4 Mittwoch, 26. September 1928 Hezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus Oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe? 15 eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Nr. 447— 130 Jahrgalig Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0.-M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für 9 9 forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aupt⸗Geſchäſteftelle E66, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1/11 aan wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, 2 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Abies erſtr. 19020 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ f Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. er Volitt 15 Stahlhelm⸗Bündnis mit den Deutſchnationalen Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Bütro.) Daß die vorgeſtrige gemeinſame Kundgebung des Stahlhelms und ber Deutſchnationalen als der Auftakt einer engeren Zu⸗ ſammenarbeit anzuſehen iſt, geht aus einer Erklärung der deutſchnationalen Preſſeſtelle zum Volks⸗ begehren des Stahlhelms auf Verfaſſungs⸗ änderung hervor. Dem Stahlhelm wird in aller Form die Unterſtützung der Deutſchnationalen Volkspartei für dieſe Aktion zugeſagt, denn ſo heißt es in der Auslaſſung, der Kampf könne nur gewonnen werden, wenn er nicht allein von einer Partei getragen, ſondern auf breiteſter Grundlage geführt wird. Die Vorarbeiten für den Geſetzentwurf, der einem Volksbegehren zugrunde zu legen iſt, ſind, wie uns weiter mitgeteilt wird, von der Deutſchnationalen Volks⸗ partei bereits ſeit längerer Zeit in Angriff genommen. Die Partei ſei zu gemeinſamer Arbeit mit dem Stahlhelm bereit. Das Bündnis zunächſt ein lockeres, iſt alſo perfekt. Aller⸗ dings zeigt es von ſtarker Selbſtüberſchätzung, wenn der Oberſt v. Struenſee als Vertreter der Vaterländiſchen Verbände damit einen Wendepunkt der deutſchen Geſchichte herbeigekommen wähnt. Die„D. A..“ meint, daß die Kritik, die Graf Weſtarp vorgeſtern an der Außenpolitik übte, als„produktive Politik“ zu werten ſei. Die„Germania“ iſt gegenteiliger Auffaſſung. Wir hätten,“ hält ſie dem dentſchnati nalen Führer vor,„am Montag abend gern ge⸗ hört, wie er ſich den Weg zur deutſchen Abrüſtungsgleichheit, zur Beſeitigung des Verſailler Vertrages und des Reparationsabkommens eigentlich denkt. Was haben denn etwa die Deutſchnationalen im vergangenen Jahre als ſie in der Reichsregierung verantwortlich handeln konnten, zur Verwirklichung dieſer beiden Forderungen ge⸗ tan? Wir ſahen auch wieder das ſeit vielen Jahren gewohnte Bild: die Deutſchnationalen ſind außerordentlich heftig in Kundgebungen und Verſammlungen, aber auch ebenſo be⸗ ſcheiden, wenn ſie einmal die Verantwortung der Regierung zu tragen haben.“ Ebenſo wie von der„Nationalliberalen Correſpondenz“ (ebe geſtriges Abendblatt) wird jetzt auch von dem Deutſchen Zeitungs⸗Dienſt, der der Hauptgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei naheſteht, die Frage aufgeworfen, wel⸗ chen Weg der Stahlhelm gehe: Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo bereitet ſich in der Deutſchnationalen Volkspartei eine ern ſte Kriſe vor. Der Kreis um Hugenberg iſt allen Ernſtes beſtrebt, eine Trennung der Geiſter herbeizuführen. Hugenberg und ſeine politiſchen Freunde ſind ſehr rege. In den ihm naheſtehen⸗ den Landesverbänden wird lebhaft für die Beſtrebungen Hugenbergs agittiert. Die Ziele des Hugenberg⸗Flügels gehen aber anſcheinend noch weiter. Hugenberg ſoll beabſichtigen, eine reine monarchiſtiſche Organiſation, eine Kaiſer⸗ Partei zu bilden. Dieſe monarchiſtiſche Organiſation ſoll Das Volksbegehren der Kommuniſten J Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit dem Panzerkreuzer⸗Volksentſcheid hat ſich geſtern eine Ver⸗ ſammlung der deutſchen Friedensgeſellſchaft beſchäftigt. Der ſattſam bekannte Polizeioberſt a. D. Dr. Schützinger kam bei der Gelegenheit auf eine Bemerkung zu ſprechen, die der Reichswehrminiſter Groener ihm gegenüber bei den ſchle⸗ ſiſchen Manövern gemacht hat. Groener habe ſich dort mit aller Deutlichkeit gegen ein polttiſches Staatsſekretariat beim Reichs⸗ wehrminiſtertum ausgeſprochen und gegen eine Verbürger⸗ lichung der höchſten Reichswehrführung. Schützinger erklärt im übrigen, daß er für ſeine Perſon ſich nicht für das Volks⸗ begehren einzeichnen werde. Nachdem die Republik die Zivil⸗ gewalt für ſich erobert hat, ſei es ihre Aufgabe, von dort gegen die Militärgewalt vorzuſtoßen. Man könne nicht die Wehr⸗ macht erobern wollen und ſte gleichzeitig negieren. Profeſſor Quidde äußerte die Hoffnung, das Volksbegehren möge ſich er⸗ übrigen, indem der Reichstag eine Mehrheit gegen die zweite Baurate aufbringe. In einer Reſolution empfahl die Ver⸗ ſammlung ihren Mitgliedern aus„grundſätzlich pazifiſtiſcher Einſtellung“ heraus die Teilnahme am Panzerkreuzervolks⸗ begehren. Bei dem radikalen Charakter der Friedensgeſellſchaft war ein ſolcher Beſchluß zu erwarten. Bekanntlich ſind für die Annahme des Volksentſcheides rund 20 Millionen Stimmen notwendig, da die Wei⸗ marer Verfaſſung vorſchreibt, daß mindeſtens die Hälfte aller Stimmberechtigten ſich am Volksentſcheid beteiligen müſſen. Die Kommuniſten wiſſen natürlich, daß ſie dieſe Stimmenzahl nicht aufbringen werden, ihr Antrag mithin im Endeffekt keine Ausſicht hat, durchzukommen. In der„Roten Fahne“ wird jetzt verſucht, durch allerhand ſpitzfindige Deduktionen den Nachweis zu erbringen, daß für den vorliegenden Volksent⸗ us Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Jvorſtoß des Volksbegehren nach Verfaſſungsänderung? II die Deutſchkonſervativen, eine Reihe von rechtsradikalen Großagrariern und Wirtſchaftlern ſowte einige vaterländiſche Verbände, vor allem den Stahlhelm umfaſſen. Wieweit die Verbindung zwiſchen dem Hugenberg⸗Kreis und dem Stahl⸗ helm bereits gediehen iſt, läßt ſich ſchwer feſtſtellen. Tatſache iſt aber, daß im Stahlhelm neuerdings ſtarke monarchiſtiſche Tendenzen auftreten. Bisher hat die Führung des Stahlhelms es ſorg⸗ ſam vermieden, die Frage der Staatsform aufzurollen. In der letzten Zeit iſt aber dieſe Frage von einigen Unterfüh⸗ rern aufgegriffen worden. Man könnte vielleicht annehmen, daß es ſich hier um monarchiſtiſche Eskapaden einzelner Un⸗ terführer des Stahlhelms handelte, für die man die Stahl⸗ helmführung nicht mit der Verantwortung belaſten kann. Aber die Bundesführung des Stahlhelms hat zu dieſen Aeußerungen bisher geſchwiegen. Sie hat bisher auch auf die in der Linkspreſſe in dieſem Zuſammenhang erfolgten Angriffe keine Antwort gefunden. Dadurch deckt die Bundes⸗ führung die betreffenden Gauführer, und ſie kann ſich nicht wundern, wenn nun die geſamte Organiſation des Stahl⸗ helms in die Debatte gezogen wird. Damit iſt aber die partei⸗ politiſch neutrale Stellung des Stahlhelms aufs ſchwerſte erſchüttert und es beſteht die große Gefahr, daß der Stahlhelm vollkommen in das Fahrwaſſer der Deutſchnationalen Partei oder ſogar in das Kielwaſſer des Hugenberg⸗Kreiſes gerät. Die Mitgliedſchaft des Stahlhelm iſt bei weitem nicht in ihrer Geſamtheit parteipolitiſch deutſch⸗ national ortentiert. Viele Stahlhelmer gehören der Deut⸗ ſchen Volkspartei an. Bekanntlich iſt auch eine ganze Reihe von Abgeordneten der Reichstagsfraktion und der Län⸗ derfraktionen der Deutſchen Volkspartei Mitglied des Stahl⸗ helms. Ein weiterer großer Teil der Stahlhelm⸗Mitglieder dürfte parteipolitiſch überhaupt keine beſtimmte Richtung ha⸗ ben, ſondern je nach der Augenblicksſtimmung bei den Wahlen der einen oder der andern Rechtspartei ihre Stimme geben. Man kann annehmen, daß ein großer Teil, vielleicht ſogar der größere Teil der Stahlhelm⸗Mitglieder, der Frage der Staatsform gleichgültig gegenüberſteht und jeden⸗ falls keine Neigung verſpürt, ſich für die politiſchen Zwecke Hugenbergs mißbrauchen zu laſſen. Das Hereintragen des Kampfes um die Staatsform in die Reihen des Stahlhelms würde f für den Stahlhelm den Anfang vom Ende den Stahlhelm hat. Der Stahlhelm kann ſeine hohen vater⸗ Rücken kehren. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen oder r verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtänd iſt Mannheim, Geſetz und Necht e eee Auf falſchem Wege Vor unſeren großen Heerführern, wie vor allen Offizieren, die im Weltkriege Gutes leiſteten, haben wir nach wie vor den größten Reſpekt. Wir haben auch volles Verſtändnis dafür, daß ihnen die jetzige klägliche politiſche Lage unſeres Vater⸗ landes und die Außenpolitik, die wir führen müſſen, ganz und garnicht paßt. Uns gefällt vieles auch nicht. Während jedoch alle ihrer Verantwortung bewußten Politiker ſich wohl oder übel zu der ſchmerzvollen Erkenntnis durchringen mußten, daß die Außenpolitik, wie ſie ſeit langen Jahren von Streſemann ge⸗ führt wird, angeſichts unſerer Ohnmacht und der weltpoliti⸗ ſchen Konſtellation zwangsläufig vorgeſchrieben iſt, haben ſich viele frühere Militärs und die Anhänger rechtsradikaler Ver⸗ 5 bände noch nicht in dieſe, zweifellos nur ſehr ſchwer zu ertra⸗ gende Unabänderlichkeit hineinfinden können. Wir haben auch dafür Verſtändnis, obwohl man meinen ſollte, daß gerade alle Deutſchen, die von Kriegsführung etwas verſtehen, ſich noch mehr als alle andern Volksgenoſſen darüber klar ſein müßten, daß es glatter Wahnſinn wäre, wenn wir eine Machtpolitik treiben wollten, zu der uns alle Vorbedingungen fehlen. Immerhin iſt es verſtändlich, wenn dieſe von früher Jugend an zu friſchem Wagemut und zu forſchem Draufgehen erzoge⸗ nen Männer ihren Unmut über unſere bisher von nur ſo ge⸗ ringen Erfolgen begleitete Verſtändigungs⸗ und Erfüllungs⸗ politik gelegentlich Luft machen. Das ſchadet garnichts, kann ſogar gut und nützlich ſein. Kein Verſtändnis aber haben wir dafür, wenn dieſe Männer, die für gegebene Machtverhältniſſe einen beſonders geſchärften Blick haben müßten, ſich dazu hin⸗ reißen laſſen, in aller Oeffentlichkeit ſolche Reden zu halten, wie ſie dieſer Tage bei den Kundgebungen in die Welt hinaus⸗ geſchmettert wurden, die von den Vereinigten Vater⸗ ländiſchen Verbänden unter aktiver Teilnahme des deutſchnationalen Führers Graf We ſtarp in Berlin ſtatt⸗ fanden. Leiſetreterei iſt uns durchaus verhaßt, aber Jeder, der ſich mit Politik befaßt, muß ſich darüber klar ſein, daß man dabei nicht ſo hauſen kann, wie der Elefant im Porzellanladen. Mit dem im Kriege ſicherlich ſehr nützlichen Parolen„Immer feſte druff“ und„Ran an den Feind“ läßt ſich keine erfolgreiche Po⸗ litik machen. Das gilt ſowohl für die Innen⸗ wie für die Außenpolitik, Wenn die Majore, Rittmeiſter und Oberſten a. D. im Rahmen jener Kundgebung erklärten:„Wir wollen jetzt endlich zur Tat ſchreiten. Der Kampf beginnt, der mit der Kaiſerkrönung enden wird. Wir kämpfen gegen das niederträchtige Syſtem, das ſeit zehn Jahren Deutſchland an den Abgrund gebracht und bankerott gemacht hat. Mit gei⸗ ſtigen Waffen gegen dieſes Syſtem zu kämpfen iſt zwecklos, jetzt Schluß damit“, und wenn ſie dann drohend hinzufügen, zentweder marſchieren die Rechtsparteien jetzt mit dem Stahl⸗ helm oder der Stahlhelm macht es allein,“ ſo mögen ſolche Trompetenſtöße in einer Volksverſammlung bedeuten. Die Bundesführung des Stahlhelms ſollte aus eines toſenden Beifalls ſicher ſein, der zur verantwor⸗ früheren Erlebniſſen, wie etwa der Unterſtützung der Deutſch⸗tungsvollen Führung oder Mitarbeit berufene Politiker nationalen bei den Wahlen in Braunſchweig, gelernt haben, muß ſie jedoch als hohle Agitationsphraſen auf das entſchte⸗ welche ſchädlichen Folgen eine parteipolitiſche Betätigung für denſte zurückweiſen. Reſpekt vor unſeren Heerführern und Kriegsoffizteren, ländiſchen Zwecke nur verfolgen, wenn er ſich von dem par. wir ſagen es noch einmal, aber von Politik verſtehen ſie, von teipolitiſchen Streit grundſätzlich fernhält. ganz wenigen Ausnahmen abgeſehen, abſolut nichts. Das Die Stahlhelm⸗Führung muß im Intereſſe der Organiſation] Schickſals Lu den dorffs, der ſeinen Ruhm als großer jetzt aber endlich Farbe bekennen, wohin der Weg des Stahl⸗ Feldherr durch ſeine politiſchen Torheiten ſo ſehr getrübt und helm gehen ſoll. Es beſteht ſonſt die große Gefahr, daß die verwiſcht hat, ſollte allen tüchtigen Kriegsoffizieren, die einen. gemäßigt und ruhig denkenden Elemente dem Stahlhelm den Namen in Ehren zu halten haben, zu denken geben und eine Lehre ſein. Nur gut, daß es den Anſchein hat, als ob ſchon am faſſungsändernd ſei noch einen Beſchluß des Reichstages außer Kraft ſetze. Mithin genüge nach dem Wortlaut der Weimarer Verfaſſung bei der endgültigen Entſcheidung die Es ſet weder die Beteiligung noch die Mehrheit der Stimmberechtigten erforderlich. Ueberflüſſig zu bemerken iſt, daß die Interpretation, die hier dem Volksentſcheid⸗Paragraphen gegeben wird, völlig ö Anterſchlagungen eines kommuniſtiſchen Abgeoroͤneten J Berlin, 28. Sept. In Hamburg erregte ein Skandal, der in der kommuni⸗ ſtiſchen Partei ſpielt, einiges Aufſehen. Abgeordnete der Hamburger Bürgerſchaft Wittorf hat nämlich plötzlich ſein Mandat in der Hamburger Bürgerſchaft niedergelegt. Mit ihm ſind drei andere Mitglieder von der kommuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſen worden. Wit⸗ torf hat nämlich Unterſchlagungen größeren U m⸗ Er war hauptamtlicher Sekretär in Hamburger Bezirksleitung, bei den letzten Wahlen fungierte er als Reichstagskandidat der Hamburger Kommu⸗ Die Ausgeſchloſſenen ſind Parteigänger ſchenden Thälmannsrichtung. (Von unſerem Der kommuniſtiſche fangs verübt. * Die Auswirkungen der Amneſtie. Wie juſtizminiſterium mitgeteilt wird, ſind der Amneſtie des Rei⸗ ches 436 Perſonen teilhaftig geworden. 242 Strafen ſind völlig erlaſſen, 32 Strafen ſind gemildert oder gekürzt. 161 anhängende Verfahren ſind eingeſtellt worden. Fällen des Straferlaſſes fallen 239 auf Hoch⸗ und drei auf vom Reichs⸗ Von den 242 ſcheid, der über ein vom Volke begehrtes Geſetz entſcheidet, dieſe Bedingung nicht erforderlich ſei, da das Geſetz weder ver⸗ Landesverrat. Von den 161 Fällen der Einſtellung des Ver⸗ Ende jener Verſammlung ſchließlich auch bei ihnen die ver⸗ nunftmäßige Einſicht den Sieg davongetragen hätte über die gefühlsmäßigen Aufwallungen der gärenden Unzufriedenheit. Denn wie gemeldet wird, verdichtete und verkühlte ſich ihr flammender Zorn in die legale Forderung eines Volks⸗ entſcheids gegen das parlamentariſche Syſtem. Damit. machte ſich jene, wie geſagt, aus Deutſchnationalen und Mit⸗ gliedern vaterländiſcher Verbände beſtehende Verſammlung, die Forderung zu eigen, die der Stahlhelm vor wenigen Tagen auf ſeiner Magdeburger Führerkonferenz erhoben hat. Nun ſteht feſt, daß abgeſehen von den direkten und indirekten Nutz⸗ nießern des parlamentariſchen Syſtems es ſicherlich nur wenige Deutſche gibt, die mit der Entwicklung des deutſchen Parlamentarismus zufrieden ſind. Wir alle ſind damit eben ſo unzufrieden wie mit den Ergebniſſen unſerer zwangs⸗ läufig vorgeſchriebenen Außenpolitik. Doch auch hier bleibt jedem Politiker, der nicht nur auf Parteiagitation bedacht iſt, ſondern poſttiv fruchtbare Politik treiben will, wohl oder übel nichts anderes übrig, als mit den gegebenen Tatſachen und Machtfaktoren zu rechnen. Wer das tut, muß ſich völlig klar darüber ſein, daß wir auf dem Wege, den der Stahlhelm und die mit ihm gehenden Verbände und Parteipolitiker beſchrei⸗ ten wollen, nie zu dem Ziele gelangen können, das dieſen Männern mit den heißen deutſchen Herzen vorſchwebt. Man ſagt ja zwar, daß Wollen gleichbedeutend mit Können ſei, und wir ſind die letzten, die von dem Werte eines konzentrier⸗ ten und zielbewußten Willens nicht die größte Meinung hät⸗ ten. Noch jeder von uns, die wir mitten im Leben ſtehen, hat aber längſt einſehen müſſen, daß zwiſchen Wollen und Können nur gar zu oft eine unüberbrückbare Kluft gähnt. Für einen vorwärtsſtrebenden Menſchen gehört dieſer Zwieſpalt zu den tragiſchſten Konflikten des Lebens. Wohl oder übel müſſen wir deshalb klar erkennen, da der vom Stahlhelm und den anderen vaterländiſchen Verbänden angekündigte Kampf verloren iſt. bevor er überhaupt begonnen hat. Für einen Kampf, als deſſen Endziel die Kaiſerkrönung auspoſaunt wird, kann den Stahlhelm im heutigen Deutſchland ganz gewiß nicht die Zahl der Mitſtreiter finden, die er ſich erhofft. fahrens 122 auf Hoch⸗ und 39 auf Landesverrat. Der Kampf gegen den Parlamentarismus und ſeine Aus⸗ wüchſe, die dem ganzen deutſchen Volke fortgeſetzt den größten Lene. Nr. 447 Wue Mäunheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabeſ! Wetttwoch, den ed. September 1028. 4 Verbeuß und Schaben Ferelten, ſſt gut und nüglich und es f Wohl anzunehmen, daß ſich die übergroße Mehrzahl des deut⸗ 6 5 Volkes auf dieſes Kampfziel vereinigen ließe. Aber wenn * Stahlhelm das will, dann muß er die Sache ganz anders Airfangen und aufziehen, als er es bisher getan hat. Vor allen Dingen müßten die vaterländiſchen Verbände auch dafür Sorge tragen, daß die alten Militärs im Rahmen der politiſchen Willensziele der vaterländiſchen Bewegung nicht die maßgebende und vordringliche Rolle ſpielen, die ihnen bis⸗ her eingeräumt iſt. Der Oberſtleutnant Düſter berg, der in der oberſten Führung bes Stahlhelms jetzt offenbar den Sieg davon getragen hat über die mehr gemäßigte Einſtellung des Führers Franz Seldte, mag ein ſehr guter Kriegs⸗ offizier geweſen ſein, über die Grenzen und bitteren Notwen⸗ digkeiten einer Realpolitik iſt er jedoch offenbar nicht ausreichend informiert. Durch ſolche Fanfarenſtöße, wie ſie auf der Magdeburger Stahlhelmtagung und auf der Berliner Konferenz der nationalen Verbände auspoſaunt wurden, kann man nationalen Hochzielen weder in der Innen⸗ noch in der Außenpolitik Nutzen bringen. Man ſchadet ihnen dadurch nur. Statt das deutſche Volk zu einigen, was die wichtigſte Vor⸗ bedingung jeder poſitiven nationalen Politik iſt, vergrößert tan damit den Zwieſpalt. H. A. M. Jliegt heute„Graf Jeppelin“? Wie der Sonderberichterſtatter des WTB. erfährt, ſind die Umänderungsarbeiten an den Motorengondeln des Luftſchif⸗ fes am Dienstag abend noch nicht fertig geworden, vielmehr ſollten ſie mindeſtens noch die ganze Nacht in Anſpruch neh⸗ men. Ob die geplante Fahrt nun heute ſtattfinden kann, hängt natürlich davon ab, ob das Schiff rechtzeitig klar wird, im anderen Falle beabſichtigt Dr. Eckener, das Schiff am Don⸗ nerstag aufſteigen zu laſſen. Bei dieſer Fahrt wird das Schiff nur im Bodenſee⸗Gebiet bleiben, um die notwendigen tech⸗ niſchen Prüfungen vorzunehmen. Dazu gehört auch die Funk⸗ ſtation, die jetzt klar iſt. Unter den Teilnehmern der Fahrt befinden ſich auch die- aus Berlin eingetroffnen Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums und der Deutſchen Verſuchs⸗ anſtalt für Luftfahrt. Uebrigens ſind auch heute die bekannten engliſchen Luft⸗ ſchiffſachverſtändigen Major Scott und Major Booth ſan⸗ gekommen. Da England augenblicklich beabſichtigt, zwei große Buftſchiffe nach dem Zeppelinſyſtem zu bauen, intereſſtert das deutſche Luftſchiff natürlich auch drüben. Präſidentenwahl in Mexiko Mexiko City, 26. Sept.(United Preß.) Zum provi⸗ ſoriſchen Präſidenten von Mexiko iſt nach Ablauf der Amtsperiode des Präſidenten Calles wie zu erwarten war, der Gouverneur von Tamaulipas, Senior Portes Gil, einſtimmig erwählt worden. g In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß er die von Calles eingeſchlagene Politik ohne jede Aenderung weiter ver⸗ folgen wird. Während der letzten zehn Tage hat Präſident Calles wiederholt betont, daß Gil auch der von ihm aus⸗ erſehene Kandidat für den Poſten des proviſoriſchen Präſiden⸗ ten ſei. In ſeinem Staat! hat Gil die von der Bundesregie⸗ rung exlaſſenen Religionsgeſetze ſtreng durchgeführt und wie verlautet, ſtimmt er auch in dieſer Hinſicht mit Calles voll⸗ kommen überein. Es beſteht daher wenig Hoffnung, daß es während der Präſidentſchaft von Gil zu einer Beilegung des Streites zwiſchen der Regierung und den Klerikalen kommen wird. Wieweit Präſident Calles die eigentliche Führung während der Amtsperiode von Gil behalten wird, läßt ſich nicht genau erſehen, doch glaubt man in verſchiedenen Kreiſen, daß Calles auch nach ſeinem Rücktritt vom Amt der wahre Präſident ſein wird. Einzelne Anhänger Obregons ſollen mit der Wahl Gils unzufrieden ſein. Wahrſcheinlich wird Calles daher genötigt ſein, zwiſchen den einzelnen Gruppen zu vermitteln. In politiſchen Kreiſen erwartet man, daß Gil die Außenpolitik ſeines Amtsvorgängers, einſchließlich der in der Petroleumfrage eingeſchlagenen Wege, weiterführen wird. Nach der Wahl Gils beſchloß die Deputiertenkammer ein⸗ ſtimmig, die verfaſſungsmäßige Präſidentſchaftswahl am 3. Sonntag im November des nüchſten Jahres abzuhalten. Proteſt geg Eine Abordnung der deutſchen Preſſevertreter in Warſchau überreichte am Dienstag dem Chef der Preſſeabteilung des polniſchen Miniſteriums des Aus⸗ wärtigen folgende Erklärung: Nach Nachrichten der geſtrigen Warſchauer Preſſe, welche die heutige„Epoka“ beſtätigt, hat der Miniſter des Auswär⸗ tigen im Interview, das er den Berliner Korreſpondenten der polniſchen Blätter am 22. er. erteilte, u. a. folgendes ge⸗ äußert: „Europa hat ſich ſchon daran gewöhnt, daß die deutſche Preſſe oft der Wahrheit zu nahe tritt und hat inſolgedeſſen aufgehört, auf dieſe Lügen, die im übrigen ohnehin niemand lieſt, zu reagieren und ihnen irgend ein Gewicht beizulegen.“ Sämtliche zurzeit in Warſchau anweſenden Vertreter der deutſchen Preſſe bringen der Preſſeabteilung des Miniſteriums des Auswärtigen zur Kenntnis, daß ſie die oben erwähnten, die ganze deutſche Preſſe beleidigenden Worte des Herrn Miniſters des Auswärtigen als auch für ſie, die Ver⸗ treter dieſer Preſſe, verletztend empfunden haben, daß ſtie gegen jenes Urteil des Herrn Miniſters des Auswärtigen Proteſt einlegen und zugleich bedauern, daß ihre Tätigkeit in Warſchau durch eine ſolche von hoher amtlicher Stelle er⸗ folgte Aeußerung eine ernſtliche Schädigung und erhebliche Erſchwerung erfahre. Unabhängig von dieſer Erklärung beſteht zurzeit ein Konflikt zwiſchen den polniſchen Regierungsſtellen und den Warſchauer Vertretern der Auslandspreſſe verſchie⸗ dener Nationen infolge einer anderen Angelegenheit. Der Warſchauer Vertreter des halbamtlichen tſchechoſlowaki⸗ ſchen Organs„Prager Preſſe“ hatte eine Meldung über be⸗ porſtehende Veränderungen im polniſchen Kabinett gebracht, worin u. a. erwähnt wurde, daß der polniſche Miniſterpräſi⸗ dent Bartel durch Oberſt Slawek oder Unterrichtsminiſter Switalſkt und Außenminiſter Zaleſki durch den Berliner Ge⸗ ſandten Knoll erſetzt werden würden. Außerdem ſollten noch andere Veränderungen vorgenommen werden, die im Sinne einer Regierung der ſtarken Hand lägen. Darauf erſchien ein Kommunique der amtlichen polniſchen Telegraphenagentur, das folgendermaßen lautete: „Die polniſche Telegraphenagentur iſt ermächtigt, zu er⸗ en, daß die in der Proger Preſſe erſchienene Nachricht, die Die Schiebungen In einem zuſammenfaſſenden Bericht über den berzeitigen Stand der Unterſuchung der Kriegsanleiheſchiebungen, den eine Berliner Korreſpondenz veröffentlicht, wird folgende Ueberſicht über die fälſchlich angemeldeten Beträge gegeben: Von den Stinnes⸗ Direktoren wurden angemeldet rund 70 Mill., von Bela Groß über Berlin und Wien 44 Mill., von dem Bankier Horn etwa 16 Mill. und von der belgiſchen Gruppe weit über 40 Mill. A4. Bela Groß ſoll bei einer Vernehmung in Wien u. a. den deutſchen Beamten mitgeteilt haben, daß ſeine Wiener Firma mit Kapital aufgezogen war, das von Caſtiglioni, dem mit Hugo Stinnes eng befreundeten bekannten öſterreichiſchen Finanzmann, ſtammte. Der Einfluß Caſtiglionis erſtreckte ſich auch nach Amſterdam auf die Horngruppe. Die gleiche Korreſpondenz berichtet dann weiter über die Sicherungs maßnahmen, die die Reichs bank ſeiner⸗ zeit gegen Falſchan meldungen getroffen habe. Vom Reichsfinanzminiſterium ſeien ihr bereits frühzeitig Unter⸗ lagen in Geſtalt von Beſitzliſten zugeleitet worden, außerdem habe die Reichsbank ein Laboratorium eingerichtet, in dem die Anleihemäntel und die Anleiheſtücke auf Vornahme unberech⸗ tigter Aenderungen. unter der Quarzlampe geprüft wurden. In vielen Fällen hatte dieſes Verfahren zur Feſt⸗ ſtellung unberechtigter Aenderungen geführt, und ausländiſche Anmelder haben, wenn man ihnen mitteilte, daß man ihre Kunſtgriffe durchſchaut habe, gewöhnlich vorgezogen, ihre Anſprüche zurückzuziehen. In dieſem Zuſammenhang wird der franzöſiſche Deputierte Calmon ge⸗ nannt. Der Unterſuchungsrichter hat nun den Reichsbankrat Kotlinſki zur Vernehmung geladen, um klarzuſtellen, welche Möglichkeiten dafür beſtehen, daß die genaue Kenntnis über die Abwehrmaßnahmen der Reichsbank einem größeren Per⸗ ſonenkreis zugänglich war, als urſprünglich angenommen iſt. Ferner iſt die Unterſuchung auch auf einige kleine Bankgeſchäfte in Berlin ausgedehnt worden, da der Verdacht beſteht, daß hier über fingierte Konten Zah⸗ lungen zwiſchen den einzelnen Zentren der Fälſcher er⸗ folgt ſind. D Verkehrsunfälle — Kaſſel, 24. Sept. Heute abend ereignete ſich im hie⸗ ſigen Güterbahnhof ein Eiſenbahnunfall. Einer ran⸗ gierenden Güterzuglokomotive kamen vom Ablaufwerk ab⸗ rollende Güterwagen entgegen. Der Lokomotivführer gab Gegendampf, glaubte aber auch dadurch einen Zuſammenſtoß nicht entgehen zu können und ſprang, ebenſo wie der Heizer, von der mit Volldampf rückwärts fahrenden Lokomotive ab. Die führerlos gewordene Maſchine fuhr dann am anderen Ende des Güterbahnhofs einem dort haltenden Güter zug in die Seite. Durch die Wucht des Zuſammenſtoßes wur⸗ den etwa 15 meiſt beladene Wagen dieſes Zuges teils aus den Gleiſen geworfen und umgeſtürzt, teils ineinander⸗ geſchoben und vollſtändig zertrümmert. Menſchen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden, doch iſt der Materialſchaden ſehr groß. Der Güterzugverkehr erlitt vorübergehend Störungen. — Gütersloh, 25. Sept. Auf der Landſtraße bei Gütersloh kam ein mit 25 Perſonen beſetzter Kraftomnibus ins Schleudern und fiel um. Fünf Perſonen wurden ſchwer verletzt. Das Auto verbrannte vollſtändig. — Arnsberg, 25. Sept. Heute mittag unternahm hier ein Verkehrsflugzeug der Deutſchen Luft⸗ hanſa, das ſich auf der Fahrt nach Berlin befand, eine Zwi⸗ ſchenlandung wegen Motorſchadens. Als die acht Paſſagiere und die Bordbeſatzung das Flugzeug verlaſſen hatte, ging dieſes aus bisher noch unbekannter Urſache in Flammen auf und verbrannte vollſtändig. Perſonen kamen nicht zu Schaden. en polniſche Beleidigungen einige polniſche Blätter wiederholt haben und welche Ver⸗ änderungen in der Regierung betrifft, falſch iſt. Zugleich teilt die polniſche Telegraphenagentur mit, daß Anordnungen ge⸗ troffen wurden, die darauf abzielen, es den Korreſpondenten ausländiſcher Blätter unmöglich zu machen, daß ſie lügen⸗ hafte Informationen verbreiten.“ Gegen die letzterwähnte Wendung des Kommuniques der polniſchen Telegraphenagentur nahm der Klub der Aus⸗ landspreſſe in Warſchau, in welchem die deutſche, ameri⸗ kaniſche, engliſche, öſterreichtſche, tſchecho⸗ ſlowakiſche und ruſſiſche Preſſe vertreten iſt, in einer Verſammlung am 24. September einmütig Stellung und be⸗ ſchloß, dagegen Verwahrung einzulegen. Es wurde eine Delegation gewählt, die den Auftrag erhielt, die Stellung⸗ nahme der Vertreter der Auslandspreſſe den zuſtändigen polniſchen Stellen zur Kenntnis zu bringen. Ein Berliner Kommentar Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der polniſche Außenminiſter, der ſchon in Genf verſucht hat, Polen in die Verhandlungen der ſechs Mächte einzuſchalten, hat ſich in Paris einen Korb geholt. Er iſt von Briand nicht einmal empfangen worden. Seiner Wut und Enttäu⸗ ſchung hat Herr Zaleſki über die Niederlage nach der Rück⸗ kehr in Warſchau durch einen Ausfall gegen die deutſche Preſſe Luft gemacht, der ſchon in der ganzen Tonart eine Spitzenleiſtung polniſcher Ueberheblichkeit dar⸗ ſtellt. An ſich lohnt es ſich nicht, auf dieſe ſinnloſen Verdächti⸗ gungen einzugehen. Herr Zaleſki iſt eben einfach nervös ge⸗ worden, er hat jede Selbſtbeherrſchung verloren und er bezeichnet die als Lügner, die lediglich die Tatſache ſeines Mißerfolges feſtſtellen. Immerhin ſollte man von einem Staatsmann doch ſoviel Ueberlegung verlangen können, daß er die notwendigſten Umgangsformen wahrt, wenigſtens ſolange eine deutſche Delegation zu Verhandlungen in ſeiner Hauptſtadt weilt. Daß derlei hitzige Reden geeignet ſind, die Atmoſphäre für die Auseinanderſetzungen über den deutſch⸗ polniſchen Handels vertrag bedenklich zu beeinträchtigen, tegt auf der Hand, mit Kriegsanleihe Die Anterſuchung geht weiter Berlin, 286. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Bisher iſt es nicht gelunger des Mannes habhaft zu werben, der zu dem Inhäber eines Berliner Bankgeſchäftes ſchwer⸗ wiegende Beſchuldigungen über angebliche amtliche Rat⸗ geber der Fälſcher erhoben hat. Es iſt das der frühere Generaldirektor Joſeph Schneit aus Wien, der in Berlin in ganz kurzer Zeit eine ungewöhnliche Karriere ge⸗ macht hat. Er tätigte anfangs ohne eigene Mittel in 175 Jahren etwa 100 der in der Inflation ſo beliebten Haus⸗ Schwarzkäufe, wurde dann Pächter des Luxusbaues Delphi, bei deſſen Umwandlung in eine Aktiengeſellſchaft die meiſten Lieferanten ihr Geld verloren und wurde ſchließlich mit Bela Groß bekannt. Dem Inhaber eines kleineren Ber⸗ liner Bankgeſchäfts gegenüber rühmte er ſich, daß er zuſam⸗ men mit Bela Groß einen großen Coup in Kriegsanleihe machen werde und daß er durch Beziehungen zu Beamten genau im Bilde ſei, welche Kriegsanleiheſtücke angemeldet werden könnten. Vor einiger Zeit begab ſich Schneit, während er überall erzählte, daß er zur Erholung ein Wiener Sana⸗ tortum aufſuchen wolle, nach Paris. In dem Lugenblick, als Direktor Hirſch verhaftet wurde, flog einer ſeiner früheren Direktoren nach Parts, da man ſich nicht getraute den Fernſprecher zu benutzen. Ob es möglich ſein wird, Schneit feſtzunehmen, iſt frag⸗ lich, da er als geborener Oeſterreicher von Frankreich kaum nach Deutſchland ausgeliefert werden wird. Eine Mitteilung der Reichsbank Zu den Meldungen einiger Zeitungen Über eine Beteili⸗ gung von Reichsbankbeamten an dem Kriegsanleihe⸗ betrug wird von der Reichs bank mitgeteilt, daß ſeit einer Reihe von Monaten Ermittlungen gegen zwei Be⸗ amte einer Berliner Dienſtſtelle der Reichsbank wegen des Verdachtes der Vorſchubleiſtung bei den vorgekommenen Be⸗ trugsverſuchen ſchweben. Die Reichsbank hat bis heute von den Unterſuchungsbehörden keine Nachricht erhalten, ob und in welchem Umfange, die vorliegenden Verdachtsmomente FFF 1 YC. FV durch die Unterſuchung eine Beſtätigung erfahren haben. Nee n 2——— Babdiſche Politik Ein Interview des Staatspräſidenten Staatspräſident Dr. Remmele hat ſich einem Mit⸗ arbeiter der„Süddeutſchen Sonntagspoſt“ gegenüber ein⸗ gehend über badiſche Verhältniſſe ausgeſprochen und dabei u. a. folgendes bemerkt: „Die Möglichkeit einer großen Koalttion ober einer bürgerlichen Koalition ſcheint für das Zentrum nicht ratſa m. Richtig allerdings iſt es, daß man nach Ab⸗ ſchluß der neuen Landtagswahl im nächſten Jahre die Frage nach einer neuen Koalition tiefgründiger prüfen wird, als es früher der Fall und notwendig war. Auf wirt⸗ ſchaft lichem Gebiet hat Baden noch immer Grund zu berechtigten Klagen über Vernachläſſigung ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen durch die von der Reichsbahn zugunſten der norddeutſchen Seehäfen betriebene Tarifpolitik. Die Rhein⸗ häfen liegen zum größten Teil verödet. Ihre Arbeits⸗ loſenziffer iſt fortdauernd mit die höchſte im Reiche. In neueſter Zeit macht ſich allerdings ein Umſchwung zum beſſe⸗ ren geltend, indem ſich insbeſondere in Oberbaden neue In⸗ duſtrien anſiedeln, die freilich bisher keinen Ausgleich der Verluſte brachten. Der Miniſter erinnerte in dieſem Zuſammenhang an den Ausbau der Schluchſeewaſſerkräfte, um ſchließlich einen kur⸗ zen Rückblick auf ſeine 10 jährige Tätigkeit als badiſcher Innenminiſter zu werfen und mit Genugtuung darauf hin⸗ zuweiſen, daß es das Verdienſt der Zuſammenarbeit der Koa⸗ litton und des verſtändnisvollen Mitgehens des Landtags ſet, daß Badens Verhältniſſe ſich beſonders raſch konſolidiert haben. Letzte Meldungen Lohnforderungen der Metallarbeiter — Köln, 26. Sept. Nach einem Bericht der„Kölniſchen Zeitung“ aus Düſſeldorf einigten ſich die drel Metallar⸗ beiter⸗Verbände bei einer gemeinſamen Beſprechung dahin, zugleich mit der Kündigung des Lohntarifes eine Lohnerhöhung von 15 Pfg. pro Stunde zu fordern. Rumäniſche Banditen Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie dem Lokalanzeiger aus Hermannſtadt gemeldet wird, iſt geſtern der rumäniſche Abgeordnete Man iu auf ſeiner Reiſe in ſeinem Wahlbezirk in Siebenbürgen in ſeinem Auto auf der Landſtraße von vier bewaffneten Männern überfallen und entführt worden. Die Banditen hatten an dem Kraftwagen ſämtliche Reifen durchſchnitten, um zu verhindern, daß der Chauffeur die Behörden verſtändigen konnte. Da aber den Banditen das Benzin ausging, und der Wagen ſtehen bleiben mußte, gelang es dem Abgeordneten, ſich mit Hilfe der Einwohner eines Dorfes zu befreien und die Entwaffnung und Verhaftung der Räuber zu veranlaſſen. i Faſt zur ſelben Zeit wurde auf einen rumäniſchen Senator ein gleiches Attentat verübt. Ueber ſein Schickſal liegt bis zur Stunde noch keine Nachricht vor. Venizelos reiſt nach Konſtantinopel — Athen, 26. Sept. Venizelos wird am 15. Oktober nach Konſtantinopel reiſen. Mittwoch, den 3. Oktober 1928, abends 874 Uhr, in den„Durlacher Hof“ verlegt. Der Vorſtand. Mittwoch, den 28. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 447 Buldiſcher Ind uſtrie/ und Handelstag Präſidtalkonferenz in Konſtanz Der Badiſche Inbuſtrie⸗ u. Hanbelstag hielt im Sitzungsſaal der Handelskammer Konſtanz am 17. September nach einer vorausgegangenen Steuerausſchuß⸗ ſitzung ſeine zweite Präſibtalkonferenz in dieſem Jahre ab. Den Vorſitz führte der Präſident der Handels⸗ kammer Mannheim, Herr Richard Lenel, zum ſtellver⸗ tretenden Vorſitzenden wurde Handelskammerpräſident Gradmann⸗Konſtanz beſtimmt, der die Tagung begrüßte. Der Vorſitzende gedachte in ehrenden Worten des verſtor⸗ benen Großherzogs Friedrich II. von Baden, in dem er vor allem die große Anteilnahme des Verſchiedenen an dem Ge⸗ deihen der Wirtſchaft hervorhob. Der Badiſche Induſtrie⸗ u. Handelstag habe ſeine Teilnahme durch die Entſendung einer Aboroͤnung zu dem Begräbnis und durch Niederlegung eines Kranzes am Grabe Ausdruck verliehen und den Hinter⸗ bliebenen das tiefſte Beileid ausgeſprochen. Gleichzeitig er⸗ innerte der Vorſitzende an das Ableben des 2. ſtellv. Vor⸗ ſitzenden der Handelskammer Schopfheim, Meyer ⸗Borrach. Weiter ſprach der Vorſttzende Kommerzienrat Heidlauff, Präſtdent der Handelskammer Lahr, zu ſeinem ſtebenzigſten, Bentner, Präſident der Handelskammer Pforzheim, zu ſeinem ſechzigſten und Prof. Dr. Blauſtein, Syndikus der Handelskammer Mannheim und Geſchäftsführer des Ba⸗ diſchen Induſtrie⸗ und Handelstags, zu ſeinem fünfzigſten Geburtstag die beſten Glückwünſche aus und gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß es den Herren vergönnt ſein möge, noch lange ihren bewährten Rat der babiſchen Wirtſchaft zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. i Bezüglich der Frage ber Kongentratton ber Gel⸗ der ber öffentlichen Hand in Berlin wurde feſt⸗ geſtellt, daß hierdurch Sübdeutſchland benachteiligt wurde und daß deshalb dafür eingetreten werden ſolle, daß der Teil der Steuereingänge der Baden endgültig zufällt, nicht mehr an die Zentralſtellen überwieſen zu werden brauche. Eine laut gewordene Klage über die bisherige Form ber Ver⸗ gebung der Reichsaufträge, bei ber die badiſche Wirtſchaft benachteiligt worden ſei, wurde dadurch geklärt, daß feſtgeſtellt werben konnte, baß in ben letzten Jahren bie Berßältniſſe eine Befferung erfahren haben. Die Frage ber Erünbung einer Wirtſchaftsbaur in Baden (Berichterſtatter Dr. B. Weil⸗Mannheim) wurde eingehend behandelt. Es wurde beſchloſſen, die Erfolge der neueſten Verſuche, die im Intereſſe ber kleineren und mittleren In⸗ buſtrie von zentraler Stelle unternommen werben ſollen, ab⸗ duwarten. Der Babiſche Inbuſtrie⸗ und Handelstag hat Einen Vertreter im Krebttausſchuß zwecks Bereitſtellung von Umſchulbungskrebiten als Ifs maßnahme des Notk⸗ „ für bie 8andwirtſchaft. Es wurde Erwartung Ausdruck gegeben, baß der Wettbewerb der l ſchaftlichen Genoſſenſchaften insbeſondere gegen den Ganbel nicht Jormen annehme, bie ein Zuſammenarbeiten ansſchReßen. In der Frage ber Unkerſtü tung bes Hotel- und Gaſtwirtsgewerbes burch Fahrpreisermäßigungen ſei⸗ tens der ſteichsbagn in ber Bor und Nachſaiſon(Bericht⸗ erſtattung Handelskammer Billingen) konnte bisher ein Gin⸗ verſtänbuis mit ben zuſtändigen Stellen nicht erzielt werden. E wurbe beſchloſſen dieſer Angelegenheit nach wie vor die arößte Aufmerkſamkett zu ſchenken und die Anregung in der nächſten Sitzung bes Babiſchen Vandeselſenbahnrates zu wie⸗ berholen. ie Beſtrebungen des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag, ſich des Fremdenverkehrs mehr als bisher an⸗ men, wurden begrüßt.(Berichterſtattung hierzu Han⸗ lskammer Karlsruhe). Eine eingehende Erörterung erfuhr das Problem ber Neugeſtaltung der Handels⸗ kammer und der ſogenannten Wirtſchafts demokratie. Der Ausbildung bes kaufmänniſchen und gewerblichen Nachwuchſes wird von fetten ber babiſchen Kammern die größte Aufmerk⸗ ſamkeit geſchenkt. Behandelt wurden in der Sitzung dle Frage der Errichtung kaufmänniſcher Gehtlfenprüfungen, die Ausbildung gewerblicher Arbeiter, die Beſichtigung von In⸗ Er duſtrie⸗Lehrwerkſtätten, Ausarbeitung eines Muſterlehrver⸗ trags für kaufmänniſche Lehrlinge, die Förderung der Lehr⸗ lingsheime und der Einzelhandelsforſchung. Die Uebung, den zuſtändigen Stellen periodiſch Bericht über Lage und Gang von Handel und Induſtrie zu erſtatten, hat für die Zwecke der Konfunkturforſchung gute Erfolge gezeitigt. Es wurde beſchloſſen, daß die Kammern Viertelfahrsberichte er⸗ ſtatten. Dieſe ſollen in einem Sammelbericht über die ge⸗ ſamte babiſche Wirtſchaft der Oeffentlichkeit bekanntgegeben werden. Mit außerordentlicher Beſorgnis verfolgt der Ba⸗ diſche Induſtrie⸗ und Handelstag die ſeit einiger Zeit zutage getretenen Beſtrebungen, der deutſchen Wirtſchaft erſte Facharbeiter zu entziehen und ſtie zur Auswanderung zu veranlaſſen. Es wurde beſchloſſen, die Arbeitsämter zu er⸗ ſuchen, derartige Verſuche in keiner Weiſe zu unterſtltzen, da hierdurch der Wirtſchaft, die mit großen Koſten dieſe Kräfte herangebildet hat, ſchwerer Schaben zugefügt wird. Weiter wurde behandelt der Entwurf einer neuen Aus⸗ ver kaufsorbnung, der neue Entwurf der Hand⸗ werkernovelle, die Frage der Beſetzung ber Stellen der Vorſitzenden der Arbeitsämter in Verbindung mit ber Frage der Reform des Schlichtungsweſens, die Belaſtung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch die Anſpannung der ſoztalen Verſtcherung uſw. Am Abend vereinigten ſich bie Teilnehmer ber Sitzung bei einem gemeinſamen Abendeſſen in Ermatingen, an dem auch Vertreter ber benachbarten Thurgauer Hanbdels⸗ kammer teilnahmen.* Sitzung des Steuerausſchuſſes Der Steuerausſchuß des Babiſchen In bu⸗ ſtrie⸗ und Hanbelstags hielt am 17. September in den Räumen der Handelskammer Konſtanz eine Sttzung ab. Der Vorſttzende, Präſident Leuel, wies in ſeinen einleitenden Worten auf die immer noch beſtehenbe ſtenerlſche Heberlaſtung der Wirtſchaft m und machte darauf aufmerkſam, baß auf dieſem Gebiete Ur bie Wirtſchaft in abſehbarer Zeit nicht die bringen not⸗ wendige Erleichterung einzutreten ſcheint, ſondern lebiglich beabſichtigt ſet, eine Verſchtebung der Laſten inner⸗ halb bes hieichs und ber Lünder und Gemeinden vorzunehmen, daß wetter bie große Gefahr beſtehe, daß ſtatt eines Abbaues der Steuerlaſten bem beutſchen Volke neue Steuern auf⸗ erlegt werden. Der Steuerausſchuß war ſich darüber einig, daß einer ſolchen Gefahr mit aller Energie entgegengetreten werben müſſe und die Oeffentlichkeit mit allen zu Gebote ſtehenben Mitteln auf die verhängnisvollen e Folgen einer noch maßloſer en Belaſtung der Wirtſchaft für das beutſche Volk aufmerkſam zu machen ſet. Zu dieſen Fra⸗ gen wurde dem Babiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag folgenbe Eutſchließung vorgeſchlagen, bie einſttimmige Annahme faudt „Der Badiſche Induſtrie⸗ unb Handelstag verfolgt mit wachſender Beſorgnis das Steigen ber Laſten, die Regle⸗ rung und Parlament unbekümmert um die Leiſtungsfähilg⸗ keit und um die Wettbewerbsfähigkeit der beutſchen Wirt⸗ ſchaft ihr auferlegen zu können glauben. Der Finanzaus⸗ gleich zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden und die da⸗ mit zuſammenhängende Neugeſtaltung ber wichtigſten Steuern in ber nächſten Zukunft müſſen ſo bald wie möglich erledigt werden, um ber Wirtſchaft wleder eine ſichere Baſis für die Kalkulation zu geben. Der Habiſche Inbuſtrie⸗ und Handelstag bittet beshalb ben Deutſchen Inbuſtrie⸗ und Hanbelstag unb die Spitzen⸗ verbände der Wirtſchaft, auf Parlament und Regterung tit allen Mitteln einzuwirken, daß die Reichsverwaltungs⸗ reform und die damit zuſammenhängenden Fragen des 2 Die erſte Taſſe Tee Eine chineſiſche Legende Vor langer Zeit, es ſind jetzt mehr als viertauſend Jahre her, regierte über Ching ein Kaiſer, der eine Tochter beſaß, die ſo ſchön war wie eine Wunderblüte und deren Stimme ſo verlockend klang wie die des nächtlichen Bülbüls. Der Kaiſer wollte ſeine Tochter dem Sohne eines befreundeten Mongolen⸗ fürſten zur Gemahlin geben, denn der junge Herr gefiel ihm ſehr und auch ſeine Tochter ſchien ihm nicht gram zu ſein. Doch, da es ſo weit kam, daß ſis ihm die Hand reichen ſollte, da vergaß ſie allen kindlichen Gehorſam und weigerte ſich. Der Kaiſer vermochte das Verhalten ſeiner Tochter lange Zeit nicht zu begreifen, bis er bei einem Hofball ſah, wie ſie einem Höfling die Hand zum Tanze bot und wie die Blicke der beiden jungen Menſchen ineinander verſanken. Das aber wollte dem Kaiſer wenig gefallen und er be⸗ ſchloß, dem Liebeshandel ſeiner Tochter mit einem jungen Herrn, der ſich weder an Stand noch an Herkunft oder Ver⸗ mögen mit ihr vergleichen konnte, ein Ende zu machen. Er verbot ihr daher ſtreng, den Höfling je wieder zu ſehen ober gar mit ihm zu ſprechen und er betraute einen alten und ver⸗ läßlichen Diener mit der Sorge, jede Begegnung der beiden zu verhindern. g Aber ber Kaiſer vermochte die Liebe ſeiner Tochter zu dem Höfling nicht zu ertöten, und je länger ſie ihn nicht ah, deſto ſtärker loderte die Liebesflamme in ihrem Herzen. Nun ging an einem ſchönen Täge die Prinzeſſin in den kaiſerlichen Gärten ſpazteren und, wie immer, dachte ſie an nichts anderes als an ihre Liebe. Sie war ganz allein, wie ſie glaubte. Aber der alte Diener bewachte ſie aus geringer Entfernung. Plötz⸗ lich ſtand der geliebte Höfling vor ihr. Er errötete und bot ihr einen Strauß Blumen, den er in der Hand Hielt, als Huldtgungsgabe. Die Prinzeſſin, die gleichfalls ſehr verwirrt und bewegt war, wollte die Blumen annehmen. Aber in dem Augenblick, da ſie zugriff, ſtürzte der alte Diener herbei, ent⸗ riß ihr die Blumen und hieß den Jüngling mit groben Worten, ſeines Weges zu gehen. Sie trauten ſich beide nicht, ihm zu trotzen, da ſie wußten, er handele nach des Kaiſers Befehl. Die betrübte Prinzeſſin hielt nichts mehr in ihrer Hand als die Stengel und Blätter des Straußes, aber die bewahrte ſie ſorgfältig auf. Sie naym ſie mil nach ihren Ge⸗ ntächern und legte ſie da, um länger am Leben zu erhalten, in eine Kriſtallſchale mit Waſſer. Am folgenden Tage goß ſte über bie Blätter friſches Waſſer, aber zuvor traut ſie das Waſſer, in dem die Blätter ge⸗ legen, aus als einen Liebetrank und einen Trank der Liebe. Und der Geſchmack des Waſſers ſchien ihr ber angenehmſte umd aromatiſchſte, den ſie ſe empfunden hatte. Nun wußte ſie wirklich nicht, ob der herrliche Geſchmack den Gefühlen und Gedanken, die ſte bewegten, zuzuſchreiben ſei, ober ob die Blätter ſelber ſo vorzüglich ſchmeckten. Um dies aber zu er⸗ fahren, befahl ſie einer ihrer Hofdamen, für ſie eine Handvoll von derfelben Blätterart zu pflücken. Dieſe legte ſte wieder in eine Kriſtallſchale mit Waſſer und, als ſie am nächſten Tag von dem Waſſer koöſtete, kam ſie zu der Erkenntnis, daß die Blätter wirklich zur Zubereitung eines ſehr wohlſchmeckenden Trankes geeignet ſeien. Die Prinzeſſin ſtellte jetzt Proben mit kaltem, mit warmem und mit gekochtem Waſſer an und, da ſie glaubte, herausgefunden zu haben, daß ſich die Blätter am beſten in dem kochenden Waſſer verausgabten, ſo bat ſie auch ihre Hof⸗ damen, das Getränk zu verſuchen. Auch die zeigten ſich davon ſehr entzückt und bevorzugten es von nun an vor allen an⸗ deren Getränken. Sehr bald war der Tee das Hofgetränk des chineſiſchen Kaiſers geworden und von ſeinem Hofe aus verbreitete es ſich nicht nur über Ehina, ſondern über die ganze Welt. Was eigentlich aus der Prinzeſſin und ihrem Liebhaber geworden iſt, das iſt in völlige Vergeſſenheit geraten. Aber das iſt ja auch minder wichtig zu wiſſen, als dies, wie die Menſchheit dazu gekommen iſt, ſich am Tee zu erquicken. Nacher zählt von E. I. Kunſt⸗ und Theaterbibliotheken unter dem Hammer. Das Antiquariat von Friedrich Meyer in Leipzig bereitet mehrere intereſſante Buchverſteigerungen vor. Zu⸗ nächſt wird die Verſteigerung der umfangreichen Bibliothek des Pröfeſſors Eduard von Bamberg fortgeſetzt. In der erſten Verſteigerung wird eine kunſtgeſchichtliche Sammlung, ſowie alte Drucke und illuſtrierte Bücher des 16. bis 20. Jahr⸗ hunderts angeboten, die zweite behandelt Muſtkgeſchichte und Oper. Im Anſchluß an die Bamberg⸗Verſteigerung kommt eine bekannte Hein rich von Kleiſt⸗ Sammlung aus Dresdner Privatbeſitz unter den Hammer. Sämtliche Erſt⸗ ausgaben ſind vorhanden. Vor allem jedoch dürften die —.—— Finangausgleichs unb ber Steuergeſetzgebung ſofort in An⸗ griff genommen und vor allem anderem zur Erledigung gebracht werden mit dem Ziel, die unerträglichen Steuer⸗ laſten der deutſchen Wirtſchaft zu erleichtern.“ Im einzelnen nahm ber Steuerausſchuß zu den Anträ⸗ gen Stellung, die ber Haushaltsausſchuß wegen Aen de rung des babiſcheen Grun d⸗ und Gewerbe⸗ ſteuergeſetzes im Juli ds. Js. an den Babiſchen Land⸗ tag gerichtet hat. So ſtimmte er dem Antrag, die ſteuerliche Laſt durch Heranziehung der freien Berufe zur Gewerbe⸗ ſteuer auf breitere Schultern zu legen, zu. Im Einklang mit der vom Babiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag bisher ein⸗ genommenen Stellung wurde die Ausſcheidung des perſön⸗ lichen Arbeitsverdienſtes durch Abzug eines angemeſſenen Be⸗ trags bei der Berechnung des ſteuerbaren Gewerbeertrags für gerechtfertigt gehalten. Die Bemeſſung ber Höhe bieſes Betrages muß einer beſonderen Prüfung vorbehalten blet⸗ ben, die ſich auch darauf zu erſtrecken hat, inwieweit die da⸗ durch entſtehenden Ausfälle an Steueraufkommen tragbar ſind. Die vom Haushaltsausſchuß beantragte Anrechnung von Geſellſchafterbezügen bei den Geſell⸗ ſchaften m. b. H. ſowie die Anrechnung der Ver⸗ gütungen ber an einer Aktiengeſellſchaft weſentlich betei⸗ ligten Aktionäre erſchien bisher dem Babdiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag unbillig. Im Steuerausſchuß herrſchte dis gleiche Anſicht, wobet noch auf die große Gefahr hingewieſen wurde, die dem badiſchen Lande bei noch weiterer Verſchär⸗ fung der gewerbeſteuerlichen Beſtimmungen durch Abwande⸗ rung in Baden anſäſſiger gewerblicher Unternehmungen er⸗ wächſt. Gefordert wurde ferner die Beſteuerung nach dem dretfährigen Durchſchnitt, wobei jedoch bei der Feſtſtellung des dreijährigen Durchſchnittsertrags die Verluſte in voller Höhe Berückſichtigung finden müſſen. Schließlich herrſchte Einmütigkeit darüber, daß es ſehr unbillig erſcheine, daß bie Gewerbeſteuer ſelbſt dem ſteuerbaren Gewerbeertrag hinzu⸗ gerechnet werbe und infolgebeſſen Steuer von einer Steuer erhoben werde. Der Steuerausſchuß iſt der Meinung, daß dieſe außergewöhnliche harte Beſtimmung, die in keinem anderen deutſchen Gewerbeſteuergeſetz enthalten iſt, beſeltigt werben müſſe. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der t äbtiſche Voranſchlag von Dou ausſchin⸗ gen wurbe in der Bürgerausſchußſitzung mit ös gegen 9 Stim⸗ men— 8 Demokraten und 1 Zentrum— genehmigt. Nach dem Voranſchlag belaufen ſich bie Ausgaben auf rund 750 000 Mk., ſo daß auf den Kopf der Bevölkerung 150 Mk. entfallen. Die Gebäubeſonderſtener iſt nach Abgug ber Abgänge für Ermäßt⸗ gungen u. ögl.(112 000 Mk.) mit 126 000 Wk. eingeſtellt, wovon der Stabtkaſſe 34 000 Mk. verbleiben. An Ueberweiſungen vom Land und Reich ſind 107 000 Mk. in Einnahme eingeſtellt. Die Umlage wurde auf 75 Pfg. und ber Gewerbeertrag auf 5,64 und vom Einkommen von 18 000 Mk. auf 7,05 Pfg. ſeſtgeſetzt. Aus bieſen Steuern ſind als Einnahmen 160 000 Mk. ein⸗ geſtellt. Das Vermögen ber Stabtgemeinde beträgt 3,7 Mil⸗ ltonen Mk. An Schulben ſind runb 500 000 Mk. vorhanden. Von ber Oppoſttſon wurde darauf hingewieſen, daß bie Schwa⸗ chen bei der Zahlung ber Steuern zu ſtark herangezogen wür den, und baß es nicht angängig ſet, die geſteigerten Koſten den Berwaltung, der Unterhaltung für Straßen uſw. in ber Haupt⸗ ſache auf den Grundbeſitz und das Gewerbe abzuwälzen. Ge⸗ forbert wurde auch bas Zuſchlagsrecht der Gemeinden auf dis Einkommen. Die Frage der Erhaltung des alten Stadttore, des letzten ſichtbaren Ueberbleibſels der ehemaligen Umwal⸗ lung der alten Markgraſenreſtdeng Emmendingen, iſt nun endgültig im befſahenben Sinne entſchieben. Der Bür⸗ gerausſchuß hat ſich nahezu einmütig dem Beſchluß des Gemeinberats angeſchloſſen, der bas aus dem 17. Jahrhundert ſtammende Tor erhalten wiſſen will. Seit einigen Tagen ſint die fürſorglich eingeſtellten Abbrucharbeiten der alten Häuſer weſtlich des Tores wieber aufgenommen und die Firma Bren⸗ zinger u. Co. in Freiburg iſt damit beauftragt, die notwen⸗ digen Renopterungsarbeiten an dem Torgebäube vorzuneh⸗ men. Die beiden in der Hauptſache geführdeten weſtlichen Pfet⸗ ler werden niedergelegt und von Grund aus neu aufgebaut⸗ — in ben meiſt verſchollenen Zeitſchriften verſtreut erſchienene Erſthrucke von Gebichten und Briefen das Intereſſe der Sammler und Forſcher finden, ſowie eine kaum wieder zu vereinigenbe Sammlung zeitgenöſſiſcher Beſprechungen. Großes Aufſehen werden zweifelsohne mehrere eigenhändige Briefe Kleiſts, ſeiner Jamtlie und Bekannten in Anspruch nehmen. Sk. Wie Goethe ſprach Ueber Goethes Art zu ſprechen hat ſein Freund und lang⸗ jähriger Hausgenoſſe Friedrich Wilhelm Riemer intereſſante Aufzeichnungen hinterlaſſen: Goethe hatte eine ſchüne Stimme Dieſe Stimme wußte ſich vom leiſeſten Gefühlston bis zun Donnerſtimme zu erheben, wenn er im Affekt, im Zorn oder in leidenſchaftlicher Aufregung war. Beim Deklamieren habe ich nie gehört, daß er in den Fehler auch berühmter Borleſer gefallen wäre, bie Frauenzimmerſtimmen ſo nachzuahmen daß ſie einen karikierten widerwärtigen Ausdruck erhielten, Von ſogenanntem Dialekt war nichts in ſeiner Ausſprache, wie wohl oberdeutſche Worte und Wortformen genug im Ge⸗ ſpräch ſowie in ſeinen frühern poetiſchen Schriften vorkommen Er ſprach das Deutſch, wie es in guter gebildeter Geſellſchaft geſprochen wird, doch ohne die Affektation eines Spfrach⸗ meiſters oder Sprachkünſtlers. Strenger hielt er auf genaue Ausſprache von Vokalen und Konſonauten im feierlichen Vortrag von Verſen und Reden, ſowohl ſelbſt ſie beobachtend als fordernd von andern, namentlich von den Schauſptelern und fungen Leuten, die ihm dergleichen vortrugen. Beſonders drang er auf die deutliche Ausſprache von Namen Ebenſo war ihm das Murmeln zuwider, zumal an Schau⸗ ſpielern. Und in ſpüterer Zeit, wo ſein Gehör abnahm, war es ihm ganz unerträglich, ſodaß er lauter zu ſprechen mahnte, enkwebder durch Bitte oder Hinneigen des Ohres. Zwar ver⸗ fiel er zuweilen ſelbſt in jenes gerügte Murmeln, es geſchah aber mehr, um das Unbedeutende, was er nur zu erwidern wußte, oder eben nur wollte, nicht gar zu merklich zu machen; oder auch, um eine ſchalkhafte Bemerkung nicht gerade ganz zu unterdrücken. Goethes Rezitation oder Deklamation war ganz eigener Art, aber gewiß eine natürliche. Uebrigens las Goethe den Frauen lieber vor als den Männern, teils weil ſie aufmerkſamer und teilnehmender zuhören als die Männer. teils weil die Verſchledenheit des Geſchlechtes auch einen an⸗ dern Eindruck vermuten läßt. St. 4, Seite. Nr. 447 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. September 198 Städtische Nachrichten Rotkreuzwoche In den Tagen vom 7. bis 14. Oktober wird das Rote Kreuz Mannheim(Badiſcher Frauenverein vom Roten Kreuz, Mannheimer Männerhilfsverein und Sanitätskolonne vom Roten Kreuz) an die Gebefreudigkeit der Mannheimer Bevölkerung durch eine Sammlung appellieren. Das Erträgnis kommt ausſchließlich dem Mannheimer Roten Kreuz zugute. Im Gegenſatz zu früheren Sammlungen will man diesmal männliche und weibliche Angeſtellte hieſiger Be⸗ triebe, die die Theater, Kinos und Gaſtſtätten aufſuchen, in Auſpruch nehmen. Außerdem iſt die Aufführung eines Films geplant, der über die Tätigkeit des Sanitäters und der männ⸗ lichen und weiblichen Pflegekräfte orientiert. An jedenfalls zwei Tagen werden am Waſſerturm Promenadenkon⸗ zerrte veranſtaltet. Für die Jugend plant man eine beſon⸗ dere Ueberraſchung durch Abgabe von Ballons mit dem roten Kreuz. Von den Sammlern und Sammlerinnen werden Werbeſchriften und Streichhölzer verteilt. Ein Umzug ſämt⸗ licher Sanitätsmannſchaften wird die Ausrüſtung des Roten Kreuzes veranſchaulichen. Auf Einzelheiten der Rotkreuz⸗ woche und die Tätigkeit des Roten Kreuzes im ganzen Deutſchen Reich im allgemeinen und des Mannheimer Roten Kreuzes im beſonderen werden wir noch zurückkommen. Die Vorbereitungen für die Rotkreuzwoche erfolgen durch Ober⸗ amtmann a. D. Eckhard, Direktor Hieronymi und Frau Dr. Heſſe. — * * Störung des Telephonverkehrs mit Berlin. Geſtern vormittag waren ſämtliche Jernſprechleitungen mit Berlin geſtört. Es iſt infolgedeſſen vorgekommen, daß eine einfache Verbindung, die um 9,45 Uhr aufgegeben wurde, um 1 Uhr noch nicht zuſtande gekommen war. Wie wir erfahren, hatte das Fernſprechamt erſt um 3 Uhr nach⸗ mittags alle am Vormittag aufgegebenen einfachen Verbin⸗ dungen erledigt. Die dringenden Geſpräche wurden auf Um⸗ wegen bewerkſtelligt. Ueber die Urſache der Störung wurde uns mitgeteilt, daß das Fernkabel bei Eiſenach„er⸗ ſoffen“ iſt, wie der fachtechniſche Ausdruck lautet. Um.30 Uhr wurde die Fehlerſtelle„überbrückt“, indem man ein neues Kabel über die ſchadhafte Stelle führte. Hauszinsſteuermittel für Induſtrieſtädte Die Vermittlung von Arbeitskräften in Arbeitsſtellen außerhalb ihres Wohnortes ſcheitert ſehr häufig daran, daß am neuen Arbeitsort keine Wohngelegenheit vorhanden iſt. Der Reichsarbeitsminiſter will daher jetzt energiſcher darauf hinwirken, daß die Hauszinsſteuermittel für den Woh⸗ nungsbau nach den Bedürfniſſen des Arbeitsmarktes verteilt werden. Wo Mangel an Arbeiterwohnungen iſt, ſoll das Bauen hierdurch ſtärker gefördert werden. Damit die Behör⸗ den, die die Hauszinsſteuergelder verteilen, von den durch Wohnungsmangel verurſachten Schwierigkeiten bei der Ar⸗ Heitsvermittlung rechtzeitig Kenntnis erlangen, ſollen ihnen die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter ihre diesbezüg⸗ lichen Erfahrungen mitteilen. Unter Berückſichtigung dieſer Ergebniſſe iſt dann die Verteilung der Gelder vorzunehmen. Beſonders ſolche Fälle kommen in Betracht, in denen die Ge⸗ meinden infolge ihrer wirtſchaftlichen Entwicklung, durch Nie⸗ derlaſſung neuer Induſtrien uſw. in den letzten Jahren einen arbßeren Zuzug von Arbeitskräften erhalten haben oder in Zukunft noch erwarten. Um ein einheitliches Vorgehen zu erzielen, hat ſich jetzt der Reichsarbeitsminiſter mit dem Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung in Verbindung geſetzt. Die Woh⸗ nungsverwaltungen der Länder haben ſich übrigens mehrfach Bereit erklärt, dafür zu ſorgen, daß bei der Verteilung der Hauszinsſteuermittel für Wohnungsbauten vor allem die Ge⸗ meinden berückſichtigt werden, in denen eine Vermehrung des Wohnraums aus arbeitsmarktpolitiſchen Gründen notwendig iſt. Welche Bedeutung dieſe Fragen haben, zeigt die Feſtſtel⸗ lung, daß in Preußen 140 000 Induſtriearbeiterwohnungen fehlen. Auch Mannheim gehört zu den Städten, die im Jahre 1926 Wanderungsgewinne zu verzeichnen hatten. Einem Wanderungsgewinn von 505 Perſonen im Jahre 1926 ſteht allerdings ein Wanderungsverluſt von 759 Perſonen im Jahre 1925 gegenüber. 5 * Neue Leitung des Mannheimer Krankenhaus⸗Laborato⸗ riums. Der Leiter des Pharmakologiſchen Inſtituts der Uni⸗ verſität Dorpat, Prof. Dr. S. Loewe, ſiedelt nach Mannheim über und übernimmt hier auf Aufforderung der Stadt die Leitung des Laboratoriums der ſtädtiſchen Krankenanſtalten. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Herr Viktor Müller mit ſeiner Ehefrau Karoline geb. Ottmann, Heinrich⸗Lanzſtraße 34 wohnhaft. Tagungen Zehnter Bayriſcher Aerztetag in Neuſtadt a. H. Im ſtädtiſchen Saalbau zu Neuſtadt a. H. fand am Sams⸗ taͤg und Sonntag der zehnte Bayriſche Aerztetag, an dem über 300 Aerzte teilnahmen, ſtatt. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache hieß Geh. Rat Dr. Stauder die Ehrengäſte will⸗ kommen und betonte, daß der zehnte Bayriſche Aerztetag ſich beſonders mit der Bekämpfung der Lungentuber⸗ kuloſe aufgrund der neueren Forſchungen beſchäftigen wolle. Als erfreuliches Ereignis betrachte er es, daß die Ar⸗ beitsgemeinſchaft der bayriſchen Fürſorge verbände ihre Jahresverſammlung in dieſem Jahre zuſammen mit dem Bayriſchen Aerztetag in Neuſtadt abhielt. Er kam auf die 1927 in Würzburg niedergelegten Richtlinien für ein ge⸗ deihliches und friedliches Zuſammenarbeiten zwiſchen Für⸗ ſorgeärzten und praktizierenden Aerzten zu ſprechen, dabei ſtellte er feſt, daß die ärztliche Freiheit, die durch Für⸗ ſorgemaßnahmen aller Art immer mehr eingeengt zu werden drohe, beſonders gefährdet ſein dürfte, falls die bereits angekündigte Erhöhung der Verſicherungspflicht⸗ grenze unter Einbeziehung der freien Berufe in der kom⸗ menden Novelle zur Reichsverſicherungsordnung nach den Wünſchen der Antragſteller wirklich Geſetz werden würde. Aufgabe der Aerzteſchaft wird es ſein, in dieſer Entſcheidungs⸗ ſtunde über die wirtſchaftliche Freiheit ihres Standes mit allem zu Gebote ſtehenden Nachdruck und Ausnützung aller Möglichkeiten darauf hingewieſen, daß dieſe Form der ge⸗ ſetzlichen Erhöhung der Verſicherungsgrenze und unter Ein⸗ beziehung der freien Berufe gleichbedeutend iſt mit der wirt⸗ ſchaftlichen Vernichtung eines ſelbſtändigen, für Volk und Volksgeſundheit notwendigen freien ärztlichen Berufs⸗ lebens. Gegen einen ſolchen Plan müſſe ſich die ganze Mittwoch, 22. Auguſt auf dem dortigen Meßplatz ereignete, wo aus ganz geringfügigen Urſachen ein junges Menſchenleben vernichtet wurde. Der Täter, der 31 Jahre alte verheiratete Arbeiter Johann Bowitz aus Speyer hat ſich nun vor dem Schwurgericht wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu verantworten. Bowitz ſpielte am fraglichen Tage nachmit⸗ tags mit dem 25 Jahre alten Reiſenden Fritz Sans aus Speyer und einem anderen Bekannten in der Wirtſchaft zum „Weißen Roß“ Karte. Während des Spiels kam es zu kleinen Streitigkeiten, die aber durch das Einſchreiten des Wirts wie⸗ der beigelegt wurden. Trotzdem kam es ſpäter wieder zu Aus⸗ einanderſetzungen, angeblich deshalb, weil Sans dem Bowitz vorgeworfen hatte, daß, wenn er(Sans) die Frau des Bowitz nicht mit Geld unterſtützt hätte, dieſe ſchon lange verhungert wäre. Dies ſoll Bowitz beſonders aufgeregt haben. Im Piſſoir der Wirtſchaft kam es wieder zu Zwiſtigkeiten, die ſchließlich dahin führten, daß Bowitz den Vorſchlag machte, den Streit abends auf dem Meßplatz auszutragen. Tatſächlich gin⸗ gen auch beide gegen 8 Uhr abends aus der Wirtſchaft fort, um den Raufhandel auszutragen. Ausgemacht war, daß nur mit den Fäuſten zugeſchlagen werden dürfe. Man viſttterte ſich auch gegenſeitig, ob nicht ein Meſſer in der Taſche ſich befinde. Und nun gings auf den Meßplatz. Während Bowitz ſein Fahr⸗ rad an ein Geländer ſtellte und nochmals austrat, zog Sans ſeinen Rock aus. Bowitz rief herauf: Geh her jetzt! Sans ging auch auf Bowitz zu, wandte ſich jedoch, als er noch etwa 2 Meter von dieſem entfernt war mit dem Rufe:„Du Feigling, du haſt ja ein Meſſer in der Hand, zur Flucht, da er ſelbſt waf⸗ fenlos war und ſprang davon. Bowitz eilte ihm aber nach und verſetzte ihm einen wuchtigen deutſche Aerzteſchaft einig erheben und die Geſetzgebung vor ſolchen Gedankengängen warnen. Nach der offiziellen Begrüßung begannen die beruflichen Beratungen, die in geſchloſſener Sitzung ſtattfanden und ſich bis zum ſpäten Nachmittag hinzogen. Aus dem Lande * Friedrichsfeld, 25. Sept. Nachdem im vergangenen Jahre anläßlich des 25jährigen Beſtehens der hieſigen neuen evang. Kirche unter großer Beteiligung ein erſter kirchlicher Hei⸗ mattag hier abgehalten wurde, ſoll auch in dieſem Jahre am 14. Oktober dieſe Feier abgehalten und ein zweiter kirch⸗ licher Heimattag veranſtaltet werden. Beſondere Enladung ergeht an alle vor 25 und 50 Jahren Konfirmierten und Ge⸗ trauten, ſo daß gerade für ſte, die das Leben nur zu oft weit auseinander geführt hat, dieſe Feier ein froher Tag des Wie⸗ derſehens der Altersgenoſſen bedeutet. Außer dem Feſtgottes⸗ dienſt, bei dem an heiliger Stätte voll froher Dankbarkeit der Vergangenheit gedacht werden ſoll, wird eine Feſtfeier mit Aufführung eines größeren Jeſtſpiels dem Tage ſein be⸗ ſonderes Gepräge geben. * Rheinweiler bei Lörrach, 20. Sept. Am Sonntag nach⸗ mittag hielt der Kreisverband Lörrach eine außerordentliche Kreisverſammlung ab, die nach Rheinweiler verlegt wurde. Zur feierlichen Einweihung des Altersheims war der Vater dieſes neuen Werks, der frühere Kreisvorſttzende, Präſtdent Dr. Gugel meter, erſchienen. Der Kreisvor⸗ ſitzende, Bürgermeiſter Heeg ⸗Schopfhekm, gab einen Ueber⸗ blick über die Erwerbung des Anweſens, während Landes⸗ kommiſſar Schwörer ⸗Freiburg den Kreis zu der Errich⸗ tung des Altersheims beglückwünſchte und dieſes als eine ſchöne ſoziale Einrichtung feierte. Als Vertreter der Familie von Rotberg, der früheren Eigentümerin des Schloſſes, gab Landrat von Rotberg⸗Singen ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß das Familienſchloß ſeiner Väter ſolch edlem Zweck zugeführt worden iſt. Den Dank des Kreisrates ſtat⸗ tete der ſtellvertretende Vorſitzende des Kreiſes, Stadtrat Kaiſer⸗Lörrach ab. In dem traulich eingerichteten, idylliſch Zur Verhandlung kam geſtern vor dem Schwurgericht Frankenthal die Bluttat von Speyer, die ſich am gelegenen Heim können 42 Perſonen für ihren Lebensabend Unterkunft finden. Schwurgericht Frankenthal Das verhängnisvolle Meſſer Stich in die rechte Halsſeite, wodurch die Halsſchlagader durchtrennt wurde und der Tod unmittelbar infolge Verblutung eintrat. f Der Angeklagte gab die Tat zu und bedauert, daß die Sache ſoweit gekommen ſei. Wenn er nicht betrunken ge⸗ weſen wäre, wäre ihm die Geſchichte überhaupt nicht paſſiert. In der Beweisaufnahme belaſteten verſchiedene Zeugen den Angeklagten ganz bedeutend. Ein Zeuge hat z. B. geſehen, wie Bowitz in der Wirtſchaft aus der Hoſentaſche ein Meſſer herausholte mit der Bemerkung:„Wenn es auch nur ein Küchenmeſſer iſt, das pumpe ich ihm hinein, daß es langt und ſpringe dann fort.“ Der gleiche Zeuge hatte den Angeklagten aufgefordert, doch nachhauſe zu gehen, was diefer aber nicht tat. Kurze Zeit darauf ſei die Nachricht eingelaufen, daß Sans tot ſei. Bowitz wie Sans werden das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Staatsanwalt Jung, der die Anklage vertrat, konnte nicht viel Sympathiſches an dem Täter entdecken, dem er in Anbetracht ſeines heimtückiſchen Verhaltens und ſeiner Frivo⸗ lität keine mildernden Umſtände zubilligen könne. Nur der Umſtand, daß er kein vollwertiger Menſch ſei, rette ihn vor dem Zuchthaus. Es ſei aber eine empfindliche Freiheitsſtrafe am Platze, weshalb er vier Jahre Gefängnis bean⸗ trage. Rechtsanwalt Schreiner⸗Frankenthal, der den Angeklag⸗ ten verteidigte, beantragte die mildeſte Strafe, da der An⸗ geklagte von dem Sans gereizt worden ſei. Das Urteil lautete auf drei Jahre Gefängnis aß⸗ züglich 1 Monat Unterſuchungshaft. 5 Werner Twele Eaumaussfaffung Tepefen. Dekoraſionen Teppiche E 2, 1 lenker) 8211 Wilhelm Filchner ſpricht in Mannheim Der Forſcher erzählt von ſeiner Tibetreiſe Rußland, Afghaniſtan, Indien und China bilden einen Kranz um das Gebiet, das der deutſche Forſcher Wilhelm Pilchner während ſeiner letzten Expedition durchſtreifte. Man hatte ihn bereits totgeſagt. Von Mannheim bis Tokio reicht die Wegſtrecke, die Filchner zurücklegte. Die phantaſtiſchen Weiten dieſer Gebiete können wir uns nicht vorſtellen und von den klimatiſchen Eigentümlichkeiten der Hochebene von Tibet, wo man ſich durchſchnittlich auf 3000 Meter Höhe befindet, ver⸗ mögen wir uns keinen Begriff zu machen. Zwiſchen dem Weltrieſen unter den Gebirgen, der gewal⸗ tigen Kette des Himalaja im Süden, dem Kuen⸗lun⸗Gebirge im Norden, von den Strömen Nag⸗tſchu, Dſa⸗tſchu, Dotſchu, dem ſpäteren Yang⸗tſe⸗Kiang, im Oſten begrenzt, dehnt ſich das tibetiſche Hochland mit ſeinen Klöſtern, ſeinen Menſchen, ſeinen Geheimniſſen, ſeinen Gefahren, ſeinem Ungeziefer und ſeinem Schmutz aus. Durch dieſes weite Land des Dalai Lama führte uns Wilhelm Filchner am geſtrigen Abend. * Der Muſenſaal war dicht beſetzt. Als Filchner am Rednerpult erſchien, wurde er herzlich begrüßt, und alsbald ſchlang ſich ein freundſchaftliches Band um den berühmten Gaſt und ſeine Mannheimer Hörer, mit denen er ſich ſogleich ausgezeichnet verſtand. Gleich bei den erſten Worten— es war nur die an die Zuhörer gerichtete und von dieſen ſogleich verneinte Frage, ob ſie eine Pauſe haben wollten oder nicht, ſpürte man, daß hier eine Perſönlichkeit ſprach. Ein ganzer Mann, dazu ein echter Bayer, urwüchſig, kernig, mit dem echten bayeriſchen Humor ausgeſtattet, der ein gemütlicher Begleiter durch den außerordentlich interefſanten, wie in Fluge vorühereilenden Abend blieb. Der Perſönlichkeit Filchners. Das war der beſondere Eindruck, den kein Bericht, kein Buch wiedergeben kann. Filchner iſt zuerſt und zuoberſt Forſcher. Um das Netz der aſtronomiſch⸗erdmagnetiſchen Vermeſſungen zwiſchen Europa Rußland im Weſten, Indien im Süden und China im Oſten zu ſchließen, unternahm er ſeine letzte Fahrt, die 1925 begann. Das war ſein Ziel als Forſcher, das er trotz übermenſchlicher führte. Dieſer zähe Forſcherwille, unbeugſam bis zur Dick⸗ köpfigkeit(im allerbeſten Sinn) war das Beherrſchende der Ausführungen. Doch nicht nur der Forſcher ſprach; der viel⸗ leicht am allerwenigſten. Da oben ſtand auch der feine Völker⸗ pſychologe, der genaue Kenner der Tibeter, ihre Tiere, ihrer Sprache, ihres Kultes, ihrer Sitten. Und aus den letzten Ausführungen ſchimmerte der gründliche Kenner der poli⸗ Entbehrungen durch Krankheit, Witterung, Gefahren durch⸗ tiſchen Verhältniſſe Aſiens durch, der eben wieder in einem prachtvollen Buch über Aſiens Islamkämpfe gezeigt hat, wie nötig es iſt, den polltiſchen Horizont zu erweitern und in die große Welt zu blicken. So wird aus dem Forſcher, der mit den Vermeſſungsinſtrumenten auszog, trachter, der in ſeiner männlichen, überzeugenden Art geſtern zu uns ſprach. Was dieſer Mann durchgemacht haben muß, kann aus der Schilderung kaum hervorgeßen. Man merkt es aus ſeiner * J univerſale Be⸗ Vortragsweiſe, die er zwiſchen dem wohlgefügten Manuſkript und der freien, humorgewürzten Rede teilt, daß er körperlich aus all den Entbehrungen und Leiden nicht ganz ohne Schaden hervorging, trotzdem Wille und Energie ſchon äußerlich aus ſeiner Erſcheinung ſprechen. Das Mitführen der äußerſt empfindlichen Inſtrumente auf dem Rieſenweg, die Sorge um die Karawane, das Mißtrauen der Bevölkerung, das erſt ſpät überwunden wurde, dann aber in eine geradezu freundſchaft⸗ liche Unterſtützung durch den Dalat Lama umſchlug,— das alles wiegt noch leicht gegen die Krankheiten, die ſich wie dis Dämonen der Tibeter an die Ferſen des Forſchers hefteten. Mit gebrochener Hand und gebrochenen Rippen Vermef⸗ fungen vornehmen, ſie mit einem ſchweren Gallenleiden in eiſtger Nacht fortſetzen, die grauſamen Quälereien durch die Legignen Ungeziefer erdulden, dazu monatelang ohne Mittel, hungernd, frierend, in dem Kloſter Kumbum auf die Gnade der Mönche angewieſen, die Filchner bald als einen der Ihren betrachteten,— das iſt nur eine kleine Auswahl. So kann man es verſtehen, daß Filchner ſeinen erſten Vortrag in Berlin nicht für das übliche Großſtadtpublikum hielt, ſondern für die Aermſten der Armen, die er aus den Aſylen und allen Winkeln des Elends zuſammenholte. Zu denen ſprach Filchner als Leidensgefährte. .* Die Aufnahmen— ein Wunder, wie er ſtie bis Deutſch⸗ land brachte, und noch einen Film mit ihnen!— veranſchau⸗ lichten das Leben und die Sitten der Tibeter außerordentlich wirkungsvoll. Dazu die Worte des Forſchers, das Lebendige ſeines Vortrags,— es war ein unvergeßlicher Abend. Wie ein Leitmotiv ging durch ihn das ſeltſame Gebet der Tibeter hindurch:„o mani tat mehum“, o, du heilige Knoſpe im Lotos, Noch klingt es in der liebevollen Ausſprache Filchners im Ohr. Und nicht zuletzt ſeine Sehnſucht nach dieſem ſeltſamen Reich, wo es ihn hinzieht, trotz aller Leiden und Entbehrungen. Das ſcheint uns das Merkwürdigſte zu ſein, dieſer Trieb in die Ferne, der auch in unſerer nüchternen Zeit nicht verloren ging. Es liegt etwas Romantiſches darin, etwas urſprünglich Deutſches; als Deutſcher ſprach Filchner beherzigende Schluß⸗ worte. Und während die Stadt den Gaſt in einem kleinen Feſteſſen feierte, gingen ſeine Zuhörer, bewegt von dem Ge⸗ ſchauten und Vernommenen, ihrer Wege, im Herzen das Ver⸗ langen, ſelbſt einmal dieſe ſeltſamen Fernen zu ſchauen. X. 1 1 2 8 2 N FF: Eee 2 2 SSB eos PE SSS Ss SSS SUSE SSS He SS. * Mittwoch, den 26. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 447 Zum Großfeuer in Liedolsheim [Die Ernte vernichtet— Großer Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden 5 Liedolsheim bei Karlsruhe, 25. Sept. Ueber das bereits im geſtrigen Abendblatt gemeldete Großfeuer in Lie⸗ dolsheim wird noch folgendes berichtet: Der Brand brach in der Frühe um 1 Uhr in der mit der Ernte überfüllten Scheune des Landwirts Wilhelm Ludwig Göbelbäcker in der Friedrichſtraße, alſo in dem gleichen Dorfviertel, in dem im letzten Jahre 42 Gebäude abgebrannt ſind, aus. Die Liedolsheimer Feuerwehr erſchien ſofort an der Brandſtelle, wo das Feuer in raſender Geſchwindigkeit auf die dicht an⸗ einander gebauten Scheunen der Nachbarhäuſer übergriff. In den mit den Erntevorräten angefüllten Scheunen fand das Feuer eine reiche Nahrung und breitete ſich deshalb mit unheimlicher Geſchwindigkeit aus. Die zu Hilfe gerufenen Nachbarwehren von Rußheim, Hochſtetten und Graben erſchie⸗ nen ſehr bald auf dem Brandplatz und unterſtützten die Liedolsheimer Feuerwehr in uneigennütziger Weiſe. Bis um 2 Uhr nachts ſtand der ganze Scheunen komplex am Ausgang des Dorfes nach Hochſtetten in hel⸗ len Flammen. Die Bevölkerung von Liedolsheim unterſtützte die mühſame Arbeit der Feuerwehren und half vor allem das Viehretten, das ſich in den Ställen befand. „Das befreite Vieh rannte wie wild durch die Stra⸗ ßen des Ortes, deſſen Bewohner in großer Angſt vor dem Uebergreifen des Brandes auf den übrigen Teil des Ortes ſchwebten. Die geſamte Friedrichſtraße war durch die ſtarke Rauchentwicklung in einen Qualm ge⸗ hüllt, ſo daß der Aufenthalt dort faſt zur Unmöglichkeit wurde. ö Das Gebrüll des noch in den Ställen befindlichen Groß⸗ viehs war ſchrecklich mit anzuhören. Dem mutigen Ein⸗ greifen der Feuerwehren und der Ortsbewohner gelang es ſchließlich, bis auf ein Stück Großvieh ſämtliche Tiere zu retten. Dagegen wurde ein Teil des Federviehes ein Raub der Flammen. Ein Einwohner, der eine Kuh im letz⸗ ten Augenblick aus der brennenden Scheune gerettet hatte, wurde von dem durch das Feuer wild gewordenen Tier an eine Mauer gedrückt, ſo daß er ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Um ein Uebergreifen auf die in der Fried⸗ richſtraße befindlichen Wohngebäude zu verhindern, wurden die zwiſchen Wohnhaus und Scheune gelegenen Gebäulich⸗ keiten von der Feuerwehr niedergeriſſen, wodurch gegen 3 Uhr morgens die Gefahr des Uebergreifens des Brandes befeitigt war. Die Bewohner der Friedrichſtraße hatten zum Teil be⸗ reits ihr Mobiliar in Sicherheit gebracht, da die Gefahr der Ausdehnung des Brandherdes ſehr groß war. Gegen 5 Uhr morgens konnten die auswärtigen Feuerwehren wieder ab⸗ rücken. Die von dem Brande getroffenen 15 Familten, die Nachbargebiele h Befriedigung der kleinen Sparer in St. Ingbert e St. Ingbert, 86. Sept. Im Zuſammenhang mit dem Sparkaſſenſkandal, burch den die Stadt St. Ingbert Fekauntlich in eine äußerſt ſchwierige Finanzlage . it, hat bie Regierungskommiſſton den Bürgermeiſter Kempf, gegen den auf eigenen Antrag ein Diſtplinar⸗ erfahren eingeleitet wurde, vom Amte ſuspendiert. Bis auf weiteres wirb die Verwaltung von den beiden Beigeordneten geführt, über denen als Staatskommiſſar Oberregterungsrat 3 ſteht. Die Regterungskommiſſion beabſichtigt in den nächſten Tagen der Stadt Gelder zur Auszahlung ber kleinen Sparer zur Verfügung zu ſtellen. Ebenſo ſollen Mittel berettgeſtellt werden, um den Kontokorrent⸗ verkehr wieder in Gang zu bringen. * e Fubwigshafen a. Rh., 25. Sept. Das neue Amks⸗ gerichts gebäude in Ludwigshafen, das mit.1 Millio⸗ nen Mk. veranſchlagt iſt, und mit deſſen Bau im Februar ds. Jahres begonnen wurde, iſt nunmehr im Ro hbau bis auf einige Dacharbeiten fertiggeſtellt. Man hofft, daß der Neu⸗ bau, deſſen Räume durch das Fernheizungswerk Süd geheizt werden, bis 1. Oktober nächſten Jahres bezogen werden kann. Damit dürfte auf Jahrzehnte hinaus den Anſprüchen der Juſtizbehörde entſprochen ſein. f* Worms, 25. Sept. Wie der Polizeibericht meldet, ver⸗ unglückten in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Kraft⸗ rab mit Beiwagen, wobei die mitfahrende Frau und das Kind des Motorradfahrers ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Das Unglück iſt dar⸗ auf zurückzuführen, daß einige übermütige funge Burſchen einen Laternenbock, von bem ſie das rote Licht ent⸗ fernt hatten, quer über die Straße legten. ch. Michelbach i.., 25. Sept. Strahlender Sonnenſchein lag über dem Dörfchen, als es am Sonntag ſein Krieger⸗ — denkmal einweihte. Unter den Klängen der Muſik rückten die Kameraden aus den Nachbarvereinen mit ihren Fahnen ein. Die Hauptſtraße füllte ſich mit Menſchen. Mit etwas Verſpätung rückte der Feſtzug ab, in dem ſich nahezu 20 Fahnen befanden. Am Denkmal ſtaute ſich der Zug.„Hör uns, Gott Herr der Welt“, ſang der Männerchor, dann übergab Architekt Frey das Denkmal an die Gemeinde. Bürgermeiſter Zimmermann enthüllte das Denkmal und gelobte, das Denkmal zu erhalten zu Ehren der Gefallenen. Das Denkmal, am ſchönſten Platze des Dorfes erſtellt, im Pfarrgarten, iſt aus heimiſchem, rotem Sändſtein erſtellt, zeigt einen nach oben ſich breitenden Obelisken, der mit Stahlhelm, Schwert und Palmzweig geſchmückt iſt. An den beiden Flanken ſtehen die Namen der 22 Opfer des Weltkrieges aus der Gemeinde. Die Muſtk ſpielte während der Enthüllung einen Präſentiermarſch, die Ehrenwache präsentierte und die Glocken der nahen Dorf⸗ kirche erklangen. Die Ehrenſalven beſchloſſen den Weiheakt, an den ſich der Geſang des Liedes„Vor der Schlacht“ anfügte. Der Vorſtand des Kriegerbundes Michelbach verlas die Namen der Toten mit ihren Regimentern und ihrem Todestag. Wehmütig erklang das Lied vom alten Kameraden. Dann ſprach der Ortsgeiſtliche, Pfarrer Weygold die Weiheworte.„Den Gefallenen zur Ehr, den Lebenden und Vorübergehenden zur Lehr“. Nach einem Chor des Geſangvereins legten Kränze nieder die Gemeinde, der Kriegerbund, der Sportverein und der Frauenverein. Es folgte ein Vorbeimarſch der Vereine mit wehenden Fahnen am Denkmal. Nach einem gemütlichen Beiſammenſein auf dem Feſtplatz fand abends bei den Klängen der Unterſchwarzacher Muſikkapelle und den Liedern des Ge⸗ kangvereins eine wohlgelungene Nachfeier ſtatt. tells mehr oder weniger verſichert ſind, haben ihre geſam⸗ 1 Großfeuer in Vaden ten Erntevorräte, die in den Scheunen lagerten, ver⸗ loren. Einem von dem Großfeuer heimgeſuchten Korbmacher iſt ſein Lagerraum mit den dort aufbewahrten Weiden ab⸗ gebrannt, wieder andere haben die geſamten Futtervorräte und einen Teil der Tabakernte eingebüßt. Der Gebände⸗ ſchaden beträgt nach einer vorläufigen Schätzung rund 35000 Mark. Der Fahrnisſchaden wird auf 80 000 bis 100 000 Mark geſchätzt. Die Geſchädigten des Großfeners in Liedolsheim ſind die Landwirte: Karl Rudolf Roth, Karl Leopold Roth, Karl Ludwig Kubach, Friedrich Ludwig Seith J, Ludwig Hummel, Heinrich Seitz, Adolf Roth, Ludwig Gobelbäcker, Wilhelm Heil, Albert Oberacker, Guſtav Kammerer Wwe., Karl Ludwig Seith J, Wilhelm Auguſt Seith Wwe. und Karl Ludwig Melter. Großes Schadenfener in Blankenloch * Karlsruhe, 25. Sept. Heute nachmittag entſtand in der Wirtſchaft zum„Schwanen“ in Blankenloch ein Feuer. Das Anweſen, mehrere andere Scheunen und Nebengebände wurden zerſtört. Der Schaden beträgt etwa 50 000 R. l. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Am Brandplatze war außer der Feuerwehr Blankenloch auch die Karlsruher Be⸗ rufsfeuerwehr tätig. An welcher Stelle das Feuer ausge⸗ brochen war weiß man noch nicht. Die Flammen ſprangen auf die Kegelbahn und auf die Scheune über, die bis unters Dach mit Erntevorräten angefüllt war; landwirtſchaft⸗ liche Maſchinen und Geräte waren ebenfalls untergebracht. Es dauerte nicht lange, ſo ſchlugen die Flammen zum Dache des Wirtshauſes, ein alter Fachwerkbau, der unſerem Orte ſchon immer zur Zierde gereichte, hinaus. Das Innere des Gebäudes iſt ausgebrannt. Mittlerweile war das Feuer von der zum„Schwanen“ gehörenden Scheune auf jene des Hof⸗ heinz übergeſprungen. Bei beiden Scheunen hat das gierige Element ganze Arbeit gemacht; hier ſtehen nur noch die Mauern. Heu, Stroh und Getreide bot den Flammen reiche Nahrung, ſodaß es angeſtrengter Arbeit bedurfte, um ihnen Einhalt zu tun. Die Mauern des Gaſthauſes ſtehen noch, nur der Dachſtuhl iſt größtenteils niedergebrannt. Das Vieh konnte durch hilfsbereite Nachbarn in Sicherheit gebracht werden, ebenſo verſchiedene Einrichtungsgegenſtände. Beſitzer des„Schwanen“ iſt die Brauerei Schrempp⸗Printz in Karls⸗ ruhe. Größeren Schaden erleidet der Wirt Sommer⸗ ſchlatt, dem viel von ſeinem Eigentum verloren ging. Großfeuer in Bad Homburg * Bad Homburg v. d.., 25. Sept. In der vergangenen Nacht entſtand in der Eiſengießerei von F. Buſch.⸗G. ein Großfeuer, das ſich raſch auf die ganze Fabr ik ausbrei⸗ tete und dieſe faſt vollkommen zer ſtört e. Die Urſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Sportliche Rundſchau Tennisklubkampf T. K. Schwetzingen— V. f. L. Neckarau 191g. Wenn der Schiedsrichter im ſchweren Mantel mit geſtelltem Kragen und pelzumwunden nicht mehr allzu erhaben auf ſeinem Stuhl thront, dann neigt ſich die ſchöne Tenniszeit ihrem Ende zu— Saiſonausklang. Aber es war dennoch ſchön, auch ohne den obligaten „herrlichen Sonnenſchein“, auch ohne ide dieſes Jahr noch obligatere „Gluthitze“. Den Spielern wurde in der Hitze des Gefechts alsbald warm, auf den ſehr guten Plätzen wurde allenthalben mit großem Eifer gekämpft, ſodaß auch bei den Paſſiven beſte Tennisſtimmung aufkam, die am Abend bei einem fröhlichen Tanz unvermindert an⸗ hielt.— Schwetzingen kam gegen die gleichfalls noch ſehr junge Tennisabteilung des V. f. L. Neckarau zu einem überraſchend glatten Steg— deſſen Geſamtergebnis 19:8 Punkte und 39:12 Sätze lautet. Ergebniſſe: Herreneinzel: Dr. Baſſermann(.]— Hillenbrandt(.):0, 6˙8, Baßker(.)— Rothweiler(.):5,:2; Volker(.)— Schmitt(.) :6,:6; Stallberg(.)— Dr. Herbold(.):2,:2; Maiſch(.)— Wacker(.):6,:6; Flatzek(.)— Halter(.):8 wegen Dunkel⸗ heit abgebr.; Reinhardt(.)— Kohl(.):5,:3; Aſal(S. Troppmann(.):2,:3; König(.)— Schaaf(.):2,:6; Ertel (.)— Dr. Boſſert(.):6, 613. Dameneinzel: Frl. Seitz(.)— Frl. Kirſchner(.):8,:8,:6, Fr. Dr. Zimmermann(.]— Fr. Sinn(.) 671,:2; Fr. Pries(.) — Frl. Brunner(.) 624,:6,:8; Fr. Baſſermann(.)— Frl. Bertſch(.):4,:6,:8; Fr. Aſal(.)— Frl. Mayfarth(.) 11:9, :6,:8. Herrendoppel: Dr. Baſſermann⸗Baßler(.) Schmitt⸗Roth⸗ weiler(.):38,:2; Volker⸗Stallberg(.)— Hillenbrandt⸗Dr. Her⸗ bold(.):2, 623; Aſal⸗Flatzek(.)— Troppmann⸗Kohl(.):2, :1; Maiſch⸗Reinhardt(.)— Wacker⸗Halter(.):7, 672, 611. Gemiſchtes Doppel: Fr. Pries ⸗Dr. Baſſermann(.)— Frl. Kirſchner⸗Schmitt(.):2,:7,:8; Frl. Seitz⸗Baßler(.)— Frl. Sinn⸗Rothweiler(.):6,:1,:3) Fr. Dr. Zimmermann⸗Völker (.)— Frl. Brunner⸗Hillenbrandt(.):1,:2; Fr. Baſſermann⸗ Reinhardt(.)— Frl. Mayfarth⸗Kohl(.) 628,:4. H. B. Handball T. V. v. 1846 Mannheim 2. Mannſchaft— T. V. Frieſenheim 2. Mannſchaft 614 T. V. p. 1846 Mannheim 3. Mannſchaft— T. V. Frieſenheim 3. Mannſchaft 623 Von den 2. Mannſchaften wurde ein flottes jederzeit abwechſ⸗ lungsreiches Spiel vorgeführt. Frieſenheim findet ſich gut zuſammen und konnte in kurzer Zeit dreimal erfolgreich ſein, während die 46er nur 2 Tore zu entgegnen vermochten. Mannheim wird jetzt zu⸗ ſehends beſſer. Auf und ab wogte der Kampf. Bis zur Halbzeit iſt jedoch an dem Reſultat von:2 nichts mehr zu ändern. In der zweiten Halbzeit liegt Mannheim ſichtlich in Front. Angriff um Angriff wird, von den Läufern gut unterſtützt, vor das gegneriſche Tor getragen. Der ſich tapfer wehrende Schlußmann der Frieſen⸗ hetmer muß ſich in kurzer Zeitſpanne viermal geſchlagen geben. Im weiteren Spielverlauf kann Frieſenheim das Reſultat auf:6 ſtellen. Mit dem Schlußpfiff erzielen die 46er das 7. Tor, das jedoch vom Unparteiiſchen nicht mehr gegeben wird. Mit 674 zu Gunſten des Platzinhabers trennten ſich die Mannſchaften. Die 3. Mannſchaft der 46er konnte ihr Spiel infolge beſſerer Ge⸗ ſamtleiſtung mit:3 verdient gewinnen. Kegelſport * Verſchmelzung der Gauverbände Baden und Pfalz. Durch das Aufblühen des Kegelſportes und Neugründung von Verbänden ergab ſich die dringende Notwendigkeit, die Verbände von Baden und der Pfalz in ſich zuſammenzufaſſen. Die Initiative hierzu ergriff der Verband Heidelberg. Die Bundesvorſtandsſitzung in Kiel konnte das Verlangen der Verbände Heidelberg, Karlsruhe, Durlach, Mannheim, Freiburg, Pforzheim, Weinheim, Ludwigs⸗ hafen, Edenkoben, Neuſtadt, Mutterſtadt, Haßloch, Frankenthal, Kaiſerslautern, Pirmaſens und Landau nicht ablehnend behandeln. Es erfolgte Abtrennung vom bisherigen Gauſitz Frankfurt. Den neuen Gauſitz erhielt Karlsruhe. Die inzwiſchen durchgeführte Gauvorſtandswahl ergab folgendes Bild: Rechtsanwalt Dr. Karl berflöte, Petroniu Veranſtaltungen Mittwoch, den 26. September Theater: Nationaltheater:„Der Widerſpenſtigen gäh⸗ mung“..30 Uhr. Konzerte: Celloabend Gregor Piatigorſky..00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett..80) Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Marter der Liebe“.— Schau⸗ burg:„Gaunerliebchen“,— Capitol:„Cine Frau von Format“.— Scala:„Dr. Monnier und die Frauen“. Gloria⸗Palaſt:„Mein Freund Harry“.— Ufa⸗Theater: „Flitterwochen“.— Palaſt⸗Theater:„Hine Dubar vy von heute“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Knunſthalle: 10—1,—5 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch —5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Vorführung 5 Uhr. Waerther⸗ Karlsruhe, erſter Vorſitzender; Jung ⸗ Heidelberg, zweiter Vorſitzender; Loeffel⸗Karlsruhe u. Herrmann⸗Pirma⸗ ſens, Schriftſührer; Völker⸗ Ludwigshafen u. Träger⸗Mutter⸗ ſtadt, Kaſſter; Deißler⸗ Mannheim u. Niebling Freiburg, Sportwarte. Der Verband Mannheim hat ſeine diesjährige General⸗ verſammlung mit Kaſſenbericht und Vorſtandsneuwahl auf den 29. September beſtimmt. Infolge Berufung von Deißler⸗Mannheim in den Gauvorſtand muß das Amt des Sportwartes neu beſetzt werden. 1 5 Pferdeſport Karlshorſt(25. September) 1. Gernegroß⸗Hürden rennen. 2300 /. 3000 Meter: 1. F. Leo⸗ volds Formoſus(F. Baſtel), 2. Aufklärung, 3. Twoſtep. Ferner: Anika, Lebensmut, Alls Well, Graphit, Poliklet, Wolga II. Cherry Brandy. Tot: 182, Pl: 30, 15, 25:10. 2. Gulliver⸗Jagdrennen. 3700 l. 4000 Meter: 1. H. v. Oertzens Greif(Hr. Schnitzer), 2. Rößling, 3. Erzhallunke. Ferner: Zau⸗ Per Dark, Narrenzeit. Tot: 18, Pl: 11, 13, 2410. 3. Deutſches Hürdenreunen. Ehrpr. u. 7000 J. 3000 Meter: 1. Geſt. Grabigs Lanz(Heuer), 2. Turmalin, 3. Treu und Glauben. Ferner: Malkaſten(gefallen). Tot: 79, Pl: 23, 20210. 4. Märkiſches Hürdenrennen. 3700 /. 3000 Meter: 1. Heinz Stahls Legende(Heuer), 2. Beluga, 3. Horeb. Ferner: Certo⸗ ſina, Moskerade, Flaminia(gef.), Perſeverantia. Tot: 33, Plz 127 12, 11:10. 5. 7900. Rennen. Ehrpr. u. 6000 /. 3500 Meter: 1. O. Turgels Svpanahild(Kukulies), 2. Fonor, 3. Quo vadis. Ferner: Sturm⸗ nacht, Das Lied. Tot: 50, Pl: 23, 87:10. 6. Preis von Steinort. 3000. 2000 Meter: 1. Chr. v. Arnims Parſifal(Hr. Schnitzer), 2. Lieſerer, 3. Merkur II. Ferner: Deutſcher Michel, Bardes Bruder, Atlantie. Tot: 49, Pl: 19, 12:10. 7. Turandot⸗Jagdrennen. 3700 J. 3200 Meter: 1. A. Haber⸗ manns Stolzer Kämpfer(Bismarck),2. Immortelle, 3. Fili⸗ gron. Ferner: Siegberte, Zigeunerin, Julia. Tot: 31, Pl. 18, 22:10. Hamburg⸗Großborſtel(25. Sept.) 1. Preis vom Ochſenzoll. 3000. 2006 Meter: 1. Stall Halmas Irmin(O. Schmidt), 2. Pergola, 3. Concordia. Ferner: Mal⸗ volio, Latona, Brombeere. Tot: 22, Pl: 12, 12:10. 2. Harkshaiſer⸗Verkaufsrennen. 3000 4. 1000 Meter: 1. S. Korn⸗ blums Eliogabal(O. Müller), 2. Amönenwarte, 3. Zwillings⸗ ſchweſter. Ferner: Nicodemus, Don Carlos, Juwel, Heideland, Sonntoamorgen. Tot: 26, Pl: 14, 15, 33:10. 3. Steher⸗Ausgleich. 4000 4. 2850 Meter: 1. Fr. Biſchoffs Glückritter(Schönfiſch), 2. Canio, 3. Türkenbund. Ferner: Culvert, Diveletian, Mime, Coeur d' Almee. Tot: 78, Pl: 17, 18, 14:10. 5 Langenhorner⸗Rennen. 3000. 1200 Meter: 1. Geſt. Dahl⸗ witz Rohrſpatz(H. Zehmiſch), 2. Richtlinie, 3. Orlamünde. Fer⸗ ner: Ofterdingen, Aeolus, Goldrente, Traminer, Donaukind. Tot: 54, Pl: 15, 18, 14:10. 5 5. Haſelbuſch⸗Ausgleich. 5000&. 1600 Meter: 1. Graf Setldlitz⸗ Sandr. Offfenſive(Dreißig), 2. Feinsliebchen, 3. Miſtral. Ferner: Hector, Ohio, Lorbeerkranz, Perlenfiſcher, Landeshaupt⸗ mann. Tot: 34, Pl: 16, 16, 49:10. 6. Ingend⸗Preis. 3000. 1000 Meter: 1. O. Blumenfeld und R. Samſons Sophiſt(Haynes), 2. Edu, 3. Miſpel. Ferner: e Luſt und Leid, Gemma, Hilligenlei. Tot: 51, Pl: 19, 7. Borſteler⸗Troſt⸗Rennen. 3000 AL. 1600 Meter: 1. O. Blumen⸗ feld und R. Samſons Ferrara(Haynes), 2. Interurban, 3. Geo. Ferner: Barbar, Szentes, Rodio, Julfeſt, Hexenmeiſter, Kern, Pythia, Thilde.. y hh Mo....—•⁰ũ6n Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel] 21. 22. 28. 24. 25. J. 26 Neckar-Pegelſ 21 22, 28. 24.25 28. Waldshut.6002 Schuſterinſe! b 0,83 5,82.70.78 Mannheim.9.32 2,27.162,11 2,18 Fehl.082,05 2,011.92 191011 Jagſtfeld„„ Maxau 3 75.75 3˙64 361.558,55 f Mannhelm.44 2,372.32 2,23 2,172.18 Caub 142 1 40.86.32.26,1.25 Köln.00 00.94 0,90 0,85 0,820.79 Waſſerwärme des Rheins 15,0“ C Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas 5 Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner — Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil;. B. Franz Kircher — Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter — 1 Wunderbar wohl! Bitte lesen Sie, was ein 60 jähriger Herr uns über eine Haus- trinkkur mit Kruschen-Salz schreibt:(laut Originalbrief) Durch eine befreundete Familie in Berlin bin ich zu Ihrem Kruschen-Salz gekommen. Ich kann nun nicht unterlassen, Ihnen mitzuteilen, dag ich mich nach dem Gebrauch von ca. 6 Wochen ganz wunderbar wohl fühle. Es wirkt geradezu ver- blüffend; Ich schlafe sehr gut, bin sehr früh munter, habe einen vorzüglichen Appetit, habe bei meinem Alter von nahezu 60 Jah- ren nicht die geringsten Beschwerden, regelmäßigen Stuhlgang und habe an Körpergewicht ca. 10 Pfund abgenommen, ich wo nämlich 220 Pfund. Ich habe es unter meinen Bekannten un Verwandten sehr empfohlen. 5 Herr C,., Wittstoel Kruschen⸗Salz In Apotheken und Drogerien M..— pro Glas, 100 Tage ausreiebend KROUSCHEN-SALZ G. m. b.., BERLIN N65. GERICHTSTR. 12.13 8. Seite. Nr. 7 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, den 28. September 1928 Ein Das Raubtier als Jäger Es iſt eine intereſſante Frage, von welchen Sinnen das ſtaubtier Gebrauch macht, wenn es ſeiner Beute nachgeht. Er⸗ haſcht es die Beute mit dem Blick oder verdankt es die Auf⸗ findung der Jagdſpur ſeiner Naſe? Und wenn es ſich auf ſeine Naſe verläßt— benutzt er dann die Luftwitterung oder verfolgt es die Spur ähnlich wie der Hund? Dieſe Fragen find in den Kreiſen der Jäger noch umſtritten. Bei ihrer Beantwortung kommt es vor allem darauf an, ob das betref⸗ fende Raubtier bei Tag oder bei Nacht auf die Jagd geht. Auch hier gehen die Meinungen noch etwas auseinander. Die Beobachtung der meiſten Jäger ſpricht aber doch wohl dafür, daß die großen Raubtiere, wie z. B. der Tiger und der öwe, bei Nacht ihre Beute ſuchen. Es mag zutreffen, daß der Tiger und in einzelnen Fällen auch der Löwe bei Tage einer Beute nachjagen. Es handelt ſich dabei aber wohl nur um Ausnahmefälle. In Afrika dürften ſolche Fälle ſogar nur außerordentlich ſelten vorkommen. Nur wenn der Löwe einen unwiderſtehlichen Hunger verſpürt, unternimmt er auch am Tage einmal einen Beutezug. Im übrigen iſt der Löwe normalerweiſe ein nächtlicher Nimrod. Schlägt der Jäger in Afrika in einer Gegend, in der Löwen in großen Mengen hauſen, ſein Lager auf, ſo vernimmt er regelmäßig etwa nach einer Stunde nach dem Anbruch der Dunkelheit jenes Brül⸗ len, das ihm Kunde gibt, daß die Raubtiere aufgewacht ſind und ſich zum nächtlichen Beutezug anſchicken. Dies trifft genau ſo regelmäßig ein, wie etwa der Gongſchlag in dem modernen Hotel zur Eſſenszeit. Es iſt in den Jägerzelten üblich, zu ſagen: Jetzt machen ſich die Löwen auf den Trab, nun können auch wir an das Eſſen denken. Und dann hört man die ganze Nacht hindurch dumpfes Brüllen, durch das die beuteſuchenden Löwen, oft auf einer ganz weiten Front, in der Dunkelheit miteinander Fühlung halten. Beim Morgengrauen hat dann die Jagd ein Ende. Durch die Stille des Urwaldes und des Dſchungels ertönt diesmal ein lautes, erſchütterndes Brüllen, das deutlich erkennen läßt, wie erfolgreich die Jagd geweſen iſt, und wie gefräßig ſich die Raubtiere den Magen mit Beute gefüllt haben. Zweifellos Hegt hierin die Lebensgewohnheit des Löwen. Es gibt Jäger, die noch niemals einen Löwen auf einer Jagdfahrt bei Tage beobachtet haben. Man muß alſo die gegenteiligen Be⸗ obachtungen zu den größten Seltenheiten zählen. Der Löwe verläßt ſich alſo zweifellos bei ſeinen Jagd⸗ zligen nicht auf ſeine Augen. Er wittert das Wild mit ſeiner Deutſchland Aufregende Verbrecherſagd Eine aufregende Verbrecherjagd ſpielte ſich in Wan⸗ fried ab, wo ein Unbekannter, der unter verdächtigen Um⸗ ſtänden ein Fahrrad verkaufen wollte, polizeilich feſtgeſtellt werden ſollte. Der Unbekannte gab auf den Polizeibeamten mehrere Schüſſe ſab und flüchtete dann unter fortwähren⸗ dem Feuern auf einem Kahn über die Werra. Jenſeits des Fluſſes nahm der Verbrecher einem vorbeikommenden Rad⸗ fahrer unter Drohungen mit dem vorgehaltenen Revolver ſein Fahrrad weg und fuhr in raſendem Tempo in der Rich⸗ lung nach Völkershauſen. Die Polizei nahm in einem Auto die Verfolgung auf und ſtellte den Flüchtling in Groß⸗ Durſchlau. Angeſichts der auf ihn gerichteten Schußwaffen berzichtete der Unbekannte auf weiteren Widerſtand. Er wurde auf das Amtsgericht in Wanfried gebracht. Ueber ſeine Perſönlichkett und ſein Verhalten verweigert er jede Auf⸗ Härung. N Oeſterreich Das Erbe des Selbſtmörders Der Wiener Agent Emmerich Böhm lebte in letzter Zeit in ſchlechten Verhältniſſen und faßte— wie ſo viele in der ehemaligen Kaiſerſtadt, den Entſchluß, ſeinem Leben ſelbſt ein Ende zu bereiten. Böhm hatte einſt beſſere Tage geſehen, und wenn er auch als eins der vielen Opfer der ſchlechten Kon⸗ junktur freiwillig aus dem Leben ſchied, ſo legte er doch Wert darauf,„makellos“ zu ſterben. Da er nun keinen Pfennig Vermögen, dafür aber ziemliche Schulden aufzu⸗ weiſen hatte, beſtimmte er ſeine einzige Hinterlaſſenſchaft, ein Achtellos der öſterreichiſchen Klaſſenlotterie, für ſeine Gläubiger. Elf Tage nach ſeinem Tode wurde ſein Los mit nicht weniger als ſiebzigtauſend Schilling gezogen. Frankreich Der Herr Lieutenant de Louveterie Das gibt es immer noch in Frankreich, wie ſo manches anderes aus der längſt im weſenloſen Scheine hinter uns liegenden Zeit der verſchiedenen Ludwige.„Lieutenant de louveterie“ wird ein Herr betitelt, der beim Auftauchen von Wölfen und anderen reißenden Tieren eingreifen ſollte. Da aber ſolche Beſtien auf Frankreichs Boden ausgerottet ſind, bis auf einige Bären in den Pyrenäen und ein paar verirrte Wölfe in den Ardennen, ſo ſind dieſe wohlbeſtallten Herren verurkteilt, auf der Bärenhaut zu liegen oder ſich anderweitig zu betätigen. Taucht nun aber durch irgendwelchen Zufall doch ein Raubtier in einer verlaſſenen Gegend auf, dann iſt der Herr„lieutenant de louveterie“ gewöhnlich nicht aufzu⸗ finden. Das hat eben in einer Heide der Bretagne, bei den von dichten Wöldern bedeckten Arésebergen zu einem wahren Poſſenſpiel Anlaß geboten. Dort werden ſeit einigen Wochen die Schafherden, der einzige Reichtum dieſes dürftigen Land⸗ ſtriches, von einem vorläufig noch unbekannten vierbeinigen Miſſetäter hart mitgenommen. Man läßt in dieſen Gefilden die Wollträger aufſichtslos an den Abhängen weiden, und ſo hatte das Raubtier leichtes Spiel. Schon ſind Dutzende von Sthafen mit geöffneten Kehlen oder bis auf die Knochen ver⸗ zehrt aufgefunden worden. Es ſcheint ſich um einen Wolfs⸗ hund, nach andern wären es zwei, zu handeln, die bereits von Automobiliſten geſehen worden wären, aber ſich ſtets in das undurchdringliche Geſtrüpp zu flüchten verſtanden hätten. Nun ſuchte und rief man nach dem„lieutenant de louve- kerle“, Aber erſt wiſſen, wer eigentlich dieſes Amt augenblick⸗ lich bekleidet. In dem Hauptorte, wo die zuſtändigen Be⸗ hörden anſäſſig ſind, konnte man keine Auskunft erhalten. Dagegen wird in den Büchern der Poſten„Gehalt für den UHeutenant de louveterie“ ordnungsmäßig aufgeführt. Man kann ſich vorſtellen, in welche Verlegenheit die Behörden da⸗ durch geſetzt wurden. Die eingeleiteten Nachforſchungen führten zu einem verblüffenden Ergebniſſe. Denn ſchließlich wurden doch ganz regelmäßig ausgeſtellte Quittungen über 1 1* Naſe. Er tut dies aber nicht in derſelben Weiſe wie etwa der Hund, der die Spur auf der Erde verfolgt. Dieſe Art und Weiſe der Verfolgung überläßt er den Hyänen und anderen Raubtieren ähnlicher Gattung. Der Löwe nimmt die Wit⸗ terung aus der Luft auf, etwa in Bruſthöhe, und gewahrt da⸗ bei ſofort die Anweſenheit von Wild, ſelbſt wenn es noch Hun⸗ derte von Metern entfernt ſein ſollte. Der Lbwe hat alſo keine„Hundenaſe“, ſondern eine Naſe für Luftwitterung. Allerdings kann er in Ausnahmefällen von der Naſe auch den⸗ ſelben Gebrauch machen wie der Hund. So 3. B. wenn er eine Blutſpur verfolgt. Ein ſolcher Fall wird von einem afrikaniſchen Jäger berichtet. Der Jäger hatte eine ſchwer angeſchoſſene Antflope des Abends liegen laſſen mitſſen, weil er keine Kräfte für den Wegtransport der Beute hatte. Als er am nächſten Morgen bei Tagesanbruch das Verſäumte nachholen wollte, war die Antilope verſchwunden. Außerdem machte der Jäger die Entdeckung, daß die Spur der Antt⸗ lope durch die eines Löwen gekreuzt wurde. Er verfolgte dieſe Spur mehrere Kilometer und ſah dann, wie der König der Tiere ſich an der Anttlope gütlich tat, die er am Abend vor⸗ her erlegt hatte. Der Löwe hatte ſich ein„gefundenes Freſſen“ zunutze gemacht und war bei dieſer Gelegenheit ein⸗ mal von ſeiner eigentlichen Jagdgewohnheit abgewichen. Die wilden Hunde ſind ganz andere Jäger, als die Löwen oder die Tiger. Sie ſuchen und verfolgen ihre Beute nur am Tage. Dabei ſpüren ſie die Witterung aber nicht mit der Naſe, ſondern ſie verlaſſen ſich einzig und allein auf die Schärfe ihrer Augen. Wenn man Gelegenheit hat, ſte bei der Jagd zu beobachten, ſo ſieht man häufig, wie ſie einen gewal⸗ tigen Luftſprung vollführen, in der offenkundigen Abſicht, die von ihnen verfolgte Beute im Auge zu behalten. Natürlich beſitzen die Wildhunde auch eine„Hundenaſe“, Ihre Ver⸗ wandtſchaft mit dem Hundegeſchlecht verleugnen ſie in dieſem Punkte nicht. Hat ſich einmal ein Rudel ſolcher Hunde an eine Spur angeklammert, ſo läßt es ſie nicht wieder los, ſon⸗ dern verfolgt ſie durch Hunderte anderer Spuren hindurch, ohne auch nur ein einziges Mal die Naſen vom Erdboden zu erheben. Das ganze Rudel hängt an der Spur mit einer Unbeirrbarkeit, die jeden Jäger mit Bewunderung erfüllen muß. Die Wildhunde haben alo eine„Hundenaſe“ und keine Naſe für Luftwitterung, wie ſie der Löwe und der Tiger be⸗ ſitzen. Sie verlaſſen ſich aber bei der Jagd auf ihre Beute in der Hauptſache auf den ſcharfen Blick ihrer Augen. das pünktlich abgehobene Gehalt für den„leutenant de louveterie“ gefunden. Aber gleichzeitig wurde feſtgeſtellt, daß der Titelträger, ein verarmter Adeliger, ſeit Jahren in einem Greiſenaſyl untergebracht und längſt nicht mehr zurechnungs⸗ fähig iſt. In ſeinem Namen und mit ſeiner Unterſchrift zog ein verdächtiger alter Knabe, der im Rufe eines gewerbs⸗ mäßigen Wilderers ſteht, unbehindert das Gehalt ein. Ein Wilderer als„lieutenant de louveterie“, alſo als eine Art ſtaatlicher Forſtüberwacher— das gehört doch wohl in den Be⸗ reich des Vaudevilliſten. Uebrigens iſt der ehrenwerte Wür⸗ denträger, der wohl Lunte roch, als die Rufe nach dem „lieutenant de louveterie“ immer dringlicher wurden, vor⸗ läufig aus der Gegend verſchwunden. England Die fleißige Ente Auf einer landwirtſchaftlichen und Geflügel⸗Ausſtellung in England iſt eine Ente mit einem erſten Preis ausgezeich⸗ net worden, die einen ganz beſonderen Fleiß im Eierlegen entwickelt hat. Sie hat bisher an 291 aufeinanderfolgenden Tagen ohne jede Unterbrechung an jedem Tage ein Ei gelegt. Freilich iſt damit der bisher bekannte größte Rekord noch nicht erreicht. Eine berühmte Ente ſoll es danach fertig bekommen haben, an 365 Tagen nicht weniger als 357 Eier zu legen. Jugoflawien Gleich und gleich geſellt ſich nicht gern Das jugoſlawiſche Parlament wird demnächſt über eine gar eigenartige Geſetzesvorlage zu entſcheiden haben: man will es den ſtaatlichen Lehrern und Lehrerinnen unter⸗ ſagen, Ehen mit Angehörigen anderer Berufe einzugehen. Die Lehrkräfte ſollen alſo ihren Ehepartner aus den Reihen der Kollegenſchaft ausſuchen oder aber unverheiratet bleiben. Dieſen noch kaum dageweſenen Eingriff in das Selbſtheſtim⸗ mungsrecht begründet die Regierung damit, daß die Lehrer und Lehrerinnen häufig Mißhetraten ſchließen und auf dieſe Weiſe das Anſehen des Standes ſchädigen. Man ſtelle ſich eine ſtaatliche Lehrerin als Gattin eines reichen Fleiſcher⸗ meiſters oder einen Profeſſor als Ehemann einer reichen Wirtshausbeſitzerin vor: entſetzlich! Merkwürdiger Weiſe nimmt die jugoflawiſche Lehrerſchaft gegen die geplante Kne⸗ belung ihrer Herzensangelegenheiten energiſch Stellung und weiſt darauf hin, daß man die zahlreichen Mißheiraten durch eine— Aufbeſſerung der Gehälter bekämpfen ſollte. Türkei Kritiſche Methode der Neuzeit Auf eine merkwürdige Art, ſeine Kritiker zu beeinfluſſen, iſt der türkiſche Dichter Kia zim Bey verfallen. Er war in der Preſſe ſo ſchlecht behandelt worden, daß er ſich zu einem Spezialiſten begab und ſein Gehirn mit Röntgen⸗ ſtrahlen durchleuchten und photographieren ließ. Auf Grund der ſo erzielten Bilder wurde von einem Phrenologen er⸗ mittelt, daß das Gehirn außerordentlich gute Proportionen und erſtaunliche Wendungen zeige. Daraufhin ſandte der nunmehr von ſeiner Bedeutung ganz überzeugte Dichter Photographien ſeines Gehirns au die Kritiker, die hoffentlich die ihnen erteilte Lehre beherzigen werden. Amerika — Die erſte Bergführerin Zum erſten Male in der Geſchichte des Alpinismus hat eine Frau als Führer eine Geſellſchaft auf einer ſchwierigen Bergſteigertour begleitet. Es iſt dies die Amerikanerin Miriam Elliot'Brien aus Degham in Maffa⸗ chuſetts, die amerikaniſche Touriſten auf die Grephon⸗Nadel oberhalb von Chamonix führte. Dieſer 11424 Fuß hohe, ſpitze Berggipfel iſt überaus ſchwer zu beſteigen; der Aufſtieg nahm neun Stunden in Anſpruch. Miß'Brien gilt für die beſte Bergſteſgsrin der Zelt; ſie hal alle Gipfel der Niont⸗Blaue⸗ Kette beſtiegen. Deutſcher Wahlſpruch einer amerikaniſchen Univerſität Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß die Alma Mater des republikaniſchen Präſidentſchaftskandidaten Her⸗ bert C. Hover, die Laland Stanford Ir. Univerſität in Pale Alte(Kalifornien), die einzige Hohe Schule in den Vereinig⸗ ten Staaten iſt, die einen deutſchen Wahlſpruch führt. Er lautet:„Die Luft der Freibeit weht.“ Der Eiſenbahn⸗ könig Laland Stanford, der den Plan zum Bau der Pacifte⸗ Giſenbahn faßte und durchführte, hat die Univerſität zur Er⸗ innerung an ſeinen verſtorbenen Sohn errichtet. Der Stifter ſtarb im Jahre 1893. Das Stiftungsvermögen der Univerſität beträgt zwanzig Millionen Dollar. Es iſt ſeitber durch wei⸗ tere Zuwendungen bebeutend vermehrt worden. Die Laland Stanford Ir. Univerſttät iſt eine der reichſten höheren Bil⸗ dungsanſtalten in den Vereinigten Staaten, aber ihr Motto iſt geblteben:„Die Luft der Freiheit weht.“ Ein Erfinder verſteht ſeine eigene Erfindung nicht Ein amerikaniſches Gericht hatte kürzlich die intereſſante Frage zu entſcheiden, ob ein Zufallserfinder den Patentſchutz beanſpruchen kann, wenn er ſelbſt vom Vorgang, der zu ſeiner Erfindung führte, nichts verſteht. Dem Patentinhaber war es im vorliegenden Fall durch Zufall gelungen, einen künſt⸗ lichen Brennſtoff herzuſtellen, obwohl er die chemiſchen Eigen⸗ ſchaften der benutzten Rohſtoffe nicht kannte. Ein Konkurrenz⸗ unternehmen wollte aus dieſer Unkenntnis Gewinn ſchlagen, fand die wiſſenſchaftliche Erklärung für das dem Erfinder unverſtändliche Verfahren und ſtellte ebenfalls den Brenn⸗ ſtoff her. Der Erfinder klagte wegen Patentvergehens und bekam vor dem Berufungsgericht Recht. Der Geiſtliche als Schmuggler Als der Dampfer Saturnia von Genua in New Vork eintraf, fanden die Zollbeamten bei der Reviſton des Gepäcks einige in Italien angekaufte Gegenſtände im Gepäck des Geiſtlichen John G. Rongetti, des Rektors der katholiſchen St. Antonius⸗Kirche in Newark(New Jerſey). Der Geiſt⸗ liche gab an, daß er bei Ausſtellung der den Paſſagteren vor der Landung vorgelegten Liſte einige Gegenſtände, die er als Geſchenke für Verwandte mitgebracht hatte, vergeſſen hätte. Er war der Anſicht, daß ſolche kleinen Geſchenke zollfrei ſeien. Nun gingen die Zollbeamten an eine gründlichere Unter⸗ ſuchung des ziemlich umfangreichen Gepäcks und entdeckten eine ganze Anzahl von Spitzenkragen, Handtaſchen, Schals, Spitzentaſchentüchern uſw., außerdem aber noch 20 Flaſchen Wein und Likör, Nun wurde das alles konftsziert und der Geiſtliche mußte außerdem eine Geldſtrafe von 540 Dollar bezahlen. Botenjungen auf Rollſchuhen Seit jeher ſtand Amerika an der Spitze inbezug auf Be⸗ ſtrebungen, die Arbeitsmethoden im ganzen Lande möglichſt zu vereinfachen und maſchinell auszugeſtalten. So ſind jetzt große Firmen, die dem Publikum auf Beſtellung Botenfungen liefern, dazu übergegangen, dieſe durchweg mit Rollſchuhen auszuſtatten, ſo daß die ihnen aufgetragenen Beſtellungen in kürzeſter Zeit ausgeführt werden können. Der Rollſchuh als Beförderungsmittel wird ſogar in weitläuffgen Fabrikgebäu⸗ den zur Beſchleunigung der Arbeit benutzt. In dieſes Kapftel gehört auch die Tatſache, daß man in Amerika dazu überge⸗ gangen iſt, Küchengeräte je nach dem Gebrauch in einer be⸗ ſtimmten Farbe herzuſtellen, ſo daß man überall eine gleich⸗ mäßige Ausſtattung und leichten Erſatz der in großem Maße hergeſtellten Teile erztelen kann. Alaska Ein gefrorener Vulkan Dr. Thomas Jaggar, der kürzlich aus Alaska zurück⸗ gekehrt iſt, berichtet von einer intereſſanten geologiſchen For⸗ matton, die er dort gefunden hat. Es handelt ſich um den Vulkan Pawloff, deſſen untere Anhänge zum großen Teil aus Eis beſtehen, das mit Sand, Kieſeln, Bimsſtein und Aſche, die von dem Vulkan ausgeworfen ſind, zu einer feſten Maſſe zufſammengebacken iſt. Der Pawloff iſt noch tätig, wenn auch größere Ausbrüche ſeit längerer Zeit nicht vorgekommen zu ſein ſcheinen. Japan Das abergläubiſche Japan In dem japaniſchen Finanzminiſterium wurde bis vor einigen Jahren ein kleiner Schrein aufbewahrt, der dem An⸗ denken des berühmten Kriegers Maſaka do gewidmet war. Dieſer alte japaniſche Held hatte vor tauſend Jahren durch Verrat ſein Leben eingebüßt. An ihn erinnerte außer dem Schrein noch ein uralter Lotos⸗Teich, der in der Nähe des Finanzminiſtertums lag. Hier war nach der Ueberlieferung der Kopf des Kriegers gewaſchen worden, nachdem man ihn vom Rumpfe getrennt hatte. Im Jahre 1923 zerſtörte das Erd⸗ beben auch die Gebäude des japaniſchen Finanzminiſteriums und es wurde ein Neubau errichtet. Dabei wurde der Teich zugeſchüttet und der Schrein entfernt. Seitdem werden die Be⸗ amten des Finanzminiſteriums vom Unglück verfolgt. Im Jahre 1926 ſtarb der japaniſche Finanzminiſter plötzlich. Sein Nachfolger erkrankte und mußte ſein Amt niederlegen. Auch der gegenwärtige Finanzminiſter liegt ſchwer erkrankt dar⸗ nieder. So hat man ſich denn in dem modernen Japan ent⸗ ſchloſſen, den Spuk zu vertreiben. In dem Feſtſaal des Finanzminiſteriums wurde ein feierlicher Sühnegottesdienſt abgehalten, um die Seele Maſakados, des alten Kriegshelden, wieder zu verſöhnen. Man hofft, daß nun wleder Glück und Geſundheit in das Finanzminiſterium einziehen wird. Ceylon Ein Mißtrauensvotum Die Ceyloneſen glaubten kürzlich allen Grund zu haben, mit ihrem Kolonfalſekretär unzufrieden zu ſein, denn der Engländer weigerte ſich, einen Beſchluß des Abgeordneten⸗ hauſes auszuführen. Deshalb fühlte die Oppoſition im Par⸗ lament ſich veranlaßt, der Regierung ihr Mißtrauen aus zu⸗ ſprechen. Hierin liegt nichts Ungewöhnliches. Nur die Art, wie dieſes Mißtrauen zum Ausdruck gebracht wurde, unter⸗ ſchied ſich gründlich von europäiſchen Parlamentsgebräuchen. Der Führer der Oppoſition ſtellte nämlich den Antrag, als Zeichen der Mißbilligung das Gehalt des Kolontalſekretärs um— fünf Rupien(rund neun Mark) zu kürzen. Der giarg⸗ artige Antrag kam zur Beratung und wurde mit nur zweit Stimmen Mehrheit abgelehnt. Der Kolonialſekretär braucht alſo nicht zu befürchten, daß er in Zukunft 75 Pfennig motrat⸗ lich weniger zu verzehren hat. 14. 475 Diettwoch, den 26. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) . Seite. Nr. 447 Stand esam Slade dn Dee— f Ve keadete Monat September 1928: 12. Fe einer 25 G. Amail u. P. Huber geb. Zeh 6 If Schr öder u. Eliſabeth Preſch ſter Emil Geh u. Luiſe Scheck heinrich Baumann u. Eugenie Oſtander nrat Dr. Adolf Koch u. Marie Stein s Reitz u. Karoline Fuchs chelling u. Maria Schäfer er Adam Herbold u. Roſine Denner 1 1 Hennhöfer u. Wilhelmine Maurer h: le Wilhelm Ewald u. Hilde Sprengel 1 755 M. Scherr u. Frieda Wenzel hlörkt u. Anna Zimmermann irt Fiſcher u. Minna Müll Pfahl u. Frieda Brennauer Seufert u. Frieda Stahl Denk u. Bertha Benzler Di). inger u. Doris Pettersſon Kaufm aun 1 5 Kirſch u. Gertrud Szkudlarek 5 0 an Schneider u. Emilie Sieger Adalbert Fung u. Maria Bergold Reinbeld Kögel u. Alma Zender Herbert Baur u. Suſanna Diehl Martin Seck u. Margarete Heppert ſt. Schwager u. Berta Gerling ttegockt u. Johanna Peters f. Adolf Schork u. Eliſabet Stockert Fellhauer u. M. Schöck geb. Voshage iedrich Emhardt u. Emilie Martin leifer r A. Max 14. Gärtn Arb eiter Arbeiter Arbeiter Me . * ſtadtſekr. Wilh. Stärk u. Lydia Sauerwald 8 antiker Auguſt Kilb u. Anna Kögel Packer Willi Karl u. Katharina Schall Betriebsleiter Georg Gaſt u. Karolina Weber 18, Ingenieur Wilh. Huber u. Johanna Pfandörfer Betriebskontroll. Art. Stöbener u. Roſa Mackert Faktor Willy Schmiedel u. Erna Görnit Getraute: Monat September 1928: 18. Heizer Peter Germann u. Roſa Fuchs Verbandsbeamter Willt Kaiſer u. Eliſe Wodey Werkmeiſter J. Waizenegger u. Ludwina Muzik Kranenführer Chriſt. Blum u. Marg. Klinger Gipſer Joſef Dietzel u. Elſa Hohl Steinhauer Ludwig Dittmann u. Elſa Benner Etiſendreher Ludwig Emig u. Sophia Vogt Arbeiter Emil Fertig u. Barbara Heß Arbeiter Guſtav Gilbert u. Katharina Hammel Arbeiter Karl Hammel u. Frieda Schmitt Bau⸗Ing. Pet. Heinrichs u. Iſabella Pfirrmann Inſtallateur Oskar Heſſel u. Anna Bayer Vertreter Klemens Kayſer u. Wilhelmine Wolf Schloſſer Johann Klein u. Margareta Krivp Mechaniker Ernſt Kraft u. Magd. Moſema n Bäcker Wilhelm Kreß u. Frieda Bühl Pfläſterer Michael Ludwig u. Elſa Reitz Kfm. Heinrich Mellinger u. Auguſte Scherer Kfm. E. Münz u. Antonia Liebiſch geb. Hund Schreiner Joh. Oechsle u. Wilhelm. Marſteiner Maſchinenformer Otto Probſt u. Math. Zentner geb. Hagmann Maurer Georg Reiſigel u. Lina Uehlein Mechaniker Eugen Sauer u. Karola Betz Mechaniker Karl Selinger u. Wilh. Andreatta Schloſſer Wilhelm Schätzle u. Franziska Segl Rottenmeiſter Auguſt Schilling und Anna Merz geb. Keßler Poſtſchaffner M. Schnurr u. Anna Leiſengang Inſtallateur Georg Schretzmann u. Marie Volz Kranenführer Joſef Weik u. Emma Eberle Arbeiter Karl Wilhelm u. Katharina Häffner Bahnaärbeiter Hch. Graf u. Eliſab. Faltermann Fuhrmann Chriſt. Heinle u. Friederike Schüle Eiſendreher Georg Neubert u. Elſa Kerſten 18. Kellner Joſef Antlitz u. Lina Albrecht 15. 1 Metzger Wilhelm Würz u. Hedwig Knott C. Schuhmacher Gottfried Lauer u. Frida Gamm Reichsbahnſekretär J. Veit u. Hedwig Berberich. Geborene: Monat September 1928: 8. Kaufmann Julius Hirſch 1 T. Annelieſe 10. Mühlenarb. G. A. W Wohr 1 S. Arthur Gottlob Kraftwagenführer Aug. Fr. Händle 1 T. Giſela Maria Paula 5 Kraftwagenf. Jakob Scheuer 1 S. Erwin Jakob Metzger Otto Schroth 1 S. Otto Mechaniker Viktor Krämer 1 T. Renate Arbeiter Hch. Phil. Wolf 1 S. Heinrich Philipp „Kernmacher Gg. L. Hoffmann 1 T. Anita Emma Händler Karl Guſtav Balkenhol 1 T. Frieda Kraftwagenführ. Guſtar Koch 1 S. Georg Emil Schloſſer Ernſt Kehl 1 S. Heinz e tsinſpektor Eugen Jul. Hohenſtadt Eugen Schloffer Giger Gönler 1 T. Dagmar Giſela Schloſſer Friedrich Jakob Ehrlich 1 T. Elſa „Eiſendreher Wilhelm Sinn 1 T. 3 Ilſe Marta Arbeiter Wilhelm Tem 1 S. Willi Hans Schreiner Karl Bieler 1 S. Karl Werner Arbeiter Karl Martin gelte 1 T. Anna Kanzleigehilfe K. F. Spieß 1 T. Eleonore Hella Schmied Georg Geiß 1 S. Gerhard 1 Schneider Ludwig Karl Julius Schmitt 1 5 Maria Frieda Roſa Schloſſer Karl Joh. Schlößer 1 S. Otto Karl Bohrer Wilhelm Dörſam 1 S. Joſef Paul Taglöhner Philipp Mappes 1 25 Inge Emilte Betriebsſchloſſer Otto Fruth 1 T Eliſabeth Geigenbauer Vinc. Sander 1 S.„Hubert Eugen Kanzleigehilfe Richard Froblich 1. T. Ile Schloſſer Phil. J. Held 1 T Renate Emma Eva 10 Laborant Adam 139 5 5 55 1 S. 1 Adam Schalttafelwärter Adam Johann 1 S. Berhard Paul Martin. Geſtorbene: Monat September 1928: — e 1 — 1 8 1 * 16. 17 12. 18. Emma Helena geb. 14. Günter Philipp Hambach, 16. Friederike geb. 17. Maria Katharina geb. d. Maurers Benfamin Wühler, 79 J. 7 M. Karl Heinz 110 8 80 2 M. Liſelotte Kimich, 8 T Arbeiter Johann Gleiter, 56 J. 10 M. Anita Emma Hoffmann, 94 Std. Anna Chriſtine geb. Neu, Ehefr. d. Poſtaſſiſtenk, a. D. Joſef Martin, 67 J. 3 M. Kaufm. Karl Friedr. Otto Schulz, 58 J. 2 M. ledige Stütze Karoline Werner, 55 J. 10 M. 1 Neder, Ehefrau d. Früſers Wilhelm Nuſſer, 31 J. 5 M. Kaufmann Georg Landſittel, 58 J. 2 M. Auguſt Joſef Lüber, 8 M. 10 Tg. Gerda Hannelore Hambach, 4 Tg. 4 Tg. Kaufm. Joh. Iſidor Ernſt Karſten, 50 J. 7 M. Ehriſtiane geb. Mergenthaler, Ehefr. d. Renten⸗ empfängers Gottlob Klingler, 80 J. 11 M. Schuhmachermeiſter Joh. Gruber, 61 8. 11 2 led. Lageriſtin Karoline P. 1„ 25 J. 4 M. Küfer Georg Lindner, 51 J. 4 M. 15. Anna Keilbach, 15 Minuten Frieda Balkenhol, 3 Tg. Privatmann Daniel Hettesheimer, 79 J. 5 M. Kaſſenbeamter a. D. Gg. A. Simon, 66 J. 9 M. Roſine geb. Vollmer, Ehefrau des Filialleiters Joſef Kettemann, 47 J. 10 M. 0 5 d. Parkettſchrein. e Bauer, 66 J. 4 N oſef Hans e 0145 Std. 8212 Paul Dörſam, 30 Minuten 16./17. Eliſabetha geb. Müller, Ehefrau des Bank⸗ beamten Ludwig Foerg, 50 J. 3 M. Roes, Ehefr. d. Privat⸗ mannes Johannes Schmitt, 73 J. 9 M. Pfründner Ludwig Strötz, 81 J. Günther Beck. 1 M. 25 Tg. Ruth Löb, 4 Tage Arbeiter Johann Müller, 46 J. 10 M. led. 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September 1928 Die Gründung der Centralbank Deutſcher Industrie Die„Centralbank Deutſcher Induſtrie“ iſt nunmehr gegründet worden, nachdem es anfänglich bleß, daß der formelle Gründungs⸗ akt noch bis zum Ende des Monats verſchoben werden ſollte. An dem neuen Inſtitut, an deſſen Zuſtandekommen der frühere Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Peter Reinhold maßgebend beteiligt iſt, haben ſich neben den von Anfang an an dem Profekt intereſſierten Inſtituten, dem Internatlonal Germanie Truſt, der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt am Main und Gebr. Arnhold in Dresden faſt fämtliche Staatsbanken und nicht weniger als 14 Privatbanken Heteiligt. Es iſt bemerkenswert, daß ſchon bel der Gründung 177% Millionen Aktien ausgegeben worden ſind. Davon ſind 10 Millionen Namens⸗ aktien; dieſe entfallen auf die International Germanie Truſt Co., Newyork, die Bayerlſche Staatsbank in München, die Braunſchwei⸗ giſche Staatsbank iu Braunſchweig, die Heſſiſche Landesbank in Darmſtadt, die Lippiſche Landesbank Sthatliche Kreditanſtalt in Det⸗ mold, die Sächſiſche Staatsbank in Dresden, die Staatliche Kredit⸗ anſtalt Oldenburg in Oldenburg und die Württembergiſche Giro⸗ zentrale, in Stuttgart, die in Württemberg die Funktionen einer Staatsbank hat. Es fehlt dabei die Preußiſche Staatsbank. Dafür werden ſich aber durch die Deutſche Landesbanken ⸗Zentrale noch die großen propimzialen öffentlich⸗ rechtlichen Kreditinſtitute an der Cen⸗ tralbank beteiligen. Die Verhandlungen mit der Laudesbanken⸗Zen⸗ trale ſind aber noch nicht abgeſchloſſen. Die reſtlichen 7% Millionen ſind Juhaber⸗Aktien und von fol⸗ genden Privatbankiers gezeichnet worden: Gebrüder Arnhold, Dres⸗ den⸗Berlin, H. Aufhäuſer, München, Bank für auswärtigen Handel AG., Berlin, Baß n. Herz, Frankfurt gm Main, Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank AG. in Frankfurt am Maln⸗ Berlin, Dentſche Vereinsbank in Frankfurt a.., E. B. Friedmann u. Co., Berlin, E. Heimann, Breslau, Jareslowsky u. Co., Berlin, F. W. Krauſe u. Co., Berlin, Merck, Finck u. Co., München, Ephraim Meyer u. Co., Hannover, J. F. Schroeder Bank, Bremen und Strauß u. Co., Karlsruhe. Welche Beträge von den einzelnen Inſtituten über⸗ nommen worden find, iſt leiber nicht mitgeteilt, doch ſollen ſich die einzebnen Quoten zwiſchen 300 000 und 500 000 4 bewegen, ſind alſo relativ klein. Die Einteilung in Namens⸗ und Inhaber⸗Aktien bttrfte darauf zurückzuführen ſein, daß der International Germanie Truſt und die öffentlichen Banken ihre Beteillgungen als Dauer⸗ anlagen betrachten, während man aunimmt, daß die Privatbanken re Aktienpakete in abſehbarer Zeit realiſteren wollen. Die Abſicht ber Börſeneinführunt der Inhaberaktten beſteht. Näheres iſt aber noch nicht bekannt. Das amerikaniſche Emiſſtonskonſorttum beſteht aus den Firmen Blair u. Co., Newyork, Equtitable Truſt Co., Newyork, E. H. Rollins, Newpork und natürlich der Juternational Germannie Co. Es iſt aber bemerkenswert, baß außer der International Germanie Truſt Co., die gleichzeitig amerikantiſcher Treuhänder iſt, kein e der a merlklaniſchen Banken eine Akttenbetetligung übernommen hat. Außerbem fungiert in Amſterdam als Führerin des Emiſſionskonſortiums bie Firma ZIippmann, Roſen⸗ thal u. Co.. Der Aufbau der Bank und bie Krebitbebtugungen ſind bekannt. Ste lehnen ſich eng an bie bewährten Bedingungen der Sächſiſchen Landespfandbriefanſtalt an. Es werben gegeben Hypo⸗ thekendarlehen auf zwanzig Jahre, die in vierzig Halbjahrsraten zu verzinſen und zu amortiſteren ſind, und zwar als Valutadarlehen, während die Grunbſchuld in Goldmark eingetragen wird. Die Beleihung ſoll in der Regel 30 v. H. des Grunbdſtücks⸗ wertes einſchließlich des Wertes bes induſtriellen Zubehörs nicht überſteigen, wobei Abweichungen nach oben mit Zuſtimmung des Aufſichtsrats möglich ſind, insbeſondere wenn noch die Bürgſchaft einer Bank oder einer öffentlichen Stelle beigebracht wird. Dazu kommt noch eine Solidarhaft von 10 v. H. der Krebitſumme, die ein Jahr nach der Rückzahlung bes Kredits erliſcht. Vorzeitige Rückzahlung iſt jederzeit mit dreimonatlicher Kündigung möglich. Außer der Soltbarhaft muß der Kreditnehmer noch halbfiährlich 7% v. H. der Darlehnsſumme in einen Riſikofonds ein⸗ zahlen, bis dieſer 5 v. H. des Darlehens erreicht, alſo zehn Jahre hindurch. Dieſer Fonds wird bei Rückzahlung des Darlehens aus⸗ gezahlt. Für die Solidarhaftung, die übrigens nur nach Erſchöpfung aller Reſerven, des Eigenkapitals der Bank und des Reſtkofonds in Anſpruch genommen werben ſoll, kaun Übrigens durch die Eingehung etner Riſtkoverſicherung abgewälzt werden. Eins der wichtigſten Momente zur Beurteilung bieſer Krebtit⸗ aktion ſinb natürlich die Zins koſten. Dieſe laſſen ſich aber augen⸗ blicklich noch nicht abſchätzen. Die Bank will ſich bekanntlich die Mittel zur Ausleihung durch Begebung von oi prozentigen Mort⸗ gage⸗Bonds im Ausland verſchaffen. Der Zinsfuß, den ſte den Kreditnehmern berechnen muß, wird ſie daher nach den Emiſſtons⸗ bedingungen, die ſie ſelbſt erhält, zu richten haben. Die Emiſs⸗ ions bebingungen in Amerika ſinb aber im Augenblick noch in keiner Weiſe zu überſehen. Man rechnet bei der Zentral⸗ bankleitung, daß ein Auszahlungskurs an die Kreditnehmer von 8889 v. H. möglich ſein wird, wobei die Abſchlußproviſion ſchon ein⸗ gerechnet iſt. Legt man einen Nominalzins von 6½ v. H. zugrunde, wozu dann noch ein jährlicher Verwaltungskoſtenbeitrag von 74 v. H. und die halbjährliche Riſtkoprüämte von ½ v. H. kommt, sowie ſchließ⸗ lich das ja allein auf den Kreditnehmer fallende Valutariſiko, ſy er⸗ gibt ſich eine Realverzinſung zwiſchen 8 und 9 v.., ein Satz, der allerbings immer noch etwas günſtiger iſt als ber von ber Commerz⸗ bank bei ihrer Krebitaktion genannte Satz. Allerongs handelt es ſich hier wie geſagt um eine Schätzung, da ſich im Augenblick ſichere Emiſſtons möglichkeiten in Amerika noch nicht bieten. Man rechnet offenbar damit, daß ſich die Auflegung einer Emiſſtonsſerie von 15 bis 90 Mill.& noch vor Ende des Jahres bieten wird, doch wird man abwarten müſſen. Wie die„J. und.“ hört, denkt man auch daran, evtl. die Emiſſion zunächſt nur in Hollaub unb in England, wo man bereits mit einem Bankhauſe in Verhandlung ſteht, unterzubringen. Auch an die Aufnahme von Zwiſchen⸗ krebiten, mit benen ja auch bie Commerzbank zunächſt ihre Arbeit beginnen will, iſt gedacht, doch ſind die Erwägungen darüber in An⸗ betracht ber Schwierigkeit der Zins berechnung noch in ber Schwebe. CCC ͤͥꝙꝙpꝙVVPPPPPPCPCPCCPCVœCœCœCVPœPPPPVPPVPVPVPPVVPVPVPTPTGTVAPVPPVÄVÄVTVTVTPTATVTVTVTVTVPFTVF———FTTTTTTTWTWTWTWTWTPTWTWTÄTVTGTTWTW+W+TTTWW1W1W1W1WWWWWWw Starkes Vordringen des beutſchen Abſatzes im Saargebiet Aus Saarbrüden wird unz unterm 28. September ge⸗ ſchrieben: 5 Die kürzlich von uns bereits geünßerte Anſicht, daß Frank ⸗ 1 lch Vormacht tel lung auf dem Saormarkt ihren Höbe⸗ punk Aberſchrikten babe und daß eine weitere Zunahme der beuntſchen Einfuhr zu erwarten ſel, wird durch die ſo⸗ ehen bekannt werbende Ziffer über die deutſche Ausfuhr nach dem Saargebiet im erſten Halbfahr 1928 erneut beſtätigt. Wie aus der deutſchen Außenhanbelsſtatiſti“ hervorgeht, iſt gegenüber dem erſten Holbfahr 1927 eine mengenmüßine Steigerung der Aus n 9er nach dem Saafgeblet um rund 18 v.., eine wertmäßige Stei⸗ gerung um 54 9. Z. zu verzelchnen. Bei der Ausfuhr von ffertig⸗ waren betrügt der Steigerungsſatz leger 70 v.. Die äußerſt er⸗ freuliche Entwicklung iſt in erſter Linie auf das Saarzollab⸗ kommen in dem ei ae Handelsvertrag zurückzu⸗ führen, woburch u. a. der Minimaktorſf für die Ausfuhr nach dem Saurgebiet mit Wirkung vom 16. April dieſes Jahres in Kraft geſetzt wurde. Da in 1 Zwiſchenzelt durch den faſt gänzlichen Wegfall der Urſprungszeugniſſe weitere Erleichterungen in Kraft geiteten find, iſt in ber zweiten Jahreshälfte mit einem welteren Borbringen bez deutſchen Abſatzes im Saargebiet zu kechnen, zumal der Minimaltorif erſt ſeit dem 3. Viertelfahr in Kraft getreten iſt. e gandesbaur für Haus, und Grunbbeſitz echmbch. Karlsruhe. — Junibllanz. Die Funibilanz der Lanbesbank für Haus⸗ ud Grundbeſte in Karlsruhe, mit Zweigſtellen in Mann hem, Abeißurg, Pforgheim und Sinsheim im Elſaß, zeigte gegenüber dem Vorfahre ein Anwachſen der Ausleihungen um 1,5 Mill.„ auf 3% Mil.„ Die Darlehen haben ſich auf 191 000& erhöht, die Einkagen in kaufender Rechnung auf 1,4 Mill. J, die Spareinlagen von 1 auf 9,1 Mil.. Die Anſchaffungen ouf Stammanteilkonto der Mitglieder ſind mit 362 000/ aufgeführt. * Baltia, Apparate⸗ und Fahrradfabrik Gmb. Wieblingen.— Vergleichsverfahren. Auf Antrag der Firma Baltia Gmb. in Mleblingen wird das gerichtliche Vergleichsverfahren am 17. Okto⸗ her eröffnet. Termin iſt auf den 10. Oktober vorm. 9 Uhr angeſetzt. Vertrauensperſon iſt Bankdirektor und Generalkonſul a. D. Auguſt Reiſer(Heibelberg). i „ Reinhard Müller Ach,, Gutach Amt Wolfach.— Verluſtabſchluß. Bei 17 500„/ Generalunkoſten und 100“ Abſchreibungen ſchließt das Gewinn⸗ und Verluſtkonto der Reinhard Müller Ach mit einem Perluſtſal do von 17000„ ab. Bei 165 000/ Aktlenkapttal betragen Grundſtücke und Einrichtungen 118 800/ und das Waren⸗ kunto 2100 /. Außenſtände von 200 ſtehen Gläubiger mit 28 700 Mark gegenüber. :9 Vorſahrsdididende ber Gebr. Stollwerk Ach. in ehls.— Sonberansſchültang aus dem Amerikagnthaben. Dle G. wird für das G. 19878 vorausſichtlich wieder 9 v. H. Gewinnanteil aus⸗ schütten. Im üörigen ſoll die Verwaltung ihre Abſicht, aus den Zinſen deszunächſt mit 1,59 Mitl. Doll. bezifferten Amerikaguthabens eine Sondervergütung auszuſchütten, nicht aufgegeben haben. Wanderer⸗Werke vorm. Winkelhofer u. Jänicke Ach. in Schö⸗ nan bei Eßemnitz— Dividendenermüßigung etwa—3 p..? Man glaubt in eingeeihten Kreiſen, daß die Dividende für das am 90. September ablaufende Geſchüftsſahr etwa 2— 3 v. H. unter dem letzten Satz(12 v..) ſteßen wird. Zu berückſichtigen iſt auch, daß diesmal 18,784 Mill.% Aktlenkapttal, alſv 2 Mill.„ mehr, ver⸗ zinſt werden miüſſen. Das Vorkriegskapital war nut 3,5 Debll.. Im übrigen wird der Geſchäftsgang als nicht ungünſtig ge⸗ ſchildert. Die Geſellſchaft bringt wieder zwei neue Typen heraus Und verſpricht ſich davon gute Ergebniſſe, darunter ein Cabriolet. * Deutſche Telephonwerke und Kabelinduſtrie A.— Neue Aus⸗ kandsanfträge. Aus Berwaltungskreiſen hört man, daß die Geſell⸗ ſchaft ſehr erhebliche Auslandsoufträge aus der Tcchecho⸗ ſtowakel, Polen und Ungarn erhalten hat. Es handelt ſich um Delephonanlagen mit Hochfregnenzſtrzmen über Nane leltung. Das kaufende Geſchöftsſahr, das am 30. d. M. beendet iſt, wird aber kaum mehr davon beeinflußt werden. Bielefelder Mechaniſche Weberei.— Die Napitalserhöhung alnt, Wie zu der anhaltenden Kursſteigerung der Aktten des Unternehmens verlautet, beſteht nunmehr in Verwaltungskreiſen die Abſecht die vor längerer Zeit bereits angekündigte Kapftals⸗ erhöhung in absehbarer Zelt durchzuführen. Bekonntlich haben die im Jahre 1927 vorgenommenen Rattongliſterungen(das Haupt⸗ werk Bielefeld wurde erneuert und die Weherei Sprenge ausge⸗ baut) in Verbindung mit der ſtarken Vermehrung des Meaſchinen⸗ beſtandes beträchtliche Aufwendungen erfordert wofür die Geſellſchaft ein Darkehen aufgenommen hatte. Die Ablöſung dieſes Darlehens war ſchon f. Zit, durch eine Erhöhung des Aktienkopftalg in Aus⸗ ſicht genommen worden. Der ſſennue Zejtyunkt der Erhtzbung und 910 oballiäten ſtehen noch nicht feſt. 55 e Ach.— Geſchäftsbericht. Aus dem letzt vor⸗ klegenden Geſchäftsberlcht iſt noch folgendes nachzutragen. Der Rück⸗ bang des Rohgewinns von 6,7 auf 4,22 Mill. erklärt ſich einmal urch den ſcharfen Konkurrenzkampf dem die oberſchleſiſche Kohle auf den Auslandsmärkten ausgeſetzt war, und zweitens durch die weltere erhebliche Senkung des Ukpteiſes. Die KFohlen⸗ produktlon hielt ſich mit 2,24(2,20) Mill. Tonnen etwas unter der des Vorfahres. Die Wirkungen des Konkurrengkampfſes lim Ausland wären plellelcht noch größere geweſen, wenn ſich nicht der polniſche Inlandhedarf erheöllch geſteigert hätte. Der Koh⸗ len verbrauch in Polen war z. B. in 1927 29,88 v. H. größer als in 1926. Dem Prelsausfall im Zinkgeſchäft ſuchte man durch Herab⸗ ſetzung der Selbſtkoſten als auch durch die Vergrößerung der Pro⸗ duktion zu begegnen, die ſich gegenüber dem Vorfahre um nicht we⸗ niger als 288,00 v. H. erhöhte. eitere zahlenmäßige Angaben wer⸗ den darüber indes nicht gemacht. Auch die Produktion von Zink⸗ blechen erhöhte ſich ſtark, doch werden die Preiſe als niedrig be⸗ zeichnet. Die Schwefelſäureproduktion konnte nahezu verdoppelt werben. Der weltaus größte Teil fand im Inland Abſatz. Die Ge⸗ ſellſchaft ſchloß ſich mit den übrigen polniſchen Zinkgeſellſchaften in der inbernallonalen Verſtandigung zur Reglung der Zinkproduktion u einer bdeſonderen Gruppe zuſammen. Zum gemeinſchaftlichen Verkauf von Schweſelſäure wurde eine beſondere. e. gründet, die 87 v. H. der Inlandprodnktion umfaßt. Schließlich be⸗ setligte ſich die Geſellſchaft an einer Vereinigung, dle dle Reglung des Verkaufs von 510 im Inland zum Zweck hat. Aus⸗ führungen über den Geſchäftsgang i m laufenden Jahre werden nicht gemacht, obwohl nahezu die Hälfte des neuen Ge⸗ ſchäftsjahres bereits verſtrichen dt. Carl Lindſtröm., Berlin.— Bebentenbe Geſchäftserfolge. Dem Jahresbericht der Tol umpla Geagbephon Lo, ſind noch folgende Mitteilungen über die Carl Jindſtröm., die bekanntlich eine Tochtergeſellſchaft der Eolumbla iſt, zu entnehmen: Die Carl Lindſtröm Ach, habe im kaufenden Jahr ſo bedeu⸗ dende Geſchäftserfolge erzielt, daß die Errichtung einer neuen Fabi notwenbig geworden ſel. Dieſe würde bereits in den nächſten N 0 bie Arbeit aufnehmen und die Schallplatten⸗ produktion der Carl Lindſtröm Ac. verdoppeln. Die Geſthüfts⸗ erfolge erſtrecken ſich ſowohl auf die europälſchen als auch auf die ſtbbamerikauiſchen Abſatzmärkte. Auch in China habe ſich bas Ge⸗ ſchäft gut entwickelt. Mechaniſche Weberei Ach. in Zittan,— Divibendenerhöhung auf 7 v. Die G. erhöht für das am 30. April abgelaufene ihre Dividende von 4 auf 7 v. H.(Aktienkapital 3,641 Mill.), Der im Berichtsfahre erzlelte Rohgewinn iſt von 1073 252 1 auf 1421 642% geſtiegen. Handlungsunkoſten, Steuern und ſoskale Vaſten erforderten 974 406(888 500), Abſchreſbungen 106 937 (104 705) J. Einſchließlich Gewinnvortrag von 14 745 145 814). verbletbt ſomit gegenüber dem Vorfahre ein verboppelter Reingewinn von 355 884(178 289) Im Geſchäftsbericht wird der Verlauf bes ganzen 11 als befriedigend bezeichnet. Der Umfatz welſt eine weſentlſche Steigerung auf. Auch das Anse landsgeſchäft war lebhafter als im Vorjahre. Die Baumwolle eigte ſtändig ſteigende Tendenz; auch die Wollpreiſe hielten ſich, s auf die letzten Monate, auf gleicher Höhe. Beutseher Kallabsats Mid, Ax; — 2— p p 22,8 80„.. 9 5——ůů— 2 FFF 175 2——— 2 5—— 117.0 285 5 8 5 5 2 . 5 8 0,8 3 8 2 I 1 6 Nov, Jan:.. 2 Jul. 1 Mannesmannröhren-Werke Ac. Düſſeldorf Kapitalserhöhung— Debatte um den Bezugskurs— Völlige Selbſtändigkeit in der Rohmaterialienverſorgung Die geſtrige ao. GV. genehmigte die Kapitalbeſchaffungsanträge der Verwaltung, wonach die 19 999 800 4 prog. Vorzugsaktien Ott. B in Stammaktien umgewandelt, und ferner das Aktlenkapttal erhöht wird durch Ausgabe von 5 000 400 4 Stammaktien u. 19 999 800 Mark proz. Vorzugsaktien Lit. B mit einfachem Stimmrecht. Den alten Aktionären wird auf dle dabei neu geſchaffenen Stammaktien ein Bezugsrecht im Verhältnis:1 zum Kurs von 109 v. H. einge⸗ rüumt. Zur Begründung der Kapitalerhöhung erklärte der Vor⸗ ſttzende des Aufſichtsrats Dr. Steinthal, daß an Mitteln aus den Auslandsanleihen nur noch 16 Millionen 4 zur Verfügung ſtännden. Davon würden 18 Milltonen& allein für die Neuanlagen im Neandertal, Hönningen und Huckingen inveſtiert werden müffen, ſo daß als Betriebsmittel nur noch 2 Millionen 4 verbleiben wür⸗ den. Obwohl die Ausgabe von Obligationen ͤurch die Steuerer⸗ mäßigung billiger geworden ſei, habe man vorgezogen, Aktien aus⸗ zugeben, weil dieſe ſich vorteilhafter bewegen ließen. Man würde ſo ſtets in der Lage ſein, neue Betriebsmittel zu beſchaffen. Die Neu⸗ anlagen würden anfangs nächſten Jahres in Betrieb kommen. Zur Verfürgung der Verwaltung blieben noch 1 606 600 4 Stammaktien. Mit dem billigen Ausgabekurs von 109 v. H. wollte man, wie der Vorſitzende erklärte, für den letzten beträchtlich böhern Ausgabe⸗ kurs von 150 v. H. einen Ausgleich bieten. Wenn die neuen Aktien erſt ab 1929 an der Dioldende teilnähmen, ſo ſei zu berückſichtigen, daß bei der letzten Emiffton für 1927 und 1028 Dividendenberechti⸗ gung gewährt wurde, obwohl die mit den neuen Mitteln geſchaffenen Anlagen erſt letzt nach und nach in Betrieb kommen. Der Grundge⸗ danke ſet, möglichſt eine völlige Selbſtäundigkeit in der Nohmaterial⸗ verſorgung zu erreichen. Man müſſe von fremden Lieferungen un⸗ abhängig werden mit Rückſicht auf die Verbilligung und Verbeſſerung ber Produktion. Es entſpann ſich hierauf eine zlemlich unfruchtbare Aussprache Über den Bezugskurs. Auf den Einwand eines Aktionärs, daß der Bezugskurs mit 109 v. H. angeſichts des augenblicklichen Kurſes der alten Aktien zu hoch ſei, erklärte bie Verwaltung, daß ein niedrigerer Ausgabekurs nicht möglich ſei, da in dem Agio von 9 v. H. die Un⸗ koſten der Kapltalerhöhung enthalten ſeien. Ein Antrag dieſes Ak⸗ kionärs, den Bezugskurs auf 105 feſtzuſetzen, wurde abgelehnt. Ueber die Neuanlagen gab Generaldirektor Bierwes einen Ueber⸗ lick. Als die Maunesmaun⸗Rößhrenwerke 1018 dle frühere AG. Schulz⸗Rnaudt in cklngen erwarben, betrieh bieſe ein Siemens⸗ Maärtin⸗Stahlwerk, ehend aus 4 Oefen à 0 To. und einen Ofen einem Ausbau bieſer Anlagen konnte erſt im Jahre 1019 begonnen werden. Die erſte Exweiterung beſtand im Bau eines weiteren Mar⸗ tin⸗Ofens von 60 To. fpoſſung und Vergrößerung bes beſtehenden 60 To.⸗Ofens auf ebenfalls 80 To. Gleichzeitig wurbe die Erzen⸗ gung großer geſchwelßter Röhren erheblich ausgebaut, und ferner ein eigener Hafen gebaut, der inzwiſchen fertiggeſtellt und in Betrieb ge⸗ nommen wurde. Er zieht ſich parallel des Rheines hin und iſt heute in einer Länge von etwa 450 Meter bei einer Waſſerbreite von 70 Meter ausgebaut. Die Waſſertiefe iſt ſo, daß Rheinſeedampfer direkt im Hafen abgefertigt werden können, Neben dem Hafen erſtrecken ſich zunächſt ausgedehnte Lagerplätze für das auf dem Waſſer beran⸗ kommende Materlal, in der Hauptſache 1 in einem Aus daß der Ersbedarf für eine reichlich bemeſſene Zeit gelagert werden kaun. Die eigentliche Erzeugungsanlage beſteht aus zwei ſen, die mit den allermodernſten Einrichtungen gusgerüſtet und für eine 5 leiſtung von über 800 To. bemeſſen ſind. Ein fünfter Ler gleichzeitig miterrichtet wurde, dient zur Relerve. Im Anſchluß an das Hochofenwerk befindet ſich ein Thomas⸗ Stahlwerk, beſtehend aus vier Konvertern von 2 Tonnen Joſ⸗ fungsvermögen. Es 95 ſelbſtverſtändlich, daß Thomas ⸗Stahl⸗ werk in der Lage iſt, die geſamte 19 ma glatt zu ver⸗ arbeiten. Die Gaswirtſchaft habe man ſich beſonbers angelegen ſein laſſen. Dos Martinwerk in Huckingen wird demnüchſt nicht mehr in der bisherigen Weiſe mit Generatorgas betrieben, ſondern in ber Haäuptſache mit Koksofengas, beſſen Zufuhr von den eigenen Zechen in Gelſenkirchen durch einen mit der Ruhrgas A. abgeſchloſſenen Vertrag ſtcher geſtellt iſt. Als Nebenbetriebe zu der Geſamtanlage, die aber e ür ſich von großer Bedeutung it, iß zunächſt die Waſſergewinnungsanlage zu erwähnen Weiter wird eine Er z⸗ finteranlage errichtet, die bazu bient, Feinerze eigener fehr derung und fremder Herkunft zuſammen mit dem aufgefangenen Gichtſtaub verhüttungsfählg zu machen. Zur Erzielung einer gere⸗ gelten Gaszufuhr zu den Verbrauſtsſtellen ſind zwet Gasbehälter von 30 000 und von 00 000 Köm. Faſſung errichtet worhen. Ein wetterer Nebenbetrieb iſt elne Graunlierungsanlage zur Zerkleine⸗ bung der Hochofenſchlacke für die Verwendung in den eigenen Berg⸗ werken. Ferner, und das iſt eine ſehr wichtige Anlage, ein Thomas⸗ ſchlacken⸗ Mahlwerk. Die Geſellſchaft werde alſo demnächſt auch mit einer großen Menge Thomasphosphoat⸗Mehl für Düngezwecke au den Markt kommen. Zur Sicherung des erheblichen Koksper⸗ brauches ſet der Ausbou der Kokereianlagen auf der Zeche Conſoli⸗ dation bereits durchgeführt. Die Neuanlagen ſeten ſeit ufang dieſes Jahres in Betrieb. Ueber bie Geſchäftslage wurde mitgeteilt, für die Hüttenwerke hätte ſich die günſtige Entwicklung des erſten Halbfahres wetter fortgeſetzt. Im Juli und Auguſt ſei der Monatsdurchſchuitt des erſten Halbfahres übertroffen worden. Jedoch ſei für September mit einer Abſchwüchung zu rechnen. Die Lage für die Kohlen⸗ betriebe ſei nach wie vor ungünſtig. Der leitende Gedanke bei der Geſellſchaft ſet gegenwärtig, daß ſie ſich in Bezug auf Rohmatertal vollſtändig ſelbſtändig mache. Es wäre eln unmöglicher Zuſtand geweſen, daß Mannesmann von fremden Lieferanten abhängig ſet. Benteler Werke AG., Bielefelb. Der Abſchluß dieſes Unter⸗ nehmens, das durch ſeine Unterbietung unter dem Verbandspreis im Reparattionslieferungsgeſchäft kürzlich von ſich reden machte, er⸗ gibt bet 132208(t. B. 95 987)/ Abſchreibungen einen Reinge⸗ winn von 228 400(62 483) I/, der vorgetragen wird. Oeviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New-Dork 485,09 484,90 e„25,18 25/20 Stocgelm. 18,12 18,12 Paris.. 24, 14 124,09 Holland.. 12,10 12,09 Madrid. 29.37 29,42 Brüſſel 84,89 84,89 Oslo 18,19 18,19 Mailand 92,70 92,71 Kopenhagen 18,18 18,18 ö Gegen Reichsmark wurden Dolkar mit 4,1945 und Pfunde mit 20,8412 gehandelt Berliner Melallbörſe„ulelkurs Peln⸗Nieg. 88050 98000 für 100 Kg.] 24. 28. 24. 25 Antimon Reg. 88,— 88.80 Kürfer.. 119 eertrolter, 1422 1455 Ga kg. 79,— 78,— Ble. 43,65 f. Atum. 58/0— 180,0 Gold Freiv. Er. 281 281 Zinke— 49,— 50. Walz Draht— 184,0 Platin do. do. 10,25 10,28 Londoner Metallbörſe Mezale in E pre] Ain Det. 35,— 88. . t. Silber Unze ſtand, 187/40) fein. Platin Unze 8] do, Ausl. 100,0 100,0 do. Elektw. 71.75] 71,78 Queckſilber 24,50 25, Fug Kaſſa 95898 64,75 Zinn Kaſſa 220,5] 224.0 Antimon Reg 80,80. do. Monate 64,25 65,80 do. 3 Monate 215,7 219,2 Platin 17.— 17.— Setlementſpr. 64,0 64,65 do. Settlemen 220,5 228,7 Molſrametz 15.85 15,83 Kupfer elekttol. 71,75 71,75 do. Banka 228,0 281.2. 175, 175,0 do. beſt ſeler 69,25 69,25 do. Straits 223,5 226,7] do. Ausland 175,0] 175,0 Dü. ſtrong sh 94. 94.— Blei prompt 21.95] 21,60 Silber 26,45 26,50 Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 15. bis 21. September 1928 find angekommen talwärts: 5 beladene Dampfer mit 1 Tonne, 7 leere Schleppkähne und 19 beladene mit 6445 Tonnen; bergwärts: 1 leerer Dampfer und 31 beladene mit 3556 Tonnen, 132 beladene Schleppkähne mit 93 828 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 22 beladene Dampfer mit 1319 Tonnen, 78 leere Schleppkähne und 26 beladene mit 10 659 Tonnen, bergwärts: 2 beladene Dampfer, 22 leere Schleppkähne und 18 beladene mit 8686 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind tal⸗ wärts angekommen: 2 leere Schleppkähne. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort(25. September) Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heutigen Börſe ſehr gering. Die Frachten ebenſo wie die Schlepplöhne, kal⸗ wie bergwärts, erfuhren keine Aenderung. a 60 Ane e ſowie ein Blechwalzwerk für Grobblech. Mit 5 wech den 0. September 1928 Nene Manhermer Bertuun rtting⸗ Ausgabe) p. Seite. Nr. 447 National-Theater Mannheim. DDA Ur IL L Mittwoch, den 26. September 1928 L. Splegel Vorstellung Nr. 25, Miete C Nr. 4 Neu einstudiert und neu ingzeniert: 5 b. H. Mannhelm, 0 7, 9 Der Widerspenstigen Zähmung feſdeſdergerttr. S Keine alten Fllme die schon einmal hier in Mannheim gelaufen sind, zeigen wir Ihnen, sondern nur Erstaufführungen welche vollständig neu für das Mannheimer Publikum sind Ab heute NMittwWoch Komische Oper in 4 Akten nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel von Widmann Musik von Hermann Goetz- Inszenieſung: Dr. Willi Aron a. G. Musikalische Leitung: Erich Orth. mann- Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Anfang 19,30 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: BN reich. Edelmann. 5 5 Mang atharine ttrud Binder nagel Bianka. Tochter) Cusn Heiken 55 Hortensie Biankas Freier Christian Könker e 8 85 W AND etruchio, ein Edelmann a. Verona Hans Bahling. 3 8 Sin gn Diener Fan welten. in Erstaufführung für Mannheim eln Groß- in Uraufführung für Deutschland: neue und — S der +¹ Artli. 2 75 auen Fa:(a wecken film, bel dessen Uraufführung in Berlin die ber Grogfllm:„ aushälteri tista 1 Kei 8 a 5. Hortensios Frau 8 Erna Rüdl Saller Presse schrieb: K, 7 bes. Wee Freise 75 Der Film„Marter der Liebe“ batte in London 5 edueme National- Theater Mannheim. 195 1 bereits die e 0 8 Berlin 4 3 le er Neues Ih Nossen holte er sich gestern einen Großerfolg. Und sind Walen Freitag 2 U 15 2 überzeugt, daß die Herstellungsfirma und nicht zuletzt Sr. Mering Uraufführung! das Fublikum im ganzen Reich ihre Freude an diesem E T. 6 830 D nisi rin“ Film haben werden.— Der Film gehört zu den aller- Fernsprecher 23590. „ Dle 2 besten Leistungen, die während der letzten Jahre— Operette in 3 Akten von Otto R. Foz aus deutschen Produktions-Werkstätten hervorgegangen 2 161 Muſik von Otto R. Frank u. Werner ößling. sind. a 0 Inſzenterung: Alfred Landory. 8 5 9 Muſikaliſche Lettung rner Gößling. 0 0 7 5„ b heute. 5. f a i. 55 mittwoch, abds. 8 uhr, easine r 1. 1 3 N 14 2 3 8. ö 8 5 dtonſchöns 5 agend tonſchon die kleinkunstbuhne 5 8 17 Kabrikale ſehr der mannhelmer 14 1 8 255 1 i e Fabrika Künstlergemeinschaft 5 e Auswahl der folle koffer 1 das naue programm Scharf A Hauk Piane-u. Flügelfabrik karten.30 bis.40 an den be- 3 vVorverkaufsstellen und f C 4, 4 an der abendkasse 8 l N Tägfch bel ausverkauftem Hause Pia 75 8 i das Dunnel-rugramm: i 85 2 . 1 Gronnbm: 8 5 Bedingungen bal 8 Maria Korda 8 Akte zischen Rufland und dem Bohemé-Mertel] Pfeiffer 5 10 5 von Paris. Pianohaus Mannbeim, 1 2. U in den Hauptrollen ieee a 5—— Hin interessanter Kriminalfall aus Wien in 7 spannen⸗- a den Akten.— Ferner zelgen wir: 5 8 olga Tschechowalriilfon Sils er e Sohicksale einer großen 5 dene der ae Ane ö 157 Anzüge Ladenmidehens bis zur Tönigin 4 5 5 dillig 2. Gronim: Hans Stiwe laden Sie stets auf unserer Etage auch ele te Mäntel, Hosen un dlacken, kaufen Sie in großer Auswahl zu sehr niedrigen Preisen. Jakob Ring O3, 4a, 1 Treppe, Plkn., Haus nob Hirschland Pola Negri r fl. Krauss, Angelo Ferrari, Harry Frank 8 dramatische Akte nach dem man von Ludwig Biro, von—6 Uhr kleine Preſse: 5 e e eee eee Ein Werk, das in außerordentlich packender Form JeroneFabgen Aang:.13,.00, 8. 20,.15 Uhr die Leiden einer Emigranün schildert. 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