Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 8.— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung det wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten. 9 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und echt Her Theaterbrand in Madrid Entſetzliche Einzelheiten über die Kataſtrophe Lebende Kinder unter den Leichen Madrid, 24. Sept.[United Preß.) Die ganze Stadt ſteht unter dem Eindruck der entſetzlichen Brandkataſtrophe. Der Direktor des Theaters, Joſe Burriel, erklärte dem Vertreter der United Preß, daß bereits zwei Minuten nach dem Aufflackern des erſten Flämmchens die ganze Bühne ein Feuermeer war, die Vorhänge lichterloh brannten und Wolken ſchwarzen Qualms ſich in den Zuſchauerraum drängten. Das Erlöſchen ſämtlicher Lichter erhöhte die Panik, die ſofort ausbrach. Im erſten Augenblick ſaßen die Zuſchauer wie verſteinert da, daun aber erhob ſich ein furcht⸗ bares Geſchrei und alles ſtürzte nach den Ausgängen. Auf der Galerie und auf den Treppen miiſſen ſich fürchterliche Szenen abgeſpielt haben. Ganze Haufen von Leichen lagen umher, von denen viele nach dem Befund bereits tot waren, ehe das Feuer über ſie hinwegging. Offenbar ſind zahlreiche Perſonen von der Menge totgeqnetſcht und totgetreten worden, die in wahnſinniger Angſt nach den Ausgängen dräugten. Die Mehrzahl der Todesopfer ſind, wie die Unter⸗ ſuchung ergab, durch den Qualm erſtickt, die übrigen ſind ent⸗ weder verbrannt oder zu Tode getreten worden. Die Feuer⸗ wehrleute fanden unter einem Berg von Leichen eine Anzahl ohllig unverſehrter lebender Kinder, die durch die Toten, die über ſie gefallen waren, vor den Füßen der Menge und vor dem Feuer geſchützt wurden. Von ben Geretteten ſind verſchiedene erblindet, andere Haben die Sprache verloren. In einem einzigen von dem Feuer verſchont gebliebenen Raum des Theaters liegen die bisher nicht identifizierten Leichen aufgebahrt. 5 Wie ſich jetzt herausſtellt, hätte die Kataſtrophe wenigſtens keilweiſe e werden können, wenn nicht von den geen ten f ein verhängnisvoller Irrtum begaugen worden wäre. Wie der Regiſſeur des Theaters er⸗ klärte, hat er ſofort, als das Feuer bemerkt wurde, Beſehl gegeben, die gefährdeten Kuliſſen auf den Schnürboden hin⸗ aufzuziehen. Durch ein Mißverſtändnis wurden jedoch die Kuliſſen ſtattdeſſen herabgelaſſen und fingen unver⸗ züglich Feuer. Auch hinter der Szeue entſtand ſofort eine furchtbare Pauik, da ſich dort eine große Anzahl von Freunden und Verwandten der Schauspieler und Bühnenarbeiter ein⸗ gefunden hatte, um die Vorſtellung anzuſehen. Verſchiedene Schauſpieler konnten ſich mit Stricken aus den Feuſtern hin⸗ ablaſſen, andere fielen in Ohnmacht, und die Liſte der Todes⸗ opfer hätte eine beträchtliche Vergrößerung erfahren, wenn nicht der Schauſpieler Labra und der Regiſſeur Rodriguez mit großer Selbſtaufopferung eine Reihe von Perſonen ge⸗ rettet hätten. Die Künſtler, denen die raſenden Flammen keine Zeit zum Umkleiden ließ, flohen in Koſtümen und Un⸗ terkleidern auf die Straße. Bezeichnend für die eutſetzlichen Kämpfe, die ſich um die Ausgänge abgeſpielt haben, iſt der Umſtand, daß viele Meuſchen Schuß wun⸗ den und Dolchſtiche aufweiſen. Auch unter den geretteten Verletzten befinden ſich viele mit Stichwunden. Offenbar haben ſich viele Perſonen mit Meſſern und Revolvern einen Weg durch die Menge gebahnt, die ihnen den Weg zur Rettung verſperrte. Manche Perſonen mögen ſich auch ſelbſt eut⸗ leibt haben, als ſie ſahen, daß der Verbrennungstod unab⸗ wendbar war. Außer dem Theater ſelbſt ſind insgeſamt zehn Häuſer noch ein Raub der Flammen geworden. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, die Opfer der Kataſtrophe auf Koſten der Stadt beerdigen zu laſſen. 110 Todesopfer bisher geborgen Bisher wurden 110 Leichen aus den Trümmern des Theaters„Novedabes“ geborgen, doch ſind die Rettungs⸗ arbeiten noch nicht abgeſchloſſen. Das Beileid der Reichsregierung Die Reichsregierung hat den deutſchen Botſchafter in Mabrid beauftragt, der ſpaniſchen Regierung zu der Brand⸗ kataſtrophe das herzlichſte Beileid der Reichsregierung aus⸗ zuſprechen. Desgleichen hat der ſtellvertretende Staatsſekre⸗ tär des Auswärtigen Amtes dem ſpaniſchen Botſchafter in Berlin das Beileid des Auswärtigen Amtes übermittelt. Der griechiſch⸗Alalieniſche Freundſchaftsverirag In Athen iſt am Montag der Text des griechtſch⸗ita⸗ Reniſchen Freundſchaftsvertrages veröffentlicht worden. Artikel 1 beſtimmt:„Die beiden vertragſchließenden Par⸗ teien verpflichten ſich zu gegenſeitiger Unterſtützung und zu herzlicher Zuſammenarbeit zur Aufrechterhaltung des Zuſtan⸗ des, der durch den von ihnen unterzeichneten Friedensvertrag geſchaffen würde. Falls eine der beiden vertragſchließenden Parteien das Opfer eines von ihm nicht provozierten Angrif⸗ ſes ſeitens einer oder mehrerer Mächte geworden iſt, iſt die andere Macht verpflichtet, bis zum Abſchluß des Konfliktes Neutralität zu wahren. Falls die Sicherheit und die Intereſſen einer der beiden Parteien durch einen gewaltſamen Einfall von außen bedroht ſind, wird die andere Partei verpflichtet ſein, ihr politiſche und diplomatiſche Hilfe zu gewähren, um die Ur⸗ ſache dieſer Bedrohungen zu beheben. Im Falle inter⸗ nationaler Verwicklung verpflichten ſich die beiden vertragſchließenden Parteien, ſich über die zu ergreifen⸗ den Maßnahmen zu verſtändigen.()) Der folgende Artikel beſtimmt, daß die beiden Län⸗ der ſich verpflichten, dem durch Artikel 11 des Völkerbunds⸗ paktes vorgeſehenen Schiedsgericht alle Fragen zu unterbrei⸗ ten, die ihre Länder entzweien könnten und deren Löſung auf diplomatiſchen Wege nicht ſichergeſtellt werden kann. Binnen ſechs Mongten nach Austauſch der Ratifikations⸗ urkunden des gegenwärtigen Vertrages wird eine ſtän dige Vergleichskommiſſion gebildet werden, die aus drei Mitgliedern beſtehen wird. Jede der vertragſchließenden Par⸗ tei wird einen Kommiſſar aus ihren Staatsbürgern ernennen. Dieſe beiden werden einen Präſidenten wählen, welcher keinem der beiden Länder angehören darf. Die folgenden Artikel fixieren die Funktion der Vergleichskommiſſion. Der Pakt wird dem Völkerbund unterbreitet werden. Mögliche, über den Pakt hinausgehende Streitfälle werden dem Haager Schieds⸗ gericht unterbreitet werden. Die Dauer des Paktes beträgt fünf Jahre. Der Pakt wird eheſtens ratifiziert werden. Intereſſante Aeußerungen Venizelos Preſſevertretern gegenüber äußerte ſich Veniselos in Rom über die Bedeutung des italieniſch⸗griechiſchen Vertra⸗ ges. Venizelos betonte, der Vertrag richte ſich gegen keinen Dritten, und er, der Miniſterpräſident, habe durch ſeine Reiſe nach Rom und deren bevorſtehende Fortſetzung nach Paris, London und Belgrad jedes Mißtrauen beſeitigen wollen. Weiter verſicherte Venizelos die Bereitſchaft Griechen⸗ lands, mit der Türkei, mit Albanien und Bulgarien ſowie mit Jugoſlawien entſprechende Verträge abzu⸗ ſchließen und den griechiſch⸗rumäntiſchen Freundſchaftsvertrag zu erweitern. Griechenland werde Jugoſlawien gegenüber in der Salontki⸗Frage weiteſtes Entgegenkommen zeigen, fe⸗ doch ohne Aufgabe territorialer Rechte. Ein ähnlicher Vertvagsabſchluß wie mit Italien ſtehe mit Frankreich und England nicht bevor, da ein Griechenland, das mit Italten in guten Beziehungen lebe, es nicht ubtig habe, ſich nach Paris oder London um Unter⸗ ſtützung zu wenden(). Die Unabhängigkeit Griechenlands gewinne nur durch ein Zuſammengehen mit Italien. Benizelos beim König von Italien Die Abreiſe des griechiſchen Miniſterpräſtdenten Vent⸗ zelos von Rom war urſprünglich für Dienstag feſtgeſetzt. Da er aber vom König von Italien eine Einladung erhalten hat, wird Venizelos bereits am Montag abend Rom verlaſſen und am Dienstag früh vom König im Schloß San Roſſore bei Piſa empfangen werden. Beunruhigung in Frankreich Die Unterzeichnung des italieniſch⸗griechiſchen Freund⸗ ſchaftsvertrages ſcheint in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen eine gewiſſe Beunruhigung hervorgerufen zu haben, wenigſtens ſpiegelt der Kommentar des„Temps“ eine ſolche unzweideutig wieder, obwohl die Zeitung dann ihre Befürch⸗ tungen ſelbſt zu zerſtreuen ſucht. Der Vertrag ſei vor allem ein Beweis dafür, daß Venizelos Griechenland wieder eine aktive außenpolitiſche Rolle zugedenke. Es ſei zu hoffen, daß der Vertrag, wenn er veröffentlicht werde, mit der Erklärung von Venizelos und Muſſolini übereinſtimme. wo⸗ nach der Vertrag nur ein„friedliches Gleichgewicht“ anſtrebe. Damit könne am beſten der Verdacht zerſtreut werden, den die italieniſch⸗griechiſche Annäherung auf gewiſſe Balkan⸗ ſtaaten hervorgerufen habe. Eine Beſtätigung dafür, daß der Vertrag nicht eine Spitze gegen Südſlawien enthalte, will der „Temps“ vor allem in ber Ankündigung neuer griechiſch⸗ ſüdſlawiſcher Verhandlungen über die Frage der Saloniki⸗ Eiſenbahnen erblicken. Es ſei zu hoffen, daß die Unterhand⸗ lungen erfolgreich ſeien, denn es müſſe feſtſtehen, daß das Balkan⸗ Locarno nur zuſtande kommen könne, wenn die Beziehungen zwiſchen Südſlawien und Griechenland freundſchaftliche ſeien. ſei er gegen jede Auseinanderſetzung geweſen. Nr. 445— 139. Jahrgang walt Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen 25 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. E „Wutausbrüche“ in Amerika Eine Kabelmeldung des Waſhingtoner Korreſpondenten der„Köln. Ztg.“ beſagt, daß die Abſendung des amerikani⸗ ſchen Antwortentwurfs auf das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen nunmehr bevorſtehe. Inhalt und Form ſeien vorläufig in Dunkel gehüllt. Es werde täglich lauter davon geſprochen, daß der Ton der Note äußerſt ſcharf ausfallen werde. Man iſt ſehr aufgebracht über den geplanten Vorſtoß gegen Amerika und die Durchkreuzung des amerikaniſchen Abrüſtungsplanes. Selbſt wenn die Regte⸗ rung kühl bleiben wollte, würde die amerikaniſche Oeffentlich⸗ keit nicht folgen, denn ſte fängt an erregt zu werden. So⸗ lange es ſich nur um die Rheinlandräumung und Bezahlung dafür handelte, ſah man beluſtigt zu.(1) Erſt als die Wieder⸗ herſtellungsfrage angeſchnitten wurde, fing die öffentliche Meinung und die Regierung an, unruhig zu werden. Hier lag alſo die Gefahr, daß Amerika mit hineingeſchoben würde, was in dem Augenblick der Wahlen überaus läſtig empfunden wird und ſogar zu Wutausbrüchen führte. Große Ver⸗ bitterung hat endlich auch die Augen für die Rheinlandfrage geöffnet, ſo daß man erkennt, daß Frankreich ſte angeſchnitten hat, nicht weil es längere Sicherheit, ſondern Geld braucht und Amerika ſchließlich die Rheinlandräumung bezahlen ſoll. Wenn es Berlin gelinge, durch eine kluge Politik die ameri⸗ kaniſche Oeffentlichkeit nicht zu beunruhigen, meint der Waſhingtoner Korreſpondent des Blattes zum Schluſſe ſeines N werde ſich die Lage für Deutſchland erheblich ern. Lord Euſhenduns Völkerbundsbericht Lord Cuſhendun hat ſich nach ſeiner Rückkehr nach London ſtber die letzte Völkerbundsverſammlung dahin geäußert, daß ſeiner Meinung nach die wichtigſte Tatſache die Haltung der Völkerbundsverſammlung gegenüber dem Kellogg⸗ Pakt geweſen ſei. Man ſei ſich darüber klar, daß dieſer Pakt die Völkerbundsſatzung nicht ſchwäche, ſonbern ſtärke. Cuſhendun benutzte die Gelegenheit, ſich gegen die in einem Teil der engliſchen Preſſe erhobenen Angriffe gegen ihn zu verteidigen. Er habe in Genf nicht geſagt, daß die Ab ⸗ r tſtung eine zweitklaſſige Frage ſei, ſondern daß die Feſt⸗ ſetzung des Datums des Zuſammentritts der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion eine Frage von zweitklaſſiger Bedeu⸗ tung ſei. Er ſei ſtets der Meinung geweſen, daß man zu⸗ nächſt den Grund vorbereiten müſſe. Es müſſe der Fehler vermieden werden, der im Vorfahre zum Scheitern der Gen⸗ fer Dreimächtekonferenz geführt habe. Aus dieſem Grunde Cuſhendun wiederholte dann ſeine in Genf gemachten Erklärungen über die führende Rolle, die England in der Weltabrüſtung der letzten Jahre geſpielt habe. Auf eine Frage über die Rheinlandräumung erklärte er, ſeiner Meinung nach ſet ſicherlich ein Schritt vorwärts zu verzeichnen. Faleski beleidigt die deulſche Profe In der halbamtlichen Epoca“ werden Aeußerungen des polniſchen Außenminiſters Zaleski wiedergegeben, die die⸗ ſer auf ſeiner Durchreiſe durch Berlin vor den dortigen pol⸗ niſchen Preſſevertretern über die deutſche Preſſe getan hat. Er ſpielte an auf die von einer Reihe deutſcher Blätter anläßlich ſeiner Pariſer Reiſe geäußerte Anſicht, polniſche Anſprüche in der Räumungsfrage anmelden zu wollen und ſagte wörtlich: „Europa hat ſich ſchon daran gewöhnt, daß die deutſche Preſſe häufig die Wahrheit meidet und deshalb hat man aufgehört, ſte zu leſen, auf ſie zu reagieren oder ihr das geringſte Gewicht beizulegen.“ Weiter wird in der„Epoca“ darauf verwieſen, Zaleskt habe in Genf Briand viermal täglich getroffen und ſei mit ihm nach Paris gereiſt; er habe deshalb gar nicht nötig gehabt, Briand in Paris beſonders aufzuſuchen. Gleichzeitig wirb offtziell eine neue Preſſeverfügung an⸗ gekündigt, die fremden Korreſpondenten die Uebermittlung falſcher Nachrichten unmöglich machen ſoll. Es iſt unſchwer zu erkennen, daß die Verfügung als Repreſſalie gegen die in Warſchau anſäſſigen deutſchen Preſſevertreter gedacht iſt. — e 0. 1 ö 30 7 0 1 5 4 ö 9 — 2 een Ne b 2 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den W. September 10 Die Politik der B Alarmierende Kundgebungen in Verlin Berlin, 25. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vereinigten Vaterländiſchen Verbände veran⸗ ſtalteten geſtern abend in Neukölln eine Kundgebung, die in⸗ ſofern bemerkenswert war, als ſie in engſter Verbindung mit den Deutſchnationalen arrangiert war. Die Polizei hatte gußerordentliche Maßnahmen getroffen, um Störungen zu verhindern. Den ſpaltenlangen Berichten der Rechtspreſſe über die Kundgebung iſt zu entnehmen, daß ſie unter rieſiger Teil⸗ nahme vor ſich ging. Der Andrang war ſo ſtark, daß noch in wet anderen Sälen Parallelverſammlungen abgehalten werden mußten. Unter den Klängen des Präſentiermarſches hielten die Fahnenabordnungen ihren Einzug in den Saal. Der Prinz Auguſt Wilhelm, der in Stahlhelmuniform er⸗ ſchlenen war, wurde begeiſtert begrüßt. Zuerſt ſprachen die Führer des Berliner Stahlhelms, Major v. Stephani, der auf die Stahlhelmentſchließung für den Volksentſcheid hinwies, und v. Moroſowich, der eine langatmige Erklä⸗ rung des Stahlhelms verlas. Bezeichnender Weiſe gingen die deutſchnationalen Redner, auch Graf Weſtarp, auf die Forderungen des Stahlhelms mit keinem Worte ein. Graf Weſtarp hielt eine parlamentariſche Oppoſitionsrede gegen die Locarnopolitik, unter die ein Schlußſtrich geſetzt werden müßte. Er betonte, daß das deutſche Volk, auch die be⸗ ſetzten Gebiete, jedes neue Opfer ablehnten und wandte ſich mit ſcharfen Worten gegen eine Dauerkontrol le. Sie ſei ein Hohn auf Frieden und Verſtändigung und abſolut unan⸗ nehmbar. Der deutſchnationale Führer forderte die Beſeiti⸗ gung der Kriegsſchuldlüge, Rüſtungsgleichheit, Räumung von Saar und Rhein, Schutz der deutſchen Minderheiten, Löſung der Sklavenketten des Verſatllet Vertrages und des Repara⸗ tionsabkommens. Er kündigte ferner an, daß die Deutſch⸗ nationale Volkspartei Aufklärung über das Verhalten Breitſcheids in Genf verlangen werde. Nach Weſtarp ſprachen noch im Namen der Bevölkerung der beſetzten Gebiete der Bruder des verſtorbenen Helfferich, Kommerzienrat Helfferich, der Reichstagsabgeordnete v. Dryander und ein Vertreter aus upen⸗Malmedy. Einſtimmig wurde in allen drei Verſammlungen . eine Entſchließung angenommen, in der Scheinverhandlungen abgelehnt und bie Forderungen des Grafen Weſtarp wiederholt werben. Die ganze Verſammlung war auf einen Ton geſtimmt, als ob Deutſchland den Krieg gewonnen hätte und es nur nötig wäre, mit der Fauſt auf den Tiſch zu ſchla⸗ gen um allen außenpolitiſchen Kalamitäten ein Ende zu be⸗ reiten. Die Hugenberg⸗Blätter ſtellen es dar, als ob mit die⸗ ſer Berſammlung ſich die von Hugenberg erſtrebte ſog.„na⸗ klonale Rechte“ konſtitutert habe. Den Abſchluß bildete das Niederländiſche Dankgebet und der Ausmarſch der Fah⸗ nen. Zu irgendwelchen Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Hindenburg boi den Mansvern Reichspräſtdent von Hindenburg wohnte am Montag vor⸗ mittag längere Zeit den Manövern, die gegenwärtig in der Oberlauſitz in der Nähe von Görlitz ſtattfinden, bei. Dann . der Reichsprüſtdent der Stadt Lauban einen Beſuch 1 Bet den Herbſtmanbvern der Reichswehr kommen beſon⸗ ders die Grundſätze in Awendung, nach denen die moderne Kavallerie nutzbringend auch unter den heutigen Verhältniſſen pverwendet werden kaun. Bekanntlich zwingt der Verſfailler Vertrag Deutſchland eine Heeresgliederung auf, die unver⸗ hältnismäßig viel Kavallerie vorſteht. Fur bieſe wurde bei den ſchleſiſchen Herbſtmanövern ein neues Syſtem der opera⸗ tiven und taktiſchen Verwendung in Anwendung gebracht. Ein beulſches Auslieferungsgeſetz Dem Reichstag iſt vom Reichsjuſtizminiſterium der„Ent⸗ wurf eines deutſchen Auslieferungsgeſetzes“ zugegangen, dem der Reichsrat bereits mit der für Verfaſſungsände⸗ rungen erforderlichen Mehrheit zugeſtimmt hat. Dieſes Geſetz beſtimmt, daß unter der Vorausſetzung der Gegen⸗ ſeitigkeit ausländiſche Staatsangehörige dann ausgelie⸗ fert werden können, wenn ſie nach deutſchem Recht ein Ver⸗ brechen oder Vergehen begangen haben. Nicht ausgeliefert werden ſoll, wenn die Tat nach deutſchem Recht nur nach den Meilttärſtrafgeſetzen ſtrafbar iſt oder nur mit einer Vermö⸗ gensſtrafe geahndet wird, die nicht in eine Frethettsſtrafe um⸗ gewandelt werden kann.§ 3 beſtimmt, daß allgemein bei politiſchen Vergehen nicht ausgeliefert werden ſoll, doch iſt auch bei politiſchen Vergehen die Auslieferung dann zuläſſig, wenn die Tat unter Berückſichtigung aller Umſtände beſon⸗ ders verwerflich erſcheint. Urteil im Fememordprozeß Legner Nachdem die Verteidigung im Berliner Fememordprozeß Legner auf Freiſprechung bzw. Beſtrafung höchſtens wegen Beihilfe zum Morde plädiert hatte, zog ſich das Gericht zur Urteilsberatung zurück. Nach etwa zweiſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende folgendes Urteil: Der Angeklagte Reim wird wegen Beihilfe zum Morde zu einer Zuchthausſtrafe von drei Jahren ſowie zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Von der Strafe gelten zwei Jahre 35 Tage als durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt. Oberleutnant a. D. Reim wird beſchuldigt, an der Tötung des Feldwebels Legner im Jahre 192g teilgenommen zu haben. In ſeinem Antrag führte der Staatsanwalt aus, daß der Prozeß gegen Reim nur ein Torſo ſei. Es fehlten noch Büſching und Fahlbuſch, die auch im Falle Legner eine geheimnisvolle Rolle geſpielt hätten. Ebenſo ungeklärt ſei die Rolle des Hauptmanns Gutknecht, der ſich in Afrika aufhalte. Ueber alle dieſe Punkte habe Reim die Ausſage verweigert. Zeitlich handle es ſich um den erſten Fememordprozeß bei der Schwarzen Reichswehr. Es ſei ein typiſcher Fememordfall geweſen, da ſie alle nach dem gleichen Schema ausgeführt worden ſeien. Die Anklage ſtehe auf dem Standpunkt, daß Mittäterſchaft am Morde vorliege. f ſlterlündiſchen Ver! 42 ande Das Agitationsbedürfnis der Radikalen Berlin, 25. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Stahlhelm hatte ſchon vor den Wahlen verheißen, daß er den Zeitpunkt für gekommen erachte, unmittelbar in die Politik einzugreifen. Das iſt denn auch geſchehen, nämlich durch das Manifeſt, in dem ein förmlicher Haßgeſang gegen die Republik angeſtimmt wurde und noch durch die Ankündi⸗ gung eines Volksbegehrens zur Abänderung der Weimarer Verfaſſung. Der eine wie der andere Schritt zeigt von der völligen Verſtändnisloſigkeit, mit der gewiſſe Stahlhelmkreiſe de praktiſchen Politik gegenüberſtehen. Selbſt in den deutſchnationalen Blättern findet die Pro⸗ klamatton nur einen matten Widerhall und es iſt ja auch verſtändlich, daß die Partetpreſſe dem Einbruch des Stahl⸗ Helms in die Gehege der Parteipolitik mit einigem Mißtrauen begegnet. Begeiſtert iſt lediglich die„Deutſche Zeitung“ des Herrn Claß. Sie vermutet, daß in dem Geſetz, das dem Be⸗ gehren zugrunde gelegt werden ſoll, im weſentlichen eine Stärkung der Macht des Reichspräſtdenten verlangt wird. Daß ſich derartig ſchwerwiegende politiſche Probleme nicht gerade zum Gegenſtand eines Volksbegehrens eignen, müßte ſich eigentlich auch der politiſch oberflächlich Gebildete ſagen. Die Kommuniſten verſtehen es jedenfalls mit ihrem Panzerkreuzer begehren beſſer die Maſſen⸗ inſtinkte agttatoriſch auszunutzen, was ja im Grunde ja auch nur das Motiv des Stahlhelmbegehrens iſt. Es drängt ſich daher bei dem offenkundigen Mißbrauch dieſer Inſtitution durch die Extreme nzur Rechten und Linken die Frage auf, wie ſolchem Unfug vorgebeugt werden kann. Mit Recht fragt die„Germania“, ob es der Sinn der durch die Verfaſſung ermöglichten Volksabſtimmung ſei, daß ſie von radikalen Elementen unter Verſchwendung ſtaat⸗ licher Gelder zu rein agitatoriſchen Zwecken mißbraucht werde.„Wenn irgendwo, dann wird hier Vernunft zum Un⸗ ſinn und es erſcheint uns daher angebracht zu ſein, auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen einmal nachzuprüfen, ob der Weg zum Volksentſcheid in der Verfaſſung nicht allzu frei und leicht gemacht worden iſt.“ 8 Der Jungdo an Hindenburg Berlin, 25. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Verſammlung des Jungdeutſchen Ordens in Braunſchweig, in der Hochmeiſter Mahraun ſprach, hat ein Telegramm an den Reichspräſidenten gerichtet. Es iſt inſofern bemerkenswert, als darin der Angriff des Vor⸗ ſttzenden des Alldeutſchen Verbandes Claß auf Hin den⸗ burg 85 1 5 wird. Ein Poatrete ba S Bet ber Deutſch⸗ſaarländiſchen Volkspartei iſt auf ein Be⸗ grüßungstelegramm der in Saarbrücken weilenden preußi⸗ ſchen Landtagsfraktion folgende telegraphiſche Antwort Dr. Streſemanns eingegangen: „Für die freundlichen Grüße, die mir die Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartet von ihrer Saarbrücker Tagung ſandte, für die aufrichtigen und herzlichen Wünſche der Tagung aus unſerer einzigen und hoffentlich auch wieder in Zukunft nationalliberalen Hochburg Saarbrücken meinen beſten Dank. Meine herzlichſten Grüße bitte ich auch meinen Saarbrücker Freunden zu übermitteln, mit denen ich den Augenblick herbeiſehne, an dem das deutſche Saarland wieder zu ſeinem Vaterland zurückkehrt.“ Ein naiver Vorſchlag In ber„Vietoire“ erklärt Hervé, die Volksabſtim⸗ mung im Saargebtet werde unzweifelhaft zu Gunſten Deutſch⸗ lands ausfallen, und es ſei klug, dem bereits Rechnung zu tra⸗ gen. Es ſei deshalb Pflicht einer klarblickenden und tätigen franzöſtſchen Regierung, unterſtützt durch eine intelligente patriotiſche Preſſe an Deutſchland heranzutreten und folgen⸗ den Vorſchlag zu unterbreiten: Wir wollen für unſeren Teil zulaſſen, daß ihr den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland durchführt, aber unter einer doppelten Bedingung, nämlich: 1. ein Oſtlocarno und 2. Verzicht auf die Volksabſtimmung im Saargebiet im Jahre 1935, das heißt definitive Anerkennung des gegenwärtigen status quo, alſo der Neutralität des Saargebiets innerhalb der franzöſiſchen Zoll⸗ grenzen.— Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß die⸗ ſer Vorſchlag undiskutabel iſt. Mißolückter Anſchlag In der Nacht zum Montag gaben Banditen, 40 Meilen von Mexiko entfernt, Schüſſe auf den Kraftwagen des amerikaniſchen Botſchafter Morrow ab, der mit ſeiner Familie auf dem Wege zur Hauptſtadt war. Es ge⸗ lang dem Botſchafter jedoch, unverſehrt zu entkommen. Man nimmt an, daß die Banditen ſich des Botſchafters bemächtigen wollten, um ein Oöſegeld herauszuſchlagen. Bereits an⸗ fangs des Sommers hatte man zwei Männer überraſcht, die anſcheinend den Zug mit dem amerikaniſchen Botſchafter in die Luft ſprengen wollten. Sie wurden damals ſtandrechtlich erſchoſſen.— Die Polizei, die geſtern ſofort die Verfolgung der Banditen aufnahm, konnte dieſe zwar ſtellen, doch ent⸗ kamen die Banditen bei einem Feuergefecht, durch das aber niemand verletzt wurde. Der Heimwehraufmarſch— Gründung einer kommuniſtiſchen Arbeiterwehr — Wien, 24. Sept. Geſtern fand in Wiener Neuſtadt die Gründung der kommuniſtiſchen Arbeiterwehr ſtatt. Vor dem Bahnhofsgebäude hatte die Polizei einen dichten Kordon gezogen und Gendarmerie mit aufgepflanzten Bajonett bildete Spalier. Um 9 Uhr kamen 300 kommuniſtiſche Arbeiterwehrler aus Wien mit Sonderzug in Neuſtadt an und wurden von der Wache in das Verſammlungslokal ge⸗ leitet, wo ſie ihre Gründungsverſammlung abhielten. Unter den Sprechern befand ſich auch ein Delegierter des deut⸗ ſchen Roten Frontkämpferbundes, In drohenden Reden murde angekündigt, daß am 7. Oktober der 1 der Heitentebren ve rhein de* N Badiſche Politik Aus der Deutſchen Volkspartei Die Deutſche Volkspartei hat nunmehr ihre Winker⸗ arbeit aufgenommen. In Gegenwart von Generalſekretär Wolf fanden zwei Beſprechungen des Bezirksverbandes Raſtatt in Baden⸗Baden ſtatt, in denen als Kandidaten für die kommende Landtagswahl an erſter Stelle Verlags⸗ direktor Ziegler in Baden⸗Baden, an zweiter Stelle Land⸗ rat Tritſchler⸗Raſtatt benannt wurden. Die Vorſitzenden und Generalſekretäre der Sübdweſt⸗ deutſchen Arbeitsgemeinſchaft waren am Samstag in Hei⸗ delberg zuſammengetreten, um die im Oktober ſtatt⸗ findende Kundgebung der Südweſtdeutſchen Arbeitsgemein⸗ ſchaft vorzubereiten. An den Beratungen nahm Reichstags⸗ 9555 Dingeldey teil. Am Samstag nachmittag fand weiterhin eine Bezirks⸗ verſammlung des Bezirkes Emmendingen⸗Lahr in Kenzingen ſtatt. Gleichzeitig tagte unter dem Vorſitz des Landtagsabg. Wilſer der Vorſtand des Bezirksverbandes Karlsruhe⸗Land⸗ Ettlingen. Bildübertragung im Rundfunk Wie wir erfahren, hat der Reichspoſtminiſter dem Antrag des Rundfunkkommiſſars, zu Verſuchszwecken Bilder durch Rundfunk zu verbreiten, zugeſtimmt. Hierbei ſoll zu⸗ nächſt das Fultograph⸗Bildfunkſyſtem ausgeprobt werden. Die zur Uebermittlung kommenden Bilder ſollen von der Fultograph⸗Geſellſchaft geliefert und zu beſtimmten Zeiten ütber den Deutſchland⸗Sender Königswuſterhauſen ausgeſen⸗ det werden; die Aufnahme ſoll regelmäßig durch eine Anzahl über Deutſchland verteilte Bildempfangsſtellen erfolgen. Die hierzu erforderlichen Apparate werden von der Fultograph⸗ Geſellſchaft und der Reichsrundfunk⸗Geſellſchaft an einzelne Rundfunkgeſellſchaften ſowie beſonders intereſſierte Perſön⸗ lichkeiten zur Verfügung geſtellt. Das geſammelte Matertal wird nach Ablauf der Ver⸗ ſuchszeit unter dem Geſichtspunkte geprüft, ob der Bildfunk in ſeiner heutigen Form mit Vorteilen für die große Maſſe der Rundfunkhörer in das Programm aufgenommen werden kann und ob die Bildſendungen eine Bereicherung des Pro⸗ gramms darſtellen. Das Reichspoſtminiſterium behält ſich vor, den Verſuchsbetrieb jederzeit einzuſtellen. Rundfunk⸗ genehmigungsinhaber, die ſich ein Bildempfangsgerät an⸗ ſchaffen, tun dies auf 5 Gefahr. Letzte Meldungen Tragiſcher Tod — Berlin, 25. Sept. Auf der Rückkehr von der Jagd fiel geſtern der Berliner Automobilfabrikant Hans Koch, der Vertreter der Chrysler⸗Werke in Deutſchland, in der Nähe von Nauen einem ſchrecklichen Unglücksfall zum Opfer. Koch ſaß am Steuer ſeines Autos und hielt zwiſchen den Beinen ſein Gewehr eingeklemmt. Plötzlich ging ein Schuß los, der Roch in den Schädel traf und ſofort tötete. Der Wagen, der führerlos geworden war, raſte mit voller Wucht gegen einen Baum, an dem er zerſchellte. Großfeuer in der„Ufa⸗Wochenſchan“ — Berlin, 24. Sept. Heute abend brach im Gebkude ber Univerſum⸗Film A. G. in Tempelhof ein verheerendes Feuer aus, das in den Räumen entſtand, in denen die Filme der Ufa⸗ Wochenſchau hergeſtellt werden. Die Flammen fanden in dem großen Filmmaterial ſo reiche Beute, daß ſie ſich in wen Minuten über zwei Stockwerke ausbreiteten. Der Umfang gewaltigen Brandes iſt zur Zeit noch nicht zu überſehen. Schneefall im Harz — Hannover, W. Sept. Im Harz iſt geſtern nachmtttag der erſte Schneefall eingetreten. Millionenſtrafe für Zigarettenfälſcher — Hamburg, 24. Spt. In einem großen Steuerbetrugs⸗ prozeß wurden heute die vier Angeklagten, die ſich wegen Vergehens gegen das Tabakſteuergeſetz und das Warenzeichengeſetz zu verantworten hatten, zu insgeſamt 5435000 Mark oder drei Jahre zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten hatten in den Jahren vor 1924 gefälſchte Zigaretten, deren Warenzeichen für die Firma Kaſelli⸗Holſt u. Cie. geſetzlich geſchützt war, in Umlauf gebracht. Hünefeld noch feſtgehalten — London, 24. Sept. Nach einer Meldung des Reuter⸗ hüros aus Karachi wird das Flugzeug„Europa“ auch weiter⸗ hin von den perſiſchen Behörden in Buſchir zurückgehalten mit der Begründung, daß die Papiere von Hünefeld nicht als ausreichend anzuſehen ſeien. Kommmuniſten⸗ Hinrichtung in China — London, 25. Sept. Nach Meldungen aus Hongkong foll dort ein chineſiſcher Kommuniſtenführer mit 36 ſeinen Anhänger hingerichtet worden ſein. Die drei eigenen Kinder getötet — Prag, 25. Sept. In Ungariſch⸗Brod hat geſtern die Frau eines Schmiedes ihren drei Kindern im Alter von ſieben, fünf und drei Jahren mit einem großen Küchenmeſſer die Kehlen durchgeſchnitten und ſich daun ſelbſt auf die gleiche Art ums Leben gebracht. . 2200 Tote auf Florida — New Nork, 24. Sept. Die Opfer der Wirbelſturm⸗ kataſtrophe in Florida werden jetzt auf rund 2200 allein für Florida geſchätzt. In dem Städtchen Pelican ſoll die geſamte Bevölkerung umgekommen ſein. Nachtrag zum lokalen Teil * Liebestragödie. In vergangener Nacht wurde durch einen Paſſanten auf der Hindenburg⸗Allee das Stöhnen eines Menſchen aus dem Neckar oberhalb der Friedrichbrücke wahr⸗ genommen. Der Zeuge begab ſich an das Waſſer und brachte vom Ufer aus mit dem Ruder eines Nachens Hilfe. Ein 40 Jahre alter verheirateter Kaufmann aus Düſſeldorf hatte ſeine Geliebte, eine 20 Jahre alte ledige Kontortſtin aus Kreuznach, in den Armen. Nach Eintreffen des ſofort ver⸗ ſtändigten Sanitätswagens wurden Wiederbelebungsverſuche bei der Kontoriſtin angeſtellt, die aber erfolglos blieben. Der Mann hatte keinen Schaden genommen. Das Paar wurde zunächſt in das Städt. Krankenhaus eingeliefert. Die Beiden ſollen ſeit 172 Jahren ein Liebes verhältnis unterhalten haben und wollten hier angeblich gemeinſam in den Tod gehen. Der Mann wurde vorläufig in Haft genommen. 94 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe)] 8. Seite. Nr. 445 Aunstag, den 28. September 1928 5 Geſtern abend fand im Hofe der Haupt⸗ Feuerwache eine Pauptübung des Altſtadt⸗Bataillons der Frei⸗ willigen Feuerwehr Maunheim ſtatt. Führern und Ehrenführern der Freiwilligen wie der Berufs⸗ feuerwehr Mannheim waren zahlreiche prominente Perſön⸗ lichkeiten als Zuſchauer erſchienen, u. a. Landrat Dr. Guth⸗ Bender, Polizeidirektor Dr. Bader, Regierungsrat Dr. Heim, Beigeordneter Dr. Zeiler, die Stadträte Ludwig, Schmitz und Dr. Wittſack, Landtagsabg. Dr. Waldeck, Stv. Stockert, Stadtbaudirektor Volckmar, Amtsrat Klemann und Ehrenkommandant Grether. Natürlich hatte ſich zu bieſem„Schauſpiel“ auch eine Menge Zaungäſte eingefunden. Nach der Inſpektton der Mannſchaften burch Landrat Dr. Guth⸗ Bender und dem Beigeordneten Dr. Zeiler be⸗ gann die Vorführung von Schulübungen. Das Exer⸗ zieren mit Hakenleitern am Turme der Haupt⸗Feuerwache, wobei die Rettung eines durch Brand gefährdeten Menſchen⸗ lebens wie gefährdeter Sachen aus dem zweiten Stock eines Gebäudes durch„Abwurf“ in eine geſpannte Matte gezeigt wurde, ließ die Gewandtheit der Mannſchaften unter guter Leitung erkennen. Da plötzlich einige Alarmſignale! In wenigen Augenblicken war die große Leiter ordnungsgemäß bis zur letzten Sproſſe von einigen Feuerwehrleuten erſtiegen, um ſo dem verheerenden Elemente Einhalt zu tun. Wirklich jede Furcht vor des Feuers Gewalt bannte ber Anblick, den die Uebung an der Autoſpritze bot. Mit welcher Schnelligkeit war alles vollzogen! Leicht kann ſo der Brand erſtickt werden. Und als bann erſt beim Schlauch⸗Exerzteren der Motor der Autoſpritze einſetzte und die ungeheuren Waſſer⸗ maſſen(2000 Otter in der Minute) in eine Höhe von ungefähr 20—25 Meter geſchleudert wurden— um ihre Gewalt zu ſehen, wurden ſie durch einen Scheinwerfer beleuchtet—, da ver⸗ mer wohl jede Angſt vor des Jeuers Macht. Doch die chwerſte Arbeit der Hauptübung, die zu leiſten war, lag für Führer und Mannſchaften in der Löſung der nach Angabe des Oberkommandanten Schlimm und des Branddtirektors Vaulont geſtellten Aufgabe. Die Hauptfeuerwache iſt als moderne, großzügig angelegte Schreinerei gedacht, die im Erd⸗ geſchoß und dem darüber liegenden Stockwerke Maſchinen⸗ räume ſowie im Dachgeſchoſſe ein großes Lager fertiger Möbel hat. Durch Warmlauſen einer Transmiſſion bricht im Erbgeſchoß des Gebäudes Feuer aus. An dem Holzſtaube, den Hobelſpänen und dem gut getrockneten Holze findet das Feuer reiche Nahrung. Im Erbgeſchoß hat beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr das Feuer bereits große Ausdehnung genommen. Im erſten Obergeſchoß unb im Dachgeſchoß chlagen öte Flammen aus ben Fenſtern heraus. Das bren⸗ nende Gebäude hat hofſetts nur einen Eingang, der offen ſteht. Städtiſche Nachrichten Am geheizten Ofen Was och ſo ein Wittermngsumſchlag für eine Umwälzung bringen kann. Vor reichlich acht Tagen verwünſchten wir noch bie Hitze und heute find wir froh, daß wir einen Ofen Zimmet ſtahen haben. Es war geſtern in ungeheizten Räumen wirklich ungemütlich. Man mußte ſich Bewegung machen, wenn man nicht frieren wollte. Die traulichſte Plauderecke übte keine Anziehungskraft mehr aus, wenn der Wärmeſpender, der mit einem Schlage wieder zu Ghren ge⸗ e iſt, nicht in Anſpruch genommen wurde. Der Tief⸗ ſtand des Witterungsumſchlages ſcheint erreicht zu ſein. Die eſige meteorologiſche Station ſtellte heute früh eine Tem⸗ peratur von 8,6 Grad Celſius feſt. Das iſt zwar ſehr wenig, aber immerhin etwas mehr als geſtern früh mit 6,4 Grad Celſtus. In der vergangenen Nacht zeigte das Thermometer ein Minimum von 7,2 Grad Celſius an, ein Grad mehr als in der Nacht zum Montag. Die Höchſttemperatur war geſtern mit 19,6 Grad Celſius auch etwas höher als am Sonntag mit 1,2 Grad Celſtus Im Schloßgarten iſt zu beobachten, daß der Regen am Sonn⸗ tag abend nicht einmal das Blattwerk der Sträucher völlig vom Staub zu reinigen vermochte. Bet dieſer Gelegenheit möchten wir anregen, die Hauptwege im Schloßgarten Außer den bees s. willigen Feuerwehr Seitlich ſtehen in jedem Stockwerk nördlich und ſüblich je ein gang zur Verfügung. Dem Feuer iſt durch ſchnelles Ab⸗ geln die Möglichkeit zu nehmen, ſich weiter auszudehnen. Der Brand iſt mit allen möglichen Mitteln niederzukämpfen. „Hört ih'rs wimmern hoch vom Turm?—„Feuer, Feuer!“ —„Alles rennet, rettet, flüchtet!“ Die Feuerwehr rückt an. Einige Kommandorufe— wenige Alarmſignale und jeder Feuerwehrmann ſteht auf ſeinem Poſten. Bald iſt das Feuer gelöſcht. Nach der Durchführung der Uebung erfolgte die genaue Beſichtigung der Brandſtelle. Die Feuerwehrleute ſtanden noch auf ihren Poſten. So konnte ein gutes Bild gewonnen werden. konnte deren vorzügliche Ausrüſtung geſehen werden. Auch Schutzmasken wurden getragen. Nach beendigter Prüfung der gelöſten Aufgabe begaben ſich die maßgebenden Perſönlich⸗ keiten und die Führer der Feuerwehr in die Fahrzeughalle, wo die Kritik an der Ausführung des geſtellten Themas ſtattfand. Brand⸗ direktor Vaulont hatte verſchiedene einleuchtende Beanſtan⸗ dungen vorzubringen, die ſicherlich bet Führung und Mann⸗ ſchaft Beachtung finden werden. Im übrigen wurde die Auf⸗ gabe in perſönlicher und taktiſcher Hinſtcht gut ausgeführt. Die Feuerwehrleute ſind gut durchgebildet, arbeiteten flott und zeigten guten Willen. Beigeordneter Dr. Zeiler ſchloß ſich den Ausführungen des Branddirektors an und bemerkte noch, daß dieſe Uebungen vor allem abgehalten werden, um zu lernen. Er hätte auch im beſonderen gewünſcht, daß die Führer den Mannſchaften die Lage bekannt gegeben hätten. Allerdings ſei heuer gegenüber dem vergangenen Jahre ein Fortſchritt zu bemerken. Führer und Mannſchaften ſeien mit den Regeln des Feuerwehrweſens erheblich vertrauter ge⸗ worden. Die Mannſchaften ſeien mit Leiter und Spritze jetzt gut befreundet, und wüßten mit den feuerwehrtechniſchen Mitteln beſſer umzugehen als letztes Jahr. Ein erfreuliches Ergebnis ſet auf allen Seiten zu konſtatieren. Dr. Zeiler übermittelte dann den Dank der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeiſters, der leider der Uebung wegen der Teil⸗ nahme am Städtetag nicht beiwohnen könnte. Mit der freund⸗ lichen Einladung„zum Löſchen im Durlacher Hof“ ſchloß Dr. Zetler. Dieſe Bitte ſprach auch Oberkommandant Schlimm nochmals aus. Unter dem klingenden Spiel der Muſikkapelle der Freiw. Feuerwehr zog ſodann die Freiwillige Feuerwehr wie die Berufsfeuerwehr nach dem Lokal„Durlacher Hof“, wo wohl bei dem„gemütlichen Beiſammenſein“ noch ſo mancher Brand gelöſcht wurde. P. etwas intenſtver zu heſprengen. Es genügt nicht, daß der Sprengwagen am Ballhaus vorbeifährt. Er muß ſich auch in bie Anlagen hineinwagen. Durch die anhaltende Trockenheit ſind auch die Hauptwege dicht mit Staub bedeckt, der durch die geringſte Luftbewegung aufgewirbelt wird. Für heute ſcheint die Tätigkeit der Fuhrverwaltung nicht mehr notwendig zu ſein, da der Himmel gegen 9 Uhr endlich ſeine Schleuſen geöffnet hat. Es gießt zwar in dem Augenblick, in dem wir dieſe Zetlen ſchreiben, nicht, es rieſelt nur, aber wenns einige Stunden ſo weiter regnet, iſt wenigſtens der Staub gelöſcht. * * Auszahlung der Militärrenlen. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterblte⸗ benen teilt uns mit, daß die Renten für Oktober ſchon am Freitag, 28. September ausbezahlt werden. Die katholiſche Miſſion auf dem Rhein. An allen wich⸗ tigen Hafen⸗ und Anlegeplätzen des Rheins von Baſel bis Emmerich, auch auf dem Neckar, dem Main und der Moſel, wirb jetzt die vom Generalpräſes des St. Nikolaus ⸗Schtffer⸗ verbandes Prälat Bauer⸗Mannheim, vorbereitete Schiffs⸗ miſſion durchgeführt. In Mannheim wurde dieſe Schiffs⸗ miſſion am Sonntag durch eine Predigt des Paters Guardian vom Kloſter Waghäuſel in der Jeſuitenkirche eröffnet. Geſtern begaben ſich die Miſſtonare unter Führung des Prälaten Bauer auf die im Hafen liegenden Schiffe. D Beim Vorübergehen an einzelnen Feuerwehrleuten Winterverſorgung Es iſt bis jetzt noch nicht bekannt gegeben worden, ob dis Landwirtſ aftskammer wie im Vorjahre wieder eine Obſt⸗ ausſtellung mit Verkauf zu veranſtalten gedenkt. Wünſchens⸗ wert wäre es ſicherlich, einen 55 Obſtgroßverkauf für Verbraucher in Mannheim alljährlich, etwa im Oktober, zu verauſtalleu; nur ſollten dabei die geringeren Geldmittel des verarmten Mittelſtandes, der Arbeiter, Angeſtellten und unteren und mittleren(auch der kinderreichen oberen) Beamten mehr Berückſichtigung finden. Es iſt ganz ſchön, feines Taſelobſt in ſchönſter Verpackung vorzuführen. Das wird in Mann⸗ heim auch verkauft, ganz gewiß; aber der Familienvater mit geringerem Einkommen geht recht verärgert durch eine ſolche Obſtausſtellung, die für ihn nur ein Schaugegenſtand iſt und bleibt. Seinen Winterbedarf kann er hier nicht decken. Dem Obſtgroßverkauf für bemittelte Verbraucher ſollte ein ſolcher für den Durchſchnitts verbraucher, der ſich möglichſt billig eindecken muß, dem es auf ein paar braune Flecken an einem Apfel oder einer Birne nicht an⸗ kommen kann, wenn das Obſt nur gut bekömmlich und haltbar iſt. Er geht auch nicht gerne in einen Saal, weil er ſich ſagt, durch die Saalmiete uff. wird das Obſt unnötig verteuert. Könnten da nicht an irgend einem Nachmittag, dem Spargelmarkt ähnlich, die bisherigen Marktplätze, insbeſon⸗ dere der zentral gelegene Hauptmarktplatz in G1, vielleicht auch noch der Meßplatz jenſeits der Friedrichs⸗ brücke für einen Obſtgroßverkauf für Erzeuger und Ver⸗ braucher freigemacht werden? Der Obſthandel ſoll damit keineswegs ganz ausgeſchloſſen werden; nur ſollte dieſer, weil die Obſternte bet uns recht ſchlecht(wenigſtens in den nahen Obſtgegenden) ausfiel, verſuchen, billiges Obſt aus weiterer Ferne für dieſen Großverkauf herbeizuſchaffen. Die Hauptſache muß die Verbilligung bleiben, damit unſere Kinder, die in der Schule von den geſundheitlichen Vorteilen des häufigen Obſtgenuſſes hören, nicht mehr ſagen müſſen:„Das Obſt können unſere Eltern nicht kaufen; es iſt für uns viel zu teuer.“. Der„Groß“⸗Verkauf brauchte als untere Grenze nur etwa einen halben Zentner feſtzuſetzen, bei Kartoffeln, die gleichzeitig mit angeboten werden könnten, auf einen Zentner, damit das läſtige Herumfahren und dauernde Straßenſchreten:„Kauft Frankedaler Kardoffel!“(Franken⸗ thal muß unerſchöpflich an Kartoffeln ſeinl!) enblich aufhören würde. Dieſer Obſt⸗ und Kartoffelgroßverkauf, zu dem mit allen Mitteln die Erzeuger ſelbſt herangezogen werden ſollten, könnte auf Grund von Muſtern und mit ſofor⸗ tiger Lieferung bei Vorhandenſein des ganzen Vorrats, vorgenommen werden. Ob die Stadtverwaltung, eine Händler⸗ organtiſatton oder die babiſche und pfälziſche Landwirtſchafts⸗ kammer die Vorbereitungen, die Organtſation, übernimmt, bleibt dem Verbraucher nebenſächlich; die Hauptſache iſt, daß etwas geſchieht, und daß Mannheim ſchon in dieſem Herbſte mit ödieſem„Oktobermarkt“ beglückt wird. Auf die Zuckerbuden und den Rummelplatz über dem Neckar würden dann viele, insbeſondere die Familienväter, gerne verzichten. Dabei müßte Preisauszeichnungszwang beſtehen, damit ohne langes Herumfragen u. dergl. die beſte und billigſte Bezugsquelle ausgeſucht werden kann. Auch wirkt bieſes Verfahren erfahrungsgemäß preisregulie⸗ rend, weshalb es für den Wochenmarkt auch reſtlos durchgeführt werden ſollte. Bei Zuſendung von aus⸗ wärts müßte der Verkäufer die Verpackung ſtellen. Dr. M. * * Affe entflohen. Ein intereſſantes Schauſpiel, das eine größere Menſchenmenge anlockte, bot geſtern über die Mit⸗ tagszeit ein aus ſeiner Behauſung im neuen Schützenhauſe in Feudenheim entſprungener mittelgroßer Affe. Das Tier, das recht vergnügt auf einem der großen alten Bäume an der Straße ſaß, nahm die ihm mit einer langen Stange dar⸗ gebotenen Leckerbiſſen regelmäßig, ohne daß es gelungen wäre, die an der Stange befeſtigte Schlinge ihm um den Hals zu legen. Da auf einmal ein Ruck, ein Schrei, ein Fauchen, der Affe lag am Boden. Aber ehe man ihn packen konnte, war er ſamt Schlinge die Eiſenbahnböſchung hinauf, über die Gleiſe hinweg, die andere Seite herunter. Schließlich konnte das Tier, da Groß und Klein ihm nachlief, von meh⸗ reren Männern an der Drahteinfriedigung des Schützen⸗ hauſes eingefangen werden. e e Der Scherben Von Julius Kreis Nun waren die letzten Sommergäſte fort, und der Schritt Hallte in dem vereinſamten Hausflur der„Poſt“. Jetzt war mittags kein eiliges Hin und Her, kein Rufen und Rennen, kein Kinderlärm und Geſchirrklappern mehr.— Die Nanni, die Kellnerin, ſaß mit dem Strickzeug am Tiſch im Herrgottswinkel und gähnte, der Wirt las aus lauter Lang⸗ weile in einem alten, zurückgelaſſenen Bilderblättl das Neueſte von vorgeſtern, und die Wirtin ſchob mißmutig— weil ſie den großen Mittagsärger vermißte— die wenigen Tiegel auf dem Herd zurecht. Draußen ſprühte ein feiner grauer Herbſtregen.— Das „Salettl“, in dem Sommers die Herrſchaften die Mahlzeit ein⸗ nahmen, ſtand verödet. Die Stühle waren auf die Tiſche ge⸗ ſtellt, und kalt und ungemütlich wars in dem hellen groß⸗ fenſterigen Raum. Da lag noch auf einer Bank eine mit Blei⸗ ſtift bekritzelte Rätſelbeilage, und die Zugluft ſpielte mit einem Endchen grauen Seidengarns, das da von der Stickerei einer Sommerfrtſchlerin liegen geblieben. In der Saalecke ſtand das alte braune Tafelklavier. Viele Sommer durch war es die Kapelle der tanzluſtigen Jugend geweſen. Feine Mädchenfinger, grobe, feſte Jungenhände hat⸗ ten darauf herumgewerkt, ausgelaſſene Studios hatten es mal⸗ trätiert, das Pedal war nicht zu kurz gekommen. Wenn's nur laut tut, war die Parole der unterſchiedlichen Muſikanten, die da zu Tanz und Runbgeſang die Taſten ſchlugen. Etliche Saiten waren geſprungen. Das ganze armſelige Werkel zitterte ſchon, wenn ſich einer daran ſetzte und gab dann dünn und blechern, ſcheppernd— ein alter treuer Dienſt⸗ bote— noch das Letzte, was herauszuholen war. Die vielen Regentage des letzten Sommers hatten ihm faſt den Reſt gegeben. Foxtrott, Steps, Shimmy und Java wur⸗ den da auf ihm abgewalkt. Man lachte tber den alten Scherben und nahm ſein Aechzen und Verſagen mit Humor. Tanzen kann man immer noch danach, hies es,— Herr Müller ſpielen und dann: die ſchönen blauen Augen.. Nun war Ruhe.— Die Tür zum leeren Salettl ging auf. Das kleine Wirts⸗ töchterl, das Vronel, ſchob ſich herein. Ein Dielenbrett ächzte, im Klavier klang leiſe eine Saite an. Das Vronel war ein zartes Kind. Es hatte nicht das Feſte, Robuſte der andern, und der Wirt ſagte manchmal mitleidig: J woaß net, wia's kommt, daß a ſo a grings Haſerl worn is. Mir ſan ma alle feſte Leut! Dös Deandl wachſt ſi ganz aufs Herriſche naus. Droben beim Lehrer durfte es Klavierſpielen lernen, weil es ſo eine Freud am Singen hatte. Das Vronele ſtand vor dem Klavier. Es hob den Deckel und ſtreichelte mit den ſchmalen Kinderfingern über die gelben Taſten. Der Scherben! ſagten die Sommerfriſchler.— Vielleicht hatten die daheim ein beſſeres Klavier. 5 Dem Vronele war es ſchon recht. Es ſetzte ſich vor das In⸗ ſtrument und ſchlug ein paar Akkorde an. eine zärtliche Hand, die Muſik haben wollte. Und das Vronele ſah ſich vorher ſichernd um, ob auch gewiß niemand zuvörte— und ſpielte dann ſein liebſtes Lied: Wenn ich ein Vöglein wär und auch zwei Flügel hätt'... Mit unge⸗ lenken kindlichen Fingern, ein bißchen mit Mühe— aber das blaſſe Geſicht wurde ganz roſig vor Freude Da klang das Klavier in dem leeren Raum auf einmal wunderſchön, es war ihm, als ſänge in ihm wieder ſeine beſte Zeit, und ob auch der eine und andere Ton nicht mehr zum Schwingen kam,— nun war das Klavier wieder ein ſeliger Muſikant und durch das einſame Sälchen ging über den alten Scherben hinweg durch die Kinderhand ein Hauch ferner ſchöner Muſik geradewegs aus Gottes ewiger Harfe. Es war kein Scherben mehr. e Ein Corinth für die Kunsthalle Mannheim erworben. Das Gemälde Lovis Corinths„Blick vom Jochsberg am Walchenſee“(igag) iſt wie ein Berliner Blatt be⸗ richtet, aus der Gemälbegalerie Carl Nicolai, Berlin, in den Beſitz der Städtiſchen Kunſthalle in Mannheim übergegangen. Sie doch die„Katharina“— nein: den„Vetter Nick“ bitta ja. den den Tod Und das Klavier ſpürte nach langem zum erſtenmal wieder Aus der Chronik der Theaterbrände. Nachdem in den letzten Jahrzehnten faſt überall in den Theatern modern ⸗ ſter Feuerſchutz eingeführt iſt und ſtrenge polizeiliche Be⸗ ſtimmungen über Notausgänge und andere Sicherheitsvorrich⸗ tungen getroffen ſind, zählen Theaterkataſtrophen zur größten Seltenheit. So viel ſich bisher aus den Madrider Meldun⸗ gen erkennen läßt, haben dort anſcheinend noch veraltete Verhältniſſe beſtanden; ſoll doch das Theater in der Hauptſfache ein Holzbau geweſen ſein. Der letzte große Theaterhrand von kataſtrophaler Wirkung war der Weihnachten 1903 im Ivo⸗ keſen⸗Theater zu Chikago ausgebrochene Brand, der etwa 750 Perſonen, meiſt Kinder, zum Opfer forderte.— Einer der erſten großen Theaterbrände, in der badiſchen Un⸗ glückschronik vor allem in Erinnerung, war der Brand des Karlsruher Hoftheaters am 28. Februar 1847. Wih⸗ rend einer Faſchingsvorſtellung des„Axteſiſchen Brunnens“ von Räder brach der Brand aus. Da die Türen z. T. noch nach innen gingen, gab es eine große Panik. Sechzig Perſonen fan⸗ in den Flammen. Ueber ihrem gemeinſamen Grabe auf dem alten Karlsruher Friedhof erhebt ſich heute ein Denkmal.— Der andere große deutſche Theaterbrand war der Brand des Wiener Ringtheaters 1881. Ein Ueber⸗ lebender jener Kataſtrophe iſt der Heidelberger Theaterſekretär Toutré, der, wie ſich das„Heidelb. Tageblatt“ erinnert, in ſeinen jungen Jahren als geborener Wiener merkwürdiger⸗ weiſe vier verſchiedene Theaterbrän de erlebt hat. Der erſte Brand war im Jahre 1867, der Brand des Theaters am Donaukai in Wien. Der Brand entſtand unmittelbar nach der Vorſtellung. Opfer an Menſchenleben waren nicht zu be⸗ klagen. Auch der Brand des Thalia⸗Theaters im Lerchenfelder Bezirk in Wien im Jahre 1869 und der Brand des Wiener Stadttheaters am 16. Mai 1884 waren Brände ohne Menſchen⸗ opfer. Der ſchrecklichſte Brand war aber die Kataſtrophe im Ringtheater am 8. Dezember 1881. Unter den 384 Toten, die in Wien beſtattet wurden, befanden ſich 14 perſönliche Be⸗ kannte und Freunde Toutres, der ſich noch vieler Einzelheiten dieſes ſchrecklichen Unglücks erinnert. Zum geflügelten Wort iſt bekanntlich der Ausſpruch des damaligen Wiener Polizei⸗ präſidenten geworden, als er bald nach Feuergusbruch dem herbeigeeilten Kalſer Franz Joſeph Meldung erſtattete mit den folgenden Worten:„Majeſtät, alles gerettet!“ 4. Seite. Nr. 448 Nene Nauuheimer Zeitung[Nittag⸗Ausgabe) Dienstag, den W. September 1928 Saͤngerfahrt nach Weinsberg Etwa 50 Mitglieder des Männerchor Gartenſtabt Waldhof machten am 15. und 16. September eine Sänger⸗ fahrt in das wein⸗ und ſangesfrohe Städtchen Weinsberg, um dem dortigen Geſang verein Liederkranz einen Beſuch abzuſtatten. Die Teilnehmer hatten ſich pünktlich vor dem Vereinshaus Gartenſtadt eingefunden. Im Sonderwagen des beſchleunigten e ging es in fröhlicher Fahrt nach Heilbronn und weiter nach Weinsberg. Die Sänger des Weinsberger Liederkranzes waren am Bahnhof erſchienen. Nach einer überaus herzlichen Begrüßung wurde ein Gang durch das maleriſch gelegene, rings von Rebenbergen um⸗ ſchloſſene Städtchen unternommen und dann die in anerken⸗ nenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellten Bürgerquartiere bezogen. Der Abend vereinigte beide Vereine zu einer gemütlichen Familienunterhaltung im Saale des Fee e Pfeilſticker, Gaſthaus„zum Rebſtock“. Der Weinsberger Liederkranz brachte unter der Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Otterbach, einen Be⸗ grüßungschor zum Vortrag, und auch der Frauenchor des Vereins ſang einige hübſche Volkslieder. Der Männerchor Gartenſtadt zeigte unter der Stabführung des Muſikdirektors Guggen bu 0 ler, daß er als junger Verein Vorbildliches im deutſchen N tänner geſang und in der Pflege des Volksliedes leiſten kann. So folgten abwechſelnd Lieder und gemeinſame Chöre,? Muſikſtücke und heitere Vorträge in bunter Reihe. Ein guter Tropfen erhöhte die Stimmung Als äußeres Zeichen der Freundſchaft ſtifteten die Weinsberger Sänger dem Män⸗ nerchor Gartenſtadt einen herrlichen Pokal mit einer ſchönen Widmung, während die Sangesgäſte mit Worten des Dankes als Erinnerung eine Plakette überreichten. Von beſonderem Intereſſe für die Mannheimer war ein Vortrag des Rektors Otterbach über Weinsberg und ſeine Burg. Die Aus⸗ führungen verſtärkten bei den Mannheimer Gäſten den Wunſch, dieſen kulturhiſtoriſchen Boden zu ſehen und die Stätte kennen zu lernen. Und ſo wanderte man am Sonntag früh zur alten Linde, wo ſich die ehemalige Richtſtätte befand, dann zum Römerbad, zu der in römiſch⸗gotiſchem Stil 1140 erbauten Kirche und zum Rathaus, erbaut 1708. Alsdann ging es auf ſteilem Weg hinauf Burg„Weibertreu“ Man genießt hier oben einen herrlichen Blick auf Stadt und Umgebung. Der Berg ringsum und die benachbarten Hügel ſind mit Reben bepflanzt. Die Türme und der Burgreſt geben Zeuge von der einſtmaligen Größe und Bedeutung der An⸗ lage, die gut inſtand gehalten wird. In den Gewölbeſteinen, im Dichterturm, bei der Aeolsharfe ſind die Namen vieler be⸗ deutender Dichter eingemeiſelt. Weithin über die Stadt hall⸗ ten unſere Lieder als Morgengruß an die Weinsberger. Nach kurzer Raſt ging es begab zur Beſichtigung des Kerner⸗Mu⸗ eums und des Geiſterturmes. Nach dem gemeinſamen Mit⸗ zageſſen im„Rebſtock“ verſammelten ſich die Gartenſtädter auf em Marktplatz, um Abr chied zu nehmen von den liebg⸗wor⸗ denen Weinsberger Sängern. Das halbe Städtchen war ver⸗ ſammelt, um den Abſchiedsliedern zu lauſchen. Man ſchied mit herzlichen Dankesworten für die Gaſtfreundſchaft und mit dem Wunſche„Auf baldiges Wiederſehen“. Der letzte Teil der Sängerfahrt führte über den als Ausſichtspunkt bekannten rtberg nach Heilbronn und endete nach einer Rundfahrt d rch die Stabt im— Ratskeller. Ibur. 5** * Brand auf dem Tennisplatz. Vermutlich durch Weg⸗ w rfen eines brennenden Zigarrenſtummels geriet geſtern nd auf dem Tennisplatz der Harmonie im Schloßgarten ürres Laub in Brand. Die Gefahr wurde durch die um „20 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feierte geſtern Herr 1 Beringer, Rg, 13, bei der Firma Johann Schrei⸗ Der Jubilar wurde von der Firma, ſowie ſeinen llegen und Kolleginnen durch Ueberreichung namhafter eſchenke geehrt.. 8 Paßanträge für Allerheiligen. Die franzöſiſchen Be⸗ orden machen darauf aufmerkſam, daß jetzt ſchon Paßanträge zur Einreiſe an Allerheiligen bei den franzöſiſchen Konſulaten ingereicht werden können. Gewöhnlich werden die Anträge irſt Mitte oder Ende Oktober eingereicht, ſo daß es durch die Häufung 9 5 1 kein Viſum erhält. Ambau des Café Vorbach Anläßlich bes 30 jährigen Beſtehens des Condtitorei⸗Cafés Vorbach, das nach Wegzug des Gründers Karl Vorbach nach München von Herrn Wilhelm Neuer übernommen wurde, erfolgte durch Architekt E. W. Ziegler in Neckarau ein neuzeitlicher Umbau. Rechts und links vom Eingang zeigen die beiden Schaufenſter geſchmackvolle Käſten in grün. Ein im Goldton gehaltener Windfang führt ins Innere. Eine beleuchtete Vitrine grüßt in kriſtallgläſerner Auf⸗ machung. Links führt der Weg in den ſeparaten Verkaufs⸗ raum, in dem die Kaffemaſchine„Rowenta“ aufgeſtellt iſt. Wo einſt die Verkaufstheke ſtand, iſt heute Cafélokal, das im Hintergrund über einige Stufen zu einer Erhöhung führt. Ueberraſchend dürfte jedem Beſucher ſein, daß das neue Lo⸗ kal eine tadelloſe Tageslichtbeleuchtung aufweiſt, da in dem hinteren Raum ein großes Fenſter angebracht iſt. Zu den beiden Seiten der Erhöhung im Hintergrund, deren Durch⸗ gang von ſilbergrauer Vorhangdekoration umrahmt iſt, ſind, wie auch unterm Schaufenſterkaſten, wiederum die Vitrinen in ihrer kriſtallgläſernen Aufmachung angebracht. Die Ver⸗ täfelung iſt in modernem Stil ausgeführt. Auch die Beleuchtung, die Beſtuhlung und die ſonſtige Ausſtattung ent⸗ ſprechen den Anſprüchen, die man an ein elegantes Café ſtellt. Im übrigen verweiſen wir auf die Kollektiv⸗Anzeige Tagungen Verbandes Badiſcher Krankenkaſſen Offenburg Rund 200 Teilnehmer hatten ſich zum diesjährigen Ver⸗ bandstag der badiſchen Krankenkaſſen in St. Blaſien ein⸗ gefunden, der im Kurſaal des Kloſterhofes ſtattfand. Ge⸗ ſchäftsführer Falk erſtattete den Kaſſen⸗ und Geſchäftsbericht und behandelte in großen Zügen aktuelle Fragen. Es wurde über ausführliche Maßnahmen um unnötige Inanſpruch⸗ nahme der Kaſſenmittel zu verhindern, beraten. Das Referat löſte eine eingehende Ausſprache aus. Die Wahlen ergaben die Wiederwahl der bisherigen Mitglieder des Vorſtandes: Erſter Verbandsvorſitzender Ziegelmaier⸗Konſtanz, Zweiter Vorſitzender Bürgermeiſter Meyer⸗Breiſach, Geſchäftsführer Kaſſenverwalter Falk⸗Offenburg. Neu hinzugewählt wurden Verbandstag des wirkſamer Kranken kontrolle. Der neuernannte Ver⸗ bandsreviſor Gehring verbreitete ſich über die Durchführung der Kaſſen⸗ und Geſchäftsführung. Als nächſter Tagungsort wurde Radolfzell gewählt. Als Satzungsänderung wurde feſtgeſetzt, daß die Mitgliederverſammlung in Zukunft alle zwei Jahre ſtattfinden ſoll. Tagung des Südweſtdeutſchen Verbandes der Milcherzeuger Zu der Generalverſammlung des Südweſtdeutſchen Ver⸗ bands der Milcherzeuger, die in Heidelberg ſtattfand, hatten die Milcherzeugerorganiſationen von Bayern, Würt⸗ temberg, Baden, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und der Pfalz ihre Vertreter entſandt, um zu den ſchwebenden Fragen auf dem Gebiet der Milchwirtſchaft, insbeſondere der Milchverwertung gemeinſam Stellung zu nehmen. Der Vorſitzende des Ver⸗ bandes der heſſiſche Landwirtſchaftskammerpräſtdent Henſel, leitete die Verhandlungen. Das Hauptreferat in der General⸗ verſammlung wie auch in der vorangegangenen Vorſtands⸗ ſitzung erſtattete Generalſekretär Hummel, Landwirtſchaft⸗ licher Hauptverband Württemberg und Hohenzollern, Stutt⸗ gart, über die derzeitige Lage auf dem ſüdweſtdeutſchen Milch⸗ markt unter beſonderer Betonung der württembergiſchen Ver⸗ hältniſſe. Der Referent ſtellte im Verlaufe ſeiner Ausfüh⸗ rungen feſt, daß mit allen Mitteln dahin gearbeitet werden müſſe, die beſtehende Planloſigkeit auf dem Gebiete des Milchabſatzes und der Milchverwertung zu be⸗ ſeitigen und durch Schaffung zweckentſprechender Abſatz⸗ einrichtungen und Verwertungsinſtitute einen Aus⸗ gleich zu ſchaffen. Es dürften in dieſer Hinſicht keine Mittel geſcheut werden. Es ſet ſowohl Pflicht des Staates als auch aller Wirtſchaftsgruppen, der Landwirtſchaft bei der Um⸗ ſtellung ihrer Produktion im Sinne der geſtejgerten Ge⸗ ſchmacksrichtung der Konſumenten und bei der Schaffung von Abſatzeinrichtungen aller Art, ſoweit irgend möglich behilf⸗ lich zu ſein. Karlsruhe Jahresheft 1928 des Landesvereins Badiſche Heimat, herausgegeben von Hermann Eris Buſſe, Freiburg i. Br., 288 Seiten mit 180 Abbildungen, 18 Bildtafeln, Verlag G. Braun, Karlsruhe. Die Leiſtungen und Ziele der„Badiſchen Heimat“ werden 5 ch das Jahresheft 1928 nur bedeutſam beſtätigt und volle 1 rkennung verdient der Herausgeber Hermann s Buſſe wieder, deſſen umfaſſende Tätigkeit keiner wei⸗ eren Empfehlung bebarf. Ein gediegenes Karlsruher Hei⸗ buch reiht ſich den früheren Jahresheften an, ſodaß heute chtigte Hoffnung beſteht, in wenig Jahren unſer ganzes Be nerland derart wertvoll erfaßt zu haben. Das Leben und zeſen der Landesreſidenz erſteht aus der Geſamtheit der kul turhiſtoriſchen, geographiſchen, geſchichtlichen, kunſthiſto⸗ chen, beimat⸗ und volkskundlichen wie wirtſchaftlichen Zu⸗ Erſte Autoren haben mitgearbeitet, auser⸗ 8 Bildmaterial ward zuſammengetragen, ſodaß jedem r, im In⸗ und Ausland auch, eine wirklich ſchöne 1 Sgabe zukommt. Den Auftakt als geſchichtliche Einführung in Oberrheiniſche Lande ſchrieb Prof. Dr. Franz abel. Er gibt eine ganz hervorragende Zuſammen⸗ g der hiſtoriſchen Entwicklung unſerer Landſchaft, in Bild ſich der Werdegang unſeres deutſchen Volkes ſpie⸗ wie kaum in einer anderen Landesgeſchichte. Ueberaus 8 anſchaulich entwickelt Oberregierungsrat Michael Walter dſchaft und Siedlungsbild der Rhein⸗ de zwiſchen Murg und Pfinz. Der römiſchen N tur in der Karlsruher Landſchaft wird Prof. Dr. O. omburger gerecht, deren Reichtum zahlreiche Boden⸗ nde zeigen, die Dank der unentwegten Arbeit eifriger Ar⸗ äblogen und Heimatforſcher gemacht werden konnten. E. err v. Rotberg ſcheidet Dichtung und Wahrheit bei Entſtehung dieſer Stadt, geht den Zeitverhält⸗ nach und charaktexiſiert treffend den Fürſten ſelbſt, en„Amor⸗Herkules“, der auch ſein eigener Architekt war, nd ſo intereſſiert.„Das Karlsruher Reſidenz⸗ chloß“ umſomehr, als es auch Dr. H. D. Röſiger ge⸗ in einem prägnanten Aufriß die Geſchichte dieſer ori⸗ ſtrahlenartigen Anlage N * N 2. als len 150 ge⸗ mütſinnigem Förderer der öffentlichen Kunſtpflege,(Theater, Muſik und bildende Künſte) umfaſſend aufgezeigt zu haben. Ludwig Deyrient und Felix Motte, Wilhelm Schirmer und Hans Thoma, um nur einige Schöpfer jener glorreichen Epoche zu nennen, erſtehen in ihrem Schaffen, von dem heute noch vielfältige Anregung ausgeht. Die Baukun ſt Karlsruhes in zwei Jahrhunderten erleben wir mit Dr. Arthur Valdenafre, zugleich aber auch die ganze Entwicklung des Bauweſens und der Architektur der Zeit. Zahlreicher Bildſchmuck erläutert ausgezeichnet und rückt Vergangenheit und Gegenwart, den ſtändigen Wechſel der Anſchauungen fruchtbar ins Licht, ſodaß auch dem Laien Ver⸗ gleichsmöglichkeiten geboten ſind und grundlegende Stilwan⸗ derungen ihm begreiflich werden. Zweier überragender Per⸗ ſönlichkeiten iſt beſonders und mit Recht gedacht: Wein⸗ brenner und Tul ba. Der Architekt ſtand am Ende einer alten abgeſchloſſenen Baukultur als letzter Meiſter klaſſiſcher Ideale, der Ingenieur aber eröffnete das Zeitalter der Tech⸗ mehr als wir heute noch wiſſen, gewonnen hat an Geltung jeglicher Art, wie andererſeits die Stadtperſönlichkeit Karls⸗ ruhe nicht zu denken iſt ohne Weinbrenner. Das Leben und Werk des größten badiſchen Baumeiſters des 19. Jahrhun⸗ derts und des bedeutendſten Ingenieurs ſeiner Zeit würdigt ebenfalls Dr. Valdenaire, und begeiſtert für die Taten dieſer badiſchen Künſtler und Menſchen, die ſich, obwohl gemeinſam aufgewachſen, gemeinſam wirkend, perſönlich nicht e zuſammenfanden. Mit Oberregierungsrat Dr. F. Heidelberger erfor⸗ ſchen wir die Karlsruher Straßennamen, in das Karlsruher Geſellſchaftsleben zur Zeit Johann Peter Hebels führt Prof. Dr. A. F. Raif und entwickelt zugleich ein ausgezeichnetes Kulturbild der Stadt. Mit Dr. W. Zentner 1 9 8 die reichen Schätze des See J. A. Beringer geleitet uns beredt durch das 5 1 5 0 eröffnete Hans ⸗ T Thoma⸗ Archiv. Probleme der Stadterweiterung und des Heimatſchutzes HHV H. Schneider an Karlsruhe. Eine vielartige Vogelwelt lernen ir durch D. O. F hringer kennen. ern Charakter 9 72 i 0 8 f 0 Stadtrat Schwarz Moosbach und Metallarbeiter Schmalz⸗ Furtwangen. Darauf hielt Kaſſenverwalter Corronini⸗ Ueberlingen einen Vortrag über die Durchführung 7FTVVFVTCCCVVVVVVVTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT——————TT— bp nik durch ſeine Rheinkorrektion, durch die ganz Baden viel⸗ Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Bammental * Bammental, 24. Sept. Bei der Bürger melſter⸗ wahl erhielt Gerichtsverwalter Emil Müller ⸗Heidelberg (Bürgerl. Gruppen) 30 Stimmen, Müllersgehilfe Wilh. Heſ⸗ ſenauer(Soz.), Bammental, 13 Stimmen; Stadtrat Böning (Komm.), Heidelberg, 11 Stimmen. Das Ergebnis iſt laut „Heidelberger Tagebl.“ nur dadurch zuſtande gekommen, daß die nichtſoztaliſtiſchen Parteien und ein Teil der Sozialdemo⸗ kraten an ihrem Beſchluß, einen Berufsbürgermeiſten zu wählen, feſthielten. Müller, ein gebürtiger Rappenauer, der ſeit etwa 18 Jahren am Heidelberger Gericht beſchäftigt iſt, wirkte längere Zeit im Vorſtand des Heidelberger Mieter⸗ vereins. * G Schwetzingen, 22. Sept. Aus der letzten Gemeinde ratsſitzung iſt zu berichten: Vergeben wurden: 1. Dis Herſtellung von Walzaſphaltdecken einſchließl. aller Neben⸗ ö arbeiten in der Wildemann⸗, Guſtav⸗Hummel⸗ und Marſtall⸗ ſtraße, ſowie auf dem Platz an der Ueberführungs⸗ bezw. Her⸗ zogſtraße an die Bad. Wegebaugeſellſchaft m. b. H. in Karls⸗ ruhe; 2. die Lieferung von 300 Ztr. Unionbrikett und 100 Ztr, Ruhrnußkohlen an Wilhelm Stumpf hier; 3. die nachſtehend dufgeführten Arbeiten und Lieferungen für den Neubau des Gruppenwohnhauſes an der Mannheimerſtraße und zwar: a) Maurerarbeiten: für 2 Häuſer an die Arbeitsgemeinſchaft der Maurer, für 2 Häuſer an Maurermeiſter Heinrich Kürſch⸗ ner, für 2 Häuſer an Maurermeiſter Konrad Bleß, für 1 Haus an Maurermeiſter Georg Reichert; b) Zimmerarbeiten: für 2 Häuſer an Zimmermeiſter Wilhelm Bertſch, für 5 Häuſer an die Zimmermeiſter⸗Vereinigung Schwetzingen; c) Träger⸗ lieferung: an Edmund Vogel; d) Waſſerleitungsanſchlüſſe an Blechnermeiſter und Inſtallateur Hch. Merkel; e) Schmiede⸗ arbeiten an die vereinigten Schmiedemeiſter;) Blechner⸗ arbeiten an Blechnermeiſter Ernſt Moos; 4. Das Verſetzen von Randſteinen in verſchiedenen Straßen an Bauunter⸗ nehmer Karl Bleß.— Die für die demnächſt ſtattfindende Neuverpachtung der Gemeindejagd maßgebenden Pacht⸗ bedingungen ſowie der Pachtanſchlag wurden feſtgeſetzt.— Ge⸗ nehmigt wurden: 1. Die Oehmdgrasveeſteigerung mit einer Geſamteinnahme von 4262 Mk.; 2. die Obſtverſteigerung mit einer Einnahme von 433,90 Mk. Schriesheim, 24. Sept. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, für den Umbau des Hauſes Ludwig Laub, Oberlehrer a. D. und Theodor Martin Lauer, Tüncher hier, die übliche Gemeindebürgſchaft zu übernehmen. — Die Gemeinde erklärt ſich bereit, die im Gewann Heßlich neu anzulegenden Feldwege zu übernehmen und zu unter⸗ halten.— Auf dem Radolfzeller Zentralzuchtviehmarkt am 18. ds. Mts. wurde ein Zuchtfarren angekauft.— Die bisher dem Abdeckereiverband Mannheim angehörigen drei Kom⸗ miſſionsmitglieder: Schloſſermeiſter Bargolint in Ladenbu ng, Schlachthofdtrektor Dr. Fries in Mannheim und Gemein ᷑⸗ rat Albert Treiber in Seckenheim wurden wiedergewählt. Kleine Mitteilungen Der Lahrer Bürgerausſchuß hielt eine hoch⸗ bedeutſame Sitzung ab, die eine mehr als vierſtündige Dauer hatte. Vor Eintritt in die Tagesordnung hielt das neue Stadtoberhaupt, Oberbürgermeiſter Binz, ſeine Antritts⸗ rede, in der er ein Bild der mannigfachen Aufgaben zeichnete, deren Löſung dringend notwendig iſt. Der wichtigſte Punkt war die Beratung des Voranſchlages für das Rech⸗ nungsjahr 1927/28, der nach dreiſtündiger Ausſprache mit allen gegen 7 Stimmen der Kommuniſten angenommen wurde. Demnach betragen die Steuergrundbeträge für das Grund⸗ vermögen 60 Pfg., für das Betriebsvermögen 24 Pfg., an ſtädtiſcher Umlage kommen 200 Prozent der Grundſteuer⸗ beträge zur Erhebung. Für die in Lindenberg durch den plötzlichen Tod des früheren Gemeindedieners freigewordene Stelle haben ſich etwa 20 ortsanſäſſige und auswärtige Bewerber aus allen Ständen gemeldet. —— ů ů ů—— — — macht schõnes Haar 80 Ferber schõnes Huur bringt Erfolg fahrt auf dem Oberrhein feſſelt Dr. E. Heidelberger, das Stat. Landesamt bearbeitete die Entwicklung der In⸗ duſtrie in Karlsruhe und Umgebung. Wie Ba⸗ den die älteſte Univerſität, ſo beſitzt es auch die älteſte Tech⸗ niſche Hochſchule im heutigen Reich und Prof. Dr. F. Schnabel wird ihrer Bedeutung für die gewaltige Entſal⸗ tung des oberrheiniſchen Wirtſchaftslebens vollauf gerecht. Die nachſtehenden Beiträge gelten weiteren Bildungs⸗ inſtituten der Landeshauptſtadt. Viel zu wenig bekannt in Süddeutſchland iſt das Badiſche Lan desmuſeum, für deſſen volkskundliche Abteilung Max Walter wirbt. Durch die Badiſche Kunſthalle führt uns verſtänduisvoll Dr. Fiſchel. Aufſchlußreichen Einblick in die Badiſche Lan⸗ des bibliothek, die heute 280 000 gedruckte und 4830 hand⸗ ſchriftliche Bücher zählt, ſchenkt uns Prof. Dr. Preiſen⸗ dan z. Nicht minder reich iſt das Badiſche General⸗ landesarchiv an Urkunden und Akten aller Art und Direktor Dr. Baier klärt auf über die Arbeiten wie die Benützung des Inſtitut. a Dem in Durlach 1688 geborenen C. F. Drol linger widmen Prof. Dr. W. E. Oeftering eine Studie und wür⸗ digt den Archivar, Gelehrten, Kunſtſtfreund und Dichter. Daß die Reſidenz der Markgrafſchaft Baden⸗Durlach nahe daran war, Univerſitätsſtadt zu werden, hat Kirchenrat Wolfhard ausgegraben. Eine nicht minder ſchürfende Arbeit über die Geſchichte der Ettlinger Schloßka⸗ pelle mit der gewaltigen Schöpfung des genialen Barock⸗ künſtlers Aſam ſteuerte Stadtpfarrer A. Ka ſt bei. Die Ectt⸗ [linger Waſſerzeichen, die Papiermacherei iſt mit der Stadt ſeit Jahrhunderten verknüpft, erforſcht Karl Srin⸗ ger. Mit Hauptlehrer A. Hauer durchſtreifen wir die Hardt, Kleine und kleinſte Denkmäler hält Architekt B. Weiß in f Hingabe mit Stift und Pinſel feſt. Schriftſteller R. Proſchky kommt der„„ des Landes nach, den Schöpfer des badiſchen Denkmälerarchivs, den Karls⸗ ruher Hofphotografen Wilhem Ke Kratt, für ſein ſelbſtloſes, künſtleriſches Wirken zu ehren. Auf eine Reihe von neuen Veröffentlichungen aus den [Gebieten des Städtebaues, der Literatur und der Kun ſt macht Hermann Eris Buſſe aufmerkſam in einer wertvollen Geſamtwürdigung und e damit das Karls. ruher d e 5 * Dienstag, den 8. September 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe)) k. Seite. Nr. 445 Veranſtaltungen Dienstag, den 25. September Theater:. Für die Freie Volksbühne: Butterfly“,.00 Uhr. Vorträge: Lichtbilte ervortrag Dr. Wilhelm Filchner„Meine Tibetexpedition“(Muſenſaal),.00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett,.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Don Ju a“. Schauburg:„Der Herzens photograph“.— Capitol: Cine Frau von „Madame or mat“.— Scala:„Dr. Monnier un d die Frauen“. loria⸗Palaſt:„Mein Freund Harry“.— Ufa⸗Theater: litter wochen“.— Palaſt⸗Theater:„Cine Du barry 5 on heute“. Kufen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ 220 Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr; Mittwoch 85 3 Freitag—7 Uhr.— iineierinn: 1—4 Uhr. Wirtſchaffliches Soziales Der Deutſche Beamtenbund löſt ſich von der Debewa Die Deutſche Beamten⸗Warenverſorgung(Debewa) iſt in der letzten Zeit Gegenſtand lebhafter Erörterungen in der Preſſe. Insbeſondere hat man verſchiedentlich auf eine enge Verbindung zwiſchen der Debewa und dem Michael⸗Kon⸗ zern hingewieſen. Innerhalb der deutſchen Beamtenſchaft hat ein ſehr erregter Meinungsaustauſch über die Art der wirtſchaftlichen Betriebe, die ſich die Warenverſorgung der Be⸗ amtenſchaft zur Aufgabe geſtellt haben, ſtattgefunden, und es war geradezu ſelbſtverſtändlich, daß man ſich mit der Deutſchen Beamten⸗Warenverſorgung vor allem beſchäftigte. Nunmehr hat ſich aus der Diskuſſion innerhalb der einzelnen Beamten⸗ hünde das Ergebnis herausgeſchält, daß ſich dieſe einzelnen Beamtenbünde von der bisher geübten Art der Warenverſor⸗ gung durch naheſtehende Firmen trennen wollen. Der Deutſche Beamten ⸗Bunbd iſt von den ihm angeſchloſ⸗ ſenen Organiſationen beauftragt, die Verbindung mit der Deutſchen Beamten⸗Warenverſorgung zu öſen, und es wird ſomit nur noch eine kurze Zeit vergehen, bevor dieſe Löſung, die an ſich beſchloſſen iſt, praktiſch auch durchgeführt wird. Die Antoſtraße Bonn—Köln— Düſſeldorf * Düſſeldorf, 24. Sept. Der Landeshauptmann leilt uns mit: Nach Zeitungsnachrichten ſoll der Bau und die Finan⸗ zierung einer Automobilſtraße Bonn—- Köln Düſſelborf geſichert ſein. An dieſer Mitteilung iſt richtig: Bekanntlich hat der Provinziallandtag ſchon ſeit längerem den Bau einer kreuzungsfreien Autoſtraße Köln—Düſſeldorf zu⸗ geſttimmt unter der Vorausſetzung, daß für die Benutzung Abgaben erhoben werden dürfen. Nachdem die Abgaben⸗ erhebung bei der Reichsregierung auf Schwierigkeiten ge⸗ ſtoßen iſt, iſt von der Durchführung des Planes vorläufig Abſtand genommen worden. Selbſtverſtändlich wird aber die unbedingt notwendige Verbeſſerung der Verkehrsverhält⸗ niſſe von der Provinzialverwaltung im Auge behalten. Zu⸗ nächſt iſt hterfür die Strecke Köln— Bonn in Ausſicht ge⸗ nommen, auf der die Zunahme des Autoverkehrs ſo ſtark iſt, daß allmählich unhaltbare Zuſtände entſtehen. Der letzte Pro⸗ vinziallandtag hat ſchon den Bau einer Umgehungs⸗ ſtraße um die Orte Godorf und Weſſeling genehmigt. Die weiteren Planungen für einen Anſchluß in der Richtung nach Köln und nach Bonn ſind im allgemeinen abgeſchloſſen, ſo daß damit eine Autoſtraße KölnBonn vorbereitet iſt. Ob und mit welcher Beſchleunigung dieſe Pläne zur Durchführung kommen, hängt von der Möglichkeit der Geldbeſchaffung ab. Aus dem Lande * Heibelberg, 24. Sept. In der Zeit vom 16. bis 23. Sep⸗ tember kamen wegen verſchiedener Verkehrsübertre⸗ tungen zur Anzeige: 80 Kraftwagenführer, 74 Motorrad⸗ fahrer, 63 Radfahrer, 9 Führer ſonſtiger Fahrzeuge. Am Samstag wurden bet einer zweiſtündigen Motorkon⸗ trolle an allen Ausgängen der Stadt 98 Motorräder kon⸗ trolliert, wobei 31 wegen überlauten Geräuſches beanſtandet wurden. L. Reilingen, 23. Sept. Am Donnerstag ſtarb einer un⸗ ſerer älteſten Bürger, Michael Weißhbrodt III., Landwirt. Er hat das hohe Alter von 83 Jahren erreicht. Der Ver⸗ ſtorbene war bis in die letzte Zeit hinein ſehr rüſtig und war einer der wenigen noch überlebenden Altveteranen des 1870⸗7ler Krieges und als ſolcher Ehrenmitglied des Krieger⸗ vereins. Mit ſeinem Heimgang iſt die Zahl der Altveteranen auf folgende drei zuſammengeſchmolzen: Jakob Chriſt, Teil⸗ nehmer des 66er und 70⸗7ler Feldzuges, Martin Fillinger und Jakob Bräuninger. rr. Das Karlsruher Aue * Karlsruhe, 24. Sept. Im Mittelpunkt der diesjährigen „Karlsruher Herbſttage“ ſteht das„Lichtfeſt Karls⸗ ruhe“, das als erſte ſüddeutſche Veranſtaltung dieſer Art am ., 7. und 8. Oktober ſtattfindet. Promenadekonzerte leiten am 6. Oktober auf verſchiedenen öffentlichen Plätzen das Feſt ein. Das Badiſche Landestheater veranſtaltet einen Ballett⸗ abend mit Lichttänzen, eine Prachtausſtattungsrevue im Rahmen des Lichtfeſtes im Coloſſeum und Feſtvorſtellun⸗ gen in ſämtlichen Unterhaltungsſtätten ſorgen für Abwechſlung und gediegene Unterhaltung der erwarteten zahlreichen Frem⸗ den. Nach Eintritt der Dunkelheit erfolgt die Anſtrah⸗ lung von 15 hervorragenden Gebäuden in allen Stadtteilen durch Flutlicht, die Feſtbeleuchtung der Verkaufsgeſchäfte und die Illumination der Fenſter und Balkone mit Talgämpel⸗ chen. Eine Autokorſofahrt der eingeladenen Eheen⸗ gäſte in illuminierten Fahrzeugen und ein großer Lampionzug der Schulkinder mit Muſik gibt den Auftakt zu dem feſtlichen Treiben in den Straßen. Der Süddeutſche Rundfunk Sonderzüge von und nach Karlsruhe bewältigen den Der Sonntag, 7. Oktober, ſteht im Zeichen des Gauſänger⸗ feſtes des Karlsruher Sängergaues, das mit mehrere tauſend Teilnehmern, einem feſtlichen Aufmarſch de vereine mit Fahnen, mit muſtkaliſchen Einzel⸗ und 80 vorträgen und Geſamtchören bedeutende muſikaliſche E verſpricht. Am Vormittag findet in der Feſthalle ein Kon zert, am Nachmittag ebenda eine Gefallenenehrung mit Schubert⸗Gedächtnisfeier ſtatt.. Ein Feſtbankett zu Ehren pfälziſcher und ſaarländiſcher Geſangvereine beſchließt den Tag, für den wiederum während der Abendſtunden ein reichhaltiges Programm, Schaufenſter⸗Feſtbeleuchtung und Illumination der Häuſer vorgeſehen iſt. Am Montag, den 8. Oktober, wird außer den Promenadekonzerten und den Lichtveranſtaltungen das Badiſche Landestheater unter Mit⸗ wirkung des Chores des Bachvereins im großen Saale der 8 bie 3 von 3 3 Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Juſtizrat Dr. Karl Schultz in Achern zum Landgerichtsrat in Offenburg. Verſetzt wurde Juſtizrat Wilhelm nach Oberkirch. Uebertritt in den Ruheſtand kraft Geſetzes auf Ende Dezember 1928: Obergerichtsvollzteher Julius Weber beim Amtsgericht Bühl. Zuruhegeſetzt auf Antragt Juſtizrat Julius Möſſinger in Wiesloch bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundͤheit. K J. Ladenburg, 24. Sept. Ein Jubiläum, das neben ſeinem religiöſen Charakter eine ſtark heimatliche Note hatte, konnte hier begangen werden. 300 Jahre waren verfloſſen, ſeit das ſchöne, heute noch in der Galluskirche hängende ſogenannte Heilmann ſche Kreuz von Johann Heilmann, einem Ladenburger Bürger, damals wormſtſcher„Keller“ in Schriesheim, von der Zerſtörung durch die durchziehenden Truppen gerettet und nach Ladenburg in Sicherheit gebracht worden war. Urſprünglich ſtand es an der nach Heidelberg ztehenden Landſtraße am Eingang von Schriesheim(wo heute das Gaſthaus„Zur Pfalz“ ſteht). Seither blieb das Kruziftx in Ladenburg, manche Legende umgibt es, auch ein altes Doku⸗ ment über ſeine Schickſale wurde vor einigen Jahren ent⸗ deckt. Aus Anlaß des Jubiläums wurde eine Lichter ⸗ prozeſſion veranſtaltet, die den gleichen Weg von Schries⸗ heim her nahm, den vor 300 Jahren die Magd Heilmanns, die das Kreuz von Schriesheim nach Ladenburg geſchleppt hatte, gegangen war. Der ganze Marktplatz, wo eine Anſprache gehalten wurde und ein feierlicher Gedächtnisakt ſtatt⸗ fand, und die Straßen waren durch unzählige bunte Lämp⸗ chen prächtig beleuchtet.— Das Auswanderungs jahr nach Amerika haben geſtern zwei ſtrebſame, tüchtige junge Leute eröffnet: Chriſttan Gropp und Albert Huber. Hun⸗ derte von Einwohnern und der Athletik⸗Sportyerein, deſſen Ringwart Huber war, gaben den beiden mit Fahne und Trommelklang das Geleit zum Bahnhof, wo ſie vom Vor⸗ ſitzenden ermahnt wurden, das deutſche Vaterland und die Laden burger Heimat nicht zu vergeſſen. Sie gelobten dies in einer Anſprache und brachten auf Deutſchland und Ladenburg ein Hoch aus. Auch auf dem Mannheimer Bahn⸗ hof, wohin viele Freunde und Bekannten die Auswanderer begleitet hatten, gab es einen herzlichen Abſchied. Im laufen⸗ den Quotenjahr werden von hier etwa 10 funge Leute beider⸗ lei Geſchlechts nach Nordamerika auswandern. * Badenweiler, 24. Sept. Am Sonntag, den 16. Sept. wurde in Badenweiler das neue Kindergeneſungs⸗ heim„Hebelhaus“ des Badiſchen Landesvereins für Innere Miſſion eingeweiht. Am Vormittag fand in der evang. Kirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem Prälat a. D. D. Schmitthenner⸗Karlsruhe die Predigt hielt. Um 3 Uhr nachmittags wurde im Park des Heims vor zahlreichen Gemeindegliedern, Vertretern von Behörden und Aemtern und nor von Nah und Fern herbeigeeilten Gäſten die durch Geſänge und Gedichte verſchönte Weihefeier abgehalten. Prälat Schmitthenner übergab mit Weihewort und Weihe⸗ gebet das Haus ſeiner nunmehrigen Beſtimmung als Kinder⸗ geneſungsheim. An die Feier ſchloß ſich eine Beſichtigung des Heims an, das nicht nur allen hygieniſchen Anforderungen gerecht wird, ſondern auch durch ſeine fein abgeſtimmten, far⸗ benfrohen lichten Räume, ſeine geräumige Liegehalle, ſeine ſchönen ſchattigen und ſonnigen Spielplätze und ſeine herrliche Lage in hervorragendem Maße dafür geſchaffen iſt, vielen Kindern eine Stätte der Wiedergeneſung und Freude zu werden. Eitel in St. Blaſten W Schwetzingen, 24. Sept. Auf Anregung des Profef⸗ ſors Dr. Sütterlin von Heidelberg wird alljährlich zum Gedächtnis des Dichters Johann Peter Hebel im Herbſt ein Schwetzinger Hebeltrunk, ähnlich dem Hebelſchoppen im badiſchen Oberland abgehalten. Der diesjährige hieſige Hebeltrunk fand geſtern ſtatt. Vormittags wurde am Hebel⸗ grab unter Mitwirkung des evangeliſchen Kirchenchors eine Gedächtnisfeier veranſtaltet, wobet Pfarrer B äh v hier die Gedächtnisrede hielt. Nachmittags trafen ſich die auch von auswärts zahlreich erſchtenenen Hebelfreunde im Café„Haßler“ und nach Beendigung des Promenadenkonzerts im Schloßgarten im Saale des„goldenen Hirſch“. Der Prä⸗ ſident des hieſigen Verkehrsvereins, Dr. Baſſer mann, entbot den Hebelfreunden im dichtbeſetzten Saale den Will⸗ kommensgruß. In zwangloſer Weiſe wechſelten muſikaliſche Vorträge, Rezitationen und Vorträge in allemantſcher Mund⸗ art, wobei die Bedeutung des Prälaten Hebel als Menſch und Dichter zum Ausdruck kam. Ans dem Neckartal, 24. Sept. Die Herbſtarbeiten haben nun überall begonnen. Die Landwirte ſind jetzt mit dem Aus⸗ machen der Kartoffeln beſchäftigt. Der Ertrag iſt dieſes Jahr weſentlich geringer, da die Knollen kleiner find, aber deſto beſſer. Die große Trockenheit macht ſich auch im Säen bemerkbar. Nur ganz gute Aecker können zurzeit be⸗ ſtellt werden. Das Grünfutter geht zur Neige. Täglich werden die Früchte aus dem Gemüſebau wie Gelberüben, Rotrüben, Lauch, Kraut, Pilze und vor allem Gurken in dis Konſervenfabriken abgeliefert. In den Gurkenſchäle⸗ reiten werden die Gurken geſchält, eingemacht und nach Norddeutſchland und in das Ruhrgebiet in die großen Städte abtransporttert. Zugleich findet der Verſand der Eſſiggurken ſtatt, der raſcher vonſtatten geht. Die Landwirte wenden ſich dem Gemüſebau von Jahr zu Jahr mehr zu, da von den gleichen Fläche anderer Feldgewächſe nicht die großen Ein⸗ nahmen zu erzielen ſind. Die Obſternte iſt durchſchnftt⸗ lich weit unter Mittel. Die Preiſe deſto höher. Die Reben ſtehen ſchön da und ber Herbſt wird nach Quantum und Qualität recht gut. * Bruchſal, 24. Sept. Am Samstag ſollte im hieſigen Männerzuchthaus ein Gefangener vorgeführt werden Als er mit dem Inſpektor Fuchs das Zimmer der Verwal⸗ tung betrat, nahm der Gefangene eine drohende Hal⸗ tung ein. Er arbeitete in der Korbflechteret und hatte ein ſpitzes Meſſer bef ſich. Der begleitende Inſpektor Fuchs umfaßte raſch den Gefangenen, erhielt fedoch von dieſem einen ttefen Stich in den Kopf. Nur mit Mühe konnte der Wiberſpenſtige überwältigt werden. i * Kippenheim bei Lahr, 22. Sept. Auf dem Gleiſe der Staatsbahn zwiſchen Kippenheim und Lahr⸗Dinglingen wurde geſtern morgen eine männliche Leiche aufgefunden, deren Kopf abgefahren war. Der Tote, der nach Lage der Dinge Selbſtmord verübt hat, ſteht in den aher Jahren, iſt ſehr gut gekleidet und trug keine Ausweispapiere bei ſich, wohl aber eine engliſche Bibel und ein neues Teſtament. In ſeinen Kleidern verſteckt fand man einen Ehering. * Vörrach, 24. Sept. Als der Weinbergſchluß ſchon erfolgt war, wurde ſowohl in Fiſchingen wie in Grenzach Reb lausverdacht gemeldet. Die ſofort vom Weinbauinſtitut vorgenommenen Unterſuchungen ergaben in der Nachbarſchaft alter Herde umfangreiche Verſeuchungen, deren genaue Größe zurzeit noch feſtgeſtellt wird. Kleinlanfenburg, 21. Sept. Im Maſchinenhaus des Dampfſägewerkes Kleinlaufenburg A. G. brach geſtern abend Feuer aus, dem das Maſchtnenhaus zum Opfer fiel. Ein Teil des Säge werkes wurde gleichfalls in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Glücklicherweiſe herrſchte Winbſtille, ſo⸗ daß die übrigen Gebäude nicht unmiktelbar in Gefahr kamen, Der Schaben iſt nicht unerheblich. Ueber die Braudurſache II 2 97 885 „„ iiinn. Azuchte Dein Heim besser Dleſer Ruf geht ſeden an— denn bie meiften Wohnungen ſind ungenügend oder ſchlecht beleuchtet. 0 Laſſen Sle Ihre Beleuchtungsanlage vom Fachmann prüfen; er wirb Ihnen gern mit iſt noch nichts bekannt. 2 Verbeſſerungsvorſchlaͤgen dienen. Eine gute elektriſche Beleuchtungsanlage unter Ver⸗ wendung der richtigen Osram⸗Campen iſt eine Quelle der Freude und des Famillenglücks 5 Rat und Auskunft in allen Beleuchtungsfragen ertellen koſtenlos dis Os ram⸗Derlaufsſtellen, 1 1117/7 2822 927 eee das Elektrizitätswerk und ſonſtige Glektrofachge ſchäfte. Lille ii 8. Seite. Nr. 448 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. September 1928 Ein Die furchtbare Kataſtrophe, die der weſtindiſche Tornado jetzt auf ſeinem Wege überall angerichtet hat, geben uns ein erſchütterndes Bild von der ungeheuren Gewalt dieſer Wirbelſtürme, die faſt alljährlich das Karibiſche Meer und einige Staaten von Amerika aufſuchen, über deren Weſen und Entſtehung man aber noch immer nicht viel weiß. Eeinen wichtigen Fortſchritt im Studium der Tornados bedeutet es, daß es jetzt gelungen iſt, von einer dieſer gewal⸗ tigen Windhoſen deutliche und genaue photographiſche Auf⸗ nahmen zu machen, und zwar iſt dies, wie die„Hamburger Nachrichten“ melden, die Tat eines amerikaniſchen Schulmädchens Lucille Se die es wagte, dem Orkan nicht nur ſtand zu halten, ſondern die ihm auch noch mehr als einen Kilometer weit nachlief, um noch zwei andere Aufnahmen zu erlangen. Wie ameri⸗ kaniſche Blätter berichten, war der Anſporn zu dieſer Tat der Wunſch Lueilles, bei einem Preisausſchreiben für die ungewöhnlichſte Photographie ſich zu be⸗ teiligen, und ſie hat tatſächlich den erſten Preis errungen; denn ſie hat mit einer gewöhnlichen Kamera mitten im Sturm ber wirbelnden Staubwolken vollbracht, was den Gelehrten mit den vorzüglichſten Apparaten von ihren zyklonſicheren Unterſtänden aus nicht gelungen iſt. Ees war ein ſehr heißer ruhiger Nachmittag auf einer Farm in Süd⸗Dakota, als Vater Handberg mit ſeiner Tochter vor dem Tore ſtand und argwöhniſch den Himmel betrachtete. Da erſchien plötzlich eine rieſige ſchwarze Wolke faſt über hren Köpfen, die ſüdwärts fegte, und eine andere ſchwarze Wolke, die von Süden herkam, näherte ſich ihr. Dann ſchienen ſich dle beiden Wolken aufeinander zu ſtürzen und wirbelnde Ströme von Dampf gegeneinander zu ſchleudern.„Um Him⸗ elswillen“, ſchrie Vater Handberg,„da kommt ein Tornado, ell in den Keller Lucille, ſchnell!“ Man kennt in dieſen Staaten, in Slid⸗Dakota, in Nebraska und Florida, wo auch jetzt wieder ſo große Verheerungen angerichtet wurden, die furchtbare Gewalt dieſer Stürme, die faſt im Augenblick auf⸗ ſpringen und ſo ſchnell dahinfegen, daß man ſie noch mit keinem Inſtrument hat meſſen können. Ueber das Land hinfegend, reckt der Tornado gigantiſche Saug⸗ und Fang⸗ arme aus, mit denen er Häuſer, Scheunen, Kraftwagen uſw. emporſchleudert und Hunderte von Metern entführt; alles gendwie Bewegliche wird auf ſeinem Wege mitgenommen und das Unbewegliche zerſtöbrt. Der„Fangarm“, den die Sturmwolke ausſtreckt, iſt wie eine Rieſenſchlange, die ſich dreht und windet, und die Gegenſtände werden wie von einem ungeheuren Staubſauger aufgeſaugt. Lucille wußte das alles, aber anſtatt in dem Keller Schutz zu ſuchen, kam ihr eine glänzende Idee. Sie rannte ins us, holte ihren photographiſchen Apparat, ſo lief ſie zur rtür hinaus und ſah den Tornado, etwa fünf Kilometer entfernt, wo er 55 alle Bäume abrafterte und ein 2 5 Deutſchland 5 Der Tob auf der Aſchenbahn Kurtz vor Beendigung der Polizeiſportkämpfe im Düſſel⸗ orfer Stadion verſuchte ein Polizetwachtmeiſter aus eigener ranlaſſung noch einen 10 000⸗Meter⸗Lauf außerhalb der ettkämpfe zur Erlangung des Sportabzeichens. Nach etwa 9000 Metern bra ch er plötzlich bewußtlos zuſammen und wurde in das Krankenzimmer des Stadions gebracht, wo verſtar b. Der Poltzeipräſident hat mit Rückſicht auf den erfall das für den 30. September vorgeſehene Poltzeifeſt Heſterreich Gattenmord Am Donnerstag früh ſpielte ſich in dem Wiener Vorort tzing ein blutiges Familiendrama ab. Nach heftigen Seinanderſetzungen über Geldangelegenheiten ſtürzte ſich jährige Gattin des um 10 Jahre älteren Regterungs⸗ und früheren Verwaltungsrats der Zentralbank deut⸗ Sparkaſſen, Dr. Ferdinand Artmann, Frau Marie tmann, mit einem Waidmeſſer auf ihren Gatten verſetzte ihm 5 Stiche in die Bruſt. Der 16jährige ihn eilte auf die Hilferufe ſeines Vaters herbei und ver⸗ te die Streitenden zu trennen. Frau Artmann riß ſich edoch los, zog einen Revolver und feuerte auf den ſchon am 5 liegenden Gatten einen Schuß ab, der ihn in den Mund Sie flüchtete dann in das Badezimmer und jagte ſich bſt eine Kugel in die Schläfe. Als die Polizei er⸗ en, fand ſie den Regierungsrat Artmann und ſeine Gattin . ichen vor. Wie verlautet, nahmen die Zwiſtigkeiten n dem Ehepaar von ihren Ausgang, daß Direktor mann, der vor dem Kriege ein reicher Großinduſtrieller e Wiſſen ſeiner Gattin deren ganzes Vermögen ver⸗ 5 Ungarn Friedhofräuber, die ſich als Geſpenſter verkleiden Aus Budapeſt wird telegraphiert: Weißgekleidete Ge⸗ uſter, die ſeit einiger Zeit in den Budapeſter und Provinz⸗ ed öfen in nächtlicher Stille auftauchten, machten der Polizei zu ſchaffen. Da aber gleichzeitig vielfach Grüfte erbrochen d daraus Wertgegenſtände geraubt wurden, ſo kam die ofwache auf die berechtigte Vermutung, daß die Ge⸗ uſter mit den Einbrechern der Grüfte in einem Zuſammen⸗ ang ſtehen dürften. Die Friedhofwache wurde in den letzten tagen in den Budapeſter Friedhöfen ſehr verſtärkt. Nun ge⸗ ung es, einen jungen Mann in dem Moment feſtzunehmen, er die Friedhofmauer erklettert und ſich in ein weißes intuch gehüllt hatte. Man erkannte in ihm den Schloſſer⸗ in Alexander Vaida. Im Polizeiverhör gab er zu, ver⸗ dene Diebſtähle auf Friedhöfen vollführt zu haben, wei⸗ ch aber, Komlicen zu nennen. Man glaubt, was es ſich organiſterte Bande handelt. 55 5 40 Italien 1 Italieniſche Sorgfalt 0 Beim Einlaufen des Dampfers„Auguſtus“ der Navi⸗ ne Generale Italiana im Hafen von Neapel berichtete apitän, daß eine Amerikanerin, Miß Loniſe Moore york, über Bord. und im Meer ertrunken — 1 8 Blitk über dit Ein Schulmädel photographiert den Tornado in die Luft hob. Der große Fangarm ſtreckte ſich deutlich aus, und Lucille ſtellte ruhig ihren Apparat darauf ein und knipſte los. Als ſie dies getan, ſah ſie die Sturmwolke gerade auf ſich zukommen. Sie fürchtete, ob ſie ſich noch in den Zyklon⸗ keller flüchten könne, denn der Tornado war jetzt nur noch etwa einen Kilometer von ihr entfernt. Aber ſie hatte Glück, denn plötzlich ſchlug er eine andere Rich⸗ tung ein; die phantaſtiſche Luftſchlange ringelte ſich unheil⸗ bringend weiter fort und im hellſten Licht ſah ſie den entſetz⸗ lichen Schweif, der alles fortfegte. Da machte ſie mitten in Sturm und Staub die zweite Aufnahme, und dieſe beiden Photographien ſind die beſten, die jemals von dieſem grauſig⸗ grandioſen Schauſpiel gewonnen worden ſind. Dann vannte ſtie von Entſetzen gepackt fort, hatte aber nach fünf Minuten den Mut, ſich noch einmal umzuwenden und eine dritte Auf⸗ nahme zu machen, durch die das Fortſchreiten des Fangarms feſtgehalten wurde, der nun immer dünner wurde und deſſen Kraft ſich verringerte. Drei Minuten nach dieſer letzten Auf⸗ nahme brach der ungeheure Windſchlauch in zwei Teile. Der untere Teil verſchwand, der obere wurde von der Wolken⸗ maſſe aufgeſogen, aus der ſich ringelnde Dampfwolken Bahn brachen. Atemlos kam Lucille zu Hauſe an und rief dem bereits angſtvoll nach ihr ſpähenden Vater zu: „Ich glaube, ich habe ein paar glänzende Aufnahmen gemacht“. „Ich glaube, du ſollteſt Prügel kriegen,“ erwiderte der Papa wütend. Aber die allgemeine Auffaſſung neigte ſich der Anſicht der Schülerin zu, als die Photographien Gelehrten vorgelegt und von dieſen als Ahe raus wertvolle Dokumente anerkannt wurden. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat von den drei Platten Abzüge machen laſſen, die an Meteorologen über die ganze Welt hin verſchickt werden, um ſie über die Vorgänge bei ſolch einem Tornado zu unterrichten. Der amerikaniſche Meteorologe Montgomery Meigs, der die Bilder genau ſtudiert hat, erklärt ſie für die erſte anſchauliche Wiedergabe der ſaugenden Wirbelbewegungen und meint, daß ſich danach die Dimenſionen eines Tornados berechnen laſſen. Der untere Teil hatte über der Erde eine Ausdehnung von etwa 300 Fuß im Durchmeſſer, und umſchloß einen genau abgegrenzten Saugkern von 32 Fuß im Durchmeſſer, der die eigentlichen Zerſtörungen anrichtete. Die zweite Aufnahme wurde ge⸗ macht, als die Wolke 2300 Fuß hoch war. Wenn die Wolke ſehr niedrig und der Saugkern kurz iſt, dann werden die furchtbarſten Verheerungen angerichtet. Innerhalb des Wir⸗ bels befindet ſich ein luftleerer Raum, der von dem verſtärkten Luftdruck gebildet wird und mit ungeheurer Gewalt alles an kann aber nicht ſehr ſorgfältig geweſen ſein, denn am nächſten Abend erblickte der Ausguck im Krähenneſt eines däniſchen Frachtſchiffes, das desſelben Weges wie der ttalieniſche Dampfer fuhr, eine Frau, die mit den Wellen kämpfte, unge⸗ fähr in einer Entfernung von acht engliſchen Meilen von der Küſte. Die Frau hat alſo 24 Stunden lang einen herviſchen Kampf mit den Wellen, in dem Beſtreben, die Küſte zu errei⸗ chen, gekämpft. Das däniſche Schiff ſetzte ſofort ein Boot aus, doch gelang es nicht mehr, die Frau zu erreichen, denn ſie war inzwiſchen aus Erſchöpfung in den Wellen verſunken. England Ein Mann, der vom Gift lebte In einem Londoner Hoſpital iſt dieſer Tage ein Mann geſtorben, der wohl eines der eigenartigſten Gewerbe hat, die es gibt; er war nämlich berufsmäßiger Gifteſſer. Von Geburt ein Deutſcher namens Albert Randler, war er Märkten und ſonſtigen Schauſtellungen herumgezogen und hatte ſich in allerlei Künſten produziert. Allmählich wurde man auf ſeine eigentümliche Immunität gegen Gifte aller Art aufmerkſam. Er konnte Doſen von Arſenik, Morphium und anderer Gifte zu ſich nehmen bezw. eingeſpritzt erhalten, die andere Menſchen ohne weiteres getötet hätten; ihn fochten ſie jedoch nicht im geringſten an. Ein engliſcher Wiſſenſchaft⸗ ler engagierte ihn ſchließlich gegen ein hohes Gehalt und be⸗ nutzte ihn als lebendes Verſuchsobfekt für ſeine Forſchungen tber die Wirkung gewiſſer Gifte. Jahrzehnte lang war Randler ſo dank ſeiner Fähigkeit, Abwehrſtoffe im eigenen Körper gegen alle möglichen Gifte zu bilden, ein wandelndes Verſuchslaboratorium, und er war in der Straße, in der er wohnte, bekannt als„der Mann, der vom Gift lebt“. Be⸗ zeichnenderweiſe iſt er auch nicht an irgendeiner Vergiftung geſtorben, ſondern im 75. Lebensjahre an einer Lungenent⸗ zündung als Folge eines Unglücks falles. 3 Der lebende Leichnam Zur amtlichen Feſtſtellung des Todes eines Menſchen bei einem Unglück oder in Zweifelsfällen bedarf es in England des Spruchs, den unter der Leitung des Coroners ſieben Ge⸗ ſchworene zu fällen haben. Als vor kurzem der Coroner von Liverpool mit ſeinen Geſchworenen dabei war, einen„In⸗ queſt“, wie man dieſes Verfahren nennt, vor einer Leiche ab⸗ Die In Coney Island bei Newyork ſaßen eines Nachts ein Poliziſt und fünf Bürgersleute beim Nationalſpiel der Amerikaner, beim Poker, wobei angeblich auch der verbotene Alkohol nicht fehlte. Gegen 3 Uhr morgens, als im„Pot“ eine beträchtliche Summe der Erlöſung durch einen„grand lush“ harrte, hörten ſie plötzlich vor der Wohntür den lauten Schrei einer weiblichen Perſon. Alle ſechs erhoben ſich, um der bedrängten Donna zu Hilfe zu eilen, in der Türöffnung iſtarrten ihnen jedoch vier Revolvermündungen entgegen, hin⸗ ter denen die maskierten Geſichter von zwei Männern ſich befanden. Das Poker⸗Sextett zog ſich in das Zimmer zurück und zwiſchen den Masken trat ein vom Kopf bis zum Fuß in ein grünes Gewand. e Woſen, das ß mit ſeinen Eltern ſchon in ſeiner früheſten Kinderzeit auf elt zuhalten, von der man annahm, daß ſie die des öäjährigen Steinmetzen John Cunningham ſei, öffnete ſich plötzlich die Tür und der leibhaftige John Cunningham trat ein. Er rief dem Coroner zu:„Ich erſcheine hier mit dem Erſuchen an Sie, das Verfahren gegen mich einzuſtellen.“ Dann gab er an, daß er einen dreitägigen Ausflug unternommen, aber vergeſſen hatte, ſeiner Wirtin davon Kenntnis zu geben. Die Leiche eines Unbekannten wurde von ſeiner Wirtin als ſeine eigene rekognoſziert, und als er ſich bei ſeiner Schweſter in Belfaſt befand, erhielt dieſe eine Depeſche mit dem Wortlaut:„Komme ſofort, John tot.“ Schleunigſt machte ſich der Totgeglaubte ſelbſt auf den Weg, um zur Abhaltung über ſeiner eigenen Inqueſt zurecht zu kommen. Aegypten Die ſeltſame Entdeckung des Leutnauts Salama Niemand kann behaupten, daß der ägyptiſche Polizeileut⸗ nant Haſſan Effendi Salama ſehr erfreut war, als er ſeine Verſetzung in ein verlaſſenes Grenz- und Wüſtenneſt am Golf von Suez erhielt. Kismet! Jeder muß ſich mit ſeinem Schick⸗ ſal abfinden. Doch das des Leutnants Salama meinte es ſehr gut mit dem jungen Offizier. Denn eines Tages machte Haſſan Effendi Salama in ſeinem neuen Bezirk eine ganz ſeltſame und für ihn höchſt erfreuliche Entdeckung. Seine vorgeſetzte Behörde hatte ſchon oft mit Mißfallen darauf hingewieſen, daß in Mittelägypten verbotenerweiſe Tabak vertrieben wurde, deſſen Herkunft ſich nicht ermitteln ließ. Da die Küſtenwacht ſtreug gehandhabt wurde, konnte das verbotene Kraut nur aus unbekannten und deshalb geſetzwidrigen inländiſchen Tabak⸗ feldern ſtammen. Bisher hatte kein Politziſt dieſe zu entdecken verſtanden. Eines Tages kam der Leutnant auf den Einfall, innerhalb ſeines Bezirks einen Gebirgsſtock, der angeblich unbewohnt und unzugänglich war, aufzuſuchen. Schwitzend und auf die Marotte ihres Vorgeſetzten ſchimpfend, erkletterten die Poliziſten die Berge. Nach acht Stunden langte der Zug end⸗ lich auf einer Hochfläche an. Da aber riſſen die braven Poli⸗ ziſten die Augen vor Erſtaunen weit auf. Denn vor ihnen dehnte ſich, ſoweit die Hochebene reichte, ein einziges großes Tabakfeld aus. Nach der erſten freudigen Ueberraſchung machte ſich Haſſan Effendi auf die Suche nach den geheimnis⸗ vollen Tabakbauern. Er fand ſie in einem Beduinenſtamm, der in den Tälern des Bergſtockes hauſte und kunſtvolle Be⸗ wäſſerungskanäle in die Felſen gehauen hatte, um das Regen⸗ waſſer in oͤie Tabakyflanzungen zu leiten. hundert Säcken Tabak als„corpus delicti“ brach die Polizei⸗ karawane wieder auf. Dem Leutnant Haſſan Effendi aber winkt für die Aufdeckung des größten Tabakſchmuggels der ägyptiſchen Geſchichte, für die Entdeckung von 50 000 Ar ver⸗ botener e der Mohamed Ali Orden. Ceylon. Elefanten mit rotem Schlußlicht Was dem Berliner ſeine Schutzinſeln, ſind dem Ceylo⸗ neſen ſeine Elefanten: nämilch das ſchlimmſte Verkehrshin⸗ dernis und die ſchwerſte Gefahr für den Wagenverkehr. Aber der Polizeipräſident von Colombo hat nicht erſt gewartet, bis ein paar Dutzend Autos ſich nächtlicherweile an Elefanten kaput gefahren haben. Ein paar Unfälle haben genügt, um der Polizei klarzumachen, daß ein unbeleuchteter Elefank bei⸗ nahe ſo ſchlimmes Unheil anrichten kann, wie unbeleuchtete Schutzinſeln. Die Zeiten, in denen man zu zweit auf einem Elefanten ſpazieren reiten und im Schatten ſeines rieſigen Rückens in der Sommernacht Süßholz raſpeln konnte, ſind eben auch auf Ceylon vorüber. Infolgedeſſen hat der Polizei⸗ präſident von Colombo verordnet, daß Elefanten nach Ein⸗ bruch der Dunkelheit auf öffentlichen Wegen künftighin eine weiße Rüſſellaterne und ein rotes Schlußlicht am Schwanz tragen müſſen. 5 Amerika. Auf der Kommandobrücke vom Schlage getroffen Bei der Ausfahrt des Dampfers„Stuttgart“ des Norddeutſchen Lloyd aus Hoboken ereignete ſich ein bedauer⸗ licher Unglücksfall. Der Kapitän der„Stuttgart“, Kurt Grahn, ſtürzte von der Kommandobrücke auf das Deck, wo er tot liegen blieb. Nach der ärztlichen Unter⸗ fuchung der Leiche hat Grahn auf der Brücke ſeines Schiffes plötzlich einen Herzſchlag erlitten. auf das Deck heruntergefallen. Dabei iſt der Körper Gasangriff auf ein Gefängnis. Zu einer Gefangenen⸗Revolte kam es im Staatsgefängnis Baltimore, nachdem die Gefängnisbehörden eine von den Gefangenen geforderte Unterſuchung über angebliche Greuel⸗ taten der Wärter verweigert hatten. Die Wachen des Gefäng⸗ niſſes erwieſen ſich bei dem Kampfe, an dem ungefähr 200 Sträflinge ſich beteiligten, als zu ſchwach, und es mußten da⸗ her Polizeiverſtärkungen von außen zu Hilfe gerufen werden. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die revoltierenden Inſaſſen des Gefängniſſes vor. Hierbei erlitten drei Gefau⸗ gene ſchwere Gasvergiftungen. Es gelang den Sicherheits⸗ organen ſchließlich, die Aufrührer von den ruhig gevliebenen Inſaſſen der Strafanſtalt zu trennen. Die revoltierenden Sträflinge haben ſich jedoch bisher zum größten Teil noch nicht ergeben, ſondern ſich vielmehr in ihren Zellen verbarrikadiert. Man glaubt aber, daß ſie ihren Widerſtand nicht lange mehr aufrechterhalten können und ſich bald auf Gnade und Ungnade ergeben werden. * U übertölpelte Polizei 774 antreten!“ Sie ſelbſt unterſuchte die Taſchen aller ſechs Män⸗ ner, nahm ihnen Ringe und Armbanduhren ab, während die vier Revolver unverwandt in Bereitſchaft waren. Dann kom⸗ mandierte. anzuſehende Räuberhauptmännin den Poker⸗Freunden:„Hoſen ausziehen!“ Während der darauf⸗ folgenden Prozedur wandte ſie ſich ab, dann aber ſorgte ſie dafür, daß die Bekleidungsſtücke zum Fenſter hinausflogen. Als auch das vollbracht war, überſchritt ſie ſchnell die Schwelle, ſchloß die Tür von außen zu, mit wenigen Sätzen waren die beiden Räuber und ihre Gefährtin in einem unten harrenden Automobil und mit höchſter Geſchwindigkeit ſauſte dieſes da⸗ von. Walch brach die Tür auf und ſtürmte trotz ſeiner mangel⸗ haften Bekleidung auf die Straße. kam aber nur noch gerade surecht, um das e um die e. verſchwinden 5 au ſeben. a 5 s 8 8 Schwer bepackt mit Der zu den Ueberfallenen gehörige Poliziſt namens N. 1 8 Dienstag, den 25. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 4485 Schwurgericht Reviſton eines Urteils Im erſten Falle hatte man ſich mit einem Urteil zu be⸗ ſchäftigen, das vom Schwurgericht Frankenthal in ſeiner Sitzung vom 28. März ds. Is. wegen Meineides gefällt wurde und wogegen wegen der Höhe der Strafe beim Reichsgericht Reviſion eingelegt wurde. Dieſes hatte dann auch unter entſprechender Begründung den Fall an die Vorinſtanz zurückverwieſen, ſodaß ſich das Schwurgericht nochmals mit dem Falle beſchäftigen mußte. Der Fall liegt äußerſt einfach. Im Auguſt 1927 ſtand die heutige Angeklagte, die 23 Jahre alte Frau Kath. Kaesmann von Ludwigshafen mit ihrem Geliebten noch nachts gegen 1 Uhr auf der Straße, als ein Sicherheitskommiſſar vorbei⸗ ging. Hierbei ließ der junge Menſch eine abfällige Bemer⸗ kung fallen, die der Beamte als Beleidigung aufnahm. Er ſtellte die beiden zur Rede, wobei beide erklärten, daß ſie mit der Bemerkung jemand anders gemeint hätten. Als der Name des jungen Mannes feſtgeſtellt werden ſollte, kam es zu Widerſtand und die Folge war, daß der junge Mann zur Wache gebracht werden mußte. Es kam ein Straf⸗ befehl wegen Widerſtands, der auf 1 Monat Gefängnis lautete. Hiergegen wurde Einſpruch erhoben. Vor dem Amtsgericht Lud wigs hafen, das ſich mit der Sache am 1. Dez. 1927 zu beſchäftigen hatte, machte nun die Angeklagte falſche Angaben, da ſie ihren Geliebten, mit dem ſie verlobt war, ſchützen wollte. Das war natürlich ein unüberlegter Schritt. Es folgte ein Verfahren wegen Meineids, wobei die Angeklagte vom Schwurgericht Frankenthal in der Sitzung vom 28. März ds. Is. zu einer Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten verurteilt wurde. Hiergegen legte der ſeinerzeitige Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Fendrich⸗ Ludwigshafen, Reviſion beim Reichsgericht ein mit der Begründung, daß der Angeklagten der Schutz des § 157 Ziffer 2 zukommen müſſe, da hier eine Verlobu ng vorliege. Das Reichsgericht hat dies auch beſtätigt. Es hat wohl das Urteil in ſeinem Schuldausſpruch beſtätigt, die aus⸗ geſprochene Strafe aber aufgehoben und zwecks neuer Straf⸗ feſtſetzung an die Vorinſtanz zurückverwieſen. In der heutigen Sitzung, die nun von kurzer Dauer war, konnte dann tatſächlich feſtgeſtellt werden, daß die Angeklagte * 2 Aus der WPfal Frachtentariferhöhung und pfälziſche Landwirtſchaft * Kaiſerslautern, 24. Sept. Nach dem Urteil des Reichs⸗ bahngerichtes ſteht nunmehr feſt, daß die von der Deutſchen Reichsbahn ſchon ſeit Monaten betriebene Tariferhöhung praktiſch durchgeführt wird. Die Kreisbauernkammer Hat ſchon bei erſtmaliger Aufforderung zwecks Stellungsnahme zur beabſichtigten Frachtentariferhöhung ausgeführt, daß ſich alle Kreiſe im Rahmen des ihnen zur Verfügung ſtehenden Einfluſſes gegen die beabſichtigte Erhöhung wenden werden. In Verhandlungen wurde von der Kammer ausdrücklich darauf hingewieſen, daß jedoch die von den Vertretern der Wirtſchaft vorgebrachten Beſchwerden und Wünſche mit er⸗ heblichem Unterſchied behandelt werden müſſen, vor allem hat die Landwirtſchaft, inbeſondere die Landwirtſchaft des beſetzten Gebietes ein beſonderes Anrecht auf Berückſichtigung ihrer Anträge nicht nur wegen ihrer anerkannt ſchwierigen Lage, ſondern auch aus verkehrspoli⸗ tiſchen Gründen heraus. Die Reichsbahn hat in wiederholten Darlegungen behauptet, die Wirtſchaft würde durch Abwäl⸗ zung auf den nächſten Kunden die Tariferhöhung weiter⸗ wälzen können, d. h. für jede Produktionsſtufe würde um die Höhe der Anteillaſt an der Tariferhöhung ihre Preiſe erhöhen. Für die Landwirtſchaft iſt dieſe Auffaſſung nicht nur in der Praxis, ſondern auch in der Theorie unhaltbar. Die Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe beſtimmen ſich nach der jeweiligen Marktlage alſo nach der regulieren⸗ den Kraft nach Angebot und Nachfrage. Wie ſpeztell die immer wieder vorgebrachten Klagen aus den im Grenz⸗ vtertel liegenden landwirtſchaftlichen Betrieben beweiſen, iſt es Tatſache, daß die ganze Laſt langer Frachtenwege, ins⸗ e kannte auf eine Gefängnis beſondere nach dem Börſenplatz Mannheim vom Gr⸗ zeuger getragen werden muß. Die Wirkung einer Frachten⸗ verlobt war und ihr deshalb der angezogene Milderungs⸗ grund(§ 157 Ziffer 2) zugute kommen muß. Sie hatte aus menſchlichen Gründen ihren Verlobten in Schutz genommen und deshalb die falſchen Ausſagen gemacht. Staatsanwalt Dr. Tiſch ſchlug ſelbſt mit Rückſicht auf die gegebenen Umſtände die Min deſtſtrafe vor. Er bean⸗ tragte, die Zuchthausſtrafe auf 4 Monate zu ermäßigen und in 6 Monate Gefängnis umzuwandeln und für dieſe Strafe bedingten Strafaufſchub zu bewilligen. Mit Rückſicht auf den ſehr guten Leumund der Angeklag⸗ ten ſchloß ſich das Gericht den Ausführungen des Staats⸗ anwalts an und erkannte auf die beantragte Strafe nebſt Strafaufſchub. Eine Kindsmörderin Das traurige Kapitel Kindsmord beſchäftigte wieder einmal das Schwurgericht Frankenthal. Es handelt ſich um eine 21 Jahre alte Fabrikarbeiterin aus Ludwigshafen, die ihr Kind gleich nach der Geburt mit einem Schürzen band erdroſſelte. Die Leiche hatte ſie in Papier eingewickelt in ihren Kleiderſchrank gelegt, wo ſie nach 3 Tagen entdeckt wurde. Die Angeklagte, die heftig weinend den Hergang der traurigen Tat erzählt. will aus Angſt das Kind mit einer Schnur des Unterrockes an einem Fenſterflügel angebunden haben. Später habe ſte es dann wieder holen wollen; es ſei aber tot geweſen. Die Gutachten der mediziniſchen Sachver⸗ ſtändigen lauteten dahin, daß das Kind gelebt hatte und ab⸗ ſichtlich erdroſſelt wurde. Das Band des Unterrocks ſei zwei⸗ mal ſehr feſt um den Hals des Kindes gezogen worden, ſodaß Erſtickung eintrat. Auch wies der Schädel des Kindes ſchwere Knochenbrüche auf, die vermuten laſſen, daß die junge, unmenſchliche Mutter den Kopf des Kindes mehrere Male auf den Rand einer Kloſettſchüſſel aufgeſchlagen hat. Die Ange⸗ klagte beſtritt dies aber entſchieden. Nach längerer Verhandlung beantragte ſchließlich Staats⸗ anwalt Dr. Stepp wegen vorſätzlicher Tötung eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 2½ Jahren. Der Verteidiger der Angeklagten, Referendar Selzler⸗Frankenthal, plädierte auf fahrläſſige Tötung. Das Gericht nahm vorſätzliche Tötung an und er⸗ ſtrafſe von 27 Jahren. — Dire— eee eee erhöhung wird und kann ſich daher nur in der Weiſe aus⸗ wirken, daß der ſchon ohnedies beſcheidene Arbeitslohn des Bauern noch mehr gedrückt wird. Es kann der Reichs⸗ bahn bei der letzten Frachtentarifreform vom 1. 8. vorigen Jahres der Vorwurf der Einſeitigkeit nicht erſpart werden. Die oberen Tarifklaſſen ſind im Verhältnis zu den unteren Tarifklaſſen, in denen die hauptſächlichſten landwirtſchaft⸗ lichen Produkte und Erzeugungmittel befördert werden, viel zu gut weggekommen. Nunmehr bietet ſich bei der neuen Frachtentariferhöhung Gelegenheit dieſe unterſchiedliche Be⸗ handlung wieder auszugleichen. Rotherbſtbeginn * Bad Dürkheim, 24. Sept. In verſchiedenen Gebieten der Mittelhaardt hat heute der Portugieſerherbſt ſeinen Anfang genommen. Die Reife der Trauben iſt vor⸗ züglich, der Moſt iſt brühig, und ſehr ſüß. Die erzielten Moſtgewichte ſchwanken zwiſchen 85—95 Grad nach Ochsle, in einzelnen Fällen wurden bis 97 Grad gemeſſen, ſo in Ung⸗ ſtein. In manchen Gemarkungen haben die Weſpen und Horniſſen, auch die Stare und Sperlinge erheblichen Schaden angerichtet, doch wurden Vorleſeſcheine nicht gewährt. Ver⸗ einzelt wurden bereits Verk äufe getätigt und zwar zu Herbſthöchſtpreis. Genannt werden Angebote in Portugieſer⸗ matſche die Logel, 40 Liter zu 25 /, doch find die Abſchlüſſe dafür nicht erfolgt; auch halten die Eigner in Anbetracht der zu erwartenden vorzüglichen Qualität noch zurück. * * Ludwigshafen, 24. Sept. Nach Mittetlung von maß⸗ gebender Seite wird das neue Poſtamt im Stadtteil Süd be⸗ ſtimmt noch im Her bſt ds. Is. begonnen. Die Pläne wur⸗ den bereits genehmigt und die Vorbereitungen, die gegen⸗ wärtig durch einen internen Fall noch etwas gehindert wer⸗ den, ſind voll im Gange. Als Bauſtelle wird die am Bürger⸗ meiſter⸗Krafft⸗Platz ausgewählte beibehalten. 2 cisaRETTE ASL ESE 0 SALEM-RAUCHER Die schwarzen Menschenfresser schleppten uns vor ihren Häuptling, der uns sogleich Nahrung reichen ließ, auf die sich meine Gefährten gierig stürzten. Aber der Genuß dieser Speisen raubte ihnen den Verstand. Sie wurden zu fetten Tieren und hopsten auf allen Vieren herum, bis sie geschlachtet und gebraten wurden. Allah sei Dank, daß ich von diesen Zauber- früchten nicht gegessen hatte; denn während meine Gefährten sich stumpfsinnig mästen ließen, sann ich unentwegt auf Rettung. Liebe Freunde, das nachste Mal will ich berichten, wie Allah mich aus dieser Gefahr befreite, aber laßt uns jetzt die Ver- treiberin aller Sorgen genießen, die süß duftende Freundin des stillen Genießers, die wunderbare Heute in Deutschland in allen Spezialgeschäften erhältlich. Sportliche Rundſchau Inlerne Regatta des Mannheimer RB.„Vaden“ Die am vergangenen Sonntag ſtattgefundene Vereinsregatta des Mannheimer RB.„Baden“ nahm in allen Teilen einen befriedigen⸗ den Verlauf. Das Wetter war zeitweiſe etwas launiſch, was aber der guten Stimmung der zahlreichen Zuſchauer keinen Abbruch tun konnte. Im Ganzen kamen 7 Rennen zum Austrag, deren Melde⸗ ergebnis zeigten, daß der Ruderbetrieb beim RV.„Baden“ erfreu⸗ licherweiſe recht rege iſt. Sämtliche Rennen verliefen, von Kleinig⸗ keiten abgeſehen, pünktlich u. ohne jeden Zwiſchenſall, ohwohl ſtarker Wind und oft unangenehmer Wellengang auf die Ruderarbeit nicht ohne Einfluß blieben. Die Ergebniſſe: 1. Boot„Ludwig“(Joos, Stahk, Weiß, Vieſe, Boot„Mannheim“; 3. Boot„Baden“. Ganz Ernſt Ringwald; 2. Georg Ziegler. Bis Ziegler. Ringwald ſpurtet mächtig, da gibt (H. Blümel, Beck, Söhnlein, Boot„Mannheim“. Mit mehreren e ö 1. Boot„Ernſt“(Bundſchuh, Reil, Haas, Stahl, Arnold, Matt, Fiſchang, Merkel, Steuer: Michel); 2. Boot Ludendorff“. Durch einen Rieſenkrebs im„Ludendorff“ iſt das Rennen bald entſchieden. Altherren⸗Vierer: 1. Boot„Baden“(Roth, F. Blümel, Ank, Schwarz); 2. Boot„Mannheim“. Sicherer Sieg mit Aufänger⸗Vierer: Steuer: Friedrich); 2. überlegen gewonnen. Anfänger⸗Einer: 1. kurz vor das Ziel führt ſein Gegner auf. Senior⸗Vierer: 1. Boot„Baden“ Schwarz, Steuer: Gerber); 2. Längen gewonnen. Jungmann ⸗Achter: Hufen, Steuer: 3 Längen. Jungmann⸗Vierer: 1. Boot„Baden“(Kiel, Stahl, Merkel, Boeſe Steuer: Friedrich); 2. Boot„Mannheim“. Mit 2 Längen gewonnen. Senior⸗Achter: 1. Boot„Ludwig“(Heitzelmann, Hufen, Stopfer, F. Blümel, Ank, Beck, Scholl, Ziegler, Steuer: Bopp); 2. Boot „Ernſt“. Nach ſcharfem Kampf mit 1 knappen Länge gewonnen. Der Mannheimer RC. von 1875 wird feine Clubregatta nun⸗ mehr am 30. September, vor ſeinem Bootshaus an der Rheinprome⸗ nade abhalten. Dieſer Tage fand die Ausloſung der Ruderer und ihrer Boote ſtalt. Das Meldeergebnis iſt überraſchend gut, denn 32 Boote und 181 Ruderer bei einer internen Regatta aufzuweiſen, iſt nicht vielen Vereinen beſchieden. Die Verteilung der einzelnen Rennen, 8 an der Zahl, iſt derart, daß ſpannende Kämpfe zu er⸗ warten ſind. Schwimmer ⸗Clubzweikampf S. C. Waſſerfreunde Heilbronn— S. C. Moenus Offenbach 12:8 Punkte In der leider ſchlecht beſuchten Halle des Offenbacher Stadt⸗ bades traten ſich die beiden Mannſchaften beider Vereine entgegen. Der Vorkampf war ſeinerzeit in Heilbronn unentſchieden verlaufen. Das damalige Programm hatte eine Freiſtilſtaffel vorgeſehen, wäh⸗ rend der Rückkampf in allen Lagen durchgefochten wurde. Es wur⸗ den ausgetragen je eine Bruſt⸗, Freiſtil⸗ und Lagenſtaffel für Kna⸗ ben⸗, Jugend⸗ und Juniorenklaſſe und außerdem als Schlußnummer eine große Freiſtilſtaffel 10 mal 4 Bahnen. Der Moenus konnte erwartungsgemäß alle Herrenſtaffeln und die Große Staffel ſicher gewinnen, mußte aber in der Jugend⸗ und Knabenklaſſe die Ueber⸗ legenheit der Schwabenfungen bei ſämtlichen Staffeln anerkennen. Die Kämpfe waren ſehr ſpannend und wurden durchweg erſt auf den letzten Metern entſchieden. 5 Die Ergebniſſe: 1. Jun.⸗Freiſtilſtaffel 3 mal 8.: 1. Moenus:04,8; 2. Heil⸗ bronn:05.— 2. Ingendlagenſtaffel 8 mal 8.: 1. Heilbronn 4187 2. Moenus:41.— 3. Kuaben⸗Bruſtſtaffel 3 mal 4.: 1. Heil⸗ bronn:21.— 4. Jun.⸗Lagenſtaffel 3 mal 8.: 1. Moenus 428; 2. Heilbronn:49.— 5. Jugend⸗Bruſtſtaffel 3 mal 14.: 1 Heil⸗ bronn:09; 2. Offenbach:17.— 6. Knabeufreiſtilſtaffel: 1, Heik⸗ bronn:01; 2. Offenbach:02.— 7. Jun.⸗Bruſtſtaffel 3 mal 8.: 1. Moenus:42; 2. Waſſerfreunde 4245.— 8. Jugendfreiſtilſtaffel 3 mal 8.: 1. Waſſerfreunde:10; 23. Moenus:13.— 9. Knaben⸗ lagenſtaffel 3 mal 4.: 1. Waſſerfreunde:15 9. Moenus:17. Große Freiſtilſtaffel 10 mal 4.: 1. Moenus 61037 2. Waſſerfr. 610. * Jaenicke gewinnt den Landmaun⸗Pokal. Das große Juntoren⸗ und Nachwuchs⸗Turnier des Berliner Schlittſchuhklubs wurde am Montag nachmittag mit dem Entſcheldungsſpiel um den Landmann Pokal beendet. Jaenicke und Hartz(beide Berliner Schlittſchuhelub) lieferten ſich einen ſehr intereſſanten Kampf, das der bekannte Eishockey⸗Inter⸗ nationale Faenicke dank ſeiner größeren Fähigkeiten und feines ſehr klug vartierten Spiels 126,:4, 678, 624 gewann. Der vorjährige Gewinner des von Dr. Heinz Landmann geſttifteten Pokals, Roderich Menzel⸗Prag, konnte diesmal nicht mehr mitwirken, ba er das 21. Le⸗ bensjahr bereits überſchritten hat. DSS BKB. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. ö. H. Mannheim, E 6, 7 Direktion Ferdinand Heyme. g Chefredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lorales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil:..: Franz Kircher Gori d alles Uebrige! Franz Kircher— Anzeigen Max Filter 2 erzählt Weiter: (Fortsetzung folgt.) Die beiden Clubkameraden ö ö N Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) Ausfuhrabhängigkeit und Exportförderung Die deutſche Wirtſchaft hat in den letzten Jahrzehnten eine ſolche Entwicklung genommen, daß faſt alle Induſtriegruppen auf mehr oder weniger großen Abſatz ihrer Erzeugniſſe auf dem Weltmarkt angewte⸗ ſen ſind. Nicht erſt in der Nachkriegszeit iſt von einer Exportför⸗ förberung die Rede. Schon in der Vorkriegszeit reichte der Inlands⸗ bedarf nicht aus, um eine rationelle Ausnutzung aller Produktions- möglichkeiten und eine Vollbeſchäftigung der Induſtrie ſicherzuſtellen. Durch eine intenſive Auslandswerbung wurde der notwendige Aus⸗ gleich geſchaffen. Die weltwirtſchaftliche Verbundenheit aller Nationen ſchuf die Grundlage zur Gewinnung neuer Abſatzgebtete und zum Ausbau derſelben. Wenn daneben für den Auslandserfolg, den die beutſche Wirtſchaft unter der damals ſchon nicht geringen Konkurrenz erzielte, auch noch andere Momente ausſchlaggebend waren— wie etwa die anerkannte Qualität der deutſchen Ware und die bewährte Tätig⸗ keit bes Ausfuhrhandels— ſo hätte dadurch jedoch nicht das erreicht werden können, wenn die Erkeuntnis von dem nationalen und inter⸗ nationalen Nutzen der weltwirtſchaftlichen Arbeitsteilung nicht All⸗ gemeingut geweſen wäre. Der Krieg gab bekanntlich zahlreichen Ländern, beſonders aber ben überſeeiſchen deutſchen Abſatzmärkten die Möglichkeit, ſich von der plötzlich abgeſchnittenen europäiſchen Fertigwareneinfuhr zu eman⸗ ztpieren und durch Schaffung eigener Induſtrien ſchlecht und recht zu erſetzen. Eine Bweegung, die auch ſchon in den Jahren vor dem Kriege hier und dort auftauchte, die aber naturgemäß durch die außergewöhn⸗ lichen Verhältniſſe ſtark gefördert worden iſt. Es zeigt ſich mit aller Deutlichkeit, daß das Ausland wohl ohne Deutſchland, daß Deutſch⸗ land ſelbſt aber nicht ohne das Ausland exiſtieren kann. Die welt⸗ wirtſchaftliche Arbeitsteilung, die Grundlage des deutſchen Exportes wurde erſchüttert und iſt bis heute praktiſch nicht wieder hergeſtellt, ohwohl es an theoretiſchen Verſuchen und Beſtrebungen zur Wieder⸗ herſtellung der weltwirtſchaftlichen Arbeitsteilung nicht gefehlt hat. Die Struktur der deutſchen Wirtſchaft mit ihrer großen Ausfuhr⸗ abhängigkeit zwingt aber dazu, zur Ueberwindung der Wirtſchaftsnot den Export beſonders zu pflegen. Das Reichsamt für Konjunktur⸗ forſchung hat innerhalb ſeiner regelmäßig erſcheinenden Konjunktur⸗ betrachtungen auf die Ausfuhrabhängigkeit hingewieſen und iſt dabei zu Ergebniſſen gekommen, die für die Exportförderung von recht gro⸗ ßer Bedeutung ſind. Zwiſchen Ausfuhrabhängigkeit und Export⸗ förderung beſteht naturgemäß ein ziemlich enger Zuſammenhang, be⸗ dürfen doch gerade die Induſtriezweige, die ihre Erzeugniſſe über⸗ wiegend oder auch nur zum Teil auf dem Auslandsmarkte abſetzen, in Zeiten wirtſchaftlichen Niederganges einer viel ausgeprägteren und umfaſſenderen Unterſtüützung als die nur oder zum größten Teil auf den Binnenmarkt angewieſenen Betriebe. Zum anderen ſollten die ausfuhrabhängigen Gruppen aber auch erkennen, daß ein zeitweilig geſteigerter Inlandsbedarf uicht zu einer Vernachläſſigung des Aus⸗ laudsmarktes führen darf. Die Ausfuhrabhängigkeit iſt nämlich, wie aus der nachfolgenden Ueberſicht hervorgeht, ſo ſtark, daß der Binnen⸗ markt garnicht in der Lage iſt, den Auslandsabſatz für eine längere Zeit aufzunehmen. Die Arbeit des Reichsamtes für Konjunkturforſchung legt den deutſchen Außenhandel des Jahres 1925 zu Grunde. Die Erhebung iſt, wie uns gemeldet wird, ziemlich umfaſſend. Es werden nämlich 94,6 v. H. der Geſamtausfuhr und 97,4 v. H. der in der Induſtrie Be⸗ ſchäftigten erfaßt. Die Induſtrie wird in 4 Gruppen geteilt, je nach ihrer Ausfuhrabhängigkeit, ſo daß ſich folgendes Bild ergibt: überwiegend ſtark ſchwach nicht insgeſamt 6780 5200 050 8 Wert der Ausfuhr in Mill. Rm. 1 7807 Aa ber Beſchäftigten in Tauſend 688 4518 1224 5730 12160 usfuhr abhängigkeit in% der Geſamtproduktiooͤn 5 57,3 26, 18,0.0 25,7 Demnach geſchieht ein Viertel aller induſtriellen Tätigkeit in Deutſchland für den Export. Wenn man die nur mit 3 v. H. ihrer Erzeugung ausfuhrabhängigen Induſtriegruppen abrechnet, ſo ergibt ſich ſogar, daß nahezu ein Drittel der deutſchen Induſtrie vom deut⸗ ſchen Export beſchäftigt wird. Das ſind Zahlen, die ein beredtes Zeugnis ablegen und unſerer Wirtſchaftspolitik wegweiſend ſein müſſen. Die immer wieder auftauchende Forderung der Wirtſchafts⸗ organiſationen aller Richtungen und Gruppen auf einen Ausbau der Wirtſchaftspolitik in Bezug auf die Regelung der ö Haubelsbeziehungen find mit Rückſicht auf die Bedeutung des Auslandes als Käufer deut⸗ ſcher Erzeugniſſe berechtigt. Die Förderung des Exportes iſt eine Lebensfrage des geſamten deutſchen Volkes geworden. Es iſt für unſer Staatsleben doch nicht ohne Bedeutung, daß faſt ein Viertel aller in Deutſchland Lebender den Lebensunterhalt durch den Export deutſcher Waren erwirbt. Mißſtände im Wechſelverkehr Die Spitzenverbände der Wirtſchaft haben in mehreren Be⸗ ſprechungen die Frage geprüft, wie offenſichtliche Miß ſtände im Wechſelverkehr durch geeignete Einwirkung auf die am Wech⸗ ſelverkehr intereſſierten deutſchen Wirtſchaftskreiſe beſeitigt werden können. Es hat ſich im Laufe der letzten Zeit herausgeſtellt, daß in immer mehr zunehmendem Umfange Wechſel unver⸗ ſteuert an die Warenlieferanten geſandt werden, ohne daß ſich die Warenabnehmer darüber klar ſind, daß ſie hierdurch gegen die Be⸗ stimmungen des S5 des Wechſelſteuergeſetzes gröblich verſtoßen und in Strafe genommen werden können. Eine weitere Unſitte iſt die Inzahlunggabe vordatierter Wechſel. Dabei ſcheint Unklarheit darüber zu beſtehen, daß die Laufzeit aller Wech⸗ n dem Tage der tatſächlichen Ausſtellung oder Verſendung egiunt. Da dieſe Mißſtände im Wechſelverkehr die ordnungsmäßige Ab⸗ wicklung der Geſchäfte erheblich beeinträchtigen, haben ſich die Spitzenverbände der Wirtſchaft zu durchgreifenden Maß⸗ nahmen gegenüber ſolchen Firmen entſchloſſen, die trotz vorheri⸗ ger Verwarnung bei einer den vorſtehenden Grundſätzen zuwider⸗ laufenden Behandlung verbleiben. Es werden daher alle Empfän⸗ ger von unverſteuerten Wechſeln aufgefordert, die Angelegenheit, wenn nicht ohne weiteres die Abſtellung des Mangels durch den Ausſteller erfolgt, der für die verantwortliche Firma zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammer bzw. Handwerkskammer mitzu⸗ tellen. Die Kammer wird ſodann die betr. Firma auf das Unzu⸗ läſſige ihrer Handlungsweiſe hinweiſen und nötigenfalls mit den zuſtändigen Behörden in Verbindung treten. Die unterzeichneten Spitzenverbände ſind ebenfalls bereit, etwaige an ſie ergehende Mit⸗ teilungen der in Betracht kommenden Kammer zur weiteren Ver⸗ anloſſung zuzuleiten. Kraftwerk Rheinau Acc., Mannheim.— GV. in Eſſen. In der geſtern im Hotel„Kaiſerhof“ in Eſſen abgehaltenen o. GV. wurden die Regularien einſtimmig genehmigt und Vorſtand und Aufſichts⸗ rat Entlaſtung erteilt. Es gelangt ſonach die von der Verwaltung vorgeſchlagene Dividende von 8 v. H. zur Verteilung. Wie be⸗ reits gemeldet, erzielte das Unternehmen im abgelaufenen Jahr einen Rein ge winn von 403 895„. Nach den üblichen Rück⸗ ſtellungen für die geſetzliche Reſerve und 50 000 4 für Wohlfahrts⸗ zwecke wird der verbleibende Reſtbetrag mit 8238 /, auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. * Kapitalserhöhung der Erſte Deutſche Ramie⸗Geſellſchaft in Emmendingen(Baden]. Die., die aus der Studien⸗Geſellſchaft für Faſerſtoffverwertung hervorgegangen iſt und die Ende 1927 Intereſſe an der Deutſchen Acetat⸗Kunſtſeide A G. Rhodia⸗ ſeta in Freiburg genommen hat, beruft auf den 16. Oktober eine av. HWB. die über Kapitalserhöhung in nicht angegebenem Ausmaß zu beſchlleßen haben wird. Bekanntlich wurde 1926 das Aktienkapital von 50 000 auf 3 Mill. erhöht. * leberzeichnung der Auslandsemiſſion der 1 8 Hypo⸗ thekenbank. Nach den bel der Verwaltung der Frankfurter Hypo⸗ thekenbank eingelaufenen Nachrichten von dem Amſterdamer Emif⸗ ſlonshaus der in den letzten Tagen der vorigen Woche aufgelegten 3,75 Millionen, iproz. ſteuerfreien Pfandbrieſe, iſt die Emiſſion Aberzelchnet worden. Die Bedeutung der Ausfuhrabhängigkeit iſt jedoch nicht dadurch erſchöpft, daß man an die für die Wirtſchaftspolitik Verantwortlichen den Ruf nach einer intenſiveren Außenhandelspolitik richtet, ſondern auch für die Wirtſchaft ſelbſt ergeben ſich wichtige Folgerungen. Zu⸗ nächſt einmal taucht die Frage auf, in welchem Umfange ſind die ein⸗ zelnen Induſtriegruppen auf den Export angewieſen. Zu den In⸗ duſtriezweigen, die überwiegend ausfuhrabhängig' ſind, zählen: Werk⸗ zeuginduſtrie(50 v..), Glasinduſtrie(über 50 v..), Feinkeramiſche Induſtrie(50 v..), Induſtrie der Muſikinſtrumente(75 v..), In⸗ duſtrie der Spielwaren und Induſtrie der Schnttzſtoffe(zu je 60 v..). Als„ſtark ausfuhrabhängig“ gelten: Steinkohlen(24 v..), Groß⸗ eiſen(25 v..), Kupfer und Meſſing(20 v..), Chemiſche Induſtrie (30 v..), Maſchinen und Fahrzeuge(25 v..), Elektrotechnik(20 v. .), Papier(25 v..), Seide 38 v..), Eiſen⸗ und Stahlwaren (40 v..), Feinmechanik und Optik(38% v..), Leder⸗ und Leder⸗ waren(20 v..), Kautſchukwaren(20 v..).„Schwach ausfuhrabhän⸗ gig“, d. h. 10 bis 20 v. H. der Produktion iſt Exporterzeugung, ſind Zement, Kiſten und Fäſſer, Bereifung, Wolle, Baumwolle, Baſtfaſern und die ſonſtigen Textilien. Braunkohlenbergbau, Holzinduſtrie, Bauſtoffinduſtrie, Baugewerbe, Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie, Bekleidungsinduſtrie, Möbel⸗ und Holzwareninduſtrie weiſen nur den geringen Ausfuhranteil von 3 v. H. der Geſamtproduktion auf und werden deshalb als„nicht ausfuhrabhängig“ betrachtet. Gerade für die erſten 3 Gruppen iſt die Pflege des Auslands⸗ marktes von einſchneidender Bedeutung. Für ſie kommt es darauf an, alles zu unterlaſſen, was die Beziehungen zum Ausland in irgend einer Form verſchlechtern könnte. Das Studium des Ausfuhrgeſchäf⸗ tes, deſſen Technik, der Auslandsmärkte iſt unabläßlich. Es ſpielt eine weſentliche Rolle, den richtigen Exportweg zu finden, d. h. zu ent⸗ ſcheiden, ob direkt oder indirekt exportiert werden ſoll. In den Nachkriegsjahren iſt die alte Streitfrage, ob indirekter oder direkter Export die geeignete Methode zum Vordringen Deutſchlands im Auslands⸗ geſchäft ſei, mit erhöhter Heftigkeit erörtert worden. Eine allgemeine Regel läßt ſich nach den bisherigen Erfahrungen nicht aufſtellen. Das europätſche Geſchäft muß anders behandelt werden als das über⸗ ſeeiſche. Die Ausfuhr von Markenartikeln oder techniſch komplizierten Anlagen iſt der direkten Bearbeitung durch die Induſtrie zugängiger als etwa das Geſchäft in Stapelartikeln. Im ganzen iſt ebenſo wie in der Vorkriegszeit ſo auch in der Nachkriegszeit ein Vordringen der Induſtrie in das Ausfuhrgeſchäft feſtzuſtellen. Trotzdem wäre es verfehlt, der Induſtrie anzuempfehlen, un⸗ bedingt unter allen Umſtänden ein direktes Ausfuhrgeſchäft zu betrei⸗ ben. Die erſten Nachkriegsjahre, in denen dieſe Methode unter be⸗ ſonderer Förderung durch die damals gegründeten Zweigſtellen des Auswärtigen Amtes mehr und mehr beliebt wurde, haben erwieſen, daß namentlich im Ueberſeegeſchäft nur eine verhältnismäßig kleine Auswahl von Induſtriefirmen zu einer direkten Bearbeitung der ausländiſchen Märkte geeignet iſt. Die ungünſtigen Erfahrungen, die damals zahlreiche Induſtrteftrmen mit der direkten Bearbeitung über⸗ ſeeiſcher Abſatzmärkte gemacht haben, hat, wie wir den Deutſchen Wirtſchaftsbriefen entnehmen, in der Induſtrie ſelbſt die Eekenntnis reifen laſſen, daß der ſelbſtändige Exporthandel im Ueberſeegeſchäft heute noch eine Funktion ausübt, die zur Zeit von den Induſtriefir⸗ men im allgemeinen noch keineswegs übernommen werden kann. Die teilweiſe ſchltemmen Erfahrungen der Inflationsjahre haben daher ganz von ſelbſt die Entwicklung wieder in ihre natürliche Bahn zu⸗ rückgeführt und dem Exporthandel wieder die ihm gebührende Stel⸗ lung verſchafft. Gleichwohl wird der Exporthandel alles tun müſſen, um eine wet⸗ tere Beſchleunigung der jahrzehntelangen, für ihn ungünſtigen Ent⸗ wicklung zu verhindern. Hierzu iſt insbeſondere notwendig, daß er wieder zu der Finanzierungsmethode in vollem Umfange zurückkehrt, die ſowohl ſeinen ausländiſchen Kunden als auch ſeinen inländiſchen Lieferanten gerecht wird. Weiterhin erſcheint es notwendig, daß der Exporthandel in ein gewiſſes Treuneverhältnis zur heimiſchen In⸗ duſtrie tritt. Die beiden in vieler Beziehung aufeinander angewie⸗ ſenen Zweige unſeres Ausfuhrgeſchäftes können nur dann im In⸗ tereſſe der Geſamtheit harmoniſch miteinander arbeiten, wenn es für den einen eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, nur vom anderen Partner Ware zu beziehen, und für den anderen ebenſo zweifellos, daß er nur durch den Erſtgenannten in das Ausland verkauft. Wenn es nicht ge⸗ lingt, ein Gegeuſeitigkeitsverhältnis hier herzuſtellen, wird die In⸗ duſtrie gezwungen ſein, immer mehr ihre eigenen Wege zu gehen. K rr „ NSuü.⸗Zuſammenlegung 311? Die NSu.⸗Aktien gehen in den letzten Tagen faſt ſprunghaft zurück: 20. Sept. 52, 21. 49,5, 22. 41, 23. 371 Bis zum März bielt ſich der Kurs auf 58—60; ſtieg am 8. Juli ſogar auf 67. Dieſe ſprunghafte Kursentwicklung deutet an, daß bei NSU. recht unangenehme Dinge bevorſtehen müſſen. Und ſie geben eine gewiſſe Beſtätigung der Börſenmeinung, die mit einer Zuſammenlegung von mindeſtens 311 rechnet. Jedenfalls ſteht es feſt, daß nach den etwas feſtgefahrenen Anlehnungsverhandlungen die G. um eine baldige Bereinigung nicht herumkommt. Es iſt tragiſch, daß das eigentliche alte Neckarſulmer Werk an dieſer Ent⸗ wicklung auch nicht den geringſten Anteil hat, daß nur die hinein⸗ gezwängten Schapiroſchen Beteiligungen der Schwierigkeiten ſchufen. Denn noch gegenwärtig iſt in Neckarſulm der Geſchäftsgang ſogar ſehr günſtig, nicht nur in Motorrädern. Jetzt handelt es ſich darum, wie Schapiro die Rückerwerbung ſeiner Grundſtücks⸗ und Droſchen⸗ einbringung finanziert; denn bevor das nicht geklärt iſt, nutzen auch die Abmachungen hierüber nichts. Und erſt dann kann über die Schärfe des Kapitalsſchnittes und die Wiedererhöhung Beſchluß ge⸗ faßt werden. Da der AR.⸗Vorſitzende wieder aus dem Urlaub zu⸗ rück iſt, dürfte die Sache nun etwas ſchnelleren Lauf nehmen. Vor allem iſt es nötig, daß die Berliner Leitung nun einmal klarlegt, was eigentlich erreicht wurde und weiter geſchehen ſoll. :? Um die Ausnutzung der Schweizer Rheinwaſſerkraft durch Badenwerk und RW.— Verwertung in Württemberg. Die Kon⸗ zeſſionsinhaber für die Ausnutzung der Waſſerkraft auf der ſchwei⸗ zeriſch⸗badiſchen Rheinſtrecke bei Dogern haben bei der Schweizer Bundesbehörde ein Geſuch eingereicht, den vollen noch verfügbaren ſchweizeriſchen Kraftanteil, d. h. 54 v. H. der in dem Kraftwerk Do⸗ gern zu erzeugenden Energie von etwa 39 500 KW. nach Deutſchland auszuführen. Da das Kraftwerk gemeinſam non deutſchen und ſchweizeriſchen Konzeſſionsinhabern gebaut wird, ſo geht der übrige Teil bereits ſowieſo nach Deutſchland. Der ſchweizeriſche Energie⸗ anteil ſoll an die Badiſche Landeselektrizitäts⸗Verſorgung AG.(Ba⸗ denwerk] in Karlsruhe zur Verwertung in Württemberg und an die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk AG. in Eſſen geliefert wer⸗ den. Die beiden letztgenannten Energieverbraucher beziehen bekannt⸗ lich auch von dem gegenwärtig im Bau befindlichen Großkraftwerk Ryburg⸗Schwörſtadt den größten Teil der elektriſchen Energie. * Hauptverſammlung des Zentralverbandes der Deutſchen Holz⸗ intereſſenten. Die zweitägige Jahreshauptverſammlung des Zentral⸗ verbandes der Deutſchen Holzintereſſenten(Sitz Berlin) nahm in Gegenwart der Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden zu der Geſchäftslage am Holzmarkt eingehend Stellung und konſtatierte, daß dieſe infolge des ſchlechten Baufahres 1928 und durch die Ueber⸗ zahlung der Rundholzpreiſe im Winter 1927/28 unbefriedigend ge⸗ worden ſei. Um die Notlage des Sägegewerbes zu vermindern, ſoll bet den zuſtändigen Reichs⸗ und Staatsſtellen verſucht werden, eine zinsloſe Stundung der Holzkaufgelder gegen Hinterlegung von Holzwechfeln auf die Dauer von ſechs Monaten zu erreichen. An die Stelle des turnusmäßig ausſcheidenden erſten Vorſtitzenden Dr. Oſtermann⸗ Herzberg a. H. wurde Kommerzienrat Adolf Mohr⸗ München mit der Leitung des Vorſitzes im engeren Vorſtand des Zentralverbandes betraut. 3 Der deutſche Außenhandel im Auguſt 1928 Der deutſche Außenhandel zeigt im Auguſt im reinen Waren verkehr einen Einfuhrüberſchuß von 58 Millionen& gegen 268 Millionen im Vormonat. Die ſtarke Verminderung beruhz ſowohl auf einer Abnahme der Einfuhr, als auch auf eines Zunahme der Ausfuhr. Die Abnahme der Einfuhr in Höhe von 99,1 Mill. entfällt faſt ganz auf Rohſtoffe und halbfertige Waren und Lebensmittel und Getränke. Die Einfuhr von Fertigwaren iſß nur wenig vermindert, die Einfuhr von lebenden Tieren hat ſogaz etwas zugenommen. Die Ausfuhr iſt um 111,7 Millionen„ auf 1025,8 Mill.& geſtiegen; ſie liegt damit um 4, Mill.„ über ihrem bisher höchſten Stand im Märzz d. Js. An der Zunahme ſind ütber⸗ wiegend Fertigwaren, verhältnismäßig ſtark aber auch Rohſtoffe und halbfertige Waren beteiligt. Die Ausfuhr von Lebensmitteln und Getränken, ſowte von lebenden Tieren iſt dagegen kaum verändert Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Die Abnahme der Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken beruht in erſter Linie darauf, daß die Einfuhr bet gewiſſen Waren insbeſon⸗ dere bei Kaffee und Kakao im Juli infolge von Terminabrechnungen im Niederlageverkehr überhöht war. Der Rückgang beträgt bet Kaffe 38,5 Mill.„1 und bei Kakao 6,4 Mill. 4. Im übrigen ſteht einer ſaiſonmäßigen Abnahme der Einfuhr bei Waren eine ebenfalls ſaiſonmäßig verurſachte Zunahme bet anderen Waren gegenüber. Abgenommen hat insbeſondere die Einfuhr von Weizen(7,7 Mill.), Roggen(4,8 Mill.), Gerſte 2,2 Mill.% ſowie von Kartoffeln(5,0 Mill.) und von Südfrüchten(4,7 Mill. 8. Zugenommen hat vor allem die Einfuhr von Ob ſt (10,0 Mill.%), von Mais(5,6 Mill.%) und von Speiſebohnen, Erbſen uſw.(3,1 Mill.). Bemerkenswert iſt ferner, daß auf die ſtarke Abnahme der Einfuhr von Eiern im Jult eine noch ſtärkere Zunahme(um 11,6 Mill. 4) im Auguſt folgte. Auch bei Rohſtoffen und halbfertigen Waren iſt die Abnahme der Einfuhr zu einem erheblichen Teile dadurch bedingt, daß die Einfuhrziffer im Juli infolge der Terminabrechnungen ſtark erhöht war. Hieraus erklärt ſich vor allem der Rückgang in der Ein⸗ ſuhr von Mineralölen(23,7 Mill.); aber auch die Verminderung der Einfuhr von Bau⸗ und Nutzholz(5,9 Mill.) und von nichtöl⸗ haltigen Sämereien(5,0 Mll. /) bürfte größtentetls darauf zurück⸗ zuführen ſein. Eine überwiegend ſatſonmäßig bedingte Abnahme zeigt die Einfuhr von Baumwolle(10,3 Mill.%), Wolle und an⸗ derer Tierhaaren(6,2 Mill. /) und Flachs, Hanf, Jute(3,4 Mt.% Eine ſaiſonmäßige Zunnahme iſt bei der Einfuhr von Etſenerzen (4,2 Mill. /) zu verzeichnen. Geſtiegen iſt außerdem noch die Ein⸗ fuhr von Oelſaaten und Oelfrüchten(10,8 Mill.); die Zunahme beruht in dieſem Falle in erſter Linie wohl darauf, daß dte Einfuhs im Juli ſtark zurückgegangen war. In der Ausfuhr erklärt ſich die verhärtnismäßig große Zu⸗ nahme bei Rohſtoffen und halbfertigen Waren über wiegend aus Saiſongründen; ſie entfällt nämlich zum größten Teil auf Düngemittel wie ſchwefelſaures Ammoniak(18,0 Mill.%), Kalt ſalze(5,3 Mill.), Kalkſalpeter, Harnſtoff(2,4 Mill.). An der Zunahme der Ausfuhr von Ferttgwaren in Höhe von 80,0 Mill./ ſind insbeſondere ſolche Waren beteiligt, bei denen Saiſoneinflüſſe eine große Ralle ſpielen. So erklärt ſich vor allem die Steigerung der Ausfuhr von Textilfertig⸗ waren(25,0%), von chemiſchen Erzeugniſſen(7,0 Mill.), von Kinderſpielzeng(4,5 Mill.). und von Pelzen und Pelze waren(3,7 Mill.). Da im übrigen an der Zunahme der Aus⸗ fuhr ſehr viele Poſittonen beteiligt ſind, iſt anzunehmen, daß ſie außerdem durch die Entwicklung der inländiſchen Konfunktur mitbe⸗ dingt iſt. Zugenommen hat beſonders die Ausfuhr von Walzwerks⸗ erzeugniſſen(9,7 Mill.), von elektrotechniſchen Erzengniſſen(5, Mill. 1) und von Waren aus Kupfer(8,9 Mill.%). Bemerkense wert iſt, daß die Ausfuhr von Maſchinen, die bereits im Juli eins Abnahme zu verzeichnen hatte, auch diesmal wieder zurückgegangen iſt(2,4 Mill.). 4 Die wichtigſten Reparattonsſachlieferungen im Auguſt 1928 ſind aus der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren Steinkohlen mit 16,8 Mill., Koks mit 8,2 Mill./ ſchwefelſaures Ammoniks mit 7,6 Mill.; aus der Gruppe Fertigwaren chemiſche Ers zeugniſſe mitt 3,5 Mill.], Maſchinen(ohne elektriſcht⸗ Maſchinen) mit 2,2 Mill./ und Eiſen waren und Wals werkserzeugniſſe mit 2,1 Mill. A. i „Ratinger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei., Natin — Vertagung der GB. In der ordentlichen Generalverſammlun der Ratinger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei AG., Ratingen beantragte ein Aktionär wegen des Tagesordnungspunktes zeral ſetzung des Grundkapitals und Wiederheraufſetzung desſelben Vertagung der Verſammlung. Es hat ſich ein Kounſortlunm gefunden, das die Aktien zu parti übernimmt und den Aktionäre mit 5 v. H. Aufſchlag anbietet. Die Generalverſammlung wäre mi dieſem Verfahren einverſtanden geweſen. Infolge des Widerſpruche des einen Aktionärs hielt es die Mehrheit der Aktionäre für richti dem Erſuchen um Vertagung ſtattzugeben. Die Generalverſammz lung wurde auf den 23. Oktober vertagt. Der Ver luſt für das Geſchäftsfahr 1927/28 beträgt nach Abſchreibungen von 90 709, und vorſichtiger Inventurbewertung 404 868 /, ſo daß einſchließlich des Verluſtvortrages von 134 432„ der Geſamtverluſt 599 300% beträgt bei einem Aktienkapital von 570 000. Ueber die Aus ſich⸗ ten des neuen Geſchäftsfahres wurde von der Verwaltung mitge⸗ teilt, daß die vorliegenden Aufträge bei befriedigenden Preiſen Be⸗ ſchäftigung des Werkes bis zur Grenze der Leiſtungsfähigkeit für ein Jahr garantieren. :2 Tonbild⸗Syndikat AG.— Neue Arbeitspläne. Der Aufſichts⸗ rat der Tonbilö⸗Syndikat AG.(Tobis) beſchloß eine beſondere, mit gründen, die den Namen Deutſche Geſellſchaft für Ton und Bild(Degeto)] tragen und die praktiſche Durchführung der in⸗ duſtriellen und künſtleriſchen Aufgaben des Syndikats übernehmen ſoll. Ferner wurden die von der Verwaltung vorgeſchlagenen Ver⸗ einbarungen mit dem Deutſchen Lichtſpiel⸗ Syndikat der Vereinigung von nahezu 800 deutſchen Lichtſpfeltheaterbeſitzern), 8 Abſchluß einer Intereſſengemeinſchaft führen ſollen, ge⸗ nehmigt. Preiserhöhung beim Internationalen Schienenkartell. Wie WTB⸗Handelsdienſt erfährt, beſchloß das Internationale Schienen⸗ kartell(Erma) die Erhöhung der Schienenpreiſe um 7/8 fh. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New⸗DNork 485,03 484,90 Schwetz. 28,19 25,20[Stockholm. 18,12 19,12 Paris 24,17 124,4 Holland. 12,19 12,09 Nabend 285 29,87 Brüſſel.. 84,89 5 Slo 13,19 16,19 Mailand.. 92,71] 92,70[Kopenhagen 18,18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1980 und Pfunde mit 20,8425 gehandelt 1 5 21. Berliner Mekallbörſe Mittelkurs Rein⸗Nickel 880,0 350,0 für 100 Kg. 21.[ 24. 21[ 24. Antimon Reg. 88,50 88,.— Kupfers 181,0— 5 142,2 142,2 S kg. 78,75 79,.— Blei“. 44,—-—[SH ulum. 98 190,0— e e 2,81 2,81 Zink... 49,— do. Walz⸗Drahtſ 194,0—[Platin do. o. 10,25 10,25 Londoner Mefallbörſe Metalle in E pro] Num n pt, 85,— 95 1. t. Silber Unze ſtand. 187/40 fein. Platin Unze E do. Ausl. 105,0 1000 21 24. do. Elektw. 71,28 71,75 Queckſilber 24.— 24,50 Kupfer Kaſſa 64,855 64,85 Zinn Kaſſa 220.0 220,5] Antimon ſteg 60.— 60. do. Monate 85,15 64,25 do. 3 Monate 215,0 215,7 Platin 17.— 17.— Setlementſpr. 64,50 64,50 do. Settlemen 220,0 220,5 Wolframerz 15,85 15,85 Kupfer elektrol.] 71,25 71,75 do. Banka 228.0] 228,0 Nickel Inland 175,0 175, do, beſt ſelee 88,75 69,25 do. Straits 228,5 223,5 do. Ausland 175,0 175 do, ſtrong sh 94.—1 94,— Blei prompt 22,— 21.85 Silber 26,28 26, Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort(24. September) Das Geſchäft an der heutigen Börſe war fußerſt ſtill. Es waren nur ſehr wenig Reiſen am Markt, ſowohl nach Rotterdam, als auch bergwärts nach Rheinſtattonen. Die Frachten haben ſich nicht geändert. Es wurde nur vereinzelt in Tagesmiete angenommen und Waäwar zu 4% Pfg. per Tag und Tonne. einer Reihe voß⸗ 0 einem Kapital von zunächſt 500 000/ ausgeſtattete Geſellſchaft zu — — * 2. Pflegeſtellen u. Adoptionsweſen(Vermitt⸗ Dienstag, den W. September 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 445 Briefmarken Allerlei Von Germanikus Aus Anlaß des Amerikafluges des„Graf Zeppelin“ wird bie deutſche Reichspoſt zwei Flugpoſtmarken erſcheinen laſſen. Eine zu 2/ für Poſtkarten und eine zu 4/ für Briefe. Ueber das Bild erfährt man, daß es„Lz 126“ jetzt„Los Angeles“ über dem Ozean darſtellt. Die Marken werden in Kürze an den Poſtſchaltern zu haben ſein und trotz des hohen Ankaufswertes beſtimmt viel Liebhaber finden. Die Niederlande veranſtalten im September und Oktober fünf Flüge nach Niederländiſch⸗Indien. Die Strecke führt über Karachi— Rangoon— Bangkog— Palembang nach Batavia. Der Zuſchlag für Karten beträgt 40 Cts., für Briefe 75 Cts. Für beide Wertſtufen ſind beſondere Flugpoſtmarken geſchaffen. Die 40 Cts. macht uns mit dem Indienflieger Premierleutnant Koppen bildlich bekannt und die 75 CEts. mit ſeinem Kameraden Thomaſſen a Thueſſink van der Hoop. Nach den andern holländiſchen Beſitzungen Surinam und Curacao werden im nächſten Frühjahre Poſtflüge ſtatt⸗ finden. Die ſchwediſche Poſtverwaltung verſucht durch fünf Verſuchsflüge nachzuweiſen, daß ein regelmäßiger Nachtflug⸗ verkehr Stockholm über Malmö— Hamburg—Amſterdam nach London bereits völlig betriebsſicher und rentabel iſt. Alle dieſe fünf Flüge werden für die Sammler von Flugpoſt⸗ belegen durch beſondere Abſtempelungen hervortreten. Sie -tragen die Inſchrift: 1. Luftpoſtamt London— Stockholm. Wir haben es hier alſo mit dem erſten Poſtamt im Flugzeug zu tun. Beſondere Marken gibt es hierfür nicht. Für neue Flugpoſtmarken ſorgten aber andere Staaten, ſo in Europa auch Rumänien. Hter ſind es bisher die Werte zu 1, 2 und 8 Lei. Sie zeigen einen Doppeldecker über Wieſen und Feldern und ſind in Heliogravüre recht anſprechend ausgeführt. Auch Perſien wartet mit Flugpoſtmarken auf. Hier nahm man Stempelmarken und überdruckte ſie mit einem Flugzeug und den Worten„Poste aerien“. Wahrſcheinlich ſollte es richtig heißen„Poste aerienne“. Fünf Werte ſind ſo erſchtenen, 3 und 5 Kran, 1, 2 und 3 Toman. Sie werden für die Fluglinien benutzt, die bekanntlich das Junkerswerk in Perſien befliegt. e. Auf den Flugpoſtmarken von Bolivien beſagen die rätſelhaften Buchſtaben„LAB“: Lloyd Aereo Boliviano, eine Firma, die übrigens auch mit deutſchen Maſchinen arbeitet. Die Marken zeigen ein Eingeborenenwohnhaus unter Palmen, andrerſeits die ſchneebedeckte Kette des Illimani bei La Paz. Noch größer als die Zahl ber erſchienenen Flugpoſt⸗ marken der letzten Wochen, iſt die Zahl der angekündigten. Da nehmen die belgiſchen Flugpoſtmarken, die ſo lange ſchon angekündigt werden, nun feſte Geſtalt an. Man weiß bereits, was ſte darſtellen. Ein Flugzeug auf allen vier Werten nur über verſchtedenen Stadtbildern. Einmal tſt es Oſtende, einmal Antwerpen, dann Namur und Mons.— Spanien plant neben vielen anderen Ausſtellungsmarken für Sevilla im Jahre 1929 auch eine Reihe von Flugpoſt⸗ marken. Canada beabſichtigt eine Flugpoſt⸗ Ausgabe, Ekuador wird ein 20 Cts. und eine 1 Suere als beſon⸗ dere Flugpoſt⸗Ausgabe herausbringen. Paraguay ſteht auf der Liſte ber Staaten, die eine beſondere Flugpoſtmarke in Vorbereitung haben. Endlich hat auch Auſtralten für die Eröffnung der Oſt⸗Weſtlinie von Adelaide nach Perth eine Erinnerungsmarke in Vorbereitung. Von den vielen Neuerſcheinungen anderer Marken ſoll das nächſtemal die Rede ſein. Nur eine Ausgabe, die Ende Oktober oder Anfang November zu erwarten iſt, ſei ſchon vorher erwähnt. Es iſt die Wohlfahrts⸗Ausgabe unſeres Bruderlandes Oeſterreich. Vier Werte wird ſte umfaſſen; das Bild ſtellt den Bundespräſidenten Dr. Michael Hainiſch dar. Zeichner und Stecher ſind wie bei allen öſterreichiſchen Ausgaben der letzten Jahre Schirnböck und Junk. Die Auflage ſoll diesmal nur beſchränkt ſein, ſo daß jeder Sammler gut tut, ſich rechtzeitig danach umzutun. Nachbargebiele sw. Darmſtadt, 23. Sept. Drei Herren von hier hatten in einem Auto nach fröhlichem Beiſammenſein eine kleine Fahrt unternommen. Etwa Wo Meter vom Böllenfalltor ent⸗ fernt, ſtieß das Auto gegen einen Baum und wurde demo⸗ ltert. Die Inſaſſen hatten großes Glück. Der eine erlitt tiefe Schnittwunden im Geſicht, er kam durch die Freiw. Sanitäts⸗ wache ins Hoſpital, der zweite erlitt nur leichtere Verletzungen und der dritte kam mit dem Schrecken davon. Das Auto mußte abgeſchleppt werden. Mainz, 24. Sept. Von der Straßenbrücke ſprang am Freitag abend, wie jetzt erſt bekannt wird, ein unbekannter Mann über das Geländer in den Rhein. Rettungs⸗ verſuche waren vergebens, da der Selbſtmörder ſofort in den Wellen verſchwand. Es finden ſich keine Anhalts⸗ punkte, die auf die Identität des Ertrunkenen ſchließen laſſen, TTTTTTTCTCTCTCTCTCTCTCTbTbTbTTT Me ſchoͤn schr ich Tarhigas nit Sumiſcht Sena Farbige Waſche kann nicht ohne Schaden mit ſcharfen bleichen den Waſchmitteln gereinigt wer⸗ den.- Die reine Sunlicht Seife gibt auch den zarteſten Farben neue Friſche und Reinheit. Mild und leicht ſchàumend ſchont ſie Gewebe und Farben und reinigt raſch und gründlich, auch in kaltem Waſſer. Waſchen Sie da- her alles Farbige mit der guten. ſparſamen Sunlicht Seifel Doppel ſtuck Handſtuc Sunlicht Seife iſi auch die appetit- lichſte Seife für Küchen ⸗ Koch und Ehgeſdhurr. Iiſch. Herd und Spũlſtein Großer Warfel 35 Pfg. Funck S Elf 40 prg 15 Pfg. 35 226/ 27 Ropſwascli qulber 1 Beutel-30 pfg- reicht für 2 gründliche Waschungen ———— 5—. wenn die Kinder beim Spiel ſhr Haar zerzausen und bestauben. Der Schaden lag sich rasch beheben. Eine 0 Waschung mit dem milden, angenehm schäumenden 1 4 Kopfwasch. 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