1 1 Dienstag. 16. Oletober 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1/11 (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Witktag⸗ Ausgabe * Toei Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Nr. 481— 139. Jahrgang E Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet 0 je einſp. Kokenelzelle für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34 R. M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks en uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. „Graf zeppelin glatt in Lakehurſt gelant del Ein Flug von 11000 Kilometer in 111 Stunden Zum zweiten Male geglückt! Beglückt und doch mit Sorgen— denn wir wollen es ehr⸗ lich eingeſtehen, daß uns die Nachrichten über die zweimaligen Ausbiegungsfahrten und über die Beſchädigung der Tragfläche zeitweilig recht beunruhigten— hat das deutſche Volk, aufs höchſte geſpannt die ganze Welt, wohin Funkſpruch und Rundfunk dringt, die Fahrt des Luftſchiffs„Graf Zeppe⸗ lin“ verfolgt. Es war faſt, als ob ſich das Vibrieren der Herzen auch auf die elektriſchen Drähte und Wellen übertragen hätte, ſo erregt und bewegt war bie Teilnahme am enblichen Ge⸗ lingen des zweiten Transozeanfluges. Nun brauſt abermals das Hohelied von deutſcher Wiſſenſchaft und Technik und von deutſcher Energie und Wagnisfreudigkeit über die Welt und erfüllt uns mit Stolz und erhebender Freude. Die unzähligen „Glück ab“⸗Wünſche ſind in Erfüllung gegangen, möge ein gleich günſtiger Stern auch über der Rückfahrt ſchweben! Die Vollendung der Amerikafahrt bedeutet jedoch mehr, alg ein abermals geglücktes Experiment. Man hat die erſte Fahrt im Jahre 1924 unzählige Male auf beiden Seiten des Atlantiſchen Ozeans mit der Entdeckungsfahrt des Chriſtoph Columbus verglichen. Die Parallele ſtimmte, wenn man die Elemente, die Columbus und Eckener bezwangen, nebeneinan⸗ der ſtellte. Aber ſchon in den Auswertungen des Vergleichs gingen die Linien auseinander. Columbus entdeckte eine neue Welt und den Seeweg, um ſie zu erreichen. Und doch brauchte man Jahrzehnte, ehe man ſeine Entdeckung durch die Aus⸗ ſendung von Schiffen zu Handelszwecken ausnutzte. Noch viel länger dauerte es, bis Schiffe zwiſchen Europa und Amerika fahrplanmäßig verkehren konnten, bis mit einiger Sicherheit die Ankunftszeit in den amerikaniſchen Häfen und umgekehrt im voraus zu beſtimmen war. In ähnlichen Bahnen vollzieht ſich jetzt auch. die Entwicklung des Luftſchiffverkehrs. Nur geht es damit viel raſcher, als mit der Entwicklung der Schiffahrt. Zwiſchen dem erſten Verſuch und der geſicherten Praxis liegen nicht Jahrhunderte, ſondern nur Jahre. Im Jahre 1919 war die Transozeanfahrt des engliſchen Luftſchiffes„R 34“ ein gefahrvolles Abenteuer, das leicht hätte mißglücken können. Die Fahrt des„ N im Jahre 1924 war noch ein Be rſuch, deſſen Ausgang man mit ungeheurer Spannung erwartete. Im Jahre 1925 iſt die Amerikofahrt des„Grafen Zeppelin“ mit voraus berechneter Zeit bereite ein Unternehmen, zu dem man volles Zutrauen hat, wie nicht nur die Teilnahme von Mini⸗ ſtern ſondern auch der Ay rang von zahlenden Fahrgäſten beweiſt. Darin liegt die epochemachende Bedeutung der Amerika⸗ fahrt des„Grafen Zeppelin“. Dr. Eckener will den Nachweis erbringen, daß das neue Zeppelinluftſchiff ein ſicheres und zu⸗ verläſſiges Instrument des Weltverkehrs iſt, ein Fahrzeng, mit dem man jeden Teil der Welt erreichen kann, raſcher als mit anderen bisher gebräuchlichen Verkehrsmitteln. Auf dieſe Zuverläſſigkeitsprobe wird das neue Luftſchiff nicht nur durch ſeine Amerikafahrt geſteilt werden, ſondern auch durch einen Flug um die Welt, für den Dr. Eckener bereits einen weitreichenden Plan entworfen hat. Erſt dann wird das Schiff durch den regelmäßigen Luftverkehr zwiſchen Spanien und Südamerika den Zweck erfüllen, für den es erbaut worden iſt. Niemand zweifelt heute mehr daran, daß es alle Proben gut überſtehen wird. Die Entwicklung wird nun wohl auch bald über den Wettbewerb zwiſchen Luftſchiff und Flugzeug ent⸗ ſcheiden. Auch das Flugzeug hat ſich an die Ozeanflüge heran⸗ gewagt. Bis jetzt war aber jeder gelungene Ozeanflug im Flugzeug nicht mehr als eine rühmenswerte Bravourleiſtung, die einen wirklichen Verkehrsfortſchritt nicht im Gefolge hatte. Aber während das Luftſchiff heute ſchon als ein ſicheres Verkehrsmittel gilt, iſt das Flugzeug dieſem Ziele nicht näher gekommen, als es ſchon vor neun Jahren war. Da⸗ gegen iſt das Luftſchiff als Mittel des transatlantiſchen Ver⸗ kehrs über die Verſuchsperiode heute ſchon hinaus. Fachleute ſind vielfach der Anſicht, daß das Luftſchiff dem Flugzeug im Bereich der transatlantiſchen Fernfahrten immer überlegen ſein wird. Was es ſelber auf dieſem Gebiet zu leiſten vermag, hat der„Graf Zeppelin“ der Welt gezeigt. Nicht alle, die dem„Graf Zeppelin“ in der alten und neuen Welt zufubeln, werden von dieſen Gedanken bewegt ſein. Im beſonderen wird in Amerika, dem Lande der Rekorde, der Zahlenanbetung und der Ueberbewertung alles Techniſchen, dem Flug doch ein wenig der Charakter einer Senſation beigelegt werden, von der wir nichts wiſſen wollen. Aber ſelbſt wenn dem ſo iſt, das Eine läßt ſich nicht auslöſchen, daß zwei große Nationen an dem gleichen Geſchehnis höchſte Anteilnahme bewieſen. Mag es auch nur auf Tage, fa, nur auf Stunden fein, daß Jubel und Begeiſterung zum Himmel ſchallen, gemeinſame Freude iſt auch im Leben der Völker eine Brücke der Herzen. Gewiß, ſo geränſchvoll und lärmend, wie in Newyork und Lakehurſt äußerk ſich unſere Begeiſterung nicht, aber ſie iſt echt und groß, und iſt zugleich für Eckener und ſeine Getreuen eine gewaltige Feier aller Deutſchen, nicht Von der Küſte bis zur Landung Wie wir ſchon in vergangener Nacht durch Extrablätter bekanntgaben, iſt„Graf Zeppelin“ am Montag abend.40 amerika n. Zeit(11.30 M. E..) auf dem Flugplatz in Lakehurſt glatt gelandet. 2 Ueber die Fahrt des Luftſchifſes von ber Erreichung des Feſtlandes ab bis zur Landung geben folgende Drahtnach⸗ richten ein auſchauliches Bild: In der fünften Nachmittagsſtunde gingen in Deutſchland Funkſprüche aus Newyork ein, wonach das deutſche Luftſchifff „Graf Zeppelin“ ſich über dem amerikaniſchen Feſt⸗ land befand. Das Schiff hat kurz vor Cap Matteras einen ſcharfen Kurswechſel vorgenommen und flog dann direkt nach Nordweſten. Um 4 Uhr ſtand es 100 Km. öſtlich Cap Heurtz im Staate Virginia auf der Höhe von Norfolk. Dann hat das Schiff die Mündung der Cheſapeakebay überflogen und befand ſich um.45 Uhr Berliner Zeit bereits bei Cap Charles, wo der Kreuzer auch geſichtet wurde.„Graf Zeppelin“ flog wieder mit erhöhter Geſchwindigkeit. Graf Zeppelin über Waſhington Das Luftſchiff überflog um 12.21 Uhr(.21 Uhr M. E..) Waſhington. Das Luftſchiff näherte ſich der Stadt von Oſten und überflog das Kapitol. Während Tauſende von den Dächern und aus den Fenſtern Ausſchau nach dem„Graf Zeppelin“ hielten, erſchien das Luftſchiff unerwartet aus dem Oſten. Es hatte Rückenwind. Er ſteuerte unmittelbar auf das Weiße Haus zu. Seine Manöver bewerkſtelligte es ohne Schwierigkeiten. Der ſilbern glänzende Rumpf des Schif⸗ ſes bot einen prächtigen Anblick. Nachdem es über dem Ge⸗ ſchäftsviertel gekreuzt hatte, überflog es ziemlich niedrig das Weiße Haus.„ i f i Die Dächer wimmelten von Menſchen. Das Dröhnen der Motoren hallte in den von Menſchen erfüllten Straßen wider. Als das Luftſchiff ſich dem Weißen Hauſe näherte, verließ Cosblidge ſeinen Arbeitspult, begab ſich vor die Tür und ſtand dort kurz Zeit faſt unbemerkt unter der dort verſam⸗ melten kleinen Gruppe. Coolidge beobachtete das Luftſchiff mit bloßem Kopfe minutenlang. Dann kehrte er in ſein Ar⸗ beitszimmer zurück. „Graf Zeppelin“ beſchrieb über Washington eine große Schleife, wobei Dutzende von Flugzeugen der Marineſtation das Luftſchiff begleiteten. Es überflog das Marineamt, den hiſtyriſchen Potomac⸗Park, um das Denkmal Waſhingtous herum, richtete ſeinen Kurs abermals über das Weiße Haus, überflog daun die Baltimore⸗Werft und eutſchwand 12.30 Uhr den Blicken der ſchauluſtigen Menge. Jubelnder Empfang in Baltimore Kurz vor 1 Uhr tauchte der„Graf Zeppelin“ am ſüdweſt⸗ lichen Horizont aus dem Dunſt der Ferne auf und überflog bald darauf das Zentrum der Stadt, wo er von der Meuſchen⸗ menge, die die Straßen, Plätze und Dächer beſetzt hielt, mit großem Jubel begrüßt wurde. Unter dem ſchrillen Heulen der Fabrik⸗ und Schiffsſirenen ſetzte das ſtolze Luftſchiff in maje⸗ ſtätiſchem Flug ſeine Fahrt in Richtung auf Philadelphia fort. Aeber Philadelphia Um 2,47 Uhr(8,47 uhr M. E..) überflog„Graf Zeppelin“ das Rathaus von Philadelphia. 5 Um 3 Uhr(9 uhr M. E..) überflog„Graf Zeppelin“ Tre 0 ton im Staate New Jerſey in der Richtung auf Ne w⸗ york. Freudentaumel in Newyork Die amerikaniſche Hauptſtadt hat am Montag Stunden erlebt, die nur denen gleichen, als Lindbergh nach Newyork zurückkehrte. In Newyork herrſchte Montag nachmittag Fieberſpannung. Als die Meldungen von der Ueberfliegung Waſhingtons und Baltimores in Newyork eintrafen, gerieten die Maſſen in eine ungeheure Begeiſterung. Alle Straßen, Plätze und Dächer der Stadt waren ſchwarz von Menſchen, die ſich vor Freude kaum zu faſſen vermochten. Um 3,40 Uhr nachmittags amerikaniſcher Zeit(21,40 Uhr deutſche Zeit) erſchienen am Horizont mehrere Flugzeuge, die das Nahen des Zeppelins ankündigten. Hunderttauſende ſtürzten in dieſem Augenblick auf die Straßen hinaus. Bal⸗ kone und Dachplätze erreichten phantaſtiſche Preishöhen. Als das Luftſchiff dann wenige Minuten ſpäter gegen vier Uhr nachmittags über der Stadt erſchien, ertönten die die Straßen in kurzer Zeit einen phantaſtiſchen Anblick boten. Sirenen der im Hafen liegenden Schiffe. Eine Flut von Kon⸗ fetti ergoß ſich aus den Fenſtern der Wolkenkratzer, ſodaß der Salut ber Küſtenbatterien über der Rieſenſtadt. Der Verkehr ſtoppte; als das Luftſchiff dann in majeſtätiſchem Fluge den Broadway hinabkam, über⸗ ſtieg die Begeiſterung alles bisher Dageweſene. Selbſt bei der Ankunft Lindberghs hatte die Begeiſterung nicht dieſes Maß erreicht. Bei etwas bewölktem Himmel erglänzte das Schiff in phantaſtiſchem Silberglanz. Als das Woolworth⸗Gebäude er⸗ reicht war, ſchien es von unten, als ob das Luftſchiff das Dach des rieſigen Wolkenkratzers berühren wollte. In ruhiger [Fahrt kehrte dann der Zeppelin wieder zum Hudſon zurück, um mit einem Gefolge von über fünfzig Flugzeugen in Richtung Lakehurſt den Blicken der Hunderttauſende zu ent⸗ ſchwinden. Noch als das Luftſchiff Newyork verlaſſen hatte, ertönten Jubelrufe. Und daun Lakehurſt! Die Zahl der Hunderttanſende, die auf dem Flugplatze und ſeiner näheren Umgebung die Ankunft des Zeppelins erwarteten, wuchs von Stunde zu Stunde. Alle Zufahrtswege waren von Autos verſperrt. Für Lebensmittel wurden ungeheure Preiſe verlangt; ſogar Kühlwaſſer für die Motoren der Autos erreichte einen Phantaſiepreis. Die Polizei hatte Ungeheures zu leiſten, den Verkehr einigermaßen zu bewältigen. Der Flugplatz bot mit den hunderttauſenden von Menſchen ein impoſantes Bild. Die Stimmung erreichte ihren Siedepunkt, als ge⸗ meldet wurde, daß das Luftſchiff New Mork verlaſſen hatte. Die deulſchen amtlichen Vertreter ſind voll⸗ zählig auf dem Flugplatz anweſend, außerdem auch amtliche Vertreter Amerikas wie Abmiral Moffett und Diploma⸗ en aller Nationen. Nachdem den ganzen Tag über herr⸗ lichſter Sonnenſchein und klares Wetter geherrſcht hatte, beginnt um die ſechſte Nachmittagsſtunde der Himmel ſich am Horizont zu hewölken, doch herrſcht nur leichter Wind. Ueber dans ganze Flugfeld verteilt, erwartet die Menge das Luft⸗ ſchiff. Je weiter die Zeit fortſchreitet und die Abenddämme⸗ rung ihre Schatten über das Flugfeld wirft, deſto nervöſer werden die zahlloſen anweſenden Photographen, be⸗ fürchten ſie boch, daß es ihnen nicht mehr gelingen wird, den denkwürdigen Tag auf die Platte bannen zu können. Da plötzlich.10 Uhr ein einziger Schrei aus hunderttauſenden von Kehlen, f er kommt! b Die Erregung erreicht ihren Höhepunkt. Das Gedräuge wird unbeſchreiblich. Im Preſſeraum herrſcht Siedeſtimmung. Aus einem Hintergrund von dunkeln Wolken wächſt der Zeppelim immer größer hervor, bis er.30 Uhr über dem Flugfeld ſteht, von brauſendem Jubel begrüßt. Mächtig ſteigt das Deutſchland⸗Lied, von tauſenden von Deutſch⸗Ameri⸗ kanern geſungen, zum Abendhimmel empor. 5,35(23.35 Uhr M. C..) fallen die Haltetaue und die Fahrt iſt beendet. Als erſte entſteigen Dr. Eckener und Commander Roſen⸗ dahl der Führerkabine. Ein erſter Willkomm! der Ver⸗ treter der Behörden— und der Jubel der Maſſen ſchwillt an zum Orkan. „Graf Zeppelin“ über Lakehurſt „Graf Zeppelin“ iſt 5,10 uhr über Lakehurſt eingetroffen. Die Halle war weit geöffnet. Alles bot ein Bild ſorgſam⸗ ſter und vollſtändigſter Vorbereitung für den Empfang des Luftſchiffes. Am Halleneingang gegenüber haben ſich die Be⸗ hördenvertreter verſammelt, unter ihnen Botſchaftsrat Kiep, Generalkonſul von Lewinski, der Chef des Marineſtabs, Ad⸗ miral Hughes, der Leiter des Marineflugweſens, Vizeadmiral Moffet, ferner der Unterſekretär des Marineamtes, Warner und Senator Bingham aus Connecticut, der Vorſitzende der amerikaniſchen Fluggeſellſchaft. Die Landung Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ im um.30 Uhr amerika⸗ niſcher Zeit glatt in Lakehurſt gelandet. 5 Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Lakehurſt noch fol⸗ gende Einzelheiten über die Landung des„Graf Zeppelin“: Um die Landung zu erleichtern, hatte das Platzkommando einen neuartigen Landemaſt, der auf drei tankartigen Unter⸗ geſtellen läuft und die Vorrichtung beſitzt, daß an ſeiner Spitze das Luftſchiff feſtgemacht werden kann, verwendet. Sobald die Mannſchaft die Tane ergriffen hatte, wurde das Luftſchiff an dieſem Landemaſt befeſtigt, und das Schiff dann dusch deſſen Motorwagen in die Halle geſchleppt. Die Mannſchaft diri⸗ gierte alſo nicht mehr die Richtung, ſondern hatte das Schiff nur noch nieder⸗ und gerade zu halten. Die erſte Begrüßung beſtand in Händeſchütteln mit den aus den Fenſtern des Luftſchiffes ſchauenden Fahrtteilneh⸗ mern. Während das Schiff der Halle zugeführt wurde, ertönte ein Hupen konzert von Zehntauſenden von Automobilen, das immer weiter ins Land hinein auf⸗ genommen wurde. Noch für 65 Stunden Brennſtoff Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hatte, als es in Lakehurſt nur in der Heimat, ſondern auf dem ganzen Erdenrund! Das Geheul der Sirnen vermiſchte ſich bald mit den Rufen der eintraf, noch Breunſtoff für 65 Stunden an Bord. E [Hunderttauſende. Donnernd ertönte Es hat insgeſamt 6 000 Seemeilen oder 11100 Kilometer 2. Seite. Nr. 481 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 16. Oktober 1928 in 111 Stunden zurückgelegt und damit eine Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 100 Kilometer in der Stunde erreicht, in Aubetracht der ungünſtigen Wetterverhältniſſe auf ber Fahrt eine techniſche Leiſtung erſten Ranges. Die Fahrt mutet au wie ein Märchen, wenn man bedenkt, baß ſie in reichlich vier⸗ einhalb Tagen über halb Europa, Afrika und über das Welt⸗ meer in ſeiner größten Ausdehnung geführt hat. Am Landungsmaſt verankert Nach einer Meldung der Aſſpeiated Preß aus Lake⸗ hu it darften die Paſſagiere bas Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kurz vor 8 Uhr abends(amerik. Zeit) verlaſſen, worauf ſie nach den Stationsräumen gebracht wurden, ohne daß den Preſſevertretern die Möglichkeit gegeben wurde, Fragen an die Paſſagiere zu richten. Das Luſtſchiff wurde dann auf das Flugfeld zurückgeholt und am kleinen Vandungsmaſt ver⸗ ankert, wo es mit einer Sicherheitswache die Nacht über bleiben wird. Telegramm Eckeners an Coolioge Die Botſchaft, die Dr. Eckener bei der Ankunft über dem amerikaniſchen Feſtland an Coolidge gerichtet hat, hat folgen⸗ den Wortlaut: „Im Augenblick der Ankunft über der amerikantſchen Küſte während dieſer neuartigen Ueberquerung des Atlanti⸗ ſchen Ozeans durch das Luftſchiff mit Paſſagieren und Poſt von Deutſchland nach Amerika, auf der wir als Kameraden und erfahrenen Freund Commander Roſendahl bei uns ha ten, bitten der Kommandant und die Mannſchaft des „Graf Zeppelin“, dem Präſidenten der Vereinigten Staaten ihne ehrfurchtsvollen Grüße zu übermitteln.“ gez. Eckener. Awunſchtelegramme an Dr. Etkener Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat an Dr. Eckener folgendes Telegramm gerichtet: „Nehmen Sie zu dem glücklichen Flug meine herzlichen Glückwünſche entgegen. Wie der Bau des Luftſchiffes nur möglich war, weil Ihr feſter Glaube an das Gelingen Sie alle Hemmungen und Widerſtände überwinden ließ und da⸗ durch zum Willen wurde, der ſtets Vorausſetzung jedes Erfolges iſt, ſo haben Glaube und Wille Sie und Ihre Mit⸗ arbeiter dem Sturm, Wetter und Mißgeſchick, trotzen laſſen. Der Flug iſt ein Symbol für die, wie wir überzeugt ſind, für alle Zeiten wiederhergeſtellte enge freundſchaftliche Ver⸗ bindung mit dem amerikaniſchen Volk.“ gez. Reichsminiſter Dr. Streſemann. Präſident Coolidge drahtete: „Hocherfreut, Ihnen zu erfolgreichem Flug Deutſchland⸗ Amerika zu gratulieren, verſtchere, daß Ankunft als Symbol Fortſchritts von Lufttransport willkommen geheißen wird, den Sie und Landsleute gefördert. Ich danke auch der Be⸗ ſatzung„Graf Zeppelin“.“ Geſchäftsträger Klep ſandte folgende Radiodepeſche: „Die deutſche Botſchaft begrüßt Sie und alle Mitreiſenden des„Graf Zeppelin“ bei der Annäherung an die amerikaniſche Küſte herzlichſt und ſendet beſte Wünſche für glückliche Lan⸗ dung in Lakehurſt.“ Hauptmann Dr. Köhl ſandte dem„Graf Zeppelin“ zu ſeiner Landung folgendes Telegramm:„Graf Zeppelin“, Du kannſt's doch beſſer. Herzlichen Glückwunſch. Köhl. Präſident Coolidge an Hindenßurg Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute abend fol⸗ gendes Telegramm des amerikaniſchen Präſidenten Coolidge: „Ich möchte Sie beglückwünſchen zur herrlichen Leiſtung Vereinigten Staaten auf dem„Graf Zeppelin“ durchgeführt haben. rung erfüllt und bedeutet eine weitere Etappe in Fortſchritt und Entwicklung der Luftverbindung.“ Reichskanzler Hermann Müller ſowie Reichs⸗ verkehrsminiſter v. Guérard haben Glückwunſch⸗ telegramme an die Beſatzung des Luftſchiffes nach Lakehurſt gefandt. Das Telegramm des Reichspräſidenten hat fol⸗ genden Wortlaut: Für glücklich durchgeführte Ueberfahrt des„Graf Zeppelin“ nach Amerika ſpreche ich Ihnen meine herzlichen Glückwünſche aus. Ich verbinde damit den Ausdruck meiner aufrichtigen Anerkennung für die vorzügliche Leiſtung, die Sie und die be⸗ währte Mannſchaft des Luftſchiffes unter ſo ſchwierigen Wit⸗ terungsverhältniſſen vollbracht haben. 5 gez. v. Hindenburg, Reichspräſident. Das Telegramm des Reichskanzlers lautet wie folgt: Zu der ſo ſehnlich erhofften glücklichen Ankunft des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ in den Vereinigten Staaten von Amerika ſpreche ich Ihnen und der Beſatzung des Luftſchiffes die herzlichſten Glückwünſche aus. Ganz Deutſchland iſt ſtolz darauf, daß Sie mit Ihrer Tat die Verbindung zwiſchen dem großen und befreundeten amerikaniſchen Volke und dem deut⸗ ſchen Volke geknüpft haben. Müller, Reichskanzler. Der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Shurman, richtete an Dr. Eckener ein Glückwunſchſchrei⸗ hen, in dem es heißt: Sie ſiegten glänzend über widrige Elemente. Dies lieferte den praktiſchen Beweis für die Richtigkeit mir kürzlich in der Berliner Botſchaft erläuterten Theorle von der Ueber⸗ legenheit des Luftſchiffes über das Flugzeug im Sturm. Der Flug hat das amerikaniſche Volk mit Bewunde⸗ Ste haben überzeugend die Möglichkeit eines transatlantiſchen Handelsluftverkehrs bewieſen. Dies iſt ein neuer Sieg deutſcher Wiſſenſchaft, Mutes und Ausdauer. Auch Friedrichshafen jubelt! Dröhnend verkündeten die Glocken in Friedrichshafen um Mitternacht das Ereignis. Ganz Friedrichshafen war auf den Beinen. Böllerſchüſſe wurden abgefeuert und Feuer⸗ ſtieg zum nächtlichen Himmel empor. Friedrichshafen Sie raf Zeppelin“! Schmetternde Marſch⸗ ßen auf und ab. dem Ozean. geführt werden. er Konſtrukteur genüber Preſſevertr Leiſtung zufrieden ſein. Kein Volk flir den Krieg verunkworklich Rede Matdonalös im Reichstag Der britiſche Arbeiterführer Macdonald hielt in Ber⸗ lin, Montag abend, auf einer Tagung des Komitees für in⸗ ternationale Ausſprache, die ſich bekanntlich zur Aufgabe ge⸗ macht hat, führende Politiker und andere hervorragende Männer aller Länder zu Vorträgen zu gewinnen, eine Rede. Macdonald erklärte u.., das Komitee für internatio⸗ nale Ausſprache könne nur dann Wert haben, wenn die Ver⸗ treter aller Völker ſich zu gemeinſamer Ausſprache zuſammen⸗ finden würden. Ueberhaupt müßten die großen Völker nicht nur über die Theorien des Friedens ſprechen, ſondern zu einer wirklichen Tat der Verſtändigung übergehen. Man dürfe ſich nicht zu viel mit der Vergangenheit beſchäfti⸗ gen, denn für den Krieg könne kein Volk ver⸗ antwortlich gemacht werden. Wir hätten nun aber genug Reſolutionen, aber immer noch keine Taten geſeßen. Es ſei paradox, über die Abrüſtung zu ſprechen und trotzdem zu rüſten. Die Beſeitigung des Mißtrauens zwiſchen den Völkern ſei die erſte Vorausſetzung des Friedenswerkes. Die Erfahrung unſerer Generation, daß r Derr Die Havarie Ein Funkſpruch des„Graf Zeppelin“ beſagt, daß er zur Ausbeſl erung der beſchädigten unteren Fläche der linken Stabiliſterungsfloſſe 600 Quadratmeter Ueberzug⸗ ſtoff benötige. In Waſhington konnte man, als das Luftſchiff die Stadt überflog, von der Straße aus deutlich ein großes Loch an der linken Stabiliſierungskläche erkennen, durch das das Gerippe ſichtbar war. Trotzdem ſchien die Steuerfähigkeit des Luft⸗ ſchiffes in keiner Weiſe beeinträchtigt zu ſein. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ meldet, hoffte man auf dem Luftſchiff, die Havarie an der Stabiliſterungsfläche in kurzer Zeit reparieren zu können. Aber den Stürmen, in die das Luftſchiff bald darauf gertet, war das notdürftig geflickte Steuerorgan nicht gewachſen. Am Sonntag morgen riß es wieder. Es blieb nichts übrig, als das Luftſchiff vorerſt trei⸗ ben zu laſſen, um von neuem die Reparatur auszuführen. Als ſie nunmehr glücklich beendet war, hatte ſich die Wetterlage ſo verändert, daß der„Graf Zeppelin“, der ſich nördlich der Ber⸗ mudas befunden hatte, im Bogen die Inſelgruppe ſüdlich um⸗ fahren mußte. Das Schiff konnte ſich nicht mehr weiteren Stürmen ausſetzen. Glücklicherweiſe traf es in der Nähe des Feſtlandes etwas günſtigeres Wetter an, ſodaß es von dem nächſten Kurs auf Land abweichen und gleich nordweſtlich auf Lakehurſt zu ausbiegen konnte. Im Spiegel der Berliner Preſſe Berlin, 16. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſamte Berliner Preſſe fetert die gewaltige Leiſtung des Zeppelinluftſchiffes. Die„Germania“ preiſt die Amerika⸗ fahrt als eine Friedensfahrt: Deutſchlands Luftflotte ſoll ein Inſtrument des Friedens ſein, angewandt im Zeichen räumlicher und geiſtiger Ueberbrückung von Land und Meer. Für dieſe Aufgabe haben wir unſere beſten Köpfe freigemacht. Auf friedliche Tat konzentriert, haben wir heute viel er⸗ reicht und müſſen wir unſere Leiſtungen dauernd ſteigern. „Graf Zeppelin“ iſt ein Symbol, ein Symbol, das die Menſchen Ihrer Landsleute, die den Flug von Deutſchland nach den verſtehen ſollen: das Symbol der friedlichen Tat.“ Im gleichen Sinne ſpricht ſich das„B..“ aus. Der „Lokal⸗ Anzeiger“ ſchlägt die moraliſche Wirkung der Fahrt hoch an:„Der Erfolg nützt uns, er dient aber auch der ganzen Welt und darin liegt wohl der Sinn einer friedvollen Zukunft, daß die Völker im Guten und Starken von einander lernen.“ „Dr. Eckener“, ſo ſchreibt die„D. A..“,„hat den Flug in klarer Vorausſicht gewaltiger Widerſtände angeſetzt, weil er das Vertrauen zu ſeinem Schiff aller Welt geben wollte. Die nächſte Zukunft wird lehren, wie groß dieſes Vertrauen iſt und ob Deutſchland die Stunden des Erfolges nutzen wird, die der„Graf Zeppelin“ und ſeine tapfere Beſatzung Deutſch⸗ land ſchenkten.“— Die„D. Ztg.“ bezeichnet die Fahrt als eine techniſche Leiſtung erſten Ranges. Die techniſchen Ver⸗ beſſerungen, die auf dieſer Fahrt einer ſchweren Belaſtungs⸗ probe unterzogen worden ſind, haben ſich glänzend bewährt. — Der„Berliner Börſenkurier“ ſtellt gegenüber der franzöſiſchen Kritik feſt:„Das Luftſchiff kann den Ozean über⸗ fliegen, ſelbſt unter ſchwierigen Bedingungen. Keine ernſtere Gefahr beſteht, nicht einmal die des Zeitverluſtes, weil das Höchſtmaß der Luftfahrt immer noch um einige Tage kürzer iſt, als die Waſſerfahrt. Das Luftſchiff iſt aber erſt am An⸗ fang feines Weges. Schon fetzt beweiſt es, daß es der Auf⸗ gabe, den welteren aber ſtilleren Südteil des Ozeans zu über⸗ fliegen gewachſen iſt. Dieſen Weg mit dem Luftſchiff zurück⸗ zulegen, iſt heute kein Wagnis mehr. Nur ein Blatt ſteht verärgert und mißgünſtig beiſeite, die Rote Fahne“. Sie hat nur eine Sorge, das Volksbegehren, deſſen großer Mißerfolg ſich nun bald in ſeinem ganzen Umfange offenbaren wird. Die kommunſtiſche„Welt am Abend“, die zunächſt ganz ſachlich über den Verlauf des Zeppelin⸗ fluges berichtete, hat, nachdem der Zeppelin einen ſchweren Kampf gegen die Elemente führte, ihre Tonart in auffallen⸗ der Weiſe geändert. Das Blatt gefällt ſich in einer hä⸗ miſchen Kritik, wie man ſie nur in der franzöſiſchen Preſſe findet. Geſtern und zwar zu einer Zeit, da das Luft⸗ ſchiff ſchon nahe der Küſte geſichtet worden war und alſo ſchon das Schlimmſte überwunden hatte, brachte die„Welt am Abend“ unter der alarmierenden Ueberſchrift„Zeppelin treibt ſteuerlos über dem Ozean“, einen angeblich „geheimen Funkſpruch von Bord“, der lauten ſollte:„Zeppelin erlitt Steuerbruch. Bereits ſeit Samstag ſteuerlos über Reparaturen konnten nur notdürftig durch⸗ Unter den Paſſagieren herrſcht größte Ner⸗ voſität. An Lebensmitteln nur noch Brot, Wein und Ka⸗ vtar vorhanden.“ Dieſer Funkſpruch wäre, ſo behauptet das Blatt, ſchon ſeit Stunden in den Händen der leitenden Stellen geweſen. Publikum ſei aber ſyſtematiſch über die Vorgänge an getäuſcht 8„weil im Dienſte des angeblichen ll der Krieg unendlich mehr Probleme ſcheffe, als er löſe, dürfe der Nachwelt nicht verloren gehen. Dann wies Macdonald auf die Gefahr hin, die entſtehe und allen ehrlich an der Ab⸗ rüſtung arbeitenden Völkern drohe, die im Ernſtfall den rüſtenden Nationen wehrlos ausgeliefert ſeien. Die Diskuſſion müſſe klar und deutlich darauf hingelenkt werden, daß der Krieg unmöglich gemacht werde. Locarno und Kellogg⸗Pakt müßten erſt einen Inhalt erhalten. Als In⸗ ſtrument des Friedens ſieht Macdonald die Schiedsgerichtsbar⸗ keit und das Schlichtungsweſen an. Reparationen, Räumung und Schuldenfrage müßten zur endgültigen Liquidierung des Krieges ſchleunigſt gelöſt werden. Was die Reparationsfrage anlange, ſo könne Europa, falls Amerika nicht helfen wolle, auch allein einig werden. Bezüglich der Räüäumungsfrage habe England ſeine Unterſchrift gegeben, und wofür eine britiſche Unterſchrift gegeben werde, das müſſe auch durchge⸗ führt werden. 8 Maedonald erntete mit ſeinen Ausführungen großen eifall. Der Tagung wohnten auch Reichskanzler Hermann E üller, mehrere, Miniſter und zahlreiche Abgeordnete aller Reichs⸗ und Landtagsfraktionen bei. De DDr Deulſchland hört im Rundfunk mit Das Erſcheinen des„Graf Zeppelin“ über Newyork wurde vom Sübfunk in Stuttgart und Freiburg auf fämt⸗ lichen deutſchen Sendern, die Schweizer Sender und den Sender in Wien übertragen. Der amertkaniſche Sender, von dem die Anſage übernommen wurde, war der Kurzwellenſender in Thenectady. Er gab von.30 Uhr ab Jazz⸗Muſik und ſchaltete kurz vor zehn Uhr auf Newyork um, wo ein Sprecher die Begeiſterung ſchilderte, mit der Newyork das über der Stadt kreiſende Luftſchiff empfing. Der amerikaniſche Sprecher betonte wiederholt, daß es ein wundervoller Anblick ſei. Abwechſelnd mit dem Newyorker Sprecher ſchilderte ein Anſager aus Lakehurſt die Span⸗ nung und Erwartung des dort harrenden Publikums, indem er behauptete, daß ganz Newyork ſich draußen auf dem Flug⸗ platz befände, was ja freilich nicht ganz ſtimmte. Die amerikaniſche Rundfunkſendung wurde auf der Empfangsſtation des Südfunks auf Schloß Solitude auf⸗ genommen, die von Ingenieur Wolf Formis bedient wurde. Die amerikaniſche Anſage kam, abgeſehen von einigen Schwan⸗ kungen in der Luftſtärke, außerordentlich klar durch und dürfte den engliſch verſtehenden Hörern großes Vergnügen bereitet haben. Die deutſchen Worte, die nach der Landung in Lakehurſt im Anſchluß an die engliſchen Worte geſprochen wurden, gaben den Hörern in Deutſchland gute Gelegenheit, ſich von der Vorzüglichkeit der Uebertragung zu überzeugen. Die Schlußworte des Stuttgarter Anſagers und das von dem Stationsorcheſter geſpielte Deutſchland⸗Lied waren ein würdiger Abſchluß nach den Stunden der Erwartung und des Miterlebens. Lächerliche Mißgunſt in Frankreich Bekanntlich hat die franzöſiſche Preſſe den Siegesflug des „Graf Zeppelin“ mit geteilten Gefühlen verfolgt. Merkwürdig mutet der Kommentar an, mit dem das Pariſer Mittagsblatt „Paris midi“ die Nachricht über den Zeppelinflug veröf⸗ fentlicht. Es heißt da u.., die Begeiſterung der Amerikaner „macht uns, geſtehen wir es ruhig ein, ein wenig traurig“, und dann weiter wörtlich:„Die Bittgebete für die glückliche Ueberfahrt des deutſchen Verkehrsluftſchiffes, die hunderte von Fahrzeugen, die ihm entgegenfahren und die frenetiſchen Hurras der Zuſchauer erſtaunen uns. Das iſt nicht mehr bloße Bewunderung für eine ſchöne ſportliche Leiſtung, das iſt Zärtlichkeit, das iſt Liebe. Wir haben noch immer die Illuſion, daß wir die Verhätſchelten aller Nationen in der Welt ſind und wir fühlen uns in unſerer männlichen Eitelkeit verletzt, wenn wir ſehen, wie Amerika ſich dem großen Michel an den Hals wirft.“ Von unſerem Pariſer Vertreter liegt uns fol⸗ gendes Telegramm vor: Die Nachricht über die Ankunft des Zeppelin in Amerike wurde auch in Frankreich, wo man ſeit zwei Tagen in banger Sorge um das Schickſal des Luftſchiffes und ſeiner Inſaſſen war, mit großer Erleichterung aufgenommen. Man anerkennt unumwunden, daß der Zeppelin eine bisher niemals erreichte Rekordleiſtung v ollbracht hat und gibt der Bewun⸗ derung für den Mut und die Ausdauer Dr. Eckeners und ſei⸗ ner Mannſchaft Ausdruck, doch kommt hinſichtlich der prak⸗ tiſchen Verwendung des Zeppelinluftſchiffes für Verkehrs⸗ fahrten über den Ozean ein ſtarker Skeptizismus zum Vorſchein. Im allgemeinen verſpricht man ſich in Frankreich nicht viel von der Zukunft des Lenkballons. Der von fran⸗ zöſiſchen Fachkreiſen vertretenen Auffaſſung, das Flugzeug werde den Lenkballonen immer überlegen ſein, wird auch in den wenigen redaktionellen Kommentaren, die neben den Mel⸗ dungen über den letzten Teil der Ozeanfahrt vorliegen, Aus⸗ druck verliehen. r „Petit Pariſien“ ſchreibt:„Die praktiſche Bedeutung des Experiments, das glücklich abgeſchloſſen wurde, darf nicht übertrieben werden. Die Ueberfahrt von Europa nach Amerika dauerte mehr als 4% Tage und ging unter ſehr un⸗ bequemen Bedingungen vor ſich. Die Vorteile gegenüber einem Dampfer ſind alſo ſehr fraglich. Wie intereſſant auch die Fahrt des Zeppelin war, ſo ſcheint doch ein regel⸗ mäßiger Luftſchiffverkehr zwiſchen der alten und der neuen Welt keine Ausſicht auf Erfolg zu haben.“ Auch das„Echo de Paris“ vertritt die Auffaſſung, daß die Luftſchiffe in der praktiſchen Bedeutung hinter dem Flugzeug zurückſtehen.„Wenn man daran denkt, daß bis heute alle Lenkballons ihre kurze Laufbahn mit einer Kata⸗ ſtrophe abſchloſſen,“ ſchreibt das Blatt,„muß man ſich fragen, ob es nicht beſſer wäre, die für ſie aufgewendeten Millionen für die Errichtung von Verſuchsanſtalten auszugeben, um dem Flugzeug ein großes Maß von Sicherheit zu verleihen. Die Deutſchen haben vortreffliche Verkehrs⸗ und Paſſagierflug⸗ zeuge erſtellt, die unſere volle Bewunderung verdienen. Sie würden jedoch Anſpruch auf neue Anerkennung haben, wenn ſtie einen Teil ihrer ungeheuren Ausgaben, die ſie für den Bau von Flugzeugen ausgeben, zur Nachforſchung zur Erhöhung der Sicherheit verwenden würden. Damit könnten ſie große Verdienſte um die Luftfahrt erwerben.“ Die übrigen Morgenblätter äußern ſich nicht redaktionell über den Zeppelinflug. . 2 * 71. 5 Dienstag, den 16. Oktober 1298 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 3. Seite. Nr. 481 Stäoͤtiſche Nachrichten Anſer Zeppelin! Alles was wir reden, ſchreiben Iſt ja doch ein Schatten nur Wird es immer, immer bleiben Vor dem Rieſen im Azur, Der die mächtigen Schwingen raffte Und vor einer Welt ſich hob, Der die tauſend Sehnen ſtraffte, Ueber ferne Länder zog—— Unter Staunen, unter Bangen, Unter Neid— Begeiſterung. Sturm und Meereswogen ſprangen Gegen die Bemeiſterung Ihrer ewigen Gewalten: Diesſeits ſtanden Völker ſtumm, Ganze Erdteile verhalten— Deutſchlands Geiſt ging wieder um Deutſchlands Geiſt, der neu ſich ſpannte Hier zu einem Wunderzug, Der ſo manchen Schatten bannte Und der die Verheißung trug: „Aller Jubel, alles Staunen, Schreib' es ſtumm auf Dein Panier, In der Welt das tiefe Raunen Deutſches Volk, es gilt ja Dir...“ August Müßle. * * Kundgebung bes kath. Frauenbundes Mannheim. Am Sonntag nachmittag fand unter zahlreicher Teilnahme aus allen Pfarrbezirken im Muſenſaal eine Feſtverſamm⸗ lung anläßlich des Liobatages ſtatt. Zu dieſer Feier hatte ſich u. a. auch Prälat Bauer eingefunden. Als Einleitung wurde von Chordirektor Barres das Orgelpräludium ge⸗ spielt. Die Vorſitzende des K. F.., Landtagsabg. Maria Rigel, hielt die Feſtrede über das Thema:„Die junge Frauengeneration im Ringen unſerer Tage.“ Eingangs er⸗ innerte die Rednerin an den Luftrieſen„Graf Zeppelin“, dem ſte auf dem Wege nach Amerika viel Glück wünſchte. Der Flug ſei eine techniſche Hochleiſtung, vom deutſchen Geiſt und Willen durchdrungen. Darnach ſprach ſie über die Ideale und die Ziele der jungen Mutter und fand treffliche Worte für die ſchaffende Jugend, die eng mit der Liebe einer Mutter ver⸗ bunden iſt. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Nach mehre⸗ ren Lieder⸗ und Gedichtvorträgen überbrachte Prälat Bauer die Glückwünſche drs Stadtdekanats und fand anerkennende Worte für die Mitwirkenden des Tages. a K. G. Behandelt die Mülltonnen beſſer Bekanntlich ſind von der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung ſeit längerer Zeit auf jedem Grundſtück der Innenſtadt Müll⸗ tonnen aufgeſtellt. Inzwiſchen hat ſich gezeigt, daß trotz Er⸗ mahnungen an die Benutzer und Herausgabe einer ſchrift⸗ pfleglich genug behandelt werden. So hat ſich 3. B. herausgeſtellt, daß größere Mengen glühender Aſche und gleichzeitig noch anderes brennbares Material hinein⸗ geworfen werden, ſo daß die Tonnenwände allent⸗ halben durchbrennen. Insbeſondere ſollte die Bür⸗ gerſchaft darauf achten, daß die Tonnen äußerlich nicht unnötigerweiſe beſchmutzt werden, damit ſie auf der Straße vor ihrer Entleerung kein allzu unſauberes Bild bieten. Sämtliche Mülltonnen ſind mit Deckel verſehen, um dem Arbeitsperſonal eine ſtaubfreie Entleerung zu ermöglichen und auch zu verhindern, daß Ratten, Fliegen uſw⸗ Zugang haben. Aus dieſen Gründen ſollten die Tonnen nicht über⸗ füllt werden. Auch während der Zeit, in der die Mülltonnen zwecks Entleerung auf der Straße ſtehen, wird erwartet, daß ſie von der Bevölkerung, insbeſondere der Schuljugend, nicht beſchädigt werden. St. N. A. Die nit miterlewt Weltg'ſchicht „Des Radio iß doch was feines“, hott am Samſchtag'r Seppel zu'r'ſaacht,„mir kann die ganz Weltg ſchicht mit⸗ erlewe, unn kann debei deheem am warme Offe ſitze.“„Was heeßt Weltg'ſchicht“, habb ich druff'ſaacht, die werre aus⸗ gerechnet wegen Dir im Radio Weltg'ſchicht mache, bild“ Dir blooß kee Schwachheite eiln)“.'r Seppel iß ganz wild worre, unn hott gemeent, wenn ich nit ſeine Worte glaawe wollt, dann ſollt ich ſelwer mit m kumme in ſei Wohnung, do dät ich's höre, alle Schtund unn aach noch öfters, wie weit'r Zeppelin wär.„Na“, habb ich giſaacht,„wenn ſichs um de Zeppelin dreht, dann iß des ſchun Weltg'ſchicht genug“, habb im Seppel Abbitt geleiſcht, unn bin mit ihm heemgegange. Wie mir in die Schtubb ſchtiffle wollte, wo der Radio⸗ kaſchte'iſchtanne iß, hott'r Seppel gleich'ſaacht, do kennte mer wohl nix höre, denn ſicher wär'r Lautſprecher in die Küch' niwwerg'ſchtellt, denn s war grad Eſſenszeit, unn do dät immer mit Muſik gekocht werre. Alſo ſinn'r in die Kich, geſehe hott'r vor lauter Raach nix, unn gehört hott mir aach nix.„Fenſchter uff“, ſchreit'r Schorſch, reißt ſe aach gleich uff, unn wie ſich'r Raach e biſſel verzoche'hatt hott, ſieht mir ſei Schwiegermutter am Tiſch ſitze, de Hörer uff m Kopp und debei verdreht ſe ganz arch die Aache.„Was iß los“, frvocht ganz uffgeregt'r Schorſch, „wo iß mei Fraa?“ Die Schwiegermutter winkt ganz närriſch mit m Kochlöffel,'r ſollte ſchtill ſei, unn dann kummts raus, daß ſe de Lautſprecher futſch gemacht hawwe und daß die Fraa ſchnell fort iß, um ihn repariere zu loſſe. Die Schwiegermutter hott nadierlich vor lauter loß mich aach mit unn vor lauter Zeppelin des Eſſe uff'm Feuer vergeſſe, unn iwwer de Zeppelin hott ſe aach nix neies erfahre. Weil die Sach mir zu arch geſchtunke hott, bin ich widder los unn habb'ſaacht, daß ich am Sunndag widder kumme wollt, denn ſo was muß'r doch miterlewe. Am Sunndag Middag alſo bin ich zum Seppel, um die bewußt Weltg'ſchicht mitzuerlewe.„Ball werd'r driwwe ſeiln!“— mit dene Worte hott mich'r Schorſch empfange, 's hott aach nit lang gedauert, hotts geheeße—'r Laut⸗ ſprecher war widder ganz— daß'r Flug gut verlaafe dät unn'r wohl ball die Landung iwwertrage kennt, wenn ſe die Amerikaner riwwergewe däte. Dann iß widder Muſik giſchpielt worre, blooß hott'r keen richtige Genuß géhatt, denn dauernd hott mir an de Zeppelin denke miſſe. Uff eemool bricht die Muſik ab, ganz uffgeregt ſchreit eener: „Hallo, das Neueſte über den Zeppelin: Neue Standortmeldungen liegen nicht vor.“ Die Muſik hott weiterg'ſchpielt, unn mir hawwe uns dumm angeguckt.„Jetzt hoſcht's Neiſchte“, habb ich zum Seppel 'ſaacht, unn habb mich ſchun e biſſel geärgert iwwer mei ver⸗ ſäumte Zeit. Tatſächlich iß des aach in de negſchte Schtunde nit anners worre. Wenn der Anſager gekumme iß, unn hott 'ſaacht, er dät jetzt's neiſchte iwwer de Zeppelin bringe, dann hott alles die Ohre'ſchpitzt, unn jedes Mol hott'r'ſaacht, daß'r Zeppelin kee Schtandort melde dät, unn'r nix neies wißt. Warum der immer noch dezu'ſaacht hott, daß die Verbreidung der Noochricht dorch Druck odder Schrift verbote ſei, war mir unerklärlich, deun des fallt doch keem eiln), in die Zeidung zu ſetze, daß nix neies vorliedt. So was dät doch keen Menſch leſe. So iß 8 Owend worre, unn lichen Anweisung dieſe Mülltonnen nicht durch weg trotzdem ſe prophezeit hawwe, Middags wär die Landung, hawwe ſe owends noch nit gewißt, wieviel Kilometer des Luftſchiff vun'r Küſchte noch fort iß. So bin ich widder emvol angegange, unn mit meiner mit⸗ erlebte Weltg'ſchicht wars emool widder nix.„Mer ſoll halt kee Sache verlange, die nie gut zu erfülle ſinn, unn mir wolle froh ſein, daß'r Zeppelin gut niwwer gekumme iß. Des iß Weltg'ſchicht genug, daß des e deutſches Luftſchiff war, unn mir kenne froh ſeiln), daß mir grad in der Zeit lewe, wo ſolche Tate möglich ſinn. 0 * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Mittwoch Verwaltungsinſpektor Paul Kloſe mit ſeiner Gattin Marta geb. Schreckenberger, wohnhaft Käfertaler⸗ ſtraße 69.— Das gleiche Feſt begeht morgen Polizeiſekretär Friedrich Keiper mit ſeiner Ehefrau Eliſe geb. Stein, Schwarzwaldſtraße 6. * Erſter Reif Reif liegt auf den Dächern, leichte Nebelſchleier ziehen durch die Straßen. Doch das helle Licht läßt ahnen, daß oben die Sonne ſcheint. Langſam drückt ſie den Nebel niede; blau wölbt ſich der Himmel, Rauchfahnen ſteigen aus den Kaminen ſenkrecht empor. In den Strahlen der Sonne funkeln und glitzern die Reifkriſtalle. Durch das überall ſchimmernde Weiß hat die Stadt ein freundlicheres Aus⸗ ſehen bekommen. Weiter draußen in den Vorſtädten, auf den Wieſen und in den Gärten meint man bald, daß Schnee ge⸗ fallen ſei. Man merkt, daß man mitten im Herbſt iſt. Kalt iſt die Luft, bald iſt der Winter da. Solange ſich das Auge an dem flüchtigen Weiß erfreut, kommt die Nachricht, daß in den Bergen der Winter ſchon eingekehrt iſt. Nicht wie bei uns, leicht überzuckert, nein, mit ganzer Macht hat er ſeine weiße Herrlichkeit über die hohen Bergeskuppen aus⸗ gebreitet. Wohl wird er nochmals verdrängt werden, aber ſeine Herrſchaft wird er bald endgültig antreten. Er mag kommen, wir ſind bereit. Wir aus dem Tal werden zu ihm eilen, wir ſehnen uns aus unſeren Mauern. Hinaufzueilen in ſein weißes Reich— in Licht und Sonne. * Der Neffe fährt den Onkel tot. Zu dieſer im geſtrigen Morgenblatt enthaltenen, vom WI B. verbreiteten Notiz wirs uns mitgeteilt, daß der überfahrene Maurer Hufnagel nich der Onkel des Autolenkers, des Ingenieurs Jakobt, iſt, ſon⸗ dern daß Jakobi nur weitläufig mit Hufnagel vers wandt iſt. 5— Kommunale Chronik L. Schönau bei Heidelberg, 13. Okt. Der Gemeinde voran ſchlag 1928,29 wurde in der jüngſten Sitzung des Bürge rauch ſchuſſes einſtimmig angenommen. Der ungedeckte Aufwand bez trägt 57 276 Mk., der aus 285 3882 Mk. Ausgaben und 208 105 Mark Einnahmen reſultiert. Es werden erhoben:.50 M. vom Grundvermögen,.60 Mk. vom Betriebsvermögen, 9 Mn vom Gewerbeertrag bis 10000 Mk. und 11.25 Mk. vom Ge. werbeertrag über 10 000 Mk. Von den maßgebenden Steuer; grundbeträgen werden demnach 300 Hundertteile erhoben. 8. Mosbach, 14. Okt. Die hieſige Bürgerausſchuß genehmigte in ſeiner Sitzung den Voranſchlag 1928 mi! 1020 000 Mk. Ausgaben und mit 621000 Mk. Einnahmen. Der ungedeckte Aufwand beträgt 132000 Mk. Für die ſo notwendige Elzkorrektion wurden 100000 Mk. eingeſtellt. Die Nachbargemeinde Daudenzell hat den Bau einer Waſſerleitung beſchloſſen. Die Quellenfaſſung wurde dem Maurermeiſter Diemer aus Asbach übertragen. = Hochhauſen a.., 14. Okt. Der ſeitherige Bürgermeiſter Maylandt wurden wiedergewählt.— Die angefochtene Bürgermeiſterwahl im benachbarten Zimmerhof wurde ſowohl vom Bezirksrat Mosbach, als auch vom Miniſterium des Innern verworfen. Der ſeitherige Bürgermeiſter W. Friedrich hat ſein Amt wieder angetreten. * Oggersheim, 14. Okt. Die neuen Wohnungs bauten des Bezirkswohnungs verbandes wurden ohne Sub⸗ miſſion wieder der hieſigen Handwerker vereinigung übertragen, die ſich infolge der ſehr regen Konkurrenz hin⸗ ſichtlich der Auftragsſicherung für die hieſigen Klein⸗ handwerker beſtens bewährt. Die Bauten, bei denen es ſich um 4 Doppelhäuſer mit je 4 Kleinwohnungen han⸗ delt, werden dieſe Woche an der Ecke der Schubert⸗ und Nork⸗ ſtraße begonnen. Dieſer neue Bauabſchnitt des Bezirks⸗ wohnungsbauverbandes iſt von beſonderer Bedeutung, wei das Bauprojekt das 100. Haus einſchließt. Nach Vollendung dieſes Bauprojektes hat der Wohnungsbauverband hier ins geſamt 107 Häuſer errtchtet. eee ee 7 — 5 Es liegt in der Luft Die Max Reinhardt⸗Revne der Berliner Komödie im Apollotheater Text von Marcellus Schiffer, Muſik von M. Spoliauſky Es liegt in der Luft?— Liebe gnädige Frau, was in Mannheim in der Luft liegt, das wiſſen Sie. Vor allem bei Weſtwind. Wo aber dieſe neue Revue im Apollotheater her⸗ kommt, da weht ein anderes Lüftchen, gerade vom Weſten her. Aber man muß es ſchnuppern können. Gerade in dieſer reizenden Revue, die ganz für die Berliner W⸗Naſen zurecht⸗ gemacht iſt. Gibts die auch in Mannheim? Der Refrain:„Es liegt in der Luft eine Sachlichkeit.“ Sie wiſſen, daß in Mannheim i a (ſeligen Angedenkens) in der Luft lag. Alſo wird auch hier ſo was wie eine Meinung für dieſe Berliner Kunſt vorhanden ſein. Man muß nur das Berlinſch dabei in unſer geliebtes Mannemer⸗Deutſch übertragen. Alſo einſteigen zwanzig Uhr (mit Verſpätung) Bahnhof Apollotheater nach Revue⸗Berlin, Ho⸗ oder Po⸗Klaſſe, wies beliebt. Fahrtdauer zweieinhalb Stunden mit Platzkarte und Speiſewagen. Schlafwagen aus⸗ geſchloſſen. Sie werden auf keinen Fall ſchlafen. * Der Revuezug in voller Fahrt: Fahrſtuhl auf, Fahrſtuhl ab. Wir ſind im Warenhaus, im Repuewarenhaus der Warenhausrevue. Sie müſſen wiſſen, daß ſie in den Berliner Warenhäuſern ein ganzes Leben lang verbringen können; ſo hat man dieſes Spiel im Warenhaus zuſammengeſtellt. Wa⸗ renhaus, ſagen Sie,— Maſſenartikel! Oenein, diesmal hat die Revue nichts mit der Quantität zu tun, vor allem nichts mit der fleiſchlichen kalbfleiſchlichen der Girls.(Brrr.) Wa⸗ renhaus heißt hier Auswahl, Deſſins,— Fahrſtuhl auf, Fahr⸗ ſtuhl ab. Erfriſchungsraum, Teppiche, Ga dinen, Spielwaren, dritter Stock, abwärts bitte——— Drittes Bild:„Fundbüro“. Man möchte noch fragen: Verzeihung, ſind hier vielleicht ein paar gute Witze verloren gegangen? Wan wartet noch. Mein Gott, bis Ste wirklich in Berlin drinnen ſind, müſſen Sie auch warten. Aber jetzt gehts los: Spielwaren. Das Göhr und der Bengel. Dann die Braut. Blandine Ebinger ſingt ſie, mimt ſie, tanzt ſte. Nur mit dem Augenzwinkern. Ja, wie die zwinkern kann! Ihr Mann iſt Felix Holländer, der Thegtergewaltige aber ſie iſt noch viel verſchmitzter. Schauen Sie ſich dieſe Fronie an, wenn das Köpfchen ein wenig wackelt, aus den Augen⸗ ſogar die Neue Sachlichkeit winkeln nach allen Seiten die Blitzchen zucken, die Fünklein ſprühen Ach laſſen Sie ſich noch was von Blandine, der goldigen Hexe erzählen. Erſt mimt ſie einen Hund; das liegt noch unter ihrem Niveau. Dann jene Braut. Oder das arme Mädchen, das nur einen Taler im Warenhaus auszu⸗ geben hat und nun rechnet. Oder ſie liegt in der Luft der Wohlgerüche: Parfümlager. Wie ſie da mit den Odeurs auf⸗ ſtoigt, die Eſſenzen mixt, mit den Händen ſchwebt, in Lüften, in Düften und Hüften, das ſehn Sie bei Blandinen, und die empfehl' ich Ihnen! 1 Kommt aber noch Tala Birell hinzu, dann— Sie fragen„Tala“? Nein, das hat nichts mit Dina Gralla zu tun; Tala iſt kein Kintoppfigürchen, ſondern eine Inbivi⸗ dualität. Die edelſte Raſſe aus Max Reinhardts Abteilung: Vollſchlank. Ein feines Profil, eine edle Haltung. O, Tala kann ſich ſehen laſſen. Nicht bei Haller in der Revue; da würde man entweder zu viel oder gar nichts ſehen, aber hier, wo es auf das Köpfchen ankommt, in dem ſcharmanten Bild „Kleptomanie“, das im Berliner Weſten auf allen Grammo⸗ phonen läuft und zum Mocca ſerviert wird, wenn man nur noch ſilberne Löffelchen klauen kann. ö Sehen Sie, wie Tala und Blandine die engliſchen Siſters über die Bühne rhythmen.„Uenn die beſt Froin⸗ din“: Das iſt herrliche Parodie auf die Engländeret, und wie die zwei das machen—— Genau wie Oskar Karl⸗ weis mit dem unbezahlbaren Lächeln, den flüſternden Bari⸗ ton Jack Smith, die große Attraktion der Elektrola, paro⸗ diert. So bezaubernd, ſo geſchmackvoll, ſo diskret! Und erſt Kurt von Wolowskiy der, bitteſcheen, meine Dame, Max Pallenberg und Moiſſi imitiert. Das iſt alles ſo geſcheit, ſo vornehm berlineriſch. Man muß euch richtig gern haben, euch da oben! * Sehen Sie, dieſe diskrete Art berührt ſo angenehm Das iſt nämlich auch Berlin. Meinen Sie vielleicht, in Mann⸗ heim ſei der Straßenlärm gerlnger äls in Berlin? Erſtens huppen dort die Autos hundertmal weniger, zweitens knat⸗ tern keine Motorräder durch die Straßen, drittens ſind dort wirklich Leute, die vom Straßenverkehr etwas verſtehen, und überhaupt gibt es ein gedämpftes Berlin. So ein Berolino con sordino, Berlin mit Dämpfer, iſt dieſe Revue, dieſes Reynechen, dieſes Revueleinchen, deſſen Heim die„Komödie“ ja auch der intimſte, diskreteſte, feinſte Theaterraum von ganz Berlin iſt. Da braucht man wirklich nur zu flüſtern, zu wispern. Da hören Sie wirklich, wenn Blandine und Tala mit den Wimpern klimpern und Willig Prager mit ſeinen Zerebralien murmelt. * Richtig, Willh Prager! Können Sie ſich noch an Kleiber erinnern? So ſieht er jetzt aus, wie Willy Prager, und natürlich auch umgekehrt. Der eine iſt nur ſchwarz, der andere heller, ſowelt möglich, der eine Kabarettiſt und der andere Opernchef, aber ſonſt ſehen ſie ſich wirklich ähnlich. Vielleicht macht Prager deshalb den köſtlichen Witz mit der Staatsoper Unter den Linden, bei der wirklich kein Meuſch weiß, wo die Millionen für den Umbau hingekommen ſind. Und dann kommt dieſer geſcheite Kopf mit ſeinem Couplet:„Ich weiß das iſt nicht ſo, ich weiß das kommt nicht ſo.“ Hören Sie, wie das alles ſo diskret klingt, wie mit der Zigarette im Mund vor⸗ getragen. Aber nirgends ſalopp, kein Sprung auf den fah⸗ renden Omnibus, ſondern Tiergartenbummel oder diskrete Ecke im Romaniſchen Café. i 8 1 Ja, wie das klingt, die in Muſik geſetzte Monotonie dieſes beſten Couplets ſeit Erſchaffung des Ozeanfluges! Spo⸗ [tansky, der lachende Jazzdämon, der den Flügel ſpielt wie Blandine mit ihrer Taille, hat dieſe Muſik gemacht. Sie iſt melodiös in jeder Note, ſchmiegt ſich den Buſchverſen des Textes innig an. Sie iſt rhythmiſch elektriſterend. Und wieder einſchmeichelnd. Ihre Jazzinſtrumente heulen auf mit den Babys, ſchluchzen, wimmern, hupen, flüſtern, quaken, quitſchen, aber ſie machen nichts als Muſik, die geſcheiteſte Muſtk, die man hören kann. Der Schlager: Es liegt in der Luft: dadam dadadam dadadamdamdam wird z. B. in einer Schlußwendung mit dem Radetzkymarſch kontrapunktiert; ge⸗ ſchickt, geiſtvoll und witzig iſt das gemacht. Oder die Muſik zu dem entzückenden Bild„Paßphoto“. Nein, man kann nicht alles aufzählen; hören Sie nur richtig hin, wie das alles lebt und webt. Köſtlich! Alſo eine Revue ohne Beine, ohne Ohnebüſteußalter und ohne Ohne. Aber gerade deshalb iſt ſie nicht ſo ohne, dieſe Salonrevue. Traute Tin us, die Urberlinerin müſſen wir noch nennen Hans Waßmann, den prachtvollen Komiker mit der richtigen Berliner Gurgelſtimme, Alexa von Poremska, der die das Göhr. Das Publikum kannte ſich ſehr bald Warenhaus aus. Aber es muß es noch viel beſſer kennen lernen. Und Sie gnädige Frau, werden jetzt erlauben, daß wir unſere Fahrt beenden. Sie war nur zur Orientierung, in dem Berliner Alles andere iſt Ihre Sache. Auf Wiederſehen in Reyne⸗ Berlin! Dr. K. 4. Seite. Nr. 481 tenstag, den 16. Oktober 1298 Neue Mannheimer Zeitrug[Mittag⸗Ausgabe) Tagung der Deulſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft in geidelberg Begrüßungsabend des Reichsbunds akademiſch gebildeter Landwirte(R. a. g..) Die Mitglieder des Reichsbunds akademiſch gebildeter Landwirte, die der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft an⸗ gehören, fanden ſich am Samstag abend im Ballſaal der Stadthalle zu einem gut beſuchten Begrüßungsabend zuſammen. Eine große Anzahl geladener Gäſte nahm an dem Abend Teil. Alle Gäſte und die Mitglieder mit ihren Damen wurden vom Bundespräſidenten b Univerſitätsprofeſſor Dr. Fröhlich⸗Halle begrüßt, der von dem Abend gerade im Hinblick auf die An⸗ meſenheit der verſchiedenen Gäſte eine Vertiefung des Ver⸗ ſtändniſſes für die Belange der Landwirtſchaft erhofft. In einer weiteren Begrüßungsanſprache durch den 1. Vor⸗ ſitzenden Hauptlandwirtſchaftskammerdirektor a. D. Oekono⸗ mie⸗Rat Dr. v. Altrock gibt dieſer Redner ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß der Ra..L. mit ſeinen rund 5000 Mitgliedern anfange, nun au ch in Süddeutſchland feſten Fuß zu faſſen. Die Mitglieder des Bundes treffe man heute nicht nur als Gutsbeſitzer oder Pächter, ſondern auch al Verwaltungsbeamte, wirtſchaftliche Berater, als Hoch⸗ ſchullehrer, Leiter und Aſſiſtenten an Forſchungsanſtalten, als Lehrer an Landwirtſchaftlichen Schulen. Landwirtſchafts⸗ rat Buß ⸗Karlsruhe begrüßt die Tagung im Auftrag der Fachgruppe Baden des Reichsbunds. Rektor Profeſſor Dr. Heinsheimer glaubt, daß er in dieſer faſt geſchloſſe⸗ nen Geſellſchaft von Fachleuten, am meiſten berechtigt ſei, im Namen der Gäſte für den Abend zu danken. Es ſei bedauer⸗ lich, daß die älteſte und wohl auch berühmteſte Univerſität Deutſchlands zur Zeit nicht in der Lage ſei, direkt etwas für die Landwirtſchaft zu tun. Die Univerſität habe jedoch in den letzten Jahren aus landwirtſchaftlichen Kreiſen ver⸗ ſchiedene Anregungen erhalten, die die Einrichtung land⸗ wirtſchaftlicher Hochſchulkurſe an der Heidelberger Univerſttät bezwecken. Eine Realiſierung dieſer Wünſche ſei mit der Zeit zu erhoffen. In der Wahl Heidelbergs, der Stadt mit ſtärkſter Naturv rbundenheit, ſteht der Redner die heſte Gewähr für einen guten Verlauf der Arbeiten. Ober⸗ landwirtſchaftsrat Meisner ⸗Karlsruhe ſprach ſodann über das Thema: Der akademiſch gebildete Landwirt im Dienſte der Volkswirtſchaft. 8 Redner führte etwa folgendes aus: Agrarfragen ſind Staats⸗ fragen und der Staat bedeutet das Volk in ſeiner Geſamtheit. Die Löſung der Agrarfrage muß von der Landwirtſchaft ſelbſt geleiſtet werden. Die Landwirtſchaft iſt die ſtärkſte Grundlage unſeres Wirtſchaftslebens. Schon Bismarck hat betont, daß der Landwirtſchaft das gleiche Intereſſe wie der Induſtrie entgegen gebracht werden muß. Vorbei ſind längſt die Zeiten, wo die Landwirtſchaft ein primitives Ge⸗ werbe war. Sie iſt heute mehr denn je eine Wiſſenſchaft und Kunſt. Die Landwirtſchaft braucht Männer mit hohem Wiſſen und Können, um den Geſamtapparat der deutſchen Landwirtſchaft fortſchrittlich zu erziehen, zu leiten, zu führen. Der größte Teil der landwirtſchaftlichen Betriebe, etwa 95 p.., befindet ſich in den Händen von kleineren Mittel⸗ bauern. Die Landwirtſchaft iſt ſomit das volkstümlichſte Gewerbe, die Quelle jeglicher Erneuerung des Volksganzen, die Grundlage jedes gedeihlichen Wirtſchaftslebens, die Nähr⸗ mutter des deutſchen Volkes. Die große Paſſivität unſerer Handelsbilanz bedingt durch hohe Einfuhrzahlen von Lebens⸗ mitteln, zwingt Deutſchland, die Produktivität des landwirt⸗ ſchaftlich genutzten Bodens zu fördern. In hervorragendem Maße iſt der akademiſch gebildete Landwirt auf Grund ſeiner hervorragenden Kenntniſſe praktiſcher und wiſſenſchaft⸗ licher Natur in der Lage die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Laudwirtſchaft zu fördern und zu ſteigern. Redner ſetzte ſich ſodann für einen geregelten Bildungsgang aller Landwirte ein. Die beſte Meliorationsmaßnahme der Landwirtſchaft ſei die Förderung der fachlichen Bildung aller Landwirte. Den großen Aufſchwung unſerer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe in den letzten 50 Jahren verdanken wir dem tiefen Forſchen und Arbeiten von landwirtſchaftlichen Wiſſenſchaftlern. Sie ſind die Mittler zwiſchen Wiſſenſchaft und Praxis, deren Die Berliner Slevogt⸗Ausſtellung Von Oscar Bie Berlin feiert den 60. Geburtstag von Slevogt mit vier Ausſtellungen. Im Kupferſtichkabinett iſt ſein graphiſches Werk zuſammengeſtellt, das ja allgemein bekannt iſt. Bei Bruno Caſſtrer ſieht man eine Reihe von Zeichnungen und Entwürfen für Illuſtrationen, die in ſein eigenſtes Gebiet führen. Im Kronprinzenpalais ſind die Neuerwerbungen der Nationalgalerie zu bewundern und zwar hauptſächlich ſeine Studien zu dem Zauberflötenwerk, wo er um Stücke der Par⸗ titur herum ſeine üppige Phantaſie quellen ließ, eine viſionäre Regie Mozartſcher Figuren. Intereſſant zu beobachten, wie die endgültige Form allmählich durch eine Reihe von Skizzen ſich geſtaltet, der freie und doch ſichere Weg eines der größten Phantaſiekünſtler, die es je gegeben hat. Die Akademie endlich vereinigt ſeine Malerei. Sie iſt glücklich, ihn als Vorſteher eines Meiſterateliers feiern zu dürfen, eine Stellung, die er ſeit 1917 bekleidet. Seit 1901 hat er dem Süden und Weſten Deutſchlands abgeſagt und ſich hier niedergelaſſen. Aber er iſt auch Mitglied der Dresdner Aka⸗ demie und Ehrenmitglied der Münchner. „Wenn die Akademie mich auffordert,“ ſo ſchreibt er im Vorwort des Katalogs,„möchte ich nicht zögern, in meinen Zinleitenden Worten das Bekenntnis zum Impreſſionismus deutlich abzulegen. Mit der perſönlichen Einſchränkung, daß ich überhaupt nicht annehme, daß ein Menſchenauge nur„ſieht“. Das Auge iſt kein Inſtrument, kein Spiegel— es iſt eine lebendige Weiterleitung in unſerm Organismus. Wohl immer iſt es befangen, zu einem Z eck erzogen— es iſt ein Sieb, das beim Sehen eine ganze Kontrebande anderer Dinge mit durch⸗ läßt. Es ſieht, was es ſucht und was es nicht verſteht, ſieht es nicht. Ein Jäger ſteht anders als ein Matroſe— der Nicht⸗ fäger nicht einmal den Haſen, der nahe bei ihm im Lager liegt. Das Auge ſieht voller Einbildung, ſieht voll Muſik, Rhythmus und Trunken bern“ VV Dieſe Deſinitſon des eigenen Impreſſionſsmus iſt eine gute Beobachtung, aber ſie trifft nicht einmal das ganze Weſen von Slevogt, wie es ſich in dieſen Ausſtellungen offenbart Es gibt unter den Malern Begabungen, die auf Zeichnung ein⸗ geſtellt ſind und dieſe Art der Auſchauung und des Vortrags ſtarken Erfindung füllt und dem Organ neue in das G äußerſt wichtiges Gebiet die Wirtſchaftsberatung iſt. Zur Erfüllung aller äußerſt wichtigen Aufgaben müſſen Reichs⸗ regierungen und Länder mehr als bisher für die Förderung der Landwirtſchaft aufwenden. Vor allem müſſe das kraſſe Mißverhältnis bei den Aufgaben für die Förderung von Induſtrie und Gewerbe einerſeits und der Landwirtſchaft andererſeits beſeitigt werden, um in Zukunft die ſtarke Unter⸗ bilanz unſeres Wirtſchaftslebens verſchwinden zu laſſen. Die Sitzungen am Sonntag Neben verſchiedenen Sitzungen von Sonderausſchüſſen fand am Sonntag vormittag 9 Uhr eine gemeinſame Ver⸗ ſammlung der Dünger⸗ und Ackerbau⸗Ahteilung ſtatt, in der nach Erledigung geſchäftlicher Formalitäten zunächſt Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Falke⸗ Leipzig über Pflege und Düngung von Höhenwieſen und Weiden referierte. Faſt alle Mittelgebirge ſind durch ihren Wieſen⸗ reichtum gekennzeichnet. Dies trifft beſonders für den Schwarzwald zu, das größte deutſche Mittelgebirge, an deſſen Fuße wir hier tagen. Hier umfaſſen die Wieſen mehr als 50 Prozent der landwirtſchaftlich genutzten Fläche. Bei dem Wieſenreichtum der füddeutſchen Staaten überhaupt bilden die Wieſen die wichtigſte Futter quelle, und ihrer ſoch⸗ gemäßen Bewirtſchaftung kommt eine hervorragende Bedeu⸗ tung zu. Dieſe Bedeutung wird auch zweifellos genes:, da die Heuerträge den Reichsdurchſchnitt von 40,9 dz /a erheblich überſteigen. Beſonders in Baden iſt man auch bemüht, das Waſſer zur Bewäſſerung dienſtbar zu machen, da hier 34 Proz. der Wieſen als Bewäſſerungswieſen eingerichtet ſind, während im Reichsdurchſchnitt ſolche nur mit 6 Proz. vertreten ſind. Aber dennoch iſt noch keineswegs der Höch ſtſtand der Er⸗ träge erreicht, da nach neueren Erfahrungen 7080 dz Heu und Grummet als ein durchaus erreichbarer Ertrag von den Wieſen unſerer Mittelgebirge gelten können. Als Ziel neuzeitlicher Wieſenwirtſchaft iſt nicht nur die Gewinnung höchſter Futtermengen zu bezeichnen, dondern die wachſenden Heuernten ſollen auch ein bekömmliches und gehaltvolles Futter bringen, das beſonders reich an Eiweiß iſt. Da die meiſten Wieſen im Gebirge unter zu großer Feuchtigkeit leiden, iſt als erſte Vorausſetzung erfolgreicher Wieſenwirtſchaft die Regelung der Waſſerverhält⸗ niſſe durch Entwäſſerung zu betrachten. Wo entwäſ⸗ ſert wird, ſoll aber möglichſt wieder die Bewäſſerung beachtet werden. Doch darf dieſe nur richtig und rechtzeitig ange⸗ wandt werden, wenn ſte nicht mehr Schaden als Nutzen ſtiften ſoll. Gehaltvolles Futter iſt nur auf genügend trockenen Wieſen zu gewinnen. Größte Aufmerkſamkeit hat der Wieſen⸗ wirt auf den Pflanzen beſtan d zu richten, der nicht nur aus leiſtungsfähigen Pflanzen beſtehen, ſondern auch zwiſchen Gräſern, Leguminoſen und Kräutern ein rechtes Verhältnis wahren ſoll. Die Hauptaufgabe iſt in der Schaffung von günſtigen Wachstums bedingungen für die Gräſer zu erblicken, wozu vor allem ein reichlicher Humusgehalt und eine gute Gare im Boden beiträgt. Daher ſpielt hier die Stallmiſtwirtſchaft eine bedeutende Rolle. Als zweiter Referent der Verſammlung ſprach Oberlandwirtſchaftsrat Meisner ⸗Karlsruhe über 5 Neuzeitliche Maßnahmen zur Förderung des Tabakbaus. Die nähere und weitere Umgebung von Heidelberg iſt für den deutſchen Tabakbau geſchichtliches Gelände; denn be⸗ reits im Jahre 1598 wurden auf Veranlaſſung des damaligen Kurfürſten von Heidelberg Tabakanbauverſuche in dieſer Gegend unternommen. Der deutſche Tabakbau, der in den letzten hundert Jahren erheblichen wirtſchaftlichen Schwan⸗ kungen unterworfen war, ſpielt in der deutſchen Wirtſchaft auch heute noch eine beachtenswerte Rolle. Durch ſeine viele Handarbeit iſt er ſehr dazu geeignet, die kinderreichen Bauern⸗ familien in den Haupttabakbaugebieten über die größte Zeit des Jahres voll zu beſchäftigen. In den letzten Jahren hat ſich durch die Aenderung der Geſchmacksrichtung der Raucher eine Verſchiebung dahingehend eingeſtellt, daß die Induſtrie in ganz erheblicher Menge hellfarbige Tabake be⸗ nötigt, weil die Zigaretten raucher, Feinſchnittraucher uſw. in erſter Linie hellfarbige Tabake beanſpruchen. Dieſer Aende⸗ auch in ihren Bildern nicht verleugnen. So wie es andere gibt, die maleriſch disponiert ſind und dieſes Temperament auch in der Zeichung nicht unterdrücken. Slevogt gehört gewiß nicht in die erſte Klaſſe, aber auch nicht ganz in die zweite. Es tritt nämlich bei ihm das merkwürdige Phänomen ein, daß er bei allem Anſchluß an die Natur doch weſentlich ein Erfinder iſt, daß er ſeine größten künſtleriſchen Taten in der eigenen Phan⸗ taſte vollbringt, in der Geſtaltung innerer Geſichte, in der Regie von Vorſtellungen, deren Materle nun wieder nicht in ihm ſelbſt als irgend ein myſtiſcher Traum entſteht, ſondern ſich an eine Gegebenheit anſchließt, am fruchtbarſten an eine Literatur Man nennt dies gemeiniglich Illuſtrator, doch iſt es bei ihm von ſolchem Format und ſolcher Schöpferkraft, daß man zum Verſtändnis ſeiner geſamten Kunſt nur auf dieſem Wege gelangt. Wer erfindet heute unter den Malern? Die meiſten geben einen Spiegel der Natur, gleichgültig ob impreſ⸗ ſioniſtiſch oder expreſſioniſtiſch. Aber ſelbſt die Erſcheinung von Menſchen und Gegenſtänden in einen lòHriſchen Klang oder in einen dramatiſchen Konflikt umzufetzen, das iſt wenigen ge⸗ geben, keinem mehr als ihm. Man wird gut tun, über ſeine Definition des Impreſſtonismus hinauszugehen. Ja, man wird ihn Impreſſtoniſten im Nebenfach nennen. Man wird ihn als Schöpfer bewerten. Man wird verſtehen, daß die ſchnelle Zeichnung ſeiner flutenden⸗ Phantaſie beſſer entgegen⸗ kommt als das langwierige Gemälde. Man wird vielleicht ſo weit gehen, ſeine Graphik über ſeine Bilder zu ſtellen. Wenn man mit dieſer Einſtellung durch ſeine Bilder wan⸗ dert, wird man ſie richtiger einſchätzen. Man wird ihn nicht mit Corinth vergleichen. Corinth war ein urſprüngliches maleriſches Temperament, mit einem Feuer im Leibe, das die Welt in ſich einſaugt, raſend vor Geſtaltungsbegierde, un⸗ ermeßlich in dem Drang, mit der Farbe die Wirklichkeit zu be⸗ zwingen. Slevogt reagiert ganz anders auf die Natur. Sein Impreſſionismus iſt nicht ſo ſtürmend, ſondern mehr reflexiv, leichter, luftiger. Es iſt gleichſam, als ob dieſes Abmalen der Realitüt nur eine Nebenbeſchäftigung wäre, die die Pauſen der f Zufuhr bringt. Er antwortet der Natur faſt mit einer flüſſigen Eleganz, die unter Umſtänden 9 0 Vortrag ſchwächt. Geht er ganz ſ paſſiert es ihm leicht, daß er in d Schilderung 19610 8 5 3 aß er 15 den Theaterfiguren in eine gezbiſſe zöſtſthe le verfällt, rung der Geſchmacksrichtung mußte auch der deutſche Inlands⸗ bau folgen. Sehr ſchwierig iſt die Lage auf dem Zigarren⸗ gutmarkte, weil die dunklen Herkünfte nur ſehr ſchwer an die im Zurückgehen begriffene Zigarxeninduſtrie abgeſetzt werden können. Ungenügender Zollſchutz, Fehlen der Steuer⸗ begünſtigung wirken ſich auf dem Gebiete des Zigarrengut⸗ baues verheerend aus. Das Auftreten zahlreicher Krankheiten hat in den letzten Jahren dem Tabak manche Gefahr gebracht. Schon in den Anzuchtbeeten haben unſere jungen Tabakpflanzen unter einer Reihe gefährlicher Krankheiten zu leiden. Hier wie im Freiland ſind die nötigen Pflegearbeiten ſorgfältig durch⸗ zuführen. Ebenſo erfordert die Ernte eine Reihe wichtiger Maßregeln. Das Vorbrechen von Sandblatt iſt eine wertvolle Maßnahme im Qualitätsbau. Die Gehänge müſſen neuzeit⸗ licher und wirtſchaftlicher angelegt werden. Die Frage der Belichtung der grünen Tabakblätter im Gehänge verdient er⸗ höhte Beachtung. Allergrößte Bedeutung aber beanſprucht das neue Röhrentrocken verfahren, über das bereits in allen tabakbautreibenden Ländern großzügige Verſuche ein⸗ geleitet ſind. Die Erzeugung von Qualitäten im deutſchen Tabakbau muß bei allen Förderungsmaßnahmen und vor allen Dingen bei der ganzen Pflanzerſchaft Grundſatz ſein. nünftige Anpaſſung und inniges Zuſammenarbeiten aller beien deutſchen Tabakbau beteiligten Kreiſe läßt gute Ausſichten für den deutſchen Qualitätstabakbau erwarten. An beide Referate ſchloß ſich eine Ausſprache an. Graf Douglas nahm ſodann die Preisverteilung an die bei der Leipziger Tabakausſtellung vertretenen und preis⸗ gekrönten Tabakzüchter vor. Mittags um 1 Uhr begann im großen Saale der Stadthalle die Verſammlung der Gexäte abteilung, in der nach Exledigung geſchäftlicher Angelegenheiten Gutsbeſitzer Wachs⸗ Winkel⸗Raſtatt⸗Kand über„Anwendung und Behandlung landwirtſchaftlicher Maſchinen im bäuerlichen Betriebe“ und Prof. Dr. Kühne ⸗ München über„Maſchinentechniſche Hilfs⸗ mittel des Maisbaues ſprach. Kr. Vei⸗ Im„Cafas6“ und auch bel zählteſchen anderen besseren Föcngeschöften sehen Sie jetzt Spezlal ausstellungen der weltbe⸗ konnten Sucherd-Schokolede. An Hochweitigkeſt unübertroffen bietet Innen Sucherd einen vollwertigen Genuß. Es heißt nient umsonst FEN SHOHOLHDENN die einen geheimen und einen peinlichen Winkel ſeines künſt⸗ leriſchen Weſens aufdeckt. Einſeitig iſt er nicht, keine Gattung liegt ihm fern, bald iſt es ein Porträt, bald ein Stilleben, oder Tiere, oder Landſchaften, beſonders die bunten Strecken ſeines pfälziſchen Sommerſitzes. Darunter ſind originale Stücke und auch wieder abhängige, ſtarke und ſchwache, alte dunkle und neuere helle. Aber ganz lebendig wird er, wenn ihm jener äußere Reiz zukommt, nicht das ſelbſtgeſchaffene Theater, ſon⸗ dern das wirkliche Theater da draußen mit ſeinen bunken Opern, mit der Grazie Mozartſcher Muſik. Da ſtrömt ſeine dekorative Begabung, ſeine illuſtrative, ſeine maleriſche zu⸗ ſammen. Auf Bücherdeckeln, auf Titelſeiten, auf den Wänden des Cladowſchen Pavillons phantaſtert er frei in dieſer Muſik. Aber wenn er den Don Juan für die Dresdner Bühne zu dekorieren hat, wenn er die Geſtalt'Andrades in allen Va⸗ riationen verewigt, wenn er Zauberflötenfrieſe erfindet, dann ſchwelgt ſeine Phantaſte auf der literariſchen Grundlage dop⸗ pelt ſüß und heftig und das geheime franzöſiſche Theater in ihm ſchämt ſich vor dieſer lebendigen Muſik, an die er mit un⸗ heimlichen Banden geknüpft iſt. Der Gang durch die Ausſtellung iſt der Gang durch dieſe Kunſt, die auf ihrem weiten Feld ihre Stationen zeigt. Von dem erſten Zeitungsleſer von 1890 an bis zu dem Bildnis Max von Waſſermanns von 1928 iſt er ſeinen Weg abgeſchritten zwiſchen Aufträgen, Akten, Villen und dem Theater, ohne 1901, die Sadojacko, der ſchwarze orthodoxe und gradlinige Entwicklung. Die Feierſtunde von und der weiße D' Andrade, die Pawlowa, die bunten Trachten der Georgiritter, das pracht⸗ volle Selbſtbildnis im roten Schlafrock, Orchideenſtilleben, Hindenburg— aber eine große Erfriſchung gibt es mitten darin, die ägyptiſche Reiſe, die er 1913/14 unternahm und die eine Reihe von Bildern abſetzte, der Stolz der Dresdner Galerie, die in ihrer Durchſichtigkeit, in ihrer Lichtfreiheit, in ihrer Farbenmuſik, in ihrer Typencharakteriſtik aus ſeinem ganzen Schaffen ſich herausheben als ein ſeltnes und tiefes Aufleuchten einer ungeahnten maleriſchen Regeneration und die den Gedanken nahelegen, wie er ſich vielleicht hätte ent⸗ wickeln können, wenn er weniger am Zeichentiſch und mehr in der großen Welt Auge und Hand erprobt hätte. Doch wollen wir nicht klagen. Er wußte, warum er am Tiſch blieb. Im kleinen Raum die große Phantaſie war ihm wichtiger als die kleine Phantaſie im großen Raum. 5 . 1 5 Dienstag, den 16. Oktober 1298 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 481 Aus dem Lande Schwerer Sturz vom Dache * Karlsruhe, 15. Okt. Heute vormittag waren auf dem Dache des fünf Stockwerke hohen Hauſes Gartenſtraße 10 zwei Dachdecker mit Reparaturarbeiten beſchäftigt. An⸗ ſcheinend infolge Ausgleitens ſtürzten beide das Dach hinunter; ſie wurden ſchwer verletzt aufgefunden und ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Dort iſt der eine der beiden Verunglückten inzwiſchen geſtorben, der andere liegt, ſchwer verletzt, beide Beine gebrochen, im Kranken⸗ haus. Fahnenweihe ehem. 110er kr. Baden⸗Baden, 14. Okt. Am heutigen Sonntag hielt die Ortsgruppe Baden⸗Baden ehemaliger 11ber unter zahlreicher Beteiligung hieſiger und auswärtiger Kameraden ihre Fahnenweihe ab. Eingeleitet wurde die Feier vormit⸗ tags 10 Uhr auf dem Ehrenfriedhof mit einem Choral des Muſikvereins Lichtental, worauf der erſte Vorſitzende des Vereins, Oberpoſtinſpektor Trautwein mit einer markigen Anſprache am Ehrendenkmal einen Kranz niederlegte. Nach einem abermaligen Choralvortrag fand die Feiler auf dem Ehrenfriedhof mit dem Lied„Ich hatt' einen Kameraden“ ihren Abſchluß. Nachmittags 2 Uhr ſtellte ſich am Kleinen Theater der Feſtzug auf, in dem nicht nur die hieſigen Krieger⸗ und Waffenvereine, ſondern auch eine Reihe von auswärtigen Brudervereinen vertreten waren. Nachdem die Teilnehmer im Saale des Sängerhauſes Aurelia angelangt waren, wurde der Gröffnungsmarſch gespielt, worauf Oberleutnant d. R. und Stadtpfarrer Tobias eine gedankenreiche Feſtrede hielt, in der er die Kameradſchaft und Treue pries und zum Schluß ein Hoch dem deutſchen Vaterland ausbrachte, worauf das Deutſchlandlied geſungen wurde. Dann wurden Fahnen⸗ schleifen bezw. Fahnennägel überreicht von den 110er⸗Vereinen zn Lichtental, Naunheim, Karlsruhe, Pforsheim, Bruchſal, Zahr u. a. mehr. g f 7 1 Seckenheim, 15. Okt. Der geſtetge klare Herbſtſonn⸗ tag, der in der Frühe etwas winterliche Friſche zeigte, lud piele Menſchen wieder zu einem Gang ins Freie ein.— An⸗ läßlich des Beſuches ſeines früheren Dirigenten weilte geſtern der gutgeſchulte Poſaunenchor Neckarſulm am hieſigen Ort und wirkte bei der Feier des Erntedankfeſtes in der evang. Kirche mit. Sodann ſpielte der Chor am Morgen vor dem evang. Pfarrhaus, dem Kriegerdenkmal und einem Privathaus mehrere Choräle, die viele Zuhörer anlockten und dankbar aufgenommen wurden.— Unſere Landwirte haben nun eine ſchwere, arbeitsreiche Zeit hinter ſich und freuen ſich der kommenden ſtilleren Wintertage. Eine Woche voll Mühe und Anſtrengung beginnt jetzt für die Geſchäfts⸗ welt und die Hausfrauen, mit den Vorbereitungen zur Kirchweihe, damit dieſe am nächſten Sonn⸗ und Montag in alter Herrlichkeit gefeiert werden kann. Obwohl an dieſem Tag das allgemeine Kirchweihfeſt ſtattfindet und daher vielen Orten den gewohnten„Kerwe⸗Rummel“ bringt, verfehlt das „Hochfeſt der Seckemer“ ſeine Wirkung nie. c Schwetzingen, 15. Okt. Die Angehörigen der ehem. 4. Feld⸗Eskadron des Dragonerregiments Nr. 21 trafen ſich am Samstag und Sonntag zu einer kameradſchaft⸗ lichen Zuſammenkunft in Schwetzingen. Die Haupt⸗ veranſtaltungen fanden am Sonntag ſtatt. Vormittags wurde auf dem Kriegerfriedhof ein Kranz niedergelegt. Nach⸗ mittags und abends waren die ehemaligen Dragoner im „Weißen Schwan“ beiſammen, wo in Gegenwart früherer Führer und Offiziere gemütliche Stunden verlebt wurden. Die Zuſammenkunft war von echtem kameradſchaftlichem Geiſte beſeelt. [! Weinheim, 14. Okt. In feierlicher Weiſe fand heute vormittag die Grundſteinlegung zum Pfarrhaus ⸗ neubau in der Schillerſtraße ſtatt. Der evangeliſche Kirchen⸗ chor unter Leitung des Muſiklehrers Mark ſang zur Einlei⸗ tung den 150. Pſalm. Stadtpfarrer Schühle hielt die Feſt⸗ rede, worauf die Urkunde verſenkt wurde. Sämtliche Kirchen⸗ gemeinderäte taten unter Aufſagung eines Büibelſpruches mehrere Hammerſchläge. Der zweiſtöckige Landhausbau, der die Pfarrerwohnung enthält, wird bis Frühfahr nächſten Jahres bezugsfertig ſein. Die Bauleitung iſt dem Architekten Leopold Wenz übertragen. Die Koſten ohne Bauplatz ſind auf 52 000 Mark veranſchlagt. J. Wiesloch, 15. Okt. Der Verkehrsverein Wiesloch Hatte für die Sommermonate einen Wettbewerb für ge⸗ pflegten Blumenſchmuck an Fenſtern und Balko⸗ nen angeſetzt, um dadurch die Einwohnerſchaft zur Mitwir⸗ kung an der Verſchönerung des Stadtbildes anzuregen. Zum Anſporn an der Beteiligung waren Geldpreiſe ſausgeſetzt. Die Preisrichterkommiſſion hat nunmehr für den Balkon⸗ ſchmuck 11 teilweiſe Geldpreiſe, teilweiſe Belobigungen zuer⸗ kannt. Den 1. Preis erhielt Architekt Fiſcher mit 15 RM, Den 1. Preis für Fenſterſchmuck erhielt Rektor Gamer mit 10 RM. Außerdem gab es 18 Auszeichnungen. Gerichtszeitung Karlsruher Schöffengericht Vor dem Schöffengericht Karlsruhe hatte ſich die 54⸗ jährige Ehefrau Emilie Baumann von Karlsruhe zu ver⸗ antworten. Etwa 1% Jahre hindurch hatte ſie den in ihrem Hauſe Morgenſtraße 9 wohnenden Metzgermeiſter Mei⸗ finger beſtohlen, indem ſie nachts in deſſen Laden ein⸗ drang und nach und nach Beträge von insgeſamt etwa 1600 Mk. entwendete, die ſie zum Teil für ihren Haushalt verwendete, zum anderen auf die Sparkaſſe trug. Sie iſt mit ihrem Manne Beſitzerin des Hauſes und hatte vor drei Jahren dem Meiſinger die Metzgerei verpachtet. Dabei hatte. ſie unberechtigterweiſe einen Schlüſfel zu dem Metzgerladen zurückbehalten, den ſie bei ihren Einbruchdiebſtählen benutzte. Die Angeklagte iſt in vollem Umfang geſtändig, beziffert jedoch die geſtohlene Summe auf nur etwa 900 Mk. Das Gericht ver⸗ urteilte ſie unter Zubilligung mildernder Umſtände zu acht Monaten Gefängnis. ** 5 Ein Betrüger vor Gericht. Der aus Kreuznach ſtam⸗ mende 25jährige Julius Köndg hatte ſich vor dem Straf⸗ gericht Bingen wegen Betrugs zu verantworten. König Lage, ihnen Darlehen gegen einen niedrigen Zinsfuß zu beſorgen und zwar teils von Privaten und teils von der Berliner Hypothekenbank. Er ließ ſich von ſeinen Kunden Beträge von 30—170/ für ſeine perſönlichen Bemühungen und für Koſten der Hypothekeneintragungen im voraus be⸗ zahlen. Die Leute waren gutgläubig und zahlten auch die Beträge, ohne daß ſie überhaupt etwas Beſtimmtes über die Beſorgung des Geldes wußten. Wegen fortgeſetzten Betrugs unter ſtrafverſchärfenden Vorausſetzungen wurde dem An⸗ geklagten König eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr zudiktiert. Sportliche Nundſchau Vadiſche Pollizeimeiſterſchaften in der Schwerathielk Auf dem Sportplatz des Polizeiſportvereins bei den Kafernen wurde am Sonntag die Meiſterſchaſten der Polizei in der Schwer⸗ athletik ausgetragen. Ungeführ 50 Kämpfer aus den größeren Städten Badens nahmen an den Kämpfen teil, die durchweg gute Leiſtungen brachten. Bührer⸗Freiburg(Leichtmittelgewicht) konnte im einarmigen Stoßen den deutſchen Rekord von 180 auf 185 Pfund verbeſſern. Die Kämpfe wickelten ſich bei ausgezeichneter Organi⸗ ſation flott ab. Die Ergebniſſe: Gewichtheben(Fünfkampf). Federgewicht? 1. Kühner, Albert⸗Karlsruhe 715 Pfund; 2. Römer, Ludwig⸗Karlsruhe 570 Pfd. Leichtgewicht: 1. Glaſer, Joſef⸗Freiburg 670 Pſd; 2. Gur, Joſef⸗Freiburg 605 Pd.— Leichtmitlelge wi cht: 1. Bührer, Adolf⸗Freiburg 880 Pfö.; 2. Fiſcher, Karl⸗Karlsruhe 740 Pfd.; g. Zimmermann, Rudolf⸗Mannheim 590 Pföo.— Schwer m üttel⸗ gewicht: 1. Bopp, Georg⸗Karlsruhe 680 Pfd. 2. Hammerich, Adam⸗Karlsruhe 580 Pfd.; 3. Langenbach, Joſef⸗Freiburg 575 Pfd. Schwergewicht; 1. Heilig Johann⸗Freiburg 785 Pfd.; 2. Hees, Hermann⸗Pforzheim 745 Pfd. f Steinſtoßen: Federgewicht: ruhe 7,92 Meter; 2. Englert, Anton, Mannheim, 7,90 Meter; 3. Schroth, Willi, Freiburg 6,45 Meter.— Leichtgewicht: 1. Gundacker, Karlsruhe 9,02 Meter; 2. Mäule, Karlsruhe 880 Meter; 3. Rogner, Val., Mannheim 7,10 Meter,— Mittelgewicht; 1. Hammerich, Karlsruhe 8,75 Meter; 2. Meter; 3. Dammert, Ferd. Mannheim 6,95 Meter.— Schwerge⸗ wicht: 1. Asal, Mannheim 8,70 Meter: 2. Jung, Karlsruhe 7,9 Meter; 3. Kirchner, Karlsruhe 7,65 Meter. Altersklaſſe über 35 Jahre Leichtgewicht: 1. Zimmermann, Mann⸗ heim 5,08 Meter; 2. Graf, Karlsruhe 5,76 Meter.— Aller s⸗ klaſſe bis 35 Jahre Schwergewicht: 1. Berhalter, Eugen, Karlsruhe 6,85 Meter; 2. Reuter, Theobald, Karlsruhe 6,00 Meter; 8. Wiedmaier, Gotthilf, Karlsruhe 5,95 Meter. Gewichtwerfen: Federgewicht: 1. Anton Englert⸗ Mannheim 12,60 Meter; 2. Kühner⸗Karlsruhe 9,65 Meter; 3. Rbmer⸗ Karlsruhe 9,20 Meter.— Leichtgewicht: 1. Rögner⸗Mann⸗ heim 14,08 Meter; 2. Mäule⸗Karlsruhe 10,55 Meter; 3. Haas⸗Pforz⸗ heim 9,60 Meter.— Mittelgewicht: 1. Ferd. Dammert⸗ Mannhelm 11,00 Meter; 2. Eſchelbach⸗Mannheim 10,89 Meter; 8. Fiſcher⸗Karlsruhe 9,10 Meter.— Schwergewicht: 1, Aſal⸗ Mannheim 8,65 Meter; 2. Thum⸗Karlsruhe 6,80 Meter; 3. Ernſt⸗ berger Karlsruhe 6,80 Meter.(Durch Stechen entſchieden.)— Altersklaſſe: 1. Wiedmaier⸗Karlsruhe 9,10 Meter; 2. Reuter⸗ Karlsruhe 7,52 Meter; 3. Bölling⸗Karlsruhe 7,02 Meter. Hammerwerfen: Federgewicht: 1. Englert, Anton, Mannheim 23,95 Meter; 2. Römer, Ludwig, Karlsruhe 20,15 Meter; 3. Graf, Georg, Korlsruhe 19,60 Meter.— Leichtgewicht: 1. Rögner, Vaf., Mannheim 336,55 Meter; 2. Mäule, Wilhelm, Karls⸗ ruhe 24,27 Meter; 3. Gür, Joſef, Freiburg 20,40 Meter.— Mittel- gewicht: 1. Dammer, Ferd., Mannheim 34 Meter: 2. Ham⸗ merich, Adam, Karlsruhe 35,85 Meter: 3. Fiſcher, Karl, Karlsruhe 20,75 Meter.— Schwergewicht: 1. Aſal, Mannheim 34.25 Meter; 2. Möſt, Karlsruhe 29,80 Meter; 3. Hees, Pforzheim 26,48 Meter. Alterklaſſe: 1. Wiedmater, Gotthilf, Korlsruhe 28,93 Meter; 2. Bölling. Auguſt, Karlsruhe 21,98 Meter, 3. Reuter, Theobald, Karlsruhe 19,20 Meter. Ringen: Schwergewicht: 1. Wiedmater⸗ Karlsruhe: 2. Huber⸗ Karlsruhe; 3. Saß⸗ Karlsruhe. Schwermittelge wicht: 1. Langenbach⸗Frelburg; 2. Mainzer⸗ Karlsruhe; 3. Bopp⸗ Karlsruhe. Leichtmittelge wicht: 1, Fiſcher⸗Karlsruhe; 2. Münd⸗Pforz⸗ heim.— Leichtgewicht: 1. Schroth⸗fFreiburg: 2. Gür⸗Freiburg: n 1. Kühner, Albert, Karls⸗ „Linksaußen der 3. Treffer folgte. hat es verſtanden, Landwirten vorzuſchwindeln, er ſei in der Eſchelbach, Mannheim 8,88 N 38. Gloſer⸗Freiburg.— Federgewicht: 1. Römer⸗Karlsrubez 2. Kühner⸗Karlsruhe. ö Tauziehen: 1. I. Mannſchaft Karlsruhe; 2. II. Mannſchaft Karls⸗ ruhe; 3. I. Mannſchaft Mannheim. 8 Fußball Amieitia Viernheim— V. f. T. u. R. Feudenheim:0(:0) Zum fälligen Verbandsſpiele weilte Feudenheim am geſtrigen Sonntage in Viernheim und mußte von dort eine äußerſt empfind⸗ liche Niederlage mit nach Hauſe nehmen. Wohl kann man die zahlenmäßige Schwächung der Gäſte in Betracht ziehen, da ſchon nach kurzer Spielzeit ein Spieler Feudenheims wegen grober Unſport⸗ lichkeit vom Schiedsrichter des Feldes verwieſen wurde, doch iſt auch dies kein triftiger Entſchuldigungsgrund für den hohen Tor⸗ ſegen. 5 In ben erſten Minuten ſchon geht Viernheim in Führung durch den Halblinks. Die Güſte entſpannen nun ſtraffe Energie, drängen ſtark nach Erfolgen, die aber der guten Deckung Amteittia's zufolge ausbleiben. Ein flotter Durchbruch der Einheimiſchen führt durch Halbrechts zum zweiten Tore. dem noch vor dem Wechſel durch Nach Wiederanſpiel fällt Feuden⸗ heim mehr und mehr in ſich zuſammen und bekennt ſich bereits ge⸗ ſchlagen. In regelmäßigen Abſtänden fallen die fünf weiteren Tore durch Gölz(), Rechtsgußen und Halbrechts. So iſt nun Viernheim durch Friedrichsfelds Niederlage in Käfertal geſtern zum Tabellen⸗ erſten aufgerückt.—— Veranſtaltungen Dienstag, den 16. Oktober Theater: Nationaltheater:„Troilus und Creſſlö“..80 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Revue:„Eis legt in der Luft“..00 Uhr. Vortrag: Kunſthalle: pälſchen Stadt!“. Freier Bund Abt. I..15 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Die Seeſchlachten be! Corr⸗ Dr. Gantner„Grundformen der eurd⸗ nel u. den Falklandinſeln.“— Schauburg:„Jlebes⸗ ear ne val“— Capitol:„Titanic“.— Scala:„Alraune“ Gloria⸗Palaſt:„Der Gaucho“.— Ufa⸗Theater:„Anna Karenina“.— Palaſt⸗Theater::„Sein letzter Befehl“, Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 115 Uhr.— Lunſtlalle: 10—1.—4 Uhr. Schloßbücherei: 91,—5 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitog—7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung——4 Uhr. 2 Maſfſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Ahein Pegel 9 10. 12. 18 18. 16 Neckar · Begeil 9. 10. 12 13, 15 18. 0.. 060 4 0 78 08% a Schuerinſe.800775 1 c5(.30. 2,.2% Mannbeim..20 2722.18.882.722 Kehl.98.99.07 2,27 27 48 Jagſtfeld 1— 1 5 Maau 3˙58.88 8˙81.5 4,1.10 Mannheim.812 242.784,30 Caub.40186,81138.5188 köln 5499 0,920,880 840.7 1,18 ——„„ 8 5——— Herausgeber. Drucker und Berleget Druckerei Dr. Haaz Neue Mannheimer Zeitung G. m 5 Mannheim, E 8. 2 Direktion Ferdinand Heume. Cheſtedakteum Kurt Elſcher— Verantwortl. Redakteure Fun Politik. H. A Meißner 85 Dr. S Kayſer— Kommunalpoliuf und Lokales Richard Schönfelder part und Neues aus aller Welt: Willy Mülle— Handelstell? Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige; Franz Kirchen Anzeigen Max Fllter Dos Post- 0 Abommement- fut November mus bis spstestens 25. ds Ns. ö erneuert sein, sollen unlleb- N Sdme Nehtkosten odet Unter- brechung vermieden werden. Es liegt im interesse elner glatten Zustellung. die neue Qulttung gleſch bel vorzeigen einzulösen Y Neue Mennheimer zeſtune deim besser! Hierzu gehort auch die eleklriſche Beleuchtung der Haushaltraͤume, wie Keller, Boden, Waſchküche. ſind gering. mit offenem Licht verboten Warum ſollen gerade ſolche iſt, it ohne elektriſche Rat und Ausfunft in allen Beleuchtungsfragen ertellen koſtenlos die Osram ⸗Derkaufsſtellen, das Elektrizitätswerk und ſonſtige Elektrofachgeſchäfte⸗ Wenn die Hausfrau nur will, wird ſie 2 5 auch bald dort, wo ſie nicht im eigenen Hauſe wohnt, die elektriſche,— alſo gefahrloſe Beleuchtung dieſer Räume erreichen— denn die Koſten Raume, deten Betreten Beleuchtung ſein? D ii * — „Neue Mauuheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Dienstag den 1, Otober 1208 Sudoͤeutſcher Am ſüddeutſchen Kohlenmarkt hat in der letzten Zeit die Ver⸗ frachtungsfrage ſowohl für den Waſſer⸗ als auch für den Bahn⸗ Bezug eine ziemlich große Rolle geſpielt. Die am 1. Oktober in Kraft getretene Erhöhung der Bahnfrachten hat im September eine erheblich verſtärkte Verſorgung der Bezieher hervorgerufen. In der Waſſerverfrachtung war durch den ſtändigen Rückgang des Rheinwaſſerſtandes die Gefahr hervorgerufen, daß der Cauber Pegel bis auf 1,20 lich die Liefe Meter zurückgehen werde, bei welchem Stande bekannt⸗ rungsverpflichtungen vertragsmäßig aufhören. Da man ſich dieſem Stande au fwenige Zentimeter genähert hatte und die Abnehmer zudem dieſe Annäherung aufmerkſam gemacht wor⸗ den waren, drängten ſie auf beſchleunigte Ablieferungen. Infolge des niedrigen Waſſerſtandes ſind denn auch die Zufuhren nach Karlsruhe ſchon etwas zugunſten von Mannheim zurückgegangen, wo zum Teil geleichtert werden mußte. Inzwiſchen hat ſich das Fahrwaſſer durch die Regenfälle der letzten Tage wieder etwas ge⸗ beſſert und da außerdem eine ſtarke Verſorgung erfolgte, haben die Abrufe, wie zu erwarten war, im bisherigen Verlauf des Oktober gegenüber dem Vormonat erheblich nachgelaſſen. ſtand und erhöhte Bahnfrachten ſcheinen auch auf den hol län ⸗ döſchen und engliſchen Wettbewerb um die Kohlen⸗ verſorgung des ſüddeutſchen Marktes eingewirkt zu haben, da dieſer im Juni Juli und Auguſt noch außerordentlich ſtarke Wettbewerb in den letzten chen etwas ſchwächer geworden iſt. Wieweit die ſonſtige Forcierung des engliſchen Wettbewerbs am Kontinent übrigens bereits auf einen Kampf um die Quote bei einer et⸗ maigen internationalen Verſtnädigung auf dem europäiſchen Kohlen⸗ markt zurückzuführen iſt, läßt ſich natürli chvon bier aus nicht er⸗ kennen. Feſt ſteht jedenfalls, daß die engliſche Kohleninduſtrie klich vor allem in den fkandinaviſchen Ländern jede erdenk⸗ Anſtrengung macht, um dort in erweitertem Maße ins Ge⸗ ſchäft zu kommen, ein Wettbewerb, der bereits dazu geführt hat, daß den polniſchen Kohlengruben manche Abſatzſtelle durch die eng⸗ liſche Kohle entriſſen worden iſt. Wenn vorher von einem elwas ſchwächeren Wettbewerb der engliſchen Kohle in Süddeutſchland die Rede war, ſo ſoll damit keineswegs geſagt ſein, daß England etwa ſeine Bemühungen in weiterem Umfange eingeſtellt hätte, im Gegenteil iſt feſtzuſtellen, daß namentlich bei den ſüddeutſchen Gaswerken der Verbrauch eng⸗ liſcher Kohle weiter im Zunehmen begriffen iſt und daß dieſe Her⸗ kunft in der letzten Zeit auch bei manchen Induſtriellen, die ſich zunächſt dugegen geſperrt hatten, Aufnahme gefunden hat, ſodaß mehrfach Induſtrieunternehmungen Sübdeutſchlands zum regel⸗ mäßigen Bezug billig angebotener engliſcher Kohle übergegangen sind. Beſonders ſtark geworden iſt in den letzten Monaten auch der Wettbewerb von Frankreich, namentlich von den elfſäſſiſch⸗ ſaarländiſchen Gruben, die ſich umfangreich in kleinen N u ß ⸗ kohlenſorten für Keſſelfeuerun g Eingang verſchafft haben. Während die Saar für Hausbrandkohlen ihre Preiſe ſchon im September erhöhte, hat ſie die Preiſe für die Kleinſortimente Nuß II und III beſtehen laßen und zum Tell ſogax ermäßigt. Die Sagarkohle iſt deshalb nicht nur in der Pfalz weiter vorgedrungen, ſondern hat darüber hinaus bereits in anſehnlichen Mengen Ein⸗ gang in Baden und Württemberg gefunden. Die neuen ſeit 1. Ok⸗ tober geltenden Frachten wird in . Süddeuſche Drahtinduſteie Acc., Mannheim Dividendenlos— Reingewinn wird zum Betriebsausbau verwendet— Befriedigende Beſchäftigung Das der De-Wendel angehörende Unternehmen berichtet, daß die Abwicklung des G. J. 1927/8 unter dem Einfluß der Auf löſung des eit 30 Jahren beſtehenden Verbandes für ſe chsecktge Drahtgeflechte ſtand. Die Prei ſe erführen infolge, der ſcharfen Konkurrenz eine gewaltigen Rü ckgang, ſodaß kaum von „Deckung der Selbſtkoſten geſprochen werden könne. Bekanntlich wurde der Gefſlechtverband in der Zwiſchenzeit wieder neu gebildet (mit Wirkung ab 1. Jult 1928), und unterliegt der Geſchäftsführung des Drahtverbandes. Der Drahtperband hätte ohne Störung ge⸗ arbeitet, die Beſchäftigung ſei annehmbar geweſen, obſchon eine volle Ausnützung der Betriebsabteilungen nicht möglich war. Namentlich der Inlandsbedarf ließ zu wünſchen übrig, wodurch die Dürchſchnittserlöſe bei den gedrückten Export preiſen ſehr beinflußt worden ſeien. Die Produktion konnte, namentlich durch freie Artikel, gegenüber dem Vorjahre geſteigert werden. Der Rohgeweinn auf 30. Juni hat ſich eine Kleinigkeit ge⸗ ſenkt von 865 232 ouf 344197 L. Unkoſten beauſpruchen 227 161 280.563) l, ſodaß einſchl. 32 347(13 347) Vortrag ein Ueber⸗ ſchuß von 117 035(134 669)/ verbleibt. Mit Rückſicht auf die Wirtſchaftslage wie auch notwendige Mittel für den inneren Ausbau des Betriebes ſoll auf die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende verzichtet werden(i. V. 6 v..), dagegen ſollen 75 521/ für Abſchreibungen und Sonderabſchreibungen Verwendung finden und der Reſt von 4514/ in Vortrag gelangen. Aus der Bilan 5: Grundſtücke unv. 172 409 /, Gebäude 468 436(484 073), Maſchinen 175 694(160 776) /, Betriebsanlagen 183 273(125 620) J, Debitoren 559 541(517 066)„ und Warenvorräte 396 712(372 3887) l. Dagegen bei uv. 900 000% AK., 25 270 /, Obligationen und 90 000% Rücklage, Kreditoren 777 111(685 799) l. Der Beſchäft 10 ungsgrad halte bisher befriedigend an und man glaubt, nachdem der Geflechtverband wieder in Kraft iſt, be⸗ gründeten Hoffnungen auf ein beſſeres Ergebnis für das lfd. Jahr Ausdruck geben zu dürfen. 5: Neue Großbankfuſton?— Danatbauk⸗Mitteldeutſche. Von Zeit zu Zeit tauchen immer wieder Gerüchte auf, die von einem Uebergang der Mitteldeutſchen Creditbank an irgendeine Großbank wiſſen wollen. So wurde füngſt die Dresdner, vor allem aber auch die Commerz⸗ und Privatbank damit in Zuſammenhang gebracht, und neuerdings ſollen Verhandlungen zwiſchen den Beſitzern großer Altienbeſtände der Mitteldeutſchen Creditbank und der Verwaltung der Darmſtädter und Natlonalbank dicht vor dem Ab⸗ ſchluß ſtehen. Man ſpricht ſogar von einem Umtauſchverhältnis von J zu 2, obwohl man daran bei den heutigen Kurſen einige Zweifel haben müßte. Es wird auch immer wieder behauntet, daß innerhalb der Verwaltung der Mitteldeutſchen Ereditbank zwei Gruppen be⸗ ſtehen ſollen, von denen ſich die eine für, die andre gegen eine An⸗ gliederung einſetzt. Wir geben dieſes Gerücht wieder, weil wir der Anſicht ſind, daß es viel Wahrſcheinlichkeit für ſich hat. Adler AG. für Bergbau, Kupferdreh.— Eine Erklärung der neuen Mehrheitsbeſitzerin. Zu den verſchiedenen Meldungen über die Vorgänge bei der Geſellſchaft teilt ſetzt das Bankhaus Gebr. Stern(Dortmund) im Einverſtändnis mit allen unmittelbar Be⸗ teiligten mit, daß ſämtliche Mitglieder des Auſſichtsrates und der Vorſitzende ſowie auch der Vorſtand, Generaldirektor Dr.⸗Ing. Putſch, auf Grund des Angebots ihren Aktienbeſitz zu 76 v. H. abgegeben haben, und daß der geſomte Aufſlchtsrat dem neuen Erwerber ſein Amt zur Verfügung geſtellt habe. Zwiſchen den Organen der Geſellſchaft und dem neuen Erwerber beſtehe volle Ueberelnſtimmung. Die Frage der Vor zugsak⸗ tien les ſind 7,2 Mill./ StA. und 75 000„ VA. vorhanden) habe bel den Verhandlungen keine Rolle geſpielt. Sie ſei auch gegen⸗ ſtandlos, da die Vorzugsaktien durch einfachen Mehrheitsbeſchluß den Stammaktionäre beſeitigt werden können. Weder der Erwerber 9 55 Bankhaus Gebr. Stern hätten für die Aktlenpoſten einen böhern Kurs als 76 v. H. angelegt. 8 Der Kurs von 76 v. H. werde allen in Frage kommenden Stellen als angemeſſen betrachtet, was bet einer Schuldenlaſt von mehr als 6 Mill., bei den nicht unbebrächtlichen Koſten für die Stillegung, der Unmöglichkeit, auf ordentlichem Weg weitere Kredite zu beſchafßen, und der allgemeinen Lage des Kohlenmarkts, namentlich der Magerkohlenzechen, erklär⸗ lich ſel. Das abgegebene Angebot laufe am ttwoch ab und werde nicht erneuert.— Man hat den Eindruck, daß ſich d igentliche der eigent! Erwerber ſo lange im Hintergrund halten will, bis die Fri des am in Mittwoch aßlanfenden Angebots wegen Ankaufs der noch außen⸗ ſtehende Acien abgelonfen iſt. Dadurch, daß ſetzt nochmals auf Ungünſtiger Waſſer⸗ nach dem Trockenverfahren, errichtet. Kohlenmarkt 7 5 denn für die oberſchleſiſche Kotle erhööht ſich die Fracht bei einer Entfernung von über 830 Km. nicht mehr. Sie erreicht mit den darüber hinausgehenden Eutfernungen aber gerade die Alüd⸗ deutſchen Abſatzgebiete Bayern und Wüttemberg, die für die Ruhr noch innerhalb der 830⸗Km.⸗Grenze liegen, ſodaß ſie die um 1,30.% die To. erhöhte Frachte trifft. Für die Fracht ab Umſchlagplätzen iſt die Frachterhöhung prozentual noch ſtärker fühlbar als für den direkten Verſand der Zechen: für ſie bedeutet der A- 6 U eine Durchſchnittsbelaſtung um 15 v.., in Einzelfällen bis 20 v.., gegenüber der ſonſtigen durchſchnittlichen Froachterhöhung von 11 v. H. Der Stillegungsprozeß bei den Ruhrzechen nimmt ſeinen Fortgang und greift jetzt, nachdem zunächſt in der Hauptfache nur die Mager⸗ und Eßkohlenzechen betroffen wurden, langſam auch auf die Flamm⸗ kolenzechen über. Bet Thyſſen wird bekanntlich die Zeche Rhein 1 am 1. November ſtillgelegt; für die Zeche Graf Beuſt gilt das gleiche Schickſal. Der gegenwärtige Streik in Niederſchleſien und Böhme niſt auf den ſüddeutſchen Markt ohne Rückwirkung ge⸗ blieben. Er wird auch bald zu Ende gehen, da bereits das Schlich⸗ tungs verfahren eingeleitet iſt.. Die Beſchäftigung in der ſüüddeutſchen Induſtrie hat eine Kleinigkeit nachgelaſſen, wenn auch feſtgeſtellt werden kann, daß ſie in den meiſten Großgewerbezweigen noch gut iſt, was na⸗ nentlich für die chemiſche Induſtrie gilt. In der Maſchinen⸗ induſtrie iſt die Beſchäftigung ungleichmäßig; in Württemberg wird ſieals noch recht gut bezeichnet, in anderen Stagen, ſo in einzelnen bayeriſchen Bezirken, wird von einem Rückgang in der Beſchäfti⸗ gung geſprochen. Dies gilt im Zuſammenhang mit der vorgeſchrit⸗ tenen Jahreszeit auch für die Induſtrie der Bauſtoffe; ſchlecht be⸗ ſchäftigt! ſind die Teztil⸗ und die Leder⸗Induſtrie. Die Ellektrzi⸗ tätswerke verbrauchen jetzt, wegen des Niedrigwaſſers, mehr Kohle als in den Sommermonaten, weil ſie vielfach ſtarke Dampfkraft zum Ausgleich einſetzen müſſen. Zu erwähnen ſind auch die Zucker ⸗ fabriken, die jetzt bedeutende Kohlenmengen abnehmen, weil ſie in die Kampagne eingetreten ſind und eine reiche Rübenernte an⸗ geliefert erhalten. Das Hausbrandgeſchäft iſt im allgemeinen im Augenblick noch ſchwach, weil die milde Witterung ſparſamen Kohlenverbrauch zu⸗ läßt. Beſonders ſchwach ſind jetzt die Kohlenbezüge, weil infolge der Bevorrotungsvergünſtigung in den Sommermonaten der nächſte Bedarf für längere Zeit gedeckt iſt. Bür Brechkoks III iſt eine Preiserhöhung von 28,19 auf 24,20/ eingetreten, wodurch den Gaswerken immerhin der Abſatz von Gaskoks etwas erleichtert werden dürfte. Sie hatten bekanntlich eine Spitze gegen ſich darin erblicken zu ſollen geglaubt, daß dieſe Preiserhöhung am 1. Mai d. J. vorgenommen wurde und meinten dies mit den Gasfern⸗ verſergungsplänen in Zuſamenhang bringen zu ſollen. In Wirk⸗ lichkeit war jedoch der bisherige Kokspreis durch den Wettbewerb anderer Kokserzeugungsgeblete bedingt.— Schlecht ſind die Anlte⸗ feriungen in Anthracit, die ſehr hinter dem Bedarf zurückbleiben, offenbar weil die Zechen ſtarken Landabſatz zu beſſeren Preiſen be⸗ ſitzen und weil ſie vermutlich auch noch Auslandsverpflichtungen zu erfüllen haben.— Das Braunkohlenbrikett⸗Geſchäft— die Preiſe 1155 mitteldeutſche Braunkohlen ſind etwas erhöht worden— ver⸗ ache die Ruhr zu tragen läuft weiter ſehr flott. N den Ablauf dieſes Angebots hingewieſen wird, kommt— wie die K. 35 bemerkt— die Vermutung auf, daß das Angebot anſtheinend bischer noch nicht den erwareten Erſolg gehabt hat. Trotz der Er⸗ klärung der Firma Stern, daß zwiſchen den Organen der Geſell⸗ ſchaft(alſo der Adler, AG.) und dem neuen Erwerber volle Ueber⸗ zeinſtimmung beſtehe, iſt die Verwaltung der Adler A. auf Anfrage nicht in der Lage, eine authentiſche 5 Intereſfſenten abzugeben. Es wird inttgeteilt, Geſchäftsinhaber der Firmu Gebr. niemand als Erwerber bekannt ſei. 6 Vorjahrsdividende der Braunkohlen⸗ und Brifettwerke Rod⸗ dergzube AG. Brühl(Bez. Köln). Für das GJ. 1928 wird die G. auf Grund des bekannten IG.⸗Vertrages mit dent Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk wiederum die dreifache RW.⸗Dividende, alſo 27 v. H.(wie i..) verteilen. l Gemerkſchaft Wintershall. Die Verwaltung der Gewerkſchaft Wintershall erklärt uns. daß der Grubenvorſtand ſeinen Beſchluß, für das Geſchäftsjahr 1927 eine Ausbeute nicht zu verteilen, auch weiterhin aufrecht hält. Alle andern Meldungen, denen die Ver⸗ waltung fernſteht, ſind lediglich als Kombinationen anzuſprechen. 8 Anduſtrieverſuche auf dem Nürburgring.— Autoreifen aus ſynthetiſchem Gummi. Die Rennfaiſon auf dem Nürburgring iſt für 6 daß außer dem Stern, Konſul Jacoby, bisher das Jahr 1928 beendet. Inzwiſchen herrſcht aber meiterhin noch Hochbetrieb auf der Renn⸗ und Prüfungsſtraße. Nachdem mehrere führende deutſche Autofirmen wochenlang neue Typen auf dem Ring ausprobierten, folgten recht bald auch die Zubehörinduſtrien. Die Senſation der Nürburgring⸗Prüfungen dürften die zur Zeit von der J. G. Far bein betriebenen Ver ſu ch e ſein. Die beiden bekannten Rennfahrer Kimpel⸗ Ludwigshafen und Kappler⸗ Gernsbach ſind mit einem Mercedes⸗Benz SS. und einem Simſon⸗ Supra⸗Wagen in Adenau eingetroffen und fahren auf dem Nürburg⸗ ring für mehrere Wochen Schnelligkeitsrunden. Die Fahrzeuge ſind mit ſynthetiſchem Gummi der J. G. Forben bereift, die nach Angaben der Gewährsleute die doppelte Haltbarkeit gegenüber Reifen aus Naturgummi haben ſollen. Man darf auf das Ergebnis, das in Kürze zu erwarten iſt, ſehr geſpannt ſein. Neugründung in der holländiſchen Kunſtſeideninduſtrie. Als Neugründung der holländiſchen Kunſtſeidenfabrik Enka und der Elektrizitätswerke Lonza in Campel(Schweiz) wurde in Arn ⸗ heim die Ach. Drya zum Betrieb von Kunſtſeidefabriken in Hol⸗ land und Belgien, und zwar nur ausſchließlich für Acetatſeſde 0 9 Das Kapital der Firma be⸗ trägt 1015 000 fl., verteilt in 500 000 fl. Stamm⸗ 500,000 fl. Vor⸗ zugs⸗ und 15 000 fl. Prioritätsaktien, welche, zwiſchen den beiden Gründerfirmen zu gleichen Teflen geteilt und voll ausgezahlt wur⸗ den. Dem Verwaltungsrat gehört u. a. Dr. Alfred Peterſen, Frankfurt a.., an. 4 Sh. Schlußdividende bei Courtaulds. Nach der Financial Ti⸗ mes dürfte die Courtaulds für das GJ. 1928 eine Schlußdividende von 4 Sh. verteilen, ſo daß ſich alſo die Geſamtfahresdividende auf 5. Sh. ſtellen würde. Der Geſchäftsgang der G. geſtalte ſich weiterhin fehr befriedigend. * Automobilwerke H. Büſſing AG. in Braunſchweig. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1927, nach dem aus 766 971(282 602) 1 Reingewinn eine Dividende von 5(6) v. H. verteilt wird. Der Reſt von 539 653„, wird vorgetragen! Die Aktien befinden ſich im Fa⸗ milienbeſitz.— Wie mitgeteilt wurde, iſt die Firma mit einem ge⸗ n ü genden Auftrags beſtand in das neue Geſchäftsjahr gegangen. 5 Samſon⸗Apparatebau Ach. in Frankfurt a. M. Die ao. H. beſchloß eine Kapitalerhö hung von 320 000„ um 80 600% auf 400 000 4 unter Fortfall des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktio⸗ näre. Die Aktien werden von einem Konſortium zu 100 v. H. mit der Verpflichtung zur Tragung der Koſten und zur Anbietung der Aktien an die Aktionäre derart übernommen, daß gouf fe 5000% alte Aktien 1000„ junge Aktlen zum Kurs von 107 v. H. bezogen werden können. Die Kapitalerhöhung iſt infolge der guten Be⸗ ſchäftlgung zur Errichtung eines weiteren fünfgeſchoſſigen Fabrik⸗ gebäudes erforderlich geworden. 2:? Gilette Safety Razor Company.— Dividendenſteigerung. Wie wir hören, ſetzle die Geſellſchaft, die bekanntlich zu der Rot h⸗ Büchner AG., Berlin, enge Beziehungen unterhält, ihre Viertel⸗ jahrsdividende auf 1,25 Doll, feſt, was einer Dividendenſteigerung gegenüber dem Vorfahr um 5 v. H. entſpricht. Dieſe Tatſache iſt um ſo bemerkenswerter, als diesmal 3 000 000 Ordinary Shares gegen nur 1000 000 im Vorfahr zu verzinſen ſind. z öſiſch⸗engliſche im Staate Parana(Braſilien] unerforſchten und auf dem zu gewinenden Boden in großem ntagen anzulegen. Es iſt eine weitgehende wertung des Holzes geplant. Zur Begutachtung und * umfangreichen Arbeiten iſt lt.„F3.“ an Ort und che 8 Alon tätig, deren Leiter Joſef Him⸗ Erklärung über den neuen „Kapitalanlagen der Lebensverſicherungs⸗Anternehemen Ende Auguſt Weitere Steigerung Im letzten Zweimonatszeitraum hat ſich der Ausbau des Ver⸗ ſicherungsgeſchäftes der privaten Lebensverſicherungsunternehmungen etwa im gleichen Umfang wie in den Vormonaten fortgeſetzt. Dabei hat ſich der Durchſchnitt der Verſicherungsſumme ge⸗ ringfügig geſenkt, während ſich die Ein na hmen aus Prä⸗ mien erhöhten. Die Prämieneinnahmen erreichten nicht ganz den bisherigen Höchſtbetrag von 89,9 Mill. I im März⸗April, ſie be⸗ trugen 88,1 Mill. 4. Die Kapitalumlagen bei den berichtenden ak⸗ tiven Unternehmungen, insbeſondere die langfriſtigen Ausleihungen ſind wieder in ähnlichem Umfange wie in den vorigen Friſten ge⸗ ſtiegen. Im einzelnen hat ſich die Anlage in Hypotheken und Grund⸗ ſchulden etwas weniger erhöht. Eine auffallende Steigerung zeigt die Aulage in Darlehen an öffentliche Körperſchaften, die um nahezu 22 v. H. gegen Ende Juni zunahm. Dieſe Steigerung geht im we⸗ ſentlichen auf die Darlehensgewährung einer einzelnen großen Unternehmung zurück, läßt alſo nicht auf eine allge⸗ meine Wendug in der Anlagepolitik der privaten Lebensver⸗ ſicherungs⸗Unternehmungen ſchließen. Der Anteil, den die Dar⸗ lehen an öffentliche Körperſchaften an den geſamten langfriſtigen Ausleihungen haben, ſtellt ſich jetzt auf 6,8 v. H.(5,9). Von den 60 Unternehmungen(60) ſind die wichtigſten Ziffern der Ka zitalanlagen: Neuanlagen 890,8(843,2), Hypotheken und Grundſchulden 543,5 (516,0), Wertpapiere 176,5(171,2), Darlehen an öffentliche Körper⸗ ſchoften 52,7(43,3), Grundbeſitz 89,3(86,9) Mill. J. Von den aufge⸗ werteten Vermögensanlagen ſind nur wenig Veränderungen zu be⸗ richten, ſte betragen 588,7 Mill./(534,7), die Hauptveränderung hat in den Vorauszahlungen und Darlehen aus Policen ſtattgefunden nit einer Veränderung gegenüber Ende Juni 35,0 gegen 31,3 Millionen J. melsbach iſt, der als Mitarbeiter Adolf Himmelsbach und W. Faatz angehören. Dieſe waren bei der bekannten Holzkon⸗ zehion Mologa mehrere Jahre in Rußland beſchäftigt und ſollen offenbar die dort gewonnenen Erfahrungen auf dem Gebiete der Holzausfuhr in Braſilien verwerten. :? Dividendenerhöhung bei der Cuxhavener Hochſeefiſcherei. Der S. ſoll für das Geſchäftsfahr 192728 eine Dividende von 9% v. H.(i. V. 8 v..) vorgeſchlagen werden. Urſprünglich dürſte eine Dividende von 10 v. H. beabſichtigt geweſen ſein da die Börſen⸗ ſchätzungen in dieſer Höhe zum Teil von Kreiſen, die der Verwaltung naheſtehen, ausgingen. 6 Deutſche Dampffiſcherei⸗Geſellſchaft Nordſee, Bremen. Für das am 30. Juni beendete Geſchäſtsjahr 192728 wird die Verteilung einer Dividende von 12 v. H.(i. V. 8 v..) porgeſchlagen. 2: Dollarkredit für Leonh. Tietz abgeſchloſſen. Die ſeit längerer Zeit ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen der Leonh. Tietz AG. und der Newyork and Foreign Inveſting Corporation ſind nun⸗ mehr zum Abſchluß gelangt. Es handelt ſich hierbei um die Gewährung eines langfriſtigen amortiſabeln Kredits in Höhe von 3% Dill. Dollar. Wie die K. hierzu noch hört, handelt es ſich dabei um einen Barkredit. Wie wir bereits früher mit⸗ teilen konnten, ſtand der Aufnahme einer Anleihe der Umſtand im Wege, daß ohne die Zuſtimmung Bankhauſes Seligmann Brothers, das die erſte Amerika⸗Anleihe der Firma Tietz aufgelegt hat, eine neue nicht abgeſchloſſen werden kann. Man hat deshalb unter vorhergegangener Verſtändigung der amerikaniſchen Banken untereinander den Weg über den Barkredit gewählt. des Abſchluß der Wiener Renteu⸗Vorkouferenz. Die in Wien ab⸗ gehaltenen, die endgültige Regelung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Vorkriegsanleihen betreffenden Vorbeſprechungen der Nachfolge⸗ ſtaaten wurden am Sonntag nachmittag beendet. Im Laufe dieſer Vorkonferenz gelongte unter anderem auch der im Mai d. J. von der Caiſſe Commune geſtellte Antrag auf Auf wertun ag der Papierrenten und auf Feſtſetzung eines Til gungsplans für die Gold renten zur Sprache. Die Vertreter der Nachfolge⸗ ſtaaten erklärten ziemlich einſtimmig, einer weitgehenden Valoriſie⸗ rung der Papierſchulden keinesfalls zuzuſtimmen zu können. Mit der Umwandlung der vormals„ewigen“ Renten in tilgbare Anleihen ſind die Nochfolgeſtaaten dagegen grundſätzlich ein⸗ verſtanden, doch ſoll die Tilgung dieſer Kategorien(Goldrenten und Vierwährungsrenten) nicht, wie die Caiſſe es wünſcht, binnen 47 Jahren und bis zu einem Höchſtſatz von 75 v.., ſondern binnen 55 Jahren und bis zu höchſtens 60 oder 65 erfolgen. Die von der Caiſſe Commune weiter geforderte Beſſerung des Zinſendien⸗ ſtes kommt, nach einſtimmiger Erklärung der Sukzeſſionsſtaaten, derzeit nicht in Betracht, da ſich die Finanzlage derſelben in letzter Zeit keineswegs gebeſſert habe. * Babſalt⸗Union. Bonn. Die geſtrige Sitzung der Baſolt⸗Union hat dem Vernehmen nach deutſchen Baſaltinduſtrie gebracht und die der weſtdeutſchen Bafaltwerke nunmehr mit 100 v. H. erfaßt. An den bewährten Grundſätzen der Zuſamenarbeit mit den Ver⸗ brauchern im Sinne der beſtehenden Arbeitsgemeinſchaft wird nichts geändert. Aus dem Zuſamenſchluß erhofft mon eine weitere Sta⸗ biliſierung der Arbeits- und Abſatzverhältniſſe in der Baſaltinduſtrie. Deviſenmarkt Im heutigen Früh verkehr notierten Pfunde gegen Herſtellung Nem- Dort 485,12 485.09 Schweiz. 25,21“ 25,20 Stockholm. 18,13 18,18 Paris. 124,20 124.18 Holland 12,10 12,10 Madrid.. 29.95 80,05 Brüſſel 84,90 84,89 Oslo 18.49 18,19 Mailand 92,60 92,58 J Kopenhagen 18,17 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.2010 und Pfunde mit 20,8775 gehandelt Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfreſ Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen dom 15. Oktober 1928. Weizen, inl. 24.—/́4,25 Futter⸗Gerſt 20.1. J Weizenmehl o 84 50 „ ausl. 26, ½8.50 Pfälzer Gerſte 27,.— 28 28 Wöbrotmehl— Roggen, in. 28, 25)23,50 Mais a. Biſch. 22. 22,25 Roggenmehl 81,788.— aus!— Biertreber 19.50/20,25 Weſzenkleie 14,25 14,80 Hafer inländ. 28,—/3.75 Wieſenhen 10,20, 11,- Raps— „ ausl. 23,— 28,50 Luz.⸗Kleeheu Kleeſamen— Brau⸗Gerſte 26, 27,— Preßſtroh 8 80/ 20 Rohzuckermel.— dio ausl.— Geb. Stroh 3,60%,— I Raffineriemel.— * Süddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mi Sack. * Tabakverkauf Reilingen. Dieſer Tage wurden hier die Grum⸗ pen abgeſetzt. Der Tabakbauverein III. verkaufte ſein Gut unter der Leitung der badiſchen Landwirtſchaftskammer auf dem allgemeinen Verkaufstag in Karlsruhe und erhielt dafür 40% mit Zuſchlägen bis zu 10 v. H. je nach Beſchaffenheit der Ware. Die Tabakbau⸗ vereine I. und II. veräußerten ihre Grumpen am Platze und löſten daftir 42, für den Zentner ein. Im Vergleich zu dem Vorjahrs⸗ preis von 27/ iſt der diesjährige Preisabſatz annehmbar, er grün⸗ det ſich allerdings weniger auf Preisſteigerung, als auf die vor⸗ zügliche Qualität. Schätzungsweiſe dürfte das Gewicht der Grum⸗ penernte 80 Zentner betragen haben. 1 1 1218 Berliner Metallbörſe Mittelkurs] Rein⸗Ricke!l 350.0 380.0 für 100 Kg. 12 15 12 15 Antiwon Reg. 88.50 88,50 Kupfer“. 181,5 181,7] Clektrotyttpy. 144,7 144,7 Feinſilber ka. 79,75 78,— Blei) 44. 44,80§ Alum. 98/0 190,0 180,0 Gold Freiv gr.-97 25,81 Zink! 47,75 48, do, Walz Drahtſ 194,6 194,0 Platin do. do 10,25 10.25 Londoner metallbörſe Metalle in g pra] Alunkne 88— 88.5 9 555 1 Alumin. Inl 85,— 85, I. t. Silber Unze ſtand. 137/40) jein. Platin Unze Edo, Ausl. 100.0 100.0 5 12 15 do Elektw. 71,75 71,75 Queckſilber 28,50 23,50 Kupfer Kaſſa 64,95 64,95 Zinn Kaſſa 219 0 2200 Antimon Reg 60. 60.— do. 3 Monate 85,85 65,35 do. 3 Monate 216,7 217.7 Platin 17.— 17.— Setlementſpr. 64.85 64,75 do. Settlemen 219,0 220,0 Wolf amerz 15,85 15,85 Kupfer elektrol.] 71,75 71,75 do. Banka 223,5 224.5 Nickel Inland 175(175,0 do, beſt ſelee 69,25 69,25 do. Straits 219.2 220.5 do. Ausland 178 0 175,0 do. ſtrong sh 96. 98.— Blei prompt 22 05 22.20 Silber— 4 Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 6. bis 12. Oktober 1928 find angekommen talwärts: 4 belodene Dampfer mit 1 Tonne, 6 leere und 22 beladene mit 6425 Tonnen; bergwärts: 19 beladene Dampfer mit 2543 Ton⸗ nen, 3 leere und 95 beladene mit 52 423 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 1 leerer Dampfer und 20 beladene mit 2245 Tonnen, 80 leere Schleppkähne und 26 beladene mit 6595 Tonnen; bergwärts: 2 beladene Dampfer, 17 leere Schleppkähne und 19 beladene mit 3891 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind an gekommen: 1 leerer Schleppkahn. 4— die völlige Einigung der wie ſt⸗ Di ens ta 8 den 16 82 Okto be 1 1— 298 N eue M an nheime 1 Zei tun 8 (M itta 8⸗A 18 gab e Sete 5 85 481 — V Wes. GD e 0s S8 ed N Je * 5 Me S Jes N Ne a * S 8 8 9 55* 8. Seite. Nr. 481 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 16. Oktober 1288 Die„Lillian Luckenbach“ der Luckenbach⸗Line in Newyork befand ſich auf der Reiſe von Seattle(Nordweſtküſte der Ver⸗ einigten Staaten) nach Newyork Den weitaus größten Teil unſerer Reiſe, die uns über Portlang, San Francisco, Los Angeles durch den Panama⸗Kanal führte, hatten wir zurück⸗ gelegt. Wir paſſierten den Wellenbrecher von Colon, am 11. Sept. 1928. Mit nordweſtlichem Kurs dampfte die„Lillian Duckenbach“ durch das Caribiſche Meer auf die Weſtindiſchen Inſeln zu. Um die Mittagsſtunde des 13. Sept.(ausgerechnet der 13.) erhielten wir die drahtloſe Nachricht von Jackſonville, daß ein Hurrikan von gewaltiger Stärke und Ausdehnung St. Kitts Inſel mit weſtnordweſtlichem Kurs paſſiere. Die Stundengeſchwindigkeit des Sturmes wurde mit 130—150 Mei⸗ len angegeben. Größte Vorſicht für bedrohte Schiffe wurde geboten. Auguſt und September ſind die Monate, in denen der ſogenannte Hurrikan, auf deutſch, Wirbelſturm, in den Gegenden des ſüdlichen Teiles der Weſtindiſchen Inſeln ent⸗ ſteht. Dieſer nimmt dann auf Grund der Umdrehung der Erde meiſtens eine weſtliche Richtung, zieht über die ganzen Inſeln, dann weiter über Florida, die Küſte hinauf und dreht mit nordöſtlichem Kurs wieder dem Atlantiſchen Ozean zu. Unſer Schiff, das ich in der„N. M..“ ſchon beſchrie⸗ ben habe, iſt mit den modernſten und beſten Vorrichtungen Rico war, feſtgelegt. Auf allen Arbeitsſtationen wurden Leinen klar⸗ geelgt; um eventuell die dort Arbeitenden feſtzubinden. Während der geſchilderten anſtrengenden Arbeitsſtunden der Mannſchaft wurde der Führer, Kapitän Bown, ein be⸗ währter, tüchtiger Seefahrer aus der„guten alten Zeit“ über den heranziehenden Orkan von den Funkſtationen Port au Prince, Romana, Viques und Cap Mayſt unterrichtet und auf dem laufenden gehalten. Die genaue geographiſche Länge und Breite des Sturmzentrums, die Stärke, Ausdehnung, Richtung wurde ſtündlich angegeben. Am Freitag, den 14. September, ſtanden wir genau nördlich der Inſel Inagua in einem Abſtand von ungefähr 4,5 Seemeilen. Zu dieſer Stunde wurde das Orkanzentrum weſtlich der Inſel Haiti, zwiſchen Cap Engano und Porto Plata gemeldet. Wir waren ſomit nicht ganz 300 Meilen von dem Zentrum entfernt. Die Bahn lief in weſt⸗nörd⸗weſtlicher Richtung mit 12 bis 15 Meilen die Stunde, während der Orkan ſelbſt am Zentrum mit 150 Meilen die Stunde gemeſſen wurde. In faſt allen Meldungen wurde den in der Sturmbahn befindlichen Schif⸗ fen größte Vorſicht geboten, da der Orkan von ungeheurer on Willy Heyme 65e N LANE Wirkung ſei und bereits auf ſeiner Bahn unermeßlichen Schaden angerichtet habe. Die Stadt San Juan auf Porto wie in einer Nachricht mitgeteilt wurde, zur T S R gusgerüſtet und praktiſch und vorteilhaft eingerichtet. Ich will verſuchen, dem Leſer ein klares Bild über die Vorbereitungen gehen, die das Eintreten in die Sturmbahn, Durchlaufen der⸗ ſelben, Vermeidung des Sturmzentrums— den Kampf mit den Elementen und das ſichere Entkommen aus der Hauptge⸗ fahrenzone veranſchaulichen, Wie bereits oben erwähnt, er⸗ reichte uns die Nachricht über den Hurrikan am Mittag des 13. Sept.— an einem Donnerstag. Dies war für den erſten Offizier das Signal, ſämtliche gewohnten Arbeiten an Deck ſofyrt einzuſtellen und mit den Vorbereitungen für das „Sturmklarmachen“ des Schiffes zu beginnen. 52 Mann arbeiteten fieberhaft; hunderte Faden— rund 520 Faden— neues Tauwerk wurde verausgabt, um alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, zu laſchen. Das Schiff hatte neben ſeiner Innenladueg ine 8 Fuß hohe Decksladung, welche aus einer Million Kubikfuß ſchwerem Holz beſtand. Holzpfähle von 3650 Fuß Länge und einem Durchmeſſer von je 24 Zoll waren in einer Höhe von 8 Fuß von der Lucke J bis Mitt⸗ ſchiffs und von Mittſchiffs wiederum bis zur Lucke 8 geſtaut. dieſe Decksladung war mit 36 Ketten, von einem halben Zoll Durchmeſſer und je 40 Fuß Lände waren, gelaſcht.(Jaſchen heißt mit Tauwerk feſtbinden.) Wenn von einem Fachmann die Art und Weiſe der Anbringung, die Verteilung der ein⸗ zelnen Ketten auf die Ladung, die Befeſtigung derſelben an Deck unterſucht worden wäre, ſo hätte er nur ein„Sehr gut“ ſagen können. Die Spantenſchrauben, welche die Enden der Ketten verbanden, waren derart angeſchraubt, daß ſich die Ketten an den Ecken der Holzpfähle einſchnitten. Jede Span⸗ tenſchraube war dann noch durch ſtarken Draht geſichert. Jede Decksladung iſt natürlich für ein Schiff bei ſchwerem Wetter recht gefährlich. Denn die ſchweren Holzkoloſſe ſchlagen Deck⸗ häuſer u. Lucken ein, wenn ſie durch Unterwaſchen loskommen. Die Pflicht und Sorge eines jeden erſten Offiziers muß es ſein, der Decksladung ganz beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen. Schon ein Fehler bei Beginn des Stauens kann ſchwerſte Folgen für Schiff, Beſatzung und Ladung zeitigen. Es wurde daher gelaſcht den ganzen Donnerstag, die darauf⸗ folgende Nacht und den folgenden Freitag morgen. Rege Tätigkeit hatte auch der Stewart gezeigt; er hatte mit ſeinen fünf Negern Tag und Nacht alles verſtaut und befeſtigt, Das geſamte Geſchirr, Teller, Taſſen, Gläſer, Kannen wurden in Tücher eingeſchlagen und an Deck gelegt; Tiſche, Stühle, Seſſel, Bänke und alles was nicht feſt war, wurde feſtgezurrt Eiſerne Klappen verdeckten die feſt„angeknallten“ Bull⸗ augen; eiſerne Schotten die Holztüren. Es ſchien alles gut zu ſein. Doch die folgenden Stunden ſollten uns beweiſen, daß Schillers Worte:„Mit des Geſchickes Mächten, iſt kein ew'ger Bund zu flechten“ auf Wahrheit beruhten. Am Mittag des 14. Sept.— Freitag— konnte der erſte Offizier dem Kapitän melden, daß alle erdenklichen Vorſichts⸗ b u getroffen ſeien. Alle noch vorhandenen Ketten Laſchen der Deckladung verwendet worden. die dazugehörigen ſchweren Blöcke, die Boote, g L. und Deckel, Waſſer⸗, r, Ankerketten, Verhol⸗ i 8 5. noch alles. Lauge Taue wurden ang ſpannt, damit über Deck gehende Halt fi 0 NEITLEN — Hälfte zerſtört, 200 Menſchen getötet und ein Schaden von mehreren Millionen Dollar angerichtet. Seit Freitag vor⸗ mittag hatte Kapitän Bown den Kurs des Schiffes von Nord zu Weſt auf Oſt, Nord, Oſt geändert, in der beſtimmten An⸗ nahme, daß ein Entkommen unmöglich war und um auch mehr See zu gewinnen. Am Freitag nachmittag gegen 6 Uhr fing es an, aus öſt⸗ licher Richtung bedeutend aufzufriſchen. Die See wurde, wie der Seemann ſagt, kappelig und zuſehens nahm der Wind an Stärke zu. Das Schiff fing an zu rollen und zu ſtampfen. Ich hatte mich kurz nach 8 Uhr in meine Koje gelegt und wurde wach, als eine See überkam, die in dem anliegenden Raum zwei Bullaugen einſchlug und die ganze Kammer aus⸗ fegte. Wir ſcherzten noch und meinten, daß gerade dieſer Raum zu allererſt einer gründlichen Reinigung bedürfe. Ich ſtteg in meine hohen Gummiſtiefeln, packte mich in Oelzeug und ging an Deck. Oh— es pfiff ganz nett!— das war ſchon eine gute Haube Wind! Nach der Beaufort Scala konnte ich eine Windſtärke VIII ſchätzen. Der Wind nahm in den näch⸗ ſten Stunden ganz bedeutend zu und ſo gegen 12 Uhr nachts war es kein Wind mehr— es war Sturm— nein— es war Orkan, der nun Beauſort's Scalamaß voll machte: Wind⸗ ſtärk 121 Alle Mann mitſchiffs, kein Mann durfte ohne be⸗ ſondere Erlaubnis des Kapitäns über Deck gehen, Von Frei⸗ tag, den 14. Sept., Mitternacht, bis Sonntag, den 16. Sept., vormittags 8 Uhr, ſah kein Mann an Bord dieſes Schiffes ſein Bett wieder, ſah auch ſeinen Raum nicht wieder. Es gab ſeit dieſem Zeitpunkt für 60 Stunden kein warmes Eſſen, denn es war für bie Köche vollkommen unmöglich, zu kochen. Um 12 Uhr nachts ging ich auf Wache. Einesteils war dies ja vollkommen gleichgültig, da ſowieſo alle Mann an Deck waren und jeder ſchon Wache genug halten mußte, daß er nicht über Bord gewaſchen wurde. Die Stunden, die ich ſowohl wie die ganze Beſatzung haben durchmachen müſſen, werden nicht ſo ſchnell aus meiner Erinnerung fliehen. Bei meinen acht Fahrten um Kap Horn war es nicht ſchlimmer. Das Schiff, welches vorne 29 Fuß und achtern 31 Fuß tief lag, haute in die heranbrauſende See, daß öfters die 15 Meter hohe Brücke von überkommenden Brechern voll⸗ kommen überſchüttet wurde, Das Waſſer kam tonnenweiſe auf uns nieder, es krachte und bebte in allen Nieten und Ver⸗ ſchlägen. Stockfinſtere Nacht! Man ſah von der Brücke die in Phosphor erleuchtete Giſcht des Waſſers, wie es ſich über das Vordeck wälzte, dann gegen die hohe Deckladung ſauſte, verſuchend, die ſchweren Ketten zu ſprengen, die immer tiefer in das Holz ſich einſchnitten. Die Maſchine arbeitete ſehr langſam; ſie gab dem Schiff gerade ſo viel Kraft, um den Kurs gegen die heranrollende See zu halten. Das Schiff rollte und ſtampfte ſchwer, oft hatte es eine Schlagſeite von 27-30 Grad. Alle Mann ſtanden klar— klar für was? Ging die Deckladung los— dann war doch nichts mehr zu retten! 5 5 (Erſt vor 3 Wochen hatte die„Mergitta“ an der Weſtküſte Mexikos 14 Mann verloren bei dem Verſuch, die losgehauene Decksladung wieder feſtzulaſchen.) Es mochte ſo gegen 2 Uhr 0 geweſen ſein, als eine haushohe See angerollt kam. vechſchwarzen Nacht war die Phosphor getauchte hell⸗ 18 Der Giſcht faſt auf eine Achtelmeile zu ſehen. Lyok out“ klingt heute noch in Sodann raſte das Ungeheuer auf uns zu und meinen Ohren. s Un 2 ſtürzte auf uns nieder. Es erfaßte die ganze vordere Steuer⸗ bordſeite des Schiffes und warf die 18 700 Tonnen zurück, als wenn es ein kleiner Ball wäre. Es blieb uns faſt der Herzſchlag ſtehen. Waſſermaſſen prallten gegen die Mitt⸗ ſchiffsſeite. Das Schiff holte faſt 35 Grad nach der Backbord⸗ ſeite über. Die Glocke ſchlug an. Was kommt nun? Was paſſtert? Das ganze Meer ſchien über das Schiff zu gehen! Ketten und Geländerſtützen von 3 em Stärke brachen, Draht⸗ taue riſſen, Balken zerſplitterten—— eine Kataſtrophe! Im Schiffe ſelbſt ſchwere Schläge, die das Losreißen von Ma⸗ ſchinenteilen, die das Stürzen ſchweren Inventars in den Kammern verkündeten. Der Steward kam auf die Brücke und meldete, daß die Kammern alle unter Waſſer ſtänden, daß die Bullaugen eingeſchlagen ſeien und das Waſſer die Trep⸗ pen hinabſtröme. Aber da lag ja nicht die Gefahr. Die Gefahr der losgehauenen Decksladung war viel, bei weitem viel größer. Das Schiff arbeitete wei⸗ ter die Waſſermaſſen waren abgefloſſen und nun ſpielte der große Scheinwerfer von der Brücke aus und erleuchtete das verwüſtete Vordeck. Schwere Holzpfähle ſtanden 10 Meter hoch, Ketten waren zerriſſen wie Bindfaden; andere Pfähle lagen halb außenbords, wieder andere kreuz und quer über Deck. Alle Offiziere, alle Quartermaſter, alle Vollmatroſen erhiel⸗ ten von dem Kapitän den Befehl, die Ladung zu laſchen. Eine Muſterung der Rettungsleinen fand ſtatt und es ging ans Werk. Leichtmatroſen und Schiffsfungen halfen dem Ste⸗ wart, Auf allen Vieren krochen wir über Deck; es war ſchwer, ſich in der Dunkelheit zurechtzufinden. Zeitweiſe wurde der Scheinwerfer angeſtellt und man konnte dann für einige Augenblicke ſehen, was los war. Entweder— oder! Die über Bord hängenden Balken wurden mit Aexten gekappt, Ketten wurden mit Stahltroſſen wieder zuſammengelaſcht. Die Hände waren blutig Das Zeug hing uns in Fetzen am Leihe— mit Todesverachtung wurde, unter Hintanſtellung aller perſönlichen Sicherheit, gearbeitet. Seen brauſten über uns weg— wir klammerten uns an unſere Rettungsleine, und ſobald wieder eine gute Gelegenheit war, ging es wieder weiter. Ein Hagelſchauer ſetzte ein— gut für uns—, die See wurde gedämmt. Der 1. Offizier arbeitete am Steuer⸗ bord vorne, der 2. Offizier an Backbord vorne und der 4. Offizier hatte das Achterſchiff. Ich war bei dem 1. Offizier auf dem Vordeck und nach dem Ueberkommen einer ſchweren Ses hörten wir den 2. Offkzier um Hilfe rufen. Wir eilten auf die andere Seite und ſahen, daß derſelbe zwiſchen zwe Pfähle geklemmt war und ſich nicht befreien konnte. Seinen rechten Seeſtiefel mußten wir aufſchneiden, um ihn aus ſeiner üblen Lage zu befreien. Gegen 4 Uhr morgens waren wir ſoweit fertig, daß wieder alles gelaſcht war. Alle Mann mußten auf die Brücke zur Muſterung. Es fehlte ein Mann. Wieder alle Mann an Deck. Der Scheinwerfer leuchtete über das Deck. Zwiſchen Lucke 5 und 6 fanden wir den armen Kerl. Ueber beiden Beinen lag das Ende eines ſchweren Pfahles und hatte ihm beide Beine gebrochen. Wir ſchafften ihn nach dem Mittſchiffshaus, wo der Steward ihn im Lazä⸗ rett unterbrachte. Zwei weitere Matroſen hatten den rechten Arm gebrochen; faſt alle Mann hatten Verletzungen. Um 4 Uhr am Morgen des 15. September war unſer Standort 40 Meilen öſtlich der Inſel Mariguana und zu der⸗ ſelben Stunde war das Zentrum des Orkans genau 50 Mei⸗ len füdlich von uns, über der Caicos⸗Bank. Gegen 5 Uhr wurde es langſam hell; der Tag brach an. Ein weiterer Tag kam, der uns nur ſchweren anhaltenden Sturm mit zeitweiſe einſetzenden Hagel⸗ und Regenboen, dazu hohen Seegang aus Oſten brachte. Wolkenfetzen ſauſten mit einer Geſchwindig⸗ keit von 130—150 Meilen die Stunde über unſer zerſauſtes Schiff, auf dem wir faſt hilflos ſtanden. Kalt, durchfroren, hungrig. Das Trinkwaſſer war verdorben, das Füllrohr des Trinkwaſſertanks war losgeſchlagen und Seewaſſer in den Tank eingedrungen. Den Reſt der Reiſe wurde Kondens⸗ waſſer zu Tee und Kaffee benutzt. Der Koch band einen Eimer auf ſeinem Ofen feſt und kochte für die Beſatzung Eier— was auch gelang, und jeder Mann erhielt zwei gekochte Eier, Kaffee und Brot. Das war in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Das Tageslicht geigte uns an Deck ein Bild der ſchlimm⸗ ſten Verwüſtung. Und wie ſah es erſt innen im Schiff aus? Die Heizkörper hatten ſich von den Schotten leiſerne Wände zwiſchen den einzelnen Kammern) losgeriſſen und ſauſten, bei dem ſchweren Schlingern des Schiffes von einer Seite zur anderen. Faſt zwei Fuß hoch ſtand das Waſſer in den einzelnen Räumen. Man konnte dort Stiefel, Anzüge, Bücher, Hüte, Werkzeuge, Strümpfe, zerſchlagene Stühle und zerriſſenes Bettzeug im Waſſer ſehen. Viele Matroſen und Heizer hatten ihr ganzes Zeug verloren. Das Matroſen⸗ und Heizerlogis war völlig verwüſtet. Seit Freitag nachmittag war es völlig unmöglich, dorthin zu gelangen— wenn man nicht über Bord geſpült werden wollte. Die einzig mögliche Verbindung war unter Deck und zwar durch den Wellentunnel, von dem aus man im Innern eines Maſtes nach oben ſtieg und ſo das Mannſchaftshaus auf dem achteren Deck des Schiffes erreichte. Dort prallten die Brecher gegen das Haus an, in dem ſich kein heiles Bullauge mehr be⸗ fand. Auch hier ſtand das Waſſer fußhoch und es bot ſich das⸗ ſelbe Bild wie Mittelſchiffs. Im Matroſenlogis fanden wir am Sonntag Morgen unſeren Hund, den wir„Bum“ nannten, tot vor. Er lag unter einem umgeſtürzten Kleiderſchrank; er hatte ſich nicht befreien können und war ertrunken, In der Zeit von—8 Uhr am Samstag abend ließen ſich hunderte und aberhunderte Vögel auf unſer Schiff nieder. Vögel, aller Arten und Größe; Vögel, die ich nie geſehen habe und deren Name ich nicht kenne. Die meiſten der armen Tiere waren vollkommen erſchöpft und obwohl wir ihnen Brot und Regenwaſſer gaben, ſtarben viele. Die Vögel verblieben bei uns die ganze Nacht und verließen das Schiff in der Nähe der Inſel San Salvador, die Erlöſerinſel, auf der Columbus im Jahre 1492 landete, a In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 1 Uhr mel⸗ dete die Maſchine, daß Waſſer im Schiff ſei und zwar im Vor⸗ ſchiff. Oh Schreck— doch was war zu tun? Ich kann mich ent⸗ ſinnen, daß wir bei wochenlangen Stürmen an Cap Horn Er⸗ eigniſſen gegenüber ſtanden, Hände über'n Kopf geſchlagen hätte und verzweifelt wäre. Wir ſtanden hier vollkommen apathiſch dem gegenüber. Maſten mußten ſchon über Bord gehen. Lucken mußten ſchon ein⸗ geſchlagen werden— aber, wenn ein Segel wegflog, eine Schot brach oder ſonſt etwas— da war ja nicht zu helfen. Und ſo war es auch hier. Alſo Waſſer im Schiff. Der 1. Offizier und bei denen eine Landratte die . 3 RRR e ee m. e 1 * — Dienstag, den 16. Oktober 1298 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Nr. 481 9. Seite. ich, verſehen mit Rettungsleinen, Sturmlaternen und Kapp⸗ heilen, krochen auf allen Vieren über das Deck, über das Holz⸗ gewirr, nach vorne. Mit Mühe konnte die Tür zur Vorpiek geöffnet werden und ſchon traten wir in fußhohes Waſſer. Ja — da war Waſſer im Schiff—, der Kettenkaſten war ſchon ge⸗ ſtrichen voll. Es war uns unmöglich, feſtzuſtellen, woher das Waſſer kam, da auch hier in der Vorpiek ein faſt unbeſchreib⸗ liches Tohuwabohu war. Wieder an Deck gekommen, ver⸗ ſchloſſen wir die Tür und der 1. Offizier machte dem Kapitän ſeine Meldung. Dieſer gab ſofort der Maſchine den Beſehl, die Pumpen arbeiten zu laſſen. Gegen Morgen ließ der Sturm bedeutend nach, während die See noch hoch lief. Regen und Hagelſchauer ſetzten wieder ein, die die See niederſchlugen. Alle Mann fingen wieder an, losgeſchlagene Ladung zu laſchen. Das Schiff ſollte um 8 Uhr am Sonntag morgen wieder auf den rechten Kurs gebracht werden, was bei der hochgehenden See ein gefährliches Manöver für den Kapitän war. Es würde zu weit führen, dieſes Manöver, die Vorbereitungen und alle näheren Ereigniſſe zu erklären. Mit voller Kraft lief die„Lillian Luckenbach“ vor der hohen achterlichen See. Mittags paſſierten wir San Salvador in einem Abſtand von 130 Seemeilen. Mit 36ſtündiger Verſpä⸗ tung langten wir in Philadelphia an. Bei dem Eintreffen des Schiffes am Dock hatte ſich eine große Menſchenmenge ein⸗ gefunden, die das übel mitgenommene Schiff aus nächſter Nähe ſehen wollten. Der Geſamtſchaden an Bord beläuft ſich auf rund 8000 Dollar. Dem Leſer iſt inzwiſchen bekannt geworden, daß dieſer Wirbelſturm außer den weſtindiſchen Inſeln auch Flo⸗ rida und die Küſte Georgias ſchwer heimſuchte. Dort allein ind über 1000 Menſchen getötet worden und der Schaden be⸗ ziffert ſich auf Millionen von Dollar. Eine Menge kleinerer Schiffe ſind überfällig und ſchlimmſte Befürchtungen werden gehegt über einen Dampfer von 8000 Tonnen der Williams Line. Die Worte des Lotſen, der auf dem Delaware⸗Strom zu uns an Bord kam, waren:„Lou just made it“,„Ihr habt es gerade geſchafft.“ 5 Aus der Pfalz Bebauungskoſtenpanſchſätze für den Tabakbau * Speyer, 13. Okt. Als Bebauungskoſtenpauſchſatz für den Tabakbau für das Wirtſchaftsjahr 1927/8 ſetzt der zräſident des Landesfinanzamtes den Betrag von 250 4 für je einen Morgen gleich 25 Ar der mit Tabak angebau⸗ ten Fläche feſt. Damit ſind abgegolten die ſämtlichen beim Tabakbau entſtehenden ſächlichen Betriebsausgaben, wie z. B. die Koſten für natürliche und künſtliche Düngemittel, für Pflanzenbeſchaffung, für Garn, für Unterhaltung und Ab⸗ nützung der Tabaktrocknungseinrichtungen bezw. für Miete hierfür, für Unterhaltung und Erſatz der Geräte einſchl. Ab⸗ nützung des Spritzapparates für Schädlingsbekämpfung, Wiegegebühr, Vermittlungsgebühr, Hagelverſicherung, Ren⸗ tenbankzins, Umſatzſteuer und für die anteilmäßige Grund⸗ und Hausſteuer nebſt Umlagen hieraus. ** * Deidesheim, 13. Ot. Die Güte des 1928er kann am mor⸗ gigen Sonntag in der Winzergenoſſenſchaft Deides⸗ heim erprobt werden. Dort wird hochgradiger Süßer und ganz ausgezeichneter Federweißer ausgeſchenkt.(Näheres ſiehe Anzeige.) * Speyer, 12. Okt. Nach ſeiner Rückkehr nach Berlin ſandte Nuntius Pacelli folgendes Danktelegramm an Biſchof Dr. Sebaſtian:„Nach Berlin zurückgekehrt, drängt es mich, Euer Biſchöflichen Gnaden für die erhebenden und unvergeßlichen Tage, die ich dort habe verbringen dürfen, meinen herzlichſten Dank zu wiederholen. Gottes reichſten Segen für den geſamten Klerus und Volk des ſchönen Pfälzer Landes.“— Mit Unterſtützung der Regierung, des Reichs⸗ bahnamtes und des Pfälziſchen Volksbildungs⸗ und Verkehrs⸗ vereins und der Pollichia iſt die Herausgabe eines größeren Werkes der alten ſchutzwürdigen Bäume der Pfalz in Wort und Bild geplant. Nachbargebiete sw. Darmſtabt, 12. Okt. Es vergeht kein Tag, an dem nicht wenigſtens eine Gaslaterne das Opfer eines modernen Verkehrsmittels wird. So wurde heute wieder eine Laterne umgefahren. Die Feuerwehr dichtete das Gas ab und räumte die Reſte aus dem Wege. Es wird für die Stadtverwaltung bald eine ernſtliche Frage werden, wie man für die Beleuchtung der Stadt ſorgen kann, angeſichts der Tatſache, daß innerhalb 4 Monaten rund 25 Gaslaternen um⸗ gefahren wurden. * Mainz, 12. Okt. Der Bund füdweſtdeutſcher Weine händlervereine beſchloß auf einen Antrag des pfälziſchen Ver⸗ bandes, daß bei Gelegenheit der Aenderung des Wein⸗ geſetzes auch eine Beſtimmung aufgenommen wird, die den gewerbsmäßigen Obſtwein verkehr der Buchkontrolle unterſtellt, um die jetzt ſtattfindenden Verſchnitte von Traubenwein mit Obſtwein zu unterbinden. * Baſel, 18. Okt. In der Poſtfillale XVIII iſt geſtern über die Mittagszeit eingebrochen worden und aus ver⸗ ſchiedenen Schalterkaſſen etwa 4000 Franken entwendet worden. Der Täter wurde wahrſcheinlich bei ſeinem Vorgehen geſtört. Er mußte verſchiedene Geldſtücke zurücklaſſen und ver⸗ lor einige, die nachher wiedergefunden wurden. Von dem Dieb fehlt jede Spur. * Aus dem Elſaß, 12. Okt. Ein ſieben Jahre alter Knabe aus Moos ſtarb geſtern an den Folgen ſchrecklicher Brandwunden. Der arme Knabe hatte mit anderen Alters⸗ genoſſen auf der Weide geſpielt. Man hatte ein Feuer an⸗ gezündet und einem der Knaben kam der unglückſelige Gedanke, ſeinem Spielgenoſſen ein brennendes Holzſcheis in den Nacken zu werfen. Einige glühende Holzteile, die ſich losgelöſt hatten, ſetzten ſein Hemd in Brand. Mit zahl⸗ reichen Brandwunden wurde er ins Krankenhaus geſchafft, wo er bald darauf an den erlittenen Wunden ſtar b. Direktor der Einkaufs- Freunden, Bekannten, sowie unseren verehrten Mitgliedern auf diesem Wege die tiefschmerzliche Mitteilung, daß unser Herr Georg Vollath und Verwertungs- Genossenschaft der Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Kenntnis zu geben von dem Ableben unseres Werkmelsters des —.——— Lampensch.-Gestelle Reduzierte Pr. f. üb. 50 versch. Modelle: 30 em Durchm..00 M. Fleischer-Innung e.& m. b H. Mannheim, Syndikus des Bezirks- vereins Baden im Deutschen Fleischer-Verband, Geschäftsstelle Mannheim, sowie der Fleischer- Innung Mannheim, Leiter der Orts- krankenkasse der Metzger und der Mannheimer Schlachtvieh- Versicherung, am Montag, den 15. Oktober 1928 vorm. 4% Uhr einem Herzschlage erlegen ist. In all diesen Aemtern war der Verblichene ein überaus tüchtiger erfahrener Führer und Organisator und hat sich in unseren auf- blühenden Einrichtungen ein unauslöschliches Denkmal gesetzt, dauernder als Erz und Stein. a Mannheim, den 18. Oktober 1928 In tiefer Trauer: Heischer · Innung Mannheim Einlauls- und Verwertungs- Genossenschalt der Fleischer-Innung e. G. m. b. H. Mannheim Bezirksverein Baden im Deutschen Fleischer- Verband, Cesckälisstelle Mannheim Mannheimer Schlachtvieh- Versicherung Ortskrankenlasse der Metzger Mannheim Die Beerdigung findet am Mittwoch., den 7. Oktober, nachm.% Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. 12494 un Otto Mod der in der Nacht vom 13. auf 14. Oktober infolge eines Herzschlages plötzlich verschieden ist Der Verstorbene hat 22 jahre in unseren Diensten gestanden und während dieser langen Zeit alle ihm übertragenen Obliegenheiten mit größter Gewissenhaftigkeit erfüllt. Bei Vorgesetzten und Untergebenen gleich beliebt, hat er es verstanden, sich in unserer Firma eine geachtete Stellung zu erringen, sodaß zein Tod eine fühlbare Lücke bei uns hinterläßt. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren Mannheim, den 15. Oktober 1928 Math. Stinnes C. m. b. H. 12490 Mitten aus einem arbeitsreichen Leben ist plötzlich und unerwartet unser hochverdienter I. Vorsitzender Herr Direktor Georg Vollath uns entrissen worden. Dem Vorstande unserer Vereinigung seit ihrer Gründung angehörend, hatte er deren Führung als I. Vorsttzender in den letzten beiden Jahren übernommen Freudige Hingabe in der Pflege des deutschen Liedes. höchste Pflicht- erfüllung in seinem schweren Amte machten ihn zu einem allseits geachteten und geliebten Fühfer Sein Tod reißt eine schwer ersetzbare Lücke. Wir stets dankbar und ehrend gedenken Der geschältslührende Auss dug der Mannheimer Sängervereinigung werden seiner Die Beerdigung findet Mitwoch nachmittag 4! Uhr statt. Die Fahnen deputationen der Gauvereine versammeln sich um ½1 Uhr vor der Unser lieber Kollege Rerr Ot. Koc Leibnizstraße 9 ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag plötzlich verschieden. Tiefbetrübt stehen wir an der Bahre eines Mannes, der über zwei Jahrzehnte mit uns zusammen gearbeitet hat und während dieser langen Zeit sich unser aller Achtung und Liebe in besonderem Maße zu erwerben wußte. Das Andenken an den Verstorbenen werden wir immer in Ehren halten 12492 Mannheim, den 15. Oktober 1928 Angestellte und Arbeiter der Firma Math. Stinnes C. m. b. H. 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Neureuier heute früh im Alter von 77 fahren infolge eines Scnlaganfalles, versehen mit den heil. 8 er besakra· menen zu sich in die Ewigkeit zu tufen Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen: Fami ie G. Hort Mannheim Rheindammstr. 10), 15. Oktober 1928 Die Beerdigung findet Mittwoch, den 17. Oktober, mittags 1 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 4284 Das Seelenamt findet am Mittwoch, 17. Oktober,.30 Uhr vormittags in der Joselsflirche statt. — 75 775 53 97 10. Seite. Nr. 481 Neue Maunheimer—— 2 2 — den 16. Oktober 1298 Korrespondent gesucht Für eine neugegründete techniſche Handelsgeſellſchaft, die ihre Tätigkeit am 1. Januar 1929 beginnt, . Korreſpondent geſucht. Längere Tätigkeit, flotter Stil in der deutſchen Sprache, gute Kenntniſſe im Engliſchen und Franzöſiſchen verlangt. Bel zufriebenſtellender Leiſtung Lebensſtellung. Angebote mit lückenloſem Lebenslauf, Zeugnisaßſchr., Angabe v. Referenzen u. 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