n * mittwoch, 2 10. Oktober 1928 Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Mannheimer Mittag ⸗ Ausgabe kurt Sturmwetter über dem Ozean Alles zum Start fertig Infolge ungünſtiger Wetternachrichten iſt der Aufſtieg zur Amerikafahrt von Dr. Eckener verſchoben worden. Dr. Eckener hofft, die Fahrt am Donnerstag beginnen zu können, falls nicht die ſchweren Weſtſtürme, die über großen Teilen des Ozeans herrſchen, noch anhalten. Der Entſchluß mußte gefaßt werden, weil die Wetterlage geradezu außerordentlich ſchlecht iſt. Die Karten zeigen ſo ſchwere Stürme über dem Ozean, daß es, wie Dr. Eckener ſagt, ein Wahnſinn wäre, in ſie hineinzufahren, während ſogar große Ozeandampfer in Seenot geraten. Dazu kommt noch, daß auch im Bodenſeegebiet heftige Winde und Regen zu er⸗ warten ſind, wodurch das Herausbringen des Schiffes aus der kleinen Halle unmöglich iſt. Wie ſchwierig die örtlichen Ver⸗ hältniſſe liegen, hat ja gerade die letzte Landung beſonders deutlich vor Augen geführt. Das Barometer fällt außerordent⸗ lich ſtark, und gleichzeitig ſteigt die Temperatur an. Das wirkt ſich auf das Schiff ſo ungünſtig aus, daß die Tragkraft von geſtern bis heute mittag allein ſchon N einem Uunterſchied von 3,2 Tonnen unterworfen worden iſt Dr. Eckener betont, daß er auch bei mittelmäßigem Wetter die Reiſe angetreten hätte, aber gerade die erſte Fahrt nicht unter ganz beſonders ungünſtigen Umſtänden antreten möchte. Die weitere Entſcheidung über den Termin des Aufſtiegs wird am Mittwoch fallen. 5 Die Liſte der Paſſagiere für die Ame: kafahrt ſteht immer noch nicht endgültig feſt. Die meiſten Fahrgäſte ſind aber in Friedrichshafen eingetroffen, darunter der preußiſche Innen⸗ miniſter Grzeſinski, Miniſterialdirektor Dr. Bran⸗ denburg, der Leiter der Luftfahrtabteilung des Reichsver⸗ kehrsminiſteriums, und der Amerikaner Dr. Robert Reiner. Für das Reichsverkehrsminiſterium wird auch der bekannte Meteorologe Dr. Benkendorf mitfahren. Es verlautet, daß Dr. Eckener, der mit„Graf Zeppelin“ urſprünglich nur 8 Tage in Amerika bleiben wollte, von Lake⸗ hurſt aus noch eine große Fahrt nach dem Süden, vielleicht nach Südamerika oder Weſtindien beabſichtige. 52000 Poſtſendungen Für die Amerikafahrt des„Graf Zeppelin“ ſind bis jetzt 52000 Poſtſendungen aufgeliefert worden. Das iſt eine ſo außergewöhnlich große Menge, daß die vom Z. R. III noch übertroffen wird. In den letzten Tagen ſind die Sendungen in ſo großer Anzahl eingegangen, daß dem Poſtamt Fried⸗ richshafen von Stuttgart aus drei Beamte zur Aushilfe ge⸗ ſchickt werden mußten, die nichts weiter tun, als die Sendungen mach den Bezirken zu ſortieren, über denen ſie abgeworfen werden ſollen. ee 9 2—— N 8 2 Der Zwieſpalt im Stahlhelm Berlin, 10. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach den Berichten über die Frankfurter Rede des Stahlhelm⸗ führers Seldte mußte man annehmen, daß Herr Seldte von der Fürſtenwalder Haßbotſchaft in aller Form abgerückt ſei. Die Preſſeſtelle des Stahlhelms, die Tag für Tag mit neuen Erklärungen die Oeffentlichkeit überſchüttet, glaubt ſolchem Irrtum entgegentreten zu müſſen. 1. Behauptet ſie, gäbe es keine Haßbotſchaft von Fürſten⸗ walde; 2. Habe der Stahlhelm keine Veranlaſſung von der Für⸗ ſtenwalder Kundgebung abzurücken, weil der Stahlhelm in ſeiner Geſamtheit zwar nicht den Staat, ſondern das heutige Syſtem ablehne und, je nach Temperament allerdings, auch ngrimmig haſſe. 5 8. Sei 5 185 Recht jedes Landesverbandes, im Rahmen der allgemeinen Stahlhelmpolitik ſeine Meinung zu äußern, wobei natürlich der Geſamtbund nur für ſolche Kundgebungen verantwortlich ſei, die von der Bundesführung ausgehen. Man kann nicht behaupten, daß dadurch die Sache klarer würde. Es ſcheint vielmehr, daß durch dieſe beſondere Er⸗ klärung der Zwieſpalt vertuſcht werden ſoll, der offen⸗ bar zwiſchen Seldte und der Düſterberggruppe ſich auf⸗ getan hat. * Ansſchluß der Ortsgruppe Köln aus det Wixtſchafts⸗ partei. 1 Reichsausſchußſitzung der Wirtſchaftspartei wurde auf Autrag dreier rheiniſcher Wahlkreiſe und des Wahl⸗ kreiſes Heſſen⸗Naſſau die Ortsgruppe Köln wegen. widrigen Verhaltens aus der Partei ausgeſchloſſen. Damit is auch der Landtagsabg. Klamt, der die verantwortliche Lei⸗ tung der Ortsgruppe Köln hat, ausgeſchloſſen. * Deutſcher Wahlſieg in Lettland. Bei den. wahlen in Lettland gelang es den Deut chen 1 Sitze zu gewinnen, ſo daß ſie fetzt mit ſechs Abgeordne en in das neue Parlament einziehen werden. In der neuen Kam⸗ mer ſind erſtmalig auch die Kommuniſten, und zwar gleich mit acht Abgeordneten, vertreten. ausfindig zu machen und ihn nach Lakehurſt begleiten. Pariſer Haß und Hetze Paris, 10. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ richtet heute an⸗ läßlich der bevorſtehenden Amerikafahrt des neuen Zeppelin⸗ luftſchiffes einen wütenden Angriff gegen Deutſch⸗ land, wobei das Blatt nicht davor zurückſcheut, mit den gröbſten Lügen zu arbeiten. Das„Echo de Paris“ bezeichnet es als eine Ungeſchicklichkeit, in einem Augenblick, wo die Engländer unter dem Eindruck der ungenügenden Reſultate ihrer Luftmanöver ſtänden, den Zeppelin auf dem Wege, den ſeine Vorgänger in der Kriegszeit genommen hätten, nach England zu führen. Vorübergehend habe man, ſo erzählt das nationaliſtiſche Hetzblatt ſeinen Leſern, den Zeppelin für Paſſagierflüge eingerichtet, doch ſei es möglich, das Luftſchiff in wenigen Tagen in ein Bombardierflug zeug um⸗ zuwandeln. Durch den Bau des L. Z. 127 habe Deutſchland den Beweis geliefert, daß es nur wenig entwaffnet ſei. Allen denjenigen, die auch nach der Rede Briands in Genf noch an die Entwaffnung Deutſchlands geglaubt hätten, ſeien jetzt die Augen geöffnet worden. Trotz des Dementis des Führers des Zeppelins, das Luftſchiff habe auf ſeiner Probefahrt Doorn nicht überflogen, tiſcht das„Echo de Paris“ in ten⸗ denziöſer Abſicht von neuem die Lüge auf, der Zeppelin habe dem Exkaiſer einen Beſuch abgeſtattet. Amerikaniſches Lob für Deulſchland Newyork, 10. Okt.(United Preß.) Ueber den bevor⸗ ſtehenden Flug des„Graf Zeppelin“ erklärt das„Newyork Telegramm“ in einem Leitartikel:„Der Verlauf der Reiſe des Luftſchiffes wird für die Zukunft der geſamten Luftſchiffahrt vor größter Wichtigkeit ſein. Wird der Flug erfolgreich durchgeführt, ſo werden wir mehr über Luftſchiffe und weniger über Flugzeuge, beſonders auf dem Gebiete des Langſtreckenfluges, hören. Man hätte im allgemeinen bisher ſchon mehr über Luftſchiffe vernommen, wenn nicht die Bau⸗ koſten eines jeden Luftſchiffes ſo ungeheuer hoch wären. Wie in vielen anderen Dingen bekundet Deutſchland auch hier wieder die Fähigkeit, die Führerſchaft zu übernehmen, und nichts zeigt lebhafter die deutſche Tat⸗ kraft und deutſche Initiative, als der Fortſchritt, den dieſes Land nicht allein beim Wiederaufbau ſeiner Handelsflotte, ſondern auch bei der Entwicklung der Luftſchiffahrt an den Tag gelegt hat.“ Neuer Ozeanflug in Sicht Aus Newyork, 9. Okt., wird gekabelt: Der Flieger Roger Williams will morgen früh nach Rom über den Atlantiſchen Ozean ſtarten. Wahrſcheinlich wird auch Levine an dem Flug teilnehmen. Sollte Williams auf ſchlechtes Wetter ſtoßen, ſo will er verſuchen, den Zeppelin 1 Venizelos in Belgrad Der jugoflawiſche König empfing in Belgrad am Diens⸗ tag nachmittag den griechiſchen Miniſterpräſidenten Veni⸗ zelo s. Am Mittwoch(heute) wird Venizelos einem vom König ihm zu Ehren gegebenen Feſteſſen beiwohnen, nachdem er bereits zu dem von der Regierung veranſtalteten Feſteſſen am Dienstag erſchienen war. Der griechiſche Miniſterpräſident findet in Belgrad eine außerordentlich günſtige Preſſe. Die Blätter feiern ihn als den ruhmreichen Staatsmann und den erprobten Freund Südſlawiens. Weiter wird erklärt, daß der Beſuch in Bel⸗ grad den erſten Schritt zu einem Balkan ⸗Locarno dar⸗ ſtelle und eine Kundgebung für die griechiſch⸗jugoflawiſche Freundſchaft, ein Vorzeichen für eine neue glückliche Zukunft der beiden Völker ſei. Die Preſſe betont ſchließlich noch, daß die Gegenſätze zwiſchen Jugoflawien und Griechenland leicht auszugleichen ſeien. Die Hauptſache bleibe die Ausſchaltung der imperialiſtiſchen Beſtrebungen der großen Mächte auf dem Balkan. Schließlich wird noch angekündigt, daß während des Belgrader Aufenthaltes von Venizelos die Grundzüge für einen Freundſchaftspakt nebſt Schieds⸗ gerichtsvertrag und Nichtangriffspakt feſtgelegt werden ſollen. Wie die„Politika“ mitteilt, ſoll zwiſchen Venizelos und Marinkowitſch vereinbart worden ſein, daß das Abkommen von 1923 als Grundlage der Verhandlungen dienen ſoll. Nach herbeigeführter Einigung ſollen die Sachverſtändigen an die Ausarbeitung der Abkommen gehen, durch welche die Streit⸗ fragen beigelegt werden ſollen. Hierbei handelt es ſich um die Frage der Freihafenzone in Saloniki, die Jugoſlawien auch im Kriegsfalle geöffnet wiſſen will. Griechenland ſoll im Kriegsfalle die Neutralität bewahren. Ob Venizelos eine Er⸗ weiterung des Abkommens von 1923 in dieſem Sinne zuge⸗ ſtehen wird, iſt noch fraglich. 45 Goneral Anzeiger Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Heute kein zeppelin⸗ Nr. 471— 130. Jahrgang Sei nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalnmaelle 15 gen Anzeigen 0,40 Wem. Netlomen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtänd ist Mannheim. Am die Reform des Strafrechts Berlin, 9. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für die Strafrechts ⸗ reform trat heute zu ſeiner erſten Sitzung nach der Reichs⸗ tagspauſe zuſammen. Der Vorſitzende Abgeordneter Kahl (D. B..) gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Arbeiten im Ausſchuß mit größter Beſchleunigung fortgeführt werden. Auch in Oeſterreich beſteht der Wille die Arbeiten über eine Angleichung des Strafrechts im Nationalrat wieder aufzu⸗ nehmen. Der Vorſitzende werde nach Wien Mitteilung machen, daß der Reichstag die Arbeiten an der Strafrechts⸗ reform nunmehr wieder aufgenommen habe. Der Vor⸗ ſitzende machte Vorſchläge über die künftige Behandlung der ſchon im vorigen Reichstag durchberatenen Teile des Straf⸗ geſetzbuches, zunächſt des allgemeinen Teils. Geſchäfts⸗ ordnungsgemäß gelte die bevorſtehende Leſung des allge⸗ meinen Teils wegen der neuen Tagung des Reichstags als erſte Leſung. Der Vorſitzende wurde alsdann zum Generalreferenten für den geſamten allgemeinen Teil beſtellt. Dann nahm der Reichsjuſtizminiſter Dr. Koch das Wort zu folgenden Ausführungen: Die Regierung teilt den Wunſch des Herrn Vorſitzenden nach einer zwar gründ⸗ lichen aber raſchen Erledigung des vorliegenden Entwurfs. Das iſt auch der Grund, weswegen die Regierung darauf verzichtet, Ihnen vor Eintritt in die Beratungen alle Punkte darzulegen, in denen die heutige Regierung von dem Ent⸗ wurf abweicht. Die Einbringung einer abgeänderten Vor⸗ lage würde die Beratungen um Monate verſchieben. Aufgabe der Regierung wird es ſein, bei den Beratungen von Fall zu Fall Stellung zu nehmen. Ich werde hier im allgemeinen den Standpunkt des Juſtizminiſteriums vertreten. Kabinetts⸗ beſchlüſſe werden aber jedesmal dann eingeholt werden, wenn die Entſcheidungen von der Bedeutung ſind daß ſie einen Beſchluß des Kabinetts rechtfertigen. Darauf, daß der Ent⸗ wurf mit ſeinen weſentlichen Fortſchritten zuſtande kommt, lege ich das größte Gewicht. Man kann auf manchen Gebie⸗ ten die Fülle neuer Geſetze beklagen, aber hier iſt ein neues Geſetz notwendig. Im Laufe der letzten Jahre ſeit Beſteßen des jetzigen Geſetzbhuches haben ſich die politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen, ſozialen, ja vielleicht ſogar die moraliſchen An⸗ ſchau ungen geändert. Den Entwurf kann man un⸗ beſchadet der Kritik an Einzelheiten als ein Niederſchlag der heutigen Volksanſchauungen bezeichnen. Er bietet eine ge⸗ eignete Grundlage für die Beratungen. An dem neuen Werk iſt die Regierung jederzeit bereit mitzußelfen, wenn es gilt die Beratungen zu beſchleunigen und zu fördern.“ Die weitere Sitzung wurde auf Mittwoch(ßente) vertagi es ſoll dann mit der Einzelberatung begonnen werden. Kritik des Lutherbundes Berlin, 9. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Denkſchrift des Lutherbundes wird in der ganzen Preſſe als ein ſehr ernſt zu nehmender Verſuch, die Löſung des Problems vorzubereiten, gewertet. Die Mehrzahl der Blätter macht in längeren Auszügen die Oeffentlichkeit mit dem Inhalt der Broſchüre bekannt. Die„Germania“ bezeichnet die Vorſchläge des Bundes als eine„brauchbare Grundlage für die Diskuſſion. Sie ſind geeignet, alle auf den Plan zu rufen, die ſich ernſthaft um des Reiches Zukunftsbau bemühen. Wird das Echo auch verſchie⸗ den ſein, dieſer Gedankenaustauſch bringt uns in den Erkennt⸗ niſſen einen Schritt vorwärts.“ Die„Voſſiſche Zeitung, die gleichfalls das Vorgehen des Bundes als dankenswert be⸗ zeichnet, ſtellt feſt, daß ſich aus dem ſozialdemokrati⸗ ſchen Lager keine Unterſchriften finden, und ſie nimmt das als Zeichen für die Schwierigkeiten, denen die praktiſche Ver⸗ wirklichung der Vorſchläge begegnen dürfte. Die Sammlung von Prominenten unter Führung Luthers ſei erfolgreich ge⸗ weſen. Ob aber Luther auch der Mann ſei, die Maſſen in Be⸗ wegung zu ſetzen, wird zu bezweifeln ſein. Das„Berliner Tageblatt“ erkennt dem Bunde das Verdienſt zu, für die Idee des Einheitsſtaates geworben und die Diskuſſion belebt zu haben. In der Sache aber iſt das Blatt anderer Meinung: Ein Aufgehen Norddeutſchlands und eine Konſervierung der ſüddeutſchen Einzelſtaatlichkeit würde den Einheitsſtaat nicht fördern, ſondern ihn noch mehr erſchweren. Die„Kreuzzeitung, will verſchiedene Auffaſſungen zu Worte kommen laſſen und gibt als erſte die des Abgeordne⸗ ten Everling wieder, der freilich an dem Plan des Luther⸗ Bundes kaum ein gutes Haar läßt. Völlig ablehnend ver⸗ hält ſich die Hugenberg⸗Preſſe. Die Realiſierung der Luther⸗ ſchen Theſen würde das Harakiri Preußens bedeuten. Die „Deutſche Zeitung“ kritiſiert die Konſtruktion des Bun des ſehr von oben herab in Grund und Boden. 5 Taufe im Hauſe Hindenburg — Berlin, 9. Okt. Heute nachmittag halb 7 Uhr fand die Taufe des jüngſten Enkels des Reichspräſidenten, des kürz⸗ lich geborenen Sohnes des Majors von Hindenburg, ſtatt. Die Taufe wurde im Hauſe des Reichspräſidenten abgehalten und ging im engſten Familienkreiſe vor ſich. Nur etwa 40 Per⸗ ſonen wohnten der Feier bet. Die Taufe ſelbſt wurde von Pfarrer Wilhelm Irmer vollzogen. Taufpaten wurden der Reichspräſtdent ſowie die Mutter der jungen Frau von Hin⸗ denburg, Frau von Mahrenholz und eine andere Ver⸗ wandte des Hauſes. Das Kind erhielt drei Vornamen, von denen der erſte Paul nach dem Vornamen des Reichspräſt⸗ denten gewählt wurde. Außerdem trägt das Kind noch die Namen Gebhard und Hubertus. a 2. Selte. Nr. 471 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgade Mittwoch, den 10. Oktober 1928 9 Koalition und Aeußerungen des Innenminiſters Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht der Staatspräſi⸗ dent, Innenminiſter Remmele, in der ſoztaldemokratiſchen Preſſe eine längere Abhandlung, die zugleich eine Antwort auf Dr. Schofers Konſtanzer Rede darſtellt. Einiges dar⸗ aus iſt auch für Nichtkvalitionsangehbrige intereſſant genug, weshalb wir nachſtehend die wichtigſten Gedankengänge wie⸗ dergeben. Remmele ſagt u..: „Die ſich immer weiter ausdehnende Uebertragung von Landesaufgaben auf die Reichs⸗ oder auf die Selbſtverwaltung bringt die Frage eines weiteren Abbaues der Reglerungsmaſchinerie des Landes in Fluß. Schon heute iſt es für den Landtag nicht leicht, die Exiſtenz ſeiner jährlichen Tagungen aufrecht zu erhalten. Die Länder ſind eben auf vielen Gebketen des öffentlichen Lebens nur noch Vollzugsorgane des Reichs willens und infolgedeſſen ſchrumpfen die Möglichkeiten für eine eigene Geſetzgebungsarbeit im Lande immer mehr zuſammen. Kleine Länder haben hierin den Vortritt gegenüber den größeren. Der Umſtand, daß infolge des Defizits im Staats⸗ budget dringende Staatsaufgaben nicht mehr, oder nicht mehr rechtzeitig erfüllt werden können, läßt auch die Frage einer Verreichlichung von bisher unumſtrittenen Staats ⸗ aufgaben zur Diskuſſton heraureifen. Man mag dieſe Entwicklung bedauern, ihre Exiſtenz be⸗ ſtreiten läßt ſich nicht mehr. Im Intereſſe der Behauptung des Oberrheins als deutſchen Kulturzentrums wäre mir eine baldige Löſung des Reichs⸗ und Länderproblems ſympathiſcher geweſen; denn ich fürchte, es wird an der unorganiſchen Eutwicklung letzten Endes niemand ſeine Freude haben. Die Subventionspolitik des Reiches ſchlägt in die Front der Föde⸗ raliſten fortdauernd ſchwere Breſchen, und es ſiad heute nicht mehr nur Oberbürgermeiſter, die unter die ſchützenden Fittiche der Reichsfinanzverwaltung zu flüchten verſuchen. Stände das Reparationsproblem nicht immer noch ungelöſt vor uns, dann wäre die Situation keine ſo ernſte. So aber ſieht man vorerſt nur ganz langſam klar, was geſchehen kann und geſchehen muß. Mit der Stellungnahme zu dieſem Fragenkomplex, der, wie geſagt, im nächſten Jahre allgemein ſpruchreif wird, klärt ſich nach meiner Meinung auch die Frage, welche Art von Koalition im Lande Baden hinkünftig ſein kann. Einen wichtigen Grund, die bisherige Koalitionsbaſis zu verlaſſen, ſehe ich nicht. Jede Koalition hat zeitweiſe Schwierigkeiten. Auch in Hin⸗ kunft wird das ſo ſein. So wie die politiſchen Machtverhält⸗ niſſe in Baden nun einmal liegen, handelt es ſich hierbei in . Der Welfenſchatz Berlin, 10. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Be⸗ kanntlich beabſichtigt der Herzog von Cumberland den in ſeinem Beſitz befindlichen berühmten Welfenſchatz, eine Samm⸗ lung frühmittelalterlicher Kunſtſchätze, zumeiſt niederſächſiſcher Herkunft, nach Amerika zu verkaufen und hat ihn zu dieſem Zweck kürzlich nach der Schwetz ſchaffen laſſen. Wie wir hören, will die preußiſche Regierung ſich nach allen Kräften bemühen den Verkauf des Welfenſchatzes, der für die deutſche Kunſt und Wiſſenſchaft einen unſchätzbaren Verluſt bedeuten würde, zu verhüten. Das Landkuratorium der Pro⸗ vinz Hannover hat ſich bereit erklärt, dieſe Abſichten zu unter⸗ ſtützen und nach beſten Kräften auch Geldmittel aufzubringen, um den Schatz im Lande halten zu können. Die Angaben, die über den Wert des Welfenſchatzes in letzter Zeit gemacht worden ſind, widerſprechen einander er⸗ heblich. Die vielfach genannte Zahl von 10 Millionen Dollar dürfte weſentlich zu hoch gegriffen ſein. Aber auch eine weſentlich geringere Summe von einem einzelnen Käu⸗ fer aufzubringen, wird ſelbſt in Amerika reichlich ſchwer fallen. Geſundheitsſchädliche Gerſte Berlin, 9. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wegen der am 1. Oktober erlaſſenen Einfuhrbeſchränkung für amerikaniſche Gerſte ſind im Ausland wie im Inland ſchwere Vorwürfe gegen die Reichsregierung erhoben worden. Bekanntlich iſt die Einfuhrbeſchränkung wegen der geſundheitsſchädlichen Wirkung der Gerſte— es kam vor allem in W. deutſchland zu Maſſenerkrankungen des mit ihr gefütterten Wehes— erfolgt. 5 ö Wie wir erfahren, ſind ſchon ſeit langem von der Reichs⸗ regierung mikroſkopiſche und bakteridlogiſch⸗ Unterſuchungen und auch Fütterungsverſuche mit der beanſtandeten Gerſte angeſtelt worden, die den Standpunkt der Reichsregierung durchaus rechtfertigen. So mußten in Bremen von 20 000 Tonnen eingelaſſener amerikaniſcher Gerſte faſt 100 Prozent als geſundheitsſchädlich feſtgeſtellt werden. In Hamburg lagen die Verhältniſſe etwas günſtiger. Geradezu kataſtrophale Folgen haben ſich für die deut⸗ ſchen Importfirmen ergeben, die durch Verträge zur Ueber⸗ nahme von Hunderttauſenden Tonnen dieſer amerikaniſchen Gerſte gezwungen ſind, unter beſagten Unmſtänden aber keine Abnehmer mehr unter den Landwirten finden. Kleine volitiſche Mitteilungen Dr. Krohne Leiter der Stettiner Haſengeſellſchaft. Als Leiter der Stettiner Hafengemeinſchaft und Hafenbetriebs⸗ geſellſchaft haben der preußiſche Staat, die Stadt Stettin und die Stettiner Induſtrie⸗ und Handelskammer den Reichs⸗ verkehrsminiſter des Kabinetts Luther, Dr. Krohne, pherpflichtet. lBDieutſchlands Vertreter im Reparationsausſchuß. Wie .“ behauptet, wird Deutſchland in den aufgrund f Beſchluſſes zu bildenden Reparationsausſchuß, deſſen Zuſammenſetzung z. Zt. zwiſchen den intereſſier⸗ tegierungen verhandelt wird, u. a. den erſt vor wenigen agen ſeinem Amt neu beſtätigten Reichs bankpräſtdenten Dr. Schacht entſenden.. * Muſſolint befiehlt die Preſſe. Muſſolint hat auf Mitt⸗ woch die Direktoren aller großen polltiſchen Tageszeſtungen nach Rom geladen, um ihnen perſönlich nähere Weiſungen über die Aufgaben der faſziſtiſchen Preſſe zu geben. Die Ein⸗ ladung wurde auch auf die Sportzeitungen ausgedehnt, was as„B dig beſeten eigt, welch große Bedeutung die Regierung dem Sport als Mittel zur Beſſerung ber Raſſe beimißt. Berſonalpolitit in Baden erſter Linie darum, wie ſich Zentrum und So z tal de m o⸗ kratie in der Koalition zurechtfinden. Unmittelbar nach der letzten Reichstagswahl hatte es ja den Anſchein, als ob keine der beiden Parteien mehr Luſt habe, die Weimarer Koa⸗ lition fortleben zu laſſen. Die bei der Beratung des Budgets im Landtag vom Zentrum eingeſchlagene Verhandlungstaktik nahm auf die Empfindungen der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion gar zu wenig Rückſicht. Beide Fraktionen ſuchten und fanden ſchließlich wechſelwirkend ihre Mehrheit— mit Hilfe der Oppoſitionsparteien! Das Spiegelbild ſolch einer Politik zeigte ſich denn auch in den Preßorganen beider Par⸗ teien. Wären in dieſer Zeit große, lebenswichtige Fragen des Landes zur Diskuſſion geſtanden, dann würde dieſer Zuſtand der Rückſichtsloſigkeit auf die Koalitionsintereſſen ſicher gro⸗ ßes Unheil angerichtet haben. Als Argument für die Forderung, es müſſe hinkünftig eine andere Landespolitik gemacht werden, hat man nicht zuletzt die Perſonalpolitik in der Inneren Verwaltung ins Feld geſtellt. In beiden Parteien herrſcht hierüber Unzufriedenheit. Zentrumsleute kämen hier nicht vorwärts, hört man von der einen Seite ſagen und meine Zarteifreunde erklären, Sozialdemokraten würden keinen Eingang finden. In der geſamten Inneren Verwaltung des Landes Baden ſind 167 akademiſch gebildete Beamte tätig; 55 von dieſen ſind nach dem Jahre 1918 in den Staatsdienſt übernommen wor⸗ den. 19 von ihnen haben ihr erſtes Staatsexamen überhaupt erſt nach der Staatsumwälzung gemacht und ſich für den Ein⸗ tritt in den Staatsdienſt entſchieden; die übrigen 36 ſtanden ſchon während des Krieges auf unplanmäßigen Stellen in Staatsdienſten. In dieſem Zuſammenhang ſei übrigens be⸗ merkt, daß das Geriß, in den Staatsdienſt zu gelangen, bei den Akademikern gar nicht ſo groß iſt, es ſei denn, daß hier⸗ bei ſo etwas wie Familientradition und ſtarke Neigung mit⸗ ſpricht. Der fährliche Bedarf an akademiſchem Nach⸗ wuchs in der Inneren Verwaltung ſtellt ſich danach auf zwei bis fünf Herren. Nur wenn ein Beamter mit Tod abgeht, oder wenn ſolche in andere Behörden überwechſeln, gehen neue Stellen für planmäßige höhere Beamte auf. Vorgänge, wie in Preußen in großer Zahl, wo Beamten wegen illoyalen Verhaltens gegen den Staat diszipliniert werden mußten, kennt man in der Inneren Verwaltung Badens kaum. In zehn Jahren gab es einen einzigen dieſer Art. Wer beim Staat ſeine Pflicht tut, iſt durch das Beamtengeſetz der⸗ art geſchützt, daß ihm kein Miniſter, ſelbſt wenn dieſer in tataler Verkennung ſeiner Pflichten wollte, etwas anhaben kann. Ueber dem Miniſter ſteht der Diſziplinarhof; ſich bei dieſem eine Schlappe zu holen, wäre gewiß für das Anſehen der Republik kein Gewinn.“ 5 2 N A ren Rundreiſe durch die Luft [J. Berlin, 9. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.] Die erſte Luftrundreiſe, die von der Lufthanſa in Verbin⸗ dung mit dem Norddeutſchen Lloyd veranſtaltet wurde und an der der Präſident der amerikaniſchen Hotelkorporation und der Vizepräſident der amerikaniſchen Verkehrsunter⸗ nehmen teilnahmen, iſt geſtern beendet worden, Die Herren flogen über Dresden nach Prag und Wien. Dann wurde Zürich und Friedrichshafen beſucht. Dort ſind eingehende Unter handlungen mit Dr. Eckener geflogen worden. Der Flug führte weiter über Darm⸗ ſtadt, Koblenz bis Köln. Hier wurde der unter⸗ brochen um eine Rheinreiſe im Schiff zu unternehmen. Ein Abſtecher nach Paris folgte und geſtern iſt der Rückflug über Hannover nach Berlin unternommen worden. Die beiden amerikaniſchen Fachleute ſind des Lobes voll über die deutſchen Verkehrseinrichtungen und über die deutſchen Hotel. * = . Letzte Meldungen Die Sturmfahrt des„Albert Ballin“ f — Berlin, 10. Okt. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Newyork ſind bei der letzten Sturmfahrt des Hapag⸗ Dampfers„Albert Ballin“ iusgeſamt 34 Paſſagiere verletzt worden, jedoch niemand ſchwer. Der„Albert Ballin“ iſt beſonders bei ſeiner Hilfeleiſtung für den holländi⸗ ſchen Frachtdampfer„Celaeno“ arg mitgenommen worden. Eine rieſige Welle drückte ſogar die Fenſter der Kommando⸗ brücke ein, die ſich 25 Meter über dem Waſſerſpiegel befindet. In der Kelter zermalmt. — Zürich, 9. Okt. Wie aus Siders im Kanton Wallis ge⸗ meldet wird, wurde dort ein Arbeiter in einer Weinkelter zermalmt. Der junge Mann war von dem Duft es Moſtes unpäßlich geworden und fiel in den Bottich. Die Arbeiter, die ihn um Mitternacht nicht mehr antrafen, ſetzten ahnungs⸗ los die Maſchinen in Gang, als plötzlich von allen Seiten Blut aus der Kelter drang. Man fand die Ueberreſte des Leichnams in den Trebern völlig zermalmt. Der eiſerne Guſtav macht Schule — Paris, 10. Okt. Das Beiſpiel des eiſernen Guſtau hat den älteſten Droſchkenkutſcher Frankreichs, den 82 Jahre alten Pradeleix, veranlaßt, von Paris mit ſeinem Fiaker nach Rom zu fahren. Er hat geſtern in Begleitung ſeiner Frau und eines Gehilfen die Fahrt angetreten. Das deutſche Eigentum in Amerika . Waſhington, 10. Okt.(United Preß.) Der Verwalter des beſchlagnahmten feindlichen Eigentums teilt mit, daß ſeit Inkrafttreten des Freigabegeſetzes 115 Auszahlungen im Werte von zuſammen mehr als 8 Millionen Dollar ſtattgefunden haben. Hiervon belief ſich eine Forderung auf ungefähr 3 Millionen Dollar, während 76 Auszahlungen ſich unter je 5000 Dollar hielten. Verkehrsunfälle — Mainz, 10. Okt. Infolge dichten Nebels fuhr in den Nacht zum Dienstag eine von der Kirchweihe in Budenheim kommende Autodroſchke in der Nähe des Schlachthofes in voller Fahrt gegen einen Bau m. Der Anprall war derart heftig, daß der Führer des Wagens und zwei Inſaſſen ſchwer verletzt wurden. Der 47jährige Händler Karl Sch neiden erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. Die bei ihm im Wagem ſitzende 39 jährige Wirtin Sauerwald zog ſich eine ſchwers Kopfverletzung zu. Außerdem wurde bei ihr die große Schlagader verletzt, wodurch großer Blutverluſt ein⸗ trat. Der 20jährige Hans Freudenberg, der beim Chauffeur ſaß, kam mit leichten Bein⸗ und Geſichts verletzungen davon. Der Chauffeur, der 18jährige Jakob Dorsheimer, wurde mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung be⸗ 1 wußtlos ins Krankenhaus gebracht. Das ſtark beſchüdigte Auto wurde abgeſchleppt. — Frankfurt a.., 9. Okt. Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. teilt mit: Heute kurz nach 9 Uhr fuhr im Bahnhof Dutenhofen der Strecke Wetzlar⸗Gießen in der Ab⸗ zweigung nach Gießen ein Arbeiterzug einem Güterzug in die Flanke. Bei dem Zuſammenprall entgleiſten einige Wagen des Güterzuges und fielen um. Bis zur Beendigung der Aufräumungsarbeiten in etwa fünf Stunden wird der Perſonenverkehr durch Umſteigen aufrecht erhalten. Menſchen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Der Materialſchaden iſt verhältnismäßig gering. — Köln, 9. Okt. Geſtern abend fuhr im benachbarten Ratlj an einer Kurve ein Motorrad mit Beiwagen, das mit zwei Herren und zwei Kindern beſetzt war, in voller Fahrt gegen die Ecke eines Hauſes. Die beiden Herren erlitten ſchwere Verletzungen, an denen ſie wenige Stunden ſpäter er⸗ legen ſind. Den beiden Kindern iſt erfreulicherweiſe nichts paſſiert, — Madrid, 9. Okt. In der Nähe von Campe Vedra ent⸗ gleiſte ein Vorortzug, wobei drei Reiſende getötet und zwölf verletzt wurden. Einſturzkataſtrophe in Prag Ein ſiebenſtöckiger Neubau zuſammengeſtürzt Elwa 100 Tote In Prag iſt am Dienstag nachmittag 3 Uhr an der Ecke liche Erklärung beſagt, daß noch 8 0 Perſonen, teils im Bau beſchäftigte Arbeiter, teils von den Trümmern des zu⸗ der Porie⸗Straße und der Biſchof⸗Gaſſe der große ſie ben⸗ ſtöckige Neubau des Geſchäftshauſes der Firma Jaſchek ſamt dem großen davor errichteten Baugerüſt aus bisher noch ungeklärter Urſache eingeſtürzt. reits unter Dach. Auf dem Bau waren etwa 60 A beiter beſch üftigt, von denen der größte Teil verſchettet wurde. Soweit ſich bisher feſtſtellen ließ, werden etwa 40 Arbeiter noch vermißt, während etwa 20 Schwer⸗ und Leichtver⸗ letzte bereits aus den Trümmern geborgen worden ſind. Ungeklärt iſt auch noch die Frage ob die herabſtürzenden Schuttmaſſen, die zum größten Teil in die Porie⸗Straße ge⸗ fallen ſind, nicht auch noch eine Anzahl Straßen paſſan⸗ ten und zwei Wagen mit ihren Kutſchern verſchüttet haben. Die Stromzuführungskabel in der Poric⸗Straße ſind durch das Unglück unterbrochen worden. Die Unglücksſtelle iſt ſo⸗ fort durch eine ſtarke Truppenabteilung abgeſperrt worden. Sämtliche Fenerwehren ſind alarmiert. Einzelheiten Geborgen ſind zwölf Tote und 16 Schwer ver⸗ wundete. Die Kataſtrophe hat in der Prager Bevölkerung eine ungeheure Erregung hervorgerufen, da ſich in der letzten Zeit wiederholt derartige Unglücksfälle ereignet haben. Die Toten und Verletzten ſind zumeiſt gräßlich verſtümmelt. Von den Aerzten wurden mehrfach Operationen an Ort und Stelle ausgeführt. Als Urſache des Unglücks gibt die Baufirma die ſchlechte Qualität des ver⸗ wandten Zements an. Die verantwortlichen leitenden Perſonen wurden von der Polizei ſofort verhaftet. Das Unglück wäre noch viel größer geworden, wenn es nicht einem Straßenbahn wagen im letzten Augenblick noch wäre, vor dem zuſammenſtürzenden Haus vorbei⸗ Dagegen wurden ein Fuhrwerk mit 8 wei 1 SLaſtanto auf der Straße von den — Ein M Das Gebände war be⸗ Eine amtliche Erklärung Eine am ſpäten Abend des Dienstags veröffentlichte a mt⸗ ſammenſtürzenden Hauſes begrabene Stra ßen paſſanten, ſich unter den Schuttmaſſen befänden. Es beſtehe wenig Ausſicht, ſie noch lebend zu bergen. Unter den Ver⸗ ſchütteten befinden ſich auch der Architekt Mora ve e, der Bauaſſiſtent Bendel, der Baumeiſter Punzmann und der Chef⸗ konſtrukteur Matejka. Allmählich werden Einzelheiten über die Kataſtrophe bekannt. Kurz nach dem Zuſammenſtürzen des Baues ſei die ganze Straße, wie ein Augenzeuge berichtet, in eine derart dichte Staubwolke gehüllt geweſen, daß man nicht einen Meter weit habe ſehen können. Die Hilferufe aus dem Trümmer⸗ 2 feld ſeien furchtbar geweſen. Man habe ſchon bald nach dem Zuſammenſturz zwei ſchwerverletzte Arbeiter bergen können. Die erſten geborgenen Leichen ſeien furchtbar zugerichtet. Eine von den niederbrechenden Trümmern erſchlagene Paſſantin habe man buchſtäblich in einzelnen Stücken auf die Tragbahre legen müſſen. Im Laufe der ſofort aufgenommenen Bergungs⸗ arbeiten habe man aus einem Lichtſchacht einen durch einen glücklichen Umſtand unverſehrt gebliebenen Arbeiter heraus⸗ ziehen können. Der Paternoſteraufzug ſei bei dem Unglück zufällig ſtehen geblieben und auf ihm hätten ſich zwei Arbeiter gerettet, die dann herabkletterten. Ergreifen de S 8 enen ſpielten ſich an der Unglücksſtätte ab, als es einigen Frauen von am Bau beſchäftigt geweſenen Arbeitern gelaug, die dichte Polizeikette zu durchbrechen. Eine der Frauen erzählte, ihr Mann habe ihr am Dienstag vormittag vor dem Gang zur Arbeilsſtelle geſagt, der Bau werde zuſammenbrechen, weil mau ſchlechte Materialien verwendet habe. Die Bau⸗ kommiſſion hatte das Haus ſchon beſichtigt und genehmigt. Verſichert war es noch nicht, ſo daß der Unternehmer einen Schaden von etwa drei Millionen Tſchechenkronen die furchtbarſte diefer Art in den letzten Jahren. e 1 erleidet. Die Kataſtrophe iſt nach den bisherigen Feſtſtellungen 5 4 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 471 Was ihm gefällt und was er bemängel Die nachſtehenden Ausführungen haben elnen bekannten Romanſchriftſteller und Freund der N. M. Z. zum Verfaſſer. Wenn wir uns auch nicht mit allem einverſtonden erklären können, ſo ſind fähigen Herrn intereffant. die Eindrücke i N dieſes immerhin urteils⸗ doch recht lehrreich und auf alle Fälle Vor einigen Monaten hielt ich in einer ſüddeutſchen Groß⸗ ſtadt einen öffentlichen Vortrag. Der Vertreter einer Zeitung exſchien in meinem Hotel wegen eines Interviews. Ich er⸗ zählte dem Kollegen durchaus wahrhe Sgemäß, daß mir die Stadt gut gefallen hat, daß die Menſchen nett und höflich waren, und was man eben ſonſt bei ähnlichen Veranlaſſungen erzählt. Negatives oder gar Unangenehmes zu berichten, dazu lag im vorliegenden Fall keine Veraulaſſung vor. Mann⸗ heim, einer Großſtadt, die ich wegen ihrer Regſamkeit auf kom⸗ nerziellem und induſtriellem Gebiet außerordentlich hoch ein⸗ nſeitig Lob ſpendete, ohne die Beanſtandungen zu erwähnen, 8. ſo ziemlich jeder Fremde in Mannheim zu machen hat. Bleiben wir zuerſt bei dem, was dem Fremden in Maunheim angenehm in die Augen fällt. Da iſt zuerſt der wundervolle Platz am Waſſerturm, der vor allem in den Abendſtunden einen geradezu überwäl⸗ igenden Eindruck macht. Allerdings könnte er vor dem Roſengarten etwas mehr Beleuchtung vertragen, denn ich fand beiſpielsweiſe das mir empfohlene Roſengartenreſtaurant nicht, obgleich ich unmittelbar davorſtand. Angenehm ſind die reiten rechteckigen Straßen mit ihren kteilweiſe hocheleganten Geſchäften. Mannheim iſt weit über ſeine Grenzen hinaus be⸗ kannt durch ſeine guten Konditoreien und ſeine hübſchen Frauen. Die erſte Behauptung ſtimmt, wenn auch mit einiger Einſchränkung, die zweite ſtimmt in der Tat voll⸗ kommen. Man ſieht auf den Hauptſtraßen zahlreiche hübſche, gepflegte oder, was vielleicht das Gleiche beſagt, gutangezogene Frauen. Skäotiſche Nachrichten Rolkreuzwoche Heute abend um halb 8 Uhr findet ein Umzug ber Freiwilligen Sanitätskolonne ſtatt, der folgenden Weg nimmt: Heidelbergerſtraße, Kaiſerring, Tatterſallſtraße, Schwetzingerſtraße bis zur Traitteurſtraße, zurück durch die eckenheimerſtraße bis zum Kaiſerring, Friedrichsplatz, End⸗ punkt Roſengarten. Die Sanitäter, die ihre ſämtlichen Kraft⸗ wugen, Fahrräder uſw. vorführen, ſind mit Fackeln und Lam⸗ pions verſehen. Nach Auflöſung des Zuges erfolgt Auf⸗ ſtellung am Friedrichsplatz zur Serenade, die von der Mannheimer Liedertafel ausgeführt wird. Die Leuchtſontäne wird ihr wundervolles Farbenspiel zeigen. Am Sonntag, 14. Oktober findet ein Standkonzert von 12—13 Uhr am Waſſerturm ſtatt. 5 Hilfswille und Hilfswerk des Roten Kreuzes in Deutſchland Unter dieſem Titel hat das Deutſche Rote Kreuz, Berlin ein reichilluſtriertes Werk herausgegeben, das 160 Quartſeiten umfaßt. Die von einer Anzahl prominenter Perſönlichkeiten verfaßten Artikel gewähren einen erſchöpfenden Einblick in die erſtaunliche Vielſeitigkeit der Arbeit des Roten Kreuzes. Herr v. Winterfeldt⸗Menkin, der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes, leitet die Aufſätze, denen ein intereſſanter hiſtoriſcher Teil vorausgeſchickt iſt, mit einem Geleitwort ein, dem wir u. a. folgendes entnehwen: Das Rote Kreuz iſt gewohnt, feine Arbeit im ſtillen zu let⸗ ſten. Seit mehr als ſechs Jahrzehnten hat ſie ſich in ruhigem Wachſen über der ſicheren G e n rundlage ſeiner Berufung und ſei⸗ Und nun die Kehrſeite der Medaille Unangenehm und geradezu nervenzerrüttend wirkt der Straßenlärm, die furchtbare, man möchte beinahe ſagen, wichtigtuende Huperei der Autos, bei einem Verkehr, der nicht halb ſo ſtark iſt, wie im nahen, allerdings auch doppelt ſo großen Frankfurt. Wenig erfreulich iſt auch die Diſziplin⸗ loſtgkeit gewiſſer meiſt jugendlicher Radfahrer und auch die Fußgänger ſcheinen nicht immer und überall zu wiſſen, daß ſie in einer Großſtadt leben. Einheimiſche klagen mitunter über die Verkäuferinnen in Mann⸗ heimer Geſchäften, die nicht immer die nötige Diſtanz zu wahren verſtünden. Die Mannheimer Verkäuferin, die Früh⸗ ſtück kauend, Kunden bedient, wird, und wenn es zutrifft auch mit Recht, beanſtandet. Ich kann aus eigener Beobachtung nur ſagen, daß die Bedienung in den Mannheimer Ge⸗ ſchäften zuvorkommend, höflich und verſtänd⸗ nis poll iſt und daß dieſe jungen Damen ſich ſauber und ge⸗ ſchmackvoll zu kleiden wiſſen. Meine Beobachtungen be⸗ ſchränken ſich allerdings auf knapp ein Dutzend Geſchäfte der Hauptſtraßen. Ein großes Manko weiſt Mannheim allerdings auf und hierin ſteht es unter allen deutſchen Großſtädten tatſächlich bei⸗ nahe einzig da. Es beſitzt auf ſeinen Hauptgeſchäfts⸗ und Fremdenſtraßen auf dem langen Wege vom Waſſerturm bis zur Börſe auch nicht ein einziges gutes Bierreſtaurant, ſodaß ein Fremder, der die Nebenſtraßen nicht abſuchen kann, erſt fragen muß, wo er zum Mittag⸗ oder Abendeſſen hingehen kann. Seit meinem letzten Beſuch iſt nun tatfächlich ein ein⸗ ziges Bierlokal, das äußerlich einen guten Eindruck macht, er⸗ öffnet worden, aber, es wirkt nicht gerade großſtädtiſch, wenn der erſte Tiſch, auf den der Fremde beim Eintritt direkt fällt, von Kellnern beſetzt iſt, die ihre Mittagsmahlzeit einnehmen. Und zum Schluß noch eine Beanſtandung in Form einer Frage: Gibt es in Mannheim eigentlich öffentliche Bedürfnisanſtalten? Ich glaube ja, aber ſie ſind derart verſteckt angelegt, daß ſie von den Fremden nicht gefunden werden, und für das kemininum generis ſoll auf dieſem Gebiet noch ſchlechter ge⸗ ſorgt ſein. ner Tradition von Pflichten und Aufgaben entfaltet zu alltäg⸗ lich wirkendem Segen. Der Umfang des heutigen Kreuzwerks in Deutſchland weiſt überall auf die Mitte, den Kraftquell, auf den Gedanken einer Hilfsbereitſchaft zurück, für die einſt in edler Gemeinſamkeit das Rote Kreuz im weißen Felde als Symbol geſetzt wurde. Tauſende von Rotkreuzſchweſtern, die vielen Tauſende unſerer Sanitätsmänner und die anderen vielen Tauſende im Dienſte des Roten Kreuzes hilfsbereiter Menſchen ſehen nichts als den Hilfs bedürftigen, der in Krank⸗ heit, Schmerzen, Sorge und Not die Arme nach ihnen aus⸗ ſtreckt. Nächſtenliebe und Nächſtendienſt ſind nicht Dinge, die einen eitlen Dank erſtreben ſollen. Wenn gleichwohl das Deutſche Rote Kreuz einmal im Jahre am Rotkreuztage ſeine Stimme an die Oeffentlichkeit richtet, ſo iſt dieſer Appell nicht der öffentlichen Anerkennung wegen da, ſondern er ſoll alle die, die noch beiſeite ſtehen, zur Mitarbeit zuſammenrufen. Von der helfenden Tat eindringlich zu allen Kreiſen unſeres Volkes zu reden, iſt heute wie ſtets ernſteſte Gewiſſensſache. Die helfende Tat, die am Einzelnen geſchieht, bedeutet helfende Tat für die Geſamtheit. Indem wir die Kranken heilen, die Jugend behüten, die wirtſchaftlich Schwachen ſtützen, die Alternden ihren Sorgen entziehen, fördern wir den körper⸗ lichen, ſeeliſchen und wirtſchaftlichen Geſundungsprozeß unſeres ganzen Volkes. ** * Betriebsunfall. Aus Oggersheim wird uns ge⸗ meldet: Bei der Firma Schweitzer ſtürzte geſtern früh der 18 Jahre alte Dreher Fritz Walden berger auß Mann⸗ heim während des Schmierens einer Transmiſſion aus etwa 6 Meter Höhe von der Leiter und trug eine Gehirn⸗ erſchütterung davon. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande ins ſtädtiſche Krankenhaus Ludwigshafen überführt. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht. eee N Nee Wandern im Herbſt Von Karl Demmel Der Tag hat ſich ein friſches Geſicht aufgeſetzt. Hinter mir liegt die im Nebel verhüllte Stadt. Ich wandere ſorglos auf der Landſtraße, manchmal wirft der Wind grüne, ſpitze Kaſtanienblätter von den Aeſten. Der Herbſt iſt da. Mir will das Herz bluten, daß die ſonnigen Tage nun langſam im wei⸗ ßen Winter verſinken wollen. Aber das iſt der Kreislauf der Dinge. Nun biege ich in den Waldweg ein. Links und rechts ſtehen Aehrenhocken aufgerichtet wie die Grenadiere. Auf den Weg fliegt ein Schwarm Krammetsvögel herab, hüpfen dann hinüber durch den Graben, auf das Stoppelfeld. Sie er⸗ ſchrecken vor mir. Fliegen auf und ſitzen an einer anderen Stelle nieder. Ein buntes Spiel. Die Schranken der Eiſenbahn ſind heruntergelaſſen. Die Bahnwärterfrau ſteht mit einer Fahne in der Fauſt und einem Hündchen neben ſich, vor dem Glockenhäuschen. Ein Idyll, das vom ſeligen Zudwig Richter gemalt ſein könnte. Nur eine Lokomotive fliegt vorbei. Dann wandere ich weiter, werfe links einen Blick auf den Gutshof, der ein trauriges Einerlei⸗ geſicht macht. Kinder ſpielen im Schmutz der Dorfſtraße. Sind ſelig und zufrieden dabei. Der Wald kommt näher, ſieht mich ſo ernſthaft an. Die Kiefern laſſen die Zweige hängen. Sind Der Graben lacht, das Stoppelfeld lacht, der ſieht nicht mehr ſo düſter darein. O du ſchöne, ſchöne Welt. Immer weiter ſchlängelt ſich mein Pfad. Weit ſchicke ich meine Augen umher. Das Bähnchen zieht nun einen anderen Weg. Eine Dorfkirche ſtreckt ihren Turm wie einen Zeige⸗ finger aus dem Grün. Erſt wenige Häuſer, nun der Dorf⸗ teich, dann wieder Hecken und nun Häuschen an Häuschen. Hunde bellen mich an: willſt Du wohl hinaus aus unſerem Frieden hier! Ja, ja, ich gehe ſchon wieder, ihr zottigen Geſellen. Auf einem Hügel die Dorfkirche. Der Giebel des Schiffes dehnt ſich in Backſteinpracht. Kletternde Stein⸗ voluten. Ich gehe durch eine roſtige Pforte den Hügel hinauf. Zwiſchen ſchmalen Wegen winde ich mich. Gräber! Gräber! und dieſer köſtliche Frieden! Selig ſind ſie, die hier ſchlafen. In ihrem Hügel ein Stück der Seligkeit näher. Denn Gott wird eines jüngſten Tages durch die Gräberreihen gehen: „Warum wacht ihr nicht auf? Das Himmelreich ſteht offen.“ Meine Seele iſt feierlich geſtimmt.“ Leſe Namen, unbekannte Namen. Namen, die alle Schickſale waren. Iſt da das Leben nicht unnütz, hier zu vermodern? Alles iſt aus, alles hat ein Ende. Die Liebe, die Sonne, das Leben. Ich habe mich in Gedanken verloren. Des Pfar⸗ rers großer Hund ſchleicht mir nach. Als ich an einem Grabe Streik der Gipfer Zu dem Arbeitskampf im Gipſergewerbe in Mannheim⸗ Ludwigshafen teilt uns der Arbeit⸗ geberverband für das Baugewerbe von Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen a. Rh. E. V. folgendes mit: Die in der Preſſe von der Streikleitung der Gipſer auf⸗ geſtellten Behauptungen, daß die im Arbeitgeberverband für das Baugewerbe von Mannheim⸗Ludwighafen a. Rh. G. VB. organiſierten Unternehmer den für das Deutſche Reich all⸗ gemeinverbindlich erklärten Reichstarifvertrag für ſtuck⸗ gewerbliche Arbeiten nicht anerkennen würden, dienen nur dazu, die Stimmung der in Streik getretenen Arbeiter auf⸗ recht zu erhalten. Es bedarf keiner beſonderen Erwähnung, daß ein allgemeinverbindlich erklärter Tarif jedem Arbeiter einen Rechtsanſpruch gibt und nicht nur von den organi⸗ ſterten, ſondern auch den nichtorganiſierten Arbeitgebern ein⸗ gehalten werden muß. Die Bauarbeiterverbände fordern jedoch den Abſchluß von Beſtimmungen, die weit über die des allgemein verbindlich er⸗ klärten Reichstariſvertrages hinausgehen. Ein vom Schlich⸗ tungsausſchuß gefällter Schiedsſpruch wurde von den Arbeit⸗ gebern abgelehnt. Die Bauarbeiterverbände hatten, ohne die Verbindlichkeitserklärung dieſes Schiedsſpruches beim Ba⸗ diſchen Schlichter zu beantragen, alſo ohne Erſchöpfung der ſtaatlichen Inſtanzen, den Streik beſchloſſen u. die während der Verſammlung mitgeteilte Bereitwilligkeit der Arbeitgeber, in Verhandlungen einzutreten, abgelehnt. * * Verſetzt wurde Juſtizoberſekretär Erwin Möll beim Amtsgericht Mannheim zum Amtsgericht Karlsruhe. * Städtiſches Leihamt. Ende Auguſt betrug der Pfänder⸗ beſtand 35 706 Stück mit einem Werte von 337 725 Mk. Im September belief ſich der Zugang auf 11531 Stück mit einem Werte von 86 072 Mk., der Abgang auf 13 634 Stück mit einem Werte von 100 858 Mk., ſodaß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende September auf 33 603 Stück mit einem Werte von 322 939 Mark ſtellte. * Natur⸗ und Heimatſchutz. Der Badiſche Schwarzwald⸗ verein, die Bergwacht, der Skiklub Schwarzwald, die Badiſche Landesnaturſchutzſchule, der Badiſche Landesverein für Natur⸗ kunde und Naturſchutz, der Badiſche Jugendherbergsverband, der Landesverein Baden des Allgemeinen Deutſchen Jagd⸗ ſchutzvereins und der Badiſche Bund deutſcher Jäger haben eine gemeinſame Kundgebung beſchloſſen, in der ſich einerſeits die geſamten Wander⸗ und Naturſchutzvereine ver⸗ pflichten, an ihre Mitglieder und Aufſichtsorgane die Weiſung ergehen zu laſſen, wahrgenommene Wildquälereien, Wild⸗ diebereten und ſonſtigen Jagdfrevel unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen, andererſeits die badiſchen Jäger verſprechen, auf die Einrichtungen der Wandervereine und den Naturſchutz ein wachſames Auge zu haben und ihr Jagdperſonal anzuweiſen, daß es ebenſo unnachſichtlich gegen Schänder der Einrichtungen von Wandervereinen, ſowie Verſtöße gegen die Verordnung über den Schutz der heimiſchen Pflanzen⸗ und Tierwelt vor⸗ geht. Weranftaltungen “ Tonſchwingendes Atmen(Vokaltyp⸗Atmung). Nach lan⸗ ger mühſamer Forſchung iſt es Prof, Leſer⸗Laſartio zum Heile der leidenden Menſchheit gelungen, die im allgemeinen unwillkürliche, formloſe und deshalb meiſt ungenügende At⸗ mung in eine willkürlich geformte Lebensfunktion un⸗ zubilden. Er fand, daß jeder beſtimmt gebachte Vokal ſein ſtreng begrenztes Wirkungsfeld im Körperinnern hat, wodurch ein mächtiger, von keinem andern Atemſyſtem erreichter gün⸗ ſtiger Einfluß auf die funktionelle Tätigkeit unſerer unwill⸗ kürlichen Organe(Lunge, Herz, Magen, Nieren) ausgeübt wird. Eine große Zahl deutſcher und ausländiſcher ärztliche! Autoritäten und Geſangsgrößen bedienen ſich dieſer Method mit großem Erfolg. Es ſei deshalb auf den am kommenden Freitagabend im alten Rathausſaal ſtattfindenden Vortrag von Frau Prof. Leſer⸗Laſartio, die ihres Mannes Werk fortſetzt, hingewieſen.(Näheres Anzeige,) EAIT RON —.——— Dorfkrug, deſſen Gaſtſtube ein bierſaures Geſicht macht. Und dann ſtreiſe ich an der Windmſthle vorbei. Sitze einen Augen⸗ blick am ſagenhaften Glockenweiher darnieder, in deſſen Schilf es rauſcht und harft. Hier liegen Glocken im Grunde Treffe die Landſtraße beim Wald. Die Sonne zieht im Mittagsbogen. Die Türme der alten Stadt leuchten wieder ins Blau empor. Die Gemeinſchaft Deutſcher und Oeſterreichiſcher Künſt⸗ lerinnen aller Kunſtgattungen hielt unter der Leitung ihrer Vorſitzenden Frau Ida Dehmel ⸗ Hamburg ihre dies⸗ jährige Tagung am 4. und 5. Oktober in Mannheim ab. Die achtzehn Ortsgruppen der Gemeiuſchaft waren faſt voll⸗ ſtändig vertreten. Die Berichte der Zweigvereine bewieſen, nicht nur durch die ſtändige Zunahme an Mitgliedern, wie rege überall gearbeitet wird. Die Grundidee der Gemein⸗ ſchaft: Anbahnung perſönlicher Beziehungen zwiſchen den Künſtlerinnen und den Kunſtfreundinnen, damit eine gegen⸗ ſeitige Reſſonanz ſich ergäbe, erweiſt ſich als überaus glück⸗ lich. Als Spezialaufgabe werden fämtliche Ortsgruppen bon nun an die Gewinnung von freien Ferienaufenthalten für Künſtlerinnen gegen ein künſtleriſches Gaſtgeſchenk in An⸗ griff nehmen.— Als Preisträgerin ging aus dem Wett⸗ bewerb für ein Signet des Bundes, zu dem ſämtliche Mit⸗ glieder zugelaſſen waren, nach einſtimmiger Wahl Fräulein 7 ſtehen bleibe, klettert er an mir hoch, legt ſeine ungeſchickten Pfoten mir auf die Schultern. Ich ſtreichle ihn. Er iſt ſelig vor Freude. Er bleibt immer bei mir. Seh am Turm empor und durchs Schlüſſelloch der alten Eichenpforte. Durch eine bletverglaſte Tür ſehe ich don einfachen Altar ſchimmern. Die Uhr hatte einſt ein hölzernes Zifferblatt. Die Zeiger ſind verroſtet, die Stundenzahlen verwiſcht. Es ſchlägt wohl keine Stunde mehr hier. Drüben dehnt ſich ein anderer Hügel am Feld. Wie eine ditſter geballte Wolke ſitzt Kiefernwald darauf. Die Stämme leuchten rot im Licht. Letzte Erntewagen fahren ſchwankend heimwärts. Das Leben iſt Mühe und Arbeit, Tag und Nacht! Verſteckt liegt das Pfarrhaus im Grunde. Ich ſteige zur anderen Seite zum Kirchhügel wieder hinab. Gehe durch ein zerfallenes Friedhofstor. Wandere durch das Dorf, das wie ein pausbäckiges Kindergeſicht lacht. Sehe auch mal in den Helga Bagge⸗Hamburg hervor. Die Gemeinſchaft hat als offizielles Organ für alle ihre Veröffentlichungen die im Verlag G. Braun, Karlsruhe erſcheinende Zeitſchrift„Neue Frauenkleibung und Frauenkultur“ gewählt. Die Stadt Mannheim hatte die Delegierten überaus gaſtlich aufgenom⸗ men. In Führungen durch das Schloßmuſeum und die Kunſthalle lernten die Gäſte die Schätze Mannheims kennen. Den Höhepunkt der Darbietungen bildete ein Konzert, in dem nur Kompoſitionen Eruſt Tochs zu Gehör kamen, über das an dieſer Stelle bereits berichtet wurde.— Als Ort der nüͤchſten Tagung wurde Hannover beſtimmt. Chirurgie Die galmann:„Sagen Sie, Herr Doktor, der Blinddarm iſt doch eigentlich ganz zwecklos!“— Arzt:„Für die Patien⸗ ten woßl. aber die Aerzts durchaus nichtl“ 5 müde und traurig.. Alles ſchweigt hier. Der morgendliche Wald iſt wie ein Tempelheiligtum. Der Wald zwingt uns zu⸗ rück in unſer Innerſtes. Ein Frieden, der verſöhnlich ſtimmt. Manchmal ſehe ich durch die Baumrieſen hindurch. Drit⸗ ben, am anderen Waldrand, ein Haus. In aller Einſamkeit ein Haus. Kleine Hügel muß ich erſteigen. Pilze im friſchen Gras. Altweiberſommer auf Dolden ſchlichter Waldblumen. Ganze Netze ſind davon ausgeſpannt, denen der Nachttau Silber⸗ glanz gegeben hat. An einer Waldlichtung das Forſthaus. Nichts rührt ſich darinnen. Der Rauch brodelt langwetlig aus dem roten Schornſtein. Hier iſt das Waldmärchen zu Ende. Und nun gehe ich am Wall der Kleinbahn entlang, bis wieder ein dünnbeſtandener Forſt einen Pfad mir weiſt. Brückchen über plauſchenden Gräben. Die freie Ebene lacht mich an. Gott hat mir ſelige Stunden geſchenkt: die Sonne, die liebe, gute Sonne it durchgekommen. Nun ſieht alles anders aus 4 3 4. Seite. Nr. 471 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Oktober 1928 Glahlhelm und „Am letzten Sonntag hatte ſich der Stahlhelm zu einer ſchrieben: Am letzten Sonntag hatte ſich der Stahlhelm zu einer ſeiner üblichen Zuſammenkünfte die Stadt Man nheim ausgewählt. Nach Bekanntwerden dieſer Tatſache begann die kommuniſtiſche„Ar beiter⸗Zeitung“ daſelbſt mit den ſchärfſten Drohungen des Inhalts, ſie werde die öffentlichen Umzüge des Stahlhelms zu verhindern wiſſen. Tag für Tag forderte ſie zu geſetzeswidrigen Unternehmungen auf, und, wie es nach einer ſolchen Agitation auch gar nicht anders ſein kann, ging die Stahl⸗ helmtagung nicht ohne Reibungen vorüber. Eine Mannheimer Zeitung ſchreibt in ihrem Bericht über den Verlauf der Zuſammenſtöße, die Tagung„ſei obrig⸗ keitlich genehmigt“ geweſen und infolgedeſſen härte die Polfzei die Aufgabe gehabt, für Ordnung zu ſorgen. Für Umzüge auf den Straßen iſt nach der Verfaſſung und nach den Geſetzen eine obrigkeitliche Genehmigung nicht er⸗ tor derlich Die Regierung kann lediglich zur Beſeitigung ordnungswidriger Zuſtände ein Verbot von Umzügen er⸗ laſſen. Wohin aber wollte es führen, wenn ſolche Verbote guf das Diktat der kommuniſtiſchen Partei er⸗ laſſen werden müßten? Niemand als die Kommuniſt macht von dem Rechte auf Straßenumzüge mehr Gebran und die Polizei hat die Pflicht, ſelbſt deren Umzüge vor S rungen durch Dritte zu ſchützen. Solange alſo der S bei ſeinen Umzügen den allgemeinen polizeilichen Anordn;: gen Folge leiſtet, kann er Ausnahmegeſetzen nicht unterwor fen werden. Die gleiche Sachlage ergibt ſich für den Roten Front⸗ kämpferbund. Es geht aber bei dem beſten Willen nicht an, daß letzterem das Recht zugebilligt wird, die Umzüge geg⸗ neriſcher Verbände zu verhindern. Die Sachlage wird auch nicht anders, wenn der Rote Frontkämpferbund anſtelle ſeiner Gewalttätigkeiten gegen den Stahlhelm ſolche gegen Umzüge politiſcher Parteien verübt, wie das bekanntermaßen wiederholt ſchon geſchah. Hätte die kommuniſtiſche Partei in Mannheim den Stahlhelm in Ruhe gelaſſen, dann hätte ſich deſſen Tagung nahezu unter dem Aus chluß der breiteren l Dr 23 rr Fülm⸗MNunsſchau Das mikroſkopiſch bewegte Bild Die wunderbare Entwicklung, die die Technik des Films in den letzten zwei Jahrzehnten genommen hat, wird durch nichts augenfälliger, als in der Stellung, die er heute ſchon in der Studierſtube und im Laboratorium des Gelehrten ein⸗ nimmt. Wohl wenige, die nur den Geſellſchafts⸗ und Aben⸗ teuerfilm kennen, ahnen, ein welch gewichtiges Forſchungs⸗ mittel ſchon jetzt das laufende Bild in der Hand der Wiſſen⸗ ſchaft bedeutet, und welch hervorragendes Lehrmittel der Film im Hörſaale iſt. Die wiſſenſchaftliche Arbeit an der Auf⸗ nahmekamera ſelbſt, das wunderbare In⸗ und Hintereinander⸗ ſchalten von Aufnahmeapparat und Mikroſkop hat in den wenigen Jahren, in denen an dieſer Entwicklung gearbeitet wurde, bereils eine Reihe nicht unbedeutender neuer wiſſen⸗ ſchaftlicher Erkenntniſſe gebracht, ſodaß heute der mikroſkopiſche Film in der Mikrokosmologie ebenſo undenkbar iſt wie in der Expeditionsforſchung etwa des Geographen, Botanikers und Zoologen. Gelegentlich konnte der Laie in den ſogenannten Kultur⸗ fülmen einen Blick in die Werkſtatt des mikroſkopiſchen Fil⸗ mes tun. Was da gezeigt wurde, waren allerdings nur Bruchſtücke, die höchſtens andeuten konnten, was heute mit dem Film an wiſſenſchaftlicher Arbeit geleiſtet wird. Wir hatten nun vorgeſtern Gelegenheit, bei einem von den Stemens⸗Schuckertwerken Mannheim veranſtalteten Vortrage — dem auch Staatspräſident Remmele beiwohnte— einen Ueberblick über die mikroſkopiſche Filmforſchung zu gewinnen. Der Pionier auf dem Gebiete der Filmmikroſkopie, Prof. Dr. Ing. h. e. Siedentopf⸗Jena, vermittelte mit ſeinen in langjähriger methodiſcher Arbeit ſelbſt aufgenommenen Vor⸗ gängen aus der dem unbewaffneten Auge unzugänglichen . ein Werturteil über das Role Front Oeffentlichkeit vollzogen. Die Maſſe der Mannheimer Be⸗ völkerung will von Flegeleien und Tumulten, kommen ſie von der einen oder von der anderen Seite, nichts wiſſen. In den Preſſe⸗Beſprechungen über die Zuſammenſtöße während des Stahlhelmtages würd auch an dem Verhalten der Polizei Kritik geübt und dabei ganz außer Acht gelaſſen, wie ſchwer es für die Polizei iſt, eine Stadt vor größeren Un⸗ ruhen zu ſchützen, nachdem die Anhänger der Kommuniſtiſchen Partei ſeit längerer Zeit hindurch zu Gewalttätigkeiten gegen eine ihr unliebſame Veranſtaltung aufgeputſcht worden ſind. Der Polizei ſind Stahlhelm und Rote Front gleich liebe Bürger.(Man ſieht, auch ein Miniſterium kann troniſch ſein! Schriftleitung.) Der geldliche Aufwand des Staates für die Durchführung der polizeilichen Schutz⸗ maßnahmen bei kommuniſtiſchen und bei rechtsradikalen Ver⸗ anſtaltungen iſt außerordentlich groß. Für die Poli⸗ zeibeamten bedeuten ſolche Veranſtaltungen jeweils zwei⸗ und dreifachen Dienſt. Würden bei derartigen Veranſtaltungen die Neugierigen fortbleiben, ſodaß es die Polizei nur noch mit den aktiv Beteiligten zu tun hätte, dann läge die Situation ſehr viel einfacher. Es iſt überhaupt das betrübenſte Kapitel unſerer Zeit, iß im politiſchen Leben der Haß und die Unduldſam⸗ eit Orgien feiern. Wie man nur immer die Anwen⸗ ig von Ausnahmegeſetzen gegen den politiſchen Gegner dern mag, wo doch, wenn ſolche dann in der Tat erfolgt, art wieder mit der durchaus richtigen Behauptung argu⸗ znenttert wird, es müſſe um ein Staatsweſen ſchlecht beſtellt ſein, wenn es ſich ohne Ausnahmegeſetze nicht behaupten könne. Wer die Schwierigkeiten für die Polizei, aufgeputſchten Menſchenmaſſen gegenüber, kennt, der wird zugeben müſſen, daß es bei Zuſammenſtößen der hier in Frage kommenden Art ohne Unbilligkeiten und kleinere Verſtöße gar nicht ab⸗ gehen kann. Ehrverletzende und beleidigende Beſchimpfungen der Beamten ſind bei ſolchen Anläſſen an der Tagesordnung. So wenig aber ſonſt im Leben Einzelerſcheinungen ein Maß⸗ ſtab für die Beurteilung der Geſamtlage ſein können, ebenſo⸗ wenig dürfen ſolche auch in dieſem Falle die Grundlage für Geſamtyerhalten der Polizei ſein.“ —— DDD Ur r Klein⸗Welt auch dem Laien eine deutliche Vorſtellung von der heutigen Leiſtung des„Mikroſkops“ und des ihm beigeord⸗ neten Filmapparates. Wenn man im Vorübergleiten dieſer Mikrobilder mit ihren Offenbarungen an das Vierteljahrtauſend der Geſchichte des Mikroſkopes denkt, an ſeine erſt in den letzten Jahrzehn⸗ ten erfolgte Vollendung und nun auch den Film in dieſe Ar⸗ beit an Objekten von undenkbar kleinen Teilen von Milli⸗ metern eingeſchaltet ſieht, dann wird man ſich wohl des wiſſen⸗ ſchaftlichen und techniſchen Fortſchrittes bewußt und nimmt doch zugleich aus dem mikroſkopiſch bewegten Bild die Er⸗ kenntnis mit, daß auch hier alles im Fluß, in der Bewegung bleiben wird. Daß der Film heute ſchon ſo wunderbare Arbeit leiſten kann, iſt aber erſt der Konſtruktivn des Ultramikroſko⸗ pes zu danken, die es ermöglicht, bei beſonders feinen Objek⸗ ten Aufnahmen hell auf dunkel zu machen, zu kontraſtieren. Die von Prof. Siedentopf klar und prägnant erläuterten Auf⸗ nahmen gewährten einen tiefen Bkick in das Walten der Natur. Aus der unbelebten Natur zogen die Vorgänge der Molekularbewegung, die Zuſtände der Kolloide und die Bil⸗ dung der feſten fließenden und ſcheinbar lebenden Kriſtalle vor unſeren Augen vorüber. Die mikroſkopiſchen Vorgänge der Pflanzen⸗ und Tierkunde ſchloſſen ſich an und auch die Welt der Bakterien wurde nahe gebracht. Eine beſondere Dar⸗ ſtellung fand die mikroſkopiſche und ultramikroſkopiſche Welt des Bluttropfens. Sehr intereſſant war auch der Schluß, der zahlreiche Beiſpiele aus den Arbeiten, die mit dem Mikro⸗ manipulator direkt an den mikroſkopiſchen Objekten ſelbſt vorgenommen werden, brachte. i Der Vortrag mit ſeinen nicht alltäglichen Aufnahmen erſchloß wohl pielen der geladenen Gäſte erſt richtig die Welt im Kleinen und zeigte, wie die naturwiſſenſchaftliche Forſchung ſich auch den Film erfolgreich dienſtbar gemacht hat.. r Veranſtaltungen Mittwoch, den 10. Oktober Theater: Nationaltheater: Für die Freie Volksbühne: meln in der Nacht“..30 Uhr. 5 Konzerte: Sinfoniekonzert des Bühnenvolksbundes(Nibelungenſagl) „Der o m .30 Uhr.— Münchner Kammer⸗Guitarren⸗Trio(Harmonie .00 Uhr. 5 Vorträge: Verein für Volksbildung: Kundgebung und Vortrag: „Erkennen und Verſtehen“. Alter Rathausfaal.00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett,.30 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Schmutziges Geld“(Song).— Schauburg:„Modellhaus Crevette“.— Capitol und Scala:„Der Roaſtelbinder“.— Gloria⸗Palaſt:„Al pen⸗ tragödie“.— Ufa⸗Theater:„Die Carmen von St. Pauli“.— Palaſt⸗ Theater:„Der Gentleman von Paris“, 5 Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1,—5 Uhr.— Kunſthalle: 10—1,—4 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur- und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von .5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr. Planetarium: Vorführung 5 Uhr, Beſichtigung 3 Uhr. Badiſcher Fürforgetag In der Landesverſammlung des Badiſchen Landesver⸗ bandes für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge in Bruch ⸗ ſal wurde u. a. berichtet, daß die Säuglingsſterblich⸗ keit in Baden von 8,9 Prozent im Vorjahre auf 8 Proz. zurückgegangen ſei. Die ſtärkſte Kinderſterblichkeit habe der Amtsbezirk Wiesloch mit 19 Prozent, die ſchwächſte der Amtsbezirk Müllheim mit 5 Prozent. In hohem Grade ausſchlaggebend für die Säuglingsſterblichkeit ſei die Be⸗ rufsarbeit der Eltern. Die landwirtſchafttreibende Be⸗ völkerung habe die ſtärkſte, die Induſtriearbeiter die zweit⸗ größte Sterblichkeit. völkerung wirken Nichtbeteiligung an Krankenverſicherungen und öffentlichen Fürſorgemaßnahmen außerordentlich nach⸗ teilig. Gerade in landwirtſchaftlichen Kreiſen ſind Kinder⸗ ſterbefälle ohne vorausgegangene ärztliche Behandlung immer noch verhältnismäßig häufig. Dr. Weltring, Referent für Geſundheitsfürſorge im Caritasverband, ſprach über die Bedeutung des Geburtenrück⸗ ganges. Bis 1880 hatten ſämtliche europäiſchen Kulturſtaaten, Frankreich ausgenommen, ſteigende Geburtenzahlen. Um ein Volk auf ſeinem Bevölkerungsſtande zu, halten, ſollte die Geburtenziffer 20 pro Mille betragen. Hinter dieſer Ziffer bleiben heute ſämtliche Staaten zurück, ſind alſo ſterbende Völker. Frankreich hat mit 16,7 v. T. die niedrig ſte Geburtenziffer unter allen europäiſchen Staaten. Deutſchlands Geburtenziffer iſt von 40,9 pro M. im Jahre 1876 auf 18,3 p. M. im Jahre 1927 zurückgegangen, übertrifft alſo Frankreich nur um 2 p. M. Berlin iſt im Geburten⸗ r ückgang führend. Es hatte 1824 die gleiche Geburten⸗ ziffer wie 1878, obwohl es ſeither ſeine Bevölkerungszahl ver⸗ vierfachte. 5 a Mirtſchaftliches · Soziales Das neue Zweiklaſſen⸗Syſtem der Reichsbahn— Die erſten Beobachtungen Nach den bisherigen Beobachtungen der Reichsbahngeſell⸗ ſchaft hat ſich die Einführung des Zweiklaſſenſyſtems ohne be⸗ ſonderen Zwiſchenfälle vollzogen. Es find jedoch Klagen aus dem Publikum darüber laut geworden, daß die jetzt als Drit⸗ ter⸗Klaſſe⸗Wagen laufenden Wagen vierter Klaſſe allzu primi⸗ tiv bisher ausgeſtattet und ergänzt worden ſind. Die Hoffnun⸗ gen der Reichsbahn, daß eine ſtarke Abwanderung von der dritten in die zweite Klaſſe erfolgen werde, ſcheinen ſich bis jetzt in gewiſſem Grade erfüllt zu haben. Die Beobachtungen erſtreckten ſich auf alle Teile des Reiches, z. B. auf die Bezirke Köln, Halle, Breslau und Berlin. Es muß natürlich erſt die Verkehrsentwicklung länger beobachtet werden, ehe ſich etwas Abſchließendes ſagen laſſen wird. ————yL̃ r ̃— mſ——᷑ Tapeſen Werner Iwele Raumaussfafſung E 2, 1 lenken S211 Teppiche Dekotaſionen Nationaltheater Mannheim „Boris Godunow“ Die Zarenoper Muſſorgskys, das herrliche, ungefüge, klingende Epos einer ganzen Zeit und eines ganzen Volkes zog geſtern wieder vorüber. Nicht mehr als das, was es in der vergangenen Spielzeit war. Damals konnte man zu dieſer überzeugendſten Leiſtung Richard Lerts ſagen, daß die Mann⸗ heimer Oper ihr ſchon lange nichts gleich Durchgearbeitetes an die Seite zu ſtellen habe. Jetzt kann ſich der Boris in dieſer Entſtellung nicht mehr hören laſſen. Wohltuend für die Erinnerung an beſſere Opernzeiten bleibt nur eins: die ſyeben bekannt gewordene Berufung Lerts an die Ber⸗ Itner Staatsoper ſchon vor dem Ablauf ſeiner Tätig⸗ keit als Leiter der Breslauer Oper, die ihn bereits am Ende dieſer Spielzeit nach Berlin entläßt. Damit iſt der Lauf⸗ hahn dieſes echten Dirigenten und Künſtlers ein vorläufiges Ziel geſetzt, das ſeiner eigentlichen Bedeutung eutſpricht. Seit der letzten Mannheimer Aufführung des Boris halten wir Gelegenheit, das Werk an der zukünftigen Wirkungsſtätte Lerts, an der Berliner Staatsoper, kennen zu lernen. Wohl war die Ausſtattung ungleich prächtiger, reicher, eine Zarenpracht von koſtbarem Glanz entfaltete ſich da,— und doch war uns die Mannheimer Aufführung lieber, weil ſie von einem einheitlichen muſikaliſchen Willen ge⸗ tragen war. Dieſer große einheitliche Zug, der durch die Mannheimer Aufführung der letzten Spielzeit ging, hat ſich unter der jetzigen Leitung von Rudolf Boruyka in einen Schnellzug verwandelt. Als könne er nicht erwarten, bis der falſche Demetrius in Moskau angelangt iſt, hetzte der Kapell meiſter Orcheſtor und Säuger durch dieſes ruſfiſche Opernreich ungufhaltſam und unerbittlich. Er teilte ſichs auf ſeine Weiſe ein. Das Orcheſter, das waren noch die Bojaren, die Adligen; mit den entſprechenden Vorrechten der Lautſtärke, des Dreinſchlagens und der aſtatiſchen Wildheit. Die Sänger,— o, eine nabenſächliche Angelegenheit, das unnütze Volk im weiten Reich der orcheſtralen Borberrſchaft Leider läßt ſich bei allem inſtrumentalen Deſpotismus der große vokale Apparat auf der Bühne, die Soliſten, die Chöre, die Geſangsmaſſen nicht hinwegdiſputieren. Die Folge dieſer zariſtiſchen Willkür war i Auseinanderfallen an allen Ecken und Enden. Die 6 e, die ausgezeichnet ſtudiert ſind und ihre Bombenſicherheit in dieſem Werk hinreichend be⸗ wieſen haben, mußten ſich den Weg durch die ſtbiriſche Verbannung in die unwegſame Steppe dieſer Tempi ſelbſt bahnen; daß ſie noch ſo beieinander blieben, war ein Wunder. Das einzige, was dieſem überruſſiſchen Tempera⸗ ment noch einigermaßen entſprach, war der Polenakt; Borupka iſt zweifellos ein echter Muſikant, das zeigte ſich gerade hier wieder, aber er darf und darf nicht gegen die Sänger muſizieren. Die feurigen Poleurhythmen vertragen dieſe orcheſtrale Knute noch einigermaßen, und doch war die ſtolze Wojwoden⸗ tochter Marina, die Erna Schlüter in pompöſer Pracht ſang, nicht nur von dem in unmöglichem Violett gekleideten Jeſuiten Rangoni gehetzt. Aber ſie hielt ſich auch in dieſem Galopp temperamentvoll in dem ſchimmernden Sattel ihrer hinreißenden Melodien und ſprengte ihrem Dimitri ſtolz entgegen. Dieſe Leiſtung, die wir noch nicht würdigen konn⸗ ten, entſpricht dem Stimmtypus der Künſtlerin vollkommen. Die neuen Kräfte waren weniger gewappnet gegen Iwan den Schrecklichen am Opernpult. Das entzückende litauiſche Lied vom Enterich, das Erna Rühl ⸗Sailer als Schenkwirtin mit ſchönem Stimmklang ſang, kam noch einigermaßen zur Geltung, aber die Ammenlieder, die Jeſſika Koettrik an⸗ vertraut waren, gingen unter wie das köſtlichſte dieſer Stück⸗ lein, das Papageienlied, dem Guſſa Heiken in beſſeren Tempizeiten einen beſonderen Reiz durch die Verſtändlichkeit abgewann. Magarete Tſchemacher in der kleinen Rolle der Zarentochter ſandte einige wohlklingende Laute aus ihrer koſtümlichen Barrikade. Die Beſetzung der übrigen Rollen iſt geblieben. Bah⸗ ling in der Titelrolle hatte unter den von der Witterung zur Zeit getroffenen Indispoſitionen zu leiden. Lveltgen (Schuiſky) und Neugebauer(Dimitri) ſind von früher her bekannt, ebenſo Mang als Waarlam, Tappolet als Mönch uſw. uſw. Dieſe Vorſtellung war einſt ein großer Mannheimer Theaterabend. Iſt das ſchon ſo lange her? Auch ihr Beſuch hat nachgelaſſen. Weinet, weinet, heißt der vor⸗ letzte Aktſchluß! Dr. K. e Schubert⸗ Konzert in Iudwigshafen. Den Reigen der diesjährigen großen Chorkonzerte eröffnete in Ludwigshafen der 160 Sänger ſtarke V Schmidt. Und zwar ters entſprechend, mit einem usgeſprochenen Sch ·⸗ Konzert. Mitwirkende waren Herr i 5 * Nürnberg(Geſang), Frida Kötſcher⸗Mannheim(Kla⸗ vier), Konzertmeiſter Joſef Sa uer⸗Ludwigshafen(Vio⸗ line) und Walter Kötſcher⸗Mannheim(Cello). Außer⸗ dem das Hornquartett des Pfalzorcheſters. Es gab von den ſchönſten Schubertſchen Männerchören, das Trio in Es-Dur und eine Reihe Sologeſänge. Der große neue Konzertſaal im Pfalzbau Ludwigshafen war zweimal dicht beſetzt, ein Beweis für die Zugkräftigkeit der Veranſtaltungen dieſes Chores. Dank der fachkundigen Leitung ſeines Chor⸗ meiſters ſteht er in jeder Beziehung vorbildlich da. Das ſchöne Stimmenmaterial iſt beſtens gepflegt und für die letzt⸗ liche vortragliche Herausarbeitung der Lieder zeichnet die hohe Muſikalität von Fritz Schmidt. Aus der Reihe der Dar⸗ bietungen ſeien beſonders hervorgehoben der ſchwierige acht⸗ ſtimmige Chor:„Geſang der Geiſter über den Waſſern“, dem eine vollendete Wiedergabe wurde. Dann der„Nachtgeſang im Walde“ mit Hörnerbegleitung, der ſeine eigene geſangliche Kultur erfordert und der der Volkschor vollkommen gerecht wurde. Entzückend auch in Tongebung wie Phraſterung das„Ständchen“. Das Barttonſolo darin wurde von Udo Hußla nach dem Maß der ihm zu Gebote ſtehenden Mittel geſungen. Dies ſind eine von Haus aus angenehm weich und rund klingende Bariton⸗ ſtimme und ein beachtlicher Geſtaltungswille. Mehr aber nicht. Schuberts Siedmuſe im Sologeſang konnte er nicht vollauf gerecht werden. Die Stimme iſt nicht gut gebaut, ſie klingt gaumig und hat keinen Glanz. Auch die ſeeliſche Durch⸗ dringung im Vortrag iſt lange nicht erſchöpfend, ſo anerken⸗ nenswert der Sänger auch zu geſtalten ſich bemühte, z. B. im „Nachtſtück“ und im„Wandrer“. Wenig befriedigen konnten natürlich Lieder wie„Der Muſenſohn“ und der „Frühlingstraum“. Fritz Schmidt erledigte ſeinen Be⸗ gleitpart mit künſtleriſcher dezent rein dyamiſch! Reſtlos befriedigen konnte dafür das Tribo⸗Enſemble des Pfalzorcheſters. Ein Speziallob errang Frida Kötſcher für perlendes Paſſagenſpiel, Sie wächſt immer mehr in die ideale Kammermuſtkſpielerin hinein. Sauers Geigenton klang etwas matt— wohl in der noch ungewoßnten Akkuſtik des Raumes. Aber davon abgeſehen erſtand das wundervolle Trio in vollend⸗ter Form und an⸗ getan mit all dem romantiſchen Zauber, den Schuberts genfale Feder darum gelegt. Allen Ausführenden wurde herzlicher Beffall. Dr. B. E. B. In Gegenden mit rein bäuerlicher Be⸗ Einfühlung, nur etwas gar zu 75 * * * — 1 N 5 Mittwoch, den 10. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 471 Ein Karneval⸗Nachſpiel vor Gericht Vor dem Münchener Schwurgericht begann am 9. Oktober die Verhandlung gegen den 22jährigen Studenten der Schauſpielkunſt, Werner Hinz aus Lübeck, der am 14. Fe⸗ bruar ds. Is. abends in einer Münchener Weinwirtſchaft die Frau des Rechtsanwaltes Seyfried, mit der er ein Ver⸗ hältnis unterhielt, erſchoſſen hat. In theatraliſcher Weiſe ſchilderte der Angeklagte, daß der Plan, die Frau und ſich ſelbſt aus der Welt zu ſchaffen, mehrfach in ihm aufgetaucht ſei, aber immer wieder verworfen wurde.— Von den zwei Schüſſen, die Hinz auf Frau Seyfried abgab, wirkte der eine tödlich. Seine Angabe, ſich ſelbſt zu erſchießen, kann von den Zeu⸗ gen nicht beſtätigt werden. Als Motiv der Tat nannte der Angeklagte Eiferſucht. Nach dreiviertelſtündiger Beratung fällte das Gericht folgendes Urteil: Hinz iſt ſchuldig eines Verbrechens des Totſchlags und wird unter Zubilligung mildernder Umſtände zu vier Jahren Gefängnis ab⸗ züglich ſieben Monate Unterſuchungshaft verurteilt. Wegen Fluchtverdachts wurde Haftfortdauer angeordnet. Aus dem Lande Starkes Fernbeben * Karlsruhe, 9. Okt. Der Seismograph der Erdbeben⸗ warte des Naturwiſſenſchaftlichen Vereins am Geodätiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe regiſtrierte am heutigen Dienstag früh ein heftiges Fernbeben in einer Herdentfernung von etwa 10000 Kilometer. Der erſte Einſatz erfolgte um 4,1403 Uhr. Die transverſalen Vorläuferwellen 7 erreichten um 4,15,01, die langen Wellen um 4,48 Uhr die Station. Das Maximum der Bewegung fiel auf 4,51 Uhr. Gegen 6,15 Uhr kamen die Apparate zur Ruhe. * Weinheim, 7. Okt. Unter ärztlicher Leitung des Kolonnenarztes Dr. med. Hälſen von hier fand unter großer Beteiligung eine Bezirks übung der Sani⸗ tätskolonnen vom Roten Kreuz Laudenbach, Leuters⸗ hauſen, Schriesheim und Weinheim ſtatt, wobei folgender Uebungsgedanke zugrunde lag: Bei der Eiſenbahnbrücke über die Weſchnitz im Birkenauer Tal ſollten Eiſenbahn⸗ wagen abgeſtürzt ſein. Im Tunnel beim Bahnhof Wein⸗ heim⸗Tal ſollten mehrere Perſonen infolge Rauchvergiftung und ſonſtigen Verletzungen gerettet werden. Der Rettungs⸗ dienſt erſtreckte ſich nicht bloß auf die erſte Hilfe, ſondern auch auf zweckdienliche Abbeförderungen der Verwundeten. Nach ſchleuniger Fertigſtellung eines Laufſteges über die Weſchnitz, wobei ſich die Sanitäter auch als Pioniere bewährten, wurden die Verletzten aus der Weſchnitz mit ſogenannter Marinetrage nach dem gegenüberliegenden Steinbruch als dem Verbandsplatze überführt. Den Abſchluß bildeten Uebungen mit dem Atemſchützer, mit dem Sauerſtoff⸗ Rettungsapparat und mit der künſtlichen Atmung. Nach⸗ dem dann die Gerätſchaften in das Depot am Realgymnaſium zurückgebracht worden waren, fand ein gemütliches Beiſam⸗ menſein im„Müllheimer Tal“ bei Bienhaus ſtatt. An der Veranſtaltung nahmen u. a. als Ehrengäſte teil: Landrat Dr. Pfaff, Oberbürgermeiſter Huegel, Stadtrat Schmiedel, Reichsbankrat Kilian und die Aerzte Dr. Simunt⸗Birkenau und Dr. Weihrauch⸗Schriesheim. Aus der Pfalz Schadenfeuer in Mörlheim bei Laudan * Mörlheim bei Landau, 9. Okt. Heute vormittag iſt in dem Gutshof der Landeserziehungsanſtalt St. Joſeph durch Kurzſchluß ein Schadenfeuer ausgebrochen. In wenigen Minuten war der Dachſtuhl des Verwaltungsgebäudes ein Flammenmeer. Der einheimiſchen Wehr und der aus Landau herbeigeeilten Feuerwehr gelang es, das Feuer auf das Ver⸗ waltungsgebäude ſelbſt zu beſchränken. Die angrenzenden mit Frucht und ſonſtigen Erntevorräten gefüllten Schuppen und Scheunen blieben vom Feuer verſchont. Durch den in Mörl⸗ heim herrſchenden Waſſermangel— das Waſſer mußte aus der zwei Kilometer entfernten Queich mit Fuhrwerken herbeigeſchaft werden— waren die Rettungsarbeiten außer⸗ ordentlich ſchwierig. Kurz vor 12 Uhr war das Feuer nach zweiſtündigem Wüten auf ſeinen Herd beſchränkt und die an⸗ grenzenden Gebäude gerettet. 5 Nachbargebiete Großfeuer * Darmſtadt, 8. Okt. In Rohrbach bei Oberramſtadt brach geſtern mittag in der Scheune des Landwirtes Bert — wo die Dreſchmaſchine ſtand— Feuer aus, dem die Scheune, Stallungen und Nebengebäude und die Scheune des Landwirtes Guyot nebſt Stallungen und Nebengebäude um Opfer fielen. Der Schaden iſt außerordentlich groß. In der Scheune des Landwirtes Bert waren große Frucht⸗ vorräte, die gedroſchen werden ſollten. Auch in der Scheune des Landwirtes Guyot befand ſich großer Heu⸗ und Strohvorrat, der nebſt der Dreſchmaſchine ein Raub der Flammen wurde. Die Feuerwehren von Rohrbach, Niedermodau, Oberramſtadt und Wembach waren alsbald zur Stelle. Bald darauf traf auch von Darmſtadt die Kreis⸗ motorſpritze ein, die gerade von der in Darmſtadt ſtatt⸗ gefundenen Hauptübung zurückgekehrt war. Die Löſch⸗ maßnahmen waren ſehr ſchwer. Während die Kreismotor⸗ ſpritze zur Bekämpfung des Feuers das Waſſer des Hydranthen benutzte(der wegen der hohen Lage des Ortes keinen großen Druck hatte, mußten die Handdruckpumpen der anderen Wehren mit Pfuhl geſpeiſt werden. a* * Straßburg, 5. Okt. Am Dienstag gelang es der Straß⸗ burger Sicherheitspolizei erneut, z w ei Kokain ch mug g⸗ ler zu faſſen. Sie hatten ihre Ware einem Geheim po Ui⸗ ziſten angeboten, der ſich auch zum fiktiven Kauf für 35 000 Frances herbeiließ. Nach Abſchluß des Geſchäfts legte der Agent den überraſchten Schmugglern Handſchellen an übergab ſie der Staatsanwaltſchaft.— Geſtern begann nun auch der Prozeß gegen die in der erſten Hälfte des Auguſt erhafteten Koakainſchmuggler, die verfucht hatten, über ein Kilo Kokain zu verkaufen. Auch dieſes Trio wurde im Mo⸗ ment des Kaufes gefaßt. Die Steuerverwaltung beantragte gegen alle drei die Höchſt⸗ und eine Fiskalſtrafe. Das Urteil oll in acht Tagen verkündet werden. Piotr. Tot: 61. Pl: 20, 41, 19:10. 5 Im Evakoſtüm vor Gericht. Vor dem Schöffengericht Berlin Mitte ſpielte ſich am geſtrigen Dienstag vormittag eine einzig daſtehende Szene ab, in deren Verlauf es im Gerichtsſaal zu ſehr lärmenden Vorgängen kam. Eine Frau, die ſich wegen Betruges zu verantworten hatte, wollte die Geiſteskranke ſpielen und begann ſich plötzlich im Gerichtsſaal zu entkleiden. Als ſie ſchon faſt in Evaskoſtüm daſtand, ließ der Vorſitzende den Zuhörer⸗ raum räumen. Bei Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit drängten ſich die Zuhörer in großen Maſſen hinein, obwohl der kleine Saal nur wenige Plätze aufweiſt. Als der Juſtiz⸗ wachtmeiſter die überzähligen Perſonen hinausdrängen wollte, packte ein Mann, der anſcheinend angetrunken war, einen Juſtizwachtmeiſter an der Kehle. Es entſtand ein Ringkampf, in deſſen Verlauf die Beamten von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machen mußten. Die Simulantin wurde wegen Betruges zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Gerichtszeitung § Erfolgreiche Berufung. Vor der Kleinen Strafkammer Zweibrücken ſtand die Berufung des 39jährigen Agenten Oskar Lehner von Pirmaſens zur Verhandlung, der vom Amtsgericht Pirmaſens wegen Sachhe)lerei zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden war. Er ſoll Schuhe verkauft haben, von denen er wußte, daß ſie aus geſtohlenem Leder verfertigt waren. Die Berufungsinſtanz ſprach den Angeklagten mangels überführenden Beweiſes frei unter Ueberbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe. § Der berühmte Flieger Etzel zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Ende Auguſt beehrte er das ſchöne Starnberg mit ſeinem Beſuch, der 50 Jahre alte Bauführer Karl Oskar Etzel aus Landau. Als Pfälzer Flüchtling und berühmter Flieger Etzel erleichterte er zunächſt das dortige Rote Kreuz um 50 /. Hierauf ſchwindelte der Herr Flieger verſchiedenen Geſchäftsleuten vor, daß er im Würmtal mehrere Bauten ausführe. Etzel ſicherte den Leuten Arbeit zu und gaunerte ihnen bei dieſer Gelegenheit Geld heraus. Der berühmte Flieger hatte ſich nun vor dem Schöffengericht München⸗Land zu verantworten. Das Gericht ver⸗ urteilte den Angeklagten zu 9 Monaten Gefängnis. § Die Beſtimmungsmenſur ſtrafbar. In der Reviſions⸗ verhandlung in dem Prozeß gegen den Studenten Kruſchke, der mit dem Studenten Behr eine Beſtimmungsmen⸗ ſur mit Schlägern ausgefochten hatte, während der er ſeinem Gegner durch Unvorſichtigkeit die Schlägerſpitze in die Bruſt ſtieß und an welcher Verletzung Behr ſpäter ſtarb, hat das Reichsgericht wiederum die Entſcheidung gefällt, daß die Beſtimmungsmenſur zweifellos ein Zweikampf und darum ſtraf bar ſei. Sportliche Rund ſchan Tennis 5 a Deutſche Enderfolge in Meran Frl. Roſt beſiegt Fran Friedleben Was ihr auf deutſchen Turnieren bisher niemals gelingen wollte, ſchaffte die jugendliche Kölnerin Irmgard Roſt im Endſpiel des Dameneinzels beim Tennisturnier in Meran: einen Sieg über die deutſche Altmeiſterin Frau Friedleben. Die Frankfurterin ge⸗ wann den erſten Satz und ſtond im zweiten vor guten Ausſichten, als Frl Roſt in energiſchem Kampf dieſen Satz doch noch gewann und dann auch den dritten an ſich brachte. Mit 31:6,:5,:4 ge⸗ wann Frl. Roſt das Match und damit die Konkurrenz. Bis auf das Domendoppel wurden alle Konkurrenzen ſchon beendet. Im Herrendoppel trafen Greig⸗Moldenhauer im Endſpiel auf die Italiener de Morpurgo⸗del Bono, die in der Vorſchlußrunde v. Kehrling⸗Dr. Kleinſchroth 611,:6,:2 ausgeſchaltet hatten. Greig⸗ Moldenhauer leiſteten den Italienern im Endkampf harten Wider⸗ ſtand und erſt nach fünf Sätzen 719,:3,:1,:6,:3 kamen die Italiener zum Sieg. Die Endrunde des gemiſchten Doppels ent⸗ ſchieden Frou v. Reenizek⸗Moldenhauer ſicher mit:4,:0 über Mme. Pons⸗de Morpurgo für ſich. Im Damendoppel waren die deutſchen Paare ebenfalls erfolgreich, ſodaß es auch hier ein rein deutſches Endſpiel gibt wie im Dameneinzel. Frl. Roſt⸗Frau Schomburg be⸗ ſiegten Fürſtin Lobkowitz⸗Frau Horovich:3, 610 und Frau v. Rec⸗ nizek⸗Frau Friedleben waren:2,:0 über Frau Cohn⸗Frau Grave erfolgreich. VPferdeſwort Grunewaro(9. Oktober) 1. Kehrwieder⸗Jagdrennen. 3700. 3200 Meter: 1. St. v. Reib⸗ nitz Rahel(Beſitzer; 2. Mozart; 3. Lebensmut. Ferner liefen: Mer⸗ kur 2, Iwan, Fantasca, Ratte, Graphit. Tot: 337. Pl: 47, 28, 23:10. 2. Auf Wiederſehen⸗Jagdrennen. F. Dreij. 3700 J. 3000 Meter: 1. G. Roths Mauſi(H. Schwikowski]; 2. Arber; 3. Oper Ferner liefen: Minnelied, Königskrone, Wildfang. Tot: 29. Pl: 11, 15:10. 3. Aſtern⸗Rennen. F. Zweij. 3000. 1200 Meter: 1. P. de Nully⸗ Browns Orvu(A. Ladendorff); 2. Hauptmann; 3. Die Saar, Ferner: liefen: Quartiermacher, Kang Shi, Radames, Cameron, Olympiade, Othello. Tot: 20. Pl: 11, 10, 12:10. 1 4. Metropole⸗Preis. Jagdrennen. Ehrpr. u. 12 000% 5000 Mtr.: 1. Ehr. v. Arnims Parſifal(W. Hauſer); 2. J. Kühns Immelmann (F. Lüder); 3. Frau K. Pelskes Pimoulouche(Et. v. Götz). Ferner liefen: Brandmeiſter, Fauſtinus, Allah, Taſſo 2, Le Challenge, Cbeur'Almée. Tot: 47. Pl: 16, 16, 15:10. 5. Lebewohl⸗Jagdrennen. Herrenr. 3700 J. 4000 Meter: 1. E. Gottſchalks Rößling(It. v. Borcke); 2. Quo vadis; 3. Poeſie. Ferner liefen: Daubenton, Myron, Girant. Tot: 26. Pl: 31, 10410. 6. Kehraus⸗Hürdenrennen. 3000 4. 3000 Meter: 1. M. Lowen⸗ thals Poliktet(K. Schuller); 2. Escortal; 3. Formoſus. Ferner liefen: Veleda, Roſenracker, Mansbach, Mereurius, Sennerin, Fel⸗ ſenroſe, Hochachtungsvoll, Anika. Tot: 27. Pl: 15, 28, 17:10. 8 7. Preis vom Roſeneck. 3000. 1600 Meter: 1. G. Hackebeils Dietmar(R. Kaiſer); 2. Pagode; 3. Gilgameſch. Ferner lieſen: Praxedis, Rinaldo, Alſterblümchen, Hörſelberg, Amersfoort, Hans 0 Roſenherzog, Ratibor, Formoſita, Thoma, Tarnhelm, Fegefeuer, 9. 10. Redar-Pegelf 4 5. 6 9 10. 60005 Mannheim 2,87 2088 2,51.28 2, 20 2,22 .99 Jagſtfeld 5 9 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 . Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Fut Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehn Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; len Herrn. der noch nehts vom Auto wel. 5 bemerkte. daſisich dig 5 5 D en Wir. die Dame. die ni Nede keandert s . 6. Sekte. Nr. 471 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Erinnerungen an die erſte„Ila 1909 Von Georg von Tſchudi Die am Sonntag, den 7. Oktober erfolgte Eröffnung der Inter natfonalen Suftfahrt⸗Ausſtellung in Berlin ruft ihre Vorgängerin, die„Is A“ 1909 zu Frank⸗ furt a. M. ins Gedächtnis zurück. Ihr verdienſtvoller Organkſator, Maſor Georg v, Tſchudt, einer der Plo⸗ niere auf dem Gebiete des geſamten Luftfahrtweſens, be⸗ richtet über ſie in folgenden launigen Zeilen aus ſeinen perſönlichen Erinnerungen, die ſoeben unter dem Titel „Aus 34 Jahren Luftfahrt“ im Verlag von Reimor Hobbing in Berlin SWö of erſchienen ſind. Es dürfte dies wohl die letzte Arbeit von Tſchudt ſein. „Als in Deutſchland ſich noch kein deutſches Flugzeug vom Boden erhoben hatte, wohl aber in Frankreich chon eine Reihe von Flügen ausgeführt waren, faßte der Frankfurter Verein für Luftfahrt den Entſchluß, eine Luftfahrtausſtellung, und zwar dem Weſen der Luftfahrt entſprechend eine internatio⸗ nale, zu veranſtalten. Man bot mir die Geſchäftsführung an und bat mich, zunächſt nach Frankfurt zu kommen, um bei manchen noch beſtehende Bedenken zu zerſtreuen. Das tat ich gern Ich fand nun in Frankfurt eine Begeiſterung und ein Be⸗ ſtreben der Mitarbeit, wie ich Aehnliches noch nicht erlebt hatte;; das einem Frankfurter in den Mund gelegte Wort: „Wie kaun mer blos nit von Frankfurt ſein“ iſt mir damals verſtändlich geworden.. Als Geſchäftsführer konnte ich an allen Ausſchußſitzungen teilnehmen und mir ein Urteil über alle Mitarbeitenden bilden Auch die ſtädtiſchen und ſtaat⸗ lichen Behördenvertreter förderten e Ausſtellung in gerade⸗ zu erſtaunlicher Weiſe unter Hintanſetzung oft berechtigter bürokratiſcher Bedenken. Auch der Zufall begünſtigte die Aus⸗ ſtellung erheblich. Fünf Ballon⸗ bezw. Luftſchiffhallen waren erforderlich. Man bedenke, was es heißt, für eine etwa drei Monate dauernde Ausſtellung fünf ſolcher Hallen, darunter eine für ein Zeppelinluftſchiff, zu errichten, die ſpäter wieder, wenig⸗ ſtens an der gleichen Stelle, entbehrlich, ſogar hinderlich ſein und daher abgebrochen werden mußten. Die Hallen waren beſtimmt: eine für einen Drachenfeſſelballon. Sie war ſo hoch, daß der montierte Ballon auf ſeinem Korbe ſtehend darin untergebracht werden konnte. Das hatte den großen Vorteil einer ſehr ſchnellen Betriebsbereitſchaft, da der Ballon nur ins Freie gebracht und am Kabel angeſchloſſen zu wer⸗ den brauchte. Eine zweite niedrigere Halle diente für ein kleines Luftſchiff von Clouth, eine dritte von ganz un⸗ gewöhnlichen Ausmaßen: lichte Weite 45 Meter, für ein linſenförmiges Luftſchiff, das niemals ſo weit fertig bezw. brauchbar wurde, daß man es überhaupt hätte gänzlich füllen können.. Die vierte Halle behauſte längere Zeit ein Parſe⸗ valluftſchiff und in der fünften war ein Zeppelin⸗ luftſchiff während der kurzen Zeit ſeines Aufenthaltes in der JL A. untergebracht. Eine gewiſſe Enttäuſchung empfanden— zu Unrecht piele Ausſtellungsbeſucher, weil ſie ſich falſche Begriffe über den damaligen Stand des Flugweſens machten. Nur unter Aufwand großer Geldmittel war es überhaupt möglich, in Frankreich Flugzeugführer zu werben, damit ſie für etwa eine Woche zur JA. kamen und dort in Wettbewerb miteinander traten. Deutſche flugfählge, d. h. eingeflogene Flugzeuge und Führer, die ſchon Flüge ausgeführt hatten, gab es nicht Als einziger Deutſcher flog Auguſt Euler. Weil er aber nicht unter Beiſeitelaſſung jeder Vernunft ſofort lange und hohe Flüge ausführte, ſondern ſich beſonnen erſt mit ſeinen franzöſiſchen und dann ſelbſtgebauten Apparaten vertraut machte und ſelbſt ausbildete, wurde er von der un⸗ verſtändigen Preſſe beſchimpft. Als er ſich gegen die törichten Artikel wehrte und mit Klage drohte, witzelte eine Zeitung: „Auguſt Euler, lerne fliegen ohne zu klagen.“ Aus der Tätigkeit der Luftſchiffe auf der Ausſtellung ſei einer Epiſode gedacht, die ein erfreuliches Zeugnis unverab⸗ redeter, höchſt ſachgemäßer Handlungsweiſe einer ganzen Reihe von Perſonen gibt. Das Zeppelinluftſchiff hatte eine Fahrt den Rhein hinunter angetreten. Ein aufkommendes Unwetter behinderte die gewollte Vorwärtsbewegung erheb⸗ lich. Drahtloſe Verbindung mit dem Luftſchiff gab es damals nicht. Trotzdem war ich in meinem Büro in der Ila dauernd über Ort und Fahrt des Luftſchiffes unterrichtet, und zwar durch Unbekannte mittels des Fernſprechers. Es vergingen ſtets nur einige Minuten, bis ich eine neue Nachricht bekam. Erſtaunlicherweiſe waren dieſe Nachrichten durchweg derartige, daß man ſich ein genaues Bild über Windſtärke und richtung und die durch ſie bedingte Fahrt des Schiffes machen konnte. Glücklicherweiſe war die Windrichtung eine ſolche, daß die Rückkehr nach Frankfurt nicht gefährdet war. Aus den ein⸗ gehenden Nachrichten bekam ich ein genaues Bild über den wirklichen Flugweg des Schiffes und die Geſchwindigkeit ſei⸗ ner Fahrt, ſo daß ich das Eintreffen vor ſeiner Halle genau be⸗ rechnen konnte. Es war mittlerweile dunkel geworden. Mi⸗ litär zur Hilfeleiſtung war nicht zur Stelle, weil die Rückkehr an dieſem Tage nicht ſtattfinden ſollte. Die verfügbaren Leute der Ila reichten zur Landung, die anweſende Polizei zur Ab⸗ perrung nicht aus, beſonders, wenn die zahlreich anweſenden Konzertbeſucher Lunte rochen, daß eine Landung im Dunkeln bevorſtand. Als Landungstrupp wählte ich eine anweſende Regimentsmuſik, deren Muſikmeiſter ich unterrichtete, daß er— wenn ich mich ſeinem Muſikpavillon näherte— das gerade ge⸗ ſpielte Stück unauffällig abbrechen und mir mit ſeiner Kapelle ohne Inſtrumente heimlich folgen ſolle nach dem Platz vor der Zeppelinhalle. Nur eine kleine Zahl beſonders Schlauer merkte etwas und folgte der Muſik. Dieſen geſtattete ich dann, bei der Landung zu helfen, unter der Bedingung, daß vollkom⸗ mene Ruhe herrſchen müſſe, damit man ſich mit der Schiffs⸗ führung verſtändigen könne und gegebene Kommandos gehört würden. Die Landung vollzog ſich im Dunkeln glatt, nur mein Regenſchirm ging dabei auf dem Kopfe eines überbegeiſterten, zivilen Helfers entzwei, der es nicht unterlaſſen konnte, in die Kommandos hinein Hurrarufe auf den Grafen Zeppelin er⸗ könen zu laſſen, Unbemerkt von den zahlreichen Ausſtellungs⸗ beſuchern gelangte in wenigen Minuten das Luftſchiff in ſeine Halle. Der Preis ſpielt keine Noe. (Von unſerem römiſchen Vertreter) Als dieſe inhaltsſchweren Worte fielen, machte der Juwe⸗ lier nicht nur eine, ſondern zwei höfliche, faſt demütige Ver⸗ beugungen. Dann warf er aus geſenkten Augen einen prüfen⸗ den Seitenblick auf die vornehm gekleidete Geſtalt des ihm un⸗ bekannten Käufers, der ſeinerſeits ſorgfältig die Sammlung koſtbarer Edelſteine muſterte; und er taxterte im Geheimen: Entweder kluger Lebemann, der mit einem großartigen Ge⸗ ſchenk die betrogene gnädige Gemahlin beſänftigen will, oder dummverliebter Lebemann, der mit den größten Opfern eine wenig zugängliche Geliebte gewinnen möchte.„Lebemann“ war jedenfalls ſicher, denn nur dieſer ſchon ſelten werdende Menſchentyp kann ſo nonchalant ſagen:— Der Preis ſpielt keine Rolle 5 Jedenfalls.. kommen wir ſo nicht weiter, wenn wir uns in den Betrachtungen eines erfahrenen Juwelters verlieren. Die Begebenheit iſt an ſich ſchon intereſſant genug, als daß ſie noch mit überflüſſigen Ausſchmückungen verſehen werden brauchte. Sie ſpielte ſich in Turin ab, machte dann als Chro⸗ nikgeſchichte die Runde durch die italieniſchen Zeitungen und löſte überall das ſympathiſierende Beifallslächeln aus, das wirklich geſchickt erdachte und originell ausgeführte Gauner⸗ tricks trotz ihrer wenig moraliſchen Hintergründe erzielen. Alſo— wie geſagt— es war in Turin, wo der Juwelier vor dem fremden Käufer ſeine beiden Verbeugungen machte, die ehrfurchts⸗ und die hoffnungsvolle. Indeſſen hatte der Un⸗ bekannte bereits ſeine Wahl getroffen, einen großen, blitzenden Brillanten aus dem grünen Samtkaſten genommen und wort⸗ los vor den Geſchäftsinhaber gelegt.„60 000 Lire“, meinte dieſer zögernd, was wie eine Entſchuldigung für den hohen Preis klang. Und ſchon hatte der elegante Herr ſein Porte⸗ feuille gezückt und dieſem 60 Tauſendlireſcheine entnommen. Dann, wie in einem plötzlichen Entſchluß, legte er noch weitere fünf Scheine hinzu und ſagte ſo leichthin, als handele es ſich um den Kauf einer Krawatte:„Das mag als Anzahlung auf einen weiteren Brillanten dienen, der ebenſo ſein muß wie dieſer hier; ich möchte ein Paar Ohrringe daraus fertigen laſſen. Hier meine Karte. Benachrichtigen Sie mich, ſobald Sie den zweiten Stein beſchafft haben. Der Preis ſpielt keine Rolle!“— Sprach es und verließ den Laden und den entgeiſter⸗ ten, aber glücklichen Juwelier. Ee war nicht leicht, den zweiten Brillanten aufzutreiben, au dleſelbe Größe, Form und Farbe und genau den⸗ u Schnitt beſitzen mußte wie der verkaufte. Das mußte er Juwelier nach einer Woche einſehen, nachdem er erfolg⸗ ö elengeſchäfte der Stadt durchforſcht hatte. Da ſch endlich der Zufall, der göttliche, glückverſprechende Zufall zuhilfe zu kommen. Und das war ſos. N Eines Tages betrat eine ältere, diskret gekleidete Dame das Geſchäft und legte einen Brillanten zum Verkaufe vor, der Bündel von gelben, blauen und roſaroten Strahlen aus ſeinem dunklen Samtkäſtchen warf. Der Juwelier zuckte bei ſeinem Anblick zuſammen. O Wunder, das war genau der Stein, den er vergeblich geſucht, den der vornehme Käufer von damals um jeden Preis von ihm haben wollte. Und dieſer Preis?—„Was, 120 000 Lire, wo ich den Zwillings⸗ ſtein für nur 60 000 verkauft habe!“ So fuhr er verärgert auf, als er von der Dame in beſtimmtem und ruhigem Tone die Höhe der Kaufſumme vernahm. Doch bann beruhigte er ſich ſchnell an der Feſtigkeit, mit der immer wieder der Preis genannt wurde. Er bat endlich die Dame, am nächſten Tage noch einmal vorzuſprechen, da er ſelbſt den Stein nicht erwer⸗ ben wollte, wohl aber einen Käufer an der Hand hätte, von deſſen Zuſtimmung alles abhinge.— Der weitere Verlauf der Geſchichte ging nunmehr nur noch in Telegrammen. Erſtes Telegramm an den eleganten Herrn, der als Wohnort Nizza angegeben hatte, wo er ſelbſt⸗ verſtändlich ein Luxushotel bewohnte:„ſtein gefunden ſtop preis jedoch 130 000 ſtop erbitte anweiſung ob kauf erwünſcht“. Die Antwort des Herrn, bei dem der Preis keine Rolle ſpielte, lautete;„reflektiere“. Dieſe lakoniſche Mitteilung im⸗ ponierte dem Juwelier derart, daß er ſofort den Brillanten für 120 000 Lire erwarb.— Zweites Telegramm au den Herrn in Nizza:„ſtein erworben erbitte baldige abwicklung des geſchäftes“. Darauf keine Antwort aus dem herrlichen Riviera⸗Badeort. Dann telegraphierte der Juwelier wohl noch fünf⸗ oder ſechsmal, ohne je eine Antwort zu erhalten, bis er endlich merkte, was der Leſer ſicher ſchon längſt gemerkt haben wird, daß er ſeinen eigenen Brillanten für die doppelte Summe zurückgekauft hatte. Englanz Der muſikaliſche Kater Der ſchwarze Kater Nick, der Miß Gertrud Hopkins, einer in Saint Jones⸗Wod lebenden Tonkünſtlerin gehört, iſt eine überaus populäre Perſönlichkeit in den Kreiſen der Muſikliebhaber, in denen ſeine Herrin verkehrt. Und zwar tritt Nick ſelbſt als muſikaliſcher Kritiker auf, der über ver⸗ ſchiedene Komponiſten ſeine beſtimmte Meinung hat und genau weiß, was ihm gefällt und was ſeinen Muſikſinn verletzt. Der Kater iſt ein entſchtedener Anhänger der klaſſiſchen Schule, und wenn im Hauſe Miß Hopkins die alten Metiſter zum beſten gegeben werden, bringt er alsbald ſein Vergnügen darüber zum Ausdruck, indem er auf die Knie ſeiner Herrin ſpringt und befriedigt zu ſchnurrren beginnt. Die Reihe der Komponiſten, an denen Nick ſein Wohlgefallen findet, endigt mit Brahms; Tondichter aus ſpäterer Zeit rufen im vierbeinigen Kunſt⸗ kenner die größte Entrüſtung hervor, die er auf nicht mißzuverſtehende Weiſe zeigt.„Es iſt unmöglich, ſich über Nicks ginnen, ſo iſt er ſchon wieder da, kratzt an der Türe und begehrt E t man ein muſikaliſches Werk vor, das Nick bef efällt, un ſeinem roſigen Mäulchen ein freudiges be Wir haben wiederholt den Verſuch gemacht, mitte ſiſchen Tondichters plötzlit zugehen, und Nick begann alsbald, mich am Kleide zu zupfen und ſeine Unzufriedenheit auf jegliche Weiſe zu bekunden: man gewann direkt den Eindruck, als verlange der Kater kate⸗ goriſch, daß ich aufhöre, mit dieſen mißtönenden Lauten ſeine Ohren zu martern.“ Bekanntlich erzählt auch Felix Wein⸗ gartner in ſeinen„Erinnerungen“ ähnliches vom Hunde ſeines Freundes, und beide Tiere gehören in ihrem aus⸗ geſprochenen Muſikſinn zweifellos zu erſtaunlichen Ausnahmen unter ihresgleichen. Ein engliſcher Lord als Hutmacher Von Montag an iſt im ſüdweſtlichen Stadtteil von London ein Laden geöffnet, in dem ein junger Lord die von ihm ſelbſt angefertigten Damenhüte verkauft. Der Urheber dieſer neueſten Senſation des Londoner Geſellſchaftslebens heißt Lord Burgh. Der junge Lord hat ſich dem Hutgeſchäft nicht aus finanziellen Gründen zugewandt, ſondern deshalb, weil ihm die Hutmode der engliſchen Frauen nicht gefällt. Er er⸗ klärt, die engliſche Frau müſſe einen engliſchen Hut tragen, das gegenwärtige engliſche Modell könne ſich aber mit dem franzöſiſchen bei weitem nicht meſſen. Dieſem Mangel will der junge Lord abhelfen. Er will jedes Modell ſelbſt entwerfen und die Hüte danach anfertigen. Als reformbedürftig be⸗ trachtet er vor allem die Farbe der Hüte. Die engliſchen Frauen haben ſeiner Anſicht nach eine zu große Scheu vor hellen und kühnen Farben. Darin will Lord Burgh Wandel ſchaffen. Seine Firma führt den Namen„Evolution“. Dieſer Name iſt ſein Programm. Numäuien Das Sträflingsleben eines rumäniſchen Räubers Batan, ein berüchtigter rumäniſcher Räuber, der vor mehreren Jahren zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden war, iſt vor kurzem aus dem Salzbergwerk, in dem er ſeine Strafe zu verbüßen hatte, entwichen. Bei dieſer Gelegenheit wurde ruchbar, daß der Räuber in dem Berg⸗ werk ein ganz eigenartiges Daſein geführt hat. Infolge ſeiner herkuliſchen Körperkräfte wußte er ſich einen großen Teil der rund 600 Strafgefangenen, die in dem Bergwerk beſchäftigt werden, dienſtbar zu machen. Das Bergwerk iſt von hohen Mauern umgeben. Im Inneren genießen die Gefangenen ein gewiſſes Maß von Freiheit. Sie müſſen früh in das Bergwerk hinabſteigen und an jedem Tage eine be⸗ ſtimmte Ausbeute an Salz abliefern. Anderenfalls haben ſie ſtrenge Strafen zu gewärtigen. Batan zwang nun eine ganze Reihe von Mitgefangenen, ihm an jedem Tage ſoviel Salz abzuliefern, daß er ſelbſt nicht zu arbeiten brauchte. Keiner der Mitgefangenen wagte ſich gegen den Herkules auf⸗ zulehnen, obgleich ſich darunter eine ganze Anzahl von poli⸗ tiſchen Gefangenen— Offiziere, Beamte und Politiker— befanden. Der Räuber beſchäftigte ſich in der freien Zeit, die er durch die Tätigkeit der anderen gewann, mit Holzſchnitze⸗ reien und verdiente dadurch eine anſehnliche Summe Geld, indem er ſeine Holzfiguren an gelegentliche Beſucher ver⸗ kaufte. Das Geld benutzte er dann dazu, einen Wachtpoſten zu beſtechen und ſich eine Bombe zu verſchaffen. Damit ſprengte er die Gefängnistür und entwich. Man kann ſich denken, daß die Oeffentlichkeit über dieſen Räuberſtreich ſehr ungehalten war. Die Polizei hat den Räuber inzwiſchen wieder eingefangen. Ste wird nun wohl dafür ſorgen, daß Batan nicht wieder in ſeinem Gefängnis ein gemütliches Leben auf Koſten ſeiner Mitgefangenen führen kann. Türkei Brennende Zigarette im Pulverpaket Aus Jaffa wird gemeldet: Während einer arabiſchen Hochzeit ereignete ſich ein ſchrecklicher Unfall. Ein Knabe trug den Männern, die Freudenſchüſſe abgaben, Pulver zu, als plötzlich ein Zigarettenraucher eine brennende Zigarette auf das Pulverpaket fallen ließ. Dieſes geriet ſofort in Brand, dem der Knabe zum Opfer fiel. Amerika Ein alter Brief im Werte von einer halben Million Dollar In der amerikaniſchen Stadt Gvanſt on in der Nähe von Chicago iſt in einer alten Schachtel zuſammen mit ein Paar Kinderſchuhen durch Zufall ein Brief gefunden worden, deſſen Inhalt für die Intereſſenten eine halbe Million Dollars wert iſt. Die Finderin des Briefes hat bereits auf Grund des Dokumentes eine Klage angeſtrengt, um in den Beſitz von 100 000 Dollars zu kommen. Vor 35 Jahren verlangte ihr Mann als Angeſtellter der Fairmount⸗Molkereigeſellſchaft mit vier Kollegen eine Gehaltserhöhung. Er erhielt daraufhin von der Direktion der Geſellſchaft die ſchriftliche Zuſage, daß für ihn und jeden ſeiner vier Kollegen ein Geſchäftsanteil von je tauſend Dollars beiſeite gelegt werden ſolle. Dieſer Anteil ſollte ausgezahlt werden, wenn die Fünf noch fünf weitere Jahre im Dienſte der Geſellſchaft blieben und auf eine Gehalts⸗ erhöhung verzichteten. Die Vereinbarung kam auf dieſer Grundlage zuſtande. Später war aber davon nicht mehr die Rede. Die Geſellſchaft rührte ſich nicht, um der verſprochenen Verpflichtung nachzukommen und die fünf Angeſtellten konnten ihre Forderung nicht durchſetzen, weil ihr Kollege Dempſey die ihm anvertraute ſchriftliche Zuſage verlegt hatte und nicht wiederfinden konnte. Er wurde ſchließlich unter einem Vor⸗ wande entlaſſen und ſtarb vor einigen Jahren. Vor kurzem iſt ſeiner Witwe das wertvolle Schriftſtück bei dem Durchſuchen alten Gerümpels in die Hände gefallen. Ste hat ſofort einen Frozeß gegen die Geſellſchaft angeſtrengt und die vier anderen in Betracht kommenden Intereſſenten oder ihre Angehörigen werden ihrem Beiſpiel folgen. Der Wert des Geſchäftsanteils, der im Jahre 1893 tauſend Dollars betrug, hat ſich inzwiſchen auf hunderttauſend Dollars erhöht. Die enterbte Tänzerin Im März 1927 ſchloß Mortimer Davls, der Sohn des engliſch⸗kanadiſchen Tabakmillionärs Sir Davis, eine heim⸗ liche Ehe mit Roſie Dolly, einer der berühmten Dolly⸗ Schweſtern, die auf allen Varietee⸗Bühnen der Welt bekannt ſind. Die Ehe, die erſt ein Jahr ſpäter bekannt wurde, erregte den Zorn des Vaters. Sir Davis erkannte die Schwie⸗ gertochter niemals an. Er hat ſeinen Unmut bis zu einem Tode bewahrt. In ſeinem kürzlich veröffentlichten Teſtament trifft er die Beſtimmung, daß ſein auf viele Millionen Pfund geſchätztes Vermögen 50 Jahre lang in Stiftungsform ver⸗ waltet werden ſoll und daß ſeinem Sohne nur die Zinſen zu gute kommen ſollen. Die Frau ſeines Sohnes ſoll unter allen Umſtänden von der Erbſchaft gusgeſchloſſen ſein. Iſt kein legitimer Erbe vorhanden, ſo fällt das gauze Vermögen nach 50 Jahren an jüdiſche Wohltätigkeitsinſtitute. * N* 4 7. Seite. Nr. 471 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Oktober 1928 770000G0000b0bGbG0Gb0bPb0b0b0b0FbPbPbPbTPTPbTbTbTGTPTPTPbTbTGTGTPTGTGbTGTGTGTböbGTbTbGbTöTbTbTbTbTbTGTVTVTGGböTVTVTGVͤGGW— Im Auftrage Da K verkaufe: e 1 Klavie Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme IT an dem allzufrühen Hinscheiden meiner lieben(Schwechten), 5 Frau und treubesorgten unvergeßlichen Mutter Speiſezimmer, 4 Eli R b Herrenzimmer, . Salon, 9 182 OSen Srger weiße Küche, 9 0 ee 0 7 sagen wir hierdurch allen innigsten Dank J nußb. Schlafzimm., 2 5 5 1 Die tieftrauernden Hinterbliebenen: 1 Paar beſſere Ges Ss Sir Sebot Ger KIUugbieit 181, I Zukuruft b K. 1 N eg haarwatrakzen sere sSrpflichen Angebofe beni eu 4 eindammstr.“ 5 1 Kir Gi 1 2 1 1 4 Mannheim, 9. 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Heddesheim hat gute Bahnverbindung: Nebenbahn Mannheim.— Heddesheim; Haupt⸗ bahn Frankfurt a. M.— Heidelberg. Die Stationen Heddesheim u. Großfachſen⸗Heddes⸗ heim liegen im Jagöbezirk 1. 11884 Hebdesheint, dan 25. September 1928. Ber Bärgermeiſter: In Vertretung: Gerſtner. folgt m der NMorfeag- Morgen- Ausgabe ein SPS Zlal- Angebot aus umsefer Abfeilunng Kleiderstfoffe Welches ch Hler Urisere wmerherfe Leis- tunmdgs fähigkeit beweist. Vir bifterurm rwer UrWerbfrdlichleri Besuch. Neins. Crèpe de chine ca. 95 em breit, in hübschem Farben- Sortiment, weichfließende Ware Eine ganz besondere Gelegenheit Mete ſeins. Cröpe de chine Druck reine Selde, efegante, neue Dessins, ca. 95 em brelt, gute Ware. In Anbettacht der eleg. Spritzdtuek- Dessins eine Kaufgelegenheit sondergleichen.... Meter Neins. Crèpe-Satin ca. 96 em breit, in modernem Farbenserument, der große Artikel für das ele- A Von der Reise zurück A. el. Mat kata Telephon 334 44 Praxis und Wohnung von jetzt ab in: D 1, 13, 1. 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Dieſe haben ſeit ihrer Wirkſamkeit gezeigt, wi lel nützlicher ſie dem Ausbau und der Entwicklung der ruſſiſchen Wirtſchaftsorgane in Deutſch⸗ land werden konnten als de rdeutſchen Betätigung auf Rem nruſſiſchen Markte und wie insbeſondere der deutſche Großhandel und das deutſche Transportgeſchäft drüben mehr und he ausgeſchaltet worden ſind. Wenn alſo im Oktober wieder fort⸗ letzt werden ſoll, was im Frühjahr zufolge der dem Schachty⸗ dgeß vorausgehenden Ereigniſſe unterbrochen werden mußte, ſo iſt für Deutſchland belangpoll, mit der Einſchränkung, daß man h nach allen mit Rußland bisher gemachten Wirtſchaftserfahrungen übertriebenem Optimismus wird hüten müſſen. 5 Was die öſtlichen Verhandlungenländer angeht, ſo iſt mit Ge⸗ Aug tuung feſtzuſtellen, daß Eſt land einſichtsvoll den Zollkrieg mit Doutſchlond vermied, indem es ſo rechtzeitig ſeine Bereitwilligkeit zu Handelsvertragsverhandlungen erklärte, daß die mit dem 15. Sep⸗ tember wirkſam gewordenen neuen Zollgeſetze eine Anwendung des Maximaltarifs auf deutſche Waren nicht nötig machten. Zurzeit ſind die Wunſchliſten ausgetauſcht, die Beſprechungen ruhen wieder, aber unbeſtritten beſteht guter Wille. Zumal zwiſchen Berlin und Reval die Streitfrage der Entſchädigung der enteigneten reichs⸗ deutſchen Großgrundbeſitzer noch immer in der Schwebe iſt, man on Reval aus jedoch nicht mehr auf dem Standpunkt beharrt, ſie zuvor geklärt ſehen zu wollen. Beigelegt wird der Streitpunkt ſein müſſen, wenn ein Handelsvertrag unterzeichnungsreif iſt, darüber beſteht kein Zweifel. Aber dieſe Möglichkeit iſt offen, nachdem von Heutſcher Seite neue Vorſchläge zur Ablöſung der Forderungen durch ine Pauſchalſumme gemacht worden ſind. An einem Handelsver⸗ Frage iſt Eſtland übrigens der weitaus ſtärker intereſſierte Partner, weil faſt 30 v. H. des eſtländiſchen Exports nach Deutſchland gin⸗ * während in der deutſchen Außenhandelsſtatiſtik Eſtland nur mit dem Bruchteil eines Prozentes figuriert. f Noch immer iſt nicht unterzeichnungsreif der Utauiſche Handels vertrag. Schon vor den deutſchen Par lamentsferien wurde er als der Unterzeichnung unmittelbar Rahe gemeldet. Doch da kam im letzten Augenblick die Komplika⸗ letzteren Falle handelt es ſich deutlch⸗ n Saimler⸗Penz erklärt Zu den verſchiedenen Gerüchten über die Lage der Doimler⸗ Benz Ach teilt der Vorſtand nunmehr folgendes mit: Die Umſätz e in den erſten neun Monaten des laufenden GF. alten die der entſprechenden Vorjahres zeit übertro ffen. er derzeltige Auftrags ⸗Beſtand ſichert den Werken Be⸗ chäftigung für etwa z wel Monate. Die zur Verbeſſerung 2 Maſchinenparks und Verbreiterung der Auslandsorganiſation kingegangenen Schulden betrogen rund 7 Mill./ und ver⸗ eilen ſich auf die zehn Banken der G. Die daneben beſtehenden Zleferantenſchulden entſprechen, wie üblich, einem etwa breimonatigen Materialbezug. Die günſtige Fortentwicklung des Aus landsgeſchäftes bildet einen gewiſſen Ausgleich zu dem um dieſe Jahreszeit, insbeſondere aber or der Automobilausſtellung, ſtets abflauenden ſulän⸗ biſchen Ablſatz, der ouch in dieſem Jahre wieder zu einer mäßigen ö n geführt hat. Von der bevorſtehenden Ber⸗ iner Ausſtellung darf, wie früher, eine Belebung des Geſchäfts Erwartet werden, nachdem bei den im Gang befindlichen Aus el lungen in Paris und London die Erzeugniſſe der G. wieder große Beachtung gefunden haben. Insbeſondere der hac dem eigenen Patent der Firma hergeſtellte Rohblmotor ſowie der bereits in ſerienmäßiger Herſtellung befindliche A ch t⸗ Ilinder⸗Perſonenwagen von 18/80 PS, ſcheinen gute us ſichten zu verſprechen. * Verlängerung der Option auf das Daimler⸗Paket Schapiros. enen des in letzter Zeit viel beſprochenen Schapiro⸗Paketes von bin, 14 Mill.„ Dalmler⸗Aktien wird von der Führung des Daim⸗ ers onſortiums mitgeteilt, daß dleſe nom. 14 Mill./ Daimler⸗ ktlen Schapiro auf ein Jahr beliehen und von ihm der ruppe zu einem gegen den bisherigen Optionspreis ermäßig⸗ en Kur ſe auf die gleiche Zeit in Option gegeben ſind. d Elektro⸗Bank⸗Ronzern. Die Bank für elekte ſche niler nehmungen in Zürich, der wichtigſte Schweizer Elek⸗ ro⸗Konzern, der übrigens auch deutſche Intereſſen hat, betont im richt für 1927⸗28, daß auf elektriſchem Geblet allerorts eine ſehr enge Tätigkeit entwickelt wird. Die Gründungs⸗ und Bau:ätigkeit ür elektriſche Anlagen ſei in den Ländern beſonders intenſiv, wo le Elektrizitätsverſorgung etwas zurückgeblieben iſt. Von den die Bank am meiſten intereſfſierenden Ländern werden Frankreich n Spanjen erwähnt, wo unter ſtaatlicher Förderung ein groß⸗ ügiges Eleltrifizierungsprogramm durchgeführt wird. Italien gibt Fbenfalls ſtaatliche Subventlonen. Auch in der Schweiz und Deutſchland gehe die Entwicklung rüſtig weiter. Jedoch zeige ich leider die zunehmende Tendenz, die Elektrizitätsverſorgung nter ſtaatlichen Einfluß zu bringen, ſo daß es für private Unter⸗ Hehmungen immer ſchwerer wird, paſſende Beteiligungsmöglich⸗ eiten zu erhalten. Der Abſchluß ergibt einen Reingewinn von 86(6,40) Prill. Fr., woraus 10 v. H. Dividende auf das er⸗ hte Aktienkepital von 75 Mill. Fr. verteilt werden. Die Bilanz erzeichnet 40, Mill. Aktien und Stammanteile, 19,9 Mill. Fr. Vor⸗ lſſe, 10,3 Mill. Einzahlungen auf Syndikatsbeteillgungen, 12,5 ill. Effekten und 21,3 Millionen Bankguthaben gegenüber 6,6 Mill. chulden. Unter den Beteiligungen erſcheinen an deut ⸗ lchen Geſellſchaften u. a. die Lech⸗ Elektrizitätswerke, hitringer Elektrizitäts⸗Lieferungsgeſellſchaft, Kraftwerk Altwürt⸗ zemberg, Brandenburgiſche Carbid⸗ und Elektrizitätswerke, Elektri⸗ Aitäts⸗Lieferungsgeſellſchaft Berlin, Elektrizitätsgeſellſchaft.⸗G. ähmeyer. Die Beteiligung an der Bahyeriſchen Elektrizitäts⸗Lie⸗ exungsgeſellſchaft AG. wurde abgeſtoßen. dee Die neue Kunſtſeidefabrik der J. G. Farbeninduſtrie. In leſen Tagen wurde die neue Kunſtſeidefabrik der J. G. Farben⸗ uſtrie AG. in Dormagen in Betrleb genommen. Es handelt ch um die Vergrößerung der bereits beſtehenden Anlage, die Zäglich 2000 Kg. nach dem Kupfer⸗Ammoniakverfahren der FJ. Bemberg Ach in Barmen herſtellt. Die neue Aulage kann 3000 klogramm täglich herſtellen, ſo daß mit dieſem neuen Bau in Dor⸗ agen 5000 Kg. Kupferſeide täglich erzeugt werden. Die Fabrik rheitet in engſter Fühlung mit der J. P. Bemberg AG. in Barmen, e auch den Vertrieb der Seide beſorgt. Schmidt u. Yruckmann AG. in Pforzheim.— Kapitalermäßi⸗ ug beſchloſſen. In der GV. wurde beſchloſſen, das AK. von 51:8 un 1 Mill.„ auf 600 000/ zur Beſeitigung von 330 000% Ver⸗ uſtvortrag(185 463/ 1927) zuſammenzulegen. Abgeſchrieben wur⸗ ben 64170(i. V. 26 285). Die Bilanz per 31. Dezember bringt vermehrte Kreditoren von 962 142(115 976). gegenüber 278 469 5„„ Debitoren und 986 212(416 735)„ Vorräten. eue Amper⸗traftwerke Ach. in München. Wie man erfährt, 1 das am 30, Juni abgelaufene GJ. 1927.28 att, Der Verlauf des GJ. wird als normal be⸗ 0 5 eiche Dividende wie i. B. 8 ö Das laufende G. ſei bisher gut verlaufen. Sitzverlegung der 19 Die im Februar d. J. Mill. nel Impreva ane 85 ertung AG. in Freiburg i. Br. welche die e FDimmelsbach Ac. übernahm, hat ihren Sitz nach Berkbin l „Bautzener Tuchfabrik Ach. Bautzen— Ungünſtiges Tuchfa Die G. weiſt für das am gt. März beendete G. eine geringfügige damit, daß die Dan 5 nin derung des Verluſtes um 1307 auf 451 420 452 783) 5 1 5 nach 85 218(86 437)/ Abſchreibungen. Das Berichtsfahr ei für die Tuchinduſtrie nicht günſtig geweſen. Aus brülnden der Rationaliſierung ſchlage man die bekannte Verſchmel⸗ ands handelspoliliſche Arbeit im Oſten Die Verhandlungen mit Rußland, Eſtland, Litauen und Polen 7 U tion. Weniger durch die leidige Tranſitfrachtenfrage und den Wi⸗ derſtand Litauens gegen Tarifgleichſtellung von Königsberg mit Memel, worüber Herr Woldemaras ſelbſt eine Einigung herbei⸗ führen will, als zufolge hochpolitiſcher Geſchehniſſe, die in Kowno wieder einmal eine Verſtimmung gegen Deutſchland ausgelöſt haben. Es will ſomit ſcheinen, als wenn Herr Woldemaras, dem man Verſchleppung der Einigungsverhandlungen mit Polen vor⸗ wirft, auch keine Eile zeigen wird, die Einigung über den ſtrittigen § 22 des Handelsvertragsentwurfes mit Deutſchland herbeizuführen. Es ſei denn, daß doch im letzten Augenblick die Ueberlegung kommt, wo doch auch Litauen vor Neueinführung eines Doppelzoll⸗ tarifs ſteht. Noch unenoͤlich viel delikater zeigt in Warſchau das politiſche Barometer jeden Strich gebeſſerten oder verſchlechterten Wetters von Berlin her an. Und doch ſtellt es unbeſtreitbar einen Schritt vor⸗ wärts dar, daß diesmal die deutſch⸗polniſchen Ver han d⸗ lungen nicht wieder in der früheren ſchwächlichen Form aufge⸗ nommen wurden, ſondern ſogleich in allen Kommiſſionen faſt gleich⸗ zeitig einſetzten. Gewiſſe Mißverſtändniſſe über die Grenzverord⸗ nungsfrage ſind fraglos zu beſeitigen, hier wird man ſich jetzt beſſer verſtehen als im Frühling. In der Kohlenkommiſſion ſcheint man vorwärts zu kommen und auch über die Veterinärabmachungen wird Polen ſich inzwiſchen wohl klar geworden ſein, daß in Genf vor⸗ bereitete internationale Abkommen noch lange nicht abſchlußreif iſt, alſo auch in abſehbarer Zeit noch nicht automatiſch von einem höheren Forum aus Regelungen über Seuchengefahr und Seucheneinſchlep⸗ pung durch Tiere eintreten werden. Man muß ſich demnach in dieſen Veterinärfragen verſtändigen. Polens neuer Zolltarif, welcher ſeiner Vollendung entgegengeht und die Baſis der Verhandlungen über Zollbindung bildet, umfaßt etwa 5000 Poſitionen. Die deutſchen Wünſche erſtrecken ſich zwar nur auf etwa 600, aber daau kommen dann die Wünſche Polens; in der Zahl der zu behandelnden Poſt⸗ tionen ungleich geringer, dafür aber ſehr viel weittragender und ge⸗ wichtiger. Vor allem für das agrariſche Deutſchland. Aber die Tat⸗ ſache, daß alle Kommiſſionen gleichzeitig tagen, bedeutet Fortſchritt und ein günſtiges Symptom, weil dadurch die Möglichkeit gegeben iſt, Kompromiſſe zwiſchen dieſen für Polen voll ſchwerſter wirtſchaflicher Nachteile iſt. Dre N eee zung mit der Ernſt Fr. Weißflog AG. vor. Mon verſpreche ſich davon für 1928/29 ein beſſeres Ergebnis. Das Geſchäft habe aller⸗ dings weſentlich nachgelaſſen, die Aufträge gingen nur zögernd ein. Die Bilanz verzeichnet bei 1,72 Mill.% Ad. 1,63(1,79) Mill.„ Gläubiger und 587409(748 590)/ Akzepte gegenüber 1,19(1,12) Mill./ Schuldner und 946 761(1 216 117)% Vorräten. Vorfahrsdividende der Eilenburger Kattun⸗Manufaktur Ac. Nach dem Bericht für 1927/28(30. Juni) habe das abgelaufene GJ. inſolge der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe den Erwartungen nicht entſprochen. Der Abſchluß ergibt bei einem Roherlös von 874 423(756 945)/ nach 48 677(36 299)% Abſchreibungen einen Reingewinn von 72 688(89 186), woraus, wie bereits gemeldet, wieder 6 v. H. Dividende auf 1,05 Mill./ StA. und 15 000% Vl. verteilt werden. 217 Kapitalreduktion der Badiſchen Obſt⸗ und Gemüſewerke Ac. in Grießen. Der am 28. Okt. in Grießen ſtattfindenden o. GV. soll vorgeſchlagen werden, zur Beſeitigung der Unterbilanz das Ak⸗ tlenkapftal von 125 000„ im Verhältüts v'n 511 auf 25 000% herabzuſetzen und gleichzeitig eine Wiedererhöhung um 300 000% auf 325 000„ vorzunehmen. Rheiniſch⸗Weſtfäuiſches Glekrtizitätswerk 9 v. H. Dividende— Kapitalerhöhung um 26 Mill./ Ausſchluß des Bezugsrechts Der Aufſichtsrat des RWE, beſchloß, der am 5. November nach Eſſen einzuberuſenden HV. wiederum, wie l.., die Verteilung einer Dividende von 9 v. H. auf das(inzwiſchen von 140 Mill. auf 155 Mill./ vergrößerte) Aktienkapital vorzuſchlagen. Weiter ſoll die HV. über die Erhöhung des Grundkapitals von 155 Mill.% um 26 Mill.& auf 181 Mill.„ beſchließen. Hiervon ſollen 25 Mill.„ Inhaberaktien und 1 Mill. Namensoktien, deren Uebertragung an die Genehmigung der Geſellſchaft gebunden iſt, ausgegeben werden. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ſoll ausgeſchloſſen ſein. Die Erhöhung iſt notwendig geworden durch die mit einem Bezugsrecht ausgeſtattete amerikaniſche A nleihe von 20 Mill. Dollar ſowie wegen Angliederungen. Das Verhältnis des Aktienkapitols zu den Anleihen wird nach erfolgter Kapitak⸗ erhöhung wieder ungefähr 111 ſein. Ueber die abgegebene Strommenge wurde in der AR. ⸗Sitzung mitgeteilt, daß die Geſellſchaft einſchließlich ſchon früher angeſchloſſener Tochterunternehmungen 1448 499 848 Kwh. gegenüber 1240 315 232 Kwh. im Vorjahr nutzbar abgegeben habe. Die A b⸗ gabe aller RWé.⸗ Unternehmungen, einſchließlich der Mehrheits⸗ heſitzgeſellſchaften, betrug pund 2,1 Milliarden Kwh. womit der Konzern an der Spitze in Deutſchland ſteht und überhaupt erſtmalig die Ziffer von 2 Milliarden Kwh. von einem Unternehmen in Deutſchland überſchritten wurde. Die aufſteigen de Entwick⸗ lung des Stromverbrauchs hält weiter an. Ueber weitere Einzel⸗ heiten wird der Geſchäftsbericht, der in den nächſten Tagen erſcheint, Aufſchluß geben. )( Vor einer Verſtändigung Hapag— Lloyd? Wie das Bet. aus Newyork meldet, erklärte der Generaldirektor des Norddeutſchen Lloyd, Geh.⸗Kat Stimming, bei feiner Ankunft in den Ver⸗ einigten Staaten, daß eine Verſtändigung zwiſchen ſeiner Geſellſchaft und der Hapag wahrſchein lich ſei. Er gab allerdings zu, daß es wirtſchaftlich nicht möglich ſein würde, von den neuen Rieſenſchifſen Bremen“ und„Europa“ jeder Geſellſchaft eins zuzuteilen.— Das Blatt bemerkt dazu, daß es nicht ganz klar ſei, wie eine Verſtündi⸗ gung praktiſch durchgeführt werden ſoll, wenn in der Hauptfrage der Bewirtſchaftung der beiden Rieſenſchiffe eine Einigung nicht zu er⸗ zielen ſei. 227 Eine Flotte für den Zündholztruſt? Ein Konſortlum, das der Süd⸗Spenska⸗Bank in Malmö naheſteht, hat während der letzten Tage die Aktienmehrheit der großen ſchwediſchen Reederei AG. Svea erworben. An der Spitze des Konſortiums, das nunmehr über 250 000 Aktien verfügt, ſteht Generalkonſul Kreuger. Bergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Vergleichsverfahren. Er öffnete: Clolin a u. Hahn, Möbelhandlung in Mannheim, D g, 2, alleiniger Inhaber Kaufmann Anton Sellner in Mannheim, Frledrich⸗Karlſtr. 4.(Vertrauens⸗ perſon: S. Joſtein, Buchſachverſtändiger in Mannheim, IL. 2,.) Konkurſe. Er öffnete:„Spaka“ Spar⸗ und Kreditgeſellſchaft eemb. in Mannheim.(.⸗Verwalter: RA. Dr. Walter Reidel in Mannheim, IL 2, 14.— Abgelehnte: Teſſeraux u. Stof⸗ fels Ac. i. Liqu. in Mannheim.(Mangels Maſſe).— Staubitz u. Grä'ſſer Omb., Antomobil⸗ und Fahrraädhandlung in Mann⸗ heim, Schwetzingerſtraße 92.(Mangels Maſfe]. g Der Hanſabund zur Sozialpolitik Das Präſidium des Hanſabundes für Gewerbe, He——. hat einſtimmig auf ſeiner am letzten fam n N 0 haltenen Sitzung eine Entſchließung belßt: Da m es fühlt ſich verpflichtet, vor oller e 1 e en nl mae in der be 15 1* 2 Beſeltigung der gege Abſchluß des Sagrabkommens für 1928-29 Wie aus Köln gemeldet wird, iſt das Abkommen über die Be⸗ teiligung der Saarwirtſchfat an der Reparations⸗ ſachlleferung für das Reparationsjahr 1928⸗209 nunmehr vom Transferkomitee und der Reparationskommiſſion genehmigt worden. Hierzu wird von der Handelskammer Saarbrücken 1 die hiermit verbundene Regelung noch folgendes mitge eil Wirkung vom 1. April 1928 bis 31. März 19290 werden aufträge aus dem Saargeblet bis zu einem Geſamtwert von Mark zugelaſſen. Darüber hinaus können bis zum 31. 7 ſeitens der Saarwerke Schienen, Schwellen, Betoneiſen, Pro a Träger, Handelseiſen und Grubenſchienen bis zur Höhe beſt mmter Einzelkontingente für die betreffenden Spezialitäten insgeſamt in Höhe von 110 000 Tonnen über Reparationskonto geliefert werden, wobei der Geſamtbetrag dieſer Beſtellungen ea. 15 N lionen nicht überſchreiten darf. Die nach den bekannten langwierigen Verhand⸗ lungen nunmehr dank Her für die praktiſchen Erforderniſſe ve ud⸗ nisvollen Mitarbeit der beiderſeitigen Regterungen erzielte V in⸗ digung dient nicht nur den deutſch ⸗franzöſiſchen Wirtſchaf be⸗ ziehungen, ſondern gibt auch dem Wirtſchaftsleben des dem deutſchen Intereſſe ſo naheſtehenden Saargebietes einen krüftigen Impuls. ä—— 5 Schlagwortpropaganda unnötig zu verſchärfen. Der auf dem Hamburger Gewerkſchaftskongreß vertretene Gedanke der Wirtſchaftsdemokratie ſtellt ſich als das Verlangen nach einem mit keinerlei Riſikobeteiligung verbundenen Mitbeſtimmungsrecht der ſtaatlichen und Verband 8 b ür o⸗ kratie dar, das für alle produktip tätigen Wirtſchaftskreiſe nicht nur wertlos, ſondern geradezu gefährlich iſt. Das Präſidium des Honſabundes bedauert beſonders, daß dleſe, der Wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Sachlichkeit ſchädliche Propaganda ſich auf Aeu⸗ ßerungen führender Mitglieder der gegenwärtigen Reichsregierung ſtützen kann, die keine poſitive Zielſetzung enthalten und gerade darum geeignet erſcheinen, die Löſung der unſere Zeit er⸗ füllenden ernſten ſozialen Probleme zu verwirren. Jö( Das belgiſche Kohlenverkaufskontor fraglich. Die Ausſichten für die Bildung eines Belgiſchen Kohlenverkaufkon⸗ to's werden wie aus Brüſſel gemeldet wird, durch Erklärungen einer maßgebenden Perſönlichteit wie Roiſin(Präſident der Kohlenverbände Charleroi) ſtark beeinträchtigt, Roiſin meint, die Bildung des Kontors ſei nur dann möglich, wenn wenigſtens 90 v. H. der Kohlengruben beitreten, was ſehr viel ſei. Bislang ſet überhaupt noch nicht verhandelt worden. Das werde erſt in der nächſten Woche der Fall ſein. Er glaube zudem, daß die bel giſche Kohlenanlage nach 1 bis 2 Jahren wieder normal ſein werde, wenn der Verbrauch zu annehmbaren Preiſen die Produktion ganz aufnehme. Die ſchlechteſte Periode ſei überwunden und weitere Stillegungen kaum zu erwarten. Auch Fuſionen lägen nicht im bel⸗ giſchen Charakter, der ſtark individualiſtiſch ſei. Anſcheinend wird alſo der Bezirk Charleroi bei der Errichtung eines Kohlenkontors Schwierigkeiten machen. ö * Große Anleiherückzahlungen in USA. Die Summe der im Oktober fälligen Bonds wird mit 94 Mill. Dollar angegeben gegen nur 35 Mill.% im gleichen Monat des Vorjahres. Die ſtarke Steigerung der Anleiherückzahlungen iſt auf die am 15. Oktober im Betrage von 53 r fällig werdenden özinſ. Bonds des Dominions Konada za 1 n. An Anleiherückzahlungen von deutſcher Seite werden 200 000 Dollar 7zinſ. Bonds der Stadt Frank⸗ furt a. M. genannt. Bebiſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New⸗ Port. 495,09 485,09 Schweiz.. 25,19] 25,19[Stockholm. 18,12 18,18 Paris.. 124, 124,15 Holland.. 12,09 12,09 Madrid.. 29,80 29,90 Brüſſel. 84,89 84,91 Oslo 13,18 18,16 ö Mailand 92,75 92,56 Kopenhagen 158,18 18,17 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,2040 und Pfunde mit 20,89 gehandelt Der Weinherbſt Der Weißherbſt in der Pfalz Edenkoben, 9. Okt. Der Weißherbſt hat am Montag, nachdem in der Mitte vergangener Woche in einigen wenigen Orten vorgeherbſtet war, an der Oberhardt allenthalben eingeſetzt. Den Ertrag be⸗ zeichnet mon mit einem halben bis dreiviertel Herbſt. Die Moſt⸗ gewichte in Hambach, Edesheim, Weyher, Hainfeld, St. Martin, Edenkoben und Rhodt bewegen ſich durchſchnittlich zwiſchen 74 und 82 Grad nach Oechsle, der Säuregehalt wird mit 77,5 v. H. als ge⸗ ring bezeichnet. Der Handel hält mit den Ankäufen noch zurück und bot am Montag und Dienstag vormittag in einzelnen Fällen 30 vis 92/ für die Logel. Klingenmünſter, 9. Okt. Auch im Oberland wird allenthalben ſeit Montag geherbſtet. Die Moſtgewichte ſind verhältnismäßig hoch und betragen im Durchſchnilt zwiſchen 70 und 80 Grad nach Oechsle; in Birkweiler 72—81, Siebeldingen 71—79, Göcklingen 70—77, im Klingbachtal 72—73 und in Glaiszellen 76—82 Grad. Der Säure⸗ grad iſt mit 7,5 bis 8,5 v. H. feſtgeſtellt worden, die örtlichen Kom⸗ miſſionäre des Weinhandels bieten je nach Ort und Lage zwiſchen 28 und 31 4 für die Logel. Berliner Relallbörſe*Mittelkurs] Rein⸗Nickel 350 3 75 für 100 Kg. 8. 9. 8. 9 Antimon Reg. 88,50 88,50 Kupfer? 191,2 180,8 Elektrolytkpf. 144,5 144,7] Feinſilber eg. 78,75 78,— Blei“ 44.25 43,75 H Alum. 98/99 190,0 100,0 Gold Freiv gr⸗ 2,81 2,81 Zink.. 47,50 47,75 50. Walz. Draht 194,0 194,0 Platin do. do. 10,2510, Londoner Metallbörſe Metalle in E pro e 3 I. 1. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze E do. Ausl. 100,0 100.0 8. 9 do, Elektw. 71,75 71,75] Queckſilber 25, 25,28 Kupfer Kaſſa 64,75 64,75 Zinn Kaſſa 219,0 219,0 Antimon Reg 60,— 60. dos Monate 65,05 65,20 do. 8 Monate 217,0 216,7 Platin 17.— 17.— Sellementſpr. 64,65 64,75 do. Settlemen 219,0 218,7 Wolframerz 15,85 15,85 Kupfer elektrol. 71,75 71/75 do. Banka 225,0 224.2 Nickel Inland 175 0 175,0 do, beſt ſelec 69,25 69,25 do. Straits 219,5 219,2] do. Ausland 175,0 178, do, ſtrong sh 96.— 96.— Blei prompt 22.— 22,05 Silber— Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 29. Sept. bis 5. Okt. 1928 find a n geek m men: talwärts: 2 beladene Dampfer, 11 leere Schleppkähne und 16 bela⸗ dene mit 4736 Tonnen, bergwärts: 25 beladene Dampfer 3892 To., 4 leere Schleppkähne und 131 beladene mit 66 844 Tonnen.— Ab ⸗ gefahren ſind talwärts: 22 beladene Dampfer mit 1825 Tonnen, 58 leere Schleppkähne und 90 beladene mit 7695 Tonnen, bergwärts: 4 beladene Dampfer mit 92 Tonnen, 17 leere Schleppkähne und 16 beladene mit 1774 Tonnen. Auf dem Neckar ſind angekommen talwärts: 4 leere Schleppkähne. * jül Rückgang des Umſchlags im Straßburger Rheinhafen. Der Umſchlag im Straßburger Rheinhafen während des Monats Sept. iſt wegen niedrigen Waſſerſtandes um über 10 v. H. zurückgegangen. Beſonders die Kohlenzuführen(Bergfahrt) ſanken und erreichten nur 60 v. H. des bisherigen Monatssurchſchnitts. Da der niedrige Waſſerſtand weiter anhält, dürften die Verkehrszahlen des laufenden Monats nochmals abnehmen. Trotz dieſes Rückgangs wird der Ge⸗ ſamtumſchlag des ganzen Jahres denjenigen des Vorjahres übertreffen und über 5 Mill. To. betragen(I. V. 4 700 000 To.), da am 90. September die Zahl 4 106 626 To. erreicht wurde wovon 2 005 821 To. auf die Ausfuhr und 2040 805 To. auf die Einfuhr ent⸗ fallen. Das Verhältnis der Hafenausfuhrmengen zu den Einfuhr⸗ mengen hat ſich dieſes Jahr bedeutend gebeſſerk und die Ein hel ungefähr erreicht, was ſonſt für keinen Hafen in Frankreich zutriff Die Frachtpreiſe lagen in den letzten Wochen unveränderk. Al Schlepplöhne wurden bezahlt für die Bergfahrt Duisburg Mann⸗ heim 1,16 4 und F 0,85 l. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort vom 9. Oktober Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr im großen und ganzen gegenüber geſtern keine Aenderung. Von Seiten der Kotlentrans⸗ portgeſellſchaft wurden wohl einige Schiffe aus dem freien Markt genommen, feboch waren noch verſchiedene in Rotterdam augenom⸗ mene und hier und in Ruhrort zu beladene Kähne einzuteilen. Auch bergwärts wurden nur einige Kähne angenommen, da das Kohlenkontor noch immer keine Schiffe in Tagesmiete annimmt, Die Frachten ſowobl wie die Tagesmieten erfuhren keine Aenderung. ebenſo behaupteten die Schlepplöhne ibren ſeitherigen Stand. 4 * 7 Mittwoch, den 10. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Natlonal-Theater Mannhelm. Mittwoch, den 10. Oktober 1928 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne, (ohne Kartenverkauf) Gruppen A, E, F und K: Trommeln in der Nacht Drama von Bert Brecht- Inszenierung: Heinz Dietrich Kenter- Bühnenbild. Dr. Eduard Löffler Anfang 19.30 Uhr Ende 21.30 Uhr Personen: Andreas Kragler Raoul Alster Anna Balicke Marga Dietrich Karl Balicke Wilhelm Kolmar Amalie Balicke f ihre Eltern Lene Blankenfeld Friedrich Murk, ihr Verlobter Ernst Langheinz Babusch. Journalist Bum Krüger 1 9 85 5 KarlHlaubenreißer icadillybarmanke 9 Zibebenmanke, sein Bruder Kart Marx Der besoffene Mensch Joseph Renkert Bulltrotter, ein Zeitungskolport. Fritz Linn Laar 5 3 Auguste 611 Helene Leydenius Marie Prosttalerte Isabella Breef Eine aufgeputzte Frauenspersonſulie Sanden Ein Mann Hans Godeck Ein anderer Mann Georg Köhler Noch ein Mann HZ. Dietr. Kenter Zahlungsaufforderung. Die g. Rate der Platzmiete 19239 war am „Oktober fällig. Mieter, die bis 13, d. M. nicht zahlen, ſind im Verzuge. 86 Nationaltheater. Heute g 8 Mittwoch, abds. 8 Uhr Harmonie, D 2,6 Münchener Gitarre. Kammertrio Karten zu Mk..60 bis Mk. 4. an den Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. fannfeſmler Lonzertaſtetton, H 7, 32% Margen 122²³ Donnerstag, abends 8 Uhr Harmonie I. Meister-Hlavierabend Einzel- und Dauerkarten an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. 12226 1 eee 1 110— Coſdenss le Lamm, 5 4 Heute Schlachtfest 1222²⁴ SoeeοονονννE,m̃eeeeeeeeeeeene 2 eg Heäanaeg., am Megplatz. Vorzuglicher Mittag- und Abendiisch. Reiche Auswahl— Mäßige Preise. Heute wieder Doppel-Schlachtfest! 3620 Heinrich Bernd. . 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