— . Freikag, 12. Oktober 1928 Bezugs preiſg In 8 u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.3.— ohne Beſtellgeld. Bet evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Fordere vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. upt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle K 1/ Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 8, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗ Ausgabe Mannheimer Heneral Anzeiger Nr. 476— 130. Jahrgang Anzeigengreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzelle für Allgem. Anzeigen 0,.=. Vela —4 R. M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtärungen uſw. e Erſatzan rilchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für berſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Flug nach den Azoren Angünſtiges Wetter Landung in Amerika vielleicht erſt am Montag A Auswirkung des Nachrichten⸗Monopols Durch das Nachrichtenmonopol, das ſich zwei Berliner Verlage und ein amerikaniſcher Zeitungskonzern über die Amerikafahrt des„Graf Zeppelin“ von Bord aus geſichert haben, iſt anſcheinend der Nachrichtendienſt über den Verlauf der Fahrt vollkommen unterbunden worden. Zuverläſ⸗ ſige Standortmeldungen ſind vom Luftſchiff bisher nicht ge⸗ geben worden. Weder die Zeppelinwerft in Friedrichshafen noch die deutſche Großſtation Norddeich haben ſolche Nachrichten bis jetzt erhalten. Auch die letzte Verbindung, die zwiſchen Norddeich und dem Luftſchiff um 1 Uhr morgens beſtanden hat, hat keine Aufklärung über den Standort und den Steuerkurs des Luftſchiffes gebracht. Nach einer unbeſtätigten Meldung ſoll er in Cadiz(Süd⸗ spanien) zuletzt geſehen worden fein.. Die Berichterſtattung vom Feſtland aus hat ebenfalls in⸗ folge des ungünſtigen Wetters in der Nacht reſtlos verſagt. Es fehlen bis jetzt auch noch Zeitangaben über die Ueberkreu⸗ zung von Valencia und den weiteren Verlauf der Fahrt an der Südküſte Spaniens. Die bisher möglich geweſenen Ge⸗ ſchwindigkeitsfeſtſtellungen laſſen nur die Vermutung zu, daß das Luftſchiff heute in den erſten Morgenſtunden den offenen Atlantik erreicht hat. Wie urteilt man in Friedrichshafen? Wie in Friedrichs hafen angenommen wird, wird das Luftſchiff wahrſcheinlich verſuchen, unter dem 35. Grad Madeira anzufliegen, um ſo Oſtwind in den Rücken zu bekommen. Nach den neueſten Wetternachrichten, die auf der Werft vorliegen, iſt ein Tief bei England zu verzeich⸗ nen, das bei weſtlichen Winden bis zu dem 35. Grad herunter dringt, die bis zu den Azoren reichen. In der Gegend unter dem 35. Grad, die jetzt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ paſſiert, müſſen nach den Wetterberichten öſtliche Winde herrſchen, ſo daß man hier damit rechnet, daß das Schiff bet einer normalen Geſchwindigkeit von 100 Stundenkilometer etwa zwiſchen 5 und 6 Uhr heute nachmittag Madeira anſteuern wird, gleichzeitig um eine beſſere Ortsbeſtimmung zu haben und ebenfalls mit den Dampfern, die auf dieſer Linie nach Südamerika fahren, in Funkver⸗ bindung zu treten. Die Funkanlage der Werft ſelbſt hat auch bei der jetzigen Wetterlage keine Möglichkeit, mit dem Schiff in Verbindung zu treten. Man rechnet mit einer Fahrtdauer von 100 Stunden und glaubt, daß das Schiff über 2000 Kilometer mehr zur Zurücklegung der Strecke über den Atlantik braucht als der„2 R III“ und ſomit etwa 10 000 Kilometer in ſiüdlicher Richtung bis zur Erreichung der amerikaniſchen Küſte braucht, um von dort aus nördlich nach New Vork zu fahren. Günſtiger Jortgang des Fluges Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die letzte Nachricht, die dem Kurzwellen verkehr vom Luftſchiff „Graf Zeppelin“ nach der deutſchen Verſuchsanſtalt für Luft⸗ ſchiffe in Adlershof gegeben wurde, erfolgte heute um.33 Uhr morgens. Nach Vereinbarungen mit Dr. Eckener dürfen dieſe lediglich für Verſuchszwecke gegebenen Nachrichten nicht weiter verbreitet werden. Wie die B. Z. von der Verſuchsanſtalt er⸗ führt, iſt dieſe Nachricht aber ſo, daß man von einem günſtigen Fortgang des Amerikafluges ſprechen kann. Bereits ſeit geſtern abend beſtehen große Schwierig⸗ keiten in dem Funkverkehr zwiſchen Zeppelin und Norddeich. Sie ſind vor allem darauf zurückzuführen, daß die in Frage kommenden Wellen zum Teil mit Rundfunkſendern belegt ſind. Dauernde Wellenwechſelverſuche brachten nur zeitweiſe ſtörungsfreien Empfang. Es wird verſucht, durch Relais⸗ ſendungen über engliſche Küſtenſtationen den Verkehr mit Dr. Eckener aufrecht zu erhalten. Der Zeppelin führt auch einen Kurzwellenſender an Bord. Dieſer hat aber nur eine ganz geringe Energie. Aus Fachkreiſen war bereits vor der Amerikafahrt die Befürchtung laut geworden, daß die Funk⸗ einrichtung des Zeppelin wohl nicht ganz den Anforderungen eines Ozeanfluges genügen würde. Es wäre aber nur zu be⸗ dauern, wenn etwa aus Erſparnisrückſichten gerade bei der Funkeinrichtung geſpart wurde. Pei Sibraltar geſichtet 2 Newyork, 12. Okt.(United Preß.) Der„Graf Zep⸗ pelin“ iſt ſüdweſtlich von Gibraltar bei 35 Grad nördlicher Breite und 7 Grad weſtlicher Länge geſichtet worden. Die Marine Radio Corporation von Amerika hat einen Funk⸗ ſpruch des engliſchen Dampfers„Gymeric“ empfangen, worin dieſer mitteilt, daß er das deutſche Luftſchiff an dieſem Punkt geſichtet habe. Der Funkſpruch des Dampfers„Gymeric“ er⸗ klärt weiter, daß günſtiges Wetter herrſche und daß die Sicht gut ſei. Vo riugieſiſche Meldungen Liſſabon, 12. Okt.(United Preß.) Die Funk ⸗ ſtation Pico Vigario auf der Juſel Sao Miguel (Azoren) meldet, daß ſie um 11,30 Uhr vormittags Green⸗ wicher Zeit(12,30 Uhr mitteleurop. Zeit) mit dem Zeppelin in Verbindung geſtanden habe. Das Luft⸗ ſchiff habe gemeldet, daß alles an Bord wohlauf wäre, jedoch gab der Zeppelin ſeine Poſition nicht an. Aus der Meldung geht alſo nicht hervor, ob ſich das Luft⸗ ſchiff in der Nähe der Inſel befunden habe. London, 12. Okt.(United Preß.) Nach einer bisher noch unbeſtätigten Meldung aus Horta auf den Azoren ſoll die Funkſtation Sao Miguel abermals um 2,35 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit mit dem„Graf Zep⸗ pelin“ in Verbindung geſtanden haben. Dieſes Mal ſei ein jetzt ſeine Poſition nicht angegeben. Spaniſche Zuverſicht Madrid, 12. Okt.(United Preß.) Ueber den Flug des „Graf Zeppelin“ äußerte ſich Oberſt Alfredo Kindelan, der Chef des Luftſchiffahrtdepartements, heute nacht gegenüber dem Vertreter der United Preß in außerordentlich zuverſicht⸗ licher Weiſe. Die langſame Fahrt des Luftſchiffes, betonte er, ſei auf ſehr ſtarke Gegenwinde zurückzuführen. Im günſtigeren Wetter, beſonders über der offenen See, werde „Graf Zeppelin“ ohne weiteres eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 120130 Stundenkilometer erreichen können und es ſei nur eine Frage der Zeit, wann er in eine Zone beſſeren Wetters gelangen werde. Der durch die langſame Fahrt be⸗ dingte Zeitverluſt habe keinerlei Bedeutung, denn das Luft⸗ ſchiff führe genügend Brennſtoff mit ſich, um die halbe Welt zu umfliegen. Die Südroute, die Eckener gewählt habe, ſei der Nordroute, die ſo häufig von Stürmen heimgeſucht werde, bei weitem vorzuziehen und deshalb würde auch der geplante Luft⸗ ſchiffverkehr Sevilla— Buenos Aires viel weniger Schwierigkeiten bieten, als eine Luftfahrt nach Newyork. Er ſei ſicher, daß der Dienſt auf der Linie Sevilla— Buenos Aires im nächſten Jahre oder ſpäteſtens Anfang 1930 beginnen werde. Nachrichten aus engliſcher Quelle London, 12. Okt.(United Preß.) Im engliſchen Luftfahrtminiſterium wird der United Preß mit⸗ geteilt, daß das Wetter auf dem Ozean noch immer für den Zeppelin ſehr ungünſtig iſt. ſtarker Weſtwind. Das Tiefdruckgebiet bewegt ſich nach Süden, ſo daß nunmehr auch auf den Azoren ſchlechtes Wetter herrſcht. Von der Funkſtation des Luftfahrtminiſteriums wurde eine Radiomeldung aufgenommen von.45 Uhr heute früh, die angeblich vom Zeppelin ſtammen ſoll und in der geſagt wird, an Bord ſei alles wohl. An dieſer Meldung iſt jedoch auffällig, daß die Poſition des Schiffes nicht an⸗ gegeben wird und daß die Funkſtation, von der die Marine⸗ ſtation ſie übernommen hatte, ſich nicht mit Namen gemeldet hatte und daß daher mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß es ſich um eine Myſtifikation handelt. In Zweibrücken wurde in der Nacht vom 11. auf 12. Ok⸗ tober die franzöſiſche Fahne vom franzöſiſchen Offi⸗ zierskaſino entfernt. Die Täter ſind unbekannt. Die deutſchen und franzöſiſchen Behörden haben die Ermittelung aufgenommen. Der Sachbearbeiter der Regierung der Pfalz hat ſich nach Zweibrücken begeben. Einzelheiten Es hat ſich herausgeſtellt, daß zwei Perſonen, die als Täter in Betracht kommen können, nach der Tat an der fran⸗ zöſiſchen Gendarmerie, die ſich in der Nähe des Kaſinos be⸗ findet, eilig vorbeigelaufen ſind, ohne daß ihre Perſönlichkeit feſtgeſtellt werden konnte. Die Unterſuchung erſtreckt ſich auch nach der Richtung, ob nicht Auswärtige als Täter in Betracht kommen können. Der„Pfälzer Merkur“ in der Meldung: Ein ſchändliches noch nicht abſehbar ſind, wur übt. Kaum iſt Zweibrücken bemerkt zu Bubenſtück, deſſen Folgen der vergangenen Nacht ver⸗ Fall diefer Art, der internationale 18 10 der erſte drahtloſes Geſpräch geführt worden. Der Zeppelin habe auch Es herrſcht noch immer Die Sicherheitsfrage Man ſchreibt uns aus deutſchen Luftfahrtkreiſem Die Amerikafahrt des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ trotz des ungünſtigen Wetters auf dem Atlantic, das ja auch zum Ausweichen auf die ſüdlichſte Route zwang, hat in Laien⸗ kreiſen eine gewiſſe Beſorgnis ausgelöſt. Wird Eckener ſo glatt hinüber kommen, wie vor vier Jah⸗ ren, am 12. Oktober 1924 mit dem„L. Z. 126“? In dem Kampf, den Unverſtand und Neid, zwar neuer⸗ dings nicht mehr offen, aber doch verſteckt, gegen das Luft⸗ ſchiff als Weltverkehrsmittel führt, ſpielt immer die Be⸗ hauptung eine Rolle, der Mangel an wirklicher Betriebsſicher⸗ heit fei dadurch erwieſen, daß alle bisherigen Zeppeline in⸗ folge von Kataſtrophen eines ſozuſagen unnatürlichen Todes geſtorben ſeien, mit der einzigen Ausnahme des ſo⸗ eben genannten„L. Z. 126“, der ſich als„Los Angeles“ im Dienſte der amerkaniſchen Marine bewährte und nun ſeinen neuen deutſchen Bruder in Lakehurſt begrüßen ſoll. Gegen⸗ über dieſer„Kataſtrophentheorie“ ſei endlich einmal feſt⸗ geſtellt, daß ſelbſt im Kriege niemals ein Luftſchiff zugrunde ging, weil es etwa techniſche Mängel aufwies. Vielmehr ver⸗ urſachte nur im Anfangsſtadium des Luftſchiffbaues ein noch ungeſchultes Bedienungsperſonal den Verluſt einiger Zep⸗ peline durch Unvorſichtigkeit. Im Kriege waren nur die un⸗ vermeidbaren militäriſchen Einwirkungen an der Zerſtörung der Schiffe ſchuld. Wir können hier nicht die im Laufe eines Vierteljahrhunderts gebauten 116 Zeppeline einzeln aufzählen. (1o Nummern wurden im Kriege aus militäriſchen Gründen eingeſpart, 127 iſt alſo eigentlich 117, Aber nochmals: Kein einziger Zeppelin iſt wegen techniſcher Fehler zu Bruch gegangen, nur von einem einzigen glaubt man annehmen zu können, daß er bei einem Gewitterflug durch Blitzſchlag zum Brennen gebracht wurde. Das war der„L. Z. 407%. Nach dem Kriege wurden ſieben Luftſchiffe durch unbe⸗ kannte Täter kurz vor dem angeſetzten Auslieferungstermin an die Entente in den Hallen von Nordholz und Wittmund⸗ haven durch Bruch der Aufhünge⸗Vorrichtung zerſtört. Sie erlitten alſo ein ähnliches Schickſal wie die deutſche Flotte vor Scapa Flow. Die anderen, zur Auslieferung gebrachten Armee⸗ und Marineluftſchiffe wie z. B. I. 2. 109(an Eng⸗ land), dann Nummer 114, 120 und 121(zwei an Frankreich, eins an Italien) ſind zugrunde gegangen oder abgerüſtet wor⸗ den, weil die ausländiſche Mannſchaft mit dem deutſchen Mei⸗ ſterfſabrikat nicht umgehen konnte. Die zweite Amerikafahrt eines zweiten Zeppelin bringt zum erſten Male den großen Verſuch, mit Brenngas ſtatt mit dem üblichen flüſſigen Betriebsſtoff zu fahren Die Ver⸗ wendung des Blaugaſes hat den gewaltigen Vorteil, daß das Schiff im Laufe der Fahrt nicht leichter wird. Bisher mußte man das Schiff ſchon nach kurzer Zeit mit der Spitze ſenken, um es ſo durch Drachenwirkung lauf die obere Fläche) niederzuhalten. Das ging aber nur eine Zeit lang. Dann mußte man große Höhen aufſuchen wo das Gas durch die Ueberdruckventile entwich und für immer verloren war. Wäre zum Beiſpiel L. Z. 128 bei ſeiner Amerikareiſe vor vier Jahren mit Hel tu m als Traggas gefahren, ſo kätte er für etwa 200 000„ Helium abblaſen müſſen.(Helium iſt 20 mal ſo teuer wie Waſſerſtoff.) All dieſen Schwierigkeiten hilft der Betrieb mit Breungas ab. Es hat ungefähr dasſelbe Gewicht wie die Luft. Das Schiff kann immer in derſelben Höhe ſegeln. Will man doch höher fahren, ſo ſchafft der Verbrauch eines verhältnismäßig gerin⸗ gen Benzinvorrates als Erſatz⸗Brennſtoff Ausgleich. Ob die Rechnung richtig war, wird die kühne Ozeanfahrt des„Graf Zeppelin“ erweiſen. Neuer Flaggen ⸗Zwiſchenfall in Zweibrücken Folgen weſentlicher Art und unangenehme Begleiterſchei⸗ nungen für die Stadt Zweibrücken mit ſich gebracht hat, zur Erledigung gekommen, und ſchon haben un verantwortliche Hände erneut eine Tat vollbracht, die wohl kaum ein anſtän⸗ diger Menſch verteidigen kann. Damit wird dem Vaterland nicht gedient, daß in Nacht und Nebel dumme Streiche verübt werden, deren Urheber ſich dann feige verkriechen und Un⸗ beteiligte in Aufregung und Unannehmlichkeiten ſtürzen. Der Wunſch der Bürgerſchaft, die von ſolchen Streichen weit ab⸗ rückt, geht dahin, daß die Täter raſch ermittelt und der Strafe zugeführt werden. Sofern es ſich um Deutſche he (was ja noch keineswegs feſtſteht! Die Schriftl.), noch eintgermaßen Reſypekt für ſich erringen, wenn ſie ſ 6 willig ſtellen und den Mut aufbringen, für Tat und Tun per⸗ ſönlich einzuſtehen. könnte * Das iſt auch unſere Meinung. Das radikalſte Mittel, all' dieſen, für beide Seiten unangenehmen Zwiſchenfällen vor⸗ zubeugen, iſt und bleibt jedoch der ſchleuntge Abzug der fremden Soldateska von deutſchem Grund und Boden.(Die Schriftl.) 2. Seite. Nr. 476 2 2 Neue Maunheimer geſtung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 12. Oktober 1928 Konferenz der englischen Liberalen Oppoſition gegen die Außenpolitik London, 12. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Parteikonferenz der Liberalen in Darmouth wurde geſtern eröffnet. Unter dem Vorſitz von Sir Hobhouſe begann die Diskuſſion, in deren Verlauf eine Verſtändigung über das Wahlprogramm der Parte erzielt wurde. Unter den 2000 Delegierten herrſcht eine ausgeſprochen optimiſtiſche Stimmung, was ſich insbeſondere darin zeigt, daß die Kon⸗ ferenz faſt einhellig dafür eintrat, jede Fühlung nahme nach links hin abzulehnen und den Kampf unabhängig von parla⸗ mentstaktiſchen Erwägungen zu führen. Dies ſind jedoch vorerſt nur unmaßgebliche Stimmungs⸗ äußerungen. Es wird ſich erſt nach der heutigen Rede Lloyd Georges zeigen, wieweit dieſe Stimmung vorherrſchend bleiben wird. Lloyd George wird gerade über das Verhältnis der Liberalen zur Labour Party programmatiſche Erklärungen abgeben. Bemerkenswert iſt, daß innerhalb der Liberalen Partei keine organiſterte Oppoſition gegen Lloyd George zu eee Der Haushalt der Reichswehr Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der neue Reichswehretat iſt, wie der ſozialdemokratiſche Preſſe⸗ dienſt mitteilt, auf Anregung des Reichsſparkommiſſars we⸗ ſentlich überſichtlicher und einfacher geſtaltet als der frühere. So werden im Marineetat alle perſönlichen und ſachlichen Ausgaben in einem Kapitel zuſammengefaßt. Sämtliche Be⸗ amten ſind in einem Kapitel vereinigt, um eine einheitliche Ueberſicht herzuſtellen. Im übrigen iſt ein großer Organi⸗ ſationsplan für Heer und Marine ausgearbeitet, der eine Vereinfachung des ganzen Geſchäftsganges und beſonders die Vermeibung von Doppelarbeiten vorſteht. Am den Panzerkreuzerbau Berlin, 12. Oktober.(Von unſerem Berliner Bitro.) Zu der aufſehenerregenden Erklärung des Abgeordneten Wels, daß die Sozialdemokratie dem Reichstag einen Antrag vorlegen werde,„Der Bau des Panzerkreuzers wird ein⸗ geſtellt“, bemerkt der ſozialdemokratiſche Preſſedienſt: Wann und in welcher Form ein derartiger Antrag dem Reichstag zugehen wird, iſt Sache der ſoztaldemokratiſchen Reichstagsfraktion, aber daß ein derartiger Antrag kommt, und zwar bald kommt, iſt unſeres Erachtens ſo gut wie ſicher. Die Kommuniſten machen verzweifelte Anſtrengun⸗ gen das ſchwache Intereſſe für den Volksentſcheid zum Panzer⸗ kreuzerbau zu beleben. Der Rundfunkheros Schulz wurde geſtern durch nicht weniger als 15 Agitationsverſammlungen geſchleift. In jeder ſprach er ein paar Minuten. In Moabit erklärte er:„Mögen ſie den Rundfunk ſichern ſo viel ſie wollen, wenn wir ihn wieder brauchen, werden wir ihn uns wieder nehmen“. Blutiges Nachſpiel zum Rundfunkſkandal Viktor Schiff von Kommuniſten überfallen Der Vorwärts⸗Redakteur Viktor Schiff in Berlin, der bekanntlich in der Rundfunk⸗Affäre den kommuniſti⸗ ſchen Landtagsabgeordneten Schulz in der Untergrundbahn mit der Fanſt geſchlagen hatte, wurde heute vormittag, als er auf dem Wege in die„Vorwärts“ ⸗Redaktion war, von mehreren Männern tberfallen, mit Schlag⸗ ringen bearbeitet und durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Er mußte ſofort ins Krankenhaus transportiert werden. Man zweifelt an ſeinem Aufkommen. Schiff iſt nicht vernehmungsfähig. Die Täter ſind bisher unbekannt. * Ungarns Beitritt zum Kellogg⸗Pakt. Die ungariſche Beitrittnote zum Kellogg⸗Pakt enthält einen Paſſus, worin die Reviſion aller Friedensverträge des Welt⸗ 8 durch die Signaturmächte des Kellogg⸗Paktes angeregt wird. „Die Grundform der europälſchen Stabdt⸗ Vortrag von Dr. J. Gantner im Freien Bund In intereſſanten Ausführungen entwickelte geſtern abend im der Kunſthalle vor einer anſehnlichen Zuhörerſchaft Dr. J. Gantner(Frankfurt) das Prinzip des Aufbaues der europäiſchen Stadt an Hand von wertvollen Aufnahmen ſchöner Städtebilder. Die moderne Stadt ſtimmt mit der alten Stadt nur in ganz kleinen Aeußerlichkeiten überein. Grundlegend für die Form der alten Stadt war der Zwang zur Beſchränkung auf einen beſtimmten Raum. Die Mauer⸗ begrenzung gibt der alten Stadt ihr Gepräge und darin liegt der Zwang zur Form. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß in früherer Zeit die Begrenzung einer Siedlung der Stadtqualität das Prädikat verlieh. Heute dagegen kennt die ſtädtiſche Entwicklung keine Grenzen mehr. Nach künſtleri⸗ ſchen Grundſätzen bedeutet jedoch das Auseinanderſtreben der modernen Stadt eine vollkommene Verwüſtung der Ord⸗ nung. Verkehr und Bodenſpekulation bedingten dieſes Charakteriſtikum der modernen Stadt. Zwei andere gegenſätzliche Typen von Städtebildern wer⸗ den durch die neuzeitliche Städtebau⸗Wiſſenſchaft durch die Begrifffe„die gegründete und die gewachſene Stadt“ gekennzeichnet. Iſt die gegründete Stadt einem ſtaats⸗ rechtlichen Akt entſprungen und regelmäßig gebaut, ſo zeigt ie gewachſene Stadt große Unregelmäßigkeit und keinen ohen künſtleriſchen Wert. Maleriſch in ihrem Geſamtkom⸗ pickt ſie vielleicht. Der Unterſchied„Stadt und Dorf“ Urſprüngliche einer gegründeten und gewachſenen unen. Während beim Bau der Stadt(„gegrün⸗ meinweſen] der Zwang zur Form infolge ihrer Be⸗ zung gegeben iſt, en Dorf(„gewachſenes“ Ge⸗ meiuweſen] jeder Ausdehnungsbeſchräl ung. Durch den Zwang zur Form entſteht ein beſtim leriſcher B Die andere Bauart aber beherrſcht Regelloſigke Wie vollzog ſich nun in der Antike der Städtebau e den Griechen war eine reguläre Bauweiſe porherrſchend. Ihre Städte gründeten ſie gerne auf Bergen und Hügeln. Die beſtehen ſcheint, wenigſtens trat dieſe bisher auf dem Kongreß nirgends in Erſcheinung. Das wäre noch vor einem Jahre unmöglich geweſen, wo eine ſtarke Gruppe des rechten Flügels bei jeder Gelegenheit gegen Lloyd Gorge auftrat. Die wich⸗ tigſte politiſche Diskuſſion wird allerdings erſt heute nach der Rede Lloyd Georges erfolgen. Es iſt bereits feſtzuſtellen, daß außenpolitiſche Fragen einen großen Raum in dem Wahlprogramm der Partei einnehmen werden. Die Liberalen ſtehen als An⸗ hänger des Völkerbundes in ſcharfer Oppoſttion gegen die Vorkriegsmethoden der konſervativen Regierung, die, wie ihre Sprecher ſagten, England von einer diplomatiſchen Niederlage zur anderen geführt habe. Namentlichdie Anlehnung an Frankreich iſt bereits geſtern ſcharf abgelehnt worden. Hoffentlich findet die Partei auch den Mut, dieſe Ableh⸗ nung in einer Reſolution öffentlich niederzulegen und gleich⸗ zeitig ein poſttives liberales Gegenprogramm der Außenpolitik aufzuſtellen. Die Konkordatsfrage in Preußen Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Berliner Börſenkurier“ bringt neue Einzelheiten über das preußiſche Konkordat, die er von unterrichteter Seite er⸗ fahren haben will. Darnach wird beſtätigt, daß die Errich⸗ tung dreier neuer Bistümer in Berlin, Eſſen und Kamin in Pommern gefordert wird, ebenſo, daß die Kurie bei der Biſchofswahl einen neuen Modus anſtrebt. Eine be⸗ ſondere Bedeutung wird der Regelung der finanziellen Fra⸗ gen beigelegt. Die Kurie verlangt angeblich für die katho⸗ liſche Kirche ſozuſagen die Einrichtung einer katholiſchen Kirchenkaſſe und eines katholiſchen Etats. Aus ihm will ſie ſelbſt ihre Geiſtlichen bezahlen. Es ſoll ihr überlaſſen bleiben, die Höhe des Gehalts eines jeden Geiſtlichen ſelbſt zu be⸗ ſtimmen. Wohl aber ſoll der Staat für jeden einzelnen katholiſchen Geiſtlichen ebenſo viel bezahlen, wie für jeden evangeliſchen Geiſtlichen gleichen Ranges. Offenbar hofft die Kirche auf dieſe Weiſe durch Einſparen einen nicht unbeträchtlichen Fond anzuſammeln. Gleichzeitig ſoll die Kurie unter Hinweis auf den im Jahre 1921 erhobe⸗ nen Einſpruch eine Aufwertung und Abfindung der im Jahre 1804 vorgenommenen Säkulariſierung verlangen. Eine ſolche Regelung würde ſelbſtverſtändlich auch Folgen für die evan⸗ geliſche Kirche nach ſich ziehen. Auf dem Gebiete des Schul⸗ weſens ſoll der Staat eine Garantie dafür übernehmen, daß eine genügend große Zahl konfeſſioneller katholiſcher Schulen geſchaffen wird, und zwar entſprechend den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung oder eines künftigen Reichsſchulgeſetzes. Da es ſich bei dem Konkordat um einen Völkerrechts⸗ vertrag handelt, bleibt die Möglichkeit offen, daß die Kurie an den Haager Schiedsgerichtshof appelliert. Das preußiſche Kabinett hat ſich geſtern, im Gegenſatz zu den amtlichen Erklärungen, doch ſehr eingehend mit den Ver⸗ einharungen des Kultusminiſteriums und der Kurie beſchäf⸗ tiat, ein Beweis dafür, daß allen Ableugnungen der amtlichen Stellen zum Trotz, die Dinge ſehr weit vorgeſchritten ſind. Meichsehrenhain in Verka Berlin, 12. Okt.(United Preß.) Wie wir hören, hat ſich das Reichsinnenminiſterkum bisher auf keinen der einge⸗ brachten Vorſchläge zur Errichtung eines Reichsehrenhains feſtgelegt. Aller Vorausſicht nach aber wird die Errichtung eines Hains in Berka ſeine Zuſtimmung erhalten, da hier eine Uebereinſtimmung aller großen Frontämpferverbände vom Reichsbanner bis zum Kyffhäuſerbund erzielt worden iſt. Lebendig begraben — Aſchaffenburg, 11. Okt. Als der Landwirt Müller aus Groß⸗Oſtheim aus einer benachbarten Sandgrube eine Fuhre Sand holen wollte, ſtürzten infolge der großen Feuch⸗ tigkeit größere Erd⸗ und Sandmaſſen herab und begruben den Landwirt ſamt Wagen und Pferden unter ſich. Durch die ungeheure Wucht der herabſtürzenden Maſſen, wurden ſo⸗ wohl der Landwirt, wie auch die beiden Pferde getötet. Der Konflikt in der Eiſeninduſtrie Am Donnerstag abend fand in Eſſen eine Sitzung des Arbeitgeberverbandes der nordweſtlichen Gruppe der deut⸗ ſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ſtatt. Nach einem von dem Verband herausgegebenen Bericht wurde in der Sitzung ein⸗ ſtimmig die Geſamtkündigung der Arbeiterſchaft zum 1. November beſchloſſen, allerdings unter einſtwei⸗ liger Aufrechterhaltung des von den Gewerkſchaften abgelehn⸗ ten Angebots der Arbeitgeber. In dem Bericht wird noch er⸗ klärt, daß nach der Kündigung des Tarifs durch die Gewerk⸗ ſchaften und der Ablehnung des letzten Angebots der Arbeit⸗ geber ein tarifloſer Zuſtand drohe und jede weitere Belaſtung der Werke zu Preisſteigerungen führen müſſe. Die Betriebe könnten daher nach dem 31. Oktober nicht weitergeführt werden. Bei den geſtrigen Verhandlungen haben die Gewerk⸗ ſchaften ihre Forderung auf Lohnerhöhung in Höhe von 15 Pfennigen für die Stunde als für die Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie durchaus tragbar bezeichnet. Die Arbeitgeber legten demgegenüber dar, daß angeſichts des gegenwärtigen Auftragsbeſtandes jede Lohnerhöhung ausgeſchloſſen ſei. Ferner wurde von Arbeitgeberſeite der Arbeitslohn der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Stahlinduſtrie als auskömmlich hin⸗ geſtellt. Der Gegenvorſchlag des Arbeitgeberverbandes be⸗ ſteht darin, daß das von den Gewerkſchaften gekündigte Lohnabkommen ohne Aenderung auf ein Jahr verlängert werden ſoll. Außerdem ſollte nach dem Angebot der Arbeit⸗ geber in einem Sonderabkommen den am geringſten entlohn⸗ ten Arbejtern über 21 Jahre ein Stundenverdienſt von 63 Pfennigen garantiert werden. 4 — Köln, 12. Okt. Wie die„K. V..“ meldet, werden von dem bevorſtehenden ernſten Lohnkampf in der rheiniſchen Texttlinduſtrie insgeſamt 200000 Perſonen betroffen werden. Letzte Meldungen Panik im Zirkus — Dresden, 12. Okt. Während einer Vorſtellung eines Zirkus auf dem Hebbelplatz in Dresden⸗Cotta wurde geſtern abend der Dompteur Georg Lark von einem großen braunen Bären angefallen und ſchwer verletzt. Mit Mühe konnte man ihn aus dem Vorführungskäfig herausſchaffen, wobei noch mehrere andere Perſonen verletzt wurden. Dabei gelang es auch dem Bären, aus dem Käfig zu entkommen, wodurch im Publikum eine Panik entſtand. Das Tier wandte ſich in den Pferdeſtall und fiel dort eine Zirkus⸗ retterin an, die gleichfalls Verletzungen davontrug. Schließlich mußte der Bär durch das herbeigerufene Ueberfall⸗ kommando erſchoſſen werden. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus geſchafft. Der Zuſtand des Dompteurs ſoll ernſt ſein. Schweres Brandunglück— Drei Tote — Artern(Unſtrut), 12. Okt. Geſtern abend brach im Hauſe des Uhrmachers Bonn aus noch unbekannten Gründen Feuer aus. Vorübergehende, die in das Haus eindrangen, fanden im Dachgeſchoß den mit Brandwunden bedeckten ſechs jäh⸗ rigen Sohn des Bonn, der noch in der Nacht ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt. Als man ſpäter in die verqualmte Küche vordringen konnte, fand man auf dem niedergebrannten Sofa die halb verkohlte Frau Bonn, die ihr ebenfalls totes dreijähriges Töchterchen im Arm hielt. Verkehrsunfälle — Paris, 2. Okt. Wie Havas aus Belgrad berichtet, iſt ein Güterzug auf einen Vorortzug bei Laykovatz aufge⸗ fahren. Etwa zehn Reiſende wurden ſchwer verletzt, darunter vier in hoffnungsloſem Zuſtand, und einer wurde getbtet. Man glaubt, daß der Zufammenſtoß auf das Nichtfunk⸗ tionieren der Bremſen zurückzuführen iſt. * Wien, 12. Okt. Auf der Strecke RekawinkelNeuleng⸗ bach der Weſtbahn entgleiſten heute ſieben Wagen eines Güterzuges und verſperrten das Gleis. Die Schnell⸗ züge wurden umgeleitet. Die Störung wird vorausſichtlich bis heute nachmittag behoben ſein. Beſchränkung auf einen beſtimmten Platz war ſomit gegeben und der künſtleriſche Aufbau der Städte gewährleiſtet. Hippodomos, einer der berühmteſten griechiſchen Bau⸗ meiſter, folgte den Worten Ariſtoteles. Da die Ausnützung der Situation zur Form zwang, ſtellte er in mehreren griechiſchen Städten ſchachbrettartige Häuſerblöcke her, durchzogen von einigen Straßen. Dieſe Bauweiſe ward zum Beiſpiel. Selbſt auf die Formation des Geländes wurde keine Rückſicht genommen, nur um die Form zu wahren. In Felſen hinein wurde die Form gehauen. Doch muß die Tat⸗ ſache feſtgeſtellt werden, daß der Bau der regulären Stadt noch weiter zurückreicht. Schon die Aegypter und Chineſen 8 801 ihre Städte nach gewiſſen Formen vor den Griechen erbaut. Auch die Römer hielten bei ihren Städtegründungen beſtimmte bauliche Geſetze ein. Das tüchtige Volk der Etrus⸗ ker hatte ihnen bereits vorgearbeitet. zihre Städte ſind auf den Hügeln wie in der Ebene vollkommen regulär gebaut. Ein einheitlicher ſchematiſcher Entwurf bildete die Grundlage für den Aufbau etruskiſcher Siedlungen. Ihr religibſer Ritus hatte ein eigenes Zeremoniell bei der Gründung einer Stadt vorgeſehen. Jede einzelne Stadt mußte die beſtimmte Aulage haben. Die Nömer ürlernahmen den Bautyp ihrer Vorfahren. Gleichzeitig mit römiſcher Weltherrſchaft breitete ſich römiſche Kultur aus. Sie war die Grundlage, auf der das deutſche Mittelalter ſo vieles aufbaute. Wurde auch die Form des Sätdtebaues übernommen? Welche Grundformen haben die europätſchen Städte vom Anfang des Mittelalters bis herein in die Neuzeit? Dieſen Problemen wird der folgende Vortrag Dr. Gantners, der in der nächſten Woche ſtattfindet, gewidmet ſein.— * Der kaufmänniſche Briefwechſel. Verlag Wilh. Stoll fuß, Bonn. Auch dieſes Bändchen aus der Sammlung„Hilf dir ſelbſt“ iſt für den Selbſtunterricht beſtimmt. Das Bändchen enthält alles, vas für den Brieſwechſel wiſſenswert iſt. Nach dem Abſchnitt„Die v uf iſchen Brieſwechſel“ wird in 283 Beiſpielen ein 75 für das geſamte Gebiet des Handels⸗Gewer⸗ 45 e Dargeſtent. Jedem Lernbefliſſenen können. Theater und Muſik Kammermuſik⸗Abend des Münchner Gitarre⸗Trios. Das Publikum, das ſich im Saal der Harmonie zum Kammer⸗ muſik⸗Abend der Münchner Gitarriſten Fritz Wörſching (Terz⸗Gitarre), Kammervirtuos Heinrich Albert(Peim⸗ Gitarre) und Joſ. Eitele(Quint⸗Gitarre) eingefunden hatte, trug ein ganz eigenes Gepräge. Es waren meiſt An⸗ gehörige der Zunft, aus Gitarre⸗Vereinen und dem Wander⸗ vogel⸗Bereich. Dies feſtzuſtellen, war ſehr erfreulich, denn gerade die Wandervögel haben als Feld⸗, Wald⸗ und Wieſen⸗ inſtrument die Gitarre ihres einſtigen intimen Zaubers ent⸗ kleidet und hatten nun Gelegenheit, zu ſehen, wie ſie als edles Hausinſtrument rehabilitiert wurde. Am eindrucksvoll⸗ ſten durch den Altmeiſter J. S. Bach ſelbſt, deſſen Präludium und Fuge in G⸗Moll das Münchner Trio in der Original⸗ beſetzung für Gitarre mit runder Tonfülle und plaſtiſcher klarer Themenführung klangſchön zur! Aufführung brachte. Schon die Sonate C⸗Moll op. 25 von F. Sor überraſchte durch die Ausdrucksfähigkeit und Schattierungsmöglichkeit der In⸗ ſtrumente, die ſich durch die klar herauskriſtalliſierte Bach'ſche Fuge und eine durch behaglich ſpieleriſche Anmut entzückende Gavotte von Gluck erneut beſtäkigten. Im zweiten Teil des Programms kam Kammerolrtuos Heinrich Albert mit einem klangfrohen Trio in vier Sätzen, das durch ein ſprudelnd friſches Allegro eingeleitet wurde, ſelbſt zu Wort. Man ſpürte, daß hier ein Beherrſcher des Inſtrumentes ſeinen muſikali⸗ ſchen Ideen Geſtaltung verliehen hatte. Alles iſt aus dem Klangbereich der Gitarre geſchöpft, die leiſe wiegende Melodik der ſchwermütigen Malaguena, das neckiſche Thema des Menuetts, das mit ſeiltänzeriſcher Grazie von einem Inſtru⸗ ment zum andern balanciert und das behend vorüberhuſchende reizvolle Scherzo. Die ſchlichte Volksweiſe des Thüringer Reigens von F. Alwe wurde durch humorvolles Akzentuieren voll ſcharmanter Heiterkeit. Das ſtürmiſch drängende und zu⸗ gleich zart werbende des ſpaniſchen Naturells kam in dem kleinen Stück Sevilla von Albeniz voll zur Geltung. Den Beſchluß des Trios machte ein Trio von M. Römer, das be⸗ wies, daß auch moderne Muſik mit neuartiger Klangwirkung auf der Gitarre möglich iſt. Beſonders gut war die Steigerung 1 * 1 1 des * 1 Nes 1 * Freitag, den 12. Oktober 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 476 Mannheims Flüche und Grundeigentum Der Deutſche Städtetag veröffentlichte kürzlich Ueberſicht über Fläche, Grundeigentum und Grundſtücksweſen von 90 Städten. In dieſer Ueberſicht, die am 31. 12. 1926 bezw. am 31. 3. 27 abgeſchloſſen wurde, wurden auch die Angaben der Stadt Maunheim erfaßt. Das Material gibt Anhaltspunkte für die Be⸗ urteilung der zum Teil ſehr von einander abweichenden Verhält⸗ niſſe in den einzelnen Städten und läßt auch vor allem er⸗ kennen, in welchen Städten eine weitſchauende Boden⸗ politik getrieben wurde und inwieweit die Stadtverwal⸗ tungen der Notwendigkeit der Erweiterung ihres Boden⸗ beſitzes durch Erwerbung von Grundſtücken entſprochen haben. Die Städte ſind in der Ueberſicht nach ihrer Einwohner⸗ zahl in drei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe A umfaßt 23 Städte mit mehr als 200000 Einwohnern, die Gruppe B 22 mit 100 000 bis 200000 Einwohnern und die Gruppe C 45 Städte mit über 50—100 000 Einwohnern. Aus der Ueberſicht geht hervor, daß Städte ſämtliche Städtegruppen in den Jahren 1925 und 1926 (bezw. 1927) ihr Gebiet erweitert haben. Abweichend von den früheren Ergebniſſen iſt aber feſtgeſtellt, daß die Städte von mehr als 200 000 Einwohnern ihr Gebiet ſeit 1924 nur um% Prozent vergrößert haben, bei den Städten von 100 000200 000 Einwohnern wuchſen dagegen die Burg⸗ friedensflächen um etwa 7 Proz., bei den Städten über 50 bis 100 000 Einwohnern ſogar um 8 Proz. Die durchſchnittliche Größe einer Stadt am Jahresſchluß 1926(oder 1926/7) be⸗ trägt nach der Ueberſicht in der Gruppe A 13 337,47 Hektar, in der Gruppe B 4915,50 Hektar und in der Gruppe CO 4278,29 Hektar. Der Geſamtdurchſchnitt aller Gruppen beträgt 6 749,18 Hektar. Mannheim ſteht mit einer Geſamtfläche von 10 629 Hektar unter den geſamten in der Gruppe A er⸗ faßten Städten an 11. Stelle. Eine größere Geſamtfläche wie Mannheim weiſt(innerhalb der Gruppe A) z. B. Leipzig mit 11787,2 Hektar, Dresden mit 10 752,8 Hektar, Hannover mit 12.685,1 Hektar, Hamburg mit 13 566,6 Hektar auf. Die mit Häuſern und anderen Siedlungsobjekten bebaute Fläche leinſchl. Hofräumen und Hausgärten) beträgt in Mannheim 1173 Hektar. Der prozentuale Anteil der mit Häuſern bebauten Fläche leinſchl. Hofräumen und Hausgärten) an der Geſamtfläche beträgt in Mannheim 11 Proz.(d. h. 11 Proz. des Stadtgebietes ſind mit Häuſern überbaut). Mannheim ſteht mit dieſem Prozentſatz unter den geſamten erfaßten(90) Städten an 20. Stelle. Aehnliche Prozentſätze wie Mannheim meldeten Trier mit 10,3 Proz., Jena mit 10 Proz., Darmſtadt mit 11 Proz., Magdeburg mit 11,7 Proz.,.⸗Gladbach mit 11,8 Proz, und Koblenz mit 12 Proz. Der Anteil der mit Häuſern überbauten Fläche an der Geſamtfläche ſchwankt in den einzelnen Städten zwiſchen ſehr weiten Grenzen. Am geringſten ſind durch Be⸗ Hbauung die Städtegebiete Kaiſerslautern(2,4 Proz.) und Roſtock(4,5 Proz.) und am ſtärkſten Altona(44 Proz.) und Oberhauſen(35,5 Proz.) in Anſpruch genommen. Die Zahlen, die über Spiel⸗ und Sportplatzflächen ange⸗ geben ſind, können als Beitrag zum Kapitel der Förderung der Geſundheitspflege und der Leibesübungen in den Städten von Nutzen ſein. Dieſe Zahlen ſollen aber für Vergleiche der Städte untereinander mit Vorſicht benutzt werden, da ein Teil der eigentlich als Spiel⸗ und Sportplätze zu betrachtenden Flächen auch unter Park⸗ und Gartenanlagen und den „ſonſtigen Flächen“ nachgewieſen ſein können, ohne daß dies immer durch ausreichende Anmerkungen von den Auskunft gebenden Städten hervorgehoben worden iſt. Für 85 Städte iſt der prozentuale Anteil der öffentlichen und ſonſtigen Spiel⸗ und Sportplätze an der mit Häuſern bebauten Fläche zu⸗ ſammengeſtellt. In Mannheim ergibt ſich ein Anteil von 6,65 Hektar Spiel⸗ und Sportflächen auf je 100 Hektar mit Häuſern bebauten Areals. Dieſer Anteil iſt als normal zu bezeichnen, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß bei 44 Städten, das iſt ungefähr die Hälfte aller erfaßten Städte, ſich ein Anteil von—7 Hektar Spiel⸗ und Sportflächen auf je 100 Hektar mit Häuſern bebauten Ge⸗ Zahlen wie Mannheim meldeten eine nitz mit 6,97 Hektar und Fürth mit 6,06 Hektar. 11 Die Zahlen ſchwanken bei den einzelnen Städten zwiſchen 0,58 Hektar (Oldenburg) und 14,92 Hektar(Bremen). Die Angaben über landwirtſchaftlich genutzte Flächen (Felder, Wieſen, Weiden uſw.) für Mannheim(4863 Hektar) ſind höher als in den meiſten übrigen Städten der Gruppe A. Düſſeldorf meldete z. B. einen Beſitz von 3656, Dortmund von 3773,7 Hektar, Duisburg von 1442,4 Hektar, Stuttgart von 3663, Dresden 3700 Hektar und Leipzig von 32819 Hektar. Die Waldflächen umfaſſen in Mannheim 1116 Hektar. Dieſe Zahl iſt ebenfalls höher als in den meiſten anderen Städten der Gruppe&(Düſſeldorf 742, Eſſen 480, Dresden 210, Dortmund 364, Duisburg 595,1 Hektar). In einer weiteren Ueberſicht ſind die Angaben über die Flächen des Grundeigentums von 83 Stadtgemeinden zuſammengeſtellt. Mannheim weiſt ein gemeindliches Grundeigentum von nur 3614,2 Hektar auf. Hiervon liegen 3535,1 innerhalb und 79,1 Hektar außerhalb des Stadtgebietes. Die Flächen der ſtadteigenen Straßen, Wege, Bahnen uſw. ſind hierbei grundſätzlich(ſoweit als möglich) in Abzug gebracht. Ebenſo wie in Mannheim überwiegt auch bei den meiſten anderen Städten der Gruppe A der ſtädtiſche Be⸗ ſitz innerhalb des Stadtgebietes. Duisburg meldete z. B. einen Beſitz von 1153,1 Hektar innerhalb und 218,6 außerhalb des Stadtgebietes, Kiel 1737, bezw. 240 Hektar, Chemnitz 1749,3 bezw. 13,7 Hektar, Stuttgart 18612 bezw. 306,4 Hektar und Nürnberg 1440,9 Hektar bezw. 352,8 Hektar. Von dem Grundeigentum der Stadt Mannheim(3614,2 Hektar) nehmen 123,6 Hektar bebaute und 335,5 Hektar unbe⸗ baute Grundſtücke ein. Innerhalb der Gruppe A weichen deiſe Zahlen z. T. ſehr voneinander ab. So meldete z. B. Düſſeldorf einen Beſitz von 429,2 bezw. 774,9 Hektar, Köln von 288,3 bezw. 479,3 Hektar, Duisburg 1311 bezw. 170,4 Hektar und Dortmund von 258,7 bezw. 1523,3 Hektar. An landwirtſchaft⸗ lich genutzten Flächen leinſchl. Gutshöfen) beſitzt Mannheim 1546,1 Hektar. Mannheim hat einen ſtadteigenen Wald⸗ beſitz von 1125,2 Hektar. Dieſe Zahl iſt größer als in den meiſten anderen Städten der Gruppe 4(Duisburg 670,9 Hektar, Köln 531, Stuttgart 945,5, Chemnitz 421,6. Magdeburg 874,7 Hektar). Die geſamten Zahlen geben wertvolle Unterlagen für jede ſtädtiſche Bodenpolitik zugleich für die Art der ſtädtiſchen Bodennutzung, der ſtädtiſchen Forſtpolitik, ferner für die Be⸗ urteilung des Grundſtücksbedarfs der allgemeinen Stadtver⸗ waltung, der gemeindlichen Betriebe und Schulen. Für die Tätigkeit der Städte auf dem Gebiete der Bauland⸗ und Woh⸗ nungsbeſchaffung iſt der nachgewieſene Vorrat an ſtadteigenen unbebauten Grundſtücksflächen innerhalb(Mannheim 333,3 Hektar) und außerhalb(Mannheim 2,2 Hektar) des Weich⸗ bildes von beſonderer Bedeutung. Ueber die Höhe des pro⸗ zentualen Anteils des ſtädtiſchen Grundeigentums innerhalb der Burgfriedensgrenze an der Geſamtfläche der Stadt gibt eine weitere Ueberſicht für 82 Städte Aufſchluß. Die Fläche der innerhalb des Stadtgebietes liegenden ſtädtiſchen Grundſtücke und Stiftungsgrundſtücke unter ſtädtiſcher Verwaltung(ansſchl. der Flächen der Straßen, Wege und Bahnen uſw.) beträgt in Mannheim 33,3 Proz. der Geſamtfläche. Aehnliche Zahlen wie Mannheim meldeten Aachen mit 34,0, Königsberg mit 34,1, Offenbach mit 31,8, Halle mit 34,6 und Leipzig mit 34,7 Proz. Am weiteſten vorgeſchritten iſt die Ueberführung des Stadtgebietes in gemeindlichen Beſitz in den Städten Roſtock(84,4 Proz.) und Freiburg(59,3 Proz.) In den meiſten Städten beträgt der Anteil des gemeindlichen Beſitzes 1030 Proz. der Burgfriedensflächen. Die Angaben für Mannheim(33,3 Proz.) liegen alſo über dem Durchſchnitt. M. * Bolivianiſches Konſulat für die Pfalz. Nach einer Bekannt⸗ machung des Bayeriſchen Staatsminiſteriums des Aeußern iſt der Regierungsbezirk Pfalz dem z. Zt. unbeſetzten boliviani⸗ ſchen Konſulat in Mannheim zugeteilt worden. Bis zur Beſetzung des Konſulats in Mannheim iſt die konſulariſche Vertretung für die Pfalz dem Stuttgarter bolivianiſchen Kon⸗ Städtiſche Nachrichten Fabriksirektor Or. ing. e. h. Mar Pallenberg Aus Braunſchweig kommt die Kunde von dem Ableben des Fabrikdirektors Dr. ing. e. h. Max Pallenberg, der unerwartet raſch im Alter von 60 Jahren einem Herzſchlag er⸗ legen iſt. 5 Max Pallenberg iſt gebürtiger Mannheimer. Er hatte das hieſige Gymnaſium und ſodann die Techniſche Hochſchule Darm⸗ ſtadt beſucht. Sein Vater war der bekannte Beſitzer der Fabrik Joſeph Pallenberg in der Schwetzingerſtraße. Die Fabrik wurde ſpäter niedergeriſſen und an ihrer Stelle ein Neubau aufgeführt, in dem ſich die Filiale vom Warenhaus Kander be⸗ findet. Joſeph Pallenberg war ein begeiſterter Anhänger der früheren nationalliberalen Partei und ein allſeits bekannter und geſchätzter Mitbürger. Im Jahre 1896 fuſionterte die Firma mit Gebr. Bolze und führte den Namen„Mannheimer Eiſengießerei vorm. Pallenberg und Gebr. Bolze“. Im Jahre 1912 ging auch dieſe Firma in der Maſchinenfabrik Joſeph Voegele auf. Nachdem Max Pallenberg ſein Jahr bei den früheren Leibdragonern in Karlsruhe abgedient hatte, wurde er von ſeinem Vater ins Ausland zur Erweiterung und Vertiefung ſeiner Kenntniſſe geſchickt. Er wandte ſich nach England, wo er in verſchiedenen Städten tätig war und ſich ſpeziell im Gaſo⸗ meterbau ausbildete. Von England aus kehrte er wieder nach Mannheim zurück, um dann eine Stelle in der Johannishur⸗ ger Maſchinenfabrik in Johannisburg anzunehmen. Nicht lange darauf bekam er einen Ruf als techniſcher Leiter der Gaſometerfabrik Wilke und Co. in Braunſchweig, die er gäns⸗ lich reorganiſierte und zeitgemäß ausſtattete. In techniſchen Kreiſen genoß Max Pallenberg einen glänzenden Ruf als Gaſometerfachmann. Nun iſt auch dieſer allezeit arbeitsfreudige Menſch in die Ewigkeit abberufen worden. Er war wie ſein Vater jederzeit liebenswürdig und frohgelaunt, dabei von zäher Energie und einer unermüdlichen Arbeitkraft beſeelt. Seine Beſtattung er⸗ folgt in Braunſchweig. ch. * 4 Verſetzt wurde Verwaltungsſekretär Karl Stang in Sinsheim zum Rheinbauamt Mannheim. * Selbſttötungsverſuch eines 19 Jahre alten Taglöhners⸗ Geſtern nachmittag verſuchte ein 19 Jahre alter Tag ⸗ löhner in der großelterlichen Wohnung in den H⸗Quadra⸗ ten ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Streitigkeiten mit der Braut dürften der Grund zur Tat ſein. * Die Urſachen ber tödlichen Unfälle. In Deutſchland ſtar⸗ ben 1926 von je 1000 tödlich Verunglückten 369,6 durch Ver⸗ kehrsunfälle, 308,8 durch Ertrinken, 186,8 durch Erſticken, 173,4 durch Verbrennen und Verbrühen, 122,4 durch Betriebsunfälle, 49,6 durch Gift, 40,8 durch Erſchießen, Schnitt⸗ und Stichver⸗ letzungen, 27,1 durch Elektrizität und 167,4 durch ſonſtige Er⸗ eigniſſe. Rund zwei Drittel aller tödlichen Unfälle ſind ver⸗ urſacht durch Sturz und aus der Höhe(4271), Ueberfahren (3984), Ertrinken(3552) und Sturz aus oder mit Fahrzeugen (1992). Von den letzten Unfällen ſind verhältnismäßig die meiſten dem Kraftwagenverkehr zuzuſchreiben. * Badiſcher Kreistag 1928. Am 27. Oktober findet in Freiburg der diesjährige Kreis vertretertag ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Kraftfahrzeugſteuer; 2. Kraft⸗ wagenverkehr auf öffentlichen Wegen, Erlaſſung von Vor⸗ ſchriften über die größtzuläſſige Breite der Kraftfahrzeuge und über die Höchſtgrenze ihrer Belaſtung; 3. Belohnung der Kreisſtraßen⸗ und Kreiswegwärter für langjährige Dienſt⸗ zeit; 4. Unfallverſicherung der Kreisfürſorgerinnen; 5. Unter⸗ ſtützung des Vereins für das Deutſchtum im Ausland; 6. Kreiszuſchüſſe an die Kinderheilſtätte Heuberg; 7. Landwirt⸗ ſchaftliche Verſuchsringe; 8. Wandererfürſorge; 9. Neuwahl des Kreisvororts. SH godene 7 mit Menthol gegen bietes ergibt. Aehnliche z. B. Kaſſel mit 6,83 Hektar, Offenbach mit 6,91 Hektar, Chem⸗ ſulat übertragen. Husten, Helserkeſt e ee 566 eee im erſten Satz Praeambel und traumſchön, gleich einem dunk⸗ len Nachthimmel mit fallenden Sternen die Fughetta, die mit dem humorvoll durchſetzten Mitternachts⸗Scherz endete. Es war ein intereſſanter, wertvoller Abend, der durch die reife Muſtkalität und Technik der Konzertierenden, der Gltarre, dem Soloinſtrument aus alter Zeit eine fröhliche Auferſtehung beſcherte. Der ſtarke Beifall der Zuhörerſchaft wurde durch die Zugabe zweier entzückend präſentierten muſikaliſchen Bonbons quittiert. 4 Krefelder Stadttheater. Weſtdeutſche Erſtauf⸗ führung von Zweiningers und D reſſels„Armer Columbus“. Im Vordergrunde der Handlung des von Zweininger geſchaffenen Textbuches ſteht der desilluſionierte Columbus. Abenteuerluſt treibt ihn, und Geld iſt es, uner⸗ meßliches Geld, das ihn lockt und in die Ferne zieht. Nichts Heldiſches oder gar Sittliches. Dies Mäntelchen hängt ſich der Held der Oper nur um, wenn er ſich davon Beſonderes verſpricht. Grotesk iſt ſein Entdeckerprogramm, grotesk ſeine Methode zu Geld zu kommen und ebenſo grotesk all das, was er für ſeine Perſon dabei in Sicherheit bringen will. Dieſer Columbus iſt kein großer Held, iſt pielmehr ein armes Menſch⸗ lein, das zu Gott betet:„Ich danke dir Gott und bitte dich ſehr — nun leg auch die Inſeln mir gut in die Quer.“ Erwin Dreſſel iſt ein genialer Könner; für die groteske muſikaliſche Revue, mit der er dies Abenteurerſchickſal umſpannt, holt er ſein Rüſtzeug in der ganzen Rüſtkammer der Opernſchöpfer vor ihm; aber auch hier benutzt er ſie neuſchöpfend, wie ein zweiter Offenbach zwingt er ſie unter ſeinen eigenen Stil und Ausdruckswillen, der tonangebend bleibt und dem ſich alles wohl unterordnet. Es iſt ein friſcher toller Rhythmus, ein Draufgängertum in Tempo und Ausdruck.— Ernſt Martin wußte die Regieaufgabe, das Groteske mit dem darin ver⸗ borgenen Menſchentum herauszuſtellen, klar zu löſen, Die Bühnenbilder Fritz Huhnens mit ihrer ſuggeſtiven Kraft ga⸗ ben überall das Leitmotiv: goldüberglänzt zeigten ſie, worum es ging und flackerndes Spiel des Goldes beim Liede Sant⸗ angels zeigte glücklich den Kernpunkt der Handlung, als dieſer Finanzmann für das Geſchäft intereſſiert war. Franz Rau, ſelbſt vielſeitig in ſeinen künſtleriſchen Intereſſen, ſchwelgte mit Begeiſterung in der Partitur. Die Einzelleiſtungen ſtanden auf beachtlicher Höhe, geſchmackvoll war ſtimmlich und dar⸗ ſtelleriſch der Columbus Willi Ulmers, neben dem vor allem Philipp Schönleber als Santangel zu nennen bleibt. Brau⸗ ſender Beifall beſtätigte durchſchlagenden Erfolg. Dy. K. L. Erſter Meiſter⸗Klavierabend Alexander Brailowsky Mit begreiflicher Spannung ſah das im Harmonieſaal ziemlich zahlreich erſchienene Auditorium dem Auftreten des homo novus entgegen, dem der Ruf eines neuen Taſten⸗ wunders vorangeellt war. Mit einem Zugabenprogramm, das ganz gut als vierte Abtetlung des Hauptprogrammes hätte figurieren können, endete der genußreiche Abend. So ſehr hatte der Leſchetizky⸗Schüler Brailowsky das Publikum in ſeinen Bann geſchlagen. Domenico Scar⸗ latti, den ſeine Zeitgenoſſen als„größten Klavieriſten“ feierten, deſſen Werke aber der Liſstſchule ſchon zu an⸗ ſpruchslos erſchienen, ſo daß Karl Tauſig ſie einer Neu⸗ bearbeitung für bedürftig erachtete, gab zu Anfang des Pro⸗ gramms mit ſeinem Paſtorale zunächſt nur Gelegenheit, eine auffallend elegante Handhaltung zu beobachten. Aber ſchon im„Capriceio“ von Scarlatti⸗Tauſig rollten die Paſſagen gar duftig, wenn ſie ſich auch nur auf ſkalenartiges Läufer⸗ werk beſchränkten. Mit einem Sprung über anderthalb Jahrhunderte und einer geſchickt improviſierten Modulation von k⸗Dur nach F⸗Moll war unſer Taſtenheld bei Beethoven mit ſeiner Appaſſionata. Rein techniſch betrachtet, fiel zunächſt der faſt vollſtändige Verzicht auf alle Ablöſungs möglichkeiten, auch bei einſtimmigen Paſſagen, deren ſich andere Pianiſten gerne bedienen, auf. Die Themen waren großzügig heraus⸗ gemeißelt, die Geſamthaltung männlich, ohne alles Sentiment. Vielleicht mochte ſich der eine oder andere dieſe und jene Legato⸗Stelle mehr„gebunden“ vorſtellen, jedenfalls war die Appaſſionata eine ſehr beachtliche Leiſtung, wozu auch das nicht übereilte Tempo viel beitrug. Die zweite Abteilung des Programms war ganz Eh o⸗ pin gewidmet und hier ſchien Brailowsky ſeinem eigent⸗ lichen Fährwaſſer bedeutend näher gekommen zu ſein. Eine Fülle von Schattierungen goß unſer Taſtenmeiſter über Chopins F⸗Moll⸗Phantaſie aus, ohne ſich jemals zu brutalen Effekten hinreißen zu laſſen, wozu der Sforzato⸗Einſatz nach der träumeriſchen H⸗Dur⸗Epiſode verlocken könnte. Kabinett⸗ ſtiicke feinſter Vortragskunſt bot Bratlowsky mit der Mazurka H⸗Moll und der ganz in Helldunkel getauchten Nocturne Des⸗Dur, die unter ſeinen Händen ein ganz klein wenig zu ſchnell geriet. Beſonders entzückend war die F der im duftigſten Pianiſſimo gebrachten Fiorituren. Aus⸗ geſprochen virtuos hingelegt war der brillante As⸗Dur⸗ Walzer op. 34, in dem ſich Brailowsky bei dem Paſſagen⸗ werk zu etwas zu raſchem Tempo hinreißen ließ, ſo daß das Rückleuken zum Walzertempo merklich auffiel. Ebenſo hätten wir uns den E⸗Dur⸗Teil der großen As⸗Dur⸗Polonaiſe ein wenig langſamer vorgeſtellt, wodurch der ritterliche Charak⸗ ter der Fanfaren beſſer zur Geltung gekommen wäre. Da⸗ von abgeſehen bot unſer junger Meiſter mit der Polongiſe eine hinreißende Leiſtung, die das Publikum zu ganz beſon⸗ deren Beifallsſtürmen hinriß, die Brafilowsky mit dem Minuten⸗Walzer dankend quittierte. Seine fein differenzierte Anſchlagskunſt feierte beſondere Triumphe bei Debuſſy und ſeinem ganz auf Klangeffekte geſtellten Reklets dans beau und es ſchien, als hätte Brai⸗ lowsky ſeine ganze Farbenſkala für den Impreſſioniſten auf gehoben. Vollkommen gegenſätzlich zu dem rhythmiſch ſehr aufgelockerkten Debuſſy wirkte der gehämmerte Rhythmus in dem„Feuertanz“ des 1876 in Cadiz geborenen, namentlich durch Ballett⸗Kompoſitionen bekannt gewordenen ſpaniſchen Komponiſten Manuel de Fall a. Die rhythmiſche Straff⸗ heit kam beſonders bei den orgelpunktartig gehaltenen Strecken zur Geltung. Ins Herz aller Zuhörer ſpielte ſich unſer Virtuoſe mit dem bekannten„Liebestraum“ von Liſzet und deſſen ſechſter ungariſcher Rhapſodie, wobei die faſt maſchinell gleichmäßig wirkenden Oktavengänge berechtigtes Aufſehen erregten. e Das Publikum erzwang ſich mit ſeinem herzlichen, faſt fanatiſchen Beifall Zugabe auf Zugabe und ruhte nicht eher, als bis Brailowsky, der in beſonderer Geberlaune war, zum Flügel ſchritt und Mendelsſohns Elfenſpuk mit ſeinem „Scherzo E⸗Moll“ hervorzauberte. Das ſchmeckte nach mehr und erſt mit der bekannten Chopin'ſchen„Etude auf ſchwarzen Taſten“ und der„Berceuſe“ war das unerſättliche Auditorium befriedigt. Dr. Ch. * Wie benehme ich mich? Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Ein kleines aber ſehr nützliches Schriftchen bringt hier der Verlag in ſeiner Sammlung„Hilf dir ſelbſt“ heraus. Die allgemein gültigeg Regeln zu einem geſitteten und gefälligen Betragen werden ge⸗ ſchildert, ferner iſt der Verkehr im öffentlichen Leben, in Geſellſchaft, bei Tiſch, in der Sprache, im Briefwechſel uſw. dargelegt. Das Bändchen iſt zu empfehlen, denn alles was der gute Ton daheim igran⸗Arbeit und draußen erfordert, iſt dargelegt. * 5 4. Seite. Nr. 478 Neue Mannheimer Zeitung Abenb⸗Ausgabe) Später Pflüger Abend iſt's, und graue Dämmerung ſpinnt. Still und leer die Flur; nur dort allein Ackert einer noch im Zwielichtſchein. Schar und Scholle ſind kaum mehr zu ſeh'n, Später Pflüger. nimm' die Hand vom Pflug, Laß die Arbeit,'s iſt für heut' genug! And der Braune ſchnaubt und ſcheut die Nacht. Doch die Arbeit ruht und raſtet nicht, Stapft den Acker auf und ab im Dämmerlicht. Und das Eiſen ſchürft, die Scholle bricht, Bis das Glöcklein ſeinen Abendſegen ſingt Und das erſte, blaſſe Sternlein droben blinkt. Eine Furche noch, dann iſt's getan. Müde knarrt ein Wagen ſpät dem Dorfe zu, Und der feuchte braune Acker atmet Ruh'. A. Weber. Verkehrsunfälle in Mannheim * Von einem Radfahrer umgerannt. Heute mittag lief ein Schulmädchen auf dem Luiſenring einem Auto aus Davmſtadt direkt vor die Räder; da der Fahrer mit großer Geiſtesgegenwart bremſte, wäre dem Kind nichts paſſiert, enn nicht ein Radfahrer, der über dieſen Vorfall die Herr⸗ haft über ſein Rad verlor, das Kind umgeraunt hätte. Das Schulmädchen erlitt außer einem Schenkelbruch noch er⸗ hebliche Stirn⸗ und Geſichtswunden. Der Autobeſitzer brachte das verletzte Kind nach Hauſe. * Unfall mit Todesfolge. Geſtern abend gegen 7 Uhr wurde der 54 Jahre alte verheiratete Maurer Michael Huf⸗ nagel aus Wallſtadt und dort wohnhaft beim weißen Sand hier von einem über die Friedrich Ebertbrücke kommenden Perſonenkraftwagen, der durch plötzliches ſcharfes Bremſen auf der naſſen Straße ins Schleudern ge⸗ raten iſt, zu Boden geworfen. Hufnagel erlitt einen Schädelbruch, der den als baldigen Tod herbet⸗ führte. Der Wagenführer, ein 29 Jahre alter verheirateter Ingenieur von hier, der durch übermäßig ſchnelles Fah⸗ ren den Unfall verſchuldet haben ſoll, wurde vorläufig tn Haft genommen. * Verkehrsunfälle. Auf der Brütckenſtraße geriet geſtern vormittag eine 21 Jahre alte Kontoriſtin mit ihrem Fahrrad in die Straßen bahngleiſe und ſt ü rz te. Dabei wurde ſie noch durch ein in gleicher Richtung fahrendes Pferdefuhrwerk angefahren. Sie wurde leicht ver⸗ letzt.— Auf der Luzenbergſtraße fuhr in der vergangenen Nacht ein Perſonenkraftwagen gegen einen Ober⸗ leitungsmaſt der Straßenbahn und wurde ſo ſtark be⸗ ſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Der Führer, ein 44 Jahre alter Baumeiſter, mußte wegen einiger Ver⸗ letzungen durch Glasſplitter ärztliche Hilfe in Anſpruch neh⸗ men.— Bei ſieben Zuſammenſtößen entſtand nur Sachſchaden. 7 * Verwaltungsaſſiſtentenprüfung Herbſt 1928. Gemäß 8 5 der Verordnung des Staatsminiſteriums vom 12. Dezember 1922 wurden auf Grund der abgelegten Verwaltungs⸗ aſſiſtentenprüfung als für den einfachen mittleren Dienſt für befähigt erklärt: die Bureaugehilfen Bernhard Bohlayer in Bretten, Auguſt Kelch in Ettlingen, Karl Lipps in Pforzheim, Robert Ruthinger in Mannheim, Eugen Sieger in Pforzheim, Chriſtian Wolbert in Wolfach und Wachtmeiſter Joſef Mudelſee in Heidelberg. * Nachahmenswert. Die Stadt Gotha hat in dieſen Tagen einer neuen Straße den Namen„Oſtpreußiſche Straße“ gegeben. Bei dieſer Gelegenheit hat der Ober⸗ bürgermeiſter von Gotha dem Oberpräſidenten von Oſtpreußen in einem Schreiben Kenntnis von dieſer Namensnennung ge⸗ geben und darauf hingewieſen, daß dieſer Straßenzug nach Oſten weiſt und das Roman von Roſa Porten (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW 10). IX. Kramer hatte in einem kleinen Fiſcherdorf an der vſt⸗ frieſiſchen Küſte den geradezu idealen Schauplatz für Werk⸗ meiſters neueſten Film gefunden. Auf Schritt und Tritt boten ſich ihm die maleriſchſten Bilder und wirkſame Hinter⸗ gründe für die gut ausgeklügelten Szenen. Daß der ſtille Ort ganz in erreichbarer Nähe eines in den letzten Jahren ſehr beliebt gewordenen Modobades lag, war bei ſeiner Wahl natürlich bedeutend ins Gewicht gefallen. In einem kleinen Neſt ohne jeden Komfort und ohne jeden Verkehr zu leben, wäre durchaus nicht nach ſeinem Geſchmack geweſen, und Thea hätte es beſtimmt nicht zwei Tage ausgehalten, fern von allen Bewunderern und weiblichen Neidern So hatten ſie denn ihr Hauptquartier in dem vornehmſten Hotel aufgeſchlagen und fuhren täglich im Auto nach dem Schauplatz ihrer Tätigkeit, bei der es übrigens, ganz im Gegenſatz zu den Freiaufnahmen in der Umgebung Berlins äußerſt gemächlich und beinahe gemütlich zuging. Man hatte ja Zeit, und jeder Tag erhöhte die Summe, die man von den reichlich bemeſſenen Speſen erübrigen konnte. Wenn die kleine Geſellſchaft— von bekannten Soliſten waren es die Boſetti, Frau Helmer, die glückliche Bank⸗ beamten⸗Mutter, Baumann und Friedrich Heinemüller, der bisher dem„Deutſchen Theater“ angehört hatte— in behag⸗ licher Ruhe auf der ſchattigen Terraſſe das Frühſtuck ein⸗ genommen hatte, fuhren, ſo gegen zehn Uhr, die Autos vor. Der Aufbruch der Schauſpieler war immer ein Ereignis fitr die Badegäſte und namentlich für deren Kinder. Im erſten Wagen nahmen Thea und Kramer Platz, im zweiten die übrigen Darſteller. Ein dritter Wagen beförderte den Photo⸗ 55 graphen Bender, Theatermeiſter Hellwig und etliche Gehilfen. Schon am zweiten Tage ihres Aufenthaltes geſellte ſich drei Autos eine ganze Anzahl mehr oder weniger der rte, die den größten Teil der Badegäſte nach dem Platz der Aufnahme brachten. War es doch für ſie eine er⸗ wünſchte Zerſtreuung, den Aufnahmen zuzuſehen und den neuen Filmſtar Loſſen, von dem man jetzt ſo viel ſprach, aus der Nähe betrachten zu können.„3 Kramer, dem es ungemein ſchmeichelte, ſich vor Dorfjugend und ein paar ältere Leute, die nicht mehr mit zum Fiſchfang hinausfahren konnten, geſellten, als der * Kommunale Chronik 6 Schriesheim, 10. Okt. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde die Farrenverſteigerung vom 3. Oktober nicht genehmigt; dagegen wurde die Eberverſteigerung ge⸗ nehmigt.— Die Bürgſchaft für einen Bauluſtigen bei der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim im Betrage von 5000 Mark wird übernommen.— Zur Tilgung des Aufwandes für die Freiwillige Feuerwehr im Jahre 1928 ſoll ein Kapital von 8000 Mark aufgenommen werden, das in fünf Jahresraten zu tilgen iſt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Malſch bei Ettlingen hat den Gemeindevoranſchlag mit allen gegen 13 Stimmen abgelehnt und zwar merkwürdigerweiſe ohne jede Be⸗ gründung, da die darin vorgeſehenen Ausgaben zwangsläufig ſind und nicht geändert werden können. Irgendwelche Gründe der Ablehnung wurden nicht vorgebracht. Die Stadtgemeinde Waldkirch hat durch Bürgeraus⸗ ſchußbeſchluß für eine 18prozentige A uf wertung der Spareinlagen der Städtiſchen Sparkaſſe Waldkirch, ſoweit hierzu infolge von Ausfällen die vorgeſehene Teilungsmaſſe nicht ausreichen ſollte, die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft über⸗ nommen vorbehaltlich ſtaatlicher Genehmigung. Dieſe iſt nun⸗ mehr vom Bezirksamt erteilt worden, ſodaß die Errechnung der Aufwertungsbeträge in Angriff genommen werden kann. Mit der Eintragung in die alten Sparbücher ſoll am Ende des Monats begonnen werden. Es kommen rund 9000 Bücher in Frage, die, um Reibungen zu vermeiden, der Reihe nach aufge⸗ rufen werden. Der Bürgerausſchuß von Oehningen hat nach lebhafter Ausſprache mit 17 Stimmen ſich für das Verbleiben von Oehningen beim Amtsgericht Radolfzell ausgeſprochen. Für die Angliederung an das Amtsgericht Singen ſprachen ſich 16 Mitglieder aus, während ſich zwei der Stimme ent⸗ hielten. Bei der Submiſſion über die Erſtellung der Morre⸗ brücke in Buchen betrug das niedrigſte Angebot 12 704 Mk., das Höchſtangebot 22 780 Mk. Insgeſamt wurden 16 Ange⸗ bote abgegeben. Der Zuſchlag erfolgt in den nächſten Tagen durch die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion Karlsruhe. Der Voranſchlag der Behörde betrug 30 000 Mk. Zur Unterſtützung des Wohnungsbaues für 1928 wurden in Villingen durch die Stadt 600 000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Nach einer neuerlichen Aufſtellung des Bürger⸗ meiſteramtes werden an Hand dieſer Mittel erſtellt durch die Stadt ſelbſt 12 Notwohnungen, ſowie 12 Erwerbshäuſer mit 12 Wohnungen, durch die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft 24 Wohnungen, durch die Gagfah 16 Wohnungen und durch private Bauliebhaber 40 Wohnungen, und zwar größtenteils in Einfamilienhäuſern. Damit werden im ganzen in dieſem Jahre in Villingen 104 Wohnungen erſtellt, von denen ein großer Teil bereits bezugsfertig iſt; doch iſt die Wohnungs⸗ not damit noch lange nicht beſeitigt. Der Bürgerausſchuß Säckingen genehmigte den Gemeindevoranſchlag für 1928/9, der 602 500 Mark Einnahmen und 44004 Mk. Ausgaben verzeichnet. Der unge⸗ deckte Aufwand beträgt rund 150000 Mk. Die Umlage be⸗ trägt auf je 100 Mk. Grundvermögen 90 Pfg., Betriebsver⸗ mögen 96 Pfg. und Gewerbeertrag 5,40 Mk. Der Steuer⸗ grundbetrag für das Grund⸗ und Betriebsvermögen ſoll für das Rechnungsjahr um 25 Proz. erhöht werden. Zur För⸗ derung des Wohnungsbaues wurden 100 000 Mk. zu 8 bis 9½ Proz. bewilligt, nachdem ſchon im Juni zum gleichen Zwecke 140 000 Mk. aufgenommen worden ſind. Bei der Bezirksſparkaſſe Tör rach iſt die dritte Million der Spareinlagen überſchritten worden. Im Sep⸗ tember wurden 158 582 Mk. auf Sparbücher eingelegt und 66954 Mk. abgehoben, ſo daß ein reiner Spareinlagenzugang von 91627 Mk. verbleibt. Im Auguſt betrug der Nettozugang 146 066 Mk. Der Geſamteinlagenbeſtand(ohne Aufwertung) betrug ſomit am 30. Sept. 3 980 243 Mk. Freitag, den 12. Oktober 1928 Tagungen 30. Verbandstag badiſch⸗pfälziſcher Zimmermeiſter Der 30. Verbandstag badiſch⸗pfälziſcher Zimmermeiſter, der vom.—8. Oktober in Freiburg i. Br. ſtattfand, wurde am 6. Oktober vormittag mit einer Vorſtandsſitzung eröffnet. Am Nachmittag fand eine geſchloſſene Mitgliederverſammlung ſtatt, die die Regularien des Verbandes zu erledigen hatte und in deren Mittelpunkt ein Referat des Verbandsſyndikus Dr. Eckert⸗ Freiburg i. B. über „Die Konkurrenzverhältniſſe innerhalb des Zimmer⸗ gewerbes“ ſtand. Der Redner gab einen kurzen Ueberblick über die Lage innerhalb des Verbandsgebietes und wies ſodann Wege, wie man die großen Schwierigkeiten, die infolge des großen Beſchäftigungsmangels entſtehen, überwinden könnte. Mit einem Appell zum einigen Zuſammenſtehen der Zimmermeiſter ſchloß das mit großem Beifall aufgenommene Referat. Am Abend verſammelten ſich die Teilnehmer der Generalverſamm⸗ lung zu einem geſelligen Zuſammenſein im Kaffeehaus „dum Kopf“. Am Sonntag vormittag 10 Uhr fand im ſtädtiſchen Kauf⸗ haus eine ſtark beſuchte öffentliche Kundgebung ſtatt, zu der Vertreter ſtaatlicher und kommunaler Behörden, der Kirchen, der berufsſtändiſchen Organiſationen und der politiſchen Parteien erſchienen waren. Der Verbandsvor⸗ ſitzende, Stadtrat Ambs⸗ Freiburg 1. Br., begrüßte die Ver⸗ ſammlung und wies auf die Bedeutung des Zimmerhand⸗ werks hin, das gerade in den letzten Jahren ſeine Bedeutung gezeigt habe. Im Kampf gegen Beton und Eiſen habe ſich das Holz nicht nur gut behauptet, ſondern ſeine unerſetzliche Bedeutung bewieſen. Es ſprachen dann die Vertreter der obengenannten Behörden und Verbände, u. a. für die Stadt Freiburg Oberbürgermeiſter Dr. Bender. Im Mittelpunkt der Kundgebung ſtand ein Vortrag von Architekt Möckel⸗ Freiburg über„Das Zimmermei⸗ ſterhandwerk und die neue Zeit.“ Der Redner gab einen hiſtoriſchen Ueberblick über die kulturelle Bedeutung des Bauens und des Zimmermeiſterhandwerks, um dann die Fol⸗ gerungen für die Jetztzeit daraus zu ziehen. Der Stil ſei Ausdruck ſeiner Zeit und der Menſchen, die in ihr herrſchen. Stil ſei kulturell und daher national. Der deutſche Bauſtil ſei das Produkt einer langen Entwicklung und es ſei Vermeſſen⸗ heit, wenn ein Einzelner glaube, einen neuen Stil ſchaffen zu können. Jede Stilwandlung wachſe aus dem bisherigen her⸗ vor. Der Redner lehnte ganz entſchieden den undeutſchen Flachbau ab, den kubiſtiſchen Bauſtil, der in der deutſchen Landſchaft nichts zu ſuchen habe. Fachwerke, Brücken⸗, Dachſtuhl⸗, Treppenbau und ähnliches ſeien Auf⸗ gaben, die das Zimmerhandwerk zu erfüllen habe. Es gelte die kulturellen Güter des deutſchen Bauſtiles zu ſchützen und für ſie einzutreten. Im Schlußwort von Zimmermeiſter Fiſcher⸗Konſtanz wurde darauf hingewieſen, daß dieſe Morgenſtunde Gottes⸗ dienſt für das Handwerk geweſen ſei und daß ſolche Feſer⸗ ſtunden dem Handwerk bitter not täten. Es ſei gezeigt wor⸗ den, daß das Handwerk nicht nur wirtſchaftliche, ſondern auch kulturelle Kämpfe auszufechten habe. Anſchließend fand ein gemeinſames Mittageſſen im Katho⸗ liſchen Vereinshaus ſtatt und am Abend eine Feſtvorſtellung „Zar und Zimmermann“ im Stadttheater. Am Montag wur⸗ den Ausflüge in den Schwarzwald und Beſichtigungen Freiburger Bauten, insbeſondere der aks Holzkonſtruktion ausgeführten Wagenhalle der ſtädtiſchen Straßenbahn unter⸗ nommen. Das beſfe AbfHHTn Tel AbOTHEKRER RICH. BRANPT/s elze N n allen Stadt- und Vorort-Apotheken Mannheims 20 m..50 dle Schachtel erhältileh Extr. Selin. pal. 1,5 Extr. Achill. mosch. Aloss-Absynth àa 1, Extr. Trit.-Gent àa.5 Pulv. gad. Gent-Trif. àa d. s. f. pil. 50. 10868 Leiter des Ganzen zu zeigen, fluchte und wetterte herum, daß es eine Art hatte. Bald ſchnauzte er einen Bengel an, der dem koſtbaren Aufnahmeapparat zu nahe gekommen war, bald ergoß ſich die Schale ſeines Zornes über den Theater⸗ meiſter, der die ewigen Aenderungen an den Requiſiten, wenn ſie auch noch ſo genau nach den Angaben des Herrn Regiſſeurs angefertigt waren, nachgerade gewöhnt war und alles wie ein unabwendbares Fatum über ſich ergehen ließ. Hier draußen war man natürlich von dem Stand der Sonne und den die Lichtverhältniſſe beeinfluſſenden Wolken und Wölkchen abhängig. Wenn eine Szene genau durchge⸗ probt war— was bei dem Ungeſchick der Statiſten, die Kra⸗ mer aus den Bewohnern des Dorfes gewählt hatte, eine ſehr mühſame und zeitraubende Arbeit bedeutete— und dann endlich— endlich„gedreht“ werden ſollte, erzob der Photo⸗ graph mit lauter Stimme Einſpruch. Die Geſichter ſeien vöt⸗ lig im Schatten, wovon ſich der Herr Regiſſeur ſelbſt über⸗ zeugen könne, es ſei in dem ganzen Bilde„nichts drin“, und es gäbe ohne Zweifel ein mattes, faſt unbrauchbares Negativ, wenn er nicht abwarte, bis die Sonne aus den ziehenden Wolken hervorträte Alles blickte zum Himmel auf, man berechnete nach der Windſtärke und der Dichte der drohend aus dem Weſten aufſteigenden Wand, wie lange der Aufenthalt währen könne, und zerſtreute ſich in kleine Gruppen. Um Thea ſammelte ſich ein dichter Schwarm begeiſterter Verehrer, die ſich gegen⸗ ſeitig in Aufmerkſamkeiten überboten. Jeder war glücklich, wenn ſie gerade einen Stuhl, den er aus irgend einem Nach⸗ bargarten herangeſchleppt hatte, mit gnädigem Dankeswort annahm, oder wenn es ihm gelang, ſein Feuerzeug unter ihre Zigarette zu halten. Wenn dann die Kraft der ſommerlichen Sonne die Wol⸗ ken zerriſſen und Kramer als Zeichen des Beginns laut in die Hände klatſchte, traten die Unbeteiligten beiſeite und fahen ſich, behaglich im Sande lagernd, das„Theater“ an, auf die nächſte Unterbrechung wartend, die infolge der wechſelnden Witterung an der Meeresküſte ja ohnehin bald eintreten würde.. Um die Mittagszeit verlief ſich gewöhnlich der Schwarm der Gaffer ein wenig, und nur die hartnäckigſten Enthuſiaſten blieben da. vier Uhr durcharbeitete, um den Reſt des Tages ganz für 8 15 ich zu haben. Wenn ſie dadurch auch allein ſpeiſen mußten en gaf⸗ u fenden Zuſchauern, zu denen ſich gar bald auch die barfüßige um b kamen, an der Mittagstafel im Mittel⸗ 5 b lufmerkſamkeit zu ſtehen, die Annehmlichkeit, nach der An U 1d leſſen zu können, was ſie wollten, entſchädigte f ich auch auf den Kramer hatte nach einer Beſprechung mit den Soliſten die Anordnung getroffen, daß man bis drei, halb Tanzabenden, die drei⸗ bis viermal in der Woche von dem rührigen Badeverein veranſtaltet wurden, der ſchon nach wenigen Tagen Thea zu ſeinem Ehrenmitglied ernannte, waren die Schauspieler unbeſtrittene Sieger. Heinemüller und Baumann waren die begehrteſten Tänzer, von dem Er⸗ folg, den Thea erntete, ganz zu ſchweigen. Gegen Ende der zweiten Woche ihres Aufenthaltes ſchrug das Wetter, das bis dahin ſich leidlich gehalten hatte, um, und als Kramer eines Morgens das Fenſter öffnete, ſprühte ihm ein feiner Regen entgegen. Schwer und grau hingen die Wolken auf das bleifarbene Meer herab, und kein Lüftchen regte ſich. Er war ſehr verſtimmt, denn die paar hundert Meter, die er bisher hatte„drehen“ laſſen, waren ein recht beſcheidenes Reſultat für faſt vierzehn Arbeitstage. Kam nun jetzt eine längere Zeit erzwungener Untätigkeit dazu, konnte er leicht mit Rechmann, den er ſehr auf den Vorteil der Firma bedacht wußte, in unaugenehme Erörterungen geraten. Als er, ſpäter als gewöhnlich, auf der jetzt von elner waſſerdichten Zeltleinwand überſpannten Terraſſe zum Früh⸗ ſtück erſchien, goß es bereits in Strömen, und die Hoffnung, daß der Regen nachlaſſen könne, ſank unter den Nullpunkt. Mißmutig und fröſtelnd liefen die Badegäſte auf und ab, jeder beklopfte mit fachmänniſchem Ernſt das in der Ecke aufgehängte Barometer und ſchüttelte dann bedenklich den Kopf. Man langweilte ſich zum Sterben, und ſo fand Kra⸗ mers Vorſchlag, den er bei Tiſch machte, am Abend ein im⸗ proviſiertes Feſt zu veranſtalten und lebende Bilder zu⸗ gunſten der Ortsarmen zu ſtellen, begeiſterten Anklang. Es war ſelbſtverſtändlich, daß man ihm, als dem Vater dieſes glorreichen Gedankens, die Anordnung überließ. Sofort nach Tiſch ging er mit Thea und den Kollegen daran, das Programm aufzuſtellen. Die Gäſte, die man zur Mitwirkung heranzog, erzählten denen, die das als„Bureau“ gewählte Billardzimmer belagerten, Wunderdinge, die da vorbereitet würden. Kramer durfte auch mit dem, was ihnen bisher eingefallen war, recht zufrieden ſein— nur in einem Punkte haperte es: man konnte niemand finden, der die begleitende Muſik zu den Bildern zuſammenzuſtellen und ſpielen konnte. Heinemüller, der, wie man wußte, mehr als lich, als er ſich nach unendlicher Mühe aus Inſtrument hatte nötigen laſſen, daß man auf ihn verzichten mußte. Um nichts auf der Welt hätte der eitle Mime ſich mit der beſcheidenen Rolle des begleitenden Muſikers begnügt, während Baumann, ſein Rivale im Leben und auf der Bühne, gefeiert auf dem Po⸗ dium ſtand. (Fortſetzung folgt.) Durchſchnittsdilettant leiſtete, ſtümperte abſichtlich ſo erbärm⸗ a 0 Freitag, den 12. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) b. Seite. Nr. 47 Wer hat den Schweighof angezündet? Vor dem Schöffengericht Freiburg i. Br. hatte ſich am 9. Oktober der 40 jährige Holzhauer G. aus Wieden wegen fahrlüſſiger Brandſtiftung zu verantworten. Die An⸗ klage legt ihm zur Laſt, in der Nacht vom 29. zum 30. April dieſes Jahres durch leichtſinniges Fortwerfen eines Streichholzes den Brand des Schweighofes„Zur Krone“ in St. Ulrich⸗Geiersneſt verſchuldet zu haben. Der Angeklagte beſtreitet jede Schuld. Am 29. April ſei er nach dem Beſuch der Freiburger Frühjahrsmeſſe gegen ein Uhr nachts im Schweighof, wo er wohnte, angelangt, habe, da das elektriſche Licht nicht funktionierte, eine Stearinkerze ange⸗ zündet, ſich ausgezogen, ins Bett gelegt und Kerze und Streich⸗ holz mit angefeuchteten Fingern ausgelöſcht. Dann ſei er ſofort in tiefen Schlaf verfallen. Plötzlich ſei ihm etwas auf die linke Geſichtshälfte gefallen. Davon erwacht, habe er es von der Decke er kniſtern und praſſeln hören. Das ganze Zimmer war in dichten Qualm gehüllt. In wahnſinniger Angſt ſei er aus dem Bett geſprungen, in die Küche gelaufen, hätte einen Eimer Waſſer geholt und ihn blindlings ins Zimmer geworfen. Erſt nach und nach habe er zu ſich zu⸗ rückgefunden und„Feurio“ gerufen. Da war aber das Feuer bereits vom Anbau auf Wohn⸗ und Oekonomiegebäude übergeſprungen. Die hölzernen, im Schwarzwaldſtil er⸗ richteten Gebäude brannten bis auf den Grund nieder. Außer etwas Vieh und einigen Fahrniſſen wurde alles ein Raub der Flammen. So ſchildert der Angeklagte den Brand. Er könne nie und nimmer durch ein fortgeworfenes Streichholz entſtanden ſein. Seiner Meinung nach ſei die mangelhafte elektriſche Leitung an allem ſchuld. Dieſe habe von einer Steckdoſe auf dem Korridor durch die Tür in ſein Zimmer geführt. Dort n N Dr Aus dem Lande O Schriesheim, 10. Okt. Der Reichsbund der Kriegs⸗ beſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen— Ortsgruppe Schriesheim— hielt am vergangenen Sonntag⸗ abend im Saale des Gaſthauſes zum„grünen Baum“ unter ſtarker Beteiligung ſeine zehnjährige Gründungsfeier ab. Zur Mitmirkung hatten ſich bereit erklärt, der Arbeiter⸗Geſang⸗ verein, Geſangverein Liederkranz und Geſangverein Eintracht von hier. Der erſte Vorſitzende Phil. Ullrich begrüßte die Anweſenden, worauf Herr Wagner vom geſchäftsführen⸗ den Ausſchuß des Reichsbundes in Mannheim ſich über die Organiſation verbreitete. Pfarrer Kamm ſprach troſtreiche Worte an die Hinterbliebenen und gab einen kurzen Rück⸗ blick auf die Vergangenheit, die er als Pfarrer in den Kriegs⸗ jahren miterlebte. Gauleiter Marquardt von der Gau⸗ keitung Karlsruhe wies auf den Zweck des Reichsbundes und ſeine Ziele hin und gedachte in erſter Linie der toten Kameraden, die für Volk und Vaterland das größte Opfer gebracht haben. Zum Schluſſe der Veranſtaltung wurden noch 15 Gründungsmitglieder geehrt. Fürth i.., 12. Okt. Eine hieſige Frau wollte ihre Kinder baden. Das Waſſer dazu war bereitgeſtellt. Wäh⸗ rend ſich die Mutter einige Augenblicke entfernte, ſtürzte das fünf Jahre alte Söhnchen in die gefüllte Badewanne und ver⸗ brannte ſich derart, daß der Knabe am nächſten Tage ſt a r b. * Wallburg bei Lahr, 11. Okt. Beim Einfahren eines Kartoffelwagens in den Hof ſprang die Frau des Landwirts Stephan Geiger ab und blieb am Vorderrad mit den Kleidern hängen. Die Frau fiel ſo unglücklich zu Boden, daß das Vorderrad über ſie hinwegging und ſchwer verletzte. * Tiefenſtein(Amt Waldshut), 8. Okt. Hier ereignete ſich in dem auf der Gemarkung Buch gelegenen Steinbruch der Firma Schwarzwald Granit⸗ und Sandſteinwerke G. m. b. H. ein tödlicher Unfall. Der 24 Jahre alte Schießmeiſter Otto Mutter aus Rüßwihl, der mit Sprengen beſchäftigt war, wollte eine dritte Sprengladung, die nicht losging, ent⸗ laden. Dabei kam er mit dem Bohrer zu nahe an die Sprengladung, wodurch ſich dieſe entlud. Mutter wurde einige Meter in die Höhe geſchleudert und brach ſich beim Niederfallen auf den Felſen den Halswirbel, ſo daß der Tod ſofort eintrat. * Obereſchach bei Villingen, 11. Okt. Bei dem großen Braud wurde eines der älteſten Fachwerkhäuſer des Ortes vollkommen vernichtet. Sein Schindeldach mag allerdings zur raſchen Verbreitung des Feuers beigetragen haben. Bei Landwirt Furtwängler beträgt der Gebäude⸗ ſchaden 5600 /, der Fahrnisſchaden 9500 1. Die Witwe Grießhaber iſt für ihren Gebäudeteil mit 4700„in der Ver⸗ ſicherung, während ihre Fahrniſſe nicht verſichert waren. Auch verbrannte ihrer Tochter, die demnächſt heiraten wollte, di: ganze Ausſteuer. * Villingen, 11. Okt. Seit Montag wird der 20 Jahre alte Uhrmacher Pius Neininger von hier vermißt. Er wollte ſich auf ſeine Arbeitsſtelle nach Schwenningen be⸗ geben, iſt jedoch dort nicht angekommen. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ſich der ſchwermütig veranlagte junge Mann ein Leid angetan hat. * Gütenbach[Amt Donaueſchingen), 9. Okt. Am Sonntag wurde der älteſte Mann unſerer Gemeinde, der Breiteck⸗ bauer Max Scherzinger zu Grabe getragen. Er hatte ein Alter von 95 Jahren erreicht und war bis vor wenigen Tagen noch recht rüſtig. Im vergangenen Jahre konnte er mit ſeiner jetzt 89 Jahre alten Gattin das Feſt der Eiſernen Hochzeit feiern. 5 ſei die Litze, die entgegen der polizeilichen Vorſchrift nicht in Röhren gelegt war, ſondern frei lief, mit Nägeln und Bindfaden an der Wand befeſtigt geweſen. Der Schweighof⸗ bauer habe gewußt, daß das verboten ſei, und habe ihn ge⸗ beten, vorſichtig zu ſein. Die Leitung verurſachte häufig Kurzſchluß. Die vier dem Brande vorhergehenden Wochen über war ſie aus dieſem Grunde nicht gebrauchsfähig. Zahlreiche Zeugen, darunter auch der Schweighofbauer, beſtätigen dieſe Angaben des Angeklagten, den ſte m übrigen nicht für den Schuldigen halten. Auch die Sachverſtändigen, Ingenieur Schweizer und Mechanikermeiſter Schley, bekunden, daß eine derart mangelhafte Leitung durch ſchlechten Kontakt, leicht brennbare Iſolation und den Ammoniakgehalt des Miſtes leicht zu einem Brande führen könne. Damit war natürlich der Indizienbeweis zuſammengebrochen. Dem Staatsanwalt blieb nichts anderes übrig, als das Urteil ins Ermeſſen des Gerichtes zu ſtellen, während die Verteidigung (Frl. Rechtsanwalt Dr. jur. Maria Plum) nicht nur auf Freiſprechung plaidierte, ſondern auch Gerichtsbeſchluß über eine Entſchädigung für unſchuldig erlittene Unter⸗ ſuchungshaft verlangte. Ein Antrag, dem der Staatsanwalt ſchroff entgegentrat. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſitzende folgen⸗ des Urteil: der Angeklagte wird von der erhobenen Anklage freigeſprochen. Die Staatskaſſe hat die Koſten des Verfahrens zu tragen. Das Gericht hat zwar einen Beſchluß über eine Entſchädigung gefaßt, kann ihn aber erſt veröffentlichen, wenn das Urteil rechtskräftig geworden iſt. Er dürfte aber ab⸗ weiſend ausgefallen ſein, da es in der Urteilsbegründung hieß, der Angeklagte ſei wohl keiner Schuld überführt worden, ſeine Unſchuld aber ebenſowenig zutage getreten. Gt. Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Die wirtſchaftliche Lage in der Pfalz im dritten Quartal 1928 * Ludwigshafen, 12. Okt. Auch im dritten Quartal des Jahres iſt in der wirtſchaftlichen Lage keine Beſſerung ein⸗ getreten. Klagen über überhöhte Steuern und Abgaben tre⸗ ten immer eindringlicher hervor. Die Erhöhung der Güterfrachten brachte dem pfälziſchen Wirtſchaftsleben einen erneuten empfindlichen Schlag. Die Lage in der Pfalz iſt dadurch beſonders erſchwert, daß die pfälziſchen Betriebe die Konkurrenz der zollfrei eingehenden ſaaxländiſchen und franzöſiſchen Erzeugniſſe auszuhalten haben. Wäh⸗ rend im Wohnungsbau im allgemeinen noch gute Be⸗ schäftigung beſtand, fehlten induſtrielle Bauaufträge faſt ganz. Der Arbeitsmarkt nahm folgende Entwicklung: Ende Juni 31548 Arbeitsloſe, Mitte Juli 31 176, Ende Juli 30 069, Mitte Auguſt 29 760, Ende Auguſt 29 393, Mitte September 28 587, Ende September 28 730. Es iſt zu hoffen, daß die Wintermonate keine weſentliche Verſchlechterung bringen. Ergebnisloſer Einbruch in das Arbeitsamt * Ludwigshafen, 12. Okt. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde durch unbekannte Täter in das ſtädt. Arbeitsamt in der Ganderhofſtraße eingebrochen. Die Täter ſprengten die zum Kaſſenraum führende Türe auf und verſuchten auch den Kaſſenſchrank gewaltſam zu öffnen. Das gelang ihnen indes nicht. Sie entfernten ſich wieder auf dem gleichen Wege, wie ſie hereingekommen waren, ohne irgend etwas zu ſtehlen. Sie ſcheinen es demnach nur auf das Geld, das im Kaſſenſchrank verwahrt war, abgeſehen zu haben. * * Neuſtabt a. d.., 11. Okt. Heute früh iſt auf der Staats⸗ ſtraße Neuſtadt Landau die 13jährige Tochter des Winzers Eduard Ehriſtmann aus Hambach von einem mit Mo ſt beladenen Laſtauto überfahren worden. Das Mädchen hat Bein⸗ und auch innere Verletzungen erlitten und wurde in das Neuſtadter Kranknhaus verbracht. Der Winzer Chriſtmann iſt Wirt von der Hohen Loog⸗Hütte. :: Kaiſerslautern, 12. Okt. In der Nacht auf Donnerstag wurde in das Gewerkſchaftshaus in der Luitpoldſtraße eingebrochen. Die Täter gelangten durch den Keller in das Haus, drangen in die Büroräume ein und kehrten auf dem gleichen Wege zurück. Was ſie mitnahmen, iſt noch nicht genau feſtgeſtellt. Die Polizei iſt noch mit den Erhebungen beſchäftigt. 5 Nachbargebiele * Mainz, 12. Okt. Zwei Binger Mädchen begaben ſich zur Beſorgung von„Einkäufen“ nach Mainz. Dort hatte die eine der beiden im Warenhaus Tietz unter Vortäuſchung eines falſchen Namens wollene Babyſchuhe für ihr Kleinſtes zur„Anſicht“ ſich erſchwindelt und dabei das Weite geſucht. In einem anderen Mainzer Geſchäft hat man dann ebenfalls unter falſchen Namen ſei⸗ dene Damenhemdhoſen zur Auswahl erhalten, die Gegen⸗ ſtände aber bis zum Rückgabetermin nicht mehr dem Eigen⸗ tümer zugeſtellt. Den Bemühungen der Polizei gelang es, feſtzuſtellen, daß die Betrügerinnen aus Bingen ſtammen. Hier konnte bei den„Damen“ die durch Betrug erſchlichene Wäſche, freilich in ſchon gebrauchtem Zuſtand, beſchlagnahmt werden. Kinderjäckchen und Gerichtszeitung 8 Mutwilliger Brandſtifter. Der Haushälter Franke aus Glodau wurde vom Schwurgericht in Hirſchberg im Rieſen⸗ gebirge zu acht Jahren Zucht haus verurteilt, weil er im Januar drei Beſitzungen in Brand ſteckte. Die Anweſen fielen dem Feuer vollſtändig zum Opfer. Als Grund für ſeine Tat gab er an, er habe ſie aus Lan gew eile verübt. 8 Schwere Strafe für einen Fahrraddieb. Der Gelegen⸗ heitsarbeiter Ferd. Schachenhöfer aus Wien, der aus der Schweiz ausgewieſen, nach Deutſchland gekommen war, wurde in Langen mit einem Fahrrad betroffen, das geſtohlen war. Sch. hatte ſich wegen Fahrraddiebſtahls vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt zu verantworten. Er gab an, das Fahrrad in Ma nnheim gekauft zu haben; dem Polizeibeamten legte er eine— wie die Anklage annimmt— fälſchlich hergeſtellte Rechnung und Quittung vor. Aus der Beweisaufnahme ging hervor, daß das Rad in Heilbronn geſtohlen wurde. Das Gericht erkannte auf eine Zucht⸗ hausſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten und rechnete 2 Monate der erlittenen Unterſuchungshaft an. Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag, 13. Oktober Deutſche Seuder: Königswuſterhauſen(Welle 1250) 21 Uhr: Artur Rimbaud. Heiterer Abend mit Karl Berlin(Welle 483,9), 20 Uhr: Abendunterhaltung, Breslau(Welle 322,6) 20.30 Uhr: Schnog, dann Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Trio⸗Abend flawiſcher Muſik, 21 Uhr: Die neue Zeit, anſchließend Tanzmuſik. 0 Münchener Oktoberfeſt, 21 Uhrz Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Erſter Herbſtball der Norag. 5 Königsberg(W. 303) 20.05 Uhr: Film und Filmmuſik, 21 Uhr: Orcheſterkonzert, anſchließend Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,9) 20 Uhr: Köln: ſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(W. 365,8) 20 Uhr: Schubertiade, 21.15 Uhr: Funkbrettl, München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 16 Uhr: Konzert, 20.20 Uhr: Mit dem Funkexpreß in die galante Zeit des Rokoko. Stüttgart(Welle 379,7) 16.35 Uhr: Aus Frankfurt: Neue Tang⸗ mufik, 20.15 Uhr: Slawiſcher Abend, 21 Uhr: Aus Frankfurt: Uhr: Beliebte Märſche und Walzer, Tanzm, Neue Zeit, 22.15 Ausländiſche Sender: Bern(Welle 411) 20 Uhr: Baſel: Uebertragung aus dem großen Mufikfaal Baſel: Sinfoniekonzert, 22.15 Uhr: Orcheſter, Tanzm. Bud apeſt(Welle 555,6) 19 Uhr: Kabarett⸗Abend, 20.20 Uhr: Kon⸗ Ft der Muſikkapelle. 5 5 Daventry(Welle 491,8) 21.30 Uhr: Von Birmingham: Sinfoniek, Davenkry(Welle 1604,83) 20.45 Uhr: Abendlonzert, anſchl. Tanzm. Malkand(Welle 549) 20.50 Uhr: Abendlonzert, anſchl. Tanzmuſik. Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20.15 Uhr: Konzert. Rom(Welle 447,8) 21 Uhr: Italieniſcher Opernabend. Wien(W. 517,2) 20.10 Uhr: Operettenauff:: Mamſelle Nitouche. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Baſel: Sinfoniekonzert. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2,6— fel. 26547 Warum ausgerechnet Valvo⸗Röhren? Weil Valvo bei größter Beanſpruchung und hervorragender Leiſtung die einzig rich⸗ tige Röhre iſt. Der unverwüſtliche Oxydheizfaden garantiert Luſtiger Abend, am⸗ längſte Lebensdauer. Machen Sie einen Verſuch, daun ſind Sie überzeugt. l i tternachrichten der Karlsruher kandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(78 morgens) Luft.] Tem S 238 Wind 2 3 Wir w e e ee e 8 m um C Ses Se s icht. Stärte S Wertheim 151— 11 15 10 f 8 f ſtarkſ wolkig Königſtuhl] 563 758,8 7 11 NW leicht halbbed. Karlsruhe 120 759,2 10 17 10 SW ſſchw. Regen Bad.⸗Bad. 213 758.7 12 17 11 S Wp ſtark bedeckt Villingen 780 761,8 7 14 6 8 lleicht 2 Felöbg. Hof 1275 634.8 2 7 1 SW ſtark] Regen Vadenweil.]— 760,8 10 17 8„ lleicht] bedeckt St. Blaſien 780— 70 14 6 W„ 17 Höchenſchw!—— Durch das über Skandinavien und dem Nordmeer bis niedrigen Tem⸗ Grönland lagernde ſtabile Hoch mit ſehr peraturen(bis zu 9 Grad Kälte) ſind die in ununterbrochener Reihe vom Ozean kommenden Luftwirbel auf ſüdlicher lie⸗ gende Zugſtraßen verdrängt worden. So iſt das geſtern noch ber England gelegene Tief in energiſchem Vorſtoß nach Mitteldeutſchland gezogen. Bis zu den Alpen ſind wieder Regenfälle eingetreten. Nördlich der Mainlinie hat der Kalt⸗ lufkſtrom einen Temperaturſturz bis auf 4 Grad gebracht, während in unſerem Gebiet, das auf der Sübdſeite der Tief⸗ druckrinne verblieben iſt, noch über 10 Grad beobachtet ſind. Die weiter nachfolgenden Luftwirbel werden ſich noch mehr ſübwärts geltend machen, jedoch wird unſer Gebiet auf der wärmeren Südſeite verbleiben. Vorausſichtliche Witterung für Samstag, 13. Oktober: Weiterhin meiſt trübe mit Regenfällen, mild. 4 Herausgever: Drucker und Berleger Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m. b., Mannheim. E 6, 3 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Für Polittk: 9. A. Meißner Sor Dr. S Kayfer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Gericht und alles lebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter FURNIEUL US- Ehmer In dem erte der reinen, milden Erhaltung seines guten Preis 20 Rſp. N 1O Soqhren sollte jede Mutter ihr Kind nur mit NIVEA NINDERSEIf E raschen und baden. Das Kind wird es ihr einst danken, weil ihm de- durch spüter manche Sorge um die eints er- spart bleibt. Nivea-Kinderseife ist überfettet und nach drztlicher Vor- schrift besonders für die empfind- Uüche Haut der Kinder hergestellt. Die Wirkung der Nivea- Creme beruht auf ih- rem Gehalt an hautver- wandtem Eucerit. Keine andere Creme enthält Eucerit. u. ZWäür * Vor dem Rasieren vor dem Einseifen, müssen Sie hre Haut gründlich mi NIVEA CHREIE einreiben. Schmerzloses Nasieren. blendendes Schneiden des Messers, Vermeidung jeglicher Haut⸗ relzung sind der Erfolg. Stets gründlich in die Haut einreiben, damit die Schaumerzeugung beim nachfolgenden Einseiſen nicht beeinträchtigt wird! Dosen 0,20 bis 1,20, Tuben aus reinem Zinn 0,60 u. 100 N b. Seite. Nr. 476 l 2 heimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 85 Freitag, den 12. Oktober N 1928 Burg Niedeck iſt im Elſaß der Sage wohl bekannt, Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Rieſen ſtand; Sie ſelbſt iſt nun zerfallen, die Stätte wüſt und leer, Du frageſt nach den Rieſen, du findeſt ſie nicht mehr. 0 Chamisso. Wer kennt nicht die wunderhübſche Sage vom Rieſen⸗ ſpielzeug und dem Rieſenfräulein? Den Bauer ſamt Pferden und Pflugſcharen trug es vom Felde in der Schürze aufs Schloß. Die hübſche Sage behandelte herrlich C hamiſſo in einfacher, ſchlichter Form und erhielt ſie ſo dauernd der Nachwelt.— Ach, wie lange iſt es ſchon her, daß ich„Das Rieſenſpielzeug“ lernte. Zu dieſer Zeit dachte ich allerdings nicht daran, daß ich jemals die Burg in Augenſchein nehmen würde. Es war ein wundervoller Frühlingstag, als wir von Straßburg aus, über Molsheim, Mutzig nach Urmatt fuhren, um von dort zu Fuß über das enge Breuſchtal den Berg hinauf, zum Forſthaus Niedeck zu wandern. Ein ſchöner Tannen⸗ und Laubwald nahm uns auf, durch den ſich der Weg in mühſamen Windungen zur Berg⸗ höhe hinaufzieht. Nach längerem Marſche erreichten wir die Höhe. Die Straße wurde breiter, feſter und bequemer, Oft kam eine kleine Waldblöße, auf der ſich von grünem Plane ein Forſthaus mit blendend weißen Wänden abhob. Später brach ſich die Straße abwärts Bahn durch einen hoch⸗ ſtämmigen Tannenwald. Das Forſthaus„Nie deck“ war erreicht. Es war um die Mittagszeit, als wir vor dem PForſthauſe ankamen. Ein freundlicher Wirt, der hier be⸗ dienſtete Förſter, kam uns entgegen und erbot ſich bereit⸗ willigſt, den Weg nach der Burg zu zeigen. Wir gingen direkt in den Wald hinein, hin und wieder über eine gefällte Rieſentanne kletternd. Auf einem recht unebenen, mit Baumwurzeln und Steingeröll bedeckten Wege ſchritten wir bergab weiter. Nach einer dreiviertelſtündigen Wanderung zeigte ſich im Walde eine lachende Gebirgsanſicht. Der ganze Eindruck des Bildes verſetzt jeden in Staunen und Bewunderung. Im Hintergrund, aber gar nicht fern gerückt, begrenzt der hohe Moosberg das Bild. Ihn überragen andere Berge. Rechts vom Moosberg hebt ſich eine ſteile, intereſſante dunkle Felswand empor, Links ſteigt eine andere Felſenbrüſtung in die Höhe mit Tannen, alten Edelkastanien, Buchen und Eichen geſchmückt. Das Nie d⸗ ecker⸗Tal öffnet ſich ungemein maleriſch. Ganz unten zu Aunſeren Füßen zieht ſich ein ſchmaler Fußweg auf ſammenter, enger Wieſe entlang. Er führt im Tale nach Ober⸗ und Niederhaslach. Dies iſt dasſelbe Tal, welches Chamiſſo in ſeinem Gedichte erwähnte: Bad Rappenau 25 Jahre Gemeindeſolbad Ein klarer Sonnenmorgen führte mich das Neckartal hinauf ins Dreiländer⸗Eck, wo badiſch⸗heſſiſch⸗württembergiſches Ge⸗ biet zuſammenſtößt. Unſer beſchleunigter Zug hat in Jagſtfeld gleich Anſchluß nach Rappenau, unſerm nordͤbadiſchen Sol⸗ bad. Nach wenigen Minuten ſind wir auf der kleinen Hoch⸗ ebene angelangt, die von dem Mühlbachtal mit ſeinen reizen⸗ den Mühlen durchbrochen wird. Eine ſchön gepflegte, mit Weißdorn bepflanzte Straße nimmt uns in Rappenau auf. Langſam gehen wir den Salinenhügel hinauf. Die Kur⸗ anlagen mit ihren herrlichen Weißtannen, Birken, Pappeln und Zierſträuchern nehmen uns auf. Ein erſt kürzlich ein⸗ geweihter Muſtkpavillion ſteht reizend im Kurpark. Von hier aus hat man einen ſchönen Ueberblick über das alte„Rappena'“, das ſchon ſeit der Steinzeit beſiedelt iſt. Im Herrſchaftswald finden wir Grabhügel der Stein⸗ und Broncezeit, in den„Maueräckern“ liegen Reſte einer villa rustica, Fränkiſche Adelsleute nahmen früh Beſitz von dem weiten Tale und ließen ihre Höfe von den unterjochten, ein⸗ ſüſſigen Leuten bewirtſchaften. 1592 wurden die Gemmingen mit dem Dorfe belehnt und Eberhard von Gemmingen baute 1601 das heutige Schloß mit ſeinem ſchönen Renaiſſanceportal. 1622 ſtießen die Heere Tillys und des Markgrafen Georg Friedrich von Baden in der Schlacht bei Wimpfen aufeinander. Das Dorf wurde von der durchziehenden, gewalttätigen Sol⸗ dateska ausgeraubt und in Brand geſteckt. Nur zehn Bürger Erlebten den Friedensſchluß. 1803 ließ der Landgraf von Heſſen das Beſttzergreifungspatent anſchlagen, dann erſchienen würt⸗ kembergiſche Soldaten. Endlich kam Rappenau am 12. Juli 1806 an das neuerrichtete Großherzogtum Baden. 1821 erhielt der frühere kurpfälziſche Salineninſpektor Roſentritt zu Bohrverſuchen auf Sole die Erlaubnis ſeftens der badiſchen Regierung. Ein Jahr ſpäter wurde eine reich⸗ haltige Salzquelle angebohrt und die Saline Rappe n au errichtet. Die Entdeckung dieſes Salzlagers auf heimiſchem Boden war für Baden von größter Bedeutung. Das Land wurde um einen wichtigen Induſtriezweig bereichert, Die Saline Rappenau beſitzt ſechs Bohrlöcher, eine alte und jetzt erſt in Betrieb genommene neue Sie dea nlage. Die Saline gewinnt jährlich 20000 Tonnen feſtes, raffinier⸗ tes Stedeſalz. Um noch ein feineres Speiſeſalz zu gewinnen, erſtellte die Badiſche Salinen⸗A.⸗G. in dieſem Jahre eine moderne Neuanlage. Salzabnehmer ſind vor allem unſer badiſches Heimatland, die Pfalz, das Rheinland, Dänemark und Schweden. Neben dem Speiſeſalz ſtellt die Saline Rappenau noch Viehſalz durch Zuſetzen von Eiſen her. Außerdem wird das vielbegehrte Badeſalz gewonnen. Um dieſe heilkräftige Sole ausznutzen, erbauten bereits 1832 unternehmungsluſtige Bürger ein Solbad; ſpäter er⸗ richtete der badiſche Staat gleichfalls eines. Als 1903 dieſes 5 ſtaatliche Bad abgetragen werden mußte, ging die Gemeinde aAppenau daran, den Kurbetrieb ſelbſt in die Hände zu neh⸗ erbaute im gleichen Jahre ein modern eingerichtetes das heutige Rappenauer Gemeindeſol⸗ nber dem Solbad erwarb die Stadt Stuttgart das Fremdenheim Reichardt und baute es zu einem Kinder⸗ ſolbad aus, das von Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnt. Die ſchöne Allee am Salinenhügel nimmt uns wieder auf und kurz ſtatten wir dem Mannheimer Kinde vſo lb Siloa einen Beſuch ab. 1887 wurde es durch das Mann egenſtber heimer Diakoniſſenhaus errichtet, durch Neubauten in den Exinnerungen an Burg Niedeik im beim A el Eljaß „Ginſt kam das Rieſenfröulein aus jener Burg hervor, Erging ſich ſonder Wartung und ſpielend vor dem Tor. Und ſtieg hinab den Abhang bis in das Tal hinein. Neugierig zu erkunden wie's unten möchte ſein. Mit wenig raſchen Schritten durchkreuzte ſie den Wald. Erreichte gegen Haslach das Reich der Menſchen bald, Und Städte dort und Dörfer und das beſtellte Feld, Erſchienen ihren Augen gar eine fremde Welt.“— Das Tal wäre kirchenſtill, wenn nicht aus einer Felſen⸗ wand der Niebeckfall ſein Waſſer brauſend und ſchäu⸗ mend hinabſtürzte. Links geht der Weg im Zickzack dum Waſſerfall hinab, rechts zur Burg hinauf. Wir wählen den erſteren und haben in kurzer Zeit den ſchönen Fall vor uns. Waldbänke laden zum Ausruhen ein. Links oben auf der Felſenwand ſchaut der alte viereckige Wartturm der Rieſenburg weit ins Land hinaus. Die Landſchaft ſelbſt iſt gebirgig, Laub⸗ und Nadelholz wechſeln ab. Der Waſſer⸗ fall rauſcht in ſilbernem Giſcht über die dunklen Felſen in einer Höhe von 100 Meter und nimmt dann ſeinen Lauf durch das Niedecktal. Wenn auch die Stätte, auf der ſich die Burg befindet, nicht gerade wüſt und leer iſt— denn wild und luſtig grünende Gebüſche und Bäume umgeben ſie und dick⸗ ſtämmiger Epheu hat die Burg längſt mit ſeinen dunkel⸗ grünen Gehängen poetiſch umkränzt— ſo liegt ſie doch völlig einſam und kaum erkannt. Ein Fußpfad zwiſchen Mauertrümmern und Gebüſch führt von einem Turm zum andern. Nur dieſe beiden Türme, aus koloſſalen Mauern aufgeführt, ſind von der Burg, deren Gründung in das zwölfte Jahrhundert fällt, zu ſehen. Eine Menge von alten Gefäßen liegt dicht urr die Türme zerſtreut. Die Scherben ſind auffallend dünn, ſehr dunkel, beinahe ſchwarz in der Farbe und außerordentlich hart.„Ja,“ meinte unſer Be⸗ gleiter, der Förſter,„wenn man hier graben könnte, da würde man gewiß vieles für den Altertumsfreund finden, denn hier hat noch kein Spatenſtich die Trümmer und die Erde berührt.“ Der weithin ſichtbare viereckige Tur m iſt ſehr eng gebaut. Er ſoll früher als Wartturm und Gefängnis gedient haben. Eine üppige Flora umgibt den andern Turm. Wir pflückten an dem Turm der alten Rieſen⸗ burg zum Andenken große Sträuße Waldmeiſter. Die Dämmerung war angebrochen, der Wald dunkelte und die Sterne leuchteten am tiefblauen Himmelszelt.„Nun erzählen Sie alle zu Hauſe, wie Ihnen„Burg Nie deck“ gefallen,“ rief uns die Hände ſchüttelnd, der alte Förſter bſchied zu. Else Lindl-Arnet. U— letzten Jahren bedeutend erweitert, ſodaß es nunmehr wäh⸗ rend der Saiſon etwa 300 Kinder aufnehmen kann. Am Süd⸗ rande des Rappenauer Waldes ſehen wir die Freiluft⸗ klinik für Orthopädie. Jetzt iſt Hochſaſſon in Rappenau. Ueberall Gruppen von Männern und Frauen, welche hier Heilung und Geneſung ſuchen. Die herrliche, waldreiche Umgebung lädt zu kurzen und größeren Ausflügen ein. Die Gemeinde Rappenau, die vor 25 Jahren ihr Gemeindeſolbad einrichtete, hat der Neckar⸗ gegend ein vielbeſuchtes, hochgeſchätztes und gut zu erreichen⸗ des Solbad geſchenkt. . Fh, Pflasterer. Herbſtliches Hornberg Wenn der Herbſt als Vorbote der kommenden kalten Zeit ſein Lied um die Gipfel der Schwarzwalbberge zu blaſen be⸗ ginnt, wird es in den geſchützten Tälern, im Schwarzwald⸗ vorland, auch merklich kühler und herbſtlicher. Im Guta ch ⸗ tal hat nun die Obſternte eingeſetzt. Auf den Feldern ſchaf⸗ fen die Bauern emſig, um die Kartoffeln heimzubringen. „Wenn alles liebt, kann Karl allein nicht haſſen.“ Dieſes Wort gilt auch für Hornberg. Der verfloſſene Sommer war für den aufſtrebenden Kurort ein voller Erfolg. Aus allen Gegenden ſtrömten Gäſte herbei, ſolche, die längere Zeit ſich aufhielten, wie auch Ausflügler und Touriſten, um ihre län⸗ geren oder kürzeren Ferien in der freundlichen Schwarzwald⸗ kleinſtadt zu verbringen. Viel zu der Belebung dieſes Som⸗ mers trugen die neuen Verkehrsverhältniſſe bei. Neben ſeinen landſchaftlichen Reizen, die Horn⸗ berg immer mehr berühmt machen, hat es eine ganze Anzahl anderer Dinge aufzuweiſen, die dazu angetan ſind, den Auf⸗ enthalt angenehm und begehrenswert zu machen. Das wirklich ſchöne Schwimmbad, das im Frühjahr erſtellt wurde, hatte den ganzen Sommer über reichen Beſuch. Den Hauptteil, der im Rahmen des Kurprogramms dargebotenen Unterhaltungen und Veranſtaltungen beſtritt die Stadtmuſik unter der treff⸗ lichen Leitung des Herrn Kapellmeiſters Maiſch. Ein Ereignis, das allen Beteiligten unvergeßlich ſein dürfte, war die von der Ortsgruppe Hornberg des Allgemeinen Deutſchen Automobilelubs veranſtaltete Krie gs beſchä⸗ digtenfahrt durch den Schwarzwald. Zum Schluß ſei noch eine für Hornberg äußerſt wichtige Frage geſtreift— die Waſſerver ſorgung. Obwohl Hornberg eine gut funktionierende Waſſerleitung mit Hoch⸗ behälter beſitzt, hat ſich in der mächtigen Entwicklung der letz⸗ ten Jahre die Anlage als zu klein erwieſen. So war die Waſſerverſorgung im vergangenen heißen Sommer nur Dank der Umſtcht der leitenden Stellen in einigermaßen genügen⸗ dem Umfang aufrecht zu erhalten. Trotzdem mußten ſehr oft tagsüber die Leitungen abgeſtellt werden, um den Verbrauch einzuſchränken. Stadtverwaltung und Einwohnerſchaft ſind ſich jedoch einig, daß alles getan werden muß, damit ähnliche Notzuſtände nicht mehr wiederkehren. Aus Bädern und Kurorten * Zwingenberg. Begünſtigt durch eine anhaltend prächtige Wit⸗ terung hat dieſes Jahr der Fremdenverkehr einen weiteren Aufſchwung genommen. Auch der Durchgangsverkehr von Einzel⸗ wanderern, Wandergruppen, Vereinen und Schulklaſſen war ſehr ſtark. Wie alljährlich waren Gäſte aus Mannheim⸗Ludwigshafen, elberg, Karlsruhe, Darmſtadt, Frankfurt, Stuttgart, dem Rhein⸗ land und aus Norddeutſchland zahlreich vertreten. Auch die Zahl 3 Dgöſte iſt im Wachſen. Ein gutes Geſchäft erbrachte chene wimmelle auf dem Neckar an Boo⸗ Beech— 5 mehrmaliger Fahrtunter⸗ Bummel im Boot Auf der Reichenau werden die Menſchen alt. Man ſagt, daran ſei der Traminer ſchuld, den die Sonne an den Hügeln der Inſel deſtilliert. Aber es iſt eine ſehr menſchliche Sache, daß der See mit ſeinem Wein verwechſelt wird, wenn es aus danken und loben geht. Wer nicht an dieſe Verwechſlung glaubt, kann leicht die Probe aufs Exempel machen. Womit: Mit einem Bummel im Boot. Dem, der gerne einmal einſam iſt, entgeht es nicht, welch guter Freund der See ihm iſt. Er nimmt dann im rechten Augenblick ein Boot und rudert ſich in eine Welt von Glanz und Stille hinein, irgendwo am U nterſee, wo er mit ſich (und höchſtens den Wellen) allein iſt, ohne verlaſſen zu ſein. Rings um ſeine kleine ſchwankende Exiſtenz liegen dann die blauen morgenſtillen Waſſer und glitzern und glänzen in der Sonne. Und die Sonne macht ihm warm, hilft ihm aus dem Rock und macht ihm den Kragen eng. So warm macht ſie ſchon, daß er nicht mehr erſchauert unter dem kühlen Oſt. Wenn er dann draußen bei eingezogenen Rudern langhin auf die Planken geſtreckt Himmelslicht und Seewind genießt, dann fängt das Feſt für ſeine Augen an. Denn der nahende Her bſt hat die Landſchaft weit ge⸗ macht mit ſeinem feinen blauen Nebelduft. Hinter dünne Schleier von blaßblauem Licht entrückt er die Fernen und taucht die Ufer in ſilbrigen matten Glanz. Drüben verſchwim⸗ men die ländlichen Häuſer der Reichenau. Ganz fern, faſt ganz verhüllt von rieſelndem Licht wächſt der ſchmale Umriß von Konſtanz mit dem Münſter aus dem Waſſerhorizont. Und jenſeits läßt der Thurgau mit ſeinen Wäldern und Berg⸗ zügen, Schlöſſern und freundlichen Dörfern von Ermatingen bis Berlingen hinab den Frieden des begnadeten Lande ahnen. Aber nicht zu lange läßt ſich ein rechter Seefreund von den Wellen wiegen. Er gönnt ſeinen Schultern das kräftige Spiel mit den Rudern. Mit langſamen Ruderſchlägen treibt er das Boot dem grünen ſchattigen Obſtgarten der Schweizer Ufer entlang. Das Mannenbacher„Schiff“ wird ihn heute mit ſeinem ſüffigen„Roten“ kaum verführen. Auf dem See treibt er ſich herum als ein richtiger Bummler und„Waſſer⸗Streicher“, ganz als ob er dazu ge⸗ hörte. Ihn lockt das Gänslihorn mit ſeinem weißen Kieſel⸗ ſtrand. Wenn der Thurgau hinter ſeinem Boot zum wuchti⸗ gen berghohen Schatten von Land wird und die roten Plachen über der Terraſſe vom Löchnerhaus hinter Bäumen und Büſchen verſinken— dann ruhen ſeine Augen ſchon aus in der blauen Ferne des Steckborner Sees. „Ein Koblweißling flattert vielleicht über ihn hinweg und weiſt ihm den Weg ums Horn herum in den glatten, ſtillen Gnadenſee, mit ſeinen ländlichen Ufern, deren dunkel be⸗ waldete Hügel ſich von Markelfingen her und hinter Allensbach vorbei niedrig am Himmel hinbewegen. Dann rudert er am Münſter von Mittelzell vorbei. Dicht bei St. Georg geht er an Land. 5 Dann— während ihn eine gute Witterung und geſunder kräftiger Hunger zum nahen„Kreuze, lenkt— dann, glauve ich, wird ihm klar, daß es doch nicht der goldene Tra⸗ uriner allein iſt, dem die Reichenauer ihr langes Leben ver⸗ danken. E. H 311 Wandervorſchlags Tageswanderung Birkenau, Hornbach, Geiſen bach, Rohrbach, Schnorrenbach, Oberabſteinach, Kreidach Sonntagsrückfahrkarte nach Kreidach bei der Hauptbahn 2 Mk. oder Sonntagsfahrkarte nach Birkenau.40 Mk. und Anſchlußkarte Kreidach⸗Birkenau 50 Pfg. Sonntagsrückfahr⸗ karte bei der O. E. G. nach Weinheim 1 Mk. und Anſchlußkarte Weinheim⸗Birkenau 20 Pfg. Hauptbahnhof ab:.50,.00, Birkenau an:.19,.57, Wein⸗ heim umſteigen, Neckarſtadt ab:.00,.15,.15. a Vom Bahnhof Birkenau, ohne Markierung, beim Rathaus iber die Bahn und kurz rechts. Die erſte Straße(gepflaſtert) rechts etwas ab, die evangel, Kirche und die Weſchnitz links, rechts der Friedhof. Nach einigen Minuten Zuſammentreffen mit der Nebenlinie 38, weißblaues Dreieck. Mit dieſer nörd⸗ lich zwiſchen der Bahn und der rauſchenden Weſchnitz hin. Bei einem Sportplatz über die Bahn und rechts geſchwenkt. Etwas anſteigend, links ein Stück Wald und bald die erſten Häuſer von Hornbach, eine halbe Stunde. Beachtenswert einige ſchöne Fachwerkhäuſer links. Im Tal durch das langgeſtreckte Ort. Bei den letzten Häuſern links geſchwenkt. Links Wald und rechts Wieſen. Nach—8 Minuten hinauf zur Hornbachhöhe. Rechts eine mächtige Buche. Schöne Ausſicht in's Mumbachtal und auf die Tromm. Rechts auf der Höhe weiter. Links die erſten Häuſer von Geiſenbach. Im Feld gemächlich ab in's Mumbachtal und in dieſem rechts. Bei einer Brücke wird das Wegzeichen verlaſſen und rechts über die Brücke weiter gewan⸗ dert. Nach 5 Minuten die erſten Häuſer von Rohrbach. Im Dörfchen auf, von der Richtung und Weg nicht abweichen, zum nahen Wald. Hier links geſchwenkt. Auf einem vergraſten Weg links an einem düſteren Tannenwald entlang. Wieder ſchöner Ausblick jetzt von der Tromm bis zum Malchen. Bei dem letzten hochgelegenen Hof von Rohrbach rechts in den Wald. Abermals vom Weg und von der Richtung nicht ab⸗ gehen. Der Weg ſteigt etwas an und führt bald aus dem Wald. Durch Wieſen noch etwas auf nach Schnorrenbach, 8 Std. Daſelbſt ſteht wohl das älteſte Haus des Odenwalds, erbaut anfangs des 14. Jahrhunderts. Rechts—8 Minuten im Feld aufwärts zu einem Sattel. Rechts ſchöner Blick in's Kallſtadtertal und auf Kallſtadt, links auf die Höhenzüge der Tromm. Von da mit der Nebenlinie 37, rotweißes Dreieck links im Feld auf. 10 Minuten Vorſicht. Das Wegzeichen macht ganz unvermittelt eine Schwenkung rechts, ſteigt gemächlich noch etwas an und er⸗ reicht den Götzenſtein, eine größere Felsgruppe in 5 Minuten. Von da auf Pfad einige Minuten bergab und aus dem Wald. Schöner Blick in's Kallſtadtertal. Etwa 200 Meter Feld, dann rechts wieder an einem düſteren Tannenwald her. Jetzt ſchöner Blick in's Steinachtal, auf Ober⸗ und Unterabſteinach. Im Feld ab, an einem Waſſerbehälter und am Friedhof vorbei nach Oberabſteinach, 1 Std. Einkehrgelegenheit. Durch Ober⸗ abſteinach, ohne Markierung nördlich. Durch Feld noch etwas auf und durch ein Stück Wald abwärts und an einem Bächlein hinab nach Kreidach, 4 Std. Von da hinauf zum Bahnhof, 10 Minuten. Wanderzeit etwa 41 Stunden. Kreidach ab: 18.57, Mannheim an: 20.51, Weinheim an: 19.45, Brücke ab: 19.50, 20.05, Neckarſtadt an: 20.28, 20.48. F. Sch. N Nach einiger Zeit wieder Wald. Nach 2 Freitag, den 12. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe] 7. Sette. Nr. 476 er Sport am Conntag Die Vorrunde um den Bundespokal Im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen am Sonntag die Spiele der Vorrunde um den Pokal des Deutſchen Fußballbundes. Es ſpielen: In Frankfurt a..: Süddeutſchland— Südoſtdeutſchland In Leipzig: Norbdentſchland— Mitteldentſchland In Stettin: Baltenverbaud Weſtdeutſchkand Das Treffen in Frankfurt a. M. bringt wieder die beiden Geg⸗ ner vom letzten Jahr, Süddeutſchland und Südoſtdeutſchland zu⸗ ſammen. Im vergangenen Jahr blieben die Schleſier über Süd⸗ deutſchland, das nicht ſeine beſte Vertretung geſtellt hatte, Sieger. Auch die diesmalige Vertretung iſt nicht die beſte. Süddeutſchland ſpielt in folgender Aufſtellung: Tor: Kreß(Rot⸗Weiß⸗ Frankfurt); Verteidiger: Schütz(Eintracht F ankfurt), Burkart(Germania Brötzingen); Zäufer: Knöpfle(FSV. Frankfurt), Goldammer (Eintracht Frankfurt) und Heidkamp(Bayern München); Stür⸗ mer: Schaller(Einracht Frankfurt), Winkler(Wormatta Worms), Kraus(Schwaben Augsburg), Müller(Wormatia Worms) und Brück(FSV. Frankfurt). Den beſten Eindruck ſcheint noch die Läuferreihe zu machen, die ausſchließlich aus bewährten Leuten be⸗ ſteht. Auch die Verteidigung mit dem Torwart macht einen zuver⸗ läffigen Eindruck. Der Sturm muß ſeine Brauchbarkeit erſt noch unter Beweis ſtellen. Die Schleſier bringen auch diesmal eine Mannſchaft, die erſt nach ſorgfältiger Vorbereitung zuſamengeſtellt wurde. Bei einigem Glück müßte aber der ſüddeutſchen Vertretung ein Sieg möglich ſein. Auch in Leipzig treffen ſich zwei alte Gegner, Nord⸗ und Mikteldeutſchland. Hier gehen beide Vertretungen niit guten Mannſchaften in den Kampf. Die beſſeren Ausſichten hat Mitteldeutſchland.— In Stettin treffen ſich der Balten ver⸗ band und Weſtdeutſchlan d. Obwohl Weſtdeutſchland auf die beſten Spieler aus Köln und Duisburg verzichten muß, kann an einem Sieg kaum gezweifelt werden. Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland Im Bezirke Main⸗Heſſen fallen die Verbandsſpiele aus, ſonſt werden ſie in vollem Umfange durchgeführt. Im Rheinbezirk iſt wieder voller Betrieb, es ſpielen: Bis. Neckarau— SV. Waldhof 1908 Mannheim— Phönix Dudwigshafen Sp.⸗Vg. Mundenheim— VfR. Mannheim Pfalz Ludwigshafen— Sandhofen Was Treffen zwiſchen Neckarau und Waldhof kann die En“ scheidung um die Führung im Rheinbezirk bringen. Z. Zi. liegt Neckarau mit einem Punkt Vorsprung in Front, gewinnt Waldhoß o werden lediglich die Plätze gewechſelt und der Vorſprung bleibt nach wie vor knapp. Do feder Verein das letzte Spiel der Vorrunde winnen will, iſt mit einem harten Kampf zu rechnen. Neckarau hat en Vorteil des eigenen Platzes, die Spielſtärke der beiden Mann⸗ schaften dürfte ziemlich gleich ſein, bei Waloͤhof iſt der Geſamtſturm etwas beſſer, bei Neckarau die Verteidigung. Zeilfelder wird von Waldhof beſtimmt gut bewacht werden. Der Ausgang des Spieles it äußerſt ungewiß, man kann vielleicht mit Punkteteilung rechnen, ader aber mit einem knappen Steg von Waldhof. FC. Phönix Lud⸗ wigshafen, der in letzter Zeit etwas aufholen konnte, ſpielt gegen 9 Mannheim. Wie ſchwer es iſt auf dem Platz von O8 zu gewinnen, mußten bis jetzt alle Vereine erfahren; denn nicht ein Spiel konnte gewonnen werden. Es iſt kaum anzunehmen, daß Phönix hier eine Ausnahme fertig bringt. os Mannheim dürfte wieder zu 2 Punkten kommen. Die Sp. Vg. Mundenheim empfängt die junge Mannſchaft des VfR. Maunheim. BR. wird nach hartem Kampf zu weiterem Punktgewinn kommen. Sandhofen tritt gegen Pfalz Ludwigshafen an. Es iſt nicht damit zu rechnen, daß Pfalz gegen Sandhofen Ge⸗ winnausſichten hat. Sandhofen iſt der 3. Tabellenplatz vorerſt nicht Handball Die Verbandsſpiele im Handball gehen ebenfalls weiter. In der Gruppe Rhein ſpielen: VfR. Mannheim— 08 Mannheim. 07 Mannheim— Polizei⸗SV. Mannheim; 03 Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen; Main⸗Heſſen Abteilung A: Pol. SV. Darm⸗ ſbadt— HSV. Frankfurt; VfR. Friedberg— Rot⸗Weiß Da rmſtadt; Offenbacher Kickers— SV. 98 Darmſtadt; Abteilung B: SV. 05 Mainz— SV. Wiesbaden; Wormatia Worms— SC. Wiesbaden; Alemannia Worms— Pol. SV. Worms; Pol. SVB. Wiesbaden— Hakbah Wiesbaden; Germania Wiesbaden— Mainz⸗Kaſtel 06.— Gruppe Nordbayern: SV. 27 Nürnberg— SC. Nürnberg; 1. FC. Nürnberg— Bar Kochba Nürnberg; Sp. Vg. Fürth— Franken Nürnberg; Südbayern: ASV. Nürnberg— SV. 94 Ulm; 1860 München— Schwaben Augsburg; BfR. Heidenheim— De. München; Jahn München— Jahn München— Schwaben⸗Ulm. Rugby Nach den großen Privatſpielen des letzten Sonntags werden die Verbandsſpiele wieder fortgeſetzt. Im Kreis Heidelberg treffen ſich SC. Neuenheim— Re. Heidelberg; RGeſ. Heidelberg— BC. Heidel⸗ berg. Main⸗Kreis: Sc. 1880 Frankfurt— Blau⸗Weiß Frank⸗ furt; TV. 60 Aſchaffenburg— Ra. Worms; TV. 60 Frankfurt— BSC. Offenbach. Bayernkreis: Wacker München— Bayern München; DSV. München— TG. München. Südkreis: RB. Heilbronn— RW. Karlsruhe RC. Pforzheim— BfB. Stuttgart. Leichtathletik Die Leichtathletikſaiſon findet am Sonntag mit einem Hochſchul⸗ Städtewettkampf Wien⸗Berlin in Wien ihren endgültigen Abſchluß. Schwimmen Die Schwimmer eröffnen die Hallenſchwimmzeit mit dem ver⸗ bandsoffenen Schwimmen in Mannheim. Die Veranſtaltung hat eine außerordentlich gute Beſetzung gefunden. Nadſport Das letzte Rennen aufoffener Bahn ſteigt in Mag⸗ deburg. Sawall, Möller, Saldow und Thollembeck konkurriexen hier in den Dauerrennen. In der Halle ſind dafür die Veranſtal⸗ tungen umſo zahlreicher, Stuttgart bringt am zweiten Renntag (Samstag) in den Dauerrennen einen Länderkampf mit Läuppi⸗ Schweiz, Maronnier⸗Frankreich und Jean Roſellen⸗Deutſchland. Sehr gut beſetzt ſind auch die Amateurennen.— In der Kölner Rhein⸗ land halle ſteigen internationale Amateurrennen mit Weltmeiſter Falk⸗Hanſen⸗Dänemark, Olympiaſieger Beaufrand⸗Frankreich, Ma⸗ zairac⸗Holland, Jokſch⸗Dortmund, Bernhardt⸗Hannover und Sver⸗ gini⸗Flalien.— Leipzig ſteht bei der Radſport⸗ Premiere im „Achilleion“ ein Zweiſtunden⸗Mannſchaftsrennen mit Tietz⸗Kroll, Ehmer⸗Kroſchel, Rauſch⸗Hürtgen, Gebr. Schamberg, Nebe-Seiferth, Rütt⸗Mouton, A. Maes⸗Verſchelden, Rieger⸗Knappe uſw.— Die Pariſer Winter bahn iſt der Schauplatz eines 100 Kilometer⸗ Mannſchaftsrennens, bei dem u. a. ſo gute Paare wie Louet⸗Richli, C. Debaets⸗Degraeve, Tonani⸗ Boucheron, Rielens⸗Duvivier, Wambſt⸗Laquehay, Raynaud⸗Dayen und Marcillac⸗Kaudet an den Start gehen werden. e Im Ausland intereſſieren uns dann noch die Radrennen in Mailand und Turin, da bei ihnen der Kölner Paul Oſzmella an den Start gehen wird. Pferdeſport Galopprennen gibt es am Sonntag in Hoppegarten, Leipzig, Dortmund und München⸗Riem. Boxen Nationale Boxkämpfe in Mannheim Der Verein für Körperpflege von 1888, dem die Erſtetufthrung des Boxſports in Mannheim zu danken iſt, wird im kommenden Winter mit ſchwerathletiſchen Veranſtaltungen erneut auf den Plas treten. Als erſte Veranſtaltung in nächſter Zeit ſteigt am kommen den Samstag ſchon ein nationales Treffen gegen die Mannſchaft des Speyerer Boxklubs, deren kampfſtarke erſte Garnitur wohlbekannt iſt. Der Saal des„Zähringer Löwen“ dürfte deshalb wiederum einen guten Beſuch aufweiſen, wenn das erſte Paar die Handſchuhs kreuzt. Den Pfälzer Gäſten dürfte der Sieg, wenn ſie überhaupt zu einem ſolchen kommen ſollte, nicht leicht gemacht werden, denn dis an Ringpraxis reiche Mannſchaft des Vereins für Körperpflege bat durch das Hinzukommen eines neuen ſicheren Mannes, und zwar des Deutſchen Meiſters von 1928 des Deutſchen Athletik⸗Sporwerbandes von 1891 im Fliegengewicht, Kern, eine ſichere Stütze erfahren. Insgeſamt ſind acht Paarungen vorgeſehen, die folgendermaßen zu⸗ ſammengeſetzt ſind: Fliegengewicht: Tröbliger⸗Speyer— Kern⸗ Vi. 86, Bantamgewicht: Götz⸗Frankfurt— Lutz⸗Bfͤk. 88, Federgewicht Krauſe⸗Speyer— Villhauer⸗VfK. 86, Leichtgewicht: Heil⸗Speyer— Schmitt⸗Vfc. 86, Weltergewicht: Müller⸗Speyer— Krauth⸗Bfe. 88, Weltergewicht: Kerner⸗Speyer— Müller⸗Vſck. 86, Mittelgewicht: Dietrich⸗Speyer— Jakob⸗Vf. 86, Halbſchwer: Groß⸗Speyer Kreimes⸗VfK. 86. Die Siegeschancen in den einzelnen Gewichtklaſſen ſind ſehr verteilt, dürften aber in der Mehrzahl beim Vſck. zu finden Jein. Im Fliegengewicht dürfte Tröbliger für den Deutſchen Meiſter Kern kein unüberwindbares Hindernis ſein. Lutz wird mit Götz⸗Frank⸗ furt, dem heſſiſchen Meiſter, ſein ganzes Können aufbleten müſſen, um einen klaren Steg zu landen, während im Federgewicht die Ghancen vertelti ſind, da in Krauſe und Villhauer gleichwertige Gegner aufeinanderſtoßen. In den oberen vier Gewichtsklaſſen, vom Leicht⸗ bis zum Halöſchwergewicht, ſollte man den Mannheimern, die mehr Ringerfahrung aufzuweiſen haben, den Kampfgewinn zu⸗ ſagen können, doch ſind Ueberraſchungen nicht ausgeſchloſſen. Hotkey Hockeyſpiele in Süddeutſchland Im füsdeutſchen Hockey ſtehen am kommenden Synntag wichtige Spiele bevor. Der Hockey⸗Club Heidelberg iſt bei den Stuttgarter Kickers zu Gaſt. Frankfurt 1880 trifft auf den Deutſchen Hockey⸗Club Hannover. Dteſes Spiel gewinnt beſonders an Intereſſe, da dies die erſte Begegnung in dieſer Salſon zwiſchen einem führenden ſüddeutſchen und nord⸗ deutſchen Verein iſt. Von ſehr großer Bedeutung der Mannheimer und Heidelberger Hockey⸗Gemeinde iſt aber das diesjährige Zuſammentreffen der Heidelberger Turngemeinde 78 und des Vfdt. Man n⸗ heim. Beide Vereine tragen ihren trationellen Clubkampf am kommenden Sonntag auf der Hockey⸗Platzanlage des BfR. am Flug⸗ hafen aus. Die Spielſtärke der Heidelberger dürfte in dieſer Salſon trotz Abwanderung von Spielern zum HC. gegen die letzte Saiſon we⸗ entlich gewonnen haben. Den Beweis dafür hat die Mannſchaft mit dem:1 Sieg über die Frankfurter 1880 Mannſchaft erbracht. Die VfR.⸗Mannſchaften werden alles daran ſetzen müſſen, um ehrenvoll gegen den Gegner beſtehen zu können. Da die anderen Mannheimer Vereine ihre Spiele auswärts haben, iſt ſicher mit einer zahlreichen Zuſchauermenge zu rechnen. Die Mannſchaften des Turnvereins 48 Maunhei m fahren mit vier Mannſchaften nach Frankfurt zum TV. 57 Sa ch⸗ ſenhauſen. Ob die Mannheimer ihren Siegeszug fortſetzen können? Die Mannheimer Turngeſellſchaft iſt bei der Hockey⸗Abt. Pfalz Ludwigshafen zu Gaſt. Den jungen Mannheimer Mannſchaf⸗ ten dürfte kein all zu großer Widerſtand entgegengebracht werden und werden ſicherlich ihre oͤrei Spiele einwandfrei gewinnen können. — nehmen. eee Dee lonfecdion Sckeaff lochlepn gunotigen AmgebOfe, yon fungen und war vergehen eg de chli A: ſeße z Heffen, Wertwere vorfelHaff 30 erwerben. s er möicH unsere denen wir hier einioe Beispiele geben. 1 Herren- Sacco-Anzüge mit modernen breiten Facons, I- oder 2 reihig, aus Cheviot oder Kammgarn, tadellose Paßform, auch für sehr schlanke oder Starke Herren, besonders gute Verarbeiſung und Aussfaſtung 1 65. 78. Herren- Vinter- Ulster 85. 98. 115. Mannheim in den beliebten Lreihlgen Formen mit Rings- oder Rücken gurt, erprobie Cheviot-Qualitäten in den neuen Karo-Mustern in braunen und blaugrauen Tönen 1 54.- 65. Colbie Größtes Haus für Herren-, Knaben- und Sportkleidung 88. 95. 105. O 5,—7 SDS———— aunheimer Zeitung(Abend⸗A Freitag, den 12. Oktober 1928 Deutſchland beginnt g ſtimmt der Ausführung der Empfehlun⸗ chaftskonferenz zu— Völlige Aufhebung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote am 1. Januar 19302 Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) tlich in ſeiner geſtrigen Sitzung hrung der Empfehlun⸗ chafts konferenz beſchäftig t. Der hat die Zuſtimmung Die Reichsregierun gen der Weltwirtſ obwohl ſich das ſchwieriger geſtaltet. —*„Keramag“ Keramf Reichs kabfnett hat ſich bekann in Vorjahreshöhe. mit einem Entwurf zu der Au 8 fü gen der Weltwirtf vorliegende Entwurf gefunden und wird, wie wir hören demnächſt zugehen. Auf Grund Lonferenz bei Kollektivabkommen fuhrverbote und Beſe beiden Jahren dip der Reichsregierung „den geſetzgebenden Körperſchaften der Empfehlungen eine Abſchaffung der Ein⸗ und Aus⸗ hränkungen herbeizuführen, haben in den letzten lomatiſche Konferenzen ſtattgefunden, als deren Er⸗ bnis drei internationale Abkommen aufgeſtellt wur⸗ den. Das erſte im November abgeſchloſſens und im Jult dieſes J. ves durch ein Zuſatzabkommen ergänzte b fung der Ein⸗ und Ausfuhrve Düngen im allgemeinen. Das zweite Abkommen betrifft die Aus Fuhr für Häute und Felle und das dritt Im Artikel 1 des geſtern vom K ſes wird nun die der Wirtſchafts⸗ Die erfaßbare Kred efaßt ſich mit der Abſchaf⸗ r bote und Beſchrän⸗ e die von Knochen. abinett behandelten Entwur⸗ Ratifizierung dieſer Abkommen Peich vor geſchlagen. Dieſe Ratifizierung wür dieſem Zeitpunkt der Beitritt mehrerer anderer im lich aufgeführter Staaten genommen werden. abſchluſſes wäre die Ausfuhrverbote Ausnahmen von dieſe Für ſte aber iſt ein ganz beſtimmter, nicht über Rahmen abgeſteckt worden. Der Artikel 2 des geſt autonomen de, wenn bis zu Entwurf nament⸗ erfolgt, am 1. Januar 1930 Die weſentlichſte Folge eines ſolchen Vertrags⸗ Aufhebung der Ein ⸗ Unterzeichnerſtaaten. ſollen allerdings der obi Verſchuldung erhöht r Beſtimmung ern behandelten Entwurfes betrifft den Zollabbau. chaftskonferenz den Mächten empfohlen, durch und Handelsverträge aber auch durch allgemeine Herabſetzung des Zollnivea achten des Reichswirtſchaftsraies deukſchen Zolltarifes ſind und für die den Sätze empfohlen wird. Ergänzung der vom Reich 1325, dem Erlöſchen der im Meiſtbegünſtigung für bie a dacht. In erſter Lin te Senkung der Zoll tigen Konzeſſion hungen ſtehenden Staaten. kollektive Verträge autonome Zollſenkungen us herbeizuführen. hat nunmehr die Poſitionen aufgeſtellt, die handelspokttiſch nicht verwertbar ukung der auf ihnen liegen⸗ Dieſe Maßnahme iſt naturgemäß nur zur abgeſchloſſenen Handelsverträge— ſeit Friedensvertrag feſtgelegten literten Länder dem Reich autonome Se ſind es deren 16— ge⸗ weiterhin die ſätze im Austauſch von gleichwer⸗ ns in Handels bezie⸗ erfolgt auch 72:7? Hanſabund un en der mit u bundes für Gewerbe, 171 Zuſammen ſtrie. Zwiſchen d Talheim und der A d unter Mitwirkung des und der Vocalion ſtattgefunden, die nunmehr Danach hat die Ela Kapital von 75 000/ arbeit ihres Namens in Orch auf 2,2 Mill./ durch 1029 dividendenberecht ſchluß in der Grammophon⸗ und Schallplattenindn⸗ Verwaltungen der Clauſophon⸗ AG. in ler Phonograph AG. in Berlin haben Bankhauſes Jarislowſky u. Co., Berlin, Itd., in London Beſprechungen zu einem endgültigen Ergebnis geführt tſophon AG., die bisher nur mit einem ete, ihr Kapktal unter Umänderun 9 eſtra⸗ Vocalion AG. von 75 000% Ausgabe von 2 125 000„ neuen, ab 1. Januar igten Aktien erhöht, wobei ſie von der Adler amte Sprechmaſchinengeſchäft ausſchließlich Die reſtlichen neuen Aktien wurden vealion Grammophon Co. em Bankhaus Jarislowfky auſophon Ac. übernommen ttenfabrikation in Thalheim fabrikation in Berlin eine weitere Schall⸗ ichtenberg betreiben. phon Co. Die Geſellſchaft, bie bekanntlich maiorität der Carl Linöſtröm Ac. H. des Kapitals der Societe de Maſchines lage der Landwirt Wiesbaden, 12. Okt. trauben und die Portugteſer Gebieten eingeerntet ſind, noch nicht begonnen. der Paſſiven übernommen Weinleſe zuerſt im unter won der Adler Phonograph Std, und der Vocaltion(Foreign) Etd., d And dem bisberigen Großaktionär, der Cl Die Geſellſchaft wird außer der Schallpla und der Sprechmaſchinen plattenfabrik in Berlin⸗L :2 Columbia Grammo in Deutſchland die Aktien Werlin, beſitzt, hat 80 v. Parlantes Pathe Freres er 1 BVogtländiſche Spitzenweberei. de Reingewinn für das am 30. ſchäfts fahr hat eine Erh als eine Verdoppelung gemeinen günſtig war, der Kund ſteigert und der Betrieb das ga werden konnte. Der Mark, Handlungskoſt (161518%) und Ab folgedeſſen wird, w Mark Stammaktien v non 7000 zum Reſervef Mechnung vorgetragen. 75 752%), ander EIA 2 1 3 N geht man erſt im mittleren und oberen Nach Anhörung der hat man die allgeme der übliche Zeitpunkt, — 9 v. H. nach 4 v. Juni 1928 abgelaufene Ge⸗ öhung von 44 402/ auf 100 994 A alſo mehr da die Mode der Webſpltze im all⸗ enkreis erweitert, die Umſätze ge⸗ nze Jahr hindurch flott beſchäftigt Fabrlkationsgewinn beträgt 419 478% Steuern und ſchrelbungen ſtark erhöht 58 103%(28 226). ſchon kurz gemeldet, die Dividende auf 920 000 auf 9 v. H. erhöht und nach Zuweiſung onds eine Spitze von 1594, Die Bilanz verzeichnet Kreditoren mit 116027 ſeits Debitoren einſchlleßlich Bankguthaben Laſten 261588. mit 924 510„(240 628), Vorräte mit 270 878 4(223 767), lich Anlagen mit 0,638 Mill. 4(0,682). ſei man mit einem anſehnlichen Auftragsbeſtand eingetreten und babe auch bis heute weiter einen guten Ordereingang zu verzeichnen, Geſchäft infolge der allgemeinen Wirtſchaftslage g des Sichtvermerkzwanges im deutſch⸗ſpaniſchen Ver⸗ Handelskammer für den Kreis niſchen Konſulat gierung und der Sichtvermerkzwa einbart worden. Deutſchland und d Scheuerverkauf. Das Präsidium des Hanſa⸗ Handel und Induſtrie anerkennt bie Notwen⸗ digkeit wirkſamer Hilfe für dle deutſche Landwirtſchaft. aber nicht, wie es in einer Entſchließung helßt, ſtimmen, die ein weiteres dringen der öffentli t, zumal morgen eine Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück mer Effektenbörſe vom 12. Oktober 12 11 12. 11 Pfalz. Preſſebefe 180, 50 Schwarß Storch. 178, 0 V 216,0 Karlsr. Nüh. ald erb Bab. St.-A. 2 77, Tee ad om. Gd 87,50 9e hafen Stadt 92,80 40% Mühm. Hold 102.0 Drem.⸗Beſig. Oel 68. Brown Boveri 156.7 Cement Heideld 136,0 Chamott. Annw. 128,0 2 Bad. Aſſekuranz 282,0 Continent. Berſ. 98,.— Mannh. Verſich. 147,8 Oberrh. Verſtch.—.— 0.⸗G. f. Seilind. 67,50 87,80 Brown, Boveri 157,0 Deutſche Linol. 380,0 Enzinger Union 83,.— 83 30% 915 77.— Konſerven Braun 88,.— enden 140,0 Badiſche Bank 192,0 . 8 vpoth, B. 150,01 „Erebitbank 125,5 dd. Disconto. 185,0 185 e Pfälz. Mühlen 160,0 Portl. Jem Held. 185,0 Rh. Elektr..⸗G. 159.0 Rheinmühlenw. 140,0 88,— Südd. Draht 374.0 Südd. Zucker. 48,0 Verein diſch.Oelf. 80,— Wayß& Freytag 188.0 Dt. Eiſenhandel— D. Golden. S. nf 3800 Dresd. Schnellpr 185,0 Dürkoppwerk et—,— Dülſſid.Rat. Dürr 52. Dyckerh.« Widm.—.— Kleinlein Heiblb. 200,0 Ludwigs. A. Br. 282,0 er Börſe vom 12 Jeſtverzins liche Werte. 5 3% Melchsank.—.15 27 Ablsſgsch. cad 50, 0 Montan Alekien. Eiſen Kaiſersl. 1 N05 Elektr. Licht u. g 79850 Elektr. Lieferung 178, Email St. Ullrich Tom. u. Privatb. 188,0 Darmſt. u. Nat. Deutſche Bank 168,0 Dt.⸗Aſtat. Bank, 33, D. Effekten Bank 1270 D. Hyp. u Wechſ. 187,7 .leberſee⸗Bank 105,5 D. Vereinsbank. 101,0 Disconto⸗Geſ.„182,0 Dresdner Bank. 169,0 rankf. Bank. 115,0 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 149,1 Metall. u.-⸗G. 136,0 Mitteld. Cd.⸗B. 205,0 INürnbg. Verein 100,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34.55 Pfälz. Hyp.⸗Bk..—.— hein. Creditbk. 125,5 Rhein. Hyp.⸗Bk. 198,0 Südd. Boden⸗C.- Südd. Disconto. 184,5 Wiener Hankver. 15.25 Württ. Notendk. 189,0 Eſchweil. Bergm. 5 Gelſenk. Bergw 125,0 5 9 arp. Bergbau 141,0 D. Wertb.(Wold) 80.— D. Schatzenw. 28 1 aber, Jah, Blel 42 aber& Schleich. 1210 9 Sberſchl. E. Bed.. Phönix Bergbau 94,25 hein. Braunk.. %„ Bonds 1 187,0 eltenchuillaum.—.— Berliner Vörſe vom 12. 4½%% Anat Ser. II 22.— 22,50 ee etz 19.85 20, Crausport⸗Aktien. Schantungbahn 6,75 6,20 3% Grkr. Mh. 28 78.— 50% Preuß. Rali—.— o Preuß Rogg.—.— 39% Süd. Feſtwb—— 85% Grkr. Mabg. oNeck A= 6. Kong ⸗M.⸗Don. Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe 5,20 95,10 6% Reichsanl. 28 87,50 87,50 Otſch.Abköſgſch.! 50,0 50 ohne Ablöſgrecht 15.— 1 % Bad. Kohlen—. 6040 Grkr, Mh, K 14,0 5% Prß. Kallanl. 6. Ber u. Laurahütte Ver. Stahlwerke 94,25 15 ö Induſtrie⸗Alctien. zwen München 317.0 Mainzer St.⸗A. 267,0 %% Br.8. B. Lia 78,10 Vank⸗Alekien. Allg. D. Crebitb. 197,0 Dadiſche Hank 152.0 Bankf. Brauinb. 17 Harmer Bankv. 141, Cransport- Alten. Bad. Lokalbahn 2 ö Schantungbahn.— Baltimore Deſert.⸗N. St. 5 ü AÜſchaff. Zuntp. 189 In das neue Geſchäftsfahr ſche Werke AG.— Vorausſichtlich Dividende Wie verlautet, hat ſich der Geſchäftsgang im laufenden Jahre gut entwickelt und die Umfätze haben gegenüber dem Vorjahre Vergrößerungen erfahren. ſtänden kann unter dem üblichen Vorbehalt mit einer Divibenden⸗ ausſchüttung in vorjähriger Höhe Jahre um 2 Mill./ rechnet werden. Die Kredͤilbelaſtung der Landwirtſchaft itbelaſtung der deutſchen Landwirtſchaft hat dem Wochenbericht des Inſtituts für Konfunktur⸗ forſchung in den erſten 8 Monaten des Jahres 1928 weiter um rund 700 Mill.„ auf rund 5,86 Milltarden von rund 1 Milliarde& in der entſprechenden Zeit des enn man die geſamte Verſchuldung der Landwirtſchaft rnd erfaſſen will, ſo ſind in dieſe am 31. Auguſt 1928 mit % erfaßten Kredite Schwimmkredite hinzuzurechnen, die das forſchung Ende des Jahres 192 (in dieſe Schwimmkredite ſind noch faſt 600 Mill. die der Landwirtſchaft durch Genoſſenſchaften zugeführt gen Aufſtellung nicht enthalten ſind). ſich weiter um die in letzter Zeit allerdings etwas zurügegangenen Aufwertungslaſten, die man Milliarden„ beziffern kann. in Höhe von 2 Milllarden ſchuld, ſondern lediglich eine Zinsbelaſtung Endlich ergibt ſich noch eine be wirtſchaft durch Hypotheken, die ein als Entſtehungsurſache Bodenkreditinſtitut, eine Sparkaſſe oder Die hierdurch ſeit der Stabili der Landwirtſchaft kann au Unter dieſen Um⸗ (45 v..) auf das im vorigen auf 6 Mill. 4 vergrößerte Aktienkapital ge⸗ erhöht gegen eine die ſogenannten Inſtitut für Konfunktur⸗ 7 auf rund 1,8 Milliarden/ ſchätzte Kredite ein⸗ auf etwa 2,8 Ferner iſt die Rentenbankgrundſchelld die aber keine Kapftal⸗ der Landwirtſchaft dar⸗ trächtliche Belaſtung der Land⸗ Gutskauf, ein Erbgang oder haben, dergleichen gewährt werden. ſierung entſtandene Realverſchuldung f rund 1 Milliarde, beziffert werden. zu erwähnen, Mannheim vom Spa⸗ mitgeteilt wird, iſt zwiſchen der ſpaniſchen Re⸗ Deutſchen Botſchaft in Madrid die Aufhebung des inges mit Wirkung vom 15. Oktober 1928 ver⸗ Während der Sichtvermerkzwang ſomit zwiſchen Spanien aufgehoben iſt, bleibt Staatsangehörige, die ſich nach den f paniſchen Kolonien oder nach der ſpaniſchen P rotektoratszone in Marokky begeben, weiter aufrecht Maßnahme zuzu⸗ unmittelbares bezw. mittelbares Vor ⸗ chen Hand in die Privatwirt⸗ ſchaft in ſich ſchließen, deren Wirkung gegenüber der Not⸗ ſchaft durchaus zweifelhaft iſt, die aber des Handels als auch der Erntefinanzie auf eine Schädigung der freien Wirtſchaft hinauslaufen. Beginn der Weinleſe im Rheingau Wenn auch ſchon die frühreifen Rotwein⸗ bereits in den einzelnen betreffenden ſo hat doch die eigentliche Rheingauer Gewöhnlich beginnt die allgemeine zen Rheingau, und acht bis zehn Tage ſpäter Rheingau zum Herbſten über. Herbſtausſchüſſe in Aßmannshauſen und Lorch ine Weinleſe auf den 15. Oktober in Lor und auf den 17. bezw. 22. Oktober in Aß manns hauſen an⸗ Dieſer Zeitpunkt iſt der gleiche wie in Der mittlere und obere Rheingau wi haltend günſtigem Wetter ſoweit wie möglich hinausſchileben. 2. November, wird auch dieſes Mal wieder als allgemeiner Beginn der Leſe gelten, dem die notwendig gewor⸗ denen Vorleſen etwa acht Tage vorausgehen. außerordentlich gut und die Reife ſchreitet günſtig vorwärts. Vörſenberichte vom 12. Oktober 1928 Mannheim wieder abgeſchwächt Die geſtrige Kurserholung am nichb weiter Hurchſetzen. ſo daß für Indu verzeichnen waren. Farbenaktien beachte dem Unternehmen ſtattfindet. auf 253 zurückgingen, noch Deutſche Linoleum, Südzucker, Wayß u. Freybag, Walohof u. Weſteregeln notiert. Bank“, und Verſicherungsaktien lagen unverändert. zinslichen Werte lagen Neubeſitzanleihe u. Farben⸗Bonds ſchwächer. den letzten Jahren. r die Leſe bei an⸗ Die Trauben ſtehen Aktienmarkt konnte ſich heute Die Tendenz ſchlug vielmehr wieder um, ſtriewerte überwiegend weitere Kursrückgänge zu Dabei wurde beſonders die Abſchwächung der Aufſichtsratsſitzung bei Niedriger wurden außer Farben, die Am Markt der feſtver⸗ Frankfurt ſchwächer Die Börſe eröffnete in recht unſlcherer und allgemein ſchwächerer Haltung. Die feſte Tendenz der geſtrigen Newyorker Börſe vermochte heute dem Markd keine Stütze zu bieten, da die Ver⸗ ſchärfung der Lohnkonflikte in der Noröweſt⸗Eiſeninduſtrie Verſtimmung und ſtarke Zurückhaltung hervorrief. Auf faſt allen Marktgebieten kam daher Material heraus. Der Markt erwies ſich hierfür aber nur wenig aufnahmefä ig. Gegen die ge⸗ ſtrige Abendbörſe waren zumeiſt Kursabſchläge von etwa 1 bis 2,5 v. H. zu verzeichnen. Im Gegenſatz zur Allgemeintendenz lebhaft verlangt und 5,25 v. H. höher lagen Anteile der Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft auf die Mitteilung, daß die Freigabegelder dem Inſtitut nunmehr zufließen und daraufhin den alten Aktionären ein günſtiges Bezugsrecht:1 zum Nennwert eingeräumt werden ſoll. Stark verſtimmt war man dagegen wieder über den fortſchrei⸗ tenden Kursrückgang der Farbenaktien, die 2,5 v. H. nieoͤriger er⸗ öffneten. Am Markt der Autvaktien waren Adler mit minus 2 angeboten. NSu. erneut 1 v. H. ſchwächer, während ſich Daimler gut behaupten konnten. Deutſche Anleihen waren bel ſtillem Geſchäft behauptet. Im Verlaufe blieb die Haltung ſchwach und bei mini⸗ malen Umſätzen gaben die Kurſe weiter nach. Namentlich Farben blieben angeboten und verloren erneut 3 v. H. Am Geldmarkt verſtärkte ſich die Nachfrage nach Tagesgeld, 7,5 v. H. Berlin weiter rückgängig Obwohl man heute vormittag höhere Kurse nannte, konnte man feſtſtellen, daß die Stimmun gunſicher und abwartend war, Daher war die Ueberraſchung nicht allzu groß, als der Begin n der Börſe wieder zur Schwäche nei gte. Die feſten Meldungen aus Newyork die Erleichterung des Gelöſatzes machten keinen Gln⸗ druck. Dagegen waren immer neu auftretende Hemmungen feſtzu⸗ ſtellen. So verſtimmten heute die lohnpolltiſche Lage und die im Freiverkehr erztelten Gewinne gingen faſt reſtlos wieder verloren. Selbſt gegen den geſtrigen Schluß gaben die Kurſe noch überwiegend nach; es herrſchte große Geſchäf ts ſt ile, aber kein ſtärkeres Angebot. Nur am Farben markt waren dieſelben Abgeber wie geſtern wieder in erheblicherem Umfange am Werke; man ſprach von Tauſchoperationen gegen Glanzſtoff und Verkäufen für holländiſche Rechnung. Eine Ausnahme machten Svenska, die immer noch eine Steigerung um 12, aufweiſen konnten,(nachdem ſie geſtern nach⸗ mittag bis 525 umgingen), und Berliner Handelsanteile, die 4 v. H. höher notterten. Sonſt im allgemeinen 12 p. H. niedriger, ver⸗ loren Papiere wie Rhein. Braunkohlen, Salsdetfurth, No rod. Wolle, Schubert u. Salzer. D. Linoleum, Waldhof uſw. bis 5 v..; Po⸗ lyphon ſogar 8,75 v. H. Im Verlaufe gingen die eu rſe weiter zurück. Nur Spenska zogen auf Auslandskäufe um weitere 3% an. Durch beſonders ſchwache Haltung fielen Bemberg, Glanzſtoff (minus 7 v..) und Danatbank und Reichsbank(minus 4 v..) auf. Auch Berliner Handelsgeſellſchaft waren vorübergehend noch bpum 8 v. H. gebeſſert, ſchloſſen ſich aber ſpäter der Allgemeintendenz an Anleihen nach wſderſtandsfählgem Beginn abbröckelnd. Pfand⸗ briefmarkt ſtill und überwiegend wieder ſchwächer. Gel d etwaz ge⸗ ſuchter. Die Steuertermine machten ſich bei den Banken bemerkbar. Tagesgeld 5,578, Monatsgeld—9, Warenwechſel ca. 676 v. H. Der Kaſſamarkt hatte geteiltes Ausſehen. Gegen Schluß ließen die Abgaben einiger Privatbanken nach und die Kurſe konnten ſich auf Deckungen der Spekulation wieder leicht erholen, Trotzdem 1 0 die Rückgänge gegen den Anfang immer noch bis zu 9 v. H. und mehr. Heute waren Deviſen gegen Reichsmark ohne größere Schwankungen, der Dollar notierte.2018. London nach der aber⸗ mals ausgeglichenen Diskonterhöhung ſchwächer,.8515 nach 4,8528. Holland und Schwelz unverändert. Termindeviſen gegen Reichsmark Berliner Devisen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6 ½ v. 5. etwas höher. Urugua g... 1 Gold Peſ. Amtlich. 11. Oktober 12. Oktober[Parität Diskont u. NM für G. 5.. I. M. IIätze% olland..... 00 Gulden 458,29[168,03[ 168,28 168,57 188, 0 0„ 100 Drachmen 58,425 8,485 5,425 5,485 5,448 10 Brüſſer„100 Belga a 600 P. Fr.] 88,58 88,7 88,4 8548 88,385 45 Danzig... 100 Gulden 81,40 81,58 8187 61,53 81.555 6 elſingfors„„ 100 finn. M. 19.588 10,586 10.568 10,588 10,512 6,5 kalien.. 100 Lire 21,78 22,018 21 22/02 22/025 855 üdſlawien„„„. 100 Dinar 77876] 77890] 7,370] 7,884 7,8558 7 Kopenhagen.„„„ 100 Kronen 111.99 112,21 11198 112,17 112,06 5 Halen. 100 Feinde fs 18.218,88 18,82 1748 8 Del...„„„. 400 Kronen 111,3 112,15 111.8 1421 1174 5,5 aris„„„„ 1„ 100 Franken 18,89 5 10,885 16,425 16,448 3 „ 100 Kronen 12,456 12,456 12,487 12,57 12,8 8,5 „„ 100 Franken 80,7 80,98 50,7890. 80,518] 35 . 100 deva] 8,087] 3,048] 3,034] 3,040 8,017] 10 00 Pefeten 67,98 69,09 67,08 88,03 5 5 Stockholm..„„ 100 Kronen 112,27 112.49 112,25 112,7 112,05 4,5 .„100 Schiuing 89,018 59,188 88.00 88,12 58,98 3,5 Hudapeſt 100 Pengb 12 500 Kr. 7819 73,88 78,18 582 72,89 6 Duenos⸗ Aires 1 Peſ.] 1788].789 1784 68 1,7986 10 Canada... 1 Canad. Dollar 41190 4,204 4,198 4,204 4176— C6: 17 120 027 1928.527 1888 58,8 alro...„„ 1 ägypt. fd. 20,888 20,925 20,875 20,918 20,01— Konstantinopel.. 1 türk. Pfd.] 2,152 2,188 2,150] 2,184] 2,130 10 London 1 fd. 20,87 2041 205858 207888 20,398 4,5 New Pork...„„„ 1 Hollar 41975 52088 71975 4,2058 4780 5 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,5015] 0,5035 0,8018 0,5035 0, .266[ 4,274] 4,266 4,274 4,821 41 Felt Pots Gas 148,0 irkf. Pok.& Wit.—.— 7 Gesfürel.. Golbſchmidt Th. 102,0 Gritzner M. Durl. 125,0 Grün& Bilfinger 170,01 Haid& Reu 48, Hammerſen. Hanfwerk. Füßen 190,2 Pirſch Kupf. u. M. 186,0 Holzmann, Phil. 198,0 Holzernte d. 90,25 nag Erlangen 95.— unghans St. A. 89,25 / Kamm. Kalſersl. 245,0 Karſtadt Rud.—.—— Klein, Sch. KBeck. 103,0 Knorr, Heilbr.. 148,0 Konſerv. Braun 88,50 Kraus Co. Lock. 54,— Lahmeyer& Co. 174,0 Lech Augsburg 114,0 5 Lederwerk Rothe Ludwigsh. Walz. 131 0 Lutz Maſchinen.—— 2 Mainkraftwerke. 117,0 l Frankf. 180,0 Mez Sühne. 65. Mlag, Uühlb. 8— Moenns St.⸗A. 68,— Motoren Darmſt. 5 Motoren Deutz 68, Motor. Oberurſ. 95,50 Neckarſulmer Fg. 33. Nrh. Leder 2. Ach f. Berkehrw. 180,5 Allg. Lok. u. Str. 190.0 189,0 Süd. ifenbahn 122,7 122,7 Baltimore Ohio— 8 apag. 133,1 152,0 „Südamerika 190,2 180,0 anſa Diſchiff 188.5 150 ordd. Lloyd. 149,5 Verein Elbeſchiff. 58.— 88, Bank- Aktien. 8 11. 5 etersuntonferf, u Allg. Elektr. ⸗G. 383,5 82,6 run silfinger 18810 188, fißein. G 59,.— 59, 5 Be rennnade 5 ne 1 05.5200 1 25 Grufchwig kes 162 50 17 5 180 150.3 Anhalt, Kohl.„4, 2 1 194.80 f 1 CCC Balcke Maſchin. 116,0 115,1 Bam Porzellan Weſſel— Rein. Gebhe Sch. 119,0 0 Hilpert Armat. 90,— 9 2 iefbau 78,.— 78 Hoch⸗ u. Vieſbau nellpr rnb 70.80 ramm Vackf. 126,0 Schuckert, Nrbg.—.— Schuhf. Berneſs 68,50 Siem.& Halse 394,0 S. Led. St. Ingb.—.— . 8 Alb 83 em. Albert, 83, Concord. Spinn. 112,0 118, ] Daimler Benz 85,28 84.85 Deſſauer Gas 193,21 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 148,54. 0 1 8 1 iſch. Gußſtahl. 9188 8 7 55 Seon e 1155 e 87.50 86. Diſche. Maſchfbr.—Fronbrinz f 5 a 72, 17 6 Diſche. Sal. 4050 2 Koſſbäuſ. Hütte 64,38 64,50 f. Biſch Nicelw. 17 8720 Disch. Elsen..75 78.50 Labmeger& G0. 174.5 172,80 B. Stah werke 84,75 96— Denſſche ing. 30; 9 875,0 Janda gücte 088400 Den dg 85 15 Dresb.Schnellpr⸗ 183.5 123,2 indes Eis.: 10.8 do i e Dürener Metal 726,0 220,00 Carl Andſträm. 6075 888,0 Ber tram Dürkoppwerke. 41.— 42, Sin el Schuhſab. 41,25 70 Peg Dynamit Truſt 123,0 1210 T Loewe& Co. 251,0 247,0 Pogtländ 50 Trieot Beſigheim 8 Ver. Ultramarin. 169,0 Ver. Zellſt. Berl. 145,2 Vogt. Maſch. St. 1,807 5 Volth. Sell. u. K. 89,— 84, lſtoff dl f Ze offenes 1555 3 Zucker Rheingau— Ufa(Freiverk.), 89,.— Com. u. Priptbk. 188,5 Darmſt, u..⸗B. 29 Dt. Aſtatiſche Bk. 53, Otſch. Heberſeecdk. 104.8 104.8 Diseconts Comm. 162,0 161,5 Dresdner Bank. 169,0 169,0 ſterr. Greditbk⸗ 3005 84 t„304 Rhein. Erebitbk. 125, 75 Oleiſtiſt. 39,— 39,25 Marimil. Hü 5 Miag⸗Müßien 139,5 188,5 Do. 6% Bonds 28. 5 1 F Pap. 245,7 24, Mir 4 Geneſt 28739 135,0 Neckarſulm. Fhrz 22,78 82,— 5 2,25 240 Gaggenan Mu. 20, 20.80 Nerbd. often, 160,0 18850 Pages d abt 65.50 Gebhard Textil 136,9 116,0 Oberſchl. C. Bed. 108,6 109,7 Deulſche Petrol. 85,88 84,— Gelſenk Bekgw. 12455 124,2 Oberſchl. Koksm. 112,0 148,0 SHelddurg 115 0 ͤCöCiL erm. Portl.⸗Z.„„ 1 Gerresheimöhlas 182.2 182,0 Phönig Bergbau 94.85 88,75 Hochfrequenz. 1780 178.0 VV 15 Gebr. Gvedhardt 285,5 290,0 Rathgeberwagg.., Nonnen berg... Goldſchmidt Th. 101,2 101,6 Fieisholz Papier 240,2 242,5 Sloman Salpet. 92/97 92/97 Gritzner Moſch. 122,0 122.0— 5— Kraft 18, 0 182,0 Südſee Phosph.———.— Geb, Graßmant 87,50 67,30 hein. Juduſtrie⸗Alktien. 5 176,2 er ppenh. lerwer 91487, 55 12. 1— 8 80,— Rhein- Elektrizit. 189,5 155, 98, 985 ammerſ. Spin. 188.0 e in 20, 20, Hb.⸗Wien Gum. 88,75 87.— f i. Vemberg 4800 4770 Harkort Bergwk.——. Rütgerswer 85 ergmann Elekt. 202,0 200,2 Harpener Bergb. 141.8 18/7 Sachſenwerk. 139,7 1 Roſttzer Zucker 87. Rückforth, 84.50 84,65 ugerserle 102,8 1027 N n 8 Maſch. 0 Berl.⸗Gub. Hut 42,5 842,5 e n. 19.25 19,25 Salzdetfurth 127 272.0 Ben 18.715 2 5 Sitvet hilt 1 921 5 Praun. Grell 181.5 1752 Hindeichs uff. 100,7 405.0 1 5 7 570 70 Br.⸗Beſigh. Oelf. 69,25 88, leſch fer 185,0 182,0 Schuckert& Co. Bremer n 1 8 ber 110.5 en S8. 130, 1250 ae 84,50 64,— Stem.& Hal * 5.& 5 enlo— a N Buderus isch. 86505 84.— 85 e 187,0 188.0 Sinner A. G.. 140,0 140.0 orchwerke 2. 92.75 92.50 Sarotti 188,7 186,8 ilpe aſch. 89,50 89,75 Scheidemandek.. ulkan 128,0 128,0 Hir 111,0 Schuhfabrik He en„ 1810 128,0 Schu 5 8 329.8 828,0 80 —5 5 6 Leder 13,0112, 8. 5 8 em. den 121,0 120,1 toewer.. 86. 80. ie Bergbau 251,0 280,5 St. 70.— 88,— ent Feen 80 83 50 Ins 4 6 101440 Saad Namn l. 55.25 55.— 3,5 Gebr. Junghans 87,— 88,„ Zucker 146.2 1450 Kahla Porzellan 128,2 127,0 Teleph. Berliner 89,50 59,.— 15 Aſchersl. 287,0 2840 Thosgtes eifas. 92— 000 2 Klöcknerwerke. 117,7 118.2 Tietz, Leonhard. 271, 265,0 7 1 1 8 7 7 5 Transradis 14 1470 5 Kollm. ou—— 7 93,25 Gebr. lag 7715 1 Haretner Papier 4 8875 hem. Charl. 151,0 151,8 . W Elbf. 571.0 572.0 4. 2248 8425 Vogel Telegra f 1 20 Pegkan Nach. 77..50 c. Lorenz.. 140,2 140,0 Boig& Haeſfner 218,0 216,0 Elertr. gleferung 19,9 178,0 Lüdenſcheid Met. 87,— 80,— anderer Werke 182.0 182.0 Flieden. K. 2825 268,0 Magirus.-G. 40,25 40,25 Weſtereg. Alkol. 287.0 288.2 Emaille Uurich„ den, Mannesmann 127,0 126,0 Wicking⸗Cemenf 178,5 170.0 Eichen 8 e 221.0 8250 Mansfelder Akt. 113,3 118,5 Wiesloch Tonw. 107,0 107,0 w. Berkwerk 221,0 2450 Marie. g. 0 diene een 50 87 Nah led. Lind. 2260 220 Wei Bee ahlö., Liſt& Co, 1170 118,7 Mech. Web. Lind. 229.0 225,0 Wolf, Suckau—.— 0 Wesen 0 2820 fn Wlbten 108.8 185 Jello Herein 143. 129 . ta nen. 54. elten& Gul. 157,0 151, Matoren Deuz 88 ö Müblbeim Bero 107.0 108.0 rankfurter Gas 14,0 148,0 5: eiverk Ku „ffriſter. 01:0 100.0 dr ehrs⸗ ure. Ruſſenbank 285 Orenſt.& Koppel 108,8 109,0 Adler Kali ,- Diamond. 12.— 17. rülgershall.. 219,0 219,0 Braunk 284.5 480,5 Ufa... 4 000. 14 Freitag, den 12. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 9. Sekte. Nr. 479 2 5 Heſcdel⸗ berger str. morgen N S Ams fag nachmiffag.00 Uhr r 8 . Ab uneigen cHduberl un 1 E 0 1 2% Zigarrenhaus Börsenbau 8 Telephon 3115 15240 Seidenflor H. Wasdhiseide 14 von Yſq, an 1 9 ferner Heute morgen starb plötzlich Dank 5 Ankksaguumg und unerwartet infolge Herz- EI schlages mein inniggeliebter Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme und nusere gufen C eͥ HI Mann, meines Kindes treu- die zahlreichen Kranz u. Blumenspenden beim Hin- sorgender Vater, unser lieber scheiden unserer lieben Mutter, unserer guten Groß- 2 Schwiegersohn, Bruder, Schwa- mutter, sprech. wir hiermit unseren tiefgefühltesten ger und Onkel, der 755 HerrnGeh. Kirchenrat 1 1 112 Pfarrer D. Klein für die trostreichen Worte am Grabe 45. 2 5 2 985 Fabrikdirektor Dr. Ing. 6. h. Mannheim, den 11. Oktober 1928 5 2 5 5 4 5 5 Max PDallenberg Im Namen der e Sind wieder eingetroffen im Alter von 60 Jahren Ludvig Dürimger In amen der klefnetrübten Hlnterptſedenen; 97 Frau Johanna pallenberg Fſanen E J, 19 geb. Heller Braunschweig, den 10. Okt. 1928. 55—.— e N Bahnhofstr. 15a 1284——— s dle Einäscherung erkolęt am Samstag, den 19. 3 Oktober 1928, 11 Uhr vorͥ. In Braunsehwelg Danksagung rauler le 2 Für die zablreichen Beweise herzlicher Anteilnah a und alle anderen r die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme an unserem schweren Verluste anlaß lich des Heim- 85 Trauer 5 Drucksachen ganges unseres teueren Verstorbenen sagen wir 1 Sonneſlste Herstellung 1 allen mit uns Trauernden innigsten Dank Druckerei Dr. Naas 4 f E 6. 2. Fernruf 24944 24948 f Mannheim, den 11. Oktober 1928 1 i 24958. 8 Frau Mina Kunz Wwe. u. Anverwandte e eee e, i 225 9 1 für Kinder u. Erwachſene. 0 N orech-Leberbau Beſonders mild ſchmeckend. 1 5 In Flaſchen u. ausgewogen 2 880„ Sorchen-Drogerle, Marktplatz, F 1, 16 ———.—— 2 1 2 Schloß-Hotel, Heidelberg Küchen in allerschönster Lage, lärm staub- ung ahfrel 0. 5 geeignet zu Nashkrur und Herbstaufen halt 55 5 ſabelhaßt„ Die neuesten Modelle 8 Ran ee dn Mster rt A 80 Teizagla gestattet kaufen Sie in groger Auswahl au 8 8 ü 28 1 uten 1 8 3 Wochen Ende bis„ e RM. 20.— eee sehr V auf einschließlieh Beförde d Bahnhof 5 unserer Etage Senunhaus Near! Linn reep ken 2% u. 55. Kuteger agen ur 40 are, u W e Hier bleibt tehen“ Deskto rene E 5 Jakob RINGET 9 el man 5 5 en 2 a 0 8 of 1 7 keln Laden I. Etage Kein Laden — 0 5 tres NW 51 p 11 8 4 Breites tr 5 1 5 Höhenluftkurort Scheuern ee e Sede tet 28e 6„„ 50e 1 7 Die Perle vom Murgta.„zum Auerhahn Parks, Wald. Liegehall.]J fehr bins. 4121 a Neuzeitl.einger. Fremdenzim Fließ Waſſer Bad 6c Rat ſtaubfr z Schwimmbad, Pen] Otto gickendraht.. ** 3 gelegen. Gute bürl. Verpfleg Garage Poſthilksſtelle. Be. Otto Fritz ab.50 Mk. Prosp. 0 5, 3. 0 2 460 so denken Sie auch an„ATA“! Ata, das ausgezeichnete Scheuermittel. entstammt gleichfalls den Henkelschen Werken in Düsseldorf. Wer Ata ein- mal erprobt hat, bleibt dabei, denn Ata ist ein Putz- und Scheuermittel von besonderer Güte. Neu bleibt alles durch E 2 5 . ö 2 komnl. prachiwolle 2 Speisezimmer Birke u. Eiche,(200 om breit) mit Aus⸗ ziehtiſch u. 6 prachtvollen Stühlen, je NIK. 1056 5. g N 1s bis sTAUNENSWERT GAH LG AAT ee,— 1 Binzenhöfer, Möbeigerdalt. Aäreiborg.. eau HAAR Augartenstraße 38 8889 4 K OFFER SPREOGHNMASGAIN EN LUXUS SALON APPARATE SGHALLPRTAT TEN. MUS fK WAREN RAO IO. FPHO rs. TEILZZAHtUN G- OHNE AN ZAHLUNG VRLANM SEN Sẽ, Os FE MOS% UmWe Rinnen rοn aAnu⁰̃e˖fn Art ονοẽ-M DER NERTRETER Beslehtigung sehr lohnend Abbe Möber Vega zu gewalfig bi III gen Preisen. SpelsedHerrem u. Schlafzimmer blldschöne Küchen- Ia. Klubmöbel. Erprobte Qualitäten- prachtv. Modelle Größtes Entgegenkommen. 78900 Grösstes Rade Sprechmaschlnen-Spezlalhaus deutschlands 6 7 Nöbel-Aussfellun 8 2 4 EobLeller/ Bismerdplafz 1 f 51 4 N H A 2 1 11 9 9 4, 8 5 ö 2 1 1 45 1 10. Seite. Nr. 476 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 12. Oktober 1928 Elektro-Monteur für Liaht-, Kraft- und Motoren-Anlagen geſucht. Derſelbe muß auch in elektriſchen Boeheizungen Erfahrung haben. Zuſchriften unt. W 2 146 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Seass Erſtklaſſiger, wohlerfahrener u. beide rend Zuschneider für meine neu anzugliedernde Maßſchneiderei geſucht. Angebote mit allen notw. Unterlagen unter H L 38 an die Geſchäftsſtelle.* 828 Steuotypiſtin, evtl. auch Anfängerin mit Ia. V zorkenntn., per ſof. od. ſpät. geſucht. Koſt u. Logis im Hauſe. Handgeſchr. Angeb. mit Lichtb. u. Zeugn. zu ſenden an Fa. Ernſt Hermann Ruf, Ueberlingen a. Bodenſee.—5¹⁸ Bewandtes jüngeres Fräufeln perfekt in Stenographie u. i zum Eintritt per 1. 11. 28 geſucht. Angebote unter J L 57 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B4827 1 ſau b. u. ehrl. e eee US läufe r Madohen (Radfahrer)., achtb. f. Küche u. Hausarb. Familie(Alter b. 180 m. nur aut. Zeugn. .) ſofort geſucht. 9 ge. E 7, 2 1. .* „ 2— Stellen- Gesuche Telephonistin und +* Registratorin mit Zeugniſſen ſucht Stellung. 12350 Angebote an Rechtsanwalt Mayer, N 5, 11. Junge Dame Jung. ge, Fräulein langjährig mit der aus guter Fam. ſucht Warenhausſtatiſtik, Betätigung i. Lebens⸗ ſow. all. vorkommend. mittel⸗ o. Konfitüren⸗ Bitroarbeiten durcha. geſchäft. Gefl. Zuſchr. vertraut, ſucht ſofort u. W 8 139 an Gſchſt. oder ſpäter Stellung* 3917 als Kontoriſtin in g Bess. junge Frau Handel od. Induſtrie. Ver⸗ ſucht Erwerbsmöglich⸗ Ia Zeugniſſe u. Refe⸗ renzen ſtehen z. 912 keit im Heim. 13929 Angeb. u. J T 65 fügung. an die Geſchaäfts ſtelle. Angeb. erb. u. J N Nr. 59 an die Geſchſt. (uu int Mantle nächſt dem Zentrum der Stadt, an zwei Straßenfronten gelegen, mit ca. 3000 qm aus nutzbaren Bodenflächen(—4 Stock⸗ werke), für Lager⸗ und gewerbl. Zwecke, Werkſtätten u. Büros beſonders geeignet, Mitte nächſten Jahres zu verkaufen. Intereſſenten wollen Angebote unter 195 an die Geſchäftsſtelle os. Bl. Eunreichen. Seis Billig zu verkaufen: Aol. denz Last Arattvagenm Antag Mannheim, Werftstr. 23.25.1298 Günstige Gelegenheit f. Autovermieter! füheb Jie Linge in gutem Zuſtand, aus Privatbeſitz zu ver⸗ kaufen. 13 336 Ludwigshafen à. Rh., Jägerstr. 16-20 Jernſprecher 60 421. Bruchsteine für Bauzweeke preiswert zu verkaufen 8483 Näheres R I, 12/3 Leitungsnakulatar r Se417 het abzugeben NN JEDE MODERN UNO VvORNEHIM SCKLFEIDETE 1 SLIT IN SEND NERESSE UND EN Wal. HER Nrxl- KLEID CNLZTZ E UNSERE ERLES ENE AUS UN NR NDL IC BEST eATIGEN, dE SELBST IN DEN BILL ö ENEN pgREIST AGE BESOMDEnE GEUNMAAKSMOUTE 25 GT. Alt HO EE u · ND C⁰οινfEN SN VON UNS ella HNANN HEIM REYEFHRVHEN TY F Di. Bettstellen werden ſehr 1 45 179 15 1. Grünes 8018 ee e Für ſtärkere Figur: 1 Cutaw.⸗Anzug. nur zweim. getr., 1 Cover⸗ cbat⸗Mantel m. Sei⸗ denfutter preisw. ab⸗ zugeben. Zu erfr. in der Geſchſt.* 3980 SAche 1 Nimm von kinderloſem Voraus. ſofort oder ſpäter geſucht. Dringl. Angebote unter W W 143 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. U. Hüche Ehepaar(Kfm.) per Miete im ⸗Karte vorhanden. 18 384 Magazin f. Möbelgeſchäft, ſaub. helle Räume, evtl. ganzes Haus oder aroße Stage in guter Lage ſofort geſucht von zahlungs⸗ fähig. Mieter. Anfr. erb. Telephon 31 361. 4167 3 Zimmer-Wohnung v. ſehr ſolv. Mieter zu mieten geſ. Lage Lindenhof, Oberſtadt⸗ Ring od. Oſtſt. Umz.⸗ od. ſonſt. Unk. werd. gerne vergüt. Verm. nicht erw. Ang. u. J 2 leere Zimmer wenn mögl. m. Küche v. berufst. Dame ſof. od. ſpäter geſucht. Angeb. u. W U 141 an die Geſchſt. 13928 Jung. Mann ſucht ſof. leeres Zimmer oder Manſarde. Angeb. unt. J R 69 an die Geſchſt. 43920 Gut möbliertes Zimmer in guter Lage, mit el. Licht u. Frühſtück per 1. Nopbr. zu mieten geſucht. 4159 Preisangebote unt. W O 135 an die Ge⸗ K 56 an die Geſchſt. 9910 ſchäftsſtelle ds. Bl. Veinletungen bibberen Laden 2 eus Mannksimer Leitung Breiteſtraße, gegenüber Rathaus, ſowie einen Ha u 5 Schiedmeyer 33., Küche, Bad, Garten, Preis 37 000 Pi U 3 I 0 1 4, Anzahl. 10 000 4, ö 5 97 95. gehen ſehr aut 9 g Villa(Waldpark)„Auftr. bill. zu verk 5 16 5 8 L. Herrmann, 19 Räume, hochherr⸗ Piano ö ſchaftl. einger. Preis L II. 24. 54804 60 000 4, Anzahl. ca. 5 5 30 000, Hypotheken Fin Ehzimmer ö 25% J zu verkauſen. b l 0 unt. J H 34 Ciche, 5 18906 ſebr bill, verk. 4171 UI. 1, Grünes Haus Anfr. an die Geſchſt. Ernet- Had, con. e .-Rad, Horex Ausführg,, bill, abzug. 5 f K. Zanzinger, D 1 12 Zündapp, Indian, Schreinerei.. 18041 Wanderer, D. K. W. teilweiſe in neuwertig. kin Schreibtisch Zuſtand unter günſtig. ſehr gut erb. wird. Zahlungs bedingungen billig 78 10 1. Grünes Haus billig zu verkaufen.. aus Indian⸗Garage] Fin Eizel-Büfett Neckarvorlandſtr. 23 ſehr gut erh., iſt bill. f Telephon 224 43. zu verkaufen. 4173 4177 U 1. 1. Grünes Haus celle dieſes Blattes. leite 5 ö ſolchen in der Seckenheimerſtraße, Nähe Peſta⸗ lozziſchule, ſofort zu vermieten. Anfragen unter w T 144 an die Geſchäfts⸗ 13 848 Einfamilienhaus Nähe Bahnhof Eber⸗ ſtadt ⸗ Pfungſtadt, 3, Küche, Bad, Gas maſſ. Garten⸗ haus, 2 Zimmer, groß. rten, ab 1. 11. zu vermiet. 1 unt. UT 195 a. d. Geſchſt. 4143 Magazin u. Büro ca. 300 qm, Rhein⸗ häuſerſtr. 54 ſof. zu uvm. Näh. Weſpinſtr. 8 Baßler. Tel. 32 425 28924 3 Tnmer-Walnung ſof. zu verm. Näher. zu erfrag. bei 3 Auguft June. Friedrichsfeld, Gaſthaus zur Sonne. bdarage Waldpark, ab 15. Okt. zu vermieten. 3931 Angeb. u. W V 142 an die Geſchäftsſtelle. Beſchlagnahmefreie Wohnungen 1 Zim. u. Küche(mo⸗ dern), 2 Zim. u. Küche Diele ete., 3 Zimmer u. Zubeh. 6 Zimmer⸗ Wohg. zu vm. 987 Holz& e J 5 Nr. 2 Im Villenviert. 5 e iſt 1 Zimm. m. Küche an alleinſt. Dame od an berufst. öl. Ebep. mit Dral.⸗ 1 12 55 3 B 4825 Aal Gebisze Letres Zimmer mit Zentralhzg. in neu. Haus ſof. zu v. Seckenheimerſtr. 79, 1 Tr. Mitte. 398 Nähe Bahnhof but möbl. Zimmer zu vermieten. B4751 Gontardſtr. 41. part. zu verm. b. Zimmer⸗ mann, Meerlachſtr. 30 * 940 Oſtſtadt. In ſ. gut. Hauſe ſchön mbl. Zim. mit 2 Betten an ſol. Miet. a. 1. 11. preisw. zu vm. Werderpl. 7, 2. Stock. Tel. 33 147. * 934 Kauf Gesuche Gut erhaltene flegis trier Cass e zu kaufen geſucht. Angeb. u. J M 58 an die Geſchſt. 43911 e c e N Unentgeltlich wird möbl. Zimmer. geheizt, überlaſſ. geg. Uebernahme v. Haus⸗ arbeit— Vertrauens⸗ poſten. 4179 Anmeldungen von Intereſſentiunen mit kurzem Lebenslauf u. Referenzen unt. X& ſchäftsſtelle ds. Bl. Nehme noch Kunden an z. Weißnähen u. but möbl. Zimmer Nr. 147 an die Ge⸗ Ausbeſſern d. Wäſche. Angeb. u. J E 51 an die Geſchſt. Perf. Schneiderin empf. ſich im Anfer⸗ tigen ſämtl. Damen⸗ Garderobe ſſtarke Da⸗ men] b. tadellos. Sitz u. Verarbeitung. In u. außer dem Hauſe. Mayer. Kl. Wallſtadt⸗ ſtr. 8. 5 genügt. Rabl Apparate, Baukäſten, ſow. ſämtl. Einzelteile bei Ig. Hoffmann, F 3, 12. Accu⸗Ladeſtat Teleph. 29 237. S159 8 8108 J 85 on 115 die Gesche 58. 81. 3893 ö drr acaangdagacn wegen— Beginn: Samstag frühiO Uhr f Jeder Kauf eine Ersparnis Jeder Kauf ein groger Vorteil Keine leeren Versprechungen Konfektionshaus Nur Tatsachen— Tatsachen Jetzt muß hre Parole lauten: E I, 14 Mannheim Qualitats waren zu billigenpreisen Meine Auslagen müssenSie sehen Männer u. Frauen auf ins. 6 4. 13,11. 4 Frisch vom Winzer eingetroffen: 13325 Neuer kann ann Woidwoin ur.60 8 Ferner biete ich nut noch solange Vorrat teicht an: A ter Alsterwoller eldenpfad Naturwein, Orſainalabfüllung Weingut Ziegler 1 1 per Flasche einschl. Glas nur NIK. 2. 3 in felge Ange U 8 weine, Fi Flaschenweine, Südweine, e 5 ;p f: ff ig l 0 8 —— 2 —