zu halten und nur fahrplanmäßige Perſonenzüge zu beachten, während er verpflichtet iſt, bei Annäherung an den Bahnkörper ſich zuverläſſig zu überzeugen, daß nicht andere Schienenfahr zeuge, z. B. ein Güter ⸗ oder Sonderzug oder eine leerlaufende Ma⸗ ſchine, auf die zu kreuzende Schienenſtrecke zufahren. * 8 Wegen Nichtauslieferung der Invalidenkarte Schaden⸗ erſatz. Die Schadenserſatzpflicht des Arbeitgebers wegen Nichtauslieferung der Invalidenkarte bejaht ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Berlin auf Grund des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung. Händigt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die Invalidenkarte erſt nach Beendigung des Arbeitsverhältniſſes aus und wird die Arbeitslosmeldung des Arbeitnehmers vom Arbeitsamt ohne Vorlegung der Invalidenkarte nicht angenommen, ſo haftet der Arbeitgeber für den Schaden, der dem Arbeit⸗ nehmer durch Nichtbezug der Arbeitsloſenunterſtützung bis zur Einreichung der Invalidenkarte entſteht. § Ungetreuer Geſchäftsführer. Der Geſchäftsführer Bauer vom Konſumverein Wiesbaden wurde von dem Erweiterten Schöffengericht Wiesbaden wegen ſchwerer Urkunden⸗ fälſch ung, Untreue und Betrugs zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 1 Jahr 8 Monaten verurteilt unter Anrech⸗ nung der Unterſuchungshaft von 9 Monaten. Die Summe der Verfehlungen Bauers beträgt 150 000 J. Der Konſumverein erleidet keinen Schaden, da durch Bauers Teilhaberſchaft an einem Weingeſchäft und durch ſeinen Weinbeſitz die Summe gedeckt werden kann. 24 * * * 1 2 4 Samstag, den 15. September 192 Neue Mannheimer Zeitunz(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 4380 an Neſchmocheg des WosseN hrt men zuerst einige Handl gengo-Bleſchsodd.98750 i altem lasse qeföſten hesse. e VJ is gie KI nqe rohre Hersjllösung wird hin. zoqe geben bonn ers wi d/,mÜidsche locker in den Kesse heit die Ap WV Or in jeder Falle o enflches Umrühren ng dahreng des lernen Sie rich Denn isk des Wasche denn sparen Se Kro Dann wird der Wiaseh fee leieht für Sie sein! Geben Sie des notiqe Quantum Persil in Kaltes Wessen leqen Sie die WMGSche hinzu und kochen Sie sie 8 onter qeleqenflichem Umrübren e ihm sI, eine ae eee Viertelstunde. Spùlen Sie n Abkühlen einm D Warm, einmòèl kalt, dann ist lhre Wäsche fedellos sauber. Einmal les vierſel. snes Kochenſassen gend/ worm qann js H je HZ f duch för 855 pf. Als DoppPIP& ef ZU haben. NEIN Doppelpekef reicht für einen miſtelqroßen kesse] vo] MãSche-S- EIMer Leuqe Persil sol immer allein-hHLue ZUSSE- qe DH Hen Werden 10. Seite. Nr. 430 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 18. September 1928 Wenn ich Bürgermeiſter wäre! größeren Beſuch von Vereinen, Kongreſſen uſw. Iſt die Stadt tables Geſchäft ſein muß, Dann würde ich etwas für die Steuerzahler der Leipzig umfangreiche Arbeiten getätigt werden, die Tiere nicht Stadtgemeinde tun. Oftmals haben wir hier in Mannheim mehr in Käfigen, ſondern in Freiheit zu zeigen, wozu unge⸗ iſt der, daß gerade zur Zeit in heuer großes Gelände notwendig iſt. Verſchiedene in der oder ſind die ſtädtiſchen Behörden an dem Empfang beteiligt, Nähe liegende, und Jahrzehnte beſtehende große Garten⸗ dann geſchieht es regelmäßig, daß die fremden Beſucher etabliſſements wurden aufgekauft und müſſen ihre ſofort in Beſchlag genommen, in Autos verpackt zum Be⸗ grüßungslokal im Fluge durch die Stadt gefahren werden. Dann eine Begrüßungsanſprache im Roſengarten oder Schloß. Schnellſte Führung unter Aufſicht und nix wie fort aufs Schiff zur Hafen⸗ oder Rheinfahrt,— oder nach Heidelberg bzw. in die Pfalz, aber jedenfalls: H Raus aus Mann⸗ heim!“ Den Beſuchern wird keine freie Minute gegönnt in dem ganzen Beſichtigungs⸗ oder Beſuchsprogramm, damit ſelbige für ſich in Ruhe und mit Genuß das Mannheimer geſchäftliche Leben und Treiben im Innern der Stadt auch einmal anſehen, ihre Einkäufe bei dem hochentwickelten Mannheimer Einzelhandel tätigen und die verſchiedenen ſchönen Gaſtſtätten einmal beſuchen könnten. Am Samstag war der Reichsſtädtebund mit etwa 700 Damen und Herren in Mannheim. Die ſchwerkämpfende Maunheimer Geſchäftswelt hat nichts davon geſpürt. Wie leicht wären von dem Beſuch ein paar tauſend Mark an Ein⸗ käufen oder ſonſtigen Einnahmen für den Mannheimer Einzelhandel zu erzielen geweſen. Wir haben die Kaufkraft der Pfalz zum großen Teil verloren. Wir haben den Um⸗ ſchlags⸗Verkehr in den Häfen eingebüßt. Unſere Induſtrien ſind nicht voll beſchäftigt. Ueber 13 000 Ermerbsloſe im Kreiſe fallen mit ihren Angehörigen auch als Kaufkraft aus, aber ſtadtſeitig geſchieht nichts, um die Konjunktur etwas zu beleben. Kommen wirklich einmal ein paar Fremde nach Mannheim, ſo müſſen ihnen die umliegenden Schön⸗ heiten angeblich nur gezeigt werden. Anmerkung der Schriftleitung: Zu dieſer im Kern berechtigten Beſchwerde iſt zu bemerken, daß die Aus⸗ flügler des Reichsſtädtebundes mit einem genau feſtgelegten Programm, das nur die Beſichtigung der Stadt vom Auto zuließ, nach Mannheim gekommen ſind. Als die Beſichti⸗ gungen zu Ende waren, hatten auch die Läden geſchloſſen. Wenn die Mannheimer Geſchäftswelt von Kongreſſen Nutzen haben will, dann dürfen ſie eben nicht in Heidelberg oder Ludwigshafen ſtattfinden. Es iſt ja eine alte Forderung, daß durch Kongreſſe und ſonſtige Veranſtaltungen, die viele fremde Gäſte nach Mannheim bringen, mehr„Leben in die Bude“ gebracht werden muß. Der Auguſt war ungewöhnlich ſtill. Der September iſt nicht viel lebhafter. Der Sommerſchlaf dauert wieder ungewöhnlich lange. * „Zoo“ in Mannheim. In Nr. 418 habe ich den in Ihrer geſchätzten Zeitung er⸗ ſchienenen Artikel„Wir müſſen einen Zoologiſchen Garten haben“ mit großem Intereſſe geleſen. Der Mannheimer, der ſich auch als Mannheimer fühlt, hat Recht, wenn er ſchreibt: „Man hört nichts mehr von der Errichtung eines„Zoo“. Dieſe Schuld trifft aber nicht die Tierfreunde, die die Grün⸗ dung eines„Zoo“ erſtreben, ſondern die Schuld liegt an der Bevölkerung ſelbſt. Schon bei den erſten Artikeln vor eint⸗ gen Monaten hätten Briefe an die„NM.“ in Hülle und Fülle kommen müſſen. Aber leider waren es nur Wenige, die ſich hervorgewagt hatten, um ihrer Meinung für und wider Ausdruck zu geben. Da ich auch dem Komitee zur Errichtung eines„Zoo“ angehöre, ſei es mir geſtattet, darauf hinzuweiſen, wie andere Städte zu ihren Tiergärten gekommen ſind: Ich erinnere mich noch daran, wie im Anfang der 7er Jahre in Leipzig der„Zoologiſche“ ins Leben gerufen wurde. Damals hatte Leipzig inkl. der Vororte nur etwa 200 000 Einwohner, alſo weniger als Mannheim heute hat. Unerſchrockene Männer fanden ſich zuſammen, an der Spitze der ſpätere Direktor Ernſt Pinkert, bekamen von der Stadt Gelände, waldreich und am Waſſer gelegen, zur Verfügung geſtellt und legten den Grundſtein zu dem„Zoo“. Obwohl die damalige Anlage nicht der Größe von heute entſpricht, ſo war es aber doch ſchon ein bedeutendes Unternehmen, das der Stadt zur Zierde gereichte und eine große Anziehungs⸗ kraft ausübte. Die Koſten für die Errichtung wurden von einer Geſellſchaft aufgebracht, unter Mithilfe der Bevölkerung. Viele Jahre ſpäter übernahm den Zoo der Gründer, als alleiniger Beſitzer. Erſt durch die Kriegs⸗ und Inflations⸗ jahre konnte das Unternehmen, wie ſo viele andere, nicht mehr gehalten werden. Heute iſt der„Zoo““ im Beſitze der Stadt Leipzig, zu dem ſie, nebenbei bemerkt, recht billig gekommen iſt. Aber bis zum heutigen Tage bildet der„Zoo“ eine Ein⸗ nahmequelle die nicht zu verachten iſt und„ohne Defizit“ arbeitet. Ein Beweis, daß ein Zoologiſcher Garten ein ren⸗ etzt ist die Zeit der Früchte. Heidelbeeren, Brombeeren, Pfirsiche mit Sahne. sind Stachelbeergrütze, rote Grütze, gratze und auch Apfelkompott, wenn sie mit werden. Geben Sie die konzentrierte Glücksklee- Milch statt Sahne, und Sie haben alle diese Genũsse zum halben Preise. Früchte und Kompotte sind mit Glücksklee- Milch schmackhaf. Gläcksklee ist Milch, nichts als Milch, die konzentriert, in luftdichte Büchsen gefüllt und sterilisiert ter und gehaltvoller. orden ist. Statt Sahne“ SlbcksKLEE MIIcHSESEIIScHñATT u. b.., HAuMRBURGU S Wie herrlich schmecken Erdbeeren, Achten Sie immer auf das rot- weiße Etikett. UeKSKILE Pforten ſchließen, um Platz für den„Zoo“ zu ſchaffen. Einwände, daß in Mannheim kein Platz vor⸗ handen ſei, ſind nicht ſtichhaltig. Was wo anders möglich iſt, muß auch in Mannheim möglich zu machen ſein. Wenn der Artikelſchreiber meint, der zweite Luiſenpark wäre dazu geeignet, ſo iſt dem entgegenzuhalten, daß das Gelände ent⸗ ſchieden zu klein iſt. Was hätte es für einen Zweck, einen Miniaturzoo“ zu errichten! Ein großzügiges Projekt wäre es, den geſamten Luiſenpark inkl. der Stadtgärtnerei und dem Rennbahngelände zu nehmen. Aber dieſer Plan wäre ja ſchon von vornherein zum Tode verurteilt. Die Platzfrage iſt vorerſt nicht ſo wichtig. Wichtiger iſt die Geldfrage, denn unſtreitig erfordert die Errichtnug eines„Zoo“ Sum⸗ men von Millionen. Der vorerſt noch kleine Tierfreunde⸗ kreis muß ſich bedeutend vergrößern, er muß die große Maſſe zunächſt für die Sache intereſſieren und großzügige Propaganda entfalten. Dazu iſt aber erforderlich, daß ſich Männer finden, die ernſtlich gewillt ſind mitzuarbeiten, daß mit einem greifbaren Projekt in abſehbarer Zeit an die Oeffentlichkeit herangetreten werden kann. Nur mit zäher Energie und unerſchütterlicher Ausdauer kann es erreicht werden, daß Mannheim doch noch ſeinen„Zoo“ erhält, zur Freude der Kinder und Erwachſenen. Ein Tierfreund 51 Ein Wunſch Leute, die vor 2 Uhr nachts nicht ſchlafen wollen, müſſen in Zukunft nach der Lindenhofſtraße zwiſchen Eichelsheimer⸗ und Windeckſtraße ziehen. Hier braucht um dieſe Zeit nie⸗ mand Angſt zu haben, daß er gegen ſeinen Willen einſchläft. Sobald der Abend kommt, beginnen die Konzerte, ausgeführt von Grammophonen und elektriſchen Klavieren, begleitet von dem Geſang der Gäſte. Dazwiſchen ſchallen die Dispute, die oft ſehr laut werden. Es wäre dies lange nicht ſo ſchlimm, wenn die Fenſter geſchloſſen würden. In der Nacht zum letzten Samstag ertönte ſogar Blechmuſik. Kaum iſt die Mu⸗ ſik verſchmerzt, ſo raſen die Motorräder durch, ſodaß man wieder erſchreckt. Andere begannen ſogar vor 6 Uhr morgens mit Dacharbeiten und zwar ſo laut, daß die Nachbarn ans Fen⸗ ſter kamen und ſchimpften. Noch ſchlimmer kam es in der Nacht zum letzten Sonntag. Es war geradezu furchtbar. Plötz⸗ lich um 12 Uhr war eine Prügelei und Schimpferei auf der Straße, ſodaß man aus dem Schlaf erwachte und ans Fenſter rannte. Im Nu waren alle Fenſter beſetzt. Endlich kamen Schutzleute und ſorgten für Ruhe. So abwechflungsreich dieſer Straßenzirkus ſein mag, ſo unerwünſcht kommt er denen, die die Nacht zur Ruhe brauchen. Mehr Rückſicht, Ein Ruheſuchender. * Verkehrte Sparmethode bei der Poſt! Dieſer Tage kaufte ich mir an der neu eröffneten Filial⸗ poſt in der Mittelſtraße ein Poſtanweiſungsformular und gab es einige Minuten nachher geſchrieben dem Beamten zur Ein⸗ zahlung zurück. Doch dieſer erklärte mir, daß bei ihnen keine Einzahlungen gemacht werden können. Verwundert ob dieſer Auskunft begab ich mich in das mir nächſtgelegene Poſtamt in der Jungbuſchſtraße. Da es auf dem Wege hierher in⸗ zwiſchen 12 Uhr geworden war, prangte zu meinem Empfang das Schild:„Von 12—3 Uhr geſchloſſen.“ Voll des Lobes über dieſe„wohlweiſe“ Einteilung ſuchte ich nun die Haupt⸗ po ſt auf. Und hier erſt hatte ich das„Glück“, nachdem ich die übliche Schalterpolonaiſe abſolviert hatte, meine Poſtan⸗ weiſung, die ich ſeit einer Stunde in den Händen trug, unter⸗ zubringen. Es wäre mir nun von Intereſſe zu erfahren, was ſich der Oberpoſtdirektor wohl dabei gedacht haben würde, wenn es ihm als Privatmann ſo wie mir, ergangen wäre! Daß ein derartiger Zuſtand für Mannheim unwürdig iſt, braucht nicht näher illuſtriert zu werden. Da draußen auf jeder Landpoſtſtelle jede alte Frau Einzahlungen abfertigt, iſt es geradezu unerhört, daß im Poſtamt Mittelſtraße zwei etatsmäßige Beamte ſitzen, die keine Einzahlungen betätigen dürfen, aber infolge ihrer beſchränkten Annahmeberechtigung auch nicht voll beſchäftigt ſind. Mit Errichtung der Filialpoſt Neckarſtadt wollte man einem längſt gehegten Bedürfnis des 25 000 Einwohner zählenden Stadtteils gerecht werden. Mit der Ausgeſtaltung in der jetzigen Art iſt dem dortigen Publikum in keiner Weiſe gedient. Baldige Abhilfe tut dringend not! R. Man muß auch auf die Radfahrer Rückſicht nehmen! Zu den in letzter Zeit wiederholt behandelten Verkehrs⸗ problemen möchte ich mir auch eine Anregung geſtatten. Vom Antilärmverein halte ich nichts, da dieſer niemals irgendwelche Vollmachten zum Einſchreiten erhalten wird. Wenn die Polizei weiter ſo vorgeht, wie in den letzten Tagen, geht es auch ohne Antilärmverein. Nur ſollten ſich dieſe Kontrollen nicht auf die Peripherie der Stadt und nicht auf die Tages⸗ oder Abendſtunden beſchränken. Die hauptſäch⸗ lichſten Ruheſtörer werden davon nämlich nicht betroffen, da dieſe ſich nur im Stadtinneren und erſt bei Schluß der Wirt⸗ ſchaften bemerkbar machen. AlsBeiſpiel führe ich den Luiſenring an, der mit gleichzeitigem maſchinengewehrähnlichem Ge⸗ knatter nachts meiſt in der Zeit zwiſchen 12 und 3 Uhr als Rennbahn benützt wird. Dabei ſind aber dieſe Radau⸗ brüder immerhin ſo ſchlau, auf dem Weg von Jungbuſch nach Friedrichsbrücke, ſo etwa bei K 2 das Geknatter einzu⸗ ſtellen, weil ſie in der Nähe der Friedrichsbrücke Poltzet ver⸗ muten. Nächtliche Streifkontrollen in dem Stadt⸗ inneren dürften alſo das Richtigſte ſein, um dieſe Ruhe⸗ ſtürungen zu verhindern. Ganz angebracht iſt auch die Abſicht der Polizei, ſich auch mal die Radfahrer näher anzuſehen. Ich ſelbſt bin ſeit 32 Jahren Radfahrer und kann mich rühmen, in dieſer Zeit nicht ein einziges Mal mit der Polizei in Konflikt geraten zu ſein. Aber hier ich einen Mißſtand hervorheben, der im Intereſſe des Radfahrers unbedingt behoben werden muß. Dies iſt das Abſpringen von der Straßenbahn während der Fahrt. Dieſe Unſitte iſt insbeſondere an der Friedrichs brücke eingeriſſen, wo gleich Maſſen⸗ abſprünge zu verzeichnen ſind, ſeit die Halteſtelle von der Brücke nach K 1 verlegt wurde.(Hauptſächlich in den Nach⸗ mittagsſtunden). Der von der Brücke kommende Radfahrer muß ganz richtig wie an jeder Halteſtelle auch bei K 1 warten, bis die Paſſanten aus⸗ bezw. eingeſtiegen ſind. Nun ſollte aber die Polizei veranlaſſen, daß auch die Straßenbahnpaſſanten mit dem Ausſteigen warten, bis ſie an der Halteſtelle angelangt ſind. Das tun dieſe aber nicht, ſie fangen ſchon am Ende der Brücke an, abzuſpringen und dies wird über die ganze Breite der Ringſtraße fortgeſetzt, ſodaß die Radfahrer, die vor der Halteſtelle die Elektriſche überholen möchten, entweder zurück⸗ bleiben müſſen oder einen Zuſammenſtoß mit den herab⸗ ſpringenden Fahrgäſten, die in dieſem Falle berechtigten An⸗ ſpruch auf den Straßen verkehr machen, zu befürchten haben. Hier müßte gerade an der Friedrichsbrücke bie Polizei Abhilfe ſchafſen, ein oder zwei Beiſpiele und der Unfug würde ſofort aufhören. Wenn hierzu noch eine Verfügung käme, daß Hunde im Stadtinneren unbedingt an der Leine geführt werden müſſen, dann wäre hinſichtlich Verkehrsſicherheit wieder manches gewonnen. Frei umher⸗ springende Hunde gefährden den Verkehr und können in kleinen Gebirgsdörfern noch geduldet werden, aber nicht in verkehrsreichen Straßen einer Großſtabdt. Gerade hatte ich dieſes Schreiben zur Poſt gebracht, als ich folgendes Erlebnis hatte: Ich fahre mit meinem Fahrrad vor⸗ ſchriftmäßig rechts, etwa 1,5 Meter vom Randſtein. Unge⸗ fähr 100 Meter vor mir ſehe ich ein entgegenkommendes Auto, das auf meine Seite kommt und am Gehweg anhält, alſo wohl auf meiner Seite, aber entgegengeſetzt zu meiner richtigen Fahrtrichtung. Nicht genug damit, geht plötzlich die rechte Türe des Autos auf und die Inſaſſen beginnen aus⸗ zuſteigen, alſo nicht nach dem Gehweg, ſondern nach der offenen Straße. 1. Verkehrsſthrung: Kreuzung der Straße von rechts nach links; 2. Verkehrsſtörung: Ausſteigen nach der Straßenverkehrsſeite; 3. Verkehrsſtörung: Noch⸗ malige Kreuzung der Straße von links nach rechts. Es ſollte angeordnet werden, daß das Vorfahren und Anhalten am Gehweg nur in der Fahrtrichtung und das Ausſteigen nur nach der Gehwegſeite erfolgen darf. N. G. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizink⸗ ſcher und Auſwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. G. J. In dieſem Falle müſſen Sie ſich an das Wohnungsamt ſelbſt wenden, da ſich die Vergütung nach den einzelnen Fällen richtet. M. H. Auf unſerer Geſchäftsſtelle können Sie ſich aus dem Zeitungskatalog die gewünſchten Adreſſen der londwirtſchaftlichen Zeitſchriften herausſchreiben. F. J. Waldhofſtr. Erkundigen Sie ſich bei der Flügſchule in Böblingen bei Stuttgart. ae Wie köstlich Apſelmus, Apfel- Sahne serviert * 1 8 1 * 1 4 Samstag, den 18. September 1928 (Abend⸗Ausgabe 11. Seite. Nr. 480 Wihelm Bach 10 Wohlſeahüispfarrer Else Bach ged. Muller Vermählfe Nannhelm, G 2, 7e) 13. Sepfember 1928 —— 5 ae— Von der Reise zurück 8 Dr. Scheffer Frauenarzt 9556 9 N Dr Handelsregiſtereinträge vom 13. September 1928: Oöeon⸗Großvertrieb mit beſchränkter Haf⸗ kung, Naunheſm. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 1. September 1928 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unt ift der Vertrieb der Odeon⸗ zindſtröm⸗Konzerus, beſonders raten, Platten und Zubehör. apital beträgt 20 000.⸗Mark. Room-I uberuus g PP c Familia, i „Reform“, Sie verlängert ſich jedoch um ein weiteres Jahr, wenn nicht mindeſtens 6 Monate vor Ablauf der Vertragszeit durch einen Geſellſchafter die Geſellſchaft ſchriftlich gekündigt wird— und ſo fort von Jahr zu Jahr. Jeder Geſellſchafter iſt ſelbſtändig zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt, auch wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft finden in und audi leistet. Hax. 1 mungen! Misscnschalenes Sdlachlen „Dis„Camæliu“- Nefotmbinds ist eins lAchlehne Verefnſgung dor wissen- sgfftlohen and praise Forderungen der modernen Gsujdäbeltsishire und des alſtaglicten Lebens für æins Dams in der n Beruf, au Reisen und in dat Eeselischafl. Deshalb perdient dis Camelia. Nejormbinde mit vollam und uneinge- Schrdnętem edit dis stolas Bekeldinung Gesundleff, dem ohlbefinden, dem Schön- Heifssijnn und dor Bassitigung aller duſßbatan und Unpòßblici beiten norzüglicis Dienste Nan hüte sich vor minderwertigen Nachah- Denn nur„Camelia“ ist„Camellia“ Mech pruͤcinge Nsche n Sumlidbir Sai Die strahlende Frische einer Sunlicht- Wasche beweist immer wieder: mit reiner Sunlicit Seife waschen ist die beste umd schonendste Wasdunethode. 5 Selbsttätige E Waschmittel sind meist scharf und greifen Ihre schòne Wasche an. Die Wissenschaft be⸗ stätigt dies. Seit vierzig Jahren ziehen Millionen Hausfrauen die reine Sunlicht Seife jedem anderen Waschmittel vor, weil sie die weibe Wäsche so leicht und scho- nend reinigt und die bunten Sachen so frisch und klar macht. Sunlicdit über die amenbinge„eamena“: well disse Frauenbinds der mancher innaten Besdimerden Doppelstück.. 40 Plg. Großer Würfel V Pfg. Hofrat Proſæssor Dr. med. der Neuen Badiſchen Landeszeitung in Mann⸗ heim ſtatt. Geſchäftslokal: O 3. 9. Rheiniſche Papiermanufactur Hermann Krebs Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Die Pro⸗ kura des Julius Härle iſt erloſchen. Julius Härle, Mannheim, iſt zum ſtell vertretenden Vorſtandsmitglied beſtellt. 10² Eine verblüffend einfache Befestigung ermöglicht der neue„Camelia- Gürtel“ mit versilberten Spangen.— Ges. gesch. Regulieren der Bindenlänge ganz nach Be- lieben. Daher wunderbar anschmiegend und angenehm im Tragen. Amtsgericht Mannheim F. G. 4. 100 Tafelbesfecke? mit ſtärkſter Reinſilberauflage. Jedes 1 Stück trägt den Stempel K. H. 90. 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Angebote unter G B 72 an die Ge⸗ amzei 2 155 tlie Käufer heranziehen ö ſchäfts telle dieſes Blattes, 318 1 9 Wieder ging ein Sommer ins Lend. Während mit dem nahenden Herbste die Natur beginnt ein neues Kleid an- zulegen, ziehen in unseren Node- Abſeilungen die ersten Neuheilen für die kommende Soson ein. Es wird für Sie angenehm und interessant sein, in un- Seren Schaufenstern und Ab- teilungen die neuen Herbstmoden anzusehen.— Vielleicht pro- bieren Sie dieses und jenes, es wird Sie gut kleiden. Alles wos wir blelen ist, wie immer, bekanm gut und billig F 12. Seite. Nr. 43 (( Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8 Samstag, den 15. September 1928* Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche Das Konjunktur⸗Rätſel— Der Elufluß der Ernte— Eine neue Preiserhöhungswelle— Die Börſenwoche Die Beurteilung der Konjunkturentwicklung iſt noch immer nicht einheitlich. Zweifellos machen ſich in der ganzen Welt Anzeichen einer Konfunkturſenkung bemerkbar, doch treten auch bereits wleder Momente auf, die gewöhnlich eine Aufwärtsbewegung einzuleiten pflegen. Nach den vielen Jahren der Hochkonjunktur ſcheint ſich jetzt ein tatſächlicher Abſtieg noch nicht vorzuberetten, vielmehr dürfte es ich vorläufig nur um eine gewiſſe„Atempauſe“ handeln, die dagu benutzt wird, für einen weiteren Aufſtieg neue Kraft zu gewinnen. In dieſer Anſicht muß man umſo mehr beſtärkt werden, als die feſte Haltung ber Eiſen⸗ und Stahlmärkte einen Beweis dafür liefern, daß der Geſchäftsgang in der verarbeiten⸗ den Induſtrie noch nicht ſo ſchlecht ſein kann, wie er vielfach dargeſtellt Wird. Wenn auch der Verlauf der Leipziger Herbſtmeſſe im allgemet⸗ nen zu wünſchen übrig ließ— hierbei ſpricht vielleicht auch die immer mehr an Boden gewinnende Anſicht mit, daß eine Jahresmeſſe vollauf genügt—, ſo iſt doch bemerkenswert, baß gerade auf dem Gebiet der Technik zahlreiche neue Verbindungen mit dem Ausland angeknüpft und auch im Exportgeſchäft viel neue Kunbfthaft, beſonders in Ueberſee, gewonnen wurde, was die Hoffnung auf eine Erwei⸗ terung des deutſchen Fertigwarenexportes berechtigt erſcheinen läßt, wie ja auch bisher ſchon der Fertigwarcgexport eher eine Zunahme zeigt. Ein ſcharfer Abſtieg der Konfunktur wird auch durch die außerordentlich günſtige Ernte nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt, hintenangehal⸗ ten werben. Beſteht doch für Deutſchland dadurch die Möglichkeit, in den kommenden Monaten die Getretbe⸗Importe weſentlich einzu⸗ ſchränken, und damit die Handelsbilanz aktiver zu geſtalten. Um welche Beträge es ſich hierbei handelt, geht baraus hervor, daß die Weizeneinfuhr ſich durchſchnittlich auf 2 Mill Tonnen mit einem Werte von etwa 400 Mill./ belief. Die gute Ernte ſteht aber auch mit der einheimiſchen Induſtrie in einer anderen engen Wechſel⸗ beziehung. Die Landwirtſchaft iſt in der Lage, ihre Beſtellungen auf Maſchinen, Traktoren uſw. bedeutend zu erhöhen, was ſchon jetzt darin in Erſcheinung tritt, daß die Fabriken landwirtſchaftlicher Ma⸗ ſchinen im Gegenſatz zu den anderen Unternehmungen dieſes In⸗ duſtriezweiges recht gut beſchäftigt ſind. Indirekt wirkt ſich die gute Lage der Landwirtſchaft auch auf alle anderen Zweige von Handel und Inbuſtrie aus. Das weſentlichſte Mittel zur Hebung des Abſatzes bleibt dings immer eine Senkung der Preiſe zu ber ſich aber Handel und Induſtrie nur ſchwer verſtehen können. Im Gegenteil hat es faſt den Anſchein, als ob die Preiswelle unter dem Einfluß ber Erhöhung der Etſenbahn⸗Tarife nach oben gehen will. So hört man, daß Bauſtoffe, Zement und andere Artikel bereits im Preiſe erhöht worden ſind, wie auch die Eiſeninduſtrie. der Koh⸗ lenbergbau und die Kali⸗Induſtrie gleichfalls ſchon Vorfühler nach dieſer Richtung hin ausgeſtreckt haben. Sollten die Verſuche, die Preiſe allgemein heraufzuſetzen; gelingen, ſo würde dies eine Gefahr für die Konjunkturentwicklung bedeuten und einen neuen Aufſtieg verhindern. Für die deutſche Induſtrie könnte dies umſo verhäng⸗ nisvoller ſein, als ſich Anzeichen einer Konjunkturbeſſerung ſtändig mehren. Auch dort macht ſich die gute Ernte ſchon jetzt in einer, wenn auch vorläufig nur langſamen, Hebung des geſamten Geſchäftsganges bemerkbar, von dem vor allem die großen Waren⸗ und Verſandhäuſer ö profitieren. Einer ſtärkeren Konjunkturbelebung ſtehen in Amerika noch immer die aller⸗ Geldmarktverhältniſſe entgegen, doch hofft man nach den übereinſtimmenden Berichten maß⸗ gebender Finanzkreiſe, daß in den nächſten Monaten auch hierin ein Wandel zum beſſeren eintritt. Dies um ſo mehr, als ja die bedeuten⸗ den flüſſigen Mittel, die der Landwirtſchaft zur Erntebewegung jetzt zur Verfügung geſtellt ſind, über kurz oder lang wieder zurückfließen und den anderen Zweigen der Volkswirtſchaft zugute kommen wer⸗ den. Eine ähnliche Entwicklung dürfte auch in Deutſchland der Geld⸗ markt nehmen. Der bevorſtehende Quartalsultimo dürfte allerdings noch große Erforberniſſe an die Banken ſtellen, bie ihnen aber vollauf gewachſen ſein werden, da ſchon lange Vorſorge für dieſe Bebürfniſſe getroffen worden ſind. Immerhin wird die Induſtrie auch weiterhin mit hohen Zinsſätzen zu rechnen haben, wozu noch die als Folge der allgemeinen Erhöhung des Großhandelsindex auftretenden neuen Lohnforderungen der Arbeiterſchaft kommen. Handelt es ſich um den Beginn einer neuen Auſwärts⸗ bewegung oder nur um ein ſpekulatives Strohſener? Dieſe Frage beſchäftigt nach der plötzlichen Beſeſtigung, die in der Mitte der letzten Börſenwoche eintrat, die Börſenkreiſe. Der Beginn der Börſenwoche hatte unter verſchiedenartiger Tendenzbelaſtung ge⸗ ſtanden: zunächſt bedeutete die Ahweſenheit einer großen Zahl von Bankvertretern und Bankiers, die an der Kölner Bankierstagung tetlnahmen, eine Erſchwerung des Geſchäftsverkehrs, die angeſichts der ohnehin ſchon kaum überbietbaren Umſatzarmut eine Rolls ſpielte. Der jähe Kurseinbruch am Markt der Reichsbankanteile brachte ber Tagesſpekulation beträchtliche Verluſte, zu deren Deckung ein ge⸗ wiſſes Entlaſtungsbedürfnis nur natürlich war. Zu dieſen beiden Momenten trat noch der außenpolltiſche Druck von Geuf her, auch die Börſe geneigt ſchien, die Entgleiſung Briands nicht allzu tra⸗ giſch zu nehmen. Immerhin iſt es bemerkenswert, ein wie hohes Maß von Widerſtandskraft das Kursniveau trotz troſtloſer Geſchäfts⸗ ſtagnation— an einem Tage fielen nicht weniger als 60 erſte Kurs⸗ notizen aus— bewahrte. Dieſes Beharrungsvermögen der Kurſe war wohl hauptſächlich aus der Abneigung der Bankenkundſchaft gegen Effektenverkäufe zu erklären, eine Haltung, die allerdings noch weit davon entfernt war, um in das Gegenteil umzuſchlagen. Der Berufsſpekulation blieb es nicht verborgen, daß das Tendenzbaro⸗ meter der Börſe eher nach oben als nach unten zeige. Medio überwunden, der Tagesgeldmarkt täglich flüſſiger und eine weitere Beruhigung über die außenpolitiſche Situation eingetreten war, als ferner die Newyorker Börſe dank etwas ermäßigter Tages⸗ geldſätze von einer ſtarken Hauſſewelle erfaßt wurde, trat um die Wochenmitte ein kräftiger Tendenzumſchwung auch an der Berliner Börſe ein. Schon vorher hatten ſich Reichsbank⸗Anteile infolge von Deckungs⸗ käufen voretliger Fixer ſowie weiteren beträchtlichen Käufen der alten Auslandsintereſſenten wieder nennenswert zu erholen ver⸗ möcht. Als nun Form und Art der Wiedergabe der Schacht'ſchen Stellungnahme zur Hauſſe der Reichsbank⸗Anteile aus dem Munde des Reichsbankpräſidenten ſelbſt eine Abſchwächung erfahren hatten, ſprang der Kurs der Reichsbank⸗Anteile innerhalb einer Börſe wieder um 10 v. H. in die Höhe. Eine weitere Hauſſebewegung erfuhren Berliner Handels⸗Anteile, da ſich die Gerüchte über eine beabſichtigte Kapitalserhöhung bei dieſem Inſtitut hartnäckig erhtelten. Dieſe bei⸗ den Bewegungen leiſteten dem geſamten Bankaktienmarkt Schritt⸗ macherdienſte, ſodaß vor allem Danatbank, Deutſche und Dresdner Bank mehrprozentige Kursgewinne erzielten. Zur Belebung der Elektrizitätswerte, vor allem von Siemens u, Halske, A. G. G. und Bergmann, trugen auch Meldungen bet, wonach zwet erſte Newyorker Emiſſionshäuſer an den ſchwebenden internationalen Elektro⸗Ver⸗ truſtungsprojekten Intereſſe genommen hätten. Die Kursſteigerung von Färben ⸗Aktien kamen auch Oberkoks und Rütgerswerke zugute, wobel wieder die Erwartung einer neuen Benzinpreiserhöhung eine Rolle ſpielte. Die Erwartung wichtiger Transaktionen der großen Kaltkonzerne ſowte die weiter günſtige Kaltabſatzentwicklung führten zu neuen Kursſteigerungen am Kalimarkt. Auch der Montan⸗ und Schiffahrtsmarkt blieben hinter der allgemeinen Bewegung, wenn auch im geringeren Maße, nicht zurück, erſterer angeregt durch die Er⸗ höhung der Exportpreiſe für Walzdrahterzeugniße, letzterer im Hin⸗ blick auf den Beginn des Abſchätzungsverfahrens für die ſequeſtrier⸗ ten Schiffe. Die Aufwärtsbewegung blieb aber nicht nur auf die gro⸗ ßen Terminwerte beſchränkt, ſondern griff auch auf alſe Spezial⸗ märkte über, ſodaß auch Zellſtoff⸗ und Spritwerte, von Warenhaus⸗ aktien namentlich Karſtadt lauf beſſere Anleiheausſichten), Deſſauer Gas, Jultus Berger, Schubert u. Salzer, Deutſche Linoleum und Svenska zum Teil beträchtliche Kursſteigerungen erzielten. B. G. H. 1 Aus der ſaarländiſchen Glſeninduſtrie. Aus Saarbrücken wird uns gemeldet: Das Neunkircher Giſenwerk vorm. Gebr. Stumm errichtet zurzeit eine moderne Koksanlage mit 80 Foksöfen, wodurch die bisherige Zahl erheblich übertroffen wird. Die Oefen werden 5 Meter hoch und beinahe ganz mechaniſch unter⸗ halten; Auffeuerung, Regulierung der Titren und Löſchung geſchehen automatiſch. Die Unterhaltung beanſprucht nur die Hälfte der bis⸗ herigen Arbeiterzahl. Die Anlage, deren Bau etwa 2 Jahre er⸗ fordert, wird von der Firma Still in Recklinghauſen ausgeführt. Gleichzeitig werden 115 Wochen energiſch die Abſchachtungsarbeiten für die Errichtung einer neuen Gteßerei vorgenommen. Ferner wird im Sinne der Rationaliſterung des Betriebs, zurzeit eine mo⸗ derne Seilbahn von den Hochöfen bis zur Koksanlage gebaut. wenn Als daher der * Lelpziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck u. Co. AG. in Leipzig.— Vorjahrsdividende. Wie verlautet, hat das am 30. Sep⸗ tember abſchließende Geſchäftsfahr 1927/28 einen befriedigenden Verlauf genommen, ſodaß mit einem ähnlichen Ergebnis wie im Vorfahr(10 v..) zu rechnen iſt. Die Umfätze halten ſich un⸗ gefähr auf Vorfahrshöhe. „ Petroleumforſchungen im Elſaß. Dem Induſtrlellen Sam ille Simonin und dem Landwirt Oskar Walter in Sundhauſen wurde von ber elfäſſiſchen Regierung die Ermächtigung gegeben, während zweier Jahre Nachforſchungen nach etroleum in den Gemeinden Artolsheim, Binderheim, Boeſenbieſen, Diebolsheim, Hilfenheim, Seeſenheim, Schwobsheim, Sundhauſen und Witttsheim anzuſtellen. 16 Verwertung eines deutſchen Photo⸗Patentes in der Schweiz. In der Kantonhauptſtadt Glarus wurde unter der Firma Photo⸗ chrom A. eine Geſellſchaft gegründet, die die deutſchen Wolff⸗ Heldſchen Patente auf dem Gebiete der Farbenphotographſe und der Kinematographte in natürliche Farben in der Schweiz verwerten will. Dem Verwaltungsrat gehören an Ing. Emil Wolff⸗Heide und Ingenleur Johann Szemzo, beide in Berlin. Börſenberichte vom 13. September 1928 Mannheim ſtill und behauptet Am Wochenſchluß war die Börſe geſchaftslos, wozu auch der tsraelitbehe Feiertag weſentlich beitrug. Die Kurſe wieſen keine Veränderungen auf. Etwas FIntereſſe beſtand für Südd. dle auf 140 anzogen. Am Kaſſamarkt waren Bank⸗ und Bra: i⸗ werte unverändert, von Verſicherungsaktien waren Bad. Aſſekuranz etwotzz höher gefragt und Mannh, Verſicherung wurden 1 Punkt höher mit 148 gehandelt. Von Induſtrieaktlen lagen Farben und Deutſche Linoleum ſchwächer. Bei Gebr. Fahraktlen mußte der Kurs mangels Jntereſſes geſtrichen werden. Mhm. Gummi gingen wieder mit 25 v. H. um. Frankfurt geſchäftslos An der Samstagsbörſe herrſchte infolge des israelltiſchen Feler⸗ tages ber ſehr ſchwachem Börſenbeſuch naturgemäß große Geſchäfts⸗ ſtille. Der Orbreeingang war weiter äußerſt gering und auch ſonſt lagen neue Anregungen kaum vor. Nennenswerte Kursverände⸗ rungen traten nur vereinzelt ein und die erſten Notierungen lagen gegen die geſtrige Abendbörſe metſt knapp behauptet. Etwas größere Umſätze kamen in! 8 zum Wochenſchluß 2, Scheideanſtalt blieben auf dem erhöhten Kursſtand behauptet. Gerüchte von einer bevorſtehenden Kopitalerhöhung erhielten ſich. Bis jetzt war aber weber eine Beſtätigung noch ein Dementi von der Verwaltung zu erlangen. J. G. Farbeninduſtrie eröffneten knapp behauptet. Am Montanmarkt gaben Gelſenkirchen 1 v. 8. nach. Banken lagen um Bruchteile eines Prozent niedriger. Am Elektromarkt waren Aldch, und Felten geringfügig gedrückt. Deut⸗ ſche Anleihen lagen geſchäftslos, ebenſo ouslündiſche Renten ſtill. Im Verfauf blieb die Haltung im allgemeinen geſchäftslos, Reichs, bank konnten erneut 1,25 v. H. anziehen; auch Scheideanſtalt waren 1 v. H. gebeſſert. Der Geldmarkt war wenig verändert; läglſches Geld 6,5 v. H. Am Deviſenmarkt naunte man im Ufanerverkehr London gegen Kabel Newyork mit.8505, Paris mit 124,19, Mafland 92,73, Madrid 29,98 und Holland 12,09. Berlin geſchäftslos im Zeichen faſt völliger Geſchäftsloſigkeit, Publikumsorders waren nicht eingegongen. Mit Ausnahme der Nachrichten aus Genf, die eher günſtigere Beurteilung fanden, lagen Anregungen nicht vor. Der unregelmäßige Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe ſowie der ruhige Verlauf des Londoner Marktes mahnten zur Zurückhaltung. Die erſten Notierungen brachten gegen geſtern Abweichungen, die nach beiden Seiten 2 v. H. nirgends übetſchritten. Auch im Ver⸗ laufe konnte das Geſchäft ſich nicht beleben, Beachtung fanden lebig⸗ lich Bankwerte und zwar vor allem Reichsbank, die einen dreipro⸗ zentigen Kurcgewinn verbuchten. Etwas regeres Geſchäft entwickelte ſich noch in Adlerwerken, die nach dem Ertfnungskurs von 189 im Verlaufe zunächſt bis auf 136 anzogen, später indeſſen wieder auf 184 zurückgehen mußten. Am Markte für Tagesgeld war eine leichte Verſtelfung erkennbar, anſcheinend im Zufam menhang mit heute fälligen größeren Einzahlungen. Der Satz ſtellte ſich auf—8 v. H. Munatsgeld lag dagegen unverändert, 8,259,250 v. H. Warenwechſel ſtellten ſich auf etma 7 v. H. Anlethen lagen ruhig, Ausländer ge⸗ halten. Pfandbrieſe hei faſt völliger Geſchäftsloſtakeſt kaum neunens⸗ wert verändert, Devlſen lage eher etwas feſter. Das Pfund ver⸗ mochte ſich wahrſchelnlich auf Grund der Wiederaufnahme der ameri⸗ kanſſchen Golhkäufe am Londoner Markt zu erholen. Der Jen Rdcan ee e erfuhr e einen leichten l ang. Siemens wurden ebenſo wie er e 0 geſetzt(plus 256 v..). eee Am Kaſſamarkt hielten ſich die Umſätze in müßlgen Grenzen. Be⸗ achtenswert war hier die Steigerung der Bayerlſchen Motorenwerke . 1 90 auf 11 e Einführung des Papieres am zexminmarkte, ſowie im Zuſammenhaug mit den günſti* ſichten der Aukotruſtverhandlungen. e Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitun Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 15. September 14 18. 14 15 14 15. 8% Bab. St.⸗A. 27 78,50 fh Iz. Preſſehefe 180,0 70% Bad Kom. Gd 87.78 87,15 Schwarz Storch. 181.5 3% O hafenstadt 92,75 Werger Worms 204,0 10% Mhm. Gold 102.0 8 9% Gold 92,75 99% Gold 77.50 89% Farben sds. 20 142.5 Badiſche Bank 172,0 0 ih. opc B. 160,0 8 Rh.. Bk. 107,5 5 Rh. Ereditbank. 127,0 Südd. Disconto, 186,0 Durlacher Hof 140,0 10% Grkr. M. Bal. 126,0 128,0 1%„„ BA. 187,0 187,0 Karlstr. Näh. Haid— . Knorr 148,0 Konſerven Braun 79,50 Mannh. Gummi 25,— Reckarſulm Fhrz. 53, Pfälz. Mühlenw. 160,0 Portl. Zem. Heid. 180,0 Ah. Elektr..⸗G. 153, Rheinmühlenw. 142,0 Süd. Draht. 7,— 57 Südd. Zucker 148,0 N Herein dtſch Oelf. 80,— 80, Kleinlein eldeb“ 2000 200,0 Gebr. Fahr. 87, e Mapß 4 Fregtag 143,0 589 Fudwigsh. A. Br. 280,0 280,0 J. G. Farben 264,0 268,0 Zellstoff Waldhf. 286,0 288,0 Frankfurter Börſe vom 15. Seplember Feſtverzinsliche Werte nde Sn. 83 186.7 Montau⸗ Aktien. Dayr, Hyp. u. Wb. 168,7 8% Relchsanl. 87... Berl. Anbels Buderus.... 68,78 86.— %„. 7 7 95 28 Com. u. Privatb. 7790. 125 223,0 Ablöfgſch. 8a 52, Darmſt. u. Nat. elſenk. Bergw. N 1 Leith. Bank 168,5 168,0] Harp. Bergbau, 5 ohne 16,85 16,80 D. Wertb.(Sold! 89,— 150,0 18175 204,0 Bad. Aſſekuranz 229,0 239,9 Continent. Verf. 105,0 105,0 Mannh. Verſich. 147,0 148,0 Oberrh. Verſich.—,——.— 9-G. t. eetüint 67/87 0 Brown, Boveri 150 15750 Daimler⸗Benz 105,0 105, Deutſche Linol. 66,0884, Enzinger Union 79,78, — — 2 = Di.⸗Aſtat Bant 51. Jlſe 80. St. A. 252,0 89.— D. Effetten Banz 127,0 all Aſchersleb, 275,0 D. Schatzanw. 23—.—. D. Hypeu. Wechſ. 186,5 KaliSalzbetfurth 451,0 4% Schug. 0s 18 ,..lleberſee⸗Bant 108.0 Kalt Weſteregeln—,— 280,0 ö 5 14—.— D. Vereinsbank 102,0 102,0 Klsckner—1— DiscontosGeſ. 16,5 185,0] Mannesm.⸗R. 137,2 187,0 Lresdner Bank 171,0 Mansfeld Akt.. 112,0—.— Frankf. Bank. 113,0 Oberſchl. E. Bed.. Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 149,5 Otavi⸗Minen 5 etall, u. M- G. 138,5 189,0 15 Bergbau 91,50 9% Dudwigeh. 2—.——.— 10% Wihm. Gd 25—— „ 2692.65 „ 77 76,50 0 ace 55 79—9—— reuß. Rall(. N 5% Preun Rogg..50 9, .—.— . Mlittelb. Ed. ⸗B. 199,0 ſthein. Braunk. Rürnbg. Verein 181,0 Itheinſtahl 14575 0 5 9 35.— 8 17 980 770 o Südd. Feſtwb 2,10 Pfälz. Hyp.⸗ Bk. 5 alzw. Heilbr.. 8 K 5 7 15.50—— Reichsbant.. 05,5 308,10 Tellus Bergbau 119,0—.— eee ec d.. Nbein. Sebi 1875 Bu. aurahürte 85%.⸗Don. 78.— 75 2 8 Hyp.⸗Bk. 197.5 Ver. Stahlwerke— 8 0 2—* 7% Bad om. Gd. 87, N 1258 i b dg..) 95585 n Induſtrie⸗Alktien. Eichb.-Mannh.—— Wiener Bankver.—— 1 5/0. Hyp. 2 23 88,2 Württ. Notenbt. 164,0 164, 5 25165, c — enninger R. St. 187,7 2 wen ünchen 327,0 88.— ag 184.7 Maiuzer St.⸗A. 285,0 5 Frkf. R. u. Mitp. 15.— Mannh.VBerſ.⸗G. 180 0 Sberrh. Berſ.⸗G. 188.5 Schöfferh. Bindg. 348,0 Schwartz⸗Storch. 181.5 Tucverbeäu.. 166,0 Trausport⸗ Alctien. Werger—— Bad. Lokalbahn—— 2, Hapag„deo 161, Heidelb Straßb. 60. 60,— Accumulatoren 139,5 Rordd. Floyd. 153,7 ,. Adler tlever 133,5 — . 2 N 8 * 88 85 l —f. 2 — 107% ma 1. 74,8 z eſenalning. B %% Pr. B. B. Lig 78,75 Bauk⸗ Aktien. Aug, W. Credieb. 1442 Badiſche Bank 172 11 . 78,80 — 40 0 Baltimore„ St.-⸗A. 181,5 8 0 Ettling. Spinn.. 2 — 1 4%, uf. Anl. 18,50 85 15. 14. Vd. Maſch. Durl, 164,0 Bad. Uhren„18. Baſt.⸗G.. 236,0 Bayr. Spiegel 62,— Beck& Henkel— Bergm. Elektr.— 14. Vetersuniongrf- 106,5 Af. Nähm., Kayf. 58,— Philipps Frankf.—,— Porzellan Woſſel 33,.——.— Rein. Gebhach.- 14. Frankfurter Gas 145,0 13,— UArkf. Pol.& Wit, 71, 71. Gesfürel Golbſchmibt Th. 105,0 Grigzner M. Dur 12/0 Grün&hhüfinger 178,8—.— „ Brem.⸗Beſtg. Hel 69.—69,.—. Mheinelekt, M. A.. 80,50 Brown Bobert ⸗187,0 455.8 Pad e Neu 44.8044, 800 5 8,( Er. g. 12901260 Cement Heldelb. 1800 18810] Sanfwers aßen 235,0 1870 3 e 5 5 f n 1.—.— Cham i 1 1280 Fler 9 67 87,800 Rütgerswerke 105,5 105,0 amott. Annw. 0 Hi% M.. 0 Cheniſſch Alber 8 40 8, Foce n Tlelden 7 80 P5880 Schlungace bog 3,—.— Ch. Brockhues 106,0 1070 olzmann, Phtl. 140,5 144,0 Schnellür Frkihl. 72,— 72,— ol werkazle8d⸗ 96,15 86,— Schramm Lackf. 130,9 0 Daimler Benz 109,7—.— Schuckert, Nrog. 200,5 1 Dt. Eiſenhandel 1 Erlangen 98,.— 95, Sau Hekneis 70,— 70.— Dt, Erdöl.. 189,1 1297 unghans Stk. A. 90.— 90.—, 80 übe—.— 5280 De leum 898 394,0 Kam, gers. 349 9ſgio 0 S. Jed. St. Ing. Seen ene n 8 fe 0 0 l 0 Sdös⸗ Sur 880—— Dürkoppwerk St. 54,— 88,— Klein, Scheme 14% 0 Düfſid Rar Dur 84,— 82.— Knert, Seb 7,8760 Triest Beſigbeim 84,.——.— Konſerv. Braun 81,50 Krausck co. Lock. 57,.—, Jahmeyer& Co.. 9 720 Augsburg 114,1—.— Leberwerk Rothe Lubwigsh. Walz. 129.0 Lutz Maſchinen—,— 5. Vogt& Haffner 212,0 1 8 5 Nun 1339 Volth. Sell. u. K. 95,.— tallg. Frankf. Nez Sang We el es 1420 Mig, e 880 W. Wol 5 Moenus St.⸗A. 50,50 30 Motoren Darmſt. 89,25 Zenſtoff hes. 1 1795 725 Motoren Deug 69,— 80, 5 Walbhof 2850 5 9%„ Bonds 78 140,81 Motor Oberurſ. 98,— 95,15 Zucker Rheingau— ae as 8082,35 Neckarſulmer eg. 58,.— eltenchuitknum. 145,5 150,0] Reh. Leder Splet.—.— ufa(Freiverk). 89,— Vörſe vom 15. September %% nes 25.302085 Berl. Handelsg. 300,0 299,8 %%%„„Il 20.50 20.35 Com. 2. Priotb 188.9 180, Darmſt. u. N.-B. 278,7 278,7 Erausport⸗ Alctien. Dt. Aſtati che Bt. 52,— 52. Schantungbahn 6,50 Deutſche Bank 168,5 168 Ach f. Vertehrw. 184,5 Allg. Lok. u. Str. 193,0 Süßd Dycker h. c Widm.—.—. Giſen Ralſersl. 11, Elektr. Licht u. R— 2 Elektr. Pieferung 188,7 5 Emag. 79.— 80,25 Email st. ulrich 18,50 eee Unkon 80,50 Eßlinger Mach. Ver. Chem. Ind.— Her. deutſch. elf. 90. Hergt. Jute 125,0 Ver Ultramarin. 198,0 Ver. Zellſt. Berl. 13970 Pogtf-Maſch. St. 7150—.— aber, Joh, Blei 8. aber& Schleich. 18,0 NN 50 „G. Farben 209,4 210,5 „ 89,.— Verliner Feſtverziusliche Werte Goldanleſhe. 85,20 60% htelchsanl. 20. Diſch.Aolbſgſch.! 52,88 ohne Ablöfgrecht 16 80 1 5% Bad. Kohlen 18,.— 60% Grkr. Mh. K. 16, 5% Prß. Kallanl. 6,50 5% Roggenwerl. 11, 5% toggenrentb 8,60 5% Landſch. Rog..— 5% Mexikaner Kerne 9280 45 ade ee—.— Otſck.lüeberſee dr. 105.0 104,8 Disconto Comm. 165,5 165,5 „Eiſenbahn 125,5 Baltimore Ohio—.— Dresdner Bank 171,8 171,2 apug 1 161% . Slbazeritd 188 0 Mitteld. Kredbk. 199,0 Oeſterr Ereditbt 35,.— 14 8 Diſchiff 193,7 Nordd. 1880 2 Reichsbank 816,0 153, Verein kEldeſchiff. 61,— Rhein. Creblibk. 127,0 Banke⸗Aletien. Induflrie⸗Aktien. Accumulatoren 179,8 180,0 Adler& Oppenh. 4% Sollobt. 151141. 11 g 40 20 001720 Schanfungbahn. f.80 1 0 4 r 10 5 Fenk f. Srauind. 785,0= eme Wante 1490 8 143.0] Oeſtrr. U. St. B. Aſchaß Bunt 188l0 Süddeutſch. Disc. 185,5 Frankf. Allgem. 185.5 185.0 Nan el. Werte 180.0 Bank f. Brauind. 183,0 58970 62.15 Adlerwerke. 181,0 Alexanderwerk 69.50 400 ⸗Ge.Los 20. 5 %% Anat. Ser. 21.88. Barm. Bankver. 142.7 14. 15. 14 Grün s hilfinger 172,0 172,0 c 61 Gruſchwitz Textil s7.— Hackethal Draht 89,.— Halleſche Maſch. 116,0 ammerf. Spin. 150,0 14. Allg. Elektr.⸗G. 164,0 188,9 Ammendf. Pap. 209,0 Anhalt. Kohl. 100,0 Aua Zellſt. 2120 Augsb. I. Maſch. 100,0 Nalcke Maſchin. 119.5 Hann. W. Egeſt. 49.— Bamag ⸗Meguin 19. 10 O5. Wien Gum. 82,— J. B. Hemberg 4809 4010 1 1 Bergwk.—— Aergmann Elekt. 1905 Harpener 7 8 130.0 B l- Gub. 5 844.5 Haxtm, Maſchlu. 21 57 50. 158.5 ei. Maſch Led.—. 90.50 Rheinſtahl. 42.8 Naſlbe 1 5 1 2 oſther Zucker* Ager erd. 86,— 96.—. „50 Rütgerswerke 104,7 5 Sachſenwerk. 122.0 Salzdetfurth 353,88, 10 4%. Verl. Karls. Ind. 7418.78.50 Hedwigs hüfte 83.28 e Berliner! 5 Hilpert Maſch. 87 ee Hindrichs Ala 408.5 Schuberts Salzer 355.08 Br.⸗Beſigh. Oelf. 70, 70, 50 Kupfer 135,5 186,9 Schuckert& Lo. 00.9200, Bremer Balkan 185,0 lrſchberg Leder 110, 119.5 0 1100 Bremer Wolle 239, 238,5 e. 65 1370 Schu Fr Brown, Bov.& C. 137,5 188.0 Hohenlohewerke 4 f Buderusckiſenw,. 88,0 85,50 11 0 mami Sinner.. 870 * rchwerke Chem. Header. 5 57 dle werben 19 Chem. Albert 1180 5 Wan nee Concord. Spinn. 118,0 119,5 5 wage 15 Daimler Benz 105,0 allw. Aſchersl. De 171 1 184,7 Klöcknerwerke. 1218 Tletz, Leonhard. 261, Dt W 148.2 15 2 51 13 Transradto 149 Deutſche Erdöl 189,„E Jourd. 78. 9 6 Busch. Goßſtohl 8 Gebr. Körting 79,8078, W 1 Deutſchefkabelw. 72,28 Krauß Cle, n Ver. Chem, Gbarl. 151,21 Dice a. 0 58 e e. 0 9. Hiſch. icke w. 2710 tſche. Steinzg. 1. Hllite 69,—. 8 577 0 Deluſche Wofte,.80„„ Dtſch. Eiſenhdl. 77765 Deutſche Linol. 384,0 ie 000 ürener Metall 226. Dürkoppwerke. 58,80 52 L, 900 4 554800 Dynamit Truſt 124,8 124,5 1 9. 00, C. Lorenz. 46,0147 Elke. 000“ 129 Lüdenſcheld ret. 90,— 90,80 ltr. Licht u. R. Magi„G. 45, l 5 195 95 15 1 Manne 430,8 inger⸗Union 35 110, Eſchw. Berkwert a0 284 0 Parti u Ka 1801 Markt⸗ u. Kuhlh. 150,1 55 Bleiſtiſt 35,75 Stoewer Rähm.„ 48,50 259,0 Stolberger Zink 77 Südd. Immobil. 94.508 1„ Zucker 149 2 1500 Teleph. Berliner 71.— 7 2JThoerles Delfab, 96.59 86,0 tahlwerke 86,18 V. Schuhf⸗ Br. W 70.— Sta amen 1980 er.. 1. 1 815 ogel Telegraph. 67.78 . a8 97.87 5] Voigt& Haeffner 209,5 2 Manderer Werke 184, Weſtereg. Alkal. 280.0 Wicking⸗Cement 178.0 Wiesloch Tonw. 103.5 108,0 Wiſſener Metall 159.0 Lahmeger& Go. 174,7 Laurahlltte 2. Linde s Eis. 81/0 180.5 Carl Lindſtrüöm. Maximil. Hürte.. Wutener Gußſt. 56,— ahlb. Liſt& Eo. 12, 5 0 2800 Wolf, Buckau———.— 2 5 ed ne 58, 1 Aſto 139,0 „G. Farben. 262,6 258,2 112 0 556 1450 10 99 225 Motoren Deutz 60,50 60, e Mühlheim Berg. 112,0 112,0 Ruſſenbank Neckarſulm. Fhrz 53.— 54. ü 196 195,0 8 Deutſche Petrol. 86.50 Nordd. Wollkäm. 196,0 Sberf I. G. Bed. 104,1 Oberſchl. Koksw. 111,8 112,0 5 104.0 5 Orenſt.& Roppel 119,0 118,2 1 85 Kali 1750 iamond 1 5 Bergbau.— 525 ochfrequenz 165,0 15800 phon:: die Frügershall. 216,218, Rathgeber Wagg. 85.. Ronnenberg. Reis 0 Agra 5 242,5 Stoman Salpet. 100 0 100,0 eld, 89,5 188 Phosph. 40, 40, Do. 6% Bonds 28—.— Jeldmüßhle Pap. 245 elten& Guill. 148,6 aner Gas 145,0—,— R. Friſter 1, Gaggenau.⸗A. 27,.— Gebhard Textil 1 Gelſenk. Bergw.122,7 128,1 Genſchow& Co. 99,0 96 Germ. Portl.⸗3. 192,5 Gerresheimchlas 181,0 Ges. f. elkt. Unt. 289,2 279,5 Gebr. Goedhardt 280,0 Goldſchinidt Th. 102,2 Gritzner Moſch. 122,0 2877 52,75 Freiverkehrs⸗Kurſe. Petersb. J. Habk. 2,25 700 Aheinf eee„5 Südſee 99— 60 1—— Gebr. Graßmann 82,— 82.15 hein. Braunk. 2772275, Ufa. ——— Auf Grund des füdiſchen Feiertages ſtand die heutige Börfe Stoehr Kammg. 240 248, 4 1 * * 1 1 A 4 Samstag, den 18. September 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 18. Seite. Nr. 480 Vom deutſchen Weinmarkt De Lage im deutſchen Weingeſchäft hat in ber letzten Zeit nur geringe Veränderungen erfahren, immerhin darf man jedoch ſagen. daß an die Stelle der wochenlang anhaltenden Stille eine etwas beſſere Geſchäftstätigkeit getreten iſt. In der Pfalz wurden in Wachenheim, Bad Dürkheim und in Kallſtadt Weinverſtei⸗ gerungen abgehalten, die gute Nachfrage nach Mittelthaarbter Natur⸗ weinen brachten, die reſtlos verkauft wurden, wogegen für verbeſſerte Weine wenig Intereſſe auftrat, ſodaß in Dürkheim etwa die Hälfte des Angebots zurückgezogen wurde. Die Winzergenoſſenſchaft Wachen⸗ Heim a. d. H. verſteigerte 21 Stück, 8 Halbſtück und 3 Viertelſtück 1927er Naturweißweine zum Durchſchnittspreis von 1800 4 die 1000 Liter; bei der von den Vereinigten Weinbergbeſitzern Weiſenheim a. Bg. ausgehenden Perſteigerung in Dürkheim waren die Preiſe rück⸗ läufig. Es erzielten die 1000 Liter 1926er Weißwein 1000 und 1010, 1927er 1020, 1070, 1090, 1130, durchſchnittlich 1070 4, 1027er Rotwein 770. Der Winzerverein Kallſtadt brachte 17 Stück, 15 Halbſtück und 3 Viertelſtück 1927er Naturweißwein zum Ausgebot u. erzielte für die 1000 Liter durchſchnittlich 1820, für das Geſamtangebot 52 000 A. In den allerletzten Tagen iſt das freihändige Geſchäft in der Pfalz wieder ſehr ruhig geworden; im Dürkheimer Gebiet erzielte man ſür die 1 Liter 1927er Gimmeldinger, Königsbacher und Forſter 1300 His 2„an der Oberhaardt zahlte man für die 1000 Liter 800 4 und aufwärts. In Rheinheſſen wurden 1927er Weine zu ermäßigten Preiſen gehandelt, in Bechtheim zu 1000. 1250 /, in Alsheim zu 13001400 4, in einigen Konſum⸗ weinorten zu 10001050 die 1200 Liter. Im Rheingau ſind die freihändigen Weinverkäufe eutend, weil ſich der Handel ichten abwartend zeigt. je Halbſtück. zurzett im Hinblick auf die günſtigen Letzte Uebergänge vollzogen ſich zu zu Buche. Am Mittelrhein und an der Nahe zeigen ſich die Wein⸗ beſitzer etwas nachgiebiger. Am Mittelrhein gingen kleine Poſten 1928er und 1927er zu 1350—1450, an der Nahe zu 1200—1400 4 die 1200 Liter um; an Moſel, Saar und Ruwer haben die Preiſe bei langſamem Geſchäft gleichfalls ihre Feſtigkett eingebüßt. Man nannte zuletzt das Fuder von 960 Liter 1928er mit 17501800, 1927er mit 13501900 4, doch vollzogen ſich auch Uebergänge in 1927er zu 1000& das Fuder.— Nunmehr hat bereits in einer ganzen Anzahl von Weinbaugemarkungen der Weinbergſchluß eingeſetzt, woraus ſich ergibt, daß die Traube in ihr entſcheidendes Stadtum ge⸗ treten iſt. Die nächſten Wochen entſcheiden ſomit über die Qualität des wachſenden Jahrganges. Das erſte volle Geſchäftsjahr der„pa“.— Günſtige Eutwick⸗ lung. Die„Eva“, Einheitspreis AG. in Hamburg, die zum Rudolf⸗ Karſtadt⸗ Konzern gehört, hat in dem am 30. Juli 1928 beendeten Rechnungsjahre, dem erſten vollen Geſchäftsjahre der Firmo, einen Bruttogewinn von 4,2 Millionen 1 erzielt. Nach Abzug der Un⸗ koſten, die mit 3,47 Mill.“ ausgewieſen ſind, der Steuern, Zinſen⸗ ausgaben und Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 290 000/(im erſten Rumpfgeſchäftsjahr 1387). Nus dem Rein⸗ gewinn werden 12 v. H. auf das dividendenberechtigte Aktienkapital von 250 000 4 zur Verteilung gebracht, 60 000„ der Steuerreſerve zugeführt und 199 000„ dem Reſervefonds überwieſen. Dieſer be⸗ läuft ſich nach der Zuweiſung auf 200 000, das ſind 10 v. H. des inzwiſchen auf 2 Mill.„ erböhten Aktienkapitals. Die Gewinn⸗ verteilung zeigt, daß ungefähr ein Zeöntel des erzielten Ueber⸗ ſchuſſfes zur Dividendenzahlung benutzt werden und daß faſt neun Zehntel Rücklagezwecken dienen. Die Geſellſchaft hat z. Zt. 14 Fi⸗ lialen in Betrieb. Die Eröffnung weiterer iſt geplant. Im übri⸗ gen wird betont, daß ſich das Unternehmen im laufenden Geſchäfts⸗ jahre günſtig entwicklet hat und daß infolgedeſſen auch für dieſes befriedigende Ergebniſſe zu erwarten ſind. Die Bilanz verzeichnet Kreditoren von 2,61 Mill. 4, die durch Warenbeſtände von 3,74 Mill. Mark und durch Barmittel und Bankauhaben von etwa 187 000. gedeckt ſind. Debitoren ſind nicht vorhanden. Das Inventar ſteht nach vorgenommenen Abſchreibungen von 107 000% mit 964 000 Nur 7 v. 5. Dividende bei der Brannkohleninduſtrie„Zn⸗ kinft“ u in Weißweiler. Wie der DD. erfährt, wird der dem, nüchſt ſtattfindenden d. W. des Unternehmens, deſſen Aktienmehr⸗ heit vor einiger Zeit aus dem Beſitz des preußiſchen Staates an das Aheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk übergegangen iſt, für das Ende März d. J. abgelaufene GJ. 1927/8 eine Gewinnausſchüttung von nur 7 v. H. vorgeſchlagen werden. Die Verwaltung habe ſich zu einer Herabſetzung der vorfährigen Gewinnausſchüttung(10 v..) mit Rückſicht auf handelsrechtliche Vorſchriften und wirtſchoftliche Notwendigkeiten entſchließen müſſen. U. a. erfordern der Zinſen⸗ dienſt für die Anfang des Jahres aufgenommene 2⸗Mill.⸗Dollar⸗ Anleihe und weiter die Ingnſpruchnahme durch Neubanten vorſich⸗ tine Zurückhaltung in ber Bemeſſung der Gewinn verteilung. Alle von anderer Seite angeſtellten Mutmaßungen über Abſichten der neuen Mehrheitsgruppe, durch Herabſetzung der Gewinnausſchüttung den früheren Mehrheitsbeſitzer zu ſchädigen, ſeien unzutreffend. Anhaltende Depreſſion in der Konjunktur der Baumwollweberei im Anguſt. Der Geſamtverband Deutſcher Baumwollwebereien E. B. berichtet: Die Konjunktur in der Baumwollweberei hat im Auguſt wiederum keine Beſſerung erfahren. Der Aßſatz und die Auftrags⸗ beſtände ſind weiter geſunken. Um das Produktionsvolumen einiger⸗ maßen im Gleichgewicht mit der ſinkenden Nachfrage zu halten, ſahen ich die Roh⸗ und Buntwebereien in allen Teilen des Reiches zu Betriebseinſchränkungen gezwungen. Es war ihnen unmöglich, den ſinkenden Beſchäftigungsgrad durch Steigerung der Ausfuhr auszugleichen. Im Gegenſatz zu den Roh⸗ und Bunt⸗ webereien haben ſich die Konjunkturausſichten der Gardinen, Webſpitzen und Tüllinduſtrie gehoben. In der Gar⸗ dineninduſtrie beſſerte ſich der Auftragseingang gegenüber dem Vor⸗ monat. Die Zahlungseingänge ſind aber nach wie vor ſehr zögernd. In der Webſpitzeninduſtrie belebte ſich das Geſchäft beſonders in Spezialartikeln. In der Tüllinduſtrie dagegen war eine weſentliche Belebung nicht zu verſpüren, wenn ſich auch in feineren Qualitäten die Nachfrage etwas gehoben hat. Ob und inwieweit die nächſten Monate eine Beſſerung der Lage bringen werden, iſt ſchwer zu ſagen. Allgemein hofft man aß die günſtig ausgefallene Ernte eine größere Nachfrage der Landbevölkerung nach Baumwollwaren her⸗ vorrufen und wieder eine ſteigende Konjunktur anregen wird. Sruümlarid u. Feld brauchen E zum Sedeih'n, Arbeit und Mühe Schaeffer es nicht allein! Hausverwaltungen Ill Horoskop zu übernehmen geſucht. Angeb. unt. K 0 58 gibt Ihnen aut. Rat, an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2539 holen Sie vor Heirat, Kluge Damen inst. belegen Ne e fragen Auskunft bei * kaufen jetzt billig Piano Heinrich Daub, n n Pradivolle schwere nne kohnend Lahngeblet 6. m. d. f. 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