Montag, 17. September 1928 Abend ⸗Ausgäbe N Nr. 432— 130. Jahrgang Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bet evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ derung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Vaſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Heneral Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Veiſen Geſetz und Recht Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 91 905 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Weit wichtiger iſt aber die Tatſache, daß der franzöſiſche Außenminiſter die Aufrollung der Kontrolle auf Grund einer Konferenz des oberſten franzöſiſchen Verteidigungsrates, der unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik am 20. Auguſt in Rambonillet ſtatt⸗ fand, vornehmen mußte. Bereits in ſeiner erſten Beſprechung mit Hermann Müller machte der franzöſiſche Außenminiſter die Andeutung, es ſollte im beſetzten Gebiete ein Mechanismus eingerichtet werden, dem die Aufgabe zu übertragen wäre, Be⸗ ſchwerden entgegenzunehmen, nachzuprüfen und abzuklären. Da Briand in ſeinem Pariſer Geſpräch mit Streſemann bieſen Punkt nicht berührt hatte, ſo war die deutſche Delegation ſehr überraſcht, ſah ſich aber genötigt. zu der Anregung Briands grundſätzlich bejahende Stellung zu nehmen, da der anke eines Kontrollmechanismus bis zum Jahre 1935 mit früheren Geſamträumung im vorigen Jahre Gegenſtand von Beſprechungen gebildet hatte. Selbſtverſtändlich konnte bie beutſche Delegation nur im Rahmen dieſer Beſprechungen zu dem Antrage Briands Stellung nehmen. Der franzöſiſche Außen miniſter zeigte ſich über die grund⸗ liche Zuſtimmung Hermann Müllers befriedigt. Es wurde on geſprochen, Juriſten mit der Ausarbeitung einer Formel ban 8 In der erſten gemeinſchaftlichen Beſprechung euthie ſich Briand jeder Bemerkung über den von ihm geulber Hermann Müller gemachten Kontrollvorſchlag. Das chweigen des Außenminiſters erklärte ſich daraus, daß Herr Briand das vorläufige Ergebnis ſeiner Geſpräche mit dem Reichskanzler nach Paris meldete und um weitere Juſtruk⸗ konen erſuchte. Er erhielt dieſe Inſtruktionen am Vorabend ber zweiten Kollektivbeſprechung. Sie lautete dahin, daß auf rund des Locarnovertrages eine Berewigung des Feſtſtellungs⸗ und Vergleichs⸗ Ausſchuſſes geſorbert werden müſſe. Ausdrücklich wurde hervorgehoben, baß aus militäriſchen Gründen eine Zweiſeitigkeit auf der Baſis der Gleichberechtigung nicht geſchaffen werden Eune. Briand teilte demgemäß in der zweiten Sechsmächte⸗ konferenz ben Vorſchlag mit, das zu ſchaffende Organ aus dem Völkerbund herauszuheben und mit dem Locarnovertrag zu verknüpfen. Seine Begründung lautete:„Es iſt beſſer, wenn wir eventuelle Streitigkeiten unter uns austragen, anſtatt vor das Forum des Völkerbundes zu bringen und dadurch die Weltmeinung zu beunruhigen.“ Das war der erſte Schritt vom Wege. Ueber die Frage der Zweiſeitigkeit machte Briand in dieſer Beſprechung keine Mitteilung. Die geſtrige entſcheidende dritte Konferenz brachte den Theater coup. Auf die präziſe Frage des Reichskanzlers, ob die Zweiſeitigkeit gewährleiſtet ſei, ant⸗ wortete Briaud mit einem Nein. Er hat ſich damit der ihm von dem franzöſiſchen Generalſtab übertragenen Miſſion ent⸗ ledigt. Die franzöſiſchen Delegationskreiſe nehmen an der offenkundigen Tatſache, daß Briand vor dem Generalſtabschef Debeny ſtramm ſtehen mußte, Auſtoß und ſind reſigniert. Man drückt Zweifel darüber aus, ob es gelingen werde, die Richtlinien des Generalſtabes abzu⸗ ändern und betont, daß letzten Endes von dieſer Frage die Regelung von Punkt g des amtlichen Communſquss abhängen wird. Deuiſchlands Aufgabe iſt es, die vertragsmäßigen Rechtsanſprüche nachdrücklich zu vertreten und nicht zuzugeben, daß die Vereinbarungen von Locarnp zu einer daueruden ein⸗ ſeitigen Kontrolle im Rheinlande führen. Es iſt unſer Ziel, den Frieden in Europa dadurch zu ſichern, daß wir den Locarnopakt vor der Vergewaltigung durch den franzöſiſchen Generalſtab ſchützen. Das Inveſtigationsprotokoll des Völker⸗ bundes muß Grundlage für eine Verſtändigunug mit den Be⸗ ſatzungsmächten bleiben. Außenminiſter Briand gab dem Druck des Generalſtabes nach und beantragte, den Völkerbund auszuſchalten. Es iſt eine Abdankung, die den franzö⸗ ſiſchen Apoſtel des Genfer Werkes ſehr ſchmerzlich berührt haben muß. Aus der franzöſiſchen Delegation richteten Militärexperten Drohungen gegen uns. Sie weiſen darauf hin, daß der Verſailler Vertrag den Alliierten die Möglichkeit gibt, rheinländiſches Gebiet im Falle ſchwerer Verletzungen wieder zu beſetzen. Sollte etwa die Rückkehr zur Sanktions politik damit gemeint ſein? Die Herren im Hotel des Bergues ner⸗ geſſen, daß das Reparationsſtatut und Locarno ſolche Gewalt⸗ taten verbieten. Es iſt ferner in der Umgebung Briands der Verſuch gemacht worden, deutſche Diplomaten und Politiker Ars Anhänger der frauzöſiſchen Theſe gegen diejenigen dent⸗ ſchen Perſönlichkeiten auszuſpielen, die auf dem Boden des Verſatller Vertrages ſtehen. Auch dieſes Manöver kann nicht ſcharf genng zurückgewieſen werden. Es iſt zu hoffen, daß das Sachverſtändigenkomitee bald zuſammentrete und Klärung der für die Geſamtlöſung wichtigen finanziellen Probleme in An⸗ griff nimmt. Der Widerhall in Paris y Paris, 17. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Trotz des in Genf veröffentlichten offiziellen Communiqués über die Verſtändigung, die bei den Verhandlungen der Sechs erzielt werden konnte, tragen die Pariſer Abendblätter einen ſtarken Peſſimismus über die Ausſichten auf eine wei⸗ tere Löſung des Rheinland⸗Problems zur Schau. Auch die kurzen verheißungsvollen Erklärungen, die Briand und die anderen Staatsmänner nach Schluß ihrer Beſprechungen ab⸗ gaben, vermögen daran nichts zu ändern. Briand äußerte ſich dem Korreſpondenten des„Temps“ gegenüber in dem Sinne, man habe glückliche Ergebniſſe erzielt und die Ver⸗ handlungen in Genf in aller Herzlichkeit ihrem Ende entgegen⸗ geführt. Dieſe Atmoſphäre des gegenſeitigen Ver⸗ trauens(?) ſei für die Geſamtlöſung aller zur Diskuſſion ſtehenden Fragen günſtig. Dieſe allerdings ziemlich allgemein gehaltene, aber doch ſtark optimiſtiſche Verſicherung des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters ſteht in ſcharfem Gegenſatz zu den Eindrucks⸗ ſchilderungen der Genfer Korreſpondenten und der in Paris herrſchenden Auffaſſung. Die„Liberté“ druckt in Form eines großen Titelkopfes folgenden Satz ihres Genfer Berichterſtatters ab: „Das Gefühl herrſcht vor, daß man es mit einer Vertagung der Rheinlandfrage zu tun hat.“ Dieſe peſſimiſtiſche Beurteilung findet ihre Begründung in der Behauptung, die von der deutſchen Delegation unterbreiteten Vorſchläge ſeien vollkommen uuzuläng⸗ lich und keineswegs geeignet, eine Baſis für eine Löſung zu finden. Man ſucht ihren Wert mit der Bemerkung zu ver⸗ mindern, ſie würden tatſächlich gar keine wirkliche Konzeſſion darſtellen, und man fügt hinzu, ſie ſeien noch weit entfernt von der äußerſten Grenze der franzöſiſchen Zugeſtändniſſe, die während des letzten Miniſterrats in Rambonillet feſtgeſetzt wurden. Der„Temps“ wehrt ſich beſonders gegen die Einrichtung einer allgemeinen Kontrolle in der ſogenannten Locarno⸗ Zone, das heißt zu beiden Seiten der deutſchen Weſtgrenze, von der in den letzten Tagen die Rede war. Das Blatt be⸗ zeichnet dieſen Vorſchlag als undiskutierbar, da die rechtliche Stellung Deutſchlands vollkommen verſchieden von derjenigen Frankreichs und Belgiens ſei. Deutſchland ſei an die Entwaffnungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages gebunden, während es Frankreich und Belgien völlig frei⸗ ſtehe, ihre Grenzgebiete nach Belieben militäriſch zu vrganiſieren. Auch von einer Beendigung der Ueber⸗ wachung der Rheinlandzone im Jahre 1935 will das ge⸗ nannte Blatt nichts wiſſen. „Mau muß die öffentliche Meinung vor tendenziöſen In⸗ formationen warnen“, ſo ſchließt der„Temps“ ſeinen Artikel, „die den Beſprechungen in Genf einen Charakter geben möch⸗ ten, den ſie nicht haben. So, wie es ſich heute darſtellt, iſt das Rheinlaubproblem zu ernſt für den Frieden, als daß man daran denken könnte, es mit improviſierten Formeln zu löſen. Es handelt ſich vorläufig nur darum, gewiſſenhaft den Weg für weitere Verhandlungen zu ebnen, die auf alle Fälle lauge Zeit in Anſpruch nehmen werden. Wenn es den Sechs im Laufe ihrer Unterhaltungen gelingt, dieſe vorberei⸗ 155 Arbeit glücklich zu vollenden, ſo wird ſchon viel erreicht ſein.“ Englands Auffaſſung Die engliſche Preſſe bringt heute ausführliche Berichte itber die geſtrigen Genfer Ergebniſſe. In engliſchen Kreiſen wird das Ergebnis der Beſprechun⸗ gen als für Deutſchland einerſeits und für die Beſatzungs⸗ mächte andererſeits günſtig bezeichnet. Die engliſchen Blättes verlangen übereinſtimmend die baldige Räumung, betonen aber, daß England nicht bereit ſei, weitere finanzielle Opfer zu bringen oder ſich an Amerika„und an deſſen Wohlwollen“ in der Schuldenfrage zu wenden. In dieſem Sinne läßt ſich„Weſtminſter Gazette“ aus:„Jeder Verſuch oder der Anſchein eines Verſuches, die Vereinigten Staaten zur Bewilligung der von den europäf⸗ ſchen Mächten aufgeſtellten Forderungen in Bezug auf die Schuldenregelung zu bringen, wird vom amerikaniſchen Volk ſehr bitter aufgenommen werden.“ „Daily Telegraph“ ſieht die geſtrigen Verein barungen in dem Sinne au, daß die Rheinlandräumung Ge⸗ genſtand eines Handelsgeſchäftes ſei. Im gleichen Sinne berichtet Reuter aus Genf über Aeußerungen Lord Cuſhenduns gegenüber engliſchen Preſſe⸗ vertretern. Lord Cuſhendun habe erklärt, daß die Erörterung tber das Schuldenproblem in keiner Weiſe auch nur den ge⸗ ringſten Anſchein einer Bitte Englands an Amerika um Ver⸗ minderung der Kriegsſchulden haben dürfe. England werde ſeine Schulden an Amerika reſtlos tilgen und mit den euro päiſchen Mächten kein Abkommen abſchließen, das ſchließlich irgendwie von einer Rückſicht auf Amerika abhänge. Der Genfer Berichterſtatter der„Daily News“ be⸗ richtet, daß während der Genfer Verhandlungen als Ende ſumme der deutſchen Verpflichtungen die Summe von 40—5 0 Milliarden genannt worden ſei. Dieſe Summe müßte ausreichen, um die Verpflichtungen der europäiſchen Ver⸗ bündeten an Amerika zu tilgen. Die Genfer Berichterſtatter der Londoner Blätter berich⸗ ten verſchiedentlich, daß der deutſche Reichskanzler nach dem Abſchluß der geſtrigen Verhandlungen ſehr peſſi⸗ miſtiſch geweſen ſei. Der Kanzler habe angedeutet, daß der„Geiſt von Locarno nur eine Phraſe ſei“ und daß en ohne Erfolg nach Berlin zurückkehre. Rheinlandräumung und beſetztes Gebiet Der Wirtſchaftsausſchuß für die besetzten Gebiete mit dem Sitz in Koblenz hat durch ſeinen Vor⸗ ſigenden, den Reichstagsabg. Kalle, dem Reichsminiſter fiir die beſetzten Gebiete folgendes Schreiben zugehen laſſen: In einer Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes des Wirtſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete, die am geſtri⸗ gen Tage in Mainz ſtattfand und an der Vertreter der Han⸗ delskammer, Handwerks⸗ und Landwirtſchaftskammern aus dem ganzen beſetzten Gebiet teilnahmen, kam als einmütige Auffaſſung zum Ausdruck, daß das beſetzte Rheinland von der Reichsregierung erwartet, daß von ihr keine über das bis⸗ herige Maß hinausgehenden Verpflichtungen für eine frühere Däumung des Rheinlandes zugeſtanden werden. Ehe Deutſch⸗ land neue Verpflichtungen und Opfer zugemutet werden, will das Rheinland lieber die Beſatzungsnot bis zum Ende tragen. Zum Schluſſe heißt es, daß der Wirtſchafts⸗Ausſchuß hofft, der Reichsminiſter werde das Reichskabinett von geſer Auf faſſung des beſetzten Gebietes in Kenntnis ſetzen. Polniſche Großmannsſucht Genf, 17. Sept.(Von unſerem Genfer Vertreter.) Geſtern abend hatte Briand mit dem polniſchen Außen⸗ miniſter Zaleski eine einſtündige Unterredung. Der pol⸗ niſche Außenminiſter machte den Journaliſten die ſenſatio⸗ nelle Mitteilung, daß ſich Polen an den diplomatiſchen Ver⸗ handlungen über die Zuſammenſetzung, den Zweck und die Funktivnen des Feſtſtellungs⸗ und Vergleichsausſchuſſes be⸗ teiligen wird um ſeine Intereſſen zur Geltung zu bringen. Anerkennung Albaniens durch Jugoflawien — Belgrad, 16. Sept. In einer Konferenz, die geſtern abend zwiſchen dem Miniſterpräſtdenten Koroſchetz und dem ſtellvertretenden Außenminiſter Schumenkowitſch ſtattfand, wurde die Anerkennung des albaniſchen Königreiches durch die jugoſlawiſche Regierung beſchloſſen. Auch heute kein Aufftieg des„Zeppelin“ Auch am heutigen Montag morgen gab es in Fried⸗ richs hafen eine Enttäuſchung. Das Luftſchiff wird auch heute noch nicht ſtarten. Die erſte Probefahrt iſt wieder ver⸗ ſchoben worden. Das Wetter hat ſich nämlich erneut ver⸗ ſchlechtert. Es regnet in Friedrichshafen und wenn auch der Regen keine Bedeutung hat, umſomehr der Oſtwind, von dem der Regen begleitet iſt. Vom Reichsverkehrsminiſterium iſt inzwiſchen die generelle Genehmigung für Fahrten mit Ben⸗ zin als Betriebsſtoff eingelaufen. Dr. Eckener erklärte dem Berichterſtatter des WT., daß er den heutigen Tag dazu benutzen wolle, gewiſſe techniſche Fragen dem Reichsverkehrs⸗ miniſterium und der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt gegenüber zu klären. Er iſt überzeugt, daß daun auch die Genehmigung für Fahrten mit dem neuen Triebgas erteilt werden wird, zumal die Zeppelingeſellſchaft bereits norher ſo viel Verſuche mit dem neuen Betriebsſtoff gemacht hat, daß der Antrieb der Luftſthiffes mit ihm nach Auffaſſung der Fachleute der Zeppelingeſellſchaft ſogar ſehr viel ſicherer iſt als mit Benzin. Für die erſten Fahrten war allerdings Benzin ſowieſo vorgeſehen, da bekanntlich das Triebgas noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden iſt und deshalb für die Probefahrten aufgeſpart werden ſoll. Dr. Eckener hofft jedenfalls im Laufe des heutigen Tages alle Schwierigkeiten zu klären, die mit den amtlichen Zulaſſungsſtellen noch be⸗ ſtehen. Er gab ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß die Haltung der Berliner Stellen ſelbſt das Beſtreben nach einer baldigen Klärung zum Ausdruck bringt. So wie die Dinge im Augenblick liegen, kann man wohl annehmen, daß die erſte Fahrt des„Graf Zeppelin“ nun morgen, ſpäteſtens übermorgen, ſtattfinden wird. Inzwiſchen wird nach Anſicht der Wetterſachverſtändigen auch das Hoch, das über den nördlichen Teilen Deutſchlands liegt, ſich bis zum Bodenſee ausgewirkt haben. f 2. Seite. Nr. 432 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 17. September 1028 belſturn 1000 Todesopfer Obgleich der Wirbelſturm, der anſcheinend auch die Bahama⸗Inſeln berührt hat, dort, wie es ſcheint, nur wenig Schaden angerichtet hat, erzühlen Berichte aus San Juan von furchtbaren Verwüſtungen, von 1000 Todesopfern und vielen Millionen Dollar Schaden. Die Hälfte der Be⸗ völkerung von Portorico iſt obdachlos. In Kabelgrammen wird um Nahrungsmittel und Kleider gebeten. umher⸗ irrende Flüchtlinge aus den benachbarten Städten berichten von vielen Todesopfern. E Jackſon ville(Florida), 17. Sept.(United Preß.] Der Orkan hat nunmehr auch bie Küſte von Florida erreicht. Wie das Wetterbüro in Miami mitteilt, iſt der Sturm bei weitem ſtärker als der Orkan von 1926, der damals ſo un⸗ gehenere Verheerungen angerichtet hat. Die größte Gefahr beſteht für Daytona Beach, das ſich im Zentrum des Orkans befindet. In Palmbitſch hat beſonders der Stadtteil, der nach der See zu liegt, furchtbar gelitten. Eine große Reihe von Privatvillen beim Strande ſind durch Sturzwellen vernichtet worden. Im Weſten Palmbitſchs ſind die ſtädti⸗ ſchen Kraft⸗ und Waſſerwerke zerſtört. Um.30 Uhr nach⸗ mittags hat die Radioſtation Jupiterinlet ihre Signale ein⸗ geſtellt. Man nimmt an, daß ſie durch den Sturm zerſtört iſt. Die gefſamte Bevölkerung in der Gefahrenzone hat auf be⸗ hördliche Warnung in den Kellern und in orkanſicheren Unter⸗ ſtänden Zuflucht geſucht. Weitere Einzelheiten liegen noch nicht vor da die Tele⸗ graphen verbindungen allenthalben geſtört ſind. 8 n 8 Der Reichskanzler bei Streſemann Heute(Montag) vormittag 10,04 Uhr iſt Reichskanzler Müller in Begleitung von Staatsſekretär Pünder und Reichs⸗ preſſechef Zechlin, von Genf kommend, in Baden⸗ Baden eingetroffen. Der Reichskanzler fuhr ſofort bei Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann vor, mit dem er eine längere Beſprechung über die durch den Gang der Genfer Verhand⸗ lungen geſchaffene Lage hatte. Der Reichskanzler wird Baden⸗ Baden in den Abendſtunden wieder verlaſſen und ſich nach Berlin begeben. Der Reichspräſident in Oberſchleſien Reichspräſident von Hindenburg iſt am heutigen Montag mit dem fahrplanmäßigen Zuge, von Berlin kom⸗ mend um.20 Uhr in Oppeln eingetroffen. Der Salon⸗ wagen wurde um.40 Uhr auf das erſte Gleis geſchoben. In⸗ zwiſchen hatten ſich die Spitzen der Behörden ſowie der Kom⸗ mandeur des Wehrkreiſes General Haſſe eingefunden. 5 Unter dem Jubel der Bevölkerung erſchien der Reichs⸗ präſident bald auf dem Bahnhofsvorplatz, wo ihm das Töchterchen des Oberpräſidenten Dr. Proske einen Blu⸗ menſtrauß unter Aufſagung eines Gedichtes überreichte. Alsdann ſchritt der Reichspräſident die Ehrenkompagnie ab, worauf Oberpräſtdent Dr. Proske den Reichspräſidenten in einer kurzen Anſprache begrüßte, der in der Erwiderungsan⸗ ſprache betonte, es ſei ſchon lange ſein Wunſch geweſen, Ober⸗ ſchleſten zu beſuchen. Er freue ſich nunmehr, das Verſäumte nachholen zu können. Die Herren beſtiegen hierauf die bereitgeſtellten Auto⸗ mobile, um unter den begeiſterten Hochrufen der dichtge⸗ drängten eMſuchenmenge die Fahrt ins In duſtriege⸗ biet anzutreten. Bis zur Stadtgrenze bildeten die Oppelner Vereine, Innungen, Feuerwehr, Eiſenbahner und Schüler Spalier. In Groß⸗Strelitz wurde er von ehemaligen Oberſchleſi⸗ ſchen Selbſtſchutz⸗Kämpfern begrüßt. In der Stadt Hindenburg nahm der Reichspräſtdent die Grundſteinlegung für ein neues Kinderkrankenhaus vor und betonte in ſeiner Anſprache, wie notwendig die Fürſorge für die Jugend, beſonders in den dicht bevölkerten Gegenden ſei. Nach der Grundſteinlegung fuhr der Reichspräſident nach Beuthen weiter. 882 Der Sachſchaden San Juan, 17. Sept. Meldungen, nach denen über 1000 Menſchen Wirbelſturm getötet worden ſeien, werden von am (United Preß.) Die offiziellen durch den Seite als übertrieben hingeſtellt. Aber auch die B hörden ſind noch nicht in der Lage, eine angehende Se über die Zahl der Todesopfer abz ſteht jeden⸗ falls, daß viele Tauſende von Men Ber kot befinden und von Hungersnot hedro den die Zuckerernte allein erlitten hat, beträgt weni 25 Millionen Dollar. Ueber 2900 00 0 Rindvieh ſind umgekommen. Heute tritt das vom Gouverneur eingeſetzte Komitee zuſammen, um die erſten proviforiſchen Maßnahmen zur Linderung der Not vorzu⸗ ſchlagen. ſter * Taifun in Schanghai Ein Taifun, der zwei Tage anhielt, hat im ganzen Küſtengebiet in der Nachbarſchaft von Schanghai ſchwere Fall von Pilzvergiftung zu verzeich ter und der werden. Schäden angerichtet. Unter der chineſiſchen Bevölkerung ſind unzählige Tote durch den Taifun zu beklagen. Die Verkehrsverbindungen ſind vollſtändig unterbrochen. Jufolge wolkenbruchartigen Regens unter einer der ſchlimmſten Ueberſchwemmungen, die je vorgekommen ſind. Die franzöſiſche Konzeſſionszone und das Lager der amerikaniſchen Marinetruppen ſtehen unter Waſſer. Der Straßenbahnverkehr iſt eingeſtellt. Allein in den letzten 24 Stunden betrug die Niederſchlagsmenge 80 Zentimeter. r ðͤ⁊ G0 ccc Die Wahlen in Schweden Von den Wahlen zur zweiten Kammer liegt bisher ein vorläufiges Endergebnis aus 27 Wahlkreiſen vor. In dem letzten noch ausſtehenden Wahlkreis Stockholm wird am Freitag gewählt werden. Danach haben die Konſervativen 572 358(gegen 386 293 im Jahre 1924), der Bauernbund 257085(185 286), die Liberalen 49 474(52 177), die Radikalen 283 428(218 362), die Sozialdemokraten 761 346(651 543) und die Kommuniſten 117 992(54 529) Stimmen erhalten. Es ſind bisher gewählt: Konſervative 67(Ge⸗ win n), Bauernbund 26(Gewinn), Liberale 3, Radikale 27 (Verluſt), Sozialdemokraten 83(Verluſt 13), Kommuniſten 6(Gewinn). Blutige Familientragödie In der Nacht zum Sonntag wurde in dem Berliner Vor⸗ ort Hohenſchönhauſen der 5bjährige Bauarbeiter Franz Gillnat von ſeinem Schwiegerſohn, anſcheinend in der Notwehr erſchoſſen. Gillnat, der im Trunk zu Aus⸗ ſchreitungen neigte, war in der Nacht betrunken nach Haufe gekommen und hatte ſeine Frau, die ihm Vorwürfe machte, mit einem Beil bedroht. Die Frau flüchtete durch das Fen⸗ ſter in die unmittelbar benachbarte Wohnung des Schwieger⸗ ſohnes, des 25jährigen Erich Müller. Gillnat, der ſeine Frau verfolgte, zertrümmerte darauf mit dem Beil die verſchloſſene Eingangstür der Müllerſchen Wohnung und als das Ehepaar Müller mit Frau Gillnat darauf ins Schlafzimmer flüchtete, auch die Schlafzimmertür, obwohl Müller, um ſeinen Schwie⸗ gervater zur Beſinnung zu bringen, zwei Schreckſchüſſe durch die Tür abgegeben hatte. Müller, der ſich nicht mehr zu helfen wußte, gab nun einen Schuß auf ſeinen Schwieger⸗ vater ab, der Gillnat ins Herz traf. Müller wurde ver⸗ haftet und die Leiche bis zur Klarſtellung des Sachverhaltes vorläufig beſchlagnahmt. Doch ſcheint Müllers Angabe, daß Notwehr zutrifft, zuzutreffen. Beide Familien leben in angenehmen äußeren Umſtänden, da Müller gut verdiente und auch Gillnat in nüchternem Zuſtand ein fleißiger und tüchtiger Arbeiter war. In Berlin erſchoß am Sonntag vormittag der Poſtbeamte Engel in ſeiner Wohnung am Michaelskirchplatz ſeine Ehe⸗ frau und verletzte ſeine Schwägerin durch einen Bruſtſchuß ſchwer. Darauf erſchoß er ſich ſelbſt. Der Grund zu der Tat ſoll in Ehezwiſtigkeiten zu ſuchen ſein. Kunſt und Wiſsenſchaft Düſſeldorf kauft Kunſtgegenſtände aus der Sigmariner⸗ ſammlung. Unter Führung von Oberbürgermeiſter Dr. Lehr und einer Reihe von Beigeordneten der Stadt Düſſeldorf unternimmt der Hauptausſchuß der Düſſeldorfer Stadtverord⸗ netenverſammlung eine Reiſe nach Frankfurt, die gleich⸗ zeitig als Erwiderung des Beſuchs der Frankfurter Stadt⸗ verordneten in Düſſeldorf anzuſehen iſt. Die Herren trafen am Sonntag halb drei Uhr in Frankfurt ein und wurden im Städel, wo ſie insbeſondere die Sigmarinerſammlung beſich⸗ tigten, durch Oberbürgermeiſter Dr. Landmann begrüßt. Der Leiter der Düſſeldorfer Kunſtſammlungen Geheimrat Kötſchau führte zuſammen mit Profeſſor Swarzenki die Dilſſeldorfer Herren durch das Muſeum und machte ſie beſon⸗ ders auf eine Reihe von Stücken aufmerkſam, die unter Um⸗ ſtänden für Düſſeldorf erworben werden ſollen. Gegen abend fuhr die Reiſegeſellſchaft nach dem Stadion, wo ſie mit größtem Intereſſe die verſchiedenen Anlagen beſichtigten. Der Abend vereinigte die Düſſeldorfer Herren mit Frankfurter Kollegen zu einem zwangloſen Zuſammenſein im Palmengarten. Der Montag vormittag gilt der Beſichtigung der Groß⸗ Markthalle und verſchledenen Siedlungen, am Montag nachmittag treten die Herren die Rückreiſe wieder an.— In ſeiner Begrüßungs⸗ rede gab der Oberbürgermeiſter Dr. Landmann in herzlichen Worten ſeiner Freude Ausdruck, daß die Dütſſeldorfer den Beſuch ihrer Frankfurter Kollegen ſo ſchnell erwidert haben. Ich nehme an, führte er ungefähr aus, daß Sie in erſter Linie der Sammlung„Sigmarinen“ ein großes Intereſſe ent⸗ gegenbringen, und ich kann nur ſagen, daß die Sammlung ganz großartig iſt ohne in den Verdacht zu kommen, Selbſt⸗ lob zu bringen, denn Frankfurt wird ja die Sachen leider nicht alle behalten können. Ich freue mich aber ganz beſon⸗ ders darüber, daß Düſſeldorf einen Teil und hoffentlich einen großen Teil erhält. Die Sammlung als ſolche war zwar vorher ſchon bekannt, aber ſie ſtand in einem kleinen Städt⸗ chen unter Verſchluß, wenn auch unter der Aufſicht eines kunſtſinnigen Fürſten. Sie konnte bisher vielleicht von werden, hier ſind in wenigen Wochen Zehntaufende ins Städel gepilgert, um ſie anzuſehen. Es iſt m. E. außerordentlich wichtig, daß dleſe prachtvolle Sammlung der Allgemeinheit voll und ganz zugänglich gemacht wird. Sie dürfen überzeugt ſein, daß es für uns in Frankfurt kein leichter Entſchluß ge⸗ weſen iſt die Sammlung zu erwerben, aber niemand hat dieſen Entſchluß hier bereut. Der Düſſeldorfer Oberbürger⸗ meiſter Dr. Lehr antwortete mit einigen wenigen Worten, er bedankte ſich für die herzlichen Begrüßungsworte und glaubte im voraus verſichern zu dürfen, daß das, was man in Frankfurt zu ſehen bekäme, einen tiefen Eindruck hinter⸗ laſſen würde. Theater und Muſik Nationaltheater Mannheim.„Aida“ gehört zu den Werken, die ſich im Spielplan unſerer Oper mit erfreulicher Friſche und Farbigkeit halten. Die geſtrige Vorſtellung be⸗ kam durch die Trägerin der Titelrolle, Edith Maerker vom Wiesbadener Staatstheater noch einen beſonderen Glanz. Zu⸗ nächſt iſt das eine vom leibhaftigen Theaterdämon beſeſſene Darſtellerin. Während ſonſt der Aida die äthiopiſche Staats⸗ angehörigkeit nur dem Theaterzettel nach zuſteht, ſchritt hier wirklich ein Weib aus Afrikas Sonnenbrand über die Bühne. In ihren Bewegungen lag verhaltene Glut; jäh warf ſte ſich aus einer Ausdrucksgebärde in die andere, doch immer mit innerer Notwendigkeit und völltger Begründung in der Muſik. Geſanglich war dieſes überaus Muſikaliſche der beherrſchende Eindruck, eine Sicherheit, die erſtaunen machte. Dazu eine Stimme, die trotz ihres nicht völlig müheloſen Gebrauchs zu wundervollem Glanz und reichem ſeeliſchem Ausdruck geführt wird. Im Ganzen eine Aida, wegen der man ins Theater geht, um ſie zu hören und zu ſehen; deshalb laſſe man ſte bald wieder aus der Stadt der heißen Quellen in das Aegypten der hieſigen Aufführung kommen.— Die Vor⸗ ſtellung brachte in dem Dirigenten Rudolf Boruvka einen neuen Mann, der mit Glück verſuchte, ſeine Note dem muſi⸗ kaliſchen Ablguf zu geben. Zuweilen mit ein wenig zu argem Rubato, aber durchweg mit echtem Muſikantenblut, effekt⸗ leidet Schanghai des Hundert, vielleicht ſogar von tauſend Intereſſenten beſichtigt vollem Farbenwechſel und Verdiſcher Innigkeit. Daß er mit Letzte Meldungen l 2* 9 Schwere Pilzvergiftung — München, 17. Sept. Nachdem erſt vor einigen Tagen in Sauerlach die Familie eines Münchner Penſionsinhabers nach dem Genuſſe von Knollenblätterſchwämmen ſchwer erkrankt und die Frau und ein fünf Jahre altes Kind an der Vergtf⸗ tung geſtorben ſind, iſt nun in München ein neuer ſchwerer n. Stier erkrankten nach fner Julius Seidel, nd neun Jahre alten den Folgen der Die Mut⸗ dem Genuß von Pilzen der Ol f. ſeine Ehefrau und ſeine beiden ſech Söhne. Der Oberpoſtſchaffner iſt geſtern an Vergiftung geſtorben, ebenſo der ältere Sohn. der zweite Sohn mußten ins Krankenhaus gebracht Die Anleihebetrugsaffäre Wien, 17. Sept. Der Generaldirektor Nothmann der Wiener Stinnesftliale hat nach neuerlichen Feſtſtellungen bei einem kleinen Wiener Bankhaus ein Konto beſeſſen, über welches die Gelder für die Beſche ig der Kriegsanleihe ge⸗ gangen ſein ſollen. Der Chef des Bankhauſes erklärt, daß er von der Verwendung der Gelder keine Ahnung gehabt habe. Die Kontoauszüge wurden beſchlagnahmt. Eine Spionage⸗ Zentrale aufgedeckt — Zürich, 17. Sept. Wie aus Lugano gemeldet wird, kam die dortige Polizei bei Nachforſchungen nach angeblichen Kokain⸗Schmugglern einer weitverzweigten Spionage⸗ aniſation auf die Spur, die ſeinerzeit auch die Verhaftung Italieners Roſſi bewirkt hat. Die Organiſation be⸗ faßte ſich mit der Ueberwachung von Kommuniſten und italie⸗ niſchen Staatsbürgern auf ſchweizeriſchem Boden ſowie ſogar mit der Bewachung von Schweizer Staatsbürgern. Als Haupt der Geſellſchaft wurde ein gewiſſer Narzorati genommen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Leute aus gewinn⸗ ſüchtigen Motiven heraus die Ueberwachung übernahmen. Zweigſtellen unterhielt die Organiſation in Locarno, Bellin⸗ zona und in anderen ſchweizeriſchen Städten. Feſtnahme von Sowjetofſizieren auf polniſchem Gebiet — Wilna, 17. Sept. Wie ein polniſches Nachrichtenbütro meldet, bemerkten polniſche Grenzſoldaten in der Gegend von. Buchodowſzyzuo zwei Offtziere der Sowjetarmee, die ſich hin⸗ Sie wurden feſtgenommen ter Geſträuch zu verſtecken ſuchten. und dem Kommando des Grenzabſchnitts übergeben. Hier gaben ſie an, Mitglieder des Offtzlerskorps des 5. berittenen Artillerieregiments zu ſein. Ste ſeien auf polniſches Gebiet geflüchtet, weil in ihrem Regiment, das in Sywjet⸗Weißruß⸗ land garniſoniere, von der G. P. U. eine gegen revolutionäre Geheimorganiſation aufgedeckt worden ſei. Die Verhafteten wurden der Sicherheitsbehörde übergeben. Frankreich verſtärkt die elſäſſiſchen Garniſonen — Paris, 17. Sept. Das Kriegsminiſterium hat eine Reihe 8 von Garniſon⸗Verſchiebungen im Elſaß angenommen, die vor allem darauf hinauslaufen, die militäriſchen Poſtitionen von Hagenau und Straßburg zu verſtärken. Außerdem wird in Mutzig eine neue Garniſon geſchaffen und dieſer Platz als befeſtigter Ort erklärt werden. Weiter iſt geplant, in Longwy und Longuyon wieder Garniſonen einzurichten wie vor dem Kriege. 4 3 5 Drohender Textilarbeiterſtreik in Frankreich — Paris, 17. Sept. Die Textilarbeiter⸗Gewerkſchaft von Nordfrankreich haben beſchloſſen, in den Ausſtand zu treten, wenn nicht bis zum Mittwoch ihre Lohnforderungen erfüllt ſind. Bisher ſind ſchon 4300 Arbeiter in den Streik getreten. Sturm über Algier — Paris, 16. Sept. Aus Algier wird gemeldet, daß die Stadt und die Bannmeile von einem heftigen Sturm betrof⸗ fen worden ſind. Eine Villa in der Bannmeile ſtürzte ein. In Algier wurde das Gebäude überſchwemmt, das die Archive des Regiſtratiounsbüros enthielt. war unterbrochen, da ein Stadtteil völlig überſchwemmt wor⸗ den iſt.. Gerettet Moskau, 17. Sept.(United Preß.) Dem ruſſiſchen Expeditionsſchiff„Aſtrachan“, das zur Nachforſchung nach dem ſeit dem 19. Auguſt verſchollenen ruſſiſchen Flugzeug Sowfet Sever(d. h. Sowjet Norden) ausgelaufen iſt, gelang es, die Mannſchaft des Flugzeuges zu retten. Die Flieger hatten auf den Eisfeldern eine Notlandung vor⸗ nehmen müſſen. Sie werden nach Uelen an der nordſibiri⸗ ſchen Küſte gebracht. dem Radames Loeltgens im Nilakt rhythmiſchen Konflikt kam, war kaum ſeine Schuld. Erna Schlüter als ganze Königstochter gewordene Amnexis, Bahling in ſeiner Glanzrolle des Amonagsro, Feuten (Prieſter) und Tappolet(König) ſind aus der wieder ſehr beifällig aufgenommenen Vorſtellung noch zu nennen. K. Das Winterprogramm des Pfalzorcheſters in Ludwigs⸗ hafen. Nachdem unſere Nachbarſtadt Ludwigshafen im Thea⸗ ter⸗ und Feſtbau an der Rheinbrücke endlich auch einen neu⸗ zeitlichen, großräumigen Konzertſaal erhalten hat, läßt das Pfälztſche die Mannheimer Muſikliebhaber 9, Symphonie), weiter die„Neuromantiker“ Liſzt(Fauſt), Brahms(„Dritte“, Doppelkonzert, Rhapſodie), Bruckner (Vierte), Strauß(Macbeth), Mahler(Geſänge), Reger(Re⸗ qutem, Hillervariationen), Tſchaikowſky(Violinkonzert); fer⸗ ner als Neuheiten: Waltershauſen: Orcheſterpartita, Braun⸗ fels Orgelkonzert, Rezulcek Tanzſymphonie, Pringsheim Or⸗ cheſterſuite und Geſänge, Strawinſky Suite, Muſſorgſky Lie⸗ der u. a. Für genußreiche Durchführung bürgt der nun in acht Jahren gefeſtigte Ruf des Orcheſters und ſeines bewähr⸗ ten Leiters, Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe, die Mitwirkung des Beethovenchors und des Volks chors(Fritz Schmidt) bei drei Veranſtaltungen, ſowie aus⸗ gezeichneter Soliſten, aus deren Reihe wir nennen: Prof. Kulenkampff und Edith Lorand⸗Berlin(Violine), Maurits Frank(Cello), Borowſky und Kwaſt⸗Hodapp(Klavter), Land⸗ mann(Orgel), Kammerſängerin Willer⸗München, Ria Gin⸗ ſter, Valentin Haller vom Nationaltheater u. a.(Geſang, Die Komponiſten Braunfels, Waltershauſen und Rezuieek und Pringsheim werden ihre Werke ſelbſt leiten. So darf wohl die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß auch die Mannheimer (zumal bei den mäßigen Preiſen) das unter Beſatzungsnßten tapfer für deutſche Muſik werbende Heimatorcheſter unter⸗ ſtützen und dazu beitragen, daß die Verbindung zwiſchen bei⸗ den Schweſterſtädten, bisher eine etwas„einſeitige“ Liebe, ſich künftig zu einer Kulturgemeinſchaft erweitert. 6 feſt⸗ Der Straßenbahnverkehr ein wenig in Landesſymphonleorcheſter auch an freundliche Einladung zu Beſuch und Miete für acht Philharmoniſche Kon⸗ zerte ergehen. Das ſoeben veröffentlichte Programm bringt die Klaſſiker Mozart(Klavierkonzert) und Beethopen(7. und 9 1 12 9 1 * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgäbe 5 3. Seite. Nr. 432 Montag, den 17. September 1928 Radbfahrwege Es wird uns geſchrieben: Schafft Radfahrwege Arbeitsgemeinſchaft gelingen würde, den Gedanken des für Stadt und Landl Seit einem Jahre machen ſich in Baues von Radfahrwegen, die mehr als 10 Millionen Deut⸗ allen deutſchen Gauen Beſtrebungen bemerkbar, die darauf ſcher zugutekommen, auf breiteſter Baſis ſowohl zur För⸗ hinausgehen, den Bau von Radfahrwegen in Deutſchland zu derung des Verkehrs als auch aus ſozialen Erwägungen her⸗ fördern. Es iſt beabſichtigt, durch den Bau von Radfahrwegen den Radfahrerverkehr von den Hauptverkehrs⸗ ſtraßen nach der Peripherie der Stadt abzu⸗ lenken und damit dem Radfahrer einen größeren Schutz zu gewähren. Beſonderes Intereſſe zeigen nicht nur die ſtaatlichen Behörden, ſondern auch die Stadtverwaltungen für den Radfahrwegegedanken, da man hofft, hiermit auch das Verkehrsproblem bezüglich Erſchließung der außerhalb der Stadt liegenden Siedlungen zu löſen. Solche Netze von Radfahrwegen, die um die Stadt herum zu bauen ſind, be⸗ ſtehen bereits im Ausland, in Dänemark und in Holland. Die Stadt des größten Radfahrerverkehrs in Deutſchland, Magdeburg, beſitzt bereits 280 Kilometer Radfahrwege in ihrer nächſten Umgebung; andere deutſche Städte weiſen eben⸗ falls größere Radfahrwegenetze auf. Es iſt deshalb beſonders begrüßenswert, daß es durch das energiſche Vorgehen des Vereins Deutſcher Fahrrad⸗Indu⸗ ſtrieller E. V. in Berlin W. gelungen iſt, alle Organiſationen, die, dem Beiſpiel folgend, in letzter Zeit mit beſonderem Nach⸗ druck für die Schaffung von Radfahrwegen eingetreten ſind, wie den Bund Deutſcher Verkehrsvereine, den Deutſchen Rad⸗ und Motorfahrer⸗Verband„Concordia“ und den Reichs⸗ verband Deutſcher Mechaniker E. V. zu einer Arbeitsgemeinſchaft zur Propagierung des Nadfahrwege⸗ gedaukens zuſammenzuſchließen. * 2 Släoͤtiſche Nachrichten Verkehrsſtörung Ein junges Mädchen führte eine ältere Frau in nächſter Nähe der Friedrichsbrücke über den Fahrdamm. Die alte Frau konnte ſich vor lauter rechts⸗ und links⸗ rückwärts⸗ und vorwärtsſchauen nicht entſchließen, ſchnell den Fahrdamm zu überqueren. Ein Radfahrer, der einer Radfahrerin aus⸗ weichen mußte, ſprang ab und verrenkte ſich den linken Fuß, ſodaß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Zwei Autos mußten halten, da die Frau mitten auf dem Fahrdamm ſtehen blieb. Ein Junge von vier Jahren lief gegen einen Handkarren und erlitt eine klaffende Stirnwunde. Und immer ſtand die Frau auf der Straße. Das junge Mädchen, das dem Weinen nahe war, konnte die Frau nicht heſtimmen, weiterzugehen. Der Polizeibeamte war zu weit entfernt und konnte ſeinen Poſten nicht verlaſſen. Zum Schluſſe ſcheute noch das Pferd eines Fuhrmannes aus Kai⸗ ſerslautern und trat ſeinem Herrn auf den rechten Fuß. Und dies alles in einer Zeit von fünf Minuten verſchuldet dürch eine nervöſe Frau, die gerade ſo gut durch eine Seitenſtraße Hätte gehen können. Ein Herr nahm ſchließlich die Frau an der Hand, um ſie mit den Worten:„Sie wollen hier wohl eine neue Verkehrsordnung einführen?“ nach dem nächſten Gehweg zu bringen. Die ſchuldloſe Begleiterin mußte dann von der Frau eine Menge häßlicher Schimpfworte anhören. K * Feſtnahme eines Mannheimers in Schwetzingen. Am Samstag nachmittag wurde von der Polizei ein 26 Jahre alter Mann aus Mannheim feſtgenommen, als er in der Apotheke auf Grund eines gefälſchten Rezepts innerhalb kurzer Zeit zum vierten Male, Kokain kaufte. Der Mann will ſich in Mannheimer Spielklubs, wo er verkehrte, das Laſter des Schnupfens dieſes Rauſchgiftes angewöhnt haben. Das Kokainſchnupfen iſt ihm bereits zu einem krankhaften Bedürfnis geworden. Der Feſtgenom⸗ mene, der nach Mannheim überführt wurde, ſprach den Wunſch aus, man möge ihn längere Zeit in Haft be⸗ Es wäre zu wünſchen, wenn es dieſer aus in die Tat umzuſetzen. Die Zuſammenfaſſung aller am Fahrradverkehr und Handel beteiligten Verbände zu ört⸗ lichen Ausſchüſſen für Radfahrwege iſt dringend erforderlich. In Württemberg tritt man auch ſchon für die Schaf⸗ fung von Radfahrwegen ein. des Rechtsanwalts Dr. jur. Albrecht⸗Ludwigsburg gründet, der ſich zum Ziele ſetzt, in enger Fühlungnahme mit den Staatsminiſterien und den Gemeinden den großen idealen Gedanken in die Tat umzuſetzen. In ſtiller Arbeit wird der neue Verein mit Hilfe der verſchiedenen Unter⸗ organiſationen der einzelnen Verbände das große Arbeitsfeld bewältigen. Die Gründung des Vereins erfolgte in Stutt⸗ gart. Auch in unſerer engeren Heimat Baden bringen die Miniſterien, Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Direktion, Polizei⸗ direktion u. a. m. erfreulicherweiſe der Bewegung allergrößtes Intereſſe entgegen. In Karlsruhe und in Heidelberg beſtehen bereits Ortsgruppen, während andere badiſche Städte in den nächſten Wochen ſchon intenſiv bearbeitet werden. Zur Auf⸗ klärung über Notwendigkeit und volkswirtſchaftliche Bedeu⸗ tung der Radfahrwege ſowie über die Aufgaben der Aus⸗ ſchüſſe findet auch hier eine Beſprechung der wichtigen Tages⸗ frage ſtatt. Herr Albrecht Quenzer von der Gritzner A. G. in Durlach, Beauftragter des Vereins Deutſcher Fahrrad⸗ Induſtrieller.V. und der Zentralſtelle für Fahrradwege in Berlin., wird in den nächſten Tagen über die bisherigen Erfahrungen und die Arbeiten auf dieſem Gebiet ſprechen. Maria Scheffelmeier 7 Schon wieder müſſen wir leider von dem Hinſcheiden einer verdienten Mannheimer Perſönlichkeit berichten. Auf der Rückreiſe von Gaſtein verſchied in München am Samstag abend die Vorſitzende des Mannheimer Hausfrauenbundes, Fräulein Maria Scheffelmeier, an den Folgen einer ſchweren Halsentzündung. Maria Scheffelmeier gehörte zu den Mitbegründerinnen des Mannheimer Haus⸗ frauenbundes. Sie gab ihre ganze Kraft und ihr warmes Herz dem Gedanken, den ſie als den rechten erkannt hatte, die Hausfrauen aller Kreiſe und aller Schichten zuſammen⸗ zuführen zu einer Gemeinſchaft. Unvergeſſen wird aber auch das bleiben, was ſie in den Kriegsjahren in ſteter Bereitſchaft unter Hintanſetzung alles perſönlichen geleiſtet hat, in der Ernährungsfürſorge der Stadt Mannheim. Sie hat die Kriegsküche auf dem Schlachthof mit einrichten helfen und mit durchgeführt bis zu den ſchweren Tagen, als die zurückflutenden Truppen da draußen verpflegt wurden. Ihr klarer Geiſt, ihre raſche Auffaſſungsgabe machten ſie un⸗ entbehrlich für dieſe Arbeit. An dem Grabe der ſo früh Vollendeten ſtehen die vielen, denen ihr plötzlicher Tod eine tiefe Lücke läßt, außer der nächſten Familie, die Freunde, die ſie ſich errungen hatte in ihrem Leben, ſie, die ſelbſt verſtand, ein Freund zu ſein, wie wenige, alle die, denen ſie ſtets hilfs⸗ bereit zur Seite ſtand. ** * Ein erfolgreicher Mannheimer Hochalpiniſt. Wie ge⸗ meldet wird, iſt es dem vielfach erfolgreichen Hochalpiniſten Heinrich Höhl, Mitglied des DSA., Sektion Mannheim, mit Herrn Domilas⸗ Mannheim gelungen, die weltberühmte, aber auch ebenſo berüchtigte„Guglia de Brenta“ in den Dolomiten zu erſteigen. Die Bezwingung dieſes Dolomiten⸗ felſens bedeutet eine hochalpine Leiſtung und erfordert eine ungemein hohe Nervenkraft. * Zwei Finger abgequetſcht. Einem ledigen, 21 Jahre alten Former, der in einem Metallwerk beim Transport einer Maſchine zu Fall kam und die rechte Hand unter die Maſchine brachte, wurden der Zeige⸗ und Mittelfinger a b⸗ gequetſcht. Der Verunglückte mußte ins ſtädtiſche Halten, damit er ſich das Kokainſchnupfen abgewöhnen könne. — Im Trouviller Pribs (Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im„Privs“ von Trouville gab es letzthin eine Senſation. Herr Zographos weigerte ſich, die Karten umzuſchlagen, da die Einſätze auf beiden Seiten zu hoch waren. Das war noch nie vorgekommen. Denn an dem berühmten Tiſche, an dem der wegen ſeiner unerſchütterlichen Ruhe und Kaltblütigkeit bekannte griechiſche Chef des Konſortiums die Baccara⸗Bank in Pacht hat, beginnt man überhaupt erſt von der Million an zu zählen. Herr Zographos wollte aber die ſechs Millionen nicht halten, von denen der Frankfurter Bankier.. für ſich allein die Hälfte geſetzt hatte. Niemand konnte den Bankhalter zwingen, und ſo mußten die Einſätze zurückgezogen werden. Ein argentiniſcher Sports⸗ mann, der die Gewohnheit hat, an der Bar des Klubs von Troupille vor dem Eingange in das Allerheiligſte, den Cerele privée— Eintrittspreis mit Ausweiſen 500 Fraues— in Ge⸗ ſellſchaft graziöſer Damen eisgekühlten Champagner zu trin⸗ ken und nur zwiſchendurch hineinzugehen, um jedesmal 300000 Frances zu ſetzen, war ſehr ungehalten, als man ihm ſeinen Einſatz wieder zurückgab.„Das dürfte gar nicht vor⸗ kommen“, grollte er.„Aber ſeitdem man hier Leute herein⸗ läßt, die höchſtens mit runden Marken, meiſtens nur mit Lappen operieren..“ „Da haben Sie ganz recht, Senor“, lächelte der Groß⸗ induſtrielle James Henneſſy,„das macht eine furchtbare Rech⸗ nerei mit dieſen kleinen, ungbgerundeten Einſätzen. Können denn dieſe Herrſchaften nicht, wie alle vernünftigen Leute, 100 000 oder 200 000 Frances rund ſpielen?“ „Ohne einen eckigen dürfte überhaupt niemand an den Tiſch“, ſtimmte der Bankier.. aus Frankfurt zu. 0 Zur Erklärung: Eckige Marken ſtellen im Trouviller „Privé“ 100 000, runde 10000 Francs dar, während Tauſend⸗ franeſcheine verächtliche„Lappen“ ſind. So gingen die Bemerkungen noch eine Weile hin und her, während Herr Zographos kühl bis aus Herz hinan ſeine Bank weiter hielt und kaum darauf hinſchaute, ob der Haufen der„eckigen“ und„runden“ vor ſeinem„ervupier“ ab⸗ oder zunahm. Aber ein junger, ſehr elegauter Mann war über die Be⸗ merkungen des Argentiniers und des deutſchen Bankiers Krankenhaus aufgenommen werden. — f 5 2 Es wurde zu dieſem Zweck ein Kind bemühten. Verein zur Schaffung von Radfahrwegen unter dem Vorſitz deſſen Kleidchen Feuer gefangen hatte. 5 ge⸗ Hand und das rechte Bein waren erheblich ver⸗ duht, der war nit driwwe. Gefährliche Spielerei Fünf Kinder, die im Luiſenpark ſpielten, hatten eine Schachtel Streichhölzer im Beſttze. Ein Mädchen von vielleicht fünf Jahren machte ſich das Vergnügen, öfters ein Streich⸗ holzanzuzünden. Zwei Männer hatten ſchon länger zu⸗ geſchaut. Der eine von ihnen wollte der Kleinen die Streich⸗ hölzer wegnehmen. Das ſchlaue Ding merkte wohl die Ahſicht und ſteckte die Schachtel ſchnell in eine Taſche ihrer Schürze. Ich war ſchon weiter gegangen, auch die beiden Männer hatten einen Nebenweg eingeſchlagen, da tönte ein Schreſen an mein Ohr. Ich ſah, daß die beiden Männer zurückeilten. Als ich auch hinzukam, ſah ich, daß ſich mehrere Perſonen um ein ˖ Es war das kleine Mädchen von vorhin, Die rechte bra n nt. Da die Kleine allein war, brachte man ſie in das Haus eines der Spaziergänger, die Hilfe geleiſtet hatten. Die mit⸗ ſpielenden Kinder wußten nur, daß die Kleine den Rufnamen „Anna“ habe. Es iſt unbegreiflich, daß man ein Kind ſo allein herumlaufen laſſen kann. Es gibt doch Kindergärten. 8 N * Meſſerſtecherei. Ein lediger, 25 Jahre alter Schloſ⸗ ſer, der auf der Straße zwiſchen J 3a und K von einem bis jetzt noch unbekannten Täter durch einen Meſſerſtich in die rechte Seite des Unterleibes erheblich verletzt wurde, fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. Rund um de Worſchtmarkt Eigentlich mißte alle ſunſchtige Feſchtlichkeite ſchtreng ver⸗ bote werre, wenn in Derkem Worſchtmarkt iß. Alle Ge⸗ wiſſensbiſſe hätte e gudes Eud, unn mir bräucht ſich nit ſchtundelang hiln)ſchtelle unn an de Knöpp abzähle, wohin'r gehe ſoll. An meiner Weſcht hott en Knopp'fehlt, unn als der dann angenäht war, habb ich widder vun vorne ang' fange, unn bin doch nit eenig worre. Denn fehlt mir beim Renne, dann heeßt's,'r hett keen Lokalpatriotismus, unn werd'r beim Worſchtmarkt vermißt, dann iß mir en Schwächling wo nix vertrage kann. Uffbaſſer hott's iwerall— alſo uff de Worſchtmarkt. Die Zieg ſinn voll, die Elektriſch iß voll, die Auto ſinn voll— alſo fahrt'r mit im Auto, weil'r do in'r friſche Luft iß. Daß awwer die annere Auto Schtaab mache, unn die annere de Schtaab ſchlugge miſſe, do hott'r nit drangedenkt. Alſo hott'r Schtaab ſchlugge miſſe. Unn der Schtaab hott dann nunnerg'ſchwenkt werre miſſe. Des war gleich'ſchehe, unn daß der Schtaab aach im Mage lieche bleibt, hott'r was'ſchbachtelt. Es gibt aach noch annere Sache, wo'rs Geld los werre kann, unn wo mir ſich de Mage verderwe kann. Weiln), Worſcht, Eis, Derkiſcher Honig, Magebrot, Zuggerbolle, Schinkebrot, Schokolad, des koſcht alles Geld, unn wenn'r dann hinnenooch Karuſſell fahrt, dann war alles vor umme. Wie uff'r Landſchtrooß gibts uff'm Worſchtmarkt aach Schtaab, unn des iß gut ſo, denn'r Weiln) muß all werre,'r neie werd beſſer unn deierer— alſo fort mit'm alte Zeigs. Daß ſo viele— faſcht alle— gedenkt hawwe, hott'r mit Leichtigkeit feſchtſchtelle kenne: an'r Schtimmung unn am uffrechte Laafe. Uff'r Heemfahrt war's gut, wenn'r nit mit m Auto 'fahre iß, denn die Landſchtrooß iß ſchtreckeweis ſo holweriſch, daß des Schuckle die gleich Wirkung'hatt hott wie 8 Karuſſell fahre. Unn heem hott'r ſchließlich doch emvol gemißt, wenn'r ſich aach eingebildet hott,'r dät ſich nit trenne kenne. Wenn'r mit'm Zug odder mit'r Elektriſch heemg'fahre iß, do hott'r aach kee reene Freed'hatt. An⸗ ſchbruch uff en Sitzblatz hott'r keen hawwe derfe, ſunſcht wär'r am Mondag bei Sunneuffgang noch in Derkem ge⸗ weßt. Langweilig wärs eem zwvor nit geworre. Zuſamme⸗ gefaßt: Zieg ware voll— Elektriſche ware voll— Auto ware voll— Leit ware voll— alles war voll, bloß'r Geldbeitel war ſchwer leer. Unn's Schlimmſchte an allem iß, daß mir am Mondag widder ins'ſchäft muß, unn ſich nit vun de Schtrapaze ausruhe derf.'r Worſchtmarkt ſoll ſo'feiert werre, daß'r ſich vier Dag lang ihm widme kann. Die anner Arweet laaft eem nit devun. Awwer'r Worſchtmarkt. Alles in allem: Scheen wars, unn wer's Gegeteil behaupte ſehr aufgebracht und wollte dieſen letzteren zur Rede ſtellen. „Wir ſind hier in einem franzöſiſchen Klub, mein Herr. 857 begann er, kam indeſſen nicht weiter, da Herr Henneſſy ihm ins Wort fiel: „Bitte, Herr de.., die Verantwortung für die eben ausgetauſchten Bemerkungen nehme ich auf mich.“ „Die Erklärungen nahmen indeſſen bald einen ſehr fried⸗ lichen Verlauf, und ſeither hat man das ergötzliche Schauſpiel, daß Herr de.. immer mit dem Frankfurter Bankier zu⸗ ſammenſitzt und zuſammenſetzt und dabei ſehr gut wegkom⸗ men ſoll. Denn Herr M.„ den Trouviller„Eingeweihte“ auf nicht weniger als zehn Milliarden Franes einſchätzen, wohl ſehr beträchtlich höher, als er zur Einkommenſteuer in Frankfurt angeſetzt iſt, hat eine ſehr glückliche Hand im Baccara. Deshalb eben ſieht Herr Zographos ihn nicht gern von allzu vielen und waghalſigen Spielern umringt, die auf ſein Glück vertrauen. In den Abſchlüſſen des„Privé“ für 1928 wird Herr M jedenfalls als ſtarker Paſſivpoſten erſcheinen. Gerade darum genießt er in Trouville große Sympathien, und wenn er ſein Morgenbad nimmt, hat er eine ganz andächtige Gemeinde um ſich. Aber an den Gleichmut des Armeniers Arbatelos, der vor einigen Tagen in knapp zehn Minuten zwei Millionen fünfhunderttauſend Franes verlor, kommt weder er noch Herr Zographos heran. Der blonde Orientale ſagte nämlich im Vorübergehen zu einigen Bekannten:„Mich verdrießt es nur, nicht weiterſpielen zu können. Aber ich habe eine dringende Verabredung. Sehr ſchade.. ich weiß nicht, aber ich habe ſo das Gefühl, daß ich heute viel Glück im Baccara hätte...“ 0 Von der Vergangenheit Gedanken von Richard von Schaukal Der einzige dauernde Beſitz des Menſchen iſt ſeine Ver⸗ gangenheit. 85 Die Erinnerung ſchafft die Vergangenheit nach ihrem Bilde. * Die Erinnerung iſt die Gegenwart der Vergangenheit. * Mit jedem Menſchen ſterben auch die Toten, die nur in ihm noch gelebt hatten. ſee⸗Dampfers. Literatur * Neue Kalender für das Jahr 1929. Unter der Fülle der Ka⸗ lender für das Jahr 1929 befinden ſich wieder ein paar liebe alte Bekannte, die im Laufe der Jahrzehnte willkommene Gäſte zum Jahreswechſel geworden ſind. An erſter Stelle erwähnt ſei der im 129. Jahrgange im Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr er⸗ ſchienene„Lahrer Hinkende Bote“ für den Bürger und Bauersmann, der wieberum eine ungewöhnliche Reichhaltigkeit an Anregungen und intereſſanten Erzählungen und Geſchichten bringt, Trotz ſeines Stelzfußes geht der Lahrer Hinkende immer noch ſu⸗ gendlich wacker daher und bringt fröhl. und ernſte Sachen in großer Anzahl. Der Hinkende möchte nicht bloß unterhalten, ſondern auch belehren.— Im gleichen Verlag erſchien ferner„Hebels Rhein ⸗ Jländiſcher Hausfreund“ für dos Jahr 1929. Auch dieſer Kalender iſt ein lieber alter Bekannter, der einem die Winterahend⸗ ſtunden behaglich macht. Im Jahre 1813 von Johann Peter Hebel geſchrieben, hat er auch heute immer noch etwas vom Hebelgeiſt in ſich. Da erzählt Auguſt Ganther eine feine Geſchichte von einem Amerikaner, der nach Deutſchland zurückgekommen iſt, und die Dich⸗ terin Erica Grupe⸗Lörcher⸗ Sevilla(in früheren Jahren eine bekannte Mitarbeiterin unſeres früheren General⸗Anzeigers) führt den Leſer ins fremde Land Hiſpania. Und aus dem Badner Lädle gibts luſtige Geſchichten. * Deutſche Erzähler der Gegenwart. 2 Bände. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m. b.., Berlin⸗Charlotten⸗ burg 2. Dieſes zweibändige Werk, das Beiträge der beſten deutſchen Erzähler enthält, gibt nicht nur einen Ueberblick über das Schaffen der letzten Jahre, es ſtellt vielmehr ein Moſaikbild der modernen deutſchen Erzählungskunſt dar, deren Schöpfer Leonhard Adelt, Alice Berend, Georg Britting, Max Brod. Bruno Frank, Karl Borr, Heinrich, Hermann Heſſe, Hermann Hiltbrunner, Norbert Jaeques, Benedikt Lochmüller, Heinrich Mann, Thomas Monn, Ina Seidel, Otto Stoeſſl, Otto Freiherr von Taube, Arnold Ulitz, Stefan Zweig find. Neben ſeinſter Kultiviertheit ſteht kräftig durchblutetes, ziel⸗ bewußtes Künſtlertum, neben treuem Feſthalten an geiſtiger Ueber⸗ lieferung jugendliches und eigenwilliges Temperament, neben dem Verantwortlichkeitsgefühl vor dem edelſten Beſitz der Nation, der deutſchen Sprache, die Ehrerbietung vor religibſem Erleben, die Tiefe des religibſen Gefühls. Meiſterhände haben das Leben und die Schickſale der Menſchen zu reiner Kunſt geformt. Kinderſchickfale werden geſtaltet, das eine von geſammelter männlicher Energie, dos andere mit dem untrügbaren Taſtgefühl der Mütterlichkeit. Wir erleben Tragödien einſamer Frauen, eines armen Mädchens und eines adligen Fräuleins, einen phantaſtiſchen Flug über den Ozean, das geheimnisvolle haſtige Leben in den tiefen Räumen eines Ueber⸗ Auch die Merkmole beſten deutſchen Humors werden ſichtbar, der ſcharfe Blick unbeſtechlicher Augen, das wehmütige Lä⸗ cheln des Verſtehens aller menſchlichen Dinge. Leider iſt hier nicht der Raum, jede einzelne dieſer feinkünſtleriſchen Schöpfungen für ſich allein zu würdigen. Wir können jedoch die Lektüre dieſes Wer⸗ zes, deſſen Bände übrigens auch einzeln abgegeben werden, da jeber Band in ſich abgeſchloſſen iſt, allen Freunden edler Erzählungskunſt nur aufs beſte empfehlen. 4. Seite. Nr. 432 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Montag, den 17. September 1928 Jahn⸗ Gedenkfeier Der Turnverein„Badenia“ Feudenheim hielt am Sonntag in ſeiner Turnhalle und Turnplatz zum 150. Jah⸗ Testage des Turnvaters Jahn eine in allen Teilen würdige Feler ab. Eingeleitet wurde ſie durch einen ſchneidigen Auf marſch der geſamten Aktivität und Jugendturner. Vorſtands⸗ mitglied Büchner konnte in ſeiner Begrüßungsrede namentlich Vertreter der Lehrerſchaft, Rektor Enderlin, eine ſtattliche Anzahl Gäſte und die Gefangvereine„Frohſinn“ und „Germania“ willkommen heißen. Hauptlehrer Lenz führte in ſeiner Weiherede u. a. aus: Es häufen ſich in letzter Zeit Klagen über zu viele Feſte, die moraliſchen, wirtſchaftlichen und poli ſchen Schaden an⸗ richten. Die heutige Feier iſt jedoch ganz einfach und intern, ohne Aufwand, daher berechtigt. Es iſt bedauerlich, daß die rund 5 Millionen Mitglieder des Reichsausſchuſſes für Be⸗ wegungsſpiele nicht enger zuſammengehören. Er ſprach die Hoffnung aus auf ein brüderliches Zuſammenarbeiten von rechts und links und auf die Einheit des Reiches als Ein⸗ heitsſtaat. Einen ſinnigen Prolog trug Jugendturner Edm. Appel mit deutlicher Ausſprache und Betonung vor. Vor der Setzung der Jahn ⸗Eiche auf dem Turnplatz er⸗ klangen die feierlichen Klänge„Das iſt der Tag des Herrn“ („Frohſinn“) und„Bleib deutſch, du ſchöner deutſcher Rhein“ Germania“). Am Schluſſe der Feier ermahnte Herr Büchner die An⸗ weſenden, den Vorſatz mit nach Hauſe zu nehmen, mehr noch als bisher das Wirken und Wollen des Turnvaters Jahn zu beherzigen. Mit einem beſonderen Appell an die in gro⸗ ßer Zahl anweſende Jugend ſchloß er ſeine Ausführungen mit den Worten des Jugendführers der Deutſchen Turnerſchaft von Neuendorfs„Zurück zu Jahn; es gibt kein beſſeres Vor⸗ wärts!“ Mit einem Gut Heil auf die Turnſache und das Ab⸗ ſingen des Turnerliedes„Ein Ruf iſt erklungen“ war die Feier beendet. Am Nachmittag traf ſich die Akttyität, um ihre Kräfte innerhalb des Vereins zu meſſen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß gerade die Körperpflege im Turnverein Badenia ſehr hoch gehalten wird, was auch die ſchönen Leiſtungen zeigten. Kr. * * Werft keine Obſtreſte auf die Straße. Eine 42 Jahre alte Ehefrau, die am Samstag vormittag beim Ueber⸗ ſchreiten der Straße bei D und E 1 auf einer Bananenſchale ausglitt und zu Boden ſtürzte, trug eine Verletzung der Unken Knieſcheibe davon. Die Verunglückte konnte nach einiger Zeit ihren Weg wieder allein fortſetzen. Man ſollte die Uebeltäter, die Obſtreſte auf die Straße werfen, ganz empfindlich beſtrafen, damit die Unſitte, die die Paſſanten in ſchwere Gefahr bringt, endlich einmal aufhört. Unfall beim Fußballſpiel. Ein 20 Jahre alter Wag⸗ ner zog ſich geſtern auf dem Sportplatz Sellweide beim Fuß⸗ Hallſpiel einen rechtsſeitigen Schlüſſelbeinbruch zu. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Schwerer Unglücksfall im Großkraftwerk. Zwei verhei⸗ ratete Keſſelſchmiede verunglückten im Großkraftwerk bei der Außerbetriebſetzung einer Dampfleitung. Der eine brach ſich den rechten Unterarm und der andere zog ſich erhebliche Verbrennungen im Geſicht und an beiden Unterarmen zu. Die Verunglückten fanden Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhauſe. Verkehrsunfälle in Mannheim Ein älterer Mann der geſtern Abend vor K 4 die Straße überkreuzen wollte, hatte infolge Schwerhörigkeit die Hupe eines herankommenden Autos aus Heidelberg nicht vernom⸗ men. Trotzdem der Führer des Wagens ſtark bremſte, konnte er leider nicht vermeiden, daß der Mann zu Fall kam und ſich unglücklicherweiſe den linken Oberarm brach, den er vor Jahren ſchon etumal gebrochen hat. Der Inhaber des Autos erbot ſich den Veletzten nach dem Krankenhaus zu Pringen. * Mit einem Fahrrad nach einem Perſonenzug geworfen. Am 28. Auguſt früh gegen 5 Uhr, wurde vermutlich vom Kleinfeldſteg aus ein älteres Herrenfahrrad auf einen fahrenden Perſonenzug geworfen, wodurch die Luftbremſe beſchädigt und der Zug zum Stehen gebracht wurde. Perſonen, die ſachdienliche Angaben machen können, wollen ihre Anſchrift der Kriminal⸗Polizei mitteilen. r Ein welkes Blatt Skizze von W. Emil Schröder Jahraus, jahrein hatte Jörg Terben geantwortet:„Laßt mich mit dem langhaartgen Zeug aus!“ wenn die Mutter, die hochbetagte, leiſe an ſein Herzenskämmerlein pochte, ob er nicht doch noch zu freien gedenke. Und ſo kam Jörg unver⸗ ſehens in die Vierzig hinein. Dann aber war drüben in Hemmerten eine„Neue“ zu⸗ gezogen, die Fritzi Erding. Als Jörg ihr eines Abends un⸗ vermittelt am Schöpfbecken der eiskalten Quelle begegnete, war ihm zu Mute, als ſchlüge Lohe in ausgedörrtes Holz. Wie verwandelt ging er daher, ließ, was er nie getan, die halblange Pfeiſe im Munde erkalten, ging Samstags gar zum Tanz, daß die Mutter verwundert den Kopf ſchüttelte. Mit ſeinen vierzig Jahren war Jörg ein ſtattlicher Mann, wettergebräunt, hart, geſchickt in vielen Arbeiten. Wie ſpielend hielt er den Hof ſeit ſeines Vaters Tode in Ordnung, regierte Mägde und Knechte durch ein kurzes, aber nicht unfreundliches Wort, durch einen vielſagenden Blick, wo andere Hände und Mund zu Hilfe nehmen mußten. Das wußte Jörg ſelber, brauchte ihm keiner zu ſagen. Er war auch nicht weiberſcheu, beileibe nicht. Es hatte bisher nur an der„Richtigen“ gefehlt. Bisher! Jetzt ſuchte er Fritzis Nähe, fand, daß ſie freundlich, zutraulich wax. Er hätte nicht Jörg Terben ſein müſſen, wenn er nicht ſachlich, bedächtig auf ſein Ziel zugeſtrebt hätte. So kam es, daß ein anderer den Weg kreuzte, den er gehen wollte: ein junger Förſtersſohn, Hannes Marſchner, der ſonſt nur ſelten nach Hemmerten kam. Seit aber die Fritzi dort beheimatet war, fehlte er auf keinem Tanz, an keinem Feſt, ein kecker, luſtiger, ſehniger Burſch mit blitzendem, braunem Auge und glattem Geſicht. So kam es, daß Jörg oft in Gedanken verſunken ging, dann mit der Hand an der Stirn vorüber fuhr, als gälte es, läſtige Fliegen zu verſagen,— und es war doch ſchon Spät⸗ ſommerzeit. Jörg fühlte, daß ſeine ſtille Werbung um Fritzi nicht vom Fleck kam. a Eines Tages war ſie fort. Ihre Eltern hatten eine Senne jenſeits des Mütlijochs gekauft. Es waren drei Stun⸗ Vortragsreihe„Lebendige Kirche“ Der Moderne Menſch und die Bibel Die Vortragsreihe„Lebendige Kirche“ will auch in dieſem Winterhalbjahr mit der Behandlung zeitnotwendiger Fragen an die Oeffentlichkeit herantreten. Daß dieſe Arbeit nicht umſonſt iſt, beweiſt allfährlich der gute, zum Teil ſtarke Be⸗ ſuch der Vorträge. Sie wollen dieſes Jahr mit dem Haupt⸗ thema: Der moderne Menſch und die Bibel ſich beſchäftigen. Wie auch nur in etwas den Pulsſchlag der Zeit fühlt, der weiß, daß mit dieſem Thema nach dem Weſen der geſtern begonnen. Aus der lebendigen Gegenwarts wirklichkeit ſchöpfte Miſſionsdirektor Kroeker. Sein Thema lautete: Die Bibel in Rußland. Der Redner, ſelber ein Moderner, ſofern er nicht die Methode von einſt(hiſtoriſch⸗intellektua⸗ liſtiſch) wählte, ſondern ſein Thema gegenwartsgemäß(prak⸗ tiſch⸗aktiviſtiſch) geſtaltete, verbreitete ſich in freier, packender Rede über die Geſamtlage in Rußland, dem großen Frage⸗ zeichen unſerer Tage. Er tat es aus perſönlichſter Erfahrung, was den Ausführungen doppelte Bedeutung verlieh. Eine Umwälzung von größtem Ausmaß vollzieht ſich im Oſten. Hierbei ſinkt nicht etwa nur Altes, Morſches, Unbrauchbares, ſondern viel Großes und Schönes mit in den Staub. Man denke nur an das, was deutſche Koloniſten in Süd⸗ rußland auf allen Gebieten, nicht zuletzt auf dem des Schul⸗ und Bildungsweſens, geleiſtet haben. Die Umwälzung iſt freilich nicht nur eine politiſche und ſoziale, ſie iſt vielmehr eine geiſtige und innerſte. Und hier ſind es Großen, auf die ſchließlich alles zurückgeht: Doſt oje wſky, Tolſtot und Wladimir Solojo w. Wie ſagt doch Karl Lambach: Männer machen die Geſchichte! Und ſie kommen, wenn die Zeit erfüllt iſt, als Boten des Herrn aller Zeiten. Eben dieſe Drei ſchufen für Rußland die geiſtige Grundlage, auf der die im Ziel noch unbekannten Dinge ſich abſpielen. Alle drei aber haben es mit der Bibel zu tun, im Gegen⸗ ſatz zu namhaften Wegbereitern der weſtlichen, der franzöſi⸗ ſchen Revolution. Tolſtoi freilich kann zum Letzten und Heilig⸗ ſten der Bibel nicht vordringen, ſie iſt ihm Bringerin eines Ideals, dem der Menſch aus immanenten Kräften zuſtrebt. Anders Doſtojewsky, der, wir wiſſen es, am Menſchen radikal verzweifelt und alles Heil im Objektiven, im geoffenbarten Cruzifixus ſieht. Der dritte, Solojow, vom Redner„Prophet der morgenländiſchen Kirche“ genannt, ſchaut die Kirche der Zukunft. Sie ſoll eine Syntheſe ſein zwiſchen der römiſchen (Symbol Petrus) und der reformatoriſchen(Symbol Paulus) Kirche und ſoll das Gepräge des Apoſtels Johannes haben. Neben dieſen Großen im Reiche des Geiſtes ſind Erſcheinungen wie die des Stundismus von nicht geringer Bedeutung für das innere Erwachen Rußlands geweſen. Alles in allem: Die Bibel hat's nicht mit einzelnen Phan⸗ taſten, ſondern mit der Welt zu tun. Wir Deutſchen könnten es wiſſen. Wir brauchen Gott und ſein Wort nicht zu ver⸗ teidigen oder zu rechtfertigen, er rechtfertigt ſich ſelber. Er hat im alten zariſtiſchen Rußland in der Geſtalt jener Großen vom Heiligſten und Ewigen reden laſſen, er hat's auch im neuen getan. Davon will der Redner heute abend berichten.— Der Beſuch war ſtark, es lohnte ſich zu kommen und zu hören. Man merkt etwas von einer Wirklichkeit, die„höher iſt als alle Vernunft“, auch höher als alle Sorgen und Kämpfe des Tags. Dr B * * Freſwilliger Tod. Am Samstag vormittag hat ſich in der Neckarſtadt die 47 Jahre alte Ehefrau eines Filtal⸗ leiters im Keller ihrer Wohnung erhängt. Schwermut dürfte die Urſache der Tat ſein. * Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht auf Sonntag 28 Perſonen und in der Nacht auf Mon⸗ tag 20 Perſonen zur Anzeige. * Weindiebſtahl. Verehrer eines guten Tropfens ſcheinen Diebe zu ſein, die dieſer Tage aus einem Keller in I. 12, nicht weniger als 49 Flaſchen verſchiedener Pfälzer Weine älterer Jahrgänge entwendeten. * Silberhochzeit. Kaufmann Auguſt Großkinsky, Rheinau, Mülheimerſtraße und ſeine Ehefrau Amalia geb. Großkinsky feiern heute das Feſt der ſilbernen Hochzeit. N kürzeren, gefährlicheren Weg einſchlug, brauchte kaum mehr als eine Stunde. Plötzlich fehlte Jörg etwas. Er wurde knurrig etwas gereizt, öffnete auch unter der Mutter mildem, forſchendem Worte nicht ſein Herz. Da aber hörte er, Fritzi würde auf dem Sangesfeſte ſein, das man in drei Wochen in Hemmerten wie alljährlich mit Muſik und Tanz, Bier und Rauferei feierte. Nun wußte er: er würde dabei ſein.— Als Jörg die geräumige Wirtsſtube betrat, war alles in beſtem Schwunge. Dirnengekreiſch, halblaute Jodler, das Schlürfen ſchwerer Stiefel auf dem nicht ſonderlich glatten Boden verſchmolzen zu einer kleinen Gebirgsſymphonie. Gar mancher gab Jörg einen herzhaften Schlag auf die Schulter, einen frohen Händedruck. Aber der Liebende war zerſtreut, ſuchte mit dem Blick nur die Eine. Und als er ſie fand, ſaß ſie an einem der Tiſche auf der kleinen Erhöhung, die rings um das Zimmer lief, und auf dem Geländer vor ihr mit keck übereinander gekreuzten Beinen Hannes Marſchner in der kleidſamen Jägertracht. Fritzis Lachen ging Jörg immer wie ein feiner Stich durchs Herz. Er nagte an der Unterlippe. Heute mußte es ſich entſcheiden. Wenn der Marſchner nur der Fritzi von der Seite ge⸗ gangen wäre.„Wie eine Klette!“ knirſchte Jörg. Endlich erſpähte er den Augenblick, als Fritzi, die ſich in Eifer und Feuer getanzt hatte, zur Tür hinaus ſchlüpfte, um ein wenig Kühle zu atmen. Juſt hatte auch Jörg die gleiche Tür hinter ſich zugeſchlagen, als ſie wieder aufgeriſſen wurde. Jörg er⸗ kannte im hellen Lichtſchein den Jäger und war mit ſchnellem Sprunge hinter dem Stamm einer mächtigen Eiche ver⸗ ſchwunden. 85 Und nun mußte er in ohnmächtiger Wut zuſehen, wie jener Fritzi, die ſich nur matt wehrte, fing und in die Arme nahm, Jörg ſtand, als ſei er in Stein verwandelt. Wie durch einen Schleier hörte er das leiſe, aber ſcharfe Flüſtern:„Horch, Fritzi, morgen abend bin ich bei Dir. Ich gehe über die Schründe— dann dauert's nicht lang! So um dle ſechs herum...“ Lange noch ſtarrte Jörg, als ſich die Tür hinter beiden geſchloſſen hatte. Morgen abend— ſo um die ſechs herum—, es brodelte und gärte in ihm. Mochte er auch ſchon Vierzig ſein, aber das Herz war noch un verbraucht und jung, konnte den Fußweges,— aber ein geübter Bergſteiger, der einen 8 Dinge gefragt und gegriffen wird. Die Vorträge finden dieſes Mal in der Trinitatiskirche ſtatt und haben — wir ſehen es immer deutlicher— die Namen jener drei Aus dem Lande Großfeuer in Oeſtringen— Vier Oekonomiegebäube verbraunt 0* Oeſtringen(Amt Bruchſal, 17. Sept. Während die meiſten Einwohner am Samstag nachmittag auf dem Felde arbeiteten, brach auf ungeklärte Weiſe in der Scheune des Güterſpebiteurs Haſſig ein Brand aus, der vom Winde begünſtigt raſch um ſich griff. Das Feuer griff auf die eben⸗ falls mit Erntevorräten gefüllte Scheune des Gaſt⸗ wirts Waas„Zur Blume“ über. Die bald erſchienene frei⸗ willige Feuerwehr arbeitete mit allen Kräften, konnte jedoch bei dem ſchwachen Waſſerdruck nicht Herr werden. So fiel auch das ganze Wohnhaus des Jagdpächters Wilhelm Hartlie b den Flammen zum Opfer. Innerhalb der Stallungen, Scheunen und Schuppen lag auch die mit 300 Ztr. gefüllte Gemeindeſcheuefr, die ebenfalls in Flam⸗ men aufging. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Mo⸗ torſpritze von Bruchſal griff erfolgreich bei den Hilfsmaß⸗ nahmen ein. Dem Brande ſind zum Opfer gefallen: Die Oekonomiegebände von Joſeph Haſſis, der Witwe Karl Weid⸗ ner und des Gaſtwirts Waas, die Doppelſchener und das Wohnhaus des Landwirts Hartlieb ſowie die große Ge⸗ meindeſcheuer und der Farrenſtall. Verkehrsflugzeug Karlsruhe im Nebel * Karlsruhe, 16. Sept. Das Verkehrsflugzeug Karlsruhe mußte auf dem Fluge von Villingen nach Baden⸗Baden wegen Nebels eine Notlandung bei Wittlens⸗ weller(Freudenſtadt/ Wttbg.) vornehmen. Dabei wurde der Propeller leicht beſchädigt. Auch ein Paſſagter erlitt eine ganz unerhebliche Verletzung. Das Flugzeug wurde abmontiert, die Paſſagiere mußten die Fahrt mit der Bahn fortſetzen.(Das Flugzeug befliegt planmäßig die Strecke Konſtanz— Villingen— Baden⸗Baden— Karls⸗ ruhe— Mannheim— Frankfurt.) * * Heidelberg, 16. Sept. Im Laufe des Winters iſt be⸗ ſabſichtigt, ein Heidelberger Bürgerbuch zuſammenzu⸗ ſtellen, das nicht nur die Namen der Heidelberger Fa⸗ milien aus den Jahren 1600 bis 1800 enthalten, ſondern auch die Stellen angeben ſoll, wo über die betreffenden Fa⸗ milien etwas zu finden iſt. Damit iſt für die Heidelberger Familienforſchung ein großer Schritt getan. Das Bürger⸗ buch ſoll im Rahmen des Neuen Archivs zur Geſchichte der Stadt Heidelberg erſcheinen. Eine Reihe Heidelberger Or⸗ ganiſationen und Körperſchaften haben bereits Beträge zur Durchführung dieſer Idee gezeichnet.— Am Samstag mor⸗ gen zwiſchen 5 und 6 Uhr bemerkten Paſſanten der Güter⸗ bahnhofsſtraße, wie ein nur mit ſeinem Nachthemd bekleide⸗ tes Kind aus dem Dachfenſter herauskroch und auf dem Dach„Vater, Vater!“ ſchretend hart am Rande des Daches aufgeregt umherlief. Das Kind ſchwebte in aller⸗ größter Gefahr, jeden Augenblick in die Tiefe zu ſtür⸗ zen. Vorſichtiges Zureden von Paſſanten veranlaßten ſchließlich das Kind, wieder in die Dachluke hin⸗ einzukriechen und das Fenſter zu ſchließen. Die Augenzeugen dieſer Epiſode atmeten erleichtetert auf, als das Kind ver⸗ ſchwunden war. Aus welchen Gründen das Kind aufs Dach ſtieg, iſt noch unbekannt. * Pforzheim, 15. Sept. Geſtern abend ſtürzte in einem Bäckerladen der Südſtadt eine in den 60er Jahren ſtehende Frau plötzlich vom Schlaganfall getroffen kot zu Boden. Am gleichen Abend wurde in der Südſtadt ein 69 Jahre alter Mann ebenfalls von einem Schlaganfall auf der Straße ge⸗ troffen. Ins Krankenhaus verbracht, war der Tod bereits eingetreten. * Rheinhauſen(A. Bruchſal), 15. Sept. Geſtern nach⸗ mittag wurde der 20fährige Schuhmacher Anton Kammerer auf den Schienen der Rheintalbahn zwiſchen Kirrlach und Neulußheim als Leiche aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Kammerer ging, wie jeden Tag, morgens zu ſeiner Arbeitsſtätte nach Speyer. Man weiß nicht, ob ein Unfall vorliegt. * Weingarten bei Durlach, 16. Sept. Ein hieſiger Kauf⸗ mann hatte in ſeinem Hauſe heimlicherweiſe eine Brannt⸗ weinbrenneret eingerichtet und den Schnaps unver⸗ ſteuert verkauft. Die Steuerbehörde kam dieſer„Tätigkeit“ auf die Spur; in aller Frühe erſchienen Kriminal⸗ beamte, beſchlagnahmten die Geräte und nahmen den Eigentümer in Unterſuchungshaft. Durch gilbende Blätter ſiebte den letzte fahle Schein ſinkender Sonne. Jörg hatte ſich am Fuße eines Baumes am Waldrande niedergekauert, grübelte vor ſich hin, ſchloß die Augen, als das weichende Licht ſich im Büchſenlaufe brach und ſein Starren ſchreckte.„Wo gehſt Du hin?“ hatte die Mutter beſorgt gefragt, und er leichthin geantwortet:„Einen Adler holen, der ſchon lange über die Sennwieſe ſtreicht.“ Er lachte halblaut vor ſich hin. Einen Adler? Wie eine elende Krähe würde er ihn abſchießen, wenn fener über die Schründe kletterte. Etwas in ihm warnte, pocht:„Mord, Mord!“ Aber er brauchte ſich nur die Erinnerung an den vergangenen Abend zurücckzurufen.— Etwas knackte— er fuhr auf. Unſinn hierher kam nie ein Menſch. Unruhig äugte er nach der Felſenwand hinüber.„Vierhundert Meter!“ ſchätzte er in Gedanken. Nun, er war einer der beſten Schützen weit und breit, er würde nicht fehlen! Jetzt ſchob ſich eine winzig erſcheinende Geſtalt aus der Tiefe herauf. Höher. Höher. Jörg zitterten die Hände. Jetzt galt es. Auf den Adler, auf die Krähe! Wie Erz klammerte ſich die Rechte um den Schaft, lang⸗ ſam hob ſich der Büchſenlauf, zog der linke Zeigenfinger am Abzug— da taumelte etwas aus der Luft wie ein Falter, tänzelte leicht auf den Büchſenlauf, blieb juſt auf dem Korn liegen. Jörg ſetzte mit merkwürdigem Zittern in der Hand ab: ein welkes Blatt! Er ſah nach oben. Noch ſtanden die Rieſen im Blätterſchmuck, aber erſtes Herbſtgold ſchwang in den Kronen. 5 Herbſt! Er ließ die Büchſe ſinken. Vierzig Jahre. Früh⸗ auf meinen Scheitel.“ Teilnahmslos folgte ſein Blick der grünen Geſtalt, bis ſie hinter der Schründe verſchwand. Ein helles Pfeifen ließ ihn aufmerken: ein Murmeltier, das aus ſeinem Verſteck geſchlüpft war und Umſchau hielt. Blitzſchnell lag die Büchſe an der Wange— Weidmanns Heil! Feſt und ruhig wie ſonſt trat Jörg in die Stube, warf die Beute in die Ecke neben der Truhe:„Aus dem Adler iſt ein Murmeltier geworden, Mukter.“ g ſich mit jenem gar leicht meſſen. Morgen abend— um ſechs—1 Die nickte verſtändnislos. 8. herbſt.„Wenn Fritzt im Sommer ſteht und reift, fällt Schnee * „Telu⸗Flankfurt auf Da fährt mit 138,3 Kilometer Durch⸗ Montag, den 17. September 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey 5. Seite. Nr. 432 r 98446 Deulſche Mot Die Nennen auf der Avus Chemnitzer M. C. zum zweiten Male Deutſcher Clubmeiſter— — ſchnitt die ſchnellſte Zeit Die vom Deutſchen Motorradfahrer⸗Club veranſtalteten Rennen auf der Avus hatten wieder ein zahlreiches Publikum angelockt. So zahlreich, daß eine Schar von Zaungäſten es fertig brachte, den Zaun niederzureißen, ſodaß ſich die Außenſtehenden auf die Bahn„er⸗ goſſen“. Die Polizei machte aber kurzen Prozeß, ſodaß das Rennen keine Störung erfuhr. Im Mittelpunkt der Geſchehniſſe ſtand das Rennen um die Deutſche Clubmeiſterſchaft 1928 die nunmehr zum ſechſten Male ausgetragen wurde. Nicht weniger als 21 Mauuſchaften aus faſt allen Gauen des Reiches, darunter namhafteſten deutſchen Rennfahrer hatten ſich am Start zu dem Über acht Runden— 157,415 Kilometer führenden Rennen eingefunden. In drei Gruppen donnerten die 63 Fahrer über die Bahn. Das Feld zog ſich aber bald auseinander. Bis zur dritten Runde führte der Motorradklub von Deutſchland vor dem Motor⸗Sportklub Stutlgart und der zweiten Mannſchaft des Chemnitzer M. C. In der nächſten Runde ſchob ſich die geſchloſſen fahrende Mannſchaft des Stuttgarter M. C. an die Spitze und hielt dieſe bis zur ſiebten Runde, wo die Fahrer kurzen Aufenthalt am Erſatztetllager zum Tanken nahmen. Das koſtete ihnen den Sieg. Die inzwiſchen aufgekommene erſte Mannſchaft des Chemnitzer M. C. mit den dret BMW⸗Fahrern M. Arnold, G. Hübſch und K. Roſt ging nach vorne und ſiegte unange⸗ fochten. Damit hatte der Chemnitzer Verein ſeinen im vorigen Jahre errungenen Titel erfolgreich verteidigt. Die ſchnellſte in der Club⸗ meiſterſchaft fuhr J. Klein vom Zſchoppauer Motorradklub auf DR W,̃ mit 130 Stundenkilometer. Dieſe Leiſtung überbot der Frankfurter orrad Klubm Klein nicht unerheblich, als er im Rennen der Solomaſchinen bis 500 cem auf ſeiner 494 cem DaW mit 138,6 Stundenkilometer die C 5 1 Bad⸗Neuenahrer Automobil Turnier Das Bad Neuenahrer Automobil⸗Turnier brachte am Samstag das ca. 100 Km.⸗Rundenſtreckenrennen auf der Süd⸗ ſchleife des Nürburg⸗Rings. Es führt über 12 Runden à 8 Km. Die Beteiligung war auch in dieſem Jahre wieder recht ſchwach und es er⸗ ſcheint faſt ausgeſchloſſen, daß das Rennen im nächſten Jahr noch ein⸗ mal ausgetragen wird. Von den 15 gemeldeten Fahrern erſchtenen nur 9 am Start. U. a. fehlten Andreae(Frankfurt a. M. auf Bugatti, Kerſting(Bremen) auf Bugatti und auch Dr. Ulrich⸗Kerber(Bonn) hatte in letzter Minute noch wegen Ventil⸗Defekt auf die Teilnahme verzichten müſſen. Das Wetter war ausgezeichnet, der Beſuch ſehr mäßig. Das Rennen verlief glatt und ohne Unfall. Zuerſt wurden die Wertungsgruppen 1 und 2(4 Wagen) und dann die Gruppen 3, 4, 5(5 Wagen) geſtartet. Schon in der 2. Runde fällt Frau Dr. Schmidt auf Lancia auf den 7. Platz zurück. In der 3. Runde überholt Bro⸗ ſchezk(Hamburg) auf Horch die vor ihm liegenden beiden Dixi⸗Wagen und Frau Dr Schmidt. In der 4. Runde geht auch Frau Vormann (Dütſſeldorf) auf Steiger an dieſen Wagen vorbei und dasſelbe gelingt in der folgenden Runde Müller(Düſſeldorf) auf NSII., der hier die beſte Zeit von 25:24, Min. erzielte. Macher⸗Elberfeld auf Dixi fällt immer weiter zurück und wird überrundet, und ſchließlich verliert auch Frau Dr. Schmidt eine Runde. Müller hat ſich vor Frau Vor⸗ mann an die zweite Stelle geſetzt und überholt auch bald Broſchezk und gewinnt ſomit die Spitze. In den letzten Runden ändert ſich nichts mehr. Die Ergebniſſe: Wertungsgruppe I: 1. Broſchezkt(Hamburg) auf Horch:07:13, Stunden.— Gruppe II: 1. Vormann(Düſſeldorf) auf Steiger:09,04 Stunden. 2. Schilling(Mainz) auf Lancia:11:28 Std. 3. Frau Dr. Schmidt(Lindenfels) auf Lancia:80:04,4 Std.— Gruppe III: 1. Mül⸗ ler⸗Düſſeldorf auf NSU.:02:4 Stunden.(Beſte Zeit des Tages.)— Durchſchnitt: 90,5 Km.— 2. Dr. Riſſe⸗Solingen auf Bugatti:08:21, Std.— Gruppe IV: 1. Schnelleſſen Aachen auf Amilcar:10:0 Std.— Gruppe V: 1. Thea de Terra⸗Berlin auf Dixi 118:4// Std. 3. Macher⸗ Elberfeld auf Dixi:22:23 Stöd. Ruſelbergrennen Steltzer⸗München vor Bauhofer Bei dem guten Wetter hatten ſich am Sonntag 20 000 Zuſchauer zu dem vom Gau Sübbayern des AD Ac auf einer 5,8 Kilometer klangen Strecke ausgerichteten Ruſelbergrennen eingefunden. Die gute Beſetzung bot Gewähr für erſtklaſſigen Sport, eine glatte, rei⸗ bungsloſe Durchführung ſicherte dem Rennen einen äußeren Erfolg. Die ſchnellſte Zeit des Tages und damit gleichzeitig einen Strecken⸗ rekord für Motorräder fuhr Joſeph Steltzer⸗ München auf BMW mit 3,25 Minuten entſprechend einem Stundenmittel von 101,84 Km. Steltzer verwies damit ſeinen„Stallgefährten“ Bauhofer auf den zweiten Platz. Die Differenz war aber nur ſehr knapp. In der Beiwagenklaſſe gab es ebenfalls Rekord, da Seitzberger auf BMW (München) mit 4,044 Min. 85,3 Kilom. erreichte. Der ſchnellſte Wagenfahrer war Dr. Fuchs⸗Nürnberg auf Bugattt mit 3,372— 96,21 Stunbenkilometer. Die Ergebniſſe: Motorräder: bis 175 cem: 1. Kotbauer⸗München auf Wimmer 4,47, bis 250 cem: 1. Klein München auf Oe Supreme 408,1; bis 35ocem: 1. Graf Schönborn⸗Bayriſch⸗Zell auf Sunbeam 3,51,8; bis 500 cem: 1. Gmelch⸗München auf DW 3,39, 1; 2. Giggenbach⸗Mühl⸗ dorf auk Norton 3,412 Min.; bis 1000 cem: 1. Steltzer⸗München auf BMW 3,25 Min.; 2. Bauhofer⸗München auf BMW 3,25, Min. Seitenwagen: bis 600 cem: 1. Edelmann⸗Deggendorf(Viktoria) 454,1 Min.; bis 10000 cem: 1. Seitzberger⸗München(( MW) 404,4. Sportwagen: bis 750 cem: 1. Linſe⸗München(Dixt):45,1; bis 1100 cem: 1. Dörfler⸗München(Opel) 587,1, bis 1500 cem: 1. Frhr. v. Sachſenhofen⸗Nürnberg(Bugatti):48,1; bis 2000 cem: Bernſtein⸗ München(Bugatti):89,11; bis 3000 cem: Martin⸗München(Lancta) 486,4. Rennwagen:(Alleingänge) 1500 cem: Prinz Leiningen auf Bu⸗ gattt 3,45,2 Min.; bis 2000 cem: Maul⸗Nürnberg auf Bugattt 9,40, Min.; über 2000 cem: Dr. Fuchs⸗Nürnberg auf Bugattn 3,379,2 Min. Semmering⸗Vergrennen Carracciolas Revanche Zum 16. Male brachte der öſterreichtſche A. C. auf der 9,9 Kilo⸗ meter langen Strecke von Schottwien zur Sem mering⸗ Paß höhe ſeln klaſſiſches Semmering⸗Bergrennen zum Austrag. Durch den ſtarken Regen, der am Samstag herniederging, befand ſich die Straße nicht gerabe in einem idealen Zuſtand. Trotzdem gelong es Rudolf Carracclola auf Mercedes-Benz, den auf:40,7 Min. ſtehenden Streckenrekord auf:40,29 Min. zu verbeſſern. Zweit⸗ beſter war Graf Zuch! auf Bugattk mit:43,62 Min. vor Graf Eſterhazy(Bugatti) mit:49, Min., und Hans Stuck(Auſtro⸗Dalm⸗ ler):56,25 Minuten. Auch bei den Motorradfahrern gab es eine neue Rekordleiſtung. Hier bezwang der funge Wiener Schneeweiß auf ſeiner Harley Davldſon die Strecke in 1707 Minuten. Einen Doppelerſolg trug der Mercedes⸗Benzfahrer Baron von Wentzel⸗ Mofau davon, der in den ſchwerſten Klaſſen der Touren⸗ und Sport⸗ wagen mit 74,9 Minuten bzw. 709,0 Min, dominierte. In der Tourenwagenklaſſe bis 750 cem ſiegte Franke auf Dixi in 11:93,18 und in der gleichen Klaſſe der Rennwagen war Butennuth⸗Hannover auf Hanomag in:20,53 Minuten erfolgreich. 1 * eiſterſcha ſchnellſte Zeit des Tages fuhr und außerdem über eine Runde nicht weniger als 141 Kilometer herausholte. Die übrigen Reunen. Im einleitenden Rennen ſchoß Paetzold⸗Köln auf 347 cem Sunbeam mit 121,2 Durchſchnitt den Vogel ab. Im Rennen der Beiwagen⸗ maſchtnen ſiegte Kürten⸗Düſſeldorf auf Tornax⸗Jap. Ergebniſſe: Rennen 1= 39,987 Kilometer. Maſchinen bis 950 cem.:. 1. Paetzold⸗Köln a. Sunbeam 19,45,3 Minuten(121,2 Kilometer]; 2. Arzt⸗Berlin a. As 20,3485 Minuten; 3. Binder—Saan⸗Berlin a. AJS 20,43,2 Minuten.— Maſchinen bis 250 cem.: 1. Geiß⸗Pforz⸗ heim a. DW 19,53,6 Minuten(120,2 Kilometer); 2. Gehrung⸗Stutt⸗ gart a. UT⸗Jap 20,37,4 Minuten; 3. Frentzen⸗Köln a. UT⸗Jap.— Maſchinen bis 175 cem.: 1. Michael⸗Berlin a. Da W 23,44,8 Minut. (100,9 Kilometer); 2. Wittig⸗Berlin a. DKW'24,39,8 Minuten. Rennen 2— 59,550 Kilometer. Maſchinen mit Beiwagen bis 1200 cem.: 1. Kürten⸗Düſſeldorf a. Tornax Jap 31,17,2 Minuten (114,4 Kilometer); 2. Schotth⸗Berlin a. BMas 31,53 Minuten; 8. Gubela⸗Berlin auf Harley⸗Davioͤſon 31,53,2 Minuten.— Maſchinen mit Beiwagen bis 600 cem.: 1. Eydam⸗Berlin a. BMW 30.39,2 Min. (98 Kilometer Durchſchnitt); 2. Peters⸗Berlin a. AJS 37,378 Min.; 3. Thönus⸗Berlin a. FN 38,19,8 Minut.— Maſchiuen mit Beiwagen bis 350 cem.: 1. Thevis⸗Berlin a. Standard—Jap 40,05,4 Minuten (89,2 Kilometer); 2. Geſſers⸗Berlin a. Ardie—Jap 40,09,8 Minuten; 3. Freytag⸗Berlin a. FN 43,40 Minuten. Rennen 9.= 157,45 Kilometer. Deutſche Clubmeiſterſchaft. 1. Chemnitzer Motorradclub 1912(Arnold, Hübſch, Roſt) alle auf BMW eDeutſcher Meiſter; 2. Motorſportelub Stuttgart Köln(Soenius a. Norton, Frentzen a. UT, Paetzold a. Sunbeam.— Rennen 4 59,550 Kilometer. Maſchinen bis 1000 cem.: 1. Rüttchen⸗Erkelenz a. Harley⸗Davioſon 25,55 Minut.(138 Kilometer); 2. R. Hein⸗Hamburg a. Harley⸗Davibſon 26,21 Minuten; 3. J. v. Krohn auf BMW 27,110 Minuten.— Maſchinen bis 500 cem.: 1. J. Klein⸗Frankfurt auf Da W 25,476 Minuten(138,3 Kilometer), ſchnellſte Zeit des Tages. 2. Steegmann⸗Neußblsnitz a. Da W 26,12, Minuten; g. Huth⸗ Breslau a. Norton 27,25,2 Minuten. FBEPECFCCCò ↄ ZCCPFGGCGGGGTGGGTGGGTCTTcccccG——————————— Vereins⸗Regalta des Mannheimer Rudervereins„Amititia“ Mit der am geſtrigen Sonntag abgehaltenen Vereinsregatta be⸗ ſchloß der Mannheimer R. V.„Amicitia“ ſeine diesjährige, erfolg⸗ reiche Ruderſatiſon. Nicht weniger als 132 Ruderer, verteilt auf 25 Boote, hatten ihre Meldungen abgegeben, ein gutes Zeugnis für die rührige Arbeit der Ruderleitung. In 10 Rennen bot ſich für alt und jung reichlich Gelegenheit zum Kampfe, die in jeder Hinſicht mit gro⸗ ßer Hingabe aller Teilnehmer wahrgenommen wurde. Es gab äußerſt ſpannende Momente, ſodaß die zahlreich erſchienenen Zuſchauer auf ihre Rechnung kamen. Wer den prachtvollen Gabentiſch ſah, wird es be⸗ greiflich gefunden haben, daß jeder Einzelne ſein Beſtes gab, um Sie⸗ ger zu werden. Die Rennen nahmen folgenden Verlauf: 1. Schüler⸗Vierer. 1. Boot„Baden“(Lothar Bänuerlein, Wilh. Fuchs. Bernd Disdorn, Edwin Bauni, Steuer Ernſt⸗Ludwig Fiſcher]; 2. Boot„Ayeſha“. Mit 1½ Längen gewonnen. 2. Anfänger⸗Vierer. 1. Boot„Ayeſha“(Willi Borgemeiſter, Ru⸗ dolf Ebinger, Emil Merz, Lothar Holl, Steuer: Karl Batz); 2. Boot „Baden“. Mit 2 Längen gewonnen 3. Einer(Vereinsmeiſterſchaft). 1. Fritz Bauer, 2. Karl Aletter, g. Kurt Sander. Nach ſchärfſtem Kampf über die ganze Strecke ſtegt Bauer mit 4 Länge. 4. Erſter Senior⸗Vierer. 1. Boot„Baden“(Hans Götz, Brund Kaeppler, Rudolf Hauer, Ludwig Köhler jr., Steuer: Willi Brummer) 2. Boot„Ayeſha“. Harter Bord⸗ an Bordkampf vom Start bis ins Ziel. Mit 1 Meter Vorſprung gewonnen. 5. Zweiter Senior⸗Vierer. 1. Boot„Vaterland“(Kurt Sander, Heinrich Rhein, Hans Maier, Joſef Schneider, Steuer: Werner Krieger). 2. Boot„Frauendank“; 3. Boot„Heinrich Apfel“. Nach anfänglicher Führung von„Frauendank“ geht auf dem letzten Drittel der Bahn„Vaterland“, das bisher auf dem dritten Platz lag, in ſchneidiger Fahrt an die Spitze und ſiegt überlegen mit 2 Längen. 6. Junjor⸗Vierer. 1. Boot„Ayeſha“(Ernſt Specht, Bernhard Boger, Joſef Böhme, Otto Münch, Steuer: Willi Brummer]; 2. Boot „Baden“. Knapper, Siege mit Länge. 7. Schüler⸗Achter. 1. Boot„Ludendorff“(Lothar Bäuerlein, Ernſt Ludwig Fiſcher, Leopold Wittner, Bernd Disdorn, W. Schenk, Goͤwin Bauni, Friedrich Hitzig, Alex Ehrbar, Steuer: Emil Merz); 2. Boot„Ernſt“. Ein Ueberraſchungsſieg, nachdem„Ernſt“ in ſicherer Führung liegend durch mehrfaches krebſen verſagt. 8. Großer Achter. 1. Boot„Amicitia“(Fritz Bauer, Karl Stamm, Heinrich Bechtel, Robert Huber, Kurt Farnkvpf, Karl Kumpf, Guſtav Maler jr., Dr. Oskar Barber, Steuer: Willi Brummer); 2. Boot „Hertha“; 3. Boot„F. L. Schuhmacher“. Schöner Kampf über die Strecke, den„Amicitia“ für ſich entſcheidet. 9. Zweier für alte Herren: 1. Boot„Neckar“(Guſtav Mater ſen., Kurt Teſch, Steuer: Alex Ehrbar); 2. Boot„Wuchtig“. Der allgemein als Sieger erwartete„Wuchtig“ muß trotz anfänglicher Führung der größeren Stoßkraft der„Neckar“⸗Mannſchaft weichen, die in den letz⸗ ten 200 Meter auf und davon fährt. 10. Juuior⸗Achter. 1. Boot„Ludendorff“(Emil Merz, Heinrich Rhein, Hugo Mater, Lothar Holl, Robert Ebinger, Willt Beetz, Willi Hennig, Kurt Sander, Steuer: Fritz Mater); 2. Boot„Hindenburg“ 3. Boot„Ernſt“. Mit je 1 Länge Abſtand wird das Ziel paſſtert. v. Hoven⸗ Ludwigshafen gewinnt den Holland⸗VBecher Bei prächtigem Wetter und äußerſt ſtarkem Beſuch fand ar Sonntag die Internationale Amſterdamer Ruderregatta ihren Ab⸗ ſchluß. Im Mittelpunkt der Geſchehniſſe ſtand der Entſcheidungs⸗ kampf um den Holland⸗Becher, für den ſich nach ihren Vorlauf⸗ Siegen neben dem Süddeutſchen v. Hoven(Ludwigshafener RB.) noch der Engländer Gueye(Londoner Rowing⸗Club) qualifiziert hatte. Das Rennen ſelbſt nahm einen intereſſanten Verlauf, beide lieferten ſich einen mörderiſchen Kampf, den v. Hoven durch prächtigen Endſpurt mit einer Länge Vorſprung in 6,274 Minuten zu ſeinen Gunſten entſchelden konnte. Damit iſt der Wanderpreis zum neunten Mal von einem Deutſchen Ruderer gewonnen worden. Jußball V. f. L. Neckarau— 1903 Ludwigshafen 220 Wie es eben bet allen ausgeſprochenen Kampfmannſchaften der Fall iſt, ſo werden die Begegnungen der beiden Vertreter der Troſt⸗ runde des Vorfohres immer erbittert und vor allem hart umſtritten ſein, das liegt eben in der Kampfesweiſe der Mannſchaften be⸗ gründet. Dieſes Feſtſtellung ich notwendig, um das Treffen in Neckarau in ſeinen Urſachen und Wirkungen zu verſtehen und gerecht beurteilen zu können. Daß es nun bei Punkteſpielen be⸗ ſonders hart zugeht, iſt eine alte Tatſache. Leider machte auch diese Begegnung keine Ausnahme. Auf beiden Seiten wurde viel, ſehr viel gefündigt. Es gab eine ganze Reihe Verletzter, es gab auch eine ganze Reihe unſchöner Szenen, von denen aber beſſer nicht die Rede ſein ſoll, wie überhaupt ein derartiger Kampf mit ſeinen we⸗ nig erfreulichen Begleiterſcheinungen nur zu ſehr dazu angetan iſt, ihn mit Stillſchweigen zu übergehen. Begnügen wir uns mit den hauptſächlichſten Feſtſtellungen. Die Gäſte gefielen rein ſpieleriſch recht gut, ihre Schwäche iſt nach wie vor der Sturm, in dem heute auch Feſer und Koch, die alten Re⸗ präſentativen, nicht zu überzeugen vermochten; ſehr gut dagegen die Läuferreihe und auch die Hintermannſchaft. Bei Neckarau waren Winkler im Tor, Broſe in der Verteidigung, ſowie die geſamte Läuferreihe ſehr gut; Dachne, der erſtmals als linker Läufer beim B. f. L. tätig war, führte ſich recht vielverſprechend ein. Schwach war dagegen der Erſatzverteidiger, ſowie der Hälblinke, obwohl er, nachdem Zeilfelder den Führungstreffer erzielt hatte, das zweite Tor ſchoß. Hätte der Gäſteſturm auch nur etwas Initiative be⸗ ſeſſen, ſo wäre zumindeſt der Ehrentreffer, wenn nicht gar der Ausgleich geglückt.— Nach dem Spiel fand ein Damenhandballſpiel ſtatt, das gegen Waldhof bei überaus gutem Beſuch torlos endete, ** F. C. Phönix Mannheim— V. f. T. u. R. Feudenheim 210(:0) Der F. C. Phönix hat die ihm geſetzten Erwartungen nicht voll erfüllt, denn er zeigte eine recht laſche Spielweiſe, ſonſt hätte er dieſes Spiel, das in dauernder Ueberlegenheit derſelben durchgeführt wurde, haushoch gewinnen müſſen. So zeitigte das Spiel nur einen knappen Erfolg. Phönix war die überlegene Mannſchaft, mit den beſſeren Torchancen. Der beſte Mannſchaftsteil, die Verteidigung, insbeſondere Krou als rechter Verteidiger, auch die Läuferreihe, in der nur der Mittelläufer Jung verſagte. Der Sturm ließ viel zu wünſchen übrig. Feudenheim hatte in dem Mittelſtürmer ſeine beſte Kraft. g Phönix ſpielte nach den bisher gezeigten Leiſtungen weit unter Form, trotzdem das Spiel im Zeichen dauernder Ueberlegenheit ſtand. Den erſten Treffer erzielte Volk in der 35. Minute aus einem Gedränge heraus. Feudenheim gelingen nur wenige Durch⸗ britche, die von der Verteidigung gut abgewehrt werden. Nach dem Wechſel hatte Feudenheim auch weiterhin nichts mehr zu beſtellen, doch konnte Phönix nur noch zu einem Tore kommen, das ebenfalls Volk erzielte. Bei einem Foulſpiel wurde der Mittelläufer des Platzes verwieſen. So endet der harte Kampf mit:0 Siege der Phönixleute.—d— Eine intereſſante Renn⸗Erinnerung Zu ben traditionellen Ereigniſſen der bayeriſchen Hauptſtadt zählt das berühmte Oktoberfeſt, das am heutigen Tage ſeinen Anfang nimmt, obwohl es noch weit bis zum Oktober iſt. Das löſt die Er⸗ innerung aus an das ſogenannte„Oktoberreunen“, ein Pferde⸗ rennen, das bis vor dem Kriege den Mittelpunkt des geſamten Feſtes bildete, aber leider heute nicht mehr durchgeführt werden kann. Be⸗ ſonders intereſſant wird für uns dieſes Oktoberrennen dadurch, daß die beiden Reiter, die es zuletzt gewonnen hatten, bei den Mann⸗ heimer Herbſtrennen anweſend waren und ſich als Reiter und Trainer verſchiedentlich betätigten. Es ſind dies Trainer Görgen huber und der Jockey Hans Aſchen brenner. Das Oktoberrennen fand auf einer primitiven Rennſtrecke rund um die Oktoberwieſe ſtatt. Die Buden wurden zu dieſem Zwecke keils hinweggeräumt, und der Weg ging über Straßen und Bürgerſteige, über Schienen und ſonſtige Hinderniſſe. Dicht ſtand das Publikum auf den beiden Seiten der Rennſtrecke, und die Pferde mußten einen Weg von faſt 4 Kilometern zurücklegen. Im Jahre 1810 wurde das Rennen begründet und ſeitdem alle Jahre ausgetragen, war alſo das älteſte deutſche Rennen überhaupt, denn erſt in den ſechziger Jahren nahm der deutſche Rennſport regelmäßige Formen an. Stets erſchten der geſamte bayriſche Hof zu dieſem Rennen, und der König, ſpäter der Prinzregent überreichte den Reitern und Beſitzern der Pferde ſelbſt die Preiſe. Auch dieſe waren originell genug. Es gab zwar Geldpreiſe, und gar keine kleinen, denn der erſte Preis betrug 1000 Mark, das zweite Pferd erhielt 900 Mark, das dritte 800 und ſo fort jeweils 100 Mark weniger. Bis zum vierzehnten Pferd gingen die Preisträger. Die Preiſe wurden auch nicht poeſielos wie bei den anderen Rennen dem Konto des Beſitzers gutgeſchrieben oder ihm in einer Geſchäftsſtelle ausbezahlt, ſondern die erſten drei Pferde reſp. ihre Beſitzer erhielten vom Prinzregenten ſogenannte„Stehfah⸗ neun“, d. h. ſeidene Standarten mit feſtſtehendem Rand, der durch Goldſtücke verſteift war, die den Wert des Rennens darſtellten. Solche begehrten„Stehfahnen“ erhielten freilich nur die erſten drei Reiter, die anderen bekamen„Wehfahnen“, bei denen die Goldſtücke am Fah⸗ nenſtock befeſtigt waren. Es war natürlich der höchſte Ehrgeiz jedes alten Müncheners, dieſes Rennen zu gewinnen, und oft genug ver⸗ ſprachen die Beſitzer den Reitern den ganzen Preis, wenn ſie nur das Rennen für ſie heimbrachten. Zu dem Rennen ſtellten ſich gar keine ſchlechten Pferde. Freilich waren unter den oft 20—30 Teilnehmern viele Pferde dabet, die ſich ſonſt auf den„wilden“ Rennbahnen betätigten, aber auch mancher Vollblüter aus richtigen Rennſtällen nahm daran teil, und daß dieſe meiſt den Sieg davontrugen, iſt kein Wunder. Die offizielle Renn⸗ behörde hatte dieſes Rennen in Anbetracht ſeiner Tradition auch den Jockeys und Reitern des richtigen Turfs freigegeben, und jeder Mſütu⸗ chener Reunſtall, der ein geeignetes Pferd hatte, ſattelte es zu dieſem Ereignis. Das Rennen war babet keineswegs leicht. Es ging über einen für richtige Rennpferde ungewohnten Naturkurs und wurde mi⸗ allen Chikanen geritten, ſodaß der Sieger ſchon eine wirkliche Letſtung vollbringen mußte. In den Jahren 1908 und 1909 gewann es eir uralter Vollblüter namens Hagobin, der mehr als 22 Jahre alt war als er von der Rennbahn Abſchied nahm. N 5 Im Jahre 1910 fand das Rennen zum hundertſten Mal! ſtatt. Sieger blieb die alte Stute Laura, die dem alten Traber trainer Weidmüller gehörte, einem echten Münchener, dem Vater des jetzt noch erfolgreichſten bayriſchen Trabertrainers. Der alte Weid⸗ müller lebt heute noch als Veteran der Rennbahn in München, er zählt weit über neunzig Jahre. Geritten wurde Laura von dem da⸗ mals jungen Reiter Grgenhuber, der jetzt als erfolgreicher Trainer tätig iſt und auch bei den Mannheimer Rennen einige Sieger ſattelte, z. B. Keſch. Görgenhuber war damals ein kleiner Junge, und mit vielem Stolz erzählte er uns, wie er nach ſeinem Sieg, der eben⸗ falls über den alten Hagobin errungen war, vom Prinzregenten Luft⸗ pold empfangen und beglückwünſcht wurde, wie dieſer ihm die Steh⸗ fahne überreichte und zu ihm ſagte:„Bray haſt Du geritten, mein Junge!“ Görgenhuber gelang es dann noch in den Jahren 1911 und 1912 ebenfalls mit Laura das Rennen zu gewinnen, und als er ſeinen dritten Erfolg davontrug, erhielt er aus den Händen des Prinzregen⸗ 3 b einen großen ſilbernen Pokal, in dem ein Hundertmarkſchein See Das letzte derartige Rennen fand im Jahre 1919 ſtatt. Faſt wäre es Görgenhuber gelungen, auch dieſes Rennen zu gewinnen, Trainer Seiffert hatte zwei Pferde im Rennen, und er vertraute eines ſeinem Stalljockey Haus Aſchen brenner, das andere Görgenhuber an. Das von Aſchenbrenner gerittene Pferd war das beſſere, dafür hatte der Reiter des anderen die größere Routine in dem Rennen, und wenn beide vorne ſein ſollten, wollte man Görgenhuber gewinnen laſſen. Aber Aſchenbrenner, der auch ſeinen Ehrgeiz hatte, ließ ſich auf nichts ein. Er cing von Anfang an in Front und gewann has Rennen leicht, Görgenhuber wurde nur dritter. Die Überglücklichen Beſitzer der Pferde, alte Münchener Bürger, ſchenkten den Reitern den ganzen Barbetrag und waren froh, die hiſtoriſchen Stehfahnen zu erhalten. Es ſollten bie letzten geweſen ſein. Während des Krieges ftel das Rennen ſowieſo aus, und in den ſpäteren Jahren fehlte der Glanz des Hofes, fehlte das Gold für die Stehfahnen, fehlte wohl ilberhaupt die ganze Stimmung, war die Strecke verbaut, kurz, es wäre nicht mehr das alte Oktoberrennen geweſen. Einhundertundrei⸗ mal war das Rennen zum Austrag gekommen. Mit wohmüttgem Be⸗ dauern erzählen die letzten Gewinner dieſes nun hiſtoriſch gewordenen Ereigutſſes von ihren letzten Stegen und denken an die ſchönen Bitten Es war einmal 11 7 5 Starke i in der deutſchen 40 v. H. geſteigerte höhere Um Abſatz Kraftwagen Ungewö denz des 9 H. und der Obwohl ouch in dieſem Hochſommer des Geſchäftes nicht ausblieb, üb den des Vorjahres um mehr als ein 2 ſchäft in Wagen mittlerer Stärke von 1 Grenzen hielt, lag trotz der in dieſe jonn Abſatz noch im Auguſt VBährend ſich das Ge⸗ braum in engen andere Typen für rückläufigen Tendenz der Abſatz von Achtzylinderwagen im Auguſt um 70 v. H. und der der Kleinkraftwagen um 45 v. * tonat 1 5„ 0 5. höher als im Jahresdurchſchnitt 1927. Die Beſchäftigung der einzelnen Werke iſt dementſprechend ſehr verſchieden. Der Geſamtumſatz der Laſtkraftwageninduſtrie erfuhr eine Steige⸗ rung von etwa 45 v. H. Der Abſatz an Schnellieferwagen erfuhr eine Verdoppelung, was als ein Zeichen dafür gewertet werden darf, daß die Wettbewerbsfähig⸗ keit der den en Herſteller auch für dieſe Type gegenüber der aus⸗ ländiſchen ürrenz ſich weſentlich beſſern konnte. Schwere Laſt⸗ kraftwagen vier und mehr Tonnen wurden verhältnismäßig weniger gefragt, der Abſatz und Produktion überſtiegen nur um wenige Prozent den 1927 erreichten Durchſchnitt. Einen geradezu glänzenden Aufſchwung nahm die Motorradinduſtrie 2 Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 17. September 1928 8 FFT Kanaltſierung der Moſel onsauftrag in Ausſicht 9 das off ekret über die in das dem„Con⸗ ralrat des e Dauer der 5 50 zeſſion iſt auf 50 ſt tritt der Staat in die * kann die Kon her ſchon im Wege der 8 Ablöſung zurückerworben wer⸗ ſamten Baukoſter d mit a 80 Mill. Frs. ver⸗ ervon ſoll das Konſortium 13 l. Frs. aus eigenen ingen, die dieſen Betrag überſteigenden Auſwendungen Staat bi zu 85 v. H. zurückerſtattet, der außerdem eine ibvention von 3 Mill. Frs. zugeſagt hat. Der Hauptanteil der Ar⸗ etwa 65 Mill. Frs. in Frage kommen dürfte. 5 Der Kanal wird eine Länge von 30,3 Kilometern haben uns teil⸗ eiſe im Laufe des Fluſſes, teilweiſe außerhalb geführt werden. ſich aus drei Teilſtrecken zuſammen, von denen die erſte mit 2,44 Kilometer vom Waderineau⸗Wehr oberhalb der Stadt Metz auf dem linken Moſelufer durch die Feſtungswerke führt. Hieran ſchließt ſich ein Stück(7,9 Kilometer) des kanaliſierten Flußbetts bis zu einer noch zu bauenden Talſperre bei Arganoy, die als Speiſewerk gedacht iſt. Der zweite Kanal(15,46 Kilometer) iſt, ebenfalls auf dem linken Ufer, in der Richtung auf Hagendingen zu vorgeſehen und von da his oberhalb der Einmündung der Orne in die Moſel. wieder ein Stück des kanaliſierten Flußb Die Entwicklung wurde dadurch begünſtigt, daß mit Wirkung vom einer Sperre bei Ueckingen. Der ö rikte Kanal endlich geht von Fenſch 1. April die Grenze für ſteuerfreie Kleinkrafträder auf FJirekt nach Dudenhoſen. Die aſſertiefe ſoll derart bemeſſen werden, 200, Kubikzentimeter Zylinderinhalt hinaufgeſetzt wurde. Zudem daß Rheinſchiffe von 350 Tonnen und einer Länge von etwa 40 Met wurde in den letzten Jahren auf fabrikatoriſchem und konſtruk⸗ und 2,20 Meter Tiefgang paſſieren können. Von Metz bis Diden⸗ tivem Gebiete beträchtliche Fortſchritte erzielt. Der Erfolg war ein hofen ſind vier Hafenanlagen geplant und zwar in Diedenhofen ununterbrochen aufſteigender Umſatz, der im Auguſt mit dem mehr als Zwölffachen des Jahres 1927 erreichten Monatsdurchſchnitt einen neuen Rekordſtand zu verzeichnen hatte. Einzelne Werke vermochten trotz ſtarker Betriebserweiterungen die Nachfrage nicht zu befrie⸗ dingen. Die Entwicklung hat ſich nicht auf Koſten der mittleren und ſchweren Maſchinen vollzogen, die ebenfalls einen 5 2 u. höheren Um ſatz erreichten. Viertakter wurden in diefen Jahre bevorzugt. Trotzdem in den erſten beiden Septemberwochen der ſaiſon⸗ mäßige Rückgang ſtärker fühlbar wurde, ſo bleibt die in dieſem Jahre von der deutſchen Automobilinduſtrie erzielte Produk ⸗ tionsſteigerung prozentual weſenlich arößer als in irgend einem anderen Lande. * Verfrühte Kapitalerhöhungsgerüchte bei der Deutſchen Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Frankfurt a. M. An der Börſe traten die ſchon früher aufgetauchten Gerüchte von einer Kapitalerhöhung bei der Deutſchen Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt wieder auf. Es wurde ſogor ein Bezugsrechtwert von 10 bis 11 Prozent, andererſeits ein Begebungsverhältnis von:1 zu 150 Prozent genannt. Wie der DoD. dazu erfährt, liegt etwas Poſitives in der Richtung, ob man eine Kapitalerhöhung vornehmen ſoll oder nicht, noch nicht vor. Daß man die Finanzverhälniſſe ſtändig im Auge habe, ſei ſelbſtverſtänd⸗ lich. Zunächſt müſſe jedenfalls das Eintreffen des Amerika⸗ Guthabens abgewartet werden, über das man noch keinerlei Anweiſung habe. Auch wiſſe man immer noch nicht, welche ſteuer⸗ lichen Abzüge daran vorgenommen würden; dieſe könnten möglicher⸗ weiſe recht erheblich ſein. Man ſei daher in keiner Weiſe unter⸗ richtet, mit welcher Summe man bei dieſem Guthaben zu rechnen habe. Das Guthaben beträgt bekanntlich 1,8 Mill. Dollar, wozu die aufgelaufenen Zinſen kommen. * Eiſengießerei und Schloßfabrik AG., Velbert. Die Geſellſchaft, die bekanntlich in der HV. vom 25. Juni d. J. die Liquidation be⸗ ſchloß, legt den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1927/28 nebſt Liqui⸗ dattonseröffnungsbilanz per 1. Juli 1928 vor. Danach erbrachte das abgeloufene Jahr auf Fabrikationsrechnung 210 141(i. V. 226 284) /, denen an Handlungsunkoſten 297 679(243 099) 1 gegen⸗ überſtehen. Hinzu kommen Abſchreibungen mit 27850(33 592) ſo daß ſich unter Berückſichtigung des Verluſtvortrages aus 1926/7 in Höhe von 50 409/ ein Geſamtverluſt von 115 387 // ergibt. Wie der Bericht des Vorſtandes und der Liquidatoren bemerkt, iſt der bisherige Verlauf der Liquidation für die Gläubiger nicht ungünſtig. Die mobilen Beſtände ſeien zum großen Teil verwertet. Die Ma⸗ ſchtnen ſeien zu Bedingungen verkauft, die dem in der Liquidations⸗ Eröffnungsbilanz angeſetzten Wert entſprechen. Die Höhe derg für die Gläubiger zu erwartenden Quote hänge nunmehr in der Häͤupt⸗ ſache von der Verwertung des Fabrik⸗Immobils ab. Dieſerhalb ſchwebten Verhandlungen. Mit einer Ausſchüttung die Aktio⸗ näre ſei nicht zu rechnen Kurszettel der Neuen Mannheimer Zellung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotterungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 17. September 15. 17. 15.17. 15.17. 5% Bad. St.⸗A. 27 78,50 78,50 150,0 10% Grkr. M. BA. 126,0 128,0 70% ad Kom. Gd 87,75 87.75 15%„„ BA. 187,0 187,0 8% hafenstadt 92,75 92,75 Kurlsr.Näh⸗Hald an Pfälz. Preſſeh Schwartz Storch. 181, Werger Worms 704,0 Metz der in Floerchingen, oberhalb der Orneſchleuſe und ſchließlich in ſelbſt! Durch den neuen Schiffahrtsweg ſollen alle lothringiſchen Bergwerke und Hüttenunternehmungen verbunden werden. * ſelbſ * Die amtliche Großhandelsindergifſer. Die auf den Stichtag des 12. Sept. berechnete Großhandelsindexzifſer des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes iſt mit 139,8 gegenüber der Vorwoche(140,4) um 0,4 v. H. zu⸗ rückgegangen. Von den Hauptgruppen iſt die Inderzifſer für Agrar⸗ ſt of fe um 1,4 v. H. auf 133,5(134,9) geſunken. Die Inderziffer für Kolon ia lwaren ſtellte ſich, auf 134,9(144,8). Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtof fe und Halbwaren hat um 0,3 v. H. auf 133,5(133,8) nachgegeben, während diejenige für induſtrie Fertig⸗ waren mit 159,5 unverändert war. * Rheiniſche Stahlwerke AG., Eſſen. Die allgemeine ſchlechte Abſatzloge im Kohlenbergbau hat nunmehr zu der Ent⸗ laſſung von 400 Arbeitern auf der Schachtanlage Braſſert in Marl der Rheiniſchen Stahlwerke AG. geführt. Eine vollſtändige Stillegung der Zeche iſt vorläufig nicht geplant. Man will verſuchen, durch Umſtellung auf eine Schicht den Betrieb aufrecht erhalten zu können. * Deutſche Edelſtahlwerke Ach. in Bochum. Aus London wird berichtet, daß den deutſchen Edelſtahlwerken von ſübafrikaniſcher Seite ein Auftrag auf 1000 To. Federſtahl erteilt worden ſei. Dieſe Meldung, die von deutſcher Seite beſtätigt wird, iſt um ſo be⸗ merkenswerter, als damit zum erſten Male auch auf dieſem Ge⸗ biete die in Südafrika bisher feſt eingeſeſſene engliſche Konkurrenz geſchlagen werden konnte. * Ver. Glanzſtoff in Rumänien. Unter Teilnahme der Banca Romaneasca wurde die erſte rumäniſche Kunſtſeidefabrik in Comar⸗ nie gegründet. An dem Unternehmen iſt auch deutſches Kopital durch die Vereinigte Glanzſtoffabriken beteiligt. Der Bau der An⸗ lage hat bereits begonnen. Ferner verhandelt ein Chemnitzer Tex⸗ til⸗Konſortium mit der Banca de Credit Romain Bukareſt über die Gründung einer zweiten Kunſtſeidefabrik, die Azetatkunſtſeide her⸗ ſtellen würde. Vörſenberichte vom 17. September 1928 Mannheim befeſtigt Situation nach den geſtrigen Die politiſche wurde Genfer Be⸗ ſprechungen günſtiger beurteilt. Man hofft an der Börſe, daß die Frage der Rheinlandräumung bald Fortſchritte machen wird. In⸗ folgedeſſen war man für Aktienwerte überwiegend feſter geſtimmt, wobei Bankaktien bevorzugt wurden. Auch der Induſtriemarkt lag feſter. So wurden Farben, Deutſche Linoleum, Seilwolf, Waldhof. und Weſteregeln höher notiert. Etwas niedriger gelangten nach Streichung Gebr. Fahr⸗Aktien mit 34 zur Notiz. Von Verſicherungs⸗ aktien waren Mannheimer Verſicherung mit 148 afferiert. Am Markt der feſtverziuslichen Werte lagen Ablöſungsanleihe des Reiches und Stadt Mannheim etwas feſ 72 5 1 n für den bis 3 v. H „ erhöhten beiten ſoll über Reparationskonto vergeben werden, wofür demnach Er Dann folgt zettes(3,7 Kilometer) bis zu d 8 0 n* e 5 Frankfurt feſter Zum Wochenbeginn was feſter, war die Stimmung allgemein etr da der bisheri Verkauf der Genſer rechu ga ſtig aufgenommen w Haltu [Newyorker Sam Publ bezialwerte terungen natbank, Stand vom tag unverändert einſetzten. Ferner wur⸗ leyer bei em Markt die Käufe fortgeſetzt(plus 2 v..) Rege Intereſſe machle ſich außerdem für Elektrowerte gel⸗ tend. Felten u. Guilleaume waren mit plus 3,5 v. H. und Siemens mit plus 2 v. H. bevorzugt. Geffürel gewannen 2,5 v.., Licht und Kraft 1,5 v. H und ACG. 1,25 v. H. Farbeninduſtrie waren 1 v. H. gebeſſert. Scheide anſtalt blieben bei größeren Umſätzen nur knapp behauptet; die Börſe iſt weiter von der Notwendigkeit einer baldigen Kapitalserhöhung überzeugt. Intereſſe beſtand ferner für Kaliwerte, von denen Weſteregeln 3,25 v. H. höher lagen. Im Verlaufe blieb die Stimmung feſt, wobei ſich das In⸗ tereſſe auf AEG. konzentrierte, die erneut 2 v. H. anzogen. Auch Kaliwerte waren lebhaft gefragt. Salzdetfurth gewannen 8 v. H. Weſteregeln weiter 1,75 v. H. Am Montanmarkt zogen Rheiniſche Braunkohle bei rrelativ kleinem Umfſatz 5,25 v. H. an. RAheinſtahl plus 2 v. H. Farben und Scheideanſtalt waren nur knapp behauptet. Der Geloͤmarkt war angeſpannt. Tagesgeld bis zu 7,25 v. H. geſucht, Termingeld weiter ſehr knapp. Deviſen waren etwas befeſtigt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1965, gegen Pfunde 20,359, London Kabel 4,8510, Madrid 29,30, Mailand 92,80, Paris 124,20, Holland 12,09. Berlin beſſere Grundtendenz ö Zum Wochenbeginn war die Stimmung ſchon im Vormittags⸗ verkehr etwas freundlicher geworden. Das Geſchäft war zwar nicht wie am Samstag, doch war nur in Spezialwerten Bewegung. 85 Kurſe, darunter 16 Terminwerte mußten wegen Ordermangel ge⸗ ſtrichen werden. Es lagen vereinzelt kleine Kauforders vor, die bei dem geringen Umſatz das Kursniveau um 1 bis 2 v.., vereinzelt bis 3 v. H. hoben. Auch die Meldungen von Arbeiterentlaſſungen eine gewiſſe Verſtimmung hervor, dagegen zeigte ſich für Kali ⸗ bei Rheinſtahlt und der Rückgang der Ruhrkohlenförderung riefen werte aus dem Anhalten des günſtigen Abſatzes größeres Intereſſe Auch Elektrowerten, beſonders Bergmann ſchenkte man etwas Beachtung. Adblerwerke zogen aus den bekannten Gründen ge⸗ tät gie Käufe mehrere Prozent an. Svenska konnten ſich um 4 2 Polyphon ſogar um 3 v. H. befeſtigen, während Wiking Zement und Buſch Waggon ſchwach lagen. Der Geldmarkt zeigte heute eine unverändert ſtarte Anſpannung, die man zum Teil wenigſtens noch mit der Einzahlung auf die Farbenbonds und Glanzſtoff in Zuſam⸗ menhang brachte. Tagesgeld war mit 6 bis 8 v.., Monatsgeld mit den in K 3 8,25 bis 9,25 v. H. geſucht. Obligationen gut behauptet. Deviſen waren etwas freundlicher, das Pfund befeſtigte ſich leicht. Im wei⸗ teren Verlaufe verſtimmte die ſchwache Haltung der Reichs bank⸗ anteile, die faſt 5 v. H. verloren. Im allgemeinen war die Hal⸗ tung nicht einheitlich, doch überwiegend etwas nachgebend. Nur am Elektromarkt war das Geſchäft lebhaft, da angeblich für Schweizer und holländiſche Rechnung große Käufe vorlagen. Der Schlußbetrieb bei ruhigem Geſchäft bis auf Elektrowerte ſchwächer, doch betrugen die Verluſte meiſt nicht mehr als 1 v. H. Der Kaſſa⸗ markt war überwiegend—2 v. H. ſchwächer. 5 Am Deviſenmarkt ſind die Kurſe etwas höher; Dollar notiere .1970. Spanien konnt ſich gut erholen, gegen London 29.92 nach 29.5 Die übrigen europäiſchen Valuten ſind unverändert. Maunheimer Produktenbörſe vom 17. September Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt etwas erholt. Von (alles cif Mannheim in hfl.): Ma⸗ bis 22,25; inl. Hafer 22 bis 28,50; Futtergerſte 2 18,50; Rapskuchen 19,50: 38.50; Weizenbrotmehl ſüdd. 25; Roggenmehl 60—70proz. 30.5032 Weizenfuttermehl 16.50; Weizenkleie fein 12.75; Raps 34. Mannheimer Viehmarkt am 17. September Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5677 Stück Ochſen. 295 St Kühe 312 St. Kälber. 633 St. Schweine. 8645 St. a). Mk. 5556). Mk. 4749). Mk.— al. Mk. 1677 424% b)„ 3488).„ 47% 77-78 5 2880) 6670„ 0. 2880 c) 16—22 1 5 8 88 7 1 Bullen 252 St. Färſen 484 St.* 5 555 a).. Mik. 4050). Mk. 5659 Schafe. 45 St 8 3— d) 86 40)). 44—47 a. Mk.—„ 64— 8 3284 Freſſer.— St. J. 4227 46 Arbeitspferde— St „ N N Mk.— Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, ſpäter langſam, mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. 11 Ziegen.— Nächſter Hauptmarkt iſt verlegt auf Dienstag, den 25. September 1928. p 15. PetersUnionßrf.—— bf. Rähm. Kayſ.—.— Philipps Frankf.—,— Porzellan Weſſel—.— 15. Frankfurter Gas 145,0 Frkf. Pok.& Wit. 71,.— 7 Gesfürel. 127,5 Goldſchmidt Th. 108,0 Gritzner M. Durl. 131,7 Grün K Bilfinger— Haid& Neu. 44,50 Hammerſen 17. 106,5 58,.— 85 Bd. Maſch. Durl. 164,0 Bad. Uhren. 18,— 13. Baſt.⸗G.— Bayr. Spiegel 61,85 Beck& Henkel— gergm. Elektr. 5 Brem.⸗Beſig. Oel 69,—69.— Brown Boveri. 156.5 1 „ 38,— NN Rein. GebherSch.—.— Rheinelekt. B. A. 90,50 79,50 „ St. A. 153,0 155,0 — Roeder, Gebr. D. 126,5 126,7 17. 15. Grün K Bilfinger 172,0 Gruſchwitz Textil 87,.— Hackethal Draht 89,50 Halleſche Maſch. 116,5 Hammers. Spin.—— Hann. M. Egeſt. 44,50 Hb.⸗Wien Gum. 83,50—.— Harkort Bergwk.—.— 15. Allg. Elektr.⸗G. 183,0 Ammendf. Pap. 208.7 Anhalt. Kohl... 100,8 Aſchaffög. Jellſt. 210, Augsb, N. Maſch. 101,0 Balcke Maſchin. 118,0 BZamag⸗Meguin 19.— J. P. Bemberg 491,0 15. Rhein. Chamotte 60.— Rhein. Elektrizit. 158,0 154,8 e—.— heinſtahl. 142,2 Riebeck Montan 158,5 Roſttzer Zucker 68 50 Rückforth. Ferd. 86.— Rütgerswerke 105,2 Sachſenwerk. 122,1 10% Phm. Gold 102.0 102.0 3%„ Gold 92.75 92,75 77750 5%„ Gold 77.50 5% Farben Bds.28 142,5 Badiſche Bank 172,0 Pfälz.Hypoth. B. 160,0 Rh. Hypoth. Bk. 197,5 Rh. Crebitbank 127,0 Südb. Disconto. 136,0 Durlacher Hof 140,0 Kleinlein Heiblb. 200,0 JZubwigsh. A. Br. 280,0 Frankfurter Seſtverziusliche W 65% Reichs anl.—,— 105 5 an 27—— Ablöſgſch. I öbabd 52,85 „ ohne 19.80 D. Wertb. 8 89.— D. Schatzanw. 28. % Schutzg. 0813—,— 1 14—.— Soſegudwigsh. 28—.— 10% hm. Gd 25—,— 1„ 28 98,.— 8%„„27 76,.— 6% rtr. h. 23—,— 5% Preuß, Kali—— 50% Preuß Rogg. 9,50 50% Südd. Feſtwb 2,10 89% Grkr. M. abg.. Sah heck A- G. 5% Rh⸗M.⸗Don. 75,— 7% Bad. Kom. Gd. 87,50 o Pfälzer--9 855 80% th. Hyp. 24 29 95,— 1 n. 5 8 85 g 700 1 10-11 88,— 6%„„„ 12.15 8235 4%% Rhein. Lig. 75,75 4½% Pfalz. Sia.—.— 4½% Südb. Lig. 74,85 4%% Maining.L—.— %% Pr. 3. B. Lig 78,80 Bank⸗ Aktien. Allg. D. Creditb. 139,5 Habiſche Bant 1120 140,0 172.0 160,0 197,5 127.0 196,0 140,0 200,0 280,0 erte 87,25 52,70 17525 89,.— 78,70 147,7 178,0 Bad. Aſſekuranz 280,0 Continent. Verſ. 105,0 Mannh. Verſich. 148,0 Oberrh. Verſich.—,— .-G. f. Seilind. 67.— Brown, Boveri 187, Daimler⸗Benz 105,0 Deutſche Linol.. 364,0 Enzinger Union 79,.— Gebr. Fahr J. G. Farben, 263,0 ayr. Bod. Er. B. 1 Bayr. Hyp. u. Wh. 167,7 Berl. H Com. u. Privatb. 187,5 Darmſt. u. Nat. 277,5 Deutſche Bank 168,0 le D. Effekten Bank 127,012 D. Hyp. u. Wechſ. 187,0 D. Ueberſee⸗Bank 105,0 D. Vereinsbank. 102,0 Disconto⸗Geſ.. 165,0 Dresdner Bank. 172,5 Frankf. Bank. 113,0 Frkfrl. Hyp.⸗Bk. 148,5 Metall. u. M⸗G. 188,0 Mitteld. Ed.⸗B.—. Nürnbg. Verein 161,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 35. Pfälz. Hyp.⸗Bk. 159,5 Reichsbank. 308, Rhein. Creditbk. 126,2 Rhein. Hyp.⸗Bk. 197,7 Südd. Boden⸗C.—.— Südd. Disconto. 185,5 Wiener Bankver. 18,251 Württ. Notenbk. 104,5 Frankf. All. Berſ. 1845 f Frkf. R. u. Mitv. 15,.— 15 Mannh.Verſ.⸗G. Oberrh. Verſ.⸗G. 198.5 Trauspork⸗ Aktien. Bab. Lokalbahn—— Hapag 161,7 Heidelb Straßb. 60,— Nordd. Lloygd. Schantungbaßn. 68,50 0 f. Brauind 1280 188 er Bankv, 14870 14950 Baltimore.. Deſtreiolh St. 8. 84.— 265,0 Börſe vom 17. Seplember andels.. 801,5—, Dt.⸗Aſtat. Bank.—— 51, — 8 — 4 1 „0 Neckarſulm Fhrz. 58, 5 Tellus Bergbau—.— C. H. Knorr Mannh. Gummi 25.— ühlenw. üdd. Zucker Moutan-⸗ Aktien. Buderus Eſchweil. Bergw. 228,0 Gelſenk. Bergw. 128,5 Harp. Bergbau— Ilſe gb. St. A. 282,0 Kali Aſchersleb.—.— KaliSalzbetfurth 451,0 Kali Weſteregeln 280,0 Klöckner Mannesm.⸗R.. 137,0 Mansfeld Akt.. Oberſchl. E. Bed.—,— Otavi⸗Minen—.— Phönix Bergbau 90,75 Rhein. Braunk.- Rheinſtahl... 145.0 Riebeck⸗Montan—.— Salzw. Heilbr.. 196,0 V u. Laurahütte—.— Ver, Stahlwerke 95,.— Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Manrn—.— Henninger 187,7 Löwen München 327,0 Mainzer St.⸗A. 265,02 Schöfferh. Oindg. 343.0 Schwartz⸗Storch. 181,5 Tucherbräu Werger 3 Accumulatoren.— Adler Kleuer 183,2 Adt, Gebr. A. E. G. StA. 188,0 Aſchaff. Buntp.. 186,0 148,0 148,0 Konſerven Braun 79,50 80,—„ 8 54.— 160,0 160.0 Zem. Heid. 138,0 136,0 lektr. AG. 158.0 158,0 142,0 142,0 . S 149,0 149,0 Verein dtſch Delf. 80.— 80.— Wayß E Freytag 143,0 143,0 Zellſtoff Waldhf. 288,0 287,0 84.75 223.0 126,0 Enzinger⸗ Union 80, 2 Ertling. Spinn.. 225,0 2850 3 188,0 9 9% 1 13 4000 Cement Heidelb. 188,0 Karſtadt 168,0 Chamott. Annw. 128,0 Chemiſche Albert 89,— Ch. Brockhues 107,0 Daimler Benz 3 Dt. Eiſenhandel Dt. Erdöl.. 139,2 D. Gold⸗ u. S. Anſt 222, Dt. Linoleum 64,0 Dresd. Schnellpr. 182,0 Dürkoppwerk St. 53,— Düſſid. Rat. Dürr 52.— Dyckerh. E Widm., Eiſen Kaiſersl. 11,50 Elektr. Lieferung 181.7 Emag Frankf. 80,25 Emalll St.Ulrich 19,— Eßlinger Maſch. 47. Jaber, Joh. Blei 86,75 f 11770 J. G. Farben Faber& Schleich 5 262,2 Elektr.Licht u. K 220,0 2 Fahr hebr. Pirm. 35,30 fe %„ Bonds 28 140,0 Feinmech. Jetter 82,258 Feltenchuillaum. 150,0 Goldanleihe. 6% Reichsanl. 5 Diſch. Ablöſgſch. 1 52,90 ohne Ablöſgrecht 16,80 5% oggenrentb 8,62 95% Sandſch. Rog. 9,— Anif. Anl. 16, 6 %, Zollobl. 1911 11, e 40 „2„ 40 0⸗Fr.-Los 20.885 0 4½½ Anat. Ser. 124,0 Verliner Jeſtverzinsliche Werte 55 50% Bad. Kohlen—,— 28% Grkr. Mh. K. 18,95 5% Prß. Kalianl. 6,50 85% Roggenwert. 11, 95,20 J 52585 1720 18,— 15,50 .50 11.— 85,65 5 88, 1 -Inag Erlangen 85,— Hanfwerk. Füßen 13550 Hilpert Armat. 87,50 Hoch⸗ u. Tiefbau 79,50 Holzmann, Phil. 141,0 Holzverkohl.⸗Id. 98, Junghans St. A. 90.— Kamm. Kaiſersl. 240,0 Klein, Sch. Beck. 105,0 Knorr, Heilbr. 148,0 Konſerv. Braun 81,80 Lahmeyer& Co. 175,7 Lech Augsburg. Judwigsh. Walz. 129 0 Lutz Maſchinen Mainkraftwerke. 119,0 Metallg. Frankf. 191,0 Mez Sbhne.. Miag, Mühlb..—.— Moenus St.⸗A.—,— Motoren Darmſt. 55,25 Motoren Deutz 69, Motor. Oberurſ. 95,15 Neckarſulmer Fg. 53,.— Nrh. Leder Spier—.— %%% AnatSere l 22,50 2 5¼%„ Crausport⸗ Aktien. AG f. Verkehrw.—.— Ig. Lol. u. Str. 1930 1 Südd. Eiſenbahn 125,51 Hapag„181,51 Hanſa Diſchiff.—.— 1 Nordd. Lloyd 18583 Verein Elbeſchiff. 60.65 6 Vaul⸗Alekien. Bank f. el. Werte 189,91 65 8,90 .25 11385 16,75 11.15 5 21,25 2 Bank f. Brauind. 182,0 1 VBarm. Bankver. 142.5 Hirſch Kupf.u. M.—— Kraus Co. Lock.—— 60 Schantungbahn 6,85 1815 Karſtadt Rud.. 210,0 212,0 „JLederwerk Rothe— 2,80 „III 20.35 20.25 45 98, 25 1 Baltimore Ohio 109,2—.— g 88,0 20 H. Südamerika. 197.5—.— 86.0 84.6 0,80 59.7 82,0 148,5 0 Vergt Jule. 25,0 Rückforth. 105,0 Riltgerswerke Schlincke Co. b Schnellp 1 Schramm Lackf.—.— 1 Schuckert, Nrbg. 202,0 Schuhf. Berneis 70,— Seilinduſt-Wolff 68,— Siem.& Halske 883,0 S. Led. St. Ingb.—.— Südd. Zuckern. Tricot.Beſigheim Ver, Chem. Ind. 88,— Ver, deutſch. Zelf. 80. Ver. Ultramarin. 158,0 Ver, Zellſt. Berl. 140 0 Vogtl.Maſch. St.—.— Voigt& Häffner— Volth. Seil. u. K. 85,.— Wayß& Freytag—— W. Woiß 5 4 3 Zellſtoff Aſchffbg. 210,5 „ Memel. 142,6 „ Waldhof—— Zucker Rheingau Ufa(Freiverk.). 89,.— Vörſe vom 17. September Darmſt. u..⸗B. 276,7 Dt. Aſtatiſche Bk. Deutſche Bank Dresdner Bank. Oeſterr.Creditbk. 34,75 Reichsbank.. 309,0 Rhein. Eredithbk. 126,7 1 Sübddeutſch. Disc. 185,5 1 Frankf. Allgem. 185,01 Induſtrie⸗Alctien. Adler& Oppenh.—— Mitteld. Kredbk. 198,5 19 Adlerwerftke N Alexanderwerk„62,7862, 106.4 Derl. Handelsg. 289,9 301,0 Tom. u. Priptbk. 187,5 189,7 25550 Dtſch. Ueberſee Bk. 104,8 104,5 Disconto Comm. 185,5 165,7 Accumulatoren 180,0 177,5 Daimler Benz orgmann Elekt. 198,02 l. ⸗Gub. Hut 344,0 Berl. Karls. Ind. 78,50 Berliner Maſchb. 101.0 Braunk. u. Brikett 181,2 Br.⸗Beſigh. Oelf. 70, Bremer Vulkan 135,0 Bremer Wolle 239,5 Brown, Bov. C. 158.0 Buderusciſenw. 85,50 Chem. Heyden 126,7 Chem. Gelſenk. 77. Concord. Spin n. 119,5 105,2 Deſſauer Gas 195,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 148,2 Deutſche Erdöl. 138,5 Ditſch. Gußſtahl. 98,15 Deutſcheſtabelw. 72,25 Otſche. Maſchfbr. 51.— Itſche. Steinzg. 2870 Deulſche Woflw. 47,25 Dtſch. Eiſenhdl. 79.— Dresd. Schnellpr. 188.0 Dürener Metall 228,0 Dürkoppwerke. Dynamit Truſt 124,5 Elektr. Lieferung 180,2 Elktr. Licht u. K. 219,0 Emaille Ullrich 18,25 Enzinger⸗Union 90,75 Eſchw. Berkwerk 224,0 Faber Bleiſtift 35,85 Fahlb. Liſt& Fo. 121,0 J. G. Farben. 263,2 5p. 6% Bonds 28—.— Feldmühle Pap. 243,5 Felten& Guill. 150,0 Frankfurter Gas—.— R. Friſter. 91, Gaggenau.⸗A. 27,15 Gebhard Textil. 123,0 Gelſenk. Bergw. 125 Genſchow& Germ. Portl.⸗Z. 193,5 Gerresheim Glas 181,0 Gef. f. elkt. Unt, 270,52 Jebr. Gpedhardt 288,5 Goldſchmidt Th. 102,1 Gritzner Moſch. 122,0 Chem. Albert. 85. 55 Gebr. Junghans Deutſche Linol. 385,0 388,0 454,— 53 35,50 121.5 204, 245,0 152,0 149,0 91¹,— 27.80 Nordd.Wollkäm. 195,0 1 .96,50 98 122,0 eld. 108,5 Gebt, Graßnlahn 2 15 8, Rhein, Hartm. Maſchin. 21.— Hilpert Maſch. 87.— 7 K 50 Hindrichs KAuff. 108,0 Hirſchberg Leder 110.5 Hohenlohewerke 72,15 Phil. Holzmann 142.0 Horchwerke 2 Ilſe Bergbau 250.0 M. Jüld & Co. 1370 Kahla Porzellan 134,0 2 Kgliw. Aſchersl. 278,2 Klöcknerwerke 122,0 Kollm.& Jourb. 78.50 Krauß Cie. Bor. 60,.— Kronprinz Met. 116,7 288.0 Kyffhäuf.⸗ Hütte—.— 68,50 25 Lahmeyer& Ev. 178.5 Carl Lindſtröm 740,0 25 Lingel Schußfab. 48,15 L. Loewe& Co. 252,0 C. Lorenz. 47,5 Lüdenſcheid Met. 90,50 Magirus.⸗G. 43,25 Mannesmann 486,7 Mansfelder Akt. 115,1 Markt⸗ u. Kühlh. 151,0 Maximil. Hütte— Mech. Web. Lind. 242.0 Mez Söhne 5 Miag⸗Mühlen 142,0 Mix& Geneſt 120,0 Motoren Deug 60,50 Mühlheim Berg. 112,0 Neckarſulm. Fhrz 54. Ober E. Bed. 104,3 Oberſchl. Koksw. 112,0 Orenſt.& Koppel 118,2 Phönix Bergbau 91.— Polnphon—. Rathgeber Wagg. 85,25 Reiebelz Vapter 4 Hedwigshütte. 94,15 94. Hirſch Kupfer 138,91 Hoeſch Eiſen 187,01 ..114,21 C. H. Knorr 148,21 Gebr. Körting 78,70 Laurahüttte 71,8572 Linde's Eis. 180.51 . 58,5050 0 Harpener Bergb. 149,5—.— 92.— 95,25 242,5 hein. Braunk. 278,5 0 Schubertx s Salzdetfurth 458,0 Sarotti 198, Scheidemandel— er 355.5 Schuckert& Co. 200,2 Schuhfabrik Herz 108,0 Schultheiß Patzh.—.— Siem.& Halske 883,0 Sinner.⸗G.. 138,0 Stpewer Nähm.. 45.— Stolberger Zink—— Südd. Immobil. 94,85 „ Zucker 150,0 Teleph. Berliner 78,50 Thoerles Oel fab. 98,50 Tletz, Leonhard. 257,0 Transradiv. 149, Varziner Papier 140,0 VStahl. v. d. Zyp. 198,0 155 4 n. 8 ogel Telegraph. 87, Beere 87.— Volgt& Haeffner 212,0 Wanderer Werke 139,5 Wicking⸗Cement 179,0 Wiesloch Tonw. 108,0 Wiſſener Metall 160.0 Wittener Gußſt, 53,50 Wolf. Buckau, Jeuſtoff Verein. 189,5 Zellſtoff Waldhof 287.7 tavi Minen„ 52,75 Ruſſenbank.. 260 Dentſche Petrol. 86,.— 1. 103.0 dler Kalt Diamond 17.50 Hochfrequenz 180,0 Krügershall 213,0 Ronnenberg. 125 Stoma 1875 a0 Stoehr Kammg. 248,7 250, — 5. B. B. Irkf. Gummi 88.— 88 — 8 do U 888 5 88 11 n 2 1882 1 2 8 1 Weſtereg. Alkal. 289.0287, Freiverkehrs⸗Kurſe, 2 Fetersb. J. Habk. 2,25 3 FEE AA P ne a 3 * Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 577. Seite. Nr. 432 Montag, den 17. September 1928 Eine große Volksfeler in Freiburg Zur Tagung des Guſtav Adolf⸗Vereins Die 73. Tagung des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins in Freiburg t. Br. wurde am 16. September durch eine große Volksfeier der GEvangeliſchen Badens er⸗ öffnet. Im ganzen Lande fanden Feſtgottesdien ſt e Hatt. In Freiburg waren mit zahlreichen Sonderzüge n und Autobuſſen eine große Anzahl Vertreter aus der hadiſchen Diaſpora erſchlenen. bahnen und zahlreiche Privathäuſer waren beflaggt. Um 3 Uhr bewegte ſich ein langer a Zug der Teilnehmer unter denen man die Trachten des Hanauer Landes, des Kinzigtales und des Mark gräfler b⸗Landes bewundern konnte, von der Dreiſar war, daß Ludwi traße zur Feſthalle, die bald ſo überfüllt rche und Lutherkirche noch geöffnet werden mußten, um die über 5000 Teilnehmer zu faſſen. Nach dem gemeinſamen Lied„Lobet den Herren“ be⸗ grüßte ein Prolog, von Frau Pfarrer Hofheinz⸗Gyſin⸗ Oberprechtal verſaßt, die Erſchienenen. e Haus⸗ Stockach bgerüßte die Verſammlung. Er wünſchte der Tagung des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins die rechte Freude, aus 5 allein die rechte Arbeitskraft erwachſe. Die Grüße des Zentralvor⸗ ſtandes und Deutſch⸗Oeſterreichs überbrachte Dr. Stöckl⸗ Wien. Es ſei das erſtemal, daß ein Vertreter Oeſterreichs auf der Guſtav⸗Adolf⸗Tagung die Grüße des Zentralvorſtan⸗ des überbringe. Gerade die Arbeit des Vereins beweiſe die Verbundenheit der öſterreichiſchen Kirche mit der deutſchen Mutterkirche. Gerade in Oeſterreich habe die Lehre Luthers ſchwere Kämpfe durchzumachen gehabt. Der Redner ſchloß mit einem warmen 3 zum 1 Aus der Pfalz Rekordbeſuch des Dürkheimer Wurſtmarkts * Bad Dürkheim, 16. Sept. Die Beſucherzahl des Wurſt⸗ marktes ſtellte ſich am Samstag auf etwa 10 000, darunter * die Staatsbahn 11000 beförderte. Große Beſuchermengen brachte die Rhein⸗Haardtbahn und die Autopoſt. Auch die Zahl der ankommenden Privatfahrzeuge war ſehr groß. Da in den vier Haupttagen die Beſucherzahl auf 120 000 ge⸗ ſchätzt wird, kann man eine Geſamtſreque nz des dies⸗ jährigen Wurſtmarktes von etwa 160 000 Perſonen annehmen. Es iſt damit ein Rekordbeſuch in dieſem Jahr feſtzu⸗ ſtellen, wodurch die Beliebtheit des großen pfälziſchen Volks⸗ feſtes und größten deutſchen Weinfeſtes bewieſen iſt. Aus⸗ ſchreitungen oder Unfälle von Bedeutung ſind bis jetzt nicht gemeldet worden. Großfeuer im Bienwald * Bergzabern, 17. Sept. Wie uns in ſpäter Abendſtunde des Sonntags gemeldet wird, foll am ſpäten Abend des Sonn⸗ tags im ſogen. Mandatswalde bei Weißenburg(Elfaß) ein Brand ausgebrochen ſein, dem in kurzer Zeit insgeſamt 120 Hektar beſten Buchen waldes zum Opfer gefallen ſei. Nachdem die ſofort alarmierten Feuerwehren von Schweigen und Rechtenbach den Brand nicht eindämmen konnten, wurde die geſamte franzöſiſche Garniſon von Weißenburg und die Feuerwehr von Weißenburg alarmiert. Ueber die Urſache des Brandes, der weithin ſichtbar war, konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Schwere Unglücksfälle beim Weißenheimer Rennen * Weißenheim a.., 17. Sept. Bei den geſtrigen Pferde⸗ rennen ereigneten ſich zwei ſchwere Unfälle. Beim Preis vom Hubertus⸗Jagdrennen, dem Hauptrennen des Tages, ereignete ſich ein ſchwerer Sturz.„Wagehals“ brach das Genick und ſein Reiter, Schäfer ⸗Iffezheim, mußte mit ſchweren Bruſtquetſchungen und einer Gehirnerſchütterung davongetragen werden. An ſeinem Aufkommen wird gezwei⸗ felt. In einem Flachrennen brachen zwei Pferde aus, stürmten in die Zuſchauermenge und verletzten einige 3 0 Die öffentlichen Gebäude, die Straßen⸗ man die Geſamtbeſucherzahl mit 30 000 annehmen, worunter keiten. Pfarrer Dr. Leſſing⸗Florenz überbrachte die Grüße der deutſchen Zerſtreuungsgemeinden in Oberitalien. Er erinnerte daran, daß allein der Guſtay⸗Adolf⸗Verein den Wiederaufbau der evangeliſchen Gemeinden in Oberitalien nach dem Weltkriege ermöglicht habe. Pfarrer Hein ⸗Poſen ſchilderte in zu Herzen gehenden Worten den ſchweren Kampf der evangeliſchen Deurſchen in Polen, wo ein fremder Staat und ein fremder Glaube das Werk Luthers zu 1 rnichten drohten. Die Zahl der evan geliſe chen Chriſten ſei von 1,5 Millionen auf 350 000 zurückgegan die von Polen hart bedrängt würden, aber ſchon jetzt fänk E ſich junge Leute, die das reine Evangelium im Kampfe gegen die Unterdrücker in die letzte deutſche Bauernhütte trügen. Pfarrer Haaſe⸗Tarutino(Beſſarabien) gab ein Bild der Entwicklung der evangeliſchen Kirche am Schwarzen Meer. Vor 100 Jahren ſeien deutſche Bauern aus Baden, Württemberg und Bayern in die unwirtliche Steppe vor⸗ gedrungen und hätten dort auf dem feſten Grunde der Bibel, des Geſangbuchs und des lutheriſchen Katechtsmus eine zweite deutſche Heimat ſich geſchaffen. Als letzter Redner ſprach Pfarrer D. Mahnert⸗Innsbruck, der dem Guſtav⸗Adolf⸗ Verein für die Liebe und Treue dankte, die es den Evange⸗ liſchen Tirols ermöglichte, in ihrem Gotteshaus ſich in ihrem Glauben zu ſtärken. Die Feier wurde verſchönt durch Dar⸗ bietungen eines 800 Perſonen ſtarken Kirchenchors, deſſen Leiter Kirchenmuſikdirektor Dr. Hermann Poppen⸗Heidel⸗ berg war. Ebenſo wirkte die Polizeikapelle Freiburg unter Leitung von Polizeiwachtmeiſter Feier mit. Am Abend fand im evangeliſchen Gemeindehaus eine Aufführung von Karl Schönherrs„Glaube und Heimat“ ſtatt. Sie wurde veranſtaltet von Mitgliedern des Melanchtonſtifts. Auch dieſe Veranſtaltung war überfüllt. Straßenſchlacht um den Sportplatz * Leimersheim bei Germersheim, 15. Sept. In Neupfortz trat eine neugegründete Ortsgruppe eines Fußballklubs auf, der ſich verſchiedene Mitglieder des ſeit Jahren beſtehenden Fußballvereins anſchloſſen. Die gleichzeitige Benutzung des von der Gemeinde geſtellten Sportplatzes, den der Fuß⸗ 2000 mit der Staatsbahn beförderte Gäſte. Am Sonntag kann ballverein entſprechend hergerichtet hatte, führte zu Streitig⸗ Die Gegner gerieten im leidenſchaftlichen Meinungs⸗ austauſch auf der Straße aneinander. In einer Hintergaſſe kam es zu einer regelrechten Schlacht. Etſenſtangen, Prü⸗ gel, Latten und andere Kampfwaffen dienten dazu, daß man ſich untereinander gehörig„verſtändigte“. Polizei mußte Ruhe ſchaffen. Die Betefligten werden ſich gerichtlich zu ver⸗ antworten haben. Wäre es nicht beſſer, wenn beide Parteien ein friedliches Kompromiß in ihrer Streitfrage ſchlöſſen. ** * Ludwigshafen, 16. Sept. Eine 19 Jahre alte Dienſt⸗ magd von Mundenheim ſtahl in letzter Zeit auf ihrer Dienſtſtelle bei einer Familie im Wittelsbachviertel ein Bri⸗ lantkolliers, ein Paar Ohrringe und verſchiedene an⸗ dere Gegenſtände non geringem Werte. Die Sachen konnten bei einer Hausdurchſuchung größtenteils wieder beigeſchafft werden. * Bad Dürkheim, 16. Sept. Buben haben in der Nacht von der Fahnenſtange an einem Schubkarchſtand auf dem Wurſtmarkt die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne heruntergeriſſen und zerfetzt. Der Beſitzer der Fahne hat eine Belohnung von 20/ auf die Ergreifung des oder der Täter ausgeſetzt. In der gleichen Nacht wurden von drei Buben drei Stände vor den Weinhallen Franzreb und Viktor Frank zerſtört. Der Zigarrenſtand gehört einem Invaliden aus Grethen, der Wurſt⸗ und Brotſtand einem Invaliden von Bad Dürkheim, die ſich auf dem Wurſtmarkt ein paar Mark verdienen wollten. Die Täter ſind ermittelt. * St. Ingbert, 16. Sept. Zum Sparkaſſenſkan dal erfahren wir, daß ſich die Höchſtgrenze der von der Stadt⸗ ſparkaſſe hinausgegebenen Kredite nach den bisherigen und faſt endgültigen Feſtſtellungen auf 6,8 Millionen/ beziffert. Wieviel davon verloren iſt, läßt ſich auch jetzt noch nicht annähernd feſtſtellen. Jedenfalls darf der größte Teil dieſer Müllenen als rr e 1125 Gerichtszeitung 8 Wegen Beleidigung des Feuerwehrkommandanten urteilt. Das Pirmaſenſer Schöffengericht verurteilte Schreinergeſellen Jakob Schuſter wegen Beleidigung des Feuerwehrkommandanten er hatte ihm während der Uebung die Zunge herausgeſtreckt und ihn nachträglich Lügner genannt— zu 30 Mark Gelsſtrafe oder 10 Tagen Gefängnis. § Warenhausdiebe. Vor dem Strafgericht Baſel hatten ſich ein Ehepaar und zwei junge Damen wegen umfang⸗ reicher Waren hausdiebſtähle zu verantworten. Die vier Perſonetz führten die Diebſtähle teils einzeln, teils zu⸗ ſammen aus. Die verſchiedenſten Warenhäuſer wurden von ihnen heimgeſucht. Das Strafgericht verhängte Gefängnis⸗ 1 von einem bis zu 8 Monaten. 5 vers den 7 Montag, 9. E. Sept 1988 8. . a 0 807 7 57 ent 76 A.. 91 8 O wolkenlos. O heiter. 0 halb bedeckt. 0 wolkig. G bedeckt. 1 G Graupeln.— Nebel.& Gewitter O Windſtiue. Os ſehr leichter Oſt. 8 mäßiger Sübſübweſt, A ſtarmiſcher Nordweſt.& Schnee Die Pfeile fllegen mit dem Winde. Ole bel dep Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ße an. Die Linten verbinden Orte mit gleichem auf Mreresniveau ümgerechneten Luftdruck Welternachrichten der Karisruherbandesweltlerwarle Das europfiſche Hochdruckgebiet hat über Skandinavien unter dem Einfluß einer von Island vorſtoßenden Zyklone abgebaut und ſich mit ſeiner Hauptmaſſe wieder auf das Feſt⸗ land verlagert. Es blieb daher auch geſtern vorwiegend heiter; lediglich in den ſüdlichen Landesteilen trat in Verbin⸗ dung mit einem bis zu den Alpen reichenden Ausläufer der Mittelmeerzyklone vorübergehend ſtärkere Bewölkung auf. Das auch heute in ganz Deutſchland und Frankreich mit Aus⸗ nahme der Alpenvorländer herrſchende heitere Wetter wird vorausſichtlich anhalten, da der hohe Druck über dem Feſt⸗ lande noch nicht, höchſtens aber ſehr langſam abbaut. Voraus ſichtliche Witterung bis Dienstag, nachts 12 Uhr: Fortdauer des meiſt heiteren, trockenen und tagsüber warmen Wetters. r. TTt——.... Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Aheln Pegel] 11. 12 18. 14. 18,[ If. Mecar-Pegel 11 12 13 14 15— Waldshut 2,45 2,842.68.602,56 5 8.20.40 1847 1405 0 wangen 260 255.2, 77 2 12 Kehl.88 72.552,45 2,40.25 Jagſtfeld——— N— 1— Maxau.033.994, 15 407.04.95 Mannheim.80.742.700.8677.67 Taub 171.6462 0 168160 Köln 180 1,2601, 211,14.14(117 Maſſerwärme des Rheins 18,0 C Herausgeber: Drucker und 2 1 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G i. H. Mannheim, E 6, 7 Direktion Ferdinand Heyme. 7 Chefredakteur: Kurt fylſcher— Verantwortl. Redakteure, Für Polltike F. A. Meißner — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolttik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller Handelsteil: 1 B. Franz Kircher — Gericht und alles Uebrige! 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