Miontag, 8. Oktober 1928 — 2 ̃.... ̃ 7˙, 3 8 2 5 N 7 8 3 — 1 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗Mis.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſcteſtelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E62. Haupt⸗Nebenſtelle R 1/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofftt. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage · Morgen ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Am Vorabend Die„Wiener Mittagszeitung“ veröffentlicht folgenden imtereſſanten Stimmungsbericht aus Wiener⸗Neuſtadt: Bis zum Abend waren insgeſamt 5000 Mann Militär und Gendarmerie in der Stadt eingetroffen. Poſt und Tele⸗ graphenamt ſind von Gendarmerie und Wehrmacht beſetzt. Im Veſtibül des Hauptpoſtamtes ſteht ein Maſchinengewehr mit zwei Wachtpoſten mit aufgepflanztem Seitengewehr. In den Nebenräumen wimmelt es von Militär. In den Kaffee⸗ häuſern ſieht man meiſt fremde Geſichter; die Stammgäſte fehlen, ſind zu Hauſe oder meiden die Straßen oder ſind abgereiſt. Hunderte von Familien haben die Stadt verlaſſen, ihre Habſeligkeiten in Kiſten gepackt und an ſicherem Ort ver⸗ ſteckt. Die Geſchäftsleute habe ihre Auslagen mit Holz ver⸗ ſchalt. Handel und Verkehr ſtocken faſt vollkommen. Viele Häuſer ſind rot beflaggt. Die Kommuniſten haben geſtern und heute früh Flugſchriften verteilt, in denen ſie in letzter Stunde noch die Arbeiterſchaft auffordern, in den General⸗ ſtreik zu treten, die Bahnhöfe zu beſetzen und den Aufmarſch der Heimwehren au verhindern. Die Flugſchriften wurden beſchlagnahmt. Am Mittag begannen die militäriſchen Abſperrungsmaßnahmen zur Schaffung einer neutralen Zone, die mitten durch die Stadt zieht und von wo keinerlei Anſammlungen, Aufmärſche oder Einquartierung von Privatgängern aus beiden Lagern zuläſſig ſind. Wie die„Stunde“ aus Wiener ⸗Neuſtadt berichtet, haben im Laufe der letzten Tage die Filialen fämtlicher Banken in Wiener⸗Neuſtabt und auch die felbſtändigen Bankgeſchäfte alle Wertpapiere und Effekten, die ſich in den Safes befanden, nach Wien befördern laſſen. Um 12 Uhr mittags trat das Alkoholverbot in Kraft, das bis Montag mittag 12 Uhr Gel⸗ tung behält. Das ganze Gebiet an der Südbahnſtrecke, von Wien bis zum Semmering, bietet das Bild eines rieſigen Militärlagers. In allen Ortſchaften auf dieſer Strecke ge⸗ langen Abteilungen des Bundesheeres und der Gendarmerie zur Aufſtellung. In jedem Ort befinden ſich Kontingente von 200 bis 500 Mann. In der Nacht zum Sonntag wurden in Wiener⸗Neuſtadt und Umgebung zahlreiche Kommuniſten ver haftet, die auf Anordnung der Wiener Polizeidirektion nach Wien gebracht wurden. Der Verlauf der Kundgebungen In voller Ruhe begann am Sonntag früh der Aufmarſch der Heimwehren, die in 17 Transporten angekommen waren. Es waren rund 19 400 Heimwehrleute aus den ver⸗ ſchiedenen Teilen Niederöſterreichs und Steiermarks. An der Spitze des Heimwehrzuges marſchierte eine Kapelle in ſteier⸗ märkiſcher Tracht. Die erſte Gruppe gehörte dem ſteiermär⸗ kiſchen Heimwehrenkreis an. Im Zuge marſchierten auch die Führer Dr. Steidle und Dr. Pfriemer. Am Hauptplatz begrüßte die ſpalierbildende Bevölkerung die Vorbeimarſchie⸗ renden des Heimwehrzuges. Es gab kein Zwiſchenfälle. Das Gerücht, daß am Bahnhof zwei bürgerliche Journaliſten verprügelt worden ſeien, iſt aus der Luft gegriffen. Nach dem Vorbeimarſch vor den Führern auf dem Hauptplatz vor der Militärakademie wurde auf dem großen Turnplatz der Appell abgehalten, wobei Dr. Steidle in einer Anſprache ausführte, der Tag von Wiener⸗Neuſtadt bedeute eine erfreuliche Etappe in dem Befreiungskampf, den die vaterländiſche Bevölkerung für die Befretung des Staates führe. Es gäbe keinen Frieden und keine Verſtän⸗ digung, ſolange nicht volle Geſinnungs⸗ und Koalitionsfrei⸗ heit geſichert ſeien. Um“1 Uhr war der Appell beendet und nach einer Verpflegung im Freien erfolgte der Abmarſch zum Rangierbahnhof. Kommumiſtenſtreich im Berliner Rundfunk Entführung eines Vorwärts“ Redakteurs, für den ein Kommuniſt ſpricht Im Berliner Rundfunk ſollte laut Programm und Ver⸗ einbarung am Samstag abend der„Vorwärts“⸗Redakteur Wolfgang Schwarz einen Vortrag über Friedensſiche⸗ rung halten. Zahlreiche Berliner Rundfunkhörer waren grenzenlos erſtaunt, als dieſer Vortrag nach wenigen ein⸗ leitenden Worten ſich als eine Propagan darede für das kommuniſtiſche Volksbegehren und als eine Agitationsrede gegen die Sozialdemokratie und für Sowjet⸗ Rußland erwies. Dieſer unwürdige Zwiſchenfall hat nun folgende Aufklärung gefunden: Am Samstag abend um%7 Uhr wurde Schwarz unter der Firma der Funkſtelle angerufen. Es wurde ihm geſagt, es ſei ein Auto der Funkſtelle gerade in der Nähe ſeiner Wohnung und würde ihn abholen. Das Auto kam pünktlich; Schwarz ſtieg ein. Im Auto ſaßen drei Männer, von denen der eine das Ausſehen eines Arbeiters hatte, während die beiden anderen Intellektuelle zu ſein ſchienen. Sie unter⸗ hielten ſich mit Schwarz über Rundfunk uſw. Das Auto ſchlug zunächſt den Weg zum Potsdamer Platz ein, alſo zur Sendeſtation und fuhr alsbald in raſchem Tempo weiter, Als Schwarz dies bemerkte, zogen die drei Revolver und erklärtem ihm, daß ihm nichts geſchehen würde, daß ſie aber bei dem geringſtem Widerſtand von der Waffe Gebrauch machen müßten. Sie erklärten ihm weiter, daß ſie Kommuniſten ſeien und er entführt worden ſei, damit anſtelle ſeines Vortrages eine kommuniſtiſche Pro⸗ pagandarede gehalten werden könne. Das Auto ſetzte ihn dann nach Kſtündiger Fahrt auf der Landſtraße in der Nähe von Groß⸗Ziethen im Kreiſe Teltow ab. Schwarz iſt un⸗ verletzt. An Stelle von Schwarz war in der Sendeſtelle ein Mann erſchienen, der ſich für Wolfgang Schwarz ausgab. Er konnte ungehindert ſeinen Vortrag halten. Als man ihm nach Schluß ſeines Vortrages, wie üblich, die Honorar⸗ quittung vorlegte, lehnte er die Unterzeichnung mit der Be⸗ gründung ab, er ſei nicht Wolfgang Schwarz, ſondern habe einen kommuniſtiſchen Vortrag halten wollen. Das ſei ihm gelungen und damit verabſchiedete er ſich. 5 Die Polizei iſt von dem Vorfall alsbald in Kenntnis ge⸗ ſetzt worden. Im Verlauf des Abends gab die Funkſtelle Berlin ihrerſeits eine Darſtellung des Vorfalls und teilte mit, daß ſelbſtverſtändlich alle Vorkehrungen getrof⸗ fen würden, um einen ſolchen Mißbrauch für die Zu⸗ kunft zu verhindern. 4 Der kommuniſtiſche Laudtagsabg. Schulz an der Entführung beteiligt Wie die„Rote Fahne“ berichtet, iſt es der kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Schulz geweſen, der an Stelle des von Komm im Auto entführten Vorwärtsredakteurs im Rundfunk geſprochen hat. Schulz iſt Generalſekretär des Reichsausſchuſſes für das Volksbegehren. — Die Folgen der Köpenikiade Berlin, 7. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Der mit ungewöhnlicher Dreiſtigkeit ausgeführte Handſtreich der Kommuniſten auf den Berliner Rundfunk bildet natürlich die politiſche Senſation des Tages. Die heilloſe Blamage des Rundfunks, der ſich ahnungslos übertöpeln ließ und der, obwohl bereits während des kommuniſtiſchen Vortrages ein ſtürmiſcher telephontiſcher Proteſt der ver⸗ blüfften Hörer einſetzte, nach der Rede des Kommuniſten Schulz in aller Seelenruhe wie üblich verkünden ließ, daß der Vortrag des„Redakteurs Schwarz über die Probleme der Friedensſicherung“ zu Ende ſei, ruft natürlich ſcharfe und höhniſche Kritik auf allen Seiten hervor. Man ſtellt feſt, daß der für die politiſche Ueberwachung aufgezogene Apparat völlig verſagt hat. Der Vorfall wird nun wohl end⸗ lich Anlaß geben, die im Berliner Rundfunk herrſchende „Muſterwirtſchaft“ einmal einer gründlichen Unter⸗ ſuchung zu unterziehen. Die„Rote Fahne“ jubelt wie ſich denken läßt über die gelungene Dupierung der Herrſchaften im Senderhaus. Sie gibt die kommuniſtiſche Hetzrede zum Volksbegehren für den Panzerkreuzerbau im Wortlaut wieder und bringt auch eine Erklärung der drei Kommuniſten, die den Handſtreich aus⸗ führten und des„ſympathieſtierenden Chauffeurs“. In dem Briefe, der mit X, Y, Z unterzeichnet iſt, wird für die mor⸗ gige Montagausgabe ein ausführlicher Bericht angekündigt, in 115 erzählt werden ſoll, wie die Köpenikiade organiſiert wurde. Der Leiter der politiſchen Polizei Regterungsdirektor Wündiſch äußert in der D. A. Z. den Verdacht, daß es ſich womöglich um dasſelbe kommuniſtiſche Entführungskom⸗ mando handle, das ſeinerzeit den Kommuniſten Braun aus dem Unterſuchungsgefängnis befreit hat. Zur juriſtiſchen Seite erklärt Wündiſch, daß ſich die Entführer zweifellos der Freiheitsberaubung und der Bedrohung ſchuldig gemacht hätten, während der Pfſeudo⸗Schwarz als Mittäter an der Gewalttat gegen den Vorwärtsredakteur in Betracht komme. Mit Vorbedacht hat man ſelbſtverſtändlich einen Ab⸗ geordneten ausgeſucht, der ja bekanntlich durch die Immu⸗ nität geſchützt iſt. Der Begriff des Betruges liegt inſo⸗ ferne nicht vor, als der Redner das Honorar nach dem Vor⸗ trag ausgeſchlagen hat. Er ſcheint im übrigen faſt die ganze Redezeit von 20 Minuten ausgenutzt zu haben. Die Kommuniſten ſind ſelbſtverſtändlich drauf und dran, das Banditenſtück nach Kräften für die Agitation auszu⸗ ſchlachten. Bereits geſtern hat der ſattſam bekannte Egon Erwin Kiſch in einer Verſammlung des Vo tverban⸗ des unter„minutenlangem ſtürmiſchen Beifall“ die Rede des Kommuniſten Schulz wiedergegeben. Schulz ſelbſt hat heute bei einer Kundgebung des„Künſtlerausſchuſſes gegen Pan⸗ zerkreuzerbau“ über die Umſtände berichtet, die ihn zur Ab⸗ haltung ſeiner Rede im Rundfunk getzwungen haben. Nr. 467— 139. Sahrgang 5 5 1 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 R. M. 2 eklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Berit eiae usw. berechtigen 5 leinen Erſa anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben r verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. Ruhiger Verlauf der Ammürſche in Wlenet⸗Neuftadt Der ſozialdemokratiſche Aufmarſch, deſſen Teilnehmerzahl 35 000 einſchließlich 15600 des Repu⸗ blikaniſchen Schutzbundes betrug, begann um 12 Uhr. Auf dem Hauptplatz nahmen etwa 15 000 Sozialdemokraten Aufſtellung, Unter den Teilnehmern befanden ſich Bürgermeiſter Seitz, der Führer des Schutzbundes, Dr. Deutſch, der Gewerkſchafts⸗ führer Tomſchik und General Körner. Der Landeshauptmann⸗ ſtellvertreter von Niederöſterreich, Helmer, hielt eine An⸗ ſprache an die Verſammelten. Auch hierbei ereigneten ſich keine Zwiſchenfälle. Ruhiger Abtransport Durch einen um 3 Uhr eingetretenen Platzregen hat ſich der Abtransport der Schutzbündler etwas verzögert. Doch ſind die Heimwehrzüge ordnungsmäßig abgegangen, ebenſo drei Züge mit Schutzbundleuten, die übrigen Schutzbündler wurden infolge der durch den Regen hervorgerufenen Verzögerung mit fahrplanmäßigen Zügen abbefördert. Kommuniſtiſche Störungsverſuche Während der Verſammlung auf dem Hauptplatz verſuchten vereinzelte Kommuniſten Reden an die Bevölkerung zu halten. Sie wurden aber von Gendarmen umzingelt und dingfeſt ge⸗ macht. Im ganzen wurden 60 Kommuniſten dem Kreisgericht Wiener⸗Neuſtadt eingeliefert, darunter der tſchechoſlowakiſche kommuniſtiſche Abgeordnete Redakteur Fritz Stern, ferner ein Keſſelſchmied aus Wien und der Brünner Redak⸗ teur Slausky. Die„Abrüſtungskonferenz“ Die erſte vom Bundeskanzler Dr. Seipel einberufene Konferenz der Parteiführer zur Beratung jener Maßnahmen, die eine iunere Abrüſtung herbeiführen ſollen, wird nach einer Meldung der Mittagsblätter ſchon am 12. Oktober in An⸗ weſenheit des Vizekanzlers und Juſtizminiſters ſtattfinden. Pointaré in Lothringen y Paris, 7. Okt.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Die übliche Sonntagsreiſe führte diesmal den Miniſterpräſtden⸗ ten Poincare in ſeine lothringiſche Heimat, wo er an einer patriotiſchen Kundgebung elſaß⸗lothringiſcher Freiwilli⸗ ger, die während des Krieges bei der franzöſtiſchen Armee dienten, teilnahm. Außerdem ſtattete Poincaré der Indu⸗ drie⸗ und Handelsausſtellung in Metz einen Beſuch ab. Im Laufe eines Bankettes, das die elſaß⸗lothringiſchen Frei⸗ willigen zu ſeiner Ehre veranſtalteten, hielt Poincars eine Rede, in der er denen, die 1914 als Elſaß⸗Lothringer deſer⸗ tierten, um in den franzöſiſchen Reihen gegen Deutſchland zu kämpfen, Frankreichs unverbrüchliche Dankbarkeit zum Aus⸗ druck brachte. Er gab ſodann die Erklärung ab, daß die franzöſiſche Regierung nicht daran denke, den Elſaß⸗Lothrin⸗ gern, die den deutſchen Fahnen während des Krieges treu geblieben ſind, irgend einen Vorwurf zu machen. Nach dieſen patriotiſchen Auslaſſungen ſchwenkte Poin⸗ caré auf gaſtronomiſches Gebiet ab. Für die regionale Küche macht man in Frankreich gegenwärtig ſtarke Propaganda und ſogar der Miniſterpräſident ließ ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen, die Gaumengenüſſe, die ſeine engere Heimat her⸗ vorbringt, zu lobpretſen. Die Rückſtändigkeit der franzöſiſchen Handelsluftfahrt Der Luftfahrtminiſter Eynac empfing eine Delegation des Nationalen Wirtſchaftsrates, der das Programm für Schaffung eines Oberſten Luftrates entwickelte. In der Denkſchrift werden weiter die Vorausſetzungen für eine Aus⸗ breitung des franzöſiſchen Luftfahrtnetzes dargeſtellt. Eynae ſtimmt den Vorſchlägen zu und m' d dem nationalen Wirt⸗ ſchaftsrat ein entſprechen des Programm vorlegen. Das„Echo de Paris“ teilt im Zuſammenhang damit mit, Frankreichs bisherige Flugverkehrspolitik bedürfe einer gründlichen Aenderung. Es ſei ſchließlich eine ganz andere Aufgabe, Bomben oder Paſſagtere zu befördern. Japan China . Tokio, 7. Okt.(United Preß.) Die Zurückziehung eines weiteren Truppenkontingents in Höhe von 7000 Mann aus der Provinz Schantung iſt von der japaniſchen Regierung heute beſchloſſen worden. In den der Regierung naheſtehen⸗ den Kreiſen nimmt man an, daß die Räumung von Schantung in kürzeſter Zeit durchgeführt werden dürfte. 2 Deutſchlands Vertretung bei der Nanking⸗Regierung Der erſte Geſandtſchaftsrat der deutſchen Vertretung in China, Dr. Wagner, iſt am Donnerstag als der erſte diplomatiſche Vertreter in Nanking eingetroffen, wo er ſeine Tätigkeit am Sitz der nationalen Regierung ausüben wird. 4 Kellogg zieht ſich zurück. Kellogg hat der Preſſe mit⸗ geteilt, daß er nach dem Abſchied des Präſidenten Coolidge ebenfalls demiſſioniere und nicht den Wunſch habe, wieder in eine neue Regierung einzutreten. ö 2. Seite. Nr. 467 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) — Montag, den 8. Oktober 1928 In Mannheim Schon am Samstag nachmittag trafen Stahlhelmabord⸗ nungen aus Baden und Württemberg in Mannheim ein. Eine Ehrenkompagnie nahm am Abend am Bahnhof den erſten Bundesführer, Franz Seldte, in Empfang. Nach Ab⸗ holung der Fahnen zogen die Stahlhelmer unter Fackelbeglei⸗ tung in zwei Abteilungen nach dem Roſengarten. Kommu⸗ Aſtiſche und andere Elemente ſuchten durch Abſingen der In⸗ ternationale, Pfeifen und Johlen den Zug zu ſtören. Außer einigen kleineren Reibereien, wie ſie nun einmal leider üblich geworden ſind bei derartigen Veranſtaltungen, ereigneten ſich keine ernſteren Zwiſchenfälle, dank auch einem großen Schutz⸗ mann⸗ und Schupoaufgebot. Der Deutſche Abend im Nibelungenſaal nahm mit Muſikſtücken und Anſprachen den vorgeſehenen Verlauf. Kreisführer Dittler erinnerte in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache an die Manöver im beſetzten Gebiet und ſagte u..:„Wir im unbeſetzten Gebiet wiſſen es gar nicht, was es heißt, zehn Jahre unter der Fauſt der Fremden zu leben. Wir denken viel zu wenig daran, was Rheinland, Pfals und Saargebiet für uns erdulden. Heute aber haben wir uns hier verſammelt, um uns an all das zu erinnern und um unſerer Forderung, ſtarken Ausdruck zu geben, daß der Wahrheit und Gerechtigkeit endlich Rechnung getragen wird. Das Saargebiet hat ein Recht darauf, zum Vater⸗ lande zurückzukehren. Das Rheinland und die Pfalz haben ein Recht darauf, endlich von der entehrenden Schmach der Beſatzung befreit zu werden! Preiſe dafür zu zahlen lehnen wir abl! Nach dem Geſang des Deutſchlandliedes ſprach, ſtürmiſch begrüßt, der Bundesführer Franz Selbte über„Stahlhelm und nattonale Politik“, Aus ſeinen Aus⸗ führungen ſind für die weitere Oeffentlichkeit folgende Ge⸗ dankengänge von Intereſſe: „Der Stahlhelm, der jetzt das polttiſche Gebiet beſchreite, habe nun die Form des Volksbegehrens gewählt. Aber er müſſe feſtſtellen, daß die Sprache des Stahl⸗ helms in Deutſchland weniger verſtanden werde, als außerhalb Deutſchlands. Wenn er ſtark ſpreche, rede man von Putſchabſichten, halte er ſich an die Verfaſſung, dann finde man das lächerlich. Es ſei unfinnig, zu behaupten, der Stahl⸗ helm ſpiele eine verderbliche Rolle in der Politik. Der Stahl⸗ helm gehe keinen extremen Kurs. Er habe die Kräfte geſammelt und ſei heute ſtärker als alle anderen nationalen Verbände zuſammen. Keine politiſche Richtung habe die Macht des Stahlhelms einzuſetzen gewußt. Wenn das andere Deutſchland ihm keine Führer geben könne, ſo wolle er ſie ſich aus den eigenen Reihen erziehen. Der Stahlhelm lehne den Vorwurf, radikal⸗monar⸗ chtſtiſh zu ſein ſcharf und energiſch ab. Er kenne keine Kritik an den früheren Fürſtenhäuſern, keinen Streit über die Frage Republik oder Monarchie und keinen Streit über die Konfeſſion. Es ſet ſehr fraglich, ob der Stahlhelm ſich überhaupt noch einmal in der bisherigen Weiſe an einer Reichstagswahl beteiligen werde. Der Stahlhelm mache keinen Hehl daraus, daß er den Marſch auf die Macht an⸗ getreten habe. Das angekündigte Volksbegehren des Stahlhelms, das vorausſichtlich am 18. November, dem zehnten Grün⸗ bungstage des Stahlhelms an die Oeffentlichkeit gebracht werde, umfaſſe zwei klare, einfache Punkte, 1. die Stärkung der Macht des Reichspräſidenten und damit Unab⸗ hängigkeit der Miniſter von der zufälligen Parlamentsmehr⸗ heit; 2. Beſchränkung der Immunität der Abgeordneten, nur Männer mit reiner Weſte ſollten in deutſche Parlamenten deutſche Politik machen. Nachdem der Stahlhelm angetreten ſei, müßten z wei Welten in Deutſchland aufeianderprallen. Alle Vermittlungsverſuche der Mitte ſeien zwecklos. Es gehe um die letzten Dinge in Deutſchlan bd. Der Stahl⸗ helm werde nicht eher nachlaſſen, bis er ſein Programm durch⸗ geſetzt habe. Er kämpfe nicht für ſich, ſondern für die innere und äußere Freiheit des Vaterlandes. Der Landesverbandsführer von Baden und Württem⸗ berg, Major a. D. v. Neufville, dankte dem erſten Bundes⸗ führer für ſeins Ausführungen und ſchloß mit einem dreifachen Frontheil auf Stahlhelm und Bundesführer. Nach dem Ge⸗ ſang des Niederländiſchen Dankgebetes wurden Grüße aus Bayern und Saar überbracht. Mit dem großen Zapfenſtreich fand die Feier ihren Ausklang. Am Sonntag morgen verſammelten ſich etwa 1000 Stahlhelmleute auf bem Platze an der Rennershofſtraße zum Felbgottesdienſt. Die Feier wurde mit dem Liede vom guten Kameraden ein⸗ gelettet. Darauf hielt Sterzel⸗Freiburg die Gefallenen⸗ Gedächtnisrede, die in dem Gelöbnis ausklang, daß man den Toten die Treue halten und in ihrem Sinne arbeiten wolle. Das Niederländiſche Dankgebet beſchloß die ſchlichte Feier, die ab und zu durch rüpelhaftes Benehmen unreifer Burſchen ge⸗ ſtört wurde. Im Namen bes Landesverbandes Württemberg⸗Baden dankte der Landesverbandsführer v. Neuf pille allen Stahl⸗ helmmitgliedern, die von nah und fern gekommen waren, ſei doch ſelbſt aus Potsdam der Kaiſerſohn(Prinz Auguſt Wil⸗ Helm) neben bem Arbeiter erſchienen. Darnach verlas der Lanbesverbandsführer folgende g Kundgebung: a„Wir ſüddeutſchen Stahlhelmer von Württemberg und Baden fühlen uns einig mit unſeren Kameraden im Reich. Auch wir gehen den hoffnungsloſen Weg von Wei⸗ ar nicht mehr mit. Anſtattd er verſprochenen Frei⸗ uns dieſer Weg nur Entwaffnung, Machtloſigkeit und Laſten gebracht. Vergeblich iſt die heldenhafte Lei⸗ Induſtrie und Landwirtſchaft. Wir arbeiten n ohne Lohn. Die Gewinne fließen in die Hand Völker und in die Taſchen einer großkapitaliſtiſchen, vaterlandsloſen Demokra Selbſtändigkeit des Ein⸗ zelnen wird vernichtet. Unter iernden Wechſel parla⸗ mentariſcher Parteigruppen wuchert ſchaml Trug im Lande. Genug damit. Das Frontſoldatengeſchlecht des Staß helms und die mutig gebliebene Jugend treten an zur Wie ja ſie dergeburt unſeres Volkes. Zu dieſer Wiedergeburt reichen wir allen die Hände, auf daß ſte das Werk unſeres ganzen Volkes werde. Jeder, der gewillt iſt, dem Vaterland orruption und mitt pflichttreu zu dienen, ſollte ſich uns anſchließen. Dankbar wollen wir dabei an das vergangene Deutſchland denken, denn es war trotz der Fehler ſeiner Zeit einig, ſtark und ehrlich. Den Geiſt aber, der ſich heute in Deutſchland breit macht, müſſen wir verachten, denn er hat unſer Volk zer⸗ riſſen, hat es feig gemacht, falſch und beſtechlich. Wir werden ihn auf das Schärfſte bekämpfen. Wir ringen für das Deutſchland der Zukunft und kämpfen mit aller unſerer Kraft für ein neues, ſtarkes und ſittenreines Reich, für ein freies Volk auf freier Erde! Mit dieſem Geiſt rufen wir auf zum Volksentſchetd, um aus unſerer Verfaſſung die Fehler zu entfernen, die heute jedem ſichtbar ſind.“ Gegen d Uhr marſchierten dann die Teilnehmer unter klingendem Spiel zum Schloß, wo der Vorbeimarſch vor dem Bundesführer ſtattfand. Nach einem Marſch durch die Stadt ging es zum Bahnhof, wo der Sonderzug nach Heidelberg bereitſtand. U In Heidelberg Da die im Schloßhof beabſichtigte Kundgebung des Stahl⸗ helms für Saar und Rhein von der Badiſchen Regierung ver⸗ boten worden war, beſchränkte ſich die Veranſtaltung des Stahlhelms in Heidelberg auf einen Umzug durch die Stadt mit Kranzniedrlegungen am Bismarckdenkmal, einen Zapfenſtreich am Marktplatz und einen Fackelzug am Abend. Auf dem Wredeplatz hielt Bundesführer Seldte eine kurze Anſprache, wobei er der beſetzten Gebiete gedachte. Zu Zwiſchenfällen iſt es in Heidelberg nicht gekommen, wenn es auch einzelne kleine Reibereien gab. Vabiſche Polti Vaden und der Grenzlandfonds Amtliche Verwahrung Badens Wie die amtliche„Karlsruher Zeitung“ meldet, hat die badiſche Regierung gegen den Beſchluß der Reichsregierung, Baden bet der Verteilung der Mittel aus dem Grenzland⸗ fonds für die weſtlichen Grenzgebiete nicht zu berückſichtigen, förmliche Verwahrung eingelegt und um eine neue Prüfung der Angelegenheit erſucht. Dem genannten Blatt zufolge, hat der Proteſt der badiſchen Regierung bei den Ber⸗ liner Stellen ſeine Erledigung noch nicht gefunden. Wie berichtet, hatte der Reichstagsabg. Erſing in der Preſſe mitgeteilt, daß u. a. auch die bayeriſche Regierung gegen Badens Forderung auf Beteiligung an den Grenz⸗ fondsmitteln Einſpruch erhoben habe. Hierzu wird nun von bayeriſcher zuſtändiger Stelle erklärt: „Die Ausführungen Erſings beruhen auf einem Irr⸗ tum. Die Weſtgrenzmittel des Reichshaushalts 1927 waren nach dem Haushaltsvortrag nur beſtimmt für die beſetzte Weſtgrenze, ſodaß Baden nur mit einem verhältnismäßig ge⸗ ringen Betrag hätte bedacht werden können. Um einen Aus⸗ gleich zu ſchaffen, ſtellte Bayern im Dezember 1927 bei der Beratung des Haushaltes für 1928 im Reichsrat den Antrag, in den Haushalt 1928 einen neuen Fonds für das geſamte Weſtgrenzgebiet in Höhe von ſechs Millionen/ einzufſetzen. Der Antrag fand trotz Bedenken der Reichsregierung im Reichsrat Zuſtimmung. Der Reichstag wollte aber von einer Wiederholung des Weſtgrenzfonds im Haushalt 1928 nichts mehr wiſſen und erhöhte nun nachträglich ohne Aenderung des Haushaltsvortrages die Willigung im Haushalt 1927 um 2,5 Millionen, wobei er die Verteilung der Reichsregierung überließ. Gegen eine Hereinnahme Badens wurde jedenfalls von Bayern kein Einſpruch erhoben. Die endgültige Entſcheidung wurde dem Vernehmen nach vom Reichskabinett getroffen. Mit Bayern wurde darüber nicht weiter verhan⸗ delt. Von einer unfreundlichen Haltung Bayerns gegenüber Baden kann daher nicht geſprochen werden.“ Exoffnung der Starke ausländiſche Beteiligung Unter außerordentlicher Beteiligung von hervorragenden Vertretern der Reichs⸗ und Staatsverwaltungen, der Diplomatie, der ſtädtiſchen Körperſchaften und der Preſſe 9118 am Sonntag vorntittag die Berliner„Jla“ 1928 er⸗ öffne 5 Oberbürgermeiſter Boeß richtete herzliche Begrüßungs⸗ worte im Namen der Stadt Berlin und des Ausſtellungs⸗ Meſſe⸗ und Fremdenverkehrsamtes an die geladenen Gäſte. Sein Gruß galt beſonders den Vertretern der in Berlin be⸗ glaubigten ausländiſchen Miſſionen, den Vertretern des Reichs, Preußens und der übrigen Länder ſowie den Veteranen der Luftfahrt, Parſeval, Siemens und Schütte. In ſeinen weiteren Ausführungen wies er darauf hin, daß faſt alle Luftfahrt⸗ Betriebe der Welt mit eigenen Gegen⸗ ſtänden auf der Ausſtellung durch Delegationen vertreten ſeien. Stets habe es Berlin als ſtärkſte Verpflichtung gegen⸗ über der Zeit und der Zukunft empfunden, ſich mit aller Energie für die Förderung des Luftverkehrs einzuſetzen. Heute ſtelle Berlin den wahren Mittelpunkt, das„Luft⸗ kreuz Europas“ dar. Den Eröffnungsakt vollzog Reichswehrminiſter von Gusrard. Er überbrachte zunächſt dis Grüße des Reichspräſi⸗ denten, der ihn beauftragt habe, ſein lebhafteſtes Intereſſe an dem großen internationalen Unternehmen zu übermitteln. Dieſem Gruß füge er das herzliche Willkommen der Reichs⸗ regierung hinzu, das beſonders den zahlreichen ausländiſchen Gäſten gelte. Die Ausſtellung ſei ekn Wagnis, an das Deutſch⸗ land nicht ohne Bedenken gegangen ſei. Erſt 25 Jahre ſeien die Verſuche alt, das Luftmeer in den Verkehr einzubeziehen. Damals ſei das Luftfahrzeug mehr oder minder über kurze Strecken gehüpft und heute ſtelle es das modernſte Verkehrs⸗ mittel dar, neben ſeinen älteren Brüdern. Seine Zukunft ſei unbegrenzt, a ſit auch auf dem Gebiete des alten Luftſchiffbaus r 3 L großen Fortſchritte wie der Bau des Zep e Verbeſſe⸗ rung, erzlelt worden. Der Min 6 di die keine Lebensgefahr. Das Thälmanntheater I Berlin, 7. Okt.(Von unſerem Berliner Bü Thälmannsfronde, die ſchon den Sieg in den Händen 5 hat zu früh gejubelt. Das Tribunal der 3. Internat onale hat ſeinen Spruch gefällt, der zwar eine leiſe Rüge für Thälmann enthält, ihn aber im übrigen in der Führung der Partet erneut beſtätigt. Die Hausrebellen ſind daraufhin fromm zu Kreuz gekrochen. Ihrer 25 veröffent⸗ lichen eine Erklärung, in der ſie de⸗ und wehmütig ihre Zu⸗ ſtimmung zur Amtsenthebung Thälmanns zurückziehen. Aber damit wird es nicht getan ſein. Stalins Schützling hat be⸗ reits angedroht, daß er fürchterliche Rache nehmen wird. Es iſt alſo zu erwarten, daß er nach ſeiner Heimkehr ein Strafgericht abhalten wird und die hinauswerfen wird, die ihn hinauswerfen wollten. Moſſis Denunziant ermitteln Die Teſſiner Blätter berichten, daß es der Polizei gelungen ſei, den Organiſator des Komplottes, das zur Verhaftung von Ceſare Roſſi führte, zu ermitteln. gewiſſen Nieola Traverſa aus Mailand, der ſich die Be⸗ lohnung für die Ergreifung Roſſis habe verdienen wollen. Koburg unter Zwangsetat Der Stadtrat von Koburg hat eine von der Kreisregie⸗ rung befürwortete neue Steuervorlage mit allen gegen die Stimmen der beiden Bürgermeiſter zum dritten Male abge⸗ lehnt, womit der geſamte Etat 1928/29 geſcheitert iſt. Es wird nunmehr der Etat auf dem Zwangswege durch die Kreis⸗ regierung ausgeglichen werden. Letzte Meldungen Sich ſelbſt geſtellt — Berlin, 7. Okt, Der Geſchäftsführer der Chemiſchen Fabrik Johannistal G. m. b.., Dr. Friedrich G reiff, gegen den anläßlich des Zuſammenbruches des von ihm geleiteten Unternehmens ſchwere Anſchuldigungen erhoben wurden, hat ſich der Berliner Krimtinalpoltzei geſtellt. Bei den Beſchuldi⸗ gungen gegen ihn handelt es ſich um Vorwurf der Urkunden⸗ fälſchung, des Betrugs und des Diebſtahls. Ein Opfer der Geeſthachter Unruhen — Hamburg, 7. Okt. Nach Mitteilung des„Hamburger Echo“ iſt geſtern abend der Reichsbannerangehörige Weier, der am letzten Sonntag bei den Unruhen in Geeſt⸗ hacht verletzt wurde, an den Folgen dieſer Verletzungen ge⸗ ſtor ben. Der deutſche Geſandte in Belgrad beſtohlen — Wien, 7. Okt. Aus Belgrad wird gemeldet, daß wäh⸗ rend der Reiſe von Agram nach Belgrad der deutſche Ge⸗ ſandte Dr. Koeſter im Schnellzug beſtohlen worden iſt. Die Diebe raubten eine Reihe Gepäckſtücke im Werte von 20 000 Dinar. Den Schmuckkoffer der Frau des Geſandten ließen ſte unberührt. Der ſtaatsgefährliche deutſche Beſtattungsverein — Thorn, 7. Okt. Verſchiedene in ſtaatlichen Betrieben beſchäftigte Angeſtellten und Beamten, die lange Jahre dem Unterſtützungsverein„Humanitas“ angehören, wurden vor die Entſcheidung geſtellt, entweder aus dem Dienſt oder aus dem Verein auszutreten. Dabei handelt es ſich lediglich bei den „Humanitas“ um einen deutſchen Begräbnisverein. Ein Autobus vom Zug überfahren — Prag, 7. Okt. Wie aus Kaſchau gemeldet wird, über⸗ fuhr ein Laſtzug in der Nähe von Michalovve in der Oſt⸗ ſlowakei an einer Straßenkreuzung einen Autobus, wobei ſieben Perſonen getötet und 18 verletzt wurden. Rivera hat Preſſevertretern gegenüber erklärt, er beabſichtige nicht nur, den ſpaniſchen Frauen das Stimmrecht, ſondern auch die Wählbarkeit zu geben. „Ilg“ in Verlin Fahrten des„Graf Zeppelin“. Ferner verwies er darauf, daß Deutſchlands Luftfahrt⸗Induſtrie ausſchließlich auf das Verkehrsgebiet beſchränkt ſei und daß die Induſtrie nicht durch eine militäriſche Flugzeuginduſtrie unterſtützt würde, die in andern Ländern zur Blüte des Flugweſens weſentlich beige⸗ tragen habe. Außerdem habe Deutſchland lange Zeit unter den Hemmungen des verlorenen Krieges gelitten, die ſelbſt heute noch nicht alle aus dem Wege geräumt ſeien. Mit Ge⸗ nugtuung ſei das außerordentliche Intereſſe des Auslandes an der Ausſtellung zu verzeichnen. Erneut werde hierdurch bekundet, daß Wiſſenſchaft und Technik ſich nur international entwickeln könnten. Flugzeug und Luftſchiff könnten ſich nicht an Landesgrenzen halten, ſie verbänden die Völker über Land und Meer. Es ſei nicht vermeſſen, wenn er ſage, daß die Zeit kommen werde, wo unſer Planet für die Luftfahrt zu klein werde. Die Luftfahrt könne nur gedeihen durch Zuſammen⸗ arbeit aller Völker miteinander. regierung gingen dahin, daß das Friedenswerk der Ausſtel⸗ lung gelingen möge. Sie, die Reichsregierung, wünſche, daß die Entwicklungsfragen der Luftfahrt dadurch gefördert wür⸗ den. Weiter möge die Ausſtellung aber auch die Beziehungen der Völker untereinander herzlicher geſtalten helfen. Nach einem Schlußwort des Vorſttzenden der Ausſtel⸗ lungsleitung, Direktor Dr. Huth, fand ein Rundgang durch die Ausſtellung ſtatt. Flugzeugabſtürze — Stuttgart, 7. Okt. Geſtern vormittag ſtürzte bei Amſtetten das Privatflugzeug D 858 vom Typ Schwalbe (Raab⸗Katzenſtein) beim Verſuch, eine Notlandung vorzu⸗ nehmen, in einer Wendung ab und grub ſich in den Boden. Der 22jährige Beſitzer und Führer des Flugzeuges Har t⸗ wig aus Gotha fand dabei den Tod, während die im Rück⸗ ſitz mitfahrende Pilotin Irma Thomas, wohnhaft in Kaſſel⸗ Waldau, ſchwer verletzt wurde. — Bochum, 7. Okt. Bei Geſeke iſt der Doppeldecker D 387 des Bergiſchen Vereins für Luftfahrt Elberfeld, der an einem Flugwettbewerb teilnehmen wollte, verunglückt. Der Pilot und ſein Begleiter wurden mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus gebracht. Es beſteht jedoch 15 8 95 4 Es handele ſich um einen * Auch die Spanierinnen dürfen wählen. Primo da Die Wünſche der Reichs W * ö — 5 nee W Montag, den 8. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 467 Das am Samstag in der ehemaligen badiſchen Reſidenz begonnene dreitägige Lichtfeſt, das der Verkehrs⸗ Verein Karlsruhe im Rahmen der traditionellen Herbſttage veranſtaltet, darf heute ſchon als ein voller Erfolg bezeichnet werden. Manches iſt zu beanſtanden— wir kommen darauf noch zurück— aber im großen und ganzen iſt das gelungen. Der Auftakt Als wir am Samstag nachmittag die Fahrt nach Karls⸗ ruhe antraten, machte der Himmel kein allzu freundliches Ge⸗ ſicht. Jupiter Pluvius wird doch nicht das Lichtfeſt verregnen laſſen. Es wäre ſchade um die unendlichen Mühen der Vor⸗ bereitung. Sie werden mit uns alle Feſtgäſte gedacht haben, die in der Eiſenbahn und im Auto Karlsruhe zuſtrebten. Nun, der Wettergott war einſichtsvoll genug. Je näher man dem Ziele kam, deſto mehr hellte ſich der Himmel auf. Und als die Korſofahrt unternommen wurde, beteiligten ſich ſogar die Sterne an dem Lichtwettbewerb. Wer ſo frühzeitig in Karlsruhe anlangte, daß er noch einen Spaziergang durch die Hauptgeſchäftsſtraßen unternehmen konnte, hatte Gelegenheit zu recht intereſſanten Schaufenſterſtudien, die keines⸗ wegs zu Ungunſten der Mannheimer Geſchäftswelt ausfielen. Es muß anerkannt werden, daß ſich der Karlsruher Einzel⸗ handel beim Arrangement der Auslagen ſehr große Mühe ge⸗ geben hat. Aber es iſt nur ganz wenigen Geſchäften ge⸗ lungen, Wirkungen zu erzielen, die über den Durchſchnitt hinausgehen. Die meiſten Schaufenſter ſind mit Waren viel zu überladen. Man huldigt in Karlsruhe noch viel zu ſehr dem Prinzip, dem Beſchauer möglichſt viel zu zeigen. Die Einzelheiten, auf die es ankommt, treten infolgedeſſen viel zu wenig in den Vordergrund. Wer lange nicht mehr in Karls⸗ ruhe war, dem fällt ſelbſt in der Kaiſerſträße auf, daß die kleinen Schaufenſter mit viel zu viel Waren überwiegen. Eine Ausnahme machen lediglich die Warenhäuſer und einige Spezialgeſchäfte. Manches mutet geradezu kleinſtädtiſch an, 8. B. der aus Fett modellierte Zeppelin, der in dem Schau⸗ fenſter eines Metzgerladens als beſonderes Schauſtück ſchwebt. Schon in den Nachmittagsſtunden bewegte ſich eine große Menſchenmenge durch die Hauptgeſchäftsſtraßen. Es war wie in den letzten Sonntagen vor Weihnachten. Auf Schritt und Tritt ſtaute ſich die Menge vor den Schaufenſtern. Man ſah aber nicht nur die Maſſen der Karlsruher. Auch zahlreiche Frembe konnten beobachtet werden. Sie fallen dem aufmerk⸗ ſamen Beobachter ja ſofort durch ihr Intereſſe für Dinge auf, an denen der Ginheimiſche achtlos vorübergeht, weil ſie ihm zur Gewohnheit geworden ſind. Man ſah auch viele Pakete mud Päckchen durch bie Straßen und in die Lokale tragen, in denen ſich das Publikum nach dem Spaziergang ſtärkte. Man darf infolgedeſſen annehmen, daß auch der Karlsruher Einzel⸗ handel mit dem Ergebnis des Lichtfeſtes zufrieden ſein wird, Gelegenheit zum Einkauf war in vermehrtem Umfange da⸗ durch geboten, daß die Geſchäfte am Samstag bis um 20 Uhr und am geſtrigen Sonntag von—6 Uhr nachmittags geöffnet waren. Wir hoffen zuverſichtlich, daß ſich auch in Mannheim das Per ſonal ber Einſicht nicht verſchließen wird, daß eine Verlängerung der Geſchäftszeit während des Lichtfeſtes nicht zu umgehen iſt. Mit der ſortſchreitenden Dämmerung wuchs die durch die Straßen flutende Menge. Zwiſchen 7 und 8 Uhr war ſchon das Schwimmen gegen den Strom unmöglich. N Begrüßung ber Ehrengäſte im Rathaus Im Bürgerſaal des Rathauſes wurden um 8 Uhr die Ehrengäſte begrüßt. Einladung hatten erhalten dke Stadt⸗ verwaltungen und Verkehrsvereine benachbarter Städte der Mannheimer Verkehrsverein war durch die Direktoren Hieronymi und Dr. Werner und Verwaltungsrat⸗ mitglieb Barber vertreten—, die Direktoren der Waſſer⸗, Gas⸗ und Glektrizitätswerke— von Mannheim war Ober⸗ baudtrektor Pichler anweſend— eine Reihe Elektro⸗In⸗ ſtallationsftrmen und ihre lichttechniſchen Sachverſtändigen, die badiſche und außerbadtſche Preſſe, Innungen und ſonſtige Nörperſchaften und die Pfalz⸗ und Saarſtädte. Der Vor⸗ ſitzende des Karlsruher Verkehrsvereins und Direktor der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels, Herr Leopold Steinel, begrüßte die Ehrengäſte mit folgenden Worten: Meine ſehr geehrten Damen und Herren! Licht lockt Leute! Licht ſchafft Werte! Licht macht Freude! Dieſe drei Schlagworte waren es, mit denen der Ver⸗ kehrs verein Karlsruhe verſucht hat, das Intereſſe der Karlsruher Geſchäftswelt an unſerem heute beginnenden Lichtfeſt zu wecken. Es war kein leichtes Beginnen, ein ſolches Lichtfeſt aufzuziehen, da, wie Sie ja alle wiſſen, der Karls⸗ ruher ſolchen Dingen ziemlich fremd und gleichgültig am An⸗ fang gegenüberſteht und wie in früheren Fällen auch jetzt wie⸗ der erſt in den letzten Wochen zur Anteilnahme zu bewegen war. Wenn wir hernach durch die feſtlich beleuchteten Stra⸗ ßen der inneren Stadt und der Außenſtadt fahren, werden wir aber Gelegenheit haben, zu beobachten, daß die Idee als ſolche eine außerordentlich glückliche war und daß das ſchöne Bild unſerer breiten geräumigen Straßen ſowie das Bild unſerer Geſchäftshäuſer durch Verwirklichung dieſer Idee außerordentlich gewonnen hat. Ich will Sie an dieſer Stelle nicht mit einem langen Vortrag über Ziel und Zweck des Lichtfeſtes aufhalten, ich will hier nur feſtſtellen, daß es dem Verkehrsverein darauf ankam und ankommen mußte, Ver⸗ kehr nach Karlsruhe zu bringen durch Veranſtal⸗ tung eines mit beſonderen Schönheiten ausgeſtatteten Herbſt⸗ feſtes, während auf der anderen Seite es den ſtädtiſchen Wer⸗ ken und deren Leitung darauf ankommen mußte, die vie 1 ſeitige Verwendbarkeit und die Schönheit in der Verwendung des Lichts zu zeigen. Wenn vielleicht da und dort ſich auch noch gewiſſe Mängel zeigen werden, ſo bitten wir Sie als die berufenen Urtetiler unſeres Licht⸗ feſtes um nachſichtige Kritik und um Vorſchläge, wie man etwa ſolche Dinge in der Zukunft beſſer geſtalten kann. Es bleibt nur übrig, all denen, die am Gelingen des Lichtfeſtes hervorragenden Anteil haben, unſeren herzlichſten Dank zu ſagen, der vor allen Dingen gelten ſoll der Stadtverwaltung, die in großzügiger Weiſe uns unterſtützt hat, der Verwaltung der ſtädtiſchen Werke, insbeſondere Baudirektor Eglinger und Oberbaurat Schle bach, die mit ihrem Stabe von Be⸗ amten und Arbeitern Ausgezeichnetes geleiſtet haben. Dank gebührt vor allen Dingen aber auch Direktor Lacher und ſeinen Beamten, die in unermüdlicher Arbeit die Durchfüh⸗ rung des Feſtes möglich gemacht haben. Ein beſonderes Dankeswort ſei auch den Herren der Preſſe gewidmet, die in liebenswürdiger Weiſe den Ideen gefolgt ſind, die wir ihnen gegeben haben und die durch die Preſſe die Nachricht vom Karlsruher Lichtfeſt hinausgetragen haben in die breite Oeffentlichkeit des Landes, die dazu beigetragen haben, den Strom der Fremden in unſere Heimatſtadt zu lenken. Möge unſer Karlsruher Lichtfeſt all die Wünſche erfüllen, die von allen Seiten daran geknüpft werden, möge durch unſer Licht⸗ feſt der Name unſerer Stadt in weite Fernen getragen wer⸗ den und damit erneut der Ruf Karlsruhes als einer Stadt des Fortſchrittes, einer Stadt der Gaſtfreund⸗ lichkeit gefeſtigt werden. In dieſem Sinne laſſen Sie uns das Lichtfeſt eröffnen. Direktor Steinel forderte nach der beifällig aufge⸗ nommenen Anſprache die Ehrengäſte auf, ſich hinunter vor das Portal des Rathauſes zu begeben. Gegen halb 9 Uhr fuhren die offenen und geſchloſſenen Autos zur Rundfahrt durch die Lichtſtadt vor. Etwa 350 Perſonen hatten chre Beteiligung gugeſagt. Es waren deshalb rund 75 Wagen nötig, die man einheitlich zu beiden Seiten des Fahrers mit zwei roten Ballons ge⸗ ſchmückt hatte. Der Korſo, der über zwei Stunden dauerte, nahm folgenden Weg: Marktplatz, Harl⸗Friedrichſtraße, Zir⸗ kel, Waldhornſtraße, Schloßplatzſtraße bis zur Waloſtraße, Hans⸗Thomaſtraße, Stephanienſtraße, an der Münze vorbei in dig Karlſtraße, Kaiſerſtraße, Kalſer⸗Allse, Philipp⸗,Maxau⸗ Nuits⸗ u. Rheinſtraße, Naiſer⸗Allee, Geranienſtraße, Sofien⸗ ſtraße zum Gutenbergplatz, Scheffelſtraße zur Kaiſer⸗Allee, Kaiſerſtraße, Waldſtraße, Sofienſtraße am Karlstor vorbei, Herrenſtraße, Erbpringenſtraße um den Friedrichsplatz her⸗ um, Ritterſtraße, Kalſerſtraße bis zum Durlacher Tor, Dub⸗ wig⸗Wilhelm⸗, Gerwig⸗ und Tullaſtraße, Durlacher Allee, Lachner⸗, Gottesauer⸗, Kapellen⸗, Kriegs⸗, Ettlinger⸗ und Poſtſtraße, am neuen Bahnhof vorbei, Neue Bahnhofſtraße, Jolly⸗ und Gartenſtraße zum Feſtplatz im Stadtgarten. Das Spalier der Menſchenmaſſen war ſtellenweiſe ſo dicht, daß für den Korſo nur eine ſchmale Gaſſe übrig olieb. Auf dem gan⸗ zen Wege war die Aufnahme recht freundlich. Man winkte mit Taſchentüchern, die Jugend ließ die Ehrengäſte hochleben und ſchwenkte Fähnchen und Lampions. Ein weibliches Weſen rief ſogar Heil! Es hatte die Ehrengäſte mit den Sängern verwechſelt, die geſtern durch die Straßen zogen. Die Beſtrahlung der Monumentalbauten der Clon des Lichtfeſtes Man ſetzt die Leiſtungen der Karlsruher Geſchäftswelt bei der Beleuchtung der Schaufenſter und Faſſaden nicht herab, wenn man die Beſtrahlung der hervorragendſten öffentlichen und privaten Gebäude als den Kulminationspunkt des Licht⸗ feſtes bezeichnet. Schon der Marktplatz nahm ſich ſehr apart aus. Prachtvoll hoben ſich aus dem nächtlichen Dunkel der angeſtrahlte Rathausturm und der Turm der Stadtkirchs heraus. Während die Säulenvorhalle der Kirche in wechſeln⸗ des Licht, hauptſächlich rot, getaucht war, erſtrahlte die Loggia des rot illuminierten hathauſes in orange. Die Pyramide trug weiße Konturenbeleuchtung. Am packendſten war für uns der Eindruck des Schloßplatzes. Gang wundervoll hob ſich die mächtige Front des ehemaligen Reſidenzſchloſſes vom nachtdunklen Hintergrund ab. Durch das Flutlicht kam die feine Gliederung der Baumaſſen prachtvoll zur Geltung, Am ſchönſten war der Anblick, als wir bei der Vorbeifahrt den Mittelbau des Schloſſes mit der roſa ſchimmernden Fon⸗ täne vor uns hatten. Auch der eindrucksvolle Renaiſſancebau, in dem die Handelskammer untergebracht iſt, das ehemaliges Palais des rinzen Max, trat wirkungsvoll aus der Dunkel⸗ heit heraus. Angeſtrahlt mit Flutlicht wurden weiter der neue Hauptbahnhof, Vierordtbad, das Landesgewerbeamt, die Städt. Sparkaſſe, der Badiſche Handelshof, die Kleine Kirche, die Synagoge, das Verkehrsmuſeum, die Bernharduskirch das Badiſche Landestheater, Orangerie, Münze, Peter⸗ und Paulskirche, Johanniskirche, Marktbrunnen auf dem Guten⸗ bergplatz, Moninger, Bankhaus Veit L. Homburger. Auf dem Kaiſerplatz fprangen die Springbrunnen farbig. Von den Stephanskirche war der Turm mit Flutlicht erhellt und dis Vorhalle farbig beleuchtet, von der angeſtrahlten Chriſtus⸗ kirche die Roſette von innen durchleuchtet. Bei der Techniſchen Hochſchule waren das Portal und die Fenſter in weißleuch⸗ tende Transparente verwandelt. Weißſchimmernde Konturen⸗ beleuchtung trugen der alte Bahnhof und der ſüdliche Stadt⸗ garteneingang. Handwerkskammer und Hauptpoſt waren illuminiert. Von der Ausſtellungshalle wurde die Vorhalle in Flutlicht getaucht, während der Archttrar in Konturenbe⸗ leuchtung erſtrahlte. ö Zur Illumination der Häuſerfronten wurden hauptſächlich rote Kacheln verwendet. Man ſaß aber auch die badiſchen Landesfarben und verſchledentlich zwiſchen⸗ hinein blau. Die Geſchloſſenheit der Illumination ließ ſehn zu wünſchen übrig. Manche Straßen wieſen große Lücken auf, in andern wieder war faſt kein Haus dunkel. Eins Straße fiel uns beſonders durch ihre intenſtve Beleuchtung durch Scheinwerfer auf, die an jebem Hauſe angebracht waren Die Tageshelle in dieſer Straße kontraſtierte eigenartig zu der diskreten Illumination der nächſten. Einen ungemein ſttmmungsvollen Eindruck gewährte in einem Vorgarten ein zwei Stockwerke hoher Tannenbaum, ber mit vielen elektri⸗ ſchen Lichtern beſteckt war. Von den Geſchäften ſchoß das Warenhaus Tietz in der Kalſerſtraße den Vogel ab. Von weitem ſchimmerte der Rieſenlichtteppich, der Über die Faſſade von ben ſehr geſchmackvoll dekorierten und auf das Modernſte indirekt beleuchteten Schaufenſtern bis unters Dach gebreitet war. Von weißem Untergrunde hoben ſich blaus Medaillons mit dem Namen der Firma pompös ab. Eine Lichtfäule trug an der Ecke eine blaue Laterne. Die anderen Faſſaden gaben zu keinem beſonderen Lobe Veranlaſſung, Sehr viele Schaufenſter waren zu ſehen, in benen die Beleuch⸗ tungstechnik in threr neueſten Form angewandt war. Die Waren kamen imponferend zur Geltung. Man konnte aber auch gar manches Schaufenſter feſtſtellen, in denen ſogar noch ee nnn::::: r 3.— 0 15 2 2 wieviel Jahren das„Kabale und Liebe“ fähige Alter eigent⸗ ſchauer ſtets allzu poſſierlichen— Duell zwiſchen Ferdinand „Luise Millerin lich beginnt. Immerhin iſt das Stück nicht gerade ein Weih⸗ und dem Hofmarſchall das ſehr entbehrliche Schnupftuch, ſtrich Sie Neueinſtunierung von Schillers„Kalle und Liebe“ im Nationaltheater Wir wollen das Stück ſo nennen, wie es heißt:„Luiſe Millerin“. Man weiß, daß Iffland an dem Reklametitel „Kabale und Liebe“ ſchuld war. Er laſtet auf dem Mann⸗ heimer Nationaltheaterruhm, das Stück 1784 uraufgeführt zu haben. Warum macht man das gerade im Jubiläumsjahr micht wieder gut? Noch dazu in dieſer Aufführung, in der das Stück wirklich Luiſe Millerin heißt! Die letzte Aufführung des Werkes am Nationaltheater unter Lotz hatte das Ver⸗ dienſt, den richtigen Titel zum erſten Mal auf das Programm Zu ſetzen. Der Regiſſeur Dr. Gerhard Storz tritt in der jetzigen Wiederaufnahme zugleich als Dramaturg auf, als Bearbeiter. Sehr kühn, aber liebevoll und opferhereit. Er hat in unſerer Samstagmittag⸗Ausgabe ſelbſt das Wort über ſeine Inſzenie⸗ rung ergriffen, und wenn auch die Arbeit des Regiſſeurs nicht gerade im Wortemachen beſteht— wenn es ſo wäre, dann gäbe es an den deutſchen Theatern Regiſſeure wie der Sand am Meer— ſo darf er doch auch ſagen, worauf es ihm ankommt. Die Hauptſache bleibt, daß die Aufführung es noch deutlicher, unmittelbarer ſagt. Und das hat ſte getan! Nicht„Kabale und Liebe“, das Stück mit den Hofſchranzen und Böſewichtern, und dem Gifttränklein, das ſie für das arme Liebespaar zurechtgebraut haben, wurde am Samstag aufge⸗ führt, ſondern wirklich die„Luiſe Millerin“, das menſchlichſte der Werke Schillers, und vielleicht deshalb ſein volkstüm⸗ lichſtes. Keine ganz große, ganz erſchütternde Vorſtellung, ge⸗ wiß nicht; auch nicht ganz einheitlich in der darſtelleriſchen Atmosphäre. Mit vielen Hemmungen, ſprachlichen Unarten, Unverſtändlichkeiten in der Rede, Verirrungen im Dekora⸗ tiven, und dennoch, dennoch ein Theaterabend mit Profil, ehrlich, fleißig, tüchtig. Es wurde nicht viel rumort im alten Theaterton, mit Puder und Perrücken blieb man ſparſam, dafür waren Menſchen auf der Bühne, und ſie fanden den Weg zu Menſchen. Nicht nur zu den Backfiſchen, die in ſtattlicher Anzahl vertreten maren, wobel bie Frage einmal aufgeworfen werden darf, mit nachtsmärchen und dis ganz Kleinen mit den kurzen Strümpfen darf man noch füglich dabei draußen laſſen, ſelbſt wenn Schlller auf dem Zettel ſteht. Die Backfiſchreſonanz der Arien Ferdinands wird darunter nicht leiden, auch iſt ſie nicht das weſentliche an einem ſolchen Schillerabend. Das große Publikum muß dieſe Werke wieder zurückgewinnen, und da⸗ bel kommt es zum allergrößten Teil auf die Vorſtellung an. In dieſer Art erfüllte der Abend ſeinen Zweck; das Pub⸗ likum ſah das prachtvoll gebaute, in die Höhen eindringlichſter Schillerſcher Rebe aufſteigende Stück nicht nur wieder, es ſah es auch neu in der ganzen ſtürmerlſchen Schwungkraft ſeines Feuers, ſeiner Hingabe und ſeiner glänzenden dramatiſchen Wirkſamkeit. Der erſte ſpontane Beifall rauſchte auf nach dem glänzenden Finale des zweiten Aktſchluſſes. Es war eine ſpürbare Huldigung an den Dramatiker Schiller. Dieſem Aktſchluß kam durch die Storzſche Bearbeitung faft die Aufgabe zu, Mitte des Abends zu ſein. Der Bearbei⸗ ter Storz befindet ſich übrigens teilweiſe in beſter, ehrwürdig⸗ ſter Geſellſchaft; er kann nämlich in manchen Einzelheiten den alten Bulthaupt und ſeine Dramaturgie des Schauſpiels her⸗ anziehen. In dem— für Mannheim kühnſten Strich, den Storz vornahm, der Weglaſſung der geſamten zweiten Mil⸗ fordſzene, ſteht ihm Bulthaupt zur Seite. Alſo bitte, das iſt keineswegs einer von den ſnobiſtiſchen modernen Regieein⸗ fällen! Und ſiehe, dieſe Streichung, bei der die Schulmeiſter, wenn ſie davon hören, im erſten Augenblick vielleicht erſchrek⸗ ken werden, bewährte ſich. Sie ſchuf Konzentration, und da der Hörer den Abbau der Lady auch ſo erfährt, war eigentlich keine Lücke da. Ob man den Gecken von Hofmarſchall noch einmal ſieht oder nicht, ſpielt keine Rolle, nur um eines wars uns bel der Streichung dieſer Szene leid; darauf kommen den: die Szene Luiſes und Ferdinands, die im Original dem zweiten Erſcheinen Wurms im Hauſe Millers unmittelbar vorangeht, ſetzte Storz vor den Beginn des Akts. Ungeſchickt iſt das nicht, nur der dekorative Rahmen, in den er die Szene ſtellte— wir verſtehen ihn, er wollte ein Motto daraus machen— konnte ſich dem Ganzen doch nicht ſo recht einfügen. Im übrigen raubte er dem poſſierlichen— leider für die Zu⸗ einige weniger entbehrlich erſcheinende Sätze in der letzten Szene Millers und ſeiner Tochter, dog zuſammen, ſtraffte, ließ aber allem weſentlichen, vor allem dem auf das Göttliche Gerichteten, ſein Schillerſches Urrecht. Der Anlage, weniger der Darſtellung nach hieß das Stück„Luiſe Millerin“. Die Vertreterin der Hauptrolls reichte nicht ganz dazu aus; noch nicht. Ihre Luiſe blieb nicht nur durch ihre Geſichtsfarbe in der erſten Hälfte des Abends etwas blaß; es war noch zu wenig Eigenleben da, mehr Deklamation als Spiel. Das Gelernte überwog noch das Unerlernbare. Dann aber zeigte Johanng Baſſer⸗ mann, daß ſie nicht nur über ein ſchön gefärbtes Sprech⸗ organ verfügt. Mit der Tragik wuchs auch ſie, und in einer ſtändigen Steigerung trug ſte ihre Rolle immer echter, immer erſchütternder dem Ende zu, an dem ſie ergreifende Töne fand. Wenn in dieſem Verlauf des Abends eine Vordeutung auf den künſtleriſchen Weg des offenbar jungen Talents liegt, dann darf dieſe Darſtellerin gewiß recht zuverſichſitlich ſein. Fritz Klippel, ein vielbeſchäftigter Mann des En⸗ ſembles, gab den Ferdinand. Er hatte ſeine fliegende Mähne gezähmt, um dafür ſein echtes Feuer umſo mehr zu entfachen. Der Darſteller dieſer Rolle hat die ſchwierige Aufgabe, den ſeeliſch kaum möglichen Ausbruch der Eiferſucht glaubhaft zu machen. Gerade hier wuchs Klippels Darſtellung empor in mitreißendem Schwung; in ſeiner Leidenſchaft lag das Leid der Kreatur, die an der Schöpfung verzweifelt. Wo ſolche Intenſität herrſcht, fragt man nicht mehr nach der Möglich⸗ keit. Im Zufammenſpiel war ſich das unglückliche Liebes⸗ paar im letzten Akt am naheſten. Eliſabeth Stieler gab die Lady Milford. Neben Lui⸗ ſens Vater die geſchloſſenſte Leiſtung des Abends. Ihre wir noch. Eine wichtige Umſtellung muß noch genannt wer⸗ Szene war ein Drama für ſich. Es lag unendlich viel Leid darin, Verzicht, Verkanntſein, und eine ganz tiefe, erſchüt⸗ ternde Menſchlichkeit. Es war ſo gar kein höfiſches Stück mehr, das da geſpielt wurde, ſondern eine menſchliche Tra⸗ gödie rollte hier ab. Deshalb und nur deshalb bedauerten wir, daß die zweite große Milford⸗Szene weggefallen war; die dramaturgiſche Notwendigkeit entſpricht nicht immer der darſtelleriſchen Leiſtung. Dieſe Milford nur einmal auf⸗ 4. Seite. Nr. 467 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 8. Oktober 1928 die Beleuchtungs körper ſich breitmachten. Aber ſelbſt bis weit in die Vororte hinaus war deutlich der Wille zu er⸗ kennen, dabei zu ſein und je nach den zur Verfügung ſtehen⸗ den Mitteln ſich an der allgemeinen Lichtfreude zu beteiligen. Zur Unterhaltung des Publikums das nach der Beſichtigung der leuchtenden Sehenswürdig⸗ keiten in die Reſtaurants und Cafés ſtrömte, trugen Pro⸗ menadekonzerte Karksruher Muſikkapellen am Dur⸗ lacher Tor, Mühlburger Tor, auf dem Werder⸗ und Fried⸗ Tichsplatz bei. Im Badiſchen Landestheater war Balletabend mit Lichttänzen. Im Coloſſeum unterhielt eine große Aus⸗ ſtattungsrevue. Während des Autokorſos bewegte ſich ein vom Feſtplatz ausgehender großer Lampionzug durch die Straßen zum Feſtplatz zurück, wo im Anſchluß daran kon⸗ zertiert wurde. In den Vororten wurden außerdem Kinderlampionzüge veranſtaltet. Eine Kapelle dieſer Umzüge begrüßte uns ſchmetternd weit draußen an der Peripherie der Stadt. Ein gemütliches Beiſammenſein vereinigte im neuen Weinſaal des Stadtgartenreſtaurants einen Teil der fremden Gäſte, die von dem St. Johanner Sängerbund und dem Geſangverein„Liederkranz Ober⸗ luſtadt“ durch vorzügliche Vorträge unterhalten wurden. Sch. Städtiſche Nachrichten Der erſte Oktoberſonntag Überraſchte durch herrliches Wetter. Die Temperatur war ſo mild, daß ſie nachmittags ſogar den Aufenthalt in den Wirtſchaftsgärten geſtattete. Die Anlagen, vor allem der Waldpark, waren ungewöhnlich belebt. Man fühlte ſich bei der Maſſenwanderung durch die Stephanienpromenade in die Sommertage verſetzt. Wer nach kürzerer oder längerer Wan⸗ derung einkehrte, pe terte vor allem den Neuen, den Süßen und den Bitzler, mn ber Feſtſtellung, daß die Kenner recht haben mögen, daß der 28er den Per nicht nachſtehen, ja ihn ſogar übertreffen wird. Zucker braucht in dieſem Herbſt nicht zugeſetzt zu werden. Der Moſt iſt ſo ſüß, daß man nicht viele Viertel vertragen kann. Wie uns bahnamtlich mitgeteilt wird, war auf der Hauptbahn der Verkehr während des ganzen Tages mäßig, der Ortsbeſuchsverkehr vormittags ſchwach, nachmittags etwas lebhafter. Von hiſtoriſcher Bedeutung war der geſtrige Sonntag inſofern, als die Ausflügler nicht mehr vierter Klaſſe fahren konnten, die bekanntlich mit dem Inkraft⸗ treten des Winterfahrplans weggefallen iſt. Die Sonntags⸗ rückfahrkarte nach Heidelberg koſtet nunmehr 1 l, alſo 10 Pfg. mehr. Das wird zu ertragen ſein. Die Herbſtmeſſe brachte nachmittags viel Leben in die Stadt. Auf der Schau⸗ meſſe überm Neckar konnte die bekannte Stecknadel nicht zur Erde fallen und auf der Schaumeſſe auf dem Zeughausplatz war es nicht anders. Die Stahlhelmkundgebungen am Samstag und Sonntag und die Gegenkundgebungen der Kommuniſten ſind, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, verhältnismäßig ruhig verlaufen. Da die Kundgebung der Kommuniſten durch Polizeiverordnung auf die Neckarſtadt be⸗ ſchränkt war, kamen keine Maſlenzuſammenſtöße vor. Kleinere Trupps von kommuniſtiſchen Elementen emp⸗ fingen die ankommenden Stahlhelmer am Samstag abend mit 5 Schreien und Pfeifen. Die raſch einbrechende Dunkel⸗ eit und vor allem die ſchlechten Beleuchtungsverhältniſſe in perſchiedenen Straßen ermöglichten kleinere Zuſam⸗ menſt ö ße, die von der Polizei im Keime erſtickt werden konnten. Es kam zu Schlägereien und Prügel⸗ ſäenen, wobei aber nur unbedeutende Verletzun⸗ gen zu verzeichnen waren. Die Polizei nahm auf beiden Seiten Verhaftungen vor, doch wurden die Feſtgenom⸗ menen, etwa 3 bis 4, ſofort wieder freigelaſſen. Weſentlich ruhiger iſt der Sonntag verlaufen, wo ebenfalls beim Durch⸗ marſch des Stahlhelms Radauſzenen vor ſich gingen. Auch geſtern wurden von der Polizei einige Perſonen zur Feſtſtellung ihrer Perſönlichkeit feſtgenommen. Auch bei dem Peldgottesdienſt des Stahlhelms auf dem Lindenhof kam es — zu Störungen. Die Polizei wurde alarmiert und ſtellte die Ruhe wieder her. Nach dem Feldgottesdienſt wurde ein aus⸗ gedehnter Marſch durch die Lindenhof⸗ und Schwetzingerſtadt, ſowie durch die Unterſtadt angetreten, wobei es ſtändig zu Handgreiflichkeiten kam. Aber auch hierbei ſind erfreulicher⸗ weiſe keine ſchweren Verletzungen vorgekommen. Sch. * * Auf den Gehweg geraten. Vor U 4 ſcheute ein Pferd und kam bis auf den Gehweg. Ein älterer Mann, der in⸗ folgedeſſen mit einem Burſchen, der eine Eiſenſtange trug, zuſammenrannte, verletzte ſich am rechten Auge ſo er⸗ heblich, daß er ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Zwei junge Mädchen rannten mit ihren Fahrrädern infolge dieſer Anſammlung zuſammen, wovon die eine ſich den rechten Fuß brach, die andere mit leichten Haut⸗ abſchürfungen davon kam. * Ein folgenſchwerer Unfall ereignete ſich am Sonntag mittag, als das ferngeſteuerte Auto durch die Breiteſtraße fuhr, vor dem Hauſe von W. Bergdoldt. Ein Kaufmann in den 50er Jahren fiel rücklings, als er auf einen Balken trat, gegen das Gerüſt des in Umbau befindlichen Hauſes, wobei er ſich eine ſchwere innere Verletzung zuzog. Er wurde mit dem Sanitätsauto nach dem allgemeinen Kranken⸗ haus gebracht. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum beging in dieſen Tagen der Oberwärter Adolf Knecht bei den ſtädtiſchen Kranken⸗ anſtalten. 22 Jahre lang leiſtete er im alten Krankenhaus in vorbildlicher Weiſe Geh. Rat Dr. Heuck als erſter Gehilfe große aufopfernde Dienſte und jetzt bei deſſen Nachfolger Prof. Dr. Roſt. Es gehört viel Willenskraft dazu, 25 Jahre lang Tag für Tag' im techniſchen Operationsbetrieb tätig zu ſein. Das iſt aber nur dann zu verſtehen, wenn man weiß, daß er als eifriger Sportsfreund im V. f. R. ſeine Kräfte in die gleichen Dienſte ſtellte, wie in ſeinem Berufe. Das Kloster Lorſch Die Ausgrabungen in Lorſch, über die ſchon mehrfach berichtet worden iſt, ſind in dieſem Sommer zu einem vorläufigen Abſchluß gelangt. Des alten Kloſters Bedeutung für Leben, Geſittung und Chriſtentum, zu denen in unſerer Gegend das Wirken der Mönche den Grund gelegt hatte, war durch die Geſchichtsforſchung der letzten Jahrzehnte immer klarer erkannt worden. Doch daß der Ehrgeiz der Aebte des Reichskloſters, die an Macht es den weltlichen und getiſtlichen Großen des Reiches gleich tun konnten, in einem Monumentalbau ſich verewigen könnte, deſſen Ausmaße ihn direkt neben der ſpäteren großen roma⸗ niſchen Dome von Mainz, Speyer, Worms ſtellen, hätte nie⸗ mand geahnt, der in Gedanken ſich wieder aufbaute, was die Jahrhunderte an Reſten über der Erde hatten ſtehen laſſen. Aber der Spaten, der die im Boden ſchlummernden Tatſachen enthüllt, hat Ueberraſchung auf Ueberraſchung gebracht. Erſt am Schluß der Grabung im Juni gelang mit die wichtigſte: nach Reſten von Wandmalereien zu ſchließen, die an unerhörter Monumentalität, ihresgleichen im frühen Mittel⸗ alter nicht haben, war die„bunte Kirche“, die Gra bes⸗ kirche Ludwigs des Deutſchen, gefunden. Die voran⸗ gegangenen Monate hatten die Grundrißanlage der gewal⸗ tigen Kirchenanlage wieder erkennen laſſen und ſchon der Be⸗ ginn der Grabungen hatte der bisherigen„Torhalle“ ihren Namen endgültig geraubt und in ihr eineſtichagelskapelle feſt⸗ geſtellt. Bon Grund aus verändert ſteht nun das Bild da, das wir uns jetzt von ber Anlage des Reichskloſters machen müſſen. Die lange ſchwierige Arbeit, zu der die Anregung dem heſſiſchen Denkmalpfleger der Bodenaltertümer, Prof. Dr. F. Behn verdankt wird, hat unter ſeiner Oberleitung reichen Erfolg gehabt. So wird es von großem Intereſſe ſein, den Leiter der großen Lorſcher Grabung, Montag, 8. Oktober, im Altertumsverein für ſein Werk ſprechen zu hören und ihn in vielen Lichtbildern an der Arbeit zu ſehen. Der Vortrag findet im Trabantenſaal des hieſigen Schloßmuſeums ſtatt. (Weiteres Anzeige.) i f FFFFVVVFTVTVTCbCTCTbTCTVCTCTCTCTCTVTbTVTCTGTbTbTVTVTDTVTDTVTbTCTVTVTVTDVDVVDVDVPPVPVPVPVFUVUVUPUVUVUVCUVCVUVUVUUCUCUVV—VV—œV——VœœVœVœTœVœVVVCVCVCVCCCCVCVCCVVVVVVVVVVVVV— treten zu laſſen, hieß der Aufführung ein ſchweres ſchau⸗ ſpieleriſches Opfer bringen. Johannes Heinz, unſer beſter Darſteller klaſſiſcher Rollen, gab den alten Miller in prachtvoll echter und kräftiger Zeichnung, den biederen Muſikanten und den liebenden Vater. Da iſt in Mimtk und Sprache alles von einer vor⸗ Bildlichen Geſchloſſenheit, wie ſie zu den Seltenheiten der heu⸗ tigen Bühne gehört. Hans Finohr, der einſtweilen noch twas zu ſehr die Fläche ſeiner Fußſohle dem Parkett zeigt, ſpielte den Präſidenten; auch an das Haus wird er ſich in ſeiner Verſtändlichkeit noch gewöhnen müſſen. Sonſt gab er ſeiner Exzellenz von Walter eine weltmänniſche Haltung mit, pointierte die Rede überlegen und blieb vor allem den menſch⸗ lichen Ausbrüchen des Schluſſes nichts ſchuldig. Willy Bir⸗ gel als Hofmarſchall von Kalb bot ein Kabinettſtück der Cha⸗ Takteriſterungskunſt, mit der er dieſe parfümierte Null über die Bühne balancierte. Er ließ ſich nur ein wenig zu ſehr von der komiſchen Wirkung ſeiner Rolle hinreitzen; dem Zu⸗ ſchauer muß ein kleiner Reſt der Möglichkeit zu glauben blei⸗ ben, daß eine Beziehung zwiſchen dieſem Hofmann und Luiſe beſtehen könnte. Hier war das völlig ausgeſchloſſen. Die intereſſante Idee, den Wurm als eine Art unglück⸗ lichen Liebhaber ſpielen zu laſſen, hat unſeres Wiſſens zuerſt Max Reinhardt angeregt. In dem Beſtreben, das Ganze auf eine menſchliche Baſis zu ſtellen, iſt Dr. Storz auf ſeine Weiſe auf dieſen Gedanken gekommen und hat die Rolle dem bisher unglücklichſten der unglücklichen Liebhaber des Enſembles an⸗ vertraut: Hans Sinshäuſer. Zunächſt hat dieſe Auf⸗ faſſung viel für ſich, wenn man den Anfang und das Ende des Stückes betrachtet. Ganz jedoch darf man nicht vergeſſen, daß dieſer direkte Nachkomme Jagos und Marinellis ein burchtriebener Schurke iſt. Nur ſeine letzten Beweggründe liegen immerhin in der verſchmähten Neigung zu Luiſe. Sinshäuſer hatte die Rolle ganz dementſprechend angelegt; es war eine intereſſante, wohldurchdachte und mit dar⸗ ſtelleriſchem Herzblut gegebene Leiſtung, die nur noch von ihrer zuweilen in Uebertreibung umſchlagende Neuraſthenie befreit werden muß.— Julie Sanden zeichnete die Mutter Luiſens mit der gewohnten feinen und echten Charakteriſie⸗ rungskunſt, die dieſer vorzüglichen Darſtellerin eignet. Man bedauert, daß die Vatertragik den Dichter die Geſtalt der Mutter ſchließlich ganz vergeſſen läßt. Hans Godecks gab den Kammerdiener, den Mann, der die„Zwölftauſend“ von Brund Frank völlig aufwiegt, ganz ſchlicht; nichts von dem Theaterſchmerz, den die Komödianten ſonſt in dieſer Rolle aufführen, nur Verinnerlichung, und deshalb doppelt ein⸗ dringlich in der Wirkung. Erwähnen wir noch die ſehr gut!] fertigung des Stückes noch des Dichters. geſprochener Kammerjungfer der Milford, Lieſel Süß, ſo können wir die Liſte der Darſteller ſchließen. Das Erfreulichſte des Abends, die unmittelbare Wirkung Schillers, gewann der Vorſtellung immer mehr die Herzen der Zuſchauer, die ſich in einem ſehr ausgedehnten Beifalls⸗ epilog von ihr verabſchiedeten. a Br. K. O Wiesbadener Theater. Herbert Eulenberg, ſo geſchätzt als Novelliſt wie als Schöpfer vor allem der ihm ganz eigenen Art hiſtoriſcher Miniaturen, hat einen ent⸗ ſcheidenden Beweis dramatiſcher Begabung kaum erbracht, und außer„Belinde“ hatte keine ſeiner Bühnendichtungen nachhaltigen Erfolg. Es mutet ſeltſam an, daß unter den an allzuviel Gedanklichkeit, an faſt pathologiſcher Selbſtquälerei krankenden Dramen des Dichters das Staatstheater gerade zu einem der ſchwächſten griff, dem Jugendwerk„An na Walewska“, deſſen Mängel auch die ſpätere Neubearbet⸗ tung nicht beſeitigen kann. Das unerquickliche Motiv auf⸗ flammender Liebesleidenſchaft des Vaters zu der eigenen Tochter hätte vielleicht ein ganz Großer ſo zu geſtalten ver⸗ mocht, daß man erſchüttert den Zwang ſchickſalsvoller Unab⸗ wendbarkeit verſpürte, in der konſtruierten, ergrübelten Deu⸗ tung Eulenbergs wirkt es peinlich und abſtoßend. Die innere pſychologiſche Motipierung überzeugt ſo wenig wie der oft rhetoriſch⸗geſpreizt anmutende Stil, bisweilen nur ſchimmert zwiſchen falſcher Theatralik etwas hervor von echtem dichteriſchem Glanz; etwa bei der Erzählung des alten Dieners von dem Pferd des ermordeten Solſki, das mit fragendem, wie menſchlich⸗bewußtem Blick um das Schickſal ſeines Heren bangt. Die Wahl des Stückes als ſolcher war ein Fehlgriff, der weder dem Staatstheater noch dem Dichter Eulenberg Gewinn bedeutet. Zu bedauern bleibt, daß die im Einzelnen wie im Zuſammenſpiel gute und ſorgfältige Dar⸗ ſtellung an einen ſo wenig ausſichtsreichen Gegenſtand ver⸗ ſchwendet war. Horſt Hoffmanns Regie hätte die grellſten, abſtoßendſten Szenen dämpfen müſſen, ſie tat im übrigen freilich, was ſie konnte, um den Abend zu retten. Schauſpieleriſch ſtarken Eindruck hinterließ die Leiſtung Mom⸗ bers als Graf Walewſki, Gewaltmenſch von brutaler Selbſt⸗ herrlichkeit und überſchäumender Kraft; nicht weniger Wag⸗ ners ſein und ſchlicht charakteriſierter Graf Solſki. Maragarete Proelß, anfangs matt, wuchs in den letzten Szenen zu ſeelen⸗ voller Größe. Zurückhaltend und gedämpft, gefiel die Gräfin Trude Weſſelys, gute Typen ſchufen Lehrmann(Schloßver⸗ walter) und Wiegner(alter Bauer.] Der Darſtellung galt am Schluß der nicht ungeteilte Beifall, er war keine Recht⸗ . * Entgleiſung einer Rangierabteilung im Hauptbahnhof, Vom Reichsbahn⸗Betriebsamt Mannheim ird uns mitgeteilt: Am Samstag abend um 21 Uhr 8 gleiſten im Bahnhof Mannheim beim Verſchubgeſchen gie Lokomotive und ein Wagen einer Rangierabteilung. Der gleich darauf auf dem benachbarten Gleis einfahrende Trieb⸗ wagen 3144 von Worms ſtreifte die entgleiſte Rangierloko⸗ motive, wodurch ein Teil der Seitenwand des Triebwagens beſchädigt wurde. Vier Reiſende und ein Loko⸗ motivheizer wurden unbedeutend verletzt. Der Lokomotivführer erlitt einen Knöchelbruch. Die Reiſenden konnten die Reiſe fortſetzen. Perſonenverkehr wurde nicht geſtört, der Sachſchaden iſt unbedeutend. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Gerichtszeitung Freiſpruch im Mordprozeß Treiber Der Staatsanwalt hatte die Todesſtrafe beantragt Am Verhandlungstag am Samstag im Gattenmord⸗ prozeß Treiber wurde zunächſt der Bergführer Peter Ober⸗ dorfer aus Heiligenblut vernommen, der auch als Sach⸗ verſtändiger ausſagt. Er hat ſich an der Rettungsexpedition für die verunglückte Frau beteiligt und die Leiche genau be⸗ ſichtigt. Beim Aufſtieg hätte das Unglück nicht geſchehen können. Das Goldzechhorn ſei eine kleine Partie. Der Zeuge berichtete dann über die Verſuche, die gemacht wurden, um feſtzuſtellen, ob die Frau ſo gefallen ſein könne, wie es der Angeklagte angibt. Man habe Säcke mit Schnee gefüllt und ſie von der Wand herunterfallen laſſen. Die Führer waren einſtimmig der Anſicht, daß der Abſturz von einer an de⸗ ren Stelle aus erfolgt ſein müſſe. Dann begann die Vernehmung der Angeſtellten, denen Treiber in perſönlichen Beziehungen geſtanden hat. Die Zeugin Hildegard Winkler hat mit Frl. Hoyer, der ſpäte⸗ ren Geliebten Treibers, dieſen gemeinſchaftlich kennen ge⸗ lernt. Sie ſagt aus, Frl. Hoyer habe ihr erzählt, daß ſie es gut getroffen habe. Treiber bezahle alles für ſie; ſie bekäme die ſchönſten Kleider und Treiber habe ihr ſein Auto zur Verfügung geſtellt. Die Zimmervermieterin der Frl. Hoyer ſagt aus, daß Treiber ſeine Geliebte täglich aufſuchte und er ihr viele Ge⸗ ſchenke gemacht habe. Unter großer Spannung wird ſodaun die Verlobte des Angeklagten, die 21 Jahre alte Annemarie Hoyer, aufge⸗ rufen. Sie bleibt vorläufig un vereidigt. Aus ihrer Verneh⸗ mung geht hervor, daß ſie in Begleitung einer Freundin von Treiber und einem anderen Herrn auf der Straße ange⸗ ſprochen worden iſt. Sie habe ſich dann häufiger mit Treiber zu Spaziergängen getroffen. Als ſie ſtellungslos wurde, ſei ſie zu ihrer Tante gezogen, und habe von Treiber Geldmittel erhalten. Als ſie von ihrer Tante fortzog, habe Treiber ihr die Miete und weitere Geldmittel gegeben. Sie habe von Anfang an gewußt, daß Treiber verheiratet war. Treiber habe ſie nach ſeiner Rückkehr von dem Unglück in Kenntnis geſetzt. 3 5 g ace Viermetz beantragte nach längerem Plaidoyer gegen den Angeklagten Treiber wegen Mordes die od et FFF Das Urteil Der Angeklagte wurde nach einein halb⸗ ſtündiger Beratung koſtenlos freigeſprochen. Die Begründung des Urteils enthielt nur den einzigen Satz, der lautet: Das Schwurgericht kann nach eingehender Er⸗ örterung der einſchlägigen Verhältniſſe doch nicht die Mög⸗ lichkeit ganz ausſchließen, daß Frau Treiber doch einem Un⸗ fall zum Opfer gefallen iſt. .*. 3 Die Anthony nimmt das Urteil an. Die vorgeſtern vom Schwurgericht Berlin J wegen Totſchlags an der Rein⸗ machefrau Anna Schüler zu fünf Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilte Kontoriſtin Anthony hat heute vormittag durch ihren Verteidiger in Berlin mit⸗ teilen laſſen, daß ſie die Strafe annehme und auf Reviſion beim Reichsgericht verzichte. Da auch der Staatsanwalt auf eine Reviſton Verzicht leiſten dürfte, wird das Urteil rechts⸗ kräftig werden. 9 Graf Wolff⸗Metternich freigeſprochen. Am Nachmittag des 14. Mai 1927 ereignete ſich bei dem Dorfe Pohl bei Na⸗ ſtätten ein furchtbares Autounglück. Das von dem 34⸗ jährigen Grafen Wolfgang Wolff⸗Metternich zur Gracht ge⸗ ſteuerte Automohil war, von der Bezirksſtraße kommend, quer in die Ortsſtraße des Dorfes Pohl eingebogen und hatte ſich hier überſchlagen. Der Lenker hatte Verletzungen davongetragen, ebenſo der Chauffeur. Die Braut des Gra⸗ fen, Baronin von Romberg, und ihre Mutter konnten nur als Leichen unter dem Wagen geborgen werden. Am 29. September hatte ſich Graf Wolff⸗Metternich wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung vor dem Erweiterten Schöffengericht Wiesbaden zu verantworten. Der Vertreter der Anklage beantragte gegen den Grafen eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Der Verteidiger führte aus, daß den Angeklagten keine Schuld treffe, da er alles getan habe, wozu er verpflichtet war. Das Gericht ſprach den Grafen Metternich von Strafe und Koſten frei. Veranſtaltungen Montag, den 8. Oktober Theater: Nationaltheater:„Wer gewinnt Liſette?“.80. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Schmutziges Geld“(Song).— Schauburg:„Modellhaus Crevette“.— Capitol und Scala:„Der Raſtel binder“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Gentleman von Paris“.— Ufa⸗Theater:„Die Carmen von St. Pauli“.— Palaſt⸗Theater:„Die Ge⸗ lebte Sr. Hoheit“, Nur echt mit dem Nemenszuq . mit eee ., EN „ S n eee eee . neee n I eee 1 ö 2 10 — 1 ö 1 —Tm.ĩ— 1 Montag, den 8. Oktober 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabeſ 5. Seite. Nr. 407 Das Publikum als Polizei Der Zeitungsleſer als Detektiv— Kriminalpolizei und Tagespreſſe— Das polizeiliche Nothilfeerſuchen Jedermann muß bei Unglücksfällen helfen— Unbegründete Weigerung iſt ſtrafbar n aufgefallen ſind. Aber wer weiß denn, daß die beiden änner, ſo in mitternächtiger Stunde mit einer bepackten Stoßkarre durch menſchenleere Vorſtadtſtraßen fahren, einen Villeneinbruch großen Stils hinter ſich haben? Oder wer ahnt, daß der junge Mann im braunen Mancheſteranzug mit blauer Schirmmütze, der in früher Morgenſtunde ſeelenruhig den Laden des Althändlers X. in der.⸗Straße abſchließt und, die Hände in den Hoſentaſchen, pfeifend davongeht, eben des Händlers Schädel eingeſchlagen und das geraubte Bar⸗ geld zu ſich geſteckt hat? f Niemand kann dieſe Zuſammenhänge ahnen, wenn nicht pie Polizei es der Preſſe und dieſe es ihren Leſern ſagt. Und bas Publikum leiſtet der Polizei, vor allem aber ſich ſelbſt den größten Dienſt, wenn es dieſem Aufruf der Kriminaliſten zur Mitwirkung an der Verbrechensaufklärung noch viel häufiger nachkommt, als dies jetzt ſchon der Fall iſt. Geheim⸗ rat Heindl, der führende deutſche Kriminaliſt, erzählt in ſeinem Buch„Polizei und Verbrechen“, daß der erſte Mord⸗ fall, den er in ſeiner erfolgreichen Laufbahn bearbeitet hat, von ihm ausſchließlich durch Zeitungsaufſätze und durch kleine Notizen in der Preſſe aufgeklärt wurde. Alles Wiſſenswerte war ihm von Zeitungsleſern ins Amtszimmer gebracht. „Von Tag zu Tag, zwiſchen Morgenblatt und Abendausgabe, zog ſich die Schlinge enger, und nach fünfmal vierundzwanzig Stunden war der Täter gefangen, obwohl zu Anfang wenig Ausſicht auf Erfolg beſtand.“ Beſonders wertvoll ſchätzt Heindl die Mitarbeit von Pu⸗ blikum und Preſſe ein bei der „Heute vormittag wurde der Althändler X. in ſeinem Laden NY.⸗Straße 7 mit zertrümmerter Schädeldecke tot auf⸗ gefunden. Es liegt Raubmord vor. Der Tat dringend verdächtig iſt ein junger Mann in braunem Mancheſter⸗ anzug und blauer Schirmmütze, der in den frühen Morgen⸗ ſtunden den Laden in Richtung.⸗Straße verließ. Alle, die über die Perſon des mutmaßlichen Täters oder über irgend⸗ welche Umſtände, die mit der Tat im Zuſammenhang ſtehen könnten, Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, ihre Angaben, die vertraulich behandelt werden, der Krimi⸗ nalhauptwache unverzüglich mitzuteilen“. Nicht jeder Zeitungsleſer, der dieſe oder eine ähnliche Notiz in den Spalten ſeiner Tageszeitung findet, iſt ſich darüber klar, welche Bedeutung ſolch eine„Flucht in die Deffentlichkeit“ heute für die polizeiliche Fahndungsarbeit hat. Sherlock Holmes konnte es ſich noch leiſten, in der einen Hand die Tabakspfeife, in der anderen die Morphiumſpritze, das naſſe Hanbtuch um die Denkerſtirn geſchwungen, im dunklen Studterzimmer mit ſcharfſinniger Kombinationsgabe die ver⸗ wickelten Fäden jedes zunächſt unlösbar erſcheinenden Ver⸗ brechens zu entwirren. Der Kriminalroman bedarf aller⸗ Die Polizei von heute iſt ſich darüber klar, daß ſie der Zuſammenarbeit mit Publikum und Preſſe ſchlechterdings nicht entraten kann. Oft werden gerade die ſchwerſten Verbrechen in ſtiller Abgeſchiedenheit nerübt und klein iſt der Kreis der Perſonen, die durch Beziehung oder Zufall etwas von den Begleitumſtänden der Tat wiſſen oder die über den mutmaßlichen Täter Näheres angeben können oder denen verdächtige Perſonen, verdächtige Geräuſche am Verfolgung von Verbrechern, die nach vollbrachter Tat ins Ausland flüchten. Dadurch gelinge es,„auch das Publikum des Auslandes zu Mitarbeitern der Polizei zu machen, denn die Preſſe hetzt Millionen von Leſern auf eine Fährte. Iſt nicht die Verhaf⸗ tung Eyrands dadurch geglückt, daß die Zeitungen aller Län⸗ der tagtäglich ein kleines, pikant geſchriebenes Feuilleton über ihn brachten? Hat es die Preſſe nicht zuſtande gebracht, daß die Halbwelt Honolulus ſich für einen verſchwundenen Ge⸗ richtsvollzieher aus der Rue Montmartre in Paris inter⸗ eſſierte? Faſt ſtets iſt es der Preſſe zu verdanken, wenn ein europäiſcher Mörder irgendwo im Innern von Amerika oder Auſtralien erkannt oder verhaftet wird“. In den ſoeben beſprochenen Fällen iſt die Mitwirkung des Publikums durchaus freiwillig, im Intereſſe eines ge⸗ ordneten Staatslebens allerdings wünſchenswert und drin⸗ gend geboten. Daneben gibt es aber noch eine Unterſtützung der Polizei, in der die Mitwirkung des Staatsbürgers mora⸗ liſch und rechtlich zur Pflicht wird. Ein Beiſpiel: Auf be⸗ lebter Straße ereignet ſich einer der leider immer noch allzu häufigen Verkehrsunfälle— Zuſammenſtoß zwiſchen Kraft⸗ wagen und Radfahrer. Der Radfahrer wird zur Seite ge⸗ ſchleudert und bleibt blutüberſtrömt auf dem Pflaſter liegen. Neugierige ſammeln ſich, ein Verkehrspoliziſt eilt herbei. Kurz entſchloſſen wendet er ſich an zwei der Zuſchauer und erſucht ſie, mit ihm den Verletzten in die nahe gelegene Woh⸗ nung des Arztes zu tragen. Der eine der Aufgeforderten will ſich wortlos drücken, der andere ſchützt vor, ſich auf einem eiligen Geſchäftsgange nicht aufhalten zu können. Iſt dieſe Weigerung berechtigt? Nein. Nicht moraltſch, ſondern auch rechtlich iſt ein ſolches Verhalten unzuläſſig. Denn Paragraph 360, Ziffer 10 des Deutſchen Reichsſtraf⸗ geſetzbuches ſagt: „Mit Geloͤſtrafe bis zu einhundertfünfzig Reichsmark oder mit Haft wird beſtraft, wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not, von der Polizeibehörde oder deren Stellvertreter zur Hilfe aufgefordert, keine Folge leiſtet, obgleich er der Aufforderung ohne erhebliche eigene Gefahr genügen konnte.“ Die Rechtſprechung hat dazu ausgeführt, daß eine ſolche Aufforderung jeden verbindet, an den ſie ſich perſönlich richtet und daß die Verpflichtung zur Hilfeleiſtung eine ſofortige iſt, lich Hilfeleiſtung notwendig iſt und ob ſie von dem Aufgefor⸗ derten geleiſtet werden kann, hat allein die Polizeibehörde zu entſcheiden. Die Dringlichkeit der Aufforderung macht es unmöglich, darüber zunächſt eingehende Debatten zwiſch 55 Polizei und dem Aufgeforderten, der vielleicht abweichender Anſicht iſt, zuzulaſſen. Lediglich„erhebliche eigene Gefahr“ berechtigt zur Weigerung, alſo Gefahr für Leib und Leben oder in beſonders gearteten Fällen eine beſtimmt zu erwar⸗ tende erhebliche Vermögensſchädigung. Geſetzgebung und Rechtſprechung befinden ſich hier in Uebereinſtimmung mit dem Volksempfinden, das anſtelle des Grundſatzes„Jeder iſt ſich ſelbſt der Nächſte“ in Unglück, Gefahr oder Not die For⸗ derung ſetzt:„Einer für alle, alle für einen.“ Ir. . eee Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 8. Oktober Deutſche Sender:. Königswuſterbauſen(Welle 1250) Berlin(Welle 489,9), 20.10 Uhr: Uebertragung aus dem großen Schauſpielhaus: Die große Operette: Caſanova, anſchließend Tanzmuſik. 5 Breslau(Welle 922,6] 20.90 Uhr: Kunſt und Kitſch, 21.10 Uh; Uebertrag, aus dem Stadttheater in Gleiwitz: Meſſe in F⸗Dur. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Opernmuſik, 19.30 Uhr: Aus dem Frankfurter Opernhaus: Die toten Augen, anſchl. Schallpl Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Guſtav Schüler, 21 Uhr: Emil Lucka, lieſt aus eigenen Werken. 5 Königsberg(Welle 308) 20.10 Uhr: Uebertragung aus dem großen Schauſpielhaus Berlin: Cafanova, Operette. Langenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Uebertragung aus dem groß. Saal des Städtiſchen Saalbaues Eſſen: Chorkonzert. Leipzig(Welle 965,8) 19.90 Uhr: Uebertragung aus dem Neuen Theater in Leipzig: Hoffmanns Erzählungen, anſchl. Tanzmuſtk. München(Welle 535,7), Kaiſerskautern(Welle 277,8) 20.80 Uhr: Erſtaufführung: Michael Hundertpfund. Eine Tragöd⸗ Stuttgart(Welle 379,7) 16.35 Uhr: Aus Frankfurt: Opernmuſik, 19.30 Uhr: Aus dem Opernhaus Frankfurt: Die toten Augen. Ausländiſche Sender: Bern(Welle 411) 20 Uhr: Volkstümlicher Abend. Buda pe ſt(Welle 555,6) 20.25 Uhr: Uebertragung aus dem Sende⸗ raum: Kleine Ren, Luſtſpiel in drei Akten. Davenktry(Welle 491,8) 19.30 Uhr: Von Birmingham: Konzert leichter Muſik, 21 Uhr: Die Verlobung. anſchl. Tanzmuſik. Daventry(Welle 1604,3) 22.35 Uhr: Hemermuſik⸗Abend, an⸗ ſchließend Tanzmysß?. Mailand(Welle 540) 20.55 Uhr: Uebertragung einer Operette, anſchließend Tanzmuſik. paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Vorträge, geſchichtliche Szenen und Konzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Heiterer Abend, anſchl. Schallplatten Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Konzert leichter Muſik und Sendeſpl Wien(Welle 517,2) 20,05 Uhr: Konzert des Wiener Sinfonie⸗ orcheſters, anſchl. Abend⸗ und Tanzmuſik gü rich(Welle 588,2) 20.30 Uhr: Bilderbuch ohne Bilder, anſchl. Unterhaltungskonzert. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Ihre alten Lautſprecher und Kopfhörer werden wöndelr neu wenn Sie uns ſolche zum Aufmagnetiſteren bringen. Warum ärgern Sie ſich noch länger, wenn Sie für nur Mk..50 wie⸗ der einen neuen Lautſprecher, für Mk..— wieder einen neuen dings bei der Aufklärung perübter Straftaten nicht der Mit⸗ wirkung des Publikums— das Leben ſieht aber anders aus. die ohne Zögern erfüllt werden muß. Darüber, ob tatſäch⸗ Kopfhörer haben. Bringen Sie alſo ſolche zn uns. OVRSTOLZLMACI Die hostbaren Macedo- nen- Iabake konnten in Deutschland bislang in keiner billigen Zigarette als Mischungsgrundlage verarbeitet werden. Das wurde uns erst möglich durch die rationelle Her- stellung grosser VHengen einer Zigaretten-Marke, die auf das sparsamste verpackt ist. Da Wir alle diese Ersparnisse nicht für uns behalten, sondern ONISCH sie immer wieder azur ver- besserung der Jlabak S Qualitat verwenden, ha- ben wir selbst unsere 5pf- Zigarette oVERSTOLE eine echt macedonische Mischung geben körmen. Es ist genau derselbe Ma- cedonen- Iabak, der einst den Weltruf der türkischen und ägyptischen fabrixate begründete, er hat auch un sere OVERSIOIZ zur meistge- rauchten Zigarette gemacht. DRESDEN TRITE N ä———ĩĩ—— 9. Sele. Nr. 4 — eee Mannheimer Zeitun N M — rgen⸗ — E Knappe Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk V. f. L. Neckaran— Sp. Bg. Mundenheim:1 Sp. Vg. Sandhofen— 08 Mannheim:0 Phönix Ludwigshafen— V. f. R. Mannheim:3 Ludwigshafen 03— Pfalz Ludwigshafen:1 * Der erſte Oktoberſonntag ſtand im Zeichen knapper Ergebniſſe, lediglich Sandhofen konnte ſeinen Sieg glatt unter Dach und Fach bringen. Neckarau gelang es durch den:1 Sieg über Mun⸗ den heim mit einem Punkt Vorſprung die Tabellenführung zu übernehmen. S. V. Waldhof, der diesmal ſpielfrei war, liegt jetzt Auf dem zweiten Platz. Sandhofen konnte durch den:0 Siog über 08 Mannheim den dritten Platz behaupten. Auch Phönix Ludwigshafen behielt durch das un chiedene 323 Spiel gegen VfR. Mannheim den Anſchluß, gefolgt von VfR. Mann⸗ heim, der aber durch die Gutſchrift des abgebrechenen Spieles gegen 93 Ludwigshafen mit einem Punkt über Phönix kommen wird. Ludwigshafen 03 konnte trotz des:1 Sieges über ſeinen Lokalgegner Pfalg Ludwigshafen über den vorletzten Platz nicht hinauskommen und die zu erwartenden zwei Verluſtpunkte werden den Verein auch weiter auf dieſem Platz feſthalten. Der Staud der Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine B. f. L. Neckarau 6 1 0 18 Sportverein Waldhof 7 5 2 0 19¹7 12 Spielog. Sandhofen 7 3 2 2 15˙14 8 Phönix Ludwigshafen 7 2 8 2 11:13 7 Sp. Vg Mundenheim 1 2 2 3 11:11 6 *. f. R. Maunheim 7 2 2 8 13:12 6 1908 Mannheim 7 2 2 8 1011 6 21908 Ludwigshafen 7 1 2 4 11:17 6 Pfalz Ludwigshafen 7 0. 0 1 2˙18 0 Nach dem Stand des abgebrochenen Spiels gewertet V. f. L. Neckarau Sp. Vgg. Mundenheim:1(:1) Dieſes Spiel ſollte das Sprungbrett für Neckarau zur Er⸗ langung der Spitze ſein, da Waldhof am geſtrigen Sonntag feierte. Ein Sieg der Neckarauer auf eigenem Platz wurde allgemein erwartet, doch war ſich der Einſichtige darüber klar, daß er wohl kaum im Hand⸗ umdrehen erreicht werden würde. als mit eiſernem Siegeswillen in dieſen Kampf zu gehen, der eine wertvolle Baſis für den Höhepunkt der Vorrunde am kommenden Sonntag ſchaffen konnte. Verlauf u. Ergebnis ſpiegeln denn auch die inneren Spannungen des geſtrigen Spieles wider, das von Neckarauer Seite in der erſten Hälfte und auch einen großen Teil der zweiten mit merklicher Unſicherheit durchgeführt wurde. Das allein ſchon war eine Konzeſſion an den Gegner und weitere Umſtände trugen; dazu bei, daß man die geſtrige Leiſtung Neckaraus, trotz des ſchließ⸗ lichen und erwarteten Sieges, als mäßig bezeichnen muß. Tritt Neckarau in der Vorentſchetidung am kommenden Sonntag nicht mit voller Mannſchaft an, wird ein großer Teil der immer noch berechtigten Hoffnungen zu Grabe getragen werden müſſen. Noch kann man für das geſtrige Spiel gewiſſe Urſachen anführen. Außer⸗Kampfſtellung Broſe's infolge eines Zuſammenpralls, dann das unſaubere Spiel Dagne's, das niemals Vorteil bringen kann, die wieder vorgenommene Neuauf⸗ und Umſtellung des Sturmes— und der noch nicht genügend gekannte Gegner, deſſen weitmaſchiges Syſtem und ſchnelle wie energiſche und ſchlagkräftige Abwehr die Reihen Neckaraus nicht ſelten verwirrte. Oft ſchwamm die halbe Mannſchaft Im Sturm wurde der Schuß viel zu wenig gewägt und auch Zeil⸗ felder, der allerdings ſtark gedeckt war, ging der Faden in einer Si⸗ tuation aus, als Anhänger wie Gegner ein totſicheres Tor erwarteten. Großzügig arbeitete Dern, beſonders in der zweiten Hälfte, wo er in der Hauptſache das Spiel hielt. Winkler zeigte ungewohnte Mätz⸗ chen, die in Verbindung mit der Art Dagnes ſich nur hemmend, ja ſo⸗ gar zum Gegenteil auswirkte. Kaiſer als Läufer noch der beſte. Vorn außer Zeilfelder dann die Flügel zu nennen, obwohl auch ſie ihren Stil nicht fanden. Schmitt zeigte zahlreiche Nieten und Gaſt war nicht immer im Bilde. Mundenheim hatte ſeine Hauptſtütze in Deuſchel, der das Zeug zum Großformat in ſich hat— aber durch ſein manchmal blindes und rückſichtsloſes Hineingehen den letzten ſport⸗ lichen Schliff vermiſſen läßt. Mit Ausnahme des nicht gerade her⸗ vorragenden Torwarts zeigte Läuferreihe u. Hintermannſchaft ſyſtem⸗ volle, geſchloſſene Arbeit, und namentlich Deuſchel wirkte burch ſeine die Läufer ſchonenden kräftigen Abſchläge und beſonnenes Stellen. Dem Sturm allerdings fehlt in erſter Linie der Führer, der Zuſam⸗ menhang hineinbringt, das kurze Paß⸗ und Durchſpiel und der— Schuß, den Bauman ein einziges Mal hervorragend zeigte, was auch den einzigen Erfolg brachte. Daß die Erfolge Mundenheims nicht non ungeführ kommen, zeigte wieder das geſtrige Spiel, bei dem es allerdings guf keinen kontakten Gegner ſtieß. Auf eigenem Platze wird die Mannſchaft wenig Niederlagen erleben. Der Spielverlauf: Prächtiges Wetter und tadelloſer Boden. Neckarau hat Gegen⸗ ſonne, man bemerkte auf dieſer Seite eine gewiſſe Unruhe und Un⸗ ſicherheit. Mehrere Fehlſchüſſe Neckaraus ſteigen, bis nach ebenfalls mitunter gefährlichen Vorſtößen Mundenheims dann Zeilfelder mit raffintert durch die Deckung vieler Beine geſchicktem Strafball das erſte Tor erzielt. Mundenheim wird nun ſehr gefährlich, aber die Beherrſchung im Strafraum fehlt, ſodaß Neckarau verſchiedentlich noch eingreifen kann, bis dann Baumann einen Glanzſchuß von der Außenlinie abläßt, der das Tor quer paſſtert und am rechten Pfoſten ins Netz ſpritzt. 111. Broſe ſcheidet nun wegen Verletzung aus. Neckarau vermaſſelt noch einige beſte Gelegenheiten(Schmitt), und ein welterer Strafball, durch gefährliches Angehen Deuſchels verſchuldet, landet neben dem Mundenheimer Kaſten.. g Nach Seitenwechſel ſcheint Neckarau die Sache ſcharf wenden zu wollen, aber der Druck iſt von kurzer Dauer, zumal Broſe nach Wie⸗ dereintritt ſeinen Poſten nicht zu füllen vermag. Neckaraus Sturm läßt Durchreißen und Schuß vermiſſen, was Zeilfelder zu entſchloſ⸗ ſenem Alleingang zwingt, aber wenige Schritte vor dem Torwart ver⸗ läßt ihn die Geiſtesgegenwart. Der Ball landet beim Torwart. Da gelingt es Getroſt, einen guten Eckball von Ott einzuköpfen, was den hartnäckigen Kampf entſcheidet. Wohl macht Mundenheim mächtige Anſtrengungen, aber vor allem Dern und Kaiſer arbeiten vorzüglich. Auch Winkler greift gut ein. Neckarau: Winkler; Dern, Broſe; Dagne, Gaſt, Kaiſer; Keck, Schmitt, Getroſt, Zeilfelder, Ott. Mundenheim Dick; Deuſchel, Dattinger 1; Dillenburg, Hirſch, Hick; Groß, Impertro, Ginſter, Datinger 2, Baumann. Bergolini⸗ Pirmaſens leitet vor 3500 Zuſchauern ſicher. 5 8* Sp. Vgg. Sandhofen— 1908 Mannheim 220 Kampf um Behauptung des dritten Platzes lautete die Parole in Sandhofen; ſo wurde es ein ſchnelles und auch ſpannendes Treffen, das die Platzherren infolge der beſſeren Geſamtleiſtung verdient zu ihren Gunſten entſcheiden konnten. Der Beſuch war nicht allzu gut, gegen die vorangegangenen großen Begegnungen mit B. f. R. nahmen ſich die nur 1500 Zuſchauer etwas gering aus. Dennoch wußte das Treffen zu feſſeln, da es bis zur letzten Viertelſtunde keinesfalls ſicher war, ob nicht 1908 Mannheim in energiſchem Endſpurt nicht doch noch gleichziehen würde. Bei etwas größerer Durchſchlagskraft der Angriffsreihe hätte Lindenhof aber auch unbdingt zu Erfolgen kommen müſſen, doch ſo konnte die ballſichere Abwehr der Platzherren immer wieder den ſchnellen, aber zu weichen Sturm ber Gäſte ab⸗ Alſcheidungen in alten Spiele Gew. Unentſch. Verl. 8* Punkte z 7 18:7 zum Beſten. Neckarau konnte garnicht anders, So die frühzeitige Spielen ſtoppen und Erfolge vereiteln. Ausgezeichnet war auch das Ab⸗ wehrtrio der Gäſte, das mitunter ganz heikle Situationen zu klären wußte, wenn auch andererſeits gerade Zepp bei einer mißglückten Abwehr ein Tor verſchuldete. Das Spiel iſt recht bald gut in Fluß, beiderſeits werden die erſten Chancen herausgearbeitet, aber von der Abwehr ſicher be⸗ wältigt. Allmählich wird Sandhofen leicht überlegen, aber erſt nach über einer halben Stunde glückt der Führungstreffer; Hildenbrand hat burch energiſches Nachfetzen den Ball erwiſcht und ohne Zögern eingeſchoben. Baier Fr. muß infolge Verletzung vorübergehend aus⸗ ſcheiden. Lindenhof kommt etwas auf, doch ſcheitert der ſchnelle und auch techniſch gute Sturm immer wieder au der ſtabilen Abwehr der Platzherren und an eigener Unentſchloſſenheit. Schon kurz nach der Paufe kann dann Bater erfolgreich ſein; Zepp hat zu ſchwach abge⸗ wehrt und Baier die Chance ſofort auszunutzen verſtanden. Alle weiteren Bemühungen bleiben vergebens. F. Phönix Ludwigshafen— VfR. Mannheim 323(:8) Während die bisherigen Begegnungen dieſer beiden Vereine faſt durckweg eine ganz geringe Torausbeute brachten, ſchien man dies⸗ mal von der Tradition abweichen zu wollen. Nicht weniger als 6 Treffer gab es in dieſem für die Erringung des dritten Tabellen⸗ platzes ſo wichtigen Kampf und das bemerkenswerte dabei iſt noch, r R 9 2 Küppers ſchwimmt Weltrekord Bel den verbandsoffenen Schwimmwettkämpfen, die der Krefelder Schwimmverein von 1903 anläßlich ſeines 25jäh⸗ rigen Beſtehens veranſtaltete, gab der deutſche Rückenmeiſter Ernſt Küppers wieder einmal eine große Glanzleiſtung Et beſtätigte ſeine ſchn am Vorſonntag in Rheydt gezeigte große Form, indem er über 100 Meter mit :11, Minuten ſeinen im Vorjahre aufgeſtellten Rekord von :12 Minuten nicht unerheblich verbeſſerte. Die deutſche Rekordſchwimmerin Rene Erkenz hatte im 100 Meter Frei⸗ ſtilſchwimmen, das ſie gauz überlegen in 115 gewann, nichts zu ſchlagen. Das 200 Meter Freiſtilſchwimmen der Herren holte ſich Treis ⸗Köln in:34, während die 10 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel von Krefeld 19003 in 12:45 Minuten gewonnen wurde. daß nicht weniger als 4 Tore innerhalb 7 Minuten erzielt waren. Dabei iſt aber zu berückſichtigen, daß nicht weniger als 4 Tove auf die Nervoſität der beiden Verteidigungen zurückzuführen ſind. Will man die beiderſeitigen Leiſtungen als Maßſtab gelten laſſen, ſo hätte die Phönixelf einen Sieg reichlich verdient gehabt, denn die Elf war in der zweiten Halbzeit während 30 Minuten durchweg tonangebend. Der VfR. war in die Verteidigung gedrängt, der VſR.⸗Sturm war machtlos und mit Bangen werden die Anhänger der Mannheimer das Spielende herbeigeſehnt haben. Trotzdem die Phönipelf wäh⸗ rend 7 Stunde ſtändig im Angriff lag, wurde nichts Zählbares er⸗ zielt. Aufopfernd arbeitete die Hintermannſchaft der Gäſte und dieſe Aufopferung verdient zweifellos Anerkennung. Die im Feld⸗ ſpiel beſſere Phönixelf mußte ſich mit einem Remis zufrieden geben, zweifellos ein anſprechendes Ergebnis für die Weenheimer. Die weit beſſere Geſamtleiſtung zeigte der Phönix, der durch die ausgeprägtere Zuſammenarbeit, beſſeres Stellungs⸗ und Zu⸗ ſpiel etwas in Vorteil kam. Dieſer Vorteil wirkte ſich nach dem Wechſel zu einer zeitweiſe ſtarken Ueberlegenheit aus. Mit Aus⸗ nahme der erſten 15 Minuten gefiel die Verteidigung reſtlos, ſchwach dagegen war Lachenauer im Tor, der diesmal einen unſicheren Ein⸗ druck machte. In der Läuferpeihe dominierten Hahn und Enge die ein ſelten ſchönes und wohldurchdachtes Spiel vorführten und für die Ueberlegenheit der Phönixelf verantwortlich gemacht werden mitſſen. Der Sturm beſaß ſeine treibende Kraft im linken Flüg⸗ Hörnle⸗Zellner, auch der rechte Flügelmann Lindemann gefiel ſehr gut. Gefährlich waren immer die beiderſeits wunderbar herein⸗ gegebenen Flanken. Gußner war ein eifriger Kämpfer, aber mit⸗ unter zu eigennützig. Beim VfR. war ebenfalls zu Beginn des Kampfes die Verteidi⸗ gung nicht auf der Höhe. Nach 10 Minuten aber konnten wenigſtens Wäckerle und Fleiſchmann befriedigen, während Hoßfelder ſich ſehr viele Fehler und Fehlſchläge leiſtete, die nicht ungefährliche Situa⸗ tionen nach ſich zogen. Die Läuferreihe konnte in Bezug auf Spielaufbau gar nicht genügen. Gerlinger als Mittelläufer muß noch ſehr viel lernen, ſein Abbau nach der Pauſe war vorauszu⸗ ſehen. Die beiden Außenläufer konnten ihre beiden flinken Geg⸗ ner nicht immer halten, immerhin genügte aber das Zerſtörungs⸗ ſpiel. Zm Sturm waren Specht, Berk und Langenbein die Beſten. Kratzenberg⸗Spreublingen konnte ſich als Unparteiiſcher keine be⸗ ſonders gute Note ſichern. Neue Weltrekorde Das internationale Sportfest in Charlottenburg 5 Nurmi ſtellt drei neue Weltrekorde auf Das Finnenſportfeſt des S. C. Charlottenburg übte eine große Anziehungskraft aus. Der Platz am Funkturm war ausverkauft. 20 000 Zuſchauer folgten den Kämpfen und erlebten großartige Leiſtungen. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand das Reunen über eine Stunde mit den Finnen Nurmi und Mattileinen am Start. 8 Weltrekorde und 2 neue deutſche Rekorde waren die Ausbeute des Rennens. Zunächſt führte Schneider vor Nurmi, Huſen und Brauch, dann aber übernahm Nurmi die Führung, um ſein Rennen für ſich zu machen. Seine Zwiſchenzeiten waren für 3000 Meter:15, 5000 Meter 15:28, 10 000 Meter 31:10. Nach 30 Minuten hatte der Finne auch Huſen und Mattileinen überrundet. Es war ſchon fetzt gewiß. daß die an⸗ gekündigten Weltrekordverſuche gelingen würden. Nach 15 Kilo⸗ metern ſtellte Nurmi ntit 46:49,5 den erſten Weltrekord ein(bis⸗ her Boin⸗ Frankreich 47:18,6), Huſen konnte in 48:506 einen neuen Heutſchen Rekord aufſtellen(bisher Bedarff 40:47,5). 10 engliſche Meilen legte Nurmi in der Weltrekordzeit von 50715 zurück(16,095 Kilometer, bisher Shrupp⸗England 50:40,6). Der dritte Weltrekord endlich fiel nach einer Stunde, in der Nurmi den mit 19,021 Km. von dem im Weltkrieg gefallenen Franzoſen Boin 1912 in Stock⸗ holm aufgeſtellten Weltrekord mit 19,219,82 Km. verbeſſerte. Huſen, der von Nurmi beim 16. Kolimeter zum zweiten Male überrundet wurde, brach in der Stunde den von Bedarff gehaltenen Rekord von 17979 Km. mit 18,210 Km. Dritter wurde Matttleinen⸗run⸗ land mit 18,180 Km vor Dreckmann⸗Hamburg 17,720 und Brauch⸗ Charloteinburg 17570 Km Mit Ausnahme von Huſen liefen alle deutſchen Läufe bis 2b em durch Hier ſiegte Dreckmann in:08,07 Stunden vor Brauch 1808,40 und Schneidern Einen ſchönen Achtungserfolg erzielte der Türnermeiſter Wich ⸗ mann im 1500 Meterlauf gegen den Olympiaſteger Zarva⸗Flun⸗ 2 7 2 7 8 Das Wichtigfte vom Sonntags vort Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Knappe Ergebniſſe. Neckarau führt mit einem Punkt Vorſprung vor S. V. Waldhof * Fußballtagung in Würzburg: Wichtige Beratungen. *. Küppers⸗Vierſen ſchwimmt über 100 Meter Rücken ig :11,2 Minuten neuen Weltrekord. * Nurmi ſtellt bei dem internationalen Sportfeſt in Char⸗ lottenburg drei neue Weltrekorde auf. Huſen kann nene deutſche Rekordzeiten erzielen. 21 Hähnel⸗Erfurt Deutſcher. im 50⸗Km.⸗Gehen. Oleander in Paris 9 unterlegen. Aditja gewinnt in eee ee den Stutenpreis. Pferderennen in Frankfurt a.., Düſſeldorf und Magde⸗ hurg. * Mytorradgeſchicklichkeitswettbewerb im Stadion: Fraug Ißlinger⸗Maunheim Sieger im Geſchicklichkeitswettbewerb und im Langſamfahren. 1903 Ludwigshafen Südweſtdentſcher Maunſchafts ne iter im Boxen. 8 Der Mannheimer Reiterverein hält auf der Frieſen⸗ heimer Inſel ſeine 2. Reitjagd ab. * Franzöſiſche Rugbyſpieler in Frankfurt und Heidelberg geſchlagen. — Wenig verheißungsvoll für die Mannheimer begann der forſche Kampf. Nachdem Bleß die erſte Chance verſchoſſen batte, fand ſich der Gegner überraſchend ſchnell. Eine Flanke von links kam zu Zellner und in der 3. Minute führte Phönix mit 110. In der 7. Minute verfehlte Wäckerle eine hohe Flanke, der Ball kam zu Gußner und mit 210 war der Vfg. nunmehr im Hintertreffen. Ueberraſchend kam dann aber der erſte Gegentreffer. Langenbein wurde unfair gelegt und der von Fleiſchmann aus 25 Meter ab⸗ gegebene Strafſtoß landete im Netz. Aehnlich wie das zweite Phö⸗ nixtor erkämpfte ſich der VfR. den Ausgleich. Eine Flanke von Specht verfehlte Lachenauer, ſodaß Vanhauer einſchieben konnte. Im Feldſpiel waren die Phönixleute etwas überlegen. Dis Aktionen des BfR. wollten nicht recht klappen und krotzdem kam die Elf vor der Pauſe zum Führungstreffer. In der Minute be⸗ hielt Bleß beim Phönixtor im Kampf um den Ball die Oberhand und der zu Berk gegebene Ball ſtellte das Reſultat auf 223 für den BfR.„ Nach dem Wechſel erzielten die Platzherren mit Hilfe des BfR.⸗ Verteidigers in der 4. Minute durch Hörnle den Ausgleich. Die beſſere Zuſammenarbeit der Phönixelf machte ſich immer mehr be⸗ merkbar und nach einer Viertelſtunde wurde die Elf überlegen. Angriff rollte auf Angriff gegen das Bfgt.⸗Tor, ohne daß es aber gelang. die aufopfernd kämpfende Deckung der Mannheimer zu ſchla⸗ gen. Fleiſchmann, Wäckerle und die Läuferreihe hatten ſchwere Ar⸗ beit zu verrichten. Mancher Torerfolg war greifbar nahe und immer wieder konnte die Gefahr beſeitigt werden. Erſt gegen Schluß kam wieder ein Bfg.⸗Angriff vor das Phönixtor, an dem Unentſchieden wurde aber nichts mehr geändert. Byg. * 8 i 1903 Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:1 Und wieder ſind die Pfälzer um eine Niederlage reicher, um eine weitere Hoffnung ärmer geworden. Ging der Kampf gegen Mundenheim noch verdient, wenn gleichfalls nur mit einem Tor Unterſchied verloren, ſo hatten die Pfälzer heute ausgeſprochenes Pech, Pech inſofern, als ſie die meiſte Zei etwas mehr vom Spiel hatten, aber der Sturm zu weich und unentſchloſſen ſpielte, Pech aber auch, da die Platzherren durch ein leicht vermeidbares Tor und einen Handelfmeter zum Sieg und den ſo überaus wertvollen Punkten kamen und das, obwohl 1903 mit mehrfachem Erſatz wieder antreten mußte, der ſich auch diesmal nicht beſonders aut ſchlug. Das gilt insbeſondere von den Stürmern, die ſich ſchlecht verſtanden, ſodaß in der Angriffsreihe kein Zuſammenhang vorhanden war, planmäßige Aktionen zu den Seltenheiten gehörten und auch das Schußvermögen recht gering war. In dieſer Hinſicht wurden die ſchwachen Leiſtungen faſt noch von denen der Pfälzer übertroffen, deren ſchwache Angriffslinie auch dieſen Kampf unnökigerweiſe ver⸗ lor. Die Läuferreihen wußten beiderſeits, vor allem bei 1903 recht gut zu gefallen, auch die Hintermannſchaft war feweils durchaus auf der Höhe, wenn auch Urban den erſten Treffer hätte verhindern können. Speidel, Stuttgart leitete durchaus zufriedenſtellend. in Charlottenburg land. Nach ſpannendem Kampf ſiegte der Finne nur knayp, Dr. Peltzer gab bei 1300 Meter auf. Die Ergebniſſe; 1500 Meter: 1. Larva⸗Finnland:52, 2. Wichmann⸗Karlshorſt 352,6, 3. Böcher⸗Berlin 355. 59000 Meter: 1. Lonkola⸗Finnland(Olympiaſieger) 14:59, 2. Schaumburg⸗⸗Hünxe 157070, 3. Kilp⸗Düſſeldorf 157142, 4. Bolze⸗ Hamburg, 5. Diekmann⸗Hannover. Diskuswerfen: 1. Kivi⸗Finnland 44,35, 2. Hoffmeiſter⸗Münſter 44,12, 8. Hirſchfeld⸗Allenſtein 22,38. Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld⸗Allenſtein 15,47 Meter, 2. Seraidaris⸗ Dresden 14,26 Meter. 15 400 1 1. Stortz⸗Halle 50, 2. Schmidt und Wieſe, beide Ber⸗ n, fe 51. 200 Meter: 1. Körnig⸗Charlottenburg 21,9, 2, Borkmeier⸗Mün⸗ ſter 4 Meter zurück. Deutſche Gehermeiſterſchaft Hähnel⸗Erfurt Meiſter über 50 Kilometer Zur deutſchen Gehermeiſterſchaft über 50 Kilometer fanden ſich am Sonntag bei ſchönſtem Herbſtwetter 35 Geher am Start in Mühl⸗ hof bei Nürnberg ein, Bei guten Straßenverhältniſſen fand der Wettbewerb einen intereſſanten Verlauf und ein überraſchend ſtarkes Publikumsintereſſe. Von der Maſſe des Feldes ſonderten ſich nach der erſten Hälfte des Rennens der Erfurter Hähnel und der füd⸗ dutſche Meiſter Reiche⸗München ab. Dieſe beiden Geher lieferten ſich auch im Endkampf, nachdem Sievert⸗Charlottenburg beim 24. Kilometer aufgegeben hatte. Hähnel erreichte mit 120 eter Vor⸗ ſprung den Zielplatz und wußte dieſen auch im Endkampf gegen den Süddeutſchen zu verteidigen. Die Ergebniſſe: 5 Einzelwettbewerbe: 1. Hähnel⸗Erfurt:01,21, 2. Reichel⸗Mün⸗ chen:01,59, 3. Preßler⸗Flensburg 512,27, 4. Brockmann⸗Tharlotten⸗ burg 5220,32, 8. Luber⸗Mühlhof 3286,03, g. Lahaye⸗Aachen:32,06, 2. Jentzſch⸗ Charlottenburg, 8. Schmitz⸗ Charlottenburg, 9. Blechheim⸗ Eharlottenburg, 10. Hauſinger⸗Mühlbof. 2 . 2 * 2 4 1* Montag, den 8. Oktober 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 467 a— Endkampf um die Südweſtdeutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft Sieger F. G. 1903 Ludwigshafen Endlich, nach langwierigen Verhandlungen, konnte am Sams⸗ tag der diesjährige ſüdweſtdeutſche Mannſchaftsmeiſter ermittelt werden. Die Verſchleppung der Austragung der Endrunde kam durch Differenzen zwiſchen den beiden Karlsruher Vereinen „Heros“ und„Phönix“ zuſtände. Der Bezirk Baden⸗Würt⸗ temberg ſah ſich ſchließlich auf Grund des Verhandlungsmaterials 6. 5 gezwungen, den B. C.„Heros“ Karlsruhe aus ſeinen Reihen aus⸗ zuſcheiden, und.. 1903 Ludwigshafen und„Phönix“ g Karlsruhe für den Endkampf zu beſtimmen. 5 ra Dieſer bildete zugleich den Auftakt der diesjährigen Karls⸗ ie ruher Boxſportſaiſon. Leider ließ der Beſuch der Kämpfe— wohl in Anbetracht des zu gleicher Stunde arrangierten Lichtfeſtes— zu wünſchen übrig. Dies war umſo bedauerlicher, als ein ſelten auter „Sport geboten wurde. Beide Mannſchaften ſammelten Punkt für N Punkt und die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als Harius 1 03 Ludwigshafen) im letzten Kampf des Abends ſeiner Mannſchaft den Meiſtertitel erkämpfte. 03 Ludwigshafen hatte den Erfolg red⸗ lich verdient, bot die Mannſchaft doch eine ausgezeichnete Arbeit. Lediglich Pitz kämpfte unter ſonſtiger Form und mußte ſich als ge⸗ ſchlagen bekennen. Schneider hatte in Syproll den erwartet en 0 ſcharfen Gegner, der ſich nicht abſchütteln ließ. Beide teilten ſich nach härteſtem Kampfe in die Punkte. Phönir Karlsruhe N hatte ſeine Erfolgreihe in Krämer, Hettel und Gieſel und 6 hätte Birk nicht das Pech gehabt, durch Uebergewicht aus der Kon⸗ Der Kampf hatte, da ſich wohl ein großer Teil der Ludwigs⸗ * 1 hafener von dem Lokalderby nicht allzu viel verſprochen hatte, nur mäßig beſucht, man hatte die Begegnung auf dem Phönixplatz vor⸗ gezogen. Immerhin gab es aber eine ganze Menge recht inereſſan⸗ ter und vor allem ſehr kritiſcher Momente. Doland war es bei 4 Pfalz, der mit ſeinen überaus gefährlichen Schüſſen ſtets für Span⸗ nung ſorgte, doch wurde er bun ſeinen Nebenleuten nur ungenügend unterſtützt. Bappert erzielte wohl den Führungstreffer, trieb dann rg aber wieder mehrfach zu viel Einzelſpiel. Schließlich glückte 1903 5 der Ausgleich; Müller gab hoch aufs Tor; Urban ſchien durch! Sonne geblendet, ſich geirrt zu haben und ließ den Ball ins Tor, 111. * Nach dem Wechſel wurde wieder mit großem Eifer um die Füh⸗ Beide Parteien ließen gute Chancen aus, bis end⸗ ch einen von Eckert verwandelten * rung gekämpft. lich 1903 als die glücklichere dur Handelfmeter zum Sieg kam. Fußballtagung in Würzburg Sitzung des Verbandsvorſtandes und des Aelteſtenrates— Das Arbeitsgebiet des Aelteſtenrates Gegen die Sitzung der 20 Vereine in Frankfurt a. M.— 5 Fragen des Spielſyſtems⸗ Am Samstag trat der erweiterte Verbandsvorſtand des Süd⸗ deutſchen Fußball⸗ und Leichathletikverbandes mit den drei gewähl⸗ ten Vertretern des Aelteſtenrats in Würzburg zur erſten gemein⸗ ſamen Sitzung zuſammen. Zunächſt wurde in dieſer Sitzung das 1 Gemeinſame Arbeitsgebiet des Aelteſtenrats feſt umriſſen und beſtimmt. Es wurde feſtgelegt, daß in wichtigen Fragen des Verbandes, wie 1 Stimmrecht, Spielſyſtem, Beitragsfragen und allgemeine Fragen 8 vor jeder Tagung des S. F. u. L. V. und des D. F. B. der Aleteſten⸗ R rat gemeinſam mit dem Verbandsvorſtand darüber beraten ſoll. R. N Weiter wurde feſtgelegt, daß der Aelteſtenrat nur gemeinſam mit den * 1 V. B. tagen kann, aber in Fällen, die ihm wichtig genug erſcheinen, a⸗ N das Recht hat, von ſich aus die Anberaumung einer Sitzung zu bean⸗ r⸗ 1 tragen. Alle Fragen außerhalb der gemeinſamen Sitzungen behandelt d der V. V. mit Herrn Höfer, Sp. Vg. Fürth als Vertreter des Aelte⸗ en ſtenrats. Auf Antrag des Aelteſtenrats wurde weiter beſtimmt, daß m bei gemeinſamen Sitzungen mit dem V. V. dem Aelteſtenrat Stimm⸗ l kxecht bei allen Abſtimmungen gewährt wird. Der Aelteſtenrat hat g alſo ſomit von ſich aus beſchließende Stimme und entſprechend einen verſtärkten Einfluß. e Bet der folgenden Beſprechung kam zum Ausdruck, daß die Ver⸗ 15 treter des Sübdeutſchen Verbandes beim D. F. B. Bundestag in der Hannoverſchen len Mitteln für Aufhebung 0 Oſtgrenzen eintreten ſoll. Süb⸗ d werden für dieſen Antrag ſein, der Stimme enthalten Weimar mit a Beſchlüſſe und Oeffnung der deutſchland und auch Mitteldeutſchlan ferner hört man, daß Weſtdeutſchland ſich 5 wolle.(Die Front der Anhänger der Profiſperre iſt alſo immer mehr zm abbröckeln.) Da Berlin ohnedies für dieſen Antrag iſt, rechnet man damit, daß er durchgeht und daß die Sperre aufgehoben wird. Als Nachfolger für den ausgeſchtedenen Spielausſchußvorſitzen⸗ den Notar Keyl wird Profeſſor G laſer⸗Freiburg vorgeſchlagen. Norddeutſchland wird wohl ſeinen bisherigen Spielausſchußobmann Heſſe vorſchlagen und Weſtdeutſchland will Knehe⸗ Duisburg in Vorſchlag bringen. f In der Frage über uUumwandlung des Spielſyſtemes ſtellte der V. V. einſtimmig mit dem Aelteſtenrat feſt, daß das Vor⸗ te vor einigen Wochen zu einer Beſprechung gehen der 20 Vereine, d a u in Frankfurt a. M. zuſammentraten, zu mißbilligen ſei. Es wird Sitzungen in Zukunft abzu⸗ offiztell unterſagt werden, derartige 0 n ereine wird als il le⸗ halten. Das Vorgehen dieſer V gal angeſehen und kommt der Bildung von Sondergruppen gleich. Man wird verſuchen, dieſes illegale Vorgehen in geſetz liche Bahnen überzuleiten, d.., der V. V. wird im Benehmen mit dem Aelteſtenrat das Spielſyſtem prüfen, um erkennbare Härten des Syſtems auszugleichen. Kreisliga ung 1907 Mannheim. Feudenheim:1(:1) Spielvereinig V. f. T. u. R. 0 15 Die geſtrige Begegnung obiger Gegner auf dem Platze der Spiel⸗ 2 1 vereinigung 07 brachte letzteren einen eindrucksvollen Sbeg. Beſon⸗ „ A ers die erſte Spielhälfte ſtand auf hoher Splelkuktur and bewe und reifes Können. Kurz nach Beginn fiel urch deren Mittelſtürmer, doch wenige egneriſche Mittelſtürmer das Reſultat trotz Ueberlegenheit 95 e Stürmerreihe, iſt der Kampf ausgeglichen. Linksaußen, Halbre hes und ee erhöhen bis zur Pauſe auf:1. Nach der Halb⸗ zeit hat Feudenheim merklich nachgelaſſen, aber auch 07 behielt nicht mehr das Tempo der erſten Hälfte bei. In der 20. Minute ſtellte der Habbrechte das Endergebnis feſt: 511. Die Feudenheimer Ver⸗ teidigung war geſtern äußerſt ſchlecht und der Sturm du unent⸗ ſchloſſen, nur die⸗ Läuferreihe befrfedigte. 07 hatte die heſſere Ber⸗ teid gung, Läuferreihe recht gut und der Sturm leiſtete Hervor⸗ ragendes. Schicdsrichter Beutel(A. S. V. Ludwigs hafen) leitete den ſtets falren Kampf zufriedenſtellend. ms. * al— Alemannia Rheinan 620, 320 atte geſtern erſtmals wieder ihren komplet⸗ 5 ſomit hatte der Sportklub ſeine alte Die Stürmerreihe ſpielte ſehr flüſſig aß vor allem das Schießen nicht, nur Halbzeit etwas ab. Die Hin⸗ 07 in dieſer großes ſchon der erſte Treffer für 07 d Minuten ſpäter vermochte der g remis zu ſtellen.:1. Alsdann, Sportklub Käfert Die Platzmannſchaft h ten Sturm zur Stelle un Spielſtärke wieder erreicht. und äußerſt ſchnell und 11 5 die Flügelſtürmer fielen in der erſten 5. 8 termap na ſpielte in gewohnt ſicherer Weiſe und ließ in keiner % Phaſe des Kampfes die Gäſte zur Geltung kommen. Lediglich der Kontakt zwiſchen der Läuferreihe und dem Sturme fehlte zeitweiſe. iſterſchaften kurrenz auszuſcheiden, ſo wäre der Sieger in Frage geſtellt geweſen. Feſtgehalten zu werden verdient ferner auch die aufmerkſame Ringrichterarbeit von Schwind⸗Mannheim, der von Werle⸗ Mannheim, Böhm und Urban⸗Pforzheim als Punktrichter an⸗ nehmbar unterſtützt wurde. Lediglich im Kampfe der Halbſchwer⸗ gewichte dürfte dem Punktgericht ein Irrtum unterlaufen ſein. Viſcher⸗Karlsruhe war mindeſtens ſo gut, wie der 03⸗Vertreter und hätte dem Kampfverlauf ein Unentſchieden eher entſprochen. Das Verhalten der über 300 Zuſchauer war überaus korrekt. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Apfelbach(Lu.)— Jbſſel(Ka.). Punkten Apfel bach. Bantamgewicht: Schork(.)— Krämer(Ka.)]. Punkten Krämer.* Federgewicht: Hofmann Punkten(Hettel. Leichtgewicht: Herzog(Lu.)— Birk(Ka.) Infolge Uebergewicht von Birk wurde Herzog kampfloſer Sieger. In dem von beiden ausgetragenen nationalen Kampf ſtegte Birk nach Punkten. Weltergewicht: Schneider(Lu.) Sproll(Ka.) Unent⸗ ſchieden. 8 e Vitz(Lu.)— Grieſel(Ka.). Sieger nach Punkten ee. 5 Halbſchwergewicht: Theilmann(Lu.)— Viſcher(Fa.). Sieger nach Punkten Theilman n. Schwergewicht: Harius(Lu.)— Litſch(Ka.). Sieger nach Punkten Harius. 5 Endergeb Sieger nach Sieger nach (Lu.)— Hettel(Ka.). Sieger nach nis::7 für 1903 Ludwigshafen.—.— — Der Spielverlauf brachte ſchon in der fünften Minute Käfertal den Führungstreffer durch den Halbrechten, der unhaltbar ein⸗ ſandte. Die Alemannen wurden ſodann in die Verteidigung geoͤrängt und konnten den exakten Angriffen des Gegners keinen ernſthaften Widerſtand entgegenſetzen. Fünf Minuten ſpäter ſchoß der Mittel⸗ ſtürmer das zweite Tor und bis zur Pauſe Käfertal auf:0. Nach dem Wechſel kam Rheinau vorübergehend auf, um anſchließend dem Sportklub die Offenſive bis zum Schlußpflff zu überlaſſen. In regel⸗ mäßigen Abſtänden ſchoß Käfertal noch drei weitere Tore, nachdem die Gäſte weitere Treffer des Gegners nur mit Glück verhindert hatten. Der Schiedsrichter aus Darmſtadt leitete den ſtets inter⸗ eſſanten Kampf einwandfrei. ms. Vorderpfalzkreis S. V. Landau— Arminia Rheingönheim:3 Mannſchaftswettbewerbe: 1. S. C. Charlottenburg, 2. Mühl hof. Am erſten Oktoberſonntag waren alle kreiſes ſpielfrei, nur Landau und Rheingönheim holten das am vergangenen Sonntag fällige Verbandsſpiel nach. Die Begegnung endete mit dem überraſchenden Sieg der Arminen, die ſo vom Ende der Tabelle wegkamen. Noch überraſchter waren aber die Landauer über die mäßigen Leiſtungen der Sportfreundeelf, die wohl ihr ſchlechteſtes Spiel in dieſer Saiſon lieferte und erſt einigermaßen in Schwung kam, als Landau durch Verwandeln eines Elfmeters zum erſten Gegentor kam. Die Einheimiſchen vermochten dann ſogar auszugleichen, aber Rheingönheim ſtellte im Endſpurt durch ein drit⸗ tes Tor den recht wertvollen Sieg ſicher. Vereine Spiele Frankenthal 6 Oppau Speyer 1904 Ludwigshafen Herxheim Oggersheim Mutterſtadt A. S. V. Luo wigshafen Rheingönheim S. Fr. Landau Germersheim Revidia Ludwigshafen Rückblick und Ausſchau Das erſte Viertel der Verbandsſpiele liegt hinter uns, Punkte — nf SDS Send C durchaus begründet erſcheinen. 1904 Zudwigshafen und Herxheim am nächſten. dings bis auf ſeinen gleichfalls heute auch Rheingönheim gehören. Dänemark ſchlägt Schweden:1 Stürmerſtellen neu beſetzt. der Kampfverlauf auch in einem klaren:1 Sieg wieder. ſtürmer der zweite Treffer. Der Linksaußen erhöhte in der 30 Minute auf 310. Mittelſtürmer zum Ehrentor. ließ aber keine Erfolge des Gegners mehr zu. ft. Weitere Ergebniſſe Sübdeutſchland Verbaubsſyiele 1. FC. Nürnberg— FV. Würzburg 311: 30 000 Zuſchauern ſta * Gruppe Nordbayern: Bayern Hof— Sp.⸗Bg. Fürth:6; 1. FC. Bayrent Gruppe Südbayern: Bayern Münche 4. h— ASV. Nürnberg 114. V. München 311; n— De ben Augsburg:5. Gruppe Württemberg 5 erg: Sportfreunde Stuttgart— Kicke gart:1; FC. Birkenfeld— Union Böckingen 112; V. f. R. H — Germania Brötzingen 111. 5 Gruppe Baden: Freiburger FC.— FC. Villing burg— Phönix Karlsruhe:2 Karlsruher FV.— Sp.⸗Vg. burg 120; Freiburger SC.— F V. Raſtatt 04 10(abgebr.). Gruppe Saar: Saar 05 Saarbrücken— 1. FC. Idar 3˙4; Saarbrücken— FC. Pirmaſens:1; Kreuznach 02 brücken:1; Bor. Neunkirchen— SV. 05 Saarbrücken:0. Gruppe Main: FSV. Frankfurt— Union Niederrad 121; SC S2 eilbronn Die Hintermannſchaft der Alemannen war nicht auf der Höhe und für die Schnelligkeit des Gegners zu langſam. Die Stürmerreihe konnte gegen die gute Deckung des Sportklubs nichts ausrichten. 8 8 Piktoria Aſchaffenburg— Germania Bieber 025. 4 Vereine des Vorderpfalz⸗ Grund genug, einen kurzen Ueberblick über Geweſenes und Werdendes zu geben. Da führt der F. V. Frankenthal ohne Punktverluſt die Tabelle an; die letzten Ergebniſſe, beachtliche Siege über die mit ſchwerſten Gegner, laſſen die Meiſterſchaftshoffnungen der Frankenthaler als Nach Verluſtpunkten kommen ihnen Herxheim hat aller⸗ ſehr knappen 110⸗Sieg noch wenig überzeugend abgeſchnitten, während 1904 Ludwigshafen ſchon ein ent⸗ ſchieden beſſeres Torverhältnis aufzuweiſen hat. Dichtauf folgen auf gleicher Höhe Speyer und Herxheim; der alte Bezirksligaverein mußte allerdings mit Erſatz in Frankenthal eine glatte Niederlage hin⸗ nehmen, bleibt aber immer noch einer der Hauptrivalen. Oppau da⸗ gegen ſcheint nach glänzendem Start bereits den Höhepunkt in ſeinen Leiſtungen überſchritten zu haben. Deutlich getrennt folgt unter Füh⸗ rung von Oggersheim eine Mittelgruppe, zu der noch Mutterſtadt, A. S. V. Ludwigshafen, von dem man weit mehr erwartete, und ſeit Den Schluß bilden Landau, der Neuling Germersheim und Revidia Ludwigshafen; der Tabellenletzte iſt zugleich der einzige Verein, der noch keinen Sieg erringen konnte. Beide Mannſchaften traten in etwas veränderter Aufſtellung als gegen Deutſchland an Die Hintermannſchaften waren die gleiche, dagegen wurden auf beiden Seiten je ein Läuferpoſten und je zwei Die Dänen zeigten in ihrem Spiel eine abſolute Ueberlegenheit, waren dabei aber auch weit glücklicher, als die Deutſchen vor acht Tagen in Stockholm, denn hier ſpiegelte ſich Der alte däniſche Repräſentative Rhode legte bereits in der 10. Minute das erſte Tor vor. Schon zwei Minuten ſpäter folgte durch den Mittel⸗ 5 Zwei weitere Erfolge der Dänen wurden wegen Abſeits nicht gegeben. Schweden kam in der 35. Minute durch den 0 r. Auch in der zweiten Halbzeit hielt die Ueberlegenheit der Dänen an, die ſtarke ſchwediſche Hintermannſchaft Der von dem deut⸗ ſchen Schiedsrichter Spranger⸗ Glauchau in jeder Beziehung ein⸗ wandfrei geleitete Kampf fand bet regneriſchem Wetter vor etwa Fürth:2: Franken Nürnberg— V. f. R. Schwaben Ulm— SV. 1860 München 2787 Wacker München— Schwa⸗ 18 Stutt⸗ aleich herbeizuführen. en:2; Fp. Offen⸗ ſicheren...⸗Torwächter hätte gehalten werden müſſen Frei⸗ 0 FW. — Sportfr. Saar⸗ Rot⸗Weiß Frankfurt— Eintr. Frankfurt:2; 1. FC. Hanau 98— Sp.⸗BVg. Hanau 60/94:0; Offenbacher Kickers— Fechenheim 03:1; Rugby Rugby in Heidelberg Heidelberger Ruaby⸗Club ſiegt überlegen gegen Paris Uni⸗ verſité Club 27:5 l Zum erſten Male nach dem Kriege waren franzöſiſche Rugbyſpieler in Heidlberg, um gegen den deutſchen Meiſter, der ſchon oft in inter⸗ nationalen Spielen ſein großes Können gezeigt hat, anzutreten. Die Franzoſen hatten ſich durch die kurz aufeinander folgenden Spiele, am vergangenen Donnerstag in Stuttgart und am Samstag in Frauk⸗ furt gegen den Sportklub 1880, etwas zu viel zugemutet. Während das Spiel in Stuttgart gegen durch Heidelberger Spieler verſtärkten V. f. B. knapp mit:6 gewonnen wurde, mußten ſie am Samstag gegen 1880 eine Niederlage, wenn auch knapp, hinnehmen. Bei allen Reſpekt vor der franzöſiſchen Spielſtärke im allgemeinen muß man ſagen, daß, wenn man die beiden kurz aufeinander gefolgten Spiele in Betracht zieht, die Mannſchaft wohl ein ſolides Können aufwies, aber nicht die hohe Klaſſe war, die ein Rugby mit allen Feinheiten und aller intelligenter Durchdringung gewährleiſtet. Als Ganzes ge⸗ nommen war die Pariſer Mannſchaft gut eingeſpielt, hatte im Sturm ungemein kräftige und robuſte Leute, einen geſchickten Gedrängehalb, der ſpäter nur noch als Statiſt mitwirkte und eine Dreiptertelreihe, die zeitweiſe ſchönes Paßſpiel zeigte, aber in der Abwehr dem fineſſen⸗ reichen Spiel eines Botzong oder Leinz nicht gewachſen war. Beim Vorlaufen ber franzöſiſchen Dreiviertel ſah man Aktionen, die ſchön überlegt waren, aber in der Zuſammenarbeit zu wenig fliegenden Schwung, in raſanten Solovorſtößen, dann wieder zu viel Kopf⸗ loſigkeit. Heidelberg zeigte im Gegenſatz zum vergangenen Sonntag eine Formverbeſſerung. Der Sturm in dieſer Zuſammenſetzung war heute viel angriffsluſtiger und wandte gegen den ſtarken gegneriſche Sturm die richtige Methode an. Der erſtmals ſpielende Leinz war ſeiner ſchweren Aufgabe als Gedrängehalb voll und ganz gewachſen. Die Hintermannſchaft war der beſte Mannſchaftsteil, ihre Ballbehand⸗ lung und die Ballſicherheit iſt außerordentlich gut zu nennen. Botzong war wieder eine Klaſſe für ſich; ſeine Läufe und exakten Tritte löſten ſelbſt bei den Franzoſen vollſte Bewunderung aus. Paris Antritt geht ins Aus; an der Gaſſe ſichern ſich die Franzoſen die Bälle, kom⸗ men aber nicht weit. Leinz gibt an den Flügel zu Rapp, der den Ball ausgehen läßt. An der Gaſſe entſpinnen ſich erbitterte Kämpfe, im Gedränge hat zunächſt der franzöſiſche Sturm die Oberhand und die vom Gedrängehalb zu langſam weitergegebenen Bälle verpuffen in der Dreiviertelreihe. Die Angriffe Heidelbergs werden außerordent⸗ lich lebhaft, das Tempo iſt ſchneller denn je. Leinz iſt durchgebrochen, gibt den Ball an den mitgegangenen Leipert, der ſich gerade noch über die Linie werfen kann. 320 für Heidelberg. Die Erhöhung bleibt aus. Im weiteren Verlauf des Kampfes zeigt es ſich, daß die fran⸗ zöſiſche Hintermannſchaft auffallend ſchwach in der Abwehr iſt. H. hat die ſchwachen Punkte erkannt und läßt nun Angriff auf Angriff gegen die franzöſiſche Deckung rollen. Ein von Pfersdorf eingeleiteter Läu⸗ ferangriff bringt die Partie auf 610, nachdem die Erhöhung wiederum ausblieb. Kurz darauf ein Paßſpiel durch die ganze Dreivlertelreihe, Botzvng paſſiert noch rechtzeitig die Linke.:0. Der Kampf wird hart. Bleibt aber durch und durch fatr. Immer wieder kommt der Ball aus dem H. Gedränge an die Dreiviertel, die die gegneriſche Abwehr vollſtändig in Verwirrung bringen. Wohl kommen die Franzoſen öfters durch Stürmerdribblings oder Gaſſeutritte vor, aber der Ver⸗ ſuch durchzubrechen, ſcheitert an der H. Deckung, die ſowohl im An⸗ griff als auch in der Abwehr vorzügliches leiſtet. Kurz vor Halb⸗ zeit kann nach Zuſpiel von Rapp über Verger zu Botzong, letzterer den Ball zwiſchen den Stangen niederlegen; diesmal gelingt die Ver⸗ wandlung zum Treffer. 14:0. Schon glaubt man, daß es bei dieſem Reſultat bleiben wird, als kurz vor dem Pfiff Verger vorbricht, der Ball kommt zu Leinz, der eine akrobatiſche Leiſtung vollbringt und die Punktzahl auf 19:0 erhöht.* dach der Halbzeit gehen die Franzoſen ſtark aus ſich heraus und es hat den Anſchein, als ob jetzt eine Wendung eintritt. Der Kampf wogt auf und ab, zeitweiſe iſt Heidelberg ſogar bedrängt und ſeine Hintermannſchaft muß ſtramme Arbeit leiſten. Einen Straftritt we⸗ gen Abſeits können die Franzoſen nicht verwandeln und einen weis teren ſpäter auch nicht. Trotzdem liegen ſie weiter im Angriff und eine ſchlechte Abwehr Vergers bringt ihnen den erſten und einzigen Verſuch ein, den derſelbe Spieler auch erhöht. 24:5. Kurz darauf kann derſelbe Spieler einen Straftritt, eine Meiſterleiſtung, verwan⸗ deln, das Endergebnis auf 2715 ſtellend. In Aubetracht des ſchönen Herbſtſonntags hatte ſich eine große Zuſchauerzahl eingefunden, die den von Herrn Heiler gut geleiteten Kampf mit Intereſſe N 7 Sp. El. Neuenheim 1018. 5 * Heidelberger Ballſpielklub— 8 Die franzöſiſchen Rugbyſpieler in Frankfurt geſchlagen S. 80 Frankfurt— Paris Univerſité⸗Club:7 bs Die franzbſiſche Rugby⸗Mannſchaft des Paris Univerſité⸗Club (Puch) hatte ſich mit ihren Spielen in Italien und Stuttgart etwas zu viel zugemutet. Vor ungefähr 1000 Zuſchauern traten die Gäſte bei trübem und regneriſchem Wetter gegen den SC. 80 Frankfurt an, der in der erſten Halbzeit das beſſere Spiel vorführte und ſich hier den Sieg ſicherte. Ein von Busquet verwandelter Straftritt gab den Franzoſen die Führung, aber die ſyſtemvollere Zuſammen⸗ arbeit Frankfurts ergab in der 15. Minute einen. erhöhten Verſuch durch Wagner ſowie zehn Minuten ſpäter einen einfachen Verſuch durch Kohs. Bei überlegenem Spiel ging 80 mit gig in die Pauſe. In der zweiten Halbzeit trat eine Wedung ein, denn die Fran⸗ zoſen wurden in dem gleichen Maße beſſer, als Frankfurt nachließ. Die jetzt ſichtbar erhöhten Anſtrengungen der Gäſte brachten ihnen noch vier Punkte ein, als ein franzöſiſcher Spieler durchlief und — ſtatt zu ſetzen— einen überraſchenden raffinterten Dropkick etwa zehn Meter vor dem Mal anbrachte. Bei dieſem Ergebnis von 8: blieb es, obwohl die Franzoſen in der zweiten Halbzeit meiſt den Ton angaben. Auch 80 hätte noch zu Erfolgen kommen können; ſo vertrat Bockenheimer einen Strafkick, der eine ſichere Chance wa Frankfurt ſplelte gut zuſammen, der Sturm war körperlich, der ſchmächtigeren Gäſten klar überlegen, jedoch waren die wendige Franzoſen im Gedränge ſtets beſſer. Die Dreivlertelreihe der Fra zoſen war außerordentlich ſchwach und kam faſt nie ins Spiel, au die Halbreihe gefiel nicht beſonders. Der Schlußmann wurde der zweiten Halbzeit weſentlich ſicherer. Bei Frankfurt war die g ſamte Hintermannſchaft zwar gut, aber nicht geſchloſſen und wur ſicher genug; es wurde zu wenig Hand. getrieben. Sehr gu gefiel Bockenheimer als Schlußmann. g 4 Hockey Hockey ⸗Klubkampf Turn⸗ u. Fecht⸗Elub Ludwigshafen 1— Bf. R. I 278. Dieſelben II 31. a Diefelben Damen I:12(Uebungsſpiel). Mainzer Ruberverein I— BV. f. R. Ib:5. g Das mit Spannung erwartete Spiel der 1. Mannſchaften iht die...⸗Mannſchaft die erſte Halbzeit im Vorteil. Leider ver⸗ ſtand es der Sturm nicht, dies zahlenmäßig zum Ausdruck zu bringen. Kurz vor Halbzeit rafft ſich der Mittelläufer auf und ſchießt nach ſchönem Durchſpiel das erſte Tor für.f. R. Nach Seitenwechſel ſetzen die Pfälzer alles daran, den Aus⸗ Schöne Kombinationen bringen den T.. C annheimer Tor und kurz hintereinander ſalen 5 Sturm vor das M [daraufhin 2 Tore, von denen das eine unbedingt von dem ſonſt ö Jetzt beſinnt ſich die V. f..⸗Mannſchaft. Angriff auf Anariff wird vorgetragen und der Erfolg bleibt nicht aus. Zwei ſchöne Tore ſind das Ergebnis einer eifrigen Spielweiſe. Mit dem knap⸗ pen Reſultat:2 kann die V. f..⸗Mannſchaft das Spiel für ſich entſcheiden. 5 5 Bei der Bi.⸗Maunſchaft krankt es immer noch am Sturm. Die einzelnen Leute ſind gute Techniker und Taktiker, aber das Verſtändnis unter den einzelnen Spielern fehlt. Es wäre vielleicht 4 „ — 1 1 * 8. Seite. Nr. 467 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] er im 9 2 7 Mokorrab⸗Meeting des Mannheimer — 8 7 Motorfahrer ⸗Clubs Hervorragende Geſchicklichkeitsprüfungen „Immer nervöſer und ſchnellebiger wird unſere haſtige Zeit, die nur auf Gelderwerb eingeſtellt iſt. Jeder will ſo ſchnell als möglich am Ziele ſein, um das für ihn Wünſchenswerte zu erreichen. Der Heſchäftsmann muß beſtrebt ſein, auf dem ſchnellſten Wege ſeine Kundſchaft zu bedienen, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Andere wieder, vielfach Reiſende, ſuchen auf noch ſchnelleren Wegen, als ſie die Eiſenbahn zu erreichen imſtande iſt, an den gewünſchten Ort zu gelangen, und vielfach ſpielt beſonders im Hinterland, das non Staats⸗ und Privatbahnen noch nicht durchzogen iſt, das Beför⸗ Jerungsmittel eine wichtige Rolle, denn wer zuerſt am Ziele iſt, ſticht den Anderen aus, macht das Geſchäft. Nicht nur im Geſchäfts⸗ auch im Privatleben hat man es in unſerer Zeit eilig. Und ſo Jann es nicht wunder nehmen, daß der Motorſport in unſerem Jahrhundert Triumphe feiert, wie man ſie zuvor kaum geahnt hat. Tauſende von Kraftwagen werden täglich dem Verkehr über⸗ geben und noch mehr Motorräder ſind es. die täglich neu die Straße geleben. Wer einmal längere Zeit an einer belebten Großſtadtecke teht und ſich an ſicherer Stelle den Verkehr betrachtet, wird ſich oft wundern, daß nicht mehr Unglücke vorkommen. als der Polizei⸗ bericht jeweils regiſtriert. Gerade bei uns in Mannheim, wo das Publikum anerkanntermaßen noch wenig Straßendiſzlplin beſitzt, ſind ſolche Betrachtungen ſehr angebracht. Beobachten wir nur ein⸗ mal den Verkehr am Paradeplatz, ſo etwa um die Mittagszeit, aus der Nähe: von allen vier Richtungen Straßenbahnen, hinter und vor denen ſich Fahrzeuge aller Art, Kraftwagen, Motorräder, Fahr⸗ räder, Liefer⸗ und Perſonenwagen drängen, dazwiſchen haſtende und den Fahrweg verſperrende Fußgänger, die noch unbedingt vor den Fahrzeugen die andere Straßenſeite erreichen wollen. Da iſt ein Verkehrsſchutzmann, der ja nur den Verkehr an den brenzlichen Punkten regeln ſoll. lange nicht mehr mächtig genug, immer recht⸗ gektig einzugreifen. In den meiſten Fällen gelingt es den Uebel⸗ tätern, noch beizeiten das Weite zu erreichen. Was wäre nicht ſchon alles paſſiert, wenn es nicht noch im letzten Moment beſonnenen Fraftfahrern gelungen wäre, rechtzeitig zu ſtoppen oder geſchickt zur Seite zu weichen. Da muß man unſere Fahrer doch loben, daß ſie, von Ausnahmen allerdings abgeſehen, ſich ſo reibungslos in den dichteſten Straßenverkehr einzureihen verſtehen. Viele nun ver⸗ danken die ihnen eigene Sicherheit nicht nur ihrer eigenen Perſon, ſondern den Motorſport⸗Vereinen, die es ſich heute zur Aufgabe machen, ihre Mitglieder durch Geſchicklichkeitsprüfungen aller Art gegen die Unbilden des Straßenverkehrs in feder Weiſe gefeit zu machen. Der Zuſammenſchluß der Motorſportler iſt ſchon aus dieſem Meſichtspunkte heraus eine bittere Notwendigkeit. 5 Im Rahmen dieſer Gedankengänge verdient das vom Motor⸗ fahrer⸗Elub Mannheim am Sonntag im Stadion veranſtaltete Motor⸗ rad⸗Meeting— das zweite ſchon, das der Club veranſtaltet— ganz beſonbere Beachtung. Ganz hervorragende Leiſtungen waren es, die da gezeigt wurden und an Fahrer wie Maſchine die größten Anfor⸗ derungen ſtellten. Zu dieſer großen Prüfung hatten ſich 274 Teil⸗ nehmer aus dem ganzen Reiche gemeldet. Der Veranſtalter konnte jeboch wegen der ſich ſonſt zu ſehr in bie Länge ziehenden Programm⸗ abwicklung nur 33 Bewerbern Zulaſſung gewähren. 5 Der Tag wurde eingeteilt durch den Empfang der Teilnehmer an der Zielfahrt. Die Beteiligung war außerordentlich groß. Um 11 Uhr vormittags wurde die Ankunftsliſte abgeſchloſſen, wer ſpäter kam, konnte nicht mehr berückſichtigt werden. Bedauerlicherweiſe trifft dieſer Paſſus zwei Fahrer aus Brandenburg und Hannover, die nur wenig nach der vorgeſchriebenen Zeit am Ziel eintrafen. Als Elnzelſieger erhielt die Goldene Plakette der Fahrer Heinrich Becker⸗Ulm mit 392 Kilometer Fahrtſtrecke. Weiter wurden drei Vereinspreiſe ausgegeben. Mit dem dritten Preis wurde bedacht 22 AA e ratſam, den Halbrechten auf den Mittelſtürmerpoſten zu ſtellen und den Mittelläufer auf Halbrechts zu probieren. Der Sturm dürfte dadurch ſicherlich an Durchſchlagskraft gewonnen haben. Die Läufer⸗ reihe arbeitet aufopfernd, doch muß ſie ſich noch genaueres Zuſpiel angewöhnen. Das Verteidigungstrio gut bis auf den einen Feh⸗ lex, der dem Torwächter unterlaufen iſt. Die TF..⸗Mannſchaft lieferte, wie immer, gegen den.. R. ein großes Spiel. Der Sturm iſt ſehr flink und ſchußſicher. Die Läuferreihe gut. Verteidigung ſicher und hielt den...⸗Sturm vollſtändig im Schach. 5 Bei der 2. Mannſchaft ſah man eine klare Ueberlegenheit der V. f..⸗Mannſchaft, doch ſpielen die Pfälzer entſchloſſener und ge⸗ winnen wohlverdient mit:1. 5 Die Damenelf des V. f. R. bewies ihre große Form und fertigte den Gegner glatt mit 12:0 ab. Das Spiel wurde als Uebungsſpiel ausgetragen. Das Spiel der b⸗Mannſchaft gegen die ſehr ſympathiſche Elf des Mainzer Rudervereins endete mit einem 510⸗Steg für die V..⸗R.⸗Mannſchaft. Die Gäſte ſpielen ein faires und ſehr ruhiges Hockey. Mit dieſer ruhigen und vornehmen Spielweiſe hinterlaſſen die Gäſte den heſten Eindruck. Gut die Verteidigung und der Mittelläufer. So⸗ fern der Sturm ſich eine mehr rationellere Spielweiſe angewöhnt, dann dürfte mit einem Erfolg immer zu rechnen ſein.— Die V. f..⸗ Mannſchaft ſpielte wie aus einem Guß. Gut der Mittelſtürmer, der allein 3 Tore ſchoß, von denen allerdings das erſte abgepfiffen ge⸗ hörte. Der andere Mannſchaftsteil ſpielte aufopfernd, wovon aller⸗ dings die Laferreihe den Hauptanteil hat.— Die Schiedsrichter walteten in samtlichen Spielen einwandfrei. W. Hockeygroßkampf in Heidelberg H. C. Heidelberg— SC. 80 Frankfurt 21 Eine überraſchend große Zahl von Intereſſenten fiebert dem Beginn des erſten Heidelberger Großkampfes entgegen; der S. C. 80 Frankfurt, Süddeutſchlnads traditionell beſte Mannſchaft, iſt der Gegner des Heidelberger Hockeyklub. Die 8ber haben die neue Sai⸗ ſon wenig verheißungsvoll begonnen; einer:8⸗Niederlage gegen die F. G. Heidelberg folgte eine weitere gegen Aſchaffenburg. Jetzt ſoll und muß der alte Ruf wieder hergeſtellt werden, die beſte Gelegen⸗ heit iſt ein Sieg in Heidelberg über den mit an führeder Stelle stehenden Hockey⸗Club. Man ſieht ſoſort, die Gäſteelf iſt ſich der Bedeutung ihrer Aufgabe bewußt; es wird mit großem Eifer ge⸗ kämpft, Theo Haag, obwohl der Aeltere, iſt doch der Eifrigſte, führt ſeinen Sturm, daß es eine Pracht iſt, zeigt wiederum Balltechnik in höchſter Vollendung. umſpielt und täuſcht die Gegner, daß man ſich nur immer wieder wundern, aber auch freuen mußte. Und doch, er war zu gut bewacht; Körner blieb ihm ſtets dicht auf und ſchon waren auch jeweils Leipert und Haußmann zur Stelle, faſt fämtliche Alleingänge konnten, wenn auch nicht leicht, ſo doch unter⸗ unden werden. Sehr aut ſchlugen ſich auch die übrigen Frank⸗ fuxten, die in dieſer ſtärkſten Aufſtellung immer wieder der ge⸗ fürchtete, techniſch überragende Gegner ſein werden. In Läuferreihe und Hintermannſchaft, wie auch im Angriff iſt kein eigentlich ſchwacher Punkt zu finden, während bei Heidelberg der linke Flü⸗ gel ſtark abfiel. Die übrigen arbeiteten dafür aber umſo beſſer und eifriger, ſodaß dennoch der bedeutſame und verdiente Sieg zuſtande kam. Das Spiel beginnt ſehr vlelverſprechend. Heidelberg hat ſtch alsbald gefunden und ſtrebt mit Macht nach Erfolgen. Doch Frank⸗ furt iſt auf der Hut, immer wieder werden die Vorſtöße von der borzüglichen Hintermannſchaft unterbunden und wenn es kritiſch wird, taucht auch ſchon Theo Haag in der Abwehr auf und ſchon iſt die Gefahr beſeitigt. So vergeht die erſte Halbzeit bei leichter Ueberlegenheit der Platzherren ohne Erfolge. Die zweiten 85 Mi⸗ Unten beginnen mit weiteren ſchnellen Angriffen ber Pklatzherren. g III f eimer der Motorſportklub Losheim, der mit neun Teilnehmern 86 Punkte erreichte. Der vierte Preis mit 55 Wertungspunkten wurde dem Motorſportklub Diedesheim zugeſprochen, der in ſeiner ganzen Ver⸗ einsſtärke mit 20 Mann am Ziel erſchien. Pünktlich um die angeſetzte Zeit nahm die Geſchicklichkeitsprüfung ihren Anfang. Im Vergleich zum letzten Jahre waren die zu er⸗ füllenden Bedingungen noch um einige weitere vermehrt worden. Den meiſten Bewerbern gelang es, die am Boden liegende Puppe uſzuheben und ſie im Kinderwagen im Kreis herumzufahren. Schwieriger war es ſchon, eine Wippe zu befahren und dicht da⸗ hinter vor dem aufgeſtellten Verkehrsſchutzmann zu ſtoppen. Wäh⸗ rend die einen, beſonders zu Beginn, zu zaghaft und mit zu wenig Gas die Wippe überqueren wollten, auf halber Strecke jedoch ab⸗ fielen, hatten andere wieder zu ſtarkes Tempo und riſſen den Ver⸗ kehrspoſten um. Dem angebundenen Gasballon konnte nicht von allen der Garaus gemacht werden; eine fröhliche Kinderſchar freute ſich nachher bei der Verteilung der übriggebliebenen umſomehr. Beſſer als im letzten Jahre wurde anſcheinend der abgeſteckte Achter durchfahren, was die zahlreichen Beifallskundgebungen bewieſen. Der Kletterbaum ſchien doch zu glatt zu ſein, denn mancher kam nicht hinauf und ſah ſeine oben abzuhängende Nummer von unten ſehnſüchtig an. Einen hängenden Waſſereimer mit einer Stange um⸗ kippen, einen aufgehängten Topf zerſchlagen und eine Puppe durch das Anſchlagen eines Doppelendballes umwerfen, waren die näch⸗ ſten zu überwindenden Hinderniſſe, die meiſt ſtrafpunktefrei genom⸗ men wurden. Ein Weitſprung und Abſchellen während der Fahrt bildeten den Schluß der reichhaltigen Prüfung, die von den zahlreich Erſchienenen mit großem Intereſſe verfolgt wurde. Die ganzen Uebungen mußten in zwei Minuten abſolviert werden; Franz Js ⸗ linger nahm jedoch alle Hinderniſſe mit einem derartigen Schneid, daß er dieſe Zeit bedeutend unterſchritten haben dürfte. Das ſen⸗ ſationelle Langſamfahren, bei dem nicht um Kilometer, ſondern um Millimeter Bodens gerungen wurde, brachte wiederum Franz Is langer, deſſen Maſchine ſtellenweiſe ſtehen zu ſchien? als Sieger. Eine wertvolle Bereicherung des Programms brachten Vorfüh⸗ rungen der Kunſtfahrer Willi Zinn, Franz und Alfons Knoch aus Meiningen, Leiſtungen, wie ſie auf dieſem Gebiete in Mann⸗ heim zum erſten Male gezeigt wurden. Immer drei Mann auf einem Rad, Wechſeln des Führerſitzes, Freihändigfahren über große Strecken, Stehen auf fahrender Maſchine, das ſind nur einige der ſchwierigen, viel Uebung und Mut erfordernden Darbietungen. Ganz Fabelhaftes, die hohe Schule des Motorrades, zeigte Ren⸗ ner⸗Mutterſtadt. Hocke und Wende auf dauernd laufender Ma⸗ ſchine, ſtehen im Sattel bei frei laufendem Rad, Rückwärtsfahren, dabei auf dem Vorderrad ſitzend, Fahrt mit beſetztem Beiwagen, ohne daß dieſer ſedoch den Boden berührte, und noch eine ganze andere Reihe ſolcher Kunſtſtücke führte er ſtets mit gleicher Sicherheit und gleichem Geſchick vor. Höchſt intereſſante Fuchs jagden, an denen ſich alle Fahrer beteiligten, machten dann gegen 746 Uhr den Abſchluß des äußerſt erfolgreich und ohne jeden Un⸗ fall durchgeführten Meetings. Am Abend folgte bei gemütlichem Beiſammenſein im„Lieder⸗ kranz“ die Preisverteilung. Die Ergebniſſe: Geſchicklichkeitswettbewerb: 1. Franz Ißlinger⸗Mannheim 0 Straf⸗ punkte, 2 Minuten; 2. Franz Rieſenacker⸗Seckenheim 0 Strafpunkte, 2, Minuten; 3. Groß⸗Mannheim 0 Strafpunkte, 2,7 Minuten. Weitſprung: 1. Groß⸗Mannheim 6,20 Meter. Langſamfahren: 1. Franz Ißlinger⸗Mannheim; 2. Gutjahr⸗Mann⸗ heim; 3. Renner⸗Mutterſtadt. 5 Fuchsjagd: 1. Renner⸗Mutterſtadt. Zielfahrt: Alsbald iſt eine weftere Strafecke errungen; Baudendiſtel ſchießt den gut geſtoppten Ball ſcharf aufs Tor, der Ball wird nur kurz ge⸗ ſtoppt, ſchon iſt Horn heran und ſchießt ein. Jetzt verſchärft Frank⸗ fur das Tempo, immer wieder ſtürmen die Gäſte an, vergebens. Auch mit 10 Mann— Horn iſt verletzt ausgeſchieden— hält Hei⸗ delberg ſtand. Horn erſcheint wieder, doch Frankfurt drängt imp noch beängſtigend. Da erwiſcht Horn in der Splielfeldmitte den Ball, zieht ſofort aufs Tor, überläuft dle Abwehr, ſchießt ein,:0. Erſt jetzt gelingt Frankfurt bei einem Strafbully durch ein Straftor der immerhin durchaus verdiente Ehrentreffer. H. B. Pferdeſport Oleander geſchlagen Ehrenvolles Abſchneiden des bentſchen Vollblüters Die Schlacht im klaſſiſchen Prix de L' Ar de Triomphe in Paris iſt geſchlagen. Der vpller Vertrauen nach der Seineſtadt entſandte Oleander konnte die an ihn geſtellte Aufgabe, die ſchwerſte ſeiner bis⸗ herigem Laufbahn, zwar nicht erfolgreich beenden, immerhin hat der deutſche Vollblüter im Kampf mit der Elite der nachbarlichen Zucht eine gute Figur gemacht. Er hielt ſich in der Geraden bei den vor⸗ deren Pferden, gab erſt 100 Meter vor dem Ztel klein bei und paſ⸗ ſierte ſchließlich als 5. den Zielpoſten. Damit ließ er den noch hoch⸗ gehaltenen Bubbles, ſowie Pinceau, den Zweiten im Prix de Paris, hinter ſich. Der Start mit der auſtraliſchen Maſchine gelang auf Anhieb. Bubbles erſtrebte ſofort die Spitze und führte in ſtrammer Fahrt. Ende des Bogens ſchloß ſich das Feld dichter zuſammen, wo⸗ bei Oleander in eine ungünſtige Poſition geriet. Von der Diſtanz an entſpann ſich ein ſcharfer Kampf, den der Dreijährige Kantar ſchließ⸗ lin noch leicht zu ſeinen Gunſten entſchied. Rialto, der Sieger des Großen Internationalen Preiſes von Oſtende, beſetzte dreiviertel Längen zurück den zweiten Platz vor dem Engländer Finglaß Ole⸗ ander hatte in der Geraden mehrmals verſucht, an die vorderen Pferde heranzukommen; er paſſierte ſchließlich hinter Motrieo als Fünfter das Ziel. Das über 2400 Meter führende Rennen im Werte von 500 000 Franks wurde in der Zeit von:88,98 gelaufen. Der Oppenheimſche Vierjährige kehrte mit einer ſtark blutenden Fleiſch⸗ wunde am linken Vorderbein zur Waage zurück. Er war anſcheinend ſchwer angeritten worden, ein Zwiſchenfall, der zweifellos nicht ohne Einfluß auf ſein Laufen war. Der Stutenpreis in Hamburg ⸗Horn Aditja vor Comteſſa Maddalena Im Mittelpunkt des letzten Rennſonntags auf der Derby⸗Bahn in Hamburg⸗Horn ſtand in traditioneller Weiſe der Deutſche Stuten⸗ preis, der mit dem erſtmaligen Zuſammentreffen der Altefelderin Aditja mit der einſtigen Wunderſtute Comteſſa Maddalena eine ſen⸗ ſattonelle Note erhielt. Außer den beiden Klaſſeſtuten bewarben ſich noch Herzkönigin, Teyde, Lotos und Aditjas Stallgefährtin Drachen⸗ ſchlucht um die 20 000 Mark. Der Ablauf am Derbyſtart gelang auf Anhieb. Comteſſa Maddalena drängte ſofort an die Spitze, wurde aber dennoch von Bleuler ſchonend geritten. Nach Paſſieren der Gegenſeite hatte die Comteſſa über vier Längen Vorſprung vor Aditſa mit Lotos und Drachenſchlucht im Fahrwaſſer. Dahinter marſchierte Herzkönigin, klar zurück folgte Teyde. Auf der gegenüberliegenden Seite rückte Aditja ſchnell auf. Kopf an Kopf kamen die beiden Favo⸗ riten um den Einlaufsbogen in die Gerade, wo die Ueberlegenheit der Altefelderin bald ſeſtſtand. Da Aditfa in Front ſehr unwillig galoppierte, konnte die Comteſſa noch einige Male aufſchließen. Schließlich zog Aditja aber doch davon, um überlegen zu gewinnen. Nach den beiden Stuten war alles abgehängt. Herzkönigin beſetzte einen mäßigen dritten Platz. 5 Montag, den 8. Oktober 1928 Die Ergebniſſe: I. Dark Ronald⸗Rennen. Meter. II. Fervor⸗Rennen. Prünas(H. Zehmiſch), 2. Praſüra, 3. we linie, Leichtelfabell. Tot, 98:10, Pl. 29, 15:10.. III. Preis von Willinghuſen. Verkaufsrennen. 3000 Mk. 1200 Meter. 1. R. Runbergs Mumm(Ladendorf), 2. Bundſchuh, 3. Lago.— Ferner: Honnef, Marcion, Vedette, Grlſettchen, Para⸗ denia. Tot. 58:10, Pl. 14, 12, 12:10. i IV. Alſter⸗Ausgleich. Ausgleich II. 5000 Mk. 1800 Meter. 1. Totes Rennen zwiſchen F. Franks Perlenfiſcher(Ladendorf) und Graf Seiflitz⸗Sandr. Offenſive(P. Ludwig), 3. Schneeberg.— Fer⸗ ner: Munin, Curacao, Jack London, Moloch, Martſchler, Princeß Ronald, Signora, Storm Cloud. Tot. 341, 60:10, Pl. 124, 41, 31210. V. Deutiſcher Stuten⸗Preis. Für Dreijährige. 20 000 Mk. 2400 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefelds Aditja(E. Huguenin), 2. Con⸗ teſſa Maddalena, 8. Herzkönigin.— Ferner: Drachenſchlucht, Teyde, Lotos. Tot, 16:10, Pl. 19:10. VI. Abſchieds⸗Ausgleich. Ausgleich III. 1400 Meter. (Haynes), 2. Staub, Pl. 13, 14:10. 1. Frauf. Pahls 25:10, 1400 Meter. 5 Burgwart.— Ferner: Richt⸗ Tot. 4500 Mk. 1. M. Dombrowſkys Weſterwald(Haynes), 2. Andovera, g. Pedrillo. Laß ſein, Woglinde, Traminer, Gerald, Pl. 14, 24, 25:10. kk. 1600 Meter. 1. O. Blumenfelds chtſtrahl II. 3. Radio.— Ferner: Tot. 49:10, Pl. 18,15:10, Ferner: Semper idem, Latona, Octava. Tot. 2 VII. Troſt⸗Rennen. Orlamünde(W. Höllein), j Siegeszug, Maillebois, Feinsliebchen. Nennen zu Frankfurt a. M. 1 Bei dichtem Herbſtnebel wurde am Samstag das Oktober⸗ meeting des Frankfurter Rennelubs eröffnet. Im Mittelpunkt des Tages ſtand der Präſidenten⸗Preis, der ein ſtarkes Feld ver⸗ einte und mit dem Siege des Favoriten Liederkranz aus dem Ge⸗ ſtüt Weil endete. Liederkranz vollbrachte unter ſeinem hohen Ge⸗ wicht eine ganz vorzügliche Leiſtung. Exzellenz hatte geführt Pau Robert, Virardart, Liederkranz und Falkner, während Corlolan III ſofort in Abſtand folgte. Im Bogen ging Liederkranz an die Spitze, rang in der Geraden Falkner und Dallbor nieder, mußte ſtch aber dann noch gewaltig ſtrecken, um den außen ankommenden Irrlicht gerade um einen Kopf zu ſchlagen.— Die beiden Herrenreiten verliefen gleichfalls äußerſt intereſſant. Im Opanke⸗Jagdrennen führte Feuermal das ganze Rennen, mußte aber im letzten Bogen die vom letzten Platz vorſtoßende Gezireh vorbeilaſſen, die überlegen gegen den, durch ſchlechtes Springen etwas behinderten Tango ge⸗ wann.— Im Johannisberg⸗Jagdrennen führte Eredulite bis in den Einlauf, dort kam innen der vorher eingeſchloſſene Sans pareil auf und hatte ſein Rennen ſofort ſicher. Die Ergebniſſe des Samstags IJ. Preis von Hochheim: 3000 Mk. 1200 Meter: 1. A. Daub's Patgulli(Matz), 2. Ainata, 3. Latina..: Strius. Tot. 20, Pl. 16, 42:10. II. Preis von Schwalbach: 3000 Mk. 1400 Meter: 1. L. Sachs und G. Tobias' Eisbraut(O. Schmidt), 2. Fiſchermädel, 3. Tarzan. .: Patriotin, Amerophis, Farmerin, Strug, Toscana, Rheinſtein, Parioli, Miſſion. Tot. 20, Pl. 12, 14, 14:10. 5 III. Opanke⸗Jagdrennen: 3500 Mk. 3600 Meter: 1. J. Sechſer's Gezireh(v. Götz) 2. Tango, 3. Feuermal..: Metis, Trofa, Snob, Sanna, Anna, Petraxrca. Tot. 24, Pl. 10, 10, 10:10. IV. Präſidenten⸗Preis: Ehrpr, u. 4000 Mk. 2500 Meter: 1. Geſt. Weil's Liederkranz(Tarras), 2. Irrlicht, 3. Dalibor. F: Coriolan III, Virradat, Exzellenz, Taugenichts, Falkner, Pan Ro⸗ bert Turned, Nemrod Tot. 21, Pl. 10, 13, 20:10. V. Johannisberg⸗Jagdrennen: Ehrpr. u. 4000 Mk. 4000 Meter: 1. Frau A. Keim's Sans pareil(Lt. v. Horn), 2. Credulite, 3. Stru⸗ men. F: Kätherl III, 2 Gerfaut, Erigant, Tot. 50, Pl. 30, 23:10. VI. Kranichſtein⸗Rennen: 3000 Mk. 2000 Meter: 1. J. Kirch⸗ hoff's Montagne Ruſſe(Robl), 9.. Canio, 2. 4. Heilige Johanna. .: Falkner, Dollar, 0 Tot. 18, Pl., 30, 15:10. Perfekt, Rochebelle. Frankfurt a. M.(7. Oktober) 1. Preis von Mitteldick. 3000 J. 1400 Meter. 1. Frau P. von Iſſekutz't Nador; 2. Pan Robert; 3. Dollar. Ferner liefen: Miſſion, Turned Up, Honey bear, Rochebelle. Tot. 13:10, Pl. 12, 20, 14:10. 2. Jugend⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3700 l. 3000 Meter. e e Thermidor. Alle anderen gefallen. Tot. 17:10, 22919. 3. Oktoberpeis für Zweifährige. Ehrpr. und 10 500. 1400 Meter. 1. W. Bresges Feuerprobe, 2. Avitus; 3. Sterneck. Ferner.: Paroli, Eiſenhagel, Lucetta, Bardenland. Tot. 44:10, Pl. 14, 12, 30110. 4. Feiſt Cabinet⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrpr. und 3700 l. 4600 Meter. 1. H. C. Bodmers Glärniſch; 2. Milan 33 3. Wingolf. Ferner liefen: Strumen, Durbano, Troja, Dame du Thil. Tot. 27:10, Pl. 13, 18, 22:10. 5. 60. Wäldchens⸗Rennen. 10 500 J. 8000 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Lampos; 2. Original. Zwei liefen. Tot. 11:10. 6. Verlofungs⸗Rennen. 3700 /. 1800 Meter. 1. Abb. Schlaefkes Bertram; 2, Eleonore; 3. Südwind. Ferner liefen: Montagne Ruſſe, Mira 2, Parioli, Albana. Tot. 50:10, Pl. 22, 32, 18:10. 7. Abſchieds⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 3000. 1400 Meter. 1 W, Blatts Pedro; 2 Thalyhſia; 3. Patrlotin. Ferner liefen: Excellenz, Amenophis, Kapuziner, Pilgerin, Farmerin, Luſtgarten, Mazeppa, Gaffel, Takata. Tot. 69:10, Pl. 31, 28, 16:10. Düſſeldorf(7. Oktober) 1. Moſel⸗Preis. Für Zweijährige, 3000. 1000 Meter. 1. J. Pudenz' Pinelle(W. Eicke); 2. Kapitän Graalfs; 3. Lauſeſunge Ferner liefen: Kalif, Schwerenöter, Ahnenfürſt, Furie. Tot. 124:10, Pl. 17, 12, 14:10. 2. Preis vom Main. Für Dreijährige. 8000 J. 1600 Meter. 1. Geſt. Laurenburgs Julfeſt; 2. Cordelia; 3. Laertes. Ferner llefent Lucca, Hercules. Tot. 61:10, Pl. 20, 20:10. 3. Ruhr⸗Preis. 3000 4. 1000 Meter. 1. E, G. Butzkes Für ſt Emmo(E. Grabſch); 2. Samita; 3. Truchſeß. Ferner liefen? Fin⸗ ſternis, Mauerbrecher, Schneegans, Orla. Tot. 19:10, Pl. 14, 25, 14:10, 4. Rhein⸗Preis. Ehrpr. und 7000. 2400 Meter. 1. M. Böhms Meiſterpolier(Grabſch); 2. Gutenberg; 8. Polfino. Ferner liefen: Marcellus, Jungmanne, Mannesmut, Herzdame, Oldwiga, Salzig. Tot. 48:10, Pl. 21, 43, 24:10. ö 5. Rheiniſches Hürdenrennen. Für Drelfährige. Ehrpr. und 6000 Mark. 3000 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Prellſtein(Derſchug): 2. Majeſto; 3. Krautjunker. Ferner liefen: Quedlinor, Troſt. Tot, 19:10, Pl. 12, 12:10. 6. Lahn⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 3000 J. 2000 Meter. 1. A. Mora⸗ wez' Rhenania(Lommatzſch); 2. Malvilioz 3. Lohgerber. Ferner liefen: Larida, Jugendliebe, Tremonia, Sud Cap, Francois 1, Sün⸗ denbock, Artigonus, Carol, Kreuzfahrt, Santa Paula. Tot. 72:10, Pl. 25, 45, 35:10. 7. Ahr⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 3000. 1400 Meter. 1. Abteilung: M. Böhms Wegweiſer(Grabſch); 2. Wilhelm Tell; 3. Königs⸗ treu. Ferner liefen: Protheus, Blümlisalp, Woge, Tuckhühnchen, Golö rente, Maharaöſcha, Trumſcheit. Tot. 28:10, Pl. 18, 21, 95:10. — 2. Abteilung: 1. W. R. Veltens Agrippa(Regier); 2. Reiher⸗ belze; g. Lichtelfe. Ferner liefen: Seolch Whisky, Impatiens, Woher, Sturmbock, Golfſtrom, Hadili, Kaſchka, Niederland. Tot, 33:10, Pl. 69, 22, 19:10. Nachtrag Zweimal ſchlägt Oeſterreich die Angarn 511 ſiegen die Wiener bei den Proſis,:1 bei den Amatenren. Trotz Wiener Neuſtadt kamen dennoch 45 000 Sportbegeiſterte zur Hohen Warte, um Zeuge der beiden Fußball⸗Länderkämpfe gegen Ungarn zu werden. Das Hauptintereſſe fand natürlich der Kamyf der Profis. Hier konnten die öſterreichiſchen Berufsſpieler einen ſen⸗ ſationell hohen:1(:1) Sieg herausholen. Es war ein prächtiges Spiel, bei dem die Wiener mit Glanzleiſtungen aufwarteten. Zwei Tore fielen jeweils auf das Konto von Siegel und Weſſely, einmal war Weſſely erfolgreich. Das Ehrentor für die Ungarn ſchoß der Halblinke Hierzer von Hungaria. Der Berliner Schiedsrichter lei⸗ tete das ſchöne Spiel einwandfrei. Auch bei dem Treffen der Amateur⸗Nationglmannſchaften von Oeſterreich und Ungarn gab es ſehr ſchöne Leiſtungen. Der Sieg fiel mit:1(:1) veroͤlent an die Oeſterreicher, die das reifere Können, ein ſehr feines Zuſammenſpiel und die klügere Taktik zeigten. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim. E 6. 2 Direktioy Ferdinand Heyme. 8 Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner euflleton; Dr. S. Kayſer— Kommunatpolitit und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteit: Kurt Ehmer Gericht und alles 1 : Bsunz Kircher— Anzeigen: Max Filtet * 8000 Mk. 1000 NN 4 * a. 467 9. Seite. Nr. 3 N 2 9 urgen⸗Ausgabe) teigerung Aung(Nurdene e Verſtei 55 Auge und heimer Ze 0 i e 5 Mue Männ cn 10 Aa 1 wir im Kuftrag g den 8 verſtei 1028 ä 0. Wittennansen aachen ö e— 5,2 den 8. Oktober——. Ed. O. W 1866 im Hau immer Eiche Montag,.. 5 Dr. n§ 6, 36 1 1 1 Herrenzimm 1 J FEC 5 5 8 1 pol. pol. 8 N 755 immer, immer, . 4— 7 eb 1 1 gen lor Stadt Mannheim 0 3 immer. pol.— 1 Muſikz ieltiſch J nderer Anzeig 171 Anntl. Voröffentlenn Nane e D Swiafz e 1000 1 Stati bes intägiger e 5 N Biertel der ud Kesten de das LVeiſtermöbel— 5 darod gemmode] aub, 5 a h eintäg ſutter, Groß- 9. inte un 1 1928. dgul⸗ rant— nac ute Mutter, Geme ungsjaß ö der en ter Sch ſſche] verschied herzensgu Rechn auf Grun inde⸗ und 0 Frankfur Beiſtellfiſ ahls m 6. Oktober sete liebe, utter, Frau 8 3. Viertel 3 über a 1927 zu ei rmõbel liſch mit 1 80 Lebensjahre 1 Sebwiegermutter, 110 8 Ferre denen aal n[ Biederm len, Garderobe, e Mr. i mutter 2 Wwe. keteeſderer Gen ade Ragna ans. algch m. a ante e u. v. a. . st lfringer ae f e een le eee aan de eee a 88 E 5 1928 fänig. ſem Tage. die geſetz⸗ diverſe Hitrinen, en, rt v. d. 1 1928 fällig u die t, bat n, diver Bronzen, s„fle 5 riſt bis z bezahlt, 2. r ruhen, nde, Roo dez N Aug S geb. Bergthold 7. Oktober 1328(beten n e ai e e 0 un 5— den„ 1 liche Verſän Betrage arten. Oelgem 5 r u. a. 5 ich Kar Höchſt Fer⸗ 5 New Vork, des rückſtändigen ee s Nee inet-Sinzen Geschirre) i 0 5 18—1 des w Üſtrecku tadtkaff Werk⸗.-Janinet⸗ und 1715 1 Mannheim—Hambu 8 er: die ee Hei 1 übrigen br, upferſtiche: ee e E 72 7 1 rage 96 lefer Trau inger Kaſſenſtanden Uhr, an 715—1 2 ne: Fran rg Aumpk Mk. 755 Hoh. Lanzst In tie F milie August Dur ig tags von 8 Uhr 1251 8 der i Porzela Cudwigsbu e e drucke Lon⸗ 5 a von 8— 7215 etaria hängten— Br ivaldru 8 7 e. Geffers tagen eindeſekreta ern ausge ſlände uch Pr ende, 7 ieh Düringer WW. Jullus 8 bei den Gem Rathäuf tabtkaſſe. egenſt Bände, a 8 ff ktlleh 1 i inger WW. be in den S Sübergegen irka 100 iche 5 Familſe Gottlieb! Düringer WWe. Gotthitt During nach den 450 ibliothek: 3 erſer · Teppiche verkauf: eter. 75 pr Heinrich 1 5 0 8 Anſchlägen n g. 1. 5 e ſowle 5 8 freihändiger 8 r abends rillo. 8 8 8 gui. 1 ſteigern 1— 08. Deutſch; ung un is 7 Uh a 0„ Lat„„ Fritz Düringet chmittags 5 e e 9. Oltober ene, 3 5 N N enden Tagen die öfen 3 Dienstag, 9. O ue elds 41 8 9. 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