A *. 1 F Reparationsagent Parker Gilbert hält ſich, wie das Berliner Aittwoch, 17. Oktober 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poft monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Faee ſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,%ö11 telle E Baſſermannhaus).Geſch Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 — Tr... ̃ͤ K ͤ K ͤ K Einladung zu Soolidge Waſhington, 17. Okt.(United Preß.) Wie im Weißen Hauſe erklärt wird, hat Präſident Coolidge Dr. Eckener und ſeine Offiziere für Freitag zu einem Frühſtück eingeladen. Auch ikalieniſche Mißgunſt Die römiſche Preſſe findet, daß die atmoſphäriſchen Schwie⸗ rigkeiten und Havarien, die den Zeppelinflug verzögerten, nunmehr den Wert des Nobileflugs höher erſcheinen ließen, der in unbekaunteren und ſchärferen Luftſtrömungen ausgeführt und nur durch einen Unglücksfall geſcheitert ſei. „Lavoro d' Italia“ ſchreibt überdies, daß der praktiſche Wert des Zeppelinflugs gleich Null ſei, weil es faſt dieſelbe Zeit wie ein ſchneller Dampfer gebraucht habe und dagegen viel große Gefahren in ſich berge, ſo daß die Reiſenden trotz des geringen Zeitverluſtes die ſichere Schiffahrt vorziehen werden. Die Neparaturen am Zeppelin Die Wiederherſtellung der beſchädigten Ruderanlage des „Grafen Zeppelin“ wird mit aller Kraft betrieben. Der ſeiner⸗ zeit mit dem„Z. R. III“ nach Amerika gekommene Luftſchiff⸗ konſtrukteur Dr. Arnſtein, der ſich dann dort anſäſſig machte, beteiligt ſich an den Arbeiten. Die Beſpannung der Tragfläche wird vollkommen erneuert. Um die Stücke der alten Beſpannung entſtand ein heftiger Streit unter den A n⸗ denkenſammlern. Die Paſſagiergondel wurde einer gründlichen Reinigung unterzogen. Die Newyorker Vertre⸗ tung der Maibach⸗Motorenwerke entſandte zehn Monteure, die die Motoren überholten. Die Waſſervorräte und die Gas⸗ füllung wurden auf den alten Stand gebracht. Am Sonntag ſoll das Luftſchiff wieder aus der Halle auf das Flugfeld ge⸗ Sracht und zur Beſichtigung freigegeben werden. Der Zeppelin ⸗Dienſt Spanien ⸗Argentinten Der ſpaniſche Oberſt Herrera, der an der Fahrt des„Graf Bergelin“ teilnahm, äußerte ſich über die Aufnahme des regel⸗ mäßigen Buftſchiffverkehrs zwiſchen Spanien und Amerika dahin, daß ſich die Strecke Spanten Buenos Aires infolge der günſtigeren Wetterbedingungen beſſer eigne, als die Strecke über den Nordatlantik. Ein Flug Spanſen Buenos Aires würde etwa drei Tage dauern. Die Leitung des „Graf Zeppelin“ hätte, wenn ſie während der Fahrt beſſer mit Wetternachrichten verſehen worden wäre, bedeutend ſchneller das Schiff zum Ziele führen können. Ein Luftſchiff mit Kanonen Die japaniſche Regierung plant den Bau eines Rieſenluft⸗ ſchiffes, das mit Kanonen und Bombenabwurfvorrichtungen ausgerüſtet werden und einen Aktionsradius von etwa 5500 1 b 5 a N Die Fla“ und das Ausland Berlin, 17. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die B. Z. zu berichten weiß, iſt zum Beſuch der Ila auch eine Reihe franzöſiſcher Flug zeugkonſtruk⸗ teure in Berlin eingetroffen, die mit großem Intereſſe die Ausſtellung am Kaiſerdamm ſtudieren. Breguet, der das erſte gepanzerte Flugzeug in Frankreich herausgebracht hat und Bleriot, der als erſter vor 20 Jahren den Flug von Calais nach Dover zurückgelegt hat, gehören zu den ſtändigen Beſuchern der Ila. Die amerikaniſche Regierung verfolgt gleichfalls mit großem Intereſſe die Flugneuheiten. Die amerikaniſchen Marineattaches aus Paris und London ſind während der Dauer der Ausſtellung nach Berlin kommandiert.(1) ö 1 Auslanbereſe des Reparatumagemenn Berlin, 17. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Tageblatt aus gut unkerrichteter Quelle erfahren haben will, augenblicklich in London auf und hat wichtige Beſprechungen mit dem Schatzkanzler Churchill auf deſſen Landſitz. Die Unterhaltungen, die das deutſche Reparationsproblem zum Gegenſtand haben, ſollen befriedigend fortſchreiten. Parker Gilbert verläßt London in den nächſten Tagen. Es heißt, er werde nach Newyork fahren. 5* Die franzöſiſche und engliſche Preſſe bringen nach wie vor Meldungen über Ort und Zeitpunkt des Zuſammentretens der bevorſtehenden Reparations konferenz. So wird heute aus London in ganz beſtimmter Form berichtet, daß Unfang nächſten Jahres i London oder Paris die Vor⸗ Triebfeder bei den künftigen Erörterungen Verhandlungs⸗ Abend- Ausgabe Mannheimer General Anzeiger * 8 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik a Proteſt gegen die Monopol⸗Berichterſtattung J Berlin, 17. Okt. argen Mißhelligkeiten, die ſich aus der Monopoliſierung der Berichterſtattung über den Zeppelinflug ergeben haben, finden (Von unſerem Berliner Büro.) Die andauernd in einem Teil der Berliner Preſſe ſcharfe Kritik. Der„Vorwärts“ hatte es bereits geſtern als ſkandalös bezeichnet, daß„das aus einer Volksſammlung und zum Teil mit Reichszuſchüſſen erbaute Luftſchiff infolge ſehr enger Bindungen an drei großkapitaliſtiſche Zeitungsverlage ſogar die für die Wertung ſo wichtigen Standortmeldungen nicht gefunkt hat.“ Das„B..“ ſchließt ſich dieſem Proteſt an und findet, daß das Handelsgeſchäft, das mit der Reiſe des „Grafen Zeppelin“ verbunden wurde, über die Grenze des Ueblichen und Zuläſſigen hinausging. Stark befremdet hat jedenfalls die Erklärung des Kommandanten Roſendahl und des Miniſterialdirigenten Branden b urg, daß ſie und die anderen Paſſagiere ſich unterwegs hätten verpflichten müſſen, vor Ablauf von acht Tagen über die Luftfahrt nichts * 5 5 ler Lork g 5 5 7— 1 a 3 2 0 3 8 N bdüsdephig? Icbeburst MIcdingtggg ti 2 5 Baltimore 8 „ It 63 27 Hashington ft 15 95 7 5 9 8 9 8 N 9 . io 8 N 105 .: Richmogd J 4 8 N beter sb N(Ceap charles Norfolk. 0 23 1 N 2 N 8 U 8 Cap fatteras 5 6 2 5 Der Landflug des, raf Zeppelin in Amerika. zu erzählen. Dem Korps der Unzufriedenen ſchließt ſich auch die deutſchnationale„Berliner Börſenzeitu ng“ an, die erklärt, das fei ein Zuſtand geweſen, der ſich nicht wieder⸗ holen dürfe. Hier hätte das Reich eingreifen ſollen um zu verhindern, daß das deutſche Volk, das um das Schick⸗ ſal ſeiner Landsleute bangte, auf Nachrichten al m oſen von privater Seite warten mußte.. Die Hugenbergpreſſe hebt dem gegenüber prahlend die Tatſache hervor, daß es mit Hilfe von chiffrierten Telegram⸗ men erreicht worden ſei nur die Stelle ſofort und richtig 81 informieren, die dazu einzig und allein berechtigt waren. Der „Lokalanz.“ verrät, auf welche Weiſe das geſchah. Die in Frage kommenden Berichterſtatter, die an der Amerika⸗ fahrt teilnahmen, hätten kleine handliche Chiffremaſchinen mit ſich geführt. Der Benutzer der Chiffremaſchine ſchreibt das Telegramm im Klartext hin, chiffriert durch Drücken einer kleinen Taſte die einzelnen Worte und gibt das Telegramm in die Funkkabine des Luftſchiffes. Das alſo at das Geheim⸗ nis der berühmten Telegramme. die man nicht entziffern konnte. g 5 Es kann nur erneut darauf verwieſen werden, daß alle dieſe Mitteilungen auf leeren Kombinationen beruhen. Ueber die Sachverſtändigenbeſprechungen ſind bisher noch keinerlei Beſtimmungen getroffen worden. Im gleichen Zu⸗ ſammenhang hat aber die ausländiſche Preſſe wiederholt den Gedanken zum Ausdruck gebracht, daß ſich als wirkungsvollſte freundlichkeit und Bereitſchaft zum Entgegenkommen zu er⸗ reichen, auf deutſcher Seite die Frage der Rheinland⸗ beſetzung erweiſen wird. Darin kann nur ein neuerlicher Verſuch erblickt werden, die Frage der Reparationen und der Rheinlandräumung miteinander zu verflechten, obwohl bei den Verhandlungen in Genf ihre reinliche Scheidung vor⸗ genommen und auch in dem von den ſechs Mächten unter⸗ zichneten Kommuniqué das deutlich zum Ausdruck gebracht dieſem Gebiete ihren Meiſter. Sie werden können? Aus dem Weltkriege müßten den Engländer! genug ſolcher Fälle in Erinnerung ſein. Auf dem Untergr Deutſche zu ſein. Nr. 484— 39. Jahrgang nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolanelzelle 1 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektip⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Be⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch pe ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geletz und Recht N IN re Wie kann man nur? Nicht nur im Unglück, ſondern auch beim Glück und Erfolg lernt man ſeine Freunde kennen. Eine, teils ärger⸗ liche, teils amüſante Illuſtration zu dieſer Erkenntnis liefert wieder einmal der ſchwarz auf weiß fixierte Widerhall, den Dr. Eckeners Amerikaflug in den Seelen vieler Zeit⸗ genoſſen ausgelöſt hat, die ſich etwas darauf einbilden, An⸗ gehörige von„großen und Kulturnationen“ zu ſein. Wir ſind ja in dieſer Hinſicht ſchon allerhand gewöhnt worden, aber was ſich gewiſſe Leute diesmal leiſten, iſt doch ganz beſonders übel. Wie kann man ſich nur ſo blamieren, wie kann man nur ſo völlig ſchamlos ſeine ſchwarze Seele vor aller Welt offenbaren?. Daß die Franzoſen hierbei tonangebend ſind, war ja garnicht anders zu erwarten. Einige beſonders liebliche Sti blüten ihrer Mißgunſt haben wir unſeren Leſern bereits geſtern zur Kenntnis gebracht. Solche gar zu ausfälligen Ge⸗ häſſigkeiten können einen gebildeten Menſchen nicht kränken, ſondern allenfalls ſeine mit Verachtung gemiſchte Beluſtigung erregen. Viel perfider iſt es ſchon, wenn man die Gemeinheit in den Mantel einer ſcheinbaren Sachlichkeit einhüllt. So macht es z. B. die Pariſer„Liberté“. In einer Polemik gegen den dem Parfümfabrikanten Coty gehörenden„Fit gar ve, der den Zeppelinflug eine„prächtige Leiſtung“ genannt hat, wirft das Blatt die Frage auf, ob Coty jetzt vielleicht aus geſchäft⸗ a lichen Gründen heraus anfange, der Träger der deutſchen Propaganda in Frankreich zu werden. Gleichzeitig gefällt ſich die„Liberte“ darin, den„Graf Zeppelin“ im Hin⸗ blick auf die lange Dauer des Fluges als„Himmels⸗ ſchnecke“ zu kritiſieren 3 Eine nette Wortbildung, das muß man dem Pariſer Blatte laſſen. Schade nur, daß die Franzosen ſich noch nicht an den Bau von friedlichen Verkehrsluftſchiffen herangewagt haben, ſonſt hätten wir ſicher längſt einen train rapide, einen Blitzzug, der Lüfte, der auch mit dem größten Sturm um die Wette flie⸗ gen würde. So aber erſchöpfen die Franzoſen ihre Arbeits⸗ kraft und ihr Geld mit dem Bau von Werken, die dem Kriege dienen und nicht dem Frieden. Trotzdem tun ſie nach wie vor ſo, als ob ſie ſich vor uns Abgerüſteten fürchten müßten. Bei ſolcher Heuchelei und Hetze iſt es auch weiter nicht verwr derlich, daß der planmäßig dauernd wachgehaltene Haß gegen Deutſchland ſich ſogar in den Kinotheatern Luft macht. So kam es geſtern in einem großen Kinotheater von Paris bei dem Erſcheinen eines Zeppelins auf der Leinwand zu ſtz miſchen Kundgebungen. Einige Bravorufer wurden durch laute Proteſtrufe und ſchrilles Pfeifen mundtot gemacht. Stolz berichtet die Pariſer Preſſe, die dieſen Vorfall verzeichnet, daß die Zeppelinfeinde den Steg über die Bravorufer davongetragen hätten. 4 In dieſen Becher der Freude fällt jedoch ein Wermuths tropfen für die nationaliſtiſchen Franzoſen. Sie finden ni lich, ſo ſchwer dies ihren Ehrgeiz auch kränken wird, auch von den Be Das nationaliſtiſche Brüſſeler Blatt„Etoile Belge“, das ebenſo wie der Pariſer„Figaro“ im Beſitze des franzöſiſchen Parfümfabrikanten Coty iſt, kriti⸗ ſiert den Zeppelinflug als eine politiſche Kundgebung, die ſicherlich zu einem„Luftabkommen zwiſchen Amerika u f Deutſchland“ führen werde und fügt ganz unvermittelt hi Deutſchland ſei„in der Niederlage kriecheriſch und im Er anmaßend.“ Noch gemeiner aber und lächerlicher iſt der K mentar einer anderen Brüſſeler Zeitung, die ſich folgen Sätze leiſtet: f 5 „Sie ſind nun alſo endlich angekommen. Das iſt traurig genug. Wir ſind zwar nicht genügend Boches, um zu wünſchen daß der Zeppelin Kopf und Kragen bei der Ueberfahrt hätte laſſen müſſen, ein kräftiges Waſſerbad in der Nähe der ame kaniſchen Küſte oder eine Not landung aufeiner g el hätte uns aber doch mit i giern glatt übertrumpft. Großtat rühmte, gleichzeitig jedoch ſeinm lebhaften Bede darüber Ausdruck gab, daß Dr. Eckener und ſeine wa jenem Gebiete erz unſerer großen Geſchichte ſind wir durchaus zufrieden da Unſerem Ehrgeiz genügt es vollauf, wir uns als Vettern der Engländer fühlen können. Sa nur, daß unſere großmächtigen engliſchen Vettern wandtſchaftlicher Liebe noch immer nicht dazu geholfen wieder unſer eigener Herr auf dem eigenen Grund den zu ſein. Die zwei Seelen in ihrer politiſchen Bruſt 8 das offenbar nicht zu. Was unſer lieber Vetter Ramſey Macdonald bei ſeinem jetzigen Beſuche in Berlin zählte, war in dieſer Hinſicht höchſt aufſchlußreich. der Räumungsfrage zwiſchen Theorie und ſcheidet, das bringt nur ein Engländer fertig.. Doch das nur nebenbei. e er in Praxis unter⸗ Kommen wir wieder zurück zum Hauptthema. Ein Kapitel für ſich iſt die faſt unglaublich klingende Behandlung, die den Paſſagieren des Luftſchiffes bei der Zollabfertigung in Lakehurſt zuteil ge⸗ worden iſt. Aus den vielen amerikaniſchen Filmen, die ma in Deutſchland zu ſehen bekommt, hatte man bisher de druck gewonnen, daß der amerikaniſche Poliziſt das eines Gentleman ſei. Dieſe Vorſtellungen werden nut Mi 5 worden iſt. beſprechungen ibren Anfang nehmen werden. jäh über den Haufen geworfen durch der preußiſche Ji er kkaniſche⸗ 5 5 2. Seite. Nr. 494 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den Tr. Drtoder 1 Ins Geſichtgeſchlagen hat man die Reifenden und auch der deutſche Generalkonſul Lewynski ſoll ſich unter denen be⸗ funden haben, die in rüpelhafter Weiſe behandelt wurden Man ſollte es wirklich nicht für möglich halten, daß es zu ſolchen Höͤchft befremdlichen Zwiſchenfällen in einem Kulturzentrum von Amerika kommen konnte, das vielen von uns ſtets als ein Vorbild eines Landes erſchienen iſt, in dem die Kor⸗ rektheit und Höflichkeit in das Fleiſch und Blut aller Beamten übergegangen iſt und in dem(von ber Prohibition abgeſehen) die perſönliche Freiheit aller Mitmenſchen über alles geſchätzt und geachtet wird. Nun muß man auch dieſe Illuſtion zu den übrigen legen. An dem was eine ſo offizielle Perſönlichkeit wie ein preu⸗ ßiſcher Miniſter in aller Oeffentlichkeit vorbringt, hat man kein Recht zu zweifeln. Ihren eigenen Landsleuten gegen⸗ über würden die amerikantſchen Poliziſten gewiß nicht wagen, was ſie ſich gegen die deutſchen Ehrengäſte des Landes er⸗ dreiſtet haben. Ein ſachlicher Grund zu dieſen bösartigen Uebergriffen war ſicherlich nicht vorhanden. Denn, was ſollte die kleine Anzahl deutſcher Zeppelinpaſſagiere, deren Gepäck aus techniſchen Rückſichten von vornherein auf das Aeußerſte beſchränkt war, ſchon zu verzollen haben? Trotzdem hat man ſie in boshaft verzerrtem Pflichteifer wie Schmuggelverdäch⸗ tige behandelt oder richtiger geſagt miß handelt. Das hätte bei uns in Deutſchland, ausländiſchen Ehrengäſten gegenüber, noch dazu bei einem ſo ganz außerordentlichen Anlaß, ganz gewiß nicht paſſieren können. Obwohl wir noch immer als Beamtenſtaat, als pedantiſch und bürokratiſch verſchrieen ſind, hätten wir es bet einem ſolchen Anlaß ſicherlich nicht an einer noblen Geſte, an einer großzügigen Beiſeiteſchiebung der Zollſchranken fehlen laſſen. Daß unter ſolchen Umſtänden Miniſter Grzeſinskt kein Blatt vor den Mund nahm und ſeinem Unmut auch am Rednerpult in Newyork offen Aus⸗ druck gab, kann man nur gutheißen. Einer derartigen Ueber⸗ heblichkeit von Amerikanern gegenüber darf man ſich nichts gefallen laſſen, zumal dann nicht, wenn man die deutſche Ehre und Würde zu vertreten hat.. Wie empört und wie deutlich der Mintſter geweſen ſein muß, geht aus einem Kabelgramm in der heutigen„Köln. Ztg.“ hervor. Der New⸗ horker Korreſpondent des Blattes drahtet, daß es gut ge⸗ weſen ſei, daß der Miniſter nicht engliſch habe ſprechen kön⸗ nen, ſondern ſeine öffentliche Beſchwerde in deutſcher Rede vorgebracht habe, die dann vom Botſchaftsrat Dr. Kiep über⸗ ſetzt wurde.„Klugerweiſe“, ſo ſagt der Korreſpondent, ſei dieſe Ueberſetzung„nicht ganz wortgetreu“ geweſen, da„ſonſt die Folgen kaum abzuſehen geweſen wären!“ Daraus geht leider hervor, daß der Zwiſchenfall und die Empörung, die er auslöſte, doch reichlich ernſt geweſen ſein muß. Wie ſich ein ſolches Vorkommnis mit dem begeiſterten Freudentaumel zuſammenreimen läßt, den die Zep⸗ pelinleute ſonſt überall in Amerika bisher gefunden haben, iſt für die deutſche Mentalttät allerdings ſchwer erfindlich. Laßt uns hoffen, daß dieſer Mißton durch die Wogen ehr⸗ licher Freundſchaft allmählich erſtickt wird. H. A. Meißner. Die Länderkonferenz Berlin, 17. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, findet heute nachmittag 4 Uhr eine Vorbeſpre⸗ chung der Berichterſtatter für die Länderkonferenz ſtatt, die Hauptſächlich der techniſchen Vorbereitung der für nächſten Montag anberaumten Sitzung dienen ſoll. Ludendorff geht nicht nach China Berlin, 17. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„D. A..“ hört, beſtätigen ſich die Zeitungsmeldungen über ein Angebot ber chineſiſchen Regierung an General Luden⸗ dor ff, die Organiſation und Lektung der chineſiſchen Armee zu übernehmen nicht. General Chen⸗Yt, der Führer einer chineſtſchen Kommiſſion, die im Auftrage des Generals Tſchangkaiſchek Deutſchland beſuchte, hat bei dieſer Gelegen⸗ heit Ludendorff ſeine Aufwartung gemacht und ihm die Grüße des Generals und anderer chineſiſcher Heerführer über⸗ bracht, die in Ludendorff einen der großen Strategen der deutſchen Armee während des Weltkrieges ſehen. Ein Ueber⸗ tritt Ludendorffs in den Dienſt der chineſiſchen Regierung iſt überhaupt nicht erwähnt worden. Das Mätſel Zenkralaſiens gelöſt! Großer Erfolg der deutſch⸗ruſſiſchen Pamir⸗ Expedition (Von unſerem wiſſenſchaftlichen Dr..⸗Mitarbelter) Eine Leiſtung, auf die man nicht weniger ſtolz ſein kann, als auf den ſchweren Kampf des„Grafen Zeppelin“ mit den Elementen, haben die deutſchen Gelehrten und Bergſteiger voll⸗ bracht, die ſich zuſammen mit ihren ruſſiſchen Kollegen in die unerforſchten Gebtete Zentralaſiens wagten. Es handelt ſich um die beutſch⸗ruſſiſche Expedition, die in dieſen Tagen das bis jetzt ungugängliche geheimntsvolle Hochplateau von Pamir durch⸗ quert und eine große Reihe von wiſſenſchaftlichen Entdeckungen gemacht hat. Dieſe Expedition war ſeit Mat dlieſes Jahres unterwegs. Ihre Arbeiten ſind jetzt im großen und ganzen beendet, wenn auch einige Teilnehmer noch an Ort und Stelle verbleiben, um einige nachträgliche Forſchungen vorzunehmen. Die beutſch⸗ruſſiſche Pamir⸗Expedition iſt das größte und am beſten ausgerüſtete Unternehmen dieſer Art, das bis jetzt zuſtande kam. Nur die diesjährige Expeditton Sven Hedins, die die innere Mongolei durchforſcht, kann mit ihr verglichen werden. An der Spitze der Pamir⸗Expedition ſteht Gor⸗ bunow, der Chef des Sekretariats des Rats der Volkskommiſ⸗ ſare in Moskau. An der Spitze der deutſchen Gruppe ſteht Rickmers, der ſchon kurz vor dem Kriege die nördlich von Pamir liegende Bergkette Peters des Großen durchwanderte. Zu der deutſchen Gruppe gehören ferner ein Geologe, ein Zoploge, ein Sprachforſcher, zwei Landmeſſer, ein Arzt und N Ipiniſten. Sowjetrußland hat der Expedition eine große on Naturwiſſenſchaftlern zur Verfügung geſtellt, die uffiſchen Akademie der Wiſſenſchaften in Leningrad 1 er den ruſſiſchen Alpiniſten iſt ein . nd in einem anderen, wenn auch recht Krylenko, der Oberſtaats⸗ rleſigen Ingenteurprozeß, 5 gerade noch Zeit hatte, ſich der Expedition anz dings nicht als Oberſtaatsanwalt, ſondern in ſeiner als Präſtdent des ruſſiſchen Alpiniſten⸗Klubs. Be 5 0 Beamt erwähnen iſt, daß unter den Expeditionsteilnehmern ſich auch Brauch 8 London, 17. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Im„Daily Telegraph“ wird wieder einmal die Frage erörtert, ob Deutſchland Militärattaches im Auslande unter⸗ halten ſoll. Der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes will erfahren haben, daß die Frage in Berliner Regierungs⸗ kreiſen zur Zeit wiederum im Vordergrund ſtehe. Die Angelegenheit iſt in der Tat gegenwärtig von beſon⸗ derer Bedeutung. Die deutſchen Mllitärattachés, ſo heißt es im„Daily Telegraph“, würden ſich gegenüber ihren Kollegen von anderen Nattonen zurückgeſetzt fühlen, da ſie nicht die Vertreter einer großen Armee ſeien. Ferner müſſe man den Eindruck auf die Oeffentlichkeit der alltierten Länder bedenken, der möglicherweiſe nicht ſehr günſtig für die gerade beginnenden Rheinlandver handlungen ſein würde. Schließlich ſet in der Wilhelmſtraße ſtarke Ab⸗ neigung gegen die Einſetzung von Milttärattaches vor⸗ handen, wegen der Befürchtung, daß dieſe Offtztere, wie vor dem Kriege, direkte Berichte an ihre militäriſchen Vor⸗ geſetzten liefern würden, die oft den Informationen und Ratſchlägen der Botſchafter widerſprächen und damit die Politik der Regierung hindern würden. Dieſe Argumente, insbeſondere das letztere, man aus der Vorkriegsgeſchichte weiß, ſehr 2 2 2 2 n ſind, wie ernſt zu nehmen. 2 2 N Wir brauchen eine ſtabile Regierung E Berlin, 16. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit der angekündigten Unterredung zwiſchen dem Reichskanz⸗ ler und dem Zentrumsführer Stegerwald werden, wie man annimmt, die Verhandlungen über die große Koali⸗ tion wieder in Fluß kommen. An der Eiunſtellung der Fraktionen zur Regierungspolitik hat ſich inzwiſchen nichts geändert. Der Zentrums parteivorſtand hat, allerdings ohne ſich feſtzulegen, ſich dem Sinne nach für die große Koalition ausgeſprochen. Die demokratiſche Reichstagsfraktton, die am Sams⸗ tag und Sonntag in Dresden klagte, iſt nach wie vor für die große Koalition. Die ſozialdemokrattſche Reichs⸗ tagsfraktion wird bald nach der Rückkehr ihres Fraktions⸗ vorſitzenden Breitſcheid zuſammentreten, vermutlich zu Beginn der nächſten Woche. Die Deutſche Volks par⸗ tei endlich wird Ende dieſes Monats zur innerpolitiſchen Frage Stellung nehmen. Da in nächſter Zeit wichtige außenpolitiſche Entſcheidungen fällig werden, erſcheint jedenfalls eine ſtabile Regierung notwendiger denn je. Bedenklich iſt, daß man in Preußen bisher keinen Schritt vorangekommen iſt. Das kann nicht ohne Rückwir⸗ kung auf die Entwicklung im Reiche bleiben. Franzöſiſche Vankbetelger Paris, 17. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Montpellier wird berichtet: Die Algeriſche Bank wurde dieſer Tage durch raffinierte Betrüger, die ſich in den Beſitz des Geheimeodes der Bank geſetzt hatten, um etwa eine Million Franken geſchädigt. Sie ſchick⸗ ten gleichzeitig an 12 ſüdfranzöſiſche Filialen Chiffretele⸗ gramme, in denen Anweiſung gegeben wurde, einem gewiſſen Herrn Stcard oder Audibert Summen bis 80⸗ und 100 000 Franken gegen Vorweiſung von Ausweispapieren aus⸗ zuzahlen. Bei 11 Filialen gelang der Streich. Das Geld wurde anſtandslos ausgezahlt. Nur in einer Filiale ſchien dem Kaſſierer die Sache verdächtig. Er beanſtandete die Pa⸗ piere und gewann ſo Zeit, um nach Algier zu telephonieren. Auf dieſe Weiſe kam der Betrug an den Tag, doch gelang es vorläufig nicht, die Betrüger feſtzunehmen. Man glaubt, daß ſie einen Komplicen in der Bank von Algier ſelbſt ſitzen haben. Rieſige Zollunterſchleife in Reval — Reval, 17. Okt. Durch Betrügereien, die von Beamten des Revaler Zollamts mehrere Jahre hindurch ausgeübt wurden, ſind der Staatskaſſe Verluſte von mehreren Millionen Eſt. Mark zugefügt worden. Ein außerordent⸗ licher Miniſterrat, der ſich mit dieſen Vorgängen beſchäftigte, hat den Direktor des Zollamtes und einen zweiten höheren en ihre* eine n Rosmirowit heuren Schwierigkeiten der Expedition völlig gerecht wurde und die eine der aktipſten, regſamſten und unermüdlichſten Teilnehmer der ſchwierigſten und gefährlichſten Kletterpar⸗ tien war. Der Ausgangspunkt der Expedition war die Stadt Oſch im ſüdöſtlichſten ruſſiſchen Turkeſtan. Von da aus ging der Weg in die Berge. Der höchſte Stützpunkt der Expedition be⸗ fand ſich auf einer Höhe von 4200 Meter, alſo beinahe auf der Höhe der Mont Blane⸗Spitze. Dieſer Stützpunkt war übrigens mit einer mächtigen Radioſtation verſehen, die die Verbindung mit der Außenwelt(nach Moskau über Taſchkent) die ganze Zeit hindurch gewährleiſtete. Dabei kamen auch die in Ruß⸗ land immer zahlreicher werdenden Kurzwellen⸗Amateure zur Geltung, und in derſelben Weiſe, wie die erſte Meldung von der nach der Italia⸗Kataſtrophe im Eis gelandeten Nobile⸗ Gruppe, kam die erſte Meldung von dem Erfolg der deutſch⸗ ruſſiſchen Expedition über den Moskau⸗Kurzwellen⸗Amateur Kruglow. 0 Die Ergebniſſe der Pamir⸗Expedition können kurzerhand folgendermaßen charakteriſiert werden. Der einzige weiße Fleck, der vor wenigen Tagen noch auf der Karte der Sowfet⸗ union exiſtierte, iſt nunmehr völlig verſchwunden! Nur im nördlichſten Sibirien ſind vielleicht noch einzelne Stellen da, die dem Europäer unbekannt bleiben. Aber dort handelt es ich nur um ſibiriſche Urwaldgebiete, um die ſogenannte Tajga, wo man keine anderen Ueberraſchungen zu erwarten hat, als unbekannte Erdſchätze, an denen Sibirien ſo reich iſt. Hier dagegen in Pamir, handelt es ſich um große Hoch⸗ ebenen, die von noch höheren Bergketten durchzogen und von völlig unbekannten Menſchenſtämmen und Tierarten bewohnt ſind. Hier in Pamir nehmen eine Reihe von wichtigen zentralaſiatiſchen Flüſſen ihren Anfang, hier befinden ſich die größten Gletſcher der Welt, und endlich hier ſollten die Bergpäſſe ſich befinden, die die Verbindung zwiſchen Nord⸗ Südaſten, zwiſchen Ruſſiſch⸗Turkeſtan und Nordindien len. Ferner ſollten höchſt wichtige geologiſche, meteoro⸗ „ ph entomologiſche und linguiſti⸗ 17016 51 t vollem Er⸗ en wir Militär ſch, die den unge⸗ Aber im übrigen geht der„Daily Telegraph“, wie überhaupt die meiſten Blätter, die dieſe Frage erörtern, von einer ganz falſchen Vorausſetzung aus. Mlilitärattachés ſollten einmal überhaupt nicht als Abgeſandte der Armee, ſondern als unter⸗ geordnete Ratgeber der Diplomaten betrachtet werden. Für Deutſchland kann die Einrichtung überhaupt nur von Nutzen ſein, wenn die betreffenden Militärattachés unter der ſtrikten Kontrolle der Botſchafter ſtehen und lediglich als beren techniſche Sachverſtändige ar⸗ betten. Wenn dies durchzuſetzen und zu ſichern iſt, fallen die meiſten Argumente gegen die Milttärattachss fort. An⸗ dererſeits weiß jeder, der die Entwicklung der letzten fran⸗ zöſtſch⸗engliſchen Epiſode aus der Nähe beobachtet hat, wie ſchwer es für den militäriſchen Laien und auch für den Diplo⸗ maten ſein muß, die Bedeutung der techniſchen Details zu er⸗ faſſen. Es iſt vielleicht, ſoweit London in Frage kommt, nicht richtig, daß Deutſchland ſeit dem Kriege keinen eigenen Ver⸗ treter hier beſitzt, der über militäriſche und maritime Sachkenntniſſe verfügt. Es würde in vielen Fällen der rich⸗ tigen Beurteilung der polttiſchen Situation zugute kommen, wenn ein ſachverſtändiger Ratgeber für dieſe überaus wich⸗ tigen Dinge zur Verfügung ſtünde. — 22 N Verhängnisvoller Vergrutſch = Baſel, 17. Okt.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Nach einem von einem Profeſſor der Eidgenöſſiſchen Tech⸗ niſchen Hochſchule der Teſſiner Regterung abgegebenen Gut⸗ achten erfordert die Lage auf dem Monte Arbino neuerdings größte Aufmerkſamkeit, weil gegenwärtig dort viel größere Geſteinsmaſſen ſich in Bewegung befinden, als die früher zum Abſturz gebrachten. Die rutſchenden Erdmaſſen werden auf 60—80 Millionen Kubikmeter geſchätzt. Da ſich neue Spalten gebildet und alte ſich verbreitert haben, wird eine Räumung zweier weiterer Dörfer in Vor⸗ ſchlag gebracht. Das Gutachten verlangt ferner die Auf⸗ ſtellung eines beſonderen Signalapparates am Taleingang. Letzte Melöungen Die Durchſtechereien bei der Reichsbahn verwaltung — Berlin, 17. Okt. In der Lieferſkandalaffäre der Reichsbahngeſellſchaft iſt von der Oberſtaatsanwaltſchaft Ber⸗ lin jetzt ein weiteres Verfahren gegen Reichsbahnoberrat Schulze eingeleitet worden, und zwar wegen Vergehens gegen § 131 St..B.(Annahme von Geſchenken für pflichtwidrige Handlungen). Die Verhandlung beginnt vorausſichtlich Mitte November. Zu ihr werden 50 Zeugen und mehrere Sachver⸗ ſtündige aufgeboten. Zwei deutſche Freiballone ſtarten in Dänemark — Kopenhagen, 17. Okt. Am Sonntag, 21. Oktober findet in Kopenhagen der Aufſtieg zu einem internationalen Ballon⸗ flug⸗Wettbewerb ſtatt. Von Deutſchland aus haben ſich zu dieſem Treffen zwei Ballone gemeldet, einer aus Lübeck und einer aus Hamburg, die je 1550 Kubikmeter meſſen. Die geſtohlenen Akten der engliſchen Admiralität — London, 17. Okt. Wie gemeldet wird, handelt es ſich bei den, einem Beamten der engliſchen Admiralität geſtohlenen Dokumenten, um Berichte über Schnelligkeitsprüfungen der Kriegsſchiffe, die darum von großem Wert find, weil Abſchrif⸗ ten nicht vorhanden ſind. Der Generalſtreik in Lodz — Warſchau, 16. Okt. Der Generalſtreik in Lodz dauert in unverminderter Stärke an. Bei den geſtrigen Zuſammen⸗ ſtößen, die durch das Ausfahren von Straßenbahnwagen her⸗ vorgerufen worden ſind, iſt ein Straßenbahnſchaffner ſchwer verletzt worden. Im Verlaufe des heutigen Tages hat ſich die Gewerkſchaft der Textilarbeiter an den Arbeitsminiſter mit dem Erſuchen um eine neue Regierungsvermittlung im Lohnkampf gewandt. Der Miniſter hat darauf für Donners⸗ tag vormittag eine Konferenz zwiſchen Arbeitgebern und Ar⸗ bei rn et daß das unbekannte Pamir zu exiſtieren aufgehört hat. Solche Entdeckungen wie die Wege von Norden nach Süden über Altyn⸗Maſar, Bartang, Wantſch und Jasgulem, ſowie der oſtweſtliche Weg über Tanymas, ferner die Entdeckung des zweitgrößten Gletſchers der Welt(genannt Fedſchenko) be⸗ deuten neben den ſorgfältigen naturwiſſenſchaftlichen Beob⸗ achtungen eine entſcheidende Bereicherung der modernen Wiſſenſchaft. 8 Speziell der deutſchen Gruppe gehört das Verdienſt, die erſtiegen zu haben. Dieſe ungeheure alpiniſtiſche Leiſtung kann nicht hoch genug gewürdigt werden, beſonders wenn man berückſichtigt, daß ſie nur ein kleiner Teil von anderen Veiſtungen war, die die Pamir⸗Expedition vollbracht hatte. Daß es im Laufe der Expeditionsarbeit viele Momente gab, wo das Menſchenleben aufs Spiel geſetzt werden mußte, das verſteht ſich von ſelbſt. Der Erſte, der am Jasgulem ſein Leben beinahe einbüßte, war Krylenko. Bei der Erforſchung des Bergpaſſes Kumatſchdar wurde der Student des Mos⸗ kauer Berginſtituts, Judin, beinahe von einer Berglawine erdrückt. Ein deutſcher Bergſteiger, deſſen Name leider bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, iſt bei der Eut⸗ deckung eines neuen Fluſſes abgerutſcht und konnte nur mit Mithe vor dem Ertrinken gerettet werden. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er drei Wochen feſt liegen mußte. Auf folkloriſtiſchem Gebiete hat die deutſch⸗ruſſiſche Pamir⸗Expebition das Märchen von einem wilden, völlig unbekannten Stamm zerſtreuen können. Anſtelle eines Stammes, der im Beſitz einer uralten zentral⸗aſiatiſchen Kultur, einem Mittelding zwiſchen ſraniſcher und tibetauiſcher Kultur ſein ſollte, wurden nur die friedfertigen Tadſchyken vorgefunden, die ſich mit größter Gaſtfreundlichkeit der Expeditionsteilnehmer annahmen. Im übrigen iſt das überaus reichhaltige, wiſſenſchaftliche Matertal, das die Expedition geſammelt hat, nicht nur nicht ausgewertet, ſondern überhaupt noch nicht in einer ziviliſier⸗ ten Gegend eingetroffen. Mehrere Karawanen mit dieſem Material befinden ſich unterwegs in der turkeſtaniſchen Steppe. Und es wird recht viele Zeit vergehen, bis die zelergebniſſe der deutſch⸗ruſſiſchen Forſchertätigkeit in mir voll ausgewertet werden können. höchſte Spitze der Sowjetunion, den Pik Lenin(7340 Meter), N* 2 . * * Mittwoch, den 17. Oktober 1928 Rene Mannheinter Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8 3. Seite. Nr. 484. — Die Hauptverſammlung am Min woch kr. Heidelberg, 17. Okt. Den Abſchluß der üßeraus arbeitsreichen Tagung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft bildete die Hauptver⸗ ſammlung am Mittwoch, morgens 9 Uhr, im großen Saal der Stadthalle. Dr. Graf Douglas begrüßt vor allem den badiſchen Staatspräſtdenten Dr. h. c. Remmele, der mit ſeiner An⸗ weſenheit das Intereſſe der badiſchen Regierung an der Land⸗ ö wirtſchaft dokumentiere. Auch den übrigen Gäſten gilt ſein Gruß. Man ſah als Gäſte u. a. Landeskommiſſar Hepting, Jandrat Kieſer, Bürgermeiſter Wielandt, den Präſiden⸗ ten der Oberpoſtdirektlon Karlsruhe Lämmlein, den Rektor der Univerſttät Prof. Dr. Heins heimer, Geh. Kommer⸗ zienrat Dr. ing. h. c. Schott u. a. m. An die Spitze der Verſammlung hat die Leitung eine Gedächtnisfeier für Albrecht Thaer geſetzt. Nach einem Orgelvortrag(Renate Noll) gab Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Dr. h. e. Hanſen⸗ Berlin ein klares Bild vom Leben und Wirken Albrecht Thaers(geſt. 26. Oktober 1828). von ſeiner überragenden Bedeutung für die Landwirtſchaft. Er war nicht nur kenntnisreicher Berater der Landwirtſchaft, ſondern auch vorbildlicher Praktiker und vor allem ein glänzender Lehrer für den landirtſchaftlichen Nach⸗ wuchs. Durch Einzelheiten vervollſtändigt ſodann der Reoöner das Bild Thaers, der ſchon alleine als Begründer der Land⸗ N wirtſchaftswiſſenſchaft bleibende Bedeutung behalten wird. N Dankworte des Vorſitzenden und ein Orgelvortrag geben der ö N Feier einen würdigen Abſchluß. 8 Nach Erſtattung einiger kurzer Berichte(Ausſtellung Leipzig 1928), 35. Wanderausſtellung 1928, Herbſttagung Dres⸗ den 1929) ſprach Dr. von Engelberg, Direktor der Ba⸗ eee * Tagung der Beulſchen Landswi man an, melioriſierte Gebiete ſtändig der * 19 rͤſchafts⸗Geſellſchaft 8 klimatiſchen Verhältniſſen uſw. auf. Weite Kreiſe der badiſchen Landwirtſchaft haben Ueberſchüſſe an Arbeits⸗ kräften, was teilweiſe dazu zwinge, gegen die Einführung arbeitskraftſparender Methoden zu ſein. Der Redner v breitete ſich dann ausführlich über die badiſchen Spezialkul⸗ turen(Tabak, Hopfen, Spargel uſw.), die in allen einiger⸗ maßen für dieſe Kulturen klimatiſch bevorzugten Gebieten rentabel geſtaltet werden könne, wenn es gelingt, die Produk⸗ tion qualitativ zu fördern. Zur Erlangung dieſes Zieles be⸗ dürfe es vor allem einer beſſeren Vorbildung des Land⸗ wirts. Leider beſtehe aber in landwirtſchaftlichen Kreiſen eine ziemliche Indolenz gegen die eigenen landwirkſchaft⸗ lichen Schulen. Kurz vor dieſem mit Beifall aufgenommenen Referat waren noch der badiſche Finanzminiſter Dr. Schmitt und Landtagspräſident Baumgartner erſchienen. Freiherr Böcklin von Böcklingsau, Gutsherr auf Schloß Ruſt in Baden, ſprach ſodann über Meliorationen. Baden habe auf dieſem Gebiet Hervorragendes ge⸗ leiſtet. Um den Erfolg der Melioriſierung zu vertiefen, ſtrebe Aufſficht der Landwirtſchaftskammer zu unterſtellen. Der Red⸗ ner ging ſodann auf techniſche Einzelheiten der Melioration ein. Zweifellos ſteht feſt, daß die aufgewendeten Mittel einen ſolchen finanziellen Ertrag ergeben haben, der nicht nur dieſen Aufwand, ſondern auch die Weiterführung des begon⸗ nenen Werkes rechtfertige, vor allem dann, wenn ſich das Tempo der Arbeit noch beſchleunige. Erforderlich dazu ſeien längere Kreditgewährung und größere Dar⸗ lehen. Der volkswirtſchaftliche Wert der Meliorationen zeigt ſich auch in dem nachweisbaren Nutzen für das Sied⸗ lungsweſen, neben der ſelbſtverſtändlichen Hebung der Nahrungsmittelproduktion.. Mit Dankesworten an Stadt und Univerſität, an die Refe⸗ renten und die Geſchäftsführung der D. L. G. ſchloß Graf 2 ET= diſchen Landwirtſchaftskammer Karlsruhe über Aktnelle Förderungsprobleme der badiſchen Land wirtſchaft. i An der Hand inſtruktiver Lichtbilder zeigte der Redner zuerſt g die Struktur des Badiſchen Landes nach Bodenbeſchaffenheit, 1 1 Dr Urn Staoͤtiſche Nachrichten Freiſpielplätze für unſere Schulkinder! Die hier gegebene Anregung, für die noch nicht volks⸗ ſchulpflichtigen Kinder eine Anzahl gefahrfreier Spielplätze zu ſchaffen, kommt ſicherlich den Wünſchen einer großen Anzahl Eltern entgegen; aber auch für die ſchulpflichtige Jugend ſollten ſolche Spielplätze freigegeben werden. Das Hauptſpiel der Knaben iſt Fußball. In den Straßen und auf den Plätzen der Altſtadt(ähnlich iſt es in der Mehrzahl der Vororte) wird dieſes Spiel wohl hie und da, trotz des Verbotes, von ſchul⸗ und nicht mehr ſchulpflichtigen Jungen durchgeführt. Das be⸗ weiſen zahlreiche in den Schulen einlaufende Strafanzeigen. Damit iſt freilich dem ſicherlich anzuerkennenden Verlangen der Jugend nach Betätigung ihrer Kräfte in ihrer ſchulfreien Zeit nicht gedient. Es müßten beſtimmte Plätze in nicht zu weiter Entfernung für dieſe„Freiſpiele“ unſerer Schuljugend für die Nachmittage, in den Ferien für den ganzen Tag freigegeben und dieſe Freigabe in allen Schulen bekannt gemacht werden, am beſten noch in jeder Schule an einem den Schulkindern leicht zugänglichen Ort ange⸗ ſchlagen werden, damit die Knaben ſich ſtets wieder einen D ouglas gegen halb 12 Uhr die Sitzung und damit auch die Tagung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft. f r Samstagnachmittag und Sonntag). Wie eine nicht kleinliche Aufſicht auch hier durchzuführen wäre, müßte mit den betr. Platzinhabern beſprochen werden. Ueberhaupt würde man wünſchen, daß die Polizei unſere Jugend mehr verwarnt, ohne gleich wegen jeder Geringfügigkeit ein Protokoll auf⸗ zunehmen. Wenn ſie dies gleich am Tatorte hie und da mit handgreiflichem Nachdruck tun würde, ſo würde dies in den meiſten Fällen mehr nützen als eine Anzeige, die über Be⸗ nach der Tat erſt zur Sühne führt, die dann von allen Kin⸗ dern als„nicht mehr am Platze“ angeſehen wird. Raſche Strafe oder Verwarnung nützt erzieheriſch mehr als eine wochenlang nachher erſt eintreffende. Das„abgekürzte Ver⸗ fahren“ würde nicht nur viel Schreibereien erſparen, ſondern auch mehr nützen. Freilich ſollten nicht nur die Kinder, ſon⸗ dern jedesmal auch die Eltern verwarnt werden, was bis jetzt meiſt nicht erfolgt. Aber Strafen für das Spielen auf der Straße ſind ſolange nicht berechtigt, wie man unſerer Jugend, der man ſtets in den Schulen, zu Hauſe und in Vereinen Be⸗ wegung, Spiel im Freien predigt, nicht Spielplätze in aus⸗ reichendem Maße zur Verfügung ſtellt. Das ſind ſchon täg⸗ liche Turnſtunden, die ja heute gefordert werden und bald durchgeführt werden ſollen. Dr.—2a—. neuen„Freiſpielplatz“ herausſuchen können, falls der eine zu ſtark belegt ſein ſollte. Selbſtverſtändlich würde die Stadt die könnten die Anlagenſchützen ihr beſonderes Augenmerk auf dieſe Spielplätze lenken. Dazu würden ſich insbeſondere die von der Mannheimer Jugend bereits in Beſchlag genommenen Neckarwieſen eignen; denn in den Anlagen würde doch manches beſchädigt werden, wenn nicht ſtändige Aufſicht vor⸗ handen wäre. Auch der alte Exerzierplatz ſollte hier⸗ 8 für freigegeben werden. Vielleicht können von einigen Sport⸗ 5 vereinigungen auch b einige Sportplätze 75 zur Verfügung geſtellt werden ble e ohne die Abendzeit, in der unſere Schulkinder zu Hauſe ſein ſollten(11). und ohne Haftung für etwa vorkommende Unfälle ablehnen. Immerhin * Schützt die Waſſer⸗ und Gasleitungen vor Froſt. Der herannahende Winter gibt Veranlaſſung, erneut auf den recht⸗ zeitigen und ausreichenden Schutz der Waſſer⸗ und Gas⸗ verſorgungsanlagen gegen den Einfluß der Kälte hin⸗ zuweiſen. Waſſerleitungen, Waſſermeſſer und Veuttle unter Druck zerfrieren und Gasleitungen verſtopfen, wenn die Tem⸗ peratur unter Null Grad ſinkt. Beſonders gefährdet ſind die Eintrittsſtellen der Leitungen in die Gebäude. Rechtzeitiges Schließen und Abdichten der Kellerfenſter mit ſchlechten Wärmeleitern(Stroh, Holzwolle, Lumpen, Papier uſw.) und Einhüllen der freiliegenden Rohre, Abſtellen und Leerlaufen⸗ laſſen der ungeſchützten Waſſerleitungen bei Froſt ſind gute Vorſichtsmaßregeln, deren ſorgfältige Anwendung nur emp⸗ fohlen werden kann. l zirksamt und Stadtſchulamt geht und gewöhnlich erſt lange 1 Kommunale Chronik W 8 2 42 ö oni Die Koſten des Karlsruher Lichtfeſtes Der Stadtrat Karlsruhe nahm davon Kenntnis, daß die von ihm für das Lichtfeſt aus entſprechenden voran⸗ ſchlagsmäßigen Krediten bewilligten Mittel(im ganzen 24 000 Mark, die ſich verteilen auf Propaganda, Inſtallationen und Stromverbrauch, einſchließlich der unentgeltlichen Strom⸗ abgabe an ſich betetligende Verbraucher) nur zum Teil in An⸗ ſpruch genommen worden ſind. Wie zu erwarten war, ſtehen den Ausgaben für das Lichtfeſt überdies verſchiedene, ſie zum größten Teil deckende, außerordentliche Ein⸗ nahmen der Stadt, die mit dem ſtarken Fremdenzuſtrom zuſammenhängen, gegenüber, ſo bei der ſtädtiſchen Straßen⸗ bahn allein 12000 Mk. * Schriesheim, 16. Okt. Ju der jüngſten Gemeinde ⸗ ratsſitzung wurde für den Neubau des Wilhelm Gottlob Schmied von Schriesheim die übliche Gemeindebürgſchaft ſtbernommen.— Der Kultur⸗ und Wirtſchaftsplan für das Hiebsjahr 1928/29 von Hoch⸗ und Mittelwald wird genehmigt. — Neben dem Lehrerwohnhaus an der Bahnhofſtraße ſoll ein weiteres Wohngebäude erſtellt werden. Der Architekt Fritz Lauer von Schriesheim wird mit der Bauleitung be⸗ auftragt.— Peter Mohr hat die eingelegte Beſchwerde gegen die ſofortige Dienſtentlaſſung zurückgenommen.— Dem Leichenſchauer Heinrich Krämer wurde anläßlich ſeines 25⸗ jährigen Dienſtjubiläums für die der Gemeinde treu geleiſteten Dienſte ein Geſchenk von 25 Mark überwieſen.— Für den Oberlehrer a. D. Ludwig Laub und dem Lokomotivführer Konr. Neeſer werden für Erſtellung von Wohnungen die üblichen Gemeindebürgſchaften übernommen. Mit dem Farren⸗, Eber⸗ und Ziegenbockhalter ſind Verträge abzu⸗ ſchließen.— Bezüglich der Verteilung der Wohnungs⸗ verbandsdarlehen wurden neue Richtlinien feſtgelegt. — Forſtanwärter Georg Ringelſpacher von hier wird an Stelle des in den Ruheſtand verſetzten Nikolaus Grüber zum Forſtwart ernannt. a Kleine Mitteilungen Wie in Bad Schwalbach in der letzten Stadtver⸗ ordneten verſammlung mitgeteilt wurde, ſchließt die letzte Kurzeit mit einem Defizit von 80 000 Mark ab, wo⸗ von die Stadt die Hälfte zu tragen hat. 10000 Mark dieſer Hälfte hat der Regierungspräſident übernommen, ſodaß die Stadt noch 30 000 Mark aufbringen muß. Die Aufnahme eines Kredits in dieſer Höhe wurde von der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung bewilligt. Vom Magiſtrat wurde mitgeteilt, daß Schritte eingeleitet ſind, um das Verhältnis zum Staat in allen Kurangelegenheiten zu löſen. ö 7 Tagungen Reichsverband der deutſchen Gemeindetierärzte Nach einem Empfangsabend im Stadtgartenreſtaurant in Karlsruhe trat am 12. Oktober vormittags in den„B Jahreszeiten“ der Reichsverband der Deutſchen Gemeind tierärzte zu ſeiner diesjährigen Tagung zuſammen. Hierz ſind aus allen Teilen des Reiches wie auch aus den beſetzten und abgetrennten Gebieten weit über 200 Berufskollege ſchienen, dazu eine große Reihe von Regierungsvertre Der 1. Vorſitzende, Veterinärrat Dr. Hafemann⸗Deſ hieß die Hauptverſammlung und beſonders die Gäſte ö willkommen. Von allen bisherigen Tagungen hat die gegen wärtige in Karlsruhe den ſtärkſten Beſuch aufzuweiſen Nachdem die Vertreter der Regierung und der Stadtverw tung und des Deutſchen Veterinärrats ihre Grüße entboten hatten, wurde in die reichhaltige Tagesordnung eingetreten An der Spitze der Verhandlungen ſtand der Tätigke bericht des Vorſitzenden, worin ein intereſſanter Rückb auf die 25 Jahre ſeit Beſtehen des Fleiſchbeſchaugeſetzes ut halten war. Die Verſammlung faßte den einſtimmigen B ſchluß, den Schöpfer dieſer Geſetzgebung, Min.⸗Rat Prof. Di von Oſtertag⸗ Stuttgart, zum Ehrenmitglied des chs verbandes zu ernennen.— Dr. Tiede⸗Köln verbreitet über die nach dem Lebensmittelgeſetz vom 5. Juni 1927 erfor derliche Organiſation der Milchkontrolle durch die Stad waltungen unter beſonderer Berückſichtigung der Zuſtä keitsabgrenzung der behördlichen Sachverſtändigen. 00 ten noch eine Reihe fachwiſſenſchaftlicher Vorträge. Theater und Muſik Johann Strauß mit ſeinem Wiener Orcheſter kommt! Nachdem Wien den vielen Tauſend Sängern aus allen Welt⸗ teilen, größtenteils aber aus deutſchen Gauen, während des diesjährigen großen Sängerfeſtes zujubelte, macht Wiens populärſter Orcheſterdirigent aus der Strauß⸗Dynaſtie, Joh. Strauß, mit ſeinem Wiener Orcheſter eine Art Gegenbeſuch in Deutſchland. Dieſer Gegenbeſuch in Geſtalt einer von Triumphen begleiteten Konzertreiſe führt den beliebten Meiſter auf Einladung der Roſengarten⸗Konzertleitung am kommenden Sonntag in den Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens. Wie ſehr das Erſcheinen dieſes ehemaligen K. u. 155 Hofballmuſikdirektors, dieſes liebenswürdigen unverfälſchten Wieners aus der guten alten Zeit und nicht minder die ewig jungbleibenden Wiener Melodien, die er ſo meiſterhaft dirigiert, überall zum Ereignis werden, geht unter unzähligen Beweiſen auch daraus hervor, daß er auf ſeiner letzten Aus⸗ landsretſe durch England, Schottland, Irland geradezu ver⸗ göttert wurde. Tauſende von Zuhörern weiß er täglich zu begeiſtern, zu Beifallsſtürmen hinzureißen. Ungeachtet aller Jazz⸗ und Negermuſik wirkt dieſe fröhliche, ſingende, herzen⸗ bezwingende herrliche Wiener Muſik unter dem Taktſtock bezw. Violinbogen von Joh. Strauß elektriſierend. Wien das lachende, ſingende, tanzende Wien erſteht vor der Zuhörer⸗ ſchaft, und gerade in dieſem Jahre, während viele Tauſende Reichs deutſche vielleicht zum erſtenmale die Stadt Wien durch Augenſchein kennen lernten, empfangen wir hier den Beſuch von Johann Strauß, der uns das Herrlichſte bringt, das Wien zu geben hat— die Wiener Muſik. 5 2 Berliner Theater.„Shen wer den im Himmel geſchloſſen“, das neueſte Stück von Haſenelever brach⸗ ten die Kammerſpiele heraus mit entſchiedenem äußeren Er⸗ folg. Aber ehrlich geſagt, es iſt eine nicht ganz gelungene Miſchung von Offenbachiade und Naturalismus, die meiſt ſehr dünn verläuft, und wo ſie ſich ſteigern ſoll, verſagt, aber im britten Akt eine gewiſſe Konzentration der Szenenführung die die zuerſt etwas flaue Stimmung umſchlagen ließ. Ja, der Himmel 0 uf der Erde zuſtandezubringen, aber es mißlingt und der liebe Gott, der immer ſchon die Un⸗ möglichkeit ſeiner Exiſtenz behauptet hatte, wird endgültig ab⸗ danken. Es ſind nämlich drei Selbſtmörder im Himmel ge⸗ meldet worden aus Liebeskummer. Jetzt verſucht man auf einem Konſilium, das der liebe Gott, eine Art Kommerzien⸗ rat, Petrus, eine Art Geſchäftsführer, und die heilige Magda⸗ lena, eine elegante Dame mit Vergangenheit, abhalten, die Sache ſo einzurichten, daß die Drei auf die Erde zurückgeſchickt werden und in der Kombination eines älteren Gatten mit einer jüngeren Frau und einem jungen Hausfreund in ſehr reichen Verhältniſſen ihr Glück verſuchen. Es endet wieder mit einem dreifachen Selbſtmord. Das Experiment wird anders wiederholt, der junge Mann mit der jungen Frau ver⸗ heiratet und der ältere als Freund, aber in ganz armen Ver⸗ hältniſſen. Auch dies führt wieder zu einer Kataſtrophe, aus der ſich die Beteiligten nicht befreien wollen, weil ſie lieber ihren Bergarbeiterberuf fortführen, als ſich vom lieben Gott retten zu laſſen, und der liebe Gott ihnen nicht einmal Urlaub geben kann, wenn die Betriebsleitung es nicht erlaubt. Gott fragt: was iſt Betriebsleitung?— das weiß der Teufel! Die Drei werden wieder zu Grunde gehen. Die gute, aber etwas künſtliche Idee wünſchte man mit Shawſchem Geiſte gefüllt. So füllte man ſie nur mit erſten Schauſpielerkräften. Werner Krauß als lieber Gott, entzückend Romanowsky als Petrus, Carola Neher ſehr friſch als Magdalena, Theodor Loos, Her⸗ mann Thimig und die Mosheim als die drei irdiſchen Ge⸗ ſchöpfe. Der Regiſſeur Forſter⸗Larinaga hatte kein leichtes Spiel, dieſe Perſönlichkeiten mit dem ſchwachen Geiſt der Offenhachiade und dem tragödien auszugleichen. i Oscar Bie. Vom Kölner ſtädtiſchen Opernhauſe. Von einer durch⸗ weg rühmlichen Neueinſtudierung von Lortzings„Zar und Zimmermann“ iſt Notiz zu nehmen. Das dem Spielplane eine Weile ferngebliebene neunzigfährige Werk des nach wie vor unerreichten deutſchen Meiſters der komiſchen Oper erwies ſich mit ſeinem Reichtum jugendfriſch prächtiger Melodien und köſtlichen Humors lich möchte ſagen: Unſerer wenig glücklichen Zeit) als eine wahre Wohltat für die das Haus füllenden Theaterfreunde. war aus dem herzlichen Beifall und befreienden Lachen, mehr aber noch aus der deutlich zutage tretenden allgemeinen Frohſtimmung mit konventionellen Verlauf der Ehe⸗ gerade in beſorgte Neuinſzenierung hatte nicht nur ort⸗ und zeit Kleidung der Darſtellenden, vielmehr auch nach Vorbilder; des niederländiſchen Malers Jan Brueghel in den Werk ſtätten der ſtädtiſchen Bühnen hergeſtellte ſtilgetreue De 1. tionen vorgeſehen. Eine ſehr ſtrittige Frage aber i die Oper nach ihrem ganzen Weſen als Kunſtgattung haupt ein(in einem Akte mehrfach wiederholtes) karu ges Hin⸗ und herſchieben des Bühnenbildes mitſamt der genden Stückfiguren geſtattet. Auch dürfte die hier jetz Abſchluß des zweiten Aktes ergebende regelrech 12 zwiſchen den mit ihren Gewehrkolben wild dreinſchlag Soldaten einerſeits und Peter Michaelow(Zar) d Zimmerleuten andererſeits zweifellos beſſer wieder zug des allbekannten einfachern Schlußbildes in Wegfall k Kurz darf geſagt werden, daß unter Dr. Jalowetz r wandter Führung das Orcheſter den Hörern Lortzings ſprache ſo recht zu Gemüte brachte, während Gerhard (Zar), Karl Seydel vom Münchener Nattonaltheat, den erkrankten einheimiſchen Sänger(als Jwanow helfend Helge Roswaenge(Chateauneuf), Joſef N (Syndham) und Henny Neu man n⸗ Knapp(M denen ſich mit ſeiner gelegentlich etwas primitive, Hubert Mertens(van Bett) geſellte, ihre Aufge allem Aplomb durchführten. Die Euſembleſätze hatte Schliff, indes Chöre und Tänzer zur Friſche der Ge führung redlich das ihrige beitrugen. 8 * Ein Werk von Georg Kolbe, der in Mannheim durch ſeine Ausſtellung in der Galerie Buck beſonders intereſſiert, wurde im Veſtibül der Staatsoper zu Berlin aufgeſtellt. Es iſt die Geſtalt einer nackten knieenden Frau in Marmor. Die zur Zeit hier ausgeſtellten Werke ſind ausſchließlich aus Bronze. 1 Die Glühwürmchen 5 „Gnädige Frau, darf ich etwas in den Garten gehen? Di Iyhanniswürmchen leuchten heute ſo ſchön.“—„Von mi Emma, aber nehmen Sie den Joßannis würmchen nicht ein Gansviertel mit.„„ 5 4. Seite. Nr. 484 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Oktober 1928 Aus dem Lande 8 Rathauseinbruch in Reilingen Neunzehnmal den f Kaſſenſchrank angebohrt 0055 Reilingen, 17. Okt. bruch verübt. Der Einbrecher kletterte an der Außenſeite des Rathauſes an einem Waſſerleitungsrohr empor und ge⸗ langte zunächſt in den Abort. Die verſchloſſene Aborttüre unde durchschlagen und die ebenfalls verſchloſſene Türe der Polize twachtſtube aufgebrochen. In einem Schrank der Polizeiſtube fand der Einbrecher die Schlüſſel zu ſämt⸗ lichen Zimmern des Rathauſes, ferner nahm er einen S ch a g⸗ reng und einen Revolver mit. Im Dienſtzimmer der Gemeindekaſſe bohrte der Einbrecher den Ka ſſenſchrank an. Man fand nicht wen ger als 19 Löcher, darunter ein Loch von 12 Ztm. Tiefe. Der Schrank hielt aber dem Ein⸗ bruch ſtand, ſodaß es dem Täter nicht gelang, ihn zu öffnen. Wäre der Einbruch geglückt, ſo hätte der Einbrecher 20000 Mark Bargelderbeute n können, die am Montag nach⸗ mittag durch die Poſt auf der Gemeindekaſſe eingezahlt wur⸗ den. Bereits im Vorfahre wurde, wie erinnerlich, unter ähn⸗ lichen Umſtänden ein Einbruch ins Reilinger Rathaus verübt. Auch damals konnte der Einbrecher den Kaſſenſchrank, in dem ſich 50 000 Mk. Waſſerleitungsgelder befanden, nicht öffnen. Der Täter wurde ſeinerzeit nicht ermittelt. Auch der neue Fall iſt noch nicht aufgeklärt. Die beſonderen Umſtände laſſen den Schluß zu, daß der Täter mit den örtlichen Verhältniſſen vertraut bezw. darüber unterrichtet war. Großfeuer * Binzen bei Lörrach, 16. Okt. In der Nacht vom Mon⸗ tag zum Dienstag brach in den Oekonomiegebäuden der Ge⸗ brüder Müller und des Konrad U minger ein Brand aus, der in den reichen Vorräten, die in den Scheuern lagerten und in dem Holzlager des Zimmermeiſters Konrad Uminger reiche Nahrung fand. Im Augenblick ſtan⸗ den die ausgedehnten Anweſen in einem lodernden Flam⸗ menmeer. Trotz der vorgerückten Stunde war die Feuer⸗ wehr von Binzen, von Lörrach und den umliegenden Ort⸗ ſchaften raſch zur Stelle. Den gemeinſamen Anſtrengungen der Wehren gelang es, ein Uebergreiſen des Feuers auf die umliegenden Wohngebäude zu verhindern. Ueber die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt nichts bekannt. * Kr. Heidelberg, 17. Okt. In der Turnhalle am Klin⸗ genteich ereignete ſich geſtern abend bei den Uebungen eines Vereins ein ſchrecklicher Unglücksfall, der den Tod eines jungen Schülers zur Folge hatte. Als mehrere Turn⸗ zöglinge ein Turnpferd transportieren wollten, ſtürzte es plötzlich um. Ein unglückſeliger Zufall wollte es, daß das Pferd dem 11jährigen Volksſchüler Willi Müller, wohn⸗ haft in der Plöckſtraße, ſo auf die Bru ſt fiel, daß anſcheinend Lungenzerreißung eintrat. Das Kind war ſofort tot. — Vermutlich Ende Jult 1928 wurden gus einer hieſigen Villa zwei Kiſtchen mit 68 runden Pappdeckelſchächtelchen, in denen ſich eine große Anzahl echter und unechter Edel⸗ ſteine im Werte von über 100 000 R Mk. befanden, auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe entwendet. Für den Fin⸗ der wird Belohnung zugeſichert. J Weinheim, 16. Okt. Die Oberrheiniſche Eiſenhahn⸗ .⸗G. hat ſich entſchloſſen, zwiſchen Großſachſen und Hedͤdes⸗ heim Nebenbahn Autobus fahrten einzurichten, die in den nächſten Tagen in Betrieb kommen werden. Die Deutſche Reichspoſt beabſichtigt, vom gleichen Zeitpunkt ab eine Ver⸗ bindung von Rippenweier nach Großſachſen bezw. Weinheim herzuſtellen. Der Fahrplan der Autobuſſe iſt ſo eingerichtet, daß die Wagen in Heddesheim Auſchluß an die Nebenbahn⸗ züge nach und von Mannheim haben. * Neumalſch, 16. Okt. Heute nachmittag gegen 76 Uhr ereignete ſich hier an der Kreuzung der Ettlinger und Ra⸗ ſtatter Straße ein ſchweres Autounglück. Ein aus Baden⸗ Baden ſtammender Autobeſitzer war auf der Heimfahrt von Karlsruhe begriffen und fuhr an der obigen Straßenkreuzung auf das Motorrad eines Fahrers aus Söllingen. Dieſer wurde etwa 20 Meter weit geſchleift; das Motorrad wurde gänzlich zertrümmert. Das Auto rannte an eine do p⸗ pelte Telegraphenſtange, die vollſtändig geknickt wurde; der Wagen iſt ſtark beſchädigt. Zeugen des Unglücks telephonierten ſofort nach Karlsruhe an das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus, das den ſchwer verletzten Motorradfahrer holte. Der Autofahrer, der ebenfalls ziemlich ſchwere Verletzungen davontrug, wurde auf ſeinen Wunſch hin in einem anderen Auto nach Baden⸗Baden in ſeine Wohnung verbracht. * Freiburg, 16. Okt. Ein Ehepaar von auswärts, das geſtern bei der hieſigen Reichsbank Gel deu mgewechſelt hatte, wurde beim Verlaſſen der Bank von einem Manne zurückgerufen mit der Begründung, es ſtimme etwas an der Auszahlung nicht. Der Betreffende führte die Leute in den zweiten Stock und verſtand es, von dem Ehepaar, das annahm, es handle ſich um einen Angeſtellten der Bank, eine Leder⸗Taſche mit 545 Mark herauszulocken, mit der ex dann flüchtig ging.. Glottertal, 16 Okt. Der Kirchenſchmied Herrmann Diſch von Unterglottertal hantierte beim Rebhüten mit ſeiner Waffe. Dabei ging ein Schuß los, der ihn in den Unterleib traf und ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. * Konſtanz, 16. Okt. In der Nähe von Rorſchach durch⸗ brach ein Laſtauto mit Anhänger die Ufermauer und Im hieſigen Rathaus wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag ein dreiſter Gin⸗ Das W Meuſchen, Hunde, Wölfe, Lüchſe, Katzen, Marder, Wieſel, Füchſe, Adler, Uhu, Raben Krähen, Jeder Habicht, den wir ſehen, Elſtern auch nicht zu vergeſſen— Alles, Alles will ihn freſſen. 0— Den Haſen— Das Feld wird immer leerer, der Wald nimmt alle Far⸗ ben an, die Blätter fallen. Unſere gefiederten Sommergäſte haben uns reſtlos verlaſſen, ihr Geſang iſt verſtummt, Feld und⸗Wald wird öder. Der Durchzug der Zugvögel hat ſeinen Höhepunkt erreicht und bietet dem Naturfreund und Jäger manche intereſſante Beobachtung. Die Jagdͤgelegenheiten meh⸗ ren ſich mit dem Vorrücken des Herbſtes. Für die Haſen iſt die ſchöne Zeit vorbei. In Baden Bayern und Heſ⸗ ſen iſt mit dem 1. Oktober S chußzeit und mancher Löffel⸗ mann ſchlägt Rad. Der Abſchuß erfolgt allerdings jetzt noch auf Suche und Anſtand, während die Treibjagden ſpäter ein⸗ zuſetzen pflegen. Bei Aufgang der Jagd trifft man noch ſäugende Häſinnen und viele Junghaſen. Aus hegeriſchen Gründen iſt Mäßigung im Abſchuß, insbeſondere in der Däm⸗ merung auf dem Anſtand zu empfehlen, da der aus dem Holz rückende Haſe ſeiner Größe nach ſchwer anzuſprechen iſt. Ganz gut könnte allgemein aus weidmänniſchen Gründen die Schon⸗ zeit wie in Württemberg auf den 16. Oktober verlängert wer⸗ den. Allgemein ſchmeckt der durchfrorene Haſe beſſer und der dann weißlederige Balg hat den vollen Wert, während er in der Uebergangszeit nur mit ein Viertel bewertet wird. Die Feldhühnerjagd iſt noch im Gange. Die Hühner ſind jetzt allgemein vollwertig und haben geſchildert. Bei dem Rückgang der Deckung halten ſie immer ſchlechter vor dem Hund. Mit dem Hühnerdrachen laſſen ſie ſich noch täuſchen. Bei warmen Tagen gibt es noch recht gute Strecken. Die Faſanen haben jetzt durchweg aus⸗ geſchildert und ſind gut ſchußbar. Hennen ſollten jedoch geſchont werden, zumal kein anderes Wildͤgeflügel jagdlich ſo dankbar als der Faſan iſt. Der Heger wird bei ihnen neben der Jagd die Wildoͤpflege nicht vergeſſen und durch Fütterung mit Kör⸗ nerfrucht, auch mit Weintreſter, dafür ſorgen, daß er als Standwild im Revier bleibt. Durch die Trockenheit iſt es bis jetzt mit der Enten⸗ fagd ſchlecht geweſen. Der außerordentlich niedere Waſſer⸗ ſtand hat ihre Deckung im Schilf und Rohr trocken gelegt und auf dem freien, offenen Waſſer hält ſich die Ente jetzt nicht. Wohl ſind Abends auf dem Strich und beim Einfall auf be⸗ rohrte und beſchilfte Waſſerlöcher einige zu erlegen. Die Jungenten haben verfärbt und ſind vollwertig. Auf dem Rück⸗ zug ihres nordiſchen Sommer⸗ und Brutaufenthaltes treffen jetzt die Schnepfen ein. Im geeigneten Revier kann man beim Buſchiren und auf dem Strich einige erbeuten. Mit Mo⸗ natsanfang iſt in Baden die Jagd auch auf weibliches Rehwild In Heſſen und Württemberg erſt mit dem 16. Oktober. In Ba ern, wo das weibliche Rehwild das ganze Jahr Schun⸗ zeit hat, ſchließt mit Monatsanfang auch die Jagd auf den Bock. Dadurch wird dort der Abſchuß von Rehen auf den Treibjagden ein Riegel vorgeſchoben. In dieſer Hinſicht iſt das bayeriſche Jagdgeſetz nachahmungswert. Wo Rehwild fetzt frei iſt, ſollte es nur auf Birſch und Anſttz erlegt werden. Der Bock iſt wieder beſſer bei Wildbret. Die Gründe, die den Ab⸗ ſchuß von Rehen im Triebe nicht ratſam erſcheinen laſſen, ſind zahlreich. Vor allem wird durch die nötige ſchnelle Entſchluß⸗ faſſung ein erſchwert. offen. Nachbargebiete Die Mainzer Domfeier * Mainz, 16. Okt. Im Mittelpunkt der JFeſtlichkeiten an⸗ läßlich der Wiederherſtellung des Domes ſtand heute vormit⸗ tag das bei der Weihe der Altäre von Nuntius Paccelt gehal⸗ tene Pontifikalamt. Um 10 Uhr zogen die Kirchenfürſten in feierlichem Zuge im Dom ein. Wieder bildeten Tauſende Spalier in den feſtlich geſchmückten Straßen. Der Erzbiſchof von Freiburg, die Biſchöfe von Fulda, Limburg, Speyer, Trier und Rottenburg, der franzöſiſche Armeebiſchof, die Aebte von Maria⸗Laach, Metten und Marienſtadt nahmen zu beiden Seiten des Altares Platz. Als Vertreter der Reichs⸗ regierung wohnte dem Gottesdienſt der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, von Guérard, bei. Der Gottesdienſt, der durch Inſtrumentalmuſik des Domchores verſchönt wurde, ſchloß mit dem Tedeum. Heute nachmittag verſammelten ſich die geiſtlichen und die weltlichen Feſtgäſte im Akademieſaal des kurfürſtlichen Schloſ⸗ ſes zu einer akademiſchen Feier. Domdekan May begrüßte die Gäſte. Namens des heſſiſchen Staates ſprach Staatspräſi⸗ dent Adelung Worte herzlicher Begrüßung und brachte die tiefe Teilnahme der heſſiſchen Regierung und des ganzen Heſſenlandes an der Wiederherſtellung des wunderbaren Bau⸗ ſtürzte vier Meter tief in den Bodenſee. Die beiden Fahrer wurden lebensgefährlich verletzt. eldwerk im Oktober U Verwechflungen ſind daher ſehr häufig. Auch manche Kitze, dies um dieſe Jahreszeit kaum vom Schmalreh zu unterſcheiden ſind, fällt den Treibjagdſchützen zum Opfer. Aus allen dieſen Gründen wird von hegeriſchen Revierinhabern bei den Treib⸗ jagden überhaupt kein Rehwild freigegeben, zumal der Beſtand tm allgemeinen doch noch ſehr gering iſt und ein ſtrenger Win⸗ ter genug Opfer fordert g Gegen Mitte des Monats flaut die Hirſchbrunſt ab. Mit Monatsanfang iſt in Baden das Kahlwild frei In Heſſen ſchon ſeit 1. September, in Bayern ſeit 16. Sep⸗ tember und in Württemberg erſt am 16. Oktober. Die Hirſche ſind nach der Brunft ſtark abgekommen und bedürfen Ruhe und Schonung. Aus hegeriſchen Gründen ſollten jetzt nur noch ſchlecht veranlagte Gewichtträger zur Strecke kommen. Bei dem Kahlwild ſind ſtarke Stücke unbedingt zu ſchonen, da⸗ gegen ſollen kümmernde Stücke mit Rückſicht auf die Erhal⸗ tung eines geſunden, kräftigen Wildſtandes beſtimmt ab⸗ geſchoſſen werden. Damwild kommt in Sübdeutſchland in freier Wildbahn nicht vor. Es wird ausſchließlich in Gattern gehalten. Der Damhirſch tritt dieſen Monat bis Mitte nächſten November in die Brunft. In freier Wildoͤbahn hat ſämtliches Damwild— Hirſch, Tier und Kalb— bis Ende des Jahres bezw. bis Mitte Januar Schußzeit. Für eingegattertes Wild beſteht im allgemeinen keine Schonzeit. 5 Der Dachs hat in allen ſüddeutſchen Staaten Schußzeit. Er iſt jetzt recht feiſt und ſeine Schwarte gut. Durch Anſitz morgens recht früh, wenn er vom Feld einwechſelt oder beim Mondſchein ſpät, wenn er ſeinen Bau verläßt, kann er dort erlegt werden. Bei regneriſchem Wetter, ſo er im Bau liegt, iſt das Graben oder Sprengen mit ſcharfen Erdhunden— Teckel oder Foxterrier— eine recht weidmänniſche Jagdart. Seine Schwarte gibt außer⸗ ordentlich haltbare, ſchöne Vorlagen. Der Balg des Haar⸗ raubwildes— Fuchs, Marder, Iltis, Hermelin, Wieſel— beſſert ſich mit fortſchreitender Kältezunahme. Die Fang⸗ und Luderplätze müſſen ſchon jetzt angelegt und gekirrt werden. Der Durchzug der Raubpbgel hat ſeinen Höhepunkt erreicht. Wer eine Krähenhütte beſitzt, beſuche ſie mit dem „Auf“ fleißig. Manch ſeltener Gaſt wird ein intereſſantes Beuteſtück geben und auch zur Feſtſtellung der Zugſtraßen bei⸗ tragen. Die Futterplätze ſind gegen Monatsende herzurichten und gegebenenfalls ſchwach zu beſchicken, damit ſich das Wild vor Eintritt ſchlechter Witterung daran gewöhnt, an beſtimmten Stellen des Reviers Aeſung zu finden. Wer Helianthi angelegt hat, gebe ihn frei, damit der Wildſchaden an Hackfrüchten vermieden wird. Die Preiſe für Kartoffeln, Rüben, Kaſtanien ſind jetzt bei der Ernte die billigſten. Der Revierinhaber muß daher jetzt ver⸗ ſuchen, ſeinen Bedarf zu decken. Jetzt, da es durch den all⸗ gemeinen Aufgang der Jagd in Feld und Wald mehr knallt und die Schußkontrolle daher ſchwieriger wird, blüht auch der Weizen der Wilddiebere i. Durch die allgemeine Arbeits⸗ loſigkeit und die der„Salſonarbeiter“ wird mancher zum Raubſchützen und Schlingenleger, öfters ohne beſondere Lei⸗ denſchaft hierzu. Der Jagdͤhüter, gewöhnlich aus dem Revier⸗ ort mit keiner oder ganz geringer Bezahlung, zeigt im All⸗ gemeinen weniger Intereſſe für den auswärtigen Jagdͤpächter als ein Berufsjäger und will ſich auch nicht gern mit den ört⸗ lichen„ſtillen“ Jagdteilhabern verfeinden. Es iſt deshalb drin⸗ gend nötig, daß ſich auch der Revierinhaber öfters ſehen läßt und Sorge trägt, daß Jagdſchutz und Hege im Revier in ge⸗ wiſſenhafter Weiſe ausgeführt wird. Emil Orth Mannheim. es auch die Reichsregierung für ihre vornehmſte Aufgabe ge⸗ halten, beizutragen zur Wiederherſtellung des Domes, beizu⸗ ſteuern zur Erhaltung dieſes hehren deutſchen Kunſtwerkes, deſſen religiöſe Bedeutung weit über die Mauern dieſer Stadt reicht. Hterauf ſprach der Erzbiſchof von Freiburg ſeine Freude über die gelöſte Aufgabe aus und knüpfte daran den Wunſch, daß der wiederhergeſtellte Dom, bei dem Reich und Volk zuſammenarbeiteten, ein Wahrzeichen ſein möge dafür, daß auch in Zukunft die beiden Gewalten Kirche und Staat zum Wohle des Volkes, jede in ihrem Bereich, ſtändig zu⸗ ſammengehen mögen. Im Anſchluß daran gab Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kue lb dem Stolze der Stadt Mainz darüber Ausdruck, daß ihr altehrwürdiger Dom vor dem drohenden Untergang gerettet ſei. Hierauf hielt der heſſiſche Staats⸗ miniſter Kirnberger die Feſtrede, in der er die Schönheit des Domes feierte und ſeine Bedeutung als Sym⸗ bol des menſchlichen Lebens unterſtrich. Der Biſchof von Mainz Dr. Hugo dankte allen, die zum Gelingen des Wer⸗ kes beigetragen haben. Geſangsdarbietungen des Mainzer Domchores ſchloſſen die Feier. * * Darmſtadt, 14. Okt. Von privater Seite iſt eine Be⸗ lohnung von 2000 Mk. für die Ermittlung der Einbrecher im Neuen Palais ausgeſetzt worden. Nen del Zul Nit dien Helin. 5 Ac. Siesenhofen, bogen Allgöb. denkmals zum Ausdruck. Als Vertreter der Reichsregierung entbot der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete von Guérard namens der deutſchen Reichsregierung, des FURNIEU LUS Deutſchen Reiches und des geſamten deutſchen Volkes herzliche 1* Glückwünſche. Er erklärte u..: Trotz der Not der Zeit hat—— 4 1 * * 2 2 2 2 ß * Mittwoch, den 17. Oktober 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe 5. Seite. Nr. 484 Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 18. Oktober Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Abend unlerhaktung. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: 8 21.15 Uhr: Heitere Quartette. Ir a n kf ur t(Welle 428,6) 13 Uhr: Von Stuttgart: Mittagskonzert, 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Hallo, hier Welle Eröball, Hör⸗ ſinfonie, anſchließend von Kaſſel: Spätkonzert. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Inske, anſchließend: Der neue Weg zum Tanz. Könlgsberg(Welle 303) 20 Uhr: Humor in der Weltdichtung, dann Vietor Hollgender⸗Abend. Sangenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Muſtkal. Launen, berühmter Komponiſten. Leipzig(Welle 305,8) 20 Uhr: Robert Stolz⸗Stunde, 21.00 Uhr: Orcheſterkonzert. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Konzert, 16 Uhr: Konzert, 17.30 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Abend konzert. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Hallo, hier Welle Eröball, dann Tanz Toſſy Spiwakowskt geigt, Konzert, 20.15 Uhr: durch die Welt. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Singſpiel, dann von Baſel Vlolin⸗ und Klavferkonzert. Budapeſt(Welle 555,6) 15 Uhr: Konzert, dann Schallplatten. Daventry(Welle 491,8) 19.30 Uhr: Tanzfunk, dann Militärkonz. Daventry(Welle 1604,3) 14 Uhr: Schallplatten der Woche, 20.45 Uhr: Konzert, Tanzfunk von Savoy. Mailand(Welle 549) 20.30 Uhr: Opernübertragung. Paris(Welle 1750) 16.45 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Konzert. Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Sinfoniekonzert, dann Schallplatten. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Operettenabend. Wien(Welle 577) 19.30 Uhr: Ariadne auf Naxos, Oper von Strauß, dann Orcheſterkonzert. Zürich(Welle 588] 20 Uhr: Nachtmuſik von Mozart. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Laſſen Sie bei Empfangsſtörungen ſofort Ihr Gerät vom Fachmann prüfen, bevor größere und koſtſpielige Reparaturen entſtehen. Kaufen Sie ſich auch unſer Univerſal⸗Meßinſtrument 6/120 Volt zu nur.50 /, damit Sie jederzeit Ihre Batterien und Ihr Gerät prüfen können. Konzert, dann kleine Gerichtszeitung Ein ſimulierender Einbrecher Der 31 Jahre alte Taglöhner Gg. Wieland aus Viern⸗ heim hatte in der Nacht zum 28. Mai gemeinſam mit einem gewiſſen, bereits früher abgeurteilten) Buſſalt in einer Käfertaler Wirtſchaft einen Einbruch verübt. Die erbeu⸗ teten Nahrungs⸗ und Genußmittel ließen ſie jedoch, nachdem ſie geſtört worden waren, auf der Straße im Stich. Sie konnten alsbald durch einen Polizeibeamten, der einen Schreckſchuß abgab, feſtgenommen werden. Vor dem Mann⸗ heimer Schöffengericht verſuchte Wieland, ohne Erfolg, den Pathologen, dem man 8 51 einräumen müſſe, zu ſpielen. Als Rückfälliger wurde er zu einem Jahr einem Monat Ge⸗ fängnis verurteilt. * 8 Die Vorgänge am Neuſtädter Arbeitsamt. Vor dem Landesarbeitsgericht Frankenthal gelangt am 16. Ok⸗ tober die Berufung der Frau Käthe Eichhorn, früher Lei⸗ terin des Städt. Arbeitsamtes in Neuſtadt a. d.., gegen die Stadtgemeinde Neuſtadt a. d. H. zur Verhandlung. Be⸗ kanntlich war Frau Eichhorn durch Stadtratsbeſchluß vom 22 Juni 1927 friſtlos entlaſſen worden, weil der Stadtrat der Anſicht geweſen iſt, Frau Eichhorn habe ſich eine Reihe von Dienſtwidrigkeiten zuſchulden kommen laſſen. Die von der Frau gegen die Stadt zum Arbeltsgericht Lud⸗ wigshafen a. Rh. eingereichte Klage hatte mit der Ver⸗ urteilung der Stadt Neuſtadt geendet. Gegen dieſes Urteil hat die Stadt Neuſtadt Berufung zum Landesarbeits⸗ gericht Frankenthal eingelegt. Beſonderes Intereſſe hat dieſe Verhandlung inſoweit, als dieſer Fall eng mit der Sache Trept zuſammenhängt. 8 Die Braut erſtochen. Das Schwurgericht Frank ⸗ furt a. M. verurteilte den 24jährigen Maſchinenſchloſſer Joſef Rämig wegen Totſchlags unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände und wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu drei Jahren und drei Wochen Gefängnis. Der Angeklagte hatte in der Nacht zum 20. Mai dieſes Jahres ſeine Ver⸗ lobte, die 24jährige Hausangeſtellte Anna Glaeſer er⸗ ſtochen, um ſich hinterher auch das Leben zu nehmen, indem er ſich die Pulsadern öffnete. Das milde Urteil iſt darauf zurückzuführen, daß das Gericht in der Verhandlung feſtſtellen konnte, daß der Angeklagte durch das Verhalten ſeiner Verlobten zu der Tat veranlaßt worden ſei. g Die Winkerarbeit in den Rudervereinen Ergänzungsſport für Ruderer Sommer⸗ und Herbſtregatten ſind vorbei und eine kurze Ruhe⸗ pauſe iſt in dem allgemeinen Trainingsgebiet der Rudervereine ein⸗ getreten, eine Ruhepauſe, die die Rudersleute benutzen ſollen, um ſich durch ergänzende, und weniger anſtrengende Uebungen auf dem Stand ihrer bisherigen ſportlichen Leiſtungsfähigkeit zu halten. Es iſt eine ewig umſtrittene Frage zwiſchen Fachleuten, welche Art von Ergänzungsſport denn nun eigentlich die zweckmäßigſte ſeti. Leider ſpielt auch hier, wie ſo oft im Ruderſport, die Frage der finanziellen Leiſtungsfähigkeit des einzelnen Vereins eine große Rolle; ich möchte aber bei meiner heutigen Betrachtung gerade dieſe Frage möglichſt ausſchließen, weil es wohl leider nur wenige große Vereine gibt, die ihr keine Bedeutung zulegen müſſen, ſondern will mich lieber den Sportarten zuwenden, die auch den kleinſten Vereinen möglich, und darum ſportlich nicht weniger wertvoll ſind, als das Kaſtenrudern und andere, nur finanzkräftigen Clubs mögliche Ergänzungsſportarten. In erſter Linte iſt hier das Gebiet der Leichtathletik zu nennen. Laufen und Springen ſind wohl die für den an den ſtän⸗ digen Aufenthalt in friſcher Luft gewohnten Rudersmann beſten Er⸗ gänzungsſportarten. Sie halten den Ruderer friſch und geſchmeidig, kräftigen Lunge und Körper, und ſtellen, natürlich mit Maß betrie⸗ ben, mit die beſten Ergänzungsübungen für den Ruderſportler dar. Der Ruderſportler darf überhaupt bei ſeinem Ergänzungsſport nie vergeſſen, daß der von ihm betriehene Winterſport nur Ergänzungs⸗ ſport ſein ſoll und muß ſich vor dem Beſtreben hüten, etwa auch auf dieſem Gebiete nun höhere Leiſtungen mit Gewalt anzuſtreben. Er würde damit ſeinem eigentlichen Sportgebiet nur zu leicht entfremdet werden und mehr Schaden als Nutzen anrichten. Wohl der weſensverwandteſte und damit auch mit günſtigſte Er⸗ gänzungsſport für den Ruderer iſt der Schwimmſport, der ja auch mit aus dieſem Grunde ſeit Langem von den meiſten Ruder⸗ vereinen aufs lebhafteſte gepflegt wird. Das Schwimmen ſtärkt Arm⸗ und Beinmuskulatur, wirkt aufs Günſtigſte auf die Tätigkeit des Herzens und der Lungen ein, und ſtellt daher im Ergänzungsſport⸗ programm der meiſten Rudervereine mit Recht eine der wichtigſten Gruppen dar. Als empfehlenswerte Ergänzungsübungen möchte ich dann noch das Boxen und Speer⸗ wie Diskuswerfen nennen, die ihre Vorzüge in der Aufrechterhaltung von Kraft und Geſchmeidigkeit haben, und darum ſchon in keinem Winterprogramm eines Rudervereins fehlen dürften. Als letzten, leider viel zu wenig beachteten Ergänzungsſport, möchte ich das Schlittſchuhlaufen nennen, eine Leibesübung, die nicht nur wegen der großen Geſchmeidigkeit, die ſie vermittelt, gerade für den Ruderer von ſo erheblicher Bedeutung ſein kann, ſon⸗ dern die auch deshalb Beachtung verdient, weil ſie neben ihrer Billig⸗ keit in weitgehendſtem Maße auf Lunde und Herz günſtig einwirkt, und aus bieſem Grunde allen Ruderern beſonders zu empfehlen iſt. Neben all dieſen Uebungen behält natürlich das Kaſtenrudern ſeine größte Bedeutung als Ergänzungsſport und es wäre nur zu wünſchen, daß ſeine Ausübung auch den kleineren Vereinen in ſteigendem Maße möglich gemacht würde. E. F. G. Hallen⸗Tennis in der Ludwigshafener Ausſtellungshalle Den Bemühungen führender Perſönlichkeiten des Tennisklubs Mannheim(Mitglied des Vereins für Raſenſpiele Mannheim] iſt es dank dem Entgegenkommen der Stadtverwaltung und des Stadt⸗ amtes für Leibesübungen Ludwigshafen gelungen, für die Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Tennisgemelnde endlich eine gute Tennis⸗ Hallen⸗Möglichkeit zu ſchaffen. Späteſtens vom 1. November ab werden in der Ludwigshafener Ausſtellungshalle vier Tennisfelder in Betrieb genommen werden. Der Tennisklub Mannheim hat ſich der Stadtverwaltung Ludwigshafen gegenüber verpflichtet, auch Mit⸗ gliedern anderer Tennisklubs von Mannhelm und Ludwigshafen dort Gelegenheit zu geben, Tennis zu ſpielen. Der Tennisklub Mannheim ſtellt außerdem ſeinen Teunislehrer Henning, ſämt⸗ lichen Hallenſpielern zur Verfügung. Es werden ſomit die Beſtre⸗ bungen gemeinſamer Veranſtaltungen der Städte Ludwigshafen und Manuheim auch auf ſportlichem Gebiete geſördert. Für Anfang November iſt berelts ein größeres Tenniswettſpiel vorgeſehen. Es iſt weiterhin beabſichtigt, durch mehrere ſportliche Veranſtaltungen die Entwicklung des Hallen⸗Tennisſportes in un⸗ ſerem Bezirk zu fördern. Zu dieſem Zwecke ſind bereits Verhand⸗ lungen mit deutſchen und ausländiſchen Klubs zwecks Austragung von Wettkämpfen eingeleitet. Genau wie bisher die Radfahrer gezwugen waren Bahnrennen in der Pfalz auszutragen, müſſen jetzt auch die Mannheimer Tennis⸗ ſpieler über den Rhein, um auch während des Winters Tennis ſpielen zu können. Hier wirkt ſich das Fehlen einer Ausſtellungshalle in Mannheim beſonders ſtark aus. Ueberall in Deutſchland, wie z. B. in Bremen und Nürnberg uſw. ſind bereits Tennlshallen er⸗ richtet, andere Städte tragen ſich mit der Abſicht der Erſtellung. Viel⸗ leicht bekommt Mannheim auch noch eine Ausſtellungshalle, die es ermöglicht, den Winter über Tennis ſpielen zu können! *. Ramillon iſt Weltmeiſter der Tennislehrer Mit einer nicht geringen Ueberraſchung wurde die Elnzel⸗Welt⸗ meiſterſchaft der Berufstennisſpieler abgeſchloſſen. Nach dem Aus⸗ ſcheiden der Favoriten Roman Nafjuch und Albert Burke rechnete man mit einem Endſieg des Engländers Edmond Burke, der im e Rundſchau Schlußkampf gegen den Franzoſen Ramillon anzutreten hatte. Der Franzoſe ſtrafte aber alle Varausſagen Lügen und ſchlug Edmond Burke ziemlich ſicher, wenn auch nach Kampf, 651, 628,:7, 614. Damit iſt erſtmalig ein Franzoſe Weltmelſter der Berufsſpleler. Der Vor⸗ machtſtellung Frankreichs bei den Amateuren ſcheint ſich fetzt allmäh⸗ lich auch eine ſolche bei den Berufsſpielern anzuſchlleßen, nachdem gerabe in dieſem Zweig Frankreich bisher nie eine Rolle gespielt hatte. Briefkaſten Wir bitten für den Brlefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als solche keuntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizinti⸗ ſcher und Auf wer tungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Mieter. Sie müſſen beleuchten von Eintritt der Dunkelheit bis zur Schlleßung des Hauſes. C. G. Gunnar Tolnes hat die ganze Jahre keinen Film mehr ebreht. Er bearbeitet z. Zt. einen neuen Film, der demnächſt zur lufführung gelangt. E. St. Erkundigen Sie ſich bei einem Rechtsanwalt. Die Streitenden. 1. In eigener Wohnung können Ste Beſuche empfangen wie Sie wollen, da kann Ihnen der Hausbeſitzer keine Vorſchriften machen. 2. Der Hausbeſitzer kann elnem Beſucher, der ſeine Brout in deren eigenen Wohnung beſuchen will, keine Vor⸗ ſchriften machen, er kann ihm auch nicht den Zutritt zum Haus verbieten. 91 K. Erkundigen Sie ſich beim Grundbuchamt. „E. Ein möbliertes Zimmer kann latägig gekündigt werben. Uana Fr. Z. R. 3(Jos Angeles) iſt im Oktober 1924 in Lakehurſt gelandet. Metternachrichten der Karlsruzerbandesweſterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Luft.] Tem. Se 2 2 8 8 Wind E.— 2 bb„ S2 5 55 Wee m um( 88 8 Seis Nicht. Stärke Wertheim 151— 0 83 ſtill bedeckt Königſtuhl] 563 772,1 2 6 1 SW ‚ſchw. 0 Karlsruhe 120 772,60 0 10—1 Ss leicht] wolkig Bad.⸗Bad. 218 772,1 1 8—1 SW 1 20 Villingen 780 774.8—2 6 48 lleicht Nebel eldbg. Hoi 1275 643,2—0 0 SW ſtark] heiter aden weil.— 772,83 6 8 9 ſſchw. 5 St. Blaſien 780— 4 8— 5d W leicht Höchenſchw.— Einer der Sturmwirbel, der während der Amerikafahrt des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ den Ozean überquerten, iſt jetzt ſoweit herangezogen, daß er den größten Teil Nord⸗ europas in ſeinen Wirkungsbereich einbezieht. Vielfach ver⸗ urſacht er auch auf den Feſtlandsgebieten noch ſtürmiſche Winde und iſt von ausgedenten Regenfronten begleitet. Den umfangreichen nördlichen Sthrungsgebteten ſteht das über dem Süden Mitteleuropas liegende kräftige Hoch gegenüber, das auf Süddeutſchland noch weiteren Einfluß behalten wird. Vorübergehend iſt auch bei uns ſtarke, auffriſchende(öum Teil föhnartige Luftbewegung zu erwarten. Wetterausſichten für Donnerstag, 18. Okt. bis 12 Uhr nachts: Größtenteils noch heiter und meiſt trocken, tagsüber wärmer, nachts noch einzeln Strahlungsfroſt, auffriſchende Winde aus füblichen Richtungen, zum Teil föhnartige, warme Luftbewegung. 1 o——— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haag g Neue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferbinand Heyme. Chefredakteut Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure: Für Polltit: H. A Meißner— 3 Dr. S Rayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Mar Filter §———ĩ— ͤ ͤ—....... Die Stuhlverſtopfung Aus der Praxis eines Univerfftätsprofeſſors.. Wie man Stuhlverſtopfung am zweckmäßigſten bekämpft, inter⸗ eſſiert jeden, der an den peinlichen Folgen unregelmäßigen und ungenügenden Stuhlganges oder an Darmträgheit leidet. Dleſe Frage hat vor kurzem einer unſerer bedeutendſten Univerſitäts⸗ prefeſſoren auf dem Gebiete der inneren Krankheiten in einer erſten medtziniſchen Fachzeitſchrift behandelt. Er empfiehlt den an derartigen Beſchwerden Leidenden längere Zeit hindurch den regel⸗ mäßigen Gebrouch elnes Abführmittels und legt hierbei entſchelden⸗ den Wert darauf, daß das Mittel nur aus pflanzlichen Beſtandteilen zuſammengeſetzt iſt. Dieſes wird abends eingenommen und führt morgens die gewünſchte Wirkung herbei. Dabei gewöhnt ſich der Patient nicht etwa an das Abführmittel, ſondern infolge der fort⸗ geſetzten gleichmäßigen Anregung der Darmtätigkeit an regelmäßigen Stuhlgang. Zur Behebung von Darmträgheit und Stuhlverſtopfung gebraucht man daher am beſten die unübertroffenen Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen, deren rein pflanzliche Zuſammen⸗ ſetzung eine vollſtändig reizloſe, milde und trotzdem ſichere Wirkung verbürgt. Sie wirken, ohne Gewöhnung herbetenführen, und ohne unangenehme Nebenerſcheinungen, wie ſie vielfach von chemiſchen Präparaten zum Schoden von Darm und Geſundheit hervorgerufen werden. In feder Stadt⸗ und Vorort⸗ Apotheke Mannheim ſind Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen zu einer Mark und fünfzig Pfennigen die Schachtel erhältlich. 10870 „ Extr. Selin. pol. 1,5 Extr. Achill. moſch.⸗Aloss⸗Abſynth da.0 Extr. Trif.⸗Gent. aa 0,5 Pulv. rad, Gent.⸗Trif. aa g.. f. pil. 50. 377T7TT——————— n r DAI 0 Die führende deutsche in Paris und London Publikum, Fachwelt und Presse bezeichnen Mercedes-Benz als die führende deutsche Marke und einen der besten Namen der internationalen Automobilindustrie 5 VeRKAUFsTETITE MANN REIN, P 7, 2 9 n 0 Die TarsAcHEN beweisen aueh hier: 3,7 0 des Wertes der gesamten deutschen Automobil- Ausfuhr in Personenwagen stellt allein die Marke 2 NMERCEDES-BEN Automobilfabrik auf den Ausstellungen 9 Telephon 32433 Seite. Nr. 484 Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Oktober 1928 — —ͤ— Die Zentraliſation der 308. Jarbeninduſtrie Ueber die Abſichten, welche die J. G. Farbeninduſtrie AG. in Bezug auf die Zuſammenfaſſungibrer Verwaltung und ihre Bauabſichten hat, berichteke geſtern Dr. v. Schnitz⸗ ler in einer Preſſebeſprechung. Danach war eine Unmenge von zum Teil recht vierigen Fragen interner und öffentlicher Art zu löſen, bis eine Klärung erreicht wurde. Die gewaltigen Bau⸗ anlagen, mit deren Errichtung nach den Plänen Prof. Pölzigs ſofort begonnen wird und die bis 1. Juli 1930 bezugsfertig ſein ſollen, dienen in erſter Linie der Zuſammenfaſſung des Far ben⸗ verkauf s der J.., von dem ſich bisher je ein Viertel in Frank⸗ furt, in Höchſt, in Ludwigshafen und in Leverkuſen befand. Man hat ſich aus verſchiedenen Gründen für die Zentroliſierung des Farbenverkaufs in Frankfurt erklärt, und zwar einmal deswegen, weil durch die Höchſter Eingemeindung ſchon einmal die Hälfte des Farbenverkaufs in Frankfurt und ſeiner näheren Um⸗ gebung war, dann aber auch wegen der zentralen und frachtgünſtigen Lage Frankfurts zu den farbenproduzierenden Plätzen, wobei die weiteſte Entfernung von Frankfurt nach den mitteldeutſchen Farben⸗ produktionsſtätten etwas über 300 Kilometer beträgt. Außer der Zuſammenſaſſung der Verkaufsgemeinſchaften wird der geplante Neubau die Zentral buchhaltung des größten Teiles der einzelnen Verwaltungen der J. G. in ſich aufnehmen, ſo insbeſondere die Steuerabteilung, die Zentralſtatiſtik, die Warenſchutzabteilung ſowte die verſchiedenen juriſtiſchen Abteilungen. Mit der Unterbringung dieſer Abteilungen wird Frankfurt erſt tatſächlich Sitz der Geſell⸗ ſchaft werden. Die Belegſchaft wird 1600 Köpfe umfaſſen. Es liegt in der Natur des Farbengeſchäfts, daß ſich die J. G. ehne Zwiſchen⸗ ſchaltung des Handels direkt an die Abnehmer wendet, und daß die Abnehmer einer gewiſſen Unterſtützung durch techniſche Ratſchläge der Verkaufsgemeinſchoft bedürfen. In einem beſonderen Labora⸗ torium ſoll die Anwendung von FFarbſtoffen auf Stoff, Leder, Pa⸗ pier und dergleichen laufend bearbeitet werden. Ein techniſcher Generalſtab wird die gänzlich von den Fabriken losgelöſte Leitung fortlaufend beraten. 252 Rheiniſche Handelsbank AG. in Mannheim. erſtagung über das Ergebnis der Vergleichsverhand⸗ Lu en und Beſchlußfaſſung über die Erhebung der Re⸗ greßklage wird jetzt eine ao. GV. auf 8. November einbe⸗ rufen(ſiehe Anzeige). Keine Kapitalserhöhung bei Hirſch⸗Kupfer— Dividenden⸗ ſteigerung wahrſcheinlich. Die an der Börfe verbreiteten Gerüchte von Kapitalserhöhung der Hirſch, Kupfer⸗ und Meſſingwerke AG. in Berlin⸗Eberswalde eilen, wie man hört, den Tatſachen voraus. Die Gerüchte ſind wohl dadurch angeregt worden, daß bekanntlich die Berg⸗Heckmann⸗Selve Acc. vor kurzem ihr Kapital von 16 auf 20 Mill.„ vermehrt hat. Das Verhältnis von Kapital und Umſatz iſt allerdings bei Hirſch⸗Kupfer mindeſtens ſo günſtig wie bei Bera⸗ Heckmann⸗Selve. Dieſe haben in dem am 30. Sept. abgelaufenen GJ. 1927/8 einen Umſatz von 90 Mill. gehabt, Hirſch⸗Kupfer dürfte 1928 auf etwa 65—70 Mill. 4 kommen. Infolgedeſſen ſcheint auch die Auffaſſung begründet, daß unter den üblichen Vorbehalten bei Hirſch⸗Kupfer eine Dividendenerhöhung zu erwarten iſt— nach Meinung unterrichteter Kreiſe auf mindeſtens 8 v. 5 1 Rio Tinto Copper Co. Die Geſellſchaft hat eine Interims⸗ dividende von 15 Schilling pro Aktie von 5 Pfund gegen 20 Schilling im Vorfahre erklärt. Die Steigerung des Kupferpreiſes ſt in den Verdienſten der Geſellſchaft nicht voll zum Ausdruck gekommen, da die Produktion ihrer Hütte in Spanien ſich verringert hat. Der AR. teilt mit daß die Gefellſchaft an die ſpaniſche Regierung große Zah⸗ lungen für Steuerrückſtände aus den Jahren 192225 zu leiſten hat. Maſchinenfabrik Humboldt— Motorenfabrik Deutz.⸗G.— Rücktritt des Generaldirektors. Auf Grund freundſchaftlicher Ver⸗ ſtändigung wird Generaldirektor Wilhelm Eck demnächſt aus den Vorſtänden der in Intereſſengemeinſchaft ſtehenden beiden Geſell⸗ ſchaften der„Maſchinenbau⸗Anſtalt Humboldt“ in Köln⸗Kalk und der Mokorenfabrik Köln ⸗Deutz ausſcheiden. Seine Wahl in die Aufſichtsräte der beiden Geſellſchaften wird den demnächſt ſtattfinden⸗ den Generalverſammlungen vorgeſchlagen werden. :? Maſchinenfabrik Oerlikon in Oerlikon bei Zürich. Der Ver⸗ waltungsrat beſchloß, der auf den 31. Oktober einberufenen GV. wiederum eine Dividende von 8 v. H. vorzuſchlagen. tz) Deutſche Eiſenbahn⸗Betriebsgeſellſchaft. In Ergänzung der Mitteilung im heutigen Mittagsblatt wird noch berichtet, daß tat⸗ ſächlich über einen Zuſammenſchluß mit der AG, für Verkehrsweſen verhandelt worden lſt, daß aber dieſe Beſprechungen aus noch nicht genau erkenntlichen Gründen bisher nicht zu einem Ziele geführt haben. Indeſſen ſcheint die Vermutung zu beſtehen, daß der Groß⸗ aktionär der Geſellſchaft, Generaldirektor Vielmetter(Knorr⸗Bremſe) dieſes Projekt zu gegebener Zeit erneut zur Debatte wellen wird. Sonſt berichtet das BT. für das laufende Geſchäftsfahr von elner nennenswerten Beſſerung der Geſchäftslage und von ſteigenden Einnahmen. Aus dieſem Grunde läge eine Dividendenerhöhung (1. V. 6 v..) im Bereich der Möglichkeit ohne daß man ſich freilich im Augenblick hierüber ſchon ein feſtes Urteil gebildet habe. Bedeutendes Handelsabkommen der Generale Electrie Com⸗ vauy mit Rußland. Wie United Preß aus Newyork meldet, wurde zwiſchen der dortigen ruſſiſchen Handels vertretung Zur Bericht⸗ und der Generale Electrie rungs vertrag abgeſchloſſen, nach 0 ten, während der nächſten zwei Jahre Waren im Be⸗ trage von 5— 10 Millionen Dollar von der Gene⸗ rale Electrie Company zu kaufen. Der Vertrag kann auf weitere vier Jahre verlängert werden, während welcher Zeit die ruffiſche Handelsvertretung jährliche Einkäufe von mindeſtens 1 Mil⸗ lion Dollar tätigen muß. Erſte Deutſche Ramie⸗Geſellſchaft., Emmendingen(Baden). Die ao. GV. genehmigte die vorgeſchlagene Erhöhung des Grund⸗ kapitals um 2 auf 5 Mkll. 4. Die Ausgabe der Aktien erfolgt zu part. Die Freiburger Filiale der Dresdner Bank übernimmt die 2 Mill. 4. Die neuen Aktien werden den Aktionären im Ver⸗ hältnis von:2 angeboten. 5 7 Freiherrlich von Tucherſche Brauerei AG., Nürnberg. Auch aus dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht läßt ſich nicht entnehmen, ob die Abſatzſteigerung im Berichtsjahre den vorjährigen Rückgang wettgemacht hat. Entgegen dem vorjährigen Modus wurde diesmal die Abſchreibung von 0,12(0,14) Mill.„ auf das Aufwertungsaus⸗ gleichskonto offen verbucht(dieſes ſteht jetzt in der Bilanz mit 0,55 Mill.%). Die üblichen Abſchreibungen auf Anlagekonto betrugen 277 206(228 290). Die Bilanz zeigt(in Mill.): Hypotheken auf Brauereianweſen 0,82(0,84), do. auf Wirtſchaftsanwefen 0,45 (0,45), Sicherheits⸗ und Spareinlagen 0,21(0,23), verſchiedene Gläu⸗ biger 0,69(0,88), und unerhobene Steuern einſchl. Bierſteuer 0,59 (0,87). Auf der anderen Seite ſind entſprechend den ſtärker bewilligten Darlehen an die Kundſchaft Hypotheken und Darlehen auf 1,37(1,14) und laufende Außenſtände auf 6,83(0,73) angewachſen; Bankgut⸗ haben betragen 0,22(0,36), Kaſſa und Wechſel 0,01(0,07) und neue Wertpapiere und Nutzungsrechte 0,09; Kaufſchillingsreſte 0,08(0,27). Vorräte ſind mit 1,10(1,13) bewertet. Die im Bericht genannten „außerordentlichen Ausgaben“ für Inventar(i. V. mit 1/ pro memoria eingeſetzt) betragen lt. Bilanz 0,16, wovon bereits 6 des Bilanzwertes abgeſchrieben wurde. Anlagen insgeſamt ſtehen mit 4,64(4,51) zu Buch; die bilanzmäßigen Zugänge bei Berückſichtigung der Abſchreibungen betragen ſomit rd. 0,4.(GV. 26. Okt.). Company ein Liefe⸗ dem die Ruſſen ſich verpflit :? Beteiligung Karſtadts am franzöſiſchen Einheitspreisgeſchäft. Wie mitgeteilt wird, iſt ſoeben zwiſchen den Verwaltungen der Ru⸗ dolf Karſtadt AG., Hamburg, und der Galerie Nouvelle Réunie ein Vertrag abgeſchloſſen worden, der die gemeinſame Gründung einer Geſellſchaft zur Errichtung von Ein⸗ heitspreis läden vorſieht. Das Anfangskapital beträgt 10 Mill. Franken. Die Einheitspreisläden ſollen nach dem Muſter der Tochtergeſellſchaft der Karſtadt, der Epa AG. zunächſt in Paris und anſchließend in allen größeren Städten Frankreichs errichtet werden. Mit dem Uebergreiſen in das franzöſiſche Geſchäft hat die außerordentlich rührige Karſtadt AG. einen weitern bedeutſamen Schritt zur Vergrößerung und Ausdehnung ihrer Geſchäfts⸗ ud Abſatzgebiete getan. Zu den internationalen Elektroverhandlungen Die Pariſer Beſprechungen zwiſchen dem Direktor der Brüſſeler Sofina, Herrn Heinemann und dem Generaldirektor der Gef. für elektriſche Unternehmungen, Dr. Oliven, dürften noch längere Zeit in Anſpruch nehmen, da die verſchiedenſten Projekte erörtert werden. Es handelt ſich u. a. auch um die Frage einer Kapitalserhöhung bei der Sofing. Beteiligungen der Sofina an internatlonalen, auch an deutſchen Elektrizitätsgeſellſchaften ſollen in eine neue Holdingsgeſell⸗ ſchaft eingebracht werden, an deren Gründung die Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen mitwirkte. Die Frage einer Elek⸗ triſlerung Aegytens wird bei den Verhandlungen ebenfalls beſprochen, vorausſichtlich dürften deutſche Firmen einen größeren Anteil der alsdann zu vergebenden Aufträge erhalten. Was die im Zuſammenhang mit den Pariſer Beſprechungen verbreiteten Gerüchte über eine Einbeziehung der Berlin⸗Karlsruher Indu⸗ ſtrie⸗Werke in dieſe Pläne betrifft, ſo verlautet an der Börſe von einem beabſichtigten Umtauſch von drei Berl.⸗Karlsr⸗Ind.⸗Werke⸗ aktien gegen eine Loewe⸗Aktie. Aus Kreiſen, die der Verwaltung naheſtehen, hören wir, daß man auf ein derartiges Umtauſchver⸗ hältnis niemals eingehen würde, da man es für viel zu ungünſtig für die Berl.⸗Karlsr.⸗Werke hält. Im übrigen haben auch noch keinerlei öͤirekte Verhandlungen dieſer Art ſtattgefunden. * Ablöſungsanleihe der Stadt Mannheim. Die Ausloſung der auf 31. Dezember 1928 zur Heimzahlung gelangenden Aus lo⸗ ſungsrechte zur Ablöſungsanleihe der Stadt Mannheim findet, wie uns mitgeteilt wird, am 24. Oktober 1928 ſtatt. Vörſenberichte vom 17. Oktober 1928 Mannheim uneinheitlich Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ſtill und wenig angeregt. Die Tendenz am Aktienmarkt geſtaltete ſich un ⸗ einheltlich. Während Farben und elektriſche Werte ſchwächer lagen, beſtand Intereſſe für Deutſche Linoleum und Süd⸗Zucker. Namentlich letztere konnten um 5 Punkte auf 150 anziehen. Von Induſtrieaktien waren außer Farben noch Rheinelektra niedriger. Feſter lagen von Brauereiwerten Schwarz⸗Storchen und Werger, von Bankaktien Rheiniſche Hypotheken⸗Bank. Am Markt der feſt⸗ verzinslichen Werte konnten Neubeſitz⸗Anleihe weiter auf 14,75 an⸗ ziehen. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 17. Oktober 16. 17. 17. 0 8. 77,— Pfälz. 150,0 . Wee a le en. Gold 102.0 99255 F 9% 805 97 0 77.— pab. Aſſekuran 3 2% Fathen ds 2m 185,0 185,0 Mannh. Bech. 1475 145 Babiſche Bank 189,0 180,0 Oberrh. Berſich.—.— A Foppe r 109,0 100-0 f. G. f. Sellin 98.80 Rh. Hypoth. 0 R„Erpitzank 125,5 125,5 Hrown, Boveri 157,0 Südd. Disconto. 135,0 184.0 Daimler⸗Benz. 81. Deutſche Linol.. 382,0 Durlacher Hof 147,0 147,0 Enzinger Union 83,.— 83,.— Kleinlein Helolb. 200,0 200,0 Gebr. Fahr.. 82,50 32,50 Wayß& Freytag 1 Sudwigsh. A. Br. 232,0 282,0 J. G. Farben. 254,0 251,0 Zellſtoff Waldhf. 284.0 288,0 Frankfurter Börſe vom 17. Oktober Seſtverzinsliche Werte Ba 7 80 Montan- Alktien. f ayr. u.. 17— a 87.2587,25 Verl. Handels 5 1800 5 9 8 1 1 Se Com. u. Privatb. weil. Bergw Abissgſch..80000 50,75 Deren Nat. 289,1 9 Gelſenk. Bergw 128,2 128,0 5 e Deutſche Bank. 187.7 5 Harp. Bergbau—.— „„ ahne 14,45 14,72 Dt.⸗Aflat. Bank. 53,50 lſe Bgb. St. A. 248,0 D. Wertb.(Gold! 89.— D. Effekten Bank 124,0 127,0] Kali Aſchersleb. 284.0 55 l 15„ KaliSalzbetfurth 475,0 ug ·. ee e 50 8 14.30 D. Hyp. u. Wechſ. 138,0 Dilieberſee⸗Bank 106,0 9, Kali Weſteregeln 285,5 D. Vereinsbank. 1835 1 8 127 Disconto⸗Geſ..„ annesm.⸗R. 5 Arc 23 105,5 Dresdner Bank. 16,7 Mansfeld Akt. 114.0 enhm d 2 9230 99. Franef. Bank. 1130 Oberſchl. E. Bed.—,— 2„ 27 76.50 78,50 Frkſei. Hyp.⸗Ok. 148, 2148, Otavi⸗Minen g 5%„ 1%„ 0 en Metall. u. M- Gg. 185,2 184,5 Phönix Bergban—— 8% Grkr. Mh 28 78.50 78.50 Mitteld. Ed.⸗B. 204,0 Rhein. Braunk.—.— 50% Preuß. Kali—,— 6,70 Nürnbg. Verein 160,0 Aheinſtahl.... 50% Preuß Rogg. 9,50 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34 50 Riebeck⸗Montan—.— 8e Süddsſfeſtwb—.—, Pfälz. Oyp.⸗Br. 159,5 Salzw. Heilbr..——. 8% Grkr..abg. 15,50 0⁰ 0% Neck N- G. Soon ⸗M.⸗Don.—— % Dad. om. Gd. 88.— fälzer--9 16. 10% Ork, M. BA. 128,0 0„„„ BA. 7 Karlsr.Näh. Halb 7 H. Knorr 1470 Konſerven Braun 88,— 88,.— 8 Gummi 27.— Neckarfulm Fhrz 30, 30 Pfälz. Mühlenm. 160,0 Portl. Zem. Heid. 188,0 Rh. Elektr..-G. 157.9 Rheinmühlenw. 140,0 Südd. Draht 57.8 5 Zu 5 11 9 5 Verein dt elf. 79.— A8 15 35.0 185,0 Reichsbank. 306.2—— Tellus Bergbau 118,5 Rhein. Creditbk. 125, Ku. Laurahütte—— Rhein. Hyp.⸗Bk. 199,5 Ver. Stahlwerke 98. Südd. Boden⸗C.—.— Südd. Disconto. 138.0 Wiener Bankver. 15.25 Württ. Notenbk. 189,0 a 1860 188,5 Induſtrie⸗Aletien. Eichb.-Mannh.—.—. enninger fe. St. 186,0 185,0 zwen München 314,0 815.0 Mainzer St.⸗A. 267,0 287,0 erh. Bindg. 336.0 388, ö 5 895 Transport- Aktien. Sanderd ran e 1 1 0 90 80 79 80 kf. 1— 9 15.—15.— *„* 80 ann G.—.— 180 Lie. 75,38, Oberrh. n %% Slidb. Lic. 2 4% ½% Mainin 90 2 4% Pr.. B. Lia 71,8872, Bad. Lokalbahn 2850 118 Werger apag. 5 8 N a Straßb. 57.— 58. Accumulatoren ordd. Lloyd. 148, 2148.0 Schantungbahn.—— Baltimore.= A. Deſtrr.-U. S. Bauk⸗Aletien. Allg. D. Frebitb. 188,0 Vabiſche Bank. 180.0 Bank f. Brauind. 178.0 Dermer Bankr. 141,0 135,%7 180.0 176.0 1400 17. 107,2 52,.— . 115,0 80.— 16. Petersunionperß 107,5 Pf. Nähm. Kayſ. 52,— Philipps Frankf. 25,— Porzellan Weſſel 28.— Rein. Gebhech 115,0 Rheinelekt. B. A. 80,25 42,50 5 St. A. 157,0 Roeder, Gebr. D. 126,7 Rückforth. Rütgerswerke. 5 89,— Schnellpr.Frkthl. 70,50 Schramm Lackf. 126,0 Schuckert, Nrbg.—.— Schuhf. Berneis 70.— Seilinduſt. Wolff 65,.— Siem.& Halske—, S. Led. St. Ingb.—— Südd. Zucker 148.0 Trieot.Beſigheim—. 8 5 5 90,— ex. deutſch. 8 Vergt. Jule 1250 Ver. Ultramarin. 159,0 Ver. Zellſt. Berl. 142,0 VBogtl.Maſch St. 71. Voigt& Häffner 215.0 Volth. Seil. u. K. 85,50 86.— Wauß& Freytag 135,7 W. Weiße. 136.0 188.0 18. rter Gas 148,9 148,9 18. Bd. Maſch. Durl. 181,0 9.& Wit. 74,50—.— Bad. Uhren.. 14, Baſt.⸗ G.—.— . 1 66,.— Be enkel———.— l Bergm. Elektr. 204.2——Gritzner M. Durl. 123,0 Brems Beſig. Oel 5980 68 Grün& Bilfinger 169,0 Drown Boveri 158.0 158,0 Hald& Neu.. 42,50 gement Heiden 128,5 485) Hanfwerk Füßen— 5 Larſtadt 178,5 üpert Armat 90.— Chamott. Annw. 128,0 irh Keupf.u. M. 132,0 1 Albert 98= Hoch⸗ u. Tlefdau 7730 Ch. Brockhnes 103.5 Holzmann, Phil. 135,5 Daimler Benz 81,50 Holzverkohl.⸗Id. 92,.— 92, Dt. Eiſenhandel 70,75 8 Erlangen 95,.— Dt. Erböl.. 188,2 unghans Sk. A. 87.25. D. Bolb⸗ u. S. Anf 211,8 8 1 Li Kamm. Kaiſersl. 248,0 Drebb. Schneller 12250 Kacſtadt Kd. 240,8 Dürkoppwerk St. 41, Klein, Sch. K Beck. 105,0—.— Dülſſid.Rat. Dürz—.— Knorr, Hellbr.. 148,0 — 53.— Konſerv. Braun 87,.—— e Kraus co. Vock. 58,— Sahmeyer& Co. 172,5 Elektr. Licht u. g 240,0 2400 Lech Augsburg,—, Elektr. Lieferung 176.0 17,5 Leberwerk Role—— Emag Frankf. 70 25 Ludwigsh. Walz. 130 0 Eau Static Lutz Maſchinen.—.— 2 Enzinger⸗Union„—Mainkraftwerke. 118,0 Eßlinger Maſch Metallg. Frantf. 186.0 Ettling. Spinn. Mez 15„ 62.50 Miag, Mühlb. 1e 85 Joh, Blei 877 baus S 40 1 35 . 3 Goldſchmidt Th. 100,0 126,7 99,50 Ciſen Kaiſersl.. 77 14,50 5083 42.— 40 225,0 a] Moenus St.⸗A. 47.— aber& Schleich. 119,7 Motoren Darmſt. 8 5 Motoren Deuz 69,— Motor. Oberurſ. 98,75 Neckarſulmer gg. 30.80 Nrh. Ade e 5 Zellſtoff Aſchffog. 208,2 5 5 Waldhof 28657 1 aldhof 284,7 96,75 Zucker Rheingau. ahr Gebr Pirm. 312508 Farben 255,2 8%„ Bonds 2 188,5 136,2 Feinmech. Jetter 84,75 82,50 Feltenchuillaum.———.— Berliner VBörſe vom 17. Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe. 95,25 85,15 6% Reichsanl. 28 87,50 87,50 Ufa(Freiverk.). 89. Oktober 4% nat Scr. I 22.— 22,50 Berl. Handelsg. 298,5 5¼%„ III 20.— 20 15 Com. u. Priptök. 22105 5 i Darmſt. u. N. B. 8 „ 5 2 Otſch Ablöfgſchl 50,99 50.90 N Dt. Aſtati che Bk. 58,2 Deutſche Bank 187570 ohne Ablöſgrecht 14,75 1480 Schantungbahn 6,10 5,20 Dtſch.eberſee dk. 105,5 50% Bad. Kohlen—„Ac f. Verkehrw. 178,0 177.0 Disconto Comm. 161,7 60% Grkr. Mh. K 14, 4 Allg. Lok. u. Str. 1890 187,0 Dresdner Bank. 168,0 5% Prß. Kalianl..70 8,58 Südd. Eiſenbahn 122,5 122,5 0 5% Roggenwert. 10,50 19,25 Baltimore Ohio—— 119,5 882 185 8 e 228 0 de E E= 885 5 de 2 84,50 Mitteld. Kredbk. 206 5% Roggenrentb 8,59 8,58 Hapag 152,1 152,0 88 Lanbſch. Mog..85.85 f. Sülbamerſta.. 185.0 i anſa Diſchiff 12551480 Norbd. Lond. 147,5 148.0 Verein Elbeſchiff. 57.50 88.15 1589 11,80 B. ti ul Aktien Accuntulatoren 176,2 175.2 8 184,0 155 5 Adler& Oppeng.. ale undtSerl 14 Adlerwerke 1100 1950 7.— 8 4,0 25,5 255 6. Induſtrie⸗ Aktien. Daimler Benz 0] Deutſche Linol.. 382,0 5 Dürener Metall 224,0 Elektr. Lieferung 175,5 Frankfurt ſtill und luſtlos Bei anhaltender Auftragsloſigkeit eröffnete die heutige Börſe in außerordentlich ſtiller und luſtloſer Hak⸗ tun g. Die Umſatztätigkeit beſchränkte ſich auf ein Minimum, wobet das Augebot wieder überwog. Bei der herrſchenden Unluſt und Zu⸗ ſfrückhaltung ließ ſich die Börſe auch nicht durch die fortgeſetzten Kurs⸗ ſteigerungen des Newyorker Marktes beeinfluſſen. rerſe vex⸗ urſachte die Ausſperrung in der rheiniſchen Textilinduſtrie verſtärkte Unſicherheit. Vor allem aber war man verſtimmt über das Ang e⸗ bot, das wieder in den Farbenaktien zutage trat, die 276 v. H. niedriger eröffneten; ſpäter hielt die Abgabeneigung an und der Kurs ging erneut um 1 v. H. zurück. Im übrigen traten bei un⸗ ſeinheitlicher Kursentwicklung überwtegend Abſchwäch⸗ ungen von etwa—2 v. H. ein. Stärker abgeſchwächt waren in Re⸗ aktion auf die geſtrigen Steigerungen Geffürel, die 37 v. H. ver⸗ loren. Von den anderen Elektrowerten gaben Siemens 1½ und A. E. G. 4 v. H. nach. Licht u. Kraft konnten ſich behaupten. Auto⸗ aktten eröffneten unverändert. Schifſahrtswerte gut behauptet. Kar⸗ ſtadt gaben von dem geſtrigen Kursgewinn 1 v. H. wieder her. Kauf⸗ neigung beſtand dagegen weiter für Deutſche Linoleum, die 3 v. H. anziehen konnten. Auch Südd. Zucker waren etwas gefragt und 1% v. H. erhöht. Am Bankenmarkt überwogen die Abſchwächungen bis etwa 1% v. H. Deutſche Anleihen konnten ſich weiter im Kurſe etwas beſſern. Ausländiſche Renten ſtill; Ungarn weiter etwas ab⸗ geſchwächt. Im Verlaufe blieb die Stimmung luſtlos und das Geſchäft ſchrumpfte weiter zuſammen. Ueber die Kreiſe, die die Verkäufe in J. G. Farben in der letzten Zeit vorgenommen haben, herrſcht immer noch Ungewißheit. Angeblich ſoll das Angebot haupt⸗ ſächlich aus holländiſchen Verkäufen herrühren. Berlin unſicher und ſchwächer Die freundlichere Grundſtimmung des Vormittags war auch heute wieder einmal zum Beginn der offiziellen Börſe verſchwunden und mußte einer ſtärkeren Unſicherheit Platz machen. Feſte Newyorker Börſen finden überhaupt keine Beachtung mehr, doch iſt hierbei zu bemerken, daß auch die anderen europäiſchen Auslands⸗ börſen ſich nicht mehr im Schlepptau Amerikas befinden ſcheinen und eher nach unten tendleren. Als Gründe für die heutigen Kursrück⸗ gänge wurden die gemeldeten Ausſperrungen im Rheinland und überhaupt die Lohnkonflikte im Weſten und die bereits geſtern auf⸗ getretenen Geldbefürchtungen angegeben. Kaufordres außenſtehen⸗ der Kreiſe waren kaum vorhanden im Gegenteil beſtand von dieſer Seite eher Verkaufsneigung. Auch im Verlaufe ging das Kursniveau faſt ohne Ausnahme zurück. Eine Ausnahme machten Deutſche Lino⸗ leum die zeitweiſe 4 v. H. über Anfang umgingen, auch am ACG.⸗ Markt war das Geſchäft verhältnismäßig lebhaft. Anleihen ruhig. Neubeſitzanleihen nach einem Anſangsgewinn von 15 v. H. im Verlaufe wieder nachgebend. Ausländer uneinheitlich. Der Geldmarkt blieb unverändert angeſpannt, Tagesgeld war mit 6,5 bis 8,5 geſucht, Monatsgeld mit 8 bis 9, Warenwechſel 676 bis bis 7 v. H. Der Privatòliskont erfuhr eine Erhöhung um auf 6556 v. H. für beide Sichten. 8 Der Kaſſamarkt hatte keine einheitliche Tendenz. Gerüchte von einer Inſolvenz einer Frankfurter Seidenfirma und die Er⸗ höhung des Privatdiskonts ließen die Stimmung bis zum Schluß ſchwach bleiben. Kursrückgänge von—9 v. H. gegen den Anfang waren keine Seltenheit. Kaliwerte lagen bis 5 v. H. gedrückt. 2 Im internationalen Deviſengeſchäft waren Deviſen gegen Reichs⸗ mark ohne größere Veränderung. London gegen Newyork war eher offeriert,.8508 nach.8506. Holland und Schweiz feſter, 40.08% nach 40.08 bezw. 19.24% nach 19.24. Spanien gebeſſert, 30 nach 30.10 Londoner Uſance. Verliner Devisen Diskentſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6 v. 9. Amtlich 16. Oktober 17. Oktober Paxität] Diskont in Rem für G. I. B. G. I. 8. M. IIe Holland.. 100 Gulden 168,17 188,51 f 168,17[168,51 168,46 1 Athen. 100 Drachmen 5,425 5,485] 5, 425] 5,435] 5,445 10 9 Brütſſel 100 Belga= 500 P. Fr. 59,815 88,435 55,815] 58,435 88,355 45 Danzig. 100 Gulden 81,382 1,4858182[ 81.48 81,555 8 Helſingfors. 100 finnl. M. 19.562 10,582] 10.558 10,578 10,512] 6,5 Italin. I00 Lire 21,989 22,02 21.975] 22,015 22,025 8,8 Südflawien... 100 Dinar 7878] 77892 7,871 7,385] 7,858 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 111.88 112,10 111.87 112,09 112,06 8 Liſſabon. 100 Eskudo] 18.88 18,9218, 18,82 1748 8 Ds lo.„100 Kronen 111,84 112,05 111,84 112,06 111,74 5,5 Paris„ 100 Franken 18,385 16,425] 16,3885 16,425 16,445 8 Prag. 100 Kronen 12,435 12, 12,432 12,452 12,88 5,5 Schweiz..„ 100 Franken 80,75 80,91 80,73 89 80,518 3,5 Sofia„00 Lena 3,031] 8, 8,029] 3,085 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten 67,58] 67,72 67,76 67,90 69,57 5 Stockholm.... 100 Kronen 112.20 112.42 112,19 112,41 112,048 Wien 00 Schilling 59,94 59,06 58˙93 59,05 58, 675 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73 14] 78,28] 73,14] 73,28 72,89 8 Buenos⸗ Aires 1 Peſ. 1,762].766] 1,762] 1,7 55 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,1955 4,2085] 4,195 4,203 4,176— e 192.924] 1,928] 1,926 1. 1986 5,8 airo. 1 ägypt. Pfd. 20,87 20,91 20,87 20591 20,81— Konſtantinopel..„ 1 türk. 5b..133] 2,187] 2,139] 2,137] 2,180 10 London 1 Pfd. 20,848 20,888] 20,847 20,887 20,893] 4,5 New Pork... 1 Dollar 41955 4,2085 2,1955 4,2088 4,1780 5 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,5015 0,5035] 0,5015 0,8085 0,503 28 4,266 4,274 J 4,821 Uruguay.. 1 Gold Peſ. 1 4, 286] 4,274 1 17. 16. Allg. Elektr.⸗G. 5 8 85. Pap. 208,0 5 0 10. 0570 3 Aſchaffbg. Ze Aug sb. 9. Maſch. 98,15 Balcke Maſchin. 115,5 Bamag⸗Meguin 21,.— J. B. Bemberg 470.0 Bergmann Elekt. 208,8 16. Grün& bilfinger 168,0 Gruſchwig egit r— 88 ackethal Draht 89,75 alleſche Maſch. 112,0 1. 2 1 ann. M. Ege— .⸗Wien Gum. 88,— 85 Harkort Bergwk.—.— 201,0 Herber Bergb. 189.5 Berl.⸗Gub, Hut 340.0 artm. Maſchin. 19.15 Berl. Karls. Ind. 9,85. ütte. 92.75 Berliner Maſchb. 93,.— 93.— Hilpert Maſch. 90,— Braunk. u. Brikett 180,0 80 25 ae uff. 105,0 ein. E. 80 9 5 50 Rhei. Ma Rheinſta Riebeck Sachſenwerk 4725 Salzdetfu 3 a S 85 8 188,51 Scheidemandel 8 Schuberts Salzer 349.5 Schuckert& Co. 205, Schuhfabrik Herz 9550— 392,0 140,01 0 1. 2 =. 1 Br.⸗Beſigh. Oelf. 88,25 irſch Kupfer 184,0— Bremer Bulkan. 130,0 irſchberg Leder 110.1 Bremer Wolle 220,0 950 Eiſen 130,11 Brown, Bov.& C. 156.5 Hohenlohewerke 64,.— 64 Duderusciſenw. 88,75 Phil. Holzmann 134.5 Chem. Horchwerke 113,7 118,7 122,2 Chem. Helfen., 77,80 de gergban 248.0 Chem. Albert.. 83 1 M. Jüdel& Co. 116,0 Concord. Spinn. 115,5 Gebr. Junghans 87.— 617 Kahla Porzellan 128,0 Deſſauer Gas. 190,5 Kaliw. Aſchersl. 209,2 1 Klöcnerwerke 116,7 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 140,11 8 Deutſche Erdöl 186,21 7 C. Knorr.. 148.0 7 Kollm.& Jourd. 78,.— Dtſch. Gußſtahl. 93, Deutſchetabelw. 70.— Gebr. Körting—— 77 7 l 12 8 8 11 75 Dtſche. Maſchfbr. 50, ronprinz Met. 0 5 Diſche. Steinzg.—.— Kyffhäuſ.⸗ Hütte—— 88,25 Deutſche Wollw. 48,— Siſch. Eſſenhdl. 7225 72, vahmeyer& Co. 172,21 Laurahütte 65,— 88 Linde's Eis. 170.5 Carl Lindſtröm 525,0 Lingel Schuhfab. 37.— L. Loewe& Co. 258,0 C. Lorenz.. 185,0 Lüdenſcheid Met. 91,— Magirus.⸗G. 40, Mannesmann 125.0 Mansfelder Akt. 112,8 Markt⸗ u. Kühlh. 146,5 Maximil. Hütte——— Mech. Web. Lind 225,1 Mez Söhne 61, [Miag⸗Mühlen 188,01 240,0 Mir& Geneſt 185,2 139, 6 Motoren Deuß 69,.— 6 Frankfurter Gas 145,2 Mühlbeim Vera 106.0.f R. friſter.. 100,0 99.— Neckarfulm. Fhrz 30.50 Gaggenau B. ⸗U. 28,25 28.25 Nord. Wollfäm. 186,7 Gebhard Textil. 118,5—— Oberſchl. E. Ved. 109,7 Gelſenk. Bergw. 128,8 Oberſchl. Koksw. 142,7 Genſchow& Co. 94,— Drenſt.& Koppel 110,0 Germ. Portl.⸗Z. 190,0 88. 50 GerresheimGlas 192, Bhöniz Bergbau.5 Gel. f. elkt. Unt. 271,0 Polyphon Rathgeber Wagg. Gebr. Goedharbt 280,0 4—.—— . 1 0 1 0 e 00 10 1 1 5 5 93/98 ritzner 5 infeld. Rr„ ee 5 Gch Gras tegen 56.80 88.— ftbein rana. 250.0 27.0 Bf 60— theiß Patzh. Stoehr Kammg. 22855 Stoewer Nähm. 975 Stolberger Zink 184, Sudd. Immobil. 88, 88.84 0 ucker. 148.2 150.0 Teleph. Berliner 880 68. Thoerles Oelſab. 103, Tletz, Leonharb. 409.0 Transradio 147,5 Varziner Papier 12 Berben rer 80.5 Ver. Chem Char. 1810 B. Otſch. Nickelw. 172,0 B. Glanzſt. Elbf. 890 V. Stahlwerke„83,75 B. Schuhf. Br. KW 70,— Stahl. v. d. Zyp. 188.5 Ver. Ultramarin. 187,5 Vogel Telegraph. 62.0 Bogtländ. Maſch. 77.50 Voig e& Haeffner 215.0 Wanderer Werke 180.0 Weſtereg. Alkal. 254.72 Wicking⸗Cement 178,0 Wiesloch Tonw. 1070 Wiſſener Metan 188.2 Wittener Gußſt. 57, Wolf. Buckoaͤun Saale Verein. 143,0 Dres d. Schnellpr. 121.5 Dürkoppwerke. 49,50 43,50 Dynamit Truſt 120,2 Elktr. Licht u. K. 240,0 240,0 Emaille Uurich.- Enzinger⸗UAnion 82.— Eſchw. Berkwerk 215,0 210,5 Faber Blelſtiſt. 37,— ahld., Liſt& Co. 117,8 G. Farben.. 254,0 251,8 50. 6% Bonds 28 Feldmühle Pap. 240,5 Felten& Guill. 152,2 Zellſtoff Waldhof 284. iabi Minen. 53.885 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Petersb. J. Habk. 2, Ruſſenbank.. 2 Deutſche Petrol. 85.— Heldburg 116 0 Adler Kali Diamond.. 17. . 165,0 17,0 217,0 Hochfrequenz Krügers hall 2 Ronnenberg. a„444„ 1 * Mittwoch, den 17. Oktober 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 484 Ciedulun ad xil ound Roman von Roſa Porten (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin 10). Nachdem der Jüngling, deſſen übertriebene Eleganz einen tiefen Eindruck auf Arthur gemacht, etwas verſtimmt das Zimmer verlaſſen, hatte er ſich an ihn herangeſchlängelt und ihm zu verſtehen gegeben, daß er an ſeiner Stelle ſich ſchwer hüten würde, das fünfte Rad am Wagen, der über⸗ dies arg verfahren ſei, zu ſpielen. Feldbauer habe ihm SWĩ S 7) intereſſiert zugehört, ſich lebhaft nach Thea erkundigt und ſchließlich mit ihm ein e für heute abend im edet, wo man das Weitere beſprechen wolle. den reichen Jun gen zu überreden, von einem Eintritt in die Rechmann⸗G. m. b. H. abzuſehen, das von dem Vater zur Verfügung ge 8 8 Kapital vielmehr dazu zu verwenden, eine„Loſſen⸗Geſellſchaft“ zu gründen zur ausſchließlichen Herſtellung und zu! m alleinigen Vertrieb ihrer Filmſerien. Es läge auf der Hand, daß ſie auf dieſe e zum mindeſten das Dreifache ihres bisherigen Ein⸗ unten würden,— außerdem ſeien ſie unab⸗ i en arbeiten wann und wo ſie wollten und hätten nach Reine n e und keinem Dunſt zu fragen. Reſtaurant verabr Seine Abſicht ſei nun, Thea war ſofort Feuer und Flamme für Arthurs Pro⸗ und ihren gemeinſamen Bemühungen war es ein leich⸗ tes, Feloͤbauer völlig für ihre Idee zu gewinnen. Die einzige Schwierigkeit beſtand noch darin, den alten eee zu überzeugen. Da der Sohn allein hierzu nicht die Kraft in ſich fühlte, verabredeten ſie für den nächſten Vormittag eine Zuſammenkunft im Hauſe ſeines Vaters, dem er kurz andeuten wolle, worum es ſich handele,— alles Weitere aber dem Geſchick des Ehepaares überlaſſend. Thea ſchlug das Herz bis an den Hals, als am anberen Tage der Diener ſie in den Feldbauerſchen Salon eintreten ließ. Auch Kramer war es etwas beklommen zumute in dieſen wahrhaft fürſtlichen Räumen, die eher einem Muſeum erleſener Koſtbarkeiten als den Empfangszimmern eines Bürgerhauſes glichen. Feldbauer, Vater und Sohn, waren von ausgeſuchteſter Liebenswürdigkeit gegen das Ehepaar. Namentlich der Kohlenmagnat machte Thea mit einer etwas altfränkiſch an⸗ mutenden Verbindlichkeit den Hof, ohne ſich aber von ihrer Lieblichkeit ſo weit blenden zu laſſen, daß er nicht den Aus⸗ führungen Kramers, der ſich der größten Sachlichkeit be⸗ fleißigte, genau gefolgt wäre. Er warf immer wieder einige ſachliche Fragen dazwiſchen, aus denen Arthur die Hoffnung ſchöpfte, daß er zuſttemmen würde. Er täuſchte ſich auch nicht in ſeiner Erwartung, denn Feldbauer klingelte und gab den Auftrag, den Sekretär eintreten zu laſſen, dem er etwas zu diktieren habe. „Es tſt Ihnen doch recht, gnädige Frau“, ſagte er ver⸗ bindlich,„wenn wir das Geſchäftliche gleich feſtlegen?“ „Ich verſtehe davon leider ſehr wenig,“ gab Thea zurück, „ich muß mich darin ganz auf meinen Mann verlaſſen.“ „Nun alſo, Herr Kramer, das iſt ſo gut wie eine Voll⸗ macht...! Wollen Sie bitte einmal ſchreiben,“ wandte er ſich an einen inzwiſchen eingetretenen jungen, eleganten Mann mit vielen Schmiſſen, der ſich vor den Anweſenden ſteif verbeugt hatte. i Kramer glaubte ſeinen Ohren nicht trauen zu dürfen, ſo ſehr übertraf das, was Siegfried Feldbauer jetzt diktierte, ſeine kühnſten Träume. 75 G E Gründung der„Loſſen⸗Film⸗ Kompag Geſchäftlicher Direktor: Herr Harry Feld⸗ bauer, künſtleriſcher Direktor: Herr Arthur Kramer, mit je einem Jahresgehalt von achtundvierzigtauſend Mark. Stamm⸗ kapital von ſiebenmalhunderttauſend Mark voll einbezahlt. Zweck des Unterne Herſtellung und Vertrieb von „Thea⸗Loſſen⸗Films“. Frau Thea Loſſen⸗Kramer wird auf fünf Jahre feſt mit einem Monatsgehalt von zehntauſend Mark und einer jährlichen Toilettenaufwand⸗Entſchädigung von zwanzigtauſend Mark engagiert. Beginn des Geſchäfts⸗ jahres: Der 1. Oktober.“ „Sind Sie einverſtanden mit meinen Ausführungen?“ fragte der Alte, als er geendet. Da Harry ſowohl wie Kramer bejahten, gab er dem Sekretär den Auftrag, die beiden Verträge ſofort ausfertigen zu laſſen und auch den Kontrakt für die gnädige Frau unver⸗ züglich doppelt auszuſchreiben. Als ſie wieder allein waren, wandte er ſich an Thea und Kramer: „Sie werden begreifen, meine Herrſchaften, daß ich mir ein gewiſſes Kontrollrecht über unſere neue Geſellſchaft vor⸗ behalten muß. Abgeſehen davon, daß mein Sohn in Geſchäf⸗ ten noch nicht die richtige Erfahrung beſitzt, habe ich an dieſem Unternehmen ein ganz beſonderes Intereſſe.“ 5 Kramer fand dieſe Vorſicht ganz in der Ordnung, zumal bei der Höhe des eingeſchoſſenen Kapitals,— eine Bemer⸗ kung, die dem vielfachen Millionär ein leichtes Lächeln auf die Lippen lockte. Nachdem man die Verträge unterzeichnet und zur Grün⸗ dung der neuen Geſellſchaft eine weitere Zuſammenkunft am nächſten Tage verabredet hatte, bat Feldbauer das Ehepaar, ihm zu einem kleinen Imbiß ins Speiſezimmer zu folgen, wo man auf das Gedeihen ihrer gemeinſamen Arbeit an⸗ ſtoßen wolle. chaftsvertragg 70 nens: Arthur und Thea war ber Kopf wie benommen, als ſte nach einer Stunde wieder auf der Straße ſtanden— und nicht nur von dem ſchweren Wein. Endlich, endlich waren ſte am Ziel!... Faſt zweihunderttauſend Mark jährlich garantierte ihnen bas ſoeben geſchloſſene Abkommen mit Feldbauer! Das war doch ſchon etwas! Dafür arbeitete man gern! Herrgott, wie war doch das Leben ſo ſchön Thea war die erſte, die aus ihren Träumen in die Wirkr⸗ lichkeit zurückfand. „Ich bin doch aber noch auf lange Zeit der Rechmann⸗ G. m. b. H. verpflichtet,“ ſagte ſie in plötzlicher Ernüchterung. „Sollen wir ein ganzes Jahr ſchuften, um dieſen Leuten dle ausbedungene Konventtonalſtrafe zu bezahlen?“ Doch Arthur ließ ſich in ſeiner jubelnden Freude nicht beirren. „Kindchen,“ mich für ſo dumm 2 Welten wird uns die Geſchichte ſchon deichſeln XI. folgenden Wochen waren die glücklichſten in Arthur Kramers tatenreichem Leben. Mit dem Behagen eines Feinſchmeckers koſtete er den ſo lange entbehrten Genuß aus, den Männern, von denen bisher ſeine Exiſtenz abgehangen, und denen er ſich deshalb ſo untergeordnet hatte, ſeine Geringſchätzung zu zeigen und ſie in aus⸗ geklügelter Steigerung herauszufordern. Einmal war es ihm ſogar gelungen, Schmitthenner, der ſich ſtets einer erquickenden Gradheit befleißigte, aus ſeiner Zurückhaltung zu locken. Die vereinten Bemühungen von Rechmann und Dunſt hatten es jedoch vermocht, den drohenden Bruch, der für die Firma hätte verhängnisvoll werden können, zu ver⸗ meiden ſagte er mit ſchlauem Lächeln,„hältſt du Laß das nur meine Sorge ſein! 5 Die nun Ja, es ſtand bedenklich ſchlimm um die Rechmann⸗ G. m. b. H. Die Abſage Feldoͤbauers hatte den wankenden Kredit beinahe völlig untergraben, und die drei Direk⸗ tyren verwandten— ſehr zum Nachteil für den Gang des Geſchäftes— ihre ganze Zeit darauf, neue Geldgeber herbei⸗ zuſchaffen. Und nun begann ein toller Galopp von neuen Direktionsmitgliedern durch die Räume der Geſellſchaft. Jeder Geldgeber, der etwas einſchoß, beanſpruchte das Recht für ſich, als Geſchäftsführer ſein Teil zum Ruin des einſt ſo gutgehenden Unternehmens beitragen zu bürfen und mit ſeinen„glänzenden“ Ideen den Verfall zu beſchleunigen. Es war wirklich nur eine kleine, poetiſche Uebertreibung, wenn Baumann, der ſehr ſpitz und ſpöttiſch ſein konnte, als der Zuſammenbruch wirklich erfolgt war, behauptete, bei Rech⸗ mann ſei ſogar der Portier— Direktor geweſen! (Fortſetzung folgt.) Bestecke fl e 1155 W l Bruckmônn 0 6 N 6 585 a Weller Ole Sehen glei gehe du U. gute endete&Drlkete Grobe Auswahl Schöne Muster Ständiges Lager Alpacca Alpacdasilber Garantiert weikbleinend 90 Sramm Sliberauflage bis Zur lstztan Abndtzung 20 Jahre Garantie RUHR IS Vorm. Vogel 12538 Inafhausbog Een 12 Scriileiferel NReperefur i N D 6, 2 Weinhaus Holzapfel 30803 Donnerstag ab 6 mr Stamm: Schinken In Brottelg m. Kart.-Salat Schwelnepfeffer mit bayr. Knödeln 7 Dabei treiben Sie Sport, machen viel Geselligkeit mit- aber weder Hitze und Staub, noch Frost, Wind und Regen hinterlassen irgendeine Spur auf Ihrem pfirsichzarten Teint. Diese erlesene Schönheit danken Sie der regelmäßigen An- wendung von 47 Matt-Creme, der tagsüber die Haut verschönt und schützt. Als kluge Frau vergessen Sie auch niemals vor dem Schlafengehen die leichte Massage mit ul Cold Cream, der Ihrer Haut durch fettreiche Ernahrung Matt creme In reinen Zinntuben zu RM 160 u..— Glastopf RM.80 Achten Sie beim Einkauf auf die ges, gesch. 2 1 11 . Spannkraft und Frische verleiht. 1 dold In reinen Ziuntuben zu RM. 70 u. 1. In Glastöpfen zu RM. 75,.30 u. 20 e ee e U und die blau-goldenen Hausfarben. f 5 17 ase 83 85 0 1 4441 255 5 ee alien . Reparaturen 5 Reinigung 85 Eulanisieren zee eee eee rim a S Q + N I N 5 Erstelle in Neu-Osthelm 5 Waibſtabter Zweigstelle: Mannheim 12566 Eimiamiennäuser 5 3. 1 Tel. 30478 5 3. 1 5 Zimmer mit allem Komfort Pf zer iin D S, 5. 1 0 4877 rheinheſſiſche * 20 55 ufragen von Intereſſenten an 75-Mäntel, Wöfe L dehringer, Baumelster 7 gelbe Winter Kurtoffel 1 1 ö SRunks, Fülenhse 3 33 ſtefert ab Bahnhof Neckarſtadt und frei Keller Besatz e CiT!!Tx.!... zu den billigſten Tagespreiſen. becrbeh bullet 5 525 5 Kart wonengeimer 5 pelzhaus Siegel f Tel 5070 SELANDE Airchenſir. 16 Tel. 23191 Lleterant der Bad u Bayr. Bsamtenbank geeignet für einen Katzenfelle (sehr schöne große Stücke) helfen sicher bei Rheumatismus Springmann's Drogerie, P 1, 6 (gegenüber Landauer SES Grö bet 130& 110 Meter Gefl. Ang unt. A D 125 an d. Geschäſtsst. d. Bl. FUSSBALL. PLATZ Teilhaber lin) 5 Für bestehendes risikoloses Unternehmen 5 wird zut Erweiterung der Fabrikatiensanlage 12 his 16 0090 Mark gesucht. Geil Angebote unter 4 A 122 an die Ge- 2 85 üültaete 1 ds Bl erbeten. 84891 SD NE Heidelberg Eigenkapital RA. 130 400 000 85 Niederlassungen u. a. in Haft Ludwigsha eee eee fen . Ausführung aller bankmäigen estate insbesondere Einräumung von Krediten, Diskontierung von Wechseln, Ausführung von Effekten uam al sa 70 kranz., span. ste. nach der welt. bekannt. Berlitz- Methods in den INTERNATIONAL SCHOdLS UF LANGUAGES BERLHZ METHOD Filiale Man nhelm 4 7 Foltkestrasse 7 Anmeldung täglleß probestunge gratis für die gesamte Industrie liefert prompt Fremdspraudien Meber setzungen nur 845 -E- F Sprachschule, 0 G, 3. Zelephon 8890. Verlangen Sie Frospel f 2. gebraucht aber gut erhalten bill l abzugeben. Näheres zu er⸗ fragen in der Ge⸗ chäftsſtelle d. Bl. — Aufträgen. — annahme von Spärgeldern zu günstigen Bedingungen unter Ausgabe yon Bamk-Spar büchern. Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabef Mittwoch, den 17. Oktober 1928 7 8 Plüsch- und Linoleum- * —— Iodes-Anzeige Teppiche in allen Größen u, besten Qualitäten Am Dienstag abend ist nach schwerem Leiden unser lieber Vater, 5 Chalselongues Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr 5. 0 g 25 mit und ohne Decken empflehlt 1 Teppich- und LInoleum-Haus Es, UALIiR E 3, 9 im 69. Lebensjahre sanft entschle————ç N*VV*VVVAVTL im ebensjahre sanft entschlafen 195 in 150 Ah 1 1 1110 ſwet ö. und munter und weiß, daß i) minde ens Mannheim(Mollstr.), den 17. 10. 28 Ni 1 an eie Waſchtag gegen früher . geſpart habe. Kommen Sie einmal zu mir In tiefer Trauer: in den unten verzeichneten Vorführungsraum, 1 1 4— ich werde Ihnen dann ganz unverbindlich— Jose Meny, Johanna Meny, Berta, Meny 1 8 zeigen, wie auch Sie das gleiche mit einer n Ich liefere an Feſtangeſtellte, Beamte, ſelb⸗ Miele Elektro⸗Waſchmaſchine erreichen i f 5 5 ſtändige Kaufleute uſw. Pelzwaren aller Art, können. Es kommt mir nur darauf an, Sie mit Die Beerdigung findet am Freitag, den 19. Oktober, nachmittags als Mäntel u. Jacken, Fuchle, Wölfe, Skunks⸗ dem neuen Waſchverfahren bekanntzumachen 2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt 24419 kragen ete. gegen 10—12 Monate Kredit, ohne : 5 5 jeden Aufſchlag. Um gefl. Angabe, wofür In⸗ 5 tereſſe vorliegt, bitte ich. Un verbindlicher Ver⸗ Vorführungsraum: treterbeſuch. Berufsangabe erbet. Diskretion zugeſichert. Anfragen unter A G 128 an die Geſchäftsſteue dieſes Blattes. 12 568 E* E E + 6 . 5 95 5 In c de 5 81 Heidelbergerſtraße, P 7, 25 . Zeigen wir die glückliche Schrank⸗. Danksagung 0 debe Geburt unserer Grammophon 0 15 t. 8 118 N r i 5 5 frichti Teilnah bel v ISctifer(Original⸗Odeon) m. e 185 E Su! 8 a eee Für die vielen Beweise au richtiger Teilnahme be 1 24456 Platten, ſof. bill. zu 2 Oder 3 Räume möglichſt Erd⸗ häh 40 dem Heimgang unserer lieben Mutter, Großmutter, verkauf, bei Sattler, a N oder I. Ober⸗ ahmasohinen Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau Hermarm Gebharf u. Frau Riedfeldſtr 76. B4893 e 175 geonet 5 55 N reparlert. Kandſen, i 5 1 7 2 25—E oder L- P geſu— Angebote unter 7 1 23 493. Naar ba. Sophi NMargarefhe geb. Seltzer Fchöner 5 A k 127 an die Geſchäftsſele dſs. Bl. 68 e Josep,* 5 Worms à. Rh., Dauerhran-Ofen Berufst. ſolld. Dame] Junges, kinderloſes f sbs 12 f 1 Seidenbänderstr. 32, 15. Okt. 1928 3 Fünen 1910 1. Nie 9 1 1 75 Ehepaar ſucht ein nimmt Kundſchaft auß. 2 F E———r 5 immer bis 1. 11. dem Hauſe an. Angeb. One S- 2 Die Herren Aktionäre werden hiermit zu 95 5 e Preisangeb! u. O 8 leeres Ammer unter P Z 20 an die sagen wir herzlichsten Dank[der am Donnerstag, den 8. Novbr. 1928, I Teſſe. In. d. Geſchſt. Nr. 38 an die Geſchſt. Angeb. u. Q 5 24 Geſchäftsſtelle. 44388 5 nachmitt. 5 Uhr, im oberen Saale der Lieder⸗ Gr. 1 0 1 2 7 0 Jan die Geſchſt. 4400 i tafel Mannheim, K 2. 31/2, ſtattfindenden aut erh., für Wirtſch.. i Mannheim, Darmstadt, Newyork, 18. Okt. 1928 5 58, 845 vreiän, 151 Sichpulle Rudolf Holzner f 0 1 U a I ar f 0 verkaufen. 4417 Schwesfer Ignaſſa geb Holzner l Nolden e eld esd ff Miunig. B b. 0. ſehr billig. 4121 N Familie Alberi bierz eingeladen. 12 560] Gasherd mit Back⸗ 1. 4 part. geleg. Kontor⸗ und Lagerräume mit Otto Zickendraht, Nosa Feuerslein Wwe. ofen, Gasbadeofen m. Parkettboden, Zentralheizg. u. Lagerkeller. O B, 3. Nuſin Feuersſein Tagesordunng: Badewanne. Fülofen 2. Parterre gelegene Kontore u. Lagerränme, „Berichterſtattung über das Ergebnis der elektriſche Lampe. 220 qm Fläche, mit Zentralheiz., Licht uſw. An- und Verkauf Vergleichsverhandlungen und Beſchlußfaſſung 4 flammig. 8. Größere Fabrikſäle m. elektr. Aufzug, ſehr ö über die Erhebung der Regreßklage“. großer Spiegel mit hell, Licht⸗ u. Kraftaul. u. eingeb. Kontore. von Villen, Geſchäfts⸗ Es findet neben der Geſamtabſtimmung ge⸗ Konſole 4. Größ. Kellereien mit el. Aufzüg., froſtfrei. und Wohnhäufer, Hof⸗ trennte Abſtimmung der Stammaktien und alles aut erh., zu vk. 5. Garage für mehrere Autvs. 354438 güter, Vermietungen Vorzugsaktien ſtatt. Zu beſichtigen 44435 Näheres Käfertalerſtraße 162, Teleph. 529 24. und Verpachtungen. 0 Zur Teilnahme an der außerordentlichen Parkring 37, V. F. Lütke, Immobilien Generalverſammlung ſind diejenigen Aktto⸗ Motorradkastfen L A D E 10 Maunh.⸗ Sandhofen, I. näre berechtigt, welche die Mäntel ihrer Aktien 3 0 0 3 Karlſtraße 31, Dan Saiqung F Werktag vor der Gene⸗ 1 15 e in Landau, Pfalz, mittlere Größe, für jede Telephon 82. S7 f f N bei der eien cheftskaſſe in Mannheim de, u 1... Stock. anerbeſte 2 Geſceftstabe ant 2 fp Habe 1b: ein Für die überaus zahlreichen Beweise herz- bei der Bayeriſchen Hypotheken⸗ 152 Wechſel⸗ 74430 e e ee Quantum friſche ichste a i bauk Filiale Ludwigshafen a. Rh., Guterh. Ueberzieher 0 1 12 0 5 i lichster Teilnahme, bei dem 80 raschen bei der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſel⸗ f. 1820 jähr. ja. Hrn. 1 11 5 0 124 an die 1 Laändbutt E Hinscheiden unseres einzigen, geliebten bauk Zahlſtelle Mannheim⸗Schlachthof 3 0 5 Näh. Rhein⸗ abgeben en es 1* 75 0 5 oder bei einem dentſchen Notar ammſtr. 26, 2. o. 3. 2 3 7— JJV binerteg haben taten mit zei Rebenräunen e ee, ten, besonders Herrn Stadtpfarrer jundt, für Die Aktien ſind mit Gesees As für ale Branchen geeignet, in zentraler Lage angabe ant. 2 B 123 f f inni nk während der üblichen Geſchäftsſtunden ein⸗ Große und klei u vermieten. Erfragen 24450 5 die trostreichen Worte, unseren innigsten Da Fidel en Große u ne 3 8 an die Geſchſt. 84420 „ be deen en-Aapſon a ur 2 r 8er Teber Gutemannstraße 3 5 55 29 2 el 25 — N 8 geſ. m. Kap. f. Neu⸗ 1 6 f heimioche Nandelshant. l. abzugeben. 4440 pPerks takt MN. 40600. ben(8 K. b, üs Die tieftrauernden Eltern: 0 0 Nr. 3 1 5 anggeſcht;. i i Der Vorſtand: Roe big. 5 zu verm. Böckſtr. 3. 1 f S—— bei Frauenſtorfer. B4899 auf 1. Hypothek, auch garant. 1 4 Ceorg tammmnitz Geſchäftstüchtiges Ehepagr(Kaufm.) ſucht— 1 N 1 8 1 geteilt. f 5 1 H 129 934856 eſchſt. Ns 37 Anf Dae a HS Zufkihen— und alle Angehörigen Filiale ut Gesu in der Breiteſtr. auf Heir z —— wenne 1. 11. zu verm. Erf. Zinsfuß günſt. Aus⸗ Heirat zu übernehmen. Angebote unter A J 130 2000. Immob.⸗Bilro zahlung 100 5. n 285 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 4451 H AAS Nene Petry, Angebote unter Q] Heiraten vermittelt f 240%. 4458 O Nr. 36 an die Ge⸗ Fran Schmuck, I 1. 3 e in der 4900 ſchäftsſtelle ds. Bl. 4887 d fen Sehwekzingewrorstact 1 Zim u. Küche geg. 8 eee. a 8 mit größeren Wohn⸗] Unk.⸗Verg. an kindl. 7 5 Angehender Sauberes u. zuverläſſ. 1 od. 1 Ehep. m. 2115 5 5 3 f i fte. von erſter Firma zu verm. ung. u. 3 un— Wein-Vertreterſ commis be, fie Fe: e, Anger Honchur! Fräulein welches 11 kann, und Wohnhäuser 919 0 1625 Sen 4420 Kal 1 gewandt. Steuptypiſt, tagsüber in kleinerem 5 lan die Geſchäftsſtelle. 8„mittleren Alters, ge⸗ Hauptsächlich zum Besuch von Priyaten gere nene Saher each bofgiter dr Nee lee e.60 egt. derte ge. gegen Proviſton und etwas ſeſte Vergütung Angeb, u. G K 30] Niſſen. Nen⸗Oſtheim, g 5 Han om a0 2 Söh. helle täume oder früher. 44340 wandt, ſucht ſelbſtänd. i geſucht. fan die Geſchſt. 44311 Feuerbachſtr. 42. 4231 Vermietungen und. 5 Poſten, gleich welcher Angebote unter 4 E 126 an die Geſchäft⸗ S Limouſine gegen Kaſſe einer dav. Manſarde, Gefl. Angebote unt. Branche, auch Filiale ſtelle dieſes Blattes.—4 43 8 Verpachtungen von Privat zu kaufen leer zu verm. Elekt. P H 4 an die Ge⸗ 0 5 VTTTTVTTTCG 6 1 8 a z., geſucht. Angebote mit Licht. Gas, Waſſer u. ſchäftsſtelle ds Bl. Angebote unt. P N 10 VVT J. Lütke, Immobilien Preis, Ang. wie kange Zentralhzg. vh. Eign. Perfekte an die Geſchſt. 94379 ö ö 0 A Me Maunh.»Sandhofen, gef. ete., unt. O P 86 ſich auch für Gewerbe. 81 F ynisti 8 77 5 N 81 ro an ung% Karlſtraße 51. an die Geſchſt. B4867 1 155 24419 510 Ynis tin i den Aacher. 9 5 5 75 5 oktorswitwe, 30., ohne Anhang, mittelgr., Tele 2. S278 7 8 an die Geſchſt. 23., ſucht Stellung i aushalt, ſucht f. ſucht per 1. 11. 28 einen bel der Bäcker⸗ eleg. Erſcheinung, wünſcht ab 1. Nor. er. in Teledben S ehr Jcleibmasching 11 ſoter ſofort Stellung. 4372 kundſchaft von Ludwigshafen u. weiterer einem herrſchaftl. frauenlofſen Haushalt die Bauplatz. Feudenheim Ueli. Schönes Herrn und Angeb, unt Ante. u P f 15 Umgebung beſtens eingeführten Leitung und, da kinderlieb, die Erziehung von 630 am, in gut. Lage zu kaufen geſucht. Schlafzim. mit fließ. an die Geſchſt. 4380 an die Geſchäftsſtelle. 5 1 bis 2 Kindern zu übernehmen. Gute 1 25 5 1 8 e. e e e Waſſer u. Tel.⸗ Ben. 2 5— 3. renzen. Gefl. Angebote unter Q G 23 an die vat zu verk. Ang. u. 2 hte zu vermieten. B4892 e 5 0 N EF E EF Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4399 F 8 14 70 Geſchſt.— 423 Roſengartenſtr. 18 V Ve FischHtes 2 5 N 37 0—— 4 1 85. 1 geg. Fixum u. Proviſion. Handgeſchrieb. Tiſchtige 7 21182 N— 2 a Se 8 5 Angebote mit Zugnisabſchr. unt. N K 56 a geschäftsfrau Tücht. Fräulein Gutes, faſt neues Miet Gesuche ee ein Wer leint Lleke ö F e u b Stele zun Ser, Pi d 0 deres Numer i remeten zes u en bee ke Wagen „ a Leicht, aleich Peer. Abe esch. bilig an verk. Biege mit fed. Eiitg. u. hei: Rhefuſtraße Kr. 8. mehrere Wochen far alen Longe Pere. e welcher Art. Ang. u. dan die Weſchſt.] Adreſſe in d. Geſchſt. bar, von Herrn gel. 1 Treppe ang. u. Ang. des Wagens unter 2 8 114 O8 Sh an d. Geſchſt.—4440— Angeb. mit Preis u. 8 j N 5 . 8— Gel 5 Schönes M 32 an 5. Geſchſt. Gr. ſchön möbl. Zim. Han die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 12 534 Jandverein(ca. 40 Sänger), an der Bergſtr., 255 K 2 Uf g a 5 4437 mit el. Licht, Schreib⸗ 7 ſucht einen tüchtigen Dirigenten. 010 2 5 ST EI—. Speisezimmer Berufst. Frln. fucht 1 1 Di 5 nit Gehalts 5 ter 25 ͤ an die Ge⸗ 5 1 1 iar it Sofa. Aus 80 8 8 of, a. 1. 8 5 0 D bse dieler Blass. 8800 Neu- Ostheim— Einfamiſienhaus u. 16 Sehlem an ver, eres Limmer verm. a1. Mel, e heiden Damen . ei 7 im. u. Nebenr., ſof., beziehb., weg. Wegzug kaufen. Anzuſeh. von Angeb. unt. O N 38 ftr. 8, 3 Tr. 4427 die geſtern abend im Waldparkreſtaurant bei gituſtig zu verkaufen. Näh. d. Immob.⸗Bürv 5g Uhr abends bei an die Geſchſt. 4439 8 5 Eintritt der Dunkelheit bei den Tieren waren, 0 1 1 f Deaf 4 UI Levi& Sohn,.. 4, Tel. 205 95/6. 4442 Ruedi n, I. 3. za, 5 Möbl. Zimm. mit 2 werden gebeten, ſich bei Frau Kohl zu melden 11 1 B4881 1 Treppe. Dame, 3 192 e 5 betr. einer Auskunft. Tel. 228 66. 12 564 geſucht. Es finden nur erſtklaſſige Kräfte 5 0 Ultradyne 8 guf m ertes 17 99 85 18 1 i 5 4 W 0 Naben deu Wohn- u. Schlafzim.,, deer, Vun nabe ich 5 8 5 8 2⁵⁰0 cem., Riemenantrieb, Baujahr 1928, vier ſprecherempf. ſämtl. möglichſt mit Küchen⸗ 4896 2 7 22. 5 Uytlentlioher Alleinmädchen Monate gefahren, mit Häcel ⸗Licht, Dinger⸗ europ. Stat, erſtkt. benützung und Had 70 Mein Aelnisch ö älteres, tüchtig und! Sozius und uerſchiedenem Zubehör, umſtände⸗ Gerät m. all. Neue⸗ per ſokor, od. 1. Nor] An berufst. Frl. iſt W Lasse eloch 5 erfahren in all, Haus- halber billig zu verkaufen. rungen tadell funkt. in auter Lage. Basso ßei kinderl, Ehepaar 1 70 10 III 8 arbeiten mit beſten Gefl. Angebote unter Q H 28 an die Ge⸗ nur d. Privath..] Angeb, unt P Ps] möbl. Zimmer m. el. vergessen.. Zeugniffen. ſof. ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4428 8. 211185 an die Geſchlt. d. Bl. Licht zu verm. Karl⸗ e ſucht in beſſerenß 5 u. 0 L zi an Geſchſt. Junger Diplom⸗Ing. Benzſtr. 6, 3 Tr. Iks.„3 nicht über 17 Jahre, frauenlof. Haushalt. 1 E 10 R E. 80 1 0 1 1 238 980 eſchſt. fucht auf 1. 11. 28 ein* 4445 die nenbenslü ren zur Beſorguna von Hoher Lohn beſte Be⸗ 8 88 5—— möbliertes* 4444 ufd erf bischen 125 kleinen Botengängen handlung. Näheres 1 Lumophon⸗Empfänger gt. T. 4 fnek. Röhren 2 f Schlafſtelle a. anſt. ig. 2 e 5 geſucht. Seag8? I. 12. 12a. J. Stock, u. b e 1, 1 1 0 0 g 0 8 1 09. in e Herrn zu vermieten. i 8 zen in der Büro Leonhardt. gerät Körting„ zu verkaufen. 2 zu verkauf. Leicher, Ang. Preisang. u. Augartenſtraße 22, 0 e Telephon Auruf Nr. 328 47 erbeten. Meertachher, 34 24065 0 8 zl en. Geſchſt. 5. Steck rs. 4446 Aealan a *