r * SAA. n n 5 7 Freitag, 21. September 1928 WMiklag⸗ Ausgabe . Dezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bel evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,„11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/0 u. Meerſeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung faunheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Die Beſatzung hat das nachher erzählt— wir ſelbſt hatten es nicht gemerkt, ſondern unſere Aufmerſamkeit der Schönheit des Donautales gewidmet, das ſich wie eine überraſchende Offenbarung vor uns auftat. Weite Felſen ſtiegen aus dem Grün der Waldungen hervor, haben in der Sonne ein faſt glückliches Leuchten. Das wohlgepflegte ehrwürdige Kloſter Beuron zieht vorüber. Endlich das Raſſeln der Maſchinentelegraphen. Flemming reißt den Hebel herum, Kommando:„Mit aller Kraft voraus!“ Das ſchrille Klingeln der Telegraphen verſtummt, einen Augenblick geht etwas wie tiefes Atemholen durch das Schiff und dann ſpringt ſeine ganze Kraft an, 2600 Ps zum erſten Male. Noch keine Minute vergeht und„Graf Zeppelin“ geht mit einer Geſchwindigkeit von 137 km über den Boden hin. Den Winb abgerechnet beträgt die Geſchwindigkeit 128 km. Dieſe Meſſung iſt das praktiſche Hauptergebnis des heu⸗ tigen Tages. Aber das iſt nicht alles! Es ſind etwa 90 Per⸗ ſonen an Bord, darunter viele Werftangehörige, die zum Teil in einem Laboratorium nahe den Beſatzungsräumen Ver⸗ ſuche vorgenommen haben. Der„Graf Zeppelin“ iſt neun Stunden und 28 Minuten unterwegs geweſen. Er hat eine Strecke von über 1000 Em zurückgelegt. 20 Minuten nachdem wir gelandet ſind, iſt das Schiff auch ſchon in der Halle geborgen. Einorücke eines Teilnehmers Dem Drahtbericht des Berichterſtatters des„LA“ über den glänzenden Verlauf der geſtrigen Fahrt des„Graf Zeppe⸗ Un“ entnehmen wir folgendes: Wir ſind 1000 Kilometer geflogen. Wir haben den großen Kreis durch das ſchöne deutſche Laud von Zürich an entlang dem Rheine hinüber zum Main, Neckar, Donau und wieder zum jungen Rhein gezogen. Landſchaften verglänzten, Städte⸗ bilder blühten auf und entſchwanden. Man iſt müde ein wenig.. Nennen wir Zahlen: Wir waren 90 Mann an Bord. Wir haben größte Geſchwindigkeit mit 128 Kilometer in der Stunde gehabt, 17 Kilometer mehr, als Z. R. III erreicht hat. Wir ſind 1700 Meter hoch geweſen. Auf der anderen Seite des Rheins, die wir nicht überfahren durften, marſchiert ein horizontblaues Detachement. Da ſind wir ſchon über Mannheim. Ueber Heidelberg wird man Rheinwein trinken. Alle Dampfſirenen von Mannheim heulen. Tauſende Menſchen. Worms leuchtet blaß herauf. Wir kommen dicht an Mainz vorbei und ſehen Wies⸗ baden von ferne. Heidelberg. Man grüßt Erinnerung und Jugend. Aber da ſcheinen im Herbſtlicht die wundervollen Ruinen herauf, Ruinen, die Frankreich ſchuf. Wir haben das Land Sigmaringen überkrenzt und ſahen die Hohenzollern⸗ burg in der roten Nachmittagsſonne liegen. Wir ſahen das Tal der Don au und die leuchtend weißen Felder. Unter uns glänzte der Bodenſee wie ein ſilberner Spiegel. Kon⸗ ſtanz, die Mainau und Meersburg! Man weiß kaum, daß ſchon neun Stunden verfloſſen ſind, da liegen wieder die Türme von Friedrichshafen unter uns. Ich kann nichts anderes ſagen, als daß dieſer Eindruck Üüberwältigt, wenn die Propeller ſchweigen und der zwei Haus hohe Rieſe an den Seilen zur Erde gezogen wird. Schließlich ſtellt man feſt, daß der Fortſchritt vom Z. R. III zum„Graf Zeppelin“ außerordentlich ſtark iſt. So muß ein Weltluftſchiff ausſehen, das— ich glaube, der Ausdruck iſt nicht zu ſtark— eine neue Epoche von menſch⸗ lichen Beziehungen einleiten kann. Dieſes neue Luftſchiff „Graf Zeppelin“ könnte wieder eine Miſſion haben, das fühlt Jeder, der ſeine erſte Fahrt über dieſer ſchönen deutſchen Kulturerde von Friedrichshafen an über die Schweiz, über den Rhein, über die Donau erlebt hat. Die nächſte Fahrt des„Graf Zeppelin“ wird nicht vor Dienstag nächſter Woche erfolgen. Sie wird nur eine kleine Fahrt ſein, die den Zweck hat, die Funkſtation auszu⸗ probieren. v. Hüneſeld in Bagdad Nach einer Kabelmeldung iſt das Flugzeug„Europa“ mit Freiherrn v. Hüneſeld in Bagdad gelandet. Die Strecke Angora Bagdad wurde in ſieben Stunden mit einer Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 160 Stundenkilometern zurück⸗ gelegt. Was ſagt die Werftletung? Wie uns auf Anfrage von der Zeppelinwerft in Fried⸗ richshaſen mitgeteilt wird, iſt das neue Luftſchiff„Graf Zeppelin“ nach aſtündiger Probefahrt über Süddeutſchland nachmittags 46 Uhr auf dem Friedrichshafener Lan⸗ dungsfeld wohlbehalten niedergegangen. Das neue Brenngas hat ſich beſtens bewährt, die Durchlüftung funktionierte ausgezeichnet; an keinem der fünf Motoren trat irgend eine Störung auf. Nur bei den Radiopeilungen mit dem F..⸗Sender ſtellten ſich kleine Unregelmäßigkeiten heraus, die aber, wie man uns mitteilt, leicht zu beheben ſind. Auch die Beſatzung hat die Probefahrt beſtens überſtanden. Das Luftſchiff iſt inzwiſchen in der Flughalle verankert worden. hin uu lub eur i iu 28⸗ uli Tou uuu umu buiepu fal Nuuſoruo dus ¶ u ſvuuluubeyoubu 48 FJuilun Gun feo: 36 000 6 0 JJC ĩͤvbbb „Graf Zeppelin“? kommt auch nach Saarbrücken Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Da die Interalliierte Rheinlandkommiſſion den Flugverkehr tber das beſetzte Gebiet freigegeben hat, wird Dr. Eckener mit dem„Graf Zeppelin“ einer Einladung der Saar⸗ brückener Flughafengeſellſchaft folgend, auch Saarbrücken einen Beſuch abſtatten. Es iſt der„DA“ zufolge anzunehmen, daß auch die Regierungskommiſſion, mit der die Saarbrücker Flughafengeſellſchaft z. Zt. verhandelt, den Beſuch des Luft⸗ ſchiffes geſtattet wird. Luftpoſtmarken für Zeppelinfahrt Aus Anlaß der bevorſtehenden Amerikafahrten des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“(L Z 127) ſind beſondere Luftpoſt⸗ marken zu 2 und 4 Mark herausgegeben worden. Sie haben die Form eines liegenden Rechtecks und die gleiche Größe wie die Kupferbruckmarken zu 1, 2, 6 und 5 Reichsmark. Mit dem Verkauf wird am 20. September begonnen. Die Pyſtanſtalten nehmen ſchon jetzt Beſtellungen auf dieſe Marken entgegen. Vegeiſterte Begrüßung in der Schweiz 2 Baſel, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Durch die ganze deutſche Schweiz geht heute eine Welle der Begeiſte⸗ rung. Der Flug des neuen Zeppelin über die Oſtſchweiz nach Zürich und rheinabwärts bis Baſel wurde überall mit großem Enthuſiasmus aufgenommen. In Zürich, wie in Baſel, ſtand das ganze Geſchäftsleben ſtill, als das impoſante Luftſchiff kam. Man hat es mit großer Freude be⸗ grüßt, daß Dr. Eckener wie ſeinerzeit mit dem erſten Amerika⸗ zeppelin auf ſeiner erſten Fahrt Zürich und Baſel beſuchte, wo er anläßlich ſeiner Vorträge in der Schweiz größtem Inter⸗ eſſe begegnete. Die geſamte Preſſe der deutſchen Schweiz bringt anläßlich des Zeppelinbeſuches Rückblicke anf das Wunderwerk des genialen Bodenſee⸗Grafſen und erinnert daran, daß das erſte Zeppelinluftſchiff vom Auguſt 1908 ſeinerzeit über Zütrich und Baſel erſchien. In Baſel, wo man durch Telephon und Funkſpruch von der Ankunft des Luftſchiffes bereits vorher unterrichtet war, wurden die Schulkinder ins Freie gelaſſen um das Luftſchiff zu beſtaunen. Als der auf Vorpoſten ausgeſchickte Doppel⸗ decker des Baſeler Flugplatzes per Funkſpruch mitteilte, „Zeppelin in Sicht“, wartete die ganze Stadt geſpannt auf das Auftauchen des Luftſchiffes, das kurz darauf in maje⸗ ſtätiſcher Fahrt ſehr tief fliegend direkten Kurs auf das Baſe⸗ ler Künſter nahm, wo es die Luftpoſt für die Baſeler Zeitungen abwarf. Nach zwei prächtigen ausgeführten Schleiſen über der Stadt entſchwand der Zeppelin in Richtung Freiburg, umkreiſt von Fliegern des Baſeler Flugplatzes, die ſich neben dem großen Lufſchiff wie kleine Mücken aus⸗ nahmen. Das Schraubenflugzeug verunglückt Das Schraubenflugzeug des ſpaniſchen Ingenieurs de la Cierva verunglückte bei einem Fluge mit Paſſagier über dem Flugplatz Le Bourget. Einer der rotierenden Flügel, die über den Tragflächen angebracht ſind, berührte, da das Flugzeug ſich ſtark nach der Seite legte, den Boden, wurde losgeriſſen und 50 Meter weit fortgeſchlendert. Auch die drei anderen rotierenden Flügel wurden zum Teil ſchwer beſchädigt. Die beiden Inſaſſen ſind unverletzt geblieben. Der Unfall ſcheint auf das Reißen einer Verſpaunung zurückzuführen zu ſein. * Paris, 21. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber den bereits gemeldeten Unfall La Cierwas, bei dem geſtern ſein Apparat in Brüche ging, ſind noch folgende Einzel⸗ heiten nachzutragen. La Cierwa hatte den Platz für den Apparat zu ſeinem Demonſtrationsfluge ſchlecht gewählt. Kaum hatte ſich ſein Schranbenflugzeug ein wenig vom Boden erhoben, ſtreifte es einen in den Boden getriebenen Pfahl,. Der Stoß war unbedeutend, aber er genügte, um eine Ver⸗ ſpannung des linken Laufrades zu zerreißen. Dadurch wurde das Nad ſchief geſtellt und als La Cierwa kurz darauf landen mußte, legte ſich der Apparat auf die Seite, wobei die Draht⸗ fläche zerſplittert wurde. Da die großen Flügel der Schrau⸗ ben noch in Bewegung waren, ſchlugen ſie auf den Boden auf und zerbrachen. Der ſtarkbeſchädigte Apparat wird zur Wiederherſtellung nach England gebracht werden müſen. Geſchüfte mit Rußland Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Trotz der trüben Erfahrungen, die deutſche Wirtſchaftskreiſe mit den „Ruſſengeſchäften“ gemacht haben, ſetzt man neuerdings viel⸗ fach große Hoffnungen auf den neugegründeten„Rußland⸗ Ausſchuß der deutſchen Wirtſchaft“, der aus 140 Vertretern der Spitzenverbände der Induſtrie, des Handels und des Bankweſens gebildet worden iſt. Der Ausſchuß hat den Zweck, den deutſchen Regierungsſtellen in allen deutſch⸗ruſ⸗ ſiſchen Wirtſchaftsfragen zur Verfügung zu ſtehen und die Verhandlungen in grundſätzlichen und wichtigen Angelegen⸗ heiten mit der Handelsvertretung der Sowjetunion und an⸗ deren ruſſiſchen Wirtſchaftsſtellen für die deutſche Wirtſchaft zu führen. Bezeichnend iſt, daß man in Moskau dieſer neuen Gründung die kalte Schulter zeigt Das Organ der Berliner Handels vertretung begrüßt zwar die Zuſammen⸗ faſſung der bisher beſtehenden Sonderausſchüſſe, iſt aber im übrigen bemüht, von vornherein den Wirkungsbereich des Rußland ⸗Ausſchuſſes zu beſchränken. Unter keinen Umſtänden will die ruſſiſche Handelsvertretung den Ausſchuß als eine Zentralſtelle für die deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen gelten laſſen. Weiter erlaubt ſich das Organ der Handelsvertretung abfällige Bemerkungen über Vorſtandsmitglieder des Ausſchuſſes, die„zumteil feindlich gegen die Sowjetunion geſinnt, zumteil in dem Wirtſchafts⸗ verkehr der Sowfetunion eine nichtimmer wünſchens⸗ werte Rolle ſpielten.“ Zum Schluß kommt das ſowjet⸗ offtziöſe Organ auf die alte Forderung nach neuen deut⸗ ſchen Krediten zurück. Ganz offen wird erklärt, daß ruf⸗ ſiſche Beſtellungen in Deutſchland an neue Kreditange⸗ bote mit entſprechenden Friſten gebunden werden ſollen. Bekanntlich haben die bisherigen Geſchäfte mit Rußland ein völliges Fiasko gebracht. Die Wirkſchaftsverhandlungen mit Rumänien Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die rumäniſche Delegation reiſt, wie dem„Lokalanzeiger“ aus Bukareſt gemeldet wird zur Wiederaufnahme der Wirtſchaftsverhandlungen mit Deutſchland am Freitag nach Berlin ab Sie ſoll das Mandat haben, wenn irgend möglich mit Deutſchland zu einem Einvernehmen zu gelangen. In Berlin iſt man wenig geneigt, den Rumänen weitere Konzeſſionen zu machen. Deren Poſttion hat ſich inſofern auch ungünſtiger geſtaltet, als nach der jüngſten Nachricht das franzöſiſch⸗engliſch⸗amerikaniſche Anleihe ⸗Konſortium neue Schwierigkeiten macht. 2. Seite. Nr. 499 Neue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 21. September— Findenburgs Neberall be geiſterter Empfang Von Liegnitz aus begab ſich der Reichspräſident im Sonderzug in Begleitung von Oberpräſident Lüdemann, Re⸗ gierungspräſtdent Pöſchel(Liegnitz) und Landeshauptmann von Thear nach Glogau, wo der Reichspäſident auf dem Bahnſteig von Oberbürgermeiſter und vom Landrat des Kreiſes Glogau empfangen wurde. Vor dem Bahnhof hatte eine Ehrenkompagnie der Reichswehr Aufſtellung genommen. Die Muſik ſpielte das Deutſchlandlied, das die Menge hegeiſtert mitſang. Während der Fahrt durch die Stadt, die reichen Flaggenſchmuck zeigte, wurden dem Reichspräſidenten überall ſtürmiſche Huldigungen dargebracht. Der Reichspräſident zeigte beſonderes Intereſſe für das Muſeum, in dem früher eine Schule untergebracht war, die er beſucht hat. Am Denkmal der im Weltkriege gefallenen 58er legte der Reichspräſident einen Kranz nieder. Dann ging die Fahrt weiter nach Frauſtadt. Im Rathauſe zu Frauſtadt fand eine Feier durch den Magiſtrat ſtatt. Nach einer Rundfahrt durch Frauſtadt, bei der die Be⸗ völkerung wieder in reichem Maße Spalier bildete, ging die —— Hindenburgs Dank an Zenker Reichspräſident von Hindenburg richtete folgenden Funk⸗ ſpruch an den Chef der Marineleitung Admiral Zenker: „Am heutigen Tage, an dem Sie Ihre Flagge bei der Flotte niederholen, gedenke ich Ihrer aufopfernden Tätigkeit und Dienſte für das Vaterland, gedenke Ihrer hervor⸗ ragenden Leiſtungen in Krieg und Frieden, gedenke vor allen Dingen der großen und unvergeßlichen Verdienſte um den Wiederaufbau unſerer Flotte, ein Lehrmeiſter im Frieden, ein Führer im Kriege, ein Organiſator nach dem Zuſammen⸗ bruch. Mit Stolz und tiefer Befriedigung dürfen Sie bei Ihrem Ausſcheiden auf Ihr Lebenswerk zurückſchauen. Ich danke Ihnen im Namen des Vaterlandes und wünſche Ihnen alles Gute für Ihren ferneren Lebensweg. Ich bitte, der Marine, die heute ihren verehrten Chef verliert, meine Ab⸗ ſchiedsworte bekannt zu geben und meine beſten Grüße zu übermitteln.“ Or. Streſemann in Vaden⸗Vaden Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Streſemanns Befinden hat ſich erfreulicherweiſe weiter ſo günſtig geſtaltet, daß der Reichsaußenminiſter ſelbſt den Wunſch hatte, noch während des Monats Oktober nach Berlin zurückzukehren. Auf ärztliches Anraten wird er aber doch noch bis November in Baden⸗ Baden bleiben. Uebrigens hat ihm der Zeppelin, der geſtern auf ſeiner Fahrt Baden⸗Baden berührte, ſeine Reverenz erwieſen. Das Luftſchiff überquerte nämlich in großer Schleife das Hotel „Bellevue“, in dem Dr. Streſemann wohnt. Dr. Streſemann hat ſchon während der Genfer Räumungsverhandlungen in dauerndem Kontakt mit der deutſchen Delegation geſtanden, auch mit dem Auswärtigen Amt iſt er laufend in Verbindung. Die Deutlſchnationalen gegen Lotarno Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Deutſchnationale Volkspartei beabſichtigt, wie der„Jung⸗ deutſche“ mitteilt, in den nächſten Tagen in Berlin große Kundgebungen gegen die Fortſetzung der Politik pon Locarno, die bekanntlich von ihnen eine Zeitlang offiziell mitgemacht worden iſt, zu veranſtalten. Als Redner werden u. a. Graf Weſtarp und verſchiedene Stahl⸗ helmführer auftreten. Die Kundgebungen haben zum Ziel, die„grundſätzliche Oppoſition“ der Deutſchnationalen in der Außenpolitik vor aller Oeffentlichkeit feſtzuſtellen. Die Tagung der deutſchnationalen Parteivertre⸗ tungen, die urſprünglich in der erſten Septemberhälfte in Berlin ſtattfinden ſollte, iſt nach dem„B..“ bis auf weiteres, ohne Anſetzung eines neuen Termins, verſchoben worden. Die Politik des Zentrums Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Bürb.) Ueber die geſtrige Sitzung des Vorſtandes der Reichstagsfraktion des Zentrums heißt es in der„Germania“, daß wegen der Vorgänge innerhalb der Sozialdemokratie, deren Folgen noch nicht zu überſehen ſind, und in anbetracht der ebenſo ungeklär⸗ ten Einwirkung des kommuniſtiſchen Volksbegehrens ent⸗ ſcheldende Beſchlüſſe nicht gefaßt worden ſeien. Im Vorſtand iſt man ſich mithin, wie aus dieſer kurzen An⸗ deutung hervorgeht, immer noch nicht ſchlüſſig geworden, ob die Partei ſich koalitionsmäßig an die Regierung binden will. Die Meinungen darüber gehen ſtark auseinander. Während der frühere Reichskanzler Marx offen die Anſicht vertritt, das Zentrum ſolle den bisherigen Zuſtand aufrecht erhalten, iſt ein anderer Teil der Auffaſſung, daß ſchon mit Rückſicht auf die parteitaktiſche Lage des Zentrums gegenüber der Deutſchen Volkspartei ſtärkere Bindungen eintreten müßten. Die Entſcheidung wird vermutlich auf dem Reichsparteitag vom.—8. Oktober fallen. Reichsbahn und Lokomotivinduſtrie In der am Donnerstag in Berlin abgehaltenen Sitzung der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft mit ſämtlichen deutſchen Lokomotivfabriken wurde dieſen er⸗ klärt, daß es unmöglich ſei, ſämtliche Werke zu beſchäftigen. Ein dringender Bedarf der Reichsbahn an Lokomotiven ſei nicht vorhanden, da noch etwa 1600 Lokomotivenüber⸗ zählig ſeien und mit Rückſicht auf die Finanzlage bei der Ausmuſterung der Lokomotiven die größte Zurückhaltung ge⸗ übt werden müſſe. Für die nächſten Jahre kämen immer nur kleine Mengen beſtimmter Lokomotiptypen für beſondere Zwecke in Frage, während der Normalbedarf aus Ueberſtän⸗ den gedeckt werden könne. Eine Subventionspolitik vermöge die Deutſche Reichsbahn nicht zu betreiben, und wenn ihr auch an der Erhaltung einer deutſchen Lokomotiv⸗ induſtrie gelegen ſei, ſo ſei die Auswahl der zu erhaltenden Werke doch Sache der Privatinduſtrie und nicht der Reichs⸗ bahn, wenngleich dieſe gern bereit ſei, durch einen gewiſſen Ausgleich ihrer Vergebungen die Zuſammenfaſſung zu fördern. hatten. euch in Oberſchleſien Fahrt im Kraftwagen auf einer anderen Strecke nach Glogau zurück, wo der Reichspräſident, von der Bevölkerung aufs herzlichſte begrüßt, in der achten Abendſtunde eintraf. Da inzwiſchen die Dunkelheit eingetreten war, hatten faſt alle Häuſer der Innenſtadt ihre Fronten feſtlich beleuchtet. Beſonders am Ring und vor dem Rathauſe waren große Schalen errichtet, in denen Flammen den ganzen Abend über brannten. Die Polizei vermochte nicht Herr der Menſchenmaſſen zu werden, die bald nach dem Eintreffen des Reichspräſidenten die Poſtenkette durchbrachen und ſich vor dem Rathauſe auf⸗ ſtellten. Den ganzen Abend über wurden vaterländiſche Lieder geſungen und Hoch⸗ und Heilrufe auf Hindenburg aus⸗ gebracht. Im Rathauſe ſelbſt fand dann der offizielle Empfang durch den Oberbürgermeiſter von Glogau ſtatt, bei dem auch Hindenburg ſprach. Nach einem Abendeſſen begab ſich der Reichspräſident mit ſeinem Sonderzug nach CTCulmikau. Auf ſeinem Wege zum Bahnhof bildete die Glogauer Bevölkerung Fackelſpalier, und am Bahnhof ſelbſt verabſchiedeten ſich die Herren der Regie⸗ rung und der Landeshauptmann, die ihn bis dahin begleitet Vom Stahlhelm I Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die Reichspreſſeſtelle des Stahlhelms mitteilt, hat der zweite Bundesführer Oberſtleutnant a. D. Düſter berg in Halle„polizeilichen Beſuch“ erhalten, um über ſeine Rede am vergangenen Sonntag in Brenzlau und über die bekannte Stahlhelmkundgebung von„Fürſtenwalde“ vernommen zu werden. Dieſe Maßnahme der Polizei wird von der Preſſeſtelle des„Stahlhelms“ dahin gedeutet, daß der preußiſche Innen⸗ miniſter einen„großen Schlag“ gegen den Stahlhelm vor⸗ bereite. Man wolle den Beamten die Mitgliedſchaft im Stahlhelm verbieten. Es wird bei dem Zuſammenhang dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß der Stahlhelm ſchon einmal einen Prozeß vor dem Staatsgerichtshof in letzter Inſtanz gewonnen habe. Von zuſtändiger preußiſcher Stelle wird hierzu erklärt, daß eine Anweiſung zur Vernehmung Düſterbergs vom preußiſchen Innenminiſterium nicht ergangen ſei. Das Innen⸗ miniſterium ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Polizei im Rahmen ihrer Befugniſſe Vernehmungen vornehmen kann, ohne daß das Miniſterium einzugreifen braucht. Eine Ab⸗ ſich! des preußiſchen Innenminiſteriums, den Beamten die Mitgliedchaft im Stahhelm zu verbieten, wird unter Hinweis auf die Verfaſſung beſtritten. Vandenüberfälle auf offener Straße [2 Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie erinnerlich, wurde vor längerer Zeit in Bremen der argen⸗ tiniſche Konſul überfallen. jetzt iſt unter ganz ähnlichen Um⸗ ſtänden der braſtlianiſche Konſul in der Nähe des Bahnhofs überfallen, zu Boden geſchlagen und beträcht⸗ lich verletzt worden. Auch eine Anzahl anderer Roheitsakte wurde in den letzten Wochen in Bremen begangen. Immer handelt es ſich dabei um eine Bande von—8 Bur⸗ ſchen, ohne daß es der Polizei gelang, der Täter habhaft zu werden. Wie ſich der„Vorwärts“ jetzt aus Bremen berichten läßt, ſind die Ueberfälle von Hakenkreuzlern ausgeführt worden. Während der Tolſtoi⸗Feier im Bremer Schauſpiel⸗ haus kam es zu antiſemitiſchen Kundgebungen gegen den Feſt⸗ redner Profeſſor Leſſing. Der braſilianiſche Konſul er⸗ kannte unter den Demonſtranten einen der Täter, der auch bei der Vernehmung geſtand, daß er den Ueberfall auf den Konſul ausgeübt habe. Wie der„Vorwärts“ behauptet, ſoll es ſich um organiſierte Bandenüberfälle des Rollkom⸗ mandos der Nationalſozialiſtiſchen Partei handeln. Man wird weitere Aufſchlüſſe von ber inzwiſchen ein⸗ geleiteten Unterſuchung abzuwarten haben. Der Senat hat dem Konſul ſein aufrichtiges Bedauern und ſeine lebhafte Entrüſtung über den Ueberfall zum Aus⸗ druck gebracht, und ſchärfſte Verfolgung der Täter zugeſagt. Zwei Perſonen ſind bereits als Täter ermittelt und überführt worden. Die polizeilichen Ermittlungen ſtehen vor dem Ab⸗ ſchluß. Vollfitzung des Völkerbundes Die Vollſitzung der Bundesverſammlung am Donnerstag erledigte in geſchäftsmäßig trockener Form vor den ſtark ge⸗ lichteten Reihen der Delegierten ihre Tagesord⸗ nung. Sie hatte drei Berichte des Abrüſtungskomitees vor⸗ liegen, von denen der wichtigſte derjenige von Rollin Jacquemine über die deutſchen Vorſchläge zur vorbeugenden Kriegsverhinderung war. Dieſe urſprünglich ſehr weitgehenden Vorſchläge ſind be⸗ kanntlich nur teilweiſe in den vom Sicherheitskomitee aus⸗ gearbeiteten Modellvertrag übernommen worden, und die Verſammlung fertigte denn auch den Torſo, zu dem die deut⸗ ſchen Vorſchläge herabgeſunken ſind, mit einer Entſchließung ab, in der der Wert der deutſchen Vorſchläge beſonders hervor⸗ gehoben wird. Der Berichterſtatter wies mit Bedauern darauf hin, daß einer der Hauptgedanken der deutſchen Vorſchläge, die Wiederherſtellung des militäriſchen status quo, wegen der Meinungsverſchiedenheiten unter den Staa⸗ ten in das Modell nicht habe aufgenommen werden können. Staatsſekretär von Schubert gab der Hoffnung Ausdruck, daß die deutſchen Anregungen mit dem Modellvertrag nicht vollſtändig aus der Debatte ver⸗ ſchwinden, ſondern Gegenſtand ſpäterer Beratungen bilden möchten. Das Scheitern der Verhandlungen über die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie hat vor der Vollverſammlung ein Nach⸗ ſpiel gehabt. Es wurde beſchloſſen, nochmals die Spezial⸗ kommiſſion zur Aufſtellung einer allgemeinen Konvention über die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie einzuberufen und zu dieſem Zweck vor der nächſten Ratstagung die Speztlalkam⸗ Letzte Meldungen Unterſchlagungen bei der Berliner Stadtbank — Berlin, 20. Sept. Ueber eine Entdeckung von Unter⸗ ſchlagungen in Höhe von 135 000 4 bei der Girokaſſe 53 der Berliner Stadtbank wird bekannt, daß der Verhaftete, der 48 Jahre alte Kaſſierer Walter Rohwoldt, ohne Leug⸗ nen ſeine Verfehlungen eingeſtanden hat. Das Geld will er, wie er behauptet, Bekannten zu Grundſtückskäufen zur Ver⸗ fügung geſtellt haben, um unter Umgehung der Bank die Proviſionen zu verdienen. 50 600 Textilarbeiter im Aus ſtand — Lodz, 21. Sept. Nach Einführung einer nenen Be triebsordnung durch die Arbeitgeber ſind in Lodz 50 000 Tex⸗ tilarbeiter in den Ausſtand getreten. Erregte Arbeiterver⸗ ſammlungen finden ſtatt, in denen die Kommuniſten das Wort führen. Ausſchreitungen haben ſich noch nicht ereignet. Heute ſoll der Generalſtreik ausgerufen werden. Die Arbeitgeber verharren auf ihrem Standpunkt, wonach die neue Betriebsordnung zurückgehe auf eine neue Verordnung des Staatspräſidenten über die innere Ordnung in den Fa⸗ briken.. Zaleski in Paris — Paris, 20. Sept. Der polniſche Außenminiſter Zaleskk iſt heute von Genf kommend zu mehrtägigem Aufenthalt in Paris eingetroffen. Eine engliſche Fliegerin abgeſtürzt 0 — London, 20. Sept. Eine junge engliſche Fliegerin ſtürzte bei ihrem zweiten Flug bei Brookland mit ihrem Flugzeug ab und fand den Tod. Die Tornadokataſtrophe in Florida i — Waſhington, 21. Sept. Aus Palm Beach wir gemeldet, daß man bisher in Florida mehr als 89 0 Leichen geborgen hat. Sie werden ohne vorherige Identifizierung geborgen, da man das Ausbrechen einer Epi demie befürchtet. In Bellegarde ſind allein 54 Leichen ge⸗ borgen worden, darunter 34 Neger. Das Kriegsminiſterium hat für die Obdachloſen tauſend Feldbetten nach Florida ge⸗ ſandt. Man nimmt an, daß die Zahl der Toten noch höhen iſt, da außer den bereits geborgenen Leichen noch 1200 Menſchen vermißt werden. Die mexikaniſchen Präſidentenwahlen n —Newyork, 21. Sept. Aus Mexiko wird gemeldet, daß Emilio Gil mit großer Wahrſcheinlichkeit zum Präſidenten gewählt werden wird. Die Hauptparteien haben ſich jetzt dahin geeinigt, die Kandidatur Gils zu unterſtützen. Tod auf der Kommandobrücke 2 Newyork, 21. Sept.(United Preß.) Als der Lloyds dampfer„Stuttgart“ im Begriffe war aus dem Hafen auszulaufen, ſtürzte Kapitän Grahn, der auf der Brücke des Schiffes die Auslaufmannöver leitete, plötzlich von einem Herzſchlag getroffen zuſammen und verſchied auf der Stelle. Die„Stuttgart“, die ſich bereits in der Mitte den Hudſonfluſſes befand, ſetzte ihre Fahrt unter dem Kommando des erſten Offiziers fort und ſenkte ihre Flagge auf Halbmaſt⸗ Kapitän Grahn, der 30 Jahre im Dienſte des Norddeut⸗ ſchen Lloyd geſtanden hatte, war im Kriege Navigattons⸗ offizier des als Hilfskreuzer in der Kriegsmarine eingeſtellten Schnelldampfers„Kaiſer Wilhelm II.“ Er hatte ein Alter von 58 Jahren erreicht. Verkehrsunfälle — Berlin, 20. Sept. In Treptow ſtieß heute nachmittag au einer Straßenkreuzung ein Laſtkraftwagen mit einem Auto⸗ mobil zuſammen, wobei die vier Inſaſſen des letzteren heraus⸗ geſchleudert wurden. Sie wurden in bewußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus in Oberſchöneweide eingeliefert, von denen zwei nach Anlegung von Notverbänden wieder entlaſſen wur⸗ den, während die beiden anderen im Krankenhaus verblieben, — Berlin, 20. Sept. Der langjährige Vorſitzende der ſiebenten Strafkammer des Landgerichts II, Landgerichtsrat Siegmann, ſtürzte heute früh auf dem Wege zum neuen Kriminalgerichtsgebäude von einem dichtbeſetzten Autobus, der ins Schleudern geraten war und blieb auf dem Platze in einer Blutlache bewußtlos liegen. Er wurde zur Rettungs⸗ wache gebracht, wo man ſchwere Kopfverletzungen, einen Bruch des Unterkiefers und eine ſchwere Verletzung des linken Armes, möglicherweiſe Gelenkbruch, feſtſtellte. 9 — Ungariſch⸗Hradiſch, 20. Sept. Ein Auto, in dem ein Arzt mit ſeiner Frau und noch ein anderer Herr ſaßen, wurde beim Paſſieren eines nicht geſchloſſenen Bahn über gan⸗ ges von einem Güterzug erfaßt. Der Arzt wurde unter die Räder des Zuges georfen und ſofort getötet. Seine Frau dagegen wurde nur leicht verletzt. Der dritte Inſaſſe wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach ſeiner Ueberführung in das Krankenhaus verſtarb. 4 — — miſſton noch einmal zuſammentreten zu laſſen, damit der Text der Konvention fertiggeſtellt werde, mit dem ſich die end⸗ gültige Konferenz beſchäftigen wird, die entweder vor der all⸗ 1 0 1 Abrüſtungskonferenz oder gleichzeitig mit ihr ſtatt⸗ findet. Einen breiten Raum nahm auch die Berichterſtattung Chodzkos⸗ Polen über die Tätigkeit der Opium⸗ Kommiſſion ein. Das wichtigſte Ergebnis iſt hier das Inkrafttreten der Opiumkonvention von 1925, die am 23. Sep⸗ tember ds. Is. Gültigkeit erhält und gegenwärtig von 29 Staa⸗ ten unterzeichnet iſt. Die Lage erfordere eine Unterdrückung der Fabrikation von Opium⸗Derivaten entweder durch eine Kontingentierung oder durch Unterſtellung der Herſtellungs⸗ fabriken unter Staatsaufſicht. Außerdem nahm die Verſammlung die Berichte über die Flüchtlingsſiedlung in Bulgarien, über die Stabiliſie⸗ rungsanleihe von 5 Millionen Pfund und den Bericht des deutſchen Delegierten Breitſcheid über die Neuordnung des Verhältniſſes zwiſchen Völkerbund und ihm angeſchloſſe⸗ nen internationalen Büros an. Die Verſammlung beauftragte den Rat, vor Wiederwahl der Richter des ſtändigen internationalen Gerichtshofes im Haag, die in der Bundesverſammlung von 1930 vorgenom⸗ men werden muß, das Statut des Internationalen Gerichts⸗ hofes einer Prüfung auf ſeine formalen Abänderungen hin zu unterziehen. Mit dem nächſten Jahre wird zu den Mitgliedern des Haager Gerichtshofes vorausſichtlich ein deutſcher Richter hinzugezogen werden. Präſident Zahle ſchloß die Sitzung um 1 Uhr. 8 — Freitag, den 21. September 1928 8 Nene Manußelmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 400 Städliſche Nachrichten Nichtöffentliche Vürgerausſchußſitzung In nichtöffentlicher Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 18. September wurde die Veräußerung einer Relhe von Grundſtücken behandelt und den hierüber gefaßten Beſchlüſſen des Stadtrats zugeſtimmt. Hiernach werden für Wohnungsbauzwecke verkauft: in der Oſtſtadt ein Platz, in Neuoſtheim ein Platz, im Lindenhof zehn Plätze, in der Neckarſtadt zwei Plätze, darunter ein Baugelände von 3100 Quadratmeter für eine Siedlungsgeſellſchaft „Heimat“, in Feudenheim ein Platz. Außerdem wurde zwei Geländeveräußerungen kleineren Umfangs zur Ver⸗ beſſerung der Grenzverhältulſſe in Feuden⸗ heim und am Bahnhofsplatz zugeſtimmt. * * Steigende Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 9. bis 15. Sept. wurden 9454 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4017(Männer 2551, Familienbad 1389, Schülerkarten 77), Frauenhalle 1925 (darunter Schülerkarten 56), Halle III 491, Wannenbäder 1. Klaſſe 595, Wannenbäder 2. Klaſſe 1799, Dampfbäder 2285, Lichtbäder 7, Kohlenſäurebäder 16, Krankenkaſſenbäder 974, (Dampfbäder 147, Lichtbäder 56, Fichtennadelbäder 599, Sol⸗ bäder 82, Kohlenſäurebäder 56, Schwefelbäder 34). * Jubilare der Armenpflege. Im Laufe dieſes Monats konnten die Armenpflegerinnen Fräulein Emma Remmele, Waldhof, Spiegelfabrik 134, im 41. Armenbezirk und Fräulein Luiſe Wor mer, Waldhof, Oppauerſtr. 10, im 44. Bezirk auf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der öffentlichen Fürſorge zurückblicken. Die Jubfläen wurden in den Be⸗ zirksſitzungen in gewohnter ſchlichter Weiſe gefelert. Der Vorſtand des ſtädt. Fürſorgeamts, Direktor Schumacher, überbrachte die Glückwünſche der Stadt und überreichte den Jubilarinnen eine künſtleriſch ausgefertigte Ehrenurkunde. Seitens der Bezirksvorſteher Aurand und Müller wur⸗ den die beiden Jubilarinnen nameus ihrer Bezirke beglück⸗ Wünſcht. Sickingerehrung in Obeeſtdorf Stabtoberſchulrat a. D. Prof. Dr. Sickinger feiert heute ſeinen 70. Geburtstag in aller Stille in Oberſtdorf. Auf eine Anregung hin, die von Mannheim ausging, wird ihm dort von den Schulkindern zur gleichen Zeit, zu der in ſeinem Namensſchulhaus hier ſeiner gedacht wird, eine kleine Feler bereitet, die dem Jubilar eine ihm zuſagende Ueber⸗ raſchung, eine unerwartete Freude bringen ſoll. Nach Ab⸗ ſingen einiger Lieder vor ſeinem Wohnhauſe werden ihm drei Mädchen mit Schärpen in den Mannheimer, badiſchen und bayeriſchen Farben mit einem kurzen Glückwunſchgedicht einen Alpenſtrauß überreichen. Ueber die Sickingerfeier in der Mannheimer Volksſchule werden wir noch ausführlicher berichten. Be⸗ fondere Freude bereiteten den Kindern der Sickingerſchule die von dem Jubilar geſtifteten„Jubiläumsbrezel“, die von der gieſigen Bäckerinnung recht knuſperig zubereitet wurden. Da die Liebe der Kinder(noch mehr als bei den im Sprichwort verdächtigten Männern) durch den Magen geht, wird dieſe Feier allen betelligten Kindern noch lange in angenehmſter Erinnerung bleiben. Vielleicht ließe ſich dieſer Brauch, der bei den Kinderfeſten auf der Reißinſel üblich war, durch Ein⸗ ſparung an einer anderen Stelle auch wieder bei den Spiel⸗ feſten der hieſigen Volksſchule einführen, damit auch bieſe bei den Kindern noch lange einen„angenehmen Nach⸗ geſchmack“ beſitzen. Die Kinder unſerer Tage ſind eben einmal mehr für das, was greifbar iſt und innerlichganz ein⸗ verlelbt werden kann, als für reine Augen⸗ und Ohrengenüſſe. Erſt nach dieſem Genuß geht ihnen ein Tag„leuchtend nieder und leuchtet lange noch zurück.“ V. Verkehrsunfälle Eine Taube verurſacht einen Unfall. Einer Frau war geſtern vormittag in der oberen Breiteſtraße eine Taube, trotzdem die Flügel geſtutzt waren, davongeflogen. Ein Funge von vielleicht zehn Jahren, der die Taube fangen wollte, rannte einem Radfahrer ins Rab und ſtürzte ſo un⸗ glücklich, daß er ſich den linken Fuß brach. Die Taube entkam. Dem Herbſt entgegen Von Ernſt Goering ü Zum Erntebankſeſt rüſtet ſich der Bauer. Schon winkt, bon eiſerner Pflugſchar aufgeriſſen, der Scholle bräunlicher Leib den kommenden Saaten entgegen. Saat— Reife— Frucht und Tod, ſie alle ſind zeitlich begrenzt im ewigen Kreislauf des Naturgeſchehens. Dem Menſchen, der alles Sein um ſich kraft ſeines ſchöpferiſchen Geiſtes zu beſeelen trachtet, enthüllt ſich die ganze Größe des Wachstumswunders nie deutlicher denn an den Tagen letzter Fruchtreife, da ihm nach der Spannung arbeitsreicher Erntewochen Gerußhſamkeit zur eigenen Einkehr mahnt. Letzte Reife— Zeit der Einkehr. Ergreift nicht plötzlich bange Sorge, Mutloſigkeit des Menſchen Herz, wenn wir am Ziele, vor der Reife ſtehen, und vielleicht auch Bitternis? Wo iſt die Fruchterfüllung, die den Blütenſchimmer ver⸗ gangener Sonnentage reſtlos aufwiegt? So gewertet, ent⸗ täuſcht uns jedes Ziel und jede Erfüllung, und es dünkt uns, als hätten jene Menſchen recht, die alles Glück nur in der Jagd, in Sehnſucht und Verlangen danach gefunden zu haben glauben. In dieſem Sinne iſt die Zeit ber letzten Reife der Gerichtstag unſerer Wünſche und Hoffnungen, die, in herbſt⸗ lich klares Sonnenlicht getaucht, ſich mählich zu entblättern beginnen.„An ihren Früchten ſollt ihr ſte erkennen!“ Und dennoch! Wer gab uns je das Recht, die Früchte der Natur nur ſinnhaft zu bewerten? Sind ſie nicht ſtumme Zeugen im göttlichen Weltwerdeprozeß von Ewigkeit zu Ewigkeit? In Schönheit ſterben! gebietet der Herbſt, doch „Stirb und werde!“ tröſtet menſchliche Weisheit über dieſe Unerbittlichkelt hinweg. Alles iſt im Fluß! mahnt die Er⸗ fahrung, und wer den tiefſten Sinn der Wandlung ganz be⸗ greift, der blickt dem Herbſt, dieſem buntſcheckigen Herold des Todes, gefaßt entgegen. Von Willi Gernsheim, Mannheim werden im Laufe des kommenden Winter Lieder und Inſtrumental⸗ werke in Hannover, Nürnberg, Freiburg, Bamberg, Mann⸗ heim und Stuttgart aufgeführt, darunter der neueſte Lieder⸗ zyklus„Japaniſche Miniaturen“ nach Texten aus dem 8. Jahrhundert, welche der Verlag Tiſcher u. Jagenberg ſoeben in Verlag genemmen hat. 1 Bereinsregatta Eigentlich iß jo e Vereinsregatta e großardige Eiln)rich⸗ tung unn'r mißt daukbar ſei, daß es ſo was iwwerhaupt gewwe buht. Bei der Gelegenheit ſieht mir emvol ſo faſcht alle Mitglieder beiſamme, die'r Verein hott, was ſunſcht bloß bei Danzveranſchtaltunge'r Fall iß. Schließlich iß nit wegzuleugne, daß des Erſcheine en Hinnergrund hott unn zwar en recht maderielle— newe dem Schbortliche nadierlich. Alſo der ſchbortliche Grund iß der, dene annere zu beweiſe, daß'r aach noch de Rieme in die Hand nemme kann, um demit ins Waſſer zu batſche. Zwar dene Tränings⸗ leit kann'r nix vormache, die ſinn dorch unn dorch, awwer dodefier hawwe die ſich aach de Summer iwwer abſchinne kenne. Unn die annere, die erſcht im Herbſcht for die Vereins⸗ regatta iewe, wolle doch aach was leiſchte unn do werd halt gerudert uff Deifel kumm raus. Do werd pinktlich ins Bootshaus gerennt unn nix wie de Schbort an,'s Boot ins Waſſer unn dann awwer druff unn druff.'r Schteuermann iß nooch ere Vertelſchtund heeſer unn ſeine Kommando höre ſich an, wie wenn en Rab krächze duht. Des macht awwer alles nix. Bei der Gelegenheit kann'r dann gleich vum maderielle Hinnergrund vun dem Renne redde. For die erſchte Boote gibts Preiſe unn zwar ganz wertvolle, die wolle gewunne ſein. Warum ſoll'r ſich nit die Kuttel rausrenne, wenn'r was erwe kann. So iß's grad rührend, wie ſich jeder Müh gibt, unn wie ſich die alte Herre mit ihre Anſätz vun Bäuchlin in die ſchmale Boote ſetze unn's Waſſer verhaue. Aach werre ziemlich viel Krebs 'fange, awwer leider keene zum eſſe, denn mit'r Zeit ver⸗ lernt'r doch e biſſel vum rudere unn wenn'rs noch ſo aut gekennt hott. Wenns aach Blooſe an die Händ gibt, des macht alles nix, die Hauptſach iß, daß'r was leichte duht. Unn wenn'r dann nooch'r Regatta ſeine Preiſe im Bootshaus in Empfang nemme kann, dann ſinn alle Mühe vergeſſe unn man iß glicklich, ſo glicklich, daß zum Abſchluß des Glick ausgiewig begoſſe werd. Unn zum Schluß die'ſchicht vunn de Fahrrad⸗ lampe: Do war vor en Vierer als Preis for jeden Ruderer e elektriſche Fahrradlamp'ſchtiftet worre. Wie immer hott lich des rumg'ſchbroche unn zufällig hawwe e paar Ruderer e Lamp an ihr Rad brauche kenne. Alſo nix wie for den Vierer gemeldet. Unn träniert, baß's ball nimmer ſcheen war. Owenbds um Neune, wenn's ſchun ganz dunkel war, ſtun ſe noch uff's Waſſer unn hawwe g ſchwitzt— alles for die Lampe. Trotzdem ſe awwer ihr Geheimnis ſorgfältig gehltet hawwe, iß's doch bekannt worre, was do los iß unn die Konkurente vun dem Renne hawwe grad kee Lampe brauche kenne, alſo war des ſchun ausgemachte Sach, daß mir die annere gewinne loßt. Awwer des hott'r nit merke loſſe, ſunnern hott die jede Owend zapple loſſe, daß die vun Dag zu Dag mehr ab⸗ gemagert ſinn— alles for die Lampe. Unn debei ſinn ſe geuzt worre, daß's ball nimmer ſcheen war. Wenn eener jus Vicht geguckt hott, iß'r gleich'frvogt worre, ob'r en Vergleich ziehe dät zwiſche der Lamp unn der, die'r gewinne wollt. De Schteuermann hawwe ſe uffgezoge, er dät gar kee Lamp krigge, ſunnern blooß e Schlußlicht. So iß die Zeit rum⸗ 'gange unn'r Dag vun'r Regatta war do. Die Boote ſinn ins Renne'kumme unn eeuer hott de annere anver⸗ traut, ſe mißte gewinne, er hett ſei alte Karbidlamp ſchun zuſammegſchlaache. Wie's hott kumme miſſe, hawwe beide Boote— zufällig ſinn blooß zwee Boote geloffe— mords⸗ mäßig losgelegt unn wenn die annere nit ſo nowel geweſe wäre, wer weeß, ob die ihre Lampe gewunne hette. Awwer ſchwitze hawwe ſe miſſe. Bis korz vors Ziel ware die annere uff gleicher Höh unn dann hawwe ſe erſcht dene en Vor⸗ ſchörung geloßt, awwer blooß ſo viel, daß grad noch ge⸗ langt hott— for die Lampe. Do kann mir widder ſehe, daß aach ſo e Vereinsregatta nit ſo ohne iß unn daß do mir ſich aach aln)ſchtrenge muß, wenn mir zu was kumme will. Jetzt iß Ruh im Bootshaus unn's blelbt bei de Boote ziemlich ſchtill bis zum negſchte Friehſohr. Blooß die Unentwegte gewwe's nit uff unn die annere pflege bie Geſelligkeit, die de Summer iwwer zu korz gekumme iß. Unn des nennt'r: Winterarweit.* Zeppelin über Mannheim Nun war ſie da, die heißerſehnte Stunde— aus Lüften klang der langentbehrte Ton: und ſtaunend, jubelnd gings von Mund zu Munde: Der„Zeppelin“ hurral Wo? Heute ſchon? Auf Dächern ward's lebendig, in den Straßen, an Fenſtern dichtgedrängt die Menge harrt; die Werkbank ward, der Schreibtiſch ja verlaſſen: Ob denn kein blinder Lärm ſie alle narrt? Nein, mafeſtätiſch in der Mittagsſonne erſcheint das ſtolze Schiff am Firmament! Das iſt ein Tag voll Jubel und voll Wonne; Das frohe Tücherwinken nimmt kein Endl Für dieſe Stund' laß, Eckener, dir danken, Nimm unſern Gruß, nimm Mannheims Glückwunſch hin! Der Ehre Lorbeer möge reich ſich ranken um dich, dein Werk! Heil dir,„Graf Zeppelin!“ K. G. 5 Auskunftsſtelle des Mannheimer Mutterſchutzes. Trotz dem der Mutterſchutz durch ſeine Tätigkeit in alle Kreiſe ge⸗ drungen iſt, gibt es noch immer unerfahrene junge Frauen und werdende Mütter, die ſich an nicht orientierter Stelle Auskunft und Rat holen, die ſehr oft nicht das an Rat und Auskunft den ſuchenden Müttern gibt, was ſie brauchen. Zu ſpät ſehen ſie ein, daß ſie ſchlecht und falſch beraten ſind un! dazu noch um ihre letzten Erſparniſſe gebracht wurden. Aut der Anzeige im geſtrigen Mittagsblatt iſt zu erſehen, wo jedi Mutter Auskunft und Rat vor und zu der Entbindung holen kann, wo ſie ihr Kind unterbringen kann, welche Anſprüche ſie an den Kindesvater zu machen hat. Vorträge Frauenvortrag im Friebrichspark Das Leben vieler Menſchen iſt planmäßiges Untergraben der Geſundheit. Läſſigkeit, Unverſtand und Unkenntnis des menſchlichen Körpers, der inneren Organe und deren Funk⸗ tionen ſind es, die die meiſten Krankheiten, Not und frühes Sterben mit verurſachen. Deshalb iſt jede fachliche Aufklä⸗ rung und Belehrung zu begrüßen, erfolge ſie nun in Form von Broſchüren, Zeitungsartikeln oder öffentlichen Vorträgen. Doppelt willkommen ſind uns Leute wie Waldeck⸗Berlin, die ſachlichen Ernſt mit menſchlicher Wärme und belehrender Eindringlichkeit zu verbinden wiſſen. Der Vortrag, der in der Hauptſache die Gefahren und die Hygiene der Wechſel⸗ fahre behandelte, wurde mit einer kurzen Darſtellung der inneren Sekretion eröffnet. Die Hormone, die das Blut durchdringenden und in alle Zellen des menſchlichen Körpers gelangenden Säfte der hierfür gehörenden Drüſen—„Blut⸗ drüſen“— ſind die eigentlichen motoriſchen Kräfte des Indi⸗ viduums; ihre Intenſttät und Miſchung beſtimmen Lebens⸗ kraft, Charakter, Naturell. Erkrankung oder gar Schwund einer dieſer Drüſen verurſacht einſchneidende körperliche und ſeeltſche Veränderungen: Seele und Lelb verlieren Spann⸗ kraft, altern. In dieſes kritiſche Stadium gelangt die Frau im allgemeinen zwiſchen dem 40. und 45. Lebensjahr, ſte kommt in die Wechſeljahre. Dieſe biologiſche Wandlung iſt eine Zeit ſeeliſchen Leidens, weil gerade die Nerven in dieſer Ueber⸗ gangszeit am ſtärkſten beeinflußt werden.— Auch ſchweren Krankheiten, wie Krebs⸗ und Geſchwulſtbildungen, iſt die Frau in ſener Zeit in erhöhtem Maße zugänglich. In den Wechſeljahren ſollte die Frau, wenn ſie organiſche Störungen verſpürt, immer den Arzt aufſuchen; während dieſer krliti⸗ ſchen Periode iſt immer Klarheit vonnöten. Waldeck warnt bei Myomen und Polypen(Geſchwülſten) vor voreillger Operation. Soweit Geſundheitspflege in Frage kommt, ſpricht er vom Segen der Diät, der Hetlatmung, der ſach⸗ gemäßen Hautpflege, ſeeliſchen Hygienen. Mit einer Reihe wertvoller Frauen⸗Atmungs⸗Uebungen und hygieniſcher Praktiken ſchloß der Vortragende ſeine inhaltsreſchen Aus⸗ führungen. Der warme Beffall ſeines anſehnlichen Audi⸗ torlums dürfte ihm gezeigt haben, daß ſeine Mühe nicht um⸗ ſonſt geweſen war. Eine Wiederholung des Waldeck⸗Frauen⸗ Vortrages„Hygiene der Wechſeljahre“ findet auf allge⸗ meines Verlangen am Dienstag, 25. Sept., im Friedrichspark ſtatt.(Weiteres Anzeige.) O Fernkritik. Schon vor mehreren Wochen hat die Ber⸗ liner Allgemeine Muſtkzeitung eine ſonderbare Art kritiſcher Berichterſtattung aufgedeckt und die Kunde davon verbreitet. Hat da nämlich ein junger Herr Kurt Varges, feines Zeichens ehemaliger ſtud. jur., der von Leipzig aus verſchte⸗ dene Blätter— den Berliner Tag, die Signale für die Muſi⸗ kaliſche Welt, den Bochumer Anzeiger u. a.— gelegentlich mit Muſikberichten bedient hat, der hier an letzter Stelle genannten Zeitung über das Schweriner Tonkünſtlerfeſt eine mit vol⸗ lem Namen gezeichnete„Kritik“ zugeſanbt, worin auch die folgende Stelle vorkommt:„Der zwelten Orcheſterdarbietung ging ein geiſtvoller Vortrag des Münchener Kuunſthiſtorikers Prof. W. Pinder voraus, der in geiſtvollen Worten das Generationenproblem in der Kunſtgeſchichte mit großzügiger innerer Geſte und vielen durchgeiſtigten Erörterungen für den ermüdeten Muſiker vielleicht zu fachwiſſenſchaftlich aus⸗ einanberſetzte.“ Auf die gleich dreimal von Geiſt erfüllte ſtiltſtiſche Schaumſchlägerel braucht es hier nicht anzukommen, denn wer in Schwerin war, weiß auch, daß die ganze Weis⸗ heit einfach aus den Fingern geſogen iſt. Bekam man dort doch gleich am erſten Tage mit dem Programm einen roten Zettel in die Hand gedrückt, worauf deutlich gedruckt ſtand, daß der Vortrag— wohl wegen eines kleinen Unfalles des Gelehrten— abgeſagt worden war. Nun deckt Dr. A. Heuß in der Leipziger Zeitſchrift für Muſik noch auf, daß an einen Herrn Kurt Varges in Schwerin über⸗ haupt gar keine Preſſekarten verabfolgt worden ſind. Da es überhaupt nicht vorkommt, daß ſich ein Preſſevertreter bei den Tonkünſtlerfeſten ſeine Eintrittskarten käuflich erwirbt, ſo ſteht alſo feſt, daß der genannte Herr überhaupt nicht in Schwerin beim Feſt anweſend geweſen iſt und den ganzen Be⸗ richt, der fünf Tage danach erſchlenen iſt, nach anderen Kri⸗ tiken fabriziert hat. Das einzige, war er ſelbſt dazu getan, iſt alſo die famoſe Kritik über den Pinderſchen Vortrag und über die bereits ermüdete Zuhörerſchaft. Und da hatte Herr Varges noch die Stirn, die Notiz in der Allgemeinen Muſik⸗ Zeitung dahin zu„berichtigen“, er habe die Stelle an Hand von Pinders bekanntem Buche vorher verfaßt und ſie ſet in der Eile verſehentlich mit ins Maſchinendiktat gekommen. R. eee Büro⸗Ausſtellung Von Diogenes Nein, was haben wir geſehen, Tief verblüfft und nimmerſatt: Uhren, die von ſelber gehen Mit erhelltem Zifferblatt; Ganz von ſelbſt ein Feuermelder Kündigt Brände durch den Draht; Eben eingelaufne Gelder Regiſtriert ein Automat. Mit mechan ſchem Seitenwender, Sichtbar weit für jedermann, Zeigt ein rieſ ger Wandkalender Sterbetag und Feſte an. Ohne ſtotternd zu pauſteren, Hört man laut und intenſiv Selbſt das Telephon diktieren Der Maſchine Brief um Brief. Kunden kommen unb entweichen, Jeden, der den Raum betrat, Regiſtriert ein Klingelzeichen, Grüßt mit Sang ein Automat. Die den Raum nur gafſend sperrten, Schlebt ein Rollbrett aus dem Haus; Und die Läſt'gen mit„Offerten“ Schmeißt ein Mechanismus raus! Packer, Diener, Schreiber, Läufer, Putzfrau, die den Boden netzt, Sekretärin und Verkäufer Sind unnötig und erſetzt. Solch“ Büro— ich ſag' es ehrlich Wo ſich Rad an Rädchen fügt, Macht ſogar den Che entbehrlich, War ſich mbermANt ral 4. Seite. Nr. 499 Freitag, den 21. September 1928 50jähriges Geſchäftszubiläum Das altbekannte Speztalgeſchäft für Kinderwagen und Korbmöbel H. Reichardt, F 2, 2, das von Herrn Hermann Reichardt im Jahre 1878 gegründet worden iſt, kann am heutigen Freitag auf ein 50 jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Gemeinſam mit dieſem Jubiläum iſt der Umbau die⸗ ſes Geſchäftshauſes vollendet, ſodaß heute die Geſchäftsräume für den Verkauf wieder eröffnet werden. Durch den Umbau ſind ſehr beachtenswerte Veränderungen und Erweiterungen geſchaffen worden, dergeſtalt, daß die einſchlägigen Artikel (Kinderwagen, Klein⸗Korbwaren, Rohrmöbel, Kinderſtühle uſw.) in getrennten Spezialabteilungen ausgeſtellt und zum Verkauf vorgeführt werden können. Durch dieſe Spezia⸗ liſterung der einzelnen Artikel ſoll den Intereſſenten ein ſchneller und umfaſſender Ueberblick über den beabſichtigten Kaufgegenſtand geboten werden. Dieſe neuzeitliche Entwick⸗ lung, die dieſes geſchäftliche Unternehmen genommen hat, wird vom Publikum ſicher begrüßt werden. Wir beglückwünſchen die Fa. H. Reichardt zu ihrem erfolgreichen Werdegang und weiſen auf die Eröffnungsanzeige hin, die in der vorliegenden Nummer erſcheint. 0 5 Die Wonigſprecher zahlen weniger Der Reichspoſtminiſter hat dem Verwaltungsrat Deutſchen Reichspoſt ſoeben eine Vorlage auf Ortsgeſpräche in Rechnung geſtellt. und Nebenanſchlüſſe zu entrichten ſind, erheblich herabgeſetzt dem flachen Lande weſentlich verbilligt. kehr wird die Gebühr abholen, ſollen eine Vergütung gewährt erhalten. Zagungen Schwarzwälder Gaſthofbeſitzer Furtwangen hielt am Dienstag und Mittwoch ſeine 37. ordent liche Hauptverſammlung in Freu denſtadit ab. Am Diens tag nachmittag war im Hotel Poſt eine Sitzung des Vor der Er⸗ mäßigung der Fernſprechgebühren für Wenig⸗ ſprecher zugehen laſſen. Hiernach ſoll vor allem die For⸗ derung einer Mindeſtzahl von Ortsgeſprächen entfallen. Den Teilnehmern werden künftig nur die wirklich geführten Ferner werden die ein⸗ maligen Apparatsbeiträge, die bei Herſtellung neuer Haupt⸗ Schließlich wird die Einrichtung öffentlicher Sprechſtellen auf Im Paketver⸗ a für unverſiegelte Wertpakete er⸗ mäßigt. Empfänger, die ihre Pakete regelmäßig von der Poſt 5 Der Verein Schwarzwälder Gaſthofbeſitzer E.., Sitz ſtandes und Reklameausſchuſſes, der Mittwoch galt der Haupt⸗ Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 33. Deulſ * Ludwigshafen, 20. Sept. Die Tagung der Deutſchen Architekten und Ingenieure begann heute nachmittag im Rats⸗ keller, zu der faſt ſämtliche 53 Vereine mit rund 8000 Mit⸗ gliedern ihre Abgeordneten entſandt hatten. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Verbandsvorſitzen⸗ den, Oberregierungsrat Schenck, wurde zu dem, den Ab⸗ geordneten zugeſtellten Geſchäfts bericht folgendes be⸗ merkt: Es müßte die Gebührenordnung möglichſt raſch zur Durchführung gebracht werden. Von Königsberg wurde bemängelt, daß als Ort für das Ehrenmal an O ſt⸗ preußen nicht gedacht worden ſei. Profeſſor Bodo Ebhardt⸗Berlin bemerkte, daß nicht weniger als 200 Städte den Bau für ſich in Anſpruch nehmen wollten. Es ſei vom D. V. A. J. ein Aus ⸗ ſchuß gebildet, der ſich der Sache annehme. Die letzte Ent⸗ ſcheidung habe der parlamentariſche Ausſchuß zu treffen. Bei den Vereinsanträgen wird ein Wunſch auf Kürzung der Tagungen abgelehnt. Künftig ſoll die Feſtſchrift nicht vom Ortsverein, ſondern vom Verband herausgegeben werden. Ein Antrag auf Zuſammenfaſſung aller tech⸗ niſcher Verbände wurde angenommen. Man hat den Vorſtand beauftragt, das Weitere in der Angelegenheit vor⸗ zubereiten. Genehmigt wurde ferner die Errichtung einer Hilfskaſſe zur Unterſtützung bedürftiger Mitglie⸗ der. Mitgeteilt wurde, daß anſchließend an die Herausgabe des Bürgerhauswerkes für die Rheinprovinz, ſich das für Poſen in Druck, ein gleiches für Heſſen⸗Naſſau in Vorberei⸗ „tung ſich befinde. Die Rechnungslegung 1927 wurde gut⸗ geheißen. Als Ort der nächſten Tagung wurde Hamburg be⸗ ſtimmt. Den Tag beſchloß ein Feſtbankett im großen Saale des ſtädtiſchen Ratskellers. Zunächſt be⸗ grüßte der Vorſitzende des Deutſchen Verbandes der Archi⸗ tekten⸗ und Ingenieurvereine, Reichsbahndirektor Oberregie⸗ rungsrat Schenck⸗ Frankfurt a. M. die erſchienenen Damen und Herren. Zum erſten Male ſeit langen Jahren ſei es wie⸗ der, daß der Verein innerhalb der weiß⸗blauen Grenzpfähle und zu ſeiner beſonderen Freude in der ſchönen Pfalz tage. Er glaube, nicht weiter verſichern zu dürfen, wie glück⸗ lich ſie ſeien, den deutſchen Brüdern am Rhein die Hand bieten zu dürfen. Es ſei ihm eine ganz beſondere Freude und Ehre, namens des pfälziſchen Vereins und zugleich auch im Namen des deutſchen Verbandes die Vertreter der bayeri⸗ ſchen Staatsregierung, u. a. auch den Reg l ierungspräſidenten citekten, und Ingenieurtag der Pfalz, die Vertreter der Stadtverwaltung von Ludwigs⸗ hafen und die ſonſtigen Vertreter der öffentlichen Korpora⸗ tionen zu begrüßen. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche: Die liebe Pfalz, das ſchöne Bayernland, das deutſche Vater⸗ land, geführt von unſerem geliebteen Hindenburg, es lebe hoch, es lebe Hoch! Darauf ſang die begeiſterte Menge das Deutſchlandlied. Im Auftrag der bayeriſchen Staatsregie⸗ rung begrüßte Miniſterialrat Voit⸗München die Verſammlung. Er dankte dem Verband beſonders dafür, daß er die Pfalz und Ludwigshafen zum Ort ſeiner Tagung gewählt habe. Das Staatsminiſterium des Innern und die ihm angegliederten Reſſorts ſeien auf das lebhafteſte an dem Fortgang der Tagung intereſſiert. Auch ſei er beauftragt, namens des Miniſteriums des Innern die herzlichſten Glück⸗ wünſche zu entbieten. Der Redner ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf den Verband deutſcher Ingenieure und Architekten. Als nächſter Redner ergriff Regierungspräſident Dr. Pfülf das Wort. Die Pfalz freue ſich, auf ihrem Boden den Ver⸗ band zu ſehen, deſſen Mitglieder ſchon ſeit Jahrzehnten her⸗ vorragendes geſchaffen haben und die die Aufgabe hätten, Aufbauarbeit im weiteſten Sinne des Wortes zu leiſten und uns Geltung zu verſchaffen in der ganzen Welt. Mögen die Verhandlungen des Verbandes einen fruchtbringenden und belebenden Verlauf nehmen und mögen die fremden Gäſte aus der ſchönen Pfalz die beſten Erinnerungen mit nach Hauſe nehmen. Nach einer herzlichen Begrüßungsanſprache des Ober⸗ hauptes der Stadt Ludwigshafen,. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß, der auch die Glückwünſche des Deutſchen Städtetages über⸗ brachte, nahmen noch u. a. folgende Herren das Wort: Reichs⸗ bahnoberrat Nutzinger im Auftrage der Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen, der Präſident der Oberpoſtdirektion Speyer, Beſold, der Vorſitzende des Bundes deutſcher Architekten Müller⸗Jena aus Köln. Mit beſonderem Beifall wurden die Glückwünſche des Vertreters der Schwei⸗ zer Ingenieur⸗ und Architektenvereine, des Architekten Beutner⸗Zürich, entgegengenommen, der zum Schluß wünſchte, daß auch der Pfalz bald die goldene Freiheit ſchlagen möge, für die auch die Schweizer ein volles Verſtänd⸗ nis hätten(Lebhafter Beifall). Der Abend wurde noch durch künſtleriſche Darbietungen von Mitgliedern des Mannheimer Nationaltheaters in ſchön⸗ ſter Weiſe ausgefüllt. 7272 verſammlung im Hotel Rappen. Sie wurde eingeleitet durch Begrüßungsworte des 1. Vorſitzenden Grieshaber ⸗JFurt⸗ wangen, der zahlreiche Vertreter von ſtädtiſchen und ſtaat⸗ lichen Behörden begrüßen konnte. Sodann erſtattete der Vorſitzende den Tätigkeitsbericht für 1927/28, in dem er den Der Brand von Dackenheim Nachbargebiete Veranſtaltungen Freitag, den 21. September Theater: Nattonaltheater: Für den Bühnenvolksbund:„Mad ame zoſtweſens. Beide Vortragenden ernteten lebhaften Beiſa und Ver! ald eine beſondere Rolle ſpielten. n die einzelnen Punkte der urze Ausſprache an, an der ſich ikus der Handelskammer Freiburg, eiligten. Erläuterungen über ſenbaudirektion in Geſchäftsgang, die Verkehrsentwicklung und ſonſtige Ver⸗ kehrsfragen behandelte. Er berührte auch die heutige Hand⸗ ö ng der Erteilung von Tanzexlaubnis, die Reklametätig⸗ . durch Plakate, Anzeigen uſw. und betonte unter all⸗ gemeinem Beifall den einheitlichen Charakter des Schwarz⸗ waldes, wo die Landesgrenzen keine Rolle mehr ſpielen ſoll⸗ ten, Den Hauptgegenſtand der Tagung bildeten zwei Referate, die wertvolle Anregungen brachten. So ſprach Herr E. Haas⸗ Freiburg über Schwarzwälder Verkehrsfragen und Ober⸗ poſtrat Löffler ⸗Karlsruhe über die Entwicklung des Kraft⸗ ihre Ausführungen, in denen die Frage der Elztalbahn die Anlegung einer großen Autohöhenſtraße als udung zwiſchen dem nördlichen und ſüdlichen Schwarz⸗ Tagesordnung ſchloß ſich beſonders Dr. Kaiſer, Bürgermeiſter Keil⸗ Zobel⸗Herrenalb, Haas⸗Freiburg und Lutz⸗Freuden⸗ Oberregierungsbaurat Reuß⸗ Karlsruhe die von der babdiſchen Waſſer⸗ und den letzten Jahren durchgeführten beſſerungen und über die zur Zeit beſtehenden Als nächſter Tagungsort wurde einſtimmig * Dackenheim bei Bad Dürkheim, 20. Sept. Blättermel⸗ dungen zufolge ſoll der kaum für ſeine Tat verantwortliche Brandſtifter Kaupp die Abſicht gehabt haben, 3 6 An weſen, oder mit anderen Worten, das ganze Dorf, in Aſche zu legen. Er benützte bei dem Anlegen der Brände Benzin, mit dem er das Stroh oder Heu zunächſt tränkte, um an der betreffenden Stelle alsdann das Feuer mit einem Streichholz zu entzünden. Als er im Hofe von Winkels⸗Herding bei neuer Tat entdeckt und feſtgenommen wurde, war es ein Glück, daß ihn die Gendarmerie Freinsheim alsbald in Verwahr brachte, da er ſonſt der LTynchjuſtiz nicht entgangen wäre. Bei den aufreibenden Löſcharbeiten erlitten einige Feuerwehr⸗ leute Verletzungen, die glücklicherweiſe ſämtlich nur leichter Natur ſind. Ob der Wiederaufbau der zerſtörten Ge⸗ bäude noch dieſes Jahr möglich ſein wird, iſt ſehr fraglich. Keiner der Geſchädigten war entſprechend verſichert. U Neuer Brand in Straßburg :: Straßburg, 20. Sept. Nachdem erſt der Hafen am Dienstag durch ein Großfeuer heimgeſucht wurde, iſt geſtern abend wieder eine Feuersbrunſt ausgebrochen. Ein großes Holzlager wurde vollſtändig ver⸗ nichtet. Der Schaden beträgt eine halbe Million Franken. Man vermutet, daß ein Bran dſtifter am Werke iſt.. 75 21 Den e Theater und Muſik ufragen, „teilt uns der Bühnenvolksbund folgendes mit: muſikdirektor Profeſſor Ernſt Wendel. A ugen. Konzertmeiſter Anton Witek, führender Ko s und Alfred Schattſchneider. Konzert⸗Orcheſter und hat in den letzten 5 Jahr id faſt s eine Kommende trich“, Drama von Wilhelm Schmidt bo pielhe Hannover,„Schichtwechſel“, Komödie v Fr 8 in ragödie von Ernſt Für ſt am Stadttheater in Nor braham Lincoln“, Drama⸗Hiſtorie von Herm. Lü d O Konzertreihe der Theater⸗ und Konzertgemeinde Mannheim des Bühnenvolksbundes e. V. Auf verſchiedene betr. der Konzertreihe des Bühnenvolksbundes, das Frankfurter Symphonie⸗Orcheſter künſtleriſch beſetzt 5 Das rankfurter Symphonle⸗Orcheſter des Frank⸗ ter Orcheſtervereins beſteht ſeit 1. Oktober 1921. Die künſt⸗ 6 Leitung liegt ſeit 1. Oktober 1923 in den Händen von ter künſtleriſcher Leiter fungiert Muſikdirektor Willy Das Orcheſter iſt 69 Muſiker ſtark und beſteht aus inen, 10 II. Violinen, 8 Violas, 6 Celli, 6 Bäſſen, 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 3 Fagotts, 4 Hör⸗ Trompeten, 3 Poſaunen 1 Tuba und 3 Pauken und meiſter in Bayreuth, gehört ebenfalls bereits ſeit 1923 dem rcheſter an. Außer Herrn Konzertmeiſter Anton Witek ſind Konzertmeiſter bei den l. Violiniſten vertreten: Dr. rückner, früher Karlsruhe; Herr Willy Kirch uſw. Als b⸗Celliſten fungieren die Herren: Konzertmeiſter Hermann 00 Das Orcheſter iſt ein ber 1500 Konzerte geſpielt. In den abſolvierten Programmen ſämtliche Werke der klaſſiſchen Literatur und auch beträchtliche Anzahl moderner Werke enthalten. Uraufführungen. Es gelangen in den kom⸗ aden Monaten folgende Werke zur Uraufführung:„Bruder nun im Schau⸗ Nabhl am Stadttheater in Halle,„Maria Trubach“, n,„Schießbude“, Komödie von A. Stein⸗Landes⸗ n und Carl Meinhard am Stadttheater in Frei⸗ bow am Stadttheater in Erfurt,„Hermann“, Tragödie von Liſſauers Drama„Das Weib des Jephta“ gelangt am 12. Oktober zur gemeinſamen Uraufführung in Halle, Karlsruhe und Chemnitz.— Bruno Franks neues Bühnenwerk„Perlenkomödie“, ein Geſellſchaftsſtück in vier Akten, wird im Berliner Komödienhaus zur Erſtauf⸗ führung kommen.—„Meiſter Jörg und ſeine Geſellen“ heißt das Feſtſpiel von Max Halbe, das im Münchner Prin z⸗ regenten⸗Theater zur Uraufführung kommt.— Karl Kraus' neues Schauſpiel„Die Unüberwindlichen“ gelangt in [Berlin in Bert Brechts Inſzenierung zur Uraufführung. mitgeteilt wird, iſt für Anfang Oktober einer der be⸗ deutendſten Aſtronomen der Gegenwart, Elis Ström⸗ gren, für einen Vortrag im Mannheimer Planetarium gewonnen worden. Strömgren iſt Direktor der Kopenhagener Univerſitäts⸗Sternwarte und Führer der volkstümlichen Aſtronomie in den ſkandinaviſchen Ländern. Das gewählte Thema heißt:„Wie groß iſt das Weltall?“ Reiſe⸗Latein Es gibt nicht nur ein„Latein“ unter Jägern, ſondern auch unter Reiſenden. Von ihrer Ferienreiſe wiſſen manche die erſtaunlichſten Dinge zu vermelden. Ein luſtiges Beiſpiel bringt die Comoedia: Olive und Marius erzählen ſich ihre Reiſeeindrücke.„Das Großartigſte aber, das ich geſehen habe, war eine Taucherin. Was für eine ſchöne Perſon! Und wenn man ein 10⸗Sous⸗Stück ins Meer warf, dann ſprang ſie da⸗ nach und brachte es zwiſchen ihren Zähnen herauf.“„Nicht möglich, was Du da ſagſt!“„O, das iſt noch gar nichts. Eines Tages hatte ich nur einen 10⸗Frane⸗Schein bei mir.„Werfen Sie ihn ruhig herunter“, ſagte ſie,„ich werde ihn ſchon her⸗ aufholen, wenn Sie wollen.“ Ich wickelte alſo den Schein um ins Waſſer. Sie ſprang hinein und H⸗ en on d⸗ ke Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“: Die große Revue; — Otto Ernſt Heſſe am Stadttheater in Liegnitz.— Ernſt iD Strömgren im Mannheimer Planetarinm. Wie uns Butterfly“..30 Uhr. „Fpeut euch des Lebens!“,.00 Uhr Unterhaltung: Kleintunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Don Juan“.— Schauburg:„Der Herzlens photograph“.— Capftol:„Cine Frau von Format“— Scala:„Violantha“— Gloria⸗Palaſt:„Die Launen einer Künſtlerin“.— Ufa⸗Thbeater:„Flit⸗ terwochen“,— Palaſt⸗Theater:„Fünf bange Tage“, Muſeen und Sammlungen: 11—5 Uhr Kunſthalle: 10—1,—5 Uhr. — Schloßmuſeum: Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch 35 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. Das Gesundheits wasser! Peter Rixtus d. m. b.., Mannheim, Tel. 26796 u. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, fernsprecher 21636 2 Ein paar„Aber“ Es iſt für jeden Menſchen möglich, ein weiches, bequemes Bett zu finden; aber meiſtens muß man vorher. irgend Jemanden daraus hinauswerfen. * 5 Keiner iſt vor Infektionskrankheiten ſicher; aber manche Menſchen ſind von einer ſo geſunden Selbſtgefälligkeit, daß ſich kein Bazillus an ſie heranwagt. a 5 * Manche Menſchen treten in die Fußtapfen ihrer Väter, aber viele treten auch in deren Fingerabdrücke. 8 5 Mancher Menſch iſt außerordentlich ſtolz auf ſeine Vor⸗ fahren, aber es iſt ſehr fraglich, ob ſeine Ahnen das gleiche Gefühl inbezug auf ihn haben würden. * Die Frau, die einen Mann analyſiert, wird ihn ſicher in⸗ tereſſieren; aber die Frau, die ihn idealiſiert, wiro ihn ſicher gewinnen. 8 N 5. 5 f Der Junggeſelle kümmert ſich wenig um ſprachliche Be⸗ zwiſchen einem Srund und einer Entſchuldigung. 5. 5 Es iſt ein wunderſames Ding, mit geſchloſſenen Augen blind zu glauben; aber es ſcheint immerhin ratſam, wenig⸗ ſtens mit einen. Auge nach irgend einem Teufel Ausſchau zu halten. ö 5 5 * Viele Menſchen haben wohl einen klaren Voerſtand, aber meiſtens fehlt ihnen der Verſtand, den Verſtand nutzoringend zu gebrauchen. a. griffe; aber der verheiratete Mann kennt bald den Unterſchied N 5 S885 1 — — 311 1„ 1 . . 1 i K * * — Freitag, den 21. September 1928 Neue Maunhelmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 439 NUR QUALITAT UNSER GRUND SAT zZ NIKOTINARN Erhältlich in allen guten Tabakwaren- Spezialgeschäften. 1 1 8 r N 5 12 5 9 25 3* 2 JJ V 8 5 885..... ̃ ̃̃.. 0 Das metrische Längensystem ist durch die Internationale Meterkonvention vom 20. S. 1875 zu Paris als Urmaß auf Grund exakter Forschung von allen Staaten der Erde gesetzlich anerkannt worden und stelſt den zehn- millionsten Teil des Erdmsridian- Quadranten zwischen Pol und Asquator dar. Abwelchungen oder Zweifel gibtes nieht. Grenzwerte für nikotinfreie, nikotinunschädliche, entnikotinisierte oder nikotinarme Tabake sind bis jetzt weder wissenschaftlich noch gesetzlich festgelegt. Wir nennen nikotinarme Tabake solche, die von den im Handel befindlichen Tabaken den niedrigsten Nikofingehalt aufweisen; dieser schwankt zwischen 0,8-2,%. Es ist daher abwegi zu behaupten, daß eine Cigarette nur dann nikotinarm ist, wenn dieselbe unter O, 5% Nikotin enthält, gleichgültig, ob es sich dabei um eine Marke handelt, welche durch Salze, Dämpfe Bindungsverfahren oder mit sonstigen chemischen Substanzen behandelt worden ist oder nicht, da behandelte Tabake unter 0, 5% Nikotin- gehalt nicht als Handelsware vorkommen. Es ist nicht leicht, natürlich-nikotinarme Nestor Lord Cigaretten herzustellen, well die hierzu notwendigen Rohtabake nur sehr schwer und in beschränktem Umfange aufzutreiben sind. Nestor Lord ist die natürlich-nikotin- armste Cigarette, welche aus echten, Blatt für Blatt auserwählten Orient-Tabaken hergestellt wird, für die eins besondere Bodenbescheffenheit Voraussetzung ist. Die Natur reguliert hier also selbst die Zufuhr von Nikotin in das Tabakblatt. Namhafte Persönlichkeiten haben bereits den Wert von Nestor Lord nikotinarm erprobt, und wir geben nachstehend einige Auszüge aus den uns zahlreich zugegangenen Anerkennungen: URTEILE UHCHEMIK ER. Prof. Dr. G. Popp u. Dr. H. Popp, Frankfurt a. M. schreiben:„Ole Nikotinbindungs- Verfahren, die von Andlerenfirmenbetrieben werden, haben, wie die Untersuchungen zeigten, eine wesentliche Wirkung überhaupt nicht, da die beim Rauch- prozeß entstehenden Verbrennungs- produkte die Bindung wieder lösen und im Rauch somit der gleiche Nikotingehalt gefunden wird wie bei unbehandeſten Cigaretten.“ URTEILE DER AERZTE: EEE AAA HERZ- SPEZIALIST Herr Dr. W. 8. in W. schreibt am 18. 4. 28.:„Auch ich persönlich rauche nichts anderes mehr als die Lord-Cigaretten u. kann bestätigen, daß ihre NMikotinwirkung minimal, ihre Bekömmlichkeit besonders gut und ihr Geschmack einwandfrei ist.“ Reg.- Rat Dr. B. Pfyl und Dr. Otellle Sehmidt schreiben in einer Arbeit aus dem Reichsgesundheits- amt(Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel, Bd. 54, pg. 60 bis 78) in der Zusammenfassung: „Die als nikotinunschädlien be- zeichneten Tabak- Fabrikate, bei denen das Nikotin fixiert, und so- mit nicht oder nur in kleinsten Mengen flüchtig sein solte, gaben an Rauch ebensoviel Niketin ab, als gewöhnliche oder niko- tinarme Fabrikate.“ NERVEN- AR Z T San. Rat Dr. B. in F. schreibt am II. 4. 28: „loeh habe Interesse für die Cigarette von meinem Standpunkte als Nervenarzt aus. Auf Grund der angestellten Probe habe ich festgestellt, daf es sich um eine außer- ordentlich wohlschmeckende, würzige Cigarette handelt, die sich ge- schmacklich nach keiner Richtung hin von normalen Cigaretten guter Herkunft nach- teilig unterscheidet. Den geringeren Niko- tingshalt, den Sie auf Grund besonderer Wahl des Tabaks garantieren zu können erklären, milde und Prof. Neiduschka und Dr. Muth schreiben in einer Mitteilung aus dem Labo⸗ ratorium für Lebensmittel und Gärungs⸗ chemie der sächsisch-technischen Hoch- schule zu Dresden(Pharmazeutische Zentral-Halle, Jg. 68, pg. 344 und 388): „Diese Bestimmungen beweisen, daß keine der untersuchten Sigaretten die Bezeich- nung„absolut nikotinunschädlich“ oder „ontnikotinisiert“ mit Recht trägt. Und da es also mit Hlfte der bekennten Nikelin⸗ Entzlehungsverfahren nieht gelingt, einen nikotinfreien, dabei aber aromatischen und verarbelfungsfählgen elgaretten⸗ tabak herzustellen, und auch eine Impräg“ nierung nicht verhindern kann, daß physie⸗ logisch wirksames Nikotin in die Rauchgase übergeht FRAUEN. AR Z T Prof. R. K. in Kbg. schreibt am 7. S. 1928:„Ihre nikotinarmen Cigaretten habe ich mehreren Damen, die schwer unter der Nikotinwirkung litten, aber nicht vom Cigaretten- rauchen lassen konnten, mit seh gutem Erfolg verordnet“. halte ich für einen sehr großen Vorzug.“ WAS DIE RAUCHER SAGEN. Das Bukett des mildaromatischen Tabaks ist vorzüglich gemischt, ja, so lelcht bekömmlich, daß es ſedem Raucher nur zu empfehlen wäre, Ihre Nestor Lord wenigstens einmal zu versuchen; denn es gibt doch heute soviel Menschen, die auf ihre Gesundheit zu achten haben und doch nicht das Beruhigende einer Cigarette entbehren möchten. Diese Cigarette steht m. W. heute vergleichlsos da. Sie füllt die riesige Lücke, die in dieser Beziehung in der Cigaretten-Fabrikation klaffte.(Auszug aus Brief von Or. phil. H. V. in H. vom 8. 2. 28.) Auf Grund verschiedener Umstände war auch ich seit ca. einem Jahr sogenannter„nikotinarmer“ Raucher ge- worden. lch rauchte die Sigaretten und nikotinunschädliche Cigarren. Nach Herauskommen Ihrer Lord rauchte ich auch diese. lch muff sagen, daf ich nie das Gefühl hatte, zuviel geraucht zu haben, was sich früher oft durch Kopfschmerzen und sonstige Beschwerden ausdrückte.(Auszug aus Brief C. Fr. Sch. in F. vom 19. 4. 28. Seit Jahren gehe ich auf die Suche nach einer Cigarette, die mir und so manchem Bekannten mit Herz, und Nervenbeschwerden den Rauchgenufß gestattet. Die verschiedensten Arten habe ich versucht, alles umsonst. Ihre Marke Lord ist die erste Marke, welche ich Herz- und Gefäfkranken, sowie Neurotikern wirklich endlich empfehlen kann.(Auszug aus Brief F. X. B. In W. vom 28, l. 28. WEEE MI eTIN- ENLHAL LENA SA BELIEN2 Wir haben durch eingehende Kontroll-Analysen festgestellt, daf die meisten als nikotinunschädlich, nikotinfrel, nikotinentzogen, nikofingebunden usw. bezeichneten Cigaretten keinen Anspruch auf diese Bezeichnung haben, weil in den meisten Fällen derart bezeichnete Cigaretten ebensoviel Nikotin enthalten als normale im Handel bekannte Marken. im allgemeinen schwankt der Nikotingehalt bei unbehandelten Cigaretten etwa zwischen 1,1. 2,4%. Es gibt aber auch Provenienzen, bei welchen die Tabake sogar bis zu 4,09% Nikotin aufweisen., Für unsere Marke Lord garantieren Wir einen Nikotingehalt, der unbedingt unter 1% liegt. Zur Er- reichung dieser Garantie wird jede für die Nestor Lord Cigaretten hergestellte Tabakmischung durch die heeldigten Handels-Chemiker Herren Prof. Dr. G. Popp und Dr. H. Popp, Frankfurt a. M. Kontrolliert. Die natürlich-nikotinarme Cigarette ohne chemische Behandlung. Anschriften von Händlern, wo Sie Nestor Lord nikotinarm stets in frischer Ware erhalten Können, teilen WI gern auf Anfrage mit. NESTOR GIANAT(TISs Fabrik für die Herstellung feiner Qualitàts- Cigaretten FRANKFURT A. M. Nr. 439 — Freitag, den 21. September 1928 6. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Line neite Naturheilpraxis Ein Anzeigenſchwindler vor dem Karlsruher Amtsgericht Es läßt ſich leider nicht leugnen, daß der Anzeigenteil der Zeitungen ab und zu von geriebenen Schwindlern mißbraucht wird, ohne daß man den in Frage kommenden Anzeigen an⸗ ſehen könnte, welcher verdächtige Hintermann ſie aufgegeben hat. Kein Menſch würde wohl nachſtehende Anzeige für etwas anderes als den auf„nicht mehr ungewöhnlichem Wege“ verkündeten Heiratswunſch eines jungen Mädchens halten: Hübſches Fräulein, 23 Jahre alt, mit eigenem Haus und Einrichtung, wünſcht, da Eltern verſtor⸗ ben und allein, Herrn zwecks Heirat kennen zu lernen. Gef. Angebote an die Geſchäftsſtelle des Blattes. Dieſe Anzeige ſtand vor einſger Zeit in einer badiſchen Zeitung. Sie war von einem griebenen Schwindler aufge⸗ geben, der auf dieſe Weiſe erfahren wollte, wer Geld hätte, um es in einem faulen Unternehmen zu inveſtieren. Wie nicht anders zu erwarten, meldeten ſich eine Reihe heirats⸗ luſtiger Herren, die in ihren Schreiben unter Darlegung ihrer perſönlichen Verhältniſſe— Diskretion Ehrenſache!— die Be⸗ kanntſchaft der heiratsluſtigen Inſerentin zu machen wünſch⸗ ten. Dieſe Briefe wanderten in die Hände des 40jährigen vorbeſtraften„Verwalters“ Wilhelm Dober aus Wiesbaden, der damals in Karlsruhe wohnte und mit einem Komplizen, einem früheren Zirkusangeſtellten, der inzwiſchen ins Aus⸗ land geflüchtet iſt, die Briefe aufs genaueſte ſondierte. Dober wurde auf dieſem„nicht mehr ungewöhnlichen Wege“ mit einem gewiſſen B. bekannt, mit dem er ſich in Verbindung ſetzte, da dieſer Geld hatte. Er erläuterte ihm, daß mit der Errichtung einer homößbopathiſchen Praxis ein glän⸗ zendes Geſchäft zu machen ſei, bei dem er ſich, wenn er ihm 2000/ als Darlehen zur Errichtnug eines chemiſchen Labora⸗ toriums gewähren könnte, mit gutem Gewinn beteiligen Tönnte. Als Sicherheit bot ihm Dober mehrere Möbelſtücke an, die ihm nicht gehörten unter der Vorſpiegelung, ſie ſeien ſein Eigentum. B. fiel auf den Schwindel herein und wurde ſeine 2000 4 los, ohne je einen Pfennig davon wiederzuſehen. Das zweite Opfer wurde ein jugendlicher Schneider von auswärts namens., der aus Geſundheitsrückſichten ſeinen Beruf wechſeln wollte. Ihm ſpiegelte Dober vor, er wolle ihn als Naturheillkundigen für 1500 4 ausbilden laſſen, worauf er bei ihm eine feſte Anſtellung mit monatlich Das Heidelberger große Jaß auf der Weltreiſe * Heidelberg, 20. Sept. Vier Heldelberger, die Brüder Rudolf, Franz, Robert und Willi Wolf, haben ſich eine Nachahmung des Heidelberger Jaſſes ge⸗ ſchnitzt, mit dem ſte am Montag auf die Reiſe gehen wollen. Das Holz gab ihnen Branddirektor Ueberle. Das Fahr⸗ geſtellt ſchenkte ihnen in Form zweler Autoräder auf Kugellager, und eines Erſatzrades die Firma Daimler⸗ Benz in Mannhelm⸗Waldhof. Auch die Uhr mit dem herausſpringenden Fuchsſchwanz wurde nicht vergeſſen. Ein ſthönes Holzſtandbild des Perkeo wurde von Bildhauer Wölfek gemacht. Das Merkwürdigſte war der Gedanke, das Heidelberger Faß als Schlafzimmer einzurichten. Vier Betten ſind darin, an jeder Seite zwei übereinander. Im Mittelpunkt kann man bequem aufrecht ſtehen und gehen. Ein kleiner Waſchtiſch und Wäſchekäſten unter den Betten vervoll⸗ ſtändigen die ſaubere Einrichtung. Selbſt elektriſches Licht wurde nicht vergeſſen! An der Oberſeite des Faſſes, von außen nicht ſichtbar, befinden ſich zwel Dachfenſterchen, die nach verſchiedenen Richtungen hin geöffnet werden können, je nach⸗ dem der Wind geht. Am Montag vormittag ſoll die große NReiſe angetreten werden. Sie wollen den Rhein hinunter nach Holland, Frankreich, Schweiz, Italien, Oeſterreich, Rumänien, England, Nordamerika und Südamerika. r Mit dem Hackbeil nach ſeiner Mutter geſchlagen * Gernsbach bei Raſtatt, 20. Sept. Der ledige 40 jährige Sohn Wilhelm der allſeits beliebten Kreuzwirtin Frau Schmid Witwe hat heute nachmittag nach vorausgegangenem Streit im Wirtszimmer ſeiner Mutter mit dem Hack⸗ beil in das Geſicht geſchlagen, wodurch die ganze Naſe abgehackt wurde. In ſchwer verletztem Zuſtand mußte bie Frau in das Krankenhaus verbracht werden. Der Täter iſt der einzige Sohn der rechtſchafſenen, fleißigen Wirtin, leider jedoch ein mißratener und dem Trunke er⸗ gebener, arbeitsſchener Meuſch. Er war ſchon einigemale in Trinkerheillſtätten untergebracht. Nach der Tat, die bier große Empörung hervorrief, wurde Schmid ſofort verhaftet. * c Oftersheim, 20. Sept. Geſtern wurde eine Ende der fünfziger Jahre ſtehende hieſige Frau wegen Unter ⸗ ſchlagung verhaftet und in das Unterſuchungs⸗ gefängnis in Mannheim eingeliefert. Die Frau, die die Ver⸗ tretung einer auswärtigen Firma hatte, hat das für die Waren erzielte Geld für ſich verbraucht. * Karlsruhe, 20. Sept. Als am Mittwoch eine ledige 79. jährige Hausangeſtellte einer Familie in der Douglas⸗ ſtraße nicht zum Tageswerk erſchien, ließ man die Tür ihres Zimmers öffnen. Man fand die Frau angekleidet tot auf dem Sofa liegend vor. Den Umſtänden nach zu ſchließen, muß ſie noch am Abend vorher, als ſie kaum ihr Zimmer betreten hatte, einen Schlaganfall erlitten haben. * Odelshofen b. Kehl, 20. Sept. Am Dienstag abend wollte die 65jährige Landwirts⸗Witwe Karoline Bürſtner den mit Tabak ſchwer beladenen Wagen beſteigen, als plötzlich das Geſpann anzog. Durch den Ruck kam die alte Frau zu Fall und geriet vor die Räder des Wagens, die über ſie gingen. Im Kehler Krankenhaus iſt ſtie ihren ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. Brombach bei Lörrach, 20. Sept. Ein ſchon im beſahr⸗ ten Alter ſtehender Taglöhner der bieſigen Sennerei iſt am Dienstag abend ertrunken. Er war damit beſchäftigt, mit einem Gießwagen zu gleßen. Jedenfalls hat er, als er den Wagen am Kanal wieder friſch füllen wollte, das Ueber⸗ gewicht bekommen, ſo daß er kopfüber ins Waſſer ſtürgte. a i der Kurpfuſcherei 250 bis 300& finden könne. Der junge Mann ſprach mit ſeinem Vater, dem von Dober das gleiche geſagt wurde, wo⸗ rauf er ſeine Erſparniſſe lockerte und ſie Dober übergab. Für 100„ engagierte Dober einen Arzt in Wildbad, der den jugendlichen K. als Kurpfuſcher ausbilden ſollte. Der Arzt gab ihm theoretiſche Lehrſtunden, in denen der Bau des menſchlichen Körpers, die Funktionen der einzelnen Organe erklärt, ſowie die Augendiagnoſe und Homhopathie geſtreiſt wurden. Nach einigen Unterrichtsſtunden und noch ehe die Aus⸗ bildung auch nur halbwegs beendet war, entließ Dober den Arzt und ließ den noch völlig naturheilunkundigen K. auf die Menſchheit los. Die Praxis werde er ihm ſchon ſelber bei⸗ bringen. So zwang er K, in Ottersweier Sprech⸗ ſtunden abzuhalten. Auf.s Einwand, er verſtehe ja nichts von der Naturheilkunde, drohte ihm Dober, wenn er nicht gehe, werde er einen anderen nach Ottersweier ſchicken. Dober trieb ſo mit ſeinen„hombopathiſchen“ Kollegen an nicht weni⸗ ger als drei badiſchen Plätzen Kurpfuſcherel. K. wurde nicht nur ſeine 1500/ los, ſondern wurde auch wegen Ku r⸗ pfuſcherei verurteilt. Er hielt, ſo gut es bei ſeinen mangelhaften Vorkenntniſſen möglich war, in Ottersweier Sprechſtunden ab, ohne ſich beim Bezirksarzt angemeldet zu haben. Die Folge war, daß er bald darauf wegen Betrugs mit drei Wochen Gefängnis beſtraft wurde. Dober ſelbſt hatte nicht die geringſte Ahn ung von Naturheilkunde. Als ſeine Schwindeleien ans Tageslicht kamen und der Natur⸗ heilkunde⸗Betrieb in die Binſen ging, ſuchte er das Weite. Dober wurde durch Strafbefehl zu insgeſamt 600 4 Geld⸗ ſtrafe wegen Betrugs in zwei Fällen verurteilt. erhob er Einſpruch, ſo daß der Fall zur Verhandlung vor dem Einzelrichter beim Amtsgericht Karlsruhe gelangte. Dober war vom Erſcheinen entbunden. Auch Zeugen ſind zur Verhandlung nicht erſchienen, da ſie kommiſſariſch vernommen wurden. Entſprechend dem Antrage des Staatsanwalts, der auf eine angemeſſene Gefängnisſtrafe lautete, hob das Gericht den Strafbefehl auf und erkannte gegen Dober wegen Betrugs in zwei Fällen auf vier Monate Gefängnis. Die Urteilsbegründung bezeichnete den Angeklagten als einen ge⸗ meingefährlichen Anzeigen ſchwindler. Im Laufe der Verhandlung gab der Richter ſeinem Befremden darüber Ausdruck, daß ſich ein Arzt bereitfinden konnte, Leute in auszubilden. 2 2 8 2 Unterſchleiſe bei einer Milchzentrale * Radolfzell, 20. Sept. Geſtern erfolgte hier eine auf⸗ ſehenerregende Verhaftung. Der Direktor der Ober⸗ badiſchen Milchzentrale, Schneider, wurde wegen Verdachts der Untreue feſtgenommen. Wie die„Deutſche Bodenſee⸗ Zeitung“ erfährt, ſtand Direktor Schneider ſchon längere Zeit unter Verdacht, doch waren bisher keine Beweiſe zu er⸗ bringen. Nun hatte eine kürzlich vorgenommene Reviſion die Verdachtsmomente beſtätigt, ſodaß zur Verhaftung ge⸗ ſchritten wurde. Der Schaden, der der Milchzentrale er⸗ wachſen iſt, wird durch elne vorhandene Kaution gedeckt. ** 5 Schwetzingen, 20. Sept. Nächſten Sonntag findet in Schwetzingen eine Vertreterkonferenz des Landes⸗ verbandes badiſcher Geflügelzuchtvereine ſtatt, um ſich mit dem im Jahre 1929 in Schwetzingen ſtattfindenden Deutſchen Züchtertag zu beſaſſen. Sportliche Rundſchau Die nationale Vedeulung des Ruderſports Der Ruderſport, wohl einer der ſchönſten, geſündeſten und vor⸗ nehmſten Sportarten, die wir kennen, hat trotz ſeiner großen An⸗ hängerſchaft, ſich bis heute bel der Maſſe noch nicht die Popularität erwerben können, die vielen ſeiner Artgenoſſen zukommt. Dies liegt aber keineswegs begründet in ſeiner Unbellebtheit oder mangeln den Elgnung in phyſiſcher wie ſportlicher Hinſicht, als hauptſächllch in den nicht unerheblichen, matertellen Grundlagen, dle eine ord⸗ nungsgemäße Ausübung des Ruderſports nun einmal immer noch erfordert. Der Wert des Ruderſports iſt aber wie der kaum elner anderen Sportart derart hoch anzuſchlagen, daß er alle nur denk⸗ bare Unterſtützung verdlent. Unſer deutſches Volk iſt beute wie kein anderes Volk der Erde auf eine reſtloſe Ertüchtigung der beranwach⸗ ſenden Jugend durch tatträftigſte Ausübung der Leibesübungen an⸗ gewieſen, in deren Neihen dem Ruderſport eine beſondere hohe ethiſche wie phyſiſche Bedeutung zukommt. Grundbedingung der Pflege des Ruderſports ſind Manneszucht und Körperpflege. Wo lernte man erſtere auch beſſer als im ſchwan⸗ lenden Boot, in dem nur ein Wille gilt und gelten darf, der des Steuermanns, der für das Wohl und Wehe der ganzen Mannſchaft voll verantwortlich iſt. Hier lernt der junge Anfänger die Haupt⸗ tugenden des wahren Fützrers kennen und ſchätzen. Verantwortungs⸗ gefühl und Selbſtbeherrſchung. Nur wer ſich bel allen ſeinen Hand⸗ lungen von dem Bewußtſein lelten läßt, daß er dieſe auch vor ſeinen Mitmenſchen verantworten muß und kann, nur wer auch in ſchwie⸗ rigen Augenblicken kalte Ruhe und Beherrſchung zu wahren weiß. nur wer erkennt, daß er als Führer Lehrer und Vorbild, nicht aber Herr ſein ſoll, verdlent den Ehrennamen eines wahren Führers. Aber nicht nur in dieſen ſo überaus wertvollen Erziehungs⸗ momenien liegt ber alleinige Wert des Ruderſports begründet, ſon⸗ dern der Ruderſport ſoll feinen Anhängern auch durch das Kennen⸗ lernen ihrer weiteren Volkshelmat dürch größere Wanderfahrten im Bodt dle Renntinis det lanswirtſchaftl. Schönheit des Landes u. der beſonderen Eigenhelten ſeiner Volksgenoſſen vermitteln. Nichts auf der Welt vermag das Natlonalbewußtſein zu ſtärken, wie die ge⸗ naue NRenntuls der Schönheit und Verehrungswürdigkelt ſeines wei⸗ teren Vaterlandes, nichts das Zuſammengehörigkeitsgefühl ſo zu heben, wie das Verſtändnis für die menſchlichen und volklichen Ge⸗ pflogenheiten ſeiner welter entfernt wohnenden Stammesbrüder. So ſehen wir im Ruderſport gerade die Eigenſchaften verkörpert, die elner Leibesübung im nationalen Sinne elne Daſeinsberech⸗ tigung geben können. Pflicht nicht nur der maßgebenden Stellen wird es fein, den Ruberſport deshalb in weiteſtem Sinne zu unter⸗ ſtützen, fondern Aufgabe eines jeden Ruderſportlers muß es darum auch bleiben, durch ſelne persönliche Führung in immer ftärker wer⸗ bendem Maße den Ruderſport volkstäulich zu machen, damit ibm im Rahmen des vaterländiſchen Sports auch die Bedeutung zukomtet, auf welche er auf Grund seines tatſächlichen Wertes einen vollen ſpruch hat. 1 E. F. G. Hansball Turner⸗Handball Länderſpiel Württemberg— Baden Kurz vor Beginn der neuen Runden⸗Spiele haben die Spiel⸗ leitungen der Turnkreiſe Württemberg und Baden noch das fällige Handballſpiel der Ländermannſchaften auf den Spielplan geſetzt. Es wird dies das zweite Zuſammentreſſen der ſplelſtarken Turnkrelſe — Hiergegen Heidelberg auf dem Platz der Turngemeinde 1878 vor ſich. ſein. Das erſte Spiel dieſer Art ging im April dieſes Jahres in 86 Toren blieben die Württemberger, die die einheitlichere Mannſchaft geſtellt hatten, nach geſchloſſenerer Geſamtleiſtung verdienter Sieger. Bei der anerkannten Spielſtärke dieſer beiden ſüddeutſchen Turnkreiſe iſt man auf den Ausgang des Rückſpieles, das am Sonntag in Göppin⸗ gen zum Austrag kommt, geſpannt. Wie die Württemberger, ſo hat auch der Badiſche Turnkreis ſeine beſten Leute aufgeſtellt. Ja man kann ſagen, daß die Einheit in der Badiſchen Ländermannſchaft für das Rückſpiel eine größere geworden iſt. Die Mannſchaft hat in der Hauptſache ihre Stütze in den bewährte Leuten des.⸗T. Alt- Meiſters Pollzei⸗Heidelberg⸗Raſtatt. Die große Erfahrung dieſer Spieler, beſonders in der Sturmlinie und in der Hintermannſchaſt, die diesmal aus zweckmäßigen Gründen ebenfalls von einem Ver⸗ ein geſtellt iſt, wird der Ländermannſchaft Badens ſicher zum Vorteil gereichen. Dieſelbe wird beſtens ergänzt durch die z. Zt. ſehr gute Läuferrethe der Turngemeinde Heidelberg, die dem an und für ſich durchſchlagskräftigen Sturm ein gutes Rückgrat geben wird, Im Übrigen tritt die Ländermannſchaft der Badiſchen Turner in folgen⸗ der Aufſtellung an: Dietrich, Ludwig(Pſpv. Heidelberg), Herb, Horn(28 Herdelbg.), Sink(Pſpv. Karlsruhe), Wacker, Kohler, Baſer(Tgde. 78 Heidelbg.), Knötzele, Schwander, Hilker(Pſpv. Heidelberg). Erſatz: Stöhr (62 Weinheim), Pfefferle(Pſpv. Heidelberg). Turnen Turner⸗Vereinskampf Turnverein v. 1846 ſiegt im volkstümlichen Vereinskampf vor Turn⸗ gemelnde Käfertal und Mannheimer Turugeſellichaft Die Turngemeinde Käfertäl hatte aus Anlaß ihrer Jaßnfeler den Turnverein Mannheim v. 1846 und die Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft zu dem volkstümlichen Vereinskampf auf ihrem Spielplatz eingeladen, an welchem ſich die 1846er mit zwet Mannſchaſten und die zwei übrigen Vereine mit je einer Mannſchaft beteiligten. Der Kampf ſetzte ſich aus 10 Uebungen des Laufes, Wurſes und Stoße e antrates zuſammen, wozu von feder Mannſchaft drei Turner. während die Ergebniſſe der beiden Beſten gewertet wurde. Vom An⸗ fang an blieb Turngemeinde Käfertal und erſte Mannſchaft des Turnvereins v. 1846 hart nebeneinander. Erſt die letzte Uebung brachte durch den Stabhochſprung dem TV. 1846 einen entſcheidenden Vorſprung und damit den Sieg. Auch die Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft bewies, daß ihre jungen Leute im Zeichen des Aufbaues wei⸗ tere Fortſchritte gemacht haben, wenn auch letzten Endes die zweite Mannſchaft der 184 ber in der Geſamtwertung vor ihr den dritten Platz einnehmen konnten. Das Endergebnis des Kampfes iſt: 1. TV. v. 1846 1. Mann⸗ ſchaft 353 Punkte; 2. TG. Käfertal 386 Punkte; 3. TV. v. 1846 2. Mannſchaft 270 Punkte; 4. MG. 245 Punkte. i Die beſten Einzelleiſtungen vollbrachten: Stabweitſprung 1. Zahnleiter TG. Käfertal 7,47 Meter; Stabhochſprung 1. Dr. Chriſt⸗ mann, TV. v. 1846 2,90 Meter; Weithochſprung 1. Waas, TG. Käſer⸗ tal 1,60/3,20 Meter; Hochſprung 1. Waas, TG. Käfertal 1,65 Meter; Kugelſchocken 1. Greulich, TV. v. 1846 16,85 Meter; Kugelſtoßen 1. Greulich, TV. v. 1846 12,25 Meter; Schleuderball 1. Bäuerle TV. v. 1846 49 Meter; Diskuswerfen 1. Bäuerle, TV. v. 1846 38,20 Meter; 50 Meter⸗Lauf 1. Eichin, TV. v. 1846 Sekunden; 100 Meter⸗Lauf 1. Präker, TV. v. 1846 11,3 Sekunden. Gr. Pferdesport Hoppegarten(20. September) 1. An lang⸗Rennen, Lehrlingsreiten. 2800. 1600 Meter: 1. Al⸗ fons Teskes Hurone(F. Kreuz), 2. Parade, 3. Freier Wille.. ner: Siegeszug, Deutſcher Michel, Ratibor, Parmenides, Colibri, Praſüüra. Tot: 40, Pl: 16, 15, 22:10. 2, Marabou⸗Rennen. F. Zweij. 2800 4. 1200 Meter: 1. Stall Fer⸗ almas Pale(O. Schmidt, 2. Shalimar, 3. Mongole. Ferner: Hebräer, Mlthrldates, Orry, Georg Reimers, Falſtaff. Satrap. Mondſichel. Tot: 17, Pl: 11, 20, 18:10. 3. Hüon⸗Reunen. F. Dreif. 8900 /, 1800 Meter: 1. L. u. W Skla⸗ reks Gero(E. Haynes), 2. Ferne, 3. Offenſive. bert, Fervida, Kaiſertag, Bernhard. Tot: 17, Pl: 18, 17, 24:10. 4. St. Florian⸗Reunen, F. Zwei. 5200. 1000 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Markgraf 4. Varga), 2. Dixi, 3. Tarquinia. Ferner: Dominica, Staub, Faretra, Sturluſon, Stilichbo. Tot: 44, Pl: 20. 21, 5710. 5. Ard Pakrick⸗ Rennen. 10 400. 3000 Meter: 1. R. Hanlels Ferro(A. Bleuler), 2. Gute Sitte(E. Haynes), 3. f Impreſſioniſt und 7 Avec Dieur. Tot: 19, Pl: 10, 1010. 5 6. Goldgulden⸗Rennen. F. Dreif. 2800. 1200 Meter: 1. C. Fellers Ordensſchweſter(O. Schmidt), 2. Faulpelz, 3. Lilienfee. Ferner: Mumm Eisbraut, Sturmbraut, Cäſarea, Takata. Tot: 17 Pl: 13, 20, 82:10. a 5 7, Morganette⸗Rennen. 2800 4. 1600 Meter: 1. L. Janſens Oleg ſerer(A. Sajdik), 2. Sonnenlicht, 3. Herzog Chriſtoph. Pers, Senow, Pagode, Frintrop. Thalyſla, Gerald. Leichte Ifabel Streitfrage, Tarnhelm, Arndt, Fenfa. Tot: 28, Pl: 15, 19, 25:10. Waſſerſtandsbeobachtungen m Monat September Rhein Pegeſ] is 17. 13 18 20, 21. Necar⸗Begel 18 17 18 19 20 21 Wafdshur 5 8 5 8 Schuſter inge.281781 01 0,8, 9, Mannheim 2..55.54 2,40 2,41 2% Kehl 402.2821 62, 1402.06 Jagſtfeld—— ͤ— ͤ— Mapau 104.85 88.82.77.75 Mannhelm 2,772.87.81.5302.4802.44 Caub 1681 651.58.84.38.42 Köln 1441.17 441081.68 1,00 paas 68. 2 Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil 1 B. Fran ir Goricht und villes Hebrioe Franz Kircher Anzeigen Mar 1 95 8 Zu beziehen in der Hauptnebenste ile R 1,%1, in den Nebenstellen Waldhof straße b, Schwetzingerstraße 19/0 u. Meer- keldatr. 11, sowie durch die Trägerinnen Ferner: St. Ro⸗ Ferner 1 % ˙ V ˙ AA ⁵Ü.. ̃ Mm QM Q—œ I«7. 1 * „ A ⁰ Q 1——. n e ee „ ˙ ²˙ A T ᷣs! s,.. * . — ſofern den Auftakt zu dem großen Prozeß, als der verhaftete Freitag, ben 21. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 439 In der Hetlanſtalt Friedrichsheim bei Marzell wurde in dieſem Frühjahr eine Warmwaſſerzuleitung aus dem Keſſelhaus nach dem Waſchraum des Sanatoriums ge⸗ baut. Dazu wurde ein Tunnel von 294 Meter Länge an⸗ gelegt. Am Abend des 3. April waren die Arbeiten ſoweit gediehen, daß die von Oſten und Weſten her geführten Tunnelbohrungen ſich ziemlich nahe kamen. Um 9 Uhr abends wurden die Arbeiten abgebrochen. Der Schießmeiſter Anton Salvatort bot Feierabend und ging in ſeine Wohnung. Insgeheim war jedoch von den Arbeitern beſchloſſen worden, das geringe Teilſtück, das die beiderſeitigen Tunnelſtollen noch voneinander trennte, in der gleichen Nacht durch Sprengungen auf eigene Fauſt freizulegen. Man hoffte, die Bauleitung am nächſten Morgen mit dem voll⸗ endeten Tunnelbau zu überraſchen, auch wollte man den Zeit⸗ punkt des nach der Fertigſtellung des Tunnels in Ausſicht geſtellten kleinen Feſtchens etwas beſchleunigen. Die Aus⸗ führung des Planes nahm, wie noch erinnerlich ſein dürfte, ein Ende mit Schrecken. Die Sprengſchüſſe von der Oſtſeite her krachten, noch ehe die im Weſtſtollen tätigen Sprengarbeiter ihre Vorbereitungen beendet hatten. Das verabredete Klopfzeichen mit dem Pickel war hier nicht ver⸗ 3 Gerichtszeitung Der Auftakt zum Frankfurter Bilderfälſchungsſkandal Zn den erſten Oktobertagen werden ſich Frankfurter Rich⸗ ter mit einem Monſtrefall zu beſchäftigen haben, der weit über Frankfurts Grenze hinaus weitgehendem Intereſſe be⸗ gegnet. Es handelt ſich um den Groß vertrieb gefälſchter moderner Bilder, die ein Frankfurter Kunſthändler zu teueren Preiſen abſetzte. Die Bilder wurden von einem ge⸗ ſchickten Kopiſten derart gut gezeichnet und gemalt, daß ſie ſelbſt von großen Kennern als echt bezeichnet wurden und die Verhaftung des Kunſthändlers und einiger Komplizen bedeu⸗ tete damals eine ungeheure Senſation. Die Angelegenheit ſpielt übrigens nach zahlreichen weſt⸗ und mitteldeutſchen Großſtädten hinüber, u. a. auch nach Düſſeldorf, Köln, Bochum, Wiesbaden, Eſſen uſw. Der geſtrige Tag bildete in⸗ Kunſthändler Otto Müller ſich wegen Unterſchlagung d weter Oelbilder vor dem Großen Schöffengericht Frankfurt a. M. zu verantworten hatte. Das Gericht verhandelte zwar mehrere Stunden, konnte aber zu einem Urteil nicht kommen, und vertagte die Angelegenheit, die in dem Hauptprozeß mit zur Aburteilung kommen ſoll. In der Begründung wurde ausgeführt, daß der Bilderfälſcherprozeß vorausſichtlich hochintereſſante Streiflichter auf gewiſſe Machenſchaften im Kunſthandel werfen wird, und das Vorgehen Müllers dann vielleicht eine weſentlich andere Beurteilung erfährt. Auf den Verlauf des Prozeſſes kommen wir zur geeigneten Zeit zurück. O. Sch. Eine Doppelexiſtenz vor Gericht Vom Schöffengericht Berlin wurde der Friſeur Wo⸗ brock, der in der Pariſer Straße im Weſten Berlins ein großes Friſeurgeſchäft betreibt, in dem ſechs Geſellen be⸗ ſchäftigt ſind, als merfach rückfälliger Dieb zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, während der Staatsanwalt im Hin⸗ blick auf das Fehlen jeder Notlage auf 2“ Jahre Zuchthaus gedrungen hatte. Wie in der Verhandlung feſtgeſtellt wurde, hatte Wobrock ſein Geſchäft aus den Erträgniſſen ſeiner Diebe⸗ reien erworben. Während er tagsüber im Geſchäft tätig war, ging er abends ſeinem zweiten Beruf nach. Seine Entdeckung erfolgte, weil es Kriminalpoliziſten auffiel, daß ein eleganter Herr an Autobushalteſtellen uſw. älteren Damen beim Ein⸗ ſteigen behilflich war, ohne jemals ſelbſt mitzufahren. Sie beobachteten ihn näher und ſtellten feſt, daß er die Gelegenheit Angeklagten waren weitere Vorladungen nicht zu Taſchendiebſtählen benutzte. das Syprengunglütk bei Friedrichsheim nommen worden. Einem der eifrigſten von ihnen, dem 27jährigen, verheirateten Franz Beuerle aus Bühlertal, wurde von den umherfliegenden Geſteinsmaſſen und dem Luftdruck der Kopf abgeriſſen, zwei weitere Arbeiter wurden in ihrem Augenlicht und im Gehör ſchwer beſchädigt, fünf andere kamen mit geringeren Ver⸗ letzungen davon. Der Angeklagte Salvatori iſt mit dem Vor⸗ wurf belaſtet, die bei den Sprengungen übriggebliebenen Patronen nicht vorſchriftggemäß in das dazu beſtimmte Pulverhäuschen eingeſchloſſen zu haben. Er duldete vielmehr, daß dieſe in einer Kiſte verwahrt blieben, zu der auch der Angeklagte Florian Herberger einen Schlüſſel beſaß. Mit Herberger waren der Schloſſer Max Beller und der Oberhauer Albert Lang der fahrläſſigen Tötung in Tat⸗ einheit mit fahrläſſiger Körperverletzung angeklagt. Es er⸗ ging folgendes Urteil: Albert Lang erhält anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 2 Monaten 200/ Geldſtrafe; Florian Herberger anſtelle von 3 Monaten Gefängnis 300/ Geldͤſtrafe; Schießmeiſter Salvatori wegen Uebertretung der Vorſchriften über die Aufbewahrung von Sprengkörpern 100% Gelodſtrafe; Schloſſer Beller wurde lt.„Bad. Pr.“ fret⸗ geſprochen. D Die beſtohlenen Küchenmädchen Vierzehn Küchenmädels ſtanden wiſpernd vor dem Ge⸗ richtsſaal in München, die Zeugenvorladung in der Hand. Rote Köpfe, verlegenes Gekicher und erſchrecktes Zuſammen⸗ fahren, wenn irgendeine Tür ging. Drinnen aber auf der Anklagebank ſaß ein junger Burſche von 19 Jahren, Kellner von Beruf, der ſie gemeinſam mit einem um einige Jahre älteren Burſchen ihrer Habſeligkeiten beraubt hatte. Eigent⸗ lich hätten es nahezu zwanzig Mädels ſein müſſen, die da ausſagen ſollten, weil es ſich um ungefähr 20 Einbrüche in Dienſtboten kammern handelte; aber bei der Gleich⸗ artigkeit der Straftaten und dem teilweiſen Geſtändnis der mehr für nötig erachtet worden. Vom November des vorigen Jahres bis Mitte Mai dieſes Jahres waren aus den Dienſtboten⸗Kammern einer Anzahl Münchener Gaſtſtätten, Hotels, Cafés den darin unter⸗ gebrachten Küchenmädchen, Dienſtmädchen uſw. die ganzen Wertſachen geſtohlen worden. Es verſchwanden die mühſam erarbeiteten Spargroſchen, oft einige Mark nur; es ver⸗ ſchwanden Wäſcheſtücke, die Firmungsuhr, Halsketten und Ringe. Behälter wurden erbrochen, Ledertaſchen zerſchnitten, Körbe aufgeriſſen und was nur einigermaßen mitnehmens⸗ wert erſchien, wurde von den beiden Burſchen geſtohlen. Auch Schokoladeſachen, wie beiſpielsweiſe Oſterßaſen, vielleicht von Gäſten zum Geſchenk gemacht, verſchmähten die Einbrecher nicht. Gegenſtände, bei deren Wiederverkauf eine gewiſſe Ge⸗ fahr für ſie verbunden war, warfen ſie einfach weg, ſo ſämt⸗ liche Uhren, die ſie bei ihren Einbrüchen erbeuteten. Was aber eine Uhr für ſo ein armes Mädchen bedeutet, darüber machten ſie ſich anſcheinend keine Gewiſſensbiſſe. Wie der eine der jungen Burſchen angab, wollten ſie aus Not ge⸗ handelt haben. Nachdem er in ſeinem Berufe als Kellner kein Unterkommen gefunden, habe er ſich mit der Werbung von Abonnenten für ſogenannte Verſicherungszeitſchriften befaßt und ſei dabei mit ſeinem Kameraden, der, obwohl Metall⸗ ſchleifer von Beruf, die gleiche Beſchäftigung hatte, zuſammen⸗ gekommen. Er, der Kellner, ſei dann eines Tages, als er ein in den oberen Stockwerken eines Hotels gelegenes Büro auf⸗ ſuchen wollte, an einer Dienſtbotenkammer vorübergekommen und habe hier die Gelegenheit wahrgenommen, den erſten Einbruch zu verüben. Ermutigt durch das Gelingen, ſeien dann die weiteren gefolgt. Beim Verhör ſuchten ſich beide gegenſeitig zu belaſten, insbeſondere beſtritt der ältere von ihnen, daß er bei dem einen oder anderen Einbruch Spähe geſtanden habe. Er ſelbſt habe ſich weniger bei den Ein⸗ brüchen beteiligt, weil der andere„die Handſchuhe an⸗ gehabt habe“. Im allgemeinen waren ſie aber geſtändig. wenn es auch Meinungsverſchledenhelten über die Höhe der jeweils entwendeten Barbeträge gab. Der Staatsanwalt bezeichnete das Verhalten der beiden Angeklagten, die ſich nicht geſcheut hätten, arme Dienſtmädchen um ihre letzten Erſparniſſe zu bringen, als eine boden loſe Gemeinheit. Für den Kellner, der ſich außerdem wegen Urkundenfälſchung und Betrugs zu verantworten hatte— als Proviſionsvertreter hatte er gefälſchte Beſtellſcheine einge⸗ liefert und ſich die Proviſion ausbezahlen laſſen— beantragte er eine Geſamtgefängnisſtrafe von vier Jahren und ſieben Monaten, für den Metallſchleifer eine ſolche von vier Jahren und ſechs Monaten. Das Urteil lautete unter Zugrunde⸗ legung mildernder Umſtände, wobei eine gewiſſe Notlage der Beiden in Betracht kam, bei dem Kellner auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten, für den Metallſchleifer auf ein Jahr zwei Monate Gefängnis ſowie für beide auf Aberkennung der bürgerlichen Csren⸗ rechte auf die Dauer von je drei Jahren. Eine intereſſante Beleidigungsklage Der Parfümfabrikant Francois Coty(paris) reichte gegen den verantwortlichen Redakteur des„Frankfurter Ge⸗ neral⸗Anzeigers“ eine Beleidigungsklage wegen eines am 7. Februar d. Is. unter der Ueberſchrift„Die Hochzeit des Figaro“ veröffentlichten Artikels ein, in dem auf dis Deutſchenhetze des„Figaro“ und des„Gaulois“, die beide im Beſitze Cotys ſind, hingewieſen und das deutſche Publikum gleichzeitig auf die Reklame, die Coty in Deutſchland für ſeine Fabrikate betreibt, aufmerkſam gemacht wurde. Coty fühlte ſich durch die Behauptung beleidigt, er habe einen Steuer⸗ inſpektor beſtochen und Steuerhinterziehungen begangen, Mit⸗ teilungen, die zuvor ſchon in dem Pariſer Blatte„La Rumeur“ und anderen Zeitungen enthalten und der„Maus“ entnom⸗ men waren. Coty iſt gegen die franzöſiſchen Blätter nicht klagbar geworden. In der heutigen Gerichtsverhandlung be⸗ ſtritten die Rechtsanwälte Cotys Dr. Alsberg und Dr. Manaſſe die Wahrheit der Angaben des„General⸗Anzeigers“, während die Vertreter des Beklagten Juſtizrat Dr. Löwenthal und Dr. Rheinſtein ſich zum Wahrheitsbeweiſe erboten. Die Vertreter Cotys bezeichneten„La rumeur“ als ein Winkel⸗ blatt. Der Beklagte behauptete das Gegenteil. Das Amts⸗ gericht Frankfurt beſchloß Vertagung und ordnete Vernehmung des Lektors für Zeitungsweſen an der Univer⸗ ſität Frankfurt über den Charakter des„La Rumeur“ an. * 5 Zum Tode verurteilt. Am 19. Sept. wurde der Mörder der Fran Süſſer, Sinowatz, vom Schwurgericht Wiesbaden zum Tode verurteilt. Wegen Unter⸗ ſchlagung wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Ferner wurden ihm auf Lebenszeit die bürgerlichen Ehren⸗ rechte aberkannt. Der Angeklagte nahm das Urteil mit ſtoiſcher Ruhe entgegen. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er das Urteil annehme, antwortete der Angeklagte prompt:„Verzichte auf Rechtsmittel“, worauf der Vorſitzende ihn ermahnte, er ſei noch ein junger Menſch, das ſolle er bedenken. Der Vorſitzende wiederholte hierauf ſeine Frage nochmals mit dem Zuſatz:„Wollen Sie es ſich über⸗ legen?“ Nunmehr antwortet Sinowatz:„Ich werde es mir überlegen“. Der Angeklagte wurde hierauf abgeführt. Die aufgehobene Geheimbrennerei. Der aus Rußland ſtammende Uhrmacher Max Klapp, der im November vorigen Jahres zwiſchen Falkenhagen und Spandau in einer einſam gelegenen und ſtillgelegten Brauerei, die dem Gaſtwirt Görel aus Falkenſee gehört, eine Geheimbrenneret eingerich⸗ tet hatte, wurde vom Schöffengericht Berlin zu ſie ben Monaten Gefängnis und 11400/ Geldſtrafe verurteilt. Sein Gehilfe Jellinowitz erhielt fünf Monate Gefängnis und die gleiche Geldſtrafe. Der Gaſtwirt Görel wurde wegen Begünſtigung und Mittäterſchaft zu 11.650%¼ Geldſtrafe verurteilt. Moderne phys-diät. Kuranstalt u. Erholungsheim. Nähe Strandbad. Arzt Deutsches Haus. Herbst-, Winter- u. Frühjahrskur. Pens. v. Mk..- an. Prosp,. Lache Onlt leiclit 470 —AcH TUNG Wenn es sich um Ihre Schõn-· heit handelt, seien Sie beson- ders vorsichtig! Achten Sie darauf, daß Sie die echte Palm- olive- Seife bekommen. Sie wird nie unverpackt verkauft und ist nut echt in grünem Papier mit goldenet Schrift auf schwarzem Bande. FABRIK: HAM B UIG Der richtige Weg zu natürlicher Schönheit war niemals kostspielig- jetzt noch weniger als früher. Palmolive— die in der ganzen Welt führende Toiletten · Seife wurde in den letzten Monaten zum Preise von 80 Pfg. für 2 Stück verkauft, um noch weiteren Tausenden Gelegenheit zu geben, sich von ihret hervorragenden Güte zu übetzeugen. Der Erfolg war eine so tiesige Produktions- erhöhung, daß es jetzt möglich ist, den Preis end- gültig auf 40 Pfg. pro Stück hetabzusetzen, denn bekanntlich verringern sich die Herstellungskosten jedes Artikels bei Produktion größerer Mengen. Alle Haut- Spezialisten stimmen darin überein, daß natürliche Schönheit nut dadurch erreicht wird, daß man die Poren gründlich von allen Untein- heiten befreit. Das soll hauptsächlich mit Wasser und Seife geschehen. Aber nicht mit einer be- liebigen Seife, sondern mit einer wirklichen Teint- Jetzt ist es für jedermann leichter auf einfache Veise nafürliche Schônkheif zu gebinnen Seife. Palmolive ist eine Schönheits-Seife, die an Reinheit und Milde von keiner Seife übertroffen wird. Palmolive kann ohne Schaden für den zartesten Teint benutzt werden. Nur weil Millionen sie be- nutzen, ist sie zu s0 geringem Preis zu haben. Sie werden den Untercbied in einer Noche merken. Kaufen Sie noch heute ein Stück Palmolive Waschen Sie Ihr Gesicht vorsichtig und mas- sieten Sie den milden Schaum in die Haut. Spülen Sie gründlich ab— erst mit warmem, dann mit kaltem Wasser. Tun Sie das regelmäßig, besonders abends. Benützen Sie ruhig Puder und Rouge, abet lassen Sie diese niemals über Nacht auf det Haut. Diese müssen entfernt werden, sonst verstopfen sie die Poren, vergrößern sie auch oft. Mitesser und Unreinheiten sind häufig die Folge. PALMO LIVE Sete Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 21. September 1928 . elszeitu Jehlt es uns an Wirtſchaſtsführern? In den letzten Jahren iſt auffallend häufig ein Thema berührt und erörtert worden, das in früheren Zeiten im ollgemeinen nur von Philoſophen und Hiſtorikern einerſeits und von Polltikern oppofttioneller Einſtellung andererſelts behandelt wurde: nämlich das Problem der Befähigung, der Aus wahl und des Auf⸗ ſtlegas der Führer eines Volkes. Das philoſophiſche In⸗ dereſſe tritt in der Gegenüberſtellung von Maſſe und Perſönllchkeit, von Umwelt(Zeit, Raum) und Leiſtung des Führeres und in einer Untetſuchung der Wechſelwirkung zwiſchen zeitgenöſſiſchen gelſtigen Strömungen einerſeits und ber geiſtigen Individualität eines Ge⸗ mies andererſeits in Erſcheinung. Dem Hiſtoriker, ſei es auf dem Gebiet der Staatsgeſchichte, der Kunſtgeſchichte, der Wirtſchatfs⸗ geſchichte oder wo ſonſt, liegt es beſonders nohe, bei ſeinen Unter⸗ ſuchungen und Darſtellungen von den weltgeſchichtlichen Namen aus⸗ zugehen oder der Behandlung weltgeſchichtlicher Ereigniſſe und Er⸗ ſcheinungsformen mit der Herauskriſtalliſterung der führenden oder entſcheidenden Männer und Frauen erſt die richtige Abrundung— vielleicht auch nur dle gedächtnismäßige Eindringlichkeit— zu geben. [(Die marxiſtiſche„materiallſtiſche Geſchichtsauffaſſung“ ſtellt zwar die Maſſe und den Klaſſenkampf in Vordergrunnd, kann aber auch nicht reſtlos auf die Wertung der überragenden Perſönlichkeit verzichten. Die ſozialiſtiſche und bolſchewiſtiſche Literatur iſt immer noch nur als„Experiment“ zu werten, im bürgerlichen Drama ſind Haupt⸗ manns„Weber“ mit ber Exſetzung des„Einzelhelden“ durch eine Menſchengruppe nur ein ſeltener Ausnahmefall!) Und ſchließ⸗ lich der Parteipolitiker: für ihn war und iſt die Führerfrage im allgemeinen eine Parteifrage: ſeine Parteiſpitzen ſind die gebore⸗ nen Führer, bei den anderen Parteien dagegen— da fehlt der Fübrerwille und die Führerperſönlichkeit! Seit einiger Zeit ertönt nun plötzlich an allen möglichen Stellen ber Schrei nach dem Wirtſchafts führer! Man iſt mit den wirtſchaftlichen Berhältniſſen oder der Wirtſchaftsverfaſſung im heu⸗ tigen Deutſchland unzufrieden, man argumentiert mit der— in ber Verallgemeinerung ſicher ſtark übertriebenen— Behauptung der bſoßlalen Not“, in anderen Volksgruppen betont man den Sklaverel⸗ Charakter der Reparationen, und alles das wird der„Unfähigkeit der Wirtſchaftsführer“ zugeſchoben oder mit dem Mangel an Per⸗ fönlichkeiten erklärt. Man mündet in die Forderungen:„Freie Bahn dem Tüchtigen ſtott der bisherigen Behinderung, weg mit dem Füßhrerſtellen⸗Erbrecht und dem Traditionsſchutz der Unfähigen“ und fordert ſchließlich kurz und bündig:„Bewußte Erziehung der Jugend zur Führerperſönlichkeit“.(Beſondere„Organiſationsköpfe“ Haben ſicher ſogar ſchon organtſatoriſche Vorſchläge in Bereitſchaft— Entſprechend der Muſtereigenſchaft des deutſchen Heimatlandes.) Nun iſt elnes zweifellos: in allen dleſen Forderungen iſt ewas Tichtiges enthalten, nämlich die Ueberlegung, daß in den gegen⸗ wärtigen Zeitläuften gerade die Beſten des Volkes gut genug ſind, um dos Staatsſchiff und das Wirtſchaftsſchlff in ein beſſeres Fahr⸗ waſſer zu ſteuern, als es ſeit dem Kriegsende zu beobachten war. Es wird auch kaum mehr beſtritten, daß auf dem Gebiet der po⸗ Iitlſchen Führerwahl— ſoweit dieſe geſetzlich, nämlich im Wahl⸗ ſyſtem, geregelt iſt— vieles verbeſſerungsbedürftig iſt.(Uebrigens iſt es in dieſem Zuſammenhang erwähnenswert, daß auch das fran⸗ zöſiſche Wahlrecht, obwohl es im Gegenſatz zu unſerem Liſtenwahl⸗ ſyſtem auf dem Grundſatz der bezirklichen Elnzelwahl beruht, ge⸗ nügend Gelegenheit zu Parteiſchlebungen läßt.) Und was die Aus⸗ leſe der Wirtſchafts führer anbetrifft, ſo werden auch wohl im eigenen Lager der Wirtſchaft elnzelne Mißſtände oder Mängel nicht abgeleugnet werden. Augenſcheinlich ſchenkt man heute auch der Frage des Nachwuchſes elne ſtark erhöhte Aufmerkſamkelt, und man iſt beſtrebt, der Leiſtungs⸗Wertung auch die Charakter⸗Wertung an die Seite zu ſtellen. Dies ändert aber nichts daran, daß eine „Erzlehung“, ſei es in der Schule oder auf der Univerſität, ſei es im Büro oder in der Werkſtatt, wohl von mehr oder weniger gro⸗ ßem Einfluß auf die Entwicklung von Charaktereigenſchaften ſein kann, daß aber Führer aualitäten entweder angeboren „) Entnommen Nr. 38 der„Deutſchen Wirtſchatfsbrlefe“. 72 N Die Bank der Reichsbahn Der Bericht der Deutſchen Verkehrs⸗Kredit⸗Bank In dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Verkehrs⸗Kredit⸗ Bank AG. wird u. a. ausgeführt, daß das Frachtſtun dungs ⸗ 1 habe. Sowohl die Geſamtſumme der im Fracht- n abgerechneten Güterfrachten wie die Zahl der Stlundungs nehmer zeigt eine weitere Steigerung. Im Berichtsfahr wurden der Nelchsbahn insgeſamt rund 1668 Millionen gegen 1619 i. B. an Frachtbeträgen zuegführt. Der Stundungskonteninhaber betrug am 30. Juni 1928 19 337 gegen 18 078 i. V. Die im Stundungswege abgerechneten Frachten ſind ſomit um etwa 9,8! Prozent geſtiegen, während die Güter ⸗ verkehrseln nahmen der Reichsbahn im gleichen Zeitraum um etwa 3,33 Prozent gewachſen ſind. Das Frachtſtundungskonto brachte(alles in Mill.): .88(0,96), Zinſen 2,26(2,34), und Proviſionen 0,45(0,37). Dem⸗ gegenüber erforderten: Unkoſten 2,41(2,43), ſo daß ein Reinge⸗ wi un von 1,87(1,39) bleibt, aus dem ſich wieder eine Divi⸗ eredere⸗Rücklage für Frachtſtundung und wieder 0,1 an den Be⸗ amtenunterſtützungsfonds überwieſen und 0,18 vorgetragen werden. In der Bilanz erſcheinen u..: Kaſſe, fremde Geldſorten and Guthaben bei. Noten⸗ und Abrechnungsbanken mit 12,03(5,55), Guthaben bei Banken und Bankiers 225,1(418,76), Effekten mit 3,88 (0,67), Wechſel mit 100,27(6,69), Uebergangspoſten mit 15,85(7,21) gegenüber. 29: Filmhaus Bruckemann u. Co. AG., Berlin. einem Ver ku ſt von rund 2,94 Mill.& abſchließende Bilanz zum 31. ezember 1927, ferner wurde beſchloſſen, dem Vorſtand und dem Auf⸗ ſichtsratsmitglied Aſſauer(Dortmund) Entlaſtung zu erteilen, Ur die andern Aufſichtsratsmitglleder dagegen zu vertagen. Zur eſeltigung der Unterbilanz wurde beſchloſſen, die 5000„ Vorzugs⸗ aktien einzuztehen und das Stammaktienkapital 160:1 auf 5000 süfammenzulegen und um mindeſtens 9 000 wieder zu erhöhen. Die neuen Aktien, die ab 1. Januar dividendenberechtigt 55 werden von der Terra⸗Filhm AG. übernommen, unter deren eihilfe auch die Sanlerung der Geſellſchaft gelungen iſt. Der Beginn des Geſchäftsjahres wurde auf den 1. Juli verlegt und vom 1. Jan. 1029 bis 30. Jun 1929 eln Zwiſchengeſchäfks fahr eingelegt. Die Ausſichten für die kommende Verleihfaiſon werden nicht ngünſtig beurtellt. 3 Der Status bei Tietzens Eidam in Bautzen.— 9,37 Mill. 4 Verbindlichkeiten.— Für Wiederaufnahme des Betriebs. Der erſten Gläublgerverfſammlung, der weit über 100 Gläubiger beiwohnten, lag eine Maxlmalbilanz vor, die mit einer Unterbilanz ven 2184 000 4 abſchließt. Es wurde davon Mitteilung gemacht, daß die Arbeiter entlaſſen worden ſind und daß von den Gläubigern mehr als zwei Drittel mit insgeſamt 6,6 Mill.„ ſich für die Er ⸗ öffnung des Veralelchs verfahrens ausgeſprochen haben. Die letzte überhaupt vorliegende Bilanz vom 31. Dez. 1926 weiſe noch einen Gewinn nach, aber ſeit 1927 ſeien die Bücher nur noch teilwelſe nachgetragen worden. Dle Urſache des Zuſammen⸗ bruchs ſei auch auf private Kup erſpekulatlonen des werſtorbenen Herrn Reinhardt zurückzuführen. Dem ſchlleßlich ge⸗ wähllen achtköpftgen Gläubigerausſchuß gehören dret Bankenver⸗ treter, drei Vertreter der Warengläubiger, ein Vertreter der Fa⸗ milfe und ein Vertreter der Werkſparkaſſe an. Die Vertreter der Warengläubiger gehßren der Metallgeſellſcheft(Direktor Simon, der Firma Brandels⸗Geldſchmidt und den Slächſiſchen Werken Rechtsanwalt Hertzſch) an. Dieſer Ausſchuß wird am Freitag in 8 275 zuſammenkreten, um darüber zu beſchließen, ob das Werk weitergeführt werden kann und ſoll, In der Verſammlung herrſchte zm übrigen ziemliche Einmütlgkelt darüber. daß alles getan werden müffe, um den Betrieb wieder in Gang zn bringen. Die Zahl Die HB. nahm Mitteilung gemäß 8 240 HGB. entgegen und genehmigte die mit 0 haben eine gewiſſe Klärung gebracht. Schuldner mit 59,82(41,12), Grund⸗ ſtücke 0,5(0,00), denen Gläubiger in Höhe von 377,26(457,3) und oder autodidaktiſch erworben ſind. Man kann ſich Jün⸗ ger oder Anhänger oder Mitarbeiter beranzlehben, vielleicht auch Erben, die das Erbe einigermaßen zu verwolten verſtehen, aber dle Forderung, ausgeſprochene Wirtſchaftsführer böchſter Qualität zu „züchten“, iſt entſchieden eine geiſtige Utopie, mag bet der geſchickten Behandlung des Einzelfalls und bei außergewöhnlich günſtigen Um⸗ ſtänden auch hin und wieder eine Art befriedigendes Erſatzergebnts erztelt werden.(Wie ſelten iſt der Fall, daß der Ruhm und der Perſönlichkeitswert der Väter in der Weltgeſchichte von ihren Söhnen auch nur annhernd erreicht wird, und hier iſt doch im allgemeinen der Weg auf das günſtigſte vorbereitet.) Ernſthaft denkende Menſchen könnten aus dieſen Ueberlegungen vielleicht den ſorgenvollen Schluß ziehen, daß unter dieſen Um⸗ ſtänden das Führerproblem praktiſch unlösbar ſel und man es ſozuſagen der natürlichen Raſſeentwicklung loder auch der Raſſen⸗ vermiſchung) überlaſſen müſſe, Führeranlagen hervorzubringen. Das iſt nicht richtig: es gibt eine Löſung, allerdings von einer ganz anderen Seite her, als man es meiſt vermutet. So wichtig es iſt, im eigenen Lager der deutſchen Wirtſchaft die Perſönlichkeits an⸗ ſätz e zu fördern und Führer naturen zur Entfaltung zu ver⸗ helfen, ſo iſt es für die Löſung des wirtſchaftlichen Führerproblems noch entſcheidender, daß der Wirtſchaft die freie Ent⸗ faltungs möglichkeit gegeben iſt und auf die Dauer gewährlelſtet wird. Nur ein Nörgler, ber nicht empfindet, was ſeit 1918 geleiſtet worden iſt, kann beſtreiten, daß die deutſche Wirtſchaft eine ſtattliche Reihe— auch internatio⸗ nal anerkannter— bedeutender Wirtſchaftsführer mit ausgeſoro⸗ chenem Perſönlichkeltswert beſitzt. Auch dle füngere Generation des deutſchen Volkes iſt nicht arm an Köpfen, die, geſchult durch die gußergewöhnlichen Aufgaben der Jetztzeit, befähigt ſind, das ihnen dereinſt zufallende volkswirtſchaftliche Erbe zu übernehmen und kraftvoll weiter zu entwickeln. Aber der Wirtſchaftsführer von heute iſt leider unheilvoll verſtrickt in den— man möchte ſagen— welthiſtoriſchen Kampf um die Wahrung, die Verteidigung der freien deutſchen privaten Wirtſchaft. Dieſer notwendige Kampf in doppelter Front— einmal gegen das die Reparationen for⸗ dernde Ausland und zum zweiten gegen die marxiſtiſchen Tendenzen des ſchrittweiſen Uebergriffs und Eingriffs in die freie Wirtſchoft— bindet die Aktivität und behindert die großen Erfolgsmöglichkeiten, zu denen der Geiſt und der Wille in unſeren Wirtſchaftsführern vorhanden iſt. Die Paragraphen einer überſtelgerten Sozialmen⸗ talität, die Zahlungsmahnzettel für den ungeheuren Koſtenaufwand der öffentlichen Hand, die Fußangeln einer verzweigten, weit über das berechtigte Maß hinausgehenden ſtaatlichen Wirtſchaftkontrolle — das ſind die eigentlichen zermürbenden Feſſeln und Einengungen der„freien Entwicklung und Betätigung der Führerperſönlichkeit“. Großes zu errelchen und durchzuſetzen, heißt immer: für eine Zeit⸗ lang den Betroffenen Opfer zuzumuten. Man denke bloß an das Lebenswerk eines Friedrich des Großen, eines Bismarck oder— rein wirtſchaftlich— an die Geſchichte des deutſchen Zollvereins und der Eiſenbahnen. Die Rückkehr zum„Nachtwächterſtaat“ zieht niemand ernſthaft in Erwägung(dieſe Wirtſchaftsform des Adam Smith'ſchen Indivi⸗ dualismus gehört endgültig einer hiſtoriſchen Epoche an), und auch von einer„Wirtſchaftsdiktatur“ ſoll keine Rede ſein. Wohl aber muß feder, der ſich befugt fühlt, dem privaten Wirtſchaftsführertum allgemein ein Verſagen vorzuwerfen, zunächſt dafür eintreten, daß der Hebel bei der Entlaſtung von tener zweiten— inneren— Kampffront angeſetzt wird. Dle techniſchen Höchſtleiſtungen und wiſſenſchaftlichen Fortſchritte, die kommerziellen, produktlons⸗, kapital⸗ und abſatzorganiſatoriſchen Wiederaufbauarbeiten in den letz⸗ ten Jahren beweiſen, daß es an einem hervorragenden deutſchen Wirtſchaftsführern wirklich nicht fehlt. Nicht es erſt zu ſchaffen, iſt die Aufgabe, ſondern es im Rahmen vernünftiger ſtaatlicher und ſoztaler Prinzipien möglichſt frel wirken zu laſſen— das iſt die praktiſche Löſung des Führerproblems in der deutſchen Wirtſchaft. Dre F. N. s Die Mühlen für Scheuer. Der Verband deutſcher Müller hat mit der Deutſchen Mühlen vereinigung AG. Fühlung genommen, um die Grundlage für eine gemeinſame Zuſammenarbeit mit dieſer Ge⸗ ſellſchaft zu ſchaffen. Dieſe Fühlungnahme hat ergeben, daß die Ziele des Scheuerkonzerns den Intereſſen der Binnenlandesmühlen verfahren auch im Geſchäftsjahre 1927,28 weiter an Ausdehnung nicht nur nicht widerſprechen, ſondern daß im Gegenteil in großen die Müllereien betreffenden Fragen die Anſichten der deutſchen Mühlen vereinigung mit den Tendenzen des Verbandes durchaus im Einklange ſtehen. Der Verband deutſcher Müller iſt daher bereit, mit der Deutſchen Mühlenvereintgung an Maßnahmen zu arbeiten, die zur Beſſerung der lanbwirtſchaftlichen Verhältuiſſe beizutragen geeignet ſind. Es finden bereits Verhandlungen ſtatt, die die Orga⸗ nifatlon der Zuſammenarbeit zum Ziele haben und in aller Kürze zu praktiſchen, vor allen Dingen auch ausbaufähigen Ergebniſſen fübren dürſten. :? Kein Preiserhöhungsantrag des Rheiniſchen Braunkohlen⸗ Syndikats. Wie es heißt, beſteht beim Rheiniſchen Braunkohlen⸗Syn⸗ dikat jetzt nicht mehr die Abſicht, in der am 27. Sept. ſtattfindenden dende von 12 Prozent verteilt und wieder 0,5 an die Del⸗ erhöhung zu ſtellen. Sitzung des Reichskohlenverbandes einen Antrag auf Preis * Höhere Wertbemeſſung der beſchlagnahmten Schiffe. Newyork wird gemeldet: der beſchlagnahmten Aus Die Verhandlungen über die Bewertung deutſchen Schiffe bei der Freigabeabrechnung Während der amerikaniſche Regierungsvertreter die alten Schätzungen von 1921 in Höhe von 33 Millionen Dollar verteidigte, verlangte der Lloyd⸗Vertreter eine weſentlich höhere Einſchätzung, nämlich auf der Grundlage des Wertes freier Schiffe im Jahte 1917. Der Lloyd drang mit ſeiner Anſicht durch, ſo daß der Schiedsrichter über den Betrag von 33 Millionen Dollar hinausgehen wird. Die Verhandlungen werden fortgeſetzt und wahrſcheinlich bald beendigt. Die Entſcheidung des Schiedsrichters iſt ſedoch nicht ſobald zu erwarten, da über die Wert⸗ bemeſſung der Tonnage 1017 noch weitere Unterlagen beſchafft wer⸗ den müſſen. Die Branntweinpreiſe bleiben unverändert. In der geſtrigen Sitzung der Reichsmonopolverwaltung für Branntwein und des Beirates wurde beſchloſſen, die Ver kaufspreiſe für Wein⸗ gelſt für das neue Brennſahr unverändert zu laſſen. Es beträgt alſo der regelmäßige Verkaufspreis für 1 Hektoltter Weln⸗ geiſt 500, für kosmetiſche Zwecke 250„ und für Induſtriezwecke 40 Mark. 5 Kontingentierungsbeſtrebungen in der Fahrradinduſtrie. Die in Düſſelborf unter dem Vorſitz des Generaldirektors Kramer, Biele⸗ feld, tagende, vom Verein Deutſcher Fahrrad⸗Induſtrieller einbe⸗ rufene Verſammlung war aus allen Teilen der Fahrradhranche ſtark beſucht. maß der ſchwierigen Lage der geſamten Fahrrad⸗In⸗ duſtrie ergab ſich in den Verhandlungen ein ſtarker Wille zu einer Verſtändigung im Wege der Kontingentlerung, um auf dieſe Weiſe eine Geſundung der Fahrradbrauche herbeizuführen. Eine von der Verſammlung eingeſetzte, aus Mitgliedern des Vereins, ſowie aus Außenſeitern beſtehende Kommiſſion wird einer ſpäter ſtattſindenden Vollverſammlung im einzelnen Vorſchläge für die beabſichtigte Kon⸗ tingentierung unterbreiten. 2 :? Gründung einer Fiſchdampferreederei durch den Flſchhandel. Eine in Weſermünde abgehaltene Verſammlung des Fiſchgroß⸗ handels hatte ſich mit einer Stellungnahme des Fiſchhandels zu den Zuſammenſchlußplänen in der Hochſeefiſcherei zu befaſſen. Die Verſammlung beſchloß die Gründung einer gemein⸗ nützigen Genoſſenſchaft. Dieſe ſoll ein Kapital heranziehen, um eine Fiſchdampferreederei zu ſchaſfen, die, geſtützt durch die Ge⸗ noſſenſchaft, nicht vom Weſermünder Markt wegverkauft werden kann, anderſelts zur Stützung des Handels ſtets auf Weſermünde zu fahren hat. Weiter ſollen Fiſchläden errichtet werden, jedoch nicht nach dem Filialſyſtem; die Fiſchläden ſollen vielmehr vermietet und die ſeweillgen Pächter ſollen verpflichtet werden, nur zon Weſer⸗ münde löre Warte zu beztehen. 8 Münchener Großhandelstag 1928 Leiſtungsſteigerungen im deutſchen Großbandel In München tagt gegenwärtig der Reichsausſchuß des Reichs⸗ K des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels. Ueber das ema „Wege zur Leiſtungsſteigerung im deutlchen Großhandel“ berichteten drel Referenten: Wilhelm Herrmann(„Gemeinſamer Ein⸗ kauf im Großhandel vom Standpunkt des Nabrungsmittelbandels aus“), Dir. Dr. Enke(„Praktiſche Erfahrungen innerbalb der Ein⸗ kaufskontore des Nahrungsmittelgroßhandels“) und Dr. Engel („Der Stand der Unkoſten⸗ und Umſatzſtatiſtik im Großhandel“). Die Konſumgenoſſenſchaften, die Beamtenwirtſchaftsgenoſſenſchaften. die Großfilialen und Warenhäuſer haben an Bedeutung zugenom⸗ men; zum Teil wie die Konſumgenoſienſchaften und die Beamten⸗ wirtſchaftsvereine ſind dieſe Verkaufsorganiſationen in Großeinkaufs⸗ ſtellen zuſammengeſchloſſen, wodurch ihnen eine recht anſehnliche Kaufkraft zukommt. Der Großhandel muß daher ſinnen, neben einer Rationaliſterung feines Betriebes eine Einkaufsmacht zu werden. Der erſte Redner Wilhelm Herrmann verlangt den Aus⸗ bau dleſer Einkaufsgeſellſchaften und ihre Zuſommenfaſſung in eine Dachgeſellſchaft, die hierzu geeignete, im gleichen Maße im ganzen Reichsgebiet verlangte Waren zu handeln berufen ſein dürfte. Dieſe würden den Großhandel in ſeinem Exiſtenzkampf wertvoll unter⸗ ſtüützen können. Wenn ſo neben der angeſtrengteſten Eigentätigkeit ſchluß erfolgt, ſo wird er ſeiner erfolgreichen wirtſchaftlichen Auf⸗ gabe, die Waren verteilung ſo gut und billig als möglich durchzu⸗ führen, auch in der weiteren Zukunft gerecht werden können.— Ueber Praktiſche Erfahrungen der Deutſchen Einkaufskontore des Lebensmittel⸗ Großhandels ſprach Direktor Dr,. Enke vom Einkaufskontor des Großhandels GmbH., Eſſen. Das im Aufang vielfach kritiſch beurtellte Unter⸗ nehmen entwickelte ſich bald ſehr gut. Insbeſondere erwies ſich die Beſchränkung auf einen beſtimmten Warenkrels und die Ausſchal⸗ tung von Konjunkturartlkeln als zweckmäßig. Die Zahl der Geſell⸗ ſchafter iſt auf 224 geſtiegen; das Kapital von 20 000 auf 270 000 4. Auf Veranlaſſung des Einkaufskontors des Großhandels Gmb. Eſſen, ſind Einkgufskontore in Kaiſerslautern, Frankfurt a. M. ung Nürnberg ins Leben gerufen worden. Die Gemeinſchaft Deutſcher Lebensmittelgroßhändler(Gedelag) Berlin hat ſich in ein Einkaufs⸗ kontor für Mittel⸗, Nord⸗ und Oſtdeutſchland umgewandelt. Alle dieſe Einkaufskontore werden ſich am 1. Oktober 1928 zur Reichs⸗ gemeinſchaft der Deutſchen Einkaufskontore GmbH., mlt dem Stitz in Eſſen, zuſammenſchließen. Die Reichsgemeinſchaft ſoll dann die⸗ lenigen Aufgaben löſen, bei welchen ein Zuſamengehen aller Ein⸗ kaufskontore erforderlich lſt. Die Umſatz⸗ und Unkoſtenſtatiſtik behandelte Dr. Engel, Geſchäftsführer des Relchsverbandes des Deut⸗ ſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels e. B. Er ſtellte feſt, daß die Un⸗ ſchen Großhandel und daher geeignet ſeien, die in der Oeffentlichkeit vorhandenen ſchiefen Auffaſſungen über die Exlſtenzberechtigung des Großhandels endlich an Hand von einwanöfrelem Materfal zu wider lenen. Es ergeben ſich aus den Zahlen, daß der Großhandel noch immer billiger den Verbrauch bediene als unter gleichen Bedingun⸗ gen arbeitende, andere Wirtſchaftsgruppen dieſes ſe vermöchten. Die Statiſtik müſſe zunächſt ſo einfach wie möglich gehalten werden. Man ſolle ſich deshalb zunächſt mit der Errechnung typiſcher Un⸗ koſtenzahlen und der Aufzeichnung einer Erfolgsſtatiſtik, d. h. Umſatz verfolgen. Dle Warenkaufleute könnten ſich aber heute nicht nauen Mengenumſatz feſtſtellen und die Kurve der Unkosten zum Umſatz verfolgen. Die Warenkaufleute könnten ſi chaber heute nicht mehr allein mit Waren⸗ und Branchekenntulſſen begulgen, ſondern ſte müßten ſich neben den Kenntniſſen der Finanz- und Bankverhält⸗ niſſe mit den ſtatiſtiſchen Methoden der Betriebsprüfung bekannt⸗ machen. Geſchäftsgeheimniſſe könnten im Zeltalter der Umſatzſteuer, der Geſchäftsblocks und ber Regiſtrierkaſſen durch die Statiſtik wohl kaum verraten werden.— Zum Thema „Der Großhandel und die Arbeiten für eine neue Kartellverorduung“ ſprach Rechtsanwalt Dr. Friedländer. Die Verwaltungspraxis des Reichswirtſchaftsminiſteriums hat zahlloſe Einzelbeſchwerden aufge⸗ grlffen, ſich weitgehend zerſplittert und iſt dadurch notwendig oft ſchematiſch geworden. Das durch g s der Kartellverordnung gege⸗ bene friſtloſe Kündigungsrecht bel wichtigem Grunde hat vielfach die Bertragstreue untergraben. Weit ſchwerwiegender noch iſt die Lahmlegung des Verbandslebens durch die Präventlozenfur des 8 6. Gergde blervon iſt der Natur der Sache nach der Großhandel am ſtärkſten getroffen worden, denn er ſteht in Abwehr nach verſchie⸗ denen Seiten, We Induſtrie, Einzelhandel und Genoſſen⸗ ſchaften. Der Rechtsſchutz gegenüber der Staatsaufſicht iſt zu ver⸗ ſtärken. Die hlerauf bezüglichen Vorſchläge des i ſind bahin umgugeſtalten, daß unabhängige kichterliche Inſtanzen, die in dem neuen Kartellgeſetz vorgeſehenen Verwaltungsmaßnahmen ſelbſt auf Antrag der Auſſichtsbehörde feſtſetzen. den„Stand ber Entſchädigungsfragen“ und faßte folgende 3 zuſammen: Die Reichsregierung wolle alles in ihrer Reparationsverpflichtungen Deutſchlands eine beſondere Berückſich⸗ tigung der Laſten Deutſchlands aus Art. 207 des Verſalller Vertragt zu erzielen, die es geſtattet, der Beſtimmung des Art. 297 des Ver⸗ ſailler Vertrags gegenüber den Geſchädigten in weiterem Umfange Genſtge zu tun. Die Reichsregierung muß alles unternehmen, un die Mobiliſierung der Schuldbucheintragungen in eder Beziehung zu fördern, insbeſondere muß der Zinſendſenſt der bis 1949 unverzins⸗ lichen Wiederaufbauzuſchläge ſofort aufgenommen werden und die Kapitalertragsſteuer auf die Zinserträgniſſe der Schuldbuchelntra⸗ Beſchleunignug durchgeführt werden u. dle Entſchädlgung der bisher zurückgeſtellten Kategorten der Geſchädigten, insbeſondere der Aus⸗ gleichsgläubiger und Rußlandgeſchädigten muß nunmehr beſchleunigt in Angriff genommen werden. Ueber den verſteckten Protektionismus fremder Länder und ſeine ſchädlichen Einwirkungen auf die Handelsverträge ſprach in längeren ſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels, F. Hildebrandt, indem er an der Hand einiger beſonders prägnanter Fälle darlegte, wie außerordent⸗ lich erſchwerend ſich ͤleſe protektionſſtiſchen Maßnahmen auswirken und die an den Abschluß der Handelsverträge geknüpften Hoffnungen zum Teil illuſoriſch machen. Beſonders gilt dies im Handelsverkehr mit Italien, England und Spanlen. Der Referent empfiehlt der Re⸗ gierung, beim Abſchluß von Handelsverträgen in Zukunft Siche⸗ rungen gegen derartige Verwaltungs maßnahmen zu treſſen. Oeviſenmarkt Im heutigen Frübverkehr notierten Pfunde gegen New Dort 495, 488,08 25,19] 25,20 Stochelm, 8 8 ei Schw 18,12 Holland 18,18 ——— 124,19 124.18 12,10 12,09] Madrid. Brüſſel 34,20, 84,89 Oslo. 18,9 18,% 55 Mailand 82,78 92,72 Kopenhagen. 13,18 18,19 Gegen Neichsmakk wurden Dollar mit 4,1969 und Pfunde mit 20,3525 gehandelt 10 20, Berliner Mekallbörſe»Mittelturs] Rein⸗Ricket. 350,00 3500 für 100 fg. 19[ 20. 19. 20 Anton Reg. 88, 88,— Kupfer“ 129.0 128,8 Elektreſytkpf. 140,0 140, einſilber kg. 79,78 80,.— 1 4„25 44,35 ö Alum. 80, 190,0] 190, old Frelv. r. 2,81 2,81 Zink„49, 49,— bo. Walz⸗ Draht 184,0 14,0 Platin de, do. 10.25 10.23 Londoner metallbörſe Metalle in ee e pro— . t. Silber Unze ſtand. 1837/0) fein. Platin Uh 2 3 1099 1 55 1020, J de Cle. 70,78 70,75] Juraſilde. 24, 24, Kupfer Kaſſa 64,— 64,15 Zinn Kaſſa 215 0 2170] Antimon Reg 60.— 80. do. Monate 84,50 84,75 do. s Monate 213,7 213,8 Platin 17,.— 17.— Setlementſpr. 64, 64,15 do Settlemen 217,7 216,7 Wolſramerz 15,85 15,88 Kupfer elektrol. 70,75 70,75 do. Banka 225.7 224,7] Nickel Inland 175. 175,0 do. beſt ſelec 67,75 68,50 do, Straits 221,2 220,2 do. Ausland 1750 1750 do, ſtrong sh 94.— 84.— Blei prompt 22,15 22,— Silber 26,25 26,23 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort(20. September) Die Verhältniſſe an heutiger Börſe haben ſich gegenüber den 8 nicht geändert. Frachten und Schlepplohne blieren un r⸗ F eine Unterſtützung des einzelnen Großhändlers durch Zuſammen⸗ koſten des deutſchen Großhandels geringer als dle des amerikani⸗ Dir. Nehrkorn l. Fa. Mercator⸗Oloff, Hamburg, berlchtete über acht ſtehende tun, um bei der Endregelung der gungen in Fortfall kommen. Das Verfahren muß mit viel größerer Ausführungen der Geſchäſtsfübrer des Reichsverbandes des Deut. 8 ( Freitag, den J. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 439 Damen-Strümmfe rz. Und mit Naht, kräftiges Gewebe in allen Mode farben 60. bamen-Strümple Namen- denchest 95, kräftiger Seidenflor, exten 125 e e leinmasch. fehlerfreie Cual. Damen- Prinzebrock Herren Socken i Geaſlkt vat Valeseteae. 385 prima Seidenſlor, beson 5 e Qualität, N Damen-Hachthemd Fatben und Muster, weit 145 gut. Wäschetuch mn. Klöppel- 105 unter regulärem Wert garnierung. Heide Olememden 350 Keoleo⸗Aederkeier 5 fell. Machtlischlampe 308 mit gemustert. Batisteinsätz. genähte Ware, 3642 mit mod. Papierschitm, Fordige Oberdemden 320 ber ere d 208 Müchenhocker 275 1 Brust m. 1 Kragen und schwarz.. 1823 kl eie Sabsllinder 30 dae e 980 Meisehluber 348 92 1 99985 Posten Damen. Fiahut.. 4³⁰ 55. eee Hot Uberemden f ah 5 fil locke Henreiertelerer 490 Sehlat. 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Jetzt begann die Artillerie einzugreifen. Pferde ſtürz⸗ ten, wälzten ihre Leiber auf dem Boden. Die dichten Reihen der Angreifer lockerten ſich, floſſen breit auseinander. Ver⸗ gebens ſuchten die Unterführer die Lücken zu ſchließen. Die Pferde gehorchten den Zügeln nicht mehr, ſuchten denen zu folgen, die reiterlos ſeitlich ausbrachen Immer kürzer wurde die Entfernung zwiſchen den Kämpfenden. Da verließ die Infanterie plötzlich ihre Stellung. In wilder, regelloſer Flucht ſuchte jeder das ſchützende Gehölz zu erreichen. In neuem Anſturm jagte die Reitermaſſe über die eroberte Stellung, um kurz vor der Waldliſiere die Pferde zu parieren. Ein vieltauſendſtimmi⸗ ges„Hurra!“ durchſchnitt die dampf⸗ und ſtaubgeſchwängerte Luft 8 Wieder ertönte ein Signal,— diesmal ein ſchriller Pfeifenton. Die geſchlagenen Infanteriſten kamen aus dem Walde zurück, Tote und Verwundete ſtanden auf, zündeten ſich Zigaretten an, begannen mit den ſchweiß bedeckten Sie⸗ gern zu plaudern. Dann ſtuckerte ein Auto über den unebe⸗ nen Sandboden. Darin ſtand ein kleiner, lebhafter Herr, nahm ein blechernes Megaphon an den Mund und rief den Tapferen zu:„Aufnahme für heute beendet! Ausgezahlt wird drüben im Atelier, an der Kaſſe!“ Inzwiſchen hatten die Zuſchauer die Abſperrung durch⸗ brochen und drängten über das weite Feld, in der Hoff⸗ nung, noch mehr von dem militäriſchen Schauſpiel zu ſehen. Doch die Operateure, die an verſchiedenen Stellen verteilt, die Attacke aufgenommen hatten, packten ſchon zuſammen. Die ganze Maſſe der Statiſten zog hinüber nach dem Atelier, auf deſſen blinkenden Scheiben zitternd die Juliſonne lag. Die glühenden Strahlen, die breit und ungedämpft den langgeſtreckten Raum durchfluteten, und die große Zahl der Jupiterlampen hatten auch dort die Hitze, die ſchon zu Beginn der Aufnahme unerträglich geweſen war, ins Tropiſche ge⸗ ſteigert. Zwei Rieſenventilatoren, die Dr. Bräuer, der liebenswürdige Regiſſeur für„Koſtümfilme“, hatte einſchalten laſſen, vermochten trotz ihrem haſtenden Lauf kaum Be⸗ wegung in die trägen Luftmaſſen zu bringen Alles atmete erleichtert auf, als jetzt der Operateur ſeinen hochbeinigen Apparat zuſammenklappte, und Dr. Bräuer die heutige Arbeit für beendet erklärte. Die Män⸗ ner öffneten die drückenden Wämſe, während die Damen ſich mit ihren Taſchentüchern Kühlung zufächelten. In plau⸗ dernden und lachenden Gruppen umdrängten die Statiſten Herrn Deri, den Hilfsregiſſeur, dem Dr. Bräuer ſeine Wünſche für den kommenden Tag zurief. Jeder, deſſen Name der ſchlanke, etwas verträumt dreinſchauende Ungar in ſein Notizbuch eingeſchrieben hatte, verließ erhobenen Hauptes 23„ 2 das Atelier, in dem die Bühnenarbeiter bereits die gebrauch⸗ ten Kuliſſen abbauten und unter der Leitung des Theater⸗ meiſters einen Salon aufrichteten. Eine der letzten, die an den Hilfsregiſſeur herantrat, war eine hochgewachſene Blondine, deren zartes Geſicht von einer Glutwelle übergoſſen wurde, als ſie beſcheiden die Frage ſtammelte, ob man morgen für ihre Dienſte Verwendung habe. Der Ungar, der an dieſen Ton nicht gewöhnt ſein mochte, ſah erſtaunt auf, und ſein Blick glitt wohlgefällig an der ſchlanken Figur nieder. Es lag ein ehrliches Bedauern in ſeiner Stimme, als er jetzt erwiderte: „Tut mir ſchrecklich leid, Fräulein, für morgen ſind wir beſetzt! Ihre Adreſſe hab' ich ja wohl...“ Er blätterte haſtig in ſeinem Notizbuch und las, ehe die Blondine zu antworten vermochte, mit ſeiner harten, ſchrillen Ausſprache: „Thea Loſſen, große Blondine, gute Koſtümfigur, Luiſen⸗ ſtraße 23, Dritte.. Stimmt'?“ Thea bejahte kopfnickend, von Scham gepeinigt über das Kompliment, das die Aufzeichnung des Hilfsregiſſeurs ihrer Erſcheinung gemacht, und über das noch deutlichere, das aus ſeinen Augen ihr entgegenſprühte. Sie wandte ſich ſchnell ab, nahm vorſichtig die Schleppe ihres Brokatgewandes hoch und eilte aus dem Atelier. Deri ſah ihr lange nach. Auf ſeinem Geſicht, dem man ſonſt im Verkehr mit Frauen anſah, daß er ſich ſeiner eigen⸗ artigen, faſt exotiſchen Schönheit nur zu gut bewußt war, lag es wie ein verklärter Schimmer. Donnerwetter, ja, war das eine Frau Aus ſeiner Träumerei wurde er jäh durch einen Schlag auf die Schulter geriſſen. Er drehte ſich empört um, doch ſeine Züge glätteten ſich ſofort, als er in das jovial ſchmun⸗ zelnde Antlitz des Direktors Rechmann blickte. „Na, ſchöner Eugen? Wieder mal verliebt...?“ „Aber bitte, Herr Direktor „Laſſen Sie's gut ſein, Deri, ich kenne Ihre Schwäche! Uebrigens, diesmal begreife ich Sie. Iſt wirklich keine All⸗ tagserſcheinung. Wo haben Sie denn die her?“ „Kann mich leider in dieſer Hinſicht keines Verdienſtes rühmen, Herr Direktor! Fräulein Loſſen hat ſich im Büro um eine Rolle beworben, und da zunächſt keine für ſie frei war, nahm ſie Dr. Bräuers Vorſchlag an, einſtweilen Stati⸗ ſterie mitzumachen.. Sie ſtellt ſich übrigens recht geſchickt dabei an— vielleicht könnte man ihr mal ne kleine Rolle geben? Direktor Rechmann brach in ein gluckſendes Lachen aus. „Na, na, lieber Dert, das wollen wir lieber laſſen! Mit den Damen, die Sie protegteren, hab' ich zu üble Erfah⸗ rungen gemacht. Mindeſtens zehntauſend Meter Rohfilm hab' ich für Ihre Experimente ſchon geopfert.“ Das plötzliche Eintreten eines eleganten, etwas verlebt ausſehenden Herrn, der ſich trotz ſichtbarer Erregung mit verbindlichem Lächeln an den Direktor wandte, überhob Deri einer Antwort. Es war Arthur Kramer, der Regiſſeur für „moderne Solonfilms“, augenblicklich das„vielverſprechende Talent“ der Firma Rechmann, G. m. b. H. Vor vielen Jah⸗ ren war er als„Palmarumbruder“, wie man bei der Bühne die Schauſpieler nannte, deren Saiſonvertrag am Sonntag vor Oſtern endete, nach Berlin gekommen. Nach böſen Hungerwochen hatte ihn der Zufall mit Erich Rechmann zu⸗ ſammengeführt, der damals gerade ſeine Beteiligung an einer Wäſchefabrik verkauft hatte und der ſein freigeworde⸗ nes Kapital in der Kino⸗Induſtrie binnen kurzem zu ver⸗ zehnfachen hoffte. Kramer war als Regiſſeur geblieben, was er als Schauſpieler geweſen— herzlich talentlos und unbe⸗ deutend. Seine Stellung in der Firma, die er nicht ſeinem Können, ſondern der Gewiſſenloſigkeit verdankte, mit der er in gefährlichen Kriſentagen Rechmanns nicht ganz ſaubere Machenſchaften gefördert hatte, wußte er mit leidlichem Ge⸗ ſchick auch gegen die inzwiſchen in das Geſchäft eingetretenen Direktoren Schmitthenner und Dunſt zu behaupten. Ohne von Deri, deſſen zweifelloſe Regiebezabung ihm ſchon manche ſchlafloſe Nacht verurſacht, die geringſte Notiz zu nehmen faßte er Rechmann unter den Arm und zog ihn beiſeite. ö „Die Sache wird ernſt, lieber Direktor!“ ſagte er, als ſie außer Hörweite gekommen waren,„Miriam hat abgeſagt,— ſte ſpielt nicht mehr bei uns.“ Aus Rechmanns Geſicht wich alle Farbe. Er taumelte einen Moment, als hätte ein ſchwerer Schlag ſeine blank⸗ polierte Glatze getroffen. Dann ſtraffte er ſich auf und ſagte im Tone eines Feldherrn, der ſeine letzten Reſerven ins Feuer ſchickt: „Wir müſſen ſofort zu ihr hin. Laſſen Sie mein Auto kommen!“ „Aber ich war ja eben bei ihr!.. Vor einer Stunde meldet mir ein Bote, Fräulein Holm habe abtelephoniert. Ich jage in ihre Wohnung,— da erklärt ſie mir kaltblütig, ſte betrete nie wieder die Schwelle der Firma Rechmann. Ich beſchwöre, ich beſtürme ſte— vergebens. Nach unend⸗ licher Mühe erfahre ich den Grund ihres Starrſinns: Direk⸗ tor Dunſt habe ſie beleidigt. Er ſcheine ſie für eine Choriſtin zu halten, da er ihr nach der letzten Aufnahme ſchon wegen eines lumpigen Vorſchuſſes von tauſend Mark Schwierig⸗ keiten machte.“ Rechmann ſchnaupte vor Wut. Seine ſonſt ſo munteren Auglein quollen aus ſeinem zorngeröteten Geſicht. „Dieſer Eſell Dieſer Seine Stimme drohte überzuſchnappen. „Ich hab' es ja immer betont,“ fuhr Kramer fort, be⸗ fliſſen die Gelegenheit benutzend, dem Verhaßten, der ſeine Hohlheit durchſchaute, einen Hieb zu verſetzen,„daß Dunſt uns durch ſeinen Geiz noch mal in eine ſehr unangenehme Lage bringen wird. Doch jetzt hilft ja alles Klagen nichts. 8 ſoll nun geſchehen? Ich weiß keinen Erſatz für Miriam olm „Ste müſſen ihn finden, lieber Kramer. Wofür bezahl ich Ihnen Ihre Gage?... Die Kundſchaft wartet auf die Serie Geſellſchaftsfilms. Wir müſſen ſie in dieſem Monat noch fertigmachen. Oder glauben ſie etwa, Bräuer kann mit ſeinem hiſtoriſchen Kram allein den Laden ſchmeißen? .. Wir ſind fertig, wenn die Leute, die von uns kaufen wollen, abſpringen und zur Konkurrenz gehen“ Kramer zuckte die Achſeln. Er kannte genau die Schwierigkeiten der Situation und hatte gerade darüber ge⸗ grübelt, wie er ſie zu ſeinen Gunſten ausnützen könnte. Es ſtand ſehr viel auf dem Spiel. Wenn es ihm gelang, erfolg⸗ reich einzugreifen, würde man ſeine Forderung auf Er⸗ höhung der Bezüge nicht ablehnen können. (Fortſetzung folgt.) 2. Sekte. Nr. 439 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Freitag, den 21. September 1928 Das Vermögen im Geheimfach In Wien hat ſich am Montag ein ſeltſamer Vorfall er⸗ eignet, der ſehr romanhaft anmutet, deſſen Glaubwürdigkeit jedoch, wie das„N. W..“ meldet, durch die genauen Angaben aller Beteiligten erhärtet wird. Das Geheimnisvolle des Vorfalls kann allerdings zur Stunde um ſo weniger auf⸗ geklärt werden, als ſich der unmittelbar Betroffene in ſtreng⸗ ſtes Stillſchweigen hüllt und jede Mitteilung verweigert. In der myſteriöſen Angelegenheit ſpielt das Geheimfach eines Tiſchchens die Hauptrolle, das ein Paket von Banknoten in dem anſehnlichen Betrag von einer Milliarde barg. Dieſes Tiſchchen wurde nun ohne Wiſſen des Eigentümers ver⸗ ſteigert. Damit kam ſein ganzes Vermögen in fremde Hände. Der Zufall, der dem Mann zuerſt ſo übel mitſpielte, griff nun jetzt hilfreich ein und brachte ihn wieder zu ſeinem recht⸗ mäßigen Beſitz. Ueber den Vorfall werden folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Im zweiten Stockwerk des Hauſes Linke Wienzeile 60 wohnt in einer beſchetden eingerichteten Wohnung der Kauf⸗ mann Joſef Wolf mit Frau und drei Töchtern. Wolf hatte einſt beſſere Tage geſehen. Er hatte einen großen Holz⸗ und Kohlenhandel, war Eigentümer des Hauſes Nelkengaſſe 2 und heſaß außerdem noch eine hübſche Villa. Entweder iſt nun das Geſchäft ſchlecht gegangen oder hat ſich Wolf in Spekulationen eingelaſſen, die einen unglücklichen Ausgang nahmen, er ſah ſich jedenfalls genötigt, um ſeine dringenden Gläubiger be⸗ friedigen zu können, Geſchäft, Haus und Villa zu Geld zu machen. Das Haus verkaufte er an den Sekttonsrat Dr. Raſpottnigg, deſſen Wohnung in der Wienzeile 60 er auch bezog. Irgendeine ſeiner alten Schulden in Höhe von sweihundert Schilling hatte Herr Wolf nicht beglichen. Der Gläubiger erwirkte einen 1 Mon⸗ Exekutionsbeſchluß und ließ Deutſchland Vereitelter Ueberfall auf eine Stationuskaſſe In der Nacht zum Mittwoch wurde auf das Stations⸗ gebäude der Bahnſtation Creiſau zwiſchen Schweidnitz und Reichenbach in Schleſtien ein raffinierter Ueberfall ausgeführt. Als der dienſttuende Beamte den Nachtzug ab⸗ gefertigt hatte und in das Stationsgebäude zurückkehrte, wurde er mit Revolverſchüſſen durch ein zertrümmertes Fenſter empfangen. Die Signallampe auf der Bruſt des Beamten ließ die Kugel abprallen. Der Beamte griff nun ſelbſt zur Waffe und wechſelte in der Dunkelheit einige Schüſſe mit den Angreifern, die es offenbar auf die Stationskaſſe abgeſehen hatten. Nachdem noch andere Beamte alarmiert worden waren, verſuchte man die Attentäter zu ſtellen, doch gelang es ihnen, in der Dunkelheit zu entkommen. Köpenickiade bei der Hamburger Hochbahn Auf dem Hamburger Bahnhof Hellkamp meldete ſich an der Sperre ein Mann in Hochbahnuniform, der eine Reſerveausrüſtungskiſte und eine Segeltuchhandtaſche trug, um von dem Hochbahnbeamten die Schlüſſel zum Fahrkarten⸗ raum zu erbitten, da er für einen erkrankten Kollegen einzu⸗ ſpringen habe und ſeine Ausrüſtungskiſte abſtellen wolle. Der Mann erhielt den Schlüſſel, ſuchte den Fahrkartenraum auf und verließ dieſen mit ſeiner Handtaſche unter Zurücklaſſung der Reſerveausrüſtungskiſte. Ordnnugsgemäß lieferte er dem an der Sperre ſtehenden Mann die Schlüſſel wieder ab. Später wurde dann ſeſtgeſtellt, daß er aus einer Gelbdkaſſette drei Gelöbeutel mit 2464 JI entwendet hatte. Die von ihm zurückgelaſſene Reſerveausrüſtungskiſte war nur eine Atrappe. Frankreich Die Jungfrau von Bitche 5 In ber kleinen franzöſiſchen Garniſon Bitche über⸗ raſchte der Unterofftzter vom Dienſt einen jungen Soldaten, als er mit ſeinem Seitengewehr die Tür eines indochineſi⸗ ſchen Unteroffizters aufzuſprengen verſuchte. Auf die Wache gebracht, fing der Rekrut an, fürchterlich zu heulen— ſo zu heulen, wie eben nur eine Frau heulen kann. Und es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um eine junge Dame aus Bitche handelte, die auf dieſem Wege ihren Liebesdurſt zu ſtillen verſuchte. Man nahm ihr den Einbruch nicht weiter übel und geleitete ſte, nachdem ſie die Uniform hatte aus⸗ und einen neutralen Mantel anziehen müſſen, höflich hinaus in die ziviliſtiſche Welt. Eſtland Der Revaler Zirkus niedergebrannt Am Dienstag nachmittag ging der Revaler Zirkus in Flammen auf. Es beſteht der dringende Verdacht, daß eine Brandſtiftung zwecks Erlangung einer größeren Ver⸗ ſtcherungsſumme vorliegt. Der Beſitzer des Zirkus und das Zlrkusperſonal wurden verhaftet. Unter den Bänken des Zirkus entdeckte die Polizei Konſervenbüchſen mit Petroleum und anderes leicht brennbare Material. Der Zirkus war mit 80 000 Eſtikronen verſichert. Auch der Vertre⸗ ter des eſtländiſchen Lloyd wurde verhaftet. Zwei Tage vor dem Brand wurden ſämtliche Tiere des Zirkus nach Sowjet⸗ rußland abgeſchoben. Am ſchwerſten haben die Artiſten des Zirkus unter dem Brande zu leiden, da ihr ganzes Hab und Gut mitverbrannt iſt. England Wem gehört der Schatz? In England hatte ein Schuljunge im Garten eines Land⸗ hauſes beim Graben auf ſeinem Spielplatz eine Anzahl wert⸗ voller römiſcher Münzen gefunden. Bei den Münzen lag noch ein Löffel und Spuren eines Gefäßes, woraus hervorging, daß es ſich um einen Schatz handelt, der vor langer Zeit dort be⸗ graben worden war. Nach Entſcheldung der zuſtändigen Be⸗ hörde ſteht dem Jungen 80 Proz. des heutigen Wertes des ge⸗ fundenen Schatzes zu, der an das engliſche Schatzamt auf Grund des Geſetzes abzuliefern iſt. Auf der Nichtablieferung eines ſolchen Fundes ſteht eine hohe Strafe. Der glückliche Finder iſt damit in den Beſitz einer verhältnismäßig großen Summe gelangt. Afrika Altertumsfunde in Transvaal Die beſondere Aufmerkſamkeit der geſchichtlichen Forſchung iſt durch einen Fund auf das weſtliche Trans vaal⸗Gebiet in Südafrika gerichtet worden. Dort wurden in den Rilands⸗ bergen zwei gewaltige Mammutzähne gefunden, zuſammen mit Steinäxten und Knochen, ſo daß die Vermutung nahe tag die Pfändung vornehmen. Als die Gerichtskommiſſton in der Wohnung erſchien, war nur das Dienſtmädchen zu Hauſe. Der Gläubiger verſteigerte an Ort und Stelle einen Schreib⸗ tiſch, einen Spiegel und ein Toilettetiſchen an einen Käufer, den er anſcheinend mitgebracht hatte, um den Betrag von ſechzig Schilling. Als Wolf gegen 6 Uhr abends nach Hauſe kam und von der Pfändung erfuhr, bemerkte er zu ſeinem größten Ent⸗ ſetzen, daß das Toilettetiſchchen nicht mehr da ſei. Mit dieſem Tiſchchen hatte es nämlich eine eigene Bewandtnis. Es hat ein Geheimfach, von dem nur Wolf und ſeine unmittelbaren Angehörigen wußten. In dieſem Fach hatte er nun die Reſte ſeines ehemaligen Vermögens verwahrt. Die Angaben, wie groß der Betrag war, gehen auseinander. Nach einer Verſion befanden ſich im Geheimfach 100 000 Schilling, nach einer an⸗ deren 30 000 Schilling; jedenfalls große Summen in Tſchechen⸗ und Dollarnoten und ein Sparkaſſenbuch. Wolf erſuchte ſofort das Poltzeikommiſſariat Martahilf und erſuchte um Intervention. Zwei Kriminalbeamten wur⸗ den ausgeſandt, die erſt nach längerer Zeit den Gläubiger fanden und bei dieſem wieder Namen und Wohnung des Kaufers feſtſtellen konnten. Der Käufer gab endlich an, daß er die drei Möbelſtücke zu einem Tiſchler in das Nachbarhaus Wolfs hätte transportieren laſſen. Die Kriminalbeamten be⸗ gaben ſich daraufhin mit dem Gläubiger zu dem Tiſchler Pip⸗ pal, Linke Wienzeile 58, den ſie um etwa 11 Uhr nachts aus dem Schlaf weckten. Pippal öffnete dann die Werkſtätte und die Kriminalbeamten entnahmen dem Geheimfach des Tiſch⸗ chens den Betrag, der ſo wieder in die Hände ſeines recht⸗ mäßigen Eigentümers gelangt iſt. liegt, die Ueberreſte einer menſchlichen, etwa 12—20 000 Jahre alten Anſiedlung entdeckt zu haben. In wiſſenſchaftlichen Kreiſen wird hervorgehoben, daß dieſer Fund von größter Bedeutung iſt, da alle bisher aufgefundenen Mammut⸗Zähne in Südafrika ſehr viel ſüdlicher gelegen haben. Die Auf⸗ findung von Mammut⸗Zähnen in dem Gebirgsland beweiſt, daß dieſe gewaltigen vorzeitlichen Tiere nicht nur in den Niederungen, ſondern auch in Gebirgsgegend vorgekom⸗ men find. Amerika Ein aufrechter Richter In ber Stadt Pinneville im amerikaniſchen Staate Weſt⸗ Vürginia wurde eine Mordanklage gegen einen Neger ver⸗ handelt. Der leitende Richter hatte aus dem Gang der Ver⸗ handlungen die Ueberzeugung gewonnen, daß die Mordanklage unbegründet war und das brachte er auch in der Rechtsbeleh⸗ rung für die Geſchworenen deutlich zum Ausdruck. Trotzdem erkannten dieſe einſtimmig auf Mord, wobei ſie ſich nur von ihrem Raſſenvorurteil hatten leiten laſſen, und der Richter wäre gezwungen geweſen, auf Grund des Geſetzes das Todes⸗ urteil auszuſprechen. Um dieſem für den aufrechten Mann entſetzlichen Schickſal zu entgehen und den Neger vor dem Galgen zu retten, legte der Richter vor Verkündung des Ur⸗ teils ſein Amt nieder und verhinderte ſomit die Verkündung eines nach ſeiner Ueberzeugung einem Juſtizmord gleich⸗ kommenden Todesurteils. Infolgedeſſen wird der ganze Prozeß vor einem anderen Richter von neuem verhandelt werden müſſen. Der Alkohol im Salonwagen Der auch in Deutſchland bekannte amertkaniſche Theater⸗ unternehmer Florenz Ziegfeld und ſein Teilhaber Jerome Wagner hatten verſucht, auf der Rückkehr von Kanada eine große Menge alkoholiſcher Getränke über die Grenze zu ſchmuggeln. Ziegfelds Salonwagen war dem Schnellzug von Montreal nach Newyork angehängt worden. In der Grenz⸗ ſtation Rouſespoint jedoch wurde der Zug durchſucht und Prohtbittonsagenten entdeckten in dem Salonwagen, in dem ſit) außer den beiden genannten Herren noch ein Stahlfabrt⸗ kant aus Pennſylvanien mit ſeiner Gattin befand, eine große Menge Kiſten und Flaſchen. Es wurden nicht weniger als 106 Flaſchen mit beſtem franzöſiſchem Champagner und an⸗ deren Weinen, mehrere Dutzend Flaſchen mit Whisky und 46 Flaſchen mit Likör gefunden und beſchlagnahmt. Ziegfeld und Wagner mußten je 600 Dollars Strafe bezahlen u. hatten außerdem den Verluſt ihrer alkoholiſchen Schätze zu betrauern. In einem hübſchen Städtchen nahe der Loire verbrachte die Familie Dupin, beſtehend aus Vater, Mutter und zwei halberwachſenen Töchtern, in beſchaulicher Behaglichkeit ihre Sommerferien. Eines Tages kam das ältere Töchterchen Yvonne freudeſtrahlend und vor Aufregung ganz außer Atem mit einer ſchweren Laſt von Gemüſe und Obſt nach Hauſe. „Nein, was ich da geſehen habe, iſt unerhört ſchön,“ er⸗ zählte ſie.„Zufällig war ich bis nach Bléville auf meinem Spaziergang gekommen. Ihr wißt doch, das nette Neſt, oben am Gießbache. Es war gerade Markt. So was gibt's in Paris nicht. Alle Auslagen von Gemüſen, Obſt und ſonſtigen Lebensmitteln waren entzückend hergerichtet. Was die Leute für einen Geſchmack für das Pittoreske haben!“ Ein etwas ungläubiges Grunzen Papa Dupins regte die Begeiſterung Yvonnes nur noch mehr an.„Du kannſt mir aufs Wort glauben, Papa, fabelhaft!““ eiferte ſie;„und erſt die hübſchen Hauben und die herrlichen alten Koſtüme, die die Marktfrauen trugen. Und dann die Preiſe für die großartigſten Früchte und Gemüſe! Sieh mal. Mama, dieſe unvergleichlichen Tomaten.. 50 Centimes(8 Pfg.) das Kilo... Die Trauben einen Franc, immer für zwei Pfund.. Ich hätte den ganzen Markt aufkaufen mögen. Ueberall ſtanden die Preiſe mit großen Ziffern aufgezeichnet, ſodaß es keinen Irrtum geben konnte. Und von einer Liebenswürdigkeit waren die Leut⸗ chen. Das kannſt du dir gar nicht vorſtellen! Sie lächelten mich an, damit ich ihre Auslagen bewunderte und legten im⸗ mer noch zu, obgleich ſie ſchon überreichlich gewogen hatten Wenn ich dagegen an unſere Damen in der Markthalle denke. Lindbergh in Gefahr Ueber dem Flugplatz von Los Angeles in Kalifornien iſt der bekannte Ozeanflieger Oberſt Lindbergh nur durch ſeine Geiſtesgegenwart und Geſchicklichkeit äußerſter Lebens⸗ gefahr entgangen. Lindbergh war längere Zeit über dem Flugplatz in der Luft geweſen und vollführte einige der be⸗ kannten Flugkunſtſtücke in Gemeinſchaft mit anderen Fliegern zu Ehren eines bei einer ähnlichen Veranſtaltung vor wenigen Tagen abgeſtürzten und getöteten Marineoffiziers. Die Maſchine Lindberghs hatte ſich gerade nach einem Loop wieder aufgerichtet und befand ſich ungefähr 2000 Fuß über der Erde, als ein Marineflugzeug unter ihm kerzengerade in die Höhe ſchoß und direkt auf Lindberghs Maſchine losſteuerte. Oberſt Lindbergh erkannte die Gefahr und ließ auch ſein Flugzeug ſo⸗ fort wieder faſt ſenkrecht aufſteigen und das gelang ihm ſo, daß das Marineflugzeug wenige Meter unter ihm vorüberſchoß. Bei geringerer Geſchicklichkeit und Geiſtesgegenwart Lind⸗ berghs wäre ein Zuſammenſtoß der beiden Maſchinen in ſolcher Höhe unvermeidlich geweſen und hätte beiden Piloten den Tod gebracht. Der Roman im Kaufhaus Unter dem Perſonal eines großen Warenhauſes zu Chi⸗ kago hat eine Heirat zwiſchen zwei der Mitglieder lebhaftes Intereſſe erweckt. In der Abteilung für Frauenſportkleidung betätigte ſich eine Verkäuferin ruſſiſcher Nationalität, die nur unter dem Namen Aleka bekannt war, und in einer anderen Abteilung war gleichfalls ein Ruſſe angeſtellt, der im allgemei⸗ nen nur als Georg bekannt war und angeredet wurde. Als die Beiden heirateten, ſtellte ſich heraus, daß es ſich um den Fürſten Georg Rotislav, einen entfernten Verwand⸗ ten der Zarenfamilie, und die Prin zeſſin Aleka Ga⸗ litzin, Tochter des Großfürſten Paul von Rußland, hand⸗ delte. Beide trafen ſich, nachdem ſie vor der bolſchewiſtiſchen Revolution geflüchtet waren, vor einigen Jahren in London und wanderten dann nach Amerika aus. Lange hegten ſie noch die Hoffnung, wenigſtens einen Teil ihres verlorenen Vermögens wiederzugewinnen, doch haben ſie dieſe Hoffnung allmählich aufgegeben. In ihren beſcheidenen Stellungen kön⸗ nen ſie wenigſtens ihr Leben friſten und nun haben ſie gehei⸗ ratet. Infolge des Einſetzens der Herbſtſaiſon konnte ihnen nur ein dreitägiger Urlaub für eine kurze Hochzeitsreiſe be⸗ willigt werden. Panzerwagen im Leichengefolge Wie ſtark Chicago unter dem Treiben berüchtigter Räuberbanden zu leiden hat, iſt bekannt. Dieſe Banden be⸗ kämpfen ſich aber auch untereinander aufs bitterſte, zumal ſie zum großen Teil aus Italienern beſtehen und Blutrache üben. In einem ſolchen Kampf war der zweite Führer der einen Bande, der Italiener Lombardo, getötet worden und der Hauptführer, der„pockennarbige“ Capone, wollte dem Begräb⸗ nis ſeines Gefährten nicht fernbleiben. Da er jedoch ſelbſt mehrere Bluttaten, denen Mitglieder der gegneriſchen Bande zum Opfer gefallen waren, auf dem Gewiſſen hatte und die Blutrache fürchtete, fuhr er ſelbſt ſchwer bewaffnet in einem aus Eiſenplatten beſtehenden Auto hinter dem Leichenwagen her. Als der Tote in die Gruft geſenkt wurde, verließ Capone wohl für einige Minuten ſeinen Panzerwagen, war aber von allen Seiten von bewaffneten Gefährten umgeben. Dieſe Vorfälle werfen ein intereſſantes Licht auf die Sicher⸗ heitszuſtände in der großen weſtlichen Metropole. Auſtralien Die Ausrottung der Eingeborenen Eine der uralten Fehden zwiſchen weißen Einwanderern und farbigen Eingeborenen, die zur allmählichen Ausrottung der Ureinwohner des Landes führen, hat ſich ſpeben in der Nähe von Alice Springs im Innern Auſtraltens, etwa 200 engliſche Meilen von der Grenze von Queensland ab⸗ geſpielt. Ihm ſind dabei 17 Eingeborene zum Opfer gefallen. Die ſich verdrängt fühlenden Eingeborenen hatten ſich in dern Zahl von 200 zuſammengerottet und bedrohten die verſtreußz lebenden weißen Anſtedler. Dieſe baten um Polizeiſchutz, nach⸗ dem die Eingeborenen einen Viehtreiber erſchlagen hatten. ſtach dem Eintreffen der Polizei entſpann ſich ein heftiger Kampf, wobei ſelbſtverſtändlich die Eingeborenen gegen die überlegenen Feuerwaffen der Weißen nichts auszurichten ver⸗ mochten. Die Tragödie nimmt alſo ihren Fortgang. Lichtbild und Wirklichkeit (Von unſerem Pariſer Vertreter) 0 Welch ein Unterſchied!“ Am nächſten Markttage pilgerten alle drei Damen Dupin mit großen Körben nach Bleville. „Das iſt doch ein ganz gewöhnlicher Dorfmarkt wie über⸗ all,“ rief Mama Dupin enttäuſcht aus.„Du mußt geträumt haben, Nwonne... Wo ſind denn die reizenden künſtleriſchen Auslagen und wo die ſchönen alten, pittoresken Koſtüme?“ Yvonne ließ das Köpfchen hängen und ſtammelte:„Ich ver⸗ ſtehe das nicht.. Vorige Woche ſah doch alles ganz anders aus...„Und wo ſind die großen deutlichen Prelsanzeigen, non denen du gefaſelt haſt?“ fuhr Frau Dupin in ſtrengem Tone fort.„Na, wir werden ja ſehen.“ Man ging an einen Stand hinan und verlangte Tomaten.„Einen Frane das . — Pfund!“ erwiderte die Bauernfrau unwirſch auf die Frage nach dem Preiſe. „Das iſt aber recht teuer“, entrüſtete ſich Frau Dupin. „Da habe ich ſie ja in Paris billiger... Und ſie ſind nicht einmal ſehr rot und friſch.“„Wenn's Ihnen nicht paßt, ſo laſſen Sie ſie liegen! Nicht ſo antatſchen!“„Yvonne, Yvonne, wie kannſt du dir ſo ſchlechte Scherze mit uns erlauben,“ brach Frau Dupin aus, indem ſie ſich mit ihren beiden Töch⸗ tern ſchnell von der groben Gemüfehändlerin entfernte. „Schöne Freundlichkeit und glänzende Zuvorkommenheit, das muß man ſagen. Und wie billig überdies!““ Pvonne kämpfte mit einem Tränenausbruche und ſchluchzte:„Aber vorige Woche war doch alles ganz anders...“„Das glaube ſch gern, Fräuleinchen,“ ſagte ein Geflügelhändler, der dieſen Ausruf gehört hatte.„Vorigen Donnerstag war auch Kinogufnahme.“ Die künſtleriſchen Auslagen, die ſchönen alten Koſtüme, das frundliche Lächeln und die billigen Preiſe waren alſo nur für die angeblich das Leben, wie es iſt, widerſpiegelnde Leinwand beſtimmt. 9 ** 3 Freitag, den 21. September 1028 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 18. Seite. Tur Herbst-Sulson dringen wir unsere entzückenden Mode-Neukeiten für Damen und Herren vom Schönsten das Schönste Zu staunend billigen Preisen Beslchtigung zwanglos erbeten. Ferner grosse Auswahl in Befufs- und Straßenschuhen Ninderstisfeln, Turnschuhen Kamelhaarschuhen noch nie so billig! Sle sich selbst! Schuhhaus Ueberzeugen 12693 but möhl. Zimmer im Zentrum p. 1. 10. 28 zu verm. b. Neher, P B. 1, 4. St. 31085 Vornehm möbliertes Wahn-u. 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Lebensjahre Er war ein weidgerechter jäger und uns ein lieber Freund. Wir legen einen letzten grünen Bruch auf sein Grab Mannheim, 20 Der Jagdklub Mannheim e. V. 41178 O B. 14, III. Iinks. schwerem Wahr September 1928 Die Beerdigung findet Samstag, 22 September, mittags 3 Uhr in Heidelberg, Waldfriedhof statt Zurück Edstz . Dr. F.(. Neinz Zahnarzt Stolzestr. 6 Tel. 23060 8 Gabelsbergerpl.) 5 N Treurircge Vom besoridderer Schierheif m jedem Feingehelf e Unirrnectier umd Juweller 5 9 1151 r vom 19. September 1928: Neckar⸗D ruckerei Peter Eſchert, Mannheim. Inhaber iſt Johaun Peter Eſchert, eee und Zeitungsverleger, Mann⸗ heim. 4 Eſchert, Mannheim, iſt als Pro⸗ 5 9 ſtellt. 8 7 5 annheim. Durch Beſchluß der Geſell⸗ ſchafter vom 12. September 1928 iſt die Ge⸗ ſellſchaft aufgelbſt. Der bisherige Geſchäfts⸗ führer Kaufmann Rudolf Lutz in Mannheim iſt Ligufdator. Motoren ⸗Beaufſt lic Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Purch eſchluß der Generalverſammlung vom 8. Sep⸗ tember 1928 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Der bisherige Vorſtand Friebrich Rinderſpacher, Kaufmann, Mannheim, kſt Liguidator, Enzinger⸗Unlon⸗Werke Altien⸗Geſellſchaft, Mannheim. Die Prokura des Maz Obſt 100 5 Amtsgerzch“ Mannheim J. G. 4. Buch⸗ „Lug Geſelſchaft mit beschränkter Ha tigungs⸗ und Hanbels⸗ 5 ie e e win 105 0 fare def A Heſbsf- Und IN fönfen eegamfesfen U efnfeche len Gene in bhelechf sse AA win Id bet ff que OQUHHd fen oN Sfefs Diſlige Reise bünkzMũu Mr Um 8 2e Beschfigune echten Sie UHSEE Sbfegsſef! Nas gNAEE agg Für die wohltuenden Beweise freund- lichen Gedenkens, die uns aus Anlass unseres herben Verlustes zugegangen sind, sprechen wir unseren herzlichen Dank aus Mannheim, 21. September 1928 Frau Anna Schefflelmeier Wwe. Lore Schellmann geb. Scheffelmeler Dr. Karl Sdeflelmeier, Ministerialrat Ludwig Schellmann, professor Amalfe Sckeflelmeier gab. au FFC Rede tterzklopfen— Keine Hlagenhes Fr. 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Viele gibt es ſicherlich, die ſo fragen werden, weil ſie nicht wiſſen, daß Burgenland der erſt im Jahre 1921 neu erſtandene Name für jenen Teil des früheren Weſtungarns iſt, der im Friedensvertrag von St. Germain der Republik Oeſter⸗ Teich zugeſprochen wurde. Es iſt dies der einzige Gebiets⸗ zuwachs, den das Diktat der Alliierten dem Deutſchtum ge⸗ geben hat. Schon von dieſem Geſichtspunkte aus verdient dieſes deutſche Neuland, das bei Lichte beſehen uraltes deut⸗ ſches Gebiet iſt, unſer beſonderes Intereſſe. Mehrere hundert Jahre gehörte dieſes deutſche LTand zu Ungarn. Welche Burg Forchtenstein Gründe die Alliierten bewogen haben, nach Beendigung des Weltkrieges dieſes Grenzland den Ungarn zu nehmen, um es den Oeſterreichern zuzuſprechen, mag dahin geſtellt ſein. Auf Grund des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Nationen hätte dieſes faſt völlig von Deutſchen bewohnte Teil Weſtungarns ja freilich ohne weiteres an Oeſterreich fallen müſſen. An ſehr deutlicher Willenskundgebung des dortigen Deutſchtums hat es nach Kriegsende nicht gefehlt. Daß ſich jedoch die Macht⸗ haber der Entente dadurch in ihren Beſchlüſſen beeinfluſſen ließen, iſt im Hinblick auf die Mißachtung, die ſie ſonſt faſt überall dem von ihnen ſelbſt verkündeten Prinzip des Selbſt⸗ beſtimmungsrechtes gegenüber bekundeten, nicht anzunehmen. Vielleicht treffen die das Richtige, die behaupten, daß die Ab⸗ trennung dieſes bis Kriegsende ungariſchen Gebietes an Oeſterreich nur ein Danaergeſchenk und ein Zank⸗ apfel ſei. Doch wie dem auch ſei: Das Burgenland iſt heute das öſtlichſte Bundesland der Republik Oeſterreich und ſomit ein Bollwerk an der Oſtgrenze des kommenden Groß⸗ deutſchlands. Die Grenzführung des Burgenlandes iſt inſoweit von In⸗ tereſſe, als ſie im Weſten die öſterreichiſchen Bundesländer Niederöſterreich und Steiermark, im Norden die Tſchecho⸗ ſlowakei, im Oſten Ungarn und im Süden Jugo⸗ ſlawien berührt. 5 Es liegt auf der Hand, daß die deutſche Bevölkerung dieſes dem Deutſchtum neu gewonnenen Landes von dem Wunſche beſeelt iſt, mit den deutſchen Volksgenoſſen im Reiche nun in möglichſt enge Fühlung zu kommen und Intereſſe für ſeine ſchwere Aufbauarbeit im Grenzland zu finden. Zu bieſem Zwecke erließ die ſehr rührige Regierung des Burgen⸗ landes durch Vermittlung des Vereins für das Deutſchtum im Auslande an eine Reihe großer deutſcher Zeitungen eine Einladung zu einer Preſſefahrt ins Burgenland. Bei ſchönſtem Sommerwetter iſt ſie im erſten Drittel dieſes herrlichen Herbſtmonats vor ſich gegangen. 30 Jour ⸗ naliſten aus allen Teilen des Reiches und von Zeitungen aller Parteirichtungen nahmen daran teil. Treffpunkt war das freundliche Linz an der Donau. Auf ſtaatlichem Dampfer ließ man ſich auf dem breiten Rücken des Stromes au vielen ſtolzen, hoch auf den Bergen liegenden Burgen vor⸗ bei, hinunter tragen bis nach Wien. Dort war freundlicher Empfang bei der öſterreichiſchen Bundesregierung(Miniſter Ludwig) und auf der deutſchen Geſandtſchaft, wo wir von Bot⸗ ſchaftsrat Hoffmann, dem Vertreter des auf Urlaub wei⸗ lenden Geſandten Graf Lerchenfeld empfangen wurden. Dabei darf im Hinblick auf gewiſſe, in burgenländiſchen Krei⸗ ſen beſtehende Befürchtungen die Tatſache nicht unerwähnt bleiben, daß Miniſter Ludwig von der öſterreichiſchen Bundes⸗ regterung zwar auf das liebenswürdigſte verſicherte, wie ſehr er ſich darauf freue, noch am ſelben Abend mit den reichs⸗ deutſchen Gäſten in Eiſenſtadt, der burgenländiſchen Hauptſtadt, zuſammen ſein zu können, daß er aber dann am Abend durch Abweſenheit glänzte. Unſerer Meinung nach hätte der Miniſter ſchon deshalb ſein Verſprechen halten miſſen, um nicht einem in burgenländiſchen Kreiſen beſtehen⸗ den gewiſſen Mißtrauen neue Nahrung zu geben, das be⸗ fürchtet, Wien ſowohl wie Berlin halte es nicht für politiſch klug, ſeiner freundſchaftlichen Geſinnung für das neue öſter⸗ reichiſche Bundesland ſo recht von Herzen Ausdruck zu geben, um es nicht mit den Ungarn zu verderben, die den Verluſt bieſes jahrhundertelang in ihrem Beſitz befindlichen Landes noch keinen Augenblick verſchmerzt hätten und nach ſeiner Rückgewinnung trachteten. Von Wien aus fuhren wir dann in zwei großen Auto⸗ Huſſen ins Burgenland hinein. Einige Abgeſandte der burgenländiſchen Landesregierung machten in einem kleinen Auto den Wegweiſer. Steinbrüche. Das wirkte um ſo drückender als ſich grade an dieſem Tage ein düſtergrauer Himmel darüber wölbte. Das Bild änderte ſich jedoch, je näher wir auf Eiſenſtadt zu⸗ kamen. Reich tragende Obſtbäume, goldgelbe Getreidefelder ſäumten die Straßen. Schmucke Dörfer lagen am Wege mit durchweg friſch geſtrichenen Faſſaden. Und Menſchen, die vor ihren Haustüren ſtanden, winkten uns freundlich zu. Am ſpäten Nachmittag war man dann in Eiſenſtadt, der Hauptſtadt des Landes die mit ihren noch nicht gemeindeten Vororten etwa 7000 Einwohner umfaßt und ganz den Charakter einer deutſchen Kleinſtadt trägt. An dem noch im Bau befindlichen Rgierungsgebäuden vorbei fuhren wir ein⸗ zum burgenländiſchen Landtag der in dem Gebäude eingerichtet iſt, das bis zum Krigsende die ungartiſche Kadettenanſtalt beherbergte. Dort war großer Empfang durch die Spitzen der Behörden. Manch' inhalts⸗ reiche Rede haben wir dabei gehört, viele prächtige kern⸗ deutſche Männer kennen gelernt. Alle Reden gipfelten in dem ſehnlichen Wunſche ſich recht bald ans große Deutſche Reich anſchließen zu können. Gleichzeitig erhielten wir über Land und Leute auch alle Informationen, die für einen nutz⸗ bringenden Verlauf der Studienfahrt durchs Burgenland un⸗ erläßlich waren. Aus dem Munde eines ſo kerndeutſchen Mannes, wie es der frühere Wiener Univerſitätsprofeſſor iſt, einer eindrucksvollen Andreas⸗Hofer⸗Geſtalt, wir, daß die germaniſche Beſiedlung und deutſche Kultivierung des Burgenlandes uralt erfuhren das Land mit den benachbarten Gebieten Niederöſterreichs einen Teil der römiſchen Provinz Pannonien. Der Einfall der Hunnen im Jahre 437 machte der römiſchen Herrſchaft ein Ende und nach dem Tode Attilas ließen ſich wieder Ger⸗ [manen in Pannonien nieder, denen nach ihrem Abzuge (das mongoliſche Reitervolk der Awaren folgte. Karl der Große vertrieb Ende des achten Jahrhunderts die Awaren und gründete zwiſchen Donau, Raab und Enns die Oſtmark. Darauf begann bald die deutſche Einwanderung namentlich von Bajuwaren aus dem Erzbistume Salzburg. Eine Chro⸗ nik des Erzbistums Salzburg aus dem Jahre 872, alſo zu einer Zeit, in der die Magyaren in der europäiſchen Geſchichte noch nicht aufgetreten ſind, erzählt von Ortſchaften, Pfarreien und Gütern im Gebiete des heutigen Burgenlandes, deren deutſche Namen, mit wenigen Ausnahmen, ſich bis auf die heutige Zeit erhalten haben. Nach der erſten bajuwariſchen Beſiedlung folgte, nach Abwehr des Magyarenſturmes gegen das Ende des 10. Jahrhunderts, die fränkiſche, die dem Lande den bis heute erkennbaren Charakter verliehen hat. Nachdem ſich die Magyaren unter ihrem König Stefan ſeßhaft gemacht hatten, rief Stefan wieder den tſche Siedler ins Land. Im Jahre 1074 trat Ungarn ders Gebet an Kaiſer Heinrich IV. ab und damals ſtrömten zählreiche fränkiſche Siedler ins Land. Mit Ausnahme der rein bajuwariſchen Siedlungen der Heide, in der Gegend von Wieſelburg, das heute noch mag ha⸗ riſcher Beſitz iſt, nennen ſich die übrigen Burgenländer Heinzen(Heanzen), was von der Abkürzung des fränki⸗ ſchen Kaiſernamens Heinrich abgeleitet wird. Im Preßbur⸗ ger Frieden von 1491 ſprach Ungarn dem Kaiſer Friedrich III., weitere burgenländiſche Gebiete bedingungslos zu. Dieſe Ge⸗ biete wurden nun von der niederöſterreichiſchen Kammer und Regierung verwaltet. Als nun den Habsburgern im Jahre 1526 auch die Herrſchaft über Ungarn zugefallen war, erloſch das habsburgiſche Intereſſe an der ſtaatsrechtlichen Zugehörig⸗ keit des Gebietes und ein Habsburger, der Kaiſer Ferdinand III. übergab im Jahre 1647 das burgenländiſche Gebiet ſtaats⸗ rechtlich und verwaltungstechniſch an Ungarn, in deſſen Beſtitz es bis Ende 1921 geblieben iſt. Solange dauerte es nämlich, bis nach dem Drunter und Drüber der erſten Nachkriegsjahre die öſterreichiſche Bundes⸗ regierung imſtande war, ſich das ihr im Frieden von St. Eisenstadt, Partie aus dem Ghetto Germain zugeſprochene Burgenland anzugliedern. Innere Schwierigkeiten und wiederholte Einfälle ungariſcher Frei⸗ ſchärler, die ſich mit dem Verluſte des Landes nicht abfinden wollten, hatten die Beſitzergreifung ſo lange verzögert. Das Burgenland hat, wie jedgs öſterreichiſche Bundes⸗ land, eine eigene Landesregierung und einen eigenen Land⸗ tag. An der Spitze der Landesregierung ſteht der Landes⸗ hauptmann und ſein Stellvertreter. Dem Landtag ſteht der 1. Präſident und ein 2. Präſident vor. An dem parteipoliti⸗ ſchen Leben des Burgenlandes nehmen drei Parteien teil, und zwar die chriſtlichſoziale, die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei und die Partei des Tandbundes(Burgen⸗ ländiſcher Bauernbund), die ſich aus Anhängern des Bauern⸗ bundes und der groß⸗deutſchen Volkspartei zuſammenſetzt. Im öſterreichiſchen National⸗ und Bundesrat iſt das Burgenland entſprechend den Stimmen der einzelnen politiſchen Parteien vertreten. 8 Der erſte Eindruck war weniger erfreulich. Oede Grasſteppen, kahle Das Gebiet des Burgenlandes umfaßt etwa 4000 ha, iſt alſo ungefähr ſo groß wie Kärnten 5 und jetzige burgenländiſche Landtagsabgeordnete Balheim iſt. In den Jahren 10 bis 437 unſerer Zeitrechnung bildete FJournaliſten Von den 286 300 Bewohnern des Burgenlandes ſind 227 000 Deutſche, 42 000 Kroaten und 15500 Magyaren(und magyariſterte Deutſche). Der Reſt ſind andere(Zigeuner uſw.). Der größte Teil der Deutſchen wohnt in einem einheitlichen Sprachgebiet, das von kroatiſchen und magyariſchen Minder⸗ heiten durchſetzt iſt. Die Magyaren leben außer in zwei Sprachinſeln, nur noch in zwei vereinzelten Gemeinden, ſonſt aber nur als ſtädtiſche Minderheit z. B. in Eiſenſtadt. Die Kroaten, Nachkommen von Flüchtlingen aus der Zeit der Türkenkriege, bezeichnet man nach der Lage ihrer Siedlungen als„obere“ und„untere“ Kroaten, je nachdem die Siedlungen im nördlichen oder füdlichen Teil des Burgenlandes liegen. Die Kroaten ſind vielfach zweiſprachig, deutſch und kroatiſch, und, wie wir uns ſpäter bei unſeren Fahrten im Lande Burg Bernstein perſönlich überzeugen konnten, faſt ausnahmslos deutſch⸗ freundlich. Was die Konfeſſion der Burgenländer an⸗ geht, ſo ſind die meiſten katholiſch. Evangeliſch ſind 40 000 und jüdiſch 11000. Was die Finanzen des Landes betrifft, ſo führt es erſt ſeit dem 1. Auguſt 1922 eine eigene Vermögens⸗ gebahrung. Vor der Landnahme durch Oeſterreich war ja das Gebiet keine ſelbſtändige Verwaltungseinheit und kein ſelb⸗ ſtändiges Vermögensſubjekt. Auf Grund der Voranſchläge der verfloſſenen und jetzigen Zeit kann geſagt werden, daß es dem Lande gelungen iſt, den Kreis ſeiner Aufgaben nicht nur zu erweitern, ſondern auch die erforderlichen Mittel zu be⸗ ſchaffen. Der burgenländiſche Landtag ſchloß ſeine Sommer⸗ ſeſſion 1928 mit der Verabſchiedung eines Aufbauprogramms von großer Bedeutung. Durch die Durchführung der Ar⸗ beiten, für die die Kredite bewilligt wurden, wird das Bur⸗ genland in weitgehender Weiſe mit dem Weſten, alſo dem deutſchen Mutterland verbunden. 10 Millionen Schil⸗ linge ſollen im Laufe der nächſten Monate hauptſächlich für Straßenbauten und zur Errichtung von Beamtenhäuſern ſo⸗ wie zur Regulierung der Flußläüfe und zu Meliorationen ausgegeben werden. Mag uns die Summe von rund ſechs ſind, im Haushaltsplan des Reiches mit mehrſtelligen Zahlen zu operieren, ſo wollen wir ſie deshalb nicht gering ſchätzen, denn ſie bedeuten für das kleine Burgenland ſehr viel. Dies alles und noch viel mehr erfuhren wir in zahlreichen Vorträgen und in den Unterhaltungen mit Burgenländern. Wir erfuhren auch woher der klangvolle Name Burgenland kommt. Erſt in zweiter Linie iſt er, woran man zunächſt denkt, darauf zurückzuführen, daß eine ſtattliche Anzahl impoſanter Burgen von einer Größe, wie man ſie im Reiche nur ſelten findet, die Landſchaft ſchmückt. In erſter Linie iſt dieſer Name dazu beſtimmt, auf die idealen Grenzen des Burgenlandes hinzuweiſen. Das eigentliche Burgenland umfaßt Wieſel⸗ burg, Preßburg, Oeden burg und Eiſenburg, das jetzige Eiſenſtadt. Davon iſt Preßburg ganz der Tſchecho⸗ ſlowakei zugeſchlagen. Und von den anderen drei Geſpan⸗ ſchaften ſind nur Teile als Burgenland ein ſelbſtändiges Bundesland Oeſterreichs geworden, ebenſolche Teile ſind bei Ungarn geblieben. Beſonders ſchmerzlich wird von allen Burgenländern der Verluſt Oedenburgs empfun⸗ den, das bekanntlich nach der Komödie einer unter ungariſch⸗ italieniſchem Terror inſzenierten Volksabſtimmung den Ungarn zugeſprochen wurde. Eine ganze Woche hindurch ſuhren wir in den Autobuſſen kreuz und quer durch die in reichem Ernteſegen prangenden Gefilde des Burgenlandes. Wir überzeugten uns, daß das Land, das unmittelbar an der Grenze zunächſt einen ſo dürren Eindruck machte, mit vollem Recht für ſich in Anſpruch nehmen darf, eine Kornkammer und ein Obſt⸗ und Gemüſegarten für ganz Oeſterreich zu ſein. Wir Großſtädter ließen uns umſchmeicheln von der ſtillen barocken Verträumtheit einer Kleinſtadt wie Eiſenſtadt, die Joſeph Haydn, Joſeph Joachim und Joſeph Kainz geboren und einer Fanny Elßler das Tanzen gelehrt hat. Wir ließen uns wunderbar erquicken und ſchöpften neue Kraft der Ausſprache mit parteipolitiſch völlig unangekränkelten, kernfeſten Männern, die von ihrem Deutſchtum und ihrer Sehnſucht nach der Vereinigung mit dem großen deutſchen Mutterlande wie von einer edlen Leidenſchaft erfüllt waren, denen die Tränen in den Augen ſtanden und die vor flam⸗ mender Begeiſterung zitterten, wenn ſie davon ſprachen. Mit offenen Augen und Herzen gaben wir uns dem Zauber der Romantik hin, die aus den vielen ſtolzen Burgen und Zinnen zu uns ſprach, wir ſpürten auch bisweilen an dem ſchilf⸗ . Millionen Goldmark auch klein erſcheinen, da wir gewöhnt N aus der Berührung mit einem unverfälſchten Volkstum, in * Freitag, den 21. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe 185. Seite. Nr. 439 bewachſenen Ufer des Neuſtedlerſees einen Hauch von der tiefen Melancholie, wie ſie aus den berühmten Schilfliedern des hier gern zu Beſuch weilenden Nicolaus Lenau ſpricht und wir ſchlürften dankbaren Herzens den glutvoll⸗goldenen Wein, den dieſes geſegnete Land wachſen ließ. Der bekannte Ruſter, ein köſtlicher Wein von rubinroter Farbe und ſeinem an Roſinen erinnernden Bukett iſt ein berühmter Sprößling ſeiner burgenländiſchen Heimat. Immer wieder waren wir entzückt von dem Rednertalent einer ſo klugen und ſympathiſchen Perſönlichkeit, wie es der Landeshaupt⸗ mann Leſer iſt. Auch ſein Preſſechef, Profeſſor Eitler, der unermüdliche Führer auf der Fahrt, erwies ſich als ein Mann von ſs hohen menſchlichen Qualitäten, wie man ſie nur ſelten in einer Perſönlichkeit vereinigt findet. Das große, nachhaltige Erlebnis dieſer Burgenlandreiſe aber war der überſtrömende Jubel der Bevölkerung, der uns während unſerer ganzen Fahrt vom erſten bis zum letzten Tage ſtändig ent⸗ gegenbrandete. Allenthalben auf unſerer Reiſe wurden wir Reichsdeutſche mit einer geradezu rührenden Herzlichkeit be⸗ grüßt. Wohin wir auch kamen, und wir beſuchten oft vier, fünf Dörfer an einem Tage, überall begrüßten uns am Ein⸗ hang des Ortes oder auf dem Marktplatz mit erſichtlich von Herzen kommenden Worten der Bürgermeiſter, der Pfarrer, der Lehrer und die ganze Bevölkerung. Ueberall flatterten die Fahnen im Sonnenſchein, vaterländiſche Lieder wurden mit geradezu feierlicher Inbrunſt geſungen, ein Blumenregen überſchüttete uns, begeiſterte Reden tönten uns entgegen. Und überall die leidenſchaftliche Sehnſucht nach dem Anſchluß, der, wie in den Antwortreden unſerer journaliſtiſchen Spre⸗ cher immer wieder betont wurde, im Zuſammenklang der Herzen ja längſt vollzogene Tatſache geworden iſt. In dem ſchönen Bad Tatzmannsdorf, fünf Bahnſtunden von Wien entfernt, wo unſere Fahrt ihren Abſchluß fand, und wo ebenſo wie in Bad Sauerbrunn noch reges Badeleben herrſchte, wurden wir ſogar mit einem uns zu Ehren kom⸗ ponierten„Journaliſten⸗Marſch“ begrüßt. So verſteht es ſich von ſelbſt, daß wir alle einig waren in dem Gefühle herzlicher Dankbarkeit für dieſes ſchöne Land und ſeine kerndeutſchen Menſchen, einig ohne Unterſchied der Parteien waren wir auch in dem Wunſche, daß die heiße Sehnſucht der Burgenländer nach feſter politiſcher Bindung ans große deutſche Reich recht bald in Erfüllung gehen möge. Als ein in verſchtedener Hinſicht intereſſantes und charakteriſtiſches Poſt⸗ Skriptum mag zum Ab⸗ ſchluß hier noch der Bericht über einen Zwiſchenfall auf hoher See Platz finden, der ſich auf dieſer Burgenlandreiſe ereignete. Eines ſchönen Tages fuhren wir per Auto und Kleinbahn an den Neuſtedlerſee. Das iſt ein See von 40 Kilometer Länge und 10 Kilometer Breite. Von weitem macht er einen ſehr imponierenden Eindruck. Kommt man jedoch nahe heran und verſpürt Luſt, ein erfriſchendes Bad zu nehmen, dann ſieht man, daß das Waſſer reichlich trübe und lehmig iſt und daß einem erwachſenen Menſchen der Waſſerſtand nur wenig über die Knie reicht. Auf Erkundigung erfährt man, daß dieſe geringe Tiefe ſich über den ganzen burgen⸗ ländiſchen Teil des ſich auch in ungariſches Gebiet hinziehen⸗ den Sees erſtreckt. Vor 60 Jahren war dieſer See bereits ein⸗ mal völlig ausgetrocknet. Man verſteht deshalb ſehr gut, wes⸗ halb die Ungarn dieſen Neuſiedlerſee kertö, das heißt Sumpf, nannten. Die Unternehmungsluſt der Burgen⸗ länder hat ſich jedoch durch dieſe Tücken des Sees nicht ab⸗ halten laſſen, an ſeinen Ufern einen ſehr großzügig angelegten Badeſtrand mit hübſchen Reſtaurants, Muſikpavillons uſw. zu errichten. Man hofft dadurch die Sonntagsausflügler und Weekend⸗Bummler aus Wien herbeizuziehen, das von Neu⸗ ſiedel nur etwa 1½ Eiſenbahnſtunden entfernt iſt. In dieſem Streben hat man auch ein ſchmuckes Motorboot gebaut, das den Ausflugsverkehr zwiſchen Neuſiedel und den kleinen Weinorten am Seeufer vermitteln ſoll. Dieſes ſchmucke Schiff bietet Platz für 132 Perſonen. Als es vor zwei Jahren feierlich eingeweiht werden ſollte und man ſich zu dem Feſtakt auch den Handelsminiſter Schürff aus Wien eingeladen hatte, blieb dieſer Heimtücker von„Dampfer“ bei der feſtlichen Fahrt hundert Meter vom Lande entfernt im Schlamm ſtecken, ſodaß damit das ſchöne Feſtprogramm ins Waſſer fiel und man nach langem Bemühen froh ſein mußte, wieder ans Land zu kommen. Trotz dieſer bedenk⸗ lichen Vorgeſchichte wollte die burgenländiſche Leitung der Preſſefahrt uns reichsdeutſchen Journaliſten als Abwechſlung von den tagelangen Fahrten auf der ſtaubigen Landſtraße gerne eine Dampferfahrt auf dem See gönnen. Gedacht, ge⸗ tan! Zunächſt ging auch alles gut. Wir kamen über die hiſto⸗ riſche Untiefe, wo zwei Jahre zuvor der Miniſter⸗Dampfer ſtecken blieb, glatt hinweg, ſodaß unſere am Ufer für alle Fälle noch wartenden Autos den verabredeten Wink bekamen, auf der Landſtraße nach Ruſt voraus zu fahren, wo wir von der Gemeindeverwaltung eingeladen waren. Doch das Un⸗ glück ſchreitet ſchnelll Kaum waren die Autos außer Sicht und das Ufer aus Rufweite, da fuhren wir auf und blieben im Schlamm ſtecken. Londer-Verkaut 4 ö Segunenswert niedere Preise! Ober-Hemden bgaer Pr bis fl..... Jelet 700, 680.80 Einsatz-Hemden kraftige, sollde Qualtät mit schönen Einzltzen..... jetzt.98,.75 Einsatz-Hemden es ssee, 2 ladige Ware, tells Il. Wanl...., Jetzt.75..25 Der hübſche Jüngling, offenbar erſt ein Lehrling in der nautiſchen Kunſt, der an der Seite ſeiner nur mit luftigem Badetrikot bekleideten Braut oder Frau in der Steuerkabine ſtand, bemühte ſich erſt lächelnd, dann einigermaßen ernſthaft, in beiden Fällen jedoch völlig erfolglos, das feſtgefahrene Schiff wieder flott zu be⸗ kommen. Mit vollſter Kraft fauchten, ratterten und dröhnten die Schiffsmaſchinen. Alles vergeblich. Das ging ſo ſtunden⸗ lang. Wir Paſſagiere, etwa 42, zuſammen mit den Führern und anderen Ehrengäſten, darunter auch verſchiedene ältere Damen, machten zunächſt allerhand mehr oder minder gute Witze über unſer Mißgeſchick. Als ſich die Schatten des Abends aber mehr und mehr über den See ausbreiteten, ohne daß ſich irgend ein anderes Fahrzeug ſehen ließ, die Ufer nur noch wie ein ferner Strich zu ſehen waren und es empfindlich kühl wurde, verſtummten auch die lebhafteſten Spaßmacher. Schließlich nahmen wir angeſichts der völligen Hilfloſigkeit des kaum dem Knabenalter entwachſenen„Kapitäns“ die Sache ſelbſt in die Hand. Die Damen wurden in die Kajüten kom⸗ mandiert und dann entledigte ſich eine Anzahl Freiwilliger ihrer Kleidung und ſprang ins Waſſer, das auch hier auf „hoher See“ nur bis wenig über die Knie ging. Durch das Ziehen an Tauen, die man am Schiffsrumpf feſtmachte, verſuchten nun wir Reichsdeutſche uns wieder aus dem Schlamm zu ziehen, in den uns der hübſche öſterreichiſche Jüngling hineingeſteuert hatte. Ein Vergnügen war's nicht und lange Zeit hindurch war unſer ſtarkes Bemühen ohne Erfolg, zumal der funge Mann am Steuer nicht immer ſo mitarbeitete, wie es unſere Sachverſtändigen für erforderlich hielten. Doch, wer ausharrt wird gekrönt! Wenn Vertreter aller Parteien an einem Strick ziehen, kann der Erfolg nicht ausbleiben. Plötzlich, wir wußten ſelbſt nicht wie, waren wir wieder los aus dem Schlamm. Ein Frendengeheul rauſchte auf in die Dunkelheit. Doch vorwärts nach Ruſt zu fahren, hatte nun niemand mehr Luſt. Still vergnügt(mehr ſtill als vergnügt) fuhren wir unter funkelndem Sternenzelt wieder dahin zurück, wo wir vor vielen Stunden bei ſtrahlendem Sonnenſchein abgefahren waren. Ein Stündchen dauerte es dann, bis wir vom ein⸗ ſamen und nachtdunkelen Badeſtrand hinein ins Städtchen getraht waren und ein weiteres Stündchen, bis wir die nö⸗ tigen Autos für die Heimfahrt aufgetrieben hatten. Es fehlte nicht viel an Mitternacht, als wir wieder in Eiſenſtadt ein⸗ trafen, wo im größten Saal der Stadt ſeit acht Uhr die Honorationen mit ihren Damen zu Mahl und Tanz auf uns gewartet hatten. Alle freuten ſich, daß wir nicht nötig gehabt hatten, durch den See zu Fuß nach Hauſe zu gehen. Und wir freuten uns mit. 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Spielleitung: Alfre Pianofortefabriken Landory.— Musikalische“Leitung: Rudolf Boruvl 2 bremdcrte Begeter nne r ene eee Latane 1330 Ur„ bade cee 22 Ur„ erfüllt unser täglich aus verkauftes Haus bel jeder in Erstaufführung 2 Grogfilme Cho-Cho-San, gen. Butterfly Gussa Heiken 3 1 An erster Stelle: Suzuki, ho- Cho. Sansbienerin Jessen e 5— N 8 8 Aufführung des glgantischen Millionenfilmes mit Der neueste Harry Lledike- Grogfilm: Kate Linkerton Erna Rühl-Sailer 2 Linkerton, Leutnant in der 5 1 2 2 1 amerikanischen Marine Helm. Neugebauer 5 Sharpleß, Konsul der Vereinig- von hervorrag. Qualität. ten Staaten in Nagasaki Christian Könker Das Resultat einer fast Goro Fritz Bartling 100 jahrigen Erfahrung. Der Fürst Lamadori Alfred Landory Alleinige Niederlage Onkel Bonze Heinz Berghaus Pfeiffer Salonboot„Stella Maris“ Planchaus Ebertbrücke, Neckar ie Mannheim, N 2, 11 Samstag Worms,.00 Mk., Abfahrt.30 Uhr, 7 Uhr, Sonntag Seidelberg ausverkauft, Dienstag u. 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Galante Liebesaben- teuer, eine Fülle schöner Frauen, prunkvolle Gelage 5 am Hofe der Borgias, unterirdische Kerker und geheim- Regie: Max Reichmann. . 5 nis volle Marterkammern ziehen in buntem Wirbel an 1 in den Hauptrollen: 7 NN e HARRY LIE DT NE, Robert Garrison, La dana 1 0 2—ẽůßl—— Raimondo van Riel, Betty Bird. Mannheim eisenfing? Waldhofstr. 2 Telephon 52772 Spieldauer 13½ Stunde..„Bifte recht freundlich“ 4 sagte Harry Liedtke Beginn: 3, 3, 7,.20 Uhr. da verließ er die berückenden Uniformen der Erz- Musikalische Leitung: Otto Apfel. Heute eröffnen wir die Produktion der TERRAH- Filme mit der Film- Königin Maybhristians Es gibt Melodlen die sich uns al- len 80 ins Ohr gschmeicheln, daß unsere Her- zen gofort in treudig. Rhyth- mus schlagen, sobald nur die herzöge, Offiziere u. Grafen und hüllte sich in den schlichten Mantel eines„Photo- Grafen“, Wie er beleinkaufgelegenheit. hier sein Schicksal meistert und selbst die Anfr. u. 8 62 8 launische Göttin Fortuna auf seine Platte bannt, u die Ges 84422 l 5 zeigt in beschwingten Bildern voller Tempo und 8 N* N 2 Spannung unser heutiger Film. Für Brautleute bedeut. billigſte Mö⸗ Hierzu zeigen wir den neuen Sensationsfilm mit Heute beginnen die Spieltage unseres grogen Doppel- Programms! . Film: nat sich im letz- 55 ten Jahre eine Tango in unsere 0 50 Sinne geschmei⸗ cohelt, kapriziös 75-melancholisch- und mondän. 7 Eine Melodie v. Format.„Wir wollen tun, als ob wir Freunde stehen, wenn sie Aus schönem Frauenmuude lelse an unsere [Ohren klingt? Madychristians gewinntdiesmal unsere Herzen als„Eine Frau von Format“ in ein. prachtvoll. Terra Großhflim Der Kontrast zwischen der buntbewegten Fröhlichkeit des KRummelplatzes und dem aufregenden Geschehen geheimnisvoller u. spannender Momente erhöht die Wirkung an der die ausdrucks- volle Darstellung mit Paul Richter, Clalre Rommer, Adele Sandrock u. a. einen wesentlichen Anteil hat. 2. Film: Marys grodes Ceheimnis Eine sehr gefällige Komödie, in welcher die grüßte Mode- schau aus den Jahren 1870 bis 1928 gezeigt wird. Der Teufel im Satte Ken Maynard der Typ des sympathischen Cowboys, der ohne Aufdringlichkeit die Kraft eines sportlich durchtrainierten Körpers mit seinen reiterlichen Fähigkeiten verbindet. Beglnn 3 Uhr. Letzte Vorstellung.13 Uhr. Orgel Solo: Paraph ber das Lied Aus der„ rge Olo: Paraphrase über das Lie 8287 5 von Karl Friedmann 7,—.90,.20 usu 1 e 1 1 Musikalische Leitung: Lee Jodl, von Schanzer und Wehllsch Elana Rarenne Hedwig Wangel, Hans Thimig Kobert Garrison, Emil Heyse zind Schauspieler von Rang, die den im schönen Ragusa aufge- nommenen Film zu einem Werk? von Format stempeln 5 Schönes Belprogram 5 5.30 lelzie eee.30 Tee deer Unreines 5 16 Ge sick Pickel. Miteſſer werd, in einig. Tagen durch Püumungs. Preise Jungbuschstr. H 4, 29 Telephon 33 698 5 mir empftehlt 11180 solvente Personen. Schlaf- hervorragend tonſchöne fetꝛgerei fene Ne 85e Aff friſches ffleiſch Pfd. A.70, bei 5 Pfd. * 2 28 Rotbart(Sonderkl.) II das Teintverſchöne⸗ 1 A.80,„ f eigene Fabrikate ſehr 2 e en 1 e Speise- preiswert, desgleichen St. 35 4, 3 St. 1 1 Vegus Fanden chne And gerd fd.% 12 Herren- fremde Habritate in f 5 Kraft Stärke A) unter Ga⸗ Rindfleiſch. 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Sept. 8/ Uhr. a Lortringstrage 27 Büddorrahmenfabrk ung vergoldete. e e ö 3 re e achse l dure 3 e e J Kalbitetsch zar San rewen 80 g-inkabmungen II H 1 55 15 E en irn.1 9 leſchen alter Suche Fenoteren V. Semälden EF Hygiene der Wechse ARTE 2 EEE err v. dd. 11 0 en een Auge krete J sucht eine gule le Frau Jon 40 Jahren. Das gefahriade Alter. Die ygiene der zungen Ftal. Id 0 U 0. Ul per Pfb. 10 11158 Vertretung? Der erste Vortrag war ausverkauft. Eintrittspreise:.75, 1.—,.50 und ganz mager.20 5 1 1 5 9 910..— 5 0 1 5 Kasse des Friedrichspark, N 1 5 ngeb. u. k. 1 jen:„We K 1 5 5 J 81 8 epgel- und fndfebe 5e o 95 HGA. Ninna FL Ta e Kitten! besessen ker n, . 1 9 9 18887 München:„Wir sehen in Waldeck dankbar den Redner, ger Prima iche Fleisch 15 Feinste Tafelbutter. Pd. 20 ñĩ7f e mit dem Leld befaßt, das ven gemäſteten jungen Kühen, p. Pfd. Emmentaler. Pfd. 38 3 Beſſ. 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