—— — . 82 oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Donnerskag, 20. September 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9011 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr 6, Schwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Wittag⸗ Ausgabe 9 Anzeigenpreiſe nach 1 bei Voraus ahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt. Streiks ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und eisen Geſetz und Recht Das Luftſchiff iſt heute früh wieder aufgeſliegen Die Startmeldung Friedrichshafen, 20. Sept. Das Luft⸗ ſchiff Graf Zeppelin“ iſt gegen 8 Ahr bei ſehr ſchönem Welter zu ſeiner Fahrt über Süsd⸗ deutſchland aufgeſtiegen. 6 2 Heute Paſſagierflug Wie aus Friedrichshafen verlautet, will das Luftſchiff am heutigen Donnerstag, 8 Uhr morgens, aufſteigen. Bekannt⸗ lich handelt es ſich um eine Süddeutſchland⸗Fahrt. Zunächſt ſoll Stuttgart angeflogen werden und auch über öſterreichiſchem Gebiet wird der Zeppelin erſcheinen. An der Fahrt werden 22 Gäſte teilnehmen. In Friedrichshafen iſt auch ein Glückwunſchtelegramm des Chefs der engliſchen Zivil⸗Luftfahrt, Brancker, ein⸗ gelaufen. Unter den Fahrtteilnehmern befinden ſich 16 Preſſevertreter, zwei Vertreter des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums, zwei Vertreter der Verſicherungsgeſellſchaften, die den Zeppelin verſichert haben, der amerikaniſche Konſul und außerdem 38 Mann der Beſatzung. Dankesfahrt nach Wien U Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie Dr. Eckener einem Vertreter der„D. A..“ mitteilte, ſoll auf die zweite Fahrt des Graſen Zeppelin als dritte Fahrt ſich die nach Wien anſchließen, die den Dauk Dr. Eckeners für die ſtarke Beteiligung Oeſterreichs an der Zeppelin⸗Gckener⸗Spende und das Gemeinſchaftsgefühl mit Deutſch⸗Oeſterreich zum Ausdruck bringen ſoll. Dieſe Fahrt wird ſoweit und ſo lange ausgedehnt werden, wie das mit Benzinbetrieb möglich iſt und über Salzburg und Linz nach Wien führen. Ueber Wien ſoll das Rieſenluftſchiff mehrere Schleifen beſchreiben. Die Rückfahrt wird möglichſt über Graz und Innsbruck erfolgen. Die geplaute Fahrt nach Berlin dagegen iſt zweifel⸗ haft geworden. Nach der erſten Probefahrt [Bericht unſeres Mitarbeiters in Friedrichs⸗ hafen) Heute iſt Ruhetag für den„Zeppelin“. Die Brenn⸗ ſtoff⸗ und Ballaſtvorräte werden ergänzt, ſoweit dies nach der geſtrigen%ſtündigen Fahrt üherhaupt notwendig iſt. Kleinere Einzelverbeſſerungen unerheblicher Art werden auf Grund der geſtrigen Fahrterfahrungen vorgenommen, ſo z. B. an der Durchlüftungsanlage, um die ſich das Reichs⸗ verkehrsminiſterium ſo unnötige Sorgen machte und bei der ſich herausſtellte, daß ſie ſogar etwas reichlich ſtark funktio⸗ nierte. Im Scherz erklärte Dr. Eckener die Luft im Innern des Schiffsrumpfes, in den Laufgängen und zwiſchen den Zellen ſei ſtändig derart einwandfrei friſch geweſen, daß man eigentlich ein Höhenluft⸗Sanatorium dort einrichten ſolle.. Auf den techniſchen und fahrtechniſchen Büros wird heute mit größter Emſigkeit gerechnet und berechnet, um die Meſ⸗ ſungen der verſchiedenſten Art während der geſtrigen Fahrt auszuwerten. Auf den Gängen der Direktious⸗ und Ver⸗ waltungsgebäude laufen Beamte ſchnell und lautlos mit Mappen, Zeichnnugen und Pläne umher, denn heute werden die letzten Vorbereitungen zu der erſten großen Fahrt getroffen, die eine erhebliche Anzahl der wichtigſten Städte des ganzen Deutſchen Reiches und auch vielleicht des nahen Auslandes berühren wird. Am frühen Nachmittag wird Dr. Eckener eine kurze Konferenz abhalten, wobei man ſich über Ausdehnung, Route und auch über die Teilnehmer dieſer Fahrt endgültig ſchlüſſig werden wird. Morgen wird jeden⸗ falls ein größerer Teil des Deutſchen Volkes das neueſte und bei weitem größte Luftſchiff ſelbſt in voller Fahrt zu ſehen bekommen, wenn er über die Gebiete unſeres Deutſchen Vaterlandes in einem Zuge dahinfährt ohne jede Zwiſchen⸗ landung. Das deutſche Volk kann gerade nach dem glänzenden Verlauf der geſtrigen Fahrt ſtolz ſein auf ſeinen neuen Zeppelin, der ja zum größten Teil den Spargroſchen des deutſchen Volkes in ſchwerſter Zeit ſein Leben verdankt. Man ſoll nicht das Staunen und die Er⸗ wartungen vorweg nehmen, denn ſo ziemlich jeder Einzelne wird auf den verſchiedenen Fahrten einmal ſelbſt den„Grafen Zeppelin“ zu ſehen bekommen und dann den unvergeßlichen Anblick des Luftrieſen auf ſich wirken laſſen, der bei ſeinen gewaltigen Ausmaßen in der Luft dennoch geradezu graziös und elegant erſcheint. Nach den Deutſchlandfahrten nimmt dann ſehr bald der „Graf Zeppelin“ für kurze Zeit Abſchied von ſeinem Vater⸗ land, um auf Fahrten über allergrößte Entfernungen in der ganzen Welt Ehre für den deutſchen Namen einzulegen. Hünefeld in Angora Einer in Berlin vorliegenden Meldung aus Angora zufolge, iſt Frhr. v. Hünefeld mit dem Flugzeug„Europa“ geſtern Nachmittag gegen 4 Uhr in Angora gelandet. Eine Zwiſchenlandung in Konſtantinopel fand nicht ſtatt. Hindenburg in Schleſien Reichspräſident v. Hindenburg weilte Mittwoch im Waldenburger In duſtriegebiet. Der Empfang durch die Waldenburger Bevölkerung war außerordentlich herzlich. Ganz Waldenburg ſtand im Flaggenſchmuck. Tau⸗ ſende und Abertauſende begrüßten den Reichspräſidenten bei ſeiner Ankunft. Der Reichspräſtident nahm dann Kenntnis von der ungeheuren Notlage der Waldenburger Induſtrie⸗ bevölkerung, die ſich in einer außerordentlich hohen Kinder⸗ ſterblichkeit äußert. 5 In ſeiner Antwort auf die Begrüßungsanſprache des Landrats erklärte der Reichspräſident, er ſei aufs Tiefſte er⸗ ſchüttert von dem, was er geſehen und gehört habe. Es könne ſo nicht mehr weiter gehen. Er werde alles tun, um dieſes Elend abzuſtellen. g 5 5 Der Reichspräſident beſichtigte dann in der Nähe von Waldenburg ein Kinderheim und ſtiftete aus privaten Mitteln 3000/ für das Heim. Außerdem ordnete er an, daß den Familien der vor einigen Tagen verunglückten Bergleute aus ſeinen Mitteln je 500/ überwieſen werden. Der Reichs⸗ präſident hatte ſpäter mit dem Oberpräſidenten der Provinz Niederſchleſien, mit dem Regierungspräſidenten und dem Landeshauptmann eine längere Konferenz über die in Aus⸗ ſicht genommenen Hilfsmaßnahmen. Der Reichspräſident beſuchte dann den früheren noch König Friedrich Auguſt von Sachſen in Sybillenort bei Breslau. Veamtenfragen Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Von einigen Beamtenorganiſationen wurde 1 letzten 18 17 mehrfach verſucht, eine Aenderung der i Beamten herbeizuführen, durch die Feſtlegung der 8 Stundenwoche gegenüber der jetzt herrſchenden 54, bezw. 51⸗Stundenwoche. In dieſen Tagen haben nun, der„Deutſchen Zeitung“ zufolge, erneute Beſprechungen im Reichsinnen⸗ miniſterium ſtattgefunden, von denen erklärt wird, daß ſie einen erfolgreichen Verlauf im Sinne derer nehmen, die auch Die Schiebungen mit Kriegsanleihe Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie eine Korreſpondenz meldet, iſt die Unterſuchung im Kriegs⸗ anleiheſkandal jetzt auch auf höhere Beamte ausgedehnt worden, die bei den mit der Abwicklung der Kriegsanleihe⸗ meldungen beſchäftigten Behörden tätig ſind. Es handelt ſich um zwei Beamte, deren Namen geheim gehalten werden. Gegen ſie beſteht der Verdacht, daß ſie den Angeſchuldigten und auch weiteren Kreiſen Informationen gegeben und damit ſich der Begünſtigung ſchuldig gemacht haben. Gegen die Verdächtigen iſt von den Aufſichtsſtellen ein Disziplinarver⸗ fahren eingeleitet worden. Die Staatsanwaltſchaft hat bis⸗ her gegen ſie die Unterſuchung noch nicht eingeleitet. Die Skandalaffäre Brückner Der in Schwerin von ſeinem Neffen mißhandelte Miniſte⸗ rialdirektor Dr. Brückner iſt aus ſeiner Wohnung ver⸗ ſchwunden. Man bringt das Verſchwinden mit einer Anzeige in Verbindung, die ſein Neffe auf Grund der 88 175 und 176 des Strafgeſetzbuchs gegen ihn erſtattet hat. Von unſerem Berliner Büro wird hierzu noch gedrahtet: Zu der Skandalaffäre des Miniſterialdirektors und früheren Mecklenburgiſchen Juſtizminiſters Dr. Brückner wird noch berichtet, daß alle im Laufe des geſtrigen Tages angeſtellten Nachforſchungen nach Dr. Brückner ergebnislos geblieben ſind, wie auch der Verwandte, der ihm den Peitſchenhieb verabfolgte, verſchwunden iſt. Dr. Brückner ſtand, wie der„Deutſchen Tageszeitung“ aus Schwerin berich⸗ tet wird, vor der Verhaftung. Er war am Dienstag nachmittag von dem Oberſtaatsanwalt in Schwerin eingehend vernommen worden. * Verlängerter Vertrag. Der in einigen Monaten ab⸗ laufende kſchechiſch⸗jugoſlawiſche Bündnisver⸗ für die Reichsbeamtenſchaft die 48⸗Stundenwoche einführen wollen. trag iſt durch Unterzeichnung eines Protokolls von Beneſch und Marinkowitſch verlängert worden. Behördenmacht Zeppelin und die öffentliche Wahrheit Der erſten geglückten und bejubelten Probefahrt des neuen Friedrichshafener Wunderwerkes„Graf Zeppelin“ iſt ein geheimnisvoller Konflikt hinter den Kuliſſen der Oeffentlichkeit vorausgegangen. Seit Jahr und Tag war⸗ tete Deutſchland und die Welt geſpannt auf dieſes Ereignis. Am Bodenſee war mit raſtloſem Eifer und teilweiſe auch unter recht ſchwierigen Umſtänden gearbeitet worden. Mußten doch viele Angeſtellte des Luftſchiffbaues Zeppelin Nebenerwerb ſuchen, weil das Geld der Eckenerſpende zur vollen Bezahlung nicht langte. Mußte doch das Luftſchiff in der viel zu kleinen alten Halle gebaut werden. Als es dann ſo weit war, daß man die erſte Werkſtättenfahrt anſetzen konnte, ſtellte ſich her⸗ aus, daß die Berliner Amtsſtellen mit ihrer geſetzlich vor⸗ geſchriebenen Genehmigung für die Fahrten über bewohntes Gebiet zurückhielten! Wegen des Blaugaſes! Seit vielen Monaten weiß man, daß die 5 Maybach⸗ Motoren des neuen Luftſchiffes ſtatt mit dem üblichen Gemiſch von einem Viertel Benzol und drei Viertel Benzin auch mit einem Gas, das ein klein wenig ſchwerer iſt als die Luft, eben mit dieſem Blaugas betrieben werden ſollen. Seit Monaten weiß man das auch ſowohl im Reichsverkehrsminiſterium wie in der Deutſchen Verſuchsanſtalt in Adlershof. Die Zeppelin⸗ geſellſchaft, die an ſich ein privates Unternehmen iſt, hatte alles rechtzeitig und gehorſam angemeldet. Aber ganz zuletzt gab es in Berlin Bedenken und Rückfragen. Briefe, die ihn, den vielbeſchäftigten Dr. Eckener nicht gleich erreichten, ſpiel⸗ ten anſcheinend ebenfalls noch eine hemmende Rolle. Berlin gab ſchließlich die Genehmigung, aber nur eine bedingte für die erſte Werkſtattfahrt über dem See. Ein neuer Schlag gegen das Unternehmen! Denn die Haftverſicherung ver⸗ langt, daß das Luftſchiff richtig„abgenommen“, d. h. vom Reichsverkehrsminiſterium allgemein für alle Fahrten zu⸗ gelaſſen ſein muß. Sonſt wird kein Schaden bezahlt. Und nun das Tollſte: In Berlin und in Adlershof war gar kein beſonderer Sachverſtändiger für Luftſchiffbau, der die Blaugas⸗Neuerung hätte beurteilen können, vorhanden. Man wollte einen früher in Friedrichshafen tätigen In⸗ genieur aus Amerika herüberholen, um ein Gutachten an der Hand zu haben. Aber es ſtellte ſich heraus, daß dieſer Fach⸗ mann nur beurlaubt war. Man konnte ihn doch nicht gut über das Werk ſeines eigenen Chefingenieurs entſcheiden laſſen. Dr. Eckener hat ſich angeſichts dieſer bürokratiſchen Quälereien wundervoll ruhig und vornehm benommen. Er ſchob die Verzögerung auf das Wetter, das ihm ja doch noch nicht gleich erlaubt habe, das Luftſchiff aus der alten ſteifen Halle zu bringen. Die Berliner Behörden haben ſich — anders benommen. Sie haben der Geſellſchaft in Fried⸗ richshafen die Schuld gegeben, weil dieſe zu wenig„Unter⸗ lagen“ beigebracht habe. Sie haben es aber auch nicht für nötig gehalten, die Oeffentlichkeit beizeiten aufmerkſam zu machen und aufzuklären. Der Zeppelinbau in Friedrichshafen iſt nicht nur ein privates Geſchäft, das man ſchuhriegeln kann, ſondern eine deutſche Angelegenheit mit einem gewiſſen politiſchen Anſehen, das nicht geſchädigt werden darf. Sonſt, wenn es gilt, für ſtaatliche Dinge Pro⸗ paganda zu machen, wird ſchleunigſt eine Preſſekonferenz zu⸗ ſammengetrommelt, um der Welt kund und zu wiſſen zu tun, daß etwas Schönes und Großes vor ſich gehen wird. Wäre es nicht auch am Platze geweſen, den Zeitungen rechtzeitig reinen Wein darüber einzuſchenken, daß zwiſchen Berlin und Friedrichshafen etwas nicht in Ordnung iſt? Wenn das Reichsverkehrsminiſterium auf ſeine Rückfragen beim Zeppelinbau wirklich keine genügende Auskunft erhalten haben ſollte, ſo war es die Pflicht der Behörde, angeſichts des großen öffentlichen Intereſſes an der Sache, rechtzeitig alle Mittel zur Beilegung des Konfliktes zu ergreifen und be⸗ ruhigend auf die öffentliche Meinung zu wirken Statt deſſen wird es nun ſo kommen: Die Preſſe wird unruhig. Die Kri⸗ tiker wagen ſich vor. Aus der Maſchine der behördlichen Macht erhebt ſich der Gott der ſogen.„Preſſeſtelle“ und demen⸗ tiert alles in Grund und Boden. Man hat es ja neulich bei dem Sparkaſſenſkandal erlebt. Bei ſolchen wirtſchaftlichen Großverbänden iſt es der Syndikus, der gegen die auf⸗ rühreriſche Oeffentlichkeit losgelaſſen wird. Bei den Be⸗ hörden iſt es, wie geſagt, die Preſſeſtelle, die dann alles nieder⸗ bügelt und gleichhobelt. Aber die öffentliche Wahrheit kommt dabei zu kurz! Sturmwetter über Newyork — Newyork, 20. Sept. Geſtern mittag ging über die Stadt Newyork ein heftiger Sturm, begleitet von ſtarkem Regen, hinweg. Der Wind erreichte eine Geſchwindigkeit von 80 Stundenkilometern. Immerhin dürfte es ſich nicht um eine Fortſetzung des Orkans handeln, der in den ſüdlichen Staaten herrſcht. Zahlreiche Dampfer und Boote, die im Hafen ver⸗ ankert waren, ſind losgeriſſen und aufs Meer getrieben wor⸗ den. Ein Ziſternendampfer iſt geſtrandet. Neue Naunhelmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabde) Donnerstag, den 20. September 1928 Machkpolitik stalt Abrüſtung 1 Das Fiasko der Genfer Abrüſtungsdebatte Genf, 19. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der in der heutigen Sitzung des vorbereitenden Abrüſtungsaus⸗ ſchuſſes eingebrachte deutſche Entſchließungs antrag führte eine nützliche Klärung der Lage herbei. Es zeigte ſich mämlich, daß mit Ausnahme zweier ſkandinaviſcher Staaten kein anderes in der Abrüſtungskommiſſion vertretenes Land die Neigung bekundete, ſich zu binden und auf ein Datum der endgültigen Abrüſtungskonferenz feſtzulegen. Die Diskuſſion über den deutſchen Antrag lieferte ferner den eindeutigen Be⸗ weis dafür, daß Frankreich und England geſchloſſen die Auf⸗ rechterhaltung ihres Flottenkompromiſſes verteidigen und es vorziehen, die Abrüſtungskonferenz eher auf un beſtimmte Zeit zu vertagen, als daß ſie ihre Vereinbarungen einer Kritik im Rahmen der Abrüſtungsdebatte ausliefern würden. Es droht— das kann heute mit einiger Beſtimmtheit geſagt werden— eine verhängnisvolle Wendung in der Abrüſtungsfrage, die Entſcheidung, wann endlich die vertrags⸗ mäßige Zuſicherung der Siegermächte erfüllt werden ſoll, rückt in eine unbeſtimmte Zukunft. Mehr und mehr durchdringen machtpolitiſche Faktoren die Löſung des Abrüſtungsproblems, und es iſt jedenfalls als ein negatives Ergebnis zu bezeichnen, daß ſämtliche Staaten⸗ vertreter in der heutigen Debatte dieſe Tatſache feſtzuſtellen genötigt waren. Aus dieſem Grunde richtete Graf Bernſtorff an die Repräſentanten der Hauptmächte folgende Frage: Was wird geſchehen, wenn die vorbereitende Abrüſtungskonferenz nicht einberufen werden kann, weil die politiſchen Vorbedingungen nicht geſchaffen ſind? Der Vertreter Deutſchlands wollte Aufklärung darüber erheiſchen, ob Frankreich und England bereit wären, noch vor einer Verſtändigung mit den Ver⸗ einigten Staaten und Japan die vorbereitende Abrüſtungs⸗ konferenz einzuberufen. Die ihm zuteil gewordene Antwort lautet: Bevor die Verſtändigung zwiſchen Frankreich, England, den Vereinigten Staaten, Japan und Italien nicht erzielt worden iſt, kann die vorbereitende Abrüſtungskonferenz nicht ſtattfinden. Gegenüber dieſer geſchloſſenen Front ſteht Deutſchland, es verlangt zwar im Namen der öffentlichen Meinung die Zu⸗ ſicherung, daß Ende des nächſten Jahres die endgültige Ab⸗ rüſtungskonferenz ſtattfinden ſoll, aber die noch beſtehende Un⸗ einigkeit zwiſchen den großen Seemächten der Welt, ſtellt ſich wie ein unüberwindliches Hindernis der baldigen Einberufung der Konferenz entgegen. Ob ſich Deutſchland im vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß und in der Vollverſamm⸗ lung überſtimmen laſſen wird, iſt zur Stunde noch nicht ent⸗ ſchieden. Doch die Tatſache ſteht feſt, daß es trotz den Be⸗ mühungen des Grafen Bernſtorff nicht gelingen wird, weſent⸗ liche Beſtimmungen hinſichtlich der vorbereitenden und der endgültigen Abrüſtungskonferenz zu erhalten. Was die Haltung der großen Seemächte anbetrifft, ſo läßt ſich nach dem Verlauf der heutigen Debatte ſchließen, daß Japan einer Ausſprache über das engliſch⸗franzöſiſche Flotten⸗ abkommen im Rahmen einer Vorkonferenz ſeine Zuſtimmung erteilen würde. England und Frankreich ſind mit dieſer An⸗ regung, die geſtern von Holland gemacht, von England ſofort abgelehnt und heute von Japan neuerdings eingebracht wurde, nicht einverſtanden. Demgemäß werden die Verhandlungen mit Waſhington und Tokio fortgeſetzt werden. Der deutſche Antrag wurde der Form nach ſehr freundlich behandelt, doch in ſeiner fachlichen Stellungnahme zum Abrüſtungsproblem zerpflückt. Sämtliche Staatenvertreter gaben zu, daß der Völkerbunds⸗ pakt und der Pakt von Paris eine Erhöhung der allgemeinen Sicherheit geſchaffen haben, lehnten es aber ab, aus dieſem Tatbeſtand die Schlußfolgerung des Grafen Bernſtorff zu ziehen, nämlich die, daß eins erhebliche Verminderung der gegenwärtigen Rüſtungen gerechtfertigt ſei. Paul⸗Bon⸗ eo ur war ſichtbar erſtaunt darüber, daß in dem deutſchen An⸗ trag ein Hinweis auf die Genugtuung über das Zuſtande⸗ kommen des franzöſiſch⸗engliſchen Flottenkompromiſſes nicht enthalten war. Die Schlußſtelle des deutſchen Vorſchlags, in der die Feſtſetzung eines Datums für die endgültige Ab⸗ rüſtungskonferenz verlangt wird, führte zu einer langwierigen und ergebnisloſen Debatte. Die ungeklärten poli⸗ tiſchen Verhältniſſe wurden von den Vertretern Frankreichs, der Tſchechei und Italiens geſchildert, um die Unmöglichkeit einer Zeitangabe nachzuweiſen. Beſonders radikal nahm der Vertreter Polens gegen den deutſchen Antrag Stellung. Er betonte, daß Sicherheit und Abrüſtung ein organiſches Ganze ſeien. Erſt wenn die Sicherheit in vollem Umfang ge⸗ ſchaffen worden ſei, könne man an die Einſchränkungen der Rüſtungen denken. Schließlich bildete man einen Redaktionsausſchuß, der auf der Baſis des franzöſiſchen Entſchließungsantrags einige un⸗ weſentliche Abänderungen vornehmen ſoll. In dieſen Aus⸗ ſchuß ſind Paul⸗Boncour, Lord Cuſhendun, Graf Bernſtorff, Beneſch und Lange(Dänemark) gewählt worden. Bedenklicher Optimismus E Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Optimismus, den Briand in einem Interview zu einem Vertreter der„Frankfurter Ztg.“ äußerte, erregt das Kopf⸗ ſchütteln ſelbſt des„Vorwärts“. Briands Prognoſe, das Reparationsproblem könne bei allſeitig gutem Willen in ganz kurzer Zeit, vielleicht in zwei Monaten geregelt werden und dann ſofort die Totalräumung eintreten, wird von dem ſozial⸗ demokratiſchen Hauptorgan als„geradezu erſtaunlich“ bezeich⸗ net. Man könne, fügt der„Vorwärts“ hinzu, natürlich nur wünſchen, daß Briand mit ſeinen Prophezeiungen Recht be⸗ hält, nur ſcheint es, daß er die Schwierigkeiten erheblich unter⸗ ſchätzt. Wenn er insbeſondere den Geganken einer Mitarbeit Amerikas an der Reparationsregelung mit einer leichten Handbewegung abtut, ſo begeht er anſcheinend eine Ver⸗ wechflung: Die Regierung der Vereinigten Staaten habe in der Tat mit der Reparationsfrage nichts zu tun, und habe ſelbſt betont, daß ſie damit nichts zu tun haben wolle. Aber das amerikaniſche Finanzkapital ſei für eine erhebliche Mo⸗ biliſierung der deutſchen Schuld kaum zu entbeh⸗ ren, da es über einen beträchtlichen Teil des Weltvermögens verfüge. Es ſtehe zu befürchten, daß die Newyorker Bankiers e unternehmen würden ohne die Zuſtimmung des Weißen Hauſes. Der„Vorwärts“ erinnert in dieſem Zuſammenhang daran, daß bereits vor zwei Jahren die Pläne von Thoiry geſcheitert wären, weil die interallfierte Schuldenfrage plötzlich hinein⸗ ſpielte. Deshalb erſcheine es angebracht, die Hoffnungen etwas zu dämpfen, die dieſe neuen Aeußerungen des franzöſiſchen Außenminiſters in Deutſchland erwecken könnten. Deutſche Länderkonferenz über Genf E Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Antrag Bayerns, eine Länderkonferenz ein⸗ zuberufen, in der den Miniſtern der Länderregierungen nähere Informationen über die Genfer Tagung gegeben werden ſollen, iſt in Berlin eingegangen. Dieſes Erſuchen bedeutet keine Ueberraſchung. Bereits früher haben, wie man ſich erinnern wird, nach den Genfer Tagungen derartige Beſprechungen ſtattgefunden. Man hat ſich dann ſpäterhin mit der Berichterſtattung im Reichsratsausſchuß begnügt. Bei der außerordentlichen Wichtigkeit der bevorſtehenden Sechs⸗ mächtebeſprechung iſt der Wunſch der Länder, eingehend über den Stand der Dinge unterrichtet zu werden, durchaus be⸗ greiflich. Es iſt auch nicht zu bezweifeln, daß die Reichs⸗ regierung der bayeriſchen Anregung entſprechen wird. Ein beſtimmter Termin für die Konferenz ſteht noch nicht feſt. Es ſcheint, daß das Erſuchen Bayerns ſich nicht auf die Geſamtheit der Genfer Erörterungen erſtreckt, ſondern ledig⸗ lich auf die Verhandlungen, die über die Rheinland⸗ räumung geführt wurden. Es wird ausdrücklich betont, daß dieſes Verlangen keineswegs als eine Art Kontrolle der Außenpolitik gedeutet werden darf. Das ſonſt übliche Referat des Delegationsführers im Reichsratsausſchuß wird vermut⸗ lich durch die Länderkonferenz überflüſſig werden. Neuer Kommiſſar für Danzig Genf, 19. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In einer geheimen Ratsſitzung iſt, wie von polniſcher Seite behauptet wird, die Mandats verlängerung für den Kommiſſar in Danzig, van Hamel, beſchloſſen worden. Van Hamel ſoll bis Ende Juni 1929 im Amte bleiben. Mit großer Beſtimmtheit wird als ſein Nachfolger Graf Gra⸗ vina genannt, ein Verwandter der Familie Richard Wag⸗ ners, der in der italieniſchen Ariſtokratie eine hervorragende Stellung beſitzt. Graf Gravina ſcheint ſeiner Wahl ſicher zu ſein, da er ſi) heute abend in den Wandelgängen des Völker⸗ bundspalaſtes beglückwünſchen ließ. nnn..„rr c Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro). Die Reiſe des Delegationsführers für die Handelsvertragsver⸗ handlungen mit Polen, des früheren Reichsminiſters Her⸗ mes, der heute in Berlin eingetroffen iſt, wird in unter⸗ richteten Kreiſen dahin gedeutet, daß in den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen trotz der zweifellos gebeſſerten Atmoſphäre in wichtigen Punkten eine Einigung noch nicht er⸗ zielt werden konnte. Das gilt, wie wir dem„Berliner Börſen⸗Courier“ entnehmen, in erſter Linie von dem Kom⸗ plex, der in der Rechtskommiſſion behandelt wird. Es ſcheint, daß namentlich auf dem Gebiet der Rechte der juri⸗ ſtiſchen Perſonen, auf dem von uns Meiſtbegünſtigung ver⸗ langt wurde, von polniſcher Seite Schwierig ⸗ keiten gemacht werden. Herr Hermes will ſich nun offen⸗ bar über die zwiſchen dem Reichskanzler und Herrn Zaleski in Genf geführten Unterhandlungen näher informieren, in denen, wie es heißt, eine Einigung in dieſer Frage angebahnt worden iſt. Auch in der Grenzzonen verordnung konnte eine Angleichung der beiderſeitigen Standpunkte offenbar bisher nicht erreicht werden. Schwierig geſtalten ſich die Ver⸗ handlungen noch auf wirtſchaftlichem Gebiete, vor allem in der Zollfrage. Man rechnet da noch mit einer längeren Verhandlungszeit. Beide Parteien haben Abſtriche an ihren Zollwünſchen vorgenommen. Die deutſche Regierung vertritt nach wie vor die Auf⸗ faſſung, daß uns mit dem Abſchluß von kleinen Teilabkom⸗ men, wie es etwa das Holzabkommen war, nicht gedient ſei, ſondern daß wir einen umfaſſenden Vertrag brauchen. Im übrigen ſoll der künftige Handelsvertrag die Zollbindungen f in abſoluten Sätzen feſtlegen, ſo daß durch eine autonome 5 8 Tarifänderung der deutſche Handel nicht berührt 5 85 A ee 955 In der Kohlenfrage hofft man auf beiden Seiten eine erleichterte Verſtändigung von den direkten internatio⸗ nalen Beſprechungen der intereſſtierten Unternehmer ſelbſt. Darauf deutet ſchon die Tatſache hin, daß während der in der nächſten Woche ſtattfindenden Londoner Weltfrachtkon⸗ ferenz die Kommiſſtonsverhandlungen in der Kohlenfrage angeſetzt werden. Die Verhandlungen mit Rumänien D Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſch⸗rumäniſchen Verhandlungen hatten in ihrem letz⸗ ten Stadium einen nach offiziöſer Auffaſſung nicht ganz un⸗ günſtigen Verlauf genommen, ſo daß man bereits glaubte, nach vielfachen Fehlſchlägen neue Hoffnungen auf eine befrie⸗ digende Löſung ſchöpfen zu können. Die weitere Entwicklung hängt von Bukareſt ab. Es iſt vorläufig, wie wir hören, noch unbeſtimmt, wann etwaige Verhandlungen in Berlin wieder aufgenommen werden können. Man hat in Bukareſt die Ent⸗ ſcheidung darüber vorläufig auf ſich beruhen laſſen, weil die innerpolitiſchen Verhältniſſe in Rumänien z. Zt. noch unge⸗ klärt ſind. 5 Unter ſolchen Umſtänden läßt ſich im Augenblick ſchwer vorausſehen, wie die Dinge weiter laufen werden. Nach den jüngſten aus Rumänien hier eingegangenen Meldungen hat es aber den Anſchein, als ob neue Schwierigkeiten aufgetaucht ſeien. Die Ausſichten auf eine Einigung haben ſich dadurch wieder beträchtlich verringert. Sollte die rumäni⸗ ſche Regierung, die im Laufe der Verhandlungen eine ſtarke Intranſigenz zeigte, etwa beabſichtigen, mit neuen Forderun⸗ gen hervorzutreten, ſo würde ſie es ſich ſelbſt zuzuſchreiben haben, wenn die Verhandlungen endgültig ſcheitern ſollten. 8. f 15 3 Durch Meteorſturz getötet Kalkutta, 20. Sept.(United Preß.) Durch den Fall eines großen Meteoriten ſind auf einem Felde in der Nähe des Dorfes Kanth, in der Gegend von Jalaum zwei Ein⸗ geborene getötet worden. Die Detonation beim Auf⸗ ſchlag des Meteoriten war ſo gewaltig, daß ſie im Umfang von 30 Km. gehört werden konnte. Es wurde ein Krater von 10 Fuß Breite und 20 Fuß Tiefe gebildet. Der Meteor zerſprang in Stücke, deren größtes etwa 2 Tonnen wiegt und z. Zt. von Wiſſenſchaftlern unterſucht wird. Einer der Ge⸗ töteten muß von dem ſtürzenden Himmelskörper direkt ge⸗ troffen worden ſein, da ſein Körper in Atome zer⸗ ſchmettert iſt. Es handelt ſich um den einzigen bekannten Fall, daß Menſchen durch den Sturz eines Meteoriten den Tod ge⸗ funden haben. Kommuniſtiſche Gefechtsübungen Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten haben in der Nähe von Chemnitz ſeit län⸗ gerer Zeit ein Führerlager nach ſowjetruſſiſchem Muſter er⸗ richtet. In ihm werden Gefecht sübungen abgehalten, die roten Frontkämpfer geſchult und auch im Kleinkaliber⸗ ſchießen ausgebildet. Die Vorgänge, die ſich an dieſer Stelle abſpielten und die einer Vorbereitung zum Bürger⸗ krieg ſehr ähnlich ſehen, haben wiederholt die Oeffentlichkeit beſchäftigt. Jetzt hat dem B. T. zufolge der Oberreichs⸗ anwalt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um feſtzu⸗ ſtellen, ob die in dieſem Führerlager betriebene Agitation und die dort abgehaltenen Uebungen eine Vorbereitung zum Hochverrat darſtellen. Ruſſiſcher Proteſt in Warſchau Der Geſchäftsträger der Sowjetunion in Warſchau, Kotzjubinski, hat bei dem polniſchen ſtellvertretenden Miniſter des Auswärtigen Wyſocki, Proteſt eingelegt gegen eine Rede des wolhyniſchen Wojewoden Juſefs ki, die die⸗ ſer auf einer Konferenz der dem Regierungsblock angehören⸗ den Sejmmitglieder und Senatoren der wolhyniſchen Woje⸗ wodſchaft hielt. In dieſer Rede habe Juſefski zur Los ⸗ trennung eines Territorums von der Sowfet⸗ union aufgerufen, das zum Beſtand der ukrainiſchen Sow⸗ jetrepublik gehört. Der Geſchäftsträger wies darauf hin, daß die Sowjetregierung in dieſem Auftreten des wolhyniſchen Wojewoden eine grobe Verletzung des Arttkels 5 des ſowjetruſſiſch⸗polniſchen Friedensvertrages von 1921 exblicke, Miniſter Wyſockt erklärte, das Miniſterium des Aeußern werde eine amtliche Mitteilung veröffentlichen, in der die Authentizität der in polniſchen Blättern veröffentlichten Rede Juſefskis beſtritten wird. Verkehrsunfälle * Mainz, 18. Sept. Den Polizeiwachtmeiſter Gugel⸗ meyer ereilte ein tragiſches Geſchick, als er ſich von Fried⸗ berg in Heſſen, wo er ſtationiert iſt, zu ſeiner Mutter nach Wiesbaden zu Beſuch begeben wollte. Er ſchloß ſich einem Kameraden an, der eine Motorradtour nach Wiesbaden vorhatte. In ſteiler Kurve geriet das Fahrzeug ins Gleiten und das Motorrad fiel kopfüber in den Graben. Der fahrende Polizeiwachtmeiſter erlitt ſchwere Verletzungen, während Gugelmeyer, der ſich in dem Beiwagen befand, tot liegen blieb. Letzte Meloͤungen Aeber den Verlauf des Fluges erhalten wir auf drahtliche Anfrage in Friedrichshafen fol⸗ gende Mitteilung: Nachdem das Luftſchiff um 8 Uhr aufgeſtiegen war, wurde es um 8 Uhr 50 über Zürich gemeldet, um 9g Uhr 20 befand es ſich über Baſel. Welchen Kurs das Luftſchiff neh⸗ men wird, iſt in Friedrichshafen nicht bekannt. Die Typhuserkrankungen in Bonn— Bisher 14 Tote — Bonn, 20. Sept. Die Zahl der Typhuserkrankungen in der Provinzial⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt hat ſich nach einer amtlichen Mitteilung nicht weiter erhöht. Nach wie vor ſind 176 Typhuskranke und ⸗verdächtige feſtgeſtellt. 14 Perſonen ſind geſtorben. Eine Gefahr für die ſtädtiſche Bevölke⸗ rung beſteht auch weiterhin nicht. Die Typhuskranken u. ver⸗ dächtigen in der Anſtalt ſowie das Pflegeperſonal ſind von der Außenwelt ſtreng abgeſondert; jeder Verkehr mit ihnen wird verhindert. Schiedsſpruch in der Herrenkonfektion — Weimar, 19. Sept. Im Tarifſtreit der deutſchen Herren⸗ konfektion wurde heute vom Vorſitzenden der zuſtändigen Schlichtungskammer Oberſchleſien, Reg.⸗Rat Brahn, der vom Reichsarbeitsminiſterium mit der Verhandlung betraut war, ein Schiedsſpruch gefällt, Danach werden die Arbeiter in der höchſt bezahlten Lohngruppe eine Stundenlohn⸗ erhöhung von 10, in der niederſten eine von 12 Pfg. erhalten. Die an Maſchinen beſchäftigten Arbeiterinnen ſollen einer höheren Lohngruppe zugewieſen werden. Die Erklä⸗ rungsfriſt läuft für die Parteien bis zum 21. September. Bei Annahme des Schiedsſpruches ſoll die Regelung bis 30. Sep⸗ tember 1929 gelten. N Gefängnisſtrafe für den Nationalſozialiſten Eſſer E Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der eidlichen Verpflichtung der neugewählten Mitglieder des Kreistages von Oberbayern machte ſeiner Zeit, als der inzwiſchen verſtorbene ſozialdemokratiſche Abgeordnete Nußbaum den Eid leiſtete, der Nationalſozialiſt Eſſer den Zwischenruf:„Jetzt kommtein Judeneid.“ Wie die„Münchener Poſt“ mitteilt, hatte Nußbaum Strafantrag geſtellt, der nach ſeinem Tode von der Staats⸗ anwaltſchaft als Offizialklage weiter verfolgt wurde und nunmehr iſt Eſſer zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Die Gefängnisſtrafe kann, wie das Gericht aus⸗ drücklich feſtſtellt, in eine Geldſtrafe nicht umgewandelt werden. Straßenbahnunfall in London L London, 20. Sept. Ein ſchweres Zugunglück ereignete ſich auf der Station Charing⸗Croß. Infolge Verſagens der 1 18 3„ 5 der Sothern Railway auf die Puffer des Bahnſteigs. 44 Pe 9 Frauen, wurden verletzt. 1 3 e * 2 * rn rer Donnerstag, den 20. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 487 Staoͤtiſche Nachrichten Das Stadthotel Beträchtliche Ueberſchreitung der Baukoſten— Eine ſtadtamt⸗ liche Erklärung Durch die„Arbeiterztg.“ iſt die Nachricht in die Oeffent⸗ lichkeit gedrungen, daß beim Bau des Stadthotels eine enorme Ueberſchreitung der Baukoſten um rund eine Million verſchul⸗ det worden ſei. Zu dieſer aufſehenerregenden Mitteilung nimmt nunmehr folgende ſtadtamtliche Erklärung Stellung: Die Mitteilungen der„Arbeiter⸗Zeitung“ über eine an⸗ gebliche Pleite des Hotelneubaues ſindüber⸗ trieben. Für den Hotelneubau ſind insgeſamt 3 250 000 und 300 000 3 550 000 Mark bereitgeſtellt worden. Es ſind bisher Arbeiten ausgeführt bezw. Aufträge vergeben in dem Geſamtkoſtenbetrag von 2 469 919.10 Mk. Von dem Geſamt⸗ kredit ſtehen alſo noch rund 1080 000 Mk. zur Verfügung. Eine genaue Nachprüfung der bisherigen Arbeiten, die in den letzten Wochen vorgenommen wurde, hat nun allerdings ergeben, daß bei einzelnen Poſitionen infolge von Preis⸗ ſteigerung und auch aus anderen Gründen Ueberſchrei⸗ tungen der im urſprünglichen Koſtenvoranſchlag gemach⸗ ten Anſätze vorgekommen ſind, und daß außerdem die Archi⸗ tekten für die noch zu vergebenden Arbeiten teilweiſe höhere Beträge fordern, als urſprünglich von ihnen angegeben war. Der Aufſichtsrat hat ſich mit der Angelegen⸗ heit eingehend beſchäftigt und eine Kommiſſion ein⸗ geſetzt, die die von dem Vorſtande der Mannheimer Hotel⸗ geſellſchaft G. m. b. H. und der Stadtverwaltung vorgenom⸗ mene Prüfung ihrerſeits nochmals einer Nachprüfung unterzieht. Außerdem iſt den Architekten aufgegeben wor⸗ den, für die noch zu vergebenden Arbeiten einen bis ins letzte Detail gehenden Koſtenvoranſchlag vorzulegen, um Ueberraſchungen in Zukunft vorzubeugen. Sobald dieſe Un⸗ terlagen vorliegen, wird der Aufſichtsrat zur neuerlichen Beſchlußfaſſung zuſammentreten. Wir vermiſſen in dieſer offizibſen Erklärung eine präziſe Stellungnahme zu der Höhe der Ueberſchreitung der Bau⸗ ſumme, die, wie mitgeteilt, auf rund eine Million beziffert wird. Hoffentlich iſt die Kommiſſion, die vom Aufſichtsrat ein⸗ geſetzt wurde, recht bald in der Lage, darüber genaue Auskunft zu geben. Wir werden dann jedenfalls auch hören, wer für die Ueberſchreitung verantwortlich zu machen iſt. * „ gtückgang der Zahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Maunheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arebitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, meldeten Arbeitſuchenden betrug am 12. September 12 285 68426 männliche, 8859 weibliche). Davon entfallen 9488(6396 männl., 30337 weibl.) auf den Stadtbezirk und 2852(2030 männl., 822 weibl.) auf den Landbezirk, Von den Hauptunter⸗ ſtützungsempfängern erhalten 4588(8381 männl., 1257 weibl.) Arbeitsloſenunterſtützung und 677(590 männl., 87 weibl.) Krtſenunterſtützung. Da am 20. Auguſt d. Js. die Zahl der Erwerbsloſen auf 12 369 ſich belief, iſt ein Rückgang um 84 eingetreten. Der Arbeitsmarkt hat durch günſtige Be⸗ ſchüftigungsverhältniſſe in der Landwirtſchaft, in der Holz⸗ inbuſtrie, im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, im Bau⸗ gewerbe und im Gaſtwirtſchafts⸗ und Muſikergewerbe eine ſeſtere Geſtaltung als in den Vorwochen angenommen, ob⸗ wohl die Neigung zur Verſchlechterung in den übrigen Be⸗ rufszweigen, insbeſondere in der Metallinduſtrie, wo ſtärkere Entlaſſungen einzuſetzen begannen, fortbeſtand. Gefangener entflohen. Als geſtern abend ein Trans⸗ port Gefangener, der von Bruchſal mit dem Zug.04 Uhr auf dem Hauptbahnhof ankam, in das bereitſtehende Auto gebracht wurde, entſprang ein Gefangener. Bahnpolizei und Gendarmerie unterſuchten ſofort alle Wagen und Abteile der bereitſtehenden Züge, aber vergebens. Bei der Kontrolle der verſtändigten Stationen konnte der Gefangene in Fried⸗ ichs feld, da er ohne Fahrkarte war, wieder verhaftet werden. * Brand im Stabion. Geſtern abend um 8,24 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Stadion gerufen. Ein größe⸗ rer Dunghaufen war in Brand geraten. * Grober Unſug wurde wieder einmal dadurch verübt, daß ein Unbekannter in der vergangenen Nacht um 11,31 Uhr den Feuermelder Emil⸗Heckelſtraße 16 in Tätigkeit ſetzte und baburch die Feuerwache II alarmierte. Das Generalprogramm der Akademiekonzerte iſt ſoeben fertiggeſtellt. Es präsentiert ſich in einem geſchmack⸗ vollen Gewand. Den einzelnen Vortragsfolgen ſind die Bilder der reproduzierenden Künſtler beigefügt. Der erſte Abend iſt dem Andenken Franz Schu⸗ berts gewidmet. Zum Vortrag gelangen von ihm unter Leitung Dr. Wilhelm Furtwänglers die Ouvertüre „Zauberharſe“ und die Sinfonie H⸗Moll und im zweiten Teil Anton Bruckners 4.(romantiſche“) Sinfonie in Es-Dur.— Generalmuſikdirektor Erich Orthmann bringt im zweiten Abend Joh. Seb. Bach's Brandenburgiſches Konzert Nr. 1 und Beethovens 3. Sinfonie Es⸗Dur op. 55 (Erbica) zu Gehör. Die mitwirkende Soliſtin Frida Lei⸗ der wird eine Arie von Händel und die Arie„Ah perkido“ von Beethoven ſingen. Einem ruſſiſchen Abend begegnen wir im dritten Konzert mit Glinkas Ouvertüre zu der Oper„Rußlan und Ludmila“ und mit Tſchaikowſkys Sinfonie F⸗Moll, op. 64. Als Gaſtdirigent für das Programm iſt Generalmuſikdirektor Prof. Iſſay Dobrowen verantwortlich, der ſich den be⸗ rühmten ruſſiſchen Bariton Georg Baklonoff für die ſoliſtiſche Mitwirkung ſicherte. Baklanoff wird Lieder von Muſſorgſkey und Rimſky⸗Korſſakow mit Orcheſter ſingen.— Im vierten und fünften Konzert, wiederum unter Orth⸗ manns Leitung und mit Walter Gieſeking, Paul Hinde⸗ mith und Max Kergl als Inſtrumentalſoliſten, gelangen Mahlers neunte Sinfonie D⸗Dur, Debuſſys„Iberia“, eine finfoniſche Dichtung und Ernſt Tochs„Fanal für großes Orcheſter und Orgel, erſtmalig in Mannheim zur Aufführung. Außerdem werden eine Serenade D⸗Dur und die Sinfonia Concertante für Violine und Viola mit Orcheſter von Mozart und das Klavierkonzert von Franz Liſzt Es⸗Dur geſpielt 3 1 ikdirekt Das ſechſte Konzert bringt unter Generalmuſikdtirektor Profeſſor. Abendro ths Leitung und mit dem ausgezeichneten holländiſchen Geiger Profeſſor Alexander Schmuller, die Ouvertüre„Benvenuto Cellini“ von H. Ber⸗ 1 * Maria Scheffelmeiers Veſtattung Die ungewöhnlich zahlreiche Beteiligung an der geſtri⸗ gen Trauerfeier zeugte von dem Anſehen und der Beliebtheit der auf der Heimreiſe in München verſtorbenen Maria Scheffelmeier, ber rührigen, verdienſtvollen Vorſitzenden des Mannheimer Hausfrauenbundes, der mit dem Vorſtand und den Vertreterinnen zahlreicher auswärtiger Schweſter⸗ verbände das Gros der Leidtragenden ſtellte. Die Stadtver⸗ waltung war ebenfalls vertreten. Den von vielen Krang⸗ ſpenden umgebenen Sarg ſchmückte ein Lorbeerkranz des Stadtrates. Die Trauerrede hielt Dekan Maler auf Grund des Bibelwortes aus dem 121. Pſalm:„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt.“ Es war ein liebevoll gezeichnetes Lebensbild, das ber Geiſtliche ent⸗ rollte. Immer habe ſich die Verſtorbene in ihrem raſtloſen Streben mehr zugemutet, als der Körper vertragen konnte. Es war das Glück ihres Lebens, daß ſie Befriedigung in der Arbeit für andere fand. Wehmutsvolle Cello-⸗ und Harmoniumklänge(Kammermuſiker Anger und Muſik⸗ direktor Lenz) umrahmten die Worte des Geiſtlichen. Die Klänge der„Eroica“ geleiteten den Sarg aus der Leichenhalle zur Familiengrabſtätte, wo Frau Emma Kromer im Namen des Reichsverbandes deutſcher Haus⸗ frauenvereine, dem Maria Scheffelmeier ſeit 1915 als Ver⸗ waltungsausſchußmitglied angehörte, Abſchied nahm. Wei⸗ tere Kränze wurden mit ehrenden Worten niedergelegt namens des Badiſchen Landesverbandes der Hausfrauenver⸗ eine, des Mannheimer Hausfrauenbundes, der Demokratiſchen Partei durch Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, des Stadtverbandes Mannheimer Frauenorganiſationen durch Frau Fanny Boehringer, der Mannheimer Ortskranken⸗ kaſſe, deren zweite Vorſitzende die Verſtorbene war. Dann traten die Vertreterinnen weiterer Hausfrauenverhände, u. a. von Heidelberg, Ludwigshafen und Pforzheim, an das offene Grab, um den wohlverdienten Lorbeer niederzulegen. Es war für Viele ein ſchmerzlicher Abſchied. Aber wohl niemand iſt von der letzten Ruheſtätte Maria Scheffelmeters ohne das ſtille Gelöbnis geſchteden, bemüht zu ſein, im Hausfrauen⸗ bund ſo vorbildlich wie die Verſtorbene weiterzuwirken. Vortrage Die Bibel im gegenwärtigen Rußland Auch die beiden letzten Abende boten ſtark beſuchte Vor⸗ träge. Die Vortragsreihe„Lebendige Kirche“ hat damit aufs neue ihre Exiſtenzberechtigung erwieſen. Dienstag abend ſprach Profeſſor Schlarb⸗ Petersburg über:„Die r uſ⸗ ſiſche Bildung und die Bibel“. In ſchöner intereſſan⸗ ter Rede führte er den Hörern die geiſtige Phyſiognomie der ruſſiſchen Intelligenz vor Augen und zeigte in erſchütternder Weiſe, wie verhängnisvoll der Weſten mit ſeiner Gedanken⸗ welt auf Rußland eingewirkt hat. Der theoretiſche Matertalis⸗ mus des 19. Jahrhunderts, jenes Geiſtſeelen⸗ und gottloſe Ge⸗ dankenſyſtem vergangener Jahre, beſchränkte ſich in ſeiner Ausdehnung nicht auf das Abendland, er drang auch nach Oſten. Er lebt heute in Oſt⸗Aſten; er kam aber zuvor nach Rußland. Es entſtand der Nihilismus, eine antikirchliche, weil irreligiöſe Bewegung, die eben in der oberſten Schicht ſich breit machte. Beſondere„Selbſtmörderkreiſe“ bildeten ſich, nament⸗ lich nach Niederſchlagung der Revolution 1905/6, weil die Ziele, für die man gelebt und gewirkt, nicht erreicht wurden. Es entſtand weiter die ſozial revolutionäre Bewegung und zwar wiederum aus der Intelligenz heraus, weil das, was man bei uns Volksſchule und Volksbildung nennt, in Rußland nicht exiſtierte. Iſt nun der Materialismus der Weisheit letz⸗ ter Schluß, dann ſind alle Bindungen dahin. Der Ruſſe zog dieſen Schluß. Er mußte es tun, weil es pſychologiſcher Zwang für ihn iſt, das auszuprobieren, was er an Theorien kennt. Das Abendland gab ihm nun die Waffe jener angeblichen Weisheit, der Ruſſe wandte ſie an. Das Ergebnis iſt innerer Zuſammenbruch. Wie ſehr verſünbdigen wir uns doch an ein⸗ ander, auch als Völker! Bei ſolcher geiſtigen Lage iſt eine Gegenwirkung im chriſt⸗ lichem Sinne ungemein ſchwierig, beſonders deshalb, weil Rußlands Kirche den Zuſammenhang mit den Aufgaben der Zeit verloren hatte. Und doch geſchieht dieſe chriſtliche Arbeit mitten im Sowjetſtaat. Davon redete Tags zuvor Miſſtons⸗ direktor Kryeker in praktiſch⸗anſchaulicher Weiſe. Der Staat, der die Religion für eine volksſchädliche Sache hielt und der eine illuſtrierte Zeitſchrift,„Der Gottloſe“, in unzähligen Exemplaren verbreiten hilft, dieſer Staat hat inzwiſchen ſeine Zustimmung dazu geben müſſen, daß Zehntauſende von Bibeln ltoz, die 6. Sinfonte A⸗Dur von Anton Bruckner und das Violinkonzert von Mendelſohn⸗Bartholdy. Der ungariſchen Muſik iſt der ſiebente Abend gewid⸗ met, den Profeſſor Ernſt von Dohnanyi, Budapeſt, leitet. Er betätigt ſich gleichzeitig als Soliſt durch den Klaptervor⸗ trag ſeiner Variationen über ein Kinderlied mit großem Or⸗ cheſter. Die Vortragsfolge nennt außerdem: Franz Liſct, Béla Bartok, Zoltan Kodaly, Dohnanyt. Den Abſchluß bilden im letz⸗ ten Konzert am Dienstag, 12. März, Arnold Schöbbergs Gurrelieder, eine Dichtung von J. P. Jacobſen für Soli, Chor und großes Orcheſter. Für dieſes Konzert wird das Or⸗ cheſter auf 145 Mitglieder verſtürkt werden. Für die geſang⸗ liche Mitwirkung haben ſich neben den Soliſten der Lehrer⸗ geſang verein e. V. Mannheim⸗Ludwigshafen, der Mu⸗ ſikverein e. V. Mannheim und der Sängerkranz e. V. Mannheim zur Verfügung geſtellt. Der feurige Verg — wo liegt er? Mächtige Qualmwolken erheben ſich aus ſeinem Rieſenkrater. Iſt es der Veſuv, der Aetna? Nein, weit, weit im Stillen Ozean erhebt er ſich auf einer geheim⸗ nisvollen Inſel. Feuer im Meer! Schon übt er ſeine Wir⸗ kung auf die Inſaſſen der großen Motoryacht aus, die ihm näher kommen. Werden ſie ſich an den feurigen Berg heran⸗ wagen? Das iſt die Frage, die der Anfang des phantaſtiſchen Romans von Maximilian Bernd ſtellt, der ſoeben in der „Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“ beginnt. Die ganze Anlage des Werkes zeigt, daß man es hier mit etwas Außerordentlichem zu tun hat.— Das Heft bietet ferner noch eine Fülle des Intereſſanten. Neben den Bildern vom Tage einen überaus feſſelnden Bilderaufſatz von Norbert Jacques über„Das groteske Südamerika“, Eine Bilderfolge„Künſt⸗ liche Damen“ zeigt, wie die Schaufenſterpuppen der Mode⸗ häuſer entſtehen. Die aufſehenerregende Erfindung des eng⸗ liſchen Kapitäns Richard, der mechaniſche Menſch, iſt im Bilde feſtgehalten. Aufnahmen aus Sport, Mode und Theater ergänzen die abwechflungsreiche Schau, aus deren Textteil wir noch den Aufſatz des unſeren Leſern wohlbekann⸗ ten Max Kemmerich über„Geniale Laien“ hervor⸗ heben wollen.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe Anzeige.) und Bibelteilen teils eingeführt, teils in Rußland ſelbſt ge⸗ druckt werden dürfen. Und das deswegen, weil in allen Kret⸗ ſen das Verlangen darnach vorhanden iſt. Hier war es äußerſt intereſſant zu hören, wie wertvoll die religiöſe Arbeit an den ruſſtſchen Kriegsgefangenen in deutſchen Lagern geweſen iſt, und welche Wirkung aufs Große und Ganze von Einzelnen ausgegangen iſt. Ruſſtſche Chriſten ſind voll Optimismus für ihr Volk, ſie ſind es um der Bibel, um Gottes willen, der die Welt und ihre Völker richtete und retten will. Dr. B. Beranſtaltungen Theremin⸗Aetherwellenmuſik! Heute, Donnerstag abend, findet im Nibelungenſaal des Roſengartens das Kon⸗ zert, des einzigen, durch den genialen Erfinder Profeſſor Theremin autoriſtierten Theremin⸗Trio ſtatt, an dem auf Original⸗Thereminapparaten Darbietungen der Aether⸗ wellenmuſik gebracht werden. Das Spiel erfolgt dabei durch freie Bewegung der Hände in der Luft. Dem Konzert vor⸗ aus geht ein erläuternder Vortrag, der in kurzen Zügen den Zuhörern Aufſchluß geben ſoll über dieſe ſenſationelle Erfindung. Es gelangen Werke von Grieg, Wagner, Saint⸗ Saens, Leon Cavallo und anderen zum Vortrag. * Geſellſchaftsfahrten nach den Kriegergräbern und Schlachtfeldern. Veranlaßt durch den Erfolg der erſten Reiſen, macht die Poſtreklame noch weitere Fahrten nach Verdun und in die Champagne. Eine neue Wochenendfahrt nach dem Hartmannsweilerkopf, die erſtmals am Samstag ausgeführt wird, iſt für die Mannheimer Landſtürmler von großem Intereſſe. Der Reiſeweg aller Fahrten iſt ſo gewählt, daß auch Gräberbeſuche außerhalb des Programmes möglich ſind.(Weiteres Anzeige.) —— Tagungen Hauptverſammlung des Reichs verbaudes induſtrieller Bauunternehmungen G.., Gruppe Baden und Pfalz, Sitz Mannheim Der Reichsverband induſtrieller Bauunternehmungen E.., Gruppe Baden und Pfalz, Sitz Mannheim, in dem vor⸗ nehmlich die nach kaufmänniſchen und induſtriellen Grund⸗ ſätzen geleiteten Unternehmungen des Hoch⸗, Tlef⸗ Beton⸗ und Eiſenbetonbaues zuſammengeſchloſſen ſind, hielt dieſer Tage 8 3 i. Br. ſeine ordentliche Hauptverſamm⸗ ung a 5 Der Tätigkeitsbericht der Geſchäftsführung ließ erkennen, daß ſich die Bautätigkeit im Jahre 1927 erſtmals ſeit der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit gut, teilweiſe ſogar voll entwickeln konnte, allerdings nicht immer zur Zu⸗ friedenheit der ausführenden Unternehmungen, die die Auf⸗ träge faſt ausſchließlich in öffentlicher Submiſſion zu äußerſt gedrückten Preiſen hereinnehmen mußten. Einem Referat des Syndikus Eyer war zu entnehmen, daß die vom Reichsverdingungsausſchuß in ſechsjähriger Arbeit aufgeſtellte und ſeit 1926 herausgegebene Verdingungs ordnung für Bauletiſtungen(VOs.) bis heute noch nicht überall eingeführt und für die Vergebung von Bauarbeiten ange⸗ wendet wird. Des weiteren wurde feſtgeſtellt, daß die Ver⸗ dingungsordnung auch vielfach mit Zuſätzen als„Beſondere Bedingungen“ zu den Ausſchreibungsunterlagen gelangt, wo⸗ mit der Zweck der einheitlichen Vergebungsart und insbeſon⸗ 9 der einheitlichen Kalkulatlonsgrundlage völlig vereitelt wird. 5 Für den durch Tod ausgeſchledenen Vorſitzenden Baurat Dr. ing. e. h. Bilfinger wurde Direktor Dr. ing. e. h. Hübler von der Firma Grün u. Bilfinger A.., Mannheim einſtimmig zum Vorſitzenden gewählt. Die übrigen Punkte der Tages⸗ ordnung fanden ihre ſatzungsgemäße Erledigung.— Der Be⸗ ſchäftigungsgrad in dieſem Jahre leidet allgemein unter den Schwierigkeiten der Geldknappheit und Geldbeſchaffung. Die Ausſichten für die Banuinduſtrie ſind als äußerſt ungünſtig zu bezeichnen.— Der Tagung ging eine von Freiburg ausgehende, durch das Rhein⸗ und Kanderntal führende und vom Wetter begünſtigte Beſichtigung der Groß⸗Bauſtelle Kraftwerk Schwörſtadt⸗Ryburg, für deren Arbeiten eine Bauzeit von vier Jahren vorgeſehen iſt und ſich 3. St. in einem intereſſanten Stadium im zweiten Baufahr befindet, voraus. Die Beſichtigung erſtreckte ſich auch auf das Gebiet der Schweiß und die von den ſchweizeriſchen Bauunter⸗ nehmungen gefertigten Arbeiten. f Kunſt und Wiſſenſchaft Ein chineſiſcher Dichter beſucht die Mannheimer Kunſt⸗ halle. Vor wenigen Tagen hat der Chineſe Thſe Mou Hſ ü in Begleitung bes bekannten Frankfurter Sinologen Prof. Dr. Richard Wilhelm der Mannheimer Kunſthalle einen mehr⸗ ſtündigen Beſuch abgeſtattet. Herr Hſü, ein bekannter Drama⸗ tiker und Denker, Freund Rabindranath Tagores, gehört zu den führenden Geiſtern des jungen China, die es als ihre Auf⸗ gabe betrachten, dem chineſiſchen Kulturvolke die Kulturwerte des Abendlandes verſtändlich zu machen. Er will durch ſolche Erkenntnis einerſeits geiſtige Brücken vom fernen Oſten zum Weſten ſchlagen, möchte aber andererſeits ſeine Volksgenoſſen nicht etwa zur Nachahmung Guropas, ſondern vielmehr zur Selbſtbeſtnnung auf die eigenen großen Ueberlieferungen hin⸗ führen. Herr Hſü hat vom chineſiſchen Unterrichtsminiſterium den Auftrag erhalten, ein Muſeum und Archiv eu ro⸗ päiſcher Kunſt in Peking vorzubereiten und hat ſich aus dteſem Grunde auch die verſchiedenen Einrichtungen der Mann⸗ heimer Kunſthalle genau angeſehen. Als ein erſtaunlich guter Kenner moderner abendländiſcher Kunſt äußerte Herr Hſu wiederholt ſeine Freude über die Mannheimer Galerie und ſein Intereſſe an den Einrichtungen des graphiſchen Kabinetts, der kunſtwiſſenſchaftlichen Bibliothek und des Freien Bundes Literatur Der Jäger aus Kurpfalz. Pfälziſcher Heimatkalender 1929. Herausgegeben vom Pfälziſchen Verbond für freie Volksbildung. Verlag Verlagshaus Lieſenberg, Neuſtadt a. d. Haardt. Als er ſich in den Sattel ſchwang, unſer Jäger,— da fiel es ihm ein, daß nun ſchon zehn Jahre verfangen ſind, ſeit über vielen alten Pfälzer Dächern fremde Farben wehen und viel Leid und Not in die Heimat trugen. Da iſt er nachdenklich geworden und ernſt, und es trieb ihn, einmal nicht nur quer über Land zu reiten, und von da und dort etwas mitzubringen. Er ritt geradewegs durch die Pfalz und ſeine Ausbeute war ſo groß, daß er ſedem etwas mithrachte. Es ſind Erzählungen, eine köſtlicher wie die andere, die die Not und das Herzeleid vergeſſen und Mut zum treuen Aushalten machen, bis die Befrelungsſtunde auch für die ſchöne Pfalz geschlagen hat J. Seits. Nr. 487 Donnerstag, den 20. September 1928 Geheimrat Prof. Dr. Anton S. Muf ſieben Jahrzehnte erfolggekrönten Lebens blickt am morgigen Freitag der frühere Leiter der Mannheimer Volks⸗ ſchule, Geheimrat Prof. Dr. Sicktuger zurück. Von zweit bewährten Schulmännern, die Dr. Sickinger unterſtanden, wird nachſtehend die weit über Deutſchlands Grenzen hinaus⸗ reichende Bedeutung des Schöpfers des in den letzten Jahren Kllerdings recht umſtrittenen Mannheimer Schulſyſtems ge⸗ würdigt. Wir haben deshalb lediglich nur noch daran zu er⸗ innern, daß Dr. Sickinger vor dem Kriege auch am politiſchen Leben in den Reihen der Nationalliberalen Partei regſten Anteil nahm. In Wahlzeiten ſtellte er ſeine glänzend Rednergabe ſtets gern zur Verfügung. Im Stadtparlament gehörte er zu den prominenteſten Perſönlichkeiten. Wenn er Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) das Wort ergriff, hatte er das Ohr des geſamten Kollegiums. Nach der Staatsumwälzung trat Dr. Sickinger in die Demo⸗ kratiſche Partei ein, der er heute noch angehört, ohne jedoch wider Erwarten agitatoriſch oder redoͤneriſch hervorzutreten. Im Bürgerausſchuß hätte er noch ſehr erſprießliche Arbeit leiſten können. Dr. Sickinger, der vor einigen Jahren die treue Lebensgefährtin verlor, verbringt ſeinen 70. Geburtstag im ſchönen Oberſtdorf im Allgäu. Viele Glückwünſche werden dort in dieſen Tagen einlaufen, Zeugniſſe der unveränderlichen Verehrung, die alle Kreiſe der Bevölkerung dem verdienſt⸗ vollen Manne entgegenbringen. Wir ſchließen uns dieſen Gratulanten mit dem herzlichen Wunſche an, daß Dr. Sickinger die körperliche Rüſtigkeit und geiſtige Friſche, deren er ſich erfreut, noch recht lange erhalten bleiben möge! Sch. Viloͤer aus ſeiner Amtstätigkeit in Mannheim Anläßlich des Rücktritts des Mannheimer Stadtſchulrats Dr. Sickinger im Jahre 1924 wurden deſſen Verdienſte um die Mannheimer Volksſchule gebührend gewürdigt. Doch nicht bloß auf die Stadt Mannheim war ſeine berufliche Tä⸗ tigkeit beſchränkt geweſen, die ganze badiſche Lehrerſchaft be⸗ ſaß in ihm einen energiſchen Förderer der ſchuliſchen Inter⸗ eſſen und einen unentwegten Kämpfer für die Forderungen der Lehrerſchaft. In der Hauptſache widmete er ſeine Kraft der Mann⸗ heimer Volksſchule. Aber die Stellung, die er am Schluſſe ſeiner Amtstätigkeit ſein eigen nannte, mußte er ſich im Verlauf ſeiner Mannheimer Amtstätigkeit erſt erringen; denn mit dem Tauſch der Profeſſorenſtelle vom Gymnaſium in Bruchſal zum Stadtſchulrat in Mannheim im Jahre 1895 allein war es nicht getan. Eine große Arbeit harrte des neuen Schulleiters; denn eine Geſchloſſenheit des Schulkörpers und eine Einheitlichkeit des Schulbetriebs nach heutigen Verhält⸗ niſſen fand Sickinger in Mannheim damals nicht vor; dazu hatten die Kräfte ſeiner Vorgänger nicht ausgereicht, dazu hatte dieſen die innere Verbindung mit der Schale ſelbſt ge⸗ fehlt. Nun ergriff Dr. Sickinger in der erſten Vollkraft ſei⸗ ner Mannesjahre als 37jähriger Schulmann die Zügel und gab während ſeiner 28jährigen Tätigkeit als Leiter der Mann⸗ heimer Volksſchule dieſer auf Jahrzehnte hinaus das Gepräge ſeiner Arbeit. Was war's, was er 1895 in Mannheim antraf? Nach heutigen Begriffen ein kleines Häuflein Lehrer, verteilt auf die damaligen Schulhäuſer U 1, R 2, L 1, K 2, K 5; über dem Neckar wurden im alten Schulhaus noch nicht olle Schul⸗ räume benötigt. An der Seckenheimerſtraße ſtand das kleine Schulhaus; im Neubau der Luiſenſchule amtete das Real⸗ gymnasium. Von F ſtanden nur der Nord⸗ und Südflügel, wie die Zugvögel wurden Lehrer mit einzelnen Klaſſen dieſes Jahr in Räume des Schloſſes gewieſen, das andere Jahr wieder heraus. Dort hatte auch die Höhere Mädchenſchule ihr Domizil. Zum Schluſſe die Aula in A 4 mit vier Lehr⸗ ſälen im Parterre, dunkle, geſundheitswidrige Räume. Der Stab auf dem Rektoratsbüro in U2 beſtand aus einem Militäranwärter als Bürovorſtand und einem jüngeren Lehrer als Schreiber. Bei ſich häufender Arbeit kommandierte der Beamte an den freien Nachmittagen Lehr⸗ kräfte zur Aushilfe. Zwei Bütrozimmer genügten, eines für den Stabtſchulrat, eines für die Bürobeamten. In einem Nebenraum befand ſich die Lehrmittelſammlung, wenn man einige alte Wandkarten, einige ausgeſtopfte Vögel und einen Globus als ſolche bezeichnen darf. Wer in einem der Schul⸗ häuſer der ganzen Stadt etwas aus der zentralen Lehrmittel⸗ ſammlung brauchte, dem brachte es der Schuldiener. Die Bezahlung der Lehrkräfte war keine ein⸗ heitliche. Aus alter Zeit hatten ſich einige Privilegien da und dort herübergerettet. Am„Zahltag“ fanden ſich die veh⸗ rer am Kaſſenſchalter der Stadtkaſſe im Rathaus in F 1 ein, wo ſte von dem allzeit freundlichen, ihnen allen bekannten Kaſſier ihr Gehalt gegen Quittung in Empfang nahmen. Das Jahr 1893 hatte mit der Einrichtung der Bürger⸗ ſchule für Knaben und Mädchen neben der erweiterten Volksſchule eine 0 weſentliche Vermehrung der Schülerzahl gebracht. Vorher hatten in der Stadt das Inſtitut Vor⸗ bach am Gockelsmarkt und das Inſtitut Reinmuth am Zeughausplatz beſtanden. Nach Beſchluß des Bürger⸗ ausſchuſſes wurden mit der Einrichtung der ſtädtiſchen Bür⸗ gerſchule für beide Geſchlechter die Inhaber der genannten Inſtitute als Hauptlehrer an die Bürgerſchule übernommen; die Inſtitute löſten ſich auf. Die Inhaber hatten mit der Aufmachung der ſtädtiſchen Bürgerſchule eine erhebliche Ab⸗ mahme der Schülerzahl ihrer Privatanſtalten gefürchtet und dieſe aufgegeben. Am Anfang wäre das wohl zugetroffen; mit der nun machtvoll Vergrößerung der Stadt und der Vermehrung der Sind persgah aber hätten ſich die beliebten Inſtitute weiter ſehr gut halten können. Den„alten Vorbach“, wie er kurzweg in der Bürgerſchaft genannt wurde, mußten alle lieb gewinnen, die ihn kannten. Als rechter Lebenskünſtler wußte er dem Daſein die angenehmen Seiten abzugewinnen, und mit ſeinen Schnurren und philo⸗ ſophiſchen Betrachtungen verſchaffte er dem Lehrerkollegium manch heitere Augenblicke; ſelbſt der ſpätere ſtrenge Gebieter, Dr. Sickinger, war gegen Vorbachs Einwürfe oft machtlos. Doch wieder zurück zur Vermehrung der Schülerzahl an⸗ läßlich der Aufhebung der genannten Inſtitute und dem An⸗ wachſen der Bevölkerungszahl. Vielleicht intereſſieren dabei einige rückwärtige Zahlen: 2 .... 8 a Handarb.⸗ Schuljahr Schüler Klaſſen Lehrer Sehrerinnen 1870071 2867 1880 25— 1880/81 5209 101 77 7 1884/85 6720 124 90 9 1890/91 9208 190 14 18 1893/94 8485 184 „ Bürger⸗ 192 27 ſchule 1786 5 0 1895/96 9170 188 0 5 1635 4¹ 2⁰⁰ 27 1897/8 10292 224 „ 5 1469 0 1 5 Käfertal u. 29 Waldhof 1804 Ein Blick auf das Zahlenverhältnis zwiſchen Klaſſenzahl und Lehrkräften zeigt ſofort, daß weit mehr Klaſſen als Lehrkräfte vorhanden waren und im Schuljahr 1897/98(auch ſpäter noch) 69 Lehrer je 2 Klaſſen zu führen hatten. Der Hauptgrund lag neben dem Syſtem, zu ſparen, beſonders in dem Mangel au ver⸗ fügbaren Schulzimmern. Es war das von früher geübte Syſtem der ſogen. Kombinationsklaſſen, nach dem die vier unterſten Schuljahre nicht einzeln eine Lehr⸗ kraft zugewieſen erhielten, ſondern 69 Lehrkräfte(ſpäter noch mehr) zwei Klaſſen zu unterrichten hatten, auch mit Unterricht an den Mittwoch u. Samstag Nachmittagen. Nur die oberſten vier Jahrgänge erfreuten ſich dauernd des Unterrichts durch eine Lehrkraft, waren alſo nicht kombiniert. Dieſe Einrich⸗ tung der Kombinationsklaſſen legte den Lehrern eine Stun⸗ denzahl von 42 bezw. 40 wöchentlich auf. Trotz der geringeren Stundenzahl der einzelnen Kombinattonsklaſſen mußte der Lehrer das Lehrziel des in Mannheim beſtehenden erweiterten Unterrichtsplanes erreichen, eine Forderung, die bei der Zu⸗ ſammenſetzung des Schülermatertals auf große Schwierig⸗ keiten ſtieß. Eine individuelle Behandlung des einzelnen Kindes war in ſolchen Fällen kaum möglich. erannherm S. lillmsan-M²atter Der neue Schulleiter, Dr. Sickinger, war gegen ſolche Verhältniſſe zunächſt machtlos; er ſah ein, daß eine Reform des Schulweſens von innen heraus erſt dann erfolgen könnte, wenn durch die Beſeitigung äußerer Mängel dazu die Voraus⸗ ſetzungen gegeben waren. Neben den Vorarbeiten zu einer inneren Reform erfolgte zunächſt die Aufſtellung eines beſonderen Bauprogramms für notwendig gewor⸗ dene Schulhäuſer. Zur Durchführung ſeines großzügigen Schulprogramms bedurfte Dr. Sickinger wertvoller Kräfte im inneren Bürobetrieb, und ſo ſchuf er ſich aus den Reihen der Lehrerſchaft heraus einen Stab tüchtiger Mitarbeiter. Er hatte darin eine glückliche Hand, und ſo ſehen wir als Leiter der inneren Angelegenheiten auf dem mittlerweile blicken. nger 70 Fahre reorganiſterten Büro des Stadtſchulrats jenen unermüdlichen Mitkämpfer Dr. Sickingers, den Hauptlehrer und ſpäteren Rektor Georg Gaa, der in zielbewußter Arbeit die Ideen des oberſten Leiters durch umfangreiche Organiſationen in die Tat umſetzte. Dem Rektor Gaa zur Seite ſtand ſchon in jungen Jahren der heutige ſtellvertr. Stadtoberſchulrat Rektor Lohrer, der alſo gleichfalls von der Pike auf diente und die Entwicklung des großen Mannheimer Schulweſens aus kleinen Anfängen heraus mitgemacht hat. Noch eine weitere Reihe von Lehrern, die wieder in den Dienſt zurückgetreten ſind, half mit bei der Tatwerdung der Sickingerſchen Re⸗ formen. Die aktive Lehrerſchaft ſuchte Dr. Sickinger durch Vor⸗ träge für ſeine Reformen zu intereſſieren und zu gewinnen. Das geſtaltete ſich nicht ſo leicht; aber mit der Zeit wurde aus manchem Saulus ein Paulus. Viele waren darunter, die ohne Gründe der neuen Sache feindſelig gegenüberſtanden oder vielleicht die Tragweite der Reformen nicht zu über⸗ ſchauen imſtande waren. Es iſt hier nicht der Platz, das Sickinger'ſche Syſtem zu beleuchten; das iſt des öfteren ſchon geſchehen und in ſchuliſchen und außerſchuliſchen Kreiſen ge⸗ nügend bekannt. Man kann aber kurz ſagen: alle die Ein⸗ richtungen, die außerhalb des einfachen Rahmens einer Volks⸗ ſchule liegen, von den Horten an bis hinauf zu den Fach⸗ klaſſen der Fortbildungsſchule, ſind Sickingers Werk. Alle atmen den Geiſt ſozialen Empfindens und ſollen durch päda⸗ gogiſche und fürſorgeriſche Maßnahmen das Los aller Kinder nach Maßgabe ihrer Kräfte glücklich geſtalten. Welch große Arbeit war zu leiſten zur Errichtung des gewaltigen Werkes. Um das zu erreichen, mußten auch die ſtädtiſchen Vertre⸗ tungen, der Stadtrat und der Bürgerausſchuß, für die Sache gewonnen werden. Darum ſehen wir Dr. Sickinger lange Jahre im Stadtparlament, und beim Kapitel„Schule“ war man gewohnt, bei den alljährlichen Voranſchlagsbera⸗ tungen eine jener großen, die Allgemeinheit intereſſierenden Reden aus dem Munde Dr. Sickingers zu vernehmen, die weit über das Niveau aller anderen hinausgingen. Damit wuchs das Intereſſe für die Schule, die Bedeutung des Lehrer⸗ ſtandes erfuhr durch Dr. Sickinger einwandfreie Begründung. Auch droben im Unterrichtsminiſterium in Karlsruhe iſt der Mannheimer Schulleiter kein Fremder. Nicht als ob er dort um die Genehmigung zur Durchführung ſeiner Pläne nach⸗ ſuchen müßte, dazu iſt er freier Herr in ſeinem Reich, nein, das ganze Land ſoll teilhaben an dem Guten, das er der Jugend zu bringen gewillt iſt. Und in den ſchuliſchen Fach⸗ blättern und in den Tageszeitungen ergreift er das Wort in energiſcher Weiſe, wird führend beachtet. Propaganda zu machen, dazu gibt heute jede Stadt enorme Summen aus. Die Stadt Mannheim hatte in ihrem Stadt⸗ ſchulrat einen der beſten Redner für ihre In⸗ tereſſen; der Name der Stadt wurde im In⸗ und Aus⸗ land in ſchuliſchen Dingen mit Hochachtung genannt, und das blieb nicht ohne Einfluß auf die Beurteilung der Stadt an ſich. In gleicher Weiſe gewann die Schule und die Lehrer⸗ ſchaft an Hochſchätzung in allen Kreiſen der Bevölkerung, und es kann hier geſagt werden, viele von den aus den Reihen der Lehrerſchaft, die nicht gerade zu Sickingers Freunden gehört haben, ſie fühlen heute und bekennen es offen, daß mit ihm der energiſchſte und zielbewußteſte Führer für Schul⸗ und Lehrerintereſſen aus der Aktivität verſchwunden iſt. Noch ſteht Dr. Sickinger an ſeinem 70. Geburtstag in voller Rüſtigkeit unter uns. Als er mit 65 Jahren nach der neuen Staatsverordnung ſein Amt als Leiter der Mann⸗ heimer Volksſchule niederlegte, konnte er auf eine reich⸗ geſegnete Tätigkeit im Dienſte der Jugenderziehung zurück⸗ Doch nicht untätig verbringt er ſeine Jahre. Mit Rat und Tat betreut er das von ihm geſchaffene Werk wei⸗ ter, iſt in Wort und Schrift für das Wohlergehen der Schule tätig und erhebt warnend ſeine Stimme, wenn irgendwo falſche Maßnahmen einen Rückſchritt bedeuten. Schon wäh⸗ rend ſeiner langen Amtstätigkeit widmete er als 5 Freund des Turnens der körperlichen Ertüchtigung der Jugend ſeine beſondere Aufmerkſamkeit. Jetzt nach dem verlorenen Kriege, der die ſoldatiſche Ausbildung der männlichen Jugend unter⸗ bindet, ſteht er wieder in den vorderſten Reihen der Kämpfer, verlangt als Erſatz für die ausfallende ſtrenge Schulung beim Militär die weitgehendſten Maßnahmen zur harmoniſchen Ausbildung des Körpers, ſowohl beim männlichen wie beim weiblichen Geſchlecht. Als ein zweiter Jahn ſieht er nur darin die Heranbildung eines geſunden Nachwuchſes.„Jeden Tag eine Turnſtunde für jeden Schüler!“ Das iſt ſeine be⸗ rechtigte Forderung. Zahlreich ſind die Glückwünſche, die dem hochgeehrten Schulmann am morgigen Tag zugehen, getragen von der Liebe und Hochachtung aus allen Ständen. In voller geiſtiger und körperlicher Friſche darf er ſich dieſes Tags erfreuen. Möge ihm auch noch in den kommenden Jahren dieſe Friſche in froher Geſundheit erhalten bleiben, zum Wohle der Jugend unſerer Stadt und des ganzen Vaterlandes!— m Der Vegründer des Mannheimer Schulſyſtems Von Dr. Albert May Am morgigen 21. September wird Stadtſchulrat a. D. Prof. Dr. Anton Sickinger in Mannheim 70 Jahre alt. Dieſer Eintritt ins„bibliſche Alter“ gibt wohl weiteren Krei⸗ ſen Gelegenheit, ſich mit der Lebensarbeit dieſes um die Ent⸗ wicklung des Volksſchulweſens unſerer Stadt hoch verdienten Mannes von heute noch ungebrochener Arbeitskraft näher zu befaſſen. Dr. Sickinger iſt der Sohn eines Hauptlehrers(1858 in Harpolingen im badiſchen Schwarzwald geboren), ſteht alſo von Kindheit an mit dem Volksſchulweſen in engerer Verbin⸗ dung. In Heidelberg ſtudierte er klaſſiſche Philologie und war nach abgelegtem Staatsexamen an den Gymnaſien in Karlsruhe und Bruchſal tätig. 1895 wurde er als Stadtſchul⸗ rat Leiter des Volks⸗ und Fortbildungsſchulweſens unſerer Stadt. Am 1. Januar 1924 trat er nach Erreichung der Alters⸗ grenze in den Ruheſtand. Aus dieſem Anlaſſe erhielt die R 2⸗Schule, die nur Förder⸗ und Abſchlußklaſſen enthielt (jetzt auch untere Hauptklaſſen), den Namen „Sickingerſchule.“ Die Unfverſität Heidelberg verlieh ihm den Dr. med. ehren⸗ halber. Da ihm die Stadt bei der Durchführung ſeiner Pläne weiteſt entgegenkam, lehnte er verſchiedene Berufungen ab, nämlich die Stelle eines Stadtſchulrates in Berlin(1906), ein Landtagsmandat(1913) und den Poſten eines badiſchen Unter⸗ richtsminiſters(1922). 1917 erhielt er den Titel„Geheimer Hofrat“, der vorher keinem im badiſchen Volksſchuldtenſt ſtehenden Schulmann verliehen worden war. Während ſeiner bald 30 jährigen Dienſtzeit als Stadtſchul⸗ rat hat ſich die Geſamtſchülerzahl der Mann⸗ heimer Völks⸗ und Fortbildungsſchule beinahe vervierfacht(von 11863 im Jahre 1895 auf 39 990 Schulkinder im Jahre 1915), nachdem ſich dann als Folge der Kriegsjahre ein langſamer Rückgang zeigte, dem nunmehr ein allmäliges Steigen folgen wird. Die Zahl der Schulhäuſer in Mannheim hat ſich unter Stadtſchulrat Dr. Sickinger ebenfalls vervierfacht(von 8 im Jahre 1895 auf 33 im Jahre 1924), ebenſo die Zahl der Lehrer von 242 im Jahre 1895 auf 960 im Jahre 1924. Wie die als„Mannheimer Schulſyſtem“ bekannt gewordene Begabungsgliederung großſtädtiſcher Volksſchulkörper von maßgebenden Schulmännern beurteilt NN 45 8 . A rr Donnerstag, den 20. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 487 wird, dafür ſei nur ein Beiſpiel(von vielen) angeführt. (Eine Zuſammenſtellung ſolcher Urteile gibt Dr. Sickinger ſeinem bei Quelle u. Meyer in Leipzig 1920 er⸗ ſchienenen Buch:„Arbeitsunterricht, Einheitsſchule, Abſchnitten VII und VIII, S. 44—66.) Der als pädagogiſcher Fachmann einen guten Namen beſitzende Regierungs⸗ und Schulrat Emil Saupe in Halle a. d. Saale ſchreibt in ſeinem Lebensbild Sickingers in der 3. und 4. Auflage ſeines Buches: „Deutſche Pädagogen der Neuzeit“(Verlag Zickfeldt in Oſter⸗ 1 wieck, 1925) S. 221:„Sickingers Name iſt in Deutſchland, ja in allen Kulturländern der Welt(Hervorhebung nicht im Original) bekannt geworden, weil dieſer Schul⸗ mann in Mannheim ein Schulweſen ſchuf, das als Mannheimer Schulſyſtem für viele großſtädtiſche Schulen vorbildlich wurde. In den letzten Jahrzehnten vor dem Kriege iſt neben Mün⸗ chen wohl keine andere Stadt ſo als Schulſtadt geprieſen worden wie Mannheim. Aus allen Ländern der Welt kamen Schulmänner und Vertreter der Schul⸗ und Stadt⸗ verwaltungen in die badiſche Schulſtadt, um das Werk des großen Organiſators kennen zu lernen.“ Leider herrſchen bei vielen, die nicht ſelbſt in einem ſo organiſierten Schulkörper mitarbeiten, noch recht falſche An⸗ ſichten über die Schulgliederung nach dem Mannheimer Schul⸗ ſyſtem. Da auch die Schülereltern mitbeteiligt ſind, iſt es wohl von allgemeiner Bedeutung, dieſe Teilung der (inder nach ihrer Begabung im Laufe ihrer * olksſchulbahn an einem praktiſchen Beiſpiel anſchau⸗ iich zu machen. Obwohl auch natürlich die Mädchen dieſer Trennung nach ihrem Begabungsgrad unterworfen ſind, ſeien der Einfachheit halber nur Knabennamen gewählt. Sie ſollen Alfred, Bertold, Chriſtian, David und Emil heißen. Alle werden von ihren Eltern vor Oſtern pflichtgemäß zum Schul⸗ eintritt gemeldet. Dem die Einſchreibung vornehmenden Lehrer fällt Emil als wenig geiſtig und körperlich entwickelt auf. Er veranlaßt eine Unterſuchung durch den Schularzt (deſſen Einführung in Mannheim unter Dr. Sickinger er⸗ 2. folgte). Dieſer erklärt das Kind für noch nicht ſchulreif. Es kommt in den Städt. Schulkindergarten. Die anderen gier Knaben kommen in die Anfängerklaſſe(1. Schulfahz 785 1. Klaſſe). Chriſtian kann dem Unterricht nicht folgenz er wird deshalb am Schuljahrſchluß nicht verſetzt, ſollte alſo — nach altem Brauch— die erſte Klaſſe mit den neuen Schulanfängern wiederholen. Er wird gegen Weihnachten, alſo genügend lange vor Schuljahrſchluß, der pſychologiſchen Repetentenprüfung(von ſeelenkundlich beſonders geſchulten Lehrern) unterzogen. Erhielte er hier eine gute Note, ſo wäre I ſeine Normalbegabung feſtgeſtellt, und er würde deshalb .(heute, nicht auch im Anfang der Einführung des Sonderklaſſen⸗ ſyſtems) in der Hauptklaſſe, alſo bei normalbegabten Kindern, bleiben. Schuld an ſeinem Zurückbleiben wäre in dieſem Falle Mangel an Schulwille(Schwänzen, Faulheit), aber auch längere Krankheit u. dergl. Er bekommt aber die Geſamt⸗ mote 5, iſt alſo„ſchmach normal“, unterbegabt— in welchem Grade, wird ſich noch zeigen. Es ſteigen alſo nur Bertold und Albert auf. Emil geht jetzt an Oſtern, nach noch⸗ maliger Unterſuchung durch den Schularzt und eingehender Beurteilung durch die Kindergärtnerin, in die unterſte (1. Klaſſe), zunächſt in die Hauptklaſſe. Es zeigt ſich aber bald, daß er den Anforderungen bei weitem nicht zu genügen ver⸗ mag. Er kommt alſo in die 1. Förderklaſſe, wenn nicht eine eingehende pfychologiſche Unterſuchung ihn ſofort reif für die Hoilfsſchule erklärt. Dieſe hat nur vier Klaſſen. Die Kinder werden hier hauptſächlich durch Handbetätigung von beſonders ausgebildeten Lehrern(Hilfsſchullehrern) nach Möglichkeit zu fördern geſucht. Den Zuwachs für dieſe vier Hilfsklaſſen werden hauptſächlich die Förderklaſſen, dieſes „Begabungsſteb“ für Schwachnormale, in ihren unterſten vier Jahrgängen liefern. Um nun die Schwachbegabten zu er⸗ ledigen— Echriſtian ſteigt in den Förderklaſſen regelmäßig auf, ſodaß er(nach acht Schuljahren) aus der ſiebten Ab⸗ ſchlußklaſſe(den Abſchluß der Förderklaſſen bildend) ent⸗ laſſen wird. Vielleicht beſucht er noch ein Jahr freiwillig die Schule. Er kommt dann in die achte Hauptklaſſe, ſo⸗ daß er wie ein Normalſchüler, nur ein Lebens⸗ und Schuljahr . älter, die Volksſchule verläßt. Würde er in einer Förderklaſſe 1 ſitzen bleiben, ſo müßte er aus der 6. Abſchlußklaſſe entlaſſen 1 werden, bei zwei Jahren Wiederholung aus der 5. Förder⸗ ns. Das wäre aber ſchon ein Beweis dafür, daß er fa ſt wenn nicht ganz) hilfsſchulreif iſt. Bei noch öfterem„Sitzen⸗ bleiben“ gehört er in die Hilfsſchule, nicht mehr in die Förder⸗ klaſſe. 0 5 Ba die vielangegriffenen Förderklaſſen den Angelpunkt des Mannheimer Schulſyſtems bilden Großfeuer in Maximiliansan e Maximiliansau, 19. Sept. In den erſten Morgen⸗ ſtunden des Mittwoch brach auf ungeklärte Weiſe in dem An⸗ weſen des Gaſtwirts Stoll,„Gaſthaus zum Rheiniſchen Hof“, Feuer aus, das das Anweſen völlig einäſcherte. Die aus Maximiliansau und Wörth herbeigeholten Wehren konnten die angrenzenden Wohnhäuſer und Schuppen retten. Der Viehbeſtand wurde mit Ausnahme des Federviehes aeettee.. 5 1 2 5 3. cl. Mosbach, 17. Sept. Der Bezirkslehrerverein Mosbach, Aunter der rührigen Leitung von Hauptlehrer Feigenbutz⸗ Krumbach hatte eine Schulungs woche für das Deutſch⸗ tum im Ausland veranſtaltet. Zahlreich waren die Lehrer erſchienen, auch das Kreisſchulamt war vertreten. Als Redner waren gewonnen worden: der Landesvorſitzende des V. d. A. Badens, Herr Prof. Männer und der Direktor Weber, der Geſchäftsführer des V. d. A. Nach den Begrüßungsworten des 5 Herrn Feigenbutz, ſprach Prof. Männer über die Geſchichte des Deutſchtums ſeit der Völkerwanderung, wobei er beſonders darauf hinwies, wie die Schwabenzüge ſich bildeten und Deutſche Kulturdünger in fremden Landen wurden. Direktor Weber ging dann auf die deutſche Schule im Aus bla nd ein und zeigte die ungeheuren Schwierigkeiten, mit denen gekämpft werden müſſe. An Hand von Zahlen und aus dem reichen Schatz der Erfahrung(Weber war 12 Jahre Direktor einer Deutſchen Schule in Rom) zeigte der Redner eindringlich, wie ſich die ſchuliſche Entwicklung vollziehen muß, um die deutſche Schule der Staatsſchule ebenbürtig zu machen, indem man die Lehrpläne der Staatsſchulen mit den deutſchen Schulen ver⸗ wob. In einem Lichtbildervortrag beſprach dann Prof. Männer B. Spuren in Ungarn und zeigte an Hand von Kirchen⸗ 0 tragungen die Heimat der Bewohner, die aus der 8 2 1 3 Mann⸗ 1 heimer Schulſyſtem im Lichte der Reichsverfaſſung“ in den n nehmen, daß ſein geiſtiger Zuſtand zerrüttet iſt. geht Dr. Sickinger in ſeinem erwähnten Buche(„Arbeits⸗ unterricht, Einheitsſchule uff.“) ausführlich auf ſeine Haupt⸗ abſicht bei der Einführung dieſer Sonderklaſſen ein. Er ſchreibt(S. 59/60):„Mit Nachdruck ſei betont, daß in Mann⸗ niemals die Anſchauung beſtanden hat, daß der Hauptzweck oder gar der einzige Zweck der Förderklaſſen darin beſtehe, die betreffenden Schüler möglichſt bald„reif“ für die Normalklaſſen normalbegabte zu machen. Die Förderklaſſen galten vielmehr von Anfang an im Verband der allgemeinen Schule als ein Syſtem von Klaſſen für minder veranlagte und un⸗ regelmäßig geförderte Kinder, die zu ihrem Fort⸗ kommen einer beſonders pfleglichen Behandlung bedürfen.“ Damit ſei den Unter begabten(den untermittelmäßigen und abnorm ſchwachen Schülern) Genüge getan; ſie bilden erfah⸗ rungsgemäß etwa ein Viertel eines Jahrganges(dabei 1 bis 2 v. H. Hilfsſchüler). Bertold ſei durchſchnittlich be⸗ gabt. Bei ſeinem Fleiß kommt er in der Hauptklaſſe gut mit und wird aus der 8. Hauptklaſſe mit gutem Zeugnis entlaſſen. (Ein Geburtsjahrgang enthält 50 bis 60 v. H. ſolcher Durch⸗ ſchnittsſchüler). Nur Alfred zeigt beſondere Begabung. Er bewältigt den Stoff mit Leichtigkeit. Die Lehrer ſind ſeines Lobes voll. Sein Vater kann ihn aber nicht in eine höhere Schule tun. Alfred kommt deshalb im 5. Schuljahr in den franzöſiſchen Vorkurs. Auch hier erhält er eine gute Note und kommt deshalb in die ſechſte Sprachklaſſe. Darin zeichnet er ſich ebenfalls beſonders aus Statt— wie ſeine Mitſchüler— in die 7. und ſpäter in die 8. Sprach klaſſe auf⸗ zuſteigen, wird er der Uebergangsklaſſe zugewieſen, die in zwei Jahren(für das 7. und 8. Volksſchuljahr) mit zwei Fremoͤſprachen(Franzöſiſch und Engliſch) zum Uebertritt in eine höhere Lehranſtalt vorbereitet. Erwähnt ſei noch, daß für Schwerhörige, die nor⸗ mal begabt ſind, beſondere Schwerhörigenklaſſen gebildet wurden, in denen Lehrer unterrichten, die in Taub⸗ ſtummenanſtalten für dieſe beſondere Art des Unterrichtens geſchult wurden. Abtetlungs unterricht(bis zum 5. Schuljahr einſchließlich) und Nachhilfeunterricht (für alle Klaſſen) ſollen ſolche Schüler, die aus irgend einem Grunde(längere Krankheit, Zuzug von Orten mit einfachen Schulverhältniſſen oder vom Ausland, etwa vom Elſaß, was in letzter Zeit häufiger iſt) nicht gut— trotz normaler Begabung(ſehr wichtig!)— mitkommen, beſonders lin klei⸗ neren Gruppen) fördern. Dr. Sickinger ſchlug in letzter Zeit noch für Schwererziehbare, die nicht nur ein Lehrer⸗ kreuz, ſondern auch das„faule Ei“ einer Klaſſe mit ſeiner ſittlichen Anſteckungsgefahr bilden, beſondere„Fürſorge⸗ klaſſen“ vor, die als Forderung von mehreren Lehrer⸗ vereinen aufgenommen, aber, ſoviel mir bekannt, noch nicht verwirklicht wurden. Ihr Beſtehen allein würde die mancher⸗ orts geforderte Aufhebung des Rechts der körperlichen Züch⸗ tigung rechtfertigen, das für den Lehrer ſtets ein zweiſchnei⸗ diges Schwert darſtellt, zumal eine eindeutige Faſſung nicht erreichbar zu ſein ſcheint. Daß Dr. Sickinger dem körperlichen Wohle der Kinder beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkte und heute noch ſchenkt, dürfte bekannt ſein. Erſt in letzter Zeit trat er wieder entſchieden für die Einführung der täg⸗ lichen Turnſtunde ein. Er führte u. a. den allgemein verbindlichen Spielnachmittag für ſämtliche Klaſſen, ſowie die ſonntäglichen Schüler wanderungen in den Odenwald ein, ebenſo das jährliche Spielfeſt für Knaben und Mädchen, das früher getrennt, heute gemeinſam ſtatt⸗ findet; die Schulbrauſebäder, wofür ein ganzer Badezwang für weniger ſaubere Kinder wohl wünſchenswert wäre; den Schwimmunterricht im 6. Schuljahr für Knaben und Mädchen mit Fortbildungsunterricht im 7. Schuljahr; Fe⸗ rienkolonien und ſechswöchiger Erholungsaufenthalt auf dem Heuberg u. ſ..; unentgeltliche Schülzahn⸗ pflege; unentgeltliches warmes Frühſtück; Kinderhorte mit Beaufſichtigung und Beſchäftigung der Kinder ſowie un⸗ entgeltlichem Mittageſſen und Veſperbrot u. dergl. Nicht alle Fürſorgemaßnahmen, beſonders für Begabte, konnten hier angeführt werden; aber aus dem, was heraus⸗ gegriffen wurde, geht unzweifelhaft hervor, daß, wie Saupe (a. a.., S. 221) ſagt,„Sickinger ein realpolitiſcher IJdealiſt iſt“, daß er ſich„in ſeinen Plänen und Zielen nur von großen Geſichtspunkten leiten läßt“ und daß er nur deshalb die Verwirklichung ſeiner Ideen— trotz vieler Wider⸗ ſtände— erlebte, weil er„das, was er für erreichbar hielt, mit Zähigkeit und Eifer verfolgte“. Möchte es dem überaus rüſtigen Jubilar vergönnt ſein, noch manches Jahr im Dienſte der Volksſchule— für unſer Volk zu wirken— durch Wort und Schrift! Eines weiten Widerhalles kann er — wie bisher— gewiß ſein. * Gegend an der Bergſtraße aus dem Odenwald und dem Hauenſteinerland ſtammen. Am Schluß des Vortrags zeigte Männer noch Bilder aus dem Banat, wo die Deutſchen nach dem Umſturz die Banatia gründeten, ein Schulheim, worin belohnte die Redner. Nach einem Dankeswort durch den Vor⸗ ſitzenden des Bezirksvereins ſchloß die denkwürdige Tagung, die viel ſchöne Anregungen gab. 5 Aus der Pfalz Der Brandſchaden in Dackenheim— 12 Gebäude eingeäſchert g * Dackenheim bei Bad Dürkheim, 19. Sept. Bei der Bekämpfung der ſchweren Brandkataſtrophe in Dackenheim haben auch die Feuerwehren von Grünſtadt und die Berufs⸗ feuerwehr Frankenthal mitgewirkt. Bei Winkel—Herding iſt die geſamte Scheuer mit den Vorräten an Hen und Stroh und 500 Zentner Dünger bis auf die umfaſſungs⸗ mauern niedergebrannt; bei Kaupp iſt das ganze Anweſen mit dem Wohnhaus niedergebrannt; bei Schowalter wur⸗ den zwei Scheunen, vier Stallungen und ein Schuppen ein Raub der Flammen; auch ſind die Wirtſchafts⸗ gebäude des Anweſens Engel ⸗ Freiermuth ſchwer betroffen. Zum Teil ſind auch die angrenzenden Gebäude ſchwer in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Das Vieh konnte gerettet werden. Im ganzen wurden 12 Gebäude eingeäſchert. Der ein Bein verloren hat, geſtand die Brandſtiftung ſämtlicher Gebände ein. Auch gab er eine Schilderung, wie er dabei verfuhr. Er entnahm ſeinem Motorrad Benzin, übergoß in den Scheunen die Heu⸗ und Strohvorräte und ſteckte ſie in Brand. Nach ſeinen Ausſagen handelt es ſich um einen Racheakt. Doch iſt aus ſeinen Ausſagen zu ent⸗ (Hauptklaſſen) zu machen, d. h. aus minderbegabten Schülern durch Sonderbehandlung Veranſtaltungen Donnerstag, den 20. September Für den Bühnenvolksbund:„Ad al, Revue:„Freut Theater: Nationaltheater: .80 Uhr. 3 Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“: Die große seuch des L 17%.00 Uhr. Konzerte: Theremin⸗Trio: Muſik aus der ſaal,.00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſthühne Libelle: Kabarett, Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Don Juan“.— Luft, Nibelungen⸗ .30 Uhr. Schauburg:„Die Heilige und ihr Narr“.— Capitol:„Schlachten⸗ bummler“.— Scala:„Violantha“.— Gloria⸗Palaſt: „Die Kameliendame“.— Ufa⸗Theater:„Adam und Eva“.— Palaſt⸗Theater:„Fünf bange Tage.“ Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 11—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1,—5 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr; Mittwoch —5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Vorführung 8 Uhr. l—. :: Meckenheim bei Neuſtadt, 19. Sept. In der hieſigen Ge⸗ meinde hat die Nußernte bereits begonnen. Die Ernte iſt, da die Bäume unter anhaltender Trockenheit gelitten haben, mittelmäßig, an manchen Stellen ſogar gering. Die erſten Nüſſe waren ziemlich teuer, 60 Pfennig das Pfund. :: Landau, 18. Sept. Wie wir ſoeben erfahren, wurde der in die Zollſchiebereien durch franzöſiſche Beſatzungsangehörige verwickelte lothringiſche Kaufmann Robert Vion, der aus franzöſiſcher Haft gegen Stellung einer Kaution von 9000 Franken entlaſſen worden war, heute nachmittag in Landau durch Beamte der Zollfahndungsſtelle Ludwigshafen ver⸗ haftet. Der Verhaftete ſoll ſich ſofort nach der Entlaſſung aus dem franzöſiſchen Gefängnis nach Metz begeben haben, Bei ſeiner Rückkehr wurde er in Landau abgefaßt. * Kandel bei Germersheim, 16. Sept. Zwiſchen Minfeld und Winden ging am Freitag mittag der Laſtwagen der Autoreparaturwerkſtätte Großklaus von Kandel in Flam⸗ men auf. Es war unmöglich, das Feuer zu löſchen, ſodaß der Wagen vollſtändig verbrannte. Der Wagen war an⸗ geblich verſichert. N Sportliche Rundschau Kartellrennen in HorſtEmſcher Mit der klaſſiſchen Zweijährigen⸗Prüfung, dem Kartellrennen, das ein Feld ausgeſuchter Poungſters vereinigte, erreichte am Mittwoch das Septembermeeting des Eſſen⸗Horſter Rennvereins auf der Bahn in Horſt⸗Emſcher ſeinen Höhepunkt. Die Oppenheimerſche Atalante rehabilitierte ſich in dieſem mit 21000/ an Preiſen aus⸗ geſtatteten Rennen für ihre kürzliche Niederlage im Oppenheim Rennen durch einen überlegenen Sieg über die beſten weſtdeutſchen Vertreter. Der Rennverlauf war ſehr ſpannend. Tantris ſprang in Front ab, wurde aber gleich von Marionette und Atalante paſflert. Dieſe beiden Pferde kamen Kopf an Kopf in die Gerade, wo innen auch Eiſenhagel und Tantris aufrückten. Einen Augenblick galop⸗ pierten alle in einer Linie, dann machte ſich Jockey E. Grabſch auf Atalante frei und zog überlegen nach Hauſe. Den zweiten Platz ſicherte ſich Feuerprobe, der reichlich ſpät ins Rennen kam vor Junker Die Ergebniſſe: 5 1. Eckert⸗Jagdrennen. 3000 /. 3000 Meter: 1. O. Weinbergs Sonnenkäfer(Dinter); 2. Hausvogt; 8. Opalka. Ferner liefen: Neck, Brotverdiener, Gauner, Fafnirs Bruder, Trumbe, Sankta Marie, Kean. Tot: 47. Pl: 18, 15, 63:10. t 2. Teutonen⸗Preis. 3000. 1800 Meter: 1. H. Goffs Peloria (Klarmann); 2. Sennejagd; 3. Schutzherr. Ferner liefen: Nina, n e ee Grafſchaft, Ahnbur, Türmerin, rütto, Clauſewitz, Maltheſerkreuz, Flinta, Hofgräfin, Ni 5 5 Tot: 114. Pl: 29, 125, 29.10. 8„„ 5 . Haus Raudebrock⸗Rennen. 3000&. 2400 Met.: 1. J. Schwandts 1 9 5 5 1 975 e 1(Schiwy); 3. Rhenania; 3. ſens. Ferner liefen: Leiſtung, La Chlochette, Blümlisalp, Romneh, Arkadia. Tot: 20,49. Pl: 23, 20. 8210.. 3 e 4. Kartellrennen der Zweijährigen. 21 000. 1400 Meter: 1. M. J. Oppenheimers Atalante(Grabſch): 2. Feuerprobe(H. Schmidt);. Junker(Varga). Ferner liefen: Marionette, Teufelsjunge, Tan⸗ tris, Eiſenhagel. Tot: 15. Pl: 13, 26, 2910. N. 5. Preis der Schwarzen Diamanten. Ehrpr. und 5000. 2000 Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Botaſogo(Haynes); 2. Nobelmaun; 3. Polfino. Ferner liefen: Coriolan 3, Eluaswalde, Salzig. Tot: 14. Pl: 13, 21:10.. N 5 6. Rudolf⸗Ehlers⸗Rennen. 4000. 1000 Meter: 1. Geſt. Weils Friedrichshafen(Tarras); 2. Reichstag; 38. Nix. Ferner liefen: Stahl. eck, Sturmnixe, Diadem, Maraviglia, Miles, Eſeline. Tol: 63. Pl: 21, 17, 30:10. 55 7. Märkerding⸗Ausgleich. 3000. 1400 Meter: 1. Abtlg. 1. S. Mayers Sonnenſchein J(Varga); 2. Lichtelfe; 3. Roſenrot. Ferner liefen: Phönix, Sturmbock, Revallo, Eebatana. Tot: 23. Pl: 13, 15 19210.— 2. Abtlg. 1. A. Morawez Impatiens(Haanes); 2. Gold⸗ rente; 3. Ajax. Ferner Rari, Golfſtrom, Loiſach, Miami, Dürer. Tot: 28. Pl: 13, 14, 29:10. g 8 SRRB————uZBB———BKBB———————— Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat September die fungen Schwaben herangebildet werden. Reicher Beifall 10 verhaftete 32 Jahre alte Martin Kaupp, der im Weltkrieg Ahein Pegel] 14. 15. 17.18. 19 20 Neckar- Pegel] 14 15 17. 18. 19. 20. Waldshut.60 2,56 2,43 2,45 2,842,638 0 7 Schufteninſel.271,28 1,081.01 5,980.92 Mannheim 2,77 2, 1 2,59.512, 442,40 Kehl.45 2,40 2,252.21„162,14 Jagſtfeld— 24-21 4— Maxau 4074.04.95.85.83%,/77 i e Mannheim.85 2,772.67 2,61 2,532.46 ö aub 760 Jie 50.50 1,64 148 5 Köln 1,141.14 1. 1711410903 N Waſſerwärme des Rheins 17,3 K Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zektung G. m. b. H. Mannheim, E 5, 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher 125 0 — ö r— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsfeil: i. B. Franz Kircher — Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Marx Filter. 20 bezighon in ger Haugmebensteltg f l, 9, n den flebensteten Watchotsttagg 5, Schwetelngorstrzhe 10% m . 12 8 1 it ferfescstele l, 6% dun ds Lagern. 8. Seite. Nr. 437 Neue Mannheimer Zeitung[Miitag⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 20. September 1928 Ein Blick über die Melt Anverhoffte Millionenſchätze Es vergeht jetzt ſaſt kein Monat, ja keine Woche, in der nicht ein Werk irgendeines alten Meiſters entdeckt wird. So ſollen jetzt wieder einmal ein Rubens und ein Van Dyck ge⸗ funden worden ſein. Von der einen Entdeckung berichtet das „Vaderland“, Herr H. Spoelſtra im Haag ließ ein altes Bild reſtaurieren und da kam ein unverſehrtes Kunſtwerk zum Vorſchin, das mit„Rubens“ ſigniert war. Nach Be⸗ Hhäuptungen Sachverſtändiger iſt das Bild zweifellos ein Ge⸗ mälde von großem Wert. Bereits vor der Reſtaurierung meinte Dr. A. Bredius, das Bild als das vermutliche Werk eines Schülers des Rubens identifizieren zu können. Die Arbeit ſtellt die Anbetung der Könige vor und iſt ein Werk von großer Schönheit. Auffallend iſt die Geſtalt der Mutter Gottes, die ſehr viel Aehnlichkeit mit der Marienfigur auf Rubens' Bild„Das Wunder des heiligen Ildefonſo“, das im Kunſthiſtoriſchen Muſeum in Wien hängt, aufweiſt. Auf einer Säule, die in der Mitte des Bildes ſteht, kommt ein Männerporträt vor, das dem Rubens ähnelt. Es iſt alſo ſehr gut möglich, daß man einen echten Rubens entdeckt hat. Vom Van⸗Dyck⸗Fund erzählt der„Mancheſter Guardian“: Ein Londoner Tapezierer namens James'Grady kaufte in einem Möbelgeſchäft ein verwahrloſtes und beſchädigtes Bild für fünf Pfund Sterling letwa 170 öſterreichiſche Schilling). Er ließ es reinigen und ging mit ihm zu einem Kunſtkenner. Dort hörte er zu ſeiner freudigen Ueberraſchung, daß er der glückliche Eigentümer eines Meiſterwerkes Van Dycks ge⸗ worden war, das mindeſtens einen Wert von einundſtebzig⸗ tauſend Pfund Sterling lungefähr zweieinhalb Millionen Schilling) habe. Das iſt kein geringer Nutzen, wenn man be⸗ denkt, daß James'Grady außer dem Kaufpreis von fünf Pfund nur noch zwanzig Pfund für das Reinigen ausgab. Das Stück ſtellt den Grafen von Arundel mit deſſen älteſtem 'Grady hat ein gutes Geſchäft erſt in Ausſicht. Er darf hoffen, in abſehbarer Zeit ein reicher Mann zu ſein. Die Eigentümer des bekannten Rembrandt⸗Bildes„Titus, jugendlich, im Bett liegend“, unter denen ſich ein Pariſer Arzt befindet, haben bereits aus der Kunſt des Meiſters viel Geld herausgeſchlagen. Wie das„Vaderland“ aus zuverläſſiger Quelle vernimmt, iſt das Gemälde für zwei Millionen France nach Detroit verkauft worden. Wieder einmal iſt ein hochwertiges Kunſtwerk nach Amerika gewandert, deſſen Mil⸗ lionäre es ſich leiſten können, Galerien mit Arbeiten der hervorragendſten Maler anzulegen. Dagegen ſcheint ein anderer Rembrandt eine Niete zu ſein, weil er eben kein echter Rembrandt ſein dürfte. Unter den aufſehenerregenden Gemäldefunden der letzten Zeit rief der in Croix nicht geringe Senſation hervor. Auf dem Dachboden des Hauſes eines ge⸗ wiſſen Vanackere förderte man ein mit Staub und Spinn⸗ geweben bedecktes Bild zutage, in dem man ein klaſſiſches Werk vermutete. Eine zu Rate gezogene lokale Kunſtauto⸗ rität erklärte, das Gemälde könne niemand Geringerem als Rembrandt zugeſchrieben werden. Um noch mehr Sicherheit zu haben, zog der Beſitzer des Bildes mit dem Stück nach Brüſſel. Dort erfuhr das Gutachten des Kunſtkenners von Croix eine unangenehme Korrektur. Er bekam zu hören, daß kein Rembrandt vorliege, wohl aber eine wertvolle Ar⸗ beit, die aus Rembrandts Schule ſtamme. Dieſes Gutachten befriedigte begreiflicherweiſe Herrn Vangckere aus Croix nicht. Er will das Bild einer neuen Prüfung unterwerfen laſſen, denn er hofft, auf dieſe Weiſe ein beſſeres Ergebnis zu erzielen, das heißt ein Reſultat, das ſeiner Hoffnung, mit dem Gemälde ein Vermögen zu verdienen, zur Erfüllung ver⸗ hilft. Das Blatt„Nation Belge“ bemerkt dazu mit Recht, daß Enkel, dem ſpäteren Herzog von Norfolk, dar. die Bilderfunde nicht ſelten bittere Enttäuſchungen beſcheren. WokkRRenHT NSE enz 48 8 n a HDuncns chmee N une Unſere Städte werden von Jahr zu Jahr größer; die laufende Verſorgung der Bevölkerung mit leichtverderblichen Lebensmitteln wird damit immer ſchwieriger. Ein für faſt alle Kreiſe unentbehrliches und dabei ſehr leichtverderbliches Nahrungsmittel iſt die Milch. Jeder verlangt täglich ſeine Milch, ohne jemals zu bedenken, woher ſie eigentlich kommt und wie es möglich iſt, ſie ſtets friſch und wohlſchmeckend zu bekommen. Unendlich viel Mühe und Sorgfalt bei der Ge⸗ winnung, beim Transport und bei der Behandlung in der Molkerei und beim Milchhändler müſſen aufgewandt werden, um die hervorragenden Eigenſchaften dieſes wertvollen und vergleichsweiſe billigen Volksnahrungsmittels zu erhalten. Ein kleiner Teil der täglich in einer Stadt verbrauchten Milch wird in Kuhſtällen in der Stadt oder vor deren Toren ge⸗ wonnen, während der weitaus größere Teil von außerhalb eingeführt werden muß. Nach einer Umfrage in 91 deutſchen Städten betrugen die Durchſchnittsentſernungen für ein⸗ geführte Milch 149,6 Kilometer bei den größten, 94,5 Kilo⸗ meter bei den mittleren und 77,5 Kilometer bei den kleineren Stäbten. Rund 70 Prozent der eingeführten Milch wird durch die Eiſenbahn herangebracht. Die größten Ent⸗ fernungen für den Milchbezug ſind für Berlin 270 Kilo⸗ meter, Nürnberg 230 Kilometer und Frankfurt a. M. ſogar 380 Kilometer. Elſaß⸗Lothringen Zöllner beſchlagnahmen eine Lokomotive Die Reiſenden wie auch die Eiſenbahnbeamten, die ſich nachmittags 6 Uhr beim Einlaufen des Schnellzuges Nr. 14 Luxemburg⸗Baſel auf dem Bahnſteig in Metz befanden, waren Zeuge eines nicht alltäglichen Vorfalles. Mehrere Zoll⸗ beamten befanden ſich neben dem Lokomotivführer und erteilten den Befehl, daß die Lokomotive abgehängt werden ſolle, da auf derſelben Schmugglerwaren verſteckt ſeien. Die Maſchine wurde dann auch ſofort abgehängt und nach dem Depot von Sablon verbracht. Dort unternahmen drei Polizeibeamten eine Reviſion der Maſchine, die über eine halbe Stunde in Anſpruch nahm. Das Reſultat war negativ, ſo daß die Maſchine wieder freigegeben wurde. Mittlerweile hatte man eine Reſervemaſchine requirieren müſſen, um die Weiterleitung des Zuges nach Straßburg zu bewerkſtelligen. Als der Schnell⸗ zug aber an der Amosbrücke ankam, ging der„ſchwachen“ Reſervelokomotive plötzlich die„Puſte“ aus. Trotzdem der Lokomotivführer alle Hebel in Bewegung ſetzte, vermochte die Maſchine nicht vorwärts zu kommen. Es blieb weiter nichts übrig, als die wieder freigegebene Lokomotive anzuhängen. Mit einer einſtündigen Verſpätung konnten die vielen Reiſen⸗ den ihre Fahrt fortſetzen. Frankreich Die Tabakpfeiſe als Revolver Ein in Paris lebender Amerikaner entdeckte jeden Morgen, daß aus ſeiner Brieftaſche eine Hun dert⸗ Frank⸗Note fehlte. Nun notierte er jeden Abend die Nummern der Noten in ſeiner Brieftaſche und jeden Morgen verglich er den Inhalt mit dem vom Abend zuvor und konnte ſo eine vollſtändige Liſte der fehlenden Noten aufſtel⸗ len. Als die Liſte bereits die Zahl 20 erreicht hatte, begann könnte. Und nun lenkte ſich ſein Verdacht auf ſeinen belgiſchen Kammerdiener Camille Roſham. Er paßte auf und im Mor⸗ gengrauen bemerkte er, wie der Kammerdiener in ſein Schlaf⸗ zimmer ſchlich. Der Amerikaner ſprang aus dem Bett, er⸗ griff eine auf dem Nachttiſch liegende Tabakpfeife, richtete das Mundſtück nach dem Dieb und rief: Hände hoch! Der Plan glückte, der Kammerdiener fiel auf die Kniee und bat, nicht zu ſchießen, er wolle geſtehen, daß er der Dieb ſei. In der Hand hatte er die Banknote, die er eben der Brieftaſche ent⸗ nommen hatte. Die anderen fanden ſich in ſeinem Zimmer. Als er ſah, mit was für einem Schießeiſen er bedroht worden war, ſoll er kein allzu geiſtreiches Geſicht gemacht haben. Holland Die Rache der Düfte In der holländiſchen Stadt Groningen wurde ein Wettfriſieren veranſtaltet, an dem ſich über 90 Damenfriſeure beteiligten. Jeder verwandte ein anderes Parfüm bei der Verſchönerung der unter ihren Händen befindlichen Köpfe und die verſchiedenartigen Düfte erfüllten alsbald den Raum ſo ſtark, daß mehrere Friſeure und ihre Kunden ohnmächtig wurden und nach dem Krankenhaus geſchafft werden mußten. England Ein uralter Korb Auf einer Ausſtellung von Korbwaren in London iſt ein aus Maisſtroh geflochtener Korb zu ſehen, der wohl als der älteſte ſeiner Art in der ganzen Welt zu bezeichnen iſt. Er iſt von dem Aegypten⸗Forſcher Sir Flinders Petrie in Aegypten ausgegraben worden und ſoll ein Alter von 12 bis 14 000 Jahren beſitzen. Amerika Die letzten Drei Wie die Penſtonsabteilung des Kriegsminiſteriums in Waſhington bekannt gibt, ſind zur Zeit noch drei Veteranen aus dem mexikaniſchen Kriege von 1844/48 am Leben. Der Vierte iſt vor kurzem im Alter von 102 Jahren in einem Dörfchen von Ohio geſtorben. Die drei Ueberlebenden ſtehen im Alter von 100, 98 und 97 Jahren. Es iſt ſchwer, kein— Vaudeville zu ſchreiben! Was ſich da ſeit einigen Wochen in dem Badeorte Larnor⸗Plage in der Vendée abſpielt, bietet für mehr als einen Schwank aus⸗ giebigen Stoff. Der Ueberſicht halber erzählen wir den Her⸗ gang in bühnengerechter Form. Erſter Akt: Der Bürgermeiſter von Larnor⸗Plage ſtrengt ein Verfahren gegen einen Villenheſitzer an, der es durch allmähliches Verſchieben der Gitter ſeines Geländes fer⸗ tig gebracht hat, den Zugang zu einem Wege von dem Viertel Bordanu zum Strande zu ſperren. Der Villenbeſitzer wird verurteilt, den Weg frei zu geben, legt aber Berufung ein. Zweiter Akt: Die Villa iſt an einen Reeder Janet vermietet, der ſich das„gewonnene“ Gelände zu einer Art Terraſſe ausgebaut hat. Da ein Bürger von Bordanu dieſe Terraſſe nicht als Privateigentum anerkennen und ſich, wie ſeit ſeiner Jugend, über ſie hinweg zum Strand begeben will, wird er von Herrn Janet und deſſen Söhnen angehalten. Wortwechſel, Tätlichkeiten. Der Bürger von Bordanu wird mißhandelt. Der herbeieilende Bürgermeiſter nimmt die Sache zu Protokoll! Dritter Akt: Das Protokoll wird von dem Staats⸗ anwalt von Lorient nicht als gültig anerkannt. Daher wird dte Einleitung eines Strafverfahrens abgelehnt. Der Bür⸗ germeiſter droht mit Beſchwerde beim Oberſtaatsanwalt. Der Staatsanwalt antwortet mit Androhung einer Straſverfol⸗ gung des Bürgermeiſters wegen Beamtenbeleidigung. Der Briefwechſel nimmt immer ſchärfere Formen an. Vierter Akt: Staatsanwalt Henriot begibt ſich in Be⸗ gleitung eines Gerichtsbeamten in die Mairie von Larnor⸗ Plage und läßt ſich die Protokolle und ſonſtigen Dokumente der Stadtverwaltung vorlegen, wozu er kein Recht hat, da er weder in der Gemeinde wohnt, noch zu Steuern in ihr heran⸗ gezogen iſt. Er ſtellt feſt, daß der Bericht über die letzte Sitzung der Mann darüber na wer wuhl der Dieb ſetn des Gemeinderates nicht unterzeichnet iſt. Muſeumsarheit unter Maſſer. Im großen Naturwiſſenſchaftlichen Muſeum in New Vork ſind Arbeiten im Gange, eine große Ausſtellung unter⸗ ſeeiſchen Lebens in natürlicher Größe und in natürlichen Farben herzuſtellen. Als Mittelpunkt dient ein gewaltiges Korallenriff, das in langer, mühſamer Arbeit in Bruchſtücken vom Meeresgrund heraufgeholt und wieder zuſammengeſetzt worden iſt. In einem Vortrag ſchildert der Leiter dieſer Ar⸗ beiten, Dr. Roy W. Miner, wie dabei verfahren worden iſt. Als man nach mehrfachen Tauchverſuchen das geeignete Korallenriff in weſtindiſchen Gewäſſern gefunden hatte, wurden zunächſt zwei Marinemaler in einem eigens kon⸗ ſtruterten Rohr mit Glasfenſtern von einem ebenfalls zu dem Zweck hergerichteten Schiff verſenkt. Der Kaſten, in dem die beiden Maler arbeiteten, ragte weit über das Waſſer empor, ſo daß die Inſaſſen ſtets friſche Luft hatten und ſogar den blauen Himmel über ſich erblickten. Die Beiden malten ſorgfältig die Geſtaltung des Riffs in getreuer Wiedergabe des Farbenſpieles ab. Darauf wurde in demſelben Kaſten ein Filmoperateur mit ſeinem Apparat heruntergelaſſen und dieſer machte zahlreiche Aufnahmen von dem Tierleben in der Nähe des Riffs. Erſt als auch dieſe Arbeit beendet war, wurden Ketten um das Riff gelegt und mit Dampfkraft Stücke losgebrochen und empor gezogen. Es wird nun un⸗ gefähr zwei Jahre dauern, bis die große neue Halle mit einer vollſtändigen Ausſtellung des Lebens unter der See dem Publikum zur Beſichtigung freigegeben werden kann. Amerikaniſche Wahlkurioſa Die Präſtdentſchaftskampagne in Amerika zeitigt wie immer eine große Anzahl Wahlkurioſa. Die beiden großen Parteien, die ſich in ihren Kandidaten Hoover und Smith bekämpfen haben ſeit jeher Sinnbilder, die in den Wahl⸗ kämpfen eine große Rolle ſpielen. Die Republikaner haben als ihr Wappentier den Elefanten erkoren, die Demokraten den Eſel, gelegentlich auch den Hahn. Infolgedeſſen wird jetzt das Land von beiden Parteien mit Puppen, Figuren, Zeichnungen von Elefant und Eſel überſchwemmt. Nuf eine ganz beſondere Idee iſt man jedoch im demokratiſchen Haupt⸗ quartier verfallen. Dort hat ein Zeichner entdeckt, daß der demokratiſche Kandidat, Gouverneur Smith, eine ſtarke Nehn⸗ lichkeit mit George Waſhington,„dem Vater des Vater⸗ landes“, aufzuweiſen hat. Die Wahlleitung hat daher große Mengen von zuſammengefalteten Karten herſtellen laſſen, die in dem einen Teil das Bild Washingtons, im andern das von Smith bringt und in der Mitte Smith mit der Perrücke und dem Schnurrbart Waſhingtons darſtellt, ſo daß die in der Tat verblüffende Aehnlichkeit beſonders in die Augen ſpringt. Die Bilder ſind auch mit autographiſchen Unterſchriften beider Männer verſehen und auch in den Schriftzügen ſoll ſich eine große Aehnlichkeit herausgeſtellt haben. Die Ueberſchriften lauten, bei Waſhington:„Unſer erſter Präſident“ bei Smith: „Unſer nächſter Präſtdent“, Eine gefährliche Forſchungsreiſe Eine gelehrte und nichtsdeſtoweniger angeblich ſehr hübſche Amerikanerin Dr. Margarete Mea d, die als wiſſenſchaftliche Hilfsarbeiterin am Völkerkundemuſeum in Newyork ange⸗ ſtellt iſt, hat den Entſchluß gefaßt, eine Fopſchungsreiſe nach den Admiralitätsinſeln im Norden von Neu⸗Guinea zu unter⸗ nehmen und dort in einem neunmonatlichen Aufenthalt das Leben der Ureinwohner zu ſtudieren. Daß dieſes Unter⸗ nehmen nicht ganz ungefährlich iſt, geht daraus hervor, daß der dort wohnende Stamm der Papuas im Ruf der Menſchen⸗ freſſerei ſteht. Fräulein Dr. Mead iſt 26 Jahre alt und hat bereits ein wiſſenſchaftliches Werk über die Eingeborenen von Samva verfaßt. Daß ſie ſelbſt über den möglichen Ausgang der Reiſe nicht im Unklaren iſt, geht daraus hervor, daß ſie in ihrem Teſtament beſtimmt hat, der für den Todesfall aus⸗ geſetzte Betrag für das Begräbnis ſolle zu wohltätigen Zwecken verwandt werden, falls ſie ihr Ende in den Kochtöpfen der Kannibalen findet. Der Zweck der Reiſe iſt in erſter Linie, die Gewohnheiten des Stammes hei der Heranziehung — der Jugend zu erkunden. Und um ſich die Gunſt der Ginge⸗ borenen, namentlich der Kinder zu gewinnen, nimmt ſie eine ganze Ausſtattung eines Kindergartens, wie Handarbeiten, Zeichenutenſtlien, Spielzeug uſw. mit. Außerdem jedoch Feuerzeuge, Haarnadeln und Kautabak für die Eltern. Staatsanwalt und Bürgermeister (Von unſerem Pariſer Vertreter) Fünfter Akt: Der Gemeinderat von Larnor⸗Plage wird von dem Bürgermeiſter von dieſem Vorfall unterrichtet. Die Nichtunterzeichnung des Sitzungsprotokolls war ganz ordnungsmäßig, da es zunächſt, den Satzungen gemäß, dem Gemeinderat hätte vorgelegt werden müſſen. Die Gemeinde⸗ verwaltung ermächtigt den Bürgermeiſter, gegen den Staats⸗ anwalt Henriot eine Klage bei dem Oberſtaatsanwalt in Ren⸗ nes anzuſtrengen, erſtens wegen Beleidigung eines Verwal⸗ tungsbeamten bei Ausübung ſeiner Pflichten und ferner wegen Pollmachtenüberſchreitung durch Zwang auf ſubalterne Stadt⸗ beamte. Herr Heuriot ſtrengte Gegenklage gegen den Bür⸗ germeiſter wegen Anmaßung gerichtlicher Vollmachten— bei der Protokollierung der Schlägerei auf dem zur Terraſſe um⸗ gewandelten Pfade zum Strande— und wegen Beleidigung und Bedrohung einer Gerichtsperſon an. Außerdem ſchwebt ein Verfahren gegen den Reeder Ja⸗ net wegen Mißhandlung, ein anderes gegen den Villenbeſitzer wegen Aneignung eines Gemeindegeländes und Sperrung eines öffentlichen Weges, ein drittes gegen Janet und den Villenbeſitzer wegen verabredeter Schädigung der Badever⸗ waltung durch dieſe Wegſperrung, und ein viertes wird noch von dem Gemeindebamten von Larnor⸗Plage gegen den Staatsanwalt Henriot und den Gerichtsbeamten, der ihn nach der Mairie begleitete, wegen Nötigung und Vorſpiegelung falſcher Tatſachen— ſie ſollen ſich als Steuerzahler in der Ge⸗ meinde ausgegeben haben— verlangt. i In Larnor⸗Plage iſt von nichts anderem als von dieſem Rattenſchwanz von Prozeſſen die Rede, wobeſ noch das pikante Gerücht durchgehechelt wird, daß der Bürgermeiſter von der Schweſter des Villenbeſitzers vor Jahren auf ſeine Bewerbung um ihre Hand ein zierliches Körbchen erhalten hätte. Wieviele Akte und Verwickelungen noch zu dieſem Im⸗ e ee werden, entzieht ſich vorläufig jeder Be⸗ 7. Seite. Nr. 487 Donnerstag, den 20. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Unser lieber Kollege Neue Sendung: d 5 Holland Kapellmeister Arthur Blass wurde uns nach langjähriger Unterrichtstätigkeit am Musiklehrerseminar am Dienstag, den 18. Sep- tember nach kurzem Leiden durch den Tod entrissen. Seine menschliche Güte und sein fach- liches Können, sichern ihm eine ehrenvolle Stelle in der Geschichte unserer Anstalt else 98 Braten h. 2 Pfd. fel. 5 Mlerenbraten Ia. Ocsenfleisch aus frischen Ankünften kz, gefr Qualitätsware 62 3 Nur Laden K 1, 8 5 achsenbachen 60. kurz gefroren Pfd. Frisches Ochsen- und Rinuflelscß Zum neuen Sauerkraut 5 Ia. mageres Dürrileisdi gesalzene Schweinsköpie gesalzene Scairippen gesalzene Scweinsſuße gesalzene Russel u. Ohren Pfund 2 15 S3876b Wir bitten dem im Leben allseits beliebten Künst- ler am Freitag, den 21. 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September 1028 elsze ug Sparkaſſen und Kommunalkredit Aktuelle Fragen auf dem deutſchen Auf der Tagung der vereinigten Vorſtände des Deutſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes und ſeiner Mitgliedsverbände in Kaſſel erſtattete der Präſident oͤes Verbandes Geh. Reg.⸗Rat Dr. Kleiner Bericht über die wichtigeren verbanbspolitiſchen Fragen und Ereig⸗ niſſe ſeit dem letzten Kieler Sparkaſſentag(1927). In ſeinen ein⸗ leitenden Ausführungen gab er in knappen Zügen ein Bild der ge⸗ genwärtigen bank⸗ und krebitwirtſchaftlichen Lage. Der Tendenz zur Zuſammenarbeit, wie ſie vor allem in dem jüngſt abgeſchloſſenen Wettbewerbsabkommen, dem Bonifikationsabkommen und den Be⸗ ſtrebungen zur Herbeiführung einer planmäßigen Zuſammenarbeit der Emiſſionsinſtitute in der Kapitalmarktpolitik zum Ausdruck kommen, ſtellte er die Anſätze einer zu weit getriebenen Spezialiſterung der Finanzierungswege der Wirtſchaft gegenüber. Dabei kam Präſident Dr. Kleiner auf die verſchiedenen geplanten bezw. in Entſtehung begriffenen Sonder⸗ krebitinſtitute zu ſprechen(Meliorationskreditorganiſation, Reichs⸗ kreditinſtitut für das Handwerk, Zentralbank der deutſchen Induſtrie) und vertrat den Standpunkt, daß die Befriedigung des Kreditsbedarfs der Wirtſchaft, auch der mittleren Induſtrie, durch die beſtehenden Geldinſtitute erfolgen könne, und daß es dazu der Gründung neuer Inſtitute nicht bedürfe. Dieſen Auswüchſen der Gewerbefreiheit müſſe durch das Depot⸗ u. Depoſitengeſetz ein Riegel vorgeſchoben werden. Im Spargeſchäft macht ſich die Konkurrenz neuer Inſtitute mit ſpezieller Zielſetzung bemerkbar, bei denen die Frage der Sicher⸗ heit nicht immer ausreichend bejaht werden kann(3. B. Bauſparkaſſe). Bei der herrſchenden Tendenz zu weiterer Konzentration der Geldwirtſchaft ſollten die öffentlichen Behörden alle Maßnahmen, bie auf eine fi⸗ nanzielle Berückſichtigung der Kleinwirtſchaft hinauslaufen, tatkräftig fördern. Die Anlagepolitik der Sparkaſſen bewegt ſich wieder in nor⸗ malen Bahnen. Die im Anſchluß an den Kieler Sparkaſſentag teil⸗ weiſe hervorgetretene Auffaſſung, als ob die Sparkaſſen ſich aus⸗ ſchließlich im Mittelſtandskredit betätigen, iſt nicht zutreffend. Jede Berufsgruppe werde entſprechend ihrer Beteiligung am Sparverkehr auch beim Kreditverkehr berückſichtgt. Angeſichts der immer noch ungelöſten Kreditfrage der Landwirt⸗ ſchaft, vor allem im Realkredit, hat ſich die Sparkaſſenorgantſation erneut mit der Frage beſchäftgt, ob nicht Mittel der größeren ſtädti⸗ ſchen Sparkaſſen den kapitalſchwächeren ländlichen Kaſſen zur Ver⸗ ſtärkung des Krebitſchatzes der letzteren durch Vermittlung der zu⸗ ſtändigen Girozentralen zugeführt werden könnten. Bei der Kredit⸗ gewährung an bas Handwerk können ſich die Sparkaſſen bei der Prü⸗ fung der Kreditfähigkeit des Antragſtellers der vereinbarten Einrich⸗ tungen der Handwerkskammern uſw. bedienen, ohne daß ſie dazu ver⸗ pflichtet ſind. Das Autofinanzierungsgeſchäft wird auf der Grunblage des Wechſelkredits mit der Maßgabe Furch⸗ geführt, daß der Autokäufer eine Autohaftpflicht⸗ und Auto⸗Kasko⸗ Verſicherung eingehen muß, während ſeitens der kreditgebenden Spar⸗ kaſſe eine Kredttverſicherung abgeſchloſſen wird. Der Kleinwohnungs⸗ bau iſt auch im laufenden Jahre weitgehend durch Sparkaſſenmittel finanziert worben. Die Deutſche Girozentrale hat ſich an der Deut⸗ ſchen Bau⸗ und Bodenbank beteiligt. Das Bauſparen hat bei den Sparkaſſen guten Eingang gefunden. Die Bemühungen, eine Mil⸗ derung des preußiſchen Anlegungsgeſetzes von 1912 zu erreichen, fan⸗ den die Unterſtützung des Preußiſchen Landtags, der in einer Ent⸗ ſchlleßung der Staatsregierung die Anrechnung der Liquidatlons⸗ reſerve auf öie vorgeſchriebene Anlegungsquote nahelegte. Eine ent⸗ ſprechende Anordnung der zuſtändigen Miniſterien wird für dringend notwudig gehalten. Auf dem Gebiete des Kommunalkredits haben die Sammelanleihen, auf die etwa ein Drittel entfällt, der Sparkaſſen⸗ und Giroorganifa⸗ tion weiter an Bedeutung gewonnen(51 v. H. der geſamten Kom⸗ Die Veſtrebungen zur Bildung eines Autotruſtes Geſcheiterte Verhandlungen Wie die„Münch. Ztg.“ berichtet, dürften die Bemühungen um die Bildung eines großen Automobiltruſtes endgültig als geſcheitert anzuſehen ſein. Dabei handelte es ſich bekanntlich darum, auf der einen Seite Adler⸗Frankfurt, Bayeriſche Motorenwerke⸗München, Vereinigte Fahrzeugwerke Neckarſulm und Gothaer Waggonfabrik, auf der anderen Seite Daimler⸗Beuz unter Verwendung des Schapiro⸗ Paketes zuſommenzubringen. Nach dem Scheitern der Ver⸗ Handlungen in dieſer Richtung ſollen, dem Blatt zufolge, nur noch Verhandlungen zwiſchen den BMW. und der Gothaer Waggonfabrik übrig geblieben ſein. Der ſtellvertretende Vorſitzende des Aufſichts⸗ rates der BMW. Camillo Caſtiglioni, iſt mit dem Generaldirektor des Werkes F. J. Popp⸗München in Eiſenach eingetroffen, wo das dortige Werk der Gothaer Waggonfabrik, das bekanntlich den Dixi⸗ Wagen herſtellt, beſichtigt werden ſoll. Man vermutet, daß die BMW hre früheren Pläne ber Herſtellung eines Kleinwagens fetzt weiter verfolgt. Die Verwaltung der BMW. lehnte jede Aus⸗ kunft über die Richtigkeit dieſer Darſtellung ab und enthält ſich auch ſonſt feder Aeußerung. * Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern— Kapitalserhöhung. In der GB. wurde beſchloſſen, die bisher auf 120„ lautenden Stamm⸗ aktien in Stücke zu 500/ und ſoweit Kleinbeſitzer und verbleibende Spitzel in Frage kommen, in Stücke zu 100 4 umzuwandeln. Fer⸗ ner wurde ber Vorſchlag auf Erhöhung des Grundkapitals um 10000% zur Aufrundung des Geſamtgrundkapitals auf 4 Mill. Mark genehmigt. Weil u. Eichert Chemiſche Fabrik Ach. in Ludwigsburg.— Gewinuſteigerung. Im GJ. 1927 konnte der Rohgewinn von 45 864 auf 54 904, geſteigert werden. Der Reingewinn hat ſich bei 21.149(19 617)„ Abſchreibungen, 19 055(9359) 4 Steuern auf 14 700 (12 00 erhöht.(Der letztfährige Gewinn war zur Abdeckung eines Verluſtvortrages verwendet worden, wonach nur noch 200% als Reingewinn in die Bilanz eingeſetzt werden konnten.) Aus der Vermögensrechnung(31. Dez.): Forderungen 231137(177 906), Waren 54 511(54 472) /, dagegen Verpflichtungen 128 346(18g 184), Nücklagen unv. 90 900, bei 360 000% A. * Die Stadt Köln verhandelt wegen des Verkaufs der links⸗ rheiniſchen Grubenfelder. Wie Wei.⸗Handelsdienſt erfährt, haben Vertreter der Stadt Köln mit Bevollmächtigten der franzöſiſchen Solvay⸗ Gruppe, deren Tochtergeſellſchaft bekanntlich die Deutſche Solvay⸗Werke AG. in Bernburg iſt, in Paris wegen des Verkaufs der bekannten ſeinerzeit von der Stadt Köln aus dem Be⸗ ſitze der Rheiniſchen Stahlwerke erworbenen Grubenfelder Verhand⸗ lungen gepflogen. Bemerkenswert iſt hierbei, daß ein großer Teil linktrheiniſcher Grubenfelder im Beſitze der Deutſchen Solvay⸗Werke Ach. Bernburg iſt. Ueber den Ausgang der Verhandlungen war nichts Näheres in Erfahrung zu bringen.— Eine Beſtätigung dieſer Meldung war an beteiligter Stelle in Köln bis zur Stunde nicht zu erhalten. * Dürener Metallwerke AG.— Neuwahlen in den AR. In der ab. GV. der Dürener Metallwerke AG. in Düren, an der bekannk⸗ lich die Berlin⸗Karleruher Induſtriewerke maß⸗ gebend beteiligt ſind, wurden infolge der Veränderungen hei Berlin⸗ Karksruher die Herren Dir. G. Qu andt⸗ Berlin, Kaufm. Rohde und Bankier H. Sponholz⸗ Berlin neu in den Auf⸗ ſichtsral gewählt. Nach Mitteilung der Verwaltung iſt der Ge⸗ ſchüftsdang nach wie vor befriebſaens. Der Peſſimtsmus der in einer Preſſenottz zum Ausdruck kam, iſt nicht berechtigt. Ueber das vorausſichtliche Ergebnis können fedoch noch keine Mitteilungen ge⸗ macht werden. Ein Verkauf der im Beſitz von Berlin⸗Karls⸗ krußher befindlichen Aktien iſt entgegen anders lautenden Mel⸗ dungen nicht beaßſichtigt. Sparkaſſen⸗ und Giroverbandstag munalkrebite ſind von Sparkaſſen, Gtrozentralen und Landesbanken gewährt). Bei dem Abſatz der Kommunalanleihen ſtellt ſich immer mehr der Mangel der Reichsbanklombardfähigkeit als ſtörendes Hemmnis heraus. Die Beſtrebungen des Verbandes ſind auf Wie⸗ derherſtellung des Vorkriegszuſtandes gerichtet. Zwecks Herbeiführung einer planmäßigen Anlelhepolitik iſt eine freiwillige Zuſammen⸗ arbeit aller Emiſſionsſtellen mit dem Ziel einer rationierlichen Be⸗ handlung des Kapitalmarktes unbedingt einer behördlichen Regelung vorzuziehen. Ueber Wandlungen in der deutſchen Kapitalbildung ſprach Dr. Erich Welter ⸗ Frankfurt a..: Die Wandlungen im Umfang der deutſchen Gigenkapitalbildung annähernd exakt zu er⸗ faſſen, ſei unmöglich. Man ſtoße bei jedem Ermittlungsverſuch auf ein auch dem geübten Auge faſt undurchdringliches Dickicht mit tau⸗ ſendfältigen Verſchlingungen uno Abhängigkeiten. Nach Ausſchal⸗ tung aller Doppelzählungen. dürfte die Kapitalbildung im Johre 1927 etwa 9 Milliarden„ betragen haben. Die Haupturſache für das Zurückbleiben hinter dem Realwert der Vorkriegszeit(ca. 11,5 Mil⸗ liarden J] liege in der hauptſächlich durch die inneren und äußeren Kriegslaſten bedingten größeren Vorbelaſtung durch die hohen öffent⸗ lichen Laſten, wogegen andere Einflüſſe an Bedeutung zurücktreten. Das Währungsmißtrauen ſei immer noch nicht ganz geſchwunden. Ob das Zweckſparen gegenüber dem Dauerſparen an Bedeutung zuge⸗ nommen habe, ſei zweifelhaft. Bei den Sparkaſſen hätten die Ab⸗ hebungen 1927 nur 68 v. H. gegen 82 v. H. in den letzten 7 Vorkriegs⸗ jahren betragen. Das dem Zweckſparen verwandte Abzahlungsge⸗ ſchäft ſei der Kapitalbildung in verſchiedener Hinſicht abträglich. Ein abſchließendes Urteil über die Entwicklung der Spar⸗ und Konſum⸗ gewohnheiten in der Nachſtabiliſierungszeit müſſe man ſolange zu⸗ rückſtellen, bis vergleichbares Material vorliege. Hauptfaktor für die Beſtimmung ber Kapitalbildung würde aber der Spielraum bleiben, der dem einzelnen gelaſſen iſt. An Bedeutung zugenommen habe die Zwangskapitalbildung(Sozialverſicherung, die 1927 600 Millionen Mark Reſervezuwachs zur Kapitalbildung beigeſteuert hat). Zum Schluß bemerkte der Redner, daß die bdeutſche Kapitalbildung unter den obwaltenden Umſtänden zwar groß ſei, aber bei weitem nicht groß genug, um den geſamten Kapitalbedarf zu decken. Erſt mit Ver⸗ hilligung des Preiſes für die Kapitalleihe, würbe ſich der Umfang des Kapitalbedarfs ganz enthüllen, deſſen Bedeutung der Englünder Long bei ſeiner Behauptung, daß ole Reparationen zu niedrig feſt⸗ geſetzt ſeien, vergeſſen habe. In einer Preſſebeſprechung nahm Präſident Dr. Kleiner aus⸗ führlich Stellung zu den in der letzten Zeit erfolgten Verfehlungen bei Sparkaſſen. Er erklärte, daß man ſich der Schwere und Tragweite der unlieb⸗ ſamen Ereigniſſe voll und ganz bewußt ſei, doch dürften dieſe Vor⸗ kommniſſe nicht überſchätzt werden. Der Kern des Sparkaſſenweſens ſei abſolut geſund. Die neue Muſterſatzung, die bisher noch nicht überall durchgeführt ſei, würde auch in dieſer Beziehung große Dienſte leiſten, da in ihr genau feſtgelegt ſei, welche Geſchäfte die Sparkaſſen betreiben dürfen. Bei Reviſionen müßte Punkt für Punkt feſtgeſtellt werden, ob die Tätigkeit des betreffenden Sparkaſſenleiters im Rahmen der Muſterſatzung erfolgt ſei. Jeder Verſtoß hiergegen müſſe rückſichtslos Ahndung finden. Auf eine Anfrage, wieweit ſich öͤie Sparkaſſen auch an ber Mo⸗ biliſierung der Entſchädigungs forderungen betei⸗ ligt würden, erklräte Dr. Kleiner, daß die Beratungen ſoweit ge⸗ diehen ſeien, daß ſich die Intereſſenten, ſoweit ſie dem Mittelſtande angehören, ohne irgend einen Vermittler an die Sparkaſſen zwecks Mobiliſierung ihrer Forderungen wenden könnten. Es ſei beabſich⸗ tigt, eine Lombardierung vorzunehmen oder durch Ankauf den Kre⸗ ditſuchenden die nötigen Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Vorerſt handele es ſich um die bis zum 1. April 1983 fälligen Forderungen, doch könnten in Ausnahmefällen auch ſpätere Fälligkeiten Berück⸗ ſichtigung finden. Internationale Vi stoſe⸗Co.- J. G. Jarben Beteiligung der J. G. Farben an der Britiſh Breda Silk Wie im geſtrigen Abendblatt gemeldet, hat ſich die J. G. Farben induſtrie mit einem beträchtlichen Betrag bei der von der Intek⸗ nationalen Viscoſe⸗Compagnie gegründeten Britiſh Breda⸗Kunſt⸗ ſeidengeſellſchaft beteiligt. Mit dieſem Erwerb erweitert die F. G. Farbeninduſtrie ihren Einfluß auch in der internationalem Kunſtſeide induſtrie. Der Einfluß der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie auf dieſem Gebiet war im Vergleich zu den Großprodugenten Glanzſtoff, Courtaulös, Snia bisher ziemlich geringfügig. Im Deutſchland verfügt die J. G. Farbeninduſtrie über eine Beteilt⸗ gung von 1 Mill.& bei der Aceka Gmbß., Berlin⸗Lichtenberg(Ak⸗ tienkapital 2 Mill.), ſowie bei der Hölkenſeide GmbH., Barmen, mit 1,5 Mill von 3 Mill. 4 Aktienkapital. Die Internationale Viscoſe Comp. iſt die Spitzengeſellſchaft des holländiſchen Kunſt⸗ ſeibe Konzerns Breda, die bislang unter der Kontrolle der Loe⸗ wenſteinſchen International Holding Co. ſtand. In Verfolg des Ab⸗ lebens von Loewenſtein ſprach man in letzter Zeit von Zuſammen⸗ ſchlußplänen der beiden großen holländiſchen Kunſtſeidekonzerne Enka und Breda. Die Internationale Viscoſe Co. iſt an der Grün⸗ dung der Britiſh Breda Silk Lid., an der jetzt die J. G. Farben⸗ induſtrie beteiligt iſt, mit 250 000 Eſtr. intereſſtert. Die Britiſh Breda verfügt lt. Köln. Zig. über ein Kaltal von 1 Mill. Pſo. Sterl und be⸗ ſitzt eine Fabrik in Duffield(Grafſchaft Derby). Die Fabrik wurde ſeinerzeit unter techniſcher Leitung der Holländiſche Kunſtzijde⸗Inbu⸗ ſtrie Breda eingerichtet für eine Jahresleiſtung von 3 Mill. lbs. * Lubwig Weſſel Ac.— Fortgang der Verhandlungen. Die 3. Zt. ſchwebenden Verkaufsverhandlungen über die Bonner Fabrik⸗ anlagen nehmen weiter einen günſtigen Verlauf. Mit einer Ver⸗ ſtändigung wird für die allernächſte Zeit gerechnet. Dement⸗ ſprechend dürfte auch der noch immer ausſtehende Jahresabſchluß für 1927 vielleicht ſchon Ende September zur Vorlage gelangen können. * Conrad Tack. u. Cie. AG. in Berlin⸗Burg— Befriedigende Ausſichten. Das anhaltende gute Wetter hat die Geſellſchaft in ihren Dispositionen um etwa 3 Wochen aufgehalten, trotzdem wird der Geſchäfsgang als anſprechend geſchildert. Die deutſche Schuh⸗ induſtrie machte heute die größten Anſtrengungen, um die aus⸗ ländiſche Konkurrenz abzuſchütteln. Die tſchechoſllowakiſche Schuh⸗ induſtrie wird zum mindeſten im nächſten Jahre kaum mehr den deutſchen Markt ſo beeinfluſſen können wie bisher, da man beſtrebt iſt, mit außergewöhnlicher Qualitätsware bei billigſter Preisberech⸗ nung herauszukommen. Die Rohſtoffe in der Leberinduſtrie ſind allerdings noch immer im Verhältnis zu den fertigen auffallend teuer. Die Geſamtausſichten ſind aber als zuverſichtlich anzuſehen. Die Aktien der Conrad Tack AG. notieren z. Zt. etwa pari. Als letzte Dipidende wurden 7 v. H. verteilt. Ueber die kommende Dioldende kann fetzt noch nichts Poſttives mitgeteilt werden. Der Umſatz iſt weſentlich höher als im Vorfahre. „Vereinigte Giſenbahnbau⸗ und Betriebs⸗Geſellſchaft in Berlin. — Nicht ungünſtige Ausſichten. Die Geſellſchaft, die mit einem Aktienkapital von 1 Mill./ arbeitet, und den Bau und Betrieb von Eiſenbahnen uſw. zum Gegenſtand hat, hat zur Zeit drei Klein bahnprofekte vorliegen, von denen eins, ſoweit die Anſchlüſſe der Reichsbahn in Frage kommen, bereits teilweiſe ge⸗ nehmigt iſt. Ein großer Teil der Baugelber iſt bis auf einen Reſt⸗ teil des Staatszuſchuſſes voll zur Verfügung geſtellt worden. Berliner Metallbörſe E Mittelturs] Rein- ice. 280.0 590 für 100 Kg.] 18. 19. 19. 19 Antimon Reg. 88,— 86,— Kupfer“. 128.5 129,0 Elektrolytkpf. 140,9 140,0 Fondern Eg. 80,— 79,75 Blei.. 44,35 44,25 F Alum. 98/50 180,0 190,0 Bold Freiv. er. 2,81 2781 Zinke. 49, 49,— 80. Walz⸗ Draht 194,0 184,0] Platin bo. 55. 10,25 10,2 Londoner Mefallbörſe Metalle in E pro] fun Bun. 55,— 88. I. t. Silber Unze ſtand. 137/½0) fein. Platin Unze 8 do, Ausl. 100,0 155,0 18.19. do. Elektw. 70,75] 70,75 Queckſtlber 24,.— 24,.— Fupfer Kaſſa 69,88 64,— Zinn Kaſſa 213,5 218.0 Antimon Reg. 80,— 60. Monate 64,15 64,50 do. 3 Monate 211,2 218,7] Platin 17.— 17.— S lementſpr. 89,500 84,— do. Settlemen 219,5 217,7] Wolſramerz 15,85 15, fer elektrol. 70, 5 70,75 do. Banka 221,0 225.7] Nickel Inland 175,0 1750 da. beſt ſeler 67,75 67,75 do. Stralts 217,0 221,2] do, Ausland 175,0 175 do. ſtrong au 94,—94,— Ble prompt 22,— 22,18 Siber 25,20 20,38 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort(19. September) Die Nachfrage nach Kahnraum, vor allem für Bergreiſen, war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Doch konnte Tagesmiete nur vereinzelt durchgedrückt werden, da immer noch der eine ober der andere Schiffer ſich bewegen ließ, in Frachten anzunehmen. Die Notierung derſelben war uneinheitlich. Es wurden 1,30, 1,40, 1,50 A zuletzt geboten. Die Frachten für Talreiſen blieben unverändert. Rußland und Amerika (Von unſerem Poriſer Die Auflöſung der Harriman⸗Konzeſſion— Der Kellogg⸗Pakt Paris, im September 1928. Die langwierigen, ſeit über 4 Monaten in Paris gepflogenen Verhandlungen über die Beilegung des Konfliktes zwi⸗ ſchen der Sowfetregierung und der Harriman⸗Kon⸗ zeſſion in Tſchiatury haben bekanntlich zu einem Abkommen geführt, wonach die Konzeſſion aufgelöſt wird. Es wor von vornherein auffallend, daß Paris als Verhandlungsort gewählt wurde, da angeſichts der bedeutenden deutſchen Intereſſen an der Konzeſſion es nahe gelegen hätte, die Verhandlungen in Berlin ſtattfinden zu laſſen. Sowohl die Amerikaner als auch die Ruſſen wollten anſcheinend den Druck der Berliner Atmoſphäre vermeiden. Der Inhalt des Abkommens zwiſchen Harriman und den Ruſſen erklärt die Wahl von Paris als Verhandlungsort. Die bisherigen Verhandlungen über eine Einigung zwiſchen Harriman und den deutſchen Anteilbeſitzern ſind noch nicht zum Abſchluß gelangt. Deutſcherſelts hot man ſich vor allem gegen die Uebernahme von Sowfetbonds durch Harriman für die Geſamtſumme des inveſtierten Kapitals gewandt, da man— nicht mit Unrecht— den problema⸗ tiſchen Charakter dieſes Wertpaplers in den Vordergrund ſtellte. Immerhin iſt die Beilegung des Konfliktes zwiſchen Harriman und der Sowjetregierung von beiden Parteien mit ſichtlicher Be⸗ friedigung aufgenommen worden. Die Amerikoner, bei denen zu Beginn der Verhandlungen mit den Ruſſen angeſichts des dro⸗ henden Verluſtes des in die Konzeſſion inveſtierten Kapitals ſogar die Neigung beſtand, das Konzeſſions unternehmen, wenn auch auf veränderter Grundlage, weiterzuführen, ſind froh, ihre 3,5 Mill. Dollar, die ſie in drei Konzeſſionsjahren verausgabten, nicht ver⸗ loren zu haben, die Sowjfetregierung, die im Einklang mit der in Moskou ſeit dem Bruch mit England vorherrſchenden„amerikani⸗ ſchen Orientierung“ einen offenen Bruch mit Harriman unbedingt vermeiden wollte, ſieht ſich für ihr Entgegenkommen auch materiell belohnt, indem ſie von Harriman eine Anleihe im Betrage von 1 Mill. Dollar zum Ausbau von Tſchiatury erhält. Die ſchlimmſten Gefahren eines ruſſiſch⸗amerikaniſchen„Konzeſſions⸗ krieges“ ſind durch das Pariſer Abkommen gebannt worden. Indeſſen werden ſich ungünſtige Auswirkungen des Fiaskos der Horriman⸗Konzeſſton auf dem Gebiet der ruſſtſch⸗ amerikaniſchen Wirtſchaftsbezlehungen nicht vermeiden laſſen. Ste machen ſich vielmehr bereits fetzt bemerkbar. Das ame⸗ Rußland⸗Geſchäft kokettierte, wird jetzt, wie man aus amerikaniſchen rikaniſche Kapital, das bisher auch mit gewagten Experimenten im Rußland⸗Geſchäft kokettierte, wird fetzt, wie man aus amerikaniſchen Wirkſchaftskreiſen hört, zweifellos eine welkaus zurückhaltendere Stellung gegenüber ruſſiſchen Geſchäften einnehmen. Wenn auch angeſichts des zwangsläufigen Expanſionsdranges und der hohen Liquidität der amerikaniſchen Wirtſchaft ein völliger Rückzug aus Rußland nicht in Frage kommt, ſo iſt doch mit Sicherheit, zum mindeſten für die allernüchſte Zukunft, mit einer merklichen Ver⸗ langſamung im Tempo des Ausbaus der ruſſiſch⸗ amerikaniſchen Wirtſchafts beziehungen zu rechnen. Inſofern bedeutet die Auflöſung der Harrlman⸗Konzeſſion einen nicht unerheblichen Rückſchlag in der Entwicklung der Sonderberichterſtatter) Wirtſchafts beziehungen zwiſchen den beiden Ländern. In den Vereinigten Staaten hoffte die Sowfetunion einen Erſatz für das engliſche Geſchäft, das nach dem Bruch mit London verloren ging, zu finden. Wenn auch bedeutende Teilerfolge auf dieſem Gebiet nicht zu leugnen ſind, ſo iſt es der Sowfetregierung jedoch nicht gelungen, das Geſchäft mit Amerika nach ihren Wünſchen aus⸗ zubauen. Die Aufnahmefähigkeit des amerikaniſchen Marktes für ruſſiſche Waren iſt ziemlich eng begrenzt. Die mangelhafte Quali⸗ tät vieler ruſſiſcher Exportwaren verringert die Aufnahmefähigkeit noch mehr. Bemerkenswert iſt, daß auch beim Export der ruſſiſchen Waren, die auf dem Weltmarkt eine ſtarke Position haben, wie Rauchwaren, die Abſchlüſſe mit den Vereinigten Staaten nicht die Entwicklung genommen haben, die man in Moskau erwartet hat. Nach dem Bruch mit England wollte die Sowfetregterung den Schwerpunkt der ruſſiſchen Rauchwarenverkäufe nach den Vereinig⸗ ten Staaten verlegen. Heute ſtellt die ruſſtſche Wirtſchaftspreſſe feſt, daß es nicht gelungen ſei, in den Vereinigten Staaten die Finan⸗ zierung des ruſſiſchen Rauchwarenexportes im gleichen Umfange zu geſtalten, wie in London und Leipzig, ſo daß die ruſſiſchen Rauch⸗ warenverkäufe nach wie vor in dieſen beiden Städten getätigt wer⸗ den müſſen. Der Bezug amerikaniſcher Waren, vor allem von Maſchinen und Baumwolle, durch Rußland nimmt ſtändig zu. Das noch immer ungelöſte Problem, das die Kreditfrage im amerika⸗ niſchen Rußlondgeſchäft darſtellt, erſchwert fedoch den Aus bau der ruſſiſchen Beſtellungen in Amerika. Die amerikaniſchen Bauken gehen mit Kreditgewährungen an ruſſiſche Einkaufskommiſſio⸗ nen noch immer überaus vorſichtig um, in welcher Haltung ſie durch die Regierung immer wieder beſtärkt werden. Das Fehlen jeglicher politiſcher Beziehungen behindert die Ent⸗ wicklung des wirtſchaftlichen Austauſches in höchſtem Maße. Der ſchnelle Beitritt Rußlands zum Kellogg Pokt hat in ameri⸗ kaniſchen politiſchen Kreiſen nicht die in Moskau erhoffte Reſonanz gefunden. Ganz offenſichtlich wollte die Sowjetunion durch ihren Bei⸗ tritt zum Pakt die pol. Sympathien Amerikas gewinnen. Die Unter⸗ zeichnung des Paktes durch die Sowfetregierung bereitet in den Ver. Staaten dagegen ſogar zunächſt nicht unerhebliche Ungelegenheiten. Indem Rußland dem Kellogg⸗Pakt beitritt, ſchließt es automatiſch, ebenſo wie alle anderen Staaten, die den Pakt annehmen, einen Vertrag mit Amerika. Somit entſteht die paradoxe Lage, daß die Vereinigten Staaten im Vertragsverhältnis mit einem Lande ſtehen, deſſen Regierung ſie nicht anerkannt haben. Gewiſſe Staatsrechtler behaupten bereits, daß durch die Duldung eines ſol⸗ chen Vertragsverhältniſſes ſeitens Amerikas eo ipſo eine de fure Anerkennung der Sowfetregierung durch Waſhington ausgeſprochen werde. Der gegenwärtigen amerikaniſchen Regierung liegt aber nichts ferner als eine Anerkennung Moskaus. Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New⸗ Dort 495,10 485,[Schweiz 25,19 25,20 Stockholm. 18.12 18,12 Paris, 124,21 124,19 Holland.. 12,10 12,00 Madrld. 29,40 29,88 Brüſſel 84,90 84,89 Oslo. 18,18 18,18 Maſtand. 62,78] 82578 Kopenhagen 18,18 18518 Segen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1969 und Pfunde mit 20,8528 gehanbel 1 ö 8 . Donnerstag, den. Sepremder 1928 Neue 3 Deiung e 9. Seite. Nr. 437 Matlonal-Theater Mannheim. Donnerstag, den 20. Sept. 1928. Tür die Theatergem. d. Bühnenvolksbundes (Aufruf erfolgt durch Postkarte) Ohne Kartenverkauf AI da Große Oper in vier Akten v. Giuseppe Verdi Musikal. Leitung: Rudoli Boruvka Tänze: Aennie Häns. 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